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OF

COMPARATIVE ZOÖLOGY,

AT HAETiKD OOILICE, CilBRIICI, IA8S. ^ounHeH bs pvRate subsctfjptfon, (n 1861.

Depogited by ALEX. AGASSIZ.

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Verhandlungen

der

Scliweizeriselien

Naturforschendeii Gesellschaft

in

Davos

den 18., 19. und 20. August 1890.

73. Jahresversammlung. Jahresbericht 1889/1890.

Davoä.

Biichdruckerei Hugo Richter.

1891.

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MAY >^6 IfiÖl

Actes

de ]a

Societe Helvetique

des

Sciences iiatiirelles

reunis ä,

Davos

les 18, 19 et 20 aoftt 1890.

73? Session.

Compte-Rendu 1889/90.

Davos.

Imprimerie Hugo Richter.

'1891.

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V -

InhaltsYcrzeichniss.

Seite.

Eröffuuijgbrede des Präsidenten, Herrn Pfarrer J. Hauri l

Protocolle.

I. Sitzung der vorberathenden Commission :>1

II. Erste allgemeine Sitzung 8()

III. Zweite allgemeine Sitzung 30

IV. Protocolle der Sectionssitzungen :

A. Botanische Section i2

B. Zoologische Section 45

C. Mathematisch - physikalische und chemische Section Hj

D. Mediciuische Section 5(

E. Geologisch-mineralogische Section 66

Beilagen.

A Berichte.

.Jahresbericht dos Central-Comitös * 75

Auszug aus der 72. Jahresrechnung 1889 90 »^6

Jahresbericht der geodätischen Commission ...... 90

Bericht der geologischen Commission 92

Bericht der Erdbebencomroission 97

Bericht der Denkschriften-Commission 102

Jahresbericht der Commission für die SchläHistiftung . . 107

Kapport annuel de la commission d'etudes linmologiques . 114 Bericht über die Bibliothek der schweizer, natnrforschenden

Gesellschaft 118

B. Mittheilungen. Compte- Rendu de la IX'' röunion annuellc de In Soci^tc

gpologique Suisse 125

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8eite.

Mittheiluiig über die naturwissenschaftliche Station Tor am

Sinai 136

C. Vorträge. Das Klima der Eiszeit, von Prof. Dr. Ed. Brtickner . . 141 Die Fortschritte in der Erforschung der Thierwelt der Seen,

von Dr. Othm. Emil Imhof 157

Ueber die Glamer Doppel falte, von Prof. Dr. A. Penck 171

Der gegenwärtige Standpunkt der Torfforschung von Dr.

Dr. J. Frfth 176

D. Personalien. Verzcichniss der bei der 73. Versammlung in Davos an- wesenden Gesellschaftsmitglieder und Gäste .... 171)

Veränderungen im Personalbestand IJ^')

Beamtungen und Commissionon 189

E. Kantonale naturwissenschaftliche Gesellschaften. Jahresberichte lOA

F. Verzeichniss der eingegangenen Geschenke. An der 73. Jahresversammlung in Davos für die Bibliothek eingegangene Geschenke 223

G. Nekrologe.

Jean Alphonse Favre, par L. de la Rive 227

Victor Gillieron, par Ed. Greppin 234

Albert Mousson, Dr. Professor 238

Albrecht Müller, Dr. Professot 247

JacqueS'Louis Soret, Professor, par L. de la Rive ... 251

Jakob Frey, Lehrer 255

H. Nachträge. Referat über den Vortrag in der Zoologischen Section von

Dr. F. Ilrech 250

Beiträge zur Physiologie und Biologie der Samen (Resumo)

von Prof. Dr. A. Tschirch 260

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Eröffnungsrede

l)ei der

dreiundsiebenzigsten Jahresyersammlnng

der

Schweizerischen Naiurforschenden Gesellschaft

in

Davos

gehalten von dem Präsidenten J. Hauri, Pfarrer.

18. August 1890.

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Hochverehrte Versamm luiif?!

Zum ersten Male darf Daves, das als Freradenziel sich bereits seit Jahren einen Namen erworben hat, einer Vereinigung schweizerischer Gelehrter auf einige Tage Herberge bieten. Lassen Sie mich, meine Herren, nicht viel Worte machen von der Freude, welche die Bevölkerung unseres Thaies darüber empfindet, dass die schweizerische naturforschende Gesellschaft sich ent- schlossen hat, in Ihrer Mitte ihre Jahresversammlung abzuhalten. Haben Sie Dank, dass Sie, obwohl für viele von Ihnen die Reise etwas lang war, doch in so erfreu- lich grosser Zahl erschienen sind, und dass Sie auch Männer, welche Ihrer Gesellschaft zwar nicht angehören, aber durch die Bande verwandter wissenschaftlicher Be- strebungen mit ihr verknüpft sind, als willkommene Gäste mitgebracht haben.

Wir möchten in Ihrem Besuch gern ein Zeichen erblicken, dass das einst so wenig bekannte Daves sich allbereits unt'^r diejenigen Orte unseres schweizerischen Vaterlandes rechnen darf, welche sich eine gewisse Be- deutung erworben haben. Freilich sind wir uns bewusst, dass dabei das neue Verkehrsmittel, welches den Zugang zu unserm Hochthale so sehr erleichtert, eine nicht un- bedeutende Rolle spielt. Aber dass wir uns dieses Ver- kehrsmittels erfreuen, hängt ja wesentlich zusammen mit dem Aufschwung, den Daves im letzten Viertel-

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Jahrhundert als Curort genommen hat. Möchten Sie nur von Ihrem diesjährigen Versammlungsorte sich nicht allzusehr enttäuscht fühlen ! Sie haben sich ohne Zweifel selbst schon gesagt, dass, wenn eine wissenschaftliche Gesellschaft einen Ort wie unser Davos mit ihrem Be- suche beehrt, sie das Beste selbst mitbringen müsse. Nehmen Sie darum, wo das, was wir Ihnen bieten können, sich als unzulänglich erweist, den guten Willen für die That, und üben Sie freundliche Nachsicht insbesondere gegen Ihren diejijährigeu Präsidenten, der selber am wenigsten weiss, wie er zu der Ehre gekommen ist, Ihre Versammlung zu leiten.

Schmerzlich vermissen wir, schmerzlicher wohl Sie selbst in Ihren Reihen mehr als eine wissenschaftliche Kraft, die in früherer Zeit eine Zierde Ihrer Versamm- lungen bildete, die aber im letzten Jahre durch den Tod abgerufen worden ist. Ich brauche bloss die Namen Louis Soret, Alphonse Favre, Albrecht Müller, Gillieron, Hebert zu nennen, um Sie zu erinnern, wie manchen herben Verlust Ihre Gesellschaft erfahren hat. Wenn ich, im Gegensatze zu dem, was etwa andere Jahres- präsideuten gethan, darauf verzichte, von den wissen- schaftlichen Leistungen dieser Männer zu sprechen, so werden Sie mir das nicht verdenken. Es wäre ja eine Verletzung der einfachsten Bescheidenheit, wenn ich Männern Lob spenden wollte, über deren Bedeutung mir kein Urtheil zustehen kann. Was mir zu unterlassen rflicht ist, das wird bei der Herausgabe Ihrer) Verhand- lungen von berufener Seite nachgeholt werden.

Mögen Sie mir dagegen gestatten, mich einer andern in Ihrer Gesellschaft oft befolgten Tradition anzu- schlicssen und Ihnen Einiges über Ihren diesjährigen Versammlungsort zu erzählen. Wenn ich auch annehmen muss, dass viele von Ihnen mit den Verhällnissen von

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Davos vertraut sind, dürfte es doch mauch^n andern nicht unerwünscht sein, etwas über die Natur sowohl als die Geschichte unseres in mehr als einer Hinsicht eigenartii^en Hochthaies zu vernehmen. Ich werde dabei freilich von sehr verschiedenen Dingen reden müssen, und Sie werden bei meinen Mittheilungen keine andere Einheit suchen dürfen, als die des Zwecks, Sie auf das- jenige aufmerksam zu machen, was für Sie bei Ihrem Besuche in Davos von Interesse sein dürfte. Dabei darf ich wohl besonders diejenigen Punkte hervorheben, welche für die Entstehung des Curortes bedeutsam ge- worden sind.

Es ist bekannt, dass in Graubünden die Masseu- erhebung der Alpen die 'grösste Ausdehnung gewinnt.. Während das übrige Alpengebiet von tiefen Thäleru durchschnitten ist, finden wir hier ein umfangreiches Hochland, in welchem die meisten Thäler noch annähernd 000 Meter ü. M. liegen, so dass Dr. Christ Rhätien als das schweizerische Tibet bezeichnet hat. Unter den grossem Thälern dieses Gebietes aber zeichnen sich zwei, Davos und das Engadin, durch eine auffallend hohe Lage aus, das Engadin etwa 1800, Davos 1600 Meter ü. M. Es dürfte dies bei beiden auf dieselben geologischen Ursachen zurückzuführen sein.

Das Thal von Davos ist, wie sich aus der geolo- gischen Struktur ergiebt, einst bedeutend länger gewesen als heute. Das Davoser Landwasser entsprang an der Rhätikonkette und zwar am Schlappiner Joch ; der weiss- schäumende Bach, über den Sie bei Klosters-Dörfli mit der Bahn gefahren sind, ist die alte Landwasserquelle. Mit ihm vereinigten sich dann die starken Wasser des jetzigen Quellgebietes der Landquart, die vom Silvretta- gletscher, aus dem Vereinathal und von der Casanna kommenden Bäche, deren vereinigten Strom Sie bei

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Klosters-rtatz auf hoher Brücke überschritten habeu. Dieser Strom floss einst hoch über dem jetzigen Thal- kessel von Klosters durch das bedeutende Läugsthai, das in seiner jetzigen, verkürzten Gestalt Davos heisst. Aber während er dieses Thal auswusch, bildete sich als Seitenthal des untern Rheinthals das Prättigau ; sein Fluss, die Landquart, wie jedes fliessende Wasser sein Bett immer weiter nach rückwärts verlängernd, wusch den Rücken zwischen Casannaspitze und Madrisa, der ihn vom Gebiet des Davoser Landwassers schied, nach und nach weg, und eines Tages vereinigte sich der vom Schlappiuer Joch herkommende Bach sammt seinen mächtigen Zuflüssen mit der Landquart So kam es zu dem heutigen Zustand der Dinge; die nun sehr stark gewordene Landquart wusch ihr Bett immer tiefer, das verkümmerte Landwasser aber vermochte bezüglich Aus- waschung mit der Landquart nicht Schritt zu halten, Davos blieb ein Hochthal.

Der bewaldete Rücken, der bei Wolfgang das Thal abschliesst und zwischen Laudquart und Lafidwasser die Wasserscheide bildet, wird ungefähr die Höhe der Thal- sohle angeben für die Zeit, wo das oberste Stück unseres Thaies dem Prättigau angegliedert wurde.

Ganz ähnliche Verhältnisse haben wir im Engadin; dort ist der Inn durch die Maira seiner obersten Zu- flüsse beraubt worden, und diese Schwächung des Inn dürfte neben anderm die Ursache sein, dass die Thal- sohle des Oberengadin so hoch geblieben ist.

Obwohl das Dovoser Landwasser bedeutend wasser- ärmer geworden war, wusch es doch das Thal noch wesentlich tiefer aus, als es heute ist. Die Thalsohle muss einst wenigstens 50 Meter tiefer gelegen haben als jetzt und schmäler gewesen sein, etwa wie im untern Theile des Thaies. Die jetzige flache Thalsohle ver-^

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•danken wir den gescliiebereichen Bächen der östlichen Seitenthäler, Flüela, Dischma undSertig; sie förderten mehr Geschiebe ins Thal, als das Landwasser fortzu- schaifen vermochte. So häufte sich vom Ausgang des Flüelathales an abwärts immer mehr Geschiebe an, und hinter demselben bildete sich, ursprünglich jedenfalls weiter thalabwärts reichend, die Zierde unserer Land- schaft, der See, der an seiner tiefsten Stelle etwa 46 Meter misst. Zu einer gewissen Zeit muss der Thal- bodeu dank dem Geschiebe der Seitenthäler sogar noch etwas höher gewesen sein als er heute ist; die Spuren davon finden wir besonders bei Frauenkirch, wo sich zu beiden Seiten des dort ins Landwasser sich ergiessenden Sertigerwassers, etwa 30 Meter über dem jetzigen Fluss- bette, zwei Terrassen ausdehnen, welche ohne Zweifel Reste des einstigen Thalbodens sind.

Der obere Theil des Thaies war nicht immer so .schön trocken, wie er es heute ist. Verschiedene An- zeichen deuten darauf hin, dass bald dieser bald jener Theil desselben See oder doch Sumpf war. Zwischen riatz und Frauenkirch finden wir ein ziemlich ausge- dehntes Torflager. Und als vor einigen Jahren am Seehof im Dörfli der Thurm gebaut wurde, erwies sich als unmöglich, denselben in gewöhnlicher Weise zu fundamentiren, man musste lange Lärchenstämme in den nachgiebigen Boden versenken, um einen sicheren Unterbau zu gewinnen. Fährt am Garten des Hauses ein schwerer Lastwagen vorbei, so beginnen die Bäume desselben zu schaukeln, zum Beweis, dass unter dem Geschiebe, welches die Oberfläche bildet, sich elastischer Boden befindet. Das Schicksal der Versumpfung drohte noch in neuester Zeit der Umgebung von Davos-Platz; nur durch Gcrrection des Laudwassers auf einer Strecke von 7 Kilometer konnte derselben vorgebeugt werden.

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Eine Anzahl Bergbäche der westlichen Thalseite haben einst mitgeholfen , die Thalsohle trocken und bewohnbar zu machen. Die grösseren Ortschaften unsere« Thaies, Dörtii, Platz, Frauenkirch, Glaris, sind alle auf den Schuttkegeln solcher Bäche erbaut worden. Während mehrere dieser Schuttkegel schon seit Jahrhunderten keine beträchtliche Veränderung erfahren zu haben scheinen, sind einige andere noch in historischer Zeit bedeutend gewachsen, so derjenige derHorlauwe zwischen Dörfli und Platz, indem nach den Chroniken der Schia- bach noch im 17. Jahrhundert gewaltige Schuttraassen ins Thal herab beförderte. Seither ist dort Stillstand eingetreten, und jetzt ist auf dem Schuttkegel des Schia- baches ein ganz neues Quartier in Entstehung begritfeo.

Erst im vorigen Jahrhundert ist der Hauptsache nach der innerhalb Platz liegende Schuttkegel der Alberti- rüfe entstanden. Alte Bauern erzählen, dass ihre Gro?«- Yäter ihnen gesagt hätten, bis zu der Wassernoth des Jahres 1762 habe man dort nichts von einer liüfe ge- wusst. Im Jahre 1870 brach dieselbe nach längerer Ruhe mit besonderer Macht los. Seither sind dort mit Erfolg bedeutende Verbauungen angelegt worden, welche Ihnen Herr Oberingenieur von Salis, unter dessen Lei- tung sie zu Stande gekommen sind, zu zeigen die Güte haben wird.

Sehen wir nun, wie die angedeuteten Verhältnis>e für die Entstehung des Curorts bedeutsam geworden sind. Als Daves sich in der bekannten raschen Weise zum Curorte entwickelte, erwartete man, es würden bald auch andere Thäler sich für die Aufnahme von Wintergästen einrichten. Es ist dies aber, abgesehen vom Engadin, bisher nur in sehr geringem Umfange geschehen; mehrere Versuche, die gemacht wurden, kamen über die ersten Anfänge nicht hinaus. Es scheint.

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isLSS nur selten die BediDgungeu zusammentreffeu, die ttr die Entstehung eines Wintercurortes im Hochgebirge Dothwendig sind.

Vor allem ist von Wichtigkeit die hohe Lage. Ab- gesehen davon, dass in dieser Höhe die Luft wesentlich verdQnnt und relativ keimfrei ist zwei Momente, auf deren Bedeutung für die Heilung von Lungenleiden Daher einzutreten nicht meine Sache sein kann be- dingt die hohe Lage eine Wirkung der Sonnenstrahlen, die man in tieferen Thälern nicht wiederfindet, die aber für Kranke, welche einen grossen Theil des Tages sitzend im Freien zubringen sollen, kaum zu entbehren ist. Wer die Stärke der Insolation im Hochgebirge nicht aus Erfahrung kennt, kann sich davon schwerlich einen BegriflF machen. Es klingt immer wie Uebertreibung, wenn man sagt, dass in Davos bei einer Lufttemperatur von 5, ja 10 Centigrad unter dem Gefrierpunkt ein Kranker behaglich im Freien sitzen könne, ohne wärmer bekleidet zu sein, als er es im geheizten Zimmer ist, und doch ist das eine Thatsache, die jeder Wintergast bestätigen kann. Freilich werden die meisten Curgäste von ganz anderen Temperaturen sprechen, von :^()— 40 Grad über Null, weil sie ihre Thermometer an die er- wärmten Holzwände ihrer ßalkone oder Terrassen hängen, aber dass man überhaupt in einen solchen Irrthum be- züglich der Temperatur gerathen kann, ist der beste Beweis für die ausserordentliche Stärke der Insolation. Es sind verschiedene Faktoren, welche da zusammenwirken ; vor allem wohl der Umstand, dass die Sonnenstrahlen die untersten 1600 Meter der Atmosphäre nicht zu durchlaufen haben, dann, dass in der Luft sich sehr wenig Wasserdampf befindet, und endlich, dass die Schneeschicht, welche das Thal bedeckt, die Sonnen- strahlen nach allen Seiten zurückwirft.

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Selbstverständlich ist es nur bei unbewegter Luft möglieh, so im Freien zu sitzen. Sobald sich auf den Terrassen das geringste Lüftchen fühlbar macht, be- ginnen sie sich zu leeren, mag die Sonne noch so hell scheinen. Deshalb ist es von grosser Wichtigkeit, dass in Davos der Thalwind von Norden kommt. Bekannt- lich weht in jedem Bergthale bei sonnigem Wetter ein Lokalwind, der dadurch bewirkt wird, dass in den tiefern Theilen des Thaies die Luft stärker erwärmt wird und infolge dessen thalaufwärts fliesst. In Davos aber weht der Thalwind auffallenderweise thalabwärts, von Nord- osten nach Südwesten. Mir ist ausser Davos nur ein Thal bekannt, in welchem der Thalwind abwärts weht: dasOberengadin, und bei beiden Thälern ist die Ursache dieselbe. Wir haben vorhin gehört, wie Davos durch die Landquart verkürzt worden ist. Als das Thal noch bis zum Schlappiner Joch reichte, wehte jedenfalls der Thalwind in umgekehrter Richtung, thalaufwärts. Anders wurde es erst, als das Prättigau durch die verstärkte Landquart tiefer ausgewaschen wurde. Aus dem Thal- kessel von Klosters steigt erwärmte Luft in die Höhe, es entsteht also über demselben ein verstärkter Luft- druck, und die aufsteigende Luft muss an der Stelle abfliessen, wo sie einen Ausweg findet; diese Stelle ist der Pass von Wolfgang. Wir haben deshalb im Sommer bei schönem Wetter eine beständige Luftströmung von Wolfgang her, die um so früher beginnt, je wärmer die Sonne scheint, und nur durch die entgegengesetzte all- gemeinere Luftströmung des Föhn unterdrückt wird. Aehnliche Verhältnisse kehren im Oberengadiu wieder. Durch dieses Thal fliesst die aus dem Bergeil aufstei- gende Luft ab, deswegen weht dort der Thalwind von Südwesten nach Nordosten, ebenfalls thalabwärts.

Im Winter ist nun freilich vom Thalwind in Davos

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«ehr wenig zu spüreu, w*^il danu das obere Pruttigau mit Schnee bedeckt ist, und infolge dessen die Luft viel weniger erwärmt wird. Am Anfang und gegen Ende des Winters, wo das Prättigau theilweise schnee- frei ist, macht sich aber der Thalwind doch etwas fühl- bar. Da er aber in Davos von Norden kommt, kann man auf der Südseite der Häuser völlig ungestört sitzen; käme er von Süden oder auch nur von Osten oder Westen, so würde die Zeil, wo man im Freien sitzen kann, beträchtlich verkürzt werden.

Von hoher Bedeutung ist für den (urort ferner die breite, Hache Thalsohle. Ohne eine solche ist ein Curort, besonders ein Wintercurort, für Lungenkranke fast undenkbar. Ebene Spazierwege sind für Lungen- kranke ein Bedürfnis«, und ebenso wichtig ist, dass der Sonnentag zur Winterszeit in einem solchen Thal viel länger ist als in eugern Thälern. Man könnte anderswo den Sonnentag dadurch verlängern, dass man den Cur- ort an einem Abhang errichtet. Allein dies hätte einen neuen Missstand im Gefolge. An sonnigen Abhängen beginnt der Schnee sehr früh zu schmelzen, und wenn auch immer wieder neuer Schnee fällt, es bleibt derselbe nicht liegen , und man hat einen grossen Theil des Winters hindurch Schneeschmelze.

Wesentlich ist auch, dass wir im Süden keine hohen Berge haben. Nicht nur wird durch diesen Umstand der Sonnentag verlängert, auch der Föhn kann sich nie oder doch nur selten in heftiger Weise geltend machen. Derselbe nimmt seine unangenehmen und für Kranke öchädlichen Eigenschaften nur da an, wo er über hohe Berglehnen in tief eingeschnittene Thäler hinunterfäilt. Im Engadin und in Davos besitzt er die ihm charak- teristiv<;chen Eigenschaften in weit geringerem Masse

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als in den tieferliegendeu oder im Süden von hohe« Bergketten begrenzten Thälern.

Gestatten Sie mir einen Punkt etwas eingehender zu besprechen: Die austrocknende Wirkung der Da voser Luft. Von ärztlicher Seite wird, mit welchem Rechte weiss ich nicht, (xe wicht darauf gelegt, dass der Lunge, speziell den kranken Partieen derselben, viel Feuchtig- keit entzogen werde, da Wunden oder Geschwüre um so schneller heilen, je trockener sie selbst und ihre Um- gebung gehalten werden.

Will man nun feststellen, wie die Luft eines be- stimmten Ortes hinsichtlich Keuchtigkeitsentziehung auf den menschlichen Körper wirkt, so sind verschiedene Faktoren in Betracht zu ziehen. Es geht jedenfalls nicht au, wie es in niedicinischen Schriften zuweilen geschieht, einfach auf die relative Feuchtigkeit abzu- stellen, es kommt auch die Temperatur der Luft und der Luftdruck in Betracht.

Wirft man einen Blick auf die inetoorologisrheu Tabellen von Daves, so ist man versucht zu sagen, Daves habe keineswegs ein besonderes trockenes Klima. Die relative Feuchtigkeit weist ziemlich hohe Zahlei auf, das Jahresmittel beträgt etwa 78 ^/<» und des Morgens und Abends erreicht sie in der kalten Jahres- zeit häufig nahezu den Sättigungspunkt. Als deshalk Dr. Spengler, der zuerst die climatischen Verhältnisse von Daves erörterte, von der Trockenheit der Davoser Luft sprach, wurde ihm vorgeworfen, er setze sich damit in Widerspruch zu seinen eigenen meteorologischen Tabellen.

Sobald wir uns aber die Sache näher ansehen, werden wir finden, dass die Luft eines Hochthaies wie Daves aus mehr als einem Grunde auf den menschlichen Organismus stark austrocknend wirken muss.

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Beträgt au einem Orte die relative Feuchtigkeit 50 7o, an einem andern 80 7«, so ist man im ersten. Augenblick geneigt zu sagen : Die Luft von 50 % wird der Lunge mehr Wasser entziehen, als die von 80 ®/o. Dies wÄre auch Yichtig für den Fall, dass die Luft an= beiden Orten dieselbe Temperatur hätte. Ganz anders aber wird es sein, wenn die relativ feuchtere Luft eine we- sentlich tiefere Temperatur hat als die relativ trockenere. Wir dürfen nicht vergessen : Die eingeathmete Luft wird im menschlichen Körper bedeutend erwärmt, auf 30 oder mehr Grad, dadurch aber wird ihre relative Feuchtig- keit herabgesetzt, und zwar um so mehr, je grösser die Difierenz ist zwischen ihrer Anfangsteraperatur und der Temperatur, die sie im menschlichen Körper erreicht.

Beträgt an einnm Oite die Temperatur der Luft 10 Grad, die relative Feuchtigkeit 80 7o, an einem andern die Temperatur -}- 20 Grad, die relative Feuch- tigkeit 50 7o, so wird, nachdem die eine wie die andere Luft annähernd auf Körpertemperatur erwärmt worden ist, die erstere durstiger sein, der Lunge mehr Wasser entziehen als die letztere. Deswoj^en müssen wir sagen, dass der Lunge in dem kalten Klima von Daves bedeutend mehr Wasser entzogen wird als an wärmeren Orten mit viel geringerer relativer Feuchtigkeit.

Ein Mitglied Ihrer Gesellschaft, der frühere mete- orologische Beobachter von Daves, W. Steffen, hat nachzuweisen versucht, dass auch die Verdunstung un der Hautoberfläche im Hochgebirge stärker sein müsse als anderswo, weil die Luftschicht, welche die Haut umgebe, ebenfalls bedeutend erwärmt werde. Aber der bekannte Climatologe Hann hat erinnert, dass dies mit allen Er- fahrungen und Thatsachen im Widerspruch stehe. Es sind eben hier noch andere Factoren in Rechnung zu. ziehen. Allein gesetzt auch, dass für die Wasserabgabe

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•durch die Haut die relative Feuchtigheit das entscheidende Moment sei, es koronien einige andere Umstände in Betracht, welche im Hochgebirge eine starke Wasser- Entziehung durch die Haut bewirken. Ob auf den ver- ininderten Luftdruck viel Gewicht zu legen ist, weiss ich nicht. Wichtig aber ist, dass im Hochgebirge eine absolut sehr trockene Luft von tiefer Temperatur in den geheizten Wohnräumen stark erwärmt, ihre Fähig- keit, Wasserdampf aufzunehmen also bedeutend gesteigert, dem menschlichen Körper somit in geheizten Räumen mehr Feuchtigkeit entzogen wird als im Tietlande. Von der grossen relativen Trockenheit unserer geheizten Wohnräume kann schon der Umstand überzeugen, dass Möbel, die Jahrzehnte lang in den Wohnräumen des Tieflandes gestanden haben, springen, sobald sie in die Wohnräume unseres Hochthaies gebracht werden; fer- ner die Thatsache, dass wir hier in unsern Wohnräumen uns schon bei 12 oder 13 Grad R. ganz behaglich fühlen und höhere Temperaturen unangenehm empfinden. Trockene Luft ist eben ein schlechterer Wärmeleiter als feuchte.

Aehnliche Verhältnisse wie in den Wohnräumen linden wir an sonnigen Wintertagen auch im Freien.* Auf den Terrassen, wo die Curgäste sieh bei Sonnen- schein aufhalten, ist die relative Feuchtigkeit sehr ge- ring; sie beträgt dort etwa 50 7<»» wenn sie im Schatten hO ^0 betragt. Es wird also bei der Behauptung Dr. Spenglers bleiben müssen, dass das Clima des Hoch- gebirges auf den menschlichen Organismus stark aus- trocknend wirke.

Ueber die Wirkungen, welche die Kälte des Davoser f*limas auf den menschlichen Organismus übt, die mittlere Jahrestemperatur beträgt ungefähr 2,6 Ceutigrad will ich mich nicht weiter auslassen: nur an eine

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allbekaDDte Thatsache möchte ich erinnern. Der Körper,. der in ein kälteres Medium versetzt wird, gibtmehr Wärme^ ab. Will sich nun der menschliche Körper auf seiner Eigenwärme erhalten, so muss er soviel mehr Wärme produziren, als die Mehrabgabe beträgt: es wird somit im kalten Ciima des Hochgebirges der Stoffwechsel und damit auch das Nahrungsbedürfniss gesteigert, was gewiss für die Heilung der Phthise von grösster Be- deutung ist.

Von nicht geringem Eintiuss auf die climatischen Verhältnisse von Daves ist der Umstand, dass dieses Thal einem ausgedehnten Hochlande angehört. Dr. Christ hat das Clima von Daves und Eng adln als ein continentales bezeichnet. Er weist darauf hin, dass diese Thäler grössere Maxima und Minima der Tem- peratur haben, als andere hochliegende Orte, weil das Hochland der ausgleichenden Wirkung des atlantischen Oceaus vermehrte Insolation und stärkere Ausstrahlung entgegensetzt, die bei einem ausgedehnten Hochlande viel mehr zur Geltung kommen als bei vereinzelten Bergspitzen. Es ist deswegen nichts leichter als nach- zuweisen, dass diese andern Orte geringere Temperatur- extreme haben, aber damit ist noch nicht, wie man meint, der Nachweis geleistet, dass diese andern Orte sich zu Wintercurorten besser eignen als Daves und das Engadin. Denn gerade die grosse Ausdehnung des rhätischen Hochlandes, welche an den grössern Extremen Schuld trägt, ist auch die Ursache anderer Erscheinungen, welche diese Hochthäler zu Wintercurorten werdea Hessen. Ihr haben wir die so wichtige Klarheit der Atmosphäre und die geringe Menge der Niederschläge zu verdanken. Die feuchten Luftströmungen, welche von Norden und Süden kommen, haben einen grossen Theil ihrer Niederschläge bereits abgegeben, wenn sie

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unser Hochland erreichen. Bei Davos allerdings bewirkt -die Nähe des Prättigau eine kleine Verstärkung des Niederschlags, ähnlich wie die Nähe des Bergell beina obersten Theil des Engadin.

Dass in Davos die Niederschlagsmenge bedeutend geringer ist als in andern Tbälern, mag Ihnen folgender Vorfall anschaulich machen. Als vor etwa sieben Jahren Herr Oberingenieur von Salis einen Entwurf für die Landwassercorrektion zu machen halte, nahm er 40 Kubikmeter Wasser per Sekunde als Maximum bei Hochwasser an und schlug denj entsprechend eine Soh- lenbreite von 5 Meter vor. Dieser Vorschlag stiess ^ber auf den Widerspruch des eidgenössischen Ober- bauinj^pectorates, das nach den in andern Thälern ge- machten Erfahrungen 100 Kubikmeter als Maximum ansetzen zu müssen glaubte. Aber Herr von Salis wies an Hand der meteorologischen Tabellen nach, dass Davos mit dem Engadin und dem Münsterthal eine Zone ganz ungewöhnlicher Trockenheit bilde. So blieb es denn bei den 5 Meter, und durch das continentale Clima wurden den Davosern sehr bedeutende Kosten erspait. Das Landwasserbett aber hat sich bisher stets, auch bei dem starken Hochwasser zu Anfang Juli dieses Jahres, als durchaus genügend erwiesen.

Den etwas höheren Sommertemperaturen ist es wohl zuzuschreiben, dass im Engadin und in Davos die Baumgrenze höher liegt als in anderen Theilen der Alpen. Während sonst die Waldbäume im günstigsten Fall bis 2000 Meter ü. M. gehen, überschreiten sie in Davos diese Grenze, und im Engadin gehen sie bis zu einer Höhe von 2300 Meter hinauf. Eine kleine Buche, die sich in Davos noch in einer Höhe von 1650 Meter entwickelt hat, dürfte wohl die höchstgelegeue Buche der ganzen Schweiz sein.

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Ueber die Flora unseres Thaies will ich mich nicht verbreiten. Der alpine Charakter unserer Thalwiesen int bekannt; um Ihnen dieselben in ihrer wunderbaren Pracht zu zeigen, hätten wir Sie freilich nicht auf den August, sondern auf die zweite Hälfte des Juni einladen müssen. Lassen Sie mich nur einige Besonderheiten der Davoser Flora hervorheben.

Piyius montana MüL, die als Legföhre weit ver- breitet ist, tritt in Daves an einer Steife in beträcht- licher Ausdehnung als hochstämmige Form, ancinata Koch, auf; es ist dies bei Wolfgang auf Sorpentin- j^eröil. Auf dem gleichen Gestein weiter oben, zum Theil aber auch in gleicher Höhe, dicht neben der andern, linden wir die gewöhnliche Form, Pumilio Hänlce, die Legföhre.

Im Jnni erblicken wir auf den Thalwiesen zwischen J^latz und Dörfli die schönen Blüten des Polemonium ccfrnlenin L. in grosser Menge; gleichzeitig blüht an dem waldigen Ufer des Sees und in den „Zügen", die Felsen und Fichten mit ihren Ranken umschlingend, Airagene alpina L., die Alpenwaldrebe. In grosser Menge treifen wir im August im Waldesschatten des Jakobshorns und des Flüelathals die reizenden Glöckchen der Litivaea horealis L.: steigen wir höher hinauf, so begegnet uns am Schiahorn und im Ducanthale Valeriana suputa L., und an den Bergen der westlichen Kette» auf Gneiss wie auf Kalk, Daphne striata Tratt,, dem Wanderer oft schon weithin durch den Geruch bemerk- bar; im Ktihalpthal und auf den Monsteiner Alpen Pedi- tularis incarnaia Jacq. ; auf der Schwarzhornkette, aus den Ostalpen eben noch zu uns herüberreichend, Serie- cü) carnioHcus Willd. Als besondere Merkwürdigkeit Möchte ich noch Saxifraga mutata L, erwähnen. Dr. ^ 'brist sagt von dieser Pflanze, dass sie der Nagelflue

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uDd den Felsen des Molas«>eplateaus eigeuthünilich sei und nirgends in die Alpen eindringe. Es scheint nua allerdings, dass sie auch am Churer Calanda gefunden worden ist; besonders auffallend aber ist, dass sie an den Kalkfelsen der Züge, am untern Ausgang unseres Thaies, nicht gerade selten getroffen wird. Sie wurde dort erst vor einigen Jahren durch eine englische Dame, Miss Symonds, aufgefunden.

An Artenreichthum komrat die Davoser Flora der- jenigen des Oberengadiu nicht völlig gleich, doch bleibt sie mit ungefähr 900 Arten nur wenig hinter ihr zurück.

Auch die Fauna unseres Thaies möchte ich nur flüchtig streifen. Wieder mit der erhöhten Somraer- teraperatur dürfte es zusammenhangen, dass in Davos neben hochalpinen Insekten auch solche des Tieflandes vorkommen, welche man bisher nirgends in gleicher Höhe gefunden hat. So findet sich z. B. in Davos in einer Höhe von 1560 Meter, allerdings selten, der Schillerfalter, Apaiura Iris L.^ von dem Frey sagt: „Er bewohnt nur tiefer gelegene Theile und über- schreitet wohl nirgend 3000 Fuss.'* Ebenso wurde in Davos noch der Spinner Endromis versicolora L. beob- achtet, der bisher nirgends höher als 3200 Fuss über Meer gefunden wurde, ferner in Davos und im Engadin oft in grosser Zahl, als Raupe wie als Falter, Deilephila Veapertilio Esp,, der Fledermausschwärmer, ein Thier des Südens, das sonst nirgends auch nur annähernd so- hoch geht.

Seitdem in den Gärten des Curortes das Laubholz herangewachsen ist, haben sich einzelne Arten, die sonst im obern Theile des Thaies gar nicht oder nur selten zu finden waren, stark vermehrt, so Leucoma Salicis L.^ der geradezu zum Schädling geworden ist. Auch den

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gefrässigen Larven einer Blattwespe ist in den letzten Jahren mancher Baum zum Opfer gefallen. Neuerdings scheinen ihnen die Meisen und Sperlinge mit Erfolg den Krieg erklärt zu haben, indem sie im Winter die Pup- pen aus den Cocons holen. Der Sperling war bis vor wenigen Jahren in Davos nicht heimisch, obwohl er in den umliegendim Thftlern, auch im Oberengadin nicht selten ist. Als aber vor drei Jahren ein hiesiger Hotel- besitzer, Herr Pestalozzi, eine Anzahl Sperlinge in Da- vos ansiedelte, vermehrte sich die kleine Colonie rasch in unglaublicher Weise.

W^as das Hochwild um gleich davon zu sprechen in der Umgebung von Davos betrifft, so hat sich die Gemse zu der Zeit, wo die südwestlichen Berge Frei- berg waren, dort sehr vermehrt. Man traf gar nicht selten auf Rudel von 15 und mehr Stück. Aber aU mau vor drei Jahren den Freiberg wechselte, wurde in dem bis dahin geschützten Gebiet durch eläger aus allen Gauen der Ostschweiz eine solche Schlächterei veran- staltet, dass binnen weniger Tage fast alles vernichtet war. In den nicht gebannten Bergen scheinen die Gem- sen abgenommen zuhaben. In früheren Jahren konnte man von Davos aus am Schiahorn und besonders am Seehorn oft Gemsen beobachten, jetzt scheinen sie dem Hinterlader zum Opfer gefallen zu sein.

Nicht ganz selten findet man in den Davoser Wäldern das Reh; seit einigen Jahren haben sich auch, ohne Zweifel vom Prättigau her, Hirsche angesiedelt, welche die Sektion Davos des S. A. C. leider vergeblich zu schützen versuchte.

Auf den Alpen und Weiden der östlichen Thalseite machen sich zuweilen noch Bären bemerkbar. Der letzte wurde 1888 von einem jungen Davoser erlegt, als er von einem Raubzug ins Dischma nach dem Unter-

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engadiii zurückkehren wollte. Schon jzegea Ende des vorigen Jahrhunderts muss aus uuserem Thal der Wolf verschwunden sein, der einst der schlimmste Feind der Davoser Heerdeu war. Zur Wolfsjagd wurde in früherer Zeit die gesammte männliche Bevölkerung des Thaies aufgeboten. Das alte Davoser Landbuch enthält darüber genaue Bestimmungen. Wie heute die Mannschaft des Thaies als Feuerwehr organisirt ist, so war sie es einst für die Wolfsjagd. Wenn die Kirchenglocken zur Jagd riefen, dann wusste jedermann im Thale, welche WaflF*% ja sogar was für Kleider er mitzubringen und wie er sich zu verhalten hatte. Noch heute bewahrt man im Rathhause das alte Wolfsnetz auf, welchem die Thiere zugetrieben wurden, und vom Dache des Rathhausos grinsen einige alte Wolfsschädel herunter.

Doch wir sind damit aus dem Naturleben in dit> (ieschichte hinübergeleitet worden. Ich hoffe, Ihre Ge- duld nicht allzusehr in Anspruch zu nehmen, wenn ich noch einige aphoristische Mittheilungen aus der altern und neuern Geschichte dieses Thaies bringe.

In die Geschichte tritt Davos erst mit dem 13. Jahr- hundert ein. Die Sage erzählt bekanntlich, 'dass das Thal erst um diese Zeit durch Jäger entdeckt worden sei. Dies kann nun freilich vor den Thatsachen nicht bestehen. Schon zur Römerzeit muss Davos bekannt gewesen sein. Am Fuss des Flüela auf der Engadiner Seite finden sich üeberreste eines Befestiguugswerkes, das, wie sich aus den dort gefundenen Kaisermüuzeu schliessen lässt, ursprünglich ein römisches Castell war und offenbar der Beherrschung des Passes diente. Dass dieser schon früh begangen wurde, dafür zeugt eine beim Bau der Strasse auf der Passhöhe gefundene bronzene Lanzenspitze. War aber der Flüela bekannt, so kann auch Davos nicht unbekannt gewesen sein.

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Freilich war das Thal lange Zeit wohl nur spärlich be- völkert, vielleicht sogar nur im Sommer bewohnt, aber dass es den Romauen bekannt war, bevor im 18. Jahr- hundert deutsche Ansiedler sich darin niederliessen, da- für sprechen schon die zahlreichen romanischen Orts- namen im Thale, Pravlgan, Clavadel, Spina, Dischma, Sertig u. s. w. Aus einer Urkunde vom Jahre 1213 er- «iibt sich, dass üavos unter dem Namen Tavanns oder Kristis (Cresta, Grat, Anhöhe) damals bereits bekannt war, und dass das Kloster Churwalden damals aus Davos einen Grundzins von 60 Käsen und 4 Frischingen, d. h. wahrscheinlich Lämmern, bezog. Aus zwei spätem Ur- kunden (vom Jahre 1289 und 1300) geht hervor, dass im 13. Jahrhundert die Freiherrn von Vatz deutsche Walliser dort ansiedelten. Es wurde 1289 das Gut zu Davos von einem Freiherrn von Werdenberg als Vor- mund zweier minderjähriger Herren von Vatz »dem Am- Hiaun Wilhelm und seinen Gesellen« zu ewigem Erb- lehen gegeben gegen einen Grundzins von 473 Käsen, 168 Ellen Tuch, 56 Frischingen und 1000 Fischen und die Verpflichtung zur Heerfolge. Diese deutschen Colo- nisten übten, abgesehen vom Blutbann, vollständige Selbstverwaltung.

Ohne Zweifel war es ein harter Kampf, den die Männer von Davos in ihren Wäldern gegen die feind- lichen Naturgewalten stritten, aber sie zeigten sich dem- selben gewachsen; die Luft der Freiheit, die sie athmeten, stählte ihnen Leib und Geist. Die Colonie, die sich durch grossen Kinderreichthum auszeichnete, vermehrte sich rasch. Im Jahre 1325 legte sie bei einer Fehde des Freiherrn von Vatz mit dem Bischof von Chur ihre erste Waffenprobe auf der »Kriegsmatte« im Dischma ab. Bald fanden auch Auswanderungen der Deutschen in die obern dünnbevölkerten Theile der Nachbarthäler

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Statt, so nach Klosters, Arosa und Langwies. Ueberall erwiesen sie sich als die stärk'^rn ; nicht nur verdrängte ihre Sprache die romanische, auch in politischen Anj^e- legenheiten müssen sie schon früh ein gewisses Ueberge- wicht über ihre Nachbarn gewonnen haben, das ohne Zweifel von ihrer freieren Stellung herrührte. Was andere erst erstrebten, das besassen die Davoser bereits. Als im Jahre 1436 der letzte Spross des Grafenhauses von Toggenburg, an welches Daves nach dem Ausster- ben der Freiherren von Vatz gefallen war, mit Tod abging,, traten in dem alten Sitz der Freiheit, Daves, die Abgeordneten der tog-cenburgischen Besitzungen in Rhätien zusammen und schlössen den Zehngerichten- bund, der Jahrhunderte hindurch in viel Fahr und Noth sich als Hort rhätischer Rechte und Freiheiten bewäh- ren sollte. Daves wurde Sitz des Bundes und gab dem- selben den Landammann.

Im Jahre 1477 kam Daves mit andern rhätischeu Thalschaften durch Kauf an das Haus Oesterreich. Man widerstrebte anfänglich der Huldigung und liess sich erst dazu herbei, nachdem die bisherigen Rechte bestätigt und überdies Zollbefreiung bewilligt wofden war. Die österreichischen Erzherzöge gaben dem Berg- bau, der schon früher in der Landschaft betrieben wor- den war, grössere Ausdehnung. Im 16. Jahrhundert wurde in 34 Gruben nach Eisen, Kupfer, Blei und Silber gegraben. Welche Bedeutung damals der Berg- bau in Daves erlangt hatte, geht schon daraus hervor, dass am Ende des 16. Jahrhunderts der Bergrichter von Daves kaiserlicher Blutrichter und Einzieher des Lehenzinses in den rhätischen Besitzungen des Hauses Oesterreich war.

Der Bergbau wurde auch später, allerdings mit zeitweiliger Unterbrechung und in geringem! ümfano^e.

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fortgesetzt ; in Hoffouugsau am Eingang der Züge wurde 1848 das letzte Blei geschmolzen. Wer heute von dort aus den Spuren des alten Erzweges in der Zügen- schlucht folgt, der gelangt an schwindelnden Wänden vorüber zu einigen verfallenen Bergwerksgebäuden und ■einem in gewaltige Tiefe führenden Schacht, in welchem mau noch Reste der alten Grubenzimmerung erblickt. Es muss in Daves zur Zeit der österreichischen Herrschaft grosse Rührigkeit und bedeutender Wohl- stand geherrscht haben. Zahlreiche geadelte Familien, die Guler, die Beeli, die Buol, die Sprecher u. a., er- langten im In- und Auslände hohes Ansehen. Die Re- formation fand in Daves ohne Schwierigkeit Eingang. Erst zur Zeit des dreissigjährigen Krieges suchte Oesterreich die religiöse und politische Freiheit seiner rhätischeu Besitzungen anzutasten, in der Absicht, sie enger mit sich zu verbinden und sich dadurch die wichtigen rhätischen Alpenpässe zu sichern. Der Wider- stand, den besonders Daves und Prättigau leisteten, führte zu dem unglücklichen Prättigauerkriege, in wel- chem durch die siegreichen österreichischen Truppen die Landschaft geplündert, viele Häuser verbrannt und wehrlose Greise und Frauen niedergemacht wurden. In den Wirren dieser Zeit treten neben andern als Heldengestalten hervor die beiden Davoser Johannes Guler von Wyneck, der sich auch als rhätischer Chro- nist einen Namen gemacht hat, und Johannes von Sprecher. Als Geschichtsschreiber hat sich auch der Bruder dieses letztern, Fortunat von Sprecher, Ruhm erworben. Während einer Reihe von Jahren wohnte damals in Daves der in neuester Zeit mehrfach poe- tisch verherrlichte Jürg Jenatsch, dem Rhätien die Be- freiung von den fremden Mächten, welche sich um seine Pässe stritten, zu verdanken hat.

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Die Kämpfe jener unglücklichen Zeit, in welcher zum Elend des Krieges noch das der Pest kam, endetcM» 1639 mit der Unterwerfung von Davos und Prättigau unter das Haus Oesterreich. Allein schon 10 Jahre später kauften sich diese Thäler, vom Zehngerichton- bunde unterstützt, um die Summe von 76,000 Gulden von Oesterreich los. In der Zwischenzeit aber h«tte Davos infolge von Parteiwirren innerhalb des Bundes einen Theil seiner Vorrechte verloren. Es blieb zwar Bundessitz, aber der Bundeslandammann brauchte fort- an nicht mehr ein Davoser zu sein. Die darauf folgende Zeit war für Davos ohne Zweifel eine Zeit des Nieder- gangs. Trotzdem hat die Landschaft und haben edle Geschlechter derselben ein gewisses Ansehen in rhäti- schen Landen stets behauptet. Nach wie vor findet man Davoser als Gesandte der drei Bünde an aus- ländischen Höfen oder in hohen ausländischen Militär- steilen. Wenn man ihre alten ländlichen Häuser in Davos sieht und daneben die Rolle hält, welche di<'se Männer an europäischen Höfen spielten , so empfindet man es als eine Schwierigkeit, sich eine Vorstelluni^ von ihrer Lebensweise zu macheu. und nicht minder schwierig wird es sein, ein getreues Bild jener Zeit zu entwerfen, wo im Rathhaus zu Davos der venetianisclie, französische und spanische Gesandte ein- und ausgingen und die wohlweisen und fürsichtigen Herren von Davos erwogen, wie weit dem einen oder dem anderen entgegen- zukommen sei. Den Eindruck gewinnt man schon bei oberflächlicher Betrachtung der Geschichte, dass Davf>s eine sehr bedeutende Vergangenheit habe, und dass es den Lenkern des kleinen Staatswesens an Entschlossen- heit und Thatkraft sowie an diplomatischer Schulung nicht gefehlt haben könne. V(m der Kraft und dem Selbstgefühl der Bevölkerung dieses Thaies gibt schon

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der Kirchthurm von Davos-Platz Zeugiüss, dessen Bau im 16. Jahrhundert begonnen und im 17. vollendet wurde, und der in Graubünden der höchste und statt- lichste ist.

Die Zeit, wo Daves in der europäischen Politik eine Rolle gespielt hatte, war längst vorüber: ein schlichtes Bauernvolk, das um die übrige Welt sich wenig kümmerte, friedlich seiner Arbeit nachginj^; und an den Erinnerungen seiner Vergangenheit sich freute, bewohnte das weltabgeschiedene Hochthal, als vor 2.'> Jahren unerwartet eine neue Zeit hereinbrach. Der damalige Landschaftsarzt, Dr. Spengler, den die Stürme der Jahre 1848 und 1849 aus seiner deutschen Heimat nach Daves geführt hatten, machte in langjähriger Praxis die Beobachtung, dass die Schwindsucht in Davos so gut wie gar nicht vorkam, und dass ausgewanderte Davoser, welche schwindsüchtig in das Heimatthal zu- rückkehrten, hier in verhältnissmässig kurzer Zeit ge- nasen. Als er diese Thatsachen in einer medicinischeu Zeitschrift veröifentlichte, kamen bald einzelne Kranke hierher. Im Februar 1865 trafen die ersten Winter- gäste, Dr. Unger und Buchhändler Hu<i:o Richter, in Daves ein, und da sie und andere ausgezeichiiete Er- folge erzielten, vereinigten sich die beiden Aerzte zur (iründung des Curortes.

Die heilbringenden Wirkungen des Sommers fanden bald Anerkennung, während der Gedanke, Lungen- leidende den Einflüssen des Hocligebirgswinters auszu- setzen, noch lange Zeit als etwas Ungeheuerliches, ja als gerichtlicher Bestrafung würdige ('harlatanerie be- trachtet wurde. Allein die Erfolge redeten zu deutlich; jeder Curgast, der geheilt oder gebessert von Davo< zurückkehrte, machte für den jungen Curort Propa- ganda; die lange belächelte Hochgebirgstherapie fand

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in Deutschland, da od auch anderwärts, besonders in England, Auerkennung. Die Zahl der Gäste mehrte sich, und rtlhrige Hände verbesserten die primitiven Ein- richtungen der ersten Zeit. Wurde auch das Haus, in dem wir heute versammelt sind, im Winter 1872 ein Raub der Flammen, es erhob sich, dank der Energie seines Leiters, bald wieder, grösser und schöner als vorher, und wo bisher ein grüner Wiesenplan sich aus- gebreitet hatte, da entstand ein stattliches Gebäude um das andere, und was Dayos heuer ist, davon mögcu Sie sich selbst überzeugen.

Für sanitarische Einrichtungen haben sowohl Pri- vate als die Gesammtheit grosse Opfer gebracht. Man hatte dabei mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen; manche Einrichtungen, die im Tieflande sich seit Jahren bewährt hatten, erwiesen sich für das Hochgebirgsclima als ungeeignet und mussten wieder beseitigt werden. So ist z. B. für Heiz- und Ventilationseinrichtungeu viel Lehrgeld bezahlt worden. Auch die Waj^serleitungen haben im Anfang manchen Verdruss bereitet. Im Winter froren sie imm^r wieder ein; erst als einige fi— 8 Kilometer lange Leitungen aus den Seitenthälern (^uellwasser in reichster Fülle herbeiführten, wurde es l)esser. Eine der werthvollsten Schöpfungen an unserem Curorte ist seine einheitliche Drainirung, vermittelst welcher alle Uureinigkeiten aus den Häusern sofort ins Landwasser abgeführt werden. In neuester Zeit ist auch eine Desinfections Waschanstalt mit einem vom deutschen Keichsgesundheitsamt empfohlenen Apparat errichtet worden, die unter der Controlle zweier Aerzte steht. Unsere Herren Aerzte und Ingenieure werden Sie in diesen Tagen einladen, von den wichtigsten Ein- richtungen unseres Curortes Kenntniss zu nehmen, ich unterlasse deshalb, auf Einzelheiten weiter einzugehen.

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Nur auf einige Anstalten au unserem Curorte möchte ich noch kurz hinweisen, auf das Diakonissen- baas und unsere Schulsanatorien. Die evangelische Curgemeinde hat seit 20 Jahren durch Diakonissen am <'uroTt Krankenpflege üben lassen. Vor acht Jahren hat sie auf Anregung ihres Präsidenten, des Herrn Dr. Spengler, Vater, ein Haus gebaut, das einerseits den Hchwestern, welche in den Häusern des Curortes Kranke verpflegen, Wohnung gewährt, andererseits Schwer- kranken, welche besonderer ärztlicher Pflege oder Ueber- wachung bedürfen, ein ruhiges Asyl bietet. Bei diesem Anlass sei erwähnt, dass von sämmtlichen Diakonissen, welche in Daves während 20 Jahren Krankenpflege ge- übt haben, auch nicht eine an Tuberkulose erkrankt ist. Ebenso wenig habe ich je in Erfahrung bringen können, dass ein Zimmermädchen in Davos tuberkulös geworden wäre.

Eine andere Anstalt, auf welche ich Sie hinweisen möchte, ist das vor 18 Jahren durch einen deutschen iSchulmann, Hofrath Perthes, gegründete, jetzt von Herrn Direktor Mühlhäusser geleitete Schulsanatorium Fride- ricianum, das sich zur Aufgabe setzt, jungen Leuten, deren Gesundheitszustand einen Aufenthalt im Hochge- birge wünschenswerth macht, die Fortsetzung ihrer Studien unter guter Aufsicht zu ermöglichen und zu- gleich ihrer Gesundheit zu leben. Die Anstalt bietet in zwei Gebäuden Raum für ungefähr 25 interne Zöglinge; ihjHB Schule, in welcher vollständiger Gymnasialunter- richt ertheilt wird, winl auch von 30 Externen besucht. Um den (ienuss frischer Luft nicht zu beeinträchtigen, wird der Unterricht im Winter grösstentheils in der Zeit vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang, d.h. von 7 10 und von 4—6 Uhr ertheilt. Die Stunden- zahl ist auf zwei Drittel bis drei Viertel der sonst üb-

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liehen bemessen, bei keinem Schüler beträgt sie über 24. Wenn Sie hinzunehmen, dass man in Daves nicht mit gesunden, sondern mit. schwächlichen oder kranken Schülern zu rechnen hat, und dass viele von ihnen nicht am Beginn, sondern im Laufe des Schuljahres, oft recht spät, eintreten, so werden Sie begreifen, dass die Auf- gabe keine leichte ist. Dennoch kann das Fridericianum sich rühmen, dass alle seine Schüler, wenn sie in die Heimath zurückkehrton, ohne eine einzige Ausnahme sich über die für ihre Altersclasse geforderten Kennt- nisse ausweisen konnten, und dass alle, die sich auf das Abiturientenexamen vorbereiteten, dasselbe mit Erfolg, sei es in Deutschland, sei es in der Schweiz, bestand(Mi haben.

Das Fridericianum erreicht dieses Resultat dadurch, dass es der Vielfächerei den Krieg erklärt, den Unter- richt in einem Fach demjenigen in andern dienstbar macht, den Lehrern mehr Hausaufgaben zutheilt, als den Schülern, und mehr auf Verständniss als auf Viel- wissen hinarbeitet, wobei ihm allerdings die verhältniss- mässig kleine Schülerzahl der einzelnen Classen sehr zu statten kommt. Dass die Cur bei solchem Unter- richt nicht Schaden leidet, werden Ihnen unsere Aerzte bezeugen. Das Fridericianum hat, wie die unter ärzt- licher Mitwirkung geschriebenen Jahn^sberichte ergeben, im Gegentheil sehr schöne Curerfolge aufzuweisen. Seit einer langen Reihe von Jahren besteht auch eine von den Damen Dickes nach <lenselben Grundsätzen geleitete Anstalt für Mädchen, die nicht minder günstige Resul- tate erzielt hat. Ks leisten diese Davoser Schulsana- torien, \s\(^ ich glaube, einen nicht unwesentlichen Bei- trag zu der Lösung der Schulreformfrage; sie können uns zeigen, unter welchen Bedingungen eine Herabsetzung

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der Unterrichtszeit und eine gleichraässi^e körperlieht^ und geistige Ausbildung möglich ist.

Dass an einem Curorte wie Daves, wo der Curgast im günstigsten Fall Monate, zuweilen sogar Jahre zu- bringt, das Leben sich in mancher Hinsicht anders ge- staltet als an Curorten, wo er nur Wochen verweilt, versteht sich von selbst. Das Bedtlrfniss geistiger An- regung und regelmässiger Beschäftigung lässt sich auf die Länge nicht unterdrücken. Man ist bemüht, dem- selben möglichst entgegenzukommen. In mehreren Hotels finden Sie z. B. umfangreiche wissenschaftliche Bibliotheken, ebenso stellt das Fridericianum seine wissenschaftliche Bibliothek den Curgästen zur Verfügung. Die FiUgländer haben vor einigen Jahren sich eine eigene Bibliothek geschaffen, die ausserordentlich stark benützt wird, und eine englische litterarische (lesellschaft hält alle vierzehn Tage Vorträge. Auch die Vorträgv? der Section Daves des S. A. C. werden häufig von Curgästen besucht. Es bestehen und bilden sich jedes Jahr in der Curgesellschaft eine Anzahl Vereinigungen, welche künst- lerischen, litterarischen oder verwandten Bestrebungen huldigen, und es ist nur zu bedauern, dass noch immer viele Curgäste sich einbilden, ohne derartige Beschäfti- gung auszukommen, und mit Essen, Spazieren. Zeitunj^s- lesen und Billardspielen ihre Zeit auszufüllen und dabei Menschen bleiben zu können. Dürfte ich an die Herren Aerzte, welche Kranke nach Daves schicken, eine Bitte richten, so wäre es die: Macheu Sie Ihre Patientpn, besonders wenn es junge Leute sind, darauf aufmerksam, dass sie irgend eine regelmässige Beschäftigung, die einer Arbeit gleich steht, sich suchen müssen. Der (ie- sundheitszustand wird das in der Regel nach kurzem Aufenthalt erlauben, und die Cur wird dadurch, wie die

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Erfolge jii uuseru SchulsaDatorieu zeigen, nicht im Min- desten beeinträchtigt werden.

Viele ehemalige Curgäste haben sich dauernd in Daves niedergelassen. Sie lieben es, ihr Daves einem Eiland zu vergleichen, an dem sie gestrandet sind, und auf dem sie, wie weiland Robinson, sich haben einrichten müssen, weil ihnen die Rückkehr in die Heimat versagt ist. Den meisten ist dies auch gelungen. Während sie im Tiefland entweder bald zu Grunde gegangen oder nie arbeitsfähig geworden wären, haben sie hier eine erspriessliche Thätigkeit gefunden. Und sie haben Davos lieb gewonnen, es ist ihnen zur zweiten Heimat gewor- den, aus der sie zum Erstaunen Vieler nicht wegbegehren. Davos ist zwar eine kleine Welt, aber wer an sie ge- bunden ist, sei es durch Geburt, sei es durch zwingende ilussere Verhältnisse, der wird sich bald auch innerlich an sie gebunden fühlen, und es wird in ihm der Wunsch erwachen, an seinem Theil mitzuhelfen, dass diese kleine Welt etwas bedeute. Die alten Davoser waren von jeher stolz auf ihr Davos, und uns Neueingewan- derten geht es wie ihnen : wir möchten auf unser Davos auch stolz sein können.

Weil wir unser Davos lieb haben , geben wir uns der Hoffnung hin, dass es auch Ihnen, meine Herren, in unserm Thale auf einige Zeit gefallen werde. Wir freuen uns, Ihren Verhandlungen zu folgen, und wün- schen, dass sie zur Förderung der Wissenschaft einen namhaften Beitrag leisten mögen. Wir möchten aber zugleich hoffen, dass Ihnen etwas Zeit übrig bleibe, auch dem ihre Aufmerksamkeit zu schenken, was am (urort Davos während 25 Jahren geschaffen worden ist.

Damit erkläre ich die 73. Jahresversammlung der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft für er- öffnet.

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Protocolle.

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Sitzung'

der

Yorberatlieiiden Commissioii.

Sonntag, den 17. August 1890, Abends 6 Uhr im blauen Saal des Curhauses Davos.

Anwesende:

A. Jahresvorstand: Herr Pfarrer J. Hauri, PriUsident.

Dr. med. A. Spengler, Vice-Präsident. .. F. Im Hof, Secretär.

Dr. jur. J. Bätschi, Secretär.

B. Central-Comite.

Herr Prof. Dr. Th. Studer, Bern, Präsident.

Oberforstinspector J. Coaz, Bern, Yice-Präsident.

C. Frühere Präsidenten und Delegirte der kantonalen Gesellschaften.

Aargau: Herr H. Fischer-Sigwart. Pharma-

zeut, Zofingen.

Base[: Herr Dr. Hagenbach-Bisehoff,

Professor.

Dr. A, Riggenbach, Professor. Dr. C. Schmidt. Professor.

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Bern: Herr Dr. E. Brückner. Professor.

Dr. E. Fischer. Freiburg: M. Musy, Professor.

Genf: M. MIcheli.

Dr. phil. E. Sarasi n. Graubünden: Dr. Bosshard, Professor.

Dr. med. Lorenz. Luzern: ,, Dr. Schuhmacher-Kopp,

Kantonschemiker. Waadt: Dr. F. A. Forel. Professor.

Dr. Rene vier, Professor. Waliis: O. F. Wolf, Professor.

Zürich: Dr. A. Heim, Professor.

Dr. C. Schröter, Professor.

Verhandlungen.

1) Der Jahrespräsident eröffnet nach kurzen Begrüs- sungsworten die Sitzung.

2) Der Präsident legt die Liste der zur Aufnahme in die schweizerische naturforschende Gesellschaft angemeldeten Candldateh vor, deren Zahl Hi be- trägt. Die Versammlung beschliesst, sämmtliche Candidaten zur Aufnahme zu empfehlen.

H) Als Ehrenmitglieder werden vom Central-Gomite vorgeschlagen :

a) Herr Prof. 0. Struve, Excellenz, ehemaliger Director der Sternwarte von Pulkowa.

b) Herr Prof. Dr. S. Schwcndencr, Berlin.

c) S. A. S. Le Prince Albert I de Monaco.

d) Mr. le baron Jules de Guerne, president de la sociöte zoologique de France.

Auch diese Vorschläge werden sämmtlich zur An- nahme empfohlen.

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4) Als oächstjähriger Festort wird vom Central-Comit^ Freiburg und als Jahrespräsident Herr Prof. M. Musy in Freiburg vorgeschlagen. Diese Vorschläge werden mit Beifall auf- und angenommen. I) Es gelangt zur Verlesung der Rechnungsbericht des abwesenden Quästors, Herrn Dr. Custer. Die Jahresrechnung ist vom Central-Comit6 und Jahres- vorstand geprüft worden und wird zur Annahme empfohlen. Der Bericht wird •i;onehmij(t und bestens verdankt. <^) Der Präsident des Central - Comitös verliest den Jahresbericht pro 1889/90. Derselbe wird «geneh- migt und verdankt. 7) Die Berichte der einzelnen Commissionen werden nicht vollständig verlesen, sondern die Vertreter derselben ersucht, in Kürze den Inhalt anzugeben und namentlich die beregten Anträge vorzubringen und zu begründen. So werden folgende Anträge gestellt und nach einander behandelt:

a) Der Bibliothekar verlangt in .meinem Bericht einen Credit von Fr. 1200. jährlich für zwei Jahre, was einstimmig zur Annahme empfohlen wird.

b) Die Denkschriften-Commission beantragt man möge ihr einen unbestimmten Credit derselbe wird- auf ca. Fr. 2000 berechnet ertheilen, und dieser Antrag wird vom Central-Comite un- terstützt. Die vorberathende Commission stimmt diesem Vorschlage mit grossem Mehr zu.

c) Das Central -Präsidium tbeilt die letztjährige Preisfrage mit, für deren Lösung aus dem Er- trag der Schläflistiftung Fr. 400 bestimmt sind. Es ist eine einzige Arbeit eingegangen, die von

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Kachleuteu geprüft wurde. lh\s (iutachteii wird zur Aonahme empfohleo.

(l) Das Central-Comite beantragt, die Versammluug möge heschliessen . es sei die Woitorführung der Beobachtung am Rhonegletscber den näch- sten drei Jahren von der schweizerischen natur- forscheuden Gesellschaft zu unterstützen, und es möge dieselbe zu diesem Zwecke dem Gletscher- collegium für das nächste Jahr einen vorläufigen Credit von Fr. 1000 bewilligen. Dieser Antrag wird angenommen mit dem Zusätze, das Gletscher- collegium möge dem ('entral - Comite bei der nächsten Jahres-Vorsammlung Bericht über seine Thätigkeit erstatten.

t) Eil» weiterer Vorschlag, Kr. 2400 für Ankauf der Uoth'schen Sammlung von Fossilien aus den Pampas zu bewilligen, wird nach kurzer Discus- sion einstimmig angenommen.

t) Das Ontral-Comite beantragt der (Kommission zur Herstellung einer Bibliographie für schwei- z<u-iscbe Landeskunde einen (Kredit von Fr. 200 zu gewähren. Die vorberathende Commission er- klärt ihre Zustimmung.

uM Auf Anregung des Herrn Dr. Früh in Trogen stellt das (-entral-Comite den Antrag, es sei eine Commission zur Erforschung der schweizerischen Torfmoore zu ernennen und derselben ein Cre- dit von Fr. 200 für Erstellung von Fragebogen und die nöthige Correspondenz zu bewilligen. Die vorberathende Commission beschliesst, diesen Antrag der Gesellschaft zur Annahme zu em- pfehlen. Als Commissionsmitglieder werden vor- geschlagen die Herren Dr. Früh in Trogen und Prof. Schröter in Zürich, mit dem Auftrag,

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h:>

(leiu Central-Comite weitere Vorschläge für die ErgäDzang der Commission zu roacben. h) Der Central-Präsident macht der Versammlung MittheiluQg über eine von Herrn Dr. Kaiser in Tor am Sinai gegründete Station für wissenschaft- liche Forschungen, von welchen die Versamm- lung mit Interesse Eenntniss nimmt. \) Das Central-Comite beantragt, auf Grund einer Anregung der botanischen Gesellschaft, die schwei- zerische naturforscheude Gesellschaft möge diQ botanische Gesellschaft beauftragen, die nöthigen Schritte zur Sicherung gefährdeter Standorte seltener Pflanzen zu thuu, und hiefür einen Cre- dit von Fr. 100 bewilligen. Die Versammlung beschliesst, diesen Antrapr zur Annahme zu em- pfehlen. ^1 Schliesslich wird vom Central-Comite mitgetheilt, dass die Societä ticinese delle scienze natural! und die Sociäte Murithienne als kantonale Sektionen der schweizerischen naturforscheuden Gesellschaft beizutreten wünschen. Von dieser Mittheilung wird mit Genugthuung Notiz genommen.

Schluss der Sitzuiii? um \/2 9 I^hr.

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II. £rste allgcmoine Sitzung.

Monlag, den 18. August 1890, Vormittags 8 Uhr, im Reunioiissaale des (-onversationshauses.

1) Auf Vorschlag des Central-Präsidenteu, Herrn Prof. Studer in Bern, werden zunächst die Mitglieder des Jahresvorstandes, Herr Pfarrer J. Hauri, Herr F. Im Hof und Herr Dr. jur. J. Hatschi durch Akklamation als Mitglieder in die schweizerische naturforschende Gesellschaft aufgenommen.

2) Der Jahrespräsident, Herr Pfarrer J. Hauri, er- öffnet hierauf die Sitzung durch eine gediegene Begrtissungsrede, in welcher er die Anwesenden mit der Landschaft. Davos, ihrer Natur und Ge- schichte, sowie mit dtir Entstehung und den Ver- hältnissen des Curortes bekannt macht. Der äusserst interessante und fesselnde Vortrag wird mit leb- haftem Beifall aufgenommen.

3) Der Jahrespräsident theilt die Geschäftsordnung mit und es gelangen nach einander zur Verlesung:

a) Der Bericht des Central-Comitös pro 1889/90, durch Herrn Prof. Studer. Derselbe wird ge- nehmigt und verdankt.

b) Der Central- Präsident verliest den Bericht des abwesenden Quästors, sowie die Jahresrechnung und die Rechnung der Schäflistiftung. Dieselben

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-werden genebmigt und es wird dem Quästor für seine vielfachen Bemühungen der wärmste Dank ausgesprochen. «) Ks wird verlesen der Bericht der geodätischen Commission durch Herrn Pfarrer Ilauri und der Bericht der geologischen Commission durch Herrn Prof. Lang. Beide werden genehmigt und verdankt, -«i) Der Bericht der Commission der Schläflistiftung wird verlesen durch Herrn Prof. A. Heim und anschliessend daran das (iutachten über die ein- gegangene Preis«rbeit: .,Das Gletscherkorn'*. Nachdem der Bericht, sowie das Gutachten mit dem Vorschlage, dem Vei fasser einen Preis von Fr. 400 zuzuerkennen, genehmigt worden, wird das den Namen des Verfassers enthaltende, mit der Devise der Preisarboit: „Ein Schelm, der mehr giebt, als er hat" versehene Couvert er- öffnet und als Verfasser bekannt gegeben Herr Dr. Kobert Emden von St. Gallen, in München. ^) Der Bericht der Seencommission wird von Herrn Prof. Forel, derjenige der Erdbebencommission von Herrn Prof. Heim verlesen. Zur Erläute- rung der Arbeiten der Seencommission legt Herr Prof. Forel die Karten der Tiefenmes- sungen im Genfersee vor. Die Berichte werden genehmigt und verdankt. Die Liste der 34 zur Aufnahme als Mitglieder An- j^eineldetcn, sowie der zu Ehrenmitgliedern Vor- geschlagenen wird in Circulation gesetzt. Da eine Discussion sich nicht entwickelt, schreitet man zur Abstimmung. Sämmtliche vorgeschlagene .34 Mit- glieder und 4 EhrenmitgliedtT werden, meist ein- stimmig, aufgenommen.

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5) Der Jahrespräsideot zeigt an, dass Herr Ür. il. Spengler durch Berufsgeschäfte verhindert sei^ heute seinen Vortrag über radikale chirurgische und klimatologische Behandlung der Lungenschwind- sucht zu halten, und dass der Vortrag auf den fol- genden Tag für di^' Sitzung der .medicinischen vSec- tion verschoben sei.

6) Es folgt nun der Vortrag des Herrn Dr. Früh in Trogen. Da der Verfasser wegen Unpässlichkeit verhindert ist, seinen Vortrag selbst zu halten, wird seine Arbeit über den heutigen Stand der Torf raoorforschung von Herrn Prof. Schröter vor- gelesen. Die gediegene Arbeit wird bestens ver- dankt und im Anschluss daran die Bildung einer Commission zur Erforschung der schweizerischen Torfmoore beschlossen und derselben für Erstel- lung von Fragebogen und die nöthigen Correspon- denzen ein Credit von Fr. 200 gewährt. Die vor- geschlagenen Commissionsmitglieder, Herr Dr. Früh und Herr Prof. Schröter, werden bestätigt mit dem Auftrag, dem Central-Comite weitere Vorschläge für die Ergänzung der Commission zu machen.

7) Hierauf hält Herr Prof. Beraneck seinen Vortrag, über L'origine de Tieil chez les vertebres. Der interessante Vortrag wird bestens verdankt.

8) Zum Schluss werden noch die Führer der verschie- denen Sectionen angegeben behufs Anmeldung fftr die in Aussicht genommenen Excursionen.

Schluss der Sitzung U\U Uhr.

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III. Zweite allgemeine Sitzung.

Mittwoch, den 20. August, Vormittags 7^8 Uhr im Rounlonssaale des Conversationsbauses.

1 ) Herr Prof. Schröter verliest deu Bericht der Deok- schrifteocoinmission; derselbe wird genehmigt uud bestens verdankt. Im Anschluss daran wird der von der vorberathenden Commission zur Annahme empfohlene Antrag auf Gewährung eines uribestimm- ten Credites für die Denkschriftencomraission (ini voraussichtlichen Betrag von ca. Fr. 2000) vorge- legt und angenommen.

2) Der Bericht des Bibliothekars, verlesen durch Herrn Prof. St u der, wird genehmigt und verdankt, und der verlaugte Credit von jährlich Fr. 1200 wird für zwei Jahre bewilligt.

3) Der Antrag der vorberathenden Commission, i\sLt> (ileischercoUegium in der Weiterführung der Beo- bachtungen am Rhonegletscher in den nächsten drei Jahren zu unterstützen, und ihm für das nächste Jahr einen vorläufigen Credit von Fr. 1000 zu be- willigen, mit dem Zusätze, das GletschercoUegiom möge dem Central-Comite bei der nächsten Jahres- versammlung Bericht über seine Thätigkeit erstat- ten, wird angenommen.

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4) Der für deu Ankauf der Koth'scbeD äamroluog von Fossilieu aus den Pampas verlangte und von der vorberathenden Commission unterstützte Credit von Fr. 2400 wird bewilligt.

5) Der Coramission zur Erstellung einer Bibliographie füi* schweizerische Landeskunde wird der nachge- suchte und von der vorberathenden Commissioa befürwortete Credit von Fr. 200 gewährt.

H) Der auf Anregung der botanischen Gesellschaft von der vorberathenden Commission »gestellte Antrag, die schweizerische naturforschende Gesellschaft möge die botanische Gesellschaft beauftragen, die nöthigen Schritte zur Sicherung gefährdeter Stand- orte seltener Pflanzen zu thun, und hicfür einen Credit von Fr. lOü bewilligen, wird gutgeheissen.

7 } Der Präsident zeigt an, dass die botanische Gesell- schaft, die Societä ticinese delle scienze natural! und die Societö Murithienne (Wallis) sich als per- manente 8ectionen der schweizerischen naiurfor- scheuden Gesellschaft angeschlossen haben. Diese Mit- theilun«; wird von der Versammlnnir mit Beifall aufgenommen.

S) Herr Prof. Brückner hält einen fesselnden Vortrag über das Clinm der Eiszeit, der durch Karten und graphische Darstellungen illustrirt wird. Der Vortrag wird bestens verdankt.

9) Mit Akklamation stimmt die Versammlung dem Vor- schlage des Central-Comit6 und der vorberathenden Commission, Freiburg als nächsten Festort und Herrn Prof. Musy als Jahrespräsidenten zu wählen, zu. 10) Herr Apotheker Amann von Daves hält einen durch colorirte Tafeln erläuterten, mit lebhaftem Interesse aufgenommenen Vortrag: De l'emploi de la lumiere polarisc'^e pour l'ötude microscopique des-

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cryptoji:aiiies, specialeiuent des musciiiees. Der Vor- trag wird bestens verdaukt.

II) Zwei nacbträglicb als Mitglieder Angemeklote wer- den durcb Haudmehr einstimmig aufgenommen.

V2) Es wird verlesen der Bericht des Herrn Dr. Kaiser über seine wissenscbaftliche Station in Tor am Sinai.

13) Ein Antrag des Centralpräsidenten, der Jahresvor- stand möge den Behörden und der Bevölkerung von Davos für die gastfreundliche Aufnahme der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft den verdienten Dank aussprechen, wird durch Aufstehen angenommen. Ebenso bezeugt die Versammlung dem Jabrespräsidenten Herrn Pfarrer J. Hauri für seine ausgezeichnete Leitung der Geschäfte, und den beiden Secretären durch Erheben von den Sitzen ihren Dank, mit der Bestimmung, hiervon im Protocoll Vormerkung zu nehmen.

141 Da der angemeldete Vortrag des Herrn Dr. Imhof m Zürich wegen dessen Abwesenheit nicht statttiaden kann, erklärt der Jahrespräsident die 78. Jahresver- sanimlun«; der schweizerischen naturfor^^chenden iresellscbaft für geschlossen.

Schluss der Verhandhinji^en V2I2 Uhr.

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IV.

ProtocoUe der Sectioii88itzuii};eii.

A. Botanische Section,

a) Auszug aus dem Bericht des Initiativcomite.

Aiu 10. September IbS^ beschloss die in Lugao«» vereinigte botanische Section der schweizerischen uatur* forschenden Gesellschaft auf Antrag der Herren Prof. Dr. C. Schröter (Zürich) und Dr. Ed. Fischer (Bern) sich unter dem Namen: schweizerische botanische ße- soUschaft als permanente Section /u constituiren. Die Erwägungen, welche zu diesehi Entschlüsse führten, waren einerseits das Bestreben, die botanische Sectio» der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft zu heben, andererseits aber auch der Wunsch, eine nähere Fühlung zwischen den schweizerischen Botanikern her- zustellen und die botanische Wissenschaft in uuserm Laude zu fördern. Zur Anhandnahme der Organisatioii wurde aus den Herren Prof. Dr. H. Chodat (GenO, Dr. H. Christ (Basel), Prof. F. O. Wolf (Sitten) und den. beiden obengenannten ein Initiativcomite bestellt. Das- »selbe ernannte Herrn Dr. H. Christ zu seinem PrÄsi- «lenteu, Hrn. Dr. Ed. Fischer zum Actuar. Seine Hauptar- beit bestand in der Ausarbeitung eines Statuteneot- wurfes, der dann nebst einer Einladunir zum Reitritt

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an anuäherod 400 Adressen versaudt wurde. Der Bei- trittseiDladung wurde von 92 Seiten Folge geleistet, so* dass nunmehr mit Inbegriff der in Lugano und im Laufe des Jahres erfolgten Adhäsionen die Gesellschaft 112 Mitglieder zählt. Das Initiativcomite sorgte ferner dafilr, dass schon an die erste Hauptver-sammlung in Davos eine botanische Excursion angeschlossen werden könne, ausserdem Hess es sich au der am 8. März 1890 in Bern stattfindenden Delegirtenversammlung in Sachen der Bibliographie für schweizerische Landeskunde ver- treten und ernannte Herrn Prof. Schröter als Delegir- ten für die Delegirtenversammlung der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft; betreffs der von ihm im Namen der botanischen Gesellschaft eingebrachten An- träge siehe Protocoll der Delegirtenversammlung.

b) Protocoll der ersten ordentlichen Versammlung,

Dienstag, den 19. August 1890, Vormittags 8*2 Uhr in Davos.

Anwesend sind 17 Mitglieder.

1) Der Bericht des Initiativcomite wird verlesen un(J genehmigt.

2) Der Vorschlag der Societe Botauique de Geneve, der schweizerischen botanischen Gesellschaft als Sec- tion, welche sich an den Jahresversammlungen der schweizerischen botanischen Gesellschaft repräsen- tiren lässt und ihrem Namen den Beisatz „Section de la Societe Botanique Suisse*' beifügt, beizutreten, die sich an den Hauptversammlungen durch Dele- girte vertreten lässt, wird angenommen.

3) Der vom Initiativcomite ausgearbeitete Statu teuent- wurf wird ohne weitere Discussion angenommen.

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4) Wahl des Coiiüte. Das Initiativcomite wird aul' cfe^ Dauer von 3 Jahren als Corait6 der Gesellschaft bestätigt, o) Zu Ehreainitgliedern der schweizerischeu botaniscbra Gesellschaft werden ernannt die Herren Professor S. Carnel- in Florenz, der als Vorsitzender bei d«r Gründung der Gesellschaft in Lugano mit seinen Rathe behülflich war.

Alphonse de CandoUe in Genf. Professor FlCickiger in Strassburg. Professor Schwendener in Berlin. Professor Vögeli in München. Herr J. Amann von Daves zeigt einige für die Flora der Schweiz neue Laubmoosarten vor und erläutert Jcurz einige specielle Punkte, welche sich auf seinen Vortrag in der Hauptversammlung: „Ueber die Anwen- dung des polarisirten Lichtes für das Studium der K^ryp- togamen" beziehen.

Prof. A. Tschirch von Bern hält einen interessanten Vortrag: „Btii träge zur Physiologie und Biologie der Samen", dessen Auszug in den Archives des Sciences physiques et naturelles" erscheint.

Der Vorsitzende: Der Secretär:

(ia ?ertretnig)

C. Schröter, Prof. Dr. Ed. Fischer.

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B. Zoologische Section.

Sitzung im Hotel Strela.

Prisideot: Herr Professor Dr. Th. Studer, Beru. Secretär: Herr Dr. Othm. Em. Imhof, Docent, Zürich.

Anwesend sind 15 Mitglieder. Mittheilungen werden gemacht von den Herren F. Fatio, 1. üeber eine neue schweizerische Fleder- maus; 2. Ueber eine Varietilt des Steiuhuhnes;

3. üeber eine Varietät des Birkhuhnes aus dem

Entlebuch; 4. Ueber die Fische der Schweiz. H, Fischer-Sigwart Seltenere Thiere im Gebiet von

Zofingen: Mus rattus, Faico peregrinus, Pandion

haJiaetus, Eravs lutaria. Othm. Em, ImhoJ, Ueber Mitglieder der pelugischeu

Fauna der Stisswasserbecken : l. Pedalion mira;

2. Die Arten des Genus Dinobryon: 3. Das

Genus Diaptomus. F, Dawaiz, Ueber Mus poschiavinus. F. Urech. Anwendung des zweiten Hauptsatzes der

Energetik des Entropiesatzes auf die

Ontogenie der Insectenclasse. Hans Nagel. Demonstration eines Murmelthierkopfes

mit monströser Schneidezahnbildung. Ein ausführlicher Bericht über die Verhandlungen ist in den „Archives des sciences physiques et naturelles'' gegeben.

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C. M athematisch - physikalische und chemische Section

der Schweizer. Naturforscher-Versammlung 1890 in Daves.

ProtocoU der Sitzung vom 19. Aug. 1890

im

llotel Victoria^ Davos-Platz.

Ehrenpräsident: Herr Geh. Rath Otto von Struve

au8 Petersburg. Präsident: Herr Prof. Dr. Ed. Hagenbach-Bischoff

aus Basel. Secretär: Herr Priv.-Do/. Dr. L. Zehnder aus Basel.

j Hr. Prof. Dr. Ch. Dufour aus Morges : lieber die Wirkung der Variation von Schall- und Lichtw eilen. Der Herr Vortragende bespricht in ein- gehender Weise den Einfluss der Bewegung eines tönen- den Körpers oder des Beobachters auf die von letzterem vernommene Tonhöhe. Ganz ähnlich wird auch die Farbe eines Licht von bestimmter Farbe ausstrahlenden Kör- pers geändert, wenn derselbe relativ zum Beobachter in genügend rascher Bewegung begriffen ist. Diese That- sache liefert uns eine in manchen Fällen anwendbare Methode, um die wirklichen Abstände von Doppelsternen

*) Siehe Arcbives des Sciences phys. et nat. 1890 Band XXIV p. 242.

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zu ergründeu, uud zwar iu erster Linie ihre Abstäude iron einander uud daraus die Parallaxe derselben. Mit Hülfe dieser Methode kann es gelingen, eine obere Grenze für den Abstand von Uoppelsternen von unserer Erde zu tinden. während umgekehrt die Unmöglichkeit, die Parallaxe der betr. Sterne direkt zu messen, eine untere Grenze für die Entfernung von uns gibt. Eine diesbezügliche Abhandlung vom Herrn Vortragenden findet sich übrigens schon im Jahre 1866, also vor 22 Jahren, im Bulletin de la Society vaudoise des sciences naturelles, vol. X. Nr. 60, in welcher Arbeit bereits die Möglichkeit der Hestimmung der Entfernung von Doppelsternen von einander und ihrer Parallaxe auf spectralanaiytischem Wege gezeigt wird. An der Dis- cussion betheiligen sich die Herren (leh. Uath (). von Struve und Prof. Ch. Galopiu.

HeiT Dr. E. Schumacher aus Luzern : Gericht- lich-chemische Untersuchungen. 1. Vatermord Kaufmann. Der Mörder hatte alle Kleidungsstücke aufs Sorgfältigste ausgewaschen, so dass spectralanalytisch kein Blut mehr nachzuweisen war. Nur eine vom Herrn Vortragenden angewandte und demonstrirte Methode war empfindlich genug, öm dessen ungeachtet noch Rlutspuren nachweisen zu können, welcher Nachweis schliesslich die Ueberführung des Mörders zur Folge hatte.

Hr Dr. E. Sarasin aus (ienf: Ueber Hertz'sche Schwingungen. Zusammen mit Herrn L. de la'Rive hat derselbe im Anschlüsse an frühere Untersuchungen, über welche in der schweizer. Naturforscherversamra- lung des letzten Jahres berichtet wurde, mit Metall- t^piegeln stationäre electrische Wellen im Lufträume er- zeugt, ähnlich wie Herr Hertz. Mit Resonnatoren ver- schiedener Grösse untersuchten die beiden Forscher jene

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stationäreu Wellen, fanden aber, abweichend von de» früheren Resultaten mit stationären Wellen in Drähtei, im Lufträume nicht sehr stark von einander verschie- dene Wellenlängen. Ferner ergab sich in der Luft nur eine wenig (ca. Vio) grössere Fortpflanzungsgeschwin- digkeit der electrischen Wellen, als in Drähten, wäh- rend Herr Hertz auf ungefähr eine doppelt so gross« Geschwindigkeit in Luft als in Drähten geschlossen hatte. Auch der Einfluss der Aenderung des primäre» Leiters wurde bei dieser Untersuchung verfolgt.

*) Herr Dr. T. Dubois aus Bern: Ueber die Selbstinduction in der Electro- Physiologie. Von zwei verschiedenen Inductionsapparaten, deren Win- dungszahlen (der secundären Spulen) wie 1 : 5 sich ver- halten, liefert der erstere mit der geringeren Windungs- zahl zwar Ströme von viel geringerer Spannung; die- selben sind aber, durch den menschlichen Körper ge- leitet, doch viel weniger zu ertragen, als diejenigeu des zweiten Inductoriums mit grösserer Windungszahl. Herr Dr. Dubois zeigt, dass die grössere Selbstinduction an dieser schwächeren physiologischen Wirkung des grossem Inductoriums Schuld sein müsse, dass dieselbe das schnelle Anwachsen der Inductionssti^me zu sehr hindere. In der Thiit wirkt ein eingeschaltetes Solenoid in gleicher Weise schwächend auf den luductionsstrom ein, wie ein Rheostat, welch' letzterer einen 15 Mal grösseren Wider- stand besitzt. An der Discussion betheiligt sich Hr. Prof. H. Dufour.

Herr Prof. H. Dufour aus Lausanne weist zuerst einige von ihm construirte Hygrometer vor, von denen er zwar schon früher berichtet hat, die aber neuerdings weitere Verbesserungen erfuhren haben. Hierauf spricht

♦) Siehe Archives des Sciences phys. et nat. 1890 Ban4 XXIV, pag. 467.

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er: Ueber Bewegungen eines Leiters im mag- netischen Felde. Die Anschauung, dass die in einem im magnetischen Felde sich bewegenden Leiter auftre- tenden Foucault'schen Ströme den Leiter zur Ruhe bringen können, ist, obwohl in alle möglichen Lehrbücher der Physik übergegangen, falsch, weil im Falle der Ruhe auch keine Foucault'schen Ströme im Leiter entstehen l<önnen. Vielmehr kann die Bewegung des Leiters nur verlangsamt werden, und zwar so stark, bis der durch die F ouc au It 'sehen Ströme bewirkte Widerstand keine weitere Verzögerung der Bewegung mehr zu er- zeugen im Stande ist. Bleibt der Leiter in einer belie- bigen Lage, in welcher der Aufhängefaden tordirt ist. stehen, so ist die Ursache des Aufhörens jeder Bewe- gung im Para- oder Diamagnetismus des betreif. Leiters zu suchen. Eine homogene, leitende,, sich drehende Kugel wird sich also im magnetischen Felde immer weiter be- wegen und zwar der grösseren oder geringeren Torsion des Aufhängefadens entsprechend zuerst schneller, dann fortwährend langsamer : eine flache rechteckige Platte bewegt sich dagegen mit verschiedenen Geschwindig- keiten, wenn die grössere l^ängsausclehnung sich in der Richtung der Kraftlinien befindet oder wenn sie senk- recht auf df^nselben steht.

Herr F. Im Hof aus Daves: Ueber die mete- orologische Station Daves. Die Beobachtungen der meteorologischen Station Daves werden monatlich und jährlich tabellarisch und graphisch zusammengestellt und veröflFentlicht. Insbesondere die graphischen Darstel- lungen geben eine sehr grosse Uebersicht über die me- teorologischen Verhältnisse von Daves. Herr Im Hof erklärt sodann die Construction einer von Herrn Leu- polt in Pontresina erfundenen Wetterfahne, welche auf einer nahen Bergspitze aufgestellt und mit Hülfe eines

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Fernrohrs vou der Station aus abgelesen wird. Ver- mittelst sinnreicher Vorrichtungen kann an dieser Wetter- fahne nicht nur die Windrichtung, sondern auch die Windstärke auf grosse Distanz sicher ermittelt werden. Aus den Beobachtungen der Station Daves wird der vergangene Monat Februar hervorgehoben, welcher me- teorologisch besonders interessante Resultate ergeben hat

An der Discussion nehmen die Herren Geh. Rath 0. von Struve, Prof. A. Riggenbach und Ch. Du- four Theil. Die nun folgende Pause wird zum Theil damit ausgefüllt, dass Herr Im Hof die Einrichtungen der meteorologischen Station Daves ad oculos demon- strirt.

Herr Prof. Dr. A. Riggenbach-Burckhardt aus Basel: Ueber W^olkecphotographien. Für die neuere Meteorologie hat eine genaue Kenntnis der Wol- kenformen hauptsächlich Bedeutung wegen des Zusam- menhangs zwischen Wolkenform und Isobarentypus, und weil fast nur die Bewegungen der Wolke als Ganzes wie ihrer Theile die Luftbewegungen eingehend zu ver- folgen gestatten. Zeichnungen lassen sich bei der raschen Veränderlichkeit der Wolkengebilde kaum frei von sub- jectiver Auffassung erhalten ; verlässliche Bilder gibf nnr die Photographie. Dieser stellt sich jedoch die Schwierig- keit entgegen, dass für die photographische Platte die Wolke sich weit weniger grell vom blauen Himmels- grunde abhebt, als für das Auge. Zur Schwächung der actinischen Wirkung des Himmelsblau bieten sich drei Wege dar: 1. Verminderung der Luftschicht zwischen Camera und Wolke (Aufnahme im Hochgebirge), 2. Ab- sorption des Himmelsblau durch gefärbte Medien (Gelb- scheibe, Gummigutt-Chininlösung), 3 Auslöschung des polarisirten Himmelslichtes durch einen Analysator (Pho-

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tographie des Wolkenbildes in einem Obsidian oder passend gelegenen ruhigen Seespiegel). Dnss die Pho- tographie im Hochgebirge, besonders unter Verwendung der Gelbscheibe, dem Eindruck auf das Auge gleich- kommende Bilder liefert, legt der Herr Vortragende an ca. 20 im Juli und August auf dem Säntis aufgenom- menen Wolken, meist Cirri, dar, sowie an einer Serie von 10 aufeinander folgenden Aufnahmen einrr typi- schen Gewitterwolke (Cumulo-stratus der von J. Haun, Zeitschrift der österr. Ges. für Met. Bd. VIII p. 104 abgebildeten Form). An der Discussion betheiligen sich die Herren Dr. E. Sarasin und Professor H. Dufour.

*) Herr Dr. Georg A. W. Kahlbaum aus Basel: lieber die statische und dynamische Methode der Dampfspannkraftsmessung. Herr Dr. Kahl- baum hatte vor einigen Jahren die Kochpunkte einer grossen Anzahl von organischen Körpern bei vermin- dertem Drucke, etwa innerhalb der Grenzen 10 bis 50 mm, bestimmt ; unter diesen auch diejenigen der ersten Glieder der gesättigten fetten Säuren Ci d. Für die gleichen Säuren waren in der Barometerleere die Ten- sionen durch Herrn Prof. Landolt bestimmt worden. Die von beiden Forschern erhaltenen Resultate zeigten sehr bedeutende Differenzen, deren eigentümlich regel- mässiger Verlauf die Differenzen wachsen z. B. mit dem C - gehalt wie auch die experimentelle Bestä- tigung der Zahlen Herrn Landolt's und Hrn. Kahl- baum's durch andere Forscher den Herrn Vortragen- den veranlassten, auf die schon von Dalton und auch ^on Regnault ausgesprochene Behauptung zurückzu- kommen, nach der die statische und die dynamische Me- thode der Spanukraftsmessung übereinstimmende Resul-

*) Siehe Archives des sc. phys. et nat. Band XXIV p. 351.

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täte nicht ergäbe. Erklärlich erschien eine solche- Diflferenz dadurch, dass bei der statischen Methode nur für die au die Oberfläche gelangten Molekeln die Cohä- sion (also nur ein Theil dieser Kraft) brauchte gelöst zu werden, während dieselbe bei der dynamischen Me- thode für alle, auch für die im Innern der Flüssij^keit sich bewegenden Molekeln (also die Gesammtcohäsion) gelöst werden müsse.

Nachdem Herr Kahlbaum zuerst die von ihm an- gewandte dynamische Methode noch einmal einer all- seitigen, eingehenden, seine früheren Resultate voll bestätigenden Prüfung unterzogen hatte, trat er der Frage, ob die erwähnte so regelmässig verlaufende Dif- ferenz wirklich in der Verschiedenheit der Beobachtungs- methoden begründet sei, in der Weise noch einmal näher, dass er für Wasser und Quecksilber, deren Ten- sion statisch mit genügender Sicherheit beobachtet sind, die Dampfspannung dynamisch bestimmte, und weiter, dass er zunächst für Isovaleriansäure, d. h. für die- jenige Säure, deren Spannkraft nach den verschiedeneu Methoden gemessen die grössten Differenzen aufwies, ganz in der von Herrn Landolt gewählten Weise, also- statisch in der Barometerleere, ebenfalls die Dampf- spannung bestimmte. Diese von Herrn Kahlbaum iu Gemeinschaft mit seinem Assistenten Herrn Dr. G. C, Schmidt vorgenommenen Messungen ergaben, dass mit beiden Methoden völlig übereinstimmende Resultate erzielt werden, dass also Herrn Landolt's Zahlea falsch und die beobachtete Regelmässigkeit in der Dif- ferenz eine rein zufällige seiu muss.

Damit ist einmal die Frage nach der Ueberein- stimmung beider Methoden der Dampfspannkraftsmes- sung endgültig im Sinne eben dieser Uebereinstimmung gelöst; aber weiter noch ergab sich aus der sehr guten

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5.S

üeüereiustimmung der voo dem Herrn Vortragendeo vorgelegten Zahlen, dass die in ihrer Ausführung ver- hältnissmässlg so leichte dynamische Methode vollauf geeignet ist, die mit ausserordentlichen Schwierigkeiten Terkuüpfte statische Beobachtungsweise zu ersetzen. Von dem Herrn Vortragenden vorgelegte Tabellen und Zeichnungen der benutzten Apparate belegten und er- läuterten die Ausführungen desselben. Eine ein- gebende Mittheilung über die Arbeit wird im zweiten Hefte des 9. Bandes der Verhandlungen der Naturfor- schenden Gesellschaft in Basel erscheinen.

Herr Or. E. Schumacher aus Luzern : Gericht- lich-chemische Untersuchungen. (Fortsetzung.) 2. lieber eine äusserst raffinirte, mit geringen Mitteln ausgeführte Brandstiftung und 3. Ueber einen vor- bedachten und mehrfach versuchten Gatteumord. Die zum Zwecke der Brandstiftung erdachten Vorrichtungen zu publiziren soll unterbleiben, weil dies (wegen Erleich- terung der Nachahmung) zu gefährlich wäre. Ueber den Gattenmord konnten nur vorläufige Mittheilungen ge- macht werden, denn die betr. Prozessverhandlungen !^md noch nicht erledigt. Herr Dr. Schumacher zeigte, welche Mühe es gekostet hat, um in die complizirten Verhältnisse etwas Licht zu bringen. Eine besonders grosse Erschwerung wurde dadurch hervorgerufen, dass in der Litteratur sich falsche Angaben über die.Wir- kimtren entsprechender Reagentien vorfinden.

Mit diesen Mittheilungen und Demonstration einiger btizüglichen Reactionen wurde die Sitzung der mathe- matisch - physikalischen und chemischen Section ge- schlossen. Der Präsident :

llageiibnch -Bischoff.

Der Schreiber :

L. Zeliuder.

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D. Medicinische Section.

Protocoli der Sitzung vom 19. August 1890

im Grand Hotel Belv^il^re in Davos-Platz.

Präsident: Professor Dr. Sa Uli aus Beru. Actuar: Dr. Luzius Spengler, Davos-Plaiz.

Dr. Kaufmann, Zürich stellt einen Mann vor, der sich selbst von einer sehr grossen, von dem Vortragen- den für inoperabel erklärten Struma durch wochen- langes Cataplasmiren befreit hat. - (Der Fall ist im „Correspondenzblatt für Schweizer

Aerzte/' publicirt worden.) Dr. Carl Spengler, Daves hält einen VortraLC über *) „Chirurgische und klimatische Behand- lung der Lungenschwindsucht und einiger ihrer Complicationcn.'*

Der Vortragende bemerkt einleitend, dass beson- ders einige Kliniker und Aerzte Deutschlands die Phthi- seotherapie der klimatischen Behandlung entwöhnen wollten, sodass sich die Phthiseotherapeuten schärfer wie je in zwei Lagern gegenüberstehen; in dem einen herrsche die klinische Anstaltsbehandlung, auf h vgienisch- diätetischen Grundsätzen fussend, ohne Rücksicht auf

*) Der Vortraj; ist in extenso bei M. II ein sin «^ Nach- folger in Bremen, Laiigenstrasse 104 erschienen.

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Heilwirkungen des Klimas, ia dem andern die kliiua- tisch-hygienisch-diätetische Therapie ohne ausschliess- liche Anstaltsbehandiung, sondern mit mehr systema- tischer Sortirung des Krankenmaterials und Unterbringung desselben in eigentlichen Spitälern mit geschultem Pflegepersonal, in Schulsanatorien und offenen Kuran- stalten mit poliklinischer und ambulanter Behandlung. Der Gründer der ersteren sei Brehmer, der aber auf Immunität und Klima (xewicht gelegt habe, der Reprä- sentant der zweiten, Dr. Alex. Spengler.

Seit der Koch'scben Entdeckung des Tuberkel- bacillus habe man es nicht an Versuchen fehlen lassen, ein Mittel zu finden, auf radikale Weise der Tuberku- lose Herr zu werden. Die Erfolglosigkeit dieser thera- peutischen Richtung sei desshalb gewiss gewesen, weil man sich tagtäglich von der Machtlosigkeit der gesamm- ten Mittel des Arzneischatzes habe überzeugen können, wenn diese Mittel local und äusserst roncentrirt ange- wandt worden seien.

Einen andern Hintergrund müsse man dem Koch'- Rchen Suchen nach einem Präservativ-Impfmaterial zu- erkennen, während man von einem Specificum aus vielerlei Gründen nicht zu viel erwarten dürfe.

Präcisere Wirkungen, als das Klima des Hochge- birges und der Folargegeirden auf gewisse Formen der Phthise in bestimmten Stadien habe, könne man von keinem Specificum erwarten. Die Wirkungen seien so prompt, wie die des Quecksilbers bei Lues und der Salicylsäure bei Polyarthritis rheumatica.

Der Vortragende führt einen Fall vor, bei welchem in einem Zeitraum von 40 Tagen, trotz sehr ausge- dehnter doppelseitiger Lungentuberkulose, hohem Fieber, Brechen, Schweissen, excessive Pulsfrequenz, Dyspna* und reichlicher Expectoration eine Körpergewichtszunahme

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rui

von 22 Pfuud erreicht wurde. Der Appetit stellte sich sofort nach Ankunft in Davos ein, das Fieber lies» nach acht Tagen ganz nach, ebenso Schweisse, Brechen und Dyspnce. Die Expectoration wurde geringer, die Pulsfrequenz fiel von 130 auf 80 und 90 und die phy- sikalische Untersuchung ergab nach 40 Tagen eine geradezu erstaunliche Besserung auf beiden Lungen. Diese Erfolge seien keine Seltenheiten, im Gegentheil, bei frisch ankommenden Fällen ganz gleichmässig zu constatiren, wenn die Tuberkulose nicht zu weit, nicht uanz so weit, wie in dem angeführten Falle, vorge- schritten und der Organismus ein gewisses Mass von Anpassungsvermögen an das Klima noch besitze, und wenn keine erethische Constitution vorliege. Man be- handle in Davos seit 20 Jahren rein hys<ienisch-diätetisch- klimatisch und habe nur bei complicirten Fällen Ge- legenheit, gegen einzelne Symptome eine medicamen- töso Therapie einzuleiten. Die Hydrotherapie bleibe nach wie vor zu Recht bestehen.

Dass das Klima eine Rolle bei den so überraschend eintretenden Hesserungen und den relativ raschen Hei- lungen spiele, sei til)er jeden Zweifel erhaben.

Wenn sich demnach neuerdinj»s eine therapeutische Richtung j2;eltend zu machen versuche, die das Klima für indifferent halte, so könne man sich dies nur da- durch erklären, dass die Urpräsentanten dieser Schule den Begriff Klima anders, wie üblich, fassen und die physioloirischen Wirkungen von Klima durchaus ver- kennen, dass die Falkensieiner Statistik geheilter Phthi- sen dazu angethan sei, falsche Vorstellungen über die Leistungsfähigkeit einer Therapie, die auf den Einfluss des Klimas kein (rewicht lege, zu erwecken, glauben zu machen, Phthise heile unter guter ärztlicher Leitung überall gleich gut, gleich- schnell und gleich oft.

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Diese Statistik beweise die bekannte Tbatsache« 4ass die Lungenschwindsucht heilbar sei und durch die erschreckend geringe Procentzahl von Heilungen, bei genauer Analyse der Statistik ungefähr 7 dass ier Zweifel in die Zukunft der Heilanstalten in einem indifferenten Klima wenigstens für die Bewohner desselben Klimas nicht unberechtigt sei.

Spengler ist der Ueberzeugung, dass auch die Chi- rurgie keine günstigem Erfahrungen mit den Phthisikern machen werde, wenn man auf klimatische Heilwirkungen als mächtigen Unterstützungsmitteln der hygienisch- diätetischen Behandlung verzichten müsse.

Die Mi.sserfolge der Chirurgie auf diesem Gebiete, bei Behandlung der Empyeme, Pneumo-Pyopneumotho- raxe und der (-avernenbildungen der Phthisiker, seien einmal dem Umstände zuzuschreiben, dass die Schwind- «üchtigeu nicht da zur Behandlung gelangt seien, wo sie die zur Heilung der Phthise nöthigen klimatischen Verbältnisso vorgefunden hätten, und dann den unzu- länglichen bisher meist geübten Operations -Methoden den Functions- und Aspirationsniethoden.

Kr ist der Ansicht, dass die Empyme und Pyo- pneumothoraxe der Phthisiker unter allen Umständen radikal operirt werden müssten, die Pneumothoraxe ebenfalls, wenn, was meist der Fall, gefahrdrohende Drucksymptome vorhanden seien.

Er stellt folgende Indicationen fiuf:

1. Schaffung eines offenen Pneumothorax mit At- mosphärendruck.

2. Verkleinerung des Pleuraraumes in einer Aus- dehnung, die dem Umfange der Zerstörung des Lungeugewebes entspricht.

Wesen Indicationen genüge man durch Thoraco- centP5!e mit Rippenresection : damit würden auch die

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übrigen, beispielsweise beim Empyeme in Betracht kommenden Iiiüicationen, die Entfernung und Verhütung der Wiederansammlung des Eiters, erfüllt.

Der offene Pneumothorax beseitige die Gefahreu dieser Complicationen rasch und sicher, setze die gün- stigsten Bedingungen für die Heilung derselben wie für die der Phthise selbst. Dies bewiesen die Spontanhei- lungen weit vorgeschrittener Phthisen nach Pneumo- thorax nnt secundärer Pleuritis und die bisherigen Er- folge mit dem Radical verfahren.

Die Verkleinerung des Pleuraraumes sei conditio sine qua non der Heilung einer nur einigerraassen vorgeschrittenen Phthise, da ji^de detecto Heilung der Lungen mit Lungenschrumpfunu:, mit Schrumpfung und Verkleinerung des Pleuraraumes einher gehen müsse, auch wenn diess noch möglich mit Difformirung des Thorax verbunden sei. Bei Kindern, deren Thorax nach- giebig, könnten auch colossale Cavernen sich spontan schliessen, bei Erwachsenen gleich grosse Höhlen nie- mals, weil bei ihnen nach Erschöpfung der Nachgiebig- keit der intrathoracaleii Weichtheile die starre Brust- wand nicht nachgebe und so die noch nicht geschlossene ('avernc den Charakter einer starrwandigen Höhle an- nehme, die unter denselben Bedingungen, wie jede starr- wandige Höhle heile, nämlich durch Mobilisirung der starren Wände, also durch Rippenresection und Mobili- sirung der starren Thoraxwand.

Der Umstand, dass man bei der operativen Be- handlung von Cavernen diese nicht als Höhlen mit dem Charakter, starrwandiger Höhlen aufgefasst und darnach behandelt habe, sei mit der Grund, dass auf dem Gebiete der Lungenchirurgie keine Erfolge erzielt worden seien; alle bis j'»tzt vorgeschlagenen Operations- Methoden seien aussichtslos.

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Die vou Immermann auf dein letzten Congress in- Wien als nachtheilig bezeichneten Folgen des Radical- Terfahrens seien gerade die Grundbedingungen einer rationellen Therapie und bilden die beiden HaupMndi- catiooen.

Spengler theilte einen Fall von tuberkulösem Pyo- pneumothorax mit, den er diesen Winter in extremis radical operirte und sofort 21 cm. Rippen entfernte. Trotz der sehr ausgedehnten doppelseitigen Phthise uiit grosser Cavernenbildung ist Patientin jetzt von ihrer Phthise und dem Pneumothorax fast vollkommen geheilt.

Er schreibt diesen sehr bedeutenden Erfolg zunächst dem radikalen Eini^riff zu, d. h. der sofort vorgenom- menen Thoracoplaslik mit dem Vortheü, dass sich von vornherein der Thonjx entsprechend der Ausdehnung der Erkrankung genügend verkleinern konnte und keine secuudäre Operation nöthig wurde. Die Eiterung hielt nur kurze Zeit an und war massig.

Für die endgültige Heilung der Phthise selbst und deren Complicationen sei das Klima, das in der Nach- behandlung eine Hauptrolle spiele, von einschneidender Bedeutung.

Er habe im Flachlanrle Empyeme Phthisischer be- handeln sehen und sell)st behandelt. Der Missstand .sei der, dass man die Kranken iin Winter gar nicht, im Sommer selten genug im Freien sich aufhalten lassen könne, während im Hochgebirge Sommer wie Winter beinahe Tag für Tag, täglich stundenlang der Kranke, auch der Schwerkranke, im Freien sich auf- halten und von der Sonne bescheinen lassen könne, sodass auch den schwerst Kranken die Vortheile des permanenten kalten Luftbades erwüchsen, sie sich denn auch mit geradezu erstaiinlicher Geschwindigkeit er- holten und der Genesung entgegen gingen.

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Der modern gewordene klimatisch - therapeutische Skepticismus sei keine glückliche Erscheinung; es ginge dadurch eine grosse Masse unglticklicher Phthisiker der eminenten Vortheile einer rationellen klimatischen The- rapie verlustig; So viele Aerzte wüssten nicht, worauf eigentlich die klimatischen Heilwirkungen zurückzuführen seien; das barometrische Klima spuke noch immer in den Köpfen herum, wenn es sich um die Einflüsse des Hochgebirgsklimas auf den Organismus handle; man denke dabei auffallenderweise auch stets noch an Lungen- Conjunctival und andere Blutungen, an hochgradige Dyspnoe u. s. w. und Alles dies schon in Höhen von 5000 Fuss, wo sich die Menschen wohler fühlten, wie anderswo und die Phthisiker viel seltener Hämoptoe er- litten, wie unten. Die Hauptwirkungen und auch Heil- wirkungen seien jedenfalls nicht nur in der verdünnten Luft zu suchen, sondern vor Allem in den, den Charak- ter des Klimas bedingenden Kactoren, in der Kälte der Luft, ihrer Trockenheit und Reinheit und eventuell auch dem relativen Sauerstoffmangel, dw aber dafür activer sei, dor Wind-Richtung und -Stärke und in den hohen Qualitäten der sämmtlichen Strahlensorten des Sonnen- lichtes. Die trockene kalte Luft bedinge eine hohe Stoffwechselbilanz, was den enormen Appetit und Stoff- ansatz erkläre, sie sichere eine Verminderung der Schweisssecretion, was für den Phthisiker von grosser Bedeutung, eine Regulirung der Athmung und der Herz- arbeit. Ausnahmslos werde die Athmung der Flach- länder, besonders auffallend der Phthisiker hier nach überslandener Acdimatisation langsamer, sogar bis auf 12 per Minute, der Puls ebenfalls langsamer und kräf- tiger. Der Vortragende habe eben Gelegenheit, auch bei andern Kranken, so bei einem Basedow diese Wir- kung auf den Puls zu controlir^n: die Pulsfrequenz

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sei ohne Medicatiou innert Vjt Monaten von 125 in Wien und der ersten Zeit hier auf 78 gesunken.

Die iocalen Wirkungen der trockenen kalten Luft «eien ent-^chieden auch nicht zu unterschätzen, so die Austrocknung von Cavernenwänden und die Abkühlung aller Gewebstheile, also auch der kranken, die mit der kalten Luft in Berührung kommen, was für die Ent- wickelung der Tuberkelbacillen nicht günstig sein könne. Die Kaltluftiherapie habe eine ganz andere Perspective wie die Heissluftiherapie; diese sei ein physiologisches Unding, während durch die Einwirkung von Kälte eine sehr bedeutende Temperaturherabsetzung der (iewebe erzielt werden könne und dürfe, ohne Gewebsnecrosen befürchten zu müssen. Das Gelingen der Heilung Schwindsüchtiger sei auch, und nicht zuletzt, an das Sonnenlicht und die Sonnenstrahlung geknüpft. Wo kein Licht und keine Sonnenwärme hinkomme, ziehe die Schwindsucht ein; das Licht sei der mächtigste directe und indirecte Feind der Tuberkelbacillen; das Hochgebirge kennzeichne sich durch seine hohe Lisola- tion, Lichtiutensität und die Macht der chemischen Strahlen.

Der Vortragende weist daraufhin, dass die erethi- schen Konstitutionen und Anämische, die von jeher vom Hochgebirgsaufenthalt ausgeschlossen worden seien,. unter Umständen mit grossem Erfolg daselbst behan- delt werden könnten. Er gebe zwar zu, dass Anämische und die meisten erethischen Naturen in warmen, trocke- nen Klimaten besser gedeihen, aber mit Rücksicht da- rauf, dass Tuberculose sehr oft durch Chlorose und Erethismus larvirt würde, (PseudoChlorose Sokolowski, Pseudoerethismus des Herzens) halte er es für geboten, von Fall zu Fall, nicht principiell zu entscheiden, ob das Hochgebirge indicirt sei, oder uicht. Die Miss-

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-erfolge mit erethischen ConstitutioneD im Hochgebirge führt der V'^ortragende darauf zurück, dass 8ich die frisch Ankommenden zu rücksichtslos den sehr diffe- renten klimatischen Einflüssen preisgeben. Noch einer Heilwirkung des Hochgebirgsclimas sei Erwähnung zu thun, dass nämlich Kranke mit Asthma bronchiale ihre Anfälle hier sofort und dauernd verlören. Diese Heil- wirkung zu erklären, sei schwierig, vielleicht darauf zurückzuführen, dass die Expiration in ein verdünntes Medium leichter erfolge, als in ein dichteres und die kalte trockene Luft der dem Anfall vorausgehenden Hyperämie der Bronchialschleimhaut vorbeuge.

Wenn man sich für die eine oder andere phthiseo- therapeutische Methode entscheiden wolle, müsse man, wie anderswo auch, dem Gesetze der causalen Thera- pie gerecht werden und sich auf die aetiologischen Thatsachen stützen und keinen Factor mit Bewusstsein ausser Acht lassen, wie das in den Anstalten des Tief- landes der Fall sei.

Der Theil der diätetischen Behandlung, welcher die Regulirung der Nahrungsaufnahme umfasse, erfülle nur dann eine causale Indication, wenn auf physiolo- gischem Wege das Nahrungsbedürfniss angeregt und dieses dann befriedigt würde. Die Nachfrage nach Nahrung müsse erhöht, nicht das Angebot gesteigert werden; wie weit man bei Phthisikern mit Mastcuren komme, sei bekannt.

