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BOSTON.

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THE FRANCIS A. C0UN7WAY LIBRARY OF MEDICINE

BOSTON, MA

FEB 0 4 2003

liit.

JAHRESBERICHT

ÜEBER DIE

LEISTUNGEN UND FORTSCHRITTE

DI GEBIETE DER

OPHTHALMOLOGIE

BEaBÜNDBT VOK

De. albrecht NAGEL,

OftOraiTLICHBM PB0FBS60B DBB AUGEHHBILKÜNDB UND VOBSTAHDB DBB OPHTUALM1ATB18GHBM

KUMIK AM DEB UNIVEBSITÄT TÜBIBOBM.

rORTGBSRTZT IlTEBEIN IIT IRHRRRIN FACH0IN0S8EN

UIS'D BEDIGIfiRT VON

Db. JULroS MICHEL,

OBDBHTIiIGHBM PBOFE880B DBB AÜGBNHBILKÜKDB UND YOBSTANDB DBB

X7NiyBB8ITAT3.AUOBNKIiINIK ZU WÜRZBUBQ.

SECHZEHNTER JAHRGAlie. BERICHT FÜR DAS JAHR 1885. .

TÜBINGEN, 1886.

VERLAG DER H. LAÜPP'SCHEN BUCHHANDLUNG."

Druek von U. Lauppjr. in TUbingen.

Inhalt

Bette

Anatomie des Auges, Ref.: Dr. Max Flesoh.

Allgemeines 1

Sklera und Cornea 8

Iris 3

Corpus ciliare, Chorioidea 9

Betina 12

Linse 15

Glaskörper 16

Optikus und Chiasma 21

Augenlider 29

Conjunktiva *. 81

Nerven 82

Muskeln 86

Thrftnen-Organe 88

Orbita 40

Blut- und Lymphbahnen 42

Anthropologisches 46

Wirbellose Tiere 48

Entwickelungsgeschichte des Auges, Bef.: Prof. Mans . 50

Physiologie des Auges.

Dioptrik , Bef. : Prof. L. Matth i essen 55

Allgemeines v 64

Akkommodation und Irisbewegung I 64

Centralorgane > Bef.: Prof. Aubert 69

Gedchtsempfittdungen ... i 75

Qeiichtswahrnehmungen ) 95

Cirkulation und Innervation, Ref. : Prof. Michel.. . . 99

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Allgemeiner Teil 108

Ophthalmologische Journale und sonstige pe- j

riodiBche Zeitschriften 1 .... . 109

Zusammenfassende ophthalmologische Werke' Ref.: Prof.

und Allgemeines /Michel . 110

Biographisches und Geschichtliches 1 ^^^

Hygienisches und Kliniken . ) 112

Statistisches, Bef.: Plrof. Michel in Gemeinschaft mit Dr. Bhein 119

Untersuohungsmethoden des Auges, Be£: Privatdocent Dr. Schön 144

Pathologische Anatomie des Auges, Bei: Prof. Michel . 185

Allgemeines 185

IV Inhali

8«lt«

Sklera und Cornea 196

XJyealtraktag 199

Optikas und Ghiasma 203

Netahaat 208

Linse 209

Glaskörper 209

Conjunktiva 210

Augenlider 214

Thränenorgane 217

Orbita 219

Angeborene Missbildungen des Auges, Qef . : Prof. Mani . . 220

Allgemeine Therapie, Bef.: Prof. 0. Haab 234

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Specieller Teil 257

Beziehungen der Augenkrankheiten au Krankheite]:i> des Qknrigen

Organismus, Ref.: Prof. Michel*, i 257

Allgemeines . . 257

Allgemeine Emfthrungsstörungen 258

Infektionskrankheiten 259

Intoxikationen . . ' 266

Krankheiten des Nervensystems . . . 270

Anomalien des Girkulationsapparates 313

Verschiedene Erkrankungen 316

Krankheiten der Conjunktiva \ 320

Krankheiten der Cornea . > Ref.: Prof. 0. Haab . . . 333

Krankheiten der Sklera . ^ 341

Krankheiten der Iris . .. . . . lof.pf- ^^

Krankheiten des Corpus ciliare und der Ghorioidea 1 ^ «I,' * 859

Glaukom \ hnsir ' ^

Sympathische Affektionen ......) . 396

Die Krankheiten der Netzhaut, Ref. : Prof. Michel. . . 403

Krankheiten des Sehnerven, » > » .... 416

Krankheiten der Linse, | Ref.: Prof. Kuhnt in Qemein- . 421

Krankheiten des Glaskörpers) schaft mit Dr. Bohr ad er . 445

Krankheiten der Lider | Ref.: Privatdoc. Dr.'Helf- . 457

Krankheiten der Thränenorgane! reich . 475

Krankheiten der Orbita, Ref. : Prof. Berlin 481

Refraktions- und Akkommodationsstörungen, Ref.: Prof. Nagel . 493

Motilitätsstörungen des Auges, » » » . 536

Verletzungen des Auges, Ref.: Prof. Michel 559

Vergleichende Aagenheilkunde , Ref. : Prof. Bversbusch . . 570

Druckfehler-Verzeichniss 588

Namen-Register 589

Sach-Register . 599

Bibliographie des Jahres 1885. Berichtigungen und Zusätze zu derselben.

Anatomie des Anges.

Referent: Prof. Dr. Max Fiesch.

L AUgemelnesu

1) Carri^re, Just, Die Sehorgane der Tiere, vergL-anat. darg. Mit 147 Abb. o. 1 Taf. gr. 8. München. Oldenbourg.

2) Schwalbe, G., Lehrbuch der Anatomie der Sinnesorgane. 2. lief. 1. Hälfte. Erlangen. Bezold.

3) Hilbert, B., Beiträge zur Eenntnias der postembryonalen Entwicklung der Augen der Säugetiere. Memorabilien. Heft 4.

4)Matthiesseny L. , Ueber den physikalisch-optischen Bau des Auges Ton Felis leo fem. P f 1 fi g e r's Arch. f. d. ges. Physiol. XXXV. S. 68 (siehe Torj. Ber. S. 92).

5) üeber den physikaUsch-optischen Bau des Auges der V6gel. Ebd. XXXVra. 8. 104.

6) Langer, C. y., Lehrbuch der systematischen und topographischen Ana- tomie. Wien. 630 S. 8. Auflage.

7) Merkel, F., Handbuch der topographischen Anatomie mm Qebrauoh fllr Aerzte. L Bd. Braunschweig , Vieweg und Sohn.

ä) Clans, C, Lehrbuch der Zoologie. 3. Auflage. Marburg und Leipzig.

N. Q. Elwert. 9)Thanhoffer, L. v., Gnmdzüge der rergleichenden Physiologie und

Histologie. Stuttgart. Enke. 752 S.

10) Schenk, S. L., Grundriss der normalen Histologie des Menschen f. Aerzte und Studierende. Wien und Leipzig. Urban und Schwarzenberg. 308 S. (Sehorgan S. 259.)

11) Bizzozero, G. et Firket, Gh., Manuel de microscopie clinique. II. Edition fran9aise. Paris et Bruxeiles. (Examen de Toeil. p. 287.)

12) M 0 j 8 i s 0 vi c s, A. Edler v. M o j s y ä r, Leitüaden bei zoologisch-zootomi* sehen Prftparierflbungen. 2. Aufl. Leipzig. Engelmann. 280 S. (Sehorgan 8. 56.)

13) Fol, H«, Sur les conditions d^ezistence, sous le rapport de la lumi^re, des animaux aquatiques yiyant dans les grandes profondeurs. Gompt. rend. des trayaux k la 68. Session de la Soc hely^t d. Sc nat. r^unie au Locle. 11.-13. Aöut 1885. p. 57.

^•hiMbettelil t Ophthalinologi«. XYI. 1886. 1

2 Anatomie des Auges.

14) A e b 7, Chr., Die Herkunft des Pigmentes im Epithel. Centralbl. f. d. med. Wisaensch. Nr. 16.

15) Bizzozero und Vassale, üeber den Verbrauch der Drüaenzellen der Säugetiere. Centralbl. f. d. med. Wissensch« Nr. 11 (siehe Abschnitt : »Thrftnenorgane«).

16) Skokalski» Üeber das Leuchten der lierangen in der Dunkelheit. Kaazechsiviat. Nr. 22. (Nicht zugänglich.)

17) Brunn, A. y., Der W e s t i e nasche Universalloupenhalter. Klin. Monatsbl. f. Äugenheilk. S. 121.

18) Flesch, M., Bemerkungen zur Kritik der Tinktionspräparate. Zeitschr. f. wissensch« Mikroskopie. TL Bd. S. 464 (siehe Abschnitt: »Sklera und Cornea«).

19) Myles Standish, Gelloidin ; the new matehal for embedding speci- mens for microscopic section cutting ; its method of use and its adyan- tages. Americ. Joum. of Ophth. p. 68.

20) Warlomonty Note svf U ti«kliiq)te Aicro«Bopique de Toeil. BulL Soc beige de micr. XL p. 201. (Nichts neues.)

21) G e 1 p k te, Tb. , Kötife %nr Atiwendung der W e i g e r tischen modificierten Hämatoxylinf&rbung auf das periphere NerTen-System. Zeitschr. f. wissen- tdiliftl. Mikroik. II. S. 484 (S. Abschnitt : »Optikus u. Chiasma«).

22) Weigert, Ein neues Tauchmikrotom besonders f&r grosse Schnitte, fibd. 8. 326 (siehe Abschnitt: »Optikus u. Chiasma«).

23) ' üeber Schnittserien von Celloidinpräparaten des Centralnervensystenu feum Zwtacke der Markscheidenf&rbung. Ebd. 8. 496 (siehe Abschnitt : »Op- liktu u. Ohiafema«).

Fol (18) hat, gemeinsam mit Sarasin, sich mit der Frage beschäftigt, bis za welcher Meerestiefe das Tageslicht vordringe; photographische Platten von grosser Empfindlichkeit wurden iM Kas- setten iü dte Tiefe versenkt, der Art, dass erst bei Berührang des Grandes die Kassette sich öffnete und die Platte dem Licht expo- niert war. Tiere, welche in einer grosseren Tiefe als 400 Meter leben, müsstes danach in absolutem Dunkel sein, wenn nicht lokale Lichtquellen dort existierten. Auf letztere muss man indessen aus d^T Anwes^Aibeit gut entwickelter Augen schliessen, deren Dimen*- sionen nicht tiliifallend gross sind, wie bei den Augen in geringerer Tiefe (200 300 M.) lebender Tiefseefische, üeber jene lokalen Lichtquellen selbst äussert sich Fol dahin, dass die Tiere selbst leuchten können; bei manchen Fischen (Malacosteus niger, Stomia) existieren eigene Lettchtorgane , sei es um zu leuchten, sei es um Beutetiere anzuziehen. Das letztere mag namentlich bei augenlosen Tieren allein die Anwesenheit phosphorescierender Organe erklären. i|wAebj (14) erbringt für eine Reihe epithelialer Gebilde den Nachweis, dass Pigment nie im Epithel gebildet wird, vieimehr auf

Anatomie der Iris« 3

dem Wege der Eiowanderung von Seiten des Bindegewebes, ge- tragen von Wanderzellen dahin gelangt. Die zwischen die Epithel- zellen eingedrungenen Wauderzellen bilden in den Intercellularräu- man gelegene Pigmentnetze; die dieselben konstituierenden Zellen werden nach oben undeutlich, zerfallen und werden in Bruchstücken Ton den Epithelzellen assimiliert. Speciell gilt dies für die Haare; nach Beobachtungen des Ref. bieten gerade die Cilien gute Studien- objekte der von A. beschriebenen Verhältnisse, die in einem ge- wissen Zusammenhang mit den Angaben Retterer^s (Ber. f. d. J. 1883. S. 6.) über das Verhalten der unteren Epithelialschichten stehen; die Deutungen A.'s bedürfen noch der Bestätigung. Die Abkunft des Pigmentes im Retinalepithel ist von ihm nicht be- rührt.

Westien^Sy von v. Brunn (17) beschriebener Loupenhalter besteht aus einem, mittelst eigenartiger Befestigung an einer Stange Terschiebbaren Metallstab, darin ein federnder Hebel die Loupe (Mikroskopocular) pendelnd trägt.

IL Sklera und Cornea.

1) Flesch, M. , Bemerkungen zur Kritik der Tinctionspräparate. Zeitschr. f. wiflsenschaftl. Mikroskopie. II. S. 464.

F 1 e s c h (1) beschäftigt sich in seinem, die physikalischen Be- dingungen für das Entstehen differenzierter Tinctionsbilder am mi- kroskopischen Präparat behandelnden Aufsatze mit dem Zustande- kommen der bekannten Silberbilder der Hornhaut. Er betont, dass das negative Silberbild durch schnellere Imbibition der intercellularen bezw. interfibrillären Kittsubstanz und nicht durch Einwirkung spe- cifischer chemischer Korper an deren Ort erzeugt wird.

lU. Iris.

1) E o g a n e I, J., Untersuchungen über den Bau der Iris des Menschen und der Wirbeltiere. Arch. f. mikr. Anat. XXV. S. 1.

2) Fuchs, E. , Beiträge sur normalen Anatomie der menschlichen Iris. V. Graefe's Arch. f. Ophfh. XXXI. 3. S. 39.

1*

4 Anatomie des Auges.

3) Fuchs» E. , Zar Anatomie der Iris. Kl in. Monatsbl. f. Aagenheilk.

S. 467. '^4) Zeglinskj, N., Experimentelle üntersachungen Qber die Irisbeweg^gen.

Arch. f. Physiol. Physiol. Abteil. S. 1. ^5) Eversbnsch, 0., Vergleichende Stadien über den feineren Ban der Iris

der Sängetiere. Zeitschr. f. Yergl. Aagenheilk. III. S. 33.

6) ^ Nachträgliche Bemerkung. Ebd. 8. 145.

7) Boä, F., Quelques recherches sur la couche pigmentaire de Tiris et snr le Boidisant muscle dilatateur de la pupille. Archiv. d*Opht. V. p. 311. (Ref. nicht zug&nglich.)

Eoganei (1) unterscheidet mit Schwalbe einen mesoblasti- schen und einen epiblastischen Teil der Iris. Ersterer mnfasst das Endothel der vorderen Fläche, die vordere Begrenzungs- und die 6e- fössschicht des Irisstroma, die Schicht des Dilatator pupillae und die hintere Begrenzungshaut. Das Endothel der vorderen Flache unter- scheidet sich in nichts von dem der Descemet' sehen Haut; ab- weichende Angaben führt E. auf die Schwierigkeit der Praparation zurück. Im Stroma finden sich vier Zellformen: fixe platte Bindege- webszellen gewohnlicher Art, Stromazellen (MicheTs Faser-, Spinn- oder Sternzellen), die zum Teil pigmentiert sind, Leucocytenähn- liche Formen und » Klump enzellen«, stark pigmentierte, kugelige oder ovale Zellen, die vielleicht den pigmentierten Stromazellen einzu- reihen sind ; genau sind dieselben von Michel beschrieben. Die Leucocytenähnlichen Formen verhalten sich nach ihrer mikrochemi- schen Reaktion (intensive Tinction durch Dahlia) wie Mastzellen; die nicht pigmentierten Stromazellen lassen sich, da sie weder Dahlia noch Eosin annehmen, zu Wald eye r's Plasmazellen stellen. Da sie oft spindelförmig gestaltet sind, so mögen sie mit glatten Muskeln verwechselt worden sein. Die Granulationen sind vielleicht als Vor- läufer der Pigmentkömer in den farbigen Stromazellen aufzufassen. Die Pigmentkörnchen sind nur bei Säugern in den Stromazellen blasser als im Pigmentepithel; bei Vögeln vermisst man einen Un- terschied. MicheTs mehrkemige Zellen hat K. nicht beobachtet. In der vorderen Begrenzungsschicht des Menschen überwiegen die Stromazellen ungemein; sie sind häufiger Spinnenzellen als weiter rückwärts , in 3 4 Lagen gehäuft. Gegen Michel behauptet K. die Anwesenheit von Fasern zwischen den Zellen, bestreitet aber den lymphadenoiden Charakter dieses Gewebes. Am PupiUarrand endet die Schicht ziemlich plötzlich ; am GUiarrande dringen Ausläufer des Ligam. pectinatum in sie ein. Rückwärts besteht keine scharfe Grenze gegen die Gefässschicht. Von den Blutgefässen der nächsten

Ziuammensetznng dee M. Sphinkter pupillae. 5

Schicht erwähnt E. das direkte Einbiegen feiner noch nicht capil- larer Ärterienäste in Venen am Pupillarrande ; er bestreitet (gegen Hfittenbrenner) die Existenz longitudinaler Moskelzüge sowie elastischer Fasern in der Adventitia (mit Faber); erstere sind wohl nicht pigmentierte Stromazellen. Das Zwischengewebe enthält hier grosse Lymphspalten in radiär geordnetem Bindegewebe. Einmpen- zellen finden sich am reichlichsten am Sphincter und am Ciliarrande. Die Septa des Sphincter pupillae, dessen Beschreibung E. nichts neues hinzufügt, leitet er (gegen Michel) ?on dem Stroma und nicht Yon der hinteren Begrenzungshaut ab. Zur vergleichenden Histologie dieser Schicht bemerkt E. vom Eaninchen, dass hier die typischen Stromazellen trotz des Pigmentmangels nicht fehlen ; die Tordere Grenzschicht unterscheidet sich von der des Menschen durch stärkeres Hervortreten der Fasern, die hier auch Michel beschrie- ben hat. Bei den Ratten treten dagegen die Fasern zurück und fehlen dem entsprechend Adventitialscheiden der Gefässe. Sehr wenig Bindegewebe bei reicher Entwicklung der Stromazellen findet sich auch bei der Fischotter; dagegen ist hier der Sphincter enorm ent- wickelt, so dass er | der Breite und fast die ganze Dicke des Stroma einnimmt; auch bei dem Iltis, dessen Stroma sich durch tief dunkle Pigmentierung auszeichnet, findet sich ein ziemlich starker Sphincter, I der Breite einnehmend. Bei der Eatze ist der Sphincter noch stark, mit seinen, durch stärkere Septa getrennten Bündeln die halbe Breite der Iris erfüllend ; eigenartig sind hier die Tapetalzellen des Stroma, welche durch die Fügung ihres Eörpers aus der Längsaze folgenden feinen starren Fäserchen den Goldglanz der Iris bedingen. Auftreten von Pigmentkörncheu in ihnen deutet die Verwandtschaft mit den ebenso reichlich vorhandenen pigmentierten und pigment- losen Stromazellen an. Bei den pflanzenfressenden Haustieren treten die Bindegewebsfasern stark hervor; meist von der vorderen Fläche schief zur hintern gerichtet, so dass lamelläre Spaltung nicht mög- lich ist. Reich an circulären Fasern ist die Iris des Pferdes, lieber deren Sphincter bringt E. nichts neues. Bei den Vögeln ist wegen der grossen Ausdehnung des Sphincter wenig Bind^ewebe vorhan- den. Die Stromazellen sind meist pigmentlos. Gegen Michel be- tont E., dass er den Sphincter der Taube bis zu 6 Faserlagem ge- schichtet getroffen hat. Beim Straussen findet er im Gegensatze zu anderen Vögeln an Stelle lockerer Fasern dichte Bündel. Von der Reptilieniris ist bemerkenswert die Verteilung der dicken Sphinkter- lage beim Alligator über die ganze Breite, ferner das Vorkommen

ß Anatomie des Auges.

zweier, durch eine Lage Ton Tapetalzellen geschiedener vor dem Sphinkter gelegener 6ef ässschichten , von welchen die eine, direkt unter dem Endothel gelegen, letzteres vorwulstet. Eine besondere Irismnskulatnr bei Amphibien bestreitet E. Die spindelförmigen Zellen , welche Orünhagen isoliert hat entgegen dessen An- gaben findet K. die Zellen selbst pigmentiert, nicht nur von Pig- ment umschlossen gehören wahrscheinlich zum Pigmentepithel. Bei Fischen kann ein Sphinkter fehlen (Karpfen, Hecht, Stör; von den Selachiem Heptanchus) ; andere besitzen einen solchen (schwach bei Scyllium catulus, stark wulstig bei Carcharias; ausserdem nach- gewiesen beim Barben , beim Huchen , Galeus , Chrysophrys , Thun- fisch). Die zahlreichen Blutgefässe des Stroma verlaufen im allge- meinen circular, ausgehend von einem selbst circulären dem Pupillar- rande nahegelegenen Stammgefässe, so dass an radiären Schnitten die grösseren Gefässlumina pupillarwärts gefunden werden; irrtüm- lich ist dies so aufgefasst worden , als ob eine Erweiterung der Ge- fässe stattfände. Das Lig. pectinatum zeigt Variationen, indem durch Anhäufung der Zellen die Maschenräume ganz schwinden können (Umgestaltung zu einem compakten »Lig. annulare beim Karpfen«; Verhalten wie bei dem Menschen beim Hecht). Die Di- latatorschicht zeigt grosse Variationen; es soll ein Dilatator fehlen beim Menschen (gegen Schwalbe), Gorilla, Orang, Hund, Katze, Iltis, Ratte, Meerschweinchen, Schwein (Ref. findet beim Schwein einzelne radiär verlaufende glatte Muskelfasern) , Rind , Pferd. Ein schwacher Dilatator Grünhagen's Insertionsbündel des Sphinkter findet sich beim Kaninchen; aber stark ist der der Fischotter, wo er, aus dem Sphinkter in Gestalt bündelweise in ra- diärer Richtung austretender Fasern sich entwickelnd bis zum Giliarrand zu verfolgen ist ; teilweise biegen hier die Bündel auf eine kleine Strecke in circuläre Richtung um, teilweise verlieren sie sich direkt. Die Exi- stenz des Dilatator bei Vögeln behauptet K. für Taube und Bussard ; die quergestreiften Fasern sollen feiner sein als die des Sphinkter, gegen den Giliarrand zunehmen und sich bis in's Corpus ciliare verfolgen lassen. (Bei der Eule konnte Ref. nur glatte Dilatatorfäsem sehen.) Von Reptilien zeigten Eidechse und Natter einen quergestreiften Di- latator ; er fehlte beim Alligator, ebenso bei allen untersuchten Am- phibien und Fischen. Die hintere B^renzungshaut besteht aus in ihrer Dicke wenig variierenden, cylindrischen, wenig verästelten, aber unter einander zusammenhängenden leicht gebogenen Fasern ; die- selben scheinen starr zu sein und einer besonderen, weder zu den

Verhalten dea ReUefi der Vorderflftche der Iris. 7

leimgebeDdeo noch eu den elastisehen zu roobnendcu Faserkategorie anzugehören. Sie erhalten sich in Trypsin und 80 ^/o Ealilöaung; in letssterer weichen sie auseinander durch Losung eines Kittes; von glatten Muskeln unterscheidet schwächere Färbung in Pikrinsäure, von elastischen Fasern Aufquellen und Erblassen in yeniünnter Es- sigsaure und Kalilösung. Kerne fehlen. Im ganzen stimmt ifai« Struktur mit der Glashaut der Aderhaut. Sehr dick und fest ist die Membran bei Katze, Schwein, Rind und Pferd, dünn bei der Fischotter, ferner bei den Vögeln, den meisten Reptilien und Am- phibien ; bei Alligator ist sie dick. Wo die Membran sehr dünn ist, bleiben zwischen den Fasern von Kittschichten ausgef Gllte Lücken« Bei Fischen ist sie dick, namentlich nahe dem Pupillarrand, wo ausserdem (nicht bei Garcharias) die Fasern in circuläre Anordnung umbiegen. K. weist darauf hin, dass bei Tieren mit schwachem oder fehlendem Dilatator fast immer die hintere Begrenzungshaut stark entwickelt sei und umgekehrt (Ausnahmen für letzteres die sehr dünnen Regenbogenhäute der Ratte und Maus sowie der Amr phibien), dass ferner bei schwach entwickeltem Bindegewebe die Blut- gefässe reichlich vorhanden sind, im Gegensatze zu dem Befunde bei starkem Bindegewebe und dicker hinterer Grenzschicht. Es scheint also, dass Dilatator, Elasticität der hinteren Grenzhaut, Schwell- vermogen der Gef ässe sich substituieren können. Bezüglich der Epithelflchicht der Lris wird im wesentlichen die Anschauung Grün- hag en*8 und Schwalbe's bestätigt, dass 2 Zellschichten vorhan- den 8ei«n; beide Lagen können sich von einander lösen, lassen sich an Schnitten gebleichter Regenbogenhäute oder (tangentialen) Schnitten alfainoüscher Eaninchen-Irides demonstrieren. Die Zellen der vor- deren Schicht sind kleiner, langgestreckt polygonal, kernhaltig und haften fest an der hinteren Begrenzungshaut; wie die Fasern der letzteren so biegt auch die Richtung der spindelförmigen Zellkerne am Giliarrande in die circuläre Anordnung um. Die Zellen der hin- teren Schicht sind hezagonal, kubisch oder cylindrisch, stärker pig- mentiert, mit kugeligem Kern ; sie können sich in selbständige Fal- ten gruppieren, entsprechend dem Contraktionszustande. Der unter- schied beider Schichten fehlt noch beim 7monatlichen Embryo. Mit Schwalbe findet K. an der hinteren Fläche das Pigmentepithel begrenzt durch ein strukturloses Häutchen, welches vom Pupillar- rande bis in den gleichartigen Ueberzug der Giliarfortsätze zu ver- folgen ist.

Fuchs (2, 3) bringt eine ausführliche Beschreibung des Beliefis

B Anatomie des Aages.

der freien Flache der Iris. Scheidet man an dieser Membran dnrch den CSrc. ari. minor einen ciliaren und einen papillären Teil, so ge- wahrt man nach beiden Seiten ziehende radiäre, reichlicher auf dem pnpillaren Teile vorspringende Balken. Zwischen den Arterien fin- den sich Vertiefungen oder Krypten, die am reichlichsten am kleinen Ejreis oder an der äusseren Peripherie der Iris nachzuweisen sind ; die zweitgenannte Stelle ist wegen des in der Tiefe der Krypten durchschimmernden Pigmentes schon am lebenden Auge als dunkler Ring sichtbar. Die Krypten enthalten aber, durch Aufhören des Endotheles, frei gewordene Mündungen der im Irisstroma enthal- tenen Lymphspalten. Letztere bilden einen Spaltraum, Irisspalt, der als aus einem System anastomosierender Lücken in dem spärlichen, die mittlere von grosseren Stämmchen gebildete Gef ässlage, um- gebenden Stromagewebe. Es communiciert diese Spalte ausser mit den Lymphspalten des Irisstroma der anderen Schichten und des Lig. pectinatum frei mit der vorderen Kammer eben durch die Spalt- öffnungen im Grunde der Krypten. Die Rückfiäche der Iris zeigt radiäre Falten und concentrische Wülste ; letztere werden allein von der oberflächlichen Lage des Retinalteiles der Iris (Pigmentschicht), erstere auch vom Stroma gebildet; ausserdem finden sich Faltungen der oberflächlichen Pigmentzellenlage am Pupillarrand, und wechseln letztere bei den Bew^ungen der Pupille dadurch, dass beide Lagen des Pigmentes auf einander gleiten. Bei Pupillenverengerung werden die in der Gegend des kleinen Kreises liegenden Krypten zu spalt- förmigen Lücken ausgezogen und verschlossen; die Randzone vei^ breitert sich, umgekehrt geht es bei Pupillenerweiterung. Die Be- wegung der Iris wird so von Einfluss nicht nur auf die Lymph- strömung überhaupt, sondern auch auf deren Richtung, indem ab- wechselnd die ciliaren oder die pupillaren Spalten sich öffnen. F. nimmt an, dass ein grosser Teil der Irislymphe nicht direkt in die Lücken des Lig. pectinatum, sondern in die vordere Kammer sich ergiesse. Auch die Dilatatorfrage ist berührt. F. betont, dass die hintere Grenzmembran das bei der Dilatation wirksame Element sein müsse, weil sonst (wenn weiter vorn gelegene Gebilde sich con- trahierten) , die hinter ihr gelegenen Pigmentschichten bei der Er- weiterung der Pupille sich in deren Oeffnung vorwulsten müssten. Fraglich bleibt es aber, wie das Gewebe der Grenzmembran einer aktiven Dilatation fähig sein könnte. Ausführlicher sind dieselben Dinge in der grösseren Arbeit von Fuchs (3) behandelt, speciell bezüglich der hinteren Grenzhaut ist hier betont, dass sie jedenfalls

Corpus ciliare nnd Ghorioidea. 9

anatomisch sich wesentlich vom Muskelgewebe unterscheide. Als vielleicht senile Veranderung erscheint es , wenn sich gelegentlich das hinter dem Sphincter gelegene Gewebe unter Volumzunahme in eine hyaline starre Materie umgestaltet.

Aus den Üntersuchungs-Ergebnissen Zeglinsky's (4) ist hier ZQ erwähnen, dass der Sympathikus bei den Vögeln keinen Einfiuss auf die Irisbewegung hat; da er aber deren Gefässe nachweislich innerviert, so kann die Irisbewegung nicht vom Lumenwechsel der Gefässe abhängen (vgl. auch u. Nerven).

Eversbusch (5) beginnt mit einer grösseren Mitteilung die kritische Ausarbeitung seiner im Auszug bereits mitgeteilten ünter- SQchungen über die Dilatations-Prage (vgl. Ber. f. d. J. 1881. S. 18. 1883. S. 8). Auch er beschäftigt sich ausführlich mit der Be- schafiFenheit der hinteren Gefässhaut und der Pigment-, bezw. Re- tinalschicht der Iris. Er leugnet nunmehr den Diktator. Die von ihm bei dem Pferde beschriebenen radiären Ausbreitungen vom äusseren Sphincterrand an den Enden der grossen Azen ovaler Pu- pillen zur Irisperipherie bezeichnet er jetzt als accessorische Sphinc- terinsertion ; eine solche findet sich bei der dreieckigen Pupille der Fischotter an jedem der 8 , sonst bei allen ovalen Pupillen an den beiden Endpunkten des längsten Pupillar-Dm. Bei den Tieren mit nmder Pupille finden sich solche accessorische Insertionen nicht; dag^en besteht eine innige Durchflechtung der Sphincter-Bündel, wahrend diese bei ovaler Pupille concentrisch angeordnet fast den Eindruck accessorischer Sphincteren (Eölliker) aufkommen lassen. Gegen die Auffassung der hinteren Grenzhaut als Dilatator adoptiert EL die Argumente Schwalbe*s (Anatomie der Sinnesorgane); es ist diese Membran dünner, als der Querdurchmesser einer glatten Muskelfaser; sie zerklüftet in starre Fädchen. E. findet sie kern- haltig, namentlich reichlich bei der Fischotter. Diese Kerne fasst er auf als Kerne platter Zellen, die zumeist der Oberfläche elasti- scher Fasern anliegen, mit ihrer Längsaxe parallel der Faserung; somit ist die hintere Grenz-Membran als elastisches Gebilde aufzu- fiEtfsen. Das Pigment betreffend anerkennt auch E. zwei Schichten. Die Arbeit ist noch nicht abgeschlossen.

lY. Corpus ciliare. Chorloldea.

1> Virchow, H. , Mitteilungen zur vergleichenden Anatomie des Wirbel- tieraoges. 58. Yen. deutscher Naturf. n. Aerzte in Strassbarg. Tagbl. S.-A.

10 Anatomie des Auges.

2) y i r c h 0 w, H., üeber die Form der Falten des Corpus eiliare bei Säuge- tieren. Morphol. Jahrb. XL 8. 437.

3) Ueber die verschiedeDen Formen des Lig. pectinatum iridis. Sitzungsber. der Berl. physiol. Gesellsch. Arch. f. Physiologie. S. 571.

4) üeber den ciliaren Muskel des Frosches. Ebd. S. 571.

5) F 0 n t a n, Oontribntion k Thistologie de la chorolde. Recneil d*Opht. p. 29.

6) Histologie de la chorolde. (Systeme nerveox.) Ibid. p. 333. (Referent nicht zugänglich.)

Aus H. V i r c h o w's (1) Mitteilungen zur vergleicheDden Anatomie des Auges beziehen eich auf die Ghorioidea bezw. Chorioidealdrüfie folgende Angaben: »Die »Chorioidealdrüsec fehlt bei den niedrigen Formen der fischähnlicben Wirbeltiere bis incl. der Knochenganoiden, tritt aber auf, und zwar gleich in kraftiger Entwicklung, bei Amia. Es giebt bei Gyprinus und einigen anderen, aber nicht allen Cypri- noiden , eine zweite »ChorioidealdrOee« , welche nicht von der A. ophthalmica magna, sondern von der A. ophthalmica minor resp. A. hyaloidea gespeist wird. Die Verzweigung der Oefässe innerhalb derselben ist von anderem Charakter wie bei der bekannten »Drüse«, nämlich dichotomisch.c

U. y i r c h o w*8 (2) Untersuchungen der Falten des Corpus ciliare veranlassen ihn, in dessen Beschreibung einen neuen Bestandteil ein* zufügen, nämlich einen ringförmigen Vorsprung, welcher in äqua- torialer Richtung angeordnet, bei manchen Tieren der Art sich er- hebt, dasB er zwei Abschnitte der Ciliarfortsätze und der sie schei* denden Thäler zu unterscheiden ermöglicht. Y. bezeichnet diese äquatoriale Falte als ciliares Sims; vor demselben bleiben in der »Kammerbucht« (Sinus camerae posterioris) zwischen den Ciliarfort» Sätzen »Kammer fächere (^Recessus camerae posterioris), hinter ihm Fächer des P e t i tischen Raumes (Recessue Petitianae). Jeder Ciliar- fortsatz zerfällt in einen vor und einen hinter dem Sims gelegenen Teil (Septa cameralia; Plicae Petitianae). Die ZonuLafasern ent* springen bei dem Kaninchen ausschliesslich hinter dem Simse von dessen hinterer Fläche und den Petit 'scheu Falten; alle Falten sind durch das Sims in querer Richtung verbunden, was natürlich für die mechanische Leistungsfähigkeit von Vorteil ist. Alle Falten erreichen beim Kaninchen das Sims ; Hauptfalten sind aolche, welche sowohl den Peti tischen als den Kammerteil voll entwickelt zeigen. ZuDgenförmig nennt Y. eine mit unvollkommenem Kammerteil kom- binierte P e t i tische Falte ; unvollkommene zungenf örmige Falten zeigen auch den Peti tischen Teil schv^her entwickelt. »Simsfal- ten« sind kleine Peti tische Falten ohne KammerteiL »Zwillings-

Cili&nDQskel des Fro^hes. 11

üedtenc entsteben, wo die Spitzen zweier Fortsatze confluieren; auch 3 Falten können zusammenhängen. Weiter hebt V. hervor, dass man in dem Aufbau des Corp. ciliare eine »Grundplatte« , die vorn mit der Oefässschicht der Iris, hinten mit der der Chorioidea zu- sammenhängt, zu unterscheiden habe; diese Grundplatte kann durch starke Entwicklung des Ciliarmuskels in das Auge gewölbt sein, so dass sie einen äquatorialen Wulst darstellt, auf welchem sich die CUiarfortsätze und das Sims erheben. Ein Sims findet sich ausser bei dem Kaninchen, beim Meerschweinchen, beim Hund und bei der Katze (kurz, nahe der Iris gelegen) ; beim Känguruh und bei Mycetes ; auch dem Menschen scheint es vorzukommen, unentschieden bleibt, ob es bei den Huftieren existiert; es fehlt dem Seehund. Die bei dem Menschen so mächtig vorgewölbte Grundplatte man könnte auch ohne Sims durch deren Wulst zwei Abschnitte der hinteren Kammer scheiden ist fast nicht entwickelt bei den Camivoren, noch weniger bei dem Seehund. Die kompliziertesten Faltenverhältnisse durch reiche Entwicklung der Sekundärwülste zeigen die Huftiere: bemerkenswert ist bei diesen auch das reichliche Stromagewebe (Fal- tenstamm), welches von der Grundplatte ausgehend, in die Wülste Fortsätze sendet. Bezüglich der Einzelbeschreibungen muss auf das Original verwiesen werden.

Das Lig. pectinatum sollte nach H. Virchow (3) als > Netz- werk des Hornhautiriswinkels« bezeichnet werden. Schwach ist es beim Menschen, stärker bei den Anthropoiden; beim Kaninchen be- steht es aus kurzen dicken Fasern in geringer Zahl. Hund und Katze zeigen es reichlicher als andere Raubtiere (Wickelbär). Sehr mäch- tig, bis zum Pupillarrande reichend ist es beim Seehunde, bei wel- chem seine Fasern von der Hornhaut-Skleralgrenze aus nach vorn und hinten divergieren, von Pigmentzellen umkleidet und nahe der Sklera von cirkulären Fasern, nahe der Iris von Gefässen durch- setzt. Sehr ausgebildet, aus zarten bis zur halben Breite der Iris ziehenden Fasern gebildet ist es bei Vögeln ; auch bei dem Frosche, bei welchem im übrigen das Corpus ciliare wenig ausgebildet ist. Zart und nicht breit findet es sich bei der Ringelnatter.

Der Ciliar- Muskel des Frosches ist na^h H. Virchow (4) als Tensor chorioideae angeordnet; zwischen ihm und dem Lig. pecti- natum iridis bleibt ein F o n t a n a^scher Raum.

12 Anatomie dee Auges.

Y. Betina.

1) Bernheimer, St., Zur fienntniss der NervenfaserBchicht der mensch- lichen Retina. Sitzungsber. d. Kais. Acad. d. W. in Wien. Juli-Heft. HL Abt. 1884.

2) Engelmann, Th. W., üeber Bewegungen der Zapfen und Pigment- zellen der Netzhaut unter dem Einflüsse des Lichtes und des Nerven-Sy- stems. (Auszug aus einem in der gemeinschaftlichen Sitzung der anato- mischen und physiologischen Sektion des 8. internationalen Kongresses der medicinischen Wissenschaften am 14. August 1884 in Kopenhagen gehal- tenen Vortrage.) P f 1 ü g e r's Arch. f. d. ges. Physiol. XXXV. Bd. S. 498.

3) G r a d e n i g u, G., Intorno alP influenza della Luoe e del Galore sulla Be- tina della Bana. Padova. Stabilimento Prosperini. 1885.

4) Guccati, G. , Sur la stmctare rayonnde du segment externe des bäton- nets de la r^tine. Arohiyes itaL de biologie. VII. Bd. 2. p. 284.

5) W 0 1 f f b e r g, L., Die entoptische Wahrnehmung der Fovea centralis und ihrer Zapfenmosaik. Arch. f. Augenheilk. XVI. 1. S. 1.

6) Barrett, J. W. , Preliminary communication on the distribution of blood-vessels in the outer layers of the retina. Proc. Physiol. Soc. Lon- don 1885 6. p. 10 12. (8. auch Blut- und Lymphbahnen.)

7) Dogiel, A. , Zar Frage über den Bau der Betina bei Triton cristatus. Arch. f. mikroskop. Anat. XXIV. S. 451. Ber. f. d. J. 1884. S. 16.

Bernheimer (1) stellt fest, dass die Fasern der Optikus- Schicht, welche zur Fovea ziehen, höchstens 0,0003 mm dick, also um die Hälfte dünner sind, als die dünnsten Fasern anderer Netz- hautstellen mit 0,0006 mm. Verzweigungen der Fasern waren nir- gends zu finden; ob solche etwa tiefer nach Einschaltung von Gran- glienzellen vorkommen , bleibt dahingestellt.

Engelmann (2) berichtet nach Untersuchungen Hru. van Genderen Stort's über motorische Vorgänge in der belichteten Netzhaut, deren wesentliches Ergebniss darin enthalten ist, dass die Zapfeninnenglieder sich unter Einwirkung des Lichtes verkürzen, sich dagegen im Dunkeln verlängern. Ellipsoide, Aussenglieder und die Stäbchen sollen unverändert bleiben. (Vgl. dagegen die später re- ferierten Angaben Gradenigo's.) Am stärksten ist die Längen- änderung bei Fischen und Fröschen. Bemerkenswert ist , dass bei einer kleineren Art der Zapfen der Frosch-Netzhaut, »Zäpfchen«, im G^ensatze zu den vielleicht aus ihr hervorgehenden »Kugelzapfen« mit stark lichtbrechenden Kügelchen die Verkürzung gering ist, ebenso bei dem der Kugel entbehrenden Teilstück eines Zwillings- zapfen ; die unbeweglichen Zapfen des Schildkrötenauges gleichen den letzteren in jeder Hinsicht, wenn wir von den farbigen Fetttropfen ab- sehen. Gering ist die Verkürzung bei der Natter, fast unmerklich bei

Bewegungen der Zapfen nnd St&bchen bei Belichtung. 13

der Schildkröte. Bei der Taube sind alle Zapfen ohne Rücksicht auf Farbe der Fetttropfen, Lage im roten Feld (vgl. Ber. f. d. J. 1883. S. 17) contractil. Die Streckung im Dunkeln verläuft langsamer als die schon nach wenigen Minuten selbst im diflFusen Tageslicht ihr Maximum erreichende Verkürzung. Versuche ergaben, dass alle Teile des Spektrum, anscheinend allerdings die hochbrechbaren stär- ker bei der Hervorrufhng der Kontraktion wirksam sind ; dass ferner der Ort der primären Reizung in das Innenglied bezw. vor die Grenze von Aussen- und Innenglied fällt, da bei Tieren mit farbigen Kugeln , beispielsweise grünes Licht bei Zapfen mit roten Kugeln, maximale Kontraktion henrorrief , obwohl die Kugeln gerade dieses wesentlich abschwächen. Weitere Versuche ergaben , dass die Be- wegungen vom Nerven-System ablegen, so zwar, dass stets auch nach einseitiger Belichtung bei beiden Augen die Bewegung er- folgt. Diese Association wird durch die Sehnerven vermittelt, wel- chen sonach ausser optischen auch retinomotorische Fasern zuzu- schreiben sind. Ausser der Belichtung des Auges kann auch Strychnintetanus und Belichtung der Körperoberfläche bei Aufent- halt im Dunkeln die Contraktion anregen. Bemerkenswert ist, dass die bekannte Pigmentbewegung und die Zapfenkontraktion nicht zusam- menfallen müssen , also auch nicht nur ein einheitliches Phänomen bilden: bei Belichtung im roten Lichte fand sich einmal Dunkel- siellang des Pigmentes bei maximaler Verkürzung der Zapfen; um- gekehrt einmal (als Ausnahme) bei Belichtung der Körperoberfläche maximale Pigmentbewegung bei Dunkelstellung der Zapfen.

Anknüpfend an die Untersuchungen Engelmann's findet Gradenigo (3), dass auch die Inneuglieder der Stäbchen, nicht nur die der Zapfen, bei Belichtung sich verkürzen, während zugleich die äusseren Körner eine mehr ovale Form annehmen; das schmale Zwischenstück^ welches äusseres Korn und Innen-Glied des Stäbchens verbindet, wird unter dem Einflüsse des Lichtes dicker, seine Länge geringer, so dass der Abstand zwischen der Grenze von Aussen- and Innenglied einerseits, der (nach der Belichtung oval gestalteten) Seh- zelle andererseits sich vermindert; die äussere Körnerschicht nimmt an Höhe zu, während die Innenglieder sich verkürzen. Die einzelnen Veränderungen erfolgen nicht zu gleicher Zeit; zuerst beginnt das Einwandern des Pigmentes zwischen die Aussenglieder der Stäbchen, dann kontrahieren sich die Zapfen und die Aussenglieder der Stäb- chen; zuletzt geschieht die Kontraktion der Innenglieder der Siäb- chen und die ovale Gestaltung der Körner. An ganz frischen

14 Anatomie des Aages.

Präparaten der im roten Lichte zerzupften Netzhaut im Dunkehi ge- haltener Frösche konnte Gradenigo abwechselndes Dicker- und Dünner- Werden des Innengliedes beobachten, bis es schliesslich in einem bestimmten Verkürzungszustand bebarrte. G. meint, dass der Vorgang auch im Leben in dieser Weise ablaufe. Die Bewegung erfolgt unter Ablauf einer Umlagerang der Substanz des Innengliedes bezw. des äusseren Kornes, der Art, dass an letzterem sich um den unveränderten Kern abwechselnd eine körnige oder homogme Be» schaffenheit der contnrierenden Schicht zeigt. Es scheint also, dass bei der Kontraktion des äusseren Kernes granuliertes Material in das Innenglied wandert ; dies würde erklären, wesshalb letzteres bald als homogen bald als leicht granuliert beschrieben wurde, unentschieden lässt G. die Frage, ob der konstante Befund ungleicher I^nge der Stäbchen-Innenglieder mit den motorischen Vorg^mgen zusammen- hänge ; jedenfalls finden sich solche Ungleichheiten an den Stäbchen auch dann noch, wenn Pigment und Zapfen bereits in die Ruhestel- lung zurückgekehrt sind. Von besonderem Interesse ist die Tat- sache, dass auch Erwärmung des Tieres, und zvrar im Dunkeln, die Kontraktion der Innenglieder und die Pigmentwanderung gleich einer Belichtung hervorruft ; bis zur Limitans externa können die Pigment- kömer getrieben werden. Die Vermutung G.*s, dass auch die tieferen Schichten der Netzhaut vielleicht durch bessere Untersuchungsme- thoden als in den Bereich der Bewegungsvorgänge fallend erkannt werden könnten, ist einstweilen gegenstandslos ; die Ausdehnung der Engel m an n'schen Funde auf die Stäbchen ist wichtig genug, auch wenn G.'s Vergleich seiner, G.^s, Entdeckung, die ja nichts ist, als eine Erweiterung der E. 'sehen, mit der des Sehpurpurs übertrieben ist. Cuccati (4) versucht nachzuweisen, dass die Aussenglieder der Stäbchen ein Gefüge haben, welches eine Neigung zu radiärer Zerklüftung bedinge, dass sie also aus radiär angeordneten prisma- tischen Sektoren aufgebaut seien. Kannelierung der Oberfläche, wie sie Max Schnitze beschreibt, konnte G. an ganz frischen, in Humor aqueus bezw. Glaskörperflüssigkeit oder Methylgrüukochsalzlösung isolierten Stäbchen der Tritonen meistens nicht finden; die feine Längsstreifnng derselben ist eben der Ausdruck jener Spaltbarkeit. An isolierten Querscheiben kann man von der Peripherie zum Centrum gerichtete Spalten sehen. Dieselben Besultate ergaben Zupfpräparate der in Osmiumsäure oder Flemming'scher Lio- sung (Ghromsäure, Osmium^ure und Essigsäure) fixierten Retina vom Frosch , Triton und Azolotl ; ebenso Schnittpräparate ; letztere

Spindelförmige LQckBn der Linse. 15

waren mit Sanrefiichsin gefärbt. Auch an Schnittpraparaten yom Hohn, vom Rind nnd vom Pferd war die radiäre Struktur zu konitatieren. Ueberall konnte C. eine Verschiedenheit der centralen von der peripheren Substans, sei es auf Orund ungleicher Licht- breehnng, sei es wegen ungleicher Tinctionsfähigkeit , statuieren. Aach fand er stets einen scharf b^enzten Randsaum, welchen er der von einigen Autoren angenommenen Membran der Aussenglieder identificieren zu sollen glaubt. Bmm ganz jungen Axolotl fand er eine eentnde Durchbohrung in den Scheiben, welche das Aussenglied auf- bati«Q. Auffallend ist, dass beim Frosch, beim Rind und Pferd meist 3 tiefe ^ bis zum Gentrum vordringende Spalten bezw. 3 Hauptsek- tonn zu konstatieren waren* C. nimmt an, es bestehe das Aussen- glied aus 2 Substanzen , einer dichteren , welche die Hülle und die Bßhmale zum Centrum yordringende , die Hauptspalten darstellende Zwischensubstanz umfasstt einer mderep, der Hauptsubstanz, in welcher feinere Radiärstreifen zu beobachten sind. C. glaubt end- lieh, dass ein Vergleich zwischen dieser radiären Struktur der Stäb- ehenaossenglieder bei Vertebraten und den Rhabdomen der Everte- braten-Augen möglich sei.

Wolffberg (5) sucht die Zahl der im entoptisch wahr- nehmbaren Mosaik der gefässlosen Stelle in der Macula enthaltenen Stabchen zu bestimmen; sein Resultat ca. 50 Elemente im Ra- ÜUB, 7500 in der ganzen Fläche stimmt annähernd mit Kuhnt überein. Bezüglich der kritischen Bemerkungen W.'s über die Deu- tung des Mosaik's muss auf das Original verwiesen werden.

YI. Linse.

1) Eobinskiy S. , Untersuchungen über die »spindelförmigen Lücken« der physiologischen und pathologischen Augenlinsen. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 23.

2) Untersuchungen zur Anatomie, Physiologie und Pathologie der Augen- linse. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 1.

3) M a 1 1 h i e s s e n, L., üeher den physikalischen Bau des Auges der Vögel. Ebd. XXXVIII. S. 104.

Rebiüski (1^2) wendet dich, gegen Becker *s Nachweis ipindelf ormiger Lücken auf Grund eigener Untersuchungen an yer- pttittelst schwacher Höllensteinlosungen hergestellten Pr&paraten ; an jünea findet er die Faser stets dicht gedrangt (vermutlich, weil sie

16 Anatomie das Auges.

eben in den schwachen Losungen aof quellen, Ref.) ; den gleichen Be- fand bietet verdünnte Salze&nre.

Matthiessen (3) giebt auf Grund von Messungen am Auge des Thurmfalken und des Raben Mitteilungen über den optischen Bau des Vogelauges. Indem wir bezC^lich der Rechnungsergebnisse auf das Original yerweisen, sei hier aus den anatomischen Bemer- kungen erwähnt die Bedeutung der flüssigen Beschaffenheit der Lin- sensubstanz, welche in hohem Masse dazu beitragt, dass Vogel bis ins hohe Alter akkommodationsfahig bleiben und nicht starblind werden. Ref. möchte hinzufügen, dass eine weichere Beschaffenheit der Vogellinse für die schnelle Wirksamkeit der quei^estreiften Akkommodationsmuskulatur jedenfalls von Wichtigkeit sein dürfte.

YIL Glaskörper.

1) Czermak, W., Zur Zonulafrage. v. G r a e f e*8 Aroh. f. Ophth. XXXI. 1. S. 79.

2) ErwideruDg auf Dr. Dessauer^s im Jalihefte dieser Monatsblätter enthaltene Bemerkungen zu meiner Arbeit über die Zonula. Klin. MonatsbL f. Aagenheilk. S. 410.

3) Erwiderung auf Herrn Dr. ßerger*8 Bemerkung »Zur Zonulafragec . y. Graefe'8 Arch. f. Ophth. XXXI. 4. S. 295.

4) Berichtigung. Ebd. 1. S. 306.

5) Berger, E. , Bemerkungen zur »Zonulafragec v. Graefe*8 Arch. f. Ophth. XXXI. 3. S. 93.

6) Dessauer, Zur Zonulafrage. Elin. MonatsbL f. Augenheilk. S. 314.

7) Virchowi H., Ueber den Bau der Zonula und des P e t i t'sohen Kanalee. Arch. f. Anat. u. Physiol. (Physiol. Abt) S. 164. (Verhandl. d. physiol. Gesellsch. zu Berlin.)

8) Mitteilungen zur vergleichenden Anatomie des Wirbeltierauges. 55. Yersamml. deutsch. Naturf. o. Aerzte in Strassburg. Tagbl. S.-A.

0) Eine Bemerkung über die Falten des Corpus ciliare mit Demonstration einiger Augenpräparate. Ber. über die XVII. Vers. d. ophth. Gesellsch. zu Heidelberg. S. 226. Diskussion 8. 231.

10) Ueber GlaskOrperzellen. Verhandl. d. Physiol. Gesellsch. zu Berlin. Nr. 14 u. 15.

11) Younan, A. 0., On the histology of the vitreous humour. Journ. of ana- tomy and physiol. XIX. p. 1.

12) Haensell, P., Becherches sur le oorps vitr^. Bullet, de la dinique nat. opht. de rflospice des Quinze-Vingts. III. p. 18, 95, 177, 226. (Ref. nicht zugänglich.)

G z e r m a k (1) formuliert die Ergebnisse seiner Arbeiten über die Zonula in folgende Sätze: 1) Die Zonula Zinii ist kein hau-

CaBalifl Petiti und F o n t a n a'scher Kanal. 17

tiges Gebilde, sondern ein ziemlich kompliziertes System yon Fasern. Der von diesen Fasern durchzogene Raum gehört zur hinteren Kam- mer and ist mit Kammerwasser gefüllt. Es giebt keinen Ganalis Petiti. 2) Die Ursprungsf äserchen der Zonula kommen aus der Glas- lamelle der Pars ciliaris retinae, kein einziges aus dem Glaskörper. Die Glaslamelle geht nach hinten nicht in die Limitans interna re- tinae, sondern in die Grenzschichte des Glaskörpers über. 3) Zwi- sehen den Zonulafasern sind einzelne Endothelplatten und zahlreiche Wanderzellen nachweisbar, die mit ihren protoplasmatischen Fort- sätzen an den Fasern haften. 4) Das sub 2) erwähnte Verhalten der Glaslamelle erklärt das Zustandekommen der A e b j ' sehen und aller anderen makroskopischen Präparate , nach welchen die abge- zogene Glashaut der Pars ciliaris retinae als »Strahlenbändchen« für die Zonula selbst gehalten werden. Aus dem Inhalte der ünter- suchimgen sei zunächst der sorgfältigen Beschreibung der Glashaut auf der Innenfläche des Epithelüberzuges des Ciliarkörpers bezw. der Pars ciliaris retinae gedacht ; Gz. nimmt an, dass Fortsätze der Glas- haut zwischen den Zellen des Epithels sich mit Fortsätzen der in- neren Glashaut (der Aderhaut) verbinden. Fasern der Zonula giebt es in 3 Arten: »1) Solche, die vom Orbiculus ciliaris, und solche, die Tom Ciliarkörper entspringen und zur vorderen oder hinteren Linsenkapsel ziehen, orbiculo- und cilio-capsuläre Fäserchen. 2) Solche, die vom Orbiculus ciliaris entspringen und sich teils an dessen vor- deren Partien, teils aber und dies in ihrer grössten Zahl, am Gorpus ciliare inserieren orbiculo-ciliare Fäserchen. 3) Solche, die von einer Giliarkörperwand zur anderen ziehen, inter- und intra-ciliare Fäserchen. Alle Fasern entspringen in einem Gebiete, welches 1—1,5 mm vor der Ora serrata beginnt, und sich bis zu einer mit den Stirnflächen der Giliarfortsätze abschneidenden Ebene erstreckt; dabei reicht in den Thälern die ürsprungsgrenze etwas weiter nach vom, jedoch nie über jene Ebene hinaus. Eine Kittmasse zwischen den Fasern wird entschieden bestritten ; auch die Existenz des von Berger und Kuhnt angegebenen Recessus. Es giebt nach Gz. weder einen Ganalis Petiti, noch einen F o n t a n ansehen Kanal. Wenn »die vordere Kammer und der präzonulare Teil der hinteren mit Lymphsinus die meiste Aehnlichkeit haben, so entspricht der zonuläre und Fontana'sche Raum mehr Lymphspalten und man kann daher wohl die Kammern in toto als ein Mittelding zwischen beiden auflTassen.« Auch entwicklungsgeschichtlich sucht Gz. seine Anschauungen zu stützen, indem er den Nachweis erbringt, dass noch

J»hzMb«rloht t Ophthalmologie. XVI. 1886. 2

lg Anatomie des Auges.

bei Embryonen von 6^ Monaten die Zonula eigentlich die ganze hin- tere Kammer erfüllt, indem, was bei Erwachsenen nie der Fall ist, ganze Büschel von Zonulafasern von der peripheren Hälfte der hin- teren Irisfläche und von den vorderen Teilen des Ciliarkorpers ab- gehen ; die bei dem Erwachsenen bestehende Anordnung ist Folge eines die Bildung der Kammern fortsetzenden Rarefikationsprocesses. »Die Zonula entsteht also aus dem embryonalen Schleimgewebe, i$ß den Raum , in dem später die hintere Kammer sich bildet , ausfüllt^ und zum embryonalen Glaskörper gehört.« Cz. glaubt, »dass man in der Zonula ein durch »funktionelle Anpassung« modificiertes Schleimgewebe vor sich hat, das ausser in seiner morphologischen Beschaffenheit auch in der physikalischen und chemischen Beschaf- fenheit seiner Elemente abgeändert worden ist, und sich zum Glas- körpergewebe etwa wie das Fontana'sche Balkenwerk zum ge- wöhnlichen Bindegewebe verhält. Bezüglich der makroskopischen Pnlparationen , welche gleichfalls die Natur der Zonula als Faser- gitter darthun, sei auf das Original verwiesen. Aeby's Präpara- tionsmethode (Maceration der Bulbi, s. Ber. f. d. J. 1882. S. 4H) wird auf Grund der Erfahrungen G z.^s verworfen. A e b y hatte die mit abgelöste Glashaut des Ciliarkorpers auf dem Gitterwerk der Zo- nula aufliegen; was Ä. als Canalis Petiti injiciert, ist Cz.'s zonu- larer Teil der hinteren Kammer. Bezüglich der Einzelheiten sowie der Erwiderungen (2, 3) auf die Bemerkungen Berger's und D e s s a u e r's kann auf die Originale verwiesen werden. Hervorge- hoben werden muss die Uebereinstimmung in den Ergebnissen der sorgfältigen Arbeiten C z e r m a k*s und Hans V i r c h o w*s (s. unten), durch welche jedenfalls einer einheitlichen Auffassung Bahn ge- brochen ist.

B e r g e r (5) verwahrt sich gegen C z e r m a k dagegen , dass er die Hyaioidea zur Zonula ziehe; er weist darauf hin, dass, weil die Zonula von dem Glaskörper leicht isoliert werden kann, es mög- lich sei, dass auch nach Ablösung der von der Pars ciliaris retinae kommenden geradlinigen Fasern die aus dem Glaskörper entstehen- den noch auf letzterem sichtbar bleiben. Diese bilden aber nicht eine Membran, sondern eine Schichte von durch Interstitien getrennten Fasern.

Dessauer (6) verwahrt sich gegen C z e r m a k gegen die Auffassung, dass er neben den Fasern der Zonula eine Membran an- nehme, und stellt sich in volle Uebereinstimmung mit den Auffas- sungen C z.'s ; letzterer erbringt in seiner Erwiderung (2) den Nachweis

Besohaffenheit der Zonala. 19

erheblicher Differenzen der früheren und der jetzigen Darstellungen D.'s (vgl. Ber. f. d. J. 1883. S. 37 , wo bereits auf einen Wider- spruch zwischen den Angaben in D/s Arbeit hingewiesen ist).

H. y i r c h 0 w (7) lässt den Glaskörper durch eine Membran g^en den P e t i tischen Kanal abgeschlossen sein ; dagegen existiert Dach ihm kein Abschluss des P e t i tischen Kanales gegen die hin- tere Angenkammer. Der Raum selbst wird durch die Fasern der Zonula ausgefüllt ; zwischen deren Masse und dem Glaskörper bleibt also ein, meist nur ideeller Spalt, der künstlich beim Aufblasen er- weitert wird. In Wirklichkeit besteht aber keine scharfe Begrenzung der hinteren Fläche der Zonula ; es liegen nur hier die , obendrein dünneren Fasern lockerer als weiter vorne. Die grossere Dicke der Fasern an der vorderen Fläche lässt sich besonders schon bei der Ziege, die reiche Teilung derselben gegen den Linsenäquator beim Hunde demonstrieren. Verbindungen zwischen Zonula und Glaskör- peroberflache finden sich nur im Bereiche des Orbiculus ciliaris. Ob eine Eittsubstanz die Fasern verbindet, lässt V. unentschieden. Ref. mochte betonen, dass diese Auffassung sachlich nicht von jener ver- schieden ist, welche an Stelle eines einheitlichen P e t i tischen Raumes ein Lückensystem, welches von Fasern durchsetzt ist, annimmt.

H. V i r c h o w (8) fasst hier die Zonula nicht auf als eine Mem- bran, sondern als eine den Peti tischen Raum ausfüllende Faser- masse, welche, aus »Zonula-Fibrillen« gebildet, den Befestigungs- apparat der Linse darstellt. Bei Fischen zeigt dieser Apparat eine wechselnde Form ; auch findet man hier in ihm Platten (beim Thun- fisch die dorsale Platte bis 1 mm. dick), Membranen, Fasergeflechte und Netze; im »Linsenmuskel« ist ein oft viereckiger, platter, wie glockenförmiger Teil des Befestigungsapparates in Muskeln als sog. Campanula umgewandelt. Der Zonula-Faser morphologisch gleich- wertig ist die Glaskörperfaser. Die morphologische Einteilung des Innenraumes des Auges in einen faserhaltigen Abschnitt (Glaskörper und Zonula) und einen faserfreien (vordere und hintere Augenkam- mer) deckt sich nicht mit der physiologischen, welche den Peti ti- schen Raum mit seiner Ausfüllung der vorderen und hinteren Augen- kammer zurechnen muss. Ein modificiertes Glaskörpergewebe bildet die nur bei Esox und Salmo sichelförmige »Leiste« (Process. falci- formis) der Fische. Sie ist nur selten im ganzen pigmentiert ; beim Thunfisch stecken nur die Gefässe in Pigmentscheiden ; bei Stachel- flossern ist sie pigmentlos. Meist erhebt sie sich nicht über die Netz- hautspalte. Ihr zuzurechnen sind: ein beim Barsch und vielen an-

20 Anatomie dee Auges.

deren Stachelflossem aus der Netzhautspalte zwischen Papille und Ora serrata in den Glaskörper ragender muskulöser Zapfen; femer ein stets mit der Leiste vorhandener »dorsaler Anhange, der von der Mitte der Papille aufwärts ragt. Weitere Angaben Qber Homo- logien und über Glaskörpergefässe siehe Abschnitt: >Gefä88ec.

H. V i r c h o w (9, 10) hat femer in Fortsetzung seiner früheren Untersuchungen (Ber. f. d. J. 18^2. S. 42 j über den Glaskörper Ex- perimente gemacht, welche dessen Festigkeit illustrieren ; er konnte bei geeigneter Präparation, welche die Membrana hjaloidea vorher eli- miniert, ein Gewicht von mehr als 25 gr. an der Substanz des Glas- körpers vom Rindsauge aufhangen. Die hübsche Versuchsanordnung ist im Original einzusehen. Die morphologische Grundlage der Glas- körpersubstanz bildet ein Fasergerüste aus runden, gleichmassig dicken Fasern, die sich ohne Anschwellung in den Knotenpunkten verbinden und ein Maschenwerk bilden, welches unter Umstanden so eng sein kann, dass das Gewebe einen streifigen Charakter zeigt. Am besten sind die Fasern unter der Grenzhaut, namentlich unter dem Pe tit- schen Kaum zu sehen; vorzüglich gut beim Igel, ausserdem beim Menschen, Chimpanse, Orang, Kaninchen, Maus, Alligator, Frosch. Man darf sie nicht mit den stark lichtbrechenden Fasern der Glas- körperoberfiäche bei niederen Vertebraten (Frosch, Cyprinoiden, Wels) verwechseln. In der Diskussion, welclie sieh an diesen Vortrag bei dem Heidelberger Kongresse anschloss , erklärt V. das Vorkommen abgeschlossener Ergüsse im Can. P e t i t i daraus , dass ein Erguss stets zuerst in das lockere Gewebe in dem hinteren Teile de.-^ Raumes erfolgt, dabei aber die vordere Faser so dicht an einander drangt, dass nun ein Abschluss besteht.

Y o u nan's (llj Darstellung des feineren Baues des Glaskörpers erkennt in dessen Gewebe Zellen, Membranen und Fasern. Zellen fin- det er in zweierlei Formen : als amöboide und als verästelte Binde- gewebszellen, welche namentlich am Aequator des Auges oft in ein Netzwerk auslaufen, dessen Fasern sich in jene der Zonula verlieren können; gegen Schwalbe verwirft Y. die Annahme, dass letz- tere durch Umwandlung aus amöboiden Zellen sich bilden. Die Mem- branen, zu welchen auch die M. limitans hyaloidea gehört, beschreibt Y. in ähnlicher Weise wie Hannover, also in concentrischer An- ordnung mit Verlauf zum Umfange des Glaskörper-Kanales. Dass die Flüssigkeit des Glaskörpers durch einen Stich ganz abfliessen kann, aber nicht durch die von ihm angenommene membranöse Septa ge- hindert wird, sucht Y. aus der hypothetischen Existenz von Lücken

Optikus nnd Ghiasma. 21

an Stelle früher vorhandener Glaskorpergefässe zu erklären. Die Zo- nnla lasst T. mit Iwan off aus der Glaskorpersubstanz hervor- gehen. Ihre Beziehung zu dem P e t i tischen Kanal und der hinteren Kammer schildert er ähnlich wie H. V i r c h o w (s. o.). Ausser den, elastischen ähnlichen Fasern der Zonula beschreibt Y. ferner Faser- Netze am Aequator und in der Gegend der Ora, die ein ähnliches Ansehen zeigen; am hinteren Pol existieren sie nur vereinzelt. Y. legt Gewicht auf das Eindringen der Fasern in die Glaskörpersub- stanz, weil so der Zug der Zonula bei deren Anspannung sich ver- teile und nicht, wie bei Annahme des Ursprunges der Zonula aus der Limitans retinae, letztere und damit die gesammte Netzhaut anspan- nen und schädigen könne. Endlich beschreibt Y. noch ein überall, vornehmlich in der Rinde des Glaskörpers verbreitetes zartes Netz- werk, dessen Verzweigungen, durch Goldinjektion am lebenden Tier darstellbar, sehr den Cornealnerven gleichen. Da der Glaskörper als eigenartiges Gewebe, das wesentlich vom Schleimgewebe diflferiert, an&ufassen ist, so hätte nach Meinung Y.'s die Existenz eines Ner- vennetzes nichts Wunderbares, wenn auch der Beweis noch zu er- bringen ist.

YIIL Optikus nnd Chiasma.

1) Gelpke, Th., Notiz zur AnwenduDg der W e i g e r fachen modifiderten HämatoxylinförbuDg aaf das periphere Nervensystem. Zeitschr. f. wisaen- Bchaftl. Mikrosk. IL S. 484.

2) Weigert, Ein neues Taachmikrotom besonders für grosse Schnitte. Ebd. 8. 426.

8) Ueber Schnittserien von Celloidinprftparaten ^des Centralnervensystemes zum Zwecke der Markscheidenfärbiing. Ebd. S. 496.

4) Bernheimer, Si, Zur Eenntniss der Nervenfaserschichte der mensch- lichen Retina. Sitzungsber. d. Kais. Acad. d. Wissensch. in Wien. III. Abt. Juliheft. 1884.

5) Weiss, üeber Länge und Krümmung des Orbitalstückes des Sehnerven und deren Einfluss auf die Entstehung der Kurzsichtig keit. Tagebl. d. 58. Versammlung deutscher Natur f. und Aerzte in Strassbnrg i. E. S. 498.

6) Fuchs, E., Etüde microscopique sur le nerf optique. Archiv. d*OphU p. 173. (Soci^t^ fran9. d'Opht.) und Bullet, mäm. Soc. fran9. d'opht. III. p. 116.

7) Angelucci, Ssllu struttura del chiasma dei mammiferi e sul centro visivo della corteccin. Bull. d. r. Accad. med. di Roma. XL p. 17. (Nicht

zugänglich.)

22 Anatomie des Aages.

8) Bellonci, G. , lotorno alla terminazioDe centrale dei nervi ottici nei manuniferi. Bendiconto delle seesioni della B. Accad. delle Boiense dell* istituto di Bologna, p. 49. (Vgl. Bar f. d. J. 1884. S. 27.)

9) Tartuferi, F., SuH' anatomia minuta delle eminenze bigemine anteriori del uomo. (Centro di reflessione e di irrcdazione dell* apparato centrale della visione.) Memoria premiata dal R. istituto Lombarde di scienze e lettere di Milane. Milane 1885.

10) Monakow, v. , Einiges Qber die Ursprungscentren des N. opticus und über die Verbindungen dersplben mit der Sehsphäre. Sitzung am 30. Ja- nuar. Verhandlungen der PbysiologiBchen Geselli^cbaft zu Berlin. Nr. 6, 7. b.

11) Experimentelle und pathologisch-anatomische Untersuchungen über die Beziehungen der sog. Sehsphäre zu den iofracortikalen Optikuscentren und zum Nervus opticus. Arch. f. Psych, und Nervenkr. XVI. l. S. 151.

12) V. G u d d e n, Ueber die Frage der Lokalisatiou der Funktionen der Gross- hirnrinde. (Jahresvers. d. Vereins der deutschen Irrenärzte.) Neurolog. Centralbl. S. 451.

13) Ueber die Sehnerven , die Sehtraktus, das Verhältniss ihrer gekreuzten und ungekreuzten Bündel, ihre Seh- und Pupillarfasern , und die Centren der letzteren. Tagebl. d. 58. Versammlung deutscher Naturf. und Aerzte in Strassburg i. E. S. 136.

14) _ Diskussion. Ebd. S. 507.

15) D a r k s c h e w i t s c h, L. v., Zur Anatomie des Corp. quadrigeminum. Neu- rolog. Centralbl. S. 251.

Gelpke's (1) Bemerkungen zu der, in diesem Berichte Jahrg. 1884. S. 27, besprochenen W e i g e r tischen Hämatoxilinfärbung be- ziehen sich speciell auf die Untersuchung des Sehnerven. Er macht mit Recht darauf aufmerksam , dass man intimer die Extraktion mit dem Eisensalz sehr vorsichtig betreiben soll; am besten unter An- wendung weit schwächerer , als der von Weigert angegebenen Lösungen, die allerdings entsprechend langsamer wirken. Gegen G. möchte Ref. die Natur des Sehnerven als Hirnteil betonen ; für ächte periphere Nerven ist die Methode überhaupt nicht so zweckmässig. Sehr empfehlbar dürften sich Versuche an in Chromsäure statt in Mülle r'scher Flüssigkeit erhärteten Präparaten erweisen ; solche zei- gen eine intensivere Tinktion. Die spezielle Anwendung auf den Optikus hat allerdings Ref. noch nicht vorgenommen. W e i gert's (2, 3) verbessertes Mikrotom, sowie dessen Verfahren, Schnittserien des Ge- hirnes für seine Tinktionen herzurichten , sind hier zu erwähnen, wegen der Untersuchung der Optikus-Centren und des Chiasma. Das Mikrotom gestattet, grössere Gehimstücke unter Spiritus zu schnei- den, indem das ganze Instrument, welches nach »Schanze-System« (Schlittenführung des Messers, Hebung des Präparates durch eine Schraube) gebaut ist, an Charnieren so umgelegt werden kann, dass

Anatomie der Torderen Vierhügel. 23

das Messer der Flache nach vertikal statt horizontal steht, das Ob- jekt entsprechend in horizontaler Lage sich befindet. Die Schnitte werden auf doset- Papier oder dünnem Packpapier aufgefangen (Ref.) und mit diesem nach Arider Metachromatypiebilder auf mit CoUo- dium überzogene Objektträger zu mehreren aufgelegt, hier nochmals mit Collodium übergössen und nunmehr als aus CoUodium-Schichten gebildete Lappen weiter behandelt. Genaueres ist im Original einzu- sehen ; jedenfalls hat W. es erreicht , dass nunmehr Präparate zur Darstellung von Faserungsverhältnissen der Nerven-Centren nicht schwerer als gewöhnliche Garminpräparate darzustellen sind. Modificiert man noch sein Verfahren dahin, dass man die einzelnen Schnitte statt des Stückes der Imbibition mit Kupferlösung unterzieht (Lichtheim; Ref.), so hat man es in der Hand, beiderlei Präparate abwechseln zu lassen.

Weiss (5) fand bei Untersuchungen über die Länge und Krüm- mung des in der Orbita enthaltenen Teiles des Sehnerven beide grossen Schwankungen unterworfen. Die Länge betrug zwischen 20 und 30 Mm, im Mittel 24,04 Mm. , der Abstand zwischen Foramen opticum und Eintritt des Sehnerven in den Bulbus 24 14 bezw. 18,298 mm. Zwischen beiden Werten liegt eine mittlere Differenz von 5,588 (12 3) Mmm. Auf beiden Seiten können Länge und Krümmung des Sehnerven verschieden sein. Weiss glaubt nach Versuchen, welche zu beweisen scheinen, dass bei kurzem, gestreckt verlaufendem Seh- nerven Zerrungen desselben mit Rotationen des Bulbus zur Konver- genzstellung verbunden sind, ferner nach Beobachtungen, welche eine verzogene Form der Pupille bei solchen Augen ergaben, sich den Autoren anschliessen zu sollen, welche diesem Verhalten eine Rolle in der Aetiologie der myopischen Veränderungen des Auges zuweisen. Allerdings wird in der anschliessenden Diskussion die Auffassung der ovalen Papillenform als pathologisch von L a q u e u r und K u h n t nicht geteilt.

T a r t u f e r i's (9) preisgekrönte Monographie der vorderen Vier- hügel bringt nach einer ausführlichen bibliographischen Einleitung eine sorgfältige histologische Beschreibung dieses Teiles der Seh- centren. Er unterscheidet nervöse und Stützelemente, zu welchen letzteren er ausser einer dünnen peripheren Schicht und den spinnen- fonnigen Gliazellen das Ependym des Aquaeductus Sylvii rechnet, in- dem die laugen basalen Fortsätze der Ependymzellen als feine Fasern in die mediane Scheidewand einbiegen. Er hält fest an einer Auf- stellung von 7 Schichten, von welchen die äusserste und innerste allein dem Stützgewebe angehören: periphere Bindegewebsscbicht.

24 Anatomie des Auges.

Stratum zonale (Dicke 65 |i) , graue Kappe oder peripheres Grau (Dicke 520 |i), weissgraue oberflächliche Schicht, weissgraue tiefe Schicht, centrales Grau, centrales Stützgewebe. Die Gürtel- und die oberflächliche weissgraue Schicht hängen aussen und innen von der Kappe zusammen. Die im Stratum zonale vorkommenden Zellen ge- hören zum Stützgewebe (gegen M e y n e r t). Die graue Kappe ent* hält spärliche Nervenzellen, in den oberflächlichen Lagen von runder, ovaler, oder birnförmiger Gestalt, zuweilen schräg gestellt mit auf- wärts gerichteten Ausläufern, die sich in das periphere Bindegewebe verlieren, abwärts verlaufenden Axencylinderfortsäizen, in den tieferen Schichten runde oder ovale Zellen, deren Fortsätze überwiegend auf- und abwärts gerichtet bald einzeln, bald in kurzen gemeinsamen Stämmchen entstehen. Bei dem Menschen hat man diese Schicht übersehen , weil die gewöhnliche Schnittrichtung nicht günstig ist ; man muss statt der gewöhnlichen Richtung (parallel dem Austritte des Oculomotorius) eine Ebene, die den hinteren Vierhügelarm senkrecht schneidet, sei es in frontaler Li^e (A), sei es in der Richtung (B) der Axe und des vordem Zweihügels zu Grunde legen. Die oberflächliche weissgraue Schicht enthält dreierlei Faserzüge : verhältnissmässig dicke Bündel, die vorwiegend in der Nähe der Kreuzfurche (den Thälem zwischen den Vierhügeln) vorkommen, mittlere, in regelmässigen Ab- ständen verteilte kleine Bündel, und tiefe dicke Bündel in zwei Grup- pen, einer dichten, im Querschnitt Kommaförmigen nahe der Mittel- ebene (»Virgola midoUare, Mann. Komma«) einer von grauer Sub- stanz durchsetzten lateralen (^ Virgolagrigia«). Alle sind von vorn nach hinten gerichtet, verhalten sich jedoch ungleich, in der Weise, dass bei der Schnittrichtung A nur die oberflächlichen Bündel quer, die anderen bis auf die sehr tief geschnittenen medialen Bündel der mittleren Gruppe leicht schräg getroffen sind. Die Nervenzellen dieser Schicht sind gross, multipolar, gleich jenen der Vorderhörner des Rückenmarkes untermischt mit anderen sehr kleinen Elementen. Die Axencylinderfortsätze derselben sind abwärts gerichtet; manche beschreiben vorher einen weiten Bogen, durchsetzen dann die tiefe weissgraue Schicht, um dort als radiale Axencylinder zu erscheinen. Die Fasern der nächsten Schicht, im allgemeinen quergerichtet, aber von radialen durchsetzt, bilden im Querschnitt, untermischt mit grauen Massen, ein Gewölbe, welches das Centralgrau umfasst. Die queren Fasern kreuzen sich und gehen in die hintere Kommissur über; die radialen, deren Ursprung teils der vorigen, teils der in Rede stehen- den Schicht angehören und welche nach M e y n e r t als Bindeglied

Ergebnisse der Wegnahme von Rindenpartien des Occipitallappens. 25

zwischen Optikus und Oculomotoriuscenfcren aufzufassen wären, wen- den sich zum grossen Teile lateral- und abwärts. Die Nervenzellen dieser Schicht gleichen im allgemeinen jenen der vorigen. Eine wenig bekannte Anomalie der Anordnung dieser Schicht hat T. in der Form beobachtet, dass am Längsschnitt dessen Fasermasse nicht als regel- massige leicht gekrümmte Linie, sondern als Häufung von der hin- teren Kommissur analogen Zügen erscheint als Ausdruck einer Ver- mehrung der das Optikuscentrum mit der Sehsphäre verbindenden Fasern. Im Centralgrau finden sich kleine multipolare Zellen mit sehr feinen Fortsätzen und feinste Nervenfasern. Die basalen Fort- satze der Elpendymzellen sind fein yerästelt ; dass ein grösserer Fort- satz durch die Raphe sich in den Boden der Längsfurche zwischen den Vierhügeln begiebt, ist bereits erwähnt. (Falls sich diese Fort- ratze nach 6 o 1 g i^s Methode mit Silber färben, dürften sie eher als für die Stdtzgewebe-Auffassung T.*s für eine nervöse Bedeutung der Ependymzellen sprechen.) T. ist der Ansicht, dass alle die 6e- sicbtseindrücke leitenden Fasern des Sehnerven in der grauen Kappe und (zum kleineren Teil) in dem benachbarten Teile der oberfläch- lichen Weissgrauen Schicht (obere Fasern der oberflächlichen weiss- grauen Schicht) ihr Ende finden ; dass die Retinal-Eindrücke erst von da aus weiter zu den anderen bekannten und unbekannten Sehcentren ausstrahlen^ Die Verbindung zu den Kniehockem, dem Thalamus und anderen, wegen der verwickelten Faserverhältnisse nicht festzustellen- den Orten, vermitteln die tiefen Fasern der oberflächlichen weiss- granen Schicht. Die Fasern der tiefen weissgrauen Lage, zum Teil aus der oberflächlichen als radiale Fasern und zwar teilweise gekreuzt aos der gegenüberliegenden Seite entstammend, enden teils in den Zellen der tiefen Schicht selbst, teils verlaufen sie möglicherweise als oberflächliche Faserung der Schleife zu den Vorder-Seitensträngen, die Verbindung zum Rückenmark vermittelnd. Im wesentlichen ist Bonach Tartuferi auch für den Menschen zu Anschauungen ge- langt, wie er sie auf Grund experimenteller Untersuchungen an Säu- gern bereits früher vertreten hat (Ber. f. d. J. 1881. S. 48).

V. Monakow^s (10, 11) experimentelle Untersuchungen an Katzen, bei welchen kurze Zeit nach der Geburt Rindenexstirpationen im Gebiete des Occipitallappens vorgenommen waren, ergänzen dessen frühere Mitteilungen (Ber. f. d. J. 1883. S. 41). Stets fand sich Atrophie der infracortikalen Optikuscentren, also im Corp. genic. ex- temum, Pulyinar und vorderen Zweihügel der operierten Seite, gleich- viel ob das Tier zur Zeit der Operation 1 2 Tage oder mehrere

26 Anatomie des Aoges.

Wochen alt war. Anders liegt es mit dem Traktus und Nervus op- ticus, welche anscheinend nur bei gleich nach der Geburt operierten Tieren durch Hemmung des Wachstumes nicht durch Degenera- tion — zurückbleiben. Es scheint ferner bei der Katze insofern eine Verschiedenheit vom Kaninchen zu bestehen, als bei ersterer eine engere Beziehung umschriebener Stellen der Sehsphare zu einzelnen Teilen der infracortikalen Centren vorliegt; die mediale Partie der Sehsphare steht beinahe allein mit der lateralen, die laterale mehr mit der medialen der infracortikalen Centren in Beziehung. Eine weitere DiiFerenz liegt darin, dass bei dem Kaninchen der vordere Zweihügel, bei der Katze (und dem Menschen) Corp. gen. ext. und Pulvinar als Optikuscentrum die grössere Rolle spielen. Gegenüber Tartuferi betont v. M. die direkte Abstammung von Traktus- fasem aus den beiden letztgenannten Centren, wahrend T. nur eine Verbindung der letzteren durch das oberflächliche Vierhügelgrau zu- gesteht. — An diese Mitteilung reiht v. M. die ausführliche Be- schreibung des bereits in der früheren Publikation geschilderten Falles einer beiderseitigen Encephalomalacie in den Occipitallappen. Bezüglich der sehr sorgfaltigen Beschreibung und Kritik des Falles muss auf das Original verwiesen werden, da ein abgekürztes Referat unmöglich ist. Nachdem v. M. den Beweis erbracht hat, dass eine Obliteration der Occipital- Arterie D u r e t's vorliegt, mithin der Aus- gang des Defektes in den von ihr versorgten Hirnteilen zu suchen ist, zeigt er, dass die absteigende Degeneration nach Defekten im Gyr. littgualis, descendens und Cunens, sich durch die Graiiole ti- schen Stränge auf die infracortikalen Centren und von da aus auf die zur Retina gelangenden Teile des Traktus fortpflanzt. Die Ls^e des gekreuzten und ungekreuzten Bündels im Chiasma kann gut ver- folgt werden; das Resultat deckt sich im ganzen mit den Angaben Ganser*s (Ber. f. d. J. 1882. S. 60). Das ungekreuzte Bündel nimmt im Chiasma wie im Optikus das dorsal-laterale Querschnitts- feld ein; beide Bündel verlaufen geschlossen, nur wenige Fasern können sich allenfalls diffus durchflechten.

V. Monakow (11) hat im Anschlüsse an die vorige und seine früheren Mitteilungen (Ber. f. d. J. 1883. S. 41) weitere Untersuch- ungen an Präparaten vorgenommen, welche geeignet sind, Aufschluss über die Ausdehnung der primären und sekundären Sehcentren zu geben. Einer der Fälle betrefft eine Amaurose im Anschlüsse an eine doppelseitige, durch das sagittale Mark des Hinterhaupthirnes ziehende absteigende Degeneration unter Beteiligung des Pulviuars, des Corp.

Infraeortikale Gehimoentren. 27

geniculat. extern, und des vorderen Zweihügels, bei intaktem Augen- befond nnd massiger Entartung des Sehnerven ; ein zweites Präparat zeigt, ebenfalls nach plötzlich aufgetretener hochgradiger Sehstörang, porencephalische Erweichung im Hinterhauptlappen bei Intaktheit der Bulbi, des Sehnerven und nahezu auch der primären Centren. Ein dritter Fall, einem Kranken mit progressiver Paralyse entstammend, zeigte Atrophie der primären Sehcentren nach langjähriger idiopa- thischer hochgradigster Atrophie beider Sehnerven. Bezüglich der Einzelheiten der Befunde und Erörterungen M.'s ist auf das Original zu verweisen. Aus den Resultaten ist hervorzuheben, dass kein An- halt dafür besteht, dass etwa beim Menschen andere als die durch den Tierversuch ermittelten infracortikalen Gentren vordere Zwei- hügel, Corp. geniculat. extern, und Pulvinar bestehen; »wenn Beziehungen des N. opticus zu anderen Hirnregionen bestehen, so sind dieselben anderer Natur und können solche Regionen nicht als Drsprungscentren des N. opticus aufgefasst werden.« Im Pulvinar entspringen Sehnervenbündel wie der letzte Fall beweist allein ans der grauen Grundsubstaiiz ; erst mittelbar aus den Granglienzellen der medialen und caudalen Bandzone. Das zonale Mark besteht zum Teil aus Sehnervenfasem, zum Teil aus optischen Projektionsfasern. Im Corp. geniculat. ext. entspringt der Sehnerv hauptsächlich aus der lateralen und ventralen Zone und zwar in relativ grosserer Stärke als bei Säugetieren. Die im ventralen grauen Blatt enthaltenen grossen Ganglien scheinen aber nicht mit ihm in Beziehung zu stehen ; eine solche kommt anscheinend eher den kleineren als den grosseren Ganglien zu. Das ventrale zonale Mark des Corp. geniculat. ext. ist ebenfalls wieder aus optischen und aus anscheinend mehr ober- flächlich gelegenen Sehnervenfasem gemischt. Im allgemeinen verlaufen die Sehnervenfasern des Corp. geniculat. ext. in. dem dessen lateral- ventralen Teil konstituierenden Geflecht kleiner Ganglienzellen; aus den grosseren medialen Zelllagem scheinen Haubenfasern zu ent- springen. In den vorderen Vierhügeln entspringt der Optikus an- scheinend aus kleinen Zellen des oberflächlichen Graues und bildet der Hauptsache nach das oberflächliche Mark (die zonalen Fasern der grauen Kappe, Tartuferi, Ber. f. d. J. 1881. S. 46). Die Fasern der optischen Projektionsbahnen (Sehstrahlen) entspringen aus den Ganglienzellen der primären Centren, im Pulvinar aus dessen caudalen Partien (die indessen auch nioht mit der Sehsphäre verbun- dene Zellen enthalten), vielleicht auch aus den unteren Lagen, im Corp. geuicul. ext. aus den lateral- ventralen Zellherden, im vorderen

28 Anatomie des Auges.

Zweihügel aus den Ganglienzellen des oberflächlichen Graues. Die Fasern scheinen sowohl im Stratum zonale der Kappe als im mitt- leren Marke zu verlaufen. »Sämmtliche optische Stiele vereinigen sich im sagittalen Marke des Hinterhauptshirns zu einem soliden Zuge, der längs der Balkentapete verläuft, und in die Rinde der occipitalen Windungen, vor allem aber in diejenigen ^des Guneus, des Lobul. lingualis und des Gyr. descendens mündet.«

V. G u d d e n (12) hat nach Exstirpation des gesammten Hinter- haupthirnes bei jungen Kaninchen ausgezeichnetes Sehvermögen er- halten gefunden. Er bezweifelt daher M u n k ^ s Resultate, und betont, dass man die verschiedenen Schichten der Hirnrinde getrennt zu un- tersuchen habe. »Die Funktion der Rinde erscheint als eine fluk- tuierende; ausschlaggebend ist die Günstigkeit der Bahnen für die Erregungen ; diese Verhältnisse lassen aber Veränderungen zu.«

Die Isolation des ungekreuzten Bündels des Sehnerven vollführt V. Gudden (13, 14) neuerdings in der Weise, dass er beim neu- gebornen Tiere durch die Sagittalnaht mit einem feinen Messer vor- geht und dajs Ghiasma durchschneidet. Die Versuche gelangen beim Kaninchen und bei der Katze (Ganser); die Taube entbehrt des ungekreuzten Bündels. Bei der Katze ist die Lage des gekreuzten und des ungekreuzten Bündels im ganzen dieselbe wie die von G. bei dem Menschen (v. Graefe's Arch. f. Ophth. XV. 4.) beschriebene. »Die Kreuzung« (Durchsetzung ? Ref.) des gekreuzten und ungekreuzten Bündels vollzieht sich im ganzen Querschnitte des aus dem Ghiasma austretenden Nerven ; erst nach und nach sondern sich im Verlauf des Nerven die Fasern, um zu den bezüglichen Netzhauthälften zu gelangen. Der Querschnitt des gekreuzten verhält sich zu dem des ungekreuzten wie 5:3. Weitere Untersuchungen v. Gudden's haben ihn zu der Annahme geführt, dass neben den eigentlichen Sehfasern und den die Pupillenbewegung beherrschenden Fasern, deren Centren im Corp. geniculat. externum , sowie im oberen Hügel des Corpus quadrigerainum sich finden, noch ein drittes Fasersystem, mit besonderem vor dem oberen Hügel gelegenen Centrum existieren müsse , da man durch nicht zu tief greifende Abtragung eines vor- deren Vierhügels ein Kaninchen auf der entgegengesetzten Seite blind machen könne, ohne dass die Pupillenbewegung leidet. Das dritte Centrum ist noch nicht gefunden. Dagegen sind, besonders schon bei der Katze, aber auch bei dem Menschen und Kaninchen, zwei Faser-Kaliber ohne Mittelformen vorhanden, so zwar, dass sowohl das gekreuzte als das ungekreuzte Bündel beide Faserarten in ent-

Augenlider. 29

sprechender Zahl enthält. »Bei den durch Abtragung des oberen IlQgela auf der entgegengesetzten Seite ohne Störung der Pupillen- bewegung blind gemachten Kaninchen« hat »aber die Untersuchung der frei der Quere nach geschnittenen , gut gefärbten , atrophischen Nerven in sofort wieder in die Augen fallender Weise die mächtige Ansammlung der dicken Fasern ergeben.« In der anschliessenden Diskussion weist v. Monakow darauf hin , dass die experimentell bestimmte Lagerung der gekreuzten und ungekreuzten BQndel nicht auf den Menschen übertragen werden könne, weil eine Ausgleichung der atrophischen und nicht atrophischen Fasern denkbar sei ; M o- n a k o w selbst hat in einem Fall hochgradiger Degeneration eines Traktus die Entartung beider Sehneryen in besonderen Bündeln (auf der nicht gekreuzten Seite im dorsal lateralen, auf der gekreuzten im ventral medialen Querschnittsfeld, hier relativ scharf umschrieben) atrophisch gefunden. M. erinnert femer an seine, früher schon (Ber. f. d. J. 1883. 8. 41) besprochenen Befunde, wornach bei Weg- nahme eines Bulbus die graue Substanz im contralateralen Corp. ge- niculat. extemum bei relativ guter Erhaltung der scheinbar dicht ge- drängten Ganglienzellen einen Defekt zeigt.

V. Darkschewitsch (15) bringt eine Abbildung der Ver- teilung des Tractus opticus im vorderen Vierhügel. Dieselbe erfolgt hauptsächlich in den zwei vorderen Dritteln des Corp. bigem. an- terius in dessen äusserer Peripherie, während die innere Seite den Sehstrahlen zur Hirnrinde zum Ursprünge dient. »Diese letzten Fasern sind wohl von denen zu unterscheiden, die, vom mittleren Marke aui^ehend (Ganser), in der inneren Kapsel nach der Rinde verlaufen« ; letztere stellen ein besonderes System dar , dessen Be- sprechung späterer Mitteilung vorbehalten bleibt. »Die Verteilung der Fasern des Tractus opticus in der grauen Substanz des Vierhügels erinnert im Gegensatze zu den übrigen Hirnnerven (excl. Olfactorius) an die Verteilung der Stabkranzfasern in der Grosshirnrinde«.

IX. Augenlider.

1) Fnchs, E., Zur Physiologie und Pathologie deB Lidschlusaea. v. Graefe's Arch f. Ophth. XXXI. Jahrg. II. Abt. 8. 97.

2) Wolf ring, E., Zur Lehre von den Lidknorpeldrüsen. Westnik oftalm. Jan. Febr. p. 1. (Nicht zugänglich.)

3) Pilliet, A., Note sur la glande de Härder du chameau. Bullet, de la See. zoologique de France pour Tannäe 1885. p. 349.

30 Anatomie des Aagea.

Fuchs (1) bringt Messungen über die »Lidhohe« (die grosste Höhe des Lides vom freien Lidrande bis zur halben Breite der Augen- braue bei leicht geschlossenem Auge) die »vertikale Ausdehnung der Lidhaut« (grosste Entfernung von dem freien Lidrande und der Mitte der Augenbraue bei starker Spannung der Lidhaut durch Zug an den Augenbrauen) und der Länge der Lidspalte in verschiedenen Lebens- altern. Die Lidhöhe ist von der selbst individuellen Schwankungen unterworfenen Höhe der Orbita abhängig ; wie diese wächst sie un- verhältnissmässig rasch in den ersten zwei Lebensjahren, erreicht mit drei Jahren nahezu die volle Grösse, während bekanntlich das Eörperwachstum nach rascherer Zunahme im ersten Lebensjahre spä- ter gleichmässig erfolgt. Das mittlere Mass steigt vom 1. 50. Jahre von 12,5 auf 25,3 mm; es sinkt später ein wenig durch das Sinken der Augenbraue mit der Erschlaffung der Netzhaut. Die Ausdehnung der Lidhaut nimmt rascher zu als die der Lidhöhe, und bleibt eine stetige bis in das höchste Alter (von 18,5 45,1 mm). Das Ver- hältniss zwischen beiden (Länge der Lidhaut dividiert durch die Lid- höhe »Coefficient«) steigt von 1 : 1,5 beim Neugeborenen auf 1 : 1,8 1,9 bei Greisen. Die Länge der Lidspalte wächst verhältniss- massig wenig, nämlich um etwa die Hälfte (von 18,5 in maximo 28,5 mm). »Die bedeutende Länge der Lidspalte, zusammen mit der grösseren Elasticität der Lidhaut sind die Ursachen der weit offenen Augen der Kinder« (vgl. dagegen v. Reuss, Ber. f. d. J. 1881. S. 50 ; derselbe findet wie Ref. glaubt, mit Recht die Ursache der scheinbaren Grösse des Kinderauges darin, dass die Cornea sehr frühe ihre volle Grösse erreicht, womit die Höhe der Lidspalte gleich- falls wächst, während deren Länge noch eine geringe ist).

Pilliet (3) hat die Harder'sche Drüse und die Nickhaut des Kameeies untersucht. Interessant ist daran die Beschaffenheit des von der Drüse umfassten Knorpels, einer 3 ctm. hohen, 2 breiten, ohrf örmigen Platte, die durch elastische Bänder mit den Lidwinkeln verbunden ist und innerhalb der Drüse durch faserknorplige Züge mit deren sehr scharf begrenzten, von Fett umhüllten Kapsel zusam* menhängt. Die Grundsubstanz des Knorpels ist reich an faseriger und körniger elastischer Substanz; auch in einzelnen Zellen glaubt F. Kömer dieses Materiales zu finden (? Ref.). Die Drüse z^gt den Charakter der serösen Drüsen : kubische Zellen mit rundem centralem Kern in den Acini, Stäbchenepithel in den Ausführungsgängen. P. lässt zwar die Frage nach der Natur ihres Sekretes offen, neigt aber zu der Ansicht, dass es fermenthaltig sei, und dazu diene, die desqaa-

Follikel der Bindehaat. 31

mierten Epithelien der Conjunktiva aufzulösen (Ret). Der Teil der ConjnnktiTa, welcher den inneren Winkel des Augenlides ausfüllt, enthält reichlich Talgdrüsen, yielleicbt Ersatz für die im unteren Lide fehlenden M e i b o m'schen Drüsen.

X. ConjnnktiTa.

1) StGhr, Ph. , üeber den Bau der Conjunctiva palpebramm. Vortrag, ge- halten in der Sitzung d. physik.-med. Gesellsch. am 21. Febr.

2) LoDkowitsch. Zur mikroskopischen Anatomie der Bindebaut des Auges. Charkow.

Stöhr (1) fasst selbst seine Ergebnisse bei der Untersuchung der Conjunctiva palpebrarum in folgende Sätze : »Von dem adenoiden Grewebe der Bindehaut erfolgt in gleicher Weise wie von dem ade- noiden Gewebe des Darmkanals, eine Wanderung von Leucocyten durch Epithel in den Conjunktivalsack. Der Grad der Auswanderung hängt ab von der Ausbildung des adenoiden Gewebes ; da wo dasselbe sich bis zur höchsten Stufe, dem follikulären Leucocytenhaufen entwickelt hat (»Wiederkäuert), ist die Auswanderung eine sehr reichliche und bedingt wesentliche Alterationen des Epithels; an anderen Stellen, wo das genannte Gewebe nur in Form diffuser Infiltration auftritt und das gilt besonders für die Lidbindehaut des Menschen ist die Auswanderung nur eine massige und scheint keinen deletären Ein- flufls auf das Epithel auszuüben. Die Auswanderung erfolgt nicht nur zwischen den Epithelien hindurch, es dringen auch Leucocyten in's Innere von Epithelzellen, vermehren sich daselbst und brechen endlich durch.t Aus den von Stöhr mitgeteilten Tatsachen er- wähnen wir: den Nachweis kleiner Follikel im Fomix der mensch- lichen Bindehaut, in bogigen Linien angeordnet (H e n 1 e) ; den Nach- weis des Vorkommens von Kemteilungsfiguren im Centrum der Fol- likel, wo diese vorkommen. Stöhr betont, dass man als Quelle der auswandernden Zellen, wo Follikel nicht so gut kenntlich sind, auch an die Gefässe denken müsse (Ref. fand gut ausgesprochene Follikel auch an der Conjunctiva palpebrae anscheinend normaler Augen).

In Bezug auf Lunkewitsch^s (2) Mitteilungen über die Conjunctiva bulbi benützen wir das Referat Hirschmann^s im Archiv für Augenheilkunde. L. hält die Follikel der Bindehaut bei erwachsenen Tieren für normal, beim Menschen für pathologisch.

32 Anatomie des Anges.

Die LymphiDfiltration der Gonj. tarsi beginnt dicht bei den Mei- bom* sehen Drüsen. Aeinose Drüsen ßndet L. beim Menschen in der lateralen Hälfte der Gonj. , oben und unten im hinteren Drittel der Conj. tarsi ; dagegen nie knäuelf ormige Drüsen am äusseren Horn- hautrande. Becherzellen findet L. überall, namentlich in den Buch- ten ; besonders gross sind sie gegen den Lidrand. Die Krause- schen Kolben liegen unter dem Kapillametze am reichlichsten in der Uebergangsfalte und im unteren Teile der Gonjunctiva tarsi ; die Kol- ben sind rund, mit doppelter Hülle. Beim Hunde sah L. einmal in einer Hülle 2 Kolben mit selbständig zutretenden Nervenfasern ent- halten. Die Nerven dieser Zellen zweigen von einem weitmaschigen Netze dünner markhaltiger Fasern in die Grundsubstanz der Gonjunk- tiva ab. Andere Abzweigungen dieses Netzes zerfallen in feinste, marklos in das Epithel eindringender und hier verdickt endigender Fädchen ; andere enden in einem subepithelialen Netz blasser Fasern, an welchem auch die sympathischen Gefässnerven participieren. Be- züglich der, im B>eferat nicht ganz klaren Beschreibung des Epithels muss das Original verglichen werden.

XI. Nerven.

1) Zeglinsky, N., Experimentelle UntersnchuD^n über die Irisbeweg- angen. Arch. f. Anat. und f. Physiol. Physiol. Abt. S. 1.

2) Reche, Ad., Ueber die Beziehungen des N. oculomotorius und sympa- thicus zum Ganglion ciliare. Greifswald. 27 p.

3) Darkschewitsch, L. v., üeber die hintere Kommissar des Qehirns. Neurol. Gentralbl. S. 100.

4) üeber die Bedeatung der hinteren Kommissur des Gehirns. Pflüger's Arch. f. d. ges. Physiol. 36. Bd. S. 640.

5) Zur Anatomie des Gorp. quadrigeminum. Neurol og. Gentralbl. S. 251 (siehe Abschnitt: »Optikus und Ghiasma«).

6) Edinger, Ueber den Verlauf der centralen Hirnnervenbahnen mit De- monstration von Präparaten. Arch. f. Psych, u. Nervenkr. XVI. 3. S. 858. (X. Wandervers. d. südwestd. Neurologen und Irrenärzte.)

7) Spitzka, E. G., Vorläufige Mitteilung über einige durch die »Atrophie- Methode« erzielte Grundsätze, hauptsächlich die Gommissura posterior be- treffend. Neurolog. Gentralbl. S. 246.

8) V. Gudden, üeber die Sehnerven, die Sehtraktus, das Verhältniss ihrer gekreuzten und ungekreuzten Bündel, ihre Seh- und Pupillarfasern, und die Gentren der letzteren. Tagebl. d. 68. Versammlung deutscher Naturf. und Aerzte in Strassburg i. £. S. 136 (siehe Abschnitt: »Optikus und Ghiasma«).

9) Diskussion. Ebd. S. 507 (siehe Abschnitt: »Optikus und Ghiasma«).

BeEiehüngen des N. oculomotorius und sympathicuB zum Gaoglion ciliare. 33

10) Eckhard, C, Beiträge znr Geschichte der Experimentalphysiologie des NerTensystems. Geschichte der Physiologie der motorischen Nerven des Änges. Beitr. z. Anat. u. Physiol. (Eckhard). Giessen. XI. S. 115.

Zeglin8k7(l) schickt seinen experimentellen Untersuchungen ober die Irisbewegungen eine anatomische Darstellung^ der Augen- höhlen-Nerven bei den Vögeln voraas. Das Ganglion ciliare erhält bei denselben keine Wurzel vom Sympathikus ; eine sensible Wurzel geht bei der Taube stets in das Ganglion ein. Beim Huhn gesellt sie sich erst jenseits desselben zu den Ciliarnerven, kann sich aber von diesen nochmals trennen, um fQr sich in das Auge einzudringen. Ausführlich wird die Praparation dieser Nerven am lebenden Tier be- handelt; vorzüglich schön sind die Abbildungen der Nerven (vgl. auch Abschnitt: »Irisc).

[Reche (2) machte seine Untersuchungen über die Beziehungen des Nervus oculomotorius und sympathicus zum Ganglion ciliare am Kopfe des Schafes. Bei der makroskopischen Praparation wurde manchmal nur einer, gewöhnlich aber 2 sehr dünne Nervenfäden gefunden, rechts vom Plexus caroticus. Die Radix longa geht nicht vom N. naso-ciliaris aus, sondern entspringt aus dem Ganglion G as- ser i zwischen dem 1. und 2. Trigeminusaste. An einer Stelle des N. oculomotorius ungefähr in der Mitte zwischen Sinus cavernosus und Ganglion ciliare wurden Ganglienzellen gefunden, welche an Ge- stalt und Grösse den Zellen des Ganglion ciliare gleichen, sowie dass in dem Oculomotoriusaste neben den breiteren, dem quergestreiften M. obliquus inferior und wahrscheinlich dem Akkommodationsmuskel zukommenden Fasern schmälere in demselben Neurilemm verlaufen; femer dass ein kleiner Teil der breiteren und sämmtliche schmälere Fa- sern sich von dem Oculomotoriusaste abzweigen und zur sog. Radix brevis werden. Die dünnfaserigen Bündel werden mit den sympathi- schen Fasern identificiert. Die schmalen Fasern, welche im Oculo- motorius und der Radix longa, sowie im Ganglion und den Ciliar- nerven gemessen wurden, wechselte in den Grenzen von 1,8 10 |a, die breiteren von 14 18 |jl und die Fasern der freien sympathischen Wurzel zwischen 1,8 14 (i.

Bei den mikroskopischen Untersuchungen an 2 neugeborenen Kindern und an 2 Erwachsenen fand sich in allen Fällen im Oculo- motorius in der Radix brevis ein Bündel schmälerer Nervenfasern. Bei Querschnitten durch die Radix brevis zeigten sich überall Ganglien- zellen, welche auch bis in den Oculomotorius sich vorfanden. Schnitte dorcb die Radix longa, die Ciliarnerven, den Oculomotorius und das

lihrctbttloht fOr Ophthalmologie. XVI. 1889, 3

34 Anatomie des Ang^e.

Ganglion ciliare wiesen verschieden dicke Fasern auf, die schmäleren beim Kinde 1,8 2,7 |i, beim Erwachsenen 3 7 (i, die breiteren 4,5 5,4 |i resp. 11 18 |i, die Fasern der Radix sympathica 1,8 2,4 |i , resp. 4 7 (i. Michel.]

Darkschewitsch (3, 4) findet , dass die ventralen Bündel der hinteren Eommissnr beim menschlichen Embryo, in einem von dem der dorsalen abweichenden Verlaufe, sich in vorwärts convexer Bieg- ung dem centralen Grau angeschlossen zur Gegend des hinteren Längs- bündel teils in dieses selbst, teils in eine dem Oculomotoriuskem an- geschlossenen Gruppe kleiner Ganglienzellen verlieren. Sie enthalten ihre Markscheiden früher als die Fasern des tiefliegenden Markes der vorderen Vierhügel. Da die erwähnten kleinen Ganglienzellen vielfach mit dem grosszelligen Oculomotoriuskeme und dem hinteren Längsbündel Verbindungen zeigen, da ferner zahlreiche Oculomotorius- bündel direkt in das hintere Längsbündel übergehen, so schliesst D. auf eine nahe Beziehung der ventralen Fasern der hinteren Kommis- sur zum Oculomotorius. Am Kaninchen konnte D. diese Fasern beim ausgewachsenen Tier in die Hirnrinde, die Glandula pinealis und das Ganglion habenulae verfolgen ; in die beiden letztgenannten gelangen hier auch Fasern des N. opticus. Somit bilden Fasern der hinteren Kommissur wahrscheinlich die Bahn, durch welche Reize von der Hirnrinde und dem Tractus opticus zu den Augenmuskel-Nerven ge- langen. Speciell sind die Pupillarnerven beteiligt. Mediane Durch- schneidung der hinteren Kommissur in sagittaler Richtung bedingt beiderseitige Pupillenerweiterung. Die weiteren physiologischen An- gaben bedürfen weiterer Kontrolle , weil der von Luchsinger (Ber. f. d. J. 1883. S. 58) konstatierten Tatsache, dass beide Irides des Kaninchen unabhängig reagieren, nicht Rechnung getragen zu sein scheint.

E d i n g e r (6) findet zwischen den Oculomotoriuskernen beider Seiten, da wo diese am kräftigsten sind, einen medialen Kern, der zum Nerven beider Seiten Fasern sendet. Unklar ist die Beziehung zweier Nebenkeme aus spindelförmigen Zellen, die dorsal und ventral vom Oculomotoriuskem jederseits sich fanden, ebenso diejenige der im centralen Grau um den Aquaeduct gelagerten feinen Fasern zum Nerven. »Der oder die Nudei oculomotorii stehen in Verbindung mit Fasern aus dem tiefen Vierhügelmark (der gleichen und?) der gekreuzten Seite , welche seitlich und ventral herantreten , mit dem hinteren Längsbündel, mit Fasern aus der Subst. reticularis der gekreuzten Seite. Eine vom und dorsal vom Oculomotoriuskem gelegene Zell-

Hintere Kommissur. 35

grappe , G n d d e n ' s dorsalen Oculomotoriuskern , konnte E. nicht sicher als solchen bestimmen. E. tritt zu Gunsten der Trocblearis- kreuzung auf und wird darin in einer der referierten Mitteilung fol- genden Diskussion von S tili in g unterstützt. Letzterer erkennt dem Trochlearis 3 Wurzeln zu, zwei gekreuzte, Ton welchen die eine sehr dünne aus den hintersten hind obersten Schichten der Schleife, die andere aus dem Hauptkem stammt; die dritte ungekreuzte Wurzel aus dem Kleinhirn ist schwer zu erkennen.

Bei einem 3 Monate alten Kätzchen, welchem am 3. Lebenstage eine Verletzung des Thalamus und wahrscheinlich der angrenzenden Teile der Himschenkel beigebracht war, fand Spitzka (7) fast voll- ständigen Schwund der linken Himhälfte; ausser Thalamus und linker Hemisphäre fehlten Tractus opticus und oculomotorius und linke Pyramide ganz, waren der Tractus und Lobus olfactorius sowie der vordere Vierhügel verkümmert und die Brücke sowie die rechte Kleinhimhälfte reduciert. Von den, mit dem Sehapparat verbun- denen Himteilen sind das hintere Längsbündel, der Oculomotorius- kern und der Abducensursprung beteiligt. Das hintere Längsbündel war in seinem vorderen Teil besonders reduciert, ebenso das lateral- wärts sich anschliessende Gebiet der Haube, mit Ausnahme des an die Raphe grenzenden Strahlenbündels, welches obendrein links sogar stär- ker war als rechts. Da die Atrophie des linken hinteren Längsbündels vom bedeutender ist, ja fast in vollständigen Schwund auszuarten scheint, so nimmt 8. an, dass es aus zwei Ursprüngen, von welchen der ge- kreuzte erst weiter rückwärts in es eintritt, sich bilde. Da femer dieser Schwund mit einem Defekt des einen Vierhügels zusammen- fallt, während andere Defekte nach den Befanden v. Monakow' s, Meyer's und v. Gudden's ohne Einfluss bleiben, so meint S. in dem Befunde eine Stütze für seine Ansicht zu finden, dass dieses Bündel ein Projektionsglied darstelle, dessen höheres Centrum die Vorderhügel, dessen unteres Ende die Nervenkerne der Augenbeweg- ungsnerven — eventuell auch der Kopfdrehungsmuskelnerven dar- stellende F 1 e c h s i g*s sowie D u v a Ts und L a b o r d e*s Auffassung des hinteren Längsbündels als Verbindungsbahn der Augenmuskelkerne scheint S. ungenügend, weil die Atrophie mit dem medialen Oculomoto- riuskern aufhöre, dieser aber unmöglich allein ein so grosses Faserbün- del abgeben könne. Die auffallende Persistenz der an die Raphe ange- lehnten dicken Längsfasem der Haube auf der atrophischen Seite er- klärte sich daraus, dass diese Fasern unter Kreuzung in der hinteren Kommissur aus dem rechtseitigen Thalamus entsprangen (überein-

3*

36 Anatomie des Auges.

stimmeDd mit Meynert). Im Gegensätze zu Dark sc he witsch nimmt S. an, dass die hintere Kommissur überhaupt keine Kommissuren- fasern enthalte. Beide Oculomotoriuskerne waren atrophisch, aber in unsymmetrischer Weise, übereinstimmend mit früheren Befunden y. Gudden's (vgl. d. Orig.). Der Abducensursprung ist durch die Atrophie der Haubenfasern auf die Hälfte Oer normalen Entfernung der Mittelebene genähert. (Bei der grossen Ausdehnung der Zerstörung ist, wie S. selbst zugesteht, die Verwertung seines Fundes schwer, jedenfalls darf die Differenz in dem Verhalten des linken Längsbün- dels nicht ohne weiteres in dem Sinne von S. gedeutet werden, Ref.)

XU. Mnskeln.

1) Flesch, M., Zur EenntDiss der NervenendiguDg in den qaergestreiften Muskeln des Menschen. Nach Untersuchungen au Querschnitten vergol- deter Präparate der Augenmuskeln. Mitteil, der naturforsch. Gesellsch. in Bern f. d. J. 1884. I. Heft.

2) E i c h b a u m , F. , Untersuchungen üher die Aponeurosen des Bulbus und der Augenmuskeln bei den Haussäugetieren. Zeitschr. f. yergl. Augen- heilk. III. S. 1.

3) Motais, Recherches sur Tauatomie humaine et Tanatomie compar^e de l'appareil moteur de Toeil. Archiv. d'Opht. V. p. 28, 143, 419, 524 (wird im nächstjährigen Jahresberichte referiert werden).

4) Capsule de Tenon chez Thomme. Ibid. p. 166 (Sociätä fran9. d*Opht.) und Bull, et mäm. Soc. fran9. d'Opht. III. p. 192.

Flesch^s (1) Mitteilungen über Nervenendigungen in den quer- gestreiften Muskeln fussen auf Untersuchungen an den Augenmuskeln, enthalten jedoch keine Angaben über speciell den Augen zukommende Eigentümlichkeiten. Indem wir daher bezüglich der Untersuchungen auf das Original verweisen, führen wir nur das Endresultat an, wel- ches dahin geht, dass die Endplatte in direkter Kontinuität mit den interstitiellen protoplasmatischen Bestandteilen der Muskelfaser steht, dass sie mithin mit der Muskelfaser eine organische Einheit bildet. Die Umsetzung der Nervenerregung in Muskelarbeit findet also in der Endplatte und nicht erst in der Muskelfaser statt. Im wesentlichen stimmt dies mit Kühne^s Anschauungen überein, widerspricht da- gegen dem von G e h b e r g für die Iris-Muskeln der Vögel vorge- tragenen (vgl. Ber. f. d. J. 1884. S. 11).

E i c h b a u m (2) giebt eine ausführliche Darstellung der Apo- neurosen des Bulbus und der Augenmuskeln bei den Haustieren. Be-

Aponeurosen des Auges und der Augenmuskeln. 37

züglich der äusserst sorgfältig geschilderten Einzelheiten müssen wir auf das Original verweisen. Im wesentlichen ist überall der Nach- weis dreier Faserblätter, eines oberflächlichen, welches alle Organe mit Ausnahme der Tbränendrüse überzieht, eines darunter gelegenen, speciell dem M. Levator palpebrae sup. , bezw. dessen Ausstrahlung in das Augenlid verbundenen, eines tiefen, welches wieder in mehrere Blatter zerfallt, geführt. Das oberflächliche Blatt von diesen verliert sich xumTeil an der Innenfläche der geraden Muskeln ; das tiefe zerfällt wei- ter in zwei Lamellen, von welchen die innere dem Bulbus unmittel- bar aufliegt, die äussere zum Teil, nämlich in den Zwischenräumen zwischen den Muskeln mit der vorigen verschmilzt, während sie auf den Muskeln sich dem oberflächlichen Blatte anschliesst. Beide Blät- ter umschliessen auch das Fettpolster hinter dem Nickhautknorpel (Blinzknorpel) zwischen inneren und unteren geraden Augenmuskeln, nachdem das tiefe die Innenfläche des Knorpels mit seiner Drüse, das oberflächliche, mit dem medialen Lidbande verbundene, dessen Aussen- fiäche überzogen und Verbindung mit der mittleren Fascie einge- gangen hat. Nach rückwärts schliesst sich nach BUdung der Scheiden für die Sehnen der Augenmuskeln die tiefe Fascie dem Retractor bulbi an; da wo dieser die mediale Fläche des Sehnerven anfeine kurze Strecke frei lässt, liegt sie diesem selbst auf. Von ihr aus- gebend schieben sich 2 Fortsätze, ein lateraler unterer und ein me- dialer oberer, unter den Retractor, welche sich spaltend den Op- tikus, bezw. dessen Hüllen, umscheiden. Bei dem Rinde ist der vom M. retractor freigelassene Teil des Optikus grösser als beim Pferde. Die oberflächliche Fascie ist bei dem Rinde aus 2 Blättern gebildet, von welchen das schwächere über der Tbränendrüse liegt ; bemerkens- wert ist eine mächtige Ausstrahlung derselben zur Periorbita aussen von der Harder'schen Drüse. Bei dem Schafe ist bemerkenswert diu ^Starke der oberflächlichen Aponeurose , bei dem Schweine die Lage der Harde raschen Drüse ausserhalb der Fascia superficialis. Bei dem Hunde ist hervorzuheben die Beziehung der mittleren Aponeu- rose zur Sehne des oberen schiefen Muskels, welche sie, zuweilen be- kleidet von Muskelbündelo, die vom Levator abzweigen, umscheidet. Die tiefe Fascie ist an ihrer Aussenseite bedeckt von einer dünnen Mus- kellage, die von ihr da, wo ihr äusseres Blatt an die geraden Muskeln herantritt, entspringt, und an der äusseren Fläche des Nickhaut- knorpels endet, nachdem sie von dem M. obliquus inferior durchbohrt worden ist. Der M. retractor zerfällt in 4 Bündel, von welchen zwei Ober, zwei unter dem Sehnerven liegen. Auch bei der Katze findet

38 Anatomie des Auges.

sich die der tiefen Fascie anfli^ende Lage glatter Muskeln. Ausführ- lich besprochen ist die Beziehung der Augenmuskeln zu den Fascien; E. kommt zu der beim menschlichen Bulbus von Luschka ver- tretenen — Auffassung, dass die Recti das tiefe Blatt seiner tiefen Fascie durchbrechen, ohne eine Scheide von ihr zu erhalten oder mit ihr zu verwachsen. Im wesentlichen stinmien die von EL gefundenen Verhaltnisse mit den bei dem menschlichen Auge bestehenden über- ein ; am schwierigsten ist der Vergleich hinsichtlich der T e n o na- schen Kapsel zu führen. Als solche ist das tiefe Blatt der tiefen Fascie au&ufassen ; abweichend verhalt sich dasselbe allerdings durch seinen Uebergang auf den Retractor bulbi, während die Tenon'sche Kapsel am Optiku»-Eintritt endet, bezw. die Umgrenzung der supr^ vaginalen Lymphraume (Schwalbe) umfasst. Ein dem suprava- ginalen entsprechender Lymphraum existiert .aber nach E.'s Unter- suchungen auch beim Pferde in Gestalt des Spaltes, welcher von den Fortsätzen der tiefen Fascie, die zwischen die Bündel des Retractor vordringend die Optikus-Scheide umfassen , gebildet sind ; es gelang von diesem Räume aus den subduralen Lymphraum zu injicieren. Der wesentliche Unterschied von der Teno n'schen Kapsel des Men- schen liegt also darin, dass die Verbindung mit dem Bulbus ausser am Sehnerveneintritt noch an zwei streifenartigen Ansatzstellen er- folgt, welche sich medial- und lateralwärts vom Sehnerveneintritte über die hintere Hemisphäre des Augapfels bis zur Insertion des Re- tractor hinziehen. E. weist darauf hin, dass auch bei den Tieren die Fascien eine wesentliche Bedeutung als Hemmungsmechanismen haben ; es bestätigt sich ferner, dass ihre Anordnung das Folgen der Augenlider bei den Stellungsveränderungen des Bulbus bedingt ; end- lich sind sie wichtig für die Nickhautbewegung, welche in Er- manglung eigener Muskeln bei den grossen Haustieren durch die Druckwirkung der Contenta der Augenhöhle auf die hinter dem Nick- hautknorpel gelegenen Fettpolster ersetzt wird, während zugleich die Entspannung der Fascie ein Vorwärtstreten des Knorpels begünstigt.

XIII. Thränen-Organe.

1) P i 1 li e t, A. nnd 6 i g n o n , Fanny , Sur la glande lacrymale d'une tor- tue g^ante (Chelone viridis). Bullet, de la Soc. zool. de France pour rannte. I. Partie. S. 60.

2) Bizzozero und V a s b a 1 e , üeber den Verbrauch der Drüaenzellen der Säugetiere. Centralbl. f. d. med. Wissensch. Nr. 11.

ThränendrÜBe der Riesensohildkröte. 39

S) Kamocki, V., üeber die Entstehnog der B e r m a n naschen tnbnlösen Drüsen. Referat im Centralbl. f. prakt. Augenheilk. S. 352.

P i 1 1 i 6 1 (1) und B i g n 0 n (1) liefern eine ausführliche Beschrei- bung der Glandula lacrymalis einer Biesenschildkröte. Das Organ ist rosarot, pyramidenförmig, mit einer der Decke der Orbita zuge- kehrten Basis; eine concave Seite passt sich dem Bulbus an. Die Spitze sieht nach dem oberen medialen Winkel der Orbita; von den Ejiochen der Augenhöhlenwand berührt sie das Postfrontale, Frontale und Präfrontale oben, einwärts das Ethmoid, unten das Sphenoid. Bei einem Gewicht von 37 gramm hat sie Dimensionen Yon 85 und 40 mm. Von den Muskeln des Bulbus scheidet sie ein Muse, compressor gland. lacrymalis, und eine diesen fortsetzende sehnige Fascienscheide. Gebaut ist die Drüse aus cylindrischen Läpp- chen , die sich aus radiären , um einen centralen AusfÜhrungsgang gruppierten Schläuchen von 200 (i Länge, 20 30 (i Dicke konsti- tuieren. Jedes Böhrchen hat eine Tunica propria; letztere ist um- spült von der Länge des Röhrchens folgenden Kapillaren, welche cen- tral in den Läppchen gelegenen Arterien entstanmien und in grosse, der Grenze der Läppchen anliegende Venen-Sinus sich ergiessen. Die Drüsenschläuche haben im secernierenden Teil kubische, im ausfüh- renden Teil cylindrisch-prismatische Epithelien, anscheinend ohne basale Ersatzzellen; doch sind massenhaft abgestossene Zellen im Sekret enthalten. Das Lumen der Schläuche ist eng, spaltartig ; die Tunica propria enthält längliche platte Kerne, die sich durch Bäma- toxylin färben. Die centralen Kanäle der Läppchen vereinigen sich zu einem gemeinsamen, 3 mm weiten, von reichlichem Bindegewebe und den Arterien umgebenen Ausführungsgang. Die Drüse wird umgeben von einer FascienhüUe, die aus einer oberflächlichen Faser- schicht und einem tieferen elastischen Netzwerk besteht; die Septa der Läppchen gehen von dieser Kapsel, welcher oberflächlich die ge- nannten Venensinus auliegen, aus. P i 1 1 i e t und B i g n o n sehen in dem geschilderten Bau einen neuen Typus der tubulösen Drüsen, der zwar manches ähnlich den bei andern Reptilien und Vögeln ge- schilderten Anordnungen zeigt , aber doch eine vollkommene Analogie mit den Verhältnissen anderer Drüsen bei höheren Tieren nicht auf- weist. Mit der Leber gemeinsam ist die Gruppierung vieler Schläuche um einzelne enge Röhren; allenfalls lassen die Meibom'schen Ürflsen einen Vergleich bezüglich der centralen Lage des Ausf ührungs- ganges zu. Vollkommen gleich ist das histologische Bild der finger- förmigen Superanal-Drüse bei den Selachiem.

40 Anatomie des Aoges.

Bizzozero(2) und V a 8 s a 1 e (2) stellen fest, dass in der Thra- nendrüse erwachsener Meerschweinchen Kernteilungen fehlen. Die- selbe gehört mithin zu der Gruppe der Drüsen mit stabilen Zellen.

XIT. Orbita.

1) Merlin, H., Varietäten-Beobachtungen aus dem Innabrucker Seciersaale. Berichte des naturwissenschaftl. medic. Vereines in IsoBbruck. 1885. S. 1.

2) Ueber angeborene Defekte in den Wandungen der Augenhöhle. Kbd. S. 16.

Merlin (1) beschreibt einige Schädel, an welchen Schaltkno- chen im Augenhöhlendache vorhanden waren. Einmal lagen di('selben in der Naht zwischen horizontaler Lamelle des Stirnbeines und dem Siebbein; die Schaltknochen, welche sich in der vorderen Schädel- grube ebenso wie in der Orbita, allerdings in etwas ungleicher Ge- staltung kenntlich waren, hatten eine ziemlich bedeutende Grösse (über 20 mm Länge bei 10 15 mm Breite). An dem anderen Schä- del schliesst M. auf die frühere Existenz der Schaltknochen aus Lücken zwischen den kleinen Eeilbeinflügeln einerseits, der Lamina cribrosa andererseits ; dieselben entsprechen dem gewöhnlichen Orte der Schalt- knochen im Orbitaldache und zeigen in der Querrichtung ihre grösste Dimension (rechts 15 : 6, links 8 : 4 mm).

Weitere Untersuchungen Merlin's (2) betreffen das Vorkom- men von Lücken in den Wänden der Orbita. In Folge von Alters- atrophie finden sich solche häufig nach dem 40. Lebensjahre in allen Wänden der Orbita , am häufigsten aUerdings im Thränenbein, dar- nach in der Lamina papyracea des Siebbeines. Im Dache finden sich solche Dehiscenzen selten, wohl nur dann, wenn der Sinus frontalis nicht zwischen die Blätter der Orbitalplatte des Stirnl)eines vordringt. Es kommt auch vor, dass die Stirnhöhle selbst eröffnet wird ; M. be- schreibt ein solches Präparat, mit 20 mm langer, 5 mm breiter Kom- munikation. Am Boden eröffnet sich zuweilen der Sinus maxillaris, etwas häufiger der Canalis infraorbitalis. In der lateralen Wand endlich finden sich atrophische Defekte auf Kosten des Keilbeines, die zur Erweiterung der Fissura orbitalis superior und inferior füh- ren; auch die Orbitalfläche des Jochbeines kann Lücken enthalten. In einem Falle bestand beiderseits symmetrisch ein über 20 mm lan- ger, 9 mm breiter Spalt im grossen Keilbeinflügel. Dem Auftreten der Dehiscenz geht eine starke Verdünnung der Knochen voran, deren

Blni- and Lympbbahnen. 41

Umwandlung in darchsichtige Platten den bevorstehenden Defekt an- zeigt. (Ref. mochte betonen, wie er dies an anderer Stelle (Ar- chiv f. Ohrenheilkunde XVIII. S. 65) für die analogen Vorkomm- nisse am Tegmen tympani gethan hat, dass wirkliche Lücken nur dann als nachgewiesen anzusehen sind, wenn das frische Präparat sie zeigt; gerade bei der Ref. z. Z. öfters vorkommenden Unter- suchung an Wiederkäuer-Schädeln, welche am Trockenpräparat fast immer ausgedehnte Dehiscenzen des Thränenbeines zeigen, wird man zur Vorsicht gemahnt, da eine dünne biegsame Deckschicht fast immer noch existiert.) Angeborene Defekte der Orbitalwand unter- scheiden sich von den durch Dehiscenz der vorher vorhandenen Kno- chen zu Stande gekommenen durch dicke feste Umrandungen. Sie sind im ganzen nicht häufig. M. fand 5 Fälle auf 132 Schädel. Sie betreffen sämmtlich den Teil der Orbitalwand, welcher durch direkte Ossifikation der knorpligen Nasenkapsel entsteht, d. h. die Lamina papyracea des Siebbeines und die Superficies orbitalis des Oberkiefers. Im Leben existiert vielleicht eine membranöse oder knorplige Aus- füllung dieser Defekte, die eine praktische Bedeutung gewinnen können durch Auftreten von Emphysemen in der Orbita ohne Fraktur oder vorherige Erkrankung der Knochen, z. B. nach heftigem Schneu- zen. An einem Schädel bestanden gleichzeitig 5 Oeffnungen in der Lamina papyracea, die grosste davon war 9 mm lang, 6 breit ; Kom- munikationen bestehen mit dem Gavum cranii, dem Siebbeinlabjrinth, der Nasenhöhle, dem Sinus sphenoidalis und frontalis. An einem an- deren Schädel bestehen angeborene Defekte neben Alters-Dehiscenzen ; erstere bewirken eine fast vollstAudige Trennung der Lamina papy- racea vom Stirnbein und Kommunikation der Orbita mit dem Gavum cranii. An anderen Schädeln eröffnen die Defekte einmal Siebbein- zellen, zweimal den Sinus maxillaris. Sämmtliche Beobachtungen betreffen macerierte Schädel. (Auffallend ist die ausdrückliche An- gabe M.X dass die Orbita an den defekten Wänden in einigen dieser Falle ausgebauscht erschien ; darnach könnte denn doch eine Dehis- cenz durch von der Orbita ausgehende Druckwirkungen gegen- über der auf Erweiterung der angrenzenden Höhlen bei Atrophie der Knochen beruhenden vorliegen. Ref.)

42 Anatomie des AngeB,

XY. Blnt- und Lymphbahnen.

1) Ba rrett, J. W., Preliminary communication on the distribation of blood- Yessels in the outer layen of the retina. Proo. Physiol. Soo. London. 1885-6. p. 10.

2) Birnbacher, A., üeber cUio-retinale Qefässe. Arch. f. Angenbeilk. XV. 8. 292.

8) Fuchs, E. , Zur Anatomie der Iris. Klin. Monatsbl. S. 467 (siehe Ab- schnitt: »Irisc).

4) P i 1 1 i e t, A., Sur les vaisseauz de la crystalloide post^rieore ches le foe- tuB des mammiföres. Bullet, de la 8o& zool. de France pour Tann^ 1885. I. Partie, p. 85.

5) V i r c h 0 w, H., üeber GlaskOrpergef&sse von Gyprinoiden. Verhandl. der physiol. Qesellsch. zn Berlin. Nr. 14 und 15 und Arch. f. Anat. a. Physiol. (Physiol. Abt.) S. 563.

6) Mitteilungen zur vergleichenden Anatomie des Wirbeltieranges. Tagebl. d. 58. Versamml. deutsch. Natorf. und Aerzte in Strassburg. S. 409.

7) Langer, Ct., Der Sinus cavernosus der harten Hirnhaut. Sitzungsber. d. kais. Akad. der Wissensch. zu Wien. XCI. 3. Mai-Heft. (Noch nicht zugänglich.)

8) Schick, H., Experimentelle Beiträge zur Lehre vom Flüssigkeitrwechsel im Auge, mit vorzugsweiser Berücksichtigung der Regeneration des Humor aquens. v. Graefe*s Arch. f. Ophth. 2. S. 35.

Barrett (1) unterscheidet in der äusseren granulierten (äus- seren Molekular- oder Zwischenkömer-) Schicht 3 Teile: die eigent- liche äussere molekulare oder »reticuliertec Schicht«, die Grenzmem- bran und die äussere Faserschicht. Es lässt sich bezüglich der 6e- f ässverteilung konstatieren, dass bei Säugetieren mit vaskularisierter Netzhaut vielfach Eapillarschlingen in die Zwischenkörnerschicht, jedoch anscheinend nicht über die Grenzmembran hinaus, vordringen ; wenigstens konnte selbst bei dem Hunde, bei welchem die Kapillaren am weitesten zu verfolgen sind, ein Vorkommen derselben in der sehr dünnen äusseren Faserschicht nicht konstatiert werden. (Re- feriert nach der ausführlicheren 1886 erschienenen Arbeit.)

Birnbacher (2) findet an Horizontalschnitten eines vollkom- men gesunden Auges ein 40 p. dickes aus einer 52 |i dicken Arterie der Chorioidea entspringendes Gefäas, welches um den Rand des Fo- ramen chorioideae umbiegend in die Netzhaut bis zur Optikusfaser- schicht vordringt und in der Richtung gegen die Macula verläuft. Er betont mit Recht die Bedeutung des Vorkommens solcher neuer- dings von Schnabel und Sachs bestrittenen Verbindungen für den Fall von Embolien der Centralarterie, bei welchen so ein Teil der Neizhautcirkulation auf collateralem Weg erhalten bleibt.

Glaskörpergefässe. 43

Pilliet (4) findet noch an einem ansgetragenen und einem weit entwickelten menschlichen Embryo, sodann an einem Pferde- foetus von 67 cm Länge, bei ausgetragenen Ratten und Lemmings (Myodes Lemmus) und neugeborenen oder 1 2 Tage alten Katzen die Kapillaren der hinteren Linsenfläche erhalten. Er vermutet, man werde bei Eindetn vielleicht häufiger die Persistenz der Glaskorper- arterie antreffen, als gewohnlich nach der Untersuchung an Erwach- seDen angenommen wird. Er macht auf die perivaskulären Endo- ihelscheiden jener Kapillaren aufmerksam, die er sowohl bei Säuge- tieren als bei Amphibien konstatiert; die Strukturlosigkeit der hin- teren Linsenkapsel macht sie zum Studium der Eemanordnungen in diesen Gefäasen und deren Scheiden sehr geeignet. P. betrachtet die Membran selbst als ein, zu den Bindesubstanzen gehöriges Abschei- dongsprodukt der betreffenden Zellen, welche mit jenen des Glas- korpers zusammengehören ; sie verschwinden mit den von ihnen um- hüllten Gefäasen.

H. V i r c h o w (5) hebt gelegentlich der Demonstration der Glas- korpergefösse der Cyprinoiden hervor, dass bei der von der Papille ausgehenden bilateralen Verzweigung der Arterie radiäre Anordnung nur durch starke Entwickelung der Seitenzweige vorgetäuscht wird. Die Dichtigkeit der kapillaren Netze zwischen den Arterienzweigen und den Wurzeln der an der Ora serrata gelegenen, das Auge am tiefsten Punkte des Corpus ciliare verlassenden Bingvene ist eine sehr ungleiche (spärlich und lückenhaft bei Leuciscus, reichlich bei Tinea), ebenso die Art der Arterienverästelung (spärliche Endzweige bei Cj- prinus, allmälige dichotome Teilung bei Tinea).

Ein- und Austrittsstelle der GlaskSrpergefässe der Fische lie- gen nach H. V i r c h o w (6) im untersten Punkte der Ora serrata bei Knochenganoiden, Welsen (auch ungeschwänzten Amphibien), in der Papille bei Aalen und Schlangen; endlich bei Pharyngognathus im Verlaufe der Netzhautspalte. Bei Cyprinoiden und Batrachus liegt die Eintrittsstelle in der Papille, die Austrittsstelle im untersten Punkt der Ora serrata. Auf die primitive GlaskSrpergef ässschlinge zurück- zuf&hrende homologe Bildungen sind : die »Leistet der Fische (s. Ab- schnitt : »Glaskörper«), Glaskorpergef ässe der Fische, der ungeschwänz- ten Amphibien, der Schlangen und der Säugetierembryonen, Zapfen der Eidechsen und der Schlangenembryonen (bei letzteren schwindend mit der Ausbildung der Oberflächengef ässe) , der Fächer der Vögel. . Die Einzelentwickelung der Gebilde kann variieren. (Vergl. auch : Ber. f. d. J. 1882. S. 85.)

44 ÄDatomie des Auges.

S c h i c k's (8) Versuche znr Lehre vom Flüssigkeitswechsel im Auge sind mit Benützung der Methode der physiologischen Injektion angestellt; von zwei Versuchsreihen wurde die erste (a) so ausge- führt, dass den Tieren subkutan oder direkt in den Glaskörper Ferro- cyankalium und Craninlösung injiciert, dann der Bulbus in verschie- denen Zeitintervallen nach der Injektion, je nach d^m Auftreten des Uranin in der vorderen Kammer enukleiert wurde ; die Untersuchung erfolgte nach Fixation des Eisensalzes durch Einlegen des Bulbus in Eisenchlorid. Die zweite Versuchsreihe (b) kontrolliert die erste durch subkutane Injektion von Uraninlosung und Beobachtung am lebenden Auge. Die Ergebnisse fasst S. selbst in folgende !%tze, die wir unter Hinweis auf die Begründung im Original reproducieren : »a. 1) Die den Tieren subkutan injicierte Ferrocjankaliumlösung er- scheint schon nach wenigen Minuten in den Blutgefässen des Auges. 2) Ein Filtrationsstrom , welcher in der von Ulrich (Ber. f. d. J. 1883. S. 67) beschriebenen Form, von den Ghorioidalgefässen aus- gehend, quer durch Netzbaut, Glaskörper, Zonula Zinuii, hintere Kammer, Iris, vordere Kammer bis in die Hornhaut verläuft, ist nicht nachweisbar. 3) Das Ferrocyankalium tritt aus Corpus ciliare und Iris in die hintere Kammer ein. 4) Von der hinteren Kammer tritt die Flüssigkeit in die Linsenkapsel und durch den Gan. P e t i t i in die Linsensubstanz selbst ein. 5) Durch die Zonula tritt das Salz in den Glaskörper ein, durchdringt zunächst dessen vordere Schich- ten, um dann den ganzen Glaskörper zu durchdringen. 6) Ob die Netzhaut von den Netzhautgefässen selbst oder von der Ghorioidea her das Blutlaugensalz erhält, Hess sich aus obigen Versuchen nicht eruieren ; wahrscheinlich ist ersteres der Fall. 7) Zwischen vorderer und hinterer Kammer ist am intakten Auge keine Kommmiikation am Pupillarrande nachweisbar. 8) Der Humor aqueus der vorderen Kammer wird von der ganzen Vorderfläche der Iris geliefert; die secemierte Flüssigkeit stammt mit grosser Wahrscheinlichkeit nur aus den Irisgefässen, jedenfalls zum grössten Teile. 9) Das vordere Kammerwasser fliesst durch den F o n t a n ansehen Baum ab. 10) Das Blutlaugensalz dringt nicht auf dem Wege der Filtration direkt ans der vorderen Kammer, sondern aus den Gef ässschlingen des Corneal- limbus in die Hornhaut ein. 11) Bei Injektion direkt in den Glas- körper und bei erhöhtem Glaskörperdrucke dringt das Blutlaugeusalz durch die Netzhaut in die Ghorioidea ein und wird von den Gefässen derselben resorbiert. 12) Durch die Zonula difiPundiert das Ferro- cyankalium (nach Glaskörperinjektion) in die hintere Kammer durch ;

FlüBsigkeitswechsel im Ange. 45

hier dringt es znm Teil am Linsenaquator in die Linse ein, zum Teil in das Corpus ciliare und in die Rückflache der Iris, um von den Irisgefässen resorbiert zu werden. 13) Ein Teil der in das Irisge- webe eingedrungenen Flüssigkeit dringt an der Irisvorderfläche in die vordere Kammer ein. 14) Auch bei Injektion in den Glaskörper tritt das Blutlaugensalz nicht von der Hornhautrückfläche in die Hornhaut ein.« b. »1) Die einem Kaninchen subkutan injicierte üraninlosung erscheint nach kurzer Zeit , in manchen Fällen schon nach 4 5 Minuten, in den Blutgefässen des Auges, tritt ans den- selben aus und durchdringt auf bestimmt vorgeschriebenen Wegen sammtliche Augenteile. 2) Von den Chorioidalgefässen aus durch- dringt das üranin das ganze Gewebe der Aderhaut. 3) Es geht kein Flüssigkeitsstrom von der Ghorioidea durch die Netzhaut in den Glas- korper über« (Bestätigung des sub a. 6 vermuteten ; wie steht es aber bei gef ässloser Netzhaut^ z. B. des Pferdes ? Ref.). >4) Die Netzhaut wird von den Netzhautgefässen und nicht von der Ghorioidea er- nährt; es durchdringt das Uranin die Netzhaut viel langsamer als die Aderhaut. 5) Von der Oberfläche des Corpus ciliare dringt das üranin in die hintere Kammer ein; die Grünfärbung, welche das hintere Kammerwasser zeigt, ist so intensiv, wie an keinem anderen Teile des Auges. 6) Von der hinteren Kammer aus filtriert das Uranin durch die Zonula in den Glaskörper, färbt zuerst dessen vor- dere Schichten und dann die hinteren. Die Glaskorperfärbung tritt unabhängig von der Färbung der Netzhaut und Aderhaut ein. 7) Auf demselben Wege, auf welchem das Uranin in den Glaskörper ge- drungen ist, tritt wenigstens ein Teil desselben auch wieder aus.

8) Von der hinteren Kammer aus tritt die grüne Flüssigkeit am Linsenäquator in die Linsenkapsel und später an derselben Stelle in die Linsensubstanz selbst ein. Sie färbt zuerst die Linse und dann den Kern , um auf demselben Wege die Linse wieder zu verlassen.

9) Sowohl Glaskörper als namentlich die Linse sind einem bedeutend langsameren Stoffwechsel unterworfen, als sämmtliche anderen Augen- teile. 10) Am intakten Auge ist am Pupillarrande keine offene Kom- munikation zwischen vorderer und hinterer Kammer nachweisbar, soihlem es geht die Regeneration des Humor aqueus nach obigen Versuchen ausschliesslich von der Vorderfläche der Iris aus. 11) Die der Ins entstammende Flüssigkeit filtriert nicht an einer bestimmten Filtrationszone aus der hinteren Kammer durch das Irisgewebe in die vordere Kammer durch, sondern stammt, wenigstens der Haupt- sache nach, aus den Irisgefässen selbst. 12) Die erste Grünfärbung

46 Anatomie des Aoges.

des Humor aqueus geht stets vom Sphincter iridis aus. 13) Nach Abflnss des Kammerwassers in Folge von Homhautparacentese tritt der neu ersetzte Hnmor aqueus an der ganzen Irisvorderfiäche in die vordere Kammer ein, nur in den Fällen, in welchen die Iris mechanisch etwa durch zu grosse Schnelligkeit des Abflusses von der Linse gewaltsam abgehoben wird, tritt auch am Pupillenrande Farbstoff in die vordere Kammer ein. 14) Die nach Homhautparacentese am Pupillarrande erscheinenden Farbstoffinassen unterscheiden sich we- sentlich von den von der Irisvorderflache stammenden und kommen ausschliesslich aus der hinteren Kammer, nicht aus den Sphinkter- gefassen. 15) Der Farbstoff tritt nicht direkt durch das Epithel aus der vorderen Kammer in die Hornhaut ein, sondern es findet die Färbung der Hornhaut von der Gomeoskleralgrenze aus statt. 16) Um die Wirkung von Uranininjektionen auf die Augen zu beobachten, eignen sich besser Kaninchen mit brauner, als solche mit albinoti- scher Iris.€

XYI. Anthropologisches.

1) Sohneider, L., Verbreitung des blonden and brünetten Typus in Böh- men. Verhandl. der Berlin. Gesellschaft f. Anthropol., Ethnol. und Urge- schichte. S. 339.

2) y i r c h o w , R. , üntersnchnng der Zulu. Ebd. S. 17.

3) Singhalesen. Ebd. 8. 36.

4) Neger aus Darfur. Ebd. S. 488.

5) Schema zu anthropologischen Aufnahmen. Ebd. S. 99.

Schneider (1) unterzieht die Untersuchungen Schirmer's über die Augen-, Haut- und Haarfarbe in Oesterreich (1884) einer Nachprüfung bezüglich der Bevölkerung Böhmens. Er findet blaue Augenfarbe am stärksten überwiegend in böhmischen Schulbezirken (in 16 gegen nur 6 deutsche), wahrend die wenigsten blauäugigen gerade in 4 deutschen Bezirken sich fanden. Die grösste Zahl grau- äugiger trifft deutsche Bezirke, die wenigsten böhmische. Braun- äugige sind beiden Gebieten eingesäet, relativ am häufigsten den deutschen. Blondes Haar überwiegt in deutschen Bezirken ; bezüg- lich der HautÜEirbe herrscht überall der helle Typus vor, etwas mehr jedoch in deutschen Bezirken. S. kommt zu dem Schlüsse, dass das gemeinschaftliche Merkmal des Deutschen und Slavischen Böhmen blaue Augen und weisse Hautfarbe sind ; graue und braune

Schema zu anthropologischen Anfiiahmen. 47

Augen sind Beimischungen, erstere häufiger bei den böhmischen Deutschen , letztere bei beiden Typen gleich verbreitet. Charak- teristisch für die Deutschen ist das blonde Haar; das graue Auge als Merkmal slarischer Volker (Waldeyer) will S. nicht aner- kennen. Die braunäugigen, dunkelhaarigen Individuen will S. als Rest einer Bevölkerung auffassen, die Böhmen bewohnt hat, ehe es von der jetzigen Bevölkerung slavischer und deutscher Zunge be- setzt worden ist.

Aus V i r c h o w's (2) Untersuchung der in Berlin vorgeführten Zolu-Eaffem bringen wir folgende auf den Sehapparat bezügliche Angaben. Das Auge ist gross, ofien, glänzend, angenehm und von gutartigem Ausdruck. Die Iris ist hellbraun (Hautfarbe dunkel- braun, Haar schwarz). Interorbitaldistanz bei 4 Individuen 45, 41, 39, 38 mm, Länge der Lidspalte 30 32, einmal 35,5 mm. Die schwarzen, nicht sehr starken Äugenbrauen bilden einen grossen, nach aussen etwas hoch gestellten Bogen.

Bezüglich der schon von Eotelmann (Ber. f. d. J. 1884. 8. 52) untersuchten Singhalesen bestätigt V i r c h o w (3) E.'s ge- genüber Englischen Angaben, dass nie schwarze Farbe der Iris vor- komme. Bemerkenswert ist das konstante Vorkommen gelbbraunen Pigmentes in der GonjuuKtiva, namentlich in deren medialem Ge- biet. Bei einem Yorderindier findet Y. eine etwas bunte Iris : aussen dunkelbraun, innen hellbraun, dazwischen lichtgelb. Die Augen der Singhalesen sind meist gross , offen , glänzend , bei Männern mehr länglich, bei Frauen und Kindern mehr rundlich. Interorbitaldistanz gering, bei Frauen 31, bei Männern 34 35; die Länge der Lid- spalte ist gleichfalls beträchtlicher bei den Männern. Bei den Yor- der-Indiern ist die Interorbitaldistanz grösser (37 39 mm).

Bei den Darfur-Negem findet Y i r c h o w (4) durchweg dunkel- braune Iris, meist gelbbraune Sklera (von 7 Individuen einmal ziemlich rein weiss, einmal gefleckt), Lidspalte eng, kurz (29 32 mm), grosse Interorbitaldistanz (40 31 mm, letzteres bei einem 15jäh- rigen Knaben), Augenbrauen schön, dicht, kurz.

Y i r c h o w (5) hat ein Schema zur anthropologischen Auf- nuhme zusammengestellt, welches auch der Untersuchung der bezüg- lichen Merkmale des Sehapparates Rechnung trägt. Dasselbe ist, in Form von Zählkarten gebracht, in der Druckerei Gebr. Unger, Ber- lin, S. W. Schönebergerstrasse 17a zu beziehen.

48 Anatomie des Auges.

XVn. WirbeUose Tiere.

1) Carri^re, Just., Die Sehorgane der Tiere, vergl.-anat. darg. Mit 147 Abb. u. l Taf. gr. 8. München. Oldenbourg.

2) Beddard, Fr. Evers. Report on the Isopoda. The genas serolis. Report on the scientific results of the voyage of H. M. S. Challenger. Zoology.

Vol. XI.

3) C i a c c i 0 , G. V. , Del modo di unione dei bastoncelli ottici con i coni cristallini che sono negli occhi composti delle Sfiagi, delle Libellule e delle Squille. Rendiconto delle sessioni della R. Accad. delle scienze dell* istuto di Bologna, p. 37. (Nicht zugänglich.)

Carriere (1) giebt eine ausführliche Darstellung der ver- gleichenden Anatomie des Auges, bei welcher allerdings fast aus- schliesslich die Nervenendigung berücksichtigt ist, die aber als erster Versuch einer durchgeführten Morphologie der lichtpercipierenden Apparate sehr beachtenswert ist. lieber wesentliche Punkte der von C. zu Grunde gelegten Einteilung ist bereits im vorigen Jahr- gange berichtet. Die zahlreichen von C. gelieferten auf eigenen Un- tersuchungen beruhenden Einzelheiten entziehen sich dem Referat.

B e d d a r d (2) giebt eine ausführliche Boschreibung des Auges einiger Serolis- Arten (zu den Isopoden gehöriger, von der Challenger Reise in mehreren neuen Arten mitgebrachter Krebse). Sammtliche, mit Ausnahme der Serolis antarctica, haben Augen jederseits von dem Kopfschilde in halber Höhe des Körpers. Es handelt sich bei den Flachseeformen um Facetten- Augen , mit biconvexer , aus der Chitinhülle abzuleitender Linse, einem aus zwei Segmenten bestehen- den Glaskörper, einer aus nur 4 pigmentierten Zellen bestehenden von Pigmentzellen umscheideten Retinula; letztere umschliesst ein 4teiliges Rhabdom, dessen Rhabdomere feine Fäden gegen die Hülle des Auges entsenden. Jede Retinalzelle hängt mit einer starken, an der Berührungsstelle, bezw. der Hülle des Auges leicht angeschwol- lenen Nervenfaser zusammen. Die Nervenfasern sind noch auf eine kurze Strecke jenseits des Auges von Pigment eingescheidet. Sie erscheinen leicht quergestreift, wie Muskeln ; irrtümlich hat man bei anderen Objekten daraus auf eine eigene, akkommodierende Musku- latur des Crustaceen-Auges geschlossen. Eigenartig und bei keinem arideren Arthropodenauge zu finden ist ein, unter dem Rhabdom gelegener, von den Retinalzellen umschlossener hyaliner Körper in jedem Einzelauge. Meist besteht er aus zwei Teilen, deren jeder ein kernartiges Gebilde umschliesst. Das Rhabdom ist in denselben von

Augen der Flachaee- and Tiefseetiere. 49

vom her eingedrückt ; die feinen Fortsätze der Rhabdomere scheinen durch ihn durchzutreten. Vermutlich handelt es sich um einen lichtbrechenden Körper. Bei Serolis paradoxa enthält ausserdem jede Retinulazelle einen lichtbrechenden Körper, eine »Phaosphärec. Bei Serolis comuta zeigt das Rhabdom einen komplizierten knäuel- artigen Bau. Von den Tiefseeformen hat Serolis antarctica gar kein, S. gracilis ein in variierendem Grade in Verkümmerung b^riffenes Auge ; S. bromleyana und neoera kaum eine Andeutung der Wölb- img der Oomeallinse. An Stelle der Glaskörperabscheidungen findet sich eine zellenartige Bildung, deren Kern nach vom gelegen ist, 80 dass B. glaubt, diesen Glaskörper der Form vergleichen zu sollen, welche Grenacher als »pseudoconus« nur bei Dipteren gefunden hat Dieser Glaskörper-Bildung folgt bei S. neoera eine Pigment- scheide, dann eine jede Spur einer Retinula-Anordnung entbehrende Zelbnasse, die mit einem feinen Nervenbündel zusammenhängt; bei S. gracilis und bromleyana fehlt das Pigment. Indem wir hinsicht- lich der Details auf das Original verweisen , heben wir das bemer- kenswerte Endresultat hervor, wonach hier die Flachseetiere ein sehr gnt entwickeltes Auge haben , während die Tiefseeformen eine De- generation durch Mangel der Retinalbildung bis zum gänzlichen Wegfall des Auges in mehreren Uebergängen aufweisen.

^fthxMboloh« ita Ophthalmologie. XVI. 1885.

Entwickelongsgeschichte des Anges.

Referent: Prof. Manz.

1) G a r r i ^ r e, J., Die Sehorgane der Tiere, vergL-anatom. zusammengeBtelli München-Leipzig. 205 Stn.

2) Real j Beyro, Contributions ä Tätude de Tembryologie de Toeil. Thtee de Paris. 144 pp. 4 pl.

3) Fol, D&cription d*un embryon humain. Separatabdr.

4) H i 1 1 n e r, L., üeber die Entwickelung des Nervus opticus der Säugetiere. Biol. Centralbl. 15. März. (Ganz kurze vorl. Mitteilung, der die ausführ- lichere bald nachfolgen soll.)

Carridre (1) giebt in seiner »vergleichenden Anatomie der Sehorgane der Tierec eine Reihe systematischer Zeichnungen über die Entwickeinng des Auges in verschiedenen Tierklassen Gastro- poden , Gephalopoden und Wirbeltiere in welchen die Verschie- denheit resp. Uebereinstimmung in der Einstülpung des Ektodenns zur Linse und die Bildung der sekundären Augenblase berücksichtigt sind.

In der Einleitung zur Beschreibung des Wirbeltierauges erläu- tert Verf. die wesentlichsten Unterschiede zwischen diesem und dem Molluskenauge, nämlich die gerade entgegengesetzte Lage der Sinnes- zellen und die Zusammensetzung der Retina. Letztere kommt da- durch zu Stande, dass bei den Vertebraten über einer einfachen Lage von iSinneszellen eine Art von Ganglion flächenhaft ausgebreitet ist, welches dem Ganglion opticum peripher, der Wirbellosen entspricht.

An der verkehrten Lage der Sinneszellen ist der Umstand mass- gebend beteiligt, dass das Auge der letzteren in der Lage, in wel- cher es vor der Anlage des Zentralorgans sich entwickelt (oberes Schlundganglion), auch liegen bleibt und so zur vollen Ausbildung kommt, in einer Lage, in welcher die Sinneszellen dem Lichte zu- gekehrt sind. Anders beim Wirbeltierauge. Dieses schnürt sich nicht sofort, nachdem es aus der Gehirnblase hervorgetreten ist, ab, sondern erst nachdem seine vordere Wand durch eine Einsenknng

Ptimitiye Cornea. 51

Tom flctoderm aus eingestülpt worden ist. Es entsteht der bekannte Doppelbecher, dessen Oeffhnng dem Ektoderm zugewendet und durch die Linse geschlossen wird.

Dabei bilden die Zellen des äusseren Pols die äussere Schale, die des hinteren Pols die innere. Nicht die Retina wird »umge- kehrte, sagt der Verf., sondern das Auge ändert seinen Ort und wendet seinen inneren Pol nach aussen , dem jetzt von hinten ein- Mlenden Licht zu. Es entspricht also die Retina der Wirbeltiere der der Mollusken, und das Pigmentepithel der ersteren der inneren Cornea der Schnecken und dem Pigmentepithel der Cephalopoden.

Real 7 Beyro (2) hat unter DuvaTs Leitung die Ent- Wickelung des Wirbeltierauges studiert und ist in manchen Punkten zu Resultaten gekommen, welche nicht unwesentlich von den mehr oder weniger allgemein gültigen Ansichten abweichen, vor allem über die Rolle, welche das Mesoderm beim Aufbau des Auges spielt und welche von ihm anderen Beobachtern gegenüber wesentlich einge- schränkt wird.

Im ersten Kapitel seiner Arbeit giebt Verf. eine üebersicht über die erste Anlage der Augen, wobei er von dem Bekannten nur in Betreff der Bildung des Augenblasenstiels abweicht. Während näm- lich Andere mit K ö 1 1 i k e r jene Bildung hauptsächlich oder aus- schliesslich den Gehimblasen zuschreiben, glaubt R., dass dieselbe zum grosseren Teil durch eine Proliferation der Wände der Augenblasen selbst zu Stande komme.

In der viel besprochenen Frage über die Einmischung des Meso- derms bei dem Zustandekommen der sekundären Augenblase hält er (gegen Kessler) an dem Vorhandensein einer »Mesodermschichtc zwischen Augenblase und Ektoderm wenigstens für die Säugetiere fest, welche dann natürlich mit eingestülpt und zur gefässhaltigen Linsenkapsel wird. Nun ist aber jene gefässführende Schicht in Wahrheit nicht das Mesoderm, wie die Autoren glauben, sondern eine besondere Gewebsschicht , welche bei der Entwickelung auch anderer Gefasspartien des Auges fast allein beteiligt ist (s. u.). Bei und nach der Abschnürung der Linse befindet sich zwischen dieser und dem Ektoderm eine hyaline Masse, von Kessler als primitive Cornea bezeichnet. Nach R. enthält dieselbe 2 Schichten: eine äus^ sere, sehr dichte, die dem Ektoderm angehört, und eine hintere, weichere, vom Mesoderm herstammende. In letztere erfolgt dann etwas später die Einwanderung von Zellen, während die erstere sehr reduziert wird (die spätele Limitans corneae anterior).

4*

52 Entwickelnngtgeschichte des Angei.

Jene vor der primären Angenblase li^ende und mit ihr sich einstülpende Gewebsschicht gelangt so in das Innere des Anges und bildet die Anlage des Glaskörpers sie ist ein Abkömmling der Pia mater cerebri ; ans ihr gehen auch Iris, Gorpos ciliare und Cho- rioidea hervor.

Im zweiten Kapitel, in welchem die fötale Angenspalte be- sprochen wird, schliesst sich der Verf. zunächst der Ansicht seines Lehrers D u t a 1 an , welcher den EÜnfluss der sich bildenden Linse auf die Einstülpung der primären Augenblase bestreitet. Es sind innere Wachstumserscheinungen in den Wandungen der Augenblase selbst, welche jene Invagination vorbereiten. Während die innere und obere Wand derselben nur langsam wächst, yergrossert sich die untere und äussere (distale) so rasch und so stark, dass sie sich faltet und immer zugleich an Dicke zunehmend, sich gegen die hin- tere Wand hin einstülpt und über dieselbe sich ausbreitet.

Die Kommunikation der sekundären Augenblase mit der Aussen- fläche, an ihrer äusseren unteren Seite gelten, wird Fötalspalte ge- nannt. An derselben unterscheidet man eine vordere und eine hin- tere Abteilung, an jener liegt die Linse, die letztere führt zum Seh- nerven. In dieselbe wuchert die Ghoriocapillaris , die zu einer Art von Stiel wird, der das Zusammentreffen der Spaltenränder verhin- dert, welche sich deshalb nach innen aufrichten. Ihre Schliessung beginnt an der Ansatzstelle des Stiels, und schreitet zugleich nach vom und hinten fort, im Gegensatz zu dem Yogelauge, wo dieser Akt vorne beginnt und nur nach hinten fortschreitet.

Die Chorioidea ist nach Verf. nicht, wie fast alle neueren For- scher annehmen, ein Abkömmling des Mesoderms, sie stammt von der Capillargefässschicht, welche schon die primäre Augenblase umgiebt und ist analog der geßsshaltigen Hülle, welche auch die Gehim- blasen umschliesst und später zur Pia mater wird. Dasselbe Gef äss- lager schiebt sich zwischen Linse und distales Blatt der Augenblase ein und wird hier zum Gefässsystem des Glaskörpers.

In einem gewissen Entwicklungsstadium besteht die Choriocapil- larschicht aus 2 Lagen und einem zwischen beiden befindlichen La- ger von Spindel- und sternförmigen Zellen, welche sjralter Pigment aufnehmen. Die Entstehung des Aderhautkoloboms, welche auf dieses Verhalten zurückgeführt wird, scheint dem Ref. dadurch nicht ver- ständlicher zu werden.

Bei der Entwickelung der Iris beginnt die Pigmentierung so- wohl an der äusseren Mündung der sekundären Augenblase, als in

Entwickelang der gef&SBhaltigen Kapsel der LinBe. 53

der Augenspalte ; dabei sammelt sich das Pigment nicht in der Inter- cellalarsnbstanZf sondern in den Zellen selbst an. In den Details der Irisbüdmig schliesst sich Verf. meist an Kessler an, da und dort allerdings mit kleinen Abweichungen, die im Original nachgelesen werden müssen. Abgesehen 7om vorderen Endothel besteht die Iris aus 3 Schichten: die vorderste stammt von der Choriocapillaris , die mittlere vom proximalen (pigmentierten) Blatt der Retina, die tiefste entspricht der Pars ciliaris dieser Membran.

In Bezug auf die Entstehung des Glaskörpers giebt Verf. zwar zu, dass seine Choriocapillaris bei ihrer Einstülpung in die Augen- blase einige Zellen des Mesoderms mitnimmt , ohne dass jener aber, wie fast alle neueren Autoren annehmen, etwa im ganzen von diesem abstammte, dagegen sind die freien, ästigen Zellen, welche man zwi- schen den Gefassmaschen gefunden hat (K o 1 1 i k e r) , Abkömmlinge der Gefasswände selbst.

Wie der grösste Teil der Iris, so ist auch die Pupillarmembran ein Produkt der Choriocapillaris, von deren Wulst in der Umgebung der Linse schon sehr frühe Gefassschlingen gegen den Stiel der noch nicht abgeschnürten Linse hinziehen, ohne aber, auch nach Schwund jenes Stiels, hier zu anastomosieren, vielmehr in Schlingen endigend.

Die Membrana capsulo-pupillaris stanuut vom Glaskörper und kommt später zwischen Iris und Linse zu liegen; mit ihrem inneren Bande steht sie mit der Membr. pupillaris und mit dem Pupillarrand der Iris in Verbindung.

Nach Schluss der Fötaispalte tritt zwischen die dichtgedrängten Gefassmaschen des Glaskörpers ein Exsudat, welches dieselben aus- einanderdrängt. Während dann im mittleren Teil die Gefässe mehr und mehr schwinden, entwickeln sich einige davon stärker in der Peripherie, und auf dieselbe Weise bildet sich auch die spätere Art. hyaloidea. Die an der Peripherie des Glaskörpers liegenden Ge&sse bilden später ein eigenes Gefässlager, welches von EöUiker als Capsula vasculosa corp. vitr. beschrieben worden ist. Diese Gefässe liegen aber nicht in einer Membran und wandeln sich nicht in die Gefässe der Retina um ; diese entstehen vielmehr aus der Art. cen- tralis retinae.

Während die Erjstalllinse in der ersten Zeit einer besonderen gef ässhaltigen Kapsel entbehrt, entwickelt sich später eine solche aus der Art. hyaloidea, welche sich auf ihrer hinteren Fläche ausbreitet, dazu kommen Venen, welche nur in der vorderen Hälfte vorhanden sind und zur Iris gehen, und ein Netz von Capillaren (von Heule

54 EntwickelTingsgesohichte des AngeB.

und Eolliker beschrieben). Bei der Rückbildung dieser Tunicft vascul. lentis schwindet zuerst die vordere, dann die hintere Ab- teilung.

In Betreff der Stellung der Hülhnembran des Glaskörpers pflich- tet Verf. denen bei, welche dieselbe der Retina zurechnen und des- wegen als Membr. limitans ret. bezeichnen. Später differenziert sich innerhalb derselben eine zweite Membran , die spätere wahre Hya- loidea, und zwar durch Verdichtung der Peripherie des Glaskörpers. Auf diese Weise und ungefähr um dieselbe Zeit entwickelt sich auch die Zonula Zinnii ; mit deren Besprechung R. seine fleissige Arbeit beschliesst, welche durch eine Anzahl gut gezeichneter Schnittprä- parate von verschiedenen Embryonen Huhn , Maus , Schaf noch ein besonderes Interesse gewinnt.

Fol (3) fand an einem menschlichen Embryo von 5,6 mm Länge, nach H i s also aus dem Anfang der 4ten Woche stammend , die 3 Gehimblasen noch wenig getrennt, die Verbindung mit dem Medullar- rohr noch weit offen.

Die Augenblasen kommunizierten durch einen weiten , hohlen Stiel mit dem Zwischenhim an der Grenze des Vorderhims ; die MOn- düng desselben in die Hirnblase war spaltförmig. Die vordere (di- stale) Wand der Augenblase war eingestülpt, hatte die bekannte Form eines doppelwandigen Bechers, die Erystalllinse war nur durch eine Verdickung des Ektoderms vor der Höhlung des Bechers angedeutet. Der Sehnerv inserierte sich am unteren Umfang desselben.

Physiologie des Anges. Dioptrik.

Referent: Prof. L Matthiessen.

1) A über H.| Nähert sich die Hornhaiitkrümmung am meisten der Ellipse? Pflüger's Arch. f. d. gea. Physiol. XXXV. S. 597.

2) Batelli, Aug., Sui systemi cattotrici centrati. Atti d. R. Acc. Tor. XIX. ; übersetst vod Fischer-Tölz in Gentrals. f. Opt. n. Mech. VI. Nr. 21, 22, 23 und Rep. d. Phys. S. 128 (s. Ber. f. 1884. S. 76).

3) Ueber die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Lichtes in einem dioptrisch- katoptrischen Systeme. Atti d. R. Jst. Ven. IL 1884; übersetzt von Fi- «cher-Tölz Ebd. Nr. 24 und Rep. d. Phys. S. 267. (Ref. in W i e- demann's BeibL IX S. 116.)

4) E X n e r, Sigm., üeber ein Mikrorefraktometer. Rep. d. Phys. XXI. S. 555 ; TagebL d. Vers. d. Natnrf. u. Aerzte in Strassbuig 8. 215. (Ref. in Wie- demann's BeibL IX. S. 417.)

5) Gn^bhard, A., Expos^ el^mentaire des d^ouvertes de G a u s s et de Listing sur les points cardinaux des syst^mes dioptriques centräs. Ann. d*ocuL T. 81. p. 195; Obers, von Fischer-TOlz in Centralz. f. Opt. u. Mech. VL Nr. 1, 2 (S. Ber. f. 1879. S. 52.)

6) H e 1 m h o 1 1 z , H. v., Physiologische Optik. 2. Aufl. H. l, 2.

7j Jadanza, N. , Sui systemi diottrid composti. Atti d. R. Accad. Tor. XIX.; Qbersetzt von Fischer-Tölz io Centralz. f. Opt. u. Mech. VI. Nr. 9, 10, 17, 18. (Ref. in Wiedemann's Beibl. IX. S. 39. (S. Ber. f. 1884 S. 76.)

8) Teorica dei cannochiali secondo il metodo di Gauss. Torino. VI. ed. 182 p.

9) Javal, Mensuration de la courbure de la com^. Gaz. d. Höpit. p. 1011.

10) K r a m e r , Aug. , Allgemeine Theorie der zwei- und dreiteiligen astrono- mischen Fernrohrobjektive. Berlin. (XII. u. 226 S.)

11) Laurent, L., üeber einen Apparat, die Krümmung der Oberflächen und der Brechung der Linsen zu kontrollieren. Compt. rend. C. p. 903. (Ref. in Wiedemnnn's BeibL IX. S. 627; Centralz. f. Opt u. Mech. VL Nr. 22 ; Zeitschr. L Instrumentenk. V. S. 322.)

12) Leroy, C. J. A. , Dcü diverses manieres de reprdscnter le pinceau astig-

56 Physiologie des Aages.

mate. Le th^or^me de Sturm et les considörations de Matthiessen. Recueil d'Opht. V. p. 216.

13) L i e b i 8 c h , Th. , Neuere Apparate für die W o 1 1 a s t o n*8cbe Methode zur Bestimmung der Brechuogsindices. Zeitsohr. f. Instrum. V. 8. 13.

14) Lommel, £., Ueber einige optische Methoden und Instrumente. (Be- stimmung der Brennweiten von Linsen und ihrer Brechungsindices.) Zeit- sohr. f. Instrum. V.. S. 124, 200.

15) London, J. , Qeometrische Methode in der Theorie der Refraktion an einer oder mehreren kugelförmigen Oberflächen. Phil. Mag. 5.Ser. XYIIl. S.485.

16) Matthiessen, Ludw., Üeber das Gesetz der Zunahme der Brechungs- indices innerhalb der Erystalilinsen der S&ugetiere und Fische, y. G r a e f e's Arch. f. Ophth. XXXI. S. 31.

17) üeber Begriff und Auswertung des sogenannten Totalindex der Krjstall- linse. Pflüg er's Arch. f. d. ges. PhysioL XXXVI. S. 72.

18) Ueber den physikalisch-optischen Bau des Auges der Vögel. Ebd. XXXVIIL S. 104.

19) üeber die Prioritätsansprüche verschiedener deutscher Physiker auf die Entdeckung der dioptrischen Kardinalpunkte. Gentralz. f. Opt. u. Mecb. VI. Nr. 14. S. 157. (Ref. in W i e d e m a n n's Beibl. IX. S. 666.)

20) M 0 n 0 y e r , M. F. , Formules g^n^rales des syst^mes dioptriques oentr^ Compt. rend. XCVIL 2. p. 88; übers, von Fisch er- T öl z in Rep d. Phys. S. 58 und Gentralz. f. 0. u. Mech. VI. Nr. 11, 12.

21) Schaw, W. N., FokalHnien. Nature. XXXI. p. 185. (Ref. in Wiede- mann^s Beibl. IX. S. 415.)

22) S c h 0 e n, Bemerkungen zu dem Referat von L. Matthiessen im Ber. f 1884. S. 85. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 493.

23) Schwarz, A., üeber das Gesetz der Quellung von Leimcy lindern (Re- fraktionsgesetz). Rep. d. Phys. XXI. S. 702.

24) Weingarten, J., Note über die Brennlinien eines unendlich dünnen Strahlenbündels. Borchardt*s Journ. f. reine u. angew. Math. XGVIII. S. 281.

25) Z e h e n d e r , W. v. , üeber den Gang der Lichtstrahlen bei schräger In- ddenz (in Linsen). Ber. d. XVII. Vers. d. ophth. Ges. in Heidelberg. Beil. der Elin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 29.

Matthiessen (19) hat in einer kurzen Notiz die Prioritäts- ansprüche deutscher Physiker auf die Entdeckung der sammtlichen dioptrischen Kardinalpunkte zusammengestellt und zwar für den all- gemeineren Fall, in welchem das System centrierter sphärischer Flä- chen von zwei verschiedenen Medien b^renzt wird. Unter Hinweg- lassung der Quellencitate geben wir ein kurzes Resume.

1. Die Hauptpunkte sind in ihrer Bedeutung zuerst erfasst von Gauss (1841).

2. Die Knotenpunkte in ihrer Bedeutung für das Auge zuerst erkannt von Moser (1844), worauf sie von Listing (1845) diese Bezeichnung erhalten haben.

Krümm angsverhältnisse der Hornhaut. 57

3. Die negativen Hauptpunkte, von Grunert (1867) entdeckt und dann von Töpler (1871) so benannt.

4. Die negativen Knotenpunkte zuerst von Listing (1860) als »accessorische Punkte« gefunden und später (1871) von Töpler so benannt.

5. Die Symptosen (zwei Doppelpunkte) von Listing (1866).

6. Die Haupt- oder Knotenpunkte gleichwertiger Linsen in Luft, zuerst von Hällsten (1880), welcher sie »innere dioptrische Punkte« nannte; identisch mit denselben sind die »äquidistanten Punkte« von Monoyer (1883).

7. Die negativen Haupt- oder Knotenpunkte gleichwertiger Lin- sen in Luft, ebenfalls von Hällsten (1880) gefunden und mit dem Namen »äussere dioptrische Punkte« benannt; identisch mit den- selben sind die »antiäquidistanten Punkte« von Monoyer.

Was die Prioritätsansprüche von M o eb i u s und B i o t betrifft, so bemerkt Dr. Fischer-Tölz in einer angeschlossenen Notiz, dass Moebius die Entdeckung der Hauptpunkte und Biot die der Kno- tenpunkte zuzuschreiben sei, indem letzterer in seiner Astronomie (1841) diese Punkte als »centres conjuguä« bezeichne. Indessen ist in der betreffenden Abhandlung von Moebius (1830) nur von Linsen- systemen in Luft die Rede, und von der Stelle in dem Werke von Biot, welcher über die fast gleichzeitig publizierten dioptrischen Untersuchungen von Gauss sich äusserst piquiert aussprach, ist es mindestens zweifelhaft, ob sie nicht in gleichem Sinne zu nehmen ist.

A u b e r t (1) hat mit Hülfe eines nach seinen Angaben in der Werkstatt seines physiologischen Institutes angefertigten Ophthalmo- meters aufs neue die Krümmungsverhältnisse der Hornhaut verschie- dener menschlicher Augen mit grosser Sorgfalt und Genauigkeit ge- messen zum Zwecke einer Prüfung der Resultate der Messungen von Senff, V. Helm hol tz und Knapp, welche bekanntlich dem Meridionalschnitte der äusseren Hornhautfläche die Gestalt eines Ellipsenscheitels vindizieren, sofeme es sich darum handelt, über die erste Annäherung eines Krümmungskreises hinauszugehen. Bei den früheren Messungen wurden immer nur drei Krümmungsradien beob- achtet und zwar der Radius Po in der Gesichtslinie und die Radien pj und Pg zweier seitlicher äquidistanter Punkte temporal- und na- salwärts, wobei sich bei den verschiedenen Individuen eine grössere oder geringere Abweichung a der Richtung der Gesichtslinie von der der EUipsenaze ergab. Aubert hat nun behufs Kontrollierung der Uebereinstimmung der wirklichen Krümmungen aller auf den

1

58 Physiologie des Auges.

beiden Bogen (po Pi) ^^^ (Po P2) gel^enen kleineren Bogenelemente mit den berechneten möglichst viele intermediäre Krümmungsradien zu messen gesucht. Es erfolgt zunächßt eine detaillierte Beschreib- ung des benutzten Ophthalmometers, welches sich in einigen Punkten von dem v. Helmholtz- Meyer stein'schen vorteilhaft unter- scheidet. Eine weitere Verbesserung der früheren Methode besteht darin, dass Aubert die feinen Halbbilder zweier dünnen, langen, in einem Cylinder befindlichen Gasflammen übereinander zu einem einzigen Totalbilde zusammentreten lasst. Obgleich diese Flammen jede beliebige Lage gestatten, also zur Messung aller Meridiane ge- eignet sind, so beschranken sich die vorliegenden Beobachtungen doch auf den horizontalen Meridian , was einstweilen völlig genügt. Für die Flammen ist die Distanz 98 mm gewählt, mithin eine geringere gegen die von den früheren Beobachtern angewendete. Dabei betrug die Entfernung des beobachteten Auges auch nur 1010 mm, um einen möglichst geringen Incidenzwinkel zu erzielen und auf diese Weise die Larvierung wirklicher Differenzen der Krümmungsradien nahe an einander liegender Bogenteile zu verhüten. An beiden Augen von vier Individuen wurden die Krümmungsradien von zu ab- schweifender Blicklinien gemessen und zwar bei 0^ , 6®,3 , 12^,4, 180,2, 290,7 (Tab. IL). In Tab. lU. sind die Elemente der Ellipse (p2 9) P01 P29) berechnet und in Tab. IV. die beobachteten mit den gemessenen Krümmungsradien gleicher Hornhautpunkte kollationiert. Bei dieser Yergleichung kommt Aubert zu dem Resultate, dass die einander konjugierten Werte durchaus inkongruent sind, die hypo- thetische Ellipse also die wirklichen Krümmungen nicht repräsentiert Um die wahre Kurve zu finden, schlägt Aubert den Weg ein, zu ermitteln, wie sich die beobachteten Werte der Krümmungsradien zu dem einer durch den Scheitel der Gesichtslinie gelegten Kreislinie mit dem Radius p^ verhalten. In Tab. Y. findet sich eine solche Zusam- menstellung ; auch sie ergiebt wie diejenige der Yergleichung mit der Ellipse eine beträchtliche Abflachung der Hornhaut nasalwärts. Aubert zieht weiter den Schluss, dass die Krümmung etwa 12^ zu beiden Seiten der Gesichtslinie sehr gleichmässig also sphärisch ist, und deshalb zwischen einer Polarzone und einer Randzone zu unter- scheiden sei, von denen die erstere den optischen Anforderungen ge- nüge (optische Zone), die andere dagegen sich den äusseren anato- mischen Yerhältnissen anpasse (Sklerazone).

Exner (4) beschreibt ein im Principe dem des Töpler'schen Schlierenapparates ähnliches Yerfahren am Mikroskope, indem er durch

Ermittelung der Brecbkraft einer Linse. 59

eine geradlinig abgeschnittene seitliche Blende oberhalb des Okulars das relative Brechungsvermögen der Teile durchsichtiger mikroskopi- scher Objekte zur Wahrnehmung bringt. Wenn nämlich die stereo- metrische Form der Objektteile insoweit bekannt ist, dass man weiss, nach welcher Seite hin dasselbe an Dicke zu- oder abnimmt, so lässt sich feststellen , ob der Brechungsindex des Teilobjekts oder der der imigebenden Substanz ein grosserer ist. Diese Methode ermöglicht eine Bestimmung des Brechungsindez bis auf einige Einheiten der 4. Decimale. Da mit Hülfe derselben die Indices aber nicht direkt, sondern nur durch Vergleichung des Brechungsvermögens mit den be- kannten einer Skala von Flüssigkeitsgemischen, wozu Exner Gly- cerin und Wasser benutzte, gemessen werden können, so ist zu einer Bestimmung der absoluten Indices erforderlich, jedesmal zwei Ge- mische zu wählen, von denen das eine eben noch stärker, das an- dere eben noch schwächer bricht als das Teilobjekt. Das Mikrore- fraktometer yerspricht eine wichtige Anwendung auf die Ermittelung der Brechungsindices in dem physikalisch-optischen Bau der Augen der Insekten, wobei wir hier vorläufig auf den nächstfolgenden Jah- resbericht verweisen müssen.

Matthiessen (17) hat die gebräuchlichen Methoden der Aus- wertung des Totalindex der Krystalllinse unter einen gemeinsamen Gesichtspunkt gebracht und gezeigt, dass sie zu demselben mathe- matischen Ausdrucke führen, wenn die innere physikalische Beschaffen- heit und die Art der Schichtung in Betracht gezogen wird. Zur Er- mittelung der Brechkraft einer Linse pflegt man entweder 1) eine der beiden äusseren Fokaldistanzen , oder 2) die Hauptbrennweite und zugleich die Hauptpunktsdistanzen mikroskopisch zu messen oder 3) die partiellen Indices und die Krümmungen der Schichten zu messen und daraus die Brennweite und den Totalindex zu berechnen. Da man also zwei entgegengesetzte Wege einschlagen kann, so sind diese Methoden zur wechselseitigen Eontrolle vorzüglich geeignet. Um für die beiden ersten indirekten Methoden eine mathematische Grundlage zur Vergleichung der dioptrischen Elemente der natür- lichen und fiktiven Linse zu erhalten, sind zunächst die dioptrischen Integrale der ersteren in einer bedeutend einfacheren Gestalt als früher (s. Ber. f. 1879. S. 55) entwickelt und daraus der Totalindex ge- fanden gleich

n = N,(l + 2i;+V.C»^^*),

r^ -t- r,/ wo N, den Index der äussersten Cortikalis und C ^^^^ Eonstante

60 Physiologie des Auges.

bezeichnet, welche sich aus der Gleichung Nm=Ni(l + C) ergiebt, wo Nm den Eemindex bedeutet. Ebenso sind noch die Hauptbrenn- weiten und Hauptpunktsdistanzen in einfachen Funktionen derselben Grössen dargestellt. Da eine fiktive homogene Linse nicht existiert, welche mit einem geschichteten Systeme eine gleiche äussere Be- grenzung, eine gleiche Brennweite und gleiche Hauptpunktsdistanzen gemein hat , so ergeben die angestellten Untersuchungen , dass man auf gleiche Hauptpunktsdistanzen und Interstitien verzichten und den Totalindex definieren müsse entweder 1) als denjenigen einer homo- genen Linse, welche von gleicher Form ist imd die beiden Brenn- weiten nur der Länge nach mit der natürlichen Linse gemein hat; oder 2) als denjenigen einer homogenen Linse, welche von gleicher Form ist und entweder die erste oder die zweite äussere Fokaldistanz mit der natürlichen Linse gemein hat; oder 3) als denjenigen einer homogenen Flüssigkeit, durch welche das Brechungsvermogen der in derselben suspendierten Linse aufgehoben wird. Wird nun in allen drei Fällen das Integral der Brennweite der natürlichen Linse ein- geführt, so gelangt man zu dem oben angegebenen Werte des Total- index. Will man dagegen gleiche Hauptpunktsdistanzen mit einer fiktiven Linse erzielen, so kommt man zu einem Totalindex, der viel zu grosse Brennweiten ergeben würde. Die praktische Anwendung der gegebenen Formeln wird am Schlüsse an der Berechnung der Kardinalpunkte demonstriert in vier Fällen, nämlich Ä. dem mensch- lichen Auge nach v. Helmholtz's Messungen (Physiol. Opt. S. 82); B. dem Auge eines Hundes; C. dem Auge eines Rindes; D. dem menschlichen Auge nach Sommerin g's Messungen.

Matthiessen (16) giebt an, dass die bisherigen Messungen der Brechungsindices innerhalb der Schichten der Erystalllinsen der Vertebraten zu einem sehr einfachen Gesetze geftihrt haben, welches darin bestehe, dass 1) die Indexzunahme von der Gortikalis bis zum Kemcentrum sich graphisch durch einen halben Parabelscheitel dar- stellen lasse und 2) dass wenn die ErystalUinse kugelförmig sei, wie z. B. bei den Fischen und Walen, die Indicialkurve für jeden be- liebigen geradlinigen, auch excentrischen die Kugel durchbohrenden Kanal, ebenfalls ein Parabelscheitel sei. Es wird weiter mitgeteill; und durch Messungen bestätigt, dass dieses Gesetz noch ein merk- würdiges physikalisches Analogon hat. Werden nämlich dicke Ge- latinecylinder längere Zeit dem Trocknen ausgesetzt und darauf in Wasser etwa ebenso lange zur Quellung gebracht, so ist die Indicial-

üeber den Gang der Lichtstrahlen bei schiefer Incidenz. 61

kunre eines CoDtralkanales in einem normalen Schnitt^ des Cylinders ebenfalls eine Parabel.

Schwarz (23) hat mit Bezugnal)me auf diese Mitteilung diese Messungen an einer grosseren Anzahl von Gelatinecjlindern mit Hülfe des Ä b b e'schen Refraktometers in sorgfaltigster Weise wieder- holt und ebenfalls bestätigt gefunden , dass hier das Gesetz der Zu- nahme der Brechungsindices in der bekannten Form

n = n,(l-f ^ -)

Gültigkeit hat, so dass es ein ziemlich allgemein verbreitetes zu sein seheint.

In einer Abhandlung (18) über den optischen Bau des Auges der Vögel berücksichtigt Matthiessen bei der Berechnung der EardinalpuDkte den Ringwulst der Erystalllinse , welcher aus einem Systeme von Radiarfasem besteht. Diese sind stark verlängerte Epi* thelzellen von gleichem Brechuugsvermögen mit der äussersten Cor- tikalschicht. Der innere geschichtete Teil der Linse hat eine sphä- rische Form und die ganze Linse erscheint somit als bestehend aus zwei äusseren convezconcaven Linsen und einer sphärischen Kern- linse. Die Berechnungen sind ausgeführt an dem Auge des Thurm- falken und des Raben und zwar mit Anwendung der bekannten dioptrischen Integrale, wobei sich eine ziemlich gute Uebereinstim- mung des berechneten hinteren Brennpunktes mit dem Orte der Re- tina ergiebt.

Zehender (25) beschreibt die Erscheinungen, welche beim Durchgange eines Lichtkegels durch sphärische Linsen nach schiefer Incidenz auftreten, um die Beschaffenheit des gebrochenen Strahlen- bündels in seine Einzelbestandteile zu sondern, wurde vor der Linse ein ringförmiges, coaxial gestelltes Diaphragma angebracht. Von dem gebrochenen , hohlen Strahlenkegel sind verschiedene Quer- achnitte photographisch aufgenommen worden und der Abhandlung beigefügt. Bei Anwendung einer biconvexen Linse zeigen die Quer- schnitte in ihren äusseren und inneren Begränzungen Kurven IV. Ordnung (Taf. L Fig. 1 4). Nimmt man eine planconvexe Linse, deren convexe Seite der Lichtquelle zugewendet ist, so erhält man Figuren (Taf. IL Fig. 1 8), welche nahezu denen entsprechen, die bei der Brechung eines Strahlenkegels bei schiefer Incidenz in eine einfache sphärische Fläche auftreten müssen. Lässt man nämlich das ringförmige Diaphri^ma sich zu einem vollständig kreisförmigen erweitem, so erhält man normale in ihrem Innern gleichmässig er-

62 Physiologie des Auges.

hellte Querschnitte des gebrochenen vollen Strahlenkegels von ganz derselben äusseren Begrenzung. Ist das Diaphragma klein, so wird diese von Kurven IV. Grades gebildet, wie schon aus ihrer Lemnis- katen ähnlichen Form ersichtlich ist. Nun stellt Fig. IL die I. Brennlinie dar, der Kreis Fig. IV. den grössten Querschnitt zwischen der I. und II. Brennlinie. Die II. Brennlinie aber, weil sie nicht senkrecht zum Hauptstrahle steht, bleibt in den Figuren V. VIII. larviert, macht sich jedoch kenntlich in den Knoten der Lemniskaten ähnlichen Querschnitte des gebrochenen Strahlenkegels im Bereiche der II. Brennlinie (s. Ber. f. 1883. S. 98). Es leuchtet ein, dm bei einer gewissen schiefen Stellung des Schirmes gegen die Axe des Lichtkreis und zwar durch das rechte Ende von Fig. Y. und das linke Ende von Fig. VIII. sich die U. Brennlinie vollkommen deut- lich projiciert haben würde. Diese photographischen Aufiiahmen liefern hier den sichtbaren Beweis für die Richtigkeit des noch nei- fach bestrittenen Theorems, dass bei der sphärischen Brechung nach schiefer Incidenz die IL Brennlinie nicht senkrecht, sondern schief gegen den Azenstrahl steht und mit der durch den leuchten- den Punkt gehenden optischen Axe coincidiert (Reusch).

In einer Replik von Schoen (22) spinnt sich die Kontroverse zwischen ihm und Matthiessen weiter (s. Ber. f. 1884. S. 85). Es möge einiges daraus hervorgehoben werden. Seh. betont: der Satz , dass die Retina die Brenngebilde bei der Ruhestellung des Auges in der Nähe der ersten Brennlinie durchschneide, sei nicht zuerst von M. , sondern von ihm 1877 auf der Heidelberger Ver- sammlung aufgestellt. Hierdurch wird dem Ref. eine Behauptung zugeschoben, die er gar nicht gemacht hat. Zur Orientierung muss bemerkt werden, dass es sich in jener Mitteilung durchaus nicht um die ganze Retina, sondern nur um einen einzigen Strahl von der Incidenz 60» handelte (s. Ber. f. 1877. S. 71), wobei Zufälligkeiten o£Penbar nicht ausgeschlossen sind. Das Zutreffende hängt ja we- sentlich von der richtigen und den natürlichen Verhältnissen ent- sprechenden Bestimmung des Totalindex für den gewählten Durch- gang durch die KrystalUinse ab. Später sind dann für die ganze Ausdehnung der Retina Berechnungen der theoretischen Retina ver- öffentlicht von Fick (s. Ber. f. 1879. S. 68), von Rasmus und Wa uer (ebend. S. 73) und Matthiessen (ebend. S. 75) und zwar letztere unter jedesmaliger Berücksichtigung von einem Kern- und Scheitelstrahl und dem TotaUndex für jeden besonderen Durchgang. Weiter rügt Schoen, dass M. in seinem Referat zu dem Abschnitte

Lage der Brennlinien. 63

RotaüoDsellipsoid geglaubt habe, als seine Bemerkung hinzufügen zu sollen, dass die durch den Focus gehenden Strahlen astigmatisch ge- brochen werden. In seinem Werke (8. 53) bemerkt S c h., dass wenn die Astigmasie seitlicher Strahlen für das Rotationsellipsoid beseitigt werden solle, N = rcos(of sein müsse. Dass solche Strahlen durch einen Focus gehen, war bereits früher bekannt. In der Bemerkung TOD M. handelt es sich nicht um parallel zur Axe und dabei schief einfallende Strahlen, für welche der Index an die Gleichung n = 1 : e geknüpft ist, sondern um Strahlen sehr entfernt liegender seitlicher Objekte bei einem gegen die Axe geneigten Einfall, für welche der Index völlig unabhängig von der Excentricität ist. Wenn also Seh. hinzufügt: die Strahlen werden in der erforderlichen Weise (astig- matisch) gebrochen , wenn der Index n = 1 : e ist , so musste man daraus schliessen , dass nur Strahlen gemeint seien, welche parallel zur Axe einfallen. Beide Theoreme haben nichts mit einander ge- mein. Es handelt sich also nur noch um den Quellen-Nachweis des zweiten Theorems. Weiter erklärt Seh., dass er mit den Schluss- iblgerungen von M. nicht übereinstimmen könne. Dieser sage: »Das Gesetz der Indexzunahme ist bereits bekannt; das Krümmimgsgesetz der Niveauflächen konstanter Indices ergiebt sich daraus ganz von Helbst.« Seh. nennt dies einen Zirkelschluss. Die Gestalt der Niveauäächen kann offenbar erst dann deduciert werden, wenn man fQr ^mnitliche centralen Kanäle durch Messung die Niveaupunkte gleicher Indices gefunden hat. Ueber das Gesetz der Indexzunahrae, welches von M. durch Messungen der Niveaupunkte gleicher Indices gefunden und auch von anderen (Mönnich) als vollkommen zu- treffend bestätigt ist, urteilt Seh. absprechend und erklärt es für eine blosse Hypothese, zu deren Prüfung durch die Resultate seiner Mes- sungen an Linsen in Luft Gelegenheit gegeben sei. Es dürfte schwer darüber zu entscheiden sein, welchem von beiden Autoren zuzumuten sei , seine Messungen an den Messungen des Andern zu prüfen. Weiter wird von Seh. der Einwurf gemacht, dass es keineswegs be- wiesen sei, ob die Zahl der Schichten eine unendliche, das Anwachsen der Indices ein kontinuierliches sei. Abgesehen davon, dass bei stoff- lichen Begriffen von einer unendlichen Kleinheit überhaupt nicht die Rede sein kann, so ist das erstere in dem Referat auch gar nicht behauptet, sondern nur gesagt, dass man sich die geschichtete Kry- stalUinse vorzustellen habe als bestehend aus einer »fast unbegrenz- tenc d* h. sehr grossen Anzahl verschwindend dünner Schichten von kontinuierlich abnehmenden Krümmungen und Indices. In der mensch-

64 Physiologie des Auges.

liehen Linse werden diese Schichten aus Lamellen von der mittleren Dicke 0,004 mm gebildet, so dass in der Aze ungefähr 1000 Schich- ten auf einander folgen. Da es wohl Niemand unternehmen wird, für ein System von 1000 brechenden Flächen die Kardinalpunkie und den Strahlendurchgang nach den gewohnlichen arithmeti- schen Methoden zu berechnen , so muss man natfirlich , wie es bei allen Problemen der höheren mathematischen Physik üblich ist, zur Integralrechnung greifen und notwendigerweise unendlich viele Schich- ten voraussetzen, da die Principien derselben in der Betrachtung un- endlich kleiner Grossen beruhen. Die Kontinuität der Zunahme der Indices mit der Tiefe der Schichten haben alle bisherigen Messungen als zutreffend erwiesen. Die beiden Autoren suchen die dioptrische Wirkung der ErystalUinse auf entgegengesetztem Wege zu erfor- schen. Der eine ist bestrebt, durch Beobachtung der dioptrischen Wirkung der Erystalllinse in einem beliebigen Medium den physi- kalisch-optischen Bau zu ergründen, der andere durch genaue Mes- sungen des physikalisch-optischen Baues der geschichteten Erystall- linse ihre dioptrische Wirkung zu berechnen und die Resultate mit der Lage der Retina zu vergleichen, üeber den relativen Wert beider Methoden müssen die Erfolge entscheiden.

L Allgemeines*).

Referent: Prof. Aubert

1) Fick, A., Die mediciniBohe Physik. Brannschweig, Vieweg u. Sohn. 438 S.

2) Hermann» Ludimar, Lehrbuch der Physiologie. 8. Aufl. Berlin. Hirsch- wald. (Gesichtssinn S. 497 bis 583.)

3) EetteleriE., Theoretische Optik, gegründet aaf das Bessel-Sell- m e y e rasche Princip. Zugleich mit den experimentellen Belegen. Braun- schweig, Vieweg u. Sohn.

4) Thanhoffer, Ludwig y., Grundzüge der vergleichenden Physiologie und Histologie. Stuttgart, Enke. 752 S. (Gesichtssinn S. 519'-554.)

II. Akkommodation und Irisbewegnng.

1) Barrett, J. W., The velocity of accommodation. Joum. of physiol. London. VI. p. 16.

*) Die folgenden Abschnitte II.— V. sind ebenfolls von Herrn Professor Aubert referiert.

Methode zur üntersnohung der Pupillen bewegnng. 65

2) Bei 1 armi n off, L., Anwendung der gpraphischen Methode bei der Un- tersuchung der Pupillarbewegung. (Photocoreograph.) Buaekeia medio. Nr. 11-13. p. 211, 282, 253 u. Arch. f. d. ges. Physiologie. 37. S. 107.

8) Biokerton, T. fl., Traumatic cataract; absolute disappearance of lens and capsole without Operation; perfect yision with? power of accommo- dation. Lancet. 1. p. 514.

4) Darkschewitsch, L. , Zur Anatomie des Corpus quadrigeminum. Neorolog. Gentralbl. S. 251.

5) Ueber die hintere Kommissur des Gehirns. Ebd. Nr. 5.

6) Ueber die Bedeutung der hinteren Kommissur des Gehirns. Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. 36. S. 639.

7) Deere n, £tude sur le m^canisme de Taccommodation. Recneil d*Opht. p. 611.

8) Jegorow, J., 0 wptywie nerwöw rseskowich dlugich na rozszerzenie

arenicy. (Wirkung der langen Ciliarnerven auf die Erweiterung der Pu- pille.) Gaz. lek. Warszawa, 2. s. 5. p. 409.

9) Prost, A., Supposed power of accommodation in aphakic eye. Lancet. I. p. 756.

11) Je 880 p, Pupillary movements associated with eztrinsic movements. Opbth. Review, p. 379.

12) Katschanowsky, P., Einwirkung der Cervikalportion des N. sympa- thicus auf die Pupille. Med. pribav k morsk. sborniku, St. Petersburg. Aug. Sept p. 119, 161 (siehe Nr. 13).

13) Ueber die oculo-pupillären Centren. Wien. med. Jahrb. S. 445.

14) K o w a 1 e w 8 k y, N., Untersuchung über die Innervation bei der Pupillen- dilatation. Kasan. 61 p.

15) Mauthner, Pupille und Accommodation bei Oculomotoriuslähmung. Wien. med. Wochenschr. Nr. 8. S. 225, 264, 293.

16) Moeli, Bemerkungen über die Pupillenreaktion. (Berlin. Gesellsch. f. Psych, nnd Nervenkr. Sitzung vom 13. Juli.) Neurolog. Centralbl. S. 354 und Centralbl. f. prakt. Augenheilk. September. S. 272.

17) Reche, Ad., Ueber die Beziehungen des Nervus oculomotorius nnd sym- pathicus zum Ganglion ciliare. Greifswald. 27 p.

18) Zeglinsky, N., Experimentelle Untersuchungen über die Irisbewegung. Arch. f. (Anat und) Physiol. S. 1.

Eiine nene Methode zur UntersDchung der Pupillenbewegun^ giebt Bellarmin off (2) an: er bestimmt mittelst eines photo- graphischen Apparates, welchen er »Photocoreograph« nennt, teils die Grösse der PupiUe, teils die Zeiten, welche fQr die Veränderung der Pupille erfordert werden. Die Vorrichtung besteht aus einem photographischen Objektiv, in dessen Brennpunkt sich eine kleine polierte Eaoutschoukplatte mit senkrechtem Spalt befindet und da- hinter ein mit Bromsilberpapier umwickelter Cylinder, welcher mit ▼erschiedener messbarer Geschwindigkeit bewegt wird ; bei gehöriger

Jahretberieht f. Ophthalmologie. XYI. 1886. 5

56 Physiologie des Auges.

Einstellung, über welche das Original genauere Anleitung giebt, bildet sieh auf dero lichtempfindlichen Papier ein Streifen ab, welcher, der lichtlosen Pupille entsprechend, hell, der lichtreflektierenden Regenbogenhaut entsprechend dunkler, dem Rande der Sklerotica entsprechend noch dunkler ist. Alle Schwankungen des Pupillen- durchmessers geben also einen in der Breite dem jeweiligen Pupillen- durchmesser entsprechenden weissen Streifen auf dem Bromsilberpa- pier. Zugleich werden elektrische Reizungen irgend einer Stelle des Körpers (z. B. N. Ischiadicus) der Zeit nach genau auf dem Brom- silberpapier registriert : es iässt sich also die darauffolgende Pupillen- reaktion nach Zeit und Grösse genau photographieren. Bellar- min o f f hat teils an Katzenaugen, teils am Auge weisser Kaninchen, auch an blonden Menschen mit hellgrauer Iris experimentiert nnd stellt weitere Publikationen über die durch diese Methode gewob- nenen Resultate in Aussicht.

Die für die Akkommodation erforderlichen Zeiten hat Bar- ret (1) bestimmt und ist zu folgenden Resultaten gelangt: die Ge- schwindigkeit der Akkommodation wird beeinflusst durch Alter, Ver^ letzungen oder .Refraktionsstörungen, Uebung, Individualität, Tages- zeit, Ermüdung. Absolute Zahlen haben daher nur Geltung für bestimmte Umstände und gegebene Entfernung; die Relaxation er- folgt yiel schneller (0,7 Sek.) als die aktive Akkommodation (1 bis 1,7 Sek.) ; für monokulares und binokulares Sehen sind die Zeiten fast gleich.

Bezüglich der Irisinnervation hat Darkschewitsch (4 6) geleitet durch anatomische Untersuchungen Versuche über die Be- ziehung dier hinteren Kommissur zur Irisbewegung angestellt und gefunden, dass Durchschneidung der hinteren Kommissur in sagit- taler Richtung beiderseitige hochgradige Pupillenerweiterung, wenn sie in der Mittelllinie gleichseitige starke und contralaterale schwache Erweiterung, wenn sie seitlich von der Mittellinie gemacht wird, zur Folge hat ; dass ferner Durchschneidung des Thalamus op- ticus in sagittaler Richtung schwächere contralaterale Irisreaktion auf Lichtreiz zur Folge hat ein medianer Schnitt durch die hin- teren zwei Dritteile der Corpora quadrigemina aber keine Pupillen- veränderung bedingt.

Zeglinsky (18), welcher Untersuchungen über die Irisbe- wegung an Vögeln (Taube, Huhn, Ente, Eule, Habicht) angestellt hat, findet nach Durchschneidung der Nn. ciliares oder des N. oculo- motorius Erweiterung, auf Reizung stets Verengerung der Pupille

Ocnlomotoriiulähmuiig bei Menschen. 67

weder Durchschneidung noch Reizung des oberen Stumpfes des Hals- sympathikus hat eine Veränderung der Pupillenweite zur Folge, da- gegen bringt Reizung sensibler Spinalnerven oder des centralen Rückenmarksstumpfes Erweiterung der Pupille hervor. Die Durch- flchneidimg des Trigeminus oder seines Ramus ophthalmicus giebt keine konstanten Resultate, Reizung des Trigeminus aber fuhrt Pu- pillenerweiterung herbei, und er schliesst aus weiteren Versuchen, dass die pupillenerweiteriiden Fasern durch den R. ophthalmicus trigemini zum Auge gehen. Dass Atropin nicht auf die Pupille der Vögel wirkt, erklart Zeglinsky daraus, dass teils der Sympathikus die Lris nicht beeinflusst , teils daraus , dass der Oculomotorius bei V9geln in quergestreiften Muskeln endigt, da Curare durch Lähmung der Endverzweigungen des Oculomotorius wirkt (wie Atropin bei Saugetieren) Eserin dagegen bewirkt Papillenverengerung durch Reizung der peripheren Oculomotoriusenden. Nicotin aber veren- gert die Pupille (auch am ausgeschnittenen Auge) durch Reizung der Oculomotoriusfasern. Er läugnet auf Grund anderer Versuche die Teilnahme der Blutgefässe bei der Irisbewegung und findet es geboten, zwei gesonderte Muskeln (sphincter und dilatator) für das Zustandekommen der Irisbewegungen anzunehmen.

Katschanowsky (13) hat an morphinisierten Hunden Er- weiterung der Pupille und Drehungen der Bulbi eintreten sehen bei Reizung einer Stelle des vorderen Stimlappens, und zwar bei einseitiger Reizung immer bilateral und bei Reizung des Kopfes des StreifenhGgels ; Durchschneidung je eines Vagosympathikus am Halse sistiert die pupilläre Wirkung auf der gleichnamigen. Durch- sehneidung der Med. oblongata sistiert die pupilläre Wirkung jener Beizung auf beiden Seiten: die Fasern müssen also vom Stirnlappen durch die Med. oblongata zu dem HaLssympathikus gelangen. Ferner bewirkt Reizung eines hinteren Vierhügels bilaterale Pupillenerwei- iening ; nach Durehschneidung des Halsmarkes oder eines Vagosym- pathikus bleibt dieselbe aus. Die pupillären Centren der Rinde und des Streifenhügels sind von dem Bestände der hinteren Vierhügel unabhängig. (Gegen die Methode der Reizung hat sich Bech- terew ausgesprochen, s. Ber. 1884. S. 108. Ref.)

Mauthner (15) hat in einer Reihe von Oculomotoriusläh- onmgen bei Menschen beobachtet, dass die Iris und der Akkommo- datioQsapparat frei von Lähmung waren , oder dass bei Intaktheit da Akkommodation die Iris mitgelähmt war, oder dass nur Mangel der Lichtreaktion der Iris bei Erhaltung ihrer akkommodativen Mit-

68 Physiologie des Aages.

bewegung vorhanden war und schliesst daraus, dass es sich hierbei nur um nucleare (centrale) Störungen handeln könne.

Moeli (16) hat im Anschiuss an frühere Beobachtungen (s. Ber. 1882. S. 122) von 500 Paralytikern bei 47 % keine Licht- reaktion, bei 4 Vo zweifelhafte, bei 10 ^/o minimale Lichtreaktion ge- sehen; meistens fehlte Dilatation auf sensible Reize an den licht- starren Pupillen, Konvergenzbewegung fehlte nur sehr selten, Akkom- modationslähmung war nur in 1 Vs ^/o vorhanden. Im üebrigen siehe Abschnitt: »Krankheiten des Nervensystems«.

Bickerton (3) hat bei vollständigem Fehlen der Linse und Linsenkapsel Akkommodationsvermögen konstatiert < doch suclit Frost (9) die Gründe für das Vorhandensein wirklicher Akkom- modation als imgenügend nachzuweisen. (Der Fall ist auch unsicher bezüglich des Fehlens der Linse. Ref.)

[D e e r e n (7) stellt sich vor , dass die Circulär- und Radiar- fasern des M. ciliaris eine besondere gleichzeitige Aktion ansQben. Die ersteren sollen auf den Linsenrand drücken, wodurch der Aien- durchmesser der Linse ein längerer werde, die letzteren den Glas- körper zusammenpressen , wodurch die Linse verhindert werde , sich nach hinten zu bewegen. Michel.]

J e g 0 r 0 w (8) hat an curarisierten Hunden (und Katzen) nach Eröffnung der Orbita, Freilegung des Sehnerven und Aufsuchung des 6gl. ciliare und der Ciliarnerven in bestimmter Operationsweise sowohl Durchschneidungen und Reizungen einzelner oder aller Ciliar- nerven , als auch Durchschneidungen und Reizungen des Vagosym- pathikus und des Oculomotorius vor und nach der Ciliarnervendurch- schneidung ausgeführt, und ist zu folgenden Resultaten gekommen: 1) alle pupillenerweiternden Nerven treten ohne Yermittelung des Ggl. ciliare in den Bulbus; 2) nach Durchschneidung aller langen Ciliarnerven wird die Pupille eng und erweitert sich nicht nack Reizung des centralen Sympathikusstumpfes oder eines sensiblen Nerven ; 3) nach Durchschneidung einiger langer Ciliarnerven ver- engt sich die Pupille unregelmässig ; die Verengung nimmt zu und wird regelmässiger nach Durchschneidung des Halssympathikus ; Reiz- ung dieses oder eines sensiblen Nerven bewirkt eine unregelmässige Erweiterung; 4) Reizung einzelner peripherer Stümpfe der langen Ciliarnerven hat eine partielle Pupillenerweiterung zur Folge. Mit Berücksichtigung des anatomischen Verlaufs ergiebt sich, dass die pupillenerweiternden Nervenfasern das Ggl. Gasseri mit dem Bsm» ophthalm. N. trigeni. verlassen und mit den langen Ciliarnerven znr

Gentralorgane. g9

Iris gehen. Es gehen also die pupillenerweiternden Fasern aus dem Halssympathikus zu dem Ggl. Gasseri und von da mit dem Elam. ophthalm. trigemini zu den langen Ciliarnerven der Iris, ohne das Ggl. ciliare zu passieren; der Zweig der langen Ciliarnerven, wel- cher durch die obere Abteilung des M. retractor bulbi verläuft, ver- sorgt das obere und äussere Segment der Iris: seine Reizung ruft eine Erweiterung der Pupille nach oben und aussen hervor. End- lich hat Jegorow festgestellt, dass die Erweiterung der Pupille unabhängig von der Erweiterung oder Verengung der Art. eentr. retinae erfolgt, was für die Existenz eines besonderen M. dilatator iridis spricht.

IIL Centralorgane.

1) Angelncci, Sulla atruttora del chiasma dei mammiferi e sul centro Tisivo della corteccia. Bull. d. r. Accad. di Roma. XL p. 17.

2) Banham, Hemianopia. Brit. med. Journ. I. p. 331.

3) Basso, B.f Sul valore dei sintomi oculari per la diagnoei e la localisa- sdone dei tumori cerebrali. Bollet. d'Ocol. VII. p. 138 u. 155.

4) B e r g e r , 0. , Zur Lokalisation der kortikales Sehsphäre beim Menschen. Breslauer ftrztl. Zeitschr. Nr. 1.

5) Brissaud, Observation de looalisation c^r^rale dans un cas d'ost^iie syphilitique du crftne. Progt^s med. Nr. 19. (Ohne ophthalmologisches Interesse.)

6) Bull, Stedman Gh., Two cases of unilateral temporal hemianopsia. Trans- act. of the americ. ophth. soc. 21st. meeting p. 115 und Americ. Journ. of Ophih. p. 140.

7) Chris tiani, A., Zur Physiologie des Qehirns. Berlin. 176 S. (Soweit die Untersuchungen den Gesichtesinn betreffen , bereits referiert im Ber. 1884. 8. 108.)

8) E X n e r , S. , Kritischer Bericht über die neueren physiologischen Unter- suchungen, die Qrosshirnrinde betreffend. Biolog. Centralbl. Y. S. 17.

9) F^r^, Ch. , Trois autopsies pour servir k la localisation des troubles de la Vision d^origine. Arch. de Neurolog. Nr. 26.

10) F e r r i e r, D., A record of ezperiments on the effects of lesion of different regions of the cerebral hemisphere. Philos. Transact. of the roy. soc. of London. Vol. 175. P. II. p. 479.

11) Fran9ois-Franck et Pitres, A., Becherches expärimentales et cri- tiques sur Texcitabilit^ des h^mispheres cöröbraux. Arch. de physiol. norm, et pat. XVII. p. 149. (Die Untersuchungen beziehen sich nur auf die Bewegungssphäre.)

12) Goltz, üeber Verstümmelung des Gehirns. Tagebl. d. 58. Vers. D. Na- tarf. u. Aerste in Strassburg i. E. S. 414.

70 Physiologie des Aages.

18) Gudden, ▼., Ueber die Frage der LokaliBation der Fanktionen der Groei- himrinde. Jahresvers. d. Vereins d. deutsch. Irrenärzte. Neurol. Central bl. S. 451.

14) Günther, Klinische Beiträge zur Lokalisation des Gehirn mantela. Zeitschr. f. klin. Med. IX. 1. S. 1. (Berieht sich nicht auf den Ge- sichtssinn.)

15) Heiberg, J., Schema der Wirkungsweise der Hirnnerven. 8. Wiesba- den. Bergmann.

16) Hughes Bennet, A., Gase of cerebral tumours. Brit. med. Jonrn. I. 16. May.

17) Keil, W. , E^iträge zur Litteratnr der temporalen Hemianopsie. Halle a. S. 32 S.

18) L o e b , Jaques , Die elementaren Störungen einfacher Funktionen Dach oberflächlicher, umschriebener Verletzung des Grosshirns. Pflflger^s Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. 37. S. 51.

20) Monakow, v. , Einiges über die Ursprungscentren des N. opticus und über die Verbindungen derselben mit der Sehsphäre. Sitzung am 30. Ja- nuar. Verhandlungen der Physiologischen Gesellschaft zu Berlin. Nr. 6, 7, 8. (Referiert nach der ausführlichen Darstellung im Bericht f&r 1883. S. 110.)

21) Experimentelle und pathologisch - anatomische Untersuchungen über die Beziehungen der sog. Sehsphäre zu den infracortikalen Opticuscentren und zum N. opticus. Arch. f. Psych, und Nervenkr. XVI. 1. 8. 151 und 3. S. 317.

22) Pflüger, üeber Erregungen und Miterregangen im Bereiche homonymer Gesichtsfeldberirke. Tagebl. der 58. Vers. D. Natur f. u. Aerzte in Straa»- burg i. E. S. 257.

23) Richter, R. , Ueber die optischen Leitungsbahnen des menschlichen Ge- hirns. Allg. Ztschr. f. Psychiatr. XLI. S. 636. (Versammlung des Ver- eins Deutscher Irrenärzte in Leipzig.)

24) Zur Frage der optischen Leitungsbahnen des menschlichen Gehirns. Arch. f. Psych, und Nervenkr. XVI. 3. S. 639.

25) Ueber sekundäre Atrophie der optischen Leitungsbahnen von den Oo- cipitalwindungen aus nach dem Pulvinar. (Berlin. Gesellsoh. f. Psych, and Nervenkr. Sitzung vom 11. Mai.) Neurolog. Central bl. S. 262.

26) Schäfer, Hermann, Ueber Augenkrankheiten im Zusammenhange mit Erkrankungen des Centralnervensystems. Vortrag , gehalten am 6. Dec. 1884 im ärztlichen Vereine zu Braunschweig. Deutsche med. Wocheuschr. Nr. 22. S. 372, 392. (Zusammenfassung von Bekanntem.)

27) Seguin, E. C, A contribution to the patbology of hemianopsia of cen- tral origin ; case with specimen. Med. News. XGIII. p. 179.

28) S i 1 c 0 c k, Gompression of optic chiasma. Medic. Times and Gaz. II. p. 856. (Ophth. soc. of the united kingd.)

29) Thomson, Kasuistische Beiträge. 3. Ein Fall von vorübergehender fast kompleter »Seelen blind heit und Wortblindheit«. Charite-Annalen S. 573.

30) T s i s c h , Woldemar, De Tezcitabilitä de Tecorce cebrale. Arch. de Physiol. norm, et pathol. 17me ann^ 3me ser. T. 6. p. 292. (Bezieht sich nur auf die Beweguugssphäre. Ref.)

StOriingen des QeBichtseinneB bei oberflftohHchen GehimTerletKüngeD. 71

31) Wilbrand, Ueber concentriBche Oesichtsfeldemscbr&nkung bei fanktio- oellen Störungen der Orosshirnrinde und über Inkongruenz hemianopi- Bcher Qerichtsfelddefekte. Elin. Monatsbl. f. Augenheiik. S. 73.

82) Ein Fall Ton recbtsseitiger lateraler Hemianopsie mit Sektionsbefund. V. Oraefe*s Arcb. f. Opbth. XXXl. 3. S. 119.

£ X n e r (8) ist auf Grund der vorliegenden Versuche und Be- obachtungen über Gehirnrindenaffektionen zu der Anschauung ge- langt, dass im allgemeinen die Rindenfelder ohne scharfe Grenzen (relative Rindenfelder) teils nebeneinander, teils in einander liegen ond dass dieser Charakter der Rindenfelder insbesondere für die Sinnesorgane manchen Schwankungen, auch für verschiedene Indivi- doen unterworfen ist. Unter diesem Gesichtspunkte, indem er die Lasion der Gehirnrinde teils durch die Stabkranzfasem , teils durch die Associationsfasem (zwei Stellen der Rinde verbindende Fasern, Meynert) sich fortsetzend vorstellt, sieht er den Widerspruch in den thatsächlichen Ergebnissen der Untersuchungen als nicht so gross an, wie er nach der Heftigkeit des Streites der Autoren zu sein scheint. Die Annahme einer scharfen Begrenzung der Rinden- felder muss man aber aufgeben.

Zu ähnlichen Resultaten konunt F ^ r ^ (9), welcher bei concen- trischer Einengung des Gesichtsfeldes Degeneration des linken Ge- himschenkels und Hämorrhagie bis unter die 3te Stirnwindung fand, bei hemianopischer Beschrankung eine Verletzung an der unteren Partie des oberen parietalen Lappens, bei permanenter und vollstän- diger Hemianopsie Verletzung der inneren Seite des Occipitallappens: die Hemianopsie steht also in unläugbarer Verbindung mit der Hemi- sphäre, aber eine genaue Lokalisation ist nicht nachweisbar.

Auch V. Gudden (18) spricht sich gegen eine scharfe Loka- iisation aus: nach Ezstirpation des ganzen Hinterhaupthirns beider- seits bei jungen Kaninchen konnten die Tiere ausgezeichnet sehen (vergl. Goltz 12); er steht im Ganzen auf dem Standpunkte von Goltz und postuliert nur genauere Elxstirpationsmethoden.

B e r g e r (4) dagegen kommt auf Grund dreier Fälle von Seh- storung mit Sektion zu dem Resultate, dass der mittlere Teil der ersten Hinterhauptswindung besondere Bedeutung für die Sehsphäre hat, dass aber eine Hemisphäre für die andern vicariieren kann.

B a 8 8 o's (3) 2 Fälle sind teils ungenau untersucht, teils unklar.

Ferrier (10) berichtet über 33 Versuche an Affen, meist Macacus, mit galvanokaustischer Zerstörung verschiedener Rindenbe- zirke, von denen nur einige zu Störungen des Gesichtssinnes führ-

72 Physiologie des Aages.

ten : Verletzungen des Gyrus angularis auf einer Seite hatten ge- wöhnlich vorübergehende Amblyopie oder Blindheit auf dem contra- lateralen Auge, Verletzungen beider Gyri angulares vorüber- gehende Blindheit mit bleibender Amblyopie (lasting visual iuipair- ment) auf beiden Augen zur Folge. Nur vollkommene Zerstörung der Hinterhauptslappen und der Gyri angulares verursachte vollige, bleibende Blindheit; endlich hatte Zerstörung der Regio hippo- campi unter dem Occipitallappen Unempfindlichkeit der Haut und Sehstörungen zur Folge. Den Versuchen ist stets das Sektionsre- sultat nebst Abbildung der Verletzung an der Gehirnrinde beigefügt. Im Ganzen sind die Versuche für die Frage, ob es ein scharf be- grenztes Sehrindenorgan giebt, nicht entscheidend.

Goltz (12) zeigte auf der Strassburger Naturforsch erversamro- lung 5 Hunde vor, von denen einer nach ausgedehnter Zerstörung der beiden Hinterhauptslappen (incl. > Sehsphären c) unzweifelhaft sehen kann und Hindernissen mit voller Sicherheit aus dem Wege geht; die herausgenommenen Gehirne werden gleichfalls vorgelegt. Bei den übrigen Hunden entsprechen die Veränderungen im Benehmen gleichfalls nicht der Lokalisationstheorie.

Loeb (18) ist auf Grund teils seiner früheren (s. Ber. 1884. S. 106), teils neuer Versuche an Hunden zu dem Resultate gekom- men, dass nach einmaligen Exstirpationen beschränkter Bezirke der G^hirnoberfläche (»elementare Störungen«) die Hunde für Reize, welche auf die Operationsseite wirken, empfänglicher sind, als auf der gekreuzten Seite, dass aber auf dieser Seite Verstärkung des Reizes dieselbe Wirkung hat, wie der schwächere Reiz anf der Ope- rationsseite; dass ferner die Reaktion auf einen nach Qualität und Intensität gleichen Reiz auf der gekreuzten Seite später eintritt und langsamer abläuft, als auf der Operationsseite. Hemiamblyopisch gewordene Hunde nehmen, wenn je ein Fleischstück an zwei sym- metrischen Stellen des Gesichtsfeldes vorgehalten wird, stet« das auf der Operationsseite befindliche sie nehmen aber stets dasjenige Fleischstück zuerst, welches hin und her bewegt wird : wird nur ein Fleischsttick in der gekreuzten Gesichtsfeldhälfte präsentiert, so springen sie regelmässig nach diesem auf. Mit der Intensität der Störung, welche unmittelbar nach der Operation am grössten ist, geht die Reaktionsschwäche Hand in Hand ; es kann dadurch der Anschein hervorgerufen werden, dass eine qualitative Veränderung der Funktion eingetreten sei, während es sich in Wirklichkeit nur um quantitative Veränderung des Sehens handelt. Die oben er-

Sekundäre Beteiligung der Sebcentren bei Opticnsatrophien. 73

warnten Reeultate findet Loeb analog anderer Erfahrungen in der Physiologie der Centraiorgane unter der Annahme, dass durch den operativen Eingriff ins Gehirn Leitungsbahnen ausser Funktion ge- setzt werden, und dass die Vorzüge im Bereiche der gestörten Funktion statt der normalen Bahnen solche von grösserem Wider- stand durchlaufen müssen.

y. Monakow (21) bat im Verfolg seiner früheren Untersuchungen (Nr. 20 und Ber. 1883. S. 110) zunächst Versuche an Katzen an- gestellt, in der Absicht, den Zusammenhang zwischen der Sehsphäre der Gehirnrinde und dem Optikus auf dem Wege der eintretenden Degeneration zu erforschen. Er findet, dass nach Abtragungen von Riodenpartien aus der sog. Sehsphäre Atrophie in den unteren Op- tiküscentren, nämlich im Corpus geniculatum externum, im Pulvinar und im vorderen Zweihügel der operierten Seite eintritt und zwar nach 6 8 Wochen. Im Tractus und Nervus opticus aber tritt eine deutliche Atrophie nur dann ein, wenn die Tiere 1 2 Tage nach der Geburt operiert werden, so dass es sich hier nicht um Rückbildung^, sondern um gehinderte Wachstumsprozesse han- delt, üeber die anatomischen Differenzen zwischen Katzen und Ka- ninchen in Bezug auf die Kreuzungen der Optikusbündel ist das Original nachzusehen. Ausserdem hat v. Monakow Untersuchungen an vier menschlichen Gehirnen angestellt, welche allerdings nicht 80 rein , wie die Tierexperimente sind , aber doch zu dem Schlüsse führen, dass auch beim Menschen in Folge eines Defektes im Occi- pitalhim absteigende Entartungen bis zu den infracortikalen Gan- glien vordringen und dass der grosste Teil der Projektionsfasern des Pnlvinars und des Corp. genicul. externum aus dem sagittalen Mark des Occipitalhims entspringt dass fem er die Sehnervenbündel im Palvinar aus der grauen Grundsubstanz der medialen und caudalen Rondzone stammen und ebenso aus der grauen Grundsubstanz des Corp. genic. extern.; im vorderen Zweihügel giebt femer das ober- flächliche Grau den Sehnervenfasem ihren Ursprung. »Sämmtliche optische Stiele vereinigen sich zu einem soliden Zuge, der längs der Balkentapete verläuft und in die Rinde der occipitalen Windungen, Yor allem aber in diejenigen des Cuneus des Lobus lingualis und des (jyrus descendens mündet, c

Zu erheblich abweichenden Resultaten, namentlich in Beziehung auf die sekundäre Atrophie des Pulvinar ist Richter (23, 24, 25) gekommen bei der Beobachtung von drei Fällen von Hemianopsien mit Erweichungen des Occipitallappens, und ausserdem 7 anderen

74 Physiologie des Aages.

Fälle von teils einseitiger, teils doppelseitiger Atrophie des N. op- ticus. In (24) resümiert Richter dahin: 1) dass eine einseitige oder doppelseitige Sehnervenatrophie beim Erwachsenen sich makro- skopisch über den Sehstreifen hinaus (selbst nach 10 Jahren) nicht zur Geltung zu bringen braucht ; 2) innerhalb dieser Zeit wirkt ein- seitige Sehnervenatrophie auf die gangliösen (Gebilde des Eniehöckers der oberen und unteren Vierhügel und der Sehhügel in gleicher Weise nach beiden Seiten hin, bei doppelseitiger Atrophie kumuliert sich die Wirkung; 3) Zerfall eines Occipitallappens braucht sich bezüg- lich der genannten vor ihm gelegenen Gebilde selbst nach Jahren noch nicht in makroskopischer Weise zur Geltung zu bringen; 4) ob Zerfall eines Occipitallappens die Ganglienzellen der Yor ihm gelegenen Gebilde in gleicher Weise alteriert , vrie die Sehnerven- atrophie, ist nicht erwiesen. Nach Untersuchung eines intra vitam gut beobachteten Falles von Hemianopsie, welcher von ihm seciert wurde, ergänzt er obiges Resüm^ dahin (24), dass sich Zerfall eines Occipitallappens beim Erwachsenen bezüglich der infracortikaien Centren nach Jahren allerdings in makroskopischer Weise zur Gel- tung bringt, aber nur im Pulvinar, resp. dem hinteren und hinteren inneren Teil des Thalamus opticus, weiterhin ist eine degenerierende Wirkung nicht nachgewiesen. Die Sehsphare des Menschen ist noch nicht genügend abgegrenzt. Aehnlich spricht er sich in (25) ans. Sowohl V. Monakow (21) als Richter (24) haben ihre anatomi- schen BeAmde durch Abbildungen illustriert.

Aus Wilbrand's (32) Fall heben wir als physiologisch in- teressant hervor, dass sich eine komplete laterale Hemianopsie rasch entwickelte, später Hemiplegie im Gebiete des rechten Facialis, Hy- poglossus und der rechten Extremitäten, darauf Aphasie und später concentrische Einengung der linken Gesichtshalften auftritt ohne Störung der Pupillenreaktion und der Augenbewegungen. Die Sektion ergab linkerseits Atrophie der medianen Fläche des Zwickels und der ganzen hinter der Fissura calcarina gel^enen Pars occipitalis, ferner an der Unterseite des Spindellappens, des Gyrus hippocampi und des ganzen Occipitallappens ; ausserdem Erweichung von weisser Substanz im Bereiche des Occipitallappens. Endlich zeigte sich noch eine Erweichung des linken Vierhügels und des Corp. geniculafcum extern, und intern, der linken Seite und ein massig atrophischer Zustand des Tractus opticus sinister, während die rechte Hemi- sphäre völlig normal gefunden wurde.

Pflüger (22) machte die Erfahrung, dass das Gesichtsfeld

OefiicbtsempfindQDgen. 75

eines Patienten durcb Funktionsprüfnngen verschiedener Art sich sehr schnell einschrankte, derselbe also sehr leicht ermüdbar war. Die Art der Ermüdung, bezw. Einschränkung des Gesichtsfeldes war aber eine regelmässig fortschreitende, nicht beliebig überspringende, wor- aus er schliesst, dass die Erregung und Miterregung in Form von Ermüdung ihren Sitz in der Sehsphäre, nicht in der Netzhaut, haben müsse. Wegen der weiteren Deductionen und Einzelangaben müssen wir auf das Original yerweisen.

Wilbrand (31) sucht nachzuweisen, dass die bei Epileptikern auftretenden concentrisch um den Fixationspunkt gel^enen Gesichts- feldeinsehrankungen auf funktionelle Rindenstorungen bezogen werden können unter der Annahme, dass die Grosse und Kongruenz der- selben abhängig ist 1) von der Grosse der Flächenausdehnung des eioen Sehcentrums zu der des anderen , 2) von dem Flächenverhält- niss der einzelnen kleinsten Fascikelfelder des Fase. lateralis zu denen des Fase cruciatus, 3) von dem Intensitatsgrade der Funktions- störung je eines Sehcentrums.

IT. Geslchtsempflndnngeii.

(Lichtempfindung , Gesichtsfeld , Farbenempfindungen , Subjektive

Erscheinungen.)

1) Am ick, W. ß., Light and color. Cincin. Lancet & Clin. XV. p. 61.

2) Angelucci, A, Una nuova teoria snlla visione. Accad. med. di Roma, Sedata 14 luglio 1884. Bollei d^ocalistica dal A. Simi, Firenze anno VllL, 3. Novemb. p. 65 und 6. Febr. p. 141. Bollet. de la clinica ott. del Hospital de Santa Graz. Num. 2. p. 20. Nnm. 8. p. 85. Num. 4. p. 54. Traduit par le Dr. Parisotti in Recueil d'Ophth. p. 220.

3) Baas, Periodisches Blausehen als einzige Erscheinung eines larvierten Wechselfiebers. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 240.

4) Bargellini, D., Sülle sympatie che existono fra Tocchio a Torrechio. Boll. d'Ocul. YII. p. 213. (Reflexionen über Bekanntes.)

5) Bayer, Drei Fälle von Ezstirpation des Bulbus. Zeitschr. f. vergl. Augen- heilk. IIL S. 75.

6] Berger, £., Ein Fall yon Erythropsie. Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. Mai. 8. 140.

7) 6 e z 0 1 d, W. y., Ueber Herstellung des Farbendreiecks durch wahre Far- benmischung. Annal. d. Physik u. Chemie. N. F. Bd. 26. S. 390.

8) Bloch, A. M., Exp^riences sur la yision. Compt. rend. soc. de biol. IL p. 493.

76 Physiologie des Anges.

9) Brudenell Carter, Acoteness of 7181011. Medio. Times aod Gw. I. p. 461. (Geschwätz.)

10) Bnll, 0., Farveaenstabeller. Forh. Norske med. Selsk. i Kristiania, p. 48.

11) Garpentier, J, Definition, Classification et notation des couleors. Compt. rend. de TAcad. C. .p. 808.

12) Charpentier, Aug., Recherches sar la perception diffärentielle saooes- sive. Arch. d*Opht. V. p. 1.

13) La perception Inmineuse est-elle la möme sur tont T^tendue de la r^ tine? (Critique ezperimentale.) Compt. rend. soc. de biol. 8. s. 11. p. 333.

14) La perception lumineuse simultan^e. Ibid. p. 336.

15) Sur la duröe de Tadaptation de la r^tine ä robsouritä. Ibid. p. 310.

16) Sar les connections fonotionelles des deuz r^tines. Ibid. p. 364.

17) Relation entre la sensibilitä lumineuse et Teclairage ambiant. Ibid. p. 475.

18) La perception diffärentielle dans le cas des ^lairages ordinairet. Compt rend. de TAcad. d. scienc. T. C. p. 361.

19) Sur la mesore de Tintensit^ des sensations, en particulier des senaa- tions color^es. Ibid. p. 1248.

20) Sur la distribution de Tintensit^ lumineuse et de Tintensit^ yisuelle dam le spectre solaire. Ibid. T. GL p. 182.

21) Theorie de la perception des couleurs. Ibid. p. 275.

22) Reponse aux obseryations pr^sent^s par M. Parinaud k propos des fonctions ^ementaires r^tiniens. Ibid. p. 976, p. 1078 und p. 1195.

23) Chibret, Chromatoskope. Arch. d*Opht. Y. p. 181. Bull, de Soc franc. d*Opht. III. p. 316.

24) D e e r e n, Contribution k T^tude des images entoptiques. Recueil d*Ophi p. 282 und p. 678.

25) D e n i SS e n k 0, Zur Frage aber die Entstehungsart der Photopsien in der Netzhaut. Arch. f Augenheil k. Bd. 15. S. 442.

26) Dobrowolsky, W., Ueber den Unterschied in der Farbenempfinduog bei Reizung der Netzhaut an einer oder mehreren Stellen zu gleicher Zeit Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. 35. S. 536. (Referiert 1884. Ber. S. 128.)

27) D o r, Un cas de chromatotyphlose ou achromatopsie compl^te. Rev. g^ndr. d'Opht. p. 433.

28) Dreser, H., Zur Chemie der Netzhautst&bchen. Zeitschr. f. BioL XXII. S. 23.

29) Duyse, van, Deuz cas dVythropsie. Rev. gän^r. d*Opht. Nr. 5. p. 197.

30) Ehrlich, F., Das Sauerstoffbedarf niss des Organismus. Eine farbenana- lytiscbe Studie. Berlin. 167 S.

31) E n g e 1 a k j ö n , C, Die elektrotherapeutische Gesichtsfeldprobe. Arcb. f. Psych, u. Nervenkr. XVI. 3. S. 831.

32) Die angleichartige therapeutische Wirkungsweise der beiden elektri- schen Stromesarten und die elektrodiagnostische Gesichtsfelduntersuchang. Ebd. XV. 2. und XVI. 1.

33) E z n e r , S. , üeber eine neue ürteilstäuBchung im Gebiete des Gesichts- sinnes. Pflüger's Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. 37. S. 520.

34) F^rä, Gh., Relations entre les sensations visuelles et T^nergie muscalaire. (Soci6t(^ de biol. S^ance du 6. Juin.) Gaz. hebdom. p. 408.

Gefliobttempfindangen. 77

85) F ^ r , Ch. et A. L o n d e , ObservatioDS pour serrir k rhistoire des effets dynarniqnes des impresnons yisuelles. Compt. rend. soc. de biol. IL p. 362.

36) Ferri, La perimetria ed i perimetri registratori. (Rivista critica. Ann. di Ottalm. p. 53.

37) Flieh n e, ü., üeber die Entstehung des Lichtstaubes, der Starrblindheit nnd der Nachbilder. Zugleich ein Beitrag zur Lehre von der chronischen TabaksTergiflnng. y. Qraefe*3 Arch. f. Ophth. XXXI. 2. S. 1.

88} Galezowski, Perimetro del dott. Galezowski. Annali di Ottalm. p. 182 und Ball, et m6m. Soc. franc. d'Opht. II L p. 320. Arch. d'Opht. y. p. 181: P^rim^tre portatif.

39) 6 i r a u d e a u, De Tauditioxi color^. L'Enc^phale. Nr. 5.

40) GilletdeGrandmont, Perimbtre enr^gistreur et numeratenr. Arch. d'Opht. V. p. 181. (Sociötö fran9. d'Opht.)

41) Gradenigo, Eine neue Theorie über den Sehakt. Allgem. Wien. med. Ztg. Nr. 12. S. 131.

42) Ueber den Einflnss des Lichtes nnd der Wärme auf die Retina des Froeches. Ibid. XXX. S. 348, 353 und Gazz. d. osp. Milano. VI. p. 578, 587.

43) Gray, Th. , Oolour blindness. Report presented to both houses of par- liament by order of H. M. the Queen. London. 435 p.

44) Gri ffith, A. W., The field of yision. Med. Chron. Nov. p. 89.

45) H e r i n g , E. , Oeber individuelle Verschiedenheiten des Farbensinnes. Lotos. N. F. Bd. VI. p. 1.

46) Bemerkungen zu A. Königes Urteil einer Abhandlung über indivi- duelle Verschiedenheiten des Farbensinnes. Centralbl. f. prakt. Augen- heilk. Nov. S. 827.

47) H i 1 b e r t , R. , Die subjektiven Farben und die Hering* sehe Farben- theorie. Betz*s Memorabilien. 2. Hft. N. F. V. S. 65.

48) Das Verhalten der Farbenblinden gegenüber der anomalen Dispersion. Klin. Honatsbl. f. Augenheilk. S. 283.

49) Zar Kenntniss der Xanthopie. Arch. f. Augenheilk. XV. S. 419.

50) üeber Xanthopie verursacht durch Pikrinsäure. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. März. S. 70.

51) ^ Zur Physiologie der Retina. Pflüger*s Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. 37. S. 123.

52) Hirschberg, Ein Fall von Blausehen. Centralbl f. prakt. Augenheilk. Mai. S. 141.

58) Hogg, J. , Colour blindness in the mercantile marine. Brit. med. Joum. L p. 1151.

54) Homer colour-blind. Journ. of scienc. Lond. 3. s. VII. p. 313.

55) Jones, A. E., The eye and seeing. Health Lect. London. VII. p. 69.

56) König, Arthur, Zur Kritik einer Abhandlung von Hm. E. Hering: Ueber individuelle Verschiedenheiten des Farbensinnes. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Septbr. S. 260. (cf. Nr. 45 n. 46.)