Die klimatische Therapie erfülle weiter causale In- dicationen dadurch, dass chemisch und bacteriologisch reine Luft inhalirt, Respiration und Circulation auf physiologischem Wege angeregt und regulirt würden.

Das Unterfangen, die Phthiseotherapie der klima- tischen Behandlung zu entwöhnen, sei verfrüht und

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k6DDe nicht als eiu Fortschritt in der Therapie der Schwindsucht bezeichnet werden.

Eine lebharte Discussion schliesst sich diesem Vor- trage an; es betheiligen sich an derselben die Herreu: Dr. Turban, Davos: T. redet hauptsächlich der An- staltsbehandlung das Wort. Eine specifische Wir- kung des Hochgebirgsclimas auf die Lungentuber- culose sei keineswegs bewiesen; dasselbe sei aber jedenfalls ein Tonicum und wirke als solches kräf- tigend auf den Organismus ein, wie gute Ernährung und Hydrotherapie, nur natürlich stärker als die letzteren. l>r. Sokolowski, Warschau lässt den Werth einer Statistik über die Heilbarkeit der Phthise nur in sehr beschränktem Masse gelten. Nach den Er- fahrungen, die er in Görbersdorf als Brehmer'scher Assistent (1874—1880) und nachher in seiner Privat- praxis gesammelt hat, muss er sich vor Allem für das Hochgebirgsklima aussprechen, eventuell für die Anstaltsbehandlung im Hochgebirge; dort würden •die Vortheile der Behandlung von Phthisikern in ge- schlossenen Anstalten, bes. in grossen Anstalten, überschätzt und deren Nachtheile (Belastung mit Schwerkranken) zu wenig gewürdigt. Er spricht sich ferner für die radicale Chirurg. Behandlung der Empyeme bei Phthisikern aus. Dr. Gelbke, Dresden ist der Ansicht, dass die ere- thischen Constitutionen nicht in's Hochgebirge passen, welche Ansicht vielfach mit ihm getheilt werde. Umfassende statistische Beobachtungen würden nach seiner Ansicht von grösserem Werthe nur sein zur Klarstellung der ludicationsfrage. Für den s. g. specifischen Heilwerth des Davoser Klimas führt G. die relative Immunität iu's Feld,

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welche die Davoser Thalschaft gegen die Lungen- schwindsucht besitze.

Dr. Kaufmann, Zürich theilt seine Erfahrunge« über Chirurg. Tuberculosen mit. Er hält dafür, dass es in der Schweiz wohl keinen einzigen davo» immunen Ort gibt. lieber operative Behandlung tuberculöser Empyeme weiss er nur Ungünstiges zu berichten.

Dr. Walz, Daves führt zum Beweis für die specifi- sche Wirkung des Hochgebirgsklimas die Erfahrunge» au, die er während eines mehr als dreijährigeu Aufenthaltes in der 2800 Meter hoch gelegenen Hauptstadt der Republik Columbien, Bogota, ge- macht hat. Diese Erfahrungen beweisen die Hin- fälligkeit der von den Leugnern der Dnmunität aufgestellten Behauptung, dass d^s seltene Vor- kommen' der Lungenschwindsucht in der Höhe zu erklären sei durch die günstigem socialen Ver- hältnisse, durch die geringe Dichtigkeit der Bevöl- kerung, die Abwesenheit von Industrie und gesund- heitswidriger Beschäftigung etc., sowie die Unhalt- barkeit der Erklärung, wonach die günstige Wir- kung des Hochgebirges auf Lungenschwindsucht erschöpft sei mit einer Modification des Stoffwech- sels, mit einer allgemein tonisirenden Einwirkung des Gebirgsklimas. Trotzdem die Hygieine der etwa 60,000 Einwohner zählenden Stadt Bogota auf der tiefsten Stufe stehe, und die Wohnungs-, Ernährungs- und Beschäftiguimsverhältnisse gröss- tentheils die gesundheitsschädlichsten wären, komme Lungenschwindsucht überhaupt nicht vor. Dass ausser der eingebornen Bevölkerung auch die in Bogota befindlichen Europäer und Nordamerikaner von Lungenphthise frei seien, sei ein Beweis, dass

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eine Immunität der Rasse, die von einigen Autoren angenommen werde, keine Rolle spiele.

Bei näherer Betrachtung der klimatischen Ver- hältnisse Bogotä's bleibe zur Erklärung nur der Effect der Höhenlage mit ihrer Einwirkung auf Respiration und Circulation.

Dr. Walz theilt ferner seine Erfahrungen über einen spontan geheilten Pneumothorax mit. Trof. Sabli spricht für die Bülau'sche Behandlung der Empyeme besonders für die Privatpraxis. Er ist ein entschiedener Anhänger der Behandlung der Phthisis im Hochgebirge. f>r. Carl Spengler berichtigt einige Punkte, in denen er offenbar falsch verstanden wurde. Er spricht sich entschieden gegen das Bülau'sche Verfahren aus beim Empyeme der Phthisiker und macht da- rauf aufmerksam, dass von den Bülau'schen Canüleu oft Phlegmonen der Brustwand ausgehen. Dr. Alfred Sokolowski, ordin. Arzt am Kranken- haus zum heil. Geist in Warschau macht „Einige Bemerkungen über den Zusammenhang der arthritischen Diathese zur Lungentubercu- lose'*.

Die Abhandlung ist in polnischer und deutscher Sprache anderweitig erschienen. Ein Referat findet sich im Correspondenzblatt für Schweizer Aerzte 1890 Nummer 22.

Dr. Volland, Davos-Döi*fli, bringt einen Vortrag „Zur inhalationstuberculose''.

Der Vortrag erschien in extenso im „ärztlichen Praktiker", 1890, Nr. 20 und 21; ein ausführliches Re- ferat findet sich im Correspondenzblatt für Schweizer Aerzte 1890 Nr. 22.

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E. Geologisch - mineralogische Section,

Protokoll der Sitzung vom 19. An^. 1890

im

Hotel Bnol, Dayos-PIiitK.

Präsident: Herr Prof. Dr. Fr. Laug vou Solothurn. Sekretäre: M. Charles Sarasin de Gencve: Jak. Seiler, Lehrer, von Merishausen.

Au den Verhandlungen, die im Anschluss au die Generalversammlung der Schweiz, geolog. Gesellschaft stattfanden, nahmen eine grössere Anzahl von Geologen aus Deutschland, Ocsterreich und Frankreich Theil.

1. Herr Professor Dr. Penck aus Wien eröffnete die Vorträge mit einem Berichte über die Kxcursion einer Anzahl deutscher Geologen in das Gebiet der Glarner- Doppelfalte unter der Leitung von Herrn Professor Dr. Heim. *)

Herr Dr. Schmidt von Basel fügt dem Berichte über die Kxcursion noch einiges bei» und aucb .Barr Prof. Lepsius aus Darmstadt betheiligt sich an der Dis- cussion.

Herr Prof. Heim zeigt, wie er nach uud nach zu der Ansicht gelangt sei, dass die dargestellten Lagerungs- verhältnisse eine Doppelfalte seien und spricht seine

) ])i V Viyvxmis Hndot sich nnt»r dvn Hrilapon.

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Kreude darüber aus, dass er Gelegenheit erhalten, die deutschen Geologen von der Richtigkeit seiner Ausicht zu überzeugen.

2. Monsieur le Prince Roland Bonaparte de Paris. iJisparition röcente du lac de Maerjelen. Lors de sa disparition r^cenie le lac de Maerjelen a niis 5 jours k se vider ce qui contraste d'une fagon frappante avee les phenomenes analogues prec^dents. Les crevasses par lesquelles l'eau s'est ecoulöe se retr^cissent un peu au- dessous de la surface du glaciei en un col et n'atteig- nent pas le fond.

Monsieur Foiel fait quelques observatious.

H, Monsieur le Prof. F. A. Forel de Lausanne. Communications sur la carte hydrographique du lac fi^man.

Monsieur Forel fait d'abord ressortir Timportance du travail qui a necessite 12,000 sondages. II en est ressorti les donnees suivantes :

Le L^man est divise en 2 parties absoiument dif- ierentes, le grand et le petit lac, par la barre de Pro- ineDthon. une moraine tr^s bien caractöris^e. Dans le grand lac se trouve entre EWan et Lausanne une plaine d'une egalite extraordinaire que Mr. Forel attribue au <»rablement exeesnvement leot du fond du lac par ce qu'il appelle rallavion fluviatile impalpable, dont Thori- ^ootalit^ si parfaite serait due au mouvement des seiches.

La partie ocddentale du lac a conservö absoiument la forme d'une vall6e non d^formöe. Quant ä Textri- mitö Orientale on y retrouve sous Teau jusqu'ä une distanco assez considörable la Prolongation du lit du Rhone.

Monsieur Heim donne une nouvelle theorie de la iormation des plaines. Selon lui la couche d'eau trouble

5^=

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^Unt plus epaisse daiis les profondeurs le depöt y at- teiudrait aussi une plus grande puissaüce et le foud se rapprocherait aiosi peu ä peu de la surface horizoDtale Messieurs le comte de Zeppelin et Brückner pren- nent part ä la diseussioii.

4. Moüsieur Delebecque, Ingenieur de Thonon : ('arte hydrographique du lac d'Annncy.

Le lac d'Annecy forme 2 plafonds ou plaines se- pares par une barre aux cnvirons de Duiu ; les talus ßont g6neralement tres iuclines. Ce qu'il y a de plus^ curieux s'est un trou de 80 metres ä peu pres situ6 au Sud-Ouest d'Aunecy, que Mr. Delebecque attribue a une source, car la temp6>'ature de ses eaux est sup6- rieure ä celle des eaux du reste du lac et les talus en sont excessiveroent inclines.

Preunent part ä la discussion Messieurs l'enck et Brückner.

5. Herr Prof. Dr. (jrra*ff von Freiburg im Breisgau macht vorläufige Mittheilung über seine geolog. [Inter- suchungen am Mont-blanc-Massiv, im Besondern über die porphyrartigeu Gesteine, welche in grösserer Ver- breitung vorkommen im nördlichen Theil der südöst- lichen Abdachung des Massive^ VQiiC^|;pgn^ bis in die Gegend des Col Ferret. Nach Gerlach,,, der . diese Ge- steine zuerst etwas eingehender beschi^ieben, ^cheinei^ dieselben einerseits in Protogiii, andererseits in krystal- line Schiefer überzugehen.

Prof. Grieff aber fand keine solchen Uehergänge ; er findet im Gegentheil, dass echte Quarzporphyre in solchem Verhältniss zu Protogin stehen, dass am Con- tact stets eine scharfe Begrenzung beider Gesteine vor- handen ist, ganz ähnlich den durch Dr. Ed. v. Fellen- berg am Lötschenpass beschriebenen Gesteinen. Die Quarzporphyre -dürften als Nachschübe des IProtogins

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aufzufassen sein, so dass sieb daraus eine weitere Stütze ffir die immer allgemeiner adoptirte Ansiebt von der -eruptiven Natur des Protogin ergeben würde.

Der Quarzporphyr ist in den äussern Tbeilen des Massivs meist geschiefert, so zwar, dass man sieb leicht vollständige Uebergangsreiben vom unveränderten Por- phyr bis zu Gesteinen zusammenstellen kann, welche tnieroscopisch das Ausseben von Qüarzit- bezw. Sericit- s chiefern besitzen. In den weniger veränderten Gliedern ist die Natur als Quarzporphyr leicht an der Structur zu erkennen. Dieselbe geht bei den stärker gequetsch- ten Gesteinen unter zunehmender Sericitbildung in der <7rundmasse bald mehr und mehr verloren. Die Gren- zen dieser geschieferten Porphyre gegen die echten kry- .^tallinen Schiefer ist stets scharf raarkirt.

Die Quarzporphyre sind den krystallinen Schiefern und den Sedimentgesteinen anscheinend stets in Bän- ken concordant zwischengelagert, so dass das Alter der- selben bis jetzt wenigstens nicht bestimmt werden konnte.

Herr Prof. Baltzer bemerkt, dass ihn einige der von Prof. Graßff vorgelegten Gesteine ganz an die Band- facies des Protogins erinnern, die er vom Aarmassiv <Mieselen) beschrieben hat. Den Protogin betrachtet er als Eruptivgestein, weist aber auf den geschichteten Bau der Granit-Gneisszone im mittleren Aarmassiv bin und glaubt nicht, dass derselbe durch alleinige Annahme von Quetschzonen aus einem ursprünglich massiv ge- wesenen Tiefengestein erklärt werden könne.

Herr Prof. Schmidt weist auf noch andere ähnliche Vorkommnisse in den Berneralpeu hin.

Herr Prof. Renevier erklärt sich als eingefleisch- ten Neptunisten ; er ist nicht davon überzeugt, dass der Protogin ein Eruptivgestein ist, vielmehr erklärt er die

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vorliegeodeu Stücke als Breccie. Ferner weist er da- rauf hin, dass bei Veroayaz Protogin in Lagerung vor- kommt.

6. Herr Prof. Dr. A. Baltzer von Bern legt eine von ihm und den Herren Dr. Jenny und Kissling im Massstabe von 1 :25000 erstellte geolog. Kxcursions- karte der Umgebungen von Bern vor. Dieselbe stellt besonders das innere Moränegebiet des diluvialen Aaregletschers, sowie einige Molassenmassive dar ; die Legende weist 18 geolog. Farben und 15 Signaturen für erratische Blöcke auf.

Bezüglich der Terrassen werden vom Redner jün- gere Erosionsterrassen, fiuvioglaciale Terrassen und einer älteren Vergletscherung entsprechende, mehr ver- festigte Ulacialschottcr unterschieden. Ein besonderer Typus von Grundmoränen wird als sandige' Moräne bezeichnet und von einer Abschürfung der Molasse durch den alten Gletscher hergeleitet. Als Moränenkreide wird ein sehr kalkreiches Auslaugungsproduct der dilu- vialen Moränen ausgeschieden , welches ein«»^ l^and- schneckenfauna von zum Theil glacialem Character führt und früher für Löss gehalten wurde.

Prqf. Baltzer schlicsst sich der Annahme zweier Eiszeiten an und zieht dementsprechend die Grenzen von Aare- und Rhonegletscher andei*s, als die Gletscher- karte von A. Favre und Blatt XII der Dufourkarte sie angeben. Hier erscheinen zeitlich nicht zusammengehö- rende Grenzen von Vergletscherungen verschiedenen Alters miteinander vermengt.

Als Ostgrenze des Rhonegletschers zur Zeit dec^ Maximums der Verbreitung wird die schon von Bach- mann gezogene Gurnigellinie adoptirt, wodurch Favre'sr Gletscherkarte eine wesentliche Modification erleidet^ indem der Rhonegletscher damals nicht um den Aare-

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gletscher herumging, sondern letzteren etwa bei Thun aufnahm. Al8 der Aaregletscher die Längenbergmoräne bei c. 900 m. absetzte, stand der Rhonegletscher etwa in der Gegend von Aarau oder Ölten.

Die Herren Prof. Renevier und Prof. Heim ver- zichten in Anbetracht d^r vorgerückten Zeit auf ihre angemeldeten Vorträge.

7. Herr Prof. Dr. Karl Mayer-Eymar von Zürich. Faune du Londinien de la Fsßhnern.

Monsieur Mayer-Eymar demontre d'abord en ex- posant des Echinocorys ovata et d'enornies Inoceramus Crispi du calcaire de Seewen d'Appenzell ainsi qu*une Belemnitelle du Kamor que le calcaire de Seewen ap- partient au Campagnien en sorte que les schistes cal- cairas blancs qui le terminent doivent correspondre au Danien. Des lors les schistes noirs qui, dans le ra- vin de Wybach, au FsBhnern par exemple succedent ä ces schistes de Seewen, doivent constituer la base du terrain nummulitique.

Or c'est dans la partie superieure de ces schistes noirs que Ton trouve Tinteressante faune dont les prin- cipales esp^ces sont, les unes connues de FEocfene : Gryphsea Escheri, Gryphaea Gümbeli, Gryphaea Brougni- arti, Gryphjea Mayeri, Mytilus subcarinatus tt sulcatus, Nacula Bowerbanki, Crassatella plic;itilis et sinuosa, Cytherea ambigua et obliqua, et Irs autres des types cr6tac68 : Ostrea Studeri, Ostrea Picteti, Pecten Edward- si, Dixoni, subasquicostatus eocaenicus Munieri, Inocera- mus Kaufmann], Baculites Heberti etScaphites eocnRnicus.

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Beilagen.

Berichte.

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Jahresbericht des Central-Comit^s

der Schweizerischen Natarforschenden Oesellschaft.

Hochgeehrte Herren!

Das verflossene Jahr brachte ausser den laufenden Geschäften der Gesellschaft noch eine Reibe neuer An- regungen, deren Berathung das C. Com. beschäftigte. Es konnteo diese theils sogleich erledigt werden, theil» sollen sie Ihnen hier zu weiterer Berathung und Ent- scheid vorgelegt werden. Da die eventuell günstigen Beschlüsse der Gesellschaft unsere Gasse ziemlich in Anspruch nehmen werden, so mögen zunächst einige Bemerkungen über unsere Finanzlage hier Platz finden. Wie Sie aus der Rechnungsablage unseres Qujistors, Herrn Dr. Güster, ersehen, ist der Cassai)estan(l der Gesellschaft ein ungemein günstiger, indem ein verfüg- barer Saldo von Fr. 7353. 96 Cts. besteht. Es rührt dieser zum Theil daher, dass für Druck der Denk- schriften keine Ausgaben gemacht wurden ; wie Sie aber atts dem Bericht des Präsidenten der Denkschriften - comroissiOA ersehen werden, sind solche für das nächste Jthr in erhöhtem Masse in Aussicht zu nehmen ; immer- hin darf die Gesellschaft nach dem Bericht unserem

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<2uä8tors, den vermehrten Ausgaben, welche in den nächsten Jahren nach verschiedenen Richtungen bevor- stehen, ruhig entgegensehen.

In Ausführung der Beschlüsse der letztjährigen Ver- sammlung in Daves wurden zunächst die neugewähltea <!ommi&sionen ersucht, ihre Bureaux neu zu bestellen und es haben uns die Präsidenten von der Zusammen- setzung derselben Mittbeilung gemacht. Durchgängig «ind die früheren Bureaux bestätigt worden. Von Ver- änderungen im Personalbestand der Commissionen sind ^u erwähnen, die Wahl von Herrn Professor r)r. Zschokke in Basel als Mitglied der limnologischen Commissiou.

lieber den Verlauf der Arbeiten der Commissionen werden Ihnen die Präsidialberichte nähere Auskunft j^eben. Wir sehen uns hier veranlasst unter dankbarer Anerkennung ihrer Thätigkeit, die Erkennung der neuen Credite für dieselben zu befürworten. Ein erhöhter Credit, der einstweilen nicht bestimmt zu fixiren wäre, muss für die Denkschriftencommission in Aussicht ge- nommen werden in Anbetracht der grossen Druckaus- lagen, welche für das nächste Jahr bevorstehen, ebenso möchte das Comitö beantragen, den Credit für die Bi- bliothek, deren Verwaltung bei raschem Anwachsen des Materials immer schwieriger wird, auf 1200 Fr. fest- zusetzen.

Für die vom eidgeu. Departement des Innern sub- veutionirten Commissionen wurden auch in diesem Jahre vom Lohen Bundesrathe Credite bewilligt und zwar der geodätischen Commissiou Fr. 15,000, der geologischen Commission Fr. 10,000, der Denkschriftencommission Fr. 2000. Wir haben auch für das nächste Jahr die Sub- ventionen im gleichen Betrage unter näherer Motivirung nachgesucht und zweifeln nicht, dass bei dem Wohl- wollen, welches die hohen Behörden unsern Bestrebun-

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gen io so verdankenswerther Weise eutgegeiibriugen^ dem Gesuche auch diesmal entsprochea werden wird. Bei der letzten Jahresversammlung beauftragte die Ge- 8ell;)Chafi des C. Com. ihrem lan^rjährigen und auf- opfernden Bibliothekar, Herrn R. Koch, ein würdiges Geschenk als Zeichen ihrer Anerkennung zu überreichen. Dasselbe wurde in Form des illustrirten Prachtwerkes über die Gallerie des Grafen von Schack mit einer kalligraphisch ausgeführten Widmung Herrn Koch vom Comite Anfangs Januar übergeben. Bezüglich der Er- werbung des Reliefs von Ingenieur Simon wurden wei- tere Unterhandlungen in Gemeinschaft mit dem Chet des eidgen. topographischen Bureaus geführt, ohne dass bis jetzt dieselben zu einem Abschluss gekommen sind. Einer Anregung des eidgen. Departements für In- dustrie und Landwirtbschaft entsprechend, wurden an die Sectionen der S. Gesellschaft Circulare versandt», worin dieselben gebeten wurden, ihre noch verfügbaren Druckschriften der Universität Toronto in Canada, welche- durch ein Brandunglück ihre werthvolle Bibliothek ein- gebüsst hatte, durch Vermittlung des eidgen. Departe- ments für Industrie und Landwirthschaft zusenden zu. wollen; die Bibliothek der Gesellschaft entsprach durch Abgabe der Verbandlungen und Denkschriften, soweit dieselben verfügbar waren.

Nachdem sic{}, Daves, in so verdankenswerther Weise bereit erklärt hatte,, die .naturiorschende Gesellschaft für dieses Jahr bei sich aufzunehmen und hervor- ragende Männer die Leitung der Versammlung bereit- willigst übernommen hatten, . beschäftigte sich das Central-Comit^ mit der Wahl des Versammlungsortes für 1891.

Die Section Freiburg erklärte sich auf unsere An- frage bereit, die Gesellschaft das nächste Jahr zu em-

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ipfaiigen unter Leitung ihres bewährten Präsidenten, Herrn Professor Musy.

Zwei neue Sectionen sind unserer Gesellschaft bei- getreten. Die botanische Gesellschaft, unter dem Prä- sidium von l)r, Christ in Basel, letztes Jahr in Lugano begründet, erklärte ihren Beitritt, ferner constituirte sich in Lugano eine Societä ticinese delle Science naturali unter dem Präsidium von Prof. Ferri, welche eben- falls unter Einsendung ihrer Statuten sich zum Beitritt zu der S. Gesellschaft meldete. Ferner die Societ6 mu- rithienue, Soci^te d'hist. naturelle du Canton du Valais, unter Präsidium von Herrn Prof. Wolff in Sitten. Mit Freuden dürfen wir diesen werthvollen Zuwachs zu unserer Gesellschaft begrüssen.

An der Feier des 100-jährigen Bestehens der phy- sicalisch - öconomischen Gesellschaft in Königsberg, zu welcher eine Einladung an die Gesellschaft erging, hat unser Ehrenmitglied, Herr Professor Lichtheim, unsere Glückwünsche dargebracht.

Wir haben Ihnen noch Mittheilung zu machen vou einem Legat an unsere Gesellschaft, das, zwar noch nicht realisirbar und rechtskräftig, doch ein ehrendes Andenken einem Manne sichert, der seinem Interesse für die Naturwissenschaft und ihre Vertreter in hoch- herziger Weise Ausdruck gab.

Hen* Rudolf Gribi in Unterseen sprach io seinem uns officiell von den Behörden in Unterseen mitgetheilten Testament *) den Wunsch aus, es möch- ten seine Erbinnen nach ihrem Ableben der Schweiz. Naturf. Gesellschaft einen Betrag von wenigstens Fr. '25,000 zum Vermächtnis» ausrichten.

) Wortlaut am Schluss des Berichtes.

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Folgende Augelegeiiheiteu, welche Ihueii das Ceu- tral-(V)nnte nach reiflicher Berathung in empfehlendem Sinne unterbreitet, mögen nun hier ihre Stelle finden.

1 . Subvention der Untersuchung des Rhonegletschers. Wie Ihnen bekannt ist, hat der Schweizer Alpenclub seit 13 Jahren unter grossen Opfern eine Untersuchung des Uhonegletschers geführt, welche unter Leitung einer besonderen Commission, deren Präsident Professor Dr. Rütimeyer, und unter thätiger Betheiligung des Eidgen. topographischen Bureaus die wichtigsten Resultate über den Gang der Gletscherbewegung zu Tage gefördert hat. Die finanzielle Unterstützung des Unternehmens durch den S. Alpeuclub hörte laut Beschluss dieser Gesellschaft mit diesem Jahre auf und es sah .sich so- mit die Gletschercommission vor der Alternative, ent- weder die weitern Arbeiten aufzugeben, oder in weitern Kreisen sich nach finanziellen Hülfsmitteln zur Weiter- führuog der Arbeiten umzusehen. Es erschien um so dringender, die Arbeit fortzusetzen, als nach langem Rückzuge gerade jetzt der Gletscher wieder in Stadium des Vorrückens zu treten scheint, dessen Ver- folgung vom wissenschaftlichen Standpunkte aus von höchster Bedeutung sein muss. In Würdigung dos In- teresses, welches gerade die naturforschende Gesell- schaft an der Rhonegletscheruntersuchung haben musste, wandte sich daher die Gletschercommission an das C- Comit^ unserer Gesellschaft und lud die Mitglieder des- selben ein, an einer in Bern stattfindenden Sitzung der Commission theilzunehinen. Das Comit^ glaubte in Hin- sicht auf die wissenschaftliche Bedeutung der Arbeit^, seine Unterstützung zusagen zu dürfen und verpflichtete sich in der Ueberzeugung, dass die S. N. Gesellschaft ihm ihre Zustimmung nicht versagen werde, einen nam- haften Beitrag zu den Kosten bei der Jahresvorsamm-

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so- lang zu beantragen. Die nothwendige Subvention be- trägt Fr. 2000 auf 3 Jahre. Von diesen hat die geo- logische Commission 600 Fr. aus ihren Mitteln über- nommen, 400 Fr. trägt das eidgen. topogi'aphische Bu- reau, welches seinen Ingenieur, Herrn Held, mit den Arbeiten betraut hat, die Schweizer. Naturf. Gesellschaft wird nicht anstehen, die noch restirende Summe von Fr. 1000 zu bewilligen und damit beizutragen, ein mo- numentales Werk, die Monographie eines Gletschers,' vollenden zu helfen.

2. Erwerbung einer Sammlung fossiler Knochen aus der Pampasformation von Argentinien. Unser Lands- mann, Herr St. Jago Roth, rühmlichst bekannt durch seine Arbeiten über den Fampaskess Südamerikas, brachte seine reichen Sammlungen von Knocheuresteu der fossilen Thiere Argentiniens, /. T. vollständige Sce- lette nach der Schweiz, mit dem Wunsche, dieselben einem Museum seines Vaterlandes zur Zierde gereichen zu lassen.

Zu einem relativ niedrigen Preis wurde dabei die Sammlung speciell den vaterländischen Muöeen apge^ boten. Es wurden nun von der Leitung des Museums des eidgen. Polytechnicums, als unserer einzigen eidgen. Sammlung Anstrengungen gemacht, diese Schätze der Schweiz zu erhalten und eine Subscription in der ganzeo Schweiz eröffnet, um die nöthigej? Geldmittel aufzu- bringen. Es glaubt das Central-Comitö, dass die Schw. Naturf. Gesellschaft an dieser Subscription mit einer Summe sieb betheiligen dürfte, und es stellt Ihnen da- her dasselbe den Antrag, unterstützt vom Quästor der Gesellschaft, es möchte das Schallersche Legat im Be- trag von Franken 2,400 zu diesem Zwecke verwendet werden.

3. Wie Ihnen bekannt, erging von der geographi-

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Bi- schen Gesellschaft ia Bern au alle wissenschaftlichen Vereinigungen der Schweiz die Anregung zur Herstel- lung einer Bibliographie fQr schweizerische Landeskunde. Dieselbe wurde an der letzten Jahresversammlung in Lugano günstig aufgenommen und als Delegirter für die dttmnächst stattfindende Versammlung aller Interes- senten Herr Prof. Dr. Lang ip Solothurn ernannt.

Die Delegirten Versammlung führte zu einer be- stimmten Organisation des Unternehmens, es wurde der Grundplan des Werkes festgestellt und ein Comitä zur Ausführung des Ganzen gewählt. Dieses betraute mit der speziellen Leitung einen Ausschuss unter dem Prä- sidium von Herrn Dr. G u i 1 1 a u m e , Director des eidg. Statist. Bureau, welchem die Herren Professoren Dr. Brückner und Dr. Graf zur Seite stehen. Ueber die bisherige Thätigkeit des Ausschusses liegt Ihnen ein ausführlicher Bericht vor. Eine einmalige Subvention von Fr. 200 zu den Kosten, welche die Vorarteiten des Unternehmens auf sich ziehen, glaubt das C.-Com. be- fürworten zu sollen. Das motivirte Gesuch wird liinen im Verlauf vorgelegt werden.

Eine Anregung zur Ernennung einer Commission zur Erforschung der Torfmoore der Schweiz wird Ihnen Herr Dr. Früh vorbringen zugleich mit dem Ansuchen um einen Credit von Fr. 200 zur Organisiruug der Ar- beiten.

Endlich haben wir Ihnen noch Mittheilung über eine Unternehmung von Herrn Dr. Kaiser zu machen, welcher beabsiehtigt, in Tor auf der Sinaihalbinsel eine wissenschaftliche Station für gelehrte Forscher zu er- richten. Der Plan, der Ihnen in einem ausführlichen Bericht von Herrn Dr. Kaiser vorliegt, dürfte den Bei- fall wissenschaftlicher Kreise finden, und wir dürfen ihm gewiss unsere moralische Unterstützung versichern.

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Zum Schlüsse gestatten Sie uns noch derjenigen zu gedenken, welche der Tod unserer (Jesellschatt ent- rissen hat. Mit Schmerz sehen wir auf die Liste her- vorragender Namen, die uns zur Ehre und zur Zierde gereichten und uns eine empfindliche Lücke hinterlassen. Es sind: Der geistreiche, liebenswürdige frühere Central- präsidcnt, Herr Professor Louis Sorot in Genf, welcher durch ein tückisches Leiden mitten aus seiner glänzen- den wissenschaftlichen Laufbahn gerissen wurde. Die Wissenschaft verliert in ihm einen der hervorragendsten Physiker, sein Vaterland eine seiner besten Kräfte. Genf betrauert noch einen seiner bedeutendsten Ge- lehrten, den Ehrenpräsidenten und langjährigen Leiter der geologischen Commission, Herrn Prof. A 1 p h o n s e Favre; durch seine geologischen Arbeiten in Savoyen und dem Kanton Genf, sowie durch seine Gletscher- karte, wie nicht weniger durch seine langjährige Mit- arbeit in unserer geologischen Commission hoch ver- dient. Auch Basel trauert mit uns um den Tod zweier bedeutender Gelehrten. In kurzer Zeit sahen wir Dr. V. Gillieron und Professor Albrecht Müller nach einahder scheiden. In Gillieron verliert die Geologie der Schweiz einen ihrer gewissenhaftesten und gründ- lichsten Arbeiter, die geologische Gesellschaft eines ihrer tüchtigsten Mitglieder. In Prof. A 1 b rech t M ü 11 er ist einer der ersten Bearbeiter unserer Landesaufnahme, ein trefflicher Ken^ier des Jura, dessen Arbeiten neuer- dings wieder zu Ehren gelangt sind, dahin gegangen. Die Universität Basel hat in ihm einen ausgezeichneten Lehrer, die Studirenden einen altern Freund scheiden sehen.

Auch von unseren Ehrenmitgliedern müssen wir einen der tüchtigsten missen, einen hervorragenden Ge- lehrten, einen der ersten Geologen Frankreichs nicht

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uur, sondern auch einen warmen Freund unseres Lan- des und unserer Gesellschaft, deren Jahresversamm- lungen er regelmässig; wenn immer möglich, besuchte, und an deren Arbeiten er sich fleissig betheiligte, Hrn. Professor Edmoud d'H6bert, membre de l'Institut Das Andenken dieser Männer wird uns immer gegen- wärtig bleiben und ihr Beispiel rein wissenschaftlichen Strebens uns zur Richtschnur dienen.

Namens des Central-Comite:

Der Präsident : Dr. Th. Studer, Professor.

Der Secretär : Dr. Edmund t. Fellenberg.

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Aiissng ans den Testament

des

Herrn Rudolf Gribi

wohnhaft gewesen zu Unterseen d. d. 19. April und 29. Juli 1889. Vom Einwohnergemeinderath von Unter- seen homologiert am 29. October 1889 und vom Re- gierungsstatthalter von Interlaken amtlich besiegelt am 31. October 1889,

für die

Tit. Schweizerische Natnrforscheiide Gesellschaft

in

Bern. Inhang mit Wünschen

zu

Testament nnd letztem Willen.

Nach Errichtung vorstehenden Testamentes etc^

„Ich wünsche, dass meine beiden Haupterbinnen da- für sorgen, dass nach ihrem Ableben die Schweizerische Naturforschende Gesellschaft von dem ihnen in vorste- hendem Testament vermachten Vermögen einst wenig- stens einen Betrag von 25,000 Fr. als Legat oder Ver-^ mdchtniss erhalte.

„Ich bin ein grosser Freund der Natur, und die-^ jenigen, die sich Mühe geben sie zu erforschen und zu pflegen, sollen daher auch unterstützt werden. Ich lege daher meinen Haupterben diese Pflicht warm ans Herz, dafür zu sorgen, dass dieser Wunsch einst erfüllt werde, und sie haben mir dieses speziell beide durch ein feier- liches Versprechen zu versichern.*'

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Für richtigen Auszug aus dem Testament des Herrn Rudolf Gribi^ soweit solches die Schweizerische Natur- forschende Gesellschaft betrifft, testirt

ÜJiterseen, den 5. November 1889.

Der Gemeiudeschreiber : Jb. Imboden.

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Auszug aus der 62. Jahres

A. Central

Einnahmen.

Fr.

,ct..|

►>.

u

Saldo vom 1. Juli 1.SS9 (v. Ver- handlungen in Lugano pa^. 79) .

' 1

i

596s

1 1

Aufnahmsjjebtthren von 47 (2 lebens- längliche) k Fr..r>. . . . . .

282

-

Jahresbeiträge pro 1888 89 . . .

25

U5

1S89/9Ü von 711 Mitgliedern

3555

35t>0 2U0ü

t>

Bundesbeitrag für Denkschriften- Druck

1

_

Verkauf von Denkschriften und Ver- handlungen

483

:>(

Zinsgutschrift der Central -Casse bei der a. aarg. Ersparniss-Casse . .

234

05

Zins des Stamm -Capitals bei der a. aarg. Ersparniss-Casse ....

44

40

Zins von Obligationen des Stamm- Capitals

240

Disconto auf neuen Obligationen (Bödeli-Bahn)

(i

(>5

525

i(

12839

9

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87 ~

rechnung 1889/90

Cassa.

Ausgaben. Kr. ' (t*.

Jahre^sver$ammlun^ in Lugano . .

Bibliothek-Credit 1200

(beschenk für Herrn Ober-Bibliothe- kar Kocb 401 50

Denkschriften

Comptereudu (keine Verhandlungen!) und andere Drucksachen . . .

Krdbeben-Conimission

Diverse Ausgaben

Saldo: 1

Guthaben bei d. allg. aarg. Erspar- j Diss-Casse j' 5401 (Jö

Guthaben bei d. Spar-Leih-Disconto- ,| Lasse 1'68 55

Baar beim Quästor r ^^'"^ '^^

Fr.

('t>.

117

sr>

1601

50

2623

90

:U9

85

250

57:^

'40

5486

Ol

7:}58 96

128-;9 97

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88

B. Unantastbarei

Bestand am 1. Juli 1889 .... Aversalzahlungen von 2 Mitgliedern

Fr. I Cts.

9150 300

1

9450 ! - C. Bibliothek- Einnahmen

Saldo am 1. Juli 1889 35 58

Beiträge der Central-Cassa 1200 ' --

Rückvergütungen , 126 <>0

1362 ! 18

Passiv-Saldo am 30. Juni 1890 ' 84 09

' 1446 ' 27

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Stamm-Capital.

1 ^'-^

Cts.

kstand am 30. Juni 1890:

4 Gotthard Oblig. 4 7o h Fr. 1000 . . .

4000

2 Centralb. Oblig. 4Vo h Fr. 1000 . . .

2000

3 Bödelib. Oblig. 4^0 h Fr. 1000 . . .

3000

Juthaben bei d. aJIg. aarg. Ersparniss-Casse .

11 ^^^

" 9450

Rechnung.

Ausgaben

Bücher-Anschauungen und Ergänzungen. . .

290

67

Juchbinder-Arbeiten

561

55

Lokal-Miethe

200

aushülfe

150 244

05

r^orti, Frachten etc

, 1446

27

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Jahresbericht

der

geodätischen Commission

far 1889/90.

Die geodätische Commission hat sich am 8. Juni

1890 vollzählig auf der Sternwarte in Neuenburg zu ihrer 33. Sitzung versammelt, die verschiedenen Be- richte ihres Präsidenten und ihrer Mitglieder über die Finanzlage und über die seit der vorhergehenden Sitzung am 14. Juli 1889 ausgeführten Arbeiten entgegen- genommen und discutirt, die nunmehr an die Hand zu nehmenden Feld-, Rechnunfts- und Druckarbeiten be- rathen, und den einzureichenden Voranschlag für

1891 festgestellt.

Was speciell die astronomisch-geodätischen Arbeiten anbelangt, so hat die Commission mit Vergnügen con- statirt, dass der von ihr angestellte Ingenieur, Hr. Dr. Messerschmitt, im Sommer und Herbst des Jahres 1889 theils die ihm aufgetragenen Nachmessungen auf Chau- mont absolviren, theils auf den zwei neuen Stationen Tete de Ran und Portalban, sowohl die zu ihrem An- schlüsse an das Hauptnetz nöthigen Daten, als die zur Bestimmung von Polhöhe und Azimut wünschbaren

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Serien erhalten konnte, und nur die Pendehnessun*.^ei¥ an diesen zwei letztern Punkten in Folge einer an dem betreflfenden Apparate bemerkten, nun bereits wieder gehobenen Störung eine Kevision verlangen dürften. Die Commission hat hierauf beschlossen, das in diesem Serien für die Untersuchung der Lothstörungeu im Me- ridiane der Neuenburger-Sternwarte vorliegende Material noch weiter zu vervollständigen, wofür im laufendeui Jahre 1890 die Herr;), der Chasseral und ein Punkt in der Nähe von Payerne als Beobachtungsstationen dienen sollen, und es hat Herr Dr. Messerschmitt die Arbeiten auf der Berra auch bereits begonnen. Der Winter 1889/90 wurde von dein eben (ienannten theils dazu be« nutzt, die Beobachtungen von 1889 zu berechnen, theils den Druck der für Band V zurückgelegten Arbeiten im Tes- siner-Basisnetze, auf Gäbris und Simplen zu überwachen, theils auch die aus der Vereinigung der drei Grund- linien folgenden definitiven Seitenlängen, sowie die geo- graphischen Coordinaten sämmtlicher Punkte zu ermit- teln, welche nun demnächst als Schluss von Band V gedruckt werden sollen.

Die in den letzten Jahren von dem eidgen. topo- graphischen Bureau im Einverständnisse mit der Couk mission geleiteten Anschluss-Nivellomeiits haben eben- falls ihren guten Fortgang genommen : dagegen wurde leider Herr Prof. Hirsch durch verschiedene; Verumstän- dungen verhindert, den im vorigen Jahresberichte in, Aussicht gestellten Druck der beiden Schlusslieferungen des Hauptnivellements beginnen zu lassen, hofft je- doch diese Arbeit nunmehr wirklich an die Hand neh~ men zu können.

Zürich, 1890 VII 2().

P'ür die geodätische Commission : Bud. Wolf,

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Bericht

der

geologischen Commission

für

1889/90.

Beim Rückblick auf das verflossene Jahr gebietet •die Pflicht der Pietät vorerst derjenigen Männer zu ge- denken, welche in diesem Zeiträume aus unserer Mitte geschieden sind, und die an der Erstellung der geolo- ;gischen Karte der Schweiz wesentlichen Antheil genom- men haben. Es sind dies die Herren Victor Gilli6ron, Dr. Albrecht Müller und Alphonse Favre. Dem ersten ver- danken wir die Monographie des Montsalvens mit den Freiburger Alpen und die geologische Beschreibung des Territoriums zwischen dem Neuenburgersee und dem Niesen. Der zweite hat die Reihe der Beiträge zur geologischen Karte der Schweiz mit einer geologisch illu- minirten Karte des Kantons Basel im Maassstab von 1 : 50,000 wahrer Grösse eröffnet und der letztere hat die frühere Ausdehnung der Gletscherreviere und Mo- ränen zur Diluvialzeit kartographisch illustrirt. Herr Alphonse Favre war seit Beginn der geologischen Com- mission vom Jahre 1860 bis 1885 Secretär dieser Be- hörde und in diesem Zeitraum von 25 Jahren wurde -der grösste Theil der geologischen Karte in's Werk gesetzt. Nach dem Rücktritt von Professor Bernhard

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Studer übernahm Herr Alpbonse Favre das Präsidiuin der Commission bis zum Jahre 1888 und da er im vor- gerückten Alter von den anstrengenden Präsidialgeschäf- ten sich zurückzuziehen wünschte, bekleidete er das Amt eines Ehrenpräsidenten der Commission bis zu seinem Hinschied, den 11. Juli. 1890. Es ist hier nicht der Ort,, die grossen Verdienste des Verewigten um die Förde- rung schweizerischer Geologie zu schildern. Wir wollen hier nur hervorheben, dass seine werth vollen Publi- cationen: Recherches g6ologiques dans les parties de la Savoie, du Piöraont et de la Suisse voisines du Mont- blanc, ferner la Carte de l'extension des auciens gla- ciers du revers septentrional des Alpes suisses, seine Description g^ologique du caiiton de Geneve, sowie les effets de refoulement ou ^crasements lateraux en g^o- logie ihm ein bleibendes, ehrenvolles Andenken in den Annalen der schweizerischen Geologie sichern werden.

Im letztjährigen Berichte wurde mitgetheilt, das» der hohe Bundesrath die geologische Karte der Schweiz durch Vermittlung des topographischen Bureau an die Weltausstellung in Paris gesendet habe. Seither ist die erfreuliche Kunde eingetroffen, dass dieses Werk bei der Preisvertheilung am ß. October 1889 mit der höch- sten Auszeichnung (Grand Prix) bedacht wurde. Diese ehrenvolle Anerkennung wird nicht verfehlen, ihren wohlthätigen Einfluss sowohl für die fernere Gewährung der Bundessubsidien als auf den wissenschaftlichen An- sporn jüngerer Geologen zur Vervollständigung des na- tionalen Werkes auszuüben.

Als Ergänzung der vollendeten geologischen Karte sind als nothwendige Commentare derselben folgende Arbeiten in Ausführung begriffen :

1. Der Text von Professor E. Renevier zur Liefe- rung XVI : Monographie des Hautes-Alpes vaudoises et

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parties avoisinantes du Valais. Dieses sorgfältig redi«j:irte Werk ist abjreschlossen und urafasst 71 Druckbogen, enthalt 15 Profile, 2 Phototypion und 128 Cliches. Die Publication erfolgt in nächster Zeit.

2. Vom Texte des Dr. Ed. von Fellenberg zu DIatt Will, Lief. XXI sind bereits eine Anzahl Hogen ge- druckt. Die zahlreichen geologischen Profile und photo- graphischen Aufnahmen aus den höchsten Gebirgsrevieren des Berner-Oberlandes sind erstellt. Die treffliche Ar- beit wird im Laufe dieses Jahres erscheinen.

:>. Die theologische Karte der Umgebung von Bern im Maassstab 1 : 25,000, entworfen von den Herren Prof. Dr. A. Baltzer, Jenny und Kissling, ist vollendet. Das Manuscript des dazu gehörigen Textes geht dem Abschluss entgegen. Diese Publication wird als 30. Liefe- rung der geologischen Beiträge veröffentlicht werden.

4. Die Redaction des Textes zu Blatt XIV, Liefe- rung XXV von Prof. Dr. A. Heim ist weit vorgerückt, und der Druck dieser Arbeit wird im Monat Octoher beginnen. Die dazu gehörigen geologischen Profile und Ansichten sind erstellt.

5. Die Diplomarbelt von Herrn Leon Du Pasquier von Neuchätel über die fluvio-glacialen Ablagerungen in der Nordschweiz wird gegenwärtig gedruckt und soll als 31. Lieferung der Beiträge gegen Ende des Jahres erscheinen.

Ausser diesen bereits in Ausführung begriffenen Arbeiten bleiben dann zur Publication noch übrig die rückständigen Texte von Dr. Casimir Mosch zu Blatt XIII, Lief. XXIV, 2, von Pfarrer G. Ischer zu Blatt XVII, Lief. XXII, 2. und von Alphonse Favre zur Glet- scherkarte, Lief. XXVIII. Es sind bereits Schritte ein- geleitet worden, dass die hinterlassenen Manuscripte

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des letztern durch einen jttngern Geologen in Bearbei- tung genommen werden.

Ausserdem wurde noch ein besonderer Text zu Blatt XXIII in Aussicht genommen. Wohl sind über die Gegend des Monte Rosa Untersuchungen von Herrn Gerlach veröffentlicht worden, aber es sollten diese wichtigen krystallinischen Gebiete nach neuern Gesichts- punkten studirt und von einem rüstigen Alpengeologen neuerdings explorirt werden.

Mit der Vollendung der geologischen Karte ist die Nachfrage nach diesem Originalwerk bedeutend gestie- gen, und diese hatte zur Folge, dass bereits die beidea Blätter XI und XVI beinahe vergriffen sind. Ebenso ist die Lief. II der Beiträge nnt dem Texte von Professor Theobald nur noch in wenigen Exemplaren vorräthig. Um diese Lücken auszufüllen, sind bereits Schritte zur Erstellung einer zweiten Auflage dieser fehlenden Liefe- rungen eingeleitet wordeu.

Der Tauschverkehr mit 42 auswärtigen Instituten ist .ein reger, und stets gelangen neue Offerten an die Commission zur Anbahnung weiterer Relationen. Die Gegengeschenke werden an die Bibliothek des schweize- rischen Polytechnikums abgeliefert. 4^^ Empfehlung des Schweiz. Departementes des Auswärtigen wurde« der Universität Toronto in Canada, deren Bibliothek mit 33,000 Bänden ein Raub der Flammen geworden, sämmtliche in noch genügender Anzahl vorhandene Liefe- rungen der geologischen Beiträge als Geschenk ver- abfolgt.

Seit einer Reihe von Jahren sind aut Kosten des Schweizer Alpenclubs Vermessungen am Rhonegletscher vorgenommen wordeu, um die glacialen Phänomene genauer zu kontrolliren. Da der Schweizer Alpenclub seine Subsidien für diese wissenschaftliche Unternehmung

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zu reduziren beabsichtigt, sieht sich das Gletschercol- legium genöthigt, bei andern Gesellschaften um Unter- stützung nachzusuchen, damit die seit vielen Jahren durchgeführten Vermessungen nicht sistirt werden. Da die genaue Controllirung der Gletscherphänomene für die Schweiz. Landeskenntniss hohen wissenschaftlichen Werth besitzt und mit den geologischen Studien in engen) Contacte steht, hat die geologische Commission beschlossen, dem Gletschercollegium auf die Dauer von drei Jahren einen jährlichen Beitrag von Fr. 600 zu verabfolgen in der Voraussetzung, dass die eidgenös- sischen Behörden der geologischen Commission die bis- herigen Subventionen zur Verfügung stellen.

Aus diesem summarischen Ueberblick über die Thätigkeit der geologischen Commission geht hervor, dass der letztern noch ein reiches Arbeitsfeld offen steht, und wir wollen hoffen, dass es dem harmonischen Zusammenwirken zwischen den Mitgliedern der Behör- den und den Männern der Wissenschaft wie bisher ge- lingen werde, die noch zahlreichen im Schoosse unseres Gebirgslandes ruhenden geologischen Probleme im Inte- resse der Wissenschaft mit vereinter Kraft zu lösen und dadurch der höhern Culturaufgabe unseres Frei- staates gerecht zu werden.

Solothurn, im August 1890.

Der Präsident der geologischen Commission :

Dr. Fr. Lang.

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Bericht

der

Ij^i^dbebeneommiHHion

pro 1889.

Auch für dieses Jahr ist zu constatiren, dass die Erdbeben, sowohl in Bezu^ auf die Zahl als auch die Grösse der Erschütieruugsfläche, gegenüber früheren Jahren sehr abgenommen haben. Es ist dies nicht zu verwundern. Die meisten Erdbeben der Schweiz gehö- ren der Classe der tectonischen oder Dislocationsbeben an, werden also verursacht durch Auslösung von Span- ouDgen, Stauungen in einzelnen Erdschichten. Hüben Don in einem Jahre oder in einigen auf einander fol- genden Jahren zahlreiche derartige Auslösungen statt- gefunden, so ist begreiflich, dass auf eine Periode grosser Häufigkeit eine Periotle relativer Ruhe wäh- rend deren die Spannungen allmühlig wieder anwachsen folgen muss. In einer solchen Periode relativer Ruhe befinden wir uns seit einigen Jahren.

Die Erdbebencommission hat durch den Tod des Herrn Prof. Dr. L. Soret einen schweren Verlust er- litten. Herr Prof. Soret gehörte der Commission seit ihrer Gründung an und war eines der thätigsten und zuverlässigsten Mitglieder derselben.

Die Commission wird dem Central-Comit^ s. Zt. Vorschläge für eine Ersatzwahl machen.

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Endlich sieht sich der gegenwärtige Präsident der Commission, in Folge Ueberhäufung mit Arbeiten ver- schiedenster Art, genöthigt, hierdurch seine Demission als Präsident zu geben ; als Mitglied wird er der Erd- bebencommission auch fernerhin seine Dienste leisten. Der Herr Vice-Präsident ist von diesem Vorhaben unter- richtet und wird die Neuconstituirung der Coromission vornehmen und Ihnen darüber Bericht ertheilen.

Mit vorzüglicher Hochachtung I

Prof. Dr. Förster.

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100

Rech^

der Erdbebencommissioii do 1889 unc

abgele«

Gassier den

Alber

Einnahmen.

Activsaldo vom Aug. 1888

Vom Ceotralcassier Herr Dr. Custer Credit be- schlossen in Lugano

Die £rdbebencommission bittet für das Jahr 1890/91 u Flims, den 12. August 1890. Name

Der Vicepr&sident uc Alb. Ueh

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nnng

Schweiz. Natarf Gesellschaft 1890

Commission Helm, Prof.

Ausgaben.

Rf«i an Rechnung Druckerei Stämptli für die Erdbebeuberichte 188G und 1887 ....

Druck des Berichtes Hess 7. Jan. 1889 . . .

I»ruck von Circularen

Fr.

105 93

8

Cti.

60 40

207 I 00

Abrechnung: Einnahmen

Ausgaben Aetivsaldo beim Cassier

Fr.

Cti.

250

85

207

00

43

85

Der Cassier: Alb. Ilefm, Professor, «nen Credit von blos 100 Fr. zur Bestreitung ihrer Drucksachen, ^prselben

Aciuar und Cassier: J*rofewM)r.

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Bericht

der Oenkselurifteii-Ooiiiiiiissioii

far das

Jahr 1889/90.

Im Anschlüsse an den letztjährigen Bericht über die Thätigkeit der Denkschriften -Commission ist zu* n&chst za bemerken, dass za unserem Bedauern die beiden schon damals in Druck gegebenen Arbeiten l^ von A. Frauzonif (Flora insubrica) u. von Favre und Bugnion (faune des Goleoptdres du Valais) im Laufe des eben verflossenen Gesellschaftsjahres nicht zu vollständigem Abschlüsse gebracht werden konnten. Da die Gründe für diese Verzögerung, welche für die erstgenannte Publication namentlich durch die Noth* wendigkeit einer eingehenden Revision und Berichtigung des Manuscripts des verstorbenen Autors, für die zweite durch zahlreiche neu hinzukommende Erweiterungen verursacht wurde, schon im letzten Berichte Erwähnung fanden, so verzichten wir an diesem Orte auf deren Re- capitulation und nähere Darlegung; dagegen kann con- statiert werden, dass die „Flora insubrica von Franzoni" auf den Zeitpunkt der diesjährigen Jahresversammlung in Daves, resp. auf Mitte dieses Monats, fertig gestellt und zur Publication und Versendung bereit sein wird.

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loa

sowie dass auch die Erledigung der zweiten Arbeit von ^ Favre und Bugnion in allernächster Aussicht steht, d. h.* oach Verlauf von wenigen Wochen erfolgen dürfte. Was. noch speziell die „Flora insubrica'' anbetrifft, so war ursprünglich beabsichtigt, der revidirten Originalarbeit noch ein mit zahlreichen Nachträgen verschiedener Schweiz. Botaniker versehenes Supplement beizugeben ; die WQnschbarkeit eines vorläufigen Abschlusses der durch verschiedene Umstände ohnehin stark verzögerten Publication veranlasste jedoch den Unterzeichneten, im Einverständnisse mit Herren Prof. Lenticchia in Lugano und Prof. Schröter in Zürich, die Ausgabe eines der- artigen Supplementes einer ^spätem Zeit vorzubehalten, immerhin in der Meinung, dass dessen Publication etwa im Laufe des Jahres 1891 in unseni Denkschriften er- folgen würde.

Um verschiedene inzwischen an die Commission ge- langte und von derselben einstimmig zur Aufnahme em- pfohlene wissenschaftliche Abhandlungen nicht auf un- bestimmte Zeit verschieben und das Interesse der Autoren angesichts eventueller Prioritätsansprüche hintansetzen zu müssen, wurde, mit Zustimmung der übrigen Commissionsmitglieder ausnahmsweise so vor-^ gegangen, dass Band 30 IL Abtheilung, sowie Band 31 für die beiden erwähnten grösseren Publicationen reser- virt und in suspenso gelassen, dagegen zwei botanische Arbeiten als I. Abtheilung von Band 32 herausgegeben wurden.

Es waren dies :

L Eine monographische^^ Untersuchung und Beschrei- bung der Pilzgruppe der Phalloideen von Hrn. Privat- dozent Dr. Ed. Fischer in Bern, welche Ende Juli 1889 in Druck gegeben und Ende Dezember gleichen Jahres fertig gestellt wurde, und

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2. Eine Arbeit von Herrn Prof. Dr. C. Craraer Ztirich über die verticillirten Sipboneen, als Fort- setzung und Ergänzung einer vor einigen Jahren aus- gegebenen Abhandlung über diese interessante Algen- Gruppe. Dieselbe wurde Mitte Februar dieses Jahres an die Hand genommen und verliess die Presse am 31. Mai.

Beide ebengenannte Abhandlungen waren von meh- reren lithographischen Tafeln begleitet, welche von der nunmehrigen Firma J. Sclilumpf, topograpli. Anstalt in Winterthur (Nachf. von Wurster, Randegger & Cie) in befriedigender Weise ausgeführt waren.

Im Laufe des Monats April ging eine weitere Ar- beit, diesmal meteorologischen Inhaltes, von Herrn Prof. A. Riggenbach-Burckhardt in Basel ein, welche seither bei den Mitgliedern der Commission ciiculirt hat und einstimmig zur Publieation- in den „Denkschriften'' em- pfohlen wir-d. Das Gesuch um definitive Genehmigung dieser Drucklegung wird Gegenstand einer nächsten Cor- respondenz mit dem Central-Comitö bilden, immerhin aber soll vor Anhandnahme dieser neuen Abhandlung die Erledigung und Versendung der dato noch ausste- henden Publicationen von Franzoni-Lenticchia (Band 30, II) und Favre-Bugnion (Band 31) abgewartet werden.

Was die Rechnungsverhältnisse betrifft, so stand laut letztjährigen» RerhnungsMUS/uge auf Beginn dieses Gesellschaltsjahres (l. Juli 1889) ein für die Denk- schriften verwendbarer Saldo von Fr. 201)8. 35 zur Ver- fügung, welcher mit Zuziehung der regulären Einnahmen von Fr. 2313.50 (incl. Bundesbeitra«; pro l,s.s9), den disponibeln Gesammtbetrag von Fr. 4411.85 ergab. Diesem stehen für das abgelaufene Rechnungsjahr au Ausgaben für die Denkschriften Fr. 2623. 90 gegenüber, weiche sich in erster Linie auf alljährlich wiederkeh-

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reade Posten und sodann <iuf die Pnblication von Band 32, I beziehen. Es verbleibt somit auf Beginn des neuen Rechnungsjaihres ein Activ-Saldo von rund Fr. 1788, welcher durch den noch fälligen Bundesbeitrag pro 1890 auf rund Fr. 3788 ansteigen wird. Diesem Einnabmeposten pro 1890/91 werden in Folge der Ver^ spätung in den Publicatiouoii Franconi und Favre nuo- Biehr bedeutende Ausgabeposlen pro 1890/91 gegenüber- stehen, nämlich :

1. Für die Arbeit Franzoni-Lcnticchia, im

Minimum ca Fr. 2000

2. Für die Arbeit Favre-Bugnion, im Mi-

nimum ca ,. 2450

3. Für diverse reguläre Unkosten ... ,, 300

4. Für die Arbeit Riggenbach (eventuell). 1630

5. Für eventuelle weitere Arbeiten . . 2000

Total Fr. 8380

Es dürfte sich demnach auf Ende des nunmehr be- ginnenden Rechnungsjahres ein Ausgabenüb'erschuss von ca. Fr. 4590 ergeben, welcher Betrag allerdings durch reguläre Jahreseiimahmen für Verkauf von Denkschriften, sowie durch den für das Jahr 1801 zu gewärtigenden Beitrag des Bundes (Fr. 2000) um annähernd die Hälfte herabgemindert werden wird. Immerhin ergibt sich aus obiger Zusammenstellung, dass, wenn die Denkschriften unserer Gesellschaft als Sammlung naturwissenschaft- licher Arbeiten der Gesammtschweiz in einer unserem Lande zur Ehre gereichenden Art und Weise fort- geführt werden sollen, demnächst daran gedacht werden muss, die für unsere Publicationen disponibeln Hülfs- quellen zu vermehren, d. h. in erster Linie ' die Bundesbehörden um Erhöhung des seit einigen Jahren gewährten Beitrages von Fr. 2000 anzugehen, ein De-

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siderat, welches um so verzeihlicher und gerechtfertigter erscheint, als die Schweiz bis jetzt keine PublicatioDen einer staatlich gegründeten und unterhaltenen wissen- schaftlichen Akademie zu besorgen hatte. Die Denk^ schriften-Comniission ist in der Lage, bei der schwei- zerischen naturforschenden Gesellschaft auch dieses Jahr um Gewährung eines Credites von unbestimmter Höhe nachzusuchen, indem sie sich hinsichtlich des eben angedeuteten Punk- tes spätere bestimmte Anträge vorbehält.

Schliesslich sei noch die Bemerkung nachgetragen, dass einem Gesuche der Universitätsbehörde von To- ronto in Canada, die Wiederherstellung der s. Z. durch Feuer zerstörten reichhaltigen Bibliothek durch Ueber- lassung der Publicatiouen unserer Gesellschaft zu unter- stützen, insoweit bereitwillig nachgekommen worden ist, als es der noch disponible Vorrath an einzelnen Bän- den unserer Denkschriften überhaupt gestattete.

Hochachtungsvoll

Zürich, l. August 1890.

Namens der Denkschriften-Commission :

Professor Ert. Schär, z Z. Präsident

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Jahresbericht

der

Oommissfon iükr die SehlftAi-

Stiltungr.

Hochgeehrte Herren!

Aaf den l. Juni 1890 war in Wiederholung die Aufgabe Aber das Gletscherkorn ausgeschrieben. Am 31. Mai langte eine Bearbeitung derselben ein. Die- selbe ist von mehreren Fachmännern geprüft worden. Auf Grundlage des beiliegenden von denselben gege- benen Gutachtens beantragt die Commission dem Ver- fasser*) der Arbeit »Ein Schelm, der mehr gibt, als er hatt, den einfachen Preis von Fr. 400 zu ertheilen.

Auf den l. Juni 1891 bleibt die Preisfrage über die exotischen Gesteinsblöcke im Flysch der Alpen aus- geschrieben. Auf den 1. Juni 1892 ist eine neue Auf- gabe gestellt worden. Dieselbe lautet:

»Monographische Bearbeitung der schweizerischen Repräsentanten irgend einer grösseren Abtheilung dei; Algen, Pilze oder Moose. t

Da in den letzten Jahren mehrmals kein Preis auszurichten war, hat sich der Saldo der mit 30. Juni abzuschliessenden laufenden Rechnung auf 2564.31 Fr,

*) Als Verfasser hat sich heraasgestellt Herr Dr. Robert Emden aas St. Gallen.

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iingehäuft, während die Ausgaben des vergangenen Jahres sieh auf blos Fr. 12.22 beliefen. Es ist deshalb Ähnlich wie sclion 1880, ein Betrag von Fr. 20üO zum Stifiungskapital geschligen worden. In Folge desseu kann nun in Zukunft in der Uogel .der Preis für eine gut gelöste Aufgabe auf Fr. 500, anstatt wie bisher blos auf Fr. 400, gesetzt werden, was denn auch bereits mit der für Juni 1892 ausgeschriebenen Aufgabe ge- schehen ist.

Uebcr das Detail der Rechnung verweisen wir auf die Rechnungsstellung des Herrn Quästors.

Die Zusammensetzung und Constitution der ('oin- jnission ist unverändert geblieben.

In ausgezeichneter Hochachtun«? Fl im 8, August 1890.

Namens .der Schläfliconimission :

Deren Präsident:

Albert Heim, Professor.

Gntiichtcii

über die

eingegangene Lösung der Preisanfgabe pro 1890.

Mit dem Motto: »Ein Schelm, der mehr gibt, als er hat« ii^t auf 1. Juni 1890 eine Lösung der Preis- frage der Schläflistiftunji: über das Gletscherkorn ein- gereicht worden. Der Text ist von einer Anzahl Photo- graphieen begleitet.

Durch verji:leichende Beobachtungen und daraus sich ergebende Schlüsse wird dargethan, dass die Korn- structur keine sppcifische Eigenschaft des Gletschers sei, sondern in modificirten Kormen bei jedem alten Eise vorkomme. Der Vorgang des Kornwachsthunis

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igt ein Prozess molekularer Uinla'^erang durch Krystalli- satioQskräfte. Die Wnhrscheinliclikeiteu, um nicht zu sagen Beweise für diese Auffassung sind durch die vorliegende Arbeit wesentlich vermehrt. In der An- wendung der allgemeinen Beobachtungen auf den Glet- scher wird besonders der Ueberi^ang von Firn in Firneis und Firneis in Gletschereis genau verfolgt, und, wie uns scheint, richtig aufgdf.isst und klar gelegt. Man darf sagen, die Frage nach der Entstehang des Gletscherkornes ist in ihrer Hauptsache durch die vorliegende Arbeit beantwortet Üass dies unterdessen gleichzeitig schon durch die Schritt für Schritt publicirten Untersuchungen von Herrn Pr^if. Hagenb.ich geschehen ist, und damit die Frage, öffent- lich schon gelöst ist, nimmt zwar der vorliegenden Arbeit den Heiz der Neuheit, än«lert aber an ihrem wirklichen Gehalte nichts. Der Verfasser befindet sich in vollständiger Uebereinstimmung mit Prof. Hagenbach.

Als vollkommen und erschöpfend kann aber die vorliegende Lösung nicht bezeichnet werden. Wir haben in dieser Beziehung auf folgende Mängel und Lücken der überdies etwas flüchtig redigirten und ge- schriebenen Arbeit hinzuweisen:

Es wird dargestellt, wie die einen Körner auf Kosten der andern wachsen, allein darüber, warum die einen die Oberhand gewinnen und warum andere sich auf- zehren lassen, darüber wird nichts Klares beigebracht, obschon diese Erklärung nicht so schwierig zu finden gewesen wäre. Gewiss ist die Vermuthung des Ver- fassers richtig, dass Kälte diesen Umlageruu-jsprozess ver- zögere, aber ein vergleichend messender Versuch fehlt. Für die Annahme, dass die Eiskörner oder Krystalle mit abnehmender Geschwindigkeit wachsen, wird ein Beweis oder gar eine Erklärung nicht gegeben. Nie-

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laals treffen wir auf deu Versuch, eiu einzelnes Koru- ^ndivi4luum länger messend zu verfolgen. Üie Erklärung der Rillen an deu Korngi*enzeu ist ungenügend und die ForePschen Streifen bleiben, wie dies der Verfasser selbst zugesteht, auch heute noch ein Räthsel. FOr völlig verfehlt halten wir den Versuch, die blauen Bänder als deformirte £ispartieen zu erklären, die das Bild der darüberlaufenden und senkrecht iufiltrirenden Schmelzwasserbäche sein sollen, und durch die Infil- tration von diesen Bächen aus entstanden sein sollen. Ebenso kann mau nicht sagen, dass die Erklärung für die Unterschiede in der Kornstructur der blauen Bänder einerseits und des umgebenden Eises andererseits nun gegeben sei. Der Verfasser sHgt oft, das Korn »würde« im stillesteheuden Gletscher ebenso wachsen, als im sich bewegenden. Warum hat er sich nicht umgesehen, nach den so oft zu findenden abgetrennten »lodteu« Stücken von Eis unter alten Moränen nirgends hätte er seine gesammte Auflassung in ihrer Richtigkeit schöner be- stUtio^t gefunden, als gerade an solchen »todten« Glet- schern. Am schwächsten ist der Abschnitt, welcher das Verhältniss des Kornes zur Beweglichkeit des Gletschers bespricht. Alles hier gesagte ist schon bekannt. Die JLogik aber ist ueu, dass: »weil der Gletscher offenbar auch ohuc Kornstructur sich bewegen könnte, das Korn auch für die Bewegung »höchst wahrscheinlich« ganz gleichgültig seia. An Stelle dessen hätten sorgfältige Versuche über Umformungsfähigkeit verschieden ge- körnter grösserer Eisstücke gehört. Jedenfalls ist durch obige Behauptung noch nicht festgestellt, ob nicht viel- leicht die Gletscher ohne Kornstructur sich um 10 jöder 50 7o langsamer bewegen würden. Dass die nach der Beschreibung der Grönlandsforscher nicht unwesent- lich verschiedenen Structurerscheiuungen des nordischen

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Ill

Gletschereises uuberücksichtigt geblieben sind, köuneu wir dem Verfasser nicht verargen.

In Erwäf^ung der bezeichneten Mängel kann der Torliegenden Arbeit trotz der zweimaligen Ausschreibung derselben nicht der Doppelpreis zuerkannt werden.

In Anbetracht dessen aber, dass die Frage nach der Eutstelinng des Gletscherkornes als in der Hauptsache gelöst betrachtet werden kann, beantragt die Commission der Scbläflistiftung einstimmig, dem Ver- fasser den einfachen Preis von Fr. 400 zuzuerkennen.

Im Juli 1890.

Die Commission für die Schlftflistiftuug.

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XXVI. Rechnung dei

1. Stamm-Capital.

Fr.

Cti. il fr. ^

Bestand (und Art der Anlage) wie seit 1884

1

, 1

: 12000

_

II. Laufende Rechnung.

j

1

I 1

a. Einnahmeo.

1

Saldo am 1. Juli 1889

1

1

2002

9S

Obligationen- Zinse

'

490

-

Zinsgutschrift b. d. al'gem. aarg. Er- sparuiss-Casse iu äViVo

!

1 «3

61

b. Ausgaben.

' 2576 |51

,

Aufbewahrung:5gebtihr d. Werthschrif- teu und Purti ........

12

' 1

2!

Saldo :

1 l

Guthaben bei d. allgem. aarg. Er- sparniss-Casse

2572

90

1 i

ab: Passiv-Saldo beim Quästor . .

8

59

2564 3

1 2576 15

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Schläfli-Stiftung 1889/90.

30. Juni 1880 30. Juni 1890

Gesamrot-VermSgen der Schweiz, natnrf. OeseUschatt.

( Vntral-Ciisse Stamm-Capital

Bibliothek-Casse, Aktiv-Saldo , . dto. Pa.ssiv-Saldo . .

Schläfli-StiftUDg: Stamm-Capital ........

Saldo laufender Rechnunfi ....

\>nnögen.s-Zu wachs p. -SO. Juni 1890

Pr. Cts. ;, Fr.

iC*».

5908 ,72 7853 96

1

9150 —I 9450

i

16803 96

85

58'

1

84

09

16719

87

12000

12000

, 2002

93'

2576

53

29157

23

2139

17|

1

.31296

I40|

31296 40

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Rapport ainnnel

de la

Oommissiion d^dtude» limnolog-ique»

ponr 1890.

Messieurs!

Pendant l'annee öcoulee nous avons ä signaler Jes faits suivants, interessant l'etude scientifique des lacs en Suisse.

1^ En fait de cartographie hydrographique les levers des cartes de nos deux plus grands lacs, celui de Constance et le Lenian, ont ete termines, ä recheile du 25 000, d'apres le Programme göneral des cartes hydrauliques suisses. Pour le Leman le travail a ete execute dans les eaux suisses par M. J. Hörnlimann, iii- genieur au bureau topographique föderal ; dans les eaux frangaises, sous la directiou de M. A. Delebecque, ingenieur de ponts et Chaussee de Parrondissement de Thonon, par ses comniis MM. Faletti et Garcin. Le trace de la carte definitive au 1:25000 est acheve; la carte sera publice h Pechelle de 1:25 000 dans PAtlas Siegfried, ä Pechelle de 1:50 000 par les ingenieurs fran(;ais. Quant au lac de Constance le lever au 1 : 25 000 a ete termin6 pour le compte des 5 etats riveraine* dans les eaux allemandes par M. Hörnlimana

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pour la partie centrale et Orientale du Grand-lac, par M. le Dr. Haid, professeur ä Töcole polytechnique ä Carlsruhe, pour le lac d'üeberlingen. Le trac6 de la carte avec courbes isohypses de 10 m d'6quidistance est acheve. II sera publik en reduction au 1 : 50000 par les soins du bureau topographique fedöral; quant ä la carte au 1 : 25000 eile est publice dans les eaux suisses dans les feuilles de TAtlas Siegfried.

L'annee derniere encore, M. le prof. Haid a ter- iiiiue le lever au 1 : 25000 de la carte hydrographique du lac de Constance iuferieur (Untersee, Zellersee), dans les eaux allemandes. La partie suisse avait dejä ete exocut^e eu 18S0 par M. Tingeuieur Manuel, du bureau topographique federal.

2^ L'etude sciehtifique du lac de Constance, qui a ete deeidee en 1886 k la suite des conförences de Friedrichshafeu par le consortlura des 5 (-tats riverains, suit sa luarche reguliere. Cette etude doit accompagner Tetablissement de la carte d'ensemble du lac, dont le bureau topographique föderal dirig^ par M. le colonel J. J. Lochmann a ete Charge. La partie scientitique du travail doit embrasser Fetude chimique, thermique, optique, zoologique et botanlque des eaux du lac; eile doit durer deux ans, et, dans la premiöre annee, eile a ete poursuivie avec entrain et succes.

3^ L'6tude de la tcmp^rature des eaux de surface des grands lacs a 6te organisee par le bureau central <ie möt^orologie suisse sous la direction de M. le Dr. II. Billwiller h Zürich. Jusqu'ä prt'sent eile n'est raise en train que dans les lacs de Constance, de Zürich et le Leman. Les resultats ne sont pas encore publies, inais ils promettent d'etre intcressants.

40 Pour repondre h un des dösideratas exprinies dans notre rapport de Tannöe derniere, M. le professeur

8*

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L. Duparc de Geneve et ses collaborateurs ont entrepris r^tude de la coraposition chimique des eaux des lacs suisses. L'annee actuelle a eti consacröe au choix des methodes, qui oot et6 appliquees aux eaux du lac Le- mau. Ces Messieurs nous promettent de suivre suc- cessivement dans les autres lacs de notre rögion.

5^ Nous avons organise Tannee deruifere une etude h la transparence des eaux du Lemaii dans divers sta- tions sur les diverses cötes du lac. Nous avons em- ploye le raethode du P. Secchi qui ötudie la limite de visibilite d'un disque hianc, plonge verticalement dans le lac. Les premiers resultats nous niontreut que les chiffres de limite de visibilite etablis d'apres nos anci- ennes observations dans le golfe de Morges sont rela- tivement trop faibies ; que les eaux sont beaucoup plus transparentees surla cote de Savoie et dans le Petit-lac: que la transparence diminue notablement quand on se rapproche du Haut-lac et des bouches du Rhone. Ces recherches confirment du reste brillaraent les lois pre- cedemment donnt^es que les eaux sont plus claires eu hiver qu'en rto.

6*^ Nous avons ä signaler un fort interessant tra- vail de notre regrette colleguc le professeur Dr. (t. Aspcr en collaboration avcc M. le .Dr. J. Heuscher de Zürich: Zur Naturgeschichte der Alpenseen, Jahresber. der St. Gallischen naturw. (lesellschaft 1886 u. 1888. II renferme le description d'une serie de petits lacs al- pins des cantons de St. Gall et d'Appenzell, avec cartes hydrographiques, etude du sol, de la temperature de Feau, etude de la iiore et de la faune lacustres. Dans la derniere livraison nous trouvons traites les lacs de Schönenboden 1092 m., de Schwendi 1148 m., de Gräp- pelen KiOl ni., de Voralpseo 1116 dans le Haut-Tog- genburg, et des notes sur les lacs de Semtis et de Fäh-

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leü daus l' Appenzell. En suppl6ment, M. F. Bis de Zürich, donue la liste des Phyganides de la vallee de la Murg et des lacs de Murg, eile ne contient pas ihoIds de 32 noms d'esp6ces.

7* M. le prof. Dr. F. Zschokke ä Bäle a com- mence Tete dernier des etudes zoologiques fort interes- santes sur trois lacs de haute inontagne, ies lacs de Partuum 1874 m., de Tilisuna 2100 m., de Garschina 2189 m., daus le Rhaetikor grison. II a public Ies re- sidtatsde sesrecherches: Faunistische Studien an Gebirgs- seen, dans Ies Verhandl. der Naturf. Gesellschaft in Basel IX. 1. Les nombreux faits de detail et Ies conclusions generales qu'il a r6unies nous fönt dösirer vivement qu'il continue des etudes qui promettent tant pour rhistoire naturelle de uotre region montagneuse.

8** M. le Dr. V. Fatio de Geueve a public cette aunee le V* volume la Faune de Vertebrös de la Suisse; ce volume contient la deuxieme partie et la flu des Poissons. Point n'en besoin de faire ici l'öloge de cette oeuvre capitale, riebe en faits, en observations et en id6es generales; eile embrasse Fichthyologie lacustre et lluviatile de Tensemble des eaux de la Suisse.

F. A. Forel. Morges, 2 aoüt 1890.

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Bern, deo 30. Juni 1890.

Beriefet

Über die

Bibliothek der Scbweis. NaUurforsch. Gesellschaft pro 1890.

Hochgeehrter Herr Präsident !

Das Berichtsjahr I.Juli 1889 bis 30. Juni 189<) war für die Verwaltung der Bibliothek ein ziemlich mit Arbeit verbundenes. In erster Linie galt es, mit schon längst sich zeigenden Uebelständen einmal gründ- lich aufzuräumen. Es wurden nicht nur die übliche* n Geschäfte besorgt, sondern auch wesentliche Neuerungen eingeführt So z. B. haben bekanntlich der Schweiz. Apothekerverein und die Schweiz. Geologische Gesellschaft Geschenke und Bücher auch «auf der Schweiz. Naturf. Bibliothek deponirt. Uebcr beide Sepa- ratbibliotheken mussten besondere Kataloge angelegt werden. Sodann musste, um Platz zu gewinnen, ein Theil der Bibliothek in das gemiethete Lokal an die Kram- gasse verlegt werden, eine zeitraubende und umständ- liche Arbeit. Die vorhandenen l^estände an Denkschrift(*n, Verhandlungen, Comptes-rendus und dergleichen wur- den einer genauen Durchsicht unterzogen und neu ge- ordnet. Das Ausstellungsexemplar der „Denkschriften*'

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lll>

i(Far am Schlüsse des letzten Berichtsjahres nach Paris gewandert ; beinahe wäre es dort vergessen geblieben, wenn nicht der Präsident einer befreundeten Gesell- schaft dasselbe hätte auspacken und aufstellen helfen. Bekanntlich erhielt die Gesellschaft für diese ihre Pu- blikationen die goldene Medaille. Wir haben das werthvolle Exemplar der Denkschriften erst ca. 6 Mo- nate nach Schluss der Ausstellung auf energische Rekla- mation hin wieder zugesandt erhalten.

Da leider in Folge Verzögerung der Ablieferung 4er zum Tausch bestimmten Verhandlungen und Comp- tes-rendus in dieses Berichtsjahr keine oder wenigstens bloss geringere Unkosten für den Tauschverkehr fallen, so richteten wir unser Augenmerk darauf, möglichst viele unserer Werke einbinden zu lassen : wir haben allein 561 Fr. unseres Credits von 1200 Er. für Bu ch- biuderarbeiten ausgegeben. Im Weitern gelang (is uns, einige wesentliche Anschaffungen zu machen. So bot sieh uns eintj verhältnissmässig billige Gelegenheit, die opera omnia von Jakob Bernoulli und den Catalogue of Scientific Papers, herausgegeben von der Royal Society in London, zu erwerben. Der Tauscb- verkehr mit den einheimischen und fremden Vereinen, Gesellschaften und Akademien wickelte sich in gewohn- ter Weise ab ; es gelang uns, mit acht Akademien und Gesellschaften neue V e i- b i n d u n g e n anzuknöpfen. Benutzt wurde die Bibliothek mehr als früher. Die Correspo udenz weist auf den Versand von 104 inländ. und ausländischen Briefen, 28 Corresp.- Karten und 15 Paketen. Selbstverständlich wäre diese bedeutende Arbeit für einen Einzelnen zu gross ge- wesen, und so konnten wir uns, dank des letztes Jahr gesprochenen Credits, eine Aushülfe verschaffen in der Person der Frau Wittwe Kräuter-Laut er bürg

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von Bern. Ein spezieller Acconl re2;elte die Arbeit dieser Aushülfe, die wir aus ca. 30 40 Anmeldungen mit glücklichem GriflF herausfanden. Frau Kräuter, die wirklich eine ausgiebige und gewissenhafte Mithülfe uns leistet, erhält per Jahr 300 Fr. Besoldung und ist ver- pflichtet, 3 Nachmittage pro Woche auf dem Bibliothek- lokal zuzubringen.

Dadurch wurde es uns möglich, einerseits die Bibliothek zugänglicher zu n) neben, andrerseits auch die nöthige Zeit zu gewinnen für die so nothwendige bibliothekarische Arbeit; dazu rechnen wir besonders auch, dass wir bestrebt sind, gemäss des Bibliothekregloments, zu lange ausstehendem Bücher wieder zurück zu erhalten.

Die Einnahmen pro 1889/90 betragen Fr. 1362. 18 Cts, die Ausgaben aber Fr. 1446 27 Cts., so dass die Bibliothek rechuung leider mit einem Passiv- saldo von 84 Fr. 09 Cts. schliesst, welchen der Be- richterstatter vorgestreckt hat. Wir müssen jährlich 200 Fr. Miethe bezahlen für das Lokal an der Kram- gasse, ferner für die Aushülfe 300 Fr. ins Budget auf- nehmen, und so sind wir immer in Bezug auf Anschaf- fungen und Instandhaltung der Bibliothek auf grosse Sparsamkeit angewiesen.

Wir h o f f e n d e m n a c h , dass d i e C e n t r a 1 - Commission, wie letztes Jahr, so auch für 1890/91 wieder einen Credit von Fr. 1200 für die Bibliothek sprechen werde.

Wir können aber nicht umhin, die Centralcommis- sion datauf aufmerksam machen, dass bald einmal die Frage des Neudrucks unseres Katalogs an uns herantreten wird, eine Arbeit, die nicht nur viel Mühe in Bezug auf Revision der Bibliothek und Feststellung

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des Katalogs macheu, sondern die auch einige Extra- nnkosteu mit sich führen wird.

Zum Schlüsse kann ich nicht anders, als meinem U Uterbibliothekar, Herrn Dr. Kissling in Bern, und Frau Kr äu ter-Lau t erbu rg für wirk- same Unterstützung in Sachen der Bibliothek-Verwal- tung meinen besten Dank auszusprechen. Diesen Dank möchte ich auch auf unsern verdienten Herrn Qua- st or, Herrn Dr. Gaste r, ausdehnen, mit dem der Verkehr ein stets prompter und angenehmer war.

Mit vollkommener Hochachtung

Der Oberbibliothekar: Professor Dr. J. H. Graf.

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Mittheilungen.

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•'7T'\r7"'^r'?x

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COMPTE RENDÜ

DE LA

NEüVlilME R^ÜNION ANNUELLE

DE LA

SOCI^^ G^OLOGIQUE SuisSE

RAPPORT ANNÜEL Du C01IIT£

k TAssemblee g^n^rale du 19 aoüt 1890

Messieurs,

Notre Coniite, par suite des occupatioiis de plu- ßieurs de ses membres, n'a pu teiiir cette aiinee que deux s6ances, savoir: le 22 mars, h Herne, et le 18 aoül, k Davos, pour l'adoption du preseut Rapport. Nous y avons supplee par la correspondance. Les af- faires administratives ont ete d'ailleurs peu nombreuses et peu importantes,

Personnel. Nous avons k enregistrer sept de- missions, dont une seule a ete.donnee par ecrit Les autres resultent de refus de cotisation (art. G). Ce sont des personnes qui ne prenaient que peu d'interet ä la marche de notre Societe, et qui se sont lassees d'y

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contribuer sans vn profiter! Plus nos publications se il^velopperoiit, ei deviendront interessantes, moins le cas se presentera. Les noms ä retrancher de la liste des membres, par ce fait, sont les suivants: MM. Webku, Demikvili.e, Charles, Jacottet, Pourtalks, Qu iiujER et Revil.

La mort a aussi eclairci nos rangs par des coups <louloureux. Elle nous a enleve en particulier Tun des membres du Comite, notre excellent Victor Gilli^ron, decede le 23 fevrier 1890 apres une douloureuse mala- die. C'etait un homme si bienveillant et si conscien- cieux, que quiconque le connaissait le rngi'ettera. Avec cela un bon geologue auquel nous devons l'ötude strati- graphique du canton de Fribourg, et la plus grande partie de la F* XII de TAtlas göologique au 100 mil- lifeme. II avait consacre ses dernieres annees ä Par- rangeraent des collections du Mus^e de Bäle.

Nous avons vu partir aussi, le 11 juillet 1890, l'un de nos vöterans les plus distiugues, qui fit partie du Comite pendant plusieurs annees, mais dont la maladie nous avait prives depuis tantöt trois ans. Alphonse Favre a joue un grand röle dans la geologie suisse, depuis 1847 dejä. Explorateur du Saleve, puis de la Savoie septentrionale, il s'etait specialise depuis bien des annees dans Petude de notre terrain glaciaire, qui ahoutit k la belle carte que vous connaissez (28°** liv- raison des Materiaiix). Malheureuseraent il ne lui a plus ete possible d'en publier le texte, qui nous Pesperons ne sera pas perdu, confiö qu'il estä Pune de nosjeunes recrues. A. Favre avait succ6d6 ä B. Studer dans la presidenee de la Commission geologique föderale, et s'est donne beaueoup de peine pour Pachevement de la Carte geologique de la Suisse, et des Memoires y re- latifs.

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Noüs avons h ineiitionner eiicore le dm*s de J. Meier, mineralogiste ä Dissentis : et celui d'un coUegue respecte, de vieillo röche, qui a occupe une grande place dani> uotre vie scieiitifique, Albreciit Muller, professeur de g^ologie ä fUniverftite de BAIe. On lui doit la carte geologiquc de son canton, et la V^ liv- raisoii des MaUrianx, II (itait fort petrographe et soignait les collections stratigraphiques du Mus6e de Bdle. II a ete remplace ä TUniversite de cette ville par le I)"^ C. Schmidt, qui lui a consacr6 une notice biographique.

Ces vides noinbreux soiit heureusenieiit combles et au delä par les adhesioiis nouvelles, au noinbre de dix- sept, savoir MM.:

B. Ba.eff. h rUniversite de Geneve.

A. Ur8cheleu, Prof. a Oranges (Soleure).

Felix Cornu, Industriel a Bäle.

A. Twietmeyer, Libraire ä Leipzig.

D' Andrere, Professeur a TUniversite de Heidelberg.

D' WüLFiNG, Petrogr. Instit , Univ. Heidelberg.

A. Delebecqüe, Ing. des ponts et chaussees ii Thonon.

C. DE VoGDT, a rUniversite de St-Petersbourg. Arthur- W. Waters, Villa Vecchia, Daves (Grisons). Prince Roland Bonaparte, 22 Cours la Reine, Paris. Ch. Sarasix, 14 rue de THotel de Ville, Geneve.

\)^ E.-W. Benecke, Prof. Universit. Strasbourg.

D' Sauer, Landesgeolog, Heidelberg.

Dir Fritz Frech, Priv.-Docent, Universit. Halle a. S.

D^ L. Milch, Petrogr. Instit. Universit. Heidelberg.

I)^ Kahlbaum, Priv.-Docent, Universit. Bäle.

I)^ Penck, Prof. Universit. Vienue (Autriche).

Notre effectif actuel est ainsi de 131 membres, dont 81 habitent la Suisse.

Comptes. Notre Situation financiere est cette

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anuee assez normale. Nos recettes soiit Celles prevues, et uos depenses sont rest^es passablement en dessous du Budget, de sorte que nous soldoos par un petit booi, de quelques fraiics superieur h celui de Tan passe. Voici les chiflFres resumea:

Recettes.

5 cotisations arrierees Fr. 25.

106 cotisations 1889-90 5H0.

6 cotisations anticipees :M).

4 finances d'entree 20.

Annonces dans les Ecloga» ;>.

Bonification d'interet 21. Or#

Recettes de Texercice Fr. 6H1. 05

Reliquat de Tan passe 285. 24

Total Fr. 916. 29

Deptmses.

Eclogai geologica» Helvetia» Fr. SSo. 4.^

Circulaires, convocations, etc (>:>. 10

Indemnite ä M. le D^ C. Schmidt 100.

Frais de roule du Comite 56. .55

Ports et divers .• 2:^. 26

Total des depenses Fr. 626. 36

Solde h compte nouveau 289. 93

Total egal Fr. 916. 29

Vous remarquerez, Messieurs, que nos recettes et depenses de Fannee se balancent presque exactement.

Nous avons en outre, k compte de res(M-ve, la sorame de 500 francs representant les 5 cotisations a vie, reQues jusiiu'ici.

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Pour les d^penses de Texercice courant nous vous proposoos le budget suivant;

EcIogaB geologicie Fr. 400

Circulaires, convocations, etc 100

Collectioo de photographies 100

Frais de coarses du Comit^ 120

Ports, frais de perception, etc 50

Ailocation pour la Bibliographie suisse .... 50

Impr^vu , 50

Total Fr. 870

Pablieations. Nous avous fait parattre cette aanee les fascicules V et VI du premier volume des EclogiB, qui coiitiennent, outre nos Coraptes reiidus et la Revue g6ologique, deux notices iraportantes de MM., MuBLBEiRG et DüPARc. Au i\^ VI Dous avoDs Joint uue feuiile de titre et la table des niatiferes de ce premier volume.

Nous aurions bien voulu y comprendre eucore le ricit des excursious de 1889 autour de Lugano; mais celui-ci n'a pas pu etre pret ä temps. II parattra donc dans le premier fascieule du volume II.

Le Comite h reconnu qu'il y aurait utilit6 k iuserer k Poccasion, dans les Eclogse, de courtes analyses des ouvrages geologiques qui nous seraient envoyös pour cela. Mais il exige que ces articles seien t signes en toutes lettres, de sorte que Pauteur reste responsable de ses appr^ciations.

Dons et Behanges. Le Comite a fait imprimer des cartes pour accuser röceptiou des ouvrages (^ui Dous sont envoyes. 11 a deeide en outre d'en publier la liste annuellement dans les Eclogse. Voici cette liste pour Texercice courant:

9

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A* Ouvrages offerta par les nuteurs.

1. //. Fayol et collaborateurs. Etüde sur le terrain houiller de

Conimentry. 8**.

Ire partie. - Lithologie et Stratigraphie par H. Fayol.

1886, av. alias in-folio de 25 pl.

2e partie. Flore fossile par ReDault et Zeiller. 1888. av. atlas de. 42 pl.

2. Hianisla» Metinier, Geologie regionale de la France. l vol.

8^ 1889.

3. Steinmann et Döderlein. Elemente der palteontologie. 2

vol. 1888-90.

4. W. Langsdor/f. Gnug' n. Schachtenstudien im Hartz. 8^ 1885.

5. Id. Gangsysteme v. Clausthal u. Andreasberg. S\ 1884.

6. Bergeron et Munier-Chalmas. Presence de la fauue primor-

diale dans THerault.

7. J'Jdm. Hihert. Terrai» cretace supörieur des Pyren^es.

Id, Zone a Belemnitella plana.

Ld. Pliy Hades de Saint-L6 et conglomerats pourpres.

Id. Groupes sedimentaires les plus anciens du NO

la France.

8. Alph, Stehner, Geologie der Argentinischen Republik. (Don

de M. de Fellenberg).

9. L. Lavizzari, Nouv. phenomenes des coi^s oristallises.

10. G. Ferri. II clima di Lugano de 1864 k 1888. .

11. W. Morris Davis. Triassic of Connecticut Valley.

12. Dr. U. Wagner. Geographisches Jahrbuch Bd. XIII. (Don de

M, de Fellenberg). 18. Baron r. Muller. Select extratropical plants in Australia. 1 vol. 8^

14. Delafond» Stratigraphie du bassin houiller- et permien d^Au-

tun et d'Epinac. 4^^.

15. Dr. T, Harada. Geotek tonische Gliederung von Japan. 8°.

16. Necrologie A'Edmont Hebert. 8^.

B, Cartes, photographieSy etc.

1. Bureau g^ologique de Roumanie. Carte geologique de Rou-

manie. 24 feuilles. I887-I888.

2. Geological Snrvey of Japan Cartes göologiques du Japon.

12 feuilles. Id. Geol. reconnaissance map of

Japan by I)r T. Harada 1 : 400,000.

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3. Ecole des Mines de Mexico. Carla minera de Rep. Mcxicana

di C. Pacheco et Ant. de Castillo. 1 : 3,000,000. Id. Carta geolog. de Rep. Mexicana, des m^mes auteurs. 1 : 3,000,000.

4. Delafofid et Michel Lioy, Carte geologique du bassin d'Autun

et d'ftpinac. 1: 40,000. ö. W. Langsdorff, GaHe geologique d'une portion du Hartz.

1 : 20,000. 6. Prof, LenUcchia (Lugano). Photographie d'un poisson rhetien

de Grandola.

C. Periodiques regus en echange.

1. V. S. Geological Survey (Powell directeur).

a. Bulletins no« 48 k 53.

b 7th Annual Report. 1 vol, grand 8^

c. Becker Quicksilver Deposits of Pacific Slopes. 1 vol.

gd 40 av. attas folio.

d. Newberry, Triassic fossil tishes and plants of New-

Jersey et Connecticut- Valley. - 1 vol. g<l 4" av. pb. planches.

2. Bureau geologique de Roumauie (Stepfianescu). Volumes de

1882 ä 1885.

3. K. Preuss. Geol. Landesanstalt. Jahrbuch 1887.

4. Socictr beige de Geologie, Paleont. et Hydrologie. Bulletins

vol II 188S et 111 1689. ö. Societe geologique de Belgique. Annales vol. XV, XVI (Iro livr.), XVII (2e livr.).

6. Societe geologique du Nord. Annales vol XIV, XV, XVI.

7. Societe helv6tique des Sciences naturelles :

a. Compte rendu des travaux de la 71o session k Soleure.

b. Verhandl. d. 71 Versamml. in Solothurn.

c. Compte rendu des travaux de la 72« session ä Lugano.

d. Atti della 72 sessione k Lugano.

5. Soc. fribourgeoise des Sc. nat. Bulletins de 1H83 ä 1887.

9. Thurganische Naturforsch. Gesellsch. Mittheilungen Heft 8. Nous prions instamraent tous ceux qui nous fönt des envois pour la Bibliotheque de bieii vouloir les ad- resser ä notre archiviste.

Adresse : M. le Dr Edm. de Fellenberg, Mus6um d'histoire naturelle, ä Berne.

9*

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BibUogrftphfe göographlqae siiisso. Quelques- citoyens ont pris Tiuitiative d'une association des di- verses sociöt^s göographiques et scientifiques suisses^ en vue de rötablissement et de l'ünpression d'un cata- logue raisonnä de toutes les publications se rapportaot ä la nature de notre belle patrie (Landeskunde). Invite^ h prendre part ä cette entreprise, votre comite s'est fait reprösenter par M. de Felle^^berg aux Conferences qui ont eu lieu ä Berne pour cet objet.

Chaque sociöte devant contribuer pour sa part aux. frais de ce travail, iious avons inscrit au budget une- allocation de 50 francs, que nous vous prions de bien Youloir voter pour cette entreprise patriotique.

CoIIeetion d'ossenients des Pampas. Les di- recteurs des coUections geologiques et zoologiques du. Polytechnikum nous ont pri6 de donuer notre appui. moral ä une souscription qu'ils out lancee en vue d'acheter pour le Polytechnikum la colIection rennte^ par M. Santiago Roth. Votre comitö l'a fait volontiers en chargeant son president de contresigner en son nom Pappel au public.

Cet appel a etö couronn^ de succ^s; il a aineiu> plus de 200 souscriptions de 5 a 2000 francs, faisant ensemble environ 15,000 francs. Avec les allocations qu'on espere obteuir de Pautorite föderale, du canton et de la ville de Zürich, ainsi que de quelques sociötös encore, on compte arriver ou chiifre de 45,000 francs, nöcessaire pour cet achat, ainsi que pour Pinstallatioa et pour Putilisation de cette riche collectioi.

Des locaux suffisants sont döjä assurös daus le- bätiment du Polytechnikum, et divers paleootologistes ont promis leur concours pour Tetude ostöologique de ces tr^sors. Dans une annöe, ils seront sans doute ex- poses ä nos regards, et reconstitu6s au moins en partie..

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Formation de dessiniitears, L'etablisseineut lithographique Muller et C^ h Aarau, avec succursale k Lausanne, s'est d^clarä dispose ä encourager de jeuoes artistes ä T^tude du de$8in seien tifique, si Ton veut bien «'adresser h lui pour de semblables travaux.

Prix Schliefli. Une question geologique est en- ^re an coneours jusqu'au l^"* Juin 1891; Les blocs «xotiques daas le Flysch des Alpes. Prix: öOOfrancs!

Falts g^ologiques de rfton^. Notrc Colleo tion de photographies geologiques s'est accrue d'une douzaine d'^preuves depuis le dernier rapport.

Aucune nouvelle de la Carte geologique internatio- nale, qui dort dans les cartons de Berlin!

Quant au Coogres internatinal, les Americains se disputent; les uns Taimeraient h Philadelpuie, ainsi qu'on Tavait statue ä Londres; les autres voudraient le transferer h Washikgton. Enfin, le comite ameri- ciain a deinande de renvoyer le Congres ä 1892, anni- versaire quadricentenaire de la d6couverte de rAm^rique, qui doit se feter par une grande exposition universelle.

C'est uu vrai gachi de compötitions personnelles ! Qu'en sortira-t-il ?

Dans notre petite spbere suisse, uous continuons a travailler modesteraent. La plupart de nos publica- tions periodiques se poursuivent et se developpent.

La Soci6t6 pal6ontologique a fait paraitre, cette aun^e encore, un beau volume, dans Jequel brillent de üouvelles Tortues, recemment decouvertes dans la raol- lasse de Lausanne. Ce mSnie volume acbeve la mono- graphie de M. Koby sur les Polypiers jurassiques.

Plusieurs volumes des „Materiaux pour la Carte geologique de la Suisse" sont en preparation, et nous sonjroes heureux de pouvoir vous presenter aujourd'hui la 16"** livraison, qui risume les explorations commenc6es

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il y a plus de (luaraute ans, par votre presideut, daus les Hautes-Alpes vaudoises. C'est un volume de 575 pages, aves cartes, profils, photographies et nombreux dich es daus le texte.

Excursions annoelles. NotreSociete ne conip- taDt point de represeotant au Tessin, nous avons du Tan pass(i prier Tun de nos jeuaes membres de la Suisse septeutrionale de preparer nos excursions de 1889 par une petite 6tude locale. M. lo D' C. Schmidt s'y est prete avec beaucoup d'obligeance et a parcouru pour cela la coutree pendaiit ses vacauces de priatemps. Le Comite ue pouvait pas souger a le defrayer integra- leraent, mais il a estiuie devoir lui offrir ä titre d'in- demnitö un subside de 100 francs.

Pour 1890 la chose ctait plus facilo. Nous ne connaissions il est vrai personne qui püt nous servir de guido dans les environs de Daves et le uord des Grisons; mais notre collogue le professeur Heim ayant fait une etude speciale de la partie sud des Grisons, Dous l'avons naturellement prie de nous preparer une excursion dans cette interessante r^gion. C'est que nous nous rendrons du 20 au 24 aoüt. Dans la partie seien tifique de notre seance M. Heim voudra bieü nous donner un apergu pr6alable de la coutröe k parcourir.

D'autre part la Sociöte geologique allemande, re- unie ce mois-ci h Freiburg en Breisgau, ayant deraande ä M. Heim de lui faire les bonneurs du Double-pli glaronnais, nous avons juge ä propos d'inscrire aussi ä notre avoir cette exploration, dirigöe qar Tun des nötres, et d'en faire profiter ainsi les membres de notre Societe qui voudraient s'y joindre.

Cette excursion commune vient d'avoir lieu du 14

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au 16 couiMnt; et nous eii aurons bieu quelques echos daDs Dotre seance scientifique.

Nous etions d'ailleurs cordialenient invitös ä toutes les courses de la Socii^te geologique allemande, qui ^taient organis^es, dans la sud de rAllemagne et eu Suisse, pour ce raois-ci, du 7 au 21 aoüt.

Notons enfin la röuuion extraordiuaire de la So- ciale geologique de Frauce qui aura Heu du 14 au 22 Septem bre en Aüvergne, et dout les excursious pre- setitent aussi un vif interet. Tous ceux de nos membres qui voudront s'y rendre y seront les bienvenus.

Eu voilä donc pour tous les goüts.

Ailministration. Vouz allez eoteudre, Messieurs, le rapport de uos 2 contrdleurs, apres quoi nous vous demauilerons d^charge pour i'exercice ^coule.

Vous voudrez bien vous prononcer aussi sur le budget qui vous est propose, y conipris Tallocation pour la Bibliographie suisse.

Entin vous aurez ä proceder au remplacement de notre regrette V. GiLLifcRON dans le sein du Coniite. Le meinbre que vous elirez ue sera en fooetion qu'une aHDÖe jusqu'au renouvellement integral de 1891.

Pour le Corait6: Le President, E. Renefier, prof.

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Mittheilung

über die

naturwissenschaftliche Station Tor am SlnaL

Indem das Rothe Meer mit seiner tropisch ent- wickelten Fauna, die Wüste mit ihren sonderbaren Pflanzen und der eist seit einigen Jahren erkannte compiicirte geologische Aufbau der Nilländer, des Sinai und des nördlichen Arabien den Herren Zoologen, Botanikern und Geologen ein erspriessliches Arbeitsfeld liefern, habe ich bei Tor an der Westküste der Sinai- halbinsel ein Institut gegründet, das folgenden Anforde- rungen entsprechen soll :

1. Jeder Forscher, der hier vorübergehend, oder für längere Zeit Aufenthalt nehmen will, findet daselbst ein sicheres Obdach, ein gutes Bett und eine zuträg- liche, dem heimathlichen Herde möglichst angepasste Küche, eine wissenschaftlich gebildete, ortskundige, Deutsch, Französisch, Italienisch und Arabisch sprechende Führerschaft und eine angenehme Unterhaltung.

2. Die Herren, welche auf irgend einem Gebiete der Naturwissenschaft exactere Beobachtungen sammeln oder CoUectionen von uaturhistorischen Objecten an- legen wollen, finden erfahrene Fischer und Schiffleute, tüchtige Taucher und Jäger, Boote und Lastthiere. Es steht ihnen die Benützung von Sammel- und Präparir- utensilien zu Diensten, sowie ein Vorrath an Conservir-

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mittelti, Sammelgläsera, Bachsen und Kisten zum Nach- hausetransport des eingesammelten Materiales. Ver- schiedene optische und physikalische Instrumente, Aquarien, Terrarien und ein Versuchsgarten, erleichtern das Beobachten, und eine reichhaltige, auserwählte Literatur, sowie eine momentan noch im Entstehen be- griffene Lokalsammlung werden ein schnelles Orientiren in den hiesigen Verhältnissen gestatten. Stets wird es mein eifrigstes Bestreben sein, den Herren Gästen beim Sammeln und Präpariren sowohl, als auch beim Beob- achten selbst behülflich zu sein, und, um auch ein geistiges Schertiein der Wissenschaft darzubieten, werde ich alljährlich in französischer oder deutscher Sprache ein Resume der von mir gesammelten Beobachtungen publiziren, ähnlich, wie ich dies in mehreren Jahres- berichten und Monatsheften naturforschender Gesell- schaften über das in den Jahren 1884—87 gesammelte Beobachtungsmaterial gethan habe.

3. Die Preise, welche ich für das Bewirthen der meine Anstalt besuchenden Gäste stelle, sind den Ver- bältnissen und Anforderungen entsprechend und sollen dazu beitragen, meiner Anstalt einen regen Zuspruch zu verschaffen. Für die Benützung der Bibliothek, Aquarien und Terrarien, für meine Beihülfe beim Präpa- riren und Sammeln, bome für die jederzeitige Einsicht in die Lokalsammlungen berechne ich nichts, und es wird mich freuen, wenn ich durch Verträge mit den Eingeborenen in den Stand gesetzt werde, mehrere Preise noch zu erniedrigen.

4. Um denjenigen Herren, die nach der lltlckkehr in die Heimath noch Einiges zur Vervollständigung ihrer Beobachtungen und Sammlungen bedürfen, die Möglich- keit zu bieten, das Fehlende nachschicken zu lassen, verpflichte ich mich, das Gewünschte in kürzester Zeit,

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in bestem Zustande und zu den billigsten Preisen nach- zuliefern. Die Dubletten, die ich aus meinen Lokal- Hammlungeu ausscheiden kann, biete ich Museen, eveut. auch Naturalienhändleru zum Kaufe an, und das aus meinen Händen kommende Material soll sich durch er- probteste Art der Conservirung und Präparation, durch genaue Angabe der Fundorte etc., sowie durch billijzo Preise auszeichnen.

Alfred Kai8€r, Tor, Mont Sinai, Egjpte.

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Vorträge.

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Das Klima der Eiszeit.

Vortrag von Prof. Dr. Ed. Brüekner in Bern.

So alt die Erkenntniss ist, dass einst die Gletscher der Alpeo, zu riesenhafter Grösse angeschwollen, das ganze Schweizerland unter ihrer eisigen Last be- gruben, so alt ist die Frage nach dem Klima, welches jene Eisausdehnung verursachte. Zahllos sind die Hypo- thesen, die auf jene Frage die Antwort zu liefern sachten. Bald deutete man die Eiszeit als einen ge- waltigen Schüttelfrost der Erde, bald als eine Periode sindtiuthartiger Regen. Man versuchte das eine oder das andere durch terrestrische oder kosmische Vorgänge zu erklären und verlor sich in ein Gewirr von Hypo- thesen, von denen die Mehrzahl heute durch die Be- obachtung gänzlich widerlegt ist. Die Spekulation war der Feststellung der Thatsachen weit voraus geeilt.

Erst das extensive und intensive Studium der diluvialen Ablagerungen in den letzten 15 Jahren hat eine Reibe von Thatsachen erkennen lassen, welche eine feste Basis für die Beantwortung der Frage nach dem Klima der Eiszeit abgeben.

Einer der hervorragendsten Züge, welcher die Gletscbererscheinungen der Diluvialzeit auszeichnet, ist die Allgemeinheit des Phänomens. Die ganze Erde ist von einer Eiszeit betroffen worden, die sich jedoch in den verschiedenen Gebieten verschieden intensiv

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äusserte. Durchweg bestand sie in einer Poteuzierung der jetzigen Vergletscherung. Wo heute grosse Glet- scher existiren, von dort sehen wir in der DHuvialzeit gigantische Eismassen ausstrahlen, so das nordeuropä- ische, das nordamerikanische und das patagonische Inlandeis; wo heute nur Gletscher von massiger Grösse anzutreffen sind, begegnen wir auch in der Eiszeit zwar im Verhältniss zu den heutigen immer noch rieseugrossen, jedoch im Vergleich zu den Inlandeismassen kleinen Gletschern, so in den Alpen, den Pyrenäen, im Kauka- sus, Himalaja, Kuen-lun, Thian schan, in der Sierra Nevada des Great Basin, in Neuseeland, auf den Ker- guelen, in Südgeorgi^u etc Endlich trugen Gebirge, die sich heute nicht mehr in die Region des ewigen Schnees erheben, in der Diluvialzeit auch nur ganz kleine Gletscher, wie die Vogesen, der Schwarzwald, die Karpathen, der Ural, die Australischen Berge, die Falklandsinscln etc. Noch deutlicher tritt die Allgemeinheit des Phä- nomens hervor , wenn wir die Spuren der diluvialen abflusslosen Seen über die Erde hin verfolgen. Wie die Gletscher, so sind auch die abflusslosen Seen in ihrer Grösse durchaus von den klimatischen Elementen abhängig, von dem Niederschlag, der sie direkt oder durch Vermittlung der Flüsse nährt und von der Wärme, die an ihnen durch Verdampfung, wie an jenen durch Schmelzung zehrt. Auch sie waren in der Diluvialzeit gewaltig angeschwollen, wie der Bonneville- und der Lahontansee mit ihren zahlreichen kleinen Nachbarn im Great Basin von Nordamerika, wie die Seen in der Sahara, in Tibet, in Turkestan, wie das Kaspische Meer und der Aralsee, das Todte Meer etc. Bei einiges der Seen im Great Basin Hess sich direkt der Nachweis führen, dass dieses Anschwellen gleichzeitig mit der Verglet- scherung der benachbarten Gebirge stattfand.

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Es ist sehr wichtig, dass auch die Tropen keine Ausnahme machen; auch sie haben, wie die übri^jeu Gebiete der Nordhemisphäre und der Südhemisphäre, in der Üiluvialzeit einerseits eine bedeutende Vergrös- serung ihrer Gletscher und andererseits eine solche ihrer abflusslosen Seen erlebt; auch sie haben ihre Eiszeit gehabt, wenn auch deren Spuren sich hier nicht in dem Masse aufdrängen wie in höheren Breiten. Aliein die diluviale Vergletscherung war, verglichen mit der heutigen, in den Tropen nicht kleiner, als bei uns oder in Amerika. So gibt es kein Land der Krde, das nicht seine Eiszeit gehabt hätte. *)

Diese Allgemeinheit der Eiszeit auf der ganzen Erde weist mit Entschiedenheit auf eine Gleichzeitig- keit derselben hin; so lange nmn glauben konnte, dass die Tropen keine Eiszeit erlebt hätten und dass die Südhemisphäre sich heute in einem Stadium der grössten Vergletscherung befinde, so lange konnte man an eine Ungleichzeitigkeit der nord- und der südhemisphärischen Eiszeit glauben. Heute geht das nicht mehr.

Noch etwas anderes lehrt die Allgemeinheit des Eiszeitphänomens auf der Erde und die Thatsache, dass dasselbe durchweg in einer Potenzierung der heuligen Gletscher bestand, nämlich dass im Grossen und Ganzen die Vertheilung von Hoch und Niedrig, von Wasser und Land die gleiche war wie heute, ein Schluss, der mit der geringen Verbreitung diluvialer Meeresablagerungen auf dem Festlande ganz in Uebereinstimmung steht.

Heute treffen wir Gletscher nur dort an, wo mehr oder minder ausgedehnte Theile des Felsgerüstes der Erde über die Schneegrenze emporragen. Wenn wir in der Eiszeit die Gletscher gewaltig angeschwollen

*) Der Vortragende hatte eine Karte ausgestellt, welche die Verbreitung der diluvialen Gletscher und Seen erkennen Hess.

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sehen, so müsseu wir oifeübar schliessen, dass weit ausgedehntere Theile der Erde sich oberhalb der Schnee- grenze befanden, dass also die Schneegrenze tiefer lag als heute. Penck hat mit Hülfe einer sinnreichen Me- thode den Betrag der Depression der Schneegrenze in der Eiszeit für eine Reihe von Gebirgen zu bestimmen gesucht und gefunden, dass erstere rund 1000 m tiefer lag als heute, au einigen Orten etwas tiefer, an andern etwas weniger tief. Eine allgemeine, auch in den Tropen deutlich auftretende Depression der Schnee- grenze zeichnete also die Eiszeit aus.

Eine zweite Thatsache von grosser Wichtigkeit hat die Erforschung der Diluvialablagerungen zu Tage ge- bracht — die Thatsache der Wiederholung der Ver- gletscherung. Es hat nicht eine Eiszeit gegeben, sondern deren zwei, die durch eine Zeit relativ kleinen Gletscher- standes getrennt waren. Ja, Penck vertritt für das deutsche Alpenvorland und vor allem für das Etsch- gebiet drei Eiszeiten, und ich konnte mich seinen Re- sultaten auf Grund eigener Beobachtungen an der Salzach und im Gebiete der südöstlichen Alpen anschliesseu.

Die Zahl derjenigen geologischen Profile, deren Erklärung nicht anders als durch die Annahme einer Wiederholung der Vergletscherung möglich ist, mehrt sich von Tag zu Tag. Sie haben alle das Gemeinsame, dass in ihnen, zwischen zwei Moränen lagernd, einer älteren untern und einer Jüngern oberen, Bildungen auftreten, die nicht unter dem Gletscher entstanden sein können, wie mächtige Lager von Flussgeröllen und Gehänge- oder Wildbachschutt, in denen sich mehrfach fossile Pflanzen fanden, Lager von Torf, gelegentlich gelbst marine Sedimente und Löss. Das gilt von den Alpen, wie von den Pyrenäen und dem Felsengebirge,

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vom nordeuropäischen Inlandeis, wie vom uordameri- kanischen.

Man streitet heute schon nicht mehr tlber die That- sacbe der Wiederholung der Vergletscherung, sondern über den Betrag des Rückzuges der Eismassen in der Interglacialzeit. Hiertiber aber muss die geographische Verbreitung der intcrglacialen Protile Auskunft geben.

Leider bringt es die Natur der Sache mit sich, dass iaterglaciale Profile vorwiegend in der Nähe der Peripherie der Gletscher-Gebiete auftreten, wo allein eine ungestörte Ablagerung der Moränen stattfand, während gegen das Innere des vergletscherten Gebietes hin ein immer vollständigeres Ausfegen alles lockeren Materials erfolgen musste. So kommt es, dass bis heute nur in den Alpen, hier jedoch an mehreren Stelleu, die interglacialen Profile bis tief in das Herz des Gebirges hinein verfolgt werden konnten. Offenbar hatten sich die Gletscher in der Interglacialzeit sehr weit zurück- gezogen. Zu dem gleichen wichtigen und interessanten Resultat, dass die Gletscher der Interglacialzeit ihrer Grösse nach nicht wesentlich von den heutigen ver- schieden gewesen sein können, führt auch die Unter- suchung der interglacialen Flora. Was nun aber von den Alpen gilt, gilt bei der Harmonie, die sich in allen Erscheinungen der Eiszeit überall ausspricht, auch mehr oder weniger sicher für die übrigen Gletschergebiete. Auch hier schaltete sich zwischen die beiden Ver- gletscberungen eine Zeit kleinen Gletscherstandes ein.

Voll und ganz werden diese Schlüsse durch die Untersuchungen amerikanischer Gelehrter im Gebiete der beiden grossen diluvialen Seen des Grossen Beckens von^ Nordamerika, des Lake Bonneville und des Lake Lahontan, bestätigt.

An beiden Seen lassen sich mit aller Sicherheit

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zwei Perioden hohen Wasserstandes unterscheiden, die durch eine Zeit getrennt erscheinen, in welcher die Seen mindestens auf ihren heutigen Umfang zusammen- geschwunden waren. Ueberall nämlich, wo man durch nachträgliche Erosion in den Boden der alten Seen eingetiefte Thäler antrifft, da sind drei Schichten über- einander zu beobachten: zu unterst der Niederschlag eines alten Sees; darüber eine Schicht typischer Fluss- und Bachablagerungen, endlich im Hangenden ebenfalls lacustre Bildungen. Diese drei Horizonte sind durch Discordanzerscheinungen von einander getrennt ; der Kies vor allem lagert oft in Thälern, die in die liegende Seeablagerung geschnitten sind. Es schaltet sich also zwischen die beiden Perioden hohen Wasserstandes eine Zeit ein , in welcher der alte Seeboden von Flüssen durchflössen wurde, die auf ihm ihre Gerolle ablagerten. Diese interlacustren Profile, wie man sie nicht un- passend nennen könnte, lassen sich im Gebiet des Grossen Salzsees abwärts bis 50 m Höhe über dem jetzigen Spiegel des Sees verfolgen, wo die beiden unteru Ablagerungen unter den obern Jüngern verschwinden. Analoges ist am Lake Lahoutan constatirt. Russell und (xilbert machen es sogar wahrscheinlich, dass iu der Zeit zwischen den beiden Seeperioden überhaupt alle stehenden Gewässer des Beckens geschwunden waren.

Angesichts der Ausdehnung desjenigen Gebietes der Erde, für welches eine Zweizahl der Eiszeiten oder der Hocbstände der Seen nachgewiesen ist, darf man heute wohl an der Allgemeinheit dieser Wiederholung nicht zweifeln und den Satz aussprechen: Die ganze Erde hat mindestens zwei Eiszeiten erlebt, getrennt durch eine Inter- glacialzeit, zwei Perioden tiefer Lage der Schneegrenze und grossen Standes der Gletscher und abflusslosen

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JSeeD, getrennt durch eine Periode hoher Lage der Schnee- ^enze und kleinen Standes der Gletscher und Seen. Es sind grossartige Schwankungen der hydrographischen Phänomene der Erde, von welchen uns die Diluvial- ablagerungen zeugen ; nur in entsprechenden Schwan- kungen des Klimas können sie ihre Ursache besitzen.

Die diluvialen Schwankungen der Gletscher, wie •ier abflusslosen Seen, können sowohl durch einen Wechsel von kalten und warmen Perioden, als auch durch einen solchen von feuchten und trockenen erklärt werden. Gegenwärtig neigt man unter den Geologen, nach dem Vorgange von Lecoq, de la Kive, Tyndall und Frankland, vielfach der Ansicht zu, es sei die Eiszeit durch eine Vermehrung der Niederschläge ver- anlasst worden; die Temperaturverhältnisse hätten da- gegen nur eine mehr untergeordnete Rolle gespielt Ja, Whitney, der diese Hypothese weiter ausgebaut hat, verlieht sogaf, ebenso wie Fra nk 1 an d , die Anschau- unjr, dass die Eiszeit bei höherer Temperatur stattfand, da bei höherer Temperatur die Verdunstung und damit die Niederschläge gesteigert gewesen sein müssten. Ihm ist das Schwinden der Gletscher und Seen eine Folge der allmäligen Abkühlung des Firdenklimas. Aenderung der Niederschläge ohne wesentliche Aenderung der Temperatur, das ist die Parole, die ausgegeben wird. Man stützt sich hierbei zum Theil auf die Ausführungen Woeikof's, deren Anwendung jedoch übertrieben wird. Woeikof selbst hat sich gegen jene Theorie Whit- ney's. wie früher Sartorius von Waltershausen gegen diejenige Frankland's, gewandt und ihre Halt- losigkeit aus meteorologischen (Gründen dargethan. Fiine Erhöhung der Temperatur der Luft und der Meere würde freilich mehr Verdunstung und mehr Niederschlag verursachen, aber die Schneemenge in den Gebirgen

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vermindern; denn Schnee würde nur in grössern Höhe» fallen als jetzt, und da die Schneegrenze selbst in den feuchtesten Gegenden der Tropen jetzt bedeutend höher als 4000 ni liegt, so würde sie dann noch höher rücken.

Ueberblickt man die Sachlage, so ist ersichtlich^ dass man bis heute der Frage fast ausschliesslich in Speculationen näher zu treten suchte. Wie schwierig e& jedoch bei solchen ist, die einzelnen Factoren gegeii einander abzuwägen, zeigt die Thatsache, dass die einen für die Eiszeit unbedingt ein etwas wärmeres, die andern aber ein etwas kälteres Klima annehmen wollen. Wirklich positive Anhaltspunkte zur Klärung der Frage hatte bis vor Kurzem nurWoeikof beigebracht, indem er die klimatischen Bedingungen der heutigen Gletscher eingehend feststellte. Da schlug im Jahre 1885 Laug einen neuen Weg ein ; er suchte, wie schon vor ihm Soak- la r, F 0 r e 1 und Richter, durch eine Discussion der meteo- rologischen Beobachtungen in der Umgebung der Alpeu festzustellen, welcherlei Ursachen die Schwankungen der Alpengletscher bedingen, die wir im laufenden Jahr- hundert deutlich erkennen können und deren Studium vor allem Forel sich zur Aufgabe gemacht hat. Er fand, dass diese Schwankungen parallel gehen mit Schwankungen des Niederschlags, während ein Parallel- gang mit der Temperatur sich nicht mit gleicher Schärfe ergab. Eine Vermehrung des Niederschlags, so schloss er, muss also auch in erster Reihe die Eiszeit herauf- beschworen haben.

Es war mir vergönnt, die Untersuchungen Lang 's,, welche sich auf die Alpen beschränkten, über die ganze Erde hin auszudehnen. An der Hand der Beobach- tungen von im Ganzen 800 Stationen mit insgesammt 37,000 Beobachtungsjahren gelanges mir darzuthun, dass

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das Klima auf der gauzen Erde in einer beiläufig 35- jährigen Periode Schwankungen erleidet.

Die Klimaschwankungen der historischen Zeit be- stehen in Schwankungen der Temperatur, des Luftdrucks und des Regenfalls, die sich auf der ganzen Erde gleich- zeitig vollziehen. Dabei ist die Temperatur dasjenige Element, von dem alle übrigen abhangen.

Die Schwankungen der Temperatur konnte ich an Thermometerbeobachtungen bis 1731 zurück verfolgen, dagegen an den Daten über die Eisverhältnisse russi- scher Ströme bis 1700 und selbst noch weiter zurück. Die Schwankungen der Temperatur sind so gut wie allen Ländern der Erde gemeinsam. Nur 11 Procent derselben bilden Ausnahmen, jedoch ohne dass irgend eine Gesetzmässigkeit gefunden werden könnte, während jedesmal 89 Procent aller Gebiete gleichzeitig I{älte- perioden und gleichzeitig Wärmeperioden erleben, Die Amplitude dieser Temperaturschwankungen beträgt im Mittel für die ganze Erde nahezu VC.

Die Temperaturschwaukungen wirken auf die Luft- druckvertheilung ein, indem sie synchrone Schwankungen des Barometers hervorrufen. Die Intensität und der Character dieser Luftdruckschwankungen ändert sich von Gebiet zu Gebiet in durchaus gesetzmässiger Weise. In den Wärmeperioden erscheint der Uebertrittoceanischer Luft vom Meer aufs Festland erschwert, in den Kälte- perioden dagegen erleichtert. Das muss nun seinerseits auf den Regenfall des Landes einwirken.

Auf dem Gros der Landmassen schwankt der Regenfall derart, dass die kühlen Perioden auch feucht und die warmen trocken sind. Etwas mehr als 20 Procent der durch meteorologische Beobachtungen ver- tretenen Gebiete verhalten sich theils ständig, theils wenigstens temporär abweichend, indem bei ihnen Regen-

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reichthum und Wärme, andererseits Regeaarmuth und Kälte zusammenfallen. Es ist sehr wichtig, dass diese Ausnahmegebiete sich vorwiegend um die Oceane grup- piren, die solcherart ihrer ganzen Ausdehnung nach in den Verdacht der Ausnahme kommen, wie der nord- atlantische Ocean. In der That ist es verständlich, dass umsomehr Gelegenheit zur Regenbildung dem Oceau entzogen wird, je mehr feuchte, oceanische Luft vom Meer aufs Land übertritt. So scheint eine Art Com- pensationsverhältniss zwischen Continent und Ocean zu bestehen.

Die Schwankungen des Regenfalls sind sehr ver- schieden ausgeprägt; ihre Intensität nimmt im allge- meinen mit der Continentalität zu. Das Verhältnis** der Regenmenge zur Zeit des Maximums zu derjenigen des 3Iinimums wächst gegen das Innere der Land- raassen hin ; den grössten bekannten Werth erreicht es mit 2.31 in Westsibirien. Es rücken hier in der feuchten Periode die Isohyeten um viele Hunderte von Kilometern gegen das Innere des Festlandes vor, um in der Trocken- zeit sich ebenso weit wieder zurückzuziehen. Da gleich- zeitig auf dem Ocean die Regenmenge abnimmt, .so besagt das nichts anderes, als dass sich in den kühlen und für die Landflächen feuchten Perioden die Gegen- sätze zwischen Ocean und Continent erheblich aus- gleichen. Die Abnahme des Regenfalls gegen das Innere des Landes ist in der warmen Trockenperiode rasch, in der feuchten Kälteperiode langsam. Das liess sich für Asien, Europa und Nordamerika im Grossen und selbst für beschränkte Gebiete im Kleinen darthun.

Im Mittel für die Länder der Erde, ausschliesslich der Ausnahmegebiete, beträgt die Schwankung des Regenfalls 24 Proceut des vieljährigen Mittels, und ein- schliesslich der Ausnahmen immer noch 12 Procent.

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Die ojesamiiile zur Zeit des Minimums auf alle Länder der Erde fallende Regenmenge ist um 12 Procent kleiner als diejenige zur Zeit des Maximums.

In den letzten beiden Jahrhunderten erscheinen als Centren von kalten und auf dem Lande feuchten Perioden die Jahre 1700, 1740, 1780, 1815, 1850 und 1880, als Centren von warmen und auf dem Lande trockenen Period<^n die Jahre 1720, 1760, 1795, 1830 und 1860.

Diese Schwankungen des Klimas wirken deutlich auf den Stand der Flüsse und Flussseen, vor allem auch der abflusslosen Seen, wie der Gletscher, ein und ver- ursachen Schwankungen derselben in einer etwa 85- jährigen Periode.

Es ist sehr bezeichnend, dass die grossen, lang- dauernden üscillationen der Gletscher und der abtiuss- Jcseu Seen der Diluvialzeit ihrem (Jharacter nach genau diesen an den heutigen Gletschern und abtlusslosen Seen zu beobachtenden kurzdauernden Schwankungen entsprechen. Gewiss hat daher der Schluss eine hohe Berechtigung, dass auch die diluvialen Klimaschwankungen ihrem Cbaracter nach den heuten zu beobachtenden ent- sprachen. Wie heute ein Verstössen der (rletscher und ein ^anschwellen der Seen durch eine Kälteperiode ver- anlasst wird, in deren Gefolge eine Schwächung der LuftdruckdiflFerenzen und daher eine Vermehrung des Niederschlags auf dem grössern Theil der Landflächen der Erde auftritt, so dürfte auch eine ganz entsprechende, nur durch eine grössere Abweichung und eine längere Dauer ausgezeichnete Kälteperiode mit analogen be- gleitenden Aenderungen des Luftdrucks und des Regen- falls als Ursache der Eiszeit zu betrachten sein. Es war das Klima der Eiszeit überall kühler und auf dem grössern Theile der Landflächen der Erde auch feuchter

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als das heutige und als das Klima der Intergiacial-, wie der Präglacialzeit.

Dieses Resultat stimmt mit deu Anschauuiigeu von Gilbert, Peuck, Dutton und Neumayr im Wesent- lichen überein, da sie alle die Ursache der Eiszeit in einer negativen Temperaturabweichuug suchen. Doch erweitert und ergänzt es dieselben, indem es local auch den Schwankungen des Regenfalls einen Einfluss zuspricht. Die Schwankungen der Temperatur sind die erste und allgemeine Ursache, zu der sich in vielen Gegenden entsprechende Schwankungen des Regenfalls gesellten. Diejenigen Gebiete, welche wir oben bei der Schilderung der 35-jährigen Schwankung des Regenfalls als Aus- nahme-Gebiete kennen lernten, vor allem die Meere, dürften wahrscheiuHch auch in der Eiszeit keine Ver- mehrung, sondern eher eine Minderung ihres Nieder- schlages erlebt haben. Ja, die in jener Zeit niedriger Temperatur voraussichtlich geringere Verdunstung macht es fast wahrscheinlich, dass überhaupt die gesammte, auf die Erde niederfallende Regenmenge geringer war als heute; aber die Regenmenge der Festländer war grösser. Suchen wir diese aus der Analogie mit den Klimaschwankungen der letzten Jahrhunderte gewonnenen Ergebnisse an dem vorliegenden Thatsachenmaterial zu prüfen.

Diejenige Erscheinung der Eiszeit, welche hierzu am besten geeignet scheint, ist die Depression der Schneegrenze, Dieselbe ist nach unserer Anschauung durch eine Minderung der Temperatur, die überall auf^ trat, veranlasst gewesen, gleichzeitig jedoch in ver- schiedenen Gebieten durch eine Steigerung des Regen- falls mit beeinflusst worden. Es muss sonach die De- pression in verschiedenen Gebieten verschieden gross sein, mittelgross dort, wo eine Aenderung des Regen-

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falls nicht platzgriff, am grössten dort, wo letzterer am intensivsten anwuchs, endlich am kleinsten dort, wo der Regenfall etwas abnahm. In der That zeigt es sich, .lass die Depression der Schneegrenze keineswegs gleich- massig ist. Die wenigen vorhandenen Beobachtungen scheinen wirklich zu bestätigen, dass die Abweichung des Regenfalls während der Eiszeit vom heutigen von Ort zu Ort verschieden gewesen ist, derart, dass dort, wo heute die Scbwankungeu des Regenfalls sich am schärfsten ausprägen, auch in der Eiszeit die Vermehrung des Niederschlags relativ sehr gross war.

lieber den Betrag der Abweichung des Regenfalls in der Eiszeit vom heutigen kann man schon deswegen nichts aussagen, weil derselbe von Ort zu Ort ver- schieden war. Anders aber steht es mit der Abweichung der Temperatur. Würde die Depression der Schnee- grenze ausschliesslich ein Werk der Depression der Temperatur gewesen sein, so müsste an der diluvialen Schneegrenze jene Temperatur geherrscht haben, welche heute im gleichen Gebirge an der recenteu Schneegrenze herrscht. Es Hesse sich dann der Betrag der Temperatur- Depression einfach aus dem Betrag der Depression der Schneegrenze mit Berücksichtigung der bekannten Ab- nahme der Temperatur mit zunehmender Höhe von 0,5® pro 100 Meter berechnen. Da aber nach unserer Anschauung die Depression der Schneegrenze in vielen Fällen auch von einer Zunahme des Regenfalls beein- tlusst wurde, so wird jene Methode offenbar mir dort 1?ute Ergebnisse liefern , wo höchst wahrscheinlich eine Mehrung des Niederschlags nicht stattfand, d. h. dort, wo die Depression der Schneegrenze relativ klein aus- fiel. Wir finden in dieser Weise als Endresultat, dass Jä8 Klima der Eiszeit um etwa 3 bis 4*^ kälter war als das heutige. Man sieht, es gehört keineswegs eine

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gigautische Temperatur-Erniedrii^ung, wie man früher glaubte, dazu, um eiue. neue Kiszeit hervorzurufen. Die Temperatur-Diiferenz zwischen Eiszeit und heute ist sogar sehr gering, ist sie doch nur 3 -4inal so gross als die Amplitude der oben für die letzten beiden Jahr- hunderte nachgewiesenen säcularen Schwankungen der Temperatur. Dadurch, dass diese Temperatur-Depression auf die Luftdruck -Verhältnisse einwirkte, wurde die Feuchtigkeit auf dem Lande vermehrt, das Klima wurde hier oceanischer und die Schneegrenze noch tiefer herab- gedrückt.

Ueber das Klima der Interglacialzeit können wir auf Grund der Klimaschwankungen in der historischen Zeit nur aussagen, dass dasselbe dem gegenwärtig herrschenden ziemlich nahe gestanden haben düi-fte; denn Seen und Gletscher waren nicht wesentlich grösser vielleicht sogar kleiner als heute: das Klima war wärmer, als das Eiszeitklima und gleichzeitig er- heblich continentaler. Mitteleuropa erlebte damals eiue Steppenperiode.

Es wäre hier der Platz, die gewonnenen Ergebnisse an dem, was man über Fauna und Flora der Diluvial- zeit weiss, zu prüfen. Doch die Zeit drängt: es genüge der Hinweis, dass Flora und Fauna unsere Schlüsse durchaus bestätigen.

Zwei Kälteperioden mit einer Temperatur etwa 3 4** tiefer als die heutige, die auf dem Lande als feuchte- Perioden auftraten, getrennt durch eine Wärme- periode, die der heutigen und der präglacialen klimatisch ungefähr entsprach, das sind, mit wenigen Worten ge- schildert, die Klimaschwankungen der Diluvialzeit.

Wenn wir in dieser Weise den Gang der Ereignisse aus dem Wirrsal einzelner Erscheinungen zu enträthseln suchten, so entzieht sich uns doch die Ursache der

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mücbtigen Klimascbwankungeii der Diluvialzeit noch vollkoranien. Wir müssen uns damit begnügen, auf Grund unserer obigen Ausführungen festzustellen, welchen Bedingungen eine brauchbare Theorie zu genügen hat.

Zunächst kann die Ursache der diluvialen Klima- schwankungen keine tellurische gewesen sein; denn eine solche wäre mit der Thatsache der Allgemeinheit des Eiszeitphänomens für die ganze Erde unvereinbar. Dann muss sie eine periodisch wirkende gewesen sein; denn wir haben mindestens zwei, vielleicht sogar drei Eis- zeiten zu unterscheiden. Endlich muss die Ursache derart beschaffen gewesen sein, dass sie auf der ganzen Erde, also gleichzeitig auf der Nordhemisphäre und auf der Südhemisphäre, in höheren Breiten wie am Aequator die Temperatur beeinflusste, indem sie dieselbe im Ver- gleich zur Gegenwart in jeder Eiszeit um wenige (3—4) Grade deprimirie ; hierdurch werden alle Hypothesen aus- geschlossen, welche den Hauptnachdruck auf die Präcession der Tag- und Nachtgleichen und auf die verschiedene Länge des Sommers und des Winters legen und ein Alterniren der Eiszeit zwischen Nord- und Südhemisphäre annehmen. Damit aber sind wir auch am Ende dessen, was wir über die Ursache der diluvialen Klimaschwan- kungen aussagen können. Nur als eine Vermuthung, die eine gewisse Wahrscheinlichkeit für sich hat, möchten wir hinzufügen, dass sich bei der vorhandenen Ueber- einstimmung zwischen den diluvialen Klimaschwankungen und denjenigen von kurzer Periode in der Gegenwart beide Phänomene vielleicht auf eine Ursache gleichen Characters zurückführen lassen könnten. Ob eine solche gemeinsame Ursache in Schwankungen der Sonnen- strahlung zu suchen ist oder nicht, können wir nicht bestimmen. Sicher scheint nur, dass eine Oscillation

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der Sonnenstrahlung die geschilderten Phänomene der Diluvialzeit gut erklären Itönnte.

Wie die Räder eines Uhrwerks greifen die ver- schiedenen meteorologischen Elemente Temperatur, Luft- druck und Regenfall in den Klimaschwankungen heute wie auch in der Diluvialzeit ineinander ein. Wir sehen die Räder sich drehen und den Zeiger in bestimmtem Rhythmus sich bewegen ; allein die treibende Kraft der Feder ist uns verborgen. Nur die Wirkung derselben vermögen wir zu erkennen und hieraus auf die gewaltige Grösse der Kraft zu schliessen. Sie hebt den Spiegel der Seen, der Flüsse, ja den der Meere; sie stösst die Gletscher vor und greift tief ein in das organische Leben. Allein sie selbst, die Ursache der Klima- schwankungen von heute, wie derjenigen der Diluvial- zeit, kennen wir nicht. ^

*) Vgl. zur vorliegenden Frage auch Brückner: Klima- Schwankungen seit 1700, nebst Bemerkungen über die Klima- schwankungen der Diluvialzeit. Wien, Hölzel, 1890. Kapitel X, Seite 291—818.

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Die Fortschritte in der Erforsclmiig der Tliierwelt der Seen.

Von Dr. Othinmr Emil Imhof.

Seit der (xründung^ von zoologischen Stationen an verschiedenen Meeresküsten ist die Forscherarbeit der Zoologie auf die Bearbeitung der ausserordentlich reichen und mannigfachen Thierwelt der Meere concentrirt worden, während die zahlreichen kleineren und grösseren Binnengewässer, die Seen, nur in geringem Maasse aus- gedehntere systematische Durchforschung erfahren haben. Infolge der grundlegenden vieljährigen Arbeiten von Forel und Duplessis, namentlich im Genfersee, in den Jahren 70—82 wurde diesem Gebiete der Süsswasser- Thierwelt grössere Aufmerksamkeit zugewendet Gegen- wärtig ist die Kenntniss der Thierwelt der Seen durch eine Reihe zum Theil grösserer Arbeiten in mancher Richtung bedeutend gefördert worden.

Es soll hier ein kurzer Ueberblick über den gegen- wärtigen Stand der Seendurchforschung gegeben werden.

Die Thierwelt eines Sees wird eingetheilt in drei besondere Faunen,

1. Die littorale Fauna. Bewohner der Ufer bis zu 20—25 Meter Tiefe.

2. Die Tiefsee-Fauna. Umfasst die Thiere, die in grösseren Tiefen bis zu 300 und 400 Metern auf dem Grunde leben.

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3. Die pelagische Fauna. Die Mitglieder dieser Thierwelt bewohuea, immerwährend frei schwim- mend, vom Moment ihrer Geburt bis zu ihrem Tode die grosse Wassermenge der Seen. Von diesen drei Faunen ist die littorale die i-eichste, aber auch gegenwärtig noch ist sie sehr wenig im Zusammenhang, d. h. auf alle Thierformen aus den verschiedenen Abtheilungen des Thierreiches hin. be- arbeitet worden.

In der Schweiz ist eigentlich nur der Genfersee nach dieser Richtung in ausgedehnterem Maassstabe unter- sucht, es liegt also hier in der Erforschung einer grösseren Zahl von Seen noch ein weites Feld der Bearbeitung vor. Ein Blick auf *iie Karte von Nord -Deutschland lehrt, dass von Schleswig-Holstein bis über Danzig und Königsberg hinaus eine kaum zählbare Zahl kleinerer und auch grösserer Wasserbecken vorhanden ist, von denen aber wahrscheinlich wenige grössere Tiefen- dimensionen aufzuweisen haben werden. Dieses Seen- gebi'it erfreute sich in jüngerer Zeit einer faunistischen Durchforschung, b^soiiders der uferbewohnenden Thier- welt. Zacharias besuchte auf grösseren Kxcursionen circa 42 Seen. Seine Berichte enthalten ein reiches Material über die littorale Fauna, sp ziell über die Thiergruppen der Strudelwürmer (Tuiljcllarien), Spalt- füsser- Krebschen (Copepoda), die Wasserflöhe (Clado- cera) und die Wasserspinnchen (Hydrach nida). Speziell in westpreussischen Seen hat in neuerer Zeit Selige hydro- biologische Untersuchungen angestellt. In den Materialien aus 64 Seen fanden sich zahlreiche littorale Thierformen, Ein grosser Theil der aufgeführten Thierspecies gehört der 3., der pelagischen Fauna an. In einer grössern Zahl von Wasserbecken wurden speziell die niedern Krebsformen (Phyllopoda, Blattfüsser, Copepoda, Clado-

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cera, Ostracoda, Muschelkrebscheii, Aniphipoda und Iso- poda) der Httoralen Fauna in Sttdrussland in der Um- <rebung von Kief untersucht. Die Zahl der von W. Ssowinsky in den Jahren 188H— 1887 geprüften Wasserbecken beläuft sich auf nicht weniger als 75.

Was die T iefsee-Fauna anbelangt, so bleibt auch hier noch viel Arbeit zu thun übrig. Die Thierwelt, die in den grösseren Tiefen der Seen lebt, kennen wir besonders aus dem Genfersee genauer. Auch aus andern Schweizerseen liegen Materialien vor, z. B. aus: Vier- waldstälter-, Zuger-, Zürich-, Boden-, Unter-, Wallen-, Neuenburger-, Langen- und Luganer-See, sowie aus einigen tiefern Alpen-Seen. Die Zusamraenstellung dieser Ergebnisse zeigt aber, dass noch viele Lücken auszu- füllen sind.

Eingehende Arbeiten aus andern Seengebieten be- sitzen wir aus früheren Zeiten aus schwedischen Seen und aus neuerer Zeit aus Seen in Finnland von Nord- qvist. Die wicljtigsten Ergebnisse aus diesen nordischen Seen bestehen in dem Auffinden von Thierformen auf dem Grunde der Seen, die auch oder sehr nahe ver- wandte Arten im Meerwasser der Nord- und Ostsee leben.

Ein besonderes Interesse erweckte die Frage nach den Bewohnern der zahlreichen kleineren Alpenseeu, deren unsere Alpen einen ansehnlichen Ileichthum be- sitzen. Viele dieser Alpenseen sind mit Namen bekannt, aber wie gross die Zahl der sehr hoch gelegenen Wasser- becken ist, dürfte einer kurzen Betrachtung werth sein.

Als Wegleiter für faun istische Studien war die An- fertigung einer hydrologischen Karte wünschens werth. Es wurde daher vorerst für den Kanton Graubünden eine Karte, enthaltend die Flüsse, die kleineren und grösseren Seen, gezeichnet, um einen bequemen üeber-

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blick zu erlangen. Diese hydrologische Karte, nach unserem ausgezeichneten neuen Kartenwerke im Maass- stab 1; 50,000 für die Alpengebiete und 1 : 25,000 für die Voralpen, Hochebene und Jura, enthält die bedeutende Zahl von 590 kleineren, zum Theil auch etwas grösseren Wasserbecken.

Auffällig ist die Vertheilung der 590 Wasserbecken in Bezug auf ihre Höhenlage über Meer. Aus der Zu- sammenstellung ergiebt sich das eigenthümliche Ver- bältniss, dass von den 590 in der Höhe von 600 bij^

von

23 Waj

5serbecken liegen. Dann folgen

1500

1600 Meter

11

1600

1700

9

1700

1800

??

10

1800

1900

?i

27

1900

2000

29

2000

2100

??

45

2100

2200

n

42

2200

2300

•)i

47

2300

2400

76

2400

2500

"if

82

2500 -

2600

^1

80

2600

2700

?^

72

2700

2800

?t

9

2800

2900

n

1

Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, dass in der Höhen- zone von 2000 2700 Metern nicht weniger als 444 Wasser- becken, also nahezu % der sämmtlichen Wasserbehälter, in den Höhenlagen von 600 2900 Meterji liegen.

Von diesen Alpenseen und -Seelein besitzen aller- dings nur wenige eine grössere Tiefe, entgegen dem noch vielfach vorhandenen Glauben, dass manche Alpen- seen unergründliche Tiefe besässen. Bekannt sind die Ausmaasse folgender Alpenseen des Cantons Graubünden:

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Maximal tiefe des

Meter

m. 0. M

Davosersee's

48

1561

Untern Arosasee's

17

1700

Oberen Arosasee's

15

1740

Silvaplanersee's

77,4

1794

Silsersee's

73

1796

Cavlocciosee's

25

1908

Oberen SplQgeusee's

14,4

2270

Sgrischus

6(55

2640

Nur von wenigen hochgelegenen Alpenseen kann von einer Tiefsee-Fauna, wegen der unbedeutenden Tiefenverhältnisse, gesprochen werden; die Thierwelt ist in diesen Fällen als grundbewohnende Fauna zu be- zeichnen.

Auch in anderen Theilen der Alpen trifft der Wan- derer zahlreiche kleinere Seen, die der Natur einen b^isonderen Reiz verleihen. Manche dieser Seen zeigen ganz eigenartige Farben. Auf der Farbe vieler Seen beruht ja auch ihr Name, wie z. B. die mancherorts vorhandenen Schwarzseen, Grünseeu, Blauseen und Weissseen. Einzelne Seen besitzen eine besonders characterische Färbung, indem ihr Wasser nicht klar, durchsichtig, sondern trüb opalisirend, z. B. blau, wie Malachit oder Lapis lazuli, ist, z. B. der Saoseosee im Val Viola.

Als Resultat der Untersuchung einer grossem Zahl von Alpenseen ergab sich, dass beinahe alle noch von kleinen Thieren bewohnt sind. Die Zusammensetzung der Alpensee-Fauna weist an vielen Orten noch eine unerwartete Mannigfaltigkeit auf. Sie besteht aus microscopisch- kleinen Formen, aus, von blossem Auge noch gerade sichtbaren, namentlich kleinen Krebschen von einfachem Körperbau, die grössern davon wenige, 2—3 Millimeter, messend. Ferner begegnet man sehr

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~ 162 ~

häutig Wasserinsecten , wie z. B. RuckenschwiiiHiier, Käfer, die sowohl als Larveo, als auch als volkoinmene Insecteu im Wasser wohnen, sowie Larven von Insecten» die in ausgebildetem Zustande das Wasser verlassen, um dann ein kurzes Luftleben zu führen. An grössereo Thieren beherbergen noch sehr hoch gelegene kleine Seen: Wasserschneckeu, Frösche, Tritoneu, sog. Wasser- salaraander, und Fische. Wohl der höchst gelegene Aufenthalt von Fischen dürfte der Lej Sgrischus (2640 m. ü. M.) am Westabhaug des Piz Corvatsch im über- Engadin sein. Fir enthält zahlreiche Forellen. Zwei ao den genannten Thierforraen noch reiche kleinere Wasser- becken mögen als Beispiele dienen. Es sind zwei Seen am Nordabhang des Piz Corvatsch, in der Höhe von 2520 und 2610 ra. ti. M. bei Mörtels gelegen.

Nicht nur im Sommer, resp. Spätsommer, ist diese verhältnissmässig reiche Thierwelt vorhanden, sondern auch zu den andern Jahreszeiten und sogar mitten ini Winter, wenn alles mit tiefem Schnee bedeckt und die Seen von einer dicken Eiskruste tiberzogen sind, dauert das Leben der Thierwelt fort. Diese Thatsachen wurden im Winter 1883/84 Ende December und Anfangs Januar in den P^ngadiner Seen : St Moriz, Campfer, Silvaplana, Sils und Cavloccio an Ort und Stelle unter der Eisdecke beobachtet.

Das Fortbestehen thierischer Wesen unter den eben berührten, sehr veränderten Existenzbedingungen lässt sich leichter verstehen, wenn man die folgenden Beob- achtungen kennt Es wurden seinerzeit im Genfersee aus circa 300 Meter mit einem verschliessbaren Apparat Grundproben heraufgeholt und mit W^asser ebenfalls aus der gleichen Tiefe in hermetisch verschlossene Gläser von 1 l.Va Liter Inhalt übertragen. Nach Monaten noch fanden sich darin lebende Organismen,

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die auf dem Grunde des Sees leben. Auf einer zoolo- gischen Reise nach den Seen des Salzkammergutes mit Orundproben und Wasser aus der Tiefe mehrerer Seen gefällte Gläser enthielten nach längerer Zeit lebende Thiere, die erst später in Zürich untersucht wurden. Im Lucendrosee am St. Gotthard wurden im Sommer 1887 am 10. Juli Grundproben in ein Glas mit herme- tischem Verschlusse übertragen, gegenwärtig im August 1890, also nach mehr als 3 Jahren, finden sich noch lebende Organismen darin. Am 28. Juli 1883 dem Gardasee entnommene Schlammproben zeigten unter denselben Aufbewahrungs Verhältnissen im März 1885 noch lebende Muschelkrebse und Borstenwtirmer. Am 29. December 1883 im zugefrorenen Silsersee gesammelte Schlammproben, sov?ie solche aus dem Silvaplaner-, Canipfer-, St. Morizsee und Cavloccio wurden am 2. Januar per Postschlitten von Silvaplana über den Julier- pass nach Chur befördert. Reisedauer: Morgens 7 Uhr bis Abends 472 Uhr bei mehreren Grad Kälte. Trotz aller Vorsichtsmassregeln hatte sich bis Chur ein Balken- werk von Eis in den Gläsern gebildet. Am 11. Februar konnten aus diesen Proben in der Naturforschenden Ge- sellschaft in Zürich lebende Thiere demonstrirt werden.

Diese Beispiele zeigen, dass die Lebenszähigkeit der niedern Süsswasserorganismen unter sehr verschie- denen Existenzbedingungen eine jzanz ansehnliche ist, wie sie bisher wohl nicht genügend in Anschlag gebracht wurde, um die Anwesenheit thierischer Organismen in hochalpinen Seen zu erklären. Es möge hier ein Beispiel von dem Vorkommen ein- und derselben Thierform in Seen, die ganz verschiedene physikalische Verhältnisse darbieten, aufgeführt werden. Ein durch seinen Körper- bau, durch den Besitz von (J, Fiederborsten tragenden, Ruderanhängen characterisches Räderthierchen, Pedalion

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mira Hudson, kommt in den oberitalieniscbeu Seeu\ Annone und Varese, im Lowerzersee, im sog. Stadtweiher bei Baden und im Lago Campo am Piz Duan im Bergeil in einer Höhe von 2370 m. ü. M. vor.

Ausser grund- und uferbewohnenden Thiereu finden sich auch kleinere Thiere, die im freien Wasser immer- während herumschwimmen, die sogenannten pelagischen Thiere.

In der grossen Wassermasse, entfernt von den Ufern, dicht unter der lOberfläche, aber auch in ver- schieden tiefen Wasserschichten irifit man freischwim- mende Thiere , die vom Moment ihrer Geburt bis zu ihrem Tode frei im Wasser schwebend, wie der Vogel in der Luft, aber ohne sich absichtlich auf den Grund oder an das Ufer zu begeben, leben.

Diese dritte Fauna der Seen, die pelagische T hierweit, ist gegenwärtig am genauesten bekannt. In den letzten 12 Jahren haben Untersuchungen in mehreren Seengebieten stattgefunden. In AiTnenien in 2 Seen von Brandt, in Ober-Italien in 32 Seen von Pavesi, in einigen Seen in Finnland, in circa 110 Seen in Norddeutschland von Zacharias und Selige, in einer grossen Zahl von Seen bei Kief in Südrussland, in der Tatra in Galizien von Wie.rzejski, in der Auvergne von Richard, in Savoyen und in den Vogesen in Frankreich,, in Lothringen in 3 Seen, in Ober-Bayern in 18 Seen, im Salzkammergut, Tirol und Steiermark in 16 Seen,^ in Kärnthen in 19 Seen, in der Krain in 3 Seen und endlich in den zahlreichen Seen der Schweiz, sowohl in den grössern Seen der Hochebene, als auch in höher gelegenen Seen des Jura, der Voralpen und der Alpen, bis zu 2780 Meter über Meer. Es liegt also über die pelagische Fauna in den Seen von Europa, speziell des^ Alpengebietes, ein sehr reiches Beobachtungsmaterial vor^

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Das allgemeine Resultat, soweit es bisher zu über- blicken ist, ergibt, dass eine Reihe von Thierformen eine sehr weite Verbreitung in geographischer horizon- taler Hinsicht besitzen, es ergibt sich ferner, dass einige Arten in verticaler Ausbreitung nur bis zu gewissen Höhen vorkommen und dass einzelne Arten nur in wenigen Seen ode^ in einem mehr oder weniger scharf begrenzten geographischen Gebiete heimisch sind.

Was die Zahl der Thierarten betrifft, die bisher im Oebiet der pelagischen Fauna nachgewieseil wurden, so sind die Verzeichnisse in den letzten 8 Jahren be- deutend grösser geworden. Während im Jahre 1882 erst etwa 16 Species als Mitglieder der pelagischen Thierwelt aufgezählt werden konnten, umfasst das gegen- wärtige Gesammtverzeichniss:

Urlhiere: Protozoa: circa 27 Species.

Würmer: Räderthierchen : Rotatoria: circa 16 „^ Arthropoda: Niedere Krebsformen:

Copepoda: circa 27 Cladocera: circa 46

Im Ganzen also etwa 116 verschiedene freilebende Thierformen.

Wie bei andern Thierarten, die im Meerwasser oder auf dem Lande oder in der Luft leben, viele zu- weilen in ganzen Schwärmen auftreten, ebenso lässt sich die Zahl der Individuen einer einzelnen pelagischen Stisswasserspecies oftmals nach grossen Zahlen berechnen. Die specielle Bearbeitung der pelagischen Fauna der Süsswasserbecken ist von verschiedenen Gesichtspunkten aus vorzunehmen. Vorerst ist ein Gesammtverzeichniss aller Arten aufzustellen, dann ist das Verhältniss der Vertretung der einzelnen Species in der Individuen- raenge zu erforschen, dann ist die Ausbreitung der einzelnen Arten sowohl in horizontaler, als in verticaler

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geographischer Hinsicht darzulegen, ferner ist die Ver- theilung der pelagiscben Thiere in einzelnen Seen und zwar in verticaler, d. h. in Wasserschichten von ver- schiedener Tiefe, und in horizontaler Beziehung, d. h. an verschiedenen Stellen der Seen, unter Rücksichtnahme der verschiedenen Jahreszeiten zu bearbeiten. Sind diese Arbeiten ausgeführt, so reiht sich daran die prac- tische Bedeutung namentlich für die Fischerei und Fischzucht, sowie auch andererseits Fragen speciell von wissenschaftlicher Bedeutung, z. B. über die Herkunft der pelagiscben Fauna, über die Herkunft der Bevöl- kerung au Thieren in den Seen überhaupt.

Von den soeben genannten (xesichtspunkten in der Bearbeitung der pelagiscben .Thierwelt soll hier der zweite, das Verhältniss der Vertretung der einzelnen Species in der Individuenmenge und damit im Zusammen- bange die verticale Vertheilung der pelagiscben Thiere in einem einzelnen See, besprochen werden.

Bestimmung der Individuenzahl der verschiedenen Species in einem bestimmten Wasserquantum. Es soll z. B, die Zahl der Individuen in der oberflächlichen Wasserschicht von 1 Meter Tiefe bestimmt werden. Ein einfaches dünnmaschiges Netz wird langsam in das Wasser eingesenkt, es füllt sich durch die feinen Maschen des Seidenbeutels mit filtrirtem Wasser, dann wird es hinuntergelassen bis die OeflFnung 1 Meter unter der Ober- fläche angelangt ist. Nach ein<T kurzen Pause wird das Netz vertical an die Oberfläche gezogen. Es ist somit eine Wassersäule von der Länge eines Meters und der Basis gleich der Oettnuug des Netzes filtrirt. Alle im Netze enthaltenen Organismen werden vorsichtig gesammelt und nun gezählt. Zu diesem Zwecke wird das durch Zusatz von alkoholischer Sublimatlösung oder Osmium- säure etc. abgetödtete Material durch Stehenlassen in

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«inem Glascylinder vou l cm. Durchmesser auf dem Boden desselben gesammelt. Hierauf wird dieser Boden- satz auf der uöthigen Anzahl grosser Objectträger, die mit Liuiensystemen versehen sind, ausgebreitet und eingetrocknet. Die Entfernung der Linien im Linien- system ist derart gewählt, dass der Raum zwischen zwei Linien im Sehfelde des Microscopes bei Anwendung geuügeud starker Vergrösserung übersehen werden kann. Das auf den Linieusystemen eingetrocknete Material lässt sich nun genau zählen. Beispiel: am 8. März im Zürichsee bei Küssnacht:

t lH»r BBt«r dfr Obfrfljifh»':

Dinobryon cylidricum 10 Colonien adnrfhsfhnittlieh ti) iDdi>i(iu«'ii.

Ceratium reticulatam 5 Individuen litrsfhitt (kr Waü<<Twiole - 23 (\m.

Triarthra longiseta l

Anurjpa longispina 3

Ntuplins 38

Cyclops 2

Diaptomus c^racilis 3

152 Individuen

Auf den Cubikmeter kommen in diesem Falle oG,(>00 Individuen.

In der gleichen Weise lassen sich Wassersäulen von grösserer Länge, von 5, 10, 20 etc. Metern, auf ihren Gehalt an Organismen bestimmen.

Ein anderes Ergebniss der Untersuchung einer Wassersäule von 5 Metern an der Oberfläche lautet: Dinobryon cylindricum, 250 Colonien, ca. 2000 Individuen Ceratium reticulatum 2

Ck)douella spec. 2 .,

Auuraea longispina 17 .,

SynchöBta pectinata 1

Daphnia hyalina 1

Uebertrag '252.-J Individuen.

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Uebertrag 2523 IndividaeR Cyclops spec. 50

Diaptomus gracilis 250 ,,

2826 IndividueQ

Die tiltrirte Wassersäule berechnete sich auf 0,025 cbm., es kamen somit auf einen Cubikmeter 113,040 Individuen.

Wenn es sich nun aber darum handelt, eine Wasser- säule in einer kleinern oder grössern Tiefe «nter dem Wasserspiegel, z. B. eine W^assersäüle von 10 Metern, in der Tiefe von 80 90 Metern auf den Gehalt an Organismen zu prüfen, so bedarf es zu dieser Unter- suchung eines verschliessbaren Netzes. Ein zu diesem Zwecke construirtes Netz ergab bei einer Untersuchung im April 1888 im Ztlrichsee folgendes Resultat: 80 90 Meter 90 Individuen 59 Colonien von DinobryoM 70-80 36 „. 35

60—70 57 123

30—40 67 56

Demnach enthält ein Cubikmeter Wasser aus der Tiefe von

80-— 90 Meter 288 Individuen u. 189 Colonien Dinobryon 70-80 115 112

60—70 . 182 393

30—40 214 179

Zwei Zusammenstellungen zeigen , dass zu ver- schiedenen Zeiten die Zusammensetzung eine verschie- dene ist:

8. Februar 1888. 8. März 1887,

13040 Individuen 5074 Individuen

10000 Colonien Dinobryon. 3612 Colonien Dinobryo«

Beide Untersuchungen wurden annähernd an der- selben Stelle, aber mit einem Monat Differenz im Zeit- punkt, vorgenommen.

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Aus diesen wenigeo Beispielen geht schon hervor, dass die Zahl der Individuen in verschiedenen Zeiten «ine sehr bedeutend diflFerirende sein kann, ferner er- giebt sich in Bezug auf die Vertbeilung in verschieden tiefen Wasserschichten, dass wahrscheinlich keine Wasser- :schicht vollkommen frei von pelagischen Thieren sein wird und dass, sowohl nahe der Oberfläche als auch in grössern Tiefen, bedeutende Mengen kleiner Thiere an- wesend sind. Es ist zu diesen Daten noch hervorzu- heben, dass die Zeit der Untersuchungen nicht zu den günstigsten gehörte, dass zu andern Zeiten sich die Individuenzahl als eine ansehnlich «grössere zu erkennen giebt. Diese ersten Ergebnisse, die einen Blick in ein noch wenig erforschtes Gebiet werfen lassen, geben mit vollem Recht den Anstoss, ein grösseres Beobach- tungsmaterial zu sammeln, um später nicht nur all- gemeine Sätze über die quantitative und qualitative Zusammenstellung in verschiedenen Seen aufzustellen, um vielmehr das Zusammenwirken einer Reihe von Factoren in präciser Weise klarlegen zu können.

Dass das Gebiet der Erforschung der Süsswasser- Fauua, der Thierwelt der Seen, ein auf eine Reihe von Jahren hinaus fruchtbares Feld der zoologischen Thätig- keit repräsentirt, beweist auch die eben zu errichtende neue zoologisch-botanische, resp. biologische, erste Süss- wasserstation in Norddeutschland am Plöner-See in Schleswig-Holstein und das seit circa 2 Jahren in Function getretene transportable zoologische Laboratorium an den Seen und Mooren in Böhmen.

Für unsere Schweizer Süsswasser-Fauna wäre es in mindestens demselben Maasse wünschenswerth, wenn au einem unserer Seen eine sesshafte oder eventuell eine zerlegbare, transportable Station eingerichtet würde. Besonders günstig wäre die Einrichtung eines Labora-

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toriutns ia Mui-teu am Murtnersee, wo in nächster Nähe und bei bequemer Verbindung der grössere Neuenburger- und der Bielersee ihre Schätze darbieten und wo über- dies noch ein weit ausgedehntes Torfmoor reiche Materialien zur Förderung der Kenntnis« der Süsswasser- Fauna unserer Schweiz liefern könnte.

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Prof. Dr. A. Penck aus Wien

über

die Grlar-ner Doppelfalte.

Weiiu ich d^r Einladuug des sehr jieobrton Herrn« Präsidenten folge und an dieser Stelle einige Worte über die Glarner Doppeifalte spreche, so^'weiss ich da- bei wohl, dass ich den Schweizer -Mitgliedern dieser Gesellschaft nichts Neues bringen werde, und dass ich mich über einen Gegenstand auslasse , den ich in der Natur keineswegs erschöpfend kennen gelernt habe. Was ich raittheilen kann, sind nur die Beobachtungen und Eindrücke dreier Wandertage, während welcher ich nebst 40 Anderen unter Heinis Führung die Haupt- beweisstellen für seine Ansichten über das (Harner (ie- birge kennen lernte und während welcher ich die Strecke Schwanden-Elra-Linththal durchwanderte. Was ich auf dieser Strecke gesehen, lässt sich in folgenden Punkten zusammenfassen:

I. An der Lochseite, unweit Schwanden, sitdit man Verrucauo, der unten grün und flaserig, oben mebr roth und kouglomeratisch ist, in fast schwebender Lag(»rung über steil Süd fallendem schwarzen Schiefer (Eocün). An der Grenze beider erstreckt sich ein 0,1 bis 1 m. mächtiges Band eines vielfach gefältelten, gekräuselten und gewellten Kalkes, des Loch^eitenkalkes, welcher

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igelejjeutlich kleinen Sätzen in sein Liegendes ein- greift. Die Oberfläche des Letzteren schmiegt sich der Unterfläche des Lochseitenkalkes unter verworrenen KrtLmmungen an. Eine sehr deutliche, der unteren Grenze des Verrucano parallele Fuge verläuft theils an der Grenze von Verrucano und Lochseitenkalk, theils mitten in letzterem.

2. Die tief eingeschnittene Tschingelschlucht sammt Verzweigungen entblösst in dem Komplexe der schwarzen Schiefer (Eocän) konkordant eingeschaltete, steil süd- östlich fallende Bänke von Nummulitenkalk.

8. Am Hausstocke streichen stark gefaltete schwarze Schiefer mit eingeschalteten Kalkbänken (Eocän) unter der discordanten Ueberlagerung von nahezu horizontal liegendem Lochseitenkalk und Verrucano derart durch, dass beiderseits des Hausstock - Mätlistockgrates, nämlich vom Eimer- Thale und Durnachbach -Thale dieselben ii'alten sichtbar werden.

4. Dieses nur aus der Entfernung gesehene Profil am Hausstocke wiederholt sich genau am Kalkstocke. Der Gipfel besteht aus rothschiefrigen, vielfach deutlich in der Fallrichtung gestrecktem und senkrecht dazu gerissenem Verrucano. Darunter erscheint ein gewellter und gekräuselter Kalk, der vollständig jenem der Loch- seite gleicht, und als dessen Liegendes tritt schwarzer, steil Stld fallender Schiefer entgegen. Demselben ist un- mittelbar unter dem Lochseitenkalke am Ostabfalle des Kalkstockes eine Bank von Nummulitenkalk eingeschaltet, wodurch das eocäne Alter des Komplexes der schwarzen Schiefer auch an dieser Stelle unzweifelhaft wird. Wie an der Lochseite, nur in viel grösserem Massstabe, greifen hier Lochseitenkalk und eocäne Schiefer in •einander ein, so dass der Lochseitenkalk hier bald auf 20 m. Mächtigkeit anschwillt, bald auf Null reducirt

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wird. Seine obere Fläche bildet die Höhe des Sattels zwischen Kaikstock und Hahneostock. Sie ist völlig eben, fällt sanft gegen NNW. und ist stellenweise mit dünnen Lagen von gelbem Dolomit (Röthidolomit) über- deckt. Diese ebene Oberfläche des Lochseitenkalkes ist, soweit die Aussicht reicht, im Süden unter dem Hausstocke und Nachbarn, im Norden im Kärpfgebiete und im Osten bis zu den grauen Hörnern vollkommen deutlich unter dem Verrucano verfolgbar.

5. Südlich vom Hausstocke erblickt man vom Kalk- stocke aus die Ansicht folgender Schichtfolge an den prallen Wänden des Vorab. Oben grünlichen Verrucano in zackigem Felsen aufragend, darunter eine braune Schicht (Dogger), in deren Liegendem sehr mächtiger grauer Kalk (Hochgebirgskalk) erscheint. Unter letz- terem treten schwarze, steil Süd fallende Schiefer (Eocän) auf, denen vielfach dicke Kalkbänke (Nummu-* litenkalke) eingebettet sind. Der unter 2 erwähnte Schieferkomplex der Tschingelschjucht gehört in das Bereich dieser schwarzen Schiefer. Nach Osten gegen die Tschingelhörner nimmt die Mächtigkeit des Hoch- gebirgskalkes entschieden ab, unter den Tschingelhörnern sind denselben mächtige und ausgedehnte Keile des liegenden schwarzen Schiefers eingetrieben. Das aus der in Rede stehenden Wand hervorspringende Zwölfi- horn zeigt im Profil eine Aufkrümmung des Hochge- birgskalkes sammt seiner Unterlage; die convexe Seite Seite dieser Aufkrümmung kehrt sich gegen Norden.

6. Vom Hahnenstock, 0,7 km. nördlich vom Gipfel des Kalkstockes bis zum 2 km. weiter gegen N. W. gelegenen Bützistock erstreckt sich ein Grat von Verru- cano, dem mehi*fach Dolomitpartieen eingebettet sind. Am Westflusse des Bützistockes liegt unter dem Verru- cano zunächst gelban witternder Dolomit (Röthidolomit),

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^darunter rother Schiefer ^Quartenschiefer), Quarzit und schwarzer Schiefer (Lias). Echiiiodermenbreccie und Eisenoolith mit Belemniten (Dogs:er), gelbgefleckter Kalk mit Belemiiiten (Schiltkalk), welcher ausgezeichnet linear gestreckt ist und zwar in der Fallrichtung der Grenz- fläche zwischen Verrucano und Eocän. Unter dem Schilt- kalke taucht grobbankiger, hellgrauer, gleichfalls ge- streckter Kalk mit Belemniten (Hochgebirgskalk) auf, der sich in stattlicher Mächtigkeit (100 200 m.) fort- zieht, den Saasberg bildend, während der ganze hangende Complex bis zum Verrucano nur ca. 25 m Mächtigkeit aufweist. Alle diese Glieder sind untereinander concor- dant gelagert und dieselben konnten um das Westeck des Bützistockes herum, von dem Nordwestgehänge bis zum Südwestgehänge desselben, also gewiss unter dem Verrucano durchstreichend, verfolgt werden. Weiterhin unter den Südwänden des Bützistockes erscheint über der Hcustafl^elalpe eine dreimalige Wiederholung von Quartenschiefer, Lias, Dogger und Malm in der ge- nannten Reihenfolge von oben nach unten, unmittelbar darunter liegt im liegenden schwarzen Schiefer (Eocän) eine Kalkbank mit Nummuliten. Fortlaufende Entblös- sungen bis unter den Kalkstock hin zeigen wie die reichhaltige Schichtfolge zwischen Verrucano und schwarzem Schiefer am Bützistocke sich zum Lochseiten- kalke des Kalkstockes ausdünnt.

Soweit meine Beobachtungen. Ich fasse dieselben in folgendem zusammen:

Vj9, liegt im Kärpfgebiete zwischen Sernf- und Linth- thal zu Unterst ein Complex stark gefalteter, durch- schnittlich südlich fallender Schiefer, deren alttertiäres Alter durch Einlagerungen zahlreicher Nummulitenkalk- bänke festgestellt ist, und denen die bekannten GUroer Fischschiefer a ngehören. Discordant über diesen Schiefern

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und zwar stellenweise dicht über den Numrauliteokalk- bänken lie^t im Kärpfgebiete eine nördlich fallende Platte von Verrucano, welcher zwischen Serufthal und Walensee die für die Ostschweiz normale Schichtfolge (Röthidoloniii, Quartenschiefer, Lias, Dogger, Malm und Weiter gegen Norden das ganze Kreidesystem und Eoän) aufgelagert ist. Die Grenze der Schiefer gegen die hangende Platte ist überall scharf entwickelt und tritt in der Scenerie meilenweit deutlich entgegen. Längs ihr findet sich in sehr schwankender Mächtigkeit der Lochseitenkalk, welcher mit seinem Liegenden eigenthOra- lich verknetet ist. Am Butzistöckli schwillt dies Band zu einem sich dreifach wiederholenden Complexe von gelbem Dolomit, rotem Schiefer, schwarzem Schiefer mit Quarzit, von Echinodermenbreccie und Eisenoolith mit Belemniten, von grauen, Belemniten führenden Kalken an. Petrographische Beschaffenheit und Fossil- führung erweisen diesen Complex als die umgekehrte Normalschichtfolge von Röthidolomit, Quartenschiefer, Lias, Dogger und Malm, welche hier auf ein Zehntel ihrer gewöhnlichen Mächtigkeit reducirt ist und deren Gesteine ausnahmslos deutliche Streckungserscheinungen aufweisen. Im Gebiete südlich von Elm ist den altter- tiären Schichten abermals Verrucano aufgelagert, welcher hier eine südlich fallende Platte bildet, die wiederum unter die normale Schichtfolge bis zum Jura einfällt. An der Grenze der Schiefer gegen die Platte finden i*ich mächtige Jui;Agebilde in verkehrter Lagerung,

Diese Ergebnisse stimmen vollauf mit den Beob- achtungen, welche Heim in seinen Untersuchungen über den Mechanismus der Gebirgsbildung mitgetheilt hat. Es unterliegt keinem Zweifel, dass im durchwanderten Gebirge Verrucano wirklich auf Eocän aufgeschoben ist, ^und für die Auffassung Vaceks, dass unter dem Verru-

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cano ältere Schiefer lagern, deaen das Eocän nur ober- flächlich augeklebt ist, habe ich nirgends einen petro- graphischen, paläontologischen oder stratigraphischen Anhaltspunkt gesehen. Unzweifelhaft ist ferner, dass sich zwischen Eocän und Verrucano geradezu verquetschte Partien des Hangenden der Verrucanoplatte in umge- kehrter Lagerung finden. Beide Fundamentalthatsachen kann ich mir nur durch die von Heim entwickelte und begründete Theorie der Doppelfalte erklären. Hatte die Thatsache, dass mir in den gerammten Ostalpen nichts Aehnliches begegnet ist, mich einigermassen ge- genüber den Heimischen Darlegungen befangen gemacht, so kann ich heute, nach Besuch der Glarner Alpen» nur mein volles Einverständniss mit Heims Beobachtungen und Folgerungen aussprechen.

Der gegenwärtige Standpunkt der Torfforschonft.

Von Dr. J. Froh.

NB. Der Vortrag erscheint in extenso im ,3ulletiii der schweizer, botanischen Gesellschaft.*'

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I>.

Personalien.

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Verzeichniss

der bei der 73. Versammlong in Davos anwesenden GeseUschaftsmitglieder nnd Gaste.

A. Mitglieder der Gesellschaft.

(Die mit * bezeichneten Mitglieder sind neu eingetreten.)

1. Aargaii.

Herr Bruggisser, Anton, M. Dr., Wohlen. Fisch er-Sigwart, H. Pharm., Zofingen. Lusche r, H., Bot., Zofingen. ,, Müller, M. Dr., Bezirksarzt, Zofingen.

2. Appenzell.

Herr Früh, J., Dr., Trogen. *Hörler, H., Pharm., Herisau.

3. Baselstadt.

Herr Hagenbach-Bischoff, Prof. Dr., Basel. Kahlbaura, G., Dr., Docent, Basel. Riggenbach-Burckhardt, A. Prof. Dr., Basel. Riggenbach-Stehlin, F., Basel. *Schmidt, Carl, Prof. Dr., Basel. Zehn der, Louis, Dr., Docent, Basel.

4. Beru.

Herr Baltzer, A. R., Prof. Dr., Bern. ,, Brückner, Ed., Prof. Dr., Bern.

12*

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180

Herr Coaz, J., Oberforstinspector, Bern. Dubois, P., Dr., Doceot, Bern. Fischer, Ed., Dr., Docent, Bern. Kronecker, Hugo, Prof. Dr., Bern. Lanz, Jos., M. Dr., Biel. ♦Lindt, Wilh. jun., M. Dr., Bern. Reber, J., M. Dr., Niederbipp. ♦Ritter-Egger, Bauunternehmer, BieL Sahli, Herrn., Prof. Dr., Bern. Studer, Theoph., Prof. Dr., Bern. *Tschirch, A., Prof. Dr., Bern.

5. Freibarg.

Herr Bisig, B. A., M. Dr., Bulle. Gran gier, L., Prof., Freiburg. Musy, M. Prof., Freiburg. *Horner, R., Prof., Freiburg.

6. Genf.

Herr Chodat, Rob., Prof. Dr., Genf.

Fatio, Victor, Dr., Genf.

Galopin, Gh., Prof. Dr., Genf.

Micheli, Marc, Botau., Genf.

De la Rive, L., Phys., Genf.

Sarasin, Ed., Dr., Genf.

Soret, Gh., Prof. Dr., Genf.

7. Graubünden.

Herr *Amann, J., Pharm., Davos-Platz. *Bätschi, Jos., Dr. jur., Davos-Platz*^ Bosshard, E., Prof. Dr., Chur. *Buol, Florian, Med. Dr., Davos. *Flury, Paul, Pfarrer, Schiers.

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Herr *Gelbke, Franz, Davos-Platz. *Hauri, J., Pfarrer, Davos-Dörfli. ♦Im Hof, F., DavosrPlatz. Kobelt, J. J., Pfarrer, Davos-Monsteiu. Lorenz, Paul, M. Dr., Chur. *Müller, Paul, Landammann, Davos-Platz. von Planta, Ad., Dr., Reichenau. ♦Richter, Hugo, Buchhändler, Davos-Platz. ♦Rüedi, Carl, M. Dr., Davos-Platz. *Rzewuski, Alex., Davos-Platz von Salis, F., Oberingenieur, Chur. Schönecker, J., Apotheker, Chur. ♦Spengler, Lucius, M. Dr., Davos-Platz. ♦Spengler, Carl, M. Dr., Davos-Platz. ♦Stiffler, J. P., Landammann, Davos-Dörfli. ♦Waters, Arthur, Wm. F. L. S. und F. G. S., Davos-Dörfli.

Lusern. Herr Nager, Gustav, M. Dr., Luzern. Schumacher-Kopp, Dr., Kantonschemiker,

Luzern Suidter-Langenstein, 0., Pharm., Luzern.

9. Neueoburg.

Herr Böraneck, E., Prof. Dr., Neuchätel. Perrenoud, M. Dr., Chaux-de-Fonds.

10. SehaflThaasen.

Herr ♦Seiler, H., Lehrer, Merishausen.

11. 8t. OaHeu.

Herr Emden, Rob., Dr., St. Gallen. Rehsteiner-Zollikofer, C, Pharm., St. Gallen. ♦Schuler, Carl, M. Dr., Rorschach.

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12. Solothurn.

Herr Lang, Fr., Prof. Dr., Solothurn.

13. Thnrgau.

Herr Kolb, Otto, M. Dr., Güttingen.

14. Waadt.

Herr Dufour, Charles, Prof. Dr., Morges. Dufour, H., Prof. Dr., Lausanne. Forel, A. F., Prof. Dr., Morges. Renevier, E., Prof. Dr., Lausanne.

15. Wallis.

Herr Wolf, F. 0., Prof., Sitten.

16. Zürich.

Herr *ßodraer-Beder, Zürich.

Hegetschweiler, M. Dr., Riffersweil. Heim, Alb., Prof. Dr., Zürich. Imhof, 0. E., Dr., Docent, Zürich. Mayer-Eymar, K., Prof. Dr., Zürich. Mösch, K. Ph., Dr., Zürich. Roth, Santiago, Küssnacht. Schröter, C, Prof. Dr., Zürich. *Stebler, Dr., Dir. der eidg. Samenkontrolstation, Zürich. Wyder, Th., Prof. Dr., Zürich.

Ausland.

Herr *Delebecque, A., Ingenieur, Thonon-les-Bains. Urech, F., Dr.. Docent, Tübingen.

Ehrenmitglieder.

Herr Flückiger, F. A., Prof. Dr., Strassburg i. E.

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Herr Penck, Alb., Prof. Dr., Wien. von Struve, Otto, wirkl. geheimer Staatsrath. Excellenz, St. Petersburg.

B. Fremde Gäste.

S. A. Mons. le Prince Roland Bonaparte, Paris. Herr Büttikofer, J., Präparator, Leyden.

Bünger, Prof. Dr., Baden-Baden.

Engel, Th., Dr., Eislingen.

Gelbke, Julius, M. Dr., Dresden.

Gräff, Prof. Dr., Freiburg i. B.

Hedinger, Dr., Medicinalrath, Stuttgart.

Hof mann, stud. rer. nat, Nürnberg.

Holland, Friedr., Geisslingen.

Lepsius, Prof. Dr., Darmstadt.

Meissner, Sumatra.

Sokolowski, M. Dr., Warschau.

Ulrich, A., Prof. Dr., Strassburg i. E.

Graf V. Zeppelin, Ebersberg.

C. Schweizerische Gäste.

Herr Attenhofer, Zurzach. Bar low, J. Faris, Davos. Bavier, Minister, Chur. Beeli, W., M. Dr., Davos. Ben er, Peter, Chur. Ben er, Rudolf, Chur.

Boltshauser, W\, Secundarlehrer, Ararisweil. Branger-Jost, A., Davos. Branger- Michel, Hans, Davos. Branger, Tobias, Davos. Bruggisser, Walther, cand. med., Wohlen. Burckhardt, C, stud. phil., Basel. Casparis, Chr., jgr., Pfarrer, Klosters.

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184 -

Herr Conrad in, Oberst, Chur.

Davatz, Lehrer, Chur

Dormann, Dr. jur., Davos.

Erni, M. Dr., Gersau.

Gen gel. F., Ständerath, Chur.

Gredig, Andr., Davos.

Hefti, J. J., Apotheker, Glarus.

Heim, E., Musikdirector, Davos.

Hilty, M. Dr., St. Gallen.

Holsboer, W. J., Davos.

Huggard, M. Dr., Davos.

Irahof, Ed., Seminarlehrer, Schiers.

Imhof, Rud., Zofingen.

Issler, Architekt, Davos.

Käslin, H., Aarau.

Kaufmann, C, Prof. Dr., Zürich.

Kind, Paul, Pfarrer, Schwanden.

Kurz-Martin, Dr. phil., Maseiu.

Lanz, jgr., M. Dr., Bern.

Lorenz, Paul, stud. polyt., Chur.

Morosani, A., Major, Davos.

Müller, M. Dr., Uznach.

Mühlhäusser, H., Director, Davos.

Nagel, Hans, Davos.

Pestalozzi, F., Davos.

P flöge r, Prof. Dr., Bern.

Spenjjlor, Alex., M. Dr.. Davos.

Steine r, M. Dr., Lavin.

Taverna, Haus, Landaniniann, Davos.

Tobler, A., med. pract., Heinsau.

Turban, M. Dr., Davos.

,, Volland, M. Dr., Davos.

Walz, M. Dr., Davos.

,, Wetze 1, C, Ingenieur, Davos.

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Herr Zehn der, C. Dr., Zürich. Ziegler, C, Pfarrer, Davos. Z leg 1er, Zürich. Zimmerlin, Franz, M. Dr., Zofingen.

Yeränderongen im Personalbestand.

A. Verzeichniss der in Davos aufgenommenen Mitglieder.

1. Ehrenmitglieder. (4)

HeiT de Guerne, Baron, Jules, Pr^sid. de la Soc. zool. de France, Paris. S. A. S. Albert I, Prince de Monaco. Herr Seh wendener, S., Prof. Dr., Berlin. von Struve, 0., Excellenz, w. geh. Staatsrath, Petersburg.

2. HltgUeder. (36)

Herr Amann, J., Apoth., Davos.

Bätschi, Jos., Dr. jur., Davos.

Bodmer-Beder, Riesbach, Zürich.

Bosshard, E., Prof. Dr., Chur.

*Buol, Flor., Dr. med., Davos.

El m ig er, Franz, Dr. med., Luzern.

Flury, Paul, Pfarrer, Schiers.

,. Gelbke, Franz, Davos.

Hauri, J., Pfarrer, Davos.

Hörler, H., Apoth., Herisau.

Hörn er, R., Prof., Freiburg (Schweiz).

*Delebecque, A., Ingenieur, Thonon-les-bains,

(Hte. Savoie).

Im Hof, Fritz, Davos.

Kobelt, J. J., Pfarrer, Davos-Monstein.

Lindt, Wilh., Dr. med., jun., Bern.

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Herr Müller, Paul, LandaiumanD, Davos.

Richter, Hugo, Buchhändler, Davos.

Ritter-Egger, E., Bauunternehmer, Biel.

Rüedi, Carl, Dr. med., Davos.

Rzewuski, Alex., Davos.

Sarasin, Fr., Dr., Basel.

Sarasin, Paul, Dr., Basel.

Schmidt, Carl, Prof. Dr., Basel.

Schuler, Carl, Dr. med., Rorschach.

Seiler, Jakob, Lehrer, Merishausen (Schafth.).

Spengler, Carl, Dr. med., Davos.

Spengler, Lucius, Dr. med., Davos.

Stehler, Dr., Director d. eidg. Samenkontroll- station, Zürich.

Stiffler, J. P., Landamraann, Davos.

Tschirch, A., Dr. Prof. d. Pharmacogn., Bern.

Waters, Arthur Wm., F. L. S. und F. G. S., Davos.

Wegelin, Heinr., Prof., Frauenfeld.

Wolf er, A., Assist, d. eidg. Sternwarte, Zürich.

Wyder, Th., Prof. Dr., Zürich.

Zehn der, Fritz, Dr. phil., Wattwyl.

Zehn der, Louis, Dr. Priv. Docent, Basel.

B. Verstorbene Mitglieder: (bis Mitte November 1890).

1. Ehrenmitglieder. (4)

Geburtsj. Aufnahm^.

Herr Buys-Ballot, Prof., Utrecht. 1817. 1887. Hebert, Edm., Prof., Membre

de rinst, Paris 1812. 1877. Marco u, Jules, Prof., Cam- bridge U. St. 1824. 1865. Löwig, Carl, Prof. Dr., Breslau 1803. 1873.

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187

2. Hitglieder (12)

Geburt8j. Aufnahmsj. Herr Bachraaun, J. J., Oberrichter,

Stettfurt. 1802. 1849.

DeMorsier, Franc, Plongeon-

Geneve. 1803. 1865.

Fahrner, H., Med. Dr., Mär-

stetteu 1852. 1887.

Favre, Alfr., Prof., Geueve. 1815. 1837.

Gilli6roii,V., Dr., Lehrer, Basel. 1826. 1855. Hässeli-Kalenbach, Rhoin-

feldeü. 1821. 1867.

Mousso 11, Alb., Prof., Dr., Zürich. 1805. 1829. Müller, A., Prof. Dr., Basel. 1819. 1850. Schäre r, Prof., Director,

Waldau (Bern) 1823. 1878.

Schneebeli, H., Prof. Dr.,

Zürich. 1849. 1871.

Schwarzenbach, Val., Prof.,

Bern. » Soret, J. L., Prof. Dr., Geneve.

C. Ausgetreten.

Herr Berthoud, Fritz, Fleurier » De Loriol, Ingenieur, Lyon. >, Hermann, Frdr., Mechaniker,

Bern. » Lavizzai'i, S., Chiasso » Manzoni, Prof. Dr., Maroggia. » Sieber, L., Dr., Basel.

D. Unbekannten Aufenthalts.

Herr Berlinerblau, J. Dr. » Turian, Etudiant.

1830.

1862.

1827.

1855.

1811.

1866.

1838.

1867.

1835.

1862.

1851.

1889.

1889

1833.

1875.

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188 -

E. Aus der Liste der Mitglieder gestrichen.

Herr Chappuis de Steiger, Chaux-de-Foads.

Denis de Lagarde, Thonon.

Fol, H., Prof. Dr., Geneve.

Gatta, L., Ingeoieur, Rom.

Sauvage, E., Direct., Boulogne s. in.

Vöchting, Prof. Dr., Tübingen.

Wyss, A., Dr. med., Geneve.

F. Mitglieder auf Lebenszeit.

1885: Choffat, Paul, Lissaboune.

Cornu, Felix, Basel.

De Coulon, Louis, Neuchätel.

Dufour, Marc, Lausaune.

fFavre, Alphonse, Geneve.

,, Fore], F. A., Morges.

Hagenbach-Biscboff, Basel.

Jtirgeusen, J. F. U., Locle.

Micheli, Marc, Geneve.

Renevier, Eug., Lausanne.

Rilliet, Alb., Genfeve.

Sarasin, Ed., Genfere.

fSoret, J. L., Geneve.

Sorei, Charles, Geneve. 1886 Bertrand, Marcel, Paris.

,. Galopin, Charles, Geneve.

Von der Mtihll, Karl, Basel.

1889 Andreazzi, Ercole, Lugano. Balli, Emilio, Locarno,

1890 Delebeque, A., Thonon. Sarasin, Paul, Basel.

Sarasin, Fritz, Basel.

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189

Beamtiingeii und Commlssionen.

1. Centralcomit^

(in Bern fttr 1886—1892). gewählt

1886 Herr Studsr, Th., Dr. Prof., Präsident. Coaz, J., eidg. Forstiospector, Vicepräsident vonFellenberg, Edm., Dr. Prof., SecretÄr. Schär, Ed., Dr. Prof., Zürich, Präsident der Denkschriftencommission. Güster, H., Dr., Aarau, Quästor.

2. Bibliothekare

(in Bern), gewählt 1889 Herr Graf, J., Prof. Dr., Oberbibliothekar.

1888 Kissling, Dr., Gymnasiallehrer, Unterbiblio-

thekar.

1889 Frau Kraeuter.

3. JahresTorstand

(für 1890 in Davos). gewählt Herr Hauri, J., Pfr., Präsident.

Spengler, A., Dr. med., Vicepräsident.

Im Hof, F., Secretär.

Baetschi, J., Dr. jur., Secretär.

4. Commis8ioneu.

a. Donktchriften-CommiMion. gewählt

1886 Herr Schär, Ed., Dr. Prof., Zürich, Präsident. 1871 Forel, F. A., Dr. Prof., Morges. 1880 Rütimeyer, Ludw., Dr. Prof., Basel. 1882 Kaufmann, Fr. Jos., Dr. Prof., Luzern. 1884 Gramer, €., Dr. Prof., Zürich. 1886 V. Fischer, L., Prof., Bern.

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b. Geologische CommiMion.

gewählt

1860 Herr Dr. Favre, Alph., fProf., Genf, Ehreu-Präsid. 1872 ,, Lang. Fr., Dr. Prof., Solothurn, Präsident. 1888 Favre, Erueste, Genf, Actuar.

1865 De Loriol, Perceval, Genf. 1888 Heim, Alb., Dr. Prof., Zürich. 1888 Baltzer, A., Dr. Prof., Bern.

c. Geodätische Commisslon. gewählt

1861 Herr Wolf, Rud , Dr. Prof., Zürich, Präsident. 1861 Hirsch, A., Dr. Prof., Neuchätel.

1863 Gautier, E., Col. fed. Director der Stern- warte, Genf.

1 883 Lochmann, Oberst, Chef des topographischen

Bureau, Bern. 1888 Rebstein, J., Prof., Zürich.

Ehrenmitglied.

gewählt

1887 Herr Duraur, Genie-Oberst.

d. Commisslon der SchlMisfiftuiiy.

gewählt

1886 Herr Heim, Alb., Dr. Prof., Zürich, Präsident. 1875 Rütimeyer, L., Dr. Prof., Basel.

1884 Gramer, C., Dr. Prof., Zürich.

1886 Soret, Gh., Prof., Genf.

1887 Schnetzler, J., Prof., Lausanne.

e. Erdbebencommission.

gewählt

1878 Herr Heim, Alb., Dr. Prof., Zürich, Actuar.

1878 Forster, A., Prof., Bern.

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191

gewählt

1878 Herr Ainsler-Laffon, J., Prof., Schaffhausen. Forel, F. A., Dr. Prof., Morges. ,, Hagenbach-Bischoff, E., Prof., Basel. ,, Heim, Alb., Dr. Prof., Zürich. jSoret, J. L., Prof., Genf. Biliwiller, R., Director der met. Central- anstalt, Zürich. 1880 Herr de Torrente, A., Forstinspector, Sitten. Brüggef, C. G., Prof., Chur. Soret, Charles, Prof., Genf. 1883 Herr Hess, GL, Dr. Prof., Frauenfeld. Früh, J., Dr. Prof., Trogen. NB. Neucoustituirung erfolgt im Januar 1891.

f. Limnologische Commissioiir

gewählt

1887 Herr Forel, F. A., Dr. Prof., Morges, Präsident.

Coaz, J., eidg. Oberforstinspector, Bern. 1890 Zschokke, Fried., Dr. Prof., Basel.

%. Commission zur Untersuchung der Torfmoore.

gewählt

1890 Herr Früh, J., Dr. Prof., Trogen. Schröter, C., Dr. Prof., Zürich, mit Cooptationsrecht.

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E.

Kantonale naturwissenschaftliche Gesellschaften.

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Jabresberichte.'

1. Aar au«

Präsident: Herr Dr. F. Mühlberg, Professor.

Vice-Präsideut: Herr Wüst, Bezirkslehrer.

Aetuar: Herr Dr. H. Ganter, Professor.

Kassier: Herr H. Wehrle, Kaufmann.

Bibliothekar: Herr Dr. Tuchschraid, Professor.

Zahl der Mitglieder: Ehrenmitglieder 2.

Ordentliche Mitglieder 132. Jahresbeitrag: 8 Frs. In den 10 Hauptversammlungen wurden folgende

Thematha behandelt;

Herr Prof. Mühlberg: lieber die geologischen Ver- hältnisse des Bötzbergtunnel, des Hauensteintunnel und des projektierten Schaafmatttunnel.

Herr Prof. Liechte: Die chemischen Theorieen seit Beginn dieses Jahrhunderts. 2 Vorträge.

Herr Bezirkslehrer Wüst: Ueber Schallstärkemessungen.

Herr Bezirkslehrer Coradi: Ueber die Intensitätsver- hältnisse der Empfindungen.

Herr Dr. Stähelin: Ueber Algier.

Herr H. F lein er; Ueber die hydraulischen Binde- mittel.

Herr Bäuerlin: Ueber die Berechnung der electrischeu Lichtleitung.

13*

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196

Herr Bezirkslehrer Dr. Müller: Der Stand der Kennt- nisse über Afrika während Alterthum und Mittel- alter.

Herr Hanuemann: Ueber den Stickstoff der Luft als Pflauzenuützstoff.

Auf der Jahresversaronilung in Brugg wurden zwei öffentliche Vorträge gehalten: Herr Prof. Tuchschmid: Ueber den Brenn werth der

wichtigsten aargauischen Holzgewächse. Herr Dr. Bircher: Ueber die Uebertraguug der Tuber- culose und ihre Verhütung. Aarau, im October 1890.

Der Actuar: Dr. n. Ganter»

2. Basel.

Präsident: Herr Felix Cornu. Vicepräsident: Herr Prof. Dr. J. Piccard. Secretär: Herr Prof. Dr. A. Riggenbach. Vice-Secretär : Herr Dr. G. W. A. Kahlbaum. Präsident für 1890—92: Hr. Prof. Dr. K. VondermühlL Mitglieder Ende Juli 1890:

Ehrenmitglieder: 5.

Correspondirende Mitglieder: 34.

Ordentliche Mitglieder: 146.

Jahresbeitrag: Fr. 12.

In 15 Sitzungen, worunter eine öffentliche, wurden folgende Vorträge gehalten:

1. 1889. Nov. 6. Herr Dr. V. Gillieron: Ueber das

muthmassliche Vorkommen von Salz auf basel- städüschem Boden.

2. Nov. 20. Herr Dr. C. Schmidt: Die Glacial-Er-

scheinungen am Monte Salvatore und nördlich der Alpen.

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197

3. Dec. 4. Herr J. Weinmann: Vorlesungsversuch

über die Oberflächenspannung einer Flüssigkeits- haut. — Herr Prof. R. Nietzki: Chemische Con- stituonen von Toluylenblau und Toluylenroth.

4. Dec. 18. Herr A. Gutzwiller: Die fossile Flora

von Basels Umgebung.

5. 1890. Jan. 8. Herr Prof. L. Rütimeyer: Die alt-

eocäne Fauna von Fgerkingen.

6. Jan. 22. Herr Prof. F. Zschokke: Das Thierleben

in den Hochgebirgsseen.

7. Febr. 5. Herr Dr. R. Fl at t : Die günstigste Material-

verwendung im Leitungssystem einer electr. Be- leuchtungsanlage.

8. Febr. 19. Herr Prof. F. Miescher: Die chemischen

Stoffe der Eizelle.

9. März 6. Herr Prof. K. Vondermühll: Die Anzahl

der unabhängigen Perioden einer eindeutigen Func- tion complexen Arguments.

10. März 19. Herr Dr. M. v. Lenhossek: Hinterwurzeln

und Hinterstränge des Rückenmarks.

11. April 30. Herr Prof. K. Vondermühll: Die electro-

inagnetische Theorie des Lichts.

12. Mai 14. Herr Prof. K. Kollmann: Der Schädel

Beethoven's und der Zusammenhang von Körper und Geist. J3. Mai 28. Herr Dr. M. v. Lenhossek: Studien an Atschinesenschädeln. Herr E. Greppin: Ver- steinerungen aus dem oolithe astartien.

14. Juni 11. Herr Prof. A. Riggenbach: Die unperio-

dischen Witterungserscheinungen auf Grund 111- jähriger Aufzeichnungen der Niederschlagstage.

15. Juni 25. ( Oeflfentliche Sitzung). Herr Prof. F.

Zschokke: Die zoologische Station in Neapel.

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198 3. Beru.

Präsideut: Herr Professor Dr. Ed. Brückner.

A'icepräsident: Dr. med. S. Schwab.

Secretär: Dr. Ed. Fischer, Privatdocent.

Cassier: B. Stu-der-Steinhäuslin, Apotheker.

Redactor der Mittheilungen: Herr Professor Dr. J. H.

Graf.

\ Herr Prot. Dr. J. H. Graf. Bibliothekare , ,, T^ t-. t^ i o ^ i u

' Herr Dr. E. Kissling, Secundarl ehrer.

Zahl der Mitglieder auf 1. August 1890:

Ordentliche Mitglieder: 158.

Correspondirende Mitglieder 26.

Jahresbeitrag: Fr. 8.

Von Ende Juli 1889 bis Ende Juli 1890 wurden

in 13 Sitzungen, worunter 12 in Bern und eine in

Magglingen bei Biel, folgende Vorträge, Demonstrationen

und kleinere Mittheilungen gebracht:

Herr Professor Dr. A. Baltzer: Die neueren Theorien

der Gebirgsbildung.

Ueber Schlagringe aus typischer Grundraoräne. -7- Vorweisung von Witherit aus Northumberland^

Ueber die beim Bahnhofumbau in Bern aufge- deckten Riesenkessel.

Ueber einen graphitführenden Kalkphyllit aus der Trift.

Vorweisung von. Blatt XIII der geologischen Karte der Schweiz nebst zugehörigem Text, sowie der geologischen Uebersichtskarte des Kantons Bern von Professor Baltzer und Dr. E. Kissling.

Herr Professor Dr. Ed. Brückner: Vorlegung und Er- läuterung einiger Curven zur Frage der Clima- schwankungen in historischer Zeit.

Einfluss der Schneedecke auf die Temperatur.

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199

Herr Professor Dr. Ed. Brückner: Ueber Verdunstung einer Schneedecke und Condensation an derselben.

Ueber zwei neuere Abhandlungen betreffend das Clima der Eiszeit.

HerrOberforstinspectorCoaz: DerSturnoschaden vom 23. Januar 1890 in den Waldungen Graubündens.

Die Verbreitung des grauen Lärchenwicklers und des Schwammspinners im Jahre 1888.

Herr Dr. P. Dubois: Zur Kenntniss des Uebergangs-

widerstandes der Electrolyten. Herr Dr. P. Dubois: Ueber Inductionsströme. Herr Dr. Dutoit: Botanische Beobachtungen in der

Gegend von Adelboden. Herr Gymnasiallehrer J. Fankhauser: Mittheilungen

über die Süsswasser- und marine Molasse in der

Gegend von Langnau.

Ueber die erratischen Blöcke im Emmenthal. Herr Professor Dr. L. Fischer: Vorweisung von Proben

des sog. Spitzenholzes (bois dentelle).

Einschleppuug von Eragrostis minor in der Gegend von Bern.

Herr Dr. v. Freudenreich: Durch Bacterien verur- sachte Blähung der Käse.

Herr Prof. Dr. J. H. Graf: Der Mathematiker Nikiaus Blauner, ein Original aus dem vorigen Jahrhundert.

Der waadtländische Astronom Jean Philippe Loys de Cheseaux.

Ueber einige mathematisch-geschichtliche Funde.

Notiz über den Physiker Micheli du Crest. Herr Prof. Dr. G. Hub er: Versuche von Hertz über

die Schwingungen der Electricität.

Neuere electrische Erscheinungen und Ansichten über die Electricität.

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200

Herr v. Jeuner: Ueber die Verwendung einer Coinbi- nation von rotbem und grünem Glas für die photograpbische Dunkelkammer.

Demonstration einer auffallenden Pilzrayzelmasse. Herr Dr. Koby: Les grottes de Milandre et de Röclerc

dans le Jura bernois. Herr Professor Dr. H. Kronecker: Demonstration des

Engelmann'scbeu Bacterienversuches im Mikro-

spektrum. Herr Dr. C.Moser: üeber die internationale Erstellung

der Himmelskarte und den gegenwärtigen Stand

der diesbezüglichen Arbeiten. Herr Gymnasiallehrer Ris: Geschichte des internationalen

Maass- und Gewichtsbureau und der neuern

Prototype des Meters und des Kilogramms. Herr Professor Dr. Strasser: Neuere Untersuchungen

über den Vogelflug.

Ueber eine Anomalie in der Lagerung der Fleisch- fasern des Zwerchfelles.

Herr Prof. Dr. Th. Studer: Ueber Nahrung und Para- siten der Walfische.

Ueber Säugethierreste aus der Molasse bei Brüttelen.

Die hydrographischen und biologischen Forschun- gen des Prinzen Albert von Monaco mit der Yacht Hirondelle im Gebiete des nordatlantischen Oceans.

Die Thierwelt des Jura zur Zeit der Bildung des Muschelsandsteines.

Herr Dr. Thiessing: Der Lias von Lyme-Regis.

Ueber das Vorkommen von Graphit in der Schweiz. Herr Dr. Vinassa: Eine Erkrankung des Obstweines

durch einen Bacillus.

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201

Ausserdem wurde eine Excursion zur Besichtiguüg der erratischen Blöcke im Grauholz und Sedelbachwalde veranstaltet, und an die Sitzung in Magglingen schloss sich ein Ausflug in die Taubenlochschlucht an, zu welchem vorher in der Sitzung Herr Kollier geologische Er- läuterungen gab.

4. Fribourg.

Bureau pour l'annee 1889—90. President: M. Musy, professeur. Vice-president-caissier: M. l'abbe Ch. Raeray. Secrötaire: R. Homer, professeur.

2 raembres honoraires.

66 membres internes payant une cotisation de 5 frs.

13 raembres externes payant une cotisation de 3 frs.

23 söances du 7 novembre 1889 au 1 mai 1890.

Prindimux travanx: Mr. M. Cuony, pharmacien. Les sondjig^s de Corpataux pour rechercher les lignites de la molasse d'eau- douce införieure.

Le telethermonietre.

Presentation d'en pecten trouvö ä la Combert.

Xouveau töi^phone sans pile.

ßacteries trouvees dans la glace.

Resistance des animaux aux baciiles de la tuber- culose.

Baromötre ä eau etabli a Paris.

Mr. Eggis, Adolphe. Presentation d'un echantillon de poudre de lait sans sucre.

Mr. Grau gier, professeur. Extraits d'une Histoire naturelle du Jorat et de ses environs par Razoumowsky public en 1789.

Rapport sur la reunion tenue ä Berne au sujet de la bibliographie de la Suisse.

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202

Decouverte d'aüciennes tonibes creusees daus la molasse ä Chäbles.

Mr. Gremaüd, Inj^enieur. Les falaises molassiques du lac de Neuchätel.

La nouvelle carriere de Lessoc: echantillons divers.

Mr. Grein and, Ingenieur. Observations sur la tempe- rature, les courauts d'air et la fumee du tunnel du Gotthard.

Projet de la ligne Vevey-Bulle-Thoune.

Eclairage electrique ä Fribourg.

Mr. Hörn er, professeur. Tableau graphique represen- tant la valeur nutritive des aliments et destine aux ecoles fribourgoises.

Curieux instinct des fourmi qui laissent gerraer les graines pour en tirer du glucose.

Mr. le Dr. Jeanrenaud: Lecacaoyer: ses fruits, leur

analyse, falsitications des cacaos, etc. Mr. Kern: Essais d'eclairage electrique dans son etab-

lissement au point de vue economique avec com-

paraison aux autres ociairages. Mr. Musy, president. Therraonietre dans lequel uu ainal-

ganie d'argent remplace le mercure.

Origine du petrole.

Presentation d'un Didunculus strigirostris (oiseau voisin du Dronte et originaire d'Upolu et qui a probableraent disparu).

Les nouvelles uuit^s niecaniques et electriques.

Perroquet devenu carnivore (nestor alpiuus).

Action du tabac sur le developperaent des bacilles.

Theorie des vents plongeants.

Action de la chaleur sur Pobsidienue.

Les pseudomorphoses : presentation d'un öchan- tillon de bois fossile de TArizona.

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203 --

Mr. Raemy, eure. Anomalies de la terapörature ea novembre et döcerabre 1889.

Observations mötöorologiques des dix deruieres annees.

Mr. Raemy, professeur. Le galvanometre aperiodique, le Sond.

Mr. Raemy, professeur. Preseutation d'un nouveau mo- dele de pile therraoelectrique.

Mr. Streb el, Veteriüaire. Tuberculose du bötail au point de vue de la police sanitaire et de Thygieiie alimentaire.

Uli veau cölosomien (scbistosoma reflexum).

Mr. de Vevey, chimiste. Analyse des eaux des diffe- rentes sources de la ville de Fribourg.

Le lait sterilise : pröseutation d'un echantilloii prepare h la Station laitiere de Fribourg.

Poudre de lait preparc^e dans son laboratoire.

Le secretaire: R. Horner.

5. 8t. Galleu.

Präsident: Herr Dr. B. Wartmann -Her zog, Museums-

director. Vice-Präsident: L. 0. Ambühl, Kantonschemiker. Cassier: Herr J. J. Gschwend, Cassier der Credit-

anstalt. Bibliothekar: Herr R. Dürler, Chemiker. Correspondirender Actuar: Herr Th. Schlatter, Ge-

meinderath. Protocollführeuder Actuar: HerrA. Ulrich, Reallehrer. Beisitzer: Herr J. Brassel, Reallehrer. Stein, Apotheker.

Wild, Forstverwalter.

Brüschweiler, Adjunct.

Dr. Von will er, Director.

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204

Zahl der Mitglieder: Ehrenmitglieder 39.

Ordentliche Mitglieder 682. Jahresbeitrag: Für Stadtbewohner Fr. 10. .

Für Auswärtige 5. .

Ordentliche Sitzungen 12.

Vorträge:

Herr Sauitätsrath Dr. Sonderegger: lieber die Er- nährung des Menschen.

Herr Dr. Wessner: Ueber St. Gallens sanitäre Ver- hältnisse in früheren Jahrhunderten. Die Epidemieen des Mittelalters und das Auftreten der Pest in St. Gallen.

Herr Dr. GuidoKheiner. Die Krankheiten der einzelnen Berufsarten.

Herr Zahnarzt Schlucker: Ueber schmerzlose Zahn- operationen.

Herr Dr. R. Jenny : Die Entwicklung des Gehörorganes und das Hören.

Herr Dr. Uhlrich, Lehrer der Naturgeschichte: Ueber Thierstimmen.

Herr Dr. Leuthner: Die Lurche speciell Caudata (Urodela).

Herr Präparator ZoUikofer: Ueber das Verfärben der kleinen Wiesel (Mustela vulgaris) im Winter.

Herr Bezirksförster Fenk: Ueber die Nonnenraupe (Liparis monacha).

Herr Prof. Dr. C. Gramer, Zürich: Ueber pflanzliche Baukunst, erläutert an den Siphoneen oder Schlauch algen.

Herr Director Dr. Stehler: Ueber Getreide- und Futter- bau in der Schweiz.

Herr Reallehrer J. B rassei: Das Opium.

Herr Forstinspector Wild: Ueber den falschen Mehl- thau (Perenospora viticola).

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205

Hert* Chemiker R. Dürler: Ueber das gleiche Thema-

Herr Reallehrer Zoilikofer: Ueber künstliche Kälte- erzeugaog und EisroaschineD.

Herr Primarlehrer Früh: Die neuereu Ergebnisse der physikalischen Meeresforschuug.

Herr Kantonschemiker Dr. Ambühl: 2 Verbrennungs- versuche experimentell vorgeführt.

Herr Dr. Spitzly: Reiseerlebnisse bei einem Ausflug nach dem Marowyne oder Maroniflusse, bis zu den Wasserfällen von Armina und dem Merian- creek.

6. Gen^ve.

Society de physique et d'histoire naturelle. (Fondöe en 1790.) Composition au 1** janvier 1890: President: Mr. Lucien de la Rive. Vice-president: Mr. Casimir de Candolle. Sftcretaire: Mr. Edouard Sara sin. Tresorier: Mr. Emil Gautier.

Secrötaire du Comite de publication: Mr. Albert Rilliet, 55 membres ordinaires. 4 membres emerites. 50 membres honoraires. 30 associes libres.

Cotisation anuuelle: 20 Fr. 18 seances juillet 1889 h juin 1890. Pour les traveaux pr^sent^s dans les söances voir dao8 les comptes rendus publi^s dans les Archives de» mences physiques et naturelles.

7. Olarns. I. Bestand:

Präsident: Herr Gottfr. Heer, Pfarrer in Betschwanden.

Actuar: Herr Weber, Secundarlehrer, Netstal.

Quästor: Herr Oberholzer, Secundarlehrer, Glarus.

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206

Curator des Lesezirkels: Herr Wirz, SecundarleKrer,

Schwanden. Bibliothekar: Hr. Oberholzer, Sekuudarlehrer, Glarus.

Activmitglieder: 31

Passivmitglieder: 23

Ehrenmitglieder: 1

Zusammen 55 Jahresbeitrag: Fr. 2. für Passivmitglieder.

II. Vorträge: a. In den Hauptversammlungen:

1. Herr Secuudarlehrer Wirz: Ueber Erdbeben.

2. Herr Jacques Heer, Lehrer, Glarus: Niederes Thier-

leben im Wasser.

3. Herr Secuudarlehrer ßrändli, Glarus: Die electro-

dynamische Maschine.

4. Herr Pfr. G. Heer, Betschwanden: Vier Tage in

und um Neapel.

b. In den Sectionsversa7nmlungen: L Herr Lehrer Marti, MoUis: Ueber Schmarotzer. 2. Herr Hauptmann Hafner, Netstal: Einfluss der

Nahrung auf Insekten. 2. Herr Pfr. G. Heer, Betschwandeu: Reiseerinnerungen

aus Pfalz und Strassburg.

8. Oraubänilen.

Bericht pro 1889/90. Präsident: Herr Dr. E. Killias. Vice-Präsident: Herr Dr. Kaiser. Actuar: Herr Dr. P. Lorenz. Cassier: Herr Rathsherr Pot. Ben er. Bibliothekar: Herr R. Zu an -Sand.

I Herr Prof. Dr. C. Brügger.

Assessoren: { /^u i.- o i-

I Herr Obenngenieur Pr. v. Salis.

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207

Mitglieder: Mai 1890. a. in Chur 98

b. ausserhalb Chur 53 151

Ehrenmitglieder: 11

Correspondirende Mitglieder: 44

Zusammen: 206 Es wurden im Vereinsjahre 1889/90 10 Sitzungen gehalten und in denselben folgende Vorträge und wissen- schaftliche Mittheilungen entgegengenommen :

1. Sitzung am 27. November 1889:

Herr Dr. Killias: Vorweisung eines zur Darstellung von poudre d'or dienenden Glimmerschiefers aus Mevres, Dep. Saone-Loire. Frankreich. Uebersicht über die neueste Literatur zur bünd- nerischen Landeskunde.

2. Sitzung am 11. December 1889:

Herr Dr. Killias: Die Flora der Alpenwiesen, im Anschluss an Schröter und Stebler's : „Die Alpen- futterpfianzen etc.''

3. Sitzung am 29. Januar 1890:

Herr Dr. Killias: Demonstration eines Coprolithen vom Pferde.

Herr Dr. Tarnutzer: Vortrag über Falb's Erd- bebentheorie.

4. Sitzung am 12. Februar 1890:

Herr Dr. Killias: Vortrag: Reiseerinnerungen an Norddeutschland und Helgoland.

5. Sitzung am 26. Februar 1890:

Herr Prof. Dr. Bosshard: Vortrag: Ueber Trink- wasser und dessen Beurtheilung.

6. Sitzung am 12. März 1890:

Herr Prof. Dr. Bosshard: Neue Analyse des Far- panerwassers.

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208

Herr Prof. Dr. Brügge r: Verschiedene Mitthei- lungen botanischen, mineralogischen und zoologi- schen Inhaltes, mit zahlreichen Demonstrationen.

7. Sitzung am 26. März 1890:

Herr Dr. Tarnutzer: Vortrag über den Stand der Bienenzucht bei Plinius im Vergleiche zur heutigen.

8. Sitzung am 9. April 1890:

Herr Reallehrer Imhof von Schiers: Vortrag über die naturhistorischen Verhältnisse des Rhaeticon- und Plessurgebietes.

9. Sitzung am 30. April 1890:

Herr Prof. Chr. Bühler: Vortrag: Ueber den Mond

und die Beschaffenheit seiner Oberfläche. Mit

Demonstrationen. 10. Sitzung am 21. Mai 1890.

Herr Prof. Dr. Bosshard: Die Sauerquelle im

Schwarzwald bei Chur. Herr Dr. Killias: Ueber die Zwergmaus und die

Zwergspitzmaus.

Ueber die pelaeontalog. Sammlung Roth, aus den Pampas von Argentinien.

Herr Dr. Lorenz: Ueber Hereditaet und Contagio- sitset der Lungenschwindsucht.

Gutachten von Prof. Dr. Kratter in Innsbruck über den Fall Dr. V. Schick.

9. Luzeru.

Präsident: Herr Suidter, Apotheker.

Actuar: Herr Dr. Emil Schumacher-Kopp, Cantous-

chemiker. Cassier: Herr Stad^chreiber Schürmann. Mitgliederzahl: ll2.

Jahresbeitrag: Fr. 3.

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209

10. NencbAtel.

President: Mr. L. Coulon, Directeur des Musees. Vice-Pr6sident : Mr. L. Favre, professeur.

I Mr. Alf. Bellenot, Ingenieur. Secretaires: ! Mr. Alex. Strohl, chiraiste. I Mr. F. Tripet, professeur. Caissier: Mr. F. de Pury, Dr. niMecin. 121 membres actifs. 40 correspondants. 25 membres honoraires. Cotisation annuelle: Fr. 8. Peudaut Texercice 1889—1890 la Society a eu 14 seaaces dans lesquelles ont 6te faites les Communications suivantes :

Mr. Ad. Hirsch, Directeur de l'Observatoire : Compte rendu des traveaux de la preraiere Conference generale des poids et mesures, tenue k Paris du 24 au 28 septembre 1S89.

Relations probables entre la propagation de l'in- fluenza et les conditions m6t6orologiques des mois de uovembre et d^cembre 1889.

Mr. R. Weber, prof.: Autographes et photographies obtenues au moyen de i'autocopiste.

Attraction exerc^e par uue bobiue sur des noyaux de fer de formes difföreutes.

Baromfetre k longue Schelle.

Expos6 de quelques rfegles pour la pr^vision du temps.

DiflFerence de capacite inductive spöcilique de divers corps solides et liquides.

Rapport d'une commission chargee de Tetude des r^parations et am^liorations k apporter ä la colonne möt^orologique.

Observations sur un acculumateur, Systeme Blanc.

14

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210

Mr. Paul Godet, prof. : Comniunication sur uu magai-

fique individu male de la truite des riviferes.

(Salnio fario Ag.) Mr. G. Ritter, ing^nieur: Vertebre de Plesiosaure

trouv^e dans les inarnes o^ocomiennes du vallon

des Fahys, pres de Neuchfttel.

Projet de traniway pour relier la ville de Neu- chätel ä la gare.

Ancieus pouts roniaüis decouverts a la Sauge.

La phase jovienne dans la formation de la terre. Mr. J. Hilfiker, aide-astronome : Sur un baromötre

an6ro!de de Goldscbmid, employö par Tiogönieur de la commission geod(^tique suisse. Mr. L. Favre, prof.: Recherches faites en Suisse dans le but de d^couvrir des gisements de houille.

Notice nöcrologique sur Leo Lesquereux.

Mr. 0. Bill et er, prof.: Präsentation d'un nouvel appareil

ä distillation fractionn^e dans le vide. Mr. A. Rychner, architecte: R^sum6 graphique du

bulletin m^t^orologique pour l'aunöe 1889. Mr. J. P. Isely, prof.: Recherche des points d'inflexioD

des courbes avec les coordonnees polaires. Mr. L6oh Du Pasquier: Sur la pöriodicit^ des phäho-

menes glaciaires post-miocenes.

Sur le d^placement des cours d'eau pendant Tepoque quaternaire.

Mr. W. Wavre, prof.: L'äge de la pierre au Cambodge. Mr. A. Ladame, ing.: Projet de tramway-funiculaire

reliant la gare de Neuchätel ä la ville. Mr. F. Trip et, prof.: Sur des Tulipes des environs

de Florence, envoyöes par Mr. le Dr. E. Levier

et cultivees a Neuchätel dans le jardin de FAca-

demie. Mr. Fran<;ois Borel, ing.: Compteurs 61ectriques de

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211

soD inventioD, pour les courants coutiuus et pour

les courants altcmatifs. Mr. Ed. C 0 r n a z , Dr. med. : Essais de naturalisation

aux envirous de Neuchätel de la Sanguisorba

dodecandra (Moretti). Mr. L. Kollier, prof. : Sur les grottes du Jura bernois. Mr. Aug. Jaccard, prof.: Etudes g^ologiques sur Tas-

phalte et le bitume au Val-de-Travers, daris le

Jura et la Haute-Savoie.

Notes sur Tasphalte.

Note sur les phosphates de Tunisie.

Note sur l'ozokörite ou cire minörale des Car- pathes.

11« SebalThaasen.

Präsident: Herr Dr. med. G. Stierlin, Bezirksarzt. Vice-Präsident : Herr Dr. E. Joes, Regierungsrath. Actuar: Herr Dr. J. Nüesch. Cassier: Herr Hermann Frey, Fabrikant.

Zatil der Ehrenmitglieder: 3.

Ordentliche Mitglieder: fi7.

Jahresbeitrag: Fr. 2.

In 4 Sitzungen wurden Vorträge über folgende Themata gehalten :

1. Herr Pharmazeut Appel: lieber Bastarde in der

Pflanzenwelt.

2. Herr Dr. v. Mandach, sen.: lieber die Ergebnisse

der statistischen Erhebungen betreffend die Zahl der Geisteskranken im Ganton SchaflFhausen.

3. Herr Prof. Dr. E. Göldi: Bericht über seine wissen-

schaftliche Thätigkeit in Eiö de Janeiro.

4. Herr Dr. G. Stierlin: lieber die Schädigung der

Bandenthäler durch eine Springmaus.

5. Herr Dr. J. Nüesch: lieber die Erfolge betreffend

14*

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212 --

Acciimatisirung und Zucht des Eichenspinners in Deutschlaod.

6. HerrDr.v. Man dach, sen.: Ueber elektrische Fische.

7. Herr Dr. Alfred Amsler: Ueber Akkumulatoren und

deren Verwendung.

Der Actuar: Bn J. Nfiesch.

12. Solothvrn.

Präsident: Herr Dr. Fr. Lang, Prof. Actuar: Herr Dr. A. Strüby, Prof. Cassier: Herr B. Freinert, Negt. Mitglieder: 230.

Jahresbeitrag: Fr. 3.—

Vorträge:

Herr Dr. Kyburz, ßegierungsrath : Eine Fahrt aut den Eiffelthunn.

Herr Dr. Wisswald, Zahnarzt: Ueber Vivisection.

Herr Fr. Wey, Geologe: Die Erdbebentheorie von Falb- und seine kritischen Daten.

Herr Dr. Walker, Arzt: Die Verhütung der Lungen- tuberkulose.

Herr Dr. August ßottmann, Spitalarzt: Einfluss in- tensiver Muskelanstrengungen auf den Organismus bei Anlass des letzten Truppenzusammenzugs.

Herr Dr. Fr. Lang, Prof.: Die Panzereidechsen der Gegenwart und der Urzeit.

Herr Dr. Walker, Arzt: Die Influenza.

Herr Pfister, Prof.: Wind und Wetter.

Herr Dr. Zschokke, Prof., Basel: Die Parasitenwürmer des Menschen.

Herr Dr. Kyburz, Regierungsrath : Der Tabak vor dem Preisgericht der Weltausstellung in Paris 1889;

Herr Dr. Fr. Lang, Prof.: Die geologische BeschaflFen«^ heit der Eisenbahntunnels im östlichen Kettenjura^

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213

Herr Dr. Krämer, Arzt: Die Steinbilduug im mensch- lichen Körper.

Herr Dr. Walker, Arzt: Die Verwendung des Alkohols in der Heilkunde.

Herr Bodenehr, Kantonsingenieur: Die neuen Eisen- bahnen im Berner Oberland.

Herr Enz, Prof.: Elektrische Strahlung.

Herr V. Klenzi, Thierarzt: Die ßindertuberculose.

Herr Benteli, Pfarrer: Eine Reise nach dem Land der Mitternachtssonne.

Herr J. Walter, Prof.: Die Aether.

Herr F. Brönnimann, Prof.: Das Versicherungswesen.

Herr Dr. August Rottmann, Spitalarzt: Die neuern Heilmittel und deren praktische Anwendung.

13. TburgaiL

Präsident: Herr Prof. Dr. ü. Gruben mann. Actuar: Herr Prof. H. Wegelin. Quästor: Herr Prof. Dr. Cl. Hess. Bibliothekar: Herr Prof. Zimmermann.

Ehrenmitglieder: 11.

Mitglieder: 93.

Jahresbeitrag: Fr. 6.—

Das „naturwissenschaftliche Kränzchen** in Frauen- feld hielt während des Winters 1889/90 5 Sitzungen; es sprachen in denselben:

Herr Dr. De brunner: Ueber Tuberculose, begleitet von raicroscop. Demonstrationen und Projectionen.

Herr Prof. Stricker: Ueber den Hausschwamm.

Herr Dr. Merk: Ueber Wasser- und Dampfdichtungen.

Herr Zahnaizt Dr. Gysi: Ueber die Caries der Zähne und deren Behandlung.

Herr Prof. Dr. Hess: Ueber Licht, Wärme und Elek- trizität.

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214

Herr Prof; Dr. Grubenmann: Ueber Ozokerit und

dessen Verwendung, mit Vorweisungen. Herr Chemiker A. Schmidt: Ueber den SchaflFer'schea Apparat zum Nachweis der Kohlensäure, mit Ex- perimenten. An der am 29. September 1890 'in Frauenfcld tagenden Jahresversammlung der kant. naturforsch. Ge- seilschaft kamen zur Behandlung :

1. Vortrag von Herrn Prof. Wege 1 in in Frauenleld:

Aus dem Leben der Hummeln.

2. Vorweisung einer für Secundarschulen bestimmtea

Muschelsammlung durch Herrn Prof. Zimmer- mann in Frauenfeld.

3. Mittheilungen über die jüngsten Kohlenfunde in Er^

matingen von Herrn Secundarlehrer E n g e L i in dort.

Der Aktuar: H. WegeHu»

14. Vaud.

President: Mr. Dufour, Jean, avenue Agassiz, 4, Lau«

sänne. Vice- President: Mr. Golliez, H.^ D6p. de FinstructioDi

publique, Lausanne.

Mr. Grenier, W., Directeur de laFac. tech«

nique, Lausanne.

Mr. Juillerat, docteur-medecin, Lausanne.

Mr. Schardt, Hans, professeur, Montreux. SecrHaire: Mr. Nicati, Aug., pharmacien, Palud, Lau- sanne. BibliotMcaire: Mr. Mayor, L., prof., Boulevard iudu-

striel, Lausanne. Editeur du Bulletin: Mr. Roux, F., Directeur de TEcole

industrielle, Lausanne.

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215

Caissier: Mr. Pelet, L., prof., Boulevard iiidustriel,

Lausanne. Verificateurs : Mr. Odin, Aug., prof., route des Mous- quines, Lausanne.

Mr. Bertschinger, Dr. phiL, Musoe geolo- gique, Lausanne.

Mr. Cheneviere, Maupas, Lausanne. Nombre des membres effectifs: 201. Membres honoraires: 50. (ce nombre nevarie

pas). La Sociale est en correspondance avcc 268 Sociales, avec lesquelles eile echange son bulietiu.

La Societe Vaudoise des Sciences naturelles s'est r^unie corame prec^demraent 15 fois en seauces ordi- naires et 2 fois en assemblee generale. Elle a entendu les Communications scientifiques suivantes: Mr. le prof. Am stein: Des fonctions abeliennes du

genre 3. Mr. de Blonay, ing. : Nouvelle methode forestiöre, dite

du contröle. Mr. Henri Dufour, prof.: l*^ Qualites spectrales des liquides colorös de Mr. F. A. Forel. 2*^ Un appareil nouveau. k

3** Resume met6orologique de 1889. 4** Quelques donnees sur TEclipse de Soleil du 21

Juin 1890. 5** Tht^ories des machines electriques par influence.

Experiences. 6** Sur les mouvements de rotation d'une masse conductrice dans uu champ magnetique. Mr. F. A. Forel, prof.: 1" Thermomi^trie des lacs. 2^ Etüde sur les mirages et la couleur des eaux

des lacs.

3*^ Origine du lac Leman.

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216

4^ Sur des larves d'insectes trouvees sur la glace

5^ Notes d'un voyage en Italie.

6^ RenseigneroeDt nouveaux sur TEbouIemeat du

Tauretunum. 7^ L'ötat des glaciers des Alpes en 1889. Mr. Guillemin, ing. : P Influence des poussieres cos-

miques sur la surface du sol. 2^ Des oscillations diurnes du barometre. 3^ Evolution des mondes. Considörations philoso*

phiques sur la thöorie de la reversibilitö.

Mr. le Dr. Schardt, prof.: l^Sur une formation öolienoe observöe en Valais.

Mr. le Dr. H. Brunn er, prof.: Syntese des dichroines.

Mr. Favrat, prof.: Notes sur le botaniste J. P. Muller. Notes sur quelque plantes trouvees en 1889. Sur la Stevia ovata.

Mr. Guinand, architecte: Sur Tincision annulaire de la vigne.

Mr. Eug. Renevier, prof.: 1** Sur des nodules fibro- rayonnants de la Russie m^ridionale. 2o Foret silicifi^e d' Arizona. Plios*phorites de Bessarabie. 4^ Disques gypseux de la Veveyse. Discordance inverse de Vuarguy. Origine et äge des gypses et cornieules de nos

Alpes. Le niusee geologique vaudois en 1889. Dernieres acquisitions du musee minöralogique. 9^ Cartes göologiques de Suisse et de France. 10® ('Ontribution ä la genese du lac Leraan. Mr. Dr. Jean Dufour: Analyse dulivre deMr. Fayod. Prodrome de [l'histoire naturelles des Agaricinöes.

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217

Mr. J. Meyer, Ingen, chef : La chaleur souterraine,

ses inconv^nients dans les grands percements

alpins et les moyens d'att^nuer ses ioconv^nients. Mr. le prof. Dr. Odin: De la röpartition de Timpöt

progressif. Mr. H. Blanc, prof.: 1^ Migration passive des oiseaux.

Flaune des Agores d'aprfes des travaux r^cents. 2o Questions de pisciculture. Mr. Gonin, ing.; Travaux de reboiseraent et de cor-

rection dans les Alpes frangaises.» Mr. Paul Busset: Formation d'une veine liquide dans

un liquide. MM. Sarasin et de la Rive: Sur la resonnance des

ondulations ölectriques de Mr, Hertz. Mr. E. Chuard, prof.: V Sur la precipitation du car-

bonate basique de cuivre par les carbonates alcalins. Formation d'origine coutemporaine. Mr. le prof. Dr. Bugnion: Döveloppement postem-

bryonnaire de l'Encyrtus fuscicollis. Mr. le Dr. Bertschinger: Tableau de la distribution

des nouveaux genres d'Ammouites. Mr. Jean Cruchet: Observations sur les tabanides.

Utilitö des iiisectes et des oiseaux. Mr. Brei er: Des variations de teinte du manteau

des animaux domestiques et specialement dans

l'espece bovine. 2^ Particularitös sur le h^risson. Mr. Jules de Guerne: Resultat des soodages faits k

bord de THirondelle dans la M6diterran6e. Mr. de Loes: Reboisement de la plaine du Rhone. Mr. Ch. Dufour, prof.: De Tinflueuce d'un Corps vibrant

sur la succession des ondes sonores qui en 6manent Mr. Henri J accar d: Contribution ä la flore locale d'Aigle.

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2m

15. Zürich.

Vereinsjahr 1890. Präsideat: Prof. Ür. Schröter. Vice-Präsident: Prof. Dr. Weber. Actuar: Prof. Dr. Tob 1er. Quästor: Dr. H. Krön au er. Bibliothekare: Dr. Ott und Grab erg. Beisitzer: Prof. Heim und Schär.

In 11 Sitzungen wurden 13 Vorträge gehalten und 10 Mittheilungen gemacht.

Vorträge.

Herr Prof. Dr. Lunge: Chemisches von der Pariser Weltausstellung.

Herr Prof. Dr. Schnitze: Uebor Salpetersäure und ihre Verbindungen.

Herr Prof. Dr. W e b e r : Der absolute Werth der kleinsten Lichtstärke, welche das Auge zum Sehen be- fähigt.

Herr Prof. Dr. Rudio: lieber das Problem der Quad- ratur des Zirkels.