^1) Ueber Farbensehen und Farbenblindheit. Arch. f. (Anat u.) Physiol.

8. 160. 58) K 0 1 b e, Bruno, Ueber den Einfluss der relativen Helligkeit und der Farbe

des Papiers auf die Sehschärfe. Pflüger*8 Arch. f. d. ges. Physiol. Bd.

37. S. 562. Auszug in C h o d i n's Westnick oftalm. II. p. 289.

78 Physiologie des Auges.

59) K o 1 b e, Bruno, Ueber den Einfluss der relativen Helligkeit von Scbriftseichen und der Farbe des betreffenden Grandes auf die Sehschärfe. Vortrag im Verein d. Petersb. Aerzte. Petersb. medic. VVochensohr. Nr. l. 8. 10.

60) Zar Vergleichbarkeit der Pigmentfarbengleichungen. Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. Juli. S. 193.

60a) K 0 n r a d y Engen und Wagner, Julius, Ueber den Wert der Engels^ k j ö n*schen elektrodiagnostischen Gedchtsfelduntersachong. Arch. f. Psych, u. Nervenkr. XVI. S. 101.

61) Kraepelin, E. , Nachtrag sn der Arbeit über die Gflltigkeit des We- be raschen Gesetzes bei Lichtempfindungen. Wnndt's Philosophische Studien. IIL S. 651. (vergl. Ber. 1884. S. 117.)

62) Kries, J. y. und Brauneck, Ueber einen Fundamentalsatz aus der Theorie der Gesichtsempfindungen. Arch. f. (Anat n.) Phyaiol. S. 79.

68) LawBon, B. W., Acuteness of vision. Medic. Times aod Gaz. I. p. 5d3. (Protest gegen Nr. 9, Brudenell-Garter.)

64) Lehmann, Alfred, Versuch einer Erklärung des Einflosses des Gesichts- winkels auf die Auffassung yon Licht und Farbe bei direktem Sehen. PflQger's Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. 36. S. 580.

65) Leroy, G. J. A., De la perception monocnlaire des grandears oa des foi- mes apparentes. Archiv. d*Ophtb V. p. 216.

66) Lipps, Th., Physiologische Studien. (1. Der Raum der Gesichtswahmeh- mung.) Heidelberg, G. Weiss. 161 S.

67) Mayerhausen, G., Verbesserungen an meinem selbstregiBtrierenden Perimeter. Arch. f. Augenheilk. XV. S. 306. A new selfregistering Pe- rimeter. (Translated by Seh ort er.) Archiv. ofOpht. XIV. Nr. 1 (vergl. Ber. 1884! S. 122).

68) Studios on CSiromatokinopsies. Ibid. p. 81. (Referiert Ber. 1884. S. ISO nach dem deutschen Aufsatz.)

69) Nickels, E. L. , On the sensitiveness of the eye to colors of a low de- gree of Saturation. Americ. Journ. of med. scienc. New-Uaven. XXX. p. 37 und im Auszuge in Journ. de Physique. 2me ser. T. V. p. 135.

70) On the duration of color impressions upon the retina. Ibid« XXVIIL p. 248 und im Auszuge ibid. T. XIV. p. 98.

71) Nieden, A. , Demonstration des selbstregistrierenden Perimeters von Mac Hardy. Ber. über die XVII. Vers. d. ophth. Gesellsch. in Heidel- berg. S. 241 (vergl. Ber. 1882. S. 134).

72) Oliver, Gh. , A correlation theory of color perception. Americ Journ. of med. scienc. January und Americ Journ. of med. scienc Phila. LXXXIX. p. 98, 462.

73) A description of some modifications in a color-sense measure. Trans- act. of the americ. ophth. soc. Twenty-first meeting. p. 110.

74) A new series of metric test-letters for determining the acnity of direct Vision for form. Ibid« p. 130 und Med. News. XLVIL p. 247.

75) Olshausen, Entoptische Untersuchung eines centralen Blendungs-Sko- toms nebst einigen die Macula lutea betreffenden, anatomischen und phy- siologischen Beobachtungen und Betrachtungen. Inaug.-Dissert. Halle a. S.

76) Parinaud, H., Photoptom^tre. (Soci^t^ fran9. d'Ophth.) Archiv. d'Opht. V. p. 182.

Genohtsempfindangen. 79

77) Parinaud, H., Appareils ponr Triade des intensit^s lomineiiBes et chro- matiquefl dee couleurs spectrales. Ibid. p. 182.

78) Influence in^le de radaptation r^tinienne sar les lumibres de r^fran- gibilit^ differente ; 1a sensibilitä de 1a maeala et les parties peripheriqnes ; role du ponrpre Yisuel. Bull, et m^m. Soc. fran^. d'opht. III. p. 829.

79) Snr Texistence de deux esp^ces de sensibilit^ k la lumi^re. Oompt. rend. de PAcad. d. sc. T. CI. p. 821.

80) Nouvelle r^plique k la reponse qui Ini avait 4t6 faite par M. C h a r- pentier, k propos des fonctions des ^l^meots r^tiniens. Ibid. p. 1078.

81) et Du boBcq, Appareil ponr T^tude des intensitäs Inmineuses ot chro- matiqnes des coleurs spectrales. Journal de Phjsique. XIV. p. 271.

82) PetruBchewsky, Farben bei Licht. Journ. d. physik.-chem. Ges. in Petersburg. XVII. 2. p. 85, 42. (Russisch.) (Referiert von B. K o 1 b e.)

8S) P Q r 1 8 c h e r, 0., Weitere Beiträge zur Frage der Erythropsie. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Februar u. M&rz. S. 48 u. 72.

84) Roy, L., Examen du sens de la lumibre d*apr^s une m^thode bas^e sur la d^pendance du sens des couleurs vis-k-vis le sens de la lumi^re. Rev. Clin, d'ocul. V. p. 118.

85) SchiOts, Hj., Ein selbstregistrierendes Perimeter. Arch. f. Augenheilk. XVI. 1. S. 13.

86) Ophthalmometrische und optometrische Untersuchung von 969 Augen. Ebd. S. 87.

87) Schleich, G., Untersuchungen über die GrOsse des blinden Fleckes und seine rftumlichen Beadehungen zum Fixationspunkte. Mitteil. a. d. ophth. Elin. in Tabingen. IL 2. 8. 181.

Schul in, C, Erythropsia. Northwest Lancet, St Paul, 1884—5. IV. p. 317.

Schweigger, C«, Ueber Resektion der Sehnerven. Arch. f. Augen- heilk. XV. 8. 50 und Arch. Ophth. XIV. p. 228. (Ohne physiologisches Beraltat)

90) Sinclair, C. F., Sun-blindness. Journ. americ. med. ass. V. p. 488.

91) Smith, G. W., A note on Perimetrie records. Ophth. Review. IV. p. 266.

92) Szokalski, Ueber das Leuchten der Tieraugen in der Dunkelheit. Raszechsiviat Nr. 22.

93) Szili, A., Ueber Erythropsie. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Februar.

94) T e u 1 0 n , G., Gebelles optom^triques. Dict encycl. d. scieno. med. XXXII. p. 43.

95) Thomson, A. F., The wave theory of light Nature. XXXL p. 91, 115.

96) Treitel, Th., Ueber Hemeralopie und Untersnchong des Lichtsinnes. V. Graefe*s Arch. f. Ophth. XXXL 1. S. 189.

97) Eine neue Methode der numerischen Bestimmung des Lichtsinnes. Cen- tralbl. f. prakt. Augenheilk. Januar. S. 4.

98) ~ Tafeln zur numerischen Bestimmung des Lichtsinnes, hergestellt nach der vom Verfasser im Januarheft des Centralblattes für Augenheilkunde 1885 veröffentlichten Methode. Königsberg i. Pr.

ühthoff, W. , Ueber das Verhftltniss der Sehschärfe zur Beteuchtungs- intensitftt. Verhandl. d. physiol. Ges. zu Berlin, Sitzung 18. Febr. Nr. 6, 7, 8 und Arch. f. (Anat u.) Physiol. S. 281.

80 Physiologie des Auges.

100) Williams, E., Snow blindoess. 8t. Louis med. and surg. Journ. XLVIII. p. 336.

101) Wolffberg, L., Ueber die Prfifuiig des Licbtsinnes. Eine physiologisch- klinische Studie. V. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXL 1. 8. 1. (Referiert Ber. 1884. S. 129.)

102) Die entoptisclie Wahrnehmung der Fovea centralis und ihrer Zapfen- mosaik. Arch. f. Augenheilk. XVI. 1. S. 1.

Thomson (95) stellt allgemeine Betrachtungen über die Wir- kung der Wellenbewegung auf die Sinnesorgane an.

A n g e 1 u c c i (2) hat seine »Theorie des Sehens« im Juli 1884 so ausgesprochen : Von den Elementen der Stäbchen- und Zapfen- schicht der Netzhaut geht unter der Wirkung des weissen und ge- wissen farbigen Lichtes eine besondere Reaktion aus, welche sich in Bewegung umsetzt. Jedem Licht- und Farbeneindrucke entspricht eine besondere Bewegung in der Stäbchen- und Zapfenschicht (nello Strato a mosaico), welche bestimmt ist, die Lichtwellen in Erregung umzusetzen. In weiterer Verwertung der Beobachtungen von E n- gelmann (s. Ber. 1884. S. 112) giebt er jetzt der »Theoriec fol- gende Formulierung : durch die physischen und chemischen Veränderun- gen, welche das weisse und farbige Licht in der Stäbchen- und Zapfen- schicht bewirkt , entsteht die Empfindung des Lichtes und der Far- ben, und somit das Sehen der Objekte, welche es umgeben. (Diese gänzlich willktihrliche Deutung soll eine Theorie des Sehens sein ! Ref.)

D r e s e r (28) findet , dass Osmiumsäure den Sehpurpur ohne Mitbeteiligung des nach Unna zur Entschwärzung benutzten Was- serstoffhyperoxyds zerstört; ebenso verhält sich übermangansaures Kali. Pilocarpin bewirkt nur »anagenetischc Regeneration des Seh- purpurs d. h. aus noch vorhandenem Sehweiss (vergl. Ber. 1877. S. 84).

Eraepelin (61) berichtigt einige Zahlenangaben in seinem früheren Aufsatze (s. Ber. 1884. S. 117) imd bemerkt dann g^en Hering's (s« Ber. 1876. S. 132) Beanstandung des Weber-Fecb- ner'schen Gesetzes, dass Pupillen Verengerung und Netzhautadapta- tion nicht als Momente aufzufassen seien, welche die scheinbaren Helligkeiten der Objekte gleich machen, und dadurch im Sinne jenes Gesetzes einen mächtigen Einfluss ausüben, sondern dass nach Aus- sage seiner Versuche bei Ausschluss der Pupillenbewegung und der Netzhautadaptation jenes Gesetz empirisch am deutlichsten hervor- getreten sei.

[Giraudeau (39) bespricht die gemachte Erfahrung, wonach bei gewissen Individuen jedesmal durch das Hören von Tönen auch die Wahrnehmung einer bestinmiten Farbe erweckt werde. Je höher

Verhalteo der Sehschärfe bei yei-flcbiedener Beleuchtuagaintensität. gl

der Ton sei, desto leuchtender die Farbe, während gemischte Ge- räusche, wie Kanonenschüsse, der Lärm einer Menschenmenge, die Er- scheinung nicht hervorbrächten. Michel.]

L e r o y (65) stellt folgende beachtenswerte Betrachtung über die Wahrnehmung der scheinbaren Grösse oder des Gesichtswinkels eines Objektes an: wenn wir einen Punkt A fixieren, so erscheinen die Formen in der Umgebung desselben ziemlich undeutlich ; indem wir aber unser Äuge auf einen zweiten, von dem ersten mehr oder weniger entfernten Punkt B richten, bewegen wir die Netzhaut um den Drehpunkt des Auges um einen gewissen Winkel und die Grosse dieser Bewegung A B kommt durch den Muskelsinn zu unserem Be- wusstsein, und zwar mit grosser Genauigkeit. Beiderlei Wahr- nehmungen, die direkte (actuelle) und die Erinnerungswahrnehmung (perception rappelt) associieren sich bei dem gewöhnlichen Sehen fortwährend und diese Association führt zu genauerer Wahrnehmung, als einer der beiden Vorgänge allein es könnte. Diese Association Ton direkter Netzhautfunktion and Muskelfunktion findet auch bei der Wahrnehmung der kleinsten Gesichtswinkel statt ; die Wahr- nehmung der Grösse, Gestalt und des Ortes eines Objekts ist daher nicht (ansschlieaslich) eine Funktion der Netzhaut, sondern eine Funktion der Augenbewegung d. h. des Muskelsinnes, der Gesichts- winkel also der Drehungswinkel, welchen man beschreiben muss, um die Endpunkte eines Objekts zu fixieren.

T r e i t e 1 (96 98) stellt für die Untersuchung des Lichtsinnes bei Kranken die Forderung, dass bei Ausschluss der Sehschärfe und anter konstantem Gesichtswinkel die Prüfung der ünterschiedsem- pfindlichkeit bei hellem difiFusem Tageslicht angestellt werde; er benutzt hierzu eine auf verschiedene Helligkeiten eingestellte Mas- son'sche Scheibe, welche mit einer neben derselben aufgestellten schwarzen Scheibe verglichen wird. Bei Weiss und 357 <^ Schwarz, wobei die ünterschiedsempfindlichkeit sich =^ ^ berechnet und das Objekt von 1 □Ctm. aus der Entfernung von 1 M. gesehen wird (Gesichtswinkel = 35'), konnte von allen Personen ein Helligkeits- nnterschied gegen Schwarz erkannt werden. Setzt man unter diesen Bedingungen L = 1, so würde bei 6^ Weiss der Lichtsinn L J, bei x^ allgemein L = '/x sein. Zur bequemeren Untersuchung hat Tr eitel Tafeln hergestellt.

ühthoff (99) hat auf A. König's Anregung Versuche über die Sichtbarkeit der Snellen'schen Hakentafeln in der Art ange- stellt, dass die Lichtquelle für dieselben bei Ausschluss alles fremden

^•brMbexioht 1 Ophthalinologie. XVI. 1886. 6

82 Physiologie des Ange«.

Lichtes näher oder femer aufgestellt und dann die Entfernung, ans welcher mehrere (7) Beobachter die Haken erkennen konnten, er- mittelt wurde. Für weisses Licht ergab sich eine rasche Zunahme der Sehschärfe von niedrigen Beleuchtungsgraden bis zu einer Inten- sität, welche einer Entfernung der Lampe von 0,35 M. gleich ist, wenn eine Entfernung derselben in 12 M. als Lichteinheit gesetzt wird ; bei dieser Intensität ist die maximale Sehschärfe erreicht und eine weitere Steigerung der Intensität lässt die S. nicht mehr an- wachsen. Die geringste Intensität, bei welcher noch etwas erkannt werden konnte (S für Sn. CC in 10 ctm.), war für verschiedene Individuen sehr verschieden : f ür K = 0,000 276, oder den 425724(i8ten Teil derjenigen Beleuchtung, bei welcher S. ihren Höhepunkt er- reichte, für ü den 783333sten Teil, für W den 3425658ten Teil. Auch mit monochromatischem Lichte wurden die Tafeln beleuchtet und die Sehschärfe bestinmit, worüber indess keine näheren Angaben gemacht werden.

Ezner (-^3) hat auf Grund einer zufälligen Beobachtung, in welcher der durch ein Fenster gesehene Nachthimmel dem Flackern eines Feuers entsprechend seine Helligkeit zu wechseln schien, ohne dass ein solcher Helligkeitswechsel an den Wänden des Zimmers zu bemerken war. Versuche angestellt, in denen eine undurchsichtige, von vom beleuchtete Scheibe auf einem durchscheinenden Grunde angebracht war, welcher von hinten erhellt wurde: bei wechselnder Erhellung des Grundes erscheint aber nicht der Grund, sondern die gleichmässig beleuchtete Scheibe zu flackern, namentlich, wenn man sie indirekt betrachtet. Wir sind also geneigt, die in unserem Ge- sichtsfelde dominierende Helligkeit für konstant zu halten und die wechselnde Differenz dieser Helligkeit des Grundes auf den Hellig- keitswechsel eines beschränkten Feldes zu beziehen. Für Farben gilt das Gleiche : ein grauer Schatten auf rötlichem Grunde erscheint als grüner Schatten auf grauem Grunde.

Ferri (36), Galezowski (38), Gillet de Grand- mont (40), Mayerhausen (67), Nieden (71), Smith (91) haben verschiedene Verbesserungen am Perimeter angebracht, welche sich teils auf leichte Transportfähigkeit (Galezowski), teils ani bequemere und schnellere Handhabung des Instrumentes, teils anf eine exaktere Registrierung der Befunde und Vermeidung störender Lichtreflexe (Mayerhausen) beziehen und im Original nachge- sehen werden müssen.

Engels kjön (31) hat, worauf allein wir hier eingehen, die

Zunahme der ünterachiedsempfindlichkeit mit der Helligkeit. 83

Beobachtung gemacht, dass eine Beschränkung oder andernfalls eine Erweiterung der Oesichtsfeldgrenzen bei Anwendung des faradischen oder galvanischen Stromes auf verschiedene Körperteile bewirkt wer- den kann und giebt eine Anzahl von den vor und nach der Anwen- dung des Stromes gemessenen Gesichtsfeldern. Diese Versuche sind von K 0 n r a d (60a) und Wagner (60a) wiederholt worden, welche zwar auch gefunden haben, dass Erweiterungen und Einschränkungen des Gesichtsfeldes nach der Elektrisierung vorkommen, dass aber derar- tige Veränderungen auch ohne Elektrisierung vorkommen und dass sie zum Teil von der Oe£Fnung der Augen abhängig sind. Engels- k j ö n (32) sucht die AngrifiPe zu widerlegen , ohne dass dabei die ganze Frage geklärt wird. E]s werden weitere Untersuchungen an gesunden und an nervösen Personen anzustellen sein, ehe die Sache als festgestellt angesehen werden kann und dabei die Beobachtungen von Pflüger (vergl. III. 22) sorgfältig zu berücksichtigen sein.

Charpentier (12) hatte früher (s. Ber. 1880. S. 97) ge- fanden, dass die ünterschiedsempfindlichkeit für gleichzeitige Hellig- keitsdifferenzen 1 ^k , für successive aber 7 8 ®/o betrage. Neuere Versuche (s. Ber. 1884. S. 118) aber, welche er mit seinem hierzu modificierten Photoptometer angestellt hat, in welchem in rascher Folge die grossere und die geringere Helligkeit erscheint, haben fiist ganz dieselben Werte für die successive wie für die simultane ünterschiedsempfindlichkeit ergeben; auch bei farbigem (rotem, gel- bem, grünem, blauem) Lichte zeigte sich kein unterschied zwischen der simultanen und der successiven ünterschiedsempfindlichkeit und ebensowenig in Bezug auf die Sehschärfe. Diese Untersuchungen gelten zunächst nur für das Verhalten der centralen Netzhaut, wäh- rend peripherie^rörts die simultane ünterschiedsempfindlichkeit stetig abnimmt, die successive dagegen sich überall gleich zeigt. Indem Charpentier auf seine frühere Unterscheidung der Netzhaut- fanktionen in einfache Lichtempfindlichkeit (sensibilit^ lumineuse simple), Farbenempfindlichkeit und Formenempfindlichkeit (percep- tion des couleurs, des form es) zurückkommt, unterscheidet er eine absolute Erregbarkeit der einzelnen Netzhautelemente, deren Mini- mum im Netzhautcentrum sich findet, und eine ünterschiedserreg- harkeit (exdtabilit^ diffgrentielle) von Gruppen der Netzhautelemente, welche im Netzhautcentrum maximal ist, nach der Peripherie hin stetig abnimmt.

Charpentier (18) findet den Satz bestätigt, dass die ünter- schiedsempfindlichkeit mit der Helligkeit zunimmt (was Aubert

6*

84 Physiologie des Ä.uges.

schon vor 24 Jahren gefunden hat, Ref.) Seine Vermutung, dass die Unterschiedsempfindlichkeit mit der Quadratwurzel der Helligkeit zunimmt, gilt in dieser Allgeraeinheit nicht.

Charpentier (19) hat ferner Farben von verschiedenem Helligkeitsgrade in Bezug auf die Intensität der Empfindungen, weiche sie hervorbringen, untersucht und gefunden, dass wenn man die Helligkeitsintensitäten auf der Äbscisse, die Empfindungsstärken auf der Ordinate verzeichnet, die Kurve der Empfindungsunter- schiede anfangs schnell, dann immer langsamer aufsteigt und dass die Kurven für die verschiedenen Principalfarben auch verschieden ansteigen und zwar für Blau stärker als für Gelb.

Lehmann (64) erörtert das Verhältniss zwischen Gesichts- winkel und Beleuchtungsintensität für die Wahrnehmbarkeit von weissen und farbigen Objekten und unterwirft zunächst die Faktoren der Irradiation einer eingehenden Analyse in Bezug auf das Netz- hautdild , nämlich die Dispersion , die monochromatische Aberration und die unvollkommene Akkommodation , indem er die Annahme macht, dass die Lichtstärke in den Zerstreuungskreisen gleichmässig vom Centrum gegen die Peripherie abnimmt. Indem er berücksich- tigt, dass Irradiation sowohl vom Objekt als vom Grunde aus statt- findet, kommt er zu einer Kurve, welche ein Bild der Lichtvertei- lung vom Rande des Netzhautbildes giebt, wonach ein helles Objekt auf dunklem Grunde vergrössert erscheinen muss. Ein kleines Ob- jekt wird durch den Zuwachs der Irradiationszone eine stärkere Ver- grösserung des Netzhautbildes geben, als ein grosses Objekt, und daher erklärt sich der scheinbare Widerspruch zwischen Fiat eans Versuchen mit grossen Objekten und Volkmann und A u b e r t's mit kleinen Objekten. Für kleine Objekte ergiebt sich theoretisch das Resultat, dass die anscheinende Grösse nahezu konstant ist, was mit Aubert's empirischen Beobachtungen in üebereinstimmung ist Lehmann hat zur Erhärtung dieses Satzes je 10 weisse Streifen von verschiedener Breite und in solchen Distanzen von einander an- gebracht, dass Breite + Distanz den gleichen Raum einnehmen: die Auflösung der Streifen erfolgte bei allen Figuren nahezu in gleicher Entfernung vom Auge. Weiter untersucht Lehmann den Einfluss der Irradiation auf die Sichtbarkeit farbloser Objekte unter Zugrundelegung einer von Aubert als zweifelhaft aufge- stellten Hypothese, >dass ein Objekt sichtbar sein wird, wenn es eine bestimmte Menge Licht in das Auge wirft, gleichviel, ob diese Lichtmenge ein kleineres oder grösseres Areal auf der Netzhaut

Lichtem pfindende und Seh-Elemente der Netzhaut. 85

trijGft«, dass also »Gesichtswinkel und Helligkeit reciprokc sind, und bestimmt für ein aus 4 weissen Quadraten auf schwarzem Grunde bestehendes Objekt die Entfernung, bei welcher dasselbe bei ver- schieden intensiver Beleuchtung eben definitiv verschwindet. Für deo einen Beobachter ergab sich eine Konstanz des Produktes aus dem Abstände des Auges in den Abstand der Lichtquelle von dem Objekte, für den zweiten Beobachter (bei relativ geringerer Sehweite) eine kleine , durch einen konstanten Fehler bedingte Zunahme jenes Produktes, nach Eliminierung des Fehlers aber eine sehr an- nähernde Konstanz. Für kleine Gesichtswinkel ist also die Grenze der Sichtbarkeit eines Objektes bestimmt als das Produkt aus der Sehweite und der Entfernung der Lichtquelle vom Auge und kon- stant (Aubert^s Hypothese trifiPt also zu) bei Zunahme des Ge- sichtswinkels nimmt jenes Produkt zu (Au b er t 's Hypothese trifft also nicht zu). Lehmann hat ferner Pigmente (Karmin, Zin- nober, Bläicromat, Zinkcromat, Schweinfurtergrün und Ultramarin- blau) auf möglichst hellem Grunde daraufhin untersucht, ob die Helligkeit der Pigmente eine Aenderung bei Verminderung der Be- lenchtungsintensitat erleidet und bei 3 Beobachtern fast vollstän- dige üebereinstimmung ihrer Angaben gefunden; ausserdem fand sich bei abnehmender Beleuchtung ein relatives Hellerwerden für Grün und Blau, ein Dunklerwerden für die übrigen Farben. Er zieht aus diesen Beobachtungen von Pigmenten den Schluss, dass die für die Sichtbarkeit von Objekten gefundenen Gesetze auch für die Farbenauffassung mit grosser Annäherung gelten. Lehmann stellt schliesslich als wahrscheinlich hin, dass die Veränderungen des Far- bentones bei abnehmendem Gesichtswinkel wegen der dabei abneh- menden Lichtstärke des Netzhautbildes dieselben sein werden, welche bei konstantem Gesichtswinkel aber abnehmender Beleuchtungsin- tensität auftreten. (Die Erklärung der Erfahrung, dass Licht und Farbe bei sehr kleinem Gesichtswinkel anders erscheinen, als bei grossem Gesichtswinkel , würde also auf durch Irradiation bedingter HeUigkeitsdifferenz zwischen dem Objekte und dem Netzhautbiide beruhen. Ref.)

Gharpentier (20) nennt Lichtintensität oder Helligkeit die Kraft, welche die Netzhaut erregt, Sehintensität die Fähigkeit, kleinste Formen zu unterscheiden. Beide bieten verschiedene Kur- ven gegenüber dem Spektrum: die erstere hat ihr Maximum bei b (X ^ 0,52 |i) , die letztere bei D (X = 0,5785 (i).

Charpenti(*r (21) unterscheidet lichtempfindendo und Seh-

86 Physiologie des Aagee.

elemente der Netzhaut: die ersteren vermitteln nur die Emp&idtmg von Helligkeitsdifferenzen, die letzteren die Farbenempfindung, welche der Empfindung des Klanges entspricht. Er lässt es unbestimmt, ob ein Element zweierlei Teile (einen peripherischen und einen cen- tralen) enthält, oder ob es nur eine Art Elemente giebt, welche durch die objektiven Vorgänge in verschiedener Weise erregt wer- den ; Stäbchen : photest&iques , Zapfen : visuels u. s. w.

Parinaud (79) nimmt mit Rücksicht auf seine Publikationen von 1881 (s. Ber. 1881. S. 108) gegenüber Charpentier die Priorität für die Unterscheidung der Stäbchen als lichtempfindliche, der Zapfen als färben- und raumempfindliche Elemente in Anspruch. Charpentier (22) behauptet gegen Parinaud, schon 1878 (s. Ber. 1878, S. lll) die Unterscheidung von licht- und farben- empfindenden Elementen gemacht zu haben; jeder von beiden (80, 22) repliciert, ohne dass einer von beiden Beweise für jene schon längst aufgestellte Hypothese beibringt.

Parinaud (76, 77 und 81) hat mit Dubosq zusammen einen photoptometrischen Apparat zur Bestimmung der Helligkeits- und Farbenintensitäten der Spektralfarben konstruiert. Der Apparat besteht aus zwei Spalten, welche das Licht auf zwei entgegengesetzt angeordnete Prismen werfen, vor welchen die Strahlen total reflek- tiert auf das zerstreuende Prisma und von diesem auf zwei Spiegel gehen, von wo aus die Spektren refiektiert und superponiert wer- den ; durch Spalte können die einzelnen Abteilungen der Spektren isoliert und deren Helligkeit reguliert werden. Mit diesem Appa- rate hat Parinaud (77) nachgewiesen, dass es kein konstantes Verhältniss zwischen den Lichtintensitäten der verschiedenen Abtei- lungen eines und desselben Spektrums giebt (was Mac^deL^pinay und N i c a t i (s. Ber. 1883. S. 128 u. f.) schon in sehr ausführ- licher und genauer Weise nachgewiesen haben. Ref.)

Charpentier (11) beabsichtigt die Pigmentfarben in ein recht- winkliges Koordinatensystem einzutragen und so eine kubische An- ordnung der Farben (Classification cubique) herzustellen. (Seine Dar- stellung ist mir nicht verständlich. Ref.)

V. Bezold (7) hat einen Apparat konstruiert, welcher es mög- lich macht, farbige gleichseitige Dreiecke, Welche von der Spitze nach der Basis abschattiert sind, übereinander projiciert zu sehen und so- mit Farbenmischungen von der verschiedensten Färbung und Hel- ligkeit herzustellen. Die Abschattierung wird durch übereinander gelegte Streifen Pauspapiers, die Färbung durch farbige Gläser, die

Beschaffenheit dea Gelbes der Macula. 87

Mischling der Dreiecke durch Spiegelglasplatten in einer prismati- schen schwarzen Röhre bewirkt. Was v. Bezold im Anschlüsse an seine Farbenmischung über dieYoung-Helmhoit z'sche und die H e r i n g*sche Theorie folgert, wobei er die H e r i n g'sche Assi- milation und Dissimilation mit dem Sehpurpur in Beziehung bringt, ist im Original nachzusehen.

Hering (45) kritisiert im ersten Teile seines Aufsatzes die Befunde van der Weyde's (s. Ber. 1882. S. 150) an Rotgrün- blinden und kommt zu dem Resultate , dass bei der Herstellung seiner Gleichungen aus Blau und Gelb bei verschiedenen Lichtinten- sitaten bedeutende Yersuchsfehler vorgekommen sein müssten, da andernfalls die Newton'sche Mischregel und Schwerpunktskon- struktion von ?an der Weyde's Untersuchungen umgestossen werden würde. Nach H e r i n g's Untersuchungen bleibt die Gleich- ung unverändert, wenn die Helligkeit von 1 bis 50 variiert. Femer kritisiert er E o n i g's Untersuchungen mit dem Ophthalmoleukoskop (8. Ber. 1884. S. 129) einem dem Rose'schen Farbenmesser im Prinzip und Zweck gleichen Instrumente und erklart seine Re- sultate daraus, dass teils die Helligkeit des kleinen Gesichtsfeldes zu gross gewesen sei, um Helligkeitsdifferenzen unterscheiden zu lassen, teils nicht eine gleiche Helligkeit, sondern nur völlige Farblosigkeit ron den untersuchten Farbenblinden in ihren Gleichungen herge- steUt worden sei. Im zweiten Abschnitte teilt Hering Unter- sachungen an drei in derartigen Untersuchungen völlig zuverlässigen Farbentüchtigen mit, aus denen sich grosse individuelle Verschieden- heiten des Farbensinnes in Bezug auf die Blau- und Gelbempfindung ergaben, aus denen Biedermann relativ blausichtig, Sänger relativ gelbsichtig , Hering selbst in der Mitte zwischen beiden stehend erkannt wurde. Die dadurch bemrkte Farbenveränderung in ihrem Tone wurde für weisses Licht von verschiedener Intensität und Mischung, sowie für farbiges Spektrallicht eingehend untersucht and die Ursache für diese individuellen Verschiedenheiten zunächst in einer verschieden stark gefärbten Macula lutea, worauf schon Maxwell und Helmholtz aufmerksam gemacht hatten , ge- funden. Indem nämlich Hering ganz frische Netzhäute im Dun- kehi trocknete und aufbewahrte, fand er, dass das Gelb ihrer Ma- eulae luteae von sehr verschiedener Sättigung war, dass weisses Papier durch dieselben gelb, der blaue Himmel grau und dunkel er- tehien, dass ferner der blausichtige S. durch eine passend gewählte Macula lutea Farbenmischungen ebenso sah, wie der gelbsichtige B.,

88 Physiologie des Auges.

und dass ein > Rotblinder mit Hülfe einer vor das Auge gebrachten Macula in einen »ürüubiiuden« verwandelt werden kann. Die Re- sultate der Unterscheidung von Rotgrün blinden in Rotblinde und Grünblinde werden also durch die relative Blau- bezw. Gelbsichtig- keit der einzelnen Individuen bedingt und ebenso die Lage für die neutrale Stelle oder die Trennungslinie im Spektrum der Farben- blinden und die Lage des reinen Grün im Spektrum der Farben- tüchtigen. — Im dritten Abschnitte bespricht Hering die Ab- sorption der Macula, welche sich vom Violett bis zum Grüngelb er- streckt und die Differenzen zwischen der Farbeuempfindung im Centrum und auf der Peripherie der Netzhaut bedingt, für welche letztere nach Biedermann's Untersuchungen die N e w t o n'sche Mischregel gleichfalls Geltung hat, findet aber, dass ausser der Macula die gelbe Färbung der Kry st alllinse, welche verschiedenartig, aber gunz allgemein und konstant ist, die individuelle Farbenem- pfindung beeinflusst. Die beiden letzten Abschnitte enthalten eine Replik auf einzelne Stellen der Abhandlung von D o n d e r s »Noch einmal die Farbensysteme« (s. ßer. 1883. S. 136 und 1884. S. 132), welche auszugsweise nicht gegeben werden kann. Gelegentlich der Farbengleichungen erwähnt Hering eines zu den Bestimmungen benützten Apparates, in welchem die beiden Vergleichsflächen un- mittelbar neben einander in 20 Mm. vom Auge projiciert eine Kreis- fläche mit scheinbarem Durchmesser von 7 Ctm. bilden. Die Kritik König's (56) über diese Arbeit, sowie die Replik Hering's (46) müssen im Original nachgesehen werden.

König (57) fasst seine zum Teil mit D i e t e r i c i (Ber. 1884. S. 126, 127 und 132) angestellten Untersuchungen auf dem Gebiete der normalen und abnormen Farbenempfindungen zusammen und hebt namentlich hervor: 1) dass eine scharfe Trennung von Rotgrün ver- wechseiern in Rotblinde und Grünblinde aus der Lage des neutralen Punktes nicht zu folgern sei, vielmehr ein kontinuierlicher üeber- gang in dieser Beziehung stattfinde ; 2) dass auch innerhalb des tri- chromatischen Farbensystems nicht geringe individuelle Verschieden- heiten vorhanden sind ; 3) dass die Empfindlichkeit für eine grös- sere Wellenlänge, als 510 Milliontel Millimeter unabhängig ist von der Intensität.

K 0 1 b e (58 , 59) hat bei weiterer Fortsetzung seiner Farben- studieu (s. Ber. 1884. S. 123) den Einfluss der Helligkeit und der F'ar])en auf die Sehschärfe untersucht, indem er bei 3 Beobachtern die Kutfernungen bestimmte, aus welchen die Snell en'schen Haken

Verhalten von färb. Flächen bei Kerzenlicht im Vergleich mit diffus. Tagesli cht. gO

(E) eben noch erkannt werden konnten, und zwar 1) bei diffusem Tageslichte a) schwarze 2,6 ®/o der Helligkeit des Eon ig' sehen Normal weiss h N (s. Ber. 1884. S. 132), neutralgraue, purpurne, grüne Lesezeichen auf einem Grunde, dessen Helligkeit 96,8 ^/o bis 6,8 % h N betrug ; b) schwarze und weisse Lesezeichen vor rotie- renden Scheiben von ähnlichen Abstufungen der Helligkeit, und kommt zu den Resultaten: 1) dass die Sehschärfe mit der Hellig- keitsdifferenz zwischen dem Schriftzeichen und dem Orunde zunimmt, aber nicht gleichmässig, sondern vom dunkeln Grunde und schwarzen Lettern bis zur mittleren Helligkeitsdifferenz (54 %) rasch , dann langsam , dann auf hellem Grunde (75 94 ^/o) meder rascher an- steigt und zwar um so deutlicher, je schwächer die Beleuchtung ist; 2) dass die Differenz der Sehschärfe stärker heryortritt, wenn kleine Lettern angewendet werden und besonders bei schwächerer Beleuch- tung — in grösserer Entfernung und bei herabgesetzter Beleuch- tung ergaben sich andere Kurven; 3) dass die Sehschärfe wenig durch die Farbe des Grundes, sondern wesentlich durch die Hellig- keitsdifferenz beeinflusst wird; 4) bei künstlicher Beleuchtung wer- den schwarze Lesezeichen auf farbigem Grunde nicht deutlicher wahr- genommen, als auf gleich hellem grauem Grunde, doch sind die Be- sultate schwankend ; farbiger Grund ermüdet das Auge mehr als weisser, um so mehr, je intensiver die farbigen Nachbilder sind; 5) bei kleinen Helligkeitsdifferenzen scheinen weisse Lesezeichen auf schwarzem Grunde besser erkannt zu werden, bei grosseren schlechter als Schwarz auf Weiss. Eolbe schliesst daraus, dass für Druck- schrift in Schulbüchern die Helligkeitsdifferenz zwischen Lettern und Grund 80 Vo betragen muBs und dass es unzweckmässig ist, Schul- bficher auf gelblichem Papier zu drucken. K o 1 b e giebt auch eine einfache Methode an, durch Konstruktion die Helligkeit von Fig- mentflächen auf ^/o h N (Normalweiss) zu reducieren. Diese Kon- struktion hat K o 1 b e (60) für Mischfarben in Bezug auf ihre Hellig- keit, wie in Bezug auf ihre chromatische Valenz des Näheren er- läutert

Petruchewsky (82) hat, ohne K o 1 b e's (Ber. 1884. S. 124) Beobachtungen zu kennen. Versuche über das Erscheinen farbiger Flachen bei Kerzenlicht im Vergleich mit diffusem Tageslicht ange- stellt, indem er die beiden verschieden beleuchteten Pigmentflächen durch einen besonderen Apparat unmittelbar neben einander proji- cierte ; er bezeichnet die Farbenempfindung bei Tageslicht als »wahre Farbe«, die bei Kerzenlicht als »scheinbare Farbe«. Wahres Weiss

90 Physiologie des Aages.

^ird scheinbar orange, wahres Gelb wird scheinbar roÜichgelb, wahres Grün wird gelbgrün bis gelb, Hellblau wird scheinbar hellbriLunlich, Violett scheinbar rotbraun u. s. w. Werden Farben bei Tageslicht mit einem orangefarbigen Felde umgeben, so wirkt dieses durch simultanen Kontrast ganz anders, als das die Netzhaut umstimmende gleichfalls orangefarbige Kerzenlicht ; er fand , als er die Versuche so anordnete, dass sie einem grösseren Zuhörerkreise sichtbar ge- macht wurden, dass der Eindruck weissen (elektrischen Bogen-) Lichtes rasch vergeht, wenn das Auge längere Zeit unter dem Einflüsse von künstlichem (orangefarbenem) Lichte gestanden hat.

y. Kries (62) und Brauneck (62) haben den Helmholtz- schen Satz, dass »wenn von zwei zu vermischenden Lichtem das eine sich stetig ändert, sich auch das Aussehen der Mischung stetig än- derte, welcher mit A 1 b e r t's Versuchen (s. Ber. 1882. S. 144) im Wider- spruch zu sein schien, experimentell untersucht, indem sie im Spektral- apparat von V. Frey und v. Kries (s. Ber. 1881. S. 121) Misch- ungsgleichungen, d. h. zwei helle Farben von objektiv verschiedenen, für das Auge aber gleich erscheinenden Lichtern einstellten und prüften, ob dieselben noch gültig bleiben bei gleichzeitiger Ver- minderung der Intensität sämmtlicher in die Mischung eingehender Lichter in gleichem Betrage. Sie fanden in allen fallen, dass die Gleichheit der beiden Felder bei beliebigen Abschwächungen sämmt- licher Lichter vollkommen erhalten blieb was also mit dem Helm- hol t z * sehen Satze in üebereinstinmiung ist. Sie bemerken dazu, dass es sich hier um die Gleichartigkeit des Verhaltens einer Kom- ponente sämmtlichen Lichtarten gegenüber gehandelt habe. Hieven zu unterscheiden sei die Aufgabe, verschiedene Komponenten unter einander in Vergleich zu bringen, z. B. die Intensität des roten zu vergleichen mit der des blauen Lichtes in Bezug auf die Rot- und Blauempfindung und haben bei Vergleichungen einer lichtstarken mit einer lichtschwachen Farbe keine Sicherheit über die Gleichheit des Farbentones gewinnen können, halten vielmehr das urteil hier- über von Nebenumständen beeinflusst. ( Vergl. indess M a c ^ de Lepinay und Nicati, Ber. 1882. S. 136. Ref.)

N i c h 0 1 s (69) hat zur Gewinnung von Farbennüancen rote gelbe, grüne und blaue Pulver mit weissem Pulver, und zwar Men- nige , Ghromblei , Chronioxyd und Ultramarin mit kohlensaurer Magnesia gemischt und gefunden, dass 31 Männer noch die Farbe erkannten, wenn 10 Millionen Teile Magnesia gemischt waren mit 16 Teil Mennige, 17 Chromblei, 149 Ultramarin 23 Frauen aber

Erythropde. 91

einer Menge von 60 Mennige, 83 Chromblei, 914 Chromoxyd, 108 Ultramarin bedurften, mn die Farbe zu erkennen. Er hat ferner den Grad der Unterschiedsempfindlichkeit bestimmt, indem er die Aufgabe stellte, die verschiedenen Nuancen ein und derselben Farbe von 100 graduierten Röhren zu ordnen und gefunden

für Männer Rot 87, Gelb 87, Grün 93, Blau 78, 1 Frauen > 91, »91, » 98, » 83, also eine grössere Unterschiedsempfindlichkeit für Frauen, wie für Männer. (Diese Methode steht jedenfalls der Prüfung mit der Mas- 8 o naschen bezw. der kombinierten Masson-Mazwel Fschen Scheibe sehr nach. Ref.)

N i c h o 1 s (70) lasst vor einem Spektroskope eine Scheibe mit vier Schlitzen von 5 Mm. Breite mit zunehmender Geschwindigkeit rotieren, bis der Eindruck ein kontinuierlicher ist: er findet, im Ein- klänge mit Plateau, dass die Dauer der Netzhautbilder eine Funk- tion der Wellenlänge ist, minimal für Gelb und nach beiden Enden des Spektrums hin zunehmend dass für ein und dieselbe Farbe die Dauer um so kürzer ist, je intensiver die Lichtintensität dass sie individuell und temporär verschieden ist dass jeder einfache Strahl des Spektrums den Eindruck rot, grün und violett liefert, von denen der grüne zuerst, der violette zuletzt verschwindet. Die Fortdauer des Eindrucks hängt von der Dauer der Einwirkung ab. (Sowohl die Methode, als die aus den Versuchen gezogenen Schlüsse sind mir nicht verständlich. Ref.)

Baas (3) hat Blausehen bei einem nervösen Bildhauer beob- achtet ohne Störung des Farbensinnes, welches periodisch auftrat und nach Chinin verschwand. Hirschberg (22) hat Blausehen in einem Falle 1 Jahr nach einer Iridektomie beobachtet und sieht dasselbe als cerebralen Ursprungs an. Hilbert (49) hat Xan- thopie bei einem Epileptiker in einer gewissen Beziehung zur Aura gefunden und sieht dasselbe als cerebralen Ursprungs an. Ber- ger (6) hat Rotsehen anfallsweise auftreten sehen nach Verletzung der linken Jochbeingegend durch einen Hieb, wahrscheinlich in Folge der heftigen Aufregung des ohnebin nervösen Studenten. S z i 1 i (93) vergleicht das pathologische Rotsehen mit dem physiologischen Rotsehen. Ein Patient sah am Abend, nachdem das Rotsehen bei Tage sehr lästig gewesen war, bei Bewegung der Lidspalte Alles »grasgrüne. Purtscher (83) teilt mit, dass schon Mackenzie 1832 einen Fall von Erythropsie beobachtet habe; er berichtet ferner über 2 Fälle von Rotsehen aphakischer Augen und 4 Fälle von nicht

92 Physiologie des Auges.

aphakischen Augen mit und fasst die von allen Beobachtern gewon- nenen Resultate dahin zusammen: die Erythropsie ist ein rein sub- jektives Phänomen, bedingt durch Erregung, resp. Ermüdung des Sehapparates (der optischen Centralorgane) durch teils direkte, teils indirekte, speciell auch vasomotorische Einflüsse. Zum Schluss giebt er eine Zusammenstellung der Litteratur der Erythropsie.

Hilbert (51) hat das zuerst von Beguelin 1770 und dann von Chevreul 1877 (s. Her. 1877. S. 99) beobachtete Phänomen, dass schwarze Buchstaben rot erscheinen, wenn Sonnenstrahlen die Sklera stark beleuchten, zufällig beobachtet. Er fand, dass auch farbige Buchstaben auf weissem Grunde so erscheinen, als wäre ihnen Bot beigemischt, und hat mittelst der Lamb er tischen Methode*) gesehen, dass dieselben Pigmente eine gleiche Verfärbung bei Zu- mischung von Rot auf katoptrischem Wege erfahren. Das im Auge entstehende Rot leitet er von der vom Sonnenlicht stark erleuch- teten Chorioidea »vielleicht auch noch vom Sehpurpurc her, und dieses Rot mischt sich natürlich dem Netzhautbilde bei. (Chevreul hat von Beguelin nichts erwähnt ich habe -mir im Ber. 1877 erlaubt, die kleine historische Notiz einzuflechten , ohne besonders hervorzuheben, dass sie von mir, nicht von Chevreul herrührt. Ref.)

Hilbert (50), bei welchem Gelbsehen nach Einnehmen von nur 0,3 grm. Pikrinsäure in einer halben Stunde eintritt, hält das- selbe für bedingt durch centrale Erregung, nicht durch Gelbfärbung der Augenmedien ; das Spektrum erscheint ganz unverändert , übri- gens ist nur die Empfindung des Grün alteriert. Die Wirkung der Pikrinsäure ist also eine andere als die des Santonin.

Hilbert (48) hat Farbenblinde ein durch ein Rosanilinprisma erzeugtes (anomales) Spektrum beobachten lassen und bei Rotgrün- verwechslem ein gleiches Verhalten gefunden wie bei einem nor- malen Spektrum.

F i 1 e h n e (37) diskutiert die Frage, ob das sogenannte Licht- chaos des dunkeln Gesichtsfeldes und die Verdunklung des Gesichts- feldes beim längeren Hinstarren auf einen Punkt, welche er »Starr- blindheit« nennt, im Gehirn oder in der Netzhaut entstehe. Er sah die Starrblindheit um so schneller eintreten bei ruhiger Körperlage und Fixation, je mehr das diffuse Tageslicht gedämpft war; das Ge- sichtsfeld erscheint dann nicht schwarz, sondern ein Lichtchaos wie

*) Die L a m b e r t*8che Methode von 1760 ist beschrieben in meinen Grund- zügen der physiologiachen Optik (Qraefeu. Saemisch II, 2jÖ. 521. Aubert.

EntstehungBetätte des Lichtstaabes, der Nachbilder and des Kontrastes. 93

im finstem Räume. Nach der Entfernung eines hellen Objekter^ aus dem Gesichtsfelde erscheint an seiner Stelle ein tiefes schwarzem; Nachbild mit Lichthof, welche beide allmählig abklingen : hieraus folgert er, dass die Ursache der Starrblindheit nicht in der ja noch lichtempfindlichen Retina gelegen sein kann, sondern mehr central- warts zu setzen ist, und vergleicht die Affektion mit Gewöhnungs- erseheinungen , in welchen die Empfindung trotz fortdauernd zuge- leiteter Erregung aufhört. Da das objektive Licht eine stärkere Er- regung für das Sehorgan ist, als das Lichtchaos, dieses aber in Starr- blindheit normal gesehen wird, so muss die Entstehungsstätte we- nigstens eben so central, wie die der Starrblindheit gelegen sein. Daf Qr aber, dass die Entstehungsstätte im Gehirn gelegen sei, macht er geltend : 1) aus dem Lichtstaube werden durch das Yorstellungs- vermögen allerlei Bilder und Muster geformt; 2) innerhalb eines (bei ihm selber bestandenen) Tabacksskotoms erschien überall der Lichtstaub, er muss also weiter centralwärts seine Angriffsstätte haben, als die Angriffsstelle des Nikotins ; 3) das Tabacksskotom ist wahrscheinlich eine centrale Affektion (hierauf gehen wir hier nicht ein). Weiter verlegt er in die Entstehungsstätte des Lichtstaubes auch zugleich die der Nachbilder und des Kontrastes ; bezüglich der Nachbilder tritt er Exner (Ber. 1875. S. 88), welcher die reti- nale Entstehung nachgewiesen hatte, mit dem Einwurfe entgegen, dass für elektrische Reizungen des N. opticus eine ebenso grosse Zahl von Reizimgen in der Sekunde, nämlich 60 70, erforderlich sei, als für Lichtreizungen der Retina, während Exner an rotie- renden Seheiben mit schwarzen und weissen Sektoren nur 24 Er- regungen in der Sekunde, für den Optikus aber gleichfalls 60 Reiz- migen nötig gefunden hatte, um Kontinuität der Empfindung zu er- zeugen. Filehne hat als Sehobjekt G eissler'sche Scheiben mit dem elektrischen Strome durchleuchtet, statt der rotierenden Scheiben angewendet und bei ihnen eine gleiche Helligkeit herge- stellt, wie sie bei dem subjektiven Blitzen, bei Erregung des N. op- ticus erschien. Die Zahl der für kontinuierliches Erscheinen einer Scheibe mit schwarzen und weissen Sektoren erforderlichen Inter- Qiittenzen steigt aber mit zunehmender Sektorenzahl der Art, dass bei 48 bis 60 Sektoren gleichfalls etwa 75 Erregungen erfordert irerden, d. h. eben so viel, wie bei den 6 eissler^schen Rohren. Er schliesst daraus , dass E x n e r's Annahme , die positiven Nach- bilder seien retinaler Natur, nicht stichhaltig sei. Zweitens hatte £xner den Nachweis der Entstehung des positiven Nachbildes in

94 Physiologie des Auges.

der Ketioa darauf begründet, dasB Druck auf den Bulbus das Nach- bild früh zum Verschwinden bringt: indem Filehne das Druck- phosphen als in der Netzhaut entspringend ansieht, bemerkt er, dass nach Ablauf dieser retinalen Erscheinung der Lichtstaub aus dem Gesichtsfelde zunächst verschwindet, ebenso wie v^hrend der Netz- hautreizung durch objektives Licht, und folgert, dass die Beeinflus- sung des Eigenlichtes durch Druck nichts gegen seine cerebrale Na- tur beweise; im Bereiche seines Tabacksskotoms hat er das Dmck- phosphen nicht, oder erst nach sehr langem Drucke auftreten sehen, sondern im Lichtstaube des Eigenlichtes verbleibend. Auf die Mit- teilungen über den Verlauf des Tabacksskotoms gehen wir hier nicht ein.

Wolffberg (102) ist es gelungen , nach der Methode , die Purkinj e*sche Aderfigur und Fovea centralis durch ein kleines, bewegtes Loch zur Erscheinung zu bringen, die Zapfenmosaik der Fovea so deutlich zu sehen, dass er eine Zahlung der Zapfen vor- nehmen konnte, indem er das entoptische Bild auf einen weissen Vorhang mit Centimeterteilung in 8 Meter Entfernung projicierte: er berechnet aus seinen Bestimmungen 7500 Elemente, was mit E u h n t's Zählungen (7000) übereinstimmt. Ueber die Beziehung dieser entoptischen Erscheinung zu der Charpentie raschen Figur (s. Ber. 1881. S. 124) und der E5nig*schen Erscheinung (s. Ber. 1884. S. 135) ist das Original nachzusehen.

[Deeren (24) hält dafür, dass der Sitz der entoptischen Er- scheinungen auf und in die Hornhaut zu verl^en sei ; in letzterer werde ihre Entstehung durch die in der Hornhaut vorhandenen Wan- derzellen, beziehungsweise die Cirkulation des Lymphstromes in der- selben hervorgerufen. Dass der Humor aqueus nicht die Ursache sei, gehe daraus hervor, dass, wenn man die vordere Kammer punk- tiere, die entoptischen Erscheinungen die gleichen seien wie vor der Punktion. Die entoptischen Erscheinungen erfahren zugleich eine Vergrosserung durch die Linse. Um den wirklichen Sitz der entop- tischen Erscheinungen zu bestimmen, ist es notwendig, die Entfer- nung des mit einer kleinen Oeffnung versehenen Schirmes von dem Auge (15 mm) von der mittleren Länge des Auges abzurechnen.

Michel.]

Olshausen (75) hat sich gel^entlich der Sonnenfinstemiss von 1882 ein Blendungsskotom zugezogen auf dem rechten Auge und ist dadurch veranlasst worden, verschiedene Beobachtungen entop- tischer Natur anzustellen, welche sich teils auf den Sitz und die Art

GesichtBwahriiehmTingen. 95

des Skotoms, teils auf physiologische Probleme beziehen. Von den letzteren heben wir hervor, dass Olshausen die Form der Fovea centralis auf entoptischem Wege und mit einer schwarzen Sichel an der einen Seite und diese mit einer blutroten Sichel begrenzt sieht. Er folgert femer, dass, da ein Nachbild eine feste Stellung in der lichtempfindlichen Netzhautschicht hat, ein entoptisches Bild aber parallaktisch verschoben wird, sich aus der Grosse der Ver- schiebung der Refraktions- und Akkommodationszustand des Auges bestimmen lasse und hat diese Bestimmung für sein rechtes Auge ausgeführt. Olshausen sieht das Skotom in ganz dunklem Räume als ein »Spielen halbkreisförmiger leuchtender concentrischer Linienc ; bei Druck auf den Bulbus im Finstem erscheint das Skotom als senkrecht stehendes Oval. Es erscheint ausserdem in Helligkeit und Farbe verändert bei Einwirkung von farbigem oder weissem Lichte auf das gesunde Auge. Aus der Feinheit der con- centrischen Linien und im Anschlüsse an Beobachtungen von Nuel (De la Vision entoptique de la fovea centralis et de Tunit^ physio- logique de la rötine. Archives de Biologie. T. IV. 1883. p. 641) schliesst Olshausen, dass die physiologische Einheit der Fovea centr. nicht »der Zapfen als Ganzesc sein könne, vielmehr der Zapfen mehrere solcher Elinheiten beherbergen müsse und dass also die Seh- schärfe für äussere Gegenstande nicht durch die Grösse der licht- empfindlichen Elemente, sondern durch Mängel des dioptrischen Ap- parates im Auge begrenzt wird. Er schliesst weiter, dass auf lichtunempfindliche Inseln auf der Netzhaut eine Induktion von den lichtempfindlichen Partieen aus sich erstrecken könne der Art, dass die Formen der Objekte restituiert würden und ohne Unterbrechung erschienen. (Leider ist die Anordnung und Durcharbeitung des Be- obachtungsmateriales eine ziemlich unbeholfene, wodurch das Lesen der Dissertation erschwert wird. Ref.)

y. Oesichtswahrnehmuiigen.

(Binoculares und stereoskopisches Sehen, Augenbewegungen.)

1) Alix, üne Illusion de Tesprit Rev. m^d. de Tonlonse. XIX. p. 129.

2) Armaignac, De la vision chez les aveagles-n^ qui reoouyrent la vae dans une &ge plus on moins avancd, et de la vision d*nn oeil atteint de c^t^ pendant nne premibre periode de Texistence et qui vient k recouvrir la Tne, le second oeil ayant toajoorB 4M bon. Revue clin. d^Ocnlist. p. 212.

96 Physiologie des Auges.

ä) Baginsky, Benno, Zur Physiologie der Bogengänge. Arch. f. (Anat. u.) Phydol. S. 253.

4) Bernheim et Gharpentier, L*image hallucinatoire et Pimage räelle. Gaz. mdd. de Paris. Nr. 21.

5) Eckhardte, Beiträge zur Geschichte der Ezperimentalphysiologie dea Nervensystems. Geschichte der Physiologie der motorischen Nerven des Auges. Beitr. zur Anat. u. Physioi. des Auges (Eckhard), Giessen. XLS. 115.

6) Einthoven, Willem, Stereoscopie door Eleuverschil. Inaug.-Diss. Utrecht 32 S. Deutsch: Stereoskopie durch Farbendifferenz, v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXI. 3. S. 211.

7} Ewald, Demonstration eines Stereoskops. Tagebl. d. 58. Vers. deutscL Naturf. u. Aerzte in Strassburg i. E. S. 215.

8) Gayet, Education du sens de la vue chez une aveugle-n^, op^r^e ä seize ans. Soc. d'anthrop. de Lyon 1884. (Auszug im Archiv. d*Opht. V. p. 371.)

9) Högyes, üeber die Detaileinrichtung des centralen und oentrifugalen Teiles des die Augenbewegungen associierenden Nervenmechanismus. Pest m^d. chir. Presse. XXI. S. 65, 85.

10) J a e s c h e, E., Einige Bemerkungen über die Ruhelage der Augen. Arch. f. Augenheilk. XV. S. 302.

11) Kandinsky, V., Kritische und klinische Betrachtungen im Gebiete der Sinnestäuschungen. 1. a. 2. Studie. Berlin , Friedländer u. Sohn.

12) Magnus, H., Die Sprache der Augen. Vortrag. Wiesbaden, Bergmann. 50 S.

13) Mierzejewsky, J. und Bosenbach, J., Zur Symptomatologie der Pons-Erkrankungen. Neurol. Centralbl. Nr. 16 u. 17. S. 361, 385.

14) 0 u g h 1 0 n, J., On the secondary nature of monocular relief. Lancet. IL p. 8, 62.

15) Reu SS, V., Ophthalmologische Mitteilungen (über monoculare und bino- culare Sehschärfe u. s.w.). Wien. med. Presse. Nr. 22, 24, 25, 28 42, 45.

16) S 0 u 8 , G. , Instrument du Dr. W. Zehender pour d^terminer Tangle de convergence des azes visuels. Revue clin. d*Ocul. V. p. 94.

Jaesche (10) findet die Augen in Ruhelage, wenn die Blick- ebene um 45^ gesenkt und auf die Bodenfläche gerichtet ist.

Ewald (7) demonstriert ein Stereoskop, welches gestattet, Versuche über die verschiedene Tieferwahmehmung des ausgeruhten und des nicht ausgeruhten Auges zu machen; Beschreibung fehlt.

Einthoven (6) hat unter D o n d e r s' Leitung eine von diesem gelegentlich gemachte Bemerkung, dass blaue Linien auf dunklem Grunde weiter entfernt zu liegen scheinen, als gelbe oder rote Lineamente, einer eingehenden Untersuchung unterworfen und zunächst gefunden, dass die Erscheinung bei verschiedenen Indivi- duen mit verschiedener Deutlichkeit auftritt, dass bei einer Reihe von Personen (der Hälfte) sich die Erscheinung umkehrt, indem die blauen Figuren vor den roten zu liegen scheinen, dass ferner beim monocularen Sehen die Erscheinung nicht auftritt. Hat nun die

Monooalare and binoculare Sehschärfe. 97

Akkommodation und Konvergenz auch einen Einfluss auf die rela- ÜTe Entfernung der roten und blauen Linien, so findet Einthoven doch den eigentlichen Grund der Erscheinung in der Abweichung der Gesichtslinien und der Visirlinien von der Augenaxe, denn je nachdem die lateralen oder die medialen Pupilleuränder bedeckt werden, ändert sich die Lage der beiderlei Lineamente; bei Yer- decknng der lateralen Seite treten die blauen vor die roten und ?ice yersa. Er erläutert dieses Verhalten durch Figuren, welche den Gang der roten und der blauen Strahlen durch die Augenmedien darstellen. Aus der individuell verschiedenen Lage der Pupille zur Gesichtslinie erklaren sich die individuellen Verschiedenheiten. Yersuehe mit Brillengläsern , welche temporalwärts oder nasalwärts vor der Gesichtslinie angebracht werden, führen zu denselben Effek- ten. Dass auf weissem Grunde die Verschiebung der roten und blauen Linien weniger deutlich ist , leitet Einthoven von der Farbenzerstreuung des Weiss über den farbigen Rand der Linien ab.

Oughton (14) bezeichnet als sekundäre Wahrnehmung (per- eeption) den Process bei der ümkehrung des Reliefs in Vertiefung beim monocnlaren Sehen und liefert dazu eine neue Figur : eine ab- gestumpfte vierseitige Pyramide ; er führt verschiedene andere Bei- spiele an, welche zum Teil Pseudoskopieen sind. Er sucht die Mo- mente auf, welche uns zu der Verschiedenheit und dem Wechsel der Auslegung bestinunen können beim monocnlaren Sehen und ver- gleicht sie mit den beim binocularen, körperlichen Sehen in Betracht kommenden Daten.

Reu SS (15) hat teils Punktgruppen der Burckhard tischen internationalen Sehproben , teils isolierte Buchstaben (Snellen, Pflüg er) im Foer ster'schen Photometer und bei vollem Tages- lichte binocular und monocular beobachtet. Er findet: 1) dass zum bbocnlaren Sehen weniger Licht als zum monocnlaren erfordert wird ; 2) dass binocular besser gelesen wird, als monocular ; 3) dass ftr das Erkennen von Farben kein Unterschied stattfindet; 4) in ToQem Tageslichte wird bei manchen Personen kein Unterschied, bei uidem ein Unterschied zu Gunsten des binocularen Erkennens von Bnchstaben gefunden, obwohl die Unterschiede nicht gross sind. In ^e weit hierbei die Erklärung, welche Urbantschitsch (s. Ber. 1883. S. 122) giebt, >dass die sensorielle Erregung der einen Seite onen Einfluss auf die Intensität der andersseitigen Empfindung übte Geltong hat gegenüber dem Einflüsse der Pupillenverengerung l)eim innocularen Sehen , muss im Original nachgesehen werden.

'«kmbtttoht 1 OphtluOmologie. XVI. 1886. 7

98 Physiologie des Augee.

Mierzejewsky (13) und Rosenbach (13) &nden in Folge eines im Pons gelegenen, in die RAntengmbe hervorspringen- den Tumors ansser der Lähmung des rechten Abduoens (in Fol^e der Zerstörung des rechten Abdncenskemes) auch eine Parese des linken M. rectus internus, also eine Innervationsstörung im Gebiete des linken Oculomotorius, eine auch von andern Beobachtern gefiis- dene rätselhafte Association.

B a g i n 8 k 7 (3) findet bei Fortsetzung seiner Untersuchungen (Ber. 1881. S. 153) über die Zerstörung der Bogengänge und be- nachbarter Teile des Kleinhirns, dass 1) die Entfemnng der Flocke ein- oder beiderseitig bei Kaninchen in den meisten Fällen keine Erscheinungen im Gefolge hat, in manchen Bellen aber TOT(lbe^ gehenden bilateralen Nystagmus; 2) dass nach Anbohrung des Lft* byrinths ein beiderseitiger, hochgradiger Nystagmus erfolgt, den gewöhnlich Starre der Augen und dann krampfhafte Rotationen cle^ selben vorangehen. Mit dem Nystagmus verbindet sieh fast imnier die Mag endie'sche Augenstellung (das gleichseitige Auge nach oben und aussen, das contralaterale nach innen und unten gerichtet). Bei der Sektion war das Labyrinth immer von Blut erfüllt, die II- ' sionen des Kleinhirns waren nicht konstant. Bei Hunden ergab die Erbrechung des Labyrinths muichmal keine Veränderungen, in der Mehrzahl der Versuche aber beiderseitigen hochgradigen Nystagmus, Rollen der Augen, Verengerung der ^eichseitigen Pupille, Empfin- dungslosigkeit der Hornhaut, heftige Schwindelbewegungen in ve^ schiedener Form. Er schliesst aus den Versuchen mit posüiveiii Resultate auf eine sekundäre E}mwirkung auf das Gehirn, welche sich aus einer Läsion des Trigeminus an der Schädelbasis erklären lasse. Wie diese Läsion zu Stande kommt, lässt Baginsky dahinge- stellt. — Er polemisiert gegen die Versuche von Högyes (Ber. 1881. 6. 153).

G a y e t (8) hat ein Mädchen mit kongenitalen Katarakten im fünfzehnten Lebensjahre operiert: sie wusste sich ihres Gesichts- sinnes lange gar nicht zu bedienen und nach zwei Monaten specielltf Erziehung war das Resultat keineswegs vollendet.

[A r m a i g n a c (2) meint, im Hinblick auf die Erfahrungen bei Individuen, welche in frühester Kindheit das eine Auge verloren, spater das Sehvermögen des anderen Auges einbüssten und solches durch eine Operation wiedergewonnen, dass die Empfindung von Seiten der Netzhaut nicht einer besonderen Uebung bedürfe; vielmehr genOge es, wenn nur einmal optische Bilder in das Gentrum aufgenommen

GirknJation and Innerration. 99

worden waren, den sofortigen Kontakt zwischen der Au&ahme der Bilder der G^enstande der Aussenwelt von Seiten der Netzhant zu derjenigen von Seiten des Gehirns herzustellen. Michel.]

Magnus (12) kritisiert in seinem Vortrage die volkstümliche AuffaBBung des physiognomischen Ausdrucks der Augen an der Hand der nüchternen Beobachtung und bespricht den Einfluss der Augen- lider, der Stellungen des Bulbus, welche die Augenmuskeln bewir- ken, die Beweglichkeit und Ruhe des Bulbus, die Konvergenz und Divergenz der Blicklinien, endlich den Einfluss der Farbe der Iris auf den physiognomischen Ausdruck der Augen.

Tl. Clrknlation und Innervation'*').

1) Albertoni, P. und Tizzoni, G., Üeber die Folgen der Ezsiirpation der Schilddrüse. Centralbl. f. d. med. Wissensch. Nr. 24. (Beobachtung einer »EeratooonjunotivitiBc I)

2) Dnjardin, E^ratite trophique. Joum. des soienc. m^. de Lille, p. 588 und Revue din. d^oculist. V. p. 191. Nr. 8. (Einfoches Hornhautgeschwär in Folge einer Anästhesie der Hornhaut.)

2a) Bergmann, E. y., üeber den Hirndruck. Arch. f. klin. Chirurg. XXXH. 8. 705. (Wendet sich vorzugsweise gegen die unrichtigen Ausführungen Adamkiewicz*B, der bekanntlich Kompressibilität des Gehirns mit Kompression verwechselt hat.)

3) Ehrlich, P., Das Sauerstoff-Bedflrfnis des Organismus. Eine farbenana- lytische Studie. Berlin. 167 S.

4) Grashey, üeber die Bedeutung des Liquor cerebrospinalis för die Blnt- bewegung im Schädel. Tagebl. d. 58. Versamml. deutscher Naturf. und Aeivte in Strassburg i. £. S. 258.

5) Hammars ten, 0., Lärobok i fysiologisk kemioch fysiologisk-kemisk analys. üpeala. (Hjemani nervema och Sinnesorganen, p. 867.)

6) H i g g e n s , C. , Neuro-paraljtic Ophthalmia. Med. Times and Gaz. IL p. 856. (Ophth. soc of the united kingd.) (19j. Patientin, rechtseitige Tri- geminusanästhesie, Homhautgeschwür und Hautgeschwüre der entsprechen- den Stimhälfte.)

7) Hoeltzke, Experimentelle Untersuchungen Ober intra-oculären Druck. Ber. über die XVIL Vers. d. ophth. Gesellsch. in Heidelberg. S. 125. (Dis- Irassion S. 131) und Verhandl. der pbysiol. Gesellsch. zu Berlin. Nr. 14 und 15.

7a) Howe, L., On the pulsating variations of intraocular tension as mea- •ured by the manometer. (Americ. ophth. sodety.) Amerio. Joum. of Ophth. IL p. 189 und 155. (Nicht das geringste Neue.)

*) Referiert von Prof. Michel

100 Physiologie dea Aages.

8) Hutchinson, Keflez ophtha! miti». (Ophth. soc. of the united kingdom. Joly 3.) Ophth. Review, p. 248. (Diskussion über die verschiedenen Theo- rien der sympathischen Erkrankungen.)

9) E ^ 1 1 i , E., Adatok az együtl^rz5 ideg ^et-^ Rörian&hoz. Orvosi betilap. p. 50. (Beiträge zur Physiologie und Pathologie des Sympathikus.)

10) E 1 u m p k e , Mlle. , Contribution k T^tude des paralysiee radiculaires du plexus brachial. De la participation des filets sympathiques oculo-pupil- laires dans ces paralysies. Revue de m^. p. 591 et 739.

11) E 0 w a I e w 8 k y, N., Beobachtungen über die Blutcirkulation in der Haut. Gentralbl. f. d. med. Wissensch. Nr. 18.

IIa) Untersuchung über die Innervation bei der Pupillen-Dilatation. Easan. 61 8.

12) Mendelssohn, M., üeber den axialen Nervenstrom. Du Boys-Rey- m o n d's Arch. f. Physiol. S. 381.

13) Poncet, Paralysie de la brauche mazillaire sup^rieure du trijumean; troubles oculaires corn^ns. Compt. rend. Soc de biol. 8. s. II. p. 338. (Bei einer Trigeminus-Neuralgie Entstehung eines HornhautgeschwQrea, welcher Fall den experimentellen Ergebnissen bei Trigeminusverletsun^ gleichgestellt wird.)

14) Raehlmann, L., üeber einige Beziehungen der Netzhautcirculation zu allgemeinen Störungen des Blutkreislaufes. Virchow*s Arch. f. path. Anat. Bd. 102. S.-A.

14a) Rampoldi, L. , Res ophthalmicae undique colleclae. III. Alterazioni oculari dipendenti da primitivi disordini del simpatico oervicale. Ana. di Ottalmol. XIV. p. 291. (Fälle von Narben am Halse, in welchen durch Vermittlung des Sympathikus Erkrankungen der betreffenden Augen ein- geleitet wurden.)

15) Regard, P. et Loye, E., Exp^riences sur un supplici^ Progrbs m^ic. p. 33. (Die einzige Reflexbewegung, die erzielt werden konnte, war eine schwache Pupillenverengemng bei Lichteinfall.)

16) Seck, H., Versuche, das Centrum der reflektorischen Thränensekretion zu bestimmen. Beitr. z. Anat. u. Physiol. (Eckhard.) Qiessen. XL S. 1.

17) Schick, H., Experimentelle Beiträge zur Lehre vom Flüssigkeitswechsel im Auge, mit Vorzugs weiser Berücksichtigung der Regeneration des Humor aquens. v. Graefe*8 Arch. f. Ophth. XXXL 2. S. 35.

18) Sc h ul t^n, M. W. V., Untersuchungen über den Hirndruck, mit beson- derer Rücksicht auf seine Einwirkung auf die (^rkulationsverhältnisse des Auges. Arch. f. klin. Chirurg. XXXII. S. 762 und 947.

19) Tscherning, Sur la contraction de Tiris qui accompagne T^coulement de Thumeur aqueuse. Archiv. d'Opht. V. p. 181. (Sociät6 fran^. d*Opht) (Hält die Verengerung der Pupille nach Entleerung des Humor aqueus für die Folge eines mechanischen Vorganges.)

20) üffreduzzi, G. Bordoni, Osservazioni sperimentali sul decubito. Arch. per le scienze med. VIII. Nr. 17.

Mendelssohn (12) fand in dem Optikus und Akustikus von Fischen , sovile in allen untersuchten , rein centripetalen Nerven (hintere RückenmarksMnirzeln vom Frosch und Kaninchen^ die JKich-

Centnun ftir die Papillenerweitemng. 101

tung des axialen Nervenstromes ausnahmslos absteigend, d. h. also, ebenso wie in elektrischen Nerven, der Richtung der funktionellen Erregnngsleitung entgegenlaufend.

Frl. E 1 u m p k e (10) machte eine Reihe von Experimenten am Hunde, um die Frage nach der Ursache der bei Lahmungen des Plexus brachialis vorhandenen Erscheinungen einer Lahmung der oculo-pupillaren Fasern des Halssympathikus zu losen. Sie stellte fest , dass die genannten Erscheinungen nur dann auftreten , wenn der Ramus communicans des ersten Dorsalnerven selbst zerstört oder die Verbindung desselben mit dem Rückenmark durch Durch* schneidung des ersten Dorsalnerven im Niveau seines Zwischenwir^ beUoches aufgehoben wird. Es werden alle bisher bekannten klini- schen Beobachtungen einer Analyse unterworfen und es wird daraus ebenfalls der Schluss gezogen, dass die Sympathikus-Erscheinungen auch beim Menschen nur durch eine Verletzung des Ramus com- municans vom ersten Dorsalnerven hervorgerufen werden können.

Eowalewsky (11) beobachtete bei Durchschneidung eines Seitenstranges des Rückenmarkes in der Höhe des 3. Halswirbels eine bleibende Gefässerweiterung an dem Ohre, der Nasenhalf te und den Lidrandem der gleichnamigen Seite; durchschneidet man aber an einer Seite den Seitenstrang und an der anderen Seite den Hals- sympathikus, so erhält man eine ziemlich gleichmässige Gefässdila- tation beiderseits an denselben Lokalitaten. Daraus wird gefolgert, dass die Vasomotoren des Halssympathikus oder die sie tonisieren- den Rückenmarksfasern aus dem gemeinschaftlichen vasomotorischen Centrum der Medulla oblongata in dem entsprechenden Seitenstrange des Rückenmarkes herabsteigen. Wenn man nach Durchschneidung des Seitenstranges in der oben gedachten Weise den centralen Stumpf des N. ischiadicus reizt, so tritt eine Kontraktion der Ge- isse des Ohres und des Lidrandes an der intakten Seite ein und gleichzeitig an derselben Seite eine Dilatation der Gefasse der Nase. Diese reflektorische Gef ässkontraktion am Ohre uud an dem Augenlide der intakten Seiten weist somit darauf hin, dass die reflektorische (lefässdilatation, die an einigen Körperstelleu, wie hier an der Nase auftritt, keine allgemeine Gültigkeit hat.

Eowalewsky (IIa) nimmt .:ach seinen Versuchen an der Katze ein besonderes Gentrum für die Pupillenerweiterung im Ge- hirne an. Von diesem Centrum aus gehe ein centraler und spi- naler Faserzug zu den Pupillendilatatoren. Der letztere Faserzug gebort den Seitensträngen an und jeder Seitenstrang enthält Fasern

102 Fhyiiologte dee Avges.

fOr die beiden Sjeiteii. Niehfc alle spinalen Fasern passieren die Cer* yicalportioo des N. sympathiens. In den Seitenstiangen verianfeD hanptfi&chlich die Reize des N. ischia^os zum Gehimeentrum für die Popillendilatatocen. Die reflektorische Pupillenerweiterung voll- zieht sich auch unter dem Einfluss des N. vagus, hypc^lossus, lin- gualis und infraorbitalis. Auch ist das Gehimeentrum direkt reiz- bar, wie bei Verminderung des Zuflusses arteriellen Blutes and io der Dyspnoe.

Seck (16) stellte sich die Aufgabe, die Lage des Centrums der reflektorischjen Thranensekretion zu bestimmen, und fand Folgendes : Die Fon der Gonjunktiva aus erregbare reflektorische Thranensekre- tion kann man erhalten, wenn mindestens das Rückenmark bis zum unteren Ende des 4. Wirbels oder bis zum oberen des 5. Wirbels erhalten ist. Will man sie aber im Experiment möglichst sicher und vollständig eintreten sehen, so thut man besser, das Rücken- mark bis in die Gegend des 6. Wirbels zu erhalten. Dabei halt die möglichst vollkommen reflektorische Thranensekretion gleichen Schritt mit der möglichst vollkommen erhaltenen Lid- und Nickhautbe- wegung. Die Annahme erscheint am wahrscheinlichsten, dass die centripetalen , an der Bindehaut beginnenden Nervenfasern des Tri- geminus auf eine grosse Strecke im Rückenmark abwärts und dann wieder bis etwa zu den Kernen der noch sicher ihrem wahren Ur- sprünge nach zu erforschenden centrifugalen Thränennerven aufwärts steigen. Diese Annahme wird darauf gestützt, dass man beim Ka- ninchen die grosse, empfindliche Wurzel des Trigeminus schon ma- kroskopisch ein gutes Stück im oberen Ende des Markes absteigend wahrnehmen kann.

Femer wurde durch Abbindung und Abtragung entsprechender Gehirnteile festgestellt, dass das Centrum für die reflektorische Thra- nensekretion von der Conjunktiva aus nicht namhaft über den ma- kroskopischen Ursprung des Trigeminus nach vom hinausragen kann.

Uffreduzzi (20) teilt die unter v. G u d d e n's Leitung aus- geführten Versuche über den Einfluss des Trigeminus auf die Horn- haut nach vorheriger Zusammenheilung der Lider mit, welche schon im vorj. Berichte 8. 148 ausführlich mitgeteilt sind.

Ehrlich (3) injicierte subkutan bei Kaninchen das Alizarin- blau, und konstatierte in den ersten 10 15 Minuten bei Benützung einer mittleren lethalen Dose eine blaue Färbung der Haut und Schleimhäute. Um zu konstatieren , dass das Blut vergifteter Tiere ein noch ziemlich intensiv gefärbtes Semm abscheidet, wurde eine

Modell sar VeraDschaalLohnng dar Lokomotkm der Netzhautarterien. 103

Pnnktion der Torderen Kammer gemacht, das regenerierte Kammer«- waeser unter Luf tabsobluss in Kapillaren gesammelt und als Filtrat des Blutes yon blauer Färbung gefunden. Zu den Drüsen, in wel- chen während des Lebens der Farbstoff in unveränderter Form ent- aalten ist , gehört unter Anderem auoh die Glandula lacrymalis, später, 15 45 Minuten, tritt die Reduktion zur Alizarinsäure auf. Zu den Drfisen, die während des Lebens eine energische Reduktion ausüben, gehört die Harder*sche Drüse. Bei subkutaner Anwen- dung von Indophenol zeigte sich die Thränendrüse wenig farbstoff- haltig, indem sie nach der Oxydation nur eine spurweise Bläuung zeigte; primär gebläut waren aber die Augenmuskeln. Hii^ichtlich der allgemeinen Betrachtungen sind die Interessenten anf das Ori- ginal zu verweisen.

H ö 1 1 z k e (7) untersuchte die Wirkung des Pilocarpin auf den intraocularen Druck und fand, dass dasselbe!, wie das Physostigmin, in den Bindehautsack eingeträufelt , an und für sich den Kammer- dmck erhöhe, dass aber mit der hervorgerufenen Pupillenverenger- ung eine ganz beträchtliche Druckherabsetzung einhergeht. Femer wurde festgestellt, dass der Glaskörperdruck gleich ist dem Kammer- dracke. In letzter Instanz ist der intraoculare Druck unter normalen Verhältnissen stets vom Blutdrucke abhängig. Es konnte in einem Falle von absolutem doppelseitigem Glaukom beim Lebenden in der Narkose eine manometrische Messung vorgenommen werden. Der Druck wurde auf 72 mm Hg. festgestellt und wurden während der ganzen Messung sehr bedeutende Schwankungen des Quecksilbers beobachtet.

Raehlmann (14) hat zur Veranschaulichung der Lokomotion der Arterienstämme der Netzhaut einen rechteckigen, aus Glasplatten bestehenden Kasten konstruiert ; an den beiden Schmalseiten des Ka- stens sind Kautschuckmembranen eingelassen, welche einen dünnen Gummischlauch durchpassieren lassen. Das eine Ende des Schlau- ches mit einer ballonartigen Erweiterung steht mit der Wasserleit- ung in Verbindung, das andere Ende desselben stellt das Abflussrohr dar. Der im Kasten herrschende Wasserdruck wird durch die Höhe des Manometers bestimmt. Liegt der Schlauch im Kasten linear gestreckt, so sind Bewegungen an ihm nicht sichtbar. Verlauft aber der Schlauch gewunden, so zeigen die Biegungen beim Pumpen mit dem Ballon lebhafte zuckende Bewegungen, die jedoch um so stär- ker werden, je geringer der Wasserdruck im Kasten wird und je hoher der Druck im Schlauche steigt (vergl. folgende Seite). Diese

104 Physiologie des Aages.

Lokomotionen können bedeutend yerstarkt werden, sobald der Äbfiu« des Schlauches komprimiert, demnach wenn der Widerstand yergrös* sert wird.

G r a s h e y (4) hat mittelst eines besonderen Apparates, welcher geeignet ist, über die sehr komplicierten Verhältnisse der Blntcir- knlation im menschlichen Schädel Aufschluss zu geben und dessen Konstruktion in dem Tageblatt der vorj. 57. Versammlung S. 250 näher beschrieben wurde, zunächst gezeigt, dass an einem elastischen Gefässe, welches in eine geschlossene, starrwandige, mit Wasser ge- füllte Röhre eingeschlossen ist und unter einem bestimmten Druck (Blutdruck) von einem kontinuierlichen Flüssigkeitsstrom durchsetzt wird , bei Zunahme dieses Druckes eigentümliche Schwingungen der Gefässwand auftreten, dass diese Schwingungen auf das periphere Ende des elastischen Gefässes beschränkt sind und dass sie eine be- deutende Girkulationshemmung im Gefolge haben. Bei freiem Ab- fluss der Cerebrospinalflüssigkeit sinkt der intrakranielle Druck aoi Null und die Blutcirkulation bleibt unbehindert, bei aufgehobeDem Abfiuss dagegen steigt der intrakranielle Druck mit dem Blutdrücke und es folgt eine bedeutende Cirkulationshenmuung unter Umständen, welche sonst die Cirkulation beschleunigen und fördern. Indem die Cerebrospinalflüssigkeit beweglich, in quantitativer Beziehung nicht konstant, sondern variabel ist und unter einem endlichen positiven Drucke abfliesst, war zu untersuchen, ob die oben erwähnten Ge- fässschwingungen unter solchen Verhältnissen ebenfalls auftreten. Diese Frage wurde mittels des Apparates experimentell geprüft und bejaht. Die Gefässschwingungen mit Girkulationshemmung traten nicht nur bei geschlossenem Apparate (Schädel) ein, sondern auch bei offenem, wenn nur der intrakranielle Druck einen bestimmten positiven Wert erreicht. Gleichgiltig erscheint es, ob der intrakra- nielle Druck die erforderliche Höhe erreicht durch vermehrten Zu- fluss des Liquor oder verminderten Abfluss desselben oder durch Aus- dehnung des elastischen Gefässes in Folge Steigerung des Blutdruckes oder durch Zusammenwirken aller dieser Faktoren. Bei Anwendung sehr enger Manometerröhren erreicht der intrakranielle Druck schon bei relativ geringer Ausdehnung des elastischen Gefässes diejenige Höhe, welche den Eintritt der Gefässschwingungen und der Girku- lationshemmung herbeiführt. Als sicher ist anzunehmen , dass der Abtiuss der Cerebrospinalflüssigkeit nicht bei allen Individuen unter demselben Druck erfolgt. So können die Abflusswege zahlreicher und kann demzufolge der Zufluss variabel sein ; bei einer Steigerung

Verhalten der Netzhautcirlnilatioii bei intrakranieller Drucksteigemng. 105

des Blntdrnckee in der Carotis muss ein entsprechend stärkerer Ab- floss der Cerebrospinalflfissigkeit stattfinden, wenn nicht das Oefäss der 6e&hr einer Cirkulationshemmnng ausgesetzt wird. Die gleiche Bedeutung haben Dehnbarkeitsschwanknngen der Himgefässe.

Nach einer kurzen historischen Einleitung und nach kurzer Anffilhrung der schon im vorj. Berichte 8. 142 berichteten Me- thoden und Untersuchungsresultate, teilt ▼. Schulten (18) mit, dass er über den allgemeinen Himdruck und über seine Einwirkung auf die Cirkulation des Auges sich zunächst eine Anschauung zu Terschaffen suchte. Es wurde ein Hydrocephalus imitiert, indem eine ^ % lauwarme Kochsalzlösung unter konstantem Drucke durch eine Trepanationsöffnung in den Subarachnoidalraum eingespritzt wurde. Die Versuche wurden an Kaninchen Torgenommen. Wird der Druck auf 40—60 Mm. Hg. gesteigert, so vermindert sich die Ex- kavation der Papille, ihr Boden wird vorgetrieben, die Retinalar- terien werden feiner, die Retinalvenen schwellen dagegen an, werden dunkeler, blutreicher und ihre Krümmungen werden mehr und mehr aosgepri^t. Wird der Druck noch mehr erhöht bis zu 140 Mm. Hg., 80 werden die genannten Erscheinungen noch mehr ausgeprägt; be- sonders auffallend ist die äusserste Feinheit der Arterien. Wird ein massiger Druck längere Zeit (1^ 4 Stunden) ausgeübt, so sind die 6ef ässveränderungen scharf ausgeprägt und verschwinden auch nicht gleich beim Aufhören der Drucksteigerung. Werden die Gefässe im ÄQge durch vorübergehende Herabsetzung des intraoculären Druckes auf 0 oder durch Anämie paralysiert, so bleibt die Verengerung der Arterien aus, die Erweiterung der Venen wird aber eher noch grösser. Der intraoculäre Druck zeigt schon bei niederen, besonders aber bei höheren Druckgraden die Neigung zu fallen. Gleichwohl bemerkt man bisweilen, besonders aber bei plötzlich vorgenommenen Druck- steigerungen, eine schnell vorübergehende Steigerung desselben. Der Blutdruck in der Art. ophth. verändert sich nicht, bis der Druck in der Sehädelhöhle sich der Höhe des Blutdruckes nähert, wo dieser dann ziemlich parallel mit dem Himdruck steigt und die Tendenz hat, letzteren zu übertreffen; Carotiskompression übt ihren gewöhn- lichen, obgleich an Intensität etwas wechselnden Einfluss auf den Blutdruck in der Art. ophth. aus. Der Blutstrom wird in den Re- tinalgefässen zum Stocken gebracht, wenn der Blutdruck in der Art. ophth. bei bestehender intrakranieller Drucksteigerung durch Kom- pression der Karotis auf derselben Seite herabgesetzt wird. Es scheint, als ob in einem Teil der Fälle auch der chorioidale Umlauf

106 Physiologe des Aages.

gleichzeitig sistiere. Ab eine Folge dee gesteigerten Hiindrack« erscheint femer eine bedeutende Abnahme der Geschwindigkeit des Blutstromes, man kann deutlich die Strömung der Blutköiperchen unterscheiden. Das Schlussresultat der Untersuchungen lautet dem- nach : arterielle Verengerung und Anämie, sowie yenöse Erweiterong und Hyperamie in der Retina bei intrakranieller Drucksteigening. Etwas yermindert scheint auch der Blutzufluss zu den Ciliararterien zu sein, aber der Abfluss durch die Venae vorticosae ist nicht er- schwert. Das Verhalten des intraoculären Druckes beseitigt, daas mit steigendem Himdruck sich eine geringere Blutmenge im Auge Yorfindet, ol^leich der Blutdruck in der Art. ophth. bei höheren Graden von Himdruck steigt. Wiederholt wird bei diesen Dar- legungen auf die bekannten Untersuchungen von Manz eingegangen, und nach Mitteilung der verschiedenen Ansichten über die Entsteh- ung der Stauungspapille bei intrakranieller Dmckerhohung die Fort- pflanzung des Druckes auf die Sehnerrenscheiden als die wahr- scheinlichste Ursache hingestellt t. Seh. ist nicht der Ansicht, dass eine Kontraktion * der arteriellen Gefösse des Auges eine wesentliche Bolle spielt. Wird nämlich der Dmck bis zur mini- malen Höhe des Blutdruckes gesteigert, so entsteht eine durch Anämie der Medulla und des Gehirns hervorgemfene Beiaung dee yasomotorischen Centrums mit Erhöhung des Blutdruckes und Kon- traktion der Arterien des Körpers. Von anderen Centren werden bei Erhöhung des Himdruckes noch gereizt : Vagua», respiratorischee Krampf- und pupillenerweitemdes Centrum. Eine starke Erweiter- ung der Pupillen ist ein die Krampfanfalle begleitendes Symptom. Die nähere Schilderung der Einwirkung des Hirndruckes auf die Blutcirkulation im Gehim, auf die Respiration, Motilität etc. ist im Original zu erfahren, es wird daher auf eine Wiedergabe des- selben als nicht hieher gehörig verzichtet.

Um eine Vorstellung yon dem Verhalten des Himdruckes bei lokalisierter RaumbeschriLnkung in der Schädelhöhle zu gewinneUf wurden teils Frakturen mit Bluterguss hervorgebracht, teils Wachs, Oel oder eine Gelatinelösung zwischen Dura und Schädel hineinge- presst, teils eine Oelinjektion in den Subdural- und Subarachnoideal- raum gemacht. Das Volumen der Substanz, welche den Baum in der Schädelhöhle einengte, wurde so viel als möglich gemessen und mit dem Kubikinhalte des ganzen Schädels vei^lichen. £üne extra- durale Raumbeschränkung führt die gewöhnliche Wirkung des Him- dmckes auf die Cirkulation in der Retina mit sich. Die Wirkung

Verhalten der Netihautdrkalation bei intrakranieller Drncksteigening. 107

tritt schon herror, wenn die Raumbeschrankang 5—* 6 % des Schädel- inhaltes erreicht, ehe noch andere auffallende Symptome am allge- meinen Hirndrucke sich geltend machen. Sie wird gesteigert bei einer Sanmbeschrankung von 10 Vo , wo gewöhnliche Krämpfe und Stillstand der Respiration sich zeigen. Die deutliche Wirkung einer 5—6 Vo betragenden Raumbeschrankung auf das Auge ist schon am nächsten Tag yerschwunden , obgleich die Raumbeschränkung noch fortdauert. Eine über den Subduralraum verteilte Raumbeschrän- knng hat eine ähnliche Wirkung auf das Auge, es scheint aber, dass sie relativ grosser sein muss, damit diese hervortrete. Die Verän- denmgen sind immer beiderseitig und kaum mehr ausgeprägt auf der Seite, wo der Druck wirkt. Der intraoculare Druck wird sehr wenig dnrch einen ausserhalb der Dura wirkenden Druck modificiert, der in Beeng auf die Veränderungen in der Papille wirksam ist. Die klinischen Beobachtungen an Mensch^i stimmten nach der Zusam- menstellung des Verf. in vielen Fällen mit den experimentellen Re- soltaten überein, in einer grösseren Zahl fehlten aber die Störungen in der Papille und in der Netzhaut, was Verf. auf einen bald ein- tretenden Ausgleich des Druckes durch Verdrängung der Flüssigkeit ans der Schädelhöhle zurückführt. Im weitem werden noch die Einwirkungen auf Herzthätigkeit, Respiration, Sensibilität und Moti- lität, Sensorium besprochen und wird zum Schlüsse ein Gesammt-Rück- bliek gegeben. (Ref. möchte gegen die von dem Verf. erhobenen Bedenken gegen seine Theorie Verwahrung einlegen. Im Anschluss aa seine Versuche über die Wirkung der Kompression der Carotis hat Ref. das hier beobachtete Verhalten des Augenhintergrundes nur im Allgemeinen mit der sog. Stauungspapille verglichen und die ar- terielle Anämie sowie die venöse Hyperämie der Netzhaut hervorge- hoben. Dies findet seinen Ausdruck in dem Satze: Bei intrakra- nieller Drucksteigerung »wird der gesammten arteriellen Girkulation des Schädels ein Hindemiss bereitet, als dessen Endresultat eine Tenose Hyperämie erscheint, c

Pathologie und Therapie der Angenkrankheiten.

Allgemeiner Teil.

Ophthalmologische Journale und sonstige perio- dische Publikationen.

1) Albrecht y. Graefe's Archiv für Ophthalmologie, heraa^ geben von Arlt, Donders und Leber. XXXI. Bd. 1. 3. Abt. Be^ lin, H. Peters. Mit General-Register. Bd. XXI. bis XXX., bearbeitet von W. Schlaefke.

2) Klinische Monatsblätter fOr Angenheilkunde. Herausgegeben von W. Zehende r. XXIIl. Jahrgang. Stuttgart, Enke.

8) Archiv für Augenheilkunde. Herausgegeben von Knapp uod Schweigger. XIV. 3. 4. und XY. Wiesbaden , J. Bergmann.

4) Jahresbericht über die Leistungen und Fortschritte im Gebiete der Ophthalmologie; begründet von Albr. Nagel, im Verein mit mehreren Fachgenossen und redigiert und fortgesetzt von Jul. Michel. XV. Jahrg. Bericht f. d. J. 1884. Tübingen, Laupp.

5) Centralblatt für praktische Augenheilkunde. Herausgegeben von J. Hirschberg. XX. Jahrgang. Leipzig , Veit und Comp.

6) Zeitschrift für vergleichende Augenheilkunde. Unter Mitwirkung tod Prof. Dr. 0. Bollinger, R. Leuckart u. A. herausgegeben von Prof. Dr. R. Berlin in Stuttgart und Doc Dr. 0. Eversbuschin Mün- chen. Jahrg. III.

7) Annales d'O culistique, fond^s par le docteur C u n i e r, continuees par MM. Hairion et Warl o m o n t. T. 93 et 94. Bruzelles.

8) Recueil d^Ophtalmologie, paraissant tous les mois sous la di- rection de Galezowski et Cuignet. Paris , Germer Bailli^re.

9) Journal d^oculistique et de Chirurgie, dirig^ par le doct Fano. Paris.

10) Gazette d^Ophtalmologie, redig^e par le doct. Garr^. Paris.

11) Archives d*ophtalmologie publik par F. Panas, E. Landolt, F- Poncet. Secr^taire de la r^daction : Dr. F. de Laperson ne. T. V.

12) Revue cliniqued'ocnlistique du Sud-Ouest , fond^ et publice par le Dr. U. H. Armaignac.

OphthalmologiBohe Journale. 109

13) Le Sad-Oaest M^dioali Revue de m^ecine, d^ chirnrgie et d*ocu-

lisüque. Publik li Bordeaux et paraissant k la fin de chaque mois. Dir.

D. B a d a 1. U)Beyue g^n^rale d*ophtalmologie. Recueil mensuel biblio-

graphique, analitiqne, pratique, dirig^ par M. le profesaeur Dor et M. le

Dr. K Meyer.

15) Bulletin de la clinique nationale ophtalmologique de hospice des Qainze-Vingts par le docteur Fienzal. T. III.

16) Arohiv of Ophthalmologj. X.IV. New- York , James Anderson.

17) The Ophthalmie Review, edited by Karl Grossmann, Priest- ley Smith and John B. Story. Vol. IV. London.

18) The American Journal ef Ophthalmology. Vol. IL Edited by A. Alt. 19)AnDali di Ottalmologia diretti dal professore A. Quaglino e

redatti dal dottori ßampoldi, Cicardi, Guaita. Anno XIV. Pavia.

20) Oiornale delle malattie degli occhi, redigiert von Morano Napoli.

21) Bolletino di oculistica , redigiert von S i m i. Firenze.

22) La Crönica oftalmologica. Anno IX. Cadix. 23)Oftalmologia (La) pr&ctica. Bevista mensual. Director Dr. A.

de la P 6 n a. Madrid.

24) Eevista especial de oftalmologia sifiliografia etc. , re- digiert von Rodigruezy Vifacos. Madrid.

25) Boletin de la clfnica oftalmologica del hopital de Santa Cruz. Director: Dr. J. Bar r aquer. Redactoree: Barraquer, Comulada, Casa- gemaSfFraginals, Par^syMoret, Presas. Revista mensual. Barcelona. Aüo I.

26) Periodico de Ophthalmologia pratica, editado pelo Dr. van der Laan an Lisboa.

27) Archive ophthalmotherapeutioo de Lisboa. Editor L. da Fonseca.

28) Medicinisk Westnic, herausgegeben von C h o d i n. IL Kiew.

29) Szemässety Zweimonatlich in Budapest erscheinende Beilage zum Or- vesi Hetilap, redigiert von W. S c h u l e k.

30) Bericht aber die XVII. Versammlung der ophthalmologischen Gesell- ichaft zu Heidelberg, redigiert durch F. C. Donders, W. Hess und W. Zehende r. Beilageheft zu den Klin. Monatsbl. f. Augenheilk.

31) Bericht der Sektion fQr Augenheilkunde der 58. Versamml. deutscher Naturforscher und Aerzte zu Strassburg i. E. Tageblatt der Versammlung.

^) Bericht» systematischer, über die Leistungen und Fortschritte der Augen- heilkunde im zweiten, dritten und vierten Quartal des Jahres 1884, so- wie im ersten und zweiten Quartal des Jahres 1885. Von H. Magnus, C. Horstmann und A. N i e d e n. Archiv fflr Augenheilkunde. XV und XVI.

i^''\ H 0 r 8 1 m a n n, N i e d e n, A. und V o s s i u s, A., Bericht über die XVII. Versammlung der ophthalmologischen Gesellschaft zu Heidelberg am 15. nnd 1(5. September 1885. Arch. f. Augenheilk. XVL

-^) Bericht über die ophthalmologischen Vorträge auf der Naturforscher- veriammlung zu Strassburg 1885. Ebd. S. 77.

34) B^gne, Ck)mpte rendu de la sociät^ Ophthal mologique du Royaume-ünL Bulletin de la clinique nat. opht. de hospice des Quinze-vingts. p. 69.

Ho Pathologie and Thenpie der Augenkrankheiten.

35) Gongr^s de Ck>penfaagne. Section d*ophtalmologie (fin.). ßecaeü d*Oplit.

p. 44. 86) D e 8 p a g n e t, Soci^t^ fran9ai8e d^ophtalmologie. Compte rendu de la troi-

si^me Session. Ibid. p. 65 n. 142.

37) Duyse, van, Compte rendn analytiqne. Sooi^t^ frangaise d^ophtalmo- logie. 3me Congr^s annael. Annal. d'Oculist. T. XCIII.

38) Transactions of the ophthalmologieal society of the united kingdom. Vol. y. Sesdon 1884—1885. London. J. n. A. Churchill. 260 p.

39) of the american ophthalmologieal society. Twenty-first annnal mee- ting. New-London. Boston. 168 p.

40) The American Ophthalmologieal Society. Americ Jonrn. of Ophth. II. p. 142.

41) Tilley, B., Report of the ophthalmologieal section of the american me- dical assooiation held at New-Orleans. April, 1885. Amerio. Jonrn. of Ophth. p. 73. (1« Tiffany, Sympathetie Ophthalmie with oalcaceon and ossific d^osita; 2. Mnrell, Determining errors of refraction bj double Images and by parallax.)

42) Cicardi, Congresso intemazionale di Copenaghen. Annali di Ottahs. XIV. p. 73.

48) Societk franceae di Ottalmologia (3* sessione). Ibid« p. 253.

44) .Faravelli, Kendiconto della 16* rianione della societä ottalmologica. Heidelberg 1884. Ibid. p. 265 e 377.

45) Bendiconto delle sednte della aocietä ottalmologica italiana nel XI. congresso generale della associaiione medica in Perugia 1* e 2* aedata. Ibid. p. 535.

46) Schmidt-Rimpleri H., Artikel : Augenkrankheiten im Jahresberiobt der gesammten Medidn von V i r o h o w und Hirsch. IL Bd. 2.

47). Geissler, Beferate über ophth. Arbeiten in Schmidt*s Jahrbüchern der gesammten Medicin.

48) Bibliographie in klin. MonatsbL f. Augenheilkunde.

49) Index bibliographique. Becueil d*Opht. p. 748.

50) Bevue bibliographique. Archiv. d'Opt. T. V.

51) Bäpertoire bibliographique. Annal. d*Oculist T. 93 und 94.

52) B i V i s t a. Annali di Ottalmologia. XIV.

Zusammenfassende ophthalmologische Werke und

Allgemeines.

1) Adamücky Lehrbuch der Augenkrankheiten. I. Bd. 936 S. Kasan.

2) Alt, A., Miscellanea from practice. Americ. Jonrn. of Ophth. p. 34.

3) Ophthalmology : A treatise for the general practitioner. Illustr. 12. St. Louis.

4) A r e n s, Ed., Ophthalmologische Beobachtungen und Bemerkungen. Luxem- burg. 24 S. (1. Ein Wort über Augendiphtheritis. 2. üeber Hornhantver-

Ophthalmologiscbe Werke. Hl

knöcherong. 8. AngenTerletznng durch Eagelschnss. 4. Beitrag 2ar Patho- geneae dee grauen Stars nach Typhus. 5. Spontane Kataraktoperation im Verlaufe Ton Meningitis cerebralis.)

5) A r 1 1, ▼., Clinical stadies on diseases of the eye, including those of the con- junctiya, tome&, sclerotiCi iris and ciliary bodj. Translated bj Lyman Ware. Philadelphia 325 p. und Edinburg 333 p.

6) B i a d a , Inperiosa necesidad de la propagaciön universal de los cono- cimientos oftalmolögicos entre los mädicos; enseSanza official la oftal- mologia en loe diTersos paises de Europa. Gae. mdd. catal. VIIT. p. 3«58.

7) Borthen, Lyder, Synsindtrykkene , specielt med hensyn pa farve- sandaen, forklarede ved molekularbevftgelse. Throndhjem.

8) Brailey, Abstract of lectures on some points in the anatomy and phy- nology of the eye. Brit. med. Joum. I. p. 584, 648 u. 691.

9) Burnett Swan, A clinical lecture delivered at the central dispensary Washington. (The comea.) Med. & surg. Reporter, Phila. LH. p. 520.

10) C 0 h n , Augenkrankheiten (Statistik) Eulenbnrg*8 Bealencyklop&die. 18. und 14. Lieferung.

11) Dyes, A., T^ijbttong vob Avgeatrfibung and Btindheit. Üin Beitrag zur Ophthalmotherapie. Berlin und Neuwied. 42 S.

12) Forbes, L., Weak sight, its varieties, canses and eure. London. 31 p.

13) Galezowski, Trait^ iconographique d*ophtalmo8copie. Ayec 52 fig. et 28 pls. col. 2. ^ gr. & Paris. Baillibie et fils«

14) -^ et Daguenet, Diagnostic et traitement des affections ocnlairee. At. Fig. 8. Paris. Bailli^re et fils.

15) 6 o 1 d B i e h e r, Auge. £ulenburg*s Bealencyklopädie. 18. und 14. Lieferung.

16) Oraefe, Plaudereien über den menschlichen Blick. Deatache Reyue. De- eember-Heft.

17J H i r s c h b e r g, Der Elektromagnet in der Augenheilkunde. Berlin. 157 S.

18) Angengeschwtllste , Augenheilmittellehre, Augenheilkunde. Eulen- bnrg*8 Bealenoyklop&die. 13. und 14. Lieferung.

19) Hock, Augenmnskelkrämpfe , Angenmuskellfthmnng , Augenverletzungen Ealenburg's Realen cyklopädie. 13. und 14. Lieferung.

20) Horstmann, Augenheilkunde. Jahrb. f. prakt. Medic. von P. BSrner. IL Hälfte.

20a) K an eil es, S. J., MsXirv) M, toO ivoqpdttXiuapLoS , diocqpopAv 9U|iaxuodAv npordvTQOV. TaXq^^ 'Ad^^ai IT' n. 299, 305, 321, 337, 353.

21) Liebreich, R., Atlas der Ophthalmoskopie. 12 Taf. m. 59 Fig. in Far- bendr, u. erklär. Text. 3. Aufl. Fol. Berlin. Hirsch wald. Auch eng- lisch erschienen bei J. A. Churchill, London. 39 p.

22) L 0 r i n g, Edw., Text book of ophthalmoekopy. Part 1. The normal eye, iletermination of refraetion, diseases of the media, physiological optics, and theory of the ophthalmoscops.

*<23) Magnus, H., Die Sprache der Augen. Vortrag. Wiesbaden. Bergmann. 50 S.

24) Manche, L. , L*ottalmologia in quadri sinotMoi. Malta.

25) Mitteilungen ans der ophtha! miatrischen Klinik in Tübingen. Hrsg. ▼. Albrecht Nagel. 2. Bd. 2. Heft Mit 4 Doppel-Taf. u. 5 Holzsohn, gr. 8b Tflbingen, Laupp.

112 Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

26) Pedrazzoli, Vade-meoam per la cara delle malattie oculari piü oo- mnni. Ed. Drescher e Tedeachi.

27) Realencyklopädie der gesammten Heilkande » herausgegeben Yon A. Eulen bürg.

28) Bampoldiy Res ophthalmicae undique coUectae (Annotazioni Cliniche). Annali di Ottalm. XIV. p. 284.

29) Schweigger, Handbuch der Augenheilkunde. 5. yerbesserte Auflage. Berlin.

30) Manuale di oftalmiatria ; traduz. ital. sulP ultima tedesca» dei dott. V Meyer. Milano.

31) Taylor, C. B., Glinical lectures on diseases of the eye. Lancet. IL p. 421.

32) T u r n b u 1 1 , Chas. S. , Ophthalmology. Philadelphia. 8 p.

33) V o 8 8 i a s , Leitfaden zum Gebrauch des Augenspiegels für Studierende und Aerzte. Berlin. Hirschwald. 78 3.

Biographisches und Geschichtliches.

1) Fonseca, da, L., Subsidios para a historia da ophthalmologia em Po^ tugal. Arch. ophth. de Lisb. VI. p. 65.

2) Gordone Norrie, Nekrolog. Erenchel. Gentralbl. f. prakt Aagen- heilk. April. S. 126.

3) Hogg, J., Homer coulour- blind. Journ. of scienc. Lond. 3. s. VII. p. 81ä

4) J a c 0 b 8 0 n, J., Albrecht v. G r a e f e*8 Verdienste um die neuere Ophthal- mologie. Aus seinen Werken dargestellt Berlin. Peters. 874 S.

4a)Kotelmann, Zur Geschichte der Brille. Bl&tter t Handel, Gewerbe u. sociales Leben. Nr. 36—39.

5) Inmemoriam(Elyt). Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty first meeting. p. 167.

6) Erul, R., Archiefs prokkels. Een oogmesteres, 1768. Nederl. Tjidschr T. Geneesk. XXI. p. 586.

7) Motais, Le Docteur Go^pin oculiste, philosophe, historien. Paris. Oe- lahaye. 56 p.

8) Necrologie. Mort de M. No@l Guinea u de Mussy. Becueil d'Opht. p. 445.

9) Wecke r, L. de, Edouard Jaeger. Gand. yan Doosselaere.

Hygienisches und Kliniken.

1) Azl885. ^vi orsz&gos oryosi ^s köreg^szs^gugyi Kon- gressus t&rgyal&sai. Redigiert von Dr. E41män Müller, Se- kretär. (Aerztlicher und hygienischer Eongress in Budapest.)

2) Berg, A., Ophthalmoblennorrhoea neonatorum dess orsak ooh profilak- tiska behandling. Referat. Hygieia. Stockholm. XL VI. p. 132.

Hygienifiches and Kliniken. 113

3) Berlin, R. , Dr. 8 c h u b e r t und die Schiefschriftfrage. Eine Entgeg- nung. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 21. (Polemisches.)

4) Brndenell Carter, Ejesight in schools. Medic. Times and Gaz. 1. p. 535 und 569. (Zusammenfassendes und Bekanntes.)

5) Bunge, Die neue Universiiäts- Augenklinik in Halle a. d. S. (Mit 6 Bau- plänen.) Elin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 118.

6) BuBtenell, Kate C. , Diseases of the eye among the natives of central China, with notes in regard to native treatment of the same. Kansas (^ty medic. Becord. II. p. 149.

7) Cohn , fi., Untersuchungen Ober die Tages- und Gasbeleuchtung in den Auditorien der Breslauer Universität. Berlin, klin. Woohenschr. Nr. 51.

7a) üeber den Beleuchtungswert der Lampenglocken. Wiesbaden. 74 S.

8) De Beck, D., The Prophylaxis of Ophthalmia neonatorum. Cincin. Lan- oet & Clinic. XIV. p. 767 .

9) Derby, Richard, Contagious Ophthalmia in asylums and residential schools. Med. Record. June 13. XV. p. 779.

11) Detblefsen, A. , Ueber das Credö'sche Verfahren zur Verhütong der

Blennorrhoea neonatorum und die Einführung desselben in die Friyat- prazis. Inaug.-Diss. Kiel. 16 S.

12) Diskussion om preyentiva ätgftrder mot Ophthalmia neonatorum. Svens L&k.-S&llsk. n. Handl. p. 82.

13) Dys 8, A., Verhütung von Augentrübung und Blindheit. Ein Beitrag zur Ophthalmotherapie. Berlin und Neuwied. 42 8. (Verf. steht in Bezug auf seine ganze medicinische Anschauung auf einem heutzutage ÜEist un- verständlichen und nicht charakterisierbaren Standpunkt.)

14) F i e n z a 1, Des verres color^s en hygitoe oculaire. Bulletin de la clinique nat. opht. de Thospice des Quinze-Vingts. III. p. 145. (Empfiehlt gprau' gelbe Gläser.)

15) Causes et prevention de la c^it^, par M. le professeur Fuchs, tra^ duit de Tallemand. Ibid. p. 148.

16) Contribution ä T^tude de la cMt^. Ibid. p. 162.

17) Conseils auz mferes dans le but de pr^venir ^Ophthalmie purulente des nouYean-näs. Ibid. p. 78. (Uebersetzung der englischen Vorschläge.)

18) Hygiene de la vue dans les ^coles ; instructions pratiques. Ibid. p. 201.

19) Fuchs, Die Ursachen und die Verhütung der Blindheit. (GekrOnte Preis- schrift.) Wiesbaden. Bergmann. 243 S.

^) The causes and the prevention of blindness. Translated by R. £. Du d- geon with a few notes by M. Roth. London. 256 p.

21) Causes et prevention de la c^itä (memoire cooronn^). Traduction par Dr. Fieuzal. Paris. 235 p.

22) Ha ab, Ueber Aetiologie und Prophylaxe der Ophthalmo-Blennorrhoe Neugeborener. S.-A. Korrespondenzbl. f. Schweiz. Aerzte. XV. S. 7, 28 (siehe Abschnitt: »Krankheiten der Conjunktiva«).

23) Jones, A. E., The eye and seeing. Health Leci London VII. p. 69.

24) L a y e t, Leyons sur les affections oculaires d*origine professionelle. Revue auiitaire de Bordeaux. Nr. 34 et 39. (Cours d'hygi^ne de la Facult^ ds m^ecine de Bordeaux.)

Jakiwbnioht 1 Ophthalmologie. XVI. 1886. 8

114 Pathologie nnd Therapie der AngeBkraDkheiten.

25) L a 7 6 1 , DeB meilleares conditions d*eclairage des salles d*4ooI& lind, p. 184.

26) L'^lairage ^ectrique au point de vue de Thygi^ne* Ibid. Nr. 36. (Em- pfiehlt die elektrische BelenchtuDg.)

27) MagnDä, Die Blindheit und ihre Verhütnng; mit besonderer Berück- sichtigung der Bedürfnisse des praktischen Arztes. Deutsch, med. Ztg. I. 8. 181, 193, 205, 217. (Eine schon in früheren Arbeiten des Verf. gegebene Darlegung.)

28) Man ton, W. ., The prophylactic treatment of Ophthalmia neonatoram. Boston med. and snrgic. Jonrn. GXIII. p. 151.

28a) Report on Ophthalmia neonatorum. Boston. 8 p.

29) Massregeln gegen die Angenentsündung der Neugeborenen. Centralbl. f. allg. Gesundheitspflege. S. 79.

30) M c K e o w n , W. A. , On the preyention of Ophthalmia neonatorum and of its ravages. Brit. med. Joum. I. p. 383.

31) Nagel, Wie ist die Entwickelung der Knmiehtigkeit zu verhüten? Besondere Beilage des Staats-Anzeigers fQr Württemberg. Nr. 6. Statt- gart.

32) Prevention of Ophthalmia of infants. Ophth. Review, p. 116. (Ophth. Society of the unit. kiugdom.) und Medic. Times and Gaz. I. p. 129. (SoH gesetzlich eine Belehrung über die Erscheinungen bei der Blennorrhoea neonatorum den gesetzlichen Dokumenten über Geburt etc. beigefügt werden.)

33) Reich, M., Eine modificierte Lampeneinrichtung mit kleinem Gegenre- flektor zur Beleuchtung von Klassentischen. Elin. Monatsbl. f. Augenbeilk. S. 45.

34) Der Gontrareflektor für Elassenlampen. Centralbl. f. prakt. Augeoheilk. Dezember. S. 365.

35) R e u B B , y. , Ueber den Einfluss der Schule auf das Entstehen nnd Wach- sen der Eurzsichtigkeit. S.-A. aus d. Österreich, ärztl. Vereinszeitnng. (Populärer Vortrag.)

36) Die modernen schulhygienischen Massregeln gegen die Kurzsichtigkeit. Vortrag gehalten im Vereine z. Verbreitung naturwissensch. Kenntniese in Wien am 17. Dez. 1884. (Populär.)

37) Roberts, Gh., Statistics of eyesight in elementary schools. Medic. Times and Gaz. I. p. 593. (Teilweise Ergänzung der von Garte r mitgeteilten Statistiken.)

38) Education and eyesight. Ibid. I. p. 173. (Nimmt gestützt auf das Re- sultat seiner Untersuchungen der Sehschärfe bei den Zöglingen des Mzrl- borough Gollege an, dass der Grad der Sehschärfe mit dem Alter, d. h. mit der üebung steige.)

39) Givilisation and eyesight. Nature. London. 1884—5. XXXI. p. 552.

40) Schubert, Antwort auf die Entgegnung von Professor Berlin in Nr. 21 d. Bl. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 26. (Polemisches.)

41) Steffan, Ph.. In wiefern entspricht unser zur Zeit Üblicher erster Schnl- unterricht die ersten 3 Schuljahre , d. h. 7. , 8. und 9. Lebensrjahr um- fassend — den Anforderungen der Hygiene des Auges ? Gentralbl. f. ft^'?' Gesuudheitspfl. S. 124.

Üniyersitftts-Augenkliiiik in Halle. 115

43) Stratx, G. H., Sublimat als Propbylacticam bei Blennorrhoea neona- torum. Centralbl. f. Gyn&k. IX. S. 257.

43) D f f e 1 ma n n, J., Die Prophylaxis der Blennorrhoea neonatorum. Deutsche Med.-Ztg. I. S. 61. (Zusammenfassender Bericht über die Prophylaxe der Blennorrhoe, benehungsweise über das Gr^d^sche Verfahren.)

44) Uppenkamp, fl., Zur Aetiologie und Prophylaxe der Ophthalmoblen- norrhoea neonatomm. Inaug.-Disa Berlin (siehe Abschnitt: »Krankheiten der Co^junktiTac.)

45) Venneman, La o^dt^ et sa Prävention. Bev. m^. Louyain. XV. p 56, 145, 199, 309.

46} Waldhauer, G. sen., Aphoristisches zur Schulfrage. St. Petersburger med. Wochenschr. Nr. 13, 14, 15.

47) Warlomont, Museum d*ophthalmologie. Annal. d*Ocnlist. T. 93. p. 220. (Anlegung einer anatomisch-ophth. Sammlung.)

48) Willy, Gh., L'Bygi^ne de la Tue dans nos äcoles. Neuchitel. 1884. 68 p. aveo fig. (Ünsermichnng von 219 Schülern ; üebergang von H. in £. u. M. Die akkommodative Myopie wird einer Eongestion des GiliarkOrpers zn- gesohrieben. Ee folgt eine Beschreibung der Beleuchtung, sowie der Schul« bAnke in Ghanzdefonds.)

Die Universität 8- Augenklinik in Halle (5) ist für 45 Kranke berechnet nnd teilt sich mit der Ohrenklinik (15 Kranke) in ein zu diesem Zwecke nenerrichtetes Gebäude. Es besteht aus einem Mittelbau und 2 Seitenflügeln; der Hörsaal in der Mitte des Erdgeschosses und der Operationssaal in der Mitte des oberen Stock- Werkes aind der Atigen- und Ohrenklinik gemeinsam, sonst aber strenge geschieden, derart, dass die erstere die ganze obere Etage und die linke Hälfte des Erdgeschosses, die letztere die rechte Hälfte desselben einnimmt. Der Mittelbau ist für Lehrzwecke, Poliklinik und zu Wohnungen der Aerzte bestimmt. Das Vestibül muss den grössten Teil der ambulanten Kranken aufnehmen, da das neben dem Auditorium gelegene Wartezimmer den Ansprüchen nicht genügt. Vom Vestibül sowohl als Tom Wartezimmer führt eine Thür zum poliklinischen Abfertigungszimmer, welches mit einem üntersuch- ongs- nnd Augenspiegelzimmer verbunden ist. Ein geräumiges Treppenhaus führt zum oberen Stockwerk des Mittelbaues und zwar sonächst in ein Vestibül, welches als Vorzimmer des Operations- saalee dient. Letzterer, von beträchtlicher Ausdehnung, ist durch ein einziges Fenster beleuchtet und sein Fussboden neigt sich von allen Seiten einer central gelegenen Abflussöffnung zu« Das mitt- lere Vestibül ist durch Flügelthüren abgeschlossen, welche nach links durch ein noch grosseres Vestibül zu den Zimmern des Direktors and zu der aus Stube und Kammer bestehenden Wohnung des 2.

8*

116 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Assistenzarztes, nach rechts ebenfalls durch ein grosses Vestibül zu der Wohnung des I. Assistenzarztes führen. Die obere Etage des rechten Seitenflügels ist für die Männerstation, die obere des linken für die Frauen, die untere Etage des letzteren für die Kinder be- stimmt. Die Stationen der Erwachsenen zerfallen je in 3 grosse Saale, mit je 6 Betten, ein Isolierzimmer, 1 Anrichteküche und 1 Wärterzimmer. Die Einderstation ist um einen Saal kleiner; tod den Korridors jeder Station sind Räume für die Closets und Bäder abgetrennt. Das Kellergeschoss beherbergt die Familie des Per- tiers etc. Von einem central gelegenen Kesselhaus wird Heizung und Ventilation besorgt, wie auch diejenige der anderen, auf dem gleichen Terrain untergebrachten Kliniken.

C o h n (7) hat mit dem Webe r'schen Photometer und Raum- winkelmesser auch die Auditorien der Universität Breslau untersucht, ebenso die Gasbeleuchtung geprüft, wobei in letzterer Beziehung sich zeigte, dass in allen Auditorien noch nicht einmal die Bälfte aller Plätze die nötige zehn Kerzen Helligkeit hatte.

C o h n (7a) untersuchte mit Hilfe des Weber 'sehen Photo- meters, wie hell ein in beliebiger Entfernung von der Flamme befind- liches und gegen die einfallenden Strahlen beliebig geneigtes Papier bei Anwendung von Lampenglocken beleuchtet sei. Es wurden darauf- hin die 12 verschiedenen Glocken des Gasrundbrenners untersucht, unter anderem wurde auch der Lichtverlust durch Lampenteller und Augenschützer geprüft u. s. w. Was nun die zum Lesen und Schreiben empfehlenswerte Lichtmenge anlangt, so wird vollstän- diger Ersatz des Tageslichtes mit 50 Kerzen als das Beste be- zeichnet. Bis noch genauere Untersuchungen vorliegen, wird »als das Minimum der hygienischen Forderungen nur der 5. Teil derjenigen Lichtmenge vorsgechlagen , bei welcher man ebenso schnell und ebenso weit wie am Tage liest. Somit wäre die Benutzung jeder Flamme und Glocke in einer Distanz und bei solchem Einfallswinkel hygienisch nicht zu billigen, in der die Papierhelligkeit weniger als 10 Kerzen beträgic

[Imre (1) bespricht die rationellen Bedingungen der Schul- hygiene. In Bezug auf die Schonung der Augen der Schulkinder empfiehlt er die Anwendung des Leonhard-Webe r'schen Pho- tometers und die Bestimmung des Raum winkeis (50 500 °) durch den Weber' sehen Raumwinkelmesser. In Bezug auf die Schul- Iralnke empfiehlt er die Herstellung der gehörigen Schulbänke durch eine Staats-Maschinenfabrik. Die Ueberbürdung der Schulkinder fand

Beleachtang der Scbnlzimmer. X17

Imre nicht nur in den städtischen, sondern auch in den Dorf- schalen. C z a p o d i»]

Reich (33 und 34) empfiehlt trichterförmige oder besser ko- nisch abgestutzte Augenschützer (Contrareflektoren) und macht darauf aufmerksam, dass Gohn ausser Acht gelassen habe, wie dieselben im Stande sind, unter gewissen Bedingungen die Beleuchtung auf dem Tische zu yerstarken. Diese konischen dünnen Gontrareflek- toren aus weissem Milchglase haben im oberen Durchmesser 15 und 18 cm, im untern 7 7^ cm, und eine Höhe von 5^ 6 ctm, so dass der Oeffhungswinkel derselben viel grösser ist, als bei den gewöhn- lichen im Handel befindlichen Augenschützem und c. 100 ^ erreicht Die innere glatte Fläche des Contrarefiektors reflektiert wie ein Spiegel einen grossen Teil des Lichtes nach oben zum »Obenschirmec zurück, Yon dessen weisser lackierter oder polierter Unterfläche das- selbe wieder nach unten auf den Tisch hin reflektiert wird. Der »Obenschirm« muss grossen Durchmesser und grossen Oeffnungswinkel besitzen und empfiehlt Verf. die Art und Weise der Beleuchtung in Fallen, wo die Lampen verhältnissmässig hoch hängen, wie in Schulen, Arbeitszimmern, Bibliotheken etc.

Steffan (41) yerlangt in Bezug auf den ersten Schulunter- richt folgende Reformen;

>1) Aufgeben unserer sog. deutschen oder Frakturschrift.

2) Entfernung aller Liniensysteme von Tafel und Schreibheft bis auf die eine Zeilenlinie.

3) Entfernung von Schiefertafel und Oriffel aus der Schule: entweder weisse Schultafel oder doch Bleistift auf Papier, wenn nicht sofort mit Tinte geschrieben werden kann.

4) Umwandlung des jetzt üblichen Schreib-Leseunterrichtes in den Lese-Schreibunterricht: zunächst Lesen lernen an Wandtafeln, zuletzt der Schreibunterricht.

5) Der Schreibunterricht darf nicht so weit gehen, dass er die Kinder zu Kalligraphen heranbilden will; eine gefällige, geläufige, bequem lesbare Schrift genügt.

6) Beginn des Schulunterrichts erst nach vollendetem 7. Lebens- jahre.

7) Entfernung aller anstrengenden Naharbeiten aus dem Kin- dergarten, also Entfernung von Netzzeichnen, Flechten, Ausnähen durchstochener Flächen und Ausstechen von Figuren aus denselben.c

L a y e t (25) empfiehlt einzig und allein nur eine Beleuchtung der Hchulzimmer von einer, und zwar von der linken Seite bei Nord-

11g Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

läge ; doch gestattet er in Fällen, in welchen eine hinreichende Be* lenchtung auf diese Weise nicht gewonnen werden kann, noch eine zweite Beleuchtung von der rechten Seite. Um die Beleuchtung an den yerschiedenen Stellen der Schulzimmer ungefähr zu bestimmen, wendet L. den Radiometer an.

F i e u z a 1 (18) giebt nach einer Einleitung über die Verbrei- tung der schulhjgienischen Massregeln und der Blindheit in Europa die allgemeinen prophylaktischen Massregeln, wie Beleuchtung, Schul- bücher etc., wendet sich dann zur Besprechung der Refraktion, vor- zugsweise der Myopie, und stellt Betrachtungen über Amblyopie, Strabismus, skrophulose Diathese (!) und ansteckende Augenkrank- heiten an.

Fuchs (19) ordnet den Stoff nach einer Einleitung, worin eine Definition von Blindheit und Schwachsichtigkeit, sowie eine Statistik der Erblindungsursachen gegeben wird, in folgender Weise: I. Au- genkrankheiten auf erblicher Grundlage; II. Augenkrankheiten dtf Kindesalters ; III. Augenkrankheiten der Schul- und Lehrzeit (1. Ur- sache und Prophylaxe der Myopie) ; IV. Augenkrankheiten in Folge von allgemeinen Krankheiten ; Y. Ansteckende Augenkrankheiten; VI. Einfluss des Berufes auf die Augenkrankheiten; VII. Einfluss der socialen Verhältnisse auf die Augenkrankheiten ; VIII. Einfluss des Klimans und der Rasse auf die Augenkrankheiten ; IX. Behand- lung der Augenkrankheiten.

Fieuzal (16) gibt einen Bericht über die Magnus^sche in J. 1883 erschienene Schrift: Ueber die Blindheit etc. und fdgt hin- zu, dass nach der Statistik der Blinden im J. 1883 in Frankreich und Algier 3794 Blinde gezählt wurden im Alter bis zu 21 Jahren und 34,838 erwachsene Blinde. Es würde demnach eine Zahl von 38,692 Blinden auf 40,803,495 Einwohner gegeben sein. Die sta- tistischen officiellen Tabellen über die Anzahl der Blinden in den verschiedenen Regionen von Frankreich werden ausführlich mitgeteilt

[Otta va (1) bespricht die in mehreren Gegenden Ungarns auf- tretende Trachom-Endemie. Während der Jahre 1875—1885 kamen Trachom-Kranke auf die Budapester Augenklinik aus 85 Gemeinden des Komitats Pest, aus 28 Gemeinden des Kom. Bäcs-Bodrog, aus 23 Gemeinden des Kom. Tolna, aus 16 Gemeinden des Kom. J.-N.-Eun- Szolnok, aus je 14 Gemeinden der Komitate Fehte und Torontäl, aus 13 Gemeinden des Kom. Veszprem, aus 12 Gemeinden des Kom. Bihas etc. 0. bespricht die Notwendigkeit der Verwendung von besonderen Trachom-Aerzten und Errichtung von Spital- Baracken.

StatütiMhefl. 119

Csapodi (1) betont in der Wohnungsfrage die Notwendigkeit, die in Budapest so zahlreichen Kellerwohnungen zu delogieren, da in selben als Zeichen der miserablen Hygiene die »lymphatischenc (! ?) Augenleiden in erschreckender Weise gedeihen.

Schusny (1) empfiehlt für die Fabrikarbeiter das Tragen von Glimmerbrillen, was yon Seite der Magistrate zu kontrollieren wäre.

G s a p o d i. J

Statistisches.

Referent: Prof. Dr. Michel*).

1) Adler, Ueber die elektrolytisohe Behandlung ständiger Hornhanttrüb- nngen. XII. ßer. tlber die Augenkranken- Abteilung im k. k. Kranken- hauBe Wieden und im St. Josef-Einderspitale. Wien. S. 30. und Wien. med. Wochenschr. Nr. 18.

2) Anckei B. , 100 Fälle yon KeratitiB parenchymatosa diffusa. Central bl. f. prakt Angenheilk Deiember. S. 860.

8) B^gue, Compte rendu de la sociätö ophtalmologique du Royaume-Üni. Bulletin de la clinique nat. opht. de Thospioe des Quinze-ying^ p. 69.

4) B e r i 0 h t, 2. der Privat-Augenheilanstalt des Dr. J. Hock; yom 1. März 1888 bis Ende Dezember 1884. Wien. med. Blätter. VII. S. 1182; Vlil. 1215, 1248, 1278, 1806, 1845.

5) 7. der Augenheilanstalt fßr den Regierungsbezirk Aachen.

6) aber die Erankenbewegung in der Provincial-Augen-Elinik zu Münster im Jahre 1885, erstattet von San.-Bath Dr. Josten.

7) die Wirksamkeit seiner Augen-Klinik in den Jahren 1884 und 1885,

nebst Bemerkungen über Staroperationen, von Dr. MeyhOfer in Görlitz. 8) schriftlicher, der üniyersitäts- Augenklinik Bern für das Jahr 1885 yon

Prof. Dr. Pflüger. 9) der Uniyersitäts-Augenklinik Budapest für das Jahr 1885 yon Prof.

Dr. Schule k. 10) der Uniyersitäts-Augenklinik zu Dorpat für 1885 yon Prof. Dr.

Rählmann. 11) der Uniyersitäts-Augenklinik zu Erlangen für das Jahr 1885 yon

Prof. Dr. Sattler. 12) der Uniyersitäts-Augenklinik zu Qiessen für d. J. 1885 yon Prof.

Dr. y. Hippel. 13) über die kgl. Uniyersitäts-Augenklinik zu Königsberg i. Pr. (Prof.

Dr. Jacobson) yom 1. April 1885 bis 1. April 1886, erstattet yon Dr.

Ulrich.

*) In Gemeinschaft mit Hr. Dr. Rhein, I. Assistenten der Uniyersitäts- Augenklinik zu Würzburg.

120 Pathologie nnd Therapie der Augenkrankheiten.

18a) Bericht, schriftlicher, der üniversitäts^AngenpoHklinik zu Königsberg i.

Pr. über d. J. 1885, erstattet von Dr. Vossius. 14) der Üniyertitäts-Augenklinik in Erakan f. d. J. 1885 von Prof. Dr.

Bydel. 15) der UniverBitäts-Angenklinik za Würcburg f. d. J. 1885 von Prof.

Dr. Michel. 16) des Bradford Eye and Ear Hospital von Dr. Bronner und Bell

pro 1885. 17) über die Augenklinik des 8an.-Rath Dr. Dürr in Hannover f. d.

J. 1885. 18) über die in der Augenklinik des Dr. Fränkel in Chemnitz im

Jahre 1885 ansgefQhrten Operationen. 19) der Augenabteilung des allgemeinen Krankenhauses zu Hamburg f.

d. Jahr 1885 von Dr. Haase.

20) über die Augenklinik von Dr. G. H ä u e 1 in Dresden im Jahre 1885.

21) über die Augen krankenabteilung des Landschaftshospitals in Ja- roslau im Jahre 1885 von Dr. S. Kazaurow. 22) über die Augenheilanstalt von Dr. v a n M i 1 1 i n g e n in Eonstan-

tinopel für die Jahre 1883 und 1884. 23) der Inrichting voor Ooglijders von Dr. van Moll te Rotterdam

over het jaar 1885.

24) der Augenklinik des Dr. Nie den in Bochum f. d. J. 1885.

25) der Augenklinik des Dr. R h e i n d o r f in Neuss f. d. J. 1885.

26) der Augenheil- Anstalt des Dr. v. Schmid in Odessa über d. J.

1885.

27) der Augenklinik des Dr. Paul Schröter in Leipzig pro 1885.

28) der Augenabteilung des allgem. Krankenhauses zu St. Roohus in

Budapest f. d. J. 1885 von Privatdooent Dr. v. Siklössy. 29) der Augenabteilung der Vereinsklinik in Karlsruhe für das Jahr

1885 von Hofrath Dr. Maier.

30) Bogatewskj, Kurzer Bericht über die Augenerkranknngen im Kre- mentchoughospital im Jahre 1884. Westnik ophth. Juli Oktober.

31) Boletin de la cKnica oftalmolögica del hopital de Santa Cruz. Director: Dr. J. Barraquer. Redactores: Barraquer, Comulada, Casa- gemas, Fragin als, Pa r ds j Mores, Presas. Revista mensnal. Barcelona. Afio I.

32) Burchardt, Charit^* Annalen. Bericht über die Augen-Abt

33) Cicardi, La clinica oculistica di Pavia neir anno scolastioo 1884—85. Annali di Ottalmologia. XIV. p. 441.

34) Cheatam, W., Eye clinic. Americ Journ. of Ophth. p. 102.

35) Report of sixtj-three cases of eztraction of cataract. Arch. Ophth. New-York. XIV. p. 1.

86) C 0 h n, H., Blinden-Statistik. Real-Encyklopädie der gesammten Heilkunde. Med.-ohimrg. Handwörterbuch f. prakt. Aerzte. Aufl. IL

37) Augenkrankheiten (Statistik) E u 1 e n b u r g*s Realencjklop&die. 13. und 14. Lieferung.

38) Creniceanu Gjörgy, A vakok statistikäja haz&nkban. S.-A. aus Orvosi Hetilap. 17 p. und Szemeszet. p. 61.

statistisches. 121

39) Drake-Brockman. E. F. , A Statistical review of 108 cases of glan- coma. Ophth. Review, p. 189.

40) Dürr, Bericht fiber die ophthalmologische Tätigkeit in den Jahren 1881 bis 1884 nnd dber weitere hundert Star-Extraktionen nach A. y. Graefe's Methode nebst einer kurzen Mitteilung über die Blinden-Anstalt in Han- nover und einer Zusammenstellung der Erblindungsnrsaoben der jetzigen ZOgtinge. Hannover.

41) Eveill^, H., Becherches statistiques sur la Syphilis oculaire. Th^se de Bordeaux.

42) F i e u z a 1 , Gontribation k T^tude de la o^citä. Bulletin de la clinique nat. opht. de Thospice des Quinze-Vingts. III. p. 144.

43) Enumeration des opärationt pratiqu^ k la clinique pendant le S. trinaestre 1885. - Ibid. p. 200.

43a) Sommaire des maladies observ^es k la clinique pendant Tann^e 1885 (de trimestre). Ibid. p. 200.

43b) Enumeration sommaire des Operations et des maladies observees pen- dant le 1er semestre. Ibid. p. 144.

43c)~ Mouvement de la cUniqne pendant le 1er trimestre. Ibid. p. 80.

43d) Mouvement de la clinique pendant le deuxi^me trimestre de 1885. Ibid. p. 144.

43e) ~ Compte rendu de la clinique pour rannte 1884. Ibid. p. 1.

43 f) - Enumeration des Operations pratiquees k la clinique pendant le 4e tri- mestre 1885. Ibid. p. 258.

4dg) Enumeration sommaire des maladies observees k la clinique pendant l*annee 1885 (4e trimestre). Ibid. p. 258.

43b)—' Mouvement de la clinique pendant le quatri^me trimestre de 1885. Ibid. p. 258. .

43 i) Mouvement de la clinique pendant le iroisi^me trimestre de 1885. Ibid. p. 200.

44) Ger man, Theodor, Beitrag zur Eenntniss der Refraktionsverhftltnisse der Kinder im Sftuglingsalter , sowie im vorschulpfliohtigen Alter. Gen- tralbl. f. prakt. Augenheilk. p. 878.

45) Quaita, L., L'inizio della cliuica oculistica Senese. Resoconto per Tanno scolastico 1884—85. Siena 1885.

46) HOring, V., Bericht über die 25j. Wirksamkeit der Privat- Augenheilan- stalt in Ludwigsburg. Stuttgart. 19 S.

47) Jahresbericht, XXIII. der Dr. S t e f f a naschen Augenheilanstalt in Frankfurt a. M. (l. AprU 1884 bis 1. April 1885).

48) der Augenheilanstalt in Basel vom Januar 1884 bis Januar 1885 ; im Anftiuge des Gomite veröffentlicht von Prof. Dr. Schiess-Qemuseus. 83 S.

49) (7.) über die Wirksamkeit der Angenheilanstalt für Arme in Posen, nebst klinischer Kasuistik mit einer kurzen Abhandlung Über Cocain von Wicherkiewicz. Posen.

50) des allg. Krankenhauses zu Hamburg für 1884 (Statistik der Augen- abteilung) S. 51.

51) 21. über die Wirksamkeit der Dr. Jan y'schen Augenklinik in Breslau.

52) 3. aus Dr. Kleines Augenklinik zu Neisse.

122 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

53) Jahresbericht, VIII. von Dr. A. B r n n h u b e r in Regensburg. Za-

sammenstellung der im Jahre 1885 behandelten Augenkrankheiten und Bericht über die Klinik.

54) XVI. von Prof. Dr. H i r 8 c h b e r g's Augenklinik für 1885. Centralbl. f. prakt. Aagenheilkunde. Januar 1886. p. 29.

55) Xir. aber die Augenheilanstalt zu Zittau für die Jahre 1884 und 1885 nebst einem geschichtlichen Ueberblick über die ersten 25 Jahre seit Be- gründung der Anstalt erstattet von Dr. Otto Just

56) 15. der New- Yorker Augen- und Ohrenklinik vom 1. Jan. bis 30. Sept 1884. Prof. Dr. Knapp.

57) V. des Vorstandes des Vereins zur Unterhaltung der Augen- und Ohren- beilanstalt für Oberschlesien in Gleiwitz, vom 1 Oktober 1884 bis SO. September 1885.

58) III. über Dr. Sohreiber's Augenheilanstalt in Magdeburg vom 1. Januar bis 31. Deoember 1885.

59) 30. der Augenheilanstalt für Arme in Wiesbaden.

60) Karassevitsch, Beitrag zur Sehschärfe der Matrosen des russischen Meeres. Medic. Supplement zum Marinebericht Juni. (Russisch.)

61) Kaurin, Ed., Affeotions des yeux des l^preux de Thöpital de ReknAs. Revue g^n^ale d'Opth. p. 375.

62) Kerschbaumer, F. , Wie viele Blinde gibt es und kann es geben ? Wien. med. Bl&tter. 1886. Nr. 26.

63) Külliker, Alfred, Ueber markhaltige Nervenfasern der Netzhaut. In- aug.-Diss. Zürich.

64) L a u r e n t i e r, A., Wirksamkeit der Augenabteilung des Nicolai-Milit&r- hospitals in St. Petersburg. Medicinsky Joum. 1885. Juli. p. 213.

65) Lubinski, Die Resultate der Untersuchung der Sehschärfe der Marine- Soldaten. Medic. Pribaolenia k morskomon Iborniskon. Januar.

66) Machek, RechenschafUbericht der ophthalmol. Klinik von Krakau von 1877—1882. Przeglad lekars. 1884. Nr. 22, 24, 25, 26.

67) Magnus, H., Erster Bericht der augenärztlichen Klinik. Breslau.

68) Zur Blindenstatistik. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 357.

69) Die Blindheit und ihre Verhütung; mit besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse des praktischen Arztes. Deutsche Medicinal- Zeitung Nr. 16-20.

70) Nederlandsch Gasthuis voor behoeffcige en minvermogende ooglij- derste. Utrecht. Zes-en-twintigste Verslag. Mei.

71) 0 8 1 r 0 w B k 7, A., Kurzer Bericht über 147 Operationen. Westnik ophth. März-April, p. 140.

72) P r e s a 8 , Breve resefia estadistica de la clfnica oftalmolögica durante los

aüos de 1882, 83 j 84. Boletin de la clfnica oftalm. del Hospital de Santa Cruz. Nr. 1. p. 8, Nr. 2. p. 25, Nr. 3. p. 42, Nr. 4. p. 58. Nr. 5. p. 74.

73) Randall, B. Alex., The refraction of the human eye. Extracted fiom the Americ Joum. of the medic. scienc. XC. p. 123.

74) Augen Untersuchungen in den Schulen. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 500.

75) A study of the eyes of medical students. Reprinted from Transact Pennsylvania State medic. society. 18 p.

Statifitieehes. 123

76) Rapport 9e anniiel de 1a cliuiqne opbtalmologique de M. le Professeur Dr. Dor k Lyon.

77) Recheosehafts-Bericht, III. der Dr. Eönigshöfe r'schen Ver- eins-ÄngenheilaDstalt itlr weniger Bemittelte and Arme. Stuttgart.

78) Reich, Bericht über die Augenerkrankangen der Truppen des Kaukasus im Jahre 1884. Tiflis. (Russisch.)

79) ^ Die Krankheiten der Augen in unserer Armee. Russkaja med. Nr. 1—7.

80) Report, siztinth annual of the Masaaohnsetts charitable eye and ear in- firmary for the year 1885.

81) mzteenth annual of the Manhattan Eye and Ear Hospital New-Tork. September SOth 1884, to ootober Ist 1885.

82) eighth annual of the Preebyterian Eye, Ear and Throat Charity Ho- spital, Baltimore.

83) twenty-eighth annual for the year ending December Slst, 1884, of the Breadford Eye and Ear Hospital.

84) - for the Tear ended December 81, 1885 of the Wills Eye Hospital, Phi- ladelphia.

85) R e u s s , Prof. ▼. , Ophthalmologische Mitteilongen aus der 2. üniversi- t&tsaogenklinik in Wien. Wien. med. Presse. Nr. 22—52.

86) Riassnnto statistico della Glinica oculistica della R. Uniyersitä di Mo- dena. Spallanzani. XIV. p. 7—9.

87) Bichey, S. 0. , Determination of Tision in school ohildren. New-Tork med. Becord. April, p. 426.

88) Roberts, Gh., Statistics of eyesight in elementary sohools. Medic Times and Gas. I. p. 593.

89) Saint-Qermain, de, L. A. , Da traitement des maladies des yeux k THöpital des Enfants-Malades (1873—1884). Rev. mens. d. mal. de Tenf.

m. p. 17.

90) S a 1 1 i n i, G i n 1 i o, Un settennio di Glinica oculistica nella R. üniversita di Modena. Note diniche e qnadri statistici Modena.

91) Schenkl, Üeber hundert Frontalextraktionen. Prager Med. Wochen- schr. Nr. 32.

92) 8 G h i 0 1 s, Hj., Ophthalmometrische und optometrische üntersnchnngen Ton 969 Augen. Gentralbl. f. Augenheilk. S. 474.

9S) Sohl eich, Dr. G. , Die Augen der Idioten der Hei)- nnd Pflege- Anstalt Schloss Stetten in Wfirttemberg. Elin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 446 und Zeitschr. f. d. Behandlung Schwachsinniger und Epileptischer. Nr. 23.

94) Schmidt, E. , Ueber Sehneryenentzündung. (Aus der Universitätsklinik von Prof. Hirschmann in Gharkow.) Westn. ophth. p. 273.

95) Schmidt-Rimpler, Zur Frage der Schnlmyopie. Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. 8. 455.

96) Serebrenikow,E., Kurzer Bericht über 100 Augenoperationen in der Landpraxis. Westnik ophth. (Nov. Dec.) p. 408.

97) S i m i , A. , Inchiesta ottometrica nelle Scuole dall* Italia fatta per cnra dei coUaboratori del Bolletino. Riassunto degU esami praticati neu* anno 8Cola»tico. 1883—84. Boll. d'Oculist. VII. p. 173, 232, 252 und 301.

98) -> Riassonto generale delle visite oculistiche eseguite sugli agenti ed

]24 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

aflpiranti ad impieghi delle ferrovie Bomane durante Tanno 1884. BolL d'Ocal. VII. p. 211. 99) S k r e b i t z k 7 , A. , In welchem Verh&ltnisB steht in Buasland die Für- sorge f&r die Blinden zu deren Zahl ? Gedruckter Vortrag zum V. In- ternat. Gongress der Vorsteher und Lehrer der Blindenanstalten in Am- sterdam. Bonn. 15 S.

100) 8 t e f f a n, Ph.» In wiefern .entspricht unser zur Zeit üblicher erster Schal- unterricht — die ersten 3 Schuljahre, d. h. 7., 8. und 9. Lebensjahr um- fassend — den Anforderungen der Hygiene des Auges? Centralbl. f. allg. Gesundheitspfl. S. 124.

101) Universitäts-Augenklinik in Bern. Bericht über das Jahr 1883. Erstattet von Prof. Dr. Pflüger. Bern. 59 S.

102) V e r e e n i g i n g tot oprichting en instand-houding eener Inrichting voor ooglijders te Amsterdam. Twaalfde Verslag. Mei 1885.

103) Dertiende Verslag. Mei 1886.

104) tot hat Verleenen van Hulp aan Minver mögende Ooglijders voor Zuid- Holland, Gevestigd te Rotterdam. Twintigste Verslag, Coopen, de over het Jaar 1885. Met Bijlagen.

105) Villaret, Militär-Sanitftts- Wesen. Jahresbericht über die Leistungen und Fortschritte der gesammten Medicin von V i r c h o w und Hirsch. XX. Jahrgang. S. 588.

Adler (1) giebt noch als Anbang zu seinem 12. Jahresbericht eine tabellarische Zasammenstellnng von 45 in der Klinik behan- delten schweren Traumen, nach dem Hauptsitze der Verletzung ge- ordnet. Dieselbe bezieht sich auf Alter und Beschäftigung des Ver- letzten, Art und Ursache der Verletzung, Verschulden, Diagnose und Status praesens, Komplikationen, Sehvermögen, Verlauf, Therapie, Ausgang, Zeitraum von der Verletzung bis zur Aufnahme, Dauer der Behandlung, Schwere der Verletzung.

Zum Schluss teilt A. noch mit, dass er in 12 Fällen von Cor- nealtrQbung sehr gute Resultate durch Behandlung mit Elektrolyse erzielt habe. In allen Fällen trat auch eine Besserung der Seh- schärfe ein.

A n c k e (2) hat aus der Zahl der 16 800 Patienten, die in der Zeit vom Juli 1883 bis Oktober 1885 in der Hi rsch b er g'schen Klinik behandelt wurden, 100 Fälle von Keratitis parenchymatosa diffusa zusammengestellt. Es kommt 1 Fall auf 168 Patienten, also f % aller Fälle. Von den Betroffenen waren 62 männlichen and 38 weiblichen Geschlechts. In 38 Fällen waren beide Augen (aber nie gleichzeitig und in gleicher Intensität), in 22 Fällen das linke, in 36 Fällen das rechte Auge ergriffen. Im Alter bis zu 10 Jahren standen 31 Personen, im 11. bis 20. Jahre 37, im 21. bis 30. Jahre 16, im 31. bis 40. Jahre 7, im 41. bis 50. Jahre 3, im 51. bis 60.

Blindenstatistik. 125

Jahre 1 , im 61. bis 70. Jahre 2. Bei 3 Patienten war das Älter nicht notiert. In 37 Fallen fand sich sichere Lues (darunter 27mal kongenitale, lOmal acquirierte) und 24mal Lues dubia, wäh- rend 39 Fälle keinen Anhalt für Syphilis boten. Die Zähne waren bei 27 Patienten abnormal. Typische Hutchinson' sehe Zähne fanden sich 11 mal ; in 7 von diesen 11 Fällen bestand sichere Lues congenita. In 6 Fällen fanden sich keilförmige Schneidezähne (4mal Lues congenita, 2mal Lues dubia), in weiteren 10 Fällen geriefte and defekte Zähne. Die Patienten waren meistens elend, anämisch, schlecht entwickelt und klein von Wuchs. Der Verlauf der Krank- heit war in derselben Zahl der Fälle ein guter. Gompliciert durch stärkere Iritis waren 16 Fälle, durch Episkleritis 3 Fälle. In 16 BUUen fanden sich periphere Pigmentveränderungen im Augenhin- tergrunde.

Meyhofer (6) führt 12 Fslle unreifer Katarakt namentlich auf, in denen er durch Entleerung des Kammerwassers mittels Punk- tion und mit daran sich schliessender Linsenmassage die künstliche Reifang zu Stande brachte und spricht diesem Verfahren gegenüber der künstlichen Reifung durch Iridektomie das Wort. In 11 von diesen 12 Fällen ist die Keifung nach 2 6 Tagen eingetreten und wurde die Extraktion meist ca. 5 14 Tage nachher vorgenommen, b 1 Falle wurde nach Reaktion und Massage kein sichtbarer Erfolg auf das Vorwärtsschreiten der Katarakt ausgeübt.

Bogaiewsky (30) behandelte im Jahre 1884 (dem ersten, in welchem Augenkranke ins Krementchoughospital aufgenommen wurden) 62 Patienten. Katarakt-Extraktionen wurden 17 gemacht, Iridektomieu 9 etc.

[C i c a r d i (33) spricht der präparatorischen Iridektomie sehr das Wort, sei es um den Star zur vollständigen Reife zu bringen, sei es um den Erfolg der Operation überhaupt, wenn er aus irgend einem Grunde gefährdet zu sein scheint, zu sichern. Zum Beweise ffihrt er folgende Zahlen an : Von 152 in den Jahren 1881 85 nach (iräfe extrahierten Augen gingen 9 zu Grunde, also 5,92%, wäh- rend von 72 präparatorisch iridektomierten und nachträglich extra- hierten Augen nur 3 verloren gingen, also 4,16 ^/o; zur richtigen Würdigung dieses Unterschiedes muss hervorgehoben werden, dass der präparatorischen Iridektomie grösstenteils solche Augen unter- worfen wurden , welche ungünstige Momente für den Heilerfolg in sich bargen. Brettaue r.]

Cohn (36) macht in seiner Blindenstatistik zuerst eine Zu-

126

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten

sammenstellung der Zahl der Blinden in verschiedenen Ländern nach vorhandenen bezüglichen Statistiken, gibt dann eine Statistik der Blindenanstalten und berechnet die Zahl der Blinden, die in den einzelnen Iiandem auf 1 Anstalt kommt, folgendermassen :

in Belgien

1 Anstalt auf 368

> Schweiz

> 508

> Prenssen

» 591

» Nordamerika

» 643

> Dänemark

> 732

> Holland

> 796

» England

> 1044

> Oesterreich

» 1415

> Frankreich

t 1948

> Schweden und Norwegen

> 2790

» Italien

» 4920

» Spanien

> 8689

Hierauf folgt eine Statistik der Erblindungs-Ursachen nach den Zusammenstellungen der verschiedenen BUnden - Statistiker. Daraus ergiebt sich, dass unter 1000 Erblindungen nur 225 unabwendbar, 449 vielleicht vermeidbar und 326 absolut vermeid- bar waren.

[Nach J. Jekelfalussy kommen g^enwärtig auf 10,000 Seelen 13,3 Blinde (im Jahre 1872 blos 12,0). Seit 1869 hat die Zahl der Blinden um 2316 Individuen zugenommen. Greniceanu (38) schreibt >diese höchst ungünstigen Verhältnisse dem Mangel an Augenheilanstalten im Lande zu. In Budapest bestehen aller- dings 6: üniversitäts- Augenklinik, St. Rochus-Sp. , St. Johannes^ Sp., Stephanie-Sp. (für Kinder), Elisabeth-Sp. und Israeliten-Sp. Allein die Erfahrung lehrt, dass diese Anstalten zumeist nur aus der Haupt- stadt und der näheren Umgebung aufgesucht werden. Ausserdem sind noch: in Elausenbuig eine üniversitäts- Augenklinik, in Press- burg und in Kronstadt je eine Landesheilanstalt und endlich in Theresiopol eine kommunale. So bleibt der grosste Teil der Beichs- hälfte von solchen wichtigen Hilfsstationen entblosst. Cr. schlagt einen Fragebogen vor, um bei einer neueren Blindenzählung, die er von Sanitätsorganen ausführen lassen möchte, die heilbaren von den unheilbaren Blinden sondern zu können. Ungarn hat blos eine Blin- denlehranstalt. S z i 1 i.]

Die 108 f^lle von Glaukom, die Drake-Brockmann (39) beobachtete, verteilen sich auf 73 Individuen, die mit Ausnahme

Statistik des Qlankom's. 127

Yon 2 Europäern mmmÜich Eurasier*), Mohamedaner oder Hindu waren. Die Statistik der Augenbeilanstalt von Madras während der letzten 5 Jahre zeigt, dass das Glaukom die hohe Ziffer von 4,75 % der Augen-Affektionen bei der einheimischen Bevölkerung ausmacht, während es bei den in Madras wohnenden Europäern nur in 1 % der f^le vorkommt.

Unter den 108 Glaukomfällen waren 45 von akutem und 63 ton chronischem Glaukom, lieber die Ursachen giebt folgende Ta- belle eine Uebersicht:

I. Akutes Glaukom:

a) primäres Glaukom: Nervöse Ursachen

4

Verletzungen Fieber

4 2

Operationen bei den Eingeborenen

Atropin

Gelenkrheumatismus

2

1 1

Unbekannte Ursachen

15-

Vorhandensein von Katarakt

15

b) sekundäres Glaukom:

Irido-Choroiditis

1

45

n. Chronisches Glaukom:

a) primäres Glaukom : Metrorrhagie 2 Nervöse Ursachen 2 Alkoholismus 2 Unbekannte Ursachen 55

b) sekundäres Glaukom: Irido-Choroiditis 2

63.

Für die Behandlung des akuten Glaukoms empfiehlt D r a k e- Brockman die Iridektomie bei gleichzeitigem Gebrauch von Eserin und die Extraktion der Linse, sobald sie getrübt ist. Beim chronischen Glaukom erzielt er die besten Erfolge durch die Skle- rotomie in Verbindung mit Eserineinträufelungen.

*) So oennt man in Indien die weissen Abkömmlinge von einem Enro- pfter und einem Hiadaweib.

128

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Die erhaltenen Resultate veranschaulicht folgende Tal

1

ohne Ver-I

besserung

9¥D

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-e

«

II

>

II >

II >

II

(3

a. Akutes Glaukom:

Eserin und Iridektomie

14

1

2

3

2

(

Eserin und Iridektomie mit

1

Extraktion der Katarakt

6

3

1

3

^

Eserin und Sklerotomie

3

^

Eserin allein

1

^

b. Chronisches Glaukom:

Eserin und Iridektomie

28

7

_

3

1

1

>

Eserin und Iridektomie mit

Extraktion der Katarakt

7

2

3

1

1

Eserin und Sklerotomie

4

1

2

-J,

Eserin allein

1

1

I

40 Fall^

6 9

8 1

9.

7

29 FälU

10 2 3

Dürr (40) hat von 1881—1884 8167 Kranke behan grosste Anzahl der Erkrankungen waren solche der Co nämlich 32,1 ^/o, und der Cornea, 25,3 ^/o. Operationen h^ ausgeführt.

Die Blindenanstalt von Hannover zahlt 98 blinde Ins Blindheitsursachen verteilen sich folgendermassen :

1. Angebome Blindheit:

Mikrophthalmie und Anophthalmie

M^alophthalmie

Angebome Katarakt

Choroiditis

Atrophie des Optikus

Retinitis pigmentosa

2. Idiopathische Augenerkrankungen:

Blennorrhoea neonatorum

Conjunctivitis diphtheritica

Homhauterkrankungen

Choroiditis

Katarakt

Atrophie des Optikus

Glaukom

Myopie

21

4^

1(

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5

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1

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2507

2701

2265

566»

5678

1642

1551

2581

24899

m

398

322

-

442

84

49

-

-

22s»

2S03

1943

-

5236

1540

1502

-

-

4489

8863

-

-

9809

1125

915

-

-

16,7

22,0

-

-

22,2

13,6

18,66

-

_

TT

Sät

1

4i

'f

1

S

1884

1884

UM M.'

1884

1884

1

53 81

25 1

S

8 9

56 53 3

15 i 11 15

16 171

45 30

18 12

6 3

48 47 9

15 33 20 46

U 5

226

44

20

1 19

12 9 3

24 11

1

9

3S 27

3

1

140

100 92

54 2

1

6 6 3

81 76

1

11 5 38 25

3 14 2

7

4

314

72 55

48

7

8 9

69 69

5 2 48 68

42

4

3 313

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11

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pt

Tabelle IV. Operationserfolge.

1

b

2

H

»JJ9

s

Anstalten.

Jahrgang.

Zahl der operirten nicht oomplicirten Gataracte.

Vollkommener Erfolg: 8 = 1 bis S < tV-

|A

PüOQ 00

o II

GQ

.*

1 -J

II

GQ

i >

o(e>

8

Bern, Prof. Dr. P f 1 fi g e r

1885

81

81

.

9

Badapeet, Prof. Dr. Schulek

1885

205

140

63

2

0,98

10

Dorpat, Prof. Dr. B&hlmann

1885

25

22

3

11

Erlangen, Prof. Dr. S a 1 1 1 e r

1885

61

60

-0

12

Qieasen, Prof. Dr. y. H i p p e 1

1885

20

19

1

5

13

Königsberg, Prof. Dr. Jacob- son

1885

108

107

1

0,93

14

Krakau, Prof. Dr. Rjdel

1885

62

56

3

3

4,84

15

Wurzbarg, Prof. Dr. Michel

1885

64

61

1

2

8,12

17

Hannover, S.-B. Dr. Dflrr

1885

81

29

2

21

Jaroelan, Dr. Kazanrow

1885

88

80

6

2

2,27

28

Rotterdam, Dr. yan Moll

1885

17

17

28

Budapest, Dr. y. Siklössy

1885

122

114

6

2

1,63

29

Earlsrohe, Hofrat Dr. M a i e r

1885

41

38

2

1

2,4

32

Payia, Dr. Cicardi

y.6.XI.84- 8. VII. 85.

54

42

9

3

5,56

42

Paris, Dr. Fieazal

1885

355

288

53

14

4

50

Breslau, Dr. J a n y

1885

51

50

1

1,8

53

Berlin, Prof. Dr. Hirsohberg

1885

79

78

1

1,26

54

Zittan, Dr. Jus t.

1885

78

74

2

2

2,5

57

Magdeburg, Dr. Schreiber

1885

18

17

--

1

5,56

58

Wiesbaden , Dr. Pagen- steoher

1885

54

49

4

1

1,85

76

Lyon, Prof. Dr. Dor

1885

27

26

1

80

Boston, Dr. Derby

1885

86

71

10

5

6,0

4

Wien, Dr. Hock

1884

13

8

3

2

15,4

46

Frankfurt, Dr. Steffan

1884

20

18

2

L

•* ^r ^

1ft«5i nnH

Befraktion der Neugeborenen. ]^29

3. Verletzungen: 15 Fälle.

Augenverletzungen 2

Kopfverletzungen &

Missglückte Operationen 2

Sympathische Ophthalmie 6

4. AUgemein-Erkrankungen : 15 Falle.

Cerebrale Atrophie des Optikus 9

Choroiditis nach Typhus 1

Choroiditis nach Scharlach 1

Keratitis nach Scharlach 1

Keratitis nach Masern 2

Atrophie des Optikus nach Masern 2

Glaskörpertrübungen nach Morbus maculosus 1

Keratitis scrofulosa 8

unbestimmte Ursachen 10.

Die Blindheit bei den Insassen der Anstalt war unvermeidlich in

45,9 % der Fälle , in 39,7 Vo konnte sie vermieden werden und in

14,4^0 war nicht zu bestimmen, ob die Blindheit unvermeidlich

war oder nicht.

[E V e i 1 1 e (41 &nd unter 10,000 Kranken der Klinik in Bor- deaoz 311 Falle, deren Augenaffektion durch Syphilis hervorgerufen war. Die häufigste Augenerkrankung war die Iritis (95 Fälle), dann die Chorioiditis (59) und die Neuritis nervi optici (58). Die übrigen Erkrankungen sind selten ; die Lähmung des N. oculomotorius ist ungefähr in 4 5 % vorhanden , und die Syphilis im Allgemeinen als ursächliches Moment in ungefähr 30 *^/o. Michel.]

F i e u z a 1 (42) bespricht Eingangs die Arbeiten von Mag- nus über Ursachen und Verhütung der Blindheit und fügt dann die durch das Ministerium des Innern über die Blinden in Frank- reich gepflogenen Erhebungen in Tabellen au.

Diese Tabellen zeigen, dass in Frankreich und Algier 3794 Blinde Ton 6—21 Jahren und 34 838 erwachsene Blinde sich befinden, also 9,48 : 10 000 Einwohnern.

Germann (44) untersuchte 110 Säuglinge, somit 220 Augen.

Es ergab sich, dass innerhalb der ersten Lebensmonate ausnahmslos

Hypermetropie bestand und zwar von etwas unter 1 D bis zu 12 D.

H bis zu 1 D hatten 8 Augen, von 1 4 D 95 Augen, von

4 8 D 98 Augen, H von mehr als 8 D 19 Augen.

Dem ersten Lebensmonate gehörten 168 Augen an , auf diese

JftbrMboiioht t Ophthalmologie. XVI. 1886. 9

130 Pathologie und Therapie der Aageoksankheiteii.

yerteilen sich die erwähnten Grade der H., wie folgt: 2,38%, 36,30%, 60 >, 11,80 <^/o.

Auf den 2. Lehensmonat kommen 40 Augen ; davon entfielen auf die erste Klasse der H. 10 Vo, auf die 2. 65 % nski wf die 3. 25 >. Die Durchschnitts-H. »Immtlieher Amgen betrag 4,84 D, die für den L Lebensmonat 5,37, für den 2, 3,30 D.

Später ergiebt sich eine Abnahme der H., also eine Befrak- tionserhohung, bedingt durch das Wachstum.

6. bestimmte femer die Refraktion der Augen Yon 66 Kindern im Alter von 1^ 10 Jahren, die bis dahin keiner Beacb&ftigung ob- gelegen und keinerlei Unterricht genossen hatten« Von diesen 132 Augen kommen 119 (8&V$) auf H., 9 (7 %) auf G. und 4 (3%) auf M.

Die höchste H. betrug 9 D, die Dorchscbnitts^H. 8,27 D, die Durchschiötts-Refraktion 1,72 D.

85 Kind^ waren Anisometropen von im Maximum 2 D Diffe* rena^ Je jünger die Individuen, desto mehr H.

{Im Schuljahre 1884/86 (15. Januar 5. November 188&) be- handelte Guaita (45) auf der Üniversitats-Augenklinik in Sieoa 1492 Patienten (davon 176 stationär, 1316 ambulatorisch). Es wtur^ den 20 Kataraktextraktionen gemacht» alle mit gutem (operativ4ecb- nischem) Erfolgie, 39 Iridektomien und 63 Operationen an den Li- dern wiegten Trichiasis und Entropion. Brettaue rj

Schiess**Gemuseus (48) behandelte poliklinisch 1779 Fa- ttentan und Machte 179 Operationen. Di^ meisten Kranken liefen ten die Monate Januar , März , Juli , die wenigsten November und Deoember« Die Altersklasse von 10 20 Jahren stellte das grosste Erankenkontingent) nämMch 22,77 %. Die Altersklassen von 50—70 JaJuren und darüber stellten die wenigsten Patienten. Extraktionen von nicht komplicierten Altersstaren wurden 40 ausgeführt, davon 37 mit vollem, 3 ohne Erfolg. Der Procentsatz der einzelnoi E^ krankungen ist folgender:

Gonjunktiva 25,63 Vo

Cornea 29,17 »

Sklera 0,51 »

Iris, GcNrpus ciliare 4,05 »

Choroidea 1,01 »

Glaukom 0,96 »

Amblyopie 0,84 »

Retina, Nervus Opticus 3,59 »

Lepritoe Angenerkrankungen. 13 X

Corpus vitreum 0,62 ®/o

Lena 6,30 >

Bulbus, Orbita 2,14 »

Refractio 11,52 »

Aooomodatio 2,47 >

Muskeln, Nerven 2,36 >

Thranenorgane 3,15 >

Lider 5,68 >

In der Kew-Yorker Augenklinik (56) wurden vom

1. Januar bis 30. Sept. 1884 4659 Augenkranke behandelt, darunter

236 Aufnahmen. Es wurden 366 Operationen ausgeführt (36 Ea^

taraktextraktionen, 30 Nachstaroperationen mit 1 Verlust).

Karasseyitch (60) untersuchte 1510 Matrosen auf ihre Seh- schärfe und Refraktion und &nd 77,6% Emmetropen, 14,4% Hy- permetropen, 7,8 Wo Myopen. Die Sehschärfe war in 45,76 % > 1 und = 1 bei 30,74%.

unter den 64 von E a n r i n (61) untersuchten Leprakranken des Spitals von Reknäs zeigten 41 (64,1 %) Augenerkrankungen; bei 37 (90,2 Vo) derselben waren beide Augen afßciert, 6 (14,0 %) waren Yollkommen blind. Von 37 (35,1 %) an der anästhetischen Form Erkrankten hatten 13 (35,1 >) normale Augen und 24 (64,9 %) litten an Augenerkrankungen.

Von 7 an der anästhetischen Form Erkrankten, die vorher an der nunmehr geheilten tuberkulösen Form gelitten hatten , waren 3 (42,9 %) normal, während 4 (57,1 %) an den Augen litten.

Von 14 Eranken der tuberkulösen Form hatten 6 (42,9 %) nor* male Augen, 8 (57,1 ^/o) litten an Augenaffektionen. 5 ehemak von der tuberkulösen Form Ergriffene, nun Geheilte, hatten sämmtlich Angenerkrankungen.

Die anästhetische Form zeigte folgende Augenaffektionen: Lag- ophthalmus paralyticus, Xerosis corneae, Synechiae post., Cataracta, Phthisis bulbi, und einen Fall von Obscuratio corneae. Die beiden eisten Erkrankungsformen waren die häufigsten.

Die tuberkulöse Form hatte folgende Erkrankungen der Augen aufzu- weisen : Obscuratio comea, Leucoma corneae, Synechiae post. et Iritis, Tuberculum sclero-comeale, Tuberculum iridis, Cataracta, Phthisis bulbi« Während der Jahre 1883—1884 hat K. folgende Operationen an Leprosen gemacht : 2 Kataraktextraktionen , 10 Tarsoraphien, 3 Keratotomien, 3 Iridektomien und 1 Punctio corneae.

Kerschbaumer (62) wendet sich unter Hinweis auf seine

9*

132 Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

Schrift: »Die Blinden des Herzogthums Salzburg etc. WieBbaden^ 1886c gegen die Blindenstatistiker, welche mit seiner Behauptung, daas »25 Blinde auf je 10 000 Einwohner, die von jeder Kultur und Hygiene uneingeschränkte, maximale Zahl darstellen, welche man durch Hinzutreten Ton Trachom auf 30 steigern kann«, im Wide^ Spruche sich befinden. So bezeichnet er die Angabe von Magnus, dass in Italien nach S o r m a n i auf Grund von in den letzten U Jahren an 2 Millionen Rekruten gewonnenen Beobachtungen 75 bis 90 von 10 000 blind sein sollen , als fehlerhaftes Citat. Er glaubt, dass sich Sormani, nachdem von 10 000 Stellungspflichtigen 75 bis 90 auf beiden Augen, oder auf einem Auge blind oder schwach- sichtig seien , verrechnet habe. Dem Referate F e u e r^s an das un- garische Ministerium, wonach von 100,000 Einwohnern des Toron- taler Komitates 1000 in Folge von Trachom zu blinden Bettlern geworden seien, hält E. entg^en, dass es sich thatsachlich nnr um 49 (80 unheilbare, 19 heilbare) Trachomblinde, also 5 : 10000 handle. Dem durch einen Rechnungsfehler erreichten Resultate von Magnus gegenüber, dass von 10 000 Kindern der Stadt Breslau im Alter von 0 5 Jahren 10,70 erblinden, berechnet er die Erblind- ungsgefahr für dieses Alter nur auf 1,28 : 10 000 aus den Magnus'- schen Untersuchungen. Femer findet er , dass Magnus bei der Berechnung der Erblindungsgefahr desselben Alters für die Provinz Schlesien in 8 Rechnungsfehler verfallen sei, zwei, welche die Ver- bal tnisszahl auf 18 emporgeschnellt hätten , und einen dritten , der dieselbe wieder um das Fünffache verminderte, so dass er zufällig blos einen um das Dreifache zu hohen Wert 3,57 gefunden habe.

Sodann sagt E., er habe nachgewiesen, dass Cohn (Blinden- statistik, Eulenburg's Realencyklopädie) nur durch den Umstand dazu gekommen sei, das Centrum und den Westen Frankreichs gegen Blindheit für ziemlich immun zu halten, dass er übersehen, dass in den Departements Seine und Vend^ die ausserhalb Blindeninsti- tuten lebenden Blinden überhaupt nicht gezählt worden sind. Die unglaubwürdig niedrige Ziffer für die ungarische Militärgrenze und Oesterreich mit 5,1 und 5,5 Blinden auf 10 000 der Bevölkerung nach der Zählung vom Jahre 1869 haben bei der Zählung 1880 eine den thatsächlichen Verhältnissen mehr entsprechende Korrektur er- fahren, nämlich 18,2 und 9,1 : 10 000 und E. erwartet von der Volks- 2&hlung 1890 den Nachweis, dass in Oesterreich durchschnittlich min- destens 10, in der Militärgrenze mindestens 15 Blinde auf 10000 Einwohner entfallen.

Markhaltige Nenrenfasem.

ISS

Besonders wendet sich £• gegen den oben referierten AuftatE ▼on Dr. Skrebitzky: In welchem Yerhältniss steht in Rnssland die Ffirsorge für die Blinden zn deren Zahl? und behauptet ge- radezu , dass Skrebitzky die Blindenzahl um mindestens das Zehnfache übertrieben habe. Zum Beweise vergleicht er in einer Tabelle die von letzterem angegebenen Zahlen mit denen von yer^ schiedenen anderen Völkern. In einer 11. Tabelle führt K. die ein- zeben Gebrechen auf, welche in Oesterreich Befreiung vom Militär- dienst bedingen, und die Anzahl der von je 10 000 untersuchten Wehrpflichtigen, die wegen derselben zurückgestellt oder geloscht worden. Darunter sind aufgeführt wegen Krankheiten der Augen im Jahre 1876: 245; 1875: 250, 1874: 260.

In Tabelle III. sind die Augenkrankheiten nach dem amtlichen Schema specificiert, doch ist nicht die Zahl der auf einem Auge und auf beiden Augen Blinden oder Schwachsichtigen separat angegeben.

Von je 10 000 Wehrpflichtigen mit der Körperl&nge Ton 1,554 m an anfw&rts wurden im Jahre 1876 lorückgeatellt oder gel($echt wegen

o

I TS

11 ^8

O

eS 5 d)

o a S

mit

Chronischer Entsündong und st&ndiger Verbildung

der Thr&nenorgane Chroniflcher Entsündnng und ständiger Vorbildung

der Lider Chronischer Entzündung der Bindehaut Kumichtigkeit Schielen

Ständiger Verbildung der' Regenbogenhaut TrfibuDgen and Narben der Hornhaut Schwachflichtigkeit, schwarzem Star Graoem Star Schwund des Angapfels Erblindung auf einem oder beiden Augen Sonstigen Krankheiten des Auges

6

8

5

11

22

2

42

0

5

39

13

20

6

12 22 26 34

11 114

5

15 11 21

2

11 16 20 46

10 80

3 10

7

15 22

Summe 1 136

316

245

Es giebt demnach unter je 10000 Stellangspflichtigen durchschnitt- lich ungefähr 171 mit Sehstoning oder Blindheit eines oder beider Augen Behafteten; in Zara 96, in Lemberg 211.

unter 52 180 Patienten der Züricher ophthalm. Klinik und Poliklinik und der Privatklinik von Prof. Homer aus den Jahren 1872—1883 «and Kolli ker (63) 59 = 0,111 Vo mit markhaltigen Neryenfasern der Netzhaut behaftete Individuen. Meist ist diese

134 Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

Anomalie einseitig, anf beid^i Augen kam sie in 13,7 ^/o vor. In 81,34 Vo wurde sie nach oben, ebenso oft nach unten, in 25 ®/o nach innen und in 11 Vo nach aussen beobachtet, doch nie bis in die Macula reichend. Von den Betreffenden waren 62 % Männer, 38 ^/t Frauen, und fanden sich 47,9% Myopen, 31,3% Hypermetropen, 20,8 % Emmetropen. In 13,57 Vo der Falle waren zugleich Defor- mitäten des Schädels und des Körpers vorhanden und zwar stärkere Entwicklung der markhaltigen Nerrenfasem mit grösserer Assymetrie der entsprechenden Eopfhälfte. 15,2 % der mit der Anomalie der Netzhaut Behafteten hatten Strabismus und zwar ll,8®/o Strabismus divergens , 3,4 ^/o Strabismus conreigens. Centrale und periphere Sehschärfe wurden nicht vermindert gefunden, dagegen bestanden Skotome entsprechend der Ausdehnung der markhaltigen Nerven- fasern. Der Farbensinn war unverandert.

Laurentier (64) behandelte 1884 im Ganzen 856 Augen- kranke, hauptsächlich aus den Garde- Regimentern, darunter 51,2^/« Gonjunktival- und 16,18 ^/o Comealerkrankungen. Den grossten Procentsatz der Erkrankten geben die neueingetretenen Soldaten. Operationen wurden 19 ausgeführt. Die meisten Augenaffektionen kamen vor zur Frühjahrs- und zur Lagerzeit, die wenigsten am Ende des Sommers und Anfang des flörbstes.

Die Zahl der von L u b i n s k i (65) untersuchten Marinesoldaten betrug 6556. Davon waren 47 ®/o Emmetropen , 43,4 Vo Hyperme- tropen , 2,9 ^/o Myopen, 2,4 Vo Astigmatiker und 5 ^/o Farbenblinde. Von den Emmetropen hatten 61,2 %, von den Hypermetropen 78,5 % V > f .

Im Zeitraum von 6 Jahren sind in der ophthalmiatrischen Klinik von Erakau (66) 7605 ambulante und 1097 stationäre Kranke, zusammen 8713 behandelt worden. Die Zahl der Krankheiten be- trug 10 228.

Die Juden , die 10 % der Bevölkerung Galiziens ausmachen, sind häufiger als die Christen von Augenleiden befallen, wie dies aus nachstehendem Yerzeichniss ersichtlich ist. Es wurden behandelt:

Christen

Juden

Zusammen

kranke Juden nach 7o der BeTÖlkerung

1877

916

357

1273

28,0

1878

998

393

1391

28.2

1879

887

508

1395

36,4

1880

1098

390

1488

26,2

1881

1038

522

1560

33,5

1882

1162

444

1606

27,6

6099

2614"

8713

30.0

Die BHiidheit and ihre Verhttttmg.

1S5

Rekapitulation der in diesen 6 Jahren in der Eliiiik ansgoführton

Operationen :

1877 187S

215 44

EMarakioperationen Opeiationen an der Iria

» Cornea

Enukleationen

» Go^junktiva

> Sklera den Lidern 3

> Muskeln 5 9 Thränenorganen 29

248 78 8 8 2 6 1 26

18T9

275 (7

U 1 8 16 11 82 8

1880

288

75 4

2 11

6 86

8

1881

226 86 6 7 1

16 8

84 7

1882

249

76 10

8 2 5 6 8& 8

Bei 391 Iridektomien ging Smal ein Ange verloven und zwar einmal durch Wundeiterung und 2mal dureh Iridocyclitis plastica. In allen 3 Fällen handelte es sich um Iridektomie wegen Glaiukoma. Magnus (67) hat im Jahre 1884 2275 neue Kranke behan- delt und 147 grossere Operationen gemacht, darunter 30 Katarakt- Extraktionen nach y. 6 r a e f e. In 21,01 Vo lag der Augenaffektion ein Allgemeinleiden zu Grunde. Die Krankheitsursachen lassen sich tolgendermassen einteilen:

Scrofnlose 16,79

Syphilis 0,61

Masern 1,32

Gehirn und seine Hüllen 0,52

Tabes 0,39

Albuminurie 0,21

Anämie 0,21

Phtisia 0,21

Schwangerschaft und Kindbett 0,21 Diphteritis 0,13

Hysterie 0,13

Scarlatina 0,8

Typhus 0,4

Gesichtserysipel 0,4

Morbus Basedowii 0,4

Dem Bericht sind 3 Tabellen beigefügt, welche die in der Klinik beobachteten Fülle doppelseitiger Blindheit, sowie des reckten und des linken Auges enthalten«

Der Abhandlung Ton Magnus (69) über die Blindheit und ihre Verhütung sind die gleichen statistischen Zusammenstellungen zu Grunde gelegt, die in dessen Aufsatz, die Blindheit, Entstehung

136 Pathologie und Therapie der Aagenkrankheiten.

und Verbreitung, Breslau 1883 figurieren (vergl. diesen Bericht, 1883. S. 190).

Rand all (74) macht es sich zur Aufgabe, die ausgedehnte, zerstreute, statistische Litteratur über Refraktion von Augen zu sammeln und zu vergleichen. Vornehmlich richtet sich sein Interesse auf Augen von Kindern, weil er an ihnen das typische oder normale Auge zu finden hofft, und sucht die Wandlungen zu beobachten, welchen die Augen während des Eörperwachstums unterliegen. Er klagt über die grosse Verschiedenheit der Untersuchungen, welche zum Teil von der mangelhaften Definition der Begriffe Emmetropie, Myopie und Hypermetropie herrührt. Auf Grund von weit über

. 200 verschiedenen üntersuchungsreihen , welche er fast ausschliess- lich deutschen Forschem verdankt, gelangt R. zu folgenden Ergeb- nissen :

1) Emmetropie ist im mathematischen Sinne ein fingierter Be- griff. Aber auch angenäherte E. mit einem Spielräume von + 0,5 D kommt nicht häufig vor und erscheint in keinem Lebensalter stärker als in 10 Vo vertreten.

2) Myopie ist bei Neugebomen so gut wie unbekannt und auch in den ersten Jahren selten. Bei jungen Leuten, deren Augen durch die Schule nicht übermässig angestrengt worden sind, zeigen sich etwa 10 % myopische Augen ; hingegen ist der Procentsatz in den höchsten Klassen der gelehrten Schulen, zumal in Deutschland, weit grosser und kann sogar die Hälfte aller Fälle überschreiten.

8) Hypermetropie ist bei Neugebornen, mit sehr geringen Aus- nahmen, der gewohnliche Refraktionszustand. In den ersten Kinder- jabren sinkt die Procentzahl der Hypermetropen sehr langsam. In welchem Grade während der Schulzeit die Anzahl derselben abnimmt, hängt von den Anforderungen der Schule ab; in Elementarschulen ermittelte man im Durchschnitt 76 Vo hypermetropische Augen, wäh- rend man in den höheren Schulen nur 50% üebersichtige antraf.

Zum Schluss giebt R. eine Zusammenstellung der statistischen Bibliographie.

R a n d a 1 1 (75) untersuchte die Augen von 92 Studenten in Philadelphia und zwar auf Sehschärfe, manifeste und ophthalmosko- pische Refraktion, bestimmte den Nah- und Fempunkt und machte ausserdem eine Untersuchung der Insufficienz und des Augenhinter- grundes.

Er fand unter 180 Augen

AugenerkrankongiBii beim Militär. 137

32 Emmetropen = 18,8 % 17 Myopen = 9,5 %

131 Hypermetropen = 72,8%. T80. Interessant ist der Vergleich zwischen manifester und ophthal- moskopischer Refraktion von 142 Augen:

manifeste ophthalmoskopische Refraktion

51 Em. = 36 > 31 Em.

37 H. = 26 > 92 H.

54 M. == 38% 19 M.

142 142

Die Akkommodationsbreite war im Durchschnitt 9,17 D ; nur wenige Augen hatten eine solche von mehr als 11 D und weniger ab 7,5 D.

Zum Vergleich zieht R. vier anderweitige Tabellen von Refrak- tioDsprüfungen von Studentenaugen heran, nämlich 2 von Gohn in Breslau, 1 von Gollard in Utrecht und 1 von Van Anrvoy in Leyden. Unter den Breslauer Studenten findet sich eine grossere Anzahl von Myopen und ein höherer Durchschnittsgrad der Myopie, wahrend die Ergebnisse in Holland mit denen in Amerika ziemlich übereinstimmen« Der Verfasser klagt, dass der Augengrund in keinem Fall normal erschien , sondern dass die Aderhaut stets derartige Störungen zeigte, dass sie ärztlicher Obhut bedurfte. Die intraocu- laren Störungen rühren nach R a n d a 1 1 von angestrengter Arbeit her und erzeugten den typischen Studentenaugenhintergrund, an wel- chem einzelne deutsche Professoren den Fleiss ihrer Zuhörer schätzen aoUen.

Der Bericht von Reich (78) enthält sehr genaue statistische Angaben über die Augenerkrankungen der Truppen des Kaukasus im Jahre 1884, ausserdem Beobachtungen mehrerer Militärärzte über die Wirkung der neuen Mittel wie Jequirity, Sublimat, Cocain etc. Reich (79) findet nach neueren Angaben die grösste Zahl der Angenerkrankungen in den Militörbezirken von Odessa, Kiew und Warschau (in verschiedenen Jahren von 41 % 103 ®/o) , die ge- ringste in den Bezirken von Sibirien und Turkestan (9 22,7 %). In der Armee sind erblindet

1881 1882

auf beiden Augen 115 50

» einem Auge 389 203

behielten mangelhaftes Sehvermögen 762 837.

138 Pathologie «ad Tlienipie der AngentoanMinteD.

Während in der englisehen Annee die Angenerkrankongen nur 15 %, in der prenniechen 25 % , in der fnaHsomehen 36 ^/o, in der italieniachen 67 % ansmachen, ergiebi rieh in der nuaiechen, die fieberkranken nicht mitgerechnet, 91 Vo (1882).

Der 6. Jahreabericht der Masaaehaeette Charitable Eye and Ear Infirmary (80) enthält anaeer den in den Tabellen ao^ef fihrten Daten noch eine tabellarische Ueberaicht fiber 94 Sta^ Operationen, die in der Zeit yom 1. IX. 1884 bis 1. IX. 1885 aus- geführt wurden. Dieselbe bezieht rieh anf (Geschlecht, Alter, Na- tion des Operierten, Daner der Beifimg nnd Art der Katarakt, Funk- tion des Anges, Art der Operation nnd der Anästhesiemng, Heünngs- procesB, Daner der Behandlung, errrichte Sehschärfen

Von den Operationen wurden 74 nach modifirierter t. Grae- fe'scher Methode, 1 nach Le Brun, 8 nach de Wecker aos- geffihrt; 7 traumatische und 1 wricher Star wurden durch Suction entfernt. Der Erfolg war bei den nach ▼. Graefe'scher Methode ausgeführten Operationen in 62 Fällen =^ 84% gut, in 7 Fallen ^ 9 % mittehnäsrig, in 5 FOlen = 7 % schlecht (8 » 0). Bei den nach de Wecker operierten 8 Fällen waren 5 gut, S mittel- mässig, kein Verlust. Die per suctionem operierten Falle hatten sämmtlich vollen Erfolg.

Von den 5 Verlusten erfolgten 4 durch Sepsis (3 durch Pan- ophthalmie, 1 durch Keratitis purulenta mit Iritis) und 1 durch Cyklitis.

Die Anästheriemng wurde in 68 Fallen durch C!ocain bewirkt, in 24 Fällen durch Aethernarkose; 2 E%lle wurden chne Anästhe- ticum operiert.

V. R e u 8 8 (85) machte 97 Operationen an der Linse, nämlich 71 Extraktionen und 26 Discissionen. Erfolg s. Tabelle IV. SämmÜiche Operationen am Bulbus wurden unter Anwendung Ton Cocain ge- macht. Als Verbandmittel wurde Jodoform, zum Waschoi Borsäure- lösung verwendet.

Während des Schuljahres 1884 -85 wurden an der Univer- sitätsaugenklin ik zu Modena (86) 1139 Patienten behan- delt, davon 996 ambulatorisch. Es wurden 136 Operationen ausge- führt, darunter 26 Eataraktextraktionen und 50 Glaukomiridekto- mien. Bei 13 unter 17 Staroperierten wurde Astigmatismus beob- achtet und zwar von 1 7 D.

In dem 8eptennium 1877 1884 wurden an der von Manf redi geleiteten Univ ersitäts^A ugenklini k zu Modena (90)

VoTkoromen von Aitigmattsmns.

189

8205 Aügenkranke behandelt. Die einzelnen Erkrankungen yerteilen sich folgendennassen: Gonjunctiva 45,06 ®/o (Trachom 10,56%), Cornea 22,81%, Sklera 0,18%, Iris 2,65%, Ciliarkörper nnd Cho- roidea 0,39 % , Glaukom 3,04 %, Retina 2,42 % , Optikus 1,82 >, Lens 5,38 % , Corpus vitreum 0,14 % , Bulbus 0,34 % , Refractio 2,63 °/o, Accommodatio 0,33 %, Amblyopie 0,80 %, MuscuU 0,67 %, Palpebrae 5,78 <»/o, Organa lacrymalia 4,78%, Orbita 0,17 ^o, Tu- moren 0,19 % , angebome Anomalien 0,12 %. Unter den 588 aus- gef&hrten Operationen waren 166 Eataraktoperationen mit 16 Miss- erfolgen und 123 Glaukomiridektomien. Nach EinfQhrung der Anti- sepsis sanken die Misserfolge von 9,63 % auf 5,04 %.

Schiötz (92) untersuchte 969 Augen von 485 Zöglingen der Cathedralscbule zu Christiania im Alter von 6 20 Jahren. Dabei &nd sich 470mal Emmetropie, 59mal Hypermetropie, 328mal Myopie, 112lDal einfacher oder gemischter Astigmatismus.

Bei den 272 enunetropischen Individuen fand sich 198mal E/ beiderseits und 74mal E. einseitig. Diese 74 hatten in 29 Fällen auf dem anderen Auge M., in 19 Fällen H., in 24 Fällen Astigma- tismus, in 2 Fällen gemischten As.

Bei 59 hypermetropischen Augen , die sich auf 41 Individuen Terteilen, war 48mal die H. < 2 D. Die 328 myopischen Augen bmen auf 185 Schüler, 143 hatten beiderseitige M., 42 nur auf onem Auge, das andere Auge zeigte 29mal E. , 13mal einfEbchen oder gemischten As.

Der Homhautastigmatismus, resp. der Totalastigmatismus des Auges fand sich nach Procentzahlen

In der Stärke von

0 < 0,25 D

0,25 < 1,0 D

= 1,0 D

> 1,0 < 2,0 D

2,0 D oder mehr

bei £.

22,13

53,20

28,20

1,27

0,20

H.

15,25 50,85 15,75 15,25 3,40

88,14 8,89 8,89 1,69 8,89

M.

22,26

43,90

26,83

4,27

2,74

74,09

16,46

5,49

1,22

2,74

Die fettgedruckten Zahlen beziehen sich auf den Totalastigma- tismus, die anderen auf den Homhautastigmatismus.

Es fand sich dieser Astigmatismus also bei 85 von 328 Myopen (25,9 •/o) und nur bei 7 von 59 Hypermetropen (11,8 ®/o). In den 204 Fallen von Totalastigmatismus fehlte der Homhautastigmatis- mus lOmal. Unter den 969 untersuchten Augen hatten 190 keinen Hornhautastigmatismus; bei 68,5 Vo der Augen war der vertikale Meridian der meist brechende , bei 6,3 ^/o der horizontale und bei

140 Pathologie und Therapie der Aogenknuikheiteii.

5,8 Vo ein schräger. Der Meridian der stärksten Brechung des To- tal-As. fiel in fast allen Augen mit dem des Hornhaut-As. zusam- men. Total- As. fandi sich also bei 21 Vo sammtlicher Augen.

Schleich (93) fand bei Untersuchung der 156 Idioten unter den 300 Insassen der Heil- u. Pflegeanstalt Schloss Stetten, folgende Verhältnisse: die Untersuchten sind aus allen Altersklassen, aus den verschiedensten Gesellschaftskreisen und Ländern. 50 Vo sind in einem Alter unter 18 Jahren , ebensoviel darüber. Aufiallende Anomalien in der Pigmentierung, die sich in Farbe der Hare, der Iris und des Augengrundes äussern , wurden nicht konstatiert, Albi- nismus in keinem Fall beobachtet. Microphthalmus üoki sich nicht vor. Anomalien in den äusseren Augenmuskeln waren in 15 Fällen (10 Vo) vorhanden, von diesen zeigte ^ mikrocephale Schädelbildung. Schielen wurde in 10 Fällen 6% konstatirt, davon 6 mal Schielen nach einwärts, meist verbunden mit starker Uebersichtigkeit, 4 mal •Schielen nach auswärts. In keinem der Fälle von Schielen war Augenmuskellähmung die Ursache. In 5 E^en war auffallen* des Augenzittern vorhanden verbunden mit hochgradiger Schwach- sichtigkeit. In 5 % der Pelle fanden sich ausgedehnte narbige Hornhauttrübungen als Folge von Entzündungen, sonst keine Ano- malien der Hornhaut. Nur in ganz wenigen Fällen war eine deutliche Differenz in der Weite beider Pupillen zu konstatiren. Trübungen der Ejristallinse liessen sich nicht nachweisen. Die objektive Bestimmung der Refraktion von 299 Augen ei^b, dass nur 17 Kurzsichtige (5,7 Vo) darunter waren. Bei 11 dieser Augen waren Veränderungen der brechenden Medien, Trübungen und Ano- malien des Augengrundes als Ursache der Eurzsichtigkeit anzu- sehen und so war nur bei 3 Individuen (2 ^/o) Kurzsichtigkeit ohne greifbare Ursache vorhanden. Bei zweien davon war die Eurzsich- tigkeit eine nur geringe. 70 ^/o der Untersuchten zeigten mittlere und höhere Grade der Uebersichtigkeit. Von angeborenen Störungen wurde gefunden: Ein Fall von Spaltbildung des Sehnerveneintritts, ein Fall von einseitigem Coloboma choroideae, ein Fall von beider- seitigem Vorkommen mehrerer umschriebener, ektatischer Herde im Augenhintergrund, femer ein Fall von persistirender Arteria hyaloidea. Bei 3 Individuen (2 %) wurde eine pathologische Ver- färbung der Sehnerven beobachtet. In keinem einzigen Falle war typische Pigmententartung der Netzhaut noch Hemeralopie nachge- wiesen. Von den auf ihre Sehschärfe Untersuchten hatten 87 % normales, 13 ®/o herabgesetztes Sehvermögen. Accomodations-Ano-

Ausgang der Neuritis des Sehnerven. 141

malien wurden nicht konstatirt, ebensowenig typische Farbenblind- heit oder bemerkenswerte Gesichtsfeldbeschränkung. Bei den 127 ontersnchten Epileptikern fanden sich weder abnorme Pigmentierung des Angengrundes noch angebome Missbildungen des Auges. In 2 Fällen war Nystagmus yorhanden, in 7 Fallen (5,5 ®/o) Schielen. Horohautflecken fanden sich in (5 ^/o) der Fälle, in 11 Fällen anor- males Verhalten der Pupille (10 mal auffallend träge Yerengerungy* auf Licht, 1 mal auffallende Differenz der Weite der Pupille). Die Bestimmung der Refraktion mittels des Augenspiegels ergab 13 kurzsichtige Augen (5,1 ^o), üebersichtigkeit fand sich in ca. 50®/o. In 7 Fallen (5,5 Vo) war Abblassung der äusseren Hälfte der Pu- pille Yorhanden, in 9 Fällen (7 Vo) Abweichung in der Farbe der Papille ohne Funktionsstörung. Atrophie des Optikus und Stau- nngspapille wurden nicht beobachtet. Die Prüfung der Funktion ergab in 75 Vo normale Sehschärfe in 19 Vo Herabsetzung, davon in 7 Vo keine Veränderung der Medien. Im Gesichtsfeld und Farben- perception wurden Anomalien nicht gefunden.

E. Schmidt (94) fand unter den von 1870—1882 zur Be- handlung gekommenen 72141 Augenkranken der Hirschmann'- tthen Klinik 279 lalle von Neuritis, Papillitis und Neuroretinitis, also 0,4%, darunter 168 Männer und 111 Frauen. Dem Alter nach verteilen sich dieselben folgendermassen :

bis zu 10 Jahren, von 10—20, von 20—30 13 37 88

von 30—40, von 40—50, Aeltere als 50 Jahre 81 37 23.

Einseitig waren nur 31 Falle ; reine Papillitis 180 FlOle , Papillo- Retinitis 82 Fälle, Neuritis retro-bulbaris 17 Fälle. In 2 Fällen war die Entwicklung von Bindegewebe von der entzündeten Papille aus über der Retina in den Glaskörper hinein zu beobachten. Ge- nauere ätiologische Angaben waren nur in 120 Fällen vorhanden, die in folgender Tabelle (s. nächste Seite) gruppiert sind.

Der Ausgang ist blos in 95 Fällen genau angegeben , näm- lich volle Herstellung mit Restitution des Sehvermögens 6 mal be- deutende Besserung in 33 Fällen, volle Sehnervenatrophie 19 mal und unvollkommene 29 mal. Das ophthalmoskopische Bild, wie auch die Funktion blieben mhrend der langen Beobachtungszeit unver- ändert in 3 Fällen. Tod in Folge des Grundleidens 5 mal, darunter 1 mal bei Besserung der Augen; drei Sektionsbefunde.

142

Pathologie and Therapie der AngenkianUieiteii.

Intrakranielle Pro-

cesse incL syphiü-

tiachen ürsprongs

i.

BJ'S

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Trauma

Chronische Vergiftungen '

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Schweres Fasten

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Malaria und Infektions- krankheiten II

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PapiUitis

Papillo - Re- tinitis

Neuritis re- tro-bulbaris

8 2

10

1 1

2

2

14 6 2

4 2

4

1

1 6

1

1 2

14

17

3 IT

8

1

2 11

2

1 3

3

1

1 5

1

7 8

3

1

1

1

1

Summa

2

22

4

2

1

[Simi (97) veröffentlicht das Endresultat der yon ihm ange- regten Untersuchungen der Augen yon Schulkindern, welche toq verschiedenen Aerzten an mehreren Orten Italiens im Schuljahre 1883 84 angestellt wurden. Von 3767 untersuchten Schulkindern waren 1186 (31,21 %) mit Augenfehlem behaftet and zwar waren 868 (9,77 «/o) amblyopisch, 700 (18,58 «/o) myopisch und 43(1,11 % hypermetropisch. Nähere Angaben fehlen. Die Schlussfolgerungen spitzen sich in der Forderung zu : jeder Schule müsse ein Arzt bei- gegeben werden.

Derselbe (98) giebt in dem von ihm redigirten Boll. d^OculisL eine tabellarische Uebersicht der wegen Augenfehler zum Dienste ungeeigneten Individuen bei den römischen Eisenbahnen. Yon 1550 untersuchten Individuen wurden 229 als untauglich befunden und zwar:

unter den 188 schon Angestellten wegen chron. Entzündungen 2

» ungenügender Sehschärfe 19 » Farbenblindheit 5

unter den 1362 Anzustellenden

11 170

22

Brettauer]. Skrebitzky (99) beklagt den Mangel einer offiziellen, za^ verlässigen Blindenstatistik in Bussland und bespricht die Unglaal>- würdigkeit der Quellen. Er führt an, dass Ende der 50er und

Angeniehler bei WehrpflidhiigeiL 143

Anfang der 60er Jahre Prof. Samson von Himmelstiern fon Dorpat die Zahl der Augenkranken nnd Blinden in Livland zu bestimmen versucht und gefunden habe, dass in 8 Kreisen dieser Provinz 619 Blinde waren und zwar sei 1 auf beiden Augen Er- Uindeter auf 1076 Sehende und 1 auf einem Auge Blinder auf 1379 der Geeammtbevolkerung gekommen. Diese Angaben aber sollen noch weit hinter der Wirklichkeit zurückgeblieben sein. Von der Gesammtbevolkenuig des Dorpat'schen Kreises, die sich auf 115000 Menschen belfiufi;, habe Samson 492 auf beiden, 594 auf einem Auge Erblindete gefunden. Es kamen also von den Blinden der enlen Kategorie 1 auf 235 Sehende, von denen der zweiten 1 auf 103 Sehende. Die in den Jahren 1882 83 von der Kiew *schen Sektion des Marienvereins vorgenommene Blindenzahlung hat, bei der Geeammtbevolkerung dieser Provinz von 2,144,276 Menschen, 4221 Blinde verschiedenen Alters, also nur 0,196 ^/o ergeben. (Ein Blinder auf 508 Sehende.) Diese Zahlen findet S. gegenQber denen von zuverlässigeren Personen gefundenen des Dorpt'schen Kreises Tiel zu niedrig. Von 1,396,284 in der Periode von 1879—1883 durch Bekrutierungs-Kommissionen ärztlich untersuchten Jünglingen wurden 18,923 wegen Blindheit von der Ableistung der Militär- pflicht dispensirt. Damach kommt 1 Blinder auf 100 Sehende. Ausserdem sind 9,057 Schwachsichtige aufgef&hrt. Unter den in der Zeit von 1879 1883 in der Kiew^schen Provinz Ausgehobe- nen 43118 Mann wurden 600 Blinde und 275 Schwachsichtige ge- fnnden, wonach ein Blinder auf 65 Sehende kommt. Diess steht mit der oben angegebenen Zahl der Blinden in der Kiew Vhen Provinz im Widerspruch. Nach dem ftr den Dorpater Kreis ge- wonnenen Verhältniss (1 Blinder auf 235 Sehende) käme auf das ganze russische Reich mit einer Bevölkerungsziffer von 101,553,138 eine Blindenzahl von 432,141. Dabei besitzt Russland nur 14 Blinden*ABstalteii mit cirea 400 Insassen: 7 Schulen mit 164 Zög- lingen, 4 Beschäftigungsanstalten mit 60 und 3 Asyle mit 165 Blinden.

Yillaret (105) teilt in der Zusammenstellung von Ausheb- oogsresultaten verschiedener Lander folgende statistische Angaben über Augenfehler mit:

1) unter den 1884 untersuchten 327,705 Wehrpflichtigen des Jahrgangs 1863 der italienischen Armee wurden 66,259 als untaug- lich angemustert, davon 194 wegen Verlust eines Auges, 3384 wegen verschiedener Augenfehler, 85 w^en SchieleoSi 315 wegen

144 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Myopie , 59 wegen Hypermetropie. Unter den 337,187 Wehr- pflichtigen des Jahrgangs 1864 wurden ausgemustert 68 010, davon wegen Augenleidens 4248 (wegen Schielens 98).

2) Von den 19 827 untersuchten Wehrpflichtigen in Dänemark im Herbst 1884 waren nach Salomon 4104 vollkommen dienst- untauglich (20,7^/o) davon wegen Sehschwäche 280.

3) Bei den Aushebungen in Schweden 1885 vnirden nach Ed- h o 1 m 31 803 Wehrpflichtige erster Klasse ärztlich untersucht , da- von 6616=20,80 ®/o untauglich erklärt, unter diesen 8,34% wegen Gesichtsfehler.

Unter den 3368 Wehrpflichtigen der 2—5 Klasse waren 913 = 24,89 ^/o untauglich , davon 9,97 % wegen Gesichtsfehler.

Untersnchungsmethoden des Anges.

Referent: Privatdocent Dr. Schön in Leipzig. a) Refraktion. Centrale Sehschärfe. Brillen. Sehproben.

1) AguilarBlanch, J., El astigmatismo ; jaido critioo sobre los proce- dimientOB de sa deterxninaciön. Rev. esp. de oftal. , sif etc. Madrid IX. p. 3, 97, 145, 241.

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3) A r k ö y y , Jos. , Diagnostik der Zahnkrankheiten nebet einem Anhange über die Differentialdiagnose von Zahn- und Augen- als auch Ohrenkrank- beiten. Stuttgart. Enke. 404 S.

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5) B e r g h, Anton, Handledning vid nndersökning af Ogonens funktioner med aatföljande stüskalor tili bestämmande af synsskärpa och refraction. Stockholm 1884.

6) B n 0 k 1 i n , G. A. , Diagnosis of cataract withont the aid of on ophthal- moscope. Med. Record. New- York. XX VIII. p. 11.

7) Burdenell Carter, Acuteness of vision. Medic. Times and Gaz. I. p. 461.

7a) Eyesight in schools. Ibid. p. 535 and 569.

8) Barnett, Swan M., The action of cylindrical glasses in the correction of regulär astigmatism. Americ. Joum. of Ophth. 11. p. 275.

9) C 0 h n , Vier kleine Apparate zur Beschleanigang der Leseproben. Cen- tralbl. f. prakt Augenheilk. Janaar.

ÜntennchaBgsmethoden des Auges. 145

10) Gohn, Untersuchungen über die Tages- und Qasbelenchtimg in den Au- ditorien der Breslauer Universität Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 51.

11) üeber den Beleuchtungswert der Lampenglocken. Wiesbaden. 74 S.

12) Ueber kleine Erleichterungen bei der Brillen-Vorprobe. Breslauer ärztl . Zeitfichr. VII. S. 39.

13) Com wall, Wby astigmatism of low degree should be fitted with dif- ferent lenses for the near point and for distant vision. Americ. Jonm. of Ophth. n. p. 219.

14) C 0 n r 8 8 e r a n t, Du traitement et du diagnostic des amblyopies toxiqnes (alcolo-nicotiennes) par les injections sous-cutan^s de chlorhjdrate de Pilocarpine. (Soc franf. d*Opht.) Arch. d'Opht. p. 179.

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19) Dickey, J. L. , The errors of refraction. Transact. med. boc. W. Virg. XVm. p. 186.

20) E m m e T t, Mesures anciennes et nouvelles. BeTue m^dic. de la Suisse ro- mande. Nr. 8. p. 474.

21) Ferguson, B. M. , The dioptric System , and its relation to the old Sy- stem of numbering lenses. Louisville med. News. XIX. p. 353.

22) Fieuzal, Des verres color^es en hygi^ne oculaire. Bulletin de la cli- nique nat. opht. de Thospice des Quinze-Yingts. III. p. 145.

23) Galezowski et Daguenet, Diagnostic et traitement des a£Feotions oeolaires. Av. fig. 8. Paris. Bailli^re et fils.

24) Giraud-Teulon, Becher ches cliniques sur Thyperm^tropie. Acad. de med. de Paris. S^ance du 6. Octobre. XIV. p. 1386.

24a) fichelles optomdtriques. Dict. encycl. d. scienc m^. XXXII. p. 43.

25) Harlan, Description of J. L. B o r s c h 's sphero-cylindrioal combination lens, gronnd on one surface only. Americ Jonm. of Ophth. p. 96.

26) Hill, £. , Far-sightedness. Nature. London. 1884—5. XXXI. p. 533.

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28) Horstmann, Contributions to the determination of the refractive con- ditioDS of the human eye during the first five years of life. Arch. Ophth. XIV. New- York. p. 45.

29) Howe, Arrangement for the demonstration of refraction and accommo- dation. (Americ. ophth. society.) Americ Journ. of Ophth. p, 149.

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JfthxMteiieht 1 Ophthalmologie. XYI. 1886. IQ

146 Pathologie ond Thempie der Augenkrankheiten.

commodatif avec Tftge. Qaz. hebd. d. scienc mM. de Montpellier. VII. p. 197. 82) EarasseTitsch, Beitrag zur Sehschärfe. üntersnchang bei den Matrosen der schwarzen Meer-Flotte. Supplement zam Marine-Bapport

33) König, Üeber die Beziehung zwischen der Sehschärfe und der Beleach- tungsintensit&t. Yerhandl. d. physikal. Gesellsoh. in Berlin. Nr. 16. 8iti- ung vom 4. Dec

34) E 0 1 b e, Bruno, Ueber den Einfluss der relativen Helligkeit ond der Farbe des Papiers auf die Sehschärfe. Westnik oftalm. II. p. 289 und Pflü- ger's Arch. L d. ges. Phys. XXXVII. S. 562.

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37) Laurent, Sur un appareil destin^e ä contröler la courbure de rar-

faces et la r^fraction des lentilles. Compt. rend. d. TAcad. d. scienc 100. p. 903.

38) Layr^-Dufau, Värification des verres de lunettes. Gaz. hebd. d. soienc. mäd. de Montpellier. VII. p. 411.

39) Lehmann, A., Versuch einer Erklärung des Einflusses des Gesichtswin- kels auf die Auflfassung von Licht und Farbe bei direktem Sehen. Pflü- g e r*s Arch. f. d. ges. Physiol. XXXVI. p. 580.

40) L n b i n s k i , Die Resultate der Untersuchung der Sehschärfe der Marine- Soldaten. Medic Pribaolenia k moskomon Ibomiskon. Januar.

41) M a h e r , W. 0. , Spectrum of retinal vessels and yellow spot. Austrat. medic. Gaz. 1884. Nov.

42) A method by which one can see the shadows of ones own retinal ves- sels and yellot spot. Ibid. IV. p. 38.

43) Mitchell, H. E. , Errors or refraction ; the importance of their recog- nition and correction in early life. Transact. New- York med. Ass. I. p. 131.

44) Mitkevich, G. A. , Akkommodationsstörungen. Westnik ofbalm. !!• p. 84.

45) M 0 1 a i s, Pince-nez, pour les astigmates. Revue g^närale d'Opht. Nr. 6. p. 253.

46) Nouvean pince-nes ponr Tastigmatisme. Recueil d'Opht. p. 487.

47) Pince*nez pour verres cylindriques. Annal. d^Oculist. T. XCIII. p. 248.

48) Murell, T. £. , Determining errors of refraction by double images and by parallaz. Journ. americ. med. Ass. Chicago. V. p. 284.

49) Nagel, Noch einmal die Loupenvergröeserung. Mitteil, aus d. ophthalm. Klinik in Tübingen. II. 2. S. 243.

50) Oliver, Gh., A new series of metric test-letters for determining tbe acuity of direct vision for form. Trans, of the Americ. ophth. soc p. 1^ und Med. News. XLXIL p. 247.

51) P u r t s 0 h e r, 0., Ein Vorschlag hinsichtlich der Gläserkorrektion gewisser Krümmnngsfehler der Cornea. Arch. f. Augenheilk. XV. S. 68.

52) Rand all, B. Alex., The refraction of the human eye. Extraoted firom the Americ. Journ. of the medic. scienc. XC. p. 123.

53) Augenuntersuchungen in den Schulen. Elin. Monatsbl. f. Augenheilk S. 500.

Wirkung eines Oylinderglases. 147

54) ~ A stndj of the eyes of medical stndents. Beprinted &om Transact. PennsylvaDia State medic. societj. 18 p.

55) Reich, M., Eine modificierte Lampeneinriohtang mit kleinem Gegenre- flektor zur Beleuclitong von Elassentischen. Klin. Monatsbl. f. Angen- heilk. S. 45.

56) Reich, M., Der Contrareflektor fQr Elassenlampen. Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. Deoember. S. 365.

57) Eich ey, S. 0. , Determination of räion in achool children. New-Tork med. Record. April, p. 426.

58) Sehproben, entworfen nach dem Metersystem zur Bestimmung der Sehschärfe, herausgegeben vom St. Petersburger Augenhospital.

59) Uhthoff, W. , Üeber das Verhältniss der Sehschärfe zur Beleuchtungs* Intensität. Sitzung am 13. Februar 1885. Verhandlungen der Physiolo- gischen Gesellschaft zu Berlin. Nr. 6, 7, 8 und Aroh. f. Anai. u. Physiol. (PhysioL Abt.) S. 231.

60) V e n n e m a n, J^helle typographique. Arch. d*Opht. V. p. 182. (Sod^t^ fran9. d*Opht.)

61) ~ Determination de Tastigmatisme d^apr^s nn proc^d^ nouveau. Bull, et mäuL Soc. fran9. d'opht. III. p. 335. (S n e 1 1 e n*s Prindp.)

62) Weidlich, Zur Berechnung der Zerstreuungskreise in ametropischen Augen. Arch. f. Augenheilk. XIV. S. 442.

fö) Akkommodation und Pupillenspiel. Ebd. XY. S. 164.

64) Die quantitativen Beziehungen zwischen der Pupillenverengerung und der scheinbaren Abnahme der Enrzsichtigkeit. Ebd. S. 175.

65) Zehender, 1. Üeber den Gang der Lichtstrahlen bei schräger Inoidens. 2. üeber aplanatische Brillengläser. Ber. über die XVII« Vers. d. ophth. Oesellsch. in Heidelberg. S. 29. (Diskussion 8. 36.)

66) . Demonstration der Wirkung schie&tehender sphärischer Linsen. Ebd. p. 232.

[B e r g h (5) beschreibt die einfachsten Methoden, durch welche Nicbt-Ophthalmologen ohne Ophthalmoskopie die Funktionen der Augen untersuchen können. Er erwähnt die Sehschärfe, die Be- Fraktion und Akkommodation u. s. w. Er beschreibt ein von ihm konstruiertes Perimeter, sehr ähnlich dem von Blix konstruierten (Tergl. diesen Ber. 1882), nur ist am Ende der horizontalen Stange ein gewöhnlicher Perimeterbogen angebracht und der Apparat ist nicht selbstregristrierend.

Beigegeben sind mehrere Tafeln in schwedischer Sprache zur Bestimmung von As. und Y. und eine recht praktische üebersichts- Wel. Gordon Norrie.]

Culbertson (15) scheint zu meinen, dass das für die Feme korrigierende Cylinderglas den Astigmatismus nicht für die Nähe korrigiert

10*

148 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

B u r n e 1 1 (8) hält dagegen fest, dass ein Auge mit einfachem myopischem Astigmatismus, wenn für die Feme korrigiert, sich ver- hält wie ein emmetropisches Auge.

C o h n (9) bespricht sein Dioptrie- Lineal (s. Ber. 1884. 8. 209), zweitens leiterartige zusammengestellte Gläser-Serien, die übrigens schon von v. Graefe benutzt wurden, drittens ein Probierbrillen- gestell mit Klappen zum Schliessen des einen Auges, endlich eine Konvexbrille + 6 mit Klappen zur Prüfung von Amblyopen,

Cohn (10, 11) untersuchte den Beleuchtungswert der Lampen- glocken mit dem We herrschen Photometer und fand, dass selbst bei den besten Glocken nur bis auf 0.5 m Seitenentfernung das zum geläufigen Lesen erforderliche Minimum = 10 Meterkerzen (50 = Ta- geslicht) erreicht wurde. Massstab einer guten Beleuchtung ist die Möglichkeit, Sn 1 auf 1 m schnell zu lesen.

Emmert (20) setzt auseinander, weshalb die Meinung Der- jenigen sich als irrig erwiesen hat, welche erwarteten, die Dioptrie- berechnung würde bequemer sein, als die frühere. Da die Kennt- niss der Brennweiten bei der Brillenbestimmung nötig ist, so kommt die Bruchrechnung bei dem Dioptrie-System wo möglich noch melir in Anwendung. E. greift auf seinen älteren Vorschlag zurück, die Gläser durch die reciproken in cm ausgedrückten Brennweiten zu bezeichnen.

{

s=

100 D

=

J^

Zoll

i

=

20 D

=:

i

»

^

=

10 D

=

i

>

^

=

5.5 D

=s

1

»

^

=

2.5 D

=

iV

»

fiiF

=

1 D

«

Ä

> u. s. w.

Zur ophthalmoskopischen B,efraktionsbestimmung empfiehlt E. das Schmidt-Rimple rasche Verfahren.

Holt (27) hat einen Apparat konstruiert, welcher die asso- ciierten Muskel- sovrie Akkommodationsbewegungen zeigt.

Howe^s (29) Apparat zur Demonstration der Refraktion mid Akkommodation besteht aus zwei dünnen Metalll&ndem , welche verschieden gebogen werden können und Linsen von verschiedener Krümmung darstellen. Mit Metallstäben wird der Strahlengang ver- deutlicht.

Imbert (30) teilt eine Methode mit, um ohne andere Hülfe als den Brillenkasten genau Nummer und Axe eines Gylinderglases zu bestimmen. Sind p und p^ die Krümmungsradien in den beiden

Bestimmiing der Nummer und Axe eines Gylinderglases. I49

Haaptebenen, r und r^ diejenigen in zwei anderen zu einander senk*

rechten dnrch die Axe gelegten Ebenen , so ist I r = h '

r r*" p p^

Der Radius der sphärischen Flache des zu prüfenden Glases sei «= R.

2 Zahlt man zu obiger Gleichung auf beiden Seiten ^ hinzu und multi- pliziert man mit (n 1), so folgt:

Halbieren die beiden Schnitte die Winkel zwischen den Haupt- ebenen, so wird r = r^ und wir erhalten :

("-#4)-i'[(-')(?^s)-(-%^4)]

d. h. die dioptrische Kraft in diesen beiden Schnitten ist dieselbe und gleich der algebraischen Summe der Brechkraft der beiden Hanptschnitte. Man legt auf das zu prüfende Glas einen steno- paischen Schlitz und bestimmt das sphärische Glas, welches diesen einen Meridian korrigiert. Als Merkmal, dass die Korrektion er- reicht isty dient Folgendes. Man macht leichte Bewegungen in der Richtung der Spalte. Ist die Korrektion vollständig, so liegen auch die Randstrahlen in derselben Ebene wie die Axe und das Objekt Terschiebt sich nur vermöge der sphärischen Aberation in der Rich- tung der Spalte. Ist die Korrektion nicht vollständig, so li^en die Randstrahlen nicht in derselben Ebene und die Verschiebung des Objektes erfolgt schräg zur Spalte.

Darauf bestimmt man in gleicher Weise das Glas' f&r den zum ersten senkrechten Meridian. Die algebraische Summe der Brech- kraft beider, F + F^, ist gleich derjenigen der beiden Hauptmeri- diane. Endlich sucht man denjenigen Meridian, welcher eine Brech-

F + F^ kraft gleich der Hälfte jener Summe = 5 hat. Da dieser

mit den Hauptebenen einen Winkel von 45^ bildet, so sind auch die Hauptebenen ermittelt.

K 0 1 b e (34) benutzt bei der Helligkeitsbestimmung von Pig- mentflachen reinweissen Bristolkarton und reduciert die Zahlen dann aof Königes, mit Magnesiumoxyd bedeckte, weisse Papierfläche. Wird die Helligkeit der letzteren h^ = 100 gesetzt, so hat erstere eine Helligkeit W = 90.4 % hR. Hat ein Pigment die Normal- helligkeit h = n , so heisst dies, dass h = einer Mischung von n % Normalweiss + (100 n) ^/o absolut Schwarz ist.

150 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Sammet ist ^ 0.225 h^. Diese Helligkeit li^ für gewöhnliche Versuche unter der Genauigkeitsgrenze der Beobachtung und kann vernachlässigt werden.

Nachdem E. in der im Ber. f. 1884. S. 234. referierten Weise die Normalhelligkeit verschiedener Pigmente gemessen , reduciert er die Werte wie oben angegeben auf Magnesiaweiss.

Normalhelligkeit einiger Pigmente bei diffusem Tageslicht:

Magnesium weiss ^ 100 ^/o.

Schwarzer Sammet

©

0.225

Schwarzer Bristolkarton

S

2.6

Druckerschwärze

3.7

Ball's Neutralgran

14.3

Neatralgran B K N. 462

N

29.2

Helles Silbergraa

52.4

Papier der Snellen'schen Tafeln

83.0

Beinweisser Bristolkarton

3B

90.4

Papier (N. 50. doppelt)

92.4

Weissestes Bristolpapier

W

96.3

Karmin

K

17.6

Scharlach

24.7

Gelb

G

56.9

Gelb (pikrins. N.)

G'

46.3

Grfln II

Gr II

29.3

Ultramarin II

U II

26.0

Violett II

18.4

Purpur

21.6

Zur Berechnung entwickelt E. die Formeln

100 (i h) ,

W-

-h

y = ;v- ii «od ^ =

"^ 100 ^

worin h die Normalhelligkeit des untersuchten Pigments, j der zuge- fügte Procentsatz W, 100 Vo x = 100 Vo Normalgrau bedeutet, wel- ohes X % Normalweiss und (100 x) ®/o Normalschwarz enthält. Die Helligkeiten solcher Mischungen von Pigmenten mit W verdeutlicht K. in Kurven. Auf Tafeln von verschiedenem Grunde wurden nun Lesezeichen (S n e 1 1 e n's Haken) von verschiedener Farbe und Hellig- keit angebracht und bestimmt, in welcher Entfernung drei Beob- achter A. B. 0. dieselben erkannten. Auf Snellen's Tafeln lasen dieselben die Linie VI am gleichen Tage A in 4.5, B. in 7.5 und C in 7.0 Metern,

Das Verhalten der SehechArfe bei YersckiedeBer Helligkeit. 151

Sehschärfe bei yerscbiedener Helligkeit der Tafeln. Diffuses Tages- licht » ca 50 Meterkerzen.

fielligkiät Grundes

(o=

96.8

90.4

Lese- zeichen Z

Schwan 2.6 7a h.

Neairal- graa 29.1

Purpur

28.5

Grün II 29^

Beob- achter

A B C

Mittel G-Z

A

B

C Mittel G-Z

A

B

C Mittel G— Z

A

B

C Mittel G— Z

61.8

41.4

WeiMOBtee Bristol- papier 5.0 9.0 8.0 7.2 93.7

4.0 6.5 6.5 5.7 67.2

ReinweiBserl Grau I Bristol karten

26.4

6.8

4.5

8.0 6.0 6.2 87.3

8.8 6.3 5.3 5.1 61.2

3.3 7.2 7.0 5.8 61.9

2.3 6.2 4.3 4.3 61.0

Grau II I Grau III | Grau IV entsprechend Helligkeits-Tafeln von je

20% hH

3.7 6.5 5.8 5.0 59.2

3.6 6.2 5.2 5.0 32.7

3.3 7.0 5.5 5.3 33.8

2.8 5.7 4.2 4.2 32.5

3.4 6.0 5.0 4.8 38.8

2.5 6.0 4.8 4.3 12.3

2.0 5.3 3.4 8.6 12.9

2.0 2.8 3.5 2.8 12.1

2.7 5.5 4.5 4.2 23.8

1.5 2.3 2.8 2.2

2.7

2.3 4.5 4.2 3.6

1.9

2.0 5.8 3.5 3.8

2.9

K. brachte dann anch die Lesezeichen vor rotierenden ▼on verschiedenem Grau an und erhielt folgende Werte:

2.2 3.0 3.2

2.8 4.2

3.0 6.5 4.8 4.8 22.3

3.8 5.5 6.0 5.1 21.7

2.8 6.8 6.1 5.2 -22,5

Scheiben

zeichen

Schwan 2.6

Weiss 96.8

Lese- zeichen

Schwan

Beob-

Normale Helligkeit der rotierenden Scheiben

aehter

10

20 1 80

40

50 60 70 80 90 1 96.3

A

2.75

8.5

4.0

4.1 1

4.8

4.6

4.9

5.2

5.6

6.2

B

3.9

5.8

6.0

6.5

6.75

7.0

7.2

7.5

8.0

8.6

Mittel

3.36 4.40

5.00

5.30

5.51

5.80

6.05

6.85

6.80

7.40

G-Z

7.4

17.4

27.4

37.4

47.4

57.4

67.4

77.4

87.4

98.7

A

6.2

5.57

5.2

5.0

4.8

4.25

8.6

3.0

2.0

B

7.9

7.25

7.0

6.75

6.25

6.05

5.5

5.0

4.5

Mittel

7.05

6.50; 6.10

5.78

5.58

5.15

4.55

4.00

3.25

G-Z

-86.3

-76.3

-66.3

-56.3

-46.3

-36.8

-26.3

-16.3

-6.3

Hellig- keit

Bot

Gelb

Grttn

Blau

Gran

Farbige Scheiben als Hintergrund (Mittelwerte):

10

20 I 30 ! 40 I 50 I 60 | 70 | 80 | 90

8.4 8.2 3.0 8.0 3.4

4.0 4.5 4.2 4.1 4.4

5.2 5.1 5.0 4.8 5.0

5.4 5.2 5.3 5.2 5.3

5.5

6.2

6.3

6.8

5.0

6.0

6.0

6.4

5.3

5.9

6.2

6.8

5.4

5.6

5.9

6.2

5.5

5.8

6.1

6.4

6.7 6.7 6.6 6.6 6.8

152 Pathologie und Therapie der Aagenkrankhetten.

Die Sehscharfe wachst mit der Helligkeitsdifferenz zwischen den Schriftzeichen und dem Grunde, doch nicht gleichmässig. Die Zu- nahme ist um so deutlicher, je schwächer die Beleuchtung war und je kleiner die Lesezeichen. Stellt man für eine bestimmte Entfernung Tafeln mit äquidistanten Helligkeitsstufen her, so erscheinen sie bei grösserer Entfernung nicht mehr äquidistant. Die Tafel scheint aus einer dunkleren und helleren Hälfte zu bestehen. Bei gleich hellem Grunde und schwarzen Zeichen hat die Farbe des Grundes keinen Einfluss auf die Sehschärfe. Bei Lampenlicht ist gelbliches Papier nicht heller als das gleichhelle (bei Tageslicht) Grau. Farbiger Grund ermüdete das Auge mehr als weisser und zwar um so mehr, je intensiver die farbigen Nachbilder sind, welche die betreffende Farbe erregt. E.'s Auge ermüdete mehr bei Rosa und Grau als bei Gelb und Blau, am wenigsten bei Weiss. Schulbücher sollen daher tiefechwarz auf recht weissem Papier mit einer Helligkeitsdifferenz von 80 ®/o hn wenigstens gedruckt sein. Zur Beleuchtung der Seh- proben in der Praxis empfiehlt E. Hohlspiegel von grünlich blauem Glase oder mit Indigolösung gefüllte Kugeln, durch welche man weisses Licht erzielen kann. Eine Mischung von Komplementärfarben zu Rein-grau bei Tageslicht muss auch bei diesem Licht farblos aussehen« Je geringer der Unterschied G Z , desto schneller sinkt die Seh- schärfe bei abnehmender Beleuchtung. Bei kleinen Helligkeitsdiffe- renzen scheint Weiss auf Schwarz besser, bei grosseren schlechter er- kannt zu werden als Schwarz auf Weiss, Farbige Zeichen werden bei geringen Helligkeitsunterschieden weiter erkannt als farblose; bei grosseren ist die Verschiedenheit unbedeutend. Bei quantitativer Prüfung des Farbensinns nach Donders ist daher reingrauer gleidi heller Grund zu wählen; am Besten ist eine rotierende Scheibe.

Laurents (37) Verfahren zur Bestimmung der Krümmung und Refraktion von Flächen und Linsen besteht darin, dass ein Ocular auf ein Diaphragma eingestellt wird, dessen eine Hälfte ein feines Gitter darstellt, welches mit einem Prisma seitlich beleuchtet wird. Die zu prüfende Linse legt man auf einen Planspiegel, welcher sich auf einem verschiebbaren Schirm befindet, und verschiebt letz- teren dann so lange, bis das Gitter deutlich erscheint. Die Entfer- nung zwischen Gitter und Diaphragma ist gleich der Brennweite. Für Concavgläser und Concavspiegel findet eine geringfügige Modi- fikation des Apparates statt.

Lehmann (89) wirft zuerst die Frage auf, ob die lineare Grösse des Netzhautbildes wirklich in demselben Grade abnimmt

Zunahme der Irradiations werte bei zunehmender. Lichtstärke. 153

wie der Abstand des Objektes zuniiniDt. Da dies voraussetzen würde, dass ein Punkt im Baume sich auch als Punkt auf der Netzhaut abbildet, imtersucht er zuerst die Lichtyertheilung im Netzhautbilde. ~ Bezüglich der Irradiation kommen drei Punkte in Frage 1) die Dispersion, 2) die monochromatische Abweichung , 3) die ungenaue Akkommodation. Während die beiden ersten Zerstreuungskreise mit abnehmender Intensität nach ihrer Peripherie hin liefern, ist die Licbtintensität in den Zerstreuungskreisen in Folge ungenauer Ak- kommodation gleichmässig verteilt. Der Radius dieser letzten Zer- strenongskreise ist mit der Entfernung veränderlich und hängt auch Yon der Weite der Pupille ab. Ver£ nimmt bei seiner Unter- suchung auch diesen Radius als konstant an. Verf. glaubt anneh- men zu können, dass alle drei Irradiationsarten zusanunen einen vom Centrum des Zerstreuungskreises aus nach der Peripherie hin all- malig sich vermindernde Helligkeitsvertheilung bewirken und kon- struiert, von dieser Voraussetzung ausgehend, auf mathematischem Wege die Kurven för die Irradiation , erstens des Objektes auf den Grund, zweitens des Grundes auf das Objekt, und drittens die resul- tierende. Ein Teil der Irradiationszone wird zum Objekt, ein Teil zam Grunde gerechnet. Wohin setzt die Psyche die Grenze? Wahr- scheinlich wird die Grenze an der Stelle angenommen, deren Hellig- keit die Mitte zwischen der des Objektes und der des Grundes hält. Werden die Lichtempfindungen des Grundes mit S, des Objektes mit E, des Grenzpunktes mit H bezeichnet, so müssen die objektiven Lichtintensitäten nach Weber-Delboeuf sich verbalten:

Y* = Y^ oder Jh = i/Js "^t

•in Jk V

Ist die Lichtstärke des Netzhautbildes i, diejenige des Grundes a, so liegt die scheinbare Grenze an der Stelle der Irridiationszone , wo die Intensität J, = wil ist; das Bild erscheint vergrössert. Für den Zuwachs des Netzhautbildes erhält L. die Formel:

wenn z der Radius des Zerstreuungskreises ist. Der Zuwachs ist unabhängig von der wahren Grösse des Netzhautbildes, wenn dieses grosser als z ist.

L. leitet dann den experimentell bewiesenen Satz von dem Zu- nehmen der Irradiationswerte mit zunehmender Lichtstärke ab, in- dem er t för verschiedene Werte von i berechnet. Es ergiebt sich eine ähnliche Kurve, wie sie Plateau experimentell gefunden hat.

154 Pathologie und Therapie der Angealurankheiten.

Verf. entwickelt auch Formeln für den Fall, dass die lineare Bild- grosse kleiner als der Durchmesser der Zerstreuungskreise ist, wo- rüber im Original nachzulesen, und berechnet bei einem Yerhaltnisi a:i = 1:51 die Irradiationswerte

GrO»e des Netzhantbildes : b 2 z 1.8 1.6 l.O 0.8 0.4 0.3 0.2 0.1 O.Ol

Irradiationszuwachs : t 0.504 z 0.506 0.510 0.545 0.565 0.637 0.654 0.676 0.666 0.555

Scheinbare Breite des Objekts: d 3.01 z 2.81 2.62 2.09 1.93 1.68 1.61 1.55 1.43 1.12

Die Werte von t wachsen bis zu einer gewissen Grenze mit den abnehmenden Werten von b. Innerhalb nicht zu weiter Grenzen kann dagegen d als konstant angesehen werden unabhängig Ton b. Das stimmt mit den Versuchsresultaten von Volkmann und An- bert. Zum Beweise der Eonstanz Yon d modificiert Verf. einen Versuch Aubert's. Auf schwarzem Grunde werden mehrere Grup- pen verschieden breiter, weisser Streifen, z. B. 10 in jeder Gruppe, gezogen, so dass alle gleichgrosse Quadrate bilden. Wenn man sieh ans grösserer Entfernung allmälig nähert, wird die Schra£Serung gleichzei- tig in allen sichtbar. Bei kleinen Gesichtswinkeln ist die anscheinende Breite weisser Objekte auf schwarzem Grunde sozusagen konstant. Ein schwarzes Quadrat auf weissem Grunde erscheint verkleinert. Sieht man dagegen ein solches Quadrat unter kleinerem Gesichtswinkel, so wächst dasselbe wie das weisse durch Irradiation auf solche Weise, dass die scheinbare Grösse konstant bleibt, aber die Zunahmen der Irradiation sind kleiner als beim weissen Objekt. Verf. meint diese Erscheinung auch aus seiner Theorie erklären zu können , geht je- doch nicht näher darauf ein. Im II. Abschnitt untersucht L. den Einfluss der Irradiation auf die Sichtbarkeit farbloser Objekte und geht dabei von der A über tischen Hypothese aus, dass ein Objekt sichtbar sein wird, wenn es eine bestimmte Menge Licht in das Auge wirft , gleichviel ob diese Lichtmenge ein grösseres oder kleineres Netzhautstück trifft. Der Theil des Lichtes, welcher über die schein- bare Grenze des Objekts hinaus zerstreut wird , kann vernachlässigt werden. Zunächst folgt die Entwicklung für sehr kleine Gesichts- winkel, bei welchen das scheinbare Netzhautbild konstant ist. Ist das wirkliche Netzhautbild == b , so ist die Liehtmenge, welche in das Auge gelangt, = b* i. Dieselbe sei die eben unmerklich gewordene Lichtmenge U, also ü = b* i. Hat man in einem andern Falle bj^ ij = ü, so wird da die scheinbaren Netzhautbilder gleich gross

Einflnss dee Geeiohtswiakels aaf die Aaffasming von Lieht u. Farbe. 155

sind, b* i ÄS bj* ii und dabrb^ = s^ : s, wo s und Sj die Gesichts- weiten bezeichnen, zugleich i:ij = a^* :a*, wo a und a die Ent- fernungen der Lichtquelle sind. Es wird

bi« ~ ii " ■" a,«' ^^^1 *i- Ffir sehr kleine Gesichtswinkel ist das Produkt des Abstandes des Anges und der Lichtquelle konstant. Die Erfahrung wird jedoch nur Annäherungen an dieses Gesetz ergeben, da dasselbe auf nicht immer greifbarer Simplifikation beruht. Für den Fall, dass das Objekt unter einem so grossen Gesichtswinkel erscheint, dass b > 2 z ist, lässt sich die wirksame Lichtmenge genau berechnen.

Indem Verf. den Lichtverlust auf jeder Seite des Bildes mit k, den Lichtzuwachs durch Irradiation des Grundes mit k^ bezeichnet, erhalt er ähnlich wie bei der eben entwickelten Formel : ü = b«i 4bki + 4bkia = bi8ii— 4bikii + ^h^k^oL^.

Da a : i = ttj : ij ; b : bj « Sj : s und i : i^ = a^ * : a* , so er- giebt sich

^ 2^ 2 Ä ^1^1 k k^ ]- __ ^ . k k^T

B«a« sa» ~ bi "" bi

k k - und wenn man -. ^— = c setzt:

Si a^ « (Sj 4 c s) = (1 4 c).

sa = lA^^i"-^^ , worin V 1 4c

s^a«— s »a » c = * *

4(s*a* ss^ai*

and aus zwei Paar zusammengehörigen Werten yon s und a expe- rimentell zu bestimmen ist; dann lässt sich s berechnen

^ Si»! (^4c^ar,^T(l^"4c)ä7— 2caJ ^ ~ a«(l~4c).

Waren die Voraussetzungen richtig, so muss das Experiment f&r sehr grosse Werte yon s ein konstantes Produkt as geben, wenn aber d anter eine gewisse Grösse sinkt, muss a wachsen. Verf. hat eine expe- rimentelle Prflfung vorgenommen. Vier kleine (1 mm. Seite) weisse Quadrate auf schwarzem Grunde wurden von einer Kerze in verschie- denen Entfernungen beleuchtet, und die Abstände bestimmt, in wel- chen sie aufhörten , sichtbar zu sein.

156

Pathologie and Tlian^ie der Augenkrankheiten.

L Beobachter

IL Beobachter

a

8

aX«

8

8

aXs

8

A. 50

913

45650

berechnet

A. 1050

54000

berechnet'

60

772

46820

au8

914

54840

aus

80

582

46560

a und ß

679

54320

Y und d

100

481

48100

B. 597

59700

r

120

402

48240

420

63000

448

150

327

49050

395

67150

404

B. 170

313

53210

a

347

69400

356

200

280

56000

276

278

69500

294

250

235

58750

232

243

72900

252

300

198

59400

199

214

74900

219

350

176

61600

P

192

76800

9

In den Abteilungen A, grosses s, sind die Produkte as merklich konstant, während sie in den Abteilungen B mit abnehmendem d wachsen. Die nach den Formeln aus den experimentell gefundenen Wertpaaren für s (a = 313, ß = 176 und y = 597 8=192) berech- neten Werte fär s stimmen mit den übrigen gefundenen, besonders wenn man bei dem II. Beobachter einen konstanten Fehler ausmerzt.