Herr Prof. Es eher: Ueber die Ausnutzung der Wärme in der Dampfmaschine.

Herr Prof. Dr. Hantzsch: Ueber die räumliche An- ordnung der Atome in stickstofthaltigen MolecUlen.

Herr Prof. Dr. Ritter: Ueber den Eiffelthurm.

Herr Prof. Dr. Heim: Biologische Notizen.

Herr Dr. Schinz: Die Vegetation von Südwestafrika.

Herr Prof. Dr. Keller: Ueber das Wiederkäuen.

Herr Prof. Dr. Mayer-Eymar : Das Tongrian von Caira und seine Fauna.

Herr Dr. C. Fiedler: Ueber Araphioxus Lanceolatus.

Herr Prof. Dr. Lang: Ueber 2 interessante Vertreter der Tiefseefauna.

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r

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MittheiluDgen:

Herr Prof. Dr. Schär: Ueber 2 neue Oxydationsver- fahren.

Herr Dr. Schinz: Ethnographisches und Botanisches aus Deutsch-Südwestafrika.

Htrr Prof. Dr. Keller: Ulustrationeu zur Variabilität der Taube.

Herr Dr. Stell: Ethnographisches.

Herr Prof. Jäggi: Eine botanische Mystificatiou des vorigen Jahrhunderts.

Herr Prof. Dr. Gramer: Ein neues Substrat des Haus- schwammes.

Herr Prof. Dr. Schröter: Fruchtbarkeit des Bilsen- krautes.

Herr Prof. Dr. Heim: Experimentelle Gesteinsumformung.

Herr Prof. Dr. Lunge: Ein neuer Apparat zur Er- sparung aller Rechnungen bei Gasablesungen.

Im Yereinsjahr hat die Gesellschaft 11 neue Mit- gUeder aufgenommen, gestorben ist 1, ausgetreten 1 Mitglied. Bestand: 155 ordentliche, 23 Ehren- und 10 correspondirende Mitglieder.

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F.

Verzeichniss der eingegangenen Geschenke.

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F. Verzelcbniss

der an der 73. JahresTersammliiDg der schwell.

DatDrforsehenden Oesellsehaft in Daros f&r die

Bibliothek eingegangenen Gesehenice.

Prof. Dr. Friedrich Goppelsroeder: „Ueber Feuer- bestattung". Vortrag gehalten im naturwissen- schaftlichen Vereine zu Mülhausen im Eisass. Mülhausen i. E. 1890. 8<* Vom Verfasser.

Le Trince Albert I. Prince de Monaco : Resultats de Campagnes scientifiques accomplies sur son Yacht par le Prince Albert I. Prince de Monaco, pub- li^s sous sa direction avec le concours de Mr. le baron Jules de Guerne, Charge des travaux zoolo- giques ä bord. Fascicule I. „Les mollusques marins des lies A^ores". Monaco 1889. fol. Present^ par l'auteur.

Jules de Guerne: Excursions zoologiques daus les lies de Fayal et de San Miguel (Agores). Troi- sieme annöe 1887 des: Campagnes scientifiques du yacht mon^gasque L'Hirondelle Paris 1888 8^ Presentö par S. A. S. Le Prince Albert I, Prince de Monaco.

Met. Centralanstalt, Zürich: Monatliche Uebersicht der in der Schweiz gemessenen Niederschlags- mengen.

Jahrgang 1888 12 Hefte. 1889 12

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Priüce Roland Bonaparte: „Le Glacier de TAletsch et le lac de Märjelen**.

Prösentö par Tauteur. Prince Roland Bonaparte: Le lac de Märjeleu (Journal „La Nature" Nr. 862 du 7 Dec. 1889). Paris 1890. Victor Fatio, Dr. Phil.: Faune des Vertebres de la Suisse.

Presentö par Tauteur. Mr. Ch. Ed. Guillaume: „Traitö pratique de la Ther- momötrie de Pröcision. Paris 1889. 8^ Presente par l'auteur. Mr. Ch. Dufour et F. A. Forel, professeurs a Morges: „Recherches sur la Condensation de. la Vapeur Aqueuse de TAir au Contact de la glace et sur Pevaporation.

prösente par Mr. le prof. Ch. Dufour. Herr F. ürech: Chemisch analytische Untersuchungen an lebenden Raupen, Puppen und Schmetterlingen und an ihren Secreten.

Vom Verfasser.

Herr Dr. Othm. Em. Imhof: 7 Separatabzüge. Vom Verfasser.

Herr Ch. Dufour, Prof., Morges: 3 Separatabzüge. Dr. Th. Studer, Prof., Bern: Die Forschungsreise S.M.S.

Gazelle in den Jahren 1874—1876. IIL Theil:

Zoologie und Geologie. Dr. Th. Studer: Supplementary Report on ihe Alcyo-

naria Voyage of H. M. S. Challenger.

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Nekrologe.

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t J^Ai^ Alphon^e Fnyre

1815—1890. Notice biographiqoe par Ln«len de Ui Rlve.

Jean-Alphon8E Favre est iie ä Geiieve en 1815. Son pere, Guillaume Favre, etait uu bibliophile dis- tingue dont Terudition et les savaütes recherches out exerce une heureuse influeuee sur la culture des lettres aiicienues dans iiotre pays. Sa saute delicate dut etre m^uagee durant la p^riode des etudes publiques, et c'est probablemeut eu maniant uue collection de mine- raux (|ue son pere avait formee dans sa jouuesse que l'enfant prit le goüt de la science h laquelle il devait se vouer. En 1839, Alphouse Favre s'ötait choisi pour carriere T^tude de la geologie et allait h Paris y pour- suivre sa vocatiou. La geologie stratigraphique et Ten- seignement d'Elie de Beaumout furent l'objet principal de ses occupations. Diseus ici que les vues de Temiuent professeur n'allaient pas tarder a se trouver eu contra- diction avec les idees nouvelles que les travaux de Merian, Studer, Escher, sur la geologie des Alpes, coramen<;aieut ä faire prevaloir.et dont le jeune savaut genevois allait devenir un des adeptes les plus zöles. De retour a Genfeve, Favre commen^-a saus retard h utiliser, par des recherches sur le terrain, ses connais- sances theoriques. Sa premi6re publication, qui a pour titre: »Remarques sur les authracites des Alpes«, fait partie des m^moires de la Sociöte de physique et sa date de 1841 est celle aussi de Tentree d'Alph. Favre dans notre Society. Un second mömoire, publik deux

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aus plus tard, est iutitule: »Cousiderations sur le mont Saleve et sur les enviroos de Genfeve«. Ces deux etudes, la premiere surtout, meritent uue mention particuliore. On sait que FassociatioQ apparente, sur divers points des Alpes et en particulier dans le gisemeot deveuu celebre de Petit-Ca^ur, de schistes renfermant des vege- taux de Tepoque houillere et de schistes argileux cal- caires contenant des beleitiDites, avait conduit Klie de Beauraout et d'autres göologues ä considörer comnie conteraporaiues la flore houillere et la faune jurassique. ce qui equivalait au renverseraent des lois fondamen^- tales de la pal6ontologie. Daus les recherehes sur les anthracites, Favre entrevit clairement la Solution de cette importante question dans le seos oii eile se for- inula trente aus plus tard: »En supposaiit, lisous-noui> dans ce raömoire, un plissement dans les couches de terrain, on peut trouver un raoyen de concilier entre elles les differentes observations sans faire remonter les beleronites aux formations ant^rieures au lias et sans dimimier en rien l'importance des v^getaux fos- siles.«

En rappelant dans Tordre chronologique les faits les plus importants de la carriere scientifique de Favre^ il faut placer ici sa uoroination de professeur de g^o- logie h TAcademie de Geneve en 1844, fonctions qu'il conserva jusqu'en 1851. II dut se retirer dans des cir- constances la direction de Tinstruction publique usa envers lui de peu de courtoisie. Professeur bien roaitre de la matiere qu'il enseignait, Favre apportait dans ses fonctions le zele qui lui ätait naturel et dans les exer- cices pratiques, dans les courses faites sur le terrain avec ses eleves, Tafifabilitä, Tentrain, la gattö conta- gieuse du professeur laissait aux ^tudiants un souvenir attrayant qui ne nuisait en rien ä leurs ötudes.

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De 1847 k 1867, les titres des meraoires du geo- iogue, ins^res ponr la plupart daDS les Archives, iii- diqueut que le champ d'exploration qu'il avait choisi etait celui de vSaussure a inaugur^ Temploi de la raethode scientifique dans les recherches gdologiques, les Alpes de la Savoie. II s'agit ici de Tceuvre la plus importante de Favre, de celle ä laquelle il s'est con- f^acre le plus eoti^remeiit et pour laquelle il a du ac- cumuler leutement, saus teuir compte oi du temps ni de la fatiguc et sans mesurer peut-etre d'avance la «^raudeur de Tentreprise, une sorame tr^s considerable d'observatious personnelles. La carte geologique des parties de la Savoie, du Piemont et de la Suisse voi- siues du Mout-Blancä T^chelle de 1 : 150,000 fut publice eu 18()2. L'ouvrage qui fui termin^ cinq ans plus tard et qui est Texpose des recherches doot la carte avait iaterprete les rösultats, a pour titre: »Recherches göo- !«)gi(|ues dans les parties de la Savoie, du Piemont et de la Suisse voisiues du Mont-Blanc«, et se compose de trois volumes de 4 ä 500 pages chacun avec un atlas de 32 plauches. J'emprunte le passage suivant ä une ap- preciatiou du geologue Charles Martins: »Pour chaque groupe de montagnes, pour chaque somraet remarquable, il nous fait assister aux assauts qui leur ont etö livres par les savants. On suit le travail et le d^veloppement de la pensöe geologique et Ton voit les progrfes göne- raux de la scieuce se reflöter netteraent dans la cou-. naissance toujours progressive d'une localite restreinte.«

Qu'on nous permette encore une citation choisie «laus les recherches geologiques elles-meraes relative h une excursion k l'Aiguille de Gliere. »Je fis une longue Station au sommet de cette aiguille, jouissant de divers points de vue, soit sur le Mont-Blanc, soit sui^ la chatne des Fiz et du Buet, dont les hauts sommets encadrent

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les montagnes les plus eloignees de la Savoie, de nia- niere ä former une succession de magDifiques tableaux. Je considerai longtemps avec un ioexpriraable plaisir cette scene majestueuse, mais, tout ä coup, je reniar- quai au N.-E., dans Tune des Aiguilles Rouges, uue structure qui me ramena subitement ä uu autre ordre d'id^es, aon moins grand et non moins releve que la röverie m'avait plong^. la contemplatiou que j'avais 80US les yeux. Je voyais toutes les Aiguilles ßouges form^es de gneiss eu couches verticales; je les exami- nais avec la lunette, lorsque je fus frappe de Tespece de chapeau que portait la plus elev6e. Ce chapeau est form6 par des couches presque horizontales reposant sur les tranches du gneiss qui corapose le corps de la raontagne. Je crus reconuattre du calcaire ou des ar- doises, mais mou guide Couttet assurait qu'on ne trou- vait ni calcaire ni ardoises dans ces montagnes.« Nous voudrious pouvoir transcrire ici le recit complet de cette decouverte geologique qui avait une significatioii importante pour la structure du massif du Mont-Blane. Favre entreprit Tascension de l'Aiguille Rouge et, sans se laisser decourager par un premier insucces, parviot quelques jours plus tard ä tres peu pres au sommet et toucha de la raain les calcaires (ju'il avait devines de loin.

II n'est pas, semble-t-il, hors de propos de rap- procher ici Tauteur de la carte du Mont-Blanc de sou grand devancier de Sausßure par Tanalogie du but que tous deux se sont propose et du temp^rament scien- tifique qui leur apermis de Vatteindre. Qu'on relise la »Notice sur de Saussure« lue par Favre dans la seance generale du Club alpin suisse reuni ä Geneve en 186^ et on y trouvera tel passage ([ui fait penser aussi a celui qui Tecrivait. »Depuis ce moment, lisons-nous, de

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Saussure fit chaque annee, de 1760 ä 1779, uae exp^- dition dans les Alpes. Voyez-vous ce jeune homme de viügt aus sortant des reraparts de uotre vieille cite, seul et k pied, pour aller k Charaonix.« Plus loin: »Tandis qu'il se dirigeait vers Charaonix, son esprit etait agite par les pens(^.es qui devaieat le porter au rang d'associe etranger de TAcadömie des sciences de Paris. Ä Et enfiu: »Le voilä parti et pendant dix-neuf ans il observe avant de publier; malgre sa modestie, il a foi daus sa möthode.« On ne devine si bieu cliez les autres (|ue les sentiments qu'on a eprouves soi- meine et ces lignes me serablent presque un aveu in- Yolontaire <iue la persöverante euergie de Favre, sa clairvoyance seien tifique, sa scrupuleuse reserve devant les Solutions trop hÄtives et, il faut Tajouter, sa bril- lante carriere couronnöe par sa noraination de corre- spondant de l'Institut servent assez *t confirmer.

L'etude geologique du canton de Geneve fut pour Favre, ä partir de 1870, Tun des principaux objets d'une seconde pöriode d'aetivite. Deux voluraes substan- tiels intitules: »Description geologique du canton de Geneve joints a la Carte geologique du canton de Ge- neve« furent le resultat de Tinspection rainutieuse des terrains et du soiu avec lequel il se faisait un devoir de recueillir tous les renseigueraents locaux que les fouilles d'un puits ou d'une tranchöe lui fournissait. II utilisait ainsi des matöriaux qu'il avait accuraules de- puis le commencement de sa carriere. II u'est pas saus interet d'ajouter que les courses du geologue etaient en meme teraps les promenades du cavalier et que Favre excellait dans Tart de T^iiuitation, qui resta longtemps son delasseroent favori.

»La carte de Textension des anciens glaciei's du revers septentrional des Alpes suisses« est Touvrage de

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Favre qu'on doit mettre peut-etre au secoiid rang apres la carte des Alpes. Elle obtiivt, avec la carte du can- toD, une raedaille d'or h TexpositioD de Paris en 1878. II s'agissait de fixer Tespace occupe, au momeut du plus graud developpement de la periode glaciaire, par chacun des grands glaciers des Alpes suisses eu utili- sant tous les vestiges qu'ils oiit laisses: blocs erra- tiques, moraines, stries. La plupart des g^logues suisses prirent part ä ce travail par leur collaboratioii empress^e. Le territoire de chaque glacier corre^pou- daut aux rivieres et fleuves suivants: Rhone, Arve, Isere, Rhin, Linth, Reuss et Aar, a 6t6 d^limite et re- porte sur la carte föderale ä 1 : 250,000 avec une cou- leur speciale. C'est ainsi que le glacier du Rhone s'etendait du eote de la France jusque pres de Valence et, d'autre part, couvrait la plus grande partie de la plaine suisse jusqu'ä Waldshut et Brugg. II convient ici de rappeler que la disparitiou des blocs erratiques, ces tömoins des mouvements glaciaires, preoccupa Favre, et qu'en collaboration avec Soret et Studer, il provoqua la formation de cornites ayant pour objet la conser- vatiou de ces restes des epoques passees.

Pour compl6ter cet aper^u des travaux de Favre, il faut, en revenant en arriere, enumerer ses contri- butions les plus importantes aux branches speciales de la geologie. Nous citerons ses »Observations sur les Diceras«, ses »Recherches sur les mineraux artificiels«, son »Memoire sur les tremblements de terre ressentis en 1855«, celui sur rhomme pröhistorique intitule : »Station de Thomrae de Tage de la pierre a Veirier« . Rappeions enfin ses »Experiences sur les effets de re- foulements ou ecrasements lateraux en geologie«, ötudes alors nouvelles par lesquelles il a cherche une demon- stration mecanique du soulfeveraent des montagnes et

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du reuversement des couches geologiques. Elles sont h sigoaler au nombre des premiers ossais pour repro- duire artificielleraent les mouvements de T^corce ter- restre.

Les distiuctions honoritiques viorent sanctionner des travaux si varies et si importants. Rappelons seulemeiit qu'il fut nomme en 1874 membre etrauger de la Societe geologi<iue de Londres, en 1879 correspondant de Ilostitut et decoro de l'ordre de la Lögion d'hon- neur en 1881. 11 fit partie, des sa Constitution en 1859, de la Commission pour la carte geologique suisse, en fut longtemps secretaire et succeda k Studer ä Ja pre- sidence. II etait uu membre assidu de notre Societe et a rerapli les fonctions de president ä deux reprises en 1866 et 1876. II s'interessa u la foudation du Club alpin suisse, dont il fut un des pr6sidents. II prösida aussi la reunion de la Societe geologique de France qui, en 1875, se tint ä Geneve.

Favre etait de ceux qui, par leur caractere et leur education volontaire s'appliquent et reussissent a voir le meilleur cote de choses. II etait fait pour l'a.ction et Tactivite est, en effet, le secret des optimistes. Sa gälte, son eujouement en merae temps que sa courtoisie attrayante restent viveraent li6es h son Souvenir dans la memoire de ses amis. II eut le merite de ne pas se laisser accaparer par la science, ou plutöt d'y irouver un element de plus a faire concourir ä la ^atisfaction de ses goüts de societe. Ses relations avec de nombreux savants ötrangers et suisses, qui trou- vaient dans sa villa des Ormeaux, ä Pregny, une hospi- talite toujours accueillante, furent souvent pour les Genevois l'occasion de ces rapprochements persounels avec des hommes distinguös, qui ont leur importauce. ^mc t^avre, fille de M. le Syndic Rigaud, s'etait associee

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dans uue mesure peu coramuue aux travaux de sou mari. Elle avait compris comment TafiFection peut s'af- firmer par une influeuce encourageante, doubler Tener- gie du savant et lui donner foi eii lui-nierae. La car- riere de Favre a ete fructueuse et prend sa place au prenoier rang dans la science genevoise. II a eu la satisfactiou de voir son fils afne, M. Ernest Favre, notre coUfegue, s'engager dans la meme carriere scieutitique que lui et la geologie devenir ainsi une partie de rh6ritage pateruel. Ses seutimeats aflectueux et simples» ceux qui trouvent leur satisfactiou naturelle dans le cercle intime de la faraille, lui rendirent plus facile, nous dirions meme plus doace, l'epreuve des dernieres annees de sa vie, lorsque la maladie de Tage lui eurent enlev^ les forces nöcebsaires au travail. Des 1888 la maladie s'aggrava et en juillet 1890 Alphouse Favre s'öteignait enlevö a Taffection de ses enfants, viveraent regrett6 par ses nombreux amis et cn particulier par ses collegues dans notre Societö K

t Victor GilUeroii.

Le 26 mars 1890 furent rendues a la terre les depouilles d'un raembre les plus actifs de notre societ(^.

Victor Gilliöron naquit a Geneve le 80 mars 1826; issu de parents peu fortunes, il fut de bonne heure oblige de se creer une position. Son intelligence, sou amour pour le travail, lui tracercnt bien vite uu cbemin fertile; nous le voyons deja h Tage de 17 ans occuper une place d'instituteur. A Lutry il epouse Mlle. Möry Ganty; en 1849 nait Alfred, le futur professeur a Taca- d^mie de Lausanne, mort en Turquie, victime de cette

' Liste des pablicaiious scientifiques de Alph. Favre. Voir le catalogae de 1883 de publications des membres actncls de la Socieie de physique.

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passioD pour l'etude qu'il avait heritee de sou pere. Apres avoir ete quelque temps h Aubonne, il est noinme en 1853 professeur au progymnase de Neuveville, il resta jusqu'en 1866, c'est ä dire jusqu'au raomeot oii il fut appele a Bäle corame professeur de langue trau- (jaise k l'ecole supörieure des jeunes filles. A Neuve- ville il eut deux epreuves bien cruelles. Sa femme y ineurt en 1855, peu de ternps apr^s avoir rais au monde ßon quatrieme eufant, et, deux mois avant son depart, alors que sa uomiuation a Bäle etait certaiue, dans la. joie qu'il eprouvait de se trouver enün dans la possi- iilite de donner a ses fils une education confonne k ses voeux, meurt son troisierae tils, Gustave.

A Bäle, pendant 21 aus, maltre [i IVcole superieure des jeunes filles, Victor Gillieron mettait dans son en- seignement le serieux, la solidite, la couscience qui le distinguaient dans tout ce qu'il faisait; aussi etait-ü estimö de tous ses coUegues, aime et respect<i de toutes ses eleves; excellelit professeur, il possedait un tact pedagogique remarquable.

L'amour pour les pierres se declara dejk au nio- nient il fut nomme instituteur a Lutry; sans guide, par pure initiative, il se cree une collection de fossiles; plus tard, instituteur h Neuveville, il se inet avec acharnenient a recueillir les restes des habitations la- custres; il se procure une petite nacelle et accompagne de ses fils, il sonde le lae de Bienne et surtout la Thielle. Les resultats de ses recherches donnorent lieu ä sou preraier travail scientifique r^hahitations lacustres du pont de Thiellea, qui partit en 1862. En 1864 il fit ins6rer dans les actes de la societe jurassienne d'Eniulation une note sur les Alpes fribourgeoises, puis en 1865 ses observations sur la structure geologique des environs de Bienne. Dans ses nombreuses excursions

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M. Gillieroii fit d'aboudantes recoltes de fossiles. Les iocalit^s typicjues de Landeron et de Vigoeules fureut exploit^es avec une vraie sagacitä; les r^sultats de ses iiiYestigatious fouroirent les mat^riaux d'une monographie paleontologiqiie et stratigraphique de V klage urgonien su- ph-ieur du Landeroh quMl publia avec M. de Loriol eii 1868. En 1870 parut eosuite uue notice sur les ierrains cretaces de la chaine exikrieure des Alpes des deux cMes du Leman,

Lorsqu'il fut question de Teütreprise d'uue carte geologique de la Suisse, Victor Gillieron se trouva tres- naturellement parmi les geologues qui devaient se charger de ce grand travail. La coramission g^ologique de la societe helvetique des scieoces d'histoire naturelle lui confia les 6tudes geologiques du territoire cömpris dans la feuille XII. de l'atlas f^döral. II se voua ä ce travail avec l'extrerae coascieace qu'il apportait k tout, iie craignaiit ni obstacles, ni fatigue, s'habituaDt aux plus grandes privations, c'est aiosi qu'il passait ses vacaiices dans les Alpes. De retour chez lui et apros avoir'rempli les devoirs de sa vocation, il consignait ses observations et preparait les niatöriaux pour un premier travail, Alpes de Fribourg en genkral et Montsalvent en particiilier (Materiaux pour la carte göologique de la Suisse, 1873), puis pour son travail capital Description geologique des territoires de Vaud, Frihourg et Berne coynpris dans la Jeuille XII entre le lac de Neuchätel et la cr&te du Niesen. ( Materiaux pour la carte geolo- gique, XVIII livraison) qui parüt en 1885. Les raerites de ces ouvrages furent bientöt recounus et lui valurent une distinction, que dans son extreme raodestie, il n'aurait jainais ainbitionnee : il fut nomme docteur en Philosophie de Tuniversite de Bäle.

En 1887 une aflfection des yeux le for(;a au graiid

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regret de ses collegues et de ses eleves, de renoncer ä renseigaement; des ce moment il coDsacra'soD temps- exclusivement ä la geologie. Membre de la coramissioft du Musee, il prit une part active ä la d^terminatioti des fossiles et de leur classement Sa riebe et impbr- tante collectioD de fossiles des Alpes fribourgeoises fut petit k petit transferee au Musee et incorporee daus les collections paleontologiques; il devait en etre de meme des fossiles cretac6s ; la raort Tempocha de finir cette tache qu'il s'etait imposee.

Pendant la belle saison cet infatigable travailleur passait son temps sur le terrain et ses Observation» lui.permettaient ainsi d'ajouter ä ses travaux antörieurs. au bout de chaque annöe, de nouvelles Communications scientifiques. Nous rencontrons en effet dans les actes de la societe d'histoire naturelle de Bäle en 1886 un memoire sur la faune des coiiches d Mytilus conaideree romtne phase meconnxie de la trans/ormation de Jormee animales, puis en 1887 uu second travail sur le calcaire d'eau douce de MoiUier, attribue an Purbeckien; en 1889 dans le buUetin de la soci^t^ beige de geologie,. de paleoutologie, et d'hydrologie une notice mr Vacheve- ment de la premiire carte geologique de la Suisse ä grande echelle.

Victor Gillieron s'occupa aussi de questions d'utilite publique concernant la ville de Bäle; c'est ainsi qu'il ötndia avec les soins les plus minutieux les rayon& d'infiltrations de plusieurs sources du Jura bernois ; vint ensaite la question de savoir s'il y avait quelque chance de rencontrer sur le territoire de Bäle Ville du sei gemme. C'est encore lui qui se mit ä la täche^ espc^rant pouvoir rendre un service, sans Prätention a aucune r^tribution, ä cette ville, qui lui avait ouvert ses Portes en 1865. Les observations faites pendant le

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soüdage de Bettiugeu etaient pretes a «tre publiees, lorsque la mort viiit mettre Ad k cette vie si bien remplie. Le mal qui couvait depuis quelques ann^es -eclata subitement daus toute sa violence; apres d'af- freuses douleurs, notre eher collegue rendait le dernier 50upir dans les bras de Tuo de ses fils et d'uue nioce qui, depuis (|uelques terops lui vouait ses soiss. II ^tait par- venu a Tage de 63 ans S niois.

Victor Gilli^ron, sous des dehors froids et reserves, <:achait des tresors de bonte, de tendresse et de d^- voueraent pour sa famille et ses amis. C^etait un horame droit et sincere, qui s'ötait etudie lui-m6me et qui a toujours pris sans tergiverser la route que lui indiquaient la conscience et la raison. Dödaignant tout V^clat extörieur, ennemi de toute vaine protestation, il n'admettait que le fait, que l'oeuvre, comroe ayant quel- que valeur reelle dans ses rapports avec le prochain.- II considerait le temps de sa vie comme un döpot pre- cieux qui lui etait confiö pour en etre Täconoroe et sev^e administrateur, et se reprochait chaque instant qui n'etait pas utilise consciendeuseraent pour le devoir, pour la science, pour le bien des autres. Cet bomme, ne merite-t-il pas qüe nous, qui avons H6 ses amis, lui conservions un Souvenir fidele, et que nous nous eflForcions d'imiter son exempleV

Edouard Oreppiu.

t Professor Dr. A. Moussoii.

Die rauhen Herbststttrme, die den lebeüdigeo Blätterscbmuck der Natur im braunen Todtengewande zur Erde betten, sie haben auch einen mttden Kämpfer aus unseren Reihen hinweggerafft. Professor Albert Mousson, der 85jährige Nestor zürcherischer Natur-

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forscher, hat nach einem Leben voll Arbeit und Erfolg, dessen Abend freilich durch Siechthura verdüstert war^ sein müdes Auge geschlossen. Von Dankbarkeit und Verehrung geleitet, versuchen es einige seiner ehe- maligen Schüler und Collegen in den folgenden Zeilen ein Bild seines Lebens und Wirkens zu entwerfen.

Albert Mousson, 1805 als Sohn des eidgenössischen Kanzlers Mousson zu Solothurn, einem der sechs damali- gen Vororte der Eidgenossenschaft, geboren, entstammt einer eingewanderten Hugenottenfamilie aus Mas-d'Azil (Departement Ariege). Von 1819 bis 1823 war er Schüler der von Fellenberg gegründeten Erziehungs- anstalt Hofwyl, die sich damals eines wohlverdienten Rufes erfreute; hierauf lebte er bei seinen Eltern in Bern. Als es sich für den Jüngling um die Wahl eines Berufes handelte, waren es vor allem die Mathematik und die Naturwissenschaften, welche ihn anzogen: die Vorlesungen, die er bei Trechsel über Physik, bei Brunner über Chemie hörte, namentlich aber diejenigen von B. Studer über Mathematik und Geologie regten ihn mächtig an. Der letztgenannte Gelehrte, 10 Jahre älter als Mousson, wurde ihm bald ein vertrauter Freund, ebenso der' damalige Vikar Baggesen. Studer ist es, der die Liebe zur Geologie in Mousson wachrief, einer Wissenschaft, in der er später Namhaftes leisten sollte.

Den zweiten Winter nach Verlassen der Anstalt Hofwjl brachte Mousson in Genf zu, hauptsächlich be- hufs Uebung in der französischen Sprache und Besuch von Vorlesungen an der Akademie, wo unter Andern damals A. de la Rive lehrte. Mit Kenntnissen wohl ausgerüstet, finden wir Mousson als Aspirant des Genie- corps im eidgenössischen Lager zu Thun. General Dufour war ihm wegen seines bedeutenden mathemati- schen Wissens und der exakten Zeichnungen, die er

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ausführte, sehr gewogeu. Mousson hatte es nur bis zum Grade eioes Uoterlieutenants gebracht, militärische Ambition besass er nicht, und der eigentliche Truppen- dienst hatte wenig Anziehendes für ihn.

Die Frage der Berufswahl trat nun stärker in den Vordergi-und. Studer rieth dem jungen Mann, das Bergfach zu wählen und empfahl ihm, sich an die Uni- versität Göttingen zu begeben und die von Hausmanu gehaltenen Vorträge über Mineralogie, Geognosie, Tech- nologie und Hüttenwesen zu besuchen. Das geschah denn auch; indessen überzeugte ein Brief seines Vaters den jungen Mousson von der Aussichtslosigkeit des Bergfaches in der Schweiz; er beschloss die Carriere des Civilingenieurs zu ergreifen und begab sich zu diesem Zwecke nach Paris.

Bekanntlich war damals der Schweiz zufolge einer MilitärkonVention das Recht eingeräumt, einige Plätze in der Ecole polytechnique zu besetzen, wobei den be- treffenden Schülern allerlei Vergünstigungen gewährt wurden. Mousson hatte fest auf die Aufnahme ge- rechnet; zu seiner grossen Enttäuschung eröffnete man ihm aber, df^ss diese Aufnahme nicht erfolgen könne, da er das gesetzliche Alter (19 Jahre) um zwei Jahre überschritten habe. Immerhin gelang es den Bemühungen eines Freundes seines Vaters, seine Zulassung als Auditor zu erwirken, und so war es ihm vergönnt, die Vorträge einer Anzahl berühmter Männer zu hören, unter denen wir F. Arago, Dulong, Poisson, Cauchy, Peclet nennen. Mousson beklagte nur, dass die Vorlesungen mehr dar- nach angethan seien, den theoretische Belehrung Suchen- den zu befriedigen ; er fühlte, dass die eigentliche Praxis nur durch Ausführung selbstständiger Arbeiten erlangt werden könne. Der strebsame junge Mann versäumte auch nicht, das Gonservatoire des Arts et Metiers, die

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Vorträge von Pouillet an der Sorbonne und die Sitzungen der Akademie der Wissenschaften ileissig zu besuchen, wobei es ihn eigenthttmlich berührte, wenn er sah, dass im letztgenannten Institut ein grosser Theil der Akademiker sich häufig einem sanften Schlummer hingab, statt auf die geistreichen Ausführungen des vortragenden CoUegen zu hören.

Kurz vor Ausbruch der JuUrevolution kehrte Mous- son in die Heimat zurück und wurde unmittelbar nach- her bei Anlass der Grenzbesetzung durch die schweize- rischen Truppen dem Obersten v. Wurstemberger als Stabssekretär zugetheilt; er blieb auch während des von Cour voisier und Boucquin im damaligen Fürsten- thum Neuenburg organisirten Aufc^tandes in dieser Stel- lung.

Später scheint er sich mit dem Gedanken getragen zu haben, nach Russland zu gehen, wo ihm eine vor- theilhafte Stellung angeboten war. Auf den Wunsch seiner Familie stand er jedoch von diesem Vorhaben ab. Ein Wendepunkt in Moussons Leben trat ein, als ihn Hofrath Horner 1832 als Lehrer der Mathematik und Physik an die zürcherische Industrieschule berief; ersteres Fach lehrte er aber nicht lange, da der bis- herige Physiklehrer, Prof. G. v. Es eher, dasselbe über- nahm. Mousson arbeitete sich mit der ihm eigenen Energie in seinen neuen Beruf hinein, übernahm auch etwas später den Physikunterricht am Gymnasium und habilitirte sich 1834 als Privatdozent an der Hochschule. 1840 verlieh ihm die philosophische Fakultät der Hoch- schule den Doktortitei honoris causa, 1842, im Jahre der Einweihung des neuen Kantonsschul^ebäudes, be- kleidete er das Rectorat des Gymnasiums.

Bei der Gründung des eidgenössischen Polytechni- kums (1854) wurde Mousson, zugleich mit Raaeb,

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A. Kscher V. d. Liüth uud Keungott zum lebeos- länglichen Professor der Physik gewählt, mit dem Lehr- auftrag, eine Vorlesung über Experimentalphysik für Polytechnikum und Hochschule und eine solche über ausgewählte Partien der Physik für die Studirenden der chemischen Abtheilung des Polytechnikums zu halten. Später fügte er diesen Vorlesungen noch physikalische Uebungen bei.

Im Winter 1854 bis 1855 sandte ihn der Bundes- rath mit umfassenden finanziellen Vollmachten mach Paris behufs Ankauf physikalischer Apparate aus den berühmten Werkstätten von Dubosq, Golaz und Ruhmkorff. Es handelte sich hierbei in erster Linie um die Anschaffung von Demoustrationsapparaten ; die Erwerbung von feineren Messinstrumenten wurde auf spätere Zeit verschoben. Den Zwecken des physi- kalischen Unterrichtes dienten zwei Hörsäle, ein Samm- lungsraum, ein Uebungszimmer und eine mechanische Werkstätte, deren Leitung dem Mechaniker Joh. Müller (t 1884) aus Basel übertragen wurde; letzterer beklei- dete zugleich die Stelle eines Präparators und Abwartes der Sammlung.

1855 wurde Mousson* zum ordentlichen Professor der Hochschule gewählt. Am Polytechnikum existirt noch eine zweite Professur für technische und mathe- matische Physik. Die Sammlung und die übrigen Räume hat Mousson mit seinem jeweiligen Collegen getheilt; es waren dieselben: Clausius, Kundt, F. Kohlrausch, J. J. Müller und H. F. Weber, der Schöpfer des neuen physikalischen Institutes.

Gleich im Beginne der Lehrthätigkeit Moussons wurden seine Vorträge von einem jungen Manne, dessen Name uns leider nicht bekannt ist, niedergeschrieben und durch Abschrift den Studirenden zugänglich ge-

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macht. Dies gab de» Aostoss zu dem trefilicheo Lehr- buche der Physik, auf welches wir später zurückkommen ^ werden.

Als Lehrer der Physik wirkte Mousson bis zum Juhre 1878, wo er in Folge eines vielfach sehr schmerz- baflen Leuleiis, das ihn schon 1874 schwer heimgesucht hatte, fmoe EftlfagniBg nahm. Die Studirenden beider Hochschulen bezeugten dem verehrten Lehrer ihre Dankbarkeit und Theilnahme durch einen solennen Fackelzug.

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Neben seiner speciellen Lehrthätigkeit hat Mousson aoch nach anderen Seiten hin erfolgreich gewirkt.

Im Jahre 1837 hatten bekanntlich 12 Kantone ein Toncordat behufs Einführung einheitlicher Masse und Gewichte gebildet; Mousson nahm sich der Sache mit grosser Wärme an und veröffentlichte im selben Jahre eine darauf bezügliche Schrift. Diese Masse (l Fuss - */ifl Meter. 1 Mass Liter, 1 Pfund Kilogramm) blieben bis zum Jahre 1874 im (Gebrauch. 1867 begab sich Mousson in Begleitung seines Collegen Wild nach Paris, um den eidiijenössischen National meterstab mit dem französischen Normalmasse zu vergleichen. Die Messungen fanden unter Mithülfe von Tresca im Kon- versatorium des Arts et Metiers statt und der damalige Aufenthalt gestaltete sich für beide Gelehrte zu einem höchst anregenden.

Mit Vorliebe hat sich Mousson mit dem Studium der Meteorologie beschäftigt. Die schweizerische natur- forschende Gesellschaft fasste, nachdem schon früher Keller und Ulrich die hohe Wichtigkeit der Frage betont, den Beschluss, für die ganze Schweiz ein System gleichzeitiger genauer Beobachtungen zu organisiren und ernannte zu diesem Behuf eine aus den Herren

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Moussou als Präsideot, Wild, Wolf, Plantamour und Hirsch bcsteheode Commission. Die Aufgabe dieser GomroissioD bestaod der Wahl der Stationen, in der genauen Höhenbestimmung derselben, Wahl der In- strumente, Aufstellung derselben in der besten Grien- tirung und endlich der Correction der Beobachtungen. Die Vergleichung der Instrumente führte Professor Wolf auf der Zürcher Sternwarte aus, die treffliche» noch bis auf den heutigen Tag massgebende Instruktion über die Behandlung derselben ist von Mousson redi- girt worden.

Die zürcherische uaturforschende Gesellschaft hat Mousson wiederholt mit der Würde des Präsidenten* be- ehrt, auch das Centralpräsidium der schweizerischen Gesellschaft gleichen Namens hat er bekleidet ; bei der Jahresversammlung in Zürich (1883) hat der ehrwürdige Greis sich durch rege Thatigkeit als Präsident der Quartiercommission verdient gemacht und auch at> einigen Ausflügen und geselligen Zusammenkünften Theil genommen.

Schon als Knabe begann Moussou eine Sammlung von Land- und Süsswasser-MoUusken anzulegen. Dieses Lieblingsstudium begleitete ihn durch sein ganzes Leben. Noch in den letzten Jahren beschäftigte er sich mit Vervollständigung und Katalogisirung dieser Sammlung, welche nach dem Ausspruch von Kennern die erste und vollständigste ist, die überhaupt besteht. Sie ist den vereinigten Sammlungen im Polytechnikum geschenkt und wird eine hohe Zierde derselben bilden.

Nachstehendes Verzeichniss seiner Publikationen dürfte für manche Leser einiges Interesse bieten.

Die Gletscher der Jetztzeit. Zürich 1854.

J. C. Escher im Felsenhof. Ebendaselbst.

Notizen über das Leben von Alex. Schläft!.

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EiD Besuch auf Korfu uud Cefalonieo. Zürich 1859.

Ueber die Grundwahrheiten der Physik (Rathhaus- vortrag). Zürich 1869.

üeber das Tischrücken. Ein Wort zur Aufklärung. Zürich 186 9.

Die Physik auf Grundlage der Erfahrung. Zürich. Schulthess,

1. Auflage 1858—60,

2. 1870—75,

3. 1880—83.

Eine aus früherer Zeit stammende Abhandlung .^Ueber die Aenderung des elektrischen Leitungswider- standes metallischer Drähte" hat er in den Denkschriften der Schweiz, naturforschenden Gesellschaft publizirt. In alle Lehrbücher der Physik ist ferner ein Anfang der 50er Jahre angestellter Versuch, der in schlagender Weise die Erniedrigung des Schmelzpunktes von Eis durch Druckerhöhung nachweist, übergegangen.

Ausser diesen Arbeiten wären noch über 60 grössere und kleinere Aufeätze, in verschiedenen Zeitschriften zu nennen, in Poggendorfs Annalen, Mittheilungen in der Vierteljahrsschrift der zürcherischen naturforschenden Gesellschaft, Archives des sciences physiques et natu- relles, Journal de Conchyliologie, malakozoologische Blätter. Denkschriften und Verhandlungen der Schweiz, naturforschenden Gesellschaft. Sie betreffen Gegen- stände aus der Physik, Geologie (besonders Thermen- Oletscher) und Conchyliologie. Zahlreiche Sammlungen von Süsswasser- und Landschnecken, welche von Reisen- den heimgebracht wurden, hat Mousson bearbeitet: so diejenige von Gräffe (Südseeinseln), von Schläfli (Orient), 8ievers (Sttdrussland), Wallis (Südamerika), Bellardi 4 Orient), Härtung (Azoren und Canaren), Zollinger (Java).

Mousson war ein vortrefflicher Lehrer, weniger

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eio gläuzeuder Forscher als ein sehr vielseitig uud amsichtig arbeitender und. verarbeitender Geist. Seine Vorträge, sei es in den Hörsälen der Anstalteu, au denen er wirkte, sei es im Kreise wissenschaftlicher Vereine, oder auch vor einem Laien-Publikum, zeichneten sich stets durch trefflichen Inhalt, Klarheit und schöne Form aus. Im Experimeutiren war er ein Meister.

Es war daher nur begreiflich, dass eine ansehnliche Zahl seiner Schüler die Physik bezw. einen speziellen Zweig derselben zu ihrem Lebensberufe erwählten. U.A. H. Wild in Petersburg, Schneebeli, Kleiner, Tobler. Aber auch zahlreiche Forscher anderer Rich- tung verdankten Mousson ihr physikalisches Wissen, wie z. B. Hs. LandoltundS. Schwendenerin Berlin, Professor C. F. Horner, Dr. Bürkli-Ziegler Er verstand es auch, seine Schülei* dauernd au sich zu fesseln, Dank dem freundschaftlichen Wohlwollen, das er den Strebsamen stets entgegenbrachte. Mit mehr als einem seiner frühern Schüler, auch wenn nie sich später einem andern Fache zuwandten, ist Mousson kürzere oder längere Zeit in regem Verkehr geblieben, so seiner Zeit mit Ed. (j raffe, dem verdienten Er- forscher der Südsee-Inseln und besonders mit Alex. Schläfli. Als dieser Forscher von dem Leben im Orient sich mehr und mehr niedergedi-ttckt fühlte, gab ihm Mousson in Corfu ein Rendezvous, um ihn wieder aufzurichten. Es ist gar nicht zu bezweifeln, dass, wenn Schläfli später sein mühsam erworbenes Vermögen der Schweiz, naturforschenden Gesellschaft vermachte, dieses zu einem guten Theile dem liebevollen Interesse, das Mousson diesem strebsamen Arzte und Zoologen fortwährend geschenkt hat, zu verdanken w^ar. Mousson ist denn auch nach dem Tode Schläfli's Jahrzehnte laue

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Mitglied uod Präsident der Comroission der Scbläfli- Stiftung gewesen.

Wie Oswald Heer, war auch Mpussoii eiue tief religiöse Natur, auch bei ihm wohnte das Streben, etwas beizutragen zur Erkenntniss der Harmonie der Schöpfung.

Mit Mousson ist der letzte eines hochachtbaren Naturforscher -Triumvirates: Arnold Es eher v. d. Linth, Oswald Heer und eben A. Mousson von uns geschieden ; eines Triumvirates, das vor Allem kraft seiner eigenen wissenschaftlichen und moralischen Be- deutung, dann aber auch durch die ihm befreundeten und geistesverwandten hervorragenden Gelehrten, wie Ferdinand Keller, B. Studer, P. Merian, de la Rive und Alph. Favre lange Zeit einen weit über Zürich hinausgreifenden Einfluss ausgeübt hat. Auch das Andenken an Albert Mousson wird fortleben! (N.Z. Z.)

t Professor Dr, Albrectat Müller.*)

Am 3. Juli 1890 starb in Basel Herr Dr. Albrecht Müller, Professor der Geologie und Mineralogie an der Universität. Wenige Monate vorher hatte sich Professor Müller von der activen Lehrthätigkeit zurückgezogen. Es sollte ihm nicht vergönnt sein, nach vielen Jahren treuer Arbeit, die wohlverdiente Ruhe, sich selbst, den Seinigen und seinen zahlreichen Freunden zur Freude, lange geniesen zu können. Ein seit einiger Zeit sich entwickelndes Leiden verschlimmerte sich immer mehr, von Mitte Juni an war der Kranke im Zimmer fest- gehalten; der Tod war eine Erlösung.

*) Eine ausfabrliche Beschreibung der. literarischen Ar- beiten des Verstorbenen wird im nächsten Jahresbericht ver- öfTentlicht werden.

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Albrecht Müller wurde am 19. März 1819 geboren. Das Geschick wies ihn nicht von vorahereiD auf die Laufbahn eines Gelehrten ; nachdem er das Gymnasium und das Pädagogium seiner Vaterstadt absolvirt hatte, trat er im Jahre 1836 in die kaufmännische Lehre. Sehr bald begann der junge Kaufmann in seinen freien Stunden mit naturwissenschaftlichen Studien sich zu beschäftigen. Schon damals war in ihm die Liebe zu den Steinen mächtig erwacht. An die geologischen Wanderungen im Erzgebirge und in Böhmen, die er in jener Zeit ausführen konnte, erinnerte er sich immer wieder mit grosser Freude bis in sein hohes Alter. Der Wunsch, das Studium der Natur, speziell dasjenige der Steinwelt zu seinem Lebensberufe zu machen, be- wog schliesslich Albrecht Müller im Jahre 1848 dem kaufmännischen Berufe ganz zu entsagen. Von Ende der Vierziger Jahre an sehen wir nun das Leben des theuren Verstoibenen eng verknüpft mit demjenigen des edlen Rathsherrn Peter Merian. Die wissenschaftliche Thätigkeit Albrecht Müllers war in ihren Zielen durch Peter Merian bestimmt. Letzterer hatte durch lang- jährige Vorarbeiten die geologischen Verhältnisse der Umgegend von Basel in grossen Zügen klargelegt. Es galt, die erlangten Resultate weiter auszubauen. Albrecht i^IüUer machte es sich zur Aufgabe, das versteinerungs- reiche und wunderbar aufgebaute Juragebirge des Kan- tons Basel zu studiren. Dank seiner energischen Thätig- keit konnte er denn auch im Jahre 1862 die seit jener Zeit weiter geführten )^ Beiträge zur geologischen Karte der Schweiz« eröffnen, mit der geologischen Beschreibunji^ des Kantons Basel, begleitet von einer geologischeu Karte.

Nicht nur nach wissenschaftlich- productiver Seite hin hatte sich für Albrecht Müller bei seiner Rückkehr

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in die Heimat ein daukbares Arbeitsfeld eröffnet ; mit Lust 4iDd Liebe, sowie mit grossem Geschick widmete er sich aoch p&dagogiscber Thätigkeit an der Universität. Die philosophische Facnltät ehrte die Bestrebungen des aus sich selbst sich emporarbeitenden Oelehrten, indem sie ihn im Jahre 1852 zum Doctor philosophiae ernannt«. Zwei Jahre später trat Albrecht Müller als Privatdocent in das Coliegium der academischen Lehrer ein, und im Winter 1861 wurde ihm die Beförderung zum ausserordentlichen Professor zu Theil. Als im Jahre 1866 bei Reorgani- 8atioo der Universität ein Lehrstuhl für Mineralogie und Geologie geschaffen werden konnte, war Albrecht Müll';r der Mann, dem es gebührte, diese Stelle einzunehmen, Eine grosse Zahl von Schülern hat er seit jener Zeit kommen und gehen sehen, und alle bewahren in treuer Verehrung das Andenken an den Mann, der es ver- standen hat, die Liebe zu den Steinen, die ihn so ganz erfüllte, auch bei seinen Hörern zu erwecken.

Wir haben die wissenschaftliche Thätigkeit des theuren Verstorbenen skizzirt bis zur Veröffentlichung der geologischen Beschreibung des Kautons Basel. Nach Abschluss dieser Arbeit wandte Albrecht Müller seine Thätigkeit einem neuen Gebiete zu, er durchwanderte Berg und Thal des Gotthardgebietes, wo die krystal- lioischen Gesteine des sogenannten Urgebirges in buntem Wechsel, in zahllosen Varietäten auftreten. Die Art und Weise, wie I*rofessor Müller hier seine Forschungen ausführte, ist characteristisch für seine ganze Indivi- dualität. Er sammelte Stein um Stein und Hess es sich angelegen sein, ein jedes einzelne Körnchen der Stücke mit scharfem Auge zu prüfen. Er sah, dass <lie Mineralsubstanzen nicht todt und starr sind, dass m sich verändern, wandern und neu ausbilden. So ge- langte er dazu, ganz besondere Eigenthümlichkeiten der

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alpiaen Felsarten mit blossem Auge aufzutiiiden und in ihrer Erscheinungsform richtig zu erfassen. Durch die neuere Forschung, welche sich des Mikroskopes bedient, ist die hohe Bedeutung jener morphologischen Charac- tere, die das scharfe Auge Müllers zuerst auffand, voll- ständig bestätigt worden, trotzdem dass die theoreti- schen Anschauungen ganz andere geworden sind.

Jene Schärfe des Blickes, welche dahin fQhrt, auch scheinbar Kleinliches, Unwesentliches zu erkennen und zu würdigen, ist es denn auch, welche Albrecht Müller in hohem Maasse befähigte, die raineralogische Samm- lung im Museum zu verwalten, zu ordnen und zu mehren. Seit 1849 war Professor Müller Mitglied der natur- historischen Commission des Museums, und er verstand es, den seiner Obhut unterstellten Sammlungen, trotz der äusserst geringen Mittel, die ihm zur Verfügung standen, einen hohen wissenschaftlichen Werth zu ver- leihen. Zahlreiche eingehende Beschreibungen wissen- schaftlich werthvoller Erwerbungen für das Museum hat Professor Müller in den Verhandlungen der Natur- forschenden Gesellschaft zu Basel publizirt.

Albrecht Müller war seiner Natur nach wenig dazu angelegt, einen weit ausgedehnten Kreis seines Schaffenjs und Wirkens sich zu gründen; er lebte ruhig seinen Steinen. Wo aber immer sich Gelegenheit bot, seine Kräfte der Allgeraeinheit dienstbar zu machen, da that er es freudig und erfüllte die ihm gewordene Aufgabe voll und ganz. Der Naturforschenden Gesell- schaft leistete der Verstorbene grosse Dienste als laug- jähriger Secretär. In einer ganzen Reihe öffentlicher Vorträge, welche dem Druck übergeben wurden, ver- stand er es meisterhaft, den Anforderungen, welche das Verständnissverraögen des Publikuras zu stellen berech- tigt ist, gerecht zu werden, ohne dass desshalb das

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Vorgetragene an wissenschaftlicher Bedeutung Eiubusse erlitten hätte.

Hr. Professor MüUer war mit ganzer Seele Lehrer. Er sah sein Auditorium nicht vor sich als eine Ge- sammtheit, als eine Sache ; er sah jeden einzelnen seiner Studenten, nahm Interesse an der geistigen £ntwicke> luog und dem femern Geschicke eines jeden. So wird denn dieselbe treue AohAagliehkeit, welche die Schüler zu allen Zeiten ihrem Lehrer entgegenbrachteo, weiter- hin lebendig bleiben, das Andenken an den Todten wird Allen heilig sein. C. Seh.

t Jacqnes-Lonis Soret

professeur de physique h l'Universite de Geneve, a succombö le 13 mai 1890 ä une douloureuse maladie courageusement supportäe, et malgr^ laquelle il a pour- suivi, aussi longtemps que la lutte a ^tö possible, ses recherches scientifiques. Ne ä Genfeve en 1827, Soret y suivit tout le coars des etudes r^guliöres depuis son entröe au College jusqu^ä la sortie de TAcademie, et alla complöter k Paris, dans le laboratoire de Rögnault, ses connaissances de physique experimentale. L'intluence de cet eminent physicien sur la carriere de Soret sf^ retrouve dans une tendance eneutiellemeut experimen- tale et dans Timportance legitime attribuee aux details de Texperimentation.

Louis Soret a attache son nom k des resultats im- portants dans des branches tres diverses des sciences physiques^. Sa carriere, qu^on peut dire inachev^e, puis- que ses facultas avaient conservi toute leur vigueur^ comprend une periode d'environ 35 ans durant lesquels 801) activite s'est port<^e successivemeut sur relectricit6.

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la chaleur «t luiniere. Sa verificatton de la loi •electrolytique de Faraday a et6 l'objet de ses premieres recherches. Des mesures d^licats portaut sur les quan- tit^s de Sulfate de cuivre d^posäes sur les älectrodes, •exigeaient k la fois de la methode et de la sagacit^. II lut amene par robservation judicieuse de l'ölectro- lyse ä trouver les couditioDS les plus favorables ä la production de l'ozone, daus la decomposition de Teau ä tme basse temp^rature, et sa determiuation de la den- «ite ainsi que de la coustitution chimique de cette forme •de Toxygeue lui ont valu en cbimie une juste Dotori^te.

A une epoque les diverses relatioDs eutre Tönergie mecauique, le döveloppement de la chaleur et Ja pro- «duction des effets ölectrodyDamiques daos un circuit •etaient encore lual d^terminöes, Soret contribua k les <^tablir par un travail expäriment^l comprenant une serie de inesures calorim^triques et älectrolytiques. II montra en particulier, en etudiant le magnätisme de rotation, qua la röactiou des courants Indults dans une masse •conductrice sur le charap magn^tique inducteur ne de- vient appröciable que lorsque le mouvement cesse d'etre uniforme parceque le Systeme de courants Indults peut «etre considöre corame statlonaire, si la vitesse de rot^tion reste constante. Cest encore k r^lectricitö que se fattachent les recherches, faltes en collaboratlon avec A. de la Rive, sur la Polarisation des electrodes dans les phenouieiies electrostatiques, etabllssaut Tidentite des mouvements des inasses electriques et du courant •ordinaire.

Louis Soret a su donner k la mesure de la radla- tion solaire une pr^cision nouvelle, et a contrlbuö d'une inaniere importante aux evaluatlons les plus räcentes «de la teropei-ature du soleil. II expöriroenta avec son ÄCtinom^tre portatif au soniraet du MoutBlanc et obtiiit

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une Serie de mesures simultaDees ä trois bauteurs difle- rentes, permettant d'eliminer TinflueDce de Tabsorptioik atmospbärique et d'obtenir la coiistante du rayounement solaire. II attira rattention sur rinexactitude de la loi d'emission de Dulong et Petit pour de tr^s bautes^ temperatures et montra, en se servaiit d'uii fil de platine cbauife et foudu par le courant d'uu dynamo, T^cart enorme que Ton constate entre ia quantitö de cbaleur emise tbeoriquemeut, qui est beaucoup trop cousid^rable^ et Celle qui est founiie.

Dans le doraaine de Toptique physiquc, Soret a imagine des appareils qui restent classiques: le double prisme montraut la dispersion anomale ; le reseau cir- culaire dennant des iraages focales par difraction : Tocculaire fluorescent perfectionne qui permet d'observer jusqu'ä leur extreme liroite les radiations invisibles^ ultra- violett es presqu'aussi ais^ment que les rayoas vi- sibles. Ce deruier appareil est celui qu'ont employe Soret et son collaborateur E. Sarasiu pour döterminer le pouvoir rotatoire du quartz dans toute Tecbelle de& radiations visibles et ultra-violettes, et dont Soret a plus tard fait usage pour mesurer le pouvoir absorbant d'un grand norabre de substances relativement ä ces. raemes radiations. Ce travail, qui a exige de longues- et patientes recherebevS expörimentales, rendues plua ardues par la difficultä d'obtenir des produits suilisam- ment purs, comprend une s6rie de six meraoires, dont le dernier a ete presente ä la fin de Tannee derniöre ä la Sociöte de Pbysique de Geneve. L'auteur insiste dans ses conclusions sur Tanalogie que pr^sentent le^ differents corps faisant partie d'une merae sörie, tels que les aicools, les 'Äthers, et sur Tiafluence que la sub> stitution d'un atome d'iode, de bröme, de chlore h ua atome d'hydrogfene a sur la transparence. Ce mode

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d^analyse par Tabsorption des rayoii8 ultra- violets a perinis ä Soret, de signaler, ilaos ce qu'oD appelait alors Verbine une des terres extrattes de la gadolimite, UD element chimi<|ue neaveau qui se caracterise par soB spectre d'absorpttOD ; ce spectre et cehii des sels d'holmium, doat Mr. Cteve parvinl de son c6te ä op^rer la conceotration.

Les pheDomenes de la Polarisation atmospherique oRt ^te ä diverses reprises etudies par Soret, ainsi que la liropidite de Tatmosphere attribuee par lui ä des pluies survenues dans d'autres localites uii peu aoteri- eurement. D'autres (luestious relatives h des phenomenes naturels, les trernblements de terre, des oscillations des lacs, le rairage, ont et6 Tobjet de ses recherches. On lui doit UD Instrument pratique, destine ä (Walüer Tangle sousteudu par la portioii du ciel se trouve un pheno- mfene d'optique nietiorologique, ou tout autre espace visuel augulaire. Cet appareil, que Soret a nonimö lunette goniometrique, est une lorgnette, dans laquelle Tobjectif est un verre spherique a surfaces paralleles sur lequel est gravee une Schelle transversale. L'ocu- laire est une demi-lentille au travers de laquelle Vm\ voit nettement la graduation, tandis que Tautre rooiti^ de la pupille voit Tobjet directement, et la colncidence entre les deux angles visuels permet de les t^valuer par la valeur connue des angles rapportes au chiffre de r^chelle.

Soret a ete successivement, h TUuiversite de (Je- ueve, chargö du cours de Pbysique, puia professeur oo titre depuis 1876, et faisant le cours de pbysique gene- rale; puis en dernier Heu son enseigne:uent s'etait restreint ä un cours de pbysique m^dicale. 11 a ete Recteur de TUniversitö, et son caractere conciliant, la mod^ratiou de ses opinions, et sa bienveillance dans ses

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rapports avec ses coll6gues et les ^tudiants, lui out acquis Testime generale.

II presida la röuniou aonuelle de la Society Helv6- tique des Sciences naturelles, ä Geueve eu 1886; il etait le savant le mieux d^signe pour cette distinctiou par la notorietö de ses travaux et sa position scientifique et universitaire. II s'acquitta de cette täche avec Tacti- vitö tres sure d'elle-mSme qui le caract^risait, et satis-^ fit aiupleraent k toutes ses exigeuces, eu latssant ä ses collegues le nieilleur souvenir. Daus )a s6aBce d'oaver- ture, Soret lut Tintroduction d'uue etude sur un sttjet qui ue seinble pas au premier abord reotrer daus le domaine seieAttfique. (^'ätait Papplication de certains principes de psychologie ä Tanalyse du senliment esth6- tique. Ce genre de questioo Pavait souvent occupä, et il pensait quo, soit dans les ans plastiques, soit dans la musique, la räp6tition d'une meme .Impression 6tait uu element important, propre ä expliquer dans bien des cas les regles de Tart.

Nous t^rmiuous cette notice biographique eo d6- plorant pour la science suisse la perte de ce savant distinguä, et de ce coUegue qui apportait ä nos reunions ^on savoir et sou aifabilite.

Luden de la Rive.

t Jakob Frey, gew. Lehrer.

Zu Ende des Jahres 1890 starb in Ober-Ehreu- diugen (Aargau) ein Mitglied unserer Gesellschaft, das derselben seit 1854 angehörte, und dem, wenn auch nur Wenige es kannten, in diesen Zeilen ein kurzer Nach- ruf, zum Theil der „\. Zürcher- Zeitung** und dem

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„Freischütz", zum Theil eigenen Erinnerungen des Ein*- Senders entnommen, gewidmet wird.

Jakob Frey, geboren 1818, hatte leider keine Ge- legenheit, weitergehende naturwisseoschaftliche Bildung als diejenige im aargauischen Lehrerseminar (damals in Lenzburg, unter Augustin Keller) zu erwerben ; aber er besass eine natürliche Beobachtungsgabe in seltenem Maasse und eiu keine Hindernisse scheuendes Interesse für Naturwissenschaften. Während er (in der 2. Hälfte der 50er und in der ersten der 60er Jahre) Lehrer in Entfelden war, hielt ihn kein Unwetter ab, die Sitzungen ' der aargauischen naturforschenden Gesellschaft zu be- suchen, und er theilte in derselben öfters meteorologische und andere Beobachtungen, einmal auch die Ergebnisse seines naturgeschichtlichen Sammelfleisses nach mehr- wöchentlichem Aufenthalte im Wallis mit. Mehrfach wurde von ihm gesammeltes Material v(»n Forscheru benutzt, verarbeitet. Seit 1865 bekleidete er keine- Lehrerstellc mehr, war aber als Publizist thätig. Gl

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Nachträge.

17

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Referat

über den

Vortrag in der Zoologischen Section

von Dr. F. ürech.*)

Hinweis im Protocoll der Zoologischen Section. In der Entwicklung (Outogenie) eines Lepidopter's manifestirt sich der Entropiesaz. Es tritt ein End- zustand ein in der Combinatiou der Energieumsätze, welche die Verwandlungen hervorbringen; der Vorgang ist ein finitiver, infolge der Entwertung der Einwirkungs- fähigkeit der Energien. »Es findet auch keine Umkehr des jVer Wandlungsvorganges statt, der Schmetterlings- körper wird nicht wieder zum Puppen-, dieser zum Raupenkörper und dieser zum befruchteten Ei, sodass auf diese Weise ein Kreislauf erhalten bliebe (wie z. B. der Lauf der Erde um die Sonne). Ein Schmetter- ling,^obschon er in gewissen Fällen ein Jahr lang leben kann (ich habe Vanessa Antiopa mit Honig dreiviertel Jahr lan^; gefüttert), verwandelt sich nicht mehr in eine neue Lebensform, sondern es tritt ein Zerfall ein, ein Welttod im kleinen. Neben diesem en tropischen Vorgange, bei welchem das Individuum schliesslich zu Grunde geht, findet aber ein conservativer, ein sog.

*) Verspätet beim Jahresvorstand eingegangen.

17*

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260

Kreisprocess oder könnte maa auch sagen ein pendelnder Vorgang statt, wodurch das Leben sich fortpflanzt. Neben den* somatischen Zellen des Raupen-, Puppen- und Schmetterlingskörpers entwickeln sich Propaga- tio US Zellen, die schliesslich im weiblichen Individuum die Eier, im männlichen die Spermatozoen geben; die Ver- einigung beider gibt das befruchtete Ei (etwas sehr Puppen - ähnliches, es nimmt keine Nahrung von Aussen auf und ist unbeweglich). Aus diesem Ei (Pseudopuppe) entsteht wieder eine Raupe, aus dieser die Puppe, daraus wieder der Schmetterling und daraus wieder ein befruchtetes Ei (Pseudopuppe) und so findet ein fortwährendes Pen- deln in der Entwicklung und Fortdauer des Lebens statt. Aber auch bei diesem perpetuellen kreisförmigen Pendeln macht sich der Entropiesatz geltend; die sich stets wiederholenden Lebensformen sind nicht jedes- mal wieder ganz gleichartig, es findet auch hier eine Weiterentwicklung der Gestalt und innern Organisation statt (analog der ontogenetischen Entwicklung) es ent- stehen zunächst' Aberrationen, dann Abarten und neue Arten, was als phylogenetischer Vorgang bezeichnet wird, und diese Stammesentwicklung findet nach einer durch die Entropie bestimmten Richtung statt.

Prof. Dr. A. Tschirch:

Beiträge znr Physiologie nnd Biologie der Samen (Resume).

Hinweis im Protocoll der Botauisclieu Section.

Die Resultate lassen sich in folgenden Sätzen zu- sammenfassen :

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261

/. Satnetischale :

a. Sclereidenschicht. Die Structur derselben deutet darauf, dass es bei dem auf die Saraenreife noth- wendig folgenden Austrocknen dei- Samen nicht allein, ja nicht einmal vornehmlich, auf die Er- haltung des Querschnittes ankommt, sondern dass vielmehr die Festigkeit der Samenschale gegen Zerreissen beim abwechselnden Austrocknen und Befeuchten und beim Zusammenziehen des Bodens fQr den ruhenden Samen in erster Linie wich- tig ist, da die Samenschale ausschliesslich die Function besitzt, den Samen gegen äussere Ver- letzung und gegen das Eindringen von pflanzlichen und thierischen Parasiten zu schützen. Dieser Func- tion wird, abgesehen von einer starken Ver- dickung der Zellen, durch mannigfaltige Lagerung der Elemente (Stereiden und Sclereiden) in den verschiedenen Schich- ten entsprochen so zwar, dass häufig die eine der Schichten als Anpassung an „radialen Druck", die andere zur Herstellung der nöthigen „Biegungsfestigkeit" und eine dritte, durch durcheinander geflochtene und mit ihren Ausbuch- tungen in einander greifende Zellen zur Herstellung der genügenden Festigkeit gegentlber in tangen- tialer Richtung einwirkenden „zerreissenden** Kräften dient. Dies System von Festigungs- einrichtungen ermöglicht es, vermöge der viel- seitigen Anordnung der Zellen, dass die Umhül- lungen der Reservestoffbehälter in ausgezeichneter Weise den beim Antrocknen der Samen nnd dem „Druck und Schub" der drückenden, biegenden und schiebenden umgebenden Erdmassen auf sie einwirkenden Kräften wirkungsvoll begegnen können.

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262

b. Schleimepidermis. Wie Versuche mit Linum lehren, dient die Schleimepidermis*) der Samenschalen nur dazu, den keimenden Samen am Boden festzukleben (Tschirch u. Ltldtke).

c. Nährschicht. Alle Samenschalen besitzen eine Schicht perenchymatischer Zellen, die in der tiber- wiegenden Mehrzahl der Fälle zur Zeit der Reife zusammenfallen. Diese in den Lehrbüchern als ,.collabirt" „obliterirt" bezeichnete Schicht des reifen Samens enthält im unreifen reichlich transitorische Stärke, Wasser und andere Sub- stanzen, die zum Aufbau und zur Ernährung der übrigen Schichten, besonders der Sclereidenschicht, Verwendung finden. Diese „Nähr schiebt" ist also ein ,.tr ansitorischer Reservebehälter" Die Obliteration der Nährschicht tindet vor. Innen her statt. Wie Messungen zeigen, ist das Zusam- menfallen der völlig entleerten Zellen in den ersten Stadien des Reifens der Samen die Folge eines Druckes von Innen her, von selten des sich ver- grösseruden reifenden Samenkerns, während die schliessliche völlige Obliteration durch die sich beim Austrocknen zusammenziehende Sclereiden- oder Hartschichte des Samens bewirkt wird. Bei Lupinus sinkt in Folge der Obliteration der Nährschicht der Durchmesser des Samens vom Stadium der „Grünreife" bis zum Stadium der „Trockenreife" auf die Hälfte herab (Tschirch und Holfert).

II. Reservestoffe und Endosperm.

a. A 1 e u r 0 n. Durch Einquellen der ruhenden Samen in Wasser kann höchstens nur eine Lösung der „Grundsubstanz" der in den Randpartien gelegenen

*) Vergl. auch Tschirch, Angewandte Pflanzenanatomie S. 208.

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Aleuronkörner bewirkt werden, Kristalloide, Glo- boide und Kristalle werden durch Einquellen nie- mals gelöst. Die Lösung der Globoide und Kri- stalloide ist ein Effect der Keimtbätigkeit und fällt zusammen mit den Anzeichen der ersten Regungen der Lebensthätigkeit des Keimlings. Die in Bildung oder Auflösung begrifl'enen Kristal- loide können durch wasserentziehende Mittel nicht auf ihre normale Gestalt gebracht werden. (Tschirch und Lüdtke).

b. Zellkerne linden sich in allen Reservebehältern, in den Eudosperm- und Perispermzell en. Diesen Zellkernen scheint nicht nur bei der Bil- dung der Zellen und der Speicherung der Reserve- stoffe in ihnen eine entscheidende Rolle zuzufallen, sondern an ihr Vorhandensein und von ihnen aus- gehende Impulse ist auch offenbar die Lösung der Reservestoflfe bei eintretender Keimung ge- knüpft. Der Zellkern harrt bei der Keimung länger als alle anderen Zellinhaltsbestandtheile in der Zelle aus und wird zu allerletzt gelöst.

c. Schleimendosperme. „Innere Quellschichten'* gibt es bei den Samen nicht. Die übrigens stets in Form von „Schleimmembranen*' auf- tretende — Schleimablagerung im Samenkern er- folgt immer im Endosperm und die Schleim- membranen werden bei der Keimung genau in der gleichen Weise aufgelöst und verbraucht wie die Reservecellulosemembranen. Der Membranschleim ist also Reservestoff (Tschirch u. Nadelmann).

d. Leitungsbahnen der Reservestoffe. Der ana- tomische Bau des Speichergewebes (Endosperm und Perisperm) steht in ernährungs-physiologischen Beziehungen I zum Embryo. Grössere Samen mit

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central gelegeoem Embryo oder Saugorgane lassen im Bau des Speichergewebes meist eine gegen de» Embryo hin strahlige oder bogenförmige Anord- nung der Albumenzellreihen und eine mehr oder weniger deutliche radiale Streckung dieser Zellen zum Embryo hin erkennen. Die innerste Schicht des Endosperms, die unmittelbar an den Embryo oder das Saugorgan grenzt, ist stets obliterirt; sie quillt beim Keimen auf daher ,,Quellgewebe" legt sich an den Keimling an und wirkt wi^ ein Saugorgan (Tschirch und Hirsch). III, Keimling und Keimung.

a. Funktionswechsel und Chlorophyllgehal t bei den Dicotylischen Cotyledouen. Weni¥ dicotylische Samen epigä keimen, so wird das Aleuron gelöst und an seiner Stelle tritt in den bereits im ruhenden Samen vorhandenen Chroma- tophoren, die sich nunmehr lebhaft vermehren^ Chlorophyll auf. Bei Lupinus ist auch schon im unreifen Samen reichlich Chlorophyll in den Coty- ledouen enthalten. Dasselbe verschwindet zur Zeit der Trockenreife fast vollständig wieder, um beim Keimen wieder aufzutreten. Dieses zweimalige Verschwinden und Wiederauftreten des Chlorophylls ist an der Hand meiner Methode zur quantitativen Bestimmung des Chlorophylls (Ber. d. deutsch, botan. Ges. V. S. 132.) verfolgt und gefunden worden^ dass das Maximum des Gehaltes zur Zeit vor der »Grünreife«, das Minimum (kaum nachweisbare Spuren) zur Zeit der »Trockenreife« eintritt. Beim Keimen tritt bei allen endospermfreieu epigften Dicotylensamen ein Funktions Wechsel ein: das Speichergewebe wird zum Assimilationsge webe, b. Excrete und Gerbstoffe können in Reserve-

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behälterD auftreten und finden sieb in vielen tropischen Samen, c. Saugorgane. Alle Monoeotylensamen mit Spoi- cher (Nähr-) Gewebe (Endosperni, Perisperra) be- sitzen ein Saugorgan, weiches bei der Keimung im Samen stecken bleibt und das Näbrgewebe aussaugt. Dies Saugorgan ist bald scutellumartig (Gramine- entypus: Gramineen, Centrolepis) bald keulen- förmig, blattartig oder fädig (Zingiberaceen- typus: Zingiberaceen, Marantaceen, Cannac^en, Liliaceen, Amaryilideen, Juncaceen, Irideen, Diosco- reen, Bromeliaceen, Ilestiaceen, Typhaceen, Ara- ceen und verwandte) bald der Form nach unbe- stimmt und kurz; im letztern Falle vergrössert es sich stark beim Keimen des Samens und dringt tief in das Endosperm ein (Palmentypus: Palmen, Cyperaceen, Commelinaceen, Musa). Die Epidermis des Saugorganes ist bald papiliös bald nicht.

Dem Saugorgane der Monocotylen entspricht ein solches bei denGnetaceeu und Cvcadeen, ebenso ist der »Fuss« des Embryo's bei den Ge- fässkryptogamen und der »Fuss« der Moos- Capsel als Saugorgan zu betrachten.

Vergleichende Untersuchungen aller Monoco- tylen - Familien lehren, dass bei den endosperm- freien Familien (Abtheilung : Ilelobia^ und Naja- deen) auftretende, die Plumula bcäciiculende, meist keulige Organ sicher der Cotylodon ist und dass anderseits bei dem Zingiberaceentypus und Palmentypus (s. oben) der Samen mit Nährgewebe ein Zweifel dartlber nicht lu'.^telien kann, dass das Saugorgan und die KeimblattscJH'ide (Cole- optile, Pileole) eine Einheit niljuiich den Go-

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tyledoa bilden, letzterer also aus einem schei- digen, die Plumula anfänglich umhüllenden (Coleop- tile), aus einem im Samen stecken bleibenden (Saug- organ) und einem diese beiden verbindenden, fädigen Theile (dem verlängerten „Halse*' des Saugorgaus) besteht.

Auch bei dem Gramineeutypus und den Samen mit sog. „angeschwollenem Hypokotyl'' (Keimaxe. KeimknöUchen) Ruppia, Hydrocharis, Orchis, Halophila, Zostera, Pothos ist die Coleoptile der Cotyledon, die morphologische Bedeutung des Scutellums und des sog. „angeschwollenen Hypo- kotyls** ist noch fraglich. Den Cotyledon allein stellt es aber nicht dar. d. Verschlusspfropfen der Samen au der Stelle wo der Keimling heraustritt, die von diesem heraus- geschoben oder abgehoben werden, finden sich bei der Palmen, Zingiberacee n, Musaceen, Ma - rantaceen, Commelinaceen, Typha und Lemna, den Pfropfen physiologisch gleiehwerthi- gere lockerere Verschlussmittel 'bei P a n d a n u , vielen Cyperaceen und Ucstiaceen.

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Verhandlungen

der

Sehweizerisehen

IalQrforsclie&ile& Desellscliatl

in

FREIBURG den 19, 20 und 21 August 1891

74. Jahresversammlung

Jahresbericht 1890-1891

FßEIBURG

DRUCK VON GKBH. FBAGNifcEE 1892

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ACTES

DE LA

soci£t£ helv£tique

DES

SCIENCES NATURELLES

rcunie a

FRIBOURG

res 19, 20 et 21 aout 1891

74»' SESSION

COMPTE-RENDU 1890-91

FRIBOURG

IMPBIMERIB FRAGNiftEE FRtBES 1892

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TABLE DES MATIERES

Pages.

Discours d^ Ouvertüre duprSsident, M. le professeur MusY (Le canton de Fribourg, esquisse d'hisMre

naturelle) 1

Proces-verbaux.

L S^ance de la Commission pr^paratoire 35

IL Premiere assembl6e gönörale 39

lü. Seconde assembl6e gönörale 43

lY. Procös-verbaox des söances des seciions :

A. SectioD de Botanique 49

B. Section de Zoologie 52

C. Section de Geologie et de Mineralogie .... . . 56

D. Section de Physique et de Chimie 61

E. Section de M6decine 65

Annexes.

AJ Rapports.

I. Jahresbericht des Central-Comitös 73

II. Extrait da ßS"" compte annuel 1890-1891 76

III. Jahresbericht der geodätischen Comniission 80

IV. Bericht der geologischen Commission 82

V. Bericht der Denkschriften-Commission 86

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VI

Pages.

VI. Jahresbericht der Commission für die SchMi-Stiftung. 90

VII. Oatachten über die eingegangene I^snng der Preisanf-

gabe pro 1891 :

(Exotische Blöcke im Flysch der Alpen) 92:

VIII. Rapport annael de la Commission d'6tades limnologiqaes 1 00 IX. Bericht der Commission zar Erforschung der Schweiz.

Torfmoore 104

X. Bericht über die Bibliothek 107

B. Personnel de la Societe.

I. Liste des membres et des ^trangers presents ä la Session

de Fribourg 113

IL Liste des membres ä vie 119

III. Chaugements sarvenas dans le personnel de la Soci6t6. . 120

IV. Comit6s et Commissions 123

C. Comptes-Bendus

de la Societe ge'ologique suitse, de la Societe sutase de Botanique et de» Socie'tes cantonales.

1. Soci6t6 g^ologiqae saisse 129

2. Schweizerische botanische Gesellschaft 143

3. Soci6t6 des sciences naturelles d*Aaraa 146

4. Id. deBäle 147

5. Id. de Berne 148

6. Id. de Fribourg 151

7. de physique et d'hist. naturelle de Genöve 153

8. des sciences naturelles de Glaris 155

9. Id. des Grisons 156

10. Id. de Lucerne 157

11. Id. deNeuchätel 158

12. Id. deSt-Gall 160

13. Id. de Schaffhouse 160

14. Id. deSoleure 161

15. Id. deThurgovie 162

16. Id. duTessin 163

17. Id. duValais(LaMurithienne) 163

18. Id. deVaud 168

19. Id. de Zürich 171

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VII

D. Necrologie.

Pages.

Johann Radolph Koch 175

Edmond Sarasin 178

Emile Gautier 180

Kavier Kohler 182

D' Carl von Nägeli 184

Charles Miller 189

D' Ed. Killias 191

Oodefroy Lanel. 1 1)5

Louis Grangier 197

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W^""' '

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LE CANTON D[ FRIBOÖRG

ESQUISSE D'HISTOIRE NATURELLE DISCOURS

prononcö le 19 aoüt 1891

ä Touverture de la 74""^ Session annuelle

DE LA

socitrE helvEtique des sciences naturelles

A FRIBOURG par H. le professeur M. MUST

President de rette soci^te

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agfip^WB*"^--

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Messieurs et TRtis HONOR:fes CoLLfeGUEs.

C*est la tvoisieme fois qu'il est donn^ ä un Fribourgeois de vous souhaiter la bienvenue dans notre vieille citd, et je suis tout confus que Thonneur de le faire aujourd'hui me soit ^chu.

Ce n'est pas seulement au nom de la petite Soeiete fribour- geoise des Scieitces naturelles, mais c'est aussi au nom de nos autoritfo cantonales et coraraunales et de la population tout entiere que je vous dis : Soyez les bienvenus et nierci d*avoir choisi Fribourg pour lieudevotre reunion annuelle; espdrons qu'elle sera fructueuse pour la science et en particulier pour la Soeiete helvetique des Sciences naturelles.

Je vous disais Tannee derniere ä Davos que Fribourg ne pourrait pas vous faire une rtSception grandiose comme Tont fait les grands centres scientifiques de notre pays, ni vous faire admirer une belle nature alpestre comme celle de Davos, mais que les Fribourgeois, m6me ceux qul sont le plus ^tran- gers ä la science, seraient heureux et fiers de recevoir de leur mieux Tdlite de leurs concitoyens.

Messieurs, permettez-moi de vous rappeler le souvenir de deux hommes de bien qui ont eu, avant moi, l'honneur de presider notre Soci^t^ ä Fribourg : ce sont le R. P. G. Girard, del'ordre des Cordeliers, connu surtout par ses travaux p^- dagoglques; il fut le rdorganisateur des öcoles primaires de la ville de Fribourg, et, en 1840, prdsident de la Soci^t^ hel- ve'tique r^unie dans nos murs. Le D' J.-B. Thurler präsida la Session de 1872; il fut longtemps ä la tßte de la Soci^tci fri-

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bourgeoise des Sciences naturelles, son Souvenir est encore vivant. M^decin distingu^ autant qu'^minent philanthrope, il s'int^ressa particuli^rement ä la classe desh^rit^e de notre Population et fut, pour ainsi dire, le cr^ateur de notre Orphe- linat.

Messieurs, quoique Fribourg vous soit peut-^tre mieux connu que Daves et qu'il ne soit plus ce que le grand Haller Tappelait au commencement de ce siicle terra ignota, alors cependant que quelques savants modestes,botanistes surtout, r^tudiaient dejä pour leur compte et sans lien avec Text^rieur, qu'il me soit cependant permis aujourd'hui de vous esquisser rhistoire naturelle de notre petit pays. Cette esquisse präsen- tera sans doute bien des lacunes ; mais nous osons esp^rer qu'elles se combleront peu ä peu , encourag^s que nous som- mes par vos exemples et vos travaux.

I

Constitution g^ologique

Le canton de Fribourg est situ^ en partie sur le plateau molassique suisse et en partie dans les Alpes. II est limit^ au N.-O. par le lac de Neuch&tel, au N. et ä TE. par le canton de Berne, au S. et ä TO. par celui de Vaud. Son sol s'^lfeve graduellement duniveau des lacs de Neuchätel (433"*, 1) et de Morat (434°») au sommet du Vanil-Noir ä 2386°* ; ce dernier, en effet, domine notre classique Moleson (2006°*), de 380". Son territoire s'^tend donc de la r^gion des plaines et des col- lines ä la limite des neiges äternelles, sans Tatteindre cepen- dant. Les eaux de ce territoire, d'une superficie d'environ 1600 kilom^tres carr^s, vont, d'un cot^ par la Sarine et la Broye, se verser dans la mer du Nord; de Tautre, par la Veveyse, dans la M^diterran^e. La partie situäe sur le pla- teau est coupäe par une s^rie de collioes en virgation (Suess),

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5

ou formant avec les Alpes et le Jura un faisceau divergent. On remarque trös bien cette disposition en suivant la route cantonale de Fribourg ä Payerne, laquelle coupe successive- ment ces collines. Le Jura et les Alpes, plus rapproch^s ä Genöve, vont en s'dcartant ä Torient ; il en est de möme de nos collines. Le ncBud de cette virgation est en m^me temps le point de partage des eaux, et sa position explique pourquoi elles s'^coulent en plus grande abondance vers la mer du Nord que vers la Mäditerrande. Ce noeud se trouve ä Chätel- St-Denis, et les pluies qui tombent sur la partie nord du cha- teau de cette localitä s'en vont par la Broye dans la mer du Nord, tandis que celles qui tombent sur la partie sud gagnent, par la Veveyse, la M^diterran^e.

Entre ces collines, aux formes arrondies , s'ätendent plu- sieurs vall^es, dont les plus importantes sont Celles de la Broye, de la Gläne et la partie infdrieure de celle de la Sarine. Celle-ci remonte dans la region montagneuse du canton, et c'est au d^filö de la Tine, un peu plus haut que Montbovon, qu'elle se partage entre le canton de Vaud et le canton de Fribourg.

Plusieurs valläes viennent bientöt la rejoindre; citons la vallde de Charmey et celle de L*Hongrin dans la Gruyfere, et dans son cours inf^rieur la vall^e de la Gläne, celle de la Gerine et celle de la Singine-Chaude. Cette derniere com- mence au Lac-Noir pour se terminer au confluent de la Singine et de la Sarine ä Laupen.

La Sarine coupe toutes nos chaines de montagnes et forme une eZwÄC jusqu'ä Corpataux; de la eile forme un premier tron^on parallele aux lignes de plissement de Corpataux ä Fribourg, puis le tron^on Fribourg-Pensier suit une ligne N.- S., enfin le trongon Pensier-Laupen est de nouveau parallele aux lignes de plissement. Ce dernier trongon semble se conti- nuer jusqu'ä Seedorf par la vall^e de la Sonnaz. L'Erbogne a aussi un tron^on parallele ä cette direction.

Que signifient ces deux alignements? Seraient-ils peut-etre des diaclases semh\Mes ä Celles que M. Daubräe indique

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comme rögissant le reseau hydrographique du nord de la France? L'une de ces diaclases, beante dans un endroit, pour- rait-elle expliquer la piesence de la source sulfureuse de Bonn? C'est une qiiestion que je ne me perraettrai pas de trancher.

Notre collegue M. Tingönieur cantonal A. Greraaud dit, en outre. dans son Etüde sur les valUes primitives et les vallees dVrosiofi dans le canton de Frihourg ^) : « ün est frappö des nombreux accidents de terrain que Ton rencontre et surtout du grand nombre de vallees dispose'es dans tous les sens. Les unes servent encore aujourd'hui de lit ä un cours d'eau im- portant; d'autres, quoique larges et profondes, ne sont arro- sdes que par un faible filet d'eau ; d'autres, enfin, sont com- pleteinent dess^chees et leur thalweg rendu ä la culture. Quelle que soit leur destination actuelle, au point de vue hydrographique, Ton constate que ces dernieres ve^ll^es par leur grande envergure, leurs berges dispos^es en terras- ses et leurs contours möandriformes ont du, ä une epoque bien eloign^e de nous, servir ä T^coulement de cours d'eau importants. La grande quantit^ d'eau qu'a du fournir le gla- cier ä Tepoque de son retrait, en charriant beaucoup de raa- teriaux durs et anguleux, a, sans doute, beaucoup contribue ä ia formation de la plupart de ces vallees au dätriment d'au- tres qui furent colraat(5es dans leur partie sup^rieure par les d^pöts de mat^riaux charriäs. Ces d6p6ts, en harrant les val- lees primitives, ont fait devier les grands courants dans d^au- tres directions, »

Notre territoire aurait donc et^ enti^reraent bouleverse aprfes la disparition du glacier du Rhone, et il n'est pas sans interet de comparer les differentes vallees existantes et de d^terminer Celles qui ont du exister ä l'dpoque glaciaire : Les nouvelles valläes ne se sont pas form^es subitement ; les cours d'eau dävi^s ont d'abord longteraps divagu^ dans un lit tres large, puls formd des ddpots jusqu'ä ce que la vall^e primitive fut colmatäe. *

1) BuUelin de la Soc. frib. des Sciences nat. 1888.

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M. Gremaud a ätudid ces divagations de quelques-uüs de DOS cours d'eau, la Tröme, la Görine, la Veveyse. II a fait voir que la Trßme ne se jetait pas jadis dans la Sarine pres de Broc; eile y manque totalement de cöne de döjection, et il faut chercher celui-ci entre Bulle, Vuadens et Iliaz. Elle devait s'öcouler dans la plaine dela Basse-Gruyöre et se jeter dans la Sarine en aval de Vuippens. Son cöne de dejection forme un tferrain accidentö, mouvemente, assez considörable pour rappeler la quantite Enorme de matöriaux qu'a du ame- ner laTrfime en creusant la profonde gorge qui säpare les con- treforts du Molöson de la chaine des Alpettes.

11 est encore une döpression considdrable, je pourrais dire une vallöe dont je dois signaler Timportance dans notre can- ton ; c'est le fond de la syncUnale qui söpare les Alpes du Jura et forme une partie notable du plateau. Dans la partie la plus basse de cette synclinale se sont accumulöes les eaux stagnantes qui ont fonnö le grand lac subjurassien ou grand lac fribourgeois. II se coraposait d'une partie encore exlstante, soit les lacs de Neuchätel, de Morat, de Bienne et le Löman Occidental; puis d'une partie disparue par suite sans doute de la continuation du plissement, soit les marais de Payerne, d'Avenches, d'Anet et de Bienne.

Le niveau de nos trois lacs est-il reste constant depuis r^coulement du grand lac ? II est probable qu'il n'en est rien, car pendant que les historiens nous affirment, et avec raison, que le lac de Morat s'est dtendu jadis jusqu'ä Avenches, les tourbes trouvdes sous les eaux du lac ä Tentröe du canal de la ThiMe, pres du pont de Sugiez , sembleraient indiquer que le niveau doit avoir iti un certain temps införieur ä ce qu'il ötait au moment Ton a entrepris la correction des eaux du Jura.

Ce fond de la synclinale semble avoir 6i6 plus tard la ligne d'invasion de THelvötie par les Barbares d'un cotö, par les Romains de Tautre.

Les voies et les stations les plus anciennes de ces derniers ß'en rapprochent toutes plus ou moins.

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Gelte ligne n'est-elle pas aussi suivie par les oiseaux dans leurs migrations? Ils ^vitent ainsi d'avoir ä s'^Iever ä la hau- teur de nos montagnes.

Vous voyez donc, Messieurs, que si le fond de la syndinale qui separe les Alpes du Jura a son int^r^t g^ologique, il a aussi son intärSt zoologique et historique.

Je passe ä la structure g^ologique de notre sol; jene pour- rai qu'eflBeurer ce sujet en glanant dans les importants tra- vaux de M. E. Favre et de feu M. Gill^ron.

J'ai dit que le canton de Fribourg est situ^ en partie sur le plateau molassique, en partie dans les Alpes. Cette Obser- vation me fournira la division toute naturelle de la premiire partie de ce travail, pour lequel j'ai besoin de toute votre indulgence.

LE PLATEAU. Toute la partie du canton de Fribourg situ^e sur le plateau suisse a ^t^ autrefois recouverte par le glacier du Bhöne, qui a laiss^ ^pars sur sa surface les d^bris plus ou moins importants qu'il arrachait aux flaues des mon- tagnes cristallines duValais, de teile sorte que les terrains erratiques pr^sentent dans notre territoire un d^veloppement consid^rable. Les gros blocs ne sont cependant pas bien nom- breux aujourd'hui, par la raison sans doute que les mat^riaux de construction un peu durs faisant däfaut sur la plus grande partie du plateau, ces blocs ont 6t6 malheureusement utilis^ pour en d^barrasser en mßme temps les champs et les prai- ries.

Nous pouvons cependant signaler encore celui de Pierra- fortscha en ])rotogyne du Mont-Blanc, dont le volume a du £tre autrefois bien plus consid^rable ; celui de La-Roche, au bord de la Serbache, en micaschiste du Bas-Valais, et celui de Derrey-Mottey, dans le bois de Verdilloud (Corminboeuf), en poudingue houiller de Valorsine (?).

Ajoutons qu'ä proximitä de la ville, dans les forfets du Schoenenberg et du Brunisho]z,aujourd'hui disparues,se trou- vaient de süperbes blocs d'euphotide de la vallde de Saas et

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des braches serpentineuses rappelant la röche (Blue lisez Bliou), dans laquelle se trouvent les diamants du Cap, et que, ä Nonans, dans une construction romaine, on a recueilli un bei ^chantillon de variolite.

Le glacier du Rhone s'eleva m6me souvent tres haut dans les Alpes fribourgeoises ; il a laiss^ des traces certaines de son passage aux Alpettes, au-dessus de Semsales, ä 1350™. II p^n^trait aussi dans les valläes de la Jogne et de la Sin- gine, en Sorte que la Berra ne s'devait que peu au-dessus du glacier. Son invasion dans les vall^es fribourgeoises em- pSchait r^coulement des petits glaciers locaux. C*est ainsi, par exemple, qu'en s'älevant ä 1250"» au col de la Bodevenaz, pres de Montsalvens, il empechait ravancement du glacier qui tendait ä descendre la vallde de la Jogne et qui Temp^chait ä son tour de remonter jusqu'ä Ablentschen. Lorsque le grand glacier se retira, celui de la Jogne put arriver au plateau de Broc.

La moraine droite du glacier du Rhone longe les Alpes fri- bourgeoises et contient surtout des grfes verts provenant de la Dent de Mordes (conglom^rat de Valorsine).

Le plateau a plutöt et^ couvert par les moraines centrales abondent les granits blancs du Valais sup^rieur, la Serpen- tine et Teuphotide du Mont-Rose.

Dans la moraine que traverse le chemin de fer en venant de Lausanne, pres de la fonderie de Fribourg, on a trouv^ en 1861 des fragments de mammouth {Elephas primigenius). II en a aussi ^t^ trouvd ailleurs.

Les terrains erratiques dans le canton de Fribourg ont occup^ longtemps M. le professeur Pahud , enlevd trop tot ä notre coUfege, ä ses amis, k la science, et avaiit d'avoir pu coordonner le fruit de ses patientes recherches.

Molasse. Le quaternaire recouvre presque partout le ter- tiaire, soit la moldsse, qui cependant präsente un grand nom- bre d'affleurements. Sa composition pdtrographique et les fos- siles, quand il y en a, y fönt distinguer plusieurs subdivisions dont Tage relatif n'est pas toujours facile ä ddterminer.

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1*^ Le grcs de Ralligen, surtout coiinu ä Fribourg sous le nom de gres de Vaulruz, coinmence au pied des Alpettes. il est d'abord Cache sousle gladaire; ilseremontrea Vaulruz, il forme une colline assez considerable, puis, interrorapu par la plaine de la Sionge, il reparait sur Tautre rive pour former deux collines pan^lleles; au delä de la Sarine, il se remontre ä Impart, il forme une ^levation moins impor- tante. C'est dans ce gr^s qu'ä Vaulruz ont öte retrouves les restes du Halitherium Schinzi, Kaup, ün y a aussi retrouv^ des maxillaires de crocodiles qui n'ont pas encore ^te deter- mines.

2*^ La molasse d'eau douce a lignite, qui sans doute appar- tient ä T^tage de la molasse d'eau douce inferieure, renferme aussi des bancs de calcaire. Elle forme deux zones, dont Tune suit la vall^e du Flon au N.-O., et Tautre celle de la Mionnaz au S.-E. C'est dans cette derniere zöne, non loin de Progens, que le lignite est exploite d'une raaniere intermittente depuis 1789 par la verrerie de Semsales. Ce charbon n'a cependant pas les caracteres physiques du lignite : il est noir, brillant, cassant et ne contient que rarement des parties dont la struc- ture ve'getale soit conservee.

3^ La molasse d'eau douce inferieure occupe des espaces assez consid^rables pres des lacs de Neuchätel et de Morat (le Vully appartient en grande partie ä cette formation) et tout le long des Alpes, mais eile est loin de presenter les m^mes caracteres. Elle est quelquefois exploitde pour les constructioBs; eile Ta ^t^ il y a quelques ann^es ä Romanens (Gruyöre), abondent les planorbes, les lymn^es et aussi les hälices. C*est ä la molasse d'eau douce inferieure qu'appar- tient probablement le gres d'Ättalens, dans le district de la Veveyse. On n'a encore trouv^ aucun fossile dans les nom- breuses carri^res qni ont ^te ouvertes dans ses couches. On peut dire cependant, sans craindre de commettre une erreur trop grossi^re, que c'est un gres dur de la molasse d'eau douce inferieure, et il peut ^tre classe dans le poudingue (Na- gelfluh) qui constitue la plus grande partie du mont Pelerin.

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4*^ La molasse marine couvre tout le centre du plateau et s'eleve quelquefois ä une assez grande altitude sur les flancs des montagnes, par exemple au Burgerwald. dans la chaine de la Berra, ä 1276'".

On y trouve plusieurs gites fossiliferes, dans lesquels abon- dent les raollusqus des genres : Cardium, Tapes, Murex, Tro- chuSj Turitella, Calythrcea,^ Feden, Mytihis, Venus, Area, Scröbieularia, Madra, Solen, Ensis, Cultellas et Ladaria, Mais ces gites fossiliferes sont tous ä la limite m^ridionale de la molasse marine. Dans les bancs homogenes et exploites, les fossiles manquent presque totalement; on n'y reneontre que des hecs d'oiseaux; c'est ainsi que les carriers uomraent les dents de requin (Lamna, Oxyrhina, etc.).

Dans la molasse marine, la Separation des bancs se fait sou- vent sans changement de la röche pres des joints; d'autres fois, le grain y est plus fin et forme un ou plusieurs feuillets assez durs.

II s'intercale cependant quelquefois entre les bancs de mo- lasse des gres ä galets; il en existe une couche de pres de 3™ äla carriere de Beauregard ä Fribourg, et c'est dans cette couche nommöe grepe par les carriers qu'abondent les dents de Lamna. La teinte des couches est dgalement variable.

A la molasse marine, il faut rattacher les gres coquilliers et les paudingues,

5*^ Le gres coquillier est tres d^veloppe dans le district de la Broye, surtout entre la riviere de ce nom et le lac de Neu- chätel. II dessine les bords de la mer tertiaire, les animaux ont ^t^ accumules par les vagues. On le classe dans Yeiage helveiien de la molasse^ et il est connu chez nous sous le nom de gres ou de pierre de la Möliere.

6** Les paudingues de la molasse (Nagelfluh) ne forment pas de zones continues dans le canton de Fribourg. Ceux de la molasse d'eau douce n'ont d'importance que dans la partie S.-E. de notre territoire, ils forment le mont de Vuarat et sa continuation vers Chätel-Saint-Denis et Semsales. Les älö- ments en sont fortement cimentds, et on leur donne aussi

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dans la contr^e le nom de grepe. Ces poudingues ont fourni de nombreux blocs erratiques, et on en retrouve ä des hau- teurs qui approchent de celle du Pelerin, le point culminant actuel de la r^gion il est en place, entre autre dans la com- mune d*üeberstorf, pr^s de Mettlen, se termine la chaine de la Berra.

Les poudingues de la molasse marine contribuent ä donner un plus grand relief k la r^gion du pied des Alpes. En allant de rO. ä TE., on peut signaler les massifs du Gihloux, celui de Pont'la- Ville qui continue sans doute le pr^c^dent et celui de MonUvraz.

LES ALPES. II est temps que nous quittions le plateau pour jeter un coup d'oeil sur la r^gion des Alpes. Remarquons d'abord avec M. Gill^ron que les terrains restent ä peu pres les mßmes, tant sous le rapport pal^ontologique que sous le rapport p^trographique, quand on suit Tune ou Tautre des chaines de notre rdgion, mais qu'ils präsentent des difFdrences assez grandes pour qu'on ait de la peine ä en parallöliser les aflBeurements quand on les Studie dans un profil qui coupe plusieurs chaines *).

II ne rentre, du reste, pas dans mon plan, Messieurs, de Tous exposer en detail la disposition et la structure de toutes nos chaines et de leurs difFdrents massifs.

La division de M. Gilldron en chaines repose en partie sur rhypoth^se de Texistence de trois failles, dont une au moins parait douteuse.

La premi^re, que nous pourrions appeler la ligne des ther- "mes friboiirgeoiSf est jalounöe par les sources sulfureuses et ferrugineuses de TAlliaz, de Montbarry et du Lac-Noir.

La seconde, si on en juge d 'apres la carte, ne parait pas du tout certaine. Elle passerait pres de Corjon, entre le Mont- Cullan et le Mont-Cray, pr^s du Vanil-Noir, de Follidran, de Brenleyres, etc. Or, on ne trouve sur toute cette ligne aucuue

1) Gilleron, |). 103.

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discordance, aucun contact anormal ; le principe de la super- Position chronologique des terrains y est continnellement satisfait (Girard). Cette ligne est; au contraire, une anticlinale normale ouverte par Tärosion jusqu'ä la cargneule et ä la dolomie du trias. Elle ne separerait donc pas deux chatnes, mais serait Taxe anticlinal d'un pli ; donc, au point de vue g^ologique une ligne de faite; une ligne de fond, par contre, au point de vue topographique.

C'est du reste toujours lecas dans nos Alpes fribourgeoises : il n'y a presque pas de sommets qui coincident avec une anti- clinale, tous nos plus grands sommets sont sur des synclinales; tels sont le Moläson, qui est une synclinale droite, le VaniK Noir une synclinale couch^, etc.

La troisiöme faille de M. Gill^ron doit 6tre reelle et ^tablit sur la plus grande partie de sa longueur un contact anormal entre le flysch de la vall^e de Vert-Champ et des Campagnes et le jurassique redressä des Gastlosen. Les derniers travaux de M. le D' H. Schardt *) ont prouv^ que cette ligne est une faille ä rejet (pli-faille de M. Heim) produisant un chevauche- ment du jurassique des Gastlosen sur le flysch de la valläe de Vert-Champ ; le plan de chevauchement est inclind ä TE.

Plus au S., entre les Tours-d'Al et le Mont-Malatrait, le flaue inf^rieur du pli-faille subit une sdrie de plissements secondaires affectant le flysch, le crätacä rouge et le neoco- mien, dont les plis comprim^s ont 6t6 poussäs par dessus le malm rest^ non plissä.

Quant au versant S.-E. de la chatne, il est constituä par le flanc supärieur du pli couch^ et präsente la superposition nor- male du flysch du Simmenthai au cr^tacö rouge de la chalne. Enfin, au S. de cette troisi^me faille se trouve la chalne des Gastlosen.

La premiire faille, que nous avons appel^e la ligne des thermes fribotirgeois, mörite d'attirer un instant notre atten- tion. La pr^sence des sources sulfureuses et le contact anor-

1) Eglog(e geol. Helo,^ vol. II.

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. 14

mal que cette ligne ätablit entre le flysch de la chaine de la Berra et le trias (ou le lias par places) de la chaine du Gan- terist serablent eii rendre Texistence certaine. C'est unefente, au moins partiellement b^ante, puisqu'elle donne Heu ä des venues centrifuges,soufre,sulfures, gypse, sources sulfureuses.

J'ai d^jä cit^ trois des principales sources : TAlliaz dans le canton de Vaud, Montbarry et le Lac-Noir ; mais il y en a d'autres dans la valläe de Charmey.

Or, d'apres M. de Chancourtois , les fentes bdantes ä Tex- trömitd d'une chaine courbe sont forcöraent independantes de la chaine et ont dft exister avant celle-ci, qui n'a pas pu les fermer. Ce qui le prouve, c*est que ce sont des canaux de venues permanentes d'hydrocarbures (petrole, grisou, gra- phite). Les p^troles des Apennins, des Carpathes et du Cau- case nous en fournissent des exemples.

Au point de vue fribourgeois, on pourrait ajouter que Tex- perience generale des mines prouvant que petrole, sei. gypse, forment ordinairement un cortege inseparable, nous pour- rions avoir des chances de trouver sei et petrole en relation avec les gypses et pres des thermes de notre ligne, et ceia d'autant mieux que le Hyscli et en gcneral le tertiaire est r^tage type de ce cortege (Girard).

Enfin j'ai dit qu'une autre fente externe existe peut-6tre devant la chaine de la Berra. Elle passerait par Semsales et le Burgerwald, se de'gagent depuis longtemps des gaz inflammables. Elle serait, conform^ment ä la thöorie de Suess, la faille littorale de la mer de la molasse et les poudingues d'Attalens, du Pdlerin, du Gibloux, du pont de Thusy, de la Combert et du Guggisberg, qui la recouvrent, ne sont que les deltas des rivieres alpines qui se jetaient dans cette mer. C'est aussi sur cette ligne que se trouve la source du Gur* nigel.

Cette fente formerait, avec une autre ligne voisine et ä pcu pres parallele, soit Tanticlinale de la molasse, la trajectoire de nos tremblements de terre qui tous marchent dans la direc- tion Chätel-St-Denis, Combert, Guggisberg. Tous nos s^ismcs,

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en effet, nous viennent des Alpes maritimes par Ja Savoie et le Valais, et du rivage m^diterranöen qui sans cesse est en mouveraent. La d^pression mediterran^enne est, en eifet, une zone vou^e au ridement depuis l'oripjine des temps göologiques (A. de Lapparent). Ce que nous sentons , ce sont les erhos de ces mouvements m^diterraneens.

Pourquoi ne nous viennent-ils pas de la direction coutraire? C'est parce que de Tautre cötö il n'y a que des massifs an- ciens, aujourd'hui definitivement fixes. C'est le raassif de Boh6me, le massif central hongrois et le plateau de ßussie, formant la moititi Orientale de ce que M. Suess appelle le Vo}'land des Alpes.

CHAINES. Une chaine ötant un 2>K, c'est-ä-dire une anticli' nah, nous aurons autant de chaines que d'anticlinales. Une monoclinale caracteris^e sera aussi une chaine, ä condition que ce ne soit pas simplement, comme le Moleson ou laDent- de-Lys, un flaue d'une anticlinale ouverte.

Cela pose, on pourrait admettre dans notre canton :

La chaine de la Berra;

» du Mol(Sson,de la Dent-de-Lys et de Bre-

minga ;

» de Tzermont ;

y> des Gastlosen.

Celle de la Berra correspond seule ä des cretes au point de vue g^ologique.

Dans les autres, les anticlinales se trouvent reduites ä des lignes de cols : col de Belle-Chaux, col de Tzermont.

Au N. de la chaine de la Berra, on pourrait encore citer la särie de collines dont j'ai parl^ tout ä l'heure et qui sont en bonne partie form^es de poudingues.

Notre division en chaines s'dcarte de celle adoptde par M. Gillieron ; il semble qu'il est difficile d*appliquer ä nos Alpes la theorie dont M. Lory s'est servi pour les Alpes du Dauphinä.

La chatne de la Berra, qui comprend la Corbettaz.le Nire-

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roont, les Alpettes, la Berra, le Cousimbert, le Schweinsberg, etc., n'a qu'un caractöre constant, Präsentant du cöt^ du pla- teau les tranches d'une s^rie de couches qui plongent du cöt^ des Alpes. Au N. de Gruy^res, la chatne est compl^tement interrompue, au point de vue g^ographique, sur une longueur de 5 kilom^tres au moins, mais, dit M. Gilleron, la pr^sence de terrains alpins dans cette r^gion montre bien que, s'il y a aujourd'hui absence de montagnes, celle-ci occupait cet espace en formant un rivage lorsque la molasse se d^posait.

A prfeent, il n'y reste que des collines Ton voit surgir de dessous les terrains quaternaires et modernes tous les ter- rains de nos montagnes, sauf le Uas et le cretace ^).

Dans la chatne de la Berra, c'est surtout le flysch qui do- mine, et ce gres etant essen tiellement dölitable, il s'y produit tr^s facilement des glissements de terrains, aid^s par des marnes de d^composition facile qui prMominent dans beau- coup de massifs. Les premiers mouvements, d'abord arr^tfe, recommencent par les infiltrations caus^es par les grandes pluies, et plus d*un point semble n'ötre en repos que pendant les grandes s^cheresses. C'est surtout dans les Alpettes que ce ph^nomfene s'observe, et on doit lui attribuer cette zone d'^boulis qui recouvrent la molasse tout le long de la chalne de la Berra.

Ces terrains sont humides, souvent d^sagr^ables k parcou- rir et constituent nos päturages les plus maigres, et en m^me temps, d'aprfes notre coU^gue M. le v^t^rinaire Strebel, ceux Ton observe ordinairement Vemphyseme infecHetix du be- tau, nomm^ chez nous quartier et ailleurs attaque, tourtnent, etc.

Ajoutons qu'au S.-O. de Klosters, prös de Planfayon, on trouve des blocs exotiques br^chiformes ; ils sont rares dans le massif du Cousimbert; ils redeviennent plus nombreux dans la r^gion qui est au midi de la Berra -).

i: Gillöron, Mater., XVII, p. 2*W. '2; Id. p. 207.

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Les participants au concours ouvert par notre Soci^t^ vien- dront bientot nous dire ce qu'il faut en penser *.

L'aspect g^n^ral de la chatne de la Berra est d^terminä par le flysch ; les formes tiennent le milieu entre Celles que pr^- sentent les collines de la molasse et les montagnes calcaires.

La chatne du Mol6son et de la Dent-de-Lys, dirig^e du N.-E. au S.-E., comprend d'abord le massif du Molöson, con- sidör^ par M. E. Favre comme isol^ des montagnes environ- nantes.

Ce massif se compose de deux sommit^s : le Mol^son (2006"») et Teijatzau (1911°^), r^unies par Tarnte allongöe de Tremettaz.

C'est ce groupe de montagnes quela legende assigne comme s^jour ä Tesprit de la montagne nommä Djean de la BolUetaz, dont une vieille chanson patoise nous narre encore les exploits.

Le Mol^son est s^par^ de la Dent-de-Lys par le col de Bei- le'Chaux,qm est une anticlinale dötruite par Törosion; le Mo- lton lui-m£me est, comme nous Tavons dit, une synclinale secondaire ou simplement une cr6te monoclinale faisant vis- ä-vis ä la Dent-de-Lys.

Cette chatne est säpar^e de celle de la Berra (Alpettes) par one faule, notre ligne des thermes, qui passe le long d'une des branches de la Veveyse, au-dessus de Malliertzon, et se prolonge de \k k FE. des Raschevys vers le Gros-Plan^. A TO. se trouve le flysch, ä TE. la cargneule, puis les couches rheti- ques et le Uas; la cargneule reparalt un peu au N. du Gros- Plan6 et forme une bände longue et ötroite qui s'ätend jus- qu'aux bains de Montbarry pr^s de Gruyöres (E. Favre).

Au-dessus du rhetien, nous trouvons le Uas riebe en lelem- niies et contenant aussi d'int^ressantes ammonites (Ä, serpen- iinus, camucopice, thouarcensis, annulatus, etc.).

Des marnes feuilletäes surmontent le Uas, formant du cöt^ de rO. la base de la montagne et contenant des rognons

1) Le prix Schlffilli a 6t6 döcernö ä M. le D' H. Schardt, ä Montreux, privat-docent ä rUnivereite de Lausanne.

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de pyrite, des posidomyes et des ammonites. Au-dessus s'älöve la Pyramide du Molöson, formte des couches jurassiques sui- vantes :

< a) Calcaire marneuxgris k posidomyes;

< h) Calcaire d'un rouge vif,surmontö d'un calcaire blanc; ces couches sont oxfordiennes ;

< c) Calcaire d'un gris clair, dur, en bancs öpais et pauvre en fossiles.

< Enfin, le sommet du Moleson est n^ocomien. C'est un calcaire marneux, d'un gris-blanchätre, sem^ de taches bleuä- tres, alternant avec des marnes feuilletöes ^). >

D'apres notre division, la chalne du Moldson se continue- rait au S.-E. par la Dent-de-Lys (2015°*), la Cape-au-Moine (1944°^) et Jaman; au N.-O., par la Dent-de-Broc, les R^car- dets et Bremenga.

La Dent-de-Lys forme le second flanc de Tanticlinale de Belle-Chaux, et nous devons naturellement retrouver les mfimes terrains. Cependant le versant occidental et la crete sont presque entierement jurassiques; le versant oriental est sur- tout cretacä, soit ndocomien.

Les sommets du cot^ N.-O. sont tous monoclinaux, c'est-ä- dire des flaues de la mßme anticlinale örod^e ; on y retrouve toujours le jurassique et le n^ocomien.

La chatne de Tzermont comprend le Mont-Cray, toute la chaine des Morteys, Tzermont, le Gros-Merlas, la Hochmatt et le Kaisereck.

Le Mont-Cray forme une troisi^me voüte rompue et dänu- d^e au centre; les flancs de cette voüte sont verticaux ou plon- gent vers Tint^rieur de la montagne, qui parait präsenter une structure en äventail *).

Quant aux terrains, ce sont toujours les m£mes, sauf que les affleurements varient. A Grandvillard, les couches sont entierement verticales et ont ätä exploitäes assez long-

1) E. Favre, Archivet det Se. phy: et nat.. t. XXXIX, p. 169.

2) E. Favre, id.

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temps ; on y trouve la Terebratulla catullöi, Pictet, qui ne s'est pas rencontr^e ailleurs.

C'est ä cette chalne qu'appartient notre plus haut sommet, le Vanil-Noir (2386°^), qui est encore le reste d'une syncli- nale, dont le sommet est necomien comine celui du Mol^son. U appartient au groupe des Morteys, qui est un de ceux qui offrent le plus d*attraits aux clubistes et aux botanistes. L*as- cension de ces sommit^s ne präsente du reste pas de grandes difficultäs, et on y jouit d'une vue splendide sur les hautes Alpes et sur la plaine.

La chatne des Gastlosen est presque toujours cachäe der- riäre les autres ; on la voit pourtant par la coupure de la val- läe de Bellegarde, et sa physionoraie particuliere la fait im- mädiatement reconnaltre. C'est une ligne d'aiguilles et d'obä- lisques des plus hardis, qui s'älfevent perpendiculairement et dont le pied forme une muraille si ätroite que, par la däcom- position de la röche, eile a ätä perc^e ä jour ä sa base.

11 faut aller, dit M. V. Gilläron, dans les Alpes orientales pour retrouver des aspects semblables ä celui qu'offre la chaine des Gastlosen.

C'est lejurassique superieur qui joue le principal role dans cette chaine; on y distingue entre autres des schistes ä char- hon, qui ont m attaquds dans un grand nombre de points ; mais Texploitation n'en a ätä rämunäratrice qu'ä la KIuss, prfes de Boltigen.

RICHESSES MIN^RALES. Y a-t-il chez nous des richesses minärales dignes d'6tre exploitäes? U y a et la, un peu partout, des pyrites de fer fort brillantes, et plus d'une fois on est venu m'en soumettre en me demandant, les plus timi- des,si elles avaient de lavaleur; les plus croyants,si ce n'ätait pas de Tor. Elles sont sans aucune valeur, car nulle part on ne les trouve en quantitä süffisante pour permettre une exploi- tation en vue d'en utiliser le soufre.

On n'a aucune chance de trouver dans nos conträes un minerai quelconque digne d'6tre exploitä. On a essayä d'ex-

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ploiter aux Gastlosen les petits bancs de charbon qui sont la continuatioD de ceux de Boltigen , mais les r^sultats ne sont pas propres ä encourager de nouvelles recherches.

Nous ne parlerons pas des feuillets de charbon que Ton observe dans la molasse de la plaine ; ils ont quelquefois fait faire des recherches inutiles ä des personnes qui croyaient ä tort que ces feuillets minces indiquent , dans la profondeur, la pr^sence de bancs plus ^pais. J'ai d^jä dit en est Tex- ploitation des lignites de St-Martin.

Les principales substances min^rales utiles dans le canton de Fribourg sont le gypse, exploitö dans plusieurs localit^s (Lac-Noir, Pringy, autrefois au Burgerwald) •, le calcaire ä ciment, dont on tire parti ä Ch&tel-St-Denis, et les pierres de taille fournies par le jurassique sup^rieur, la molasse marine et les gr^s divers.

Enfin les eaux minärales sulfureuses sont utilis^es k Mont- barry prte de Bulle, au Lac-Noir, aux Petits-Bains (valläe de la Singine-Chaude) et ä Bonn prös de Guin.

La pr^sence du gypse a fait souvent supposer que le sei gemme, subordonnö aux marnes et ä Tanhydrite saliffere, pour- rait bien se rencontrer chez nous ou dans le Simmenthai. Entre 1830 et 1840, Charpentier, Simon et Studer explorö- rent dans ce but le Simmenthal; Charpentier essaya en vain toutes les sources. U nous dit qu'il a souvent entendu parier de sources sal^es, sans pouvoir jamais connaltre au juste leur emplacement. A Cheyres, par exemple, une teile source aurait 6t6 ensevelie par un ^boulement. Bien mieux encore, une pr^- tendue source sal^e, dans la gorge de la Sarine pr^s de Mont- bovon , n'aurait 6te appel^e ainsi par les ouvriers flotteurs que parce qu'ils avaient de la peine d'y arriver pour s'y d^sal- terer.

Mais ce qui sera toujours la meilleure source de revenus pour nous, ce sont nos forets et nos päturages. Leur richesse est en relation immödiate avec la Constitution g^ologique du sol.

En voyant depuis Fribourg les beaux tapis de verdure de

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la chaine de la Berra, on pourrait croire que c'est la que se trouvent nos meilleurs päturages ; il n'en est rien cependant. Je Tai d^jä dit. la d^coraposition du flysch produit partout une terre argileuse, impermeable et trop acide. C'est sur les montagnes calcaires que se trouvent les meilleures herbes, et DOtre b^tail sjy ^löve quelquefois assez haut, par exemple sur la Hochmatt k 2158™. Les parties non accessibles au b^tail sont souvent visit^es par des faucheurs intr^pides, et le foin Odorant de ces hauteurs descendu pendant Thiver aide ä hi- vemer les nombreux troupeaux rassembl^s dans les valldes.

A ce sujet , permettez-moi, Messieurs, de vous sigualer ici rheureux d^veloppement que prend notre Industrie laitiere ; vous vous en ferez une id^e en visitant demain notre Station laitiere et Ecole de laiterie cantonale.

II

Climat

Le relief g^ologique et la position g^ographique sont deux facteurs importants ä consid^rer dans T^tude du climat d*un pays. Mais le temps ne me permet pas d'entrer dans des con- sid^rations sur ce sujet, et je me bornerai ä vous indiquer nos moyennes barom^triques et thermom^triques.

D'apres les observations faites au College, ä Taltitude de 628",339, de 1828 ä 1837, la moyenne barom^trique r^duite ä 0** a 6t6 de 708™°*,107, et la moyenne thermom^trique 9^85.

D'apr^s les observations de notre collegue M.Tabbe Raemy, faites ä Bourguillon, k l'altitude de 656"», de 1879 ä 1889, ces moyennes seraient tomb^es ä 704"™,6 et ä 7<>,5.

Ces diff^rences un peu consid^rables proviennent peut-6tre, en partie du moins, de ce que, dans ces deux p^riodes, les observations n'ont pas toujours ^t^ faites aux mßmes heures,

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et, pour le barom^tre, de ce que Taltitude n'est pas exacte- ment la mßme. Cependant elles nous montrent, pour notre petit pays, ce qui, d'aprfts Flammarion, Test aussi d'une ma- nifere gönärale, que la temp^rature est dans une päriode des- cendante ; espärons qu'elle n'ira pas en progressant.

m

Flore

Je ne voudrais pas, Messieurs, abuser trop longtemps de votre bienveillante attention; permettez-moi cependant de Yous dire encore quelques mots du monde organique.

La botanique semble avoir.eu, dfes le siöcle dernier, le pri- vilöge d'int^resser les Fribourgeois, et c'est dans le clergö que notre flore a trouv^ le plus grand nombre d'amis et d'ad- rairateurs.

Je ne veux pas refaire un historique que vous trouverez en entier dans le Guide du botaniste dans le canton de Fribourg, publik dans le dernier Bulletin de notre petite Sociöte fri- bourgeoise par MM. les chanoines Cottet et Castella; nous aurons l'honneur d'en faire hommage aux membres de la sec- tion de Botanique, et j'aime ä croire qu'en le parcourant les botanistes reviendront de certaines präventions.

La botanique, je le r^p^te, a ^t^ peut-6tre plus cultivde par les Fribourgeois que les autres parties des sciences natu- relles ; cependant, comme conservateur de notre Musee, qu'il me soit permis de rendre ici un hommage tout particulier au chanoine Fontaine (1754-1834), fondateur de nos collections, qui non-seulement nous a laiss^ un interessant herbier, mais qui s'occupait aussi des autres parties de l'histoire naturelle. Un coup d'oeil jetd sur les dtiquettes des min^raux qui nous viennent de lui nous montre ses relations avec les savants de

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r^poque, et le soin qu'il mettait ä Tötude de chaque ächan- tillon est constat^ par les notices qui les accompagnent.

Nous comptons pres de 1300 espfeces de phan^rogames et de cryptogames vasciilaires, quelques-unes sont speciales au canton de Fribourg. Les autres cryptogames attendent encore le sp^cialiste qui les dtudiera.

Parmi les localit^s de notre canton sp^cialeraent interes- santes pour le botaniste, je citerai en premier lieu la chalne des Morteys, en y rattachant le versant N.-O. de Porcheresse, et, dans ce massif^ le vallon d'Oussannaz est le point le plus interessant :

On y trouve : Änettione vernälis, L. ; Drdba pyrenaXca, L. (assez rare) ; Älsine laricifolia, Wahl, (rare) ; Soyera hyoseri- difolia (rare); Ärdbis subnitens, Jord. (rare); Pedicularis ver- sicolor, Wahl.; Ändrosace lactea, L., et A. obtusifolia, L. (rares).

A Oussannazy on rencontre : Bosa proxima,Cottei ap.Des., ou gluHnosa, D^mat.; Bosa recondita, Fug. ap. Des^g., Essai; Geranium sanguineum, L. ; Thalidrum odoratum, Gren. ; Th. Laggeri, Jord.; Äräbis hracissceformis, Hieracium glaucum, auct. h. (assez rare).

Les massifs de Bonaudon et de Hautaudon^au-dessus de Montbovon, au N. des rochers de Naye, sont riches et bien explor^s; on y trouve :

Aconitum paniculatum , Lam.; Eosa alpestris, Rap., G. ; Hieracium pseudo-cerinthe, Koch ; H.pilosum, Schi. ap. D. C. ; H. dentatum-Salavense, Fr, (rare); H. speciosum, Rap.; H. juranum, Fr.

Les bois de Romont, de Billens ä Lentigny, le Gibloux, les flaues du Peierin dans la commune de Granges rifere Pal^- zieux sont des lieux specialement riches en Rubus, L'herbier de feu M. le eure Perroud a fourni ä MM. Cottet et Castella de riches materiaux pour l'etude de ce genre.

Le genre Rosa, specialement etudie et remanie par M. le chanoine Cottet, est surtout ä rechercher ä Montbovon, au- dessus du village et plus specialement ä Bonaudon. J*en dirai

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autant d'Albeuve et des Sciernes-d'Albeuve. C'est surtout ä Montsalvens que se rencontre la Rosa spinullifolia, D^mat.; c'est le Heu que I'auteur cite dans son Essai d'une monogra- phie des Rosiers indigenes dans le eanton de Fribourg, publice en 1818. Cette espece n'est certainement pas la Rosa sptnul- lifolia citde par les auteurs et assez r^pandue dans le Jura.

Comme Roses speciales ä notre territoire, citons encore : Rosa resinosoides, Cottet, ä Albeuve ; Rosa collivaga, Cottet, entre Albeuve et Montbovon; Rosa Cotteti, Pug., aux Cases d'AIlieres (tres rare); Rosa Laggeri, Pug., ä Montbovon (nouvelle et rare). A Montbovon encore et aussi pres d'Enney, il faut signaler le Cyclamen europceum, L. (rare).

Les Satdes sont nombreux ä Corjon, au-dessus de Montbo- von, et ä Sador, au-dessus de Grandvillard. Dans ce dernier lieu, on trouve : Salix phylicifolia, L. sec. Fr., espfece tres rare et nouvelle pour la Suisse; Salix alpestris, Cottet (rare); Salix alpigena, Kern =(S. retusoXhastata), espece nouvelle et tr^s rare.

Les Epervieres sont nombreuses ä Hautaudon, ä Vud^che, aux Morteys, surtout ä mi-hauteur de Brenleyres et au pas- sage de la Tine.

Les marais les plus int^ressants sont ceux de Seedorf, de Kiemy pres de Guin, de Praly pres de Romont, et de Cham- poteys pres de Corbi^res. On trouve ä Seedorf, au lac de Lussy et dans les environs de Morat : Nymplima alba, L. ; Nuphar luteum, L., et au lac des Jones, derriere la Corbet- taz, M. Favrat a signalö le Nuphar putnilum, Sm.

Mon Enumeration devient bien longue et bien aride; cepen- dant je ne puis laisser de cotö quelques endroits de la ville et des environs que les amateurs visiteraient avec fruit pendant leur sEjour ä Fribourg.

Sans sortir de la ville, aux Rames, derriere la Grand'rue, nous trouvons : Capsella procumbens, Friess, et c'est la seule localite en Suisse croisse cette plante propre aux terrains salins. Au mßme endroit, on cueillait autrefois Polypogon Monspelliensis, Desf. ; il a, paratt-il, disparu ; enfin on peut y

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cueillir Lepidium latifolmm, L. Je ne chercherai pas ä expli- quer la presence de ces trois plantes : les eaux m^nagöres et sal^es provenant des cuisines de la GrandVue en sont-elles une cause süffisante? L'ötablissement d'un canal collecteur ne changera-t-il pas les conditions de cette v^g^tation ?

A la rue de Morat, dans la cour de la eure de la paroisse r^formöe, on peut cueillir : Ärabis aubrietioides, Boiss., origi- naire duTaurus en Cilicie; Linaria villosa, Bois,, originaire de la Gröce, et Corydalis lutea, Dec, qui est une plante m^- ridionale. Ces deux derniöres, transport^es dans mon jardin, s'y comportent parfaitement depuis deux ans. U est probable que ces trois espöces ont ätd introduites ä la rue de Morat par un amateur.

Dans les environs du barrage de la Sarine, au-dessus du couvent de laMaigrauge, se trouve une riebe flore quoique un peu variable d'une ann^e ä Tautre. On y trouve : Sysim- hrium austriacum, Jacq., et Sophia , L. ; Camelina sylvestris, Wlhr.; Ällium ursinum, L. ; Eihes alpinum, L.; Anemone ranuncidoides, L.; Ornithogalum nutans, L., et umbellatum, L. ; Pinguicula alpina, L., etc.

Un peu au-dessus du barrage, au couvent de Montorge, fleurit Scilla amoena, L. A Bourguillon, au-dessus de la vall^e du Gotteron, on Signale Tulipa sylvestris, L., et en descen- dant dans cette petite vallöe on cueillera : Arctostaphyllos uva-ursij Sprgl. ; Gentiana asclepiadea, L. ; Ophrys mucifera, Auds. ; Oypripedium calceolus, L., qui se trouve au fond de la vall^e et aussi dans le bois dit des Oibles, non loin de la gare, etc. J'en passe et de fort interessantes pour signaler encore dans le Gotteron Primula grandiflora, Lam., qui s'y colore de toute espöce de teintes, et Omphalodes vema, Moench., venue de Salzbourg ou de la Carniole et spontan^e dans un bois de hßtres au bord de la G^rine, ä Marly.

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IV

Faune

Enfin, Messieurs, que vous dirai-je de Fribourg au point de vue zoologique ? Je crois röellement que la Zoologie est bien la science qui a ^t^ le moins cultiv^e chez nous, et le peu qui a ^t^ publik jusqu'ä präsent ne märite pas m^me uue mention.

MAMMIF^RES. Parmi les mammiföres int^ressants, le Cha- mois (Capeila rupicapra, L.) tient la premifere place ; 11 s'est cousidärableraent multipli^ dans les territoires mis ä ban. Nous avons le lÄhvre conimun (Lepus timidus, L.), le Lievre blanc (L. variabilis, L.), mais ils ne sont pas assez noinbreux pour que nos chasseurs ne reviennent jamais bredouille. Deux couples de Marmottes (Arctomys marmota, L.) ont 6ti places aux Morteys, 11 y a huit ans, par les solns de la section du Moläson du C. A. S.; mals depuls elles ont quittä les Morteys, et on les volt au Vanil-Noir, au Plan-des-Eaux et ä Bonava- lettaz, et on peut espdrer les volr s'y multlpller.

Parml les carnassiers, citons le Renard (Canis vulpes, L.), la Fouine (Maries foina, Brlsson), la Marie (Maries abie- ium, Albert Mag), le Fuiois (Fcetorius puiorius, L.), la JBeleUe (Fcetorius pusillus, And. et Bachm.), V Hermine (Fcdorius erminea, L.), le Blaireau (MeUs iaxus, Schreb) et la Louire (Lutra vulgaris, ErxcL), tuäe fräquemment sur les bords de la Sonnaz.

Je ne parle pas des nombreux rongeurs : Loir (Myoxus glis, Alb. Mag), LSroi (Myoxus quercinus, L.) , Campagnols divers; ni des insectlvores : Taupe (T. europcea, L., et ceeca, Savl), Musaraigne (Crossopus fodiens, Pallas), Musette (Leu- codon araneus, Schreber), Herisson (Erinaceus europteus, L.); mais permettez-moi de vous dire un mot des esp^ces disparues.

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Dans ses recherches pour son Didionnaire historique des paroisses du canton de Fribourg, le R. P. Apollinaire, capu- cin, a eu Theureuse Idee de prendre des notes sur la faune des si^cles passes et la maniere d'organiser de vastes parties de chasse ou des battues pour la destniction des fauves, et ces notes m*ont 6t6 obligeamment remises.

Parmi les aniraaux disparus, raais dont Thistoire ne nous dit rien, nous devons citer le Castor (Castor fiber), dont nous retrouvons les restes dans les palafittes du lac de Morat. La Bibe7'a ou Bibernbach, qui sort des marais de Chietres pour se diverser dans le lac, doit certainement son nom ä des colo- nies de cet interessant rongeur. On pr^tend aussi avoir ob- serv^ autrefois des ddbris de constructions de castors dans le Rio du Moteion ; je ne puis cependant rien affirmer lä-dessus.

Le Cerf (C. elaphus, L.) ötait trfes abondant dans le can- ton aux XV® et XVP siöcles. Les nombreux bois qui ornent les galeries de nos vieux chäteaux en sont une preuve. U a disparu de nos contröes vers la fin du sifecle dernier. En 1746, on en tue un sur les terres de la Part-Dieu; en 1748. pr^s de Broc, et la m6me ann^e un autre prte de Cerniat C'^taient les derniers sans doute, et le seul que nous possädions au Musde est venu s'^garer dans les bois de Cottens il a 6i6 tu^ en 1871. De nombreux noms locaux en ont conserv^ le Souvenir; c'est ainsi que dans les environs de Charmey on trouve les noms de Crau au cerf, Pri au cerf, Chaux au cerf, GUe au cerf; des noms analogues se retrouvent dans la chatne des Alpettes.

On pourrait en dire k peu präs autant du Chevreuü (Cervus capreolus, L), qui cependant s'^gare encore quelquefois chez nous.

L'Ours (Ursus arcios, L.) n'^tait pas rare; en 1666, un chasseur de Chevrilles en tue un dans les for^ts du couvent d'Hauterive. En 1668 et en 1698, la paroisse de Barbereche paie 25 batz k un homme qui a tu^ un ours. Cette espfece a Sans doute disparu dans le courant du XVIP siöcle, et ceux que nous venons de citer ätaient les derniers.

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Le Loup (Canis liqmSy L.) ne nous a quittfe qu'au com- mencement de ce siecle. Les quelques sujets abattus depuis venaient probablement des raontagnes du Jura ou de Celles du Valais. Daus les XV% XVP et XVIP siecles, ils ^taient trös nombreux et ils parcouraient la plaine comme la monta- gne. Je me dispense de vous en donner des preuves tir^es des comptes des communes, qui payaient des primes soit pour les loups adultes, soit pour les louveteaux.

Le Lynx (Felis lynx^ L.), sur lequel je n'ai pas pu recueil- lir beaucoup de renseignements , existait aussi chez nous. En 1826, on en tua un pres de Charmey; il figure dans nos col- lections ä cot^ d'un autre lynx suisse dont j'ignore Torigine.

Le Chat sauvage (Felis catus, L.) se rencontre encore quel- quefois; il y a quelques ann^es, dit-on, il en fut tue un au Mol^son et Tann^e derniere au Vully. Je ne les ai pas vus et je ne puis par cons^quent rien garantir.

Le Sanglier (Sus scrofa^ L.) n'a quitt^ certaines forßts que vers le commencement de ce siecle. II avait Stabil son dorai- eile dans plusieurs fordts de chönes, entre autres dans les en- virons de Vuissens, de Courtion et de Chandon dans la Broye. C'est surtout dans le courant du XV® et du XVI® siöcle que cet animal est le plus souvent mentionnö. Aujourd'hui il s'^- gare encore quelquefois sur notre territoire; c*est ainsi que les deux que possede notre Mus^e ont dtd tuös, Tun pres de Planfayon en 1872, et Tautre dans la chaine des Alpettes en 1883. Les marcassins qui les accompagnent sont bien nds k Fribourg, raais en captivitd.

Le MONDE DES OISEAUX est reprdsentd par plus de 200 espfeces, dont quelques-unes sont cependant douteuses; quel- ques autres, oiseaux de passage, ne se rencontrent pas toutes les anndes. Nous esp(?rons pouvoir, sous peu, en publier un catalogue dans le modeste Bulletin de notre Sociätd fribour- geoise.

UÄigle royal (Äquila ftdva. L.) se rencontre dans nos Alpes et y niche.

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Le Faucon blanc (Fdlco gyrfalco, Auct.). Schinz Signale, d'apres Sprüngli, un individu de cette espece du nord qui au- rait ^t^ tuä pres de Morat', au moment du passage en 1644. C'ätait un oiseau ^gar^, comme celui qui a ^t^ tu^ präs de Winterthour.

Citons encore la Pigargue (Halicetus albidllaj L.), le Jean- U'blanc (Oircaetus galUcus, Gm.),le Milan royal (Milvus re- galis, Auct.) et par hasard le Milan ncdr (Milvus ater, Gm.), \e Grand'Duc (Bubo wiaa;mw5, Sibb.), la Cheveche (Athene noctua, Betz) et VEjfraye (Strix flammea, L.), avec ses diff^- rentes vari^t^s de plumage.

Toutes les Birondelles suisses se trouvent chez nous ; le Martinet ä venire ilanc ( Cypsdus melba, L.) peuple les com- bles de notre b&timent des Mus^es; je ne puis cependant rien affirmer pour ce qui x^gdixA^V Hirondelle des rochers (Hirundo rupestris, Scop.).

Le Loriot (Oriolus galbula, L.) niche parfois dans le can- ton, mais non d*une manifere rdguliöre. En 1882, une nich^e a et^ signalöe dans les environs imm^diats de Fribourg, au Windig, et en 1884 le Musee en a regu de Bellegarde et d*Es- tavayer-le-Lac, soit de la partie la plus haute comrae de la partie la plus basse du canton.

Le grand Corieau (Corvus corax, L.), diff^rents Pics, le Torcol (Junx torquilla, L.), le Tichodrome echelette (Ticho- droma muraria, L.), la Huppe (Upupa epops, L.), etc., ni- chent chez nous. Les Perdrix, les Coqs de bruyere sont deve- nus assez rares ; plusieurs printemps ont 6t4 funestes aux couväes ä la montagne.

La Perdrix grise (Starna cinerea, L.) a disparu delaplaine; je ne sais ce que sont devenues Celles que la Diana a cher- chd ä introduire il y a quelques annees.

La Foulque macroule (Fulica atra, L.) se trouvait autrefois sur le grand ätang de E'ribourg, et on la tue encore dans nos marais ; la Potile d'eau ordinaire (GalUnula chloropus , L.) niche quelquefois ä Tetang de Bonnefontaine, ä quelques mi- nutes de la ville ; nous voyons souvent le Heron cendre (Ar- dea cinerea, L.) changer son cantonneraent sur les bords de

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so- la Sarine en passant ä une grande hauteur au-dessus de la ville.

Je ne parle pas des nombreux palmipedes que Tou ren- contre au printemps et en automne sur nos lacs et dans les marais avoisinants ; il est quelquefois interessant, ä r^poque de la chasse, de visiter notre marchd, oii Ton peut consta- ter ce que je disais tout k Theure, que teile espäce abonde une ann^e pour faire presque d^faut Tannöe suivante.

Les REPTILE8 n'ont gufere ^i6 ^tudi^s : VOrvet (Änguis fragiUs, L.) est coramun; la Couleuvre ä collier (Tropidono- tus natrix, L.) Test ^galenient ; la Vipere se trouve dans la vallde de Charmey et dans les environs de Ch&tel-St-Denis.

Nous avons trente-deux especes de POiSSONS dont notre Bulletin ^) a publik une liste ; mais notre Mus^e n'en possede pas encore la collection complete. Les Truites (S. fario, L.) de nos torrents alpins sont particulierement renommees , des Saumons (Salmo solar, L.) de 8 ä 10 kilos remontent jus- qu'au barrage de la Maigrauge; de gros Brochets (Esox lu- cius, L.) habitent le lac de Morat et le Lac-Noir, et dans ce dernier lac il faut signaler la Wantouse ou Wandoise (Cjfpn- nus leuciscus, Bl.), que sa f^conditd remarquable emp^che d'6tre dätruite par le brechet.

Dans le lac de Morat habite le Salut ou Silure (Süurus glanis, L.), dont on pßche de temps en temps de gros sujets. Nos collections en possedent deux, dont Tun, pßchö en 1876, pesait 43 kilos et mesurait 1%65 de long; Tautre, pßchd en juillet 1886, pesait 58 kilos et mesurait l'°,85.

L'^tude des invert6brÖ8 est encore moins avanc^e que celle des vert^brds. Nous avons 462 espfeces et 31 varidtös de macrol^pidoptferes et 120 espftces de microl^pidopteres. Nous esp^rons en publier bientöt le catalogue d'apres Tintdressante collection personnelle de M. Tobie de Got- trau. Parmi les espfeces les plus dignes d'ßtre not^es, signa-

1) Musy, null, de la Soc, des Sc. naL, 1879-1880.

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Ions : Colias phiromonc, Esp.; Lyca^m Älcon, Hbn.; Limenifis populi, \j.\ Ackerontia atropos, L.; Ärdia purpurata, L.; An- droniidce versicolora, L. ; Cossus cossus, L. ; Psilura monacha, L.; Bomhyx Franconia, W. V.; Saturnia Spini, W. V.; Har- pya Erminea, Esp.; Gonophora Derasa, L. ; Diphtera ludi- fica, L.; Agrotis cinerea, W. V.; Orthosia litura, L. ; Phisia chryson, Esp.; Erastria venustata, Hübn. ; Selenia lunaria, W. V.; Selenia var. Delunaria, Hübn.; Pericallia Siryngaria, L.; Lygris reticulata, F.; Cidaria procellata, F., etc.

Nous avons commencö l'annee derniere ä recueillir des Mollusques terrestres et d'eau douce; que notre collfegue M. le professeur P. Godet, k Neuchätel, a bien voulu studier. Parmi les 42 especes et vari^t^s que nous sommes arrivös ä recueillir en 1890, je citerai : Helix hispida, L., trouvde sur les bords de la Broye, entre Bossonnens et Pal^zieux ; Anodonta ana- tina, L., et l'nio batavus, Nills., var. amnicus, qui se trouvent dans un petit affluent de la Broye, la Biordaz. Dans Tancien ^tang de Fribourg d^jä cit^, se trouvaient de magnifiques ^chantillons &^ Anatina cellensis, Schrot., var. elongata. Je ne sais pas encore si Ton peut retrouver aujourd'hui cette espfece dans notre canton.

Vous voyez, Messieurs que si quelques pas ont 6t6 faits chez nous dans le vaste champ des sciences naturelles, il reste encore beaucoup ä faire, et vous le coraprendrez du reste facilement. Tous les hommes de bonue volonte qui cher- chent ä apporter une pierre ä T^difice commun ont, ä peu d'exceptions prfes,de nombreuses occupations forc^ment ^tran- geres ä la science ä laquelle ils ne peuvent consacrer que leurs loisirs. Quelque chose a ^t^ fait depuis votre congrfes de 1872; esp^rons que votre exemple föcond encouragera quel- ques naturalistes jeunes et persdv^rants ä venir travailler ä leur tour ä T^tude de notre territoire.

C'est dans cet espoir, Messieurs et honoris Collftgues, que je d^clare ouverte la 74°*« Session annuelle de la Sociät^ hel- v^tique des sciences naturelles.

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PROCßS-VERBAUX

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Seance de la Gommissioii pr6paratoire

Mardi 18 aoAt 1891, k 6 heures du soir, au Lycee

Sont prösents :

A. Conüte annuel :

l^isident : MM. le prof. M. Musy.

Vice-president : le D' Castella.

^ ( Ant. Berset, exp. agr.

\ le D' Aug. Jeanrenaud, chimiste.

B. Comit6 central :

Prisidmt : MM. le prof. D' Th. Studer, ä Berue. Secräaire : le prof. D' Ed. de Fellenberg, ä Berae.

Questeur : le D' H. Custer, ä Aarau.

C* Aneiens pr6sidents et delegues :

Bäle : MM. le prof. D' Karl von der Mühl.

le prof. D' Hagenbach-BlschoflF. Berne : le D' med. S. Schwab.

le prof. D' Ed. Fischer.

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Genfeve :

MM. Marc Micheli.

le prof. D' Chodat, d^l. de la Soc. de bot,

Glaris :

E. Hafner.

Neuch&tel :

le D' A. Jaccard, ancien pr^sident.

le prof. L. Favre.

le prof. Tripet.

Soleure :

le prof. D' Lang, ancien pr^sident.

Valais :

le prof. O.-F. Wolf.

G. de Stockalper.

Tessin :

le prof. A. Lentichia.

Vaud:

le prof. Renevier, d^l. de la Soc. g^ol.

le prof. D' F.-A. Forel.

le prof. H. Dufour.

le prof. D' H. Schardt.

Zürich :

le prof. Schröter.

le D' Schinz.

1. M. le prof. Musy, President annuel, ouvre la s^ance en souhaitant la bienvenue aux d^l^gu^s des diflf^rentes Soci^tfe cantonales, aux membres du Comit^ central, et passe imm^- diatement ä la constatation de la presence des ddl^gufe an- noncds. »

2. II est pr^sent^ une liste de dix-sept candidats au titre de membres de la Sociöt^, et on propose la nomination d'un membre honoraire.

La Commission appuiera ces candidatures.

8. M. le prof. H. Dufour propose d'envoyer une lettre de f^licitations ä nos deux membres honoraires MM. Helmholz et Virchow, ä Berlin, ä Toccasion des fetes qu'on se propose de leur faire cet automne.

4. M. le D' Custer fournit quelques explications sur les coraptes, spöcialement sur un emprunt fictif de fr. 2400 fait par la caisse courante au fonds inali^nable.

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Cet emprunt n'^tant qu'une question de comptabilit^, M. le prof. Hagenbach propose de modifier les comptes de mani^re ä faire disparaltre cette anomalie.

Sa proposition est adopt^e.

Les comptes ont 6t6 v^rifi^s et trouvds exacts par le Comit^ central et par le Comit^ annuel; ils sont approuvös par la Commission preparatoire.

5. Lecture est faite par M. le D' E. de Fellenberg, secr^- taire, du rapport du Comit^ central.

A la suite ce rapport, il est accord^ ä la Commission glaciaire, pour T^tude du glacier du Rhone, un crddit de fr. 1200 ä räpartir sur les ann^es 1892 et 1893.

6. M. le President, D' Studer, annonce que M. Koch, notre biblioth^caire d^cöd^, a l^guö une somme de fr. 500 en fa\ eur de la Biblioth^que.

La Commission preparatoire proposera de donner pleins pouvoirs au Comit^ central pour utiliser cette somme immö- diatement ou dös que Toccasion s'en pr^sentera. Les livres achetös porteront le nom du g^nereux donateur.

•7. II est döcid^ de ne pas lire les rapports des Commis- sions speciales, mais de voter simplement sur les propositions qui y sont contenues.

8. II est accord^ un credit illimit^ ä la Commission des m^moires, cela en vue des frais extraordinaires qui peuvent rösulter de I'impression et qu'il est d^cid^ de ne plus faire supporter par les auteurs.

9. M. le D' Fischer demande que les auteurs aient la libert^ de faire des tirages k part en nombre ind^fini. Cette proposi- tion est renvoyäe ä la Commission des m^moires, qui fera rapport au Comit^ central.

10« La Commission g^oddsique annonce qu'elle a remplac^ dans son sein feu M. le prof. Gauthier par son fils M. Raoul Gauthier.

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11* Le Comit^ central est pri^ de faire revivre la Com- mission des tremblements de terre, inactive depuis la demis- sion de son President.

12. Le credit de fr. 1200 demandö pour la Bibliothfeque est accordd.

18. II est de möme accord^ un credit de fr. 300 demandö par la Commission pour Tdtude des tourbiferes.

14. M. le D' Custer demaude le credit n^cessaire pour Timpression d'une nouvelle liste des membres de la Soci^t^, qui n'a pas 6te r^^dit^e depuis 1866. Accord^.

15. M. le prof. L. Favre, President de la Socidt^ neuchäte- loise des sciences naturelles, soumet ä la Commission prdpa- ratoire la proposition suivante :

Consid^rant Tint^ret scientifique attach^ ä la conserva- tion des blocs erratiques remarquables par leur volume, leur Situation, la Socidt^ helv^tique des sciences naturelles d^clare approuver de toutes ses forces les ddmarches qui peuvent 6tre faites aupr^s des autorites cantonales dans le but d'assurer la^ conservation de ces monuments. >

La Commission pr^paratoire, ä Tunanimit^, recommandera cette proposition ä l'Assemblöe g^n^rale.

10. Des d^marches ont 6t6 faites par le Comit^ central aupr^s de la Soci^t^ des sciences naturelles de Bäle pour que celle-ci veuille bien se charger de pr^parer la session de 1892. Le temps n'ayant pas permis ä la Soci^t^ b&loise de r^pondre ä la demande du Comit^ central, la Commission pr^paratoire proposera ä TAssemblde gdn^rale de donner toute comp^tence au Comitd pour determiner le lieu de la session et pour nom- mer le Pr&ident annuel.

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II

Premiere Assemblee generale

Mercredi 19 aout 1891, ä 8 heures du inatm, k rHotcl-de-Tille

1. Le President annuel, M. le prof. Musy, ouvre la Session en souhaitant la bienvenue aux membres de la Sociötä heM- tique. II rappelle le souvenir de ceux qui Tont pr^cMö au fau- teuil pr^sidentiel aux pr^cödentes sessions de Fribourg, en 1840 et 1872, le R. P. Girard et M. le D' Thurler.

M. Musy continue en exposant T^tat actuel des etudes faites dans le canton de Fribourg en mati^re d'histoire naturelle.

»• M. le D' de Fellenberg präsente ensuite le rapport du Gomit^ central sur la marche de la Socidt^ depuis la rdunion de Davos. II donne connaissance du legs de 500 fr. fait par M. Rudolph Koch, de Beme, ancien biblioth^caire.

3. Le President fait distribuer une liste de dix-sept candi- dats ä la Soci^t^ helvätique et du membre honoraire proposd par la Commission pr^paratoire.

Toutes ces pr&entations sont acceptäes k Tunanimitd au scrutin secret (voir aux Annexes).

4. M. le prof. D' Studer, President central, donne lecture

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du rapport de la Commission gdod^sique, qui est adopt^ sans Observation (Annexes).

5. Lecture est faite par M. le prof. D' Schröter du rapport de la Commission des m^moires ; le credit ind^termin^ de- mand^ par cette commission pour que les frais extraordinaires r&ultant de Timpression soient d^sormais supportfe par la Society et non par les auteurs, est accord^ ä l'unanimitä (An- nexes).

6. M. le President central prof. D' Skider lit le rapport de la Commission de la fondation Schläfli pour 1891 ; ce rap- port conclut en decernant le prix de 500 fr. ä Tauteur du me- moire sur les hlocs exotiques du flyseh, marqu^ du mfeme ana- gramme que le pli cachet^ d^pos^ sur le bureau. Le pr&ident ouvre ce pli et proclame comme auteur du memoire couronn^ M. le D' Hans Schardt ä Veytaux, prfes Montreux, privat-do- cent ä rUniversit^ de Lausanne (Annexes).

7. II est donnd lecture par M. le prof. Lang du rapport de la Commission gdologique. Approuvd (Annexes).

8. Le credit de fr. 1200 ä räpartir sur les ann^es 1892- 1893, demandä par le Comit^ central pour la Commission des glaciers, est accordä ä l'unanimit^.

9. L'Assembl^e g^n^rale adopte la proposltion de la Com- mission pr^paratoire , demandant ä ce que pleins pouvoirs soient accord^s au Comit^ central pour fixer le prochain lieu de r^union de la Socidt^ et pour nommer le President an- nuel pour 1892.

10. Suit Tintöressante communication de M. le D' Tschirch, professeur ä Berne, sur Tassimilation de Tazote et du carbone par les plantes. M. Tschirch expose le d^veloppement des th^ories successives sur le mode de nutrition des plantes, ä partir de Pristley et de Lavoisier, qui admettentla d^composi- tion de Tacide carbonique par les v^götaux, de Sennebier qui localisece,ph^nom^ne dans les parties chlorophylleuses des

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plantes, jusqu'ä Boussingault et Liebig, qui, aprfes avoir d^- truit la th^orie de Thumus, d^montrent que le carbone est tir^ de Tair et non du sol.

M. Tschirch, k propos de Tinfluence variable qu'exercent les diflf^rents rayons du spectre sur la d^composition de Tacide carbonique par les feuilles, prouve que le maximum de d^- composition a lieu dans la lumiere rouge.

M. Tschirch estime que la chlorophylle est un sei dont l'acide est l'acide phyllocianine et la base inconnue. II indique toutes les r^actions de cet acide, ainsi que tous les procMfe d'analyse de la chlorophylle, son importance au point de vue de Tassimilation du carbone et les premiers produits de cette assimilation.

Quant ä Tazote, il est tir^ soit du sol sous forme de sei minöral, soit de Tatmosphöre par les feuilles, du moins chez les l^gumineuses.

!!• M. le prof. D' R-Ä. Ford traite de la genfese du L^- man. II d^montre, d*aprfes la nouvelle carte hydrographique du L^man, que ce bassin a une tout autre origine que celle qu'on lui a attribude jusqu'ici. Trois th^ories ont &ii ^mises ä ce sujet :

P La th^orie tectonique, qui indique comme cause de for- mation du lac le plissement de T^corce terrestre, th^orie inad- missible, parce qu'elle suppose une genese distincte pour cha- cun des trois lacs qu'on s'accorde ä voir dans le L^man. Or, la topographie nous fait voir que le lac est un fond de vall^e sans discontinuitä ;

2^ La thdorie de T^rosion glaciaire ne peut non plus 6tre admise, T^tude prouvant que les glaciers ne peuvent creuser de cuvette ;

S«» II ne reste plus, d'apr^s M. Forel, qu'ä admettre Tid^e d'un soulövement g^neral du massif des Alpes ä T^poque gla- ciaire, suivi ensuite d'un affaissement de la partie centrale, ce qui a d^termin^ la formation de cuvettes subalpines qui se sont transform^es en autant de lacs.

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Ainsiy k T^poque glaciaire, Taltitade des Alpes a ^t^ sup^ rieure ä Celle qu'elles ont de nos jours : doivent ötre recher- chdes les causes du creusement des vall^es et Torigine m^me de la Periode glaciaire.

L'objection tir^e de ce fait que les glaciers ont subi une extension dans une multitude de contr^es n'en est pas une, si Ton considire qu'il n'est pas prouv^ que cette extension ait 6t6 partout simultanöe, mais que, par contre, les mouvements orog^niques qui en sont la cause ont tr^s bien pu se produire successivement en se r^percutant de massif en massif.

En definitive, il r&ulte de la tWorie de M. Forel que la cause de la p^riode glaciaire n'est pas d'ordre cosmologique ou cliraat^rique, mais simplement d'ordre orog^nique.

12. M. le prof. H. Dufour expose les r^sultats acquis dans retude de Tälectricit^ atmosph^rique au raoyen de procöd^s nouveaux.

Cette dtude, commeno^e par de Saussure, fut ddlaiss^e pen- dant trop longtemps, malgrä Timportance qu'elle peut acqu6- rir au point de vue de la pr^vision du temps. II s'agirait de la reprendre, de la gdn^raliser et sp^cialement d'ötudier les variations de T^tat ^lectrique avec Taltitude.

M. le Präsident Musy remercie les auteurs de ces diffi^rentes Communications et däclare la säance close.

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III

Seconde Assemblee generale

Vendredi 21 aoüt 1891, a PHotel-de-Ville

1. M. le questeur D' Custer presente les comptes de la Society pour Texercice 1890-1891, comptes qui sont approu- vös par l'Assemblee.

M. le Präsident invite les Sociätaires ä se lever.en signe de remerciements ä M. Custer.

2. M. le D' Forel lit le rapport de la Commission d'ätudes limnologlques (voir Annexes). *

S. M. le D' Schröter präsente le rapport de la Commission des tourbieres. Le credit de 300 fr. demande par cette com- mission est accordä.

4. Le rapport du bibliothecaire, präsente par M. le D' Stu- der, est adoptä, et Ton accorde ä la Bibliotheque le crädit de 1200 fr. vote par la Commission präparatoire.

5. M. le Präsident Studer remet ä la Societä les observa- tions mätäorologiques faites par M. le D' Kaiser ä la Station fondäe par lui ä Thor, au Sinai. EUes seront soumises ä la Commission des mämoires.

6. M. le D' Yung, professeur ä l'Universitä de Genive, traite du sens d'orientation chez Thomme et les insectes. II

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d^montre que les faits donnant lieu ä cette th^orie sont mal interpr^t^s et que ce pr^tendu sens d'orientation n'existe ni chez rhomme ni chez les mammiftres, pas plus que chez les insectes.

L'aptitude remarqu^e sous ce rapport chez certains fetres provient, pour Thorame, du talent d'observation d^velopp^ au plus haut degr^, ou bien chez les n^vros^s de Thyperesth^sie momentan^e des organes des sens.

Chez les insectes, eile doit etre aussi attribu^e ä une grande finesse des sens jointe d une memoire fidele et au talent d'ob- servation.

M. le D' Brüchner donne lecture d'un rapport tres d^- taill^ sur Tactivite de la Commission pour la bibliographie g^ographique suisse (Landeskunde). La Commission a recueilli beaucoup de mat^riaux , et la feuille d'dpreuve du P' fasci- cule de ses publications est soumise ä TAssemblöe. Elle con- tient r^num^ration des cartes et des publications se rappor- tant k la topographie suisse.

M. Brückner espere que ces anndes prochaines verront se terrainer cet ouvrage iraportant.

Le cri^dit de 200 fr. dema^d^ en faveur de cette Commis- sion est accord^ ä l'unanimit^.

8- M. le D*" Schröter donne des explications sur Temploi du credit de 100 fr. votö Tann^e derni^re ä Davos pour la con- servation de stations de plantes menac^es par la culture.

9. M. A. Guye, docteur es-sciences, parle des bases actuelles de la st^r^ochimie. II montre que les formules dans Tespace permettent d'interpr^ter d*une fa^on trös satisfaisante les isom^ries, inexplicables autrement, des corps actifs, des d^ri- Y^s Substituts dthyl^niques et des compos^s d'addition ben- z^nique.

II fait ressortir en outre l'importance de ces formules, qui permettent de pr^voir le sens de certaines r^actions, ainsi que le signe optique des döriv^s d'un möme corps actif.

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lO. M. L.-R. de Girard, privat-docent ä TEcole polytech- nique,^met quelques id^es nouvelles sur la forme de la terre:

Le globe terrestre tend ä prendre, par suite de son refroi- dissement, la forme d'un tdtra^dre, dans les limites que lui permet la plasticltd latente des roches int^rieures et du noyau central; gräce i leur plasticitä et au mouvement de rotation de la terre, les parties intärieures du globe conservent leur forme ellipso'idale.

II rfeulte de cet antagonisme que la d^formation tdtra^dri- que ne peut 6tre que superficielle et locale, d^formation prou- v^e d'aUleurs par l'affaissement de certaines rdgions du globe qui r^pondent aux faces du t^tra^dre et par l'exhaussement relatif d'autres r^gions qui correspondent i ses ar^tes.

Cette interessante thdorie du t^traMre est d^montr^e par M. Girard par des consid^rations nouvelles et math^matiques.

11* Sur la proposition de la Gommission pr^paratoire, TAssemblde d^cide d'envoyer une adresse de fälicitations ä deux membres honoraires de la Sociätd, MM. Helmholz et Virchow, ä Berlin, ä Toccasion des fßtes qui leur seront oflfer- tes en automne pour leur 70°»« anniversaire.

1». On adopte la proposition de M. L, Favre, President de la Soci^te neuch&teloise des Sciences naturelles, ainsi congue : Consid^rant Tintdr^t scientifique attach^ ä la conservation des blocs erratiques remarquables par leur volume et leur Situation, la Soci^t^ helv^tique des sciences naturelles ddclare approuver de toutes ses forces les d^marches qui peuvent 6tre faites auprös des autoritds cantonales dans le but d'assurer la conservation de ces monuments. >

15. La Gommission pr^paratoire propose de donner pleins pouvoirs au Comitö central pour utiliser iram^diatement ou quand Toccasion s'en presentera le legs de 500 fr. fait ä la Bibliotheque par feu R. Koch, notre zel^ biblioth^caire. Les livres achet^s porteront le nom du donateur. Cette proposi- tion n etant pas combattue est adoptee, et, sur la proposition

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du Pr&ident, TAssembl^e se l^ve en signe de reconnaissance envers le g^Q^reux donatear.

14. M. le D' Othmar-Emil Imhof, ä Zürich, traite au poiat de vue gänäral, de la faune des Invert^bräs des eaux de la Suisse.

L'ätude de cette faune n'a commencd que depuis fort peu de tempS; Tattention des sp^cialistes s'^tant port^e de prdf^- rence sur la faune p^lagique.

Cependant, depuis quelques annees, le nombre des travaux sur les Invert^brds va en augmentant. M. le D' Imhof cite ceux de Jurine, de Charpentier, de Hartmann, de Perty, de Forel et de Duplessis.

L'ensemble des esp^ces ^tudides ä ce jour, non compris les Insectes, se monte ä 814. Quant aux Insectes, il a ^t^ ddcid^ par^la Sod^t^ des entomologistes suisses de commencer nne Bibliographie g^n^rale des publications faites ä leur sujet.

L'^tude approfondie des Invert^brös demande encore,chez nous,beaucoup d'eflforts et de recherches, notre pays possedant une .faune remarquablement riebe. M. le D' Imhof präconise dans ce but la cräation de stations et de laboratoires aupräs de tous nos grauds lacs, stations qui rendraient d'ailleurs de grands Services aux Universitfe suisses.

15. M. le D' Studer, Präsident central , fait les proposi- tions suivantes, qui sont adoptäes par acclamation :

a) La Sociätä helvätique des sciences naturelles Charge le Comitä annuel d'exprimer au Conseil d'Etat, aux Auto- ritäs du canton de Fribourg, ä M. le syndic, aux Auto- ritös de la ville et ä toute la population notre reconnais- sance pour le bon accueil et Texcellente hospitalitä que nous avons regus pendant la Session annuelle ;

h) La Sociätä helvätique des sciences naturelles exprime k M. le Pr&ident Musy et ä ses collögues et collabora- teurs des diffärentes sections , sa reconnaissance pour

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Texcellente (lirection et la parfaite Organisation de la 74"* Session ä Fribourg ; c) Inscription de ces votations sera faite au proc^s verbal de cette Session.

1«. M. le President Musy, au nom de la Soci^tä fribour- geoise, remercie les membres de la Sociät^ helv^tique d'avoir Wen voulu choisir Fribourg comme lieu de r^union et de s'ötre rendus si nombreux ä son appel.

II d^clare close la 74"« Session de la Soci^t^ helvätique des sciences naturelles.

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IV

A. Section de Botanique

Seance du 20 aoAt 1891, au Lycee

President d'honneür : M. le chanoine Cottet, de Gniyferes. President : M. le D' H. Christ, de B&le. Secretaire : M. le D' Ed. Fischer, de Berne.

1. M. le chanoine CoUet (Gruyöres) präsente quelques esp^ces interessantes des genres Bosa et ScUix du canton de Fribourg.

Ä. Herr D' JEd. Fischer (Bern) theilt eine Keihe von Ver- suchen mit, welche in Bestätigung der Angaben von Plowright darthun, dass auf Juniperus Säbina ausser G. fuscum noch ein zweites Gymno-sporangium (G. confusum, Plowr.) vor- kommt.

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8. Herr 0. Appel (Schaflfhausen) bespricht an der Hand von Exemplaren eine Anzahl von kritischen Pflanzen der Schweizerflora.

4. Derselbe weist ferner einige Gallenbildungen vor.

5. M. le prof. R. Ohodat (Genfeve) communique les r&ul- tats de ses recherches sur la structure anatomique des feuilles des Irid^es.

6. Le mßme parle aussi de ses observations relatives ä Tanatomie des Hybrides.

7. M. Casimir de CandoUe (Genfeve) präsente une dtude sur la structure anatomique des p^tioles des Dicotyl^dones.

S, M. Chodat y ajoute quelques remarques sur les faisceaux vasculaires du Xanthophyllum,

•. Herr F.-O. Wolf (Sitten) weist einige neue und seltene Pflanzenbastarde aus der Walliserflora vor.

10. Signor prof. Lenticchia (Lugano) a presentato una communicazione intomo a forme teratologiche di piante spon- tanee nei dintorni di Lugano.

11. Herr FinseJbach (Genf) legt die Resultate seiner Un- tersuchungen über die Anatomie der Erameriaceen vor.

M. Marc Micheli (Gen^ve) a dtudi^ les Ldgumineuses recueillies jusqu'ici ä Costa-Rica par M. Pittier; il n'a pas constat^ parmi elles beaucoup d'esp^ces nouvelles.

Dans la discussion, M. Christ d^clare avoii* fait la m^me Observation pour les Fougferes de ce pays ; M. Cßsimir de CandoUe, par contre, fait remarquer que pour les Pipärac^ il a constat^ un grand nombre d'espöces nouvelles.

IS. M. le D' J. Dufour (Lausanne) prösente quelques observations au sujet des plantes chlorotiques et des räsultats obtenus dans la pratique par le traitement de cette maladie par des sels de fer.

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14. Le m^me attire Fatteation des membres pr^sents sur le nouYeau Journal Zeitschrift für Pfianzmhrankheiten, r^dig^ par M. Sorauer.

15. (Gemeinöchaftlich mit der zoologischen Section.) Herr D' F. V, Tavel (Zürich) spricht über das System der Pilze, so wie es sich nach JBrefelds Anschauungen gestaltet, welche in Heft VIII und in den unter Mitarbeit des Vortragenden he- rausgegebenen Heften IX und X der Brefeld'schen Untersu- chungen aus dem Gesammtgebiete der Mykologie dargelegt sind.

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B. Section de Zoologie

Seance du 20 aoAt 1891, au Lycee

FrSsident : M. le D' V. Fatio, de Gen^ve. Secretaire : M. le D' Piebbe de Meubon , de Neuchätel.

W^ 0. Schipiloff. Influenae de la chaleur sur les muscles.

M"® Schipiloff lit un fragment d'un travail sur la Physiolo- gie des muscles et Studie les eflfets de la chaleur sur ces or- ganes aiusi que sur le tissu diastique. Le r^sultat de ces recherches est que la contraction que Ton observe sur des muscles soumis ä une certaine temp^rature n'a aucun rapport avec la contraction physiologique, comme cela a ^td soutenu par plusieurs physiologistes.

Le frere Onesime. Quelques mots sur Tenseignement de rhistoire naturelle.

Le F. Onäsime, professeur d'histoire naturelle dans le pen- sionnat des Fröres, ä Lyon , expose la möthode qui leur a donn^ d'excellents rdsultats. Cette m^thode consiste ä mate- rialiser Tenseignement et ä lui donner un tour essentiellement pratique. Les Kleves forment eux-m6mes des coUections, ce qui les familiarise de bonne heure avec les diffärents types de plantes, de min^raux et d'animaux. U serait k d^sirer que des modales des types les plus Iraportants soient vulga- risös et räpandus d'une fagon plus g^n^rale que ce n^est le cas aujourd'hui.

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Prof. D' H. Blanc. I. Maturation et Mcondation de ToBuf de la truite.

M. Blanc d^montre les diff^rentes phases de ces ph^no- mines : expulsion des corpuscules polaires, Penetration du zoosperme, formation des pronucMides asters et enfin conju- gaison des deux noyaux.

IL Protistes du fond du lac.

Communication ayant späcialement pour objet les difflugies du limon sous-lacustre du L^man. Le nombre de ces difflugies va Sans cesse en augmentant ä mesure que les dragages se multiplient.

D' Oth, Imhof. L Mittheilung Ober die Verbreitung

wirbelloser Thiere der Schweiz. H.D'' Imhof liest ein sehr vollkommenes und erschöpfendes Auftrag über die Litteratur der wirbellosen der Süsswasser- becken der Schweiz, speziel der Crustaceen, Rotatorien und Mollusken.

II. Sur un appareil nouveau de piche pilagique.

Cet appareil permet de pfecher ä une profondeur ddtermi- n^e sans qu'il y ait possibilite pour le contenu du iilet de se meianger avec d'autres objets provenant d'autres couches d'eau.

Prof. D' Lang.— Sur la position systimatique des Proneomenia. D'apres Topinion generale, la famille des Sol^nogastres repr^sente le type sch^matique ou archa'ique des MoIIusques. M. Lang, comparant les dififdrents syst^mes d'organes de quelques individus de Proneomenia qu'il a eu recemraent Foccasion d'ätudier, arrive plutöt ä la conclusion que les Soienogastres repräsentent un type d6ji assez diffärencie. Les Chitons ou Polyplacophores se rapprocheraient davantage du type primitif et se rallieraient aux Sol^nogastres par une särie de formes de passage de plus en plus adapt^es ä une vie limicole.

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M. le prof. D' Studer. Sur un cas de reproduction par fissipariM ohez un Aloyonnaire. (Schyzophyturo echiaatum. nov. gen. Studer.)

Ce mode de reproduction, considärd jadis comme incompa- tible avec les Alcyonnaires, a 6t6 reconnu par Tauteur chez un genre nouveau auquel il a donnä le nom de Schyzophytum, provenant des collections rapport^es par le prince de Monaco. Le Schyzophytum rentrerait dans la famille des Organid^s.

M. le prof. Beraneck. Sur roöil pinial.

M. Beraneck comraunique ä la section ses nouvelles recher- ches sur ce sujet. II a 6t6 conduit sp^cialement ä s^parer net- tement Toeil pinäal de la glande pindale, dont les dbauches sont primitivement distinctes. II a dgalement reconnu que, malgr^ Topinion contraire de Leydig, TcBil pin^al de Torvet est bien relie au cerveau par un nerf qui est le reste du pedicule de Toeil lors de sa formation.

M. le D' Fatio, au nom de M. Lechthaler-Dimier de Geneve, communique une Observation sur les Rouge-queues. On a tant multipliä les genres, esp^ces et vari^tds, que c'est rendre un vrai Service ä la science que d'en rdduire le norabre. M. L.-D. a reconnu que la nouvelle esp^ce de Ruticilla Cairii n'^tait autre chose qu'un ^tat transitoire de la Ruticilla Hthys. M. F. ajoute que ce doit 6tre ^galement le cas pour plusieurs espfe- ces d'autres oiseaux suisses.

M. Goll präsente ä la section un Scorpion (Scorpio euro- i)<ew5J trouv^ par lui dans le Val-Varia, canton du Valais. M. Fatio fait observer ä ce sujet qu'il a d^jä coramuniqu^ ä la Sociät^ helvätique, en 1859, des Scorpions trouv^s par lui pres de Sion.

M. le D' Urech. Die Succession des Schuppenpigmente auf den Parcellen der FlOgelchen von Vanessa-Arten vor dem Auskriechen aus der Puppe.

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H. D' F, von Tavel spricht über das System der Pilze, so wie es sich nach den Anschauungen von Brefeld gestaltet, die in Heft VIII und in dem unter Mitarbeit des Vortragenden herausgegebenen Heften IX und X der Brefeld' sehen Unter- suchungen aus dem Gesaramtgebiete der Mykoldgie dargelegt sind.

M. le D' prof. Studer fait passer une Helix vaniiliformis, qui a m observäe derni^rement pour la premi^re fois dans la faune suisse i Lugano.

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G. SectioD de Q6ologie et de Mineralogie

Seance du 20 aout, au Lycee

^resident : M. C. Brunner de Wattenwyl, conseiller

aulique de la cour d'Autriche.

SecrHaires : MM. H. Schardt et L. Duparc.

1. M. Duparc communique les r^ultats des ätudes et recherches faites en collaboration avec M. Ting^nieur Dele- becque sur la nature du fond et des parois de la cuveUe du lac d'Annecy et de la composition chimique des eaux et des dSpots de ce lac. Les eaux du lac d'Annecy ätant moins riches en matiferes minärales (0,15 gr. par litre) que Celles de tous ses affluents (sources et torrents de 0,18 ä 0,22 gr. par litre), M. Duparc en conclut qu'il doit y avoir pr^cipitation de car- bonates dans les eaux du lac. Cela parait ressortir de Texa- men de la vase dont la richesse en carbonates va en augmen- tant dös Tembouchure des torrents vers le fond du lac; car, dit M. Duparc, Teau de pluie ne peut pas entrer en ligne de compte pour expliquer la dilution des eaux du lac, sa quantit^ n'atteint que la dixiöme partie de celle des affluents. U reste ä d^couvrir sous quelle forme et par quelle voie se fait la pr^- cipitation des matiöres minärales dont Torateur a ainsi con- statä Texistence.

M. le prof. Forel rappelle qu'il a constat^ au pied du Roc de Chöre un ddpot calcaire tufac^ form^ par des algues et

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Präsentant la forme d'un bourrelet fixd contre le rocher ver- tical, ä quelques centim^tres en dessous de la surface. Ce m^me d^pot a 6t^ observö autour de blocs erratiques exond^s par Tabaissement des eaux du lac de NeucMteL

M. le D' H. Schardt demande ä M. Duparc s'il a fait les analyses des eaux des afQuents au moment des hautes eaux de ceux-ei, car en ce moment les eaux des torrents sont bien plus pauvres en matiöres min^rales qu'ä Tepoque des basses eaux, ^poque ont 6i6 faits les essais de M. Duparc. LMn- fluence des torrents sur le lac lors d'une forte crue est incom- parablemeut plus consid^rable que celle d'un torrent ä Tätiage alimente seulement par des sources.

M. Duparc räpond qu'en efifet il n'a pas encore fait des essais suivis sur les eaux des torrents. Mais il ne croit pas k une forte influence de ce chef, vu que le volume d'un torrent devrait centupler pour que la teneur en matiere dissoute soit r^duite k moitiö.

2. M. le prof. Vüanova y Tiera, de Madrid, präsente une comraunication sur le gisement A'apatite de Jumilla (Espa- gne). Ce minäral se trouve dans cette localit^ sous forme de beaux cristaux de couleur jaune verdätre, de dimensions de quelques centimitres et qui prdsentent toutes les rdactions du phosphate de chaux cristallis^. La gangue de ce min^ral n'est pas une phosphorite, c'est une röche Eruptive de nature and^sitique, en gän^ral fortement alt^r^e ä la surface; ä IVtat frais, cette röche est compl^tement remplie de cristaux d'a- patite. M. Vilanova fait circuler quelques beaux ächantillons de la röche et du minäral en question qu'il destine au Mu- s^e de Fribourg.

S M. Vilanova parle encore d'un dmetiere prehistorique qu'il a rencontr^ dans la mßme localit^. Les nombreux sque- lettes humains qu'on y a d^couverts sont en gän^ral bien con- serv^s. Les cranes sont forte^pent dolichocöphales et appar- tiennent vraisemblablement ä une race fort ancienne. Les

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restes humains ^taient accompagn^s de diffärents Instruments dont M. Vilanova donne ensuite la description.

4. Herr D' Edm. v. Fellmherg beschreibt die Lagerungs- verhältnisse eines Kalkkeiles im Gneiss des westlichen Theils des Aarmassivs im vorderen Baltschiederthal, in welchem er das Glück hatte im Laufe dieses Sommers Belemniten aufzu- finden. Der Keil ist zwischen zwei Gneissmassen eingeklemmt. An dessen östlichem Kande liegt Röthidolomit, weiter innen liegt körniger stark metamorphischer Kalk, darüber Malm. Dieser Kalkkeil bildet den Grat der sog. « Rothenkuh » ein südlicher Ausläufer der « Wywannehorns » 3096", und weist in seinem tieferen Theile mehrere Zickzackfalten auf. Die Belemniten stammen aus dem körnigen metamorphischen Kalk, und sind desshalb meist gestreckt und schlecht erhalten. Es ist dennoch den Herren D' Mösch und L. Kollier möglich geworden mit Sicherheit Belemniten vom Character der Ca- naliculaten von spitzigen Formen wie Bei. Blainvillei candH- culatus und auffallend längliche Formen wie Belitripartitus zuerkennen. Somit wäre das fragliche Gestein oberer Lias wie vom Referenten schon früher (Siehe Dufour Blatt XVIII) angenommen wurde.

5. M. Duparc revient sur le charriage des torrents ayant des afiftuents glaciaires, et choisit comme exemple TArve entre Chamounix et Geneve qu'il a soumis, pendant une annee du- rant, ä une ätude siiivie et attentive au point de vue du char- riage et des matieres dissoutes. II distingue ies aifluents gla- ciaires et torrentiels dont il d^montre le regime et Tinfluence sur le charriage. Les torrents glaciaires sont fortement im- pressionn^s par Ies changements de temp^rature, tandis que Ies eaux torrentielles ordinaires le sont fort peu.

II dätermine la quantitä de matiere min^rale dissoute et la compare avec celles maintenues en Suspension dans Teau. Celle-ci varie ^normdment dans les rivi^res torrentielles et surtout dans les torrents glaciaires. M. Duparc attribue le charriage exclusivement ä Tärosion des roches constituant les

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montagnes. Les glaciers y contribuent pour une large part, Taction des torreots non glaciaires pour une autre.

M. Schardt constate que ce n'est pas toujours T^rosion des roches Constituantes des montagnes qui alimente le charriage des torrents, mais ceux-ci trouvent dans le remaniement des Enormes däpots glaciaires des vall^es subalpines du mat^- riel de charriage en surabondance.

6 M. le prof, Emile Chai^, de Genive, präsente une sü- perbe carte de VEtna ä T^chelle de 1 : 50000, qu'il a con- struite ensuite de recherches faites pendant deux mois sur le pourtour de cette montagne ; la topographie et nombre de renseignements ont ^t^ puis^s partiellement dans la belle carte de Sartorius de Waltershausen. M. Chaix a vouä une attention speciale ä la vall^e de! Bove, dont il donne une des- cription d^taill^e des parois avec leurs Dykes. II fait ^gale- ment circuler un grand nombre de photographies dont beau- coup sont trfes r^ussies.

7. M. Schardt termine la s^rie des Communications en donnant un apergu sur la structure g^ologique des Alpes de la Gruyäre et du Pays-d'Enhaut vaudois, que la Soci^tö g^o- logique se propose de visiter apr^s la session sous sa direc- tion. II relfeve surtout la structure compliqu^e du massif de Montsalvens, si bien ^tudiä et däcrit par M. Gill^ron ; il re- grette que ce g^ologue de si grand merite ne soit plus pour diriger les excursions qui vont avoir Heu. Le groupe de Mont- salvens est recouvert par le flysch de la Berra ; ses plis pa- raissent reposer ä leur tour entierement sur le flysch qui en borde le pied au N.-E. et se voit encore ä Tentrde de la gorge de la Jogne.

Le contact entre la zöne de la Berra et la chalne de la Dent-de-Broc (Ganterist) est des plus extraordinaires. Le rhdtien, surmont^ de toute la s^rie normale des terrains jus- qu*au cr^tacique, repose sur le flysch, contact anormal qui se poursuit sur tout le bord des Alpes d^s le lac de Thoune

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jusqu'ä la vall^e de TArve et qui ne s'explique que par un recouvrement en forme d'^caille, dont il est diflScile d'appr^- cier le rejet. Cette dislocation fait contraste avec la rögula- rit^ des plissements dans la chatue du Ganterist et du Vanil- Noir que les cluses de la Jogne et du Rio-du-Mont mettent ä d^couvert. La chatne des Gastlosen, avec sa structure Strange, son chevauchement anticlinal d'abord, puis isoclinal au Rocher de la Raye, sont des problömes que les g^ologues examineront avec intörfit. Nos pr^alpes rec^lent encore bien des probl^mes pour lesquels une Solution satisfaisante reste ä trouver.

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D. Section de Physique et de Chimie

Seance du 20 aout, au Lycee

President : M. le D' Sabasin, de Gen^ve. SecrÜaire : M. Alex. Le Royer, de Genöve.

1. M. le D' Fh,-A. Guye, de Gen^ve, rend compte des lois qui permettent de pr^voir le signe du pouvoir rotatoire des däriväs actifs; il montre comment ce signe est en relation avec la position du centre de gravite des Schemas tetra^dri- que et avec le sens d^orientation des trois masses minima qui saturent le carbone asymätrique.

Ä. M. le D^ Arne Pictet, de Genöve, communique deux syn- theses de la phänanthridine, qu'il a r^alisees en partant soit de la beurylidineaniIine,soitde Tacide orthophänylbenzoique. En remplagant, dans la premiöre de ces synth^ses , raniline par d'autres amines organiques, il a obtenu une sörie d'autres Corps de la m6me sdrie, en particulier deux bases de la for- mule Ci7 Hii N, les chrysidines. II a en outre reconnu la pr^- sence de petites quantit^s de ph^nanthridine dans le goudron de houille.

Ä. M. le prof. F.'A. Forel, de Morges, expose les faits prin- cipaux de la cong^lation des lacs suisses dans Thiver 1890-91. L montre les similitudes et les diflf^rences dans le d^veloppe- ment du phdnomftne avec les cong^lations du pr^c^dent grand

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hiver, celui de 1879-80. U resume les observations trös com- pl^tes et fort interessantes faites par divers naturalistes de la Suisse centrale et recueillies en deux volumes de documents par M. le professeur Arnet, ä Lucerne ; il indique enfin les couclusions importantes d^duites des observations de M. J. Caviegol sur la dur^e de la cong^lation du lac de Silz, dans TEngadine, pendant la Periode de 1863-91, et de Celles de M. L. Gauthier sur la dur^e de la cong^lation du lac de Joux, dans le Jura, Periode de 1864 ä 1891.

4. M. le prof. Pemet, de Zürich, indique les pr^cautions ä prendre pour la d^termination des points fixes du thermome- tre ; il insiste sur la mesure exacte de la pression de la vapeur d'eau, recommande la m^thode de Neumann pour le calibrage et pr&ente quelques observations sur les diflf^rents verres employ^s pour la construction des thermomfetres.

M. Guye demande quelques renseignements ä ce sujet.

5. M. le prof. Ch. Dufour, de Morges, dit qu'il a fiiit autre- fois des observations hypsomätriques au-dessus de Montreux avec un thermomötre que lui avait envoyö M. Walferdin ; il pouvait appr^cier des diflF^rences de niveau de 1 metre. En faisant ces recherches, le z^ro du thermom^tre fut souvent v^rifie dans la neige fondante; mais, quelles que fussent les variations du z^ro, la temp^rature de Teau bouillante n'en paraissait pas modifide; celle-ci variait seulement d'une quan- tite correspondante ä la Variation barom^trique.

6. M. le prof. Henri Dufour, de Lausanne, ä propos de la Visite qui sera faite ä la Fabrique de la Soci^t^ suisse pour la construction d'accumulateurs ^lectriques ä Marly, expose en quelques mots les caractöres spöciaux des accumulateurs Huber qu'on y construit. II montre, en outre, les courbes de rendement et de capacit^ de ces appareils, qui ont une capa- cit^ relativement tr^s grande par rapport ä leur poids.

MM. Weher et Pernet ajoutent quelques mots ä ce sujet.

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7. M. Raoul Piäet, de Genfeve, ddcrit en quelques raots son Douveau laboratoire de Berlin et les premiers r^sultats obtenus sur la cristallisation et la distillation des corps ä tres basse temperature.

Les lois du rayonneraent sont sensiblement diff^rentes aux basses temp^ratures et les anomalies apparentes qui s'obser- vent par la cristallisation du chloroforme ont 6ti Torigine de Tätude de ces lois. Dans une prochaine publication, ces faits seroDt exposes avec plus de d^tails.

MM. Guye et Weher demandent quelques explications sur la pr^cädente communication.

8. H. Emile Hafner, von Glarus. Ueber die Ursachen der Rotationserscheinungen zweier senkrecht geführter galvani- scher Ströme.

9. H. prof. Ed. Hagenhach'Bischoff, von Basel, berichtet von den Versuchen, die er mit Hern D' Zehnder über die Na- tur der Funken der Hertz'schen Schwingungen angestellt hat und knüpft daran einige Betrachtungen über das Wesen der Schwingungen und sucht zu zeigen, dass die primären und secundären Funken nicht die Eigenschaften einfacher Schwin- gungen haben, wie sie bei den akustischen und optischen Er- scheinungen vorkommen.

MM. Raoul Räet et Ed. Sarasin pr^sentent quelques ob- servations ä ce sujet.

10. Anschliessend an die Bemerkungen des Herrn prof. Hagenbach zeigt Herr D' Emden, von St. Gallen, einige Photographien, welche oscillirend Funken mit Schwingungs- zahlen von 50,000 500,000 in der Secunde durch den roti- renden Spiegel von 350 Tourren in der Secunde zerlegt dar- stellen.

11. M. le D' Sulzer, de Genfeve, montre que les diflf^rences existant entre l'astigmatisme subjectif et objectif attribu^es

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jusqu'ici au cristallm peuvent £tre expliqu^es par la forme de la corn^e et par Texcentricit^ de Touverture pupillaire par rapport ä la ligne visuelle.

MM. Hagenbach et Ra>oul Pictet fönt quelques observations ä la suite de cette communication.

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E. Section de Medecine

Seancc du 20 aoüt 1891, au Lycee ^)

EFFET DE l'eXTIKPATION TOTALE DU PäNCK6aS

suR l'absobption des gbaisses

L'influence du pancr^as sur la digestion et Fabsorption des graisses est une question tres controversee. Däjä en 1848, lorsque Claude Bernard ^tablissait le fait que le suc pancre'a- tique emulsionne les graisses neutres et que cette propriätö lui serait exclusive, cette opinion trouva une forte Opposition en Colin, Börard, Frerichs, Lenz et d'autres, qui arrivaient ä Topinion contraire, ä savoir que les graisses n'ont pas besoin de suc pancrdatique pour etre absorbees. Mais lesexp^riences de Claude Bernard, aussi bien que Celles de ses adversaires, n'etaient pas exemptes d'objections serieuses. Cette ques- tion devait etre elucidee le jour on r^ussirait ä faire l'ex- tirpation totale de la glande. Ce jour est arriv^. sans rien eclaircir. Ce qu'il y a de nouveau, ce sont de nouvelles con- tradictions dues ä une grande variätd dans les conditions de l'experience.

MM. Minkowsky ä Strasbourg, Martinotti ä Turin et Schiff

1) Par suite d'un malenlendu et vu le petit nombre de m^ecins prösents, l8 section n'a pas öte r^guli^rement constituee.

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ä Geneve ont 6i6 les premiers ä r^ussir dans une extirpation totale du pancr^as. Les m^thodes une fois connues, grand nombre d'exp^rimentateurs ont op^rö avec plus ou moins de succös, et les conclusions qu'ils en ont tir^es se r^sument en ceci : Sans pancreas, il n'y a pas äbsorption des graisses non emulsionnees, les animaux maigrissent et meurent.

C'est ä ce rdsultat qu'arriva M. Abelmann, qui avait ä sa disposition les chiens d^pancr^atis^s de M. Minkowsky : le travail de M. Ldpine n'est qu'une confirmation des r&ultats d'Abelmann-Minkowsky, et tous ceux qui ont traite le mfeme sujet sont d'accord sur ce fait.

D^jä avant 1868, Schiff a ^limine le pancreas par une in- jection de paraifine dans le canal de Wirsung. Ce procM^ amfene une degen^rescence lente de la glande. Sur ses chiens, Schiff a vu, il y a d^jä plus de vingt ans, une digestion assez normale, et l'opinion de ses contemporains, qui niaient Tab- sorption manque le pancreas, lui paraissait peu fondde.

A Tepoque on procedait ä Textirpation de la glande, Schiff exdcutait, d'apres une möthode ä lui propre, avec un succes brillant, de nombreuses Operations. C'est alors qu'il m'engagea ä studier la question en mettant plusieurs chiens ä ma disposition.

On s'^tait toujours cru assure de la r^ussite d'une extirpa- tion totale ä la suite d'une exp^rience que je vous däcrirai dans un instant, et pour laquelle on avait du sortir le duod^- num de la cavitö abdominale. S'il restait encore une parceUe du pancreas de la grosseur d'une noisette et mfime moins, onTenlevaitsoigneusement. J'^tais ainsi sür d'avoir des chiens Sans pancreas et je proc^dais ä mon experimentation.

En donnant ä ces chiens du beurre, du suif, de la graisse de mouton, j'ai pu constater une äbsorption de 80 <*/o en moyenne, tandis que les autres n'ont pas trouvd d'absorption. En donnant une Emulsion naturelle, soit du lait, j'ai pu constater une äbsorption totale, pendant que les autres n'ont trouv^ qu'une äbsorption de 50 ** o ^^ maximum.

D'oii peut bien rdsulter cette Enorme diff^rence dans les

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r^sultats, diff^rence qui nous amene ä une contradiction ab- solue?

Par la description des conditions multiples dans lesquelles les expöriences ont ^t^ exdcutdes, vous arriverez sans donte ä comprendre ä quoi est due Tänorme diff^rence dans les r^- sultats, et sans part ipris vous reconnaitrez de quel cot^ il faut eher eher la source d'erreur.

II est Evident que Textirpation du pancr^as est une Opera- tion grave, grave d^jä par le traumatisme. Rappelez-vous qu'il faut faire une large incision dans Tabdomen, d^chirer le p^ritoine, faire de nombreuses ligatures, tirailler Tintestin pour döfaire la glande ; pensez aux l^sions nerveuses dans le plexus solaire. A cela s'ajoute encore r^limination d'une glande tres importante pour la digestion, ce qui doitprovoquer des troubles digestifs consid^rables. II n'est done pas ^ton- nant que les animaux op^rös soient bien accabl^s. Us souf- frent de diarrh^es excessives, de la st^atorrhde ; ils mangent peu, maigrissent sensiblement, diminuent de poids; leur lan- gue päle trahit une mauvaise digestion et les matieres f^cales brillent de graisse.

Donnez k ce moment la nourriture exp^rimentale, et vous la retrouverez completement dans ces matieres, parfois möme vous trouverez en plus la graisse produite par la surface Epi- theliale de rintestin m6me. Vous obtenez alors ainsi les resul- tats de mes adversaires. Mais je vous demande si un intestin malade, diarrhoique, enflammä, peut absorber de la m6me fagon qu'un intestin sain. Non, vous avez experimente sur des chiens malades, möme mourants. II est Evident qu'il fallait se häter, il fallait commencer les expEriences dEjä le lendemain ou le surlendemain de cette grave Operation pour avoir un certain nombre d'analyses avant que l'animal meure. Les ani- maux de Minkowsky et Abelmann ne vivaient qu'une, deux, trois semaines, un, deux mois ; un seul chien est arrivE au troi- sifeme mois. Alors on les tuait, parce qu'ils ne pouvaient plus raarcher.

Dans mes expEriences, j'ai toujours attendu que Tanimal

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füt remis de l'op^ration. Peu ä peu Tapp^tit est revenu, le cbien a commenc^ k manger ^norm^ment, la quantit^ de graisse a diminu^ dans les mati^res f^cales et le poids du chien a augment^. Ce r^tablissement se fait longtemps atten- dre : 11 faut avoir patieDce pendant deux ou trois mois, jus- qu'ä ce qu'on puisse constater le moment propice ä Texp^- rience.

Vous connaissez en gros les r^sultats, je les ai obtenus sur des chiens en parfaite sant^. Ils ne succombaient pas aux con- s^quences de l'op^ration : ils vivaient six mois, un an, dix- buit mois, et vivraient encore aujourd'hui si on ne les avait utilis^s pour d'autres exp^riences.

Si mes conclusions ^taient fausses, si Tabsorption des grais- ses n'^tait pas possible sans la pr^sence du pancräas, je ne pourrais pas comprendre comment mes chiens d^pancr^atis^s ont pu vivre aussi longtemps qu*un chien normal; je ne pour- rais pas non plus comprendre comment un jeune chien d^pan- cr^atis^ ä Tage de trois mois, aurait pu grandir et tripler son volume et son poids. Je ne pourrais pas expliquer, sur ces animaux, le penniculus adiposus d'un centimötre d'^paisseur, les reins cach^s dans la graisse et l'^piploon entour^ de masses änormes.

Une expdrience plus belle, une d^monstration ad oculos qu'il y a absorption de graisse le pancr^as manque, est la suivante : on donne du beurre ä un chien sans pancräas. Quelque temps aprfts, on narcotise Tanimal, on ouvre Tabdo- men, on sort le duod^num. On voit alors tous les vaisseaux chyliferes remplis k sauter et faire saillie sur la surface de la portion de Tintestin qu'on a sortie, preuve certaine qu'il y a eu absorption.

J'arrive donc finalement ä la conviction que la vie est pos- sible sans pancr^as, opinion ^mise depuis longtemps par mon maltre M. Schiff.

Mais vous me demanderez avec raison pourquoi la nature a fait un pancr^as, si on peut s'en passer? Cette objection se justifie, et je crois ä une compensation par un autre organe.

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se fait-elle cette compensation ? Je r^pondrai ä cette ques- tion peut-^tre ä une autre occasion.

U me reste encore ä dire quelques mots de la question du diab^te, qui se rattache intimement a ces exp^riences.

On est g^n^ralement d'accord aujourd'hui que les animaux d^pancräatisfe deviennent diab^tiques et le restent jusqu'ä la mort. On parle m^me aujourd'hui du diab^te exp^rimental provoqu^ par Textirpation du pancr^as.

Je ne peux pas non plus confirmer ces r&ultats. Nos chiens ont ^t^ diab^tiques au comroencement; mais, apr^s un temps variable, lamaladie atoujours disparu,sansrevenir, et il n'est pas encore prouv^ que le diabete soit du directement ä Tdli- mination de la'glande ; il est plutot Teffet du trauroatisme. Voici une preuve ä Tappui de cette opinion : si on tire le duo- d^num de la plaie d'un chien d^pancv^atis^, qui depuis long- temps avait perdu son diabfete, le sucre r^apparalt dans Tu- rine pour quelques jours et disparatt bientöt complätement. Le chien qui a väcu sans pancr^as un an et demi et qui est mort accidentellement, nous a plus d'une fois confirmä dans cette mani^re de voir.

II ne faut pas confondre ce qui se passe chez le chien ma- lade avec ce qui se passe chez le chien sain.

Genfeve, 27 octobre 1891.

Max Egger,

Assistant de Physiologie.

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ANNEXES

A

RAPPORTS

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Jahresbericht des Oentralcomites

der Schweizerischen Naturforschendeii Geseilschaft

üler das Geschäftsjahr 1890 jOl

Hochgeehrte Herren !

Pas abgelaufene Geschäftsjahr 1890/91 war für unsere Gesellschaft ein ruhiges und normales, und kann Ihr Central- comit^ , welches sich im Laufe des Jahres in sechs Sitzun gen besammelt hat, in einem kurzen Bericht, Ihnen über die wichtigeren Vorkomnisse des Jahres Rapport abstellen.

Wohl die wichtigste Begebenheit des verflossenen Jahres war die Unterzeichnung des definitiven Vertrages ztvischen defn Eidgenössischen Topographischeyi Bureau, dein Schwei- zerischen Älpencluh und unserer Gesellschaft, welcher die Fortsetzung der Vermessungen am Rhonegletscher für die Jahre 1891, 1892 und 1893 sichert. Nach diesem Vertrage beträgt der Beitrag der Naturforschenden Gesellschaft an das Werk der Vermessungen des Rhonegletschers 1 ,200 Fr. per Jahr, inclusive jedoch die 600 Fr. per Jahr, welche die geo- logische Commission unserer Gesellschaft für 3 Jahre zu leis- ten beschlossen hat, da letzere, als eine Abtheilung der Schwei- zerischen Gesellschaft nicht mit unterzeichnet hat. Es bliebe somit der Naturforschenden Gesellschaft für die Jahre 1892 und 1S93 je 600 Fr, an die Rhonegletschervermessungen zu zahlen ; der Alpenclub leistet für dieselbe Zeitdauer je 400 Fr. per Jahr und ebenso das Eidgenössische Topographische Bureau, so dass der Betrag der jährlich benöthigten 2,000 Fr. zu Gunsten dieses wichtigen wissenschaftlichen Unternehmens vorläufig und wohl auch auf fernere Jahre als gesichert be-

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trachtet werden darf. Die Unterzeichnung des Vertrages Sei- tens des Präsidenten des C. C. der S. N. G. geschah nach Ablesung desselben den 23. November 1890 und ist ersterer somit definitiv in Kraft getreten. Dieser Vertrag wurde sodann unsererseits wortgetreu in*s Missivenbüch copirt.

Auf eine Mittheilung der Denkschriftencomniission, der Druck der Bände XXX und XXXII der Denkschriften werde höhere Kosten verursachen als devisirt worden sei , in Folge bedeutender Vervollständigung und zahlreicher Correcturen in den Werken der Herren Franzoni-Lentichia und Bugnion- Favre wird von dem Ansuchen um einen Extracredit Umgang genommen und beschlossen den Druck des Bandes XXXIII (Arbeit über das Gletscherkorn vonD' Emden) auf das nächste Jahr zu verschieben. Es kann das Jahr 1891 mit Befriedigung auf die beiden publicirten Bände der Denkschriften schauen-

Eine Einladung des internationalen Geologencongresses in Washington, im Laufe des Monats August dieses Jahres den- selbe zu beschicken, wurde verdankt und daraufhingewiesen, dass unsere geologische Gesellschaft als Section der Schiveize' rischen Natiirforschenden Gesellschaft am Congresse offiziell vertreten sein werde. Es wurden nach Washington abgeordnet die Herren Prof. Schmidt (Basel) und Prof. Golliez (Lau- sanne). Es wird den Herren Delegirten vermöge einer nam- haften Subvention von Seite des Bundes ermöglicht werden die ausserordentlich lehrreichen geologischen Excursionen in den < Far-West » mitzumachen.

Sie werden alle, Hochgeehrte Herren , die Einladung zur Jahresversammlung nach Freiburg am 18., 19. und 20. August dieses Jahres unter dem Präsidium des Herrn Prof. Musy erhalten haben ; hoffen wir, dass der Besuch in der alten Zährin- gerstadt von Ost und West ein recht zahlreicher sein werde.

Auch für das laufende Geschäftsjahr sind uns wieder die erbetenen Subventionen an unsere wissenschaftlichen Com- missionen auf Antrag des Eidg. Departement des Inneren von den Eidgenössischen Käthen gesprochen worden , nämlich 15,000 Fr. zu Händen der geodätischen und 10,000 Fr. zu

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Händen der geologischen Commission. Ferner hat im laufenden Jahre zum ersten Mal die Denkschriften-Commission den zur gehörigen Ausstattung ihrer Publikationen so wünschens- werthen Zuschuss von 2,000 Fi\ vom Eidgen. Departement des Innern erhalten, welcher Beitrag bei der Grösse und Kostspieligkeit der heurigen Publikationen eine sehr willkom- mene Verwendung gefunden hat.

In Betreff des Personellen unserer Gesellschaft haben wir leider wieder zwei namhafte Verluste zu verzeichnen. Die Gesellschaft verlor durch Tod das langjährige Mitglied der geodätischen Commission und Secretär des früheren Central- comit^s, den hervorragenden Astronomen und Mathematiker Oberst Gautier in Genf. Derselbe wurde auf Vorschlag der geodätischen Commission ersetzt durch seinen Sohn D' Raoul Gautier. Ferner wurde uns nach nur kurzer Krankheit Herr Rudolph Koch, Gymnasiallehrer in Bern, unser langjähriger treuer und pflichteifriger Bibliothekar, entrissen, den unsere Gesellschaft gerade ein Jahr vorher nach seinem Rücktritt von dem Amte eines Bibliothekars durch Ueberreichung eines künstlerischen Ehrengeschenkes hoch erfreut hatte. Herr Koch hat in seinem Testamente unserer Gesellschaft in freundlicher Weise gedacht und der Bibliothek 500 Fr. vermacht. Bewah- ren wir diesem Collegen ein freundliches Andenken!

Zum Schlüsse beehrt sich das Centralcomitö noch dankend der freundlichen Einladung des Bundesrathes zu gedenken, sich an der Eidgmössischen Bundesfeier in Sehtvyz durch drei Delegirte vertreten zu lassen um als Ehrengäste des Bundes dem eidgenössischen Ehrentage beizuwohnen. Es sind der Einladung gefolgt die Herren : Oberforstinspektor Coaz in Bern, Vicepräsident des C. C, D' Edm. v. Fellenberg, Secretär des C. C. und Prof. D' Ä. Heim, in Zürich. Diesen Delegirten werden die Tage in Schwyz ewig unvergesslich bleiben !

Namens des 0. C. der S, JV. G., Der Secretär: D"^ Edm. v. Fellenberg.

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D. XX\mr' compte de la fondation Schlsefli

1. Capital w alimahle

Montant au 30 jain 1890

Versement du compte courant

Montant au 30 juin 1891 :

10 obligations chemin de fer Central 4 o/q

h fr. 1000

4 obligations nouveaux Bains de St. Mo- ritz 4 V4^oä fr. 1000

(la moiti6 des derni^res en remplacement des deux obligations du chemin de fer du Sud.)

2. Conipte courant

KKCETTB8

Solde au 30 juin 1890

Int6r6ts : des oblig. du chemin de fer Central .

» »du Sud .

de la banque d'Argovie (moins frais)

de la Caisse d'^pargne argovienne .

DJ^PBNSES

Prix Schlsefli ä M. le D^ R. Emden

Frais d'impjession des circulaires

Versement au fonds Schlsefli inaliönable . Ports

Solde : en döpöt ä la Caisse d'äpargne argo- vienne

en mains du nuesteur

Fr.

12000 2000

10000 4000

et

400 90 31 21

634 32

Fr.

Ct.

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14000 ~

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310681

400

40!

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E. Total des fonds de la Soeiete

Caisse centrale

Capital inaliönable

Bibliothäque Solde passif. .

Solde actif

Fondation Schlaefli : capital inaliönable

solde du compte courant

Diminution au 30 juin 1891

30 juin

30 juin

1690

1891

Fr.

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Fr.

Cl.

7353

961

5447

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9450

9900

84

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666

43

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1251

38

31296

50

31296

40

Note. Dans las Actes de Davos, p. 112-113, le titre « Rech- nung der Schlaeflii Stiftung > ne se rapporte qu'ä page 112. Le titre du r6sum6, p. 113, devrait 6tre « Gesammt-Vermögen der Schweiz -Naturfor. Gesellschaft. » Les p. 112-113 auraient du suivre immediatement ä la p. 89. (Sig. le Qüesteur )

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Jaresbericht der geodätischen Commission

für 1890-91

Die geodätische Commission hatte leider im Laufe des Berichtjahres den Tod eines treuen Mitgliedes, des Herrn Oberst Emil Gautier von Genf, zu beklagen, und somit in ihrer 34. Sitzung, welche sie am 14. Juni 1891 auf der Stern- warte in Neuenburg abhielt, vor allem aus eine Ersatzwahl zutreffen: Dieselbe fiel auf den Sohn des Verstorbenen, Herrn Professor Raoul Gautier, Direktor der Sternwarte in Genf, und es hat derselbe diese Wahl, von welcher dem Central- comite zu Händen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft behuffs der durch dieselbe zu ertheilenden Sanc- tion sofort Kenntniss gegeben wurde, freundlichst auf und angenommen. Nach Abwicklung dieses Geschäftes nahm die Commission verschiedene Berichte ihres Präsidenten und ihrer Mitglieder über die Finanzlage und die seit der vorjäh- rigen Sitzung ausgeführten Arbeiten entgegen, discutirte dieselben einlässlich, berieth die nunmehr aus zuführenden Feld-, Rechnungs- und Druckarbeiten, und stellte den für 1892 den Bundesbeliörden durch das Centralcomite zu unterbreitenden Voranschlag auf.

Was speciell die astronomisch-geodätischen Arbeiten anbe- langt, so constatirte die Commission mit Vergnügen dass der von ihr angestellte Ingenieur, Herr Messerschmitt, die ihm in der Sitzung vom 8. Juni 1890 aufgetragenen, schon im vorhergehenden Berichte erwähnten Beobachtungen auf Berra, Chasseral und in Middes bei Payerne wirklich ausfüh- ren, ja in Folge günstiger Witterung auch noch den Gurten absolviren konnte, wodurch wieder ein sehr werthvolles wei-

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teres Material zum Studium der Lothstörungen zwischen dem Jnra und den Alpen gewonnen wurde dessen Verarbeitung allerdings im Winter 1890-91 nur theilweise zur Ausführung gelangte, da Herr Messerschmitt aus unten angegebenen Gründen während einem grossen Theil desselben andere Ar- beiten zu besorgen hatte. Immerhin konnte sich die Commis- sion hinlänglich orientiren um die Feldarbeiten für 1891 fest- zustellen, und zwar wurde beschlossen auf Naye, Gurnigel und Napf Breitenbestimmungen und Schweremessungen aus- führen zu lassen, und wo möglich letztere, nebst einigen wünschbarscheinenden Nachmessungen anderer Art, auch noch auf Chasseral nachzuholen. Endlich mag Erwähnung finden dass im Berichtjahre der Druck des fünften Bundes der astronomisch-geodätischen Arbeiten vollendet und dessen Versendung besorgt werden konnte.

Als die versprochene und von den Technikern mit Unge- duld erwartete Vollendung der eine Art Abschluss bildenden Lieferungen 9 und 10 des Prsecisions-Nivellements im letzten Spätherbst durch Erkrankung eines speciell dafür engagirten Ingenieurs neuerdings in die Brüche zu gehen drohte, beauf- tragte der Unterzeichnete Herrn Messerschmitt die von ihm begonnenen astronomischen Rechnungsarbeiten zu unter- brechen und in die Lücke zu treten. Dank dieser Massregel konnte -das Manuscript für beide Lieferungen vor der Sitzung fertig gestellt, und in dieser beschlossen werden den Druck beider sofort und gleichzeitig in Angriff nehmen zu lassen. Da diesem Beschlüsse unmittelbar Folge gegeben wurde, so steht sicher zu erwarten dass im Laufe des nächsten Winters beide Lieferungen zur Versendung kommen können. Zum Schlüsse mag noch bemerkt werden dass die vom eidgenössi- schen topographischen Bureau und der Commission gemein- schaftlich ausgeführten Nivellements zweiter Ordnung auch im letzten Jahre ihren ruhigen Fortgang genommen haben.'

Für die geodätische Cofumission : Prof. RuD. Wolf.

Zürich 1891, VIL 18,

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Bericht der geologischen Gommission

fiir dos Jahr 1890-91

Anschliessend an die Berichterstattung vom letzten Jahre ist die erfreuliche Thatsache zu melden , dass der schweize- rischen geologischen Gommission im letzten Monat Dezember von dem Preisgericht der Weltaustellung in Paris das Diplom mit dem < Grand Prix » nebst einer bronzenen Medaille fiir die Exposition der geologischen Carte der Schweiz mit den sachbezüglichen Texten zugekommen ist. Das Diplom wurde der Bibliothek der schweizerischen Naturforschenden Gesell- schaft zur Aufbewahrung übergeben und von der Berechti- gung zur Vervielfältigung der Medaille in Silber oder Gold wurde abgesehen.

Im Laufe des Berichtsjahres sind folgende Lieferungen der Beiträge zur geologischen Carte der Schweiz erschienen :

1 . Der Text von Professor E. Renovier zur Lieferung XVI : Monographie des Hautes- Alpes vaudoises et parties avoisinantes du Valais. Dieses Werk begreift 71 Druck- bogen, enthält 15 Profile, 2 Phototypien und 128 Cli- chös. Die sorgfältig redigirte Arbeit wurde in Fachkrei-

. sen mit Beifall aufgenommen.

2. Die Diplomarbeit von D' Ldon Du Pasquier von Neuen- burg über die fluvio-glacialen Ablagerungen der Nord- schweiz ist als 31. Lieferung der Beiträge erschienen, umfasst 18 Druckbogen, zwei Carten und 1 Profiltafel. Diese Abhandlung eröflfhet neue Gesichtspunkte über die glacialen Ablagerungen in der Schweiz.

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Nachfolgende Lieferungen sind im Drucke und geben der baldigen Publikation entgegen.

3. Der Text zu Blatt XVIII, Lieferung XXII, bearbeitet von I> Ed. von Fellenberg. Eine grosse Zahl von Druckbo- gen ist bereits abgezogen und die geologischen Profile sowie die photographischen Aufnahmen aus den höchsten Gebirgsrevieren des Berner-Oberlandes sind erstellt. Die Arbeit wird im Laufe dieses Jahres erscheinen.

4. Der Druck des Textes zu Blatt XIV, Lieferung XXV, von Professor D' A. Heim ist weit vorgerückt. Die dazu gehörigen geologischen Profile und Ansichten sind vollendet, so dass diese Lieferung auch noch in diesem Jahre publizirt werden kann.

5. Die geologische Carte der Umgebung von Bern im Maass- stab von 1 : 25000, entworfen von den Herrn Professor D' A. Baltzer, Jenny und Kissling, kann bereits durch den Buchhandel bezogen werden. Der dazu gehörige Text mit instructiven Lichtdruckbildern wird noch im Laufe dieses Jahres erscheinen und diese Publikation als 30. Liefening der Beiträge veröffentlicht werden.

Ausser diesen in unsere Ausführung begriffenen Arbeiten bleiben dann zur Publikation noch übrig die rückständigen Texte von D' Casimir Mösch zu Blatt XIII, Lieferung XXIV, 2, von Pfarrer G. Ischer zu Blatt XVII, Lieferung XXII, 2, und der Commentar zur Gletscherkarte von Alphonse Favre. Die letztere Aufgabe ist von D' Löon Du Pasquier zur Bearbeitung übernommen worden.

Um die Texte zu sämmtlichen Blättern der geologischen Carte zu vervollständigen hat sich Professor D' C. Schmidt in Basel anerboten, einen kurzen Commentar zu Blatt XXIII (Umgebung des Monte-Rosa) als Liefeining XXVI auszuar- beiten und eventuell eine geologische Uebersichtskarte im Maassstab 1 : 250000 beizufügen. Diese Arbeit bildet eine erwünschte Ergänzung zur geologischen Carte der Schweiz und berührt ein Alpenrevier, welches sowohl von Fachkennern als Touristen häufig begangen und explorirt wird.

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Nachdem die geologische Carte der Schweiz vollständig zur Publikation gelangt ist, hat sich die Nachfrage nach diesem Originalwerke bedeutei\^ gesteigert und diess hatte zur Folge, dass bereits die beiden Blätter XI und XVI vollständig ver- griffen sind.

Herr Professor A. Jaccard hat sich bereitwillig der Aufgabe unterzogen, eine neue Auflage von Blatt XI (Ganton Neuen- burg) zu bearbeiten und ist bereits mit seinen Terrainauf- nahmen zum Abschluss gekommen, so dass die Garte in näch- ster Zeit der Lithographie übergeben werden kann. In dieser neuen Auflage wird auch das angrenzende französische Terri- torium geologisch illuminirt erscheinen.

Ebenso haben die Herrn A. Jaccard, E. Renevier und H. Schardt die neue Bearbeitung von Blatt XVI (Umgebung von Genf mit Chablais) übernommen, so dass auch die Publikation dieser Carte in nicht sehr ferner Aussicht steht.

Um auch eine zweite Edition anderer Blätter vorzuberei- ten, beschäftigt sich Professor L. Kollier mit der geologischen Aufnahme der jurassischen Terrain's zwischen Pruntrutt und Blei im Maassstab des Siegfried- Atlas.

Professor D' M. Mühlberg befasst sich mit dem Studium der Grenzzone zwischen Tafel- und Kettenjura in der Umge- bung von Aarau.

Um einem vielfach geäusserten Wunsche gerecht zu werden, beabsichtigt die geologische Commission, eine geologische Ueber Sichtskarte der Schweiz im Maassstab von 1 : 250000 herauszugeben. Zu diesem Zwecke wird ein Programm aus- gearbeitet, in welchem die Grundlinien festgestellt werden, die bei der Herausgabe der Carte bezüglich einer einheitlichen Legende sowie der Ausgleichung der Formationsdifferenzen massgebend sein sollen.

Von der schweizerischen geologischen Gesellschaft wurde die Frage angeregt, ob nicht eine schweizerische geologische Bibliographie ausgearbeitet und zur genauem Orientirung im Gebiete schweizerischer Gebirgskunde publizirt werden könnte? Um dieser Anregung Folge zu leisten, hat die geolo-

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gische GommJssioD beschlossen, ein detaillirtes Programm über Herausgabe einer Schweizerichen geologischen Biblio- graphie ausarbeiten und nach definitiver Festsetzung des Ent- wurfes und Bestellung einer sachkundigen Redaktion eine solche Publikation als Lieferung XXIX der Beiträge zur geo- logischen Carte der Schweiz erscheinen zu lassen.

Was den Tausch verkehr mit mehr als 40 auswärtigen Insti- tuten betrifft, wird derselbe regelmässig fortgesetzt und die durch Tausch eingegangenen Werke gelangen in die Bibliothek des schweizerischen Polytechnikums. Stets erfolgen neue An- fragen an die Commission, welche den gegenseitigen Austausch der Publikationen bezwecken.

Dieser summarische Rückblick auf die Thätigkeit der geo- logischen Commission im verflossenen Jahre liefert das tröst- liche Ergebniss, dass die Herausgabe der rückständigen Com- mentare zur geologischen Garte successive dem Abschlüsse entgegengeht, dass aber auch die Lösung neuer Probleme geologischer Forschung angebahnt wurde, um dem nationalen Werke einen immer hohem wissenschaftlichen Werth zu ver- leihen und dadurch die geologische Kenntniss der hehren 6e- birgswelt unserer Heimath mehr zu vervollständigen und zu vertiefen.

Solothum im August 1891.

Der Präsident der schtveiz. geölog. Commission : D' Fe. Lang.

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Bericht der Denksohriften-Oommission

ffir das Jahr 1890 91

Tit. !

Der Bericht über die Thätigkeit der Denkschriften-Com- mission im abgelaufenen Gesellschaftsjahre mag damit begin- nen, zu constatiren, dass in diesem Zeitraum zwei Publicationen, unter denen eine von grösserem Umfange, zum Abschlüsse gekommen sind.

Nachdem auf den Zeitpunkt der letztjährigen Versammlung die durch mühsame Ergänzung des Manuscriptes des verstor- benen Autors Franzoni verzögerte c Flora insubrica > als Band 30, II. Abtheilung, zur Erledigung gelangt war, wurde,, soweit thunlich, der Druck der schon im letzten Berichte berührten « Faune des Coldoptöres du Valais > von Favre und Bugnion gefördert. In Folge verschiedener nachträglicher Abänderungen und Einschaltungen konnte die Arbeit, welche in einem Umfange von circa 60 Druckbogen, Band 31 der Denkschriften bildet, erst im Laufe des December 1890 zur Versendung gelangen. Dieselbe veranlasst den Unterzeich- neten Berichterstatter, als Vorsitzenden der Commission, an dieser Stelle zu zwei besonderen Bemerkungen , deren erste dahin geht, dass für den vorliegenden Fall die Bestimmung der Geschäftsordnung über den Maximalumfang der Druck- schriftenbände, nämlich 50 Druckbogen, ausnahmsweise nicht eingehalten werden konnte, theils, weil die ursprünglich devi- sirte Bogenzahl durch unvorhergesehene Einschaltungen im

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systematischen Haupttheile der Arbeit vermehrt wurde, theils weil ein starres Festhalten an der im Uebrigen gewiss berech- tigten Regel zum Nachtheile der Arbeit eine erhebliche Kür- zung der vortrefflichen allgemeinen Einleitung des einen Mit- arbeiters und Autors hätte veranlassen müssen. Wenn die Commission hinsichtlich dieses Punktes der Zustimmung der Gesellschaft sicher zu sein glaubt, so hoift sie ein gleiches auch in Bezug auf eine Massregel, welche Gegenstand der 2. Bemerkung bildet und darin besteht, dass unter einstimmiger Genehmigung durch die Commissionsmitglieder die allerdings nicht unerheblichen Mehrkosten, welche durch die Ergän- zungen des schon vor Jahren begonnenen systematischen Hauptinhaltes und durch nothwendig gewordene Umstellungen im Haupttext und Modificationen in der wissenschaftlichen allgemeinen Einleitung entstanden, aus der Kasse der Gesell- schaft bestritten wurden, während die Kosten der als Conve- nienzsache zu betrachtenden Abweichungen vom Manuscript bereitwillig von den Autoren getragen wurden. Der erwähnte modus procedendi erschien durch den patriotisch-wissenschaft- lichen Werth dieser monographischen Zusammenstellung über eines der wichtigsten entomologischen Gebiete genügend ge- rechtfertigt, überdiess auch durch die Ueberlegung nahegelegt, dass bei der Publication in den Denkschriften auch umfang- reichere Arbeiten nicht honorirt werden. Im Uebrigen bietet dieser Fall den ungesuchten Anlass , gleichzeitig mit diesem Referate z. H. der Gesellschaft einen Antrag auf neue Fassung oder wenigstens auf entsprechende Interpretation eines Ar- tikels des Regulativs für die Denkschriften einzureichen.

Als zweite im Berichtsjahre erledigte und publicirte Arbeit ist die schon im letztjährigen Berichte namhaft gemachte, Ende Dezember 1890 durch das C. C. genehmigte Abhand- lung von Prof. Riggenbach, in Basel, « über die Niederschlags- verhältnisse in Basel » zu nennen. Dieselbe wurde zu Beginn dieses Jahres in Druck gegeben und vor circa 14 Tagen been» digt, so dass deren Versendung in allernächster Zeit wird erfolgen können, wahrscheinlicher aber zur Zeit der Verlesung

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dieses Berichtes schon erfolgt ist. Es bildet diese meteorolo- gische Arbeit , welche neben dem erläuternden Texte eine grössere Zahl von Tabellen sowie 2 lithographirte Tafeln ent- hält, nunmehr Band 32, IL Abtheilung, womit Band 32 been- digt und auch die normale Reihenfolge in der Publication der Bandnummern wiederhergestellt ist.

Eine längere Correspondeuz zwischen Autor, Denkschriften- commission und Centralcomit^ veranlasste die neueste zur Aufnahme angemeldete Arbeit von D"" R. Emden, in München, über das Gletscherkoru, welche bekanntlich als Preisfrage der Schläfli-Stiftung in Daves (1890) mit einem Preise bedacht wurde. Die Genehmigung zur Herausgabe dieser Arbeit in den Denkschriften, wo sie einen ersten Theil des künftigen Bandes 33 zu bilden bestimmt ist , wurde vom Gentralcomit^ in der Meinung ausgesprochen, dass die Drucklegung, in An- betracht der noch auf das 2. Halbjahr 1891 fallenden erheb- lichen Auslagen für Publicationen der Bände 31 und 32 erst in dem ersten Halbjahre 1892 zu erfolgen habe.

In Betreff der finanziellen Verhältnisse möge, unter Benüt- zung eines Auszuges aus der Gesellschaftsrechnung pro 1890/ 91, zunächst bemerkt werden, dass behufs rascherer Erledi- gung der sehr erheblichen Auslagen für die im August und im December 1890 publicirten Bände 30, II. und 31 der Bundesbeitrag von Fr. 2000 pro 1S91 schon während des ersten Semesters des laufenden Jahres requirirt wurde, so dass sich für das abgelaufene Rechnungsjahr einschliesslich der Erträge aus den Denkschriften in der Höhe von rund Fr, 3036, jedoch exclusive der aus der Gesellschaf tscasse beigetragenen Subsidie die Gesammteinnahme auf rund Fr. 7036 stellt, welcher eine Gesammtausgabe von rund Ir, 4871 gegenüber- steht, in welchem Posten die directen Auslagen für Druck und Denkschriften mit einem Betrage von rund Fr. 4500 figuriren. Der aus der Bilanz sich ergebende circa Fr. 2150 betragende Saldo wird jedoch voraussichtlich noch vor Schluss des Jahres 1891 durch noch fällige Ausgaben in der ungefähren Höhe von Fr. 2800 (nämlich circa Fr. 1000 rückständiges

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Saldo für Band 31 und circa Fr. 1800 für Band 32, II.) in einen Passivsaldo von rund Fr, 650 (im Minimum) überge- gangen sein, welcher theils durch weitere Denkschriften- Erträgnisse, theils aus der Gesellschaftscassa zu decken sein wird.

Der für die erwähnte, mit Beginn des Jahres 1892 an die Hand zu nehmende Emden'sche Publication benöthigte Betrag steht noch nicht fest, und ebenso unsicher ist Zahl und Natur der im neuen Berichtjahre zu eventueller Präsentation ge- langenden Arbeiten, so dass die Commission sich veranlasst sieht, in bisheriger Weise von der Jahresversammlung die Gewährung eines Oredites von unbestimmter Höhe zu erbitten, während der Antrag auf Petition und Erhöhung der Bundes- Subsidie aus diversen Gründen wohl besser noch etwas zurück- gelegt wird.

Endlich möge noch die Thatsache Erwähnung finden, dass sich anlässlich einer gegen Ende vorigen Jahres in unserer Bibliothek in Bern vorgenommenen Verification des Tausch- vertehrs ergeben hat, dass dato 75 Exemplare der Denk- schriften Bände gegen Publicationen theils schweizerischer, theils namentlich auswärtiger wissenschaftlicher Gesellschaften ausgewechselt werden, was selbstverständhch nur zu erfreu- licher Bereicherung unserer Centralbibliothek beitragen kann. Hochachtungsvoll

Namens der Denkschriften- Commission: Prof. Ed. SoHiEB, Präsident.

Zürich, 31. Juli 1891.

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Jahresbericht

der Commissioii für die Schläfli-Stiftung 1800-91

Hochgeehrte Herren,

Die auf den 1. Juni 1890 ausgeschriebene Preisfrage über das Gletscherkerii ist gelöst worden, und die Jahresversamm- hing der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft in Daves hat auf Antrag der Commission den Preis ertheilt. Als Verfasser erwies sich Herr D^ Emden.

Auf den 1. Juni 1892 wurde als Preisarbeit ausgeschrieben:

< Monographische Bearbeitung der schweizerischen Reprii- « sentanten irgend einer grösseren Abtheil urg der Algen « Pilze oder Moose. »

Auf den 1. Juni 1891 war ausgeschrieben : « Die exotischen « Gesteinsblöcke im Flysch der Alpen sind einer allseitigen

< Untersuchung besonders im Hinblick auf ihre Herkunft « und Wanderung zu unterziehen. » Auf den 3. Juni traf eine liösung dieser Aufgabe mit dem Motto : Errare hnmammt est ein. Dieselbe kann zwar nicht als eine « allseitige » oder ab- schliessende Untersuchung betrachtet werden. Einerseits er- w^eist sich eine solche als heute noch unmöglich, andererseits enthalt die vorliegende Arbeit so viele wiclitige Beiträge zur Lösung der Frage und ist so reich an bemerkenswerthen Ge- sichspunkten, dass sie den Preis vollauf verdient. Die Com-

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mission hat Herrn Prof. D' C. Schmidtin Basel . der sich mit der vorliegenden Frage schon vielfach beschäftigt hatte, um ein Gutachten über die Arbeit : Errare humanum est ersucht; dasselbe liegt hier bei. Sein vollinhaltlicher Abdruck in den Verhandlungen der Gesellschaft ist aus verschiedenen Grün- den sehr wünschenswerth. Auch Prof. Schmidt gelangt zu dem Antrage, dass die Arbeit den Preis verdiene. Die Com- mission schliesst sich diesem Antrage an, stellt aber dabei zugleich die Bedingung, dass die Arbeit nur dann als preisge- krönt publizirt werden dürfe, wenn sie vorher durch Littera- turangaben und durch faktische und theoretische Profilzeich- nungen ergänzt worden sei.

Die Commission übergiebt das versiegelte Couvert Urrare humanum est dem Präsidenten der Versammlung zur Eröff- nung und Veröffentlichung des Namens des Verfassers, indem sie dem letzteren zu gleicher Zeit ihren Glückwunsch dar- bietet. Als Preisfrage für 1. Juni 1893 ist ausgeschrieben : < Ueber den Einfluss der äusseren Lebensbedingungen auf < den Bau und die biologischen Verhältnisse der Fauna von « Alpenseen. »

Namens der Commission für die Schläfli-Stiftung :

Deren Präsident, Alb. Heim.

Flims- Waldhäuser 11. VIII. 1891.

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Grutachten

aber die eingegangene Lösung der Preisaufgabe pro 1891

An die Tit. Commission der Schläfli - Prei^ - Stiftung der Schweiz, naturforsch. Gesellschaft.

Hochgeehrter Herr Präsident, Hochgeachtete Herren !

Dem Unterzeichneten wurde die ehrende Aufgabe zu Theil, ■ein Gutachten auszuarbeiten, über eine Arbeit, welche, mit dem Motto : Errare humanuni est versehen, als eine Beant- wortung der auf den 1. Juni 1891 ausgeschriebenen Preisfrage eingereicht wurde. Die Aufgabe war folgendermassen gestellt :

« Die exotischen Gesteiüsblöcke im Flysch der Alpen sind < einer allseitigen Untersuchung, besonders im Hinblicke auf « ihre Herkunft und Wanderung zu unterziehen. »

Die vorliegende Arbeit trägt den Titel : Versuch einer Bahnbrechung zur Lösung der Flyschfrage und zur Ent- deckung der Herkunft der exotischen Blöcke im Flysch.

Sie umfasst 116 Quartseiten. Im Vorwort b^ründet und erklärt der Verfasser in vollkommen zutreffender Weise ^eine Anschauung, welche ihn dahin geführt hat, in erster

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Linie nicht die exotischen Gesteinsblöcke; welche im Flysck eingeschlossen sind zu untersuchen, sondern vor Allem die Flyschbildungen am Nordrand der Schweizeralpen mit ihrem Conglomeraten und Breccien als Ganzes zu behandeln und zugleich den Versuch zu machen, die tektonische Entwicklung am Nordrand der Schweizeralpen klar zu legen. Nur durch ein solches Vorgehen kann die Basis gewonnen werden für die Beurtheilung der Frage, in wie weit eine exacte Be- stimmung der Herkunft und der Art der Wanderung der exo- tischen Blöcke möglich ist.

Die Arbeit ist in die acht folgenden Kapitel eingetheilt :

Kp. I. Eocaene Nagelflue ;

Kp. II. Kalkbreccien des Flysches ;

Kp. III. Krystalline Gesteine im Flysch (Allgemeines);

Kp. IV. Granitbreccien des Niesengebietes ;

Kp. V. Flyschzone vom Gurnigel bis zu den Voirons;

Kp. VI. Gebiet zwischen Arve und Rhein ;

Kp. VII. Die Ueberschiebung der Hochalpenfacies;

Kp. VIII. Anschliessende Bemerkungen.

Die einzelnen Kapitel sind an Inhalt und Ausdehnung sehr ungleich eine prsecisere Eintheilung des Stoffes wäre wünsch- bar.

Kap. L Conglomerate , bestehend aus abgerundeten Gesteinstrümmern, welche mit den in benachbarten Gebirgen auftretenden Felsarten übereinstimmen (Mocausa-Nagelflue. Studer), sind den untern Horizonten des Flysches eingelagert^ Diese eigentlichen Nagelflueen besitzen keine grosse Verbrei- tung, sie finden sich hauptsächlich auf beiden Seiten der Gast- losenkette und sind erst nachträglich durch die Anticlinale der Gastlosenkette in zwei gesonderte Züge getrennt worden. Diese Nagelflueen werden als normale Deltabildungen ge- deutet , ihr Vorkommen weist darauf hin , dass aus dem Flyschmeere einzelne Theile der Juragewölbe hervorgeragt hätten.

Kap. 11. Beiderseits der Rhone sind in den Flyschge- bieten Kaikbrecäen weit verbreitet. Der Typus derselben ist

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das von Studer untersuchte Hornfluhgestein. Ueber das Alter dieser Breccien sind die Ansichten getheilt, auf Blatt XII der geologischen Carte der Schweiz sind sie mit der Farbe des Flysches, auf Blatt XVII mit derjenigen des Jura bezeichnet. Die Verbreitung dieses Gebildes zwischen Rhone und Thu- nersee wird eingehend beschrieben. Die Hornfluhbreccie ist überall als Ganzes von dem sie umgebenden Flysch scharf getrennt, doch treten gelegentlich innerhalb derselben Fucoi- den-führende Schiefer auf. Das Hornfluhgestein besteht aus scharfkantigen Trümmern, in welchen wir leicht die Gesteine der umliegenden Kalkgebirge erkennen. Die Entstehung dieser Breccien erklärt der Verfasser durch die Annahme, dass an Stelle der heutigen Kalkketten sehr flache Inseln aus dem Flyschmeere hervorragten (Gummfluh, Kubli) oder Untiefen in demselben vorhanden waren (Niederhorn, Thurnön) ; ferner fanden zu Ende der Flyschzeit Dislocationen statt, infolge de- ren die compacten aber wenig belasteten Gesteinsschichten in locj zertrümmert wurden. Die Trümmer wurden entweder an Ort und Stelle wieder verkittet oder durch bewegtes Wasser durcheinander gemengt. Der Verfasser unterscheidet dem- nach ; 1) Geschichtete Breccien gemengter Zusammensetzung, die als eocaen bezeichnet werden müssen ; 2) An Ort und Stelle zertrümmerte Jura- und Triasschichten , welche dann auch den betreffenden Stufen zuzuweisen sind. Auf diese Weise werden wir scheinbar einheitliche Gesteinsmassen finden, wel- che in der Tiefe als Jura an der Oberfläche als Eocaen zu be- trachten sind, die Grenze zwischen beiden wird oft schwer zu finden sein. Die sogennante « Chablaisbreccie » zwischen Reuss und Arve wird als eine der Hornfluhbreccie durchaus analoge Bildung beschrieben und gedeutet.