I. Für kleine Gesichtswinkel gilt die Formel sa = s^ a^

II. Werden die Gesichtswinkel so gross, dass I nicht zutrifft, in- dem alsdann das Produkt sa wächst, so gilt die Formel :

^1 ^1* (8i 4 es) = s* a* (1 4 c).

III. Auf den Helligkeitsveränderungen der Farben und deren Einfluss auf die Farbenauffassung lassen sich obige Sätze nicht über- tragen, weil die grösste Menge von Farbenstrahlen, welche einen be- grenzten Teil der Netzhaut treffen können , ohne eine Farbenempfin- dung zu erregen, nicht unabhängig von der Beleuchtung und vom Kontraste ist.

Verf. hat darum experimentell die Helligkeit von Pigment&rben bei verschiedener Beleuchtung am Farbenkreise durch Vergleich mit schwarzweissen Scheiben bestimmt. Die Zahlen sind Mittelzahlen von drei Beobachtern und geben die Grade der weissen Sektoren an. Die Beleuchtung wurde photometrisch gemessen und geregelt.

Bdenchtang :

10000

2500

490

51

1.3

0.23

Esrmm

93

74

94

71

10

8

Zinnober

136

134

128

117

61

46

Bleicbromat

242

229

204

194

101

107

Zinkchromst

298

292

318

312

239

253

Schwf. Grttn

163

148

156

131

159

170

Ultramarin

83

65

80

73

93

97.

Es wurden von verschiedenen Individuen die Helligkeit der Farbe unge-

VerhältDiSB der Sebgch&rfe snr BeleuohtangsintenBit&t. 157

fahr übereinstimmend gescliätzt. Bei abnehmender Beleuchtung werden Grfin und Blau relativ, d. h. im Yerhältniss zu weiss heller, während alle anderen Farben dunkler werden, und zwar tritt die Helligkeits- Tanation erst recht von der Helligkeit 51 an abwärts hervor, welche der Beleuchtung eines Nordzimmers Mittags an einem regnigten Herbsttage entspricht Für grössere Helligkeiten glaubt Verf. Gül- tigkeit der obigen, bezüglich der Sichtbarkeit von Objekten überhaupt gefundenen, Gesetze annehmen zu können. Die Veränderung des Farbentones bei abnehmendem Gesichtswinkel würde sich dann so erklären lassen, dass die Lichtstärke des Netzhautbildes fortwährend geringer wird und in Folge dessen dieselben Veränderungen des Farben- tones wie bei konstantem Gesichtswinkel und abnehmender Beleuch- tong sich geltend machen«

Mäher (41 und 42) setzt sich 10 20 Fuss entfernt von einer Gasflamme und betrachtet diese durch die Mitte einer Convexlinse, welche in der Entfernung ihrer eigenen Brennweite vom Auge ab gehalten wird, dann bewegt er die Linse rasch hin und her. Nach einigen Sekunden sieht man den Schatten der Fovea als gelben Fleck mit schwarzen Punkten. Auch die feinsten Gapillaren sind sichtbar. Der Schatten der Fovea und der Gefässe ist deutlicher als bei dem Purkinje *schen Verfahren.

M o t a i s (45, 46, 47) hat einen Klemmer f&r Cylindergläser an- gq^eben. Die Gläser sitzen fest an einem horizontalen Stabe, dessen xwei Teile sich in einander schieben lassen und von einer Feder zu- sammengezogen werden.

Purtscher (51) bezweifelt, dass bei dem Wundastigmatis- vom nach Staroperation der vertikale Meridian in seiner ganzen Ausdehnung gleichmässig schwächer gekrümmt sei, sondern glaubt dass die Abflachung gegen die Wunde hin stärker werde und schlägt Glaser vor, welche in dem betreffenden Meridian zunehmende Krüm- mung beflitzen. Die technischen Schwierigkeiten seien zu überwinden, doch hat P. noch keine Versuche gemacht. Den Einwurf, dass bei Hebung und Senkung der Blickebene die Korrektion eine ungenaue würde hält Verf. nicht für gewichtig.

Uhthoff (59) benützte zu seinen Versuchen über das Verhält- niss der Sehschärfe zur Beleuchtungsintensität eine Petroleumlampe von etwa 4 Kerzenstärke, welche ringsum verschlossen war und nur durch einen kleinen Ausschnitt Licht auf das Probeobjekt, S n el 1 e na- sche Hakentafel , fallen Hess. Diese Lampe in 12 m Entfernung bildete die Lichteinheit. Als niedrigste Sehschärfe wurde S n e 1 1 e n

158 Pathologie nnd Therapie der Angenkrankheiten.

C G in 10 cm Entfernung angenommen. U. bestätigt die schon be- kannte Thatsache, dass bei den schwachen Intensitäten die Sehscharfe enorm schnell steigt, nm dann, wenn eine gewisse Intensität erreicht ist, nur noch langsam in die Hohe zu gehen. Bei der Intensität 1175 (Lampe in 35 cm Entfernung) ist bei den Meisten der unter- suchten die maximale Sehscharfe erreicht. Wie lange dieselbe bei weiter steigender Intensität sich auf dieser Höhe erhält, konnte ü nicht ermitteln. Bezüglich der geeignetsten Beleuchtungsintensitat, welche noch eine Sehschärfe Sn G G in 10 cm ermöglicht, ergeben sich für das normale Auge grosse individuelle Verschiedenheiten. Dr. König bedurfte nur einer Intensität von 0.000276. Er hatte also noch S= 0.001, wenn die Intensität der Beleuchtung nur den 4257246. Teil Yon der betrug (1175) welche seine Sehschärfe auf ihren Höhe- punkt brachte« U. hatte noch S = 0.001 , wenn die Intensität den 783333. Teil der Intensität 1175 ausmachte, obgleich seine Sehschärfe eine höhere war. Ein Anderer (Wallerstein) bedurfte den 342565. Teil der Intensität 1175. Derselbe hatte aber bei der In- tensität 1175 noch nicht den Höhepunkt seiner Sehschärfe, klagte auch Abends über hemeralopische Beschwerden. Auf 1 Kerze als Einheit reduciert (Lampe in 12 m entsprach 1 Kerze in 6 m), hatte Dr. König S=0.001 bei Beleuchtung mit 1 Kerze auf 363.6 m Enfemung, Wallerstein S = 0.001 bei 1 Kerze in 100.4 m Ent- fernung. Ein Nyktalop mit ophthalmoskopisch deutlichem Albinis- mus, H = 2 D und S=^ hatte bei schwacher Intensität yerhältniss- mässig gute Sehschärfe. Dieselbe sank aber wieder bei zunehmender Beleuchtung, ü. hat folgende zwei Parallelversuche angestellt. Die Lampe wurde in 20 cm Entfernung (Intensität 3600) aufgestellt and zuerst ein rotes Glas eingefügt, dann ein graues, welches dieselbe Sehschärfe gab. Bei steigend«* Beleuchtung stieg die Sehschärfe im roten Licht rascher.

Weidlich (62) entwickelt unter Zugrundelegung des redo- cierten Auges Formeln für die Berechnung der Zerstreuungskreise in ametropischen Augen. Dieselben ergeben sich einfach aus der Aehn- lichkeit von Dreiecken und sind bezüglich des ruhenden Auges:

p.l,

für El z = Ml z = Hl z =

d+1, p(l^— La)

d + 1,

PCU + Lg) d+lj '

Vermindemiig der Kiimichtigkeit im Alter darcfa Papillenverengemng. 159

worin z der Durchmesser des Zerstreuungskreises der Pupille, p > » der Pupille,

d > Abstand der Pupille vom hinteren Brennpunkte des

Auges, I2 die Entfernung des Bildpunktes vom hinteren Brennpunkte, Lj > > der Netzhaut vom hinteren Brennpunkte ist.

Für das aecommodierte Auge ist die Formel des kurzsichtigen Auges zu beufitzen, solange noch der hintere Brennpunkt vor die Netzhaut fallt, sonst die des hjrpermetropischen Auges. In der Ab- handlung über Akkommodation leitet Weidlich (63) im Anschluss

z 1

an Hasner ab, dass die Formel - = -=— ^-T-ein Ausdruck für die

p d+la

Akkommodationsquote ist. Die Ableitungen gelten allerdings nur für

das redncierte Auge. Da in demselben d = F' ist und weil 1^ P =

Fl F>, so erhält man

p = ^1 £i = + ^2 f^i fi-

Weil z sich immer proportional mit p ändert, so würde das Pupillen- spiel gar keinen EinSuss auf die Akkommodation, d. h. auf die Ver- wandlung des Zerstreuungskreises in eine Bildeinheit yon der Grosse einer Seheinheit haben, wenn die Seheinheit ein mathematischer Punkt wäre. Da das nicht der Fall, die Seheinheit vielmehr = 0.0056 zu nehmen ist, so müssen Veränderungen in der Pupillenweite sich mit entgegengesetzten Veränderungen in den Abständen der Bildpunkte Ton der Netzhaut ausgleichen können, so dass die der Seheinheit ent- sprechende Bildeinheit gleich gross bleibt. Verf. berechnet die Brechkraffcveränderung, welche einer Pupillenverengerung von 4 mm auf 1 mm gleichkommen und findet dafür 1 : 4047.27 mm d. h. eine ConTexlinse Ton 4.047 M. Brennweite, wenn der Bildpunkt mit 0.0050 mm im Durchmesser angenommen wird. Der Einfluss der Pupillenweite ist also sehr unbedeutend. Unter denselben Voraus- setzungen behandelt Weidlich (64) die quantitativen Beziehungen zwischen der Pupillenverengernng und der scheinbaren Abnahme der Eurzsichtigkeit und findet z. B., dass die Fempunktsweite jenes min- der kurzsichtigen Auges, welches bei einem Pupillendurchmesser von 4 mm dieselben Grossen von z besässe , wie das stärker kurzsichtige Auge von 649.6776 mm Fempunktsweite bei einem Pupillendurch- measer yon 2 mm, = 1249.2396 mm ist , so dass die auf Rechnung der Pupillenverengerung zu setzende scheinbare Verminderung der KunEsicfatigkeit im Alter eine ganz ansehnliche sein kann.

160 Pathologie nnd Therapie der Angenkrankheiten.

Zehender (65, 66) bespricht und demonstriert die Brennfiguren schräger Strahlenbündel in Gonvexlinsen, welche auch Ref. schon an mehreren Orten behandelt hat. Eine schräg gehaltene Linse wirkt wie eine Gylinderlinse und lässt sich als Astigmometer verwenden. (Bravais' Astigmometer. Sous traite d'optique 2te Aufl. 8. 481. beruht darauf.) Schliesslich schlägt Z. namentlich zum Gebrauch für Staroperirte aplanatische Gläser vor, welche aus zwei mit der Con- vexen Seite einander berührenden Planconvexlinsen bestehen. Da- durch lässt sich die sphärische Aberration bis auf die Hälfte, und wählt man verschiedene Linsen, deren Brennweiten sich = 2:3 ver- halten , auch noch genauer korrigieren.

b) Optometer^ Ophthalmometer. Keratoskop. Astigmometer.

1) Barnett, Ophthalmometry with the Ophthalmometer of Javal and S c h i ö t z , with an acconnt of a case of keratoconus. Archiv of OphtL XIV. Nr. 2—3. p. 169.

2) D a h l e r u p , S. , Dr. P 1 e h n*8 apparat til bestemmelse af refraction og synstyrke. Ülgekr. for läger. 4 B. XII.

3) Denn et, W. S., The Stokes* lens for measoring astigmatism. Trans- act. of the americ. ophth. soc. Twenty first meeting. p. 106.

4) G a z e p y , Optom^tre binocalaire.' Archiv. d*Opht. p. 182. (Soci^t^ fran9. d'Opht.)

5) Optom^tre et astigmom^tre binoculaire. Becueil d'Opht. p. 138.

6) Javal, Menauration de la courbure de la cornäe. Gaz. des Höpit. p. 1011.

7) Issekuts, L., Ophthalmometrie-Tafeln. Szem($8zet. 5. p. 87. (Tabelle der EoDstanten des Ophthalmometers der Badapester Universitäts-Augen- klinik.)

8) Martin, ätiides d*ophtalmomätrie clinique. Annal. d^Ocalist. XGIII. p. 228 und Journ. de m^. de Bordeaux. XV. p. 25.

9) Ge qui devient le meridien de courbure pendant IMvolution d^un oer- tain nombre de glaucomes. Ibid. 16. Aoüt.

10) Marula, A., De la lunette de Galil^e en Optometrie. Th^ de Paris. 49 p.

11) Paci, F., Abozzo di ricerche intente a segnalare e ad interpretare il di- retto di coXncidenza tra lo sperimento ed i principii di ottica fisiologica intorno alle variazioni del valore di B. consecutive alla evacuazioae dell* acqueo dalla Camera anteriore. Tesi de laorea. Giornale la Bivista Cli- nica. Settembre.

12) Pfalz, G., Zur Frage über das Zustandekommen der abnormen Form von Oorneal-Astigmatismus bei Glaukom. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. De- zember. S. 382.

13) Ophthalmometrische üntersucbungeo über Oomealastigmatismus , mit dem Ophthalmometer von Javal und iS c h i ö t z ausgeführt in der Univ.- Augenklinik zu Königsberg, v. G r a e f e's Arch. f. Ophth. XXXI. 1. 8. 201.

Vorkommen des Astigmatismiis* 161

14} Plehn, Ferd. , Ein Apparat zur Ermitteinng yon Refraktion und Seh- schärfe. Arch. f. Augenbeilk. XV. S. 269.

15) Prouff, K^ratoscope. Archiv. d'Opht. p. 182. (Sociötö fran9. d'Opht.)

16) Scl^rotoscopie. Ibid. p. 165.

17) ScbiOtz, Hj., Ophthalmometrische und optometrische Untersuchung von 969 Augen. Aroh. f. Augenheilk. XVI. S. 37.

18) M a r e 1 1 , Determining errors of refraction by double images and by pa- rallaz. Rep. of the ophth. Section. Americ. Joarn. of Ophth. p. 73.

19} W 0 1 f f b e r g , L. , Apparat zur Augenuntersuchung auf dem Assen tplatz«

Deutsche militärärztl. Zeitschr. XIV. S. 149. 20} Z e n g e r y Snr un optomätre spectroscopique. Compt. rend. d. PAcad. d. sdene. 101. 8. 1003.

Gazepy's (4, 5) binocularer Optometer und Astigmometer be- steht für jedes Auge aus zwei Scheiben mit sphärischen und einer mit Cylindergläsem auf einem gemeinschaftlichen Fusse. Die Oeff- nuDgen, durch welche die Augen des Untersuchten sehen, können einander genähert oder entfernt, auch mit einem schwarzen Schirm oder roten Glase bedeckt werden. Die Axen der Cylindergläser richtet ein Mechanismus gleichzeitig so, dass alle in derselben Stellung Yor das Auge gelangen. Für Leseproben in der Nähe ist ein verschiebbarer Schirm vorhanden. Das Ganze befindet sich in einem Kasten, wel- cher zugleich als Untersatz dient. (Nach et.)

Martin (8, 9) hat gefunden, dass jede Sklero- oder Iridekto- mie, nach oben oder unten gemacht, die Refraktion des vertikalen Meridians vermindert und zwar in Folge Einschaltung eines locke- reren Narbengewebes. Aber auch ohne Sklerotomie soll der glauko- matöse Process zu einer Herabsetzimg der Refraktion im vertikalen Meridian führen. Nach M. hatte unter 17 I^len von Glaukom 15 mal der vertikale Meridian eine geringere Krümmung. Astigmatis- mus überhaupt beobachtete M. in 50 ®/o aller Glaukomfälle. Er läug- net nicht, dass in einzelnen Fällen der Astigmatismus vor dem Glau- kom vorhanden war. Astigmatismus gegen die Regel ist bei Juden häufiger , welche auch eine grossere Disposition zu Glaukom haben. M. teilt eine Anzahl von Fällen mit, in welchen entweder ein Astig- matismus nach der Regel, sich während des Verlaufes des glaukoma- tostm Processes, in einen Astigmatismus gegen die Regel verwan- delte oder ein Astigmatismus gegen die Regel in Folge der (nicht operativen) Behandlung (Eserin) verschwand. Eine Erklärung für diese Erscheinung vermag M. nicht zu geben. Es scheint als wenn ur- sprünglich ein Astigmatismus nach der Regel vorhanden sein müsste, damit während des glaukomatösen Processes sich daraus ein entg^en- gesetzter Astigmatismus entwickle.

JakxMb«iloht 1 OphttuOmologi«. XVI. 1886. 11

162 Pathologie und Therapie der Angenkrankheiteii.

Pfalz (12, 13) hat mit dem Ophthalmometer von Jayal usd Schiötz, welchen er sehr empfiehlt, Messungen des Gornealastig- * matismus veranstaltet. Je höher der Grad der Comealasymmetrie ist, desto seltener weicht der sonstige Gesammtbau des Auges vom emmetropischen ab. Nächst dem As. mixt, haben die Glaukome das höchste (13,8 %) Procentverhältniss excessiver As-Grade. Der Me- ridian stärkster Krümmung wich von der vertikalen um mehr als 45^ in 2,2 Vo ab, Glaukome nicht mitgerechnet. Je grösser die Asym- metrie beider Augen in Bezug auf den Grad ist, desto häufiger ist asymmetrische Meridianlage. Die Axenstellung des Gomealastigma- tismus weicht in der Regel nur sehr wenig von der des Gesammt- astigmatismus ab. Dagegen stimmen Asc. und Aso bezüglich des Grades nur in der Hälfte der Fälle. In der anderen Hälfte ist Aso gewöhnlich geringer. Der Linsenastigmatismus kann den comealen sogar überkorrigieren. Daraus erhellt die Wichtigkeit der Ophthal- mometrie f&r die Entdeckung asymmetrischer Akkommodation. Der höchste Procentsatz der letzteren findet sich bei Ash. Der myopische As. würde sich durch astigmatische Acc. noch kurzsichtiger maches. Die geringen Grade von Asc. können der accommodativen Korrektion wegen nur mit dem Ophthalmometer gefunden werden ; dieselben sind häufig der Grund asthenopischer Beschwerden. Ist der Grad des As. auf beiden Augen ungleich, so kann durch starken astigmatischen Akkom- modationsspasmus der Aso des Auges mit der geringeren Comeal- asymmetrie umgekehrt werden. Unter den Glaukomen wich der Me- ridian stärkster Eürümmung in 55,2 ^/o um mehr als 45^ von dem vertikalen ab, und zwar sind dies immer f^le von akutem Glaukom. Ob der Astigmatismus gegen die Regel die Ursache des Glaukoms oder dieses die Ursache von jenem und im letzteren Falle, auf welche Weise des Glaukom den As erzeugt, lässt sich noch nicht feststellen. Die Meinung des Verf. geht dahin, dass die Abflachung durch den Druck im horizontalen Meridian hintenan gehalten wird durch die Wirkung der äusseren horizontal wirkenden Augenmuskel und deren besonders starken Sehnen.

Plehn*s (14) Aufsatz enthält eine übersichtliche DarstelloDg sämmtUcher Punkte, welche bei der Optometrie in Frage kommen, und in früheren Berichten (1878 S. 160, 1881 S. 187 u. s. w.) schon zur Besprechung gekommen sind. P.^s. Instrument besteht aus zwei Plankonvexlinsen von 5 cm. Brennweite, welche sich ihre convexe Fläche zukehren, in einer Rohre. Die Okularöffnung ist so angeord- net, dass der Focus der Okularlinse mit dem Knotenpunkt des unter-

AstigmatismiiB der Hornhaut. X63

Buchten Auges zusammenföllt , auf welche Weise bekanntlich Kon- stanz der Gesichtswinkel erreicht wird. Einer Dioptrie entsprechen 2,5 mm der Scala. P. hängt die Sehproben in 3 M. Entfernung um- gekehrt an die Wand. Der Nullpunkt der Skala entspricht derje- nigen Einstellung der verschiebbaren Objektivlinse , bei welcher sie um die doppelte Brennweite von der Okularlinse entfernt ist, parallel ein&llende Strahlen also parallel austreten. Da die Sehproben sich nicht in unendlicher Entfernung befinden, so wird dadurch ein kleiner Fehler bedingt. Das Bild der Sehproben, welches der Untersuchte sieht, wird um das 4fache der Brennweite einer der Cionvexlinsen ge- nähert also um 20 cm., was einem Glase von 0,008 Dioptrieen ent- spricht. In gleicher Weise erscheinen die Sehproben ein wenig (l,04fiBch) yergrössert. Beide Punkte können yemachlässigt werden. Der Apparat lässt sich zur EIrmittlung der Befraktion, der Sehschärfe und des Astigmatismus (mittelst Schlitzes oder Einfügung von Gylin- dergläsern, statt der sphärischen Linsen) sowie auch zur ophthalmo- skopischen Befraktionsbestimmung verwenden. Der Apparat bleibt in derselben Stellung in Bezug zum untersuchten Auge. Der Be- obachter sieht von der Seite hinein, welche gegen die Sehproben ge- kehrt war. An dem, dem Untersuchten zugewandten, Ende wird ein kleiner Spiegel angebracht. (Schmidt und H a e n s c h, Berlin Stall- sehreiberstrasse 4.)

Schiotz (17) untersuchte 969 Augen ophthalmometrisch und optometrisch bauptoLchlich in Bezug auf Astigmatismus und auf Homhautkrümmung. Astigmatismus der Hornhaut konmit bei allen Refraktionszuständen ziemlich gleichmässig vor. Bei Myopie ist Total- astigmatismus häufiger manifest, wahrscheinlich weil die Akkommo- dationsthätigkeit nicht so entwickelt ist. Das Auftreten von Astig- matismus ist häufig, nämlich 21 ®/o, oder abgesehen von den Fällen, wo er 1 D nicht erreicht, 7,6 ®/o. Zwischen dem Alter von 6 und 19 Jahren erleiden die Homhautradien kaum eine Veränderung. Bei der- selben Refraktion ist der Homhautradius der grössten Variationen fähig.

Homhantradins

E.

M.

a

MiDimun

7.243

7.18

7.40

Manmoin

8.676

8.50

9.26

Dnrdisclmitt

7.94

7.88

7.985

7.833 bei M. > 2 D.

Das starker myopische Auge scheint durchschnittlich einen kleineren Radius zu besitzen als das Emmetropische. Hypermetropische haben durchschnittlich etwas sch^i^chere ErQmmung.

11*

164 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Murrell's (18) Methode zur Bestimmung der Refraktion mit- telst Doppelbilder und durch die Parallaxe , ist nichts Anderes als der Seh ein er ^ sehe Versuch. Entweder werden zwei feine Oeff- nungen gebraucht dann sind Doppelbilder eines fernen Leuchtpunktes vorhanden, wenn das Auge nicht für dieselbe eingestellt ist oder es wird eine feine Oefhung vor dem Auge hin und her bew^, dann treten unter derselben Bedingung parallaktische Verschiebungen ein.

Zenger^s (20) Optometer, hauptsachlich f&r physiologische Zwecke bestimmt, hat als Sehmarke eine feine Spalte. Die Convex- linse ist aus Ealkspath so geschliffen, dass dessen Axe mit der opti- schen Axe zusammenfallt. Dieselbe hat, fCLr den ordentlichen und ausserordentlichen Strahl, zwei Brennweiten, die sich verhalten = 1,48 : 1,65. Der Untersuchte macht für beide Einstellungen, aus de- ren üebereinstimmung dann auf die Genauigkeit zu schliessen ist. Z. hat gefunden, dass namentlich von älteren Leuten sehr grosse Fehler bis zu 2 cm. gemacht werden, dass aber die Genauigkeit viel grosser wird, wenn man die Spalte mit monochromatischem Licht beleuchtet Z. hat mittelst eines Spektroskopes a vision directe, dessen Spalte durch einen cylindrischen Gonvexspiegel ersetzt war, der beliebig hinausgerückt werden konnte, sich überzeugt, dass die Frauen- hofe r'schen Linien nicht gleichzeitig sajnmtlich sichtbar sind, dass vielmehr der Spiegel um 10 bis 15 mm angenähert oder entfernt werden muss , je nach der Brechbarkeit der Strahlen. Mit diesem kleinen Apparat lässt sich der unvollkommene Achromatismus des Auges leicht nachweisen und messen.

e) Ophthalmoskopie.

1) Agnew, The insniHency of the Ophthalmoskope as the sole test of erron of refraction. Transact of the Americ. ophth. Soc. III. 110. p. 112.

2) Albertottiy Preliininari du stadi sperimentali diretti a stabilire sopra nuovo principio Tesame fnnzionale dell* occhio. Gior. d. r. Accad. di med. di Torino. 3. s. XXXII. p. 162.

3) Bayer, Ueber Veränderungen des Augenhintergrnndes bei Sepsis. Tagebl. d. 58. Yersamml. deutscher Naturf. u. Aerzte in Strassbnrg i. E. S. 120.

4) B e n n e t y E. H. , Note on a ready method of demonstrating the alter- nation of the sectors of the cry stalline lens. Transact. of the Academj of medidne in Ireland. III. p. 435.

5) Benson, A. H. , A convenient ophthalmoscope for stndents and prac- titioners. Brit med. Journ. I. p. 68.

6) Borger, Refraktions-Ophthalmoskop mit variablem Intervalle zwischen je zwei Eorrektionsgläsem. Zeitschr. fflr Instmmentenkunde, Y. Heft 3<

Ophthalmoskopie. Iß^

7) Bergougnonj, Gonsid^tions snr le progostio de Tatrophie papillaire. Th^e de Lyon.

8) Birnbaeher, A. , üeber dlio-retinale Gefftsee. Arch. f. Angenheilk. XV. S. 292.

9) Brunn, A. v., Der W e s t i e n*sche üniversallonpenh alter. Elin. M onatsbl. f. Angenheilk. S. 121.

10) B n r c h a r d t , M. , Dioptriemeter für das anfechte Bild. Gentralbl. f. chir. n. orthop. Meoh. 1. p. 39.

11) Burdenell Carter, Ghanges in optic discs persistent ten jears after accident. Ophth. Review, p. 343. (Ophth. soo. of the onited kingdom.)

12) Persistent hyaloid vessels. Ibid.

13) Dobrowolsky, Ueber einige ophthalmoskopische Veränderungen auf dem Augenhintergrande beim Glaukom. Arch. f. Augenheilk. XV. S. 161.

14) Dennet, W. , The electric light ophthalmoscope. Transact. of the Americ. ophth. soc. p. 149.

15) W. F., An electric ophthalmoscope. New- York med. Becord. May. p. 503.

16) De Vincentiis, G., Nuovo reperto oftalmoscopico da parziale embolia e trombosi de* vasi retinici con due osservazioni di embolia parziale della retina. Riv. internaz. di med. e chir. II. p. 86.

17) E m e r s 0 n, J. B., A schematic eye for students of ophthalmosoopy. New- York med. Becord. Okt. p. 398.

16) £ngelhardt, üeber eine Untersuchnngsmethode der seitlichen Beleuch- tung mit Loupenvergrösserung. Jahresber. d. Gesellsch. f. Natur- und Heilk. in Dresden. 1884-85. S. 29.

19) Eversbusch, 0., Eine neue Form von Missbildung der Papilla nerri optici, yerbunden mit ausgedehnter Verbreitung markhaltiger Sehnerven- fasem und congenitaler hochgradiger Eurzdohtigkeit. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 8. 1.

20) F e r r i , Grandezza del fondo oculare visibile ad immagine diritta. Gior. d. r. Accad. di med. di Torino. 3. s. XXXIII. p. 48. (Nichts Neues.)

21) Fox, L. W., An improyed relraction ophthalmoscope. Med. News. Phila. XL VI. p. 279.

22) Galezowski, Trait^ iconographique d*ophtalmoscopie. Ayec 52 fig. et 38 pls. coL 2. äd. gr. 8. Paris. Baiili^re et fils. (Sehr reichhaltig und vollständig.)

23) Germann, Beiträge zur Eenntniss der Refraktionsverhältnisse der Kin- der im Säuglingsalter sowie im vorschulpflichtigen Alter, y. Graefe's Arch. l Ophth. XXXI. 2. S. 122.

24) Giudici, V. , Sulla misorazione obbiettiya della miopia e della iper- metropia. Giom. di med. mil. Roma. XXXIII. p. 128.

25) G 0 1 d z i e h e r. Angeborene Veränderung des Augenhintergrundes. Wien, med. Wochenschr. Nr. 11. (Gesellsch. d. Aerzte in Budapest, Sitzung yom 14. Febr.)

26) H a a b , 1 . Skizzenbnch zum Einzeichnen ophthalmoskopischer Beobach- tungen des Augenhintergrundes ; 2. Erkrankung der Macula lutea. Kor- reepondenzbl. f. Schweizer Aerzte. XV. Nr. 19.

27) Erkrankungen der Macula lutea. Vortrag. (Beferat im Gentralbl. f prakt. Augenheilk. Dezember. S. 383.

X66 Pathologie and Tberapie der Augenkrankheiten.

28) Hartridge, Opaqne nerve-fibree. Ophth. aoeietj of the anited king- dom. Jannary 8 th.

29) -^ The examination of the comea and lens by means of the ophthalmot- cope, having behind it a streng convez lens. Brit med. Jonrn. IL p. 689.

30) Hirschberg, Beitr&ge sn den embolischen Erkrankungen des Augee. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Febmar.

31) *- Zor Lehre Ton der Netzhantembolie. Ebd. Dezember. S. 353.

32) Ein Fall von prftpapillarer Qefftaaschlinge der Netshaotschlagader. Ebd. JnlL S. 205.

33) Klinische Kasoistik : ein angewöhnlicher Fall ?on Kolobom der Angen- h&ate. Ebd. August.

34) Jackson, Edw. , A new form of refraction ophthalmoscope. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-first meeting. p. 111.

35) The measnrement of refraction by the shadow-test, or retinosoopj. Americ. Joum. of med. scienc. Phila. n. s. LXXXIX. p. 404

36) An improved form of refraction ophthalmoscope. Med. News. XLVIL p. 528.

37) J e s s 0 p, Card cases. 1. large semicircular retinal haemorrhage near the yellow spot ; 2. detachement of retina. (Ophth. soc. of the anited kingdom.) Medic. Times and Gaz. IL p. 856.

38) EOlliker, üeber markhaltige Nervenfasern der Netzhaut. inaag.-Diss. Zürich.

39) Kramsztyk, Z.,0 patrzeniu przez soczwke w obracie odwrotnyen i o zastoBowaniu tego sposobu w oftalmoskopii. (Erzeugung des umgekehrten Bildes auf der Retina.) Gaz. lek. Warszawa. 2. s. V. p. 427 u. 452.

40) K u h n t , Ueber den Halo glaucomatosus. Nebst Bemerkungen über pa- thologische Befunde beim Glaukom überhaupt. Ber. über die XVU. Yen. d. ophth. Gesellsch. zn Heidelberg. 8. 101.

41) Lang, Drawings of ophthalmosoopic cases. Ophth. society of the united kingdom. 12. Mars.

42) and Barrett, On the nse of homatropine as a Substitute for atro- pine in estimating errors of refraction. Med. Times and Gaz. IL p. 78.

43) L a s s a 1 1 e, Peut-on, k Taide du miroir ophthalmoscopique et sans yerres correcteurs, däterminer, aveo une exactitude süffisante, la refraction star tique de Toeil? Lyon m^d. XLIX. p. 521.

44) L i e b r e i c h, B., Atlas der Ophthalmoskopie. 12 Taf. m. 59 Fig. in Fal^ bendr. u. erkl&r. Text 3. Aufl. Fol. Berlin, Hirschwald. Auch englisch erschienen bei J. A. Churchill, London. 89 p.

45) Loring, Edw., Text bock of ophthalmoscopy. Part. L The normal eye, determination of refraction, diseases of the media, physiological optica, and theory of the ophthalmoscops.

46) Malgat, £tade comparative du fond de Toeil normal et pathologiqae ^ Tophthalmoscope. Nice-mäd. E^. p. 145 und X. p. 200.

47) Magnus, Eigentümliche congenitale Bildung der Macula lutea auf beiden Augen. Klin. Monatebl. f. Augenheilk. S. 42.

48) Masse Ion, De la coloration de la papille et des prolongements anor- maux de la lame cribWe, Archiv. d'Opht. V. p. 176 (Sociöt^ firan9. d'Opht) und Bull, et m^m. Soc. fran9. d*opht IIL p. 192.

Neuer Augenspiegel. 157

49) Morton Stanford, Ophthal moscopes. Ophth. sooietj of the united kingdom. January. 8.

50) P a r e n t , Ophthalmoscope h. verres cylindriques. Archiv. d'Opht. p. 182. (Sociät^ fraD9. d*Opht.)

51) Pflüger, Skiaskopie. S.-A. a. d. Korrespond.-Blatt f. Schweiz, Aerzte. XV.

52) R a n d a 1 1, Some additions of the ophthalmoscope. Medic. News. XL VII. Nr. 16. p. 442.

53) Schleich, Der Augengrund des Kaninchens und des Frosches als Hilfs- mittel beim Unterricht im Ophthalmoskopieren. Mit Tafel I III. Mitteil. a. d. Ophthal miatrischen Klinik in Tübingen. II. 2. S. 167.

54) Kasuistische Mitteilungen seltener Hetinalerkrankungen : I. Aneurysma arterio-yenosum, aneurysma circumscriptum et variz (aneurysmatious ?) re- tinae. Mit Tafel IV. (Im Text irrtümlich mit Taf. 5 bezeichnet. Ebd. S. 202.

55) Erklärung der Abbildungen auf Tafel I III zu Schleich, der Augen- gmnd des Kaninchens und des Frosches. Ebd. S. 258.

56) S i c a r d , J., De quelques anomalies et affections cong^nitales du fond de Toeil, observäee chez des enfants consanguins. S.-A.

57) Story, Aneurysms of retinal veesels. Ophth. Bev. p. 367.

58) S z i 1 i. Merkwürdige Schlinge der Netzhautsohlagader. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. August. S. 236.

59) Szokalski, üeber das Leuchten der Tieraugen in der Dunkelheit Bas- zechsiviat. Nr. 22.

60) V 0 s s i tt s, A., Beitrag zur Lehre von den angeborenen Gonis. Klin. Mo- natsbl. f. Augenheilk. p. 173.

61) Leitfaden zum Gebrauch des Augenspiegels für Studierende und Aerzte. Berlin. Hirsch wald. 78 S.

62) Weiss, L. , üeber den an der Innenseite der Papille sichtbaren Beflex- bogenstreif u. seine Beziehung zur beginnenden Kurzsichtigkeit. ▼. G r a e- f e ' s Arch. f. Ophth. XXXI. 3. S. 239.

63) Ueber die ersten Veränderungen des kurzsichtigen bezw. kurzsichtig werdenden Auges. Ber. über die XVII. Vers. d. ophth. Gesellsch. in Hei- delberg. S. 188.

Albertotti (2) beleuchtet den Augengrund mittelst eines glüh- enden Platindrahtes von 0,01 m. Durchmesser. Adiathermisch durch- sichtige Schirme sind zwischen demselben und dem beobachteten Auge angebracht, undurchsichtige schützen das des Beobachters. Das um- gekehrte Bild wird mit 3 entworfen, kann auf einer Glasplatte auf- gefangen und auch photographiert werden.

Benson (5) empfiehlt einen Augenspiegel mit Plan- und Kon- cavspiegel, yon welchen einer immer als Handhabe dient, und einem Eonvexglase und 4 Eorrektionsglasem. An Stelle der Re- fraktionsbestimmung im aufrechten Bilde soll die Retinoskopie treten.

Dennet (14, 15) hat am Griff seines Ophthalmoskops ein elek- trisches Licht von | Eerzenlichtintensität angebracht. Durch eine

168 Pathologie nnd Therapie der Augenkrankheiten.

Linse Mit das Licht aaf den Spiegel, welcher unter einem Winkel Ton 45^ steht. Einige Elemente einer konstanten Batterie, oder auch eine Taschenbatterie reichen aus (Verf. Meyrowiz Broc. New-Tork).

V. Brunn (9) beschreibt einen von Westien augefertigten Universalloupenhalter, der durch einen Handgriff in jeder beliebigen Stellung festgehalten werden kann. Als Loupe lässt sich jedes schwache Mikroskopobjektiv verwenden.

Masseion (48) berichtet über abnorme Verlängerungen der Lamina cribrosa, welche mit markhaltigen Nervenfasern verwechselt werden können, doch sind sie nicht gestreift wie diese und können stets bis zur eigentlichen Lamina cribrosa verfolgt werden. Diese Fortsetzungen der Lamina entweder auf dem Optikus oder in der Um- gebung sehen bleiweiss aus.

Pflttger (51) behandelt unter dem Namen Skiaskopie die Phantoskopie Cuignet^s und empfiehlt dieses Verfahren besonders fQr die Refraktionsbestimmung bei hochgradiger Myopie, Amblyopie, Nystagmus u. s. w. Er benützt den Planspiegel und bestimmt, aus- gehend von einer Entfernung = 125 cm den Punkt, in welchem die gleichsinnige Bewegung des Schattens in die entgegengesetzte um- schlägt. Stellt sich das untersuchte Auge als ein hypermetropisches heraus , so werden stärkere Eonvexgläser vorgesetzt und auf diese Weise der Pernpunkt in positive Entfernung verlegt.

d) Liehtslnn. Farbensinn. Farbenblindheit

1) Bickerton, Gase of colourhlindnees. Liyerpool. Med.-chir. Journ. V. p. 508.

2) Bloch, A. M., Exp^riences sur la vision. Compt. rend. soc. de biol. II. p.493. 8) Bull, 0., FarveseDstabeller. Forh. Norske med. Selsk. i Eristiania. p. 48.

4) Charpentier, Recherches aar la perception diff^rentielle succeBsive. Archiv. d'Opht. p. 1.

5) La perception lumineuse est-celle la möme rar tout l^etendue de la re- tine ? (Critique ^xperimentale.) Compt. rend. soc. de biol. 8. s. II. p. 833.

6) La perception Inmineuse simultan^. Ibid. p. 336.

7) Sur la duröe de Tadaptation de la r^tine k TobscuritiS. Ibid. p. 310.

8) La perception dififerentielle dans le cas des ^clairages ordinaires. Compt. rendu. d. TAcad. d. scienc. p. 361.

9) Definition, Classification et notation des couleurs. Ibid. p. 808.

10) Sur la distribuiion de Tintensit^ lumineuse et de intensit^ visuelle dans le apectre solaire. Ibid. p. 182.

11) Sur la mesure de Tintensitä des sensations, en particulier des sensa- tions color^es. Ibid. C. p. 1248.

12) Sur les connexions fonctionelles des deux r^tines. Compt. rend. soc. de biol. II. p. 364.

n

Licht- und Farbenrinn. 169

13)Charpeniier, Relation entre la sensibilit^ Inmineuae et Tdolairage am- biani Ibid. p. 475.

14) Th^rie de la perception des coulean. Ibid. CI. p. 275.

15) Chibret, Chromotoscope. Archiv. d^Opht. V. p. 181. 16)Colardeaa, Jzaruet Chibret, De Tapplication de la Polarisation

chromatique k la dätermination rapide et quantitatiye de Tacuit^ chroma- tiqae dans la r€gion de la maoula. Bull, et m^m. aoc. fran9. d*Opbt III. p. 316.

17) Der, ün cas de chromatotyphloae on achromatopsie oomplbte. Bev. gän. d'Opht p. 481.

18) Oraj, Th., Oolour blindness. Report presented to both hoases of parlia- ment bj order of H. M. the Queen. London. 435 p.

19) Hering, E. , üeber individuelle Verschiedenheiten des Farbensinnes. S.-A. ans »Lotosc. Neue Folge. Bd. VI.

20) Bemerkungen zu A. E ö n i g * s Kritik einer Abhandlung über indivi- duelle Verschiedenheiten des Farbensinnes. Centralbl. f. prakt. Augen- heilk. Nov. S. 327.

2t) Hilber t, Das Verhalten der Farbenblinden gegenüber der anomalen Dis- persion. Elin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 233.

22) Hogg» J., Colour blindness in the mercantile marine. Brit. med. Journ. L p. 1151.

23) König, Arthur, Zur Kritik einer Abhandlung von Hrn. £. Hering: lieber individuelle Verschiedenheiten des Farbensinnes. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. September. 8. 260.

24) ^ üeber Farbensehen und Farbenblindheit Pflüger*8 Arch. f. Physiol. 8. 160.

25) Kolbe. Zur Vergleichbarkeit der Pigmentfarbengleichungen. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Juli. S. 193.

26) K r i e 8 , J. v. und Brauneck, üeber einen Fundamentalsatz aus der Theorie der Gesichtsempfindungen. Du Bois-Beymond*s Arch. 8.79.

27) M i 1 1 i k i n , B. L. , Case of sudden loss of colonr perception. Columbus med. Joom. IV. p. 193.

28) K i c k o 1 8, E. L., On the sensitiveness of the eye to colours of a low de- gree of Saturation. Americ. Journ. of med. scienc. New-Haven. XXX. p. 37.

29) Oliver, Ch. , A correlation theory of color perception. Americ. Journ. of med. acienc. Pbila. LXXXIX. p. 98, 462.

30) A description of some modifications in a colour-sense measure. Trans- act. of the americ. ophth. soc. Twenty-first meeting. p. 182.

31) Parinaud, Photoptom^tre. Aroh. d*Opht. V. p. 182.

32) ^ Appareil pour T^tude des couleurs spectrals. Bull, et mdm. Soc. fran9. d'opht. IIL p. 327.

33) Snr Texistence de denx esp^ces de sensibilit^ k la lumibre. Compt. rendn d. TAcad. d. scienc. 101. p. 821.

34) B o y , L. , Examen du sens de la Inmi^re d^apr^s nne mäthode bas^ snr la dependance du sens des couleurs vis-k-vis le sens de la lumibre. Bev. Clin. d*ocul. V. p. 113.

35)Thom8on, W., The sight and hearing of railway employes. Pop. So. Montb. N.-T. XXVI. p. 438.

170 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

36) T reit ei, Th., üeber Hemeralopie und Untersuchung des Liohteianei. V. G r a e f e's Aivh. f. Ophth. XXXI. 1. S. 259.

37) Eine neue Methode der numerischen Bestimmung des Liohtsinnea. Cen- tralbl. f. prakt. Augenheilk. Jan aar.

38) Tafeln zur nomerischen Bestimmung des Lichtsinnes, hergestellt nach der vom Verfasser im Januarheft des Centralblattes fOr AagenheUkiinde 1885 veröffentlichten Methode. Königsberg i. Pr.

89) Wolfberg, Ueber die Prüfung des Liohtsinnes. Eine physiologisch-kli- nische Studie. V. 6raefe*s Arch. f. Ophth. XXXI. 1. S. 1.

Charpentier (4) hat weitere Untersuchungen über die succea- sive und gleichzeitige Unterschiedsempfindlichkeit angestellt und ist zu, von seinen früheren etwas abweichenden, Ergebnissen gekommen. Er beleuchtete an seinem Photometer entweder eine Scheibe von 35 mm Durchmesser oder ein Quadrat von 17 mm Seite, von Yorn mit einer bestimmten Intensität und fügte dieser Beleuchtung von der Rückseite so viel Licht in Intervallen hinzu, dass eben das Zu- und Abnehmen der Beleuchtung wahrgenommen wurde. Die Unterbrechung der Lichtzufuhr von der Rückseite geschah mittelst eines Schirmes, welcher von einem Metronom 2^ Male in der Minute Yorbeigeführt wurde. Es stellte sich jetzt heraus, dass die Unter- schiedsempfindlichkeit für gleichzeitige sowie für successive HeUig- keitsunterschiede dieselbe war. Der hinzuzufügende Bruchteil Yer- hält sich nahezu umgekehrt wie die QuadratYYurzel der Beleuchtung. Bezüglich des farbigen Lichtes ergab sich Folgendes. Wurde als Einheit der Intensität für jede Farbe diejenige genommen, welche eben einen Lichteindruck hervorruft und das 10-, 20- oder SOfache dieser Intensität zur Beleuchtung gewählt, so war die successive Unte^ schiedsempfindlichkeit am grossten für Rot am kleinsten für Blau. Nahm C h. dagegen diejenige Intensität jeder Farbe als Beleuehtongs- einheit, welche eben noch einen farbigen Eindruck macht, so Ye^ hielten sich alle Farben gleich. Dasselbe war der Fall, wenn als Einheit die Intensität jedes farbigen Lichtes diente, welche gleiche räumliche Sehschärfe lieferte. Während die gleichzeitige Unterschied- empfindlichkeit nach der Peripherie des Gesichtsfeldes hin gleichmassig abnimmt, bleibt die successive im ganzen Gesichtsfelde gleich, ja ist sogar in einem mittleren Gürtel etwas höher als im Gentrum. Sie verhält sich also wie die Lichtempfindiichkeitsschwelle. Bei beiden handelte es sich um eine und dieselbe Gruppe von Netzhautelementen. Die räumliche Wahrnehmung, die gleichzeitige Unterschiedsempfind- lichkeit und die Farbenempfindung haben das Gemeinsame, dass sie jan Deutlichkeit nach der Peripherie des Gesichtsfeldes zu verlieren.

Bestimniiing der Intonait&t dner Farbenempfindang. 17X

Ch. glaubt daher, dass auch bei der Farbenempfindnng wie bei den beiden anderen Funktionen das Verhältniss einer Gruppe von Netzhaui>- elementen zu der Nachbargruppe in Frage konunt.

Charpentier (8) hat jetzt auch für grössere absolute Hellig- keiten festgestellt, dass die zur WahrnehmuDg eines Unterschieds in der Helligkeit notige Lichtmenge sich ändert mit der Intensitöt der Beleuchtung und zwar im umgekehrten Verhältniss zu derselben. Er beleuchtete ein Blatt weisses Papier mit Tageslicht. Die Beleuchtung konnte mittelst des A u b e r tischen Episkotisters auf bestimmte Bruch- teile herabgesetzt werden. Die Mitte des Papiers wurde von der Rückseite mit dem Differentialphotometer beleuchtet. Die ünter- sehiedsempfindlichkeit ist um so besser, je grösser die Beleuchtungs- intensität ist. Daher ändert sich auch die Sehschärfe mit der Beleuch- tung. Die ünterschiedsempfindlichkeit verhält sich ungefähr wie die Quadratwurzel aus der Beleuchtung. Ausgehend von dem Gedanken, dass die Farbe einer Fläche genügend bestimmt ist, wenn dies mit drei der einfachen Gomponenten geschehen ist, will Charpentier (9) für jede farbige Fläche die Menge des reflektierten Lichtes fest- stellen, wenn diese Fläche mit homogenen farbigen Licht beleuchtet wird, und zwar im Verhältniss zu der gleichzeitig seitens einer weissen Flache von demselben farbigen 1 acht zurückgeworfenen Menge. Sind diese Verhältnisszahlen für drei homogene Lichter, etwa Bot, Gelb und Blau ermittelt, so sollen dieselben auf ein kubisches Coordinatensy- Biem aufgetragen werden. C h. schlägt eine Einteilung der Kanten des Kubus in 9 Teile vor, so dass Weiss die Goordinaten x j z = 999, Schwarz diejenigen x j z ^ 000 haben würde. Dadurch wäre jeder Farbenton bestimmt. Ein Instrument, welches zur Bestimmung der reflektierten Lichtmengen dienen soll, wird von D u b o s q angefertigt.

Charpentier (11) nimmt zur Bestimmung der Intensität einer Farbenempflndung die der Schwelle « entsprechende Lichtintensität als Ausgangspunkt und jeden Zuwachs, welcher zu einer vorhandenen Intensität hinzugefügt, eine Unterschiedsempflndung, sowohl successiv wie simultan, ermöglicht, zur Einheit. Auf diese Weise konstruiert er Kurven für die verschiedenen Farben, welche die Schwelle gemeinsam haben, von da an aber getrennt verlaufen. Bei Steigerung der Licht- intensität steigt die Empfindungsintensität für die weniger brechbaren Farben viel rascher als für die brechbareren. Sind z. B. B die Schwelle für Blau, G diejenige für Gelb, so geben 100 B. eine Em- pfindung von gleicher Stärke wie 27 G.

Charpentier (10) hat auch für die verschiedenen Abschnitte

172 Pathologie und Therapie der Augenkraiikheiten.

des Sonnenspektrums die Schwelle der Lichtempfindung and die Schwelle der raumlichen Wahrnehmung mit seinem Photometer bestimmi Für letztere liegt ein Maximum in der Nähe des Streifen D bei X = 0,5785 [i, für erstere in der Nahe von b^ ; X = 0,52 ji. Eratere scheint proportional der absoluten Energie des Lichtes zu sein, welche nach Longl ey ihr Maximum bei X = 0,58 |x erreicht, letztere da- gegen auch von der Brechbarkeit abzuhängen.

Gharpentier (14) kommt noch einmal auf seine Unterscheid- ung zweier Arten von Elementen in der Retina zurück, nämlich den »photesth&iiques«, welche nur Belligkeitsempfindung vermitteln imd den »visuelsc , den räumlich empfindenden. Im Centralorgan erst kommt "Wechselwirkung und durch Interferenz beider die Farben- empfindung zu Stande. Letztere ist also keine direkt erregte, son- dern eine Differenzialempfindung. Dieser Gedanke dürfte Gharpen- tier eigentümlich sein und erscheint Parinaud's (33) Prioritäte- reklamation nicht begründet, während die hypothetische Verteilung physiologisch verschiedener Thätigkeit auf die Retinalelemente wohl nahezu ebenso alt ist, wie die anatomische Eenntniss dieser Elemente.

Chibret's (15) Instrument soll sehr schnell zur Ermittlung der Farbenverwechsler und Farbenblinden führen.

Hering (19, 20) unterzieht in einer ausführlichen Abhandlung die von v. d. W e y d e und von E o n i g bei Farbenblinden ange- wandten üntersuchungsmethoden einer eingehenden Kritik und bringt dann selbst neue Thatsachen bei, welche geeignet sind, den ünte^ schied zwischen Rot- und Grünblinden von einem ganz anderen Ge- sichtspunkte betrachten zu lassen. Auf die Vermutung einer Fehler- quelle bei den Untersuchungen v. d. W e y d e ' s führten hauptäch- lich folgende Gleichungen, welche v. d. W e y d e mitteilt. Bei einer Intensität 1 stellte der Farbenblinde v. d. Weyde ein

100 Grün = 113.5 Gelb + 29.5 Blau. Bei einer Intensii^t ^, welche Intensitätsherabsetzung durch Drehung der Nikols erzielt wurde, ergab sich

34.5 Grün = 32 Gelb + 101.01 Blau, oder, da die Intensität der Beleuchtung nur ^ der vorigen war und dieselbe Herabsetzang auch durch Verengerung der Spalten auf { zu erreichen gewesen wäre, wenn man die Spaltbreiten der 2ten Gleich- ung durch 4 dividiert

8.625 Grün = 8 Gelb + 25.2 Blau. Die Beleuchtungsintensität ist = 1 wie bei der 1. Gleichung. Drei andere V. d. W e y d e 'sehe Gleichungen auf die Intensität 1 reduciert, ergeben

Unterschied Ewischen Bot- nnd Grünblinden. 173

100 Grün = 29.5 Blau + 113. 5 Gelb 50.75 Grün = 29.7 Blau + 53,07 Gelb 8.62 Grün = 25.2 Blau + 8 Gelb. Die gleichbleibende Menge Blau macht diese Ergebnisse in der That onwahrscheinlich. Die Newton ^sche Mischregel würde fttr Farben- blinde ihre Gültigkeit verlieren. H. yermutet, dass die beiden Nikols zn geringe Oeffnung hatten, um die drei Spalten gleichmassig zu be- leachten. Gegenüber K o n i g bemerkt zunächst H., dass das Leu- koskop wesentlich identisch mit ß o s e ' s Farbenmesser sei, nur fehle das Objektivnikol des letzteren. In dem Leukoskop sei es, entgegen den Angaben Königs, Farbenblinden nicht möglich, bei einer Dicke der Quarzplatten von 5 und 10 mm die beiden Farbenfelder gleich zu machen, dieselben blieben immer verschieden hell. Wahrscheinlich hat König zu grosse absolute Helligkeiten benützt und die Farben- blinden nicht ausdrücklich darauf hin befragt, ob sie die beiden Fel- der nicht bloe gleich gefärbt, sondern auch gleich hell sehen. H. hat unter Farbentüchtigen zwei Kategorieen gefunden, die sich unter- einander analog verhalten, wie die Grünblinden zu den Rotblinden, Damlich Blausichtige und Gelbsichtige. Wahrscheinlich ist der Unter- schied darauf zurückzuführen , dass erstere eine schwacher , letztere eine starker pigmentierte Makula und auch eine starker absorbierende linse besitzen. Unter seinen Assistenten waren beide Kategorieen b angesprochener Weise vertreten, während H. selbst in Mitte stand. Dieselben stellten f&r reines Rot (nicht das spektrale, welches gelblich ist) am Farbenkreisel ein

der eine B : 261 Rot + 99 Blau der andere S : 347 Rot + 13 Blau. Das Bot, welches H. einstellte, fand B. gelblich, S. bläulich. Aehn- lich verbalten sich beide dem Grün und Grau gegenüber:

B : 300 Grün + 60 Blau S : 339 Grün + 21 Blau. Betrachtete S das für B reine Grün, Rot oder Grau durch ein gelbes Glas von passender Dicke, so erschienen ihm die genannten Farben ebenfalls rein. H. nimmt an, dass der Unterschied zwischen Grün- blinden und Rotblinden darin besteht, dass bei ersteren die Makula stärker pigmentiert sei und die kurzwelligen Strahlen in dersel- ben und in der Linse stärker absorbiert würden. H. untersuchte die Farbenblinden mit folgendem Apparat. Der zu Untersuchende sieht in ein kleines Femrohr, auf eine leuchtende Fläche von schein- bar 7 cm Durchmesser, welche in beiden Hälften verschieden beleuchtet

176 Pathologie und Therapie der Angeokrankheiten.

welche die gleiche Zahl yon Maasseinheiten enthalten, auch eine gleiche Helligkeit zukommen werde.

König (28) gibt zu, dass in seinem Leukoskop Farbenblinde die beiden Felder öfter nicht gleich hell gesehen hätten, bestreitet aber, dass der Helligkeitsunterschied ein grosser gewesen sei. Er meint, die yon Hering benutzte Lichtquelle, Barytweiss, habe polarisiertes Licht geliefert. Die Veränderlichkeit der neutralen Linien hält E. aufrecht. Brachte Hering einem Rotblinden neben dasjenige spektrale Grün, wel- ches ihm weder gelblich noch bläulich, also rein grau, erschien, weisses von einer Wolke ausgebendes Licht, so hatte letzteres einen blauen Ton. Der Grünblinde beurteilt beide als nahezu gleich. K. erklärt dies durch simultanen Kontrast, das von dem Farbenblinden eingestellte grün sei für denselben nicht wirklich rein grau, sondern etwas gelblich gewesen. Hering (20) antwortet auf die Kritik von König Folgendes: Die Empfindlichkeit Farbenblinder für Helligkeitsunterschiede ist nor- mal. Je nach der Dicke der Quarzplatte muss das Helligkeitsver- hältniss der beiden auf das entsprechende Rot und Grün eingestellten Felder ein verschiedenes sein, wie sich theoretisch und experimentell nachweisen lässt. Bei 5 mm Quarzdicke erscheint das von einem Rotblinden eingestellte Grün sehr viel heller, bei 10 mm umgekehrt das Rot. Die Quarzdicke von 15 mm ist unbrauchbar, weil die Far- ben zu weisslich werden. Durch Anbringen eines Objektivnikol lässt sich die Helligkeit gleich machen. Dann brauchte bei 5 mm Quarzdicke ein Grünblinder das Litensitätsverhältniss 100 : 155 » Rotblinder » 100 : 189

bei 10 mm Quarzdicke

der Grünblinde 142 : 100

der Rotblinde 176 : 100. Dazwischen gibt es für jeden Farbenblinden eine bestimmte Quaiz- dicke, welche Einstellung auf Farben- und Helligkeitsgleichheit er- lauben würde. Solche Quarze hat aber K. nicht beigegeben. Derselbe behauptet vielmehr, bei jeder Quarzdicke über 2 mm könnten Farben- blinde auch auf gleiche Helligkeit einstellen. Wäre dies richtig, so hätten die Farbenblinden auch keinen Lichtsinn. Das Licht des Barytpapiers enthält nicht mehr polarisiertes Licht als das Wolken- licht. Hering hat nie eine Trennung der Rotgrünblinden in zwei Klassen für undiskutierbar erachtet. Die Ansicht Königes, dass die blausichtigen Rotgrünblinden ein Grün eingestellt hätten, welches für sie gelblich gewesen sei, ist nicht zutreffend, weil nicht zu be- greifen ist, wesshalb dieselben nicht auch einmal bläuliches Grün

Veriialten der Fkrbenbluiden gegenfiber der anomalen Disperflion. 177

einBtellen sollten. Zweitens sehen Rotblinde und ebenso blaosichtige Farbenblinde nach vorhergegangener Erholung des Augesauch ohne Ver- gleicfaslicht das Licht der weissen Wolke blaulich. K o n i g's Methode ist nicht geeignet zur Bestimmung des wahren neutralen Punktes.

Hilbert (21) hat, um zu entscheiden, ob nur die Empfindung des normalen Spektrums bei Farbenblinden yeriLndert sei, dieselben mit dem anomalen Spektrum eines mit Rosanilinlosung gefüllten Kund tischen Prisma untersucht. Ein Sonnenstrahl wird mittelst Hohlspi^els in ein dunkles Zimmer geleitet und geht durch das Prisma. Eine Linse (1 M. Brennweite) entwirft ein Spektrum auf einem Schirm. In dem anomalen ßosanilinspektrum folgen violett, blau, rot, orange, gelb und die Linien F, 6, B, A, B, C, D auf- einander. Grün und Blaugrün sind absorbiert und an ihrer Stelle finden sich Abeorptionsstreifen. Farbenblinden erscheint auch das anomale Spektrum verkürzt (am violetten Ende). Es wird von ihnen als zweifarbig (blau-gelb) bezeichnet. Die graue Strecke in der Mitte ist verbreitert. Drei der untersuchten waren grünblind, zw i rotblind, einer litt an Atrophie des Sehnerven. Erstere, die Grünblinden, hatten ein wenig, die Rotblinden ein stark verkürztes Spektrum. Ein üntei^ schied zwischen angebomer und pathologischer Farbenblindheit liess sich bei dieser Untersuchung nicht bemerken.

Die beiden ersten Abschnitte der Eolb'schen (25) Arbeit sind gleichen Inhalts mit der oben (S. 149) referierten. Der dritte behan- delt die Verwendung der Farbengleichungen und deren Eintragung in den Farbenkreis, nachdem die Valenz der einzelnen Farben am Kolbe'schen Farbenmesser (vergl. Ber. für 1884. S. 234) bestimmt ist. Man tragt die Valenz der Komponenten vom Centrum aus auf die entsprechenden Radien des Farbenkreises ab und teilt die Ver^ bindungslinie beider Endpunkte im umgekehrten Verhältniss der ge- mischten Mengen, dann entspricht die Entfernung des Teilungspunktes vom Centrum der chromatischen Valenz (physiologischen Intensität) der Mischfarbe, während der Radius zugleich den Farbenton angiebt. Normalhelligkeit und chromatische Valenz einiger Pigmente bei diffusem Tageslicht verhalten sich wie folgt:

h Vp C

Helligkeit ohromat. Valenz Ort im Farbenkreise

1) Carmin 17.6 87.6 14«

2) Scharlach 24.7 102.0 37«

3) Rotorange 37.3 140.0 53«

4) Gelb I pikrins. N. 46.3 104.0 121

JabrMlMriobt t Ophtb«lmologle. XVL 1886. 12

178 Pathologie und Therapie der

h

Vp

C

Helligkeit

Chromat. Valenz

Ort im Fkrbenkrelse

5) Gelb n

56.9

102.3

125

6) Grfin I

29.2

98.2

176

7) Qrfin II

29.3

100

184

8) ultramarin I

26.0

63.7

295«

9) ultramarin II

23.5

62.8

295

10) Violet

18.4

62.8

337

11) Pnrpnr

21.6

69.2

395

12) Bull's Rot

15.0

33.3

13) > Orange

15.7

35.0

14) Bnirs Grfin (blänlich)

12.5

30.2

15) > Blau (grünlich)

12.4

32.8

Die Bestimmung der chromatischen Valenz der Pigmentfarben bildet eine Ergänzung der quantitativen Prüfung des Farbensinnes bei Farbenblinden. Die chromatische Valenz der, einem solchen farblos erscheinenden, Mischfarbe ist ein Maass fELr die Farbenschwäche.

Kries (26) untersucht die Alb er tische Angabe (Wiede- m a n n 'sehe B. XY I), dass ein homogenes und ein aus Bot und 6rGn gemischtes Gelb, wenn sie bei mittlerer Lichtstärke einander gleich seien, bei herabgesetzter Lichtstärke sich verschieden verhalten: das homogene Gelb soll rotlicher werden. Es wurden im Spektralapparat zwei helle Felder von objektiv verschiedenen für das Auge aber gleich erscheinenden Lichtem hergestellt und durch einen vor den vertikalen Okularspalt gebrachten horizontalen Spalt gleichmässig verdunkelt. Die Gleichheit des Farbentons blieb bei beliebigen Abschwächungen sämmtlicher Lichter vollkommen erhalten.

P a r i n a u d^s (31) und D u b o s c q^s (31) Apparat besteht aus zwei Teilen, von welchen der eine zwei identische Projektionsspektren liefert, welche man beliebig sich decken lassen kann ; der andere dient dazu die Intensität beliebig zu ändern. Mit diesem Apparat hat Parinaud ermittelt, dass ein festes Verhältniss zwischen den Li- tensitäten der einzelnen Teile des Spektrums nicht besteht. Diess rührt daher, weil die Netzhautempfindlichkeit im Dunklen tOr die brechbaren Strahlen stärker wächst. In der Makula steigt die Empfindlichkeit überhaupt nicht, wahrscheinlich, weil daselbst kein Sehpurpur sich befindet.

Tr eitel (36, 37) beabsichtigt mit seiner neuen Methode zur numerischen Bestimmung des Lichtsinnes folgende Bedingungen zu erfüllen:

Gesichtsfeld. 179

1) £b dürfen keine Ansprüche an die Sehschärfe erhoben werden.

2) Die Untersuchung muss unter konstantem Gesichtswinkel aus- geföhrt werden.

3) Die Prüfung muss bei hellem diffusem Tageslicht möglich sein. T. hält die von Anderen aufgestellte These, der zu Folge ünter-

Bchiedsempfindlichkeit und Eleizschwelle bei Amblyopieen unabhängig YOD einander verändert werden, fflr nicht begründet. Nach seiner Ansicht ist die Bestimmung der Unterschiedsempfindlichkeit bei hellem Tageslicht entscheidend. Die meisten bisher angewandten Methoden wenden keinen konstanten Gesichtswinkel an und stellen Anforder- ungen an die Sehschärfe. T. bringt vor einen aufrecht stehenden Maxwell 'sehen Kreisel einen mit schwarzem Papier bekleideten Metallschirm , welcher eine quadratische Oeffnung von 10 mm Seite hat. Die etwas- überstehende Papierauskleidung der Oeffnung schleift auf der Scheibe. Der Apparat steht in 1 M. Entfernung. Alle ge- Sonden Menschen könnten bei 3^ Weiss auf 357 <^ die Oeffnung von dem Schirm unterscheiden. Nimmt man die Helligkeit des schwarzen Papiers zu dem weissen bei Tageslicht = ^, so würden das Hellig- keitsyerhältniss zwischen Schirm und Oeffnung sein = 1:5. Die absolute Helligkeit wird durch die eigene Sehschärfe geregelt. Mas- sige Abnahme derselben setzt den Lichtsinn übrigens nicht herab. Die Herabsetzung des Lichtsinnes drückt sich durch einen Bruch aus, wovon 3^ der Zähler und die zur Unterscheidung notigen Sektor- grade von Weiss den Nenner bilden.

Treitel (38) hat auf Tafeln verschiedene Graumischungen ange- bracht. Dasjenige Grau, welches 3<^ W -f 357^ Schw. entspricht, wird von einem normalen Durchschnittsauge noch erkannt. Die übrigen Grau's enthalten 6^ W. W. u. s. w. und zeigen einen Lichtsinn von 1^ : ^ u. 8. w. an, bis j^jf. Im Ganzen sind 11 Tafeln vorhanden.

e) Perlpherisehes Sehen. Gesichtsfeld.

1) £ n g e 1 8 k j ö D, C, Die elektrotherapentiache Gesichtafeldprobe. Aroh. f. Psych, und Nervenkr. XVI. 8. S. 831.

2) Die ungleichartige therapeutische Wirkungsweise der beiden elektrischen Stromesarten und die elektrodiagnostische Gesichtsfelduntersuchong. Ebd. XV. 2. und XVL 1.

3) Ehrhardt, W., üeber den Einflnss elektrischer Ströme auf das Geeiohts- feld und seinen Wert in therapeutisch-diagnostiBoher Beziehung. Inaug.- DisB. München.

12*

180 Pathologie and Therapie der Aogenkrankheiten.

4) Ferri, La perimetria ed i perimetri registratori (RivistA critica). Annali di Ottalm. p. 53.

5) QalezowBki, P^rimätre portatif. Archiv. d*Opht p. 181.

6) Perimetro del dott. GalezowskL Annali di Ottalm. p. 182 und BulL et mäm. Soc. fran^. d*Opht. III. «p. 320.

7) Gillet deGrandmont, Dela n^cessitä d^une num^ration oommnne en perioptom^trie. Recneil d'Opht. p. 134 and Rev. clin. d*ocal. II. p. 26.

8) Pdrim^tre enregistear et nam^ratear. Archiv. d*Opht. p. 181. (Soci^t^ franc. d^Opht.)

9) Qriffith, A. H., The field of yision. Med. Ghron. Nov. p. 89.

10) Kon r ad, £. and Wagner, J., üeber den Wert der Enge Iskjön*- Bchen elektrodiagnostischen GesichtsfeldiinterBuchung. Arch. f. Psjch. n. Nervenkr. XVI. 1. S. 101.

11) Majerhausen, A new self-registering perimeter. Translated by Dr. J. H. S c h o r t e r. Arch. of Ophthalm. XIV. Nr. 1.

12) Verbesserungen an meinem selbetregis trierenden Perimeter. Arch. f. Aagenheilk. XV. S. 806.

13) Hello, Note sur an noavel instrament destin^ k la meneuration du champ visael et de la diplopie. Archiv. d*Opht. p. 276.

14) N i e d e n, Demonstration eines selbstregistrierenden Perimeters. Ber. fiber die XVIL Vers. d. ophth. Gesellsch. in Heidelberg. S. 241.

15) SchiOtz, Hj., Ein selbstregistrierendes Perimeter. Arch. f. Aagenheilk. XVI. 1. S. 13.

16) Schleich, Untersuchangen über die Grösse des blinden Fleckes and seine räumlichen Beziehungen zum Fizationspunkte. Mitteil. a. d. ophthalm. Klinik in Tübingen. IL 2. S. 181.

17) Priestley Smith, A note on Perimetrie records. Ophth. Review, p. 266.

18) Tr eitel, Th., Ueber das positive centrale Skotom und über die Ursache der Sehstörung bei Erkrankungen der Netzhaut, v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXI. 1. S. 259.

19) Anderson, J. , On a case of sjmmetrical defect in the lower halves of both fields of vision with right hemiplegia and hemianaesthesia. Ophth. Review, p. 225.

20) Banham, Hemionopia. Brit. med. Journ. I. p. 331.

21) Bull, Two cases of unilateral temporal hemianopsia. Transact. t>f the americ. ophth. soc. Twenty first meeting. p. 115 und Americ. Journ. of Ophth. p. 140.

22) £ s k r i d g J. C., Tumor of the cerebellom with monocular hemianopia« Journ. of nerv, and ment. disease. XII. p. 1.

23) J e s 8 0 p, Contraotion of the field of vision in diphtheritic paraljsis. Med. Times and Gas. II. p. 856. (Ophth. soc. of the united kingdom.)

24) E a 1 k 0 f f. F., Beiträge zur DifiFerentialdiagnoee der hysterischen und der kapsal&ren Hemianüsthesie. Inaug.-Diss. Halle.

25) Keil, W., Beiträge zur Literatur der temporalen Hemianopsie. Halle a. S. 32 S.

26) P h i 1 i p B e n , H. , Om den halvsidige Blindhet (Hemianopsia). Biblioth. f. Laeger. 7. R. XV. p. 800, 466.

Selbetregistrierender Perimeter. 181

87) Pflfl ger, Ueber ErregaDgen und Miterregnngen im Bereiche homonymer Gesichtsfeldbezirke. Tagebl. d. 58. Versamml. detitsoher Naturf. u. Aerzte in Stanssburg i. E. S. 257.

28) SchoMTerletzung beider Occipitallappen. Ebd. S. 503.

29) Seguin,E. C, A cootribution to the pathology of hemianopsia of cen- tral origin; case with specimen. Med. News. XCIII. p. 179.

30) Wilbrand, Ueber concentrische Oesichtsfeldeinechränkung bei funktio- nellen Störungen der Grosehirnrinde nnd über Inkongruenz hemianopischer Gesichtafelddefekte. Elin. Monatsbl. f. Angenheilk. S. 78.

31) Ein Fall von rechtsseitiger lateraler Hemianopsie mit Sektionsbefand. V. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXI. 3. 8. 119.

Ferri (4) bespricht die verschiedenen registrierenden Perimeter und beschreibt den eigenen. Der Objektträger nnd der Zeichenstift be- w^en sich in Parallelkreisen. Der Zeichenstift wird mit der Hand jedes Mal auf den korrespondierenden Parallelkreis des Schemas ein- gestellt.

Gillet de Grandmont (7, 8) schlagt vor, bei der Periop- tometrie die Gesichtsfeldgrenzen und diejenigen für die einzelnen Far- ben jedes durch eine 2jahl zu bezeichnen, z. B. Weiss: A. 0. J. ü. 9667. Grün: 7334. Erstere Zahl würde 90^ nach Aussen, 60^ nach Oben 9 60^ nach Innen und 70^ nach unten, jede Ziffer also Zehner, bedeuten.

M e 1 1 0 ' s (13) Instrument für Messung des Gesichtsfeldes und der Diplopie besteht aus zwei Scheiben, welche an einer Wand zu befestigen sind, mit Eop&tützen und ausziehbaren Linealen, auf wel- chen die Tangenten der Winkel für 16 cm und 2 M. Entfernung be- rechnet sind.

Mayerhausen (11, 12) hat seinen registrierenden Perimeter mehrfach verbessert. Ohne Abbildungen sind dieselben nicht ver- standlich wiederzugeben. (Verf. G. Rodenstock München, Preis 185 Mark mit 500 Schemat).

Bei dem selbstregistrierenden Perimeter von SchiStz (15) be- findet sich das Schema hinter dem Pol des Perimeterbogens auf einem federnden Halter. Der Schreibstift, welcher leicht gegen einen far- bigen vertauscht werden kann, stellt sich bei Drehung des Perimeter- bogens immer dem betreffenden Meridian des Schemas gegenüber. Zur Verschiebung des Objektführers dient ein Federband, welches sich auf eine Trommel in Lagen neben einander , wie ein Schrauben- gewinde aufrollt und dabei den Schreibstift verschiebt. Will man einen Punkt anmerken, so drückt man das Schema gegen den Schreib- stift an, welcher sich immer an dem, dem Orte des ObjektfÜbrers ent-

182 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

sprechenden Punkt befindet. (Verf. Krogh Christiania Eirke- garde 12. 155 Mark.)

Schleich (16) fand bei H. den blinden Fleck in grosserer Entfernung vom Fizationspunkt, als beim emme<ropischen Auge; bei M, ohne Sichel das Gegenteil. Die Ausdehnung des blinden Fleckes ist in letzterem Falle eine geringere, während er bei M mit Sichel stets vergrossert ist, entweder nach innen oder nach der Makula hin oder in beiden Richtungen. Es war Durchschnittsgrösse bei £. 4.5 5.4^, die Entfernung des äusseren Randes

vom Fixierpunkte 16.69 15.22»

des inneren 12.41 11.86

des Gentrums 14. 7 14. 3.

f) Konvergenz. InsufHcienz. Strabismus.

1) Beselin, 0., Examination of the refraction and basal line of the eyes, and of the dynamic relations of the lateral muscles in girls from five to eighteen jears of age. Arch. Ophth. New- York. XIV. p. 200.

2) Gallenga, Nota sopra aloune deienninazioni della linea base. Atti della B. Ac. di Med. di Torino.

3) Hireohberg, Ueber Messung des Schielgrades nnd Dosierung der Schiel- operation. Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. Nov. S. 325.

4) Jaesche, Einige Bemerkungen über die Ruhelage der Augen. Arch. f. Augenheilk. XV. 8. 302.

5) Landolt, L*ainplitude de convergenoe. Archiv. d*Opht. p. 97 und 173 und Bull, et m^in. Soc fran9. d'opht III. p. 105.

6) Ueber die Insufficienz des KonvergenzvermOgens. Ber. über die XVII. Vers. d. ophth. Qesellsch. in Heidelberg. S. 5.

7) Demonstration einiger Instrumente (Ophthalmodynamometer, Blepharo- stat und Pinzette zur Tenotomie). Ebd. 8. 248. (Diskussion S. 243.)

8) N 0 7 e s, H. D., On the tests for muscular asthenopia and on insaffienoy of the eztemal recti muscles. Kopenhagen. J. Koben. 44 p.

9) Beymond, Sui rapporti dell' accommodamento colla conyergenza. Atti della R. Ac. di Med. di Torino. VI.

10) Sous, G., Instrument du Dr. W. Zehen der pour d^terminer Tangle de convergence des axes visuels. Rev. clin. d'ocul. V. p. 94.

11) Ulrich, Untersuchungen über den Zusammenhang von Convergenz und erworbener Myopie. Kim. Monatsbl. f. Augenheilk. 8. 433.

Gallenga (2) beschreibt einen von R e y m o n d und Alber- totti angegebenen Apparat zur Messung der Grundlinie. Vor jedem I Auge befindet sich ein kleines Diaphragma. Die Entfernung der-

! selben von einander kann verändert und gemessen werden. Der Unter-

suchte fixiert entweder einen unendlich fernen Punkt und bringt die

Toaomeirie. 183

Zeratreaungsbilder der Diaphragma mittelst Verschiebung der letzteren zur Deckung oder er thut dasselbe, indem er nach einander zwei endlich entfernte in der Mittellinie gelegene Punkte fixirt. Bei letz- terer weniger praktischen Methode ist eine kleine Rechnung nötig. Landolt (5, 6, 7) hat mit seinem Oppthalmodynamometer Untersuchungen über die Breite der Konvergenz angestellt. Der Eon- Tei^enzwinkel des einzelnen Auges ist umgekehrt proportional der Entfernung des Fixationspunktes. Befindet sich letzteres in 1 M. Entfernung, so ist der Winkel, um welchen jedes Auge aus der Pa- rallelstellung abweichen muss, die Einheit, der Meterwinkel, derselbe betragt ffir eine Augendistanz yon 58 nun = 100^, f&r eine solche Yon 64 mm = 110^. Die Divergenz muss durch Prismen gemessen werden. Die entsprechenden Meterwinkel erhalt man f&r ein Pris^ ma X^ wie folgt:

o >^ \fu\ ~ TTT"^ ^^® Distanz von 58 mm;

2 w \iQ = -jj- für diejenige von 64 mm.

Die Ablenkung übertragt sich auf beide Augen und ist fUr jedes

X

im Mittel =--7- Man braucht also nur die Gradzahl des Prisma

durch 7 zu dividieren um den entsprechenden Meterwinkel zu er- halten. —

Das Minimum ist im Mittel = 1 Mwinkel das Maximum » = 9.5 >

die Refraktion hat keinen erheblichen Einfiuss, nur ist bei den höch- sten Graden von Ametropie die Eonvergenzbreite sehr gering. Die Arbeit in der Nähe erfordert eine Konvergenz von 3—4 Mw. und darf auf die Dauer nicht mehr als ( bis \ der ganzen verfügbaren positiven Konvergenz in Anspruch nehmen.

g) Simulation. Tonometrie. Tersehledenes.

1) Bertin-SanB, E. , Nouvel optoBCope poor d^joner la nmolation de l'ambljopie et de la ctötä monocnlaires. Ann. d'hyg. XIV. p. 840.

2) Chanvel, Diagnostic d*ambl7opie unilaterale simulöe. Archiv, de m^eo. mUit. Aoüt VL p. 129.

S) fiaab, Simulation yon Blindheit oder Scblechtsehen und den Nachweis

derselben. Correq;>.-B1. f. Schweizer Aerzte. Nr. 19. 4) H 0 w e, L., On the pulsating variations of intraocular tension as measored

Ig4 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

by the maaometer. (Americ ophth. society.) Americ. Jonm. of Ophth. IL p. 139 und 155.

5) I m b e r t, A., Theorie des ophtalmotoDomfetres. Archiv. d'Opht. V. p. 858.

6) Lazeratfün nouveau tonom^tre oculaire. Recueil d'Opht. p. 6U.

7) Maklakoff, L*ophtalmotonom^tre8. Archiv. d'Opht. Y. p. 159.

8) Beiträge zur Ophthalmotonometrie. Wratsch. Nr. 17.

9) H e r z e n 8 1 e i n, Ü., Vorläufige Mitteilung über die Syndennometrie. Gen- tralbl. f. praki. Äugenheilk. December. S. 372.

10) H 0 w e, A meane of measurement of the amoont of anesthesia from cocaine. Americ. Joum. of Ophth. II. p. 163.

11) Pflfiger, Demonstration von Instrumenten ( Eephalothetoskop und Somv thetoskop). Ber. Aber die XVII. Vers. d. ophth. Oesellsch. zu Heidelberg. 8. 244.

GhanveKs (2) Apparat zum Erkennen von Simulation ein- seitiger Amblyopie besteht ans einem Kasten (20 X 33 cm) mit zwei Okularen und einer von hinten beleuchteten Rückwand , welche die doppelt vorhandenen Sebproben tragt. Dem Untersuchten unbemerkt lassen sich zwei Diaphragmen austauschen, von welchen das eine das Sehen der Sehproben nur mit gekreuzten Gesichtslinien, das andere nur mit geraden erlaubt. (Verf. Nach et.).

I m b e r t (5) entwickelt auf mathematischem Wege eine Theorie der Ophthalmotonometer. Die Form der Vertiefung welche die ge- wöhnlichen Tonometer machen, hängt ab 1) vom Augendruck, 2) von der ursprünglichen Form der Sclera, 3) von der ursprünglichen Spannung der Sclera, 4) von der Tiefe des Eindrucks. Es genügt also nicht, einen Eindruck gleicher Tiefe zu erzeugen, es bleiben immer noch zwei schwer zu schätzende Momente, nämlich die ur- sprüngliche Form und die Spannung der Sclera, welche die Höhe der Kraft mitbestimmen, die zur Er^nznng des Eindrucks von bestimm- ter Tiefe nötig ist. Maklakoff's Tonometer misst dagegen den Druck direkt da, sobald ein Stück Sclera flach gedrückt ist, auf bei- den Seiten der gleiche Druck lastet.

Lazerat's (6) Tonometer fusst mit zwei Stützen auf dem oberen und unteren Orbitalrande; die Stützen lassen sich verkürzen. Der Apparat wird der Hornhaut oder der Sclera so weit genähert, bis der eigentliche Tonometerstab mit seinem Kautschuckende das Auge berührt. Darauf wird mittelst eines Hebels eine Federwirkung ausgelöst, welche mit einer vorher bestimmten Gewalt, z. B. ent- sprechend einem Gewicht von 20 gr. gegen das Auge andrückt. Ein Zeiger giebt an, wie tief der Stab eingedrückt wird. Die Tiefe des Eindrucks wird an demselben Stabe gemessen, welcher den Ein- druck macht. (An dem Apparat sind zwei Quadranten zum Ab-

PathologiBehe ABatomie. 185

lesen angebracht.) Von grosser Wichtigkeit ist es, dass das Auge nicht ausweicht. Verf. empfiehlt darum den Apparat senkrecht zur unteren Orbitalwand wirken zu lassen. (Ref. scheint der umstand, dass die Tiefe des Eindrucks an demselben Stabe gemessen wird, welcher dieselbe macht, ein Rückschritt gegenüber dem Tonometer von M o n i k zu sein.)

Bei M a k l a k o w's (7, 8) Tonometer wird eine mit trockener blauer Farbe bestrichene matte Glasscheibe auf die Hornhaut ge- drückt. Auf der von der Hornhaut angefeuchteten Stelle lost sich das Anilin und diese wird dadurch kenntlich. Man misst sie mit dem Zirkel oder stellt die Scheibe dann auf Papier. Die Grösse des mitt- leren Teiles des Abdrucks giebt einen Anhalt zur Beurteilung des Augendrucks. Der Apparat wiegt 20 Gramm. Man kann das ganze Gewicht desselben g^en das Auge drücken lassen, oder auch 5 oder 10 gr. in Gestalt von zwei Ringen abheben.

Herzenstein (9) misst mit einer kleinen Elfenbeinplatte, welche mit Scala versehen ist, die Tiefe des Lidsacks. (Syndesmo- metrie). Die mittlere Tiefe des oberen Lidsacks betragt 22 24 Li- nien, die des unteren betragt 11 12. Bei demselben Individuen finden sich oft Verschiedenheiten auf beiden Augen. Mazimalgrössen sind bei M., Minimalgrdssen bei H. häufiger.

Pathologische Anatomie des Auges.

Referent: Prof. Dr.

Allgemeines.

1) A b a d i e, Microbes et diatbfeses. Semaine m^ic. Nr. 14. (Hält die Eiter- ung bei Wunden der Hornhaut auaschlieflslich bedingt durch Mikroorga- nismen.)

2) B a u m g a r 1 6 n, P., Experimentelle und pathologisch-anatomische Unter- suchungen aber Tuberkulose. Zeitschr. f. klin. Medic. IX. 8. 93.

3) ßissozero, G. et Firket, Gh., Manuel de microscopie clinique. H. Edition franpaise. Paris et Bruxelles. (Examen de Toeil. p. 287.)

4) De B a r 7 , Vorlesungen über Bakterien. Leipzig. Engelmann.

5) Oallenga, Deir idroftalmia congenita (studio clinico ed istologico). Annali di Ottalm. XIV. p. 322.

6) Qayet et Massen, Essai sur Tatrophie du globe oculaire. Archiv. d*Opht V. p. 121, 205, 295, 405.

186 Pathologie und Thenkpi» der Asgenkrankheiten.

7) Guaita, L. , A propoelto deir esame anatomico di dae bulbi ocnlari operati di ablazione della catarrata; eontribuzione all* anatomia ed alla fisio-patologia deir occbio, e studio teorico-pratico soi varii proceaai ope- rativ!, basato su daecento operazioni. Gior. intenias. d. Bcienc. med. n. b VII. p. 47, 136.

8} H a n e m a n D , Fr. , Ein kaBuistiscb-kritischer Beitrag snr Lehre von der Entstehung der Vorderkammerabsacknngen. Inaug.-Diss. MQnchen (siebe Abschnitt: »Krankheiten der Iris«).

9) Bosch, Die Parasitentheorie in der Ophthalmologie. CorrespondenzbL für Schweizer Aerzte. Nr. 23.

10) E 1 e m p e r e r, G., üeber die Beziehung der Mikroorganismen zur Eiterung. Zeitschr. f. klin. Medio. X. S. 158.

11) Krause, F., Ueber einen bei der akuten infektiösen Osteomyelitis des Menschen vorkommenden Mikrokokkus. Fortschritte der Medicin. 1884. Nr. 7.

12) Larbouret, Oontribution k T^tude des dermoides de Toeil. Th^e de Paris.

13) Mansanori Ogata, Untersuchungen über die Aetiologie der Eakke. Bayer. &rztl. Intellig.-Bl. Nr. 47.

14) M elcher, R. und Ortmann, P., üebertragung von Lepra auf Eanio- eben. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 13.

15) Muhlert, W., Beiträge zur Kenntniss über das Vorkommen der Tuber- kel-Bacillen in tuberkulösen Organen. Inaug.-Diss. Göttingen. (BacilleD auch bei Tuberkulose der Chorioidea.)

16) M u 1 es, P. H , Tubercle of the eye and its appendagee in its relation to general tubercular infection. (With micro-photographs.) Opht. Review. IV. p. 1. (Zusammenstellung, vergl. vorj. Ber. S. 244.)

17) Passet, J , Untersuchungen über die Aetiologie der eiterigen Phlegmone des Menschen. Berlin. 94 S. 1 Tafel.

18) Reoklinghausen, üeber (]hlorome. TagebL d. 58. Versammlung deutscher Naturf. und Aerzte in Strassbarg i. £. S. 421.

19) R u i j 8, J. A., Ueber die Ursachen der Eiterung. Dentsoh. med. Wochen- schr. Nr. 48.

20) S a m e 1 s 0 h n, Zu dem Verhalten von Gilien in der Vorderkammer. (3en- tralbl. f. prakt. Augenheilk. December. 8. 363 (siehe Abschnitt: »Krauk- heiten der Irisc).

21) Valude, Oontribution k T^tude des Processus inflammatoires de PoeiL Archiv. d'Opht. V. p. 328.

22) Wagner, E. , Gesammelte Abhandlungen von Julius 0 o h n h e i nu BerHn. 707 S.

23) W a r 1 0 m 0 n t, Note sur la technique microscopique de Toeil. BulL Soc. beige de micr. XI. p. 201.

24) W e d 1 , 0. und Bock, E., Pathologische Anatomie des Auges. Systema- tisch bearbeitet. Mit Atlas. Wien. Gerold*s Sohn. 468 S.

25) Weeks, Ein Fall von Augapfelabscesa nach Meningitis. Oentralbl. f. prakt. Augenheilk. Mai. S. 129. (Teilt den makroskopischen und mikro- skopischen Befund eines phthisischen Bulbus mit, welcher sich im An- schluss an eine Meningitis nach Scharlach gebildet hatte. Etwas beson- ders Bemerkenswertes ist nicht heryorsuheben.)

Hydrophthalmtw congenitiis. 187

26) Ziegler, £., Technik der hiatologischen Untenacbong pathologisch-ana- tomischer Präparate, gr. 8. Jena, Fischer.

Wedl (24) und Bock (24) stellen sich von vornherein auf den Standpunkt, dass eine systematische Bearbeitung der pathologi- schen Anatomie des Auges derzeit nur als ein Versuch bezeichnet werden könne, und beklagen die Schwierigkeit, das nötige Unter- Buchungsmaterial sich zu verschaffen. cEs ergiebt sich daher von selbst, dass manche Kapitel wenige Originalbeobachtungen enthalten und wir nicht in der Lage waren, so manche Lücken in der Entwicklung und Kombination an pathologischen Processen nach Wunsch auszu- fällen«. Das Werk zerföllt in ein Textbuch und in einen Atlas von XXXIII Tafeln. In dem ersteren werden I. die Krankheiten der Coniea und Sclera geschildert, IL solche der Iris und Chorioidea sammt Glaskörper , 111. Krankheiten der Linse und des Glaskörpers, lY. die Erkrankungen der Retina und des Nervus opticus, Y. die Panophthalmopathien, VI. Krankheiten der Lider, VII. Erkrankungen der Thränenorgane, VIII. Erkrankungen der Orbita, IX. Die fötalen Erkrankungen des Auges und seiner Annexe. Daran schliesst sich ein Verzeichniss der Abbildungen und ein Register. Die ältere und neuere Literatur wurden w^en ihres grossen Umfangs nicht eingehender be- rficksichtigt ; »wir bestrebten uns vorzugsweise die neuesten patho- logisch-anatomischen Ergebnisse, insoweit sie eine Bereicherung ein- schliessen, nach den uns zu Gebote gestandenen Mitteln gewissenhaft aoszufGllen.« Die Tafeln sind in Lichtdruck-Reproduktion ganz vor- züglich ausgeführt und dürften als eine wertvolle Ergänzung der vorhandenen Atlanten für den Unterricht zweckmässig verwendet werden können. Demjenigen, der sich speciell mit der pathologi- schen Anatomie des Auges beschäftigt, ist aber in dem Atlas nur wenig wesentlich Neues geboten.

[Gal longa (5) hat in einer sehr ausführlichen Arbeit die fremden und eigenen Resultate über Hydrophthalmus congenitus zusammengestellt. Das Material dazu lieferten ihm 50 Fälle (29 Männer und 21 Weiber), welche im Laufe der letzten 12 Jahre auf Reymond's Klinik aufgenommen wurden. Ein Dritteil der falle kam aus der Gebirgsgegend. In 6 Fällen konnte dieselbe Krankheit bei mehreren Familiengliedern nachgewiesen werden. In 27 Fällen hatte die Krankheil auf beiden Augen beinahe denselben Grad er- reicht, während in den übrigen 23 Fällen 13 mal das linke und 10 mal das rechte Auge stärker erkrankt war. In 2 Fällen bestand gleichzeitig angeborenes Iriscolobom (ob auch Chorioidealcolobom

188 Pathologie und Therapie der Aagenkrankheiteiu

konnte wegen vorgeschrittener Degeneration der Bnlbi nicht ermittelt werden). Die Refraktion war beinahe konstant H. Von 5 E^len wird eine genaue anatomisch-pathologische und mikroskopische Be- schreibung gegeben ; dieselben entsprachen yerschiedenen Stadien der Erankheitsentwicklung. In allen fand sich jedoch eine wesentliche Verdünnung der äussern Augenhäute, Verflüssigung des hintern Glaft- körperabschnittes, tiefe Exkavation der Papille und eine eigene Form von Chorioidealatrophie. In drei Fällen hatte sich unter dem Hornhaut* epithel eine Schichte Bindegewebes neugebildet, was zum Teil dem mangelnden Schutz von Seiten der Lider, der den vergrösserten Bulbis fehlt, zugeschrieben wird. Die Chorioidealveränderungen we^ den als das primäre Agens angesprochen für den vermehrten intra- kularen Druck, die Sehnervenexkavation und die Ausdehnung aller Augenhäute. Mit dem chronischen Glaukom hat der Bydrophthal- mus congenitus vom klinischen Standpunkte viele Aehnlichkeit ohne dass sich jedoch 6. der Ansicht Jener anschliesst, welche ein angebornes Glaukom in demselben sehen wozu besonders die schab- weisen Verschlimmerungen, die Schwankungen im Druck, der Brecb- zustand und die günstige Einwirkung der Iridektomie gehören. Da ausser schlechten Zähnen öfters noch Störungen, welche vom Sym- pathicus abhängig sind, angetroffen wurden, wie Hypertrophie der Thyroidea, Cardiopalmus, leicht und rasch auftretende Gesichtsrer- färbung , Neuralgieen , so wirft G. die in spätem Beobachtungen zu berücksichtigende Frage auf, ob der Hydrophthalmus nicht mit einer speziellen Sympathikusaffektion in Verbindung zu bringen sei. Ob- wohl er aus den vielen vorgeschlagenen Mitteln den Schluss der Un- wirksamkeit der meisten derselben zieht, empfiehlt er dennoch neben Iridektomie und Paracentesen den frühzeitigen lange fortgesetzten innerlichen Gebrauch von Jodkali. Brettaue r.]

V. Recklinghausen (18) fasst die grüne EUrbung derChlo- rome als eine Parenchymfarbe auf, schreibt diesen Geschwülsten eine innige Beziehung zur Leukämie zu und fand solche erbsgrüne Fl^ bungen mit und ohne Gewebschwellungen unter Andern auch in den Bindehäuten und den Thränensäcken.

Larbouret (12) nimmt Veranlassung, Bekanntes zu wieder- holen ; er gibt an, dass die Dermoide sich in der Hornhaut, an dem Hom- hantrand und in der Gonjunctiva entwickeln, alle Elemente der Haut aufweisen und mit Missbildungen verknüpft sein können.

G a y e t (6) und M a s s o n (6) teilen pathologisch-anatomische Untersuchungsresultate von 85 atrophisch gewordenen, in Müller-

Beftind bei atrophischen Aagen. 189

sehe Losong conseryierten Bnlbi mit. Zur I. Grappe werden solche Augen gerechnet, welche in Folge einer vollständigen Zerstörung der Hornhaut mit Verlust der Linse und des Glaskörpers atrophisch ge- worden sind. Als Schnittrichtung wird die meridionale empfohlen. Hinsichtlich der Configuration der Scleralkapsel wird hervorgehoben, dass der vor den Insertionen der Augenmuskeln gelegene Teil ein normales Aussehen darbietet, und in dieser Gegend nur radiäre Fal- tungen EU bemerken sind. Hinter den Insertionen der Muskeln finden sich ganz unregelmässig gestaltete grosse Falten, in der Umgebung der Sehnerven nur unbedeutende und wenig tiefe. Entsprechend der Insertionsstelle der Muskeln erleidet die Krümmung der Bulboskapsel eine fast knieförmige Biegung ; vor derselben ist die Dicke der Sclera nicht verändert, hinter derselben erfährt sie eine bedeutende Zunahme. Die Verdickung wird darauf zurfickgef&hrt, dass, nachdem die Sklera in Folge einer plötzlichen Entleerung ihres Inhaltes ihre Spannung verloren hat, sie sich der natürlichen Elasticität ihrer Bündel nach- gebend zusammenzieht und dabei an Dicke gewinnt, was sie an Länge und Breite verloren hat. Die Falten werden gebildet unter dem Einflüsse der muskulären Tätigkeit da, wo die Sklera nicht mehr durch den Inhalt gestützt ist. Mikroskopisch findet man immer Reste von der zu Grunde g^angenen Hornhaut. Von dem Zuge des sich entwickelnden Narbengewebes hängt die Form des Vorderteiles des Stumpfes ab ; dieser Zug wird allmälig auf alle Teile ausgeübt, welche mehr oder weniger mit dem Narbengewebe im Zusammenhang stehen. Die Iris, mit der Hornhaut verschmolzen, ist in Narbengewebe um- gewandelt ; an einzelnen Stellen finden sich in der pigmentierten Narbe Hohlräume. Die Ciliarfortsätze zeigen sich erhalten, oft durch den Narbenzug in ihrer Lage und ihrer Form verandert. Die Ciliar- muskel und die angrenzende Partie der Ghorioidea sind häufig abge- löst. Die übrigen Teile der Ghorioidea liegen der Sklera an, wo Falten der letzteren vorhanden sind , überbrückt sie dieselben, oder zeigt nur kleine Einbiegungen dortselbst. Die Lamina fusca ist oft unverändert, zuerst atrophiert die Choriocapillaris , dann die Schichte der grossen Gefasse, die oft eine Endovaskulitis aufweisen; häufig werden auch Drusen der Glaslamelle und Verknöcherungen der Ghorioidea gefunden. Die Netzhaut ist regelmässig trichterförmig abgelöst, durch den Zug der Netzhaut auch die Papille nach vom verschoben. An der Stelle des Glaskörpers finden sich einzelne Binde- gewebzüge oder Verknöchemngen. Zur IL Gruppe (9) werden die- jenigen atrophischen Augen gerechnet, bei welchen ein Trauma der

1$0 Pathologie nnd Tberapie der AngenkrankheiieiL.

Hornhaut mit Verlust der Linse oder eines mehr oder weniger be- trächtlichen Teiles des Glaskörpers stattgefunden hatte. Die Horn- haut erscheint oft nach innen eingestülpt ; liegt die Wunde am Lim- bus, so wird der Homfaautrand verdünnt, die benachbarte Sklera nicht. Abgesehen yon der Narbe behält die Hornhaut ihre Durchsichtigkeit, die Sklera zeigte nur 3 mal die in der 'Gruppe I beschriebenen Ver- änderungen. Die gleichen Veränderungen wie bei der Gruppe I zeig- ten Corpus ciliare und Chorioidea; die Iris ist in die Narbe einge- klemmt, zurückgezogen und erföhrt im Allgemeinen Terschiedene Lage- yeränderungen. Die Linsenkapsel ist gefaltet und zeigt ihr Inhalt zerstörte Linsenmasse, Entzündungsprodukte und auch Pigment. Die Retina ist abgelöst. Zur III. Gruppe (7) werden die atrophischen Augen gezählt, welche ein Trauma mit Erhaltung der Hornhaut und der Linse, aber mit einem beträchtlichen Verlust an Glaskörperflüs- sigkeit erfahren haben. Es ist höchstens eine Abflachung der vorderen Kammer vorhanden, die Sklera zeigt abgesehen von der Narbe Falten, die Linse ist runder als gewöhnlich, manchmal dislociert und zwar durch partielle Ruptur der Zonula, manchmal luxiert und regel- mässig partiell getrübt. Der Limbus der Hornhaut erscheint durch centripetalen Zug des Giliarkörpers verdünnt. Die Iris kann ganz atrophisch sein ; die Chorioidea ist manchmal abgelöst, bald verdünnt bald verdickt. Die Gefösse können sklerosiert sein. Die Processus ciliares sind verdünnt, die Gefässe sklerosiert, die Netzhaut ist ent- sprechend der Skleralnarbe abgelöst. Bei der V. Gruppe ist die Atro- phie, die als essentielle bezeichnet wird, durch einen in das Innere des Auges eindringenden Fremdkörper hervorgerufen. Die Atrophie erfolgt erst, nachdem ein längerer Zeitraum verflossen ist.

Der Befund , welchen V a 1 u d e (21) mitteilt , bezieht sich auf ein Auge, welches an Panophthalmie plötzlich erkrankte, nachdem vor 18 Jahren ein Fremdkörper eingedrungen, und wie es scheint nur ein kleiner Rest der Hornhaut mit Verwachsung der Iris erhalten geblieben war. V. meint, dass eine Infektion durch Bakterien an der Stelle der vorderen Synechie stattgefunden hätte, was ihm wahr- scheinlicher dünkt, als ein Wiederaufleben der früher eingedrungenen Mikroorganismen. Eine Färbung der Schnitte nach Gram hatte ein negatives Resultat. Die ausführliche Beschreibung des mikros- kopischen Befundes muss im Original nachgelesen werden, Verf. hebt selbst als das Bemerkenswerteste hervor, dass in dem Corpus ciliare Mastzellen gefunden worden sind, welchen er eine besondere Beschrei- bung widmet, und über welche er allgemein Bekanntes wiederholt.

Die Ürncben der Eltemag. 191

Rnij's (19) konunt durch die Beemltate seiner experimentellen üntersnchnngen zu dem Schloase, daas eine Eiterung nnr dann ent- stehtf wenn pyogene Mikroorganismen zum entzündeten Gefassgebiet durchdringen können. Ist daher eine Eiterung aufgetreten, beispiels- weise nach Einbringung von Terpentinöl, Crotonol unter die Haut, 80 muss man eine wie auch immer zu Stande gekommene Infektion durch niedere Organismen annehmen. Die Versuche waren folgende: in die vordere Kammer yon Eaninchen wurden unter aseptischen und antiseptischen Eautelen Injektionen von Terpentinöl, Crotonol zu gleichen Teilen yermischt mit Olivenöl, und Petroleum gemacht. Mit Ausnahme eines einzigen Falles zeigte sich in allen übrigen 20 Fallen in der vorderen Augenkammer ein fibrinöses Exsudat, das nach kür- zerer oder längerer Zeit allmälig wieder resorbiert wurde. Zu weiterer Untersuchung wurden die Tiere nach 5, 25, 27, 57 und 58 Tagen nach der Einspritzung getötet. Die Exsudate bestanden aus Fibrin- fiuem und mehr oder weniger veränderten Leukocythen; die Endo* thehsellen der Membrana Descemetii waren verschwunden da, wo das Exsudat mit der Cornea in Berührung kam, und Iris und Cornea mit kleinen runden Zellen infiltriert. Mit dem Mikroskop wurden keine Bakterien gefunden, ebensowenig gelang eine Kultur auf den entsprechenden festen Nährboden. In den oben erwähnten Fällen von Eiterung wurden aber Mikrokokkenkolonieen nachgewiesen und es entwickelten sich Beinkulturen von Staphylococcus pyogenes albus. Eine weitere Versuchsanordnung bestand darin, mit Crotonol etc. ge- tränkte, zuvor desinficierte Seidenfiden in die vordere Augenkammer KU bringen, und jedesmal bildete sich ein auf den unmittelbaren üm- &ng des Fadens beschränktes fibrinöses Exsudat. Brachte man aber vorher mit einer Kultur von Staphylococcus albus oder aureus ge- impfte und ein paar Tage auf 37 ^ C gehaltene Seidenfaden in die vordere Kammer, so trat Hypopjon und Panophthalmie auf. Es ist dabei noch hervorzuheben, dass bei Einspritzung von in indifiPe- renten Kochsalzlösung aufgeschwemmten Kulturen von Staphylococcus pyogenes in die vordere Kammer nicht regelmässig Eiterung auftritt, wohl desswegen, weil die Mikroorganismen rasch durch den Flüssig- keitsstrom weggeschafft werden. Um die Frage zu entscheiden, ob nicht pyc^ene Bakterien bisweilen Gelegenheit finden, aus dem Blute in das getötete Gewebe zu kommen , wurden Kaninchen , bei denen unter dem Einfluss von Crotonol etc. ein fibrinöses Exsudat im Auge entstanden war, mit Kulturen von Staphylococcus gefüttert oder es wurden Au&chwenunungen von solchen Kulturen in indi Bereuter Koch«

192 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

salzlÖBUDg in eine Yene eingespritzt. Eine Aenderong in den Exsu- daten wurde nicht bemerkt, sie blieben fibrinös.

Die Versuchsresnltate von Klemperer (10) verdienen, wenn sie auch nicht an dem Auge gewonnen worden sind, hier desswegen eine Erwähnung, weil es festgestellt erscheint, dass eine Eiterung bei Fernhaltung von Mikrobien niemals zu Stande kommt.

Passet (17) nahm folgende Impfungen vor:

1. Mit einer vorher ausgeglühten und später in eine Reinkultur von Staphylococcus pyogenes aureus gestossenen Nadel wird auf dem rechten Auge die Cornea, auf dem linken die Conjunktiya eines Kaninchens leicht angeritzt; am nächsten Tage zeigte das rechte Auge leichte Conjunctivitis und eine punktförmige weisse Infiltration^ welche in den nächsten Tage^ Linsengrösse erreicht, diese Infiltration geht etwas zurück und es bleibt an der Impfstelle ein kleines Leukom. Das linke Auge zeigt am nächsten Ti^e eine starke Conjunctivitis mit schleimig-eitrigem Sekret, welches rasch zurückgeht.

Die Hornhaut eines anderen Kaninchens wird auf gleiche Weise geimpft, es entsteht eine grau- weisse Infiltration der Hornhaut, die benachbarten ConjunktivalgeiSsse sind stark injiciert, die Entzündung geht zurück, auf der Cornea bleibt an der Impfstelle in ca. Linsen- grosse eine leichte Trübung.

2) Impfung mit Staphylococcus pyogenes albus wie bei Nr. 1. Die Conjunctiva zeigt keine Reaktion, in der geimpften Cornea

zeigt sich in den nächsten Tagen ein weissliches Infiltrat und eine heftige Conjunctivitis desselben Auges; nach 8 T^en gehen die entzündlichen Erscheinungen zurück und es bleibt ein linsengrosses Leukom an der Impfstelle bestehen.

3) Impfung mit Staphylococcus pyogenes citreus in die rechte Hornhaut und in den linken Bindehautsack eines Kaninchens.

Das Tier stirbt bereits nach 28 Stunden. Das rechte Auge zeigt noch keine Veränderung, das linke dagegen starke Conjunctivitis und in dem schleimigen Conj.-Sekrete finden sich viele Stapfaylococcen.

Im Uebrigen können die in das Ge&sssystem gelangten Staphyl. durch die Nieren, femer auf der Pleura, dem Peritoneum und wie es für den aureus bei Mäusen nachgewiesen worden, auf der Conjunctiva zur Ausscheidung gelangen.

Krause (11) hat mit einer Reinkultur von Mikrokokken der akuten Osteomyelitis die Hornhaut geimpft, indem eine kleine Tasche in derselben gebildet wurde. Am andern Tage sah man an der Impfstelle ein kleines, grauweisses Infiltrat, welches sich meist bis

Hornhaut- nnd Iristaberkel. 193

zum nächsten Tage vergrosserte. Manchmal traten noch einige neue Punkte daneben in der Substanz der Hornhaut auf. Am 4. Tage pflegt die Entzündung schon abzunehmen. In der Regel bildet sich kein Hypopyon (nur 2m al bei 12 Augen). In einem zum Zwecke der Untersuchung enukleierten Auge fanden sich im Hypopyoneiter keine Mikroorganismen, und auch die Aussaat des Hypopyoneiters auf Agar-Agar ergab ein negatives Resultat.

De Bary (4) erwähnt bei seiner Besprechung der urröchlichen Beziehungen parasitischer Bakterien zu den Infektionskrankheiten der Warmblüter überhaupt des von Sattler angegebenen Mikro- kokkus bei der trachomatosen Erkrankung der Bindehaut und des Stabbakteriums bei der Xerosis conjunctivae.

Baumgarten (2) bespricht zunächst in seinen experimentellen and pathologisch-anatomischen Untersuchungen über Tuberkulose die Histogenese des tuberkulösen Processes und kömmt zu dem Schlüsse, dass ausschliesslich die Tuberkelbacillen den tuberkulösen Prozess zu erzeugen im Stande sind nnd dass sie diesen Prozess auch jedesmal erzeugen, wenn sie in den lebenden Qeweben zur Wucherung gelangen. Vorzugsweise wird die Histogenese des Iris- nnd Homhauttuberkels in sehr ausführlicher Darstellung geschildert, woran sich Mitteilungen über die Histogenese des tuberkulösen Pro- cesses in den verschiedenen inneren Organen, über den Lymphdrüsen-, Lungen- etc. Tuberkel anschliessen. Das Gesammtergebnis der Untersuchungen über die Histogenese des Hornhaut- und Iristuberkels wird dahin zusammengefasst, dass nach dem Eindringen der Tuberkel- bacillen in das normal lebende Gewebe die fixen Gewebszellen bei der Tuberkelbildung den ersten Angriffspunkt bilden. Durch die in ihrem Leibe resp. in ihrer Nähe befindlichen Bacillen zur Pro- liferation angeregt, erzeugen sie aus ihrem Leibe eine Brut proto- plasmatischer ein- bis mehrkemiger Zellgebilde die sog. Epitheloid- und Riesenzellen des Tuberkels. In zweiter Linie üben die in das Gewebe eingedrungenen Tuberkelbacillen aber auch eine pathologische Wirkung auf die Wandungen der in das inficierte Parenchym ein- geschlossenen Geiässe aus, der zufolge eine l^itime entzündliche Ex- travasation farbloser Blutkörper Plaz greift, welche die bisher aus- schliesslich oder fast ausschliesslich aus epitheloiden Zellen bestehenden Tnberkelherde mit leukocytären Elementen versieht, wodurch allmäh- lich die Tuberkelherde das Gewand der grosszelligen , epitheloiden (Langhaus-, Wagne r-S c h ü p p e Tschen) Tuberkelstruktur mit dem des kleinzelligen lymphoiden (V i r c h o w 'sehen) Tuberkels vertauschen.

JftlttMberioht fOr Ophthalmologie. ZVI. 1886. 13

194 Pathologie imd Therapie der Angenkrankbeiten.

Haben die Tuberkel einmal diese Stufe des Lymphoidzellentuberkels erreicht, dann sind sie keiner weiteren Entwicklung, keiner weiteren progressiven Wandlung der histologischen Struktur mehr fähig ihr einziges Geschick ist dann der Untergang, der Zerfall, welcher sich nach Art der bekannten charakteristischen käsigen MetamorphoBe der menschlichen Tuberkel, beginnend mit dem Zerfall der Eenie, endigend mit der Bildung einer käsigen Detritusmasse, vollzieht.

Die Präparate wurden vom Kaninchen gewonnen, indem stets eine grössere Zahl (8 10) mit tuberkulöser Substanz geimpft wurde. Die inficierten Bulbi wurden vom 5. Tage ab »in 6 12 24 Stunden den lebenden chloroformierten Tieren enukliert und sofort oder nach schleunig ausgefElhrten Einschnitten in Yorderkammer und Glaskörper- raum in die Conservierungsflüssigkeiten« geworfen. Von den 3 be- nutzten Härtungsverfahren (absol. Alkohol , Müller *sche Lösung) hat sich am besten die Chromsäure- (resp. Pikrinsäure-) Behandlung erwiesen, indem es damit gelungen ist, typische Mitosen in den in der Bildung begriffenen Tuberkeln nachzuweisen. Um sowohl die Tuberkelbacillen als auch die histologische Struktur des Gewebes möglichst vollkommen auf denselben Präparaten zur Anschauung za bringen, konnte festgestellt werden, dass eine vorsichtige Anwendung der Ehrlich 'sehen Färbungsmethode an wohlgehärteten Chromsäure- präparaten die Kemteilungsfigur nicht erheblich alteriert. Die Schnitte vnirden nach Tinktion in Ehrlich'scher Methylviolett- lösung und entsprechender Entfärbung etwa ^/s 1 Stunde in einer halb mit Aqu. destill, verdünnten concentrierten alkoholischen Fuchsin- lösung oder 10 15 Minuten in einem Fuchsin- Anilinölgemisch ge- lassen und sie danach im ersteren Falle 5 10 Sekunden einer wässerigen Methylenblaulösung 1 : 1000, im letzteren 5 10 Minuten einer concentrierten wässerigen Methylenblaulösung exponiert, dann nach 5 10 Minuten langem Aufenthalt Uebertragung in Nelkenöl u. s. w. Auch noch in anderer Weise wurden gute f^rbungen erzielt, was im Original nachzulesen ist.

Die Homhauttuberkulose wurde auf zweierlei Weise hervor- gebracht, nämlich durch direkte Infektion von tuberkelbacillenhaltiger Flüssigheit resp. Inoculation von bacillenartiger Substanz in dem Centrum der Hornhaut oder durch Implantation von mit Bacillen versehener Tuberkelmasse durch eine Schnittwunde am Homhautrande in die vordere Kammer. Bei dem ersten Infektionsmodus entstand am 5. bis 6. Tage ein Geschwür, am 8. bis 9. Tage traten am Geschwulstrande stecknadelspitze- und darüber grosse weissliche

ImplrnntatioD tob Kakke-BMiUeB in die Tordare Kammer, 1^5

Knöichoi heiror, das Geschwfbr und die Knötchen YergrSeserton dohi und iiknliche Knötchen schoesen in einer grosseren Entfeniung Ton der Impfirtelle auf, und dann begann eine pannose TrQbung der gans«n Hornhaut Es wird angegeben, dass in der Hornhaut eine auf- £Bdlend Qppige Vermehrung der Bacillen sich ent&ltet, mit welcher alsbald eine massenhafte Ansammlung yon Wandenellen Hand in Hand geht. Als Quelle der Wanderzellen wird das Gosjunctiyal- Sekret beseichnet. An den fixen Homhautzellen sind sehr sparsame Mitosen wahrzunehmen, zur Bildung mehrkerniger Epitheloid- oder Yollends Riesenzellen kömmt es nicht; das weitere Geschick der in das Stadium der lymphoiden Tuberkel übergetretenen Produkte ist der Zerfidl.

Bei dem 2. Infektionsmodus dringen die Bacillen auf der Bahn des die comeale Schnittwunde verschliessenden jungen Narbengewebes in das Hornhautgewebe ein. Bei geringer Inyasion beschr&nkt sich die Tuberkelbildung auf die Region der Schnittnarbe und die un- mittelbar daran angrenzende Bezirke der Binde- und Hornhaut

Melcher (14) und Ortmann (14) implantierten bei 2 Ka- ninchen Partikel eines Lepraknotens in die vordere Augenkammer. Bei einem Kaninchen yerlief die Impfung reaktionslos und starb das Tier kurze Zeit darauf. Bei dem andern Kaninchen bildete sich an der Einstichstelle eine geringe Trübung der Hornhaut mit Synechia anterior aus. Die implantierten Gewebsstücke waren noch Monate lang deutlich sichtbar, später trat noch Pannus und Iritis hinzu. Nach einer Versnchsdaner von 300 Tagen wurde das Kaninchen tot aufgefunden und die Sektion 48 St. später gemacht. Makroskopisch &nden sich Knoten von bacillenhaltigen Zellen in den Lungen, der Pleura, dem Perikard. Die Narbe der Hornhaut war entzündlich infiltriert: teils kleinere Rund- und Spindelzellen, teils grössere pigment- und bacillenhaltige Zellen; in Rundzellenherden der Iris waren ebenfalls bacillenhaltige Zellen, sowie vereinzelte Bacillen in den Processus ciliares und dem Ciliarteil der Chorioidea vorbanden, in letzterer »herdförmiges scharf umschriebenes Infiltrat von spin- deligen und Rundzellen in der Capillarschicht, die Retina leicht her- vorwolbend ; darin in jedem Schnitte mehrere grosse und ovale reich- liche Bacillen enthaltende Zellen«.

Mansanori Ogata (IS) injicierte Reinkulturen von Bacillen der Kakke in die vordere Augenkammer von Kaninchen und beobachtete nach 2 8 Tagen »ein weisses Band genau wie bei älteren Kulturen in flüssiger Nährlösung. Dasselbe wächst allmälig bis eine Woche

18*

196 Pathologie UDd Therapie der Augenkrankheiten.

nach der Impfung, nach 2 Wochen beginnt es allmalig abzunehmen, verschwindet aber selbst nach Monaten nicht.« Mikroskopisch wurden massenhafte Bacillen mit Sporen gefunden.

Sklera und Cornea.

1) Addario, C, Su di an caso di melanosarcoma episclerale e sulla for- mazione della melanina ne* tamori. Ann. di Ottalm. XIV. p. 393.

2) De Jager, Pigmentvorming in de Cornea. Weekblad van het Nedert. Tijdschr. voor Geneesk. p. 859 und Virchow^s Arch. f. path. Anat. CI. p. 193.

3) H a e n 8 e 1 1, P., Hecherches sur le staphjldme. I. partie. Bull, de la cli- nique nat. opht. de Thoapice des Quinze-Vingta. III. p. 95.

i) Hoffmann, W., Ueber Eeratitis und die Entstehung des Hjpopyon. Ber. über die XVII. Vers. d. ophth. Gesellsch. zu Heidelberg. S. 67.

5) Demonstration mikroskopischer Präparate. Ebd. S. 237. (Disknssion S. 237.)

6) J e s s o p, W. H., Growths in the Cornea and iris. (Ophthalm. soc. of the united kingdom.) Ophth. Review, p. 219. (Fand weder Riesenzeilen noch Tuberkelbaoillen.)

7) Euhnt, Demonstration von Pr&paraten, welche eine Einheilnng von stiel-

los auf die Hornhaut übertragener Conjunctiva zeigen. Ber. über die XVII. Vers. d. ophth. Gesellsch. zu Heidelberg. 8. 226. (Diskussion S. 226.)

8) üeber Skleraloperationen. Ebd.

9) Mackinlaj, J. G. , Gomeal pigmentation by aniline. Ophth. Review, p. 343. (Ophth. Society of the united kingdom.) (Bei einem 44j. Mann, welcher 7 Jahre lang in einer Anilintabrik arbeitete, zeigte sich Hörn- und Bindehaut von einer braunen Farbe.)

10) PanasetVassaux, Etüde experimentale sur la tuberculose de la cor- nöe. Archiv. d'Opht. V. p. 81, 177 u. (Soci^tö franf. d*Opht.) (siehe Ab- schnitt: »Krankheiten der Hornhaut«).

11) Peters, Alb., Qeber die Regeneration des Epithels der Cornea. Inaug.- Diss. Bonn.

12) Roy, L. et Alvarez, Observation clinique du bacille de la tuberculose dans la com^. Revue clinique d^oculist. Aoüt. V. p. 185 (siehe Abschnitt : »Krankheiten der Hornhaut«).

13) Schmidt-Rimpler, Hornhaut-Impfungen zur Prüfung der Einwirkung von Cocain, Sublimat und Aqu. chlori auf infektiöses Thränensacksekret. Ein Beitrag zur Desinfektionsfrage. Arch. f. Augenheilk. XV. 8. 295 (siehe Abschnitt: »Allgemeine Therapie«).

De Jag er (2) schliesst sich hinsichtlich der Pigmentbildung im Epitheliom der Cornea den Anschauungen Aeby's an, wonach das Pig- ment aus dem Bindegewebe nach dem Epithelium eingewandert sei, und als Trager des Pigments die Wanderzellen zu betrachten seien. Als

Beeultat bei Hornhautätzaogen. 197

UntersQchungsobjekt standen Verf. Fälle von traumatischer Keratitis und Keratitis diffosa bei Hunden und Kaninchen zu Gebote. Das Pigment befindet sich sowohl in der Mitte als an dem Rande der Cornea, sowohl im Comeagewebe selbst, als im Epithelinm, wurde zuerst im Comeagewebe gebildet und durch Wanderzellen nach dem Epithelium gebracht. Ausserdem erwähnt Verf. noch, dass unter physiologischen Verhältnissen beim Kaninchen und Pferde gerade da, wo das Corneaepithel in das Epithel der Conjunctiva bulbi über- geht, sich Pigment vorfindet.

Peters (11) kommt in seinen Untersuchungen zu dem Resultate, dass die erste Bedeckung eines Epitheldefektes ohne Mitose erfolgt. Ist der Defekt mit einer einschichtigen Lage von Zellen versehen, so beginnt die Zellenvermehrung auf dem Wege der indirekten Kernteilung. Der Ersatz des Epithel wird von den weiter rückwärts gel^enen Partien durch Vorschieben von Zellen, also durch Ver- lagenmg und nicht durch Neubildung geliefert. Die Zellen wandern vermöge ihrer amöboiden Beweglichkeit in den Defekt ein und decken denselben in einschichtiger Lage. Die Zellgrenzen werden verwischt und die Kerne nahe aneinander gelagert. Die Zellgrenzen stellen sich wieder her, wenn die üeberwucherung des Defektes complet geworden ist und damit der Druck der benachbarten Zellen einen Widerstand gefunden hat. Sind im Defekte wieder isolierte ein- kernige Zellen vorhanden, so treten massenhaft mitotische Kern- teilungsfiguren auf, deren Zahl mit der vollständigen Elegeneration beständig abnimmt.

Haensell (3) will als Resultat seiner Untersuchungen über das Staphylom die histologische Ursache desselben in einer Pro- liferation der fixen Zellen der Hornhaut und in einem Uebergang derselben in die Grundsubstanz der Hornhaut erblicken. Die letztere soll sich in Fibrillen teilen und so ihren Widerstand gegen den intraocularen Druck einbüssen. Die weitere Mitteilung über Ent- wicklung der Grundsubstanz, über die Erscheinungen bei der sog. Keratitis traumatica enthalten grösstenteils Bekanntes, das Gleiche gilt von den ausgeführten Experimental-Untersuchungen über die Ver- änderungen bei der Keratitis.

Hoffmann (4 und 5) hat nach stärkeren Aetzungen der Hornhaut, die zum Zwecke des Studiums der Herkunft des Hypopyon gemacht wurden, eine scheibenartige Trübung genau an der ent- sprechenden Stelle der hintern Wand gefunden (hinterer Reinbezirk). Die Trübung besteht aus Zackenzellen sowie aus einer Vacuolen-

198 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

bildung des Endothels, »die in ihren ersten Anfängen intercellulär zugleich durch das Entstehen von Stigmata oder Stomata sich ein- leitet und später intracellular, sowie intemuclär angetroffen wird.« Die Vacuolenbildung kann »zu einer allgemeinen Zertrümmerung der Zellplattec führen. Bei progressiven Geschwüren gesellt sich als eine weitere Erscheinung die Einli^ernng von Leukocythen und Eiterkörperchen hinzu, die vorwiegend in dem ursprünglichen Reiz- bezirk zwischen den Endothelzellen sich ansammeln. Nach H. soll übrigens die Descemet 'sehe Membran bei Katzen und Kaninchen eine doppelte Endothellage besitzen.

Die Leukocythen wandern aus den Gefassen zwischen den Endo- thelblättem resp. zwischen Endothel und hinterer Basalmembran, alsdann zwischen den Endothelzellen zur hinteren Reizstelle hin und gelangen von hier in das Kammerwasser »was in ähnlicher Weise vor sich gehen mag, wie bei jedem eiternden Geschwür, wenn die schützende Epitheldecke mangelt«. Da allmälig die ganze Endothel- membran sich mit Leukocythen durchsetzt, der Kammerfalz sich beteiligt, so treten jene in grösserer Menge in die vordere Kammer und bilden das Hypopyon.

K uh n t (7 und 8) zeigte an Präparaten, dass stiellose Bindehaut- lappen auf eine sorgfältig gereinigte corneale Geschwürsfläche auf- heilen können. Die Präparate wurden von dem Auge eines Ijäh- rigen Kindes 7 Tage nach Ausführung der Operation gewonnen. Unter der angeheilten Bindehaut war eine Perforation nach der vorderen Kammer zu eingetreten.

Kuhnt (8) suchte experimentell an Hunden festzustellen, bis zu welchem Grade die Sclera für Operations-Eingriffe zugänglich sei, ohne dass das übrige Auge darunter leide. Verschiebungen benach- barter Sklerastücke selbst bei leichten Alterationen der Aderhaut resp. des Corpus ciliare heilten ohne jede opht. sichtbare, sekundäre Störung. War die Uvea in grösserer Ausdehnung abgetragen oder perforiert worden, so trat einige Male eine stationäre Linsentrübung ein. Die zur Deckung eines angelegten Defektes transplantierten Lederhautstücke heilten immer schnell an, eine Veränderung an der Chorioidea war nicht vorhanden, nur war die verdickte Bindehaut fest mit dem übertragenen Teile verwachsen. Wo ein Stück Sklera herausgeschnitten und einfach mit Conjunctiva gedeckt worden war, bildete sich keine nennenswerte Narbe, sondern verheilte Binde- und Aderhaut. In einem Falle gelang beim Menschen die Transplantation eines Stückes Sklera eines Ochsenauges.

Uvealtractas. X99

[Addario untersuchte das linke Auge der Leiche eines 85jahrigen Mannes, welches mit einem kleinzelligen, episcleralen Melanosarcom behaftet war. Die erste Entwicklung des Tumors wurde ungefähr 2V4 Jahre vor dem Tode bemerkbar und erreichte schliesslich eine Grosse von 37 X 25 nun. Durchmesser. Die innem Augenhäute waren normal, besonders wird hervorgehoben, dass die Choroidea keine Veränderungen und keine abnorme Verwachsungen mit der Sklera zeigte; das episderale Gewebe wurde als der Ausgangspunkt des Tumors angesehen. In der Leiche fanden sich noch in den ver- schiedensten Organen und Geweben kleine schwarze Flecken und Knötchen, so im ünterhautzellgewebe, in der grauen Hirnsubstanz, der Pleura, dem Bauchfell, der Leber etc. Die Himcapillaren waren mit melaninhaltigen Zellen angefüllt, während die Gefasswände selbst normales Aussehen darboten. Die Untersuchung erstreckte sich weiter auf die Frage , ob in melaninhaltigen Tumoren Eisen vor- komme und A. glaubt dies, ebenso wie Perls, verneinen zu können, da die chemisch-mikroskopische Untersuchung dasselbe als dem Hä- moglobin angehörig nachweise. Bezüglich der Entstehung des Pig- ments in den Melanomen verwirft Verf. die Theorie des hämatischen Ursprungs und spricht sich für die metabolische Entwicklung der pigmentierten Neubildungen an solchen Stellen des Körpers ans, wo präezistierende Pigmentzellen den Ausgangspunkt abgeben. Thatsachen aus der Entwicklungsgeschichte und der pathologischen Anatomie f&hrt er zur Erhärtung dieser seiner Ansicht an, welche er in folgende Sätze zusammenfasst : 1. Melanotische Tumoren entstehen nur an solchen Körperstellen, wo Pigmentzellen präexistieren; 2. die Tumoren sind das Produkt der Wucherung dieser Zellen; 3. das Pigment verdankt seine Entstehung einer den Zellenelementen eigenen Thätigkeit, ganz so wie bei den präexistierenden Pigmentzellen.

Brettauer.]

Uvealtractus.

1) Birnbacher und Gsermak, W. , Beiträge zur pathologischen Ana- tomie des Olankom«. v. Graefe*8 Arch. f. Ophtb. XXXI. 1. S. 297.

2) Bo^, F., Quelques rechercbes sur la coocbe pigmentaire de Piris et snr le soidisant mnscle dilatateur de la papille. Arch. d*Opht. V. p. 811. (In Ergänzung des Referats über die normale Anatomie.)

8) Boncheron, Des cyclites exsudatives; ^tude d*anatomie et de Physio- logie pathologiqne. Bull, et m4m. soc. franf. d*Opht III. p. 120.

200 Pftthologie und Therapie der AugenkrankheiteiL

4) Brailej, On ihe advance of the periphery of the Iris in glancoma Brii. med. Jonm. I. p. 1088.

5) De r^tat des nerft dliaires dana quelques affectioDS de Toeil. Becueil d*Opht p. 106.

6) D im m er, F., ContributionB to the patholc^ical anatomy of the choroid. Arch. Ophtb. New-Tork. XIY. p. 60.

7) F e r r e t , Consid^rations sur la patbog^nJe des kystes de riris. Bulletin de la clinique nat. de Thoepice des Quinze-Vingts. p. 109.

8) F o n t a n, Contribution k histologie de la chorolde. Recueil d 'Opht. p. 29. (Nichts Neues.)

8a) Histologie de ia chorolde. Systeme nerveuz (PI. IV), suite et fin. Ibid. p. 333. (In Ergänzung des Referates über die normale Anatomie.)

9) Qallenga, C. , Osservazione di trapianto deir epitelio corneale sull iride. Giom. della R. Accad. di Med. di Torino. Fase. 1. 2. 1885.

10) Goldzieher, Zur Pathogenese der Iriecysten. Pest, med.-chir. Presse. XXI. S. 481.

11) MylesStandisb, A case of tuberculosis of the iris. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-first meeting. p. 59 und (Americ. ophth. So- ciety) Americ. Journ. of Ophth. IL p. 159. (Bei einem 14j. M&dchen ohne Lungentuberkulose tuberkulöse GranulationsgeBchwulst der Iris; Enuclea- tion ; mikroskopisch Kiesenzellen und Tuber kelbacillen.)

12) Bosch, Fr., Experimentelle Studien über Iriscysten. Yirchow's Arch. f. pathol. Anat. 99. 8. 446 (siehe Abschnitt: »Krankheiten der Iris«).

13) Tuberkulose der Choroidea nach erfolgreicher Impfung. S.-A. aus d. Correspond.-Bl. f. Schweiz. Aerzte. XV. S. 153.

14) Kattocki, W. , Gruczolak naczyniöwki zbtakany (adenoma churoideae aberratum). Gaz. lek. Warszawa. V. p. 545.

15) Kuhnt, üeber den Halo glancomatosus. Nebst Bemerkungen über pa- thologische Befunde beim Glaukom überhaupt. Ber. über die XVII. Vers, d. ophth. Gesellsch. zu Heidelberg. 8. 101.

16) Manz, W., Ein Fall von metastatischem Krebs der Ghorioidea. v. Grae- fe*s Arch. f. Ophth. XXXI. 4. S. 101 (nebst einer Bemerkung von Leber. Ebd. 8. 111).

17) Nordenson, Ein Fall von oavemOsem Aderhautsarkom mit Knochen- schale bei einem 11 jährigen Mädchen, v. Graefe*8 Arch. f. Ophth. XXXI. 4. S. 59.

18) Reissmann, Jul , Ein Fall von tuberkulöser Chorioiditis mit spontaner Perforation der Sklera in das Subconjunktivalgewebe. Berlin. 18 8. (siehe vorj. Ber. 8. 258).

19) 8 1 0 1 1 i n g , Die Entstehung seröser Iriscysten. y. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXI. 8. 8. 99 (siehe Abschnitt: >Krankheiten der Iris«).

20) V 0 8 s i u s, A., Ein Fall von Tumor chorioideae, welcher unter dem Bilde einer plastischen Iridocyclitis zur Erblindung geführt hatte. Ebd. 2. 8. 147.

21) Mikrochemische Untersuchungen über den ürsprang des Pigments in den melanotischen Tumoren des Auges. Ebd. 8. 161.

B 0 e (2) machte seine Untersuchungen unter der Leitung 8chwalbe*s; das Resultat derselben ist folgendes: 1. Die Pigment-

Taberkuloae des GiliarkSrpera. 201

läge der Iris besteht ans 2 Schichten, die vordere entspricht dem äusseren, die hintere dem inneren Blatte der sekundären Augenblase ; 2. der M. dilatator Henle*s existiert nicht, die den Muskelfasern zugeschriebenen Kerne gehören den Zellen der vorderen Schichte an. Die innere Lage der Ciliarportion der Netzhaut ist frei von Pigment, sie verlängert sich über die Iris und pigmentiert sich all- malig, wobei festgestellt wurde, dass bei Erwachsenen die Pigmentie- msg vollständig der Kerne entsprechend die Iriswurzel bedeckt. Bei einem Kinde von 4 Jahren konnte man die Kerne, wenn auch mehr oder weniger verdeckt , noch verfolgen bis zum Pupillarrand , bei einem Gmonatlichen Foetus zeigte sich die hintere Lage lange bevor eine Pigmentierung statt&nd. Die gleichen Verhältnisse wie bei dem Foetus waren bei Barbus fluridatilis festzustellen.

Fontan (8) nimmt einen Nervenplexus in der Suprachorioidea an, der reich an Ganglienzellen sei und aus marklosen und mark- baitigen Fasern bestehe. Von diesem Plexus stammten die vasa- motorischen, mit Ganglienzellen versehenen Nervenfasern, deren Endigungen sich überall in die Gefasswand verfolgen Hessen. Ausser- dem soll noch ein besonderes Nervennetz vorhanden sein , welches mit spiraligen Zellen versehen sei, und möglicherweise die Ghorioideal- mnskeln (!) innerviere.

Nordenson (17) fand in dem enucleirten Auge einer 17jäh- rigen Patientin einen bohnengrossen Tumor im hinteren Abschnitte der Chorioidea. Die Retina war trichterförmig abgelöst, der Tumor erschien zum bei weitem grossten Teile aus bluthaltigen Gefass- räumen zusammengesetzt. Eine den Tumor umgebende harte Schale bestand aus inselformig verteilten und unter einander zusammen- hängenden Lamellen aus echter Knochensubstanz. Sowohl innerhalb der Knochenschale als an der Grenze zwischen Knochen und dem cavernosen Gewebe fanden sich Züge von schwarzbraunem Pigment. Die Chorioidea war reichlich von runden Zellen durchsetzt; im vordem Abschnitt des Bulbus fand sich eine ungleichmässig geschrumpfte Katarakt, eine Verwachsung des Kammerwinkels und ein eigen- tümliches partielles Staphylom an der Sklerocomealgrenze. Die Ge- schwulst wird als cavemöses Aderhautsarkom mit Knochenschale angesehen.

Ho seh (18) beobachtete einen Fall von Tuberkulose im Ciliar- körper bei einem 17jährigen Individuum und meint, dass die chronische Tuberkulose des Auges noch als eine sehr seltene Krankheit bezeichnet werden müsse (vergl. dagegen das Lehrbuch des Ref.). Die Impfung

202 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

von Partikeln aus dem Innem des enuoleirten Bolbas in die vordere Kammer der Kaninchen hatte ein positives Resultat, doch war es H. nicht gelungen, Tuberkelbacillen im Bulbus oder in den Impf- tuberkeln nachzuweisen.

Brailey (4) behauptet, dass in einer grösseren Anzahl von Fallen sowohl bei dem primären als dem sekundären Glaukom die langen Ciliarnerven geschwellt erscheinen, und der Axencylinder verbreitert sei. Bei der sympathischen Augenenszündung finde man bei der grösseren Mehrzahl der Fälle Zeichen einer Entzündung rings um die Arterien und Nerven, aber vorzugsweise um die Arterien, ebenso bei der serösen Ghoroiditis und der Panophthalmie.

[G all eng a (9) beschreibt, nach Anführung zweier Fälle von Gilienimplantation in die vordere Kammer, einen Fall von auf die Iris transplantierten Homhautepithels in folge einer penetrierenden Cornealwunde. Ein glühendes Eisenstück hatte Cornea und Sklera am Limbus durchtrennt, Irisprolapsus, Cataracta traumatica und Iridodialyse verursacht. Nach vier Wochen Extraktion nach vorher- gegangener Excision der losgetrennten und an der Cornealwunde adhärenten Irispartie, welche bei der mikroskopischen Untersuchung eine ausgedehnte Hämorrhagie im Gewebe nachwies und überdies auf der vorderen adhärenten Fläche der Cornea ein mehrschichtiges Pflasterepithel, das vollständig dem Comealepithel glich und unmit^ telbar und fast in der Dicke von 1,2 mm. der Iris auflag. Zwischen den Zellen der untersten Epithellagen (Cylinderzellen) sah man zahlreiche der Iris entstammende Pigmentzellen. Gallenga weist auf die Aehnlichkeit dieses Befandes mit solchen bei sich bildenden Iriscysten hin. Brettaue r.]

Vossius (21) benützte zu seinen mikrochemischen Unter- suchungen über den Ursprung des Pigments in den melanotischen Tumoren des Auges 10 verschiedene Fälle. 6mal gelang die Pigment- reaktion und 4mal fiel sie negativ aus, so bei einem angeborenen kleinen Melanom der Karunkel. Y. glaubt, dass ein grosser Teil des Pigments, welcher die Farbe der melanotischen Sarkome des Auges bedingt, seine Abstammung dem Farbstoff der roten Blut^ körperchen verdankt ; er fand Langhans *sche blutkörperhaltige Zellen und benützte folgende Reaktionen : 1) Einlegen der Schnitte in eine concentrierte Ferrocyankaliumlösung und Nachbehandlung mit Salz resp. Salpetersäure (Perls); 2) Anwendung des Schwefel- ammoniums (Quincke); 3) Färbung mit Eosin (Merkel). In ausführlicher Weise werden klinisch und anatomisch (makro- und

Optiku und Chimma, 203

mikroskopiKh) folgende FUle beschrieben: ein Melanom der Gon- jonctiTE bnibi , ein epibnlbaree pigmentiertes Sarkom (67j. Mann^ rechtes Ange), ein pigmentiertes Sarkom der Chorioidea in der Macnlagegend (59j. Mann, linkes Auge), sowie 2 weitere pigmentierte Chorioidealsarkome (31j. resp. 58j. Mann; in letzterem Falle war das rechte Ange erkrankt).

y OS sin 8 (20) beobachtete bei einer 56jährigen Frau eine Erkrankung des linken Auges, welche als »plastische Iridocyclitis« gedeutet wurde. Der enucleirte Bulbus zeigte aber ein gemischtes farbloses und pigmentiertes Sarkom der Chorioidea , welches sich Yom Aequator des Bulbus aus tiber den ganzen hinteren Abschnitt der Chorioidea, die Membrana elastica desselben vor sich herschiebend, ausgebreitet hatte. Sklera und Geschwulst waren fest miteinander Ter wachsen, die erstere war von kleineren GeschwulstknStchen im ganzen Bereiche des Tumors durchsetzt und um den Opticus war ein grösserer Knoten episkleral zur Entwickelung gekommen. An der Eintrittsstelle des Sehnerven in den Bulbus war die Aftermasse mit Zerstörung des feineren histologischen Baues des Sehnerven einer- seits nach rückwärts von der Lamina cribrosa in den Opticusstamm, anderseits nach vorn von derselben in der Papille und der angrenzen- den Netzhaut fortgewuchert. Von dem sehr ausführlichen makro- skopischen und mikroskopischen Befunde ist noch eine Perforation der vordem Linsenkapsel mit Katarakt zu erwähnen. Die Perfora- tion wird als Ruptur durch Zug der iritischen Schwarte angesehen.

Optikus und Chiasma.

1) Dentschmann, ß., Zur Pathogenese der >8ymi>athi8ohen Ophthalmie« Ophthalmia migratoria. v. Oraef e*8 Arch. f. Ophth. XXXL 2. p. 277.

2) Ueber eitrige Meningitis nach Enacleatio bulbi. Vortrag im ftrstlichen Verein zn Darmstadt , gehalten von Dr. A. B r fl o k n e r , Augenarzt in Darmstadt , mit Bewilligung des Verfassers zum Drucke bearbeitet. Ebd 4. S. 251.

3i Fachs, Die periphere Atrophie des Sehnerven. Ebd. 1. 8. 177.

4) Etüde microscopiqne snr le nerf optique. Archiv. d*Opht. p. 178. (So- ei^tö fran^. d*Opht.) und Bullet, m^m. Soc frau9. d*opbt. III. p. 116.

5) Hirschberg und Birnbacher, A. , Beiträge zar Pathologie des Sehorgans. Centralbl. f. prakt. Augenbeilk. März. S. 65.

6) Jatzow, R., Beitrag zur Kenntniss der retrobulbären Propagation des Chorioidoalsarkoms and zur Frage des Faserverlaufs im Sehnervengebiete« V. Q r a e f e*s Arch. f. Ophth. XXXI. 2. 8. 205.

204 Pathologie and Therapie der Aagenkrankheiten.

7) Johnson, W. and P r u d d e n, T. M., Myzo-sarcoma of the optic nerre with hyalin degeneration. Archiv. Ophth. New- York. XIV. p. 151.

8) Ennachovich, K. J. , Miksoma syiteln. nerva. (Myxoma des N. op- ticns.) Med. Obozr. XXIV. p. 293.

9) Monakow, v., Einiges über die ürsprnngscentren des N. opticus nnd über die Verbindungen derselben mit der Sehsphftre. Sitzimg am 30. Ja- nuar. Verhandlungen der Physiologischen Gesellschaft za Berlin. Nr. 6, 7, 8

10) Experimentelle und pathologisch-anatomische Untersuchungen über dk Beziehungen der sog- Sehsphäre zu den infracortikalen Opticuscentren und zum N. opticus. Arch. f. Psych, und Nervenkr. XVI. 1. S. 151.

11) Richter, R., üeber die optischen Leitungsbahnen des menschlichen Ge- hirns. Allg. Ztschr. f. Psychiatr. XLI. S. 636.

12) Zur Frage der optischen Leitungsbahnen des menschlichen Gehirns. Arch. f. Psych, und Nervenkr. XVI. 3. S. 639.

13) Ueber sekundäre Atrophie der optischen Leitungsbahnen von den Oo- cipitalwindungen aus nach dem Pulvinar. (Berlin. Gesellsch. f. Psych, und Nervenkr. Sitzung vom 11. Mai.) Neurolog. Centralbl. S. 260.

14) Spitzka, E. C, Vorläufige Mitteilung über einige durch die »Atrophie- methode« erzielte Grundsätze , hauptsächlich die Commissura posterior be- treffend. Ebd. S. 246.

15) V o 8 s i u s , Zur thatsächlichen Berichtigung des Herrn R. J a t z o w. V. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXL 3. S. 173.

16) Weiss, üeber die ersten Veränderungen des kurzsichtigen bezw. kurz- sichtig werdenden Auges. Ber. über die XVII. Vers. d. ophth. Gesellsch. in Heidelberg. S. 138.

17) üeber Länge und Krümmung des Orbitalstückes des Sehnerven uad deren Einfluss auf die Entstehung der Kurzsichtigkeit. Tagebl. d. 58. Ver- sammlung deutscher Naturf. und Aerzte in Strassburg i. E. S. 498.

Deutschmann (2) berichtet kurz über die in der Literatur bekannt gewordenen Fälle (24) von Meningitis nach Enucleatio bulbi und erörtert die Ursachen und Wege der Meningitis. Was von vornherein nach unseren jetzigen chirurgischen Anschauungen ak selbstverständlich anzusehen ist, wird ausführlich auseinandergesetzt. Es ist gewiss zu erwarten, dass die Orbitalwunde inficiert werden moss, und dass auf praeformierten Wegen die Infektionsträger sich ausbreiten. Als solche Wege werden erwähnt: der Sehnerv und seine Scheiden, die Orbitalvenen und der Sinus cavernosus, die Augenmuskelnerven mit ihren Scheiden, die Bindegewebsspalträume der Fissura orbitalis superior, sowie Periost und Knochen.

Fuchs (3) will gefunden haben, dass beim erwachsenen Men- schen Atrophie gewisser Bündel als Regel vorkomme. »Die Nerven- bündel, welche von dieser fast als physiologisch zu bezeichnenden Atrophie befallen werden, liegen unmittelbar unter der Piaischeide. Sie finden sich daher einerseits an der Oberfläche des Sehnerven-

Retrobulbäre Propagation eines ChorioidealBarkoms. 205

Stammes, andererseits um die Centralgefasse herum, welche bekannt- lich von einer Fortsetzung der Piaischeide b^leitet werden. c Die Atrophie wird als eine Art der grauen Atrophie bezeichnet, Fett- kömchenzellen sowie entzündliche Erscheinungen wurden aber yermisst. Wie es scheint, wurden nur larbungen mit Carmin, Haematoxylin und Goldchlorid in Anwendung gezogen, und wurde die für die vorliegende Frage massgebende Weigert ^sche Färbung gänzlich Temachlässigt. Wer darüber unterrichtet ist, dass mit dieser Fär- bung schon bei einem 7 monatlichen menschlichen Embryo die ersten Anfänge der Markbildung an einzelnen Fasern im Chiasma, Sehnerv etc. zu entdecken sind, wird den Untersuchungsresultaten des Hr. Fuchs mit berechtigtem Misstrauen entgegentreten, zu- mal ja nicht ausgeschlossen ist, dass, wie in der Netzhaut dies die fiegel ist, einzelne Fasern oder Faserbündel im Sehnerven marklos geblieben sind.^ Die Entstehungsweise der angeblichen Atrophie wird einer Kompression durch Blutgefösse und durch Lymphstauung zu- geschrieben, und was die funktionellen Folgen der Atrophie der centralen Bündel anbelangt, so meint F., dass sich dieselbe noch mehr der Beobachtung entziehe, als diejenige der Atrophie der peripheren Bündel , von welcher ohne jede thatsächliche Begründung angenommen wird, dass sie eine Vergrosserung des blinden Fleckes verursachen würde. Eine weitschweifige Erörterung über die Septen des normalen Sehnerven bringt wenig Neues; im vordersten Abschnitte desselben wurden nebst den gewöhnlichen Septen noch solche gesehen, welche an der Peripherie eine einfache, mit der Piaischeide parallele oder besser gesagt, concentrische Reihe bilden. Die Distanz dieser Septen, welche »kurzweg als periphere Septenc bezeichnet werden, von der Piaischeide betragt 0,03 0,0G mm. Ein solches Septum besteht aus einer unregelmässigen, lappigen, vielfach durchlöcherten Membran. Zwischen den peripheren Septen und der Piaischeide finden sich nun die peripheren atrophischen Bündel.

Jatzow (6) veröffentlicht einen von Samelsohn, (»dem nicht nur dafür, sondern vor Allem für die aufopfernde Belehrung« der aufrichtigste Dank angesprochen wird), zur Bearbeitung über- lassenen Fall von Chorioidealsarkoin , welches auf den Optikus über- greifend seinen Weg in's Gehirn gefunden hatte. 57j. Mann, vor 8 J. Abnahme des Sehvermögens rechts, Diagnose: sekundäres Glau- kom nach Iridochorioiditis ; am linken Auge wurde ein Gesichtsfeld- defekt nach aussen unten entdeckt. Wegen starker Schmerzen wurde die Enukleation des rechten Auges vorgenommen, und dabei ein den

206 Pathologie und Therapie der Aagenkrankheiten.

Opticus einhüllender Tumor gefunden, welcher alsdann herausgeschält wurde. Der Gesichtsfelddefekt links wurde alsdann auf ein Miter- griffensein der Chiasma bezogen. Nach 4 Wochen Recidiv, Exen- teratio orbitae, der Tumor setzte sich durch das Foramen opticum fort und es trat Exitus lethalis ein. Die letzte Gesichtsfeldaufnahnie am linken Auge zeigte eine vollständige temporale Hemianopie. »Der nasale periphere Defekt hatte um ein Geringes sich ausdehnend mit dem äussersten Auslaufer nach oben etwa die Horizontale erreicht.« Opth. normaler Augenhintergrund ; S = 7^ resp. >eine för den Allgemeinzustand der Patienten noch recht gute.« Die makrosko- pische und mikroskopische Untersuchung des enucleirten Auges, wie die Sektion ergab in Kürze folgenden Befund : Zwischen Papille und Makula war ein in diffuser Weise die Aderhaut ergreifendes Sarkom entstanden; die Netzhaut in toto abgelöst, in der Sklera Geschwulstknotehen, an einer Stelle vollkommener Schwund der Sklera- fasem und Durchbruch der Neubildung nach aussen. Hier verbreitet sich letztere einerseits in episklerales Gewebe, andererseits aber ergreift sie das intraorbitale Gewebe um die Ciliararterien bis zur Optikus- scheide. Der den Optikus enthaltende Tumor liegt vom am Bulbus hauptsachlich auf dessen äusserer Seite, umgreift aber sehr bald den Optikus von allen Seiten. Mikroskopisch zeigte sich der Tumor ab ein aus Rund- und Spindelzellen gemischtes Sarkom mit sehr wenig Intercellularsubstanz und stellenweise sehr vereinzelter, stellenweise massiger Pigmentierung. Mikroskopisch fand sich am Optikus keine Spur von nervösen Elementen, hinter der Lamina cribrosa war er diffus von Sarkomzeilen infiltriert. Etwa in der Gegend, wo die Gentralge&sse eintreten, kann der ganz in Tumormasse umgewandelte Optikus nur noch an der ümschliessung durch die Scheide erkannt werden. Auch die äussere und innere Scheide sind sarkomatos ent- artet. Hinter dem Foramen opticum hatte die Neubildung grosse Tu- moren in der vorderen und mittleren Schläfengrube gebildet. Das Chiasma erschien vom Tumor von unten her zum grössten Teil über- deckt, beim Abziehen des Tumors von vorne zeigte es sich als eine rötlich graue Masse. Rechts fand sich an Stelle des Optikus der Tumorstiel, links der, etwa 2 mm vom Chiasma entfernt aufs Drei- fache seines Volumens angeschwollene und hier besonders innen ver- färbte N. Optikus. Der linke Tractus erschien normal, der rechte als flaches graues Band. In dem intraorbitalen Teile des linken N. Optikus fanden sich zwischen Gefässeintritt und Bulbus 2 Partieen nach aussen und innen, in welchen die Nervenbündel schmäler und

FkaeiTerIftaf io dem intrakraniellen und cerebralen Verlauf des SebnerTen. 207

starker tingiert erschienen. Die äussere Partie zieht sich in Form eines schmalen Streifens yon den Centralgefassen gerade nach aussen bis an die Peripherie hin, die innere bildet einen Eeil, der mit der Spitze gleichfalls an der Centralgefösse liegend etwa { des Optikusquer- schnittes einnimmt. Am Foramen opticum wird Eemwucherung und Vermehrung der hellen Kugeln sichtbar, im intrakraniellen Teil des Sehnerven Durchwucherung desselben mit Sarkomzellen, und zwar der ganzen inneren Partie. Nach unten und aussen in der Form eines Halbmondes befindet sich ein aus normalen Nervenfasern bestehendes Bfindel. Dieses Bündel lässt sich nach hinten bis in den linken Traetus verfolgen, »allenthalb normale Nervenfesem zeigend, aller- dings von einzelnen grossen hellen Kugeln durchsetzt.' Im Uebrigen war das Chiasma ganz und g^ in die Neubildung aufgegangen, c »Der in allen Dimensionen stark verkleinerte rechte Traetus zeigte bei massenhafter Einlagerung der hellen Kugeln noch viele erhaltene Nervenfasern mit deutlichen Axencj lindern, viel weniger aber trat die Atrophie in dem fast normal dicken linken Traetus hervor, doch war hier die mediale Kante besonders an der ventralen Seite auf eine Strecke von etwa 1 nun von Sarkomzellen occupiert, zwischen denen von nervösen Elementen nichts mehr zu erkennen war.« Es ist besonders zu bemerken, dass vom Verf., wie es scheint, nur Garmin- oder Haematoxylinfarbungen in Anwendung gezogen wurden, deren Wert resp. Unwert für die Beurteilung der anatomischen Diagnose eine Atrophie von Nervenfasern hinreichend bekannt ist, und femer, dass Verf. Anhanger der Semidecussatio ist, wie folgendes Dictum be- weist : »Nach dem oben geschilderten Befunde an den Nervenbahnen des Sehnervenapparates ist es wohl klar, dass, falls es überhaupt noch nötig wäre, einen Beweis g^en die totale Optikuskreuzung im Chi- asma beizubringen, derselbe hier erbracht wäre.« Verf. glaubt nun gestützt auf das Resultat seiner anatomischen Untersuchung den Ver- lauf des ungekreuzten Bündels im Chiasma und Optikus klar legen zu können. Die Interessenten sind auf das Original zu verweisen, hier mögen aus der umständlichen Darlegung folgende Sätze hervor- gehoben werden: «Das umgekehrte Gesichtsfeld erscheint wie ein Abklatsch des Nervenquerschnittes dicht vor dem Chiasma, wobei die erhaltenen Nervenfasern dem erhaltenen Gesichtsfeld entsprechen. Femer: »Jeder Tractusquerschnitt ist der Abklatsch je zweier ho- monymer Netzhauthälften in ihrer natürlichen gegenseitigen Lage miiDittelbar aneinander gelegt.« Dass der Verf. sich nicht scheut, selbst die Fortpflanzung der Neubildung für die ITaserkreuzung im

208 Pathologie nnd Therapie der Augenkrankheiten.

Chiastna zu verwenden, beweist folgender Satz: Zuerst werden die zu dem obersten Teile der Retina ziehenden Fa«em von der Neubil- dung ergrifiPen und ihre Leitungsfahigkeit zerstört, dann schreitet der Defekt in regelmässiger Weise nach unten fort; also werden die oberen Fasern am weitesten peripher vorne im Ghiasma die untersten am weitesten central hinten im Ghiasma zunächst dem Tractus sich kreuzen. Es ist hiebei ein gleichmässiges Vorschreiten der Neubildung vorausgesetzt, ohne welches eine so gleichmässige Ausbreitung des Gesichtsfelddefektes ja auch gar nicht denkbar irare.€ Vossius (15) meint, dass aus dem anatomischen Befunde J a t z 0 w * 8 »absolut sicher« nur das eine zu schliessen sei, nämlich dass, »von dem Ghiasma (an?) ein grosser Teil der Fasern des nicht gekreuzten Fascikels am untern äusseren Umfang des Optikus ge- legen ist, dass ferner weiter abwärts nahe dem Augapfel ein grosser Teil der dem gekreuzten Fascikel angehörigen Fasergnippen am inneren Umfange und im Gentrum des Querschnittes, die Makula- fasern aussen angeordnet sind.« Die übrigen Mitteilungen polemi- scher Natur sind im Original nachzulesen.

Netzhaut

1) Nordenson, E., Vorläufige Mitteilung üher die pathologiach-anatomiacheD Veränderungen bei NetzhautablOeung. Ber. über die XVII. Vera. d. ophtb. Geflellsch. zn Heidelberg. S. 58.

2) Denionütration mikroskopischer Präparate. Ebd. S. 232. (Diskussion S. 233. 8) Tafani, A., Studii di anatomia patologica sopra alcune importanti ma-

lattie della retina nmana. (Pubblicaz. del B. Istituto di atudi auperion pratici e di perfezionamento in Firenae.) Archiv, della acuola d*Anatomio patolog. diretto dal P e 1 1 i z a r i. I. p. 15.

Nordenson (1 und 2) hat bei spontaner Netzhautablosung an 3 myopischen Augen eine fibrilläre Entartung des Glaskörpers, Schrumpfung, partielle Ablösung, und partielle Adhärenz desselben an der Innenfläche der abgelösten Netzhaut sowie eine Netzhautper- foration beobachtet, welche in 2 yon den Augen während des Lebens diagnosticiert war. In der Ghorioidea fanden sich Zeichen einer chro- nischen Entzündung mit einigen chorioretinitischen Herden. Die Ränder des Netzhautrisses waren nach innen umgeschlagen. Auch bei Netzhautablösung in Augen mit Ghorioidealtumoren zeigte der geschrumpfte und abgelöste Glaskörper eine stark fibrilläre Be-

Tuberkelbacillen im Glaskörper. 209

8eha£fenheit, ebenso bei einer solchen im Gefolge von Retinitis albu- minnrica. Die Zapfen erschienen hier mehr oder weniger hypertro- phisch und mit den zugehörigen äusseren Körnern ausserhalb der Membrana limitans externa herausgerückt. Solche Zapfen mit heraus- gerückten Eömern fanden sich auch in einem myopischen Auge. Die Ursache der Schrumpfung des Glaskörpers wird in einer Ernährungs- störung in Folge von schleichender Chorioiditis gesucht.

Linse.

1) Falchi, ^tude anatomiqae et cliniqne 8ur la cataracte de Morgagni.

2) Sulla lussazione del cristallino sotto la coogiantiva. Annali di Ottalm. XIV. p. 304-

3) RobinskiyS. , üntersuchasgen über die »spiDdelförmigen Lücken c der physiologischen und pathologischen Augenlinsen. Berlin, klin. Wochen- 8chr. Nr. 23 (siehe Abschnitt : »Anatomie«).

4) Untersuchungen zur Anatomie, Physiologie und Pathologie der Augen- linse. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 1. 1886.

[In zwei Fällen subkonjunktivaler Luxation der Linse fand F a 1 c h i (2) nach 14 Monaten in einem Falle das Sehver- mögen « f ^ , das andere Mal nach 40 Tagen = f {. Die histolo- gische Untersuchung der luxierten Linsen deutete auf ein langsames Vorwärtsschreiten der pathologischen Veränderungen in demselben an: denn das eine Mal war 21 Tage nach erfolgter Luxation die Linsenkapsel wohl von den Linsenfasem (teils durch eingedrungenes Blut) getrennt und abgehoben ; das Linsenkapselepithel war aber un- versehrt und die Linsenfasern wenig verändert. In dem andern Falle fehlte ein Jahr nach der Luxation das Eapselepithel vollständig und innerhalb der Kapsel hatte sich reichlich neues Bindegewebe gebildet.

B r e 1 1 a u e r.]

Glaskörper.

1) Haensell, P. , Becherches sur le corps vitr€. Bullet, de la cliniqu^ nat opht. de Thospice des Quinze-Vingts. III. p. 18, 177, 226.

Haensell (1) betont, dass auch im Glaskörper die Tuberkel- bacillen sowie die dem Tuberkel eigentümlichen histologischen Ele- mente zur Entwicklung kommen können. Der mikroskopische Befund

JahrMbeiieht tax Ophthalmologie. XVI. 1886. 14

210 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

von 2 zur Enukleation gelangten Fällen, nämlicb 1) einer Tuberku- lose des Corpus ciliare und der Ghorioidea und 2) einem fälschlich als Gliom bezeichneten Falle wird ausführlich mitgeteilt ; es wurden Tu- berkelbacillen gesehen , welche sich in den Bläschenzellen des Glas- körpers befinden sollen. Im Weiteren teilt er Bekanntes über die Ent- wicklung und Zusammensetzung des Glaskörpers, über Färbungen etc. mit und fasst zuletzt seine Untersuchungsresultate dahin zusammen, dass er den Glaskörper als ein wahres Bindegewebe betrachtet, wel- ches mit einem Endothel (lUembrana hyaloidea) bedeckt sei. Die Zellen bilden ein protoplasmatisches Netz , sind in Lamellen ange- ordnet und zeigen kariokynetische Figuren.

Conjunktiva.

1) B u m m, E., Der Mikroorganismus der gonorrhoischen Schleimhaut-Erkran- kungen »Gonococcns Neisser«. Wiesbaden. J. F. Bergmann.

2) Campart, Cylindrome de la conjonctive bnlbaire. Bull. clin. de la Da- tion, opht. de THöpital d. Quinze-Vingts. III. p. 59.

8) Gay et, De la tnberculose conjonctivale. Archiv. d*Opht. p. 177. (So- ci6i4 fran9. d'Opht.)

4) Fränkel, E., Bericht über eine bei Kindern beobachtete Epidemie in- fektiöser Eolpitis. Virchow's Arch. f. path. Anat. IC. S. 251 und Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 2.

5) Giulini, Ferd., Beitrag zur Eenntniss des Melano-Sarkoms der Binde- haut. Inaug.-Diss. Würzbnrg.

6) Oppenheimer, 0., Untersuchungen über den Gonokokkus (Neisser). Arch. f. Gyn&k. XXV. 1 (siehe Abschnitt : »Krankheiten der Conjunktiyac).

7) Baehlmann, üeber Trachom. Volkmann's Sammlung klin. Vor- träge. Nr. 263 (siehe Abschnitt: »Krankheiten der Conjunktiva c).

8) St Öhr, Ph. , üeber den Bau der Conjnnctiva palpebrarum. Vortrag, ge- halten in der Sitzung d. physik.-med. Gesellsch. am 21. Febr.

9) dir ich, G., Nachweis der Tuberkelbacillen bei (^onjunktivaltuberkalose. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. December. S. 359.

10) Widmark, Ytterligare nägra iakttagelser om gonokockernas fÖrekymst vid purulent konjunctivit samt vid purulent vulvovaginit hos minder&riga. Sv. l&karesäUsk. förhandl. Hygiea. 1885.

Giulini (5) berichtet über 2 in der Würzburger üniversitäts- Äugenklinik beobachtete Fälle von Melanosarkom der Bindehaut. In dem ersten Fall (52j. Mann) bestand angeblich schon seit dem 14. Lebensjahre ein kleiner Pigmentfleck, der sich jetzt nach einem Stosse vergrosserte. Das Melanosarkom nahm vorzugsweise in der innern Hälfte den untern Teil der Bindehaut der Sklera ein als eine

. Ein dem Qonokokkns ähnlicher Mikrokokkus. 211

onregelmäBsige hockrige Geschwtdst von 15 cm Ausdehnung in hori- zontaler Richtung und von massig harter Konsistenz. Die Geschwulst 8888 mit breiter Basis der Sklera auf und war yerschiebbar. Nach oben erstreckte sich die Geschwulst bis nahe an den Aequator Bulbi und ritt gleichsam auf dem unteren Lidrande. Zugleich mit der Ent- ferDüDg der Geschwulst wurden auch die oberflächlichsten Schichten der Sklera abgetragen und wurde der Defekt durch Lappenyerschiebung der Bindehaut gedeckt. Das Epithel erschien mikroskopisch nicht Teiandert; die Geschwulstmasse selbst bestand aus pigmentierten Spindelzellen nach leicht alveolarem Typus angeordnet, oder in netzförmiger Weise fand sich in Maschenräumen eine grossere An- ISofang von pigmentierten Rundzellen oder platten Zellen, oder es WBT eine ganz diffuse Anhäufung von Pigment vorhanden. Der Ausgangspunkt wie die Fortpflanzung der Geschwulst wird in das adenoide Gewebe der Bindehaut verlegt.

In dem 2. Falle (54j. Mann) war in der Mitte des rechten untern Lides zuerst die Geschwulst zur Beobachtung gekommen. An der gedachten Stelle war zum grössten Teil der innern Lidkante auf- sitzend eine über kirschkerngrosse rundliche leicht blutende Geschwulst von schwarzbrauner Barbung zu bemerken. Die Bindehaut des untern Lides, die üebergangsfalte, die untere Hälfte der Conjunctiva bulbi zeigten eine diffuse schmutzig braune bis chokolade-ähnliche Färbung. An dem erkrankten Lide fand sich ausserdem ein zweiter Thränenpunkt, etwa 1 mm von dem andern entfernt. Nach einem Verlauf Ton 2 mm ging der Canaliculus des 2. Thränenpunktes unter stark spitzem Winkel in denjenigen des andern über. Das ganze untere Lid wurde in der Form eines Dreiecks excidiert und die Dief fenbach- Szjmanowski'sche Blepharoplastik vorgenommen, sowie die untere Hälfte der Bindehaut der Sclera entfernt. Mikroskopisch zeigte sich die Geschwulst als ein melanotisches Rundzellen- und Spindelzellensarkom. Pigmentierte Zellen fanden sich auch im EpitheiUager ; das Pigment um- gab die Haarbälge, drang in den Tarsus ein etc. Der Ausgangspunkt wird in das adenoide Gewebe der Bindehaut verlegt. Eine chemische Untersuchung der Geschwulstmassen erwies den Farbstoff als Melanin in der Form eines schwarzbraunen amorphen Pulvers , welches sich gegen Rei^entien wie das Augenpigment im Allgemeinen verhielt. Die Untersuchung des Harnes zeigte keine abnorme Bestandteile.

F r ä n k e 1 (4) konstatierte gelegentlich der Untersuchung des Sekrets einer grosseren Anzahl an Eolpitis leidenden Scharlach- und ehimr^sch-kranken Kinder einen Mikroorganismus, welcher in Bezug

14*

212 Pathologie und Therapie der Angenkrankheiten.

auf Form, Grösse etc. eine yoUständige üebereinstimmung mit dem Gonokokkus darbot. Es war auch eine intranucleäre Lagerung einzelner Eolpitiskokken festzustellen. Dieselben waren mit in- fektiösen Eigenschaften begabt, indem es gelungen war, durch Ueber- tragung minimaler Mengen des fraglichen Eokkus am 5. Tage nacli Uebertragung auf die menschliche Conjunctiya eine schleimig-eitrige Conjunctivitis zu erzeugen, in deren Sekret die gleichen Kokken vor- handen waren. Es wurde ferner eine Isolierung der Mikroben anf festen Nährboden vorgenommen und gelangte Fr. zu Resultaten, welche mit den von B u m m (siehe unten) veröffentlichten teils übei> einstimmen, teils dieselben erweitem. Es wurden 2 Diplokokken gezüchtet; der eine Diplokokkus stimmt mit den Bumm^schen, von ihm im Eiter einer puerpalen Mastitis gefundenen vollständig überein. Der andere Diplokokkus zeigt sich in der Form von kaum prominierenden, mattgrauweissen Pünktchen, die allmälig konfluierend zu sehr zarten meist senkrecht vom Imp£stich ausgehenden Büschelchen auswachsen. Die Kulturen wachsen nur in die Tiefe und verflüssigen Agar-haltigen Nährboden nie. üebertragungsversuche auf menschliche Bindehaut waren negativ, dagegen wurde schon am 2. Tage durch Einbringung von Reinkulturen des mit dem B um m 'sehen identischen Kokkus in den Conjunctivalsack eines Kaninchens eine nach 5 Tagen abgelaufene Conjunctivitis erzeugt. Diesem einen positiven Versuchs- ausfalle steht aber eine grössere Zahl negativer Versuchsresultate eni^egen und Verf. will daher davon absehen, diesem Kokkus pathogene Eigenschaften zu vindicieren, geschweige denn ihn mit dem Golpiti»- kokkus zu identifizieren.

B u m m 's (1) Monographie über den Gonokokkus beschäftigt sich nach einem geschichtlichen Ueberblicke mit der Morphologie, der Gestalt und Grösse, dem Verhalten gegen Farbstoffe, dem Ver- halten im Sekrete und dem Vorkommen des Gonokokkus. Zugleich wird die diagnostische Bedeutung des Gonokokkusbefundes gewürdigt, und hervorgehoben, dass die Tripperbakterien nur durch eine Fähigkeit sich auszeichnen, welche allen formähnlichen abgeht: »sie vermögen nämlich in das lebende Zellprotoplasma einzudringen, sich daselbst zu vermehren und jene rundlichen Anhäufungen um die Kerne zu bilden, wie sie sich bei anderen Diplokokken in dieser Weise niemals vorfinden. Genauere Studien über das Eindringen der (Jonokokken in die Bindehaut des Auges konnte durch ein Material ermöglicht werden, welches aus den verschiedensten Zeiten der Infektion stammte (vom 1. bis zum 32. Tage der Erkrankung). Die Mitteilung des

f

Blennorrhoea neonatoram. 213

Details würde den Rahmen eines Referates bedeutend übersteigen; im Hinblick auf die sorgßltig und kritisch durchgeführte Unter- suchung kann einzig hnd aliein das Studium des Originalwerkes und zwar auf das dringendste empfohlen werden. Das Gesagte gilt auch Ton den Züchtungs- und Impf versuchen , welche B. angestellt hat.

[Widmark (10) resümiert selbst seine Arbeit. Er hat 25 neue lalle von Blennorhoea neonatorum untersucht. In 19 yon diesen waren Gonokokken vorhanden, in den übrigen 6 nicht; in den Fallen, in welchen Gonokokken gefunden waren, wurde die Cornea in 8 FSAlen ang^riffen ; in 2 Fallen war die Cornea schon perforiert, wemi die f^lle zur Behandlung kamen. Die 6 Fälle, in welchen keine Bakterien gefunden wurden, verliefen alle sehr leicht ohne Affektion der Cornea. Das Sekret von dem einen Falle wurde in drei männliche Urethren mit negativem Resultate inoculiert.

In einem Falle von beiderseitiger purulenter Conjunctivitis bei einem Erwachsenen, hat Verf. die Gonokokken in den Epithelzellen am zweiten und dritten Tage nach Beginn der Entzündung gefunden. In einem andern Falle bei einem jungen Mädchen mit Trachoma, die durch ein Kind mit Blennorrhoea neonatorum angesteckt war untersuchte er bei den ersten Symptomen die Conjunctiva und fand anfangs die Gonokokken nur an den Epithelzellen oder frei im Sekrete, nicht aber in den Eiterkörperchen. Verf. meint daher, dass die Gonokokken im latenten Stadium sich auf den Epithelialzellen ent- wickeln. Dieses erklärt auch, warum Cr^d^'s Methode, selbst bei einer lang dauernden Geburt, immer die erwünschte Wirkung hat, und es zeigt, welche Methode zu befolgen ist, um das gesunde Auge bei einseitiger Affektiön vor dem Contagium zu bewahren.

Verf. hat die Gelegenheit gehabt in einem Falle eine unge- wöhnliche Art der Infektion zu konstatieren. Ein Mädchen von 2^ Jahren bekam purulente Conjunctivitis; es litt seit Langem an einer bedeutenden purulenten Vulvovaginitis. Die Mutter hatte ti Monate früher geboren, und das Kind hatte Blennorrhoea neo- natorum bekommen; die Mutter selbst bekam zwei Monate nach dem normalen Wochenbette Bubonen in den beiden Leisten- gegenden. Während der letzten Gravidität hatte ihr Mann eine Gonorrhoe acquiriert und seine Frau inficiert. Typische Gonokokken wnrden sowohl im Conjunktival- als Genitalsekrete des Kindes und im Genitalsekrete der Mutter gefunden. Verf. untersucht danach 1 1 andere Fälle von acuter purulenter Vulvovaginitis mit dem über- raschenden Resultate, dass er Gonokokken in allen Fällen fand.

214 Pathologie und Therapie der Angenkrankheiten.

Er glaubt daher, dass diese A£Pektioii in der Regel von blennorrha^ gischer Natur ist. In mehreren anderen Fällen yermochte Verf. auch die Art und Weise der Infektion des Sekretes nachzuweisen.

Gordon Norrie.]

Gay et (3) berichtet über einen Fall von Conjunctivaltuberkulose bei einem 26j. Mädchen. Die graubläulichen Granulationen der Bindehaut ulcerierten, und in dem entfernten Gewebe fanden sich Tuberkelbacillen. Auch gelang die Uebertragung auf Meerschweinchen. Die tuberkulöse Infektion machte weitere Fortschritte und es fand sich auch das Auge mit tuberkulösen Massen erfüllt. Die Prä- aurikulardrüse und die Halsdrüsen erkrankten zu gleicher Zeit oder im weiteren Verlaufe.

C a m p a r t (2) berichtet über den mikroskopischen Befund eines nussgrossen Tumors der äusseren Bindehautlmlfte der Sklera, welcher von dem Ansätze des M. rectus externus bis zum Comealrande reichte und ein himbeerartiges Aussehen darbot. Der Befund war derjenige eines Sarkoms mit hyalinen Schläuchen. (Cylindrom).

Ulrich (9) berichtet in einer vorläufigen Mitteilung über 2 Fälle Yon tuberkulösem Granulationsgeschwür der Bindehaut des rechten untern Lides bei einem 32j. Manne und einem 10 Monate alten Kinde. In beiden Fällen war in der Familie Tuberkulose vorhanden. Die histologische Untersuchung der excidierten Stücke der erkrankten Bindehaut ergab Folgendes: die Bindehaut war in stark vaskularisiertes Granulationsgewebe umgewandelt, durchsetzt teils von circumscripten , kleineren und grösseren Tuberkelknötchen mit ausgesprochener centraler Gewebsverkäsung , teils von aus der Eonfluenz der Knötchen hervorgegangenen unregelmässigen, diffusen Tuberkelinfiltraten. Zahlreiche und zuweilen auffallend grosse Tnber- kelriesenzellen wurden in sämmtlichen Präparaten nachgewiesen. Mit Hilfe der Ehrlich'schen Färbungsmethode gelang es in bei- den Fällen, im 2. Falle namentlich am Bande der verkästen Partien Tuberkelbacillen nachzuweisen, im 1. Falle spärlich, im 2. Falle reichlicher.

Augenlider.

1) Balzer et Mdn<$trier, £tade sur un cas d*ad^nome8 s^bac^ de la face et du cuir chevelu. Archiv, de Phyaiol. norm, et path. Vi. Nr. 8. p. 564.

Xanthom der Augenlider. 215

2) Dessauer, Cystoide Erweiterung der vergröaserten und vermehrten Sohweissdrüsenknäuel unter dem klinischen Bilde dea Xanthelasma pal- pebrarum. V. G r a e f e's Arch. f. Ophth. XXXI. 3. 8. 87.

3) Podwjzsozki, Ueber die Regeneration von Epithelien. Fortschr. d. Medicin. Nr. 19. 8. 630.

4) Touton, E., Ueber das Xanthom , insbesondere dessen Histologie und Histiog^nese. 8.-A. Yierteljahresschr. f. Dermat. und Syphilis.

Die Untersuchungen, die von Podwyzsozki (3) über die Regeneration der Epithelien der Leber, der Niere, der Speicheldrüsen auch an den Meibom 'sehen Drüsen unter pathologischen Be- dingungen angestellt worden, hatten folgendes Ergebniss : Eine leichte mechanische Verletzung führt schon nach 6 24 Stunden zu einer Wucherung der Drüsenepithelien in einer gewissen Entfernung von der Reizstelle. Diese Wucherung wird eingeleitet durch eine An- schwellung des Eemes, worauf Eernteilungsfiguren in tjrpischer Reihen- folge auftreten. In der ersten Zeit nach der Verletzung wuchern die secemierenden Drüsenzellen , etwas später auch das Epithel der Ausführungsgange. Entzündungsvorgänge und grosse Blutungen ver- zögern den Process der Wucherung der Drüsenzellen sehr erheblich.

Touton (4) untersuchte 8 Fälle von Xanthom der Augenlider mit 21 Geschwülstchen; nur in einem Teil der Fälle bewahrheitete sich die makroskopisch gestellte Diagnose. Zwei verschiedenen Fällen angehörige Geschwülstchen erwiesen sich als Retentionsscysten, sieben von einem Falle als Mischgeschwülste und zwölf als reine Xan- thelasmata von 6 fallen. Als charakteristischer Bestandteil erschien hier die Xanthomzelle; dieses Gebilde zeigte sich erst nach Behandlung mit fettlösenden Reagentien als eigentliche Zelle mit scharfer Membran, feinkörnigem od^r f äd^kömigem Inhalte und grösserem, rundlichen oder ovalen Kern. Diese einzelnen Bestandteile sind durch dicht- gedrängte Fetttropfen verdrängt. Die Grösse schwankt zwischen der einen Epithelzelle und der der grössten Riesenzellen, wie sie bei Sarkomen vorkommen. Eine besondere Abart stellt die pigmentierte Xanthomzelle dar; zwischen Fetttropfen resp. Granulis des Proto- plasmas liegen eine kleinere oder grössere Zahl dicker, rostbrauner Pigmentkömer. Das Fett zeigt sich in der Form kleinerer Kugeln. Die Xanthomzellen liegen in den interfascikulären Lymphspalten und in grösseren Lymphräumen der Cutis und zwar bei weit vorgeschrittenem Processe in der ganzen Cutis bis hinauf zur Retegrenze. Es finden sich die deutlichsten Uebergänge der normalen spindel- und stern- förmigen Bindegewebskörperchen oder Endothelien mit ihrer eng an den Kern angeschmiegten Membran und dem geringen Protoplasma-

216 Pathologie und Therapie der Aagenkrankheiten.

gehalt durch die manigfaltigsten Zwischenstufen in Form und Grosse bis zur wohl charakterisierten ein- oder mehrkemigen Xanthomzelle. Die Xanthomzellen liegen meistens in kleineren oder grösseren, lappchenformigen Heerden zusammen, und zwar in den adventiellen Lymphspalten der Blutgefässe und des bindegewebigen Baarbalges. Eine hervorragende Beteiligung der Talg- und SchweisdrQsen, sowie der Nervenbündel konnte nicht festgestellt werden. Die Bindegewebs- bündel mit den elastischen Fasern bilden ein unregelmässiges Net^ werk zwischen den Zellen; neu gebildetes Bindegewebe ist nicht vorhanden. Die Blutgefässe, ebenso die Anfänge der Lymphbahnen erscheinen unbeteiligt. Im Allgemeinen dürfte die Geschwulst mit de V i n c e n t i i s als Endothelioma adiposum oder lipomatodes be- zeichnet werden. Bei dem Xanthoma tuberosum multiplex fand sich ausser Xanthomzellen und einer grossen Menge von runden, länglichen und spindelförmigen Zellen die Riesenzelle, welche vorzugsweise im Centrum der Geschwülstchen sich findet. Das Xanthom tuberosum wird daher als multiples Rund-, Spindel- und Riesenzellensarkom mit dem Charakter des Xanthoms angesprochen. Zum Schluss folgt eine eingehendere Besprechung der Literatur und wird das Xanthom als eine scharf abgegrenzte, selbstständige Neubildung definiert, be- stehend aus Elementen , welche für den Standort, also für die Cutis atypisch sind.

Dessauer (2) gibt eine anatomische Beschreibung zweier Fälle von Xanthelasma der Lider und deutet das Untersuchungs- resultat als eine Vergrösserung und Vermehrung der Schweissdrüsen- knäuel, sowie als eine Erweiterung der Ausführungsgänge der Schweiss- drüsen und behauptet, sonst nirgends irgend welche Veränderung gesehen zu haben. Er teilt mit, dass in dem Gesichtsfelde des Mikroskopes drei auch vier um das doppelte und dreifache vergrösserte .Drüsenpakete sich vorfanden. »Von den Drüsen ausgehend, mit diesen oft nachweislich im deutlichen Zusammenhange, durchziehen lange, wurstförmige Schläuche, die Ausführungsgänge der Drüsen, die Cutis nach allen Richtungenc. »In Verbindung mit den be- schriebenen Schläuchen stehen Cysten ; dieselben finden sich in allen Schichten der Cutis, unmittelbar unter dem Rete Malpighi, in den Schweissdrüsenknäueln selbst, ja vereinzelt auch zwischen den Muskel- bündeln.c

Balzer (1) und M^netrier (1) beobachteten bei einem 21j. Patienten eine grosse Menge von beweglichen, kleinen Geschwülsten im Gesichte, am behaarten Kopfe und am Lidramie, welche hier

Bakteriell des Thränensacksekreies. 217

nur in sehr geringer ÄDzahl klein und fest sitzend erschienen. Das Resoltat der anatomischen Untersuchung der herausgeschnittener! Geflcbwülstchen ergab Veranlassung, dieselben als Adenome der Talg- drüsen zu bezeichnen.

Thränenorgane.

1) Alt, A case of spindle-cell sarcoma of the lachrymal gland. Americ. Joarn. ofOphth. II. p. 201 und St. Louis med. and surgic Joarn. XL VIII. p. 411.

2) Aub, J. , Two cases of orbital tamors. Mioroaoopical examination by A. A 1 1. Americ. Journ. of Ophth. I. p. 243.

3) Figos, S., Adeno-ODCondroma della gbiandola lacrimale. Sassari. Azuni.

4) Leplat, L., Note sor les conor^tions des voies lacrymales. Extrait des Annal. de la sodöt^ m^d.-chir. de Liege. XXIV. p. 376.

5) Sattler, B«, üeber die im Sekrete des Tbr&nensackes Yorkommenden Spaltpilsarten und deren Beziehungen zur eitrigen Bornhautentzündung. Physik, med. Societät zu Erlangen. Sitzung yom 9. Nov.

6) Ueber die im Thränensackeiter enthaltenen Infektionskeime und ihr Verhalten gegen Antiseptica. Ber. über die XVII. Vers. d. ophth. Oe- sellsch. zu Beidelberg. S. 18. (Diskussion S. 26.)

7) Widmark, Job., Bakteriologiska studier öfver dacryocystit , hypopyon- keratit, bleiaradenit och fiegmonös dakryocystit. Bygiea. p. 58 h

[Widmark (7) hat seine Studien des Thranensacksekretes fort- gesetzt. Schon früher hatte er verschiedene Bakterienformen ge- funden, was von Yomherein zu erwarten war, weil der Thränensack so- wohl durch Canaliculi lacrymales als durch die Nase mit der Luft in Verbindung steht. Bisher hat er 10 Fälle untersucht, und dabei 4 Terschiedene Arten : drei Mikrokokken und eine Stabchenform ge- fonden. Er nennt vorläufig diese 4 Arten A, B, C, D.

A und B wachsen üppig sowohl in Blutserumgelatine als in Fleischextractpeptonagar und Fleischextractpeptongelatine, welche sie, bevor sie noch eine karakteristische Gestalt angenommen, verflüssigen. Die Kulturen von A sind weiss, die von B. heller oder dunkler gelb bis orangegelb. Er sieht sie als identisch mit Staphylokokkus albus et aureus Bosenbach an. C ist ein Streptokokkus, der in schwachen Culturen auf den genannten Nährboden, ohne sie zu ver- verflfissigen , wächst, und mit Streptokokkus pyogenes Rosen bach identisch ist. D. ist eine kleine Stäbchenform, welche auf den ge- nannten Nährböden üppig wächst und einen schwach putriden Ge- ruch verbreitet.

218 Pathologie und Therapie der Aogenkrankheiteii.

Verf. hat 17 I^e ron Blepharadenitis mit Abscessen in den Giliarwurzeln untersucht. In diesen wurden A oder B oder beide neben einander gefunden, in einem FaUe war Dakryocyatitis Torhan- den und hier wurde B allein sowohl im Sekrete der Dakryocystitis &ls in den A bscessen gefunden. Von phlegmonöser Dakryocystitis bat er in Allem 12 Fälle untersucht und in den 11 wurden G, in den 12. einen anderen, wahrscheinlich A, gefunden. In 6 Fallen mit C hat er diesen rein cultiyiert, in den 5 von diesen Fallen entwickelte sich G. allein, in dem 6. war B in geringem Grade beigemischt. Ks scheint, dass G die Bakterie ist, welche im Allgemeinen bei Dakryocystitis phlegmonosa gefunden wird. Dies stimmt mit den Beschreibungen Ogston*s und Rosenbach*s, dass Staphylo- kokkus lokale und begrenzte Abscessen , Streptokokkus pyogenes dagegen Entzündungen von erysipelatösem Earakter hervorrufen. Mit allen 4 Formen hat er Einimpfungen in die Gomea des Kaninchens gemacht und in allen (40 50) entstanden ülcerationen , welcbe am meisten dem Ulcus Gomea serpens ähnlich waren, doch mit dem Unterschied, dass der Verlauf viel leichter war, nur einen Fleck zurücklassend, was vielleicht von der einmaligen Einimpfung her- rührte, während die Infektion bei einem Ulcus, von einer Dakryo- cystitis herrührend, ständig erneuert wird.

In 4 Fällen hat Verf. ein Ulc. Gomea serp. bei Menschen ab- geschabt und in allen Fällen Bakterien gefunden; in einem Falle von einem ganz kleinen beginnenden Ulcus erzielte er eine Bein- kultur und fand A, mit welchem später Impfungen mit positivem Resultate an Kaninchenaugen gemacht wurden. Mit A B und D hat Verf. auch Impfungen unter die Haut von E[aninchen gemacht^ mit A 4 , mit B 2, mit D 5mal ; schon am nächsten Tage Infiltration, 3 4 Tage später Fluktuation und durch Incision entleerte sich Eiter.

Nach diesen Untersuchungen meint Verf. die Antwort auf die Frage, welche er in seiner vorigen Abhandlung nicht beantworten konnte, gefunden zu haben: Welche Bedeutung haben die bei Dakryo- cystitis vorkommenden Bakterien für die Entstehung des Thränen- Sackskatarrhs? Sind sie vielleicht die Ursache dazu? Verf. meint nein. Die 3 von den 4 im Sekrete gefundenen Bakterien sind ja gewöhnliche pyogene Bakterien und obgleich oft mit dem 4. zusammen sind sie doch auch mehrfach allein gefunden. Soweit bekannt, können diese Bakterien, welche A bscesse mit Pub bonum und lao- dabile bewirken, einen krankhaften Process an den Schleimhauten nicht hervorrufen ; man sieht ja oft , dass Eiter von Abscessen in

Orbita. 219

der Nähe des Conjunctivalsackes in diesen gelangt, ohne Con- jnnctiyitis hervorzurufen. Es ist daher auch nicht wahrscheinlich, dass diese Bakterien, welche für alle andere Schleimhäute unschädlich, für den Thränensack pathogene sein sollten. Andererseits ist es unwahrscheinlich , dass die grosse Menge yon Bakterien , welche bei der Dakrjocystitis gefunden werden, ohne Einfluss auf diese sein sollten. Yerf. hat sich die Sache folgendermassen gedeutet: Wenn dieThränen- kanäle normal sind, strömen die Thränen stets durch sie in die Nase hinein. Die Bakterien , die durch die Rima oculi kommen , folgen dem Strome und sind ausser Stande auf dem Epithel zu haften ; wenn aber eine Hinderung der Passage entsteht, stagniert der Inhalt im Thranensacke , und die Bakterien, die hineingelangen, finden dann günstigere Bedingungen für ihre Entwickelung. Durch ihre Ver- mehrung bewirken sie eine Äenderung des Inhaltes des Sackes, und dieser abnorme Inhalt wirkt heftig irritierend auf die Wandungen ein und ruft eine lebhafte Neubildung und Auswanderung von lym- phoiden Zellen hervor.

Hypopyonkeratitis kann weiter durch verschiedene Bakterien- formen bewirkt werden, die ungleiche Heftigkeit, mit welcher sie auftritt, beruht wahrscheinlich auf der ungleichen Ansteckungs- fahigkeit der verschiedenen Bakterienformen. Wenn das Leiden als eine Komplication der Dakrjocystitis auftritt, wird es von Ein- wanderung von Bakterien aus dem Thränensack bewirkt.

G or don e Norr i e.]

0 r b i t a.

1) Bardelebe n, Sarcoma orbitae recidivum. Charit6-Ann. 1883. Berlin. 1885. X. S. 385 (siehe »Zwicke«, AbschDitt: »Krankheiten der Orbita«).

2) B u 1 1 e r , A case of melanotic sarcoma of the orbit« (Amerio. ophth. ao- dety.) Amerio. Journ. of Ophth. II. p. 145.

3) Melanotic fibrorsarcoma of orbit removed ten years after enucleation on the eje-ball containing a pigmented growth. Ibid. p. 118 und Trans- act. of americ. ophth. soc. Twenty-first meeting. p. 84. (48j. männl. In- dividnam, nach der Beschreibung möglicherweise ein pigmentiertes Sarkom des Auges mit VerknOcherung. Das Uebrige bietet nichts Neues.)

4) Greder, Experimentelle Untersuchungen fiber Scbädelbeinbrüche. Deutsch. Zeitschr. f. Chirurg. XXI. S. 491.

5) Jones, E. W. , Epithelioma of orbit ; removal. New-Orl. med. & surgic. Journ. XIII. p. 50.

6) Kuntzen, A., üeber maligne Tumoren der Orbita. Inaug.-Diss. München.

7) Pfalz, 6., Beitrag zur pathologischen Anatomie der Orbitaloysten. Elin« Monatsbl. f. Augenheilk. S. 271.

220 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Angeborene Missbildungen des Anges.

Referent: Prof. Manz.

1) Ancke, Drei Fälle von Ectropinm nveae congenitnm. Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. Okt. S. Sil.

2) Arlt» V., Üeber Mikrophthalmos und Anophthalmus. Anzeiger der k. k. Gesellsch. der Aerzte in Wien. Nr. 17.

3) Birnbacher, A., Eine angeborene Anomalie am hinteren Augenpole. Arch. f. Augenheilk. XV. 2. S. 159.

4) 0 8 a p o d i , J. , Aniridia congenita. Saemäszet. 3. p. 57.

5) Partieller Albinismus iridis. Ibid. p. 52.

6) D i m m e r , Epicanthus und Ectropium. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 308.

7) Eversbusoh, Eine neue Form von Missbildung der Papilla nervi op- tici. Ebd. S. 1.

7a) F r a n c k e, Eine eigentümliche congenitale Anomalie der Iris. Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. April. S. 101.

8) Fuchs, Angeborene abnorme Kürze der Lider. Arch. f. Augenheilk. XV. S. 2.

9) Gallenga, Gontribution & T^tnde des tumeurs cong^nitales de la oon- jonctive et de la corn^. Annal. d*Ooul. T. XCIV. p. 215.

10) H i g g e n 8 , Gh. , Peculiar condition of the pupils in a boy. Lanoet. 19 . Sept.

11) Hirschberg, Ein Fall von präpapillarer Gefässschlinge der Netzhaut- schlagader. Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. Juli. S. 205.

12) Ein ungewöhnlicher Fall von Kolobom der Augenhftute. Ebd. Aug. S. 233.

13) Ein neuer Fall von Sehnerven-Atrophie bei Schädelmissbildung. Ebd. Jan. S. 25.

14) K G 1 li k e r, A., üeber markhaltige Nervenfasern in der Netzhaut. Inaug.- Diss. Zürich.

15) KOnigstein, Ein Fall von Iridochorioidealkolobom. Wien. med. Wo- chenschr. Nr. 21.

16) K u n d r a t , Ueber die angeborenen Gysten im unteren Augenlide. Mi- krophthalmie und Anophthalmie. Wien. med. Presse. Nr. 51, 52. 3 (86).

17) Lawford, Naevns of the choroid. Ophth. Review. May.

18) Mc Gregor, Qlioma of retina, three cases in a family of five Medio. Times. II. p. 45.

19) Magnus, Eigentümliche congenitale Bildang der Macula lutea auf hm- den Augen. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 42.

20) Man z, Ueber Pseudokolobome der Iris. ßer. d. Verhdl. d. Naturf.- Vers, in Strassbnrg. S. 498.

21) Nu@l, Golobome temporal de la papille du nerf optique. Annal. d*Ocul. T. XCIII. p. 174.

22) 0 1 1 a V a, J., Kliniker i Küslemenick. Szemteet. V. S. 94. 23} Irideremia c ectopia lentis. Ibid. p. 12.

Befand bei Mikropdthalmnfl. 221

24) Bampoldi, R. , Tre casi di blefaroptosi congenita atrofica. Annali di Ottalm. XIV. p. 49. (Beiderseitige angeborene Blepharoptosis bei Vater und Tochter ohne weitere Anomal ieen. In einem dritten Falle auch Un- vermögen der Augenbewegungen nach oben, unten, oben-aussen und oben- innen.)

24a) Remak, Drei seltene Fälle von persistierender Arteria hyaloidea. Cen- tralbl. f. prakt. Augenheilk. Jan. 8. 9.

25) Beuss, v., Ueber beiderseitigen Anophthalmus congenitns mil; Cysten- bildung unter dem ünterlide. Wiener med. Presse. Nr. 6.

26) Rakert, Fr. , Beiträge zur Lehre von den angeborenen Hornhauttrüb- nngen. Münchener Diss. Leipzig.

27) Schiess-Gemuseus, Ein Beitrag zur Lehre von den angeborenen Linsenanomalieen. y. Oraefe^s Arch. f. Ophth. XXXI. 4. S. 53.

28) S c h 1 e i c h y Die Augen der Idioten der Heil- und Pflegeanstalt Schloas Stetten in Württemberg. Elin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 446.

29) Kasuistische Mitteilungen seltener Retinalerkranknngen. Mitteil. a. d.

Tübinger Augenklinik. II. 2. S. 202.

30) Schreiber, Angeborene Thränenfistel. Jahresber. d. Augenheilanat. in Magdeburg.

31) Schultheiss, B., Beitrag zur Lehre von den angeborenen Anomalieen des Comeo-Skleralbords. München. Dias. Leipzig.

32) de VincentiiSy Mikrophthalmos congenitus Annali di Ottalm. XIV. p. 1.

33) V 0 8 s i u s, Beitrag zur Lehre von den angeborenen Conis. Elin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 173.

[de Vincentiis (32) giebt den genauen anatomischen Befund eines beiderseitigen Mikrophthalmus, der mit einer Reihe von Bil- duDgsfehlem am Herzen vergesellschaftet war, bei einem ausgetra- genen aber kleinen, mageren Kinde, welches 35 Tage nach der Ge- burt starb. Die gesunden Eltern waren nicht blutsverwandt und hatten mehrere andere gesunde lebende Kinder. Die Hautfarbe des Patienten war dunkelrot, das Gesicht beim Weinen stark cyanotisch ; kleiner äusserst frequenter Puls, statt der Herztöne hörte man ein sanftes Blasegerausch. Die Lider waren trichterförmig in die Orbita hineingezogen; Gilien besonders an den oberen Lidern reichlich vor- handen ; die Lidspalte 9,5 cm weit, Orbita normal und (auch bei der einmidigen Betastung mit dem Finger) anscheinend leer. Bei der Sektion fand man Persistenz des Foramen und Ductus Botalli, Einmün- dung der Aorta in den rechten Herzventrikel, welcher zwei Semi- lunarklappen hat, Fehlen des Stammes der Pulmonalis, ein Loch in der Herzkammerscheidewand, excentrische Hypertrophie des rechten Herscens, Muskatnussleber mit Atrophie der Gallengänge, Magen- Dannkatarrh, Cyanose aller Organe und Transsudation in*s Unter- hantbind^ewebe und die serösen Höhlen. Die Seiten Ventrikel des Gehirns stark ausgedehnt, Chiasma und Tractus optici klein , Orbita

222 Pathologie nad Therapie der Aogenkrankheiteii.

beiderseits normal Yom nntem OrbitalraBd bis zum foram. opt. 22 mm messend. Die Balbi, an denen alle äussere Augenmuskeln normal ansetzten, waren erbsengross, im Sagittaldurchmesser 7 und 9 mm, im Querdurchmesser 6 und 7 mm gross. Die Cornea, welche von der festanliegenden Conjunktiva ganz überzogen wurde, konnte kaum vom Skleralgewebe unterschieden werden. Die Membrana Desce- metii fehlte. Eine vordere Kammer nicht nachweisbar; statt der ru- dimentären Iris bemerkte man eine Lage Pigmentepithel, welches der kleinen runden Linse auflag, hinter welcher eine perlmutterweisse knorpelige Masse sich befand, die von der abgelösten Retina hart umgeben war. Die Chorioidea lag der Sklera an und zeigte in ihrem vordem Abschnitte stark ausgedehnte Venen. Zwischen Chorioidea und Retina, welche grösstenteils in fibrilläres Bindegewebe umge- wandelt war und in der Gegend der £örnerscbicht cystische Ent- artungen zeigte, befand sich eine koagulierte, hyaline Masse. Die Sehnervenscheide lag den Nervenfasern, welche grossenteils dege- neriert waren, nur locker an. Verfasser glaubt, dass der ganzen Bildungshemmung im Auge eine Entzündung des vordem Uveal- Tractus ursprünglich zu Grunde gelegen habe. Brettaue r.]

[Ottava (22) sah bei einem 1 ^jährigen Knaben einen Mangel beider Bulbi. Die Lider waren normal entwickelt, der Bindehautsack trichterförmig nach hinten gezogen, endigte mit einem 5 mm langen schiefen Röhrchen. Nach unten im orbitalen Zellgewebe war ein erbsengrosser Knoten zu fühlen. Szili.]

V. Reuss (25) stellt ein Smonatliches Eand vor mit linksei- tigem Anophthalmus (höchstgradiger Mikrophthalmus) congenitus und Cystenbildung unter dem Unterlide. Letzteres erscheint durch einen bläulichen Tumor in Form und Grösse einer kleinen Pflaume vorgewölbt, der sich bei fokaler Beleuchtung als eine sehr trans- parente, dünnwandige, mit heller Flüssigkeit erfüllte Cyste mani- festiert. Die Haut darüber ist leicht abzuheben und wird in der Mitte des Tumors von einem derberen, vertikal verlaufenden Strange durchzogen, korrespondierend befindet sich auch in der Cysten- wand eine dunkle Linie. Beim Schreien des Kindes tritt die Cyste weiter hervor und erscheint , dem Strange entsprechend , etwas eingeschnürt. Der Strang dürfte durch eine von der Hebamme vor- genommene Punktion, bei der eine fleischwasserähnliche Flüssig- keit sich entleert haben soll, entstanden sein. Oeffhet man die Lid- spalte, so sieht man in der Tiefe der sonst leeren Orbita einen etwa erbsengrossen mndlichen Körper, offenbar den rudimenfören Bulbus

Entstehnng des Mikrophthalmaa. 223

und tastet ihn auch mittelst des eingeführten Fingers als härtliches Knotehen.

Oben referierter Yortn^ gab zu weiteren Verhandlungen über dieses Thema Veranlassung und zwar zunächst zu einer Demonstra- tion eines Präparates von Seiten E u n d r a t^s (16), dessen Mittheilung in erweiterter Form als Separatabdruck in diesem Jahre erschienen ist 9 über die wir aber wegen ihres engen Zusammenhangs mit dem Falle, welchen y. Reuss und denen, welche nachher y. Arlt (2) der Gesellschaft der Wiener Aerzte yorf&hrte, schon jetzt referieren. Während E. nach Einsichtnahme der yon letzterem yorgelegten Prä- parate die angegebene Entstehung einiger der fraglichen im Unterlid gelegenen Cysten zulässt, giebt er für seinen und andere falle eine andere Erklärung. Zunächst wird daran festgehalten, dassAnophthalmus wohl fast immer nur ein hoher Grad yon Mikrophthalmus sei, da eine Störung der primären Augenanlage ohne bedeutende, die Existenz der ganzen Frucht bedrohende Veränderung des Hirnes kaum denk- bar sei. Dann aber hebt der Verf. besonders heryor, dass ein Mi- krophthalmus fast immer oder wahrscheinlich immer mit anderen geringfügigen oder grossartigeren Missbildungen zugleich yorkomme, anter denen die im Gehirn die konstantesten seien, unter circa 100 Fallen yon Mikrophthalmus, welche er im Wiener Museum fand, war nnr ein einziger »reinere Fall, und selbst hier war der Schädel nicht ganz normal. Diese bei Mikrophthalmus beobachteten Gehimdefekte stimmen darin überein, dass bei allen das Zwischenhirn beteiligt ist, also der Gebirnteil, aus welchem die Augenanlagen heryorgehen. Das gilt yor Allem für die Cyklopie und die yom Verfasser beschrie- bene Arhinencephalie. So fand sich auch in dem oben erwähn- ten »reinenc Fall eine Verwachsung der Sehhügel. Es sind im- mer primäre Bildungsfehler des Hirns, welche den Mikrophthalmus bedingen, da spätere Veränderungen auf das nun ziemlich fest ge- formte Auge einen solchen störenden Einfluss nicht mehr ausüben können. Die abnorme Lage des yerkleinerten Bulbus tief hinten in der Orbita erweckt die Vermutung, dass mit der yerhinderten Ver- grosserung des Auges auch eine abnorme Eürze des Augenstiels yer- bnnden sein mag, welche das Vortreten des Auges unmöglich macht. Zugleich aber kann, meint der Verf., diese Stielyerkürzung auf die unter jenem liegenden Mesodermmassen in der Weise einwirken, dass von hier aus die Glaskörpereinstülpung und damit die Schliessung der fötalen Augenspalte gestört wird. Der Unterschied in der Auf- tusung E's. und yon Arlt^s in Betreff der am unteren Bulbus-

224 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

umfang sitzenden Cysten li^ nun wesentlich darin, dass in manchen Fällen eine verzögerte und anomale Schliessung der Fötalspalte doch zu Stande kommt, in anderen dagegen nicht. Für letztere besteht ein offener Zusammenhang des Bulbusinneren mit jenen, denselben umgebenden Mesodermpartieen, in welchen sich dann Cystenräome entwickeln. Dass in diesen hin und wieder Netzhaut- und Äderhaut- teile gefunden werden , wäre so zu erklären , dass , wie £. für seinen eigenen Fall anninmit, die Netzhaut resp. Aderhaut in jene unter dem Bulbus liegenden Gewebsmassen hinein wuchert. Dieser nun ausführlicher geschilderte, von ihm selbst zergliederte Fall war ein beiderseitiger Mikrophthalmus, unter welchem sich, in bekannter Weise das Unterlid Yordrängend, eine grosse und mehrere kleinere Cysten befanden. Ihre äussere Wand war ein faseriges Gewebe, deren innere Auskleidung dagegen ein geschichtetes gliomatöses. In eine der kleineren Cysten ragte im linken Auge die gefaltete Retina hinein und zwar unterhalb des SehnerYeneintritts. Die Zwischen- räume zwischen den Cysten füllt ein zellreiches embryonales Binde- gewebe, welches auch mit der Sklera im Zusammenhang stand , nnd an einer Stelle ein kleines Knorpelstück einschloss. Auch am rechten Auge ragte ein Retinalzapfen in das unterhalb desselben liegende Zellgewebe, vor welchem ein grosser Cystenraum 1^. Durch diesen Befund ist nun zunächst wieder erwiesen, was Ref. auch neuerdings wieder gegen T a 1 k o vertheidigt hat , dass diese Cysten in einem genetischen Zusammenhang mit dem Augapfel stehen. Ihre Bildung aber aus einer Ausbuchtung von dessen unterer Wand zu erklären, hält K. für unthunlich. Es handelt sich dabei vielmehr um ein Hinein- wuchern des Gewebes der primären Augenblase in die Mesoderm* Umgebung, wofür die gliomatöse Auskleidung der Hohlräume spricht, die er für eine Analogie der Retinaanlage hält. Für das Prinmre hält er aber doch die verhinderte Entwicklung des Glaskörpers und den verhinderten Verschluss der fötalen Augenspalte. Zum Schlosse erwähnt Verf. noch der Möglichkeit einer Verbindung von solchen Cysten mit Dermoidcysten, wobei an eine Einwucherung von Teilen des äussern Keimblattes in dem Orbitalraum zu denken wäre.

In seiner Erwiderung auf den £.*8chen Vortrag hält v. A rlt zu- nächst an der von ihm schon früher aufgestellten Annahme fest, dass die in Rede stehenden Cysten aus einer abnormen Dehnung der unteren Bulbuswand sich entwickeln, zu welcher wiederum ein ausgebliebener Verschluss der foetalen Augenspalte Veranlassung giebt. Er bezieht sich dabei auf Beobachtungen und anatomische Befunde, welche von

Angeborne Hornhanttrabung beim Hunde. 225

ihm schon vor 20 und 30 Jahren demonstriert uad in ähnlicher Weise gedeutet worden waren. Die tiefe Lage des verlcümmerten Bulbus hangt nach A r 1 1 mit einer Art von Drehung zusammen, welche derselbe zu seiner Queraxe in der Weise ausführt, dass die Cornea nach oben sieht und die untere Seite des Auges immer mehr g^en das untere Lid andrängt. Da das Bildungsmaterial fQr die Ausbildung der Cyste verwendet wird, so muss der Bulbus in seiner Füllung und Ausbildung zurückbleiben. Mikrophthalmus und ge- störte Schliessung der Retinaspalte stehen mit einander in innigstem causalem Zusammenhange, darum findet man bei jenem »jedesmalc ein Colobom der Iris und wohl auch der Chorioidea , wenn die Ver- kümmerung eben nicht zu hochgradig ist. Durch einen Zug von aussen oder durch Bildung einer Cyste im Orbitalraum ausserhalb des Bulbus kann nach A r 1 1 die staphylomatöse Ausdehnung seiner unteren Wand mit deren Folgen nicht entstehen. Dass der Verschluss der fötalen Augenspalte vom Gehirn aus gestört werden kann, hält er fär sehr nahe li^end, ohne aber über den Modus dieses Einflusses sich zu äussern, andererseits ist nach ihm eine in der Orbita selbst li^ende Ursache für jene Stöirung nicht yon der Hand zu weisen, besonders da, wo die Missbild ang einseitig ist und wo eine gewisse Sehkraft vorhanden ist. Am Schlüsse seines Vortrags weist A. noch auf die interessante Thatsache hin, dass von Geburt an verkümmerte Bulbi wachsen können, wie er selbst in einem Falle beobachten konnte, in welchem im Laufe der ersten 5 Lebensjahre nicht nur die Grosse beider Augen sehr zugenommen hatte, sondern auch auf dem einen eine deutliche Lichtempfindung vorhanden war.

Schultheiss (31) giebt eine genaue makro- und mikro- skopische Beschreibung einer am Auge eines Hundes vorgefundenen an- geborenen Hornhauttrübung. Dieselbe grifiP über den unteren Corneal- rand beträchtlich hinüber, gegen die Cornea selbst durch einen Pig- mentsaum abg^renzt. Die mikroskopische Untersuchung erwies diese Trübung als acht sklerales Gewebe von Conjunctiva überzogen. Der- selben gegenüber ist der angrenzende vordere Uvealabschnitt sehr mangelhaft entwickelt, im Corpus ciliare fisist bis zum Defekt. Verf. weist die Erklärung der betreffenden Missbildung durch eine intrauterine Entzündung zurück, und sucht dieselbe mit der fötalen Augenspalte in Beziehung zu setzen , deren gestörte Schliessung ihre Spuren öfters gerade im Corpus ciliare hinterlässt; daraus würde sich auch die vorgefundene lokale Verdünnung der Sklera erklären. Die sklenJe Entwicklung könnte dann etwa durch eine übermässige Anhäufung

JahzMbcfloh« fttx Ophthalmologie. XVI. 1886. 15

226 Pathologie und Therapie der AagenkraDkheiten.

von Ernähnmgsmaterial im Gebiete der sie yersorgenden Gelasse zu Stande gekommen sein. Diese Hypothese würde, wie Seh. sagte, alle YOi^efundetien anatomischen Veränderungen auf einen gemein- samen Boden zurückzufahren gestatten.

In seiner unter Eversbusch's Leitung gefertigten Di88e^ tation über die angeborenen Hornhauttrübungen giebt Bückert(7) eine fleissige makro* und mikroskopische Beschreibung der Augen einee Schweins, welche in symmetrischer Lage eine solche Trübung trugra. Von den Resultaten seiner Untersuchung giebt der Autor folgendes Resum^: An Stelle des normalen Hornhautgewebes finden wir ia einem ziemlich grossen Bezirk der Cornea eine Gewebsform , die, in den schmäleren vordersten Partieen in ihrer unregelmässigen Zu- sammensetzung allerdings, den Narbengeweben nicht ganz unähnlich, im grossten Teile des anomalen Bezirks jedoch eine ausserordentliche Aehnlichkeit mit dem Skleralgewebe zeigt, ja streckenweise geradezu von diesem gar nicht unterschieden werden kann. Auf diese Weise hat die Grenze zwischen Hornhaut- und Skleralgewebe eine sehr be- deutende Verschiebung zu Gunsten des letzteren erlitten. An der Stelle der Trübung war die Iris mit der Cornea verwachsen. Trotat- dem ist Verf. nicht geneigt, das angeborene Leukoma adhaerens als das Produkt einer einfachen fötalen Keratitis aufzufassen, sondern glaubt, dass dabei auch »eine Art höheren Organisationsprocesses« im Spiele gewesen sei, welcher zu der Bildung von achtem Skleral- gewebe geführt habe.

Eine am menschlichen Auge wenigstens in so mächtiger Ent- wicklung ziemlich seltene, am Pferdeauge dagegen häufige Bildung an der Iris beobachtete A n c k e (8) in 3 Fällen. Der Pupillenrand war mit franzenartigen, pigmentierten Auswüchsen besetzt, welche in einem Falle so gross waren, dass sie wie Beutelchen an der Iris herunterhingen, und an ihrem Rande selbst wieder Einkerbungen zeigten. Ihr Sitz ist, wie bei den Pferden, haupfauU^hlich der obere und imtere Pupillenrand. Beim Pferde bestehen dieselben (Trauben- komer genannt) nur aus Bindegewebe und Pigment, MuskeUasen fehlen. Andere Abnormiläten waren an der betreffenden mensch- lichen Iris nicht vorhanden (Colsmann hat auch einen solchen Fall vom Menschen beschrieben.)

Einen angeborenen Defekt der Iris beobachtete Franc ke (8) im Auge einer 60jährigen Frau; derselbe war bogenförmig und lag im temporalen Teil, vom normalen Pupillenrand ziemlich scharf abgegrenzt. Viel grosser als im Parenchym der Iris war der Defekt

Angeborne Defekte der Iris. 227

im hioteren Pigmentblatt derselben, wo er eine sehr nnregelmässige Grenze hatte. Die Iris war in diesem Bezirk verdünnt, wie atro- phisch, insbesondere schien die Muskulatnr zu fehlen, da derselbe an den Veränderungen der normalen Pupille nur passiv teilnahm. Bei dem Versuch einer Deutung dieser Abnormität weisst Fr. auf den Widerspruch hin, der fär die typische Lage des Iriskoloboms aus der von V o s s i u s nachgewiesenen Drehung des foetalen Optikus entsteht, ftir dessen Aufklarung genauere Untersuchungen noch mangeln. In seinem Vortrag wies M a n z (11) darauf hin , dass die Deu- teng der Iriscolobome die Unterscheidung mehrerer, genetisch ver- schiedener Arten desselben notwendig mache.

1) Das typische Goloboma iridis ist, mit oder ohne Goloboma ehorioideae, auf die foetale Augenspalte zurückzufahren.

2) Diesem am nächsten steht das sogen. Pseudocolobom (Golo- boma incompletum) ; bei dem einzelne Schichten der Iris an einer Stelle fehlen ; dasselbe kann denselben Ursprung haben, wie das vorige.

3) Irideremia cong. partialis, in allen Formen und jeder Lage vorkommend : hat mit der foetalen Augenspalte nichts zu schaffen, eher mit der Pupillarmembran.

C z a p o d i (4) beschreibt 2 E^Ue von Aniridie :

1) Bei einem 4jährigen Mädchen beiderseits totaler Irismangel, ovale kranzfSrmige Linsentrübung mit durchsichtiger Peripherie und reinem Centrum, Myopie mit C!onus, massiger Nystagmus rotatorius. (Unter mehreren Geschwistern nur noch eines mit dem gleichen Defekt).

2) Bei einem 4jährigen Knaben partielle Aniridie: rechts fehlt nur das innere Drittel , die übrige vorhandene hellgrau-braune Iris zeigt zahlreiche Lücken (Polykorie) , Linse durchsichtig ; links ist von der Iris nach unten ein sichelförmiges Stück vorhanden, die ganze Linse getrübt.

In einem Fall von angeborenem Irismangel beider Augen fand Otta va (11) auch beide Linsen luziert; der untere Linsenrand stand &8t in der Hohe des senkrechten (?) Homhautmeridians. H = 11 D.

H i g g e n s (10) sah bei einem Knaben auf dem rechten Auge 4 Oefimngen in der Iris, auf dem linken deren 2, einige davon waren 8pftltf5rmig, andere etwas breiter. Sie begannen in der Nähe des Ciliarrandes, eine centrale Pupille war nicht zu erkennen. Im Angeninneren war nichts abnormes zu entdecken, die Sehkraft war Bo gut, dass feiner Druck gelesen vnirde. Die Abnormität wurde von den Angehörigen bald nach der Geburt bemerkt

15»

228 Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

Schi 6 88 (27) fand in beiden hochgradig myopischen Augen eines Knaben eine defekte Linsenbildung, welche als eine Verkürzung ihrer unteren Randpartie, besonders bei erweiterter Pupille auffiel Der untere Rand, an welchen sich eine ununterbrochene Zonula an- setzte, war fast gerade, statt krumm. Die Linse des rechten Auges zeigte im hinteren Cortez eine feine streifige Trübung, diejenige des linken war vollständig rein. Die Missbildung unterscheidet sich ihrer Form nach von dem Goloboma lentis, von welchem mehrere Beispiele be- kannt sind; nur 0. Becker scheint einen analogen Fall gesehen zn haben. In Betreff der Ursache hält Seh. mit Heyl die mangelhafte Entwicklung einzelner Zweige der Art. hyaloidea für wahrscheinlicher als die ZurückfÜhrung auf einen ungleichen Zug der Zonula (Becker).

Remak (24b) schildert 3 Fälle von Arteria hyaloidea per^ sistens, von denen der eine uncompliciert war, während in den bei- den anderen Spuren eines Goloboma chorioideae vorhanden waren. In allen 8 Fällen handelt es sich um membranose Stränge, welche aus der Gefösspforte der Papille entspringend, in den Glaskörper nach vom verlaufen und hier endigen, während das dazu gehörige vordere Stück an der hinteren Linsenfläche hängt. Wahrscheinlich hat also eine Zerreissung des obliterierenden Gefassstranges stattgefunden. Mit Recht macht der Verf. auf die Bedeutung aufmerksam, welche solche Reste embryonaler BlutgefiLsse, oder vielmehr die anomale Rückbildung der fötalen Glaskörpergefasse für das Verständniss der Goloboma oculi haben, indem es wohl am nächsten liegt, für eine Verzögerung des Schlusses der fötalen Augenspalte das Verhalten des in den Bulbus eindringenden Gefassstranges verantwortlich zu machen.

Ein von Eönigstein (15) untersuchtes Auge einer Frao, deren anderes normal war, hatte ein Aderhautcolobom, welches die Papille einschliessend, nach unten gerichtet bis gegen den Aequator reichte und, wie gewöhnlich, von Pigment umsäumt war. Dasselbe war bedeutend vertieft (10 D) und von einer zarten Membran über- zogen. S. nur Finger auf 1 M., im Gesichtsfeld ein dem Colobono entsprechendes Scotom ohne jede Lichtempfindung. Im Glaskörper ein bewegliches Gonvolut von feinen Fäden, welche von oben nach abwärts streichen, und an ihren Enden fixiert sind. Diese E^den sind entweder als die obliterierten Gefasse der Linsenkapsel oder des em- bryonalen Glaskörpers au&ufassen ; dieselben schienen übrigens in eine Membran eingehüllt zu sein.

Von den Art. hyaloidea persistens sehr verschieden, aber wohl öfters mit ihr verwechselt, sind schlingenfÖrmige Verlängerungen von

Sehnerven- Atrophie hei Schädelmisshildung. 229

Aesten der Centralgefasse, die eine gewisse Strecke in den Glaskörper hineinragen , von welchen H i r s c h b e r g (11) ein neues Beispiel giebt. In einem sonst normalsichtigen Ange bildete besonders die Ari temporalis in f. eine mehrfache bis 1 mm in den Glaskörper Yordringende Schlinge. Beide Augen waren kurzsichtig, das mit der beschriebenen Getässanomalie behaftete in hohem Grade. Einen ganz ähnlichen Befund veröffentlicht S z i 1 i : auch hier war die Schlinge eine arterielle, und wie bei H. von einer zarten Membran eingehüllt.

Das Aderhautcolobom, welches Hirschberg (12) im rechten Auge eines Bauemmädchens fand, war durch 2 Brücken, in welcher Chorioidealgefösse zu sehen waren, in 3 ungleich grosse Partieen ge- teilt, von welchen die erste an den unteren Rand der Papille sich anschloss. Die grosste Abteilung war die vorderste, welche deutlich vertieft war und in der Aequatorialgegend endigte. Den einzelnen Abteilungen des Coloboms entsprachen auch Defekte im Gesichts- feld, (f&r das Verhalten der Retina von grosser Wichtigkeit, Ref.).

Den wenigen Beispielen eines angeborenen Naevus facialis, welcher sich auch auf das Auge erstreckte, fügt Lawford (17) einen ana- tomischen Befund hinzu, welchen er als solchen deutet. Ein Sjähriges Mädchen hatte ein Muttermal über der ganzen linken Gesichtshälfte, das aber an den Lidern fehlte , welche nur ein wenig geschwollen waren. Das linke Auge war blind und schmerzhaft und vnirde dess- halb entfernt. Die Chorioidea war um den Sehnerveneintritt herum in einer gewissen Breite verdickt, von zahlreichen erweiterten Blut- kanälen durchzogen, deren Wände das Chorioidealgewebe bildete; einige erweiterte Capillaren waren vorhanden. Die Retina war ab- gelost, die Linse geschrumpft, die Iris mit der Peripherie der Cornea yerwacbsen.

Hirschberg (18) bringt ein neues Beispiel von partieller Sehnervenatrophie mit oder wohl in Folge von Schädelmissbildung. Das centrale Sehen war beiderseits sehr herabgesetzt, das periphere be- sonders an der Nasenseite sehr beschränkt, besonders auch für Farben. Die Papillen zeigten eine auffallende, weissliche Verfärbung, beson- ders die rechte; der Schädel war hoch, bei grosser Kürze. V ircho w vermuthet ausgebreitete Nahtsynostose ; in der Richtung der Sagit- talis lag eine Grube, vielleicht ein kolossal vergrössertes Emissarium.

Pat. war mit Strabismus convergens behaftet.

Schleich (28) hat unter Berücksichtigung der von Ref. vor 2 Jahren auf der Neurologenversammlung in Baden mitgeteilten Beo-

230 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

bachtungen die Angen der Zöglinge in der württembergischen Idioten- anstalt Stetten untersucht und dabei unter 156 Insassen zunächst ein seltenes Vorkommen von Myopie konstatiert. Dieses ist wohl haupt- sächlich der eigentümlichen Art des Unterrichts zuzuschreiben, jeden- falls ist aber auch der angeborene Langbau des Auges sehr selten. Von den ophthalmoskopischen Befunden, welche als angeborene Miß- bildungen anzusehen sind, auf welche Ref. aufmerksam gemacht hatte, fanden sich in 8 Augen verschiedene, aber zweifellose Abnormitäten. Abnorme Pigmentierungen an der Papille, Colobom der Ghorioidaa, Golobom der Sehnervenscheide, Art. hyaloidea persistens, circumscripte Atrophie der Chorioidea alle diese Annomalieen gehörten Indivi- duen mit mikrocephaler Kopfbildung an ; auch die Farbe der Pa- pille und das Verhalten der Centralgefässe zeigten manchmal etwas Eigenttimliches. Hervorzuheben ist, dass typische Pigmenteinlagerung in die Retina (Retinitis pigmentosa) in keinem einzigen Falle ge- funden wurde. Die Sehschärfe war, soweit sie geprüft werden konnte, meistens eine gute, wie auch Farbenempfindung und Akkommodation. Strabismus fand sich bei mehreren Zöglingen.

Als einen Befund zweifelhaften, vielleicht congenitalen Ursprungs beschreibt Schleich (29) Gefössverhältnisse im Auge eines Sjährigen Knaben, dessen Blindheit erst vor einigen Monaten zufällig bemerkt worden war. Dieses (R.) Auge war äusserlich normal, über dem- selben jedoch ein continuierlich blasendes Geräusch mit systolischer Verstärkung zu hören, welches über dem L. Auge fehlte. Die Haupifiste der Art. centralis wären dort bedeutend erweitert, ge- schlängelt, zwischen Art. temp. sup. und inf. bestand eine starke Verbindung, ebenso zvnschen ihren Zweigen und den begleitenden Venen an mehreren Stellen. In der Maculagegend lag eine grosse Gefässschlinge, auf der Papille war eine kleine Arterie zum Aneurysma, eine Vene zu einem Varix erweitert, über welche eine Arterie hinüberzog. Spontane Pulsation war nicht vorhanden, wohl aber konnten durch leichten Druck die Venen, durch stärkeren die Arterien zum Pulsieren gebracht werden.

A. Kölliker(14) hat aus den Protokollen der Züricher Augen- klinik aus den Jahren 1872 1883 58 Fälle von markhaltigen Nerven- fasern in der Retina gesammelt. Meistens fand er diese Anomalie nur in einem , nur in 13 Vo in beiden Augen ; ebenfalls in 13 ^/o waren zugleich bedeutendere Schädeldeformitäten (Asymmetrie), in 15% Strabismus, mehr divergens als convergens vorhanden. Unter den untersuchten Augen waren 43 % myopisch, 31 ®/o hypermetropiflch,

ÄDgebome Veränderung an der Macula. 231

20 % emmetropisch. Die markhaltigen Fasern verliefen meistens nach oben resp. nach unten, selten nach aussen, berührten nie die Macula, umkreissten dieselbe aber öfters (für die Genese der Macula Yon grosser Bedeutung! Ref.). Auf die centrale oder periphere Sehschärfe schien die Anomalie keinen Einfluss zu haben, dagegen war der blinde Fleck entsprechend vergrössert.

Als Kolobom des Sehnerven beschreibt Nuel (21) einen Befund in einem myopischen rechten Auge, dessen Partner einen schmalen temporalen Bügel an der Papille hatte. Hier war die Myopie eine geringe, die Sehschärfe normal, dort jene hochgradig, mit S = 5/30. In den temporalen Teil griff eine grosse scharf umschriebene Stelle ein, welche von Pigment umsäumt eine bedeutende Vertiefang zeigte und die ganze Maculapartie einnahm. Von den Aesten der Central- gef ässe zogen nur wenige dünne nasalwärts, die anderen, Arterien und Venen folgten den Rändern der Vertiefung, oder zogen auch über diese hin. Von Ghorioidealgef ässen war im Kolobom nur eine einzige Schlinge zu sehen. Der blinde Fleck hatte einen Querdurchmesser von 13®.

Im linken Auge war übrigens der Gefässverlauf ein analoger. Verf. hält dies für Spuren der bis zum hinteren Pol der Augen sich erstreckenden foetalen Augenspalte, von welcher auch die Kolobome der Macula lutea Reste sind. (Vergl. d. v. Wecker beschriebenen Fall in Graefe-Saemisch, Handb. d. Augeiiheilk. IV. S. 595.) N. stellt aber auch in der Deutung der gewöhnlichen Staphylome an der äusseren Seite der Papille sich auf die Seite SchnabeTs und bringt auch diese in genetische Beziehung zur fötalen Augenspalte. Die anomale Gefässverteilung, wie in obigem Fall, konstatierte Verf. auch in einigen anderen Augen, mehr myopischen als hyper- metropischen , und sieht darin ganz allgemein ein Zeichen eines gestörten Schlusses dieser Spalte.

In beiden Augen eines 21- Jährigen, welchen Birnbacher (3) untersuchte, fand sich an der Stelle der Macula eine scharf um- schriebene hügelformige Erhöhung, welche jedenfalls von Retina überzc^en war, da kein Scotom nachzuweisen war. Die Höhe dieser Prominenz berechnet sich der Papille gegenüber auf 5 mm., da M dort zu 5 D, hier zu 25 D (!) ophthalmoskopisch bestimmt wurde. Die Funktionsprüfung ergab 7 D, mit S = /y. Verf. vermuthet als Grund der Prominenz , die in beiden Augen ziemlich ähnlich aussah, eine Einlagerung zwischen Chorioidea auf Sclerotica. Der Pigmentsaum griff auch auf die Hervorragung hinauf, die Retinal- gefasse zogen daran vorüber.

232 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Eine eigenthümliche Veränderung an der Macula lutea beider Augen fand Magnus (19) bei einem schlecht entwickelten, ly ährigen Kinde , welches nicht fixierte (und wohl sehr wenig sah ?). Die Pupillen waren normal gross, yon träger Beweglichkeit. Beide Papillen etwas blass, an der Macula ein fettweisser Fleck, umgeben von dem bekannten Beflexring mit dunkelrotem Gentrum und einigen kleinen Netzhautgefässen. Der Befund blieb Ehrend eines Viertel- jahrs ganz der gleiche. Einen ganz ähnlichen Befund hatte auch Knapp bei einem wohlgenährten, aber muskelschwachen Kinde. Die Augen waren in beständiger nystagniischer Bewegung. Hier war die Trübung an der Macula nicht scharf begrenzt, wie in obigem Fall, sondern verlor sich mehr allmälig in den normalen Augen- hintergrund. Das Aussehen der Papillen war hier besser als dort, wesshalb K. eine Besserung des zur Zeit sehr schlechten Sehens in Aussicht stellte, welche auch nach einigen Monaten sich zeigte und mit Abnahme des Nystagmus stetig fortdauerte. Es entwickelte sich richtige Fixation und gute Pupillenreaktion, während die Trübung an der Macula bestehen blieb. Die Therapie war z. T. eine toni- sierende gewesen, doch wurde auch Galomel und Jodkalium gegeben. Lues der Eltern war nicht nachzuweisen.

Bei einem 15jährigen Mädchen, dessen linkes Auge völlig normal war, entdeckte Eversbusch (72) auf dem hochgradig schwach- und kurzsichtigen rechten eine merkwürdige Missbüdung am 8eh- uerveneintritt. Dessen Form scheint eine ganz unregelmässige un- gefähr Seckige, stark vertiefte; am Rande der Vertiefung aus einer Art von Goulisse hervorkommend verlaufen die stärkeren Retinal- gefässe, von denen einige übrigens auch in der Tiefe der Grube selbst liegen. Der Grund dieser ist indessen ein sehr unebener, in mehrere von einander ziemlich scharf getrennte Flächen geteilt. Die Umgebung dieses Sehnerveneintritts ist mit markhaltigen Nerven- fasern bedeckt, in welchen die Gefässe streckenweise untertauchen, um erst in einiger Entfernung wieder sichtbar zu werden. Die Gegend der Macula ist von markhaltigen Fasern umgeben, und lässt wegen mangelnden Pigmentes die grösseren Ghorioidealgefässe durch- blicken. Diesen Veränderungen an der Macula entspricht ein cen- trales Scotom.

In seiner epikritischen Besprechung dieses interessanten Befundes sucht E. die Ursache der Missbildung in einer den Schluss des Augen- stiels störenden Wirkung des intraocularen Druckes, wodurch der in der Rinne des Opticus li^ende Gefässstrang in eine falsche Lage

Angeborne VerkOrzung der Augenlider. 233

gegenüber den ihn umgebenden Sehnerrenfasern gedrängt wird. In wiefern die nicht erfolgte Ausbildung der Lamina cribrosa die von markhaltigen Nerrenfasem in der Betina bedingt hat, ist nicht Daher anzugeben.

Die sehr zahlreich vorhandenen OlaskSrpertrübungen, sowie die PigmentYerschiebungen in der Chorioidea sind als die Produkte einer fötalen Chorioretinitis aufzufassen.

y ossius (33) giebt eine Statistik der von ihm im Laufe einiger Jahre in der Königsberger Augenklinik beobachteten »Conic am Sehnerveneintritt. Als häufigste Lage bestätigte auch er die tem- porale (unter 425 Augen 231mal), eine andere (»abnorme«) zeigten 111, und darunter waren wieder weitaus am meisten yertreten die an den untern Rand der Papille sich anschliessenden. Der Refraktionszustand war bei diesen nur einmal E, 28mal M, 7mal H und 39mal As; dieser war der Mehrzahl nach ein myopischer. Sehr häufig kon« statierte V. den von Fuchs beschriebenen eigen thümlichen Ver- lauf der Centralgefösse auf der Papille: Richtung der Hauptäste zuerst nach der Nasenseite, erst ausserhalb derselben in die gewohn- liche übergehend. Diese anatomischen Verhältnisse, das widerholt beobachtete Vorkommen bei nahen Verwandten^ der häufige Astig- matismus, Muskelinsufficienz, Schielen, nicht selten eine Amblyopie ohne anatomischen Befund in der Retina und besonders das von mehreren Beobachtern vorgefundene Zusammenvorkommen solcher Coni mit wirklicher Chorioidealcolobome bestärken den Verf. in seiner Ansicht, solche Coni und zwar in jeder Lage für angeborene rudimentäre Kolobome zu halten, und sie mit der fötalen Augen- spalte in Beziehung zu setzen.

Mac Gregor (18) bringt ein auffallendes Beispiel des Vorkom- mens von Netzhautglioms in einer Familie. Die gesunden Eltern hatten 5 Kinder , davon zeigte sich jene Neubildung beim 1., 2. und 4., die beiden anderen schienen frei zu bleiben.

Schreiber (30) beobachtete bei einem 10 Wochen alten Kinde eine feine Fistel des Thränensackes, aus welcher sich Thränen- flOssigkeit entleerte, sowohl spontan als auf Druck. Das Leiden war einseitig, andere Missbildungen nicht vorhanden.

Fuchs (76) bringt 3 Beispiele einer angeborenen auffallenden Verkürzung der Augenlider im Höhendurchmesser, durch welche nur ein forcierter Lidschluss möglich ist. Die Messung hat, da das Lid dabei etwas gespannt werden muss, etwas unzuverlässiges, und ist fast nur am Oberlid auszuführen. Am Unterlid führt dieser

234 Pathologie und Therapie der AngeakrankheiteiL

Fehler leicht zu Ektropium ; eine Muekelschwäche (Ptoeis) braucht damit nicht verbunden zu sein. Die Behandlung besteht in der Tarsoraphie.

D immer (6) beobachtete auf der Arlt'schen Klinik bei 2 Kin- dern ein gleichzeitiges Vorkommen yon Epicanthus und Entropium der unteren Lider. Es war leicht nachzuweisen, dass der mit dem ersteren zusammenhängende Hautüberschuss die Ursache des Entro- piums bildete, welches desshalb auch im 2. Falle durch Ezcision einer queren Falte aus dem Lide vollständig beseitigt wurde.

Eine angeborene Geschwulst, welche Gallenga (9) von dem Auge eines Mädchens entfernte, und welche am äusseren Homhaut- rand gesessen hatte, zeigte eine ziemlich komplicierte Struktur : unter der Epitheldecke eine Schicht Bindegewebe, ganz dem coqjunctivalen entsprechend, darunter eine Gruppe kleiner Drüsenläppchen , durch fibrilläres und fetthaltiges Bindegewebe von einander getrennt, in der Mitte dieser Parthie lag, von einer fibrösen Kapsel umschlossen ein Stück hyalinen Knorpels. Im Epithel des Tumors stacken auch einige Drüsenausführungsgänge.

Verf. erinnert an einen von v. Graefe extirpirten und von Schweigger untersuchten Tumor, welcher ebenfalls einen Knorpel enthielt (Netzknorpel). In Bezug auf die genetische Bedeutung dieser besonderen Art von Dermoiden glaubt G., dass es sich dabei wohl um eine mit der Membrana nictitans zusammenhängende Bildung handeln köime, (troz des Sitzes am äusseren Cornealrand !).

Allgemeine Therapie.

Referent: Prof. 0. Haab in Zürich.

1) A 1 b i n i , E. , Exenteratio bulbi. Qasz. degU ospitali Nr. 80, 81 u. 81 la)Allp ort. F., Peroxide of hydrogen. Americ Journ. of Ophth. IL p. 98.

2) Alt, Clinical experiences with the muriate of cocaine. Ibid. p. 225.

3) A n d r e w 8, J. A., Oil olive as a menstram for disaolying cocaine for ap- plication to the eye. (Americ. ophth. aociety.) Ibid. p. 162.

4) Argyll RobertBon, Wirkung des CoffeinB auf die Coi^unctiTa. Brit. med. Journ. 3. Juni«

5) Baas, Bulbusstellung nach Gocatngebrauch. Klin. Monatabi. f. Augen- •heilk. S. 456.

6) B a 1 d w i n , B. J. , Observations of fifty Operations on the eye under Koi- leriam. Louisville med. Newa, XIX. p. 193.

Allgemeine Therapie. 2S5

7) Barraqner, D. J. , La eoeaina en oftalmologia. Gaz. medic. Gataluna. VIII. Nr. 1. p. 1.

8) Bandry, S^ De TanesÜi^e en Chirurgie ooulaire. Paris, p. 107. dann Bull. mM. du Dord, Lille, XXIV. p. 33, 106, 140, 198 and Bull, et m^m. Soc. fran^. d*Opht. III. p. 90. (Allgemeines über die Narkose, Indikationen und Contraindikationen, die verschiedenen Anaeethetica und ihre Eigen- schaften. Anaesthesie durch (Cocain bei subkutaner Applikation.)

9) Becker, 0., Üeber Fabrikation künstlicher Augen. Ber. über die XVII. Vers. d. ophth. Qesellsch. zu Heidelberg. S. 81 und 84.

10) Bellarminoff, Zur Frage über die Wirkung des Cocains auf das Auge. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 511.

11) Ueber die allgemeine nützliche Wirkung des CocaTns nach £intr&ufe- lang in das Auge. Rousskeia medic. Nr. 38.

12) üeber die ungünstige Wirkung des Cocains auf den Organismus bei lokaler Anwendung auf die Schleimhaat des Auges. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. September. S. 269.

13) Bender, C. J. , Studien über Erythroxylin , Gewinnung der Alkaloide : Cocain, Cocaicin und Erythroxylin. Pharmac. Centralhalle Nr. 21. (Schil- derung des HerBtellungsyei'fahrens £ür obige Körper.)

14) ~ üeber den Alkaloidgehalt von Duboisia myoporoides und die Darstel- lung des Duboisins. Ebd. p. 38.

15) Ben ton, J. C, Cocaine in Ophthalmie surgery. Glasgow med. Journ. XXIII. p. 2a

16) Bergmeister und Ludwig, üeber die anästhesierende Wirkung des Apomorphins. Centralbl. f. Therap. Nr. 5.

17) Bert, F., fitude analytique de Tanaesthäsie par les m^langes titr^ de chloroforme et d*air. Compt. rend. d. s^nce de la soc. de biol. Nr. 25.

18) Intozication chronique par le chloroforme. Ibid. Nr. 80.

19) Berthold, E. , Zur physiologischen Wirkung des Cocains. (^ntralbL f. d. med. Wissensch. Nr. 9.