Kap, IIL Die im Flysch vorhandenen Trümmer krys- talliner Felsarten sind theils als einzelne Blöcke, theils als Breccien, theils als Sandsteine vorhanden. Von den Voirons weg bis nach Grabs im Rheinthale finden sich dieselben in ganz bestimmten Flyschzonen (Flysch ohne Taveyannazsand- stein, ohne Nummulitenkalke, reich an Fucoiden), treten aber

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nur stellenweis auf. Die gelegentlich geäusserte Ansicht, dass diese Einlagerungen, durch die Annahme eocaener Glet- scher erklärt werden könnten, wird wiederlegt.

Kap. IV. Zu den Granitbreccien des NiesmgeUetes gehören vor Allem diejenigen der Chaussykette im Norden des Thaies von Ormonts. Nach eingehender Beschreibung des geologischen Baues der ganzen Gebirgskette und Schilderung der Lagerungsverhiiltnisse der Granitbreccien, unter welchen diejenige von Aigreraont die bekannteste ist, versucht der Verfasser eine Deutung der rhiUselhaften Lagerungsverhält- nisse zu gebe«. Die ganze Masse des Chaussy wird durch eine eingelagerte Platte von Jura in zwei Hälften getheilt. Die un- tere Flyschmasse, welche Voralpenfacies zeigt, enthält die Granitbreccie, über dieselbe wurden die Juraschichten mit dem daraufliegenden Hochalpenflysch hinüber geschoben. Die von SO. nach NW. gerichtete Ueberschiebung beträgt min- destens 5 km. Gegen Süden setzt sich das überschobene Gebir- gsstück fort und geht in die Falten der Diablerets und Wild- strubelkette über. Unter dieser Sedimentmassen in der Tiefe muss das krystalline Gebirge liegen, aus welchem die Granit- blöcke von Aigremont stammen. Der Verfasser glaubt an- nehmen zu müssen, dass überall die das Centralmassiv einst überdeckende Sedimentmasse in Folge energischerer Faltung des erstem immer mehr nach Nordosten gedrängt worden sei, um schlienlich auf die breite Flyschmulde der Voralpen herabzustürzen und so die einst vorhandenen Berührungs- punkte zwischen Flysch und krystallinen Schiefern vollständig zu verdecken.

Die Granite von Aigremont zeigen gewisse Aenlichkeit mit dem Gasterengranit. Es ergibt sich das Resultat, dass die krystallinen Gesteine des Niesen von einer nach Nordwesten sich erstreckenden Fortsetzung des Aarmassiv's herstammen, deren Nordwestrand zur Eocaenzeit einen Steilabsturz bildete, an welchem das Flyschraeer brandete. Die den krystallinen Gesteinen überall beigemengten Sedimentgesteine stammen theils von der Decke des Centralmassivs theils aus den Klip-

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pen der Voralpen, welche aus dem Flyschmeere hervorragten. Der Schauplatz der damaligen Vorgänge ist heute verdeckt durch die nach Norden vorgeschobenen alpinen Ketten.

Kap. F. Nachdem kurz über das Auftreten krystallines Gestein in der Flyschzone vom Gumigel bis zu den Voirons referrirt worden ist, bespricht der Verfasser eingehend die Ueberschiebung der Voralpen zwischen Arve und Rhein. Es zeigt sich, dass auf einer 120 km. langen Streche der Flysch mit den südoestlich angrenzenden voralpinen Kalkketten im- mer in anomalem Contact steht, indem triadische Rauch- wacke, Khät, Lias und die höhern Schichten des Jura dem- selben aufgelagert erscheinen. In den Querthälern des Thu- nersees, des obern Genfersee's und der Arve bei Bonneville kann man die Ueberschiebung im Profil verfolgen ; das zwis- chen hangendem Jura und liegendem Flysch zu Tage tre- tende Band von Trias lässt sich an den Bergabhängen wie die Spur eines schiefen Kegelschnittes in das Thal hinein ver- folgen (NW W und S Abhang des Mole bei Bonneville, Gegend von Montreux, Fuss des Stockhornkette und des Niesen von Blumenstein über Spiez bis Leisingen). Ueberall sind die Voralpenketten über den Flysch der Gurnigelzone hinüber- geschoben und zwar um den Betrag von circa 8 Km. auf eine Erstreckung von 120 Km. Bezüglich der Herkunft der in dieser überschobeneii Flyschmasse enthaltenen exotischen Gesteine, lässt sich gerade in richtiger Würdigung dieser gewaltigen Lagerungsstörungen nichts Sicheres aussagen ; die natürlichste Annahme ist die, dass auch innerhalb des Meeres, in welchen der Flysch der Gurnigelzone abgeSfetzt worden ist, Riflfe krystalliner Gesteine zu Tage getreten seien. Wir sehen Schritt für Schritt werden Beweise herbeigeschafft für die Richtigkeit der genialen Hypothese eines überschobenen Randgebirges; die vorliegende Arbeit erläutert, corrigirt und modificirt die schematischen Skizzen in Studers Geologie der Schweiz (Bd. H, p. 380 und 387) !

Kap. VI. Ueber die exotischen Blöcke im Gebiete zwischen Aare und Bhein erfahren wir nichts Neues, um so

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wichtiger sind aber die teUonischen Untersuchungen. Der Verfasser geht aus von der Betrachtung der Gebirge beider- seits des Thunersee'S; dann werden die Jura- und Triasinseln (Klippen) mit Voralpenfacies zwischen Thuner- und Vierwald- stättersee besprochen. Die Voralpenkette hört mit dem Stock- homgebirge auf, dagegen sind die äussersten alpinen Kalk- ketten auf der rechten Seite des Thunersee's um 10 Km. nach NW. vorgeschoben. Der Verfasser führt aus, wie man dazu geführt wird, vom Thunersee weg über den Sentis bis zum Lechthale eine Ueberschiebung der aus Eocaen und Kreide, in hochalpiner Facies, bestehenden ersten alpinen Ketten über die abgesunkenen Voralpen anzunehmen. Die Voralpen d. h. die oBStliche Fortsetzung der Stockhomkette sind aber nicht vollständig unter den nach Norden vorgeschobenen Ketten verdeckt, sondern treten hervor als Schuppen, es sind dies die sogennanten Klippen als abgetrennte Schollen, gleich riesigen exotischen Blöcken. Durch Vergleichung der Facies- verhältnisse zeigt sich, dass die Klippen des Rothspitz und der Giswylerstöcke dem Stockhorngebirge, die Buchser- und Stanzerhömer hing^en ebenso wie die Mythen der Gastlo- senkette entsprechen. In grösserer Ausdehnung aber meist in der Nähe der Klippen tritt der Flysch der Voralpen unter der überschobenen Decke hervor. Fast immer enthält derselbe exotische Blöcke und lässt sich in Allem mit dem Gomigelflysdi parallelisiren.

Kap. VII. Die neuem Detailuntersuchungen von Mail- lard benützend, führt der Verfasser aus, dass die rechte Thal- seite der Arve bei Bonneville der Gegend südwestlich vom üiunersee entspricht, während die linke Thalseite mit dem nordwestlich des Tbunersee's gelegenen Gebiet zu vergleichen ist Das plötzliche Aufhören der aus Flysch und Jura beste- henden Voralpenkette einerseits, das Vordringen der alpinen Kreide- und Flyschketten anderseits, gelangt hier, wie ein Blick auf die Favre'sche Carte zeigt, prachtvoll zur Erchei- mmg. Die Annahme, dass die mitten in Flysch und Kreide der Hochalpen auftretenden Juramassen von LesAlmes und M^Su-

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lens hervortauchende Stücke der auch hier überschobenen Voralpen sind, erklärt das sonst so rhätzelhafte Auftreten dieser Bildungen vollkommen.

Kap. VIIL Unter den anschliessenden Bemerkungen sind vor Allem hervorzuheben die Ansichten des Verfassers über die Entstehung der subalpinen Nagelflue. Durch die vorliegende Arbeit wird es wahrscheinlich gemacht, dass zur Zeit, als die miocaenen Deltas sich bildeten, die Zone der Voralpen noch ununterbrochen bestanden hat. Die fremdar- tigen Molassegesteine, deren -äquivalente D' Früh in den Ostalpen fand, stammen nach des Verfassers Annahme, aus den damals die Meeresküste bildenden Voralpen, deren Facies grösstentheils eine ostalpine ist.

Wir sehen, wie der Verfasser der Entwickelung der Dinge nachgeht, und so ganz gewaltige postmiocaene Dislocationen nachweist, welche Alles verwischten. Er gewinnt ein Bild des Baues der nördlichen Alpen zur Eocaen- und zur Miocaenzeit und gelangt so zu einer Erklärung des Vorhandenseins der Blöcke im Flysch.

Im Anschluss an das gegebene Referat mag es dem Unter- zeichneten gestattet sein, einige kritische Bemerkungen be- treffend Inhalt und Form der vorliegenden Arbeit zu machen. Es darf nicht verschwiegen werden, dass der Verfasser ver- hältnissmässig wenig thatsächlich Neues bringt. In der Arbei- ten von Studer, Favre, Kaufmann, Mösch, Gilli6ron, Renevier, Schardt, Maillard, Stutz, etc., finden wir eine grosse Zahl der angeführten Thatsachen bereits publicirt. Es ist aber unver- kennbar, dass der Verfasser gerade einer derjenigen Forscher ist, welche mit die meisten und bedeutendsten Bausteine zu dem jetzt vor unser Augen aufgerichteten Gebäude zusam- mengetragen haben. Der grosse Werth der Arbeit liegt in der äusserst scharfsinnigen Verwerthung eines riesigen Materiales eigener und fremder Beobachtungen. Als vollständig gelöst darf die Frage nach der Natur der exotischen Blocke und die damit enge verknüpfte nach der Entstehung der Klippen

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noch lange nicht betrachtet werden. Der eingeschlagene Weg scheint aber der einzig richtige zu sein, die Hypothese des Vorhandenseins überschobener und versunkener Gebirgs- theile am Nordrand der Alpen, von Studer nur angedeutet, wird wieder in ihrer ganzen Bedeutung zur Geltung gebracht. Nach mehreren Richtungen ist die Arbeit noch zu ergän- zen ; das Wesen der Voralpen- und Hochalpenfacies mesozoi- schen. Sedimente ist genauer zu praecisiren, es sollten ferner etwas genauere petrographische Bestimmungen der exotischen krystallinen Gesteine gemacht werden und dann ist eswänsch- bar, dass die schweizerischen Klippenbildungen mit den am Nordrande der Karpathen auftretenden verglichen würden, besonders da in neuester Zeit eingehende Untersuchungen von Uhlig über diesen Gegenstand veröflfentlicht worden sind.

In ihrer jetzigen Gestalt ist die eingereichte Arbeit, auch nach des Verfassers Ansicht, keineswegs durchaus druckfertig. An Disposition und Styl ist noch manches zu ändern, ferner vermisst man schmerzlich alle Literaturnachweise. Karten- skizzen sind zum Verständniss der Arbeit für weitere Kreise unumgänzlich nothwendig, einige Lokalprofile würden zweck- mässig entweder neu gemacht oder aus der vorhandenen Li- teratur reproduzirt, allgemeine theoretische Profile sind drin- gend zu wünschen. Alle diese formalen Mängel verspricht der Verfasser zu heben, falls die Arbeit gedruckt werden sollte.

Nach den gegebenen Auseinandersetzungen kann der Un- terzeichnete der Tit. Commission der Schläflistiftung, sowie der schweizerischen Naturforschenden Gesellschaftdie mit dem Motto < Errare humanum est » eingegebene Lösung der Preisfrage über die Herkunft der exotischen Blöcke im Flysch bestens empfehlen. Die Arbeit ist eine hervorragende wissen- schaftliche Leistung und verdient es durchaus, dass ihr der volle Preis zuerkannt werde.

In ausgezeichneter Hochachtung: D' Carl Schmidt, Professor.

Basel den 15. Juli 1891.

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Rapport annuel

de la Commission d'etndes limnologiqaes pour 1891.

Messieurs,

Pendant l'ann^e ^coul6e, un äv^nement interessant dans rhistoire des lacs a 6i6 la rigueur et la dur^e de I'hiver, qui a amen^ la congälation partielle ou totale de la plupart de nos grands bassins d'eau. Lorsque le caract^re de la Saison froide est devenu Evident, nous avons cherch^ k en profiter pour Studier le d^veloppement de ce ph^nomine exceptionnel dans nos climats, et nous nous sommes adress^ en particulier k nos correspondants de la Suisse centrale. M. le professeur Amet, ä Luceme, a bleu voulu r^pondre ä notre demande, et a recueilli une foule d'observations importantes et interessan- tes, que nous sommes occup^ ä d^pouiller« Nous esp^rons pouvoir bientöt präsenter un tableau, non pas complet, mais süffisant de ces apparitions. Nous aurons ä constater que les lacs de Constance, de Zürich, de Zoug, des Quatre-Gantons, de Thoune, de Bienne, de Morat, de Neuch&tel , le L^man, le lac d'Annecy et celui de Lugano, sans parier des lacs plus petits, ont 6i6 pris, en totalit^ ou en partie, par la glace ; que les autres lacs, ceux de Walenstadt, de Brienz, du Bourget, les lacs de Cöme et Majeur sont rest^s libres de toute congd-

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lation. Ce qui rend particuli^rement interessante cette ^tude, c'est que deux lacs tr^ peu susceptibles ä ce point de vue ont 6t6 pris par la glace : le lac de Thoune n'aurait ^t^ gel^ en Partie qu'en 1363, 1435, 1685, 1695, 1830 (M. le pasteur Gerwer); il n'a pas 6t6 pris en 1880 : il Ta 6t6 cette ann^e ; le L^man, dans sa partie principale, le Grand-lac, n'a de me- moire d'homme Jamals ^t^ gel^ : cette ann^e il a montr^ des signes ^vidents de commencement de cong^lation. Ces appari- tions sont tout k fait extraordinaires.

L'^tude scientifique du lac de Constance, confi^e par la Gommission internationale charg^e de l'^tablissement de la carte du lac i une sous-commission compos^e de MM. le comte Eberhard de Zeppelin (Wurtemberg), ä Constance ; R. Hert- wig (Baviöre), ä Munich, et F.-A. Forel (Suisse), ä Morges, continue ä avancer et approche de la fin. Nous avons ä signa- ler comme fait nouveau dans cette entreprise T^tude botani- que du lac dont MM. C. Schroeter, ä Zürich, et Kirchner, ä Hohenheim, ont bien voulu se charger.

Dans retude des seiches, un grand pas a ^t^ fait cette an- n6e. M. ring^nieur en chef Paul du Boys, ä Annecy, a repris la formule th^orique que Tauteur de ce rapport avait tir^e autrefois des travaux de R. Marfan :

l

II en a v^rifi^ Texaetitude en la d^duisant de consid^rations nouvelles : puis il Ta dävelopp^e pour Tappliquer au cas la profondeur du bassin est irr^guliöre, comme eile Test dans les lacs '). M. du Boys lui a donn^ la forme suivante :

ds

'i '-f'"

\oy 9f(s)

1) Archives de Genöve, XXV, 677 sq. Id91.

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En consid^rant les lacs de figure simple dont la carte hy- drographique est lev^e et dont les seiches sont ^tudi^es, Lö- man, lacs de Zürich et de Constance, en les d^composant en un nombre süffisant de sections dont le fond est assez regulier pour pouvoir 6tre assimil^ ä un plan, et en appliquant la for- mule trfes simple dans ce cas,on a pu constater qu'elle corres- pond avec une grande approximation aux faits d'observation, soit pour la duröe des seiches, soit pour lapositiondes noeuds.

En fait de cartographie hydrographique , nous avons ä si- gnaler le lever ä T^chelle de 1 : 25000 des lacs de Lugano et Majeur (partie suisse) par les Ingenieurs du bureau topogra- phique f^d^ral, sous la direction de M. le colonel J.-J. Loch- mann. Puis la publication de la süperbe carte du L^man, en une feuille en r^duction photolithographique au 1 : 50 000® des levers originaux des Ingenieurs suisses et fran^ais. Pour ne pas trop surcharger le dessin de la carte, le bureau topo- graphique f^d^ral a essay^ d'indiquer les coups de sonde sim- plement par un point noir ; leur cote de profondeur n'est pas inscrite, mais eile peut se däduire par Interpolation entre les courbes isohypses. Ce figur^ suffit parfaitement, de Tavis des plus compdtents, aux besoins g^n^raux des naturalistes et des techniciens.

En fait de travaux d'histoire naturelle sur nos lacs suisses, nous avons k signaler entre autres :

P La suite des etudes commencäes par Asper et Heuscher sur les lacs alpins des cantons de St-Gall et d' Appenzell (Zur Naturgeschichte des Alpenseen), continuöes depuis le däcäs de notre regrettä coUögue Asper par M. J. Heuscher, profes- seur ä T^cole vätdrinaire de Zürich. Dans le cahier de ISSS- SO de la Sociätd d'histoire naturelle de St-Gall, M. Heuscher nous donne l'^tude des lacs Viltersee, Wangerserseell, Wildsee, Schottensee, Schwarzsee, situds entre 1902 et 2436 mfetres d*altitude, comprenant la carte hydrographique, la faune et la flore, plus quelques observations sur le Wallensee et le lac de Zürich sup^rieur.

De notre collögue M. F. Zschokke, ä Bäle, nous avons

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un travail magistral : < Die zweite zoologische Excursion an die Seen des Rhätikons ^), > dans lequel il a continuö les dtu- des signal^es l'annäe derniöre. La somme des faits d'observa- tion, des döcouvertes zoologiques et des g^nöralisations qu'il a SU rassembler dans ce röcit est consid^rable, et nous le jugeons comme l'^tude la plus importante publice jusqu'ici sur rhistoire naturelle des lacs de nos hautes Alpes.

Citons encore une dtude sur un sujet plus restreint, les < P^ridiniacdes du L^man, » par M. le D' Eug. Penard *). II cite 1 1 espöces, dont 7 nouvelles, de ces petits cilio ou dino- flagelläs, ces fitres microscopiques que les zoologistes et les botanistes rdclanient tour ä tour, mais qui, pour le moment, semblent devoir 6tre attribu^s au rögne väg^tal.

Au nom de la Commission :

son Präsident,

F. - A. F O R E L. Morges, 20 juillet 1891.

1) Verhandl. der Naturf. Gesellschaft. Basel IX, 2.

2) VI»« Bulletin de la Societö botanique de Genöve, 1891.

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Bericht

der

Kommission zur Erforschung der schweizerischer Torfinoore

(Moorkommission)

der schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft

für das Jahr 1891

Erstattet in der Hauptversammlung zu Freiburg.

Herr Praesident! Hochgeehrte Herrn !

In der Jahresversammlung unserer Gesellschaft zu Davos im August 1890 wurden Herr D' Früh und der Unterzeichnete als Mitglieder einer neugeschaffenen Commission zur Erfor- schung der schweizerische Torfmoore bezeichnet, mit dem Auftrage, durch Cooptation eines dritten Mitgliedes die Com- mission vollzählig zu machen. Es geschah diess durch die Wahl des Herrn D' Stehler, Vorstandes der schweizerischen Samenkontrolstation, der als Mann der Praxis namentlich in den Fragen der oeconomischen Verwerthung der Moore uns ein werthvoller Rathgeber sein wird. Er hat die Wahl ange- nommen, und schon als Mitglied fungirt.

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Im Berichtjahr haben wir lediglich Vorarbeiten gemacht. Die Commission hat zunächst ein Fragenschema über die Un- tersuchung der Torfmoore zusammengestellt und in 700 Exem- plaren druken lassen (wir legen einige diesem Berichte bei) ; die französische Uebersetzung soll binnen Kurzem nachfolgen. Es enthält dasselbe 36 Fragen über die wichtigsten Thatsachen aus der Naturgeschichte und oeconomischen Bedeutung des Moores. Es wurde an die sämmtlichen Mitglieder der schwei- zerischen Botanischen Gesellschaft, an alle Förster und viele Sekundär- und Mittelschul-Lehrer versandt (im Ganzen 300 Exemplaren).

Wir hoffen auf diese Weise ein reichhaltiges und umfangrei- ches Material an Daten und Proben zu bekommen, dass wir dann nach Bedürfniss durch eigene Nachuntersuchungen con- trolliren und ergänzen werden. Selbstverständlich werden wir suchen, eine möglichst grosse Zahl von Mooren selbst kennen zu lernen. Wir haben im Berichtjahr noch wenig eigene Un- tersuchungen ausgeführt, weil der Vorsitzende der Commis- sion studienhalber in Ausland abwesend war; dort wird gerade diese Abwesenheit unserer Sache sehr zu gute kommen, da Herr D' Früh sein Hauptaugenmerck auf das Studium der Moorlitteratur, die Untersuchung ausländischer Moore (Nord- deutschlands) und die Orientirung über den unsrigen analoge Bestrebungen in Deutschland richtete.

Wir gedenken im Weiteren zunächst einige Haupttypen von Mooren herauszugreifen (im Mittellande, in den Alpen und dem Jura) und durch Untersuchung an Ort und Stelle monographisch zu bearbeiten, um eine Grundlage für alle weitere Arbeiten zu schaffen.

Von dem uns für das Berichtjahr gewährten Credit von 200 Fr. haben wir ausgegeben :

Für den Druck des Fragenschemas Fr. 141

Für Porti » 15

Summa . . Fr. 156 Es bleibt also ein Saldo von . . > 44

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Wir beantragen, diesen Saldo auf das neue Rechnungsjahr zu übertragen und uns zugleich einen neuen Credit von Fr. 300 zu gewähren. Wir gedenken denselben ungefähr fol- gendermassen zu verwenden :

Druck des französischen Fragenschemas . . . Fr. 100 Porti und Auslagen- Vergütung für Einsendungen » 50 Beitrag an unsere Reise-Auslagen »150

Fr. 300

Im Namen der Moorcommission, und zugleich

in Vertretung des älnvesenden

Prcesidenten derselben :

Der Berichterstatter, C. ScHEÖTEB, Prof.

Hottingen Zürich, 3. Aug. 1891.

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Bericht

über die

Bibliothek der Schweizerischeu Naturforschendeu Gesellschaft

pro 1891.

Hochgeehrter Herr Praesident !

Das Berichtsjahr 1. Juli 1890 bis 30 Juni 1891 er- zeigte für die Verwaltung der Bibliothek noch Arbeit vollauf. In erster Linie wurde die bereits letztes Jahr begonnene Ismordnung der Bibliothek in ihre drei, leider auch räumlich getrennten Lokalitäten, fortgesetzt und beinahe vollendet. Dann wurde auf Wunsch der Denkschriftencommission eine ganz genaue Controle über den gesummten TauschverJcehr her- gestellt und in zwei gleich lautenden Doppeln ausgefertigt. Die Bibliothek besitzt in ihrem Archiv eine Menge Autogra- phen der hervorragendsten Naturforscher der ganzen Welt und es hatte sich seiner Zeit H. Prof. D' R. Wolf die ver- dienstliche Mühe genommen, diese Autographen zu ordnen und zu catalogisiren. Diese von ihm begonnene Arbeit wurde wieder fortgesetzt. Der Tauschverkehr mit den einheimischen und fremden Vereinen, Gesellschaften und Akademien wickelte sich in gewohnter Weise ab. -Es gelang uns mit 12 OeselU Schäften und Akademien neue Verbindungen anzuknüpfen, davon entfallen :

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5 auf Nordamerika,

1 auf Mittelamerika,

1 auf Südamerika und je eine auf Italien, England, Frank- reich, Luxemburg und Deutschland.

Die Bibliothek zeigt in Bezug auf ihre Benütmng eine er- freuliche Zunahme z. B. wurden in diesem Jahr 77, letztes Jahr bloss 15 Büchersendungen an auswärtige Mitglieder eflfectuirt, ausserdem eine Correspondenz von 110 in- und ausländischen Briefen und 56 Postkarten erledigt. Unter den Anschaffungen erwähnen wir einen antiquarischen Kauf von Büchern alchymist. Inhalts, ausserdem verschiedene werth- voUe andere Werke als Ergänzungen. Die Einnahmen der Bi- bliothek betrugen pro 1890-91 Fr. 1275>60; die Ausgaben belaufen sich auf Fr. 1244>83, so dass die Rechnung mit -einem ActivsaMo von Fr. 30» 77 schliesst. Unter den Ausga- ben figuriren Fr. 203>12 für Bücheranschaffungen, Fr. 500 für Aushülfe und Miethe der Lokalitäten und Fr. 329 »52 für den Tauschverkehr etc. Für das Einbinden konnten wir bloss Fr. 130» 10 verwenden und mussten noch einen grossen Pos- ten schuldig bleiben, den wir aus dem nächsten Kredit zu zahlen gedenken. So wir auch im nächsten Jahr in Bezug auf Anschaffungen und Instandhaltung der Bibliothek auf grosse Sparsamkeit angewiesen.

Wir hoffen demnach^ dass die Centralcommission tme letztes Jahr, auch für 1891-92 wieder einen Kredit von ir, 1200 fiir die Bibliothek sprechen werde.

Leider ist Mai 1891 der verdiente fl. alt Bibliothekar J. JB. Koch verstorben ; aber noch in seinem Testament hat er seine Liebe zu dem Institut, dem er lange vorgestanden hatte, dadurch bekundet, dass er der bernischen Naturforschenden Gesellschaft einen Betrag von Fr. 500 zur Erweiterung ihrer Bibliothek ausgesetzt und ausserdem bestimmt hat, dass aus seiner Bibliothek nach Auswahl die naturwissenschaftlichen Werke der bernischen Naturforschenden Gesellschaft zukom- men sollen. Da aber die Bibliothek der bernischen Naturfor- fichenden Gesellschaft mit derjenigen der schweizerischen Na-

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turforschenden Gesellschaft vereinigt ist, so kommen diese Vermächtnisse des hochherzigen Donators auch direkt der Bibliothek der schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft zu gut. Ueber den Umfang dieser Erbschaft kann aber erst im nächsten Jahr Bericht erstattet werden.

Zu Schluss kann ich nicht anders als meinem Unterbiblio- thekar, H. D* E. Kissling in Bern und Frau Kräuter-Lau- terburg für wirksame und treue Unterstützung in Sachen der Bibliothekverwaltung meinen besten Dank aussprechen. Die- sen Dank dehne ich auch auf unsern verdienten Herrn Quäs- tor, Herrn Z)' H. Ouster aus, mit dem der Verkehr ein stets angenehmer und prompter war.

Mit voUkommener Hochachtung

Der Oberbibliothekar : Prof. D' J. H. Gbaf.

Bern, den 30. Juni 1891.

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B

PERSONNEL DE LA SOClEXß

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LISTE

Des Membres et des ftrangers prtsents ä la 74'°^ session ä Fribourg les 19, 10 et tl aeOt 1891

A. Membres de la SocitTf:

(I,os membres reQus h Friboiug sont mariiuÖN *.)

1. Argovie

MM. D' Urech, Frödöric, Aarau. Lascher, Hermann, Zoiingen. D' Güster, H., Aarau. D' Mählberg, prof., Aarau.

2. BUe

MM. D' von der Mühl, K., professeur. D' Hagenbach-Bischofy professeur. Gomu, F^Un, professeur. D* Christ, pr^dent de la soci^t^ de botanique. Christ fils, cand.-m^d. Burkhardjt^ Charles.

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3. Beme

MM. D' Fischer, Ed., prof. Studer, B., pharmacien. Koby, F.-L., professeur, Porrentruy. D' de Fellenberg, Ed., g^ologue. D' Studer, Th., professeur. *D' Schwab, S.. ä Alpenegg. D' Reber, J., Niederbipp. D' Tschirch, professeur. D' Rössel, professeur. D' Lichti. D' Flaum. D' Brückner, professeur.

4. IVibourg

MM. Musy, M., professeur.

Mauron, L., t^lögraphiste.

de Girard, Raymond, professeur.

de Vevey, E., directeur de la Station laiti^re.

Bourqui, Charles, ^tudiant.

Broillet, dentiste.

de Buman, docteur.

*Chardonnens, Auguste, expert agronome.

Gremaud, A., ing^nieur cantonal.

Berset, Antonin, expert agronome.

de Rsemy, Gh., abb^.

*de Weck, P., docteur.

Castella, Fälix, docteur.

Dusserre, chimiste.

Fragni^re, Etienne, imprimeur.

Cuony, Hippolyte, pharmacien.

Cuony, Xavier, docteur.

Hertling, L., architecte.

Thurler, R., pharmacien.

*D' Jeanrenaud, chimiste.

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MM. GraDgier, Louis, professeur. Wilczek, E., assistant. Bo^chat, J., pharmacien. Bourgknecht, L., pharmacien. de Castella, Albert , notaire. Jseger, Jules, ing^nieur. Eggis, Adolphe, coraptable. Meyer-Moosbrugger. Vonderweid, Marcel, forestier. Egger, Gabriel, chimiste. de Gendre, Francis, expert agronome. D' Bissig, Bulle.

*Hartmann, H., chimiste, directeur de la fab. d'engrais. Fraisse, Adolphe, architecte, conseiller communal. de Reynold, Henri, forestier. *

*Moret, F., professeur. Major, pasteur, ä Motiers (Vully).

5. Cteneve

MM. D' Chodat, professeur. D' Duparc, L., » Galopin, Paul. D' Fatio.

D' Yung, E., professeur. Micheli, Marc.

*D' Sulzer, mödecin-oculiste. de Saussure, Henri. Galopin, Charles, profe^eur. Pictet, Am^, professeur. Le Royer, docteur 6s-sciences. Guye, Ph., >

Bedot, Maurice, > *Chaix, Emile, g^ographe. D' Sarrasin, Ed. Pictet, Raoul.

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MM. de Candolle, Casimir. //»*» i

*Egger, Max, assistant de Physiologie.

(>. Glaris

MM. Hafner, Emile, dessinateur, Netstall. Heftij pharmaeien, Schwanden.

7. XeuchAtel

MM. Favre, L., professeur. ' -* .

D'" Jaccard, A., professeur. i .

Tripot, professeur. ••

Beraneck, E., professeur. D' Perrenoud, medecin-chirurgien. * D' Weber, R., professeur. de Meuron, Pierre, docteur es-sciences. D^ Billeter, 0., professeur.

S. Seliatfhouse M. Appel, pharmaeien.

9. Solenre M. D' Lang, F., professeur.

10. Tessin

M. D' Lenticchia, Attilio, professeur, Lugano.

U. Thurgovie M. Wegelin, professeur, Frauenfeld,

12. Yalais

MM. WolflF, Ferd.-Otto, Sion.

de Stockalper, avocat, Saint-Maurice. de Riedmatten, professeur, Sion.

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IB. Taud

MM. D' Schardt, H., Montreux. Rey, professeur, Vevey. Renevier, professeur, Lausanne. Dufour, Charles, professeur, Morges. D' Forel, F.-A. professeur, Morges. Dufour, Henri, professeur, Lausanne. D' Blanc, professeur, Lausanne. Girardet, professeur, Morges. Dapples, Gh., professeur, Lausanne. Goll, J-.H., Lausanne. Ghuard, professeur, Lausanne. Bieler, directeur, Lausanne. "^Martinet, directeur de la Station laiti^re, Tiausanne.

14. Zurieh

MM. D' Schinz, Hans.

D' Moesch, G., directeur du mus^e zoologi(iue.

*Pernet, J., professeur.

D' Schröter, G., professeur.

D' Lang, A., professeur.

D' Imhof, 0., professeur agrt^g^.

von Tavel, professeur agr^g^.

15. Hötes etrangers

MM. Willy Finselbach, Baden-Oeynghausen (Westphalie). Brunner de Wattenwyl, conseiller aulique, Vienne. Bioche, Alphonse, g^ologue, Paris. Frfere On^sime, Lyon. D' Guebhardt, Paris.

16. Delegues

MM. Cotteau, AuxeiTe (Yonne), A6l6ga6 de la Soci^t^ zoolo- gique de France.

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MM. de Loriol, P., d^lögu^ de la Soc. zoologique de France. D' don Juan Vilanova y Piera, d^l^gu^ par le gouver- nement espagnol.

17. Invltes

MM. Schaller, conseiller d'Etat, Fribourg. Th^raulaz, > >

Python, » »

Mhj, Paul, syndie, Fribourg. Schorderet, Xavier, conseiller communal, Fribourg. Bourgknecht, Louis, » »

Heiss, 0., directeur de l'usine ä gaz. Landerset, directeur de la papeterie, ä Marly. Blanc, directeur de la fab. d'accumulateurs, ä Marly. Cottet, Rd chanoine, Gruyferes. Soussens, Mamert, rädacteur. Galley, Arthur, >

Vogt, Edouard, directeur.

Chardonnens, Präsident de la Musique de Landwehr. Bachellerie, directeur » »

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n

Liste des membres a vis

MM. Choflfat, Paul, Lisbonne. 1885

Cornu, F^lix, Bäle. 1885

de Coulon, Louis, Neuchätel. 1885

Dufour, Marc, Lausanne. 1885

fFavre, Alphonse, Genfeve. 1885

Forel, F-.A., Morges. 1885

Hagenbach-Bischoff, Bäle. 1885

Jürgensen, J.-F.-U., Le Locle. 1885

Micheli, Marc, Genfeve. 1885

Renevier. Eugene, Lausanne. 1885

Rilliet, Albert, Genive. 1885

Sarasin, Edouard, Geneve. 1885

fSoret, J..L., Geneve. 1885

Soret, Charles, Geneve. 1885

Bertrand, Marcel, Paris. 1886

Galopin, Charles, Genfeve. 1886

von der Miihl, Karl, Bäle. 1886

Andreazzi, Ercole, Lugano. 1889

Balli, Emilio, Locarno. 1889

Delebeque, A., Thonon. 1890

Sarasin, Paul, Bäle. 1890

Sarasin, Fritz, Bäle, 1890

Berset, Antonin, Fribourg. 1891

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III

Ghangements survenos dans le personnel de la Societe

Membres re(.*us a Fribourg

1. Memhre honoraire (1). M. le professeur D' Stas, J.-S., St-Gilles pres Bruxelles.

2. Membres ordinaires (18).

MM. D' Amsler, Alfred, math. m^c, Schaflfhouse. Berset, Antonin, expert agricole, Fribourg. Chaix, Emile, professeur g^ographe, Genfeve. Chardonnens, Auguste, exp. agr., Fribourg. Egger, Max, cand. m^d., assist. de Physiologie, Gen^ve. Jamba, pharmacien, Chätel-St-Denis (Fribourg). D' Jeanrenaud, Auguste, chimiste ä la Station laiti^re

de P^rolles, Fribourg. D' Jonqui^re, Alfred, privat-doceut de mathämatiques

ä rUniversitä, Bäle. D' Klebs, Georges, professeur de botanique ä TUniver-

sitö, B&le. de Gendre, Francis, exp. agr., Fribourg.

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tSM. Hartmann, Henri, chimiste, directeur de la Fabrique d'engrais, Fribourg. Martinet, G., directeur de la Station laiti^re de Lau- sanne. Moret, Frangois, ancien professeur, Fribourg. Pernet, professeur de physique, Zürich. Schmutziger, Adolphe, fabricant, Aarau. M^« Sommer, Martha, D' med., Winterthour. D' Sulzer, m^d.-oculiste, Gen^ve. D' Weck, Paul, Fribourg.

Membres decedes (jusqu'a fln noyembre 1891)

1. Membres honoraires (2)»

Annee An nee

de de

naissance. röceptioo.

MM. D' Kraus, F., directeur du Mus^e d'his-

toire naturelle, Stuttgart. 1812 1876

D' von Nägeli, C.-W., prof., Munich. 1817 1883

2. Membres ordinaires (16).

MM. Frey, Jacob, instit., Oberchrendingen. 1818 1854 Gauthier, Emile, col. f^dör., astronome,

Genöve. 1822 1853

D' Jenny, F.- Jak., Ennenda. 1812 1840

Kaiser, Ferd., möd.-oculiste, Zoug. 1811 1842

D' Killias, Ed., Coire et Tarasp. 1829 1860

Koch, Joh.-Rud., prof. biblioth., Berne. 1832 1854

Kohler, Xavier, professeur, Porrentruy. 1823 1853

Lunel, Godefr., dir. du Mus^e, Genöve. 1814 1864

Miller, Charles, directeur, Biberist. 1858 1888

D' de Muralt, L., Zürich. 1806 1841

Pestalozzi, Chs., col. fäd., prof., Zürich. 1821 1871

Rheiner, H., D'-m^decin, St-Gall. 1829 1857

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Annee Ann^

de de

naissance. r^ception.

MM. Roux, Jacq.-Fr^d., pharmacien, Nyon. 1841 1868

Sarasin, Edm., Genfeve. 1843 1865

Vela, Vicenzo, sculpteur, Ligornetto. 1822 1889

D' Wolf, H., professeur, Winterthour. 1887

Membres demissionnaires (5).

MM. D' Barrelet, A., mädecin, Neuchätel. 1825 1857

Breithaupt, Fr., pharmacien, Genöve. 1855 1883

Gisler, M., insp. forestier, Altorf. 1825 1875

D' Krämer, A., professeur, Zürich. 1832 1886

Nussbaumer, H., m^decin, Balstal. 1358 1888

D. Rayes de la liste par suite de non-paiement des eotisations (3).

MM. D' Brazzola, Fl., professeur, Bologne. Frey, reeteur, Lauflfenburg. D' de Meyer, H., professeur, Francfort-s/Mein.

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IV

Gomit^s et Gommissions

1. Comite central

Berne de 1886—1892).

Nomm^s en

MM. D' Studer, Th., prof., Präsident. 1886

Coaz, J., insp. fädäral des forfits, vice-prfeident. 1886

D' von Fellenberg, Edm., prof., secrätaire. 1886 D' Schär, Ed., prof., Zürich, pr&ident de la

Commission des mämoires. 1886

D' Custer, H., Aarau, questeur. 1886

2. Bibliotheeaires

Berne).

MM. D' Graf, J., prof., bibliothäcaire. 1889

D' Kissling, prof. au Gymnase, sous-bibliothiJc. 1888 M"»« Kraeuter. 1889

Comite annuel

Fribourg pour 1891).

MM. Musy, Maurice, prof., Präsident.

D' Castella, Fälix, mäd., vice-präsident.

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124

MM. Berset, Ant., exp. agr., secrätaire. D' Jeanrenaud, Aug., chimiste, >

4. Commissions

a) Commission des Memoires.

Nommes en

MM. D' Schär, Ed., prof., Zürich, prösident. 1886

D' Forel, F.-A., prof., Morges. 1871

D' Rütimeyer, L., prof., Bäle. 1880

D' Kaufmann, Fr.-Jos., prof., Lucerne. 1882

D' Gramer, C, prof., Zürich. 1884

von Fischer, L., prof.. Berne. 1886

b) Commission giologique,

MM. fD' Favre, Alph., prof., Geneve, pr^sid. hon.,. 1860

D' Lang, Fr., prof., Soleure, President. 1872

Favre, Ernest, Geneve, secr^taire. 1888

de Loriol, Perceval, Geneve. 1865

D' Heim, Alb., prof., Zürich. 1888

D' Baltzer, A., prof., Berne. 1888

c) Commission geodSsique,

MM. D' Wolf, Rod., prof., Zürich, prcJsident. Ib61

D' Hirsch, A., prof., Neuchätel. 1861

Gautier, Raoul, prof. d'astronomie, Genfeve. 1863 Lochmann, colonel, chef du Bureau topogra-

phique, Berne. 1883

Rebstein, J., prof., Zürich. 1888

Membre honoraire.

Dumur, colonel du gönie. 1887 d) Commission du fonds Schluß,

MM. D' Heim, Alb., prof., Zürich, pr^sident. 1886

D' Rütimeyer, L., prof., B&le. 1875

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Numm^s eil

MM. D' Gramer, C, prof., Zürich. 1884

Soret, Gh., prof., Genöve. 1886

Schnetzler, J., prof., Lausanne. 1887

e) Commission des tremblenients de terre.

MM. Billwiler, R., directeur de TObservatoire me-

Worologique central, Zürich. 1878

D^ Heim, Alb., prof., Zürich, vice-pr^sident. * 1878

D' Früh, J., prof.. Trogen, secr^taire. 1878

D' Forster, A , prof., Kerne. 1878

Amsler-LaiTon, J., prof., SchaflFhouse. 1878

D' Forel, F.-A., prof., Morges. 1878

D' Hagenbach-BischoflF, E., prof.. Bäle. 1878

de Torrentö, A., inspecteur forestier, 8ion. 1880

Brugger, C.-G., prof., Coire. 1880

Soret, Gh., prof., Geneve. 1880

D' Hess, Gl, prof., Frauenfeld. 188a

f) Cmnmission limnologique,

MM. D^ Forel, F.-A., prof., Morges, President. 1887

Goaz, J., insp. f^d^ral des forßts, Berne. 1887

D' Zschokke, Fred., prof.. Bäle. 1890

g) Commission pour Vetude des tourhieres.

MM. D' Früh, J., prof., Trogen. 1890

D' Schröter, G., prof., Zürich. 1890

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COMPTES-RENDUS

DE LA

SOCIßTE GEOLOGIQUE SUISSE,

DE LA

Soci6t6 suisse de botanique

ET DES

SOCifiTfiS CANTONALES

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1. Sociöte göologique suisse

COMPTE-RENDU

DE LA

DIXIEME RfiUNION ANNUELLE A FRIBOURG

A

RAPPORT ANNÜEL DU COMITlfe a Fassembl^e generale du 20 aout 1891

Messieurs et chers confreres,

Selon Tusage ant^rieur, votre Comit^ a eu deux s^ances ä Berne, en automne (18 octobre 1890) et au printemps (23 mars 1891). II s'est röuni en outre ä Fribourg, la veille de TAssembl^e g^nörale, pour Tadoption du präsent rapport.

Personnel. Nous avons eu la douleur de perdre cette annäe un de nos jeunes membres, plein d'avenir, le D' Gus- tave Maillard, conservateur du Musde d'Annecy, mort en cette Tille le 14 juin dernier. Ce d^cös est d'autant plus sensible que les pal^ontologistes sont peu nombreux parmi nous, et

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que G. Maillard, quoique jeune, s'ätait däjä distingu^ dans cette direction. La liste de ses travaux sera donn^e ailleurs ; nous rappelons seulement son ^tude coDsciencieuse du Pur- beck de notre Jura. II avait entrepris en dernier lieu une mo- nographie bien utile, celle des Mollusques terrestres et fluvia- tiles tertiaires de la Suisse, qui malheureusement restera ina- chev^e. La premi^re partie de ce travail, k laquelle 11 a pu mettre la derni^re main avant sa mort, paraltra cet hiver dans les Mimoires de la SodSU paleontologique suisse. II avait travaill^ aussi avec talent et ardeur ä la carte g^ologique d^- taillöe de la France (feuille d'Annecy). Aimö et estim^ de tous ceux qui le connaissaient, G. Maillard laissera parmi nous un grand vide.

Nous devons en outre enregistrer dix ddmissions, Celles de MM. H. de Blonay, Ch. Paris, Twietraeyer, Fordham, Hund- hausen, Endriss, Hseusler, Fayod, H. Mayer et Mallard, les cinq dernieres tacites, en conformit^ ä Tart. 6 des Statuts.

En revanche, M. Revil, de Chamb^ry, annoncd Tan pass^ comme dämissionnaire tacite, tient au contraire ä demeurer des nötres et a rdgularisä sa position.

Ces d^parts sont heureusement compens^s par les adh^- sions nouvelles, au nombre de onze, savoir : MM. Van Werwecke, D', Leopold, Landesgeolog, Strasbourg.

Romberg, Julius, Berlin.

Lepsius, D', Richard, prof., Darmstadt.

Hedinger, D', Aug., Medic. Rath, Stuttgardt.

Brückner, D', Ed., prof. Univ., Berne.

Burckhardt, Carl, B&le.

Becker, H., B&le.

Fuchs, D', Thäod., Hofmuseum, Vienne.

de Girard, Raymond, Fribourg.

Tarnuzzer, D', Christian, Coire.

Stutz-Finsler, D', Ulrich, Zürich. Un nouveau catalogue des sociätaires (avec leurs adresses) sera imprim^ cet automne.

Comptabilitä. Nos comptes bouclent cette ann^e par un

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assez fort excädent de recettes. Mais c'est plus apparence que realitd, cela provient surtout de ce que nous u'avons pas pu avoir ä temps, pour les regier, plusieurs notes d'impression relatives aux Ecloga.

Becettes,

3,cotisations arridräes Fr. 15»

120 > 1890-91 » 600»—

6 » anticip(5es » 30»

1 » ä vie » 100»

14 fiBances d'entr^e » 70»

Vente de photographies » 6 »50

Vente de numäros antörieurs des Eclog<e » 48»

Bonification d'int^rets » 29» 70

Recettes de l'exercice 1890-91 . . . Fr. 899»20 Reliqoat au 30 juin 1890 » 290»Ö3

ToUl disponible ... Fr. 1189»23

Depenses.

Eclogce geologicoi Uelvetüe Fr. 158» 10

Ports et frais de bureau » 30»35

Frais de route du Comit^ » 115»60

Subvention ä la Bibliographie suisse ...» 50»

Depenses effectives Fr. 354»05

Capitalisation d'une cotisation ä vie . » 100» Exc^dent de recettes » 735»18

Total ^gal Fr. 1189»23

Comme vous le voyez, Messieurs, nos depenses sont rest^es bien au-dessous des pr^visions du budget votd par vous Tan pass^, lequel les estimait ä 870 fr. ; mais nous avons ä faire face ä d'importantes notes arriär^es.

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Estimant que les recettes de Texercice commencd seront au moins äquivalentes k Celles du pr^c^dent, le Comitä vous propose le budget suivant pour les d^penses de 1891-1892 :

Eclogce geologicce Fr. 500»

Collection de photographies » 100»

Frais de courses du Comit^ > 120>

Frais de bureau, ports, perceptions ...» 50»

Subventions Eventuelles » 150»

Frais impr^vus » 80>

Total prEvu Fr. 1000>—

Publications. Vous avez re^u cette ann^e les quatre Pre- miers fascicules du vol. II des Eclogce contenant 454 pages, 12 planches et 10 clichös dans le texte,

Savoir en octobre

1890 le N'> 1.

» döcembre

> » 2.

» mal

1891 . » 3.

» juin

» > 4.

Outre le compte-rendu de la r^union de Daves, la Revue geologique suisse pour 1890 et le Programme de notre excur- sion annuelle, ces numdros contiennent, ainsi que vous Taurez remarquE, plusieurs travaux originaux. Nous le devons ä la bienveillance de la direction des Archives de Genöve, de la SociötE vaudoise des sciences naturelles et de celle de Bäle, qui ont bien voulu nous autoriser ä faire ces tirages ä part.

II n'est pas dit que nous rencontrions toujours de pareilles facilitös, et nous devons nous attendre par la suite ä suppor- ter les frais de composition d'une partie au moins des m^moi- res que nous aurotis ä publier.

Dons et Behanges. Notre archiviste, M. de Fellenberg, nous remet la liste suivante des ouvrages regus cette annde :

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133 A. Ouvrages offerts.

(Dons des auteurs, sauf indication contraire.)

1. Hebmite. Edmond Hubert. Discours du pr^sident de rAcad^mie

des sc^fnces, ä Paris, 1891. (Da laboratoire de la Sorbonne ä Paris.)

2. D"^^ Ch. Tabnüzzbb. Der geologische Bau des Rhätikongebirges. (Sep. Abd. a. d. XXXV Jahresbericht d. Naturf. Gesellchaft v. Graubünden.) Char 1891.

3. D' L. SzAiNocHA. Ueber einige carbone Pflanzenreste aus der Argentinischen Republik. (Sep. Abd. a. d. Sitzunsber. d. k. k. Acad. d. Wissensch.) Wien, 1891.

4. G. Cafellini. Sul coccodrillo gaviale. (Sep. Abd a. d. Annales

de la real Acad. dei Lincei.) Bom, 1890.

5. P. Choffat. Le Tertiaire du Fort de Plasne. 1 broch. in-S"*- Lons-le-Saulnier, 1890.

6. G. Tbabücco. Sulla vera posizione del calcare di Acqui. Firenze,

1891.

7. E. Weiss u. M. Schbötbb. Erläuterungen der geologischen Karte v. Sachsen. Unter der Direction v. H. Credner. Section Oelsnitz-Bergen.

8. J. Mabcou. Explication d'une seconde Edition de la carte de la Terre. (Don de M. Edm. de Fellenberg.)

9. C. V. FiscHEB-OosTBB. Die fossilen Fucolden der Schweizer- Alpen. Bern, 1858. (Don de M. Edm. de Fellenberg.)

10. C. V. FisoHEB-OosTBB. Verschiedene Separatabdrücke aus den

Mittheilungen der bernischen Naturf. Gesell. > meist geolo- gische u. paläontologische Notizen. 1846-1871. (Don de M. Edm. de Fellenberg )

1 1. D' Edm. v. Fellenbbbg. Ueber ein neues Nephritold aus dem Bergeil. (Sep. Abd. a. d. Mitth. bern. Naturf. Gesell.) 1891.

12. Idem. Der Flussspath v. Oltschen-Alp u. dessen technische Ver- wendung. (Sep. Abd. a. d. Mitth. d. bern. Naturf. Gesellschaft- 2 Auflage.) Bern, 1891.

B. Cartes, photographies, etc

1. Carle giologlque du nord du Plaleau central d la fin de /'e- poque houillire. Echelle de 1 : 450000. (Don de M. Fayol)

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2. Fatol. Carte des roches de Commeoty. (Ball, de Tindastrie mi-

n6rale, 1886 )

3. Geological Map of Japan. Tokyo, 1890-1891.

a. Feuille Azuke, par S. Minra. Zone 9. Col. X. /;. » Toyama, par 8. (Etsoka Zone 12. Col. JC. c. » Nagoya, par S. Miara. Zone 9. Col. IX.

(Du Geological Sarvey of Japan.)

4. Rpconnaismnce Map. Geology Division. According to tlie Ori- ginal Surveys. Compiled by D' Toyoki'tsi Harada. Scale 1 : 400000. 6 feuilles. (Da Geol. Survey of Japan.)

C. Feriodiques, etc., regus en echange,

1. Socie'ie beige de geologie, de paUontologie et d'hydrologie, T. IV, fasc. 1 et 2; t. V, fasc. 1, 1891.

2. Society ge'ologique de Belgique. Annales, t. XVII, 2«, 3* et livr.; t. XVIli, l'* livr., 1890, 1891.

3. MiUelrheinischer geologischer Verein. Mittheilungen, herausg. V. Lepsius IVi<^ Folge 9. 10. 11. Heft. 1889, 1890, 1891.

4. United Siates Geological Suroey.

a. Ninth annual Report. Washington 1887-1888, by J. W. Po- well. Washington, 1889. 1 vol. gr. in-8°.

b. Bulletin. N"' 58, 59, 60, 61, 62, 63. 64 a. 66. Washington, 1890.

c. Davis T. Day. Mineral ressources of the United States in the year 1888.

(/. Grove K. Gilbert. The lake Bonneville. Washington, 1890.

5. Smithsonian InsiidUion. Miscellaneous collections. List of

Pablications. Washington, 1890.

6. American geologist. Minneapolis, 1890-1891. Vol. VII, N"* 1-6

^incl.). Vol. VIII, N'^' 1-4.

7. British Museum of Natural History.

a. Catalogue of fossil Cephalopoda. Part VI, by H. Foord. F. R. S. London, 1891.

b. Catalogue of fossil Fishes. Pdrt II, by A. Smith Woodward. F. R. S. London, 1891.

c. Catalogue of fossil Birds, by R. Lydekker. London, 1891.

d. A Guide to the Exhibition Galleries of the Department of Geology and Palaeontology. Part I : Fossil Mammals and Birds. London, 1890.

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e. A Guide to the Exhibition Galleries of the Department of Geology and Palseontology. Part II : Fossil Reptiles, Fishes and Invertebrates. London, 1890.

f, A Gnide to the CoUection of fossil Fishes in the Department of Geology and Palaeontology. London, 1888.

ü. Systematic List of British oligocene and eocene Mollnsca) by R. Ballen Newton. London, 1891.

8. Archives des sciences physiques et naturelles de Gen^ve. Com\yie rendn des travaux de la Soc helv. sc. natar., ä Davos. Genäve, 1890.

9. Schweizer. Natur f. Gesellschaft 73. Jahres- Versammlung in Davos, 1891.

10. Thurgauische Naturf, Gesellschaft. Mitlheilungen , 9. Heft. Frauenfeld, 1890.

Nous r^petons la recommandation ä nos correspondants et bienveillants donateurs, d'adresser leurs envois comme suit :

M. le D' Edm. de Fellenberg, au Museum d'bistoire naturelle, Herne.

Bibliographie g^ologique suisse. Le (^omite central de la Landeskunde nous ayant demandä de l'aider dans son entre- prise en nous chargeant de la partie g^ologique, le Comit^, aprfes avoir longtemps discutö les voies et moyens, est arrivd ä la conviction que, pour avoir un travail complet et utile, il fallait le confiev ä une seule personne convenablement r^tri- bu^e. Nos ressources ne nous permettant pas de Tentreprendre sous cette forme, nous nous sommes adress^s ä la Cofnmission geölogique fediraUj et Tavons engagee ä faire ex^cuter ce travail et ä en faire Tobjet d'une des livraisons des Materiaax pour la Carte geölogique de la Suisse, La Commission föderale est entr^e dans nos vues, et nous pouvons esp^rer de voir pa- raltre en temps voulu un volume in-4*> contenant une biblio- giaphie geölogique complöte de notre pays. Le ComTtä de la Landeskunde pourra en extraire ce qu'il jugera ä propos pour le but plus gdn^ral qu'il poursuit

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Congris giologique international, Le cinqui^me Congr&s international, qui devait se tenir cet 6ti en Am^rique, a 6ti d^finitiveroent convoqu^ ä Washington pour le 26 aoüt, ainsi que nous en avons ^t^ avis^s par circulaire. Le Conseil f^d^- ral ayant re?u de son cöt^, par Tinterm^diaire de la L^gation suisse k Washington, une invitation ä y faire repr&enter la Suisse, engagea votre Comit^ ä d^signer un d^ldgu^, auquel il accorderait un subside pour ce voyage. Deux candidats se trouvaient en presence : M. C. Schmidt, professeur k TUni- versitd de Bäle, et M. H. GoUiez, professeur ä Tüniversit^ de Lausanne. Tenant compte des circonstances d'anciennet^, le Gomit^, k Tunanimite, d^signa le D' C. Schmidt. Mais ä la suite de dämarches parties d'ailleurs, le Conseil f^d^ral se d^cida ä envoyer deux d^l^guds ä Washington, et par missive du 27 avril, il nous avisait qu'il avait d&ign^ MM. les profes- seurs Schmidt et Golliez pour representer la Suisse au Con- gres de Washington. Ce qui rehausse considdrablement Tint^- r6t de ce congrös, c'est le beau voyage dans Tint^rieur des Etats-Unis et jusqu'au centre des Montagnes-Rocheuses, qui aura Heu par train special, du 2 au 26 septembre, et dans lequel les geologues am^ricains les plus comp^tents feront voir aux congressistes ce qu'il y a de plus interessant dans leur pays. C'est ävidemment le dau de la r^union et sa partie la plus utile et la plus instructive; aussi pour permettre ä nos deux d^l^gu^s de prendre part ä ce grand voyage, le Conseil fdd^ral a port^ sa Subvention ä la sorome totale de 7000 fr., Sans präjudice des subsides cantonaux que chacuu des ddlögu^s pourrait recevoir. A leur retour, nos d^l^gufe auront ä präsenter un rapport au Conseil f^ddral sur Taccom- plissement de leur mission.

Carte gäologique d'Europe. A l'approche du Congrte, le Directorium de la Carte s'est r^veill^ et a convoqu^ la Com- mission Internationale pour le 3 aoüt ä Salzbourg (Autriche). Votre President qui est membre et secr^taire de cette com- mission, ne se souciait gu^re d'y aller, vu la distance, les frais

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et la perte de temps, mais le Comitä a estimö qu'il devait s'y rendre afin de pousser ä Tach^vement des premiferes feuilles depuis si longtemps attendues. Pour Vy dt^cider, il lui a allou^ une somme de 100 fr. k compte de ses frais de voyage. Voici le procös-verbal de cette seance :

Cmimission internationale de la carte geologique d'Europe tenue ä Salzbourg le 3 aoüt, ä 10 heures.

Presidence de M. Beyrich.

Präsents : MM. Beyrich et Hauchecorne, de Berlin. Mojsisowics, de Vienne. Giordano, de Rome. Renevier, de Lausanne.

Et en outre avec voix consultative :

M. Capellini, de Bologne, President de la Com- mission internationale de nomenclature.

M. Hauchecorne expose les nombreux essais qui ont ^t^ faits pour repräsenter sur les feuilles d*Angleterre, Scandina- vie et Russie, en möme temps le sous-sol stratigraphique et les terrains superficiels. II präsente une feuille prussienne sur laquelle il a pu efifectuer cette double repräsentation.

Sur sa propositioU; la Commission adopte en principe, pour les vastes rägions tout est recouvert de terrains superfi- ciels de transport, de repräsenter le sous-sol par des hachures espacäes, de la couleur du terrain voulu, sur le fond jaunätre du Plistocine, et par les dites hachures, encore plus espacees, sur le fond blanc de Talluvion. Autant que possible, ces ha- chures seront dirigäes horizontalement ou verticalement, pour les distinguer des hachures obliques beaucoup plus fines, ap- pliquäes aux subdivisions des terrains.

La feuille C.IV (N. Allemagne, etc.) est compläte, ä l'ex- ception de la Scanie, qui doit 6tre exäcutäe d'apr^s ce pro- cädä. Aussitot qu'elle aura ätä ainsi completäe, on en com- mencera le tirage däfinitif, et M. Hauchecorne espöre pouvoir la faire paraltre dans le courant de Phiver. Trois autres feuil- les C.V (Suisse, etc.), B.UI et B.IV (lies britanniques et N-

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France) sont presque pretes pour la gravure et pourront pa- rattre Tann^e suivante.

La Commission decide de se r^unir dor^navant chaque ct^ dans quelque localit^ un peu centrale. Elle fixe d'oies et d^jä Lausanne pour sou point de rdunion en aoüt ou septembre 1892. M. Hauchecorne s'engage ä y presenter les epreuves des trois feuilles C.V, B.III et B.IV.

M. Daubree s'dtant retirö de la Commission, celle-ci se complöte, sur la proposition de M. Renevier, en appelant M. Michel-Levy ä y represeuter la- France.

Le secreiaire, E. Renevier, professeur.

Excursions gäologiques annuelies. En connexion avec notre reunion de Fribourg, le Comite a pense que le champ d'excursion le plus naturel et le plus interessant serait les Pröalpes fribourgeoises et vaudoises. En consäquence, il a prie M. le D' H. Schardt, qui mieux que personne connaSt cette region, d^elaborer un Programme d'excursion. Vous avez reQU ce Programme dans le 4 du second volume des Edogce, et nous esperons bien que le temps, si variable cette annee, ne mettra pas obstacle ä sa röalisation. Xous invitons ceux qui veulent participer ä Texcursion des Präalpes et qui ne son^ pas inscrits ä s'annoncer sans tarder au bureau. Nous tenons ä leur disposition des exemplaires ä part du programme, avec les quatre planches de profils et pour ceux qui le däsirent, au prix de 1 fr., quelques exemplaires de la petite carte geologi- que du Pays-d'Enhaut, aimablement offerts par M. Schardt et que le Comite a fait coller sur toile.

A ceux qui auraient le dfeir et le temps d'aller voir les remarquables renversements alpins reconnus en Provence par notre confrere M. Marcel-Bertrand, nous sigoalons aussi les excursions annuelies de la Sociätä gäologique de France, qui commenceront le 26 septembre ä Marseille, et dureront une douzaine de jours. Nous sommes assuräs que les membres de la Sociäte geologique suisse y recevront un accueil trte cordial.

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Faits giologiques divers. Les principaux squelettes de la collection des Pampas, acquise par souscription, sont main- tenant montes et expos^s dans une des salles du Polytechni* kum ä Zürich, les amateurs peuvent les visiter.

Nous avons annonc^ sur la couverture du dernier num^ro des Eclogte le volume de la Socicte paUontologique suissßf paru cet hiver et contenant cinq m^moires de MM. Häusler, Ruti- meyer. Früh, Hass et de Loriol. Nous le recommandons ä Tat- tention des pal^ontologistes.

Notre collection de photographies s'est accrue d'un certain norabre d'^preuves, entre autres de Celles donnees par M. de Fellenberg, representant les tranchees mises ä nu par divers travaux ä Berne.

Administration. Vu la lacune accidentelle de Tan passd, vous aurez cette ann^e a vous prononcer sur l'acceptation de la comptabilit^ de deux exercices, puis sur le budget de de- penses que nous voüs avons propos^.

Ensuite nous deposerons notre mandat trisannuel et vous aurez ä ölire un nouveau comite pour trois ans, ainsi que deux controleurs pour Fexercice courant. Enfin vous voudrez bien, Selon Tusage, choisir un bureau special pour notre seance scientifique.

Pour le Comite : Le presidefit, E. Renevier, prof.

B

Rapport sur le eontrole des comptes de la Societe geologique suisse pour deux exercices : 30 juin 1889 ä 30 juin 1991

Appell comme controleur des comptes ä verifier les deux demiers exercices ^coul^s, j'ai controld le livre de caisse pour

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rannte 1889-1890 et pour rannte 1890-1891; toutefois je n'ai point^ les ddpenses, d'apr^s les factures acquittäes, que pour Tannde 1890-1891.

J'ai trouv^ les comptes parfaitement en ordre , et je con- state avec plaisir Tätat prospfere de notre Sociöt^. Nolre ca- pital social est de 600 fr. et le capital de roulement est de 735 fr. 18. II est plus que probable que cette derniäre somme n'est pas ndcessaire dans son ensemble au Comit^ pour la marche de la Soci^t^; aussi pourrait-on sans crainte capitali- ser ä nouveau 500 fr.

Je propose donc ä Tassemblde : d'approuver les comptes qui nous sont pr&ent^s; de demander au Comitä la capi- talisation des 500 fr. citäs plus haut ; de voter au Comit^ des remerciements pour sa bonne gestion de nos affaires, et de lui donner döcharge de ces deux exercices derniers.

Le contröleur, H. Golliez.

Mit obigen Urtheilen und Anträgen vollkommen einver- standen.

N.B,— Die Rechnung für das Vereinsjahr 1889-1890 wurde meinerseits Anfang August letzten Jahres nach Anlage und Belegen sorgfältig geprüft und in allen Theilen richtig gefunden. Meine Anträge gingen dahin, die Rechnung zu genehmigen und dem Quästor seine Arbeit bestens zu ver- danken.

Frauenfeld, 9. August 1891.

Der Contröleur, D' U. Grubenmann.

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PR0C£8- VERBAL

de la X** Assomblee generale de la Soeiete g^ologique suisse

au Lyeee de Fribourg, le 20 aoAt 1891, ä 8 heures

du matin

Pr&idence de M. le professeur E. Rbneviee, pr^sident.

Sont pr^sents environ 15 membres.

1. Le procös-verbal de Tassembläe pröc^dente dtant d^jä Impriroä dans le 2, t. II des Edogce, et se trouvant entre les maiDS de tous les membres, ne sera pas lu. II est consid^r^ comme adopte.

2. Le President lit le Rapport du CotnitS sur la marche de la Soci^t^ dans le courant de Tann^e äcoul^e.

3. Le Rappart des verificateurs des comptes portant sur les deux ann^es 1889-1890 et 1890-1891 est lu et adopte.

II est ddcidö toutefois que Texcddent de recettes, dont la comroission de vdrification avait propos^ de capitaliser 500 fr., restera dans le fonds de roulement ä la disposition du caissier, ^tant donn^ que cet exc^dent n'est qu'apparent, plusieurs comptes n'etant pas encore pay^s.

3. Le projet de budget pour 1891-1892 prdsentö par le Co- mit^ est approuv^. Depenses pr^vues : 1000 fr.

5. Renouvellement du Comite. II est proc^dd ä cette opdra- tion au scrutin secret.

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L'ancien Comit^ est rä^lu en entier pour trois ans, savoir, par ordre alphab^tique :

MM. Edm. de Fellenberg, k Berne. prof Alb. Heim, ä Zürich. D' Aug. Jaccard, au Locle. prof. F. Mühlberg, ä Aarau. prof. E. Renevier, ä Lausanne. L. Rollier, k Bienne. D' Carl Schmidt, ä B&le.

6. Verificateurs des comptes pour 1891-1892. Sont d^signes: MM, H. Gotties^ proiesBesr a Tiwwtmw^ {fwu oae aimde), et Hans Frei, ä Berne, ä nouveau (pour deux ans).

7. Les excursions geologiques dans les Pr^alpes de la Gruyere et du Pays-d'Enhaut promettent d*6tre assez fr^quent^es. La liste des participants renferme les noms d'une quinzaine de personnes.

8. La presidence de la s^ance scientifique est Offerte par acclamation ä M. le conseiller aulique C. Brunner de Watten- wyl. Sont däsignäs comrae secretaires MM. H. Scbardt et L. Duparc.

Le secretaire, D' H. Schabdt.

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2. Schweizerische botanische Gesellschaft 1890-1891

Vorstand :

Herr D' H. Christ (Basel), Präsident.

> Prof. D' C. Schröter (Zürich), Vice-präsident » D' Ed. Fischer (Bern), Secretär.

» Prof. D' R. Chodat (Genf). » Prof. F.-O. Wolf (Sitten).

Cassier :

Herr Apotheker B. Studer-Steinhäuslin (Bern). Redactionscommission :

Herr M. Micheli (Genf).

» Prof. C. Schröter (Zürich).

> D' Ed. Fischer (Bern).

Bibliothekar :

Herr Prof. J. Jäggi (Zürich).

Zahl der Mitglieder (am 20. August 1891) : Ehrenraitglieder : 4. Ordentliche Mitglieder : 129.

Jahresbeitrag : 3 Fr. (Künftig : 5 Fr.).

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L Auszug aus dem Berichte des Vorstandes,

Seit L Oktober 1890 sind der schweizerischen botanischen Gesellschaft 16 Mitglieder beigetreten, wogegen ein Austritt zu verzeichneil ist. Durch den Tod verlor die Gesellschaft ihr Ehrenmitglied, den hochverdienten Botaniker Professor Carl von Nägeli in München. Im Berichtjahre wurde iu Zürich eine botanische Gesellschaft ins Leben gerufen, es ist dies neben der Soci(5td botanique de Geneve die zweite lokale Section der schweizerischen botanischen Gesellschaft.

Die Hauptthätigkeit im Berichtjahre war die Organisation « der Bericht der schweizerischen botanischen Gesellschaft » und die Herausgabe des ersten Heftes derselben. ¥jS konnte das letztere, Dank mehreren interessanten Originalarbeiten, sehr inhaltreich und mannigfaltig gestaltet werden und schöne Tafeln trugen wesentliche dazu bei, seinen Werth zu erhöhen. Durch Tausch dieser « Berichte» sowie durch Geschenke ent- stand der Anfang zu einer Bibliothek, die vorläufig in Zürich untergebracht und von Herrn Professor J. Jäggi verwaltet wurde.

2. Auszug aus dem Protoeoll der zweiten ordentlichen Ver- Sammlung, Bonnerstag den 20, August 1891, Vormittags 8 Uhr in Freiburg,

Anwesend sind circa 20 Mitglieder.

1. Der Präsident, Herr D'" H. Christ eröft'net die Sitzung mit einigen Worten der Begrüssung.

2. Der Bericht des Vorstandes wird genehmigt.

3. Als Delegirte der Societ*?. botanique de Geneve und der zürcherischen botanischen Gesellschaft erstatten die Herren Prof. D^ Chodat und D^ F. von Tavel Bericht über diese bei- den Sectionen.

4. Auf Antrag der Beiden Rechnungsrevisoren H. H. M. Mi- cheli und D'^ H. Schinz wird die Jahresrechnung unter bester Verdankung an den Cassier genehmigt.

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5. Herr Professor D' C. Schröter erstattet Bericht über die zum Zwecke der Erhaltung des Pflanzenstandortes im Einsiedlermoose gethanen Schritte (s. Protocoll der zweiten allgemeinen Sitzung der Schweiz, naturf. Gesellschaft).

6. Es wird beschlossen es sei in Zukunft der Vorstand zur Wahl der Delegirtenan dieDelegirtenversammlung der schwei- zerischen naturf. Gesellschaft, sowie zur Wahl der Rechnungs- revisoren zu bevollmächtigen.

7. Als Sitz der Bibliothek der Gesellschaft wird Zürich bestimmt, zum Bibliothekar wird gewählt Herr Professor J. Jäggi.

8. § 4. AI. 2 cj der Statuten wird in dem Sinne abgeändert, dass die bisherige Wortlaut (c Entrichtungeines Jahresbeitra- ges von 3 Fr. ») ersetzt wird durch die Worte : < Entrichtung eines Jahresbeitrages von höchstens 5 Fr. » Dementsprechend wird auch die einmalige Einzahlung der lebenslänglichem Mit- glieder von 60 auf 100 Fr. erhöht.

Femer wird beschlossen, aj es könne, im Falle dass grössere Arbeiten für die < Berichte > angeboten werden, ein beson- deres Circular an die Mitglieder erlassen werden um auf dem Wege freiwilliger Subscription die zur Publication der betref- fenden Arbeit nöthigen Geldmittel zu beschaffen ; bj dass die Kosten für Tafeln, welche die in den « Berichten » erschei- nenden Arbeiten begleiten, von den Autoren getragen werden.

9. § 6 der Statuten wird abgeändert und erhält folgenden Wortlaut : < Diejenigen Mitglieder, welche den Jahresbeitrag refüsiren, werden als ausgetreten betrachtet. »

Der Präsident, D' H. Christ. Der Secretär, D' Ed. Fischer.

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3. Aargau

Präsident : Herr D' F. Mühlberg, Professor. Vice-Fräsident : Herr C. Wuest, Rektor. Aktuar : Herr S. Döbeli, Bezirkslehrer. Bibliothekar : Herr D' A. Tuchschmid, Rektor. Cassier : Herr Adolf Schmutziger, Fabrikant. Ehrenmitglieder, 3. Ordentliche Mitglieder, 124. Jahresbeitrag, 8 Fr.

In 10 Sitzungen wurden folgende Vorträge gehalten :

Herr Rektor Wuest : Eine neue Anwendung der Wider- standmessung zur Construction eines Wasserstandzeigers.

Herr D' 0. Lindt : Das Photographischenfarbiger Gegen- stände.

Herr D' A. Lang, Professor in Zürich : Die menschlichen Urgänge bei der Befruchtung in Thierreich.

Herr D' K. Schmidt, Professor in Basel : Die geologische Bedeutung der Meteorite.

Herr D' F. Zschokke, Professor in Basel : Die Fauna unse- rer Hochgebirgsseen.

Herr Professor D' Mühlberg : lieber das Aufsuchen und Fassen von Quellen und die Beurtheilung derselben.

Herr Rektor D' Tuchschmid: Ueber Georg Simon Ohm und sein Gesetz, mit Experimenten.

Herr Näf, Kantonstatistiker : Die Silberminen von Mexiko.

Herr Photograph Gysi : Ueber photographischen Aufnah- men in künstlich erleuchteten Räumen.

Herr D' Othmar Imhof : Das Thierleben in zugefrorenen Seen.

Herr Rektor Wuest: Die Fortpflanzung'sgeschwindigkeit des Kanonendonners.

Derselbe : Die Meeresmühlen von Ergostoli.

Ausserdem folgte die Gesellschaft einer Einladung der Herrn K.-M. Frey in Aarau zur Besichtigung ihrer neu errich-

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teten Ghocoladefabrik und der Firma Zurlinden und O^ zur Besichtigung ihrer neuen Cementfabrik in Wildegg.

Im Laufe des Juni 1891 wurde eine vorwiegend geologische Excursion durch die Clusen von Oensingen und Mümliswyl über den Passwang nach Reigoldswyl und Liestal ausgeführt, an der Hand eines hiezu von Herrn Professor D' Mühlberg entworfenen Profils.

4. Basel

Präsident : Herr Prof. D' Karl VonderMühl. Vice- Präsident : Herr Prof. D«" R. Nietzki. Secretär : Herr Prof. D' A. Riggenbach. Vice-Secretär und Bibliothekar : Herr D' Georg. W. A. Kahl- baum.

Mitglieder Ende Juni 1891 : Ehrenmitglieder : 5. Correspondirende Mitglieder : 33. Ordentliche Mitglieder : 153.

Jahresbeitrag : Fr. 12.

In 12 Sitzungen worunter eine öffentliche wurden folgende Vorträge gehalten :

1. 1890. Nov. 5. Herr Prof. Rütimeyer : Die fossile Fauna von Egerkingen. Neue Fundstücke aus der Umgebung von Basel.

2. Nov. 19. Herr Prof. VonderMühll : Das Princip der kleinsten Actien.

3. Dec. 3. Herr D"" M. von Lenhossäc : Die motorischen Fasern in den Hinterwurzeln des Rückenmarks. Herr Prof- C. Schmidt : Die graphische Darstellung der chemischen Zu- sammensetzung von Massengesteinen. Die krystallinischen Schichtgesteine der Alpen.

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4. Dec. 17. Herr D' Jaquet : Ein neuer Apparat zur genauen Begistrirung kleiner Zeitintervalle.

5. 1891. Jan. 7. Herr D' Pufif: Die kalten Gewässer an der Ostktiste des Atlantischen Oceans.

6. Jan. 21. Herr Prof. Zschokke : Die Fauna der Ge- birgsseen des Rhätikon.

7. Febr. 4. Herr Prof. Kollmann : Studien an Affen- Embryonen. Die Entwicklung des Mesoderms beim Hai.

8. März 4.— Herr Prof. Hagenbach-Bischoffund D' Zehn- der : Untersuchungen über die Natur des Hertz'schen elec- trischen Schwingungen.

9. März 18. Herr D' Kahlbaum : Statische und dyna- mische Methode der Siedepunktsbestimmung.

10. Mai 13. Herr D' Kahlbaum : Fortsetzung.

11. Juni 3. Herr Prof. H. Heussler: Der Anthropomor- phismus.

12. Juli 8. (Oeffentliche Sitzung.) Herr Prof. A. Riggen- bach : Wolkenbilder vom Säntis.

5. ~ Bern

Präsident : Herr D' S. Schwab.

Vice- Präsident : Herr Rektor A. Benteli.

Secretär : D' Ed. Fischer, Privatdocent.

Cassier : Herr B. Studer-Steinhäuslin, Apotheker.

Redactor der Mittheüungen : Herr Prof. D' J. H. Graf.

T5I.7- .L 7 ( Herr Prof. D' J. H. Graf. nxbhotnekare [ tx x^ t^. ,. « , , ,

l Herr D' E. Kisshng, Secundarlehrer.

Zahl der Mitglieder auf 1. August 1891 : Ordentliche Mitglieder: 173. Correspondirende Mitglieder : 25.

Jahresbeitrag : Fr. 8.

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Von Ende Juli 1890 bis Ende Juli 1891 wurden in 13 Sitzungen folgende Vorträge, Demonstrationen und kleinere Mittheilungen gebracht .*

Herr Prof. D' A. Baltzer : Ueber Erdpfeiler. Ueber das interglaciale Profil in Höttingen bei Innsbruck und über fos- sile Pflanzen vom Comersee. Ueber die Interglacialzeit an der Südseite der Alpen. Glaciales Profil im Rheinthal. Herkunft der bernischen Nagelfluh.

Herr Rector A. Benteli : Ueber einen Vorzug der Formen von stetiger Krümmung.

Herr D' Bergroth in Forssa (Finnland): Beitrag zur Tipu- lidenfauna der Schweiz (vorgelegt von Herrn Th. Steck).

Herr Prof. D' Brückner : Ueber die Theorie des Schlitt- schuhlaufens. — Ueber Schwankungen des Meeresspiegels und Bewegungen der Continente.

Herr v. Büren- v. Salis : Vorweisung einiger seltener Aber- rationen bei Schmetterlingen.

Herr Oberforstinspector Coaz : Die schweizerischen und «inige ausländische, in der Schv^eiz acclimatisirte Coniferen.

Herr Gynfbasiallehrer J. Fankhauser : Vorweisung eines verkieselten Salraacites von Trüb, eines Seeigels und einer Decapodenscheere aus der marinen Molasse des Belpbergs, von Murmelthierüberresten aus dem Diluvium der Umgegend von Bern.

Herr D' Ed. Fischer : Ueber Graphiola Phoenicis, einen auf der Dattel parasitischen Pilz. Ueber einige knollenför- mige Pilzbildungen (Pachyma Cocos, Mylitta, Klerosium von Polyporus sacer).

Herr Prof. D' L. Fischer : Demonstration und Besprechung der Welwitschia mirabilis. Vorweisung einer Photographie derselben an ihrem natürlichen Standorte.

Herr D' H. Frey : Ueber eine Verunreinigung des gewöhn- lichen Aethers durch Vinilsether und Verfahren zum Nach- weis derselben. Analyse des von Herrn v. Jenner vorge- wiesenen Krystalls (s. unten). Ueber Carbonsauredarstel- lung. Ueber den Höhlenfund von Büsserach.

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Herr Prof. D' J. H. Graf: Micheli du Crest. Moussons Verdienst um das Mikrophon nach A. M. Tanner.

Herr Prof. D' G. Huber : Forschungen aus dem Gebiete der Spectralanalyse. Conforme Abbildung eines Kreises auf das Innere einer Epicycloide. Versuche Moussons betreff Herabsetzung des Schmelzpunctes durch hohen Druck.

Herr v. Jenner : Demonstration eines Krystalls aus einem Glycerinprseparat mit Buchenblättern.

Herr D' E. Kissling : Ueber das Graphitlager im Gadmen- thale. Vorweisung seiner Bearbeitung der fossilen Thier- und Pflanzenüberreste der Umgebung von Bern. Vorwei- sung eines Ruinenmarmors.

Herr Prof. D' H. Kronecker : Ueber die Oekonomie mensch- licher Leistung.

Herr D' C. Moser : Ueber die Coincidenz von Ostern und Frühling im Laufe des 20 Jahrhunderts.

Herr L. Kollier: Die Oxfordstufe von Brienz, verglichen mit derjenigen des Jura.— Bericht über die paläontologischen Sammlungen des naturhistorischen Museums.

Herr Prof. D' A. Rössel : Ueber das chemische periodische Gesetz nach Mendelejeff.

Herr D' F. Schaffer : Ueber Bierpressionen.

Herr Prof. D' Th. Studer : Vorweisung von Gehörknochen von Delphinen aus dem Muschelsandstein von Brüttelen. Vorweisung einer Doppelmissbildung bei der Forelle. Vor- weisung eines Frosch-Albinos. Vorweisung einer Albino- form von Limax cinereo-niger. Vorweisung einer neuen Isi- dinee (Chelidonisis). Die Scheneckenfauna der Dünen. Demonstration der neuen Alcyonariengattung Schizophytum. Vorlegung seiner vorläufigen Publication über die Koral- len der Hirondelle-Expedition.

Herr Prof. D' A. Tschirch : Physiologisch-chemische Stu- dien über den Samen und seine Keimung. Die Serehkrank- heit des Zuckerrohrs. Demonstration der von ihm und Frank herausgegebenen Pflanzenphysiologischen Wandtafeln für den Unterricht. Die Flora des indo-malayischen Ar- chipels.

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6. Fribourg

Bureau pour Tann^e 1890—1891 :

President : M. Musy, professeur.

Vice-president et caissier : M. l'abb^ Ch. Rseiny.

^ ,, . f M. Ant. Berset, expert-agronoiue. Secräatres < i^^r T^, a t i i, .

V M. D' A. Jeanrenaud, chimiste.

3 membres honoraires.

73 membres internes payant une cotisation de fr. 5.

19 membres externes > > > 3.

26 s^ances du 16 octobre 1890 au 30 avril 1891.

Rincipaux travaux:

M. Berset, Ant., expert agronome. Les races porcines.

Utilisation du pain de Soja pour combattre le diabäte. M. le D' Castella, F. Les recherches du D' Creant sur Taction

physiologique de Toxyde de carbone.

La Police du lait dans la ville de Fribourg.

Les injections de sang de chävre.

M. Cuony, H., pharmacien. Les effets de la lymphe Koch.

Nouvelles räactions de Teuphorine (ph^nylur^than).

Les glaces de fond.

La cantharidine, reraäde de Liebreich contre la tuber-

culose.

Effets de la vaccination.

Sur la digestibilit^ des diffdrentes sortes de fromage.

Nouveau r^actif pour la margarine.

M. Duserre, C, chimiste. Analyse d'un kirsch colore en bleu par les sels de cuivre.

Un cas de st^rilit^ de terre arable ä Saxon (Valais).

Inconv^nient du fard au plomb.

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M. Fraisse, Ad., architecte. Un nouvel enduit ä email.

M. de Girard., L. R., professeur. De la formation du globe et

des lois qu'ont du suivre les diverses modifications

que notre planfete a subies.

La forme de la terre.

M. Grangier, L., professeur. Eponges lacustres ä Estavayer.

Communication des id^es d'un hygi^niste amöricain

sur les causes et la provenance de la phthisie.

Les dernieres d^couvertes faites ä la Station lacustre

de Font (Fribourg). M. Gremaud, A., ing^nieur. La molasse grise et la molasse bleue.

Des pierres perfor^es.

Projets de ponts a^riens du Pilate et du Schänzli.

Ma^onneries faites en hiver (gare de Berne).

M. Homer, R., professeur. La production öconomique de T^- lectricit^ au moyen de la rotation de deux sphferes, une de cuivre et Tautre de zinc, entre lesquelles on injecte de la vapeur d'eau.

De Tinstinct des insectes.

Les tremblements de terre en Valais le 20 janvier

1891, acc.ompagnös de lueurs.

Questions d'^rosion.

Heure universelle.

Conservation des blocs erratiques.

Falsifications des billets de banque et moyen de les

döcouvrir. M. le D' Jeanrenaud, A., chiraiste. Le nouveau butyrom^tre du D' Gerber.

Le controle des denr^es alimentaires en Suisse.

Recherches et dosages des impuretfe dans les alcools

industriels.

Nouveau dosage de la mati^re grasse dans le lait par

la ouate. M. Musy, M , professeur. Photographies successives de la pja- nöte Mars.

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M. Musy, prof. Un Champignon parasitedu ver blanc (Botrytis tenella).

Le projet d'exploration du pole Nord, par Hermite et

Besan^on, au moyen d'un ballon.

Pluie de sang.

R^gles m^t^orologiques.

Faune et flore de la Nouvelle-Zälande.

Präsentation d'une magnifique racine de Säule, dite

queue de renard, longue de 13 m^tres.

Röflexions sur le travail de M. le prof. Brückener : sur

la Variation des cliinats. M. Rsemy, Gh., curä. Automates fournissant de Teau chaude.

La division du temps et le commencement de Tann^e

mät^orologique.

Installation d'une Station ra^t^orologique ä Marsens. M. Rffimy, J., professeur. La Photographie des couleurs.

M. Schaer, chimiste-^lectricien. Les courants de Polarisation et les d^compositions chimiques dans les piles secon- daires.

M. de Vevey, E., chiraiste. Les microbes de la fermentation du fromage.

M. le D' Weck, P. Action physlologique du tabac.

7. Geneve

Societe de physique et d'histoire naturelle

(fondee cn 1790).

President : M. de la Rive, L.

Vice-president : M. de Candolle, C.

SecrHaire : M. Sarasin, Ed.

Trisorier: M. Gautier, Em.

Secretaire du comite de ptiblication : M. Rilliet, Alb.

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53 membreH ordinaires. 4 membres ^m^rites. 52 membres honoraires. 36 associös libres.

Cotisation annuelle : 20 fr.

18 s^ances : janvier 1890— d^cembre 1890.

Sciences physiques et mathematiques.

M. 0. Asp. Explication g^oraötrique des ph^nom^nes de dia- clase des lames de verre.

M. C. Soret. Sur la th^orie de la Polarisation rotatoire natu- relle.

M. R. Gautier. Sur rinstallation d'un anemomfetre enregis- treur.

M. Th. Turrettini. Surla r^gularisation du lac Lömanen 1889.

M. D. CoUadon. Sur un phänom^ne d'aspiration rotatoire dans le courant du Rhone (serpent d'eau).

M. H. Gosse. Observations d'^clairs.

M. Ph. Plantamour. Douzieme ann(5e d'observations sur les mouvements p^riodiques du sol.

MM. Ed. Sarasin et L. de la Rive. Sur les ondulations her- tziennes.

M. Ch.-E. Guye. Emploi du bolom^tre.

M. L. Perrot. Röfraction et dispersion dans une s^rie isomor- phe de cristaux ä deux axes.

MM. A. Pictet et H. Ankersmit. Pr^paration d'une base nou- velle, la Phenanthridine.

M. P. Juillard. Recherche sur Thuile pour rouge turc.

M. Ph. Guye. Relations entre la dissymötrie de la molöcule et le pouvoir rotatoire des composös du carbone.

M. A. Delebecque. Carte hydrographique du lac Läman.

M. L. Duparc. Sur la composition de la protogyne des Alpes.

MM. Duparc et A. Le Royer. Sur les formes cristallines de quelques compos^s organiques.

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Sciences naturelles.

M. F.-A. Forel. Sur la genese du lac L^man.

MM. Gosse et Duparc. Sur le sid^rolitique du Sal^ve.

M. Muller. Becherches sur les Hebens.

M. C. de Candolle. Sur les inflorescences iäpiphylles.

M. R. Chodat. Transformation des grains de chlorophylle en

leucites amylog^nes. Sur le bois de campfeche. M. V. Fatio. Cinquifeme volume de la Faune suisse. M. H. Girard. Role du cerveau dans Tacte respiratoire. M. A. Herzen. Fermentation alcoolique et acetique. M. W. Marcet. Ph^nom^nes cbimiques de la respiration bu-

maine. M. E. Penard. Sur la pr^sence de la chorophylle dans les ani-

maux. M. SchiflF. Sur le röle des canaux semicirculaires de Toreille. M. Tb. Flournoy. Sur Taudition colorde. Sur les hallueinations

ä r^tat normal.

Le President, L. de la Rive.

8. Glarus

50 Mitglieder (10 activ, 40 passiv). 1 Ebrenmitglied.

Bräsident : Hr. Pfarrer Gottfried-Heer, Betschwanden.

Aktuar: Hr. Sekundarlebrer J. Weber, Netstall.

Quästor : » » J. Oberbalzer, Glarus (zugleich

BibliotheJcar). Ourator des Lesezirkels: Hr. Sekundarlebrer Wirz, Schwanden.

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Vorträge :

a) den HauptversammluDgen :

1. Hr. Hauptmann Hafner : Die Anziehungs- und Ab- stossungskräfte in der Natur.

2. Hr. Sekundarlehrer Wirz : Etwas über Torfmoore.

b) In den Sektionsversammlungen :

1. Pfr. Heer : Aus dem Leben der Insekten.

2. Hr. Sekundarlehrer J. Wirz : Die Lautäusserungen der Insekten.

3. Hr. Sekundarlehrer J. Schlegel : Ueber Kremation.

4. Pfr. G. Heer : Zur bibliographie des Kts. Glarus.

Betschwanden, Glarus, den 4. Nov. 1891.

Gottfried Heer

FrcBsident der glarner. naturf. Gesellschaft

9. Graubünden Ohur

Jahrgang 1890/91 Jahresbeitrag Fr. 5.

Präsident: Herr D' Killias. Vice- Präsident: Herr D"^ Kaiser. Aktuar: Herr D' Lorenz. Bibliothekar : Herr R. Zuan-Sand. Cassier: Herr Rathsherr Peter Bener. Assessoren : Herr Prof. D' C. Brügger.

Herr Oberingenieur Fr. v. Salis.

Mitglieder : In Chur 90. Auswärts 54 = 144 Correspondirende Mitglieder ... 45

Ehrenmitglieder 10

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Vorträge und MiUheilungen in 9 Süjsungen,

L lieber die Roth'sche palaeontologische Sammlungs Ar- gentinien. (D' Killias.)

2. Ueber die Sauerquelle im Schwarzwald bei Chur. (D«

Lorenz.)

3. Steinbeilfund (neolith. Periode) bei Jeuins. (Prof

Tarnutzer.)

4. Die Entdekung des Blutkreislaufs durch Harvey. (D'

Lorenz.)

5. Arbeitsleistung der Bienen im Jahre 1890. (R. ilöldi

aus Merbach.)

6. Zinkhüttenbetrieb in Klosters und Schmelzboden.

(Discussion.)

7. Literatur über bündnerische Landeskunde im Jahre

1890. (D^ Killias.)

8. Geologie des Rhaeticongebirges. (Prof. D' Tarnutzer.)

9. Aegyptische Skizzen. (D' Wild.)

10. Ueber leuchtende Thiere und Pflanzen. (D' Killias.)

11. Die Bestrebungen zum Schutze der Alpenpflanzen in

der Schweiz. (D' Killias.)

12. Die americanische Sperlingsplage. (Prof. D' Turnutzer.)

13. Die Mollusken Graubünden's. (Lehrer Flor. Davatz.)

Chur, 13. September 1891.

Der Actuar: D' P. Lorenz.

10. Luzern

90 Mitglieder. Jahresbeitrag Fr. 2.

Präsident: Herr 0. Suidter, Apotheker.

Aktuar: Herr D' Schumacher-Kopp, Kantons-Chemiker.

CbsÄfer: Herr von Moos-Mayer, Förster.

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Vorträge,

0. Suidter : Die limnologischen Studien der Schweizerseen. 0. Suidter : 4 pflanzenphysiologische Vorträge mit Demon- strationen.

D' Schumacher-Kopp : Der ersteinerte Wald am Arisona. Australische Mineralien, mit Demonstrationen. Wey : Die Erdbeben und die Falbsite Erdbebentheorie. Wey : Die Eiszeit und das Diluvium.

D' SCHTTMACHEB-KOPP.

Secritaires :

IL Neuchätel

President honoraire: M. L. Coulon, Directeur des Musöes. President: M. L. Favre, professeur.

Vice-JPrSsident : M. Ad. Hirsch, Directeur de TObservatoire. M. Alex. Strohl, chimiste. M. F. Conne, chimiste. M. F. Tripet, professeur. Caissier: M. F. de Pury, docteur-medecin. 123 membres actifs. 40 membres correspondants. 25 membres honoraires. Cotisation annuelle : 8 francs. Pendant Texercice 1890-1891 la Soci^tö a tenu 15 s^ances au cours desquelles il a ätö fait les Communications suivantes : M. L. Favre, prof. : Notice sur le chemin de fer Viege-Zermatt

Sur un Champignon rare : VHydnum eorallaides.

Description d'un parhölie observ^ ä Neuchätel le 9

janvier 1891.

Projets de percement des Alpes bernoises, de Thoune

ä Lou^che (projets de M. Jämes Ladame et de M. Teuscher).

Sur la conservation des blocs erratiques du canton de

Neuchätel.

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M. L. Favre, prof. : R&ultat de la visite g^n^rale des chau- dieres ä vapeur du canton.

Statistique des halos observ^s dans le canton de Neu-

chätel. M. Ad. Hirsch, Directeur de TObservatoire : La Variation an- nuelle de la latitude.

La question du möridien initial unique.

La pendule Hipp de TObservatoire de Neuchätel (2™«

notice). M. Ed. Bäraneck, prof.: Gas de Pneumonie dans lequel la

prdsence du Streptocoque lanc^ol^ de Pasteur n*a

pas äte constatde. M. R. Weber, prof.: Coramunication sur les transformations

^lectriques. M. H. Ladame, Ingenieur : Sur les freins du funiculaire de la

gare de Serrieres. M. H. Albrecht, D' mdd. : Sur la lymphe Koch. M. J. Hilfiker, aide-astronome : La Photographie astronomique.

Sur un catalogue d'^toiles lunaires. M. 0. Billeter, prof. : Communication sur raluminium. M. S. de Perrot, ing^nieur : Quelques observations faites pen-

dant un säjour aux Indes anglaises. M. Aug. Jaccard, prof. : Präsentation d'un nouveau relief g^o-

logique du canton de Neuchätel, ex^cut^ par M.

Maurice Borel, cai tographe ä Paris, et de plusieurs

cartes göologiques de la France et de la Suisse.

Photographies du bassin du Doubs faites ä Täpoque

de la baisse des eaux.

Sur l'existence de la houille en Suisse.

M. G. Ritter, ing^nieur : La Periode quaternaire.

Les forces motrices de la Reuse.

M. F. Tripet, prof. : Deux plantes nouvelles pour la flore du Jura neuchätelois : PedicuJaris jurana (Steininger) et Iberis decipiens (Jord.)

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12. - St. Gallen

Präsident: Herr Prof. D' Wartmann-Herzog, Museumsdirektor. Vice- Präsident: Herr D' Ambühl, -Kantonschemiker. Gassier: Herr J. J. Gschwend, Cassier der Creditanstalt. Bibliothekar: Herr R. Dürler, Chemiker. Correspondirender Aktuar : Herr Th. Schlatter, Gemeinderat. I^olokoUführender Aktuar: Herr A. Ulricli, Reallehrer. Beisitzer: Herr J. Bra^sel, Reallehrer > » Stein, Apotheker.

» » Wild, Forstverwalter.

^ > Brüschweiler, Adjunkt.

» » D' Vonwiller, Direktor.

Zahl der Mitglieder : Ehrenmitglieder 40

Ordentliche Mitglieder 688 Jahresbeitrag : Für Stadtbewohner Fr. 10. Für Auswärtige » 5.

Ordentliche Sitzungen 15. Was die Verhandlungen der Gesellschaft betrifft, so wird auf das «Jahrbuch > derselben hingewiesen.

13. SchafiFhausen

Präsident: Herr D' Stierlin. Anzahl der Mitglieder: 53. Jahresbeitrag: 3 Fr. In den 5 Sitzungen wurden folgende Vorträge gehalten : Biologisches aus der Insektenwelt von Herrn D' Stierlin. Ueber die Struktur Europas nach Süss von Herrn D^ Stierlin. Unsere Zugvögel von Herrn Forstmeister Neukomm. Ueber den Bernstein von Herrn D' Vogler. Ueber das Manna von Herrn Pharmazeut Appel. Ueber Bohrmuscheln von Herrn Prof. Meister. Ueber die Ursachen der Abnormen Witterung im verflos- senen Jahr von Herrn D' Stierlin. Ueber coccus racemosus von Herrn D' Stierlin.

Der Aktuar: D' J. Nüesch.

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14. Solothurn

Mitgliederzahl : 230. Jahresbeitrag : 3 Fr.

Sitzungen : Jeden Montag Abends während den

Wintermonaten.

Bräsident : Herr D' Fr. Lang, Professor. Vice-IVäsident : Herr D' A. Kottmann, Arzt. Aktuar: Herr A. Struby, Professor. Cassier: Herr B. Reinert, Negt.

Beiätjser: Herren U. Brosi, Oberst ; Enz, Prof.; J. Walter, Prof. ; A. Hartmann, Literat und C. Gressli, Negt.

Vorträge :

Herr D' Sidler, Arzt : Die Lungentuberkulose.

Herr D' Wisswald : Die Bakterien.

Herr Fr. Wey, Geolog : Die Gestalt der Erde.

Herr D' Kottmann, Spitalarzt: Mittheilungen aus dem internationalen Congress der Aerzte in Berlin.

Herr D' Zschokke, Prof. in Basel : Die neuere Resultate der Tiefseeforschung.

Herr Enz, Prof. : Das absolute Masssystem.

Herr D' A. Walker, Arzt : Ueber Stoffwechsel.

Herr D' Schumacher-Kopp, Kantonschemiker, Luzern: Wanderungen in Nordafrika.

Herr Heinrich Rüd : Das elektrische Licht.

Herr D' Kottmann, Spitalarzt : Das Betelkauen.

Herr von Arx, Bezirksfiirster : Die Feinde des Waldes.

Herr D' Fr. Lang, Prof. : Neuere Forschungen auf dem Gebiete der Schweiz. Geologie.

Herr D'f Oskar Gresly : Ueber Leichenverbrennung.

Herr Major Zwicky, Bern : Das neue Gewehr und das mo- derne Pulver.

Herr P. Felber, Gasdirektor : Ueber neue Verwendung des Theers.

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^

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Herr D' Fr. Lang, Prof. : Das Aluminium.

Herr J. Walter, Prof. : lieber Entstehung von Explosionen.

Ausserdem wurden noch über 40 wissenschaftliche Themata in kleinere Referaten und Mittheilungen diskutirt.

Der Actuar: A. StbIibi.

15. Thurgau (Frauenfeld)

Ehrenmitglieder: 11. Mitglieder: 94. Jahresbeitrag: 5 Fr.

Präsident: Herr D' U. Grubenmann, Prof. Actuar: Herr H. Wegelin, Prof. Assässor: Herr D' Cl. Hess, Prof. Bibliothekar: Herr X. Zimmermann, Prof.

.Vorträge :

a) Im « naturwissenschaftlichen Kränzchen » in Frauen- feld (8 Sitzungen).

1. Herr Prof. D' Hess: Der Anschluss der Blitzableiter an

Gas- und Wasserleitungen.

2. » Prof. D' Grubenmann : Klebermehl und Kleber-

brod (Aleuronatbrod) als Nahrungsmittel.

3. > D' Schulthess : Angebliche Schallverstarkung im

antiken Theater.

4. > Oberstlieutenant Ammann : Das Strassenwesen der

Schweiz.

5. » A. Schmidt, Chemiker : Die Lüftung und Heizung

der Wohnräume.

6. » D' Isler : Die Kneipp'sche Wasserheilmethode.

7. » Tierarzt Gubler : Die Maul- und Klauenseuche.

S. > Apotheker Schilt; Vorweisung und Besprechung

von Marder-Embryonen. 0. » D' Elias Haflfter: Koch und die Tuberkulose.

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h) An der Jahresversammlcwg am 5. October 1891 in Er- matingen

Herr Prof. D*" Hess: Dae Hitgehretter vom 6. Juni 1891.

Herr Sekandarlehrer Engeli : Versuche mit einer dynamo- electrischen Maschine.

Der Aduar: H. Wegelin.

16. - Ticino

Presidente: Sig. Gio. Ferri, professore in Lugano. Vice-presidente : Sig. Att. Lenticchia, professore in Lugano. Segretomo-caasiere: Sig. Eug. Defilippis, banchiere in Lugano.

35 membri. Tassa annuale fr. 3.

1890, aprile 3. Fondazione della Societa Ticinese delle Scienze Naturali.

Dal 10 agosti 1890 al 10 agosti 1891 due riunioni; nelle quali furono fatte le seguenti comunicazioni.

Sig. A. Lenticchia: Sopra il sasso di Gaprino.

Sig. Gius. Brentani : Sülle acque potabili di Lugano in con- fronti con quelle di alcune sorgenti dei diutomi.

Sig. Alf. Buzzi : La injezione della linfa Koch in due amma- lati che presenta.

17. - Valais

LA MUBITHIENNE

Sodete yalaisaime des Sdenees naturelles fond^ en ISttL et

Seetfon de la SodM hehr^t^tae des Sdenees natmreUes

depois 1890.

(i*^ bappoet) Elle compte environ 120 membres actifis et 7 membres d'honneur. Son comit^ est compos^ comme suit :

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l^'isident : M. J. 0. Wolf, professeur, k Sion. Vice-IVSsident : M. J. M. de ChastoDay, pharm., ä Sion. Secretaire-caissier : M. leR^v. chanoine Besse, prüfet du Col- lege de St-Maurice. BibliothScaire : M. G. Faust, pharm., ä Sion.

Membres adjoints :

a) Pour la r^daction du Bulletin : M. H. Jaccard, professeur, k Aigle.

M. Fr. Trippet, professeur, ä Neuchätel.

b) Pour les stations botaniques : M. le D' Beck k Monthey.

M. J. M. de Chastonay, pharmacien ä Sion.

Chaque ann^e a lieu une r^union g^n^rale dans diffdrentes contr^es du Valais ou dans des cantons voisins, avec excur- sions de plusieurs jours. En 1890, la XXX« r^union a eu lieu ä Brigue, dans le Haut- Valais, avec course au Simplon, aux gorges de Gondo, k la vall^e de Zwischbergen et par le Zwischbergenpass dans la vall^e de Saas.

A cette assembl^e ont pris part 46 membres, ä la course des deux premiers jours 34 et jusqu'ä la fin 22 messieurs et une dame.

Le but principal de notre modeste soci^te est l'^tude des richesses naturelles du canton du Valais. En outre, eile sert de lieu de rendez-vous aux naturalistes admirateurs de ce pays et leur procure, surtout par les excursions, de fruc- tueuses occasions pour leurs recherches. Elle a, enfin, cr^^ ä cet effet diif^rentes stations botaniques, qui renfermeront la plupart des esp^ces de leur zone r6ciproque, donnant ainsi un tableau d'ensemble utile et oflFrant des mat^riaux pr^cieux, surtout k r^tude des genres critiques, tels que les Semperviva, Rosse, Hieracia, Potentillse, Salices, etc. Y sont aussi cultiv^es pour des raisons phytog^ographiques les esp^ces caract^ris- tiques et rares d'autres contr^es voisines du Valais, notam- ment Celles des Alpes vaudoises. savoisiennes, du Jura, des

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Grisons et des Alpes Graies. Le nombre des plantes intro- -duites ä Zermatt (alt. 1620 m.) s'äl^ve d^jä ä 500 esp^ces environ, et celui des plantes du jardin du Grand-St-Bernard (alt. 2478 m.), qui est moins ayanc^, est de 150 ä 200 esp^ces. La fondation de ces dtablissementS; vraie oeuvre patriotique et d'utilitd publique, a ^t^ yot^e sur la proposition du d^put^ M. le D' Beck, de Monthey, en 1885, par le Grand Conseil du canton du Valais, voulant s'associer par une manifestation publique au 25™® anniversaire de la fondation de la soci^t^ Murithienne, qui a bien m^rit^ du pays par ses travaux scien- tifiques. Par lä, la Murithienne a regu, comme la motion du D' Beck le ddsirait, unenouvelleimpulsiond'activit^. Les frais d'installation et d'entretien ont ^t^ Supportes en plus grande partie par I'Etat du Valais et en partie par la caisse de la Murithienne et par de g^n^reux dons de M. AI. Seiler, pro- pri^taire d'hötels k Zermatt.

Dans nos derniers bulletins qui ont paru en 1890 (fascicules XVI, XVII et XVIII), se trouve la description de ces stations, ainsi que la liste des plantes cultiv^es.

Voici r^numäration des travaux publi^s dans notre dernier bulletin, paru en 1889.

I.

Memoires.

M, L. Favrat. Note sur les Potentilles et quelques autves

plantes du Valais. M. H. Jaccard. Herborisations dans les Alpes de Rarogne. M. le D' W. Bernouilli. Plantes rares ou nouvelles du Simplen,

de Zermatt et d'Anniviers. M. le chanoine Cottet. Note sur la Rosa resinosa Sternb. M. AI. Kuppen. Quelques plantes rares de la vall^e de Saas

et d'Anniviers. M. F.-O. Wolf. Notice sur quelques plantes nouvelles et rares

pour le Valais. M. le chanoine Besse. Liste des oiseaux palm^s du Valais.

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M. le D' Frey-Gessner Tables analytiques pour la d^termi- nation des Hym^noptöres du Valais, suite ; avec la plancbe III.

M. F. 0. Wolf. Un peuple montaguard. Monthey et le Val düUiez.

II.

Bapparts sur la marche de la SocUte.

Liste des membres.

Eztrait des procte-verbaux des r^unions :

a) De St-Luc en 1887 ;

b) De Zermatt en 1888 ; cj De Monthey en 1889.

Rapport sur nos stations botaniques, par le President, M.

F. 0. Wolf. Liste des Soci^t^ correspondantes. Bibliographie, par M. F.-O. Wolf. Sion, au mois de septembre 1890. *

Pour le Comit^ :

Le Brhident, F. 0. Wolf.

(ll"« BAPPOBT, AKir^E 1891.)

En 1891, la XXXP r^union eut lieu, le 28 juillet, ä Fionnay, dans la vall^e de Bagnes. Plus de 40 membres ont ii6 fid^les au rendez-vous. Le President rappelle, dans son discoors d'ouverture, des Souvenirs historiques se rattachant & la yall^e de Bagnes : la catastrophe du glacier de Gi^troz et les noms d'excellents naturalistes qui sont la gloire de cette contr^e : Murith, Tissi^res et Delasoie, de Sembrancher, et Perraudin, de Lourtier, qui mit V^netz sur la yoie de la v^ritable th^orie glaciaire.

M. le D' Cr^pin, directeur du j ardin royal de Bruxelles, lit un travail sur les roses valaisannes.

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M. le D' J. MuUer» professeur k Genfeve, donne d'excellents conseils sur la m^thode k suivre dans l'^tude des sciences naturelles, particuli^rement au point de vue d'analyse syst^- matique^ m^thode qui lui a permis Tan demier de d^terminer et de dasser 800 lichens nouveaux qui lui ont ^t^ envoy^ de toutes les parties du monde.

M. Pr^vost-Bisler, de Ghamb^sy, fait un rapport sur la culture poursuiyie chez lui pendant 7 ans des Anemone alpina et sUlfurea, culture dont les r^sultats prouvent clairement qu'on a affaire ä deux esp^ces diff^rentes, la premi^re de pr^f^rence calcicole, la seconde exclusivement silicicole.

M. Pittet, de Lausanne, fait une communication analogue ä propos des Iris virescens Red. et I. lutescens Gaud., qu'il considire comme deux expices diff^rentes. II indique une nouvelle Station du Saxifraga granulata pr^s de Lausanne et du Nuphar pumüum pr^ de Chätel-St-Denis.

M. le D' Chodat, professeur ä Gen^ve, donne un apergu de sa monographie des Polygalac^es.

M. Koch, de Morges, distribue quelques späcimens du lAstera cordata trouv^s par lui au-dessus de Fionnay.

M. William Barbey, de Valleyres, fait distribuer une bro- chure sur un nouvel hybride de Oypripedium, däcouvert dans ses cultures.

M. Goll, de Lausanne, präsente un sp^cimon de Scorpio europaeuSf trouv^ en nombreux exemplaires ä 1600 m. d'alti- tude dans le val de Zwischbergen.

M. le D' Dutoit, de Berne, communique un Hieracium hybride trouv^ par lui au Simplon et qui doit fitre plac^ entre les groupes PiloseUa et Euhieracium. II annonce aussi qu'il a d^couvert k Longeborgne YÄgropyrum junceum, nouveau pour le Valais,

M. Favrat, professeur k Lausanne, präsente un Hieracium räcoltd au Simplon par M. le chanoine Besse, et qui doit dtre un hybride de H. Murithianum et piliferum, II propose de Tappeler H. Bessianum.

M. Bader, de Genfeve, presente des grappes d'Äcerpseudo-

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platanus qui, ä cöt^ de fruits normaux ä deux samares, en ont ä 3, 4 et 5 samares.

M. Müller rappeile ä ce propos que la disposition par 5 des parties de la fleur est le type g^a^ral des dicotyc^donäes.

M. le D' Farrisa, d'Aoste en Pi^mont, apporte, en meme temps que les salutations de nos coll^gues Valdataines, quel- ques ^chantillons de roses rares de Yalpellina.

M. Wolf, enfin, annonce, dans son rapport officiel, entre autres que la Soci^t^ suisse des pharmaciens a envoy^ un subside de 100 francs pour seconder nos e£forts patriotiques pour rätablissement de jardiüs botaniques dans les Alpes.

Aprfes la s^ance, on a visitö le nouveau jardin alpin qui a ^t^ cr^^ ä Fionnay et pour lequel la commune de Bagnes a fait don du terrain. II est install^ aux frais des actionnaires de rhötel « Rosa-Blanche » ä Fionnay et mis sous la protec- tion de la Murithienne et portera le non de Murühiana,

Les jours suivants ont ^t^ consacr^s ä des excursions dans la vall^e de Bagnes, qui ont 6t6 irhs fructueuses.

Nos stations botaniques de Zermatt et du Grand-St-Bemard se sont bien d^veloppdes pendant la Saison de 1891 , un rap- port d^taill^ paraltra cet hiver dans nos bulletins.

Sion, au mois d'octobre 1891.

Pour le comit^ : Le PrSsident, F. 0. Wolf.

18. - Vaud

Brisident : MM. Golliez, Henri, prof., Lausanne.

Vice-Bresident: Hans Schardt, D' phil., Montreux.

William Grenier, prof., Lausanne.

Juillerat, D' m^d., Lausanne.

Delebecque, Ingenieur, Thonon. Secräaire: Aug. Nicati, pharmacien, Lausanne.

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La Soci^tä comptait au P' juillet 1891, 197 membres effec» iifs et 50 membres honoraires.

Elle s'est r^unie 17 fois en s^ance ordinaire et a entendu les Communications scientifiques suivantes : M. F. A. Forel, prof. : Rectification au sujet de la throne de la Genese des lacs.

Seiches du 20 aoüt 1890.

Sur les fl^chettes recueillies sur une partie du trajet

de la trombe du 19 aoüt.

Mode de cong^Iation du port de Genfeve.

La cong^lation du lac L^man pendant Thiver 1890-91.

Les seiches et leur formule.

Prfeentation de la carte du lac L^man.

Ph^nomenes calorifiques dans Tintroduction des af-

fluents dans le lac Ldman.

Observations möt^orologiques anciennes. M. Tordham : Bolide observ^ le 20 juin 1880.

M. Louis Gauthier : Etüde sur le cyclone du 19 aoüt.

Temp^rature excessive de d^cembre 1890 et janvier

1891 dans les valldesdu Doubs et du lac de Joux.

Präsentation du plan de passage de la trombe du 19

aoüt 1890, dressä par M. Etier, gäomötre. M. Delebecque, ing. : Pr&entation d'une carte du lac d'An- necy.

Sondages thermomätriques dans le lac d'Annecy.

Lacs non congeläs de Thiver 1890-91. M. Bieler, directeur : Coloration des papillons.

M. Decoppet, forestier : La « Nonne > et ses ravages dans les

foröts. M. Lugeon : Geologie des environs de Salaufe et de Luisin. M. Eng. Renevier, prof. : Prfeentation d'une grande plaque

succiniföre des Allinges.

Enyabiissement de la mer eocöne aux Diablerets.

Etat de la publication de la carte gäologique de la

Suisse.

De Torigine de la protogöne.

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H. Schardt, D' phil. : Geologie du Moni de Vuache.

Goncrätion de carbonate de chaux imitant un polypier,

trouv^e au B^vieux.

Structure g^ologique du Monte Leone.

De rorigine du Loess.

Präsentation de la carte g^ologique des Alpes au ^/mü-

lioni^me; de M. Max Noel. M. Henri Dufour, prof. : Resum4 des observations mätäoro- logiques de d^cembre 1890.

Observations faites sur la trombe du 19 aoüt

Elements m^tdorologiques de janvier 1891.

Präsentation d'un nouvel andmom^tre.

De la lumi^re diffuse du ciel et de la hauteur des

nuages. M. E. Chuard, prof. : Gontraction produite par la fermenta- tion alcoolique.

Analyse de terre de tourbe au point de vue de la pr^-

sence des nitrates. M. A. Palaz, prof. : La g^om^trie non euclidienne d'apr^s un memoire de M. Maillard, instituteur ä Yverdon.

Conference sur la lumi^re de Tavenir.

M. Ch. Dufour, prof. : Trombe du 18 aoüt 1890 en Bretagne. M. Paul Mayor : Du mouvement dans le Systeme solaire. M. Guillemihy prof. : De la transmission de l'^nergie. M. Emery, prof. ä Tüniversit^ de Bologne : Etüde sur Tori-

gine des fourmis d'Europe. M. Paul Girody prof. ä la Facult^ des sciences de Clermont-

Ferrand : Ossements humains trouv^s dans une

carri^re de pouzzolane du volcan de Grave-Noire. M. R. Dubois, prof. ä la Facultd des sciences de Lyon : Re-

cherches sur les microbes de la phosphorescence. M. G. Planchon, directeur de TEcole de pharmacie de Paris :

Sur la distribution gdographique des m^dicaments M. Hagenbach-Bischoff, prof. ä l'Universitd de Bale : Recher-

ches nouvelles sur les oxp^riences de Hertz. M. Piccard, prof. ä l'Universit^ de Bäle ; Sur une cause d'er-

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reur posBible d^ns la d^terminatiun de la densittf

des vapeurs d'apr^s la m^thode de V. Meyer. M. Piccardy prof. k rUniversit^ de B&le : Vibrations longitu-

dinales dans les jets et chutes d'eau. M. H. Brunner, prof. : Etudes st^r^ochimiques. M. H. BlanCy prof. : Etüde sur le d^veloppement de ^(B^f de

la truite. M. L. G. de Coppet: De la dilation de Teau. Etüde th^orique. M. Paris : Gontribution ä la Flore du pays et sp^cialement

des GenSts. A Toccasion des fötes universitaires de Lausanne, notre Sod^t^ a invit^ les d^l^^s des üniversit^s ^trang^res, ainsi que ses membres honoraires, k assister & la s^ance du 20 mal et au banquet qui l'a suivi. Plusieurs de nos invit^s ont bien Youlu pr&enter & cette s^ance le räsultat de leurs travaux scientifiques et ont montr^ par Ik Fint^r^t qu'ils prenaient k la fondation de notre Universit^ vaudoise et k la Soci^tä des Sciences naturelles.

Le SecrHaire: Aua. Nicati, pharm.

19. - Zürich

Bräsidmt: Herr Prof. D' H. F. Weber. Vice-Bräsident: Herr Prof. D' Lunge. Actuar: Herr Prof. D' Tobler. Quästor: Herr D' Eronauer. Bibliaihekare: Herrn D' Ott und Graberg.

Es wurden in 9 Sitzungen 9 Vorträge und 3 Mittheilunge» gemacht.

Vorträge:

Herr Prof. Keller: Neue Untersuchungen über die Fauna des rothen Meeres.

Herr Prof. Lunge: Notizen über eine Studienreise in Nord- amerika.

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Herr Prof. Weber : Demonstrationen über die Ausbreitung elektrischer Ströme in langen Kabeln.

Herr D* Constam: Ueber neue Methoden zur Bestimmung von Moleculargewichten.

Herr Prof. Hantzsch : Räumliche Anordung der Atome in gewissen stickstoffhaltigen Verbindungen.

Herr D' Winogradsky : Ueber die Organismen der Nitrifica- tion.

Herr Prof. Heim : Die Centralmassive der Alpen.

Herr D' Hanau : Ueber herzlose Missgeburten, als Beispiel der Entwickelung des Körpers unter dem Einfluss mechani- scher Störungen.

Mittheilungen:

Herr Prof. Keller : Springende Bohnen.

Herr Prof. Lang : Ueber den bei Niederwenningen ausge- grabenen Mammuth-Embryo.

Herr D' Schinz : Zwei Vertreter der Littoralflora von Süd- westafrika.

Aufgenommen in die Gesellschaft wurden 9 Mitglieder, durch den Tod haben wir Herrn Prof. Mousson verloren. Be- stand im Frühjahr 1891 ; 194 ordentliche, 20 Ehren- und 10 correspondirende Mitglieder.

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NfiCROLOGIES

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f Johann Rudolph Koch

Geboren am 23. August 1882 in Bern hatte J. R. Koch leider eine durch köperliche Leiden getrübte Jugend durch- yjimachen. Ein Fall , den er im zartesten Kindesalter erlitt und der von seiner Pflegerin verheimlicht wurde, verursachte eine Krümmung und Kürzung des rechten Beines, so dass der Knabe nur mühsam , nach schmerzhaften Operationen und Kuren , an Krücken und schliesslich mit Hilfe einer Machiue gehen konnte. Von vielen Freden der Jugend dadurch aus- geschlossen, warf sich der junge Knabe mit um so grösserem Eifer aufs Lernen. Er besuchte die damalige Realschule und sein Lehrer und späterer Freund , Herr Prof. D' R. Wolf in Zürich, bezeugt, dass er an Koch einen überaus fleissigen und begabten Schüler gehabt habe. Der Wunsch des jungen Mannes ging dahin sich für die mathemat. Wissenschaften als Lehrer auszubilden ; sein Vater hingegen, Inhaber eines blü* henden Geschäfts (Gerberei und Lederhandlung) hätte den Sohn lieber als seinen Nachfolger gesehen. Als aber Jean Koch 1849 die ersten Preise bei der Promotion erhielt, gab Vater Koch dem allgemeinen Drängen nach und Hess seinen Sohn Studiren. An der Hochschule in Bern hörte er Vorle- sungen bei Wolf, Schläfli und Brunner, im 'Herbst 1849 ging er zu Oltramare nach Genf, hörte auch bei Plantamour, Wart- mann, Marignac, sodann Herbst 1851 nach Berlin, wo er die Vorlesungen bei Steiner, Dirichlet, Enke, Dovc und Ritter be- suchte. Neben den exakten Studien trieb er auch Kunstge- schichte , zeichnete und malte zur weitem Ausbildung seines Geistes. 1853 machte er mit Hilfe des ihm von der Realschule

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zugesprochenen grossen « Meyer- Preises » eine längere Stu- dienreise um hervorragende technische Lehranstalten in Aarau, Zürich, Wien, München, Augsburg, Carlsruhe, Strass- burg zu besuchen, von welcher jetzt noch ein umfangreicher, werth voller Bericht vorhanden ist. Als nun Wolf 1855 nach Zürich berufen wurde, trat Koch an seine Stelle als Lehrer der Realschule für mathemathische Fächer und technisches Zeich- nen. Der 23jährige junge Lehrer gewann sich bald die Herzen seiner Schüler vollständig, denn < ein Lehrer von Gottes Gnaden » gelang es ihm durch Klarheit und Veratändlichkeit des Unterrichts, durch Humor und Freundlichkeit den trocke- nen Lehrstoff seinen Schülern lieb und werth zu machen. Neben diesem Unterrichte hatte er noch Müsse sich der 1855 nach Wolfs Abgang verwaisten Sternwarte anzunehmen und dort die regelmässigen meteorologischen Beobachtungen weiter zu führen und zwar that er dies bis zum Jahr 1860. Damals lag die Meteorologie noch in den Anfängen, nur wenige Stationen waren vorhanden und im Februar 1856 stellte Koch den Antrag, die Bundesbehörden um einige Unterstützung für meteorologische Zwecke anzugehen, vielleicht auch in der Weise, dass einige Telegraphenstationen als meteorologische bezeichnet würden. Koch trat bescheiden zurück, als der neue Physikprofessor H. Wild Lust zeigte die Sternwarte an sich zu ziehen. Hierin zeigt sich eben einer seiner hervorra- genden Charakterzüge, nämlich seine übergrosse Bescheiden- heit ; sie ist es auch, die ihn verhindert hat aus dem reichen Schatz seines Wissens einige Arbeiten an das Tageslicht treten zu lassen ; sie ist es auch, die ihn veranlasste alle seine schriftlichen Arbeiten noch vor seinem Tode su vernichten! Im Jahr 1880 wurde die Realschule mit dem städtischen Gymnasium verschmolzen. Auch in seiner neuen Stellung leistete Koch Vorzügliches und war überaus beliebt bei Schülern und Kollegen. Was er aber im Stillen für die ber- nische und die schweizerische naturforschende Gesellschaft gewirkt hat, ist schwer zu beschreiben. Im 1853 trat er der erstem, 1854 der letztern Gesellschaft bei und half nun

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von 1857 au zuerst als Unterbibliothekar bei der Verwal- tung der 1843 von R. Wolf erst eigentlich gegründeten Biblio- theken dieser Gesellschaften. Von 1864 bis 1889 leitete er sodann als Oberbibliothekar und Correspondent selbständig die Bibliothek. Er gab 1864 einen grossen theils von ihm verfassten neuen Katalog heraus , dem er von Zeit zu Zeit Supplemente nachfolgen Hess und widmete in freier Thätigkeit einen grossen Theil seiner Zeit der Oeffnung und Entwick- lung dieses Instituts. Nur wer weiss , was eine Verwaltung einer Bibliothek, die ca 15,000 Bände zählt, und ein Tausch- verkehr mit ca 280 Gesellschaften und Akademien zu thun gibt, kann die stille Arbeit unseres bescheidenen J. R. Koch würdigen. Im Jahr 1889 nahm er seine Demission, da ihm das Amt zu beschwerlich wurde, vielleicht fühlte er auch schon eine Abnahme seiner Gesundheit, kurz, er machte Anstalten um « abzurüsten ]>, wie man zu sagen pflegt. Im Testament gedachte er noch des von ihm so lange verwalteten Instituts, in dem er jeder der beiden iTesellschaften , der bernischen und der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft, je 500 Franken für Bibliothekzwecke vermachte und ausserdem der bernischen Gesellschaft seine werthvolle Bibliothek, ma- thematischen und naturwissenschaftlichen Inhalts, schenkte. Bei seinem Rücktritt ehrteu ihn die genannten Vereine durch eine Dankesurkunde und durch ein werthvolles Album , die « Gallerie Schack > in Photographien, an dem sich sein Künstlerauge gewiss sehr erfreut haben mag, es sind dies nur kleine Zeichen der allgemeinen Hochachtung , die sich J. R. Koch , der verstorbene langjährige Oberbibliothekar der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft erworben hat. Nicht lange sollte er einer Zeit von etwas geminderter Thä- tigkeit geniessen. Noch Dienstag den 19. Mai 1889 lag er wie gewohnt seiner Pflicht ob und unterrichtete den ganzen Vor- mittag, aber schon Nachmittags musste er das Bett hüten, das zum Sterbebett werden sollte. Nach unsäglichen Leiden einer rasch sich entwickelnden Herz- und Nierenkrankheit verstarb er den 30. Mai 1889, nicht ganz 57 Jahre alt.

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Seine Tugenden, seine Hingebung und Aufopferung, auch für die Sache der Naturforschung, werden seinem Andenken bei uns einen dauernden Platz sichern und sein Vermächtniss wird dazu beitragen, dass sein Name, so lange unsere Biblio- thek steht, nicht vergessen werde. Ehre seinem Andenken»

Gbaf.

f Edmond Sarasin

Edmond Sarasin est n^ a Gen^ve en 1843 et appartenait ä une famille d'origine frangaise r^fugide ä Genfeve k Töpoque de la Reformation et qui a donn<^ des hommes distingu^ ä sa patrie d'adoption. Son p^re, Edouard Sarasin, avait ^t^ con- seiller d'Etat avant 1846. Edmond Sarasin fit ses ^tudes ä Genftve, alla ä Paris en 1862, y suivit d'abord comme externe les cours de TEcole polytechnique et compläta cet enseigne- ment scientifique en entrant ä TEcole des mines, il tra- vailla sous la direction d'Edmond Fuchs, ingänieur des mines distingu^. En möme temps il se pr^parait ä la licence ^s sciences physiques, qu'il obtint avec succ^s en 1866. C'est dans retude de la min^ralogie que ses goüts scientifiques s'^taient fix^s et un s^jour subs^quent ä Vienne, durant le- quel il poursuivit ses ^tudes ä la Geologische Hochschule, le mit au courant de la science allemande.

En 1872 il fit, avec le professeur de TEcole des mines, M. Fuchs, une excursion en Valachie pour y Studier les subs- tances min^ralesetplusrarticuli^rement les sourcesde pätrole que renfermait la propri^t^ de C&mpina, appartenant an prince D^mitre Stirbey. La description g^ologique de la r^- gion se trouve ce domaine, k soixante kilomitres au nord de Bucharest, au pied des Karpathes, ainsi que le r^ultat des investigations faites sur le terrain par Fuchs et Sarasin, se trouvent consignc^s dans une notice qui a ^t^ publice en 1873 dans les Anhires.

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A partir de 1876, Edmond Sarasin trouva ä Paris, daas sa collaboration avec M. Charles Friedet, de llnstitut, un em- ploi de son activit^ seientifique qui lui coDveiiait de tont point. Dans une s^rie de recherches sur la reproduction artificielle des min^raux, rappelons qu'il d^couvrit un principe colorant ä base de cuivre , remarquable par sa propri^t^ de ^^onserver sa couleur, niais auquel on ne trouva pas le dissol- vant n^cessaire pour i'usage industriel.

Nous ne pouvons mieux faire, pour compl^ter notre notice^ que de transcrire ici la majeure partie de Celle qui a ^t^ lue par M. Friedel ä la Soci^t^ min^ralogique de Paris, dont Edmond Sarasin faisait partie. On y verra que sa part dans cette collaboration fructueuse a 6i6 tr^s importante et que sa <Ärrifere seientifique, si tot arrÄt^e, promettait beaucoup. C'est au mois de d^cembre 1890 qu'il s'est steint apr^s une longue maladie.

« Apres quelques ann^es consacr^es principalement ä des voyages, il dösira se livrer ä des recherches scientifiques et vint, en 1876, demander des conseils a celui dont, ä partir de ce moment, il devint le collaborateur fid^le et assidu. II se voua des lors, avec une pers^v^rance remarquable, k T^tude de la reproduction des min^raux par voie humide et ä des temp^ratures ^lev(5es.

« II fallait pour cela imaginer un appareil pouvant r^sister ä des pressions tris fortes et ä la plupart des actions chimi- ques exag^r^es par la temp^rature. Apr^s bien des essais faits avec des tubes d'acier garnis int^rieurement d'abord de cuivre, puis de platine, et dans lesquels plusieurs des tubes, d^j& forts ^pais, ^clat^rent ou se souffl^rent comme des tubes de verre ramollis, les collaborateurs arriv^rent ä une forme definitive d'appareil qui leur permit enfin de multiplier les «xp^riences sans danger pour eux-m^mes et pour le vase. La patience de M. Sarasin en face des premiers insucces et sa confiance dans les id^es qui guidaient les collaborateurs n'ont pas et^ pour peu dans ce r^sultat.

< C'est ainsi qu'ils purent rfeoudre d'abord le probleme de

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la cristallisation du quartz et de la trydimite en Solution alcaline, puis celui de la Synthese de l'orthose, de Talbite, dans des conditions analogues de la topaze, de diverses z6o- lithes provenant de la transformation de la laumonite, etc.

« A des temp^ratures moins ^lev^es et dans des conditions vari^es, ils ont ainsi r^ussi ä reproduire la hop^ite, dont leur travail a servi ä d^terminer la composition, de la lib^th^nite, qu'ils ont transform^e en une belle couleur verte, de la phosg^nite, de la leadhillite, de la chalcom^nite, etc.

a On voit ce qu'avait d^jä. fourni d'int^ressant le travail de M. Edmond Sarasin, dans lequel il avait eu Toccasion de mettre en oeuvre ses solides connaissances en chimie, en cris- tallographie et en g^ologie. On peut par juger de ce qu'on ^tait en droit d'attendre de lui si la maladie n'^tait pas venue Tarröter dans la force de Tage et au moment ses efforts semblaient devoir donner une abondante moisson de r^sultat«.

« Qu'il sott permis ä son collaborateur et ami de rendre t^moignage des Services qu'il a rendus ä la science et d'expri- mer la tristesse qui le remplit depuis qu'il a vu interrompre si malheureusement leurs travaux communs. »

f Le Colonel Emile Gautier

Emile Gautier est ne ä Genftve le 18 avril 1822. Neveu et ^l^ve de Tastronome Alfred Gautier, il montra de bonne heure un goüt prononc^ pour Tastronomie et, apr^s avoir tennin^ ses ^tudes ä TAcad^mie de Gen^ve, il se rendit, en 1844, ä Paris pour se vouer späcialement k cette science. Gr&ce ä la recomraandation du professeur F. Maurice, Eminent math^- maticien genevois et membre de Tlnstitut, il fut dte son arri- v^e admis au nombre des calculateurs attachäs ä Tillustre Leverrier dont il devint bientöt Tami. C'est ainsi qu'il se

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trouva initi^, presque en collaborateur, aux recherches que ce savant poursuivait sur les perturbatioDs d'Uranus et qui aboutirent; comme on sait, ä la decouverte de Neptune. Apres deux ann^es pass^es ä cette forte äcole,. ii revint ä Genfeve une thfese sur les perturbations des cometes lui valut le grade de Docteur fes-ciences math^matiques En 1860, Lever- rier Tinvita ä Taccompagner en Espagne pour coop^rer avec lui ä l'observation de T^clipse totale du soleil qui eut lieu le 18 juillet de cette ann^e. Au retour de cette exp^dition, Gautier rendit compte de ses observations dans les Archives des sdences de Genfeve. Son rapport est d'autant plus inte- ressant qu'il s'y exprirae, de la maniöre la plus catögorique, en faveur de Torigine solaire des protub^rances, opinion qui rencontrait encore, ä cette ^poque, bien des contradicteurs. A dater de ce moment, la physique solaire devint son sujet de prädilection et il a publik dans les Archives les r^sultats de nombreuses recherches spectroscopiques.

Peu apr^s la mort de Plantamour, survenue en 1882, Gau- tier a 6ii nomm(5 au poste de directeur de TObservatoire de Gen^ve, auquel il s'est des lors consacre tout entier durant sept ann^es cons^cutives. Pendant sa gestion, il s'est surtout eflforcä de perfectionner le Systeme des observations m^t^o- rologiques en le compl^tant par Tinstallation d'appareils enregistreurs. En m6me temps, il rendait de grands Services ä Tindustrie horlogöre dont les rapports avec TObservatoire ont ä Gen^ve une importance particuliere. Sous son adminis- tration, de notables am^liorations ont it6 introduites dans le r^glage des chronomfetres.

Gautier dtait en relations personnelles avec un grand nom- bre d'astronomes ätrangers qui tous appr^ciaient r^l^vation de son caract^re non moins que T^tendue de ses connaissances. En 1883, il se rendit k Vienne pour prendre part au congrös de la Soci^te astronomiqne. C'est sur son invitation que ce Corps vint ensuite sidger k Genöve en 1885, et tous ceux qui ont assiste ä cette r^union se souviennent de la cordialitä avec laquelle il regut la Sociötö dans sa propriöt^ de Cologny.

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Membre z^l^ de la Sociät^ helvdtique des sciences natu- relles, il a, de 1881 ä 1886. fait partie de son comit^ perma- nent en qualit^ de tr^sorier. Enfin, il ne faut pas oublier les Services qu'il a rendus ä son pays comme officier supärieur dans Tarm^e f^^rale. Des Tann^e 1844, il faisait partie de r^tat-major f^däral du g^nie et, de 1856 ä 1860, il remplit les hautes fouctions d'instructeur en chef de Tarme. Golonel dans Tetat-major g^n^ral depuis 1865, il a par deux fois, au rassemblement de 1869 et pendant la garde des fronti^res en 1870, occupe le poste difficile de chef d'ätat-major g^n^ral. Au milieu de Thiver dernier, une maladie de cceur dont il soutfrait depuis plusieurs mois s'^tant subitement aggraväe, il est mort ä Geneve dans la nuit du 24 au 25 f^vrier 1891.

f Xavier Kohler

Le Jura vient de perdre un de ces hommes d'ölite, dont le nom est intimement li^ ä toutes les oeuvres patriotiques, a tous les progr^s räalis^s, dans le domaine de Tactivit^ inteU lectuelle comme dans celui des affaires publiques et dont la memoire vivra respect^e et honor^e des amis des lettres et des sciences, comme des citoyens impartiaux dans la vie po- litique.

M. Xavier Kohler, ancien professeur, archiviste, pr^ident honoraire de la Soci^t^ jurassienne d'Emulation, membre de plusieurs soci^täs savantes et däput^ au Grand-Conseil, a ^t^ enlevä ä Taffection de sa famille et de ses nombreux amis le 17 mai 1891, apres une longue et penible maladie.

N^ äPorrentruy, le 2 juillet 1823, d'une famille honorable, Xavier Kohler fit ses premi^res Stades au College de cette ville, quMl quitta vers 1838 pour aller les continuer ä Fri- bourg il se voua avec entratnement ä la littärature, ä la podsie et ä Thistoire. Kontra dans sa ville natale , il ne

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tarda pas a v ^tre appelä au poste de professeur et tout en 8'occapant dlastnictioii, ii consacra ses loisirs ä des travaux littäraires, doDt le goüt pur et ^lev^, le sentiment po^tique, la touche fine et d^licate, le ton enthousiste, attirerent l'atten- tion des hommes les plus distingu^s d'alors. De concert avec X. Stokmar, J. Thurmann, A. Quiquerez, X. Pdquignot, L. Dupasquier, J. Durand, V. Cuenin, puis Gaulieur, A. Da- guet. M. Buchen et beaucoup d'autres, il fonda la Sociät^ ju- rassienne d'£mulation dout il fut pendant de longues ann^es le secr^taire g^n^räl aussi actif que d^vou^. II en devint plus tard Präsident et contribua puissamment k faire renattre et cultiver le goüt des lettres, des sciences et des arts dans le Jura. C'est ä cette dpoque de sa vie que se rattache la com- position de ses « Alperoses » et de ses diverses biographies jurassiennes.

Vivant dans une Periode d'agitation politique, il ne pouvait rester ätranger aux graves questions qui s'agitaient alors. Toutefois, respectueux de la noble mission de la presse dans ses nombreux articles de journaux, ce fut avec les armes de la veritä et de la raison qu'il däfendit saus cesseles principes quMl avait adoptäs, et jamais il ne s'abaissa aux däplorables per- si»nnalitäs que nous voyons si souvent dans les journaux de notre temps. Sa loyale franchise ne devait cependant pas tou- jours 6tre appräciäe k sa valeur; eile lui attira les disgräces d*un gouvernement ombrageux.

Vers 1864, il fut 61u däpute au Grand Conseil. C'etait r^poque avait surgi et se däbattait däjä la grande question de la construction des chemins de fer dans le Jura. Au Service de cette entreprise qui passionnait tout le pays, X. Kohler voua tous ses soins*. il la däfendit de sa parole, de sa plume, de sa bourse, de son influence personnelle , aussi bien dans les conseils du cauton que dans ceux des communes. Plus heureux que la plupart de ses coUaborateurs k cette grande cBuvre, il eut la consolation de la voir räalisäe.

Les deruieres annäes de cette vie si utile, si laborieuse, si honnÄte et si bien remplie furent troubläes par des chagrins

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et des souffrauces. La perle de sa fid^le ^pouse porta, k son coeur sensible, un coup profond dont il ne se remit pas en- ti^rement. Bien que de sant^ robuste, il avait, d^s son jeune ftge, les yeux faibles et maladifs. Obligo de se soumettre a un traitement special ä Berne, il y fut frapp^ d'une attaque d'apoplexie qui ^branla sa forte Constitution. A partir de ce moment-lä il ne tratna plus qu'une existence languissante, attristde encore par la perte presque totale de la vue. Cepen- dant son äme ne plia pas sous le poids des infirmit^s; sa r^- signation, son courage, sa patience ne flächirent pas un instant, jusqu'ä Theure fatale la raort vint le dälivrer ä jamais de ses maux.

D^posons un hommage de respectueux regret sur cette tombe qui vient de se fermer. Avec Xavier Kohler, sa famille voit disparaitre un pere aifectueux et ddvoud, le Jura un hon- n6te et g^ntJreux ami, la Suisse entiere un bon et fid^le ci- toyen, les lettres un disciple fervent et eclairö.

Puisse sa vie servir d'exemple ä la jeunesse et sa memoire vivre dans le coeur des hommes de bien et des bons patriotes.

U Jura, 22 mai 1891.

f Prof. D' C. V. Nägeli

Carl von Nägeli wurde geboren am 27. März 1817 zu Kilch- berg bei Zürich als der Sohn eines aligemein beliebten Land- arztes, des nachmaligen Erziehungs- und Reglerungsrathes Kägeli.

Schon von frühester Kindheit an bildeten Bücher die Lieb- lingsbeschäftigung von Nägeli. Es war ein Glück für seine zarte Konstitution , dass er eine relativ kräftiger organisirte Schwester besass , die mehr Lust am Landleben hatte und dadurch den Bruder unwillkürlich in Feld und Wald zu locken wusste. Dort erhielt der künftige Botaniker zugleich die erste Anregung zum Sammeln und Beobachten.

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Den ersten Jugendunterricht empfing der Knabe in einer von seinem Vater und einigen Dorfmatadoren gegründeten Privatelementarschule. Dann besuchte er das Gymnasium in Zürich, wo er duiyh Fleiss und Begabung bald die Zuneigung seiner Lehrer erwarb.

Später, zum Zweck des Studiums der Medizin an der neu- gegründeten Universität immatrikulirt, fühlte sich Nägeli mit manchen Andern besonders von Oken mächtig angezogen. Mehr und mehr erkaltete aber dabei sein Interesse für die medizinischen Fächer, und nachdem auf die Vermittlung seiner vielvermögenden Mutter, welcher des Sohnes Wesen überhaupt mehr verwandt war, der Anfangs widerstrebende Vater ein- gewilligt hatte, begab sich Nägeli zu De CandoUe nach Genf, um die Laufbahn eines Botanikers zu betreten. Hier machte der Jüngling so rasche Fortschritte, dass er im Jahr 1840 auf Grund einer umfangreichen , seinem Lehrer und nachherigen Freund Oswald Heer gewidmeten Abhandlung über die Cirsien der Schweiz den Doktortitel der Zürcher Universität erwarb.

Nach einem kürzern Aufenthalt in Berlin zum Studium der Hegerschen Philosophie der scharfe Beobachter und ob- jektive Kritiker blieb zeitlebens philosophischer Spekulation zugethau wandte sich Nägeli Jena zu, um sich dort von dem berühmten Botaniker Schieiden in die Geheimnisse des Mikroskops einführen zu lassen. Eine Folge seines Jenenser Aufenthaltes ist die von Schieiden und Nägeli herausgegebene Zeitschrift für wissenschaftliche Botanik. In dieser Zeitschrift, welcher Schieiden bloss seinen Namen lieh, veröffentlichte Nägeli seine Aufsehen erregende Entdeckung der Spermato- zoiden der Farne, sowie der Rhizocarpeen. Hier war es auch, wo er als der erste die Bedeutung der Scheitelzelle auseinander- setzte und an verschiedenen Beispielen zeigte, mit was für einer erstaunlichen Geseztmässigkeit die Pflanze oft von Zelle zu Zelle aufgebaut wird.

Eine längere Reise mit seinem Freund Kölliker, dem nach- maligen Professor und Geheimrath in Würzburg nach Italien (bis Palermo) schloss Nägelis eigentliche Studienzeit ab.

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Seine Heirath mit der Tochter einer angesehenen Zürcher- familie fährte Nägeli 1845 auf der Hochz^tsreise nach En- gland , wo er an der Südweetkäste einen langem Aufenthalt machte^ und reiches Material zu weitern Untersuchungen ge- wann. Letztere bilden einen wesentlichen Theil des Inhaltes des 1847 erschienenen Werkes: < Die neuern Algensysteme und Versuch zur Begründung eines eigenen Systemes der Algen und Florideen >.

In den folgenden Jahren sehen wir Nägeli in Zürich als Privatdozenten der Universität und Lehrer der Botanik an der Thierarzneischule, dann als ausserordentlichen Professor der Hochschule. Die Jahre 1850 und 51 sind es, in welchen ich das Glück hatte mit Nägeli in nähere Berührung zu treten. Es war eine schöne Zeit ! Da wurden nicht bloss Staubfäden gezählt und Blattformen beschrieben; es ging in die Tiefe? ans Mark des Lebens !

Nägßli's Vorträge waren nicht eigentlich glänzend: in wohl gesetzter, ruhiger Rede flössen sie dahin; aber gehaltvoll, fesselnd, klar waren sie im höchsten Grade. Nägeli sagte oft, sehr oft: ich glaube, nach meiner Meinung u. d. g. Wer aber daraus schliessen wollte, Nägeli habe es geliebt, seine Person in den Vordergrund zu stellen , der würde sich arg täuschen. Ich habe keinen Menschen kennen gelernt, der weniger eitel, in richtiger Würdigung seines wirklichen Werthes weiter von jeder Form des Streberthums entfernt gewesen wäre als Nägeli. Nägeli musste so reden, wie er sprach; denn was er bot, war meist das Ergebniss seiner Anstrengung, und was er gefunden hatte, das Beste, was sich überhaupt damals bieten Hess. Und nun erst die mikroskopischen Uebungen bei Nägeli: diese Sicherheit des Blicks, diese Gewandtheit in der Stellung wissenschaftlicher Fragen ! Es war eine Lust !

Nachdem Nägeli schon einige Jahre vorher einen Ruf nach Giessen erhalten, aber abgelehnt hatte, folgte er 1852, von zwei SpezialSchülern begleitet, einem neuen Ruf nach Frei- burg im Breisgau. In den drei Jahren , die er daselbst ver- weilte, entstanden zum grössten Theil die Arbeiten, die später

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in deu von Nägeli und mir herausgegebenen pflanzenphysio- logischen Untersuchungen enthalten sind, insbesondere das umfangreiche Werk über das Stärkemehl und die Intussus- ceptionstheorie.

Ein lebhafter geselliger Verkehr und die schöne Gegend machten Nägeli das Verlassen dieses Wirkungskreises schon nach 3 Jahren schwer. Aber, da es das Vaterland war, wel- ches ihn zurückberief, und aus Erwägungen, durch die Nägeli mich zu grossem Dank verpflichtet hat, entschloss er sich im Herbst 1855 die Professur für allgemeine Botanik an dem damals eben eröflfheten schweizerischen Polytechnikum in Zürich anzunehmen.

Indessen litt es ihn hier nicht länger als zwei Jahre. Auch waren dies wohl die wenigst glücklichen seines Lebens : am Tage der Uebersiedelung starb seine geliebte Mutter. Infolge seiner langen anstrengenden Thätigkeit am Mikroscop befiel ihn ein schweres Augenleiden, welches nur durch die ausge- zeichnete Behandlung eines Horner ohne bleibenden Nachtheil gehoben wurde.

Im Sommer 1857 erging an Nägeli der Ruf an die Universi- tät München, ein Ruf, doppelt ehrenvoll für ihn, weil in jener Zeit König Max II bestrebt war, die Notabilitäten der Wissen- schaft und Litteratur an seinen Hof zu ziehen, um München, das sich unter der Regierung liUdwigs des Ersten in künstle- rischer Beziehung so mächtig gehoben hatte, nun auch in wissenschaftlicher auf gleiche Höhe zu heben.

In München fand Nägeli ein reiches Feld der Arbeit, zu- nächst allerdings mehr praktischer Natur ; galt es doch vor allem ein der bedeutenden Periode würdiges botanisches In- stitut zu erstellen. Um die besten Einrichtungen kennen zu lernen, machte Nägeli aus Auftrag der Regierung eine Reise nach Petersburg, wo er die Freude hatte, seinen Freund Ed. von Regel wieder zu sehen , nachher auch nach Paris. Dann begannen die Vorarbeiten zum Bau des grossen Gewächs- hauses, mit Hörsaal, Sammlungsräumen, Laboratorien auf der Nordseite. Hier lehrte von Nägeli in der Folge , hier bildete

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er eine Reihe von Botanikern , um in den Mussestunden zu- gleich zahlreiche, tiefsinnige Werke zu schreiben.

Es würde zu weit führen , alle letztern hier mit Namen zu nennen; auch geben deren Titel meist nur eine unvollkommene Vorstellung von dem mannigfaltigen Inhalt. Ich erinnere daher bloss an seine wichtigen Untei^suchungen über den Geftiss- bündelverlauf, an seine bahnbrechenden Arbeiten über die Untersuchung mikroskopischer Objekte im polarisirten Licht, an die klassische Bearbeitung der Frage der Varietätenbil- dung und der Gesetze der Hybridation, an seine Werke über niedere Pilze und Gährung, an das von Nägeli und Schwen- dener herausgegebene Mikroskop, welches später in zweiter Auflage erschien, an Nägeli's mechanisch-physiologische Theo- rie der Abstammungslehre, an die von Nägeli und Peter ver- <)tfentlichten Werke über Hieracien. Eine Riesenarbeit ist in diesen Publikationen niederlegt , doppelt bewundernswerth wegen der Heterogenität der Themata und der Schwierigkeit der einzelnen Probleme.

Kein Wunder, wenn unter diesen Umständen Nägeli's Ge- sundheit allmälig erschüttert wurde : Nach seinem 60. Lebens- jahr stellten sich häufige Störungen im Nervensystem, beson- ders Schwindelanfälle ein. Nägeli kämpft dagegen an , sieht sich aber nach wiederholten vergeblichen Versuchen gezwun- gen, auf seine Lehrthätigkeit zu verzichten. Plötzliches Nach- lassen der Körperkräfte , Kopfschmerzen und dergleichen \erurtheilen ihn zeitweise sogar zu gänzlicher Unthätigkeit, oder fesseln ihn ans Krankenlager. Ein Anfall der Influenza im Jahre 1889 auf 90 führt den gänzlichen Verfall der Kräfte herbei. Zwar erholt sich Nägeli, Dank vorzüglichster ärztlicher Umsicht und sorgsamster Pflege durch die Seinigen , wieder so weit, um im Sommer 1890 ins Gebirge gehen zu können; ein monatelanger Winteraufenthalt an der Riviera scheint ihn neu zu beleben. Da, kaum nach Hause zurückgekehrt, von Seiten der wissenschaftlichen Anstalten Münchens bei Anlass seines 50jährigen Doktorjubiläums nochmals hoch gefeiert, wurde er, um 10. Mai 1891, vom unerbittlichen Tod erfasst!

Prof C. Chamer.

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f Carl Miller

Director der Papierfabrik in ßiberi!»t.

In der Blüthezeit der Jahre ist ein Leben geknickt worden, das noch reiche Früchte der Wirksamkeit für die Zukunft versprach. Carl Miller von Heidenheiin und Biberist wurde am 14. October 1858 als zweites Kind und ältester Sohn des Direkteres Oscar Miller in Voltri bei Genua geboren. Begün- stigt von den freundlichsten äussern Verhältnissen und einer sorgfältig durchgeführten Erziehung, entfalteten sich die Fähigkeiten des talentvollen Knaben in erfreulicher Weise. Seine allgemeine Vorbildung empfieng er in Biberist und Reutlingen, kam dann in das damals renommirte Institut Breidenstein nach Grenchen und lernte hierauf während eines Jahres die bereits gewonnenen Kenntnisse in der von seinem Vater gegründeten und rasch aufblühenden Papierfabrik in Biberist praktisch verwerthe». Zum Abschluss der allgemeinen technischen Bildung absolvirte er 1877-1878 als vorzüglicher Abiturient die oberste Klasse an der Realabtheilung der solo- thurnischen Kantonsschule. Sein höherer Bildungs- und Stu- diengang führte ihn an das eidgenössische Polytechnikum in Zürich, wo er in die mechanisch-technische Abtheilung eintrat und im Jahre 1881 das Diplom als Maschinen-Ingenieur mit Auszeichnung sich erwarb.

Um den Gesichtskreis als Fachmann zu erweitern und neue, verbesserte Einrichtungen kennen zu lernen, besuchte er in Heidenheim noch eine der berühmtesten Maschinenfabriken Deutschlands. Mit theoretischen und praktischen fachmän- nischen Kenntnissen vorzüglich ausgestattet , wurde Carl MUler im Jahre 1882 als technischer Leiter der Papierfabrik in Biberist angestellt. Unter seiner Leitung wurden bedeu- tende Verbesserungen und Neubauten durchgeführt, in Rond- chätel mit grossen Wasserkraftanlagen die mechanische Holz- stoflffabrik erbaut, in Biberist die Cellulosefabrik errichtet.

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das EtabUssement Frinvillier erworben und neu aufgebaut, die Papierfabrik Worblaufen in überrasctiend kurzer Zeit wieder betriebsfähig hergestellt, in dem grossen westlichen Anbau von ßiberist die neue prächtige Papiermaschine in- stallirt. Es hat daher der Verwaltungsrath in wohlverdienter Anerkennnung dieser vielfachen, ausgezeichneten Leistungen Carl Miller im Jahre 1890 zum Mitdirektor erhoben. Zwei Eigenschaften traten bei ihm glänzend hervor, einerseits eine erstaunlich leichte und genaue Beherrschung aller fachmän- nischen Einzelnheiten bei einem klaren , sichern Blick über den grossen, allgemeinen Zusammenhang und Zweck der ver- schiedenen, technischen Institute , anderseits das Festhalten an der Tradition seines Hauses, welches die Industrie vor allem als bedeutsamen Faktor im Dienste des allgemeinen Wohles betrachtete und behandelte.

Vermöge seiner vorzüglichen Eigenschaften gehörte Miller troz seines jugendlichen Alterns schon lange auch dem öffent- lichen Leben an. Im Jahre 1887 wurde er in der Wasseraratei von beiden Parteien mit dem ehrenvollen Amte eines Ver- treters in der obersten Landesbehörde betraut und als Mit- glied des Kantonsrathes ist er mit aller Offenheit für die freisinnigen Prinzipien eingetreten. Auch in den Dienst der Gemeinde stellte er seit 1887 als Gemeinderath und Mitglied der Baukommission sein reiches Wissen. Er war auch ein treues und eifriges Mitglied der solothurnischen, naturfor- schenden Gesellschaft, hat sich in deren Sitzungen durch belehrende Vorträge aus dem mechanisch-technischen Gebiete bethätigt und an den Excursionen des Vereines mit Eifer betheiligt. Im Jahre 1888 wurde er als Mitglied in die schwei- zerische naturforschende Gesellschaft aufgenommen. Ueber- haupt wo es galt, etwas Gemeinnütziges, Rechtes zu schaffen, da war Miller dabei und förderte es mächtig mit Kath und That. Seine Erholung fand er im stillen Kreise seiner glück- lichen Familie und dieses traute Heim zog er rauschenden Vergnügungen vor.

Im Anfange des Jahres 1890 zeigten sich bei ihm die Symp-

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tome eines frühzeitig CDtwickelten Herzleidens, von dem er Linderung in der Heilquelle zu Nauheim suchte. Als bei dem zweitmaligen Besuche dieses Kurortes noch ein typhöses Fieber hinzutrat , vermochte die ärztliche Kunst (Jem Krank- heitsprozesse keine günstige Wendung mehr zu geben und der Patient entschlief ruhig den 5. Juli 1891 vor vollendetem 33 Altersjahre.

Carl Miller genoss einer allgemeinen Hochachtung, war beliebt bei Hohen und Niedrigen, bei Behörden und Arbeitern. Er war ein liebenswürdiger, geistig hochbegabter, strebsamer Mann von grosser Herzensgüte, ein oifener, goldlauterer Cha- rakter, ein braver Familienvater und ein dankbarer Sohn. Ist er auch dem Auge fern, dem Herzen bleibt er ewig nah.

L.

f D' Eduard Killias

Wiederum trauern die schweizerische Naturforschung, ins- besondere aber die gebildeten Kreise des Kantons Graubündens um den Verlust eines ihrer Besten, denn diesen muss D' med. E. Killias, der am 14. November 1891 in Chur verstorben ist, eingereiht werden. Wie sein Leben ruhig und schön gewesen, so machte sich ihm auch der Tod in wenig abschreckender, milder Gestalt : ein Herzschlag machte dem Leben des Mannes plötzlich ein Ende, nachdem Killias den Abend zuvor noch im heiteren Kreise einiger Freunde zugebracht hatte. Killias' Hinschied reisst eine schwere Lücke in den Kreisen derjenigen, die sich um die naturhistorische Kenntniss Graubündens in- teressiren, und es fühlt namentlich die Naturforschende Ge- sellschaft des Kantons seinen Hinschied als einen überaus schmerzlichen, seinen Verlust als einen unersetzlichen.

Killias wurde am 1. März 1829 in Chur geboren und kam, noch nicht 1 Jahr alt, nach Mailand, wo sein Vater als Inge- nieur sich mehrere Jahre hindurch beschäftigte. Schon als

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Knabe zeigte sich Killias als grosser Naturfreund und fing frühe mit dem eifrigen Sammeln von Insekten, Blumen etc. an. 1840 kehrte er nach Chur zurück, hier das Gymnasium der Kantopsschule besuchend, bis er 1847 die Maturitätsprü- fung bestand, auf welche seine medizinischen Studien in Tübingen, Zürich, Prag und Wien folgten. 1852 legte er in Bern und Chur das medizinische Examen ab und etablirte sich am letztgenannten Orte als Arzt, war dann zwei Jahre lang Kurarzt in Le Prese im Puschlav und kam in gleicher Eigen- schaft 1864 nach Tarasp-Schuls, dessen Aufblühen als Kurort zu einem schönen Theile Killias' Bemühungen zu verdanken ist. Seit jenem Jahre hielt er sich jeden Sommer bis zu seinem Tode im genannten Orte auf, von den Kurgästen geliebt und geachtet und unter ihnen mit grossem Erfolge wirkend, dabei unablässig bemüht, die naturhistorische Kenntniss des gross- artigen Hochthaies und seiner Umgebungen zu vervollstän- digen und in weiten Kreisen zu verbreiten. Von seinen bal- neologischen Schriften , die zum Theil eine bedeutende Zahl von Auflagen erlebt haben, mögen hier genannt sein : c Rhä- tische Mineralwässer an der Wiener Ausstellung », c Tarasp, seine Quellen und Bäder », « die Heilquellen und Bäder von Tarasp », c der Kurgast von Tarasp-Schuls >, < Fettan als Luftkurort » und « Rhätische Kurorte und Mineralquellen. » 1889 konnte Killias unter grosser Betheiligung in Tarasp sein 25jähriges Jubiläum als Kurarzt feiern *).

Die Hauptthätigkeit des ausgezeichneten Mannes lag im Winter jeweilen in der Leitung und Förderung der « Natur- forschenden Gesellschaft Graubündens », die er seit 1859 ununterbrochen präsidirte. Es geschah dies in musterhafter und zugleich aufopfernder Weise : denn nicht weniger als 80 Vorträge sind es, die er seit 1859 in diesem Vereine ge- halten hat ! Dabei wusste er Andere stets in geschickter Weise zu aktiver Bethätigung in der Gesellschaft anzuregen und das Leben in derselben zu erhalten und zu steigern. 1874 präsi-

*) Hier wwren auch noch anzuführen die vielgeleseiien Wanderbilder: ^ Le Prese», < Chur und UmgehunK >, Kur- und Seebadanstalt Waldhaus-Flims. >

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(lirte Killias die Versammlung der c Schweizerischen Natur- forschenden Geselfechaft > fn Chur, bei welchem Anlass er der Festschrift seine wichtigen Beiträge : « Laubmoose der Umgegend von Chor », « Flechten der Umgegend von Chur » und Coleopieren und Hemipteren der Umgegend von Chur » einverleibte.

We In den Jahresberichten der < Naturforschenden Gesell- scbaft Graubündens » erschienene Zahl von Arbeiten Killias' ist eine bedeutende. Wir übergehen hier die kleinern, welche sich in verschiedenen Gebieten, der Botanik, Zoologie und Mineralogie bewegen, um zu seinen grössten wissenschaftlichen Errungenschaften zu gelangen : der Flora des Unter engadins, 17 Bogen stark (1887) und der Beiträge zur Insektenfauna Graubündens. Die erstgenannte dieser Arbeiten gibt neben einer höchst interressanten Einleitung über geologische Ver- hältnisse, Klimatisches, Pflanzenregionen und Kulturpflanzen des Thaies das bis in die neueste Zeit wohl vollständig zu heissende, höchst gewissenhafte, die Litteratur des fraglichen Gegenstandes minutiös benützende Verzeichniss der Pflanzen des Unterengadins, bei welcher Aufgabe Herr Prof. D'Brügger in Chur mit seiner umfassenden Kenntniss der bündnerischen Alpenflora mitgewirkt hatte. Dabei kommen natürlich auch die aus dem benachbarten Tyrol, namentlich aus dem Vinstgau und von Süden her eingewanderten Arten als Eigenthümlich- keiten der Thalflora der Gegend zur kundigen Besprechung.

Von den « Beiträgen zur Insektenfauna Graubündens » erschien im Jahresberichte der « Naturforschenden Gesell- schaft Graubündens.» Das Verzeichniss der Hemipteren 1878, der Lepidopteren 1879, Nachtrag hierzu 1885, das der Coleop- teren 1889 und 1890. Man hofi't, dass der diesjährige Jahres- bericht das vollständige Käferverzeichniss als Schluss bringen wird.

Diese Arbeit gibt einen Ueberblick des bisher auf dem Gebiete Erreichten und enthält zugleich ein vielfach neues Material, so dass auf Grund des von Killias Gesammelten und Geschaffenen neben einer gründlichen Betrachtung der flori-

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stischen Verhältnisse auch die Lineamen te der entoraologisehen nach horizontaler und vertikaler Verbreitung, beides in inte- ressanter Anlehnung an benachbarte Gebiete, in fruchtbrin- gender Weise beleuchtet werden können.

Unter den Kennern der Mndnerischen Kryptogamen nimmt Killias den ersten Rang ein ; als Entomologe ist dem unermüd- lichen Forscher und Sammler gerechtermassen auch ein hoher Ruhm zu Theil geworden. Daneben fand er für seine Vorträge als vielseitiger Geist alle möglichen Erscheinungen und Themata der Naturwissenschaften als ihn anregende Stoffe : er interessirte sich ebenso für Fragen der Astronomie, die P>scheinung der Meteoriten als für die Zusammensetzung des Lehms in den Höhlen der Sulzfluh , des Auftretens des rothen Schnee's für die Vorgänge in der Atmosphäre, wie für die Verbreitung einer bestimmten Pflanze und eines Gliederthiers.

Zeigte sich unser Naturforscher in allen Zweigen seines grossen Gebietes wohlerfahren und war es ihm vergönnt, in 2 derselben schöpferisch zu wirken . so umspannte sein Geist, der nahe an Allseitigkeit streifte, auch die Gebiete der Ge- schichte, der Musik, der Kunst und Literatur. Z. b. ist Killias auch ein eifriges Mitglied der historisch-antiquarischen Ge- sellschaft unseres Kantons gewesen.

Es ist an dieser Stelle nicht mehr möglich, des Weiteren auszuführen, dass Killias zahlreiche Forscher des In- und Auslandes zu naturgeschichtlichen Arbeiten über Bände an- zuregen und in reichem Masse zu unterstützen verstand, und ebensowenig, wie unermüdlich er darin war, die Sammlungen der Kantonschule und der Kantonsbibliothek von sich aus zu mehren und zu vervollständigen. Als ein ausgezeichneter Patriot hat sein Wohlthun in allen Richtungen keine Grenzen gekannt.

« Killias' Charakter >, heisst es in einem Nachrufe in einer Churer Zeitung. « war sanft und milde, sein Herz voll Wärme und seine Seele voller Schönheit; doch konnte der Mann auch erglühen und zürnen, wenn er sah, dass die Wahrheit sich

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schweren Angriffen zu erwehren hatte. Er kämpfte für sie, die Hohe, immer mit Freimuth und Würde und vergass nie, dass es der Beruf der freien Wissenschaft ist , ihr Licht zu setzen an die Stelle des Irrthums und des Wahns. >

D' Ch. Tarnuzzer.

f Godefroy Lunel

Nous apprenons avec un vif regret la mort de M. Godefroy Lunel, qui, le 19 novembre 1891, ä Tage de soixante-dix-sept ans, vient de succomber ä une löngue et douloureuse maladie. C'est une perte presque irreparable pour notre mus^e d'his- toire naturelle auquel le defunt avait, depuis quarante-un ans consacr^ ses Services. Aprös avoir occupö un poste analogue ä Montpellier, il vint ä Genive et debuta par les fonctions de pr^parateur sous la direction du regrette Alois Humbert. Lorsque ce dernier entreprit son voyage ä Ceylan, qui devait contribuer k eurichir le musee, Lunel en fut nomme conser- vateur. A Täpoque il arriva ä Geneve, le nius(5e ätait \og6 ä la Grand'Rue, dans le local qui alors servait ä l'instruction sup^rieure. Ce n'^tait qu'un rudiment de musee comparä ä ce qu'il est devenu depuis.

Sous la direction de Pictet de la Rive , il avait däjä contri- bu^ pour une large part ä la r^forme des collections. Apres la constniction des nouveaux bätiments universitaires, ce fut lui qui op^ra le trausport de toutes les collections dans leurs nouveaux locaux et leur arrangement suivant une uouvelle m^thode. II serait impossible de donner une id^e de Tetendue de ce travail, fait au surplus dans un moment des dons consid^rables venaient enrichir le mus^e, en particulier la collection Delessert et la grande coUection pal^ontologique Pictet de la Rive. II fallut non seulement remettre ä neuf ce qui pouvait encore servir des anciennes collections, mais en- core refaire toutes les ^tiquettes et aviser k un nouveau mode

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de r^partition des difförentes branches des collections dans leurs locaux respectifs.

Pendant de longues ann^es, M. Lunel , aid^ par son fils, n'a cess^ de consacrer ses journöes et une partie de ses nuits ä cette oeuvre colossale et on ne peut que s'^tonner de ce qu'un seul horoiue ait pu venir ä bout d'une täche aussi extra- ordinaire sans ^tre soutenu par le nombreux personnel qu'on rencontre dans tous les mus^es d'une certaine importance ; et s'il a pu y röussir, c'est gr&ce aux talents multiples qu'il possödait, car il n'dtait pas seulement un homme de science, vers^ dans toutes les branches de la Zoologie , il ne craignait pas de faire aussi le mutier de pröparateur et c'est lui qui, de sa propre main , empailla et monta une immense quantitö de sp^cimens qui fönt aujourd*hui Thonneur de notre mus^e. Grace k ses soins, l'amenagement du mus^e de Genfeve passait partout comme un modale ; il ^tait si bien couqu, tant au point de vue scientifique qu'ä celui du goüt , que les savants 6tran- gers qui venaient le consulter ne tarissaient pas d'^loges. C'est ä cette circonstance qu'est du le beau don fait r^cemment par M. Bourguignat de sa coUection de coquilles d'une valeur scientifique et intrinsöque consid^rable et qu'il a ofTert ä Ge- n^ve de pr^förence au mus^e de Paris.

C'est il y a quelques annäes seulement, qu'arriv(5 ä un äge ddjä avanc^, M. Lunel reclama les secours d'un pr^parateur pour le soulager et afin de pouvoir consacrer tout son temps ä la d^termination des collections. C'est ä lui qu'on doit la plus grande partie de la collection des poissons, qui sont dif- ficiles ä conserver, parce qu'ils ne se conservent que dans l'alcool. M. Lunel inventa un Systeme de prdparation parti- culier, ne mettant en dvidence qu'une des faces du poisson, et gräce auquel il a pu augmenter ^norm^ment la partie des collections qui est exposöe.

A cöt^ de ces travaux continuels, auxquels l'appelaient ses fonctions , il a publik un certain nombre de travaux scienti- fiques qui se distinguent par une extreme conscience et par une connaissance approfondie du sujet. Ce furent surtout des

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m^moires ornithologiques et d'autres encore, parmi lesquels la description des poissons nouveaux du mus^e de Genäve. On ne saurait trop recommander la lecture de son memoire sur le grand corbeau noir, ^tude ä la fois litt^raire et de Psy- chologie animale. Mais , son oouvre capitale , fut son grand ouvrage in-folio sur Les poissons du Leman, ouvrage classique et du plus haut int^r^t pour le$ habitants de notre bassin, dont les planches admirables ont dte ex^cut^es par son fils. Depuis quelques ann^es, M. Lunel avait regu le titre, certes bien m^ritä, de directeur du musee. Jusqu'ä son dernier jour, et m^me au milieu des souffrances de sa longue maladie, il ne cessa pas de s'int^resser ä ses collections ; il sortait de son lit pour assister aux sdances de la commission toutes les fois qu'il croyait s'en sentir la force. Nous perdons en lui un de ees horames rares, enthousiaste de sa carriere, profondöment p^n^tre du sentiment du devoir, pvöt ä tous les d^vouements et r^unissant ä la fois les qualit^s d'homme de science et d*administrateur, telles qu'on les trouve rarement r^unies, et tout cela double d'une modestie et d'une am^nite de caractöre qui le faisaient aimer et estimer de tous ceux qui Tappro- chaient. Nous ne doutons pas que tous ceux de nos concitoyens qui s'intäressent ä nos Etablissements publics ne se joignent aux regrets sinceres qu'iaspire sa perte.

Journal de (ieneve du li> no\e iibrc IH'.H.

f M. Louis Grangler ')

Louis-Adrien-Romain Grangier est ä Estavayer-le-Lac le 23 juin 1817 «). n fit ses Etudes litt^raires dans cette ville, oii les Jösuites avaient stabil un College. En novembre 1834, il commen^a son cours de Philosophie au College de Fribourg

1) Ajoulez ä la liste des membres döc^des, page 121 :

M. Louis Grangier, professour, Fribourg, ne en 1817, entre dans la Socieiö en 18:>8.

2} II ötait le petit-neveu du chanoine Jacques-Philippe Grangier, ronnu par son goilt, pour les recherches historiqiies et auteurdes Annales d'Estavayer formant quatre volumes in-folio resl^es manus^rites.

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et le conti nua pendant deux ans. II suivit ensuite le cours de droit de Tavocat Bussard pendant Tann^e scolaire 1836-1837 et en octobre de cette derniere annee il se rendit ä Lucerne pour y etudier la langue allemande. LorsquMl la counut suf- fisamment, il alla reprendre T^tude du droit ä Tuniversite de Fribourg en Brisgau et y fut immatricule le 5 novembre 1838. En novembre de Tannde suivajite il revint ä Fribourg pour y terminer son cours de droit; en mfeme temps il travaillait au bureau de son professeur, Tavocat Bussard.

Malgr(5 ces dtudes, ne se sentant pas de goüt pour une carriere juridique, il renonga au droit et d^eida de se vouer a Tenseignement. Apres un court sdjour dans sa famiUe, il quitta Estavayer le 10 janvier 1841 et se rendit en Sildsie pour y faire Täducation du jeune fils du comte de Strachwiez.

Cette famille habitait le chäteau de Grosstein, situä au sud d'Oppeln dans la Haute Sil^sie. C'est la que naquit un Domi- nicain c^lfebre, Saint Hyacinte, dont la chambre a 6i6 trans- forraee en chapelle et il est encore honore. II y arriva le 2 fövrier 1841 et y resta pr^s de trois ans, quoique ce s^jour prdsentät peu d'agrdments en dehors de la famille du comte, la Population du voisinage ne parlant que la langue polonaise.

Lorsque Tinstruction de son jeune ^Ifeve fut termin^e, M. Grangier alla se fixer ä Dresde, il arriva le 5 janvier 1844 et il passa treize ans consacr^s ä T^tude et ä Tenseigne- ment de la langue et de la litt^rature frangaises. II donua des le^ons dans divers Etablissements et pensionnats, et en parti- culier ä des personnages meme marquants , comme au prince de Schwarzbourg-Sondershausen , au comte Keina, fils du prince de Dessau.

M. Grangier vouait a ses legons un soin tout particulier, comme le prouvent les ouvrages qu'il publia alors pour servir ä son enseignement : une Äntologie, un Traiti de la littera- iure et une Histoire abregee de la lütirature frangaise. Aussi jouissait-il d*une r^putation m^rit^e. Pendant les premiers temps de son sEjour ä Dresde il fut secr^taire privE de M. de Stieglitz, Premier secrdtaire de Tambassade russe.

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En 1 856 il fut chargd de traduire en fran^ais le catalogue de la galerie de Dresde, r^dig^ par Jules Hübner.

Lorsque, en 1857, le collige Saint Michel, ä Fribourg, fut r^organisö, M. Charles, directeur de Tinstruction publique, offrit une place dans le nouvel Etablissement ä M. Grangier, quiTaccepta; nommE professeur le 16 octobre, il quitta Dresde et arriva dans son pays le 30 d^cembre de cette ann^e, apres une absence de 1 6 ans.

Au coUfege il fut chargE d'une partie de Tenseignement de la langue frangaise aux El^ves allemands, de la langue allemande aux älfeves fran^ais, ainsi que de la langue et de la litt^rature frauQaises dans les cours industriels. Son caractfere aimable, sa bienveillance ä TEgard des Elöves, son humeur joviale, sa gaietE communicative dans les r^unions extraordinaires lui valurent une popularitö qui ne derogea jamais au respect du au professeur. DouE d'un talent particulier pour la d^clama- tion, il se chargeait volontiers de pr^parer les reprösentations thöatrales longtemps en honneur au College.

M. Grangier appartenait en politique au parti modörE qui arriva au pouvoir en 1856, et sans faire de la politique mili- tante, il ne cachait pas ses opinions ; aussi lorsque le pouvoir eut passE peu ä peu ä un parti nouveau, M. Grangier, en 1882, ne fut pas confirmö comme professeur et il dut quitter le College apres 24 ans de service.

Pendant ce temps son activitE ne s'^tait pas born^e ä Ten- seignement ; esprit curieux et etendu, il s'intöressait aux di- vers domaines de Tintelligence, en particulier aux lettres et aux beaux arts, ä Tarchdologie et ä l'histoire. De bonne heure les antiquit^s lacustres, abondantes prfes de sa ville natale, attirörent son attention et il en forma une riche collection, ä laquelle il ajouta d'autres objets divers , dont la r^union constituait un vrai musee. Lorsque, en 1875, il fut question de mieux organiser nos collections arch^ologiques et artistiques, M. Grangier se trouva naturellement d^signE pour remplir les fonctions de conservateur, qui jusqu'alors avaient 6t6 r^unies a Celle de biblioth^caire cantonal. Les locaux furent agrandis,

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le budget fut augment^ et le nouveau conservateur se mit särieu- sement ä Toeuvre. U prodigua tous ses soins ä cette r^orga- nisation et y Stabil t un ordre parfait jusque dans les plus petits d^tails. Si nos richesses ne sont pas consid^rables, une disposition harmonieuse en rel^ve la valeur.

A la suite de sa non r^^lection comme professeur en 1882, M. Grangier, voyant qu'il n'avait plus la confiance de TEtat, crut devoir renoncer ä ses fonctions de conservateur ; mais sur l'oifre qui lui fut faite trois ans plus tard , il les reprit et les a conserv^es jusqu'ä sa mort.

L'activit^ de M. Grangier 8*est döployöe aussi dans nos di- verses soci^t^s. Re(}u membre de celle d*histoire le 28 juillet 1863, il fut Tun des plus assidus aux r^unions et il y üt de trfes nombreuses Communications. II fut Tun des membres fondateurs de la Soci^td des beaux-arts; le 25 d^cembre 1867 il assistait ä une rdunion pr^paratoire convoqude pour s'oc- cuper de la fondation de cette soci^tä, qui se constituait pro- visoirement le 26 janvier et d^finitivement le 6 avril 1868. M. Grangier ^tait nomm^ membre du comit^ et le 8 mars 1874 secrdtaire de la socidt^. II en fut Tun des membres les plus z^l^s. La socidt^ fribourgeoise ayant 6ti affili^e ä la societe suisse, eile obtint trois fois Texposition gdn^rale des peintres suisses (1868, 1872 et 1876). Dans ces circonstances il ne mönagea pas son concours. Plusieurs fois aussi il fut deWguö aux assemblöes de la societd suisse. En 1870, sur Tinitiative de M. Grangier, la Soci^td des beaux-arts et la Societe in- dustrielle et commerciale de Fribourg organisferent une expo- sition destin^e k d^velopper les arts et l'industrie dans notre pays. Malheureusement le rfeultat ne correspondit pas aux eflforts et aux d^penses. L*exposition suisse de 1876 eut le m6me insucces. L'apathie du public, TindifT^rence d'un grand nombre de membres de la soci^t^ d^couragerent le comite et les membres actifs et la dissolution de la socidt^ fut pronon- cäe le 15 fävrier 1877, au grand regret de ceux qui avaient ä cceur notre avenir artistique. Ils ne perdirent cependant pas tout espoir de voir la societe renaltre de ses cendres; si les

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amis des arts ^taient peu nombreux , ils y <$taient d'autant plus attach^s.

Onze ans plus tard, le 17 mai 1888, une assembl^ede 30 participants, parmi lesquels naturellement M. Grangier, d^ci- dait le r^tablissement de la Societd des beaux-arts. Aujourd'hui tout fait esperer qu'elle prospferera et que la vie en sera plus active et plus durable que celle de la pvöcedente.

Nous trouvons aussi M. Grangier dans la Socidt^ ^conomique et d'utilit^ publique; il en fut sous-bibliothdcaire et vice- prfeident.

Dfes 1858 il fut membre de la Soci^t^ helvätique dessciences naturelles , et lorsque , ä Toccasion de la r^union que cette soci^t^ d^sirait tenir k Fribourg en 1872, il fut question d'^tablir une section dans cette ville, M. Grangier räpondit le Premier ä Tappel; il fut noninid secr^taire du comit(5 et c*est lui qui fut le principal r^dacteur des actes de la rciunion ge- rale de 1872. Quoiqu'il ne fut pas naturaliste de profession, il s'int^ressait ä tout ce qui touche les sciences naturelles ; il assistait r^guli^rement soit aux r^unions g^n^rales, soit ä Celles de la section fribourgeoise. II prenait souvent la parole dans cette derni^re et y traitait des questions d'archdologie pröhistorique, qui touchent souvent de bien prfes au domaine des sciences naturelles. C'est avec bonheur qu'il prit part ä la röunion g^n^rale k Fribourg, en 1891. Chacun se rappel- lera longtemps son entrain comme major de table et sa gaietö ä la soir^e de la Station laitiöre.

Ajoutons qu*il ^tait membre de la Soci^t^ des gens delettres de la Suisse romande (1889), membre honoraire de la Sociätö des commercjants (1886) et membre passif de la Soci^t^ de chant(1891).

La disparition de M. Grangier laissera un vide tres sensible dans la plupart de ces soci^tds ; il en ätait un membre r^elle- ment actif et z^l^, ayant ä coeur leur prospdrit^. Cette cate- gorie de membres n'est malheureusement pas la plus nom- breuse.

Nous n'entrei*ons pas dans les d^tails des diverses publica-

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tions de M. Grangier ; nous nous bornerons ä en donuer la liste ä la suite de cette notice; il eh est une cependant que nous devons signaler en particulier , c'est celle des NouveUes etrennes fribourgeoises commeneees en 1865 et qui compte aujourd'hui 26 annäes (celles de 1867 et 1868 n'ont pas paru). II a SU donner ä cet Almanach des villcs et des campagnes une vogue extraordinaire , en y m^lant Tutile ä Tagröable, et chaque volume ^tait attendu avec impatience. Si pour beau- coup de lecteurs les bons mots, les anecdotes, les dialogues humoristiques et bolziques offraient le grand attrait, d'autres y lisaient avec non raoins de plaisir des notices scientifiques, archeologiques, historiques, biographiques, etc. Ces dernieres notices sont trfes nombreuses et nous fönt connaitre soit des personnages morts depuis longtemps, soit ceux qui mourraient chaque annde. Sans doute les travaux publies dans les JB^rcwne^ ne sont pas tous de la rädaction de M. Grangier ; il avait su s'adjoindre un certain noinbre de collaborateurs ; mais il ^tait le directeur et l'äme en quelque sorte de la publication, et c'est lui qui en a fait la fortune. Les Nouvelles etrennes reste- ront un raonuraent de notre vie intellectuelle et fourniront ä rhistoire des renseignements pr^cieux.

Comme homme priv^ M. Grangier jouissait de la Sympathie g^nörale. Toujours aflFable, pret ä rendre Service , d'une vie reguliere, religieuxsiiicerement, en politique ami de Tordre et de la justice, sans sMnföoder aux partis extremes, il a su se faire estimer de tous, comme Ta prouv^ le cortege si nom- breux qui Ta accompagn^ ä son enterrement.

Quoique M. Grangier fut parvenu ä un äge avancä, il jouis- sait d'une bonne sant^ et tout faisait espörer qu'il vivrait encore de nombreuses annöes. Une maladie, qui paraissait l^gfere au döbut, Ta brisd en peu de temps et il est morl, sans souffrances, le 31 d^cembre 1891. J. Gremaud.

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PUBLICATIONS DE M. GRANGIER

1. Anthologie classique ou legons et modöles de tous les genres

de compositions en vers, contenant les morceaux les plus propres ä orner Tesprit et ä former le goüt de la jeunesse- Par Louis Graogier, professeur de langue et de litt^rature fran^aise. Leipzig, Brockhaus et Avenarius, 8**, xx-354 p.

2. Traitö classique de litterature , contenant la compo>sition et la

po6tique par Louis Grangier. Dresde, autographiä par S. H. G. Rau, S. d. (1848 ou 1849), 4**, 79 p. et 4 p. de table.

3. Premiers ^löments de litterature franyaise, comprenant la com-

position et la poetique, suivi d'un cours gradue d'exercices litt^raires. Ouvrage destine aux maisons d'education et propre ä servir d'introduction ä un cours de Beiles Lettres. Par Louis Grangier , professeur de litterature franc^aise. Leipzig, Brockhaus, 1850, 8", vi-168.

Seconde Edition revue et augment^e. Leipzig, Brockhaus, 1880, 8', XII- 147 p.

4. Histoire abrög^e et ölömentaire de la litterature franyaise de-

puis son origine jusqu'ä nos jours. Ouvrage rödigö d'apr^s les meilleurs critiques et destine aux maisons d'education des deux sexes par Louis Grangier, professeur de litterature fran^aise. Leipzig, Brockhaus, 1853, 8". x-291' p.

2* edit. Revue et augmentee, 1863, S% x-326 p.

3^ edit. 1868, 8^ x-337 p.

4' edit. 1872, 8^ x-333 p.

5' 6dit 1875, S% v-346 p.

6^ edit. 1880, 8^ x-346 p.

7* edit. 1885, 8^ x-349 p.

Toutes ces editions ont ete publiees par Brockliaus ä lieipzig. M. Grangier a prepare nne nouvelle edition en com- pietant la precedente jusqu'ä l'annee 1890 ; le manuscrit est entre les mains de Timprimeur et la 8* edition paraitrabientot.

5. Catalogue de la galerie royale de Dresde. Avec une introduc-

tion historique et des notices speciales sur l'acquisition des tableaux dont se corapose cette collection. Par Jules Hübner. Traduit de l'allemand par Louis Grangier. Dresde. Bloch- mann 1^1856), 8", xiv-376 p. Nouvelle edition, 1872, 428 p.

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6. Petit vocabalaire frangais-allemand k l'usage des commengants

ou recueil des mots et des locutions les plus D^cessaires pour la conversation. Par Louis Grangier, professeur au College de Fribourg. Berne, Haller, 1860, 12», 66 p.

2* Edition pr6c6d6e de tableaux r^sumäs des d^clinaisons et des coDJugaisons et suivie d'exercices vari^s et de notes explicatives. Ouvrage approuv6 et recommand^ par la Direc- tion de Tinstruction publique da canton de Fribourg Fri- bourg, Clerc, 1865, S% 93 p.

3' 6dit. Lausanne, Bridel, 1875, 8\ 103 p.

7. Tableau des germanismes les plus r^pandns en AUemagne et dans

les pays limithropbes, suivi d'un aper^u des priucipaux galli- cismes par Louis Grangier, professeur de littöratnre fran^aise. Leipzig, Brockhaus, 1864, 8% viii-91.

L'auteur en a pr6par6 une nouvelle ödition, qui ne sera pas publice.

8. Glossaire fribourgeois ou recueil de locutions vicieuses usit^es

dans le canton de Fribourg. Ouvrage approuve et reco«- mandö par la Direction de Instruction publique de ce canton. Par L Grangier, professeur au collöge St-Michel. Fffbourg. Clerc 1864. 8», 217 p.

Supplömeut. Fribourg, Fragniere, 1868, 8^, 54 p.

9. Nouvelles 6trennes fribourgeoises Almanach des villes et des

campagoes. Publikes sous le patronaf« de la Soci6t6 öcodo- mique et d'utilitö publique de Fribourg. Fribourg, 1865, 1866, 1869—1892, 26 annöes.

10. Livre de lecture ä Tusage des ^oles de la Suisse romande par

B. Dussaud et A. Gavard, Degr^ sup6rieur. Deuxiöme Edi- tion revue, augment^e et adaptöe aux ^coles du canton de Fribourg par M. Grangior, professeur. Gen^ve, Richard, 1874, 8% 414 p,

11. Notice historique sur le mus6e cantonal de Fribourg par L-

Grangier, professeur. Fribourg, Henseler, 1882, 8% 49 p.

12. Catalogue du musöe cantonal de Fribourg. Fribourg, Fragni^re,

1882, 8% 116 p.

13. Notice sur le musöe Marcello ä Fribourg par Lina de Greyerz,

Traduction libre de Tallemand avec autorisation de Tauteur par L Grangier, professeur. Fribourg, imprimerie du Chro- niqueur suisse, s d. (1885), 8", 45 p.

14. Almanach des familles chretieanes. Einsiedeln, Benziger, 1886-

1892, 4*.

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M. Grangier a traduit la plupart des articles de T^dition allemaDde et en a r6dig6 d'aatres Ini-m^me.

15. Catalogne du mus^e Marcello et des antres oenvres d'artfaisant

partie du mus6e cantonal de Fribourg. Nouvelle Edition. Fribourg, imprimerie du Chroniqueur suisse, 1887, 8', 30 p. Röimpression partielle du catalogue de 1882, avec des additions.

16. Notice biographique sur le g6n6ral de Gady et ses Souvenirs

Berits en 1838, recueillis et mis en ordre par L. Grangier, professenr.

Publi6 dans les Archives de la Soci6t6 d'histoire du can- ton de Fribourg, t iv, p 429—506.

Tirage ä part. Fribourg, Fragniäre, 1888, 8°, 78 p.

17. Dix articles d*arch6ologie publi6s dans Tlndicateur d*antiquit6s

suisses, ä Zurieb, reproduits dans les Nouvelles ötrennes fribourgeoises.

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ERRATA

Page 8. Le Bloc erratique de Pierrafortcha est une Protogyne ä grain fin du Finsteraarhorn

Celui de La Roche est un Gneiss-granit ä grain fin du Valais.

Celui de Derrey-Mottey est un poudingue houiller gris de Valorsine et d'Outre-Rhone.

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ACTES

DE LA

A /

SOCIETE HELVETIQUE

DES SCIENCES NATURELLES

RfeUNIE A BALE LES 5., 6. ET 7. SEPTEMBRE

1892.

75. SESSIOlSr

BALE

IMPRIHBRIB EMILE BIRKHAUSBR

1892.

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Verhandlungen

der

Schweizerisclieii

Naturforsehenden Gesellschaft

bei ihrer

Versammlmig zu Basel

den 5., 6. und 7. September 1892-

75: Jahresversammlung.

BASEL

Buchdruckerei Emil Birkhäuser

1892.

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APR 12 1893

Inhaltsverzeiclmiss.

Seite

Eröffntmga-Bede des Präsidenten Herrn Prof* Dr, Ed. Hagen-

bacJt-Bisehoff 1

Protokolle,

L Sitzung der vorberatenden Kommission 39

n. Erste allgemeine Sitzung 44

in. Zweite allgemeine Sitzung 49

IV. Sektionsflitzungen :

A. Sektion für Physik 53

B. Sektion für Chemie 58

C. Sektion für Meteorologie 59

D. Sektion für Mineralogie und Geologie 60

E. Sektion für Botanik 64

F. Sektion für Zoologie 65

G. Sektion für Anatomie, Physiologie und Medizin . 66

Berlohte«

L Jahres-Bericht des Central-Comitö 75

n. Auszug aus der 64. Jahres-Rcchnung 1891/92 ... 81

m. Bericht über die Bibliothek Ö4

rV. Bericht der Denkschriften-Kommission 93

V. Bericht der Kommission für die Schläfli-Stiftung . . 96

VI. Bericht der geologischen Kommission 99

Vn. Bericht der geodätischea Kommission 106

Vm. Bericht der Erdbeben-Kommission 109

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Seite

IX. Bericht der limnologischen Kommisaion 112

X. Bericht der Kommission zur Untersuchung der Torf- moore 116

Personal-Bestand der Oesellsehaft*

I. Verzeichniss der Mitglieder der Gesellschaft und der Gast«, welche an der 75. Jahres- Versammlung in Basel

teilgenommen haben 123

II. Veränderungen im Bestände der Gesellschaft :

A. In Basel neu aufgenommene Mitglieder .... 134

B. Gestorben 135

C. Ausgetreten 136

D. Gestrichen . . . . : 137

ni. Verzeichniss der Mitglieder auf Lebenszeit .... 188

IV. Beamte und Kommissionen 139

Jahresberiohte

der schweizerischen geologischen Gesellschaft,

der schweizerischen botanischen Gesellschaft und der

kantonalen naturforschenden GeseUschaften.

I. Schweizerische geologische Gesellschaft . . . IL Schweizerische botanische Gesellschaft. . . .

III. Naturforschende Gesellschaft des Kantons Aargau

IV. Naturforschende Gesellschaft in Basel .... V. Naturforschende Gesellschaft in Bern ....

VI. Society Fribourgeoise des sciences naturelles Vn. Society de physique et d'hist. nat. in Genf . . VIII. Naturforschende Gesellschaft des Knntons Glarus IX. Naturforschende Gesellschalt Graubündens, Chur X. Naturforschende Gesellschaft des Kantons Luzeru XI. Soci6t4 Neuchäteloise des sciences naturelles XII. Naturwissenschaftliche Gesellschaft in St. Gallen

XIII. Naturforschende Gesellschaft in Schaff hausen .

XIV. Naturforschende Gesellschaft in Solothum . . XV. Societä. Ticinese delle Scienze Naturali, Lugano

XVI. Naturforschende Gesellschaft des Kantons Thurgau X^nr. Soci^te Vaudoise des sciences naturelles . . . XVin. Sociöte Valaisanne des sciences naturelles . . XIX. Naturforschende Gesellschaft in Zürich . . .

145 160 163 165 167 170 172 176 177 178 179 182 184 185 187 18S 189 195 198

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Seit«

Yerzeichniss

der an der 7ö, Jahresversammlung der schweizerischen Natur farsehenden Gesellschaft in Basel für die Bibliothek eingelaufenen Geschenke 201

Nekrologe*

A. Perrenoud* 2C7

David Decrue 208

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Zur gefälligen Notiznahme:

Die ausführlichen Referate über die wissenschaftlichen Vor- träge und Verhandlungen werden als Compte rendu in den Ar- chives des sciences physiques et naturelles de Genöve Tome XX Vi 11 pubUzirt, als Separatabzüge herausgegeben und den Mit- gliedern der schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft zu- gestellt.

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Die Entwicklung

der

Naturwissenschaftliclien Anstalten Basels

1817—1892.

EEÖFFNUNGSREDE

bei der

funfundsiebenzigsten Jahresversammlung

der

Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft in Basel

gehalten von dem Präsidenten

Prof. Ed. Hagenbach-Bischoff

5. September 1892.

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Verehrte Herren und Freunde!

Zum fünften Male versammelt sich die schweize- rische Naturforschende Gesellschaft hier in Basel, und es wird mir die ehrenvolle Aufgabe zu Teil, die Mit- glieder derselben, die aus allen Gauen unseres schönen Vaterlandes hieher kamen, sowie die auswärtigen Gäste, die uns mit ihrer Gegenwart beehren, recht herzlich willkommen zu heissen ; und dies sowohl im Namen der Bürgerschaft unserer Stadt als ganz besonders der hie- sigen kantonalen Naturforschenden Gesellschaft, die es be- sonders freut, die schweizerische Gesellschaft empfangen zu dürfen in dem Jahre, wo sie das Basler Familienfest ihres 75jährigen Bestehens feiert.

Dieser Umstand bestimmte auch die Wahl des Gegen- standes , den ich in dieser Eröffnungsrede mit Ihnen besprechen niöchte. Ich will nämlich versuchen, Ihnen ein übersichtliches Bild zu geben von dem, was in diesem V* Jjdirhundert in imser^r Stadt auf dem Gebiete der Naturwissenschaften geschehen ist, um damit zu zeigen, wie wesentlich aus der damaligen Anregung imsere ver- schiedenen naturwiiisenschaftlichßn Anstalten sich ent- wickelten, und wie ein zu rechter Zeit auf fruchtbaren Bodem .gefallenes Samenkorn sich nach und nach zu eiuem .niannigfach verzweigten Baume entfaltet hat.

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4

Das gewählte Thema ist ein sehr bescheidenes, da ja unsere naturwissenschafthchen Leistungen nur einen Tropfen bilden in dem Meere alles dessen, was unser Jahrhundert Grosses auf diesem Gebiet geschaffen hat. Aber es mag vielleicht auch seinen eigentilmlichen Reiz haben, zu verfolgen, wie in einem kleinen, in sich abgeschlossenen, auf knappe eigene Mittel angewiesenen Gemeinwesen man mit Ueberwindung von allerlei Schwie- rigkeiten es versucht hat, dem Entwicklungsgange in der grossen Welt zu folgen und so gut als möglich den stets sich mehrenden Anforderungen zu entsprechen.

Reden wir zuerst von der Gründung unserer Basler Gesellschaft.

Schon in der Mitte des vorigen Jahrhunderts war in Basel vom damaligen Professor der Physik Dr. J. Rud. Zwinger die Societas Physico-Mathematico- Anatomico-Botanico-Medica Helvetica gestiftet worden; sie darf als Vorläuferin nicht nur der Baslerischen, sondern auch der Schweizerischen Naturforscheaden Gesellschaft betrachtet werden. Allerdings kamen die Mitglieder nicht regelmässig zusammen, und in so fem wurde ein Hauptzweck unserer jetzigen naturforschenden Gesellschaften, nämlich die Vermittlung des persön- lichen Verkehres, nicht erreicht; aber die Veröffent- lichung teilweise sehr bedeutender wissenschaftlicher Arbeiten in neun stattlichen Bänden gab deutlich Zeug- niss von dem damaligen wissenschaftlichen Leben in unserem Vaterlande auf dem Gebiete der Naturwissen- schaft. Schon im Jahre 1787 nach sechsunddreissig- jährigem Bestehen hörte diese Gesellschaft wieder auf aus Mangel an Stoff für den Druck.

Achtundzwanzig Jahre später, nämlich im Oktober des Jahres 1815, wurde in Genf die schweizerische Naturforschende Gesellschaft gegründet ; unter den Stif-

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tem war Basel nicht vertreten. Für die nächste Ver- sammlung im Jahre 1816 in Bern war der ehrwürdige Pfarrer Wyttenbach als Vorsteher bezeichnet worden; derselbe wandte sich schon im Oktober 1815 brieflich an Professor Daniel Huber in Basel mit dem Ge- suche, Mitglieder für die soeben gegründete schweize- rische Gesellschaft zu gewinnen und wo möglich die nun schlafende Societas physica helvetica wieder aufzu- wecken. H u b e r nahm die Angelegenheit gleich an die Hand, hatte aber nicht sofort den erwünschten Erfolg; erst nachdem er die Versammlung in Bern besucht und neuen Mut geschöpft hatte, gelang es ihm, zwar nicht die frühere Societas helvetica wieder ins Leben zu rufen, aber eine kantonale Basler Gesellschaft zu gründen, der für den Anfang 22 Mitglieder beitraten; es geschah das am 8. Januar des Jahres 1817. Nach der damals angenommenen Verfassung sollten „zwei Mal des Monats freundschaftliche Zusammenkünfte der Ge- sellschaft stattfinden, in welchen durch gegenseitige Belehrung und Mitteilung die menschlichen Kenntnisse in sämmtlichen Zweigen der Naturwissenschaft mit be- sonderer Hinsicht auf die Naturgeschichte des Vater- landes und der Umgegend und die Anwendung derselben auf das praktische Leben erweitert und ausgebreitet werden sollten"; und bis heute ist das die Hauptaufgabe unserer Gesellschaft geblieben.

. Um die Bedeutung dieser Stiftung etwas besser zu verstehen, wird es nötig sein, dass wir uns das damalige Basel und seine wissenschaftlichen Anstalten vergegen- wärtigen.

Im Jahre 1817 hatte Basel etwa 17,000 Seelen. Die. Stadt war eng in sich abgeschlossen, und zwar ,nicht nur äusserlich durch Mauern und Tore, die regel- mässig Abends beim Eintritt der Finsterniss geschlossen

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wurden, sondern auch .durch den Umstand, dass die Aufnahme in das Bürgerrecht für Fremde während langer Zeit ganz verschlossen und später sehr erschwert war. Die Pflege der Wissenschaft, durch welche noch im Anfang des vorigen Jahrhunderts Basel einen sehr ehrenvollen Platz der Schweiz und dem Auslande gegen- über eingenommen hatte, war nach und nach erlahmt; die schon im Jahr 1460 gestiftete Universität lebte der äusseren Form und dem Namen nach immerfort weiter als die einzige Hochschule der Schweiz, aber durch verschiedene Umstände, besonders durch die Anwendung des Looses und die Beschränkung auf Basler bei der Besetzung der Professorenstellen war es dahin gekommen, dass wichtige Lehrstühle gar nicht oder nur dürftig besetzt waren.

Was ins Besondere die Naturwissenschaften betrifft, so war unter Anderem der Lehrstuhl der Physik wäh- rend mehrerer Jahre unbesetzt und dann durcH einen Lector versehen, der zugleich Professor der lateinischen Sprache war. Das in einem Flügel des Stachelschtitzen- hauses am Petersplatz untergebrachte seiner Zeit vom weltberühmten Daniel Bernoulli bei seinen Vor- trägen benützte physikalische Kabinet musste der Zu- dringlichkeit eines Koches weichen, der im gleichen Gebäude zur Miete war, und wurde provisorisch in einem kalten Gemach des unteren Collegiums, des jetzigen Universitätsgebäudes, am Rheinsprung untergebracht, wo nur im Sommer die Versuche zu den imAVinter gehal- tenen Vorträgen gemacht werden konnten.

Für die Naturgeschichte war durch Legat und An- kauf eine für die damalige Zeit ganz ansehnUche Petre- faktensammlung zusammengekommen und bei der öfiFent- lichen Bibliothek in der Mücke, auf dem Münsterplatz, wo jetzt die Knabensecundarschule ist, untergebracht; aber

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so, dass sie kaum für den Unterricht verwendet werden konnte. Der Lehrstuhl der Botanik war mit dem der Anatomie verbunden und von einem tüchtigen Basler Arzte besetzt; dessen Zeit aber grossenteils durch die Praxis in Anspruch genommen war; er hatte seine Amtswohnung im hortus medicus, gewöhnlich Doktor- garten genannt, der die für den Unterricht in der Bo- tanik nötigen Gewächse enthielt, und seit dem Ende des 17ten Jahrhunderts auf dem Areal des ehemaligen Predigerklosters am Eingang der St. Johannvorstadt eingerichtet war.

Die medizinischen Wissenschaften, die wir bei un- serem geochichtUchen Ueberblick auch zu berücksichtigen haben, waren, die Botanik inbegriffen, durch drei Pro- fessoren vertreten, welche zugleich die beschäftigtsten Aerzte der Stadt waren; als Zuhörer hatten sie, wenn überhaupt die Vorlesungen zu Stande kamen, grössten- teils Barbiergehülfen. In Betreff der Anatomie bildete die Klage über Leichenmangel ein stehendes Traktandum, und die Sammlung bestand hauptsächlich aus den alten Skeletten von Vesal und Felix Platter, die in ziemlich verwahrlostem Zustand in einem Hörsaal des untern CoUegiums aufgestellt waren. Der Spital war an der oberen Freienstrasse da, wo jetzt die Kaufhaus- gasse durchgeht, in einem alten Gebäude, dem es an Licht und Ordnung gebrach ; und wenn schon die Pro- fessoren der Universität das öffentliche Krankenhaus besuchten und das Recht hatten, Studii'ende mitzubringen, so war von einem regelmässigen klinischen Unterrichte nichts vorhanden.

Von allen Männern, die sich damals in Basel mit Naturwissenschaft und den mit ihr verwandten Disciplinen befassten, hat der schon erwähnte Daniel Huber wohl die meisten Verdienste für die Wahrung der wissen-

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schaftlichen Interessen. Er war Professor der Mathe- matik und zugleich Bibliothekar, beschäftigte sich aber auch ernstlich mit Astronomie, die das eigenthche Fach seines Vaters J. J. Hub er gewesen war, interessirte sich auch für physikalische Fragen und stellte während 40 Jahren Wetterbeobachtungen an, die sich durch Sorgfalt imd Gewissenhaftigkeit auszeichnen und viele sehr wertvolle Notizen enthalten. Trotz einer etwas ängstlichen Umständlichkeit hat er durch seine giiind- liche Gelehrsamkeit und seine grosse Gewissenhaftigkeit viel geleistet, und seine innige Anhänglichkeit an die Vaterstadt trat besonders klar zu Tage in dem gross- artigen Vermächtniss seiner wertvollen Instrumente und Buchen Er bildet gleichsam eine Brücke, welche von der Zeit, wo die grossen Mathematiker BernouUi Basels wissenschaftlichen Ruhm bedingten, durch eine ziemlich öde, sogar etwas sumpfige Gegend hinüber führt zu den Tagen, wo aufs Neue wissenschaftliches Leben und Streben sich bei uns regten. Die schon besprochene Stiftung der Basler Naturforschenden Gesellschaft kann als das erste Zeichen eines solchen Erwachens betrachtet werden.

Gleich darauf im Jahre 1818 folgte ein zweites in der von den staatlichen Behörden an die Hand genom- menen Neuorganisation unserer Unirersität. Wenn man dabei auch, den damaligen Verhältnissen entsprechend, in Betreff der Zahl der Lehrstühle innerhalb sehr enger Grenzen blieb, so war darin ein wesentlicher Fortschritt gegeben, dass nun durch Berufung einheimische und fremde Lehrer, die für die betreffenden Stellen sich als tüchtig erwiesen, herangezogen werden konnten. Der Lehrstuhl der Naturgeschichte wurde Christoph Ber- nouUi, einem Sprössling des Stammes der berühmten Mathematiker, anvertraut: er hatte als Vorsteher einer

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privaten Erziehungsanstalt durch die Heranziehung tüchtig gebildeter Männer sich wesentliche Verdienste erworben, besass gute Kenntnisse im Gebiete der Mineralogie und Geologie und wusste durch seinen lebhaften anregenden Vortrag die Schüler zu gewinnen. An die Professoren- stelle für Physik und Chemie wurde Peter Merian berufen, der zu Basel im Christoph Bernoulli- schen Institut seine Vorbildung genossen und dann auf auswärtigen Universitäten hauptsächlich in Göttingen und Paris gründliche Kenntnisse in Mathematik und Naturwissenschaften sich erworben hatte.

Diese beiden Männer, Christoph Bernoulli und Peter Merian in Verbindung mit DanielHuber gaben nun den Anstoss zur Gründung eines natur- wissenschaftlichen Mnsenms, das die Sammlungen für Zoologie, Geognosie und Mineralogie und die natur- historische Bibliothek aufnehmen und zugleich der Physik und Chemie Sammlungsräume und Laboratorien bieten sollte. Durch Beschluss der Behörde im März 1821 wurde der Falkensteinerhof, das Gebäude auf dem Münsterplatz, in welchem sich jetzt die obere Realschule befindet, dazu bestimmt und der neuen Anstalt ein regelmässiger jährUcher wenn auch bescheidener Geld- beitrag zuerkannt.

Diese Gründung des naturwissenschaftlichen Mu- seums war für die weitere Entwicklung der Natur- wissenschaften in unserer Stadt von grosser Bedeutung ^ man hatte nun eine Stätte der Forschung und ein zu- gängliches Material für einen erfolgreichen von Demon- strationen begleiteten Unterricht ; auch zog die bald darauf erfolgte Eröffnung der Anstalt für das Publikum weitere Kreise heran und gab damit die Veranlassung zu zahl- reichen Geschenken, die im Verlauf der Jahre in Form von Naturalien und Geld der Anstalt zuflössen.

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Einige Monate nach Grründiing dieses Museums im Juli 1821 tagte zum ersten Mal in Basel die schwei- zerische Naturforschende Gesellschaft, und der Präsident Daniel Huber konnte von diesem „sehr erwünschten Ereigniss" in der Eröffnungsrede seinen Miteidgenossen erzählen; er besprach dann noch drei im vergangenen Jahre von MitgUedern der Gesellschaft veröfifentlichte Schriften, die Flora Basileensis von Friedrich Ha- genbach, die Uebersicht der BeschaflFenheit der Ge- birgsbildungen in den Umgebungen von Basel von Peter Merian und den Grundriss der Mineralogie von Chri- stoph Bernoulli und bemerkte in Betreff der Tätig- keit der noch jungen Basler Gesellschaft, dass den meisten MitgUedern die Berufsgeschäfte keine Zeit zu gelehi'ten Ausarbeitungen übrig lasse, und dass fast das einzige Mitglied, welches für die Unterhaltungen Stoff liefere, der junge Professor Peter Merian sei.

Leider konnte dieser in Folge eines Halsleidens, das ihn zeitweise der Stimme beraubte, seine mit so viel Lust und Liebe übernommene Stelle nicht lange ver- sehen ; nur die mit der Physik zusammenhängenden me- teorologischen Beobachtungen, die er im Jahre 1826 auf Anregung der schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft übernommen hatte, setzte er mit erstaun- licher Sorgfalt und Genauigkeit unentwegt nahezu ein halbes Jahrhundert lang fort. Die Lehrstelle der Physik und Chemie trat er im Jahre 1828 an Schönbein ab, den er zuerst von sich aus als Stellvertreter hatte kommen lassen, und dem dann im Jahre 1835 die ordentliche Professur förmlich übertragen wurde.

Das Laboratorium im Falkensteinerhofe war schon für die damalige Zeit, und noch viel mehr, wenn wir den jetzigen Massstab anlegen, im höchsten Grade ein- fach und bescheiden und verdient eigentlich mehr nur

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den Namen einer chemischen Küche ; nichtsdestoweniger sind geweckt durch Schön b ei n's Genie höchst bedeu- tende Entdeckungen für Wissenschaft und Technik daraus hervorgegangen. Im Jahre 1839 fand er daselbst mit seiner fein riechenden Nase das Ozon, dessen näheres Studium ihn von da an zeitlebens beschäftigte, und wo- durch er die Wissenschaft mit ganz neuen höchst wich- tigen Anschauungen bereichert hat ; die sich daran schliessende Erfindung der Schiessbaumwolle im Jahre 1845 wurde auch noch im Falken steiner Hofe gemacht, sie gab bekanntlich den Anstoss einerseits zur Auffin- dung aller möglichen die Welt erschütternden Stoffe, vor Allem des Dynamits und des rauchlosen Pulvers, anderseits aber auch zur Darstellung des CoUodiums, das bei seiner Verwendung zu Heilzwecken und bei seiner Rolle in der Entwicklung der Photographie sehr friedlichen Zwecken diente.

Eine im Jahr 1822 erfolgte Anstellung in der me- dizinischen Fakultät, nämlich die Berufung des in der Zeit der damaligen Reaktion ohne einen irgendwie er- heblichen Grund aus Preussen verbannten Professor Jung war von wesentlicher Bedeutung für unsere natur- wissenschaftlichen Anstalten, in so fern als durch ihn eine zweckmässige anatomische Präparatensammlung ge- schaffen und frisches Leben in die medizinischen und naturwissenschaftlichen Kreise hineingetragen wurde.

Auch die Botanik, die bisher von einem Professor der Medizin vorgetragen wurde, erhielt eine selbständigere Stellung durch Berufung des Prof. Röper aus Deutsch- land; und die Physiologie erhielt einen besondern Pro- fessorin der Person des Prof. Friedrich Meissner, dem Sohne des Professors der Naturgeschichte in Bern.

Die politischen Wirren der Dreissiger Jahre und die im August des Jahres 1833 durch Tagsatzungs-

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beschluss erfolgte Trennung des Kantons Basel in zwei besondere Gemeinwesen war von bedeutendem Einfluss auch auf die Entwicklung des geistigen Lebens in un- serer Stadt. Das eidgenössische Schiedsgericht erklärte das Universitätsgut zu dem in der Teilung inbegriffenen Staatsvermögen, und nur der Umstand, dass die bei- gezogenen Sachverständigen den Wert der Sammlungen verhältnissmässig niedrig ansetzten, und dass die ganze Loskaufssumme von nahezu einer halben Million Franken nicht dem Universitätsvermögen entnommen sondern direkt aus der Staatskasse bezahlt wurde, rettete das Fortbestehen unserer höchsten Lehranstalt; immerhin war die Folge dieser Trennung die Aufstellung eines neuen UniTersitätsgesetzes, das zwar an dem bisherigen Bestände nicht viel änderte, aber doch aus Sparsamkeits- gründen die medizinische Fakultät zu einer mehr nur propädeutischen Anstalt herunterdrückte.

Die bekannte Erfahrung, dass Unglück die Willens- kraft stärkt, machte sich auch bei uns geltend. Unter dem Eindrucke, dass die Ansprüche an den Staat für Unterstützung der wissenschaftHchen Anstalten jetzt nicht hoch gespannt werden dürfen, war man um so mehr genötigt, an die freiwillige Opfer\villigkeit der Pri- vaten zu gelangen. Es geschah das schon am Ende des Jahres 1834 in einem an die Bürgerschaft gerichteten Aufrufe zur Entrichtung von Beiträgen an das natur- wissenschaftliche Museum, der von gutem Erfolg begleitet war. Von viel grösserer Tragweite war die im Jahre 1835 erfolgte Stiftung der freiwilligen akademischen Gesellschaft durch Professor Andreas Heusler. Zweck derselben ist, die höheren Lehranstalten der Stadt Basel sowie auch die Sammlungen für Kunst und Wissenschaft zu unterstützen. Mitglied der Gesellschaft wird, wer eine Aversalsumme von mindestens 100 Fr.

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oder einen Jahresbeitrag von mindestens 5 Fr. entrichtet. Im Stiftimgsjahre betrug die Mitgliederzahl nicht gan^ hundert; sie ist seither auf nahezu sieben hundert ge- stiegen ; und die Gesellschaft verfügt jetzt jährlich über mehr als 12,000 Fr., die als Jahresbeiträge eingehen^ und ausserdem über den Zinsertrag von nahezu 800,000 Fr.

Im Jahre 1842 wurde der Bürgerspital aus den sehr ungenügenden Räumen an der Freienstrasse auf das schöne Areal des Markgräfischen Hofes verlegt, wo- derselbe sich noch befindet. Da dadurch auch der bis- herige Doctorgarten in Anspruch genommen wurde, so musste die botanisf he Anstalt verlegt werden ; sie kam vor das Aeschentor an die jetzige St. Jakobsstrasse auf einen Bauplatz, den das Spitalpfiegamt ankaufte^ und der durch einen Zuschuss der akademischen Ge- sellschaft noch vergrössert wurde. Den Umzug und die neue Einrichtung besorgte Prof. Meissner, der im Jahre 1836 nach Röper's Abgang von der Physiologie zur Botanik übergegangen war und die Direktion der botanischen Anstalt übernommen hatte. Im Garten wurden die Beete für die vei*schiedenen Pflanzenfamilien und für offizinelle Gewächse angelegt, mit Hülfe von Privatunterstützung wurden die Gewächshäuser erbaut, und es kam noch dazu die Erstellung eines Gebäudes mit Hörsaal, Professorenwohnung und den Räumen für Aufnahme der botanischen Bibliothek und der Herbarien.

Sehen wir nun was weiter für die andern Zweige der Naturwissenschaft geschah. Der Professor der Na- turgeschichte Christoph Bernoulli wandte sich mit der Zeit andern Fächern, hauptsächlich der praktischen Mechanik, Technologie und Nationalökonomie zu, dafür warf sich P e t e r M e r i a n, der die Stelle eines Honorar- professors ohne Besoldung übernommen hatte, mit aller Energie auf die Fächer der Geognosie und Petrefacten-

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kiinde ; er durchwanderte mit dem Hammer in der Hand die Umgebungen Basels nach allen Seiten, und die Resultate seiner scharfen Beobachtung hat er in meh- reren Schriften veröflFentlicht, die, besonders in Betreff des Jura, im eigentlichen Sinne des Worts Bahn bra- chen, die Grundlage für die Untersuchungen späterer Forscher bildeten und auch in praktischer Hinsicht für die Auffindung des Salzes in unserer Gegend von Be- deutung waren. Nebenbei besorgte er noch mit uner- müdlichem Fleisse die Ordnung, Aufstellung und Auff- nung der naturhistorischen Sammlungen und nahm sich ganz besonders der Versteinerungen an. Es ist haupt- sächlich sein Verdienst, dass die Bäume des Palken- steinerhofes sich immer mehr füllten, da er in Betreff der Schenkungen mit dem guten Beispiel voranging und dadurch auch andere anspornte, ihre Privatsammlungen und Reiseerinnerungen dem öffenthchen Museum zu übergeben.

Zu gleicher Zeit fühlten auch die Bibliothek und die Kunstsammlung, die zusammen in der Mücke, unter- gebracht waren, sich in ihrem Kleide beengt, und so kam es, dass einige gemeinnützige Männer an die Bür- gei*schaft gelangten mit dem Aufinif zur Beisteuer an die Erbauung eines neuen Museums, das die öffentliche Bibliothek, die Kunstsammlungen, sämmtliche natur- historischen Sammlungen mit Ausnahme der Botanik, das physikalische Kabinet, das chemische Laboratorium, die Hörsäle für diese beiden Wissenschaften, einen Saal für öffentliche populäre Vorlesungen und die Aula der Universität enthalten sollte. Auf diese Weise kam die Summe von etwa 100,000 Fr. durch freiwillige Beiträge zusammen und gab den Behörden Mut zum Vorgehn ; im März 1843 beschloss dann der Grosse Rat, an der Stelle des alten Augustinerklosters, dessen grösserer

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Teil, das sogenannte obere CoUegium, seit der Reformation der Universität war eingeräumt worden, ein Museum für Künste und Wissenschaften zu errichten, und im No- vember des Jahres 1849 wurde das vom Architekten Melchior Berri erstellte Gebäude feierlich eröflfnet ; die Gesammtkosten für Bau und Einrichtung betrugen in runder Summe Fr. 430,000 ; davon zahlten die öflfent- lichen Mittel etwa % und Privatbeiträge et\^a 7<-

Durch die Erbauung des Museums waren nun schöne Räume für die Naturgeschichte erstellt, und es kam nun die Aufgabe, diese durch Auffnung der Sammlungen in passender Weise zu füllen. Dies geschah vor allem durch die Naturalien, die als Geschenke dem Museum zukamen, teils von solchen, die ihre Privatsammlungen übergaben, teils von Reisenden, die wertvolle Bei- träge aus fremden Landen einsandten oder mitbrachten ; auch wurden häufig auf dem Wege der Privatsubskription erwünschte Gegenstände für das Museum erworben. Es ist unmöglich hier alle diese Gönner mit Namen auf- zufahren; das meiste sind Basler, die dadurch ihre Anhänglichkeit an die Vaterstadt bewiesen; doch sei erwähnt, dass auch von auswärts unser Museum schön bedacht worden ist: unter Anderem denke ich da an den auch vielen von Ihnen bekannten Pfarrer Cartier aus Oberbuchsiten, der im Jahre 1884 seine reiche Sammlung von Ueberresten fossiler Wirbeltiere unserem Museum als Geschenk übergab, um das Seinige bei- zutragen zu einem Ehrendenkmal seines liebevollen väterlichen Freundes Peter Merian.

Aber zur allseitigen regelmässigen Fortführung einer Sammlung braucht es durchaus auch Geldmittel in Form von regelmässigen Beiträgen; diese kamen zwar dem naturhistorischen Museum zu einerseits vom Staate und anderseits in sehr verdankenswerter Weise von der

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Gemeinnützigen Gesellschaft; aber das reichte fiir die Befriedigung der Bedürfnisse nicht aus. Dies veranlasste eine Anzahl Freunde von Kunst und Wissenschaft auf die Zeit der Einweihung des neuen Museums einen Aufruf zu erlassen zur Gründung eines freiwilligen HnseumsTerelnes mit dem Zwecke, die im Museum vorhandenen Sammlungen zu vermehren. Der Plan zur Gründung dieses Vereines wurde am Festessen zur Einweihung des Museums von Professor Schönbein entwickelt; die Folge davon war die, dass nach zwei Monaten gegen 250 Mitglieder dem Verein beigetreten waren mit einer Kapitalschenkung von 20,000 Fr. und Jahresbeiträgen von nahezu 3,300 Fr. Dieser ganz besonders für die Sammlungen des Museums gestif- tete Verein ist ganz ähnlich organisirt wie die mehr allgemeine Universitätszwecke verfolgende Akademische Gesellschaft, beide ergänzen sich gegenseitig; der Mu- seumsverein gibt seine Beiträge jetzt noch regelmässig allen Anstalten, die bei der Gründung im Museum untergebracht waren, auch wenn sie seither wegen Platz- mangel ausgezogen sind. Ausser einigen Stiftungen, die er verwaltet, besitzt er dermalen ein Kapitalvermögen von gegen 78,000 Fr. und erhält von 377 Mitgliedern etwas über 3,700 Fr. an Jahresbeiträgen; etwa die Hälfte davon kommt den Naturwissenschaften zu Gute. Wir erwähnen hier noch eine andere etwas originelle Art, wie Peter Merian die Geldmittel zum Unterhalt der Sammlungen zu schaffen wusste. Im Jahre 1836 kam er in Gemeinschaft mit seinem Bruder, dem Ma-* thematikprofessor Rudolf Merian, der freiwillig die Verwaltung des Universitätsvermögens besorgte,, bei der Regenz um die Erlaubniss ein, einige Gelder zu einem höheren als dem landesüblichen Zinsfuss anzulegen und aus dem dadurch erreichten Ueberschuss einen besondem

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Reservefond zu bilden \ dabei wurde so geschickt operirt, dass nach 25 Jahren 60,000 Fr. gewonnen waren, die für Bedürfiiisse der naturwissenschaftlichen Anstalten verwendet werden konnten ; aus dieser Summe stammt unter Anderem der naturhistorisehe Fonds von 42,000 Fr., dessen Zinsen jährlich an das naturhistorische Museum entrichtet werden.

Im Universitätsgesetze von 1835 war für Physik und Chemie nur eine gemeinschaftliche Professur vor- gesehen, und Schönbein hat auch über verschiedene Zweige der Physik besonders über Galvanismus neben der Chemie Vorträge gehalten. Die Entwicklung der beiden Wissenschaften machte eine Trennung in zwei Lehrstühle immer mehr zum Bedürfniss; im Jahre 1852 wurde vom Grossen Bat gleichsam als Antwort auf einen Antrag, die Universität aufzuheben, ein besonderer Lehr- stuhl für Physik beschlossen ; derselbe wurde zuerst durch Christoph Stähelin und im Jahr darauf durch Herrn Gustav Wiedemann aus Berlin besetzt ; dieser wusste durch seinen klaren und belebten Vortrag sehr bald die Studirenden sowohl als weitere Kreise für seine Wissen- schaft zu gewinnen, und in den sehr engen und höchst mangelhaft eingerichteten Räumen des Museums hat er nicht nur selbst bahnbrechende wissenschaftliche Arbeiten hauptsächlich über Elektrolyse und Magnetismus aus- geftihrt, sondern noch verschiedenen Schülern Anregimg und Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten gegeben.

Auch auf dem Gebiete der Naturgeschichte machte sich das Bedürfniss geltend, da zu ergänzen, wo der not- gedrungen sparsame Charakter des Gesetzes von 1835 Lücken gelassen hatte.

Botanik lehrte der schon erwähnte Meissner und machte auf Ausflügen die Studirenden mit der Flora der Umgebung Basels bekannt ; als sorgfältiger Bearbeiter

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mehrerer Gebiete der systematischen Botanik war er von seinen Fachgenossen sehr geschätzt.

Daneben war, wie wir schon gesehen haben, Geo- logie und Paläontologie trefflich vertreten durch die freiwilligen Leistungen Peter Merians; derselbe war jedoch anfanglich durch seinen Gesundheitszustand und später durch seine mannigfach übernommenen Verpflicht- ungen für den Staat besonders im Erziehungswesen von der regelmässigen Lehrtätigkeit abgehalten; nichts desto- weniger wusste er gelegentlich die Zeit zu finden, um bald vor einem weiteren Publikum, bald vor Studirenden verschiedene Abschnitte der Geologie mit der ihm eigenen Klarheit und Präzision zu behandeln oder auch geologische Exkursionen zu leiten. Mineralogie lehrte seit Anfang der 50er Jahre Albrecht Müller. Er hat zuerst als Liebhaber der Wissenschaft beim Ordnen der Sammlungen mitgeholfen und beim Einzug ins neue Museum die Aufstellung der mineralogischen Sammlung unter Peter Merian's Leitung besorgt und hat sich dann immer mehr durch eigenen Fleiss zum scharf be- obachtenden und vielseitig gebildeten Fachmann in ID- neralogie und Geologie herangebildet ; als Lehrer dieser beiden Fächer hat er vielseitig gewirkt und sich mit besonderer Liebe der Studirenden bei Exkursionen und Uebungen angenommen. Nicht vergessen wollen wir am heutigen Festtage, dass er während 35 Jahren mit sel- tener Treue und Gewissenhaftigkeit das Sekretariat unserer Basler Naturforschenden Gesellschaft geführt hat. In der Zoologie half als Docent aus Ludwig Im- h 0 ff, der mit reichen Kenntnissen das Fach der Ento- mologie bearbeitete und freiwillig viel Zeit und Mühe auf die Ordnung der Sammlungen des Museums ver- wandte. Was aber vollkommen fehlte, das war ein Mann, der die gesammte wissenschaftliche Zoologie ver-

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trat und zwar von dem allgemeineii Standpunkte der vergleichenden Anatomie aus.

Wesentlich ermuntert durch das Vorgehen von Freunden unserer Hochschule aus verschiedenen Kreisen der Bürgerschaft wusste der damalige Kanzler der Uni- versität Katsherr Peter Merian die Mittel zur Abhilfe zu finden und den rechten Mann an den Platz zu stellen. Der Grosse Rat, der nach Scheiterung des Projektes emer eidgenössischen Hochschule durch Revision der Universitätsgesetze schon einige neue Professuren ge- gründet hatte, durfte nicht wieder mit Kreditbegehren behelligt werden ; die staatUchen Behörden schufen des- halb nur den Lehrstuhl der Zoologie und vergleichenden Anatomie, die Geldmittel gab die akademische Gesell- schaft. Auf diese Weise wurde es möglich, Herrn Prof. Ludw. Rütimeyer von Bern für unsere Universität zu gewinnen. Es wäre ihm selbst unangenehm, wenn wir von dem reden wollten, was er als Lehrer und Forscher gewirkt hat und was klar vor unser aller Augen liegt-, doch müssen wir hier deutlich hervorheben, dass durch ihn so zu sagen aus Nichts eine vergleichend anatomische Sammlung geschaffen wurde, die mit ihren Abteilungen für Zoologie und Paläontologie eine wesent- liche Ergänzung zum Museum bildet und wohl als die vollkommenste dieser Art in der Schweiz und noch weit herum bezeichnet werden darf. Da das Museum für diese Sammlung keinen Platz bot, so musste sie zuerst mit der normalen und der pathologischen Ana- tomie sich in die Sammlungsräume im Universitätsge- bäude am Rheinsprung teilen und konnte dann dieselben ganz übernehmen, als zuerst die pathologische und bald darauf die normale Anatomie in ihre neuen Lokalien auszogen.

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Im Jahre 1860 feierte unsere Universität das Fest des 400jährigen Bestehens. Die mannigfache Aner- kennung, die bei dieser Gelegenheit von den Gästen des Auslandes und der Schweiz uns zu Teil ward, wirkte an- regend auf die Behörden und die der Universität in weiten Kreisen wohlwollend gesinnte Bürgerschaft. Folge dieser Feier und zugleich auch des Umstandes, dass die Frage einer eidgenössischen Hochschule aufs Neue auftauchte, war, dass die Behörden sich entschlossen zeigten, Alles aufzubieten um die Universität Basel auf einer den An- forderungen der Zeit entsprechenden Höhe zu halten. Es war deshalb vor Allem nötig, den propädeutischen Charakter in der medizinischen Fakultät, eine Folge des Druckes der traurigen Dreissigerjahre, wieder abzu- streifen.

Es geschah dies zuerst durch den im März 1865 von der Regierung mit dem Stadtrat abgeschlossenen Vertrag über gehörige Einrichtang einer medizinischen, ehirnrgischen und gebartsliilflichen Elioik im Bürgei- spital und dann noch gründlicher durch den Erlass eines neuen Unirersitätsgesetzes im Januar 1866 auf Vor- schlag des damals an der Spitze des Erziehungswesens stehenden Professor Wilhelm Vischer.

Für die Naturwissenschaften ergab sich dadurch der wichtige Fortschritt, dass nun für die Naturgeschichte drei Lehrstühle vorgesehen waren. Der ursprüngliche Vorschlag war nicht so weit gegangen und hatte nur zwei angenommen; da trat in der Sitzung des Grossen Rates unser Freund Herr Prof. FritzBurckhardt auf und setzte mit beredten Worten klar auseinander, dass die Natur drei Reiche habe, und dass somit auch die Naturgeschichte drei besondere Lehrer brauche. Unsere Grossräte sahen dies ein und beschlossen drei Lehrstühle; dadurch war neben der Zoologie und Botanik ein be-

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sonderer Lehrstuhl für Mineralogie und Geologie ge- schaffen, an den Albrecht Müller berufen wurde, der bis dahin als Privatdozent und ausserordentlicher Professor gewirkt hatte.

Die schöne Jubelfeier der Universität hatte aber auch auf die freiwilligen Leistungen der Bürgerschaft für Hebung unserer höchsten Lehranstalt nachhaltige Folgen. Sie veranlasste 270 Freunde der Wissenschaft eine Summe von gegen 60,000 Fr. zusammenzulegen mit der Bestimmung, eine Sternwarte in Basel zu errichten.' Bald tauchte dann aber der Gedanke auf, dem Unter- nehmen eine grössere Ausdehnung zu geben und mit der Fürsorge für die Astronomie die Erstellung neuer Räumlichkeiten für die Physik und die Chemie zu ver- binden. Es hatte sich immer mehr gezeigt, dass die diesen Wissenschaften im Museum zugewiesenen Räume ganz unzureichend waren; zugleich sah man ein, dass zur Erstellung einer eigentlichen Sternwarte der vor- handene Stemwartefond nicht ausreichte. Man vereinigte deshalb die Bestrebungen und fasste den Plan, ein ge- meinsames Gebäude für Physik, Chemie und Astronomie zu errichten und dabei die letztere hauptsächlich auf die Fürsorge für den Unterricht in den Anfangsgründen der Sternkunde zu beschränken. Nun handelte es sich aber darum, die nicht unbedeutenden Mittel für eine ^solche Anstalt zu erhalten. Und da trat nun wieder die akademische Gesellschaft mit helfender Hand ein und beschloss von sich aus, das heisst aus Geldmitteln, die sie besass und solchen, die sie noch durch eine besondere Sammlung aufbrachte, die Erstellung der An- stalt in die Hand zu nehmen, unter der Bedingung, dass ihr der Stemwartefonds übergeben und vom Staate die Hälfte des sogenannten Hohen Walles hinter dem Petersplatz als Bauplatz überlassen würde; der Staat

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gab ausserdem einen Beitrag von 15,000 Fr. und erstellte die Freitreppe, der Museumsverein zahlte 30,000 Fr. an die Ausrüstung, der Stadtrat gab das nötige Wasser und 10,000 Fr. an Gas- und Wassereinrichtungen und die Gemeinnützige Gesellschaft gab 5,000 Fr. an die Einrichtung des grossen Hörsaales für öflfentliche popu- läre Vorträge. Der sehr gefällige und zweckmässig eingerichtete Bau wurde von Herrn Architekt J. J. Stehlin errichtet; die Einrichtung der physikalischen und astronomischen Abteilung kam mir, dem Professor der Physik, zu; die chemische Abteilung wurde besoi^ \on meinem Kollegen Herrn Professor Piccard. Die Gesammtkosten für den Bau der Anstalt mit Inbegriff der Ausrüstung für Astronomie betrugen Fr. 418,000; wovon nahezu ^^s Privatspenden herrühren. Die neue Anstalt erhielt den Namen Bernonlliannm als Erin- nerung an die in der ganzen wissenschaftlichen Welt berühmten Basler Mathematiker Bernoulli, von denen mehrere das Fach der Physik in ihrer Vaterstadt ge- lehrt hatten; ihre Büsten zieren als Geschenke der Fa- milie Bernoulli mit der von Leonhard Euler den Eingang. Am Tage der Einweihung, am 2. Juni 1874, schenkte die akademische Gesellschaft das Ber- nouUianum als üniversitätsanstalt dem Staat, der die Verpflichtung für Betrieb und Unterhalt übernahm.