20) Bettmann, Perozyde of hydrogen. New-Tork med. Joom. p. 226. ^1) Biggs, The physiological action of cocaine. Ibid. p. 176.

22) Birnbacher, A., Ueber die Anwendung der Sterilisation durch Hitze auf die oculistische Asepsis. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. August

23)* B u n g e , üeber schädliche Wirkungen des Cocains auf die Hornhaut EHin. Monatsbl. f. Augenheilk. 8. 402.

24) Burchardt, M. , Verbandmethode. Charit^- Annalen. p. 559.

25) Cam6, Del Yodoformo en oftalmologia. Clinica oftaL de la dispensaria de Santa Rosa Santiago de Chile. I.

26) C i c a r d i, Sul jodoformio nella terapia oculare. Annali di Ottalm. XIV. p. 189.

27) Notizie bibliographiche snlla oocaina. Ibid. p. 82.

28) Cohn, H., Schmerzlose Augenoperationen, üeber das (Cocain in der Au- genheilkunde. Gartenlaube. Nr. 4.

29) Collombe, ^Stude sur la coca et les sels de cocaine. Paris. 80) Courtade, De la cocaine. Bull. gto^. de Therap. p. 488.

31) Coursserant, Du bain d*oeil appliqu^ k Toeil cocatnisä ; du bain ^eo- trique; recherches de th^rapeutique sur les yeuz cocalnis^. Rerue olin. d'Ocul. Nr. 3. p. 78.

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32) Dan ts ig er, C, Beiträge sur Anwendung der Massage in der Augen- heilk. V. Graefe*8 Arch. f. Opfath. XXXI. 3. S. 187.

33) D e 1 a c r 0 i X , H. , Oontribution k T^tüde dee applioations de la cocalne k la Chirurgie oculaire. Beims und Union m4d. et icient. du nord-eet. Beims. IX. p, 97.

34) D e M e 1 1 0, H. G., Sur trois nouveaux instmments d'ophtalmologie. Uniao med. Rio de Jan. 1884. IV. p. 489, 509 ; 1885. Y. p. 32.

35) Denti, F., 11 bagno idro-elettrico e la docoia elettrica applicati all' occhio. Qazz. d. osp. VI. p. 249 u. 257.

36) D n b 0 i 8 , Nouvel appareil it anesth^ie par le m^ange titr^ d*air et de chlorofomie. Archiv. d*Opht p. 183. (Sooi<$t6 fran^. d*Opht.)

37) D u f o u r , De Taimant dans la th^rapeutique oculaire. Rey. m^. de la Suisse romande. Nr. 7 et 8. p. 393.

38) Du j ardin, Accidents k la fittite de Tanesth^ie oculaire par la cocalne. Journ. des scieno. m^. de Lille. 5. Dec

39) E m m e r t, bublimat in der Augenheilkunde. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 34. S. 581.

40) ^ Cocain. Vortrag geh. im med.-pharmac. Bezirksverein in Bern, den 27. Januar. 8.-A. ans dem Gorrespondensbl. f. Schweizer Aerzte.

41) Engelskjön, C, Die elektrotherapentische Gesichtsfeldprobe. Arch. f. Psych, und Nervenkr. XVI. 3. S. 831.

42) Die ungleichartige therapeutische Wirkungsweise der beiden elektri- schen Stromeaarten und die elektrodiagnostische Gesichtsfelduntersuohung. Ebd. XV. 2. und XVI. 1.

43) E Y e r s b u s c h, 0., Einige Bemerkungen über die physiologische Wirkung des Cocains. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Oktober. 8. 289.

44) Eine Bemerkung über die Reinhaltung der CocainlÖsungen und deren Gebrauchsart an dem Auge. Münch. med. Wochenschr. 8. 628.

44a)Falchi, F., DelP azione del choridrato di pilocarpina suir ampisEsa d^estensione deir accomodamento depo passato Teffetto miotico neir iride. Giom. della R. Accad. di Med. di Torino. Fase. 6. 1885.

45) Fano, Emploi favorable des v^icatoires ponsäs avec la morphine et ap- pliqu^ au-dans du sourcil dans les cas de Photophobie rebelle. Joutd. d*Oculist. Nr. 149. p. 61.

46) De Temploi du salicylate de soude dans les affections rhumatismaleB de roeil. Ibid. p. 44. Nr. 147.

47) ' L^anesth^sie locale deroeil ; la cocalne et ses pr^parations. Ibid. VII. p. 1.

48) Mömoire sur Temploi du borax et de Tadde borique en oculistique. Ibid. p. 4.

49) Note sur Tinconv^nient des bains d'oeil avec la Solution d^acdtate de plomb cristallis^, dans les l^ons traumatiques de la corn^e. Ibid. p. 21.

50) B' a u c o n , Du salicylate de soude dans Piritis rhumatismale. Journ. des Bcienc m^d. p. 373.

51) Faravelli, Rivista bibliografioa del jequirity. Annali di Ottalm. p. 510.

52) F a y e , F. C. , Ealomel som öjenmiddeL Tidsscr. for pract. Med. 1884. p. 422.

53) F e d d e r 8 e n, M., Beitrag zur Atropin Vergiftung. Inaog.-Dist. Berlin.

Allgemeine Therapie. 237

54) Fieuzal, Des verres color^ en hygi^De oculaire. Bulletin de la clinique nat. opht de rhospice des Qainze-Vingts. III. p. 145.

54a)-. Gauses et prevention de la cöcitä , par M. le professeur Fuchs, tra- duit de Tallemand. Ibid. p. 148.

55) Fischer, üeber die Narkose mit Dimethyl-Acetat und Chloroform. Ztsohr. f. Chirurgie, p. 445.

h(\) Frend, S., Ueber Coca. S.A. ans dem Centralbl. f. d. ges. Therapie. ü7) Fröhlich, C, Ueber Galvanokaustik. Arch. f. Augenheilk. XYI. 1.8.17.

58) Extraktion eines Eisensplitters aus dem Glaskörper mit dem Elektro- magneten. Fast volle Sehsch&rfe. Ebd. S. 349.

59) Extraktion eines Eisensplitters aus der Iris. Volle Sehschärfe. Ebd. 8. 351.

60) Fuchs, Die Ursachen und die Verhütung der Blindheit. (Gekrönte Preis- Schrift.) Wiesbaden. Bergmann. 248 S.

61) The causes and the prevention of blindness. Translated b j R. E. Dud- g e 0 n with a few notes by M. Roth. London. 256 p.

62) Causes et prevention de la cMt6 (memoire oouronn^e). Tradnction par Dr. Fienzal. Paris. 235 p.

63) Galezowski, De Textraction des oorps ^trangers m^talliques de Toeil a l'aide d*un aimant (avec une fignre dans le texte) (suite). Recueil d*Opht. p. 518, 584, 641.

64) Germann, Th., Zur Kasuistik der Magnetoperationen. Centralbl. f. prakt Augenheilk. Oktober. S. 317.

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66) G r a s 8 e 1 1 i, G., La cocaina nella terapia oculare. Gazz. med. ital. lomb. 8. s. VU. p. 31, 51, 68, 73, 78, 99, 118, 123.

67) G r e V y , Notes on some of the physiologioal effects and practical appli- cationa of oocaine hydrochlorate. Amerio. Jonrn. of Ophth. I. p. 231.

68) Gnaita, Di alonne inesplorate virtü terapeutiohe della cocaina in ottal- mojatria. Annali di Ottalm. XIV. p. 458.

69) Exenterazione del globo oculare. Ibid. p. 472.

70) Letto per operazioni oftalmiche. Ibid. p. 478.

71) Guibal, Contribntion k Tätude clinique du jequirity. Th^e de Nancy.

72) Hansen Grut, Exenteratio bnlbi. Hosp. tid. 8. R. III. p. 437.

78) Harnack, E., Ueber einen basischen Begleiter des Pilocarpins in den Jaborandiblättem. Centralbl. f. d. med. Wissensch. Nr. 24.

74) Heil mann, 0., Om chloret cocalnicnm som lokalt anaestheticum i jeriekirurgien. Hosp.-Tid. 3. R. IlL p. 153.

75) Heuse, Unf&lle bei Cocatngebranch. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. September. 8. 265.

76) Hewetson, H. B., Antiseptic precautions dnring cataract and other Operations on the eye by means of M. M a y o R o b s o n*s dry Eucalyptus- spray and dry-dressings. Brit. med. Jonrn. II. p. 644.

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78) H i r s c h b e r g, Der Elektromagnet in der Augenheilkunde. Berlin. 157 8.

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80) Ueber Antisepsis in der Augenheilkunde. Berlin, klin. Wochenschr. 8. 669.

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81) H i r 8 c h b e r g , Das Porzellanange. Ebd. S. 26.

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83) Horstmann, Weitere Mitteilungen fiber die Anwendung des Cocainum muriaticnm in der Augenheilkunde. Deutsche med. Wochenschr. S. 90.

84) H o w e , L. , A means of measurement of the amount of anesthesia from cocaine. Jbid. II. p. 163.

85) A protective shield for the eje. Buffalo.

86) Hübscher, Cliniqoe ophthalmologique du Dr. L a n d o 1 1 : De rinfluence du traitement ordinaire sur le gonococcus de la conjonotive purulente des nouyeau-n^ Archiv. d*Opht. V. p. 806.

87) H u n i c k e , W. , Ezperienoes with hjdrochlorate of cocaine. Americ. Joum. of Ophth. II. p. 27.

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89) Jessop, W. B., On the oombined action of cocaine and atropine in iritis. Lancet. II. p. 659.

90) ^ On the mydriasis produced by the local application of cocaine to the eye. Prooeedings of the Boy. sooiety. Nr. 828.

91) I n 0 u y e , Bericht der Privatangenklinik in Tokio fQr das Jahr 1884.

92) Jones, H. M. , Ocular therapentics. Practitioner. XXXV. p. 104 und XXXIV. p. 187, 266, 856. 410.

92a)— Ocular therapeutios. Ibid. p. 89.

93) Just, Ueber Cocain. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Februar.

94) E a u r i n , E. , Jodkalium og kalomel. Tidsskr. for pract. Med. p. 5. 96) Keys er, P. D. (Philad.), Gocalne in Ophthalmie surgery. Therapeut. Ot-

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96) Eier, Johann, Bitrag til bed0mBEielsen af mekanotherapiens betydning (mas- sagehandlingen) i J0jenlaegeyidenskaben. Aeadem. Dissert. Eobenhayn. p. 152.

97) Knapp, H. , Das Cocain und seine Anwendung. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 398.

98) Cocaine and its use in Ophthalmie and general surgery. With supple- mentary contributions by Drs. F. H. B o s w o r t h , B. J. Hall, E. L. Keyes, H. Knapp and Wm. M. Polk. New- York & London. 1885.

99) Königstein, L. , üeber Anwendung des Cocain am Auge. Centralbl f. d. ges. Therapie. III.8.4undMed.-chir. CentralbL Wien. XX. 8.90,111.

100) Zur Anästhesie der Cornea und Conjunctiva. Wien. med. Blätter. Nr. 21.

101) Koller, C, Cocain als Örtliches Anaestheticum. Berlin, klin. Wochschr. Nr. 1.

101a) K u h n t , Vorschlag einer Modifikation der Iridektomie su optischen Zwecken. Tagebl. d. 58. Versammlung deutscher Naturf. und Aente in Strassburg i. E. 8. 497.

102) L a b 0 r d e , J. V., Des pr^tendus saccedan^ de ia cocaine comme anesth^ siques locaux de l'oeil; la caf^ine et la th^ne. Compt. rend. See. de Biol. 8. s. II. p. 239.

108) Labry, C, De la cocaine et de son emploi en opihalmologie. Paris. 104) La cocaine en Ophthalmologie. Bibliographie analytique (2e appen- dioe). Annal. 4*0euUat T. XCHI. 8. 270.

Allgemeine Tberapie. 23d

105) Landesberg, Znr Rehabilitierang des Ha&rseiles in der Augenheil- kunde. Gentralbl. f. d. med. Wiasensch. Juli. 8. 199.

106) Landmann, üeber die Anwendung des Cocain in der Augenheilkunde. Breel. äntl. Zeitsohr. Nr. 3.

107) L a n d o 1 1 , Du maniement des instrumenta en Ophthalmologie. Gas. des hdpit. p. 1148 und Publications du Progrbs mäd.

108) Notre bMpharostat perfectionnä. Archiv. d'Ophi V. p. 52.

109) Demonstration einiger Instrumente (Ophthalmodynamometer, Blepba- rostath und Pinselte zur Tenotomie). Ber. Über die XVII. Vers, der opbth. Gesellsch. in Heidelberg. S. 243. (Diskussion S. 243.)

110) Lundj» C. J., Oleate of cooaine in Ophthalmie praotioe. New-Fork med. Jonrn. XLL p. 246.

111) Mariani, Le coca et la cocalne. Paris, Delahaye.

111b) M ans, üeber einen Qlaukomanfoll nach Cocain. Ber. flb. die XVII. Vers. d. ophth. Qesellsch. in Heidelberg. S. 118.

112) Martin, Applications diverses de la eocaTne en Ophthalmologie. Joum. de m^d. de Bordeaux XIV. p. 401, 435, 448.

113) Majer hausen, G.. Ein Fall von hochgradiger (]ocaTn-Intozikation. Wien. med. Presse. Nr. 22 und 23.

114) Menthol, Snoc^dan^ de la cocalne. Progrte mM. 12. Sepi

115) Meyer, Ed., Enoore un mot sur la cocalne. Bevue g^n^rale d*Opht. Nr. 3. p. 97.

116) MejhOfer, Augenlidhalter. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 221. (vgl. vorj&hr. Bericht p. 320).

117) Millingen van, Ueber Cocain. Gentralbl. f. praki Augenheilk. p. 18.

118) Moeller, J. , Das Cocablatt Pharmac. Centralhalle p. 128. (Genaue Beschreibung der makro- und mikroskopischen Struktur des Blattes mit Abbildungen).

119) Nettleship, Dangers of cocaine. Gphth. Review p. 371.

ISO) Treaiment by electromagnet. Med. Times & Gas. II. p. 855.

121) Ne vinny, J., Das Cocablatt. Einelpharmacogn. Abhdig. Wien. Toeplits& D.

182) N i e d e n, A., On the use of the galvano-cantery in eye diseases, especially

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Arohiv. of Ophth. XIV. Nr. l p. 31.

123) Die sweite Hundertreihe galvanocaustisoh behandelter Angenaffektionen. Arch. l Augenheilk. ZV. S. 405.

123a) N o y e s , fi. D., Evisceratio bulbi. Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. März.

124) Nys, Des propri^t^ de la cocalne. Becueil d*Opt. p. 96.

125) Ottava, J., Das Atropin als gef&hrliches Augenmittel. Pest, med.-chir. Presse. XXI. S. 240.

126) An atropin mint vessedelmes ssemorvossäg. (üeber die Gefahren der Anwendung des Atropins). Ssemteei p. 7.

126a) Nehing szö as iridectomi&röl 4b sderotomi&rol. Ibid. p. 110. (Ein Wort fiber Iridectomie und Sclerotomie, letztere kein Ersatz fQr erstere).

127) P a n a s, Des applications de Tantisepsie en Chirurgie oculaire. Acad. de m^. de Paris. S^ance du 24. mars et Union möd. 26. Mars.

128) De l'dmploi de la cocalne en ophtalmologie. Bull. Acad. de m^. de Paris. 2. s. XIV. p. 583.

240 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

129) P a p e , L. , üeber den gegenwärtigen Stand der Antiseposfrage in der

Aagenheilkande. Inaag.-Di«8. Breslan. 130^ Pefia, de la, A., Apnntes para el e studio de la oocaina, nnevoanest^

sico en oftalmologia. Rev. esp. de oftal. sif. etc. Madrid. IX. p. 51.

131) PflQger, Cocain. Centralbl. f. prakt. Angenheilk. Joli. 8. 206.

1 32) P i e r d * b o u 7 , A. , Vasettolo in ocnÜBtica. Milano.

133) Note di terapia ocnlare. Ibid.

134) -> L*albaminato di rame citro-ammonico in oenlistica. Gazetta med. ital. lombarda. Nr. 2.

135) La cocalna in ocnlistica. Ibid. 1884. Nr. 49.

136) La scopolia japonica in oculistica. Ibid. 8. s. VII. p. 119.

137) La doccia idro-elettrica nella terapia ocolare. Ibid. p. 161, 199.

138) - Scopoldna. Ibid. p. 179.

139) Rampoldi, Note pratiche di terapia ocalare. Annali di Ottalm. XIV. p. 15.

140) Nnovo contributo alle applicasdoni terapeutiche del jeqnirity. Gazx. med. itaL lomb. 8. s. VII. p. 129. (Nichts Neaes.)

141) Della cocaina nella terapia ocalare. Ibid. p. 76.

142) Due casi di affezione dolorosa del 5 paio goariti radicalmente con lo strappo cruento del nervo. Annali di Ottalm. XIV. p. 488.

143) Reich, Noch einmal die toxische Wirkung des Cocains in der oculisti- schen Praxis. Ronskeia Medic. Nr. 30.

144) Ren SS, A. v., Ophthalmologische Mitteilangen aus der zweiten Uni?er- sitätsaugenklinik in Wien. Wien. med. Presse und Sep.-Abdr.

145) Rigolet, £tude exp^rimentale sur les propri^t^s physiologiques et th^ rapeutiques du chlorhjdrate de cocalne. Th^s'e de Paris.

146) Rehmer, Cocalne et chloroforme en ophtalmologie. Rev. m^. de Test. Nancy. XVII. p. 289.

147) Cataracte et cocalne. Ibid. p. 513.

148) R o s e n z w e i g, L., lieber Desinfektion bei Augenoperationen. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. September. S. 268.

149) Rosmini, G. , 11 jodoformio nella terapia ocalare. Gaza. med. ital. lomb. VII. p. 242, 380, 387, 409, 420, 445, 456, 464.

150) Rossander, C, Om cocainet sausom anaestheticum för ögat. Hygiea. 1884. Sv. l&karesällsk fOrh. p. 305.

151) Ronssanow, Der Fisch thran, ein fast unfehlbares Mittel gegen die Hemeralopie. Wratsch. Nr. 16.

152) Roy, L. , Quelques consid^rations sur la galvanocaustique cliniqne ou cinisellicaustie ; applications & la Chirurgie oculaire en particulier. Rev. diu' d'ooul. V. p. 57.

153) Saltini, Giul., Suir impiego della cocaina in oculistica. Spallanzani Modena. 2. s. XIV. p. 16. (Nichts Neues.)

154) Suir efQcacia del jequirity nella cura della ottalmia granulosa. Oasa* d. osp. Milano. VI. p. 74.

155) Santos-Fernandez, Nuevo anest^sico local para las operaciones en los ojos. Crön. med.-qnir. de la Habana. XL p. 11.

156) Ausencia de apösito en las operaciones y heridas de los ojos. Rev. esp. de ofbal., sif. etc. IX. p. 337.

Allgemeine Therapie. 241

U7) SantoB-Fernandesi La peonia que se tisa en la oftalmiatria. An. r. Aoad. de cien. m6d, de la Habana. XXII. p. 179.

158) Sattler, R., The physiological eÖects and therapeutic nses of berberine and hydrastine in Ophthalmie and aural practice. Drugs and medicines of North America. I. Nr. 5. p. 171.

159) Hydrochlorate of hydrastine, a aoloble aalt of the white alkaloid of hydrastia Canadensis; ite application and value in ocular therapy. Med. News. ILVL p. 119.

160) Sattler, H., üeber die im Sekrete des Thränensackes yorkommenden Spaltpilzarien nnd deren Beziehungen zur eitrigen Homhautentaündung. Physik, med. Societfit zu Erlangen. Sitzung vom 9. Nov.

161) üeber die im Thränensaokeiter enthaltenen Infektionskeime und ihr Verhalten gegen Antiseptica. Ber. über d. XVII. Vers. d. ophth« Glesellsch. ZQ Heidelberg. S. 18. (Diskussion S. 26.)

162) Sehen kl, Ueber die Anwendung des Cocains in der Augenheilkunde. Prager med. Wochschr. Nr. 7, 10 und 11. S. 59.

168) Schmidt-Bimpler,H., Die Anwendung des Cocain. (A erztlicher Verein zu Marburg. Sitzung vom 3. Dec.) Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 19.

164) Hornhaut-Impfungen zur Prüfung der Einwirkung yon Cocain, Sublimat nnd Aqu. chlori auf infektiOees Thränensaoksekret. Ein Beitrag zur Des- infektionsfrage. Arch. f. Augenheilk. XV. S. 295.

165) Schmitz, A., Üeber Menthol und seine Wirkung. Centralbl. L klin. Medic Nr. 82.

166) Schweigger, Üeber die Anwendung des Cocains bei Augenoperationen. Berlin. kHn. Wochenschr. Nr. 4.

167) Ueber Cocain. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Januar.

168) Sciaki, De la cocalne en Ophthalmologie. Thtee de Paris. 123 p.

169) Snell, S.', The employment of the electro-magnet in Ophthalmie surgery. Additional cases. Brit. med. Joum. I. p. 884.

170) The affect of general anaesteeia on cocaine mydriasis. Ibid. IL p. 153.

171) Sous, De Teztrait de coca en Ophthalmologie. Joum. de m^. de Bor^ deanz. XIV. p. 248.

172) Squibb, Edw. R., Edw. H. & Charles F. An ephemeris of materia medioa, pharmacy therapeutics and coUateral Information. Vol. 11. S. 7. (Hydrochlorate of cocaine or muriate of cocaine.) Brooklyn.

173) Staderini, C, L^antisepsi nella terapia ooulare. Boll. d. Soc. tra i colt. d. scienc. med. in Siena. III. p. 119.

174) Teillais, Dela cocaine, comme agent anesth^que local et de son emploi en Chirurgie oculaire. Gaz. m^d. de Nantes. III. p. 43.

175) Terrier, F., Rapport sur un travail de M. le Dr. Dransart iutitulä: Du chlorhydrate de cocaine comme anesth^ique oculaire et en partioulier de son assodation avec le chloroforme. Bull, et mdm. Soc. de ohir. de Parie. n. s. XI. p. 149.

176) ~ Note sur Temploi du chlorhydrate de caf^ine comme aneetb&ique de la comde. Ibid. p. 226.

177) Thoresen, Nogle bem&rkninger om samtidig anvendelse of kalomel og jodkalium. Tidskr. f. prakt. med. p. 7.

178) Vacher, L., Du bi-jodure de mercure oombin^ k Tjodure de potassium

JahiMberfohi t OphthAlmologie. XYI. 1886. 16

242 Pathologie and Therapie der Aogenkrankheiten.

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179) Pince k double fixaüon et pince k capsulotomie. Arch. d'Opht V. p. 167. (Sociäte firauf. d*Opht.) p. 182.

180) Vetleten, H. J., Ealomel som öjennidel. Tidsskr. for pract. Med. p. 1.

181) Vigier, P., Contributions pharmaceutiques sur la oocalne p^ruTienne. Qas. hebd. de mäd. et de chirurg. Nr. 27.

182) Warlomont, La cocalne en Ophthalmologie. Bibliographique ana- litique. Annal. d'Oculist. T. XCIII. p. 151.

188) Wicherkiewicz, Geber ein neues Verfahren, unreife Stare zu operiereoi nebst Beitrag zur Augen-Antiseptik. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 478 und Qaz. lek. Warszawa. V. p. 505.

184) 0 kokainie i jego wartöoft l^cznicz^j, mianowicie w dziedainie okulxstjki Przegl. lek. Krakow. XXIY. p. 51, 81, 91.

185) Zur schädlichen Wirkung des Cocains. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Dezember. S. 868.

186) Einige Erfahrungen Über den therapeutischen Wert und die An- wendungsweise des Cocains in der Augenheilkunde. Ebd. MAkz.

187) Wulfsberg, N., Om samtidig anvendelse af kalomel og jodkaliom. l'idsskr. f. prakt. med. p. 893. 1884.

188) - EriksGly og jod. ibid. p. 817.

189) Om Eollyrier. Ibid. p. 288.

190) Young, L. F., Cocaine and cataract at Labore. Indian. med. Gas. Calcutta. XX. p. 146.

191) Ziem, Ueber Intoxikation durch Cocain. AUg. med. Gentral-Zeitang. Nr. 90.

192) Zieminski, B., Pnyczjnek do zastösowania kokainy w' okalistyce. (üeber die Anwendung des Cocains in der Ophtalmologie.) Prsegl. lek. Erakbw. XXIV. p. 49.

198) Klinische Untersuchungen über die Wirkung des Cocains in der Oph- thalmologie« Elin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 801.

Koller (101) erwidert Rossbach, dass er erstens y. Anrep als Beobachter der local anaesthesierenden Wirkung des' Cocains er- wähnt habe, dass zweitens die anaeethesierende Wirkung des Cocains auf Schleimhäuten schon früheren üntersuchern bekannt gewesen sei und dass er aber hauptsächlich die Wirkung des Cocains auf die Cornea erprobt und die praktische Verwertung betont habe.

Schweigger (166 und 167) lobt das Cocain namentlich bei der galvanokaustischen Behandlung eitriger Eeratiten etc. Bei denjenigen Extraktionen, bei denen Glaskörper droht, zieht Seh. Chloroform yor, ebenso bei Vorlagerung eines Muskels, Enukleation, Neurotomie und endlich bei sehr ängstlichen Patienten.

Bunge (23) schildert 3 Arten yon Störung durch Cocain. In

VonsÜge des Cocain. 243

3 Fälen trat ein centraler runder Epithelverlust ohne Trübung der Cornea auf. Die projektierte Staroperation wurde jeweilen ver- schoben, und nach Heilung der AflPektion ohne Cocain unter Chloroform mit vollkommenem Erfolg ausgeführt. Ernster war die Störung bei einem 60jährigen rüstigen Starpatienten , bei dem sich die untern zwei Drittel der Cornea mit feinen herpesartigen Bläschen bedeckten. Dabei war die Cornea sonst durchsichtig, aber weniger sensibel als normal. Die Reizung war nicht erheblich, aber erst in der 6ten Woche trat rasche Besserung auf. Noch unangenehmer war bei 6 Starpatienten eine parenchymatöse Infiltration der Cornea, die eine bleibende Trübung zur Folge hatte, so dass diese kaum mehr Licht- eintritt gestattete, als die getrübte Linse. Diese Trübungen waren am 8ten Tag nach der Operation eben gerade angedeutet und steigerten sich Ton Woche zu Woche bis die Cornea milchglasähnlich war. Benützt wurde eine nur 8 Vo Losung Ton M e r c k'schem Cocain. Daneben war während und nach der Operation kräftig Sublimat angewendet worden. [Guaita (68) macht auf folgende Vorzüge des Cocains auf- merbam: 1) Es setzt die Neigung zum Glaskörpervorfall bei Star- extraktion wesentlich herab, selbst wenn man mit Traktionsin- stnimenten den Star herausbefördern muss. Die Ursache liegt in dem durch das Cocain herabgesetzten intraocularen Druck und in der Atonie der äussern und innem Muskeln des Auges. 2) Ob- wohl die anästhesierende Wirkung des Cocains bei Strabismusope- rationen nicht genügend ist, so sei dessen Anwendung doch bei Behandlung des Schielens von Nutzen und zwar sei es wegen der Atonie der Muskeln, die es hervorrufe, bei b^innendem con vergie- rendem Schielen der Hypermetropen abhängig von Uebergewicht der Intemi angezeigt und contraindiciert bei InsufGcienz der geraden innem Augenmuskeln. Femer ist es indiciert bei Muskelvorlage- nmgen, weil es während des Heilungsvorganges die Beweglichkeit des Auges und die Wirkung des Ant^onisten vermindert ; dagegen con- traindiciert bei Muskelrücklagerung, es wäre denn, dass der Opera- tionseffekt ezcessiv ausgefallen wäre. 3) Während die Eserinwirkung bei akutem Glaukom (abgesehen von den operativen Eingriffen) unan- getastet bleibt, ist das Cocain angezeigt, femer bei hämorrhagischem Glaukom und bei solchen Sekundärglaukomen, welche abhängig sind von Beizung und Entzündung der Iris und des Ciliarkörpers , da es den Sphincter iridis und Tensor chorioideae erschlafft, die Sekretion des humor aqueus sowie den Druck von Seiten der äusseren Augen- m.iiBkeln herabsetzt, Anämie der Iris und des Ciliarkörpers hervormft

16»

244 Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

und schliesslich den Trigeminus lähmt. 4) das Cocain unterstützt wesentlich die antiphlogistische Wirkung des Atropins bei Entzünd- ung des vordem Uvealabschnittes. 5) Es ist äusserst nützlich bei Schmerzen und Lichtscheu in Folge oberflächlicher Eeratitiden, ebenso 6) bei sympathischen Ophthalmieen durch 2stündliche EintränflaDg in beide Augen: zum Belege werden 4 Krankengeschichten ange- führt; und schliesslich 7) bei Traumen des Bulbus.

Bampoldi (139) konstatierte die günstige Wirkung des Co- cains bei einigen Fällen retinaler und ciliarer Hyperästhesie, die von Blepharospasmus begleitet waren, welch' letzterer nach Einträufelmig einer 4^/o Lösung bis zu 24 Stunden ausblieb. Weitere günstige Wirkung trat ein bei Lichtscheu in Folge oberflächlicher Gomealge- schwüre oder von Phlyktänen, ungenügende bei Sondierung deB Thränensacks und Kauterisation yon Homhautgeschwüren mit Pa- quelin. In einem w^en Glaukom verdächtigen Auge (das andere war schon wegen Glaukom iridectomiert) wurde nach Einträuflung von Cocain Sehverschlechterung und eine vorher nicht di^ewesene Pulsation der Centralgefässe konstatiert.

Entgegen der Ansicht L u n d y 's verwirft Pierd'houy (135) das Ölsäure Cocain, da es weder billiger ist noch rascher und nach* haltiger wirke als die übrigen Cocainpräparate.

Brettauer.]

Konigstein (99) empfiehlt das Cocain in Form von Yaselin- salbe 0,06 auf 3 bei phlyktaenulären Processen. Auch bei Herpes Zostes, Iritis, Gyclitis, Glaukom etc. leiste es gute Dienste. Er fand im eigenen Auge Akkommodationsverminderung. An albinotischen Kaninchen sah er nach Cocainisierung eine Verengerung der B^ tinalarterien.

Auch Wicherkiewicz (186) empfiehlt bei entzündlichen Zuständen die Cocain- Vaselinsalbe (5 und 10 %). Er benütste Cocain, salicyl. hydrochlor. und hydrobrom. ohne eine wesentliche Di£ferenz in der Wirkung der drei Salze zu finden, ausser dass das zuerst genannte etwas mehr brannte. Die Salben wirken schwacher als die Lösungen.

V. Hippel (77) hat auch noch Cocainum citricum und tartaricmn in vergleichende Untersuchung gezogen. Diese beiden Salze sind schwerer löslich und wahrscheinlich deshalb auch weniger wirksam als die andern. Bei Entzündungen mildert Coc. den Schmerz, in* stilliert oder in Salbenform, hat aber direkt keinen Einfluss auf den Krankheitsprocess. Zu operativen Zwecken benützt v. H, 2 Vo Losung

Verg^ftmigsersoheinaiigeii nach Cocain. 245

bei kleineren Operationen an der Cornea und Gonjunktiva , 4 ®/o bei grosseren Operationen.

Pflfiger (131) fand, dass Cocain die Akkommodation herab- setzt und zwar um einige Dioptrien. Diese Beschränkung geht aber iBsch vorüber, viel rascher als die Mydriasis und erfordert zu ihrer Entwickelung eine ziemlich intensive Anwendung des Mittels. Auf die Lage des Fernpunktes übt Cocain eine Einwirkung in dem Sinne ans, wie Weber gefunden: bei Myopen rückt derselbe etwas herein, bei Anderen mit gelähmter Akkommodation etwas heraus. Bei P. selbst mit leichtem gemischtem Astigmatismus wurde er nicht ver- ändert. — In 2 Fallen beobachtete F. eine unerwünscht lang an- dauernde Anästhesie der Hornhaut gepaart mit ausserordentlich hoch- gradiger Herabsetzung des intraocularen Druckes. Das eine Mal stellte sich bei einem sehr senilen 67jährigen Patienten nach Durch- schneiden eines Nachstars mit der v. Wecker 'sehen Scheere 7 Tage nach der Operation starke Trübung der Hornhaut ein, die sich als ganz unempfindlich erwies. Dabei T. 8. Konstanter Strom besserte sowohl Insensibilität als Trübung. Aehnlich verhielt sich die Cornea in einem zweiten Fall. Beide Mal war blos 2 Vo Lösung appliciert worden. Möglicherweise habe der 5 Tage nicht gewechselte Verband mit Amylumbinde durch Kompression die Insensibilität der Hornhaut teilweise mit verschuldet; hiefür spräche die Herabsetzung der Sen- sibilität und der Tension auf dem nicht operierten Auge des ersten Falles. An 4 Patienten mit Ptosis und Myosis in Folge von Affek- tion des Halssympathicus sah P. eine Wirkung weder auf das obere Lid noch auf die Pupille. Es gelang P. ferner nicht (und ebenso- wenig Kronecker, der die Beobachtungen kontrollierte) , eine zweifellose Kontraktion der Irisgefasse unter Cocain wahrzunehmen. Heuae (75) sah einige Male Unwohlsein nach Cocain-Instilla- tionen, das sich durch Uebelkeit, Unbehagen, Ermattung, Atemnot cha- rakterisierte. Es waren weder viele Tropfen, noch starke Losungen verwendet worden. Im Femeren räth er die Cocainlösungen, welche 1)ei Operationen gebraucht werden, mit Sublimat zu sterilisieren, um Pilzbildung zu verhindern.

Bellarminoff (12) fügt den bis jetzt veröffentlichten Beobach- tnngen von Vergiftungssymptomen nach Cocain-Instillation 5 weitere F^Ue bei, die auf der Klinik von Dobrowolsky beobachtet wur- den. Es war allemal 3 4 mal zu 2— 3 Tropfen 4 % Cocainlösung (Merck^sches Cocain) in Intervallen von 3-^ Minuten eingetiäufelt worden. In sämmtlichen 5 Fällen handelte es sich um ältere und

246 Putliologie and Therapie der Augenkrankheiten.

ganz alte schlecht genährte Frauen. Die Yergiftungssjmptome traten jedesmal 1| 2 Standen nach der Operation auf und bestanden in allgemeiner Schwäche, Schwindel, Schweiss, Erbrechen, MeteorismiiB, zuweilen Schmerzen an verschiedenen Eörperstellen und Zittern der Ex- tremitäten. Das Erbrechen wirkte in sämmtlichen 5 Etilen ungünfitig auf die Wunden ein, indem sich der Schluss derselben und die Fül- lung der vorderen Kammer 2 3 Tage hinzog, was den Grund zu ziemlich bedeutender Keratitis gab.

Ed. Meyer (115) träufelt mit einem Tropfenzähler, der von einem Gramm destillierten Wassers 20 Tropfen giebt, nur einen oder höch- stens 2 Tropfen einer 2 ^/o Losung ein. Bei der Tenotomie lässt er nach Incission der Conjunktiva nochmals 1 2 Tropfen auf die Mnskel- Insertion aufträufeln, wobei völlige Schmerzlosigkeit eintrete. Ebenso lässt er vor der Iridektomie einen Tropfen in die vordere Kammer auf die Iris eindringen (p. Spritze). Da nach subcutaner Injektion von 12 Tropfen seiner Lösung die Haut im Bereich einiger Quadrat- centimeter anaesthetisch wird, benützt er dies bei Vornahme von Lidoperationen ; grössere Menge zu injicieren sei aber nicht ratsam.

K e 7 s e r (95) sah bei 4 ®/o Merck 'scher Cocainlösung Anä- sthesie, aber auch regelmässig folgende mehr oder weniger lang dauernde Schmerzen. Sodann beobachtete er bei 4maliger Anwen- dung einer 2 % Losung 3mal Panophthalmie nach Eataraktopera- tionen imd Imal nach Iridektomie.

Meyerhausen (113) veröffentlicht eine heftige Intoxikation durch Cocain bei einem 12jährigen Mädchen, dem in Zwischenpausen von 5 8 Minuten circa 15 gtt. 2 Vo (M erck) Cocainlösung (alflo circa 0,01 Cocain) instilliert wurden, um nachher die Cornea wegen eines Trauma reinigen zu können. Es trat Kopfschmerz, Kratzen im Hals, starke Uebelkeit (ohne Erbrechen), Abgeschlagen- heit, Taumeln, Erschwerung der Sprache auf, und erst nach 24 Stun- den war wieder normales Befinden vorhanden.

Zieminski (193) fand, dass 2% Cocainlösung keine sichere Analgesie hervorrufe , sondern dass dazu mindestens 8 Vo nötig sei (? ßef.). Er benützte zu seinen Versuchen Cocain von Gehe. In- jektion unter die Conjunktiva bei Tenotomien und Enuklationen nütze nichts. Das Cocain hindere die Heilung von Wunden nicht Dabei benützte er gewöhnlich 6 gtt. einer 8 10 ®/o Lösung.

Bellarminoff (10) fand u. A., dass Cocain bei circa 20 Be- obachtungen die Akkommodation allemal verminderte und zwar bei emmetropischen oder leicht myopischen Augen um circa ^. Bei

Verhalten der Geßsse nach CooaininstillatioD. 247

presbyopischen oder hypermetropischen Augen ist die Abrückung des Nahepunktes eine grössere, geringer dagegen bei mittleren oder hoch- gradigen Myopen. Das Maximum der Pupillen-Dilatation beginnt etwas froher als das Maximum der Akkommodations- Verringerung. B. nimmt auch an, dass Cocain die Sympathikusfasem reize und dadurch die Atropinmydriasis noch zu steigern im Stande sei. Für das Zustande- kommen der Erweiterung der Lidspalte nimmt B. 2 ursachliche Momente an: 1) Verminderung der Reflexe auf den Musculus or- bicularis, 2) Reizung des Zweiges des Nervus Sympathikus, welcher die Eontraktion des Mülle r'schen glatten Muskels hervorruft. Adduk- tions- und Abduktionskraft werde durch Cocain nicht verändert. In starker Losung und in Substanz verursache Cocain leicht Abblätter- ung des Comea-Epithels, nachweislich bedingt durch Anwesenheit einer ziemlich bedeutenden Menge von Salzsäure im Cocain, da seine Losungen eine stark saure Reaktion besitzen. Diese Abblätterung trete besonders da gerne auf, wo das Auge lange geöffnet bleibe.

Manz (lila) beobachtete bei einer SOjährigen Dame mit Pro- dromen des Glaukoms einen Anfall desselben, der möglicherweise auf die Listillation eines Tropfens Cocain zurückzuführen war.

Knapp (97) hat in einem Falle von Enukleation mit Cocain zuerst durch Einträufelung die Bindehaut anästhesiert, dann den Bul- bus möglichst nach der Nase zu gedreht und in der O^end der Ciliar- nerven einige gtt. in das Orbitalgewebe injiciert. Nach 2 -3 Minuten verursachte die Trennung der Recti zwar geringe Schmerzen, doch war die ganze übrige Operation schmerzlos. Auch die Blutung war unbedeutender als ohne Anwendung von Cocain.

[Heilmann (74) bestätigt im Ganzen die von anderen Seiten erwähnten Resultate der Wirkung des Cocains. Ein geringes Hinaus- rücken des Nahepunktes vermochte Verf. oft nachzuweisen, niemals aber eine Verminderung der Akkommodationsbreite bis f , selbst nach stundenlanger Applikation des Mittels. Gordon Norrie.]

V. Miliin gen (117) fand eine raschere Wirkung des Eserins bei cocainisierten Augen, was beweise, dass Cocain nicht auf die Ela- sticität der muskulären Elemente einwirkt, sondern dass es rein cir- culatorische Störungen (Ischaemie) hervorruft. Die Wirkung des Eserins mache sich leichter geltend bei der durch Cocain hervorge- rufenen hochgradigen Anaemie der Iris und des CiliarkSrpers.

Eversbusch (43) hält Pflüger g^enüber daran fest, dass nach Cocaininstillation in den Conjunktivalsack sich die Gefasse der Iris kontrahieren und dass die Verengerung der Gefösse eine wichtige

248 Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

Bolle spiele beim Zustandekommen der Anästhesie. Was den Giliar- muskel betrifft, so ist er der Ansicht, dass durch Cocain die Refrak- tion nicht beeinflusst wird. Bezüglich der Reinhaltung der Gocain- lösungen teilt E. (44) mit, dass eine Losung, die mit gesättigter wässriger Salicyllosung und Sublimatlosung 1 : 4000 zu gleichen Teilen gemischt hergestellt werde, ganz klar bleibe. Ueberdies könne man eine Gocainlösung ganz wohl kochen, ohne dass sie an Wirksamkeit yerliert. Aehnliche Epitheldefekte wie Bunge hat auch E. beo- bachtet. Er glaubt, dass dieselben von Eintrocknung der Cornea in Folge Offenstehens der Augen herrühren. Nachteilige Folgen seien übrigens nicht aufgetreten.

B ergmeister (16) und Lu dwig (16) fanden, dass Apomorphin in 2 % Losung nach 10 Minuten zwar eine yollständige Anästhesie der Cornea und Conjunktiva produciere, aber zugleich Trübung des Cornealepithels und üble Allgemein erscheinungen veranlasse, somit praktisch nicht zu empfehlen sei.

Auch Chloralhydrat verursacht nach Eönigstein (99) in 10 ®/o Losung ins Auge geträufelt Anästhesie der Cornea und Con- junktiva, die relativ lange anhält, reizt aber in hohem Grade.

Courtade (30) schildert zuerst kurz das Bild des Cocainismns bei den CocarKauem. Die Leute seien gelb, mager, kachektisch, be- kommen Ascites etc. Die Europäer bekommen bei Coca-Abnsiifi flallucinationen, werden stupid und altern frühzeitig.

Vi gier (181) giebt ein neues einfaches Verfahren an, das Co- cain herzustellen und rät das Älkaloid schon in Peru zu fabricieren, was einfacher und billiger sei.

V ach er (178) empfiehlt das salicjlsaure Cocain, da es sich io der Lösung besser halte.

Argyll Robertson (4) versuchte das dem Cocain chemisch nahe verwandte Coffein in seiner Wirkung auf die Conjunctiva und zwar in der Concentration von 16 auf 100 einer Losung von Natron salicylicum, da das Coffein in Wasser wenig löslich ist. Es trat auf mehrere Tropfen keine Anaesthesie auf, dagegen dilatierte sich die Pupille etwas (nach ^ f Stunden). Diese Mydriasis ist ge- ring und verschwindet nach 20 Stunden.

[Rossander (150) bestätigt die Erfahrungen, welche Andere mit Cocain nach wie vor gemacht haben. Er empfiehlt sehr das Cocain bei der Ophthalmoskopie. Die Dilatation der Pupille dauert 20 24 Stunden. Er beobachte an sich selbst, dass die Pupille nicht kontrahiert wurde, wenn er einen naheliegenden Punkt mit dem

^

Mjdriatiaohe Wirkang des Scopolain. 249

oocainisierten Auge allein fixierte. Bei Fixation mit beiden Augen kontrahierte die Pupille sich wohl, jedoch in geringerem Grade als die des anderen Auges. Bei Betrachtung einer Lichtflamme kon- trahierte die dilatirte Pupille sich etwas, auch wenn das andere Auge geschlossen war, mehr wenn dies geöffnet war, niemals aber in gleichem Grade. Verf. glaubt, dass das Mittel mitunter bei sehr heftiger Irritation unwirksam sei. Gordon Norrie.]

Freud (56) schildert die Ciocapflanze und ihre Kultur, ihre Geschichte, Verwendung in Amerika und Europa, die Darstellung des Cocains und dessen Geschichte und giebt eine kurze üebersicht fiber die Cocawirkung beim Tier, beim gesunden und beim kranken Menschen, wobei sowohl die vorhandene Literatur eingehend benützt als auch eigenes Beobachtungsmaterial verwertet wird.

Nach Bender (14) ist der Gehalt an Duboisin in den Blättern von Duboisia myoporoides 1,95 2,18 p. Ct. B. schildert dann die chemische Reindarstellung des Alkaloids. Es hinterbleibt dieses schliesslich in Form einer nur schwach gelb gefärbten syrupdicken Masse und ein daraus bereitetes Sulfat ist, fein gerieben, fast farblos.

[Die nach Atropineintrauflungen zuweilen auftretende Conjunctival- reizung und Erythem der Lider sah Pierd'houy (133) vollständig weichen, nachdem er dem Atropin Cocain zugesetzt hatte. Des hohen Preises des Cocains wegen hatte er auch versucht nach Robertson's Vorschlag dasselbe durch Coffein zu ersetzen, fand es aber in seiner anästhesierenden und mydriatiscben Wirkung dem Cocain weit zurückstehen.

Pierd^houy (136 und 138) berichtet über die mydriatische Wirkung, die das Scopolein hervorbringt, ein Alkaloid, das aus der Wurzel einer in Persien vorkommenden Solanee-Scopolia japonica gewonnen wird ; es ist noch nicht genügend rein dargestellt. Ein Tropfen einer wässrigen Lösung von 1 : 50 000 bewirkt deutliche Mydriasis bei Kaninchen und Menschen. Es wurden vergleichende Versuche mit Atropin am Menschen angestellt, indem beide Alkaloide in demselben Verhältnisse in Wasser gelöst wurden (0,05 auf 24,0 HO, der Scopoleinlöaung wurden noch einige Tropfen Essigsäure zugesetzt, da sie nur so ihre Klarheit beibehält. In die linken Augen von 4 gesunden Individuen wurde Scopelein, in die rechten Atropin ein- geträufelt. Nach 8 Minuten begann sich links die Pupille zu er- weitem, nach 15 Minuten begann der Nahepunkt um ein geringes hinauszurücken ; im Mittel war links nach 45 Minuten das relative Blaximum der Erweiterung erreicht, rechts nach 60 Minuten. Nach

250 Pathobgie and Therapie der Attgenkrankheiien.

f Stunden nahm die Wirkung des Atropin fibwband, jedoch nur f Qr kurze Zeit, da nach 12 Stunden wiederum die Scopoleiuwirkung bedeutender war. Während die AtropinmjdriaeiB durcb Eeerin aufge- hoben werden konnte, gelang dies bei der SoopoleinmydriasiB niemals.

Nach Falchi's (44a) Untersuchung^i yerursacht das sobcutan dem Körper einverleibte Pilocarpin, nachdem die Myosis schon vorübergegangen ist, eine Verkleinerung oder Einschränkung des Accomodationsbereichs, während die Pupille für die yerschiedenen Grade der Lichteinwirkung wieder vollkommen empfindlich und be- weglich geworden ist. Die Einschränkung der Accomodationsbreite nach vorübergegangener Myosis beruht sowohl auf Hinaos- rückung des Nahepunktes als auf Hereinrückung des FempunkteB.

Saltini (154) berichtet über die Resultate der Jequiritybe- handlung von 146 Augen an der Klinik in Modena unter Manfredi^s Leitung. 78 Augen wurden geheilt (58 ®/o) , 34 gebessert und 34 nicht geheilt. 114 Augen betrafen veraltetes Trachom mit oder ohne Pannus, 32 dagegen mehr frische Granulationen ohne Pannus; von letztem heilten nur 10 (31 %), von erstem dagegen 68 (59 %). Seine Arbeit resümiert sich in folgenden Sätzen: 1) die Jequirity- Ophthalraie hat einige Aehnlichkeit mit der Conj. crouposa und diphteritica ; der Grad derselben hängt ab von der Stärke der Ma- ceration, der Zahl der Waschungen und hauptsächlich vom Zustande der behandelten Bindehaut. 2) Die Jequirityophthalmie ist nicht inoculierbar. 3) Bei intakter Homhaut tritt nur dann ein schädlicher Einfluss auf, wenn nicht die gehörige Vorsicht geübt wird. 4) Die Heilerfolge sind meist vollständige, die Behandlungsdauer ist relativ kurz. Bei veralteten Fällen muss die Behandlung nach mehr- wöchentlichen Intervallen wiederholt werden. Frisches Trachom ohne Pannus ist keine Kontraindication, verlangt aber die grösste Vorsicht bei Spitalaufenthalt. 5) Unter den Ersten, welche die Wirkung des Jequirity auf chemischer Basis vermuteten, ist Manfredi zu nennen.

Bampoldi (139) und sein Assistent Gicardi (26) rühmen die Wirkung des Jodoforms in einer Reihe von Krankheiten, so bei Blepharitis ciliaris ulcerativa, bei Tarsitis specifica, bei Thränensack* blennorrhoe nach Spaltung des Sackes, bei Cornealgeschwüren , so lange sie nicht durchgebrochen und Iris vorliegt, da es auf zu Tage liegender Iris gebracht, oft heftige Hämorrhagieen vemrsachte. Auch bei eitrigen Bindehautentzündungen der Erwachsenen und Blen- norrhoea neonatorum soll es von grossem Nutzen sein; fireilioh

GemiBohie Narkose. 251

wurde gleichzeitig 2mal taglich eine LoBnng Yon Nitr. arg. ein- gepinselt«

A 1 b i n i (1) spricht sich an der Hand von sechs auf li e y- mond's Klinik in Tnrin ausgeführten Exenterationen des Bulbus aus den von Gräfe schon geltend gemachten Gründen in günstigem Sinn über diese Operationsmethode aus; er bedauert freilich, dass manches anatomisch-pathologische Material dadurch verloren gehe, welches durch die Enudeation gewonnen wurde. Der Zugang in das Innere des Bulbus wurde wiederholt durch blosse Abtragung der Cornea mit Intaktlassung der Sklera gewonnen und die Con- junctiva durch Tabaksbeutelnaht geschlossen. Derselbe Erfolg der Eliminierung des ganzen Bulbusinhaltes mit Erhaltung der Sklera bei beginnender Panophthalmitis wurde in frühem Jahren auf der Turiner Klinik durch wiederholtes Einführen eines Höllensteinstiftes durch die Hornhaut erreicht, und zwar im Verlauf einer Woche.

Guaita(69) hat die Graf e*sche Exenterationsmethode insofern etwas modifiziert, als er die Sclerotica und mit ihr den Ciliarkörper bis 4 Millimeter hinter dem limbus conjunctivae abtragt, um dadurch die Verletzung des Ciliarkörpers selbst zu umgehen. Nach Ent- leerung des Glaskörpers führt er einen kleinen desinficierten Schwamm in die Bulbushdhle, dreht ihn mehrmals in derselben um und entfernt durch dieses Manöver vollständig Retina und Ghorioidea. Einstreuen von Jodoform und Tabaksbeutelnaht der Gonjunctiva beschliessen den operativen Akt. Brettaue r.]

Noyes (123a) kann die Evisceration des Bulbus um so mehr ebenfalls empfehlen, als er diese Operation ganz ähnlich wie A. Graf e sie angab in den letzten 15 Jahren recht häufig ausführte. Er habe sie anch in seinem Lehrbuch der Augenheilkunde (New-Tork 1881 S. 189) erahnt. Namentlich in gewissen schweren Fällen von PanOphthalmie sollte die Evisceration der Enukleation substituiert werden.

Hansen Grut (72) erwähnt die oft zu grosse Neigung der Operateure zur Enudeation, die unangenehmen Folgen dieser Operation (er bat selbst 2 Todesfälle durch Meningitis gehabt) und die Wahrschein- lichkeit der Beobachtung, dass die sympatische Ophthalmie eine trau- matische Infektion, längs des Nerv. opt. verpflanzt, sei. Er spricht sieb für eine konservative Behandlung aus, verwirft die ursprüngliche Form der Neurotomia opticociliaris und wartet die Resultate von Schweigger 's Resektion des Nerv. opt. ab. Verf. beschreibt die Ezenteratio bulbi (er spült mit Sublimat (1 ^2000) oder Carbol

252 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

(2 100) aus , bestreut die innere Fläche der Sklera mit Jodoform, legt Nähte an, ohne Drainage zu verwenden). Er hat damals (Mai 1885) die Operation 13mal gemacht , Imal bei einem grossen Staphylom, 7mal bei Iridochoroiditis , von welchen 2 traumatische, Imal bei totaler Destruktion der Cornea mit zu befürchtender Panophthalmitis, Imal bei Panophthalmitis in voller Entwicklung (der Verlauf nach der Operation relativ irritationsfrei) , Imal bei Buphthalmie mit frischen intraoculären Haemorrhagien , 2mal bei Atrophia dolorosa mit Verkalkung in der Choroidea, in welchen fallen die Ausschabung wohl schwierig, der Verlauf aber durchaus normal war.

Gordon Norrie.]

Fischer (55) lobt die gemischte Narkose mit Dimethyl-Acetal G^H^oOg und Chloroform 1) für Fälle, bei denen Brechen und Magenkatarrh nach der Operation vermieden werden soll, 2) bei Herzfehlern, Nephritis, Erkrankung des Centralnervensystems etc. und wo überhaupt bei Chloroform allein beunruhigende Zufälle ein- treten und doch weiter narkotisiert werden soll. Das Dimethyracetal hat ein spezifisches Gewicht von 0,87 und siedet bei 64^.

Inouye (91) benützt zum Ausspritzen von Starresten einen D a V i e r sehen Löffel mit Kanal und siebförmigen Löchern an der Spitze, durch welche die Borlösung austreten kann.

[Kuhnt (101a) schlägt folgendes Verfahren zur Anlegung einer Iridektomie aus optischen Zwecken vor: Schnitt von 4 5 mm Breite; die Iris wird in einer Ausdehnung von 1 1^ mm in der Mitte zwischen Pupille und Ciliarrand gefasst, leicht über die Wunde hervorgezogen, und mit einem radiären Scheerenschlage abgetragen. Nunmehr wird gut reponiert, dann mit einer v. Wecker 'sehen pince-ciseau eingegangen und der noch erhaltene Sphinkterenteil, wiederum genau in der Faserrichtung des Gewebes, durchtrennt.

Michel.]

Schmidt-Rimpier (164) kritisiert zunächst die Sa ttl er 'sehen Untersuchungen. Man wisse immerhin noch nicht genau, welcher der Pilze im Thränensack- Eiter der eigentlich pathogene sei. Auch sei die Anwendung von Kulturen bei Beantwortung der Frage, welches Antisepticum das wirksamste sei, nicht ganz richtig. Er erinnert z. B. daran, dass bei der Desinfektion die Feuchtigkeit der Microorganismen eine grosse Rolle spiele, z. B. dem Chlor gegenüber. Ausgetrocknete Pilzkulturen werden durch dasselbe weniger leicht getödtet als feuchte. Versuche mit Thränensack-Eiter selbst seien daher vorzuziehen.

Trockene Sterilisatioii« 253

Cocain mariat. und Salicyl haben fast gar keine desinficierende Eigenschaft. Sublimat 1 : 5000 desinficiere das Thränensacksekret erst nach 5 10 Minuten. Es wird vom Lig. Chlori übertroffen. Letzteres bleibt immer noch das beste und mildeste Desinficiens fürs Auge und wird von Seh. auch bei den Operationen benützt.

Hirschberg (80) schildert u. A. seine antiseptischen Eautelen (Sublimatwaschwasser 1 ^/o , Sublimataugen wasser 0,2 %o , Alkohol absolutus für die Instrumente etc.) und hält dieselben für vorteilhaft.

Sattler (160) empfiehlt ein neues Antisepticum nämlich 0,1 Queksilbeijodid gelost in 1000 Com einer 0,2 %o Sublimatlösung. Diese Lösung übertreffe die 0,2 Voo Sublimatlösung noch wesentlich und rufe dabei nur ganz geringes Unbehagen im Conjunctivalsack hervor,

y ach er (178) fand, dass Quecksilberbijodid mit Jodkalium (jod- hydrargyrate d'iodure de potassium) fünf mal stärkere antiseptische Kraft habe als Sublimat. Er benützt eine Losung von 1 : 12000. Er mischt in einem Glas 0,1 grm Quecksilberbijodid und 0,1 grm Jodkali, fügt 10,0 aq. dest. bei, rührt bis zur Lösung um und giesst dies dann in 12000 destill. Wasser. Das Präparat sei auch billig.

Y. Reuss (144) wendet in letzter Zeit trockenen Jodoform- verband nach den Operationen an. Zuerst wird das fein zerriebene Jodoform ins Auge eingepudert, namentlich auch auf die Wunde. Auf die Lider kommt zunächst Jodoformgaze, dann trockene Watte, dann eine Galicot-Binde. Wird nicht über Schmerz geklagt, so wird der Verband bei Extraktionen erst nach 3 Tagen gewechselt, so dass überhaupt im Allgemeinen nur zwei Verbände während des ganzen Heilungsprocesses nötig sind. Vor dem nassen Borverband, den v. R. frülier applicirte, hat dieser Jodoformverband für grosse Anstalten noch den Vorzug der Bequemlichkeit.

Burchardt (24) wendet jetzt 10% Borsäurewatte statt der vor- her gebrauchten Salicyl watte an, da letztere Husten verursachte. Die Wattelagen auf dem Auge werden dann noch mit lauwarmer ge- sättigter Borsäurelösung, die 1 : 40 000 Sublimat enthält, begossen. Der Verband wird mit derselben Lösung nachher nass erhalten. Schwämme verwendet B. gar nie.

Birnbacher (22) verwertet die Resultate der neueren Bak- teriologie bei seiner antiseptischen Methode, mit der er bei Operationen vorgebt , in der Weise , dass er zunächst sämmtliche zur Operation notwendigen Verbandmaterialien und Glassachen 4 Stunden vor der Operation in einer verschlossenen Blechbüchse . in einem Rohr-

254 Pathologie und Therapie der Angenkrankheiteu.

beck'acben Trockenofen 2 Stunden lang bei 150 160^ sterilisirfc, nachdem die Glassachen noch überdiess Yorfaer in 1 Voo Sublimat gewaschen und mit Alkohol ausgespühlt worden. Die in Anwendung kommenden Instrumente, mit Ausnahme der schneidenden, also Häckchen, Löffel, Spatel und We herrsche Schlinge sind aus Platin gefertigt und werden yor dem Gebrauch in der Flamme eines Bunsen*schen Brenners geglüht, auf eine sterilisierte Glasplatte gelegt und mit einer sterilisierten Glasschale bedeckt. Mit Iris- pincette und Fasspincette, die in ihrem untern Drittheile 3us Platin bestehen, wird ebenso verfahren. Die schneidenden Instrumente werden 1 Stunde in absoluten Alkohol gelegt, mit sterilisierten Mull- fleckchen abgewischt und auf die Glasplatte zu den geglühten In- strumenten gelegt. Auge und Umgebung werden mit Seife und Sublimat 1 : 5000 gereinigt , besonders wird der Ciliarboden gut ge^Lubert. Zur Auswaschung des Bindehautsackes und zur Irrigation des Bulbus während der Operation dient dieselbe Sublimatlösung. Die Erfahrungen mit dieser Methode stehen aber noch aus.

Bosenzweig (148) findet Birnbachers Verfahren zu um- ständlich und empfiehlt, namenÜich für die Privatpraxis , die Ton ihm seit einer Reihe von Jahren befolgte Methode der Reinigung der Instrumente: dieselben werden in eine Mischung yon 40 gr 5 % Borlösung und 30 gr 38^ Spiritus, die zum Sieden gebracht wurde, eingetaucht, Messer und Lanzen 3 5 Sekunden, worauf sie mit »reinem Linnen c abgewischt werden und so noch einige Mal nach einigen Minuten. Die übrigen Instrumente werden langer aber auf ähnliche Weise gereinigt.

Nieden (122) empfiehlt die galvanokaustische Behandlung auch im Femern zur Reinigung der Stellen, an denen heisse Eisen- oder Stahlpartikel die Hornhaut getroffen und die gewöhnlich einen braunen, fälschlich sog. Rostring zeigen. Die vollständige Reinigung und Heilung lasse sich mit der Glühschlinge rascher erzielen als mit andern Verfahren. Er schildert ferner die Resultate der Galvano- kaustik bei einem weitern Hundert von Fällen.

Fröhlich (57) schildert die verschiedenen Galvanokauter, erklärt den Gebrauch des von ihm konstruierten Instrumentes und empfiehlt das Verfahren namentlich auch zur Behandlung des Trachoms, indem mit der 'Glühnadel in die einzelnen Follikel gestochen wird. Nur in der üebergangsfalte warnt er nicht durch lange Brandlinien die perlschnurartig an einander gereihten Follikel zu za^stören. Auch zur Heilung des Pannus trachomatosus leistet die Glühschlinge

Gleidiseitige Anwendimg von Merknr und Jodkali. 255

gute Dienste, indem entweder die einzelnen Gefisse desselben am Comea-Rand durchgeglüht oder der ganze Hornhautrand Peritomie- artig umzogen wird. Auch bei Keratitis ulcerosa benutzt Fr. den Galvanokauter mit grossem Vorteil (zusammen mit Eserin statt Atropin) ebenso bei Keratitis fascicularis etc. und endlich hat Fr. neuestens auch kleine Irisvorfälle mittelst des Galvanokauters be- seitigt. Experimentelle Untersuchungen zeigten, dass beim Frosch die galvanokaustische Betupfung der Cornea fast gar keine Entzündung hervorruft.

Dantziger (32) empfiehlt die Massage bei Behandlung älterer Hornhauttrübungen, auch solchen bei granulöser Bindehautentzündung. Er liess manchmal der Massage eine Abrasio corneae yorausgehen. Zehn Krankengeschichten erläutern die Methode und zeigen deren gute Wirkung.

[Sowohl Pierd'houj (137) als Denti (85) haben mit der Augendouche den konstanten Strom in eigenen Apparaten in direkte Verbindung zu bringen gesucht und erwarten von der kombinierten Anwendung dieser Mittel auf das cocainisierte und durch einen Sperrelevateur offen gehaltene Auge gute Erfolge bei Muskelparalysen, Intoxikationsamblyopieen , Atrophieen des Sehnerven etc. Die Re- sultate sind abzuwarten. Brettauer.]

Boussanow (150) erwähnt, dass im südlichen Russland sich auf sehr feuchtem Boden ein Dorf befinde, wo alle Frühjahr fast alle Einwohner von Hemeralopie befallen werden. Das »Gel gegen die Blindheitc , wie dort der Fischthran geheissen wird , heilt die Affektion sicher. Es genügt oft ^ Pfund, in 2 Tagen genommen, zur Heilung, manchmal muss die Dosis wiederholt werden.

[K i e r (96) beschreibt die Massage und die Resultate der Be- handlung von 170 Fällen auf der Klinik Dr. Ghristensen's (Kopen- hagen). Er empfiehlt die Massage bei chronischer Hyperaemia con- junctivae, Conjunctivitis chron. und ihren Folgen (Ectropium), bei Trachoma chron. und ihren Folgen.

Wulfsberg (187) empfiehlt die gleichzeitige Anwendung von Merkur und Jodkali in solchen Fällen, in welchen Jodkali allein die Krankheit nicht .bekämpfen kann. Später erwähnt Verf. einen Fall von Baumeister, in welchem die Conjunctiva bei gleich- zeitiger Anwendung der zwei Mittel kauterisiert vnirde. Verf. meint, dass das Kalomel hier mit Sublimat verunreinigt wäre. F a y e (52), Kaurin (94) und Thoresen (177) erwähnen mehrere Fälle, in welchen die Gonjunctiya kauterisiert wurde, während das Kalomel

256 Pathologie und Th^papie der Aogenkrankheiieü.

ganz sicher nicht verunreinigt war. Endlich erzählt Vetlesen (180), dass nachdem er Kauterisation bei einem Kinde gesehen hatte, er die Applikation des Kalomels anf seinem eigenen Ange ohne gleich- zeitige Anwendung von Jodkali versuchte, und dass seine CSonjunctiva dadurch doch kauterisiert wurde. Er meint daher, dass ein Teil des Kalomel durch die chlomatriumhaltige Thranenflfissigkeit in Sublimat Qbergeftihrt war. Gordon Norrie.]

Pathologie nnd Therapie der Augenkrankheiten.

Specieller Teil.

B^ehnnsen der Augenkrankheiten zu Krankheiten

des übrigen Organismus.

Referent: Prof. Dr. Michel. a) Allgemeines.

1) Jacobson, Beziehungen der Verftnderungen und Krankheiten des Seh- organs zu Allgemeinleiden und Organerkrankungen. Leipzig. W. Engel- mann. 188 8.

2) Schweigger, Ueber den Zusammenhang der Augenheilkunde mit an- deren Gebieten der Medioin. Rede, gehalten zur Feier des Stiftungstages der milit&r-Srztlichen Bildungsanstalten am 2. August. Berlin. Hirschwaid. (Enth&lt nur Bekanntes ttber die MikroorganiBmen bei Xerosis nnd Blen- norrhoe der Bindehaut sowie die antiseptischen Eautelen; die optischen Ansehungen werden in ihren Beziehungen zum Sehenlemen besprochen.)

Jacobson (1) bespricht nach einer Einleitung, welche nur Bekanntes über den »Gesichtssinne, die »Bewegungc, die >Blut- und Lymphbahnen €, enthalt, im speciellen Teile die yorhandenen Er- krankungen und Funktionsstörungen des Auges, bei welchen All- gemeinleiden und Organerkrankungen zur Beobachtung kommen. Auf diese Weise werden abgehandelt: 1) die Retina, Entzündung der Retina ; 2) Nervus opticus ; 3) Amblyopie und Amaurose, Augen- muskeln, Krankheiten der Orbita; 4) Krankheiten des üvealtractus, Chorioidea, Iris; 5) Refraktion und Akkommodation; 6) die Pupille; 7) Glaskörper und Linse; 8) die Cornea; 9) die Krankheiten der Sklera; 10) der Thränenapparat und die Conjunktiva; 11) die Augen-

J«kfMb«iioht 1 OphthAlmologle. XYI. 1886. 17

258 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

lider. Im Schlusswort (12) wird besonders die Unvollsiandigkeit der Kenntnisse nnd die Notwendigkeit betont, durch gemeinschaftliche Arbeit aller Kliniker die Häufigkeit der Teilnahme des Auges an verschiedenen Körperkrankheiten festzustellen.

Im Interesse der Sache kann der Ref. nicht umhin, sein Be- fremden darüber auszudrücken, dass J. von den zahlreichen Beob- achtungen , welche vom Ref. in seinem im J. 1884 erschienenen Lehrbuche in Bezug auf den Zusammenhang von Augenerkranknngen mit Allgemeinleiden niederlegt worden sind, nicht die geringste Notiz nahm. Die Erfahrungen sind vom Ref. durch zahlreiche, in Gemein- schaft mit hervorragenden deutschen Klinikern gemachte klinische und weiter durch patholog.-anatomische Untersuchungen gewonnen worden; allerdings sind nicht alle zuvor besonders veröffentlicht worden. Gewiss wird Jeder, welcher ein medicinisches Gebiet in auaammenh&agender Weise bearbeitet, es als seine Pflicht betrachten, die neueste medicinische Literatur zu berücksichtigen.

b) Allgemeine Ernährnngsstörnngen.

1) Litten, M. und Hirsohberg, J., Ein Fall von totaler doppelseitiger AmauiOBe im Verlaufe einer leiohten Anämie. Berlin, klin. Wocheaschr. Nr. 30. S. 476.

2) Maokenzie, St., Diffuse papillo-retinitis due to chloroeia. Brii. med. Journ. I. p. 328.

8) Nettlesbip, Diabetic retinitis. Iledio. Times and Gas. 11. p. 855. (Ophth. soo. of the onited kingdom.)

4) The dissappearance of diabetio cataraot Ibid. I. p. 689. (Ophih. So- ciety of the united kingdom. 14. Mai.) (Angeblich nach Gebraneh von Karlsbad«)

5) Wiesinger, F., üeber das Vorkommen von Entsöndung der Iris und Cornea bei Diabetes mellitus, v. Qraefe*8 Arch. f. Ophth. XXXI. 4. 8. 203.

Litten (1) und Hirschberg (1) beobachteten bei einem 15j. Madchen mit den Erscheinungen einer leichten Anämie eine doppelseitige Stauungspapille mit Amaurose. Bei guter Ernährung besserte sich das Sehvermögen und entsprechend der Besserung des- selben ging die Schwellung der Eintrittsstelle des Sehnerven voll- ständig zurück. Anfänglich waren noch centrale Skotome vorhanden, die aber täglich an Umfang abnahmen.

Mackenzie (2) beschreibt einen ophth. Befund bei ein^n 2(>j. Mädchen, der grosse Aehnlichkeit mit einer sog .Nenro-Retinitis

InfektioDskrankheiten. Si59

albtuninurioa darbot. Die Papille zeigte sich stark geschwellt, in der Umgebung weissglänzende Plaques, in dem linken Auge eine radiäre Anordnung von weissen Flecken in der Gegend der Makula. Pas linke Auge war blind, das Sehvermögen des rechten Auges be- deutend herabgesetzt. Eigentümlicher Weise wird die Erkrankung der Äugen mit Chlorose in Verbindung gebracht. Die Allgemein- Untersuchung hatte ein negatives Ergebniss. ESn Oehimtulnor wird desswegen ausgeschlossen, weil keine Gehirnerscheinungen z. vor- handen waren, (früher bestand aber Kopfschmerz I)

Nettleship (3) meint, dass die diabetische Retinitis sich von der albuminurischen durch eine unregelmässige Anordnung der weissen Plaques in der Makula und durch eine gelbe Färbung der Flecken unterscheide. In dem beobachteten Falle bestand auf der andern Seite Katarakt.

e) Infektionskrankheiten.

1) Alexander, Iritis serosa und Varicella syphilitica. Geittralbl. f. prakt. Aagenfaeilk. April. S. 105 (siehe Absohnitt: »Krankheiten der Irifl«).

2) Baas, Periodischee Blaasehen als einzige Erscheinang eines larvierien Wechselfiebers. Elin. Monatsbl. f. Angenheilk. S. 240. (Jeden 2ten Tag trat Morgens von 10 12 Dhr Blausehen auf; Heilung durch Chinin.)

3) B a c c h i , 8ur la sypbilis pr^coce des membranes profondee de Toeil. Ball. Clin, nation. opht de Thosp. d. Quimte-Vingts. IIL p. 40 und Bau. et m4m, Soc. fran9. d*ophi III. p. 98.

4) Baker, A. W. W. and J. B. Story, Hereditary Syphilis, dental mtel- formations, and diffuse interstitial keratitis. Ophth. Review, p, 321.

5) B a Q Uli S., Kasoistische Beiträge «ur Kenntniss der extragenitalen Initii^ Sklerose. Vierteljahrsschr. f. Dermat. und Syphilis. S. 97.

6) Bayer, üeber Veränderungen des Augenhintergmndee bei Sepsis. Tageb). d. 58. Versammlung deutscher Naturf. und Aerzte in Strassburg i. 6. S. 120.

7) Bisserie, F., Iritis b^^do-syphilitique (gommes irieunes) chea an en- fant de siz-mois. Ann. m^.*chir. fran^ et Strang. I. p. 202.

8) Bnrchardt, Syphilitische Iritis in sekundärer und in tertiärer Form bei demselben Individuum; doppelseitiges Glaukom ia Folge seknndärier syphilitischer Iritis. Charitä-Ann. 1883. Berlin 1885. X. p. 555. (Nichts weiter Bemerkenswertes.)

9) C a m ö , M. , La Qaeratitis parenquimatoea estriada 6 de la sffilis secun- daria. Glinic. oftalmol. de la dispcnsaria de Santa Rosa Santiago de Chile. L

10) Clagb orn e, J. H. jr., Diffuse, interstitial, parenchymatous or syphilitic keratitis. Gaillard^s med. Journ. New-York'. XI. p. 857.

11) Courtade, A. , Synehisis dtinoelant et Syphilis. Union ttM, XXXIX. p. 17. (Einseitige Synchysis, einige hintere Synechien, entere bei dem 67j. Mann wohl ohne Zusammeahang mit der Lues.)

17*

260 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiien.

12) Dagoillon, Amblyopie syphilitiqne. Bullet, de la cliniqne nat opht de rhospice des Qainze-Vingts. p. 131. (unklarer Fall , der bei genauerer Beobachtung möglicherweise als Hysterie au&ufassen war.)

12a)Fendick, 6., On the association of Ophthalmia neonatorum with joint-disease. Brit. med. Journ« II. p. 830.

13) F o u r n i e r , De la syphilia här^taire tardive. La k^ratite interetitielle. Recueil d*Opht. p. 705.

14) Frank H. Hodges, Thrombosis of retinal artery occnrring during convalescence from. scarlatina. Ophth. Review. IV. p. 296. (Bild der Embolie der Art. centralis retinae bei einem 18j. Mädchen ; Tollst&ndige Er- blindung rechte, ohne ersichtlichen Grund wird eine Thrombose angenommen.)

15) Giünfeld, Demonstration einer interessanten Syphilisform. Wien. med. Presse. Nr. 49. (Sitzung des Wiener med. Doktor-Kollegiums vom 23. Not.)

16) Henius, Doppelseitige Erblindung in Folge von Paerperalinfektion. (Mit einem Zusätze von fiirschberg.) Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. Mftrx.

17) He noch, Mitteilungen aus den Diphtherie-Epidemien der Jahre 1882 und 188S» Charit^Annalen. *X. S. 490. (»Die ConjunctiTapalpebr. wurde sehr selten und zwar fast nur in der septischen Form befallen.«)

18) Hirschbergi Beiträge zu den embolischen Erkrankungen des Auges. Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. Februar.

19) B 0 tz, F. C.y A case of choroiditis following typhoid fever. Americ Joum. of Ophth. p. 222. (Ein Fall von einseitiger Entzündung der Iria und der Chorioidea mit Glaskörpertrübungen, angeblich nach einem »Typhoid«.)

20) J e B s 0 p , Contraction of the field of vision in dipbtheritic paralysis. Med. Times and Gaz. II. p. 856. (Ophth. soc. of the united kingdom.) (Bei einem Kinde (1) mit diphtheritischer Lähmung Gesichtsfeldbeechränknng.)

21) Jones, £. W., Retinal hemorrhage in malarial fevers. Med. Bec. New- York. XXVIL p. 705.

22) L e d d a , 8. A., Ambliopia bilaterale temporanea da infezione malarioa. Spallanzani. XIV. p. 201.

22a)Lacas, C, Gonorrhoeal rheumatism in infants from purulent Ophthalmia.

Brit med. Joum. I. p. 429 und H. p. 57. 22b) Association of Ophthalmia neonatorum with joint-disease. Ibid. IL

p. 699.

23) Magnussen, L., Zur Diagnose und Kasuistik der Aotinomykose. Inaug.- Dias. Kiel. (L&hmung des M. orbioularis, durch oi>eratiyen Eingriff ver- anlasst.)

24) M e i g h a n , A., Notes on syphilitic eye affections. Med. Times and Gas. I. p. 5.

25) Mendel, Ueber diphtheritische Lähmungen. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 8. (Sitzung d. Berliner med. Gesellsoh. vom 11. Februar.)

26) Zur Lehre von den diphtheritischen Lähmungen. Neurolog. Gentralbl. Nr. 6.

27) Netolitzky, Scharlach und Blattern an einem Individuum oder Pro- dromalexanthem der Variola? Prag. med. Wochenschrift. Nr. 46. (An- geblich bei einem 15 Monate alten Kinde Auftreten einer Pustel auf der linken Hornhaut bei Blatternezanthem an Gesicht, Händen und FOssen.)

Yeränderangen des Auges bei Puerperalfieber. 261

Oliver, Report of a case of interstitial keratitis in a snbjeot with pro- bable herediiary Syphilis. Maryland med. Jonm. XII. p. 76.

29) Ottava, Jg., Elinikai közlem^oyek : Torok-diphtheritis ut&n t&madt alkalmazkod&si b^nnl&s esete. (Ein Fall von Acoomodations-Lähmung nach Diphteritis faucium.) Szem^szet. S. 12.

30) 0 1 1 0 1 e n g h i , 8., La cheratite interstiziale sifilitica di Hutchinson. Tesi di Laurea. Crazz. d. Cliniohe. 2^ Sem. Nr. 25 u. 26.

81) Peok, £. S.» Double gumma of iris, and its early manifestation. Joum. cntan« & ven. diseases. New- York. III. p. 202.

32) B e y n o 1 d 8 , D. S., Syphilitic keratitis with uloeration of the larynz« Phila. med. Times. 1884—5. XV. p. 351.

33) R i e d 1 , J., Ein Fall von plötzlicher beiderseitiger Erblindung durch Variola« Wien. med. Presse. Nr. 11.

34) Rombro, Ein Fall von Intermittens mit Amaurose. Boussk. Medicina. Nr. 20. (Mehrtägige Erblindung, welche nach Chiningebrauoh vollständig verschwand.)

1 35) S e e 1 y , A second case of serous effusion into the vitreous humor , pro- ! bably due to malaria. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-first

; meeting. p. 64 und Americ Joum. of Ophth. IL p. 161. (Hält das Vor-

i kommen f&r nicht selten.)

36) Trousseau, Iritis h^r^o-syphilitique ohez nn enfant de six mois. Annal. de Dermat. et syph. July 25. VI. p. 415.

37) ühthoff, W., Ein Fall von Lähmung aller Augenmuskeln nach Diph- theritis fiiucium. Neurolog. Gentralbl. Nr. 6.

38) Watson Spencer, Intra-ocular Gumma. (Ophth. society of the united kingdom.) Ophth. Review, p. 219.

39) On a case of intraooular gumma in a child aged six years, whose history pointed to inherited syphilis. Lancet. I. p. 1085. (Im Titel das Bemerkenswerteste enthalten.)

40) Williams, Iritis relieved by cholera morbus. St. Louis med. and snrgic. Joum. XLVIII. p. 336.

41) Iritis cured by an attack of cholera morbus. Ibid. p. 246.

42) Zatvornicki, A. , Ueber Qelenkrhenmatismus im Qefolge der Oon- junktival-Blennorrhoe. Westnik ophth. Mai Juni

43) Z e i s s 1 , M. v., üeber Lues hereditaria tarda. Wiener Klinik. Juli. Heft 7. (Verf. tritt f&r das Bestehen einer Lues hereditaria ein und meint, dass die Keratitis parenchymatosa nur in seltenen Fällen durch Lues entetflnde.)

B i e d 1 (38) beobachtete bei einem Falle von Purpura variolosa nach eingetretener Frühgeburt eine plötzliche Erblindung. Eine ophth. Untersuchung wurde nicht vorgenommen , makroskopisch nichts an der Netzhaut etc. wahrgenommen, mikroskopisch fanden sich »an dem linken der Lamina cribrosa benachbarten Teile des N. opticus massenhafte Ansammlungen von Rundzellen in der Umgebung der den Sehnerven durchsetzenden kleinen Gefass6.€

Bayer (6) beobachtete bei einer Reihe Ton Puerperalfieberfallen

262 Pathologie und Therapie der Aogenkrankheiteii.

im Winter 1880/81 ausnahmslos Veiändenmgen des Angenhinter- gmndes, welche sich ebenfalls bei mehreren Wöchnerinnen mit nicht septischen Erkrankungen fanden. Von nicht septischen Affektionen des Augenhintergrundes wurden konstatiert: eine Tuberkulose der Chorioidea sowie eine albuminurische Neuro-Retinitis. Die hämor- rhagische Retinitis findet sich sowohl bei Sepsis wie bei andern Krankheiten, wie bei Anämie nach schwerer Placentarlösung , bei Cervizcarcinom. Bei sicher konstatierter Sepsis sind die Blutungen als ungünstiges Zeichen aufeufassen. Die Retinitis septica (Blutungen und weisse Plaques) ist dann path(^omisch f&r Sepsis, wenn andere Erkrankungen, wie Nephritis, Diabetes, Leukämie ange- schlossen sind. Sie kommt sowohl bei der phlebitischen wie bei der lymphangitischen Form des Puerperalfiebers vor, und ist prog- nostisch nicht absolut ungünstig. Die Panophthalmie geht bald nur Yon der Cühorioidea bald von der Retina aus. Es handelt sich alsdann um eine ulcerose Endocarditis als Mittelglied. In einem Falle yon Gervixcarcinom, Uterus duplex und doppelseitiger Salpingitis war eine akute eitrige Chorioiditis durch eine ulcerose Endocarditis verursacht.

Nach einer manuellen Entfernung einer Placenta nach voraus- gegangenem Abortus trat, wie Henius (16) mitteilt, hochgradiges Fieber und ohne anderweitige lokale Erscheinungen eine Phlegmone des rechten Handrückens auf. Nach 7 Tagen erkrankte das rechte Auge und entleerte sich aus der Skieraloffiiung eine eitrig^seröse Flüssigkeit. Nach ungefähr 3 Wochen war, wie Hirschberg berichtet, im linken Auge nach aussen unten eine mächtige blau- graue Infiltration im Glaskörper, vielleicht auch Netzhautabhebung nachzuweisen. Rechts waren die Erscheinungen einer regressiven Panophthalmie ausgeprägt.

Hirschberg (18) bringt 8 Beiträge zu den embolischen Er- krankungen des Auges, nämlich : 1) einen Fall von septischer Embolie des linken Auges bei einem IBj. Mädchen, welches vor 2 Jahren einen akuten Gelenkrheumatismus und Mitralisinsufficienz acquiriert hatte. Es erkrankte neuerdings unter Fiebererscheinungen, Schmerzen in beiden Kniegelenken, etc. ; Exitus lethalis. Die Obduktion wurde verweigert; die Diagnose war auf Endocarditis ulcerosa gestellt worden; 2) Ein Knabe von 18 Monaten wurde von sehr schwerem akutem Gelenkrheumatismus befallen, und im Verlaufe desselben von einer Erkrankung beider Augen, v. Graefe stellte die Diagnose auf Iridochorioiditis. 16 Jahre später fand H. diesen Fall als eine gebeilte rheumatische Embolie bezeichnet. Abgesehen von hinteren

Blennorrhoe mit Rheumatismtis. 268

Synechien zeigte sieh rechts die Linse nach unten laxiert und schicht- starahnlich getrübt. Arteria nasalis inferior als weisser Faden sichtbar, von der Papille nach oben und unten ziehen Bindegewebs- streifen in die Netzhaut hinein ; an der Peripherie des Augenhinter- grundes schwarze Herde. Links fehlen die YerauderuDgen der Linse und der Arterie. 3) Als partielle blande Netzhautembolie werden folgende Falle aufgeführt: a) 17j. Mädchen, Embolie der Arteriola temporalis superior, Insufficienz der Mitralis; b) 55j. Fraulein, par- tielle Embolie der Arteriola temporalis inferior, letzte erscheint als weisser ITaden. Hypertrophie des linken Ventrikels, Rigidität der Carotiden, starke Schlängelung der Temporalis; c) ISjähr. Fräulein Embolie der Arteriola temporalis inferior, Stenosis ostii venosi sinistri und Insuff. yaly. mitralis; d) 28j. Fräulein, der untere Ast mit seinen beiden Zweigen ist fadenförmig und ohne sichtbare Reflexstreifen; Allgemeinuntersuchung fehlt; e) 24j. Fräulein, »die Arteriola temp. infer. ist verdünnt und zeigt weisse Einscheidung ; auch die tempo- ralis sup. ist verdünnt;« »Herz und Urin anscheinend normale. Es gibt noch ein anderes Krankbeitsbild , das wohl auf partielle blande Embolie der Art. central, ret. vielleicht der makulären Aeste! bezogen werden kann; es ist häufiger als das erstgenannte und durch ein centrales Skotom charakterisiert. Ein Beispiel davon statt vieler:« Bei einem 69j. Patienten »grauliches Oedem in der Netz- hftutmitte mit kirschrotem Fleck. Keine Hauptarterie verschlossen. Hypertrophie des linken Ventrikels. Urin normal. Jodkali.«

Lucas (22a und b) beobachtete in ausführlich mitgeteilten fällen von Blennorrhoea neonatorum beider Augen eine schon kurze Zeit nach dem Auftreten der Blennorrhoe entstehende Schwellung von Gelenken, welche Erkrankung als ein gonnorrhoischer Rheuma- tismus aufgefasst wird.

Auch F e n d i c k (12a) beobachtete einen Fall von 3 Tage nach der Geburt entstandene Blennorrhoea neonatorum, in deren Verlauf und zwar 3 Wochen später eine linkseitige Enieschwellung aufigetreten war.

Zatvornicki (42) teilt folgende 2 Fälle mit: in dem 1. Falle war eine Blennorrhoe beider Augen im Gefolge einer Blen- norrhoe der Urethra entstanden und nach einigen Tagen gesellte sich eine Entzündung des linken Handgelenkes hinzu. In dem 2. Falle veranlasste eine Blennorrhoe bei einem Neugeborenen eine Entzün- dung des rechten Ellbogen- und Handgelenkes. Die Mutter des Kindes wurde am 3. Tage nach der Geburt von einer schweren Pa-

264 Pathologie and Therapie der Aogeiikrankheiteii.

rametritis befallen und Krankheit der Motfcer sowie des Kindes wurde anf die Oonococcns-Infektion geschoben.

Trousseaa (36) teilt folgende Krankengeschichte mit: Eiie Fran wnrde 14 15 Monate vor der Entbindung von ihrem Manie, der vor 24 26 Monaten einen Schanker acqniriert hatte, inficiert. Das Kind kam gesund zur Welt, im Alter von 5^ Monaten ent- wickelte sich eine syphilitische Iritis, zugleich zeigte sich am Afler ein Syphilid.

Peck (31) beobachtete ein doppelseitiges Gumma der Iris 5 Monate nach dem Auftreten des Initialaffektes mit einem pustnlosen Syphilid auf Gesicht, Arm, Beinen und in geringem Grade auf dem Stamm. Heilung unter specifischer Behandlung.

Fournier (13) fand unter 212 Beobachtungen von heredi- tärer Syphilis 88 Falle von Keratitis interstitialis , schätzt die Dauer des Verlaufes desselben auf 6 10 Monate, selbst auf 12 18 und be- tont die Möglichkeit von Recidiven.

B a ke r (4) und Story (4) stellten 50 Fälle von parenchymatöser Keratitis zusammen, allerdings in einer sehr kurzen und durchaus nicht erschöpfenden Weise. Vorzugweise fehlen genauere allgemeine Unter- suchungen, deren Resultat als weiterer Beweis fBr die syphilitische Heredität anzunehmen wäre. Das Hauptaugenmerk richteten die Verf. auf die Beschaffenheit der Zähne und fanden sich dieselben in der weit grösseren Anzahl der Fälle charakteristisch yeiändert.

[Ottolenghi (30) weist an vier von ihm auf B o n o *s Kli- nik in Turin beobachteten Fällen nach, dass die vorhandene Kera- titis interstitialis als Zeichen hereditärer Syphilis aufgefasst werden müsse, da letztere teils in andern Formen noch an dem Patienten sichtbar war, teils die stattgehabte Infektion der Eltern direkt oder indirekt eruiert werden konnte. Brettaue r.]

M e i g h a n (24) berichtet zunächst aber einen Fall von pri- märem hartem Schanker an dem linken untern Lide mit Schwellung der SubmaxiUardrüsen und allgemeinen syphilitischen Erscheinungen. Der Patient hatte sich dadurch inficiert, dass er den Schanker eines Andern einige Wochen vorher verbunden hatte. Als syphilitische Er- krankungen des Auges überhaupt werden aufgeführt: Iritis, Irido- chorioiditis , Chorioiditis, Retinitis, Hyalitis, Periostitis, Comeo-Iritis und parenchymatöse Keratitis.

Baum (5) beobachtete bei einem 18j. männl. Individuum eine Initialsklerose am inneren Augenwinkel am Uebergange der Haut in die Bindehaut in der Form einer etwa ^ cm gegen die Nase zu sich er-

BiphtheriÜBohe L&hmungen von Augenrnnskeln. 265

streckenden wallartigen Infiltration , über welcher die Haut intensiv gerötet war und die sich hart anfiihlte. Der äusserste Teil der- selben war exulceriert und blutete bei leichter Berührung. Schwellung der Eörperlymphdrüsen besonders der cervikalen und subnaaxillaren mit naehfolgendem makulösem Syphilid war yorhanden. Patient arbeitete mit einem Manne, der mit einem Ulcus specificum behaftet war, in einer Werkstatte zusammen und benützte mit ihm dasselbe Handtuch. Grünfeld (15) demonstriert einen Patienten, der vor unge- fähr 1 Jahr eine schwere Syphilis acquiriert hatte. Zuerst ent- wickelte sich eine Rupiaform nebst Geschwüren an den Tonsillen, dann ein zerfallendes Gumma an dem rechten oberen Lide, nach 12 Tagen ein gleiches am linken unteren, und gummöse Geschwüre in der Urethra, später ein perforierendes Geschwür am weichen Gummen und schliesslich Schwellung des Funiculus spermaticus.

Uhthoff (37) beobachtete bei einem lOj. Knaben zuerst eine doppelseitige Akkommodationsparese, später trat eine vollkommene Lahmung aller Augenmuskeln hinzu, mit leichter Ptosis und einer ganz geringen Beweglichkeit des linken Auges im Sinne des M. rectus extern. Die Akkommodationsparese heilte und die Beweg- lichkeit des Auges stellte sich wieder ebenfalls verhältnissmässig (nach c. 4 Wochen) rasch im Sinne der associierten Bewegungen Dach rechts, links, oben und unten her. Der Sphincter pupillae war intakt, der Sitz der Erkrankung wird central gesucht;.

Mendel (25 und 26) berichtet über einen Fall von diphtheri- tischen Lähmungen bei einem 8j. Knaben. Beiderseitige Ptosis, rechts Parese des M. rectus extemus, superior und inferior, Paralyse des M. rectus internus, links Parese der geraden Augenmuskeln. Keine Ak- kommodationsparese. Angeblich sollen im Okulomotoriuskem die Zellen im Vergleich mit denen von normalen Präparaten auffallend gross, wie geschwellt erschienen sein. Die Veränderungen in der peripheren Paserung der Oculomotorii (rechts stärker ausgesprochen als links) werden folgendermassen beschrieben: 1) »der Querschnitt erscheint auffallend rot, die Markscheide hatte also das Garmin aufgenommen, c 2) »In einer Anzahl von Markscheiden ist ein Axencylinder nicht zu erkennen; 3) die Yorhandenen Axencylinder variiren in Bezug auf ihren Durchmesser in ganz auffallender Weise; 4) »Zwischen den Nervenfasern treten hier und da schollenartige, unregelmässig ge- formte, rot gefärbte Gebilde hervor ;€ 5) an manchen Stellen zeigen sich in abnorm grosser Zahl die Kerne des Endoneuriums, femer grosse Zellen mit stark kömigem Inhalt.

266 PaUiolagie nad Therapie der AngeDkrankheiten.

d) Intoxikationen.

1) Ayres, S.O., Amblyopia alcoholica and Tobacco Amblyopia. Americ. Jonra. of Ophtb. II. p. 91. (Nichts bemerkenswertes; die Fälle sind wenig genau antersacht.)

2) Bert, F., Intozication ohronique par le ohloroforme. Comp* read. d. sdance. de la soc. de bioL Nr. 80.

3) B r 0 a a r d e 1 , P. et L o y e , P., Reoherches sor Tempoisonnement par Thydrog^ne salfur^. Compt rend. CI. Nr. 5. p. 401. (Mydriasis, Ex- ophthalmas, Verschwinden des Papillarreflexes, Anästhesie der Hornhant)

4) Cheatam, W., Eye clinic. Americ. Joum. of Ophth. p. 102. (Fälle von Herabsetsong des Sehvermögens, angeblich dnrch Alkohol oder Nicotin veranlasst.)

5) Golem an, W. F., Does tobacco prodnce amblyopia? Maryland med Journ. Balt. XII. p. 871 and Chicago, med. Jonm. Ezam. LI. p. 216.

6) ConrsserantyDa traitement et du diagnostic des amblyopies toxiques (alcolo-nicotiennes) par les injections sous-catanto de chlorhydrate de Pilocarpine. Archiv. d*Opht. p. 179. (Soci^t^ fran^. d'Opht) u. Gas. des höpit. Nr. 20. (Unmittelbare Verbesserung des Sehvermögens.)

7) Demme, Fall von zufälliger Atropinvergiftung. XII. Ber. über die Thätigkeit des Jenner^schen Einderspitals in Bern. S. 47.

8) Dunoyer, Aphasie transitoire toxique la suite de IHngestion de la santonine). Gaz. m^. de Paris. Nr. 39.

9) F e d d e r s e n , M., Beitrag zur Atropinvergifbong. Inaug.-Digs. Berlin. (Siehe vorj. Ber. S. 318.)

10) Filehne, ü., Ueber die Entstehungsart des Lichtsiaubes , der Staar- blindheit und der Nachbilder. Zugleich ein Beitrag zur Lehre von der chronischen Tabacksvergiftung. v. Graefe*s Archiv f. Ophth. XXXI. 2. S. 1. (Siehe Abschnitt: »Physiologie des Auges«.)

11) Flury, Zur Kasuistik der Fleischvergiftung. Schweizer Korresp<md.-BI. Nr. 8 und 9.

12) Frost, Poisoning by bisulphide of carbon and chloride of sulphur. Med. Times and Gaz. I. p. 129. (Ophth. society of the united kingdom. January. 8th.) (Bericht über das Vorkommen von Amblyopie, Neuriüs und Atrophie des Sehnerven bei Kautschuckarbeitem , ohne etwas Neues zu bringen.)

13) Hubert, R., Ueber Xanthopie verursacht durch Pikrinsäure. CentralbL f. prakt. Augenheilk. März. S. 70.

14) Hirsch feld, 5 Fälle von Fischvergiftung mit 3 Todesfällen. Viertel- jahrschr. f. gerichtl. Medic XLIII. 2. 8. 283. (Nach Genuss von Häringeo Ptosis und Pupillenerweiteruug ; Exitus lethalis.)

15) Jan, Paralysie du nerf moteur oculaire commun d*origine nicotiniqne. Recueil d*Opht p. 98. (Einseitige Oculomotoriusparese bei einem 41^. Manne, welche wegen Abwesenheit anderer Krankheitserscheinungen mit dem reichlichen Genuss von Tabak in Verbindung gebracht wird.)

16) Je an ton, Tentative de suicide, empoisonnement avec 90 grammes de teinture de digitale; guerison en huit jours. Gaz. des h6pit. Nr. 56. p. 441.

Vesgiftang mit Digitalistinktor. 267

17) Oliver, Th. , A olinical leoture on lead poiBoning. Brit med. Journ. IL p. 481.

18) Parisotti et Melotti, ün cas d*atrophie des deox papilles par intozication satnrnine. Recaeil d*Opht. p. 520. (In aetiologischer ße- aehnug nnklarer Fall; anaser Sehneryenatrophie Veränderung der Wan- dangen der Retinalgef&aae and linka Ghorio-Retinitis der Macula.)

18a) Contribnto allo studio della amaurosi satumina. Gazz. d. osp. Milane.

VI. p. 683, 691, 700. 18b) Pontoppidan, Referat og kritik af et par nyere ophthalm. arbejder.

Hoep. tid. p. 709.

19) Rampoldi, Della ambliopia nicotinica. Annali di Ottalm. XIV. p. 118.

20) Della ambliopia nicotinioa. Pavia.

21) Schroeder, Tb. y., Beitrag zur Kasuistik und Literatur der Ambljopia satumina. ▼. Graefe*s Arch. f. Opbth. XXXI. 1. S. 229.

22) Schwarzbach, B., Amblyopia alcoholica. Australas. med. Gaz. IV. Nr. 5. & 127. (Referat über schon yerOffentlichte Arbeiten von übt ho ff und Anderen.)

23) Seile, 8ur un cas d'empoisonnement par le sulfate d*atropine. Bullet, g^. de thärap. p. 561.

24) W a d 8 w 0 r t h , 0. F., Double optic neuritis and ophthalmoplegia frora lead poisoning; complicated by typhoid fewer. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-first meeting. p. 50, Boston med. and snrgic. Journ. Okt. p. 340 und (Americ. ophth. society) Americ. Journ. of Opht. II. p. 161. (Oj. Knabe; Ausgang in Atrophie der Sehnerren mit vollständiger Herstellung der Augenbewegung, Aetiologie unklar, aogeblich wurde Blei im Urin gefunden, und die Intoxikation soll durch das Trinken von Wasser aus einer Gisterne entstanden sein, in welcher ein Bleirohr lag.)

25) W e b e r , G , De ramblyopie satnmine. Th^e de Paris, (unwesentliches ; die vorfibergehende Amaurose wird auf einen Krampf der Arterien be- zogen, die ständige als eine von der Nierenaffektion abhängige bezeichnet.)

26) Williams, £., Quinine amaurosis. Report of two caaes. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-first meeting. p. 66 und Americ Journ. of Ophth. II. p. 163. (Americ. ophth. society.)

D u n 0 y e r (8) teilt mit , dass bei Genuas yon Santonin 0,05 Zugleich Aphasie und Gelbsehen aufgetreten sei und beide Erschei- nungen nach ungefähr 4 Stunden verschwunden seien.

Hubert (13) beobachtete an sich selbst 2 Stunden nach Ein- nahme Yon 0,3 Pikrinsäure ein etwa 2 Stunden lang dauerndes leichtes Gelbsehen. Nachfolgendes ßlau- oder Violettsehen wurde nicht bemerkt. »Bei dieser geringen Dosis ist natürlich an eine merkliche Gelbfärbung der brechenden Medien des Auges nicht zu denken, sondern ich muss den Process als direkt durch centrale Er^ '^i^K bedingt ansehen.«

Bei einer Selbstvergiftung eines 57j« Mannes mit 90,0 Digi- taUstinktur fand sich nach der Mitteilung von J e a n t o n (16)

268 Pathologie und Therapie der Augenkran kheiieD.

Nausea, Schwindel etc., ferner Pupillenerweiterung und Trübsehen. Am 2. Tage bestand auch Xantopsie.

Nach der Mitteilung von Seile (23) nahm ein 8j. Knabe irr- tümlich c. f eines GoUyriums von 0,05 gr. Atryp. sulfur. auf 10 gm. Wasser innerlich. 25 Minuten spater beobachtete S. eine Pupillen- erweiterung, alsdann die andern Zeichen einer Belladonnavergifbung. Es trat Genesung ein. Die Behandlung bestand in Herrorrufen von Erbrechen, starken Gaben von Eafiee, und einer subkutanen Morphium- injektion, später Opium.

D e m m e (7) beobachtete eine Atropinvergiftung bei einem l^j. Kinde, »durch Saugen an einem Schnuller aus Leinwand, welcher zum Abwaschen einer aus dem umgefallenen Fläschchen teilweise ver- schütteten, für den Vater bestimmten Atropinlosung gedient hatte.i Die Erscheinungen waren hauptsachlich Fleckenzanthem, Nacken- starre, Konvulsionen, nicht sehr bedeutende Pupillenerweiterung, Trockenheit im Halse. Der Barn des Kindes bewirkte bei einer Katze Mydriasis.

Williams (26) erzahlt zwei Fälle von Ghininamaurose. Ein 42j. Arzt erkrankte unter heftigen Erscheinungen, KrampiunfiUlen, Erbrechen etc. und nahm, da er die Krankheit als auf Malaria be- ruhend ansah, subkutan per Rectum und auf einer künstlich erzeugten GeschwürsjQache ungefähr eine Unze Chinin innerhalb 4 Tage. Er wurde total blind und taub; die Blindheit dauerte 4 Tage und es blieb eine weisse Atrophie der Sehnerven zurück, ohne Störung des Sehvermögens und des Farbensinnes, nur mit concentrischer Eineng- ung des Gesichtsfeldes.

Der andere Fall war der Neffe des Arztes, 14 Jahre alt, welcher von ähnlichen Erscheinungen ungeföhr zu gleicher Zeit befallen war. Er erhielt grosse Dosen Chinin, und wurde blind für 4 Tage. Es zeigte sich Nystagmus und es blieb das Sehvermögen gestört, ebenso war der Farbensinn defekt und das Gesichtsfeld hochgradig einge- schränkt; ophth. Atrophie der Sehnerven.

[Während Rampoldi (19 und 20) früher glaubte, dieTabaks- amblyopie komme nie isoliert, sondern nur in Verbindung von Alco- holamblyopie vor, hat er im letzten Jahre wenigstens 28 reine Ta- baksamblyopieen registriert, und nur 10 12 mal sah er sie mit Alkoholamblyopie kombiniert, welch letztere er nur ungefähr lOmal unvermischt zu sehen bekam. Das Auftreten der Tabaksamblyopie hängt nicht allein von dem übermässigen Tabaksgenuss ab, sondern es gehört als prädisponierendes Moment ein allgemeiner Schwäche-

BleivergiftuDg. 269

zostand des Organismus aus irgend welcher Ursache (speciell in den Yerdanongsorganen) dazu. Bei Weibern hat er noch keinen Fall zn beobachten Gelegenheit gehabt. Obwohl der allgemeinen Intoxikation gemäss die Amblyopie stets beiderseitig auftritt, glaubt er doch einen Fall beobachtet zu haben, in welchem nur ein Auge, das freilich einseitig angestrengt wurde, befallen war. Nur in vorgeschrittenen Stadien lässt sich ophthalmoskopisch Schwellung der Venen und Ischämie der Retinalarterien nachweisen, bei grauer Retinaverförbung um die Papille, welche eine deutliche Kupferfarbe annimmt. Dieser Befund entspricht einem allgemeinen Reizzustand, während später bei allgemeiner Depression blasse Verfärbung des Sehnerven mit Ver- engerung aller Retinalgefasse auftritt. Dem ersten Stadium ent- sprechen auch mehr erweiterte Pupillen, welche später gerade in das Gegenteil umschlagen. Eigentümlicherweise hat R. nur selten cen- trale Skotome nachweisen können, dagegen beobachtete er unter den Anomalien des Farbensinns hauptsachlich Grünblindheit. Von thera- peutischen Hil&mitteln rühmt er hauptsachlich neben Bromkali subkutane Strychnininjektionen. Brettaue r.]

jPontoppidan (18b) referiert und kritisiert Uhthoffs Arbeit: Ueber die Veränderungen des Augenhintergrundes in Folge von Alkoholismus (BerL klin. Wochenschrift 1884 No. 25). Er hat eine gleiche Zahl Alkoholisten wie U h t h o f f untersucht, kann aber nicht mit diesem in Bezug auf eine Trübung oder weissere Farbe der äusseren Seite der Papille (insbesondere nicht wenn die Funktion normal ist) übereinstimmen. Er hat nur selten Amblyopia centralis gefunden und niemals diese Krankheit im ge- ringen Grade, sondern nur in voller Entwicklung.

Oordone Norrie.]

Fl u ry (11) hat bei in höchst dürftigen Verhältnissen lebenden Individuen eine grössere Anzahl von Erkrankungen beobachtet, welche den Symptomencomplez des Botulismus, so auch Ptosis, My- driasis, Akkommodationsstörungen und Parese der Augenmuskeln dar- boten.

Oliver (17) betont dass er bei Bleikranken in vielen fallen Nenroretinitis vor dem Auftreten von Albuminurie beobachtet habe. Die Sehnervenpapille war geschwellt, und die Netzhantzone rings- hemm getrübt. In andern Fällen fand sich eine primäre Atrophie dea Sehnerven.

v. Schröder (21) teilt einen Fall von Bleivergiftung eines 33j. Lackierers mit. Ausser einer Lahmung der Extensoren des

270 Pathologie und Therapie ieit Aageiikrankbeiien.

Annes beiderseitB, Bleisaum etc., fand sich eine doppelseitige Abda- censläbmnng tind ophtfa. ein Neuro-Retinitis mit massiger Schwellung der Papille und geringer Beteiligung der angrenzenden Netzhaut ; klei- nere Blutextravasate waren sichtbar und die Gefasse bis in den nor- malen Teil der R«tina hinein Ton weissen Streifen begleitet. (Perivas- kulitis). Nach Einreibungen mit üng. ein. und Gebrauch Yon Jod- kalium gieng die Schwellung der Papille etc. zurück. Der Urin wird als eiweissfrei angegeben. Ausserdem wird die vorhandene Lit- teratur berücksichtigt.

e) Krankheiten des Nerrensystems.

1) Algeri, O. und liarohi, V., Beitrag cum Studium der Brkrankangen der Brücke. Rivista sperim. di freD. e di med. legale. XL p. 254.

2) Anderson, J., On a case of symmetrioal defect in the lower halves of both fields of vision with rigbt hemiplegia and hemianaesthesia. Ophth. Review, p. 225.

8) Baker, Headache and other reflez-nerTOus troubles as the reanlt of eye- strain ; with six iliuBtratiye cases. Med. Bec. New-Tork. XXVIII. p. 199.

4) B a n h a m , Hemaniopia. Brii. med. Journ. I. p. 331.

5) Bas 80, B., Sul valore dei sintomi oculari per la diagnosi e la locali- zazione dei tumori oerebrali. Bollet. d*ocal. 1884—5. VII. p. 138 u. 155.

6) Bernabei, C. , RasnmoUimento cerebrale della terza circonyoluzione frontale, dell* insula e dei nucleo lenticolare delP emisfero destro. Gas. degli ospitali. Nr. 84. (Linksseitige Mydriasis.)

7) Bern heim etCharpentier, Llmage hallucinatoire et Timaga reelle. Qaz. m^d. de Paris. Nr. IL

8) Benedikt, Blepharospasmus and Kinnbaokenkrampf. Wien. med. Wochen- schr. Nr. 3. (Oesellsch. d. Aerzte in Wien.) (Vor 2 Jahren Blepharos- pasmus, später Kinn backen krampf ; Heilung durch statische Electridt&t.)

9) B e r g e r , 0., Zur LokalisatioB der kortikalen Sehsch&rfe beim Menschen. Breslauer ärztl. Zeitschr. Nr. 1.

10) üeber die ätiologischen Beziehungen zwischen Syphilis und Tabes. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 1 und 2.

11) Bleuler, Zur Kasuistik der Herderkrankung der Brücke mit besonderer Berücksichtigung der kombinierten seitlichen Augenbewegungen. Deutsch. Arch. f. klin. Med. XXXVIL S. 527 und XXXVIIL S. 28.

12) B r 1 e g e r , Solitärtuberkel im Kleinhirn. Charit^ Annalen. X. 8.154.

13) Brissaud, Observation de localisation c^räbrale dans an cas d*oet^ite syphilitique du crane. Progr^s mäd. Nr. 19.

14) Brist owe, J. S., Gases of ophthalmoplegia, complicated with varions other affections of the nenroua system. Brain. VII. p. 818.

fiimiikheiieii cbB NerrendystemB. 271

15) B rn s e 1 n i B > R., och Wallis» Ett fall af tumOr i lilla hjernan. Hygiea. XLVI. STenska läkarea. förh. 1884. p. 2.

16) Ball, Siedman Gh., Two oases of unilateral temporal hemianopsia. TraoMct. of tbe americ. opbtb« sog. Twenty first meeting. p. 115 und AmeriCi Joam. of Ophth. p. 140.

17) Galhoun, A. W., Irido-chorioiditis following meningitis. Atlanta med. St BQrg. JonxD. n. s. IL p. 283.

18) Gatell, J. M. K, The inertia of the eye aud brain. Brain. London. YUL p. 295.

19) G a z a 1 . L. du, Goitre exopthalmique avec tremblement et atrophie mus- cnlaire g^n^ralis^ Qaz. h^bdom. Nr. 21. (Zugleich mit den Symptomen der Basedow'schen Erkrankung, Atrophie sftmmtlieher Muskeln.)

20) Gsapodi, Amaurosis hysterica. Wien. med. Wochenschrift. Nr. 49. (Getellech. d. Aerzte in Budapest. Sitzung vom 24. Okt.) und A bndapesti kir. orrosegzes&let 1885. ^ iki äykOnyye. S. 122. (Heilung durch gal- ▼ani sehen Strom und inner!. Darreichung Ton Hämoglobinpastillen.)

21) Davezac, Paralysie du moteur oculair commun droit; h4mipar4sie gauehe; mort; autopsie ; foyer de ramollisement interessant le tronc nerveux et une partie du p^doncule cerebral correspondant. Abeille m^. XLIL p. 140.

22) Benny, G. F.» Exophtbalmio goitre with aeute hypertrophy. Death. Nortiiwesteni Laneei. Deo* 15. (Nach 4 Monaten bestehender Yer- grOsserung der Schilddrüse plötzlich enorme Schwellung derselben mit Protrusion beider Augen bei einem 85j. Neger.)

28> Dodds^W. J^ Gentral affeetiont of yision. Brain. April, p. 21.

24) Eisenloh r, Ein Fall von Augenmuskellähmung. Deutsch, med. Wochen- schr. Kr. 9. (Aerztl. Verein zu Hamburg. Sitzung am 7. Oktober 1884.)

25) Eskridge, J. G., Tumor of the cerebellum with monocular hemianopia. Jouin. of nerT. and ment. disease. XII. p. L

26) Eulenburg, A., Beiträge zur Aetiologie und Therapie des Tabes dor- saalis, namentlioh über deren Beziehungen zu Syphilis. Virchow^s Aroh. f* path. Anat. 99. 8. 18.

27) ETerett Smith, H., Hereditary or degeneratiTO ataxia. Siz cases in one fiftmily. Death of one case and autopsy. Boston med. and. surg. Joom. GXIII. p. 861. (Als AugenstOrung ^d sieh Nystagmus.)

28) Feilchenfeld, L., Ein Fall tou Tumor cerebri (Qliosarkom der Zirbel- drüse). Neurolog. Gentralbl. Nr. 18. S. 409.

29) F6t4f Gh., Trois autopsies pour servir k la looalisation des troubles de la Tision d*origine. Arch. de Neurolog. Nr. 26.

30) Filia, Gontribuzione dinica alle studio della localizzazioni cerebrali; paralisi a sinistra per frattnra del parietale deztro; ambliopia. Rivista interna«, di med. e chir. Nr. 4.

81) F i n 1 a y s o n , J., Bemarks on laryngeal paralysis and inegality of the pupils. Lancet. I. p. 8.

32) Fulton, Ein Fall von chronisch-eitriger Mittelohrenentzündnng mit nachfolgender intrakranieller Erkrankung. Doppelseitige Neuritis optica. V'ollsft&ndige Genesung. Zeitsohr. f. Ohrenheilk. XIY. S. 218. (Die Pa- pillen waren geschwollen, hellrOtlich und von weissen radienartig aus-

272 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

strahlenden Streifen dnrchsogen. Fortpflanzung der EntsOndong auf die Gehimbade.)

33) Fürstner, Weitere Mitteilungen über Qliose der Hirnrinde. Arch. f. Psych, nnd Nervenkr. XVI. 3. 8. 851. (X. Wanderr. d. südwestd. Neu- rologen nnd Irrenärzte.) (In den 4 mitgeteilten F&llen bestand Optioos- atrophie.)

34) Galesowsky, Attaqnes d'äpilepsie et Ophthalmie sympathiqoe par la perte d*un oeil. Obeerv. eomm. & TAcad^mie de Paris. 25. D^.

35) G r a d l e I H., Nervous Symptoms dae to overlooked anomalies of the eye and ear. Jonm. Amerio. med. Ass. IV. p. 497.

36) Grashey, üeber Aphasie nnd ihre Besiehungen zur Wahrnehmung. Arch. f. Psych, und Neryenkr. XXI. 3. S. 654.

87) G r 0 c c 0 , P.» Snlla peendo-ipeitrofia musoolare nOTropatica degli adiilti. Gazett. medic. ital. Nr. 5. (Angeblich Nystagmus.)

38) Gontribuzione alle studio clinico ed anatomioo-pathologico della nenite multipla primitiya. Milano. (Nichts direkt oculares.)

39) ¥. G u d d e n , Ueber die Frage der Localisatioa der Funktionen der (3f083- hirnrinde. (Jahresrers. d. Vereins der deutschen Irren&rzte.) Neurolog. Centralbl. 8. 451.

40) Üeber die Sehnerven, die Sehtraktus, das Verhältnis ihrer gekreuzten und nngekreuzten Bfindel, ihre Seh- und Pupillarfasern, nnd die Centren der letzteren. Tagebl. d. 58. Versammlung deutscher Natorf. und Aerzte in Strassburg i. E. S. 136.

41) Diskussion. Ebd. 8. 507.

42) Günther, Klinische Beiträge zur Lokalisation des GroeshirnmantelB. Zeitschr. f. klin. Medic IX. 1. 8. 1.

43) G n i n 0 n , A propos de six cm d'hystdrie chez i'homme. Progr^ mäd. Nr. 18, 23 et 33.

44) G un n, M., Proptosis and optio atrophy. (Ophth. soc. of the united king- dom Jnly 3.) (>phth. Review, p. 247.

45) Gussenbauer, G., Ein Beitrag zur Kenntniss und Exstirpation der myelogenen Schädelgeschwülste. Zeitschr. f. Heilk. V. S. 139.

46) Zur operativen Behandlung der tiefliegenden traumatischen Himabecesse. Prag. med. Wochenschr. Nr. 1—3. (Strabismus convergens in einem Falle von Hirnabscess, welcher nach Extraktion einer Revolverkugel entstan- den war.)

47) Haie White, Lesions of the frontal lobe. Brit med. Jonm. I. p. 130.

48) Tumour of the glandula pituitaria. Ibid. p. 282. (Patholog. soo. of London.)

49) H a 1 1 0 p e a u, Essai de localisation d'une c^it^ aocompagn^e d*hemichor^. Union m^ic. p. 825. Nr. 68 und L'Enc^phale. Nr. 2.

50) H a r d y , Bämianesth^ie d*origine saturnine. Gaz. des hOpit Nr. 24. (Rechtsseitige fiemianästhesie mit Beteiligung der Sinnesorgane in Folge von Bleiintoxikation.)

51) Harlan, Geo. G., Hysterical affections of the eye. Therapeut. Gas. L p. 102.

52) Hartz, J., Drei Fälle von Hirngeschwülsten. Bayer, ärztl. Intellig.-Bl. Nr. 2 u. 3.

Erankheiten dee Nervensystems. 273

53) Hebold» 0., ABeurysmen der kleinsten Rückenmarksgefässe. Arch. f. Psych, und Nervenkr. XVI. 8. S. 813.

M) Heinemann, C, Eine Beobachtung Yon in AnföUen auftretender dop- pelseitiger Amaurose bei Epilepsie. Virchow's Arch. f. path. Anat. 102. S. 522.

55) Hubert, Zar Eenntniss der Xanthopie. Arch. f. Augenheilk. XV. 8. 419.

56) Herxheimer, G. , üeber Lues cerebri. Inaug.-Diss. Wünburg.

57) H i r s e h be r g, üeber den Zusammenhang swisohen Epicanthus nnd Ophthal- moplegie. Nearolog. Central bl. Nr. 13. S. 294.

58) Hoffmann, J. , Zur Kasuistik der trophischen St5mngen bei der Tabes dorsalis. Berlin, klin. Wochensohr. Nr. 12. (In den drei veröffentlichten Fällen bestand zugleich Myosis und reflektorische Pupillenstarre; ferner syphilitische Infektion.)

59) Hom^n, E. A., och Linden, K. E., £tt fall af endotheliom i hyeman. Finska Iftkares. handl. 1884. XXVL 4. p. 229.

60) Hughes Bennet, A., Gase of cerebral tumoors. Brit. med. Journ. L p. 988.

61) Hughlings Jackson, F. B. S., Ophthalmology and diseases of the nervous System. Medic Times and Gaz. II. p. 695. (Allgemeines.)

62) Jendrissik, E., A polio-myelencephalitis yiazony&rol a Basedow-körhoz. Orrod hetilap. Nr. 38, 39.

63) Jürgens, B., üeber Syphilis des Bfickenmarkes und seiner Hftute. Cha- rit4-Annalen. X. 8. 729.

64) Kalkoff, F. , Beiträge zur Differentialdiagnose der hysterischen und der kapsul&ren Hemi anästhesie. Inaug.-Diss. Halle. (Die mitgeteilten Beob- achtungen sind in ocularer Beziehung wertlos; der Augenbefnnd ist un- Yollst&ndig und ohne genügende Sachkenntnias aufgenommen, und in Fällen, wo dies von sachverständiger Seite geschah, ohne Rücksichtnahme auf die QehirnstOrung.)

65) K a t z a u r o w, Nucleäre Ophthalmoplegie. Westn. oftalm. II. p. 130. (33j. Frau , doppelseitige Oculomotoriuslähmung , wahrscheinlich syphilitischen Ursprunges.)

66) Keil, W. y Beiträge zur Literatur der temporalen Hemianopsie. Halle a. S. 32 S.

67) K^tli, Ein Fall von Ophthalmoplegia chronica progressiva. Wien. med. Wochenschr. Nr. 9. (Gesellsch. der Aerzte in Budapest. Sitzung vom 24. Januar) und A budapesti kir. orvosegyesület 1885. iki dvkönyve. p. 6.

68) Klinkert, Jets over tabes dorsalis. WeekbL van het Nederi. T^jdschr. voor Geneesk. 1884. Nr. 46.

69) K n a p p , H. , Zwei Fälle von Ertaubung nach Gerebrospinal-MeningitiSy ein einseitiger und ein doppelseitiger, mit gleichzeitiger Erkrankung bei- der Augen, welche in dem einen Falle in Genesung übergieng. Zeitsohr. £. Ohrenheilk. XIV. S. 241. (Bei einem 6j. Knaben doppelseitige Taubheit mit doppelseitiger Augenentzündung (metastatische Uveitis); Ausgang

! rechterseits in Phthise, links in Genesung.)

70) üeber einen Fall von akuter Myelitis mit beiderseitiger Ophthalmo- plegie und Stauungspapille. Tagebl. d. 58. Versammlung dentecher Na- torf. und Aerzte in Strassburg i. E. 8. 489.

Jalowberloht für OphthiOmologie. XVI. 1886. 18

274 Pathologie und Thmrapie d«r Angeskrankheiteii.

71) Eonr&d, E. and Wagner, J., üeber den Wert der Engel skjön- sehen elektrodiagnostischen Qeeioktsfeldantersuchang. Arch. f. Psych, q. Nervenkr. XVI. 1. S. 101.

72) J. , Balucinansok hall-ös litidegeinek yiäamos reactiöiröl. Qrvosi he- tilapi 44. (Elektrische Reaktionen des Hör- und Sehnerven bei Hallncinie- renden«)

73) E r ö m e r, Zar Kasoistik der Linsenkernaffektion. Deutsch, med. Wochen- sehr. Nr. 19. (Ein einseitiges Hornhantleukom ohne Zusammenhang mit der Qehirnerkrankung.)

74) Landesberg, Zar Kenntniss der transitorischen Psychosen nach Star- operation. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Mai. S. 184.

75) Transient insanity following Operation for cataraot Med. & sarg. Re- porter. LIII. p. 425.

76) Atrophie der Sehner?en und Tabes dorsalis in Folge von Syphilis. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 83.

77) Landouay, L. et D^jerine, J., De la myopathie atrophique progres- siye (myopathie sans neuropathie) d^butant d*ordinaire dans Tenfance par la fiaee. Bävue de m^. p. 81 et 251. (Angenmuskehi unbeteiligt)

78) Laufenauer, Ein Fall von Polyenoephalitis chronica superior. Wien, med. Wochenschr. Nr. 9. (Gesellsoh. der Aerzte in Budapest. Sitzung vom 24. Januar) und A budapesti kir. orvosegyesület 1885. iki ÖYkOnyve. p. 5.

79^) A hangyilla mint diagnosticai esskOz. Ibid. p. 8.

80) Perimetrikus vizsg&latok a hysterikus l&ttär szakfiletät illet^leg. Ibid. p. 10*

80a)— Eözlem^nyek a cerebr&lis pathologia k5räböl. Ibid. p. 8.

81) Leichtenstern, 0. , üeber epidemische Meningitis. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 81.

82) L e w i n 8 k iy Znr Pathologie des Nervus sympathicus. (Lähmung des Hals- und des Armsympathikus durch Druck eines Struma.) BerUn. klin. Wo- chenschr. Nr. 84i

83) Lilienfeld, A. Erankendemonstration. (Berlin. Gesellsch. f. Psych, und Nervenkr. Sitzung vom 13. Juli.) Neurolog. Centralbl. S. 352.

84) Zur Lehre von der multiplen Neuritis. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 45.

85) LOwenfeld, L. » Ein Fall von multipler Neuritis mit Athetosis. Neu- rolog. GentralbL Nr. 7 und 8.

86) Mackenzie» St, Intracranial tumour, probably cerebellar; double pa- pUlitis "with amauroeis; dieappearanoe of both knee jerks. Brit. med. Joum. I. p. 328.

87) M a d e r, Embolische Erweichung der linken vordem Central Windung mit rechtsseitiger Parese und Aphasie. Wien. med. Presse. Nr. 3. (Aas der k, k. Erankenanatalt Rudolfstiftung.) (Eonjugierte Augendeviation nach links und gleichseitige Eopfdrehung.)

88) Mäher, W. 0., Caee of hysterical amblyopia in a girl 13 years of age. Austral. medic. Gaz. IV. p. 183.

89) M a i s 8 u r i a n z , S., Ein Fall von Diagonalfraktur der Seh&delbasis. Pe- tersb. med. Wochenschr. Nr. 2 (siehe vorj. Ber. S. 353).

90) Majoli, G. , Amaurosi bihiterale da distruzione parziale dd tnberooli

EramkheiteD des NenrensyttemB. 275

qnadrigemelli e totale de talami ottiei prodotta da ascesso idiopatico (?)» sviluppatosi nel ventricolo medio del cenrello. BoUet. d'Ocalist. VIII. Nr. 4. Deoembre.

91) Maroni, Amigo, (Jn caao di tetania, storia e considerazioni. Gaz. med. ital-lomb. Nr. 25.

92) lAaathner, Papüle und Accommodation bei OcalomotorioalähmnDg. Wien. med. Wochenachr. Kr. 8. & 225, 264, 293.

93) ^ Die Noclearl&hmang der Angenmnskeln. Wiesbaden, Bergmann (siehe Abschnitt: »Krankheiten der Angenmaskelnc).

94) Mendel, Tuberkel im Gehirnschenkel. Berlin, klin. Wochensohr. Nr. 29.

95) M i e r & e j e w B k 7, J. and R o s e n b a c h, J., Zar Symptomatologie der Fonserkrankongen. Neorolog. Centralbl. Nr. 16 und 17.

96) M i 1 1 i k i n , B. L., Gase of sudden loss of colour perception. Gohimbos med. Joum. 17. p. 193.

97) Moeli, Bemerkungen über die Pupillenreaktion. (Berlin. Gesellech. f. Psych, u. Nwvenkr. Sitzung vom 13. Juli.) Neurolog. Centralbl. S. 354 und Centralbl. f. prakt. Augenheilk. September. S. 272.

98) Moria n. Zwei Fälle von Kopfverletzungen mit Herdsymptomen. S.-A. aus y. L a n g e n b e c k's Archiv. XXXI. Heft 4.

99) Morton Prince, A case of spinal ataiia without loes of Sensation and with inoreased patellar-tendon-reflex. A eontribution to the stndy of spinal ataxy. Boston med. and surgic Journ. CXIII. p. 371. (Als Augenstl^rnng fand sich Nystagmus bei Bewegungen nach rechte oder links.)

100) M 0 s 8 d o r F., Ein zweiter Fall von Beteiligung der Gesichtsmuskulatur bei der juvenilen Muskelatrophie. Neurolog. Centralbl. Nr. 1. (»Das Auge kann nicht vollkommen geschlossen werden ; es besteht dadurch an der Conjunctiva des unteren Lides ein geringer Katarrh.«)

101) Nieden, A., Ueber Sympathikusaffektion. Centralbl. f. prakt. Augen- heilk. Nov. S. 321. (Mitteilung der Pulscurve des im vorj. Beriehte er- wähnten Falles, welcher unterdessen die Erscheinungen von Pr&oordialh angst darbot)

102) Norris, W. F., On the association of gray degeneration of the optic nerves with abnormal patellar-tendon reflexes. Transaot. of the americ. opbth. Boc. Twenty-first meeting. p. 158 und Americ. Joum. of Ophth. IL p. 161.

163) On the relation between the earliest stages of gray degeneration of the optie nerve, and increase or diminution of the patellar-tendon reflez (kneejerk). Med. News. XLVIL p. 205.

104) The eye as an agent for eaosing headacbes and other nervous dis- tnrbances. Philadelphia.

105) Oppenheim, H., Beiträge zur Pathologie der Hirnkrankheiten. Cha- rit^ Annalen. S. S. 335.

106) Weitere Mitteilungen über die sich an Kopfverletzungen und Ersohüt- temngen (in specie : Eisenbahnnn&Ue) anschliessenden Erkrankungen des Nervensystems. Arch. f. Psych, und Nervenkr. XVI. 3. S. 743»

107) Ormerod, J. A., On hereditary looomotor ataxy. Brit med. Journ. L p. 435. (Royal med. and chirurg. sooiety.) (In einem Falle etwas Ptosis und periodisches »Schielenc.)

18»

276 Pathologie and Therapie der Aagenkrankheiten.

108) Ottava, Blepharospaamns nach Sch&del Verletzung. Wien. med. Wo- chenschr. Nr. 11. (Gesellsch. d. Aerzte in Budapest, Sitzong vom 14. Febr.) (siehe vorj. Ber. S. 607).

109) Otto, R., Ein Fall von Poren oephalie mit Idiotie und angebomer spa- ßtischer Gliederatarre. Arch. f. Psych, und Nervenkr. XVI. 1. S. 215. (Nystagmus.)

1 10) P a n a a , Quelques consid^rations sur la pathog^nie du goitre ophthal- mique. Union m^ic. Nr. 105. (Verlegt den Site der Erkrankung in die Modul la oblongata.)

111) Pasqoale Ferraro» Emiatrofia e degenerazione secondaria descen- deute della midolla allungata e della midolla spinale conaecntiva a tumore-gomma del ponte di Variolio. Bivista intemaz. di med. e Chi- rurg. Nr. 7—9.

112) Pedrono, S. M. AI., Des läsions oculaires dans le goitre exophthalmic Paris. 84 p.

113) Pelizaeus, Fr., üeber eine eigentümliche Form spastischer L&hmong mit Cerebralerscheinungen auf hereditärer Grundlage. (Multiple Skle- rose.) Arch. f. Psych, und Nervenkr. XVI. 3. S. 698. (Horizontaler Ny- stagmus bilateralis.)

114) Peter, Meningo-myälite aigud ou congästion meningo-my^que, survenue brusquement chez une femme k la suite d'un rapprochement sezueL Gas. des höpit. Nr. 51. (Paraplegie der unteren, leichte Parese der oberen Glieder, sowie der Lippen und Augenlider. Strabismus internus des lin- ken Auges und Diplopie. Hysterie wird ausgeschlossen. Heilung.)

115) Philipsen, H., Om den halvsidige Blindhed (flemianopsia). Biblioth. t laeger. R. 7. Bd. XV. p. 300, 466.

11 5a) Pflüger, üeber Erregungen und Miterregungen im Bereiche homony- mer Gesichtsfeldbezirke. Tagebl. d. 58. Versamml. deutscher Naturf. n. Aerzte in Strasaburg i. E. 8. 257 (siehe Abschnitt: »Physiologie«).

116) Ueber periodische Nnclearlähmang. Ebd. S. 491.

117) Schussverleteung beider Occipitallappen. Ebd. S. 503.

118) Pichon, De T^pilepsie dans ses rapports avec les fonctions visuelles. Th^ de Paris.

119) P iqu^, L., Ostdite tuberculeuse du rocher. Pachymdningite de voi- sinage. Gompression du nerf trijumeau. Ph^nomänes divers dans la zone de ce nerf. Mort. Gaz. m^d. de Paris. Juillet. 11. (Es fiEknd sich Strabismus divergens (?) und eine Keratitis neuro-paralytica.)

120) Pitt, A., A case of extensive cerebral softening, with descending scle- rosis in the lateral columns. Guy's Hosp. Reports. XLII. p. 351.

121) Pontoppidan, Knud, Ein Fall von Tumor der Zirbeldrüse. Neurolog. Gentralbl. Nr. 24.

122) Putze 1, L., The pathological anatomy of acute locomotor ataxia. Joum. of nervons and ment. disease. April, p. 176. (35j. Mann ; Beginn mit rechtsseitiger Ptosis und Doppeltsehen, nach *U Jahren alle Sym- ptome ausgebildeter Tabes.)

123) Raggi, Inversione del movimento pnpillare in un individuo affetto da paralisi progressiva degli alienatL Annali univ. di med. e chiraig. Jnglio.

Krankheiten des Nervensystema. 277

124) B a m e j, Snr im cas de paralysie alterne d*origiDe p^doncnlaire. Bevne de m^. Juin.

125) Referat og Kritik af et par nyere ophihalmologiske arbejder. Ho6p. tid. p. 709.

126) Rögis, E. » ün oas de paraljsie g^n^rale k Tage de 17 ans. L*Edc^- pbale. Nr. 5. (In der Kindheit acqnirierte Lnes ; rechtsseitige Ptosis.)

127) Remak, E., Ein Fall von generalisierter Nenritis mit schweren elektri- schen Alterationen auch der niemals gelähmten Nerri fociales. Nenrolog. Centralbl. Nr. 14. S. 813.

128) Drei Fälle ron Tabes im Kindesalter. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 7.

129) Richter, R., Ueber die optischen Leitungsbahnen des menschlichen Gehirns. Allg. Ztschr. f. Psychiatr. XLI. S. GSß.

180) Zur Frage der optischen Leitungsbahnen des menschlichen Gehirns. Arch. f. Psych, u. Nervenkr. XVL 3. S. 689. '

181) üeber sekundäre Atrophie der optischen Leitungsbahnen Ton den Occipitalwindungen aus nach dem Pnlvinar. (Berlin. Gesellsch. f. Psych, und Nerrenkr. Sitzung vom 11. Mai.) Neurolog. Centralbl. S. 260,

182) Rieger, Zur Kenntniss der progressiven Paralyse. (Fortsetzung.) Sitz- ungsber. d. physik.-med. Gesellsch. zu Würzburg. Nr. 1 (siehe »Riegerc und »Rabbas« diesen Bericht 1888. S. 836).

188) Kos 8, James, A case of multiple tubercular tnmonrs, one of which was situated in the left crus cerebri and caused paralysis of the third nerve of that side, while another was situated in the spinal membranes of the left side on a level with the function of the oervical dorsal regions, and produoed paralysis of the motor and sensory branches derived from the seventh and eight cervical and first dorsal nerve roots. Brain. January. (Linksseitige Oculomotoriuslähmung ; ein Tuberkel durchsetzte den linken Oeulomotorius nach seinem Austritte aus dem Gehimschenkel.)

184) Rotter, J. , Die operative Behandlung des Kropfes. MitteiL aus der Chirurg. Klinik zu W&rzburg. S. 41. (S.-A. aus Langenbeck*s Arch. XXXI.)

185) Rumpf, TL, üeber die Behandlung der Tabes dorsalis. Tagebl. d. 58. Versamml. deutscher Natnrf. und Aerzte in Strassburg i. E. S. 271. (Be- richtet über günstige Erfolge durch seine Behandlung mit dem faradi- schen Pinsel ; in einem Falle ging die Sehnervenatrophie weiter, während die anderen spinalen Erscheinungen weniger wurden.)

186) Samelsohn, Augenerkrankungen bei Spinalleiden. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 25. (Allg. ärztl. Verein zu Köln.)

187) Saundby, R., Note on optio neuritis in children. Birmingham med. Rev. Nov. p. 222.

187a) A case of migraine , with paralysis of the third nerf. Lancet. Nr. 2.

138) Schäfer, Hermann, üeber Augenkrankheiten im Zusammenhange mit Erkrankungen des Centralnervensystems. Vortrag, gehalten am 6. Dec. 1884 im ärztlichen Vereine zu Braunschweig. Deutsche med. Wochen- schr. Nr. 22. S. 872, 392. (Bekanntes, an die landläufigen Anschauungen sich anschliessend.)

189) Schleich, Dr. G., Die Augen der Idioten der Heil- und Pflege-Anstalt

278 Pathologie and Thermpie der Angenknuikheiteii.

ScfaloM Stetten in Wllittemberg. Klin. Monatibl. f. Angenheilk. S. 446 and Zeitechr. f. d. Behandlung Schwacbnnniger nod ^ileptischer. Nr. 23. (riehe Ahsehnitt: »Siatutieehes«).

Id9a) Schmeichler, L. , Klinische Papillenstadien. Wien. med. Wochen- schr. Nr. 39-42.

140} 8 c h r a d e r, A., Ein Gehimschonkelherd mit sekond&ren Degenerationen der Pyramide and Haabe. Inaag.-DiaB. Halle.

141) Sehnbert, Bericht .aber das erste Lustmm obrenärstlicher T&tigkeit Arch. f. Ohrenheilk. XXII. 1. 8. 51. (Erwähnung einer Beobachtnng ab- soluter Himtaobheit und Himblindheit , letstere ans Hemianopie sich

« entwickelnd,' and einer solchen Ton partieller Tontanbheit nnd eines hemi- anopischen, sektorenf5rmigen Defekts.)

142 j Öchnls, R., Beitrag sor Lehre der multiplen Neuritis bei Potatoren. Neurolog. Centralbl. Nr. 19. S. 433.

143) Neuro pathologische Mitteilungen. Aroh. f. Psych, und Nerrenkr. XVI. 3. S. 579.

144) Schuster, Ein Fall von multipler Sklerose des Gehirnes und Bücken- markes in Folge von Syphilis. Tagebl. d. 58. Versamml. deutscher Na- tnrf. und Aerzte in Strassbarg i. E. S. 241. (Beide Aug&pfel machen hin und hergehende »Sägebewegnngen«.)

145) Seguin, E. C, A oontribation to the pathology of hemianopüa of cen- tral origin; case with specimen. Med. News. XCIII. p. 179.

146) Seymour Sharkey, Partial ophthalmoplegia interna and externa. Ophth. Beview. p. 366. (Ophth. soc. of the united kingd.) (35j. Mann mit den Erscheinungen der Ataxie, Fehlen des Patellarsehnenreflexes.)

147) Siloock, Compression of optic ohiasma. Medic. Times and Gaz. II. p. 856. (Ophth. 800. of the united kingd.) (Kompression und Erweichung des Chiasma durch ein Sarkom der Glandula pituitaria bei einem 25j. weibL Individuum.)

148) Spitzer 9 Fr., Ein Fall von halbseitiger Gesichtsatrophie. Wien. med. Blätter. Nr. 1.

149) Steinheime r, Nucleäre Lähmung des Abduoens und Polyurie. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 30.

150) Stephan, B. H., Bydrag tot de localisatie-leer von bewegingsstoor- nissen in den hersenbast. Weekbl. van het Nederl. Tijdsohr. voor Ge- neesk. Nr. 1. (Bei tuberkulöser Meningitis von Zeit zu Zeit Etollbeweg- ung der Augen nach links.)

151) Sturm , €., üeber Gehirntuberkulose. Inaug.-Diss. Wfirzbnrg.

152) Szili, Ophthalmoplegia chronica progressiva. Wien. med. Wochenschr. Nr. 10. (Gesellsch. d. Aerzte in Budapest. Sitzung vom 7. Februar.) und A budapesti kir. orvosegzesület 1885. iki ^vkönyve. p. 15.

153) Thomson, Kasuistische Beiträge. 1. Ein Fjill von langdauemder posfr epileptischer Aumesie mit vorübergehender Pupillarstarre; 2) Ein Fall von typisch recidi vieren der Oculomotoriuslähmung mit psychisch ner- vGsen Störungen und concentrischer Gesichtsfeldeinengung; 3) Ein Fall von vorübergehender, fast kompleter »Seelenblindheit c und »Wortblind- beit«. Charit^- Annalen. p. 562, 567.

154) Ueber einen Fall von typisch wiederkehrender Oculomotoriualähmang.

Krankheiten des Nerren^yatems. 279

Arch. f. Pfljch. und Nenrenkr. XVI. 1. S* 281. (Berlin. Geaellsoh. f. Pajch. und Neryenkr. Sitzung yom 10. Not. 1884.)

155) ühthoff, W. , Ueber Neuritis optica bei multipler Sklerose. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 16.

156) Ulrich, Rieh., üeber Stauungspapille. Tagebl. der 58. Versammlung deutscher Naturf. und Aerzte in Strassburg i. E. S. 504.

157) Verga eÜsuelii, Tumor! endocranici basilari della dura-madre in nn demente. Arch. ital. per le mal. ner?08. XXIL p. 139.

158) Voss, J., Cjster i ovre 0ielaag. Forh. Norske med. Seiski Kristiania, p. 73.

159) W ä h n e r , Beitrag zur pathologischen Anatomie der B a s e d o waschen Krankheit. Inaug.-Diss. Freiburg.

160) W a 1 1 0 n , G. L. , Gase of hysterical hemianaestheeia, oonTulsions and motor paraljsis, brought on by a fall. Boston medic. and surgic. Joum. 1884. 11. Dez.

161) Webster, A case of double optic neuritis from chronic cerebral me- ningitis; death ; autopsy. Americ. Jonrn. of Ophth. I. p. 267. (Das Wesentliche in der üeberschrift enthalten; Sektionsbefund hOohst man- gelhaft.)

162) W e e k s, Ein Fall von Augenapfelabscess nach Meningitis. Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. Mai. S. 129 (siehe Abschnitt: »Pathologische Ana- tomiec).

168) Weir, J., Aknte Neuritis. LouisTille med. News. XIX. p. 19.

164) Weiss, Ein Fall von periodisch auftretender totaler linksseitiger Oculo- motorioslähmang. Wien. med. Woohensohr. Nr. 17.

165) West, S., Double optic neuritis after a fall. Med. Times and Gas. II. p. 856. (Ophth. soc. of the united kingd.) (Angeblich Neuritis optica bei einem llj. Mädchen nach einem Falle auf den Kopf.)

166) Westphal, üeber einen ei gentClm liehen Symptomenkomplez bei Er- krankung der Hinterstrftnge des Hflckenmarkes. Arch. f. Psych, und NerTenkr. XVI. S. 496 und 778.

167) Wharton Sinkler, Two oases of Fr iedreich*s disease. Medie. News. July 4.

168) W i 1 b r a n d , üeber concentrische Gesichtsfeldeinschr&nkung bei funk- tionellen Störungen der Grosshirnrinde und über Inkongruenz hemianopi- seher Gesichtsfelddefekte. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 8. 73 (siehe ▼013. Her. 8. 368).

169) Ein Fall von rechtsseitiger lateraler Hemianopsie mit Sektionsbefund. V. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXL 3. S. 119.

170) üeber einen Fall von Gehimembolie. Deutsch, med. Wochensohr. Nr. 51.

171) üeber den Nystagmus. Berlin. 13 S. und Deutsche Med.Ztg. 1884. II. 8. 583.

172) Wider, H. A., A case of fracture of the base of the skull, with loss of brain substanoe trough ear; recovery. Med. News. June. 6.

173) W i 8 i n g, P. J., Ett bidrag tili frSgan om de cerebrale localisationema. Hygiea. XL VII. 4. p. 239.

174) Toung, Henry B. , Was it tabetic atrophy ? Americ Joum. of Ophth.

280 Pathologie und Therapie der Angenkrankheiteii.

II. p. 254. (Bei einem 8j. Mädchen mit Fehlen der Patellamehnenrefleze

wird die Atrophie beider Sehnerven auf Tabes zurückgeführt; Hutchin-

8on*8che Zähne!) 175) Zesas, Üeber die Erfolge der Dehnung dee N. facialis bei Facialis-

krampf. Wien. med. Wochenschr. Nr. 27« (Nur Litteraturzusammen-

stellung.)

Schm eich 1er (139) bat seine Pupillenstudien an mehr als 5000 Individuen in verschiedenen Lebensaltern, bei Gesunden und Kranken, Sterbenden und Toten gemacht. Die Mitteilungen ent- halten grossenteils Bekanntes. Seh. glaubt, dass die >spontanen Pupillenbewegungen«, w^elche als im langsamen Rythmus sich wieder- holende Verengerungen und Erweiterungen der Pupille bei gerade aus gerichtetem Blicke sich abspielen, bis jetzt keine Beachtung gefunden haben; etwas ähnliches hätte nur Schadow mitgeteilt. Er teilt uns femer mit, >dass die Irisgef ässe direkt aus dem Gehirne kommen, dass also Vorgänge an den Gehimgefassen auch an der Iris sich wieder^ spiegeln können. An diesen hat man nun dreierlei Gef ässchwankungen beobachtet: 1) Systole und Diastole (60 80mal in der Minute);

2) Die vom Gefässcentrum abhängige Welle (2 6mal in der Minute);

3) Wellenberg der Ex- und Wellenthal der Inspiration (15 20mal in der Minute)«. Die spontanen Pupillenbewegungen sollen nun mit den letztgenannten GeßLssschwankungen zusammenhängen. So wurden sie auch beobachtet bei einem hystero-epileptischen Anfalle eines 21 j. Mädchens, überhaupt meist bei weiblichen, besonders bei reizbaren, neuropathischen Individuen.

Guinon (43) berichtet über die Charcot^schen Vorlesungen. Ch. stellt sich vollkommen auf den Standpunkt, dass der in Folge von Eisenbahnunfällen und ähnlichen traumatischen Ursachen ein- tretenden Symptomencomplex >Railway-Spine resp. Railway-Brain« als ein hysterischer au&ufassen sei. 6 Fälle von männlicher Hysterie werden alsdann mitgeteilt und ist hier von ocularen Störungen die regelmässig beobachtete Gesichtsfeldeinschränkung hervorzuheben. Im 3. Falle ist bemerkenswert, dass nach Verlust des linken Auges durch einen Messerstich zuerst nächtliche Hallucinationen auftreten.

Im Gegensatz zu der eben erwähnten Charko tischen Ansicht, wonach in Folge von Kopf- Verletzungen uud Erschütterungen (Eisen- bahnunfälle) sich eine Hysterie entwickelt, versucht Oppenheim (106) den Beweis zu liefern, dass alsdann Erkrankungen des Nervensystems materieller Natur entstünden. Er stützt sich vorzugsweise darauf, dass am Nervus opticus eine Atrophie sichtbar würde. Dies war aber in den 10 mitgeteilten Beobachtungen nur 2mal der Fall. In dem

Verletzung des Hinterhauptslappens. 281

einen Falle handelte es sich nur tun eine rechtsseitige Atrophie (Äbblassung), nnd in dem anderen um eine linksseitige: Papille in toto blässer als normal, leicht atrophisch. Es ist hiebei die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass als Ursache der einseitigen Atrophie in beiden Fallen eine Basisfraktur vorlag, resp. eine solche im Canalis opticus. Die in den übrigen Fallen beobachteten Einengungen dürften nicht den geringsten Wert beanspruchen (vgl. Eon r ad und Wagner); in einem Fall war Pupillendifferenz und reflektorische Pupillenstarre vorhanden. (Ref. erinnert sich bei diesen Beobachtungen eines Falles, der so recht geeignet ist, als Wertmesser für die ent- wickelt« Anschauung zu dienen. Zur Zeit, als die Mitteilungen über Etailway-spine in voller Blüthe standen, erlitt ein Gymnasiast einen Sturz auf den Rücken, und klagte nebst anderen Erscheinungen im spätem Verlauf über Sehstorungen. Es wurde zunächst eine Wirbelfraktur diagnosticiert, und der Pat. trug eine Stützmaschine des Rückens. Von einigen konsultierten Ophthalmologen wurde doppelseitige Atrophie des Sehnerven konstatiert und die trübste Prognose fQr die Zukunft gestellt. Die Untersuchung des Ref. ergab : Hochgradige concentrische Gesichtsfeldbeschränkung, Herabsetzung der Sehschärfe auf y^^ und ex- quisite Rotgrünblindheit beiderseits. Ophth. erschienen die Sehnerven normal, nur etwas blässer im Zusammenhang mit der allgemeinen Blasse der Gesichtsfarbe etc. Es wurde daher sofort eine hysterische Simulation angenommen und in kürzester Frist waren Sehschärfe und Gesichtsfeld normal. Die Störung der Farbenperception zu simulieren hatte der Pat. eingestandenermassen von seinem Bruder gelernt, der angeboren grünrotblind war. Die chirurgische, von Maas vorge- nommene Untersuchung stellte auch nicht die geringsten Zeichen einer Wirbelfraktur fest.)

Bull (16) berichtet über 2 Fälle, welche als einseitige temporale Hemianopsie bezeichnet werden. Bei einem 60j. Mann war nach einer Kopfverletzung Blindheit des rechten Auges aufgetreten, später wurde in dem linken Auge ein irreguläres centrales Skotom gefunden. Ophth. beide Optici schmutzig weiss, mit tiefer Exkavation, links eine breite Retinalblutung. Normale Tension. (Wo ist die temporale Hemianopsie? Ref.) In dem zweiten Falle hatte eine Depressions- fraktur des Stirnbeins über dem linken Auge stattgefunden, in welchem eine unregelmässige temporale Hemianopsie festgestellt werden konnte.

Pflüger (117) erzählt folgenden Fall: 16j. Junge, Verletzung des Kopfes durch einen Schrotschuss. Unmittelbar nach dem Schusse fiel

282 Paihologw nnd Therapie der AngeAlnmiiklieiieiL

Pafc. ZQ Boden, c. 6 Stunden spater war totale Erblindung eingetreten. Am folgenden Tage konnte der Pat. Licht von Dunkelheit unter- scheiden, nach 5 6 Tagen zahlte er Finger in 3 Schritt Entfernung. Der Augenspiegel zeigte doppelseitige Stauungspapille. Die Autopsie zeigte, dass von den zahlreichen Schrotkömem, welche den Hinter- kopf getroffen haben, 5 den knöchernen Schädel mit Splitterung der Glastafel durchbohrten. Einige derselben hatten die Dura durchsetzt, waren nebst den mitgerissenen Knochensplittern in die Substanz des Grosshims und zwar in den rechten und linken Hinterhauptslappen eingedrungen und hatten Zertrümmerungen sowie Blutergüsse ver- ursacht. Die Erklärung der Erblindung lautet wortlich folgender- massen: »üeber Sehstörungen im Moment nach der Verletzung ist vom Kranken keine bestimmte Aussage gemacht worden ; mit Wahr- scheinlichkeit ist durch den Schuss der linke Occipitallappen derart laedirt worden, dass rechtsseitige Hemianopsie demselben unmittelbar folgen musste. Beim Aufsteigen auf den Wagen am folgenden Morgen trat plötzlich Erblindung ein, voraussichtlich in Folge von Hämorrhagie in den rechten Occipitallappen, wodurch auch links- seitige Hemianopsie bedingt wurde. Nach Resorption des Blutes hat die mediane nicht zerstörte Zone des rechten Occipitallappens eine sehr reducierte Thätigkeit wieder aufgenommen, die hinwieder von der descendierenden Neuritis beeinträchtigt wurde.€

Morian (98) berichtet über 2 Fälle von Kopfverletzung: 1) 47j. Mann, im rechten Trommelfell ein Riss, Sprachstörung, geringer Grad von konjugierter Deviation nach links, Nystagmus, epileptiforme Anfälle, Lähmung des rechten Armes, Goma. Autopsie: Bruch der Schuppe des rechten Schläfenbeines mit Fortsetzung auf die Pyramide und Durchschlagung des T^men tympanin, subduraler blutiger Erguss links, Zerstörung der 3. Schläfenwindung links, kleinere Extravasate in verschiedenen Himteilen; 2) 26j. Mann, Bewusstlosigkeit, Respiration- und Pulsverlangsamung, Sprachstörung, motorische und sensible Parese der rechten Eörperhalfte , paretische Erscheinungen von Seiten des rechten Sympathicus, Ruptur des rechten Trommelfells, Verlust des Geruches, SchwindelgefQhl ; das Sehvermögen war rechts auf die Erkennung von Handbewegnngen herabgesetzt; grosse farbige Papierquadrate wurden in ihrer Farbe nicht erkannt. Links S. « } und hochgradige concentrische Ein- schränkung des Gesichtsfeldes, besonders nach unten. Ophth. rechts etwas rötlichere Färbung und trüberes Aussehen der Eintrittsstelle des Sehnerven« Wahrscheinlich handelt es sich um einen Bruch des

AbdnoeiiMrkrankQDg bei CerebroBpinalmmiiiigitifl. 283

Scheitelbeins, welcher von der CoiiYexitat nach dem rechten Schläfen- bein herabsteigt, das mittlere nnd innere Ohr durchsetzt und neben der Pjramidenkante nach dem Foramen lacerum anticnm dextrum hinzieht, von da sich über den Turbensattel nach der linken mittleren Schadelgrnbe fortsetzt und einen Ausläufer durch den rechten Ganalis opticus nach der horizontalen Siebbeinplatte schickt. Es wird an- genommen, dass, weil die Beobachtung nicht die erfahrungsgemäss sonst eintretende Atrophie der Sehnerven-Eintrittsstelle erkennen liess, der bleibende entzündliche Zustand entweder durch eine Gallus- bildung oder eine meningeale exsudative Entzündung oder durch beide Momente zugleich hervorgerufen werde. Die Schädigung der Sehschärfe des linken Auges hatte sich allmälig erheblich gebessert ; zu ihrer Er- klärung wäre die Annahme eines in langsamer Resorption begriffenen intrakraoiellen Extravasates in der Gegend der Chiasma oder am An- fange des orbitalen Verlaufes des linken N. opticus ausreichend. Allmälig machten sich starke Erscheinungen des Schwachsinnes geltend. Der letzterwähnte Fall wurde später von Grashey (36) untersucht und die vorhandene Aphasie auf eine Verminderung der Dauer der Sinneseindrücke und eine dadurch bedingte Störung der Wahrnehmung und der Association zurückgeführt. Die Untersuchung der Sehschärfe und des Gesichtsfeldes ergab rechts eine sehr bedeutende Herabsetzung mit ausserordentlich starker concentrischer Einengung des Gesichtsfeldes, links normale Sehschärfe und ein Skotom in dem äusseren unteren Quadranten des Gesichtsfeldes.

Nach Wilderes (172) Mitteilung soll aus dem linken Ohr bei einer Basisfraktur des Schädels c. eine Drachme Himbrei ausgeflossen sein. Am dritten Tage stellte sich eine linksseitige Gesichtslähmung ein und nach c. 3 4 Monaten eine linksseitige Ptosis. Verf. nimmt eine Läsion des linken mittleren Hirnlappens an und zwar in der Nahe der mittleren oder unteren Schläfenwindung.

Leichtenstern (81) behandelte eine grössere Anzahl (29) von Fallen epidemischer Meningitis. Unter allen Gehimnerven waren am häufigsten die Abducentes afficiert, und kamen ein- und doppel- seitige Paresen vor. »Aeusserst selten waren Erscheinungen von Seiten des Oculomotorius. Im Stadium hydrocephalicum kam ein- mal geringe Ptosis beider Augenlider, einmal Schwäche eines Internus, einmal Ungleichheit der Pupillen vor. Das Verhalten der Pupillen ist von nicht geringer differential-diagnostischer Bedeutung. Die bei der Meningitis tuberkulosa häufige, extreme Erweiterung der Pupillen mit Reaktionslosigkeit derselben ist bei epidemischer Me-

284 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

ningitis eine Seltenheit und kam nur 2mal im Stadinm hydro- cephalicum vor. In einem Falle, wo «Immtliche Gehimnerven in eitriges Exsudat eingehüllt waren, mid die Ocolomotorii rosarot erschienen, waren aasser den Zeichen einer doppelseitigen Abducens- Parese keinerlei andere, insbesondere keine Zeichen von Ocnlomotorins- Lähmnng zugegen. In einem Falle, der nach mehrwöchentlichem Stadium hydrocephalicum totlich endigte, fand sich zur Zeit, wo das Sensorium noch erhalten war, Lähmung sammtlicher Augen- muskeln vor : Bulbi in der Primärstellung, ohne Möglichkeit irgend einer Bewegung, nebst Ptosis. Dabei Reaktion der normal weiten Pupillen auf Lichteinfall.c Ueber Trochlearislahmung konnte nichts festgesetzt werden, andere Erkrankungen des Auges wurden nicht beobachtet, dagegen mehrmals Nystagmus im Stadium hydrocepha- licum, desgleichen Conjunctivitis mit Chemosis.

Schulz (143) veröffentlicht den Sektionsbefund bei der im vorj. Ber. S. 359 erwähnten Patientin mit einem Defekte der tem- poralen Gesichtsfeldhälfte des linken Auges. Später trat ein Ausfall der nasalen Hälfte des Gresichtsfeldes des rechten Auges hinzu, sonach handelte es sich um eine homogene linksseitige Hemianopsie. Es fand sich eine Pachy- et Leptomeningitis cerebralis chronica, Encephalitis interstitialis und Pachymeningitis cervicalis hypertrophica. Am stärk- sten war die Pia um das Chiasma herum verdickt, hier weisslich und so fest;, dass man sie kaum lösen konnte. Das Chiasma und die Nervi optici erschienen etwas komprimiert, waren nicht grau gefärbt, nicht abgeplattet und nicht atrophisch. Verf. konnte hinsichtlich der mikroskopischen Untersuchung des Chiasma, der Tractus und der Sehnerven zu keinem Resultate gelangen.

Jürgens (63) fand bei einem totgeborenen hereditär-syphi- litischen Kinde auch in der Umgebung des Chiasma starke fibröse Verdickung der weichen Hirnhaut.

He hold (53) veröffentlicht folgenden Fall: 14fj. Mädchen, Pupillen weit und auf Lichteinfall nicht reagierend, ophth. Stauungs- papille, angeblich Strabismus convergens altemans, Aphasie, zu- nehmender Blödsinn. Bei der Autopsie fanden sich ConvezitiLts- meningitis, Thrombose des linken Sinus transversus, zwei Abscesse im linken, ein Abscess im rechten Schläfelappen. Myelitis und Aneurysmen im Rückenmark. Lungen- und Darmtuberkulose.

R e i 1 (66) berichtet nach Aufzählung der bis jetzt vorhandenen Literatur über 4 Fälle von temporaler Hemianopie: 1) 57j. Frau, »die Untersuchung der Brust- und Unterleibsorgane ergiebt ausser

TeiniK>rale Hemianopsid. 285

leichten giehmenden Geräuschen auf der rechten Lunge und einer massig yergrösserten Leber- und Milzdämpfung das Vorhandensein einer geringen Menge ascitischer Flüssigkeit. Die tägliche Urin- menge ist angeblich sehr reichlich. c S ist nahezu normal, für jedes Auge Yollständiger Ausfall der temporalen Hälfte »mit einer scharfen, vertikalen, temporalwärts vom Fixationspunkt verlaufenden, und so diesen der sehenden Hälfte erhaltenden Grenzlinie.c Ophth. Papillen scharf begrenzt und weiss atropisch. Die Diagnose wurde auf eine Erkrankung der Chiasma gestellt, speziell Neubildung. (Dass letztere Annahme von vorn herein höchst unwahrscheinlich erscheinen musste, zumal ein positiver allerdings unvollständiger allgemeiner Befund festgestellt werden konnte, wird dadurch bestä- tigt, dass 5 Jahre später das Augenlicht sich gebessert habe. Ref.) ; 2) 27j. Fräulein, öfters »Rheumatismusc. Sehvermögen: »Rechts Ea- lenderzahlen in 15 Fuss, links Jäger 23 in 15 F. Die Trennungs- linie der Gesichtsfeldhälfte biegt ein wenig um den Fixationsj^unkt herum nach aussen, und ragt auf dem rechten Auge oben und unten der Defekt zungenformig in die sehende Hälfte hinein. Beide Op- tici atrophisch, rechts mehr als links. (Eine Untersuchung des Nervensystems der Fat. wurde, wie es scheint, nicht vorgenommen Bef.); 3) 44j. Frau, bedeutende Herabsetzung des centralen Seh- yermögens, temporaler Defekt mit scharfer vertikaler Begrenzungs- linie, welche links genau durch den Fixationspunkt verläuft , rechts aber um P temporalwärts vom Fixationspunkt verschoben ist. Symptome von Seiten des Centralnervensystems sind angeblich nicht vorhanden gewesen, wenn man nicht zeitweises Prickeln in den Händen als ein solches annehmen will. Eine Allgemein-Untersuch- ung fehlt; 4) 45j. Fräulein; aus der Anamnese ist hervorzuheben, dass sie nach vorausgegangenem starkem Eopüschmerz und Ueblig- keit bewusstlos gefunden wurde, zugleich war Lähmung sämmtlicher Extremitäten, Lähmung der Blase etc. vorhanden. Nachdem die EIrscheinungen nach einigen Monaten zurückgegangen waren, be- merkte Fat. eine Störung des Sehvermögens. Zunächst wurde eine bedeutende Herabsetzung des centralen Sehvermögens festgestellt; die ophth. Untersuchung »lässt suspektes Aussehen der Papillen erkennen«. Die nicht ganz geradlinige Grenze zwischen temporaler und medialer Gesichtsfeldhälfte »verläuft mit ihrem oberen und unteren Ende noch innerhalb der nasalen Gesichtsfeldhälfte, biegt aber in der Mitte auf dem rechten Auge so um den Fixationspunkt herum aus, dass dieser der sehenden Hälfte erhalten bleibt; links

286 Pathologie und Therapie der AugenkrankheiteiL

»geht sie durch den Fixationapunkt dnrchc« Mehrere Monate Yer> hielt sich die Sache so, als eine Abscediernng am linken oberen Augenlide auftrat. Es wurde durch einen operativen Eingriff fest- gestellt, dass in der Mitte des knöchernen Augenhöhlenrandes eine reichlich stecknadelkopfgrosse, mit Granulation angefüllte Fistel- öffiiung in den Sinus frontalis f&hrte; »Dieser selbst enthielt eine kaum bemerkenswerte Menge Eiter ; im hintern Abschnitt über seiner obern Wand, also in der Richtung nach dem Ghiasma zu, fühlte man mit der Sonde deutlich cariös erkrankte Knochenpartien.« Nach 1 Jahre zeigte sich der temporale Defekt auf dem linken Auge unverändert; auf dem rechten ist eine centrale positive c. in horizontaler Richtung betragende Ausbuchtung zu konstatieren. Die centrale Sehschärfe ist eher etwas gestiegen; ophth. »leichte De- coloration beider Optici«. K. meint, dass entweder ein unter die Dura ergossenes Sekret die Gegend unterhalb des Chiasmas oder im vordem Winkel hervorgewölbt habe oder periostitiscbe Processe fortgeleitet resp. osteophytische Wucherungen an derselben Stelle entstanden seien. Die Untersuchung des Granulationsgewebes auf Ta- berkelbacillen fiel negativ aus.

Der von Anderson (2) veröffentlichte Fall (28j. Individuum) ist nicht hinreichend klar gestellt. Was das Gesichtsfeld anlangt, so fehlen nach der vorliegenden Zeichnung nicht die untere Hälfte desselben vollslandig, sondern der innere untere Quadrant und ein Stück des äusseren unteren. S = -f^^ keine Farbenstörung. Wäh- rend A. keine Veränderungen im Augenhintergrunde wahrnimmt, sieht N. eine bleiche f^bung der Papillen mit einer tiefen trich- terförmigen Exkavation. Angeblich soll noch in der obern und un- tern Extremität ein GefQhl von Schwäche, ausserdem eine Hemi- anästhesie bestanden haben.

Knapp (70) erzählt, dass bei einem 82j. Manne, welcher vor 8 Jahren Syphilis hatte, nach einer ungewöhnlichen Ausschweifung in Baccho gleichzeitig Amaurose und aufsteigende Eörperlihmung aufgetreten sei. Am 15. Tage gesellte sich beiderseitige Ophthal- moplegie hinzu und am 17. Tage Bulbärparalyse. Am 21. Tage Exitus lethalis. Die Autopsie wgab: Hyperämie der Rückenmarks- häute, Lendenanschwellung und oberes Dorsalmark gänzlich, das ganze Dorsalmark beträchtlich erweicht. Ghiasma, Traeti (!) und Nervi optici geschwollen, weich, rötlich grau. Die Arterien zeigten mikroskopisch eine hyaline Verdickung der Intima mit verengtem Lumen, im Ghiasma und in den Seknerven Untergang vob Nerve»*

Latorale Hemianopde. 287

£Bsem, Yerbreiterang des Sepien, Rundzelleninfiltration und End- arteriitis.

Anschliessend daran erzählt Waldhausen, dass bei einer Ver- letznng des 4. oder 5. Brustwirbels durch einen Bolzen mit gleich- zeitiger Zerschmetterung einer Rippe und Verletzung beider Lungen eine Lähmung der unteren Extremitäten und vollständige Blindheit beiderseits vorhanden gewesen sei. Fat. hatte noch S^Stunden nach der Verwimdung gelebt.

Wilbrand (169) beobachtete bei einem 63j. Mann eine schnell entstandene, anfangs inkomplete, laterale rechtsseitige Hemianopsie, doppelseitige Stauungspapille mit normaler Sehschärfe auf dem rechten und verminderter auf dem linken Auge, und mit beiderseitiger normaler Farbenempfindung. Nach Ablauf mehrerer Wochen trat rechtsseitige Hemiplegie mit Mitbeteiligang des rechten Facialis und Hypoglossus auf, später aphasische Störung, während die Stauungspapille fast völlig zurückgieng. Die Sektion ergab einen Erweichungsherd des linken Hinterhauptlappens, es zeigte sich ein fast bis zur Spitze desselben reichender Substanzverlust in der Rinde mit hellrostfarbener zerfliessender Masse bedeckt, die mediane Fläche des Zwickels und der ganze hinter der Fissura calcarina gelegene Pars occipitalis atrophisch, auch die weisse Substanz war atrophisch und zum Teil erweicht, besonders die Gegend des sagittalen Bündels. Das linke Ammonshom erschien etwas schmäler und weicher, die hintere Hälfte des Spindellappens (IIl. Scbläfenwindung) und des Gyrus hippocampi erweicht, ebenso die obere und äussere Fläche des linken Hinischenkels , besonders aber das linke Pulvinar und die linken Corpora geniculata. Der linke Tractus opticus etwas graurotlich gefärbt und schmäler als der rechte. Das Chiasma und beide Optici- Stümpfe von leicht graurötlicher Farbe, der linke makroskopisch etwas atrophisch, der rechte anscheinend nicht. Die beiden linken Yierhügel sind ziemlich atrophisch und erweicht ; der linke Thalamus stark atrophisch, schmutzig rot und erweicht, die graue und weisse Substanz nirgend mehr zu differenzieren. Die weitläufigen Auseinander- setzungen über diesen Fall können im Referate nicht wiedergegeben werden; Verf. fasst das Resultat derselben dahin zusammen, dass bei embolischen Erweichungsheerden in den Hemisphären ophth. auch Staaungq^apille gefunden werden kann, und ihr Zurückgehen bei Zunahme der Herderscheinungen sich zu Gunsten der Diagnose der erwähnten Erkrankung verwerten lasse. Weiter zeige der beobachtete Fall, dass »eine Schrumpfung des sagittalen Marklagers und eine

288 Pathologie und Therapie der Aogenkrankheiten.

Erweichung der Rinde der ünterfläche des linken HinterhaupÜappens sowie der Binde der hintern Hälfte des Gyrus hippocampi und der hinteren Hälfte der 3. Schläfenwindung neben rechtsseitiger lateraler Hemianopsie Erscheinungen der Leitungsaphasie henrorbringt, welche sich aus einer Unterbrechung der Associationsbahnen zwischen Sch- und Horcentrum und zwischen diesen beiden und dem Centrum f&r die Vorstellung der Artikulationsbewegungen fQr die Sprache her- leiten lassen.c

Banham (4) fand bei einem 38j. Manne eine linksseitige Hemipl^ie und eine rechtsseitige Hemianopsie, die linke Pupille war weiter als die rechte. Der Pupillarreflex fehlte. Es wird angenommen, dass die Hemiplegie durch eine Thrombose der rechten mittleren Cerebralarterie und die Hemianopsie durch eine solche eines Astes der hintern Cerebralarterie verursacht worden sei, welche den hintern Teil des Thalamus opticus, die Corpora geniculata und quadrigemina versorge.

Landesberg (76) will eine auf syphilitischer Basis enstandene und mit tabetischen Erscheinungen einhergehende Atrophie der Sehnerven durch antisyphilitische Behandlung geheilt haben. Zu- gleich bestand rechterseits hochgradige Myosis, und beiderseits reflek- torische Pupillenstarre. Früher wurde eine leichte Parese des linkMi Abducens beobachtet.

Schon am 10. Tage der Behandlung machte sich die Besserung fühlbar. Das Sehvermögen stieg alsdann rechts von ^^ und links von H auf \i resp. |f. Die Einschränkung des Gesichtsfeldes verschwand, wie auch die Pupillenstarre, rechte Pupille warnur um ein Geringes enger als linke. Das Gesichtsfeld zeigte sich sogar »weit über das Durch- schnittsmasse Ophth. beide Papillen temporalwärts weiss schillernd. Zur Beurteilung der vorliegenden Beobachtung möge noch folgendes aus dem Status praesens mitgeteilt werden: »Im Sommer 1871 litt Pat. nach seiner Beschreibung wahrscheinlich an Periostitis syphi- litica (!) der Ulna und Tibia linkerseits, mit taberkulösen (!) (xe- schwüren an denselben und mit Verkrümmung des linken Zeigefinger8.€

Schrader (140) giebt zunächst eine kurze Aufzählung der in der Literatur bekannt gewordenen Fälle (13), in welchen der Gross- hirnschenkel Sitz eines stationären Herdes war und reiht hieran die ausführliche Beschreibung eines in der Heilanstalt Nietleben-Halle beobachteten Falles. Eine 60j. geisteskranke Frau erlitt i. J. 1880 einen apoplektischen Insult mit rechtsseitiger typischer Hemiparese und Hemianästheaie und linksseitiger Oculomotoriusparese. Die Ge-

Zasammenhasg des Hinterhaoptlappens mit der Sehfunktion. 289

fühle- und MotilitatsBtomngen besserten sich, ebenso die Oculomotorios- parese. Oräfe stellte eine »sehr geringe Pupillaraktion, Ein- schranknng des Gesichtsfeldes beider Angen, Yerlnst der Semitrans- parenz beider N. optici nnd opake Beschaffenheit derselbenc fest. Links war ein grösserer nnregelmässig gezackter schwarz getigerter Herd temporalwSrts vom Opticus, rechts eine Atrophie circum papillam nach der Macola lutea hin entwickelt. Bald trat eine starke Herab- eetzimg des Sehyermögens rechts auf und während die Oculomotorius- pareee links fast geschwunden war, ebenfalls rechts eine leichte Mydriasis und Ptosis, spater noch Nystagmus. Das zusammenfassende Ergebnis der anatomischen Untersuchung des Gehirns war folgendes. Linke Himseite: thrombotische Obliteration der Arteria fossae Sylyii, Atrophie (encephalomalacische) des Lobulus supramarginalis, angularis imd der obersten Schlafenwindung, Erweichung des ganzen Hinter- hauptlappens, Atrophie der inneren Kapsel, des geschwänzten und des Linsenkems, im Himschenkel in der frontalen Ebene der Oenlomotoriusfaserung ein fast durch die ganze Höhe des crus reichender Herd, der nur c. 1 mm unversehrte Substanz an der Basis übrig Hess; rechte Himseite: Windungen an der Grenze des Schlafen- und Hinterhauptlappens erweicht und atrophisch, kleiner tUDSchriebener Herd im oberen und mittleren Drittel der ersten Schlafenwindung keilförmig bis zur Grenze der grossen Marklager. An beiden Oculomotoriis war makroskopisch nichts abnormes wahr- zunehmen, der rechte N. opticus erschien in seinem innem Drittel etwas bramurSÜich verfirbt»

Berger (9) berichtet über folgenden Fall; 71j. Mann, plötz- lich heftiges SchwindelgefOhl, Klagen über »Yerwirrungt im Kopf, besonders aber über plötzlich yollstandigen Verlust des Sehvermögens ?om Beginne des Anfalles an. Ophth. normal, totale Amaurose, Reaktion der Pupille auf Lichteinfall. Ausserdem bestand rechtsseitige Hemianästhesie und Hemiparese. Die Sektion ergab: linker Schläfen- lappen eingesunken. Nervi und Tractus optici normal, Atherom der Basal-Arterien, besonders der Art. profunda links, wandständiger der- ber Thrombus in der rechten Carotis, frisches Gerinnsel in der linken Art. fossae Sylvii. Der ganze linke BinterhanpÜappen und der linke Thalamus fast vollständig erweicht, im Hinterhauptlappen der rechten Hemisphäre ein ganz umschriebener Erweichungsherd, etwa in der Grösse eines 10 Pfennigstückes, und vom im medialen Teile der I. Windung. Als weitere Beweise fQr den Zusammenbang des Hinter- hauptlappens mit der Sehfiinktion werden noch 2 EUlle angeführt«

J«hrMb«ilQhft ftx OphthiOmoloel«. XVI, 1886. 19

290 Pathologie und Therapie der Angenkrankheiten.

1) 65j. PatientiD, auffallende HerabBetznng des SebTermögens bei nonualem opbtb. Befund und intakter Licbtreaktion der Pupillen. Autopsie : Erweicbung des grosseren Teiles beider Hinterhauptlappen;

2) 68j. Mann, fast volistandige Blindheit unter plötzlichem Schwindel- gefühl. Augenspiegelbefund normal. Autopsie : Erweichung des grossten Teiles des linken Hinterhauptlappens sowie an der oberen Fläche des rechten, der 2. Windung entsprechend, ein kaum 1 cm grosser Er- weiehungsherd.

Bleuler (11) teilt aus der Berner internen Klinik 3 T^lle toh Ponserkrankung mit: 1) nach 2 apoplektiformen Anfallen bleibt eine centrale Lahmung des rechten Hypoglossus und starke Anarthrie, da- neben noch geringe Störung der Motilität im rechten Arm und Bein. 2 Jahre später plötzlicher Schwindel, Kontraktur der linken Ex- tremitäten, und es bleibt linksseitige Hemiplegie, doppelseitige Läh- mung der Oesichtsmuskeln, Parese der Kiefermuskeln, Lähmung des Schlingaktes, YöUige Sprachlosigkeit bei Erhaltensein der akustischen Wortbilder, Lähmung der Rechtswender der Augen und des Kopfes, ohne Deviation nach links, linksseitige Hemianästhesie mit Ausnahme Yon Geruch und Geschmack, der Haut des Antlitzes und der Zunge. Als Ursache der ersten Sprachstörung und der rechtsseitigen Zungen- lähmung fand sich eine. alte Apoplexie im Knie der linken inneren Kapsel, der letzte Anfall war durch eine Blutung in die rechte Brückenhälfte entstanden. Atherom der Arterien. 2) Bei einem ge- sunden Manne traten folgende Erscheinungen im Laufe von 4 Wochen auf: Erst Ohrensaussen, dann von den Fingerspitzen bis zur Schulter aufsteigendes Ameisenkriechen links, dann das Gleiche rechts; Schwindel; unsicherer Gang, Kopfschmerz, Abnahme des Gesichts, Schwäche der Extremitäten, namentlich der linken, Harnretention. Das Sehvermögen erscheint beiderseits herabgesetzt ohne abnormen ophth. Befund , die seitlichen Bewegungen des Auges vollständig aufgehoben , keine Akkommodationslähmung. Alle Krankheitser- scheinungen verschwinden fast vollständig. Es werden mehrere kleine Herde in der Brücke und im Bulbus angenommen. 3) Tuberkulöser Knabe, Lähmung des rechten Facialis mit Entartungsreaktion und mangelnden Reflexen, leichte Lähmung des rechten Gaumens, viel später auch Schwächung der Geschmacksempfindung auf der rechten Zungenhälfte. Lähmung beider Abducentes, zuckende Bewegungen der Musculi recti intemi bei kombinierten Augenbewegungen, za- nehmende Kontraktur dieser Muskeln, später Schwäche und deutliche Ataxie der Extremitäten, und zwar besonders der linken. Heftiges

Kombinierte Augendeviation. 29l

Kopfweh, anfangs 3mal Konvulsionen, Stauung in den Retinalvenen, später Neuritis optica. Sektion : grosser Tuberkel im Pons. Aus dem mikroskopischen Befände ist hervorzuheben, dass der Abdncens- kem nur links eine Anzahl gut erhaltener Ganglienzellen zeigte, rechts sind dieselben verkümmert und viel weniger zahlreich als normaL Die austretenden Abducensbündel lassen sich mitten in der Tumormasse noch sehr gut erkennen.

An diese Mitteilungen schliesst sich eine Besprechung der in der Literatur bekannt gewordenen E^lle an, mit besonderer Be- rücbBichtigung der Erscheinungen von Seiten der Augenmuskeln ; Verf. fasst die Resultate seiner Erwägungen in folgenden Sätzen zoaaunmen: 1) bei den Störungen der kombinierten seitlichen Augen- bewegung ist zu unterscheiden zwischen einfacher Lahmung und Reizung der Seitwärtswender und den in die Klasse der Schwindeler- seheinungen und Zwangsbewegungen gehörigen Phänomenen. Wahr- scheinlich existiert auch eine konjugierte Deviation der Augen, welche blos auf Störung der (reflektorischen) Tonus der Seitwärtswender beruht. 2) Gewohnlich komplicieren sich diese verschiedenen Momente; ein lahmender Herd erzeugt oft zugleich Zwangsstellungen, und zwar im gleichen Sinne wie die der Lähmung entsprechende Augen- deviation. Bei akuten Fällen verstärkt ein Reizzustand der Anta- gonisten (als Teilerscheinung eines allgemeinen Reizzustandes des Gehirns) sehr oft die Deviation ; bei chronischen kann die sekundäre Kontraktur der Ante^onisten im gleichen Sinne wirken. Letztere muss viel ausgesprochener sein auf dem Auge mit dem gelähmten Äbducens, wenigstens solange die Konvergenzbewegungen noch er- halten sind (Strabismus convergens). 3) Sehen wir ab von Läsionen der Gegend der Oculomotoriuskerne, so werden durch Himherde von den kombinierten Augenbewegungen fast ausschliesslich die parallelen seitlichen Veränderungen der Blicklinie gestört. Dies hat seinen Grund darin, dass diesen Bewegungen nur einseitige Bahnen zur Verfügung stehen, der andern aber doppelseitige. Da das Symptom durch eine Verletzung langer Faserzüge und nicht eines einzelnen Punktes hervorgebracht wird, da zudem die Unterscheidung zwischen Reizung und Lähmung manchmal schwierig ist, und da auch das Kleinhirn eine gewisse noch unbekannte Rolle bei der seitlichen Augenbewegung zu spielen scheint, ist der Wert der kombinier^ ten Augendeviation als lokal-diagnostisches Symptom ein geringer. Mit Sicherheit deutet das Symptom nur auf eine Läsion der Gehirnsubstanz selbst. In Verbindung mit anderen Erscheinungen

19*

292 Pathologie and Therapie der Angankraiikheiieii.

kann es aber oft zu einer sehr genauen topieeben Diagnose ver* belfen.c

Herxheimer (56) berichtet über 27 E%Ile Ton Gebimlaee; llmal fand sieb eine mehr oder weniger yoUkommene Lähmung des N. oculomotorius , in einem Falle bestand gleichseitige Abdacens- läbmung. Der Abducens war ausserdem noch in 3 Eallen betroffen. In 3 fallen fand sich Opticusatrophie, in einem Falle Cborio-Retinitis, in einem Periyasculitis und Endarterütis der Netzhautgefasse, in einem hochgradige Stauungspapille (Sjphilom der Gehirnrinde).

Seguin (145) fand eine plötzlich aufgetretene, ausgesprochene linksseitige Hemianopsie, welche den Fixierpunkt etwas nach links überschritt, mit gleichzeitiger Taubheit der ganzen linken ESrper- häifte bei einem 46j., an maligner Endocarditis leidenden Mann. Die Obduktion ergab eine gelbe Erweichung des grossten Teils des rechten Guneus, hat bis an die Spitze des Occipitallappens reichend, dessgleichen der 4. und 5. Temporalwindung und des Gyrus hippo- campi. Embolus in der rechten Arteria occip. Die Markmasse war einige mm weit in die Tiefe hin erweicht. Das Gehirn wurde weg« unvollkommen gelungener Härtung nicht vollständig untersucht

Hallopeau (49) beobachtete bei einem 83j. mit Aortenstenoae behafteten Patienten das plötzliche Auftreten einer vollsünd^ea Blindheit mit negativem ophth. Befund und Reaktionslosigkeit der Pupillen. Bald darauf traten choreaahnliche Zuckungen in der linken Körperhalfte auf. 4 Tage spater stellte sich eine Besserung ein und schwand allmälig die Blindheit. H. glaubt annehmen zu müssen, dass eine Embolie in eine der 3 Arterienstamme, welche die Corpon quadrigemina versorgen, stattfand, und zwar müsse die rechte Seite betrojffen worden sein.

Algeri (1) und Marchi (1) fanden in zwei Fallen von Hezd- erkrankungen des Pons konjugiertes Schielen, in dem einen Fslie nach rechts bei multiplen Abscessen in der linken Brückenhalftei in dem andern nach rechts bei einem hämorrhagischen Herd in der rechten. Es wird der Abducenskem als affiziert angesehen, im ersten Fall handelt es sich um Lähmung des Abducens, im zweiten Falle wahrscheinlich um eine Reizungserscheinung.

F ^ r ^ (29) teilt 3 Beobachtungen von cerebralen Sehstömngen mit Sektionsbefund mit: 1) 61j. Kranke, im Jahre 1873 rechtsseitige Hemiplegie und vorübergehende Aphasie. Es fand sich leichte rechts- seitige Facialisparese , voUkonunene Lähmung der rechten oberen Extremität mit Kontrakturen, geringere der rechten unteren, Lähmung

Stauungspapille bei intrakranieller Neubildung. 293

der Sensibilität rechterseits mit Einschluss des Gehörs, des Geruches Dod Geschmackes. S. beiderseits ungefähr auf die Hälfte des Nor- malen herabgesetzt, Gesichtsfeldeinschrankung besonders rechterseits, keine Störung der Farbenempfindung, ophth. Befand normal. Sektions- befond : Atrophie des linken Pedunculus cerebri in seinen mittleren Btfaideln, der linken Pyramide und der linken Brückenhälfte. Alter hämorrhagischer Herd ausserhalb vom Linsenkern, gelbbräunliche Yer- ßrlrang der hinteren 2 Drittel der Capsula interna und des schmalen Teils des Linsenkems. 2) 45j. Kranke, im J. 1878 rechtsseitige Hemiplegie mit vorQbergehender Aphasie; Kontrakturen auf der gelähmten Seite, rechtsseitige Hemianopsie, Störungen der Sprache und der schriftlichen Perception. Sektionsbefund : die inneren mitt- leren BOndel des linken Himschenkels abgeplattet, linke Brücken* hafte etwas atrophisch, linke Pyramide schmäler und gelblich, Er- weichung der oberen Hälfte der Insel, des mittleren und hinteren Teils der 8. Stimwindung und des unteren Teiles der vorderen Oontralwindung. Erweichung aller Partien ausser des Linsenkernes ; grute Verfärbung der nach vom gelegenen Partien der inneren KapseL 8) 52j. Frau, im J. 1888 yorübergehende rechtsseitige Hemi- plegie, rechtsseitige partielle Sensibilitätsstörung und Hemianopsie, fiektionsbefund : links oberflächliche gelbe Erweichung am Cuneus tmd an der anliq^nden II. Occipito-temporalwindung ; Fehlen der grauen Kommissur.

Pontoppidan (121) beobachtete bei einem 81j. männlichen, liwtisch inficierten Individuum Kopfweh, Schwindel, benommenes 8ensorimn, starrer Blick mit beschränkter Beweglichkeit nach allen Richtungen und beginnender Stauungspapille mit normaler Sehschärfe. Spater zeigte die Stauungspapille eine Zunahme und trat eine kon- pgierte Ablenkung der Augen nach rechts auf. Autopsie: starke Dilatation der Ventrikel, wallnussgrosser Tumor in der Fissura transversa cerebri, auf den corpora quadrigemina und der crura cere- belli ad cerebrum ruhend. Die Geschwulst liegt in der Mittellinie ttof der Stelle der Glandula pinealis, und lässt sich in seiner Tobalitat zusammen mit Tela und Plexus choroideus entfernen, da nirgends ein Zusammenhang mit der Gehimsubstanz besteht. Die mikroekopische Untersuchung liess zweifelhaft, ob die Geschwulst ab ein stark vaskularisiertes Rundzellensarkom aufeufassen sei oder ▼ielleieht als eine Granulationsgeschwulst auf Grundlage von syphi- litischer Gefässerkrankung im Plexus chorioideus sich entwickelt liabe.

294 Pathologie nnd Therapie der Augenkrankheiten.

Pasqnale Ferraro (111) beobachtete bei einem 26j. Manne 16 Monate nach der Primäraffektion die ersten Symptome eines Gumma imPons: rechtsseitige Abducenslähmung, vollständige beider- seitige Facialislähmung , sensible und motorische Lähmung der ge- sammten linken Eorperhälfte, gefolgt von Kontrakturen. Die Sektion (nach 6 Monaten) ergab eine Endarteriitis obliterans des Stammes und der kleinen Verzweigungen der Art. basilaris, und Verf. meint, dass von den Gefässen aus das Gumma sich entwickelt hätte, welches die ganze rechte Brfickenhälfte einnahm und sich von der Basis bis nahe an die Nervenkeme am Boden des 4. Ventrikels erstreckte.

Haie White (47) berichtet unter Andern über folgenden Fall: 26j. Frau, Kopfweh, Verlust des Sehvermögens, Neuritis optica. Autopsie: Gliom des Frontailappens.

Feilchen feld (28) beobachtete während des Lebens (18j. männl. Individuum) in einem Falle von Gliosarkom der Zirbeldrüse von ocularen Störungen eine vollständige Lähmung der vom N. oculo- motorius versorgten Augenmuskeln bei normaler Beweglichkeit des obern Lides und beträchtlicher Stauungspapille beiderseits. Es fand sich ausserdem bei der Autopsie eine grau-rötlich erweichte Partie an der Vereinigungsstelle des oberen Kleinhirnschenkels mit dem mittleren und zwar an der depi 4. Ventrikel zugekehrten Fläche. Die Geschwulst hatte sich an Stelle der hinteren Kommissur und des Zirbelstieles entwickelt und griff seitlich noch auf den Sehhügel an der Stelle der Ganglia habenulae über. Zirbeldrüse vergrössert und in eine feste Knorpelmasse verwandelt, welche dem vorderen Ende des vorderen Vierhügels fest aufgelötet war.

Aus den von Günther (42) mitgeteilten Fällen sind folgende, bei welchen ein Augen befund erwähnt ist, anzuführen: 1) Links- seitige Ptosis und linksseitige Facialisparese ; wallnussgrosse Cyste im rechten Schläfen läppen mit gelber Flüssigkeit; 2) enorme Blässe des Gehirns, kleine Blutungen in den Occipitallappen und den Retinae, Phthise; 3) Tumor im linken Occipitallappen, Stauungspapille; 4) ausgedehnter Erweichungsherd des linken untern Scheitelläppchens, kleinere Erweichungsherde im rechten Scheitellappen, rechtsseitige Hemiplegie und deviirte Konjugation der Augen nach links; 5) gum- möser Tumor im linken Schläfenlappen und im 'rechten unteren Scheitelläppchen, rechtsseitige Ptosis und Facialislähmung; i>) Abscess des grössten Teils des linken Schläfenlappens, eitrige Meningitis an dieser Stelle, rechtsseitige Lähmung, linksseitige Ptosis. Autfallend ist die häufige Erkrankung des Occipitallappens ohne irgend welche

Toinor der Glandula pitaitaria. 295

Sehstorongen. Wie weit darauf geachtet wurde, ist übrigens aus den Krankengeschichten nicht zu erkennen.

Hartz (52) teilt zunächst von einem 42j. weiblichen Individuum mit, dass vollständige Erblindung vorhanden gewesen sei und die Autopsie ein Carcinom des rechten Frontallappens ergeben habe. Eine ophth. Untersuchung hatte nicht stattgefunden.

Mierzejewsky (95) und Rosenbach (95) £EUiden bei einem Falle, der i^mhrend des Lebens, abgesehen von anderweitigen cerebralen, die Erscheinungen einer Lähmung des M . rectus externus des rechten und des M. rectus internus des linken Auges, Herabsetztmg der Seh- schärfe und doppelseitige Neuro-retinitis dargeboten hatte, ein an Blutgefässen reiches Gliom (mit stellenweiser käsiger Entartung) der Yarolsbrücke, und zwar in der dorsalen Portion in der rechten Hälfte. Die Geschwulst hatte die Baphe und die linke Hälfte der Brücke nach links gedrängt. Dorsalwärts wölbte sie sich frei in die Höhe des 4. Ventrikels hervor. Die Frage über den Mechanismus der Kombination von Abducenslähmung mit Parese des kontralateralen M. rectus internus bei einseitiger Affektion des Abducenskemes wird noch als eine offene bezeichnet.

Eskridge (25) beobachtete bei einer 35j. Frau nach voran- gegangenen heftigen Kopfschmerzen und blitzartigen Erscheinungen bei geschlossenem rechten Auge eine langsam zunehmende Herab- setzung des Sehvermögens. Ausserdem bestand Parese des rechten Armes und Beines, Ataxie beider Beine, Nausea, Yomitus etc. Es wurde eine Dilatation und massige Starre der rechten Pupille, links frischere und rechts ältere Neuritis optica, links eine temporale Hemianopsie festgestellt, welche die Medianlinie etwas überschritt. Die schwangere Kranke starb in soporösem Zustande, noch ehe das tote Kind entwickelt werden konnte. Die Sektion ergab ein Spindel- zellensarkom auf der oberen Fläche der rechten Kleinhirnhemisphäre und Verf. meint, dass die einseitige Hemiopie durch den Druck veranlasst worden sei, welchen der Tumor durch das Tentorium auf die »Sehsphäret des Occipitallappens ausgeübt habe.

Haie White (48) demonstrierte einen Tumor der Glandula pituitaria, welcher als Myo-Neurom bezeichnet wird und die Grösse einer Haselnuss darbot. Das Chiasma war komprimiert und es bestand hochgradige Atrophie der Sehnerven. Das Präparat stammte von einem Knaben , welcher unter meningitischen Erscheinungen gestorben war.

Hughes Benett (00) diagnosticierte bei einem 25j. Manne

296 Pathologie and Therapie der Aagenkrankheiten.

mit Lähmung des linken Armes, Schwache des linken Beines und Neuritis optica ohne Störung des Sehvermögens einen Tumor in der Nachbarschaft des mittleren Dritteiis der Rolands 'sehen Spalte. Es wurde eine Trepanation zum Zwecke der Entfernung des Tumors ausgef&hrt und ein Gliom der Oberfläche des Hirns entfernt, welches der aufsteigenden Parietalwindung angehörte. Der Kranke starb c 4 Wochen spater unter meningitischen E2rscheinungen.

Nach Mackenzie*s (86) Mitteilung trat bei einem 23j. weib- licben Individuum zuerst KopÜBchmerz und Doppelsehen auf. (Ukh- mung des linken M. rectus extemus.) Spater wurde Herabsetzung des Sehvermögens festgestellt; allmälige Erblindung trat ein und ophth. fand sich beiderseits hochgradige Stauungspapille, die spater in Atrophie fibergieng. Es wird die Wahrscheinlichkeitsdiagnose auf einen Eleinhimtumor gestellt.

Bruzeluis (15) und Wallis (15) fanden bei einem 20]. Individuum eine doppelseitige Stauungspapille mit Skotomen (?) und mit Erweiterung, sowie schlechter Reaktion der Pupillen ; es bestand Schwindel, Erbrechen, Kopfschmerz etc. Die Sektion ergab ein ungefähr f der rechten und ^ der linken Hälfte des Kleinhirns ein- nehmendes Gliom.

Oppenheim (105) teUt folgende Fälle mit: 1) 42]. Frau, nach einer Kopfverletzung ohne besonders schwere Erscheinungen Auftreten von Symptomen einer intrakraniellen Erkrankung, Parese der rechten Körperhälfte, eine in den Rahmen der Aphasie gehörige Sprachstörung und beiderseits hochgradige Stauungspapille mit rechts erhaltener, links fehlender Pupillenreaktion. Einen T^ ante mortem komplete Bewusstlosigkeit mit konjugierten Abweichungen des Auges und des Kopfes nach links. Autopsie: Qliosarkom im linken Teile der IL linken Stimwindung, im Centrum eine über Hühnereigrosse Blutmasse; 2) 54j. Frau, linksseitige Hemiparese und Hemianästhesie (mit Einschluss der Sinnesorgane) linksseitige Hemianopsie, kon- jugierte Deviation der Augen und des Kopfes nach rechts. Ge- wöhnlich befanden sich die Bulbi in den rechten Augenwinkeln und »führen hier leichte Nystagmusähnliche Bewegungen aus. Nur ab und zu schwimmen (!) sie langsam nach links hinüber; regel- mässig dann, wenn Pat. die Augen schliesstc. Kurze Zeit ante mortem zeigte sich, dass vielleicht die inneren Hälften der Papillen etwas abnorm gerötet waren, und weiter eine Lichtstarrheit der Pa- pillen. Autopsie: citronengrosser Tumor im rechten Parietallappen mit sekundären Veränderungen in der Umgebung, wie Kompression

StROong9papall6 nnd Aagenmaskellähmangen bei Qehirnsyphilis. 297

des Thalamus optieuB etc. ; 8) 38j. Mann , Lähmung des linken M. rectus »ternns und des rechten M. reetus internus, allmälig zu- nehmende Lähmung der rechten Eztremitöten und des rechten untern Facialis, sowie Kontraktur. Später noch Lähmung aller Zweige des linkai Facialis, Anästhesie im oberen Aste des linken Trigeminus, Trübung der linken Hornhaut in ihrer unteren Hälfte. Die Diagnose wurde durch die Autopsie bestätigt: tuberkulöser Tumor, der mit dem gröesten Teile seiner Circumferenz in der linken Ponshälfte sass, mit einem kleineren in die rechte hinübergriff; 4) 68j. Frau, plötz- licher Eintritt einer Lähmung der rechten Eörperhälfte mit Aphasie, und rechtsseitige Hemianästhesie mit Ausfall der äusseren Zone des Gerichtsfeldes des rechten Auges. Deviation des Kopfes und der Bulbi nach rechts. Autopsie: alter bis in den hintern Teil des Linsenkemes eindringender Erweichungsherd im linken Schläfenlappen, rote Er- weichung des basalen Abschnittes der 3. Stimwindung, nahezu der ganzen Inselwindung und eines Teiles der äusseren Kapsel; 5) 37j. Fran^ linksseitige Lähmung und Hemianästherie ; opbth. hochgradige typische Stauungspapille mit einzelnen weissen Plaques, keine gröbere Sehstönmg, Pupillen eng, lichtstarr. Syphilis. Leichendiagnose: chronisch yerlaufende gummöse Meningitis, wesentlich an der Basis in der Gegend des Circulus Willirii, und in der rechten Fossa Sylvii. Hier erscheint die Arteria fossae Sylyfi dextra in einer Ausdehnung ▼on etwa 2^ cm ToUständig obliteriert und stellt einen dünnen derben Strang dar. Entsprechend findet rieh rechts ein Erweich angs- herd der Marksubetanz imterhalb der Centralwindungen , welcher nach innen bis tief in die innere Kapsel vordringt; 6) 42j. Frau, 1870 oder 1871 syphilitische Infektion, im J. 1878 Neuritis incipiens links (Periostitis am Foramen orbitale), Mydriasis, Akkomodations- parese und Diplopie. Später zunehmende Oculomotoriusparese beider- sdts, allgemeine Cerebralerscheinungen, linke Hemiparese, Geistes- störung. Diagnose: Chronisch verlaufende syphilitische Himer- krankong (an der Basis cerebri) mit Elemissionen und Exacerbationen ;

7) 37 j. Frau, ophth. beiderseits Papillen ausgesprochen atrophisch verfärbt, leicht getrübt, die Grenzen leicht verschleiert, Kopfschmerz, Erbrechen, Verwirrtheit, Delirien und Augenmuskellähmungeu. Der Verlauf bewegt sich in Remissionen und Exacerbationen. Syphilis. Diagnose: »Chronische periodisch verlaufende Hirnerkrankung«;

8) 38j. Frau , syphilitisch inficiert , im An&nge Schwindel- und Ohnmachtsanfalle, reflektorische Pupillenstarre, im weiteren Verlaufe linksseitige Oculomotoriuslähmung, die bis auf die Pupillenstarre

208 Pathologie ond Therapie der Augenkrankheiten.

wieder schwindet. Unter intensiTeD Eopfscbmerzen Auftreten einer »retro-bulbäreu AiFektion des N. opticusc rechts. Diagnose: »Chro- nische Erkrankung an der Basis cerebri, welche in der In- und Ex- tensität ihrer pathologischen Veränderungen schwankt« ; 9) 49j. Frau, syphilitisch inficiert. Chronischer Verlauf mit Remissionen, allge- meine Cerebralerscheinungen, vorübergehende Lahmungserscheinungen in den unteren Extremitäten, dauernde Pupillenstarre ; 10) 30j. Frau, psychische Alteration in der Form der Melancholie; ophth. beider- seits typische Stauungspapille. Autopsie hat nicht stattgefunden.

Dir ic h (156) erwähnt im Eingange seines Vortrages Bekanntes über den ophth. Befund beim Beginne einer sog. Stauungspapille und berichtet über den anatomischen Befund bei einer solchen, welche bei einer Cyste des Kleinhirnes, Hydrops der Hirnventrikeln und Gehirnödem entstanden war. Als Ursachen der Schwellung werden 3 Faktoren namhaft gemacht, nämlich die beträchtliche Hyperämie, die seröse Infiltration und die sklerotische Degeneration der Nerven- fasern. »OfiTenbar geht man zu weit , wenn man all& rundlichen, hyalin aussehenden Gebilde an Schnitten für Querschnitte skleroti- scher Nervenfasern erklärt, es sind sicher z. T. Serum-Tropfen.« Die Stauungspapille wird als passives Oedem durch venöse Stauung auf- gefasst. »Als Ursache dieser Stauung haben wir die Kompression der Centralgefasse im Sehnervenstamm anzusehen, die ihrerseits auf einen ödematösen Zustand der Nerven zurückzuführen ist.« Das Oedem des Sehnervenstammes unterscheidet sich wesentlich von dem der Papille dadurch, dass keinerlei Anzeichen vorliegen, dass die die Lymphräume des Nervenstammes erfüllende Flüssigkeit durch Trans- sudation aus den Gefässen in loco produziert werde. Die Flüssigkeit muss vielmehr auf eine ferner liegende Quelle zurückgeführt werden. Da nun die Autopsie ein allgemeines Oedem der Gehirnsubstanz nach- gewiesen, so liegt es nahe, das Oedem des Sehnervenstammes ab eine Fortsetzung des Gehirnödems anzusehen.«

Verga (157) undUsuelli (157) beobaohteten bei einem 42j. hereditär belasteten Manne abgesehen von einer stupurösen Demenz linksseitige Ptosis, Amaurose und anfänglich leichte epileptiforme Anfälle mit Erbrechen. Pat. starb apoplektiform. Pei der Sektion fand sich ein fast kastaniengrosser Tumor vom Duraüberzug des Planum ethmoidale ausgehend, der den linken N. opticus kompri- miert hatte, und ein weiterer taubeneigrosser Tumor, der von der linken mittleren Schläfengrube ausgehend den Oberkieferast des Tri- geminus umgab (alveoläres Endotheliaisarkomj.

Qcalomotoriualähmung V>ei Tuberkulose des Pons. 299

Homen (59) und Linden (59) fanden bei einem lO^j. Mäd- chen eine doppelseitige Sehnervenatrophie, mit steitweiser Verbesse- rung und Verschlimmerung des Sehvermögens und dem Endausgange einer vollkommenen Blindheit. Ausserdem waren Krampfanfälle, Erbrechen, Somnolenz etc. vorhanden. Die Sektion ergab an der Basis des Gehirns eine pflaumengrosse Geschwulst (Endotheliom) unmittelbar an dem Pons, welche mit dem vorderen Teile auf das Chiaama drückte. Die Nervi optici waren abgeplattet, beide Seiten- ventrikel im höchsten Grade von klarer seröser Flüssigkeit ausgedehnt.

Wising (173) beobachtete bei einem 41j. Mann Lähmung der rechten oberen und unteren Extremität, der unteren Teile der rechten (lesichtshälfte und der rechten Zungenhälfte sowie Lähmung des linken M. levator palpebrae. Die Autopsie ergab einen scharf be- grenzten Abscess in der linken Grosshimhemisphäre, der das mitt- lere Drittel der linken Central windung, einen entsprechenden Teil des Bodens der Centralfurche and den benachbarten Teil der vorderen Centralwindung einnahm. Ausserdem fand sich ein Abscess im Gyrus sapramarginalis , am oberen hinteren Ende der Sylvii 'sehen Furche und am hinteren Bogen dieser Windung, und wird die Ptosis mit diesem Herde in Verbindung gebracht

Weiss (164) beobachtete bei einem 30j. weibl. Individuum mit gleichzeitiger Tuberkulose der Lungen eine periodisch auftretende totale linksseitige Oculomotoriuslähmung. Der Augenspiegelbefund war angeblich negativ. Die Autopsie zeigte den linken N. oculo- motorius platt, graulich, in seiner Wurzel beim Austritte aus dem Gehirnschenkel zahlreiche graue , mohnkomgrosse Granulationen, welche einen reichlichen Gehalt von Tuberkelbacillen darboten. Die vom Unken N. Oculomotorius versorgten Muskeln waren fettig de- generiert.

Mendel (94) demonstrierte das Gehirn eines 4|jähr. Knaben, welcher zuerst die Erscheinungen einer linksseitigen Oculomotorius-, einer rechtsseitigen Facialis- und Extremitätenlähmung dargeboten hatte, später mit denjenigen einer rechtsseitigen Parese des N. oculo- motorius. Ophth. keine Veränderung. Die Autopsie ergab einen Tuberkel mit seiner Spitze gegen den Pons, mit seiner breiten Grund- fläche nach vorn gegen den Thalamus opticus gewendet. Zerstört erschienen die Haube des linken Hirns?chenkels, der rote Hauben- kern, die Bindearme, wenig verletzt die Region der Schleife. Als Ursache der rechtsseitigen Oculomotoriuslähmung zeigte sich eine circuiuscripte tuberkulöse Meningitis in dem intrapedunculären Räume.

300 Pathologie und Therapie der Aagenkrankheiten.

Bei einem 2j. Mädchen entwiokdte sich nach der Beobachtong von Pitt (120) im Anscbluss an Krämpfe eine rechts- sowie links- seitige FaciaUsparese, doppelseitige Nenritis optica mit nachfolgender Opticusatroph ie, Nystagmus, später Eopfdrehong nach rechts, links- seitige Hemiplegie, Kontraktor s&mmtlicher Extremitäten. Die Sek- tion ergab Erweichung des vorderen Teils des Frontal-, des hinteren Occipital-y des aufsteigenden Pftrietalhimes und des Gfyrus angularis, des äusseren Teiles der inneren und äusseren Kapsel, Tuberkulose der Lungen, Nieren etc. Im Rfickenmark hauptsächlich Sklerose beider Seitenstrangbahnen.

Barne 7 (124) fand bei einem 52j. Mann die Gehimerkrankong mit Parasthesien im rechten Fuss beginnend, dann trat eine links- seitige Oculomotoriuslähmung auf (mit Ausnahme des M. levator palpebrae sup.), und rechts eine Lähmung des M. rectus superior, inf. und extemus zugleich mit Atrophie des Sehnerven. Ausserdem bestand rechtsseitige FaciaUsparese und Parese des Armes und Beines; vorQbergehende Hemianästhesie. Die Sektion ergab neben Lungen- tuberkulose einen mandelkemgrossen Tuberkel in der Haube des linken Hirnschenkels und gleichzeitige Zerstörung des linken Tha- lamus opticus. Die A£Fektion der Oculomotorii erklärte sich aus einer umschriebenen Arachnitis an der Subst. perfor. poster., welche dieselben komprimiert und erweicht hatte.

Nach der Mitteilung von Brieger (12) traten 10 Jahre vor dem Tode bei einem 25j. phthisischen Mädchen Schmerzen im Hinter- kopfe, leichte Schwindelanfälle auf, 3 Monate vor dem Tode Herab- setzung des Sehvermögens und Neuritis optica, 2 Monate vor dem- selben Tremor manuum. Die Sektion ergab ausser allgemeiner Tu- berkulose einen Tuberkel von 4 mm Durchmesser in der linken Eleinhimhemisphäre.

Sturm (151) berichtet über 8 FsMe von Gehimtuberkulose, wobei zu bemerken ist, dass die ocularen Befunde teilweise unvoil- stöndig aufgenommen worden sind. Im Falle 2 (42]. weibl. Indi- viduum) bestand rechtsseitige Oculomotoriuslähmung. Die Autopsie ergab entsprechend der rechten Hälfte der VierhQgel einen solitären Tuberkel ; die Himschenkel waren stark nach abwärts disloziert und hatte die Geschwulst den rechten Brückenarm in Mitleidensdiaft gez(^en. Im Falle 5 (49j. männl. Individ.) bestand möglicherweise eine geringe Lähmung des linken M. rectus externus, später scheint das Umgekehrte der Fall gewesen zu sein. An dem rechten Auge wurde auch einmal horizontaler Nystagmus beobachtet« Zugleich

Nenritia optica bei multipler Sklerose. 301

wurde ancb eine leichte venSee Stauung und Sdematöse Schwellung der Papille beflondera rechts wahi^enommen« Die Autopsie zeigte eine basilare tuberkulöse Meningitis. Beim Falle 6 (26j. männL In- di?id.) ergab die ophth. Untersuchung eine starke kapillare Hyperamie der Eintrittsstelle der Sehnerven, spater im rechten Optikus einen TaberkeL Bei der Autopsie fanden sich ausgebreitete basilare Menin- gitis und einzelne Tuberkeln in der Himsubstanz. Im Falle 7 fand sich bei einem 6j. männlichen £inde leichte seröse Durchtrankung und Trübung der Papille und linkerseits »Strabismus« ; wie es scheint, eine allmälig sich entwickelnde Oculomotoriuslähmung. Bei der Au- topsie zeigte sich die Gegend des Oirculus Willisii sowie die ganze Oberffiche des Pons mit einem gelblichen derben Infiltrat bedeckt, Miliartuberkeln längs den Oefissen der Fossa Sylyii.

[Philipsen(115) hat die Resultate der neueren Untersuchungen gesammelt. Nach einer anatomischen Uebersicht beschreibt er die homonyme Hemianopsie. Er hat beinahe 50 Sektionen gesammelt und sie werden in 3 Gruppen geteilt: Leiden a) desTraktus, b) des Thalamus und des angrenzenden Teils der Capsula int. und 3) des Lohns oecipitalis, ol^leich es nicht mogUch ist, eine scharfe Grenze zwischen den zwei letzten Gruppen zu ziehen, a) Sektionen von Hjort, Hirschberg, Gowers, Mohr, Dreschfeld, Mar- chand (2) und vielleicht yon Huguenin, Dmitrowsky-Le- beden und F6t6. b) Sektionen you Weyssidre, Remy, Ray- mond, Jackson, Gowers, Pflüger, Prevost, Frieden- reich, Vetter, Dreschfeld (2), Linnell, Rosenbach, Peltzer. c) Yerf. erwähnt nur einige Ton den zahlreichen Sek- tionen bei Leiden des Lohns oecipitalis. Wie eine vollständige Integrität der Leitungsfaden eine Bedingung für die Leitung von allen Sehqualitäten ist und eine Verminderung des Leitungsvermögens erst die Leitung der Farben- und Raumeindrücke, am letzten die des Lichteindruckes aufhebt, so verlangt die Auffassung und Bear- beitung von sämmtiichen Sehqualitäten eine vollständige Integrität der cortikalen Elemente, während eine Verringerung dieser die Auf- fassung von Farben- und Raumeindrücken hindert; erst bei einer noch bedeutenderen Verminderung der Ernährung der Zellen der Cortikalmasse wird die Auffassung von Lichteindrücken gelähmt. Zum Schluss wird die temporale Hemianopsie erwähnt.

Gordon Norrie.]

übthoff (155) erzählt zwei Fälle von Neuritis optica bei mul- tipler Sklerose : 1) 35j. Patientin mit dem Bilde der multiplen Skle-

302 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

rose des Gehirns und des Rückenmarkes, fast völlige Erblindung ; ophtb. Papillen von grau-rötlicher Farbe, in den äusseren Hälften mit einem deutlichen Stich ins Weissliche und völlig getrübt, ihre Grenzen verwischt. Die Retinal gefässe und namentlich die Venen sind deut- lich verbreitert und stark geschlängelt. Ferner Beschrankung der Augenbewegungen und Nystagmus. Später war das Bild der »reinen Sehnervenatrophie« mit leichten circumpapiUären Chorioidealverände- rungen gegeben. Dieses letztere Bild soll innerhalb 10 Tagen ent- standen sein, während vorher noch die entzündlichen Erscheinun- gen bestanden. 2) 26j. Mann; am 28. März 1884 Neuritis optica mit Herabsetzung des Sehvermögens auf Handbewegungen, am 9. April schon Rückgang in der Papillenschwellung. Die Sehschärfe hob sich auf ein Drittel unter stetiger Erweiterung des Gesichtsfeldes. Später partielle linksseitige Oculomotoriuslähmung, und ergab die Unter- suchung: Links ophth. nichts, rechts leichte, aber deutliche atro- phische Abblassung der Papille, hauptsächlich in den äusseren Teilen. S = 1. Gesichtsfeld frei. Ein dritter Fall wird nur als »neuritiale Gesichtsfeldanomaliec bezeichnet: 23j. Patient, disseminierte Herd- sklerose. Rechts S ^ ^, ophth. »Nichtsc. Gesichtsfeld frei. Links S == iS 1 centrales Skotom für Rot und Grün. Abblassung der temporalen Papillenhälfte.

Löwenfeld (85) konstatierte bei einem als multiple Neuritis mit Athetosis bezeichneten Falle (44j. Mann) Folgendes in Bezug auf oculare Störungen : »Das linke Auge beim Geradeaussehen etwas einwärts rotiert (linksseitiger Strabismus convergens). Patient sieht beim Linksdrehen der Augen die vorgehaltene Hand doppelt, beim Rechtsdrehen einfach, und so verhielt es sich nach seiner Angabe immer.«

Remak (127) glaubt ebenfalls, dass seine in einem Falle ge- machte Diagnose einer generalisierten Neuritis durch den von üht- hoff festgestellten Befund einer Neuritis optica beiderseits bestätigt werde, letztere »bemerkenswerterweise ebenfalls ohne wesentliche Be- einträchtigung der Funktion«. Allerdings dürfte die Diagnose einer Neuritis optica nicht über jeden Zweifel erhaben erscheinen. Der Befund war nämlich folgender: R. Auge S = ^^. Ophth. E. Pa- pille leicht gerötet und deutlich getrübt, die Grenzen der Papille sind völlig verwischt bis auf die nach aussen gelegenen Teile, welche scharf erscheinen. An der Austrittsstelle der Retinalgefässe zeigt sich in glänzend weisslicher Herdform eine Bindegewebsentwicklung. L. As myopicus. 8 = \^. Die Papille zeigt analoge, doch nicht so

PupillenstGnmgen bei Gehirn krankeD. :303

ausgesprochene Veränderungen wie rechts. Die bindegewebige Ver- dickung fehlt, Gesichtsfeld ist aber normal.

In einem Falle von multipler Neuritis bei einem Potator fand sich nach Schulz (142) eine doppelseitige Lähmung des N. ab- ducens ; ophth. keine Abweichung vom Normalen.

Lilienfeld (83 und 84) konstatierte bei einem 26j. neuro- pathisch belasteten Kranken (Alkoholiker) eine doppelseitige Abdu- censlähmung und eine auffallende Koordinationsstörung in den Beinen, so dass Pat. weder zu gehen noch zu stehen vermochte. Auf beiden Augen bestand ausgesprochene Neuritis optica bei normaler Reaktion der Pupillen. Es soll eine rasche Besserung aller Krscheiiiungen aufgetreten und nur eine gewisse geistige Schwäche und Abnahme des Gedächtnisses zurückgeblieben sein. L. meint, die Diagnose einer multiplen Neuritis zweifellos stellen zu können, »zumal da die- selbe an beiden Opticis ophthalmoskopisch sichtbar war.c

Moeli (97) berichtet, dass bei 500 Paralytischen 47% reflek- torische Pupillenstarre darboten, bei 4% war sie zweifelhaft, bei 10*/o minimal. Meist fehlte die Dilatation auf sensible Reize aber namentlich bei Frauen nicht ausnahmslos an den lichtstarren Pupillen, und weit häufiger zeigten sich die Pupillensymptome ohne Eniephänomeue. Die Konvergenzverengerung fehlte nur sehr selten, Akkommodationslähmung war nachweisbar nur in 1^ ^/o vorhanden. Von Individuen, welche eine Pupillenstarre ohne irgendwelche andere paralytische Symptome wahrnehmen Hessen, betrug die Gesammt- zahl nach Abzug der mit lokalen oder Gehirnaffektionen Behafteten 56. Von 52 dieser Individuen litten schliesslich 14 (resp. 12) an Tabes und bei 3 (resp. 5) Kranken ohne und 4 mit durch Alkoho- lismus erzeugten Symptomen traten nach längerer Zeit noch Zeichen der progressiven Paralyse hervor. 10 weitere Patienten, von denen 8 zur Sektion kamen, litten an Hirnerkrankungen verschiedenen Charakters. Nach Abzug dieser 31 Fälle bleiben noch 21, bei denen sich keine paralytische Erscheinungen nachweisen liessen. Bei 8 Kranken war Syphilis vorausgegangen, die übrigen betrafen Fälle von Verrücktheit, Verwirrtheit etc. Nur in höchstens 1,4 Vo ist Licht- stirre bei wirklich Nichtparalytischen gefunden worden.

Thomson fögt bei, dass von 1H99 untersuchten Kranken 241 Para- lytiker waren ; von diesen fehlte die Pupillenreaktion bei 108 =45**/o, dagegen fehlte von den übrigen 1158 nichtparalytischen Kranken dieselbe nur bei 17 = 1,5 *^/o. unter diesen 17 Kranken waren 6 mit Dementia senilis, 2 mit Herderkrunkungen (davon 1 auf Lues

304 Pathologie nnd Thetapie der Aogenkraiikheiien.

verdächtig), 5 Alkoholisten und 4 Kranke mit chronischer Paranoia. Davon litt 1 an Tabes, 2 waren derselben verdachtig. Bei einem Alkoholisten wurde einseitige Pupillenstarre beobachtet.

Siemerling teilt die Resultate der Untersuchungen mit über 700 Falle von geisteskranken Frauen, wovon 81 angesprochene Pa- ralyse darboten. Von diesen hatten 44 reflektorische Pupillensiarre (44,3 Vo). Von den nichtparalytischen Geisteskranken fanden sich 10 mit Pupillenstarre.

Oppenheim bemerkt, dass in der grossten Mehrzahl der EUle der Nervenklinik, in welchen Pupillenstarre gefunden wurde, es sich um Tabes handelte. Eünige Male wurde Pupillenstarre im Verlaufe der Hirnsyphilis beobachtet und in 2 Fallen von Bailway-spine.

Uhthoff teilt noch mit, dass er Smal eine angeborene Be- aktionslosigkeit der Pupillen mit erheblicher Erweiterung bei rudi- mentärer Entwicklung der Iris gesehen habe, femer eine doppelaei- tige Pupillenstarre mit einseitiger Akkommodationslahmung bei einem Kinde mit Lues hereditaria. Was das Verhaltniss der Akkommoda- tionslahmung zur reflektorischen Pupillenstarre anlangt, so habe sich herausgestellt, dass die^Syphilis als ätiologisches Moment bei gleich* zeitiger Lähmung des M. ciliaris und des M. sphincter pupillae über- wiege; ist nur reflektorische Pupillenstarre vorhanden, so überwi^ Spinalerkrankung und progressive Paralyse.

Thomson (153) berichtet über folgende Falle: 1) bei einem 31j. Potator tritt nach einem epileptischen Anfalle 2 Tage lang Pu- pillenstarre auf. Es wird das ausserordentlich seltene Vorkommen von Pupillenstarre bei Epileptischen betont, was, abgesehen von Herder- krankungen als pathognomonisch für progressive Paralyse angesehen werden müsste; 2) Ein 34j. Mann wird seit seinem 5. Lebensjahr regel- mässig im Mai, seit dem 28. Lebensjahre auch noch einmal im Herbste unter denselben Prodromen (Erbrechen, Kopfweh, Schmerzen im Auge) von einer Oculomotoriuslähmung befallen, die meist in 3 4 Wochen verschwindet. Seit dem 13. Lebensjahre bestehen ausserdem noch in Folge eines Trauma's epileptische Anfälle. Die vom Verf. konsta- tierte concentrische Einengung des Gesichtsfeldes, welche vorwiegend auf dem kranken Auge besteht, geht der Intensität der Augenmuskel- lähmung paralleL Die Störung wird für eine rein funktionelle an- gesehen. 3) Bei einem 44j. Individuum, welches an hallucinatori- scher YerrQcktheit und Schwachsinn leidet, treten plötzliche Seb- Störungen auf; Gegenstände, Buchstaben, Zahlen, Sachen werden nur teilweise erkannt und falsch bezeichnet. Auch versteht der Kranke

Amaurose bei Epilepsie. 305

nnr einen Teil dessen, was zu ihm gesprochen wird, kann nicht lesen und schreiben. Dieser Zustand verschwindet wieder plötzlich nach 9 Tagen und wird als >Seelenblindheit< und »Worttaubheitc ge- deutet. Ausserdem besteht einseitige PupiUenstarre bei Pupillen- iragheit des anderen Auges; ophth. Befund normal.

Brissaud (13) meint, dass die Anfälle von Jackson'scher Epilepsie bei einem SOj. Manne bedingt seien durch einen meningi- tischen Herd, welcher fortgepflanzt von einer ausgedehnten syphili- tischen Ostitis am äusseren linken Augenwinkel entstanden sei.

Pichon (118) giebt an, dass das Gesichtsfeld der Epileptischen wahrend der an&Usfreien Zeit in dem 5. Teil der Fälle concentrisch eingeschränkt sei, im Anfall eine Pupillenerweiterung und vollstän- diger Ausfall der Reflexbewegungen der Pupille vorhanden, femer ophth. venöse Stauung und Yeneupuls der Netzhaut sichtbar sei ; aus der Netzhauthyperämie könne sich eine Verförbung, selbst Atrophie der Papille entwickeln.

Hubert (55) teilt einige Beobachtungen über das Auftreten YOQ Xanthopie mit. In einem Falle von schwerem Typhus erschien wahrend der Rekonvalescenz mehrere Monate hindurch Alles lebhaft orange gefärbt. In einem anderen Falle trat 24 Stunden vor einem epileptischen Anfall intensives Gelbsehen auf, welches bis zum Ein- tritt des Anfalles dauerte und unmittelbar nach demselben wieder verschwand. Auch als unmittelbarer Vorläufer eines Ohnmachts- anfidls macht sich zuweilen Gelbsehen geltend. Die Xanthopie wird als eine central bedingte Störung angesehen, so auch die experimen- tell durch Santonin und Pikrinsäure hervorgerufene.

Heinemann (54) behauptet, dass bei einer 46j. Frau, welche an regelmässig sich wiederholenden epileptischen An&llen leidet, denselben 1 Stunde vorausgehend Amaurose auf beiden Augen auf- trete, welche nach Beendigung des Anfalles wieder verschwinde. Nach Verlauf von 10 Jahren, von denen 9 in ungetrübtem Wohlsein verflossen, traten die Anfälle wieder auf, und bestehen nun meistens nur aus der Aura amaiirotica mit nachfolgender Bewusstlosigkeit. In der anfallafreien Zeit sollen beide Gesichtsfelder unregelmässig con- centrisch begrenzt, besonders kurze Zeit vor dem Anfalle, und die Eintrittsstellen der Sehnerven gleichmässig stark gerötet sein. Etwa ^ Stunde sowohl vor dem Eintreten der Amaurose als nach völligem Erlöschen der Gesichtsempfindungen sollen die Eintrittsstellen der Sehnerven vollkommen blass und von weissgrauer Farbe sein.

Konrad (71) und Wagner (71) sprechen sich über den Wert

JftbYMberioht t OphtluJmologie. XVI. 1886. 20

306 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

der Engelskjon ^schen elektrodiagnostischen Gesichttfeldmitersa- ehung (vergl. vorj. Ber. 8. 239) folgendermassen ans: »Wir können es nur aufrichtig bedauern, dass die so mühevoll gesammelten Er- fahrungen Engelskjon 's und die daraus gezogenen Schlüsse in Betreff der Wahl der verschiedenen Stromesarten durch die elektro- diagnostische Gesichtsfelduntersuchung, welche für die Elektrothe- rapie von nahezu epochemachender Bedeutung erschienen, unserer Ansicht nach in die Kategorie der Irrlehren eingereiht werden müs- sen, c Die Versuche zeigten nämlich, dass Erweiterungen und Ein- schränkungen des Gesichtsfeldes auch ohne Anwendung irgend eines Stromes, ganz einfach nur bei nach einigen Minuten wiederholten Messungen sich nachweisen lassen eine Thatsache übrigens, die hin- sichtlich der Gesichtsfeldgrenzen jedem gut beobachtenden Augen- arzte geläufig ist.

Galezowski (34) beobachtete bei einem 40). Manne epilep- tische Anfölle, welche verschwanden, nachdem das vor 7 Jahren in Folge einer Verletzung atrophierte Auge enukleiert worden war. Zugleich war opfath. auf dem gesunden Auge eine hämorrhagische Neuro-Retinitis festgestellt worden. Ob der Zusammenhang richtig dargestellt ist, mag billig bezweifelt werden.

Wal ton (160), welcher die Ansicht vertritt, dass die Hysterie als eine funktionelle Neurose des Gehirns häufig durch eine Kopf- erschütterung bewirkt werde, berichtet über einen diesbezüglichen Fall. Ein 29j., vorher schon neuropathisches Mädchen zeigte nach einem Sturze von einer Kellertreppe ver^iinderte Sensibilität der rechten Körperhälfte, Verlust des Geruches und des Geschmackes, Abschwächung des Gehörs besonders für höhere Töne, Einschränk- ung des Genchtsfeldes und erschwerte Farbenunterscheidung.

[Pontoppidan (125) referiert und kritisiert die Mitteilung von Thomson und Oppenheim im Neurologischen Oentralblatt 1884 Nr. 2 und im Arch. fttr Psychiatrie und Nervenkrankheiten 1884 Heft 2 und 3: lieber das Vorkommen und die Bedeutung der sensorischen Anästhesie bei Erkrankungen des centralen Nervensy- stems. — P. hat zahlreiche Patienten und hauptsächlich Epileptiker am Kommunehospital Kopenhagens untersucht. Nur bei Hysterischen hat er die typische Form der sensorischen Anästhesie geAmden. Thomson und Oppenheim haben sie nur, wenn die Patienten nicht ganz klar waren , gefunden , und P. behauptet daher , dass die zwei Verff. nicht das Gesichtsfeld, sondern die Aufmerksamkeit der Patienten gemessen haben. Wird der Pbtient stimuliert,

Ophihalmoplegia externa. 307

80 werden sowohl das Gesichtsfeld als die Farbengrenzen erweitert.

Gordon Norrie.]

[Lanfenauer (80) begründet die an Hysterischen bei An- wendung der Stimmgabel beobachteten Angenerscheinnngen mit dem Hinweise anf das von Hogyes gefundene Reflexcentrum im oberen Teile der lY. Himkammer, welches einerseits mit dem Acusticus, andererseits mit den Bewegungsnerven des Auges in Verbindung steht. Je nach der Schwere des Falles wird durch das Anstimmen der Gabel bezüglich der Augen 1) einfaches Schliessen der Lider mit ziellosen Augenbeweguugen , 2) krampfhaftes Schliessen mit krampfhafter Deviation , 8) Nystagmus, 4) Nystagmus mit starken Deviationen wahrgenommen.

Die hysterische Achroraatopsie und die damit verbundene Ge- sichtsfeldeinschränkung ist durch die Untersuchungen Landolt's, Galezowski's u. A. bekannt. Allein die Einschränkung sowohl wie der Mangel der Farbenperception sind nur so zu verstehen, dass die Empfindung aus dem entsprechenden infracortikalen Ganglion vom cortikalen Gesichtsfelde nicht zur Kenntniss .'genommen wird. Nach Laufenaue r^s (80) Untersuchungen bleibt die Reflexerreg- barkeit durch Farben von Seiten des achromatoptischen Auges in- takt; denn bei der perimetrischen Untersuchung ergiebt sich, dass beispielsweise die Reflexbewegung der oberen Extremität schon bei 60<^ unten eintritt, während das Objekt erst bei 20<^ bewusst signa- lisiert wird. In der Hypnose erweitert sich das beschränkte Gesichts- feld zur Norm. Hautreize können es erweitem und beschränken.

Szili.]

Bernheim (7) und Charpentier (7) stellten die Tatsache fest, dass bei hypnotisierten und zwar weiblichen Individuen das während des Schlafes mitgeteilte Bild sich beim Erwachen verhält wie ein optisches Erinnerungsbild. So tritt ein Sehen der Misch- farbe von 2 während des Schlafes mitgeteilten Farben nicht ein. Auch wurde noch die Erzeugung von Doppelbildern zum Zwecke des Experimentes benützt.

Bristowe (14) teilt 5 Fälle von Ophthalmoplegia externa mit, nur in einem Falle trat Exitus lethalis ein und war der Sektions- befand ein absolut negativer. In diesem Falle handelte es sich um ein 25j. Mädchen, welches im J. 1877 die Erscheinungen der Base- dow'sehen Erkrankung dargeboten hatte, 1880 diejenigen der Oph- thalmoplegia externa mit gastrisehen Krisen und plötzlichen Fieberan- fallen; 1881 war eine vollständige rechtsseitige Hemianästhesie mit

20»

308 Pathologie und Therapie der Aagenkrankheiten.

Einschlnss der Sinnesorgane aufgetreten, 1882 ein epileptischer An- fall, gefolgt von spastischer dauernder Hemiplegia dextra. Beizbare Stimmung, zuweilen Wahnideen. Ein 2. Fall war ganz ähnlich dem eben beschriebenen (kein Sektionsbefand) , im 3. handelte es sich wahrscheinlich um eine syphilitische Basalmeningitis, im 4. um eine atrophische Paraplegie und im 5. um eine Tabes.

[Szili (152) stellt eine Ophthalmoplegie vor (4()jährige Frau), bei welcher das Uebel vor 2^ Jahren mit Schlechtsehen begann; erst nach einem Jahre gesellten sich die Bewegungsstörungen des Auges hinzu. Rechtes Auge ohne Lichtempfindung, linkes sieht Arm- bewegungen in 2 m. Atrophie der Sehnerven, Divergenz der fast unbeweglichen Bulbi (noch etwas kompensatorische Bewegung nach unten bei passiver Bewegung des Kopfes nach rückwärts); Pupillen massig eng, starr; Ptosis; beginnende Tabes dorsalis. Auch dieser Fall passt nicht in den Rahmen der von v. Graefe beschriebenen, sondern gehört in jenen, von welchen Hutchinson angiebt, dass die an den Bewegungsnerven wahrgenommenen Störungen mit all- gemeiner Sklerose im Zusammenhange stehen.

In einem Falle Eetli's (67) hat sich bei einer Frau voll- ständige Ophthalmoplegie beider Augen (in Divergenzstellung yöllige Unbeweglichkeit, Pupillenstarre und Akkomodationslosigkeit, Ptosis) während eines Jahres unter unausgesetzten heftigen Kopfschmerzen entwickelt. Beginnende Atrophie des Sehnerven und Tabes.

Szili.]

Eisenlohr (24) stellte einen 42j. Mann vor, dessen Krankheit vor 1 Jahr mit undeutlichem Sehen, später Doppelsehen begonnen hatte. Dann stellte sich Taubheitsgefühl und später hochgradige Anästhesie im Gebiete beider Trigemini, besonders in der Schleimhaut der Lippen, der Zunge und des Gaumens ein, sowie eine Schwierigkeit im Schlucken d. h. den Bissen an den richtigen Ort zu dirigieren. »Pat. zeigt ausgesprochenen Strabismus convergens, bedingt durch die Lähmung beider Abducentes. Dabei geringe Pupillendifferenz, die rechte ist weiter als die linke; Lichtreaktion ist rechts aufgehoben, links normal.« Lues war nicht vorhanden, und Verf. resümiert die Diagnose dahin, dass eine nucleäre Affektion der betreffenden motorischen Nerven, verbunden mit eventueller sklerotischer Veränderung der Trigeminuswurzeln vorli^e.

[Bei einem Kranken der psychiatrischen Abteilung von Lau- fenauer (78) waren nebst völliger Ophthalmoplegie beider Augen nur die Ezterni noch einigermassen wirksam, Pupillen mehr als

Totale Ophthalmoplegie. 309

massigweit starr, auch fanden sich Störungen, die der Balbär-Paraljse entsprechen, femer Grössenwahn. Szili.]

Sanndbj (137) berichtet über einen Fall von rechtsseitiger Ptosis, lAhmnng des rechten M. rectus intern, und des unteren linken Mnndfacialis mit heftigen Kopfschmerzen und Schmerzen im rechten Auge. Wenige Tage später war die Augenmuskellähmung verschwunden ; etwa ein Jahr früher war die gleiche Art der Lähmung aufgetreten.

[Bei einem 16jährigen Bleiarbeiter war neben hochgradigem Exophthalmus (und den andern völlig ausgebildeten Erscheinungen Bas edo Wischer Krankheit) die Ophthalmoplegie v. Graefe's vor- handen: völlige Unbeweglichkeit der Augen mit prompter Reaktion der gleich weiten Pupillen und mit dem Alter entsprechenden Akkomo- dationsvermögen. Jendrässik (62), der diesen Fall auf der Klinik Prof. Wagner^s beobachtet hat, sieht in demselben eine Stütze für seine Ansicht, dass der Krankheitsprozess im verlängerten Marke, welcher die Erscheinungen der Basedo waschen Krankheit bedingt, mit der Poliencephalitis verwandt sei, Szili]

Pflüger (116) stellt die bis jetzt in der Literatur bekannt gewordenen 7 Fälle von periodischer Nuclearlähm\mg zusanunen, und fügt einen selbst beobachteten hinzu: 22j. Mädchen, im ersten Anfall Paralyse des linken Oculomotorius (Pupille und Ciliarmuskel frei) und Facialis, in den spätem solche des rechten Oculomotorius und Facialis, und zuletzt noch Lähmung des rechten Oculomotorius, linksseitige Facialis- Abducensparalyse. Die Verletzung der Lähmung »liest sich kaum anders erklären als durch einen kriechenden Krank- heitsprozess im Höhlengrauc. Weiter lässt sich P. folgendermassen vernehmen: »Der Process erstreckte sich in diesem Falle mit Ver- schonung der vordersten Kerne des Ul. Nerven ftir Iris und Ciliarmuskel nach hinten bis zum Abducensfacialiskem , das eine Mal links, das andere Mal rechts beginnend, das eine Mal in gerader Richtung nach hinten sich ausbreitend, das andere Mal bei seinem Rückwärts- schreiten von einer Seite zur andern hinüberschreitend. Der ganze Zustand wurde anfangs als ein hysterischer aufgefasst.

Birschberg (57) beobachtete bei einem 31j. Patienten eine typische totale Ophthalmoplegie beider Augen mit beiderseitiger Ptosis. Massige Sehkraft, Akkommodationslähmung auszuschliessen, Pupillen von normaler Reaktion, Sehnerv normal. »Als Pat. mir versicherte, dass sein Zustand angeboren sei, wollte ich es ihm zuerst nicht glauben. Aber er erklärte, dass seine Mutter sowohl wie

310 Pathologie und Therapie der Aogenkrankheiten.

aüch sein Kind dasselbe liabe.c Schon Tags darauf brachte er »seinen 9monatlichen Sohn zur Stellet. Dieser zeigt das gewohnliche Bild des paralytischen Epicanthus. Es besteht Ptosis, Hebung der Bulbi ist unmöglich; Adduktion, Abduktion und Senkung sind be- friedigend; es ist Divergenz, abwechselnd mit krampfhafter Kon- vergenz zu beobachten. »Dieses hereditäre Verhältnis zwischen Ophthalmoplegie und Epicanthus wirft ein neues Licht auf die Ursache des letztgenannten Fehlers.€ Es ist nicht ein Hautüberschuss das Wesentliche, sondern eine Parese des M. levator und rect sup. »Mein Erankenpaar zeigt, dass es sich um eine nucleare angeborene Lahmung (Aplasie der Centren) handeln dürfte, c

Wharton Sinkler (167) berichtet über 2 Fälle Fried- reich'scher Krankheit (18j. Mann und llj. Mädchen). Es wird hervorgehoben, dass bei der genannten Krankheit die transitorischen Lähmungen im Oculomotoriusgebiete fehlten, ebenso die Pupillen- erscheinungen, dagegen Nystagmus als eigentümliches Symptom her- vortrat. Bei dem llj. Mädchen bestand angeblich eine b^innende Atrophie der Sehnerven bei normaler centraler Sehschärfe und mit geringer Herabsetzung des Farbensinnes.

Norris (102 und 108) bezeichnet als Beginn einer grauen Degeneration der Sehnerven eine trübe rötlich-graue Färbung der Sehnerven, sowie eine concentrische Einengung des Gesichtsfeldes, auch für Farben, verbunden mit einem erhöhten Patellarsehnenrefiex.

In Westphars (166) Falle (47j. Mann) war bei einer Er- krankung der Hinterstränge doppelseitige Myopie, Amblyopie und divergierender Strabismus festgestellt worden. Zur Beseitigung des letzteren wurde eine Tenotomie des B. externus mit Yemähung des linken Rectus internus. Später wurde angeblich eine Ptosis (!) be- merkt, allerdings bei bestehender linksseitiger Blepharo-Conjunctivitis, später eine doppelseitige, links stärker als rechts. Beiderseits stark concentrische Einengung des Gesichtsfeldes, Farbenstörung und ophth. Papillen beiderseits blasser als normal, doch nicht angesprochen atrophisch. Bei der Autopsie zeigte sieb der rechte N. abducens dünner und durchscheinender als der linke; eine nähere Untersuchung wurde nicht vorgenommen.

Remak (128) berichtet über 3 Fälle, welche als Tabes im Kindesalter bezeichnet werden: 1) 12j. Mädchen, Vater syphilitisch, im 9. Jahre Fall auf den Kopf mit einer Wunde am Hinterhaupt und vorübergehender Bewusstlosigkeit, vor 2 Jahren links Ptosis, ferner Doppelsehen und Abnahme des Sehvermögens. Beiderseits

NyBtagpniis bei TabeB. 311

S » ^, spftter S ^ und -^^ Gesichtsfeldeinscliranknng, massig weit yoigeschritiene Sehnervenatrophie mit geringer Verengung der Gen« tralgefässe. Ausserdem bestanden GQrtelgefÜhl, Mangel der Patellar- reflexe, Blasenstörungen ; 2) 14j. Knabe, FingenuQilen rechts auf 10', links auf 5% Gesichtsfeldeinschrankung , die Sehnerven in mehr als mittlerem Grade atrophisch und grünlich verfärbt. Vor einem Jahre Enuresis nocturna, seit ^ J. Inkontinenz, keine Spur von Ataxie etc. Das Kniephaenomen fehlt beiderseits ; 3) 16j. Knabe, beide Sehnerven atrophisch und grünlich verfärbt, S auf Fingerzählen beiderseits herabgesetzt, Gesiehtsfeldeinschränkung. Bei dem syphilitisch in- ficierten Vater wurde Tabes im ersten Stadium konstatiert. Der Sohn litt vor 3 Jahren an Enuresis nocturna, Sensibilität an den unteren Extremitäten an einigen Partien beeinträchtigt, das Knie- phaenomen fehlt vollständig. »Ein seltenes Beispiel von Heredität scheint dieser Fall zu bieten.«

A. Eulenburg (26) giebt eine tabellarische Zusammenstellung Yon 125 Fällen von unzweifelhafter Tabes (106 Männer und 19 Weiber). Bei Nichtberücksichtigung der weiblichen Kranken fanden sich unter den Männern 67 ohne und 39 Fälle mit vorangegangener syphi- litischer Infektion, und zwar 28 unzweifelhaft in Form typischer Sklerose und allgemeiner Syphilis und 11 wahrscheinlich in Form von einfachem Schanker. Bei den syphilitisch gewesenen Tabes- kranken zeigte sich 7mal eine Affektion des N. oculomotorius, 9 eine solche des Sehnerven, Imal eine Hemianopsie und 5mal eine Myosis mit Pupillenstarre.

Berg er (10) berichtet zum Zwecke einer statistischen Erhebung über die aetiologischen Beziehungen zvnschen Syphilis und Tabes 100 falle; von dieser hatten 43 an sekundärer Syphilis gelitten. Von den verschiedenen Symptomen des Tabes kann vielleicht nur das Ueberwiegen der Augenmuskellähmung bei Tabischen mit syphi- litischen Antecedentien bemerkenswert erscheinen. Bei früher syphi- litischen Mnnem (34) bestand es in 32 ^/o, bei fehlender Syphilis (41) in 17 ^/o , bei Weibern stehen sich 25 und 18 Proc. gegenüber. Kurz werden 2 Fälle angeführt, in dem einen handelt es sich um eine einseitige luetische Iritis, in dem andern um eine Neuritis massigen Grades.

Samelsohn (136) stellte zunächst eine 36j. Frau vor ; sie klagte wegen eines SchvnndelgefÜhls, das sie allein beim Blicke nach links er- griffe. Die Prüfung auf Doppelbilder ergab ein v&llig negatives Resul- tat ; das gleiche Ergebniss zeigte die Untersuchung von Sehschärfe, Qe-

312 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Sichtsfeld, Farben- und Lichtsinn. Eine porzellanartige Blasse beider Papillen erweckte den Verdacht einer spinalen Erkrankung; es fand sich auch reflektorische Pupillenstarre, Ataxie der oberen wie unteren Extremitäten etc. Bei forcierter Linkswindung trat deutlich ein Nystagmus hervor, was für die Erklärung des subjektiven Schwindel- gef&hls benützt wird, und S. deutet dieses Symptom als eine »Ataxie der Linkswender der Blickebene«. Ein weiterer Fall betrifFb eine 27j. Frau; früher litt sie an Iritis serosa beiderseits, »welche im Anschlüsse an eine forcierte Laktation (!) aufgetreten wäre. Nach einem Jahre zeigte sich ophth. eine deutliche weissliche YerßLrbung der temporalen Papillenhälfte auf dem rechten Auge (S «= Finger- s»hlen auf 10'), und ein grosses centrales Skotom. Im allgemeinen enorme Steigerung der Sehnenreflexe, Fussclonus, statische Ataxie bei geschlossenen Augen etc. Der Fall wird als Mischform von Tabes und spastischer Spinalparalyse gedeutet.

Elinkert (68) beobachtete 2 Fälle von Tabes dorsalis, welche in diagnostischer Hinsicht ein Interesse darboten. Von ocularen Erscheinungen sei hier nur f.rwähnt, dass in dem einen Falle reflektorische Pupillenstarre bestand, welche teilweise nach einer antisyphitischen Behandlung verschwand. In dem anderen Falle waren beiderseitige Abducensparalyse , reflektorische Pupillenstarre und Störungen im Gebiete des linken Halssympathicus vorhanden.

Lewinski (82) beschreibt die bekannten oculo-pupiUären Er- scheinungen bei einer Lähmung des Halssympathicus, in dem vor- liegenden Falle rechterseits, bedingt durch eine Struma. Dabei war die rechte Gesichtshälfte wenig atrophisch, schwitzte nicht, und zugleich war an dem rechten Vorderarm und der rechten Hand eine öde- matöse Schwellung vorhanden, und die Schweisssekretion herabgesetzt

Botter (134) macht in seiner Zusammenstellung über die Resultate der operativen Behandlung des Kopfes darauf aufmerksam, dass verhältnismässig selten Sympathicus- Erscheinungen vorkommen ; Ist dies der Fall, so sind sie bedingt entweder durch Druck der Schilddrüse auf den Sympathicus oder durch Verletzung desselben bei der Operation. In einem Fall war vor der Exstirpation einer carcinomatosen Struma vermehrte Wärme, Hyperidrosis, Lähmung der oculo-pupillären Fasern vorhanden. Während der Strumektomie vnirde der Sympathicus in einer Ausdehnung von etwa 3 cm blosgel^t und erwies sich verbreitert und plattgedrückt. Nach Entfernung der Struma bestanden alle Erscheinungen in der geschilderten Weise fort, nur die Bulbusspannung wurde normal.

Anomalien dea Girkalationaapparates. 313

Pedrono (112) hat 14 Fälle von Basedo Wischer Erkrankung untersucht und 12n]al SehstSrungen gefunden. Auch soll die Ak- kommodation durch Verlängerung (!) der Ciliarner^en Not leiden, nnd eine mittlere Weite der Pupille die Regel bilden. Femer wird eine Verlängerung des Sehnerven angenommen, die zur Atrophie f&hre, auch soll sich Myopie im Gefolge der Basedow 'sehen Krankheit entwickeln, und die Funktion der Augenmuskeln, besonders der M. recti intemi eine Herabsetzung erfahren. Die Keratitis wird als trophischen Ursprunges, als neuro-paralytisch angesehen.

In dem W a e h ne r ^schen (159) Falle von Basedow 'scher Krank- heit (Exophthalmus, Hypertrophie des linken Ventrikels und der Glan- dula thyreoidea) fanden sich wie graue Degenerationen erscheinende Herde im Bückenmarke und der Medulla; mikroskopisch erschienen an dieser Stelle nur die Geßsse yerändert, erweitert und bei den Arterien die Media, bei den Venen die Intima verdickt. Verf. fasst diese Veränderungen als Folgezustände der durch die Herzaffektion bedingten Cirkulationsstorung auf.

Gunn (44) teilt einen Fall von beiderseitigem Exophthalmus, Atrophie beider Sehnerven mit Stauung in den Netzhautvenen und Verlust des Geruches mit. (Unzweifelhaft handelt es sich der ganzen Beschreibung nach um eine Neubildung des Oberkiefers) etc.

Spitzer (148) beobachtete eine linksseitige Gesichtsatrophie, welche im 4. Lebensjahre begonnen hatte. Ophth. fand sich der Augenhintergrund beiderseits besäet mit kleinen hellen Flecken, Aber deren Natur nichts Näheres angefahrt wird.

f) Anomalien des Clrknlationsapparates.

1) D a g u i 1 1 0 n, La rdtinite h^morrhagique et les maladidB du coeiir. Bul- let, de la cHnique nat. opbt. de Thospice des Qainze-Vingts. III. p. 123. (Bringt 14 Fälle von Betinitis haemorrhagica , und will 1 Sinai zugleich Herzfehler gefunden haben. Die Untersuchung in letzterer Beziehung ist eine sehr mangelhafte.)

2) Fulton, J. F., Gase of retinal haemorrhage apparently due to dmple

anaemia with remarks. Americ. Joum. of Ophth. p. 31. (Angeblich auf einem Auge eine Blutung in der Gegend der Macula bei einer angeblichen Anämie eines 26j. Mädchens.)

3) Hartly, B. N. , Haemorrhagic ambljopia cured by dilatation of the sphincter ani. Med. Times and Gaz. IL p. 733.

4) Lapersoune, F. de, Phldbite suppur^e dea yeinea ophtalmiques et des sinua cayerneux. Archiv. d*Opht« V. p. 486.

814 Pathologie und Therapie der Angenknnkheiteai

5) P a n a 8 , Diagnostic d*une thrombose des yeines ophtadmiqnes et des siniis caverneux. Semaine m4d. V. p. 255.

6) R a e b ] m a n n, L., üeber einige Beziehungen der Netzhautcirkniation zu allgemeinen Störungen des Blutkreislaufes. yircbow*s ArcL f. path. Anat. Bd. 102. S.-A.

7) ßampoldi, L^arterosclerosi difEusa le e malattie dell* occhio. Ann« uniy. de med. e chir. CCLXXI. p. 142.

8) Sattler, R., Exophthalmus ; its symptomatic importance as an oocasional attendant of hemorrhagic forms of retinitis, occurring in connection with altered and increased general arterial pressure, the result of cardiac, renal, and hepatic lesions. Arch. Ophth. XI7. p. 190.

9) A Gase of one-eided transitory ezophthalmos, with undisturbed fonction and muBCular movements of the eye and the coexistenoe of enophthalmos or recession of the globe. Americ. Joum. of med. scienc n. s. LXXXIX. p. 486.

Raehlmann (6) bespricht die Hyperamie der Netzhaut- gefässe bei sog. allgemeiner Anämie, und die pathologische Be- deutung des Netzbautarterienpulses, zunächst die Form und Er- scheinung des Pulses, dann den Arterienpuls bei intraoculärer Durch- steigerung, bei Insuf&cienz der Aorta, bei Aortenaneurysma, bei Anämie (nach profusen Blutungen, bei Chlorose und Morbus Base- dowii), bei starker venöser Stauung und bei Alteration der Gefäse- wand, sowie bei Netzhauttrübung. 39 Fälle werden namentlich aufgeführt und in ihren Erscheinungen genau geschildert. Hinsichtlich derselben sowie der sonstigen Ausführungen muss auf das Original verwiesen werden. Die Schlussbemerkungen über den Netzhaut^ arterienpuls sind folgende: »Der Netzhautarterienpuls findet sich bei Insufficienz der Aortenklappen, wenn gleichzeitig Dilatation des linken Ventrikels und Hypertrophie desselben vorhanden; er findet sich ohne jede nachweisbare Spur von Herzkrankheit bei allgemeiner Oligocythämie mit hydraemischer Blutbeschaffenheit. Er findet sich femer, vielleicht aber nicht ausschliesslich, bei Angioneurosen im Gebiete der Carotis interna. Venöse Stauung begünstigt das Zustande- kommen des Pulses in hohem Grade. Kompression der Carotis ver- hindert oder vermindert denselben. Der Arterienpuls der Netzhaut ist stets eine pathologische Erscheinung. Gesunde Individuen zeigen denselben nicht. Anregung und Beschleunigung der Herzaktion, einfache Herzhypertrophie etc. bringt den Puls nicht hervor. Es ist keine einfache Folge der Lähmung der Gef ässwandung , ebenso- wenig die Folge einer einfachen oder auch entzündlichen Hyperämie der Netzhaut. Das Vorhandensein des Pulses liefert den unum- stösslichen Beweis, dass die Pulswelle abnorm weit in die peri-

Biiiflttw der Artoriosoleroee anf das Sehorgan. 315

pherischoi Gdfässbezirke gelaugt, bevor sie der kontinuierlichen Strömung Platz gemacht. Häufig genug ist die nächste Ursache dieser abnormen Circulation nicht in der Herzarbeit allein, sondern in der BeschafiFenheit des Blntes zu suchen, häufig auch sind die durch Tasomotorische Einflüsse gesetzten Blutdruckdifferenzen massgebend. In allen Fällen aber ist der Arterienpuls in der Netzhaut ein Symptom von grosster klinischer Wichtigkeit, dessen Bedeutung für die diagnostisch-pathologischen Cirkulationsvorzüge nicht verkannt werden darf.c

Was die Hyperämie der Netzbautgef ässe bei sog. allgemeiner Anämie anlangt, so hat Verf. unter 86 Fällen zunächst nur 17mal (c. 20 Vo) eine deutlich hervortretende Anämie der Netzhaut be- obachtet, dann in einer fast gleich grossen Anzahl von Fällen (c. 15 23 ^/o) eine normale Füllung der Retinalgefasse und in den fibrigen 57 60 Vo eine exquisite Hyperämie. Die Befunde von Netzhautbyperämien sind nach 2 Richtungen zu unterscheiden, erstens kann es sich um eine venöse, durch mangelhafte vis a tergo bedingte Stauungshyperämie handeln und zweitens (und es ist dies in der weitaus grossten Zahl der Fall) um eine hervorstechende Hyperämie aller Gefasse der Netzhaut, vornehmlich des arteriellen Gefasssystems. Die Arterien zeigen eine blassrote bis gelbrote Färbung und auf ihrer Mitte einen breiten, hellen, jedoch wenig glänzenden Reflexstreifen. Die Farbe des Yenenblutes ist auffallend hochrot, wenig dunkel und die Venen zeigen auf ihrer Mitte einen ungemein hellen , glänzenden, aber sehr schmalen Reflexstreifen. Eine sichere Erklärung dieser Erscheinung vermag Verf. nicht zu geben. Ob es sich nm vasomotorische Störungen handelt oder ob hydramische Blntbeschaffenheit, Erweiterung der kleinen Arterien, Verminderung der Widerstände im peripherischen Stromgebiete etc. eine Rolle spielen, wird dahingestellt.

[Rampoldi (7), welcher seit Jahren ein specielles Augen- merk auf den Zusammenhang der Allgemeinerkrankungen mit jenen des Auges gerichtet hat, bespricht ausführlich den Einfluss der Arteriosderose auf das Sehorgan. Die primären und secundären Netzhautblutungen bei Glaukom haben meist ihre Ursache in Arterio- sklerose; letztere ist oft Ursache der Linsentrübungen vermittelt dnreh gestörte Sekretions- und Ernährungsverhältnisse. Bei ope- rativen Eingriffen, besonders Starextraktionen, kann sie durch intra- ocolare Blutungen den Erfolg gänzlich vernichten; er räth daher in solchen Fällen zur präparatoriscben Iridektomie. Sehnerven-

316 Pathologie lud Thenpie der Angenknakheiteii.

atrophieen, Hemianopsieen, plötzliche Erblindungen sind oft Folgen der dnrch Arteriosklerosen ausserhalb des Angapfek bedingten Blutungen, Aneurysmen und Embolieen. Brettaue r.]

g) Yerschiedene Erkrankangen.

1) Allen Sturge, W-, An asalyns of the nerre. Phenomena in a case of anaesthetic leprosy. Brain. p. 40.

2) A r k Ö 7 , Joe. , Diagnostik der Zahnkrankheiten nebst einem Anhange Über die Differentialdiagnose von Zahn- and Angen- als anch Ohrenkrank- heiten. Stuttgart. Enke. 404 S. (Nor Litteratnrberficksichtigiing.)

3) Bargellini, D., Snlle sympatie che esistono fra Tocchio Torecchio. BolL d'ocul. VII. p. 213.

4) B e h r e n d, G., Ein Fall idiopathischer angeborener Hant-Atrophie. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 6. (Ektropiom der unteren Lider in Folge der Hani- schnunpfung.)

5) Capdeyille, de, Belations pathologiques entre Toeil et Toreille. Mar- seille m^dic. D^. 1884 et Janvier 1885. p. 358.

6j Gheatam, W., Neuro-retinitis albnminurica. Joum. americ medic Ass. V. p. 150.

7) Eitelberger, Gangrftn der Ohrmuschel. Wien. med. Wochenschr. Nr. 21. (Bei einer spontanen Gangrän der Ohrmuschel eines ISmonatl. Kindes bestand gleichzeitig Eeratomalaoie.)

8) Hirschberg, üeber Gelbsehen und Nachtblindheit bei Ikterischen. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 23.

9) H o p m a n n, Üeber den Zusammenhang von Nasen- und Augenaffektionen, besonders in therapeutischer Hinsicht. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 25.

10) H 0 w e, L., Abortion for the albnminuric retinitis of pregnancy. Americ. Joum. of Ophth. II. p. 111. (H. meint, dass die Einleitung der Frühge- burt in den frfihen Monaten der Schwangerschaft bei Retinitis albuminu- rica zu empfehlen sei.)

11) Huber, Ein Beitrag znr Symptomatologie des Morbus Addisonii. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 38.

12) H u t c h i n s o n, 8. H., Lagophthalmos dne to dental irritation. Brit. med. Journ. II. p. 1077. (Angeblich bestand einseitiger Spasmus des M. le- vator.)

18) K a u r i n , Edv., Om Öjenlidelser hos de spedalske. Tidskr. f. prakt. med. p. 81.

14) Kaposi, N., Xeroderma pigmentosum. Idiopathisches multiples Pig^ mentsarkom der Haut. Wien. med. Wochenschr. Nr. 44.

15) L a n d e 8 b e r g, Amaurose in Folge von Retinitis e morbo Brigthii. Gen- tralbl. f. prakt. Augenheilk. April. S. 106.

16) M 0 1 a r d, Des troubles oculaires provoqu^ par le taenia. Recueil d*Opbt p. 284.

17) N i e d e n , Zwei Fälle von spontaner Heilung von Affektionen des üveal-

AugeDerkrankungen bei Lepra. 317

tracttu nach üeberstehen eines Qeaichtseryaipek. Oeutralbl. f. prakt. Au- genheilk. M&rz.

18) 0 u r 8 e I , Contribution li T^tude des affections oculaires dans )e troables de la menstruation. Th^e de Paris. (Ohne jede genauere Begründung werden Ekzeme der Bindehaut und Hornhaut, EntzflnduDgen der Iris, der Chorioidea, der Beüna eto. in Verbindung mit Amenorrhoe und mit der Menstruation gebracht)

19) Rampol di, B., Ipopio idiopatico in donna grayida da tre mesi. Ann. di Ottalm. XIV. p. 492.

20) La Pellagra e il mal d*occhi. Ibid. p. 99.

21) Di talune malattie degli occhi in rapporto con Telmintiasi intestinale. Ibid. p. 175 und Gass. d. oep. Milane. VI. p. 307.

22) ün caso di lebbra oculare. Ibid. p. 485.

23) RoBsbach, Ein merkwürdiger Fall von greisenhafter Veränderung der allgemeinen Eörperdecke bei einem 18j. Jüngling. Deutsch. Archiv, f. Hin. Medic. XXXVI. S. 197.

24) Russe, W., Die Nase in ihren Beziehungen zum übrigen Körper. Jena. 42 S.

25) S c h w a n I F. W. , Report of a case of albuminurio retinitis. Columbns. IV. p. 5.

26) Z 7 c h o n, De la goutte oculaire. Reoueil d'Opht. p. 415, 477 und 542.

[Bei einem 56jährigen Mann traten vor 7 Jahren, bis zu welcher Zeit er vollkommen gesund war, die ersten Zeichen von Lepra auf, welche in Knotenform im Gesicht, an den Extremitäten, der Rachen- schleimhant und den Augen aufgetreten war. Rampoldi (22) &nd beiderseits Augenbrauen und Gilien fehlend, das rechte obere Lid verdickt, Conjunctiva schmutzig gelb, Sensibilität derselben erhalten. Rings um die rechte Hornhaufc und auf dieselbe über- greifend einige rosenfarbige Knötchen, die Hornhaut selbst trübe wie mattes Glas, doch erkennt man hinter ihr die unbewegliche, nnregelmässige durch Exsudat verschlossene enge Pupille. Aehnlicher Befund links. Tension normal, Sehvermögen auf Fingerzahlen be- schrankt. Nach Abtragung der Knoten, in welcher Leprabacillen nachgewiesen wurden, trat leichte Aufhellung der Cornea und einige Besserung im Sehvermögen auf. Brettaue r.]

In einem Falle von Lepra anaesthetica fand sich nach der Mit- teilung von Allen Sturge (1) ausser anderweitigen Anästhesien auch eine Anästhesie der Stime und der Augenlider, und entsprechend eine Atrophie des M. occipito-frontalis, der Corrugatores supercilii und Orbiculares palpebrarum. Die Lider konnten nicht geschlossen werden.

Kaurin (13) zählt folgende Augenerkrankungen bei der anästhetischen Form der Lepra auf: Lagophthalmus paralyticus,

318 Pathologie und Tberapie der Angankrankheüen.

Xerosis corneae, hintere Synechien, Katarakt und Phthisis bnlbi, ein- mal Trübung der Hornhaut und bei der tuberkulösen : Trübung und Leukom der Hornhaut, hintere Synechien, sklerokorneale und in der Iris befindliche Knötchen, Katarakt und Phthisis bulbi. K. empfiehlt Tarsoraphie und die Keratotomie bei den sklerokomealen Knoten.

[Rampoldi (20) zahlt die bei Pellagrösen am häufigsten beobachteten Augenkrankheiten auf und ohne für ein direktes Ab- häDgigkeitsTerhältnis zu plaidieren, macht er doch speziell für die bei Pellagrösen beobachtete angeborene und erworbene Retinitis pigmentosa auf die Analogie der Abhängigkeit mancher Augen- krankheiten von Syphilis aufmerksam sowie auf die von Dr. Bareggi bei 6 Pellagrösen nachgewiesene Pigmentdegeneration der Spinal- ganglien. Im Frühjahr werden die meisten mit Pellagra im Zusammen- hang stehenden Augenerkrankungen beobachtet; hiezu gehören die Erkrankungen des nervösen Apparates, wie Hemeralopie, Retinitis pigmentosa, Sehnervenatrophie, dann Schwund des Ghoriodealpigments, seltener Geschwüre und Nekrose der Hornhaut, Linsen- und Glas- körpertrübungen. Brettaue r.]

Z y c h o n (26) stellt den Sydenham 'sehen Spruch : Totam corpus est podagrac an die Spitze seiner Arbeit. Wir sind schon von Z y c h o n 's Lehrer Galezowski gewohnt, dass er die Gicht bei allen möglichen und unmöglichen Augenkrankheiten als Ursache ansieht, und so verwundern wir uns nicht, wenn wir als »gichtigec Augenkrankheiten folgende mitgeteilt erhalten: Die Lithiasis der Augenlider, das trockene EIkzem desselben, die subconjunktivalen Blutungen, die gichtige Gonjunktivitis, die kalkige Degeneration der B o w m a n 'sehen Membran, die Skleritiden und Iritiden, Chorioditen und Cyklitiden, die Retinitiden und Ghorio-Retinitiden, die Katarakte, Glaukome, arteriellen Thrombosen, Muskellähmungen und endlich die Migraine.

Hirschberg (8) beobachtete einen 36j. Patienten mit Nacht- blindheit und Ikterus. Letzterer bestand aber seit 6 Jahren, aller- dings in wechselnder Intensität, seit 3 Wochen erst die Nacht- blindheit. Der Kranke giebt an, am Tage wie durch einen gelben Nebel zu sehen. »Die Sehkraft ist bei heller Tagesbeleuchtnng ziemlich gut, das Gesichtsfeld nahezu normal; aber bei derartig herabgesetzter Beleuchtung, dass der Beobachter noch seine normale Gesichtsfeldausdehnung behält, schrumpft es sofort ganz erheblich zusammen (!).€ Ophth. erschien der Sehnerv rein-weis-rötlich , der

AagenttSrangen bei Helminihiasis. 319

Augengnmd rein^range. Das Durchsehen durch dünne Gallenfarb- ISrangen und dnreh gelbe Gläser löschte bei normalen Individuen die ganze brechbare Hälfte des Spektrams ans; bei dem erwähnten Kranken hörte im reinen Grün die Farben-, im Kornblumenblau die Liehtempfindung auf« Das ikterische Gelbsehen wird auf die Gallen- stoffimbiktion des dioptrischen Vorbaues, bezw. der Netzhaut bezogen, die Nachtblindheit hänge unmittelbar mit dem Gelbsehen, d. h. mit der Blaublindheit zusammen, indem in der Abenddämmerung zuerst die gelben Strahlen schwinden und zunächst die blauen Strahlen Ueiben, welche den Ikterischen ganz dunkelblau erscheinen.

Bei der Bronzekrankheit wird besonders hervorgehoben, dass die Conjunktiva von der Pigmenteinlagerung frei bleibe, oder nur äusserst selten mitbeteiligt werde. In einem von Huber (11) mit- geteilten Falle handelte es sich um einen älteren Mann mit starker Pigmentierung des Gesichtes, Lippensaumes, Nackens, Penis, Skro- tnm's etc. Die Conjunctiva sklerae zeigte rechts 3 mm vom Hom- hautrande entfernt etwas nach einwärts von der Medianlinie einen über stecknadelkopfgrossen , rundlich-eckigen graphitfarbenen Fleck, in ihrem unteren Teil beiderseits mehrere feine Flecke.

In einem Falle von greisenhafter Veränderung der allgemeinen KSiperdecke bei einem 18j. Jünglinge giebt Rossbach (23) fol- genden Augenbefuttd: >Die AugenöfiFnung ist schlitzförmig eng in Folge des tiefen Herabgesunkenseins der stark verlängerten oberen Augenlider. Auch die Conjunktiva zeigt beim Auseinanderziehen der Augenlider eine starke Vergrösserung (nicht Verdickung) und dadurch starke Faltenbildung und Abhebung vom Auge. Auch ist rings um die Lider die Haut in eine Masse grosser und kleiner Falten gelegt. Das Auge selbst ist jugendlich frisch und klar und macht, wenn man es bei auseinandergezogenen Augenlidern betrachtet, in Folge des Gegensatzes zu dem übrigen greisenhaften Aussehen einen merkwürdigen Eindruck. Beim Schliessen des Auges bleibt in den oberen AugenUdem noch eine breite Hautfalte aufrecht stehen. Das untere Augenlid ist leicht ektropioniert, die Conjunktiva zwischen unterem Augenlid und Cornea ist so vergrössert und gefaltet, dass sie das untere Lid weit vom Auge entfernt hält ; auf beiden Seiten ist Blepharitis dliaris vorhanden, c

[Rampoldi (21) führt fünf neue Fälle an, in denen ver- schiedene Augenstörungen von der Anwesenheit von Würmern im Dannkanal abhängig waren. Brettaue r.]

Despagnet (16) will einen Fall von Störung des Sehvermögens

320 Pathologie und Therapie der Angenkraiikheiteii.

und der Sensibilität in der Umgebung der Augenhöhle mit gleich- zeitigen anscheinend ataktischen Erscheinungen nach jeder Richtung durch Entfernung einer Taenie geheilt haben. Dabei wird eine im J. 1865 von Molard (16) yerö£Pentlichte Krankengeschichte eines Falles abgedruckt, der eine grosse Aehnlichkeit mit dem beobachten dargeboten haben soll.

H o p m a n n (9) weisst darauf hin, dass die bei Nasenaffektionen vorkommenden Vorgänge am Auge gemischter Natur seien, einerseits entzündliche Zustände, andererseits nervöse Erregungsvorgänge. H. erinnert an die Abhängigkeit von Amblyopie, Hemiopie, Flimmer- skotom von Nasenleiden und stellt auch einen Fall von einseitigem Morbus Basedowii vor, dessen Heilung durch ausschliessliche Be- handlung eines hauptsächlich auf derselben Seite entwickelten Nasen- leidens bewirkt worden war und nunmehr über 1^ Jahre Stand gehalten hat. Am häufigsten sind die Erkrankungen des Thränen- nasenkanals und der Bindehaut bei diffuser Hypertrophie der Mu- scheln, bei Polypen, bei trockenen Formen des Nasenkatarrhs etc.

De Gapdeville (5) will bei 4 Fällen die Ueberleitong eines entzündlichen Processes des Auges auf das Ohr annehmen und nimmt dabei die Theorie der sympathischen Erkrankungen des Auges zu Hilfe. Bei den beschriebenen lUllen handelt es sich um Eatarakt- operation, traumatische Katarakte und Glaukom; worin aber die Ohrenafi'ektionen bestanden haben, erfahren wir nicht, so dass über^ haupt wohl gar keine nähere Untersuchung stattgefunden hat.

Die Erankheiten der GonjnnktiYa.

Referent: Prof. 0. Haab in Zürich.

1) Agailar61anch,J., Oftalmfa porolenta de los reci^n nacidoa. Pro- gresso ginee. Valencia. 1. p. 421.

2) Ahlfeld, F., Die AugenentzQndnDg Neageboreaer. Ber. cu Arb. a. d. geburtsh.-gynaek. Klinik za Marbarg. II. 8. 202.

3) A 1 b i n i , Q., Considerazioni ed osBerrazioai pratiohe sni coUirii Oior. intemaz. d. scienc. med., Napoli n. s. VII. p. 1.

4) Alt, A case of keratitis phlyctaenulosa of long standing, healed affcer enucleation of tbe phtbisical fellow eye. Americ. Journ. of Ophth. II. p. 38.

5) -* On the inspergation of powdered jeqnirity in oases of trachoma. Ibid. p. 257.

Krankheiten der Gonjanktiva. 321

6) A m a t, Une sangsne dans le cal de eac coigonctiTal supärieur. Gaz. m^d. de Paris. Nr. 18. p. 210.

7) A n d r e w 8 , J. A. , Contagious conjunctivitifi ; ite canses, prevention and treatment. New- York. med. Journ. Oct. p. 449 and 480.

S) Treatment of pamlent conjanotivitis. Americ. Journ. of Ophth. IL p. 144.

9) Jequirity Ophthalmia. Ihransactb of amerio. ophth. soo. 1884. Boston. 1885. III. p. 6 79.

10) Arens, Ed., Ophthalmologische Beobachtungen und Bemerkungen. Lu- xemburg. 24 S. (1. Ein Wort tkber Augendiphtheritis.)

11) Baas, Genuine nervOse Conjunctivitis. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 238.

12) B a e u m 1 e r , E. , Pemphigus conjunctiTae und essentielle Schrumpfung. Ebd. 8. 329.

13) Bartel, W. , Ein Fall yon Frühjahrskatarrh der Conjunotiva. Inaug.- Diss. Berlin. (Nichts Neues.)

14) B a u d 0 n , Chancre de la oonjonctive. Reeneil d^Opht. p. 678.

15) B e 1 0 Wy Beitrag zur Behandlung der entzflndlichen Bindehauterkrankangen . Westnik ophth. Mai Juni.

16) Benson, A. H., Lupus of conjunctiva. Ophth. Review, p. 121. (Ophth. soc. of the united kingdom.)

17) Berg, A., Ophthalmoblennorrhoea neonatorum dess orsak och profylak- tiska behandling. Referat Ilygieia. Stockholm. XLVI. p. 182.

18) Bergmeister, Ein Fall von Herpes iris conjunctivae. Anaeiger der k. k. Gesellsch. d. Aerzte in Wien. Nr. 29. S. 228.

19) Bieloff, üeber die Behandlung der entzündlichen Erkrankungen der Bindehaut. Westn. oftalm Eieff. IL p. 195.

20) Bisserie, F., Note sur une forme sp^iale de conjonctivite phljctänu- laire avec äcoulement muco-purulent , pr^^ant l*apparation des phlyc- t^nes. Ann. mdd.-chir. frauf. et Strang. I. p. 202.

21) B o u n t a h , Traitement de Tophthalmie granpleuse par le j^uirity. Recueil d*Opht. p. 689.

22) Browne, Edgar A., A point in the treatment of purulent Ophthalmia. Brit. med. Journ. I. p. 69.

28) Bumm, E. , Der Mikroorganismus der gonnorrhoisohen Schleimhauter- krankungen »Qonococcus N e i s s e r«. Wiesbaden. 146 S.

24) Burn h am, G. H., The use of carbolic acid in purulent a£fections of the conjunctiva and comea. Ameiic. Journ. of Ophth. L p. 250.

25) C am ö, M., Sobre el pter£gion. Clinica oftalmol. de la dispensaria de Santa Bosa Santiago de Chile. I.

26) Campart, Cylindrome de la conjonctive bulbaire. BuU. de la din. nation. opht. de Thospice d. Quinze-Vingts. III. p. 59.

27) C a r r , W. L. , A case of gonnorrhoeal Ophthalmia, rupture of the comea and loss of the lens. Med. Record. New-Tork. XXVII. p. 317.

28) C h i 1 1 0 n, B. H., Operative and medicinal treatment of pterygium. Trani- act. Texas med. Ass. Austin. XVIII. p. 841.

29) Cohn, Ueber Pemphigus der Augen. Vortrag, gehalten in der Sitzung der med. Sektion der Schlesischen Gesellschaft für vaterl. Kultur am 13. Februar. Breslauer ärztliche Zeitschr. Nr. 10.

JahxMbtfloht 1 Ophthalmologi«. XYI. ISSft. 21

822 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

SC) C o 1 1 i n ■, E. T^ The hollow eye specnliun and dondie for the treakaent

of gonnorrhoeal Ophthalmia. Lancet. I. p. 1130. 31) C o p p e s, 1. Eneore le Jeqnirity ; 2. De Top^ration de la cataracte moUe

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(Soeiät^ fran^ d*Opht) und Ballet, möm. 80C. fran9. d*Opht III. p. 77. 32)Critchett, A. and J n 1 e r , Enential «hrinking of the oonjancÜTa.

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34) Dahlfeld, C, Der Wert der Jeqvirity-Ophthalmie fUr die Behandlang des Trachoms. Dorpat. 98 8.

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38) Dehierre, Arthrite du coude dans le oours d*nne Ophthalmie pnrulente. Revue g^närale d'Opht p. 299.

39) Derby, Riebard, Contagions Ophthalmia in asylums and residential schools. Med. Record. June 13. XV. p. 779.

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41) D i 8 k n s s i 0 n om preventiva ätgfirder mot Ophthalmia neonatorum. Svens L&k.-Säll8k. n. Handl. p. 82.

42) Dolgenkow., W. , Verbrennung der Bindehaut bei gleichzeitiger An- wendung von Jod und Quecksilber. Westnik ophthahn. Mai Juni.

43) Duci, E., Cisticerco sotto-oongiuntivale. Gazz. d. osp. Milano. VI. p. 354. (Entfernung eines subconjanktivalen Cysticercus bei einem 8j&hrig^n Kna- ben durch einfachen Gonjunktivalschnitt.)

44) Feuer, Nathan, A trachoma-endemia Toront&lban. Szemteet. 1835. p. 9.

45) Die Tracbomendemie im Torontdler Ck>miiat. Pest, med.-chir. Presse. XXI. p. 200, 220.

46) F i c a n o, La resorcina nella cura de! traooma e panno oomeale. Annali di Ottalm. XIV. p. 186.

47) Fi e u z a 1 , Conseils aus mbres dans le but de pr^venir Topbtalmie puru- lente des nouvean-n^. Bullet, de la olinique uat. opht. de Thospioe des Quinze-Vingts. III. p. 78.

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49) Fr&nkel, E. , Bericht über eine bei Kindern beobachtete Epidemie in- fektiöser Kolpitis. V i r c h 0 w*s Arch. f. path. Anat. IC. S. 251.

50) F r a n c k e, üeber Aetiologie und Therapie der Blennorrhoe Neugeborener. Deutsche med. Wochenschr. S. 45. (Nichts Neues.)

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52) G a 1 1 e n g a , G. , Contribution h Tätude des tumeurs cong^nitales de la

Krankheiten der ConJDnktiya. 323

conjonetive et de la eorn^. Gonsid^rationa rar lenr gen^. Annal. d'OcoL T. XCI7. p. 215.

53) Riviita clinica sol trattamento operativo delle cicatrici oomeali. Gaz- zetta delle cliniche. XXI. p. 829.

54) Oasparetti, Y. , Cnra della blenorrea congiuntivale colla resorcina. Riv. veneta di scienc. med. II. p. 544.

55) Gay et, De la tubercalose conjonctivale. Archiv. d*Opht. p. 177. {8oc\4t6 fran^. d*Opht.)

56) Gelpke, Tb., Ueber Pemphigaa conjanotivae. Elin. MonatebL f. Augen- heilk. 8. 191.

57) G i n 1 i n i , Ferd. , Beitrag zur Kenntniss des Melano-Sarkoms der Binde- haut. Inaug.-Difls. Wflrzburg.

58) Glorienz, Z., L'idiosjncraaie de la oonjonctivite atropinique. Annal. d'OcnliBt. T. XCIV. p. 201.

59) G o r d 0 n , N. R. , Chronic Conjunctivitis dependent upon disease of the intranasal tissues. Joum. Americ. med. Ass. Chicago. V. p. 538.

60) Guaita, L., Epithelioma della congiuntiva bulbare. Gazz. d. osp. VI. p. 611, 627.

61) Gnnning, üeber Trachom. Ber. über die XVII. Vers. d. ophth. Ge- sellsch. in Heidelberg. 8. 198. (Diskussion 8. 206.)

62) H a a b, Üeber Aetiologie und Prophylaxe der Ophthalmo-BIennorrhoe Neu* geborener. 8.-A. Korrespondenzbl. f. Schweiz. Aerzte. XV. 8. 7, 28.

63) H a n 8 e 1 1 , H. F. , An epidemic of acute catarrhal Conjunctivitis ; >pin- keyec, Med. News. XLVI. p. 448.

64) Herschel, Schwefelsäure Verbrennung beider Augen. Deutsch, med. Woohenschr. Nr. 15. (Sitzung d. ftrztl. Vereins zu Hamburg am 27. Jan.)

65) Hj ort, J., Den kroniske Eonjunktivalhyperaemi og den kroniske folliku- läre Eonjunktivalbetaendelse. ügesk. f. Laeger. Ejobenfaaven. 4. R. XIl. p. 36.

66) Hock, Conjunctivitis granuloea cum panno; unter Jequirity-Eur Schwin- den der Papillarsch wellung. Wien. med. Blätter, p. 1215.

67) Holmes, £. L. , Gases of chanore of the eyelid and of the eamncle. Chicago med. Journ. & Ezam. I. p. 296.

68) Kipp, C. J., Conjunctivitis primaveral. An. de obst. ginepat y pediat. Madrid. 2 ^p. V. p. 75.

60) Knapp, H., Heilaug diffuser, hyaliner (amyloider?) BindehautinfiltratioB durch Elektrolyse. Ber. über die XVIL Vers. d. ophth. GesellsoL in Hei- delberg.

70) Weitere Beobachtungen Über die Anwendung von Jequirity. Aroh. t Augenheilk. XIV. 4.

71) Kroner, Ueber die Aetiologie der Ophthalmia neonatorum. Mitt. d. Vers. d. Aerzte in Nieder-Oest. XI. 8. 49.

72) Lang, Pemphigus of conjunctiva. Ophth. Review, p. 368.

73) Lee, G., Gumma of the ocular conjunctiva, eure, remarks. Lanoet. II« p. 803.

74) Little, W. 8., Therapentic action of cocaine in a case of diphtheritie Conjunctivitis. Med. & surg. Reporter. LH. p. 228.

75) Lucas, d Gonorrhoeal rheumatism in enfiuits from purulaot Ophthal- mia. Brit. med. Journ. 1. p. 429.

21»

324 Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

76) L u c a •, C. , Association of Ophthalmia neonatorum with joint-disease. Ibid. II. p. 699.

77) L y o Y , 0. , Ophthalmoblennorrhoea neonatorum. Med. Oboxr. MoskaTa. XXIV. p. 325.

78) M a n t on, W. F., The prophylactic treatment of Ophthalmia neonatoram. Boaton med. and surgic. Journ. CXIII. p. 151.

79) Report on Ophthalmia neonatorum. Boston. 8 p.

80) Massregeln gegen die AugenentzAndung der Neugeborenen. Gentralbl. f. allg. Gesundheitspfl. S. 79.

81) Mo Eeown, W. A. , On the prevention of Ophthalmia neonatorum and of its ravages. Brit. med. Journ. I. p. 383.

82) Mittendorf, W. F., Granulär lids. New-Fork med. Journ. p. 168.

83) M o n o d , E. , Ophthalmie purulente des nouyeau*n^. Gaz. hebdom. des sciences medic. de Bordeaux. Nr. 83 et 34

84) 0 p p e n h e i m e r, 0., Untersuchungen über den Gonokokkus (Ne i s ser). Arch. f. Gynäkol. XXV. 1.

85) Ottava, J., Klinikai kOzlem^nyet (Klinische Mitteilungen.) Symmetrisch gelegene grosse Lymphgefässer Weiterungen. Szemäszet. 5. p. 93.

86) Paris otti, Di un caso di epithelioma primitive della congiuntira bul- bare. Annali di Ottalm. p. 126.

87) Epithelioma primitif de la conjonctive bulbaire. Archiv. d^Opht. V. p. 180. (Soci^tä fran^. d*Opht.)

88) Sur un cas d'^pithelioma de la conjonctive bulbaire. Beoneii d*Opht p. 272.

89) Parker, F. L., Transplantation of the conjunctiva of the rabbit to the human eye, in a case of Symblepharon, associated with convergent squint, sucoessful ; subsequent correction of squint by tenotomy. Med. News. Phila. XLVI. p. 688.

90) Perrin, M. , Traitement de la conjonctivite pomlente rhumatismale. Union m^c. p. 670.

91) Peunow, Anwendung von Jequirity bei Trachom. Westnik ophtL Mai Juni.

92) P 1 a n t e n g a , H. G. W. , De jequirity- behandeling in de oogheelkunde. Wageningen. 91 p.

98) Prevention of Ophthalmia of Infants. Ophth. Review, p. 119. (Ophth. Society of the unit. kingdom.) und Medic. Times and Gas. I. p. 80.

94) Raehlmann, L. , Ueber Trachom. Volkm an n*8 Sammlung klin. Vortr&ge. Nr. 263.

95) Reu SS, v., Conjunctivitis jequiritica; die Jequirity-Ophthalmie. (Ophth. Mitteil« a. d. 2. Ünivers.-Augenklinik in Wien.) Wien. med. Presse. Nr. 22 45.

96) Richter, R., Zur Behandlung der Conjunctivitis granulosa durch Ex- cision. V. Graefe*s Arch. f. Ophth. XXXI. 4. S. 73.

97) Robertson, J. A. , An eye removed for a melanotic sarcoma affecting the conjunctiva of the lid and globe. Transact. med.-chir. soc. IV. p. 3.

98) Sa e misch, Die Augenentzündung der Neugeborenen. Centralbl. t allg. Gesundheitspfl. S. 81.

99) S a 1 o m 0 n , J. V. , The use of alumn in purulent Ophthalmia. Ophth. Review, p. 181.

Krankheiten der Gonjunktiva. 325

100) Santos-Fernandez, J, Accidentes k qne puede dar Ingar el je- quiritj; indicaciones j contraindicacionee. Crön m^d.-quir. de la Ha- bana. XL p. 196 und An. r. Acad. de cien. mäd. de 1a Habana. XXII. p. ISO.

101) Sehen kl, Ein Fall von amjloider Degeneration der Bindehaut des linken Anges. Wien. med. Wochenschr. Nr. 19. (Verein deutscher Aerzte in Prag.)

102) Schweigger, C, A rare conjnnctival lesion (formation of vesicles with subsequent atrophy). Arch. Ophth. XIY. p. 100.

108) Sedan, Note sur un cas de conjonctivite catarrhale k s^crätion muco- purulente et k forme intermittente. Bull, et mäm. Soc. fran^ d'opht. III. p. 308.

104) Shastni, A. N., Treatment of Grefovski's catarrh oombined with con- junctiviÜs contag. etc. Yoyenno-san. diclo. St Petersb. V. p. 117.

10.5) Steffan, Pemphigus conjunctivae. Elin. Monatsbl. f Augenheilk. S. 214.

106) Stratz, C. H., Sublimat als Prophylacticum bei Blennorrhoea neona- torum. Centralbl. f. Gynäk. IX. S. 257.

107) Taylor, B. H., Hydrochlorate of cocaine in catarrhal Ophthalmia. At- lanta med. and surg. Joum. n. s. II. p. 135.

108) Tekontiew, Ljodoforme dans le traohome et le pannus. Gesellsch, d. kaukas. Aerzte. Nr. 18.

109) T e n n w i c h, R. G^ A case of Ophthalmia neonatorum with Joint disease. Brit. med. Joum. II. 81. Okt.

110) Touchet, Des copjonctivites rhumatismales aiguSs. Th^se de Paris. 89 p.

111) T r 0 u s 8 e a u, Prophylazie et traitement de Tophthalmie purulente. Ann. mM.-chir. fran9. et Strang. I. p.' 286.

112) Tweedy, J., On the use of alnmn in purulent Ophthalmia. Brit med. Joum. July.

113) Ü f f e 1 m a n n, J., Die Prophylaxis der Blennorrhoea neonatorum. Deutsche Med.-Ztg. I. S. 61. (Zusammenstellung des bis dahin Bekannten speciell das G r e d ^^sche Verfahren Betreffenden.)

114) Ulrich, G., Nachweis der Tuber kelbacillen bei Coxgunktiyal tuberku- löse. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Dezember. S. 859.

115) Uppenkamp, H., Zur Aetiologie und Prophylaxe der Ophthalmoblen- norrhoea neonatorum. Inaug.-Diss. Berlin.

116) Valude, Note sur une forme d'ophtalmie des enfants scrofuleux Simu- lant la conjonctivite puralente. Paris. Steinheil.

117) Vossius, Zur operativen Behandlung der Coigunotivitis granulosa. Ber. über die XVII. Vers, der ophth. Gesellsch. zu Heidelberg. S. 186.

118) Walker» G. £., A case of gumma of the conjunctiva. Med. Rec. New- York. XXVin. p. 513.

119) Watson Spencer, Peritomy for granulär lids. Ophth. Review, p. 348.

120) Webster, D., Jequirity as a remedy for granulär lids with pannus. Med. Record. XXVII. Nr. 7. p. 180.

120a)— The treatment of granulär lids. New-Tork med. Joum. p. 164.

121) Widmark, J. , Monartrit hos ett barn med Conjunctivitis neonatorum. Aftryk ur Hygiea.

326 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

122) Widmark, J., Ytterligare nSgra iakttagelser om gonokockemat före- komst yid pomlent konjuncÜTit samt vid pnmlent TulroTaginit hos minder&riga. Svenska IftkareeälUk f<5rh. Hygiea. p. 581.

128) W o 0 1 e D , F. D. , Gonnorrhoeal Ophthalmia. D a n i e 1' s Texas med. Joum. Austin. I. p. 117.

124) Zatvornicki, A., üeber Gelenkrheomatismus im Gefolge der Con- jonktival-Blennorrhoe. Westnik ophth. Mai Jnni.

B u m m (23) schildert nach einer kurzen geschichtlichen Ueber- sicht Morphologie, Verhalten im Sekret und Vorkommen des Gono- kokkus, femer sein Verhalten im Gewebe, die Reinkultur und Rfickimpfung desselben. Was die diagnostische Bedeutung des Gonokokkusbefundes anbetrifft, so resümieren sich die Befunde von B. dahin, dass 1) die Diplokokkengestalt, resp. die von Neisser hervorgehobene Semmelform, für den Gonokokkus nicht charakteristisch ist, da noch andere pathogene und nicht pathogene Diplokokken in der Form genau so beschaffen sind, sondern dass vielmehr die rundlichen Anhäufungen um die Kerne der farblosen Blutkörperchen resp. das Vermögen des G. in das lebende Protoplasma einzudringen das Haupt-Characteristicum des Parasiten bilde. 2) Vorausgesetzt, dass keine desinficierende Behandlung vorausgegangen ist, sind Grono- kokken im Sekret jeder gonorrhoischen SchleimhautentzQndung nach- weisbar. 3) Gonokokkenfreies Sekret wirkt Schleimhäuten g^enüber nicht infektiös. 4) Gonokokkenhaltiges Sekret bewirkt an empfang- lichen Schleimhäuten in minimer Quantität mit absoluter Sicherheit die blennorrhoische Entzündung. Zur raschen Diagnose em- pfiehlt B. folgendes Verfahren: das fein ausgestrichene Sekret wird auf dem Objektträger über der Flamme getrocknet, eine halbe bis eine Minute einer concentrierten wässrigen Fuchsinlösung aus- gesetzt, abgespühlt, wieder an der Flamme getrocknet und dann eventuell ohne Deckglas direkt im Oel der homogenen Immersion besichtigt. So wird binnen 2 3 Minuten die Untersuchung eines Sekrets ermöglicht. Eine besonders sorgfältige Berücksichtigung widmet B. dem Verhalten des Gonokokkus im Gewebe der an Blennorrhoea neonatorum erkrankten Conjunktiva (vgl. auch Ab- schnitt: »pathologische Anatomiec).

Nach üppenkamp (115) sank nach Anwendung des Cre- d^ 'sehen Verfahrens in der Entbindungsanstalt der Gharite der Procentsatz der Blennorhoea neonatorum von 9 14 ®/o auf 0,9 Vo. Anwendung einer 0,5 Vo Lösung statt einer 2 Vo habe noch bessere Wirkung wie letztere, aber ohne störende Conjunktivalerscheinungen.

Browne (22) empfiehlt zur gründlichen Reinigung des Gon-

GonococeuB bei BleoDorrhoea DeoDatonun. 327

janktivalsackes bei Conjunktivitis blennorrhoica prolongierte Aus^ spühlungen vermittelst eines Eleyatorartigen Instrumentes, das bis in den obern Fornix hinaufgeschoben werden kann und durch 6 feine Locher an seinem oberen Bande die Irrigationsflüssigkeit austreten lässt, die ihm durch einen 6 7 Fuss langen Gummi- schlauch aus einem hoch stehenden Irrigateur zugeleitet wird. Es soll taglich 2mal je eine Viertelstunde lang irrigiert werden. Als Irrigationsflüssigkeit empfieht B. Trichlorphenol in Verbindung mit Magnesia. Zuerst wird 2 ^/o, dann 1 Vo Losung genommen.

Oppenheimer (84) fand bei der Untersuchung der Insassen der Heidelberger Entbindungsanstalt auf Neisser'sche Gonokokken, dass bei 30 unter 108 Graviden (27 ®/o) im Scheidensekret solche vorhanden waren. Das kokkenhaltige Sekret ist mehr gelblich weiss, flüssig, langsam trocknend, das kokkenfreie dagegen mehr glasig zäh, grau, rasch trocknend. Auch in den Lochien dieser Frauen fehlten die Gonokokken nicht. 0. studierte femer die Lebensbedingungen dee Gonokokkus ausserhalb des Organismus und untersuchte, welche Mittel im Stande sind, denselben unschädlich zu machen resp. zu töten. Bei einer grossen diesbezüglichen nach der Methode von Koch mit den verschiedensten Substanzen vorgenommenen Versuchs- reihe fand er, dass Argent. nitr. in 2 % Lösung die Entwicklungs- fähigkeit der Gonokokken vernichtet. Schwächere Lösungen konnten dieselben nur auf einige Tage abschwächen. Koch schädlicher für die Gonokokken erwiesen sich die Salze des Quecksilbers, besonders das Sublimat, das Chlorwasser und Creosot. Letzteres und Sublimat sind die stärksten Gifte für den Gonokokkus. Unschädlich war Resorcin, Tannin, Galcaria chlorata, Salicylsäure (gesätt. ^^srige Lösung) Thymollösung (gesätt.) Phenol wirkt erst in 5 ®/o Lösung. Er empfiehlt als Prophylaxis auch das Verfahren von Grede.

[An einem Kinde mit purulenter Conjunktivitis, in deren Sekret Gonokokken gefunden wurden, wurde nach der Mitteilung von Widmark (121) eine akute Arthritis pediB deztra am 16. Tage nach Anfange der Conjunktivitis bemerkt. 14 Tage später war die Arthritis vollständig geheilt. Verf. vergleicht diesen Fall mit Arthritis gonorrhoica und hat in der Literatur einen ähnlichen Fall gefunden (Lucas Clement, Ophth. Review. VoL IV. Nr. 42. p. 114. Gordon Norrie.]

Widmark (122) teilt ferner mit, dass er 25 weitere Fälle von Blennorrh. neonatorum untersucht und bei 19 derselben Gono- kokken gefunden habe. Die 6 Fälle ohne Gonokokken verliefen

328 Pathologie and Therapie der AageskrankheiteD.

gutartig und 3 Impfnngen vom Sekret derselben auf 3 mannliclie Harnröhren hatten keine Infektion derselben zur Folge. W. glaubt, dass in der latenten Periode der ersten 3 Tage die Gonokokken sich auf den Epithelzellen entwickeln. Dies erkläre auch die nie fehlende Wirkung des C r e d e'schen Verfahrens. Bei einem 2|jährigen Mädchen, das von einer purulenten Conjunktivitis befallen wurde, nachdem es schon längere Zeit an eitriger Vulvo-vagrinitis gelitten, &nd W. in beiden Sekreten den Gonokokkus und ebenso auch im Scheidensekret der Mutter des Kindes, die 6 Monate vorher ein Kind geboren hatte, das an Blennorrhoea neonatorum erkrankte. W. untersuchte dann auch noch andere Fälle Ton akuter eitriger VulYO-vaginitis und fand bei allen Gonokokken. Er beobachtete femer folgende Uebertragungen des Gonokokkus: Ein Mann holte sich Tripper bei einer Prostituierten, inficierte dann seine Frau und diese das 20 Monate alte Kind, indem sie für ihre Genitalien dasselbe Handtuch benützte wie für die des Kindes. Im Sekret aller drei fanden sich Gonokokken. Eine andere Frau mit schon lange be- stehendem Scheidenfluss hatte zunächst 2 Kinder mit Blennorrhoea neonatorum , dann bekam sie Gelenk-Rheumatismus und endlich inficierte sie auf ähnlichem Wege wie die vorige Frau ihr 5jährige8 Mädchen, das eine heftige Yulvo-vaginitis bekam.

Haab (62) stellte zunächst aus den Mitteilungen von Hauss- mann und einigen anderen Autoren eine möglichst grosse Zahl möglichst verlässlicher Angaben zusammen und fand, dass unter 42871 in Gebäranstalten lebend geborenen Kindern 3845 an Augen- entzündung litten, was 8,9 ®/o ausmacht. Bei 10521 Kindern dagegen, die nach Grede in verschiedenen Kliniken behandelt wurden, er- krankten 109, was 1 Vo ausmacht. Dieselben Autoren hatten vor Einführung der C r e d e 'sehen Prophylaxe bei 8227 Kindern 7,2 Vo Erkrankungen gehabt. Damit das so wohlthätige Grede 'sehe Ver- fahren allgemeinste Verbreitung finde, ist es nach der Ansicht von H. nicht angezeigt , allzusehr den Zusammenhang der Blennorrhoea neonatorum mit der Gonorrhoe der Eltern in den Vordergrund zu stellen, üebrigens scheint das C r e d e 'sehe Verfahren bei den Neugeborenen auch die gutartigen eitrigen oder schleimigen Katarrhe 1LXX verhindern, die gar nicht so selten sind und ebenfalls genaue Behandlung erfordern. Die eitrigen Formen dieses Katarrhs werden wohl oft mit Blennorhoe verwechselt, denn sie unterscheiden sich manchmal nur wenig von milderen Blennorrhoeformen. Bloss die mikroskopische Untersuchung giebt exakten Aufschluss, indem man

Trachom. 329

hier keine Gonokokken findet. Seit 1881 beobachtete H. 8 solche eitrige Katarrhe bei Neugeborenen, während er im selben Zeitranm 16 FtLile Ton Blennorhoea neonatorum in Behandlung bekam und bei 14 dieser Blennorrhoe-Einder die Gonokokken nachweisen konnte (wie schon früher in zahlreichen f^len). Die eitrigen Katarrhe der Neugeborenen seien wohl der Grund, weshalb manche Ophthalmologen sich bis jetzt sträubten, die Blenn. neonat, als durch Gonorrhoe der Eltern verursacht anzunehmen. Im allgemeinen hat der Katarrh milderen, kürzeren Verlauf als die Blennorrhoe, er tritt gewohnlich etwas später erst auf, als die Blennorrhoe, nämlich am 5 12 Tag, seltener schon am 3., befällt gewohnlich, nicht sehr rasch nach einander, beide Augen, kann in 5 Tagen bei zweckmässiger Be- handlung heilen, aber auch trotz Behandlung sich 4 5 Wochen lang hinziehen. Unbehandelt kann ein solcher eitriger Katarrh sich über 6 Wochen fortschleppen. Die mikroskopische Unter- suchung aller I^Ue von Augenentzündung Neugeborener auf Gono- kokken ist unerlässlich, schon deshalb, weil sonst leicht bei der Be- handlung die gutartig Erkrankten mit Biennorhoe inficiert werden konnten. Im ferneren hält Yerf. dafür, dass das Verfahren von Gred^ rasch so allgemein wie möglich Anwendung finden sollte und zwar nicht blos in Gebär- und Findelanstalten, sondern auch im Prirat- haus und dass zu letzterem Zweck die Hebammen das Verfahren lernen nnd angewiesen werden sollten, es wo immer möglich zu applicieren. Raehlmann (94) giebt eine Uebersicht über die Geschichte und klinische Erscheinung des Trachoms. Die LjmphfoUikel sind der einzig charakteristische Befund bei Trachom und alle Verlanfs- stadien dieser Krankheit, ja alle Symptome derselben sind aus- schliesslich durch die Veränderung dieser Gebilde bedingt. Wir haben drei Stadien im Verlauf dieser Afiektion zu unterscheiden: das erste Stadium der FoUikelentwicklung, das zweite des Follikel- zerfalles und der Uleeration und das dritte der Narbenbildung. Der Pannus ercheint schon im ersten Stadium der Erkrankung in 33—40 % aller Fälle. R's. diesbezügliche Erfahrungen sind aus einem Material von 1574 reinen Trachomfällen gesammelt. Er glaubt, dass die Ursache des Pannus weder in der Rauhigkeit der Tarsalconjunktiva, noch in der Propagation des trachomatösen Pro- ceeses von der Bindehaut zur Hornhaut hinüber liege, denn Rauhig* keit fehle oft, wo doch Pannus da sei. Es ist bis jetzt das Verhältnis der Abhängigkeit des Pannus von dem Trachom als durchaus unbe- kannt zu bezeichnen. Auffallend ist das häufige Vorkommen der

330 Pathologie und Therapie der Aogenkrankheiteii.

Keratitis phlyctaenulosa im Initialstadiiiin der Krankheit. Bei Schil- derung des zweiten Stadiums des Trachoms legt B. starke Betonung auf den ulcerativen Zerfall der Follikel und die dadurch heryor- gerufene Narbenbildung. Dem chronischen Trachom stellt R. eine Form der follicularen Conjunktiyis gegenüber, welche unter akuten Entzündungserscheinungen entsteht, verlauft und sehr wohl als akutes Trachom klinisch von den chronischen Formen unterschieden werden kann. Das akute Trachom kann vollständig heilen. Die Trachom- komer verschwinden, insbesondere bei geeigneter Behandlung, aber auch häufig ohne dieselbe, vollständig und werden resorbiert ohne Spuren zu hinterlassen. Es kann aber die Krankheit chronisch werden und dann alle Stadien des Trachoms durchmachen. Es folgen dann Bemerkungen über die Kontagiosität des Processes, sein Verhalten gegenüber der Blennorrhoe, über Diagnose und Behandlung.

[F i c a n 0 (46) hat in zwei Fällen von Granulationen mit Pannus der Hornhaut eine 1 3 Vo Lösung von Resorcin in Glycerin zu 1 2 Tropfen in Zwischenräumen von 2 4 Tagen in den Binde- hautsack eingeträufelt und glaubt das Mittel zu weiteren Versuchen empfehlen zu können. Brettaue r.]

Richter (96) teilt , nach einer kurzen Uebersicht über die Geschichte der operativen Behandlung der Conjunktivitis granulosa und einer kurzen Kritik der Excision grösserer Partieen der erkrankten Bindehaut, seine Erfahrungen mit, die er mit letzterer Methode (nach H e i s r a t h) gemacht. Dieselben sind sehr günstige, wie durch einige Krankengeschichten des näheren erörtert wird. Er zieht das Verfahren von H e i s r a t h demjenigen von Schneller bedeutend vor.

Vossius (117) hat bei Conjunktivitis granulosa die Excision der Uebergangsfalten auch ausgeführt, und ist mit den Resultaten sehr zufrieden. Er operierte fast immer in Chlorofommarkose. Er umschneidet den erkrankten Bezirk der Conjunktiva mit der Scheere, und trägt dann oberflächlich die Conjunktiva ab, eventuell mit dem Tarsus, soweit letzterer miterkrankt ist. Die Wunde wird besser mit Suturen vereinigt, was allerdings etwas zeitraubend, aber die Heilung sehr fördernd ist. Nachher Jange Zeit Verband, Ruhe, Eis, kein Jodoform. Im Durchschnitt wurde ein Stück der Conjunktiva von 3—11 mm Breite excidiert. Die Operation wurde 138mal gemacht. Nur 3mal wurde nachher geringgradige Störung der Lid- stellung beobachtet, sonst aber stehen die Lider nachher gut, können gut geöffnet und geschlossen werden und die Bewegungen des Bulbus werden in keiner Weise beeinträchtigt. Die Suturen mit den vom

Diphtheriins ooi^unctiyaa. 331

Verfasser acgegebenen Eautelen beschleunigen die Heilung um wenigstens 14 Tage. Die Nachbehandlung nimmt aber immerhin noch 2 3 Monate in Anspruch; ohne diese Behandlungs-Methode hätte aber ein gleiches Resultat blos nach mindestens 1 Jahre er- zielt werden können, ohne dass dabei Recidire ausgeschlossen ge- wesen waren.

Gunning (61) teilt mit, dass in Amsterdam unter den un- bemittelten Juden sowol auf den Polikliniken als auf den Schulen die Procent-Zahl der Conjunktival-Leidenden im allgemeinen wie auch der Trachom-Leidenden eine ausserordentlich yiel grössere ist als unter den Christen und dass unter dem ärmsten Teil der Bevölkerung diese Zahlen (wie auch anderwärts schon beobachtet wurde) am grössten sind. Unter der ärmeren jüdischen Bevölkerung von Amsterdam entsteht femer das granuläre Trachom in seiner meist typischen Gestalt vorzugsweise unterhalb dem Alter von 6 Jahren; der Satz von der Immunität des kindlichen Alters muss daher aufgegeben werden. G. hat das granuläre Trachom schon vor dem 2. Lebens- jahre sich entwickeln sehen. Die rituellen Bäder der menstruierten jüdischen Frauen in der Synagoge leisten der Ansteckung jedenfalls grossen Vorschub.

Knapp (70) beobachtete nach Jequirity einmal auch diph- teritische Entzündung mit Verlust beider Augen. Es handelte sich um chronisches, follikuläres Trachom ohne papilläre oder sonstige Schwellung der Conjunktiva und ohne Sekretion. Jequirity war also nach v. Wecker 's Angaben indiciert.

[Die Diphtheritis Conjunktivae ist in Ungarn so selten, dass Prof. Seh nie k seit 1873 (damals in Klausenbnrg) bis auf den hier von Csapodi (33) mitgeteilten, verhältnismässig leichten Fall keinen neuen gesehen hat. Bei einem 14jährigen Knaben war die untere Hälfte der Gonj. bulbi des linken Auges so hart und dicht infiltriert, dass sie durch das Unterlid wie eine Geschwulst durchzufühlen war. Die Oberfläche war in der Breite von 8 10 mm von schmutzig- grau-braunen Membranen bedeckt, die sich nicht fortwischen liessen. Am unteren Rande der Cornea hob sich ein fast erbsengrosser grau-gelber Knoten ab, in der nächsten Nachbarschaft war die CSomea matt getrübt. Lider odematös. Massige Sekretion. Bachen- schleimhaut hyperämisch; am linken Velum gelber Belag. Die linken Submaxillardrüsen waren geschwollen. Antiphlogistische und antiseptische Behandlung. Heilung mit strangf5rmiger Narbe.

SziliJ

832 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

0 6 1 p k 6 (56) teilt eine Beobachtung von Pemphigos con- junktiyae bei einem 14 Monate alten, schlecht genährten, kachektischen Mädchen mit, welches teils an der Eorperhaut, teils an den Angen Blaseneruption bekam and schliesslich unter profuser Diarrhoe und Erbrechen zu Grunde gieng. Die Gonjunktivalaffektion näherte sich am Anfang mehr dem Bilde eines Croup, später dagegen mehr dem der Diphtheritis. Die Cornea gieng beiderseits zu Grunde. Die Sektion ergab nichts yon Lues.

Steffan (105) giebt in einem Zusatz zur letztjährigen Mit- teilung von Pemphigus conjunctivae (vergl. Jahresbericht pro 1884 S. 414) den Schluss der Krankengeschichte. Es kam zu allmäliger Schrumpfang auch der obem Conjunktivalsäcke, zu blasiger Ab- hebung circumscripter Partien des Comea-Epithels, darunter Eschara- Bildung, Perforation und Zerstörung der Hornhäute mit endlichen total atrophierten Bulbusstümpfen, die mit beiden Lidern total ver- wachsen sind. St. hält die Auffassung fest, dass die s(^. essentielle Schrumpfung der Conjunktiva auf Pemphigus beruhe.

Bäumler (12) beschreibt 2 neue Fälle von Pemphigus und essentieller Schrumpfung der Conjunktiva, nachdem er einen früher schon erwähnten Fall (v. Graf e's Arch.f. Ophth. XXIV. 1.) naher ge- schildert. Bei diesem ist der Process abgelaufen, Obliteration der Conj.- Säcke und Bedeckung der Corneae mit einer trockenen, cutisartigen Membran eingetreten. Bei dem einen der beiden neuen Fälle, die sich im übrigen sehr ähneln, war Blasenbildung auf der Haut des Körpers sehr stark und ausgebreitet vorhanden (Pemphigus universalis), nicht aber auf der Conjunktiva sichtbar geworden. Dagegen erkrankte die Mundschleimhaut. Beim andern Patienten fehlten Blasen sowol auf der Haut als auf den Augen. Nur einmal waren bei diesem (dem ersten) Patienten auf der Conjunktiva des Bulbus und der Lider eigentümliche fetzige membranöse Auflagerungen von graulicher Farbe zu konstatieren, nach deren Wegwischen epithelfreie Schleim- haut zurückblieb. Es kamen bisher in der Hallenser Klinik 7 Falle von essentieller Schrumpfung vor (auf 97000 Pat.). Nur in 2 der- selben war eine Komplikation mit Pemphigus (Imal allgemein, Imal lokalisiert) vorhanden. Essentielle Schrumpfung und Pemphigus als identisch anzusehen sei berechtigt, weitere Beweise seien aber noch erwünscht.

C o h n (29) sah bei einem 4jährigen Kinde, das Pemphigus der Körperhaut hatte, Schrumpfung der Conjunktiva des rechten Aages, die von einer dünnen, bläulichen, in Fetzen abziehbaren Haut bedeckt

Krankheiten der Cornea. 333

war. Die Hornhaut war leicht getrübt. Am linken Auge war die Schrumpfung noch starker ausgesprochen, die ganze Conjunktiva matt und bläulich. Eigentliche Blasen wurden an den Augen nie beobachtet ausser einmal einige kleine Bläschen am untern und innem Rand der rechten Cornea. Die Behandlung hatte keinen wesentlichen Erfolg.

Amat (6) fand (in Algier) unter dem obern Lid resp. im obem Fomix, angeheftet an die Conjunktiva bulbi, einen kleinen Blut^el, 25 30 mm lang und 1,5 mm Dick. Das Trink- und Waschwasser jener Gegend enthielt sehr viele Blutegel obiger Art.

[Ottava (85) beschreibt als Lymphgefässerweiterungen zwei hanfkomgrosse Cysten mit flüssigem klaren Inhalte, von welchen je eine auf einem Auge symmetrisch unterhalb eines stark ausgebildeten yerschiebbaren Pterygiums dem inneren Rande der Cornea festsass.

Szili.]

[Guaita (60) enukleirte das linke Auge einer Frau wegen eines Tumors, welcher in der Nähe der Thränenkarunkel aufgetreten in der Grosse eines Hanfkornes war, sich aber allmälig bis über die Hornhaut erstreckte, das Sehvermögen vernichtete und starke Schmerzen hervorrief. Bei der mikroskopischen Untersuchung stellte es sich heraus, dass der Tumor seinen Ursprung aus dem Epitheliam der Haarbalgdrflsen der Thränenkarunkel genommen hatte. In den Epithelialzellen der Neubildung, welche als Epitheliom charakterisiert wird, konnte Earyokinese nachgewiesen werden. Brettaue r.]

Die Krankheiten der Cornea.

Referent: Prof. 0. Haab in Zflrich.

1) Abadie, Staphylomes eorn^ns et syndchiea autäriearet; aeoidentB qai penvent en 6tre la coDB^uence; traitement. Archiv. d*Ophth. V. p. 499.

2) Adler» Üeber die elektrolytische Behandluog Bi&ndiger Hombauttrah- angen. XII. Ber. über die Angenkranken- Abteilung im k. k. Erankenhause Wieden und im St. Joeef-Kinderspitale. Wien. S. 80 und Wien. med. Wocbenscbr. Nr. 18.

8) Ancke, B., 100 Fälle von Keratitis parencbymatoaa diffusa. Gentralbl. f. prakt. Angenbeilk. Dezember. S. 360.

4) Baker, A. W. W. and J. B. Story, Hereditary sypbilis, dental mal- formations, and diffuse interstitial keratitis. Opbtb. Review, p. 821.

5) Bayer, Keratitis interstitialis. Zeitschr. f. yergl. Augenheilk. III« S. 75.

384 Pathologie und Therapie der Aagenkrankheiten.

6) Benson, A. H., Tnherculods of the comea and iria. Ophth. Review, p. 116« (Ophth. Bodetj of the united kingdom. 12. Mars) und Bxit. med. Joarn. I. p. 600.

7) Boncheron, De la k^ratite dn chien. Bullet et m^. soo. fran9. d*Opht. III. p. 256.

8) Bnrnett, Swan M.» Ophthalmometry with the Ophthalmometer of Ja- y al and SchiGtz, with an acoonnt of a case of keratoconoa. Archiv, of Ophth. XIV. Nr. 2-3. p. 169.

9) A clinical lecture delivered at the central dispensary , Washington« (The Cornea.) Med. & onrg. Reporter, Phila. LH. p. 520.

10) Camö, La Qneratitis parenqaimatosa estriada 6 de la sffilis secundaria. Glinica oftal. de la dispensaria de Santa Rosa Santiago de Chile. I.

10a)Gicardi, T., Un nnovo caso di stasi linfatioa ocalare. Ann. di Ottal- mol. XIV. p. 44. (Ein Fall von sog. Lymphatase, wie sie wiederholt von R a m p o 1 d i beschrieben worden.)

11) Clainborne, J. H. jr., Phlyctennlar keratitis or scrofulons Ophthalmia and its treatment. Atlantic Joarn. med. II. p. 241.

12) Diffuse , interstitial , parenchymatoos or syphilitic keratitis. Oaillard's med. Joarn. New- York. XI. p. 357.

13) Gotter, R. 0., Some complicated caaes of nlcer of the oomea. Atlanta med. & sorgic. Joarn. IL p. 618.

14) Goursserant, Abcte de la com^. France m4dic. p. 1515. Nr. 126.

15) Gritchett, A. and Jnler, Veside of oomea. Ophth. Review, p. 121. (Ophth. soc. of the united kingdom.)

16) D a g u i 1 1 0 n , Contribution ^ Tätude da staphyl6me pelincide de la cor- n^e. Bulletin de la diniqae nat. opht. de Thospice des Quinze-Vingte. p. 60.

17) Troia cas de käratocone. Ibid. p. 135.

19) Section de la comäe et de la sclärotique ; issue partielle da Corps vitr^. Ibid. p. 138.

20) De Jager, Pigmentvorming in de Gomea. Weekblad van het NederL T^dschr. voor Geneesk. p. 859 und Virchow's Arch. f. path. Anat OL p. 198.

21) Di mm er, F., Ein Fall von Blasenbildang aaf der Gornea. Klin. Mo- natsbl. f. Angenheilk. S. 812 und Memorabilien, Beilbronn, n. F. IL S. 257.

22) Dolgenkow,W., Gancroid corneae. Westnik ophthalm. IL p. 23.

23) Dujardin, K^ratite trophique. Joum. des scieno. med. de Lille, p. 583 und Revue clin. d^ooul. V. p. 191. Nr. 8.

24) E m m e r t , E. , Keratitis dendritica ezolcerans mycotica. Gentralbl. f. praki Augenheilk. Oktober. 8. 302.

25) Notiz za meiner Originalmitteilung Aber Keratitis dendritica im Ok- toberheft dieses Blattes. Ebd. Dezember. S. 382.

26) F a 1 c h i , Fibroma della Gomea. Annali di Ottalm. XIV. p. 36.

27) Fano, Rapports entre les diverses formes d*iritis et la k^tite ponctu^ Joum. d^Oculist. Nr. 150. p. 71.

28) P o u r n i e r , De la syphilis höröditaire tardive. La köratite intersti- tielle. Recueii d'Ophi p. 705.

29) Qalezowski, De Tanesth^sie de la coraäe dans Therpte föbrile de oette membrane. Ibid. p. 129.

Krankheiten der Cornea. 335

90) Oallenga, G. , Contribution k T^tude des tnmenrs cong^nitales de la conjonctive et de la com^e. Consid^rations snr leur gen^. Annal. d*Oca- liflt. T. XCIV. p. 215.

81) Oordon, L. A., GlOheiaen bei Homhautgeechwüren. Vracb. St. Peters- burg. VI. p. 677.

82) GroisSyB. , A keratitis parenchymatosa striat&s alakja. Szem^zei 4.

S. 77. (üeber Keratitis parenchymatosa striata.)

33) G r u e n i n g, On the nse of the actnal canterj in the treatment of ulcos corneae serpens. Arch. of Ophth. XIV. p. 28.

34) G a g 1 i e l m e 1 1 i I 8., L*eserina nelle ulceri comeali con h jpopion. BoU. d'ocnl. VII. p. 275.

35) B a n s e 1 1, A. F., A case of arcus senilis in a boy three and a half years of age. Med. News. Phila. XLVI. p. 375.

36) Hansen Gmt, Dentritische mycotische Keratitis. Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. p. 881.

37) Higgins, G., Nenro-paralytic Ophthalmia. Med. Times and Gas. II. p. 856. (Ophth. 800. of the united kingd.)

88) Hirschberg, Zur Pathologie des Keratoconns pellncidus. Gentralbl. f.

prakt. Augenheilk. Januar. 8. 26. 80) Hock, Keratitis dendritica ezulcerans. Ebd. Dezember. S. 380.

40) H o d g e s , F. H. , 8erpiginous ulceration of both corneae ; double irideo- tomy ; recovery ; with excellent yision in both eyes. Lancet. II. p. 573.

41) Hoffmann, F. W., Geber Keratitis und die Entstehung des Hypopyon. Ber. fiber die XVII. Vers. d. ophth. Gesellsch. zu Heidelberg. 8. 67.

41a) Demonstration mikroskopischer Pr&parate. Ebd. 8. 287. (Diskussion 8. 237.)

42) Jany, Uloos corneae rodens. Heilung. Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. Juni. 8. 162.

43) J a y a 1, Mensuration de la courbure de la corn^ Gaz. des Höpit. p. 1011.

44) Jessop, W. H., Growths in the comea and iris. (Ophth. soo. of the united kingdom.) Ophth. Review, p. 219.

45) I n o n y e , T., Behandlung arsenikhaltiger Fremdkörper in der Gomea mit KalilOsnng. Arch. f. Augenheilk. XVI. 1. 8. 68.

46) Issekutz,L. , A keratitis parenchymatosa striat&s alakja. Szem^szet. p. 77.

47) Knapp, H. , On the actual cautery in destructive corneal processes. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-first meeting. p. 40.

48) K u h n t , Demonstration von Pr&paraten , welche eine Einheilung von stiellos auf die Hornhaut übertragener Gonjunktiva zeigen. Ber. Aber die XVII. Vers. d. ophth. Gesellsch. in Heidelberg. 8. 226. (Diskussion 8. 226.)

49) Magawly, Lepraknoten der Hornhaut. (Si Petersb. med. Wochenschr.) Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. Juni. 8. 187.

50) Mayerhansen, G., Eine unfreiwillige T&towierang der Hornhaut. Gen- tralbl. f. d. med. Wissensch. August. 8. 230.

51) Me Gregor, A., Foreign body in comea for two months ; easily remo- yed after the application of cocaine. Med. Times and Gaz. L p. 145.

52) Oliver, G. H. , Report of a case of interstitial keratitis in a snbjeot with probable hereditary Syphilis. Maryland med. Joom. XII. p. 76.

336 Pathologie und Therapie der Aogenkrankheiten.

53) Panas, Consid^rations sur ]e traitement du k^ratooone, avec une oboer- vation nouvelle ä Tappui. Arohiv. d^Opht. p. 348.

54) K^ratoglobe. Union m^. XXXIX. p. 239.

55) et V a 8 8 a u z , Etüde ezp^rimentale anr la tuberculose de la com^. Archiv. d'Opht. V. p. 81, 177. (Sociätä fran^. d'Opht.)

56) Pfalz, G. , Ophthalmometrische üntersuchuDgen über Gornealaatigmatis- mus, mit dem Ophthalmometer von J a v a 1 und S c h i ö t s ausgeführt in der Üniv.-Angenklinik zu Königsberg, v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXI. 1. S. 201.

57) P h i I i p 8 e n , H. , Ueber Ulcus corneae serpens durch Eintrftufelung sep- tischer Atropinlösungen hervorgerufen. Hosp. tid. R. III. Bd. 3. p. 1222.

58) Poncet, Paralysie de la blanche mazillaice sup^rieure du trijumeau; troubles oculaires cornäens. Compt. rend. Soc de biol. 8. b. IL p. 338.

59) Prin ce, A. E., An accidental divulsion of a pterygium leading to an improvement in the regulär Operation. Arch. Ophth. New-Tork. XIV. p. 16.

60) Prozok, Behandlang des Ulcus corneae. CentralbL f. prakt. Augen- heilk. Juni. 8. 187.

61) Pro uff, Edratoscope. Archiv. d'Opht p. 182. (Soci^tä fran^. d'Opht.).

62) Pronostio de Teczäma aigu de la corn^ se ddveloppant che« les jeunes enfants au coars de Tecz^ma aigu (imp^tigineuz) de la face. Rev. clin. d'ocul. V. p. 92.

63) Rampoldi, Ipopio idiopatico in donna gravida da tre rneei. Annali di Ottalm. XIV. p. 492.

64) Nuovi casi di congestione linfatica oculare. Ibid. p. 497. (5 neue F^IIe von sog. Ljmphstase.)

65) Gase di transitoria irrigazione sanguigna nella Cornea. Ibid. p. 307. 65a)—' Pro justitia et veritate. Ibid. p. 67. (Polemisches gegen Nagel.) 65b) Res ophthalmicae undique collectae. I. Sulla genesi del Cheratocono.

Ibid. p. 284.

66) Ren ton, J. C, Note on the value of the thermo-cautery in the treat- ment of sloughj ulceration of the cornea. Ophth. Review, p. 353.

67) Reynolds, D. 8., Syphilitic keratitis with ulceration of the larynz. Phila. med. Times. 1884—85. XV. p. 351.

68) Roy, L. et Alvar e z, Observation clinique du bacille de la tuberculose dans la com^e. Revue clinique d*ocul. AoClt. V. p. 185.

69) Rück er t, Fr., Ein Beitrag zur Lehre von den angeborenen Hornhaut- Trübungen. Jnang.-Diss. München und Zeitschr. f. vergl. Augenheilk. III. S. 102.

70) R u m s c h e w i t z, E., Blutung in die Hornhaut Westnik offcalm. Mai Juni.

70a)Schiess, Eiuundzwanzigster Jahresbericht der Augenheilanstalt in Basel.

71) Schultheis s, Benj., Ein Beitrag zur Lehre von den angeborenen Ano- malien des Gorneo-Skleralbordes und des vorderen Teiles des Uvealtraktus. Inaug.-Diss. München und Zeitschr. f. vergl. Augenheilk. III. S. 84.

72) S e n u t , Vdsico-pustule de la paupi^re inf^rieure gauche et k^ratite ul- cäreuse, suite d*inoculation accidentelle de vaccin. Archiv, de m^. milit Oki

Keratitis interstitialia centralis. 837

73) S e r y i D , , CoDtribution k T^tude du traitement des abscte de la cor- n^e. Th^se de Lyon.

74) S 1 0 r c k , C. , Ueber die Erümmungsanomalien der Hornhaut des Pferdes. Rev. f. Tierh. VII. S. 81.

75) y 0 8 8 i u s , Ueber die centrale parenchymatöse ringförmige Hornhautent- zündung. (Keratitis interstitialis centralis annularis.) Berlin» klin. Wo- chenschr. Nr. 43.

76) Widmark, Joh., Bakteriologiska studier öfyer dakryocystit, hypopyon- keratit, blefaradenifc och flegmonOs dakryocystit. Hygiea. p. 581.

77) Wiesinger, F., Ueber das Vorkommen von Eutzandung der Iris und Cornea bei Diabetes mellitus, y. Graefe*s Arch. f. Ophth. XXXL 4. 8. 203.

Schiess (70a) beschreibt unter anderem eine Keratitis paren- chymatosa kombiniert mit hochgradigem foUiknlärem Katarrh und interknrrierendem Gelenkrheumatismus , femer eine eigentümliche hyperplastische Bildung am obem Homhautrand mit Besserung nach Peritomie, Keratitis parenchymatosa mit angeborenem Mangel bei- nahe aller Zähne des Oberkiefers, Malacia corneae circumscripta mit Heilung durch lineare Kauterisation.

[Issekutz (45a) teilt einige Falle von Keratitis parenchyma- tosa mit, bei welchen die Trübung aus zahlreichen sich senkrecht durchkreuzenden Streifen bestand, die der Cornea zuweilen ein kar- riertes Aussehen gaben. Er fand den Zustand stets schmerzhafter -und hartnäckiger als bei der typischen Keratitis parenchymatosa.

Szili.]

Die von Vossius (75) geschilderte, von ihm bis dahin 9 mal beobachtete, Keratitisform charakterisiert sich durch eine dichte cen- trale ringförmige Trübung durch die ganze Dicke der Cornea, deren Mitte zunächst noch ziemlich lange eine ziemlich normale Durch- sichtigkeit bewahrt. Es lässt sich dabei eine yaskuläre Form von einer nicht vaskulären trennen. Letzere verläuft mehr reizlos von Anfang bis zu Ende, iii^hrend bei ersterer eine schmale pericomeale Injektionszone, erweiterte vordere Ciliarvenen, Thränensekretion die ge- wohnlich frühzeitig ringsherum auftretende Vaskularisation begleiten. Die vaskuläre Form zeichnet sich durch längere Dauer und Hartnäckig- keit der Therapie gegenüber aus. V. beobachtete die Erkrankung bloss bei jugendlichen Individuen im Alter von 5 20 Jahren. Meist waren es Kinder unter 10 Jahren, 2 mal war das Leiden einseitig, 7 mal beiderseitig vorhanden. £s waren die Kinder meist schwächlich, schlecht genährt, jedoch ohne Rhachitis, Knochenaffektionen oder Drüsenschwellungen. Dagegen war der Verdacht auf hereditäre Lues mehrfach sehr gross. 7 kurze Krankengeschichten.

J«hxMb«riohl £ Ophthalmologie. XVI. 1886. 22

338 Pathologe imd Therapie der Augenkrankheiten.

Falchi (26) beschreibt nach Mitteilung der bisherigen Literatur über Gomeal-Tumoren ein Fibrom der Cornea bei einem 28jähngen Manne, das als blass rötlicher glatter, 6 : 3 mm grosser Tamor auf der untern Corneahälfte dem untern Pupillarrand gegenüber sass und nach unten die Cornealgrenze nicht erreichte. Nach Exstir- pation trat kein Recidiv auf.

Di mm er (21) sah 9 Tage nach einer Ealkrerbrennung die Cornea nur sehr oberflächlich grau getrübt, uneben, nach 2 Tagen aber mit einer schwappenden Bluse fast ganz bedeckt, die von einer hellroten, blutig serösen Flüssigkeit erfüllt war. Nach Abtragung derselben tiberzog sich die Hornhaut bis zum nächsten Tag mit Epi- thel, war fast ganz glänzend, glatt und sehr wenig trüb. Die Blasen- wand war aus Epithelzellen gebildet, zwischen denen hie und da kleine Ealkpartikelchen eingelagert waren. D. glaubt, dass eine Blutung aus den Gefässen des Limbus Veranlassung zu der Blasen- bildung gab.

Inouye (45) beschreibt 4 Verletzungen der Augen resp. Cor- neae durch Explosion beim Pulverisieren von Arsensulfid in Zink- werken. Die dadurch gesetzten sehr zahlreichen Trübungen in der Hornhaut werden am besten durch lange fortgesetzte Eintraufelungen von 0,3 0,5 % Kalilösung behandelt und leicht entfernt , wenn sie oberflächlich, langsam dagegen, wenn sie tiefliegend sind. Die obige Koncentration wird gut ertrs^en , 0,6 % Lösung hat dagegen sehr viel stärkeren Schmerz und ConjunctiTal-Injektion zur Folge.

[In Folge eines Vortrags Hirsch her g's über Antiseptik in der Augenheilkunde (nach Berl. klin. Wochenschr. in Hosp. tid. referiert) schreibt Philipsen (57) an die Redaktion, dass er annehme, dass Ulc. corneae serp. nicht ganz selten durch Behandlung leichter trau- matischer Läsionen der Cornea mit septischen Atropinlösungen be- wirkt werde, und daher benutzt er Lösungen von Atropin, Cocain und Eserin mit einem Zusätze von 0,2®/o Sublimat. Gordon Norrie.]

Magawly (49) demonstrierte dem deutschen ärztl. Verein zu St. Petersburg eine 28jährige Patientin, die einen über erbsengrossen Lepraknoten zeigte, welcher vom obem Comealrande in die Horn- haut eindrang. Der Knoten hatte sich seit 4 Jahren allmälig ent- wickelt. Es war im ferneren das Gesicht, ein Teil des Jialses und die Vorderarme ergriffen. Die Form des Processes war die tuberku- löse, das hochgradig entstellte Gesicht yon Beulen und Knoten durch- setzt , nirgends war aber an den affizierten Hautpartien Anästhesie zu konstatieren. Die Patientin, die verheiratet, hat weder in der

KerBÜtiB dendritiea exnlcemns. 339

Familie Lepra noch ist sie je mit Leprakranken in Berühmng ge- kommen. Sie ist in Petersburg geboren und lebte bestandig dort.

Nach Galezowski (29) sollen bei Herpes febrilis der C!omea, den er besonders häufig im FrQhling und Winter beobachte, die kleinen ülcera immer linienformig hinter einander auf einem Hom- hantradius von der Peripherie bis zum Centrum liegen, gemäss dem Verlaufe der Homhautnerven. (Ref. mochte eine solche Anordnung beim richtigen Herpes febrilis geradezu als sehr selten bezeichnen.) Femer betrachtet 6. die lokale Anästhesie im Bereich der Herpes- eraption als besonders wichtig. (Die Anästhesie charakterisiert viel- mehr den Herpes zoster. Im Bereich Ton Hornhautgeschwüren aller Art ist in der Regel die Sensibilitöt stark yermindert. Ref.)

Mayerhausen (50) beobachtete eine unfreiwillige Tätowie- rung durch Tinte, indem einem 12jährigen Mädchen von einer andern Schülerin eine Feder in die Hornhaut gestossen worden war. Dieser Stich liess, ohne die vordere Kammer zu eroffnen, eine dreieckige schwarze Stelle mitten auf der Ck)rnea zurück, die sich bei näherer Betrachtung als mit Tinte imbibiert und tief im Parenchym liegend erwies. Die Reizerscheinungen waren gering und die Heilung er- folgte rasch. Eine nachträgliche Reinigung der Stelle durch Heraus- kratzen des Gefärbten gelang nur sehr unvollkommen. Dagegen wurde der Rest der Trübung nach und nach innerhalb 10 Wochen bis auf eine ganz minimale Spur abgestossen.

Dnter dem Namen Keratitis dentritica exulcerans mycotica be- schreibt Emmert (24) eine Form von Keratitis, die sich dadurch charakterisiert, dass rasch, unter sehr heftigen Erscheinungen von Lichtscheu, Thränenfluss und Rötung der Gonjunctiva an dieser oder jener Stelle der Cornea sich eine grauliche subepitheliale Trübung bildet, die entweder als kleiner Herd beginnt, von welchem Aeste ansschiessen oder als kleiner Streif, der sich verlängert, teilt und dabei Schosse nach den Seiten treibt. Durch Abstossung des Epi- thels entstehen an Stelle der Trübungen bald furchenartige Rinnen. Der Hauptast sowohl wie die Nebenäste bleiben immer schmal. Samtliche Aeste und Zweige können allmälig epithellos werden. Die Affektion kann in einigen Tagen ausheilen, falls sie frühzeitig behandelt wird. Hat sie einen gewissen Grad erreicht, so beträgt die Dauer stets 3 6 Wochen. In den Furchen fand E. Bacillen. Sechs Krankengeschichten.

Hock (89) teilt darauf mit, dass er auch schon 3 mal eine ana- loge Erkrankung der Hornhaut beobachtet habe und belegt dies

22*

340 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

durch kurze Krankengeschicliten. H. ist der Ansicht, dass bezfiglich der Bezeichnung »mycotica« immerhin noch eingehendere Untersu- chungen nötig seien. Seine Patienten litten im ferneren nicht wie diejenigen von Emmert an Skrophulose.

Hansen Grut (36) ergänzt im ferneren die Mitteilung E m- mert^s dahin, dass er schon am Eopenhagener Eongress (August 1884) diese Krankheit ausführlich beschrieben und Zeichnungen dazu beigelegt habe. Nur seien es nicht phthisische oder skrophulose Personen, bei denen er dieselbe und zwar in erheblicher Zahl beob- achtet habe. Auch sei nicht die Trübung der Aeste mehr in den Axen als in den Rändern accentuiert, sondern umgekehrt. ^ Hierauf erwidert Emmert (25), er sei noch nicht überzeugt, dass Hansen^s Keratitis mit der von ihm beschriebenen übereinstimme. (Ref. ver- misst in dieser Streitfrage eine auch nur einigermassen präcise Abgren- zung der Affektion gegen den Herpes corneae febrilis, wie ihn Homer so genau geschildert hat und der genau solche Furchen macht. Ein Weiterkriechen kommt beim Herpes allerdings nicht Tor, dagegen kom- men manchmal Seitenäste erst nachträglich bei Abstossung der Blasen- decken und bei guter Beleuchtung und Besichtigung zum Vorschein.)

Bezüglich W i d m a r k*s (76) Studien über Ulcus serpens siehe Abschnitt: »pathologische Anatomiec dieses Jahresberichtes.

Adler (2) nimmt die elektrolytische Behandlung standiger Hornhauttrübungen so vor, dass er nach Instillation von Atropin und Cocain mit oder ohne Lidhalter, aber ohne Fixationspincette die beiden Knopfchen von Seeger^s Stromgeber auf das Auge au&etzt und den Strom von 5 Elementen einer Siemen s-H als ke- schen Batterie (0,1 0,15 Milliampere) durchgehen lässt. Es wird der positive Pol auf die Gonjunctiva bulbi gesetzt, während mit dem negativen die Hornhauttrübung ca. 15 Sekunden leicht bestrichen wird. Die Reizung halte 5 7 Stunden an, um dann zu schwinden. Die so behandelte Stelle der Cornea wird zunächst noch trüber und quillt etwas auf. Diese Vorbauchung besteht etwa 8 Tage lang und die Sehschärfe ist zunächst schlechter, um dann nach 8 10 Tagen besser zu werden, namentlich bei gleichzeitiger Calomelinspersion. Es wur- den bis dahin 12 Patienten in 21 Sitzungen so behandelt und es war allemal die Wirkung sowohl in kosmetischer wie optischer Hin- sicht günstig. Kontraindiziert ist das Verfahren bei totalen Leu- komen , bei bestehenden akuten Entzündungen der Cornea, der Iris und Conjunctiva, kurz bei allen Reizzuständen des Auges. Dagegen bilden Conjunctivitis granulosa chronica, lang bestehende vordere

Krankheiten der Sklera. 341

Synechien keine Contraindikation. Die Wirkung ist vorwiegend eine chemische, die mechanische tritt sehr zurück.

Panas (55) und Yassaux (55) beobachteten bei einer tuber- kulösen 80jährigen Dame knötchenartige Infiltrate in der Hornhaut, die serpiginös ulcerierten, aber im Verlauf von 3 Monaten endlich heilten. Da diese Herde ganz wie miliare Tuberkel aussahen, stu- dierten P. und y. die Impftuberkulose an der Cornea von Kaninchen, wobei sie Erfolg hatten.

Roy (68) und Alyarez (68) konnten dagegen die tuberkulöse Natur einer Comealerkrankung noch genauer nachweisen. Bei einem 4ijährigen Mädchen der v. Wecker'schen Klinik, das am linken Auge zuerst das Bild parenchymatöser Keratitis mit Vaskularisation, dann aber Durchbruch eines Knötchens am Skleralbord zeigte, wonach die Cornea immer mehr ulcerös zerfiel, konnten in einem kleinen Stück, das aus der Cornea excidiert wurde, Tuberkelbacillen nachgewiesen werden, nachdem mehrfache Untersuchung des die Cornea bedecken- den Schleimes und abgekratzter Massen resultatlos gewesen. Die Bacillen lagen zwischen Rundzellen, zum Teil in Riesenzellen einge- bettet. Verff. glauben, dass die Tuberkulose zuerst in der Cornea sich lokalisiert habe und dann erst auf das Corpus ciliare überge- gangen sei. Nach einiger Zeit zeigten sich bei dem Kinde auch deutliehe Erscheinungen von Tuberkulose der Lungen.

[Rampoldi (65 b) glaubt yersichem zu können, dass Bildung des Keratoconus abhängig sei von primären Sekretionsveränderungen in der Ciiiargegend und den davon abhängigen Ernährungsstörungen der tiefem Cornealschichten. Stichhaltige Beweise für diese Be- hauptung fehlen noch. Brettaue r.]

Die Krankheiten der Sklera.

Referent: Prof. 0. Haab in Zürich.

1) Äddario, Sa di un caso di melano-sarcoma episclerale e sulla forma- sione della melanina ne' tumori. Annal. di Ottalm. XIV. p. 393.

2) Abadie, Large blessnre de la sclärotiqne. Archiv. d'Opht. V. p. 188. S) Danesi, Q., Della Bcleritide. BolL d'ocal. VII. p. 133.

4) Flemming, Znr Easaistik der Skleralnaht. Klin. Monatsbl. f. Aagen- heUk. 8. 393.

342 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

5) Knapp, Zerstörung episkleraler Geföaswucherungen durch den GlQhdraht naoh Cocain. Ber. über die XVII. Versamml. d. ophth. Gesellschaft in Hei- delberg. S. 227.

6) E u h n t, üeber Skleraloperationen. Tagebl. d. 58. Versammlung deutscher Naturf und Aerzte in Strassburg i. E. S. 497.

7) Landesberg, M., Zur Anwendung von Suturen bei Skleralwunden. Elin. Monatsbl. für Augen heilk. S. 519.

8) Tronchet, Sutore de la scldrotique. Journ. de mdd. de Bordeaux. 23. Aoüt.

Flemming (4) yeröffentlicht zwei Fälle, in denen Samel- s o h n die Skleralnaht mit gutem Erfolg ausführte, das eine Mal bei einer ca. f Zoll langen Wunde, welche Cornea und Sklera betrafen und den Giliarkörper zerschnitt, das andere mal bei einer ebenfalls durch Glassplitter gesetzten, die Sklera perforierenden, 8 mm langen zackigen massig klaffenden Wunde, die sich auch noch 4 mm weit in die Cornea fortsetzte und die Iris und Linse mitverletzte. In beiden Fällen wurden 2 feine Seidensuturen eingelegt, das eine Mal darüber dann noch die Conjunctiva besonders vereinigt. In letzterem Fall heilten die Skleralsuturen ohne Reizung ein. Beidemal erfolgte sehr günstiger Verlauf. Beim ersten Patienten besteht jetzt nach 11 Jahren normale Sehschärfe. Beim 2ten Patienten musste Resorp- tion der verletzten Linse abgewartet werden. Nach fast 5 Monaten ergab sich dann hier S = ^^ bei H 14 D. £s folgt eine kurze Ge- schichte der Skleralnaht.

Landesberg (7) hat in 11 Fällen perforierender Wunden der Sklera genäht, 7 davon waren unkompliziert, bei 4 fand sich Vor- fall von Iris, Ciliar- und Glaskörper. In 2 leichteren Fällen genügte die Anlegung von Katgutsuturen durch die oberflächliche Schicht der Sklera, Monoculus und ambulante Behandlung. In dreien war beider- seitiger Verband und Bettlage notwendig. Bei einem dieser 7 Fälle trat nachträglich schleichende Iridocyclitis und Phthisis bulbi auf, die übrigen heilten gut. Von den 4 komplizierten Fällen verliefen 3 günstig, bei einem stellte sich nach 8 Monaten auch Cyclitis und Phthisis bulbi ein.

Krankheiten der Iris.

Referent: Prof. EversbuSCh in Erlangen.

1) A b a d i e , Staphylomes corn^ens et sjn^hies ant^rieures ; acoidentB qui peuvent en gtre la cousäqaence; traitement. Archiv. d^Opht. V. p. 499.

Krankheiten der Iris. 343

2) Alexander, Iritis serosa und Varicella syphilitica. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. April. S. 105.

3) Benson, A. H. , Tubercnlosis of the cornea and iris. Ophth. ßeyiew. p. 116. (Ophth. Society of the nnited kingdom. 12. Mars) und Brit. med. Journ. I. p. 600.

4) B e r g e r, E., Ein seltener Fall von Einheilung eines Fremdkörpers in der Iris. Wiener med. Blätter. Nr. 6. S. 161.

5) Birnbacher,A., Ein Eisensplitter, der 25 Jahre in der Iris gesessen. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. August.

6) Bisserie, F., Iritis h^r^do-syphilitique (gommes iriennes) chez un en- ^t de siz-mois. Ann. m^.-chir. fran^. et Strang. I. p. 202.

7)Burchardt, M., Syphilitische Iritis in sekundärer und tertiärer Form bei demselben IndiYidoum. Gharit^Annalen. X. S. 555.

8) C a m p a r t, Gomme de Tiris ; retinite circumpapillaire double , plus pro- nonc^ ä gauche. Bull. clin. de la nation. ophth. de Thospice de Quinze- Vingts. III. p. 58.

9) Iritis traumatique; d^collement de la moitiä externe de la r^tine avec d^hirure de la choroide. Ibid. p. 50.

10) C h i b r e t , La sensibilit^ de Tiris consid^r^e au point de Tue de Tiridec- tomie. Soc fran9. d'Opht. 1885. 21. Janv.

11) Greniceanu, Gy., Az iriscystäk köroktanAnak priorit^sa. Szemteet. 2. p. 25. (Die Priorität in der Pathologie der Irisoysten.)

12) Gross, F. B., Gystic tumour of iris. Transact. of the ophth. Soc. V. p. 67.

13) Derby, H. , Iridektomie bei chronischer Iritis. Transact. of the americ . ophth. soc. 1884 (referiert nach dem Arch. f. Augenheilk.).

14) Duj ardin, B^orption de Tiris. Journ. des scieno. m^. de Lille, p. 85.

15) Fano, Bapports entre les diverses formes d*iritis et la käratite ponctn^e. Journ. d^oculist. Nr. 150. p. 71.

16) Yaleur de Tiridectomie dans le traitement du däcollement de la r^tine. Ibid. Nr. 149. p. 62.

17) Faucon, Du salicylate de soude dans Tiritis rhumatismale. Journ. des scienc. m^. p. 373. '

18) F e r r e t, Gonsid^rations sur la pathogen ie des kystes de Tiris. Bullet, de la clin. nat. ophth. de Thospice des Quinze- Vingts. p. 32.

18a) Observation d'iritis chez un rhumatisant syphilitique. Ibid« p. 244.

19) F i e u z a 1 , Bulletin de la clinique nationale ophthalmologique de Tho^ spiee des Quinze-Ying^. Tome III. (Statistik.)

20) Fröhlich, G., Achtjährige Erblindung. Iridotomie. Erfolg. Klin. Mo- natsbl. f. Augenheilk. S. 346.

21) Extraktion eines Eisensplitters aus der Iris. Volle Sehschärfe. Ebd. S. 351.

22) Frost, Serous cyst of iris. Ophth. Soc. of great. Brii p. 58.

23) Fuchs, E. , Freie (^yste in der vorderen Kammer. Arch. f. Augenheilk. XV. 1. S. 7.

24) Gant, Serous cyst of iris. Ophth. soc. of Great Brit. p. 57 (referiert nach dem Arch. f. Augenheilk).

25) G o 1 d z i e h e r, Zur Pathogenese der Iriscysten. Pest, med.-chirurg. Presse. XXI. S. 481.

344 Pathologie und Therapie der Aagenkrankheiten.

26) G o 1 d 2 i e h e r, V., Az iriscyst&k fejlöd^e. A budapesti kir. orroeeyzesüle

1885. iki ävkGDyTe. p. 33. (Die Entwickelung der Iriscysten.)

27) G u a r a D, Pronostic et traitement dee hemies de Tiris. Normandie m4d, Roaen. I. p. 6.

28) Hanemann, Fr. , Ein kaBuistisch-kritiBcher Beitraf? zur Lehre Ton der EntetehuDg der Vorderkammer- Absacknogen. MQnchen. Inaag.-Disa.

29) H o d g e 8 , Granolar looking body on iris. Ophth. Soc. of Great Brit. p. 59 (referiert nach dem Arch. f. Aagenheilk.).

30) H 0 8 c h, Fr., Experimentelle Studien über Iriscysten. V i r o h o w*8 Arch. f. path. Anat. 99. 8. 446.

31) J n 1 e r , Ghoimma of iris. Med. Times and Gaz. II. p. 856. (Ophth. soc. of the united kingd.)

32) J e 8 8 o p , W. H. , On the combinated action of cocaTne and atropine in iritis. Lancet. II. Nr. 15.

33) E u h n t , H. , Vorschlag einer Modifikation der Iridektomie zu optischen Zwecken. Tagebl. der 58. Vers, deutscher Naturf. und Aerzte in Strass- bürg i. £. S. 497.

34) Lang, Growth on iris. Ophth. Soc of Great Brit. p. 60.

35) Leber, Th., Ueber das Vorkommen von Iritis und Iridochorioiditis nebst Bemerkungen über die Wirkung von Salicylsäure bei inneren Augenent- zündungen. Y. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXI. 4. S. 183.

-iß) L u n d y, C. J., Iritis; its relation to the rheumatic diathesis and its treat- ment. Physician & surg. Ann. Arbor., VII. p. 385.

37) Manolescu, Aniridie apparente consecutive ^ Tinflamnuttion de la choroide. Archiv. d*Opht. Vi p. 449.

38) Myles Standish, A case of tuberculosis of the iris. Transact. of the ophth. Society. Twenty-first meeting p. 59 und Americ. Journ. of Ophth. IL p. 159.

39) Nettleship, Ciinical remarks on a case of my driasis with Iritis , and on cases of my driasis foUowing a blow of on the eye. Medic. Times and Gaz. II. p. 865.

40) New formations of pigment on front of iris. Transact. of the ophth. soc. V. p. 147.

41) Observations diverses recueillies k la clinique ophthalmologique des Quinze-Vingts. III. p. 47, 157. (Corps ^tranger de Tiris.)

41a) 0 1 1 a V a , J. , Elinikai küzlemänyek. (Klinische Mitteilungen. P^techiae iridis.) Szem^zet. 5. p. 94.

42) Page, F., Wound of the Cornea with prolapse of the iris; removal of foreign bodies from the orbit; eure. Lancet. I. p. 155.

43) Peck, C. 8., Double gumma of iris, and its early manifestation. Journ. cutan. & ven. dis. New-Tork. III. p. 202.

44) Samelson, Zu dem Verhalten von Cilien in der Vorderkammer. Cen- tralbL f. prakt Augenheilk. Dezember. S. 363.

45) 8 c h e r k, Scheere zur Iridotomie. Centralbl. f. chir. u. orthop. Mech. I. S. 40.

46) 8 c h i 0 t z , Ein Fall von Linsenastigmatiamus nach Iridektomie. Arch. f. Augenheilk. XVI. 8. 283.

47) Stölting, Die Entstehung seröser Iriscysten. v. Graefe*8 Arch. f. Ophth. XXXI. 3. 8. 99.

Gilie in der vorderen Augenkammer. 345

48) Treite], Ein Fall von operativ geheilter Iristuberknlose. Berlin, klin. Wochensohr. Nr. 28. 8. 445.

49) TronsBeaUy Iritis häi^do-Byphilitique cbez un enfant de six mois. Annal. de Dermat. et syph. July 25. VI. p. 415.

50) W a 1 k e r, G. £., On tfae treatment of adhesions of the iria to tbe Cornea . Liverpool med.-cfair. Joarn. V. p. 508.

50a) Web st er, Sarcome of iris. Rep. of the Americ. ophth. Soc. 1885. p. 23.

51) Williams, E., Iritis cured by an attack of cholera morbus. St. Loa» med. and snrgic. Journ. XLYIII. p. 246.

52) Iritis relieved by cholera morbos. Ibid. p. 342.

53) W i e 8 i n g e r, F., üeber das Vorkommen von Entzflndungen der Iris und Cornea bei Diabetes mellitus, v. Qraefe's Arcb. f. Ophth. XXXI. 4. S. 203 o. flgd.

£iiiem Patienten ans der Praxis Samelson's (44) flog die Klinge eines Federmessers mit dem Rücken gegen das linke Auge. Die Folge war eine Gornealmptnr im oberen äusseren Quadranten, deren ganz leicht infiltrierte Bander bereits fest geschlossen waren. In der Wunde ziemlich nach hinten eingeklemmt sass die Wurzel einer Cilie, welche in die vordere Angenkammer hineinragte. Die Linse war in toto getrübt. Zwei Tage später war infolge starker Blähung der oberen inneren Linsenhälfte das Cilienende jetzt in der geblähten Cortikalmasse versteckt. Weitere 12 Tage später war von der Cilie in den jetzt fast über das ganze Pupillargebiet verbreiteten geblähten Massen nichts zu sehen, und blieb dieser Befund auch der gleiche, als die Cortikalmassen zerfielen und resorbiert wurden. Es kam nicht die geringste Spur der Cilie wieder zum Vorschein; nur an der Stelle, wo die Wurzel der Gilie zwischen den Wundleficen der Ck)mea eingeklemmt gewesen, zeigte ein weisser Fleck die statt- gehabte grössere Dehiscenz der Bänder. Nach S.*s Meinung bleibt daher keine andere Möglichkeit der Erklärung als die Annahme, dass die Cilie sich in der aus Kammerwasser und quellender Linsensub- stanz gemischten alkalischen Flüssigkeit ganz oder teilweise gelöst und resorbiert hatte. Auf eine diesbezügliche Anfrage an Kühne erhielt S. die Antwort, dass zu erwägen sei, dass Haare, aus denen alles, was nicht Kreatin ist, aufgelöst werden kann, gänzlich in feinste, sehr zarte und sich einrollende Schüppchen zerfallen. S. möchte in dieser letzteren Thatsache die Möglichkeit einer Erklärung erblicken, und das um so mehr, als bei einer zweiten Beobachtung von einer Cilie in einer Hornhautnarbe die mikroskopische Unter- suchung ergab, dass die Cilie an ihrem spitzen Ende eine Beihe von Auffaserungen zeigte, welche in andern KontroUcilien desselben Auges ausnahmslos vermisst wurden. S. spricht diese Auffaserungen des

346 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Gilienscbaftes als ein Zeichen der durch das Eammerwasser einge- leiteten Maceration an, deren Fortschreiten yielleicht zu einer par- tiellen Lösung der resorbierten Bestandteile des Haarschaftes führen könnte.

Fuchs (23) beschreibt folgenden Fall: Am linken Auge eines an skrophulöser Augenentzündung leidenden 11jährigen Knaben fiel eine dunkelbraune rundliche Geschwulst auf, welche von dem unteren Kammerfalze aus in die Kammer hineinragte und etwa 2 mm im grössten Durchmesser zu haben schien. F. dachte zuerst an eine melanotische Geschwulst, die sich vom Giliarkörper aus entwickelt hätte. Indessen zeigte die genauere Untersuchung, dass der Tumor seinen Platz wechselte. Gab man dem Kopf des Patienten verschie- dene Stellungen, so konnte man den Pigmentkörper an beliebige Stellen des Kammerfalzes bringen. »Neigte der Knabe den Kopf vom stark über, so gelangte der freie Körper bis yor die Mitte der Pu- pille. 11 Tage später hatte sich der Pigmentkörper in eine Cyste verwandelt und war scheinbar grösser geworden. Sie hatte eine nierenförmige Gestalt, die braune Wandung musste sehr dünn und ihr Inhalt vollkommen klar gewesen sein, denn man sah das Gewebe der Iris vollkommen gut durch die Cyste hindurch. Wiederum 12 Tage später erhielt der Knabe einen Schlag auf das linke Auge; es trat darnach Anschwellung der Lider und Conjunctival- und Ci- liar injektion des Bulbus ein. Die Cyste war verschwunden und an ihrer Stelle fand sich ein pigmentierter Körper frei im unteren Kammerfalze. Offenbar war die Cyste geborsten, was auch daraus hervorging, dass schon 4 Tage später das Neoplasma die frühere Grösse und Form wieder erreicht hatte. Drei bis vier Wochen später kollabierte die Cjste plötzlich, diesmal ohne dass eine äussere Ver- letzung stattgefunden haben sollte ; wahrscheinlich war der Riss in der Cystenwand nicht fest verheilt gewesen. In wenigen Tagen stellte sie sich aber wieder her und besteht seitdem in etwas wechselnder Grösse fort. Da das Auge abgesehen von der erwähnten Verletzung niemals irritiert war, nahm F. von der operativen Entfernung des freien Körpers Abstand. F. glaubt , dass es sich in seinem , wie in den bisher publizierten Fällen von freien Gewebspartikeln in der Vorderkammer um eine Ablösung der pigmentierten Prominenzen handelt, welche man bisweilen am Pupillarrand sonst gesunder Augen antrifft. (Dieselben bilden wohl ein Analagon zu dem bei den Tieren z. B. beim Pferde vorkommenden Traubenkömern. Referent.) Auch für seinen Fall möchte F. den gleichen Ursprung annehmen. Man

Vorderkammerftbaackang. 347

müflste sich denken, dass das abgelöste Melanom sich zur Cyste um- gewandelt hätte z. B. durch Degeneration der innersten Zellen, so dass eine zentrale Höhe entstand, welche sich später yergrösserte, oder es könnte sich der pigmentierte Körper eingerollt haben, so dass die beiden Ränder sich berührten, mit einander verschmolzen und einen Hohlraum einschlössen , welcher sich später nach allen Richtungen hin abschloss und yergrösserte.

[Bei einem 6jährigen skrophulösen Mädchen, das seit 2 Monaten an Keuchhusten litt, und seit 2 Tagen an Stime , Hals und Armen dunkelrote hervorn^ende Flecke zeigt, die auf Druck nicht ver- schwinden, schildert Ottava (41a) folgenden Zustand der Augen: Reizung, Thränenfluss, Lider geschwollen, suffundiert. Bindehaut injiziert und von Extravasaten durchsetzt; ein solches reicht vom Limbus in das Comealgewebe hinein. Die Iris ist mit zahlreichen Blutflecken besprengt. 8 z i 1 i.]

Dujardin (14) beobachtete in einem Fall von Netzhautab- lösung und Katarakt auf beiden Augen nach der Extraktion auf dem einen Auge eine Resorption der Iris. Es waren von derselben in den oberen Partien nur noch Spuren vorhanden, in den unteren Partien bestand ungefähr noch ein Drittel des normalen Areales.

Hodges (29) sah bei einem 17jährigen Mädchen in der tem- poralen Ciliarpartie der Iris in dem Kammerfalze einen samen- korngrossen »granulären c Tumor. Ausserdem bestand eine plasti- sche Iritis mit starker Hypopyonbildung. Nach Ablassung des letzteren kehrte dasselbe wieder, um schliesslich spontan zu ver- schwinden. Inzwischen war die Kammerwinkelgeschwulst gewachsen und brach durch die Sklera durch.

Hanemann (28) beobachtete unter der Leitung des Referenten einen Fall von einer Vorderkammerabsackung , welcher insofern ein besonderes Interesse darbot, weil er in einem so frühen Entwick- lungsstadium zur Beobachtung kam wie keiner der bisher publizier- ten Fälle, sodann auch deshalb , weil er über den ersten Ausgangs- punkt dieser eigentümlichen Bildungen genauen Aufschluss giebt. Es handelte sich um den Fall, den Referent schon 1880 veröffent- lichte. Der betreffende Patient war damals wegen einer sogenann- ten serösen Iriscyste iridektomiert , beziehungsweise war dabei die dieser Irispartie aufsitzende Cyste so weit als möglich extrahiert worden. Es gelang dabei eines Teils der Seitenwand und des Bo- dens der Cyste habhaft zu werden. Der Heilverlauf war damals ein vollkommen reaktionsloser, und blieb auch der Patient bis gegen die

348 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Mitte des Jahres 1885 ron Reizencbeinnngen an dem betre£Fenden Auge frei. Nur eine Art DruckgefÜhl im Auge hatte den Patienten veranlasst , sich wieder in der Münchener Aogenklinik vorznateUen. Es zeigte sich nun, dass gerade an der Stelle, wo die Irisezcision gemacht war, es wiederum zur Bildung eines mit wasserklarem In- halte erfüllten, gegen die übrige Vorderkammer abgeschloss^ien Hohlraumes gekommen war. Die schon bei der ersten Aufnahme konstatierte Skleralfissur und Eonjunktiyalektasie in nächster Nach- barschaft der Absackung war auch jetzt noch deutlich yorhanden und Hess sich ein Zusammenhang zwischen Ektasie und Absackung auch jetzt noch ganz deutlich nachweisen. Nach einer Erörterung der Theorie des Referenten über die Entstehung der serösen Iris- cysten geht H. über zu einer kritischen Besprechung des Falles. Zunächst hebt H. als ungemein wichtig hervor, dass es sich um eine Absackung handelt, an deren Zustandekommen neben der Iris (der Boden der Cyste war ja durch die Iridektomie so gut wie vollständig entfernt) auch die angrenzenden Teile des Eammer- winkelgewebes und der Homhauthinterfläche einen wichtigen Anteil gehabt haben müssen. Das Recidiv dieser Absackung glaubt H. da- durch entstanden , dass der stehengebliebene Teil der Cystenwand sich unmittelbar post operationem wider die Rückfläche der cornea angelegt hatte: es kam zu einer Yer klebung mit dem stehengeblie- benen peripheren Irissaum hierselbst. So wurde der durch die Skle- ralfissur bedingte Hohlraum wiederum vollständig von dem übrigen Vorderkammerinhalte abgeschlossen. Die Vorbedingungen zur Neu- entwicklung einer Absackung waren im Sinne der Theorie des Re- ferenten dadurch wieder die gleichen geworden, wie ante operatio- nem. Was die «Einwände gegen die Theorie des Referenten, zu der, ganz unabhängig von des Referenten Arbeit und ohne von derselben Kenntniss zu besitzen, auch Guaita gekommen ist, anbetrifft, so sind die Untersuchungen von Masse nicht beweiskräftig, weil sich sein ganzes Untersuchungsmaterial auf epidermoidale Tumoren der Iris beschränkt. Ebensowenig sind die Hose h'schen Experimente be- langreich , weil der Inhalt der von H o s c h artifiziell zu Wege ge- brachten Cysten bildungen stets ein atheromatöser, niemals ein rein seröser war. . Wenn auch nicht geleugnet werden kann , dass ein in die Iris eingedrungenes Gewebsfragment einmal Veranlassung geben kann zur Entstehung einer rein serösen Hohlraumbildung, so darf die H OS ch'sche Theorie doch nicht verallgemeinert werden, indem ihr die Fälle entgegenstehen, in denen eine Sprengung der Bulbushülien

Entatehnng tod Irisoysien. 349

nicht stattgefondeii hatte oder wo die Absackung sich entwickelte nach Bildung yorderer Synechien oder Einklemmung der Iris in das Comealgewebe bezw. das des Gomeo-Scleralbordes.

F e r r e t (18) berichtet über 2 Falle von »Iriscystenc. Es han- delt sich aber nicht nm eine eigentliche Gystenbildung, sondern viel- mehr nm eine cystoide Degeneration der stark konisch yorge- banchten Iris.

In dem yon Gant (24) beschriebenen Fall yon Iriscyste han- delte es sich um eine Verletzung, die der 40jährige Patient in seiner Kindheit erlitten hatte. Es trat unmittelbar darnach eine starke Entzündung ein , die indessen in Heilung endete. Die spater auf- tretenden Sehstorungen rührten yon einer Cyste her, die yom oberen Abschnitte der Irisperipherie ihren Aui^ang genommen hatte. Nach Excision der Cyste Besserung des Sehvermögens.

Stölting (47) yeröffentlicht zwei E%lle yon sogenannten serösen Iriscysten. Der erste Fall betraf einen Knaben , dessen rechtes Auge durch einen Pfeilschuss verletzt war (Risswunde im Centrum der Cornea, aus der ein Fetzchen Glaskörper und die Ecken einer zerrissenen Iris hervorhingen ; Cataracta traumatica). Der Vorfall wurde abgetragen, gute Heilung, teilweise Resorption der Linsenmassen. 10 Jahre spater wurde dieser Bulbus wegen sym- pathischer Reizung enukleiri Es zeigte sich dabei in dem jetzt leicht phthisischen Auge eine die Hälfte der Vorderkammer ein- nehmende seröse Iriscyste. Die histologische Untersuchung ergab, dass mit der centralen Homhautnarbe die mediale zerrissene Partie der Iris verwachsen war, so dass der Sphinkter der Hinterwand der Iris unmittelbar anlag. Diese vordere Synechie nahm einen kleinen, 1 mm im Durchmesser haltenden Fleck ein. üeberall war sonst eine Vorderkammer vorhanden, jedoch so, dass dieselbe durch zwei, eine grossere und eine kleinere Cyste repräsentiert war. Die Cysten waren inwendig von dem oft beschriebenen Epithel vollständig ausgekleidet. Letzteres war aussen überall von Uvealgewebe um- geben. Nur an der der inneren Oeffnung der Kornealwunde ent- sprechenden Stelle ruhte das Epithel der Cyste direkt auf der narbigen Cornea, während unmittelbar daneben die vordere Synechie sich durch hypertrophische stark pigmentierte Iriswülste auszeichnete. Eine Basalmembran unter dem Epithel konnte S. nicht nachweisen. Ausserdem erschien die Membrana Descemetii überall, ausser an der Stelle der Narbe, wo sie abgerissen und vielfach gefaltet war, völlig intakt. Nur eine ziemlich peripher gelegene Stelle war von der

850 Pathologie ond Therapie der Augenkrankheiten.

Unterlage eine kurze Strecke abgehoben und gieng auf die äussere Cystenwand über. Die Verhältnisse der Membr. Desc. im Homhaut- falze waren völlig normal. Auf* der Seite, wo die Cyste die Vorder- kammer völlig ausfüllte, lag sie direkt den Giliarfirsten auf, ohne sicheren üeberzug vom Irisgewebe. Eine äussere Epitfaellage auf der Cyste existierte nicht, ausser da, wo die Membr. Desc. sich für eine kurze Strecke auf dieselbe hinüber schlug. S. denkt sich diese Cystenbildung dadurch entstanden, dass durch die Wunde das Epithel der Hornhaut in das Innere des Auges hineinwncherte , dort sich in die zerrissene Iris implantierte und im Laufe der Zeit zur Cysten- bildung führte. Auch machte die Art der Verletzung, welche von einem stumpfen Instrumente herrührte und somit keine glatten, rasch verheilenden Wundränder hatte, nach S. es dem schnell wuchernden Epithel leicht, sich in dieselben einzusenken.

Der zweite Fall betraf ein Mädchen, dessen linkes Auge durch eine Stahlfeder verwundet war. In die leicht klaffende, nahe dem inneren Skleralbord gelegene Wunde der Cornea war Iris prolabiert. Daneben bestand Cataracta traumatica. 4 Jahre nach der Verletzung zeigte sich das Eind wieder mit einem blasigen Gebilde völlig von dem Aussehen einer luxierten Linse in der Vorderkammer. Die cyklitische Reizung des Auges war nach 3 Monaten spontan ver- schwunden. Als Rest der Cyste lag ein feines bräunliches Häutchen der Hinterwand der Hornhaut an. Die Vorderkammer war vorhanden. Ein Jahr später zeigte sich die Cyste wieder in der alten Grösse und wurde wegen schwerer glaukomatöser Erscheinung die Enukleation vorgenommen. Die ganze Vorderkammer war damals bis auf einen schmalen Meniscus nach aussen unten und oben von der Cyste aus- gefüllt, deren Vorderwand der Hinterwand der Hornhaut anlag und abgeplattet war, während an der Convexität des Aequators, wo die Cyste frei umbog, ein feiner, brauner Pigmentsaum sichtbar war. Die Vorderfläche war fast ganz durchsichtig, der Grund der Cyste gebildet durch das Irisgewebe selbst und die vollkommen geschlossene Pupille. Die mikroskopische Untersuchung ergab, dass an der Corneaskleralgrenze (an der Stelle, wo früher die Verwundung statt- gefunden hatte) eine cystoide Vemarbung bestand, deren Höhle vollständig mit Epithel ausgekleidet war. Dieser Hohlraum stand in Verbindung mit der intraocularen Cyste, in der Art, dass direkter üebergang des Epithels der cystoiden Vernarbung in das der intra- ocularen Cyste nachweisbar war. Der Teil der Vorderkammer zwischen Eammerwinkel und Narbe (dort, wo die vordere Synechie gesessen

Entstehung von Iriiioysten. 351

hatte) war durch die Anlagerung der Iris an die Membr. Desc. völlig aufgehoben. Eine Abteilung der Cyste ragte blasig in diesen durch Linse und Corpus ciliare nach hinten, durch die der Cornea anliegende Iris nach vom begrenzten Hohlraum hinein, mit dem Corpus ciliare breitere Verwachsungen eingehend. Die zweite centrale Abteilung der Cyste stand mit der ersten in direktem Zusammen- hang. In Betreff des Epithels bemerkt 8. ausdrücklich, dass er nirgends eine Anhäufung fand, hie und <la bestand »offenbar, wo eine starke Spannung stattgefunden, namhafte Verdünnung«. Der Epithelüberzug war kontinuierlich, überall die inneren Wände aus- kleidend. Eine Basalmembran bestand nicht. Die Membr. Desc. war überall da, wo die Hornhaut intakt war; an der Perforations- stelle war dieselbe in feine Falten gelegt. Das Endothel derselben konnte an der Verwachsungstelle der Cystenwände mit der Hinter- wand der Hornhaut hie und da noch eine kurze Strecke weit unter- schieden werden ; aber da, wo die Verwachsung innig war, sah man nur den strukturlosen Teil der Membran kontinuierlich die hintere Grenze der Hornhaut überziehen. Der Inhalt der Cysten bestand ans seröser Flüssigkeit und Zellen, welch' letztere zu Boden sanken und hier in Schnitten deutlich zu untersuchen waren. Diese Zellen waren zum Teil gequollen und in körnigem Zerfalle begriffen, zum Teil in Konturen wohl erhalten, völlig kreisrund mit scharf ge- zeichnetem Kerne. Eine Reihe der Zellen war pigmenthaltig; doch dürften auch diese, meint S., zur grössten Hälfte nichts anderes als Cystenepithelien sein. Als Stütze für diese Ansicht führt S. an, dass auch ein Teil der Auskleidungszellen sich bei Anwendung der Immersion deutlich pigmenthaltig zeigte. S. fügt indessen gleich hinzu, dass eine Reihe als wahre Pigmentzellen angesprochen werden müsste, da sie ganz den grossen, in Irisgewebe eingesprengten Pigmentzellen gliechen. S. schliesst aus diesen beiden Fällen, dass för eine grosse Reihe der serösen Cysten dieBuhl-Rotmund *sche Theorie als zu Recht bestehend festgehalten werden müsse. Die Entstehung der Cysten erklärt sich S. so, dass in Fällen, wie in den seinen, die Homhautwunde nicht durch einen soliden Epithel- pfropf ausgekleidet werde, sondern dass das Epithel nur ringsum die ganzen Wundränder der Hornhaut überzog. Dadurch entsteht ein Epithelschlauch in der Hornhaut selber, dessen dem innern Auge zugewandte Oeffnung durch die angelagerte Iris verschlossen werde. Geht nun das Epithel auf die Iris selbst über, und überzieht es die dieser Homhautpartie anliegende Iris, so hat man einen Epithelschlauch,

352 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiteu.

bei welchem es nur des oberflächlichen Verschlusses der Hornhaui- wunde bedfirfe, um ein Bläschen daraus zu machen. In dem erst^ von ihm beschriebenen Falle hätte sich dieser eben geschilderte Entwicklungsprocess mit der Modifikation vollzogen, dass sich die Hornhautwunde im Laufe der Zeit total verschloss, Ehrend bei dem zweiten ein solcher Ck)mealverschluss überhaupt nicht zu Stande kam, sondern nur die Gonjunctiva eine cjrstoide Verwachsung ein- gieng.

Ho seh (30) hat eine Reihe von Experimenten gemacht, um über die Entstehung von Iriscysten ins Klare zu kommen. Zu dem Zwecke führte H. Gilien, Homhautepithel , Gonjunktiva bulbi und Lidhaut in die Vorderkammer ein. Bezüglich des Verhaltens der Gilien und der Haare kann H. die Angaben Schweningers durchaus bestätigen. Die Implantationen von Gonjunktiva bulbi auf die Iris bewirkten eine Neubildung, welche neu gebildete Gefässe ent- hielt, die mit den Gefässen der Iris zu kommunicieren schienen und bedeckt waren mit einem Epithel, dessen cylindrische Zellen die- jenigen des Epithels der Gonjunktiva bulbi an Höhe übertrafen, also zum Teil wohl ebenfalls neugebildet waren. Dass diese so entstandenen Tumoren solide und nicht cystischer Natur waren, erklärt sich nach H. am einfachsten daraus, dass eben das zur Implantation benützte Gewebe der Gonjunktiva bulbi normaler Weise keine oder nur ganz spärliche Drüsen besitzt, welche zur Bildung von Retentionscysten (denn als solche möchte H. die beobachteten Iriscysten auffassen) Anlass geben konnten. Für diese Auffassung fand H. eine wesentliche Stütze in seiner letzten Versuchsreihe, bei der er möglichst kleine Hautstückchen samt den anhaftenden Haaren auf die Iris brachte und während 40 48 Tage beobachtete. Drei- mal gelang der Versuch und führte zur Bildung einer grossen, mit einem regelmässigen Belage von Pflasterepithelzellen ausgekleideten und mit atheromatösem Inhalte gefüllten Gyste, welche in der Iris lag und mit der Hornhaut durch ein faseriges, zahlreiche Haarstümpfe und Durchschnitte durch Drüsengänge enthaltendes Gewebe ver- wachsen war. Neben dieser grossen fand H. an den meisten Prä- paraten noch eine oder mehrere kleine Cysten mit derselben Epitbel- auskleidung und demselben Inhalte. Die Bildung dieser Cysten erklärt sich H. dadurch, dass sie in dem transplantierten Hant- stückchen selbst nach Art der Atherome entstanden seien. Möglicher- weise sind auch die Fälle, wo sich unzweifelhaft Iriscysten und Gilien gebildet hatten, analog zu erklären, indem durch dasselbe Trauma,

Entstehung von Iriscysten. 353

welches die Cilien ins Auge gelangen liess, zugleich kleine Cutis- teilchen mit der entsprechenden HaarbalgdrQse mitgerissen wurden. Damit wären auch die Bedingungen zur Bildung ähnlicher Retentions- cysten gegeben, wie H. sie bei seinen Hautimplantatiouen ziemlich regelmässig entstehen sah. Es würde durch diese Annahme auch erklärt, warum es nicht in allen Fällen, in denen Cilien in der Torderen Augenkammer Yorgefunden wurden, auch zur Bildung von Iriscysten kommen musste. H's. Ansicht geht schliesslich dahin, dass gelegentlich auch einmal der von v. Wecker angegebene oder irgend ein anderer Entstehungsmodus in Wirksamkeit trete, es werde sich aber dann inmier nur um Ausnahmefälle handeln.

Was die vorstehend referierten Mitteilungen von Bosch und Stolting anlangt, so mochte Referent zunächst die irrtümliche Auffassung zurückweisen, als ob er mit der von ihm entwickelten Theorie alle sogenannten serösen Iriscysten hätte erklären wollen. Bezüglich dieses Punktes sei speziell auf die erstreferierte Arbeit Hau e- mann 8 (28) verwiesen. Gegen die generelle Verwertung der Hosch'- schen Experimente zur ErkBlrung der serösen Iriscysten lässt sich, wie schon bemerkt, einwenden, dass der Inhalt der von Ho seh artifiziell zu Wege gebrachten Cystenbildungen stets ein atheromatöser war, niemals ein rein seröser. Ferner lässt sich die Hosch^sche An- schauung ebenso wenig wie die von Stolting wieder neu hervor- geholte Buhl-Rothmun dusche Theorie verwerten für die nicht so seltenen Fälle, in denen eine Sprengung der Bulbushüllen nicht stattgefunden hat. Was die Entstehung der Cysten angeht, die sich nach einer Extraktion oder nach ulcerösen Prozessen der Cornea entwickelten, welche eine vordere Synechienbildung oder eine Ein- klemmung der Iris in das Comealgewebe, bezw. in das des Comea- skleralbordes zur Folge hatten, so lassen sich auch diese Fälle durch die Theorie des Referenten, welche in der Hanemann*schen Arbeit eine weitere Durchführung erfahren hat, ganz wohl erklären. Der Nachweis eines die Innenfläche der Cystenwand auskleidenden Epithels erklärt noch nicht den Ursprung des serösen Inhalts und legt doch der oben angeführte mikroskopische Befund Stöltings selbst die Möglichkeit nahe, dass die Auskleidungszellen der Cystenwand eine Beziehung besitzen zu den in das Irisgewebe eingesprengten Pigment- zellen. Auch die beiden von Stolting mitgeteilten E^Ue lassen sich ebenso wie die von Gonella veröffentlichten (vergl. die Publikation Hanemanns) in ganz einfacher Weise durch die Sekretionstheorie des Referenten erklären, zumal wenn man die Ergebnisse der Arbeit

JaliZMbMioht nx Ophthalmologie. XVI. 1886. 23

B54 Pathologie und Therapie der Aagenkrankheiten.

Schick's über den Flüssigkeitswecfasel im Auge berücksichtigt. Im Uebrigen finden sich alle die verschiedenen Einwände gegen die Theorie des Referenten eingehend berücksichtigt und widerlegt in der mehrerwähnten Dissertation Hanemann's.

Leber (35) beobachtete bei Diabetikern in dem letzten Jahr- zehnt (ein Teil des Materials rührt aus der Klinik Ebstein *8 her) nicht weniger denn 39 Augenaffektionen und darunter nicht weniger als 9 Fälle von Iritis. Diese Eoincidenz erscheint L. viel zu auf- fallend, als dass man geneigt sein konnte, sie einem blossen Zufall zuzuschreiben. Die Form der Iritis, die L. bei Diabetikern beobachtete, war in mehrfacher Beziehung eine eigentümliche. Relati? oft handelte es sich um eine eitrige Iritis ; unter 9 Patienten notierte L. zweimal das Vorkommen ?on Hypopyon, und noch dazu bei Einem doppelt, indem die Iritis zuerst an dem einen und nach einem Zwischenraum von 8 Monaten auch am andern Auge auftrat. Dabei war die Ent- zündung nicht sehr intensiv, das Hjpopyon meistens klein, und es erwies sich die Iritis wie auch die Fälle von rein adhäsiver Iritis der Behandlung sehr zugänglich. Als zweite Eigentümlichkeit fand L. eine die ganze Pupille ausfüllende fibrinöse Membran, die aber ebenfalls bei geeigneter Therapie rasch und schnell resorbiert wurde (bei 3 Patienten und zwar unter 6 mit Iritis behafteten Augen viermal ; in 2 weiteren Fällen konnte die Entstehung am zweiten Auge durch eingreifende Behandlung verhindert sein; zweimal war sie mit Hjpopyon kombiniert). Bei geringerer Intensität der Krankheit stellte sich die Affektion dar als einfache adhäsive Iritis mit Kammer- wassertrübung, massiger Synechienbildnng , dabei hier und da Be- schläge der hinteren Gomealwand. Hinsichtlich der Entstehung der Iritis ist sehr bedeutungsvoll, dass die beiden genannten Formen bei einem und demselben Individuum kombiniert vorkamen und dass die Entzündung bei der letzteren Form im allgemeinen eine geringere Höhe darbot, so dass beide Formen in ihrer Entstehung wohl nicht wesentlich verschieden sind. Die Krankheit bildete sich Verhältnis^ massig schnell zurück, höchstens mit Hinterlassung von gering- fügigen Synechien, und glaubt L. diesen günstigen Verlauf der innerlichen Darreichung des Natron salicylicum zuschreiben zu dürfen, das er bei Iritis und parenchymatöser Keratitis schoa seit 9 Jahren mit bestem Erfolge gebraucht hat. Aber auch ohne salicylsaures Natron zeigte sich in einem Falle derselbe günstige Verlauf, so dass L. den schnellen Dekurs dieser Iriditen für etwas typisches hält. Diese letztere Eigenschaft offenbart sich auch in der Disposition zu

Vorkommen von Iritis bei Diabetes. 355

gleichartiger Erkrankung des zweiten Anges, die oft en^t nach Monaten oder nach Jahresfrist sich einstellt. Ein Analogon dazu findet L. in der parenchymatösen Keratitis bei Gelenkerkrankungen. Reeidive dieser Iritisform scheinen nicht häufig zu sein. In einem Fall, der mit heftiger Cüiameurose einhergieng, wirkte Chinin in grossen Dosen sehr prompt (der Kranke hatte vor Jahren an hartnäckiger Intermittens gelitten). In demselben Falle wirkte Eserin gegen den etwas hohen, doch nicht eigentlich glaukomatösen Augendruck sehr gut. Die Salicylsäurebehandlung wurde in den Fällen von akuter Iritis meist ohne Kenntnis von dem Vorhanden- sein des Diabetes angeordnet. Ob die Wirkung der Salicylsäure auf die Iritis mehr eine direkte oder mehr eine indirekte Besserung des Diabetes bedingte, lässt sich nach L. kaum entscheiden. Nur das scheint L. festzustehen, dass die Iritis einen günstigen Ausgang nehmen kann, obwohl der Zuckergehalt trotz der Medikation ein hoher bleibt. Die Tatsache, dass mitunter der Zucker vorüber- gehend zurückkehrt oder verschwindet, ohne dass mit seinem Wieder- erscheinen ein Becidiv der Iritis sich einstellt, spricht nach L. doch mehr für eine direkte Beeinflussung der Iritis durch die Salicylsäure. Meistens handelte es sich um schwere und besonders um veraltete FSHe von Diabetes. Zweimal trat die Iritis während der Entwicklungs- periode einer Katarakt auf, und ebenso wurde wiederholt der Heilungs- verlauf nach der Extraktion durch Iritisrecidive gestört. Dasselbe kam übrigens auch nach einer Iridektomie vor; jedoch legt L. auf diese letzteren Erhebungen keinen besonderen Wert, da es sich doch um zufällige Erscheinungen handeln konnte.

Wiederholt charakterisierte sich die Iritis als Iridocyclitis durch die Koexistenz von Glaskörpertrübungen. In einem Falle war Amblyopie mit Ausgang in Verfärbung der Papille, aber Wieder- herstellung von brauchbarem Sehvermögen vorhergegangen. In einem andern Falle wurde nach Ablauf der Iritis eine Retinitis circumscripta nachweisbar. Bei einem Diabetiker, der an Girrhosis hepatis hypertrophica litt und bei dem die Zuckerausscheidung zu- rückgegangen und statt ihrer leichte Albuminurie aufgetreten war, erblindete ein Auge durch massenhafte Glaskörpertrübungen und wurde später von Iritis serosa glaucomatosa ergriffen. Auch das andere Auge gieng durch Retinitis hämorrhagica, Iritis und glauko- matöse Entzündung zu Grunde. Zum Schlüsse führt L. einen Fall von Chorioiditis disseminata mit Glaskörpertrübungen und ausge- sprochener Iritis ohne Retinitis bei Albuminurie an« Dieser Fall

23*

356 Pathologie und Therapie der Aagenkrankheiten.

bildet eine interessante Parallele zn dem vorigen von Iritis bei Diabetes mellitus, wie denn ja auch die Uebereinstimmung zwiscben Albuminurie und Glykosurie hinsichtlich ihres Einflusses auf das Auge erhärtet wird durch die Gleichartigkeit anderer Augenaffektionen, die sich im Gefolge dieser Leiden finden. Eine Zusammenstellung der bis dahin in der Literatur yeröifentlichten Fälle von Iritis bei Diabetes findet sich in der an die L/sche Veröffentlichung sich anschliessenden Arbeit von Wiesinger (53). In eben derselben Arbeit sind auch die von L. erörterten E^Ue genauer wiedergegeben.

Alexander (2) teilt einen Fall von Iritis serosa syphilitica mit. An der Diagnose der syphilitischen Infektion konnte angesichts der ersten Manifestationen (Roseola, Plaques im Pharynx, Defiuvium capillorum) kein Zweifel aufkommen. Die seröse Iritis war doppel- seitig, auf dem rechten Auge abgelaufen, auf dem linken akut. Es handelte sich indessen auf dem letzteren Auge um ein Recidiy, wie sich denn auch weiterhin auf diesem und auf dem rechten Auge wiederum eine Exacerbation des Processes wiederholt zeigte. Bei der energisch durchgeführten Inunktionskur kam es zur Eruption eines Hautausschlages, eines pustulösen Exanthems, das nach der ganzen Art des Auftretens und der Rückbildung nur als Varicella syphilitica (Zeissl) gedeutet werden konnte. A. hebt schliesslich noch besonders hervor, dass ihm in seiner 20jährigen Praxis an den Thermen von Aachen bei den vielen Hunderten von den verschie- densten Erkrankungen des üvealtraktus ein Fall von Iritis serosa syphilitica noch nicht begegnet sei.

Während der letzten Choleraepidemie haben C a m p a r t (8) und Saint-Martin (8) auch eine Reihe von Augen von Cholera- kranken untersucht und konnten sie dabei an der Iris bezüglich der Farbe nichts wahrnehmen. Dagegen zeigte sich bei Kranken, die an Cholerine, sowie auch solchen, die an ächter Cholera litten, eine ziemlich ausgesprochene Mydriasis. Dieselbe zeigte sich auch in der letzten Phase der Krankheit. Dabei bemerkten sie bisweilen auf der einen Seite eine Mydriasis, auf der andern eine Myosis. Ein Einfluss des Lichtes war dabei nicht zu gewahren. In der späteren Periode der Krankheit wurde die Myosis häufiger beobachtet. Die Akkomodation war durch diesen Zustand der Iris in keiner Weise beeinflusst. Pilocarpin und Eserin beseitigten nur sehr schwer die Mydriasis und dann war ihre Wirksamkeit von sehr geringer Dauer. Dagegen wurde die Myosis leicht durch Atropin beseitigt

Nach Kuhnt's (33) Erfahrung werden die schmälsten ^ einer

Gleichseitige T&towiernng mit optischer Pupillenbüdiing. 357

Btenopäiscben Spalte ähnlichen, künstlichen Pupillen sicher dann erreicht, wenn vom Sphinkterrande nichts nnd von dem vom kleinen Irisringe nach der Anheftungsstelle zu gelegenen Irisstroma nur so viel excidiert wurde, als dem Auseinanderweichen der eingeschnittenen Sphinkterränder bei einer ein£EU$hen Iridektomie entspricht. Von diesem Principe ausgehend führt E. in geeigneten fallen die Iri- dektomie in den letzten 2^ Jahren nach folgendem Verfahren aus. Der Schnitt wird in der gewohnlichen Weise nach der Ar It 'sehen Methode in einer Breite von 4—5 mm gemacht. Die Ausschneidung der Iris geschieht in der Weise, dass zunächst mit einer stellbaren Pincette die Iris in einer Ausdehnimg von 1 1^ mm etwa in der Mitte zwischen Pupille und Ciliarrand gefasst und leicht über die Wunde hervorgezogen wird. Die Abtrennung des gefassten Iris- stückes erfolgt mittelst eines radiären d. h. genau der Faserrichtung der Iris korrespondierenden Scheerenschlages. Nunmehr wird gut reponiert, dann mit einer v. W e c k e r 'sehen Scheere der noch erhaltene Sphinkterenteil, wiederum genau in der Faserrichtung des Gewebes, durchtrennt. Die Operation erheischt die Narkose, verbürgt aber bei rationeller Indikation einen sicheren Erfolg. Denn wegen ihrer Kleinheit sei jeile lästige Blendung ausgeschlossen, ferner biete dieselbe bei der denkbar kleinsten Grenzfläche mit den getrübten Gorneal- partien einen relativ grossen Raum für regelrecht brechbare Strah- len. Auf die Frage Mayweg's, ob es E. gelungen ist, mit dieser Methode stets gute Erfolge zu erzielen, oder ob Eapselverletzung gar nicht vorkomme, erwidert E., dass ihm keine, auch nicht die geringste, bisher passierte. Eine Verbesserung, manchmal sogar recht erheblicher Art, konnte stets konstatiert werden. In der Diskussion bemerkt Pflüg er weiterhin, dass er das E.'sche Ver- fahren schon mehreremal unwillkürlich ausgeführt habe. Bei sehr vorsichtiger Operation kann der Sphinkter stehen bleiben. Man hole ihn dann mit dem stumpfen Hacken und schneide ihn durch. Im Anscbluss daran bemerkt Pflüg er, dass man, um den Effekt der optischen Pupille zu verbessern, die Tätowierung mit Vorteil an- wenden könne. Eine nur einmal vorgenommene Tätowierung ver- bessert objektiv und subjektiv das Auge oft ganz auffällig. Bei der Wahl der richtigen Stelle für das optische Eolobom soll stets das Keratoskop zu Hilfe gezogen werden. E. hält die Vornahme der Tätowierung nur bei Erwachsenen für erlaubt Er behandelte 2 Stu- denten, denen von einem andern Operateur im 16. resp. 18. Lebens- jahre eine Iridektomie mit Tätowierung gemacht worden war, bei

358 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

denen aber im 20. bezw. 22. Jahre eine sehr lang dauernde Keratitis eintrat, hervorgerufen durch die implantierten Pigmentkomchen. Erst als letztere sämtlich ausgestossen worden, beruhigten sich die Augen.

Chibret (10) rat bei der Extraktion die Iridektomie durch die auch in optischer Beziehung geeignetere Sphinkterektomie zu ersetzen, weil sie weniger irritierend auf die Irisnerven wirkt. Die Scbmerzhaftigkeit der Iridektomie erklärt sich nach C. daraus, dass dabei die ciliare Irispartie gequetscht wird.

Derby (13) beschreibt eingehend eine recidivierende Iritis bei einer 60jährigen Frau. Nach Ausführung einer doppelseitigen Iridektomie gieng die Iritis allmälig zurück, kehrte anfänglich noch in wechselnden Intervallen wieder, um allmählich völlig auf- zuhören.

Webster (50a) berichtet über ein Irissarkom, welches nach einjährigem Bestehen Glaukom und sofortige Erblindung hervorrief. Entfernung des Tumors ; S = f ^.

Treitel (48) beobachtete bei einem 12jährigen Knaben, der vier Monate zuvor durch einen Strohhalm eine Verletzung des linken Auges erlitten hatte, auf diesem Auge eine Keratitis, daneben be- standen weisslich-graue stecknadelkopfgrosse PnLcipitate; ausserdem war der Humor aqueus in geringem Grade diSus getrübt und den mittleren Abschnitt der temporalen Irishälfte bedeckte eine klein- erbsengrosse Geschwulst, die nach vom bis fast an die Hornhaut reichte. Die Oberfläche des Tumors erschien uneben, indem sie, wie die seitliche Beleuchtung zeigte, mit einigen miliaren graulichen gefässlosen Knötchen besetzt war. Die von T. gestellte Diagnose »konglobierter Tuberkel« wurde durch Baumgarten bestätigt. T. entfernte den Tumor mittelst Iridektomie. 9 Tage darnach wurden 3 neue Tuberkelknötchen sichtbar, welche eine Wiederholung der Iridektomie erheischten. Frische Tuberkel traten darauf direkt nicht mehr auf. Der vor der ersten Operation von Schreiber kon- statierte chronische Bronchialkatarrh war ein halbes Jahr nach der letzten Iridektomie verschwunden. Das bei einer dritten Iridektomie excidierte Irisstück zeigte bei der von Baumgarten vorgenommenen Untersuchung keine bemerkenswerten Veränderungen. In Bezug auf die Behandlung dürfte sich nach T. auf Grund des mitgeteilten Falles stets möglichst frühzeitige Excision der kranken Irispartie und der etwa auftretenden Recidive empfehlen. Was die Ent- stehungsart der Iritis tuberculosa in dem erwähnten Falle angebt,

Erankheiien des Corpos ciliare and der Chorioidea. 359

80 ist nach T/s Meinung eine direkte Infektion der Iris mit Tuberkel- baccillen nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen, weil etwa 3 Wochen vor dem mutmasslichen Ausbruch der Krankheit ein Trauma das Auge betro£Pen hatte. Indessen dürfte doch nach der Li^e der begleitenden Umstände die Tuberkulose der Iris nach T.'s Meinung höchst wahrscheinlich eine metastatische sein. Gleichwohl hatte Tielleicht das Trauma eine Bedeutung insofern, als es das Auf- treten der Metastase beförderte.

Birnbacber (5) beobachtete einen Eisensplitter, der 25 Jahre in der Iris gesessen hatte, und seit 8 Jahren wiederholt vorüber- gehend Rötung der Conjunctiva bulbi und Giliarneurose hervorgerufen hatte. Das Auftreten stärkerer Reizerscheinungen veranlasste den Patienten zur Entfernung, welche von B. mit Iridektomie bewerk- stelligt wurde. Das Intermittieren der Entzündung Hesse sich nach B. wohl dadurch erklären, dass die von der Gewebsfltlssigkeit gelösten chemischen Produkte des Eisens, durch den Stoffwechsel der Zellen an andern Orten wieder in festem Zustande abgelagert, als neue Fremdkörper wirken können.

Berg er (4) nahm bei einem Patienten, der vollkommen normale Sehschärfe und ein völlig reizloses Auge darbot, in der Iris, derselben frei aufliegend, einen 2 mm grossen Steinsplitter wahr.

KranUieiten des Corpus ciliare und der Chorioidea.

Referent : Prof. Eversbusch in Erlangen.

1) A b a d i e , Pr^entation cl*im malade atteint de plaie pdn^trante de la r^gion ciliare. Boll. et m^m. de Soc. fraoy. d'opht. III. p. 346.

la)Addario, Su di un nematode deir occhio umano. Annali di Ottalm. XIV. p. 135.

2) AlbaCarreras, J., Sarcoma oelular de la coröides. Rey. argent. de den. m^d. Baenos Ayres. II. p. 46.

3) A 1 1, A.y Two oases of exsudative oborioiditis witb subsequent detacbement of tbe retina. Amerio. Joarn. of Opbtb. I. p. 277.

4) Aub, J., Gase of cyit of tbe ciliary body. Ibid. II. p. 105.

5) B ac c bi, Sur la Syphilis pr^coce des membranes profondes de l*oei1. Bull. cHd. natioD. opbt. de Tbospice des Quinze-Vingts. III. p. 40 und Bull, et m^m. Soc. franf. d'opht. III. p. 98.

{}) ß^gue, Corps ^tranger du cristallin; iridochorioidite cons^cutive; enu- cleation. Ibid. p. 53.

360 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

7) ßoneheron, Des cyclites ezsudatiTes ; ätnde d*anatomie et de Physio- logie pathologiqne. Bnll. et mdm. soc. fran9. d*opht. III. p. 120.

8) Bnard, J., Des ruptaree isol^es de la chorioide. Th^ de Montpellier. 9} Calhoun, A. W. , IridochorioiditiB following meningitiB. Atlanta med.

& Barg. Joarn. n. 8. II. p. 283.

10) Camparty Chorio-r^tinite sp^ifiqne avec hömorrhagie dans le corps ▼itrö et d^coUement partiel de Thjaloide. Ball, de la clin. nation. opht. de rhospice des Qninze-Vingts. III. p. 57.

11) Chorio-r^tinite specifique. Ibid. p. 52.

12) Gomme de la r^gion ciliaire de Toeil gaache. Ibid. p. 56.

13) Ghorio-r^tinite exsudative pdripheriqae avec r^tinite s^eose specifiqoe. Ibid. p. 51.

14) Gonrsserant, Dela chorioidite dite s^reuse et de son Ätiologie. Gaz des höpit. 18. Okt. LYIII. p. 939.

15) Creniceann, Gy. , A sug&rtest ^rz^kenysöge s^rQl^kkel szemben. Szem^set. 5. p. 86. (Empfindlichkeit des Corpus ciliare gegen Verletz- ungen.)

16) D i m m e r , Contribntions to the pathological anatomy of the choroid. Arch. Ophth. New- York. XIV. p. 60.

17) Ferret, Sar une forme particnli^re d^hypopyon li^ k la oyclite rhama- tismale. Ballet, de la cliniqne nation. opht de Thospice des Qainze-Vingts. 111. p. 242.

18) Choroldite ar^olaire congenitale. Ibid. p. 48.

19) Fienzal, Bulletin de la clinique nationale ophtalmologiqne de Thospioe. des Quinze-Vingts. III. (Statistik.)

20) Hock, Chorio-r^tinitis, Ablatio retin. träum at ; Besserung. Wiener med. Bl&tter. S. 1216.

21) H 0 8 c h , Fr. , Tuberkulose der Chorioidea nach erfolgreicher Impfung. S.-A. aus dem Correspondenzbl. f Schweizer Aerzte. XV. S. 158.

22) H o t z , F. C. , A case of Chorioiditis following typhoid fever. Americ Joum. of Ophth. p. 222.

28) Ja tzow, R. , Beitrag zur Eenntniss der retrobulbären Propagation des Chorioideal Sarkoms und zur Frage des Faserverlaufs im Sehnervengebiete. V. G r a e f e*s Arch. f. Ophth. XXXI. 2. S. 205.

24) K a m 0 c k i , W. , Gruczolak naczyniöwki zbtakany (adenoma chorioideae aberratum). Gaz. lek. Wrszawa. V. p. 545.

25) Lawford, J. B. , Tubercle of choroid. Ophth. Review, p. 248, 843.

26) Naevus of the choroid. A case. Ibid. Mai.

27) Leber, Th., Ueber das Vorkommen von Iritis und Iridochorioiditis nebst Bemerkungen Über die Wirkung der Salicylsäure bei inneren Augenent- zQndungen. v. G r a e f e*B Arch. f. Ophth. XXXI. 4. S. 183.

28) M a n z , W. , Ein Fall von metastatischem Krebs der Chorioidea. Ebd. S. 101 (nebst einer Bemerkung von Leber; ebd. S. 111).

29) Monprofit, Sur un cas de chorioidite maculaire d^origine syphilitique. Clin. opht. de la fac. de Paris. Arch. d^opht. IV. p. 138. (Kasuistik, Besserung durch Quecksilberpepton.)

30) Morton Prince, Chorioiditis. Ophth. Review, p. 121.

31) Nieden, A. , Zwei Fälle von spontaner Heilung von Affektionen des

Cyste des Ciliarkörpers. 361

üvealtraktufl nach üeberstehen eines GeBichtserysipels. Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. März.

32) N o r d e n 8 o D, E., Ein Fall von kavernösem Aderhautsarkom mit Knochen- schale bei einem lljfthrigen Mädchen. ▼. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXI. 4. S. 59.

38) Pflüger, Metastatic sarcoma of tbe coroid. Arch. ophth. New-Tork. XIV. p. 185.

34) Reissmann, Jnl , Ein Fall von tnberknlOser Chorioiditis mit spon- taner Perforation der Sklera in das Subconjanctivalgewebe. Inaug.-Diss. Berlin.

34a) Schi ess-G em aseaSy Jahresbericht Aber die Augenheilanstalt in Basel. 1885.

35) DeSchweinitz» Two specimens of sarcoma of the choroid. Phil. med. Times. XV. p. 808.

36) Vossins, A, Ein Fall von Tamor chorioideae, welcher unter dem Bilde einer plastischen Iridocyclitis sar Erblindung geführt hatte, v. Graefe*s Arch. f. Ophth. XXXI. 2 8. 147.

37) Watson Spencer, On a case of intraocalar gumma in a child aged siz years, whose history pointed to inherited syphilis. Lancet. I. p. 1085.

38) Intra-ocular Gumma. (Ophth. society of the united kingdom.) Ophth. Review, p. 219.

[Eine 70jährige Frau aus der Gegend von Gatania erblindete rechterseits durch Iridochorioiditis mit consecutiver Cataracta accreta ; ungeföhr ein Jahr später wurde ihr an diesem Auge eine erbsen- grosse, weiche Geschwulst, welche einige Millimeter vom obem Skle- ralbord entfernt sass, durch Einschneiden der Conjunktiva geöffnet, und es entleerte sich neben seröser Flüssigkeit ein dünner faden- förmiger lebender Wurm. A% d a r i o (la) giebt eine sehr genaue Beschreibung dieses Wurmes, durch Abbildungen erläutert, und zählt ihn zu dem Genus filaria, ohne jedoch die Species genau bestimmen zu können, da er mit keiner der bisher in Augen von Menschen oder Tieren beobachteten und beschriebenen Filarien vollkommen übereinstimmte. Bezüglich der Naturbeschreibung des Wurmes ver- weisen wir auf das Original. Wegen der fortdauernden Schmerzen im Auge, auch nach Entfernung des Parasiten, vermutet A d d a r i o, dass ein zweites Exemplar im Innern des Auges zurückgeblieben sein dürfte. Brettaue r.]

A üb (4) teilt folgende Beobachtung mit: Ein 27jähriger Mann erlitt durch einen Schnitt eine Verletzung der Stirn und des rechten Auges. Es bestand eine in der Sklera ^f" lange Narbe, die etwa %^" von dem komealen Rande entfernt war. Die Iris war von nor- malem Aussehen, nur an einzelnen Stellen durch hintere Synechien mit der vorderen Linsenkapsel verklebt. Das Linsensystem war un-

362 Pathologie nnd Therapie der Augenkrankheiten.

getrübt. Die Sklerotikalnarbe war nicht gleichnulssig solide, son- dern man sah in der Mitte eine kleine birnförmig gestaltet«, wasser- klaren Inhalt bergende Cyste, die in den Glaskörper hinein ragte und einen Tiefen- Durchmesser etwa von der Hälfte der vorderen Kammer besass. Die Oberflache war leicht pigmentiert und die Linse etwas gegen den cystosen Tumor vorgewölbt.

Alt (3) giebt die Krankengeschichte zweier I^^Ue von exsuda- tiver Chorioiditis mit Ausgang in Netzhautablösung. Da Patient grosse Mengen von Jodkali bekommen hatte, (10g. 3 mal täglich), so scheint A. die Frage nahe zu liegen, ob die Netzhautablösung dadurch bedingt war oder darauf zurfickzufOhren sei, dass die plas- tische Chorioiditis eine seröse wurde. In beiden Fallen trat Heilung nach Pilocarpininjektion ein.

B a c c h i (5) teilt 15 Fälle von schwerer Syphilis der tieferen Teile des Auges mit und betont dabei den schädlichen Einfluss, den der Gebrauch von Jodkalium bei sekundärer Syphilis entfaltet. Diese Meinung belegt B. durch mehrere Beobachtungen, in denen nach innerlichem Gebrauch von Jodkalium die Kranken in einem solchen prekären Zustande in der Behandlung traten, dass auch die ener- gischeste Durchführung einer Merkurialtherapie nicht die Spur einer Besserung zu Wege brachte.

Leber (27) beobachtete bei einem Diabetiker, der extrahiert war und an Sehnervenatrophie litt, eine ausgedehnte mit fokaler Beleuchtung erkennbare Netzhaut- und Aderhautablösung. L. er- scheint es am wahrscheinlichsten, d&s die Ablösung der Membran durch cyklitische Processe mit Glaskörperschrumpfung veranlasst und durch spontane Hämorrhagien zwischen den Membranen begünstigt wurde.

Schiess-Gemuseus (34a) teilt folgenden Fall mit. Einem 38jährigen Arbeiter fuhr ein Eisenstück g^en das linke Auge. An- fänglich war das Auge vollkommen schmerzlos, 3 Wochen später trat heftige Entzündung auf, das Sehvermögen war vollständig er- loschen, in den medialen vorderen Partien der Sklera gegen den Aequator bulbi zeigte sich eine schwarze, leicht vorgetriebene Stelle, die S. als Skleralstaphylom auffassen zu dürfen glaubte. Die einzel- nen Teile des Augengrundes waren nicht mehr genau zu erkennea, vielmehr bekam man in der Tiefe nur von unten und innen her einen tief grau-blauen Reflex. Auf eine Iridektomie hin giengen die entzündlichen Erscheinungen zurück. 3 Monate später zeigte das rechte Auge sich entzündet und klagte der Patient über Trübsehen.

Hetagtatischer Erebs der Aderhant. 363

Bei dem Verdacht auf sympathische Ophthalmie enucleierte S. das ÜDke Auge und die anatomische Untersuchung zeigte, dass sich an der Stelle der pigmentierten Partie des Skleralstaphyloms ein Gho- rioidealsarkom entwickelt hatte. Dasselbe musste nach der Lage der Umstände wohl als traumatisches aufgefasst werden.

M a n z (28) macht folgende Beobachtung : Eine SOjährige Frau, die 3 Jahre zuvor an Gelenkrheumatismus und von da an öfters an Kopf- und Zahnweh gelitten, bemerkte im Anfang des Jahres 1883 einen harten Knoten in der rechten Brustdrüse, welcher ziemlich rasch zu einer grossen Geschwulst heranwuchs und im August des- selben Jahres operiert wurde. Nach der Mitteilung des Operateurs handelte es sich um einen knotigen harten ulcerierenden Krebs. Die gut granulierende Wunde war beim Eintritt in die Freiburger Augen- klinik am 12. Nov. 1883 noch nicht ganz geschlossen, die Rander zeigten einige verdächtige Knotehen, auch fühlte man in der Achsel- hohle ein dickes Packet infiltrierter Lymphdrüsen. Drei Wochen vorher hatte die Frau auf dem linken , bald darnach auch auf dem rechten Auge eine rasch zunehmende Abnahme der Sehkraft ver- spürt. Bei der Aufnahme war die Sehschärfe auf dem rechten Auge reduciert, auf i, links dagegen die Erkennung der Finger auf 1 m herabgesetzt, das Gesichtsfeld beiderseits bedeutend beschränkt, na- mentlich die obere Grenze desselben sehr nahe an den Fixierpunkt herangerückt. Beide Augen waren ziemlich prominent, in ihrer Spannung nicht erhöht und gegen jede Berührung schmerzhaft. Oph- thalmoskopisch zeigte sich auf beiden Augen die Netzhaut in meh- reren Buckeln aufgelöst, bald als schlaffer Sack, an anderen Stellen aber nur wenig gefaltet. Rechts unterschied man ausserdem eine scharf umschriebene Ablösung an der Nasenseite und eine 2te nach unten. Die Sehschärfe nahm in den nächsten Tagen auf dem linken Auge etwas zu, auf dem rechten dagegen etwas ab, dagegen blieb eine schon beim Eintritt konstatierte Schmerzhaftigkeit auf gleicher Höhe, weshalb M. auf dem linken Auge, wo sie besonders stark war, eine Punktion machte, indessen ohne Erfolg. Die Netzhautablösung nahm in beiden Augen rasch zu, und die Sehkraft schwand bis auf Lichtempfindung. Die Tumoren wuchsen, so dass es schliesslich keines Augenspiegels bedurfte, um die Neubildungen mit voller Deut- lichkeit wahrzunehmen. Die Pupille des linken Auges, welche bis- her rund gewesen war, und immer ziemlich prompt reagiert hatte, wurde nur etwas nach unten ausgezogen, die Iris an dieser Stelle etwas vorgetrieben. Die Linse blieb jedoch immer ganz durchsich-

364 Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

tig. Als die Patientin am 6. Dez. die Klinik verliess, war die Ten- sion auf dem linken Ange vermindert, die Retina auf beiden Augen an 3 Stellen abgelöst, je an einer durch einen Tumor , unter den 2 anderen schien nur Flüssigkeit zu sein. Später Exitus lethalis; keine Obduktion.

Nach der Beschreibung, welche der Arzt von dem entfernten Mammatumor gab, dürfte die intraoculare Neubildung wohl ein Car- cinom gewesen sein. Der Fall von Manz zeigt viel Analoges mit den bisher publicierten Fällen. So zunächst das doppelseitige Auf- treten , welches auch in den Fällen von Paris, Schöler und Hirschberg konstatiert wurde. Ferner zeigte der Fall von M. die Eigentümlichkeit der beiden Fälle von Hirsch berg, dass die rasche Yergrösserung der Tumoren fast von Tag zu Tag verfolgt werden konnte. Au£fällig ist hinwiederum das Ausbleiben der Er- höhung des intraocularen Druckes. Die Art und Weise, wie die Krankheitskeime in das zweite Auge kamen, könnte entweder als eine Wiederholung des ersten Vorgangs (durch Transport der Krebs- massen durch die Venen der gleichen Seite) oder als eine üeber- tragung von einem zum andern Bulbus durch die Sehnerven aufge- fasst werden. M. möchte sich angesichts des anatomischen Befundes im Sc h ö 1 e r 'sehen Falle für letzteren Modus entschieden.

Im Anschluss an den Fall von Manz bespricht Leber (8) den 1870 von Bremser mitgeteilten Fall von sekimdärem Mela- nom der Chorioidea. L. hat die betreffende Patientin selber unter- sucht und auch die« anatomische Untersuchung des Präparates ge- leitet. V. Gräfe fasste die Aderhautgeschwulst als eine sekundäre auf, weil sie bei einer Patientin auftrat, welcher etwa ein Jahr vor dem Beginn des Augenleidens eine leichte und reichlich blutende, pigmentreiche Geschwulst von der Wange durch Abbinden entfernt worden war, die sich aus einem angeborenen pigmentierten Naevus entwickelt hatte. Den Zweifel von Fuchs, dass diese Geschwulst an der Wange ein Sarkom gewesen sei, da sonst nach dem einfachen Abbinden in den darauf folgenden 6 Jahren sicher ein lokales Re- cidiv erfolgt wäre, teilt L. nicht, ebensowenig erachtet er das weitere Argument von Fuchs für stichhaltig, dass in dem Bremser'schen Falle die Art der Hornhautgeschwulst wegen ihres in der ersten Zeit erfolgenden Wachstums keine sekundäre gewesen sein könne. Zu dem reservierten Ausspruch, dass es sich wahrscheinlich um eine metastatische Geschwulst handelte, war Bremser um so mehr ver- pflichtet, als damals noch kein weiterer Fall gleicher Art bekannt

Spontane Heilaog ▼. Affektionen d. Uvealtractu« nach einem Gesichteerydpel. 365

war. Die von Bremser vertretene AuflPassung seines Falles wurde übrigens wesentlich gestützt durch die auffallende Aehnlichkeit, welche derselbe in seinem histologischen Bau mit dem von S c h i e s s- Gemuseus und Roth veröffentlichten Falle aufweist.

Rolland (15) machte in 70 Fallen von akuter Panophthalmie die Enukleation. Die Angst vor Meningitis ist nicht begründet. Wenn jeweilig der Tod eintrat, so war zu spät operiert worden. Sind be- reits Gehimsymptome aufgetreten, so macht R. die Enukleation nicht. Doch zögert er mit derselben keinen Aagen blick, wenn beispiels- weise nach einer Verletzung in der Tiefe des Auges ein gelblicher Reflex zu Tage tritt und dazu sich Hypopyon mit heftigen Schmerzen einstellt. Bei derartigen Symptomen, welche den Ausbruch der Pa- nophthalmie andeuten, macht R. dann sofort die Enukleation. Er ist ein entschiedener Gegner des bisherigen Verfahrens, da die lange Dauer der panophthalmitischen Eiterungen nach seiner Erfahrung Gefahren f&r die Intelligenz wie für das Leben des Kranken in sich birgt.

Nieden (31) machte folgende interessante Beobachtung. Ein 19 Jahre alter Patient stellte sich N. vor mit einer doppelseitigen sogenannten Descemetitis und starker Trübung des Humor aqueus. Daneben bestanden reichliche Sedimente von grau-gelblicher Farbe im Kornealfalz in der Tiefe der vorderen Kammer. Die Iris stark ver- färbt, hintere Synechien scheinbar nicht vorhanden ; die Pupillen er- weiterten sich sehr mangelhaft auf A tropin ; der intraoculare Druck auf dem rechten Auge normal, links etwas vermindert. N. stellte die Diagnose Iritis serosa rheumatica oculi utriusque (Patient gab an, dass die Sehstörung sich 3 Wochen zuvor infolge einer heftigen Erlmltung nach starker Schweissbildung entwickelt hatte) und Hess eine Inunktions- und Schwitzkur vornehmen. Der Erfolg dieser The- rapie wie auch der Effekt von Kataplasmierungen und Massage war indessen ein geringfügiger. Am 33. Tage nach Eintritt in die Be- handlung erkrankte der Patient plötzlich an einem ausgebreiteten mit heftigem Fieber einbergehenden Gesichtserysipel, welches rasch zum totalen Verschluss beider Augen führte und sich dann weiter auf die Schädeldecke ausbreitete. 18 Tage später war die Abschwellung der infiltriert gewesenen Partie so weit gediehen, dass Patient seine Augen spontan zu öffiien im Stande war. Es zeigte sich nun, dass die vor dem Erysipel noch konstatierten Trübungen der hinteren Gomealfläche auf beiden Augen vollkommen geschwunden waren. Dem entsprechend war auch das vorher stark herabgesetzte Sehver-

36t3 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

mögen ein fast ganz normales geworden. Die Beschläge der Membrana Descemetii kamen in der Folgezeit noch einmal wieder, jedoch bedeck- ten sie nur sektorenförmig einen Teil des Pupillengebietes. Hohe Do* sen Yon Jodkalinm in Lösxmg bewirkten langsam eine Resorption der neuen Trübungen. Ganz den gleichen günstigen Erfolg von Erysipel nahm S. bei einem Arbeiter wahr, der schon seit 2 Jahren über Sehstörung des linken Auges geklagt hatte , und bei dem auch das bis dahin gesunde Auge in gleicher Weise attakiert wurde. Es be- stand eine doppelseitige Chorioiditis disseminata , die an dem linken Auge nach dem Aussehen und der Gestalt der gesetzten Plaques abgelaufen erschien, das ganze peripherische Gebiet eingenommen und bis nahe an die Macula Degenerationsherde vorgeschoben hatte, infolge dessen S. auf ^ herabgesetzt war. Auf dem rechten Auge war S. = |. Das Bild des Augenhintergrundes hierselbst entsprach dem Anfangsstadium der Chorioiditis disseminata. Schmier- und Schwitzkur nebst Jodkalium hatten auf die Chorioiditis nur wenig Einfluss. Am 36. Tage nach der Aufnahme erkrankte der Mann an Erysipelas faciei, welches zum Verschluss der Augenlider auf mehrere Tage führte. 14 Tage später war die allgemeine Abschwellnng so weit gediehen, dass Patient spontan seine Augen zu dffnen im Stande war. Der Kranke merkte selbst eine auffallende Besserung des Seh- yermögens und bestätigte die objektive Prüfung dieser Angaben. Denn nachdem noch 3 Tage vor der erysipelatösen Affektion die Sehschärfe auf dem rechten Auge = ^ gefunden war, war dieselbe jetzt auf ^ gestiegen, während auf dem linken Auge als dem schon seit Jahren afficiert gewesenen die Sehschärfe auf ^ stehen ge- blieben war. Die ophthalmoskopische Untersuchung zeigte gleicher- weise auffallende Klärung des rechten Augenhintergrundes. Die Ge- gend der Makula war frei und die Gewebe zeigten hier wieder ihre normale Beschaffenheit. Einige Tage später wurde der Kranke mit S = {{ auf dem rechten Auge entlassen. N. erklärt die aa£^lige Wendung zum Bessern in den beiden angeführten Fällen bedingt durch das Auftreten der starken exsudativen Entzündung, die sich über grosse Teile des Gesichts und des Schädels erstreckte, ohne die tieferen Teile der Orbital- und Schädelhöhle mit zu afficieren. Man muss sich vorstellen, daas Erysipel auf diese entzündlichen Affek- tionen als eine Art Ableitungsmittel wirkte. Interessant war na- mentlich bei dem ersten Falle, dass nach der vollkommenen Rekon- valescenz von Erysipel das zuerst vorhandeneAugenleiden von neuem, nur in schwächerer Weise sich einstellte, wodurch auch die kausale

Glaakom. 367

Einwirkung der erysipelatosen Ableitung erwiesen wurde. Aus diesen beiden Krankengeschichten die therapeutische Erzeugung des Ery- sipel befürworten zu wollen, wie das Cocci gethan hat, hält N. fiir äusserst gefahrlich.

Glankom.

Referent: Prof. Eversbusch in Erlangen.

1) A g n e w , M. and D. Webster, Gases of glaucoma operated upon. Amerio. Jonm. of Ophth. II. p. 26.

2) Benson, A. H. , On the causes of atrophy after than glaacomatoos. Brit. med. Journ. II. p. 685.

3) Birnbacher, A. and Gzermak, W., Beiträge sur pathologischen Anatomie des Glaukoms, v. G raefe's Arch. f. Ophth. XXXI. 1. S. 297.

4) B r a i 1 e j, Glaucoma. Trans, of the ophth. soc of the nnited kingd. V. p. 113.

5) On the advance of the peripherie of the iris in glaucoma. Brit. med. Journ. II. p. 1088.

6) Burchardt, Doppelseitiges Glaukom in Folge sekund&rer syphilitischer Iritis. Charit^-Annalen. 1888. ed. 1885. p. 555.

7) ^ 0 g g i n , D. , Glaucoma prodnced by atropia. Americ Journ. of Ophth. IL p. 8.

8) Eserine sulphate in glaucoma. Ibid. p. 250.

9} Creniceanu, Gy.. Rheumatious fogf&j&s, mint a glaukom&s roham me- galÖBÖgl. (Rheumatischer Zahnschmerz als Vorläufer eines glaukomatösen Anfalles.) Szemteet. 5. S. 85.

10) Dehenne, A. , De la scl^rotomia retro-iridienne. Union mädic. Nr. 44. p. 517.

11) Dobrowolsky, üeber einige ophthalmoskopische Ver&nderungen auf dem Augenhintergrunde beim Glaukom. Arch. f. Augenheiik. XV. S. 161.

12) üeber wahrscheinliche Ursachen der farbigen Hinge beim Glaukom. Ebd. S. 98.

13) Drake-Brockmann, G. F.. A Statistical reyiew of 108 cases of glau- coma. Ophth. Review, p. 189.

14) Dujardin, Un cas d^hydrophthalmos cong^nital. Journ. de soc. med. de Lille. V. p. 142.

15) F i e u z a l , Bulletin de la olinique nationale ophtalmologique de Tho- spice des Quinze-Vingts. Tome III. (Statistik.)

15a)Gallenga, C, Studio clinico sul glaucoma. Ann. di Ottalmol. XIV.

p. 149. 15b) Gastaldo, J., Coroitidis lenta y gradual con exudados dando Ingar k

un ettado glaucomatoso, dos iridodectomias. Siglo mäd. Madrid. XXXIi.

p. 202.

368 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

16) GoBse, C, The new Operation for chronic glancoma. Proc. Sonth. Ad- stral. Brauch. Brit. med. Ass. Adelaide, p. 176.

17) Harlan, 6eo. C. , A case of hereditary glaucoma. Jonrn. of Americ. med. Ass. V. p. 285.

18) Hirschberg, J., Ein Fall von Delirium nach Glaukom-Iridektomie. Centralbl. f. prakt. Aagenheilk. Jani. S. 175.

19) Fall von ßlaosehen. Ebd. S. 141.

20) Hock, Baemorrhagia in corpus yitream ; Status glaucomatosus , Staphy- loma sderociliare grad. max. ; Atrophia bulbi. Wiener med. Blätter, p. 1310.

21) Ho dg es, F. H., Acute glaucoma caused by homatropine. Arch. Ophth. New-Tork. XIV. p. 42.

22) H o w e, L., The pulsating variations of intraocular tension as measured by the tonometer. (Americ. ophth. Soc) Americ Joum. of Ophth. IL p. 139 u. 155.

23) Hüll, J. M., A case of glaucoma, the result of atropia. Atlanta med. & surgic Joum. II. p. 351.

24) Katzaurow, Ausreissung des N. infratrochlearis bei Cilianchmerzen und bei Glaukom. Wratsoh. Nr. 16.

25) K u h n t , H. , Ueber den Halo glaucomatosus. Nebet Bemerkungen Aber pathologische Befunde beim Glaukom Überhaupt. Ber. über die XVII. Vers. d. ophth. Gesellsch. zu Heidelberg. S. 101.

26) Laffon, De la scläro-iridectomie dans le glauoome. Th^e de Bordeaux.

27) Lang, Chronic glaucoma. Trans, of the ophth. soc. of the united kingd. V. p. 118.

28) Mc Hardy, Glaucoma. Ibid. p. 98.

29) Manz, W. , üeber einen Glankom-Anfiall nach Cocain. Ber. über die XVII. Vers. d. ophth. Gesellsch. in Heidelberg. S. 118.

30) Martin, G., Etnde d*ophthalmom^trie dinique. AnnaL d^Ocnl. XCIIL p. 228.

31) Mengin, Not« sur nn cas de glancome double. Becueil d*Ophi. p. 604.

32) Mules, P. H., Note on sclerotomy with preliminary iridectomy. Ophth. Review, p. 129.

33) Nettleship, Haemorrhagie glaucoma. Trans, of the ophth. ■ociety of the Unit, kingd. V. p. 108.

34) Parinaud, Traitement du glaucome par la paraoentöse scl^roticale. Archiv. d'Opht. V. p. 180.

35) Pfalz, G., Zur Frage über das Zustandekommen der abnormen Form von Comeal-Astigmatismus bei Glaukom. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Dezember. S. 382.

36) Pflüger, Wie verhalten sich einige Glaukom-Symptome zur Druck- theorie? Ber. über die XVIL Vers. d. ophth. Gesellsch. zu Heidelberg. S. 91.

37) S c h n a b e 1, J., Beiträge zur Lehre vom Glaukom. Dritter Artikel. Arch. f. Augenheilk. XV. S. 311.

38) Schoen, Zur Aetiologie des Glaukoms, v. Graefe*s Arch. f. Ophth. XXXI. 4. S. 1.

39) Smith, G. W., Acute glaucoma, oomplicated with melanosarooma. St. Louis Cour. med. XIII. p. 221.

AnatomiBohe VerAnderaiigea bei Glaukom. 3g9

40) Prieatlej, On a case of chronic glaucoma of unnsaally long dara- tion. Ophth. Review. lY. p. 261.

41) Stilling, Ueber die Genese des Glaukoms. Ber. fiber die XVIL Vers, d. ophth. Gesellsch. in Heidelberg. S. 37.

42) T e r 8 0 n, La scl^o-iridectomie ou Texäcution simultan^ de la scl^rotomie et de riridäctomie dans ie glaucome. Rev. m^. de Toulouse. XIX. p. 161 ; Bullet, et m^m. de la Sog. fran^. d*ophth. III. p. 52.

43) Thau, £. , Iridectomie et sclerotomie. Gaz. hebd. d. sdenc. mäd. de Montpellier. VII. p. 303.

44) Walker, Glauooma. Trans, of the ophth. Soc. of the united kingdom. V. p. 100.

45) Webster, D.', Operations for glaucoma» occurring in the practice of G. B. Agnew. Americ. Journ. of Ophth. IL p. 239.

46) A case in which the enucleatidn of an eye for glaucoma acutum was followed within thirthy-six honrs bj an attack of acute glaucoma in the fellow eye. Ibid. p. 190 und Transact. of the americ. ophth. society. Twenty-first meeting. p. 152.

47) Gases of glaucoma , in which an iridectomy was performed upon both eyea at the same sitting. Americ Journ. of Ophth. IL p. 165.

48) Wecker, De dcatrisotomie ou oul^tomie. Annal. d'ocuL XOVIL p. 180.

[Gallenga (15a) giebt eine etatistische üebersicht von 332 mit Glaukom behafteten Individuen, welche in den letzten 11 Jahren (1873 1883) auf R e y m o n d's Klinik in Turin beobachtet wurden. Das Glaukom beträgt 3,64 <^/o aller Augenkranken. 178 (53,6 %) waren Manner, 154 (46,4 %) Weiber. Ein Dritteil der FäUe (bei den Weibern beinahe 2/5) tritt zwischen dem 60. und 70. Jahre auf; bei den Weibern tritt das Glaukom früher auf als bei den Männern, denn vor dem 40. Jahre hatte man bei Jenen 13,1 ^/o, bei Diesen nur 8,9 % aller Fälle. Die gebirgsreichen Gegenden Piemonts lie- ferten ein geringeres Kontingent als die Ebene. Ueber { der Fälle stellte sich im Frühjahre yor. Unter den 332 Fällen waren 6 hä- morrhagische Glaukome und 64 Sekundär- oder anderweitig kompli- cierte Glaukome. In 255 Fällen konnte konstatiert werden, dass 151 mal das rechte Auge und in 104 Fällen das linke Auge das schwerer erkrankte war. Von 156 Fällen waren 65 leicht und 43 stark hypermetropisch, 29 myopisch und 12 emmetropisch ; nach der Operation hatte (von diesen 156 Fällen) in 51 fallen die Refraktion zugenommen, in 36 abgenommen, in 33 war sie gleichgeblieben und von 26 fehlen vergleichende Angaben. Ueber weitere Details und die summarischen Behandlungsresultate verweisen wir auf das Original.

Brettaue r.]

Die anatomische Untersuchung einer Reihe von Bulbi, welche an primärem, chronisch entzündlichem Glaukom in noch nicht vor-

JfthreslMZioht für Ophthalmologie XVT. 1886. 24

370 Pathologie und Therapie der AagenkraJikbeiteiL

geschrittenem Stadium degenerativum gelitten hatten, ergab Birn- b a c h e r (3) und C z e r m a k (3) folgende Befunde. In allen Fällen zeigten sich im Uveal- und Skleraltraktus eklatante Veränderungen, hervorgegangen aus noch bestehender oder abgelaufener Entzün- dung. Letztere war längs der Venen, und zwar aufs evidenteste nachweisbar, nächst der Vortexstämme in deren skleralen Emissarien etabliert. Von pathologisch -anatomischem Standpunkte aus müssen diese Vorgänge als Periphlebitis chronica hyperplastica mit konseku- tiver Endophlebitis bezeichnet werden. Als veranlassendes Moment dieser Gefässerkrankung in den Emissarien sehen die Autoren herd- weise auftretende Entzündungen, die sich im üvealtraktus einerseits und andrerseits im Skleralgewebe nachweisen lassen. Auf diese Pro- cesse, die das gemeinschaftliche Moment besitzen, dass sie zu einer Verengerung venöser Abflüsse und somit überhaupt der Abflüsse intraocularer Flüssigkeiten führen , glauben B. und C. in den von ihnen untersuchten fallen die stationären glaukomatösen Zustände, insbesondere den erhöhten intraocularen Druck beziehen 2U müssen. Ohne eine nene Glaukomtheorie aufeusteilen, wäre es nach B. und G. immerhin möglich, sich die Entwicklung der verschiedenen Arten des akuten und chronisch entzündlichen Glaukons in folg^ider Wedse vorzustellen: Es etabliert sich im Gebiete der Vortexstänune, evem- tuell auch der vorderen Ciliarvenen, die vorhin angedeutete Ent- zündung. Sie «ntwickelt sich chronisch und in sehr verschiedeober Ausdehnung und Verteilung und ist subjektiv und objektiv noch nicht nachw<eisbar. Sowie aber im weiteren Verlaufe eine Beengang der Venenlumina zu Stande kommt, beginnen ausgiebige cirkulato- risohe Störungen im Auge. Bei ihnen findet entweder durch die specielle Verteilung der auftretenden Stromhindernisse eine Kompen- sation für gewöhnlich statt (durch einzelne vordere Ciliarvenen etwa, wenn der Process im äquatoriellen Gebiete beginnt) und nur zeit- weise wird durch besondere Gelegenheitsursachen (arterielle FluadoD, Reizzustände von Ciliarnerven durch neuritische Herde in denselben) eine plötzlich steigende Drucksteigerung ausgelöst, oder es ist durch mehr allgemeines Auftreten des Processes die Ausgleichsfahigkeit von vornherein schneller verloren gegangen, weshalb die Druck- steigerung eine kontinuierliche bleibt, so wie dies auch bei den Fällen der ersten Art sich mit der Zeit entwickelt. Sobald aber die Kompensation plötzlich oder nach und nach aufgehoben ist, tritt der Sjmptomenkomplex ein, den man klinisch als Glaukom bezeichnet. Es fällt somit die chronische Periphlebitis hjperplastica nicht mit

Al^hl^gigkeit des Augendrockes vom Blatdrucke. 371

dem Begriff des Glaukoms zusammen, sondern letscterer ist ein wesent- lich klinischer, es ist der Ausdruck der Kichtkompensierung der durch die anatomischen Veränderungen gesetzten circulatorischen Störung.

Im dritten Artikel seiner Beitrage zur Lehre vom Glaukom (yergl. Knapp 's Archiv fär Augenheilkunde VI., 1. S. 118 und Vn. y 1. 8. 99) knüpft Schnabel (37) zunächst an seine frfihenen Untersuchungen an, aus denen sich ergab, dass das klinische Bild des Glaukoms und der anatomische Befund der Obliteration der Kammerbucht durchaus nicht gesetzmassig mit einander yer- bunden seien. Denn es findet sidi die Verödung der Kammerbucht sehr häu% in normal gespannten und selbst in yorübei^ehend ent- spannten Augen. Ausserdem spricht gegen die Richtigkeit der Ver- schlusstheorie der Befund der Ringsynechie am Kammerrande solcher Augen, die durch die Iridektomie vom Glaukom geheilt worden waren. Ebenso verwirft S. die Anschauung, dass die heilende Wir- kung der Iridektomie in Fallen, in denen die Bingsynechie fortbe- stand, erklärt werden könne durch die filtrierende Beschaffenheit der Iridektomienarbe. Denn die meisten Narben nach Glaukom- Iridektomien sind sehr fest und fiir Flüssigkeit undurchgängig. S. kann sich also fBr so lange nicht mit dieser letzteren Ansicht be- freunden als bis die Existenz einer Filtrationsnarbe auch wirklich nachgewiesen ist. Ebenso erklärt sich S. gegen die Annahme einer serösen Entzündung der Chorioidea, infolge dessen es zur Absonderung abnorm grosser Flüssigkeitsmengen' des Augeninneren käme. Denn diese postulierte seröse Chorioiditis ist bisher weder ophthalmoskopisch noch anatomisch erwiesen. Die Erhöhung des intraokularen Drucks beruht nach S. nicht auf einer Störung des Gleichgewichts zwischen Znfluss und Abfluss der Augenflüssigkeiten, sondern das Gleichgewicht ist ungestört bei jedem Spannungsgrade und die Höhe des intraoku- laren Druckes bestimmt durch den arteriellen Blutdruck in den Ciliarfortsätzen.

Die Ansicht Weber's, dass das gegenseitige Abhängigkeits- yerhältnis der Sekretion und Exkretion der Augenflüssigkeiten das sicherste Regulierungssystem zur Erhaltung einer mittleren Druck- hohe darstelle, hält S. für unrichtig; vielmehr ist dieselbe nur eine Funktion des mittleren Blutdruckes und Abweichungen des Blut- druckes von der Norm müssen auch Abweichungen des Augendruckes votn normalen Stande hervorrufen, welche sich so lange erhalten, als die Anomalie des Blutdruckes besteht, ohne durch das ungestört

24*

372 Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

fortbestehende Äbhängigkeitsyerhältnis der Sekretion nnd Exkretion aasgeglichen werden zu können. Mit dem Anwachsen der Flüssig- keitsmenge wird die Augenhülle gespannt, wodurch die von ihr um- schlossene Flüssigkeit unter einen Druck gerat, der die Aussen- wände der Filtra trifft und so lange anwächst, bis er dem Filtrations- drucke das Gleichgewicht hält. Von dem Augenblicke an, in welchem der Druck auf die Aussenfläche der Filtra dem Drucke auf die IniienJBäche derselben das Gleichgewicht hält, kann kein Plus Ton Flüssigkeit mehr in das Augen-Innere treten, welche das Quantum der Augenflüssigkeit verändert und somit auch den Augendruck nnd die Spannung der Augenhülle. Das Quantum der Augenflüssigkeit, das vom Momente des Filtrationsstillstandes im Augenraum vor- handen ist, und die Spannung der Augenhülle werden dem Blutdruck proportional sein. Dass . die Erhöhung des Augendrucks nur gedacht werden könne als das Ergebnis der Vermehrung der Einfuhr ohne Alteration der Ausfuhr, oder einer Verminderung der Ausfuhr ohne Aenderung der Einfuhr oder einer Vermehrung der Einfuhr mit gleich- zeitiger Verminderung der Ausfuhr, von allen diesen Fällen erachtet S. bei dauernder Erhöhung des Augendruckes keinen einzigen als thatsächlich gegeben ; denn jede Vermehrung der Einfuhr wirkt Ausfuhr fordernd, und jede Verminderung der Ausfuhr Einfuhr hem- mend; im hypertonischen Auge besteht ebenso wie im normal gespannten Gleichgewicht zwischen Ein- und Ausfuhr. Der Bestand dieses Gleichgewichts verbirgt nur die Persistenz des Spannungs- grades, dessen Höhe vom Blutdrucke im Girculus arteriosus major abhängt und mit ihm normal, super- und subnormal sein muss. Diese Anschauungen werden gestützt nach S. durch das Verhal- ten der Augen bei sogenannter Hypotonie wie durch das Ver- halten des Auges bei Punktion der Vorderkammer. Denn nach der Punktion gedeiht die Füllung soweit, dass sich der Spannungsgrad herstellt , welcher vor der Punktion bestanden. Es tritt eben in das vor der Punktion normal gespannte Auge nur so viel Flüssig- keit ein, als notwendig ist, um die normale Spannung herzustellen, in das früher hyper- und hypotonische Auge aber mehr bezw. we- niger. Es kann eben die Spannung der Augenmembran nur soweit steigen, bis der intraoculare Druck dem arteriellen Blutdruck in den Giliarfortsätzen das Gleichgewicht hält. Bis zu dieser Höhe aber muss sie steigen. Die von Weber durch Oelinjektion in die Vorder- kammer erzeugte Krankheit glich dem Glaucoma simplex nur durch das Symptom der Spannungserhöhung ; dies berechtigt aber noch nicht

Wirkung von Atropin und Eserin auf die Insgeftee. 373

zur Diagnose: Glaucoma simplex. Ebenso hält S. die klinische Be- obachtung Weber's (ein Fall, in dem Glankom auftrat, nachdem die Linse in die Yorderkammer getreten war tmd sich mit ihrem Rande in die Eammerbucht eingekeilt hatte mid in welchem das tilaukom durch Extraktion der Linse ohne Iridektomie geheilt wurde) f&r nicht beweiskraftig, er widerlegt diesen Fall durch eine eigene Beobachtung, in welcher der Eintritt einer Schlotterlinse in die Yorderkammer Glaukom erzeugte, trotzdem dass zynschen dem Rande der verkleinerten Linse und der Kammerbucht ringsumher ein breiter Zwischenraum bestand. Damit ist der Nachweis geliefert, dass Linsendislokation in die Yorderkammer Glaukom hervorruft, auch wenn die Obstruktion der Eammerbucht durch den Linsenrand voll- standig fehlt. Die Spannungsanomalien führt S. zurück auf Ano- malien des Blutdruckes in der Gefässprovinz des Circulus arteriosus maior. Diese Blutdrucktheorie lässt sich auch als weiteres Beweis- moment verwerten gegen die sogenannte seröse Chorioiditis. Denn zugegeben, es sei dieselbe wirklich Torhanden, so vermag doch die entzündliche Hypersekretion allein die Hypertonie noch nicht zu er- klären. Die Hypertonie im entzündeten Auge ist nicht eine direkte Entzündungsfolge, sondern eine durch besondere ümsiSnde hervor- gerufene Komplikation der Entzündung, üeber die nähere Gestal- tung dieser Komplikation finden wir eine Aufklärung in jenen Fällen, in welchen Spannungsanomalien bei unzweifelhaft nicht ent- zündlichen Störungen in den Gefässprovinzen der langen hinteren Giliararterien vorhanden sind. Und diese f^le lehren, dass mit Lähmung der Irisarterien und der daraus resultierenden Myosis Hy- potonie, mit Reizung der Irisarterien und Mydriasis Hypertonie ver- bunden ist. Auch das physiologische Experiment spricht hieftir (S. verweist auf die Yersuche von H ö 1 1 z k e.) Neben den Anomalien des Blutdruckes, die zum grössten Teil bedingt sind durch Störung der Circulation in der Iris, giebt es auch klinische Beobachtungen, die auf die Existenz vasomotorischer Störungen an den Gelassen der Ciliarfortsätze als Ursache von Anomalien des Augendruckes hin- weisen. Die gegensätzlichen Angaben über die Wirkung des Eserins und Atropins erklären sich nach S. aus der gleichzeitigen direkten Einwirkung dieser Alkaloide auf die Gefässe der Iris und des C!orpus ciliare. So wirkt Atropin durch Erschlaffung der Irisgefasse druck- niindemd, durch Erschlaffung der Gefässe der Ciliarfortsätze dagegen drucksteigernd. Analog liegen die Yerhältnisse beim Eserin. So erklärt es sich auch, dass die druckmindernde Wirkung des Eserins

^74 Patlicliögid ond Therapie dör AngeD^rankhdteiL

im glaukomatösen Aoge mit Myose eintritt, und dass Eserinein- trfitiflmig in glänkoftotSse Atigen, deren Pupillen es nicht zu ver- engern vermag , häufig die Schmerzen zu unerträglicher Hohe steigert. Gestützt auf die Beobachtung zahlreicher Untersucher, hält S. es für wahrscheinlich, dass das Atropin durch Verengerung der Gefässe der Giliarfortsätze druckmindemd wirkt; dass dann diese Wirkung aber durch die gleichzeitig eintretende Eontraktion der Irisgefasse aufjgehoben und schliesslich überkompensiert wird, so- mit eine Drucksteigerüng resultiert, welche in Augen, in denen eine Behinderung der Cirkulation durch die Iris besteht, zur Ursache glaukomatöser Drucksteigerung werden kann. Die glaukomatöse Hy- pertonie, die von einzelnen Autoren als Begriffsbestimmung fQr Glau- koni angesehen wird, hat nichts an sibh, welches sie von der Hypertonie nichtglaukomatöser Processe unterscheidet. Es ist also die Identificierung von Drucksteigerung und Glaukom absolut un- berechtigt. Dieselbe Ursache der Hypertonie im glaukomfreien Auge: Steigerung des Blutdruckes in den Arterien der Giliarfort- sätze, findet sich auch bei der glaukomatösen Hypertonie. S. stützt sich in der Beziehung auf die anatomischen Befunde von Brailey. Neben diesen Befunden mag wohl, wenn auch nur sehr ausnahms- weise, eine aktive Erweiterung der Ciliarfortsatzgefasse durch Reizung vasodilatatorischer Nervenfasern zuweilen einen Anteil an der Hervor- rufung von Hypertonie haben. S. geht nunmehr über zur Besprechung der einzelnen Glaukomsymptome. Die Ansicht von D o n d e r s und V. Gräfe, dass die Mydriasis glaucomatosa durch Druck der Sphink- ternerven bedingt sei, ist nach S. unrichtig. Denn die Mydriasis ist keine Drucklähmung, weil sonst ausser den Pupillen- verengernden Nervenfasern auch die Pupillen-erweitemden Fasern gelähmt würden. Es müsste also Pupillenstarre, nicht aber stets wachsende Mydriasis auftreten. Gegen die Drucklähmung spricht auch, dass die glau- komatöse Pupille in keinem Stadium des Processes enger ist als normal, was doch der Fall sein müsste, da Druck anßnglich reizend auf die Nerven wirkt. Um ^ine besondere Empfindlichkeit der Sphinktemervenfasern kann es sich auch nicht handeln, da im Pro- dromalstadium des öfteren mit der Hypertonie Mydriasis auftritt, um sich mit jener immer wieder zurückzubilden. Femer müsste doch die Drucksteigerung eine gewisse Zeit hindurch auf Sphinktemerven- fasern gewirkt haben; aber Drucksteigemng und Mydriasis treten oft gleichzeitig auf (S. verweist auf die Beobachtung von Wagner). Die Mydriasis glaucomatosa, die auch gemeiniglich andere Formen

ünaehen des Glankomf. 375

hat als wie die bei Oculoinotoriualahmnng auftretende, erklärt sich bald durch ungleichmässiges Schwinden der Iris, bald ist sie bedingt (in vielen Fallen von akutem Glaukom und im Prodromalstadium) durch Reizung der Pupillen- erweiternden Nervenfasern, bald konkur- rieren beide Momente zusammen. Es ist daher die Drucklähmungs- Hypotheee fiberflfissig. Die klinisch wahrnehmbaren Veränderungen der Iris beim Glaukom (die Gefassverengerung und die Verdünnung des Gewebes) erklären sich nach S. am besten durch die Befunde ülrich's. Durch die hyaline Degeneration und Verdickung der Irisarterienwande verlieren diese ihre Elasticität und es verengem sich die Arterienlumina. Daraus resultiert auf der einen Seite mangelhafte Ernährung und Schwund des Irisgewebes, auf der andern Drucksteigerung im Circulus arteriosus maior und Erweiterung des- selben. Der Blutdruck in den Gefassen, die aus dem Circulus und den Giliarfortsätzen treten, und in den Aesten der vorderen Ciliar- arterien, die mit jenen anastomisieren, steigt und infolgedessen wird der Augendruck erhobt. Diese Girculationsstörung leitet den Schwund des Irisgewebes ein und dieser hinwiederum steigert durch den Untergang von Kapillaren die Cirkulationsstorung und die von ihr abhängige Druckerhöhung. Zur Erklärung der Tatsache, dass die Einträufelung eines ganz schwachen Mydriatikums in ein scheinbar ganz gesundes Auge vom Ausbruch akuten Glaukoms gefolgt sein kann, muss man annehmen, dass in solchen Augen die dem Glaukom eigentfimliche Degeneration der Iris bereite in der Ausbildung be- griffen war, ohne indessen wegen der Langsamkeit der Entwicklung oder ihrer geringen Intensität schon klinisch auffallende Glaukom- sympteme erzeugt zu haben. Den gleichen Effekt kann natürlich auch in solchen Augen eine Reizung der Pupillen-erweiternden Sympathikusfasem , also der vasokonstriktorischen Nerven der Iris- arterien , haben. Diese Kombination von materiellen Veränder- ungen der Iris in specie in den Gefassen derselben mit dem Auf- treten des Gefasskrampfes erzeugt das klinische Bild des Glaukoms. Die hyaline Degeneration der Arterienwände kann nun zwar durch die Therapie nicht beseitigt, wohl aber im Fortschreiten gehemmt werden; der Gefässkrampf aber ist der Heilung zugänglich. Eserin Pilokarpin u. s. w. heben den Gefässkrampf auf, ohne die Wieder- kehr desselben zu verhindern. Die Iridektomie und Sklerotemie be- seitigen ihn wohl dadurch, dass dem Degenerationsprocess in der Iris indirekt durch Beseitigung des Reizzustandes der vasokonstrik- torischen Irisnerven Einhalt gethan wird. Die dazu notwendige

376 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

ünterstellong , dass der Grund der Arterienwandverandening in Circulationsstomng durch vasomotorifiche Reizzastande gelegen ist, findet eine Stütze in den Arbeiten von Wieger, Ne eisen und Eppinger.

Bei der Besprechung der im Fundus oculi vorhandenen Be- funde beim Glaukom widerlegt 8. die Meinung von Mauthner, der bekanntlich die Existenz einer glaukomatösen Exkavation im sehenden glaukomatösen Auge leugnet. Hingegen vertritt S. die Meinung, dass die Exkavation ihre Entstehung einem eigentümlichen Leiden des zwischen La^ina cribrosa und Netzhautniveau gelegenen Teiles des Sehnerven verdankt. Dieses Leiden ist ebenso wie die glaukomatöse Sehnervenverfarbung von der Drucksteigerung unab- hängig, wurzelt im Sehnerv selbst und verdient daher einen eigenen Namen (glaukomatöses Sehnervenleiden, Ed. Jäger.) Es entsteht die Aushöhlung durch Schwund der bindegewebigen Elemente des Sehnervenkopfes. Genauere anatomische Befunde des glaukomatösen Sehnervenleidens sind zwar noch unbekannt, der klinische Befund lässt sich aber unter die Kategorien einer Cirkulationsstörung und Schwund subsumieren. Zur ersteren gehört die anfangliche Rötung, die spätere Abblassung des Sehnervenquerschnitts, zum letzteren die progressive Atrophie des die Nervenfasern der Papille zusammen- haltenden Stützgewebes und die Atrophie der den Sehnervenquerschnitt umfassenden Aderhaut. Die klinischen Erfahrungen wie auch die anatomischen Befunde von v. Gräfe, Poncet und B r a i 1 e y haben dargethan, dass in der Retina beim Glaukom dieselbe Ursache für die arterielle Anämie und venöse Hyperämie wie in der Iris besteht, dass die glaukomatöse Iriserkrankung in der glaukomatösen Netzhauterkrankung ihr Seitenstück hat. In ähnlicher Weise wie in der Iris dürfte auch bei den Netzhautgefässen eine hyaline De- generation der Gefasswände mit Gefasskrämpfen verbunden sein. Auch die klinische Beobachtung der glaukomatösen Sehstörung macht einen solchen Bestand sehr wahrscheinlich, zumal das Auftreten kurz dauernder prodromaler Anßlle hochgradiger glaukomatöser Seh- störung bei solchen Individuen, die an Hemikranie u. s. w. leiden. Dass aber dieser Netzhautarterienkrampf im glaukomatösen Auge auch tatsächlich vorkommt, dafür liefert S. einen interessanten kli- nischen Beleg (siehe Original.) Der Arterienpuls in der Netzhaut des glaukomatösen Auges hat eine dreifache Wurzel: die Erhöhuog des Augendruckes, die Degeneration der Gefasswände und die Eon- traktion der Gefässmuskulatur. So wird es auch verständlich, wa-

H&morrhagischeB Glaukom. 377

rum man in gleichgespannten Augen bald den Arterienpuls findet, bald ihn vermisst, und warum man an ihm Eigentümlichkeiten findet, die bei künstlicher Erhöhung des Augendruckes eines ge- sunden Auges nicht beobachtet werden. Die Meinung von y. Gräfe, dass der experimentell erzeugte Netzhautarterienpuls nicht an die Grenzen der Papille gebunden sei, während der glaukomatöse Puls dieselbe nicht überschreite, erklärt S. nach seinen eigenen Erfah- rungen für unrichtig, da er den glaukomatösen Arterienpuls sehr häufig gleich intensiv entfernt yon der Papillengrenze antraf. Ja es hat der glaukomatöse Netzhautarterienpuls zuweilen jenseits der Papillengrenze eine grössere Deutlichkeit, als der künstliche im nor- malen Auge herrorgerufene. Weiterhin ist nach S. bemerkenswert, dass im glaukomatösen Auge manchmal nur eine einzige Papillen- arterie pulsiert, endlich die Verschiedenheit zwischen Netzhaut- venen und Papillenförbung im glaukomatösen Auge gegenüber dem normalen Verhalten derselben im gedrückten normalen Auge. Alles dies zusammen macht es nach S. unbedingt notwendig, für die ar- terielle Ischämie der glaukomatösen Netzhaut nicht bloss die Span- nungserhöhung verantwortlich zu machen, sondern auch dafür den klinisch-anatomisch nachgewiesenen Bestand eines Netzhautgefäss- leidens heranzuziehen, welches sich wie das in der Iris sich abspie- lende verhält. Die glaukomatöse Sehstörung auf eine Ischämie be- dingt durch den gesteigerten Augeninnendruck zurückzuführen (A r 1 1), ist nach S. nicht recht verständlich, da es Fälle von Glaukom mit Sehstörung und Exkavation ohne Drucksteigerung, also auch ohne Druckischämie ; 2. Fälle von Glaukom giebt mit Sehstörung, Druck- steigerung und Ischämie, die nur zum kleineren Teile von der Druck- steigerung abhängt ; 3. Falle mit Sehstörung, Exkavation und Druck- steigerung ohne nachweisbare Ischämie, somit auch ohne Druck- ischämie. Das glaukomatöse Sehnervenleiden kann schon lange be- steben , ohne dass die Netzhaut in auffallender Weise gelitten hat. Das glaukomatöse Iris- und Netzhautleiden treten gewöhnlich gleich- zeitig auf, zuweilen aber geht das letztere dem ersteren vorauf. Da die Drucksteigerung nur ein Symptom des glaukomatösen Iris- leidens ist, so erklärt es sich, dass dieselbe zur Zeit des isolierten Bestandes des glaukomatösen Netzhaut- und Sehnervenleidens fehlt. Das hämorrhagische Glaukom kann nach den Befunden von Brai- ley nicht anders gedeutet werden als ein Primärglaukom, jedenfalls ist es mirichtig, die hämorrhagische Retinitis als Ursache anzusprechen. Bezüglich des Zusammenhangs zwischen der Degeneration der Ge-

378 Pathologie und Therapie der Angenkrankheiteii.

fässwände und dem Gefasskrampf beim glaukomatösen Netshaat- leiden glaubt 8., daes das Leiden der vasomotorischen Nerven das Primäre sei und die Wanddegeneration erzeuge. Die Gründe flir diese Annahme fallen zusammen mit jenen, die S. bei der Erklärung des glaukomatösen Irialeidens entwickelt hat. Der günstige Einfluss der Iridektomie auf die Sehnervennetzhautveränderung ist wohl darin zu suchen, dass durch dieselbe der krankhafte Erregungszustand der vasomotorischen Nerven der Netzhautgefasse gehoben und dadurdi auch dem Fortschritt der Wanddegeneration ein Ziel gesetzt wird. Der Unterschied zwischen Iridektomie und Eserin ist auch hier, dass die Iridektomie dauernd bewirkt, was das Ekerin nur vorüber- gehend leistet. Hinsichtlich des glaukomatösen Sehnervenhofes ver- neint S. die Anschauung, dass demselben eine für den Ophthalmolo- skopiker latente Chorioiditis glauoomatosa zu Grunde liege. »Diese Chorioiditis ist auch filr den Anatomen latente (vergl. die Referate über die Mitteilungen von Pflüger, Euhnt und Dobro- w o 1 s k y. Referent.) Ebenso skeptisch steht 8. der nachweis- baren diffusen Glaskörpertrübung gegenüber. Die Befunde von C o c c i u s machen es sehr wahrscheinlich, dass beim Glaukom auch die Ernährung der Sklera durch eine eigentümliche Erkrankung ihrer Gefasse geschädigt wird.

Die Thatsache, dass die in den letzten Jahren von Schön (38) operierten Fälle von Glaucoma acutum sämmtlich hochgradige hy- permetropische oder hypermetropische-astigmatische Augen betrafen, und dass, sobald nur ein Auge glaukomatös erkrankte, es das im höheren Grade hypermetropische war, führte den Verfiftsser dazu, die Frage zu stellen, ob nicht das Glaukom mit der Refraktion und Akkommodation in näherer Verbindung stehe. Dem Ergebnis seiner Un- tersuchung zufolge glaubt S. sowohl das Glaucoma simplex als das Glau- coma acutum als Akkommodationskrankheiten bezeichnen zu dürfen. Zur Erklärung dieser Theorie weist S. darauf hin, dass dieMeridio- nalfasem des Ciliarmuskels von 3 Punkten entspringen, 1) von der Wand des Schlemm' sehen Kanales 2) mit Köpfchen längs des Ligamentum pectinatum und der Iriswurzel, 3) ebenfalls mit Köpf- chen in dem rechten Winkel, welchen die Vorderwand des Ciliar- körpers mit der Innenwand desselben bildet. Diese letzteren Fasern sind besonders wichtig. Sämtliche Fasern gehen nach dem Aequator des Auges zu in Sehnenfasern über, welche eine Reihe feiner lor mellen unter der Suprachorioidea bilden. Diese die hintere breite Sehne des Meridionalteiles des Ciliarmuskels darstellenden Fasere

GUnk^fkn i^ Felge des AkkommodatioiiBaktes. 379

lassen sich auch im hinteren Bulbnsabscfanitte, im Opticus, in der änsseren Schicht der Ghorioidea nachweisen, so dass die Vermutung gerechtfertigt ist, dass die Sehnen der Meridionalfasem den ganzen Bulbnsinfaalt rings umfassen und sich in die Scheiden der Sehnerven einsenken. Diese Sehnenfasern der Suprachorioidea verflechten sich mit den bindegewebigen Strängen des Fortsatzes, welchen die innere Sehnervenscheide an die Ursprungsstelle der Ghorioidea heranschiebt. Zieht man die Ghorioidea von der Sclera ab, so sieht man, wie 8ich rings um den Optikus herum feine Faserchen, welche jenen Kehnen- fasem beigemischt sind, anspannen. Femer ist wichtig, dass von der inneren Seite des Scheidenfortsatzes die Fasern der Lamina cribrosa entspringen. Die weitere Frage, ob die Giliarmuskelfasem durch ihre Sehnen einen mechanisch wirksamen Zug auf den Scheidenfbrtsatz aus- üben können und ob zweitens eine mechanische Verziehung des Schei- denfortsatzes vermittelst der Lamina&sem auf die Sehnervenfasern und die zwischenliegenden Gebilde übertragen werden kann, glaubt S. bejahen zu dürfen, und zwar die letztere Frage auf Grund eines Optikusquerschnittes eines hochgradig myopischen Auges, bei dem der innere Scheidenfortsatz in den Sehnerven hineingezogen war, so dass sein Rand die Sehnerven&sem vor sich her drängte und sie selber gewissermassen strangulierte. Der äussere Scheidenfortsatz di^egen war auf der andern Seite nach der Macula zu umgebogen und hier- selbst der Winkel, in welchem die innere Sehnervenscheide teilweise in die Sklera umbog, abgerundet. Die Ghorioidea war geschrumpft bis auf ein kleines Band, welches die widerstandskräftigen Elemente eben jene Sehnenfasem enthielt. Dieselben hatten sich auch auf der änsseren Seite noch in dem Ansatz am Scheidenfortsatze bewahrt. Durch das Umklappen des äusseren Scheidenfortsatzes waren die La- minafiisern aus der Tiefe hervorgezerrt und diesem Zuge folgten allen- thalben die Sehnervenfasern mit einer Einknickung nach der Rich- tung des Zuges hin. Die bejahende Antwort der erstem der letzt- genannten Fn^en fand S. in einem Auge mit sogenannter physiolo- gischer Exkavation. Es handelte sich um ein anscheinend in seinem vorderen Bulbusabschnitte völlig normales Auge, insbesondere fehlten alle glaukomatösen Veränderungen. Ein Vergleich des Querschnittes dieses Auges mit dem eines normalen Sehnerven zeigte, dass, wäh- rend der innere Skleralring bei beiden Augen gleich weit war, die Sehnervenscheide des exkavierten Auges beiderseits eine Ausbuchtung nach aussen hatte und zwar am stärksten an der Stelle, wo die Seh- nenfasern ihren Ansatz hatten. Der Bogen der Lamina cribrosa war

380 Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

dadurch flacher geworden. Die Zeming hatte sich durch die La- minafasem auf die Sehnervenfasem fortgepflanzt, so dass sich an allen die Ausbuchtung ganz analog derjenigen der Scheiden wieder- holte. In der Mitte des Opticus war eine deutliche Rarefiziemng der Gewebsmassen erkennbar. Durch diesen Befund schien die Mög- lichkeit der Entwicklung einer Exkavation durch den Zug der GiUar- muskelsehnenfasern dargethan und ging Seh. nun zu der Frage fiber, ob an Augen , die längere Zeit einen bedeutenden Akkommodations- aufwand gemacht hatten, thatsachlich eine grossere Häufigkeit der physiologischen Exkavation nachweisbar sei. Von 76 darauf unter- suchten Individuen (Leute reiferen Alters, Hypermetropen, Presbyopen, Astigmatiker, die ohne Brille oder doch nur mit ungenügender Brille bewaffnet waren) zeigten nur 5 keine Exkavation, alle übrigen eine mehr oder minder hochgradige. S. nennt solche Exkavationen akko- modative, und er ist der üeberzeugung , dass die Excavatio accomo- dativa ein Vorstadium des Glaukoma simplex bildet. Hinsichtlich des Glaukoma acutum oder des Glaukoms mit deutlicher Druckstei- gerung bedarf die bisherige Anschauung vom Akkommodationsvorgang einer Aenderung, aber nur insoweit sie lediglich hypothetischer Natur war. S. fasst die nun folgenden Erörterungen in folgenden 5 Sätzen zusammen :

1) Die Thätigkeit des Ciliarmuskels hat eine Erhöhung des Druckes im Glasköper innerhalb des äusseren Zonularrings (der von der vorderen Linsenkapsel, dem äusseren Zonulablatte und der Retina und Chorioidea gebildet wird) zur Folge. 2) In der vorderen Kammer wird der Druck durch den Akkommodationsakt nicht gesteigert, son- dern im Gegenteil herabgesetzt. 3) Die durch den unter höherem Druck stehenden Glaskörper vorgedrängte Linse muss auf irgend eine Weise zurückgehalten werden, weil, wenn sie in toto vorrückte, der Druck in der vorderen Kammer steigen müsste. 4) Ein von aussen die Linse am Vorrücken hinderndes Hemmnis lässt sich nicht nach- weisen. 5) Also kann das Moment, welches die Linse zurückhält, nur in ihrem eigenen Systeme gesucht werden und kann nur auf einer vermehrten Spannung des vorderen Aufhängebandes, des äus- seren Zonulablattes beruhen. Durch Untersuchungen an sorgfaltig gehärteten und eingebetteten Augen fand S. die Vermutung bestätigt, dass dem Corpus ciliare und den Ciliarfortsätzen die Aufgabe zufallt, die Linse zurückzuhalten. Die Untersuchung des Corpus ciliare eines Auges, das an akutem Glaukom, nachdem ein Kollege zwei Iridek- tomien ohne Erfolg gemacht hatte, bis auf Lichtschein erblindet

Glaukom als Folge des Akkommodatioosaktes. 381

war, zeigte, dass dasselbe hochgradig atrophisch war, doch war die Atrophie nicht gleich mässsig ; die äusseren Meridionalfasem waren noch zum Teil erhalten, während von den inneren Meridionalfasem und den Cirkularfasem an den meisten Schnitten keine Spur mehr zu sehen war. Dabei waren zwei Drittel des vorderen Randes des scheinbaren Ciliarkörpers von umgeklappter Iris gebildet. Dieselbe war mit dem Ciliarkörper und da, wo sie in der Gegend des Seh lern na- schen Kanals gegen die Hornhaut zu liegen kommt, auch mit dieser verwachsen. Augenscheinlich ist die vordringende Linse Schuld an diesen Veränderungen. Die Ursache des Vordringens der Linse ist die glaukomatöse Druckerhohung ; diese drängt die Ciliarfortsätze nach vom, bewirkt die Verklebung des Iriswinkels, schliesst die Se- kretionswege der vorderen Kammer und steigert dadurch den intra- okularen Druck. Es gibt aber nach S. noch eine andere Antwort, welche keine andere primäre Dmckerhohung im Glaskörper verlangt, als die nach seiner Deduktion mit der Akkommodation verknüpfte. Nimmt man nämlich einen Vorgang an, welcher dazu führt, dass die Processus ciliares das durch die Akkommodation höher gespannte ▼ordere Zonulablatt nicht mehr konkav gekrümmt erhalten können, 80 muss die Wirkung dieselbe sein.

S. sieht das ätiologische Moment des akuten glaukomatösen Pro- cesses in einer relativen funktionellen Insufficienz der Cirkularfasem und der inneren und mittleren Meridionalfasem d. h. aller derjenigen Fasem, welche das Vorrücken der Linse verhindem und den äusseren Zonularing verengem. Infolge dieser Insufficienz vermögen die Gi- liarfort^tze nicht mehr die Linse vermittelst des vorderen Zonula- blattes zurückzuhalten; die durch den bei jedem Akkommodationsakt erhöhten Qlaskörperdruck vorgedrängte Linse zieht die Oiliarfort- Sätze mitsamt dem ganzen inneren Giliarkörperrande nach vorwärts. Die vordere Wand des Ciliarkörpers macht eine Drehung um einen in der Gegend des Ganalis Schlemmii gelegenen festen Punkt. Unter Vermittlung des äusseren Zonulablattes und der Ciliarfortsätze stülpt dann die vordringende Linse die Iriswurzel um gegen den Ciliar- körper und gegen die Hornhaut; die Ausfühmngsgänge werden geschlossen und die sekundäre verhängnisvolle Dracksteigerung tritt ein.

S. findet seine Theorie gestützt durch den Umstand, dass bei allen Fällen akuten Glaukomes, die er in den letzten Jahren beob- achtete, Hypermetropie oder hypermetropischer Astigmatismus höheren Grades vorlag, dass femer die Patienten keine oder ungenügende

382 Patkplogie mA Therapie der A^ugenkcankheiteii.

Brillen gehabt hatten, dass dasjenige Auge, welches stark hypenae- tropisch oder astigmatisch war, stets zuerst betroffen wurde. Dabei ist hervorzuheben, dass das Glaukom in dem Lebensalter eintritt, in welchem der Rückgang des Akkommodationsveraiögens stattfindet. Die yerhältnismässige Immunitat der Myopie erklart sich dadurch, dass bei derselben hochgradige Anforderungen an die Akkommo- dation fortfallen ; machen aber Myopen aus irgend welchen Gr&nden dieselben Akkommodationsanstrengungen wie Hypermetropen, z. B. bei Vorhandensein von Hornhautflecken, so werden sie ebenfalls eine Ek- cavatio accomodativa bekommen können, wie sich denn auch that- sachlich in solchen Etilen oft eine sogenannte physiologische Exka- vation findet. Ferner ist das myopische Auge höheren Grades da- durch gegen die glaukomatöse Drucksteigerung infolge Verschlusses der Ausführungswege geschützt, dass die Ciliarfortsätze und mit den- selben der ganze Linsenapparat nach hinten zurückweichen, wodurch die Gefahr eines Andrückens der Fortsatze gegen die Irisvnirzel und eines Umklappens der letzteren beseitigt wird. Dieser Antagonismas zwischen Myopie und Glaukom spricht sich auch rektiv in dem ver- schiedenen Verhalten der mechanischen Verschiebungen der Optikus- scheiden aus. S. führt sodann 2 Fälle von akkommodativem Glaukom an. Der erste Fall war dadurch besonders bemerkenswert, dass es der Patientin lange Zeit gelang, durch das Tragen einer Gonvexbrille die subjektiven Erscheinungen eines Glaukomfalles zum Verschwin- den zu bringen. Der zweite Fall betraf eine 61jährige Frau, die vor 18 Jahren wegen akuten Glaukoms iridektomiert worden war. Die P»r tientin stellte sich bei S. mit neuen subjektiven Glaukomerschei- nungen wieder ein, es zeigte sich dabei, dass die Lridektomie nicht lege artis ausge&Uen war, indem ein breiter Saum stehen geblieben war. Dass gleichwohl das Glaukom sistierte, glaubt S. der Gonvex- brille zuschreiben zu dürfen, welche die Patientin trug. Als die- selbe nicht mehr genügte, trat von neuem Glaukom auf. Für sämt- liche primären Glaukomformen spricht demgemäss S. die Akkommo- dation als ätiologisches Moment an. Die Wirkungsweise dieses Mo- mentes ist eine doppelte, einmal Zug an den Optikusscheiden und dann Vordringen des Linsensystems. Ersterer führt zur Exkavation, letzteres zur glaukomatischen Drucksteigerung. So lange alle Giliarmuskel- fasern ihre Schuldigkeit thun, kann nur Excavatio accomodativa, Glaukoma simplex ohne Drucksteigerung entstehen. Werden dagegen die inneren Ciliarmuskelfasern den äusseren gegenüber insuffizient, so rückt im Linsensystem nach vom und es tritt Glaukom mit Druck-

Abflasfifwege das Gktkörpers. 383

ateigerang ein. Eine zuerst akkommodative Exkayation kann, sobald Draeksteigernng eintritt, zu einer Druckexkavation werden. Im Be- ginn des Glaukoms wird man voraussichtlich nur Degeneration der erwähnten Muskelfasern zu erwarten haben. Die entzündlichen und sklerosierenden Erscheinungen am Ciliarkörper sind erst die Folge der sich nachträglich einstellenden Entzündung. Die Heilwirkung der Iridektomie erklärt sich dadurch, dass an der Kblobomstelle die Klappe entfernt wird, welche sich vor die vordere Wand des Giliarkörpers legt. Dadurch bleiben an dieser Stelle wenigstens die Ausfflhrungs- gänge offen. Diese neue Theorie ist nach S. deshalb prophylaktisch von grosster Bedeutung, weil jede andauernde Akkommodationsüber- ansfcrengung in gewissem Grade zu Glaukom disponiert. Vollstän- dige Korrektion von Hypermetropie , Presbyopie und Astigmatismus sind sämtlich in dem kritischen Alter des Rückgang0B des Akkom- medationsvemiogens sehr wichtig.

In der Einleitmig seines Vortrages über die Genese des Glau- koms verbreitet sich ßtilling (41) zunächst über die Abflusswege des Glaskörpers. Nach seinen Untersuchungen sind diese der CentreJ- kanal des Glaskörpers, die mit ihm kommunicierende Sehnerven- seheide und der Sehnerv selbst. Damit in Einklang steht, dass, wenn loan am £anincheii subkutane Fluoresceininjektionen macht, einige Minuten nach der Injektion der Sehnerv sich ganz leicht grün iarht. Dass diese I^bung bald schwindet und auf der Hohe der Fluores- cenz der Sehnerv nicht mehr grfärbt ist (Schöler), kommt daher, dass die Substanz da herausgeschwemmt wird. Dass Letzteres wirk- lich der Fall ist, konnte S. dadurch beweisen, dass er einem Kanin- chen den Sehnerven durchschnitt, dicht an die Sklerotika eine Ligatur lualegte und 14 Tage später eine subkutane Fluoresceininjektion machte. Nun wurde der Sehnerv sofort grasgrün und blieb solange grün, als überhaupt Fluorescein im Organismus des Kaninchens enthalten war. Eine grosse Reihe von Filtrationsversuchen in der angegebenen Weise, welche S. bei jugendlichen, altem und glaukomatösen Augen vor- nahm, führte nun zu dem Ergebnis, dass jugendliche Augen ganz ausgezeichnet filtrieren. Binnen 24 Stunden filtriert ungeföhr 3mal soviel durch den Sehnerv und die Skleralscheide als das ganze Auge Flüssigkeit enthält, und zwar filtriert nicht nur der Sehnerv und die Skleralscheide, sondern es bildet sich auch eine mehr oder weniger breite Filiarationszone an der Sklera um den Sehnerven herum. Je alier aber das Individuum wird, desto schmäler wird die Filtrations- Eone; und untersucht man glaukomatöse Augen, so findet man, dass

384 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

die noch viel schlechter filtrieren. So fangt die Filtration beim glaukomatösen Auge erst nach 3 4 Tagen an, wahrend am senilen Auge doch schon am andern Tage ein paar Tropfen durchgegangen sind. Und so kommt S. zu dem Schluss, dass Glaukom nichts an- deres ist als eine Drucksteigerung im senilen Auge, die sich im ju- gendlichen Auge leicht ausgleicht. Olaukom ist eine Drucksteige- rung innerhalb physiologischer Grenzen in einem sklerotischen senilen Auge. Femer fand S. in fast allen glaukomatösen Augen (am ent- wickeisten bei Glaucoma absolutum, wo der krankhafte Process schon langer bestanden hatte und am wenigsten bei Glaucoma fulminans) eine Aufblätterung der Durakcheide des Sehnerven und eine Erwei- terung der Spaltenräume zwischen den Skleralplatten, aus denen die einzelnen Platten der Duralscheide kommen. S. kann sich der Idee nicht entschlagen, dass dies kompensatorische Filtrationswege seien, die sich unter dem Druck gebildet haben , und daraus würde sich dann auch die immer wieder, wenn auch nicht auf lange stattfindende Ausgleichung des intraokularen Druckes erklären. Das Glaukom würde unter Vereinigung der v. Gräfe'schen und Web er-Kni es- schen Theorie demnach bestehen aus einer zu stark abgesonderten normalen Flüssigkeit in den Augen, deren Filtrationswege durch senile Veränderungen verengert worden sind. In der Diskussion macht Leber darauf aufmerksam, dass die Schlüsse, die Still in g aus seinen Versuchen gezogen, im Widerspruch stehen mit den Ergeb- nissen von Priestley-Smith, nach welchem Injektion gefärbter Flüssigkeit in den Glaskörperraum unter konstantem Drucke nicht nur keine Abflusswege in die Scheiden des Sehnerven erkennen liess, sondern sogar den Abfluss aus der vorderen Kammer hemmte, indem die Iris allmählich bis zu dem Verschluss des Kammerwinkels nach vorn getrieben wurde. Leber scheint daher, dass vor allen Dingen die normale Filtration aus dem Glaskörperraum in Bezug auf quan- titatives Verhalten zu untersuchen sei , ehe man die interessanten Stil ling 'sehen Versuchsresultate für die Glaukomtheorie verwerten dürfe. Dem gegenüber betont St. , dass die Priestley-Smith- schen Versuche die schwache Seite haben, dass sie den Glaskörper als ein Gewebe betrachten, welches den übrigen, mit denen derartige Versuche angestellt werden , * ganz analog sei. Spongiöses Gewebe nehme aufgespritzte Flüssigkeit auf, der nicht spongiöse Glaskörper nicht, nicht einmal stark diffundierende. Injektion durch den Seh- nerven in den Gentralkanal mit Garminammoniak fülle nur den Kanal,

Ursache des Halo glaucomatoBus. 385

auch bei stärkerem Drucke, und sollte eine Zerreissung stattfinden, so fülJe sich nur der Riss.

Kuhnt (25) hatte Gelegenheit, an 2 Augen Studien über die anatomischen Verhältnisse des sog. Halo glaucomatosus zu machen. Im ersten Fall handelte es sich um eine 62jährige Frau, die 8 Monate ant« enucleationem , nachdem schon seit längerer Zeit das Seh- vermögen periodisch gesunken, über Nacht an einem Auge erblindete. £. fand um die Papille, die eine scharf randige glaukomatöse Ex- kavation besass, deren Grund keine atrophische, sondern gelbliche Farbe hatte, eine etwa ^ des kleinen Papillendurchmessers betragende cirkuiäre, gleichbreite, weissgraue Zone. Die histiologische Unter- suchung ei^ab, dass die letztere durch eine einfache circumscripte Aderhautatrophie bedingt war. In der angrenzenden gesunden Chorioidea waren keine Andeutungen einer Infiltration vorhanden. Das auf der atrophischen Stelle liegende Retinastück war sehr dünn, entsprechend dem totalen Schwunde der Nervenfaserschichte und der Sehepithelzellen. Der Grund der Exkavation war von einem wenig mächtigen geronnenen Exsudatli^er bedeckt. Zwischen Pig- mentepithel imd Stäbchenschicht war an einzelnen Stellen, so an der Macula lutea ein geringes Exsudat vorhanden; ferner war die Leder- und Aderhaut auf weite Strecken hin innig verklebt und erschien infolge hievon der suprachorioideale Raum grösstenteils eliminiert. In einem zweiten Fall, der eine 60jährige Frau betraf, die durch mehrfache schubartig auftretende Verschlechterungen des Sehvermögens allmählich erblindet war, erschien der Grund der tiefen glaukomatösen Exkavation des Optikus gleichmässig weiss- grau; von der Zeichnung der Lamina cribrosa war nichts zu erkennen. Um die Papille herum, von dieser nur durch einen schmalen Skleral- ring getrennt, fand sich eine cirkuiäre, innen sehr schmale, nach aussen weissgraue breitere Zone. 2^ Wochen später zeigte sich an Stelle dieser letzteren an der ganz unteren, inneren und oberen Circumferenz der exkavierten Papille ein gleich breiter, intensiv braunroter Hof, der sich von dem schmalen Skleralringe , nächst welchem seine Farbe etwas heller war, in einer Ausdehnung von etwa I eines queren Papillendurchmessers äquatorialwärts erstreckte und dann verwaschen in dem Rot des Augenhintergrundes aufgieng. An der temporalen Seite des Sehnerven bestand neben dem braun- roten noch ein gelblich-weisser und ein gelb-roter Halo, und zwar hob sich die braun-rote Zone gleichmässig sowohl vom obem wie vom

Jftbreaberiofat t Ophthalmologie. XVI. 1886. 25

386 Pathologie and Therapie der Aagenkrankheiten.

nntern Rande des Nerven ab nnd endete, sich stetig verschnialernd, nach aussen, aber ohne dass die zugewandten Spitzen sich berührten. Der so zwischen braun-roter Zone und Skieralring abgegrenzte sichel- förmige Streifen war hellgelb tingiert, die makularwärts von der Zone gelegene nächste Partie gelb-rot. Innerhalb des braun-roten Halo erschienen die Gefässe nicht scharf begrenzt, yielmehr machte es bei scharfer Einstellung den Eindruck, als liege eine yerschleiemde Schicht auf ihnen. Nach Verlauf von weiteren 2 Tagen wurden die Ränder der Gefässe deutlicher, auch erweckte es den Glauben, als hellten sich die verschiedenen Höfe etwas auf. Tags darauf wurde das Auge enukleiert. An der Papille fand sich anatomisch ein spärliches homogen geronnenes, aller geformten Bestandteile bares Exsudat dem Grunde der Exkavation aufgelagert; ferner ein ebenso beschaffenes aber massigeres Exsudat im Optikusgewebe, dicht unter der Oberfläche des Exkavationsgrundes in der äusseren Hälfte. Das- selbe zog sich, das spärliche Retina und Optikus verbindende Faser- gewebe von dem äusseren Rande des Durchtrittsloches abdrängend, noch eine kurze Strecke zwischen Ader- und Netzhaut hin ; femer eine massige Verdickung der Retina nächst dem ganz äusseren Exkavationsrande, hervorgebracht durch die Exsudation einer ho- mogenen Masse besonders zwischen die Elemente der inneren und äusseren Körnerschichten. Auch in die Nervenfaserlage hinein war Exsudat abgeschieden worden und hatte zu einer partiellen Flächen- abhebung der Hyaloidea geführt. Des Weiteren zeigte sich an dem Exkavationsrande eine cirkuläre Atrophie der Ghorioidea von genau derselben Ausdehnung, wie sie das Ophthalmoskop bei der ersten Un- tersuchung ergeben hatte. Endlich war in der an diese cirkuläre Atro- phie sich anschliessenden Chorioidealpartie nach unten, innen und be- sonders nach oben vom Sehnerven eine so starke Zelleninfiltration vor- handen, dass das mit Haematoxylin gefärbte Präparat im Umfange voll- ständig blau erschien. Temporalwärts war diese Infiltration unbedeu- tender und überhaupt nur an den dem roten Halo korrespondierenden Stellen vorhanden. Aus diesen Befunden folgert K., dass der braun- rote Halo auf einer entzündlichen Infiltration der Ghorioidea beruht, und dass die blassgelbe Färbung des am äusseren Rande gelegenen sichelförmigen Segments, dessen Tinktion die des gewöhnlichen blassgelben glaukomatösen Hofes ist, dadurch hervorgebracht wird, dass zwischen die atrophische Aderhaut und Netzhaut und ausserdem in die Netzbaut selbst ein Exsudat abgeschieden wird. Anschliessend hieran erwähnt K. einige Befunde, die sich bei der Untersuchung

Anatomischer Befund bei Glaokom. 387

von 15 Glaukomaugen ergaben. Konstant fsaid E. Vemnderung der Gefässwandungen : Endarteriitis obliterans, daneben Zeichen einer Meso- und Periarteritis , Peri- und Endophlebitis. In einer Reihe ▼on Augen waren diese Veränderungen in allen Geweben vorhanden, in einer andern zeigten sie nur in der Retina oder in der Iris und im Corpus ciliare eine hohe Entfaltung, ohne in den übrigen aber ganz zu fehlen. Femer traf E. Verdünnung und partielle Atrophie der ÜTea an, vorzugsweise in der Chorioidea, seltener im Corpus ciliare und noch seltener in der Iris. Auch diese Veränderungen fanden sich über die ganze Aderhaut oder nur über einen Teil derselben ausgebreitet. Die einfachen Atrophien sassen vorzugsweise in dem vordersten Teil der Aderhaut, an jener Stelle, die E. früher als Lieblingsort des einfachen senilen Schwundes eruiert hat. Ausser- dem fanden sich diese Atrophien infolge der Veränderungen an den Gefösswandungen an den Endausbreitungen in den uvealen Gefäss- bezirken. Als dritten wichtigen Befund hebt E. das häufige Ver- klebtsein der mehr oder minder verdünnten Chorioidea mit der Skerotika hervor, so dass an verschiedenen Präparaten der supra- chorioideale Raum völlig verschwunden war, sei es durch innige Verklebung oder durch wirkliche Verwachsung. An einzelnen Augen, die unmittelbar nach einem heftigen Glaukomanfall enukleiert wur- den , fand E. eine allgemeine massige Infiltration im Uvealtraktus, insbesondere wiederum im Bereiche der Chorioidea. An denselben Bulbis liess sich eine Exsudatschicht zwischen Retina und Pigment- epithel erkennen. In der Retina bestand ein sehr deutlich sich manifestierendes Hervortreten des Stützgewebes. Weiterhin war die Schichte der Stäbchen und Zapfen fast in allen f^en als alteriert anzusprechen. Des Ferneren zeigten sich mehr oder weniger deut- liche Abhebungen der Hjaloidea. An der Papille erreichte die Hypertrophie der bindegewebigen Septen in der zurückgelagerten Lamina ihren Höhepunkt. Die Aufblätterung der duralen Optikus- scheide, auf welche Still in g (s. oben) aufinerksam macht, hat auch E. gesehen, indessen nicht deutlicher als sonst an gesunden Augen. In der Sklera fand sich Vermehrung der Eerne, eine festere Fügung, sowie Einlagerung von Fett und Ealkkry stallen. Stets waren se- nile Veränderungen im vorderen Bulbusabschnitt vorhanden und eine Formveranderung des Durchtrittsloches des Sehnerven (der temporale Rand der Papille war vom Beginn des inneren Skleraldrittels makular- wärts abgerundet). Jedoch ist E. nicht in der Lage, diesen letzteren Befund als einen für das Glaukom typischen zu bezeichnen. E.

25*

388 Pathologe und Therapie der Augenkrankheiten.

äussert sich zum Schluss über die Art des Verschlusses der lym- phatischen Abflusswege beim Glaukom in folgender Weise: Thatsache ist, dass in jedem Glaukom auch die Gefässe mehr oder weniger verändert sind, sowie dass die lymphatischen Abflusswege in der Sklera im Optikus und im Eammerwinkel fast stets obliterieren. Es scheint nun wahrscheinlich, dass beide Veränderungen in einer bestimmten ursächlichen Relation zu einander stehen. Die Gefäss- alterationen sind das Primäre, die Endursache des Glaukoms. Pro- portional mit ihnen ändert sich mit der Zeit das Quantum und nicht minder das Quäle der aus dem Blutstrom ausgeschiedenen Lymphe. Erreicht die letztere einen gewissen, aber noch unbekannten Grad chemischer Umbildung, so tritt eine Reizung der die Ausgangs- spalten umgebenden Endothelplatten auf, die eine Wucherung zur Folge hat. So vollzieht sich ganz allmählich eine Obliteration der Abflusspforten, sei es des ganzen, sei es des vorderen, sei es des hinteren Augapfels. Treten nunmehr aus welchen Ursachen immer Erregungen im Gefässsystem auf, so werden nicht nur Gleichgewichts- störungen zwischen der ab- und ausgeschiedenen Lymphmenge, son- dern auch Hyperämien bezw. Stauungen und sekundär leichte Infilt* ration, zumal im üvealtraktus , resultieren können.

ßrailey (5) ist der Meinung, dass das Vorrücken der Iris- peripherie beim Glaukom vornehmlich hiedurch schädlich die Aussich- ten des operativen Eingriffs beeinflusst, weil hiedurch die Einwirkung der Myotica unmöglich und somit auch der operative Eingriff un- gleich schwieriger wird. Nach B.'s Untersuchungen ist das Corpus ciliare in den Initialstadien des Glaukoms noch normal; erst durch das Vorrücken und Anlagern der Iris an die Cornea kommt es zur Atrophie des Corpus ciliare. Die Verengerung der vorderen Kammer ist dadurch bedingt, dass Linse und Iris vorrücken. In den späteren Stadien indessen, nachdem zwischen Irisperipherie und Cornea eine Verlötnng eingetreten und das Corpus ciliare atrophiert ist, rückt die Linse wieder an ihren früheren Platz. Der Glaskörper hat in der überwiegenden Zahl von GlaukomföUen keine abnorme Konsistenz. Des öfteren zeigt sich eine Ablösung der Hyaloidea. Eine Ver- engerung des Schlemm 'sehen Kanals konnte B. in der Zeit der Glaukomentwicklung nicht wahrnehmen. Ebenso verhält sich das Ligamentum pectinatum in diesem Stadium noch normal. Eine Veränderung des Volumens der Linse ist nicht zu konstatieren. Aus der so häufig nachweisbaren Erweiterung der Ciliararterien in glaukomatösen Augen möchte B. schliessen, dass beim Glaukom die

Der Halo glaucomatosus als Ausdruck einer Ezsudation. 389

Ciliarfortsatze geschwellt sind. Indessen ist dies bis jetzt anatomisch noch nicht erwiesen.

Dobrowolsky (11) nahm nnter 30 Glankomen 6mal peri- vaskulitische Streifen an Gefässen der Sehnerven und der Netzhaut

«

wahr, dabei befanden sich die Sehnerven selber in einem Zustand von mehr oder weniger ausgeprägter Hyperamie oder Atrophie. Diese Veränderungen befanden sich hauptsächlich an den Gefässen der Sehnerven , einige Male jedoch konnte man dieselben auch an den Gefässen der Netzhaut, sogar in einiger Entfernung vom Seh- nerven verfolgen. Diese Veränderungen helfen nach D. die That- sache erklären, dass in einigen Fällen von Glaukom, iu denen die Iridektomie den intraokularen Druck unzweifelhaft herabsetzte und nach der Operation die Sehnervenexkavation manchmal verschwand, das Sehvermögen dessen ungeachtet stetig abnahm und als End- resultat einfach Sehnervenatrophie zurückblieb. In einem Falle gelang es D., die Bildung des gelben Ringes, der gewöhnlich beim Glaukom den Sehnerven umgiebt, in einer frühen Periode seiner Entwicklung zu beobachten. Bei einem TOjährigen Kranken, der bei normaler Sehschärfe eine leichte Steigerung des intraokularen Druckes, Erweiterung der Pupille und Erweiterung der vorderen Giliarvenen zeigte, fand sich neben einer ziemlich bedeutenden Seh- nervenexkavation ein dunkelroter Ring, der den Sehnerven umgab und an der äussern Seite um vieles breiter und deutlicher ausgeprägt war als an der innern Seite. Der Ring hatte schmutzig-rote Farbe, ojBFenbar wegen Hyperämie der Gefässhaut, möglicherweise auch infolge von Blutergüssen. Er ähnelte in seinem Aussehen dem Staphyloma posticum in der ersten entzündlichen Periode. Seiner Lage nach entsprach der Ring genau dem gelben Ringe, den man beim Glaukom um den Sehnerven findet. 3 Wochen nach der ersten Untersuchung war die Färbung des Ringes schon weniger dunkel geworden. Die weitere Beobachtung wurde durch den Tod des Pat. abgeschnitten.

Pflüg er (36) weist auf 3 Symptome hin, die er wiederholt bei Glaukom beobachtete und die mit der Drucktheorie nicht über- einstimmen. Als erstes der Symptome hebt P. den Halo glau- comatosus hervor. Er machte bei einem Glaukompatienten eine Beobachtung, die ihm unzweifelhaft dafür zu sprechen scheint, dass dem frischen Halo die Bedeutung eines Exsudates zukommt. Bei der eisten Augenspiegeluntersuchung prominierte der Halo deutlich. Ausserdem war ein Oedema retinae vorhanden. 14 Monate später war

390 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

der Halo abgeschwellt, man sah Details vom Sklera!- und Chorioideal- riog durchscheinen, während vorher nichts davon zu sehen war. Hinsichtlich des anatomischen Substrates für eine solche Exsudation zwischen Retina und Chorioidea verweist P. auf den von ihm in seinem klinischen Berichte vom Jahr 1883 veröffentlichten Fall, dessen anatomische Untersuchung H aa b machte. Das zweite Symptom betrifft perimetrische Eigentümlichkeiten : centrale , paracentrale Skotome, sowie die Veränderlichkeit der Aussengrenzen beim Glaukom. P. berichtet in der Hinsicht über 3 Fälle, bei denen die Entstehung und das Verschwinden centraler Skotome nachzuweisen war. Ebenso hatten die Gesichtsfeldaussengrenzen eine veränderliche Gestalt. F. hält daher mit Bunge an dem Satze fest, dass Skotome, speziell paracentrale, bei Glaukom viel häufiger vorkommen, als man bisher angenommen hat. Zur Interpretation solcher Fälle möchte P. die Ansicht Johannes Müllers verwerten, dass nämlich die Stabchen- schichten in den den Defekten entsprechenden Partien leistungsun- fähig geworden sind, während funktionstüchtige Fasern über dieselben hinweggehen. Das dritte Moment, welches mit der Drucktheorie nicht in Einklang zu bringen ist, ist gegeben durch die Fälle von Erblindung durch Glaucoma simplex ohne Bandexkavation mit geringer oder massiger Erhöhung des intraokularen Druckes und mit starker Verengerung der Centralgefässe. P. führt einen diesbezüglichen Fall aus seiner Praxis an, in welchem das erkrankte Auge erblindete, ohne dass auch nur die Spur einer Randexkavation nachweisbar gewesen wäre; hingegen waren die Arterien von Anfang an sehr eng und sah man ein Oedem um die Papille. Auf dem andern Auge der betreffenden Patientin bestand deutlich Glaukomexkavation, die sich wahrscheinlich später ausgebildet hatte. Endlich erinnert P. an den Modus der Erblindung bei Glaucoma simplex fulminans. In solchen Fällen kann es sich unmöglich um eine Erblindung durch Drucksteigerung handeln, sondern nur um seröses Transsudat zwischen Aderhaut und Netzhaut.

In der an die Vorträge von Stilling, Pflüger, Euhnt und Mauz sich anschliessenden Diskussion hebt Leber zunächst hervor, dass nach seinen Untersuchungen bei glaukomatösen Augen die Filtration aus der vorderen Kammer wirklich gehemmt, gelegentlich vollständig aufgehoben ist, wie die E nies- Weber 'sehe Glaukom- theorie es voraussetzt. Sattler betont den Auseinandersetzungen Kuhn t's gegenüber, dass man nicht übersehen darf, dass die weitaus meisten anatomischen Untersuchungen über Glaukom an absolut

Seknnd&rglaukozn nach syphilitisoher Iritis. 391

glaukomatös erblicdeteii Augen geuiacht worden sind, die wegen Schmerzen oder aus anderen Ursachen enukleirt worden waren. Bezfiglich der von E. erwähnten Atrophie der Aderhaufc bemerkt S., dass er dieselbe in Augen mit weit vorgeschrittenem glaukomatösen Processe zwar auch fand, in einem Falle von beginnenden Glaukom, aber mit noch yerhältnismässig guter vor dem Tode Torhandener Sehschärfe die Chorioidea im Gegenteil dicker als normal, von Lymphe reichlicher durchtränkt und in den mittleren Schichten von Wanderzellen in mächtiger Menge durchsetzt war.

Manz (29) beobachtete bei einer Dame, die Erscheinungen darbot, wie sie in dem Prodromalstadium des Glaukoms vorkommen, auf Einträuflung von Cocain den Ausbruch des akuten Glaukoms. Bei der Erklärung des Glaukoms ist es naheliegend, nach M. zunächst an die Wirkung des Cocains auf die Irisgefässe zu denken, wodurch eine schon vorhandene Circulationshemmung der Möglichkeit des Ausgleichs geraubt wird. Heilung durch Iridektomie.

Maier (Karlsruhe) berichtet im Anschluss an den von Manz beobachteten Fall über einen weiteren durch Cocaineinträufelung veranlassten Glaukomanfall. Gunning berichtet, dass in einem Fall von reinem Glaucoma simplex Einträufelung einer 2 ^/oigen Piloearpinlösung den glaukomatösen Zustand vollkommen beseitigte. Nach nachheriger Eintröpfelung einer Lösung von 0,2 %igen Atropin erweiterte sich die Pupille mindestens ebenso stark als im normalen Auge im gleichen Alter. Die glaukomatösen Erscheinungen aber kehrten dabei nicht zurück. Arlt spricht sich bezüglich des von Manz mitgeteilten Falles dahin aus, dass er eher dem Gemüts- affekte als dem Cocain den Anstoss zum Ausbruch des Glaukoms zuschreiben möchte.

[Creniceanu (9) hat sich schon vorher als Mitarbeiter von Arkovy's »Diagnostik der Zahnkrankheitenc (Stuttgart 1885) dahin geäussert, dass heftige Zahnschmerzen wohl an praedisponierten Augen den Ausbruch des Glaukoms gelegentlich hervorrufen, aber nicht selbst Glaukom verursachen können. Ein neuer Fall Prof. Schulek's bestätigt des Verfassers Ansicht. Bei einem 64jährigen Herrn heftige Zahnschmerzen mit ausgesprochenen entzündlichen Erscheinungen; nach 24 Stunden akutes Glaukom derselben Seite. Periodische Trübung des Sehens mit farbigen Ringen und Flammen schon seit 3 Jahren. Operation mit malignem Ausgang.

Szili.]

Burchardt (61) veröffentlicht einen Fall von syphilitischer

392 Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

Iritis mit Pnpillarabschlnss , welcher zu Sekondarglaukom f&hrte. Letzteres wurde geheilt durch die Iridektomie. Eine zwei Jahre darnach auftretende gummöse Iritis des rechten Auges wurde durch Darreichung Ton Jodkali erfolgreich beseitigt.

Bei einer Frau, die Priestley-Sm i th (40) an chronischem Glaukom mit gutem Erfolge iridektomierte, war schon 20 Jahre vorher die Diagnose auf Glaukom gestellt worden und hatte sich damals eine tiefe Exkavation der Papille mit gutem Sehvermögen und nur geringfügiger Gesichtsfeldeinschranknng vorgefunden. Druck- steigerungen waren nur vorübergehend nachweisbar. P. schliesst aus diesem Falle, dass die sogenannte * glaukomatöse Exkavation nicht bedingt sei durch die Erhöbung des intraokularen Druckes.

Meng in (31) machte in einem Fall von akutem Glaukom die Iridektomie. Das andere Auge hatte bis dahin nur Prodromal- symptome gezeigt und war im übrigen vollständig intakt. Indessen stellte sich auch auf diesem Auge bald ein akutes Glaukom ein, dessen operative Beseitigung infolge der bedeutenden Enge der vorderen Augenkammer und der ungewöhnlichen Weite der Pupille eine schwierige war. M. schlägt deshalb vor, in Fällen von Pro- dromalerscheinungen auf dem andern Auge auch dieses gleich zu operieren, da die Vorbedingungen für die Ausführung der Operation und der Heil verlauf günstiger bei noch normalem Zustande des Auges erscheinen.

Parinaud (34) machte mehrmals bei Glaukom mit gutem Resultate die Paracentese der Sklerotika. Er braucht bei der Operation weder einen Sperrelevateur noch eine Fixierpincette. Er sticht mit dem V. Gräfe' sehen Messer zwischen Rectus inferior und eztemus, 8 10 mm vom Hornhautrande entfernt, die Spitze des Messers gegen das Centrum des Auges gerichtet, 4 6 mm tief in die Sklerotika, macht sodann eine Viertel- Drehung mit demselben und zieht es so heraus, dass eine 3eckige Wunde entsteht. Von den 3 auf die Weise operierten Fällen war ein Fall ein akutes Glaukom, in dem 2. Falle handelte es sich um ein akutes Glaukom mit hinteren Sv- nechien, der 3. Fall war ein Glaucoma absolutum bei vorderer Synechie und Ektasie der Sklera; eine Ciliameurose erheischte eine 4malige Wiederholung des Eingriffes. In einem Fall von Glaucoma haemor- rhagicum war der Erfolg der Paracentese sowohl wie der 10 Tage später vorgenommenen Iridektomie ein negativer.

Dehenne (10) machte in einem Fall von totalem Pupillar- verschlu&s, von völliger Aufhebung der Vorderkammer, in welchem

DarchBchneiduDg des N. infratrochlearis bei Glaukom. 393

sich ein Sekundärglaukom entwickelte, die Glaukomoperation in der Art, dass er mit dem v. Gräfe*schen Messer in einer Entfernung von etwa 1 ^ mm vom Limbus corneae einen Skleralschnitt machte. Sodann gieng er mit dem Messer durch und hinter die Iris und erweiterte die Wunde durch kurze sägenförmige Schnitte. Die 14 Tage später (die Yorderkammer hatte sich wiederhergestellt) vorgenommene Iri- dektomie war von gutem Erfolg begleitet.

Terson (42) machte beim Glaukom eine Sklero-Iridektomie, d. h. einen Schnitt wie bei der Sklerotomie, aber so breit, dass er die Iris herrorholen und excidieren konnte. Als Vorteil der Operation rühmt T. die Erhaltung einer Hornhautlücke, ergiebigen Schnitt und nur einen operativen Eingriff.

V. Wecker (48) macht in Fällen von Glaukom, wo der Erfolg der Iridektomie kein anhaltender ist, an der Stelle der Narbe eine Sklerotomie in der Art, dass er die ganze Iridektomienarbe wieder öffnet Der Erfolg dieses Eingriffes zeigt sich sowohl darin, dass die Schmerzen aufhören, als auch darin, dass die Sehkraft nicht weiter verfällt, bezw. sogar wieder gebessert wird. Jedenfalls liefert nach W. diese Methode bessere Resultate als die Ausfährung der sogenannten diametralen Iridektomie. W. verrichtet die Operation mit einem sehr schmalen Messer, langsam den Sklerotikalschnitt ausführend.

Mules (32) macht beim Glaukom zuerst eine schmale Iri* dektomie mit breiter Paracentesennadel und TyrelTschen Häckchen. Später schickt er dann eine ergiebige Sklerotomie nach.

Laffon (26) teilt 17 Fälle von Glaukom mit, die mit günstigem Erfolg operiert wurden, nach der von Terson angegebenen Sklero- Iridektomie.

Mac Uardy (28) empfiehlt bei chronischem Glaukom die Iridek- tomie mittels komealen Schnittes und Entfernung der Linse samt Kapsel.

Katzaurow (24) machte die Durchschneidung des Nervus infratrochlearis bei Ciliameurose verschiedenen Ursprungs 14nial. Der Erfolg war in 9 Fällen ein guter, indem die Schmerzen voll- ständig oder für längere Zeit aufhörten. In 4 Fällen stellten sich die Schmerzen einige Tage nach der Operation, indessen in milderer Form wieder ein. Bei Glaukom hat K. diesen Eingriff an 16 Kran- ken 21 mal gemacht, in 17 Fällen mit deutlicher Verbesserung des Seh- vermögens und Herabsetzung des intraokularen Druckes. Dabei konnte in einem Fall deutlich eine Vergrösserung des eingeschränkten Ge- sichtsfeldes mit dem Perimeter dargethan werden. In 3 andern Fällen

394 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

war eine promptere Pnpillarreaktion zu gewahren. In 4 F^len (hämorrhagisches Glaukom und 3 Fälle von yorgeschrittenem Glan* coma chronicum) war der Erfolg ein negativer.

Dobrowolsky (12) hat nicht selten von Leuten, die an pro- gressiver Myopie litten, über farbige Ringe klagen hören ; in einigen Fällen war die Myopie mit Akkommodationskrampf kompliciert. Dabei zeigten sich aber in allen Fällen auf dem Äugenhintergrunde Keizungserscheinungen , der Sehnerv war gerötet, seine Grenzen weniger scharf, und ausserdem fanden sich jene frischen Veränderungen der Gefösshaut, welche man gewöhnlich bei progressiven Formen der Myopie beobachtet. Ätropin und Blutentziehung, welche solchen Kranken verordnet wurden, befreiten die Patienten auf längere oder kürzere Zeit von den farbigen Ringen. D. hat nun an sich selber ähnliche Beobachtungen wahrgenommen, wenn er im russischen Bade längere Zeit zugebracht und sich dabei oder darnach starke Rötung der Kopf- und Gesichtshaut und der Schleimhaut der Lider und des Augapfels eingestellt hatten. In demselben Maasse, als die Hyperämie des Kopfes und der Augen mit dem Uebergang aus dem heissen Zimmer in ein Zimmer mit kalter Temperatur vergieng, wurden auch die Farbenringe immer weniger bemerkbar und ver- schwanden schliesslich ganz. D. vermochte diese Farbenringe aufs neue durch Druck aufs Auge hervorzurufen. Aus diesen Experimenten und Beobachtungen folgert D., dass Farbenringe auch von solchen Augen gesehen werden können, die frei von Trübungen der durch- sichtigen Medien sind, und es ist in hohem Grade wahrscheinlich, dass die hyperämischen Erscheinungen auf dem Äugenhintergrunde, indem dieselben einen Reiz auf den Sehnerv oder die Netzhaut aus- üben, gerade dadurch das Erscheinen von farbigen Ringen bedingen.

Bei einem 67jährigen Patienten von Hirschberg (19) trat nach regelrecht vollführter Glaukomiridektomie am zweiten Tage heftiges Delirium ein, das sich nach einer Unterbrechung von einem Tage wiederholte. Der Wundverlauf war ein vollkommen normaler.

Eine 57jährige aufgeregte gichtige Patientin wurde von Hirsch- berg (18) auf beiden Augen mit Erfolg vom Glaukom operiert. Beiderseits ein breites Kolobom , ausserdem bestand Cataracta punctata et striata congenita. Ein Jahr nach der Operation , nach welcher Anfälle von Kegenbogensehen nicht mehr aufgetreten waren, entstand plötzlich Blausehen bei befriedigender Sehschärfe und blieb letzteres in abgeschwächtem Maasse bis zu dem Zeitpunkt

Hereditäres Glaakom. 395

der VeroffeDtlichung H/s (mehrere Monate) bestehen. Der Angen- spiegelbefond war der gleiche wie zuvor.

In dem Falle Brailey's (4) (14jähriger Knabe mit Anfall yon akutem Glaukom) trat Heilung nach Eintrauflung von Eserin ein.

Nettleship (33) beobachtete bei einer 58jährigen Frau ein doppelseitiges hämorrhagisches Glaukom. Die Sklerotomie war nur auf dem rechten Auge von Erfolg begleitet, während linkerseits später noch die Enukleation nachgeschickt werden musste. Bei der Sektion des Bulbus fanden sich in der unteren Hälfte der Retina sahireiche Hämorrbagien , deren Entstehung N. geneigt ist auf eine Verstopfung der absteigenden Aeste der Centralgefasse zurückzuführen. Indessen gelang es ihm nicht, in denselben einen Embolus zu finden. In einem andern Fall (Glaucoma absolutum duplex ; 45jährige Frau) zeigten sich Netzhantblutungen, Obliteration der Arterien und Ver- dickung der retinalen Venen.

Von den 108 Fällen von Glaukom, über welche Drake-Broek- mann (13) aus der Augenklinik zu Madras berichtet, gehorten 45 der akuten, 63 der chronischen Form an. Dieselben verteilten sich auf 73 Kranke und zwar war bei 35 die Affektion eine doppelseitige. In 41 Fällen, in denen iridektomiert und in der Nachbehandlung Eiserin angewendet wurde, wurde 13mal ein gutes Sehvermögen erzielt, in 11 Fällen war später die Extraktion der Linse notwendig; die Erfolge in letzteren Fällen waren weniger günstig. Die Sklero- tomie mit Eserin-Instillation wurde 9mal ausgeführt; dabei wurde 4mal ein befriedigender Erfolg erzielt.

Bei einem 48jährigen Kranken, den Lang (27) auf beiden Augen an Glaukom operiert hatte, kam es auf dem rechten Auge zur Bildung einer Granulationsgeschwulst, welche von der Papille ihren Ausgang nahm und in dem Glaskörper bis nahe an die Ciliar- firsten heranreichte. Der Tumor war der Quere nach durchsetzt von Gefässeu, die von Retinalgefässen abstammten.

Harlan (17) beobachtete bei einem 17jährigen Mädchen auf beiden Augen ein chronisches Glaukom. Aus der Anamnese gieng hervor, dass die Mutter der Pat. in ihrem 19. Jahre ebenfalls durch Glaukom erblindet war, ebenso der Vater der Mutter im Alter von 18 Jahren. Auch der Ururgrossvater und die Urgrossmutter mütter- licherseits wurden durch die gleiche Ursache blind. Ferner verlor ein Onkel der Mutter im Alter von 35 Jahren sein Augenlicht, eine Tante erblindete plötzlich im Alter von 19 Jahren, ein Vetter er- blindete allmählich , während einem andern Vetter auf dem einen

396 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Auge die Iridektomie vollzogen werden musste, auf dem andern die Enukleation.

Martin (30) spricht die Ansicht aus, dass in einer grossen Anzahl von Fallen von Glaukom der Homhautastigmatismus sich verändere und zwar nicht nur nach der Ausführung der Iridektomie oder Sklerotomie, sondern auch in den Fällen, in denen eine Operation nicht unternommen wurde. Dabei kann der sogenannte normale Astigmatismus (die starke Wölbung des vertikalen Meridians) ab- nehmen, verschwinden und sogar durch starke Wölbung des horizon- talen Meridians ersetzt werden. Dieser Astigmatismus contraire i la regle, wie ihn M. nennt, nimmt ab und zu, je nach dem Zurück- gehen oder Fortschreiten der Krankheit. Dieselben sind so typisch nach M., dass der Ophthalmometer als Tonometer dienen kann. Diesen regelwidrigen Astigmatismus konnte M. in 50 ^/o seiner Fälle nachweisen. Derselbe erfährt oft noch eine Zunahme durch Aus- führung der Iridektomie und Sklerotomie.

Sympathische Affektionen.

Referent: Prof. 0. Eversbusch in Erlangen.

1) A 1 1| A., A case of keratitis phlyctaenulosa of long standing, healed after enucleation of the phthisical fellow eye. Americ. Journ. of Ophtb. U. p. 38.

la)Andrew , Edw., On enucleation of the eyeball with obliteration of the coDJuDctival sac. Brit. med. Journ. 19. Dezbr. 1885.

2) Browne, Edg. A., Notes on two cases of sympathetic Ophthalmitis. Ophth. Review, p. 65.

3) Caudron, Emploi des applications chaudea prolong^ dans le traite- ment de Tophthalmie sympathique. Revue generale d'Opht. p. 289.

4) Deutschmann, R.» Zur Pathogenese der »sympathischen Ophthalmie«. Ophthalmia migratoria. v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXI. 2. S. 277.

5) Fauchart, Rdflexions sur quatre cas d*ophthalmie sympathique. These de Paris.

6) Fieuzal, Bulletin de la clinique nationale ophtha! mologique de Tho- spice des Quinze-Vingts. Tome III. (Statistik.)

7) F 0 X, L. W., Clinical history of a case of sympathetic Ophthalmia. Trans- act. of Americ. ophth. soc. 1884. Boston 1885. p. 700.

8) K e y 8 e r , P. D. , Sympathetic Ophthalmia ; a case of recovery without Operation , and a case of peculiar action , with recovery after three Ope- rations. Arch. Ophth. New-Tork. XIV. p. 12.

Mikroorganismen bei sympathischer Erkrankung. 397

9) E 0 o r d a S m i t, J. A., Ein Fall von sympathischer Ophthalmie. Wiener

med. Presse. XXYI. S. 1199. 10) Lee, 6., A case of sympathetic Ophthalmitis 47 years after injury. Brit.

med. Jonrn. II. p. 897. 11} Manolescn, Aniridie et aphakie träum atiques k gauche ; irido-choroi-

dite sympathiqae h droite; nonveau proced^ d^irido-ectomie. Archiv.

d'Opht. V. p. 227.

12) Prengrueber, De Tophthalmie sympathique. Courrier m^d. XXXY. p. 399.

13) R i s 1 e y , A case of sympathetic neuro-retinitis with consecutive seroas iritis. Jonm. americ med. Ass. Chicago. IV. p. 43.

14) Schweigger, üeber Resektion der Sehnerven. Arch. f. Angenheilk. XV. S. 50.

15) Smith, 6. W., A case of sympathetic irritation of right eye, cansed by oaaification of ciliary body and anterior part of the left eye. Americ Joum. of Ophth. I. p. 254.

16) Tiffany, F. B. , Sympathetic Ophthalmia with ossific. and calcareons metamorph osis. Joum. americ. med. Ass. V. p. 145 und Report of the ophthalmological section of the american medical association held at New- Orleans. April. 1885. Americ. Journ. of Ophth. p. 73.

17) Watson Spencer, On a case of sympathetic Ophthalmia. Med. Times and Gaz. I. p. 97. (West London medico-chirurg. society) and Lancet. I. p. 63.

18) Williams, R., A case of sympathetic Ophthalmitis. Liverpool med.- chir. Jonrn. V. p. 186.

Andrew (2) tritt zur Vermeidung der sympatischen Ophthalmie ffir recht frühzeitige Enukleation ein. Als eines der wichtigsten Symptome der im Anzug begriffenen sympathischen Ophthalmie betrachtet A. die Herabsetzung des Sehvermögens für die Feme, während das Sehen in der Nähe noch unverändert sein kann. Weiter- hin ist wichtig, dass auf Atropin (A. benutzt eine Losung von 1 : 6000) die Pupille sich in geringem Maasse erweitert. In Fällen, wo die Anbringung eines künstlichen Auges sich nicht eignet, vernichtet A. den Oonjunktivalsack durch Excision der Bindehaut. Ausserdem wurden nach Abtragung des Giliarbodens die Lider in der Mitte miteinander vernäht.

Deutschmann (4) hat seit seinen letzten Untersuchungen über die sympathische Ophthalmie neue Bulbi, welche eine sym- pathische Erkrankung defi 2. Auges veranlasst hatten, untersucht. Von der Untersuchung wurden von vornherein diejenigen Aogen ausgeschieden, welche bereits geöffnet oder sonst in einem Zustand waren, der den Verdacht auf späteres zufälliges Hineingelangen parasitärer Elemente erwecken konnte. In keinem der zur Unter- suchung verbleibenden 5 Bulbi wurden Mikroorganismen vermisst

398 Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

(es fanden sich Kokken, Stäbchen and Doppelkokken). Diesen Be- funden, die an Augen gewonnen waren, welche D. von Alexander in Aachen zugeschickt bekommen hatte, reiht D. das Untersuchungs- ergebnis von 4 frisch enukleirten Augen an. In allen 4 fallen konnte D. dieselben Mikroorganismen nachweisen. Ebenso gelangen die Züchtungsversuche und was besonders interessant ist : Uebertrag- ung von Kammerwasser aus dem zweit-erkrankten Auge auf Nähr- gelatine erzeugte Staphylokokkus-Kultur. D. verwahrt sich dag^en, dass er aus dem ziemlich konstanten Befunde von Staphylococcus aureus et albus folgern wolle, dass diese beiden die spezifischen Or- ganismen Mikroorganismen für die Entwicklung der sympathischen Ophthalmie wären. D. glaubt vielmehr, dass es kaum einen spezifisch wirkenden Pilz gebe, sondern dass wahrscheinlich eine Anzahl ver- schiedener Formen existiere, welche die Veranlassung zur Ueber- tragung des entzündlichen Processes von einem Auge auf das andere werden können, so zum Beispiel auch die Streptokokkusformen. Den möglichen Einwand, dass der Staphylococcus aureus et albus ja für gewöhnlich stürmische Eiterprocesse erzeugen, wie man sie ja gerade bei der sympathischen Ophthalmie vermisst, weist D. als un- richtig zurück. Die Impfungen dieser Eiter-Mikroorganismen in die Augen von Kaninchen lehrten vielmehr, dass ein akuter Eiterungs- process in den seltensten Fällen darnach ensteht, dass vielmehr fast durchgehends ein chronischer Eutzündungsprocess folgt. D. verweist in der Beziehung auch auf eine Mitteilung Rosenbac h*s, der zufolge auch bei Menschen durch Staphylococcus pyogenes erzeugte Ent- zündungsprocesse durchaus nicht immer als akute Eiterung, sondern gelegentlich auch als chronische Processe verliefen. Die Impfver- suche an Tieraugen ergaben für die neu untersuchten Fälle dasselbe Resultat wie bei den früheren. Die Mikroorganismen zeigten ihre maligne Eigenschaft durch Erzeugung chronischer destruierender Entzündungsprocesse. Von den Impfresultaten ist eines besonders interessant. Einem Kaninchen mit beiderseitig normalen Augen wurde in den Glaskörper des linken Auges eine geringe Menge einer Kultur von Staphylococcus albus eingebracht, die aus dem Kammerwasser eines durch sympathische Ophthalmie erkrankten zweiten Auges ge- wonnen war. Es bildete sich an dem inficierten Auge eine circum- scripte gelbliche Glaskörperinfiltration aus, der eine chronische Iritis mit Bildung multipler hinterer Synechien und chronischer Reizzustande des Auges folgte. Das rechte Auge blieb in den ersten 14 Tagen yöUig normal. Dann schien es ophthalmoskopisch, als ob die Geflfise

Resektion des Sehnerven znr Verhütung der sjnapathischen Erkrankung. 399

Sich ausdehnten, so dass die Papille eine rotere Farbe annahm; doch war der Befund noch kein exquisiter. D. konnte nun das Tier 14 Tage lang nicht beobachten, da er yon G. abwesend war, und als er 5 Wochen nach der Impfung das linke Auge wiederum unter- suchte, fand er links an dem Impfauge das Bild einer chronischen Iridochorioiditis , rechts beginnende Sehnervenatrophie neuritiseben Ursprungs, die Papille schon blass, opak, die Markstrahlung partiell atrophisch, Gefösse ganz au£Pallend eng. Im Laufe der Zeit wurde die Atrophie immer exquisiter, die Gefässe immer enger, ohne dass sich sonst irgend eine Veränderung im Auge dazu gesellte. Die pathologisch-anatomische Untersuchung bestätigte die klinische Dia- gnose. Durch diesen Befund scheint die Vermuthung Maut hner^s, dass es auch eine sympathische Sehnervenatrophie gebe, wahrscheinlich gemacht. Zum Schlüsse führt D. noch eine klinische Beobachtung an, die nach ihm den Beweis liefert, dass die Ciliarnerven mit der sympath. Ophthalmie nichts zu tun haben, dass der Sehnervenkopf des erst erkrankten Auges allein die Gefahr für die Fortpflanzung des deletären Processes birgt. Es handelte sich um eine Verletzung durch einen Stein. Das betreffende Auge wurde enukleiert, nach- dem beim Versuche einer Iridektomie sich der Glaskörper als eitrig infiltriert erwies. Die Enukleation des infolge der Iridektomie leicht gefalteten weichen Bulbus war schwierig. Trotz Zuhilfenahme des Welz'schen Löffels wurde der Bulbus hinten am Optikus- eintritt gefenstert , trotz sorgfältiger Bemühungen blieb gerade das die Papille enthaltende Stück zurück. 11 Wochen nach der Enu- kleation stellte sich der Patient mit roter Papille, etwas ausge- dehnten Papillargefässeii und ziemlich zahlreich flottierenden Glas- korpertrübungen ein. Nach Einleitung einer Schwitzkur und Dar- reichung von Kalomel und schliesslich Sublimat bildeten sich diese Veränderungen wieder zurück.

Schweigger (14) macht die Resektion der Sehnerven zur Verhütung der sympathischen Ophthalmie vom Rectus internus aus, da er es für sehr wichtig hält, ein möglichst grosses Stück des Seh- nerven (mindestens 10 mm) zu resecieren. Operiert man vom Rectus externus aus, so gelingt eine derartige ausgiebige Resektion nicht. Die Gründe, welche man gegen die Resektion des Sehnerven ins Feld geführt hat, sind nach S. Meinung nicht stichhaltig. Wenn man vor allen Dingen einwendet, dass nach der Operation nachträg- lich doch noch enucleiert werden musste, so weist dem gegenüber S. darauf hin , dass er oft genug zur Enukleation vergeblich geraten

400 Pathologiie und Therapie der Augenkrankheiten.

habe, ohne das8 irgendwie ein Schaden aus der Nichtbefolgung dieses Rates erwachsen sei. Es gibt eine Menge atrophischer Augen, welche infolge von Verletzungen zu Grunde gegangen sind, ohne dass sym- pathische Entzündung folgte. Auf das Symptom der Schmerzhaf- tigkeit des Ciliarkörpers auf Druck legt S. gar kein Gewicht, da das- selbe fast bei jeder Iridochorioiditis oder Uveitis, sowie auch an atro- phischen Augen nachweisbar ist, ohne dass sympathische Erschei- nungen auftreten. Merkwürdigerweise ist es immer der obere Um- fang des Ciliarkörpers, welcher gegen Druck empfindlich ist. Ganz dieselbe skeptische Haltung nimmt S. ein gegenüber den sogenannten sympathischen Reizerscheinungen (Klagen über Blendung durch Licht u. s. w.). Hinsichtlich der üebertragung des Processes vom einen auf das andere Auge stellt sich S. rückhaltlos auf die Seite von Knies und Deutschmann. Wahrscheinlich sind es aber wohl nicht nur die Lymphbahnen im Sehnervenstamme und im Sub- vaginalraum, welche die Krankheitsbahn abgeben, es könnte auch der subvaginale Lymphraum , welcher einerseits mit dem Arachnoi- dalraum, andererseits mit dem Teno naschen Raum und dem pe- richorioidalen Lymphraum zusammenhängt, beteiligt und wohl auch dem Experimente zugänglich sein. Ob es sich dabei um cheniisch oder mikrobiotisch angefachte Entzündungsvorgänge handelt, ist ganz gleichgültig. S. hält eine richtig ausgeführte Resektion sogar fCir schutzkräftiger als die Enucleation und führt zum Belege die be- kannten Fälle an, in denen das zur Zeit der Enucleation noch ganz gesunde Auge trotzdem von sympathischer Entzündung befallen wurde. Mit der Ciliarnerventheorie ist das Auftreten sympathischer Entzündung nach der Enucleation vollständig unvereinbar; denn die Vorraussetzung einer Zerrung der Ciliarnerven durch die Vernarbung ist nicht haltbar, da diese Vernarbung unter allen umständen nach der Enucleation folgen muss. In den wenigen Fällen aber, in wel- chen nach der Enucleation eine Reizung der Ciliamerven in der Orbita nachweisbar war, hatte diese nicht sympathische Entzündung zur Folge, sondern nur nervöse Irritation des andern Auges. Gerade weil es vorkommt, dass nach der Enucleation die sympathische Augenentzündung trotzdem auftritt, (weil bereits der Entzündungs- process in den Lymphbahnen weit vorwärts gedrungen war) , ist es notwendig, den Sehnerven möglichst dicht am Foramen opticum ab- zuschneiden , und aus diesem Grunde bietet auch die Resektion je- denfalls grössere Garantien zur Verhütung wie die Enucleation, bei der der orbitale Teil des Sehnerven zurückbleibt. Die sympathische

Resektion des Sehnerven zur Verhütung der sympathischen Erkrankung. 401

Natur der Uveitis in den beiden Fallen Yon Leber und Ayres hält S. für nicht erwiesen. Der Fall Leber speziell scheint S. um- soweniger beweiskräftig gegen die Neurektomie, weil L. eben nur die Durchschneidung des Sehneryen, aber nicht die Resektion gemacht habe. Der Einwurf, dass die durchschnittenen Nerven sich regene- rieren , triflft fQr den Sehnerven bei der Resektion nicht zu. Die Regeneration der sensiblen Nerven dagegen ist S. gleichgültig, da ja für ihn die ganze Giliamerventheorie nicht in Betracht kommt. Ebenso ungerechtfertigt ist der Vorwurf, dass die Operation Atro- phie des Auges zur Folge habe. Ist diese einmal eingetreten, so war dies bedingt durch Processe, die sich in dem erst erkrankten Auge noch weiter abspielten (z. B. Iridochorioiditis). Zweimal sah S. nach der Resektion des Sehnerven, im ersten Falle 12 Tage, im zweiten 0 Tage nach der Operation auf dem erhaltenen Auge eine Neuroretinitis optica, die indessen beidemal sich im Verlauf von etwa 4 Wochen vollständig zurückbildete. Aehnliche Befunde sind ihm seitdem trotz einer grossen Reihe von Operationen nicht wieder vorgekommen. Gegen die Deutung dieser beiden Falle als sympathischer hat S. nichts einzuwenden. Was die Resektion von der Enucleation unterscheidet, ist hinsichtlich des Sehnerven wesentlich der umstand, dass bei der Enucleation das Blut frei abfliessen kann, bei der Resektion dagegen wird es durch die Reposition des Auges und den Verschluss der Kon- junktivalwunde in der Orbita zurückgehalten, und verbreitet sich von hier aus in die angrenzenden Gewebe. So kann der Bluterguss am Chiasma die Einmündung des subvaginalen Lymphraumes der andern Seite erreichen und diesen durch Gerinnungsmassen zeitweilig ver- stopfen. Daraus würde sich dann mit Leichtigkeit die Neuroreti- nitis erklären. Bezüglich der genaueren Operationstechnik sei auf das Original verwiesen. In Fällen, in denen eine Augenspiegelunter- sucbung noch möglich war, erschienen die Retinalgefasse nach der Operation vollständig blutleer ; nur auf der Oberfläche des Sehnerven bis etwa zum Rande desselben sah man in den Gefassen eine geringe Blutmenge, die wahrscheinlich durch die Anastomosen mit den Cho- rioidalgefässen zugeleitet wird. Dagegen erschien das Augenspiegelbild der Chorioidea durchaus unverändert. Die Resektion muss möglichst frühzeitig ausgeführt werden. Der Vorzug, dass das Tragen eines künstlichen Auges nicht nötig ist, ist nicht zu unterschätzen, da ab- gesehen von der Unbequemlichkeit des Tragens eines solchen die Fälle recht häufig sind, in denen es wegen traumatischer Konjunk- tivitis nicht getragen werden kann; ferner kommt in Betracht, dass

/ahTMbeileht t Ophthalmologl«. XVI. 1886. 26

402 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

die meisten Fälle von Verletzungen gerade die Arbeiterbevolkerung betreffen , für welche ein künstliches Auge eine recht empfindliche Steuer ist. In den Fällen, in welchen ein fremder Körper im Auge vorhanden ist, hat S. die präventive Wirkung der Resektion der der Enukleation ebenfalls gleich gefunden. Sollten sich noch nachtrag- lich schmerzhafte Entzündungen einstellen , so kann man ja immer noch enukleieren. S. teilt sodann noch einen Fall mit, in welchem nach der Sehnervenresektion die vorher bestehenden Kli^en über Blendung und die subjektiven Sehstörungen des Partners verschwanden, ein Beweis, dass also in diesen Fällen die Resektion das gleiche zu leisten vermag wie die Enukleation. In dem zweiten Falle klagte der Patient über fortwährende Lichterscheinungen vor dem durch Netzhautablösung vollständig erblindeten Auge. Bald darnach trat Iridochorioiditis auf diesem Auge hinzu; bei noch bestehender Ent- zündung wurde die Resektion ausgeführt mit vollständiger und dauern- der Beseitigung der Lichterscheinungen auf dem erblindeten Auge. Als anderweitige Indikation der Resektion fügt S. noch an: heftige Schmerzen in erblindeten Augen, besonders nach abgelaufenem Glau- kom und bei chronischer Iridochorioiditis. Mit gutem Erfolge hat S. auch die Resektion bei der sogenannten Keratitis bullosa ver- wendet.

Webster Fox (7) berichtet über folgenden Fall. Ein 12jähr. Knabe erhielt einen Messerstich in der Gegend des Corpus ciliare des linken Auges. Einen Tag darnach war Pupillarverschluss mit Amaurose eingetreten. Schon nach 18 Tagen war das andere Auge ergriffen und drei Monate nach der Verletzung dasselbe erblindet an Iridocyclitis sympathica. In der Folgezeit atrophierten beide Bulbi.

Risleyi 0-^) ^^^^ folgenden Fall mit. Ein 14 jähriger Knabe hatte eine Wunde in dem Gorneaskleralborde des linken Auges durch das Gegenfliegen des Bolzens einer Windbüchse erlitten. Der dabei eingetretene Irisprolaps war abgetragen worden. Zwei Monate später zeigte sich kongestive Hyperämie an der Papille des rechten Auges. Eigentliche Neuritis war indessen nicht vorhanden. Allein bald darauf traten punktförmige Präcipitate auf der Hinterfläche der Cornea auf. Unter Behandlung mit Quecksilber war ein Monat später das Auge wieder normal.

Von den von Fauchart (5) mitgeteilten 4 Fällen von sympa- thischer Ophthalmie heilten 2 durch Einleitung einer energischen Inunk- tionskur, in dem 3. Falle musste dabei die Enukleation zu Hilfe ge- zogen werden, der 4. Fall ging in Atrophie aus ; auch bei ihm wurde

Die Krankheiten der Netzhaut. 403

die Enukleation vorgenommen, indessen wegen Schwächezusiandes des Kranken von einer Einreibungskur Abstand genommen.

Gaudron (3) berichtet über 5 Pälle von sympathischer Oph- thalmie (Iridocyclitis, Iritis serosa, iritis plastica und Neuroretinitis), in denen die Anwendung der protrahierten feuchten Wärme (täglich 6, 8, 10 bis 12 Stunden warme Borsäureumschläge) in Verbindung mit der sonst gebräuchlichen Behandlung (möglichst frühzeitige Enu- kleation, Blutentziehungen, Merkur) von einem äusserst günstigen Einfluss waren. Auffallig wir namentlich, dass gleich im Anfang auf diese Behandlung hin sehr schnell Besserung eintrat, während früher bei Nichtanwendung der Kataplasmen die Therapie entweder eine vollkommen vergebliche oder weniger erfolgreiche war. Die Wirkung der feuchten Wärme erklärt sich nach G. dadurch, dass die Girkulation und damit die Resorption der Eksudatmassen befördert wird. Auch die Wirkang des Atropins ist durch die Erweiterung der Geßsse besser garantiert. Gegenüber Mauthner spricht sich G. im Einklang mit Meyer für die Enukleation des ersterkrank- ten Auges aus, auch wenn schon sympathische Ophthalmie einge- treten ist.

Die EranUieiteii der Netzhaut

Referent: Prof. Dr. Michel.

1) Ancke, Beiträge zwt EenntDifls von der Retinitis pigmeDtoea. Centralbl. £ prakt. Augenheilk. Juni. 8. 167.

2) A j r e 8 , S. C. , Anaesthesia of the retina. Americ Journ. of Ophth. II. p. 9. (Hysterifiche Form bei 3 weiblichen Individuen. Nichts Bemerkens - wertes.)

8) Benson, A case of monocular micropsia. Ophth. Review, p. 230. (24j. Mädchen, erweiterte Pupille und verminderte Akkommodationi möglicher- weise in Folge von Diphtheritis.)

4) B e r g e r , E. , Vorfall der Netzhaut in die vordere Kammer bei in den GlaskOrperraum luxierter Linse. Arch. f. Augenheilk. XV. S. 286.

5) Birnbacher, üeber cilio-retinale Gefässe. Ebd! 8. 292.

6) Brailey, Retinal detacbment. Med. Times and Qaz. IL p. 747 n. 855. (Ophth. soc. of the united kingd.) (Ungenaue Beobachtung.)

7} Retinitis. Ibid. p. 855.

8} Case of double retinal glioma, which resulted in the shrinking of one eye and the Perforation of the anterior part of the opposite eye by a large

26*

404 Pathologie und Therapie der AugeokrankheiteD.

projecÜng mass of new growth. Lancet. L p. 1085 und Ophth. Review, p. 220. 9) Gampart, Iritis traumatique ; d^oUement de 1a moiti^ externe de la r^tine avec dechirure de la choroide. Bullet, de ia clinique nat opht de rhospice des Quinze-Vingts. p. 50.

10) Ghorio-r^tinite exsudative pöriphärique aveo r^tinite peripapillaire s^- reuse (sp^dfiqne). 0. D. Ibid. p. 51.

11) Ghorio-r^tinite sp^ifique. Ibid. p. 52.

12) Gomme de Tiris ; rätinite circapapillaire double , plus prononoäe 2k gauche. Ibid. p. 58.

13) Ghorio-rätinite sp^ifiqne avec h^morrhagie dans le corps vitr^ et d^- collement partiel de Thyaloide; oeil droit. Ibid. p. 57. (Diese von G. mitgeteilte Kasuistik beansprucht kein weiteres Interesse.)

U) Greniceanu György, A fogbaj okozta anaesthesia retinae eddic közölt esetei. Ssem^szet. p. 45. (Anästhesie der NetEhaut in Folge von Zahnleiden.)

15) Gzapodi, Retina allati Cysticercus. Ibid. 2. p. 27.

16) Elinikai közlem^njek. Ibid. 8. p. 52.

17) De Vincentiis, G. » Nuovo reperto oftalmoscopico da parziale.embolia e trombosi de* vasi retinici con due osservazioni di embolia parziale della retina. Riv. internaz. di med. e chir. II. p. 86.

18) D r a n s a r t , B. , Troisibme contribntion au traitement du d^oUement de la r^tine. Archiv. d'Opht. p. 170. (Soci^tö fran9. d'Opht.) und Bull. m^d. du Nord. Lille. XXIX. p. 237.

19) Fano, Valeur de Tirid^ctomie dans le traitement du ddcoUement de la r^tine. Journ. d'Ocolist. Nr. 149. p. 62. (Empfiehlt die Iridektomie. )

20) F e r r e t, Gontribution k T^tude de la rdtinite pigmentaire. Bullet, de la clin. nat. de Thospice des Quinze-Vingts. p. 82. (Spricht von einer here- ditären Wechselfieberinfektion als [Jrsache der angebornen Retinitis pig- mentosa.)

21) Dor, Un cas de chromatotjphloee on achromatopsie complöte. Revue g4- n^rale d*Opht. p. 433. (35j. Mann mit vollständiger Farbenblindheit; ein Bruder soll ebenfalls die gleiche Störung aufzuweisen haben.)

22) F 0 u c h a r d, M., Du gliome de la rätine. Paris, Goccoz. 176 p. (Zusam- menstellung; 75 Fälle.)

23) G r 0 i s z , B. , Retinitis pigmentosa nehä.n7 esete. Szem^et. 4. p. 75.

24) Ha ab, Erkrankung der Macula lutea. Korrespondenzbl. f. Schweizer Aerzte. XV. Nr. 19.

25) Erkrankungen der Macula lutea. Vortrag. Referat im Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. Dezember. S. 383.

26) Uartridge, Opaqne nerve-fibres. (Ophtb. sooiety of the united king- dorn. January 8th.) Brit. med. Journ. I. p. 184.

27) H i r 8 c h b e r g, Zur Lehre von der Netzhautembolie. Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. Dezember. S. 353.

28) Ein Fall von präpapillarer Qefässschlinge der Netzhautschlagader. Ebd. Juli. 8. 205. (Kurzsichtiges Auge , ein Äst der Art. temporalis in- ferior beschreibt einen 4fachen Bogen.)

29) Hock, 1) Ghorio-Retinitis, Ablatio Retinae tranm. ; Besserung; 2) Reti-

Die Krankheiten der Netzhaut. 405

nitis proliferans; 8) Abscessus snbretinatis (?); 4) Tnbercnloais chorioideae? Qlioma?; 5) Glioma retinae ocnli utrinsque. 6. 6er. der Privat-Angen- heilanetalt. S.-A. aus Wien. med. Bl&tter. Nr. 39—44.

30) H o d g e 8 , F. H. , Thrombosis of retinal artery occnrring doring cunvalee- cence from scarlatina. Ophth. Review. IV. p. 296. (18j. Mädchen ; ophth. Bild einer Enibolie der Centralarterie, welche als Thrombose ohne näheren Grund gedeutet wird.)

31) Hoffmann, F. W. , Embolie eines Astes der Arteria centralis retinae mit hämorrhagischem Infarkte. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 8. 24.

32) Horstmann, üeber Anaesthesia retinae. Deutsch, med. Woohenschr. Nr. 20. S. 335.

33) Jessop, Card cases. 1. large semicircular retinal haemorrhage near the 7<»]low Spot ; 2. detachement of retina. (Ophth. soc. of the nnited king- dom.) Med. Times and Gaz. II. p. 856.

34) Eiesselbaoh, W. und Wolffberg, L., Ein Fall von seit frühester Jagend bestehender (angeborener?) einseitiger Schwaohsichtigkeit und SchwachhÖrigkeit^ mit Besserung beider. Berlin, klin. Woohenschr. Nr. 15. S. 231.

35) Knapp, I. üeber angebome, hofartige, weissgraue Träbung um die Netshautgrube. II. Embolie der Netzhautarterie mit Freibleiben des ma- kulären Seitenastes. Ber. über die XYIl. Vers. d. ophth. Gesellsoh. in Heidelberg. S. 222, 227.

36) EOlliker, Alfred, Ueber markhaltige Nervenfasern der Netzhaat In- ang.-Dias. Zürich.

37) Lang, Double glioma. Ophth. Review, p. 247. (16 Monate altes Kind, nach Enukleation des ersterkrankten rechten Auges 2 Jahre darauf Er- krankung des linken.)

38) Detachment of the retina. Ibid. p. 121. (In einem Falle nach einem Schlag an der Macula, in 2 anderen FäUen (Bruder und Schwester) ohne jede Bemerkung.)

39) L e p 1 a t, It., Note sor un cas d*embolie de Tariere centrale de la r^tine. Annal. d^Oculist. T. XGIV. p. 116. (6^. Frau , Insufficienz der Mitralis, leichtes Atherom der Aorta, im ophth. Bild fehlt der rothe Fleck der Fovea centralis, der im Uebrigen als Blutung aufgefasst wird.)

40) Malgat, Hemeralopie ou c^cit^ nocturne. Nice-m^d. IX. p. 97.

41) £tude comparative du fond de Toeil normal et pathologique It Tophthal- moscope. Ibid. p. 145 und X. p. 200. (Nicht zugänglich.)

42) M a c G r e g o r, A., Glioma of retina, three cases in a family of five. Med. .. Times and Gaz. II. p. 45.

43) Nettlesbip, Vision .in tetachement of retina. (Ophth. society of the united kingdom. Januarj. 8.) Ophth. Review, p. 121. (Bei einer ausge- dehnten , die Makula einschliessenden NetzhautabKtoung von 7j. Dauer konnte Fat noch Finger zählen.)

44) Olshausen, Entoptische ünterBuchung eines centralen Blendungs-Sko- toms nebst einigen die Macula lutea betreffenden, anatomischen und phy- siologischen Beobachtungen und Betrachtungen. Inaug.-Diss. Halle a. S. (siehe Abschnitt: »Physiologie«).

406 Pathologie and Therapie der Äagenkrankheiten.

45) Mäher, W. 0. , Spectrnm of retinal vessels and yellow spot. Anstral. medic. Gaz. 1884. Nov.

46) A metbod by ^hich one can see the ehadowB of onea own retinal ves- sels and yellot spot. Ibid. IV. p. 88. (Schon längst bekannt.)

47) Owens, £. M., Detachment of retinal foUowing sanstroke. Aastralas. med. Gaz. Sydney. 1884—5. XIV. p. 84.

48) P a n a s , Traitement de la r^tinite syphilitiqne. Franoe m^ic 8. Oki und Union ni^d. XL. p. 397. (Gemischte Behandlang mit Innnktion und Jodkali innerlich.)

49) PI ay es, (De) du sourcil et de la l^sion du nerf sus-orbitaire sur Tamaa- rose. Paris m^d. X. p. 481.

50) Reniak, Ein Fall von excessiver Drusenbildung in der Papille bei aty- pischer B«tinitis pigmentosa. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. September. S. 257.

51) R e u s s , V. , Ophthalmologische Mitteilungen aus der zweiten üniversi- tftts-Augenklinik in Wien. (Centrale recidivierende Retinitis.) Wien. med. Presse. Nr. 22, 24, 25, 28-42, 45.

52) Risley, A case of sympathetic neuroretinitis with consecutive serous iritis. Journ. americ. med. Ass. Chicago. IV. p. 43. (Nicht zug&nglicb.)

53) Uober tson, J. Mc G., On the Operation (Wolfens) for detachment of the retina. Lancet. II. p. 55.

54) Schleich, Kasuistische Mitteilungen seltener Betinalerkranknngen : I. Aneurysma arterio-venosum, aneurysma circumscriptum et varix (anen- rysmaticus ?) retinae. Mit Tafel IV. (Im Text irrtümlich mit Tafel 5 be- zeichnet.) Mitteil. a. d. ophth. Klinik in Tübingen. II. 2. S. 202.

55) S 0 h n a b e 1, J. und Sachs, Th., Ueber unvollständige Embolie der Nets- haut-Schlagader und ihrer Zweige. Arch. f. Angenheilk. XV. S. 11 und Arch. Ophth. XIV. p. 263.

56) S e d a n , Une famille d*h^märalopes. Recueil d*Opht. p. 675. (Bei einem Offizier ausgesprochene Hemeralopie ohne ophth. Befund und ohne Ge- sichtsfeld einschiftnkung; in der Familie eine Reibe von Hemeralopen , wie es scheint, mit dem Gesetze des Alternierens.)

57) S i m i , A , Distacco retinico ; retinitide sierosa. BoU. d*ocul. VIL p. 89.

58) Sinclair, C. F. , Sun-blindness. Journ. americ. med. ass. V. p. 483.

59) Story, Aneurysms of retinal vessels. (Ophth. soc. of the onited king- dom.) Ophth. Review, p. 367. (Derselbe Fall wurde in diesem Ber. 1883. S. 449 von Benson erwähnt.)

60) Szili , A., Merkwürdige Schlinge der Netzhautschlagader. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. August. S. 236. (Der untere Hauptast der C-entral- arterie windet sich nach Stehenlassen einer kleinen Schlinge lV2mal am sich selbst, um dann erst in die Art. inf. nasal, und temp. sich zu teilen.)

61) S z 0 k a 1 s k i, Osiowa nadczutosc btony siatkowey. (Netzhauthyperästfaesie.) Gaz. lek. Warszawa. V. p. .SU.

62) Thomson, A. F. , Case of detachment of the retina, operated on two and a half years ago. Med. Press. & Oirc. London. XXXIX. p. 283.

68) Treitel, Th., Ueber das positive centrale Skotom und über die Ursache der SehstOrung bei Erkrankungen der Netzhaut, v. Gr aefe*s Aroh. f.

Einseitige Schwachidohiigkeit und SchwachhGrigkeit. 407

Ophth. XXXI. 1. S. 259 (siehe Abechnitt: »üntersachnngsmethoden des Auges«). 64} Webster Fox, L.y Glinical obseryations. Treatment of fiye cases of re- tinitis pigmentosa by electrioity. (Americ. opht. society.) Americ Journ. of Ophth. II. p. 154. (Angeblich Besserang.)

65) Weiss, L., üeber den an der Innenseite der Papille sichtbaren fieflex- bogenstreif und seine Beziehung zur beginnenden Kurzsichtigkeit. y. Grä- fe*8 Arch. f. Ophth. XXXI. 3. S. 239 (siehe Abschnitt: »Anomalien der Refraktion und Akkommodation«).

66) W e r n e r , L. , A case of detachment of the retina with oholestearine in the subretinal fluid. Brit. med. Journ. 11. 8. Aug.

67) Wider, A. , Ueber die Aetiologie der ßetinitis pigmentosa. Mit einer Tabelle. Mitteil. a. d. ophthalm. Klinik in Tübingen. IL 2. S. 212.

68) Williams, Snow blindness. St. Louis med. and surgic. Journ. XLVITI. p. 336.

69) Wolfe, J. R., Traitement du decollement de la retine. (Communication fiaite & Tacad^mie de mädecine de Paris le 4 octobre 1884.) Annal. d*Ocn- list T. XCIII. p. 16 (siehe »Bobertso n«).

Tr eitel (63) ist der Ansicht, dass das positive Skotom bei Netzhauterkrankungen eine entoptische Erscheinung ist, indem näm- lich die Kranken den Schatten ihrer verschiedenen stark getrübteu Netzhaut sehen, ferner dass dem positivem Skotom eine parallaktische Verschiebung zukomme. Ebenso werden die Störungen des Farben- sinnes im positiven Skotom als eine Folge des Schattens aufgefasst, der die Zapfen der kranken Netzhautpartie verdeckt, und werden im Wesentlichen übereinstimmend mit dem Farbensinne normaler Augen bei herabgesetzter Beleuchtung gefunden. So wird auch die Eigen- farbe der getrübten Netzhaut einen wesentlichen Einfluss auf die Entstehung der Anomalien des Farbensinnes ausüben. Der geringste Grad von Störung besteht darin, dass die Pigmente dunkler erscheinen, später blau als Grün, Grün als grün oder grau bezeichnet sind, wäh- rend Rot seine Farbe behält. Weiter erscheint Blau und Grün grau, Rot noch rot, endlich auch dieses farblos. Rot und Blau werden Dunkel, Grün und Gelb hell benannt. Schliesslich wird selbst der Schimmer weisser Quadrate nicht mehr erkannt; in diesen Fallen bleibt aber die Empfindung für intensiveres Licht noch erhalten; sobald diese erlischt, ist das Skotom negativ.

Kiesselbach (34) und Wolf f berg (34) untersuchten einen Fall von rechtsseitiger Herabsetzung des Sehvermögens auf ^^ und rechtsseitiger Schwachhörigkeit. Es fand sieh ein centrales Skotom bei normalem Augenhintergrund. Die Herabsetsung der excentrischen Sehschärfe wird als der Effekt einer NichtÜbung angesehen. Das Sehvermögen stieg auf ^% nach mehrmaliger Katheterisation der

408 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Tube. »Gieng schon ans dem unTeranderten Fortbestehen des Sko- toms in nijserem Falle hervor, dass es sich nnr um eine Verbessemag der excentrischen Sehschärfe d. h. um Steigerung der cerebralen P:o- cesse handeln könne, so wurde dies noch strikter bewiesen durch i\e der Eatherisation folgende Erweiterung der Farbengrenzen, welclie ein sicherer Beweis f&r die Erhöhung des excentrischen Lichtsinnes ist. Denn die Farbengrenzen sind erfahrungsgemäss einer Erweite- rung nur fähig entweder durch Steigerung der Beleuchtung oder durch Erhöhung des Lichtsinnes (z. B. durch Strychnin). und so scheint die Eatherisation resp. Bougierung der Tube einen der Strycb- nin Wirkung analogen Elffekt zu geben. c

Horstmann (32) beschreibt einige Falle Ton Herabsetzung des SehTermögens mit concentrischer Einengung des Gesichtsfeldes mit normalem Äugenspiegelbefund bei 2 Mädchen im Älter tou 12 und 13 Jahren, bei einem jungen Mann von 18 Jahren und 2 Knaben von 8 und 11 Jahren. Der Symptomenkomplex vrird als Anaesthesia retinae gedeutet.

V. Reu SS (51) beschreibt einen Fall von Neuro- retinitis syphi- litica als centrale recidivierende Retinitis (mit bedeutender Prominens am linken Äuge, rechts mit beginnender), desswegen weil häufig ße- cidive auftraten, die stets einer fast normalen Sehschärfe Platz mach- ten , centrale oder paracentrale Skotome vorhanden waren, und eine Trübung an der entsprechenden Netzhautstelle mit kleinen Stipp- chen bemerkbar wurde, »auf die in den ersten Anfällen wohl nicht genügend geachtet worden war.c Fat. erlitt später einen Schlag- anfall und starb.

Remak (50) sah in einem Falle nach Extraktion der getrübten Linse (auf dem rechten Äuge bestand Phthisis in Folge einer Ver- letzung) an der Stelle der Papille ein aus 5 Gründlichen und läng- lichen Konglomeraten zusammengesetztes Gebilde von intensiv-bläu- licher weisser Farbe. Auf seiner Oberfläche Hessen sich einige ganz feine Gefasse wahrnehmen , die ganze übrige Netzhaut erschien ge- fässlos. Ferner waren auch an verschiedenen Stellen des Äugen- hiutergrundes Pigmentheerde, sowie bläulich weisse Flecken sichtbar. Farbe wurde nicht mehr percipiert; S = Fingerzählen in 1| M.; Ge- sichtsfeld auf einen schwachen Streifen nach aussen reduciert. Der Befund wird als »Chorioretinit. pigment. atyp. mit Atroph, nerv, optic. und Drusenbildung der Glaslamelle der Ghorioidea im atrophischen Sehnerven und in der Peripheriec gedeutet.

Br ail ey (7) fand bei einem 12j. Mädchen mit kongenitaler Sy-

Unvollständige Embolie der Netzhaut-Schlagader. 409

philis in dem linken Auge zahlreiche weisse streifenförmige Flecken der Netzbant. Anfänglich bestand Albuminurie.

Schnabel (55) und Sachs (55) setzen in sehr ausführlicher Weise auseinander, dass man zu der Annahme gedrängt werde, »dass in jenen zahlreichen Fällen von unzweifelhafter Embolie des Stammes der Centralarterie oder einer ihrer Aeste, in welcher bald nach dem Einfahren des Embolus Blut in normaler Richtung in den emboli- sierten Gefassbezirk getreten , der Propf entweder vom Anfange her das Gefässrohr nur teilweise verschlossen hat oder doch nach kurzem Bestände aufgehört habe, vollständig zu obturieren.« Das Vorhanden- sein von cilio-retinalen GeßLssen wird anatomisch und klinisch als unbewiesen bezeichnet. Von den aufgeführten Fällen ist besonders in einem Falle von linksseitiger Embolie der Art. centralis der Sek- tionsbefund von Bedeutung. Ausser excentrischer Hypertrophie des Herzens, InsufBcienz und Stenose der Aortenklappen, Insufficienz der Mitralklappen , Infarkten etc. fand sich im intrabulbären Teil des linken Sehnerven in dem zwischen den Platten der Laoiina cribrosa verlaufenden Abschnitte der Centralarterie ein Embolus von hyalinem, teilweise sehr fein gekörntem Aussehen. Ein Teil des Embolus war mit der Gefasswand verwachsen , und förmlich durch neugebildete endotheliale ZeUen abgekapselt. Die 'Passage , welche dem Blut neben dem Embolus blieb, mass an der breitesten Stelle etwa ^ des Arteriendurchmessers. Ein weiterer Embolus sass in dem auf der Papille verlaufenden Teile des unteren Hauptastes der Centralarterie, und glich vollkommen dem erstbeschriebenen. Die Adventitia war daselbst beträchtlich verdickt und mit Rundzellen infiltriert, in der Media ein schollenformiges Produkt von Arteriitis. Der linke Seh- nerv war vom Chiasma bis zum Bulbus beträchtlich dünner als der rechte. Die Sehnervenfasern fehlten innerhalb des Bereiches der Laroina cribrosa und in demselben vollständig, hinter der Lamina bis zum Chiasma zeigte sich eine bedeutende Verschmächtigung mit dem makroskopischen Bilde der grauen Degeneration der Nerven- faserbündel. Die Nervenfaser- und Ganglienzellenschicht der Netz- haut fehlte vollständig, ebenso war die innere Körnerschicht stark verdünnt. Nach dem Einfahren eines teilweise obturierenden Em- bolus in den Stamm der Centralarterie besteht ein zweifaches Hin- demiss bei dem ophth. Befunde von fadendünnen Gefassen. Das eine ist durch den Embolus selbst, das andere durch die Kontrak- tion der Gefässwandung hervorgerufen. Verliert sich die letztere, so tritt ophth. eine WiederanfÜllung der Gefässe ein, die bald ihr nor-

410 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

males Kaliber erreichen, ohne dass am Embolus selbst eine Verände- rung eingetreten wäre.

Verff. sind der Ansicht, dass, wenn ein durch Embolie erblin- detes Auge das Sehvermögen wieder erlangt, der Embolus gewiss nur einen Teil des Gefössrohres verstopft ; aber es dürfe auch nicht behauptet werden, dass der Propf vollständig verschliesse, wenn das Auge blind bleibt. Für die Diagnose eines unvollständigen Embolus wird hervorgehoben : baldige Gefässfüllung nach dem Einschiesseu des Embolus, Bestehen spontanen Yenenpulses, leicht hervorzurufender Arterienpuls und rasche Füllung der Arterien bei Nachlass des Druckes auf das Auge. Die plötzliche Verringerung der intraretinalen Blutmenge im Vereine mit der Herabsetzung des Netzhautblutdruckes und dem daraus hervorgehenden Mangel an Füllung der kleinsten Arterien fährt den Schwund der von der Centralarterie ernährten Gewebstheile mit sich.

Hoffmann (31) berichtet über einen Fall von partieller Em- bolie des linken Auges bei einem 50j. männl. Individuum. Herabe- fund normal, Radialarterien, Carotis und Temporaiis hart, strang- förmig zu fühlen , 8 links bei excentrischer Fixation Fingerzählen in 1 M. , die ganz mediale Hälfte jdes Gesichtsfeldes föllt weg nebst dem macularen Teile. Ophth. stärkste Trübung der Macula mit rotem Fleck, nach aussen von derselben zahlreiche kleinere und grössere Blutungen, die nach aussen und innen verlaufenden Arterien- äste erscheinen als je zwei weisse Bänder, deren Axe ein feiner roter Faden durchzieht. Die Venen erscheinen normal. An dem rechten Auge ist eine hochgradige concentrische Gesichtsfeldbeschränkung mit S = ^ und ophth. eine weissliche Verfärbung der Papille mit sehr engen Arterien und stark geschlängelten Venen vorhanden. Verf. schliesst an die Mitteilung des Falles einige allgemeine Be- merkungen über die Verhältnisse bei Embolie der Art. centralis re- tinae. Die Quelle des Embolus wird in der atheromatösen BeschafiPen- heit der grösseren Gefässe gesucht.

Hirschberg (27) teilt zunächst einen Fall von typischer Embolie der Metzhautschlagader bei Anwesenheit eines sog. cilio- retinaleu Astes mit (20j. männl. Individuum, »vollständige Gesundheit der inneren Organe« »schläfenwärts ist der Sehnerv frei und hier- selbst in der angrenzenden Netzhaut ein scharf begrenztes Dreieck, dessen Spitze dicht unter der Form liegt, im Oedem ausgespart«). In dem zweiten Falle wurde die Diagnose einer partiellen Embolie

ADatomische Feststellnng eines cilioretinalen Gef&sses. 411

der unteren Netzfaauthälfte gestellt. (22j. männl. Individuum, kein Herzleiden.)

Schleich (54) yeroffentlicht mit ausführlicher Darlegung des ophth. Bildes einen Fall von Aneurysma arterio-venosum, Aneurysma circumscriptum et varix (aneurysmaticus ?) retinae. Bei einem 8j. Knahen würde eine Erblindung des rechten Auges festgestellt. Die Anamnese ergab keinerlei Anhaltspunkte fär die Ursache der Erblin- dung, ebenso wenig die AUgemein-Untersuchung eine Erklärung des ophth. Bildes. Beim Aufsetzen des Stethoskopes auf das geschlossene rechte Auge war ein kontinuierliches blasendes Geräusch mit deut- licher systolischer Verstärkung zu hören. Die Papille erschien grösstenteils durch verdickte und varikös erweiterte Gelasse verdeckt, die circumpapillare Partie der Netzhaut graulich-getrübt. Die Arteria temporalis superior war unter Bildung einer S-formigen Krümmung auf der Papille erheblich verdickt und nach dem Orte dieser Krüm- mung auf das 4£ache des normalen Volumens angeschwollen. Von dem Ursprung des genannten Gefasses auf der Papille geht ein zweites S-förmig gekrümmtes arterielles Geföss in der Richtung gegen den äusseren Rand der Papille zu und hört daselbst plötzlich auf. Ganz in der Nähe des gemeinsamen Stammes tritt eine dünne nach untfen verlaufende Arterie auf, welche sich nach kurzem Verlauf zu einem anearysmatischen Sacke erweitert, aus welchem nach oben und unten kleine arterielle Gefässe entspringen. Unterhalb des Aneu- rysmas tritt die stark erweiterte und geschlängeUe Vena temp. infer. auf, die Vena temporalis superior ist stark verdickt und bildet in ihrem Verlaufe zahlreiche Schlingen. Zum Teil auf der Papille, zum Teil daran anstossend befindet sich eine mit verschiedenen venösen Ausbuchtungen versehener venöser Varix, deren Grösse die des Aneu- rysma's ungefähr um das Doppelte übersteigt. Bei leichtem Druck auf den Bulbus trat Venenpuls auf, doch kaum bemerkbar am ve- nösen Varix , bei stärkeren pulsatorischen Erscheinungen in den dickeren Arterien und in dem Aneurysma. Am wahrscheinlichsten erschien noch hinsichtlich der Ursache der Entstehung die Annahme einer Missbildung.

Birnbacher (5) gibt die Abbildung eines arteriellen Gefasses, welches aus einem vom Ciliargefasssysteme versorgten Stamm sich abzweigend in die innerste Schicht der Netzhaut zieht. Er hält Schnabel und Sachs, welche behaupten , dass nach dem plötz- lichen Verschluss der Centralschlagader einer Hyperämie im Ciliar- gefasssystem folgen müsse, entgegen , dass wegen der Ausgleichung

412 Pathologie und Therapie der AageakrankheiteD.

durch die beiderseitigen Stromgebiete die geringe Blntvermehrnng eine mit dem Ophthalmoskop nachweisbare Kaliberrerandening in den Abkömmlingen des Ciliargefasssystems nicht bewirken könne.

[Csapodi (16) glaubt eine zweifellose Analogie mit der Re- tinitis punct. alb. in dem Auge einer 25 Jährigen gesehen zu haben. Im oberen äusseren Winkel des Fundus befanden sich schon vom Papillenrande beginnend und gegen den Aequator inuner dichter gesät zahlreiche weisse Fleckchen; S = 7^. Das andere Auge ist seit 5 Jahren phthisisch. Szili.]

Wider (67) giebt zunächst eine ausführliche und übersichtliche Zusammenstellung der vorhandenen Literatur über die angeborene Retinitis pigmentosa und schliesst die Resultate betreffend die Aetio- logie der in der Tübinger Klinik beobachteten Fälle in tabellariscber Zusammenstellung an. Was die letzteren Ergebnisse anlangt, so waren in der Mehrzahl der E^le keinerlei Anhaltspunkte för die Bestimmung der Aetiologie gegeben. In einer nicht näher zu be- stimmenden Anzahl von Fällen war Heredität die wahrscheinlichste Ursache. Ein Fall von direkter Vererbung kam nicht zur Beobachtung. Von den 41 beobachteten Fällen war in 14 Blutsyerwandtschaft der Eltern yorhanden, und zwar bei 5 solche im 2. Grade gleicher Linie, bei 3 im 8. Grade ungleicher Linie und bei 6 im 3. Grade gleicher Linie. Syphilis konnte nie als aetiologisches Moment nachgewiesen werden, in einigen Fällen sollen akute Infektionskrankheiten die Ursache der Erkrankung gewesen sein. Die Retinitis pigmentosa war lOmal mit Defekt des Gehörs, 12mal mit Defekt in den intel- lektuellen Fähigkeiten verbunden. In 2 Fällen bei 2 Geschwistern kam Polydaktylie, 2mal Stottern, Imal Mikrocephalus zur Beobachtung. An den Augen selbst waren 2mal angeborene komplicierte Katarakt- bildung, und in 2 F^len beiderseitiges Glaukom vorhanden.

Ancke (1) teilt zunächst Fälle von Retinitis pigmentosa aus 2 Familien mit. In dem einen stammt die Eonsanguinität aus dem 2. Glied (die Grossmütter sind Schwestern), in der andern aus dem 3. Glied (Urgrossväter sind Brüder). In beiden Familien sind 5 Kinder da, in beiden erkranken je 3. 5 von diesen 6 haben Drusen der Glaslamelle der Chorioidea ausschliesslich am Rande der Papille, ausserdem sind bei einigen Glaskörperopacitäten, mehr oder weniger entwickelte sternfönnige Pigmentfiguren etc. vorhanden. Nur in einem Falle war die Klage über Nachtblindheit gegeben, die übrigen hielten sich nicht für augenkrank, trotz der Einengung des Gesichtsfeldes und der herabgesetzten Sehschärfe bei abnehmender

Totale Netzbantablöeung bei einem 8j. Knaben. 413

BeleuchtuDgsiniensität. Zuletzt wird noch ein Fall von einseitiger typischer Retinitis pigmentosa erwähnt.

[Unter 4 Fällen von Retinitis pigmentosa tjpica, die Groisz (23) mit Strychnin-Einspritznngen , Jodkali und Inhalationen von Amyl- nitrit (2 Tropfen auf Watte durch eine Minute) bebandelt bat, zeigte ein Patient (20jäbriger Mann) nach 26tägiger Behandlung eine auffallende Besserung. S war /^ rechts und j% links auf j^^ gestiegen, das Gesichtsfeld um 7* 10* erweitert. Szili.]

Von Rockys (29) Fällen ist wenigstens mit einigen Worten der eigentümlichen Diagnose: Abscessus subretinalis zu gedenken. Ophth. tsLni sich nämlich nach innen und oben eine ausgebreitete leichte, bläulich-gelbe lietinalfläche , die deutlich vorgetrieben war. Von einer Allgemein-Untersuchung , von einem Bestreben , das ur- sächliche Moment eines Abscessus festzustellen , ist absolut nicht die Rede. In einem sehr eigentümlichen Circulus vitiosus bewegt sich H. bei Fall 4 und 5. Ein 2j. Knabe, blind geboren, zeigt eine Veränderung beider Augen, bei welchen die Diagnose: Cho- rioidealtuberkel oder Gliom schwanken konnte. Bei dem llj. (!!) ebenfalls blind geborenen Bruder dieses Knaben wurd^ seinerzeit Ton« einem »herrorragenden Fachmannc Gliom diagnosticiert. Dass, abgesehen von dem zeitlichen Verlauf, die jetzt zu konstatierebden Veränderungen in dem letztgenannten Falle dem Bilde eines doppel- seitigen Glioms nicht entsprechen, davon wird Jedermann überzeugt sein, ausser, wie es scheint. Hock, welcher die falsche Diagnose beim llj. Bruder dazu benützt, um die falsche, vielleicht auch rich- tige (!) Diagnose bei dem 2j. Knaben zu machen.

[Als zweiten in Ungarn beobachteten Fall von Cysticercus im Auge schildert Csapodi (15) folgenden Befund. Nach innen von der Papille Blase und Scolez eines Cysticercus in subretinal fixiertem Sitz, keine Bewegung ; näher zur Papille befindet sich' ein anderer weisslicher Hügel, der als ursprünglicher Aufenthalt des Wurmes aufgefasst wird. S in hohem Grade beeinträchtigt ; Dauer der Krankheit 18 Monate. Operation (Meridionalschnitt) ; es fiiesst et- was Eiter ab, Kalkconcremente und einige Membranstücke werden entfernt. Bulbusform nach einem Jahre noch gut erhalten. Netz- hau tablösung ; keine Schmerzen. Szili.]

Werner (66) fand bei einem 8j. Knaben auf dem linken Auge vollkommene Blindheit und fast totale Ablösung der Netzhaut, bei seitlicher Beleuchtung zahlreich bewegliche Cholesterinkrystalle hinter derselben. Die vordere Kammer war nieder, der Druck nicht erhöht.

414 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

eine Neubildung wird nicht angenommen, aber auch ein Grund für die Ablösung nicht angegeben.

Robertson (53) hebt hervor, dass bei der Wolfe'schen Methode erst die Conjunctiva und die Subconjunktivalgewebe getrennt, nach der entsprechenden Drehung des Auges die Sklera unter der Ablösung mit einem lanzenförmigen Messer punktiert werde. In 14 Fällen war lOmal ein Erfolg vorhanden, in einem Falle blieb das Sehvermögen 7 Jahre lang gut erhalten.

Dransart (18) empfiehlt vorzugsweise Iridektomie und Bett- lage bei Netzhautablosung ; in 23 Etilen beobachtete er 7mal ein vollständiges Anlegen der Netzhaut, in 12 ein unvollsi&idiges und in 4 war das Resultat = 0.

Macgregor (42) berichtet über 3 Fälle von Gliom in einer Familie von 5 Kindern. Das linke Auge des ältesten Kindes wurde im Alter von 2 Jahren entfernt. Es trat ein lokales Recidiv auf und wurde das rechte Auge auch ergriffen. Bei dem zweiten Kinde wurde das linke Auge entfernt, als es 8 Monate alt war. 9 Monate später erkrankte auch das rechte Auge. Das 3. und 5. Kind blieben verschont, bei dem 4. Kinde wurde ebenfalls das linke Auge entfernt, und zwar in einem Alter von 17 Monaten. 2 Jahre später wurde das rechte Auge ergriffen.

Ha ab (24 und 25) beobachtete einige seltene Erkrankungen der Makula, besonders solche durch Trauma verursachte. Eine Kon- tusion des Bulbus kann eine 2 Tage dauernde milchige Trübung der ganzen Makulagegend verursachen, mit oder ohne gleichzeitige Berlinische Retinaltrübung. Oder letztere kann zwar in der Peripherie der Retina vorhanden sein (am Orte der direkten Laesion) und unabhängig von dieser ist noch eine starke Trübung der Makula sichtbar. Auch nach Eindringen von Fremdkörpern in den 61a&» körperraum erkrankt die Makula manchmal sehr bald und allein, und es kann eine leichte Veränderung hier zurückbleiben auch nach baldiger Entfernung des Fremdkörpers. In einem Falle von Ver- bleib eines Zündkapselstückes im Glaskörper trat zuerst Neuritis des Sehnerven, dann Makulaerkrankung und erst später Erkrankung des Betinalpigmentes auf. Ferner können Ghorioidalrisse oder Cho- roidalblutungen recht oft zu sekundärer Erkrankung der Makula führen. Auch wird eine senile Makulaveränderung erwähnt. Die Veränderungen (stark pigmentierte oder helle Flecken in der Ma- kula) sind dabei oft geringfügig, die Schädigung des Sehvermögens ist sehr bedeutend und die Prognose sohlecht. Endlich findet sich bei

Markbaltige Nervenfasern der Netzhaut. 415

ganz jungen Lenten isolierte Erkrankimg der Makula mit massiger Sehstorung: kleine, auch im aufrechten Bilde schwer sichtbare Fleckchen von gelber oder gelbroter Färbung, manchmal zu zwei. Ursache unbekannt.

Berger (4) hat bei in den Glaskörperraum luxierter Linse eine weisse, stark gefaltete, membranartige Trübung beobachtet, welche er als abgelöste und gefaltete Netzhaut ansieht. Der Vorfall vermehrte sich bei Neigung des Kopfes nach vorn und bei erweiterter Pupille, und ein solches Ereignis wird durch das Bestehen weiterer Komplikationen erklärt; als derartige werden Risse in dem hinteren Teile des Auges oder an der Ora serrata angenommen. Ausserdem wurde eine typische Pigmentartung des nicht abgelösten Teiles der Netzhaut, mehrfache vernarbte Aderhautrupturen und Atrophie der Aderhaut festgestellt. Das Sehvermögen war auf quantitative Licht- empfindung in dem abgelösten Teile der Netzhaut reduciert.

Knapp (35) beobachtete bei einem Nystagmus rotatorius eines 2—3 Monate alten Kindes eine intensiv-weiss-graue Trübung um die kirschrote Fovea centralis, über deren Genese K. sich nicht aus- sprechen kann, ferner zwei Fälle von Embolie der Netzhautarterie mit Freibleiben des makularen Seitenastes« Die von Hirschberg angezweifelte und von Schnabel geläugnete ciliare Natur des macularen Seitenastes wird von K. in letzterem Sinne angenommen. In dem einen Falle blieb nicht nur die W^samkeit des makularen Astes dauernd erhalten (»das centrale Sehen stieg auf f^«), sondern es füllten sich auch wieder die centralen Aeste; in dem anderen Falle (Erblindung) vergrösserte sich der Embolus und verstopfte nicht nur die centralen Aeste, sondern erreichte auch den zuerst jenseits von ihm gelegenen Seitenast. (Mehr oder weniger will- kürliche Annahmen! Ref.)

Alfred Kölliker (36j fand unter 52180 Patienten der Hor- n er "sehen Klinik 59 mit markhaltigen Nervenfasern. Weitaus am häufigsten finden sie sich einseitig , beiderseitig in 13,7 ®/o ; die Richtung des Verlaufe ist am häufigsten im vertikalen Meridian (62,G8<^/o), nasal wärts 25,0 und 11,0 > gegen die Macula. In 5 Augen war die Papille ganz von der weissen , glänzenden Figur umgeben. Bei Männern ist der Procentsatz 62®/o, bei Weibern 38 «/o, 47,9 Vo war myopisch ,31,3 % hypermetropisch und 20,8 ®/o emmetropisch, 11,8 7o zeigten Strabismus divergens, 3,4 Vo Strabismus convergens. 49,2 */o hatten normale Sehschärfe , von den 50,8 Vo der Fälle, welche nicht Sehschärfe 1 hatten, sind 30,0 Vo auf Schuld

416 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

der zufällig gleichzeitig vorhandenen Refraktionsanomalie zn setzen. Bei den restierenden 20,8 Vo war die Schwachsinnigkeit durch Schädel- deformitaten, Kretinismus, Syphilis hereditaria, Katarakt zu erklären. In einem von Hartridge (26) vorgestellten Falle von mark- haltigen Nervenfasern (rings um den Sehnerven und sich nach der Peripherie erstreckend) war das rechte Äuge allein beteiligt und hochgradig kurzsichtig, ungefähr 16 D; das Sehvermögen war auf Handbewegungen reduciert. Auf dem linken Auge war das Seh- vermögen normal.

Krankheiten des Sehnerren.

Referent: Prof. Dr. Michel.

1) Ancke, B. , Ein Fall von einseitiger Verfärbung des Sehnenrena nach Commotio retinae bei vollständig normaler Funktion. Centralbl. f. prakt. Aügenheilk. Oktober. (23j. Mädchen, welches vor V2 Jahre mit dem linken Auge gegen einen spitzen Stab gelaufen war.)

2) Armaignae, Le d^faut d'usage d*un oeil pendant des longues annäei est-il une cause d*amb1jopie? Revue cliniqne d'Oculist. Sept. (Opera- tionen congenitaler Katarakte, selbst in später Zeit ansgeftlhrt, können ein vollkommenes Sehvermögen herbeiführen.)

3) Barraquer, Tratamiento eläctrico de la ambliopia. Graz. med. Gataluna. VIII. Nüm. 6. p. 89.

4) B e e V 0 r, Opaque nerve fibres. Ophth. Review, p. 121. (S5j. weibl. In- dividuum.)

5) B e n B 0 n, On the causes of atroph j other than glauoomatons. Brit. med. Journ. II. p. 685. ^Zusammenfassendes als introdoction to a discossion in the section ophthalmology at the annual meeting of the British Medioal Association in Cardiff.)

6} Bergougnoux, Gonsiderations snr le pronostic de Tatrophie papil- laire. Th^se de Lyon.

7) Brudenell Carter, Changes in optic discs persistent ten jears after accident. Ophth. Review, p. 343. (Ophth. soc. of the nnited kingdom.) (Nach einem Eisenbahnzusammenstoss Herabsetzung des Sehvermögens, Ver- lust der Farbenperception und der Akkommodation ; weissliche Färbung des Sehnerven und Verringerung des Durchmessers der Arterien.)

8) Burnett, Swan M. , Clinical contributions to the study of retro-bulbar afiFections of the optic nerves. Americ. Journ. of Ophth. II. p. 62.

9) A case of great swellinsr of the eyelids and face following and unsue- cessful attempt to extract the upper canine tooth on the left side, absceas of the orbit ; total blindness ; atrophy of the disc. ; obliteration of the re- tinal vessels. Arch. of Ophth. XIV. p. 177.

Krankheiten dee Sehnerven. 417

10) Gsapodi» Neuritis exsudativa partialis. Szem^zet. p. 55.

11) Eversbnsch, 0., Eine neue Form von Missbilduug der Papilla nervi optici, verbunden mit ausgedehnter Verbreitung markhaltiger Sehoerven- fasem und congenitaler hochgradiger Kurzsiohtigkeit. Elin. Monatsbl. f. Angenheilk. S. 1.

12) Griffith, A. H., Two cases of sudden and complete loss of sight in one eye from blow foUowed bj atrophy of the optic nerve. - Med. Chron. II. p. 882.

18) H ft n d e 1 , M. , Beiträge zur Kasuistik der akuten genuinen Neuritis op- tica. Inaug.-Diss. Berlin.

14) Hock, J., 2. Bericht der Privat-Augenheilanstalt. S.-A. aus Wien. med. Bl&ttem. Nr. 39 44. (Enthält unter Anderem einige kurz mitgeteilte Fälle von Neuritis optica.)

15) Hol z, Drei FäUe von genuiner Atrophia nervorum opticorum simplez pro- gressiva bei Geschwistern. Inaug.-Diss. Greifswalde. 36 S.

16) H n n i ck e, W., A case of anomalous central retinal blood vessels ; atroph/ of the optic nerves. Americ. Journ. of Ophth. II. p. 27. (Wahrschein- lich Varikositäten der Vena temporalis inferior auf der Papille ; warum Atrophie beider Sehnerven vorhanden, wird nicht angegeben.)

17) Masseion, De la coloration de la papille et des prolongements anor- mauz de la lame ^»ribl^e. Arch. d*Opht. V. p. 176. (Sociätä fran9. d'Opbt.) nnd Bull, et mdm. Soc. fran^. d*opht. III. p. 192. (Bekanntes Aber das normale ophthalmoskopische Aussehen der Sehnerven-Eintrittsstelle; be- sonders wird auf die nicht selten vorhandenen Bindegewebszüge aufmerk- sam gemacht, welche von der Papille in die Netzhaut hineinreichen.)

18) Nettleship, Glinical lecture on a case of sjphilitic optic neuritis. Medlc. Times and Gaz. IL p. 276. (Fall von einseitiger Neuritis optica bei einem syphilitisch inficierten 80j. Manne.)

19) Observations diverses recueillies k la clinique nationale ophtalmo- logique des Quinze-Vingts. Bullet, de la clinique nat. opht. de Thos- pioe des Quinze-Vingts. HI. p. 55, 187. (Ein Fall von temporaler Hemiopie mit beginnender grauer Atrophie des Sehnerven und Herabsetzung des 8 auf {] 2 Fälle von Hyperämie und grauer Verfärbung der Sehnerven mit funktionellen Störungen werden auf eine Intoxikation mit Tabak in Folge des Aufenthalts der erkrankten Individuen in mit Tabakrauoh geschwänger- ten Räumlichkeiten zurück gefQhrt.)

20) Parissoti et Despagnet, Fibrome du nerf optique (Supplement au memoire pnpliä dans le numäro de d^cembre 1884). Recueil d*Opht. p. 218.

21) Bampoldi, ün notevole caso di neunte retro-bulbare. Annali di Ot- talm, p. 202.

92) Schmidt, E., Zur Frage von der Entzündung des Sehnerven. Westnik oftalm. Mai ~ Juni. p. 278.

23) Schweigger, G. , üeber Resektion der Sehnerven. Arch. f. Augen- heilk. XV. S. 50 und Arch. Ophth. XIV. p. 228 (siehe Abschnitt : »sym- pathische Erkrankungen«).

24) Snell, S., 1) Double amaurosis; 2) Paralysis of both external recti. Brit. med. Journ I. p. 881. (Ad 2) wird nur die Beobachtung der Funktions- störung berichtet.)

JahrMUrioht f. Ophthalmologie. XVI. 1886. 27

418 Pathologie , und Therapie der Augenkrankheiten.

25) Sorokine, Pilocarpin bei Neuritis optica. Weetnik opht. Mai Juni p. 222. (Erwähnung eines Falles von Heilung.)

26) Story, J. B., Hereditarj amaurosis Ophth. Reyiew. p. 83 und Transact. of the Academy of medicine in Ireland. III. p. 23.

27) V 0 8 8 i u s, Ueber Sehner vengeschwQlste. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 18.

28) W a 1 k e r , Q. £. , Recovery of good right after twenty yearV blindnefls. Lanoet. 1. p. 1030.

Nach der Mitteilung von Schmidt (22) wurden unter 72,141 Kranken in der Augenklinik in Charkow 279 Falle von Neuritis optica beobachtet, bei 213 war dieselbe doppelseitig. Sie ist häufiger bei Männern, am häufigsten in dem Alter von 20 40 Jahren. In 120 Fällen konnte die Ursache festgestellt werden : in 36 fallen waren Gehirnerkrankungen (Tumoren, Encephalitis etc.) vorhanden, in 86 Erkrankungen der Orbita und Trauma, in 2 chron. Intoxikation, in 34 Syphilis, in 2 Fasten, in 3 Schwangerschaft, in 5 Herzerkran- kungen, in 8 Nierenerkrankungen, in 2 Menstruationsstörungen, in 4 Infektionskrankheiten, in 2 Erkältung, in 1 Sympathische Ueber- tragung.

Bergougnoux (6) stellt 82 Fälle von Atrophie der Sehnerven zusammen, welche in der Klinik von Gay et zur Beobachtung kamen. Er betont die relativ grosse Sterblichkeit der Erkrankten, findet, dass das männliche Geschlecht im Verhältniss zum weiblichen wie 8 zu 1 beteiligt sei, die Häufigkeit der Atrophie mit dem Alter sich steigere, und führt als hauptsächlichste Ursachen an: die Tuberkulose, die Gehirngeschwtilste, die Ataxie, den Alkoholismus, die Gehirnblutungen und die progressive Paralyse.

Holz (15) berichtet über eine Atrophie der Sehnerven bei drei Geschwistern (ein Bruder (wie alt?), zwei Schwestern im Alter von 15'/* und 22 Jahren), welche als Atrophia simplex progressiva ge- nuina bezeichnet wird. Als gemeinschaftliche nur graduell verschie- dene Symptome werden angegeben: tBeschränkung der Sehschärfe und des Farbensinnes , Einschränkung des Gesichtsfeldes besonders in vertikaler Richtung und ophth. die Erscheinungen einer weisslichen Verfärbung der Papille. Da jeder Anhaltspunkt fKr das Entstehen des Leidens ausgeschlossen ist, so bleibt nur Eines übrig, nämlich die hereditäre Belastung.

Story (26) berichtet über eine Familie von 8 Köpfen, in wel- cher 5 (4 Brüder und eine Schwester) eine Herabsetzung des Seh- vermögens zeigten, die als hereditäre Sehnervenleiden angesehen werden. Zwei von diesen 5 wurden vom Verf. untersucht, bei den andern wird nur aus der Anamnese auf das Vorhandensein eines

ßetzobulbäre NeariÜB. 419

gleichen Leidens geschlossen. Ein Bruder von den 5 Gescbwistem starb an lEpilepsiec, 2 waren im Irrenhaus, einer litt An Excita- tionszustanden, durch Trunk hervorgerufen. Die Auffassung der Seh- nerverkrankungen als hereditäre durfte um so grösserem Zweifel be- gegnen, als bei den Schwestern erst im 40. Lebensjahre eine Herab- setzung des Sehvermögens auftrat und ausser atrophischer Verfärbung der Sehnervenpapille mit centralem Skotom beginnende Katarakt ge- fanden wurde.

Händel (13) teilt 9 in der Univ.- Augenklinik zu Berlin beob- achtete Fälle von akuter Neuritis des Sehnerven mit, bei welchen, wie es scheint, das ätiologische Moment immer in einer Erkältung be- ziehungsweise in einer Einwirkung der Zugluft gesucht wird. »Es ist daher auch nicht merkwürdig, wenn wie bei den 3 Fällen, bei denen wir als Ursache von Sehstörung Einwirkung der Zugluft notierten, immer nur ein Auge der Sehstörungen befallen sehen , nach meiner Meinung je nach den Umständen und der Möglichkeit der Einwir- kung der Zuglüfte. Wie windig es mit dem genannten aetiologischen Momente steht, zeigt wohl auf das Beste Fall 9. Eine 29j. Patientin erzählt, dass sie als Putzmacherin bei einem Bäcker im Verkaufs- laden dicht neben der Thüre gearbeitet und bei jedesmaligem Oeffnen derselben stets den kalten Wind an die linke Eörperseite, an das linke Auge bekommen habe. Diese Erzählung ist genügend, um gerade diesen Fall als besonders eklatanten erscheinen zu lassen, zu- mal nur das linke Auge erkrankt war, wie auch der Angabe der Fat. vollkommenes Vertrauen entgegengebracht wird, dass sie keine Lines gehabt habe. Die Behandlung besteht nun darin, dass alle Patienten schwitzen müssen ; hatte die Schwitzkur (20'-30mal) wenig oder gar nicht genutzt, so wurde Jodkalium (sie!) verordnet: »Wäh- rend der Kur ist es natürlich notwendig, die Kranken in einem dunklen Zimmer zu behalten und sie vor jeder Erkältung und jeder Zugluft zu schützen <•

[Rampoldi (21) beobachtete bei einer 24jährigen, anämischen und amennorrhoischen Bäuerin eine retrobulbäre Neuritis des linken Auges mit vollständigem Verlust des Sehvermögens, deren Auftreten der Zeit nach der ausgebliebenen Menstruation entsprach. Schmerzen beim Zurückdrängen des etwas prominenten Bulbus in die Orbita, Papille gleichmässig kupferfarbig geröthet, ihre Eontouren etwas verwischt, umgebende Eetina grau, Venen enorm geschwellt, pul- sierend, Arterien kaum sichtbar. Das rechte Auge normal. Unter Anwendung von Blutegeln, Aloe, Digitalis (wegen Cardiopaimus)

27*

420 Pathologie and Therapie der Aagenkrankheiten.

nach ungefähr einem Monate restitutio ad integrum. Zur Zeit als im nächsten Monate die Menstruation sich hätte einstellen sollen, traten statt derselben dieselben Eirscheinungen der Neuritis auf dem rechten Auge auf, wie sie auf dem linken bestanden hatten. EbenfiEdls Hei- lung rechts mit denselben Mitteln. Nachdem die Menstruation unter weiterer entsprechenden Behandlung sich wieder eingestellt hatte, blieben auch die Augen dauernd gesund. Brettaue r.]

Snell (24) beobachtete eine ToUständige Blindheit in 3 Tagen auf dem rechten Auge eingetreten und nach kurzem Zeiträume in ebenso schneller Weise auf dem linken; ophth. negativer Befund. Die Ursache der Funktionsstörung wird in das Ghiasma verlegt.

Swan Burnett (8) berichtet über 3 Fälle, bei welchen die Erkrankung des Sehnerven als Folge einer Kompression angesehen wird : 1) angeblich nach einem Schliß auf die rechte Schläfengegend wurde ein 32j. weibliches Individuum blind auf dem linken Auge. Es zeigte sich eine Atrophie der Papille mit Rückkehr des Gesichts- feldes nach innen oben und innen unten, später Lähmung des I., III. und YIII. Nerven auf der linken Seite. Teilweise Wiederherstellung durch antisyphilitische Behandlung und Elektricität. Es wird ein Gumma in der Nähe des Foramen opticum angenommen; 2) angeblich rheumatische Entzündung des Zellgewebes der Orbita mit Abscess- bildung, Neuritis optica in Uebergang zur Atrophie. Amaurose. 3) Exophthalmus und Paralyse aller Muskeln des rechten Auges; Blindheit. Die Erscheinungen verschwinden unter antisyphilitischer Behandlung, auch kehrt etwas Sehvermögen zurück« Weisse Atro- phie des Sehnerven. An dem linken Auge war schon früher die gleiche Atrophie mit vollständiger Ophthalmoplegie aufgetreten.

Parisotti (20) und Despagnet (20) berichten über den wei- teren Verlauf des im vorigen Berichte S. 526 referierten Falles. Nach ungefähr 3 Monaten erschien die Orbita von einer Geechwulstmasse erfüllt, und es wurde eine Exenteratio orbitae vorgenommen. Zwei Tage nach der Operation Exitus lethalis. Es wird angegeben, dass der Tumor aus Bindegewebe bestehe und augenscheinlicher noch als früher der Ausgangspunkt desselben die äussere Scheide des Sehnerven sei. Es wird daher die Diagnose: Fibrom des Sehnerven aufrechterhalten.

Nach einer Mitteilung von Vossius (27) war bei einem 19jähr. Mädchen allmälig eine Protusion des linken Auges nach vomen ein- getreten. Das Auge Hess sich nicht nach hinten in die Orbita re- ponieren, die Beweglichkeit war nach oben erheblich beschränkt, das Sehvermögen auf Fingerzählen in 8 Fuss Entfernung herabgesetzt

Krankheiten der Linse. 421

bei excentrischer Fixation , die obere Hälfte des Gesichtsfeldes defekt, die Aussengrenzen der unteren eingeengt. Gelb und blau wurde auf grossen Flachen richtig erkannt. Ophth. das ausgesprochene Bild der Stauungspapille, später üebergang in Atrophie und Blindheit. In der Narkose war später ein cylindrischer dem Sehneryen angeho- riger Tumor mit glatter Oberfläche zu fühlen. Bei der Herausnahme des Auges zeigte sich, dass der Tumor bis ans Foramen opticum reichte und sich nach dieser Richtung hin gleichförmig zuspitzte. Die wurstformige, weiche Geschwulst begann unmittelbar am Auge, war von der stellenweise verdünnten Dura überzogen, und auf der Schnitt- fläche von grau-rötlichem Aussehen. Sie besass eine Länge Ton 37 mm und war um das 3 4fache yerbreitert. Zupfpräparate zeigten sehr langgestreckte Spindelzellen mit grossem ovalem Kerne und sehr lang ausgezogenen Ausläufer, colloide Tropfen, reichliche Blutgefässe und es wurde daher die Diagnose auf Myxosarkom gestellt.

Die Eranklieiteii der Linse.

lieferent: Dr. Schrader in Gemeinschaft mit Prof. Kuhnt

1) A g n e w , G. R. , Operation for tbe remoyal of the dislocated crystalline lese. (Americ. ophth. societj.) Americ. Journ. of Ophth. II. p. 142.

2) An Operation with a double needle, or bident, for the remoyal of a crystallina lens dislocated into the yitreoas Chamber. Transact. of the americ ophth. boc. Twenty-first meeting. p. 69 und Med. News. XLVII. p. 284.

3) Alt, A., Cataract extraction followed bj death. Americ. Journ. of Ophth. II. p. 40. (SOjähriger Mann; Tod 12 Tage nach der Operation, wahr- scheinlich an Erschöpfung.)

4) A r e n 8 , £d. , Ophthalmologische Beobachtungen und Bemerkungen. Lu- xemburg. 24 S. (4. Beitrag zur Pathogenese des grauen Stars nach Typhus.)

5) 5. Spontane Eataraktoperation im Verlaufe Ton Meningitis cere-

bralif. £bd.

6) Arlt, y. , Winke über Staroperation, y. Graefe*8 Arch. f. Ophth. XXXI. 8. 8. 1.

7) Verwendung der Reisinger'schen Hakenpincette bei der Eatarakt- eztraktion. Ebd. 4. S. 285.

8) Armaignac, H., CJontusion violente de Toeil gauche par le choc d*un petard ; perte absolue et inst^ntant^e de la vue; disparition compl^te de riris; luxation du cristallin sans le corps yitr^; guerison temporaire ayec

422 Pathologie und Therapie der Aogenkrankheiten.

conserration de Toeil, mais suu retour de la TiBioo ; cydite ooBsAmtiTe;

extraddon du crutallin et gu^rison definitive. Revue cliniqae d*OculiGt.

V. p. 1. 9) B a c c h i , Sur Textraction linäaire inf^rieore de la cataracte avec ea capiole,

analyse et critique du memoire du Profee seur Castorani. Bull, et

m4m, 8oc. franf. d*opht. III. p. 70. 10) Barraquer, D. J. , Aplicaciön de sutura en la operadön de la ca-

tarata. Boletin de la clinica oftalm. del Hoepital de Santa Cruz. Nro. 8.

p. 119. llj Bayer, Klinische Mitteilungen. 2. Reklination einer starigen Linse. Zeit- schrift f. vergl. Augenheilk. III. S. 75.

12) B^gue, Corps etranger du cristallin; iridochoroldite coas^utive: enuc- l^tion. Bulletin de la clinique nat. opht. de Thospice des Quinze-vingts. 111. p. 53.

13) B e n n et , £. H.. Note on a readj method of demonstrating tbe altemation of the sector of the crystalline lens. Transact. of tbe Academy of mediciae in Ireland. III. p. 435.

14) B e r g e r , E. , Bemerkungen zur Zonulafrage. y. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXI. 3. p. 93.

15) Ein Fall von Erythropsie. Centralbl. f. pract Augenheilk. Mal S. 140.

16) Berry, George A. , Note on the after-treatment of cases of cataract eztraction. Ophth. Review, p. 257.

17) Bettremieuz, P. , ßtude sur Textraction de la cataracte. Arcfai?. d'Opht. V. p. 508.

18) Bi cker ton , T. H.| Tranmatic cataract; absolute disappearauce of lens and capsnle without Operation; perfect vision with? power of accommo- dation. Lancet 1. p. 514.

19) Blanc, L., Contribution k Tdtude sur Vextraction du cristallin dans sa capsole. Gen^ve. 86 p.

19a) Bonagente, Operazione di cateratta dura lenticnlare e capaulolenti- culare per expulsione o estrazione. Roma.

20) Bos, £., Des cataractes syphilitiques. Thhae de Bordeaux. (Eigenthüm- liehe weiche Katarakt ohne sonstige Bulbus affektion bei sekundärer Lues.)

20a) Brettauer, Drei Fälle von spontaner Aufsaugung von seniler Katarakt bei unverletzter Kapsel. Ber. über d. XYII. Vers. d. ophth. Geaellsch. zu Heidelberg. S. 47. (Diskussion S. 53).

21) Brignone, Secondo caso di cateratto diabetica BolL d*Oeal. Sept. 1.

22) Bucklin, C. A. , Diagnosis of cataract without tbe aid of on ophthal- moscope. Med. Kecord. New- York. XXVIII. p. 11.

23) Calisti, £tude sur les luxations du cristallin. Lille 1884.

23a) Ch auvet, De Textraction de la cataracte k la clinique ophtalmologique de la Facult^ de Bordeaux. Thbse de Bordeaux.

24) Cheatam, W., Report of sixty-three cases of extraction of oataraet. Arch. Ophth. New- York. XIV. p. 1.

25) Chilton, R. H., Cataract extraction; fluid vitreous. Texas Gour.-Rec. med. II. p. 142.

Krankheiten der Linse. 423

%) Coppez, 2. De Top^ratton de Ja cataracie molle par aspiration. Archiv.

d'Opht. p. 178. Rev. d'ocuL Nr. 6. p. 137, 177. (Sociötä fran9. d'Opht.)

und Bullet, m^m. soc. fran^. d^Opht. III. p. 77. 27) Cresa, J. F., Symmetrica! dislocation of lensee upwards congenital. Trans.

of the opbth. soc. of the nnited kingd. V. p. 111. 2S) Cuignet, Cataraote traumatique sans ouvertare de la cristallotde. Be>

cneil d'Opht p. 198. 29] Gzermak, W., Zar Zonulafrage. y. Graef e's Arch. f. Ophth. XXXI.

1. 8. 79. 80] Erwiederung auf Dr. Dessaner^s im Jalihefte dieser Monatsblätter

enthaltene Bemerkungen zu meiner Arbeit über die Zonula. Elin. Mo-

natsbl. f. Augenheilk. S. 410. 31] Erwiederung auf Herrn Dr. Berger's Bemerkung »Zur Zonulafrage«.

y. Graef e's Arch. f. Ophth. XXXI. 4. S. 295. 39 Berichtigung. Ebd. 1. S. 306. 39 Derby, Hasket, ünintentional artificial ripening in acase of zonular ca-

taract. Boston med. and surgic. Journ. CXII. p. 268. 34 Dehenne,Dn traumatisme en Chirurgie oculaire. Semaine m^dic N. 17

(Schiebt unter Umständen die Misserfolge bei Eataraktoperation auf

Malaria.) 3i) A., De rinteryention ohirurgioale dans la luxation du cristallin. Union

m^ic. Nro. 92. p. 26. 33) Dessauer, Zur Zonulafrage. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 314.

37) Dickey, J. L., A case of congenital ectopia lentis. Am. med. of med. scienc Fhila. LXXXIX. p. 491. (Luxation rechts nach oben innen, links nach oben.)

38) Dörr, Bericht Über die ophthalmologische Thätigkeit in den Jahren 1881 bis 1884 und über weitere 100 Star-Extraktionen nach A. y. Graefe*B Methode nebst einer kurzen Mitteilung über die Blindenanstalt in Han- noyer und eine Zusammenstellung der Erblindungsursachen der jetzigen Zöglinge. Hannoyer.

39) Dujardin, Extraction de cataracte par un nouyeau proc^d. Journ. des scienc. mäd. de Lille. Vif. p. 805.

40) Duyse, yan, Deux cas d'erythropsie. Beyue g^närale d*Opht. Nro. 5. p. 197.

41) Ey senke, Ueber die ungünstige Wirkung des Cocains bei Kataraktope- rationen. Westuik ophth. Nro. 6. 8. 406.

42) Falchi, Sulla lussazione del cristalino sotto la congiuntiya. Annali di Ottalm. XIV. p. 304.

48) £tude anatomique et clinique sur la cataraote de Morgagni Arch. ital. de biol. VI. p. 341.

44) Fano, Cataracte capsulo-lenticulaire compl^te. Extraction par kdratomie supdrieoie. Journ. d^Oculist. Nro. 151. p. 81.

45) - Hdmorrhagie intraoculaire cons^cutiye k Textraction de cataracte. Journ. des scienoes med. Sept. (Geringe Blutung am 5. Tage nach der Extraktion; gute Heilung.)

46) F i e u z a 1, Du meilleur proc^d^ d'extraction de la cataracte senile. Bullet, de la clinique nat opht. de Thospice des Quinze-Yingts. III. p. 81.

424 Pathologie und Therapie der Aagenkrankheiten.

47) Frost, A. , Sapposed power of accommodation in aphakic eye. Lanoet. I. p. 756.

48) Galezowski, Des cataractes ; leur fr^nenoe relativemeDt aox aatrei Recueil d'Opht. p. 257.

49) Des cataractes et de leur traitement. 1. fibsc 8. Paris, Alcan. 259 ).

50) De la marche et da pronostio des cataractes. Becoeil d*Opht. p. 25^.

51) Emploi des rondelles de g^latine pour rocclusion de la plaie cornäeme apr^B reztraction de la cataracte. Ibid. p. 577.

52) Traitement chirnrgical de la cataracte. Progr^ m^dic. p. 409. Nr.46 et 47.

53) Traitement m^ical de la cataracte. Becoeil d*Opht. p. 303 et 457.

54) Traitement de la cataracte. Ibid. p. 323.

55) Ooclusion de la plaie comäenne apr^s Textraction de la catarac«. Acad. de m6dec. S^nce da 6. Octobre.

56) De reztraction de la cataracte sans iridectomie et des soins consäcntiB. Archiv. d'Opht. p. 175. (Sociät^ fran?. d'Opht.)

57) Lezione clinica su Toperazione della cataratta. Gior. internaz. d. c. med. Napoli. n. s. YII. p. 162.

58) 0 operacyi zäckey i opatrunka przeciwgni-Inym. (Staroperation mt antiseptiechen Verbänden.) Medycyna, Warszawa. XIII. p. 293.

59) Soins pr^minaires & donner auz malades avant ]*op^ration de la ca- taracte. Becaeil d^Opht. p. 721.

60) G a 1 1 e n g a , G. , Secondo contribato allo stadio della matorazione art- ficiale della cataratta. Gazz. d. clin. Torino. XKI. p. 51, 67.

61) 6 a y e t , Eesai sur le retour de Textraction de la cataracte k la mäthod« fran^aise. Lyon m^d. XLIX. p. 143.

62) G i r a r d , Cataractes secondaires et ressources op^ratoires ; notre fourche & iridectomie. Revue tnmestr. d^opht. pratique. p. 1. Octobre.

63) H^morrhagies post-opäratoires. Ibid. April, p. 1.

64) Gorecki, Conduite ä tenir dans les cas de cataracte incompl^tes. Prac- ticien. p. 599.

65) G u a i t a , L., A proposito delP esame anatomico di due balbi oculari operati di ablazione della cataratta; contribozione air anatomia ed alla fisio-patologia delF occhio, e studio teorico-pratico sui varii processi operativi, basato su duecento operazioni. Gior. internaz. d. scienc. med. n. 8. VlI. p. 47, 136.

66) H a g e n T 0 r n , 0. , Ein Fall von Entfernung des luzierten Linsenkemes durch eine von der üblichen abweichenden Methode. Centralbl. f. prakt

Augenheilk. Juni. S. 176.

67) Haltenhof, Klinische Mitteilungen. 1. Diabetische Katarakt bei einem Hunde. Zeitschr. f. vergl. Augenheilk. III. S. 65.

68) Harlan, G. C. , Two cases of subconjunctival luxation of the lens. (Americ. ophth. society.) Americ. Journ. of Ophth. II. p. 144. (Operation erzielte einen guten Erfolg.)

69) Two cases of subconjunctival dislocation of the lens. Ibid. p. 140.

70) Hewetson, H. B., Antiseptic precautions during cataraot and other Operations on the eye by means ofM. Mayo Robson^s dry Eocalyp- tue-spray and dry-dressings. Brit. med. Joom. II. p. 644.

Krankheiten der Linse. 425

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72) Cataract extractions. Transact. of the ophth. soc. of the united kingd. y. p. 116. (200 Extraktionen; kleiner Lappen oder Liebreic bi- scher Schnitt ; 87,5 % gnte Erfolge.)

73) Hirschberg» Klinische Kasuistik. 3) Sch&delmissbildung neben Schicht- star. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. August.

74) Hock, Cataracta consecntiva post iridocyclitidem ; Eztractio cataractae sine Capsula im rechten Auge ; Pupillarverschluss am linken Auge in Folge ▼on Hinaufgezogenwerden der Iris gegen die Wunde. Iridotomie; Hei- lung. Wien. med. Blatter, p. 1309.

75) Eazaurow, Fall von Extraktion eines Stars, der 40 Jahre bestanden hat. Wratsch. Nr. 39.

76) Eönigstein, L., Oculistische Mitteilungen. 2) Diplopia monooularis in oculo eataractoso. Wien. med. Presse. Nr. 19, 21 und 27.

77) Landesberg, M., Zur Kenntniss der transitorischen Psychosen nach Star Operation. Centralbl. f, prakt. Augenheilk. Mai. S. 134.

78) Transient insanity foltowing Operation for cataract. Med. & surg. Re- porter. LIII. p. 425.

79) Leplat, L.,, De la cataracte cong^nitale. Extrait des Annal. de la so- ci4i6 m^. chir. de Li^ge. XXIV. p. 376.

80) M c K e o w W. A., Intracapsolar injection of water in cataract extrac- tion. Ophth. Review, p. 345.

81) Martin, De Tt^tiologie de la cataracte. Archiv. d*Opht. p. 168. (So- ciötä fran^. d'Opht.)

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88) Minor Lancelot, J., Removal of a piece of steel from the crystalline lens with electromagnet. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty- first meeting. p. 97 und Americ. Joum. of Opht. II. p. 153.

84) Nettleshi p, The dissappareance of diabetic cataract. Ophth. society of the united kingdom. 14. Mai.

85) Nordmann, Case of Morgagnian cataract (fluid hypermature) with transparent fluid cortical. Arch. Ophth. XXV. p. 258.

86) G. A. , Om Konstgjord starrmognad. (Künstliche Reifung des Stars.) Belsingfors und Hygiea. XVII. p. 584.

^7) Oettinger, Die kflnstliche Reifung des Stars. Inaug.-Diss. Breslau.

88) Panas, Du choix du meilleur proc^^ d*extraction de la cataracte. Archiv. d*Opht. V. p. 289, 299.

89) Sui Top^ration de la cataracte. Semaine m^d. Nr. 15. p. 256.

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91) Prouff, Capsulotomie simple, avec le kystitome, et capsulotomie croisoe, dans les cas de cataracte secondaire produite par des d^p6ts vitreux on des opacit^i sur la capsule. Rev. clin. d'ocnl. V. p. 89.

92) Purtsc her, 0., Weitere Beiträge zur Frage der Erythropsie. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Februar und M&rz. S. 48 und 72.

93) R e d a r d, Note sur les proc^d^s opäratoires k employer ponr la cataracte

426 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

mol]e. Archiv. d*Opht p. 175. (Soci^t^ franf. d*Opht) und Franee m^ Nr. 94. p. 1126.

94) B e n 8 8, ▼., OphthalmologiBche Mitteil ongen aiu der sweiten Universitftta- Augeoklinik in Wien (o. a. Staroperationen, Iridektomien ). Wien. med. Presse. Nr. 22, 24, 25, 28—42, 45.

95) Robinski, S. , UnterBuchuDgen Ober die »spindelförmigen Lücken« der physiologischen und pathologischen Aagenlinsen. Berlin, klin. Wochen- sehr. Nr 23.

96) üntersnchnngen sur Anatomie, Physiologie und Pathologie der Augen- linse. Deatsch. med. Wochenschr. 1886. Nr. 1.

97) Bog man, A., Un cas de cataraete tranmatique op^rä par Faapiration. Annal. d^Ocnlist T. XCIV. p. 126.

98) Böhmer, Cataraete et cocaine. Bey. mäd. de Test. Nancy. XVII. p. 513.

99) B oosa, John B. St., Bemarks on the eztraction of the erystalline lens in its capsule. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-first meeting. p. 27. Americ. Journ. of Ophth. II. p. 148 und New- York med. Joam. p. 164.

100) Sachs, Th., Ueber Pneumonie nach Stareztraktionen. Bericht d. natar«

wissensch.-med. Vereins in Innsbruck. XIV. 1883—4. S. 44.

101) Salomon, J. V. , Clinical lectnre on congenital cataract. Lanoet. IL p. 375.

102) Santos-Fernandes, J., (Operation de la catarata antes de tn per- fecta madnrez. Bev. esp. de oftal. sif. etc. IX. p. 193 und Gr6n. m^.- quir. de la Habana. XI. p. 407.

103) Contraindicacion de la cocaina en las operaciones de catarata. An. r. Acad. de cien. med. de la Habana. 1884 5. XXI. p. 495 and Bot. de med. y cirurg. pr&ct. XVII. p. 14.

104) Sehen kl, Qeber hundert Frontaleztraktionen. Prager Med. Wochen- schr. Nr. 32. (96 gute, 7 teilweise Erfolge, 1 Verlust (Dacryocystitis); darunter 8 komplizierte Katarakte.)

105) Schiess-Gemnseus, Ein Beitrag zur Lehre von den angebomen Linsenanomalien. ▼. Graefe*8 Arch. f. Ophth. XXXI. 4. S. 53.

106) Schiötz, Hj., Ein Fall von hochgradigem Hornhautastigmatismus nach Stareitraktion. Besserung auf operativem Wege. Arch. f. Angenheilk. XV. S. 178.

107) Schmidt-Bimpler, H., Zur Extraktion centraler rudimentftrer Stars und dicker Nachstare. Centralbl. f. prakt. Angenheilk. Juni. S. 161.

108) Sedan, Note eur un corps ^tranger du crisiallin. Becneil d*Opht. p. 734.

109) Staderini, C, Due casi di rarissima affezione morbosa della leote criatallina e del suo legamento. Ann. di Ottalm. XIV. p. 519. (1. Dop- pelseitige angeborne Cataracta arida pendula mit geringem Buphthalmus bei einem 18jährigen Individuum. 2. Spontane Luxation ohne Einwir- kung eines Trauma einer unvollständig kataraktOsen Linse in den Glas- kOrperraum bei einem 60jährigen Manne in Folge Barefiftction der Zo- nula Zinnii.)

HO) Streatfield, Cataract-Extraction. Transact. of the opht. soc of the Unit, kingd. V. p. 118.

Erftükheiten der Lider. 427

111) Ssili, A., üeber Erythropeie. Centralbl. f. prakt. Augenbeilk. Februar.

112) Tannahil, J. F.» Diabetic cataract. SpontaDeons resolation. Brit. med. Jonrn. L p. 226.

113) Teilt als, De la Inxation spontan^e dn cristallin. Bull, et m^m. Soc. fran9.d'0pbi III. p. 77 und Archiv. d'Opht. p. 171, (SociöW fran?. d'Opbt.)

114) Tb i band, Consid^rations sur un nouveaa traitement mddioal de la oataracte, suivies de Tingt-sept observationa. Viohy.

115) Trousseau, Gataracte traumatique op^r^e et gii^rie par raspiration. Union mädic 27. Aoüt. p. 325.

116) Vacber, L. , De l'aatigmatisme considär^ comnie une des causee de la catarncte. Bull, et m^m. Soc. fran^ d*opbt. III. p. 85.

117) Pinoe k double fixation et pince k capsulotomie. Archiv. d*Opht. V. p. 167. (Sodätä fran9. d*Opht )

118) Virchow, H, (Jeber den Bau der Zonula und des Petit'schen Kanalea

Arch. f. Anat. und Physiol. (Pbysiol. Abt) S. 164. (Verhandl. d. phy- siol. Gesellsch. zu Berlin.)

119) W a d B w 0 r t h , 0. F. , Luxation of lens beneath T e n o n*8 capsule. (Americ. ophth. society.) Americ. Journ. of Ophth. II. p. 144 und Boston med. and surgic. Journ. CXIII. p. 507.

120) Waldhauer, C. sen., Zwei Fälle von Cataracta punctata, v. 6 r a e- f e's Arch. f. Ophth. XXXL 1. S. 249.

121) Quatre cas de cataracte diabetique. Revue g^n^rale d^Opht. p. 1.

122) Walker, G. E. , Notes on a case of dislocation of the lens into the vitreous Chamber; successful extraction. Boston med. and surgic Journ. CXIIL p. 500.

123) Webster Fox, L. ; Clinical observations. (1. Congenital cataract in both eyes successfully operated on in a patient sixty years ago.) Americ. Journ. of Ophth. IL p. 154. (2 Fälle von congenitaler Katarakt , die nach 60 resp. 32 Jahren mit Erfolg operiert wurden.)

124) Webster, D. , Extraction of a lens, dislocated into the vitreous, with the aid of Dr. A g n e w s bident. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-firat meeting. p. 76 und New- York med. Record. 8. Aag.

125) Wecker de, Ätiologie de la cataracte. Rev. clin. d'ocul. p. 257.

126) Les cases du suppuration et d'inflammation apr^s Textraotion de la cataracte. Annal. d*Oculist. T. XCIV. p. 224 und Paris. 14 p.

121) Les indications de Textraction simple. Ibid. p. 29 und Paris. 19 p.

128) L*extraction simple. Paria, Adrien Delahaye et Emile Decroenier und Rev. argent. de cien. m^. Buenos- Aires. II. p. 195.

129) La extracciön simple y sus indicationes. Bolle tin de la clinica oftalm. del Hospital de Santa Cruz. Niim. 5. p. 65 und Nüm. 6. p. 51.

130) Wicherkiewicz, B. , Geber ein neues Verfahren , unreife Stare zu operieren, nebst Beitrag zur Augen-Antiseptik. Klin. MonatsbL f. Au- genbeilk. S. 478 und Gaz. lek. Warazawa. V. p. 505.

131) Williams, H. W., Simple cataract extraction. Boaton med. and surg. Journ. Okt. p. 385.

132) Wolfe, J. R., Does the position of the aection in cataracts Operations inBuence suppuration of the oornea ; and , if so » what part is played by septic inüeotion? Brit. med. Journ. I. p. 234.

428 Pathologie und Therapie der AngenkrankheiteiL

133) W 0 If e I J. R., On the method of obviating the riska of failare in ope- ratioDB for cataract. Med. Times & Gac. I. p. 44.

134) Y 0 u n g, L. F., Cocaine and cataraot at Lahore. lodian med. Qai. Cal- catta. XX. p. 146.

Arena (4) sah bei zwei jagendlichen Individuen, Bruder und Schwester, nach einem überstandenen schweren Typhus sich im Ver- laufe eines Jahres eine beiderseitige totale Katarakt entwickeln. Die Augen boten sonst, was Pupillarreaktion, Spannung und Gesichts- feld anlangt, normale Verhaltnisse dar; der Gesundheitszustand der Patienten selbst war wieder ein ungestörter. Der Heilungsverlaof nach der Extraktion, die mit Lappenschnitt und ohne Iridektomie vollzogen wurde, war ein überaus glatter (Entlassung am 12., 14., resp. 15 Tage), die Sehschärfe mit entsprechendem Glase ^^ und ^}.

Spontane Aufsaugung einer senilen Katarakt bei unverletzter Kapsel konnte Brettauer (20a) 3mal beobachten. Der erste Fall findet sich im Wesentlichen schon veröffentlicht in Graefe-Sae- misch, Handb. d. Augenheilk. V. p. 309.

Der zweite Patient war von Brettauer am rechten Auge mit Erfolg nach v. Graefe an Katarakt operiert worden. Auf dem linken Auge bestand damals eine noch nicht reife Kernkataraki Vierzehn Jahre später konnte folgender Befund linkerseits konstatiert werden: tiefe vordere Kammer, Irisschlottern, vordere Kapsel un- verletzt; hinter der letzteren nach Atropinmydriasis ein linsen- förmiger, etwa senfkorngrosser Körper, offenbar der Rest des auf- gesaugten Linsenkernes. Die Linsenmasse bildet eine halbflüssige, von Cholestearinkrystallen durchsetzte Masse. Fundus deutlich;

S mit + 07 = s^. Vier Jahre smter ist von dem Kemrudiment

nichts mehr zu entdecken, doch scheint aus einer scharfen Lücke am unteren Pupillarrande, die das schönste rote Licht durcUässt, der Schluss gestattet zu sein, dass sich der Kapselsack unten von der Zonula getrennt hat.

Im dritten Falle war es eine 48jährige Frau, der eine rechts- seitige Kemkatarakt mit sehr gutem Erfolge von Br. extrahiert worden war und die zu der gleichen Zeit auf dem linken Auge eine beinahe reife Kemkatarakt zeigte. Dreizehn Jahr später gab Patientin an, dass sie mit dem linken Auge zu sehen beginne. Die Linsen- masse zeigte die Beschaffenheit des vorigen Falles, der Kemrest hatte eine ungefähre scheinbare Grösse von 3 und grosste Dicke von 1,5 mm und schnellte bei Blick- Veränderungen bis in die Mitte der

Schiohistar und Scb&delmissbildung. 429

1 ß Pupille, S mit + oT == q i beinahe etwas schärfer als auf dem ope-

rirten rechten Auge.

In der Diskussion über den Gegenstand teilt Berlin einen Fall mit, wo sich die im Anschluss an eine spontane Iritis entstandene LinsentrQbung innerhalb weniger Monate so aufhellte, dass mit einem Starglase J a e g e r 1 . gelesen wurde. Becker beobachtete die gleiche Erscheinung bei einer komplicierten jugendlichen Katarakt, die sich im Anschluss an eine specifische Iritis entwickelt hatte, und deren Fortschritte bis zur Cataracta accreta matura Becker verfolgen konnte. 5 Monate nach der Reife des Staares begann dessen spontane Resorption. Auch hier fanden sich Cholestearinkrystalle. Der Fundus war schliesslich deutlich zu sehen, 8 mit + 10 D=^. Hervorzuheben ist nur, dass vor Entstehen der Katarakt eines fast vollständigen Pupillarabschlusses halber eine allerdings vollkommen normale Iri- dektomie gemacht worden war. Leber verspricht die Ver- öffentlichung eines weiteren Falles. Im übrigen kommt man überein, den fraglichen Process statt »spontaner Aufhellnngc »spontane Resorption der kataraktösen Linse ohne Hinterlassung von Kapsel- trübungc zu nennen.

Goppez (26) hat in den letzten Jahren 81 mal die Aspiration bei der Staroperation verwendet; davon waren

14 kongenitale, 14 weiche und 45 traumatische Katarakte.

Bei letzteren, zumal wenn sie frisch sind, leistet die Methode Vorzügliches; wenn die Verletzung alter ist, kann ein kleiner Kern zurückbleiben, den man entweder für sich extrahiert oder der Re- sorption überlässt. Zu grosse Dichtigkeit der Rindenmassen, Gegen- wart eines Kernes und geringer Glaskörperverlust sind die Nachteile für und bei dem Verfahren. Direkt kontraindiciert ist die Aspiration bei kernhaltigen unvollständigen und bei flüssigen Katarakten.

Redard (93) empfiehlt gleichfalls die Aspiration bei weichen, kongenitalen oder traumatischen Staaren, dann nach mehrfachen Discissionen und bei Nachstaren. Er zieht den Tubus der Bow- m an naschen Spritze vor und hat an demselben ein Ventil anbringen lassen, um den Rücktritt der Luft zu verhindern.

In der Diskussion bestreitet Chibret die Möglichkeit, halb- feste Kortikalmassen durch das Verfahren zu entfernen.

Die Kombinationen von Schichtstar und Schädelmissbildung

430 Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

bereichert Hirschberg (73) tun eine Beobachtung eines Knaben, den er mit 7 Monaten an einem beiderseitigen feinen und nicht sehr grossen Scbichtstar mit Erfolg operierte. Als der Knabe 4 Jahre alt war, wurde von Mendel Idiotie, Kontraktur der Nacken- muskeln und beider Ellbogen* und Kniegelenke, Paralyse der Beine und Dysarthrie konstatiert. Yirchow hielt den Fall, der eine spat yerknöcherte vordere Fontanelle mit hinter ihr liegender kompen- satorischer Erhobung und mit einem vollständig abgeplatteten Hinter- kopf zeigte, für eine prämature Ossifikation, vielleicht im Gebiet der seitlichen Coronaria*

Eine angeborene Formanomalie beider transparenter Linsen sah Schiess-Gemuseus (105) bei einem 12jährigen Knaben. Die äusserlich im wesentlichen normal aussehenden Augen zeigten bei der geringsten Bewegung ein starkes Schlottern cler unteren Hälfte der Iris. Nach Erweiterung der Pupillen, die nur eine massige war, markierte sich bei Durchleuchtung eine scharfe, nur am rechten Auge mit 2 medialen Einkerbungen versehene, horizontal verlaufende schwarze Linie, die den unteren Rand der defekten Linse darstellie. An dem Bande waren focal die Zonulafasem in ihrem Ansatz als feine, abwärts verlaufende, parallele Streifchen sichtbar. Der Linsen- reflex war an normaler Stelle, die Linse selbst zeigte keinerlei Lokomotionen und nur am rechten Auge eine kleine Trübung in den hinteren Schichten. Ausser rareficiertem Chorioidealpigment und einer atrophischen Papillensichel war im Fundus nichts abnormes. Bei enger Pupille bestand eine Myopie von 12 resp. 16 mit S = f resp. ^, bei weiter eine Hypermetropie von + 7 resp. + 4,5 mit S = f f. Kein Astigmatismus, keine Diplopie. Der Autor sucht die Ursachen der Anomalie in einer mangelhaften Entwicklung einzelner Aeste der A. hyaloidea.

Waldhauer (120) operierte in jüngster Zeit 2 Fälle von Cataracta punctata, die einzigen der Art unter seinen 900 bis jetzt gemachten Extraktionen. Er beschreibt eingehend die Natur der genannten Linsentrübung, wie sie sich in den beiden Fällen jedesmal beiderseitig darbot, in der Gestalt von feinen, sandkomgrossen, grauweissen^ in der Nähe des Linsenkerns gelblich aussehenden Punkten, die die ganze Linsenmasse durchsetzten. In allen vier Augen war zugleich eine Art hinterer Polarkatarakt vorhanden, sonst aber bot der Fundus, wie sich nach der Operation zeigte, durchaus normale Verhältnisse. Die eine Kranke war 55 Jahre alt, die Cataracta punctata des einen Auges jedoch schon in ihrem

Methode der £iitferaung einer in den Glaskörper Inzierten Linse. 431

38. Jahre yollig entwickelt. Der zweite Fall betraf einen 32jährigen Mann. Die Extraktion bei der Frau bot Schwierigkeiten, Kern und anhaftende Binde folgten schlecht, die Cortex-Schicht war sonst konsistent bröcklig. Bei dem jungen Manne wurde die Discission nach vorangegangener Iridektomie gemacht. Beidesmal wurde schliess- lich ein befriedigendes SehTermögen erzielt. Es fiel noch auf, dass der eingetretene Nachstar grosse Neigung zur Vaskularisation zeigte.

Derselbe Autor (121) teilt 4 Fälle von diabetischer Katarakt mit. Die Lebensalter der Patienten waren 63, 37, 41 und 37 Jahre. Der Zuckergehalt des Urins wird zweimal als massig, einmal als betrachtlich bezeichnet; einmal war zur Zeit der Operation kein Zucker vorhanden , während er früher 4 Vo betragen hatte. Der Star war in allen Fällen beiderseitig, und mit Ausnahme eines Auges, beiderseits reif. Die Extraktionen wurden nach unten ge- macht, bis auf einen Patienten stets an beiden Augen in einer Sitzung, einmal ohne Iridektomie und einmal mit praeparatorischer. Operations- und Heilverlauf war in allen fallen bis auf geringen Glaskörperverlust bei zwei Augen völlig normal, die Kranken lasen mit entsprechendem Glase J. 5, J. 2, J. 8, J. 4, J. 8.

Waldhauer (120) kann B e c k e r*s Angaben bestätigen , dass der Kern bei diabetischen Katarakten relativ durchsichtig ist und dass er sich äusserst leicht entwickelt. Das einzig Abnorme bei diabetischen Katarakten ist vielleicht eine Art Atrophie der Zonula, weshalb bei der Entbindung des Kerns und der Entfernung der Kortikalreste Vorsicht gerathen ist.

Bei einer fast völlig frei beweglichen, nur temporalwärts noch einigermassen befestigten kalkig kataraktösen Linse eines seit frühester Kindheit blinden Auges versuchte Agnew (1 und 2) durch eine eigenartige Methode die im Glaskörper flottierende Linse zu extrahieren. Ein Paar gerade Stamadeln von | Zoll Länge wurden in einer Entfernung von ^ Zoll parallel zu einander in einem flachen, ge- rieften plattenartigen Griff zu einem gabelähnlichen Instrument ver- bunden. Dieser Doppelzinken wurde in einen Nadelhalter gefasst und in der temporalen Bulbushälfte in richtiger Entfernung von LriB, Corpus ciliare und der in des letzteren Nähe liegenden dis- locierten Linse eingestossen, mit Senkung des Nadelhalters in leichtem Bogen durch den Glaskörper geffihrt und in der medialen Sklera unter dem Gegendruck des Fingers schnell ausgestochen. Der Effekt war, dass der Doppelzinken die Linse, in seine Gabel zwängend,

432 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

durch die Papille hindurch in der vorderen Kammer fixierte, so dass ihre Entfernung mit dem Löffel leicht ausführbar war. Die Operation fand in Narkose statt. Irgend erheblicher Glaskorper- verlust war nicht zu bemerken. Auch Irisprolaps trat nicht ein, nur war die Pupille leicht nach der Cornealnarbe verzogen, ohne eigentlich adhärent zu sein. Einen Einfluss auf die Sehscharfe hatte der Eingriff nicht, da die Augenspiegeluntersuchung eine alte Atro- phie des Optikus, der Retina und Chorioidea nachwies.

Eine durch Trauma total luxierte Linse wurde von dem 68jährigen Individuum 17 Monate lang zufallsfrei ertragen, als eines Morgens ohne alle Ursache eine Einklemmung der inzwischen kataraktösen Linse in*s Pupillargebiet statt hatte, gefolgt von glaukomatösen Erscheinungen. Atropinisierung löste die Linse aus der Pupille, die nun am nächsten Tage vollkommen frei im Grlaskörper lag. Die glaukomatösen Symptome waren geschwunden, aber das Auge war noch entzündet und seine Sehschärfe blieb auf Lichtperception beschränkt. In diesem Zustande extrahierte Webster (124) die Linse unter Anwendung des A g n e w *schen Doppelzinken , dessen Stichpunkte lateral 3, medial 2 mm von der Comeoskeralgrenze ent- fernt gewählt wurden. Unter Cocain- Anästhesie gieng die gesammte Operation glatt und mit nur minimalem Glaskörperverlust von Statten. Die erzielte Sehschärfe erreichte mit entsprechendem Glase VW-

Webster würde bei Luxationen in die Vorderkammer ebenso- wenig wie bei partiellen Luxationen den Doppelzinken anwenden, und stellt als dessen Indikation nur die im Glaskörper flottierende Linse auf. Eine eventuelle Verletzung des Corpus ciliare halt Webster bei der geringen Narbenkontraktion punktförmiger Stieh- wunden fßr nicht bedenklich.

Dehenne (35) ist bei Linsenluxationen für eine Extraktion nur in Fällen, wo die dislocierte Linse vor der Iris li^t. Bei Luxationen hinter die Iris enthält er sich bei schmerzlosem Verlaufe jedes Eingri£Ps. Treten aber glaukomatöse Zustände auf, so macht er die Sklerotomie, die zugleich am besten den Schmerz lindert, wiederholt sie eventuell noch einmal ; kommt dann der Kranke nicht zur Ruhe, so rekliniert er die Linse, und erst wenn dies erfolglos ist, schreitet er zur Enukleation. Ist von vornherein jede Licht- empfindung erloschen , so wird die Enukleation natürlich sofort gemacht.

Einen in der vorderen Kammer frei beweglichen luxierten Linsen-

Angebliche Besorption eines Nachstares bei tötlicher Meningitis. 433

kern, der in übender Stellung hinter die Iris schlüpfte und von dort nur durch starkes Kopf schütteln in die erstere Lage zurück- gebracht werden konnte, extrahierte Hagen Tom (6(5) in der Art, dass er den Lappenschnitt von aussen nach innen machte, also durch schichtweises Vordringen von der Vorderfläche der Cornea aus den leicht umschnittenen Lappen durchtrennte. Damit wurde ein rasches Vorstürzen des Kammerwassers verhindert und der luxierte Kern in loco leicht entfernt. Die Wundränder legten sich über- raschend gut aneinander.

Drei spontane Linsenluxationen konnte Teillais (113) be- obachten. Sie betrafen eine 43jährige Frau, ein 16jähriges Kind und einen hemiplegischen Greis. Die Frau war durch eine Becken- peritonitis sehr geschwächt, das Kind stark skrophulös.

Bogmann (97) berichtet über einen Erfolg des Aspirations- verfahrens bei einer traumatischen Katarakt eines 30jährigen Mannes. Der operative Eingriff fand etwa 6 Wochen nach der Verletzung bei nur massig gereiztem Auge und maximaler Mydriasis, ja selbst bei schon teilweiser Resorption der Linsenmassen statt. Obwohl die Aspiration nicht alle Massen entfernte, war doch nach wenigen Tagen eine vollkommen schwarze Pupille und völlige Reizlosigkeit des Bulbus zu bemerken. Nach einem Vierteljahre war S = ^. Direkt nach der Aufsaugung sowie am Tage darauf waren die ent- zündlichen Erscheinungen ziemlich beträchtlich, und werden dieselben vom Verfasser als Folgen der durch die Aspiration entstandenen Hyperämien, namentlich der Iris, angesehen.

Bei einer traumatischen totalen Katarakt eines zwölfiährigen Knabens, wo wegen Druckzunahme zweimal die Punktion der Vor- der-Kammer ohne Erfolg gemacht worden war und die Resorption keine Fortschritte zeigte, entfernte Trousseau (115) die Star- massen durch Aspiration. Operation und Heilung gingen unge- stört und schnell vor sich, das Pupillarfeld war vollkommen schwarz, das Sehen nur einer centralen Comealnarbe halber nicht den Er- wartungen entsprechend. Das verwendete Instrument war ein me- tallener Tubus, der in eine Glaskanüle auslief, an welcher ein Kautschukrohr mit Redard*schem Ventil befestigt war.

Bei einem 7jährigen Kinde, das vor 2 Jahren von Arens (5) durch Discission und Linearextraktion von einer traumatischen Ka- tarakt bis auf einen die laterale Pupillarhälfbe ausfüllenden Nachstar befreit worden war, soll sich im Verlaufe einer tötlichen Cerebral- Meningitis die durch 1^ Jahr stationär gebliebene Nachstarmasse

Jahresbaxioht für Ophthalmologie. XVI. 1886. 28

434 Patholo^^e und Thenpie der Aagenkrankheiten.

in den letzten Lebenstagen erweicht und zur Resorption angeschickt haben. Leider stammt die Beobachtung von der Mutter des Kindes.

Bettremieux (17) giebt in einer noch unvollendeten Arbeit der üeberzeugung Ausdruck , dass die Graef ersehe Eztraktions- methode ihre Führerschaft in der Kataraktoperation wieder an die alte Daviel^sche Methode werde abtreten müssen, seit die Fort- schritte der Antisepsis und die lokale Anästhesie des Auges durch Cocain die Nachteile des Lappenschnittes wesentlich verringert hätten. Er verbreitet sich des Genaueren über jene beiden Faktoren, ohne etwas eigentlich Neues vorzubringen. Nur das Antisepticum , zu dessen Gunsten er spricht, führen wir an:

1000,0 Aqua, 20,0 Alkohol, 0,05 Hydrargyrum bijodatum.

Dürr (38) teilt in seinem Jahresberichte 100 weitere Star- extraktionen mit, die nach v. Graefe'scher Methode in den Jahren 1881 84 von ihm gemacht wurden. Er operiert wie früher nach oben, bildet einen Comeallappen von 2 mm Höhe und einen etwas höheren Conjunktivallappen. Zur Kapseleröffnung wird der W e b e r 'sehe Doppelhaken, event. auch die Foerster'sche Kapsel- pincette benützt. Nach dem Austritt der Linse werden erst einige Minuten Eiskompressen zur Stillung des Wundschmerzes gemacht, ehe zur Entfernung von Kortikalresten geschritten wird. Ausge- dehntere Antisepsis in Form von Spray, Berieselungen u. dgl. finden nicht statt; hingegen wird auf möglichste Asepsis des Operations- gebietes vor dem Eingriff gehalten. Die Instrumente werden in absoluten Alkohol getaucht. Cocain findet stets Verwendung. Bei den 100 Extraktionen war die erzielte Sehschärfe wie folgt:

S = 1 bis < tV = 91 mal. S = < xV bis > ^^js = 8 mal. S = ^i^T^^sS = 0 = Imal.

Von üblen Zufallen während der Heilungsdauer und der Operation sind u. a. notiert:

Das Zurückbleiben von grösseren Kortikalresten in drei Fällen; einmal erzielte dabei eine Discission eine mittlere Sehschärfe, in den beiden anderen Fällen, wo es zu Iritis und Pupillarverschluss gekommen war , resultierte nach späterer Iridektomie S -^ und j\. lOmal trat Gla&körperverlust ein, fünfmal in geringer, 4mal nach der Kapseleröffnung in grösserer Menge, so dass der Star mit Haken oder Löffel geholt werden musste. Von Cornealsuppurationen oder Panophthalmitiden war bei den 100 unkomplicierten Katarakten keine einzige Operation gefolgt, überhaupt traten jene üblen Zufalle

Die y. Qraefe*8che Extraktionsmethode. 435

in den 4 Jahren des Berichtes nur dreimal ein , bei einer Cata- racta accreta, einer traumatischen Katarakt und bei der Extrak- tion eines häutigen Nachstars.

Für die Extraktion unreifer und traumatischer Katarakte, wie auch zur Abkürzung der Behandlungsdauer der Zonularstare empfiehlt Wicherkiewitz (130) zur Entfernung der zurückbleibenden Kor- tikalmassen die Irrigation der Augenkammern. Mit einer entsprechend gebogenen silbernen Spitze eines von ihm konstruierten undinenartigen Apparates geht er nach der Extraktion durch die Comealwunde in die Yorderkammer bis zum gegenüberli^enden Pupillarrande, bringt durch leichte Drehung die Spitze hinter die Iris in die hintere Kam- mer und lässt nun auf die Kortikalmassen den Irrigationsstrom einer auf + 30® C. temperierten P/o igen Borsäurelosung wirken. Der Effekt ist, dass die Rindenmassen herausgeschwemmt werden und dass eine vorzüglich reine und sehtüchtige Pupille bei reizloser und schneller Heilung resultiert. Das Verfahren, für das der Verfasser sehr warm eintritt, wurde bisher von ihm an 18 Fällen mit bestem Erfolge erprobt.

Fieuzal (46) betrachtet ausnahmsweise die Extraktion mit Iridektomie als die typische. Von 1718 derartigen Katarakt-Ex- traktionen hatten 86 ®/o einen guten, 9 Vo einen mittleren und 5 ^/o keinen Erfolg. 26 Extraktionen ohne Iridektomie lieferten:

24 % gute, 60 ®/o mittlere, und 16 % schlechte Resultate.

(Nach einem Referate in Knapp und Schweigger, Arch. f. Angenheük. XVI. 2.)

In einem Selbstreferate in Hirschberg *s Centralblatt (No- vember 1885) teilt Galezowski (51) eine neue Verbandmethode bei Homhautwunden, namentlich nach Starextraktionen mit. Dieser Verband bezweckt den möglichsten Abschluss der Hornhautwunde von den nach des Autors Untersuchungen auch im normalen Thranen- sekret enthaltenen Bakterien. Nach vielen Experimenten wurde als ein dazu geeigneter Stoff eine Art Gelatine-Taffet gefunden, der vom Auge und der Wunde gut vertragen wird, letztere koaptierend schliesst, allmälig schmilzt und nach 8 bis 12 Stunden ohne eine Spur verschwunden ist. Die Gelatine-Streifen sind 1^ cm im Quadrat, ^ mm dick und werden mit einer Losung von Cocain und Sublimat auf ihren Flächen derart bestrichen, dass auf die angegebene Aus- dehnung eines Streifens 0,01 gr. Cocain und 0,0005 gr. Sublimat kommt. Die einzelnen Stücke werden mit einer feinen glatten Zange unter das obere Lid geführt und dann die etwas eingeschnittene gegenüberliegende Seite bis unter den unteren Lidrand vorgezogen.

28*

436 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Der Verband hat sich in 19 Fällen von Extraktionen, einer Eera- toconasoperation und einer Iridektomie Torzfiglich bewährt. Unter den Extrahierten befand sich eine alte, oft eiternde Dakryocystitis, die ohne Vorbehandlung die Wundheilang nicht im mindesten störte.

Panas (88 und 89) kritisiert in einer längeren Arbeit in der bekannten Weise die Graefe'sche Extraktionsmethode, und Tersucht die Vorzüge eines modificierten D a v 1 e Tschen Verfahrens, wie er es seit 2 Jahren angewendet, zu erweisen. Der dem alten Lappen- schnitt gemachte Vorwurf einer leichteren Komealsuppuration Sälie bei der heutigen Antisepsis weg. Irisprolapse seien, zumal nach An- wendung des Cocains, durchaus nicht häufig, bei ihm etwa in 4^/o. Die Ursachen des Irisvorfalles seien wohl noch unbekannt, doch lasse sich immerhin als eine der wesentlichsten eine, sei es physiologisch oder pathologisch, erhöhte Spannung des Augapfels betrachten. In einigen Fällen bestehe die letztere schon vor der Operation, dann käme der Vorfall gleich nach dem Cornealschnitt , in anderen trete die Iris- einlagerung erst bei schon eingetretenem Wund verschlusse auf, und dann handle es sich wohl um eine durch den Eingriff hervorgerufene Hyperämie im ganzen Bulbus und einer Hypersekretion, die zur Wund- sprengung und zum Vorfalle führe. Wo einmal Irisprolaps einge- getreten sei, dort müsse meist in Chloroformnarkose eine sorgföltige Excision gemacht werden.

Genauere Einzelheiten fiber sein operatives Vorgehen giebt Panas nicht, nur erwähnt er, dass sein Lappen im Umfange zwischen | und f der Homhautperipherie schwanke und dass nach beendigter Extraktion Eserin in kräftiger Weise verwendet werde.

Am Schluss der Arbeit stehen die Indikationen für die Zu- kunfts-Extraktionen.

Das modificierte oder neue DavieTsche Verfahren ist die Nor- maloperation.

Das 6 raef ersehe Verfahren oder »besser die Methode mit dem kleinen Lappen« passt nur für

1) alle unreifen Katarakte, die aus irgend einem Grunde extra- hiert werden sollen,

2) alle mit Synechien und ähnlich komplicierte,

3) alle frischen mit Irisprolaps verbundene traumatischen,

4) hülsenformige und dergl., und

5) alle Katarakte mit weicher klebriger Corticalis.

Der einfachen linearen Extraktion oder dem Travers'schen Ver- fahren endlich fielen nur total weiche Stare zu.

Extraktion der Linse in g^chlossener Kapsel. 437

G alezowski (56) extrahiert, wie schon bekannt, seit Augnst 1882 fast stets ohne Iridektomie. Die Resultate waren von 486 Fällen 437 vollkommene. Bei den 49 Misserfolgen waren 36mal Pupillar- verschluss nnd I3mal Panophthalmitis als Ursachen zu verzeichnen. Naehstare mit event. Discission kamen in 153, Glaskörperverlnst in 10, nnd Irishemie in 25 Fällen zur Beobachtung.

Gegenfiber den stürmischen Vorschlägen franzosischer Autoren, bei der Katarakt-Extraktion mehr weniger auf die alte Daviel^sche Methode zurfickzukommen, versucht v. Wecker (127) in ruhigerer und kritischerer Weise dasselbe Thema zu behandeln. Dabei kommt er zunächst zu dem Schlüsse, dass eine Rückkehr zum alten Lappen- schnitt entschieden verfehlt sei, dass aber der periphere Graefe'sche Schnitt zweckmässig mit dem sogenannten »kleinen Lappen-c oder Wecke raschen Schnitte vertauscht werden könne. Die Vorzüge der Iridektomie sodann werden dahin gefasst, dass nach derselben eine leichtere Toilette des Pupillargebietes möglich sei, dass sie glauko- matösen Komplikationen die Spitze breche, und dass sie endlich aus- gedehnteren Irisprolapsen vorbeuge. Diesen unbestrittenen Vorteilen stehe entgegen , dass bei einer sehr grossen Zahl seniler Stare die Rinde bequem und völlig folge und das Pupillargebiet auch ohne Iridektomie leicht frei zu erhalten sei. Nur bei Katarakt-en mit klebriger Corticalis (wie bei Individuen unter 60 Jahren und bei Dia- betikern) sei eine Irisexcision notwendig, aber stets erst nach ge- machter Kapsulotomie , da erst dann die Diagnose der genannten Kindenbeschaffenheit klar werde ; nicht selten würden sonst mit der- selben erweichte Stare verwechselt, deren völlige Entfernung auch ohne Iridektomie leicht sei. Ebenso könne die Iridektomie bei den noch nicht reifen resp. nie recht reif werdenden Staaren entbehrt werden. Hier ist Wecker mit Alfred Graefe der Ansicht, dass sich die stets konsistentere Rinde in toto entwickelt; ja Wecker wiU solche Stare mit einer Sehschärfe von -^^ ^ leicht als ganze Masse entbunden haben.

Den Einfluss der Iridektomie auf die erhöhte Spannung des Bulbus anlangend räth der Verfasser zu dem Eingriff nur dann, wenn nach dem Homhautschnitte noch eine beträchtlichere Härte zurückbleibe oder die Iris stark vorgetrieben resp. schwer zurückgehalten werden könne.

Die Irisprolapse endlich seien ohne Iridektomie denn doch nicht so häufig, etwa nur 3 4®/o, und deckten sich in vielen Fällen mit Drucksteigerungen des Bulbus.

Girard (62) erlebte nach Extraktionen 2 Nachblutungen, die

438 Pathologie ond Therapie der Augenkrankheiten.

er auf senile ArterienyerandeniDgen zurückfährt. (Nach einem Re- ferate in Knapp u. Schweigger's Arch. f. Augenheilk. XVI. 1.)

Einen Beitrag zur Lehre yon der Extraktion der Linse in ihrer Kapsel bringt die Dissertation von LucienBlanc (19). Mit einer anatomischen Betrachtung der Zonula beginnend , enthalt sich der Verfasser zwar eines bestimmten Urteiles über die Natur der Zo- nula, yermutet aber doch in ihr eine getrennte, den Ciliargebilden nur lose anliegende Membran; einmal, weil die Zonula anatomisch leicht Yom Ciliarkorper in toto abzulösen sei, dann weil bei der Ex- traktion der Linse in ihrer Kapsel Cyklitis so aufiPallend selt^ sei. Er konstatiert die mit dem Alter eintretende Atrophie der Zonula und die grössere Derbheit der Linsenkapsel, anatomische Thatsachen, die sowohl in der spontanen Luxation überreifer Katarakte als auch in der bei Extraktionen gar nicht so selten eintretenden Linsen-Ver- schiebung direkt nach dem Homhautschnitte ihre Stütze fönden, und geht dann zu einer genauen Geschichte des fraglichen Verfahrens über. Am Schluss dieser historischen Analyse tritt er der Extraktion in der Kapsel zur Seite, indem er die Methode und die bestimmten Indikationen , wie sie H. Pagenstecher in seiner bekannten Arbeit festgestellt hat, voll und ganz acceptiert. Seine eigenen Erfahrungen basieren auf 42 Extraktionen, die genau nach Pagen- stecher von Barde im Hospital Rothschild ausgeführt wurden. Der Hornhautschnitt Barde 's ist im Wesentlichen der v. Graefe'sche modificierte lineare, liegt genau in der Vereinigung von Hornhaut und Sklera, nach oben, ohne Bildung eines Gonjunktivallappens. Eine periphere Iridektomie ist in den meisten Fällen schon einige Wochen vorher gemacht. Die Linsenentbindung erfolgt mittelst Curette oder auf einfachen Druck. Die Antisepsis ist die übliche, der Verband der feuchte Bor- Verband. Von den 42 Fällen waren 41 reife oder überreife und 1 komplicierte Katarakt. Nur in dem letzteren Falle barst die Kapsel. Imal trat Suppuratio corneae ein, Imal Netzhautablosung 28 Tage nach der Extraktion. Glaskörper- verlust wurde 25mal beobachtet, 12mal kaum merklich, lOmal massig, und 3mal beträchtlich.

Von den 39 Erfolgen wurden folgende Sehschärfen notiert:

12 mal : f ^ 5 mal : ^

5 » : 1 * : T^Ä

14 > : H 2 » : /^V

V. W e ck er (126) betont in breiter Weise, die Cornealsuppuration nach der Extraktion sei infektiöser Natur, während bei iritischen

Beifang immatnrer Katarakte. 439

Processen desselben Grades diese Ursache nicht zu verrnnthen, viel- mehr der Gmnd wohl in mechanischen Irritationen der Iris während oder nach der Operation zu suchen sei.

Die Extraktion der Linse in der Kapsel wurde yon Roosa (99) 24mal ausgeführt: Halbbogenschnitt mit Graefe*schem Messer ganz im Gomealgewebe. In der Hälfte des Schnittes wird das Messer gedreht, dass seine Ebene senkrecht zur Iris steht und so die Zonula zerrissen und die Linse dislociert. Entbindung durch Druck mit Eautschukloffeln auf Wunde und Gorfiea. (Nach einem Referate in Hirschberg's Centralbl. f. prakt. Augenheilk. 1885. Mai.)

Transitorische Psychosen bei Extrahierten sah Landesberg (77 und 78) zweimal. Im ersten Falle traten bei einem 65jährigen Manne am Morgen des 3. Tages nach der Operation maniakalische Erregungen, mit Sinnestäuschungen kompliciert auf, die bis zum 'Nachmittage des 5. Tages anhielten. Patient war kein Potator. Chloral und Morphium schafften nur geringe Linderung. Die zweite Beobachtung machte der Autor an einer 57jährigen Frau, die zuerst un rechten und 4 Tage darauf am linken Auge extrahiert worden NKT. Die zweite Nacht nach der zweiten Operation traten Hal- .ucinationen auf, die am Tage darauf yon einer tiefen Melancholie gefolgt waren. Das nun verordnete Chloralhydrat brachte keinen Schlaf, im Gegenteil traten starke Erregungszustände auf, gegen jie Landesberg am Abende 2 Hyoscyamininjektionen (Losung 1 Gran auf 2 Drachmen) erst 4 und dann 5 Tropfen, verordnete. Unter ziemlich bedrohlichen Erscheinungen schlief Patientin ein. Als sie nach 9|Btündiger Ruhe erwachte, war die Psychose ver- schwunden.

Nordmann (86) hält bei Besprechung der Reifungsmethoden die Cortextritur f&r gleichwerthig der Discission und beide fQr viel wirkungsreicher als die Iridektomie. Er zieht die Cortextritur vor bei seniler Katarakt, Eemstaren und vielleicht auch bei Choroideal- Staren. (Nach einem Referate in Knapp und Schweigger ^s Arch. f. Augenheilk. XVl. 1.)

Oettinger (87) empfiehlt principiell die Reifung' immaturer Katarakte. Nachdem er sich in sehr leichter Weise mit den von Alfred Graefe zur sofortigen Extraktion empfohlenen Arten un- reifer Stare abgefanden hat (nur die eine Graefe' sehe Gruppe, Katarakte mit grossem, braunem Kern und geringer zum Teil durch- sichtiger Kortikalis hatte allerdings schon Foerster den typisch reifen als gleichwertig bezeichnet) bespricht er übersichtlich die drei

440 Pathologie and Therapie der Aogenkrankheiten.

Reifungsmetboden , die Eapselincisaion mit oder ohne Iridektomie, die präparatorisebe Iridektomie und die F o e r s t e r'sche Cortextritnr.

Der kleinste Teil immaturer Katarakte wird von der prapara- toriseben Iridektomie gefordert; sie ist nur wirksam bei allgemein in Rinden- wie Eemtrübung ziemlich vorgeschrittenen Staren.

Die Eapselincission ist verwertbar bei jugendlichen Staren, und wohl die beste Methode für die Reifung der Cataracta zonularis. Bei Alterstaren ist das Verfahren von keinem Effekt; selbst mehrere, 3 bis 4 mm lange Schnitterin die Vorder-Eapsel seniler Eatarakte sollen nach Foerster keinen merklichen Fortschritt der Trübung herbeiführen. Hier passt die Foerster'sche Cortextritur, die den weitesten Indikationskreis hat und mit Vorteil überall da geübt wird, wo ein bereits getrübter Eern vorhanden ist, der als Unterlage für die zu zerdrückenden Eortikalmassen eben das Haupterfordemis für das Gelingen der Methode bildet. Darum ist die letztere auch beim Becker'schen Eernstar zu verwenden und ebenso in den Formen , wo allein eine umfangreiche seh aalige hintere Kortikal- trübung als Ersatz der Eernunterlage vorhanden ist. Die Eern- sklerose bleibt sonst conditio sine qua non für die Cortextritur trotz der Experimente von Professor Meyer, der durch das genannte Verfahren klare Eaninchen-Linsen zur Trübung gebracht haben wollte , Befunde , die der Verfasser an Controlversuchen nicht kon- statieren konnte. Die der Fo er s t er'schen Reifung zur Last ge- legten Linsen] uxationen und Irisreizungen wurden in der Breslauer Elinik nie beobachtet und erklären sich wohl nur aus einem zu starken Drucke bei der Massage. Den Schluss der Arbeit bilden 12 Krankengeschichten , die nur Bekanntes bringen.

[Gallenga (60) weist an 11 in Reymonds Elinik (Turin) behandelten Fällen nach, dass die Förster^sche Methode der Reifung der Eatarakte ohne Gefahr angewendet werden könne, dass aber künstlich gereifte Stare öfters nach deren Extraktion eine Nach- operation (Discission) erfordern. In manchen Fällen (bei Eomplikation mit Leucoma adhärens) könne die einfache Punktion der Vorder^ kammer mit nachfolgender Cortextritur genügen. Brettaue r.]

Purtscher (92) bringt einige Daten über Erythropsie aus der älteren Literatur in Erinnerung und geht dann zu 6 neuen von ihm gemachten l^eobachtungen über. Zwei derselben betrafen aphakische Augen, an denen die Starextraktion mit bestem Erfolge gemacht worden war. Bei dem einen Patienten, einem 78jährigen Manne, der noch nie Stargläser getragen hatte, trat das Rotsehen

Erythropsie nach Kataraktoperation. 441

über 1 Jahr nach der Operation plötzlich eines Abends im Zimmer ein, nachdem er längere Zeit farbige Bilder betrachtet hatte; als er in's Freie ging, verschwand die Erscheinung, um nicht mehr wiederzukehren. Im anderen Falle befiel das farbige Sehen eine S'jährige Feldarbeiterin nach ihrer Arbeit, bei der sie 2 3 Stunden ihre Stargläser getragen hatte, am Abende beim Abnehmen der Brille. In der nächsten Zeit kehrte die Erythropsie jedesmal beim Gebrauch der Brille wieder, um allmälig zu verschwinden. Be- günstigend für das Auftreten wirkte angestrengte Arbeit, namentlich in gebückter Stellung.

Von den 4 Fällen, wo das Rotsehen bei nicht aphakischen Augen eintrat, handelte es sich 2mal um nervös veranlagte Men- schen , einen 24jährigen Schuhmacher und eine 48 Jahre alte Dame. Beide boten Refraktionsanomalien, hypermetropischen Astigmatismus resp. hochgradige progressive Myopie, letztere mit choroiditischen Veränderungen verknüpft, und eine herabgesetzte Sehschärfe dar. Bei dem männlichen Kranken trat das Rotsehen längere Zeit bei der Arbeit im Gefolge von Nebel vor den Augen und Schmerzen in den Bulbis ein.

An restierenden Glaskörpertrübungen nach einer gut geheilten Choroiditis an nur einem Auge litt ein 17jähriger Gymnasiast, bei dem das Rotsehen nur einmal nach angestrengtem Turnen auf wenige Minuten auftauchte, mit gleichzeitiger fast bis zur Blindheit nei- gender transitorischer Sehschwäche.

Bei der letzten Beobachtung endlich war die Erscheinung der Erythropsie bei einem 40jährigen Ingenieur aufgetreten , als er in den Mittagsstunden in grosser Hitze auf einem Kameele reitend in der afrikanischen Wüste reiste. Gleichzeitig mit dem Rotsehen trat eine hochgradige Verdunkelung des Gesichtsfeldes ein. Beide Anoma- lien dauerten etwa 7 Minuten, traten nur bei Gebrauch des genannten Transportmittels auf und wurden von dem Kranken auf eine durch den Gang dieser Tiere hervorgerufene nervöse Erregung zurückgefQhrt.

Nach einer Kritik der fremden und eigenen Beobachtungen der Erythropsie kommt der Autor zu folgendem Sohluss: »Die Er- scheinung des Rotsehens ist ein rein subjektives Phänomen, bedingt durch Erregung resp. Ermüdung des Sehapparates höchst wahr- scheinlich der optischen Centralorgane durch teils direkte, teils indirekte nervöse, speciell auch vasomotorische Einflüsse. Von Natur nervös veranlagte und aphakische vielleicht richtiger: mit Ka- tarakt behafket gewesene Individuen sind dazu prädisponiert. Kolobome erhöhen wahrscheinlich diese Disposition. t

442 Pathologie und Therapie der Angenkrankheiteii.

Zwei Falle Yon Erythropsie nach Katarakteztraktion bringt van D u y s e (40). In dem ersten Falle traf die Er8cheini:äig einen 64jährigen Mann 1| Jahr nach einer rechtsseitigen Ektraktion (kleiner Lappen, schmale Iridektomie) bei einer Sehschärfe yon J. 1. Die Erythropsie trat am Abend auf; als der Betreffende in seiner Haos- thür stand, sah er plötzlich Strassenpflaster, Boden nnd Mauern rot. Dieselbe Farbe zeigte im Zimmer bei Lampenlicht seine Umgebung. Die Erscheinung dauerte drei Stunden und verschwand ziemlich plötzlich, als der Mann zu Bett gieng. 14 Tage später wiederholte sich das Rotsehen beim Anzünden der Lampe, währte eine Stunde und kehrte in der Folgezeit noch zweimal wieder, das eine Mal eine Stunde, das andere Mal über 4 Stunden anhaltend. Während eines nun erfolgenden klinischen Aufenthaltes konnten in 5 Tagen noch 4 Anfälle, aber geringerer Intensität beobachtet werden. An den R ad d ersehen Tafeln giebt der Kranke das Karmin K, Kolonne 30, als der Farbe der intensivsten, und Q, R, S, Kolonne 28 und 29 als der der schwächsten Anfälle identische B^rbungen an. In einem zweiten Falle , aus der Klinik von Ed. Meyer, handelte es sich um eine 64jährige Dame, die auf dem linken Auge mit G r ä- fe^schem Schnitte bei geringster Irisexcision mit vollkommenstem Erfolge extrahiert worden war. Vier Monate nach der Operation merkte die Dame eines Abends (am Tage war ein Spaziergang am Meerestrande unternommen worden) plötzlich die rote E^rbung alles Gesehenen. Am folgenden Tage war nichts mehr wahrzunehmen, hingegen wiederholte sich die Erythropsie während einer späteren Reise noch 1 bis 2mal, jedes Mal einige Stunden anhaltend.

Nach Mitteilung von Berg er (15) bekam ein nervös angelegter Student einen stumpfen Säbelhieb gegen das linke Jochbein, der ihm eine leichte Wunde bis in die Augenbrauengegend, Uebelkeit und Kopfschmerz zuzog. Im Grübeln über eine eventuell tiefere Ver- letzung sah er mit dem linken Auge des Abends alles rot, etwa 3 Stunden lang. Dasselbe wiederholte sich an 2 nachfolgenden Abenden, wo der Kranke über seine Verletzungen und das Rotsehen schon be- ruhigend aufgeklärt war. Die Augen hatten einen leicht myopischen Bau, sonst nichts Abnormes.

Szili (111) sah Erythropsie 4 Wochen nach einer Extraktion (Kolobom nach oben innen, bei gewöhnlicher Lidöffnung in einem Drittel seiner 7 mm langen Basis nach innen unbedeckt), als der Patient, der schon 8 Tage Stargläser getragen hatte, nach einem kurzen Gang durch einen sonnigen Hof räum in's Zimmer trat

Astigmatismus nach Eatarakteztraktion. 443

14 Tage lang trat das Rotsehen unter den genannten Bedingungen auf, machte dann Pausen Ton 1 bis 3 Tagen und dauerte so noch 8 Wochen. Einmal kam es beim Aufheben einer schweren Last und das letzte Mal noch nach dem ersten Nachtdienste, den der Mann zu leisten hatte. Gewöhnlich dauerte die Erscheinung den ganzen Tag über, das Aufsetzen der grauen Schutzbrille half nur zuweilen, ein Einfluss des stenopäischen Apparates war nicht mit Sicherheit nachzuweisen. Interessant und neu ist, dass als der Be- treffende nach langer Zeit wieder einmal an Rotsehen litt, und er am Abende sich gegen die lästige Erscheinung durch Verengerung der Lidspalte wehren wollte, plötzlich alles »grasgrüne aussah. Diese Beobachtung unterstützte die Vermutung Szili*s, ob es sich beim Botsehen nicht um eine Art reaktiven Umschlags der Netz- hautempfindung bei aussergewöhnlichem nervösen oder speciell reti- nalem Reizzustande handle.

Nach der Extraktion eines linksseitigen, mit Iridektomie und Discission vorbehandelten Schichtstares trat durch Quellung eines der Homhautwunde anliegenden Linsenrestes eine so starke Vor- treibung des Corneallappens ein, dass 4 Wochen nach dem Eingriff ein Hornhautastigmatismus von 19,5 D und ein 8 von ^^ resultierte. »Die Cornea bildete eine stehende Ellipse, deren oberste Partie, der Narbe entsprechend, vorgequollen war.« Als sich ein Jahr nach der Operation dieselben Verhältnisse zeigten, wurde von S c h i ö t z (106) mit dem Graefe'schen Messer ein Schnitt aufwärts durch die Basis der am meisten vorgequollenen Partie gemacht und mit der Weck er 'sehen Scheere ein kleiner Lappen abgeschnitten. Die 14 Tage darauf vorgenommene Untersuchung fand keine Verringerung des Astigmatismus. Es wurde deshalb nach 3 Tagen die Operation in der beschriebenen Weise wiederholt, mit dem Versuche, einen kleinen Lappen der oberen Wundlippe wegzuschneiden. Nun konnte nach 14 Tagen ein Sinken des Astigmatismus auf 15,75 D kon- statiert werden. Ein neuer 8 Tage später vorgenommener Eingriff beschränkte sich auf eine Incission mit dem 6 r a e f e 'sehen Messer nach oben und innen, die einen stumpfen Winkel mit der Richtung der ursprünglichen Extraktionsnarbe machte. Der damit auf 11,25 D mit S f^ reducierte Astigmatismus fiel nach einem Monate auf 0,5 D, S f^; nach einem Vierteljahr zeigten sich schliesslich nur noch 7 D , während die Sehschärfe die gleiche geblieben war.

444 Pathologie nnd Therapie der Augenkrankheiteii.

Krankheiten des Glaskörpers.

Referent : Prof. Dr. Kuhnt in Gemeinschaft mit Dr. Schrader.

1) A D b, J., Bemoval of foreign bodies from ihe Titreous by aid of ihe elec- tromagnet. Traneact of the americ. ophth. soc. 1884. Boston. IIL p. 739.

2) Brudenell Carter, Persistent byaloid veasels. Ophth. Beview. p. 343.

3) Campart, Chorio-r^tinite späcifique avec h^morrhagie dans le corpa Titrä et d^ollement partiel de Thyaloide; oeil droit. Bullet, de la clin. opht. de rhospice des Qoinxe-Vingts. p. 57.

4) Cheatam, W. , A curious defect in the vitreons body. Americ. Joum. of Ophth. L p. 271.

.5) Colli n 8, W. J.y Blow on the eye; extensive haemorrhage into vitreous; complete absorption of the blood in six days. Med. Press & Circ n. s. XXXIX. p. 96.

6) C o n r t a d e, A., Synchisis ^tincelant et syphilis. Union m^. XXXIX. p 17.

7) Csapodi, Diaphragma foveae patellaris. Pest, med.-chir. XXL p. 611.

8) Duyse, van, Un cas de cysticerqne da corps vitr^ Annal. d^Oculist. T. XCIII. p. 260.

9) F e r r e t, Observations de synchisis ^tincelant. Ballet, de la clinique nai opht. de rhospice des Quinze-Vingts. p. 120. (3 Fälle von Synchysis sein- tillans; Imal bestand Sklero-Choroiditis.)

10) F r 0 e h 1 i c h , C, Extraktion eines Eisensplitters aas dem Glaskörper mit dem Elektromagneten. Fast volle Sehschärfe. Klin. Monatsbl. f. Aogen- heilk. S. 349.

11) Germelmann, Beiträge zar Operation von Cysticerken im Auge. In- aug.-Diss. Göttingen.

12) G r a e f 6 , A. , Weitere Mitteilungen aber Extraktion von Cysticerken. V. G r a e f e> Arch. f. Ophth. XXXI. 4. S. 83.

13) Haensell, P. , Recherches sur le corps vitr^. Bullet, de la oliniqae nat. opht. de Thospioe des Quinze-Vingts. III. p. 18, 95, 177, 226.

14) Baltenhoffi Une extraction de cysticerque du corps vitr^. Annal. d'Oculist. T. XCIV. p. 236.

15) H i r sc h b e r g, Des Operations qui se pratiquent sur le corps vitr^. Com- munication faite k la soci^t^ de M^decine de Berlin, le 3. juin. Annal. de la soci^t^ de m^ic. des Gand. LXIV. p. 182.

16) Der Elektromagnet in der Augenheilkunde. Berlin. 157 S.

17) üeber Glaskörperoperationen. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 29. S. 457.

18) Hock, Eaemorrhagia in corpus vitreum ; Status glaucomatosus, Staphy- loma sclero-ciliare grad. max. ; Atrophia bulbi. Wien. med. Blätter. S. 1310.

19) Eollock, C. W. , The successful removal of a foreign body irom the vitreous. Tr. Sonth. Car. med. Ass. p. 71.

20) K r u k 0 v, A., Ein Fall von Cysticerkus im Glaskörper. Westnik oftalmol. Kieff. II. p. 31.

21) Lagleyze, P., Oftalmo-entozarios; cisticerco celuloBo en el vitreo. Rev. argent. de cien. möd. Buenos Aires. II. p. 3.

Cysticerkus im Glaskörper. 445

22) Lang, Gongenital defecta in the vitreoua body. Ophth. Review, p. 216.

23) Meyer, Eclat d*acier dans rhnman vitr^e , eztrait par l*^lectro-ainiant. Archiv. d'Opht. V. p. 179. (Sociötö fran^. d'Opht.)

24) P o o 1 e y, £xtraction of a foreign body from the vitreous with an electro- magnei. Americ. Joarn. of Ophth. IL p. 186.

25) B e m a k , E. , Drei seltene Fälle von persistierender Arteria hyaloidea. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Janaar. S. 9.

26) Tr eitel, Tb., Bericht über 4 Operationen von Cysticercus intraocularis. Arch. f. Augenheilk. XV. S. 257.

27) Virchow, üeber Qlaskörperzellen. Verhandl. d. pbysioiog. Qesellsch. za Berlin. Nr. 14 nnd 15 und Arch. f. Anat. u. Physiol. (Physiolog. Abt.) S. 563.

Courtade (6) teilt einen Fall von Syucbysis scintillans mit, der aetiologisch wohl anf Lues zurückzuführen ist. Ein GTjähriger Mann merkte zwei Monate nach einem überstandenen Schanker, dass die Sehschärfe seines rechten Auges abnahm, und dass sich ihm auf demselben Mouches volantes und flämmchenartige Lichterscheinungen darboten. Fünf Monate später wurde das linke Auge in derselben Weise befallen. Das Sehen sank so hochgradig, dass der Kranke sich führen lassen musste. Bei seiner Aufnahme wurde sekundäre Lues nachgewiesen, an den Augen links eine ziemlich frische Iritis und Synchysis scintillans, rechts nur die letztere. Schmierkur und Jodkali besserten in 6 Wochen das Sehvermögen soweit, dass der Mann allein gehen konnte. Die glänzenden Trübungen waren weniger zahlreich ; bewegten sich auch minder lebhaft und ein Bild TOm Fundus war indess noch nicht zu erhalten.

In der Behandlung yon van Duyse (8) kam ein Fall von Cysticercus im Glaskörper, der der erste in Belgien beobachtete sein soll. Wegen der Sehschwäche seines linken Auges es wurden Finger nur in 4 Meter gezählt konsultierte den Autor ein 41jähriger Mann, dem vor nicht langer Zeit eine Taenia abgetrieben worden war. Der übrige Gesundheitszustand war als normal notiert worden, als sich bald nach seiner Aufnahme epileptiforme Krämpfe einstellten, an denen der Kranke auch früher, aber nur zur Zeit der Beherbergung des Bandwurms gelitten haben wollte. Das linke Auge bot auf den ersten Blick das Bild einer specifischen Chorioretinitis dar; bei genauerer Untersuchung sah man im unteren Bulbusabschnitt, zwischen Aequator und Corpus ciliare eine unzweifelhafte Cysticercus- blase, deren Durchmesser 4 bis 5 Papillendiameter erreichte. Der Kopf des Cysticercus konnte der peripheren Lage halber nur im umgekehrten Bilde deutlich gesehen werden. Unter Cocainanästhesie wird zur Operation geschritten: meridionaler Skleralschuitt mit

446 Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

Graef e'schem Messer, 7 bis 8 mm lang, 5 mm vom Hornhant- rande mit seinem Anfange entfernt. Sofort entleert sich etwas ver- flüssigter Glaskörper. Eine eingeführt^ Irispincette bringt ohne weiteren Glaskörperverlust nichts vom Cysticercus heraus. Die Unter- suchung ergiebt, dass sich die Blase nach oben und hinten ver- schoben hat. wird nun in dieser Richtung und dann noch einmal bei sitzender Stellung des Patienten in der ursprünglichen Gegend der Cyste mit der Pincette eingegangen, doch ohne Erfolg. Die Skleralwunde wird mit Jodoformseide durch Nath verschlossen. In der Folgezeit tritt Iritis ein, die Glaskörpertrübungen* mehren sich, das Sehen fallt und der Bulbus wird schliesslich weicher. Inzwischen hat sich der Cysticercus der Papille um die Hälfte ihres Durchmessers genähert. Vor gänzlichem Verlust wird ein noch- maliger Eztraktionsversuch gewagt. Nach einer Tenotomie des Rectus inferior wird der Bulbus äusserst nach oben und etwas nach aussen gedreht und im hinteren und unteren inneren Quadranten ein 16 mm vom Comealrande beginnender, 7 nun langer meridionaler Skleral- schnitt angelegt, fast bis zum Optikus. Es tritt auch hier Glas- körperverlust ein und der Pincette gelingt es nicht, die Cyste zu extrahieren. Eine Exenteratio bulbi machte den Schluss.

Germelmann (11) veröffentlicht 13 Fälle von Cysticerkus- operationen, die in der Leb e r 'sehen Klinik in den Jahren 1875 83 ausgeführt wurden. Der Sitz des Cysticerkus war Imal subcon- junktival, 12mal intraocular, zur Zeit der Operation Imal subretinal, 11 mal im Corpus vitreum. Wie aus den Veränderungen der Netz- haut zu deuten war, konnte der Primärsitz des Entozoon als sub- retinal in den meisten Fällen bezeichnet werden. Zweimal konnte im Verlaufe von 2 resp. 4 Wochen die Wanderung des Cysticerkus von der Retina in den Glaskörper beobachtet werden. Unter den Kranken befanden sich 5 weibliche und 8 männliche, ihr Alter schwankte zwischen 7 und 47 Jahren mit stärkster Beteiligung des 3. Decenniums. Das Operationsverfahren bei den 12 intraocularen Fällen war 9mal der meridionale Skleralschnitt mit vorausgehender Conjunktivallappenbildung, Imal der aequatoriale Skleralschnitt von Gräfe's und bei 2 Fällen wurde die Blase nach modificierter Linearextraktion der Linse durch den Hornhautschnitt herausbefördert Die Extraktion des Cysticerkus gelang 9mal, darunter auch in den Fällen, wo der meridionale Skleralschnitt nicht Verwendung gefanden hatte. Die 3 Misserfolge trafen frei im Glaskörper bewegliche Blasen. Die Operation wurde stets in Narkose und unter den strengsten

Subretinaler QyBÜcerkas. 447

antiseptischen Eautelen ausgeführt. Die Sklera wurde mit gerader Lanze incidiert und die Wunde, wo notig, mit der Scheere erweitert; ▼ernäht wurde stets nur die Conjunktivalwunde.

Das Resultat anlangend musste 3mal zur Enukleation geschritten werden, worunter auch 2 Fälle mit gelungener Extraktion rubri- eieren ; zweimal trat völlige Amaurose, dreimal eine geringe und bei 2 Kranken eine beträchtliche Hebung des Sehvermögens ein. Der eine von den letztgenannten Fällen erzielte fast volle Sehschärfe. Der Autor hebt am Schluss noch eine bisher unbekannte Beobachtung, die er viermal verzeichnen konnte, hervor, nämlich dass gleich nach dem Skleralschnitt ein geringerer oder grosserer Bluterguss in die vordere Kammer auftrat, der von ihm als Blutung ex vacuo auf- gefasst wird.

Auch Tr eitel (26) berichtet über 4 intraoculare Gysticerkus- operationen, wovon wir die drei den Glaskörper betreffenden referieren.

1) Cysticerkus von 4 P. D. im Glaskörper, temporal, in der Aequatorialgegend, an den Wandungen des Bulbus 6xiert. Aeussere Netzhauthälfte abgelöst. Nach aussen oben von der Papille ein weisser Degenerationsheerd. Hintere Polarkatarakt. Zahlreiche mem- branöse Glaskörpertrübungen, S = Finger excentrisch in 4 Fuss.

Die im 7. Monate gravide Patientin wird in tiefster Narkose operiert. Schnitt, meridional, 8 mm lang, zwischen M. rectus ex- temus und superior, näher dem ersteren, durch Gonjunktiva und T e n o n 'sehe Kapsel. Als die Sklera freilag, wurde im aequatorialen Wundwinkel mit v. Graefe^schem Messer ein- und im comealen ausgestochen, der Rücken des Messers der Sklera zugewandt. Dem Messer folgt inmittelbar der Cysticerkus. Heilung nach 8 Tagen vollendet. Letzte Kontrole nach 1 Jahre: hintere Polarkatarakt und Glaskörpertrübungen völlig verschwunden, im Fundus die alten Ver- änderungen, Auge reizlos, Finger excentrisch in 5 Fuss.

2. Subretinaler Cysticerkus, 5 P. D. in horizontaler Ausdehnung, in der Gegend der Macula, mit seinem nasalen Ende 1^ Papillen vom temporalen Optikusrand entfernt. Retina nach aussen vom Cysticerkus in geringer Ausdehnung abgelöst, Fundus sonst nicht verändert. Grosses centrales Skotom, in dem Handbewegungen er- kannt werden. Der R. externus wurde nach Graefe 'scher Art am Ansatz getrennt und nun die Verbindung des Muskels mit der Sklera soweit wie möglich nach hinten gelöst. Der freigelegte Teil der Sklera war 19 mm vom Cornealrande entfernt. In ihm wurde wie im früheren Falle der Schnitt geführt, der jedoch die Sklera nur

448 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

oberflächlich ritzte und deshalb etwas unterhalb des horizontalen Meridians und ein wenig mehr nach vorn zu wiederholt wurde. Als der 4 mm lange Schnitt mit der graden Scheere noch etwas erweitert wurde, lag nach Entfernung der Scheere der Wurm auf der Wunde. Bei der Operation trat kein Tropfen Glaskörper oder Flüssigkeit aus. Die Heilung war am 9. Tage vollendet. 2 Monate nach dem Eingriff wurden Finger, wie es schien central, in 2 Fuss gezahlt, der Ort des Cysticerkuslagers nahm eine intensiv weisse, pigmentumränderte Stelle ein. Der Autor bemerkt, dass er bei künftigen subretinalen Cjsticerken die Schneide des Messers, wie Graefe, der Sklera zu- kehren würde.

3) Cysticerkus im unteren Teil des Glaskörpers, freibeweglich, virird erst nach längerer Zeit in einem Bulbus, der diffuse Glaskörper- trübungen und aussen-oben eine choroiditis-ähuliche weisse Stelle mit nach unten auslaufendem weissen Streifen darbot, entdeckt, ur- sprüngliche S von ^ sinkt immer mehr, der Glaskörper wird trüber. Schnitt aussen unten in einem Meridiane, der 3 mm lateral vom vertikalen lag. Etwa 7 mm länger. Yergebliche Versuche den Cysticerkus zu entbinden; bei Durchleuchtung ist nichts von ihm an der früheren Stelle zu sehen. Glatte Heilung. 3 Tage nach dem Eingriff zeigt der Spiegel den Wurm oben innen. Im Verlaufe der nächsten Wochen mehren sich bei Reizlosigkeit des Auges die Glas- körpertrübungen, so dass die Cysticerkusblase nicht mehr deutlich zu erkennen ist. 8 Wochen nach der Operation wird der BuIbuiB ziemlich plötzlich weich und schmerzhaft, und wird enukleirt.

Einem pessimistischen urteile de Wecker 's über den Wert von Cysticerkusoperationen entgegentretend teilt Graefe (12) zu- nächst seine vom Januar 1877 bis Anfang August 1885 gemachten 45 Extraktionen intraocularer Cysticerken mit. Die Operation gelang 30mal , also in 67 % vollkommen. In nachstehender Tabelle sind die näheren Einzelheiten von 24 der gelungenen 30 Fälle angegeben.

Sitz des Cysticerkus : Zustand des Auges : ^ ^ vor b nach aer Operation

der Operation : bei letzter Kontrolle :

1) frei, aber nnbe- keine Reizung; Zahlen von 4 ctm, 14 Monate: weglicb im Glas- GrSsseauf 1|M.; f.

kOrper ;

2) frei im Glaskör- » » Finger auf ^ M. ; Aber 7 Jahre : per, doch an den Finger: } M. Wandungen fixiert;

8) subretinal, dicht » » Finger ezcen- 7 Jahre : kein Licht-

nach aussen von der trisch | M. ,* schein (Gatarakt).

Macula ;

Verhalten des Cysiicerkus im Auge.

449

SitidesCysticerküs: Zostand des Anges

4) frei im Glaskörper;

5) frei, doch unbe- weglich im Glas- körper ;

6) frei, doch fixiert ;

7) snbretinal;

keine Beizung;

reddivierende

Iritis;

leichte Iritis;

keine Reizung ;

8) subretinal zwi- keine Beiznng ; aus- sehen Aequator und gedehnte Netzhaut-

Macula ; ablösnng ;

9) frei, aber fixiert; keine Reizung, un-

tere Netzhauth&lfte

abgelöst;

grössere Netzhaut-

ablösang,

keine Reisung;

10) subretinal;

11) snbretinal am » »

Aequator;

12) subretinal, dicht » » unter der Macula;

18) frei, doch teil- Netzhautablösung,

weise fixiert ; keine Reizung ;

14) subretinal, nach keine Reizung, Netz-

ausaen dicht hinter hautablösung bis zur

Macula ; keine Reizung;

dem Aequator;

15) subretinal , an den N. optic. gren- zend;

16) subretinal, zwi- ausgedehnte Netz- scheu Aequator und hautablösung, keine

hinterem Pol; Reizung;

17) frei, doch un- unbekannt; beweglich in der Aequatorgegend ;

18) subretinal, hin- ausgedehnte Netz- ter dem Aequator; hautablösung, keine

Reizung;

19) subretinal, kaum beiderseits Chorioi- 8 mm gross, genau ditis disseminata;

in der Macula;

20) subretinal, dicht keine Reizung; unterhalb der Ma- cula;

Jahretberioht fSr Ophthalmologie. XYI. 1886.

8 Yor der

Operation :

Finger 1 M.;

Hand- bewegungen;

Hand- bewegungen ; Finger nach aus- sen i M.;

J. 24. 4 M.;

Finger ^ M.;

Einzelnes Ton J. 14;

Finger 1 M. ;

kleiner Druck;

unbekannt;

unbekannt;

Kalenderzahlen 2 M.;

unbekannt;

unbekannt;

Finger 2 M.;

Ealenderzahlen iM.;

Finger excen- trisch 1^ M. ;

8 nach der Operation

bei letzter Eontrolle :

7 Jahre: {.

7 Jahre: Jäger 8

(reizfrei).

7 Jahre : unbekannt

(reizfrei).

fast 7 Jahre : Finger

leicht excentriseh,

2 M.

fast 7 Jahre:

J. 24. 5 M.

fiber 6^ Jahre:

reizlos ,

Linsentrübung.

&Bt 7 Jahre:

J. 6.

fast 4 Monate:

Finger 1 M. &st 5) Jahre:

f

5^ Jahr:

»sieht alles«. Si Jahr : quantitative Licht- empfindung. 1} Jahr: J. 8.

fJEist 1| Jahr: Lichtschein.

Aber H Jahr: Lichtschein.

fast 1^ Jahr: Finger 2 M.

£ut 1|- Jahr: Kalenderzahlen in

IM.

4 Monate: Finger

excentriseh 8 M.

29

450 Pathologie und Therapie der Aagenknuikheiien.

8it,de.Cyrticerkue: Zu^Und Aoge«: ^^^^^^^^. l^tZ^^:

21) snbretinal (?) ; ausgedehnte chorio- anbekannt; f Jahr:

retinale Degene- s ration ;

22) snbretinal, dicht reizfrei ; Kalenderzahlen 2 Monate : uobe- nach aussen unten mühsam in kannt, Patientin ist

von der Macula; j M.; »Eufriedenc.

23) frei , doch fi- keine Reizung ; Finger in l M. ; 6 Monate : xiert, dicht nach jl. unten innen you der

Macula ;

24) frei , unbeweg- Chorio-retinale De- Finger dicht vor 1 Monat : Finger lieh , nahe dem Ae- generation mit Ab- ^gm Ange ; dicht vor dem Auge.

qnator; latio retinae, keine

Reizung ;

Die 33 ^/o negativer Erfolge betrafen zumeist freie, nicht fixierte oder durch dichte Opacitöten unlokalisierbare Gysticerken. Ab- weichend von früher stellt Graefe der zweifellosen subretinalen Lage der Blasen die beste Prognose. Bei der Operation selbst löst Graefe den betreffenden Augenmuskel so ab, dass er die Sehne in ganzer Breite, 1 mm von ihrer Insertionsleiste entfernt, durch- schneidet und das abgetrennte Muskelende zur besseren Direktion mit einer Catgutsutur versieht. Die Durchschneidung der Bulbus- häute geschieht mit grosser Vorsicht, möglichst zunächst nur durch Sklera und Choroidea; bei subretinalen Gysticerken wird deshalb nur das schmale Messer gebraucht, die Schneide der Sklera zuge- wendet.

Ein 38jähriger Uhrmacher, der häufig rohes und wenig gekochtes Schweinefleisch genossen hatte, kam zu Hai ten hoff (14) mit einem Cysticerkus im vorderen Teil des Glaskörpers seines rechten Auges. Die Affektion bestand seit 4 Monaten, hatte mit dem Sehen von wenigen schwarzen Punkten begonnen, die schliesslich zu dichterem rass- artigem Nebel anwuchsen, bis eines Morgens plötzlich im oberen Gesichtsfelde eine Gysticerkusblase mit allen Details so genau vom Patienten wahrgenommen wurde, dass er eine getreue Skizze eines Gysticerkus Haltenhoff mitbrachte. Der Nachweis des Gysticerkas gelang leicht. Die Veränderungen im Bulbus waren gering, die Sehschärfe betrug |. Eine Operation wurde verweigert, doch konnte eine längere Beobachtung die stärkste Lokomotion des Gysticerkus konstatieren. Als nun das Sehvermögen bis auf Erkennen von Gegen- ständen gesunken war und der Kranke sich zur Operation entschlossen

Elektromagnetische Extraktion von Eiaensplittern aus dem Aage. 451

hatte, stellte Haltenhoff nach genauem Studium der Lage des Cysticerkus im Verhältnis zu den Bewegungen des Kopfes und Auges einen im unteren vorderen und äusseren Bulbusabschnitt gelegenen schrägen, von dem vertikalen 20 25^ nach aussen abweichenden Meridian als den geeignetsten zur Operation fest. Letztere wurde damit eingeleitet, dass bei Rückenlage eine Seidenschlinge in die Conjunktiva unterhalb der Insertion des Bectus inferior zur Direktion des Bulbus gelegt wurde. Dann wurde die Conjunktiva und Xe- non'sehe Kapsel ein wenig schräg längs des äusseren Randes des genannten Muskels in einer Ausdehnung von etwa 12 mm eröffnet. In sitzender Stellung mit wenig gesenktem und leicht nach rechts geneigtem Kopfe sah der Patient nach links und oben und der Operateur machte in der von Conjunktiva entblossten Gegend einen meridionalen Skleralschnitt von 3 4 mm. Nach geringem Aosfluss von flüssigem Glaskörper kam der Cysticerkus spontan und in toto heraus. Auf eine Nath des Skleralschnittes wurde wegen vorzüglicher Adaptation verzichtet. Der Heilverlauf war ungestört,

3 die schliessliche Sehschärfe ^.

Froehlich (10) extrahierte mittelst Elektromagneten mit Er- folg einen Eisensplitter von 0,005 gr., der frei im Glaskörper lag und bei der Ruhelage des Auges auf dessen Grund sank. Die Operation wurde am Abend des Verletzungstages gemacht. Der Schnitt war mit grader Lanze ausgeführt, lag skleral, temporalwärts im horizontalen Meridian. Drei Monate nach der Operation war die ursprüngliche Sehschärfe von Sn 200 in 18 Fuss auf Sn 20 in 18 Fuss gestiegen, in der Nähe vnirde J. 1 in 8 Zoll gelesen.

Der Monographie Hirschberg 's (16) entnehmen wir Fol- gendes :

Dr. Mac Keown in Belfast war es, der im Jahre 1874 zuerst mit dem Magneten in den Glaskörper einging und mit Erfolg einen Eisensplitter extrahierte. Von ihm an muss man die Periode der elektromagnetischen Therapie in der Augenheilkunde rechnen. Seine beobachteten 6 Fälle, die schon veröffentlicht sind, werden mit- geteilt.

Birschberg selbst schritt im Jahre 1875 vor Kenntnisnahme der Mac Keown'schen Beobachtungen zur Extraktion eines Eisen- splitters aus dem Glaskörper. Von dem ersten Falle aus jenem Jahre , wo der primitive Magnet nicht ausreichte und die Pincette den Fremdkörper holte, allerdings mit schliesslich ungünstigem Effekte,

29»

452 Pathologie und Therapie der Aagenkrankheiten.

und einer sehr schwierigen und glücklichen Operation ans dem Jahre 1879 abgerechnet, hat Hirsch berg in den letzten 5 Jahren 82 Magnetoperationen ausgeführt. Vom Jahre 1877 an bediente sich Hirschberg seines bekannten Elektromagneten, yon Doerffel in Berlin verfertigt. Der Apparat, der an seinem dicken Ende 150— 200 Gramm Eisen trägt, leistet f&r die im Auge vorkommenden metallischen Fremdkörper, die in der Regel 10 30 milligramm wiegen, stets prompte Dienste und kann Eisen- und Stahlsplitier von 1—5 mm Lange aus einer Entfernung von 5 mm und darüber anziehen, »selbst wenn sie in Losung von Gummi oder Eiweiss oder in Glaskörpersubstanz getaucht sind. Wenn aber der Widerstand sehr beträchtlich ist, z. B. wenn man einen schwachen Eisensplitter zweimal durch ein Blatt Papier durchgesteckt hat, um die feste Einpflanzung in die Augenhäute experimentell nachzuahmen, so stosst die Extraktion auf erhebliche Schwierigkeitenc. Der Hirsch- berg'sehe Elektromagnet lässt die anderen oft komplicierten Appa- rate durch seine Einfachheit und Verlässlichkeit entbehren, was um so wichtiger ist, weil man seine Hilfe oft sofort gebraucht, z. B. bei grösseren Splittern, die durch eine klaffende Wunde einge- drungen sind.

Die Verwertung des Elektromagneten zur Diagnose von Eisen- splittem, die Pooley empfohlen, hat, wenigstens was die Bestimmung des Sitzes des Fremdkörpers betrifft, keine positiven Resultate er- geben. Hirschberg geht nun der Reihe nach seine operative Eingriffe mit dem Elektromagneten an den einzelnen Teilen des Bulbus durch. Aus der Linse wurden von Hirsch berg 2mal Eisensplitter mittelst des Elektromagneten entbunden. Die Operation geschah in der Weise, dass Hirschberg seine mit der Elektromagnetenspitze magnetisierte Starlanze diametral dem Fremdkörper g^enüber in die Hornhaut einstach und sie in der Gegend des Splitters durch die Linsenkapsel durchstossend bis an das Eisenteilchen vorschob. Im ersten Falle brachte die Lanze den Splitter, den kleinsten bis jetzt extrahierten (| mm lang, | mgr schwer) glücklich heraus und die gleich nachfolgende Linsenextraktion ermöglichte dem Kranken das Lesen feinster Schrift. Im zweiten Falle folgte das Eisen nicht und musste mit dem in den Kapselsack eingef&hrten Magneten selbst geholt werden; da keine Linsenmasse folgte, wurde die Ex- traktion der noch nicht reifen Katarakt verschoben, bis stürmische Erscheinungen nach drei Tagen doch zur einfachen linearen Extraktion zwangen, die aber nicht mehr den Ausgang in Pupillensperre ab-

Extraktion von Eisensplittern auB dem GlaakOrper. 453

halten konnte. In interessanter Weise stellt Hirschberg auch hier, um eine Ueberschätzung des Elektromagneten zu verhüten, 8 Fälle gegenüber, wo er ohne Magneten Eisensplitter aus der Linse, grössere Tor der Liusenentbindung mit der Pincette, kleinere zugleich mit den Linsenmassen, mit bestem Erfolge herausbeförderte.

Zu den Magnetextraktionen im Glaskörper übergehend, bringt der Autor zuerst allgemeine wichtige Bemerkungen. Den Weg zu einem im Glaskörper haftenden Eisensplitter nimmt man

a) durch einen meridionalen Skleralschnitt,

b) durch einen Schnitt am Hornhautrande, natürlich dann mit Linsenextraktion oder Capsulotomie,

c) durch die Eiugangsöffhung, falls dieselbe noch offen und bequem zugänglich ist.

Die Operation heisst primär vor dem Auftreten aller Reizung 12 24 Stunden nach dem Eindringen eines kleinen Splitters, se- kundär im Stadium der Reizung, tertiär nach Abklingen der Reizung im Stadium der recidivierenden Entzündungen. Ein Eisensplitter bis SO^Milligramm ist klein und ermöglicht auch noch in späten Stadien einen vollkommenen Erfolg ; 50 150 selbst 180 Milligramm schwere und dann mittelgrosse Splitter bieten nur bei primärer Operation Aus- sicht auf einigen Erfolg, bei 200 Milligramm und darüber wiegenden fibergrossen Eisenteilen ist bei primärer Operation selbst die Erhal- tung des Bulbus fraglich. Dies alles bezieht sich natürlich nur auf reine Splitter, bei infektiösen kann schon bei kleinen in 2 3 Tagen eine völlige Vereiterung des Glaskörpers eingetreten sein. Hauptauf- gabe ist stets so früh als möglich zu operieren.

Die weiteste Methode ist der Skleralschnitt. Derselbe muss, um ein Klaffen der Wunde mit späterer Schrumpfung des Bulbus zu verhüten, stets meridional sein. Von der Mitte meist eines der unteren Quadranten der Homhautumrandung wird nach dem be- treffenden Meridian zu eine Strecke von etwa 8 mm abgemessen: der erhaltene Endpunkt ist der Anfang des in meridionaler Richtung zu führenden, etwa 6 mm langen Schnittes, bei dem das Messer gleich einige Millimeter tief eingestossen wird, um den Glaskörper bis in die Gegend des Fremdkörpers mitzuspalten. Der Magnet wird ein- gesoikt, 5 bis 10 Sekunden darin gelassen und bei richtiger Diagnose mit dem Eisen herausgezogen. Die Gonjunktiva, deren vorheriges Abpräparieren unnötig ist, wird nun mit seidener Nath vereinigt und der Verband angelegt, der 24 Stunden liegen bleibt. Die Näthe brauchen vor dem 5. 6. Tage nicht angerührt zu werden. Die

454 Patbologie und Thentpie der AugenknuiUieiteii.

grösBte Schwierigkeit bei den Extraktionen bietet die Diagnose weniger der Anwesenheit als des Sitzes des Fremdkörpers. Deshalb niüss man bei frischen Fallen, wo der Platz des Eisensplitters nicht zu ermitteln ist, zunächst exspektativ verfahren, bis der Nachweis gelingt oder bis Reizerscheinnngen eintreten, es sei denn, dass eine vorsichtige nnd dann stets gebotene Magnetsondierong durch eine in der Sklera liegende Eingangsoffnung möglich ist. Im zweiten Stadium , dem ungünstigeren, in dem die Patienten meist konunen, ist erst recht eine möglichst baldige Operation geboten, aber zur event. Feststellung des Sitzes auch hier ein massiges Zuwarten er- laubt. Ist ein Splitter in den Ängeuhauten eiogepflanzt, so ist die Extraktion nicht möglich.

Wir haben noch die Indikationen der zweiten Methode, die Anlegung eines linien- oder lappeu formigen Schnittes am Homhaat- rande nachzuholen. Dieselbe ist anzuwenden:

1) wenn der Fremdkörper nicht weit hinter der völlig kata- raktösen Linse liegt und der Bulbus reizlos ist; dann kann die Extraktion der Linse mit der des Fremdkörpers zugleich stattfinden,

2) wenn die Linse nicht mehr da ist und man nach einer Irido- capsulotomie in die Tiefe der Vitrina vordringen kann.

Bei kleinen oder mittleren Splittern und nur partiell getrübter Linse ist, selbst wenn der Splitter nicht weit hinter der Linse liegt, der Skleralschnitt zu seiner Entfernung vorzuziehen, und erst später die Katarakt im Reifezustand zu extrahieren.

Von der interessanten Kasuistik der 21 Hirsch her g'schen Glaskörper-Magnetoperationen müssen wir uns mit einfacher An- führung der Fälle, namentlich soweit sie schon referiert zu finden sind, begnügen.

1) Primäre Extraktion eines Eisensplitters von 20 mgr aus dem Glaskörper mittelst meridionalen Skleralschnittes mit vollkommenem und dauerndem Erfolge (siehe diesen Jahresber. 1883. S. 523).

2) Tertiäre Extraktion; Iridocyclitis ; Splitter von 25 J mgr 6 Monate post trauma extrahiert; nach späterer Kataraktextraktion gute Sehschärfe (siehe diesen Jahresber. 1884. S. 587),

Diese beiden Fälle bilden 2 der bis jetzt bekannten 12 voll- kommenen Funktionserfolge der in Rede stehenden Operation.

3) Tertiäre Extraktion ; Splitter von 8 mgr, 16 Jahr im Auge, durch linearen Hornhautschnitt extrahiert. Erhaltung der Form ; Sehnervenatrophie (siehe diesen Jahresber. 1883. S. 524).

Erfolge bei der elektromagnetischen Extraktion von Eisensplittern. 455

4) Sekundäre Extraktion eines 31 mgr schweren Eisensplitters ans dem total vereiterten Glaskörper. Erhaltung der Form.

Der Fall, dessen Reizlosigkeit noch 1^ Jahr nach dem Eingriff konstatiert wurde, ist durch das völlige Goupieren einer Panoph- thalmitis für die Theorie der eitrigen Entzündung von Wichtigkeit.

5) Sekundäre Extraktion eines Splitters von 9 mgr aus partiell vereitertem Glaskörper. Erhaltung der Form.

6) Sekundäre Extraktion eines 3^ mgr schweren Splitters aus dem total vereiterten Glaskörper. Nachträgliche Enukleation.

7) 8) 9) 2 vergebliche Versuche einer sekundären und 1 einer tertiären Extraktion aus dem vereiterten Glaskörper, alle mit nach- träglicher Enukleation. Die anatomische Untersuchung ergab in den beiden ersten fallen einmal den Fremdkörper fest im infiltrierten Glaskörper in der Nähe der Schnittwunde eingebettet , das andere Mal ziemlich fest in den Bulbushäuten steckend. In dem dritten Falle lag der Splitter gleichfalls im Glaskörper-Abscess, und würde nach dem Autor bei primärer Extraktion durch die Eingangspforte wohl zu entbinden gewesen sein.

10) Vergeblicher Versuch einer sekundären Extraktion durch Skleralschnitt; Reizlosigkeit des Bulbus noch nach 3 Jahren.

11) Vergeblicher Versuch einer sekundären Extraktion eines 2 mm langen und 1 mm breiten Splitters, hinter und unter dem hinteren Linsenpol, die schliesslich mit der Eapselpincette gelingt. Die Ursache des Misserfolges lag in dem primitiven Magneten.

12) Erfolglose Einführung des Elektromagneten in einen Glaskörper-Abscess vor der Enukleation. Es lag kein Fremd- körper vor.

13) Primäre Extraktion eines Splitters von 186 mgr aus der Skleralwunde ; Erhaltung des Bulbus und eines Restes von Seh- vermögen.

14) Sofortige Extraktion eines EisenspHtters von 508 mgr. Er- haltung der Form. Nach 8 Wochen wegen cyklitischen Druck- schmerzes Enukleation.

15) Sofortige Extraktion eines Splitters von 240 mgr. Enukleation.

16) Sekundäre Extraktion; der Splitter wog 300 mgr. Enu- kleation.

17) Vergebliche Magnetsondierung; Enukleation. Der grosse Splitter war in den Bulbushäuten fest eingebettet.

18) Versuch einer Magnetsondieruug, sine effectu ; später Ka- taraktextraktion mit gutem Erfolg. Ein Fremdkörper war schon

456 Pathologie nnd Therapie der Augenkrankheiten.

der Katarakt halber anzunehmen, aber nicht zu finden, vielleicht in der Retina festgekeilt.

19) Vergebliche Magnetsondierung bei einer durchbohrenden Verletzung der Hornhaut, Iris und Linse, umschriebene Linsen- trübung. Erhaltung der Sehkraft.

20) Vergebliche Magnetsondierung; Enukleation. Die anatomische Untersuchung ergab: Glaskorperabscess, umschriebene Ablösung der Ader- und Netzhaut; der Fremdkörper war indess nicht aufzufinden.

21) Grosser Eisensplitter, 23 mm lang, von dem Magneten ans mechanischen Gründen nicht zu entwickeln. Enukleation.

Zum Schluss seiner Kasuistik betont Hirschberg, dass trotz aller Verbesserung der Methode doch nur ein Teil der verletzten Augen durch elektromagnetische Extraktion zu retten sei, ein anderer sehr betnLchtlicher Teil gehe verloren. Daraus ergebe sich für die Prophylaxe die dringende Forderung, den Arbeitern Schutzbrillen anzusetzen. Der Autor befürwortet die Einfuhrung einfacher Blau- glasbrillen. Der Nutzen derselben sei beträchtlich, die Furcht durch Zersplitterung des Glases erst recht Bulbusverletzangen beizubringen, sei unbegründet, da nach Hirschberg 's reicher Erfahrung Glas- splitter eigentlich nur nach Explosionen im Bulbus zu finden seien.

Den letzten Abschnitt der Monographie bildet eine Literatur- übersicht über alles mit dem Elektromagneten bisher im Bulbus geleistete, in ausführlichen Referaten.

Meyer (25) entfernte einen Eisensplitter aus dem Glaskörper mittelst einer Stange weichen Eisens, um die die Leitungsdräthe einer Gaiffe'schen Batterie gerollt waren, mit gutem Erfolge. Auch die zahlreichen Glaskorpertrübungen verschwanden in einigen Tagen.

Remak (24) stellt drei Fälle von Arteria hyaloidea persistens aus der Hirschb er gesehen Klinik zusammen. Im ersten Falle handelte es sich um ein hochgradig myopisches Auge bei emme- tropischem normalen anderen eines 22jäbrigen Mädchens. Starke Pigmentanhäufungen um die Papille und eine atrophische Choroideai- partie nach unten vom Sehnerv fielen im Fundus auf. Die Gefässe der Papille waren von einem zarten grauen Strang verdeckt, der mit breiter Basis beginnend nach vorn in den Glaskörper lief und dort als dünner zugespitzter Faden endete. Ihm entgegen kam von der hinteren Linsenfläche ein kurzes Stück in den Glaskörper hinein ein zweiter sehr dünner und bei Bewegungen undulierender Faden.

Der zweite Fall betraf das mit voller Sehschärfe begabte, minimal

Krankheiten der Lider. 457

myopische Auge eines 28jährigen Mannes. Auch hier begann der hintere Teil der A. hyaloidea als breiter dunkelgrauer Strang am Rande der physiologischen Exkavation, ging zunächst leicht gebogen nach Tom und oben durch den Glaskörper, um dann mit ziemlich scharfem Knie nach unten umbiegend im unteren Glaskörper mit knopfartiger Anschwellung zu enden. Feine f^den strahlten nach ^ allen Richtungen von ihm in den Glaskörper aus, eine kleine unab- hängige Korkzieherartige Trübung lag in der Nachbarschaft seines EiQdes. Der Linsenteil der Arteria glich dem im ersten Falle be- schriebenen. Mit Ausnahme eines grossen Choroidealkoloboms nach unten innen von der Papille bot der Fundus nichts Besonderes.

Im dritten Falle zeigte sich in dem sonst normalen, sehtüchtigen Auge eines älteren Mannes bei unregelmässigem Gefassverlauf auf der Papille ein deren untere Gefassäste verdeckender breiter dunkel- grauer Zapfen, der über die Papille nach unten herabhängt und sich nach vorn und unten kegelförmig zuspitzt. Auch diese A. hya- loidea war wie die in den übrigen Fällen vom Patienten niemals entoptisch bemerkt worden.

Die KranUbLeiten der Lider.

Referent: Privatdocent Dr. Helf reich in Würzburg.

1) A ckJ and, J. M. , Epiphora and sligbt ectropion oured by removal of buried root of canine tooth. Brit. med. Joom. II. p. 250.

2) Adoul, Fortand, Ck>ntribation It IMtude do diagnostic et du traitement de Tentropion. Thhae de Montpellier. 48 p.

3) Andrienx, Oed^me [primitif on essentiel des panpi^res et d*une partie de la face. Joum. de m^dedne et de Chirurgie pratiques. p. 459. (Ref. nach B^vne g^närale d^Opht p. 569.)

4) Badal, Bldpharoplaatie. Gas. hebd. des scienc. mddic. de Bordeanx. p. 109. Nr. 11. Mars 1885. (Ezatirpation einer Cancroidgeschwulst am unteren Angenlide und Plastik darch einen der Schläfe und Stirne ent- nommenen Lappen. Vollkommener Erfolg. Referiert nach R^vne gdndrate d'Opht. p. 275.)

5) Balzer et Mdndtrier, Jltnde sur un cas d'ad^nomes sdbac^ de la face et dn cnir chevelu. Archiv, de Physiol. norm, et path. VI. Nr. 8. p. 564.

6) Barraqner, D. J. , Acciön terapdutica de la cantoplastia. Boletin de

la clfnica oftalm. del Hospital de Santa Crnz. Nüm. 1. p. 4.

458 Pathologie und Therapie der Angenknuikheiteiu

7) Bandry, S. , Cootribotion h TAnde du chancre de« paopi^res. AichiT. d'Opht. V. p. 55.

8) Sur an mode particolier de trantmiasion de la Syphilis aux panpi^res. Ibid. p. 172. (Soci^t^ fraof. d'Opht.) (Berichtet Ober dieselben Fälle wie Nr. 7.)

9) Baumes., Kasuistiflche Beiträge zur Kenntniss der extra genitalen Initial- sklerose; Vierte Ijahrsscbr. f. Dermat. nnd Syphilis. 8. 97.

10) B e a a 0 i 8 , Du ptosis et de son traitement chirnrgical par la m^thode de Buppl^nce da mnscle relevear de la paupifere snp^rieore par le fron- tal. Recneil d*Opbt. p. 108. (Siehe diesen Bericht f&r 1884. S. 591.)

11) Behrend.. G. , Ein Fall idiopathischer angeborener Haut-Atrophie. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 6. (Verf. beobachtete bei einem IVsj&hrigen Kinde eine essentielle congenitale Atrophie der Haut ; neben anderen Ver- änderungen war schon unmittelbar nach der Geburt eine narbige Schrumpf- ung und ein Ektropium der beiden unteren Augenlider bemerkt worden.)

12) Benedikt, Blepharospasmus und Kinnbacken krampf. Wien. med. Wo- chenschr. Nr. 8. (Gesellsch. d. Aerzte in Wien.)

13) Branchu, De la transplan tation du sol ciliaire dans le trichiasis et Ten- tropion. Th^ de Paris. 72 p.

14) Briggs, J. R., Trichiasis and distichiasis with treatment by electrolysis. Transact. Texas med. Ass. Austin. XVIL p. 805.

15) Brugger, Zur Operation der congenitalen und erworbenen Blepharo- ptosis. Bayer, ärztl. Intellig.-Blatt. Nr. 46.

16) Burchardt, M. , Ueber Behandlung des Ekzems. Monatsschr. f. prakt. Dermat. Nr. 2.

17) B urnett, Swan, M. , A case of great swelling of the eyelids and face following an unsuccessful attempt to extract the upper canine tooth on the left side , abscess of the orbit ; total blindness ; atrophy of the diso ; obliteration of the retinal yessels. Archiv, of Ophth. XIV. p. 177.

18) Campart, Chancre indur^ de Tangle interne de la paupi^re inferieure gauche. Bullet, clin. de la nation. opht. de Thöpital d. Quinze-Vingts. III. p. 49.

19) Caudron, Contribution k T^tude du ptosis cong^nital. Bevue g^ndrale d'Ophth. Nr. 6. p. 241.

20) C h a r 0 1, Paupi^res. Dict. encycl. d. scienc mäd. XXL p. 617. 20a)— Ectropion. Ibid. XXXII. p. 583.

21) Co II OB, Transplantation of skin flape without pedicle for cicatricial ec- tropia. Dublin Joum. of med. scienc. 8. s. LXXIX. p. 827.

22) C 0 m b y , Quelques cas de zona chez les enfants. France mädic p. 821. (Ref. nach R^yue g^n^rale d*Ophth. p. 371.)

23) Csapodi, Angeborene Hypertrophie des oberen Lides. Pest, med.-chir. XXI. p. 50.

23a) Különös idegen test a szemh^jban. (Eigentümlicher Fremdkörper im Lide.) Szem^Bzet. 8. p. 56.

24) D^poutot, Luxation de la paupifere sapdrieure en arri^re du globe. Joum. de m^decine et de Chirurg, prat. p. 114. (Beim Schneuzen glitt plötzlich einem jungen Mädchen das obere Lid hinter den Bulbus, lief, nach Rovue g^ndrale d*Ophth. p. 472.)

Kraolibeiten der Lider. 459

25) Derby, Easket, Malformation of the upper lid. (Americ. ophtb. society.) Axneric. Journ. of Opbtb. II. p. 153.

26) EctropioD of both Hds. Blepbaroplasty by the italian method. Trans- act. of tbe americ. opbtb. soc. Twenty-first meeting. p. 141 und Americ. Journ. of Opbtb. IL p. 152.

27) Gase of gasgrene of tbe lids witb subsequent restoration of tissue wit- bont plaetic Operation. Transact. americ. Opbtb. Soc. 1884. III. p. 644.

28) Dessauer, Cystoide Erweiterung der vergrösserten und yermebrten Scbweissdrüsenknäuel unter dem kliniscben Bilde des Xantbelasma pal- pebrarum. T. Graefe's Arcb. f. Opbtb. XXXI. 1. S. 87.

29) D i m m e r, F., Epicantbus und Ectropium. Klin. Monatsbl. f. Augenbeilk. S. 308 .

30) Dornig, Beitrag zur Kenntniss sypbilitiscber Initialaffektionen an den Augenlidern. Wien. med. WocbeDScbr. Nr. 11.

31) Dumas, A., Sur un cas d'entropion et de tricbiasis trait^ et gu^ri parle tbermocant^re. Gaz. bebd. d. scienc. m^d. de Montpellier. VII. p. 343.

31a) D u j ar d in , Quelques anomalies cong^nitales de Toeil. Tumeurs sym- metriques cong^nitales des paupi^res. Journal des scienc mMio. de Lille. p. 656. (Refer. nacb ]lä?ue gdn^rale d'Opbth. p. 471.)

32) F a n 0 , Traitement palliative de Tentropion. Journ. d^Oculist. p. 103. Nr. 153. (Empfiehlt als palliatives längst bekanntes (Ref.) Mittel gegen Entropium das Aufstreicben von ricinnsölbaltigem Collodium in 1 2 senkrechten Strichen auf die Lidhaut. Ref. nach R^vue g^närale d*Ophth. p. 518.)

88) Emploi des injections hypodermiques d^une Solution de curare dans la

contraction spasmodique de Torbiculaire des paupibres. Ibid. Nr. 151.

p. 82. (Ref. nach R^vue g^ndrale d 'Opbtb. p. 568.) 34) F^r^ol, Observation de chromidrose ou'de cbromocrlnie. Bullet, de

TAcad. de mäd. de Paris. S^nce du 18. Aoüt (Ref. nach Annal. d^ocul.

VoL IL p. 84.) 85) Fuchs, E. , On congenital shortness of the eyelids. Med. Times & Gaz.

I. p. 776.

36) Angiome de la face et des panpi^res gudrie par T^lectrolyse. Soci^t^ m^d. -Chirurg, de Lifege. Fävr.

37) Zur Physiologie und Pathologie des Lidscblusses. v. Graefe*8 Arcb. f. Opbtb. XXXI. 2. S. 97.

38) Angeborene abnorme Kürze der Lider. Klinische Miscellen. Arcb. f.

Augenbeilk. XV. S. 2. (Bildet lediglich eine vorläufige Mitteilung zur vorausgehenden Nr. 37.)

39) O o u V g a , B. de , Blepbaroplastia. Rev. d. cursos prat. e theor. da Fac. de med. do Rio de Jan. I. p. 43 und Archiv. Opbtb. de Lisb. VI. p. 3.

40) Q r ü n f e 1 d, Demonstration einer interessanten Syphilisform. Wien. med. Presse. Nr. 49. (Sitzung des Wiener med. Doktor-Kollegiums vom 23. Nov.)

41) Ualtenho ff. Klinische Mitteilungen. Erbliches Entropium in einer Hun- defamilie. Zeitschr. f. vergl. Augenbeilk. III. S. 65.

42) Hirschberg, Ueber den Zusammenhang zwischen Epicantbus und Ophthalmoplegie. Nearolog. Central bl. Nr. 13. S. 294.

43) Klinische Kasuistik ; ein neuer Fall von Vaccine-Blepharitis. Centralbl. f. prakt. Augenbeilk. August.

460 Pathologie udcI Then4>ie der Angeiiknuikfaeiteii.

44) Hock, Epithelioma marginiB palpebrae inferiona. Ahiragoog desselben durch Trangplantation eines grossen Hantlappens ans dem Oberarme» Heilung. Wien. med. Bl&tter. S. 1278.

45) Holmes, £. L., Cases of chancre of the eyelid and of the canmcle. Chi- cago med. Jonm. & Ezam. I. p. 296.

46) Hop mann, üeber den Znsammenhang von Käsen- und Angeoaffek- tionen, besonders in therapeatischer Hinsicht. Deutsch, med. Wochensdir. Nr. 25.

47) Jacobson, J., Beziehnngen der Veränderungen und Krankheiten des Sehorgans zn Allgemeinleiden ond Organerkrankungen. Leipsig. W. En- gelmann. 138 S.

48) Joy Jeffries, B., Some snggestions on plastic Operations withont pedide. Transact ot the americ ophth. soc. Twentj-first meeting. p. 113.

49) Issoalier, Traitement de Tentropion, du trichiasis et de Tectropion par Temploi du thermo-caut^re. Th^ de Paris. 49 p.

50) Kund rat, üeber ein Präparat von Cjstenbildung am unteren Augen- lide neben Mikrophthalmie. Wien. med. Presse. Nr. 7. (Sitzung der k. k. Gesellsch. der Aerzte in Wien vom 30. Januar.)

51) L a n d o 1 1 , Notre bläpharostat perfectionnä. ArchiT. d'Ophth. V. p. 52.

52) De quelques Operations pratiqnto sur les paupi^res. Ibid. p. 481.

53) Demonstration einiger Instrumente (Ophthalmodynamometer, Blepharo- stat und Pinzette zur Tenotomie.) Ber. Qber die XVIL Vers. d. ophth. Gesellsch. in Heidelberg. 8. 248. (Diskussion S. 243.)

54) Lang, Double coloboma of the eyelid. Ophth. Review, p. 342.

55) Leplat, L. , Höpital de»Bayi^re. Cliuique ophthalmologique de M. le professeur Fuchs. Angiöme de la fisLce et des paupi^es, gu^ri par T^lec- trolyse. Li^e. Annal. de la sociätä m^dic-chirurg. de Li^e. (Re£ nach Annal. d*OcuL T. 93. p. 211.)

56) Mathewson, A., A case of epithelioma of the eyelid cnred by appH- cation of benzole and calomel. Transact. of the americ ophth. soc Twen- ty-first meeting. p. 95 und Americ Journ. of Ophth. U. p. 153.

57) M a t i g n 0 n, Le trichiasis et son traitement par la methode ign^e. Th^ de Montpellier.

58) Mc Hardy, Favus of eyelid. Ophth. Review, p. 120. (Ophth. soc of the united kingdom.)

58a)— Fat in upper eyelid. Ibid. p. 178.

59) Oongenital deformity of eyelid. Ibid. p. 218.

60) Ectropion Operation. Ibid. p. 121.

61) Meyhöfer, Augenlidhalter. Elin. Monatsbl. f. Augenheük. S. 221.

62) Michel, M., Herpes zoster frontalis ou zona ophthalmique. Arch. m^d. beiges. XXVin. p. 150.

63) M i 1 1 e n d 0 r f, W. F., Clinical lecture on blepharitia marginalis ; inflam- mation of the margin of the eyelids. Phila. med. Times. XV. p. 185.

64) M 0 8 8 d 0 r f, F., Ein zweiter Fall von Beteiligung der Geeichtsmuskulatur bei der juvenilen Muskelatrophie. Neurolog. Centralbl. Nr. 1.

Oh) Ostertag, J. M., Entropium bei einem Hunde. Zeitschr. f. vergl. Augeo- heilk. in. S. 63.

Krankheiten der Lider. 461

66) Ottaya, Blepharospasmas nach Schädelverleteung. Wien. med. Wo- chenschr. Nr. 11. (Gesellsch. d. Aerzte in Budapest, Sitzung vom 14. Febr.)

66a) ^ Elinikai közlem^nyek . (Klinische Mitteilungen. Eigentümliche Verwach- sung der Augenlider.) Szemäszet 5. p. 92.

67) ~ Klinikai közlem^nyek. (Klinische Mitteilungen. Keimendes Hanfkorn unter dem Oberlide.) Ibid. p. 92.

67a) Pierd'houy, A. , Blefaroplastiche per innesti dermici e blefarorrafie. Gaszetta degli Ospitali. 11. Gennaio. Nr. 3.

68) Poensgen, A., Weitere Mitteilungen über Xanthelasma multiplex. Virchow's Arch. f. path. Anat. 102. S. 410. (Enthält abgesehen von dem Auftreten von Xanthelasma an anderen Körperstellen auch eine Be- obachtung Yon Xanthelasma am inneren Lidwinkel bei einem Knaben.)

69) Porywaeffy Zur Kasuistik der Augenlidgeschwülate. Westn. oftalm. Kieff. II. Mai- Juni. p. 216. (Betrifft 2 Fälle von angeborner Gystenbildung im oberen Augenlide. Bef. nach Recueil d*Ophth. p. 635.)

70) Post, M. H. , A case of transplantation of two skin flaps withont pe- dicle. Americ. Journ. of Ophth. II. p. 215. (Gibt die Operationsgeschichte eines 14jährigen Mädchens wieder, bei dem ein Lagophthalmos beseitigt werden sollte, der in Folge übermässiger Hautezcision wegen Trichiasis zu Stande gekommen war. Nil novi, auch insoferne als man längst weiss, dass man plastisch an den Lidern Operierte nicht in die Nachbarschaft von Patienten bringen darf, die an starken Eiterungen leiden.)

71) Przybilskyi, Ein Fall von Spasmus nictitans. Westnik ophth. Mai- Juni und Gaz. lek. Warszawa. 2. s. V. p. 828. (Vfr. beschreibt einen Fall Yon klonischem Lidkrampf, bei welchem die Schliessung der Lider in einer Minute oft ca. 200mal erfolgte. Es bestand eine gewisse Erschwerung der Sprache und eine Abschwächung des Gedächtnisses. Auf dem linken erblindeten Auge fanden sich die Residuen einer Neuritis optica und eine atrophische Stelle der Ader haut, wahrscheinlich durch eine Zerreissnng ver- anlasst. Alle Symptome waren vor 10 Jahren, nach einem Falle aus einer Höhe von 7 Metern, eingetreten. Unter der linken Augenbraue fand sich eine Narbe. P r z. spricht sich trotzdem für den centralen und nicht re- flektorischen Ursprung des Krampfes aus. Befer. nach Rävue gän^rale d'Ophth. p. 371.)

72) Bampoldi, Tre casi di blefaroptosi congenita atrofica. Annali di Ot- talm, p. 49.

73) Ben SS, v., Mikrophthalmus. Wien. med. Wochenschr. Nr. 5. (Gesellsch. d. Aerzte in Wien) und Wiener med. Presse. Nr. 6. (Der Fall betrifft einen linksseitigen hOchstgradigen Mikrophthalmus mit Cystenbildung un- ter dem Unterlide bei einem Smonatlichen Kinde.)

74) Ophthalmologisciie Mitteilungen aus der zweiten Uni versitäts- Augen- klinik in Wien. (Operationen an den Lidern; ein merkwürdiger Fall von Blepharospasmus.) Ebd. Nr. 33, 39.

75) Riebet, Tumeur s^bac^ de la paupifere införieure. (Le9on cliniqne faite k reotel-Dieu.) Recaeild^Ophth. p. 321 und Gaz. des HOpit. Nr. 67. p.529. (Es handelt sich um dasRecidiv einer Balggeschwulst am unteren Augen- lid, in deren Wandung B. das Vorhandensein sarkomatöser Elemente ver- mutete.)

462 Pathologie and Therapie der Augeokrankheiteo.

76) Bobertaon, A., An eye removed for a melanotic sarcoma affecting the conjnnctiva of the lid and globe. Tranaact med.-chir. soc. IV. p. 3.

77) S a 1 o m o n, J. V., Clinical notes on tarsal tumonrs. Lanoet. IL July.

78) Sattler, B. , The treatmeot of saperficial and infiltrating varieties of pavement epithelial Carcinoma of the ejelids. Arch. of Ophth. XIV. Nr. 1. p. 19.

79) Epithelial cancer of the eyelid. Med. News. XL VI. p. 85.

80) Schell, H. S. , Lipomatoos ptosi«. Tranaact. of the americ ophth. aoc. Twentj-first meeting. p. 49 und (Americ. ophth. sodety) Americ. Joam. of Ophth. IL p. 154.

81) 8 c h e n k 1 , Ezstirpation eines Lidtumors , Blepharoplastik. Tod sechs Standen nach der Operation. Prager med. Wochenschr. Nr. 14. (Vfr. teilt mit, dass bei einer auffallend kachektiach aoaaehenden, mit starkem Athe- rom behafteten 66jährigen Fraa, die zam Zweck der Ezatirpation einer Amyloidgeschwulst des linken unteren Lides chloroformiert worden war, nach Ablauf der ganz normalen Narkoae eise Thrombose in der Arteria coronaria cordia ainiatr. und wenige Standen apäter der Exitus lethalis zu Stande kam.)

82) Schönemann, Ueber einen Fall von Ptosis paralytica. Ber. über die XVIL Vers. d. ophth. Geaellsch. in Heidelberg. S. 224.

83) S e n t e X , L. , Kjste dermoide du sourcil. Extirpation. Erysipele spon- tan^. Mort. Bevue clinique d*oculiat. p. 170. Nr. 7 und Joum. de mäd. de Bordeaux. XIV. p. 553.

84) S e n n t , V^ico-puatule de la paupi^re infi^rieure gauche et käratite al- c^reuse, auite d*inoculation accidentelle de vaccin. Archiy. de m^ milit. Okt

85) Spitzer, Fr. , Ein Fall von halbaeitiger Geaichtaatrophie. Wien. med. Blätter. Nr. 1.

86) Story, J. B. , Epithelioma of the eyelid, reaulting from irritatioo by crude carbolic aeid. Ophth. Beview. IV. p. 125.

87) ~ The operative treatment of entropium and trichiads. Ibid. p. 72.

88) Lid-Irrigator. (Ophth. soc. of the united kingdom.) Ophth. Beview. p. 367. (Das Eigentümliche dieses Irrigators besteht darin, daas er ans einer Anzahl feiner Gummiröhrchen zusammengesetzt ist, die an der Stelle, wo sie mit dem Lide in Berührung kommen , durch zwischen ihnen be- findliche Drähte vor Kompression geschützt aind.)

89) Swanzy, H. B. , On the transplantation of akin flaps withoat pedicle for the eure of cicatricial ectropion. Transact. of the Aoademy of medi- cine in Ireland. IlL p. 181 und Lancet. 25. Mars. p. 568. (Bef. nach Brit. med. Joam. I. p. 490.)

90) T e i 1 1 a i B , De la panpi^re et de Tangle externe de Toeil ; sarcome fuso- cellulaire. Joum. de m^d. de Tonest. XIX. p. 86.

91) Terrier, F., De Temploi du caut^re actuel et du thermocaut^re dans le traitement de Tectropion et du iriohiaais. Archiy. d'Ophth. V. p. 9.

92) T 0 u t o n , K. , Ueber daa Xanthom , insbesondere desaen Hiatologie and Histiogenese. S.-A. Vierteljabresschr. f. Dermat. und Sy^philis.

93) Trousseau , De Temploi du thermocaut^re dans la eure de Pentropion et du trichiasis. Union mäd. 8. s. XXXIX. p. SOI. (Bef. nach Aonal d'Ocul. XCIV. p. 8.)

Behandlang des Ekzems der Lider. 463

d4) ü n g e r , Salo, Beitrag zur Transplantation stielloser Lappen zum Zwecke der Ektropiumoperation. Berlin, A. Jacob. 35 p.

95) Vieusse, Du traitement du trichiasis au mojen de caut^risations faites sur la panpibre par le thermo-caut^re. Becueil d*Ophth. p. 198.

96) Walker, G. E. , Treatment of partial entropion by a new method. Li- yerpool med.-chir. Journ. V. p. 499.

97) Warlomont, De Temploi du cant^re actuel et du thermo-cant^re dans le traitement de Tentropion et du trichiasis. Annal. d*Ocal. XCIV. p. 5.

98) Wecker, L. de, Suture rdductrice pour i^ectropion. Arch. d'Ophth. V. p. 166. (Soci^tä franf. d*Ophth.)

99) Weiss, Ein Fall von periodisch auftretender totaler linksseitiger Oculo- motoriuslähmung. Wien. med. Wochenschr. Nr. 17.

100) W olf ring, £., Zar Lehre von den Lidknorpeldrüsen. Westnik oftalm. Jan. Febr. p. 1.

101) Z e s a s , üeber die Erfolge der Dehnung des N. facialis bei Facialis- krampf. Wien. med. Wochenschr. Nr. 27 und 28.

102) Ziem, Blepharospasmus beim Ausspritzen des Ohres. Deutsch, med. Wo- chenschr. Nr. 49.

Fereol (34) konstatierte bei einer 20jährigen Hysterica eine unter seinen Augen auftretende Blaufärbung der Lider, die, wenn man mit der Kranken die Erscheinung besprach, sofort zunahm. F. hält jede Möglichkeit eines Betrugs für ausgeschlossen und macht darauf aufmerksam, dass es sich in diesem Falle, wie in den meisten derartigen, nicht um eine Schweisssekretion , sondern einfach um eine Färbung gehandelt habe, wesshalb er yorschl^t, die Bezeichnung Chromocrinie statt Ghromhidrosis dafür zu wählen.

Andrieux (3) beobachtete bei einem 17jährigen Mädchen ein Oedem der Lider und der oberen Gesichtspartien, das seit 5 Jahren ein unverändertes Aussehen darbietet, während dasselbe früher, näm- lich Yom 5. bis zum 12. Lebensjahre der Patientin, in intermittierender Weise, allmonatlich einmal in der Dauer von 2—4 Tagen, auf- getreten war. Begleitende Erscheinungen, wie Kopfschmerz, Fieber etc. waren nie vorhanden und ist auch gegenwärtig weder der allgemeine Gesundheitszustand gestört, noch örtlich eine weitere Anomalie nach- zuweisen.

[Burcbardt (16) empfiehlt für die Behandlung jener Ekzeme der Augenlider, des Gesichtes und Kopfes, welche so häufig neben phljctaenulären Entzündungen der Conjunktiva und Cornea beobachtet werden, Pinselungen mit 3 ®/o Höllensteinlösung. Dieselben werden anfangs täglich 4 5mal hintereinander wiederholt, nachdem jedes- mal zuvor die betreffende Stelle mit einem leinenen Läppchen gut abgetrocknet ist. Unterstützt wird die Heilung der Ekzeme durch

464 Pathologie und Therapie der Aagenkrankheiten.

die auf die Einpinselang folgende Anwendung einer Salbe ans Vaseline (10,0), Ol. Cad. (1,5) nnd Flor. Zinci. (2,0). Für die Augenlider bedient man sich statt ihrer des üng. Hjdrarg. praecip. alb.

MicheL]

G 0 m b y (22) betont, ausgehend Ton seinen eigenen Beobachtangen über Zona ophthalmica bei Kindern, dass dieselbe verhältnismässig häufig Yorkonime und durch ihren gutartigen und reizlosen Charakter ausgezeichnet sei. Zugleich erwähnt er, dass die Erkrankung ge- wöhnlich mit Verdauungsstörungen zusammenfalle und vielleicht von diesen abhänge.

Mac Hardj (58) demonstrierte einen Fall von fleckförmig auf dem Oberlide aufgetretenen Favusheerden , die durch Excision und nachherige Anwendung des Gauterium actuale beseitigt wurden. In der Diskussion empfahl Hutchinson (58) die Abkratzung sol- cher Stellen.

Hirschberg (43) teilt einen Fall von Vaccine-Blepharitis mit, die bei einer 30jährigen Frau dadurch entstand, dass deren Kind am 8. Tage nach der Impfung in die Impfpusteln griff und darauf mit der Hand das linke Auge der Mutter berührte. Die Erscheinungen der Schwellung und Entzündung ohne Absonderung waren sehr heftig. Am 6. Tage zeigten sich am unteren linken Lidrande 6 pockenähnliche, weisse, leicht hervorragende Heerde mit je einer Delle im Centrum.

Ueber syphilitische Initialsklerose der Lider liegen mehrfache Mitteilungen vor. Baudrj*s (7) Publikation betrifft 2 Fälle von hartem Ghanker der Lider bei kleinen Kindern, die in der Weise inficiert wurden, dass ihre mit syphilitischer Mundaffektion behafteten Pflegerinnen zur Reinigung der geschwürigen Lidränder Speichel verwendeten.

Dornig (30) beobachtete am rechten unteren Augenlide einer 27jährigen Wäscherin ein die Lidhaut beinahe in ihrer Totalitat einnehmendes seichtes Geschwür mit unebenen infiltrierten Rändern und knorpelharter Basis, das in Rücksicht auf das spätere Hervor- treten syphilitischer Allgemeinerscheinimgen entschieden als syphi- litischer Initialaffekt aufgefasst werden musste.

Auch in Baum 's (9) Fall, der einen 18jährigen Handwerker betraf, handelte es sich um eine Initialsklerose am inneren Augen- winkel mit Schwellung der Eorperlymphdrüsen, besonders der cer- vicalen und submaxillaren, und nachfolgend um ein makuloses Syphilid. Betreffs der Entstehungsweise gab Patient an, dass er mit einem

Anwendung des Thermokautert bei Entropium und Trichiasis. 465

Manne, der an Dlcns specificmn litt, in einer Werketatte arbeitete und mit ihm ein und dasselbe Handtuch benützte.

Eine YonGrünfeld (40) beobachtete syphilitische Lidaffektion zeichnete sich dadurch ans, dass eine massige gummöse out dem Tarsus zusammenhangende Geschwulst des rechten oberen und linken unteren Augenlides bereits 9 Monate nach der Infektion auftrat. An beiden Geschwülsten kam es zu partiellem Zerfall des Gewebes. Schon 3 4 Monate nach stattgehabter Ansteckung hat^ sich ein ziemlich schweres Knötchensyphilid, das langsam heilte, gezeigt. Ganz kurze Zeit nach der Heilung der Lidgeschwülste traten auch an der Harnröhre mehrere gummöse Geschwüre hervor.

Yieusse (95) empfiehlt als Regelverfahren gegen die Trichiasis die Anwendung des Thermokauters , mit dem er in der Narkose, circa 3 Millimeter ober- resp. unterhalb des Lidrandes beginnend, 2 8 vertikale Streifen in der Länge von 1,5 Gentimeter zieht. Ebenso berichten das Günstigste über die Wirkung des Thermo- kauters bei Trichiasis und Entropium Ter rier (91), Trousseau (93), Issoulier (49) und Matignon (57). Die ebengenannten Autoren erzeugen den Brandschorf in horizontaler Richtung, parallel zum Lidrande. Bei partieller Trichiasis führt Matignon (57) nach Galezowski's Vorgange mittelst eines Bistouris in der G^end der fiüsch gestellten Gilien einen Schnitt 2 Millimeter über dem Lidrande und parallel zu demselben durch die Haut, von dessen End- punkten dann 2 kurze vertikale Schnitte nach aufwarte gemacht werden. Der Hautlappen wird abpräpariert, auf die gesammte Wund- fläche ein sehr feiner Thermokauter appliciert und vor Allem die blosgelegten Haarbälge mit demselben zerstört und mit der Pincette ausgezogen. Der Lappen wird sodann an den Seiten wieder mit Suturen befestigt. Unter Verband kommt nach einer massigen Eiterung die Wunde ziemlich bald zum Schlüsse.

Warlomont (97) gelangt in einer Abhandlung über die An- wendung des Cauterium actuale und des Thermokauters gegen En- tropium und Trichiasis u. A. zur Aufstellung folgender Sätze: 1) Das Cauterium heilt sicher die Form des spastischen Entropiums, vor Allem des unteren Lides. 2) Ist das Entropium mit Narbenbildung, Verengerung der Lidspalte, massiger Verkrümmung des Tarsus in Verbindung, so ist die Kauterisation nur dann von Erfolg, wenn sie den Tarsus mitbetrifft; der Effekt kann dabei dadurch vermehrt werden, dass man vom 4. Tage ab wiederholt die Wundränder lüftet

jAbreaberlobt f. Ophth«lmologie. XVI. 1886. 30

466 Pathologie vmA Tbenpi» der AogeBknutUieileB.

und die SehoTfe abhebt. 3) Bei ein^ sehr starken krfimmimg des Tarsus reicht die Anwendnng des Themiokaiiters allein nicht aus.

Brancha (18) kommt in seiner Arbeit über die Transplantation des Haarbodens bei TrichiasiB nnd Entropium su dem Schlüsse, dass als die besten Methoden der Transplantation die ron Anagnostakis nnd die Marginoplastik anzusehen seien. Vor Allem empfiehlt Br. in letzterer Hinsicht das Yer&hren seines Lehren Dianoux (sielte diesen Jahresbericht f&r 1883. S. 537), um so mehr, da es leicht mog- lidi sei, mit demselben nach Umstanden die Streckung des Tarsus nach fiireatfield, die Tarsotomie oder die Eanthoplastik zu kombinieren.

Story (67) dagegen hat bei Anwendung des Yer&farens Ton Dianoux zur Beseitigung des Entropium und der Trichiasis die Erfahrung gemacht, dass der nach der Intermarginalflaehe rerlagerte Lappen nicht fest mit der darfiber liegenden Haut Yerwachst und dass and^feraeits die auf der tiransplantierten Haut befindlichen Haare die Hotnbaut l*eizen. Er empfiehlt daher, in Analogie zu dem yon T. Milling^n (siehe diesen Bericht f&r 1883. S. 536) angegebenen Yerfiiihren, nach Spaltung des Lides in der Intermarginalebene einen defr Mundschleimhaut des Menschen oder Kaninchens entnommenen, TeMn Fette befreiten Streifen Mucosa auf die Wundffiche zu t^ pflanzen und mit Nähten zu befestigen. Das Fehlen oder Yor- handensein einer YerkrQmmung des Tarsus ist nach Story för den Erfolg der Operai?ioiii ohne Bedeutung.

Y. ReusB {74) hat in einigen lallen der entsprechenden Lid- anomalien (Distiachis, Trichiasis, Entropium und Ptosis) die neueren Methoden von Eostomy ris-v. Oettingen, Hotz-Anagno- stakis, Y. Stellwag undDransart mit befriedigendem Erfolge zur Anwendung gebracht.

Adoui (2) tKringt eine vollständige Zusammenstellung der gegen Entropium, das er scharf von der Trichiasis unterscheidet, gebräuch- lichen operativen M^hoden. Er charakterisiert dieselben als dermo- plastische, tarso-, roargino-, conjunctivo- und canthoplastische Ope- rationen. Gestützt auf eine Reihe von Beobachtungen, die er aaf der Klinik Nicati's gesammelt hat, empfiehlt er gegen Entropium des oberen Lides die Tarsektomie mit Yorlagerung des Musculus levator palpebrae nach Nicati und bei jenem des unteren die Oonjunktivoplastik desselben Autors. Bei der erstgenannten Operation wird nach Umstülpung des oberen Lides der Tarsus mit einer geraden spitzigen Scheer^ in seiner ganzen Dicke parallel zum Lidrande und ein wenig oberhalb desselben durchschnitten, indem mau die Scheere

IVaiuplaotatioii des Cilienbodena. 467

ewifichen dem Türsus und der Haut durchführt. Nach Abpraparierung des Muflkelgewebefl tou den beiden Hälften des Tarsus wird die Levatorsehne mit 2 schlingenf örmig eingelegten Fäden gefasst und deren freie Enden am Lidrande durchgeführt und über Perlen ge^ knüpft. Der herabgezogene obere Tarsusabschnitt wird alsdann unter möglichster Schonung der Gonjunktiva durch Seheerenschnitte ▼erkürzt und ein Verband angelegt. Bei der CoDJunktivoplastik nach Nicati wird auf der Hautfläche des Lides, 4 5 Millimeter von dem Ciliarrande entfernt, ein horizontaler Lappen umschnitten, der an seinen beiden Enden frei präpariert wird, in seinem mittleren Teik aber adhärent bleibt. Hierauf wird der Tarsus Ton innen her an der Stelle der stärksten Krümmung in seiner ganzen Länge durchschnitten, mit einer Seheere eine knopflochförmige Oeffnung in dem Musculus orbicularis angelegt und duxch diese der Hautlappen zwischen die Wnndränder der Conjunktiva herangezogen, an denen er mit seinen beiden Enden angenäht wird. ScbUesslich wird die Hautwunde mit liahten yereinigt.

Landolt (52) bespricht einige Lidoperationsmethoden. Da er bei Ektropinm des unteren Augenlids die Einlegung von f^en, welche am Lidrande schlingenförmig beginnen, bis zur Wangen- g^end subcutan weitergeführt und dort über einer Unterlage ge- knüpft werden, wegen der oft vorhandenen starken Wulstuog und Verkrümmung des Lides vielfach fär unzureichend hält, so empfiehlt er der Einführung der Fäden die Ausschneidung eines dreieckigen Keiles, dessen Basis der Schleimbautseite entspricht und der weit in die Liddicke eingreift ^), vorauszuschicken. Was die Trichiasisoperation betrifft, so hat Landolt zunächst das Arlt-Jaesche*sche Ver- fahren der Transplantation des Haarbodens in der Weise modificiert, dass er nach der vertikalen Spaltung des Lides statt eines halbmond- förmigen ein rechteckiges Stück Haut in der ganzen Lidbreite aus- schneidet, um eine stärkere Hebung der über den Kommissuren befindlichen Wimpern zu erzielen. In anderen Fällen bewirkt er die Hautverkürzung dadurch, dass er, ohne Haut auszuschneiden, mehrere Nähte durch eine parallel zum Lidrande aufgehobene Haut- falte l^t. Immer verwendet er die grösste Sorgfalt darauf, sämmt^ liehe falsch gestellte Cilien von der unteren Tarsusfläche loszulösen.

1) Diese von Landolt angegebene Operationsmethode ist von Michel in seinem Lehrbncbe fiSr Augenheilkunde» Wiesbaden, 1884. S. 188 schon be- sehrieben; Landolt hat dies auch in Archiv. d*Opht. VI. 1886. p. 95 ent- sprechend berichtigt. Die Redaktion.

30*

468 Pathologie und Therapie der AngenkTankheiien.

Bei den hochgradigsten Fällen von TrichiaeiB f fihrt er nach Vol- lendung des Intermarginalachnittea und Ezcision eines rechtwinkeligen flantlappens mehrere doppelt armierte fUden durch den oberen Band des zu transplantierenden Lappens und führt sie abdann subcutan bis in die Gegend der Augenbrauen nach aufwärts, wo die Nadeln ausgestossen und die ftLden über einer Bolle geknüpft werden. Auf dem Gebiete der eigentlichen Blepharoplastik huldigt L. vor Allem dem alten Grundsätze, Ton den vorhandenen Lidteilen soviel als möglich zu erhalten. Indem er in Fällen hochgradiger Liddefekte die Beste der Lider in ein vorderes und hinteres Blatt spaltete und die Blatter in horizontaler oder nach passender weiterer Schnittfühmng in vertikaler Bichtung verschob, gelang es ihm mehrfach, eine vollkommen ausreichende und zudem bewegliche Be- deckung des Auges wiederherzustellen. In einem Falle bildete er ein bewegliches Unterlid dadurch, dass er an die vom unteren Lide noch übrig gebliebene Conjunktiva einen dem Oberlide entnonma^ien, beiderseits über den Kommissuren in einen Stil auslaufenden und zugleich die unterliegende Orbicularisfaserung enthaltenden Lappen herabzog und festnähte. Bei Deckung von Liddefekten mittelst Lappenbildung aus benachbarten Hautprovinzen legt L. den grossten Wert auf die Herstellung einer breiten Basis, die er öfter durch ümschneidung der betreffenden Hautpartie in Treppenform erzielte.

AckI an d (1) berichtet über einen Fall von leichtem Ektropium, Epiphora und Fistelbildung | Zoll unterhalb des rechtsseitigen Ganthos internus, die ganz zweifellos mit einer eiterigen Periostitis der Wurzel eines abgebrochenen Eckzahnes zusammenhing. Die Extraktion er- gab eine ganz aussergewohnliche Länge und abnorme Stellung dieser Wurzel und beseitigte sammtliche Augenbeschwerden yollständig.

Wecker (98) hat zur Reduktion des Ectropium senile eine neue Naht angegeben, die mit Hilfe eines doppelarmierten Fadens so angelegt wird, dass eine doppelte Schlinge im Bereiche des Fornix conjunctivae und eine einfache auf der äusseren Lidfläche in der Nähe der Cilien zu Stande kommt. Eine zweite einfache SSchlinge wird durch den Schluss der freien Fadenenden gebildet. Die beiden äusseren Schlingen erhalten eine kleine Lederrolle als Unterlage.

Derby (26) beseitigte ein durch Verbrennung entstandenes "Narbenektropium beider Lider durch Ueberpflanzung gestielter Lappen aus der Armhaui. Der Arm wurde bis zur Anheilung der Lappen resp. Durchschneidung ihres Stieles mit Hilfe eines Wasserglasyer- bandes in geeigneter Stellung erhalten.

Blepharoplastische Methoden. 469

Joy Jeffries (48) schlagt vor, zu plastischen Operationen an den Lidern die bei der Beschneidung von Jndenknaben gewonnene Haut des Praepntiums zu verwenden. Ebenso wirft er im Hinblick auf die regelmässig eintretende hochgradige Schrumpfung stielloser Lappen die Frage auf, ob nicht dasselbe Resultat durch einfache Ausschneidung der Narben und möglichste Verzögerung der Heilung durch Auflegen eines Carbolol- Verbandes erzielt werden könne. (Siehe diesen Bericht f. 1884. p. 604.)

[Pierd'houy (67a) wendet bei Blepharoplastik die stiellose Transplantation von Hautstöcken aus dem Vorderarm oder Schenkel an und zwar transplantiert und befestigt er durch Enopfiiähte das nötige Hautstück in toto und nicht mosaikartig. Bei Narbenektropium macht er vorher eine temporare Blepharoraphie. Brettaue r.]

Swanzy (89) berichtete in der Sitzung der Academy of Me- dicine in Ireland am 23. Januar 1885 über 6 Falle von Trans- plantation nach W 0 1 f e's Methode bei Narbenektropium, von denen 4 mit völliger Heilung abschlössen, 2 dagegen ohne Erfolg blieben. Sw. legt zunächst den grössten Wert auf die vollständige Aus- schneidung allen Narbengewebes und eine damit zu erreichende möglichst grosse Freibeweglichkeit der Lider. Die hiebei sich er- gebende grössere Wundfläche führe notwendig dazu, die überzu- pflanzenden Lappen möglichst gross zu nehmen, welcher Umstand wegen der später eintretenden so beträchtlichen Schrumpfung von besonderem Vorteile sei. Die Anlegung von Nahten räth S w a n z y im Allgemeinen möglichst zu beschränken. Als Material zu denselben empfiehlt er feine Seide oder Platindraht, nicht aber Catgut; beim Verband hält er auf strenge Antiseptik unter Ausschluss aller rei- zenden Mittel wie Carbolsäure. In der Diskussion erwähnt Arthur B e n s 0 n (89), dass er in letzter Zeit ebenfalls 8 Fälle von Narben- ektropium und zwar im Durchschnitte mit gutem Erfolge nach der Methode von Wolfe operiert habe.

[Bei einer 20jährigen waren (nach Pustula maligna in der Kindheit) beide Lider des linken Auges verkürzt und an den Knochen angewachsen, miteinander aber durch eine dicke fleischige Membran verbunden , welche den ziemlich frei beweglichen Bulbus völlig ver- deckte. An den Stellen, wo sie mit den Lidern zusammenhing, Mrar eine ganze Reihe von Fistellöchern, durch welche beim Weinen die Thränen abflössen. Ottava (66a) machte eine Art plastischer Operation, bei welcher sich herausstellte, dass die Membran blos an einer etwa linsenbreiten Stelle in der Gegend des unteren Hornhaut-

470 Pathologie w^ Tberapie der Aagenkrankheiten.

ruMles mit dem Auge verwachaen war. Cornea dnrchaas getrübt. Keine Lichtempfindung. S z i 1 i.]

Dessaner (28) beschreibt 2 f^lle, welche klinisch rollkommen dem Bilde des Xanthelasma palpebrarum entsprochen hatten und bei denen die anatomische Untersuchung als Substrat der Geschvmlst lediglich eine Vermehrung und Vergrösserung der Schweissdrüsen mit cystöeer Erweiterung der Ausführungsgange und gleicher Dm- Wandelung der Drüsen selbst ergab.

L e p 1 a t (55) berichtet über ein ausgedehntes Angiom der Lider und des Gesichtes, das mittelst Elektropunktur in 30 Sitzungen zur Heilung gebracht wurde. Die am negativen Pole befindliche Nadel wurde dabei in jeder Sitzung an 3 4 verschiedenen Steilen einge- stochen. Da die den positiven Pol bildende Nadel jedesmal einen starken Rostansatz zeigte und die Stichstellen hiedurch braun ge- färbt wurden, so empfiehlt Leplat für den positiven Pol die An- wendung einer Platinnadel.

Mac Hardy (59) stellte der ophth. Gesellschaft zu London einen Kranken mit angeborener Anomalie an beiden Lidern der linken Seite vor, die wahrscheinlich einer Naevus-Geschwulst ent- sprach. An der äusseren Seite der Orbita fand sich ein hyper- trophischer Zustand der Knochen. Spencer Watson (59) er^ wähnte in der Diskussion eine ähnliche Beobachtung. In weiteren von Power (59) und Nettleship (59) referierten dgL Krank- heitsfällen war eine Ausbreitung des Naevus in die Tiefe der Orbita sicher nachgewiesen.

Story (86) bespricht einen Fall von Cancroid des linken unteren Augenlides bei einem Carbolfabrikarbeiter, das allem Anscheine nach durch Einwirkung von roher Carbolsäure entstanden war.

Matthewson (56) beseitigte ein Epitheliom des rechten unteren Augenlides durch wiederholte Bestreichungen mit Benzol und nachfolgende Aufstäubung von Kalomel. Ein Becidiv vmrde mit der gleichen Behandlung zum Verschwinden gebracht (auf wie lange? Ref.).

Dujardin (31a) beobachtete bei einer 48jährigen Frau eine seit der Geburt bestehende vollkommen symmetrische Anomalie der oberen Augenlider. Im äusseren Dritteile fand sich eine weiche mandelgrosse Geschwulst, die leicht in die Orbita zurückzubringen war, keine bestimmten Contouren durchfühlen Hess und die er dess- halb einfach für eine abnorme Fortsetzung des Fettgewebes der Augenhöhle erklärte.

Ptodsoperatioii. 471

Kund rat (50) bespricbt ein anatomisches Pnparat von Cjrsten« bildung am unteren Angenlide mit Mikrophthalmie bei einem 8 Ti^ alten Knaben. Ansgehend davon, dass die yorliegende Missbildnng durch Behinderung der Entwickelung des Glaskörpers und des Ver- schlusses der fötalen Augenspalte bedingt sei, die zur Mikrophthalmie hinzukomme, betont er, dass letztere keine einfache Missbildung des Auges sei, sondern in den meisten Fallen, wie ^uch in dem vor- li^enden, durch eine Entwicklungshemmung des Zwischenhimes bedingt werde.

Snell (80) berichtet über 4 Falle von Ptosis adiposa bei Frauen zwischen 18 und 25 Jahren, die er durch Entfernung des überschüssigen Fettes mittelst eines horizontalen Hautschnittes zur Heilung brachte.

Auch MacHardy (58a) bespricht einen solchen Fall von Ptosis adiposa. Nach seiner Ansicht ist das überschüssige Fett in solchen Fallen über dem Musculus orbicularis und nicht intraorbital abgelagert,

Caudron (19) rühmt anlässlich einer Besprechung der gegen congenitale Ptosis verwendeten Operationsmethoden vor allem das Verfahren seines Lehrers Ed. Meyer. Derselbe macht zux^chst unmittelbar über dem Lidrande einen transversalen Hautschnitt, führt von dessen beiden Enden je einen senkrechten Schnitt bis in die Gegend der Augenbrauen und legt alsdann nach Zurückpräparierung der Haut in Abstanden von je 1 Centimeter 8 Gatgutfaden hinter dem Musculus supraciliaris und orbicularis ein, die geknüpft werden, Hieraui' wird der Hautlappen wieder herabgeschlagen und durch Nähte angeheftet. Die Hebung des Lides werde hiedurch in voll- kommener Weise erreicht und ebenso nehme die Haut eine voll- kommen normale Faltenbildung an.

Brugger (15) beschreibt eine Modification^ welche Evers- busch an seiner gegen Blepharoptosis angegebenen Operations^ methode (siebe diesen Bericht für 1883 S. 544) vorgenommen hat, um dieselbe auch gegen die paralytische Form derselben verwenden zu können. Die Modification besteht darin, dass zunächst bei Einlegung eines grosser als gewohnlich konstruierten Blepharostaten vor Schluss der Schraube die Lidhaut möglichst von oben herabgedrängt wird; alsdann wird aus dem obersten Abschnitte derselben ein halbmond- förmiges Stück und ebenso aus der obersten Partie der Orbicularis- faserung ein gleich grosses Segment ezddiert, der Orbicularis nach oben und unten circa 3 4 mm weit vom epitarsalen Gewebe ab- gelöst und durch die Levatorinsertion , wie früher beschrieben , in

472 Pfliliologie aod Thanpia der AngenknuildieiieB.

der Qaere 3 scIiIiiigeDfönnige Catgoteatmeii eingelegt, deren freie Enden in Tertikaler Richtung unter dem IL orbieolaria hinweg und ftm Lidrsnde herauBgeffthrt werden. Beror ihre Enden fiber Ghs- perlen geknfipft werden, Tätigt man die Haatmnskelwnnde durch 3 vertikale Nähte. Auf diese Weise wird bei der Heilung das Orbicularisgewebe an der LeTator-Aponeuroee und an dem epitarsalen Gewebe fixiert. Die Leratorsuturen fiberlässt man sich selbst, weil ein Durcheitem derselben sogar (durch warme Umschlage) angestrebt werden soll. Wichtig ist es, den Occlusionsrerband so lange als möglich liegen zu lassen.

Ziem (102) berichtet, dass bei einem 16jährigen Gärtner- lehrlinge, der in seinen Eindeijahren an linksseitiger Otorrhoe ge- litten und bei dem sich dieselbe in den letzten Wochen wieder gezeigt hatte, beim Ausspritzen der Paukenhöhle das Trommelfell war vollständig defekt klonische Zuckungen im linken Orbicularis bis zu YoUständigem Verschlusse der Lidspalte auftraten. Eine Mit- beteiligung anderer Zweige des Facialis, speziell auch der Bewegunge* nerven der Ohrmuschel, konnte nicht wahrgenommen werden.

V. Reu 8 8 (74) beobachtete bei einem Handlungsschfiler einen Akkommodationskrampf, der sich mit Anfällen von Blepharospasmus verband. Die Lider waren dabei ruhig wie im Schlafe geschlossen und jedes krampfhafte Zusammengekniffensein fehlte, v. IL fasst den ganzen Process als hysterischen, mit der sexuellen Entwickelung zusammenhängenden auf, und nimmt an, dass der Akkonmiodations- krampf und der Blepharospasmus zusammengehörte und dass auch die durch die vorhandene hochgradige Insufficienz der Muse, recti int« be- dingte höhere Anstrengung dieser Muskeln ihren Einfluss geltend machte.

F a n o (33) wendete bei einem 45jäbrigen, an spastischer Eon- traktion der Lider und der subcutanen Muskeln der linken Gesichts- hälfbe leidenden Patienten mit erheblichem therapeutischem Effekte hypodermatische Einspritzungen einer Curarelösung (0,1 auf 10 Gramm Wasser) an. Er injicierte jedesmal 13 Tropfen in 1 bis 3 Injektionen pro die.

Benedikt (12) erzielte bei einer Frau, die vor 2 Jahren an Blepharospasmus und später noch an Einnbackenkrampf erkrankte und vergeblich mit dem galvanischen und faradischen Strom sowie mit Atropin behandelt worden war, die Heilung durch die An- wendung der statischen Electricität in Form des elektrischen Windes.

Ottava (66) berichtet über den Fall eines 35j. Mannes, der seit einer vor 2 Jahren erfolgten Schädelverletzung an hochgradigem

Lidhalter. 473

Blepliarospasmns litt. Schulek resecierte an dem Kranken jene Facialisafite , welche in der Gegend des Jochbeines verlaufen und wurde dadurch zwar keine yoUständige Heilung, aber eine au£Fällige Besserung bewirkt.

Zesas (101) empfiehlt auf Grund einer Zusammenstellung sammtlicher Fälle worunter ein eigener von Dehnung des Nervus facialis bei Facialiskrampf diese Operation da, wo die Ursache des Leidens nicht intracraniell liegt.

Hop mann (46) vertritt die Anschauung, dass jene Augen- affektionen, die mit solchen der Nase in Zusammenhang stehen, in der Regel auf eine gemischte Wirkung entzündlicher Zustande und nervöser Erregungsvorgange in der Nasenschleimhaut zurückzuführen seien. Die Uebertragung letzterer sei durch die Verbindungen er- möglicht, die zwischen bestimmten Nerven beider Organe durch das Gtoglion ciliare und rhinicum gegeben seien und sei ein Zustande- kommen von Reflexen möglicher Weise auch durch die selbststandige Thätigkeit genannter Ganglien bedingt. Im kasuistischen Teile erwähnt Vir. einen Fall von einseitigem Morbus Basedowii, dessen Heilung durch ausschliessliche Behandlung eines hauptsächlich auf derselben Seite entwickelten Nasenleidens bewirkt worden war.

[Aus der Tiefe eines eiternden Lides entfernte C s a p o d i (23a) ein 12 nun langes und 8 mm breites Stück Mützenschirm, das 4 Tage vorher während einer Schlägerei, bei welcher der Be- treflfende mit einem Pfeifenrohr angegriffen wurde, hinein gerieth.

Eine 50jährige Frau kam mit stark gereiztem Auge und ge- sehwüriger Hornhaut auf die Klinik des Prof. Schulek. Aus der Debergangsfalte des oberen Augenlides wurde von Ottava (67) ein Hanfkom mit 1 Gentimeter langem Keime entfernt. Das Korn muss nach Berechnung der Kranken 4 Monate an der Stelle gelegen haben. Szili.]

Mey höf er (61) hat an dem federnden Lidhalter zur Beseitigung von Druckwirkung auf den Augapfel eine Stützvorrichtung angebracht. An der unteren Branche reicht der auf der Lidhaut aufliegende Bogen 1^ Gentimeter weiter als bisher nach abwärts, während die obere Branche mit einem nach der Stime aufsteigenden Fortsatze ver- sehen ist, dem durch ein Chamiergelenk die jeweilig nötige Winkel- atellung erteilt werden kann.

Landolt (51) hat an dem bereits vor 6 Jahren von ihm modificierten federnden Lidhalter eine neue Sperrvorrichtung ange- bracht , um denselben mit einer Band einlegen und entfernen zu

474 Patbologie und TbeK^rie der Aogeiiknmkhciton.

können. Was zunächst die frOhere Modilication betrifft, so bettond dieselbe darin, dass an den &8t geradlinig anslanfenden Armen des Ecartears je 2 einüeu^fae Hacken ohne Verbindongsstange angebracht waren, die der Anssenflache der Lider anlagen. Die Biegimg der Hacken war so eingerichtet, dass beim Zusammendrücken der Arme das Instrument lediglich durch einen Zug nach Yome aof dts Rascheste entfernt werden konnte. Bei der neuen Sperrvorriehtung ist die der Feder nächstgel^ene yertikale Verbindungsstange der Branchen gezahnelt und kann mittelst eines kleinen, durch den Druck einer Fingerkuppe zu regierenden Hebels die Feststellung der Branchen in beliebiger Weite bewirkt werden. Der Lidhalter ist zn^eich durch eine nunmehr etwas Teranderte Stellung der Hacken für den doppelseitigen Gebrauch eingerichtet worden.

Fuchs (37 und 38) weist auf das ziemlich häufige Vorkommen einer leichten Insnfficienz des Lidschlnsses in Folge einer ange- borenen zu geringen Länge der Augenlider hin. Ein normaler lid- schluss sei nur dann möglich, wenn die Hohe des oberen Lides im gespannten Zustande mindestens um die Hälfte grosser sei als die Höhe desselben in ungespanntem Zustande, bei leicht geschlossenem Auge. Im Einzelnen handelte es sich in den von Fuchs beobachteten Fällen entweder darum, dass die Lider absolut zu kurz waren oder dass die Lidhöhe, resp. die Höhe der Orbita im Verhältnisse zur Dehnbarkeit der Haut als eine zu bedeutende sich herausstellte oder endlich darum, dass bei ziemlich normalem Verhältnisse zwischen Lid- höhe und Ausdehnungsfähigkeit der Haut durch starke Prominenz der Augen oder eine geringe Schwäche des Orbicuiaris der Lidschlvas unvollständig blieb. Es komme nun, da die Bindehaut während des Schlafes teilweise entblöest bleibe, zunächst zum Thränen der Augen und in Folge dessen zu Erkrankung der Bindehaut und des Lid- randes (Blepharitis). Irrtümlicher Weise habe man bisher in solchen Fällen die Verkürzung der Lider als Folge und nicht als Ursache der Blepharitis gedeutet. Therapeutisch empfiehlt F. Verband der Augen während der Nacht, wobei bei Blepharitis zunächst ein mit weisser Präcipitatsalbe bestrichener Leinwandfleck auf die Lider gelegt wird.

D i m m e r (29) berichtet über 2 Fälle eines angeborenen, durch Epicanthus bedingten Entropiums der unteren Augenlider. Die Bulbi waren in denselben vollständig normal gebildet und das uräLchhche Moment in einem Hautüberschusse am unteren Lid gegeben, zufolge dessen in dem einen, länger bestehenden Falle die Haut des unteren

KraBkheittn der Thrftnenorgane. 475

Lides geradezu wie ein Prolapsfiis in Form einer die Fortsetzung des EpicRntbns bildenden Falte in die Lidspalte hinein vorsprang. Wegen Reiznng der Hornhäute mnsste operativ eingegriffen werden.

Derby (25) beobachtete ein Kolobom des oberen Augenlides, bei welchem aus dem Spaltwinkel ein Stfick Baut in eigentümlicher Weise hervortrat.

Li dem Falle von Lang (54) handelte es sich um eine doppelte Spaltbildung des rechten Oberlides bei einem 12jährigen Knaben. Der eine Spalt entsprach der Mitte des Lides, der andere war um 1 üentimeter weiter nach innen gelegen. Der zwischen den Spalten befindliche Lidteil zeigte normale EIntwickInng der Wimpern und M ei b 0 mischen Drüsen. Die Operation brachte eine fast vollkommen normale Funktion des Lides zu Stande.

Srankheiten der Thränenorgane.

Referent: Priyatdocent Dr. Helfreich in Würzburg,

1) A 1 1, A., A oaae of tpindle-oell sareoma of the lachrymal gland. Amerio. Journ. of Ophih. IL p. 201 und St Louis med. and surgic Joum. XLVIIL p. 411.

2) Alvarado, E. , Qaitte de la poroion palpebral de la glandala lagrimal. Gorreo m^d. eattellano. Salamanca. IL p. 50.

3) AüDUBke, Die Behandlung der Thiflnensohlauchkrankfaeiten mit Hilfe von Irrigationen, v. 6raefe*8 Arch. f. Ophth. XXXI. 3. S. 149.

4) Armaignao, 1) Sonde dilatatrice des Toiea lacr jmales. Arohiy. d'Ophth. V. p. 182. (SociöW franQ. d'Ophth.)

5) De la dilatation et de Tirrigation des voies lacrymales dans la th^ra- ]>eotique des afiFections de ces conduits. Revne clinique d'Oculist. Juillet. Nr. 7. p. 161. Bef. nach Beeneil d'Opht p. 638.

5a) A n b and A 1 1, A., Two oases of orbital tomors. Amerio. Journ. of Ophth.

1884. I. p. 246. 6) B a d a 1 , Eztirpation de la glande laorTmale en totalit^ : portion orbitaire ei portion palp^rale. CoDsid^rations anatomiqnes et physiologiques. Ar- chiv. d'Ophth. V. p. 886. (Enthält weder in klinischeri noch in anatomi- scher Hinsicht irgend etwas Neaes. Ref.)

7) F e r r e t, Dacrjoadänite aignS. Bulletin de la clinique nat. ophth. de Thos- pice des Quinze-Vingts. p. 112. (Verf. beobachtete bei einem SOjfthrigen Patienten eine in Folge von Erkältung aufgetretene akute Entzündung der rechtsseitigen Thränendrüse , die, mit Kompression behandelt, in wenigen Tagen wieder zurückging.)

8) Figos, S., Adeno-encondroma della ghiandolä lacrimale. Sassari Asuni,

476 Pathologie und Thermpio der Angenknuikheiteii.

9) F Q 1 1 o D , J. F. , A eaae of acute primary inflammation of the laehiyiDal ffland, occorring twiee in the aame indiTidoal. Areh. Ophth. New- York. XIV. p. 161.

10) A case of seyere orbital cellalitia tbe reaalt of the pasaage of Bow- man*8 probe into the naaal doct. Ibid. XIV. p. 164.

11) HaDtenGrut, Edm. , Ophthalmologiske meddelelser. 2 Vortr&ge io der med. Geaellachaft (Kopenhagen) gehalten. 11. Blennorrhoea sacci lacr. und Dakryocyatitia acuta. Uoap. tid. R. 3. Bd. III. Nr. 20—21.

12) Bopmann, üeber den Znaammenhang von Naaen- und Angenaffek- tionen, besonders in therapeutischer Hinsicht. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 25.

18) Jacobson, J., Beziehungen der Veränderungen und Krankheiten des Sehorgans su Allgemeinleiden und Organerkranknngen. Leipiig, W. Bn- gelmann. 138 8.

14) Joje, The treatment of chronic dacryoejstitis. New-Tork med. Joom. 16. Mai.

15) Leplat, L. , Note snr les concrdtions des voies lacrjmales. Extrait des Annales de la soci^t^ m^.-chir. de Li^e. XXIV. p. 376. Ref. nach Et^vue g^n^rale d*Ophth. p. 425.

16) Man ha vi ale, A., Essai sur la tnmeur et la fistnle lacrymales et Jeur traitement, spöcialement par Tignipancture du sac. Montpellier. 1884. 51 p.

16a) Marächal, Tumeur kystique et Tolumineuse de Torbite substitutäe k la glande lacrymale. Archiv. d*Ophth. V. p. 180. (Sociät^ fran9. d*Ophth.] (Berichtet Aber das mit erheblichen EnteQndungserscheinungen verbundene Hervortreten einer Orbitalcjste in der Thränensackgegend , die mittelst Punktion und Ausschälung der Wand entfernt wurde.)

17) Mengin, ün lacrymotom interne. Recueil d*Ophth. p. 608. (Verf. be- trachtet als häufige Veranlassung von Thränenträufeln eine Verengerung oder eine Verschliessnng der Thränenkanälchen an der Stelle, wo eich das untere mit dem oberen vereinigt. Zur Beseitigung derselben empfiehlt er die Incision mit einem sehr kleinen , nach Art des 6 1 i 1 1 i n g*sohen kon- struierten Messerchen.)

18) M a g g i, G., Fistola Macrimale curata con Tabolisione del sacoo lacrimale. Riv. diu. e terap. Napoli. VII. p. 177.

18a) 0 1 1 a V a, J., Könycsurg&ssal päroeult fiMialis-hüdes. A bndapesti kir or- vosegyesület 1885. iki ävkGnyve. p. 34. (Thränenträufeln bei Facialis- lähmung )

19) Rampoldi, R., Res opbthalmicae undique coUectae. II. In argomento a talune malattie dell apparato lagrimale. Ann. di Ottalm. XIV. p. 287. (Fälle von hereditärem Thränensackleiden Thränensackstriktaren in Folge von Blattern.)

19a)Rens8, v., Opbthalmologische Mitteilungen aus der zweiten (JniversitätB-

Augenklinik in Wien. (Erkrankungen der Thränendrüse.) Wiener medic

Presse. Nr. 52. 20) Reynolds, D. S. , Dacro-cystitis and ulceration of the soft palate ; can

Syphilis be acquired by the subject of an inherited taint ? Phila. med.

Times. 1884-5. XV. p. 637.

Entafindong der Thr&DendrflBe. 477

21) Sattler, H. , Qeber die im Sekrete des Thränensackes vorkommenden Spaltpilsarten and deren Bezdehnngen aur eitrigen Hornhautentzündung. Physik, med. Societftt zu Erlange«. Sitzung vom 9. Nov.

22) üeber die im Thrftnensackeiter enthaltenen Infektionskeime und ihr Verhalten gegen Antisepüca. Ber. über die XVII. Vers. d. ophth. Qe- sellsch. zu Heidelberg. 3. 18. (Diskassion S. 26.)

23) Schmidt-Bimpler, H., Hornhant-Impfangen zur Prüfung der Ein- wirkung von Cocain, Sublimat und Aqu. chlori auf infektiöses Thr&nen- sacksekret. Ein Beitrag zur Desinfektionsfrage. Arch. f. Augenheilk. XV. S. 295.

28a)S ch reiber» Congenitale Thrftnensackfistel. 3. Jahresber. d. Augenheil- anstalt in Magdeburg. S. 27.

24) Tartuferi, Zur Therapie der Thrftnenschlauchstrikturen. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Mai. S. 143.

24a)Uhthoff, W., Einseitige Aufhebung der Thrftnensekretion. (Berlin. Ge- sellsch. f. Psych, und Nervenkr. Sitzung vom 9. November.) Neurolog. CentralbL S. 542.

25) Widmark, Joh. , Bakteriologiska studier üfver dakryocystit» hypopyon- keratit, blefaradenit och flegmonOe dakryocystit. Hygiea. p. 581.

26) Wolff, Ein kasuistischer Beitrag zur Behandlung von Thränensackleiden beim Pferde. Zeitschr. f. vergl. Augenheilk. III. S. 25 und Berlin, klin. V^ochenschr. S. 868.

[Uhthoff (24a) demonstriert einen Fall von einseitiger Auf- hebung der Thränensekretion. Die Pat. hatte heftige Neuralgien im Gebiete des 2. Astes des rechten Trigeminus, die nach Extraktion eines schlechten Zahnes stärker wurden. »Als sie wegen dieser heftigen Schmerzen weinte, bemerkte ihre Schwester, dass die Thränen nur an dem linken Auge liefen , das rechte Auge trocken blieb. Die Schmerzen verloren sich nach einigen Tagen, doch blieben eine Zeit lang Parästhesien im Gebiete des 2. Astes des rechten Trigeminus bestehen, und zur Zeit »sind ausser der Unterdrückung der Thranen- absonderung (welche mittels Bestreichung mit 2wiebelsaft demonstriert wird) alle übrigen Symptome geschwundene! Michel.]

V. Reuss (Ida) berichtet über eine Patientin, die vor längerer Zeit eine erhebliche Dacrjopsgeschwulst am linken Auge mit teil- weise eitrigem Contentum dargeboten hatte und 2 Jahre später an demselben Auge an Dacryoadenitis mit Durchbruch und Entleerung des Eiters erkrankte, v. R. hat in seiner bisherigen Praxis im Ganzen noch 8 weitere Fälle von Entzündung der Thränendrüse beobachtet. In dem einen kam es nur zur Schwellung, die ohne sichtbare Eiterbildung zurückgieng, in dem 2. bildete sich ein kleines Abscesschen, das durch einen Einstich entleert wurde, in dem 3. war der Symptomenkomplex ein schwerer und kam es zu einer bedeutenden

478 Pathologie und Therapie der Augeaidraokheiteo.

EntleerriDg von £iter. In allen 4 Fallen war nur die untere Partie der Drüse ergriffen.

Alt (1) beobachtete einen Fall ron sarkoniatöser Entartung der Thranendrüse, der yoUstandig das klinische Bild einer Sebnenren- geschwulst darbot. Der Augapfel war in enormem Grade gerade nach Yome protradiert und vollkommen nnbeweglich, der Neryns opticus atrophisch. In der Orbita, nm dieselbe herum sowie im Oberkiefer empfand Patient unerträgliche Schmerzen. Nach Enu- kleation des Bulbus fand sich ein die Thranendrüse einschliessender Tumor, welcher quer durch die Orbita hindurch gieng und Tom Sebnerren durchbohrt wurde. Der microskopischen Sianktur nach be- stand derselbe aus Sarkomzellen Ton runder und spindelförmiger Be- schaffenheit. Tod 2 Monate später in Folge allgemeiner Sarkomatose.

A u b (5a) und Alt (5a) beschreiben einen Fall von Enchondroma myxomatodes carcinomatodes der rechtsseitigen ThranendrOse, dessen Entstehung dem Anscheine nach mit einem Sturze auf den Orbital- rand zusammenhing. Die Geschwulst war yollständig yon einer fibrösen Hülle, der Kapsel der Thranendrüse, umgeben und reichte fast bis zur Spitze der Orbitalpyramide. Bei der mikroskopischen Untersuchung fanden sich in dein Tumor einerseits Beste des normalen Gewebes der Thranendrüse und Partien yon krebsiger Struktur; die Hauptmasse desselben aber war zusammengesetzt aus einer hyalinen Grundsubstanz, in der zahlreiche Enorpelzellen eingelagert waren, so dass das Bild des embryonalen Knorpels entstand. An vielen Orten zeigten die Knorpelzellen eine myxomatoee Metamorphose und fanden sich grosse Nester yon Myxomzellen eingelagert. Zwisdien den Besten des normalen Drüsengewebes fand sich das ursprüngliche interstitielle und interlobulare Bindegewebegerüate yollkommen ^* halten und gleichMls Von Knorpelzellen durchsetzt.

Leplat (15) hat 2 yon Fuchs aus den Thranenkanälchen entfernte Koncretionen mikroskopisch untersucht und in beiden die Gegenwart des Streptothrix Foersteri nachgewiesen. Betreffig der yon ihm für letzteren gegebenen histologischen Charakteristik können wir auf den yorjährigen Bericht S. 613 Bezug nehmen. Eine Gilie war im Innern der Koncretionen nicht yorhanden.

Sattler (22) besprach auf der 17. Versammlung der ophthalmoL Gesellschaft die Ergebnisse seiner Studien über das morphologische und biologische Verhalten der im Thranensackeiter enthaltenen Mikro- organismen. Die Ausbeute bestand in 4 Arten yon Kokken und (i yon Stabchenbakterien. Zur Prüfung der pathogenen Eigenschaften

Desiufioientieii. 479

dieser Mikroben wurden mit Hülfe von Reinkulturen Hornhaut- impfungen und teilweise Injektionen in den Glaskörper ausgeföhrt. Sammiliche Kokkenarten, vor Allem der am häufigsten von S. auf- gefundene Staphylococcus pjogenes, riefen eiterige Keratitis mit Hypopyum hervor. Von den Bacillenarten ergaben 2 eine ziemlich intensive Homhauteiternng, bei den übrigen Formen fiel der Irop^ erfolg geringer aus, bei einer war er gleich Null. In den, Gadaver- augen entnommenen Präparaten von Ulcus serpens fand 8. stets Mikrokokkenhaufen von sehr gleichmässigem Korn in den erweiterten Spaiträumen der Cornea eingelagert. Schliesslich empfiehlt 8. zur wesenilichen Verstärkung der antiseptischen Wirkung einer 0,2 p. m. Sublimatlosung zu 1000 Cubikcentimetem derselben eine Beifügung y<m 0,1 Quecksilberjodid (Hg J3). In der Diskussion weist Schmidt* Rimpler (22) auf die Verschiedenheit der Wirkung der Anti- aepiica hin, je nachdem man sie direkt mit (angetrockneten) Rein- knlturrai od^ mit Sekreten zosammenbringt. Deutschmann (22) erwähnt, das6 er im blennorrhoischen Thränensacksekrete morpho- logisch vollkommen den Kokken der Gonjunktivalblennorrhoe analoge Mikroorganismen gefunden habe. Leber (22) hält mit Rücksicht auf -die ganz besonders stark infektiöse Wirkung des Thränen- Sacksekretes es für wahrscheinlich, dass noch andere Pilze dabdi wohl audi die von Deatschmann nachgewiesenen Gonokokken als die von Sattler beschriebenen in Betracht kommai dürften.

Entschiedene Bedenken dagegen, dass durch die bisherigen ünter- euchungen und Reinkulturen der im Thränensackeiter bis jetzt auf- gefundenen Spaltpilze die eigentliche Materia peccans fSr die septi- 8(^en Hornhautprozesse irgend erwiesen sei, äussert auch Schmidt- B i m p I e r (23) in einer selbstständigen Publikation, unter Benutzung der schon früher von ihm verwendeten Methode, Thränensacksekrete direkt der Einwirkung verschiedener Losungen auszusetzen, um dar- nach mit Hilfe von Hornhautimpfungen bei Kaninchen deren et- waigen desinfiknerenden Einfluss festzustellen, hat er neuerdings eine Reihe von Versuchen mit Cocainlosung (4 Vo) , Sublimat (1 : 5000) und Aqua chlori ausgeführt. Dieselben führten zu dem Ergebnisse, 4asa Cocain nur bei längerer Dauer der Einwirkung einen ganz mi- nimen desinficierenden Effekt äussert, während Sublimat in 5 10 Minuten und vor allem die ofßcinelle Aqua chlori in sicherster Weise die septischen Eigenschaften der Thränensacksekrete aufhebt. Seh. empfiehlt daher die Aqua chlori vor allem auch zum praktischen <iebrauche für die Reinigung der Lider und Ausspülung des Binde-

480 Pathologie and Tbcispie der Augenknuikheiiea.

hantsaekes bei Operationen^ um ao mehr, da ihr nach aeinen Beob- achtungen eine genfigende Haltbarkeit zukommt.

[Ale die hilnfigate üraache zor Blennorhoea aaed hebt Hansen Grnt (11) reddiyierende Koryza herror, wodnreh die Paasage der Thronen erechwert, der Thranenaack allmählich dilatiert und das Se- kret aeptisch wird. Alle anderen Ursachen aind rdatiy aelieii ; oiga- nieebe Strikteren aind weit hanfiger die Folge ala die Ursache der Blennorrhoe. Frfih oder spat entsteht aknte Dacryocystit», und YetL ist geneigt zn meinen, dass diese nnr als Folge einer chronischen Blennorrhoea sacd entstehen kann. Er hebt besonders die Hinfig- keit, mit welcher sie ülcos corneae serpens bewirkt, hervor, und fordert daher zu froher Behandlung anf. Elr verwendet selbat We- heres Methode, mittelgrosse Sonden (Bowman Nr. 3 4) oder heaaer Ausspritzungen. Gordon Norrie.]

J oye (14) berichtet über 3 Fälle von chronischer Dacryoq^tiB, die allen gewohnlichen Behandlungsmethoden getrotzt hatten und durch Atropineintraufelnngen geheilt wurden. J. empfiehlt Atropin- injektionen in den Sack zu machen und glaubt, dass das Resultat einer analogen Wirkung zuzuschreiben sei wie derjenigen, die man im Halse beobachtet: Trockenheit, Verminderung der Sekretion etc. (Ref. möchte nur an das post hoc, nicht aber auch an das propter hoc glauben und u. a. auch auf die Ergebnisse der froheren Seh midt- R im ple raschen Versuche yer weisen.)

Manhay.iale (16) empfiehlt in hartnackigen Fallen you Thränen- sackblennorrhoe und Fistelbildnng die Anwendung der Ignipnnktur nach Ghalot's Vorgange. Nachdem der Thranensack durch einen, parallel zum unteren Orbitalrande gef&hrten Schnitt eröffnet ist, wird rings um die Wunde eine befeuchtete gefensterte Kompresse gelegt, die Rander der Wunde mit Häckchen auseinandergezogen, die Schleim- haut des Sackes durch Abtupfen mit Schwammen möglichst abge- trocknet und alsdann mit einer feinen Thermokauterspitze an ver- schiedenen Punkten gebrannt. Unmittelbar darauf wird ein antisep- tischer Schlussverband angelegt Der Eingriff führte in den von Manhaviale beobachteten Fällen meistens zu einer ziemlich inten- siven entzündlichen Reaktion, bot aber schliesslich einen sehr be- friedigenden Erfolg.

Tartuferi (24) verwendet jetzt zur Behandlung der chronischen Dacryocystitis mit Verengerung des Thränenschlauches (siehe diesen Bericht f. 1883 S. 552) eine sogenannte Löffelfeile. Dieselbe hat die Form eines DavieTschen Löffels, ganz scharfe Rander und geht

Krankheiten der Orbita. 481

an ihrer Spitze in eine kleine Leitolive über. Die Auskratzung des Gewebes sei allerdings mit einer etwas stärkeren Blutung verbunden, doch sei der Erfolg ein sehr prompter und höre Sekretion und Thranen bereits nach 10 Tagen fast vollständig auf. Zur Nachbehandlung empfiehlt T. einige Injektionen von Sulfas Zinci und Sublimat (1 : 1000) und zeitweiliges Sondieren.

Annuske (3) wendet zur Behandlung von Thränenschlauch- krankheiten länger dauernde Irrigationen von Eiswasser mit Karbol an. Die hiezu nötigen Kanülen werden nach einer bis in den Sack reichenden Schlitzung des oberen Thränenröhrchens sowie Incision des Thränenkanales nach Stilling in den oberen Teil des letzteren eingeführt. Besonders auffallend war das rasche Schwinden der patho- logischen Absonderungen nach diesem Verfahren. A. gibt selbst zu, dass in Fällen reiner langbestehender Stenosen (und wohl nicht allein bei diesen. Ref.) besonders bei älteren Individuen lauwarmes Wasser bessere Dienste leistete als Eiswasser und dass er die Irrigationen nicht für die allein seligmachende Behandlungsweise der genannten Krankheiten halte.

Aehnlich wie Annuske empfiehlt Arm aignac (5) das Ver- fahren der Irrigation bei einfachen Schwellungszuständen der Schleim- haut der Thränenwege. Er verwendet hiezu einen nach Art eines Pulverisateurs konstruierten Apparat. Zur Erweiterung von Stenosen des Thränenkanales gebraucht A. (4) eine Hohlsonde, die an ihrem untern Ende wie ein Speculum mit 2 bewegbaren Blättern versehen ist. Das Instrument wird geschlossen durch die Striktur geführt und alsdann das Auseinandertreten der Blätter desselben bewirkt.

[Schreiber (23a) beobachtete bei einem 10 Wochen alten Knaben »rechts unter dem Ligam. palp. int. ein kleines, wie mit einem Locheisen herausgeschlagenes Löchelchen, aus dem sich Thränen- flüssigkeit entleerte, sowohl spontan wie auf Druck, c Femer berichtet S. über 23 Thränensackezstirpationen (27^ der Gesamtzahl der an »Thränenleidenc erkrankten Fat.). Der Erfolg wird als vorzüglich geschildert. Michel.]

Krankheiten der Orbita.

Referent: Prof. R. Berlin.

1) Arena, Ophthalmologische Beobachtangen und BemerknngeD. Luxem- borg. 8. Angenverletzung durch KagelsohoBs.

J»hrMb«fioht 1 Ophthalmologie. XVI. 1886. 31

482 Pathologie and Thermpie clor AngenWankb^teD.

2) Bardeleben, Sarcoma orbitae reeidiTom. Charit^Ann. 188$. Berlin 1885. X. 8. 385 (siehe >Zwicke«).

3) Berthen Ljder, Beobachtungen fiber Empyem des Sinns frontalii. Y. Graefe*8 Arch. f. Ophth. XXXI. 4. 8. 241.

4) Bonil) j, Phlegmon p^riorbitaire. Gas. des höpit. p. 161. Nr. 11.

5) B n 1 1 , Stedman , Absoess of both frontal sinoses and of ethmoid bmie- operation and complete recovery. Transact. of the americ ophth. soe. Twenty-first meeting. p. 20.

6) B u 11 a r d , W. L. , Lipomata of the orbit. Atlanta med. et sorg. Joani. IL p. 473.

7) B n 1 1 e r , A oase of melanotic sarcoma of the orbit. Americ. Joum. of Ophth. 11. p. 145.

8) Melanotic fibro-sarcoma of orbit removed ten y(»ars after enucleatioD of the eyeball containing a pigmented growth. Ibid. p. 118.

9) Burnett, Swan H., A case of great swelling of the eyelids and face following an unsuccessfall attempt to extnict the apper canine tooth oa the lefb side , abscess of the orbit ; total blindness; atrophy of the diic; obliteration of the retinal yessels. Archir. of Ophth. XIV. p. 177.

10) Gross, J. Rieh., Profase Biatnng w&hrend der fleransnahme des Aug- apfels and des fibrigen Orbitalinhaltes, die eine Unterbindung der Carotis yernotwendigte. Ber. tiber die XVIII. Vers. d. ophth. Gesellsch. zu Hei- delberg. S. 215.

10a) Critchett, A., Orbital cellalitis. Ophth. Review, p. 344. (15j. Mfidchen mit den Erscheinungen einer Entsündung des Orbitalsellgewebes; locit- sionen entleerten keinen Eiter. Abwechselnd Herabsetsung des Seh?er- mOgens und Exophthalmus beider Augen. Obenerwähnte Diagnose scheint mehr als sweifelhafL Ref.)

11) D^poutol, Luxation de la paupi^re en arrifere du globe. Joarn. de m^ dedne et de chimrg. prat. p. 114. (Beim Schneuzen spontane Luxatios des Auges bei einer als »Eulengesichtc bezeichneten Physiognomie.)

12) De Vincentiis, Mucocele od ectasia del labirinto del Tosso etmoide. Annali di Ottalm. XIV. p. 275.

18) Du Cazal, Goitre exophthalmique avec tremblement et atrophie mot- culaire g^ndrale. Gaz. hebdom. Nr. 21. p. 345. (53j. Frau; Verf. verlegt den Sitz der Erkrankung in die Bulbärregion.)

14) D u j a r d i n , Un cas de mäningoc^le. Journ. des scienc. m^. de Lille.

15) Fry er, B. £., Bony tomor of orbit (cystoid) caosed by and enclosing fo- reign body. Transact. of the americ. ophtha sog. Twenty-first meeting. p. 90. (Americ. Journ. of Ophth. IL p. 145.)

16) P u 1 1 u u , J. F. , A case of severe orbital cellulilie the results of B o w- m a n * s probe into the nasal duct. Archiv, ophth. New- York. XIV. p. 164.

17) Gaboriau, Fracture de la paroi sup^rieure de la vofite orbitaire; me- ningo-enc^phalite ; mort. Gaz. mäd. de Nantes 1884—5. 111. p. 87.

18) Gardner, Case of bullet wound of the skull, necropsy, remarks. Lan- cet. Jan. 10 und 24.

19) Gosse, C, A oase of pulsating ezophthalmos. (Common carotid arterjr ligated.) Proc. South. Austral. Keeord. II. p. 75.

Krankheiten der Orbita. 483

20) G r e d e r, Experimentelle Untersuchungen Aber Schädel beinbrQcfae. Deutsch. Zeitschr. f. Chirurg. XXI. S. 491.

21) H artmann, AbscbB de Torbite oons^cotive & un coryza aiga. Annal. des maladies de Toreille et du larynx. p. 45. (8. voij. Ber. Abschnitt : »Die Krankheiten der Orbita.c)

22) Jones, A. E., Epithelioma of orbit ; removal. New-Orl. med. and surgic. Journ. XIII. p. 50.

23) Knapp, Fall von EYisceration des Augee , gefolgt Ton Orbitalcellulitis. (Thrombose.) Heilung. Bemerkungen. Arch. f. Augenheilk. XVI. 1. 8. 55.

24) K u n t z e n, A., Ueber maligne Tumoren der Orbita. Inaug.-Diss. München.

25) Lapersonnei F. de, Phl^bite suppnre^ des veines ophthalmiques et des sin US cavemenz. Archiv. d*Opht. p. 436.

26) Lopez, Kyste sebac^ Tolumineuz de Torbite ayant amen^ une neuro-r^ tinite. Recueil d'Opht. p. 103.

27) LQneborg, J., Ein Beitrag zu den plastischen Operationen an der Or- bita. Inaug.-Diss. Würzburg.

28) Maas, H. , üeber Verletzungen durch den Eisenbahnunfall bei Hug- stelten am 3. Sept. 1882 mit besonderer Berücksichtigung des antisepti- schen Dauerverbandes mit Sublimat-Koohsalzgaze. Mitteil, aus der chirurg. Klinik zu Würzburg. S.-A. aus v. Langenbeck*s Arch. XXXI. S. 119.

29) Maisurianz, F., Ein Fall von Diagonalfraktur der Sch&delbasis. *; Pe- tersb. med. Wochenschr. Nr. 2.

30) Marcus, Ueber Emphysem der Orbita. Deutsche Zeitsohr. f. Chirurgie. XXIII. 8. 169.

31) Mar^chal, Tumenr kystiqne et Tolumineuse de Torbite substituee k la glande lacrymale. Archiv. d*Opht. V. p. 180. (Ganz kurze Mitteilung.)

32) Panas, De Tinflammation de la bourse cellulaire rätro-oculaire oa t^no- nite. Union mdd. XXXIX. p. 433.

83) Diagnostic d'une thrombose des veines ophthalmiques et des sinas caverneux. Archiv. d*Opht. p. 436.

34) Exostose du sinns frontal. S^maine m^. Nr. 14.

35) Peunow, Eine Cyste der Augenhöhle. Westnik ophth. Nov.-Dez. p. 411.

36) Pfalz, G., Beitrag zur pathologischen Anatomie der Orbitalcysten. Kiin. Monatsbl. f. Augenheilk. 8. 271.

37) P 1 a y e B, De (du) sonrcil et de la Msion du nerf sus-orbitaire sur Vamau- rose. Paris mäd. X. p. 487.

38) R e u s s , v., Operationen an der Orbita. Ophthalmologische Mitteilungen aus der zweiten Universitäts-Augenklinik in Wien. S. 43.

39) Rivi^re, E., Corps dtranger de Torbite. Journ. de mäd. de Bordeaux. XV. p. 64.

40) Sattler, R. , A case of one-sided transitory exophthalmos with indis- turbed function aud muscular moTements of tbe eye and the coezistance of enopbthalmos or recession of tbe globe. Americ. Journ. of med. scienc. n. B. LXXXIX. p. 486.

41) Exophthalmus; its symptomatic importance as an ocoasionel attendant of hemorrbagic forms of retinitis, occurring in connection with altered

31*

484 Pathologie and Tbeimpie der Aogenknakbeiteo.

and increaeed general arterial praHure , the resalU of eardiac , renal aad bepatie lesions. Arch. Ophth. XIV. p. 190.

42) Sattler, B., Polaating proptooa and ela«tic tomor of left orbit, ooaie- qoent npon a traama of the skull ; ligation of the left common carotid. New-Tork med. Bec XXVIL p. 654 ond 681.

43) T i 1 1 m a n o t, H., üeber tote Osteome der Nasen- nnd StimhShle. Arek f. kliD. Cbimrg. XXXII. 8. 677. (Ansffthrlicbere Mitteilang der schon im Torj. Ber. 8. 637 referierten Arbeil)

44) Thompson, J. W. , Pnnctnred and inciaed wonnds of the orbit , with an important case. Nordwest Lancet 8t PaaL 1884—85. lY. p^ 22$.

45) Tumors of the orbit ; case. Ibid. p. 357.

46) Zwicke, Bericht über die chirurgische Klinik des Prof. Dr. Barde- leb e n pro 1883. Charit^Annalen. X. S. 368.

[Zwicke (46) beobachtete eine Orbital- Phlegmone veranlaart durch eine Qaetachwnnde am Sapraorbitalrande mit Abepren^ang des Knochens. Die Uantwnnde war durch festhaftende Eiterborken yer- klebt, die Augenlider stark geschwollen, die Hornhaut undurch- sichtig, Hypopyon. Der Eiter wurde entleert, wobei die Spitze des Fingers zwischen Bulbus und Orbitaldach bis zum Foramen opticum eingeführt werden konnte, und die Hohle desinficiert. Nach 6 Wo- chen Heilung unter Atropbia bulbi.

De Lapersonne (25) berichtet über zwei falle Yon rasch aufgetretener Exophthalmie, bedingt durch eine Thrombose der Or- bitalvenen und des Sinus cavernosus. In dem einen Falle (46j. Mann) hatte die Erkrankung b^onnen mit einem heftigen Schmerze im Halse und Schlingbeschwerden, Schwellung der Haut des Halses und Gesichtes, später wurde eine Phlegmone einer Tonsille gefunden und bei der Autopsie eine septisch-eitrige Meningitis, sowie eine eitrig zerfallende Thrombose der Sinus petrosus superior, inferior, caver- nosus etc. Der grosse Keilbeinflügel, die Sella turcica waren schmutzig- grau verfärbt, entblösst und rauh. Es ist nicht recht ersichtlich, warum die ganze septische Erkrankung mit der Phlegmone der Ton- sille in Verbindung gebracht wird und die Knochenveranderung als eine sekundäre aufgefasst wird. In dem 2. Falle (40j. Frau) war ein Exophthalmus beiderseits aufgetreten unter Erscheinungen eines Oedems der Schläfengegend, sowie heftigen Fiebers etc. Die Autopsie ergab die gleichen Veränderungen wie im Falle 1 und eine Caries des Eeilbeins. Wodurch die Caries hervorgebracht wurde, wird nicht berührt. Zum Schlüsse wird hervorgehoben, dass die Phlebitis der Orbitalvenen und der Sinus cavernosus sowohl durch Veränderungen der Pharynx , der Nase entstehen können , und zwar hier auf dem Wege der Venen der Fossa pterjgo-maxillaris, als auch durch pri-

Wandbehandlong. 485

märe EDOchenerkrankuDgen an der Basis; hier offne sich ein Eiter- herd direkt in den Sinns. Michel.]

Knapp (28) teilt eine beherzigenswerte Beobacbtang von Or- bitalcellnlitis nach Evisceration des Auges mit. Schon am 2. Tage nach der ohne irgend welche Vorfalle verlaufenen Operation trat Schwellung und Exophthalmus ein. Das Allgemeinbefinden war in Form Yon Kopfweh, Appetitlosigkeit, Schläfrigkeit und Teilnahm- losigkeit beteiligt; am 13. Tage stellte sich eine entschiedene Besse- rung ein und später trug imd bewegte ein schmerzfreier Stumpf ein künstliches Auge in schönster Weise.

Verfasser erklärt die Orbitalcellulitis in diesem Falle durch eine thrombotische Fortpflanzung der EntzGndung durch die Vortexvenen auf das orbitale Zellgewebe. Er weist darauf hin, dass dieselben vermöge ihrer eigentümlichen Befestigungsweise an der Stelle des Durchtritts durch die Sklera eine ähnliche Disposition zum Klaffen haben möchten, wie dies von Virchow für die Knochenvenen nach- gewiesen ist, welche deshalb in ganz besonders günstigen Bedingungen der Thrombose und deren Folgezuständen sind. Knapp berührt hier nur das mechanische Moment. Jedenfalls spielt aber bei der Fortpflanzung der Entzündung noch ein anderes Moment eine wesent- liche, wenn nicht die hauptMlchliche Rolle, das ist die Virosität des Entzündungs-Erregers. Ref. möchte in dieser Richtung darauf auf- merksam machen, dass er zweimal 4 6 Wochen nach abgelaufener Homhautperforation in Folge von Gonorrhoe Orbitalabscesse beob- achtete. In dem vorli^enden Falle war ebenfalls gonorrhoische Blennorrhoe mit Hornhautperforation vorausgegangen und zwar erst »kfirzlichc. Vielleicht traf der operative Eingriff, welcher den An- stoss zu der thrombotischen Fortpflanzung der Entzündung auf das Orbitalgewebe traf, den Bulbus noch in einem zur Wiederanfachung des entzündlichen Processes besonders disponierten Zustande.

[Nach der Mitteilung von R. Sattler (40) wechselte bei einem 46]. Manne Enophthalmus mit Exophthalmus am linken Auge ab; letzterer trat bei starkem Vorüberbeugen etc. auf. Der Zustand bestand seit ungefähr 25 Jahren.

Michel.]

Aus dem Bericht von Maas (28) ist zunächst, als auch fiir den Ophthalmologen bemerkenswert, hervorzuheben, da manche der Ver- letzxmgen die Umgebung des Auges betrafen, dass amtliche Wunden mit Sublimat-Kochsalz-Gaze (1000,0 Gaze, 1,0 Sublimat, 500,0 Koch- salz, 150,0—200,0 Glycerin) verbunden wurden. Unter diesem Ver-

486 Pathologie nnd Therapie der Augenkrankheiten.

band heilten die oft äusRerst gequetschten and verunreinigten Wunden der Weichteile, trotz erschwerender äusserer Umstände ausgezeichnet, ohne dass auch nur ein einziger Fall von accidenteller Wundkrank- heit beobachtet worden wäre.

Von besonderem auch okuiistischem Interesse ist die Beobach- tung »einer ziemlich grossen Zahl von sehr auffalligen subconjunc- tivalen Blutergüssen bei Verletzten, welche bestimmt angaben, eine Quetschung am Kopfe nicht erlitten zu haben. Diese Extravasate waren vorwiegend bei Frauen und Kindern zu beobachten und nur durch Gefässzerreissung bei plötzlich gesteigertem Blutdruck zu er- klären , wie wir solche Rupturen gerade der subconjunctivalen Ge- fässe auch bei heftigem Husten und beim Brechakte beobachten«. Diese Beobachtungen machten es dem Verfasser unmöglich, die sonst für pathognostisch zu haltenden Blutergüsse in Fällen von Commotio cerebri und Schädelquetscbungen diagnostisch zu verwerten. Von den Einzelbeobachtungen sind zwei hervorzuheben:

1. Nr. 14 der Verletzten. Es handelte sich um eine Fraktur des Stirnbeines links mit Depression und Dislokation eines Bruch- stückes, welches die äussere Hälfte des Orbitaldaches umfasste. Die Orbita war dadurch in der Richtun^^ von oben nach unten verklei- nert, die Bewegungen des Auges aber und das Sehen nicht behindert.

2. Nr. 10 der Verletzten. Depressionsbruch von 4^ cm Länge und 2—3 cm Breite im hintern Teil des Stirnbeins und im Seiten- wandbein linkerseits, mit Aphasie und Wortblindheit. Langsame Heilung nach Trepanation.

Unter H eineck e's Aegide hat G reder (20) eine Reihe von experimentellen Schädelfrakturen an Leichen Erwachsener hervorge- rufen, wobei er den Angriffspunkt der Gewalt, die Richtung der- selben und ihre Intensität genau bemessen konnte, üebersichtlicbe schematische Zeichnungen geben über die Form und Richtung der Brüche und Sprünge Auskunft, während kleine Pfeile die Richtung der vis a tergo bezeichnen.

Für uns speciell sind die Orbitaldachfrakturen von Interesse. G. beschäftigt sich nicht speciell mit diesem Teil der Frage, aber die angeführten schematischen Zeichnungen geben uns einigen Aufschluss. Zunächst konstatieren wir, dass sich unter 28 Zeichnungen von Ex- perimenten mit positivem Resultat, welche sämtlich Basisfrakturen zeigen, nur 20 mit Orbitaldachfrakturen befinden. Diese betragen nur 72 «/o, während die HölderWhe Statistik in 90 «/o aller Basisfrak- turen Brüche des Orbitaldaches nachweist. Das Abweichen der ez-

OrbitalemphyiieiD. 487

perimentellen Ergebnisse Yon der klinischen Statistik ist wohl, ab- gesehen von der kleinen Zahl derselben, im Wesentlichen darauf zu- rdckzuführen, dass G. eine relativ hohe Ziffer von Basisbrüchen um das Hinterhauptslocb zu erzielen suchte, bei welchen wegen der Rich- tung der einwirkenden Gewalt und der Entfernung der Hauptbruch- stelle von dem Orbitaldache die Teilnahme der letzteren, auch kli- nisch, weniger häufig beobachtet wird.

Was die Richtung der Sprünge angeht, so kommt G. zu dem Resultate, dass die Richtung derselben parallel der des Druckes geht. Referent ist seiner Zeit hinsichtlich der Orbitaldachfrakturen im wesentlichen zu demselben Resultat gekommen, hat aber geglaubt, auf eine geringe Zahl von Ausnahmsfällen hindeuten zu sollen (Fall Hof mann und Fall Coccius), in welchen bei noch nachgiebigem Schädelknochen die Hauptrichtung der Frakturen annähernd senk- recht zur Richtung der Gewalt verlief.

G. hat nur mit Schädeln Erwachsener, also mit vollkommen kompakten Knochen experimentiert. Es wäre eine dankenswerte Er- gänzung dieser Experimente, wenn dieselben auch auf die nachgie- bigen ScMdel Neugeborener ausgedehnt würden, um zu konstatieren, ob Knickungen senkrecht zur vis a tergo vorkommen, oder ob die scheinbar so zu deutenden, älteren Beobachtungen einer anderen Er- klärung unterliegen.

[Zwicke (47) veröffentlicht 2 Fälle von weit verzweigten Spalt- brüchen der linken Schädelhälfte bei Erwachsenen, äusserlich waren geringfügige Beschädigungen der Haut, Sugillationen sowie diffuse teigige Anschwellung der betreffenden Schädelhälfte vorhanden. In dem einen Falle befand sich am linken Tuber parietale eine Fissur, welche sich nach abwärts hinter dem linken Gehorgange dicht vor dem Jochfortsatz des Schläfenbeins bis auf die Schädelbasis fortsetzt, den Keilbeinkörper durchtrennt und dicht am Foramen opticum in den kleinen Keilbeinflügel verlauft. In dem andern Falle fanden sich an dem linken Tuber parietale mehrfache Längsfissuren sowohl des Stirn- wie des Seitenwandbeines, von welchen die längste quer über das Scheitelbein und von da im Bogen über das linke Orbitaldaoh bis in die Pars petrosa sich fortsetzte. Linkerseits hämorrhagische Infiltration des orbitalen Fettgewebes, Augapfel leicht vorgetrieben, geringer Bluterguss in der Gonjunktiva. Michel.]

Marcus (30) beschreibt einen Fall von Orbitalemphysem in Folge eines Revolverschusses, welcher in der Richtung von hinten und unten am untern Rande des Jochbogens in die linke Highmors-

488 Pathologie und Therapie der AngenkrankheiteiL

hShle eintrat und yon da in die Orbita weiter drang. Der Fall beute mit Erblindung des betroffenen Anges. Die Augenspiegelnntersachnng ergab 16 Tage nach der Verletzung voUkonunen atrophischen Zustand der Papille und zugleich eine Ruptur der Chorioidea.

Verfasser bespricht dann auf Grund seiner Beobachtung und der einschlagigen Litteratur das gesamte klinische Bild des Orbitalem- physems und teilt darauf die lieeultate einer Reihe von experimen- tellen Versuchen an Kaninchen mit.

Was den ersten Teil angeht, so möchte Ref. bezüglich der Aetio- logie doch darauf hinweisen, dass trotz der Beobachtung Yon De- m a r r e s die Entstehung des Orbitalempbysems durch blosse Ruptur des Thranensackes höchst zweifelhaft bleiben muss. Symptomatolo- gisch ist die Beobachtung des Verfassers durch besonders hochgra- dige Schmerzen ausgezeichnet. Sie erklären sich hier wohl teils durch die direkte Reizung von Nerven durch scharfe Knochensplitter, welche durch das plötzliche Vortreten des Bulbus mit ihnen in Berührung kamen, theils durch Zerrung des von der Kugel verletzten Bulbus.

Bemerkenswert sind die experimentellen Resultate: diese wurden in der Art erzielt, dass eine Kanüle zwischen Bulbus und Membrana nictitans eingestochen und in diese mittelst einer Injektionsspritze ein gewisses Quantum Luft eingetrieben wurde. Sobald etwas Luft in die Orbita eingedrungen war, entstand ein starker Exophthalmus; zugleich ein starkes Emphysem der Lider etc. Bei fortgesetzter In- jektion trat dann auch Emphysem der andern Orbita ein; dann wurde das Tier unruhig, die Pupillen erweiterten sich und unter Konvul- sionen und Dyspnoe trat meistens schon in einer halben bis einer ganzen Minute der Tod ein.

Als Ursache des so schnellen Todes lag es nahe, anzunehmen, dass die Luft direkt von der Orbita in die Schädelhöhle übergegangen sei ; dies war indessen nicht der Fall, dagegen zeigte sich ausnahms- los eine AnfüUung des gesamten Gefässsystems mit Luft. Wahr- scheinlich ist es die Vena ophtfaalmica, in welche der Lufteintritt ei^ folgt, so zwar, dass dieselbe während der starken Hervortreibung des Bulbus einwirkt und beim Durchtritt durch die Fissura orbitalis superior klafft. Ein direktes klinisches Interesse können diese Ver- suche indessen auch nach Ansicht des Verfassers nicht bieten, da der Eintritt des Todes durch Uebergang von Luft in die Venen, selbst beim Kaninchen, nicht durch die blosse Lungenkraft des Experimen- tators, sondern nur durch mit grosser Gewalt ausgeftlhrte Injektionen mittelst der Spritze erzielt werden konnte. Um so weniger ist an-

Meningocele. 489

Kunebmen, dass ein MeoBch dnrcb seine eigene Exspirationskrafb, deren Wirkung doch jedenfalls dnrch die Schmerzhaftigkeit des Vorgangs ein baldiges Ziel gesetzt wird, sich seine Orbitalvenen zerreissen und so Lnft in das Gefasssystem treiben dürfte. (Ref.)

Eine von Samelsohn (24) operierte Orbitacyste, welche am innern oberen Teile der rechten Orbita sass und namentlich mit der Wand eng verwachsen war, zeigte folgende anatomische Eigen- schaften: der Inhalt war dunkelbraunrot und dünnflüssig; er ent- leerte sich bei der Operation und es konnte nichts davon zur Unter- suchung verwandt werden. Die Wand der Cyste ist 2^ 3J mm dick, spiegelnd, hie und da dunkelblaurot verfärbt. Die mikroskopische Untersuchung derselben ergiebt 1. eine mehrschichtige Epithelschichte, 2. eine subepitheliale Bindegewebsschicht; 3. eine Gefässschicht; 4. das eigentliche Stroma der Cystenwand; 5. Pettzellgewebe. In der Gefässschichte finden sich zahlreiche Heerde von Granulations- gewebe , welche aus der Epithelschichte hervorragen und ihrerseits kein Epithel tragen. In der eigentlichen Cystenwand finden sich aus- serdem kleine Blutextravasate.

Die einleitende Bemerkung, dass über die pathologische Anatomie der Orbitalcysten wenig bekannt sei , ist im Allgemeinen richtig, dass Ref. sich aber in seiner Arbeit über diesen Gegenstand auf die Bemerkung beschrankt habe: »die mikroskopische Untersuchung derselben scheint nur selten vorgenommen worden zu seine ist nicht ganz zutrefi^end. Die Bemerkung bezieht sich nur auf die Cysten- wand, wie aus dem Zusammenhang leicht ersichtlich ist. Ref. weist übrigens in den darauf folgenden Zeilen auf die häufige Reich- haltigkeit der Cystenwand an Gef ässen und die Disposition derselben zu Blutungen hin; ausserdem wird hervorgehoben, dass manchmal ein epithelialer Belag der Innenseite gefunden wurde und wird zu- gleich angegeben, dass in dem von ihm selbst untersuchten Falle eine eigentliche Cystenwand nicht mehr nachzuweisen war. Ref. will dabei bemerken, dass er die betreffende mikroskopische Untersuchung sowohl selbst als in Gemeinschaft mit dem inzwischen verstorbenen Prof. Schüppel ausgeführt hat.

[Duj ardin (14) stellte ein Kind von 7 Wochen vor, welches in der Stirnregion etwas oberhalb der linken Augenbrauen mit einem angeborenen Tumor (Meningocele) von der Grösse einer Nuss behaftet war. Derselbe wird durch Druck zum Verschwinden ge- bracht; Pulsationen werden nicht wahrgenommen.

Bull (5) beobachtete 10 Jahre , nachdem durch eine stumpfe

490 Patboloc^e und Therapie der Aagenkrankheiteii.

Gewalt eine Fraktur beider Nasenknochen und Deviation des Septams entstanden war, eine Abscessbildnng in der rechten Orbita. Das knöcherne ^-'eptnm zwischen den beiden Frontalsinos fehlte und in Folge davon war eine groese Höhle mit Osteophyten versehen ent- standen. Michel.]

Lyder Borthen (3) beobachtete 3 falle von Empyem des Sinns frontalis, welche er kurz mitteilt, indem er hinsichtlich der Literatur auf die neueren Arbeiten von E. König und M. N Ott er verweist. Seine drei falle betrafen ^mmtlich Frauen. Exophthalmus braucht nicht immer da zu sein (Fall II). Elr ist, wenn vorhanden, nicht immer von Doppelbildern begleitet. Durch- bruch kann an verschiedenen Stellen stattfinden, z. B. an der vorderen Wand oder auch durch das Siebbein. Dass er in die Schädelhöhle stattfindet, ist zwar möglich, wird aber kaum geschehen, wenn schon ein Durchbruch an einer der genannten Stellen stattgefunden hat. Die Diagnose im An£uig ist schwierig, so lange noch keine Ge- schwulst zum Vorschein gekommen ist. Der Sitz derselben^ die palpable Fluktuation und die Empfindlichkeit deuten Empyem an. Die Probepunktion wird schliesslich Sicherheit geben.

Die Prognose ist bei rechtzeitiger Behandlung gut. Als ätio- logisches Moment spielt Coryza wohl die Hauptrolle. Incision und Ausleerung der Cyste ist wohl die einzige Behandlung, von welcher die Rede sein kann. Die Nachbehandlung besteht in Ausspritzung der Cyste und Reinigung der Drainröhre.

Zum Scfaluss erwähnt Verf. noch der Pulsationsphänoroen , auf welche schon Leber aufmerksam gemacht hat (siehe v. Grae- fe's Archiv f. Ophth. XXVL 3.)

V. Reuss (37) spricht über Anwendung des (Cocain bei Enu- kleationen des Bulbus.

J. R. Cross (10) ezstirpierte eine orbitale Geschwulst mit gleichzeitiger Herausnahme des Augapfels, bei welcher Operation sich schon von Anfang an eine profuse Blutung einstellte. Der Blutverlust war so stark, dass Cross sich entschliessen musste, die Carotis zu unterbinden , obwohl Kompression derselben die Hämor- rhagie nicht ganz stillte. Der Erfolg war ein günstiger; auch heilte die Orbitalwunde unter antiseptischer Behandlung. 32 Tage nach der Operation konnte Fat. entlassen werden. Damals war eine Tendenz zu Recidiven noch nicht nachweisbar. »Die Geschwulst bestand aus einem unbestimmten weichen Bindegewebe, welches

Orlntalgesehwfllate. 491

weder cavemös noch auch mit besonders weiten Gefässen durch- zogen war.c

[Lopez (26) entfernte bei einer 40jährigen Frau eine seit 5 Jahren entstandene Atheromcyste der Orbita ungefähr entsprechend der Gegend der Thränendrüse. Ophth. war eine leichte Neuro* Retinitis mit Blutungen vorhanden.

Zwicke (47) beobachtete bei einer 20j. Patientin mit Fibro- sarkom der Highniorshöhle den linken Bulbus nach oben Torgedrängt, eine Herabsetzung des Sehvermögens auf Fingerzählen in ^ M. und eine auffällige Blässe der längs-ovalen Papille. Ferner wurde bei einer S8j. Patientin, bei welcher vor fast 5 Jahren (1878) ein Sarkom der linken Orbita mit Erhaltung des Bulbus exstirpiert worden war und im J. 1879 ein Recidiv die Resektion eines Teiles des Orbitaldaches und die Entfernung des Bulbus notig machte, wiederum ein Recidiv beobachtet; es wurde ein Teil des Jochbogens weggenommen, die Augenhöhle mittels eines halbscharfen Elevatoriums ausgeräumt und eine Blutung aus der Arteria infraorbitalis mittels des Paquelin*- schen Brenners gestillt. Die Wandungen bedeckten sich bei der Hei- lung mit guten Granulationen ; die linke Siebbeinhöhle lag zu Tage.

In der Inaug.-Dissert. von Lünenborg (27) wird über einen operierten Fall von Carcinom der Augenlider linkerseits mit Be- teiligung der Orbita und der umgebenden Gesichtshaut bei einem 62j. Individuum berichtet. In der Chloroformnarkose wurde von Maas die Geschwulst allseitig umschnitten, subperiosteal vom Orbital- rand abgelöst, die ganze Augenhöhle subperiosteal ausgeräumt und vom Supraorbitalrande und Nasenbein ein verdächtiges Stückchen Knochen abgemeiselt. Zur Deckung des Defekts, der also die Nasen- haut linkerseits oberhalb des Nasolabialf alten Ursprunges, die Augen- höhle bis über den Snpraorbitalrand und teilweise noch die Temporal- gegend einnahm , wurde erst aus der Wange ein Lappen herbei- gezogen, der durch 2 Parallelschnitte, von dem linken Nasenflügel bis gegen den horizontalen Unterkieferast und von Os rygomaticum bis gegen den Ansatz des linken Ohrläppchens, gewonnen wurde. Dann wurde von der linken Stirnhälfte her ein Hautlappen mit seiner Brücke an der Nasenwurzel freipräpariert und so gedreht, dass er den Nasen- und einen Teil des Augenhöhlendefektes verschloss.

Euntzen (25) teilt aus der Münchener chirurgischen Poli- klinik 8 Fälle mit, welche nach dem mikroskopischen Befunde als Sarcom carcinomatodes (78j. Mann), als Sarkom (68j. Mann) und als Carcinom der Orbita (54j. Frau) aufgefasst werden. In den

492 Pathologie od Thonpie der

3 Fallen handelte es sieb aber niebt am primire maligne Tmnorai der Qrbita, was nach dem Titel der Inang.-DisB^ in erwarten wsre, sondern am ron den Lidern fortgepflanzte, mit gleidueitiger Be- teiligung der Haut der Umgebung der Lider. In allen Fallen wurde das Auge mit entfernt und im 1. Falle trat Exitos lethalis ein. Es zeigte sich hier, dass die l^amina cribrosa des Siebbeins toU- kommen krebsig zerstört und der Sinus frontalis mit Krebswuehenmg angef fiUt war.

Peunow (B5) beobachtete bei dnem 42j. Hanne eine etwas bewegliche elastische Geschwulst, Ton Taubeneigrösse , der rechten Orbita in ihrer unteren Hälfte. Die Geschwulst war seit 2 Jahren entstanden und gewachsen ; der intraoculare Druck des rechten Auges war erhöht, die Iris adharent und der Glaskörper getröbt. Es wurde die Diagnose eines Sarkoms gemacht, und bei der Operation entleerte sich eine khire Flfissigkeit, so dass die Geschwulst aU eine Cyste erschien. Hakenkranze wurden nicht gefunden.

Panas (34) berichtet Aber eine Exostose des Sinus frontalis bei einem 18j. Mädchen. Die Geschwulst hatte nach und nach die Orbita ausgefüllt, das Auge nach unten und aussen Terschoben und eine Atrophie des Sehnerren bewirkt. P. versuchte zuerst den Sinns frontalis zu öffnen, was ihm nicht gelang, so dass er den knöchernen Teil der Orbita entsprechend der Geschwulst entfernte, doch, wie es scheint, einen grossen Teil der Geschwulst zurückliess. Die Kranke starb an Meningitis, und man fand bei der Autopsie eine sich in das Cayum cranii und in die Orbita erstreckende Exostose.

Michel.]

[Einem 28jährigen Manne war 12 Jahre, bevor er sich de Vin- ce n ti is (12) Torstellte, ein Steinsplitter bei der Arbeit in den innern linken Augenwinkel angeflogen, ohne ihn wesentlich zu verletzen. Seit jener Zeit glaubte Patient beobachtet zu haben, dass das linke Auge von Zeit zu Zeit prominierte, welche Prominenz aber erst nach 2 Jahren stabil und progressiv wurde, um 3 Jahre spater in Folge eines zufällig erhaltenen Faustschlages zu verschwinden, bei welcher Gelegenheit etwas Blut und viel fauler Eiter durch die Nase abfloss. Nach 2 Wochen trat aber der Bulbus wieder stark hervor und blieb so bis zu den letzten 14 Tagen, in welchen die hervordrangende Geschwulst um das doppelte zugenommen hatte. Der Bulbus und die Lider waren jetzt um 2 cm nach vom und aussen und IJ cm nach unten im Vergleich zum andern Auge hervorgedrängt. Be- wegungen entsprechend gehindert. Centraler Homhautfleck, Retinal-

Befraküoiis- und AkkommodationsetOniiigen. 493

yenen erweitert; S = |. Zwischen Nasenwurzel und Bulbus eine grosse, glatte, stellenweise elastische und fluctuierende Geschwulst, deren Grenzen nicht genau festzustellen sind. Der obere Orbital- rand nach vom und unten hervorgedrangt. In der linken Nasen- höhle eine nach hinten und unten gerichtete mit Schleimhaut über- zogene harte Uervortreibung. Es wurde oberhalb des Ligam. palpebr. int. ein Einschnitt gemacht und eine Kaffeeschaale dichten, braunlich- grünlichen, geruchlosen, zähen Schleims entleert. Von der Nasen- höhle aus wurde eine Gegenöffnung gemacht und ein Drainrohr eingelegt. Die Cyste war nach hinten 6 cm tief. Später wurde mit Pincette und Scheere ein grosser Teil der Cystenwand abgetragen, welche als Mucokele oder Ectasie des Labyrinths des Ethmoidal- knochens bezeichnet wird. Der Bulbus trat wesentlich zurück, nahm eine beinahe normale Stellung ein und S hob sich auf ^.

Brettauer.] [Gardner (18) teilt einen Fall eines vor 5 Monaten ange- schossenen Selbstmörders mit. Es fand sich eine kleine granulierende Wunde über den linken Augenbrauen; plötzlich traten allgemeine Gehirnerscheinungen mit Exitus lethalis auf. Die Sektion ergab einen Abscess im linken Vorderlappen des Gehirns, und lag die Kugel an der Innenflache des Processus orbitalis des Stirnbeins in einer kleinen von Osteophyten umgebenen Höhle. Michel.]

Befraktions- und AULommodationsstbrnngen des

Anges.

Referent: Prof. Nagel.

1) Matthie88en,L. , üeber Begriff nnd Answertnng des sog. Totalindex der Erystalllinse. Pf lflger*B Aroh. f. d. gea. Physiol. XXXVI. S. 72 (b. oben S. 59).

2) Ueber den physikaliBCh-optiscben Bau des Anges der VOgel. Ebd. XXXVIII. S. 104 (8. oben S. 16 nnd S. 61).

3) Zebender, Ueber aplanatiscbe Brillengläser. Ber. Aber die XVII. Vers, d. opbtfa. Oesellsch. in Heidelberg. S. 29. (Diskussion S. 36.)

8a) Demonstration der Wirknng schiefBtebender sphärischer Linsen. Ebd. 8. 232.

4) Nagel, Noch einmal die LoupenvergrOsserung. Mitteil. a. d. ophth. Kli- nik in Tfibingen. IL 2. S. 243.

494 Pathologie und ThenqHe der ÄngeDkra&kheiten.

5) H 0 w e , Arrangement for the demonstration of refraction and accommo- dation. 8. oben S. 148.

6) Becker, 0., Das Zirkelaoge, ein zu Ünterrichtszwecken leicht herzu- stellender Augendiirchechnitt. Ber. über die XVII, Vers. d. ophth. üe- Bellsch. EU Heidelberg. S. 84. Mit 1 Tafel.

7) S a 1 1 i n i , Cefalometria e dioptometria. Modena.

8) Weidlich, Akkommodation und Pupillenspiel. Arch. f. Angenheilk. XV. S. 164 (8. oben S. 159).

9) Die quantitativen Beziehungen zwischen der Pupillenverenji^erang und der scheinbaren Abnahme der KurzHichtigkeit. Ebd. S. 175 (s. oben S. 159).

10) D e e r e n, Contribution k T^tade du si^ge des images entoptiques. Recueil d*Ophth. p. 282 (s. oben S 94).

11) Contribution k T^tude du si^ge des images entoptiques. Ibid. p. 539.

12) Nouvelle contribution k Tetude des images entoptiques. Ibid. p. Ö78. 13; Paci, F., Abbozzo dt ricerche intente a segnalare e ad interpretare il

diretto di coineideuza tra lo sperimento ed i principi di ottica fi-^iologica intorno alle variazioni del yalore di R. consecutive alla evacuazione delP acqueo dalla camera anteriore. Tesi di laurea. Rivista Clinica. Set- tern bre.

14) Dickey, J. L. , The errors of refraction. Transact. med. Soc. W. Virg. XVIII. p. 18rt.

15) Mitchell, H. £. , Errors of refraction; the importance of their recog* nition and correction in early life. Transact. New- York med. Ass. I. p. 131.

16) ßaroffio, F. , Le imperfezioni della rifrazione e del visus in relasioue al servizio militare. Roma. 37 p.

17) Jacobson, J., Beziehungen der Veränderungen nnd Krankheiten des Sehorgans zu Allgemeinleiden und Organerkrankungen. Leipzig. W. En- gelmann. 138 S.

18) Giraud-Teulon, £chelles optom^triqnes. Dict. encycl. d. scienc. mäd. XXXli. p. 43.

19) V e n n e m a n, £chelle typographiqne. Arch. d'Ophth. V. p. 182. (Sociätä fran9 d'Ophth.)

20) Oliver, Gh. , A new eeries of metric test-letters for determining the acuity of direct yision for form. Transact. of the Americ. ophth. soc. p. 130 und Med. News. XLVil. p. 247.

21) Dennet, W. S., Test type. Ibid. 21. Meeting, p. 183.

22) G e r m a n n und Schroeder, Sehproben entworfen nach dem Meter- system zur Bestimmung der Sehschärfe, herausgegeben vom St. Peters- bürger Augenbospital. (In russischer Sprache.)

23) Plehn, Ferd. , Ein Apparat zur Ermittelung von Refraktion and Seh- schärfe. Arch. f. Augenheilk. XV. S. 2(59 (s. oben S. 162).

24) M a r u 1 a , A. , De la lunette de Gaulle en Optometrie. Th^ae de Paris. 49 p.

25) Gazepy, Optom^tre binocalaire. Archiv. d'Ophth. p. 182. (Soci^t^ fraD9. d'Opht.) (S. oben S. 161.)

26) Optoml)tre et astigmometre binoculaire. Recueil d^Ophth. p. 138.

27) Zenger, Sur un optombtre spectroscopique (s. oben S. 161).

BefraktioD«- und Akkommodationsstdrangen des Auges. 495

28) FerguBoo, R. M., Tfae dioptrio Bystem, and its relation to the old sj-

stexD of Bum bering lenses, Louisville med. News. XIX. p. 353.

29) £ m m e r t , Idesnres ancienneB et nouvelles. Revue m^d. de la Saisse ro- mande. Nr. 8. p. 474.

30) Lassalle, Peut-on, It Taide da miroir ophtha) moscopique et sans verres correcteure, d^termioer, avec une ezactitude süffisante , la r^fraction sta- tique de Toeil? Lyon m^d. XLIX. p. 521.

31) Giudici, V. , Sulla misurasione obbiettiva della miopia e della iperme- iropia. Giorn. di med. mil. Roma. XXXIII. p. 128.

32) M D r e 11 , T. K , Determining errors of refraotion by double images and by parallax. Journ. americ. med. Ass. Chicago. V. p. 284 (s. oben S. 164).

33) Prouff, K^ratoscope. Archiv. d'Ophth. p. 182. (Sociöt^ fran9. d'Ophth.)

34) ScMrotoBCopie. Ibid. p. 165 (s. Ber. f. 1884. S. 219).

35) Cohn, H. , Vier kleine Apparate zar Beschleunigung der Leseproben. Central bl. f. prakt. Augenheiik. S. 14.

36) Ueber kleine Erleichterungen bei der Brillen-Yorprobe. Breslauer ärztl. Ztschr. S. 39.

37) Berger, £. , Refraktions-Ophthalmoskop mit yariablem Intervalle zwi- schen je zwei Korrektionsgläsern. Zeitschrift für Instrumentenkunde. V. Heft 3.

38) Fox, L. W., An improved refraction ophthalrooscope. Med. News. Phila- delphia. XLVL p. 279.

39) Jackson, E., A new form of refraction ophthalmoscope. Transact. Amer. ophth. soc 21. meeting. S. 111. (Ein wenig kostspieliger Spiegel, mehr fQr Anf&Bger bestimmt , dem L o r i n g*8chen Spiegel ähnlich , 2 Scheiben mit je 5 Gläsern enthaltend.)

40) Parent, Ophthalmoscope k verres cylindriques. Archiv. d*Ophth. p. 182. (Sociätä fran9. d*Opbth.)

41) Pf lüg er, Skiaskopie. S.-A. a. d. Korresp-Blatt f. Schweiz. Aerzte. XV.

42) J a c k s o n , Edw. , The measurement of refraction by the shadow-test, or retinoscopy. Americ. Jonrn. of med. scienc. LXXXIX. p. 404.

43) An improved form of refraction ophthalmoscope. Med. News. XLYIl. p. 528.

44) Lang and Barrett, On the nse of homatropine as a Substitute for atropine in estimating errors of refraction. Med. Times and Gaz. II. p. 73.

45) Layr^-Dufau, V^rification des verres de lunettes. Gaz. hebd. d. scienc. m^d. de Montpellier. VII. p. 411.

46) Imbert, A., Nouvean proc^ä de värification des verres cylindriques (s. oben S. 148).

47) Schleich, Untersuchungen Über die Grösse des blinden Fleckes und seine räumlichen Beziehungen zum Fizationspunkte. Mitteil. a. d. ophthalm. Klinik in Tübingen. IL 2. 8. 181.

48) Baker, A. R. , Headacbe and other reflex-nervoua troubles as the result of eye-strain ; with six illustrative cases. Med. Rec. New- York. XXVIII. p. 109.

49) G r a d 1 e , H. , Nervons Symptoms due to overlooked anomalies of the eye and ear. Journ. Americ. med. Ass. IV. p. 497.

50) Hewetson, H. B. , The relation between sick headaches and defective

496 Pathologie und Therapie der Aagenkraokheiteii.

sight, chiefly resulting from astigmatism. ; their pathology and treatment by glassee. Media Times and Gas. I. p. 375.

51) Holt, E. E. , Some ot the results obtained in the compilation of 1000 cases of refraction. (Americ ophth. socieiy). Americ. Jonrn. of Ophth. U. p. 147.

52) Reu88, r,, Ueber den Einflos« der Schule auf das Entstehen und Wach- sen der Eurssichtigkeit. S.-A. aus d. österr. ärztl. Vereinsseitung.

53) Die modernen schulhygienischen Maseregeln gegen die Kumichtigkeit Vortrag gebalten im Vereine z. Verbreitung natarwissensch. Kenntoisse in Wien am 17. Dez. 1884.

54) Willy, Gh., L'flygibne de la vue dans nos ^coles. Neuchatel. 1884. 68 p. ayec fig. (s. oben S. 115).

55) Nagel, Wie ist die Entwickelung der Kurzsichtigkeit zu verhfiten ? Be- sondere Beilage des Staatsanzeigers fflr Württemberg. Nr. 6. Stuttgart. (Populärer Vortrag.)

56) Steffan, In wiefern entspricht unser zur Zeit üblicher erster Schulun- terricht — die ersten 8 Schuljahre , d. h. 7 , 8. und 9. Lebensjahr umfas- send — den Anforderungen der Hygiene des Auges? Centralbl. f. allg. Gesundheitspfl. S. 124 (s. oben S. 117).

57) F i e u z a 1 , Hygiene de la yue dans les dcoles ; instructions pratiqoes. Bullet de la clin. nat. opht. de Thospice des Quinze-Vingts. p. 201 (a. oben S. 118).

58) Roberts, Gh., Statistics of eyesight in elementary schools. Medic. Ti- mes and Gaz. I. p. 593 (s. oben S. 114).

58a) - Ciyilisation and eyesight. Nature , London. 1884 5. XXI L p. 552.

59) Education and eyesight. Med. Times and Gaz. I. p. 173. (Vf. tadelt die Statistiken der Ophthalmologen bez. der Sehfunktionen, weil sie nicht die das Normalmass übersteigenden Leistungen berücksichtigen.)

60) Carter, Brudenell, Eyesight in schools. Ibid. p. 535 u. 569 (s. oben S. 118).

61) Schubert, üeber die Haltung des Kopfes beim Schreiben. Ber. über die XVII. Vers. d. ophth. Gesellsch. in Heidelberg. S. 155. (Diskussion S. 170.

62) Antwort auf die Entgegnung von Prof. Berlin in Nro. 21 d. Bl. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 26.

63) Berlin, R., Dr. Schubert und die Schiefsohriftfrage. Eine Entgeg- nung. Ebd. S. 234. Schlussentgegnung S. 611.

64) £ 1 1 i n g e r, L., Die optischen Gesetze für Schrift und Schreiben. Tagebl. d. 58. Versammlung deutscher Natnrf. und Aerzte in Strassburg L £. S. 501 und Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 37. S. 599.

^65) Zehender, Die F i e 1 i t zische Lesemaschine. Klin . Monatsbl. f. Augen- heilk. S. 254.

66) R i c h e y , S. 0. , Determination of vision in eohool children. New- York med. Record. April, p. 426.

67) R a n d a 1 1 , B. Alex. , The refraction of the human eye. A critioal study of the statistics obtained by examination of the refraction, especially amoDg school children. Americ Journ. of med. sciences. Juli. p. 123 (a oben S. 136). (Zusammenstellung der Resultate von 125 Arbeiten.)

^^68) A study of the eyes of medical stndente. Transact. Pennsylvania State med. Soc.

Befraktions- und AkkommodationsstÖrangen dee Aages. 497

^69) B a n d a 1 1 y ß. Alex. , AugenanierstichuDgeii in den Schulen (90 Medidn- Studierende betreffend). Elin. Monatsbl. f. Augenheilk. 8. 500 (s. oben S. 136). 70) Eremer, H. L. , De oogen yan de leeringen der rijks hoogere bnrger- school en van het gymnasium te Qroningen. 1884.

71) V] Ilaret, Angenfebler der Wehrpflichtigen (s. oben S. 143).

72) EarasBewitsch, Sehschärfe und Hefraktion yon 1500 Matrosen der Schwarsen Meer-Flotte (s. oben S. 131).

73) Lubinski, Die Resnltate der Untersuchung der Sehsch&rfe und Refrak- tion der Marine-Soldaten (s. oben S. 134).

^ 74) G e r m a n n » Tb. , Beiträge zur Eenntniss der Befraktionsverhältnisse der

Kinder im Säuglingsalter sowie im vorschulpflichtigen Alter, v. Graefe's

Arch, f. Ophth. XXXI. 2. S. 121. MS) Dobrowolsky, W. , Zur Frage über die Entstehungsweise der Myopie.

Kliu. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 157. '* 75a) Ueber wahrscheinliche Ursachen der farbigen Ringe beim Glaukom.

Ebd. S. 98. <1 76) S t i 1 1 i n g, J., Eine Studie zur Eurzsichtigkeitsfrage. Arch. f. Augenheilk.

XV. S. 133. ^ 77) Schmidt-Rimpler, Zur Frage der Schulmyopie. Ber. d. 17. Vers.

d. ophth. Gesellsch. in Heidelberg. S. 146. '^ 78) Zur Frage der Schulmyopie, v. G r a e f e's Arch. f. Ophth. XXXI. 4. S.115. 79) Cutter, J. C. , Myopia in the Sapporo agricultural College. Trans, of

med. Soc. of Tokio. Januar. ^ 80) S i m i, A., Inchiesta ottometrica nelle scuole dair Italia etc. (s. oben S. 123). 81) Ulrich, Rieh., Untersuchungen über den Zusammenhang von Convergenz

und erworbener Myopie. Elin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 433. "* 82) S e e 1 y , W. W. , Weiteres Ober die Entstehungsweise der Myopie. Ebd*

S. 278. ^ 83) A b a d i e , Des complications de la myopie progressive. (Sooi^t^ fraD9«

d'Opht.) Archiv. d'Ophth. V. p. 178 und Ann. d'Ocul. T. XCIII. p. 113. ^ 83a) Dransart, Gudrison de la myopie progressive par Tiridectomie et la

sel^rotomie. Theorie circulatoire de la myopie. Annal. d^Oculist. T. XCIV.

p. 109. '^ 84) W eiss, L., Ueber die ersten Veränderungen des kurzsichtigen bez. kurz- sichtig werdenden Auges. 17. Vers. d. ophth. Gesellsch. zu Heidelberg.

S. 138. 85) Ueber den an der Innenseite der Papille sichtbaren Reflexbogenstreif

und seine Beziehung zur beginnenden Eurzsichtigkeit. v. Graefe's Aroh

f. Ophth. XXXI. 3. S. 239. -^ 86) Ueber Länge und Erümurnng des Orbitalstückes des Sehnerven und

deren Einfluss auf die Entstehung der Eurzsichtigkeit. Tagebl. d. 58. Ver- sammlung deutscher Natur f. und Aerzte in Strassburg i. E. S. 498 (s. oben

S. 23).

87) Harlan, G. C. , Rapidly progressive myopia , permanently cbecked by division of the external rectus. Tr ansäet, of the amerio. ophth. soc. Twenty-first meeting. p. 24 und Americ. Journ. of Ophth. IL p. 147.

88) Nordenson, E., Vorläufige Mitteilung über die pathologisch-anatomi-

JahMib«rieht f. Ophthalmologie. XYI« 1886. 32

498 Pathologie nad Thempie der Augen knukheilen.

Mheii Verindeniiigen bei Netshaotablöeang. Ber. Aber d. 17. VemmmL d. ophtb. Geeellseh. zu Heidelberg. 8. 58 nod S. 232 CDiskomm). 89) Galezowtki, De la mjopie aoqaise qoi pr^c^de quelqaefois la for- matioii de la cataracte corticale. Annal. d'Oeal. T. XCIIL. S. 287. "* 90) Vostint, A. , Beitrag sar Lehre yon den aageboreneii CoDia Klin.

Monatebl. f. Aogenheilk. 8. 137. ^91) EyerBbnsch, 0., Eine neue Form tod Missfaildang der Papilla nerri optici, verbanden mit aasgedebnter Verl/reitang markhaltiger 8ehnerTen- ftLBßtn und kongenitaler hochgradiger Karznchtigkeit. Ebd. S. 1.

92) N n e 1 , P. J. , Colobome temporal de la papille da nerf optiqae. Con- tribation k T^tade de la mjopie b^r^itaire. Annal. d'Ocalist T. Xdll. p. 174 (s. oben 8. 231).

93) Pedrono, S. M. AI., Des l^ions ocnlairea dans le goitre exophthalmiqae. Paris. 84 p. (Myopie soll sich in Folge yon 6 a s e d o Wischer Krankheit entwickeln (s. oben S. 313).

^^94) Bisley, Three additional cases of hypermetropic refraction , passing while ander Observation into myopia. Transact. of the americ. ophth. soc Twenty-first meeting. p. 102 and Americ. Joum. of Ophth. II. p. 148.

95) A case of hypermetropic refraction passing while onder Observation into myopia-symptoms simulating general nervous disease. Med. Herald. Loaisville. VII. p. 1.

96) Giraad-Tenlon, Recherches cliniqaes sar l'hyperm^ropie. Acad. de m^. de Paris. S^ance da 6. Octobre. XIV. p. 1136. Annal. d^Ocul T. XCIV. 8. 181.

97) H a n 8 e 1 1 , H. F. , Symptoms of latent hypermetropia. Policlinic HL p. 65.

98) Fachs, E., 8ehstörang durch Anisometrie. Arch. f. Augenheilk. XV. S.1.

99) Pfalz, G., Ophthal mo metrische Untersuchungen Aber Gomealastigmatii- mns, mit dem Ophthalmometer von J a v a 1 and S c h i ö t s aasgefUhrt in der Üniv.-Augenklinik su Königsberg, v. Graefe*s Arch. f. Ophth. XXXI. 1. 8. 201 (s. oben 8. 162).

100^ 7ar Frage über das Zustandekommen der abnormen Form von Cor- nealastigmatismus bei Glaukom. Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. De- zember. 8. 882 (8. oben 8. 162).

101) Schiöts, Hj., Ophthalmometrische and optometrische Untersuchung von 969 Augen. Arch. f. Augenheilk. XVI. 8. 37 (s. oben 8. 139 und

8. 163.

102) Ein Fall von hochgradigem Homhautastigmatismus nach Stareztrak- tion. Besserung auf operativem Wege. Ebd. XV. 8. 178.

108) -• Ein Fall von Linsenastigmatismus nach Iridektomie. Ebd. 8. 283.

104) Martin, ßtndes d*ophtbalmom^trie clinique. Annal. d*Oonli st T. XCIII p. 223 und Joum. de m^d. de Bordeaux. XV. p. 25 (s. oben S. 161).

105) Burnett, Swan, Theoretical and practical treatise on astigmatism. Washington.

106) Aguilar Blanch, J., El astigmatiemo ; juicio critico sobre los pro- cedimientos de su determinaciön. Rev. esp. de oftal., sif etc. Madrid. IX. p. 3, 97, 145. 241.

107) T h e o b a 1 d, 8., Notes of three cases of progressive astigmatism. Trans*

Refiraktiona- and AkkommodaiionMtOniogeii dee Auges. 499

act. of the americ. ophth. soc Twentj-first meeting. p. 29 und Amerio.

Joum. of Opht. II. p. 133 q. 148. 108) Ferret, Quatre ceb d^astigmatifiine myopiqne. Bullet, de la olin. nat.

ophth. de rhotpiee dee Quinie-Vingte. p. 47. 109> Veniiemaiin, Determination de rastigmatiBme d'apr^ nn procMtf

nouTeau. Bull, et m^m. Soc. firan9. d'opht III. p. 835.

110) Golbertsony H.» On the application of cjlindrioal glaaees in spa»- modic niyopic aetigmatism. Americ. Joam. of Ophth. II. p. 181.

111) Priestley Smith, Traneient aetigmatiBm dae to paralyeis of ocular mnacles. Ophth. Review. IV. p. 854.

112) Vacher, L. , De ra&tigmatisme conaid^^ comme nne dee cauees de la cataraote. Bull, et m^m. Soc. fran^. d*opht. III. p. 35. Ann. d*Ocal. T. XCIII. p. 74.

113) Martin, De T^tiologie de la cataracte. Soci^tä fran9. d*Opht ArohiT. d'Ophth. p. 168 und Ann. d'Ocul. T. XCIII. p. 76.

114) Ce qni deyient le m<^ridien de courbure pendant r^volution d*un oer* tian nombre de glaucomes. Journ. m^d. de Bordeaux (s. oben S. 161 a. S. 396).

115) Gornwall, Why aatigmatism of low degree should be fitted with dif- ferent lenses for the near point and for distant Tision. Amerio. Joum. of Ophth. II. p. 219.

116) D e n n e t, W. 8., The S t o k e b* lens for measuring aatigmatism. Trans- act. of the americ. ophth. aoc. Twenty-first meeting. p. 106.

117) B urnett, Swan M., The action of cylindrical glaaaee in the correotion of regulär aatigmatism. Amerio. Journ. of Ophth. 11. p. 275 (s. oben S. 148).

118) Harlan, Description of J. L. Börse h*a aphero-cylindrical oombination lens, groond on one aurface only. Americ. Joom. of Ophth. II. p. 96.

119) Motais, Pince-nez, ponr les astigmates. Bevne g^n^rale d'Opht. Nr. 6. p. 253 (s. oben S. 157).

120) Nouveau pince-nez pour L'astigmatisme. Recueil d'Ophi p. 437.

121) Pince*nez ponr yerres cylindriqoes. Annal. d'Oculist. T. XCIII. p. 248.

122) Purtscher, Zur Frage Aber das Zustandekommen der abnormen Form von Comealastilmatismus bei Glaukom. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. 8. 504. (Polemisches.)

123) Font an, Diplopie monoculaire saus trouble de rdfraction. (Soc. fran9. d*Ophth.) Recueil d*Ophth. p. 161 und Annal. d*Ocul. T. XCIII. p. 122. (Doppeltsehen nur im Bereich der Macula lutea. F. nimmt retinalen bes. cerebralen Ursprung an.)

124) Benson, A.H., A case of monocular micropsia. Ophth. Review, p. 230. (Die Mikropsie wurde beim Lesen durch -^ 3.0 ausgeglichen.)

125) Mitkewich, 0. A., AkkommodationsstOrnngen. Westnik oftalm. Kieff. II. p. 84.

126) Falchi, F., Deir azione del cloridrato di pilocarpina sull* ampiesaa d^estensione dell* accomodamento depo passato l'effetto miotico nelP iride. Giorn. della R. accad. di med. di Torino. Giugno.

32*

500 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

127) Thompson, J. H., Obsenrations on asthenopia. Kordwest Lancet. St Paiü. 1884—6. IV. p. 177.

128) F o r b e 8, L., Weak sight, its Tarieties, cauaes and eure. London. 31 p.

129) Abadie, Gh., De rasth^nopie nerveuae. Annal. d*Ocal T. CXIV. p. 23.

130) Mendel, Ueber diphtheri tische Lähmungen (s. unter Motilit&tBstOrungeD). Id0a)0 ht h off, W., Ein Fall von L&hmung aller Augenmuskeln nach Diph-

theritis fauciom. Neurolog. Centralbl. Nr. 6. (Beginn der L&hmung mit Akkommodationsparese, s. oben S. 265.)

131) J e s s o p , W. B. , Contraction of the field of vision in diphtheritic pan- lyais. Med. Times and Gas. II. p. 856. (Ophth. soc. of the unit. kingd )

132) KOnigstein. Ophthalmoplegia interna siye interior. Wien. med. Presse. Nr. 27. S. 867. (Pupillen- und Akkommodationsl&hmung aus od- bekannter Ursache.)

183) Fr 0 8t, A., Supposed power of aecommodation in aphakic eye. Lancet I. p. 756 (s. oben S. 68).

134) ÜickertoD, T. H., Tranmaiic cataract; absolute didappearance of lens and capBuIe without Operation ; perfeot vision with ? power of aecommo- dation. Lancet I. p. 514 (s. oben 8. 68).

135) Hill, £., Far-sightedness. Nature, London. 1884—5. XXXI. p. 533.

136) Imbert, A., Sur le choix des verres de lunette sur la Variation da pouvoir accommodatif avec Tage. Gaz. hebd. d. scienc. m^d. de Mont- pellier. VIL p. 197.

137) Mauthner, Pupille and Akkommodation bei Oculomotoriosl&hmang. Wien. med. Wochenschr. Nr. 8. 8. 225, 264, 293 (s. oben 8. 67).

138) Nettleship, Clinical lecture on a case of micropsia with other Sym- ptoms, following a blow on the eyeball. Med. Times and Gas. IL p. 8.

139) Schoen, Zur Aetiologie des Glaukoms, y. Graefe*8 Arch. f. Ophth. XXXI. 4. S. 1.

140) Reu SS, y., Qeber monoculare und binoculare Sehschärfe und über ihre Besiehungen zum Akkommodationskrampf. Wien. med. Presse. S. 47.

141) Ein merkwürdiger Fall von Blepharospasmus (mit Akkommodations- krampf.) Ebd. S. 65.

Zehender (3) demoDdtrierte zur Erläntörung der Elrschei- DUDgen des Astigmatismus in der Heidelberger ophth. Gesellschaft ein von Westien in Rostock angefertigtes Modell für den Gang der Lichtstrahlen durch eine schräg gestellte KoUektivlinse , femer photographische Aufnahmen von Querschnitten des dabei erzeugten Strahlenkegels (s. Tafel). Ueber die Eigenschaften der Strablea- bündel ist oben 8. 61 bereits referiert worden. Hier ist noch hin- zuzufügen, dass Z. , um an starken Convexbrillen, z. B. Starbrillen, die Nachteile der sphärischen Aberration zu vermindern, aplanatische Gläser anfertigen liess. Dieselben sind so konstruiert, als ob eine gleichseitige oder ungleichseitige bikonvexe Linse in ihrem äquato- rialen Durchmesser durchschnitten wäre, und die zwei plankonvexen

LoupenYergrOflsernng. 50 1

Hälften auf solche Weise wieder znsammengef&gt waren, dass sie mit ihren eonvexen Flächen gegen einander gekehrt sind. Durch solche aplanatische Brillen wird die Oeffnung des scharfe Bilder lie- fernden Gesichtsfeldes vergrossert. Aehnlicbe Versuche sind bereits früher gemacht worden, doch haben sich die Vorteile nicht als er- heblich erwiesen und die aplanatischen Brillen haben sich bis jetzt nicht eingebürgert.

Nagel (4) bespricht nochmals die Loupenvergrösserung im Anschluss an eine neuere Arbeit von Gu6bhard über diesen Ge- genstand (s. Bericht f. 1883. S. 91 und 205), in der Absicht die in der Sache bestehende vollkommene üebereinstimmung der von Bei- den gegebenen Formeln nachzuweisen. Nur in der Ausdrucksweise bestehen Verschiedenheiten, und N. zeigt, dass die von dem franzo- sischen Autor gebrachten Neuerungen keine Verbesserungen sind. Gudbhard führt den Begriff der vergrössernden Kraft der Loupe ein, Nagel zeigt jedoch, dass es keinen konstanten Wert für eine solche Kraft giebt, der der Loupe als etwas Selbststandiges zu- käme. Die Vergrosserung einer bestimmten Loupe ändert sich vielmehr je nach der Stellung der Loupe zum Auge und nach der Stellung des Sehobjekts, und auch fßr Augen verschiedener Refrak- tion ist die Vergrosserung eine verschiedene. Allerdings giebt es gewisse Specialfalle, wo diese Abhängigkeiten fortfallen bezw. sich vereinfachen. In diesen Fällen jedoch föllt die vergrössemde Kraft mit dem zusammen, was die Brechkrafb der Linse genannt wird. Es hat also keinen Wert und kann nur verwirren, den Begriff einer Constanten Vergrosserungskraft aufsustellen.

Nagel schliesst hieran eine kurze Ableitung der allgemeinen Vergrosserungsformel, die noch etwas einfacher ist als die früher von ihm gegebene, und giebt eine geometrische Konstruktion, welche die optische Wirkung auch für die Einzelfalle veranschaulicht. Die Formel wird gewonnen durch Vergleichung des Gesichtswinkels, unter dem mit der Loupe gesehen wird, mit dem Gesichtswinkel, unter welchem der gleiche Gegenstand -von dem freien Auge mit der für längere Betrachtung solcher Objekte geeigneten deutlichen Sehweite D gesehen wird. Diese Vergrosserung wird mit W bezeichnet; e ist der Abstand des Objekts, e^ der Abstand des Lonpenbildes vom zweiten Hauptpunkte der Linse, f die Brennweite der Loupe, d der Abstand des ersten Hauptpunktes der Loupe vom Knotenpunkte des Auges. Dann lautet die Formel, je nachdem man die Grössen e und e^ , oder e und f, , oder ei und f benutzt :

502 Pathologie uod Therapie der Angenkranhheiten.

De. Df

W =

r— e) ~ { \ii,+i}

e(e, + d) fe+d(f-

nnd venn man in den letzteren Ausdrack den FempanktBabstand des Aages r = e, + d einffihrt, erhält man die allgemeine Vergrös- Berangsformel fftr das ametropiscbe At^e

w-»,(,.t=i).

Bekanntlich verwandeln eich alle diese Formeln ffir gewisse häufig Yorkommende Specialfalle in die einfache Formel

d. h. die Vergrosserung ist dann der Brechkraft der Lonpe pro- portionaL

Becker (6) bedient sich zn ünterrichtszwecken (znm Ein- zeichnen von Details an der Wandtafel u. s. w.) eines schematischen Angendnrchschnitts, den er Zirkelange nennt. Durch 2 Kreisbögen von 11 mm (Sklera) nnd 7.8 mm (Cornea) Radius, bezw. Vielfache davon, wird der Bulbus begrenzt, die äussere Augenaxe betragt 24 mm. Die anatomischen Details, die optischen Axen und die optischen Gar- dinalpunkte werden nach den bekannten schematischen Werten ein- getragen.

Jacobson (17) bespricht in dem citierten Werke (S. 86—92) auc}i die Beziehungen von Refraktions- und Akkommodations- Anomalien zu Allgemeinleiden. Einiges möge davon hier erwähnt werden.

Die Akkommodationsschwäche , welche bei jugendlichen Hype- ropen nach Scharlach oft lange zurückbleibt und besonders das abend- liche Arbeiten erschwert, bezieht J. auf eine Erkrankung der peri- pheren Akkommodationsnerven , ähnlich wie bei der postdiphtheri- tischen Akkommodationslähmung.

Für die Akkommodationsschwäche nach Febris recurrens ist J. geneigt, einen materiellen Grund in dem bei dieser Krankheit be- kanntlich häufig afficierten Ciliarkörper zu suchen.

Die in Begleitung von Zahnleiden auftretende Akkommodations- parese erklärte J. nicht, wie Schmidt-Rirapler, durch reflek- torische Drucksteigerung im Auge, sondern aus der Erfahrung, dass durch eine schmerzhafte Entzündung eines Organs die Bewegungen auch in benachbarten Organen, welche mit ihm durch sensible Nerven in Verbindung stehen, gehemmt werden. Bei schmerzhafter Ent- zündung der Alveole werde forcierte Akkommodationsthätigkeit in-

Wirkung des Homatropin. 503

stinktiy yennieden, wie bei schwerer Migräne alle stärkeren Sinnes- reize nnd dazu gehörige Bewegungen yermieden werden.

Cohn (36, 37) sucht die zu Befraktions- und Sehschärfebe- stimmungen erforderlichen Leseproben durch einige handliche Ap- parate abzukürzen, das Dioptrie-Lineal (s. Bericht f. 1884. S. 652), leiterartige Brillengläserserien, ein Probiergestell mit Klappen, welche ein Auge verdecken und Brille + 6 mit Klappen. Cohn lässt sich die Mühe nicht yerdriessen, noch einmal zu zeigen, wie bei Ver- wendung der Meterlinsen sich die bei der Brillenverordnung vor- kommenden Rechnungen vereinfachen oder umgehen lassen. Wie zeitgemäss das noch heute ist, scheint auch eine Arbeit von Em- m e r t (29) zu beweisen, die dem Ref. nicht zugänglich ist, über die aber oben S. 148 referiert ist. Auch in 5 6 verschiedenen deci- malen und duodecimalen Zollmassen wird weiter gerechnet. Hier in Württemberg, wo die Markrechnung langst völlig, mehr wie in Nord- deutschland, wo die Thaler und Silbergroschen noch fortleben, ein- gebürgert ist, wird im Yiehhandel noch zuweilen nach Karolin ge- rechnet, Münzen, die kein Lebender anders als in Münzsammlungen gesehen hat, und manche alte Frauen rechnen noch nach Batzen, die älter sind als die ehemaligen Gulden und Kreuzer. Alsd wird man sich auch darauf gefasst machen dürfen , dass es noch lange Leute geben wird, die sich von den Zollen und Ellen nicht trennen können. Aber sonderbar ist es, dass dies bei so vielen intelligenten Leuten vorkommt.

Lang (44) und Barrett (44) haben an 50 Augen Versuche darüber gemacht, wie weit der Gebrauch von Homatropin den von Atropin zum Zweck der Bestimmung von Befraktions-Anomalieen bei der sog. Retinoskopie ersetzen kann. Bekanntlich dauert die Atropinwirkung für den diagnostischen Zweck viel zu lange, wäh- rend die Wirkung des Homatropin sich nur auf 24 48 Stunden erstreckt, übrigens aber durch Anwendung von Eserin sofort soweit beseitigt werden kann, dass die Arbeit nicht mehr gestört ist. Das Ergebnis der Versuche ist, dass die Refraktionsbestimmung mit Homatropin sich in den allermeisten Fällen um nicht mehr als 0.25 bis 0.5 von der Bestimmung mit Atropin unterscheidet. Die Verff. empfehlen die Anwendung einer 2^ Lösung von Homatropin in Ca- storöl. Wo es sich um Beseitigung eines starken Akkommodations- krampfes handelt, ist der längere Gebrauch von Atropin nicht zu ent- behren.

Schleich (47) untersuchte, an die Arbeiten von Landolt

504 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

und Dobrowolsky anknüpfend, die Grosse nnd Lage des blinden Fleckes in Augen verschiedener Refraktion. Projektionen des blinden Fleckes auf eine Tafel im Abstände von 1 Meter wurden teils mit freiem Auge, teils mit dem die Ametropie korrigierenden Glase aus- geführt. Concavgläser vergrossern, Gonvexgläser verkleinern den blinden Fleck und seinen Abstand vom Fixationspunkte , und der Unterschied zwischen den Projektionen mit und ohne Korrektions- glas giebt, wie Ref. das früher gezeigt hat, Anhaltspunkte zur Be- stimmung des optischen Baues des Auges, insbesondere der Netzhaut- Knotenpunkt- Distanz. Die Ergebnisse der Messungen waren folgende: >Bei Hyperopie liegt der blinde Fleck weiter vom Fizationspunkte ab als bei Emmetropie, und zwar um so mehr, je hoher der Grad der Hyperopie ist, während bei Myopie dieser Abstand in Fällen ohne Sichelbildung abnimmt mit Zunahme der Myopie. Während bei letzterer zugleich eine Abnahme der Grosse des blinden Fleckes zu konstatieren ist, ist eine Veränderung dieses Wertes bei Hyperopie nicht ausgesprochen. Bei Myopie mit atrophischer Sichelbildung ist der blinde Fleck immer vergrössert, bald durch Annäherung des iu- nern Randes an den Fixationspunkt, bald durch Abrückung des aas- Sern Randes von demselben, bald durch beide ebengenannte Verhält- nisse bedingt. Die Einzelresultate sind in Form von Tabellen an- gegeben.

Hewetson (50) teilt, wie Andere vor ihm, Fälle mit, in denen Kopfschmerz vom Astigmatismus abhing. Auch Fälle von Migmne mit Erbrechen und Verdauungsstörungen gehören dahin. Selbst langandauernde chronische Dyspepsie kann die Folge von unkorri- giertem Astigmatismus sein. Mit der Anwendung von Atropin, bis zu völliger Lähmung der Akkommodation pflegen alle diese Be- schwerden plötzlich oder allmählich aufzuhören und ebenso nach (ge- nauer optischer Korrektion des Astigmatismus bei fortwährendem Tragen der Cylinderglaser. Beweisend f&r den Zusammenhang ist die Wiederkehr der Krankheitserscheinungen, wenn die Brille bei Seite gelegt wird. Die unablässige Anstrengung, die Nachteile des optischen Kehlers durch gezwungene Akkommodationsthätigkeit zu beseitigen, ist die Ursache angestrengter Gehirnthätigkeit, von wel- cher die bezeichneten Beschwerden reflektorisch abhängen.

Schubert (61) hielt in der Heidelberger ophth. Gesellschaft einen Vortrag über die Haltung des Kopfes beim Schreiben und teilte in demselben die Resultate einer grossen Anzahl von hierauf bezüglichen Messungen mit, welche an 316 Kindern im 3ten bis 5ten

Die Haltung des Kopfes beim Schreiben. 505

Schxiljabre angestellt waren. Das Schreiben geschah auf horizontaler Fläche. Die Basallinie der Augen war diejenige, deren Lage im Räume durch Messungen bestimmt wurde, und da diese Linie nicht direkt gemessen werden kann , diente statt ihrer ein ihr paralleles hinter dem Kopfe in fester Verbindung mit demselben befindliches Metallstabchen. Für 3 verschiedene Heftlagen geschehen die Mes- sungen 1) die willkürlich vom Kinde gewählte Heftlage, 2) schiefe Medianlage mit Heftdrehung von 30®, 3) gerade Medianlage mit senkrechter Schrift, auf welche die Kinder eingeübt wurden. Die einzelnen Messungsverfahren und Resultate, sowie die darauf gegrün- deten Berechnungen lassen sich nicht in Kurzem wiedergeben. Die Ergebnisse bestätigen im Wesentlichen die von Schubert gewon- nenen Anschauungen , über welche im Torigen Jahrgange (S. 652) berichtet wurde. Es sollte diejenige Hefllage und Schriftrichtung ermittelt werden, bei welcher der Kopf am wenigsten von der Pri- märstellung abweicht. Es zeigte sich, dass bei keiner andern Heft- lage, auch nicht bei der schiefen Medianlage, die Kopfhaltung so gut ist, wie bei der geraden Medianlage und senkrechten Schrift. Es bestätigte sich der Satz Schubert *s, dass die Grundstriche der Schrift im Allgemeinen gegen das Brustbein des Schreibenden ge- richtet sind. Es bestätigte sich femer, dass mit Rechtswendung des Blickes (nicht allein des Kopfes) geschrieben wird, dass das rechte Ange sich durchschnittlich in grösserer Schriftnähe befindet, dem- zufolge das rechte Auge unter höherem äusseren Muskeldrucke stehen soll.

Für die senkrechte Schrift spricht auch der Umstand, dass sie nur bei gerader Medianlage geschrieben werden kann, während Schräg- schrift in verschiedenen Lagen geschrieben werden kann. Dadurch ergiebt sich eine leichte Kontrolle f&r die Korperhaltung auch bei den Hausarbeiten. In allen Zeiten wurde , wie durch Dokumente nachgewiesen wird, stets sehr steil, meistens senkrecht geschrieben. Für die Schnellschrift mag sich die schräge Schrift besser eignen, obige Regeln beziehen sich nur auf das Erlernen und das erste Ueben der Schrift in der Schule.

Die (unter 62, 63) erwähnten Aufsätze von Berlin und Schu- bert enthalten eine Polemik, über welche sich nicht wohl ein kurzer Bericht erstatten lässt.

Ellinger (64) hat sich in der Strassburger Naturforscherver- sammlung über die optischen Gesetze für Schrift und Schreiben aus- gesprochen, nachdem er sich schon früher mehrfach mit diesem Gegen-

506 Pathologie und Therapie der Angenkrankheiten.

Stande beschäftigt hat (s. Ber. f. 1870. S. 240, f. 1882. S. 623). FrQher verteidigte E. die schräge Schrift in schiefer Mittellage des Heftes. Jetzt scheint er seine Ansicht geändert zu haben und die gerade Mittellage zu befürworten. Als Grund hiefQr dient ihm der um- stand, dass bei dieser Schrift die Augen möglichst wenig aus der Primärstellung entfernt zu werden brauchen. Die Zeilen sollen mit der Grundlinie der Augen, der Schulterlinie, dem Tisch- und Heft- rande, die Grundstriche dem vertikalen Meridian parallel sein. Bei schräger Heftlage trete, meint E., die Incongruenz der beiden Netz- hautbilder in störender Weise und Wirkung auf, die Kinder leiden an unbewusstem Doppeltsehen, Schwindel, Kopfschmerz. Es erfolgt unwillkürlich Kopfdrehung mit Drehung der Wirbelsäule. Das führt zur Skoliose und Myopie.

Die deutsche Zickzackschrift, wie er sie nennt, will Vf. durch die lateinische Rundschrift ersetzen. Die bogenförmigen Striche der letzteren hält er für leichter auszuführen als die geraden Striche der deutschen Schrift (Andere werden genau das Gegenteil meinen) und ausserdem findet er, dass zur Ausführung der deutschen Buchstaben viel mehr Tempi erforderlich sind. (Wie sehr parteiisch Verf. dies ansieht, geht z. B. daraus hervor, dass er auf das lateinische n 2 Tempi rechnet, auf das deutsche 5. Wenn man so rechnet, ist es freilich leicht zu behaupten, dass den deutschen Augen das dreifache zuge- mutet wird gegenüber denen der lateinischen Rassen, und dass die vielen Brillen in Deutschland a Conto des deutschen Zickzack zu setzen sind.)

Zehender (65) bespricht eine unter dem Namen F i e 1 i tz'- sche Lesemaschine bezeichnete Vorrichtung, welche beim ersten Lese- unterricht die Fibeln entbehrlich machen sollte. An einer Wand- tafel werden grosse bewegliche Buchstaben in beliebiger Weise zu- sammengestellt. Die Kinder sitzen dabei aufrecht und legen den Rücken an. Auch die Anfangsgründe des Rechnens können so ge- lehrt werden. Gewiss eine sehr nützliche Einrichtung, die recht weite Verbreitung verdient.

Randall (68, 69) untersuchte die Augen von 90 Medicin- Studierenden der Universität in Philadelphia auf ihre Refraktion, Sehschärfe, Akkommodation, ophthalmoskopischen Befund, Insoffi- cienz. Die Refraktion wurde funktionell geprüft, das Resultat darch den Augenspiegel kontroliert, Mydriatica nicht angewendet. Die Re- sultate sind in einer ausführlichen Tabelle verzeichnet. Das eigene Resum^ des Verf. lautet: »Von den 90 Studenten schienen 8 (= 9'/o)

Refraktion der kindlichen Augen. 507

emmetropisch, alle übrigen waren in einem oder beiden Äugen ame- tropisch, meistens in geringem Grade. Von 180 Augen waren 32 (= 18.8%) als emmetropisch bezeichnet, obgleich einige von ihnen nur mit einem Gonkavglase normale Sehschärfe hatten, und vermin- derte Sehschärfe, asthenopische Beschwerden und intraokulare Ver- änderungen fast eben so häufig unter ihnen vorkamen, wie unter den ametropischen Augen (was sich zum Teil durch Insufficienz oder Ametropie des anderen Auges erkläre). Myopie in einem oder beiden Meridianen fand sich bei 11 Individuen, bei 5 derselben monokular. In keinem Falle war das Aussehen des Augengrundes normal, alle zeigten Chorioideal Veränderungen , welche ärztliche Behandlung er- forderte« Astigmatismus wurde in myopischen Augen gefunden, welche unter Mydriasis untersucht wurden, und bestand wahrschein- lich auch in den meisten anderen. Hyperopie war der vorwiegende Refraktionszustand, nämlich 71.6% aller untersuchten Augen, jedoch nur in 26®/o bei der Gläserprtifung manifest. Wenigstens die Hälfte von diesen liess einen merklichen Grad von Astigmatismus erkennen, während ohne Zweifel eine viel grössere Zahl astigmatisch war.i

Die Hyperopiegrade überstiegen nicht 2.0, die Myopiegrade nicht 5.0. In 7 Augen betrug die Myopie nur 0.5, in 4 1 bis 1.5, in 6 2.0 bis 5.0.

unter den Anisometropen war die höhere Refraktion ebenso oft links- wie rechtsseitig.

Insufficienz der Interni kam 42mal vor (2® bis 12^).

Conus war in 116 Augen notiert, oft nur als kleine Sichel.

Ger mann (74) führte ophthalmoskopische Refraktionsbestim- mungen aus an den atropinisierten Augen einer Anzahl Kinder im ääuglingsalter (aus dem Si Petersburger Findelhause) und im Alter bis zu 10 Jahren. Bei 110 in den drei ersten Lebensmonaten stehen- den Kindern fand sich ausnahmslos hyperopische Refraktion, die Grade der H stiegen bis 12.0, der Durchschnittsgrad betrug 4.84. Bei 66 Kindern im Alter von 1^ bis 10 Jahren, die noch keinerlei Schulunterricht genossen hatten, fand sich H 89%, E 7%, M 4%. Die Durchschnittsrefraktion für den ersten Lebensmonat betrug 5.B7, für den zweiten 3.30, für das Alter von 1^ bis 10 Jahren 1.72. Die höchsten Grade von H kamen in den ersten Lebensmonaten vor und fehlten insbesondere nach dem 19ten Lebenstage. G. bestätigt hie- mit die schon sehr früh beginnende allmähliche Zunahme der Re- fraktion mit fortschreitendem Lebensalter.

Nachdem lange nach einem myopischen Kinde im frühesten

508 Pathologie und Therapie der Aogenlcraiikheiten.

LebeDsalter gesucht und unter mehr als 300 Kindern keines gefunden, fand er endlich ein solches im Alter von 82 Tagen mit M 4.0. Die Papille hatte yertikal-OTale Form, zeigte deutliche physiologische Exkavation und einen temporalen Pigmentsaum. Einen zweiten Fall von angeborener Myopie fand 6. später in der Familie eines Arztes mit M. 12.0, der selbst »bereits auf den Armen der Amrae€ kurz- sichtig gewesen sein soll. Von 4 Kindern waren 3 hyperopisch, eines, ein 4jäbriges Mädchen, das bereits im Alter von 2 Jahren alle Spiel- sachen nahe an^s Auge nahm, zeigte M 7.0 und 8.0, die Augen pro- minierend, die Papillen vertikal-oval mit temporaler Pigmentsichel und deutlicher physiologischer Exkavation, der Augengrund des blinden Kindes war schwach pigmentiert.

G. hatte Gelegenheit 6 zu früh geborene Kinder am . ersten Lebenstage zu untersuchen. Alle waren hyperopisch, der Grad der H konnte wegen mangelhafter Wirkung des Atropin nur bei zweien bestimmt werden (> 6.0).

Verf. bestätigt die geringe Wirkung des Atropin auf die Pupille in den ersten Lebenstagen, ferner die schwache Entwickelung des Pigmentepithels, die blaugraue Farbe der Papille bei selten deut- licher physiologischer Exkavation an den Augen Neugeborner.

Dobrowolsky (75) bekämpft die Ansicht Förster's (s. Ber. f. 1883 S. 593), dass bei Myopie eine durch überkorrigierende Con- kavgläser bedingte Ueberanstrengung der Akkommodation unschäd- lich sei und dass diese Gläser sogar durch Entlastung der Konver- genz dem Fortschreiten der Myopie Einhalt thun. Förster's Be- obachtungen, dass solche Gläser noch nach vielen Jahren überkorri- gierend gefunden wurden, beweisen nichts über die in seinen Fällen früher dagewesene Refraktion, da nicht Atropin angewendet wor- den war. Es können leichte Grade von Myopie oder sogar Emme- tropie oder Hyperopie vorhanden und durch Akkommodations- krampf verdeckt gewesen sein. Der letztere kann dann mit zuneh- menden Jahren gewichen, der schliesslich vorgefundene Orad von Myopie könne aber ' gegen früher eine Steigerung sein. D. wider- spricht auch der Ansicht Förster's, dass der Akkommodations- krampf bei Myopen stets eine sekundäre Erscheinung sei, abhängig von der zu grossen Konvergenzanstrengung. Er hat f^lle beobachtet, wo kein binokulares Sehen existierte (z. B. alten Strabismus diver- gens) und dennoch auf dem zum Sehen benutzten Auge Akkommo- dationskrampf bestand oder die Myopie ohne Akkommödationskrampf zunahm. Die dabei bestehenden hyperämischen Erscheinungen im

Vorkommen Yon Myopie m Schulen. 509

Augengrunde gingen unter Atropingebrauch zurück und die Seh- schärfe besserte sich. Akkommodationsanstrengung allein ohne Mit- wirkung der Konvergenz kann also sowohl zu Akkommodationskrampf als zu Myopie führen. Auch in staroperierten Augen hat D. wieder- holt die Refraktion abnehmen sehen unter Ausbildung atrophischer Veränderungen an der Aussenseite des Sehnerven. Da hier Akkom- modationseinfluss ausgeschlossen ist, ist die Ursache in der durch geringe Sehweite mit der verordneten Staarbrille verursachten starken Konvergenz zu suchen.

Wenn nun sowohl die Akkommodation als die Konvergenz für sich allein, und um so mehr beide vereint, zur Entwickelung von Myopie führen können, so schreibt D. jetzt doch, abweichend von der früher von ihm vertretenen Ansicht, die überwiegende EloUe der Konvergenzanstrengung zu.

Dobrowolsky (75a) horte ganz junge Leute, die an progres- siver Myopie litten, öfters über das Sehen farbiger Ringe klagen. Einigemal war Akkommodationskrampf zugegen, stets aber Reizer- scheinungen im Augengrunde und subjektive Reizsymptome. Atropin und Blutentziehungen beseitigten die farbigen Ringe, wie die Reiz- erscheinungen für längere oder kürzere Zeit. D. ist der Meinung, dass die Erscheinung der farbigen Ringe in diesen Fällen, wie auch bei Glaukom auf eine Reizung des Sehnerven oder der Netzhaut durch Hyperämie zu beziehen sei.

Stilling (76) untersuchte die Schüler verschiedener Schulen in Kassel und Strassburg funktionell und ophthalmoskopisch auf ihre Refraktion. Er fand im

myopisehe auf beiden Aogen mit Sohttlern Angen myop. Individaen

1) Lehrerinnenseminar in Strassburg

2) Lehrerseminar in Strassburg

3) Realgymnasium in Strassburg

4) Protest. Gymnasium in Strassburg

5) Realgymnasium zu Kassel

6) Höhere Töchterschule zu Kassel

Bemerkenswert ist der erhebliche unterschied zwischen den Kasseler und Strassburger Anstalten , den viel höheren Zahlen der ersteren bei modern eingerichteten Lokalen mit guter Beleuchtung, den niederen Zahlen der letzteren bei älteren Gebäuden mit unvoll- kommener Beleuchtung. Stilling ist geneigt Zufall anzunehmen, da die Differenz sich nur auf die niedrigsten Myopiegrade erstreckt,

57

5.3>

5»/o

77

33.1 >

27»

312

9.2»

8 »

740

12.5 >

592

20.7»

18»

581

17.4»

17»

510 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

während die höheren Grade über 3.5, die auf Nahearbeit zn benehen seien, in sämmtlichen Anstalten in nahezn gleicher Zahl Torkommen, in Strassburg sogar etwas starker vertreten sind, nämlich in 5) 3*/o, in 6) 4%, in 3) 4%, in 4) 4.5%.

(Schmidt-Bimpler (77) macht hiean die Bemerkong, die Differenz erkläre sich durch die sehr angleiche Starke der onteren Klassen der beiden Progymnasien. Da diese in Strassburg viel be- deutender ist als in Kassel, müssen dort die Durchschnittszahlen der Myopen der ganzen Schule viel niedriger sein. Wenn man unter Fortlassung der Progymnasien die Augen der Gymnasiasten zusammeD- rechnet, findet man im Kasseler Bealgymnasium 22.8%, im Strass- burger 23.4%.)

Dass die für Myopie von ihm gefundenen Zahlen überhaupt viel geringer sind als die der meisten anderen Untersucher, erklärt St dadurch, dass yon den letzteren viele Fälle fälschlich für Myopie gehalten worden sind, nämlich 1) Fälle von H und E, in welchen die Akkommodation bei der Untersuchung nicht völlig erschlafft war,

2) Fälle von Astigmatismus, in denen durch sphärische Konkavgläser oft eine höhere Sehschärfe erzielt wird. St. fand bei genauem Nach- forschen viel mehr Astigmatiker als andere Untersucher, nämlieh:

aoBserdem myopische Aagen mit As komplidert mit einüetchem Ann

in 4) auf 180 33 21

in 2) » 40 10

in 6) » 102 34 33

in 5) > 227 40 26

in Prima des Gymna- siums in Kassel auf 18 17 1 (Hier sind die Fälle von hyperopischem As noch nicht mitgezählt.) Das Steigen der Myopenzahl mit den Klassen ergiebt sich im allgemeinen auch aus Stilling's Zahlen. Wichtiger erscheint St. das Verhalten der graphischen Kurven für die einzelnen Gruppen der Myopie, deren er ähnlich wie Tscherning (s. Bericht f* 1883. S. 590) 3 annimmt: 1) Die niederen Grade bis zu 2.0 wäh- rend der Wachstumsperiode auftretend, nicht fortschreitend, da- her als physiologische Varietäten zu betrachten. 2) Die weiteren Grade bis zu 6.0, ausnahmsweise 7.0 (nicht jedoch bis zu 9.0, wie Tscherning annimmt), entstanden durch die »Anpassungc an die, wie St. sich ausdrückt, unnatürlichen Verhältnisse der I^ahearbeit

3) Die höheren »excessivenc Grade über 7.0 in jedem Lebensalter,

Vorkomiiien von Myopie in ßcholeii. 511

auch in der Jugend vorkommend, auch in niederen Standen, in man- chen FäUen Tielleicht mit Chlorose, Anämie zusammenhängt, wegen der öfteren üblen Ausgänge yon S t. als deletare Myopie bezeichnet. Für die dritte Gruppe zeigen die Klassenkurven ganz unregelmässiges Verhalten, ftir die beiden ' ersten Gruppen deutliches Ansteigen, bei Gruppe 1 mit starken, bei Gruppe 2 mit schwächeren Schwankungen. Nur für Gruppe 2 will Vf. das Steigen der Kurve als Ausdruck der Wirkung der Nahearbeit gelten lassen, für die Gruppe 1 der nied- rigsten Myopiegrade dagegen unbegreiflicher Weise nicht, hier soll vielmehr das normale Wachstum des Auges die Ursache sein, indem die Augen der älteren Schüler längere Axen haben als die der jünge- ren (wobei die entsprechende successive Veränderung der Hornhaut unberücksichtigt bleibt).

Verf. gelangt zu dem Resultate, dass die Bedeutung der Myopie in socialem Sinne vielfach überschätzt wird. Er schliesst sich damit einer in den letzten Jahren mehrfach ausgesprochenen Meinung an, z. B. derjenigen v. HippeTs. Myopie geringen Grades sei im allgemeinen kein Uebel , ob die durch >Anpas8UDg> der Nahearbeit entstandene Myopie mittleren Grades ein Uebel sei, darüber lasse sich streiten, jedenfalls sei sie ein sehr geringes, keineswegs geeignet, grosse Be- fürchtungen zu erregen. Nur hochgradige Myopie sei ein schweres Uebel. Ungünstiger Beleuchtung schreibt Verf. keinen bedeutenden EinjBuss auf die Ausbildung der Myopie zu, da er in neuen Schul- palästen mehr Myopen gefunden habe als in alten Schulgebäuden.

Schmidt-Bimpler (77, 78) untersuchte nach einem vom preussischen Kultusministerium aufgestellten Schema die Schüler von 6 Schulen auf Refraktion, Sehschärfe etc. Diese Schulen sind L Gymnasium zu Frankfurt a/M. mit 2 Abteilungen: a. Ostergymna- sium, b. Miobaelisgymnasium, II. Gymnasium in Fulda, III. Gym- nasium in Montabaur, IV. Realgymnasium in Wiesbaden, V. Real- progymnasium in Limburg, VI. Realprogymnasium in Heidenheim.

Eine Voruntersuchung durch die Lehrer der Mathematik son- derte die Schüler aus, welche auf 6 Meter Abstand auf jedem Auge einzeln ohne Korrektion volle Sehschärfe zeigten. Alle übrigen wurden vom Verf. untersucht sowohl funktionell als ophthalmosko- pisch; die Refraktion wurde objektiv nach des Verf.'s Methode im umgekehrten Bilde bestimmt. Ametropie unter 1.0 wurde der Emme- tropie zugerechnet. Nur manifeste Hyperopie wurde berücksichtigt. Asiigmatiker wurden je nach der Art ihres As den Myopen oder Hyperopen zugerechnet.

la

314

Ib

286

11

242

TU

241

IV

382

V

156

VI

114

65.2

32.8

64.6

32.8

62

36

65.5

32

71.1

26.7

69.8

26.2

74.5

21.9

512 Pathologie und Therapie der Aagenkrankheiten.

Es fanden sich in:

SchQlerzahl Hyperopen (Am) Emmeiropen Myopen

1.9

2.4

1

2.5

2

5

3.5

Tabellen und Kuryenzeichnungen zeigen aufs dentlichBte die Zu- nahme der Myopenzahl und der Myopiegrade mit den Klassen und besonders mit den Schuljahren. Die Behauptung, dass Myopie nach dem 15. und 16. Lebensjahre nicht mehr entstehe, bestätigt sich nicht. Verf. zieht den Schluss, man solle dahin streben, dass der Schüler in verhältnismässig kurzer Zeit die Schule absolviere. (Das liesse sich allenfalls hören, wenn nach Absolvierung der Schule die Augen in Ruhestand versetzt würden; das ist doch aber nur für einen kleinen Teil der abgehenden Schüler der Fall. Gerade im Gegenteil, meint Referent, lieber die Zeit für das nämliche Pensum um 1 bis 2 Jahre verlängern, und die täglich zwischen den Lektio- nen gewonnene Zeit im Freien zubringen bei Leibesübungen, und namentlich die frühesten Schuljahre entlasten.)

Die mittleren Myopiegrade 3.0 bis 6.0 zeigen in den Gymnasien einen hohem Procentsatz als die Realgymnasien und Realprogym- nasien.

Besonders genau geht Vf. auf die höchsten Grade der Myopie, über 6.0, ein. unter 41 Myopen dieser Art ist f&r 23 direkte Ver- erbung oder angeborne Anomalie anzunehmen, die auch ohne die Einflüsse der Schule zu hochgradiger Kurzsichtigkeit geführt haben würde; bei weiteren 5 ist diese Annahme wenigstens nicht unwahr- scheinlich. Hingegen ist bei 13 der Einfluss der Schule unverkenn- bar, bei fehlender Erblichkeit. Sehr auffallend ist bei dieser Myopie die Häufigkeit des Akkommodationskrampfs , dessen Betrag bei den bezeichneten Myopiegraden mitgerechnet zu sein scheint.

Die Angabe Tscherning's, dass die höchsten Myopiegrade von der Nahearbeit unabhängig sind und dass sie allein die gefahr- lichen, zu Komplikationen führenden sind, giebt Verf. nicht zu. Auch die Arbeitsmyopie kann hohe Grade erreichen und zu schlimmen Ausgängen führen, allerdings nur in einem kleinen Procentsatz. Der nachteilige Einfluss der Myopie, besonders der höheren

£]iifli]88 der Bbrblicbkeit auf Entstehung der Myopie. 513

Myopiegrade auf die Sehschärfe geht aus folgender auf 3420 Schüler- angen sich beziehenden Tabelle hervor.

s>i

S>i

S<i

K

89 "/o

9.1%

1.8«/o

M 1-3

60.3»

35.0»

4.6»

M 3—6

41 >

50.2»

8.6»

M > 6

16.2»

65 »

18.7»

H < 3

44.4»

31.4»

23.0»

H > 3

12.5»

37.5»

50.0»

As

1.2»

51.5»

47.1»

Von den Angen mit M 1 3 hatten 55.3% Coni, von den Augen mit M 3—6 73.4%, von den Ai^en mit M > 6 73.9%.

Bei den Coni nach unten fand sich meistens erhebliche Herab- setzung der Sehschärfe.

Von 1710 Schülern waren 302 Anisometropen, bei 177 war das rechte Auge das stärker brechende, bei 125 das linke. 487 Schüler hatten ungleiche Sehschärfe beider Augen , 285 mal war das rechte besser, 2?9mal das linke.

Akkommodationskrarapf fand sich unter 330 Myopen 44 mal doppelseitig, 51 mal einseitig, ungünstige Beleuchtungsverhältnisse schienen das Auftreten des Krampfs zu begünstigen.

Erblichkeit fand sich bei M 1—3 in 53.8 % , bei M 3-6 in 57.5%, bei M 6—8 in 62.1%, bei M > 8 in 88.2%, also bei den hohem Mgraden starkes Hervortreten der Erblichkeit. Das Gym- nasium von Montabaur zeichnete sich vor den andern Gymnasien mit 48.7 bis 75.7% durch den kleinen Procentsatz von Erblichkeit aus, nämlich nur 26%. Das erklärt sich aus dem Schüler-Material. In Montabaur entstammen eine grosse Anzahl der Schüler niederen Ge- sellschaftsklassen, in denen die Myopie selten ist. (und doch ebenso viel Procent Myopen, was wohl auffordert, den Einfluss der sog. Erb- lichkeit nicht zu hoch zu taxieren. Ref.) Der Umstand, dass im Frankfurter Gymnasium trotz 75 resp. 67 % Erblichkeit kein ab- normes Anschwellen der Myopenzahl stattfindet, lässt vermuten, dass durch gute Einrichtungen die erbliche Disposition ausgeglichen wird. Damit eröffnet sich die Aussicht, dass die Progression der Myopie f&r die künftige Generation durch hygienische und pädagogische Massregeln vermieden werden könne.

Rotgrünblindheit fand sich in 1.8% der darauf untersuchten Schüler.

JahXMbmloht 1 OphthUmologle. XVI. 1886. 33

514 Pathologie and Thempie der Aogenkrankheiteii.

Die Beleuchtung der Schnlziinmer wurde nur zu einem sehr kleinen Teile genügend befunden, auch die Subsellien entspradien in der Mehrzahl nicht den Anforderungen.

Im Änschluss anSchmidt-Rimpler's Vortrag legt Seggel eine Tabelle vor, welche die Resultate yon Untersuchungen enthält, welche er an 570 Schülern eines Internats mit 5 Latein- und 4 Gym- nasialklassen gemacht, und 5 Jahre nach einander wiederholt hat 47 ^/o sammtlicher Augen waren myopisch, 41,4 % mit AosschlusB der niedrigsten Myopiegrade unter 1. 0. Die Zahl der Myopen nimmt mit der Schulklasse zu, 22. 9, 24. 3, 33. 7, 46, 60, 68. 8, 65. 4, 64, 61. 5 ®/o. Der Durchschnittsgrad der Myopie nimmt mit grosser Regelmässigkeit zu L 5, 1. 5, 2. 25, 2. 15, 2. 45, 2. 6, 3. 0, 3. 18, 3. 35. (1 Auge mit M. 20. 0 in einer mittleren Klasse blieb un- berechnet.) Im 10. und 11. Lebensjahre ändert sich die Myopen- zahl nur wenig, vom 12. dagegen (Quarta) erfolgt rasche Zunahme. Nur die Myopie nach dem 11. Jahre betrachtet S. als im strengen Sinne erworben, die jüngeren Schüler mit Myopie haben die Myopie bez. die Disposition dazu ererbt. Nach vollendetem 15. Lebenqahre wurde kein Schüler mehr myopisch, der bis dahin emmetropisch ge- blieben war.

S. ist der Meinung, dass die Zahl der Myopen im Grossen und Ganzen in der Zunahme begriffen sei ; dafür sprechen namentlich seine Untersuchungen beim Militär. Hier fand er nicht nur bei jungen Leuten , die Mittelschulen besucht hatten , sondern auch bei Landleuten in den letzten Jahren häufiger Myopie als früher.

Rekruten: davon kurzsichtig:

überhaupt : Landleute :

150 = 30 «/o 37 - 7. 4 %

47 = 36. 4 > 11= 8. 5<>/o 55 = 4.1 7 > 19 = 14. 4 Vo.

Unter den Einjährig-Freiwilligen hat S. 58 % Kurzsichtige ge- funden, unter denen die wegen hochgradiger Myopie von vorne herein untauglich Befundenen nicht einmal inbegriffen sind.

An diese Erfahrungen knüpft S. die Mahnung mit dem ab- sprechenden Urteil über die Zunahme der Myopie vorsichtig zu sein. Er hält öfter wiederholte Untersuchungen an demselben Individuum während einer längereu Reihe von Jahren zur Entscheidung der noch zweifelhaften Fragen für erforderlich.

Mauz warnt gleichfalls vor Unterschätzung der Nachteile der um sich greifenden Myopie, während v. Hippel von dem gleichen

1878 bis 82

500

1883 bis 84

129

1884 bis 85

132

EinfloBS der Convergenc aaf Entetehang der Myopie. 515

Standpunkte, den er im vorigen Jahre (Ber. s. 1884 S. 666) ver- treten hat, Uebertreibungen entgegentritt.

Deber S i m i 's (80) Ergebnis der üntersnchnng yon Schulkinder- augen in Italien s. oben S. 142.

Ulrich (81) hatte im J. 1881 mit A. Hoff mann eine statistische Untersuchung an Schülern des Strassburger Lyceums aus- geführt, deren Resultate in einer Dissertation des letzteren wieder- gegeben sind (s. Ber. f. 1884 S. 654). Besonders die Kraftverhältnisse der Adduktoren und Abduktoren hatte Hoffmann festzustellen gesucht, aber für die Frage, ob ein Einfluss der Konvei^enz auf die Entwickelung der Myopie stattfinde, hatte er keine entscheidende Be- antwortung gefunden. Ulrich hat die Arbeit in gleichem Sinne fort- gesetzt und nach Ablauf von 3 Jahren eine Kontroiuntersuchung an einem Teile der früher untersuchten Schüler unternommen. Es sollten die inzwischen in den Augen eingetretenen Veränderungen festgestellt, insbesondere bezüglich der Muskeluntersuchung ein sichereres Resultat gewonnen werden. In letzterer Beziehung be- durften die UntersuchuDgsmethoden der Vervollkommnung. Die Er- mittelung der Gleichgewichtslage wurde als zu unsicher unterlassen und zur Ermittelung der Maximaladduktion nicht das überwundene Grenzprisma verwendet, sondern der Eonvergenznahepunkt durch Annäherung eines Fixationsobjektes bestimmt. War die Konvergenz- leistung sehr bedeutend, so wurde ein adducierendes Prisma von 12^ bis 20® vor jedes Auge gehalten und dadurch die Messung des sonst zu niedrigen Wertes erleichtert. Das Abduktionsmaximum wurde, wie früher, durch das abducierende Grenzprisma bestimmt.

Von den 273 der Eontrol-Untersuchung unterworfenen Augen zeigten 120 (= 44 */o) Zunahme der Refraktion, und zwar betrug diese:

hyperop. emmetr. myop. 1.0ml bei 52 Augen und zwar:

1.0 bis 1.5 bei 31 » » » 1.5 bis 2 bei 22 » > »

2.0 oder mehr bei 15 » » »

Von den 120 Augen mit Refraktionszunahme war die Mehrzahl myopisch, nämlich 59%, 30% emmetropisch, 11% hyperopisch.

Die Adduktion und Abduktion, in Winkelgraden ausgedrückt, und das Verhältnis beider gestaltete sich im Durchschnitt folgender- maassen :

38*

5

22

25

4

6

21

2

4

16

2

4

9

516 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

VerhaltiiiB: Abduktion: Addttktion: Add.:Abd. Augen mit Refraktionszunahme 2.27^ 28.5^ 12.6

Augen ohne > 2.07« 29.3» 14.1

also schwächere Adduktion bei den Angen mit Befraktionsznnabme. Es zeigte sich ferner, dass der üebergang yon £ in M meistens schon früh erfolgte, etwa im 12. Lebensjahre beginnend, dass here- ditäre Disposition dabei eine bedeutende Rolle spielt, and dass stationäre Emmetropen günstigere Konvergenzyerhältnisse zeigten, als die myopisch gewordenen. Da die myopisch gewordenen Em- metropen schon bei der ersten Prüfung grössere Werte der Durch- schnittsabduktion gezeigt hatten, glaubt Verf. die Konvergenzer- schwerung als Ursache des Myopischwerdens betrachten zu dürfen.

Auch Seely (82) spricht sich dafür aus, dass die Konvergenz bei der Entstehung der Myopie die Hauptrolle spielt, dass Kon- yergenzschwäche zu Akkomodationskrampf führt. S. bestreitet, dass es ohne binoculares Sehen keine Eonvergenzanstrengung gebe und will dies durch folgenden Fall beweisen. Eine junge Dame hatte Strabis- mus divergens in Folge yon Cornealtrübung , das andere Auge war hyperopisch. Sie konnte nicht dahin gebracht werden, ohne Er- müdungsgefühl zu arbeiten, dies gelang erst als die Bomhauttrübung tätowiert und der Rectus internus vorgelagert war. >Von binocularem Sehen war keine Rede, dennoch machte Pat. beständig ermüdende Anstrengungen zur Konvergenz.«

In vielen fallen lässt sich die Wiederkehr von Akkommodations- krampf nicht ohne prismatische Gläser verhindern. Einen Fall berichtet S., in welchem die Myopie progressiv blieb, bis durch Prisma mit der Basis nach unten es möglich gemacht wurde, den Kopf gerade zu halten.

Abadie (83) hat schon früher (s. Ber. f. 1880 S. 456) die partielle Tenotomie der Recti externi zur Beseitigung der muskulären Asthenopie und zur Inhibierung der progressiven Myopie empfohlen. Er kommt jetzt in der französischen ophthalmol. Gesellschaft nach weiterer klinischen Erfahrung darauf zurück, bestätigt seine früheren Angaben und fügt hinzu, dass auch die gewöhnlichen Komplikationen der progressiven Myopie, die entzündlichen, ektatischen und atro- phischen Processe in der hinteren Bulbuswand, besonders am hinteren Pole, günstig durch die partielle Tenotomie der Externi beeinflussl werden. Bisweilen wird dadurch die Sehschärfe gebessert, der Grad der Myopie um 1.0 bis 2.0 herabgesetzt. Als Grund für diesen

»GireiilatoriBche Theoriec der Myopie. 517

Nützen der Tenotomie betrachtet A. die Beseitigung oder Ver- minderung des schädlichen Einflusses der Konvergenz , auf welchen er die Entwickelung der Myopie zurückzuführen sucht.

An den Vortrag schliesst sich eine längere Diskussion. Javal vertritt die Ansicht, dass die Myopie von der Akkommodation her- rühre. Die Herabsetzung des Myopiegrades durch Tenotomie des Ezternus sei wohl nur scheinbar.

Dransart, welcher die Myopie durch Cirkulationsstorung erklärt und durch Iridektomie und Sklerotomie zu heilen sucht (s. Ber. f. 1884 S. 665) erklärt die Wirkung der Tenotomie dadurch, dass die durch die Operation gemachte Wunde eine leichtere Filtration bewirkende Narbe macht.

Chibret erkennt sowohl die Akkommodation als die Kon- vergenz als Ursachen der Myopie an; der Akkommodationskrampf geht dem der Konvergenz voran. Er behandelt die progressive Myopie mit Atropin, Ruhe, Abrücken des Nahepunktes auf 30 cm durch Ck)ncavgläser mit Benutzung einer Stütze, um zu grosse An- näherung der Arbeit zu verhindern.

Suarez will. Knapp folgend, Concavgläser nur nach Atro- pinanwendung verordnen. Nach ihm fQhrt die Konvergenzanstrengung zum Akkommodationskrampf. Die Tenotomie setzt die. Myopie herab durch Herabsetzung der Thätigkeit der Interni.

Dor's Ansicht steht, wie er sagt, in der Mitte. Durch Kor- rektion der Myopie im Beginn bei jungen Leuten kann dynamische Divergenz wahrscheinlich verhindert werden; ist letztere einmal vor- handen, so ist diese Behandlung unwirksam.

Dransart's (83) »cirkulatorische Theorie der Myopiec besteht in dem nicht gerade neuen Gedanken, dass eine gewisse Analogie zwischen Myopie und Glaukom besteht. Der »myopische Processc besteht nach ihm in Vermehrung der intraoculären Flüssigkeiten und Ausdehuung der Membranen, verursacht durch Cirkulationsstorung mit vermehrter Absonderung und ungenügender Abfuhr der Flüssig- keiten. Myopie entsteht, wenn die Bulbuswand nachgiebt, Glaukom, wenn sie nicht nachgiebt (vergl. Ber. f. 1884 S. 666). Bei progressiver Myopie ist »also« die gleiche Therapie indiciert, wie bei Glaukom. Darch Sklerotomie oder Iridektomie geschieht der Progressivität Ein* halt. Dr. hat bis jetzt 20 F^lle so operiert, die Mehrzahl durch Skle- rotomie, und in allen Fällen, ausser einem, hat er erhebliche Besser- ung der Sehfnnktionen erzielt. Von Inhibierung des Fortschritts der Myopie kann noch wenig die Rede sein, da die Beobachtungen wohl

518 Pathologie und Therapie der AugenkranUieiteii.

grSestenteils weniger als ein Jahr alt sind. Einzelne Beobachtungen werden höchst angenfigend mitgeteilt, daninter zwei merkwürdige Falle, wo bereits vollständig erblindete Augen wieder sehend wurden. (!)

Als Indikationen f&r die operative Behandlung stellt Vf. auf : wenn die Sehschärfe \ oder weniger betragt, wenn die Myopie fort- schreitet, und die übliche Behandlung mit Ruhe, Atropin, Brillen etc. fruchtlos war. Die früher angegebene Indikation, die Abwesenheit der parapapillären Sichel, wird nicht mehr erwähnt. Die Iridektomie soll besonderen Wert haben als Prophylacticum gegen Netzhant- ablösung, wie auch als Heilmittel derselben.

L. Weiss (84 bis 86) teilt in aasführlicher Weise seine Be- obachtungen mit über den früher (s. Bericht f. 1878 S. 393) von ihm entdeckten an der Innenseite der Papille sichtbaren Reflexbogen- streif and seine Beziehung zur beginnenden Kurzsichtigkeit. Be- züglich der Beschreibung der Erscheinung kann auf das Referat von 1879 verwiesen werden und Referent kann, da seines Wissens in der Literatur diese wichtige Entdeckung noch sehr wenig berück- sichtigt worden ist, hinzufügen, dass er seit jener ersten Mitteilung oft Gelegenheit gehabt hat, die Beobachtungen W.'s zu bestätigen.

Im umgekehrten Bilde ist. der Reflexbogenstreif schwieriger als im aufrechten Bilde und nur in ausgeprägten Fällen sichtbar. Weiss hebt hervor, dass auch bei der Untersuchung im aufrechten Bilde die Erscheinung leicht übersehen werden kann, weil nur eine be- stimmte Einstellung auf eine vor der Retina im Glaskörper befindliche Ebene den Reflex-Streifen, manchmal nur in ganz beschränkter Aus- dehnung, scharf erscheinen lässt. Die Differenz zwischen dem Glase, welches zum Scharfsehen der Details des Augengrundes erforderlich ist und dem Glase, mit welchem man den Reflexbogen am deutlichsten sieht, beträgt gewöhnlich 1.0 bis 3.0 und darüber. Mit zunehmendem Grade der Myopie wächst diese Differenz und gleichzeitig der Ab- stand des Reflexbogens von der Papille, der übrigens nicht konstant ist, sondern mit Verschiebungen der Blickrichtung und Drehung des Spiegels sich ändert. Abbildungen erläutern die Lage, Form und Ausdehnung des Streifens in verschiedenen Fällend

Der Reflexbogen kommt nicht blos in myopischen, sondern auch in emmetropischen und hyperopischen Augen vor, und zwar in den Jugendjahren und unter Umständen, welche darauf hinweisen, dass eine Zunahme der Refraktion unter Ectasierung des hinteren Bulbus- abschnittes sich vollzieht oder vollzogen hat. Demzufolge finden sich auch sehr häufig daneben an der Papille die für den Deber-

Reflexbogenstreif am Naaalrande der Papille. 519

gang in Myopie charakteristischen Veränderungen. Verf. bespricht diese Yeranderangen sowohl in Hinsicht anf das ophthalmoskopische Bild als anf die anatomischen Vorgänge, deren Verständnis durch seine anatomischen Arbeiten bekanntlich in hohem Grade gefördert worden ist (s. Ber. f. 1882 S. 536 u. f. 1884 8. 668), die Verschiebung des Sehnervenkopfes in der Richtung gegen die Macula lutea hin, die Retraktion der Gborioidea und Herausziehung der Fasern der Lamina cribrosa am temporalen Rande, die Herüberziehung der Retina und Ghorioidea über die Sehnervenscheibe am nasalen Rande der Papille. W. giebt ein Resum^ seiner anatomischen Unter- suchungen sowohl an schwach als stark kurzsichtigen Augen über diese für die SehnerrenTcrlängerung charakteristischen Ver- änderungen.

Um über die Häufigkeit des Vorkommens des parapillären Reflez- bogenstreifs und das Verhältnis zu den Verschiebungen an der Papille ein Urteil zu gewinnen, untersuchte Weiss die Schüler des Mann- heimer Gymnasiums und der dazu gehörigen Vorbereitungsklassen. Im Granzen waren es 1094 Augen, auf welche sich die Untersuchung erstreckte. Zunächst wurde in üblicher Weise die Refraktion funktionell und opthalmoskopisch bestimmt. Es ergab sich:

H. E. M.

durch funktionelle Prüfung 16.8 53.4 29.8

durch ophthalmoskopische Prüfung 40.7 32.6 26.7 Tabellen und Eunrentafeln geben genau die Ergebnisse nach den Klassen. Die Zahl der Myopen, ophthalmoskopisch bestimmt, steigt von 0, 6.8, 8.3% in den Vorbereitungsklassen bis auf 50, 47.4, 68.4, 50 Vo in den obersten Klassen , während die Zahl der Hyperopen von 62.1, 70.5, 59.2 ^/o in den Vorbereitungsklassen bis 15.1, 28.2, 15.8, 23.3% in den obersten Klassen fällt. Die Durch- schnittsrefraktion stieg stetig Ton Klasse zu Klasse, yon H. 0.61 in Sexta bis M. 1.25 in Prima. Für die frühesten Kinderjahre ergänzt Weiss diese Reihe durch die im vorigen Jahre (S. 658) erahnten Untersuchungen Horstmann's, der eine allmähliche Abnahme des Hyperopiegrades in den ersten Lebensjahren feststellte, und kon- struierte so für die Jahre von der Geburt bis zur Prima des Gym- nasiums eine Kurve, welche in ziemlich regelmässigem Aufsteigen von H. 0.4 bis M. 1.25 gelangt.

Verglichen mit H. C o h n 's Durchschnittskurve für 24 höhere Schulen erwiesen sich die Ergebnisse bezüglich der Myopie für das Mannheimer Gymnasium etwas günstiger, insbesondere auch erheblich

520 Pathologie und Therapie der AnganknuikheiteD.

günstiger als am Heidelberger Gymnasium, an dessen Untersuchung Verf. früher selbst beteiligt war. Den Grund für Letzteres erblickt W. darin , dass in der Handels- und Fabrikstadt Mannheim die Erblichkeitsverhältnisse für Myopie günstiger liegen als in der Beamten- und Gelehrtenreichen Stadt Heidelberg.

Die grosse Zahl jüdischer Schüler in Mannheim veranlasste W. eine besondere Zusammenstellung derselben für die jüngsten Alters- klassen zu machen im Hinblick auf die Angaben Nicati^s, dass in den Primärschulen von Marseille die Myopie unter den jüdischen Schülern erheblich häufiger sei als unter den übrigen (s. Ber. f. 1879. S. 397). Dieser Angabe soll nach W. die Annahme »der meisten Augenärztec gegenüberstehen, dass unter den Juden im all- gemeinen mehr Hyperopen gefanden werden als unter der übrigen Bevölkerung. Beides bestätigte sich für die Schüler der Mannheimer Vorbereitungs-Klassen nicht. Es ergaben sich f&r die jüdischen Schüler nahezu die gleichen Yerhältniszahlen, wie für die gesammte Schülerzahl.

Besonderen Wert gewinnt nun diese Schulstatistik durch die Einführung jenes neuen wichtigen vom Verf. zuerst berücksichtigten Elementes, durch die Registrierung des Vorkommens des Reflex- bogenstreifes auf der Nasalseite des Sehnerveneintritts. Derselbe wurde gesehen in 415 Augen von 1094, d. h. in 38 ®/o. Ausführliche Tabellen geben die Resultate für alle Klassen und alle Refraktions- zustände an, sowie für das Zusammenvorkommen mit ophthalmo- skopischen Veränderungen an der Papille. Nur einige der wichtig- sten Zahlen können hier wiedergegeben werden. In der untersten Vorbereitungsklasse findet sich die niedrigste Procentzahl, 21.6, schon in der 2. und 3. Vorbereitungsklasse steigen die Zahlen über das Mittel, 40.9, 44.4, und in den Gymnasialklassen schwankt sie in regelloser Weise, nämlich von Sexta bis Prima 3L5, 30.7, 50, 40.5, 36, 35.9, 55.3, 43.3. Die höchste Zahl 50 <>/o gehört der Quarta.

unter allen Hyperopen zeigten den Reflexbogen 20.6 Vo » » Emmetropen » » » 32.6 %

> » Myopen i » » 69.4 ®/o

unter den Fällen, in denen der Reflexbogen sichtbar war, fanden sich in 86.3 ®/o anderweitige ophthalmoskopisch sichtbare Verän- derungen an der Papille , in 13.7 Vo fehlten solche. In dieser letz- teren Gruppe von Fällen ist der Reflexbogen von besonderer Wich- tigkeit als der einzige und erste Befund, der auf die beginnende

Ursache des Beflezbogenstreifens. 521

Formyerandenmg des Bulbus hinweist und fGr manchen Fall den Irrtum, dass die Myopie eine angeborene sei, berichtigt.

Von Interesse ist eine hier sich anschliessende Zusammenstellung über geringgradige ophthalmoskopische Veränderungen an der Papille, die in den jüngsten Altersstufen in den 3 Vorbereitungsklassen vor- gefunden wurden. Es werden genannt : 1) Herüberziehuug der Cho- rioidea am nasalen Papillenrande, 2) die Austrittsstelle der Central- gefässe dem nasalen Sehnervenrande auffallend näher liegend, 3) der Skleralring am äusseren Rande der Papille merklich verbreitert, 4) die Papille auffallend nach aussen, resp. nach aussen-unten ver- zogen , 5) ausgebildete oder beginnende Sichel am temporalen Pa- pillenrande. Bezüglich dieser Befunde wird angegeben, wie oft sie überhaupt und bei den verschiedenen Refraktionszuständen vor- kommen. Es kam vor: 1) im Ganzen in 28.1 > u. zwar b. H. 19.8 b. E. 37.3 b. M. 73.3 %

2)

>

17.4 »/o

>

>

15.1 » 22.9

»

33.3 »/o

3)

>

20.3 o/o

>

>

16.2 > 24.1

»

46.6 %

4)

»

14. »/o

>

»

13.3 » 12.

>

33.3 o/o

5)

>

58.1 «/o

>

»

55.8 » 60.2

>

73.3 %

üeber die Ursache des Reflexbogenstreifens hat Weiss sich schon früher vermutungsweise dahin ausgesprochen, dass eine An- sammlung von Flüssigkeit vor der Sehnervenpapille unter Abhebung des Glaskörpers von der Retina der Erscheinung zu Grunde liege. Dies ist inzwischen durch des Yerf.'s anatomische Befunde an schwach kurzsichtigen Augen bestätigt worden, während die Vermutung eines Zusammenhanges mit Veränderungen des Ganalis hyaloideus fallen gelassen wird , da sich keine anatomische Bestätigung dafür er- geben hat.

Aehnliche, von Hohlräumen im Glaskörper herrührende Reflexe werden nach W. gelegentlich auch in anderen Teilen des Augen- grundes beobachtet. So geben sich die anatomisch schon längst bekannten grösseren mit Flüssigkeit gefüllten unregelmässigen Räume im Glaskörper hochgradig myopischer Augen bei geeigneter Ein- stellung durch ein System von concentrischen Reflexringen zu er- kennen, »deren Durchmesser bald grösser, bald kleiner sind, je nach- dem es sich um Reflexringe von dem mittleren, weitesten Teile des Hohlraumes handelt oder um solche von einer weiter nach vom oder weiter nach rückwärts gelegenen Stellet. Auch die im Augengrunde kindlicher Augen so häufig gesehenen Reflexe will W. auf kleine in den peripheren Schichten des Glaskörpers vorkommende Spalt-

522 Patiiologie md TheiBfiia der AqgenkrmBHMJtflB.

raome beziehen , da sie häufig noch bei EinsteUung «of eine ror der Netzhaut gelegenen Stelle denüich gesdien werden.

Die Gestalt des parapapillaren Eteflezbogens o^ebi sich ans der Begrenzung der Flfissigkeitsansammlnng vor der Papille. Die Grenze der Glaskörperablosnng steigt, wie ein anatomischer Befand lehrte, von der temporalen Seite her allmählich sehnig nach vom an, erreicht gegenfiber dem nasalen Papillenrande den groesten Ab- stand von der Netzhaut und fällt dann rasch ab, um nahe dem nasalen Rande der Papille zu endigen. Etwas nasalwärts yom nasalen Rande sind die günstigsten Bedingungen fiQr das Zustandekommen eines Reflexes, an der gekrümmten Grenze der beiden optisch ver- schiedenen Medien. »Diese Lichtreflexion wird in Form eines bogen- förmigen Reflexstreifs in Erscheinung treten mfissen, der am, resp. ▼or dem inneren Rande der Papille gelegen, nach oben und nach unten, entsprechend der hier statthabenden Abflachung der spiegelnden Fläche, sich verliert.« Bei zunehmender Myopie und Glaskörper- ablösung kommt die zur Spi^elung gGnstigste Stelle etwas entfernter vom Papillenrande und mehr nach vom zu liegen ; ebenso der Reflex- bogen. Die Grenzlinie der Ablösung flacht sich mit der Zunahme mehr und mehr ab und wird zuletzt unge&hr horizontal. Dadurch erklärt sich das Ondeutlich werden und schliessliche Verschwinden des Reflexbogens mit Zunahme der Myopie, beispielsweise auch die oft wiederkehrende Erfahrung, dass bei Myopie yerschiedenen Grades in beiden Augen der Reflexstreif nur in dem schwächer myopischen Auge gesehen wird.

Die Ursache der Wasseransammlung vor der Papille und weiter- hin diejenige der Ektasierung des Bulbus sucht Weiss in der hoch- gradigen Verschiebung der den Sehnervenkopf quer durchsetzenden FaserzOge, wodurch der Abfluss des Teils der Augenflüssigkeit, welcher seinen Weg rückwärts durch den Sehnerven nehmen soll, erschwert wird, indem die Lymphbahnen eine Kompression erfahren. Die Ver- ziehung des Sehnervenkopfes in temporaler Richtung dürfte in der Zerrung des Sehnerven in seiner Insertion in die Sklera durch die Kon- vergenzbewegungen seinen Grund haben; dann insbesondere, wenn der intra-orbitale Teil des Sehnerven für diese Bewegungen relativ zu kurz ist. Dass Letzteres oft der Fall ist, davon hat sich Weiss bei einer grössseren Anzahl von Sektionen (50) überzeugt (s. oben S. 23). Er fand, dass die Länge des Sehnerven, sein Verlauf in der Orbita, seine Krümmung sehr verschieden sind, selbst in beiden Augen desselben Individuums.

Ringförmiger Reflex in der Gegend der hinteren Linsenflftohe. 523

»Die Differenz zwischen der Länge des gestreckten Sehneryen und dem Abstände zwischen Foramen optic. und Bulbus, d. i. also das AufroUungsstück des Nerven, welches für freie Beweglichkeit des Auges ein physiologisches Erfordernis ist, wird ganz ungemein verschieden gefunden; es betragt manchmal bis zu 9, manchmal nur wenige nmi. Im letzteren Falle tritt bei Bewegungen des Auges eine mehr oder weniger starke Zerrung des Sehnerven ein , die übrigens auch noch durch andere Momente mitbeeinflusst wird.

Wird bei relativ und absolut langem Sehnerven selbst bei aus- giebigen Bewegungen des Auges keine Zerrung am Sehnerven be- merkt, so findet man an dem excidierten hinteren Bulbusabschnitt die Papille normal, nahezu kreisrund, während sie im anderen Falle, wenn bei relativer Kürze der Optikus bei Bewegungen des Baibus gezerrt wird, verändert erscheint. (Demonstration eines Gummi- modells, das den Sehnerven darstellt.) Wird der Sehnerv nach der einen Seite herübergezogen, so entsteht ein Bild ähnlich dem Befände der Eintrittsstelle bei dem myopischen Auge.€

In der relativen Kürze des Sehnerven erblickt W. das Wesentliche der Prädisposition zur Myopie. Alle die bekannten Befunde an der Papille erklären sich am besten als die Folgen der Zerrungen und Knickungen, welche die Insertionsstelle des Sehnerven bei den Kon- vergenzbewegungen erfährt. Dass bei beginnender Myopie so oft die ersten Veränderungen am äussern unteren Papillenrande gefunden werden, wird dadurch verständlich, dass bei der Bewegung des Auges nach unten-innen in Folge der medialen Insertion des Sehnerven eine BoUung statt hat, bei der die äussere untere Partie des Seh- nervenrandes am weitesten temporalwärts zu liegen kommt und somit die grosste Spannung erleidet.

Berlin bemerkt in der an Weiss' Vortrag sich anschliessenden Diskussion, er habe, vorwaltend bei H. und Ash. von Kindern, nur ausnahmsweise bei M., einen oft ringförmigen Reflex im Augen- grunde beobachtet, der in der Gegend der hinteren Linsenfläche liege. Ein zweiter Reflex, der manchmal dicht neben dem ersten liege und sich gegen diese parallaktisch verschiebe, sei nur der Schatten, den der vorne liegende Reflex auf die Retina werfe. (? Ref.) Nach A tropin verschwindet der Reflex, von dem B. meint, dass er mit den Veränderungen in Beziehung stehe, welche an der Hinter- fläche der Linse oder im vorderen Teile des Glaskörpers durch die Akkommodation bedingt werden. An Schulkindern beobachtete B. den Reflex in »einer sehr hohen Procentzahl.t Uebrigens glaubt

524 Pathologie und Therapie der Aogenkrankheiten.

er selbst nicht, dass die yon ihm gesehene Erscheinung mit der von Weiss beschriebenen zusammenfalle.

Harlan (87) teilt einen Fall mit, in welchem dem Fortschreiten der Myopie f&r die Daner Einhalt geschah durch Tenotomie eines Rectus externus. Es war einer der nach Verf. nicht haafigen Falle, in denen die »schwierige und schmerzhafte Konvergenz ein wichtiger Faktor, wenn nicht die Ursache der progressiven Myopie ist«. Bei einem jungen Manne mit M 4.0 und 5.0 betrug S nur ^, bei starker Insufficienz der Intemi und asthenopischen Beschwerden, welche auch beim Gebrauche der Korrektionsbrille fortdauerten. Die Teno- tomie beseitigte die Insufficienz nur teilweise, aber durch nachfolgende methodische üebungen nach Dyer's Methode (vergl. Ber. f. 1876. S. 5 1 3) wurde voller Erfolg erzielt. Im Laufe von 7 Jahren war die Myopie nicht gestiegen, S = |.

Nordenson (88) macht Mitteilung von den Ergebnissen der anatomischen Untersuchung von 3 myopischen Augen mit spontaner Netzhautablösung. Seine Angaben beziehen sich nur auf die Netz- hautablösung und die Beschaffenheit des Glaskörpers und bestätigen die hierauf bezüglichen Angaben Leber 's. In allen 3 Augen wurde fibrilläre Entartung, Schrumpfung und partielle Ablösung des Glas^ körpers, partielle Adhärenz des Glaskörpers an der Innenfläche der Netzhaut und Perforation der Netzhaut vorgefunden. Die Ränder des Netzhautrisses waren stets nach innen umgeschlagen. Die Netz- hautablösung ist daher durch Retraktion vom Glaskörper her zq erklären. Ein Fall wird genauer geschildert. In demselben fand sich die periphere Retraktion der Iris durch Züge des schrumpfenden Glaskörpers auf die stellenweise anhaftenden Zonulafasem bedingt, in der Ghorioidea Zeichen chronischer Entzündung, einige chorio- retini tische Heerde. Ob auch die in stark verlängerten, hochgradig myopischen Augen oft eintretende Netzhautablösung gleichfalls durch Retraktion oder durch Dehnung bedingt sei, lässt N. noch dahin- gestellt. Gelegentlich erwähnt N. noch, dass er in einem myopischen Auge die Zapfenkörner aus der Membrana limitans externa heraus- gerückt gefunden habe , welchem Befunde er in Rücksicht auf die Entdeckung von der Bewegung und Lageveränderung der Zapfen bei Lichteinwirkung eine gewisse Bedeutung beimisst.

In der an die Demonstration von Präparaten sich anschliessenden Diskussion bestätigt Leber die Angabe Iwanoff's, dass in myopischen Augen regelmässig Ablösung des hintersten Teiles des Glaskörpers gefunden wird, während Arlt die Ablösung bestreitet

Conus naeh anten. 525

und VerflüssiguDg des hinteren Teiles des Glaskörpers annimmt.

Galezowski (89) will die der Bildung von Corticalstar bis- weilen vorausgehende Myopie in einem Teile der Falle auf primitive Schwellung der Linse als Vorläufer von Kaiaraktbildung beziehen, die dann durch Druck auf die Uvea Uveitis hervorrufe. Anderer- seits kann auch die Uveitis den Anfang bilden und zu Linsenschwel- lung und Eataraktbildung führen.

Voss ins (90) giebt eine Statistik der in der Eönigsberger Augenklinik unter 6065 poliklinischen Kranken beobachteten Goni. Unter 1655 Augen (741 M., 623 H., 124 Asm., 140 Ash., 27 ge- mischter As.) zeigten 425 Augen = 25.68 ®/o einen Conus, und zwar 231 Conus am Aussenrande der Papille, 83 ringförmiges Sta- phyloma posticum, 111 Augen bei 70 Personen Conus in anderer Richtung als nach aussen. Unter den 425 Augen mit Conus war derselbe gerichtet

nach aussen in

54.35 Vo

ringförmig in

19.53 «/o

nach nnten in

17.65 «/o

nach innen in

2.12 %

nach nnten-innen in

1.88 "It

nach oben-aussen in

1.88 o/o

nach unten-auflsen in

1.41 o/o

nach oben in

1.17 %

Unter den 231 Augen mit Conus nach aussen waren 96.1 % myopisch, 3.9 % hyperopisch.

Der Conus nach unten (75 Augen) war 25mal doppelseitig, 25mal einseitig. Bei einseitigem Conus nach unten zeigte das andere Auge 5mal normalen Befund, 5mal Conus nach aussen, 2mal ring- förmiges Staphylom. Die Grösse des Conus nach unten schwankte zwischen ^ und \ Papillenböhe , einzelne grösser. Die Farbe war meist sehnig weiss, bisweilen noch besonders gegen den Skleralring abgesetzt. In einzelnen Fällen Hess sich eine seichte Vertiefung des Conus nachweissen. Die Grenze nach unten war immer sehr scharf, Chorioidealveränderun},;en in der Nachbarschaft fehlten stets, beschrankte Rarefaktion des Pigmentepitbels war an dieser Stelle selten. Die Form der Papille war dabei selten kreisrund, entweder war nur der untere Rand abgeflacht, oder die Form unregelmässig dreieckig. Die physiologische Exkavation schwankte von Stecknadelkopfgrösse bis { Papillengrösse, ihre Form entsprechend der der Papille, der Rand, an welchem die Gef ässe hervortraten, gewöhnlich sehr scharf,

526 Pathologie und TherafMe der Augenkrankheiten.

die Lage central oder bei qneroTaler Papille gewöhnlich dem oberen Rande sehr genähert. DicTonFnchs nndSzili beschriebene >yer- kehrte Gefassanordnungc wnrde oft beobachtet.

Die Refraktion war bei Conus nach nnten 28mal myopisch, 7raal hyperopisch, nnr Imal emmetropisch ; 39mal bestand Äsiig- matismns nnd dieser war 25mal myopisch, llmal hyperopisch, 3mal gemischt. Bei der Myopie waren niedere und höhere Grade ziemlich gleich massig vertreten, beim As waren niedere Grade am häufigsten, Asm stieg bis zu 6.0, Ash bis zu 4.0. Die Hauptmeridiane wichen in der Regel um einige Grade (5 20®, ausnahmsweise 30®) von der vertikalen und horizontalen ab. Nur 2mal (bei Ash) war der hori- zontale Meridian stärker brechend, sonst immer der vertikale. Als eine meistens geltende Regel ftihrt V. an, dass bei Ash der Meridian stärkster Brechung etwas nach innen, bei Asm etwas nach aussen von der Vertikalen abzuweichen pflegt. Die ophthalmometrische Messung zeigte, dass der As fast immer von der Hornhaut abbing.

Die Sehschärfe war 20nial = 1, 13mal = f g, 14mal |^, 8mal H, 4mal fg, 4mal ^'q%, 3mal ^^q%, ausserdem 9mal durch Hornhant- oder Linsentrübung verringert. Die volle Korrektion des As wird sehr durch vorgängige ophthalmometrische Bestimmung des Horn- haut-As erleichtert. Die niedrigsten Grade der Sehschärfe fielen auf die höchsten Grade der Ametropie ; mit der Grösse des Conus jedoch steht die Sehschärfe nicht in direktem Verhältnis. Bezüglich der selteneren Goni in anderer Richtung muss auf das Original ver- wiesen werden.

Yossius schliesst sich der Ansicht an, dass die beschriebenen Coni angeboren sind. Nicht blos den Conus nach unten hält er mit Fuchs für eine dem Kolobom ähnliche Bildungsanomalie der fötalen Augenspalte, sondern auch die Coni nach anderen Richtungen. Die Gründe dafür sind, dass andere für angeboren zu haltende Anomalien daneben vorkommen, Abnormität in Form und Grösse der Papille, abweichende Anordnung der Gefässe, Astigmatismus, Muskelinsufficienz, Strabismus, Amblyopie ohne erkennbaren Grund, Kolobome, vor Allem das Vorkommen des gleichen Conus bei Ge- schwistern oder Pjltern und Kind.

Eversbusch (91) giebt genaue Beschreibung und Abbild- ung von dem eigentümlichen ophthalmoskopischen Befunde in einem kongenital hochgradig kurzsichtigen rechten Auge eines 15jährigen Mädchens. Das linke Auge war normal und emmetropisch. Das rechte erkennt Finger auf 2Vs 3 M. excentrisch unter starker

Latenz der Byperopie. 527

EiDwärigwendusg, zeigt ophthalmoskopisch Myopie 10. Keine Schä- delasymmetrie, keine äosserlich erkennbare Anomalie. Die Netz- haut zeigt auf weite Strecken hin markhaltige Nervenfasern, hinter denen die Gefasse grossenteils verschwinden. Anstatt des Sehnerven- eintritts sieht man eine vertiefte rundliche Stelle, welche teils eine Pigmentplatte, teils eine schräg gerichtete membranartige weisse Masse zeigte mit Stücken von Netzhautgefössen. Die Eintrittsstelle der letzteren ist nicht sichtbar; sie scheint durch Supertraktion der Retina über den Sehnerven verdeckt.

E. nimmt eine Störung in der Entwicklung des Sehnerven-Ein- trittes an, femer intrauterin entwickelten Langbau mit Schrägstellung der Papille und Supertraktion der Retina.

Risley (94) berichtet im Anschluss an seine früheren Mittei- lungen (vergl. Ber. f. 1880. S. 452 und f. 1884. S. 650) über 8 Fälle, in denen er den binnen wenigen Jahren erfolgten Uebergang leich- terer Grade von Hyperopie bezw. hyperopischem Astigmatismus in Myopie bezw. myopischen Astigmatismus beobachtete.

üeber Giraud-Teulon's (96) klinische Untersuchungen über Hypermetropie kann nur nach dem citierten Auszuge berichtet wer- den. Schröder hatte behauptet, der Grad der latenten Hyperopie sei proportional der in jedem Lebensalter vorhandenen Akkommo- dationsbreite (s. Ber. f. 1882. S. 527). Daniel hingegen (Ber. f. 1883. S. 189) war der Ansicht, dass die latente Hyperopie mit zu- nehmenden Jahren verschwinde, während mehr und mehr Hyperopie manifest werde, nicht erst mit dem Verschwinden der gesammten Ak- kommodation, sondern schon zur Zeit des Auftretens der Presbyopie. Auf Grund einer Tabelle selbst beobachteter Fälle, in welchen für 579 Fälle Hl, Hm und Ht angegeben ist, entscheidet sich Giraud- Teulon für Danielas Ansicht, indem er konstatiert, dass im Alter von 45 bis 52 Jahren beinahe die ganze latente Hyperopie latent geworden ist.

Die akkommodative Asthenopie will G. nicht so ausschliesslich wie Donders der hyperopischen Refraktion zuschreiben, sondern stellt eine zahlreiche Gruppe von Fällen auf, die er als Asthenopie accommodative hypermetropique scolaire bezeichnet. Aus einer Zu- sammenstellung von 727 Fällen leichterer und mittlerer Hyperopie- grade bei Leuten unter 30 Jahren, die an akkommodativer Asthe- nopie litten, ergab sich, dass 63 % derselben unzweifelhafte Zeichen von allgemeiner Anämie oder geschwächte Körperkonstitution zeigten. Diese sei in zahlreichen Fällen, namentlich in Schulen, als die Ur*

528 Pathologie und Then^^^ie der AngenkrankfaeiteiL

Sache der Asthenopie anf Grand der massigen Hyperopie zu be- trachten.

Fuchs (98) macht auf eine eigentfimliche , bei Anisometropie Torkommende Sehst5mng aufmerksam. War nämlich das eine Aage emmetropisch und das andere myopisch, so wurde das emmetropische Auge nur fQr ferne Objekte benutzt, das myopische Auge nur für nahe Objekte; im letzteren Falle wurde zwar binocular fixiert, aber das emmetropische Auge blieb für die Ferne akkommodiert. Eine Schwierigkeit entstand nur fQr Objekte jenseits des Fempunktes des myopischen Auges. Das kurzsichtige Auge sah sie undeutlich and das emmetropische ebenso, da es nicht gewohnt war zu akkommo- dieren. Bei Verschluss des kurzsichtigen Auges erfolgte dann ohne Schwierigkeit die richtige Einstellung und scharfes Erkennen.

Schiötz (102) hatte Gelegenheit einen durch Narbenbildnng entstandenen Hornhaut astigmatismus höchsten Grades operativ mit Er- folg anzugreifen. In Folge von Discission eines Schichtstars legte sich ein Stückchen Linsenmasse an den Wundrand und drängte die Horn- haut nach Yorne. Die abnorme Hornhautkrümniung dauerte fort hIb die Linsenmasse resorbiert war. Es wurde ein Hornbautastigmatis- mus Yon 19.5 Meterlinsen konstatiert, der Meridian stärkster Krüm- mung bildet einen Winkel von 83^ mit der Vertikalen. Mit einer Kombination von + 6.0 s^ + 8.0 cyl. war S = ^. Die Hornhautra- dien in den Hauptmeridianen massen 9.852 und 6.866 mm. Als nach einem Jahre der Zustand unverändert geblieben war, wurde auf ope- rativem Wege Abhülfe zu schaffen gesucht. Mehrere Eingriffe waren erforderlich. Mit dem Linearmesser wurden Schnitte durch die vor- gebuchtete Narbe gelegt und StQcke von den Wundrandem abge- tragen, später mit besserem Erfolge eine Incision in der Nachbar- schaft der Narbe gemacht. Das Endresultat war, dass der Astig- matismus auf 7.0 ML herabgemindert und S auf | gebracht wurde.

Derselbe Autor (103) beschreibt femer einen Fall von Lin- senastigmatismus nach Iridektomie. Wegen Iridocyclitis sympathica war eine Iridektomie nach oben gemacht worden, das vorher gut gewesene Sehvermögen war dadurch auf j^ gesunken. Als Ursache dafür ergab sich Astigmatismus von 5 Meterlinsen mit stärkster Brech- ung ungefähr im horizontalen Meridian; durch dessen Korrektion wurde S auf | gebracht. Auch durch einen Druck mit dem Finger oberhalb der Cornea konnte dieselbe Besserung des Sehens bewirkt werden. Die ophthalmometrische Untersuchung ergab keinen Hom- hautastigmatismus. Der Astigmatismus musste also seinen Sitz in

Venohwinden des Astigmatinniu» 529

der Linse haben. Durch den Fingerdrnck wurde ein Hornhaatastig- matismus mit vertikaler Axe stärkster Brechung bewirkt, welcher den Linsenastigmatismus korrigierte. Der letztere scheint dadurch verursacht worden zu sein, dass die Zonula nach der Iridektomie in die Vemarbung hineingezogen und an dieser Stelle nach oben ge- zerrt wurde, so dass die Linse in dieser Richtung eine Abplattung erfuhr.

Theo bald (107) beobachtete 3 Falle, in denen ohne trauma- tischen Einfluss der Grad des vorhandenen Astigmatismus binnen längeren Zeitraums erheblich zunahm. Dies wurde jedesmal unter Anwendung von Atropin konstatiert. Bei einem jungen Manne stieg binnen 12 Jahren As (bei H^) von ^^^^ bis ^^, d. h. um eine Meter- linse, während der Grad der Hyperopie um etwa ebensoviel gestiegen war. Bei einem Myopen in mittleren Jahren stieg gleichzeitig mit einer Myopie mittlem Grades der As von j\ bis ^ d. h. um etwas mehr als 2 Meterlinsen im Laufe von 16 Jahren. In einem dritten Falle bei einem jungen Manne stieg der As binnen 6 Jahren um etwas weniger als 2 Meterlinsen.

Th. ist der Meinung, dass die Zunahme des As auf Veränderung der Homhautkrümmung zu beziehen ist und leichter bei progressiver Myopie zu Stande kommen dürfte.

(Da der ganze vorhandene As oft erst durch wiederholte Atro- pininstillationen zu Tage tritt, wird man auf diese Fälle hin nicht zu viel schliessen dürfen. Ref.)

Gulbertson (110) findet, dass bei »spasmodischem myopischen Astigmatismusc das für die Feme korrigierende concave Cylinder- glas für das Nahesehen durch einen convexen Gylinder mit um 90® gedrehter Axe mit Vorteil ersetzt werden kann. »Der Convexcylinder erschlafi^t den Giliarmnskel im horizontalen (nicht, bez. weniger myo- pischen) Meridian und vermindert durch Sympathie die Muskularität im vertikalen (myopischen) Meridian. Dadurch wird die Asthenopie beseitigt.c (Dass jeder As ebensogut durch einen convexen Gylinder wie durch einen concaven Gylinder mit um 90® gedrehter Axe kor- rigiert werden kann, ist ja längst bekannt.)

Priestley Smith (111) beobachtete bei einer 30jährigen Frau nach einer Erkältung eine ungewöhnliche Form von Lähmung, näm- lich eine solche des Muse. rect. externus und internus, mit gleich- zeitigem Auftreten von myopischem Astigmatismus (= 1.0 Axe hori- zontal). Nach Gebrauch von Natr. salicyl. und Kalium jodatum verschwanden beide Erscheinungen vollständig.

JahTMb«cioht fax Ophthalmologie. XVI. 1886. 34

530 Pathologie md Thengie der AagenkraaUietteiL

Vacher (112) hat schon im vorigen Jahre eine Notiz Teröf- fentlicht Ober Astigmatiemns aU Ursache von Katarakt auf Grand ▼on 37 Beobachtungen. Seitdem bat er weitere 51 Kataraktoee auf Astigmatismus untersucht. Oefter fand er stärkere oder frfihere Eataraktentwickelung auf dem in höherem Grade astigmatischen Auge ; zuweilen war das kataraktöse Auge astigmatisch, wahrend das andere Auge weder Astigmatismus noch Katarakt zeigte. V. kommt zu dem Resultat, dass sowohl Homhautastigmatismns als statischer Linsenastigmatismus durch die partiellen Ciliarmuskelkontraktionen, zu denen sie zum Zwecke der Korrektion Anlass geben, und durch die dadurch yerursachte Zerrung und Kompression der Linsenschich- ten zur Kataraktbildung führen. Daraus ergiebt sich, dass es nötig ist, in jedem Lebensalter stärkeren Astigmatismus zu korrigieren, nötigenfalls unter Atropinanwendung. Besonders soll es bei begin- nender Eataraktbildung nützlich sein und den Fortschritt derselben hemmen.

Zu dem entgegengesetzten Resultate gelangte Martin (113). Unter 158 Augen mit Katarakt zeigten 22 keinen Homhautastig- matismus. Die yorgefundenen Grade des letzteren waren im Allge- meinen gering, in der grossen Mehrzahl der Fälle (82 ^/o) nicht höher als 1.0. Stärkere Entwickelung der Katarakt auf dem siärker astig- matischen Auge konnte nur in einem Teile der Fälle konstatiert wer- den; zuweilen fand das Gegenteil statt. Astigmatismus mit stärker brechendem horizontalem Meridian kam allerdings sehr häufig (24 V) bei Kataraktosen vor, soust nur in 1.3 %. M. hat an 2 Augen sub- jektiven Aa ohne Hornhaut-As gesehen, während je das andere Auge kataraktös war. Auf Atropin verschwand dieser As nicht. Zum Schluss regt M. den Gedanken an, in fallen wo die Extraktion nach oben den vorhandenen As vermehren müsste, die Extraktion mit la- teralem Schnitt auszuführen, so dass der vorhandene und der neu erworbene As sich gegenseitig aufheben.

Javal äussert in der anschliessenden Diskussion, er habe bei der Untersuchung Astigmatischer sehr oft beginuende Kataraktbil- duDg auf dem stärker astigmatischen Auge gefunden und konstant sei bei beiderseitiger Katarakt auf dem stärker astigmatischen Auge die Kataraktbildung weiter fortgeschritten gewesen.

Dennett (116) verwendet zur Bestimmung des Astigmatismns eine in ein Probirbrillengestell drehbar befestigte Stokes'sche Linse. Durch die Drehung in einem festen Ringe kann der Axe der Linse jede beliebige Richtung gegeben werden und durch eine

ßehandlang der nerFftsen Asthenopie. 531

Schraube, welche beide Gylinderlinsen des Stokes*8chen Apparats im entgegengesetzten Sinne dreht, kann dem resultierenden Cylinder innerhalb gewisser Grenzen jede beliebige Stärke gegeben werden.

Harlan (118) bespricht eine neue Methode von J. L. Bor seh, kombinierte sphäro-cylindrische Krümmung der Brillengläser durch Schleifung auf einer Seite zu erzeugen. Eine Seite des Glases wird mit zwei cylindrischen Erttmmungen von verschiedenen Radien und mit rechtwinklig gegeneinander gerichteten Axen geschliffen. Wird beispielsweise eine Fläche mit 2.5 c. in einer Richtung, mit 6.0 c in der darauf senkrechten Richtung geschliffen , so giebt dies den Effekt 2.5 s. 3 ^«^ ^- ^^^ ^^^ anderen Seite des Glases kann eine beliebige Krümmung geschliffen werden, und so lassen sich man- nigfaltige Kombinationen , auch mit periskopischer Wirkung her- stellen. Bors ch 's Schleifungsmethode besteht darin, dass die Axe der cylindrischen Schleifschale nicht wie bei gewöhnlichen Cylinder- gläsern gerade ist, sondern gekrümmt und dass das Glas beim Schlei- fen durch Pendelaufhängung in der Richtung der gekrümmten Axe bewegt wird.

Motais (119 121) hat ein Pince-nez für Astigmatiker kon- struieren lassen, bei welchem die Axenrichtung der Gylindergläser dadurch konstant erhalten wird, dass die Gläser fest an einem steifen horizontalen Verbindungsstück befestigt sind, welches durch horizon- tale Verschiebung verkürzt und verlängert werden kann. (Viel besser wird es sein, wenn sich Astigmatiker dauernd fester Brillen- gestelle bedienen. Ref.)

Purtscher (122) meint, der durch gewisse Erümmungsfehler der Cornea bedingte unregelmässige Astigmatismus könnte optisch darch Gläser korrigiert werden, die in den einzelnen Meridianen un- gleiche Krümmung haben. Bekanntlich können aber solche Gläser nicht geschliffen werden.

Falchi (126) untersuchte den Einfluss des Pilocarpins auf die Akkommodationsbreite nach dem Verschwinden der myotischen Wir- kung auf die Pupille und machte zu dem Zwecke subkutane Injek- tionen mit 1 Vo Lösung. Er fand, dass, wenn die Myose verschwun- den und die Pupille wieder vollkommen beweglich war, die Akkom- modationsbreite sich vermindert zeigte durch Abrückung des Nahe- punktes und Heranrücken des Fernpunktes.

Abadie (129) teilt günstige Erfolge mit, die er bei der Be- handlung der sog. nervösen Asthenopie erzielt hat. Bei Hysterischen fand er die MetaUotherapie nützlich, Auflegen von Metallstücken auf

84*

582 Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

die Stirn und Befestigung während der Nacht. Die kraftigste Wir- kung soll erzielt werden durch Zink und Kupfer, von denen je zwei Stücke Yon der Grösse eines Sou zusammengeschmolzen werden; das Zink soll die Haut berühren. Ferner sah Vf. »glänzendec Erfolge von der Applikation zerstäubten Methylchlorürs auf die Haut nach D e b o y e, der mittelst dieser Methode verschiedene Neuralgien heilte. Wird Methylchlorür in einem Metallgefäss unter hohem Drucke flüssig erhalten, so bewirkt es beim Verdampfen eine Kälte von 53® unter 0. Wird unter feinster Zerstäubung der Strahl leicht und rasch über die Haut hingeleitet, so erfrieren nur die oberflächlichsten Schichten derselben. Die Haut wird weiss und rötet sich dann rasch, wie nach einem Sinapismns. Die Applikation ist nach Bedürfniss, nötigenfalls täglich, zu wiederholen.

Einen auf andere Art zur Heilung gelangten Fall erwähnt A b a- d i e, der einen Arzt betraf. Derselbe litt zwei Jahre lang an ner- YÖser Asthenopie und wurde durch die bei jedem Versuch zu arbeiten sofort auftretenden heftigen Schmerzen an jeder Beschäftigung ge- hindert. Heilversuche aller Art waren vergeblich. Das Leiden ver- schwand endlich gleichzeitig mit einer hartnäckigen Dyspepsie, welche nach mehrjähriger Dauer durch eine geeignete Diät gehoben wurde.

Jessop (131) fand bei einem an diphtheritischer Lähmung leidenden Mädchen beträchtliche Verengung des Gesichtsfeldes. Lang fand in einem Falle Verlust der Akkommodation und Unfähigkeit zu konvergieren, und bezieht dies auf eine centrale Läsion.

Nettleship (138) hielt einen klinischen Vortrag über einen Fall von Mikropsie nach Kontusion eines Auges durch ein bei der Ar- beit abspringendes Stück Gold von ^ Unze Schwere. Die Mikropsie be- stand noch längere Zeit nach der Verletzung fort, das Sehen in der Ferne war längere Zeit getrübt, die Buchstaben schienen nach auf- wärts gezogen, durch 0.75 s 3 0.75 cyl. wurde S = 1 und es wurde in gleicher Grösse gesehen wie mit dem andern Auge. Li der Nähe konnte Jäger 1 gelesen werden, ebensogut und in derselben Entfer- nung wie mit dem andern Auge, doch war das Nahesehen schmerz- haft. Den myopischen Astigmatismus des verletzten Auges erklärt N. durch leichte Veränderungen der Linse oder ungleiche Thätigkeit des Ciliarmuskels. Die Mikropsie erklärt sich nicht, wie in andern Fällen, aus einer Veränderung in der Stäbchenschicht oder durch eine Akkommodationsstörung , sondern aus dem myopischen Astig- matismus. Derselbe macht, dass kleine Objekte einen grauen ver- wischten Rand haben und da die Grösse nach dem scharf erschei-

Befraktion und Sehschärfe bei monocalarer and binoonlarer Prflfdng. 533

nenden Teile beurteilt werde, müssteu sie kleiner erscheinen. Daher stelle die korrigierende Linse mit der Schärfe die normale Grösse der Bilder her.

Schönes (139) neue die Lehre von den Anomalien der Refrak- tion und Akkommodation nahe berührende Glankomtheorie dass nämlich das Glaukom eine Folge von Ueberanstrengung der Akkom- modation insbesondere in hyperopischen und presbyopischen Augen, sei, dass die bis zur Sehnervenscheide reichenden Sehnen des Ciliar- muskels durch Zerrung an dieser Scheide Exkavation des Sehnerven bewirken, dass die Giliarmuskelkontraktion die Linse mittelst des Glaskörpers nach vorne dränge und wenn die innersten Fasern des Ciliarmuskels nicht genügend Gegendruck leisten, die Linse gegen die Iriswurzel und den Hornhautrand anpresse, dadurch den Lymph- abfluss hemme und so irreparable Drucksteigerung bewirke diese Theorie ist oben S. 878 u. s. w. so ausführlich geschildert worden, dass hier darauf verwiesen werden kann. Hier möge nur auf ein bemerkenswertes Präparat hingewiesen werden, das Verf. beschreibt und abbildet, einen Querschnitt durch den Optikus eines hochgradig myopischen Auges. Es findet sich hier eine deutliche Verschiebung des Sehnervenkopfes nach der Temporalseite mit Herüberziehung der Retina und Chorioidea über den nasalen Sehnervenrand, und Heraus- ziehung der Fasern der Lamina cribrosa am temporalen Rande, eine willkommene Bestätigung für die Deutung des ophthalmoskopischen Bildes der Retraktionssichel und der Herüberziehung der Retina und Chorioidea über den Nasalrand der Papille, ein Befund, der sich übrigens vollkommen mit dem von L. Weiss geschilderten (s. Ber. f. 1882 S. 536) deckt.

V. Reuss (146) hatte (s. Ber. f. 1879 S. 389) darauf hinge- wiesen, dass die funktionelle Refraktionsbestimmung bisweilen bei monokularer und binokularer Prüfung ein etwas verschiedenes Re- sultat ergiebt und glaubte dies erklären zu können durch Akkom- modationsanspannungen, welche beim Sehen mit einem Auge auf- treten, beim binokularen Sehen fehlen. Also etwas Akkommodations- krampf sollte bei monokularer Prüfung bestehen. Dieser gewagten Deutung hatte Ref. in dem citierten Referate die Bemerkung gegen- übergestellt, die Thatsache erkläre sich daraus, dass das binokulare Sehen im Allgemeinen die Sehschärfe um etwas erhöhe und bei Vor- handensein von Zerstreuungsbildem auf der Netzhaut die Distinktion etwas bessern könne, so dass eine vorhandene Myopie bei binoku- larer Prüfung geringer, eine Hyperopie grösser erscheine als sie ist.

534 Pathologie und Therapie der AugenkrankheiteiL

Y* Reuse sucht durch Versuche zu entscheiden, welche Ansieht die richtige ist.

üeber die physiologischen Versuche y. Reuss' ist bereits oben S. 97 Bericht erstattet worden, daher sei hier nur das Resultat mit Y. R.'s eigenen Worten hinzugefügt: »Bei einzelnen Personen ist also die Sehschärfe monokular und binokular YoUkommen gleich, bei der Mehrzahl tritt eine recht beträchtliche Verbesserung beim Sehen mit beiden Augen ein; nur ausnahmsweise ist dieselbe eine solche, dass dadurch ein kleiner Fehler bei der Refraktionsprüfnng entstehen könnte. Auffälliger sind die Differenzen in pathologischen Fällen; namentlich ist es bei centraler Amblyopie etwas Gewohn- liches, dass mit beiden Augen eine kleinere Nummer der Jäger'schen Schriftskalen gelesen wird, als mit jedem einzelnen Auge.€

Y. R. hebt berYor, dass nur kleine Refraktionsdifferenzen zwi- schen dem Ergebnisse bei monokularer und binokularer Prüfung durch den bessernden Einäuss des Binokularsehens bewirkt werden können, dass dagegen erhebliche Differenzen Yorkommen. In 4 seiner altem Fälle betragen sie mehr als 1.0 und dazu fügt Vf. einen neuen Fall Yon Akkomodationskrampf, indem bei monokularer Prüfung das rechte Auge scheinbare Myopie 9.0 mit S = f , das linke Auge scheinbare M 10.0 mit S = f zeigt, während binokular M 5.0 mit S = f und ophthalmoskopisch beiderseits 2.5 bis 3.0 gefunden wird. Die Differenz zwischen dem Ergebnis der monokularen und binoku- laren Prüfung beträgt hier also 4.0 und 5.0.

Die interessante (schon A. y. Gräfe bekannt gewesene) That- sache, dass die Sehschärfe eines Auges durch Elinfall diffus reflek- tierten Lichtes ins andere Auge um etwas erhöht wird, bestätigt y. R durch einige Versuche und Krankenbeobachtungen und zeigt, dass in einem Teil der Fälle die damit verbundene Verengerung der Pu- pillen und die daraus resultierende Verkleinerung der Zerstreuungs- kreise es ist, welche die Verbesserung des Sehens herYorbringt ; in anderen Fällen erfolgt jedoch die Verbesserung des Sehens ohne Aen- derung der Pupillargrösse.

Verf. kommt zu dem Schlüsse, dass die Erhöhung der Sehschärfe durch das binokulare Sehen nur geringe Differenzen zwischen dem Ergebnis monokularer und binokularer Prüfung erklären könne; glaubt also bei seiner Annahme, dass, wenn grössere Differenzen stattfinden, eine besondere Akkommodationsspannung in dem mono- kular geprüften Auge bezw. eine stärkere als bei binokularer Prü- fung stattfinde, beharren zu müssen.

AJkkommodationskrampf. 535

(Beferent mnss bekennen, durch die Beweisführung nicht über- zeugt zu sein. Gerade gegenüber den Beweisen, welche y. R, selbst für die Verschärfung der Distinktion durch den binokularen Sehakt beigebracht hat, scheint es entscheidenderer direkter Beweise für die physiologisch so wenig gestützte Annahme verstärkter Akkommo- dationsspannung bei binokularer Prüfung zu bedürfen. Dass der- gleichen in Ausnahmsfallen unter besondem umständen vorkommen mag, wird man nicht in Abrede stellen können, dass aber die ganze Serie der Fälle des Verf. so zu erklären sei, muss Ref. bezweifeln.)

V. Reuss rekapituliert sodann seine Ansichten über Akkomo- dationskrampf, die er bereits früher dargelegt hat (vergl. Bericht f. 1876. S. 492). Seine Bedeutung für das Wachstum der Myopie ist ihm zweifelhaft. »Viele Myopien wachsen ohne dass er vorhanden ist, und wenn beide, progressive Myopie und Akkommodationskrampf, neben einander bestehen, so beweist dies noch nichts für ihren cau- salen Zusammenhang.» Da der Krampf aber im Stande sei, zu über^ massigem Annähern der Arbeitsobjekte zu führen, könne er die Ent- wickelung der Eurzsiebtigkeit befördern und verdiene bei der Be- handlung Berücksichtigung. Das Durchsichtsstativ von Ealmann rühmt V. R. sehr. Atropin beseitigt die scheinbare Myopie oft erst nach wochenlangem Gebrauche; da der Krampf oft rasch wieder- kehrt, ist die Atropinanwendung öfter zu wiederholen. Nützen kann sie vielleicht, schaden sicher nicht.

Bemerkenswert ist der folgende Fall von Akkommodationskrampf. Ein 12jähriger Knabe, dem vor einigen Jahren ^ für den Ge- brauch in der Schule gegeben war, war in letzter Zeit in zunehmendem Grade kurzsichtig geworden, sah ohne Glas kaum ^, mit J war S = iS« Ophthalmoskopisch links E, rechts M -^. Atropin erwei- terte die Pupille, doch wurde jetzt ^^ nicht mehr erkannt und kein Glas besserte das Sehen. Nach Aussetzen des Atropin wurden die Pupillen wieder eng, aber das Sehen blieb unverändert schlecht, erst nach 4 Wochen trat der frühere Zustand wieder ein. Als 6 Monate lang die Nahearbeit ganz unterlassen worden war, wurde mit blossem Ange j% bezw. ^ erkannt , mit ^ S = f . Das Sehen in der Ferne besserte sich noch weiter. Im Alter von 15 Jahren sah v. R. den Patienten wieder, als Verschlechterung des Sehens und Schmerzen beim Lesen sich wieder einstellten. Ohne Glas wurde ^^g erkannt, rechts mit y^, links mit ^^; binokular mit ^j S = f , ophthal- moskopisch E und M 0.5.

lieber einen Fall von Akkommodationskrampf mit Blepharospas-

536 Pathologie und Thera^e der Aogenkrankheiteii.

mus berichtet derselbe Autor (141). Bei einem 16jahrigen Schüler mit rasch zunehmender Enrzsichtigkeit wurde funktionell M ^, opthal- moskopisch M ^^ gefunden bei starker Insufficienz der Intemi. Eine Duboisinkur machte die Augen nahezu emmetropisch. Bei einem Recidiy des Akkommodationskrampfes war die scheinbare Myopie mit Astigmatismus ^^, bezw. ^^ verbunden. Später trat plötzlich in der Schule ein Anfall hochgradiger Sehstorung ein. Die Augen waren durch Krampf des Orbicularis geschlossen, nur passiv unter Anwen- dung einiger Gewalt können sie geöffnet werden. Nur Handbeweg- ungen werden gesehen« Nach mehrstündigem Schlaf ist der Anfall vorüber, es besteht M -^ mit guter Sehschärfe. Dergleichen Anfflle kehrten in den nächsten Monaten mehrmals wieder. Eine halbe Stunde vorher wurde ein Gefühl von Druck und Ziehen in den Augen bemerkt, der Lidkrampf dauerte ^ bis einige Stunden, der letzte nur 5 Minuten dauernde folgte auf einen heftigen Schrecken, den früheren war stärkere Anstrengung durch Nahearbeit vorangegangen. Schliess- lich erfolgte volle Heilung, auch die Myopie war verschwunden. Der Lidkrampf wird vom Verf. als hysterisch bezeichnet.

Motilitätsstörungen des Anges.

Referent: Prof. Nagel.

1) H 0 g 7 e B , Ueber die Detaileinrichtung des centralen und oentrifagalen Teiles des die Aogenbewegusgeo associierendeD Nervenmechanismas. Pest, med.-chir. Presse. XXI. ti. 65, 85.

2) Reymond, Q., Sui rapporti deir accommodasione colla convergesBa. C. Sperino, Jubiläum sscbrift 1885. p. 23 (siehe Beriebt f. 1884. S. 242).

^) Landolt, Ueber die Insufficienz des EonvergenzvermOgens. Ber. Qber die XVII. Vers. d. ophtb. Gesellsch. in Heidelberg. S. 5.

4) L*amp]itude de convergence. Bull, et mäm. Soc. fran9. d^opbt. III. p. 105, Annal. d*Ocul. T. 93. p. 86 und Arcb. d'Opbt. Mars-Avril.

5) Reche , Ad., üeber die Beziehungen des Nervus oculomotorius und sjm- patbicus zum Ganglion ciliare. Greifswald. 27 p. (s. oben S. 83).

6) Baas, Bulbusstellung nach CocaTngebrancb. Klin. Monatsbl. f. Augeo- heilk. S. 456. (Der Bulbus bleibt gerade ans gerichtet.)

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I

MotilitätsgtOrangen des Auges. 537

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9) Königstein, L., üeber Augenmuskellähmungen. Wien. Klinik. XI. 8. 285. (Kurze Darstellung nach Lehrvorträgen.)

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18) Barok, C. , Two cases of paralysis of the eye muscles; interesting in re- gard to their etiology. St. Louis med. and surgic. Joarn. XLVIII. p. 380.

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15) Barraquer, D. J., Tratamiento eläctrico de la paralisis de los mus-

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16) Jan, Paralysie du nerf moteur ocnlaire commun d*origine nicotinique. Recueil d*Opht. p. 98 (s. oben S. 266).

17) 8 n e 1 1 , S. , Paralysis of both ezternal recti. Brit. med. Journ. I. p. 331. (Kurze Notiz.)

18) Harlan, 0. C. , Gongenital paresis of both ezternal muscles. Transact« Americ. ophth. soo. 21th Meeting, p. 48.

19) Tilley, B., Congenital complete paralysis of the oculo-motors, the mo- vements of the irides and the accommodation being intact. Amerio. Journ. of Ophth. IL p. 195.

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22) D e h e n n e, A., Paralysie de tous les muscles eztrins^ues de Toeil. Union mödic. p. 359. (Soci^t^ de m^decine de Paris.)

28) Sharkey Seyroour, Partial ophthalmopl 'gia interna and externa. (Ophth. soc. of the united kingdom.) Ophth. Review, p. 366 und Lancet. IL p. 895. (Bei einem Tabetiker.)

24) Hirschberg, Ueber den Zusammenhang zwischen Epicanthus und Ophthalmoplegie. (Berlin. Ges. f. Psychiatrie. 8. Juni 1885.) Neurolog.

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25) Jacobson, J. , Beziehungen der Veränderungen und Krankheiten des Sehorgans zu Allgemeinleiden und Organerkrankungen. Leipzig. W. En- gelmann. 8. 61.

26) Schäfer, Hermann, üeber Augenkrankheiten im Zusammenhange mit Erkrankungen des Centralnervensystems (s. oben S. 277).

27) Oppenheim, H. , Beiträge zur Pathologie der Hirn k rankheiten. Cha- ritä-Annalen. X. S. 355. (Augenmuskellähmung) (s. oben S. 296).

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538 Pathologie and Thenpie der

of eye-ftraiii ; with nx illmtaratiTe caset. Med. Bec New-T<Mrk. XXVIU.

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mit psychisch nerTÖsen Störnngen und concentrischer Gesiehtsfeldeinen^

ang (s. oben 8. 304).

31) Ueber einen Fall mit typisch wiederkehrender Oculomotorinsl&hmiuig. Arch. f. Psych, und Nenrenkr. XVI. 1. S. 281. (Berlin. QeselUch. f. Psych, und Nerrenkr, Sitzong vom 10. Nov. 1^84) (s. oben 8. 304).

32) Weiss, Ein Fall von periodisch auftretender totaler linksseitiger Ocolo- motoriuslfihmung. Wien. med. Wochenschr. Nr. 17 (s. oben 8. 299).

33) Pflfiger, üeber periodische Nndearl&hmnng. Tagebl. d. 58. Versamml. deutscher Naturf. und Aerzte in 8trassbarg i. B. S. 491 (s. oben 8. 309).

34) Parinaud, Ndvralgie et paralysie oculaire It rechutes. (Sod^td fraof. d*Opht.) Archiv. d'Opht V. p. 180 and Annal. d*Ocul. T. 93. p. 121.

35) 8 n e 1 1 , 8., Recurrent paralysis of the third nerve associated with attacks of migraine. Lancet. I. p. 938.

36) 8anndby, A case of migraine, with paralysis of the third nerve. Ibid. Nr. 2 (s. oben 8. 309).

37) Sturm, C, üeber Gehirntuberkalose. Inaug.-Diss. Wflrzburg. (Fälle mit Lähmung der Augenbeweguogsnerven, s. oben 8. 300).

38) K 1 i n k e r t , Jets over tabes dorsalis. Weekbl. van het Nederl. TJjjdschr. voor Geneesk. 1884. Nr. 46. (Beiderseitige Abdacenslähmnng, s. oben 8. 312).

39) R e m a k , E. , Drei Fälle von Tabes im Eindesalter. Berlin, klin. Wo- chenschr. Nr. 7. (Ptosis, s. oben 8. 310.)

40) Berger, E., (Jeber die ätiologischen Beziehungen zwischen Syphilis and Tabes. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 1 und 2. (Augenmuskellähmungen Überwiegen bei Tabischen mit syphilitischen Antecedentien, s. oben 8. 311.)

41) Enlenburg, A., Beiträge zur Aetiologie und Therapie des Tabes dor- sualis , namentlich über deren Beziehungen zu Syphilis. V i r c h o w*8 Arch. f. path. Anal. 99. 8. 18. (Augenmuskellähmangen, s. oben 8. 311.)

42) Herzheimer, C, Ueber Lues cerebri. Inaug.-Diss. Würzburg. (Au- genmuskellähmungen , s. oben S. 292.)

43) Mauthner, L. , Die Nuclearlähmung der Augenmuskeln. Wiesbaden, Bergmann. 12. Heft d. VortTäge a. d. Gesammtgebiet d. Augenheilkunde.

43a) S t e i n h e i m , Nucleäre Lähmung des Abducens und Polyurie. Deutseh. med. Wochenschr. 8. 527.

44) Westphal, Ueber einen eigentümlichen Symptom enkomplez bei Er- krankung der HintersträDge des Rückenmarkes. Arch. f. Psych, und Nerveukr. XVI. 3. 8. 778 (s. oben 8. 310). (Abducenslähmung, Operation, Autopsie.)

45) Fei tchenfel d, L., Ein Fall von Tumor cerebri (Glioearkom der Zir- beldrüse). Neurolog. CentralbL Nr. 18 8. 409. (Partielle Ocalomotorios- lähmung, s. oben S. 294.)

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Motilit&tsstOniDgen dea Auges. 539

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48) Schrader, A., Ein Gehimachenkelberd mit sekundären Degenerationen der Pyramide und Haube. Inaug.-Dias. Halle. 1884. (OculomotoriuBlfthm- ung, 8. oben 8. 288.)

49) D a y e z a c , Paralysie du moteur oculaire commun droit ; b^mipar^sie gaucbe; mort; autopsie ; fojer de ramollissement interessant le trono ner- ve uz et une partie du pädoncule c^ebral correspondant. Abeille m^. XLÜ. p. 140.

50) R 0 s s , James , A case of multiple tubercular tumours, one of wbich was sitnated in the left crus eerebri and caused paralysis of tbe third nerve of tbat side (s. oben 8. 277).

51) Algeri und Marchi, Beitrag zum Studium der Erkrankungen der Brflcke. (Konjugierte Ablenkung der Augen, s. oben S. 292.)

52) Bleuler, Zur Kasuistik der Herderkrankung der Brücke mit besonderer Berti cksicbtigung der kombinirten seitlichen Augenbewegungen. Deutsch. Arch. f. klin. Med, XXXVII. 8. 527 und XXXVIII. 8. 28 (s. oben 8. 290)

58) Mierzejewsky, J. und Rosenbach, J., Zur Symptomatologie der PoDserkranknngen. Neurolog. Centralbl. Nr. 16 und 17. (Konjugierte Deviation, s. oben 8. 295.)

54) Mackenzie, C, Intracranial tumour, probably cerebellar; double pa- pil litis with amanrosis; disappearance of both knee jerks. Brit. med. Journ. I. p. 828. (Abducenslähmung, s. oben 8. 296.)

54a) Hader, Embolische Erweichung der linken vordem Central Windung mit rechtsseitiger Parese und Aphasie. Wien. med. Presse. Nr. 8. (Konju- gierte Ablenkung der Augen, s. oben 8. 274.)

55) Pontoppidan, Knnd, Ein Fall von Tumor der Zirbeldrflse. Neurolog. Centralbl. Nr. 24. (Konjugierte Ablenkung der Augen, s. oben 8. 298.)

56) Leichtenstern, 0., Ueber epidemische Meningitis. (H&ufig L&hmung des Abducens, sehr selten des Oculomotorius, s. oben 8. 288.)

57) Stephan, B. H. , Bydrag tot de localisatie-leer von bewegingsstoor- nissen in den hersenbast. Weekbl. van het Nederl. Tijdschr. voor Ge- neesk. Nr. 1. (Rollbewegungen der Augen bei Mening. tubero., s. oben 8. 278.)

58) Knapp, H., Ueber einen Fall von akuter Myelitis mit beiderseitiger

Ophthalmoplegie und Stauungspapille. Tagebl. d. 58. Versammlung deut- scher Naturf. und Aerste in Strassburg i. £. 8. 489 (s. oben 8. 286).

59) Laufenauer, Ein Fall von Polioencephalitis chronica super ior. Wien, med. Wochenschr. Nr. 9. (Ophthalmoplegie, s. oben 8. 808).

60) Lilienfeld, A., Zur Lehre von der multiplen Neuritis. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 45. (Doppelseitige Abducenslähmnng, s. oben 8. 808.)

61) Löwenfeld, L. , Ein Fall von multipler Neuritis mit Athetosis. Neu- rolog. Centralbl. Nr. 7. 8. 149 (Abducensiahmung, s. oben 8. 802).

62) Bristowe, J. 8. , Cases of ophthalmoplegia , complicated with varions other affections of the nervous System. Brain. VIL p. 818 (s. oben 3.807).

68) Szili, A., Ophthalmoplegia chronica progressiva. Gesellsch. d. Aerste in Budapest. Sitznng vom 7. Februar. Wien. med. Wochenschr. Nr. 10 (s. oben 8. 808).

540 Pathologie and Therapie der Aogenkrankheiieii.

64) K6tM, Ein Fall Ton Ophthalmoplegia chronica progresnya. Wien. med. Wochenschr. Nr. 9. (Oetellech« der Aente in Bndapeit. Sitsang vom 24. Janaar.) (S. oben 8. '608.)

65) K a t z a Q r o w, Nocleäre Ophthalmoplegie. Weetn. oftalm. Kieff. IL p. 130 (g. oben S. 273).

66) Caniö, M , Tratamiento del eBtrabismo. Clinica oftalm. de la dispen- saria de Santa Ro«a. Santiago de Chile. 1885.

67) 8 1 i 1 1 i n g, J., üeber die Entstehong des Schielens. Arch. f. Aogenheilk. XV. 8. 73.

68) M D 1 e 8, P. H., Convergent concomitant sqaint and conaeeatiTe ambljopia. Brit med. Joam. L S. 836.

69) E a l e 8, H., Tbre cases and treatment of convergent sqnint Birmingham med. Reir. XVII. p. 391.

70) Frost, A. , The early treatment of concomitant sqnint. Medic. Tim ob and Gas. I. p. 431. (Har?eian society of London.)

71) Risley, F. C. , A case of hypermetropic strabismns, with choroidal atrophy, cured by glasses alone. New-Tork med. Jonrn. XLL p. 386.

72) F a n 0, Traitement du strabisme des petits enfants. Jonrn. d*Ocal. Nr. 15. p. 112.

73) Ulrich, Rieh., üntersnchnngen über den Zusammenhang Ton Konver- genz und erworbener Myopie (s. oben 8. 515).

74) Armaignac, Le d^fant d^usage d'nn oeil pendant des longnes annte est-il nne cause d*amblyopie ? Revue cliniqne d*Ocnlist. Sept. nnd Ann. d'Ocul. T. 94. p. 188.

75) 8 e e 1 y , W. W. , The treatment of Strabismus internus. Transact of the

americ. ophth. soc. Twenty-first meeting. p. 126 und Americ. Jonrn. of Ophth. II. p. 151.

76) Eich bäum, F., Untersuchungen über die Aponenroeen des Bulbus und der Augenmuskeln bei den Haiissäugetieren. Zeitschr. f. vergl. Aogen- heilk. III. 8. 1 (s. oben 8. 36).

77) M o t a i 8 , Recherches sur Vanatomie hnmaine et Tanatomie compar^ de rappareil moteur de Toeil. Archiv. d*Opht. V. p. 28, 143, 419, 524.

78) CapHule de T^non chez Thomme. Bull, et m^m. Soc. fran^. d*Ophi III. p. 192 und Ann. d*Ocul. T. 93. 8. 69.

79) B a r r a q u e r , D. J. , Operacion de estrabismo por adelantamiento y re- Beccion musculaires. Boletin de clinica oftalm. del Hospital de Santa Cruz. Num. 2. p. 17.

80) Hirschberg, Ueber Messung des Schielgrades nnd Dosierung der Schieloperation. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Nov. 8. 325. (2 F&lle von Tenotomie mit Vornähung des Antagonisten.)

81) Holt, E. E., Strabismus, its correction when excessive and in high de- grees of amblyopia. Transact. of the americ. ophth. soc Twenty-first meeting. p. 121 und Americ. Journ. of Ophth. II. p. 151.

82) Harlan, 0. C, A case of internal squint of one degree requiring Iree section of both internal recti mnscles. Med. Bull. Philadelphia. VII. p. 181.

83) Reynolds, D. S., Some of the oauses of failure in Operation for the correction of squint. Philadelphia med. Times, p. 893.

Konvergdnsbreiie. 541

84) Prince, A. E, Tbe pulley modification of his limiting tenotomy and adyancement of tbe rectus Operation. New- York Med. Record. p. 144.

85) Debenne, De Tavancement moBoolaire dans les paralynes oculaires. Reoneil d*Opbt. p. 211.

86) Wecker, L. de, La combinaison de Tavancement capsulaire et de la t^notomie. (Soc. franf. d*Opbt) Ann. d'Ocul. T. 93. p. 72.

87) L a i n e 7 , De ravancement capsulaire. Tb^ de Paris.

88) Derby, Hasket, Two cases of penetration of tbe eyeball witb scissors in tbe Operation of Strabismus. (Americ. opbtb. society.) Amerio. Journ. of Opbtb. IL p. 150.

89) Landolt, Eine neue Pincette zur Tenotomie. Beriebt d. 17. Yersamml. d. opbtb. Qesellscb. Heidelberg. S. 243.

90) Clark, C. F. , A case of divergent sqnint ; unasual difficulties in correc- ting it by Operation. Americ. Journ. of Opbtb. I. p. 271.

91) Landolt, Sur la tänotomie du muscle oblique infähenr. Acad. de mäd. 3. Jnin. Gaz, des böpit. 4. Juni und Arcbiv. d*Opbt. V. p. 402.

92) N o y e 8 , H. D. , On tbe tests for muscular-astbenopia and on insuffiency of tbe external recti muscles. Eopenbagen. J. Coben. 44 p.

93) F u c b s, E., Eigentümlicbe Form muskulärer Asthenopie. Arcb. f. Augen- heilk. XIY. S. 385.

94) Wilbrand, üeber den Nystagmus. Berlin. 18 ß. und Deutscbe Med.- Ztg. 1884. IL p. 583.

95) R e u s s , A. ▼. , Drei Fälle Ton Nystagmus. Ophtbalm. Mitteilungen aus der zweiten Üniversitäts-Augenklinik in Wien. S.-A. S. 78.

96) Samelsobn, Atactisober Nystagmus. Berlin, klin. Wocbenscbr. S. 434.

97) Morton Prince, A case of spinal ataxia witbout loss of Sensation and witb increased patellar-tendon-reflez. A contribution to tbe study of spinal ataxy. Boston med. and surgic. Journ. CXIII. p. 371. (Nystagmus, s. oben S. 275.)

98) Pelizaeus, Fr. , Üeber eine eigentümlicbe Form spastiscber Lähmung mit Cerebralerscfaeinungen auf hereditärer Grundlage. (Multiple Sklerose.) Arcb. f. Psych, und Nervenkr. XYJ. 3. S. 698. (Nystagmus, s. oben S. 276.)

99) Schulz, R. , Beitrag zur Lehre der multiplen Neuritis bei Potatoren. Neurolog. Centralbl. Nr. 19. 8. 433. (Doppelseitige Abducenslähmung, s. oben S. 303.)

100) Schuster, Ein Fall von multipler Sklerose des Gehirnes und Rücken- markes in Folge von Syphilis. Tagebl. d. 58. Yersamml. deutscher Naturf. und Aerzte in Strassburg i. E. S. 241. (Sägebewegungen der Aagen , s. oben S. 278.)

101)Wharton Sinkler, Two cases of ITriedreicb^s disease. Medic. News. Juli 4. (Keine Oculomotoriuslähmung, Nystagmus, s. oben S. 810.)

Landolt's (3, 4) Aufsatz über Eonvergenzbreite giebt kurz zusamiuengefasst und etwas weiter geführt dasjenige wieder, was im Torigen Jahre die Dissertation seiner Schülerin Fraulein Ellaby gebracht hatte (s. vorj. Ber. S. 675). Bezüglich der Messungen der KouTergenzbreite nach Meterwinkeln nimmt er an, dass ein Prisma

542 Patbologie nnd Theraide der Augenkrankheiten.

▼on z^ Tore Ange gebalten bei einer Angendrebpunktsdistanz von 58 mm mn ^^ x Meterwinkel ablenkt. Wenn das Prisma aber vor ein Auge gebalten wird und die Ablenkung sich auf beide Augen verteilt, betragt sie ^ x Mw. för jedes Auge. Für eine Angen- drebpunktsdistanz von 64 mm sind jene Werte ^\ x und ^ x. In der Mitte zwischen beiden Werten für Verteilung der Ablenkuug

3 X

auf beiden Augen steht 07^ = « d- b. dividiert man die Gradzahl x

des Prisma durch 7, so erhält man ungefähr in Meterwinkeln die Ablenkung für jedes Auge, wenn das Prisma vor ein Auge gehalten wird, doppelt soviel f x, wenn zwei gleiche Prisma vor beiden Augen stehen.

Als normalen Betrag der Konvergenzbreite giebt L. 10.5 Mw. an, wovon V.b auf die Konvergenz 1.0 auf die Divergenz kommen. Als die zu dauernder Arbeit zulässige Quote der Eonvergenzbreite giebt er ^ bis ^ an ; | bis f müssen in Reserve bleiben , während von der Akkommodationsbreite nur \ bis ^ in Reserve zu bleiben braucht.

L. geht sodann genauer auf die Wirkung der Insufficienz- Operation auf die Konvergenzbreite ein. Vorlagerung eines oder beider Intern! ist der Tenotomie des Externus überlegen. Es werden interessante Belege dafür angeführt, dass eine stark verminderte Konvergenzbreite durch die Operation zu einer sehr bedeutenden, allen Anforderungen genügenden werden kann, ohne dass die Parallel- stellung der Augen gefährdet und Diplopie beim Femsehen herbei- geführt wird.

Jessop (7) stellte in der englischen ophth. Ges. einen Kranken vor, bei welchem sich mit jeder Kontraktion des Rectus externus eine Erweiterung, mit allen Einwärtsbewegungen eine Verengerung der Pupille verband. Dies war in beiden Augen der Fall. Bei Konvergenz und Akkommodation für die Nähe verengten sich die Pupillen. Die Verengerung erfolgte viel schneller als die Erweiterung. Auf Licht reagierten die Pupillen nicht. Der Patient war ein 33jähriger Mann, der früher einen Schädelbruch erlitten hatte, später linksseitige Hemiplegie. J. nimmt an, dass die Läsion ihren Sitz unterhalb des Aquaeductus Sylvii und des vorderen Teils der Vier- hügel hatte.

Harlan (18) beobachtete bei einem Mädchen angeborene Parese beider Recti externi. Stets hatte bei starker Seitwärtswendung des Blickes nach beiden Seiten Doppeltsehen stattgefunden. Die Mutter der Patientin hatte einseitige Abducenslähmung.

Periodisch wiederkehrende Ooalomotorinsl&hmoog. 543

Mendel (20) beobachtete eiuen Fall yon sehr verbreiteter postdiphtheritischer LähmnDg mit tötlichem Ausgange, in welchem doppelseitige Lähmung sämmtlicher Augenmuskeln bestand ohne Akkommodationsstörung. (Augenuntersuchung von Hirschberg.) In der Literatur soll nur noch ein Fall von doppelseitiger Lähmung aller Augenmuskeln nach Diphtherie erwähnt sein, (ühthoff.) Der anatomische Befund im Gehirn, makroskopisch negativ, ergab bei mikroskopischer Untersuchung Hyperämie und kapillare Blutungen und erhebliche neuritische Veränderungen an den peripherischen Nerven, besonders am Oculomotorius. M. neigt sich der Ansicht zu, dass das diphtheritische Gift das Gefässsystem und die peri- pherischen Nerven gleichzeitig angreift.

Manz (29) beobachtete einen weiteren Fall periodisch wieder- kehrender Oculomotoriuslähmung. Ein junger Mann litt seit fr&hester Kindheit an rechtsseitigen Kopfschmerzen. Angeblich in Folge einer deswegen gemachten Blutentziehung entstand im 14. Lebensjahre am rechten Auge eine Lähmung, die sich seitdem alle 4 6 Wochen wiederholte. Stets gieng Kopfschmerz voraus, die Lähmung dauerte einige Tage bis mehrere Wochen. Der von Manz beobachtete An- fall bestand in totaler Oculomotoriusparalyse, mit Beteiligung der intraocularen Aeste, Schmerz in der Orbita und Verminderung der Sehschärfe. Das Doppeltsehen genierte wegen der Ptosis wenig. In den Zwischenzeiten zwischen den Anfällen blieb Mydriasis und leich- ter Strabismus divergens mit Doppeltsehen bei starkem Rechts- blicken bestehen. Jeder Abusus spirituosorum hatte einen Anfall zu Folge.

Verf. zieht die bisher beobachteten circa 12 Fälle dieser Art und die bei mehreren Sektionen gefundenen Veränderungen zur Vergleichung und Erläuterung heran. In keinem der Fälle war eine intracerebrale Veränderung vorgefunden, wohl aber bei menin- gitischer Exsudation, Infiltration oder Atrophie des Nervenstammes, so dass, wenn auch die Möglichkeit einer Nuclearlähmung besteht, doch der periphere Ursprung wahrscheinlicher scheint. Dann wäre vielleicht an Kompression der Nerven durch Gefässe an der Basis zu denken, an denen ja so häufig Veränderungen gefunden werden.

Auch Parinaud (34) beobachtete einen Fall von periodisch wiederkehrender Oculomotoriuslähmung. Eine 26jährige Frau erkrankte seit 6 7 Jahren alljährlich im Frühling mit Supraorbitalneuralgie und Oculomotoriuslähmung am linken Auge. Beim Erwachen ist der Schmerz da und steigert sich einige Stunden, nimmt dann ab und ver-

544 Pathologie nad Therapie der AogenkrankheiteiL

schwindet gegen Mittag. Die Anfalle wiederholen dch wabrend 1 2 Monaten taglich und verbinden sich bisweilen mit gastrischen Störungen und Erbrechen. Wenn die Schmerzen abnehmen, folgt Ptosis und Diplopie, welche gleichfalls 1 2 Monate danert. Die Lahmnng erstreckt sich anf die Becti, Pupille und Akkommodation. Die übrigen 7—9 Monate besteht völliges Wohlbefinden.

C h a r c o t beobachtete in ähnlicher Weise periodisch auftretende Neuralgiekrisen ohne Lähmungssymptome.

Simeon Snell (35) beobachtete recurrierende Oculomotorius- lähmung mit Migräneanfällen bei einem 8jährigen Mädchen. Seit dem 2. Lebensjahre kehrten die Anfälle etwa alle 6 Monate wieder. Beide Eltern waren nervenleidend gewesen. In der Diskussion fahrte E. Clark einen ähnlichen Fall bei einem Kinde an, Ormerod einen Fall bei einer älteren Frau, welche ohne Migräne Lähmungs- anfälle von 2 3 Monaten Dauer hatte. Die beiden ersten Anfalle waren nach heftigem Schrecken aufgetreten.

Steinheim (43a) beobachtete einen Fall von nuklearer Läh- mung des linken Abducens und Polyurie. Ein Steinwurf an den Hinterkopf war die Ursache. Blutung am Boden des vierten Ven- trikels wird angenommen. Der Ausgang war günstig.

Angeborene totale beiderseitige Ophthalmoplegie, verbunden mit Epicanthus, beobachtete Hirschberg (24) in 3 Generationen. Bei einem 31jährigen Manne Ptosis, die Augen stehen in leichter Di- vergenz. Hebung, Abduktion und Adduktion sind aufgehoben, eine leichte Senkung und Baddrehung markiert eine restierende Wirkung des Obliquus superior. Pupillen und Akkomodation funktionieren. Die Sehnerven und das übrige NervQpsystem intakt. Bei dem Kinde des Mannes fehlt nur die Hebung der Lider und Bulbi, die übrigen Augen bewegungen sind befriedigend. Es besteht Divergenz ab- wechselnd mit krampfhafter Konvergenz. Hirschberg nimmt angeborene Nukleariähmuug (Aplasie der Centren) an.

B e r g e r (40) sagt bei Besprechung der ätiologischen Beziehungen zwischen Syphilis und Tabes, von den verschiedenen Symptomen der Tabes könne vielleicht nur das Ueberwiegen der Augenmuskellähmung bei tabischen mit syphilitischen Antecedentien bemerkenswert er- scheinen (vergl. oben S. 311).

Mauthner (43) hat in Fortführung seiner trefflichen »Vor- träge aus dem Gesammtgebiete der Augenheiikundec ein Heft der Nuclearlähmung der Augenmuskeln gewidmet. In klarer und fes- selnder, dabei sehr instruktiver Weise behandelt er den interessanten

Nadeare AngennniBkeUftlimimgeiL 545

Gegenstand in mon<^raphi8cher Form , so jedoch , dass von speciell ophthahnologischen Kenntnissen möglichst wenig vorausgesetzt ist.

Nachdem in einem einleitenden Kapitel in aller Kürze die Sym- ptomatologie der Angenmnskellähmungen besprochen ist, schildert M. die nnter dem Namen Ophthalmoplegia externa nnd interna be- schriebenen Lahmnngsformen nnd lasst die seit y. 6raefe*s erster Beobachtung pnblicierten f^lle, über welche in früheren Jahr^ngen dieses Berichts zum grossten Teile referiert worden ist, die Revue passieren. Die eben genannten Namen ändert er teils aus sprach- lichen Gründen, teils um Verwechslungen zu vermeiden, um in Ophthalmoplegia ezterior und interior, ersteren fOr die Lahmung der äusseren den Bulbus bew^enden Muskeln, letzteren für die Lahmung der im Innern des Bulbus befindlichen Muskeln, des Sphincter iridis und des Cüliarmuskels. Den Ausdruck Ophthalmo- plegie will er beschränken auf den Fall, dass entweder an einem Auge Muskeln gelähmt sind, die von verschiedenen Nerven versorgt werden, oder dass sich Muskellähmungen an beiden Augen befin- den. Die Zusätze uni- und bilateralis, perfecta und imperfecta be- zeichnen die einzelnen Formen. Von den Ophthalmopl^ien werden nur die »nuclearen« in Betracht gezogen, in welchen die Ursachen in Erkrankung der Nervenkeme der Augenbewegungsnerven be- stehen, unter Ausschluss der sog. cortikalen und ÜEUScikulären Läh- mungen.

Nach einem längeren historischen Excurse wird ausgeführt, dass jede imkompUcierte Ophthalmoplegia ezterior auf eine nudeare Er- krankung zu beziehen ist, weil nur in diesem Falle das Freibleiben der Iris- und Akkommodations&sem und das Fehlen anderer Herd- symptome möglich ist. Das Freibleiben der Iris- und Akkommoda- tionsnerven erklärt sich dadurch, dass der ihnen zugehörige Nerven- kem ein von den übrigen Nervenkemen isoliertes Gefassgebiet dar- stellt, das vom Bamus communicans posterior beherrscht wird (H e u b n e r). Allerdings kann der Krankheitsprocess sich von den Centren der äusseren Augenmuskeln nach vorne, wo das pupillo- akkommodatorische Gentrum liegt, ausbreiten, und sich Lähmung der Pupille, allein oder mit Lähmung der Akkonunodation, zu der Läh- mmig der Augenmuskeln hinzugesellen. Auch kann, ohne dass Letz^ teres geschieht, die Läsion die Verbindung aufheben, welche in der Nähe des Bodens des dritten Ventrikels und der Wandung desselben (in welcher die Sehnervenfasem verlaufen) zwischen Oculomotorius and Opticus besteht. Dann geht nur die Lichtreaktion der Pupille

Jahxesbeiioht t Ophth«lmologl«. XVI. 1886. 35

546 Pathologie und Thärapie der Angeakfemiikheiten.

yerlaren, wahrend die mit der Akkommodaldoii erfolgende Verengmig der Pupille erhalten bleibt (v. Q r a e f e^s erstor F«U). Durch Bttek«- wärtsgreifen des Processes können die Kerne der filnrigen Himnerren und schliesslich das Rückenmark in Mitleidensdiafb gezogen irerden, dadurch progressive Lähmung der Himnerren nnd progreeaiye Mub- kelatrophie (durch Poliencephalitis und Poliomyelitis) entstehen^ wo- bei die geistigen Thätigkeiten wegen Intaktheit der Hirnrinde er- halten bleiben. Als ein Beispiel weitester Ausbreitung wird die Krankheitsgeschichte Heinrich Heiners angeführt, dessen LeUkn mit einseitiger Mydriasis und Akkommodaiionsleiden, also Ophthal- moplegia interior, begann, welcher später 0. exterior und die ganxe Reibe von Lähmungserscheinungen bis zur Muskelatrophie folgte. Noch andere Fälle (Etter, Moebius) werden angefahrt ^ wekbe beweisen ) dass das Freibleiben der Lris und Akkommodation keines- w^ notwendig zur Nudearlähmimg gehört, dass sowohl bei akuter, wie bei chronischer Erkrankung beide früher oder spät«r beteiligt sein können. Ein Sektionsbefund von Go wer s (yergL Bericht f* 1879. S. 412) dient als Beleg und zeigt, dass die Annahme bloss »funk- tioneller Lähmungen« ohne anatomische Yeränderong (Lichtheim) fallen zu lassen ist.

Auch der Sehnerr kann beteiligt werden, wenn die Lasion aif die Seitenwandungen des 3. Ventrikels üb^reifL

Die Komplikation von Oculomotoriuslähmung mit Myosie^ be^ obachtet von Benedikt« Wernioke, Font an, erklärt sich durch Reizung der Sphinctemenren. Die Ursache muss in den Ker- nen liegen, weil nur, wo die Nerven für aussäe und innere Mus- kulatur gesondert liegen, durch eine Krankheitsursache die einen gelahmt, die andern gereizt werden können.

Die Kombination endlich Yon Oculomotoriuslähmung mit man* maier auf Sympathikusreizung hinweisender Dilatation der Papille ist nach y. Graefe durch basale Ursache zu erklären, denn an der Basis cranii, innerhalb des Sinus cavernosus, liegt der Oculomo* torius nahe dem sympathischen Geflechte der Carotis, aus welcher die Radix sympathica des Ciliarganglions entspringt, und hier kann, da sympathische Fasern gegen Druck widerstandsfähiger sind ab motorische, eine Druckursache den Oculomotorius komprimieren, welche auf die sympathischen Fasern nur reizend einwirkt Da jedoch nach Hensen und Yoelckers Reizung gewisser Stellen unweit des Oculomotoriusursprunges Dilatation der Pupille hervorruft, so ist auch nudearer Sitz der Krankheitsursache m^^lich* Dahingegen

ist OetdotDOtoriufllahmimg mit Freibleiben ton Irin und Akko!nmt>- cbtion, femer jene mit L&hmtmg dee Sphincter und intakter Ak- kommodation, jene mit Mangel der Lichtreaction bei erhaltener ak- kommodatiyer Bewegung der PnpiUe, endlich jene mit Verenger- ung der Pupille nur allein durch nuclearen Sitz der Erkrankung £u erklaren.

O^en die Möglichkeit, dasd einseitige Ophthalmoplegie nuclearer Natur sein könne, scheint zu sprechen, dass den Trochleariswut%eln eine Tollslfindige, den Abducens- und Oculomotoriuswunseln eine par- tielle Kreuzung zugeschrieben wird. Allein es sind F&lle beobachtet worden, in denen lange 2ieit hindurch einseitige Ophthalmoplegie bestand , deren nucleare Natur durch Freibleiben der interioren Muskeln bewiesen war und Mauthner ft^ die Beobachtung hin- zu, dass nach einem Falle aof den Hinterkopf sämmtlicke Tom Oculo- motorius yersorgten äusseren Augenmuskeln des rechten Auges pa- retisch waren, während die Irisnerven normal waren. Eine trauma- tische Kutung hatte also nur die hinteren Oculomotoriuskeme af- ficiert. Diese Beobachtungen sprechen bestimmt gegen die Vorstel- lung , dass jeder Abducenskem den Abducens derselben und den Rectus internus der entgegengesetzten Seite vensorgpe (Dural, Oraux). Auch die Kreuzung des Troohlearis betrachtet Mauth- ner nicht als erwiesen und ist auf Grund klimscher Beobachtung der Ansicht , dass die Nerren fttr die Augenmuskulatur jedes Avq^es riimmtlich ihre Kerne auf der gleichnamigen Seite haben und dass daher die einseitige totale Ophthalmoplegie durch die reihenwrise Erkrankung der gleichseitigen Nervenkeme bedingt wird.

Die von Hensen und Voelckers angegebene Reih^folge der Nervenkeme (Tensor, Sphincter, Internus , Rect. sup., Levator, Rect. inf., Obliq. Inf., Trochlearis) ist fftr den Mensoheii schwerlich richtig, mehr spricht fQr das Schema ron Kahler und Pick,

1. Akkommodationsmuskel

2. Sphincter

^ 3. Rect. internus 5. Levator

'P 6. Rect. sup.

SS 4. Rect. inferior 7. Obliq. inf. ^

Trochlearis weil hier die Kerne für die fdnktionell zusammengehörigen Muskeln, die Heber und die Senker , neben einander geordnet sind. Nach diesem Schema erklärt sich weit besser die Beobachtung, dass häufig bei totaler Lähmung der äusseren Augenmuskdn der LevaAor nur

35

548 Pathologie und Therapie der Angenkrankheiteii.

pareiisch ist, ferner dass öfter angeboren onyollstandige Ptosis mit Parese beider Heber yorkommt (was dann wohl auf eine nacleare Entwickelungshemmung zu bezieben ist). Anch die Reihenfolge, in der die einzelnen Augenmuskeln gelahmt werden, scheint dazu zu stimmen. So beobachtete Mauthner einen Fall, wo neben einer linksseitigen Lahmung im rechten Auge erst der Rectus inferior, dann der Internus, dann der Sphincter und die Akkommodation ei^ griffen wird, wahrend der Levator und die Heber normal sind.

Entgegen der Aimahme Wer nicke's stellt M. fest, dass die Nuclearlähmungen nicht associierte Lahmungen sind. Auch in Wer- nicke's einem Falle begann die Krankheit mit Lahmung beider Abducenten das G^enteil associierter Lahmung. Die Gruppie- rung der T/ahmungen in beiden Augen folgt keinem bestimmten Ge- setze. Dag^en ist die Art der Lähmung oft charakteristisch. An- fangs ist die Beweglichkeit nur erschwert, die Bewegung erfolgt nur bei verstärkter Willensintention, stockend, unterbrochen, ver- langsamt. Oder es besteht Wechsel in dem Grade der Lähmung, z. B. am Morgen ist die Beweglichkeit besser als Abends nach Er- müdung. All* das deutet auf den Sitz des Leidens in erkrankten, aber noch nicht vernichteten centralen Nervenzellen.

Auch isolierte, selbst partielle Lähmungen einzelner Augenmus- keln können, da die Nervenkeme gesondert sind, in diesen ihre Ur- sache haben. Dahin gehören die rasch vorübergehenden Lahmungen bei Tabes, Sclerose, progressiver Paralyse. Auch die Ophthalmo- plegia interna, für welche Hutchinson die Ursache im Ciliar- ganglion annahm , ist nuclearer Natur, was das häufige Hinzutreten von 0. exterior beweist. Die von Hutchinson betonte Angabe, dass auch der Dilatator der Pupille dabei beteiligt ist, scheint sich nicht zu bestätigen.

Die Kombination von Polyurie mit Muskel- namentlich Abdu- censlähmung weist auf den Sitz der Ursache am Boden des 4. Ven- trikels (Piqure von Gl. B e r n a r d). Die Lähmungen bei Diabetes mellitus sind wahrscheinlich zum Teil durch Blutungen in die Nn- clearregion verursacht. Auch Doppelseitigkeit einer Parese beson- ders des Abducens deutet auf den Nucleus, Traumen sind öfters die Ursache. Ebenso deutet das Symptom der Somnolenz in Verbindung mit Augenmuskellähmung auf den Sitz am Boden des 3. und 4. Ventrikels, wie mehrere Beispiele lehren. Kopfschmerz und Augen- schmerz fehlt bei nuclearer Lähmung oft gänzlich; wenn er Tor- handen ist, ist er als Reizung der sensitiven Quintuswurzel zu deuten.

Nacleare Ophthalmoplegie. 549

Zuweilen geht Eopfischmerz der DLhmung voraus und schwindet, sowie letztere hervortritt.

Verf. spricht sich dagegen ans, nach dem Vorgänge Wer- nicke's die Nnclearlähmnng mit der Poliencephalitis snperior zu identificieren. Die letztere Erkrankung kann vorliegen, aber oft ge- nug liegen andere Processe dem Symptomenkomplex zu Grunde, so z. B. bei angeborener Ophthalmoplegie, bei traumatischen Blutungen, bei akuter hydrocephalischer Erweiterung des Aquaeductus Sylvii, bei Tumoren. Neben der akuten Form (Poliencephalitis acuta hae- morrhagica) mit starker Hyperamie und zahlreichen punktförmigen die Ge&sse meist einscheidenden Blutaustritten und in der grauen Substanz der Kemregion kommen verschiedene chronische Processe vor: Ependymitis chronica mit sekundärer Affektion des grauen Bo- dens, welche besonders bei Tabes und bei progressiver Paralyse der Irren Augenmuskellahmungen bedingt, femer strangformige Scle- rose, multiple Sklerose tmd primäre Degeneration der Ganglienzellen. Welche von diesen Formen im specieUen Falle von Nuclearlähmung vorliegt , dies wo möglich festzustellen , ist schon um der Prognose und Therapie willen geboten.

Unsere Kenntnisse von dem Vorkommen der nuclearen Ophthal- moplegie fasst M. hienach in folgender Weise zusammen:

1) Die Krankheit besteht seit der Geburt, oder hat sich kurz nach der Geburt oder in den ersten Lebensjahren ohne anderweitige Störungen entwickelt.

2) Sie kommt bei erwachsenen Individuen allmählich zur Ent- wickelung und bleibt stationär, Kopfschmerz und andere Hirner- scheinungen folgen.

3) Sie entwickelt sich in analoger Weise, aber imter Kopf- schmerz , Störung des Gedächtnisses , kompliciert sich mit Atrophie des Optikus, Lähmung des Trigeminus, des Facialis, mit Bulbärpa- ralyse, Ataxie, progressiver Muskelatrophie, Psychosen.

4) Sie entwickelt sich akut oder subakut und a) fdhrt durch die Komplikationen zum Tode, b) geht sammt den Komplikationen in Besserung oder Heilung über, c) die rasch gesetzten Muskelläh- mungen bleiben stationär, d) es treten wiederholte Attaquen auf.

Bei schwerer Somnolenz und allgemeiner Muskelschwäche droht letaler Ausgang; bei rasch entstandenen unkomplicierten Fällen kann Heilung, Besserung oder Stationärenden eintreten; selbst Zei- chen akuter Bulbärparalyse schliessen die Heilung nicht aus; bei allmählicher Entwickelung kann es bei unheilbarer Ophthalmoplegie

5(0 Pathologie mid Tb91»|»e dor Ax^gonkrankheiten.

ohne KompUlwtioa bleiben, doeb mnss wm stets auf die unter 3) bezeichneten Komplikationen gefasst sein.

lieber die Therapie £ai38t M. sich äusserst kurz, beschrankt sich auf die Angabe , dass Hutchinson, wo Syphilis zu Grunde lag, Besserung auf lange fortgesetzte grosse Gaben von Jodkalium

folgen sah.

J. Stilling (67) stellt eine neue Theorie des Schielens auf, welche Aehnlichkeit nüt der Theorie Schweigger 's (1881) hat und gegen D q n d e r s' Theorie gekehrt ist. Die Buhelage der Augen ist nur wsnahmsweise die Parallelstellung, am häufigsten Konvergenz- stellujE^, nächstdem Divergenzstellung. Wegen des Zwanges, welchen das binoculare Sehen auf die Augenstellung übt, bedarf es besonderer Vorkehrungen und grosser Uebung, um die Buhelage zu ermitteb. Man soll einen fernen Lichtpunkt in dunkler Umgebung möglichst ohne Akkommodationsanstrengung und ohne feste Fixation ansehen, dann stellt sich allmäblich ein gewisses Gefühl von Entspannung der Augenmuskeln ein und es entstehen Doppelbilder, gleichnamige, w^nn Konvergenz, gekreuzte, wenn Divergenz die Buhelage ist. Auch beim Verdecken eines Auges oder bei leichtem Schliessen, wie zum Schlafen, nähert sich dasselbe der Buheiage, und ebenso wenn ein vertikal ablenkendes Prisma vor ein Auge gehalten wird. Es handelt sich um Verfeinerungen des sog. Gleichgewicht^sversuchea v, QräfeX welcher deshalb nicht genügt , weil dabei die mächtige Tendenz za binocularer Einstellung noch nicht genügend ausgeschlossen ist, ond weil dabei die Haltung des Kopfes und des Prisma leicht zu Fehlem Anlass giebt.

Strabismus ist nach St. das Aufgeben der binocularen Fixation unter Verfallen des einen Auges in die ihm von Hause aus zukom- mende Buhelage. Ist die letztere Konvergenz, so entsteht Einwärts- schielen, ist sie Divergenz, so entsteht Auswärtsschielen. Zu diesen Satze gelangt St. durch eine eigentümliche Auffassung des Zusammen- hanges zwischen Akkommodation und Konvergenz. Er drückt sieh so aus: »Den von Donders aufgedeckten Zusammenhang zwischen Konvergenz und Akkommodation begreifen wir unter dem Namen

des Gesetzes von der relativen Akkommodationsbreite.« >Die

Gesetze der relativen Akkommodation können doch nur so lange gelten, als eine relative Akkommodation überhaupt möglich ist, nämlich nur so lange als binoculare Fixation besteht.« Daraus soll folgen, »dass der Zusammenhang zwischen Akkommodation und Konvergenz wirklich gelöst sei, sobald keine binoculare FixaüoQ

r

Thaorie des Bobiolam. Sgl

mehr Torhandeli istc Dieeen Satz, der an einer andern Stelle so ausgedrückt wird: »jede Synergie zwischen Konvergenz und Ak- kommodation ist mit Aufhebung der binocularen Fixation gelöste glaubt Verf. zugleich direkt durch seine Angaben über die Ruhelage der Augen bewiesen zu haben, und darauf gründet sich seine ganze weitere Lehre. (Dem Ref. scheint dieser Nachweis ganzUch miss- lungen, yielroehr scheint ihm vor der Band noch das Gegenteil durch exakte Forschungen erwiesen, die St. weder widerlegt noch erwähnt hat.)

Es können bei allen Refraktionszuständen alle Arten der Ruhe- lagen Torkommen, doch überwiegen gewisse Verbindungen an Häufig- keit. Bei Hjperopie findet sich in der grossen Mehrzahl der Fälle als Ruhestellung Konvergenz, bei Myopie Divergenz; bei Emmetropie ist die R^el Konvergenz. Bei der Mehrzahl der Menschen ist mithin Konvergenz die Ruhelage.

Die Beträge der durch Prisma bestimmten Femabduktion und Femadduktion (auf 6 Meter Abstand geprüft) stehen zur Ruhelage in keiner direkten konstanten Beziehung. »Die Muskelverhältnisse können ganz gleich und doch die Ruhelagen verschieden sein.€

Der Drang nach binocularer Fixation ist bei verschiedenen Individuen verschieden gross; daher verfallt ein Auge leichter in die Ruhestellung als ein anderes. Bei Manchen erfolgt unter der deckenden Hand leicht Ablenkung durch üebergang in die Ruhelage, bei Andern nicht, weil das verdeckte Auge in der einmal einge- nommenen Fixationsstellung verharrt. Erstere bilden den Üebergang zum Schielen. »Das normale Sehen ist ein Kampf der Augenmuskeln gegen ihre natürlichen Widerstände im Interesse binocularer Fixation.! Wird ein Auge aus irgend einem Grunde untauglich an diesem Kampfe Teil zu nehmen, oder können beide Augen den Kampf nicht gemeinsam fortführen, so geht ein Auge oder beide abwechselnd in die Ruhelage Da bei Hyperopie die Ruhelage meist Konvergenz ist, verföllt das durch Amblyopie, grosse Refraktionsdifferenz u. s, w. von der binocularen Fixation angeschlossene Auge in diese Kon- vergenzstellung. »Die Hyperopie bedingt daher nicht als solche Einwärtsschielen, sondern nur aus dem Grunde, weil meistenteils die Ruhelage dabei Konvergenz ist.€ Und im Gegensatz zu Donders: »Nicht durch eine aktive oder passive Kontri^ion des Internus wird synergisch eine stärkere Kontraktion des Ciliarmuskels im anderen Auge hervorgerufen, sondern durch Erschlaffung des Extemus im schielenden Auge wird die Akkommodation des fixierenden von der

552 Pathologie nnd Therapie der Augenkrankheiten.

binocularen Eonrergenz und somit Ton der relativen Akkommodation freigemacht.€

Da bei Myopen die Ruhelage meist Divergenz , zuweilen aber auch Konvergenz ist, kommt öfter divergentes, zuweilen aber aucli konvergentes Schielen vor, eben durch Einnahme der Ruhelage, wenn ein Grund zum Aufgeben der binocularen Fixation obwaltet In- sufficienz der Interni ist für Divergenzschielen nicht notwendig, aber ein begünstigendes Moment. Auch die Myopie ist nicht die direkte Ursache des Schielens, sondern nur durch das Mittelglied der Ruhelage.

Amblyopia ex anopsia beim schielenden Auge besteht nur in der Einbildung der Ophthalmologen, sagt Mules (68). Gegen die Existenz von Amblyopie durch Unterdrückung des Netzhautbildes fQhlt er sich veranlasst zu »protestieren«. Aber, fügt er hinzu, durch Nichtgebrauch wird die bildhaltende Kraft (image holding power) der Netzhaut vermindert. In der Schwächung dieser Kraft durch Nichtgebrauch liegt das Geheimnis der scheinbaren Verbes- serung des Sehens, welche zuweilen nach der Operation beobaehtei wird. So giebt der Verf. mit der einen Hand wieder, viras er mit der anderen genommen hat.

Armaignac (74) will die Entstehung von Amblyopie durch Nichtgebrauch beim Schielen etc. nicht ganz läugnen, aber er will dem Nichtgebrauch nur einen ganz sekundären Einfiuss zuschreiben.

Frost (70) befürwortet frühzeitige Operation des Schielens wegen der sonst im abgelenkten Auge auftretenden Amblyopie. Unter den im St. George^s Hospital in den letzten 4 Jahren operierten Schielfällen waren 60.5 % monolateral und zeigten Amblyopie des schielenden Auges.

Seely (75) ist der Meinung, dass frühzeitige Schieloperationa zu vermeiden sind. Oft folgt auf solche in späteren Jahren Insof- ficienz oder manifeste Divergenz, und oft verschwindet das Schieloi ohue Operation mit den Jahren. Viele lalle lassen sich auch durch Korrektionsgläser heilen. Die Tenotomie soll nur ausnahmsweise und in späteren Lebensjahren ausgeführt werden.

Bull und P r o u t sprechen sich in ähnlichem Sinne aus, T heo- bald jedoch ist anderer Ansicht, er hat niemals Auswärtsschielen auf Tenotomie des Internus folgen sehen.

Wadsworth schliesst daran die Bemerkung, die Amblyopie durch Nichtgebrauch sei eine Mythe. Die Sehfähigkeit scheint durch andauerndes Schielen verloren zu gehen, aber sie kann durch Uebung wiedergewonnen werden. Von Besserung der Sehschärfe durch die

Tenon'sehe KapaeL 553

Operation habe er sicli nicht überzeugen können. Gewohnlich sei der Grand bestehender Amblyopie zu finden, oft regelmässiger oder unregelmässiger Astigmatismus. Herstellung des Binocularsehens durch die Schieloperation habe er selten gesehen. Selbst wo das Sehen beider Augen nahezu gleich gut ist, bestehe zuweilen eine Scheu vor dem Binocularsehen. Ein Knabe, dessen Augen durch 3 Tenotomien nahezu gerade gestellt waren, konnte Doppelbilder gut wahrnehmen , so dass sie durch Prismen ganz nahe aneinander gebracht werden konnten. In dem Augenblick jedoch , wo sie zur Deckung gebracht wurden, erfolgte ein Zucken und sie trennten sich in vertikaler Richtung.

üeber M o t a i s* (7 6, 7 7) die Anatomie und vergleichende Anatomie der Tenon "sehen Kapsel betreffende Arbeiten ist bereits im vorigen Jahrgange (S. 38 und 40) berichtet worden. Der neuere im Kongress der französischen ophth. Gesellschaft gehaltene Vortrag resümiert die früheren Ergebnisse über die Tenon^sche Kapsel des Menschen. Dieselbe besteht aus zwei ganz verschiedenen über einander gelagerten Membranen, der innem oder Bulbuskapsel und der äussern oder Muskelkapsel. Die innere Kapsel ist dünn und durchscheinend, an der Innenfläche von Endothel überzogen, erstreckt sich von der Cor- nea bis zum Optikus. Von ihrer Aussenfläche löst sich im Bulbus- Aequator eine diaphragmaartige Ausbreitung, um sich an die Lid- knorpel und Orbitalwand anzusetzen. Nach aussen von der Bulbus- kapsel liegt die Muskelkapsel. Die Muskeln werden in ihren hinteren vier Fünfteln untereinander vereinigt durch eine Aponeurose, welche sich an ihren Rändern verdoppelt, um für sie eine Scheide zu bilden. Etwas hinter dem Aequator teilt sich diese Aponeurose in zwei Blätter: 1) ein hinteres Blatt, welches sich nach rückwärts erstreckt, um die hintere Hemisphäre des Bulbus zu bedecken, von welcher sie durch die Bulbuskapsel getrennt ist. Dieses Blatt hat, da es von der innem Kapsel nicht geschieden wurde, die Meinung ver- anlasst, dass die Muskelscheiden und ihre Fortsätze von der Bulbus- kapsel entspringen; 2) ein vorderes Blatt, welches sich allerseits gegen den Orbitalrand wendet und an den Lidknorpeln ansetzt. Die Muskeln sind nur mit ihren hinteren ^ mit der äusseren Kapsel verbunden. In der Nähe des Sehnerven verlässt diese Kapsel die Muskeln. Das hintere Blatt bildet unter dem Muskel an der Trennungs- stelle eine Art von Kravate, um welche der Muskel sich umschlägt. Das vordere Blatt verdickt sich an der Trennungsstelle zu einem Bande. Die bandartigen Ausbreitungen sind doppelt für den Rect.

554 Pathologie und TkfltapM der Angenkrankheiteii«

snperior und begeben sieb einerseits zur Behnensobeide des Obliqniis snperior, andererseits nach der Anssenwand der Orbita mit der Sehne des Levator. Die Einscheidnng des Rect. inf. b^ebt sich zum Obliq. inf. und vereinigt sich mit dessen Einscheidnng. Der vordere Teil der Bulbnskapsel nmgiebt das vordere Fünftel der Muskeln und die Sehnen befestigen sich an ihren Rändern.

Die Tenon^sche Kapsel stellt demzufolge einerseits eine seröse Auskleidung ffir das Kugelgelenk des Auges dar, andererseits eine gemeinsame Aponeurose für die Augenmuskeln.

Holt (81) verbindet bei sehr hohen Graden von Strabismus (über 80®) und wenn das schielende Auge hochgradig amblyopisch ist, mit der Bücklagerung des verkürzten Muskels die Yorlagerung des Antagonisten. Unter 25 F&Uen war der Erfolg 20mal vollkommen gut, 5mal wurde nur Besserung erzielt. Durch den blosgel^^toi vorzulagernden Muskel wird eine Nadel mit doppeltem Faden geführt, am unteren Rande ein*, am oberw ausgestochen ; dann wird dieselbe Nadel nahe der Cornea durch die Conjunktiva ein* und ausgeführt Nach Abschneiden der Nadel hat man nun 2 Suturen, welche ge- sondert geknüpft werden, die eine die andere ergänzend und sichernd. Unter den mitgeteilten Fällen ist einer bemerkenswert bei einem 9jährigen Mädchen, wo das um 35® nach innen abgeloikte Auge völlig blind war, der Augenspiegel zeigte etwas verdünnte Qefasse. Eine Woche nach der Operation fleug das erblindete Auge an zu sehen und 8 Tage spater betrug das Sehen ^.

Knapp weist auf die Gefahren der Vorlagerung hin und be- merkt, er habe die höchsten Schielgrade meist mit 2 Tenotomi^a und Annähen des Auges an die Kommissur beseitigt. In einigen Fällen habe er Smal tenotomieren müssen. Er selbst habe kein Unglück mit der Vorlagerung gehabt, aber bei anderen Operateuren seien Verluste vorgekommen. Theobald stimmt ihm bei; er habe die Vorlagerung bei konvergierendem Schielen nie nötig gefunden.

Prince (84) hat seine früher (vergl. Bericht f. 1881. S. 493, wo Zeile 16 von unten statt »unter Gonjunktivac zu lesen ist »über Conjunktivac) angegebene Methode der Vorlagerung noch weiter zu vervollkommnen gesucht. Er operiert jetzt in folgender Weise: eine Nadel mit doppeltem Faden wird 2 mm vom Homhautrande diesem parallel durch die Conjunktiva und das dichte oberflächliche äkleralgewebe geführt, die Nadel abgeschnitten, so dass zwei Eiden liegen. Nach Incision der Conjunktiva und der Tenon^schen Kapsel wird mit einer gebogenen Vorlagerungsfixierpincette der Muskel

Vod^gei^ng 4er TeAaa*i^«A KapwL 555

saxDint der Co^jimktiYa gefii^st und der Muskelansatz duicbscbnitlen. Dann wird der festgehaltene Muskel in die Hohe gehoben iind werden zwei an einem doppelten Faden befindliche Nadeln von unten her durch die Tenon'scbe Kapsel, Muskel und Conjunktiva m^lichst weit nach hinten hindurchgestochen. Das gefasste Ende der Sehne wird dann abgeschnitten. Nach Abschneiden der beiden Nadeln liegen nun wieder zwei F^en. Giner der beiden vordereb Faden wird nun zu einer Schlinge geknüpft und einer der beiden hinteren Fäden gleichfalls zu einer solchen, welche in die erstere Schlinge eingreift, so dass sie von ihr festgehalten und dadurch der Muskel nach Bedürfnis gegen die Cornea herangezogen wird. Es wird nun eine Schleife gebunden, durch deren Losung die Stellung nach einigen Stunden reguliert werden kann. Die zwei anderen I^en, ein vorderer und ein hinterer, dienen zur Reserve und werden entfernt, wenn nach einigen Stunden die Stellung die erwünschte ist.

Zwei Falle werden mitgeteilt, in denen ein guter Erfolg erzielt wurde.

Dehenne's (85) Verfahren der Muskelvorlagerung unter- scheidet sich wenig von den schon langst gebiuachlichen Methoden. Den Conjunktivalschnitt macht er 3 4 nun vom Homhautrande, um so einen Haltlappen (lambeau de soutien) zu bilden, dann schneidet er einen dreieckigen Conjunktivallappen au^« um den vorzulagemden Muskel bloszulegen. Die Nähte legt er vor der Ablösung soweit möglich nach rückwärts in den Muskel und reseciert sodann ein Stück von der Sehne. Nötigenfalls fügt er zur Erhöhung des Effekts noch zwei weitere Nähte hinzu.

Wecker (86) hat vor 2 Jahren die Vorlagerung der Te- Don 'sehen Kapsel als Normalmethode der Schidoperation beschrieben (s. Bericht f. 1883 S. 609), Er verbindet die Tenotomie des ver- kürzten Muskels mit der Vorlagerung des zu schwachen Muskels, wenn Strab. convergens mehr als 25®, Strab. divergens mehr als 10® beträgt. Der Muskelvorlagerung bedarf man nur noch ausnahms- weise bei excessivem Sekundärschieleu , welches sich nach Muskel- durchschneidung mit Retraktion des Muskels in die Orbita ge* bildet hat.

In der anschliessenden Diskussion erklärt Abadi e mit der von ihm geübten Tenotomie mit Vorlagerung des Antagonisten (s. Bericht f. 1883 S. 608) bei hochgradigem Schielen auszukommen. Nur muss die Durchscbneidung der Sehne des kontrahierten Muskels voUsl&idig sein , und durch die Vorlagerung muss anfangs eine

556 Paftbdogie und TliaEapie der AogenkraiildieitaB.

Ueberkorrektion erzeugt werden. Die genaaeie Dosieniiig kaim noch in den ersten 3 4 Tagen der Operation yorgenonunen werden.

Martin beobachtete nach Wecker*8 Operationen zuweilen schlechte Yemarbnng und Verringerung des anfimg» genfigenden Effekts. Er hält A b a d i e's Operationsweise f&r sicherer. E. Me y er erzielt die erforderliche Wirkung bei höchsten Schielgraden durch die schon von y. Gräfe benutzte subconjunktiyale Yerstarkongs- naht. Dieselbe (yon Meyer auch in der neuen Auflage seines Lehrbuchs 1886 S. 483 beschrieben) erstreckt sich yon der temporalen Kommissur bis an den temporalen Homhautrand und bringt den Bulbus in starke Abduktionsstellung. Der Effekt ist um so grosser, je mehr Conjunktiya man in die Schlinge nimmt

L a n d o 1 1 (89) bedient sich zur Tenotomie einer Pincette, deren um 45^ schief nach unten gerichtete ^hne (1 : 2) das Fassen des Muskels sehr erleichtem.

Landolt (91) hielt in der Pariser Acad^mie de medecine einen Vortrag tiber die Tenotomie des Muse, obliquus inferior. Diese Operation sei indiciert bei Paralyse des Obliquus inferior und in Ver- bindung mit Tenotomie des Rectus superior, wenn man den Bulbus niedriger stellen will. Vielleicht konnte sie bei progressiver Myopie von Nutzen sein, da der Muskel bei der Eonvergenzstellung bei gesenktem Blick eine grosse Wirbelvene bedeckt und komprimieren kann. Da die Bulbusinsertion des Muskels unzugänglich ist, muss man seinen Ansatz an der unteren Orbitalwand ablösen. Zieht man eine der Medianebene parallele Linie von der Incisura supraorbitalis nach abwärts zum unteren Orbitalrand, so trifft diese die Ansatz- stelle des Obliquus inferior. Man macht eine kurze aber tiefe In- cision durch die Haut und den Orbicularmuskel auf den Orbitalrand. Im Grunde der Wunde wird der Obliquus inferior sichtbar; man ergreift ihn mit Pincette oder Muskelhaken und durchschneidet ihn an der Ansatzstelle. Auch die Vorlagerung ist ausf&hrbar (bei Lähmung des Muskels). Vor der Durchschneidung legt man eine Naht durch den Muskel und ändert mittelst derselben die Ansatz- stelle.

N 0 y e s (92) hat auf dem Eopenhagener internationalen medi- cinischen Eongress von 1884 einen längeren Vortrag über die Prü- fungsmethoden für muskuläre Asthenopie und über Insufficienz der Recti externi gebalten. Eine Anzahl von Pillen wird eingehend analysiert, von anderen eine tabellarische Uebersicht gegeben. Die Resultate, zu denen Verf. gelangt, sind folgende: Die Untersuchung

Insnfficiens der Eixtemi. 557

wegen muskulärer Asthenopie soll die Addaktion und Abduktion an beiden Grenzen des Fusionsgebietes ermitteln. Die Gleichgewichts- probe ist von grossem Werte, muss jedoch in Verbindung mit den Verhältnissen der Adduction und Abduktion gewürdigt werden. Die Anwendung von Atropin ist oft wesentlich für die richtige Diagnose und hindert nicht die Feststellung der wirklichen Leistungsfähigkeit der Muskeln.

In gewissen Fällen von abnormer Abduktion kann eine Adduk- tionsschwäche zu Tsge treten, welche eine sekundäre Erscheinung ist und bald nur durch adducierende Prismen gehoben wird, bald abducierende Prismen für die Nähe und adducierende Prismen ftir die Feme verlangt. Insufficienz der Externi ist häufiger als ange- nommen wird und kann lange latent bleiben. Atropin ist eine wichtige Beihülfe bei Behandlung muskulärer Asthenopie. Schwache adducierende Prismen, welche ununterbrochen getragen werden, haben erheblichen Einfluss auf die Stärkung der Muskeln und die Herbeiführung der Ruhestellung des Auges. Bei der Behandlung der muskulären Asthenopie ist die Ruhestellung zu ermitteln, sie ist nicht immer identisch mit dem Gleichgewichtszustande, der durch die Probe mit vertikalen Doppelbildern angegeben wird. Kräftigung der Muskeln ist nicht nur durch lokale Massregeln zu erstreben, sondern auch durch Allgemeinbehandlung. Das Wertverhaltniss beider Behandlungsweisen hängt davon ab, ob die muskuläre Asthe- nopie idiopathisch oder reflektorisch ist.

Fuchs (93) beobachtete eine eigentümliche Form von Asthe- nopie. Ein kräftiger 20jähriger Mann bekam wiederholt Anfalle, in denen sich das Sehen plötzlich trübte, alle Gegenstände rot und in tanzender Bewegung erschienen, während sich zugleich heftiger Stimkopfschmerz einstellte und ihm Speichel im Munde zusanunen- lief. Nach stärkeren Anfallen, welche bis zu | Stunde dauern, währt der Kopfschmerz noch etwa 1 Stunde fort. Die Sehstörung wäh- rend des Anfalles schwindet sofort, wenn das rechte Auge zugehalten wird, während der Kopfschmerz bleibt. Diese Anfälle bestehen seit 1^/a Jahren, stellen sich jetzt mehrere Male am Tage ein; sind un- abhängig von Arbeit, Ezcessen, Allgemeinbefinden. Rechts Hm 6.0 S = Vi8 , links Hm 3.0 S = ^/e. Dynamische Divergenz fOr alle Entfernungen, verminderte Adduktion, stark vermehrte Abduktion. Zeitweise machte das rechte Auge rasche zuckende Bewegungen nach innen. Beim Lesen schielte das rechte Auge zeitweise nach innen. Nach mehrtägiger Atropinanwendung stellt sich beiderseits H 6.0

558 Pathologie tmd Aierftpie def Augönkrankheiten.

heraus und die Anffille blieben für immer aus. In kurzer Zeit wurde völlige Heilung erzielt und + 3.0 benutzt. S rechts •/la, links */4.

Vf. nimmt an, dass die Anfalle in krampfhaften Eontraktionen des RectuB internus dezter mit Scheinbewegungen bestanden und von der Hyperopie abhingen. Letztere veranlasste starke Anstrengung der Becti intemi, welche jedoch durch die Insufficienz derselben e^ Schwert und unwirksam wurde. Die Anfalle waren vergebliche Versuche, mit dem rechten Auge nach innen zu schielen. Vf. nimmt nn, dass gewissermassen zwei Gleichgewichtszustände mit verschie- denen Innervationen bei dem Patienten vorkamen. In dem ersten wird das Schielen versucht, gelingt aber nicht, die vergebliche An- strengung ruft Kopfschmerz hervor ; im zweiten gelingt das Schielen ohne Eopfi9Chmerz und ohne Doppeltsehen. Die vorübergehende Erythropsie betrachtet Verf. als eine subjective, durch die flbermSs- sige Kontraktion des Internus bedingte Erscheinung.

V. B e u s s (95) besehreibt 3 Fälle von Nystagmus. Ein 13jSh- riges Mädchen schielt mit dem rechten Auge nach innen, rechts S Vis litks Ve. Fixiert das linke Auge, so zeigt das rechte schie lende vertikale Oscillationen von etwa 70 Schwingungen in der Hi- nute; fixiert das rechte Auge, so steht es ruhig, wahrend das linb in Schielstellung steht.

Scheinbewegung beobachtete v. R. zweimal unter einer grosseren Zahl von Kystagmusfallen (seit seiner früheren Mitteilung s. Bericht f. 1881. S. 494) 1) bei einem Ujährigen albinotischen Madchen mit normaler Sehschärfe und langsam horizontal oscillierendem Nystag- mus (80 100 Zuckungen in der Minute), der bei Rechtswendung des Blickes rascher, bei Linkswendung langsamer wird. Die Schein- bewegungen halten gleiches Tempo wie die Zuckungen. 2) Bei einer 32jährigen Frau, welche von Jugend auf schielte und desshalb ope- riert worden war. E, S rechts ^9 links '/se, bei längerer Nahetf^ beit vergehen ihr die Augen, die Zeilen werden doppelt und mada&y Bewegungen. An beiden Augen leicht rotierender Nystagmus. Ve^ deckt man das linke Auge, so treten am rechten heftige Zuckungen ein, Rotationen und Oscillationen, gleichzeitig Vibrieren am Ober- lide. Die Scheinbewegungen sind teils horizontal, teils kreisförmig«

Samelsohn (96) berichtet von einem Tabetiker, bei welchem jedesmal bei der Linkswendung des Blickes Schwindel auftrat Zu- gleich zeigte sich bei forciertem Blicken nach links Nystagmus bei- der Augen mit langsamen und ausgiebigen horizontalen Osdllatiooeo. Beim Blick nach rechts fehlt sowohl der Schwindel als der NjsUg-

Yerletemgen kagm, 559

mii8. S. deutet das Symptom als Ataxie der lankswender, als deren centraler Sitz der rechte vordere VierhQgel anzunehmen wäre. S. weist auf die Analogie mit Friedreich^s atactischem Nystagmus hin.

Yerletznngen des Anges.

Referent: Prof. Dr. Michel.

1) A z 1885. orvosi ^ kdregtes^ngji kongr. A&rgyal&sai. p. 446. (Aenilioker

and hygieniBoker Eonc^ees zu Badapest.)

2) A b a d i e , Des plaies p^aätrantes intra^ocnlaireB. ünioii xnM. 28. Fevr. p. 849.

3) Large bleasnre de la sdärotique. Arcbiy. d*Opht. V. 183.

4) Pr^teBtaiion d'un malade attaiai de plaie p4iiätrante de la r^ion ci- liaire. Ball, et m^m. Soc fraa9. d^opht. in. p. 846.

5) Are OS, Ed.» OphthalmologiMke Beobachtungen und Bemerkungen« Lu- xembaiqg. 24 Sb (AngeaTerletzung durch KugelzchnsB.)

6) Armaignac, H., GontuBion nolente de roeil ganche par le choo d^un petard; perte abeolue et instantan^ de la yue; disparition oompl^ de Viii$l luAtion dm crietallin dan« le corpe vitx6; i^eriMm temporaire ateo coatervatioa de Toeil , mais «ans retour de la yicion ; cyclite oons^utive ; eztraetion dn orietallin et gu^ieon definitive. Bevue dinique d*oouli8t. V. p. 1. (Die angegebene definitive Heilung ist gleich der beginnenden Atrq»hie des Angee zu letien.)

7) Aschmann, H. A., Beitrag vor Lehre von den Wunden des Sahner- veuB. Inaug.-IHBs. ZOxieh.

8) Alt, Eemoval of foreign bodiez from tiie vitreons by aid of the etootro- magnet. Transact. of the amerio. ophth. zoo. 1884. Boston. III. 789.

9) Barraquer, Guerpos extr&nos de la c&meora anterior. Boletin de la olfniea oftalm. del Hospital de Santa Cruz. Ndm. 4. p. 49.

10} B^gue, Corps ^tranger du oristallin; iridoohoroldite oonsdoutive; enu- cl^ation. Bulletin de la dinique nat opht de Thospiee des Quinze-Vingts. III. p. 53.

11) Berger, E., Ein seltener Fall von Binhailung eines Fremdkörpers in der Iris. Wiener med. Bl&tter. Nr. 8. S. 161.

IIa)— Vorfall der Netzhaut in die vordere Kammer bei in den GlaakOrper- raum laxierter Linse. Arch. f. Augenheilk. XV. & 286.

12) B i c k e r 1 0 n , T. H. , Traumatic cataract ; absolute disappearaace of lens and oapsule without Operation ; perfect vidon with ? power of accommo* dation. Laacet. I. p. 514. (Nichts Besonderes; im Allgemeinen ungenaue Beobachtung.)

18) Birnbacher, A., Ein Eisensplitter, der 25 Jahre in der Iris gesessen. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. August.

560 Pathologie und Therapie der Aagenlaraiikheiien.

14) B n a r d , J. , Des rupturee iaole^B de la chorolde. Th^ de Montpellier.

15) Burchardt, Mav., Verletzung der Hornhaut, der Iris and des Petit*- sehen Kanals durch Eisensplitter und Ausstreuung von Pigment in den Baum der tellerförmigen Grube. Charit^Annal. X. S. 557.

16) Camp'art, 1) Corps dtranger de Toeil droit occupaut la chambre ant^- rieure et interessant Tiris. Enacl^tion deaz ans apr^ Taccident. Pas d*accident8 sjmpathiques dans Toeii gauche. 2) C!orps ^tranger du cryatal- lin. Irido-choroidite consäcutive. Enucl^ation. Bullet, de la clinique nat. opht. des Quinze-Vingts. p. 53.

17) G 0 1 1 i n s , W. J., Blow on the eye; extensive haemorrhage into vitreoua ; complete absorption of the blood in six days. Med. Press & Cire. n. a. XXXIX. p. 96.

18) C 0 1 1 y n s, Some casee of wounds of the eye. St. Barth. Hosp. Reports. XX.

19) Cuignet, Cataraote traumatiqae sans ouvertare de la cristallolde. Re- cueil d^Opht p. 193.

20) Daguillon, Section de la comäe et de la scl^tique; issue partielle du Corps Vitra. Bulletin de la clinique nat. opht de Thospice des Quinse- Vingts. p. 138.

21) D e h e n n e , A. , Infloence du traumatisme sur le paludisme en Chirurgie oculaire. Union m^. 3. s. XXXIX. p. 737.

22) Du traumatisme en Chirurgie oculaire. Semaine m^dic. Nr. 17.

23) De rintervention chirurgicale dans la luzation da cristallin. Union m^ic. Nr. 92. p. 26. (BAt die Extraktion der laxierten Linse nur dann an, wenn sie sich vor der Iris befindet.)

24) Gonsid^rations sur les traumatismes oculairee. Beoueil d*Opht. p. 211. (Allgemein Bekanntes; die angef&hrte Behandlung nicht empfehlenswertb)

25) D i m m e r, F., Ein Fall von Stichverletzang des Auges. GentralbL f. prakt. Augenheilk. April. JX. S. 97.

26) Ein seltener Fall von Einheilung eines Fremdkörpern in der Iris. Wien, med. Blätter Nr. 6. (25 J. Steinsplitter.)

27) Dujardin, Gliniqne Ophthal mol ogique : ^lat de fer dans la chambre ant^rieure, extraction avec Telectro-aimant. Lille. (Fassen des Fremdkör- pers mit der Pincette gelingt nicht, leicht aber die Extraktion mittels des Elektromagneten.)

28) Ferguson, H. L., Fragment of glass in eye for over ten months wtt- hout irritative Symptoms. Ophth. Review. 17. p. 293.

29) F r i e d e n w a 1 d, Notes on four cases of eye iiy uries. Philad. med. Times. Dez. 12.

30) F r 0 e h 1 i c h , G. , Extraktion eines Eisensplitters aus dem Glaskörper mit dem Elektromagneten. Fast volle Sehschärfe. Klin. Monatabi. f. Angen- heilk. S. 349.

31) Extraktion eines Eisensplitters aus der Iris. Volle Sehschärfe. Ebd. S. 351.

32) F r y e r , B. E. , Bony tumor of orbit (cystoid) , caused by and encloaing foreign body. Transact. of the americ ophth. soc. Twenty-first meeting. p. 90. Americ. Journ. of Ophth. II. p. 145. (Bei einem 6j. Knaben Ent- fernung einer Enochencyste der Orbita; die Oyste enthielt ein Stück Holz.)

Yerletmngen des Aoget. 561

88) Galesowski, De Textractioii des corps ^trangeis mtelliqnes de Toeil a Taide d*im aimant (snite). Beoaeil d'Opbi. p. 513, 584, 641.

34) Gallenga, Di aloani casi di oorpi straiiieri deir occhio erelazione di estranone coli* elettro-calamite. Gasz. clio. d. Torino. XXI. p. 97.

35) Gepoer, üeber eine seltene Form von sympathischen Augenleiden Hoyer^B Denkschrift Waischan.

36) G e r m a n n , Th. , Zur Kasuistik der Magnetoperationen. Centralbl. f. praki. Augenheilk. Oktober. 8. 317.

37} Hartmann, Tameur m^lanique d^velopp^ sur un moignon d*^nuclea-

tion de Poeil; gtfnäralisation. Progrte mäd. p. 8. 88) Hennigy Beiträge zur Kasuistik der perforierenden Augenverletsungen.

Inaug.-Diss. Greiüswalde. 28 8. (2 Fälle von Verletsung ohne weiteres

Interesse.)

39) H j 0 r t , J. , Extraktion of Jemsplinter i 0iet med Elektromagneten. Norsk. Mag. f. Laegeyidensk., Christiania. V. p. 187.

40) H o 0 ky 1) Ghorio-Betinitis, Ablatio Retinae träum. ; Besserung. 2) Fremd- körper in der kataraktOsen Linse, Extraktion desselben mit einem Teile der Katarakt, Heilung mit sehr guter Sehschärfe; 3) Vnlnus lacerum cor- neae, Prolapsus iridis, Cyclitis, später Ophthalmia sympathica des zweiten Auges, Zurücktreten der bedrohlichen Symptome; 4) Hydrophthalmus traumat. o. d. Sootomata o. s. sympathica? Enaoleatio. Heilung. Wien, med. Blätter. Nr. 39-44.

41) K ern, Kommotions-Erscheinungen am Sehorgan bei SchnasverletBungen. Deutsche mil.-ärztl. Ztschr. XIV. 8. 76.

42) Knapp, Nine succesdye cases in which the eleotro-magnet was used for the removal of fragments of iron from the interior of the eye. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-first meeting. p. 100.

48) Kramstzyk, Retrobulbäres Emphysem. Quz. lek. Nr. 26.

44) L a k e r , C, A new case of injury to the eye from a stroke of lighthning. Arch. Ophth. New-Tork. XIV. p. 181.

45) Landesberg, M. , Zur Anwendung von Suturen bei Skleralwunden. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 8. 519.

46) Foreign body in the interior of the left eye etc. Med. Bulletin. VII. Nr. 8. p. 76 und Phila. med. Times. XV. p. 271.

47) Maas, H. , Ueber die Verletzungen durch den Eisenbahnunfall bei Hng- sletten am 3. Sept. 1882, mit besonderer Berücksichtigung des antisepti- schen Daueryerbandes mit Sublimat-Kochsalzgaze. Mitteil, aus der Chirurg. Klinik zu Würzburg. S. 119. (S.-A. aus y. L a n g e n b e c k*s Arch. XXXI.)

48) Manolescu, Aniridie et aphakie traumatiques ä gauche ; irido-cho- roldite sympathique k droite; nouyeau procöde d'irido-ectomie. Archiy. d'Opht V. p. 227.

49) Mc. Gregor, Foreign body in comea for two months; easily remoyed after the application of oocaine. Medic. Times and Gas. I. p. 145.

50) Meyerhof, E. , A. simple but unique method for remoying certain forms of foreign bodies embedded in the eye. Maryland med. Joum. XIL p. 175.

51) Messerer, 0., Ueber die gerichtlich - medidnische Bedeutung yer*

^rshvMbeiioht iSf Ophthalmologl«. XVI. 1S86. 36

562 Pathologie nnd Therapie der Angenknuikheiteii.

sehiedener Knochenbrachformen. Friedreieh*« Bl. t geriohtl. Med. S. 81. (Verwertnng der früher mitgeteilten Verrache in gerichtlioh-medi- cioiscbeT Beziehung.)

52) Meyer, Eclat d*acier dans Thuman vitr^, eztrait par r^eetro-umani Archiv. d'Opht. V. p. 179. (Soci^t^ fran^. d*Opht)

53) MiDor Lancelot, J. , Bemoval of a bit of steel from the (STttallioe lens with the electro-magnet. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty- first meeting. p. 97 nnd Americ. Jonm. of Ophi. II. p. 153. (Nach aoft- geführter Iridektomie Entfemnng.)

54) Nettleship, Clinioal remarks on a case of mydriasis with iritis, and on cases of mjdriasiB following a blow of on the eye. Media Timei and Gai. II. p. 865. (Nichts Bemerkenswertes.)

55) Glinical lectnres on a case of micropsie with other Symptoms, foUowing a blow on the eyeball. Ibid. p. 8. (Ein vieldeutiger, unklarer Fall)

56) Ottaya, Bitka sebgyögyul&s. (Seltene Wanden, Heilung.) Siemänet. p. 98.

57) Page, F. , Wound of the comea , with prolapse of the iris ; remoTal of foreign bodies from the orbit; eure. Lancet. I. p. 155.

58) P f 1 ü g e r , Heber einen gerichtlichen Fall. Schweiz. KorrespondenibL Nr. 6. 8. 189.

59) P 0 0 1 e y, Eztraction of a foreign body from the vitreons with an electio- magnet. Americ. Journ. of Ophth. II. p. 186. (Meridionalachnitt der Sklera zwischen Bectus internus und inferior; der Eiaensplitter wurde mittels des Elektromagneten in die Wunde gebracht nnd alsdann mit einer Pincette extrahiert. S = j^ ; Eataraktbildung.)

60) Bay, J. M. , Wounds of the anterior segment of the eyeball. Looisrille medic. News. XX. p. 129.

61) Bivibre, £., Corps langer de Torbite. Journ. de m^. de Bordeaux. XV. p. 64.

62) B 0 b e r t s , P. F. , Herida del ojo derecho por arma de fdego con lesoa penetrante de la cöruea; estraccion de un pedazo de c&psnla con restito- cion de la vision. Bev. m^d.-quir. Buenos-Ayres. XXII. p. 87.

63) Cnerpo estrafio en el fondo de saco conjunctival salido espontAneamente al d^imo dia, despues de tentativas infructuosas para eetraerla lUd. 1884—5. XXI. p. 388.

64) B fl b e 1 , Extraktion eines Stahlsplitters aus dem Auge mittelst des Elek- tromagneten. Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. August. 8. 287.

65) Schreiber, Fremdkörper in der vorderen Kammer nnd der Iris. 3. Jah- resber. der Augenheilanstalt in Magdeburg. (1. Verweilen eines Glassplit- ters 3 Jahre lang in der vorderen Kammer, ohne Störungen hervona- rufen ; 2) gescheiterter Versuch, mittelst des Elektromagneten einen Eisen- splitter aus der Iris za entfernen, was mittels Pincette gelang.)

66) S c h n 1 e k, V. , S^rfll^ tOnkro tette-ez 14t&st ? Szem^zet 4 p. 72. (lit die Blindheit Folge einer Verletzung?) Aerztiiohes Gutachten.

67) Vill4mk&pr&z&8böi sz&rmazö megvakuläs k^rd^se. Ibid. 6. p. 113. (Bl«h düng durch Blitz.)

68) Schulz, Q., Casuistisch-forensische Beiträge zur Lehre von den Soh&del- yerletzungen. Inang.-Diss. Würzburg. (In einem Falle »isolierte« FiasorsD

Yorkommea toh AngeBverletnmgen. 563

Contrafraktiiren anf beiden AngenhOhlendeolceiu EztraTant in den AngenhOhlenc).

69) Schnsohny, H^ Indigo f51y^le a siembe. Biemteet. 8. p.50. (Indigo im Ange.)

70) Schweigger, CaseB of commotion of the optic nerre. Aroh. Ophth. XIV. p. 98.

71) 8 e d a n, Note ma nn corpa ^tranger du criitallin. Recneil d*Opht. p. 784. (Unwesentliche Erörterung.)

72) S n e 1 1 , Deep-seated Foreign bodies , with preaervation of flight (Ophth. 80C. of the nnited kingdom.) Ophth. Review, p. 872.

73) The employment of the electro-magnet in Ophthalmie sorgery. Addi- tional caaes. Brit. med. Jonm. I. p. 884.

74) Sons, Armaignae et Martin, G., Amblyopie monoculaire attribn^ par la bleai^ & un accident de chemin de fer. Rerae dinique d*ocalist p. 238. Oktober. (Angebliche Herabsetzong des SehvermOgenB nach einem fiisenbahnDnfall ; ee wurde ein kongenitales Kolobom mit Myopie ge- funden.)

75) S t e e n 8 , 0. T. , A fragment of steel removed from the back ground of the eye, with the electro-magnet. Arch. Ophth. New-Tork. XIY. p. 196.

76) Tardif, A., Gontribution k T^ude des aceidents consteutifiEi aux l^ons

du nerf sous-orbitaire. Thäse de Paris. (Von ocolaren Störungen werden angegeben : reflektorische Amaurose und trophische Störungen (Hemiatrophia facialis) und Entzündungen (?) des Auges, d. h. Erkrankungen der Horn- haut, welche in dem einen selbstbeobachteten Falle nach der Beschreib- ung nur als Babstanzrerlust zu erkennen ist).

77) T e n c h i n s k i, P. 8., Verletzungen des Auges. Med. Obozr. XXIII. p. 998. (Eine Bevolverkugel drang auf der einen Schläfenseite ein, auf der anderen

heraus; yoUttändige Blindheit beiderseits mit Ezophthalmie. Ungenaue weitere Beobachtung.)

78) Thompson, J. W., Punctured and indsed wonnds of the orbity with an important case. Nordwest Lancet. St. Paul. 1884—5. IV. p. 225.

79) Tronchet, Suture de la sd^otique. Joum. de mäd. de Bordeaux. 23. Aoftt.

80) Trousseau, Gataracte traumatique op^r^ et gu^rie par Taspiration. Union m^dic 27. Aoüt. p. 325. (Traumatische Katarakt bei einem 12j. Knaben.)

81) V i 1 m a i n , Note sur un cas d*amaurose traumatique. Recueil d*Opht. p. 685.

82) Waldhauer, Eine AugeuTorletzung. C^ntralbl. f. prakt Augenheilk. Mai. 8. 141.

88) W r i g h t , J. W. , Foreign body in the eye. Oolumbus med. Joum. IV.

p. 110. 84) Z i i n 0, G., Della morte in seguito a traumatismo oculare. Ateneo veneto.

1884. yirohow-Hirsoh, Jahresber. I. 8. 8.523.

[Gsapodi (1) stellt die Statistik der FSl\e von Augenyerle- tsnngen zusammen, die er in den Jonmalen der Bndapester kön. Augenklinik aufgezeichnet fand, darnach fanden sich unter den am-

86*

564 Paibologie und Therapie der Aogenkrankheiten.

btilanten Angenkranken im Jahre 1875 24, im Jahre 1885 173 mit Verletzung des Angee. CsapodL]

Z i i D o (84) berichtet über 2 I^le von lethaler MeniiigitiB nach Angenverletzungen. In dem ersten Falle handelte es sich um eine Risswunde des Bulbus, die durch einen Hieb mit einem abgeBchnit- tenen Euhschweif, im zweiten um eine solche, die durch ein«i Regenschirm entstanden war. Der Tod war nach 10 resp. 12 Tagen eingetreten. Eine Lasion der Knochen bestand nicht. Z. hat auch bei Tieren nach groben Verletzungen des Augapfels Meningitis ent- stehen sehen.

Maas (47) macht darauf aufinerksam, dass bei einer ziemlich grossen Anzahl von bei dem Eisenbahnunglücke in Hugstetten Ver- letzten, welche bestimmt angaben, eine Quetschung am Kopfe nicht erlitten zu haben, sehr anfällige subconjunctivale Blutergüsse sich fanden. Diese Extrayasate waren vorwiegend bei Frauen xmd Kin- dern zu beobachten und sind nur durch Gelässzerreissung bei plötz- lich gesteigertem Blutdrucke zu erklären. In einigen Etilen fanden Quetschungen der Augengegend statt mit gleichzeitigen Quetsch- wunden des Kopfes und des Gesichtes.

Buard (14) berichtet über einige in der Klinik von Abadie durch das Anprallen von kleinen Projektilen entstandene 9Qg. di- rekten Rupturen der Ghorioidea. Die franzosischen Augenarzte schei- nen den Blutentziehungen noch geneigter zu sein, als eine grosse Anzahl von deutschen Ophthalmologen (wie es leider der Fall ist). Bei einem Kranken wurde nämlich sofort die bemerkenswerte Anzahl von 27 Blutegeln appliciert , und zwar w^en einer intraoccdaren Blutung.

Pflüger (58) untersuchte einen 35j. Mann, welcher Yor 4 Monaten einen Schlag mit einer Heugabel auf die vordere Kopfseite erhalten hatte und über Beeinträchtigung des Sehvermögens klagte, die unmittelbar nach dem Schlag eingetreten sei. Es wurde eine koncentrische Einschränkung des Gesichtsfeldes auf 10® konstatier^ welche sich unter Strychninjektionen auf 25® erweiterte (sie!), sowie eine Herabsetzung des S auf \ ; ophth. fand sich keine Yerändernng. Der Fall wird als Anästhesia retinae gedeutet.

Aschmann (7) bringt nach einer Zusammenstellung der Lite- ratur über die Verletzungen des Sehnerven 2 neue Fälle. Ein Knabe erlitt eine Verletzung des linken Auges in Folge eines Stosses mit einer Bohnenstange. Es fand sich eine Risswunde des untern Lides am innem Wiukel, starker Exophthalmus und kaum Licht-

Stichrerletsang des Auges. 565

schein. Ophth. zeigte sich die Netzhaut vom Sehnerren losge- rissen, durch Blutextrayasate getrennt und abgelost. Die Stelle des Sehnerven war gleichmassig grau und sehr vertieft, so dass der Sehnerv offenbar von der Sklera heraus- oder aber nicht völlig abge« rissen war. Unter den gleichzeitigen Erscheinungen von interkurrent aufgetretenen Morbillen zeigte sich ein Eiterdurchbruch am unteren Lide, und wurde eine Sondierung der Orbita, welche in der Tiefe von 5V> cm. eine rauhe Stelle nachwies, vorgenommen und nach einigen Tagen die Enukleation ausgeführt. In der Ghloroform- narkose blieb der Kranke. Die Sektion zeigte entsprechend in der linken Schläfen- und Stirngrube meningitische Auflagerungen, zwi- schen Dura und Augenhöhlendach starke eitrige Ansammlung, im Orbitaldache eine Fissur, die in der Mitte begann und nach hinten gegen das Foramen opticum sich verbreitete. Es wird angenom- men , dass bei der Enukleation des Bulbus dieser stark nach vorne gezogen, dadurch die Fissur im Orbitaldache erweitert wor- den und Eiter in die Schädelhöhle getreten sei. Mikroskopisch fand man in dem verletzten Bulbus die ophthalmoskopisch festgestellte Abreissung des Sehnerven von der Netzhaut, ein reichliches Granu- lationsgewebe an der Stelle der Papille, eine Dislokation der Seh- nerven ziemlich weit nach hinten; auch war die Arteria centralis nach hinten gerissen und thrombosiert. In dem orbitalen Teile des Seh- nerven selbst fand man Blutungen, Zerfall der nervösen Elemente (sektorartig, Spitze den Centralgefassen zugekehrt), und um diese Stelle eine neuritische Zone, so dass diese noch annähernd normale 2jone der Sehnerven die nekrotische meniscusartig umgriff.

In dem 2. Falle hatte eine Verletzung des rechten Auges mit einem Schirme stattgefunden. Verletzung des untern Lides, Abreis- sung des M. rectus inferior vom Bulbus, Exophthalmus und an der Stelle des Sehnerven ein Blutgerinnsel, die Retina mit zahlreichen Blutungen durchsetzt, grosse Ablösung der Chorioidea nach innen und unten, sowie massenhafte Glaskörpertrübungen wurden festge- stellt. Der enukleierte Bulbus zeigte die Nervenfasern gerade nach ihrer Durchtrittsstelle an der Lamina cribrosa von der Netzhaut ab- gerissen; im übrigen die schon oben geschilderten Verhältnisse.

D immer (25) erzählt einen Fall von Stichverletzung des Auges (womit? konnte nicht festgestellt werden), in welchem nachj seinem Dafürhalten die für eine Commotio retinae charakteristische Netz- hauttrübung vorhanden war. Als Besonderheit seines Falles wird ein Gesichtsfelddefekt angeführt ; die Trübung der Netzhaut verschwand

566 FttUiologifl md Thompie dar h ygf tianlrliflit f

nach wenigen Tagen, der CresichtafeUdefekfc blieb bestellen, und des- wegen wird ervtene durch das Eindringen des fremden Körpers in die Qrbita eine Eontosionierang des Bnlbns nnd xweitena ^e Lision des Sehnenren in seinem nntem Teile angenommen.

Kern (41) nimmt an, da« die knredanemden Sehstorongen, welche in Flimmern, Photopsien bestehen nnd nach Einwirkong einer stampfen Gewalt, speziell anch nach SchnssrerletEongen des Sehadels sich einstellen, auf einer Commotio der Netachaut oder der Sehnerven beruhen. Langer dauernde Herabsetzungen des Sehvermögens würden durch Fissuren oder Frakturen des Ganalis opticus oder durch Blu- tungen zwischen Chorioidea und Sklera hervorgerufen.

Eramsztyk (43) teilt einen Fall von retrobulbärem Emphysem mit, welcher nach einem Faustschlage und darauf folgendem Schnauzen mit gleichzeitigem Nasenbluten entstanden war (Lasion des Siebbeins).

yilmain(81) beobachtete nach einigen Monaten die Reste einer Blutung an der Macula sowie eine weisse Verfärbung der Eintritta- stelle des Sehnerven mit vollständiger Blindheit, durch einen Stoss eines Ladestocks in der Gegend des innem Augmuskels verursacht. Da in einem andern ähnlichen Falle (Schlag durch einen Peitscheo- stock gegen die äussere Seite des Auges) nur eine Blutung in der Nähe der Macula sichtbar war mit entsprechendem Gesichtsfeldaus- fall, so wird angenoDunen, dass in dem ersterwähnten Falle die Blu- tung durch die Kontusion des Auges und die Sehnervenatrophie durch eine Fissur der Wandungen des Canalis opticus hervorgebracht wor- den sei.

Waldhauer (82) erzählt folgenden Fall von Augenverletznng: Ein grösserer Holzspalm war einem Arbeiter gegen das offene rechte Auge geflogen und abgeprallt. Fat. »war versiändigerweise noch an demselben Abend erschienen, um in die Anstalt einzutreten« Man hatte mich gesucht, aber nicht gefunden, da ich, verleitet durch den schönen Frühlingsabend, eine Landpartie unternommen hatte, von der ich erst in der Nacht heimkehrte«. Die Diagnose lautete auf einen Vorfall des Glaskörpers in die vordere Kammer, wobei noch zweifelhaft gelassen wurde, ob eine direkte Verletzung oder eine Zer- reissung durch Eontrekoup stattgeftinden hatte. »Genau im Limbus corneae nach unten und innen da, wo die Ausbreitung des Bectus internus endet, befand sich eine Wunde von 4 mm Länge. »Die Iris war der Wunde entsprechend in dieselbe hineingez(^en.€ »Der grössere Teil von der Wunde her war keilförmig durch eine halbdurchsichtige, schillernde Masse mit deutlicher Umgrenzung ver-

r

BeiloDg TOD Skleralwunden. 567

deckt, die nicht aussah, wie heirorgequoUene RiBden8xibstanz.€ Tags darauf hatte sich »der prolabierte Glaskörper spontan wieder zurück- gezogene. — »Die Linse ist bis jetzt (14 Tage) vollkommen klar gebliebene.

Manolescu (48) beobachtete an einem durch das Hom eines Ochsen verletzten Auge eine Aniridie und Aphakie, eine Buptur nahe dem inneren Hornhautrande und ophth. schwarze Plaques zwischen Papille und Macula und einen grossen weisslichen Fleck ungefähr von 5 mm Lange unterhalb der Pupille. Am andern Auge waren 14 Tage nach der Verletzung die Erscheinungen einer sympathischen Er- krankung aufgetreten und fand sich vollkommener Pupillarverschluss mit gutem Lichtschein. Zwei Iridektomien an dem letzteren Auge hatten keinen Erfolg; es wurde alsdann die Extraktion der Linse gemacht und zum Zwecke der Eünlegung einer künstlichen Pupille später mehrere Einschnitte in die Iris mittelst des v. Graef e'schen Messers in der Richtung von links ausgeführt, so dass ein dreieckiges Stück der Iris umschnitten war. Dasselbe wurde alsdann mit der Pincette entfernt.

Arens (5) erzahlt einen Fall von Verletzung eines Auges durch die Kugel einer Windbüchse aus der Entfernung von 3— -4 M. An der Hornhaut war eine Trennung in der ganzen horizontalen Aus- dehnung sichtbar, die Iris zerfetzt etc. Wohl durch die eingeleitete Behandlung (Kaltwasseraufschläge!) veranlasst, traten schon nach 48 St. die Erscheinungen einer septischen Entzündung auf. Die Gefahr einer sympathischen Entzündung bedingte die Enukleation des verletzten Auges, in dessen Innerem eine 5 mm im Durchmesser zeigende Windbüchsenkugel gefunden wurde.

A badie (2, 3 und 4) berichtet über 2 Fälle von penetrierenden Wunden der Sklera. Im ersten Falle war ein Halm durch das Lid durchgedrungen und hatte den Bulbus in der Ausdehnung von 6 mm Länge und 2 mm Breite in der Gegend des Corpus ciliare verletzt. Nähte wurden durch Sklera und durch Conjunktiva gelegt ; Heilung mit S s' }. Im zweiten Falle waren Hornhaut und Sklera vernäht worden, unter Erhaltung der Form des Auges ; gute Lichtempfindung, Cataracta traumatica.

Colljns (18) beobachtete eine günstige Heilung zweier durch Glassplitter bewirkten Skleralwunden in der G^end des Corpus ci- liare unter einem Kompressivverband. In einem 3. Falle wurde bei einer grosseren Skleralwunde eine Naht angelegt; mehrere Monate nach erfolgter Heilung trat eine Blutung in dem Glaskörper und in

568 Pfttbologie und Tlieiiq^ der AagOBkniiUfliteB.

der TOideren Kammer aaf , 8o da« der Bulbm emiUeiert weiden moMte. In einem Falle von geheilter Wmide der Homhani and Sklera mit Irisprolape entwickelte sieh eine sympathische Erkrankung.

Fergnson (28) beobachtete ongefahr 10 Monate nach Eni- femmig einer Cataracta traomatica, welche dnrdi die Yerletznng mittels eines Glassplitters von einer gesprungenen Retorte ond mit gleichzeitiger perforierender Schnittwunde der Homhant entstanden war, eine Entzündung dieses Auges, welche durch ein in der vorderen Augenkammer liegendes Glasfragment bedingt war. Durch eine Schnittöffiuung wurde letzteres entfernt und das Sehvermögen wurde ein normales.

Gepner (35) teilt einen Fall von Verletzung durch ein Mes- singstfick mit , welches in der nächsten Nähe des unteren inneren Limbus der Hornhaut und die Iris durchgeschlagen war; ophth. zeigte sich in der oberen innem Netzhauthälfte nahe der Papille eine gelblich-glänzende Masse und war im Glaskörper ein blänlicb- weisser glänzender Kanal sichtbar. Auf dem andern Auge machten sich bald Sehstörungen geltend, und ophth. wurde totale Netzhant- trübnngy sowie Sebnervenschwellung konstatiert, welche Erscheinungea nach mehreren Stunden zugleich mit der Herabsetzung der Sehschärfe verschwanden. Es wurde nun das verletzte Auge enukleiert und die Untersuchung desselben erwies eine eitrige Ansauunlung hinter der Netzhaut und den Fremdkörper mit feiner Spitze in den oberfläch- lichen Schichten der Sklera steckend. Die Länge des Splitters be- trug 3 mm und die Dicke in der Mitte über ^ mm.

Burcbardt (15) findet in einem Falle von einer Verletzung, bei welcher ein Fremdkörper die Hornhaut und die Iris durchschlagen hatte, eine undurchsichtige Stelle an der Hinterfläche der Linse, welche das Aussehen darbietet, als wenn 5 schwarze Federn von der Mitte der hinteren Fläche der Linse auf dieser radiär ausgebreitet lägen. B. meint, dass das Pigment von der hinteren Fläche der Iris oder vom Ciliarkörper aus in den durch den Fremdkörper eröfiEueten Peti tischen Kanal und von hier aus in die tellerförmige Grube gelangt sei.

[Gallenga (34) giebt den histologischen Befund der mit dem Fremdkörper ausgeschnittenen Conjunktiva in drei Fällen, in welchen Metallsplitter in das Episcleralgewebe gedrungen waren, und berichtet dann über den glücklichen Erfolg von zwei Mi^netoperationen wegen Eisensplitter im Glaskörper, von denen der eine 15, der andere 8 Tage vor der Operation eingedrungen war. In beiden Fallen

Extraktion von BiMnaptittern mittob des Elekiromagneten. 569

blieb die Linse intakt. In einem Falle resoltierte blos Lichtper- ception wegen Verandertingen in der Netzbaut, in dem andern Falle 8 = ^^ mit H = 6 D. (Es sind dies die ersten in Italien veröffent- lichten FUlle von Aifagnetoperationen.) Brettaner.]

In dem Falle von Rubel (64) war ein Eisensplitter dnrch die untere Hälfte der Homhant, sowie dnrch die Iris und Linse nach oben und hinten nahe dem hinteren Pole der letzteren gelangt. Es wnrde ein Comealschnitt nach nnten mit dem Schmalmesser angelegt und mittels des in die vordere Kammer eingeführten Elektromagneten der Stahlsplitter entfernt. »Nach Abtragung des vorgeiallenen Iris- stückes und vollzogener Cystotomie wurde das Linsensystem evakuiert.€ Finger wurden mit + 4 auf mehrere Fuss Entfernung gezahlt.

Snell (72) berichtet über 8, teilweise schon früher veröffent- lichte i>%lle von Stahlsplittem in der Netzhaut. In einem Falle hatte der Splitter seinen Weg durch Hornhaut und Linse genommen und befand sich in der Peripherie der Netzhaut; die Katarakt wurde resorbiert und ein gutes Sehvermögen gewonnen. In einem anderen Falle war der Splitter durch die Sklera hindurchgegangen und befand sich in der äusseren und unteren Partie der Netzhaut , von einer weisslichen Ehcsudatschichte umhüllt. Nach einem ^ Jahre trat Iritis auf und wurde der Fremdkörper nach Eröffiiung der Sklera mittels des Elekromagneten entfernt. Später entwickelte sich eine Ka- tarakt, nach deren Entfernung ein gutes Sehvermögen erwartet vrird.

Ger mann (36) lockte mittels eines an die (Üomea gebrachten Elektromagneten einen Eisensplitter vom Pupillarrande an den Boden der vorderen Kammer, schnitt am GomealfAlze mit der Lanze ein und holte den Splitter mit der Pincette.

Oalezowski (33) behauptet, einer der ersten gewesen zu sein, welche den Elektromagneten in Frankreich zum Zwecke der Ent- fernung von Eisensplittem aus dem Innern des Auges benützten. Er teilt eine Reihe von Beobachtungen über die Entfernung solcher aus der vorderen Kammer, der Iris, der Hornhaut, der Conjunktiva, der Linse, dem Glaskörper etc. mit, giebt Abbildungen von verschiedenen Pincetten, Haken etc. und hält am Schluss eine literarische Umschau.

Fröhlich (30 und 31) erzählt 2 Fälle von Extraktion von Eisensplittem mit dem Elektromagneten; in dem einen Falle wurde eine grosse gerade Lanze direkt bis in den Glaskörper hinter dem Corpus ciliare im horizontalen Meridian temporalwärts eingestossen und der Fremdkörper an der Spitze der Lanze nach aussen gebracht. Der schliesslicbe Befund war folgender: Homhautnarbe mit peripherer

570 * Paihologia md Tkenpie dm AmgmkmM^mibm.

Einbeilimg der Iris, Biflswimde der hintereo Linsenki^ael, sehr geringe Glaskorperlrfibongen und ophth. entsprechend dem Lanaeneuieiieh ein sehnig weiss reflektierender mit schwarzen Pigmeotsfareifen und Punkten yersehener Herd. In dem andern Falle wurde nach Yer- grossemng der Homhaatwnnde der Eisensplitter der Iris mittels der platten Ansatzsonde des Magneten extrahiert.

[Schnschny (69) berichtet Aber dai Fall eines Blaofarbers, dem ans einer Indigo enthaltenden Natronlaoge einige Tropfen in^s Auge gespritzt waren. Lidoedem, Chemose, das Eammerwasser blau gefärbt. Ophthalmoskopische üntersochnng nnansf fQirbar. Das Auge hatte noch prompte Lichtempfindnng, doch sah es helle Flachen gelb, dunkle blau. Seh. schloss hieraus, dass auch die hinteren Gebilde des Auges mit Indigo durchtiankt waren, weil nur hieraus diese interessante Simultankontrast-Erscheinung erklart werden kann. Am 3. Tage entwickelte sich eitrige Iridochorioiditis. SzilL]

Dehenne(21) behauptet, dass nach Kataraktoperation Wechsel- fieberanfälle sich nicht blos wiederholen, sondern überhaupt auf- treten können.

Erwähnenswert ist die Beobachtung von Hartmann (37). Wegen eines Trauma's war bei einem 61j. Patienten das Auge enukleiert worden ; nachdem ein künstliches Auge 6 Monate lang getragen worden war, entwickelte sich an dem Stumpfe ein me- lanotisches Sarkom mit allgemeinen Metastasen.

Yei^leichende Angenheilknnde.

Referent: Prof. Eversbusch in Erlangen.

1) Amaurose dorch Blutverlast bei einem Pferde. CentralbL t praki. Aagenheilk. Mai. S. 157.

2) Aagenerkrankangenbei Kinderii. Becueil de m^^dne T^täriiiaire. December 1884, Mftrz 1885. VII. s^rie. T. II. Nr. 5. p. 142 ff.

3) Barri er, Paralysie da mnBcle droit sopärieiir de Toeil. Bulletin, p. 303.

4) Bayer, Klinische Mitteilungen. 1) Drei Fälle von Exstirpation des Bul- bus; 2) Reklination einer stavigen Linse ; 3) eine AugenmuskelstArung (?); 4) Keratitis interstitialis. Zeitschr. f. vergl. Aogenheilk. IIL 8. 75.

5) Bischoff, Schielen einer Kuh. Schweiser Archiy der Tierheilkunde. 24. Bd. 4. II.

Yerglndienda Aogenheükonde. 571

6) Blaeekovie, Das episooitiaehe grannlSee Angenleideii der Pferde. (Con- jnnctiTitis trachomatoaa epizootica.) Koch's MoDatMohr. S. 65.

7) Boucberon, De la k^ratite du chien. Ballet p. 256.

8) Beule 7, K^ratite ulc^reoae du chien. Recueil de mM^cine T^i^rinaire. May 1885. YU. a^rie. T. II. Nr. 10. p. 211 u. ff. (Enth&lt BekanoteB.)

9) Brauer, Periodische AugenentsündoDg bei Biodem. Bericht über das YeteriDärwesen im Königreiche Sachsen f)lr das Jahr 1884. p. d5.

10) Brusasco, L.y La cocaiua applicasioni terapeutiche Posologia e Forma. II med. vet. XXXIL p. 49 u. Giom. di med. vet prat. XXXI Y. p. 296.

11) Gagny, Pt^gion dermoTde double chea an chien. Bulletin, p. 218.

12) La cocaTne. Recueil de m^^ine v^t^rinaire 1885. YII. serie. T. II. Nr. 7. (Enthält Bekanntee.)

13) Dieckerhoff, Bericht über die kOnigL Tierarzneischule lu Berlin, för die Zeit vom 1. April 1883 bis 81. Mftra 1884. Archiy f. wiasensohaftl. u. prakt. Tierheilkunde. X. Statistik.

14) TabellariBche Zusammenstellung der in der fi^inik für grosse Haustiere ▼om 1. April 1884 bis 31. M&rs 1885 behandelten, resp. untersuchten Tiere. Ebd. XL 5. u. 6. 8. 350.

15) Degive» Du pt^rygion trichiasiqne ohea lee animaux domestiques. Ann. belg. m. p. 219.

16) Deucester, Entropien. Belg. Bull. III. p. 219.

17) Esser, üeber Cocain als lokales Anftsthetikum fürs Auge. Yorl&ufige Mitteilung. Wochenschrift für Tierheilkunde u. Yiehsucht. Nr. 2. S. 19—20.

18) Zur Anwendung des Cocains. Ebd. Nr. 24. S. 218-19.

19) ETcrsbusch, Ein Fall von Chorioiditis disseminata beim Pferde. Zeit- schr. t vergL Augenheilk. III. S. 71.

20) Hochgradige Sehstörung bei einem Pferde, veranlasst durch eine sehr starke Hypertrophie bezw. Hyperplasie der TraubenkOrner auf beiden Augen. Ebd. 8. 68.

21) Yortrag über verschiedene Augenkrankheiten bei Haustieren, gehalten im tierärztlichen Yerein su München am 29. Dezember 1883. Woohenschr. fDr Tierheilkunde u. Yiehsucht. Nr. 18. 28ter Jahrgang. 1884.

22) F r i e b e 1 , Yererbung von einseitigem schwarzem Stare. Berl. Archiv. S. 817.

28) Garside, Cocaine in veterinary surgery. The veter. joum. p. 884.

24) Orasset, De Taction physiologique de la cocaine. Compte rend. CL. p. 364.

25) Haltenhoff, Klinische Mitteilungen. 1. Diabetische Katarakt bei einem Hunde. 2. Erbliches Ectropium in einer Hundefamilie. Zeitschr. f. vergl. Augenheilk. lil. S. 65.

26) H i 1 b e r t , Ein Fall von genuiner Atrophia n. opticor. beim Hunde. Ebd. 8. 59.

27) R., Beitr&ge zur Kenntniss der postembryonalen Entwicklung der Augen der Säugetiere. Memorabilien. Heft 4. Sep.-Abdr.

28) KOnig, Das bösartige Katarrhalfieber der Rinder. Bericht über das Ye- terin&rwescn im Königreich Sachsen für das Jahr 1884. p. 96.

29) Le fei re, Entropien. Belg. Bullet IIL p. 92.

572 Pathologie nad Therapie der AagenkraokheiteB.

30) M a i e r, Vorfiül der NichULate bei einem Pferde. Bepertoiiiim der Tier- heillrande. L p. 9.

31) Mills, Hjdrochlorate of ooealne, its me in operating on the eje for &-

laria ocold. The veter. joora. Vol. 21.

32) Möller, Bericht dber die königliche Tiexanneiachule ni Beriin ^ die Zeit Tom 1. April 1883 bis 31. Mars 1884. Archir fftr wiasenachafU. v. prakt. Tierheilkunde. Bd. X. (8tati9tik.)

33) Nettelton, Dermoid growth on the comea. The Teter. joam. VoL 21.

34) 0 8 1 e r t a g , J. M. , Entropium bei einem Hunde. Zeitidir. t TergL Au- genheilk. lU. 8. 63.

35) P a 1 a g Strabismo in nn bovino. JoAm. di Anat., Finol. e PatoL dege. animal. XVIL p. 250.

36) P a 1 1 i n , ObBervations on «hying in horsei. The yeter. joam. Vol. 21.

37) Peters, J. , Der schwane Star der Pferde. Eine diagnostische nnd fo- rensische Stadie. Berlin, Hirschwald.

38) Pnckeys, Ophthalmie catarrhale. Belg. Bull. III. p. 220.

39) Rackert, Ein Beitrag zur Lehre von den angeborenen Homhanttrflb- ODgen. Zeitschr. f. yergl. Angenheilkande. Jahrg. III.

40) Schlampp, Ueber die Anwendung und Wirkung des Cocainum hydro- chloratum als lokales Anftsthetikam. Koch*s Monatssehr. 8. 25 n. ff.

41) Schleich, Der Augengmnd dcz Kaninchens und des fVosches als Hilft- mittel beim Unterricht im Ophtbalmoskopieren. Mitteil. a. d. ophthalm. Klinik in Tübingen. IL 2. S. 167.

42) Schultbeiss, Ein Beitrag zur Lehre Ton den angeborenen ÄnomalieD des Comeoskleralbordes und des vorderen Teiles des dTealtraktns. Zeit- schr. f. yergl. Augenheilk. HI. 8. 84.

43) Storch, Ueber die Krfimmnngsanomalien der Hornhaut des Pferdes. Revae fdr Tierheilkunde und Tierzucht von A. Koch. VIIL Nr. 6 u. 7. (1. Juni u. 1. Juli 1885.)

44) Wolff, Ein casuistischer Beitrag zur Behandlung von Thr&nensackleiden beim Pferde. Zeitschr. f. yergl. Augenheilk. HL S. 25 und Berliner klin. Wochenschr. XXII. S. 368.

Bayer (4) machte drei Bnlbusenukleationen nach der Bon- n e tischen Methode. Als Verbandmaterial benutzte er einen Jodoform- Gazetampon, den er in die Augenhöhle schob. Derselbe blieb je nach der Menge des Sekrets mehrere Tage li^en, bis er wieder durch einen zweiten ersetzt wurde. Der erste Fall betraf einen 2jährigen Hengst 9 dessen Auge infolge eines Bufschlages geborsten war (der ganze Bulbusinhalt , Glaskörper und Linse kamen zum Vorschein). Um einer sympathischen Erkrankung des andern Auges vorzubeugen, unternahm B. am zweiten Tage nach dem Unfall die Entfernung. Normaler Heilverlauf, kein Wechsel des Verbandes. Im zweiten Fall handelte es sich wahrscheinlich um eine Stichwunde des rechten Augapfels bei einem schweren Zugpferde, die schon einige Tage bestand. Die Lider waren ganz bedeutend geschwellt, die Bindehaut

Star bei emer Enh. 573

blntig und stark chemotisch hämorrhagiBch infiltriert, die Cornea getrübt, die Yorderkammer voll Blut, aussen und oben nahe dem Homhautrande eine unregelmässige Skleralruptur, aus der Blut- coagula und die zerrissene Ghorioidea herausragen. Um die durch die Operation bedingte Verunstaltung des Tieres wenigstens dadurch etwas abzuschwächen, dass das obere Augenlid die Augenhöhle fort- während vollständig oder doch in grösserem Umfange als sonst verdeckte, durchschnitt B. von der Wunde in der Augenhöhle aus den Heber des oberen Lides, während der Assistent das obere Augenlid stark abzog und anspannte. Die Heilung gieng auch in diesem Falle rasch vor sich, jedoch war der schliessliche Erfolg in diesem wie im ersten Fall hinsichtlich des Aussehens der Augenhöhle u. s. w. kein zufrieden- stellender. Die Sektion des enukleierten Bulbus ergab ausser den schon genannten Veränderungen ein Fehlen der Linse, ebenso war der Glaskörper massenhaft mit geronnenem Blute erfüllt; daneben bestand Aderhaut- und Netzhautablösung. In dem dritten Fall wurde die Entfernung wegen eines Epithelialcarcinomes vorgenommen, welches von dem Bulbus nur die rückwärtige Partie der Sklerotika auf beiläufig 1^ cm vom Sehnerven hin frei liess. In der Geschwulst- masse waren noch Beste der Ghorioidea und Sklera wahrzunehmen. Die Operation und der Verband wurden in der gleichen Weise wie in den ersten Fällen ausgeführt, jedoch war der Heilverlauf gestört, indem am 4. Tage p. o. in der Region des oberen Augenbogens eine Fluktuation auftrat. Incision entleerte reichliche Mengen übel- riechender jauchiger Flüssigkeit. Die Wundfiäche selbst war indessen in bester Heilung. B. desinficierte die Sekrethöhle gründlich und legte ein Drainagerohr ein, welches indessen schon am 5. Tage wieder entfernt werden konnte. Auch dieses Pferd war gleich den beiden ersten vor beendeter Heilung aus der Anstalt entnommen. Das Endresultat bezüglich des Aussehens der Augenhöhle und der Lid- bedeckung war ebenfalls ein unbefriedigendes. Diese misslichen Er- folge haben B. es nahe gelegt, hinfort bei Verletzung des Augapfels, die eine Vereiterung nach sich ziehen, von einer Enukleation abzu- sehen, da ein Pferd mit einem phthisischen Bulbusstumpfe nach B.'s Meinung immer noch schön aussieht im Vergleich mit einem, dem der Augapfel entfernt wurde.

Referent (19) beobachtete an einer 6jährigen Stute an beiden Augen in der vorderen Augenkammer eine rostbraune vielhöckrige Geschwulstmasse, die mit äusserst schmaler Basis der oberen Um- randung der Pupille au£sas8, dieselbe nahezu in ihrer ganzen Breite

574 Pathologie und Therapie der Angenkrankheiien.

einnehmend. Das angrenzende obere Segment der Iris war an der Geschwnlstbildung direkt in keiner Weise beteiligt, vielmehr erschien dasselbe in seiner Zeichnung und Reliefbildung ganz normal bis auf ein Hervortreten der von dem Gircolus arteriosus iridis maior gegen den oberen Pnpillarrand abzweigenden, ofiPenbar erweiterten Geßas- verzweigungen in Gestalt von 5 korkzieherartig gewundenen, vertikal nach abwärts verlaufenden bandartigen Yorsprüngen. Die Papille war bei gewohnlicher Weite bis auf die den seitlichen Abschnitten der Pupillarumrandung entsprechenden Teile durch die von ihrer Basis vorzugsweise nach abwärts entwickelte Geschwulst verdeckt, völlig aber f&r Licht unzugänglich bei natürlicher oder durch Eserin- Einträuflung bewirkter Verengerung. Bei wiederholter flintriLuflnng von Atropin wurden zwar die Eckteile des Pupillarspaltes etwas freier für den Lichteinfetll, di^egen war der weitaus grössere Teil auch so fast vollständig verdeckt durch die Neubildung. Die ge- schilderten Veränderungen waren auf dem linken Auge umfangreicher und höher entwickelt als wie rechts, so dass sie ganz dicht bis an die hintere Eomealwand heranreichten. Dementsprechend fiel auf dem linken Auge die Atropineinträuflung noch viel weniger ergiebig hinsichtlich der Wirkung für den Lichteinfall aus, als wie rechts. Im übrigen war die Beschaffenheit der Augen beiderseits die gleiche. Dass es sich bei diesem Befunde um keine vollkonunen angeborene Anomalie handelte, gieng daraus hervor, dass bei dem betreffenden Tiere erst ca. 4 Monate vor der ersten Untersuchung Sehstörungen bemerkt wurden, während dieselben doch bei Praezistenz der Ge- schwulstmassen schon früher hätten konstatiert werden müssen. Auch glaubte Referent durch wiederholte Untersuchung eine Vergrösserung der PupUlarauswüchse konstatiert zu haben. Es dürfte sich in diesem Fall um eine Hyperplasie der vielleicht schon kongenital starker entwickelten sogenannten Traubenkömer handeln.

Der Referent (20) nahm bei einer sehr alten Stute folgenden Befund wahr: In der Linse beiderseits Cataracta punctata, daneben eine leichte Zerklüftung der Linsenmassen, indem an dem vorderen Pole der sog. Linsenstem und Sektorenbildung sichtbar waren« Oph» thalmoskopisch zeigte sich rechterseits die Papille von weiss-rötlichem Aussehen, im übrigen aber gleich der Retina nicht verändert. Da- gegen zeigten sich in den seitlich und nach abwärts von der Papille gelegenen Abschnitten des Augengrundes in dem Pig^entepithellager und in der Aderhaut eine Reihe von helleren Stellen, die am stärksten, an Grösse und Zahl, in der direkten Umgebung der Papille vertreten

tb diwemhiaU beim Pferde. 575

waren. Die Form dieser sich Ton dem sonst dmikelbrami erscheinenden Angengrande ziemlich scharf abhebenden Yerandemngen war eine verschiedene. Ein Teil erschien als zickEackfSrmig verlaufende, weissliche oder weiss-grünliche, bald breitere, bald schmälere Linien nnd Bander, die von schmutzig braunen Pigmentmassen umsäumt waren. Diese letzteren, welche entweder ebenfalls bandartig oder in rundlichen, ovalen und unregelmassig polygonalen Schollen die helleren Stellen begrenzten, waren hier und da auch inselartig in die letzteren eingesprengt, so dass auf ein dunkleres Gentrum eine hellere Lage folgte, welche ihrerseits hinwiederum von einer dunkleren Partie einge£asst war. Daneben kamen auch rundliche oder unregel- massig konfigurierte, verschieden grosse, ad mazimum j^ papillen- grosse Lichtungen vor, die im übrigen sich in Bezug auf Anordnung, Form und Intensität der Pigmentiernng gerade so verhielten, wie die erst beschriebenen Veränderungen. Bei diesen letzteren Plaques konnte man deutlich an einigen Stellen Bruchstücke der gröberen Geßsse der Aderhaut erkennen, ja an 2 Stellen schimmerte sogar die Sclerotica mit den in ihr verlaufenden Gef ässen durch. Daneben traten zwischen diesen Heerden zahlreiche kleinste punktförmige, das Licht ziemlich stark reflektierende weisse Stellen hervor, die der Chorioidea nach vorne prominierend aufisusitzen schienen. Das Ta- petum sah schmutzig grau-grün aus ; die Durchtrittstellen der Ader- hautgdasse in ihm waren weniger deutlich. Auf dem linken Auge: Papille wie rechts ; in der Chorioidea und Pigmentepithellage generell das gleiche Bild wie rechts, jedoch waren die Heerde zahlreicher; auch war der von ihnen eingenommene Raum erheblich viel grOsser, so dass er beinahe ^ des sichtbaren Augengrundareals ausmachte. Ebenso erschienen die meisten Heerde gesättigter weiss und lag die Sklerotica mit ihren Gefässen an 4 Stellen in grosser Ausdehnung EU Tage. Während femer rechts alle Plaques mehr isoliert für sich dastanden, zeigten sich dieselben linkerseits mehrfiich mit einander verbunden durch Berührung der Pigmentsäume oder indem die weiss- lichen Züge miteinander kommunicierten. Ein Zusammenfliessen ein- zelner kleinerer Heerde zu grosseren war nicht nachweisbar. Der Beferent steht nicht an, diesen Befund als Chorioiditis disseminata zu bezeichnen.

Haltenhoff(25) bemerkte an einem kleinen Hunde gemischter Ra^e eine doppelseitige totale Katarakt, die sich im Laufe weniger Wochen entwickelt hatte. Das Orientierungsvermögen war ganz verloren, der Lichtschein gut erhalten, die Pupillen reagierten prompt.

576 Pathologie and Thempie der AagenkranJchfiLien.

Darch daa difiPus milchweisse Kolorit der Linse mit leichtem Stich ins Bläuliche wurde H. auf die Vermutung gebracht, dass es sich am Ende um eine diabetische Katarakt handle. Die bei einem Damen-Hund auffallende Magerkeit, die spröde Haut, die seltene und trockene Behaarung schienen den Verdacht auf Zuckerhamruhr zu rechtfertigen. In der That gieng auch aus der Anamnese hervor, dass das Tier in den letzten Monaten sehr abgemagert war, viele Haare, namentlich aber seinen guten Humor und die fir&here Be- wegungslust verloren hatte mid immer enorm durstig war. Bei der F e h 1 i n g 'sehen Probe fanden sich im Harn erhebliche Zuckermengen (7,12; 5,5; IfiVo; D = 1044, 1032, 1045), stark saure BeaUdon, keine Spuren von Eiweiss. Zur vorgeschlagenen Staroperation, deren Erfolg H. durch provisorische Vernähung der Lidspalte und anti* septische Kautelen zu sichern gedachte, feuid sich die Besitzerin nicht bereit. H. riet NaO.C02 Zusatz zum reichlich genossenen Gre- tränke, Wasser und Milch, sonst exklusive Fleischkost. Nach einem kurz vorübergehenden Erholungsstadium schritt indessen der Marasmos weiter xmd das Tier starb nach mehreren Monaten. Eine Aatopaie war nicht möglich.

Haltenhoff (25) konstatierte an einem gut entwickelten St.-Germain-Hunde beiderseits eine Einwärtskehrung der Lidränder, deren Haare tüchtig auf dem Bulbus scheuerten. Die eine Cornea zeigte infolge Dessen ein mehrere mm. grosses, länglich rundes, ober- flächliches, zum Teil vabkularisiertes Geschwür. Als Ursache des Entropiums konnte nur eine übermässige Entwicklung der Lidhant angeschuldigt werden ; denn wenn man eine ordentliche Falte davon aufhob, so war der Lidrand reponiert. H. trug in Ghloroformnarkose mit der Scheere von der Conjunktivalgrenze an beide Lidränder mit einem Teile der Lidkutis ab. Ein gut gepolsterter Verband wurde auf den Pfoten befestigt. Der Erfolg war ein vollkommen be- friedigender. Einige Zeit darnach wurde H. die Tochter der vorigen Hündin w^en eines gleichen Leidens der Augen zugef&hrt. Das- selbe war schon entwickelt, als der Besitzer das Tier einen Monat alt bekam. Die Hornhäute waren noch nicht getrübt, die Einwarta- kehrung der Wimpern aber ebenfalls durch zu reichliche Entwicklung der Lidhaut bedingt. Die in gleicher Weise wie in dem vorher- gehenden Fall verrichtete Operation hatte einen weniger eklatanten Erfolg, weil H. mit der Lidexcision zu sparsam vorgegangen war. Es recidivierte daher das Entropium. Wiederholung der Operation war nicht möglich. Nicht lange darnach wurde H. ein Bruder des

Entaropium beim Hunde. 577

operierten Tieres zugeführt, der an einem Auge genau das gleiche Leiden hatte, wie Mutter und Schwester. Die Operation hatte hier den vollen Erfolg. Ob unter den übrigen Sprosslingen derselben Hündin mehrere solche Fälle vorkamen, konnte H. nicht feststellen, da der Besitzer das Land verlassen. Auch über die Vor&hren des im Auslande gekauften Tieres liessen sich keine Erkundigungen ein- ziehen.

Ein Sjahriger Hund, unbestimmbarer Ra9e, hatte 5 Jahre zuvor eine akute fieberhafte Erkrankung überstanden, bei welcher er viel gestöhnt haben sollte und welche mit starker Stuhlverstopfung ein- hergegangen sei. Nachdem das Tier von dieser Krankheit ohne tierarztliche Behandlung genesen, war es stets gesund und nur zu- weilen litt es noch an Verstopfung. Seit vielleicht einem Jahre bemerkten die Besitzer des Hundes einen matten Ausdruck der Augen desselben und eine merkliche Herabsetzung der Sehschärfe. Hil- b e r t (26) fand bei der Untersuchung des Tieres neben einem leichten Gonjunktivalkatarrh beiderseits auf dem rechten Auge die Sehnerven- scheibe quer-oval und zeigte dieselbe in der Mitte der oberen Be- grenzungslinie eine bucklige Hervorragung. Die Farbe war blass weissgrau und es bestand atrophische Exkavation. Dieselbe begann sofort am Rande der Papille und es zeigte sich zwischen Rand und Centrum derselben ein Niveauunterschied von 1,5 Dioptrien. Die Lamina cribrosa war deutlich, die Gefasse waren zahlreich, aber faden- dünn und von gestrecktem Verlaufe. Venenpuls war nicht vorhanden. Linkerseits war die Papilla optica noch blasser. Die Annahme, dass es sich um eine Atrophie der Optici nach Meningitis handle, glaubt H i 1 b e r t zurückweisen zu dürfen, da einmal die 6ef ässe des Augen- grundes einen durchaus gestreckten Verlauf hatten, und andererseits auch die Herabsetzung der Sehschärfe viel später beobachtet worden war. Ebenso passte das Spiegelbild nicht auf die sogenannte Stauungs- papille. Auch die übrigen Möglichkeiten: Amblyopien und Amau- rosen nach Blutverlust, nach Typhus, nach Chininintoxikation u. s. w. kommen nicht in Betracht. Demgemäss glaubt H. diesen Fall als genuine Sehnervenatrophie auffassen zu dürfen.

Ostertag (34) nahm bei einem zweijährigen Bernhardiner Hund ein starkes Entropium des unteren Lides am linken Auge wahr. Ausserdem bestand in der Richtung des äusseren Augenwinkels auf der Hornhaut ein dem Durchbruche nahes Geschwür. 0. operierte das Entropium in folgender Weise. Nachdem die äussere Fläche des unteren Augenlides abrasiert war, wurde die Haut unter Benützung

JahxMboloht f. Ophth*liiiologi«. XVI. 1886. 37

578 Pathologie and Therapie der Aogefikrankheiten.

einer gebogenen Nadel mit einem Faden erfasBt, in die Höhe ge- zogen und ein ca. 1 cm. breites und 2 cm. langes Stfickchen quer mit der Co o per 'sehen Scheere abgetragen. Diese Wunde wurde mit drei Nähten mit Karbolseide in der Art genäht, dass man mit der Nadd hinter den AugenliddrQsen einging und dieselbe durch die Hautwund- rander durchführte, wodurch die Aus^rtsbiegung des Augenlides sofort erreicht wurde. Zum Schlüsse wurde das Auge atropinisiert, Geschwür und Wunde mit Jodoform bestreut. Ein mittelst Circn- larbinde angelegter Druckverband wurde während der Nacht von dem Patienten beseitigt. Um letztere Eyentualität weiterhin zu verhüten, wurden die Füsse des Hundes so gefesselt, dass letzterer wohl hin und hergehen, aber nicht den Verband beseitigen konnte. Der Heilverlauf weiterhin war ein guter, sowohl was das Entropium als das Homhautgeschwür anging.

Rücker t (39) untersuchte unter Leitung des Referenten einen Fall von beiderseitiger kongenitaler Trübung der Hornhaut in ihrem unteren äusseren Randabschnitt bei einem Schwein. Die etwas un* regelmässig quergestaltete Hornhaut zeigte in dem abwärts und nach aussen gelegenen 6 mm hohen und 9*— 10 mm breiten Randsegmente eine grau-weisse opake Trübung, welche besonders intensiv in einer Mittelzone, weniger beträchtlich nach dem Hornhautrande hin war. Gegen die zentralen Teile der Hornhaut durch eine convexe B<^n- linie begrenzt, ging diese Trübung mehr und mehr an Intensität abnehmend allmählich in das Blau-Grau der übrigen Cornea über. Die Transparenz war in dem beschriebenen Teile je nach dem höheren oder geringeren Grade der Opacität ganz aufgehoben bezw. mehr oder minder herabgesetzt. Endlich zeigte auch die Comealwolbung eine Abweichung, indem die erwähnte Partie in geringem Grade g^en das angrenzende Hornhautniveau erhaben war. Die histologische Untersuchung (bezüglich der genaueren Einzelheiten des makrosko- pischen Befundes sei auf das Original verwiesen) ergab folgendes: An Stelle des normalen Homhautgewebes fand sich in dem erwähnten Bezirke eine Gewebsform, die, in den schmäleren subepithelialen Partieen in ihrer unr^elmässigen Zusammensetzung allerdings dem Narbengewebe nicht ganz unähnlich, im grössten Teile des anormalen Bezirks jedoch eine ausserordentliche Aebnlichkeit mit dem Skleral- gewebe zeigte, ja streckenweise geradezu von diesem gar nicht un- terschieden werden konnte. Auf diese Weise hatte die Grenze zwi* sehen Hornhaut und Skleralgewebe eine sehr bedeutende Verschie- bung zu Gunsten des letzteren erlitten. Ausserdem war die Irisvor-

Angeborne Anomalie des Coraeoskleralboidee beim Himcle. 579

derflSche gegenüber dem yeranderten Gornealbezirk in einem grossen Teile ihres peripheren Verlaufs mit jenem verlötet In der kriti- schen Besprechung des Falles kommt R. zu dem Schlüsse, dass die Entstehung dieser Anomalie auf einen reinen Entzündungsprozess nicht zurückgeführt werden kann. Dagegen spricht die Form des Gewebes in dem' grossten Teile der yeranderten Partie, die eine Dif- ferenzierung von echtem Skleralgewebe nicht möglich machte. Viel- mehr muss daneben auch eine Art höheren Organisationsprozesses stattgefundenr haben, fBr welchen vielleicht in ähnlicher Weise wie in dem von Schultheiss beschriebenen Fall (von einer weiteren Analogisierung kann natürlich nicht die Rede sein) der anatomisch konstatierte Blutgefassreichtum der veränderten Partie einen Anhalts- punkt bieten dürfte. Wenn man gleichwohl bei der Auffassung der entzündlichen Entstehung beharren will, so kann das nach R. nur noit dem Vorbehalte geschehen, dass dabei gleichzeitig ein höherer Organisationsprozess stattgefunden hat.

Schultheiss (42) untersuchte unter Leitung des Referenten folgenden Fall. An einem 1 Jahre alten Hühnerhunde zeigte sich die Hornhautkonfiguration in der Art verändert, dass dieselbe auf beiden Augen ein liegendes Oval darstellte und zwar war der grösste vertikale Durchmesser nicht unerheblich verkürzt gegenüber dem ent- sprechenden horizontalen. Während die oberen medialen und late- ralen Comealgrenzen im Allgemeinen gleichmässig b<^enf5rmig in einander übergingen, erschien der untere innere Randsektor in einer Ausdehnung von 4 5 mm dadurch leicht eingedrückt, dass hier das angrenzende Gewebe mit leicht convexem Rande gegen die Cornea vorsprang. Aus demselben Grunde näherte sich auch die Begren- zung der Cornea unten und aussen mehr einer geraden als einer Bo- genlinie. Bei genauerer Betrachtung erkannte man weiter, dass ; der sich an die untere Umrandung der Cornea ansetzende Bindehaut- Lederhautabschnitt nicht vollkommen undurchsichtig war, son- dern an den dem Comealrande benachbarten Teilen einen gewissen Grad von Transparenz besass; jedoch war es nicht möglich, nach abwärts eine genauere Grenze dieser halbdurchsichtigen Partie gegen die vollständig undurchsichtige Sklera festzustellen. Ausserdem zeigten sich die Lidspalten beiderseits anscheinend etwas verengt, und machte es den Eindruck, als ob auch eine leichte Verlagerung der Pupillar- öffnung nach abwärts existiere. Soweit eine Untersuchung des Au- gengrundes (die durch die vorerwähnte halb durchsichtige Partie des Sklerokonjunktivalgewebes sehr erschwert war), möglich war, schien

87*

580 Pathologie und Therapie der AogenkraaUieiieiL

derselbe Ton sichtbaren VeraDderangeii frei zu sein. Dem Bedtser war schon, als das Tier ein paar Monate alt war, an demselben eine merkwürdige Art des Blickes aofgefallen. Vor allem war ihm aof- geÜEdlen, dass, wenn das Tier einen gerade dem Kopfe g^enüber befindlichen Gegenstand deutlich erkennen wollte, es zuTor den Kopf stark senkte, nnd dass diese abwärts geneigte Haltung des Kopfes bei dem Tiere im Laufe der letzten Monate mehr und mehr zu einer zweiten Gewohnheit wurde. Sonst hatte der Besitzer nichts Ab- normes wahrgenommen. Der Hund war vor Allem stets gesund ge- wesen und auch die Eltern, sowie die übrigen Tiere des gleichen Wurfes sollen keine auffalligen Störungen äusserlich an den Augen, sowie in Bezug auf das Sehvermögen dargeboten haben. Die mi- kroskopische Untersuchung der Bulbi (bezüglich der Einzelheiten vergleiche die Originalarbeit) ergab folgenden Befund: das untere Drittel der Cornea war in den vordersten Lf^en ersetzt durch kon- junktivales Gewebe, in dem eigentlichen Parenchym durch ein Ge- webe, das, was die feinere Textur anbelangte, in keiner Weise ver- schieden war von echtem Skleralgewebe. Dadurch war der untere Homhautrand um ein Bedeutendes höher hinaufgerückt; daneben eine circumscripte Pigmentinfiltration der Cornea, eine mangelhafte Ausbildung des vorderen üvealabschnittes , des Ligam. pect. , des Fontana^schen Raumes, der Iris (besonders des ciliaren Abschnittes) und des Corpus ciliare, bei letzterem ihren höchsten Grad erreichend, sowie eine Querschnittsreduktion in dem Plexus ciliaris ; dagegen eine ungewöhnlich starke Kalibrierung des Circulus arteriosus maior. Bei einer epikritischen Erörterung der Anomalien glaubt S. von einer Hemmungsbildung der Cornea absehen zu dürfen, da dieselbe schon in den frühesten Stadien transparent ist ; ebenso spricht sich S. gegen die Annahme einer Intra-uterinkeratitis aus. Gegen die Uebertragung der Deutschm ann'schen Hypothese auf diese Entwicklungsanomalie macht S. gleich Manz und Da Gama Pinto vor allen Dingen auf die Konstanz der Oertlichkeit der Spaltbildungen aufmerksam, wie denn auch in seinem Falle die Entwicklungsstörung in den abhangigen Teilen der Cornea, Sclera und der Iris lokalisiert war. Ausserdem trägt keine der beschriebenen Veränderungen einen entzündlichen Charakter an sich. Ebenso lässt sich die Gewebsverdünnung wie die hochgradige Verkümmerung des Corpus ciliare an dem dem unteren Sektor der Hornhaut entsprechenden Abschnitte nicht auf eine intrau- terine Iridocyklitis zurückführen, da die unmittelbar angrenzenden Teile der Iris und des Corpus ciliare normal sind und diese Atrophie

ThrftneDir&ufeln beim Pferde. 581

nicht zeigen. In gleicher Weise spricht gegen die Verwertung der Deutschmann'schen Theorie f&r diesen Fall die Verl^^g der In- sertion des Ligamentum pect, und die Verlagerung des Anfanges der Gonjunctiva bulbi. S. nimmt daher zur Erklärung seines Falles im Sinne der M anzischen Theorie an, dass eine erst nach erfolgtem Fotalspal- tenschlusse stattgehabte Dehnung bezw. Trennung der »Spaltennaht« in der Gegend des Corpus ciliare das Primäre war. Demzufolge kam es an dieser Stelle zu keiner regelrechten Entwicklung des Corpus ciliare und des angrenzenden Iris-Eammerabschnittes. Bei den innigen Emährungsbeziehungen , welche zwischen der vorderen Uvealregion und dem vorderen Lederhautabschnitt durch die Verbindung zwischen Art. eil. postic. long, et antic. gegeben sind, gravitierte nunmehr auch der Blutstrom mehr zur Sklera und damit auch zur Gonjunc- tiva bulbi hin und unter dieser übermässigen Zufuhr von Bildungs- material kam es in der Sklera und in der Conjunktiva zu einer Art EzzessivbilduDg auf Kosten des physiologisch zwar höheren, anato- misch gesprochen (soweit dabei die Versorgung mit Blutgefässen in Betracht kommt) aber niedriger stehenden Hornhautgewebes. Für dieses Plus an Nährungsmaterial bildet auch die erwähnte, unge- wöhnliche Lumenweite des Circul. arteriös, irid. maior an dieser Stelle, sowie die reichlichere Entwicklung der Skleralgefasse hier- selbst die erwünschte anatomische Unterlage. Dass die Sklera gleich- wohl etwas verdünnt war, erklärt sich nach S. dadurch, dass infolge der Nichtentwicklung des Corpus ciliare und der hochgradigen Ver- dünnung des ciliaren Abschnittes in nicht geringer Ausdehnung das vordere venöse Abflussgebiet unten weniger in Anspruch genommen wurde und somit auch der gesammte Querschnitt desselben hier zu- rückblieb. Dazu kommt, dass die Belastung der Bulbuswandungen von Seite des Augenbinnendruckes hierselbst naturgemäss eine grös- sere sein musste, als in den übrigen Skleralregionen.

Storck (43) betont die Notwendigkeit der Trennung des Narben- staphyloms von anderweitigen Zunahmen der Homhautkrümmung, wobei die Transparenz der Hornhaut erhalten geblieben ist, die aber trotzdem hochgradige Störungen in der Sehfnnktion verursachen können. Als Erümmungsanomalien der noch transparenten Horn- haut f&hrt er an den Astigmatismus, den Eeratoglobus und den Keratoconus, letzteren mit einem interessanten kasuistischen Beitrag belegend.

Wolff (44) beobachtete an einem 2jährigen englischen Halb- blutfohlen (Stute) ein Thränenträufdn linkerseits, welches nach Aus-

582 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

sage des Besiteers schon vier Wochen bestehen sollte. W. konsta* tierte in der Gegend des Thränensackes eine deutliehe prominierende 2 cm lange und 3 cm breite weiche, wenig fluktuierende Geschwulst, die nicht verschiebbar war und mit der Basis in genannter Breite aufsass. üebte man einen Druck (bei nach vorn und etwas nach unten geneigtem Kopf) auf den Thränensack aus, so entleerte sich aus den evertierten Thranenpunkten eine trübe, grau gefärbte Flüs- sigkeit von klebriger fadenziehender Beschaffenheit und alkalischer Beaktion. Mikroskopisch fanden sich in derselben Schleimkorper- chen, rudimentäre Cylinderepithelien und weisse Blutkörperchen (bezw. Lymphzellen), letztere in spärlicher Zahl. Eine vollständige Entleerung des Thränensackes liess sich nicht erzielen. Da ein Ab- scess ebenso wohl wie ein Atherom, wie auch Processe wie Caries an den unter dem Thränensack gelegenen Knochen ausgeschlossen wer- den konnten, so blieb die Diagnose Dacryocystitis catarrhalis übrig. In ätiologischer Beziehung glaubt W. , dass eine voraufgegangene Entzündung der Nasenschleimhaut ein begünstigendes Moment für die Entstehung der Thränensackerkrankung abgeben habe. Die The- rapie bestand in Injektion von Zinklosung, Ausdrücken des Thränen- sacks. Weiterhin schlitzte W. das obere Thränenröhrchen mit dem gebogenen geknöpften Webe raschen Bistouri in Chloroformnarkose. Die darnach vorgenommene methodische Sondenbehandlung fand an- fänglich in Narkose, später nur nach vorgängiger Bremsung statt. W. begann die Sondierung mit einer 12 13 cm langen Weber*- schen Sonde, allmählich zu dickeren Sonden übergehend. Die Son- dierung fand täglich statt, zwischendurch wurden Ausspritzungen des Thränenschlauches mittelst einer Sprozentigen Karbol- oder Salicylsäurelösung mit A n e 1 * scher Spritze gemacht. W. färbte die Injektionsflüssigkeit, um sich auf diese Weise (indem sie an der Nasenmündung des Thränenkanals wieder zum Vorschein kam) von der Durchgängigkeit des Kanals za überzeugen. Ca. 4 5 Wochen nach Beginn der Behandlung war das Leiden gehoben. Die Bow- manische Sonde Nr. 5 drang 8,4 cm. tief ein, die Injektionen er- wiesen volle Durchgängigkeit. Dieser Zustand war auch in den nächstfolgenden Monaten zu konstatieren, üngeföhr 2 Jahre spater hatte W. Gelegenheit, bei einer 14 Jahre alten Stute gewohnlichen Landschlages ebenfalls linkerseits eine Dacryocystitis zu konstatieren« Der Status praesens war im allgemeinen analog dem des ersten Falles ; das aus dem Thränensacke ausgedrückte Sekret hatte indessen eine gelbliche eitrige Farbe von dicklicher Konsistenz. Bei der mikro-

Trachom bei Tieren. 5g3

skopischen Untersuchung des Sekrets fand sich, das» dasselbe zum grössten Teil aus Eiterkorperchen bestand. Nach dem Nasengange hin war der Thränensack vollkommen abgeschlossen. An der Dia- gnose der Dacryocystitis blennorrhoica konnte sonach nicht gezwei- felt werden. Die Behandlung war im wesentlichen die gleiche wie im ersten Fall. Zwei Monate nach Beginn derselben war das Tier geheilt und blieb es auch dabei.

Garside (23) vollzog unter Cocainanästhesie bei einer Kuh, die wegen Trächtigkeit nicht niedergelegt werden konnte, die Eix- traktion einer Geschwulst im inneren Augenwinkel. Die Operation verlief ohne jede Störung. Den gleich günstigen Erfolg konstatierte Mills (31), der nach vorgängiger Anästhesierung mit einer 4% Cocainlosung bei einem Pferde eine Filaria aus der vorderen Augen- kammer entfernte.

Schlampp (40) hat bei den Versuchen über die Anwendung des Cocains bei den Haussäugetieren am zweckmässigsten eine 5^/oige Lösung gefunden. Die physiologische Wirkung war die gleiche, wie sie die Versuche beim Menschen ergeben haben. Beim Pferd und Rind genügten 5 6 Tropfen, bei der Ziege 3 4, beim Hunde 2 3 Tropfen, um eine vollständige Empfindungslosigkeit der Cornea und Conjunktiva zu erzielen.

Barrier (3) berichtet über eine Lähmung des oberen geraden Augenmuskels (?), die er an den beiden Augen einer 6jährigen Kuh wahrnahm. Das Auge war stark nach abwärts gewendet und aus der der Orbita hervorgetreten.

Blacecovic (6) beobachtete in der Podravina erst spontan und enzootisch, dann aber in epizootischer Verbreitung Trachom mit kontagiösem Charakter. Dieselbe Krankheit hatte in dieser Gegend bereits vor 3 Decennien geherrscht. Wie B. schildert, war bei diesem Process die Conjunctiva kupfer- und stellenweise scharlachrot. Dabei bestand neben heftiger Thränentrockenheit Derbheit und Sprödigkeit der Bindehaut. Es gesellte sich dazu eine Trübung und Gefässbil- dung (von der Peripherie aus) in der Cornea und nahm die Con- junctiva eine gleichmässige kupferrote filzige Beschaffenheit an. Ausser- dem waren kleine Wärzchen sowohl in der Conjunctiva palpebralis als auch in der Conjunctiva bulbi vorhanden. Diese Hervorragungen nahmen an Grösse zu und hinderten den Lidschluss. Gleichzeitig kam es dabei zur Entstehung von Homhautgeschwüren. In den we- niger schweren Fällen waren die übrigen Teile des Auges unversehrt. Dagegen kam es in den ausgeprägteren Fällen zu Perforation der

584 Pathologie and Therapie der Aagenkrankheiten.

Hornhaut, Irisyorfalleii , iritischen Reizungen, Panophthalmie und Phthisis bulbi. Diese schwereren Formen behandelte B. nach den bekannten Regeln der humanen Augenheilkunde. Ffir die leichteren Falle empfiehlt B. Bepinselungen mit Argentum nitricnm, Acidmn carbol., Acidum boricum und Kälte. Werden die leichten Formen unbehandelt gelassen, so kommt es leicht zu Recidiven. B. glaubt diese Krankheit auf lokale Ursachen zurückfahren zu können, die- selbe ist aber kontagiös und wird von einem Tier auf das andere fiber- tragen. Impfungen auf gesunde Pferde, Katzen und Hunde waren stets erfolgreich. Als eigentliche Krankheitserreger glaubt B. Spalt- pilze ausfindig gemacht zu haben, die den Oedembacillen sehr ähn- lich sind.

Bräu er (9) beobachtete bei einer 6jährigen Kuh, bei welcher schon einige Monate zuvor starke Lichtscheu und Thränenfluss alter- nierend auf beiden Augen bestanden hatte (zuletzt war das Thranen nur noch auf dem rechten Auge bemerkt worden), auf dem linken Auge eine Katarakt, recht das typische Bild einer Iridochorioiditis.

Cagny (11) berichtet folgenden Fall: Quer über die Sklera verbreitete sich eine mit Haaren besetzte Geschwulst an einem Hunde. Dieselbe wurde entfernt und es blieb auf den Augen des Tieres eine kleine weisse Narbe zurück.

Degive (15) beschreibt einen Fall von Dermoidcyste an der Conjunctiva. Er schlägt dafür den Namen Pt^rygion trichiasique vor.

König (28) teilt einen Fall von bösartigem Katarrhalfieber bei einem Rinde mit, bei dem die bekannten Veränderungen am Auge so gut wie vollständig fehlten. Es bestand eigentlich nur ein ganz massiges Thränenträufeln. Im übrigen war das allgemeine klinische Bild das gleiche.

Mai er (30) machte folgende Beobachtung: Bei einem Pferde, welches Tags zuvor einer Erkältung ausgesetzt gewesen sein sollte, wurde ein über Nacht entstandener Vorfall beider Nickhäute beob- achtet. Infolge Dessen erschien, besonders wenn der Kopf gehobai wurde, der Bulbus von der Palpebra tertia teilweise überdeckt. Der Zustand blieb die nächsten 8 Tage der gleiche. M. griff nun zu einer subkutanen Injektion von 1 gr A tropin, was hochgradige Vergif- tungserscheinungen zur Folge hatte. Tags darauf wurde nochmals und zwar ^ gr A tropin injiciert. Ein paar Tage später war der Vorfall verschwunden und glaubt M. diesen Erfolg auf dieAtropin- injektion beziehen zu dürfen.

Palagi (36) beobachtete beim Rind auf dem linken Auge eine

Enzootische Angenkrankheit bei Rindern. 585

Einwartsstellung desselben mit Abwärtswendung, so dass das mediale Segment der Iris unter dem inneren Augenwinkel und dem unteren Augenlid verborgen war. Bei gewissen Bewegungen und Einstel- lungen des Auges trat zeitweilig diese perverse Stellung zurück.

Friebel (22) macht folgende Mitteilung: Von zwei Mutter- stuten (Schwestern) hatte die eine 4 Füllen geboren, von denen das zweite und letzte auf dem rechten Auge mit schwarzem Star behaftet waren. Die andere gebar 6 Füllen, von denen das erste und letzte ebenfalls am schwarzen Star auf dem rechten Auge litten. Von den 15 Füllen, welche die Mutter beider Stuten geboren hatte, waren ebenfalls schon vier mit dem »schwarzen Stare auf dem rechten Auge geboren worden.

Im Departement der Loire (2) wurde schon seit längerer Zeit bei den Rindern eine enzootisch sich verbreitende AugenafiFektion be- obachtet, die in den letzten Jahren an Intensität zunehmend gemeinig- lich am stärksten war in der Zeit von Juni bis August, sporadisch aber auch im Winter bemerkt wurde. Die AfFektion ergriff, einmal ausgebrochen, so ziemlich sämtliche Tiere einer Herde auf der einen Weide ohne Rücksicht auf Geschlecht, Alter und Race, während die Tiere benachbarter Weiden oft völlig von ihr verschont blieben. Die Krankheit begann gemeiniglich mit Thränen, sodann stellten sich Trübungen der Hornhaut ein, die allmählich dichter wurden, so dass nach ungeföhr einer Woche ein eitriger Knopf über der Pupille zu liegen schien. Allmählich bildete sich die Trübung zurück, jedoch nicht vollständig, so dass dauernde Störung des Sehvermögens zurückblieb.

Gamuset möchte diese Krankheit in Analogie stellen zu dem Ulcus serpens hominis und glaubt, dass am P]nde die leicht faulenden vegetabilischen oder animalischen Körperchen, welche in den Futter- stoffen enthalten sind, durch Einstreuen und Auf werfen auf die Raufe in die Augen der Tiere gelangen. C. leugnet demgemäss den kon- tagiösen Charakter dieser Ophthalmie. Das Wichtigste scheint ihm das Suchen und Finden des betreffenden schädlichen Momentes zu sein. Therapeutisch empfiehlt er die Spaltung der Hornhaut nach S ä m i s c h.

Chevaucheri hat ähnliche Beobachtungen gemacht. Die Tatsache indessen , dass immer mindestens die Hälfte der im Stalle gehaltenen Tiere und darüber erkrankte, veranlasst Gh. sich für die Kontagiosität auszusprechen. Schon 24 Stunden nach Beginn des Processes bemerkte er im Homhautcentrum eine haberkorngrosse vertikal gestellte längliche Trübung. Er wandte bei heftigen Ent-

586 Pb.thologie und Therapie der Angenknuikheiteii..

Zündungen Waschungen mit kaltem Wasaer an, nebenher rote Salbe. Nach 8 10 Tagen soll Tollstandige Heilung eingetreten sein.

Bischoff (5) teilt folgenden Sektionsbefund bei einer Euk, die an Strabismus convergens gelitten hatte, mit: Ein bleistiftdicker Strang geronnenen Blutes lag in der Richtung Tom äusseren Augen- winkel gegen den Gh-und der Augenhohle zu dem Retraktor bulbi direkt auf und war seitlich abgegrenzt durch die langgezogenen Bauche des Musculus rectns internus und superior. Diese letzteren Muskeln erschienen in Farbe und Konsistenz normal. Sonst in be- zug auf Insertion und Verlaufsweise war nichts abnormes zu be- merken. Der Retractor bulbi war nur auf der äusseren Seite ent- wickelt und dort zugleich gestreckt. Der Augenboden und die Peri- orbita yerhielten sich normal. In der G^end des hinteren Augen- höhlenloches und der Stelle, wo die motorischen Augennerven aus- traten, lag eine bohnengrosse , derbe, mit zahlreichen Blutgefiasen durchzogene Geschwulst. Sie war besonders im oberen Teile des Nenrenkomplexes eingelagert, durchzog diesen und begleitete die Nervensfömme (den Abducens, den Trochlearis und die obere Hälfte des Oculomotorius , sowie den Lacrymalis und Frontalis) etwa 1 cm weit. Die ersterwähnte Hämorrhi^e schien Yon dieser bindegewe- bigen, sehr gef assreichen Geschwulst ihren Ausgangspunkt genommen zu haben. Der Tumor selbst setzte sich nach rückwärts bis in die Schädelhöhle fort und stand dort in Verbindung mit einem Venen- geflechte, welches einem cavemösen Körper nicht unähnlich sah. In der Sella turcica war dieser Gefassknäuel fingerdick und zog sich Ton dort aus in ähnlicher Weise auch durch den andern Augen- höhlenkanal in die andere Augenhöhle. Der sonst normale Augapfel war so gelagert, dass die etwas bläulich erscheinende aber sonst nor- mal aussehende Cornea die Palpebra tertia berührte. Ausser einer starken Füllung der Netzhautgefasse konnte B. an dem Bulbus keinen abnormen Befund erheben.

Boucheron (7) empfiehlt im Anschluss an die Beschreibung eines Falls von Keratitis beim Hunde die Behandlung mit Einträufe- lung von Atropin, Cocain, Acidum boricum und Sublimat.

Brusasco (lOj rühmt den Erfolg einer 2% Cocainlösung in den akuten Anfällen der periodischen Augenentzündung beim Pferde. Gleich vortrefflich erwies es sich bei Lichtscheu, Blepharospasmus und grosser Schmerzhaftigkeit in Begleitung der verschiedensten Augenentzündungen des Pferdes und des Hundes.

Esser (17) fand, dass bei den Tieren die Wirkung des Cocains

Anwendung des Cocains bei Tieren. 587

auf die Cornea und Bindehaut analog ist wie beim Menschen. Die Wirkung der gebrauchlichen Lösung pflegte 15 20 Minuten zu dauern. Im Anschluss daran berichtet E. über eine erfolgreiche Elntfemung Yon fremden Korpern sowie über einen Fall von Tumor der Palpebra tertia bei einem Hunde, den er unter Cocain vollkom- men schmerzlos entfernte.

Drackfehler-Yerzeichnlss.

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264 statt 202.

Namen-Begister.

B.

Abadie 185, 388, 841, 842, 859, 497, 500, Baas 75, 91, 284, 259, 821.

516, 581, 559, 567. Baochi 259, 859, 862, 422.

Ackland 457, 468. Badal 457, 475.

Adamfiok 110. Baenmler 821, 882.

Addario 196, 199, 841, 869, 861. Baginskj 96, 98.

Adler 119, 124, 888, 340. Baker 259, 264, 270, 888, 495, 537.

Adonl 457, 466. Baldwin 284.

Aebj, Chr. 2. Baker 214, 216, 457.

Agnew 164, 867, 421. Banham 69, 180, 270, 288.

Affuilar Blanch 144, 820, 498. Bardeleben 219, 482.

Ahlfeld 820. Bargellini 75, 816.

Alba Oarreras 846. Barck 587.

Albertoni, P. 99, 164, 167. Baroffio 144, 494.

Albini 144, 284, 251, 820. Barraquer 120, 285, 416, 422, 457, 507, Alexander 259, 343, 856. 540, 559.

Algeri 270, 292, 589. Barrel 12, 42, 64, 66, 166, 495, 508.

Alu 95. Barrier 570, 588.

Allen Storge 816, 317. Bartel 821.

AUport 284. Basso, 0. 69, 71, 270. Alt. A. 110, 217, 284, 320, 859, 362, BatelU 55.

896, 421, 475, 478, 559. Bandry 285, 458, 464.

AWarado 475. Baum 259, 264, 458, 464.

Alvares 196, 836, 341. Banmgarten 185, 198.

Amat 321, 888. Bayer 75, 164, 259, 261, 888, 422, 570, Amick, W. B. 75. 572.

Ancke 119, 124, 220, 226, 888, 408, 412, Beauvois 458.

416. Becker, 0. 284, 494, 502.

Anderson 180, 270, 286. Beddard, Fr. 48.

Andrew! 289, 821, 896, 897. Beevor 216.

Andrienz 457, 468. Begne 109, 119, 859, 428, 559.

Angelncci 21, 69, 75, 80. Behrend 316, 458.

Annnske 475, 481. Bell 320. Arena HO, 321, 421, 428, 483, 481, 559, Bellarminoff, L. 65, 235, 245, 246.

567. BeLlonci, Q. 22.

Argyll Roberteon 284, 248. Below 821.

ArkOvy 144, 816. Bender 285, 249.

Arlt, ▼. 111, 220, 223, 421. Benedikt 270, 458, 472. Armaignac 95, 98, 416, 421, 475, 481, Bennet 164, 422.

540, 552, 559, 568. Benson 164, 167, 321, 884, 343, 367, 408, Asehmann 559, 564. 416, 469, 499.

Anb 217, 859, 861, 444, 475, 478. Benton 285.

Aubert, H. 54, 57. Berg, A. 112.

Ajree 268, 408. Berger 164.

590

Namen-Registar.

Berger, 0. 270, 289, 311.

Berger, E. 15, 18, 69, 71, 75, 91, 343,

359, 403, 415, 422, 442, 495, 538, 544 ,

559. Bergh 144, 147. Bergmann, E. ▼. 99. Bergougnoux 165, 416, 418. Bernabei 270.

Bemheim et Charpentier 270, 307. Bernheimer, St. 12, 21. Bergmeister 235, 248, 821. Berlin 118, 496. Berry 422. Bert 285, 266. Berthold 235. Bertin-Sans 183. Beselin 182. Bettmann 235. Bettremieux 122, 134. Bezold, W. V. 75, 86. Biada 111.

Bickerton 65, 68, 168, 422, 500, 559. Bieloff 321. BiggB 235.

Bignon, Fanny 38, 39, 359. Birnbaoher 42, 165, 199, 220, 231, 235,

253, 343, 367, 370, 403, 410, 559. Bischoff 570, 586. Bisserie 259, 343. Bizzozero 1, 2, 38, 40. 185. Blacekoyio 371, 583. Blano 422, 438. Bleuler 270, 290, 589. Bloch 75, 168. Bock 186. Boä, P. 4, 199, 200. Bogale wsky 120, 125. Bonagente 422. Borthen Lyder 111, 482, 490. Bos 422.

Boachdron 199, 334, 360, 397, 586. Bouley 371. Boully 482. Bonntah 321. Brailey 111, 200, 202, 367, 388, 395,

403, 408. Braeuer 371. 584. Branchn 458, 466. Brauneck 78, 169. Brettauer 422. Brieger 270, 300. Briggs 458. Brignone 422. Brissand 69, 270, 805. Bristowe 270, 307, 539. Bronner 120. Bronardel 266. Browne 321, 396. Brngger 458, 471. Bnmhaber 122.

Bmnn, A. ▼. 2, 8, 165, 168.

Brudenell Carter 76, 113, 144, 416, 444.

Brusasco 571, 586.

Bruzdois 270, 296.

Buard 360, 560, 564.

BuckUn 144, 422.

Bull, Stedman Ch. 69, 180, 270, 281,

482, 489. Bull, 0. 76, 168. Bullard 482. Buller 219.

Bumm 210, 212, 321, 326. Bunge 113, 235. Burchardt 120, 165, 235, 253, 259, 343,

367, 391, 458, 468, 560, 568. Burnett Swan 111, 144, 148, 160, 334,

416, 420, 458, 482, 498, 499. Burnham 321. Bustenell 113.

C.

Gagny 571, 584.

Galhoun 271, 360.

Calisti 422.

Camö 235, 259, 321, 334.

Campart 210, 214, 321, 343, 356, 360,

404, 444, 458, 560. Camuset 585. Caniö 540.

Capdeville de 316, 320. Carpentier, J. 75. Carr 321. Carri^re 1, 48, 50. Carter 496. Catell 271.

Caudron 396, 458, 471. Cazal 271. Charcot 544. Charpentier 76, 83, 84, 85, 86. 96,

168, 169, 170, 171, 172, 270, 307. Charyol 458. Chauvel 180, 184. Chauvet 422.

Cheatam 120. 266, 316, 422, 444. Chevaucheri 585. Chibret 76, 169, 172, 343, 358. Chilton 321, 422. Christiani, A. 69. Ciacoio 48.

Cicardi 120, 125, 235, 250, 334. Clainbome, J. H. 259, 334. Clark 541. Claus 1. Coggin 367. Cofan 111, 118, 116, 120. 125, 144, 145,

148, 235, 321, 332, 495, 508. Colardeau 169. Coleman 266. Colles 458. Collins 822, 444, 560.

Nameo^Regiffter.

591

Gollombe 235.

Collyns 560, 567.

Comby 458, 464.

Coppes 322, 423, 429.

Cornwall 145, 499.

Götter 334.

Coarsserant 145, 235, 266, 834, 360.

Courtade 235, 248, 259, 444, 445.

Creder 219.

Creniceanu György 120, 126, 343, 360,

367, 391, 404. Gritchett 322, 334, 482. Gross 343, 423, 482, 490. Csapodi 119, 220, 227, 271, 322, 381,

404, 412, 413, 417, 444, 458, 473, 568. Guccati, 6. 12, 14. GuigDet 560.

Gulbertson 145, 147, 499, 529. Cutter 497. Czermak, W. 16, 199, 367, 370, 423.

Daguenet 111.

Dagnillon 145, 260, 318, 384, 560.

Dahlemp 160.

Dahlfeld 822.

Danesi 341.

Dantziger 236, 255.

Darkschewitsoh, L. v. 22, 29, 32, 34,

65, 66, 867, 395. Darier 322. Darrigade 322. Davezac 271, 589. De Bary 185, 192. Debierre 322. De Beck 113, 322. Deeren 65, 76, 94, 494. Degive 571, 584. DehoDDe 367, 392, 423, 432, 587, 541,

555, 560, 570. De Jager 196, 334. D^jerine 274. Delacroiz 236. Demme 266, 268. De Melle 145, 236.

Dennet 145, 160, 165, 167, 474, 499, 580. Denny 271. Dennissenko 76. Denti 236, 255. Däpoutel 458, 482. Derby 113, 322, 343, 858, 423, 4^9, 468,

475, 511. De Schweinitz 322, 361. Despagnet 819, 417, 420. Dessauer 16, 18, 215, 216, 423, 409, 470. Dethlefsen 118.

DeutschmaDn 208, 204, 896, 397, 479. De Vincentiis 165, 221, 404, 482, 492. Dickey 145, 423, 494.

Dieckerhoff 571.

Dimmer 200, 220, 234, 334, 338, 360,

459, 474, 560, 565. Dobrowolsky 76, 165, 267, 389, 894, 497,

508, 509. Dodds 271. Dogiel, A. 12. Dolgenkow 822, 334. Dor 76, 123, 169, 404. Dornig 459, 464. Drake-Brockmann 121, 126. Dransart 404, 414, 497, 517. Dreser 76, 80. Dubois 236. Duboscq 79. Du Cazal 482. Daei 322.

DQrr 120, 121, 423, 434. Dafoar 236. Dqjardin 99, 236, 384, 343, 347, 367,

423, 459, 470, 482, 489, 560. Damas 459. DuDoyer 266, 267. Duyse, van 76, 423, 442, 444, 445. Dyes 111, 113.

£.

Eales 540.

Eckhard 33, 96.

Ediuger 32, 34.

Ehrhardt 179.

Ehrlich 76, 99, 102.

Eichbaüm 36, 37, 540.

Einthoven 96.

Eisenlohr 271, 308, 537.

Eitelberger 316.

Ellinger 496, 505.

Emerson 165.

Emmert 145, 148, 236, 334, 339, 495.

Engelhardt 165.

Engelmann 12.

EngeUkjön 76, 82, 179, 236.

Eskridge 180, 271, 295.

Esser 571, 586.

Eulenbnrg 271, 311, 538.

Eveillä 121, 129.

Everett Smith 271.

Eversbnsch 4, 9, 165, 220, 232, 236, 247,

417, 498 571, 573, 574. Evsenko 423. , Ewald 96. Exner, Sigm. 55, 58, 69, 71, 76, 82.

F.

Falchi 209, 236, 250, 384, 338, 423, 499,

531. Fano 236, 334, 343, 404, 423, 459, 472. Faravelli 236. Fauchart 396.

592

Namen-Begister.

Faucon 236, 348.

Faye 236, 255.

Fdddersen 236, 266.

Feilchenfeld 271, 294, 538.

Fendick 260, 263.

Förö, Ch. 69, 71, 76, 77, 271, 292.

Fereol 459, 463.

Ferguson 145, 495, 560, 568.

Ferret 200, 848, 349, 360, 404, 444, 475,

41)9. Fem 77, 82, 165, 180, 181. Ferner, D. 69, 71. Feuer 322. Fieuzal 113, 116, 121, 129, 145, 237,

322, 343, 360, 367, 396, 423, 435, 496. Ficano 322, 330. Fick, A. 64. Figos 217, 475. Filehne 77, 92, 266. Filia 271. Finlayson 271. Firket 1, 185. Fischer 237, 252. Flemming 341. Flesch 2, 3, 36. Flury 266, 269. Fol 1, 2, 50, 54. Fonseca 112. FoDtan 6, 200, 201, 499. Forbes 111, 500. . Foucbard 404. Fournier 260, 264, 334. Fox 165, 322, 396, 495. Fraenkel 120, 210, 211, 322. Francke 220, 226, 322. Francois-Franck et Pitres 69. Frank, H. Hodgee 260. Freud 237, 249. Friebel 571, 585. Friede 322. Friedenwald 560.

Fröhlich 237, 254, 343, 444, 451, 560. FroBt, A. 65, 266, 343, 423, 500, 540, 552. Fryer 482, 560. Fuchs, E. 3, 7, 21, 29, 30, 42, 113, 116,

203, 204, 220, 238, 237, 343, 346. 459,

474, 498, 528, 541, 557. Fuerstner 272. Fulton 271, 313, 476, 482.

9.

Gaboriau 482.

Galezowski 77, 82, 111, 165, 180, 237,

272, 30Ü, 334, 339, 424, 435, 437, 498,

525 561 569. Gallenga 182, 185, 187, 200, 201, 220,

234, 822, 835, 867, 869, 424, 440, 561,

568. Qant 843, 849.

Gardner 482, 498.

Garside 571, 588.

Gasparetti 328.

Gastaldo 867.

Gayet 96 , 98 , 185 , 188, 210, 214, 823,

424. Gazepy 160, 161, 494. Geiasler 110.

Gelpke 2, 21, 22, 823, 882. Gepner 561, 568. German 120, 129, 165, 237, 494, 497,

507, 561, 569. Germelmann 444, 446. Gillet de Grandmont 77, 82, 180, 181. Girard 429, 437.

Giraud-Teulon 79, 145, 494, 498. Giraudean 77, 80. Giudici 165, 495. Giudini 210. Glorieux 323.

Goldzieher 111, 165, 200, 343, 344. Goltz 69, 72. Gordon 335.

Gordon-Norrie 112, 323. Gorecki 424. Gosse 368, 482. Gouyea 237, 459. Gradenigo 12, 13, 77. Gradle 272, 495. Graefe 111, 444, 448. Graahey 99, 104, 272. Grasseli 287. Grasset 571. Gray, Th. 77, 169. Greder 488, 486. Grevy 237. Griffith 77, 180, 417. Grocco 272. Groisz 835, 404, 418. Granfeld 260, 265, 459, 465. Grnening 335. Guaita 121, 130, 186, 237, 248, 251, 323,

333, 424. Gnaran 344.

Gudden, v. 22, 28, 32, 70, 71, 272. Gu^bhard 55. Guenther 79, 272, 274. Guglielmelli 385. Guibal 237. Guinon 272, 280. Gunn 212, 313. Gunning 323, 331. Gussenbaner 272.

H.

Haab 113, 165, 183, 323, 328, 404, 414. Haase 120. Haendel 417, 419. Haenel 120.

Namen-Begiflter. 593

Haensell 16, 196, 197, 209, 444. Hoach 186, 200, 201, 344, 352, 360.

Hagen Tora 424, 438. Hotz 260, 360.

Haie White 272, 294, 295. Howe, L. 99, 145, 148, 183, 184, 238,

Hallopeau 272, 292. 316, 368, 494.

Haltenhoff 424, 444, 450, 459, 571, 573, Hnber 316, 319.

574. HubBcber 238.

Hammaisten 99. Hughes-Bennet, A. 70, 273, 295.

Hanemann 186, 344, 347, 353. Hughlings-Jackson 273.

Hanaell 323, 335, 498. Hüll 368.

Hanaen Grat 237, 251, 335, 340, 476, Hnnicke 238, 417.

480. Hutchinson 100, 316. Hardy 272. Harlan 145, 272, 368, 395, 424, 497, J.

499, 524, 530, 537, 540, 542.

Harnack 237. Jacobson 112, 257, 460, 476, 494, 502, Hartmann 483, 561. 537.

Hartig 313. Jackson 166, 278, 495.

Hartridge 166, 404, 416. Jadanza 55.

Hartz 272, 295. Jaesche 99, 182.

Hebold 273, 281. Jan 266, 537.

Heiberg 70. Jany 238, 335.

Heilmann 237, 247. Jatzow 203, 205, 360.

Heinemann 273, 305. Javal 55, 160, 335.

Helmholts, H. v. 55. Jeanton 266, 267.

Henins 260, 262. Jegorow 65, 68.

Hennig 561. Jendr&ssik 273, 309.

Henoch 260. Jessop 65, 166, 180, 196, 238, 260, 335, Hering, E. 77, 87, 88, 169, 172. 344, 405, 500, 532, 536, 542.

Hermann, L. 64. Imbert 145, 148, 154, 495, 500.

Herschel 823. Imre 116.

Herxheimer 273, 290, 538. Inouye 238, 252, 335, 338.

Herzenstein 184, 185. Johnson 204.

Hense 237, 245. Jones 77, 113, 219, 238, 260, 488.

Hewetaon 237, 424, 495, 504. Josten 119.

Higgens, C. 99, 220, 227, 335, 425. Joye 476, 480.

Hubert, R. 1, 77, 91, 92, 169, 177, 266, Joye Jeffries 460. 469.

267, 273, 305, 571, 577. Isseknts 160, 335, 337.

Hill 145, 500. Issoulier 460, 465.

Hiltner 50. Jürgens 278, 284.

Hippel, V. 119, 237, 244. Juler 334, 344.

Hirschberg 77, 91, 111, 122, 166, 182, Just 122, 238.

203, 220, 229, 237, 238, 253. 258, 260, Izaru 169.

262, 266, 273, 809, 316, 318, 335, 368,

394, 404, 410, 425, 430, 444, 451, 459, K.

464, 537, 540, 544.

Hjort 238, 323, 561. Kalkoff 180, 273.

Hock 111, 119, 335, 339, 360, 368, 404, Eamocki 39, 200, 360.

413, 417, 425, 444, 460, 537, 561. Kandinsky 96.

Hodges 335, 344, 347, 368, 405. Eonelles 111.

Hoegyes 96, 536. Kaposi 316.

Hoeltzke 99, 103. Karassewitsch 122, 131, 146, 497.

Hoering, y. 121. Katschanowsky 65, 67.

Hoffmann 196, 197, 273, 335, 405, 410. Kaurin 122, 131, 238, 255, 316, 317.

Hogg 77, 112, 169. Kazaurow 120, 273, 368, 393, 425, 540

Holmes 323, 460. Keil 70, 180, 273, 284.

Holt 145, 148, 495, 540, 554. Kern 561, 566.

Holz 417, 418. Kerschbaumer 122, 131.

Hom^n 273, 299. Kätli 100, 273, 308, 540.

Hopman 316, 320, 460, 473, 476. Ketteier 64.

Horstmann 111, 145, 238, 405, 408. Keyser 238, 246, 396.

JahxMbtiieht 1 Ophthalmologie. XYI. 1886. 38

594

Naman-Begister.

Kier 238, 255.

Eiesselbach 405, 407.

Kipp 323.

Klemperer 186, 192.

Klinkert 273, 312, 538.

Klumpke, MUe. 100, 101.

Knapp 122, 131, 238, 247, 273, 286, 323,

331, 335, 342, 405, 415, 483, 484, 539,

561. Eoelliker, Alfred 122, 166, 220, 230,

405, 415. Koenig 77, 88, 146, 169, 176, 571, 578,

584. Eoenigstein 220, 228, 238, 244, 248, 425,

500, 537. Eoganel 3, 4.

Eolbe 77, 78, 88, 146, 149, 169, 177. EoUer 238, 242. Eollook 444.

Eonrad 78, 82, 180, 273, 305. Eoorda Smit 397. Eotelmann 112. Eowalewsky 65, 100, 101. Eraepelin 78, 80. Eramer, Aug. 55. Eramsztyk 166, 561, 566. Erause 186, 192. Eremer 146, 497. Eriea, J. y. 78, 90, 169, 178. Erömer 274. Eroner 320. Ernkov 444. Ernl 112. Enhnt 166, 196, 198, 200, 238, 252, 335,

342, 344, 356, 368, 385. Eanachovich 204. Kundrat 220, 223, 460, 471. Eunteen 219, 483, 491.

Laurent, L. 55, 146, 152. Laorentier, A. 122, 134. Lawford 220, 229, 360. LawBon, R. W. 78, 146. Layet 113, 114, 116. Lajr^-Dufon 146, 495. L&zfipat^ 185

Leber 344, 854, 360, 862, 864, 479.

Lee 323, 397.

Ledda 260.

Lefeire 571.

Lehmann, Alfred 78, 84, 146, 152.

Leichtenstern 274, 283, 539.

Leplat 217, 405, 425, 460, 470. 476, 478.

Leroy, C. J. A. 55, 78, 81.

LewiDski 274, 312.

Liebisch 56.

Liebreich Hl, 166.

Lilienfeld 274, 303.

Linden 273, 299.

Lipps 78.

Litten 258.

Little 323.

Loeb 70, 72.

Löwenfeld 274, 302.

Lommel, E. 56.

Londe 77.

Lopez 483, 491.

Loring 111, 166.

London, J. 56.

Loye 100, 266.

Lubinski 122, 134, 497.

Lucas 260, 263, 323, 324.

Lndwig 235, 248.

Lfineborg 483, 491.

Lnndy 239, 344.

Lunke witsch 21.

LvoY 324.

Laborde 238.

Labry 238.

Laö'on 368, 393.

Lagleyze 444.

Lainey 541.

Laker 561.

Landesberg 239, 274, 288, 316, 342, 425,

439, 561. Landmann 239. Landolt 182, 183, 239, 460, 467, 473,

586, 541, 556. Landouzy 274. Lang 166, 323, 344, 368, 395, 405, 445,

460, 475, 495, 503. Langer, G. ▼. 1, 42. Lapersonne, de 313, 483, 484. Larbouret 186, 188. Lassalle 166, 495. Laofenauer 274, 307, 308, 539.

Maas 483, 485, 561, 564.

Machek 122.

Maokenzie 258, 274, 296, 589.

Mackinlay 196.

Mader 274, 539.

Magawly 335, 338.

Maggi 476.

Magnus 96, 99, 111, 114, 122, 135, 166,

220, 232. Magnussen 260. Mäher 146, 157, 274, 406. Maissurianz 274, 483. Maier 120, 572, 584. Majoli 274 Maklakoff 184, 185. Malgat 166, 405. Manche 111. Manhaviale 406, 480. Manolescu 344, 397, 561, 567.

Namm-Begister.

595

Mansasori Orgata 186, 195.

Manton 114. 324.

Manz 200, 220, 227, 239, 247, 360, 363,

368, 391, 538, 543. Marchi 270, 292, 539. Marcus 483, 487. Marächal 476, 483. Mariani 239. Maroni 275. Martin 160, 238, 868, 396, 425, 494, 498,

499, 500, 563. Mamlat 160. Masseion 166, 168, 417. Mnsson 185.

Mathewson 425, 460, 470. Matignon 460, 465.

Matthiessen 1, 15, 16, 57, 59, 60, 493. Maothner 65, 67, 275, 500, 538, 544. Mayerhausen 78, 82, 180, 181,239,246,

335 339. Mc. Gregor 220, 233, 335, 405, 414,561. Mc. Hardy868, 393,460, 464, 470, 471. Mc. Eeown 114, 324, 425. Meighan 260, 264. Melcher 186, 195. Mello 180, 181. Melotti 267. Mendel 260, 265, 275, 299, 500, 537,

538, 543. Mendelssohn, M. 100, 101. M^n^trier 214, 216, 457. Mengin 368, 392, 476. Merkel, F. 1. Merlin 40. Messerer 561.

Meyer 239, 246, 445, 456, 562. Meyerhof, £. 561. MeyhOfer 119, 125, 239, 460, 473. Michel, J. 120. Michel, M. 460.

Mierzeiewsky 96, 98, 275, 295, 539. MUlikm 169, 275. Millingen, van 120, 239, 247. Mills 571.

Minor Lancelot 425, 562. Mitchell 146, 494. Mitkevich 146, 499. Mittendorf 324, 460. Moeli 65, 68, 275, 303. Moeller 239, 572. Mojsisovics 1. Molard 316, 320. Moll, van 120.

Monakow, v. 22, 25, 70, 73, 74, 204. Monod 324. Monoyer 56. Monprofit 360. Monan 275, 282. Morton Prince 275, 860, 561. Morton Stanford 167.

Mossdorf 275, 460.

Motais 86, 1 12, 146, 157, 499, 531 , 530, 558.

Muhlert 186.

Mules 186, 368, 393, 540.

Murell 146, 161, 164, 495.

Myles Standish 2, 200, 344.

N.

Nagel 114, 146, 493, 496, 501.

Netolitzky 260.

Nettelton 572.

Nettleship 239, 258, 259, 344, 368, 395,

405, 417, 425, 470, 500, 532, 562. Nevinny 239. Nickols 78, 91, 120, 169. Nieden, 78, 82, 180, 239, 254,275,316,

365. Nordenson 200, 201, 208, 361, 497, 524, Nordmann 425, 439. Norris 275, 310. Noyes 182, 239, 251, 541, 556. Nuöl 22ü, 231, 498. Nys 239.

0.

Oettinger 425, 439.

Oliver, Ch. 78, 146, 169, 261, 267, 269,

335, 494. Olshausen 78, 94, 405. Oppenheim 275, 280, 296, 537. Oppenheimer 210, 324, 327. Ormerod 275. Ortmann 186, 195. Ostertag 460, 572, 577. Ostrowsky 122. Ottava 116, 220, 222, 227, 239, 261, 276,

324, 333, 344, 347, 461, 469, 472, 478,

476, 562. Otto 276.

Ottolenghi 261, 264. Oughton 96, 97. Oursel 317. Owens 406.

P.

Paci 160, 494.

Page 344, 562.

Palagi 572, 584.

Panas 196, 239, 276, 314, 336, 341, 406,

425, 436, 483, 492, 537. Pape 240. Parent 167. Parinaud 78, 79, 86, 169, 178, 368, 892,

538, 543. Parisotti 267, 384, 417, 428. Parker 324.

Pasquale Ferraro 276, 294. Passet 186, 192.

38*

596 Namen-Begitter.

Peck 261, 264, 844. Redard 425, 429.

Pedrazzoli 112. Uegard 100.

Pedrono 276, 313, 498. Regia 277.

Pelizaeofl 276, 541. Reich 114, 117, 128, 185, 147, 240.

Pefia de la 240. Reissmann 200, 361.

Perrin 324. Remak 221, 228, 277, 802, 810, 406, 408,

Peter 276. 445, 456, 538.

Peters 196, 197, 572. Renton 836.

PetruBchewsky 79, 89. ReuBs, v. 96, 97, 114, 123, 188,221,222,

Peunow 324, 483, 492. 240, 253, 324, 406, 408, 426, 461, 466,

Pfalz 160, 162, 219, 336, 368, 483, 498. 472, 476, 477, 483, 490, 496, 500, 533,

Pflüger 70, 74, 119, 124, 167, 168, 180, 536, 541, 558.

184, 240, 245, 276, 281, 309, 361, Reymond 182, 586.

368, 389, 538, 562, 564. Reynolds 261, 886, 476. 540.

Philipsen 180, 276, 301, 336, 338. Rheindorf 120.

Pichon 276, 305. Riebet 461.

Pierd'houy 239, 240, 249,255, 461, 469. Richey 123, 147, 496.

Pilliet 29, 30, 38, 39, 42, 43. Richter, R. 70, 73, 74, 204, 277, 324,

Pique 276. 830.

Pitres 69. Riedl 261.

Pitt 276, 800. Rieger 277.

Plantenga 324. Rigolet 240.

Playes 406, 483. Risley 397, 406, 498.

Plehn 161, 162, 494. Rivi^re 483, 562.

PodwyzBOzki 215. Roberts 114, 128, 496, 562.

Poensgen 461. Robertson 324, 406, 414, 462.

Poncet 100, 336. Robinski 15, 209, 426.

Pontoppidan 267, 269, 278, 276, 806, Rogman 426, 438.

539. Rehmer 240, 426.

Pooley 445, 562. Rolland 365.

Porywaeff 461. Rombro 261.

Post 461. Roosa 426, 489.

Power 425, 470. Rosenbach, T. 96, 98, 275, 295, 539.

Prengmeber 397. Rosenzweig 240, 254.

Presas 122. Rosmini 240.

Priestley Smith 180, 369, 392. Ross 277, 539.

Prince 336, 541, 554. Rossander 240, 248.

Pronff 161, 386, 425, 495. Roesbach 817, 819.

Prozok 336. Rotter 277, 312.

Przybilskyi 461. Roussanow 240, 255.

Prudden 204. Roy 79, 169, 196, 240, 386, 341.

Puckeys 572. Rubel 562, 569. Purtscher 79, 91, 146, 157, 425, 440, Rückert 221. 226, 386, 572, 578.

499, 531. Rnijs 186, 191.

Putzel 276. Rumpf 277.

n Rnmschewitz 336.

"• Russe 317. Raehlmann 100, 103, 119,210,314,824, Rydel 120.

329.

Raggi 276. S. Ramey 277, 800, 539. Rampoldi 100, 112, 221, 240, 244, 250, Sachs 406, 409, 426.

267, 268, 814, 315, 317, 318, 319, Saemisch 324.

336, 341, 417, 419, 46 J, 476. Saint-Germain 123.

Randall 122, 136, 146, 166, 496, 497, Saint-Martin 356.

516. Salomon 824, 426, 462.

Ray 562. Saltini 123, 138, 240, 250, 494.

Real y Beyro 50, 51. Samelsohn 186, 277, 311, 844, 845, 489,

Reche, Ad. 32, 33, 65, 536. 541, 558.

Recklinghausen, ▼. 186, 188. Santos Femandez 240, 241, 325, 426.

Namen-Register.

597

Sattler 119, 217, 241, 253, 314, 462, 477,

478, 483, 484, 485. Saundby 277, 309, 538. Schaefer, Hermann 70, 277, 537. Schaw, W. N. 56. ScheU 462. Schenk, S. L. 1. Schenk] 123, 241, 325, 426, 462. Scherk 344. Schick, H. 43, 44, 100. Schiees-Gemnsens 121 , 130 , 221 , 228,

336, 337, 861, 362, 426, 430. Schiötz 79, 123, 139, 161. 162, 180, 181,

344, 426, 443, 498, 528. Scblampp 572, 583. Schleich 79, 123, 140. 167, 180, 182,

221, 229, 230, 277, 406, 410, 495, 503,

572. Schmeichler 278, 280. Schmid 120.

Schmidt, E. 123, 417, 418. Schmidt-RimplerllO, 123, 196, 241, 252,

426, 477, 479, 497, 510, 511. Schmitz 241. Schnabel 368, 406, 409. Schneider, L. 46. SchGn 56, 62, 368, 500, 533. Schönemann 462. Sehrader 278, 288, 539. Schreiber 221, 233, 477, 481, 562. Schröder, v. 267, 269, 494. Schröter 120.

Schubert 114, 278, 496, 504. Schalek 119, 562. Schnlin, G. 79. Schulten, M. W. 100, 105. Schultheis 221, 225, 336, 572, 579. Schulz 278, 284, 303, 541, 562. Schaschny 119, 561, 570. Schuster 278, 541. Schwalbe, 0. 1. Schwan 317. Schwarz 56, 61. Schwarzbach 267. Schweigger 79, 112, 242, 242, 257, 325,

397, 399, 417, 563. Sciaki 241. Seck, H. 100, 102. Sedan 325, 406, 426, 563. Seely 261, 497, 516, 540, 552. Seguin, E. C. 70, 180, 278, 292. Seile 267, 268. Sentez 462. Senut 336, 462. Serebrenikow 123. Servin 337.

Sejmour Sharkey 278, 537. Shastni 825. Sicard 167. Siklössj 120.

Siloock 70, 298.

Simi 123, 142, 406, 497, 515.

Sinclair 79, 406.

Skrebitzky 124, 142.

Smith, G. W. 79, 82, 368, 397.

Smith, Priestley 499, 529, 537.

Snell 211, 417, 419, 471, 537, 538, 544,

563, 569. Sorokine 418.

Sous, G. 96, 182, 241, 563. Spitzer 278, 313, 462. Spitzka 32, 35, 204. Squibb 241. Staderini 241, 426. Stef&n 114, 117, 124, 825, 332, 496. Steinheimer 278, 538. Stephan 278, 539. Stevens 563.

Stilling 369, 383, 497, 509, 540, 550. Stöhr, Ph. 31, 210. Stoelting 200, 344, 349. Storck 337, 572, 581. Story 167, 264, 333, 406, 418, 462, 466,

470. Stratz 115, 325. Streatfield 426. Sturm 278, 300, 538. Swanzy 462, 469. Szili 79, 91, 167, 278, 308, 406, 427,

442, 539. Szokalski 2, 79, 167, 406.

T.

Tafani 208.

Tannahil 427.

Tardif 563.

Tartuferi 22, 23, 477, 480.

Taylor 112, 325.

Teillais 241, 427, 433, 462.

Tekoutiew 325.

Tenchinski 568.

Tennwich 825.

Terrier 241, 462, 465.

Terson 369, 393.

ThanbofFer, L. ▼. 1, 64.

Thau 369.

Theobald 498, 529.

Thibaut 427.

Thomsen 278, 303, 304, 538.

Thomson 70, 79, 80, 169, 406.

Thompson 487, 500, 563.

Thoresen 241, 255.

Tiffany 397.

Tilley 537.

Tillmanns 487.

Tizzoni, G. 99.

Touohet 325.

Touton 215, 462.

598 Namen-Re^^iiter.

Treitel 79, 81, 170, 178, 179, 180, 346, Webster, D. 367, 369, 427, 432.

358, 406, 407, 445, 447. Webster, Fox 407, 427.

Tronchet 342, 563. Wecker, L. de 112, 369, 393, 427, 437,

TrouBseau 261, 264, 325, 845, 427, 438, 438, 463, 468, 541, 555.

462, 465, 563. Wedl 186, 187.

Tscherning 100. Weeks 186, 279.

Tsisch 70. Weidlich 147, 158, 494.

Turnbull 112. Weigert 2, 21. 22.

Tweedy 325. Weingarten, J. 56.

^ Weir 279.

^' Weiss 21 , 23, 167, 204, 279, 299, 407,

üffelmann 115, 325. 463, 497, 518, 538.

üffreduzzi 100, 102. Werner 407, 413.

ühthoff 10, 79, 81, 147, 157, 261, 265, West 279.

279, 301, 477, 500, 537. Westphal 279, 310, 538.

Ulrich 119, 182, 210, 214, 279, 298, 325, Wharton Sinkler 272, 310. 541.

497, 515, 540. Wicherkiewicz 121, 242, 244, 427, 435.

ünger 463. Widmark 210, 213, 217, 325, 326» 327,

Uppenkamp 115, 325, 326. 337, 340, 477.

Usnelli 279, 298. Wiesinger 258, 337. 345.

V Wilbrand 71, 75, 180, 279, 287, 541.

Wilder 279 283 407 412

Vacher 241, 248, 253, 427, 499, 529. Williams, E. 80, 261, 267, 268, 345, 897,

Vahide 186, 190, 325. 407, 427.

Vassale 2, 38, 40. Willy 115. 496.

Vassaax 196, 336. Wising 276, 299.

Vennemann 115, 147, 494, 499. Wolfe 407, 427, 428.

Verga 279, 298. Wolff 477, 572, 581.

Vetlesen 242. Wolffberg 12, 15, 80, 94, 161, 170, 407.

Yieasse 463. 465. Wolfring 29, 463.

Vigier 242, 248. Wooten 826.

Villard 124, 143, 497. Wright 563.

Vilmain 563, 566. Walfsberg 242, 255. Virchow, H. 9, 10, 11, 16, 19, 20, 42,

43, 46, 47, 427, 445. Y. Voss 279

Voasias 112, 120, 167, 200, 202, 203, Younan, A. C. 16, 20.

204, 208, 221, 233, 325, 330, 337, 361, Young 242, 279, 428.

418, 420, 498, 525.

W. Z.

Wadsworth 267, 427. Zatvornicki 261, 263, 326.

Waehner 279, 313. Zeglinsky 4, 9, 32, 33, 65, 66.

Wagner, Julius 78, 83, 180, 186, 274, Zeissl 261.

305. Zenger 161, 164, 494.

Waldhauer, G. sen. 115, 427, 563, 566. Zehender 56, 61, 147,160,493,496,500,

Walker 325, 345, 369, 418, 427, 430, 506.

431, 463. ZesHB 280, 463, 473.

Wallis 271, 296. Ziegler 187.

Walton 279, 306. Ziem 242. 463, 472.

Warlomont 2, 115, 186 , 242, 463, 465. Zieminski 242, 246.

Watson Spencer 261, 325, 361, 397, 470. Ziino 563, 564.

Weber 267. Zwicker 484, 487, 491.

Webster 279, 345, 358. Zychon 317, 318.

Sach-Begister.

A.

Abdnkti 008 breite 515, 516.

Adduktionsbreite 515, 516.

Akkommodation, die für dieselbe erforderlichen Zeiten 66, Vorhanden- sein beim Fehlen der Linse 68, Apparat EU Demonstration 148, Lähmung bei Diphtheritis 261, 265, Störungen mit anderen Erscheinungen des Botulismns 269, Ursachen der Herabsetzung 502, Verlust bei Diphtheritis 582.

Akkommodationsbreite bei Stu- denten 187.

Amblyopia ex anopsia 552, beim Schielen 552, 558.

Anisometropie, eigentümliche Seh- störung bei derselben 528.

Anophthalmus 222, mit Cjstenbil- dnng 222, Entstehung 228, 224.

An tiseptica 484.

Antiseptischer Verband 253, 485.

A plana tische Gläser för Star- operierte 160, 500.

Apomorphin, lokal anästhesierende Wirkung 248.

Asthenopie, Behandlung der ner- vösen 581, Prüfung der muskulären 556, Behandlung der muskulären 557, ei^ntümliche Form 557, 558.

Astrgmatismus, Vorkommen 189, Korrektion 148, nach Staroperation 157, 448, nach Sklero- oder Iridek- tomie 161, bei Glaukom 161, 162, bei Terschledenen Refraktionszuständen 168, Modell 500, alsürsache derMigräne 504, der Linse nach Iridektomie 528, 529, Zunahme 529, spasmodischer 529, Auftreten mit Lähmung des M. rectus extemus und internus 529, als Ur- sache yon Katarakt 580, Bestimmung 580, Pince-nez 581, irregulärer 581.

A t r o p i n , geringe Wirkung auf die Iris der Neugeborenen 508.

Atropi nvergif tung , Erscheinun- gen 268.

Auge, der Tiefseefisohe 2 , optischer Bau bei Vögeln 16, 61, Aponeurosen 87, Flüssigkeitsströmung in demselben 44, 45, 46, Farbe im Zusammenhang mit Baut- und Haarfarbe 46, der Zulu-Kaffern 47, der Singhalesen 47, der Darfur-Neger 47, von einigen Serolisarten 48, 49, Entwickelung oei verschiedenen Tierklassen 50, bei Wir- beltieren 51, Verhalten der Augen- blasen 51, 54, Ruhelaffe 96, physio- anomisoher Ausdruck 99, Färbungen bei subkutaner Injektion von Aliza- rinblau 102, 103, Hygiene 118, 119, Missbildungen bei mikrocephaler Kopf- bildung 280, Ueberleitung von ent- zündlichen Erkrankungen auf das Ohr 820, Filaria 861, Verhalten des Cysticercus 449 , Luxation 458 , 482, schematischee 502.

Augenbewegungen, Störungen bei Hysterischen bei Anwendung der Stimmeabel 807.

Augenbewegungsnerven, hin- teres Längsbündel als Projektionsglied derselben 85 , periodische Lähmung 809, Lähmung bei syphilitischer Ta- bes 811.

Augendouche, in Verbindung mit konstantem Strome 255.

Augenerkrankungen, Zahl 128, 130, 188, 189, bei Syphilis 129, 862, bei Lepra 181, 817, 318, bei Soldaten 184, 187, 188, 148, 144, bei Juden 134, Ur- sachen 185, bei Idioten 140, 141, 280, bei Eisenbahnangesteilten 142, sep- tische 261, 262, bei Arteriensklerose 315, 816, bei Amenorrhoe 817, bei Pellagra 818, bei Gicht 818, bei Hel- minthiasis 819, 820 , bei Nasenaffek- tionen 820, 478, periodische bei Tieren 574.

Augenhöhle, Schaltknochen und Defekte 40 , 41 , Melanom 219 , Entr stehung der angeborenen Cysten 224, 225 , syphilitische Ostitis 805 , Cyste

600 Sach-Register.

476, EntEündvng des Zellgewebes 482, Blepharospasxnns 270 , 472 , 47S,

484, 485, Osteome 484, Tbromboee Vorkommen mit AkVommodatioDt-

der Venen 484, Frakturen 486, 487, krampf 535, 536.

563, Emphysem 487, 488, 566, Cyste Blepharoplastik 461, 468, 469.

489, 492, Meningocele 489, Atherom- Blinde, Zahl 118, 125, 126, 128, m,

Cyste 491, Sarkom 491, Plastik 491, 132, 143, unter den Wehrpflichtiga

Carcinom491, Exostose 492, Projektil 133.

493, Knochenc^ste 560, cavernötte Ge- Blinder Fleck, Lage bei Yeraebie- schwnlst bei einer Kuh 586, 587. denen Etefraktionszuständen 182, MH. Au genklinik, Einrichtung 115. Blindheit, Prophylaxe 118, 135, Augenlider, Pigment der Cilien 3, nach Chiningebrauch 261, 268, plötz- Messungen 30, Länge der Spalte 30, liehe bei Variola mit gleichzeitiger Xanthom 215, 216, 461, 470, Adenome Frühgeburt 261, bei Bleivetgiitung 217, Mikroorganismen in Pusteln der 267, hysterische 271, nach Verletzuig Cilien 218 , angeborene Verkürzung des 4. uud 5. Brustwirbels 287 , ba 233, 474, syphilitische Sklerosen 264, Embolie der die Corpora quadri^e- 464, Gumma 265, 465, Verhalten bei mina versorgenden Aeste 292, beiGe- greisenhafter Veränderung der allge- hirntumor 295, 298, Vorlänferin eines meinen Eörperdecke 319, Carcinom epileptischen Anfalles 305, bei Er- 457, 470, angeborene Cysten 461, 471, krankung des Chiasma 420. Krampf 461 , BalggeschwaUt 461, Brillengläser, sphaero-cylindrische Amyloidgeschwulst 462, Blaufärbung 531. 463, intermittierendes Oedem 469, Be- handlung der Ekzeme 463, Zona oph- G. thalmica 464, Favus 464, Vaccine 464,

Angiom 470, Naevu8 470, angeborene Chiasma, Lage des gekreuzten nsd

Anomalie 470, Fremdkörper 473, Ko- ungekreuzten Bündels 26, 207,

lobom 475. Verhalten des Querschnittes g^

Augenmuskeln, Nervenendigungen kreuzten u. ungekreuzten Bündeli 28,

36, Aponeurosen 36, Apparat zur De- Fortpflanzung eines Choroidealsarkomi

monstratioo der Funktion 148, ange- 206, 207, Kompression durch ein Sah

borener Mangel 221, Lähmungen nach kom der Glandula pitaitaria 278,

Diphtheritis 265, 543, Lähmungen bei fibröse Verdickung der Pia bei here-

Ataxie 278, 544, Lähmung der seit- ditärer Syphilis 284.

wärts wendenden 290, Störungen der Chlor alhydrat, lokal anästhesierende

Funktion bei Ponserk rankung 291, Wirkung 248.

Lähmung bei Gehirntumor 295, 297, Chorioidea, Entwickelung52, BadHen

Lähmungen bei Hirnsyphilis 297, Läh- bei Tuberkulose 186, Nervenplexos

mung bei Athetose 302, Tenotomie 201, cavernöses Sarkom mit Verknö-

des M rectus internus bei Myopie cherung 201, gemischtes Sarkom 20^

524, nucleare Lähmungen 544, 545, 206, Kolobom 228, 229, angebUeber

546, 547, 549^ isolierte 548, Lähmun- Naevus 229 , rudimentäre Kolobome

gen bei Tieren 583. 283, traumatisches Sarkom 363, metA-

Augenoperationen, Zahl 130, 1 31 , statischer Krebs 363, sekundäres Mel-

135, 138. anom 364, Rupturen 564.

Augenspiegel 167, 495. Chor ioidea 1 dr üse 10.

Augenverletzungen,Zahl 124, Vor- Chorioiditis, metastatische 273.

kommen 564, 565, lethale Meningitis disseminata bei Albuminurie 351, mit

nach 564, Auftreten einer septischen sekundärer Netzhautablösung 362, an-

Entzündung nach Trennung der Hörn- gebliche Heilung von disseminierter

haut 567. nach Gesichtserysipel 366, disseminaU

ß, beim Pferde 575, 576.

Chorio-Hetinitisbei GehirDluei

Basedow 's cheErkrankung, Ver- 292, atypische mit Sehnervenatrophie

änderungen des Auges bei derselben 408.

813, Sitz 482. Ciliarmuskel des Frosches 51.

Beleuchtung in Schulen 116, 117. Cocain, Anwendung 242, 244,246,

Blausehen, Vorkommen 91 , als Zei- 247, 248 , 249 , Störungen nach 6e-

chen eines larvierten Wechselfiebers brauch 242, 243, Vorzüge 243, Einwir-

259. kung auf die Akkomm<Miation245,246,

Saoh-Begitier. 601

AllgemeinereoheiDungen 245,246, 248, Desinfioierung 253, 254. Olaukomanfall nach Anwendung 247, Dioptrie- Berechnung 148. Einwirkung anf die Irisgefässe 247, Dioptrie-Lineal 148. Anwendung bei Enukleationen 490, Dnboisin, Herstellung 249. BulbusAtellung 536, Anwendung bei «

Tieren 583, 507. ^

Conju gierte Augendeviation Ektropium bei angeborener Hant- bei Erweichung der vorderen Ceulral- atrophie 316, 458, operative Behand- windung 274, bei Ponserkrankung lung 467, 468.

291, 292, bei Erweichungsherden des Elektromagnet 451, 452,453, 569. Gehirns 294, bei Gehirntumoren 296, Enophthalmus 485. 297. Entoptiache Erscheinungen,

Conju nctiva, Wanderung von Leu- Sitz derselben 94.

kocjthen durch das Epithel 31, Vor- Entropium, Behandlung 459, 465,

kommen von Follikeln 31, aoin6se 466, angeborenes 474, bei Hunden

DrQsen ^i2, Nerven und Kraus e'sche 576, 577, 578, operative Behandlung

Kolben 32, grüne Färbung bei Chlo- bei Tieren 576, 577, 578.

romen 188, Erkrankung bei Infektion Enucleatio, Entstehung von Menin-

mit Spaltpilzen 193, braune Färbung gitis nach derselben 204, bei Pa-

196, Melanosarkom 210, 211, Ein- nophthalmie365, prophylaktische397,

dringen von Gonokokken 212, Tuber- Entwicklung eines Melanoms am

knlose 214, Cylindrom 214, Aetzung Stampfe 570, bei Pferden 572, 573.

bei gleichzeitiger Anwendung von Epicanthus mit Entropium 234.

Kalomel und Jodkali 255, 256, Di- Erjthropsie Vorkommen 91, 441,

phtheritis 260, 831, Verhalten bei 442, 558, nach Kataraktoperation 440,

Bronzekrankheit 319, Verhalten bei 442, Ursachen 441.

greisenhafter Veränderung der all- Exen te ratio bulbi 251, Blutungen

gemeinen Körperdecke 319, Pemphi- bei derselben 490.

gus 332, essentielle Schrumpfung Exophthalmus bei Basedo Wischer

332, Blutegel 333, Lvropfgefässek- Krankheit 271, beim Vornüber beugen

tasien 333 , Filaria 361 , Blutungen 485, mit Blindheit nach Schussver-

bei Körperverletzungen 486, 564, letznng 563.

histologischer Befund in der Conjunc- «

tiva beim Verweilen eines Fremd- *^-

körpers 568, Erkrankung beim Ka- Farben, Empfindungsunterschiede 84,

tarrhalfieber der Kühe 578, 585, Der- 91, Gewinnung von Nuancen 90,

moidcyste beim Tier 584. successive Unterschiedsempfindlich-

Conjunctivitis in Folge von In- keit 170.

fektion mit Kolpitiskokken 212, bleu- Farbenblinde Unmöglichkeit einer norrhoica 213, Auftreten von Gelenk- scharfen Trennung 88, Verhalten bei rheumatismus bei blennorrhoischer Beobachtung eines anormalen Spec- 263, 327, Prophylaxe bei blennoir- tums 92, 177, Untersuchnngsme- boischer 326, 328, Reinigung bei thoden 172, 173, Unterschied zwi- blennorrhoischer 327, katarrhalische sehen Grün- und Rotblinden 173, 174, bei Neugeborenen 328. 175, Verhalten bei der Untersuchung

Oonvexgläser, Verhalten schräger mit dem Leukoskope 176 , Empfind- Strahlenbündel 160. lichkeit für Helligkeitsunterschiede

Conus, Vorkommen desselben 525, 176.

bei verschiedenen Refraktionen 526, Farbenblindheit vollständige 404, Verhalten der Sehschärfe bei 526. Vorkommen von Rotgrünblindheit 5 13.

Corpus ciliare, Falten 10, 1 1, Tu- Farben empfindnngen beim Hö- berkulose 201, 202, Cyste nach Ver- ren von Tönen 80, 81, Einflnss der letzung 361, angeborene Anomalie Irradiation 85, Einfluss der gelben beim Hunde 579, 580, 581, 582. Farbe der Macula 88, 173, Bestim-

Cylindergläser, Wirkung 147, mung der Intensität 171, individuelle Berechnung der Nummer und Axe Unterschiede 178, Verhalten in der 148, 149, Klemmer für dieselben 157. Peripherie der Netzhaut 175, Einfluss

H der Linsen färbung 175, Störungen

* bei Hysterischen 307, Verhalten bei

Desinfioientien 253, 479. Hypnotisierten 307.

602

Saeh-ftegiator.

FarbenmiBchnngen, Apparat snr Hergtelinng 86.

Farbenainn, individaelle Verschie- denheiten 87, EinfluM der getrübten Netzhaut auf die Entstehung von Anomalien 407.

Farbige Flächen, Verhalten bei Kerzenlicht im Vergleiche mit diffu- sem Tageslicht 89, Helligkeitsbestim- mung 149, 150, Sehschärfe bei ver- schiäener Helligkeit 151, 152. Be- stimmung der reflektierten Licht- mengen 171.

Farbige Ringe, Ursachen des Sehens derselben 394.

e.

Galvanokaustische Behand- ln n (< 254, 255.

Ganglion ciliare, anatomische Zu- sammensetzung 33, Beziehungen der N. oculomotorius und sympatbicus 83, Verhalten des Kalibers der Nerven- fasern 34.

Gelbsehen, siehe Xanthopsie.

Gesichts atroph ie 318.

Gesichtsempfindnngen, Theo- rie 90. 178.

Gesichtsfeld, concentriscbe Ein- schränkung bei Epileptischen 75, 304, 305, 806, als Ausdruck einer funktio- nellen Rindenstörung 75, Einschrän- kung bei Anwendung des elektrischen Stromes 83, Verhalten der üuter- schiedsempfindlichkeit 170, Beschrän- kung bei Diphtheritis 260, 532, Ein- schränkung nach Traumen des Kopfes 280 , Einschränkung bei multiplen Gehirn Veränderungen 292, elektro- diagnostische UnterBuchung 305, 306, Einschränkung bei Hysterie 306, 307.

Gesichtssinn, Urteil 8tä.uschung 82.

Glaskörper, Processus falciformis 19, Festigkeit der Membrana hya- loidea 20, 456, 457, morphologische Zusammensetzung 20, 21, 210, em- bryonale Gefässe 43, Gewisse bei Cyprinoiden , Knochen ganoiden 43, Entwickelnns 53, 54, Tuberkel bacillen 201, Arteria hyaloidea persistens 228, Oholestearin angeblich in Folge von Lues 259, Abflusswege 383, 384. Vor- kommen von Oholestearin 444, 445, Cysticercus 445, 450, Erfolge bei Ent- fernungen des Cysticercus 446, 447, 448, 449, 450, 451, Extraktion von Eisen splittern mittelst des Elektro- magneten 451, 452, 453, 454, 455, 456, 562, 568, 569, Pigment auf der

tellerförmigen Gmbe nach Eindrin- gen eines fremden Körpers 568. G 1 a n k o m , Vorkommen 126, 127, 369, 395, Behandlang 127, 128, Verfamlten der Ciliamerven 202, Refraktion bei Glaukom 369, anatomische Yeriuide- rungen 370, 375, 386, 387, 390, 391, Ursachen des erhöhten Draekes ZIQ, 371, 372, 373, 374, 375, 383, 384, 388. Wirkung der Iridektomie und Sklero- tomie 371, 375, Ursache der glftuko- matösen Exkavation 376, 392, Ur- sache der glaukomatösen Sehatörnng

377, Ursache des Halo glanoomatoras

378, 385, 389, Abhängigkeit tod Hypermetropie u. Akkomodation 378.

379, 880, 381, 382, 533, Ver&nderaDg der Filtration 384, 390, Aussehen dei Halo glancomatosus 389, Verhalten von Skotomen 390. Erblindung durch Glaukoma simplex 390 , Auftreten nach Cocaineinträufeluug 391, Hei- lung durch Eintrftufelung einer Pilokarpinlösung 391, Entstehung bei Zahnschmerzen 391, sekundäres 391. Auftreten auf dem andern Auge nach Iridektomie des ersterkrankten 392, Paracentese der Sklerotica 392, ope- rative Behandlung 392, 393, Darcb- schneidungdes N. inf ratrochlearis 39S, Delirium nach Glaukomiridektomie 394, Blausehen 394, Heilung durch Eserin 395, haemorrhagisches 395. hereditäres 395, Veränderung des Homhautastigpnatismus 396.

Glimmerbrillen 118.

Gonokokkus, demselben ähnliche Kokken 212, Eigenschaften 212, 326, Vorkommen bei Blennorrhoea 213, 326, 327, 329, Vorkommen im Schd- densekret 327.

Grundlinie, Apparat und Messung 182.

H.

H a r d e r*sche Drüse, beim Kameele 30.

Hemeralopie, Vorkommen 255, hereditäre 406.

Hemianopsie in Verbindnnff mit Hemisphaerenläsion 71, anatomischer Befund bei kompleter lateraler 74, mit Himblindheit 278 , temporale 281, 284, 285, 286, 41 7, nach Verlefnng des Hinterhauptlappens 282, Gehim- befund, bei lateraler 284, 287, mit Stauungspapille 287, rechtsseitiffe bei linksseitiger Hemiplegie 288, links- seitige bei Erweichung des reohten

Saoh-Regiflier. 608

Hinterhaaptlappens 292, rechtsaeitige bei Tieren 587.

bei Hemiplegie 293, temporale mit HydrophthalmascongeDitas,

Stauungspapille bei Gehirntomor 295, Vorkommen und Befand 187, 18S.

bei Gehimtamor im Scheitellappen Hypermetropie, Uebergang in

296, Ursachen der homonymen 301, Myopie 527, latente 527, akkom'Do-

bei syphilitischer Tabes 311. dative Asthenopie bei 527.

Hinterhaaptslappen, Atrophie

der infracorticalen Opticoscentren nach Bindenezstirpation 25, 78, ab- steigende Degeneration nach Ence- Jequiritybehandlung^, Resnl- phalomalacie 26, 78, 74, Erhaltung täte 250, Auftreten von Diphtheritis des Sehvermögens nach Ezstirpation 331.

28, 71, 72, Unmöglichkeit einer schar- Intrakranielle Blatciroula-

fen Begrenzung von Bindenfeldem t i o n 104, 105.

71, 74, Bedeutung des mittleren Tei- IntraocularerDruck, Wirkung

lee der 1. Windung für die Sehsph&re von Pilokarpin auf denselben 103, Ab-

71, Ermüdung der Sehsphäre 75, Er- bängigkeit vom Blutdruck 371, 372.

blinduug bei Verletzung 282, Erwei- Jodoform, Wirkung 250, 253.

chung bei Hemianopsie 287, Erblin- Iridektomie, präparatorische 125,

düng bei Erweichung beider 289. aus optischen Zwecken 252, Verfah-

Homatropin, Wirkung 503. ren 357.

Hornhaut, Silber bilder 3, Entwicke- Iridochorioiditis, rheumatische

lung 51, Messung der Krümmungs- 262, bei Tieren 584.

Verhältnisse 57 , 58, Geschwür bei Iridocyclitisbei Diabetes 355.

Anästhesie 99, 100, Einfluss des Tri- Iris, histologische Struktur 4, 5, 200,

geminus 102, Besserung von Trübun- 201, Zusammensetzung des M. sphinc-

gen durch Elektrolyse 124, Astigma- ter 5, 6, 9, M. dilatator 6, 7, 9, Epi-

tismus 161, 162, 163, Eiterung bei thelschicht 7, Relief der Vorderfläche

Wunden bedingt durch Bakterien 185, 7, 8, 9, Entwicklung 7, Beweis für

Dermoide 188, Impfung mit pyogenen das Vorhandensein eines Dilatator 69,

Spaltpilzen 192, mit Mikrokokken der Tuberkel 193, 194, 200, pigmen-

akuten Osteomyelitis 192, 193, Tu- tierte Auswüchse des Pnpillarrandes

berkel 193, 341, künstlich erzeugte 226, angeborne Defekte 226, 227,

Tuberkulose 194, 195, braune Färbung Mangel 227, Mangel bei gleichzeitiger

196, Pigmentbildung im Epithel 196, Linsenluxation 227, Gumma 264, Blu-

197, Regeneration bei Epitheldefekten tungen 347, Resorption 347, Tumor 197, Entstehung des Staphyloms 197, 347, Entstehung von Cysten 348, 349, Verhalten bei Aetzungen 197, 198, 350, 351, 353, experimentelle Erzeug- Desoemet'sche Membran bei Kanin- ung von Cysten 352, Sarkom 358, eben und Katzen 198, Anheilnng von Risensplitter 359, 562, Steinsplitter stiellosen Bindehautlappen auf eine 359, Einfluss von A tropin und Eserin Geechwürsfläche 198, Mikroorganis- auf die Gef&sse 373, 374, hyaline Ver- men bei Ulcus serpens 218, 219, an- änderung der Gefässe 375, Krämpfe geborene Trübung 225, bei Tieren 225, der Gefö^e 375, Hyperplasie der Trau- 226, Dermoid 234, Variola 260, Ne- benkörner beim Pferde 574 , ange- krose bei Gangrän der Ohrmuschel borne Anomalie beim Hunde 579, 5S0, 316, byperplastische Bildung 337, 581, 582.

Malacie 337, Fibrom 338, Kalkver- Irisbewegung, Einfluss des N.

brenn ung 338, Verletzungen 338, Lepra sympathicus 9.

839 , Herpes febrilis 339 , unfreiwil- Iritis bei Typhoid 260, syphilitische

lise Tätowierung 339 , elektrolyti- 264, 356, bei syphilitischer Tabes 311,

sehe Behandlung von Trübungen serosa 312, Vorkommen bei Diabetes

340, Vereiterung nach Kataraktone- 354, Behandlung 355, bei Albuminurie

ration 438, operative Besserung des 355, recidivierende 358, tuberculosa

Astigmatismus 528, Indigofärbung 358, angebliche Heilung von Iritis

570 , kongenitale Trübung beim serosa rheumatica nach Gesichtsery

Hunde 57o, 579, Formveränderun- sipel 365.

gen bei Tieren 582, endemisches Ge- Irradiation, Faktoren derselben

schwur beim Rinde 588, 586, Be- 84, 153, Zunahme der Irradiations-

handlung der Hornhauterkranknng werte bei zunehmender Lichtstärke

604

Saob-Begister.

153, 154, Einflnis bei yeraehiedenem grossem GeBicbtswinkel auf die Wahr- nehmung von Licht und Farbe 155, 156.

Kardinalpnnkte, Historisches fiber Feststellung derselben 56.

Katarakt, Verbalten von an kon- genitaler Katarakt Operierten 98, künstliche Reifung 125. 439. 440, Ver- schwinden nach dem Gebrauch von Karlsbad 258, bei Lues 422, doppel- seitige angeborne 426, 427, Entsteh- ung nach Typhus 428, spontane Auf- saugung einer senilen 428, 429, Ver- halten der diabetischen 431, Extrak- tion in geschlossener Kapsel 438, 439, traumatische 563 , bei Tieren 574, 576, 584.

Kataraktoperation, Ausspritzen von Starresten 252, Auftreten von Netz- und AderhautablGsung 363, Tod nach derselben 421, Misserfolge bei vorheriger Malaria 423 , Blutungen 423, 437, Erfolge 425, 426, Aspira- tion bei 429, bei Cataracta punctata 430 , bei diabetischer Katarakt 431, Aspiration bei traumatischer Katarakt 433, Methode 434, 436, 437, 438, Er- folge 434, 435, 438, Irrigation der vordem Augenkammer nacn 435, Psy- chosen nach 489, Auttreten von Wech- selfieberanfallen 570.

Keratitis dendritica exul- c e r a n s 339, 340.

Keratitis neur oparaly tica276, bei Ponstuberknlose 297.

Keratitis par enchy m atosa. Vorkommen 124, 125, 264, 337, an- geblich seltene Entstehung durch Lues hereditaria 261, centrale 337.

Keratoconus, Bildung 341.

Kontrastempfindung, Entsteh- ungsort 93.

Konvergenz, Einfluss auf die Ent- stehung der Myopie 508, 509, 515, 516.

Konvergenzbreite, Messung 541, 542, Wirkung der Insufficienzopera- tion auf dieselbe 542.

L.

Lamina cribrosa, abnorme Ver- längerungen 168, 417.

Lampen gl ecken, zweckmässige Kon- struktion und Beleuchtungswert 116, 117, 148.

Lesemaschine, Fielitz^sche 506.

Lichtempfindung, Giltigkeit des Webe r'schen Gesetzes 80.

Lichtsinn, ünterguchang mit da Massen* sehen Scheibe 81 , neoe Methode zur numerischen Bestimmong 179.

Lidhalter 473.

Ligamentum pecti natu m, Struk- tur 11.

Linse, spindelförmige Lücken 15, Kapillaren der hinteren Linsenfliche 43, Entwickelung53, Ermittelung der Brech kraft einer Linse 59, Messang der Brechungsindices 60, Ringwubt 61, Berechnung der dioptrischen Wir- kung 62, 63, 64, snbkonjnnktiYale Luxation 209, angeborner Defekt 228, angeborne Luxation 428 , Operation bei subkonjunktivaler Luxation 425, spontane Luxation 426 , A3Sf ange- borne Formanomalie 430, Entfernnng der in den Glaskörper laxierten 431, 433, Eisensplitter 569.

Linsen, sphärische , Erscheinungen beim Durchgang eines Lichtkegels bei schiefer Incidenz 61, 62.

Linsenkapsel, Perforation 208.

Loupenhalter 3, 168.

Loupenvergrösserung 501.

Macula lutea, Art der gelben Färb- ung 87, Absorptionsföhigkeit 88, 173, 174, entoptische Wahrnehmang 94, 95. 157, läkhl der Zapfen 94, ange- borne Veränderung 231. Veränderong im kindlichen Lebensalter 232, 415, Blutung bei Anämie 313, Erkrank- ungen 414, Doppeltsehen im Bereiche derselben 499, Blutung nach Verletz- ung 566.

Massage, Anwendung 255.

M e i b o m*sche Drfisen , Verhalten der Epithelien 2, 5.

Melanome, Entstehung de« Pigmenti 199, 202, 203, 211.

Mikrophthalmus, anatomischer Befund 221, Entstehung 223, 224, 225.

Mikro-ßefrak tom eter 58,59.

Mikropsie 403 , nach Einwirkung stumpfer Gewalt 499, 532.

Musculus ciliaris, Wirkung 68.

Musculus obli q UU8 inferior, Tenotomie 556.

Musculus retractor 37.

Mydriasis bei Vergiftung mit Seh we- felwasserstoff 266, bei Fischvergiftung 266, bei Vergiftung mit EHgitalia- tinktur268, bei Cholera 356, Unache derselben bei Glaukom 374, 375.

Myopie, Ursache der akkommoda-

Saoh-Begister.

605

tiyen 115, Verminderung im Alter durch Pupillenyerengerang 159, Ent- wicklang bei Basedow'scher Krank- heit 498, Ursachen 508, 509,516,517, 528, Reizerscbeinungen bei progres- siver 509, Vorkommen in böherenSchu- len 509, 510,511,512, 514, 519, 520, Einfluss der Schule auf die Entsteh- ung 511, 512, Einfluss der Erblich- keit 513, Akkommodationskrampf 513, Coni 513, Zunahme 514, Behandlung 516, 517, 518, 524, Reflex bogenstreif am Nasal rande der Papille bei be- ginnender 518, Vorkommen des Re- flexbogenstreifensÖlS, 519, 520. Vor- kommen von ophthalmoskopischen Verftndernngen 521, Ursache des Re- flexbogenstreitens 521, 522, «528, ana- tomische Veränderungen 524, 533, bei Eataraktbildung 525, eigentüm- licher Befand bei kongenitaler 527, Bedeutung des Akkommodations- krampfes fflr das Wachstum 535. M y o 8 i 8 bei Tabes 273 , 288 , bei sy- philitischer Tabes 311 , bei Cholera 356.

Nachbilder, Entstehungsart 93, 95.

Nachstar, Resorption bei Meningitis 438.

Nachtblindheit bei Ikterus 318.

Narkose, gemischte 252.

Nervus abducens, Lähmung bei Ponstumor 98, Lähmung bei Oere- brospinalmeningitis 283, ähmuog bei syplulitischer Tabes 288, Lähmung bei Ponstuberkulose 290 , Lähmung bei Qehimluee 292, Lähmung bei Ponsgnmma 294 , Lähmung bei Ge- hirntumor 296, Lähmung bei mul- tipler Neuritis 308, Lähmung bei Al- koholismus 303, Lähmung bei Trise- minusanästhesie 808, Atrophie bei Tabes 810, Lähmung bei Tabes 312, angebome Lähmung 542, Lähmung bei Polyurie 544.

Nervus infraorbitalis, Augen- etflningen bei Verletzung 568.

Nervus oculomotorius, Ver^ bindungen des Kernes mit der hin- teren Kommissur 84, medialer Kern zwischen den Kernen beider Seiten 34 , partielle Lähmung 67 , partielle bei gleichzeitiger Abducenslähmun^ 98, anatomische Veränderungen bei Diphtheritis 263, einseitige angeblich nach Übermäsngem Qenuss von Tabak 266, Lähmung bei Syphilis 273 , Tu- berkel 277, 299, Lähmung bei Cere-

brospinalmeningitis 283, 284, Lähm- ung bei Gehirn schenke! er krankung

288, Lähmung bei Gehimlues 292, 297, Lähmung bei Gliosarkom der Zir- beldrüse 294, Lähmung bei Ilirnsy- philis 297, Lähmung bei Ponstuberkel

299 , Lähmung bei Aracbnitis 300, Lähmung l>ei Gehirntuberkulose 300,

301, Lähmung bei multipler Sklerose

302, periodische Lähmung 304, 309, 543, 544, Lähmung bei syphilitischer Tabes 3 IL

Nervus sympathicus, Erkrank- ung 100, Verlauf der oculo-pnpil- lären Fasern lOl, Lähmung bei Ta- bes 312, Lähmung bei Struma 312.

Nervus trochlearis, Kreuzung und Wurzeln 35.

NetzhautablGsung, anatomischer Befund bei derselben 208, 209, 521.

Netzhautbilder, Dauer 91.

Neuritis des Sehnerven, Aus- gänge 141 , 142 . bei eitriger Mittel- ohren tzQndung 271 , bei Meningitis 279, nach Fall auf den Kopf 279, bei multipler Gehirnerweichung 300. bei Gehimtuberkulose 300, bei mul- tipler Sklerose 301, 302, bei genera- lisierter Neuritis 302 , bei Alkoholis- mus 303 , bei syphilitischer Tabes 311, bei Syphilis 417, Ursachen 418, bei Erkältung 419, bei Menstruations- etörungen 420.

Neuro-Retinitisbei Chlorose 259, bei Bleivergiftung 269, hämorrhagi- sche 806, syphilitische 4ü8.

N i c k h a u t beim Kameele 30 , Vor- fall beim Pferde 585, Tumor 587.

N ystagmus bei Zerstörung der Bo- gengänge u. von benachbarten Teilen des Gehirns 98, bei Tabes 275, bei here- ditärer Sklerose 276, 310, bei mul- tipler Sklerose 278, bei Meningitis 278, nach Schädel- und Hirnverletz- ung 282, bei Cerebrospinalmeningitis 284, bei Grosshirnschenkelerkrankung

289, bei multipler Gehirnerweichung

300 , bei Gehimtuberkulose 300 , bei Tabes 312, Scheinbewegung 558, Schwindel bewegung 558, 559.

Ophthalmodynamometer 183.

Ophthalmometer, Modifikation 58, Messungen des Gomealastigma- tismus 162, 163.

Ophthalmoplegie bei aufsteigen- der Körperlähmung 286, externa 307, bei Tabes 308, bei Bulbärparalyse 309 , bei B a s e d o Wischer Erkrank-

606

Sach-Regifltar.

ung 309 , bei Epicanthus 309 , 310, 544, externa und interna 545, 546, ein- seitige 547.

Ophthalmoskopie, Beleuchtang 167.

Ophthalmotonometer 184, 185.

Optometer 161, 162, 164.

P.

Panophthalmie, Befund 190, bei Phlegmone 262.

Papille, Verhalten bei epileptiechen Anfällen 305.

Perimeter, VerbesBerungen 82, 147, 181, selbfltregistrierender 181.

Photometer, W e berUcher 116.

Photoptometrischer Appa- rat zur Bestimmung der Helligkeits- und Farbenintensitätien der Spektral- farben 86, 178.

Phthisis bulbi, Befund nach Menin- gitis 186 , pathologisch-anatonfische Veränderungen 189, 190.

Pigmente, Bestimmung der Hellig- keit 156, 157, 177, 178.

Pilocarpin, Wirkung 250, Einfluss auf die Akkommodationsbreite 531.

Ptosis, angeborne 221, bei Fischver- giftung 266 , bei hereditärer Ataxie 275, bei Tabes 276, bei Paralyse 277, nach Hirnverletzung 283, bei Gere- brospinalmeningitis 283, bei Cyste des Schläfen lappens 294. bei eitriger Me- ningitis 294, bei Gehirntumor 298, bei Abscess des Grosshims 299, adi- posa 471, operative Behandlung 471.

Pupillarmembran, Entwickelung 53.

Pupille, Wirkung von Atropin, Eserin und Nicotin auf dieselbe bei Vögeln

67, Gehirncentren 67, Art und Weise der Reaktion bei Paralytikern 68, Einfluss der Ciliarnerven auf dieselbe

68, Erweiterung nach lokaler Anwen- dung von Coffein 248, Verhalten bei Cerebrospinalmeningitis 284 , Erwei- terung im epileptischen Anfalle 305.

Pupillenbewegung, Methode zur Untersuchung 65, 66, Beziehung der hinteren Kommissur 34 , 66 , Veren- gerung auf Lichteinfall bei einem Hingerichteten 100, Verengerung nach Entleerung der vorderen Kammer 100, Centrum für die Erweiterung 101, spontane 280, Störungen bei Gehirn- kranken 303, 304, Verhalten bei gleichzeitigen Augenmuskelkontrak- tionen 542.

Pupillenbildung, optische 357, mit Tätowierung der Hornhaut 357.

Pupillenstarre» reflektorische bei syphilitischer Tabes 288, 311, bei Epileptischen 304, einseitige 305, re- flektorische bei Tabes 312.

B.

Refraktion der Neugebornen 129, 130, 507, 508, bei Matrosen 131, 134, Vorkommen der verschiedenen Re- fraktionszustände 136, bei Studenten 136, 137, 506, 507, von Schulkindern 142, Apparat zur Demonstration 148, Bestimmung derjenigen von Flächen und Linsen 152, Methode zur Bestim- mung 164, Statistisches 496, Verfah- ren oei Prüfung 503, in höheren Schulen 509, 510, 511, 512, 515, Seh- schärfe bei verschiedener Refraktion 513, Verhalten bei monocularer und binocularer Prüfung 533, 534.

Retina, Dicke der Fasern der Opti- kusschicht 12, Verhalten der Innen- glieder der Zapfen und Stäbchen, so- wie des Pigments bei Belichtung und Erwärmung 12, 13, 14, Struktur der Aussenglieder 14, 15, Zahl der Stäb- chen der Macula 15, Gefässverteilung 42, cilio-retinalee Gefäss 42, 411, Wir-

. kung der Wel lenbewegung 80 , Be- wegung in der Stäbchen- und Zapfen- schicht 80, Einwirkung von Osminm- säure auf den Sehpurpur 80, licht- empfindende und Seh-EIemente 85, 86, 172, Veranschaulichung der Lo- komotion der Arterienstämme 103, Verhalten der Circulation bei Zu- nahme des allgemeinen Bimdruckes 105, 106, 107, markhaltige Nerven- fasern 133, 230, 415, 416, Schlingen- bildung der Gefösse 229 , 404 , 406, Aneurysma 230, 411, Gliom 233,405, 413, 414, Thromboee der Centralar- terie 260, 405, embolische Verstopf- ungen von Arterien 263, 405, 409, 410, 415, Blutungen bei Gehirnblu- tungen 294, venöse Stauung im epi- leptischen Anfalle 305 , Arterienpols 314, 376, 377, Hyperämie der Gefässe bei allgemeiner Anämie 315, Verän- derung der Gefäss Wandungen bei Glau- kom 376, vasomotorische Störung bei Glaukom 376, 377, perivaskulitisehe Streifen der Gefässe bei Glaukom 389, Anästhesie 403, 404, 408, Iridektomie bei Ablösung 404, Ablösung an der Macula 405, Erkrankung bei konge- nitaler Syphilis 408, subretinaler Ab- scess 413, Cysticercus 413, AblÖsniDg

413, 415, Behandlung der Ablösung

414, Varikositäten der Gefässe 417,

Saeh-Begiflier. 607

Erfolge bei Cyeticercusentfernungen fissur 282, 283, rote Erweichnng bei

448, ADftstbesie nach Eopfverletsung aufsteigender KGrperlähmung 286,

564, Commotio 565, 566, Stahlsplitter Atrophie bei syphilitischer Tabes 288,

569. Atrophie bei Gehirnlues 292, Atrophie

Retinitis albuminurica, Ein- 'bei Tumor der Glandula pituitaria

leitung der FrQhgeburt 316. 295 , Atrophie bei Gehirntumor 299,

Hetinitis diabetica 259. Atrophie bei Gehirntuberkuloee 300,

Retinitis haemorrhagica bei Tuberkel 801 , Atrophie bei Tabes

Herzfehlern 313. 308, 310, 312, Atrophie bei he-

Retinitis pigmentosa bei Pel- reditärer Ataxie 310 , graue De^e-

laffra 318, bei hereditärer (!) Wech- neration 310, Atrophie bei Tabes im

seTjßeber-Infektion 404, Besserung Kindesniter 310, 311, Atrophie bei

durch Elektricität 407, angeborene syphilitischer Tabes 311, Atrophie bei

412, Behandlung 413. Exophthalmus 313, Tumor der Pa-

Retinitis punctata albescens pille 395, Resektion 399, Folgen der

412. Resektion 401, Indikationen zur Re-

Retinoskopie 503. Sektion 402 , Atrophie nach Com-

« motio retinae 416, ^raue Verfärbung

bei Tabaksintoxikation 417, Ursachen Scbichtstar bei Schädelmissbildung der Atrophie 4 1 8, hereditäre Atrophie 429. 418, Atrophie durch Kompression 420,

Schrift, deutsche 506. Fibrom 420, Myxosarkom 421, Ver-

Schulbücher, Druck 117, 152. letzongen 565, Atrophie beim Hunde

Schulhygiene, Reformen 117. 577, 578.

S c 1 e r a, Folgen von kflnstlichen Ver- S ehproben, Art der Beleuchtung letzungen 198, Melanosarkom 199, 152.

Vemänung von Wunden 342 , Heil- Sehschärfe. Verhalten bei verschie-

ung von penetrierenden Wunden 567, denen Beleuchtungsintensitäten 82,

Messingsplitter in der inneren Fläche 157 , Einfluss der Helligkeit und der

568, Dermoidgeschwulst beim Hunde Farben 88, 89, monocnlare und bino-

584. culare 97, Verbesserung nach Kathe-

Scopolein, mydriatischeWirkung 249. terisation der Tuba 407 , Verfahren

Seelenblindheit 305. bei Prüfung 503 , Verhalten bei mo-

Sehnerv, Färbung nach Weigert nocularer und binocularer Prüfung

22, 23, Länge und Krümmung des 533, 534.

intraorbitalen Teils 23, 522, Lage des Sehstörungen nach Verletzung von gekreuzten und ungekreuzten BQndels Gehirn teilen 71, 72. z6, Atrophie mit sekundärer Atrophie Sieb bein labyrinth, Mucooele 493. der primären Sehcentren 27, infracur- Simul ation, Erkennung bei ein- tikale Centien 27, Isolierung des un- seitiger Amblyopie 184. gekreuzten Bündels 28 , Ursprungs- Sinus frontalis, Empyem 489. centren 28, 73, zwei Faserkaliber 28, S k i a s k o p i e 168. Verhalten der Sehnerven bei hoch- Skotom nach Tabaksintoxikation 93, gradiger Degeneration eines Tractus nach Blendung 94, Ursache des po- 29, Fortsetzung der Atrophie auf das sitiven bei Netzbauter krankungen 407. Pulvinar 74, absteigender Verlauf Sphinkterektomie 358. des axialen Nervenstromee 101, Vor- Star schwarzer beim Pferde 585. kommen von Erkrankungen 141, phy- Starrblindheit 92. Biologische Atrophie von peripheren Stauungspapille, doppelseitige Bündeln 204, 205, Fortpflanzung eines bei Anämie 2ö8, bei Geh im Verletzung C^horioidealsarkoms auf den Sehnerven 282 , bei Gehirn abscessen 284 , bei 206, Verlauf des ungekreuzten Bün- Ponstuberkel 291, bei Gehirnlues 292, dels 207, 208, Atrophie bei Schädel- bei Gehirntumor 293, 294, 295, 296, missbildung 229, Kolobom 231, eigen- 297 , mit psychischer Alteration 298, tümliche Missbildung 230, 231, Atro- Entstehung 298, beginnende bei tu- phie bei Bleivergiftung 267 , Verän- berkulöser Meningitis 301. Gerungen bei Alkoholintoxikation 269, Stereoskop, neues 96. Atrophie bei Tabes 277 , 280 , Atro- Stereoskopie durch Farbendif- pbie nach traumatischen Ursachen ferenz 96. 280 , 416 , Erkrankung nach Basis- Strabismus, convergens bei Ge-

608

Saoh-Ragiiter.

hirnabBcess 272, 284, bei Meningitis 276, Theorie 5, 50, 551, frühzeitige Operation 552, Operationsmethoden 554, 555, 556, beim Rinde 585, 586. Sympathische Augenentzün- düng, Verhalten der Ciliarneryen 202 , Vorkommen yon Mikroorganis- men 897, 398, künstlich erzeugte 398, 399 , Uebertragungswege 399 , 408, prophylaktische Resektion des Seh- nerven 399, rasches Auftreten 402, Heilung 402, Behandlung 402 , 403, Auftreten nach Einwirkung einer stumpfen Qewalt auf das eine Auge 567.

T.

Tabak samblyopie 268, 269.

T e n 0 n * sehe Kapsel, anatomisches Verhalten 38, 553, 654, operative Vor- lagerung 555, Erfolge der Vorlagerung 556.

ThränendrSse, Struktur bei der Riesenschildkröte 39, Fehlen von Kernteilung in den Drüsenzellen 40, Lage des Centrnms fQr die reflekto- rische Sekretion 102, Entzündung 475, 477 , einseitige Aufhebung der Se- kretion 477, Sarkom 478, Enchon- droma carcinomatodes 478.

Thrftnenkanftlchen, Konkretio- nen 478.

Thränenkarnnkel, Epitheliom 333.

Thrftnennasenkanal, Behand- lung der Erkrankungen 476 , 480, Strikturen 476, Irrigationen 481, Er- krankung beim Pferde 582, 583.

T h r fi n e n s a c k, Mikroorganismen im Sekret 217, 478, 479, angeborne Fi- stel 233, 481, hereditäre Erkrankung 476, Ursachen der Erkrankung 480, Behandlung 480, Ezstirpationen 481.

Tiefenwahrnehmung bei mo- nocularem Sehen 97.

Trachom, endemisches Vorkommen 118, klinische Erscheinungen bei 329, Behandlung 330, Vorkommen 321, endemisches bei Tieren 584.

Trichiasis, operative Behandlang 465, 466, 477.

U.

ünterschiedsempfindlichkeit bei Helligkeitsdifferenzen 83, 170, 171.

V.

Vierhflgel, Zusammensetzung der vorderen 23, 24, Endigung der Fasern des Sehnerven 25 , Verteilung des Tractus opticus 29.

VordereKammer, Fibrinöse Ex- sndation bei Injektion von rei /.enden Oelen 191, Eiterung bei Einspritzung von Mikrokokken-Eulturen 191 , Im- plantation von Lepraknoten 195, Im- plantation von Eakke- Bacillen 195, Entstehung von Hypopyon 198, Im- plantation von Cilien 202, Verhalten von Cilien 345, freie Cyste 346, Ab- sackung 347, Extraktion von Eisen- splittern mittels des Elektromagneten 560, 569, Olassplitter in derselben 562, 568, Vorfall des Glaskörpers in derselben nach Verletzung 566, Fi- laria beim Tiere 583.

W.

Wahrnehmung, eine gleichseitige Funktion der Netzhaut nnd der Au- genbewegung 81, einer roten Färbuni^ schwarzer Buchstaben bei starker Be- leuchtung der Sklera 92.

Wundbehandlung 486.

Xantopsie nach Genuss von Pikrin- säure 92, 267, 305, nach Genuas von Santonin 267, 305, nach Genuss von Digitalistinktur 268, nach schwerem Typhus 305, als Vorläufer eines Ohn- machtsanfalles 305, bei Ikterus 319.

Z.

Zerstreuungskreise , Berech- nung derselben im ametropischen Auge 151, 159.

Z 0 n u 1 a, Verhalten 10, 16, 17, IB, 19.

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1*

4 Bibliographie de« Jahres 1885.

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oeil ayant toujoara ^t^ bon. Ibid. p. 212. Armaignac, H., Gontasion violente de Toeil gauche par le choc d*uii pe-

tard ; perte abeolue et instantan^ de la vue ; disparition compläte de Tiris ;

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Erwiderung auf Herrn Dr. Berger 's Bemerkung »Zur Zonulafrage«. V. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXL 4. a 295.

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Fano, Emploi favorable des v^sicaloires pons^ avec la morphine et appli- qu^s au dans du surcil dana les cas de Photophobie rebelle« Joum. d'Oculist. Nr. 149. p. 61.

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Quelle eat la r^gion du corps la plus favorable pratiqner une ^missiosi sanguine dana le but d^gorger lea vaieaeauz dela chorolde? Ibid. Nr. 148. p. 51.

Bibliograpbie dee Jahres 1885. 21

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Rapports entre les diverses formes d^iritis et la k^ratite practio^e. Ibid. Nr. 150. p. 71.

Cataracte capstilo-lentioalaire complbte. Eztraotion par k^ratomie sup^ rieare. Ibid. Nr. 151. p. 81.

Traitement du strabisme des petits enfants. Ibid. Nr. 15. p. 112.

Emploi des injections hypodermiqaes d*une Solution de curare dans la contractioD spasmodiqne de Torbiculaire des panpibres. Ibid. Nr. 151. p. 82.

D^ridement de la scl^rotique dans le phlegmon de Poeil. Ibid. Nr. 154. p. 111.

Soture de la scl^rotiqne apr^s l'amputation dn segment antäneor de l'oeü. Ibid. Nr. 154. p. 112.

De Temploi du salicylate de soude dans les affeotions rhumatismales de rodl. Ibid. p. 44. Nr. 147.

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über die ophthalmologischen Vorträge auf der Naturforscherversammlung zu Strassburg 1885. Arch. f. Augenheilk. XVI.

über die Erankenbewegung in der Provinziat-Augen-Klioik zu Münster im Jahre 1885; erstattet von San.-Rath Dr. Josten.

die Wirksamkeit seiner Augen-Klinik in den Jahren 1884 und 1885, nebst Bemerkungen über Staroperationen, von Dr. MeyhCfer in GOrlitz.

schriftlicher, der Universitäts- Augenklinik Bern für das Jahr 1885 von Prof. Dr. Pflüger.

der Universitäts-Augenklinik Budapest für das Jahr 1885 von Prof. Dr. S chulek.

der Universitäts-Augenklinik zu Dorpat für 1885 von Prof. Dr. Baehl- m ann.

der Üniversitäts-Aagenklinik zu Erlangen für das Jahr 1885 von Prof. Dr. Sattler.

der Universitäts-Augenklinik zu Giessen für das Jahr 1885 von Prof. Dr. V. Hippel.

über die kgl. Universitäts -Augenklinik zu Königsberg i. Pr. (Prof. Dr. Jacobson) vom 1. April 1885 bis 1. April 1886, erstattet von Dr. Ul- rich.

der Universitäts-Augenklinik zu Königsberg i. Pr. über d. J. 1885, erstat- tet von Dr. Voss ins.

der Universitäts-Augenklinik zu Krakau f. d. J. 1885 von Prof. Dr. RydeL

der Universitäts-Augenklinik zu Würzburg f. d. J. 1885 von Prot Dr. Michel.

über die Augenklinik des San.-Raths Dr. Dürr in Hannover f. d. J. 1885. •— über die in der Augenklinik des Dr. Frän kel in Chemnitz im Jahre 1885

ausgeführten Operationen.

der Angenabteilung des allgemeinen Krankenhauses zu Hamburg f. d. J. 1885 von Dr. Haase.

-> über die Augenklinik von Dr. G. Haendel in Dresden im Jahre 1885.

über die Augenkrankenabteilung des Landschaftshospitais in Jazos- laa im Jahre 1885 von Dr. 8. K a z a u r o w.

Znsfttee zur Bibliographie des Jahres 1885. 75

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der Augenklinik des Dr. N i e d e n in Bochum f. d. J. 1885.

der Augenklinik des Dr. Rhein dorf in Neuss f. d. J. 1885.

der Angenheilanstalt des Dr. y. Schmid in Odessa fiber d. J. 1885.

der Augenklinik des Dr. Paul Schröter in Leipzig pro 1885.

der Augenabteilung des allgem. Krankenhauses zu 81 Rochus in Budapest, f. d. J. 1885 von Priyatdocent Dr. y. Siklössy.

der Augenabteilung der Vereinsklinik in Karlsruhe für das Jahr 1885 yon Hofirath Dr. Mai er.

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Klinikai Közlem^nyet. (Klinische Mitteilungen : symmetrisch gelegene grosse Lymphgefasserweiterungen.) Ibid. p. 93.

Klinikai Közlem^nyet. (Klinische Mitteilungen. Eigentumliche Verwach- sung der Augenlider.) Ibid. p. 92.

Klinikai Közlem^nyet. (Klinische Mitteilungen. Keimendes Hanfkorn anter dem Oberlide.) Ibid.

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88 Zusätze zur Bibliographie des Jahres 1885»

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tot het Verleenen van Hulp aan Minyermogender Ooglijders yoor Zoid- Holland, Gevestigd te BotterdanL Twintigste Verslag, Coopen, de over het Jaar 1885. Met Bijlagen.

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Singhalesen. Ebd. S. 86.

Neger aus Darfur. Ebd. S. 488.

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Arch. f. Augenheilk. XIV. S. 442. Weigert, Ein neues Tauchmikrotom besonders für grosse Schnitte. Zeitschr.

f. wissensch. Mikrosk. IL S. 326.

Ueber Schnittserien you Celloidinpräparaten des Central nervensystems zum Zwecke der Markscheiden f&rbung. Ebd. S. 496.

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pro 1883. Charit^- Annalen. X. S. 868.

Berichtigungen znr Bibliographie des Jahres 1885.

Seite 8 Zeile 12 von oben füge bei nach vision : Bollet. d^oculisiica dal A.

S i m i. Firenze. Anno VIII. 8. Noybr.

p. 65 n. 6. Febr. p. 141. » 4 » 19 » » lies Ayres statt Ayers. » 5 » 19 » » f&ge bei Dacb 88: u. Gaz. med. Cataluna. VIII.

Nr. 6. p. 89. » 6»22» » nach 258: n. Arch. f. d. ges. PhysioL

XXXVII S. 107. » 9 » 8 » » lies grannlease statt cranulense. » 9 » 7 > » f&ge bei nach p. : 747 u.

> 10 > 10 » » lies: 115 statt 20.

> 10 » 22 » onten lies Barchardt statt B n o h a r d.

> 12 » 2 » » lies Clainborne statt Glagborne.

> 15 » 12 > oben füge bei nach 5: B. 100.

» 15 » 18 » unten lies: retro-iridenne statt yitro-irienne.

> 20 » 21 » oben füge bei nach PhysioL : XXXVII.

» 20 » 21 » unten > » > 215: u.Rep. d. PhysioLXXLS. 555. »20* 18» » »»» 225: u. Giorn. della R. Accad. di

med. di Torino. Fase. 6. 1885. » 28 » 9 » oben » » Becneil d*Opht. p. 161 und Annal.

d'OcuL T. XCni. p. 122. nur im Bereich der Macula lutea, unten » » nach sulphur: Med. Times and Gas. L

p. 129. » » > nach 820: Arch. d'Opht. V. p. 181.

Perimetre portatif. » » » nach 122 : u. Centralbl. f. prakt. Augen-

heilk. 8. 878. oben lies 451 statt 411. unten » Haendel statt Haadel.

> füge bei nach th : Brit med. Jonrn. I. p. 184. » » » nach 1885: Arch. f. Augenheilk. XVI.

> » » nach May: p. 988. oben » » nach 870 : und Med. Times and Gas. II.

p. 748. 87 » 4 > unten » » yor Helligkeit: relativen.

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Seite 37 ZeOe 3 Ton unten fiBge bei nach Sehschärfe: Pflüger*8 Arch. t

d. ges. Physiol. XXXVIL 8. 507. nach 79: u. Areh. t (Anat u.) Phjaol

8. 79. nach 105 : AnnaL dX)cuL T. 93. p. 86. nach Bergmann : 12. Heft d. Vorträge a. d. Gesammtgebiet der Augenheükonde. nach Nr. 6 : Deutsch, med. Wochenschi. 8. 124 u. GentralbL 1 prakt Aogen- heilk. 8. 89. nach 151 : u. 3. 8. 317. nach 284: u. Americ. Jonm. of Ophth.

p. 78. nach 192 : u. Annal. d'OcuL T. 93. p. 6». nach 255 : o. Archiv. d*Opht p. 436. nach 1: 1886. nach 48: 1886.

nach 366: Lancei 11. p. d95. nach Februar): und *A budapesti kir. orrosegyesület 1885, iki^TkOnyye. p 15. 14 » > > » nach 145: und Beport of the ophtlul-

mological section of the american me- dical aBsociation held at New-Orleans. April 1885. Americ Jonm. of Ophth. p. 73. oben > » nach 35: u.'Ailn. d^Ooni T. XCflL p.7i unten » » nach Opht.) : Ann. d'Ocul. T. XCm. p. 72. Femer ist nachsotragen : Tab. V. 13a Königsberg, üttiy.- Augenklinik. Dr. Ulrich und 18b Br. Voi-

sius statt Dr. Jacobson.

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