Im Bemoullianum wurde auch ein grosser Hörsaal mit etwa 450 Sitzplätzen für öffentliche populäre Tor- träge erstellt. Der Verbreitung nützlicher Kenntnisse besonders aus dem Gebiete der Naturwissenschaften in weitere Kreise hatte man bei uns seit lange die Auf- merksamkeit zugewendet; und mehrere Vereine, insbe- sondere auch die Xaturforschende Gesellschaft befassten sich mit dieser Aufgabe. Seit dem Jahre 1864 soi^ eine besondere freiwillig zusammengetretene Kommission

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dafür, dass regelmässig während des Winters unentgelt- lich solche Vorträge gehalten werden; und es war bis jetzt noch immer möglich, die Männer zu finden, die sich freiwillig dieser Aufgabe unterzogen. Die Themata sind allen möglichen Gebieten entnommen, doch werden die Naturwissenschaften ganz besonders berücksichtigt Diese Vorträge finden nun seit 1874 regelmässig im BernouUianum statt; sie sind häufig mit Demonstrationen verbunden, wobei die auch aus Privatspenden erstellten Projektionseinrichtungen mit elektrischem Lichte sehr gute Dienste leisten.

Wir müssen nun noch einiges sagen über die Ent- wicklung unserer medizinischen Anstalten, die ja auch im weiteren Sinne des Wortes zur Naturwissenschaft gehören.

Wir haben gesehen, dass in den Zwanzigerjahren die Anatomie durch Jung und die Physiologie durch Friedrich Meissner vertreten war; als der letztere zur Botanik überging, wurde 1837 in Miescher, Vater, eine tüchtige Kraft für die Professur der Physio- logie gewonnen, und er übernahm später, als Jung sich mehr den praktischen Fächern zuwandte, auch den ana- tomischen Unterricht. Von da an bis 1872 waren Ana- tomie und Physiologie in einer Hand und, als Miescher nach Bern gegangen war, durch die Herren Ecker, Bruch, GeorgMeissner und H i s würdig vertreten. Den letztgenannten, dessen vielseitige Verdienste Sie alle kennen, dürfen wir heute bei uns begrüssen. Als Lehrer der Hochschule ging er für uns vor zwanzig Jahren verloren, da er einem ehrenvollen Ruf an die Universität Leipzig folgte; dass er mit seiner vorsorgenden Liebe für unsere baslerischen Anstalten und seiner Anhäng- lichkeit an die schweizerische Naturforschende Gesell- schaft uns noch immer ganz angehört, hat er bei ver-

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schiedenen Gelegenheiten bewiesen und zeigt es auch bei unserer jetzigen Versammlung.

Nach seinem Weggange im Jahre 1872 wurde die Verbindung der Anatomie und Physiologie gelöst; die erstere übernahm C. E. E. Hoffmann, und nach seinem Tode im Jahre 1878 Herr Julius Kollmann und die letztere Herr Friedrich Miescher, Sohn.

Sämmtliche Anstalten für normale, vergleichende und pathologische Anatomie sowie für Physiologie be- fanden sich bis Ende der 70er Jahre in den Räumen des üniversitätsgebäudes, dem frühem untern CoUegium, und durch alle möglichen Hilfsmittel, zuletzt noch durch Errichtung einer Baracke unten im Hofe, suchte man notdürftig zu helfen. Das Bedürfniss nach den neuen Anforderungen entsprechenden Räumlichkeiten wuchs jedoch immer mehr, und war um so berechtigter, als die Anzahl der Studirenden der Medizin fortwährend zunahm.

Zuerst ward Abhilfe für die pathologische Anatomie. Seit 1850 war dieses Fach durch den wieder aus Bern hieherzurückgekehrten Prof. Miescher, Vater, vertreten; und durch ihn sowie durch C. E. E. Ho ff mann ist viel für die Vermehrung dieses Teiles der anatomischen Sammlung geschehen-, im Jahre 1872 wurde dann für dieses Fach in Herrn Moritz Roth eine junge rüstige Kraft gewonnen; seinen Bemühungen ist es hauptsächlich zu danken, dass im Jahre 1879 auf dem Areal des Bürgerspitals eine besondere pathologiseh-anatomische Anstalt erstellt werden konnte. Auch hier kam nur durch wesentliche Hilfe von Seite der akademischen Gesellschaft der Neubau zu Stande; sie trug an die Kosten des Baues und der Ausrüstung 85,000 Fr. bei; der Bürgerspital zahlte 30,000 Fr. und gab den Bau- platz, der Staat gab 18.000 Fr. für die Ausrüstung.

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Die Anatomie und Physiologie mussten sich in den €ngen Räiunen des Rheinsprungs noch einige Zeit ge- dulden; im Jahr 1885 wurde auch ihnen Erlösung. Auf dem Areal des Werkhofes nehen dem Petersplatz wurde ein neues Gebäude errichtet, von dem das erhöhte Erd- geschoss der Anatomie und der obere Boden der Physio- logie eingeräumt wurde ; es hat in Erinnerung an V e s a 1, der von 1542 bis 1543 in Basel Anatomie lehrte, den Namen Yesalianiim erhalten ; die sehr zweckmässige Ein- richtung der Anstalt ist wesentlich Verdienst der jetzigen Vorsteher und des Architekten Herrn Paul Reber. Auch hier haben die staatlichen Behörden und die aka- demische Gesellschaft zusammen gewirkt; der vom Staat ausgeführte Bau kostete 360,000 Fr. und daran zahlte die freiwillige Gesellschaft nahezu die Hälfte mit 160,000 Fr.

Bei dem geschichtlichen Ueberblick über die Lei- stungen auf dem Gebiete der Naturwissenschaften darf die Schaffung der zum Studium nötigen literarischen Hilfsmittel nicht vergessen werden.

Die von Prof. Wernerdc Lachenal grossen teils aus eigenen Mitteln gegründete botanische Bibliothek war von jeher mit der botanischen Anstalt verbunden und ist es bis heute. Die übrigen naturhistorischen Bücher der öffentlichen Bibliothek kamen bei Gründung des naturwissenschaftlichen Museums in den Falken- steinerhof und kehrten bei der Uebersiedlung in das neue Museum an der Augustinergasse wieder zur all- gemeinen Bibliothek zurück , erhielten jedoch einen besonderen Boden für sich unmittelbar anstossend an die naturhistorischen Sammlungen. Die Hauptsache dabei war aber, dass diese Bibhotheksabteilung in der Person Peter Merian's, der sie schon im Falkensteinerhofe besorgt hatte, einen ganz besondem Gönner erhielt, der nicht nur ganz freiwillig dem Bibliothekar einen Teil

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der Geschäfte abnahm und eigenhändig mit änsserster Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit alle Einträge in die Kataloge besorgte, sondern auch den Bestand in hohem Grade dadurch äufnete, dass er gar keine eigene Privat- bibliothek anlegte sondern alle Bücher, die er anschaffte oder geschenkt erhielt, sogleich in der öffentlichen Bi- bliothek aufstellte und so überall da ergänzte, wo die sonst sehr mangelhaften Mittel nicht ausreichten. Durch diesen Umstand und noch verschiedene andere Schenk- ungen, ins Besondere zweier mathematischer Bibliotheken, der von Daniel Hub er im Jahr 1829 und der von Rudolf Merian im Jahre 1871 sQwie durch Einrei- hung aller unserer Basler Naturforschenden Gesellschaft besonders durch Tauschverkehr zukommenden Bücher und Zeitschriften ist es gekommen, dass von den ver- schiedenen Abteilungen unserer Bibliothek die natur- wissenschaftliche wohl am besten den Ansprüchen ent- spricht.

Durch den Tod Peter Merian 's im Jahr 1883 war die naturwissenschaftliche Bibliothek, die er bis in sein hohes Alter als sein Lieblingskind gepflegt hatte, förmlich verwaist. Wer soll in Zukunft das übernehmen, was in aller Stille Peter Merian hier gewirkt und gestiftet hat? Das war die Frage, die sich alle stellen mussten, denen die Fortentwicklung unserer wissenschaft- lichen Anstalten am Herzen lag. Die Besorgung der Einschreibungen konnte ruhig dem sorgfiiltigen Univer- sitätsbibliothekar überlassen werden; aber woher sollte man die Geldsummen nehmen, die fortwährend aus der Tasche Peter Merian's der Bibliothek zuflössen? Hier musste geholfen werden, und es geschah dies durch die Gründung der Peter Merlan Stiftnng. In Folge eines Aufrufes legten 272 Basler Freunde und Verehrer Peter Merian's die Summe von 56,062 Fr. zusammen,.

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die durch ein Geschenk von Seite der Familienangehö- rigen auf 66,062 Fr. erhöht wurden; diese Summe bildet einen vom Museumsverein verwalteten unangreifbaren Kapitalstock, dessen Zinsertrag jährlich der Bibliotheks- verwaltung übergeben wird zur Anschaffung von Btichern aus dem Gebiete der Naturgeschichte, Physik, Chemie, Mathematik und Astronomie.

An die naturwissenschaftliche Bibliothek reiht sich noch die Sammlung geographischer Karten. Im No- vember 1879 schenkte Doctor Jacob Melchior Ziegler zum Palmgarten aus Winterthur, ein eifriges Mitglied unserer Gesellschaft, der seinen Wohnsitz hieher verlegt hatte, seine reiche Sammlung von Karten und Panoramen der Basler Naturforschenden Gesellschaft mit der Bestimmimg, dass dieselbe in der öffentlichen Bibliothek aufgestellt, tunlichst fortgeführt, ergänzt und fleissig benützt werde; Folge davon war, dass eine Ge- sellschaft von Freunden der Geographie zusammentrat mit der Verpflichtung Jahresbeiträge an die Ziegler'scbe Kartensammluiig zu zahlen, so dass nun jährlich etwa 700 Fr. zur Vervollständigung und Fortführung ver- wendet werden können, abgesehen davon, dass häufig Karten durch Schenkung der Sammlung zukommen.

Ich will hier meine historische Skizze schliessen; sie gab mehr nur die äussere Entwicklung unserer natur- wissenschaftlichen Anstalten, und ich liess mich wohl auch durch die Vorliebe für Alles, was meine Vaterstadt betrifft, verleiten, Einzelheiten vorzubringen, die wohl kaum auf allgemeine Teilnahme Anspruch machen dürfen. Wichtiger wäre die Schilderung all der Männer, die bei uns im Reiche der Natur geforscht, und der wertvollen Resultate, die sie zu Tage gefordert haben; aber dazu reicht die kurze Zeit einer Eröffnungsrede nicht hin.

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Zum Schluss sei mir noch gestattet, unsere jetzigen Verhältnisse mit denen zu vergleichen, die vor 75 Jahren bei der Gründung unserer Gesellschaft vorlagen.

Als damals Daniel Huber von Pfarrer Wyt- tenbach in Bern ersucht wurde, ihm die Männer an- zugeben, die sich ausser ihm in Basel mit Natur- wissenschaft beschäftigen, wusste er nur acht zu nennen, und davon waren fünf stark durch die Praxis in An- spruch genommene Arzte. Jetzt haben wir allein an der Universität 15 Lehrer in der mathematisch-natur- wissenschaftlichen und 25 Lehrer in der medizinischen Fakultät, macht 40 Männer, die von Amts wegen der Naturwissenschaft angehören. Dazu kommt, dass manche Ärzte und Lehrer, besonders von Ober- und Mittel- schulen, sich ernstlich mit naturwissenschaftUchen Fragen beschäftigen ; auch die Entwicklung der Industrie in unserer Stadt hauptsächlich in den Gebieten der Chemie, Mechanik und Elektrotechnik hat uns manche Männer gebracht, die nicht nur praktische sondern auch theo- retische Kenntnisse besitzen und fortwährend mit der Wissenschaft in Berührung bleiben. Daneben erfreut sich unsere Stadt mancher Liebhaber der Naturforschung, die, ohne durch ihre Lebensstellung darauf angewiesen zu sein, dem einen oder andern Zweige der Naturwissen- schaft und zwar teilweise mit recht ernsthaften und all- gemein anerkannten Forschungen zugetan sind ; mehrere derselben unterstützen die Universitätsanstalten in höchst verdankenswerter Weise als Mitglieder von Kommissionen durch Rat und Tat, besonders bei den Anschaffungen sowie beim Ordnen und Aufstellen der Sammlungen; auch steht ja an der Spitze der schweizerischen bota- nischen Gesellschaft, die hier mit uns tagt, ein Basler Jurist, der durch seinen Beruf gar keine Beziehung zur Naturwissenschaft hat. Die Folge von all dem ist, dass

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unsere Basler Naturforschende Gesellschaft, zu der vor 75 Jahren 22 Männer zusammentraten, und bei der es anfangs schwer hielt, Mitteilungen zu erhalten, jetzt nahezu zweihundert Mitgheder zählt, und dass für die Sitzungen stets reichlicher Stoflf sich vorfindet.

Auch in Betreff der Anstalten für die Pflege der Naturwissenschaften ist der Unterschied gross.

Im Jahre 1817 war nichts vorhanden als einige in den Räumen der Mücke bei der Bibliothek aufbewahrte wenig zugängliche Petrefakten und Konchilien, ein in mancher Hinsicht dem damahgen Bedürfniss entspre- chender physikalischer Apparat, der jedoch schlecht unterhalten und ganz mangelhaft aufgestellt war, einige recht interessante aber für den Unterricht ganz ungenügende Ueberreste anatomischer Präparate und der mit wenig Mitteln zum Unterhalt ausgestattete Doctorgarten.

Jetzt hat fast jeder Zweig der Naturwissenschaft sein besonderes Institut, in dem gelehrt und wissen- schaftlich gearbeitet wird.

Für die Mineralogie und Geologie haben wir reich - hebe schön geordnete Sammlungen im Museum, und für Unterrichtszwecke ist teils in den von der Anatomie verlassenen Räumen des Universitätsgebäudes teils in einem Nebenbau des Museums gesorgt, auch wurden hauptsächhch von der akademischen Gesellschaft einige Mittel zur Anschaffung nötiger Apparate und Modelle gespendet.

Die Botanik hat ihr besonderes Institut an der St. Jakobsstrasse, in welchem neuerdings auch für die ana- tomisch-physiologische Richtung gesorgt wurde •, aus Geld- mitteln, welche dor Staat und besonders die akademische Gesellscbaft gaben, wurden für wissenschaftliche Unter- suchungen und praktische Uebungen die Apparate zur

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Ausführung der einfachen physiologischen Versuche und die nötigen Mikroskope angeschafft.

Für die Zoologie haben wir die Schätze des Mu- seums, und dann die für die wissenschaftliche Forschung und den Unterricht höchst bedeutende vergleichend ana- tomische Sammlung. Neben dem ordentlichen Professor, der zugleich die Direktion der Sammlungen besorgt, wirken ein ausserordentlicher Professor und ein Privat- dozent, und den Studirenden ist reichlich Gelegenheit zu zootomisch-mikroskopischen Uebungen gegeben, wozu die seiner Zeit für einen Secirsaal im Hof des Univer- sitätsgebäudes erstellte Baracke gute Dienste leistet.

Die Physik hat in der einen Hälfte des Bemoul- lianums eine besondere Anstalt unter der Direktion des ordentlichen Professors mit zweckmässig eingerichteten Laboratorien und Sammlungen; damit verbunden sind die Anstalten tür Astronomie und Meteorologie, die von einem ausserordentlichen Professor besorgt werden, der auch Vorlesungen und Uebungen für die Studirenden in diesen Fächern hält. Für die mathematische Physik haben wir im Grosssohn von Peter Merian eine tüchtige Kraft gewonnen, wodurch nach dieser Seite hin die experimentelle Physik ergänzt wird.

Die Chemie hat ihren Sitz in der andern Hälfte des Bemoullianums ; in den Laboratorien werden mit Me- dizinern und Lehramtskanditaten die cbemiscb -analy- tischen Uebungen abgehalten und von Studirenden, die sich speziell der Chemie widmen, jedes Jahr eine Reihe wissenschaftlicher Arbeiten ausgeführt. Neben dem or- dentlichen Professor, dem die Direktion der Anstalt zukommt, wirken noch zwei ausserordentliche Professoren, y^n welchen der eine besondere Gruppen der organischen Ohemie und der andere die physikalische Chemie vertritt.

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Auch für Vorlesungen in der pharmazeutischen Chemie ist gesorgt.

Die Anatomie haust in den untern Eäumen des Vesalianums. Die lichtvollen Säle für Secirübungen und Demonstrationen und die übersichtlich aufgestellten Sammlungen bieten den Studirenden die schönste Ge- legenheit zum Arbeiten; der ordentUche Professor, der zugleich Direktor der Anstalt ist, wird beim Unterrichte und den Uebungen von einem ausserordenthchen Pro- fessor unterstützt.

Die Physiologie hat ihre Anstalt auf dem obern Boden des Vesalianums ; die mit vielen zweckmässigen Apparaten ausgerüsteten Laboratorien werden reichlich benützt für Uebungen und wissenschaftliche Arbeiten ; neben dem Direktor wirkt daselbst noch ein zweiter ordentlicher Professor, der hauptsächlich das Fach der physiologischen Chemie vertritt und in den dafür be- stimmten Laboratorien vielen Schülern die nötigen An- leitungen gibt. Die experimentelle Pharmakologie ist durch einen Privatdozenten vertreten.

Die pathologische Anatomie hat ihr besonderes Institut beim Spital mit Sammlungs- und Demonstra- tionsräumen; in der neuern Zeit wurden daselbst auch die nötigen Einrichtimgen für bakteriologische Unter- suchungen getroffen, die unter Oberleitung des ordent- lichen Professors von einem Privatdozenten besorgt werden.

Näher auf die EUnilteii der medizinischen Fakultät anzutreten, würde über den für unsere Darstellung an- genommenen Rahmen hinausführen; wir erwähnen nur noch, dass im Bürgerspital in zweckmässiger Weise für medizinische, chirurgische und geburtshilfliche Klinik gesorgt ist, und dass in andern teils öffentlichen teils privaten Anstalten, besonders in der neuen Irrenanstalt, im Augenspital und im Kinderspital regelmässige Kli-

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niken für Psychiatrie, Ophthalmologie, Otologie und Kinderheilkunde gehalten werden; für Poliklinik wurde neuerdings vom Staate ein besonderes sehr zweckmäs- siges Gebäude errichtet, und hoffentlich wird sich näch- stens auch die geburtshilfliche Klinik eines geräumigeren neuen Heims erfreuen.

Neben der Universität haben noch verschiedene Schulen Sammlungen und Laboratorien für naturwissen- schaftlichen Unterricht; und auch für die Verbreitung solcher Kenntnisse in weitere Kreise ist bei uns reich- hch gesorgt, teils durch die zu bestimmten Zeiten dem Publikum unentgeltlich offen stehenden Museen, teils durch öffentliche populäre Vorträge ; beide Gelegenheiten werden reichlich benützt, und öfters ist der grosse Saal im BernouUianum nicht im Stande, die wissensdurstige Menge zu fassen, welche sich an die Pforten drängt.

Wenn wir so das „jetzt" dem „ehedem" gegen- überstellen, so dürfen wir ganz wohl sagen, dass in den letztverflossenen 75 Jahren in unserer Stadt für Hebung und Pflege der Naturwissenschaften Manches geschaffen wurde.

Aber wenn wir zugleich unsern Blick auf das richten^ was anderwärts sowohl in der Schweiz als im Auslande auf diesem Gebiete geleistet wird, und wenn wir näher zusehen, in wie fern unsere jetzigen Anstalten wirklich in jeder Hinsicht den Anforderungen entsprechen, die man schon jetzt und noch mehr in der baldigen Zukunft an sie stellen möchte, so wird der Ton ziemlich tiefer gestimmt, und es wäre Selbsttäuschung, wenn wir nicht auch diesen hier hören liessen.

Es ist ein wesentlicher Fortschritt unserer Zeit, dass die Pflege der Wissenschaft immer weniger auf die Männer der Gelehrtenzunft, die angestellten Pro- fessoren beschränkt ist ; und besonders England geht in

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dieser Hinsicht mit glänzendem Beispiel voran, indem aus allen möglichen Berufsarten Forscher ersten Ranges emporwachsen. Dass das in einzelnen Fällen auch bei uns geschieht, haben wir gesehen; aber wenn wir z. B. unsere Stadt mit dem in mancher Hinsicht ähnlich ge- stellten Genf vergleichen, so müssen wir sagen: nach dieser Richtung hin könnte und dürfte in Basel noch mehr geleistet werden.

Und nun unsere Anstalten ? Messen wir sie einmal in rücksichtsloser Kritik mit dem Massstabe^ den man anzulegen pflegt, wenn nur der Zweck und das Bedürfhiss und nicht die vorhandenen Mittel in Betracht kommen!

Das naturhistorische Museum erfreut das Auge des Besuchers durch die Reichhaltigkeit der Gegenstände, und es war uns ja mögUch mit der Zeit vieles Wert- volle zu sammeln. Aber die Schränke sind alle so voll- gepfropft, dass die üebersicht sehr erschwert wird, und dass neue Anschaffungen gar nicht mehr eingereiht werden können, wertvolle Geschenke müssen einstweilen in Kisten verpackt bleiben; und besonders fehlt es an den passenden Räumlichkeiten für die wissenschaftliche Verarbeitung; es ist nicht einmal möglich, den Män- nern, die in Ermanglung eines angestellten Konservators freiwillig die Aufstellung imd Ordnung der Sammlungen mit Aufwand von viel Zeit und Mühe übernehmen, die zweckmässigen Räume zu ihren Arbeiten anzubieten.

Auch bei den Sammlungen der vergleichenden Ana- tomie, die ungeschickter Weise abgetrennt von den Museumssammlungen im Universitätsgebäude aufgestellt sind, hemmt der Platzmangel jede richtige Weiterent- wicklung.

Für den mineralogischen und geologischen Unterricht ist, wie wir sahen, gesorgt, aber doch nur vor der Hand, und wir sind in dieser Hinsicht noch weit von dem

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entfernt, was man nun an den meisten Universitäten unter mineralogischen und geologischen Instituten mit den zur Untersuchung nötigen Apparaten und Labora- torien versteht.

Die botanische Anstalt kann, was die Gartenanlagen und Gewächshäuser betrifft, in der Btiuptsache den Anforderungen entsprechen; allein die Einrichtungen für die jetzt immer mehr in den Vordergrund tretenden anatomisch-physiologischen Untersuchungen lassen noch sehr viel zu wünschen übrig; auch ist es sehr unge- schickt, dass der botanische Garten so weit von den andern Universitätsinstituten entfernt ist.

Als vor 18 Jahren das Bernoullianum bezogen wurde, lebte man im Wahne, dass nun für eine längere Reihe von Jahren für die Bedürfnisse der Physik und Chemie gesorgt sei. Als Vorsteher unserer physikalischen Anstalt bin ich damals von vielen Kollegen beneidet worden; seither sind allerwärts die physikalischen Insti- tute mit allen möglichen durch die heutige vorgeschrittene Technik gewährten Einrichtungen so zahlreich empor- gewachsen, dass unsere Anstalt daneben eine ganz bescheidene Stellung einnimmt; auch macht sich ein wesentlicher Mangel darin geltend, dass zu wenig Räume für Ausführung selbstständiger wissenschaftlicher Arbeiten vorhanden sind. Das chemische Laboratorium wurde seiner Zeit für 26 Praktikanten eingerichtet, und man nahm an, dass diese Zahl nicht so bald überschritten werde; seither ist dieselbe nahezu auf das Doppelte gestiegen ; man sucht sich einstweilen zu behelfen, aber die Sehnsucht nach weiteren Räumen ist in vollem Grade berechtigt.

Selbst in noch neueren Anstalten, wie in dem patho. logischen Institut, macht sich der Platzmangel geltend,

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80 dasß man es bereut, nicht gleich bei der Gründung grössere Verhältnisse ins Auge gefasst zu haben.

Dass auch manche Wünsche für Gründung neuer Lehrstühle und Institute, um Erhöhung der Anstalts- kredite oder Vermehrung der Assistenz vollkommen gerechtfertigt sind und doch nicht gleich erfüllt werden können, braucht kaum noch besonders gesagt zu werden.

Sollen wir nun etwa aus allem dem folgern, dass Basel nicht mehr im Stande sei, in Betreff des Studiums der Naturwissenschaften den durch den Portschritt ver- langten Anforderungen nachzukommen?

Wir antworten darairf „Nein" und abermals „Nein".

Wo Leben ist, zeigt sich auch Wachstum; es ist also 'unr ein Zeichen der gesunden Entwicklung, wenn sich stets wieder das Kleid als zu enge erweist. Und wenn auch nicht immer sofort abgeholfen wird, so darf man in Betracht ziehen, dass unsere Stadt mit etwa 80,000 Seelen eine ganze Universität unterhält und Alles aus der eigenen Steuerkraft, entweder der durch die Gesetze . erzwungenen, oder der aus dem Opfersinn der Bürger fireiwillig hervorgegangenen, entnehmen muss. Die Erfahrupg hat uns deutlich gezeigt, dass, wenn wirk- liche Bedürfnisse vorlagen, es auch stets möglich war, die Mittel zur Befriedigung zu finden. Aber beim Vor- gehen war Klugheit und Umsicht nötig; und der Grund- satz „viribus unitis" hat sich besonders darin wirksam gezeigt, dass ein gemeinsames klar überlegtes Vorgehen der staatlichen Fürsorge und der bürgerlichen Frei- gebigkeit am besten zum Ziele führte. Wir haben ge- gründete Hoffaung, dass es auch in Zukunft so weiter gehen werde.

Schon geht man mit dem Gedanken um, der Uni- versitätsbibliothek ein neues Heim zu schaffen, was auch der jetzt sehr beengten naturwissenschaftlichen Bibliothek

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zu Gute kommt und bis auf Weiteres auch den natur- historischen Sammlungen etwas Luft macht; für den neu errichteten Lehrstuhl der Hygiene ist die Herstellung eines Instituts beabsichtigt; für ein neues geräumiges Museum der Naturgeschichte, das auch die wertvollen Sammlungen der vergleichenden Anatomie aufnehmen und für zweckmässige Arbeitsräume sorgen soll, sind ernste Vorstudien gemacht, und die Behörden haben dafiir ein schönes günstig gelegenes Areal am Peters- platz in Aussicht genommen; für die Verlegung des botanischen Gartens in die Nähe der andern üniversitats- anstalten liegen vorläufig Pläne vor; auch ist schon in massgebenden Kreisen von der Errichtung eines neuen Gebäudes für die Chemie und der dadurch ermöglichten Einveiterung der physikalischen Anstalt gesprochen worden. Wir dürfen annehmen, dass es sich in dieser Hin- sicht nicht um Luftschlösser handelt, sondern dass alle, denen der weitere Fortschritt in unserer Stadt am Herzen liegt, ernstlich an die Verwirklichung solcher Pläne denken. Der bekannte Satz, dass Rom nicht an einem Tag erbaut worden, hat allerdings auch hier seine Gel- tung; eines nach dem andern und nicht alles saf ein Mal, aber sicher und ruhig

Vorwärts I

Mit diesem Worte eröffne ich am 75jährigen Jubi- läum unserer Basler Gesellschaft die 75ste Versammlung schweizerischer Naturforscher in Basel.

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Protokolle.

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Sitzung der vorberatenden Kommission

Sonntag den 4. September 1892, Abends 5 Uhr, im Stadtkasino.

Anwesend :

A. Tom JahresTorstand:

Herr Professor Ed. Hagenbach-Bischoff, Präsident. Professor Karl VonderMühll, Vizepräsident. jt Professor Albert Riggenbach, Sekretär. Dr. A. Gutzwiller, Sekretär.

B. Tom Centralcomit^:

Herr Dr. Edm. von Pellenberg, Bern, Sekretär. Dr. H. Custer, Aarau, Quästor.

C. Frühere Präsidenten nnd Delegirte der Gesellschaften :

Aargau : Herr Professor Fr. Mühlberg, Jahrespräsi- dent 1881.

Basel: Dr. H. Christ, Delegirter der Schweiz,

bot. Gesellschaft.

Bern: Prof. J. H. Graf.

Dr. E. Fischer.

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Freiburg :

7)

H. Cuony, Pharmacien.

T)

Prof.F.M.Mu8y, Jahrespräsident 1891.

Genf:

»•

Marc Micheli, Delegirter der Schweiz, bot. Gesellschaft.

W

Dr. Ed. Sarasin.

Luzern:

11

Dr. E. Schumacher-Kopp, Kantons- cheniiker.

V

0. Suidter, Apotheker, Jahrespräsi- dent 1884.

Neuchätel :

n

Prof. 0. Billeter.

7)

Professor Aug. Jaccard, Jahrespräsi- dent 1885.

n

Prof. Fr. Tripet.

St Gallen:

n

Dr. G. Ambühl, Kantonschemiker.

Schaff hausen :

' r

Prof. J. Nüesch.

7)

Dr. G. Stierlin, Jahrespräsident 1873.

Solothurn :

71

Prof. Fr. Lang, Jahrespräsident 1869 und 1888.

Thurgau :

r

Dr. E. Haffter.

Waadt:

77

Prof. F. A. Forel.

n

Prof. E. Renevier, Delegirter der Schweiz, geolog. Gesellschaft.

Zürich:

71

Prof. A. Lang.

«

Dr. von Tavel.

Verhandlungen.

1. Der Jahrespräsident eröffnet nach kurzer Begrüssung die Sitzung.

2. Der Sekretär verliest die Liste der Delegirten.

3. Der Präsident teilt das Verzeichniss der als Ehren- mitglieder und ordentlichen Mitglieder angemeldeten

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Kandidaten mit; dasselbe wird zur Vorlage an die allgemeine Versammlung genehmigt. 4* Herr Dr. Güster. Quästor, legt die Jahresrech- nung der Centralkasse und der Schläflistiftung pro 1891/92 vor. Die Rechnungen sind vom Central- comite, sowie von einer vom Jahresvorstand be- stimmten Kommission, bestehend aus den Herren E. Greppin, Chemiker, Casimir Nienhaus, Apo- theker, Joh. Schmiedhaus er, Reallehrer, ge- prüft und richtig befunden worden, und es wird daher einstimmig der Hauptversammlung Genehmi- gung und Verdankung beantragt.

5. Herr Dr. E. vonFellenberg verliest den Jahres- bericht des Centralcomit^ für 1891/92.

6. Sämtliche Kommissionsberichte sind vorhanden, sie sollen der allgemeinen Versammlung vorgelegt und es soll zugleich beantragt werden:

a. Ein Kredit von Fr. 1200 an die Bibliothek der Gesellschaft.

b. Ein unbegrenzter Kredit an die Denkschriften- Kommission.

c. Ein Kredit von Fr. 200 an die Erdbeben-Kom- mission.

d. Ein Kredit von Fr. 200 an die limnologische Kommission.

e. Ein Kredit von Fr. 300 an die Torfmoor- Kommission.

7. Entsprechend einem Wunsche der Centralkommission für Schweiz. Landeskunde soll ein Kredit von Fr. 200 an diese Kommission beantragt werden.

8. Die Herren Prof. Fr. Lang und Dr. E. von Fellen- berg verlangen einen Kredit zu besserem Schutze des grossen erratischen Blockes auf dem Steinhof sowie zum Ankauf eines anliegenden kleineren

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Blockes, der Gefahr lief, vernichtet zu werden. Es soll dafür ein Kredit bis Fr. 300, der nötigenfalls vom Centralcomitö auf Fr. 400 erhöht werden kann^ beantragt werden. 9. Der Versammlung soll vorgeschlagen werden:

Den Sitz des Centralcomite für die nächsten 6 Jahre nach Lausanne zu verlegen und als Mitglieder zu wählen die Herren Prof. F. A. Forel als Präsidenten, Prof. Henri Dnfour und Prof. H. Golliez als weitere Mitglieder; dazu den bisherigen Quästor Dr. H. Custer und den neu zu wählenden Präsidenten der Denk- schriften-Kommission.

Die vorberatende Kommission ist einstimmig der Ansicht, dass der Vorschrift des 3ten Lemmas von § 18 der Statuten (der Centralpräsident soll sich am Sitz des Centralcomitö befinden) im vor- liegenden Fall entsprochen sei, da Herr Forel Professor an der Universität Lausanne ist, und Morges im Lokalrayon von Lausanne liegt.

10. Die Denkschriften-Kommission wünscht als Präsident

das bisherige Mitglied Prof. C. E. Gramer in Zürich und als neue Mitglieder die Herren Dr. Maurice Bedot in Genf und Prof. A. Lang in Zürich ; weiter beantragt Herr Prof. Forel, das Centralcomite zu ermächtigen, die durch Neuwahl des Centralcomite in den Kommissionen notwendigen Ergänzungen von sich aus provisorisch zu erledigen. Beide Anträge sollen der allgemeinen Versammlung empfohlen werden.

1 1 . Herr Prof. Forel ladet Namens der waadtländischen Naturforschenden Gesellschaft die Schweiz. Naturf. Gesellschaft für 1893 nach Lausanne ein und schlägt Herrn Prof. Renevier als Jahrespräsidenten

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vor. Beide Anträge werden durch Acclamation begriisst.

Es knüpft sich hieran eine Diskussion über die Wahl der Versammlungsorte, wobei auch die Be- rücksichtigung kleinerer Orte und solcher Kantone, die noch keine eigene Gesellschaft besitzen, betont wird. 12. Der Präsident legt die Tagesordnung für die allge- meinen Sitzungen vor, mit welcher sich die Ver- sammlung einverstanden erklärt. IS. Herr Micheli teilt mit:

Bezüglich des der Denkschriften-Kommission an der vorjährigen Versammlung zur Beratung übergebenen Vorschlages, den Autoren der in den Denkschriften publizirten Arbeiten in Zukunft das Recht zuzugestehen, über die statutenmäs- sigen 30 Freiexemplare hinaus eine unbeschränkte Zahl von Separatabdrücken zum Kostenpreise füi' Druck und Papier beziehen zu können^ schlägt die Denkschriften-Kommission der Jahres- versammlung vor, zwischen den beiden Anträgen zu entscheiden:

dem Autor einer Abhandlung jeweilen über die 30 Freiexemplare hinaus den Bezug von 60, oder aber wie bisher von 30 Separatabzügen zum Erstellungspreise zu gestatten. Herr Prof. Graf stellt den Antrag, diese Frage dem Centralcomite in Verbindung mit der Denk- schriften-Kommission zuzuweisen.

Nachdem Herr Micheli sich mit dem Antrage des Herrn Graf einverstanden erklärt hat, wird dieser Antrag angenommen.

Schluss der Sitzung um 67* Uhr.

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II. Erste allgemeine Sitzung.

Montag den 5. September 1892, Vormittags 87« Uhr, im Konzertsaal des Stadtkasino.

1. Der Jahrespräsident Herr Prof. E* Hagenbach - Bischoff eröffnet die 75. Jahresversammlung mit der in diesen Verhandlungen abgedruckten Rede.

2. Herr Dr. E. vonFellenberg verUest den Bericht des Centralcomites; derselbe wird genehmigt*

3. Die Jahresrechnung wird vorgelegt und genehmigt.

4. Lausanne als nächster Versammlungsort und Herr Prof. Rene vi er als Präsident werden mit Accla- mation angenommen.

J5. Als Sitz für das Centralcomite wird Lausanne be stimmt und dasselbe folgendermassen auf die nächsten 6 Jahre bestellt: Herr Prof. Porel, Präsident Prof. Henri Dufour. Prot H. Golliez. Dr. H. Custer, Quästor. Prof. C. Ed. Gramer als Präsident der Denk- schriften-Kommission. Herr Prof. Forel nimmt mit Dank fiir das erwiesene Zutrauen die Wahl für sich und seine Kollegen an.

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Das Sekretariat legt das Verzeichniss der geschenkten Druckschriften vor.

Herr Prof. Forel bespricht in seinem Vortrage „La thermique des lacs" zunächst die verschiede- nen Einflüsse, welche die Temperatur der Wasser- massen bedingen. Von grösster Tragweite ist es, ob das Klima dem Wasser gestattet, zeitweilig die Temperatur des Dichtigkeitsmaximum anzu- nehmen oder nicht. Damach gliedern sich die Seen in drei Typen: 1) polare, ihre Temperatur übersteigt nie 4®, diese zeigen eine inverse Schicht- ung, die Temperatur nimmt von oben nach unten zu; 2) tropische, sie sind stets wärmer als 4^, daher kühler in der Tiefe als an der Oberfläche;, 3) temperirte, bei ihnen schwankt die Tem- peratur über und unter 4®, dementsprechend ist die Wärmeschichtung bald normal, bald invers. An der Hand graphischer Darstellungen wird dann die Verteilung der mittleren Temperatur längs einer Vertikalen untersucht. In den obem Schichten nimmt die Temperatur nur langsam ab, sodann sinkt sie rasch und nähert sich endlich in grösserer Tiefe asymptotisch der des Seegrundes. Die lang- same Abnahme in den obem Schichten findet ihre Erklärung in der durch die tägliche Wärmeperiode hervorgerufenen normalen Stratifikation dieser Schich- ten; entsprechend würde bei grösserer Seetiefe eine Verzögerung der Temperaturabnahme an den Grenzen, bis zu welchen die jährlichen und säculären Wärme- schwankungen eindringen, zu finden sein. Schliess- lich wird die Bedeutung der Seebecken als Wärme- magazine erläutert.

Die Sitzung wird von 10*/* bis 1 1 V* Uhr unter- brochen.

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8. Die Ermittlung des Wahlresultates ergibt, dass ein Ehrenmitglied und sämtliche 33 Kandidaten als ordentliche Mitglieder einstimmig aufgenommen sind.

9. Herr Prof» Albert Heim hält einen Vortrag über die Entstehung der alpinen Talseen. Nachdem der Redner einleitend über die Talbildung überhaupt gesprochen, weist er nach, dass die alpinen Band- seen in Tälern liegen, die alle Merkmale von Ero- sionstälern an sich tragen, dass die Talböden unter die Seen einsinken und ihr Gefälle an der Stelle der heutigen Seen und auch da, wo diese mit Kies zugeschüttet sind, ein rückläufiges ist, und kommt zu dem Schlüsse, dass die Täler am Bande der Alpen versunken und in ihrem eigenen Wasser er- trunken sind. Die Versenkung war eine Folge starren Einsinkens des gesamten Alpenkörpers nach seiner Faltung und Stauung, worauf die regelmässig verlaufenden Talstufen im Gebirge hin- weisen, sie fällt bei Annahme von drei Eiszeiten in die erste Interglacialzeit, da die Deckenschotter gegen die Alpen hin verbogene Terrassen mit rückläufigem Gefälle bilden, während die Terrassen der spätem Eiszeiten normal verlaufen. Vorgänge verschiedener Art haben bewirkt, dass Seen nun in Tälern liegen, die vom Stammfluss verlassen (Zugersee) oder dass sie mit einem Fluss zugleich in ein anderes Tal verschoben wurden (Vierwaldstättersee unter Brun- nen), oder endlich mit einem fremden Fluss im Haupttal geblieben sind (Zürichsee). Der Vortrag wurde erläutert durch Karten und einer die Aen- derungen der GeföUsverhältnisse zur Anschauung bringenden Profilmaschine.

10. Herr Prof. Baoul Pictet aus Genf, z. Z. in Berlin, stellt in seinem Vortrage ,',du röle des

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basses temperatures dans la science contemporaine" als Ziel hin, alle Erscheinungen durch die drei Grundbegriffe der Kraft, der Zeit und des Raumes zu erklären. Die Wechselwirkung zweier Mole- küle resultire aus der Newton'schen Anziehung ihrer Massen und dem Widerstände, den ihre Aether- hüllen sehr grosser Annäherung entgegensetzen. Auf Grund dieser Hypothese wird entwickelt, dass die Molekularkräfte bei foiischreitender Annäher- ung zunächst eine positive, dann eine negative und bei sehr grosser Annäherung wieder eine positive; Arbeit leisten, und hieraus gefolgert, dass zur Ein- leitung chemischer Prozesse ein äusserer Arbeits- aufwand nötig sei. Bei niedrigen Temperaturen reicht die Energie der Molekularbewegung nicht hin, diese Arbeit zu liefern, und können daher chemische Prozesse durch Anwendung grosser Kälte so verlangsamt werden, dass die Einzelreaktionen rein hervortreten. An zahlreichen Beispielen noch imveröffentlichter Versuche wird die Bedeutung dieser Anschauung für die Reindarstellung chemi- scher Stoffe und für das Verständniss biologischer Prozesse dargetan. 11. Herr Prof. 0. Keller in Zürich spricht über die biologischen Verhältnisse der ostafnkanischen Steppen imd erläutert an einzelnen Fällen die zahlreichen Anpassungen der Tier- und Pflanzenwelt an den regelmässigen Wechsel von Trockenzeit und Regen- zeit, wie ihn der Steppencharakter Ostafrika's auf- weist. Unter den Pflanzen sind die an Regenzeit gebundenen Ephemeren ohne Schutzvorrichtungen, während die perennirenden Sträucher sich zur Trocken- zeit gegen allzu grosse Verdunstung durch Abwerfen der Blätter, birch Vorrichtungen für Wasser-

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speicherung, stark entwickelte Eorkmäntel u. s. w, schützen. Am vollkommensten geschützt sind die Mimosen, die daher die Landschaft beherrschen und sich durch stark entwickelte Domen gegen die Angriffe der Tierwelt verteidigen. Die Tierwelt der Steppe ist in einseitiger Weise durch die leicht beweglichen Pflanzenfresser vertreten, vorab Anti- lopen, Equiden und Suiden, dann durch zahlreiche Nager. Die Omis der Steppe ist reich und glän- zend, insbesondere da, wo Grundwasservegetation sich behaupten kann. Unter den Amphibien zeigt ein neuer Schaumfrosch (Chiromantis Kellen Böttg.) Anpassungserscheinungen in der Fortpflanzung, in- dem er seinen Laich an Bäume befestigt. Beziehungen zwischen Tierwelt und Pflanzenwelt sind zahlreich. So wird von gewissen Ameisen und Termiten eine sehr ausgiebige Bodenkultur ausgeübt, und die üwadi- Akazien gehen mit Ameisen eine regelrechte Symbiose ein, um sich gegen tierische Angriffe zu verteidigen. Die Ameisen bewohnen blasige Auf- treibungen der Domen. Der Haustierbestand der ostafrikanischen Steppenwelt ist ein reicher, die Viehzucht von den hamitischen Stämmen stark be- trieben. Die meisten Haustiere sind aus Asien importirt. Der Rinderbestand ist seit alter Zeit enorm und dürfte von seinem Ueberfluss frühzeitig an die Mittelmeerländer undEuropa abgegeben haben.

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III.

Zweite allgemeine Sitzung.

Mittwoch den 7. September 1892, Vormittags 8 Uhr, im Grossen Saale des Bemoullianums.

1. Nachträglich werden zwei Mitglieder aufgenommen.

2. Der BibUothekar Herr Prof. Graf erstattet den Jahresbericht über die Bibliothek der Schweiz. Naturf. Gesellschaft. Der Bericht wird genehmigt und der übliche Kredit von Fr. 1200 erteilt.

3. Der Kredit von Fr. 200 an die Centralkommission für Schweiz. Landeskunde wird genehmigt.

4. Herr Prof. E. Schär liest den Bericht der Denk-

schriften-Kommission ; derselbe wird genehmigt und der unbegrenzte Kredit erteilt.

5. An Stelle des wegen Uebersiedlung nach Strass- burg zurückgetretenen Herrn Prof. Schär wird Herr Prof. C. Ed. Gramer in Zürich als Präsident der Denkschriften-Kommission bezeichnet und als neue Mitglieder derselben die Herren Dr. M. B e d o t in Genf und Prof. Arnold Lang in Zürich ge- wählt.

6. Hierauf gelangen zur Behandlung die Berichte der geolog. Kommission von Prof. F. Lang, der geo- dätischen Kommission von Prof. R. Wolf, der

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Schläflistiftung von Prof. Albert Heim und der Erdbeben-Kommission von Direktor R. Billwiller Dieselben werden genehmigt und der Erdbeben - Kommission der gewünschte Kredit von Fr. 200 erteilt.

7. Für die limnologische Kommission erstattet Herr Prof. Forel Bericht, und es werden zu neuen Mit- gliedern der Kommission ernannt die Herren Dr. E. Sarasin in Genf, Prof. Louis Duparc in Genf und Prof. Xaver Arnet in Luzem. Der gewünschte Kredit von Fr. 200 wird erteilt.

8. Herr Dr. Früh verhest den Bericht der Torfmoor- Kommission, derselbe wird genehmigt und der ge- wünschte Kredit von Fr. 300 erteilt.

9. Das Centralcomite wird ermächtigt, etwaige durch die Neuwahl des Centralcomite in den Kommissionen entstehende Lücken provisorisch von sich aus zu ergänzen.

10. Der gewünschte E[redit für die Erhaltung des er- ratischen Blockes im Steinhof wird genehmigt.

11. Auf Antrag des Herrn Prof. Forel wird das Cen- tralcomite ermächtigt, die nötigen Schritte bei den eidgenössischen und kantonalen Behörden zu tun, um die Bewegungen der Gletscher beobachten und überwachen zu lassen.

12. Auf Antrag des Herrn Prof. F. Lang wird ein- stimmig beschlossen: „bei dem h. Bundesrate die Anträge der Centralkommission für Schweiz. Landes- kunde betreffs Sammlung aller in der Schweiz er- scheinenden Druckschriften in der eidg. Central- bibliothek gut zu heissen und dem h. Bundesrate zu geneigter Berücksichtigung angelegentlich zu empfehlen.*'

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13. Auf Antrag des Jahrespräsidenten bezeugt die Ver- sammlung durch Aufstehen dem abtretenden Central- comite den Dank für seine treffliche Amtsführung.

14. Herr Prof. Carl Schmidt in Basel spricht über die Metarmophose der alpinen Gesteinsarten. Sechs- undzwanzig Dünnschliflfe meist alpiner Gesteine wurden an die Wand projicirt. Die Präparate waren centrisch drehbar und konnten sowohl im natürlichen als auch im polarisirten Lichte bei gekreuzten Nicols beobachtet werden. Auf diese Weise wurde die mechanische Metamorphose am Granat, Quarz und Feldspat demonstrirt; ferner wurde gezeigt, wie normale Thonschiefer durch Kontaktmetamorphose und in analoger Weise durch Dynamometamorphose allmälig in vollkristalline Gesteine umgewandelt werden.

15. Herr Prof. W. His in Leipzig spricht über die Ent- wicklung der menschlichen und tierischen Physiogno- mien und erläutert seinen Vortrag durch Projection zahlreicher, zum grossen Teil nach der Natur auf- genommenen Photogrammen.

16. Herr Dr. Fritz Sarasin aus Basel, z. Z. in Berlin, spricht über die Weddas von Ceylon. Der Vortragende schildert zuerst kurz die Natur der Gegend, in welcher die Reste der Ureinwohner Ceylon's leben, dann ihren Kulturzustand und Cha- rakter. Als Resultat wird erwähnt, dass die Weddas, obschon auf tiefster Stufe von Können und Wissen, doch an Moral und Ritterlichkeit die benachbarten Kulturstämme übertreffen. Hierauf wird das Aus- sehen der AVeddas besprochen und durch Projectionen erläutert, und endlich werden die zalilr'^ichen Unter- schiede vom Europäer im Bau von Schädel und Skelett hervorgehoben. Viele dieser Abweichungen

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weisen dem Wedda, gegenüber dem Europäer, eine anatomisch deutlich tiefere Stellung an.*) 17. Der Jahrespräsident schliesst die Versammlung mit einem kurzen Dankeswort an alle Teilnehmer. Hier- auf werden noch folgende Anträge des Central- präsidenten Herrn Prof. Studer zum Beschluss erhoben :

erstens, die Jahresversammlimg beauftragt den Jahresvorstand, den h. Behörden und der Bevölkerung von Basel-Stadt den Dank der Ge- sellschaft auszusprechen;

zweitens, die Versammlung beschliesst dem Präsidenten des Jahresvorstandes und seinen Mitarbeitern ebenfalls den Dank auszusprechen ; drittens, diese Beschlüsse sind in das Pro- tokoll der allgemeinen Sitzung aufzunehmen. Schluss der Sitzung 11 7* ühr.

1) Für alles Nähere sei auf das im Erscheinen begriffene Werk hingewiesen : „Die Weddas von Ceylon und die sie um- gebenden Völkerschaften," Ergebnisse naturwissenschaftlicher For- schungen auf Ceylon von Dr. Paul Sarasin und Dr. Fritz Sarasin, dritter Band. Wiesbaden, C. W. KreidePs Verlag.

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IV. Protokolle der Sektions-Sitzungen.

A. Sektion für Physik.

Sitzung den 6. September 1892. Beginn 8 72 Uhr Vormittags.

Präsident: Herr Geheimrath Prof. Dr. D. G. Wie-

demann in Leipzig. Vizepräsident : Herr Prof. Dr. Raoul Pictet aus Genf in

Berlin. Sekretär: Herr Dr. H. Veillon in Basel.

Für die Mitteilungen 1, 2 und 8 war die chemische Sektion mit der physikalischen vereinigt. Ebenso war die meteorologische Sektion mit der physikalischen ver- einigt für die Mitteilungen von 1 bis 6. 1. Herr Prof. Dr. Kahlbaum (Basel): Ueber das Sieden bei sehr niederem Drucke. Der Vortragende bespricht die von ihm nach dem Sprengel'schen Prinzip konstruirte Quecksilberluftpumpe, welche automatisch arbeitet und ein Vacuum bis auf V^ooooo mm herstellt. Er führt ein von Kramer in Frei- burg i/B. angefertigtes Exemplar vor, und gibt mehrere mit dieser Pumpe erhaltene Resultate über das Sieden bei sehr niederem Drucke an.

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2. Herr Prof. Dr. E. War bürg (Freiburg i/B.): Beziehungen zwischen chemischer Constitution und physikalischen Eigenschaften bei tropfbaren Flüssig- keiten. Die gemachte Mitteilung enthielt einige Bemerkungen über die Frage, von welchen Ver- bindungen physikalischer Constanten bei tropfbaren Flüssigkeiten die einfachsten Beziehungen zur che- mischen Constitution zu ei^warten sind.

3. Herr Prof. R. Blondlot (Nancy): Sur la vitesse de propagation des ondulations electro-magn^tiques dans les differents milieux isolants. Es wird gezeigt, dass die Wellenlänge von der Natur des Dielektri- cums unabhängig ist, sobald ein und dieselbe iso- lirende Substanz für den Condensator des Resonators und für die Umgebung der Leitungsdrähte verwendet wird. Aus den von Herrn Prof. Blondlot angestellten Experimenten resultirt die Richtigkeit der Max- well'schen Formel für den Zusammenhang des Brechungsindex mit der Dielektricitätsconstanten.

Herr Geheimrath Prof. Dr. Wiedemann betont die AVichtigkeit der Prüfung der Theorie durch das Experiment.

4. Herr Prof. Dr. Raoul P i c t e t (Genf, Berlin) : Influence des basses temperatures en physique, chimie et biologie. Der Vortragende gibt Ergänz- ungen zu seinem in der allgemeinen Sitzung ge- haltenen Vortrag, indem er besonders die Einwirkung der niederen Temperaturen auf künstliche Stahl- magnete, galvanische Elemente und die Darstellung chemisch reiner Körper näher bespricht. Er be- schreibt auch die von ihm angewandten industriel- len Pumpen, welche ein Vacuum bis zu V*o di™ herzustellen gestatten. Bei der Diskussion bemerkt Herr Geheimrath Prof. Dr. Wiedemann, es wäre

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für die Wissenschaft ein grosser Gewinn, über die elektrische Leitungsfähigkeit der Metalle und die magnetischen Constanten magnetischer Salze bei sehr niederen Temperaturen sichere Angaben zu erhalten. Herr Prof. Dr. War bürg schlägt eine Modifikation an den von Herrn Prof. P i c t e t beschriebenen Apparaten vor, indem ohne dieselbe eine offene Fehlerquelle für die Beobachtungen sich darböte; der Herr Referent erklärt aber diese Fehlerquelle schon von Anfang an berücksichtigt und eliminirt zu haben.

5. Herr Dr. E m d e n (München) : Elektrische Funken. Es werden etwa zehn Photographien von elektrischen Funken mit rotirendem Spiegel aufgenommen, ge- zeigt. Ein Teil derselben ist in einem magnetischen Feld erhalten, was deren Licht- und Schallintensität wesentlich vermehrt hat. Herr .Prof. Hagenbach- Bischoff zeigt die in seinem Laboratorium mittels des ursprünglichen Feddersen'schen rotirenden Spie- gels erhaltenen Funkenaufnahmen, welche unter den verschiedensten Bedingungen gewonnen worden sind. Der Apparat gehört dem physikalischen Ka- binet der Universität Leipzig und war von Herrn Geheimrath Wiedemann freundlich zugestellt worden.

6. Herr Prof. Charles Dufour (Mordes): La scintillation des etoiles. Der Vortragende spricht über seine Untersuchungen betreffs des Zusammen- hanges des Funkeins der Gestirne mit den atmo- sphärischen Verhältnissen und insbesondere mit dem Eintreten des schlechten Wetters.

Die Sitzung wird von IP/z bis 12 V2 Uhr unter- brochen. Nach der Pause übernimmt Herr RaoulPictet^ Vizepräsident, den Vorsitz.

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Herr Lucien de la Rive (Genf): Recherches sur les ondulations electriques. Herr de la Rive bespricht die Versuche, welche er gemeinschaftlich mit Herrn Dr. E. Sarasin über die elektrischen Schwingungen angestellt hat. Insbesondere wird an einem aufgestellten Apparate die bedeutende Ver- stärkung des sekundären Hertz'schen Funkens ge- zeigt, welche eintritt, wenn der primäre, statt in Luft, in Oel überschlägt. Bei der Diskussion fordert Herr Prof. Pictet Herrn Prof. Hagenbach- Bischoff auf, über die Sache sich auszusprechen. Herr Prof. Hagenbach erklärt, gegenwärtig mit Untersuchungen über die Entladung der Leydener- flasche beschäftigt zu sein. Er macht dabei auf- merksam auf die Notwendigkeit einer vielseitigen experimentellen Untersuchung bei Erscheinungen, welche unsere Grundanschauungen in der Physik nach den verschiedensten Seiten umgestalten. Auf Einzelnes will er nicht eintreten, bis die Versuche abgeschlossen sind. Zum Schlüsse der Discussion betont Herr Prof. Dr. Pictet die eminente Wich- tigkeit dieser Untersuchungen. Herr Dr. Pierre Chappuis (Sevres): Sur les thermomdtres ä temperatures basses. Es kommen hier die im Bureau international des Poids et Me- sures angestellten Versuche zur Besprechung, welche auf die Herstellung von Thermometern für sehr niedere Temperaturen abzielen. Hauptsächlich ist es die Anwendung des Toluols, das gegenüber dem Alkohol wesentliche Vorteile aufweist, und Herr Dr. Chappuis zeigt ein solches Toluolthermo- meter vor. Herr Prof. Dr. Kahlbaum betont die Wichtigkeit dieser Neuerungen.

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S. Herr Prof. Dr. Ch. Soret (Genf): Sur quelques difficult^s de la theorie el^mentaire de la polarisation dielectrique. Herr Prof. Soret zeigt, wie man mit den Anschauungen von "William Thomson die For- meln der Theorie von Clausius auf einfacherem Wege und mit Zuhilfenahme v^eniger Voraussetz- ungen erhalten kann.

10. Herr Prof. Dr. Kleiner (Zürich) : Wärmeleitung in Metallen. Es wird die Modifikation hervor- gehoben, welche die Gesetze der Wärmeleitung in Metallen bei sehr hohen Temperaturen erleiden, und es werden die vom Herrn Vortragenden bei diesen Untersuchungen angewendeten Apparate und Methoden beschrieben.

11. Herr Dr. E. Sara sin (Genf): Sur les seiches du lac de Neuchätel. Herr Dr. Sa ras in bespricht die Resultate, welche er am Neuenburgersee mit seinem Apparate zur Messung der Seeschwankungen erhalten hat und zeigt eine grosse Zahl interessanter Diagramme vor.

12. Herr Prof. Dr. Robert Weber (Neuenburg): La capacite inductive specifique. Er entwickelt die von ihm angewendeten Methoden zur Bestimmung der Dielektricitätsconstanten und beschreibt unter Vor- zeigung einer genauen Zeichnung die von ihm be- nutzten Apparate.

13. Herr Prof. Dr. Amsler-Laffon (Schaflfhausen) bespricht die Anwendung der Rolle bei Messappa- raten, insbesondere zur Bestimmung von Papier- dicken und zur Ermittlung des relativen Ausdehn- ungs-Coefficienten verschiedener Metalle. Er zeigt zwei in seinen Werkstätten für diese Zwecke an- gefertigte Apparate vor.

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14. Herr Ingenieur. E. Bürgin (Basel) zeigt ein in- teressantes Modell, welches mit gekoppelten Wasser- pumpen in sehr anschaulicher Weise das Funktion- niren der elektrischen Drehstrom-Maschinen darstellte

B. Sektion fOr Chemie.

Sitzung den 6. September 1892. Präsident: Herr Prof. Dr. Wislicenus in Leipzig.

1. Herr Dr. E. Schumacher (Luzern) macht einige Mitteilungen aus der gerichtlichen Chemie.

2. Herr Prof. Dr. E. Nölting (Mülhausen) spricht über eine neue Bildung von Oxazinkörpem, sowie über Triphenilmethanfarbstoffe.

3. Herr Prof. Dr. Goldschmidt (Zürich): Zur Stereochemie des Stickstoffes.

4. Herr Prof. Dr. Nietzki (Basel) : Ueber Oxazin- farbstoffe.

5. Herr Prof. Dr. Elbs (Freiburg i/B.): Ueber die Elektrolyse der Fettsäuren.

6. Herr Prof. Dr. Ed. Schär (Zürich): Ueber die Eigenschaften einiger löslichen Fermente.

7. Herr Prof. Dr. Wislicenus (Leipzig): Ueber die Bedeutung von Mischungsfolge und Belichtung: auf die Bildung von stereo-isomeren Additionspro- dukten ungesättigter Verbindungen.

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C. Sektion fftr Meteorologie.

Sitzung den 6. September 1892. Präsident : Herr Rob. Billwiller, Direktor der Schweiz, meteorolog. Central-Anstalt.

1. Herr Dir. Rob. Billwiller (Zürich) legt eine Reihe von Curven des auf der meteorol. Central- Anstalt in Zürich funktionirenden Sprung'schen Barographen vor und bespricht die aus demselben ersichtlichen fortwährenden Schwankungen des Luft- drucks bei Wind.

2. Herr A.Lawrence Rotch (Boston) legt ähnliche Luftdruckschwankungen zeigende Barogramme vor, die er am 30. und 31. August 1892 auf der Val- lot'schen Hütte am Montblanc erhalten hatte.

3. Herr Prof. Dr. A. Riggenbach (Basel) spricht im Anschlüsse an eine ca. 200 Aufnahmen enthal- tende Ausstellung von Wolkenphotographien über die didaktische Bedeutung der Wolkenphotographie und die hauptsächlichsten Wolken typen.

4. Herr Dr. J. Vincent (Brüssel) referirt über den. angeblichen experimentellen Beweis einer Aether- zirkulation auf der Erdoberfläche.

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D. Sektion für Mineralogie nnd Geologie.

Sitzung den 6. September 1892. Präsident: Herr Prof. Dr. C. Schmidt in Basel. Sekretäre: Dr. Charles Sarasin in Genf. Dr. Edwin Zollinger in Basel.

1. Herr Prof. Dr. P. Mühlberg (Aarau) bespricht den Aufbau der als Exkursionsgebiet gewählten Gegend auf der Grenze von Ketten und Tafeljura an Hand einer von ihm gezeichneten Wandkarte, sowie einer Profiltafel, welch' letztere unter die Anwesenden verteilt wurde.

2. Herr Prof. Dr. C. Schmidt (Basel), welcher mit Herrn Prof. Golliez die Schweiz auf dem V. internationalen Geologenkongresse in Washington vertreten hatte, berichtet über die sich an jene Versammlung anschliessenden Exkursionen in das Petroleumgebiet am obern Ohio, in den National- park, an den grossen Salzsee und von hier quer durch das Felsengebirge nach Denver (Colorado), sowie von einem in Begleitung nur weniger Teil- nehmer unternommenen Ausflug nach dem Gebiet der kanadischen Seen, um die archäischen Gesteine am Rande des kanadischen Schildes und die laurentische Formation kennen zu lernen. Zahlreiche Demon- strationen an Profilen, Aquarellen, Photographien, Handstücken von Felsarten begleiteten diesen sowie den folgenden Vortrag von

3. Herrn Prof. Golliez (Lausanne) über den Grand- Cafion. Der Redner bespricht zunächst die tek- tonischen und vulkanischen Erscheinungen der

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grossen Plateaux von Nordamerika, schildert hierauf die Erosionserscheinungen die sowohl aeolischer als aquatiler Art sind und beschreibt zum Schlüsse die Schichtenfolge und Lagerung im Grand Cafton.

Herr Prof. Rene vi er dankt den beiden Vor- rednern für ihre interessanten Mitteilungen und Belehrungen.

4. Herr Prof. Dr. F. Lang (Solothurn) entwickelt die zukünftige Aufgabe der geologischen Kommission,, die darin bestehe: vergriffene Blätter der Dufour- karte in verbesserter Gestalt herauszugeben, die noch fehlenden Textbände zu publiziren, eine geo- logische Uebersichtskarte im Massstab 1:250000 herzustellen, hiezu für einen entsprechenden Text zu sorgen und endlich monographische Behandlung interessanter Gebiete zu unterstützen, aus welchen sämtlichen Arbeiten schliesslich eine Petrographie,- eine Paläontologie, eine Mechanik der Gebirgs- bildung und eine technische Geologie der Schweiz hervorgehen sollte. Herr Prof. Heim spricht die Hoffnung aus, dass Herr Prof. Lang noch lange an seinem Posten als Präsident der geologischen Kommission ausharren möge, um die gesteckten Ziele zu erreichen.

5. Herr Prof. Duparc (Genf) spricht über die Ka- tastrophe von St. Gervais, welche nach seinen Untersuchungen dadurch herbeigeführt wurde, dass die Gletscherzunge des kleinen Gletschers der Tetes Rousses durch den Druck einer Wassermasse von ca. 100,000 m*, die sich im Innern der Eismasse angesammelt hatte, weggesprengt wurde, und die plötzlich frei gewordene Wassermasse eine noch grössere Menge von Schutt in Bewegung setzte, damit die Talsohle überdeckte, die auf dem Wege

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des Stromes sich befindenden Häuser zerstörte oder mit Schlamm erfüllte und begrub.

Herr Prof. F. A. Forel glaubte, gestützt auf die drei Tage nach dem Ereigniss an Ort und Stelle ihm gemachten Mitteilungen schliessen zu dürfen, dass das Unglück durch den Sturz des untern Endes des Gletschers der Tetes Rousses auf die Moräne des Gletschers von Bionnassay herbeigeführt wurde, indem die durch den Sturz erzeugte Wärme das Eis zum Teil geschmolzen und das plötzhch ent- standene Schmelzwasser den verheerenden Strom gebildet hätte, schliesst sich aber den von Herrn Prof. D u p a r c gemachten Auseinandersetzungen an und glaubt, dass die ihm gemachten Aussagen nicht richtig waren.

Herr Dr. Emden erklärt sich den Vorgang in gleicher Art wie ihn Herr Prof. Duparc be- schrieben hat.

6. Herr Prof. Dr. Baltzer (Bern) berichtet über vorläufige Arbeiten, die von ihm zur Bestimmung der Eiserosion am untern Grindel waldgletscher unternommen wurden. Eine genaue kartogi'aphische Aufnahme des Gletscherbodens, genaue Messung von 15 Bohrlöchern, getrieben in den aus Hochgebirgskalk bestehenden Untergrund des immer noch zurück- weichenden Gletschers, dürften nach abermaligem Verstössen und nachherigem Zurückgehen und Frei- legen der Bohrlöcher die Mittel an die Hand geben, die Wirkung der Erosion zu bestimmen.

Herr Prof. Dr. Penck gibt seiner ganz beson- dem Freude über die Arbeiten des Herrn Prof. Baltzer Ausdruck.

7. Herr Prof. Dr. Penck (Wien) weist zwei Photo- graphien aus der Umgebung von München vor,

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aufgenommen an Stellen, wo die Decken-, Hoch- terrassen- und Niederterrassenschotter übereinander liegen. Diese Schotter, drei verschiedenen Eiszeiten angehörend, zeigen an ihren obem Grenzen Ver- witterungserscheinungen, die um so bedeutender sind, je älter die Ablagerung ist, sodass hieraus der Schluss gezogen werden darf, dass seit der letzten Eiszeit bis heute eine kürzere Zeit verflossen ist, als die Dauer der letzten Interglacialzeit betrug, und dass diese wiederum kürzer war, als die erste Inter- glacialzeit. Am Gardasee zeigen sich ähnliche Profile, nur liegen dort nicht Schotter, sondern Moränen übereinander. 8. Herr L. Kollier (Biel) spricht über das Rauracien des Jura und weist nach, dass nicht alle aus Koral- len aufgebauten Schichten des Jura gleich alt sind, sowie dass das Rauracien dem Argovien bezüglich seines Alters entspreche.

Die Verhandlungen, die von Morgens 8 Uhr bis Abends 4 Uhr mit einer Stunde Unterbruch gedauert hatten, mussten geschlossen werden, ohne dass die Traktandenliste erschöpfb gewesen wäre.

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£. Sektion fOr Botanik.

Dienstag den 6. September 1892. Präsident: Herr Casimir de Candolle in Genf. Sekretär: Dr. Ed. Fischer in Bern.

1. Herr A. Hoffmann -Burckhardt (Basel) hat einen vom Dürrenberg bei Langenbruck stammenden Wallnusszweig eingesandt, bei welchem an einem weiblichen Blütenstand zahlreiche Früchte zur Ausbildung gelangt sind.

2. Herr Dr. E. Bucherer (Basel) bespricht und demonstrirt eine monströse Blüte von Geum rivale.

3. Herr Casimir de Candolle (Genf) macht eine Mitteilung über die Wirkung der ultravioletten Strahlen auf die Vegetation.

4. Herr Dr. H. Christ (Basel) spricht über die alt- afrikanische Flora.

5. Herr Jaccard (Aigle) hat eine Anzahl von inte- ressanten Pflanzenvorkommnissen meist aus dem Unterwallis eingesandt: Aspidium cristatum (Marai& de Vionnaz et Muraz, Bas Valais), Campanula ex- cisa (Bietsch- und ßaltschirdental), Armeria alpina (Grieskumme), Symphytum tuberosum (Massougex), Cytisus labumum (Forets du pied d'Arvel), Inula Vaillantii und semi-amplexicaulis (Marais de Co- lombey), Rhynchospora fusca (Marais de Muraz),

6. Herr Prof. J. 0. Wolf (Sitten) sandte eine neue hybride Arteraisia ein : A. Seileri Wolf= A. glacialis- Mutellina, von Findelen bei Zermatt.

7. Herr Prof. Dr. F. Trip et (Neuchätel) meldet, dass Herr Kollier Erinus alpinus in Delsberg und Saxifraga aizoides bei La Heutte entdeckt hat.

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8. Herr Dr. Ed. Fischer (Bern) legt die Resultate seiner entwicklungsgeschichtlichen Untersuchungen über Puccinia helvetica und P. Magnusiana vor.

9, Herr Prof. Dr. G. Klebs (Basel) spricht über die Bedingimgen der Schwärmsporenbildung.

10. Herr Marc Micheli (Genf) zeigt kolorirte Ab- bildungen einiger Irisarten aus der Gruppe von Oncocyclus.

11. Herr Dr. E. Imhof (Zürich) fand im Winter auf dem Bernhardin in einem See, dessen Wasser von einer Eisschicht von 0,55 m bedeckt war und eine Temperatur von 0,3 bis 0,9^ C hatte, ein frisches Hypnum.

F. Sektton fbr Zoologie.

Dienstag den 6. September 1892. Präsident: Herr Prof. Dr. Arnold Lang in Zürich» Sekretär: H. G. Stehlin Cand. phil. in Basel.

1. Herr Prof. Dr. Beraneck (Neuchätel) spricht über die Entwicklung des Auges von Alciope.

2. Herr Fischer- Siegwart (Zofingen) teilt einige Beobachtungen über den Albinismus bei Vögeln mit.

3. Herr Prof. Dr. C. Keller (Zürich) beschreibt die Flötenakazie und ihre Ameisen, sowie einen daran sich schliessenden FaU von Mimicry (Bombixpuppen- Cocons).

4. Herr Dr. E. I m h o f (Zürich) berichtet über Coretus comeus in der Umgebung von Genf, sowie über die Bergseenfauna im Winter und ferner über Ceratium hirundinella.

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5. Herr Prof. Arnold Lang (Zürich) spricht über die Ableitung der Mollusken aus den Platoden.

6. Herr Dr. Nu e seh (Schaffhausen) berichtet über die Ausgrabungen beim Scbweizerbild.

7. Herr J. Goll (Lausanne) macht Mitteilungen über die Fauna von Marokko, sowie über eine neue Form vom Coregonus im Genfersee.

8. Herr Dr. Urech (Tübingen) spricht über die Ent- wicklung des Lepidoptemflügels.

9. Herr Prof. Dr. Yung (Genf) berichtet über die optische Funktion der Haut beim Regenwurm.

10. Herr Prof. Dr. v. Lenhossek hält einen Vortrag über den feinem Bau der Geschmacksorgane.

G. Sektion far Medizin, Anatomie und Pliyslologie.

Dienstag den 6. September 1892. Präsident: Herr Prof. Dr. W* His in Leipzig.

Vize-Präsident: Prof. Dr. Sahli in Bern. Sekretäre: Dr. Jaquet in Basel.

Prof. Dr. V. Lenhossek in Basel. für die Nachmittagssitzung: Präsident: Herr Prof, Ed. Bugnion in Lausanne.

Vize-Präsident: - Dr. E. Haffter in Frauenfeld.

1. Herr Prof. Dr. Fehlin g (Basel): Ueber Osteo- malacie. Der Vortragende bespricht zunächst die Resultate der neuesten Forschungen auf dem Ge- biete der Anatomie und Pathologie der Osteomalacie und bekennt, dass wir, was das Wesen der Affektion anbetrifft, noch sehr wenig wissen. Auf dem Gebiete

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der Therapie waren wir glücklicher, indem vnr in der Castration nach Porro einen Eingriff gefunden haben, der bis jetzt die schönsten Resultate ergeben hat. Herr Dr, Egger (Arosa): Ueber die Vermehrung der Blutkörperchen beim Aufenthalt im Hochgebirge, ein Beitrag zur Deutung der Bergkrankheit. Herr Dr. Egger weist zuerst Egli's Theorie über die Entstehung der Bergkrankheit durch Abnahme des Hämoglobingehalts des Blutes zurück. Dann be- richtet er über eigene Untersuchungen, aus welchen hervorgeht, dass der Aufenthalt im Hochgebirge nach kurzer Zeit eine bedeutende Zunahme der Blutkörperchen zur Folge hat. Endlich sucht er das "Wesen der Bergkrankheit zu erklären, die er als eine relative Anämie betrachtet. An der Dis- kussion beteiligen sich die Herren Mi es eher, Sahli, Immermann, Haffter und Egger. Herr Prof. Dr. Siebenmann (Basel): Vorstellung von einigen operativ geheilten Fällen von Cholestea- tom des Mittelohres. Um der Gefahr vorzubeugen, welche das Cholesteatom bei seiner Tendenz zur Ausbreitung und zur Perforation in den Schädel- höhlen mit sich bringt, hat man in letzter Zeit das Mittelohr von aussen her weit eröflEhet. Man meisselt durch den Processus mastoideus den hintern obern Grehörgang weg, und so bekommt man die ganze Höhle frei zu Gesicht.

Herr Prof. Bugnion (Lausanne): Sur Taction des muscles du genou. Vortragender erläutert zunächst den Mechanismus der Kniegelenke. Bei jeder Flexion findet gleichzeitig eine Rotation im Gelenk statt. Herr Prof. Bugnion nennt das Kniegelenk ,,Gin- glyme tournant." Dann bespricht er die Rolle der

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verschiedenen Muskeln bei den Kniebewegungen, sowie ihre Dignität als Steh- und Gehwerkzeuge.

5. Herr Prof. Dr. v. Lenhossek (Basel) : Ueber den Verlauf der sensibeln Bahnen im Bückenmark. Die Forschungen der letzten Jahre haben unsere Kenntnisse über die Histologie des Rückenmarks vollständig modifizirt. Vortragender bespricht zu- nächst die Entstehung der hintern Wurzeln und der Spinalganglien, zeigt dann, wie die sensibeln Fasern bei ihrem Eintritt in's Rückenmark sich in zwei Aeste teilen, einen Ast nach oben und einen nach unten senden, dann bespricht Herr Prof v. Lenhossek die Art und Weise der Zusammen- setzung der Hinterstränge und die Reflexbahnen. Bei der Diskussion macht Herr Prof. His darauf aufmerksam, dass von nun an der Vergleic)i der Nervenbahnen mit einer Telegraphenleitung nicht mehr zulässig ist; die Nervenbahnen sind nicht ununterbrochen, sondern bestehen aus mehreren Abschnitten, zwischen welchen wir eine Zwischen- substanz annehmen müssen, die wir heute noch nicht näher kennen. Er erklärt dann die verschiedenen Glieder der Leitung von den Sinnesorganen bis zum Centralorgan. An der Diskussion nehmen weiter teil die Herren Miescher, Sahli und V. Lenhossek.

Die Sitzung wird von 11% bis 127* Uhr unter- brochen.

6. Herr Prof. Dr. v. Lenhossek demonstrirt eine Reihe von mikroskopischen Präparaten, nach der Methode von Golzi verfertigt, über den Bau des Nervensystems.

7. Herr Prof. Dn Kollmann (Basel) bespricht einen Fall von Mangel der Vena cava inferior und sucht

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diese Anomalie aus einer Hemmung in der Ent- wicklung zu erklären.

8. Herr Prof. Dr. Kollmann (Basel): Anatomische Methodik. Vortragender teilt die Eindrücke mit^ die er von einer Reise durch England und Schott- land betreffend den anatomischen Unterricht mit- gebracht hat. Er schlägt vor, die Engländer in dieser Richtung nachzuahmen, indem wir dem Stu- denten viel mehr fertige Präparate zum Selbst- studium zur Verfügung stellen und die Präparate so anfertigen, dass der Student sich ohne Mühe und Zeitverlust zurecht findet.

9. Herr Prof. Dr. His (Leipzig) referirt über Unter- suchungen seines Sohnes Dr. W. His: Physiolo- gische und pharmakologische Versuche am Embryonal- herzen. Die Herzganglien stammen vom Grenzstrang des Sympaticus. Nun schlägt aber das Herz wäh- rend des Embryonallebens lange, bevor die Ganglien hineingewachsen sind. An diesem nervenlosen Herzen haben His und Romberg Versuche angestellt und gefunden, dass man in diesem Stadium am Säugetierherzen den Stannius'schen Versuch machen kann wie am Froschherzen. Ferner wirken die Herzgifte in der gleichen Weise wie auf das er- wachsene Herz. Die Herzganglien sehen His und R 0 m b e r g nicht als motorische, sondern als sensible Apparate an. Krehl hat gefunden, dass bei

Kranken, die an uncompensirten Herzklappenfehlern zu Grunde gehen, fast ausnahmslos eine chronische Myocarditis vorhanden ist. An der Diskussion nehmen teil die Herren Jaquet, His, Sahli, Miescher, welch' letzterer sich für die Herznerven wehrt und überzeugt ist, dass dieselben wieder zu Ehren kom- men werden.

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70

10. Herr Dr. C. Hägler (Basel): Die Narcotica und Anästhetica in der ambulatorischen Praxis. Vor- tragender berichtet über die ausgedehnten Erfahr- ungen, die er in der chirurgischen Poliklinik über die Anwendung des Bromäthyl gewonnen hat. Brom- äthyl ist ein ausgezeichnetes, sicher wirkendes und ungefährliches Mittel. Die Applikation erheischt keine besondem Apparate oder Vorbereitungen. Chloroform lässt sich bei gewisser Vorsicht in der ambulatorischen Praxis auch verwenden. Vor- tragender übt die Tropfmethode aus, bei welcher von Anfang an Chloroform tropfenweise aufgegossen wird. Cocain und Aethylchlorid sind zur lokalen Anästhesie nützlich. Gegen Anwendung von Pental warnt der Vortragende. Die Diskussion wird von Herrn Dr. Haffter (Frauenfeld) benützt, welcher eine Reihe von sphygmographischen Curven, vor und während der Bromäthylnarkose aufgenommen, vorzeigt, aus welchen hervorgeht, dass die depressive "Wirkung des Bromäthyls auf den Kreislaufapparat bei weitem nicht so hochgradig ist wie bei Anwen- dung von Chloroform. Er macht auf die Wichtigkeit solcher sphygmographischen Untersuchungen auf- merksam.

1 1 . Herr Dr. J a q u e t (Basel) : Ueber die Bedingungen der Oxydationsvorgänge in den Geweben. Die Ver- suche wurden mit Salicylaldehyd und Benzylalkohol ausgeführt. Blut allein oxydirt nicht. Blut und isolirte künstlich durchblutete Organe oxydiren leb- haft. Durch Gifte (Chinin, Carbolsäure, Alkohol) und durch Kälte getödtete Gewebe oxydiren noch, ebenfalls zerhackte und mit Alkokol behandelte Ge- webe. Extrakte von zerhackten Organen besitzen noch die Fähigkeit zu oxydiren; diese- wird erst

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durch die Siedehitze vernichtet. Aus all dem wird geschlossen: Die Oxydationen in den Geweben werden durch chemische Substanzen, durch Enzyme vollzogen. Herr Prof. Sahli macht auf die Ana- logie aufinerksam, die zwischen diesen Versuchen und den Versuchen über Immunität existirt.

12. Herr Dr. Schumacher (Luzem) hält einen Vor- trag über den Fall Gatti.

13. Herr Prof. Dr. Mi es eher (Basel): Fragmente aus der Physiologie des Rheinlachses. Während der Geschlechtsreife, zu einer Zeit, wo der Lachs seit 7 9 Monaten nichts mehr gefressen hat, fand Herr Prof. Mi es eher Glycogen in der Leber des Lachses. Das Blut enthält regelmässig Zucker und zwar bis 0,5 ^/a. Der Vortragende hat bei seinen Arbeiten über Lachssperma die Schwänze von den Köpfen vollständig isolirt und fand, dass die Schwänze das Lecithin aber kein Nuclein enthalten. Letzteres findet sich in den Köpfen, welche aber ausserdem noch eine eiweissartige Substanz enthalten, die Herr Prot Mi e scher geneigt ist, für Chromatin anzu- sehen.

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Berichte der Kommissionen.

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I.

Jahresbericht des Central-Comit§ der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft

fttr das Jahr 1891/92.

Hochgeehrte Herren!

Der Geschäftsbericht des Central- Comite kann am- Schluss des Geschäftsjahres 1891/92 kurz abgefasst werden, indem der Gang unserer Gesellschaft ein durch- aus ruhiger und normaler war, und keine wichtigen und eingreifenden Fragen finanzieller, organisatorischer oder personeller Art an dieselbe herangetreten sind. Das Central- Oomitö hat im verflossenen Jahre 6 Sitzungen abgehalten, an welchen meist nur die drei in Bern woh- nenden Mitglieder: der Präsident, Vize-Präsident und Sekretär Teil genommen haben. In Ausführung eines Beschlusses der Jahresversammlung in Freiburg wurde vom Herrn Quästor die Jahresrechnung 1890/91 in so weit abgeändert, dass der Betrag, welchen die Gesell- schaft für Ankauf der Pampasfossillen des Herrn Santiago Roth aus dem unantastbaren Fond, unter welchem derselbe figurirte, in die laufende Rechnung eingestellt wurde, worauf die Rechnung vom Central- Comit^ definitiv genehmigt und mit bestem Dank an dea

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Herrn Rechnungsgeber passirt wurde. Dadurch aber schloss die vorjährige Rechnung mit einem nicht unbe- deutenden Defizit.

Auf eine Anfrage des Bibliothekars, es möchten die altern Aktenstücke der Gesellschaft, also das eigentliche Archiv der Bibliothek der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft zur Aufbewahrung und Katalogisirung über- sandt werden, glaubte das Central-Oomite es dem Herrn Quästor überlassen zu sollen, diejenigen altem Akten der Gesellschaft, deren er nicht mehr bedürfe, nach seinem Gutdünken an die Bibliothek abzuliefern.

Auch für das laufende Geschäftsjahr 1892/93 haben 4Jie Eidgenössischen Räte der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft die nachgesuchten Subventionen für die wissenschaftlichen Kommissionen gesprochen und zwar Fr. 15,000 für die geodätische , Fr. 10,000 für die geologische Kommission und Fr. 2000 für die Herausgabe der Denkschriften, welche unentbehrliche Unterstützung der wissenschaftlichen Tätigkeit unserer Gesellschaft hierseits bestens verdankt wird.

Ueber die Verwendung des Eoch'schen Legates von Fr. 500 zu Gunsten der Bibliothek der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft und Fr. 500 zu Gunsten der Bibliothek der bemischen Naturforschenden Gesell- schaft wurde auf Antrag des Bibliothekars bestimmt, dass beide Summen zu einem Stammfond von Fr. 1000 vereinigt werden sollen, aus dessen Zinsen die Fort- setzung von Herrn Koch abonnirter wichtiger Zeitschrifl^en, namentlich des Journals fiir Mathematik, sowie deren Ergänzung bestritten werden sollen, und im übrigen dieses Ltgat als der Anfang eines Bibliothelrfonds be- trachtet und erhalten werden solle.

Da nun die Ojährige Amtsdauer des Central- Oomitö mit Ende des Geschäftsjahres 1891/92 abgelaufen

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ist, gieng das Letztere von der Ansicht aus, es sollte dasselbe wieder für eine Amtsdauer in die romanische Schweiz verlegt werden und wurde Herr Prof. F. A. Forel angefragt, ob er geneigt wäre, das Centralpräsi- dium der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft für die nächste Amtsperiode zu übernehmen. Herr Prof. Forel hat sich unter gewissen Bedingungen zur Annahme des Präsidiums bereit erklärt. Zu ferneren Mitgliedern des Central-Comit6 werden Ihnen vorgeschlagen die Herren Proff. Henri Dufour und H. Golliez, beide in Lausanne.

Für die Abhaltung der näehsten Jahres-Yersamiu«' long haben wir ebenfalls einen Ort der romanischen Schweiz in Aussicht genommen und uns in Sachen der Uebemahme der Versammlung an die Sodete vaudoise des Sciences naturelles gewendet. Letztere ist unserem Wunsche entgegengekommen und hat sich bereit erklärt, die Jahres -Versammlung im Jahre 1893 in Lausanne zu übernehmen. Zum Jahrespräsidenten schlägt die Ge- sellschaft Herrn Prof. E. Renevier vor, welche Mit- teilung und Vorschlag bestens verdankt werden.

Von Seite der Erdbeben-Kommission wird Ihnen^ hochgeehrte Herren, mitgeteilt werden, dass dieselbe sich im Laufe des Jahres neu konstituirt hat und zum Präsidenten Herrn Direktor Bill willer, zum Sekretär Herrn Dr. Früh und Beisitzer Herrn Prof. A. H e i m ge- wählt hat ; alle drei Herren sind in Zürich, wodurch der Geschäftsgang bedeutend erleichtert wird. Die Publi- kationen der Erdbeben-Kommission sollen fortan in den „Annalen der meteorologischen Centralanstalt in Zürich" erscheinen, wodurch ohne Opfer von Seite unserer Ge- sellschaft ein wichtiges Beobachtungsmaterial durch Ver- öflFentlichung der Wissenschaft gesichert wird.

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Auf Ansuchen des Central- Comites bei der geodi- tisfhen EommiBSloiiy eine Liste der in ihrem Gebrauche befindlichen und im Eigentum der schweizer. Natur- forschenden Gesellschaft stehenden Instrumente mitzu- teilen, hat in verdankenswerter Weise Herr Oberst Loch- mann einen Katalog sämmtlicher der Schweiz. Natur- forschenden Gesellschaft gehörenden Instrumente nebst Angabe über den Verbleib einer jeden der aufgezählten Nummern verfasst. Mit Ausnahme eines einzigen älteren sind sämmtliche Instrumente noch im Gebrauch, und da darunter mehrere sehr kostbare Exemplare sich befinden, stellt die ganze Sainmlung astronomischer und geodätischer Instrumente im Besitze der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft ein nicht unbedeutendes Kapital vor; es würde sich eventuell die Frage stellen lassen, ob eine Versicherung derselben, wenigstens der kostbareren, nicht angezeigt wäre.

Eine nicht unbedeutende Ausgabe wird der Gesell- «ellschaft in den nächsten Jahren durch den notwendig gewordenen Druck eines neuen Kataloges der Biblio- thek bevorstehen. Das Central-Comite hat diese Frage vorläufig unserm Herrn Quästor zui* näheren Prüfung und eventuell späteren Antragstellung überwiesen. End- lich ist noch des letzten Rechnungsabschlusses unseres Herrn Quästors zu erwähnen, dem eine Uebersicht der Jahresrechnungen der letzten 6 Jahre beigefügt ist, V. oraus sich auf dem Kapital der Gesellschaft ein nicht unbedeutender Rückgang im Vermögen ergibt, welcher allerdings mehr als reichlich durch eine bedeutende Ver- mehrung des unantastbaren Fonds ausgeglichen wird. Immerhin ist nicht zu verkennen, dass die Verminderung des aktiven Kapitals der Gesellschaft eine Gefahr für Letztere in sich birgt, und künftighin möglichst vermieden werden sollte, mehren sich doch von Jahr zu Jahr die

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zu subventionirenden wissenschaftlichen Kommissionen und deren finanzielle Bedürfoisse, ebenso wie unsere Bibliothek notwendigerweise fernerhin grössere Opfer von der Gesellschaft verlangen wird, so dass fernere Extra- Ausgaben nicht ohne Bedenken gesprochen werden sollten.

Von Verlusten hervorragender Mitglieder unserer Gesellschaft haben wir namentlich den Hinschied des Herrn Dr. Killias, langjährigen Präsidenten und tätigsten Mitgliedes, gleichsam der Seele der Natur- forschenden Gesellschaft von Graubünden, zu erwähnen, dem unsere Gesellschaft ein ehrendes Andenken bewahren wird. Nicht lange nach der schönen Jahres -Versamm- lung in Freiburg ist daselbst Herr Prof. Grangier gestorben, dessen Kebenswürdiger Empfang und trefiliche Organisation der Zusammenkunft allen Teilnehmern in dankbarer Erinnerung bleiben wird. Femer beklagen wir den Verlust des Herrn Prof. Decrue in Genf ^) und des Herrn Dr. M. Perrenoud in Chaux-de-Fonds. Es wurde uns endlich auch der Hinschied mehrerer un- serer Ehrenmitgheder angezeigt, nämlich des Herrn wirkl. Staatsrats Dr. Ed. von Regel, Direktors des botani- schen Gartens in St. Petersburg, ferner des Herrn Prof. Dr. J. S. Stas in St. Gilles bei Brüssel und des Herrn Jules Lichtenstein in Montpellier. Ein ehrendes Andenken bleibe ihnen gesichert!

Indem hiemit das Central-Comite nach abgelaufener Amtsdauer sein Mandat in die Hände der schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft zurücklegt, spricht es der

1) Nekrologe von Dr. Killias und Prof. Grangier, siehe Verhandlungen von Freiburg 1891 S. 191 und 197. Herrn Prof. Decrue und Herrn Dr. Perrenoud ist in diesen Verhandlungen

von befreundeter Hand ein Denkmal gesetzt.

Die Redaktion.

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Gesellschaft, den Präsidenten der Sektionen und be- sonders den hohen Bundesbehörden seinen Dank aus für das bewiesene Zutrauen und die stets bereitwillige Unter- stützung, deren es sich zu erft*euen hatte.

Namens des CentraUComües der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft,

Der Präsident : Dr. Th. Studer, Professor. Der Sekretär: Dr. Edmund v. Fellenberg.

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81

U.

Auszug aus der 64. Jahresrechnung 1891—1892.

A. Central-Cassa. Einnahmen«

Saldo am Sa Jiini 1891. (s. Verhandl. v. 1891

pag. 76)

Eintrittsgebühren von 18 Mitgliedern . . .

Jahresbeiträge pro 1890/91

1891/92

1892/93

Bundesbeitrag f. Denkschriften-Druck pro 1892 Verkauf von Denkschriften u. Verhandlungen:

Ganze Bände u. Theilb

Separat- Abdrücke

Einzelne Abhandlungen u. Verhandlungen Zinsen der Central-Cassa bei der allg. aarg.

Erspamiss-Cassa

Zinsen der Central-Cassa bei Spar- Leih- u.

Disconto-Cassa Aarau

Zinsen des Stamm-Capitals v. Obligationen .

n n bei der allg. aarg.

Erspamiss-Cassa

Ausgaben.

1437

1615

445

1306 352

Jahresversammlung in Freiburg

Bibliothek-Credit (incl. Fr. 20, Zins des Legats

Koch)

Denkschriften: Saldo f. Band XXXI . .

Band XXXH«, Text u. Tafeln Abhandlung V Dr. Emden, Tafeln

Verschiedenes ! 285 80

Verbandlungen Fr. 950 u. Compte rendu Fr. 356

von Freiburg

Mitglieder- Verzeichniss u. diverse Drucksachen

Transport

Fr. ex

60 30

8515J--

15'—

791 10

58|20

182 76

80

20 '85

360 ;

I 54 40

70

Fr. Ct.

5447 108

3590 2000

1032

30

05

514

12692

133 1220

6442

6796

76

92

60

60

20

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82

Transport

Commissionen : für Landeskunde

für Torfmoor- Untersuchungen .

200 200

et

Fr.

6796

400 600 699

ct. •20

Beitrag an die Rhonegletscher Untersuchung Diverses

944

2859 393

20

55 19

78

Saldo: Guthaben b. d. allg. aarg. Erspamiss-

Cassa 30, Juni 1892

Guthaben b. d. Spar- Leih- u. Disconto-

Cassa 30. Juni 1892

baar b. Quästor

8495 ,98

1

4196 !94

500 150

12692 '92

B. Unantastbares Stamm-Capital.

Einnahmen.

Saldo am 30. Juni 1891

Legat des Herrn Bibliothekar Koch sei. . . Aversal-Zahlung des Herrn A. Berset . . .

9900 650

-

Ansgaben.

Saldo am 80. Juni 1892:

Gotthardbahn Obligationen i^jo

Centralbahn

Bödelibahn ^

Guthaben bei der allg. aarg. Ersparniss-Cassa

4000 2000 3000 1550

10550

10550

C. Bibliothek-Rechnung. ElBnahmen.

Saldo am 30. Juni 1891

Beiträge aus der Centralcassa (der Legatzins Koch ist noch nicht gebucht!)

Rückvergütungen (Fr. 140.80) u. Bussen (Fr. 5.15)

30

1200 145

77 95

Ansgaben.

Bücher-Anschaffungen u. Ergänzungen . . . Buchbinder Arbeiten

1376

72

199 257 500 280

37 4^

Lokahniethe Fr. 200 u. Salair f. Aushülfe Fr. 300 Porti und Verschiedenes . .

77

Saldo

1237 139

59

1376 72

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83

D. XXVIII. Rechnung der Schläfli-Stiftung. ')

i. Slamm-CapUal Art der Anlage u. Betrag wie am 30. Juni 1891 ; Betrag

2, Laufende Rechnung. EinnahDien«

Saldo am 30. Juni 1891

Zinse der Gentralbahn-Obligationen .... der Obligationen des neuen Stahlbades St. Moritz

Zinae bei der allg. aarg. Erspamiss-Oassa . .

Ausgaben«

Prot Dr. Schmidt^ Experten-Gutachten . . . Prot Dr. H. Schardt, Schläfli-Preis .... Druck des Circulars Fr. 40 u. Adressiren des- selben Fr. 9

Aufbewahrungsgebühr der Wertschriften , . Porti

Saldo: Guthaben b. d. allg. aarg. Erspamiss-

Cassa

baar bei Quastor .

E. Gesammt-Vermttgen der Gesellschaft.

Central-Cassa

Stamm-Capital

Bibliothek-Oassa

Schläfli-Stiftung, Stamm-Capital

laufende Rechnung . « . .

Vermögensverminderung 30. Juni 1892

») NB. Verhandlg. von Frlbourg p. 78 lies „D. XXVIIrae eompte" sutt „D. XXVIIIme compte".

Fr. Ct. Fr

400

170 16

555 37

75

Ct.

14000 -

666

43

586 75

1253 il8

80i- 500;-

49 - 141- 16 '66

30. M 1891

5447

9900

30

14000

666

82

77

43

30045

659 66

593 52

1263 18

30. Mi 1892

94

4196

10550

139

14000

593

02,

18

52 59

43

30045 02

29479 565

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ni.

Bericht Ober die Bibliotliel( der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft

fUr das Jahr 1891/92.

Hochgeehrter Herr Präsident!

Im Berichtsjahr 1. Juli 1891 bis 30. Juni 1892 wurden von der Verwaltung der Bibliothek folgende Arbeiten ausgeführt:

In erster Linie gelang es uns, die Umordnimg der Bibliothek in unsere drei leider räumlich getrennten Lokalitäten zu beendigen. Es ist zu hoffen, dass nach Vollendung des Baues des bernischen Landesmuseums die Stadtbibliothek Bern uns wieder die nötigen inein- andergehenden Räume anzuweisen im Stande ist Mündliche Zusagen nach dieser Richtung haben wir bereits mit Vergnügen entgegen genommen. Unsere Antographensammlung wurde weiter geordnet und ist nun zu einer stattlichen Zahl von Bänden herangewachsen ; besonders unterstützt uns hierin Herr Prof. Dr. R. Wolf, der vor 40 Jahren die Sammlung angelegt hatte. Herr Wolf unterzieht sich je und je der verdankens- werten Mühe, uns Briefe bekannter Männer der Wissen- schaft einzusenden, die dann gewissenhaft der Sammlung einverleibt werden. So wächst allmälig hier ein Material

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heran, für welches künftige Generationen uns dankbar sein werden. In Bezug auf die Benutzung zeigt sich eine Abnahme im Vergleich mit dem Vorjahr. Es wurden im Ganzen 26 Pakete an auswärtige Mitglieder, 140 Briefe und 71 Postkarten expedirt. In Bezug auf Lesezeit der geliehenen Bücher werden wir uns strikte an das Reglement halten, jedoch dasselbe coulant inter- pretiren. Immerhin ist es Tatsache, dass nur zu leicht einzelne Werke verloren gehen, wenn nicht die von der Verwaltung eingesetzten Fristen inne gehalten werden. Wir möchten sehr darauf dringen, dass man es auch von Seiten der Benutzer der Bibliothek in diesem Punkte genau nehme.

Wir haben folgende neue Erwerbungen zu ver- zeichnen :

A. Geschenke:

Hier ist vor allem das grossartige Vermächtniss unseres leider verstorbenen ehemaligen Herrn Ober- bibliothekars J. R. Koch anzuführen. Dies Vermächtniss ist im Jahrgang 1891 der Mitteilungen der bem. Natur- forschenden Gesellschaft in extenso publizirt, so dass hier eine Aufführung nicht mehr notwendig erscheint. Danach hat Herr Koch der Schweiz. Naturforschenden Gesellschaft und der bem. Naturforschenden Gesell- schaft je Fr. 500 vermacht, deren Zinse vorab zur Kompletirung der von J. R. Koch geschenkten Zeit- schriften verwendet werden. Ausserdem schenkte er der bem. Naturforschenden Gesellschaft seine Bibliothek mathematischen und naturwissenschaftUchen Inhalts, nämlich :

5 Zeitschriften.

15 Werke über Ingenieurwissenschaften.

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47 Werke über Mathematik, 21 Astronomie.

19 ^ Physik.

11 Geographie und Meteorologie.

26 Werke verschiedenen Inhalts; im ganzen wohl über 400 Bände. Da die Bibliothek der bem. Naturforschenden Ge- sellschaft mit der der Schweizerischen vereinigt ist, so kommt sein Yermächtniss auch in dieser Bichtung der Allgemeinen Gesellschaft zu gut.

Ehre dem Andenken J. R. Koch's! Vom Autor: Hilfiker, J. Vergleichung des def. Katalogs

der Mondsteme von Lcewy mit dem System des Berliner Jahr- buchs und der Astronom. Ge- sellschaft. Wolfer,A. Beobachtung der partiellen

Sonnenfinstemiss vom 16. Juni 1890.

Sonnenfleckenpositionen.

2 andere Broschüren, Separat-

abdrücke aus der Zürcher Vier- teljahrschrift und aus Archives des Sciences physiques et na- turelles. 8^ . Von Herrn Prof. R.Wolf. 9 Dissertationen mathemati- schen Inhalts.

Schramm, R. Zur Einführung der mittel- europäischen Zeit in Wien.

jj Dufour, Ch. Memoire sur une nouvelle me-

thode pour d6terminer la dis- tance de quelques Stoiles.

^ Dienger, J. Handbuch der Trigonometrie,

Stuttgart 1855. 8^

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87

VonHermBauti, A. Magnetizzazione del nichel. Vom Autor: Rtiefli, J. Pestalozzi'sRechenmethodischo

Grundsätze, 137S.Benil891.8^ Chuard,E^4 traites:

1) Etüde sur le plätre. 19 S. Lausanne 189L 8^.

2) Les essais de culture de la betterave ä sucre dans la Vallee de la Broye. HS. Lausanne 1891. 8^

3) Sur un mode de formation actuelle des mineraux sul- fures. 3 S. 4.^

4) Sur Texistence de pheno- m^nes de nitrification dans des milieux riclies en sub- stances organiques et k re- action acide. 3 S. 4^.

Lusche T; H. Neue Beiträge zur Flora der Nordschweiz.

Goppelsroeder, F. Studien über die An- wendung der Elektrolyse, mit 4 Lichtabdr. und 1 Erläu- terungstafel. 8 S. 1891. (fol.) Ueber Chloroform- und Aether- narkose.

Ueber das Gletscherkoni. 44 4^ Zürich 1892. Zur Heimatbestimmung der Nagelfluh. 22 S. 4^ Bern 1892. Compte-rendu du V* Congr^s international des sciences geo- graphiques ä Beme. 1 134 S. 8\ Frutto fossile di pino.

Cushny, A. Emden, R. n Frey, H. Von Herrn J. H. Graf:

Vom Autor: Omboni.

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Vom Autor: Hilfiker, J. Catalogue d'etoiles lunaires.

4<>. Neuchätel 1891. Von der Central - Kommission für Schweiz. Landeskunde: Zur Frage der Herstellung einer Bibliographie der

Schweiz. Landeskunde. I— IV Mitteilung der Centralkommission. Vom Autor: Graf, J. H. Vermächtnisse des Herrn J. R-

KochseL, Gymnasiallehrer. 6 S. Joh. Rud. Koch. 3*/« S.

n Notizen zur Geschichte der

Mathematik und der Natur- wissenschaften in der Schweiz. 10—19. 6 S. Einige bemische Pioniere der

Alpenkunde. 12 S. Joh. Jak. Ritter 1714—1748.

8 S. Bern 1892. 8^ Das Originalpanorama eines

Teils der ünterwaldner und Bemer Alpen, von J. B. Mi- cheli du Crest. 7 S. mit Tafel. Bern 1892. Notice sur la plus ancienne

carte connue du Pays de Neu- chätel. Neuchätel, 23 S. mitTaf. Rapport du Jury des Recom-

penses. Congr^s international des sciences g6ogr. k Berne. Bern, 9 S. Betrachtung einer Punktion

mit Rücksicht auf das Dirich- let^sche Prinzip. Bern 1892. 7 S. mit 1 Tafel.

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89

B. Durch Tausch: Die Natur, Zeitschrift, Halle a/S. 4^ Ijyon, üniversite, Annales, Paris 1891. 4®. University of the State of New-York, Regents Bulletin,

Albany 1890. 8^ Landwirtschaftl. Jahrbuch der Schweiz, Band 1 5,

Bern 1887—91. 8^ Bukarest, Buletinul Soc. de sciintefizice, Bukarest 1892. 4^. Observations m^teorologiques faites ä Luxembourg 1884

ä 1888. Luxembourg 1892. 8^ Washington Department of Agriculture. North American

grasses. Washington Vol. 1. 1891. 4®. Bulletin of the U. St. National Museimi.

Wash. 1891. 8^ Australasian association for the advancement of science.

Report, 620 S. 8^ Sidney 1891.

C. Durch Kauf:

Ausser den üblichen abonnirten Werken: Sophus Lie, Differentialgleichungen. Leipzig 1891. 8^. Bibliographie der Schweiz. Landeskunde, Fascikel IIa.

Geodäsie und Karten der Schweiz. Bern

1892. 8^ Sacco F., moUuschi del Piemonte e della Liguria 2 Vol.

Torino 1891. 4^ Mit Hülfe der Zinse des Kochfundus: Zeitschrift für Mathematik und Physik, herausgegeben

von Dr. 0. Schlömilch, Dr. E. Kahl und

Dr. M. Cantor. Bd. 1886—1891, als Kom-

pletirung des von F. R. Koch geerbten

Exemplars. Soweit die aussergewöhnlichen Erwerbungen der Bibliothek; eine Aufzählung des Zuwachses der Bibliothek in Folge des gewöhnlichen Tauschverkehrs

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würde an dieser Stelle zu weit führen. Es ist uns ge- lungen, mit 9 Gesellschaften, Akademien und Univer- sitäten neue Verbindungen anzuknüpfen. Gegenwärtige stehen wir im Tausch verkehr mit 312 ausländischen Gesellschaften, Akademien etc. und mit 22 schweizeri- schen. Bei dieser Gelegenheit wollen wir mitteilen, dass unser Tauschverkehr nach der Richtung hin einer gründlichen Revision unterzogen worden ist, ob die Gesellschaften uns auch hinwiederum mit Zusendungen beehren. Wir machen folgende Zusammenstellung:

Es senden uns nichts mehr oder unregelmässig, trotzdem unsererseits der \' erkehr noch fortgesetzt wird i. Agram, Societas hist.-nat. croatica. Altenburg, Naturforsch. Gesellschaft des Osterlandes. Amsterdam, Genootschap k. zoolog. Batavia, Genootschap van Künsten en Wetenschappen. Brookville, Soc. of nat. history. Brüssel, Observatoire. Cambridge, England, University. Caracas, Soc. di ciencias fisicas y naturales. Colmar, Soc. d'histoire naturelle.

Dijon, Soc. d'Agriculture et d^ndustrie de la Cote d'or^ Dresden, Verein für Erdkunde. Elberfeld, Natur w. Verein. Fulda, Verein für Naturkunde. Görlitz, Naturforsch. Gesellschaft. Guadalajara, Sociedad de Ingenieros de Jalisco. Halle, Naturf. Gesellschaft. Kharkow, Section medicale. Lisboa, Commissao permanente de Geographia. St. Louis, Academy of Science. Modena, Soc. dei naturalisti. Neisse, Philomathie. Newport, Nat. bist. Society.

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Nijmwegen, Soc. bot. n^erland.

Offenbach, Verein für Naturkunde.

Pisa^ scuola normale.

Salem, Mass., Peabody Acad. of science.

Sondershausen, Irmischia.

Toulouse, Soc. d'hist. naturelle.

Ulm, Verein für Mathem. und Naturw.

Utrecht, K. nederlandsch meteorol. Institut.

Valencia, Instituto.

Venezia, Istituto veneto di scienze.

Es ist dies eine ganz stattliche Reihe von Körper- Schäften, die seit mehreren Jahren ihrerseits den Tausch- verkehr nicht mehr fortgesetzt haben. Wir werden nun den Ursachen des Ausbleibens nachspüren, das Fehlende zu erhalten suchen, und wenn dies nicht möglich ist, den Tauschverkehr abbrechen. Immerhin ist zu sagen,^ dass die Hauptursache dieser Uebelstände darin liegt, dass die Jahresversammlungen wandern, und ein Jahres- vorstand neben dem Centralcomite iunktionirt. So vorteilhaft diese Einrichtung nach anderer Seite hin ist,, so nachteilig ist sie fiir die Bibliothek, indem bei fremden Gesellschaften, die unsere Einrichtungen nicht kennen,- der Gedanken Platz greift, der Sitz der Gesellschaft und Bibliothek wandre auch. Oft werden deshalb Sen- dungen nicht nach Bern adressirt, sondern an den Ort der Jahresversammlung, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass uns da, ohne eigentlichen bösen Willen vorauszu- setzen, Zusendungen verloren gehen. Mit Zürich z. B. hatten wir in dieser Beziehung jahrelang Anstände, und wir freuen uns, dass in Folge von anderer Organisation und auch von Personenwechsel im Bibliothekariat der dortigen Gesellschaft wir endlich zu unserer Sache gekommen sind.

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Soweit der Bericht über die Bibliothek. Die Bech- iiung pro 1891/92 erzeigt ein Einnehmen von Fr. 1376.72, «in Ausgeben von Fr. 1237.59 ; somit einen Aktivsaldo von Fr. 139.13, wobei zu bemerken ist, dass ein grosser Posten Buchbinderarbeiten noch nicht bezahlt ist. Da itlle Verhältnisse im neuen Jahr 1892/93 sich gleich bleiben werden, so stellen wir an das Centralcomite das Gesuch, es möchte auch für das Jahr 1892/93 der gewöhnliche Bibliothekkredit ton Fr, 1200 gewährt werden.

Endlich bleibt mir noch übrig, meinem Herrn Unter- bibliothekar Dr. E. Kissling und Frau Kräuter-Lau- terburg für die treue und gewissenhafte Unterstützung meinen herzlichsten Dank auszusprechen. Dieser Dank gebührt auch unserm verehrten Quästor, Herrn Dr. Custer, mit dem der Verkehr stets der gleiche ange- nehme war.

Der Oberbibliothekar: Prof. Dr. J. H. Graf.

Bern, den 30. Juni 1892.

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IV.

Bericht der Denkschriften-Kommission

fBr das Jahr 1891/92.

Tit.

Der diesjährige Bericht über die Tätigkeit der Denkschriften-Kommission kann um so kürzer gefasst werden, als während des abgelaufenen Geschäftsjahres^ nur eine neue Abhandlung zur Publikation gelangte und überdies einige die Denkschriften beschlagende Ange- legenheiten Gegenstand besonderer Anträge bilden^ welche dem Central- Comitß der Gesellschaft zu Händen der Generalversammlung eingereicht worden sind.

Im Anschlüsse an den letztjährigen Bericht ist zu erwähnen, dass Band 32, Abteilung II., enthaltend die Arbeit „über die Niederschlagsverhältnisse in Basel von Prof. Dr. A, Riggenbach", deren Drucklegung bei Abfassung des letzten Berichtes bereits beendigt war,. Mitte September 1891 zum Versandt an die Abonnenten und zum Verkauf an die Interessenten gelangte. Nach- dem zu Ende Januar 1892 seitens des Central-Comite die definitive Genehmigung des Druckes der schon im letzten Berichte erwähnten Abhandlung von Dr. Em den über das Gletscherkorn eingelangt war, wurde Anfang Februar die Drucklegung des Textes und die Herstellung der

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pbototypischen Tafeln angeordnet Die Fertigstellung der Publikation erfolgte in der ersten Hälfte des April -d. J. und die Verteilung der Separatabhandlungen be- hufs Verkauf derselben gegen Ende desselben Monats, wogegen mit dem Versandt an die Abonnenten der Denkschriften wegen relativ hoher Spesen übungsgemäss bis zur Vollendung eines Teilbandes zugewartet wird.

Als Fortsetzung von Band 33, dessen erste Abhand- lung die Emden'sche Arbeit darstellt, deren photo- l3rpische Ausstattung durch die Firma Brunner & Haus er in Zürich rühmende Erwähnung verdient, wird Toraussichtlich eine posthume Arbeit des verstorbenen Botanikers Carl v. Naegeli in München erscheinen, welche in den letzten Tagen des Berichtsjahres zur vor- läufigen Ankündigung gelangte und wahrscheinlich mit einem Vorworte von Prof. Schwendener in Berlin und einem Nachtrage von Prof, Gramer in Zürich ver- sehen, demnächst der Denkschriften -Kommission vor- gelegt werden wird, welcher diese Einsendung nur zur Freude gereichen kann.

Endlich möge, wenn auch dieses Traktandum, strenge genommen, erst in den Beginn des neuen Berichtsjahres fällt, noch der Einreichung des Manuskriptes eines „Catalogue de la flore valaisanne" von Herrn Dr. Henri Jaccard in Aigle gedacht werden. Die Beratung und Entscheidung über Aufiiahme dieser verdienstvollen Ar- beit, welche ein würdiges Seitenstück zu der in Band 31 publizirten „Faune des Coleopt^res du Valais" bilden würde, wird die Kommission in Bälde beschäftigen.

Was die Rechnungsverhältnisse der Denkschriften betrifft, so möge an der Hand eines Auszuges aus der ■Generalrechnung in Kürze mitgeteilt werden, dass sich im abgelaufenen Berichtsjahre die aus dem Bundes- beitrage sowie aus dem Erträgnisse der Denkschriften

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besteEenden direkten Einnahmen auf rund Fr. 3030 be- liefen, während sich die direkten Ausgaben auf rund Fr. 3800 beziffern; hievon kommen rund Fr. 3000 auf den Druck der bereits im letzten Berichtsjahre versandten Bände 31 und 32. 2, sodann rund Fr. 500 auf die Publi- kation von Band 33. 1, endlich ca. Fr. 300 auf diverse mit der Administration der Denkschriften verbundene Unkosten. Es wird somit ein Ausgabenüberschuss von rund Fr. 770 eventuell durch die Gesellschaftskasse zu decken sein.

Die im neuen Berichtsjahre für die oben erwähnten Arbeiten in Aussicht zu nehmenden Kosten werden sich nach approximativen Schätzungen auf ca. Fr. 2900 bis Fr. 3000 belaufen, lassen sich jedoch zur Zeit noch nicht genauer bestimmen und ebenso ist unsicher, ob und welche Abhandlungen während der nächsten Monate noch zur Anmeldung gelangen werden. Die Kommission sieht sich deshalb in der Lage, ivie in früheren Jahren^ so auch diesmal die Gesellschaft um Gewährann eines Kredites in imbestimmter Höhe zu bitten, damit die Publikation der Denkschriften mit gleichzeitiger Hülfe der Bundessubsidie ihren regelmässigen Fortgang nehmen kann.

Hochachtungsvoll

Namens der Denkschriften-Kommission: Prof. Eduard Schär,

Präsident.

Zürich, den 20. August 1892.

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V.

Jahresbericht

der

Kommission für die Schläfli-Stiftung fttr das Jahr 1891/92.

Auf die Preisfrage über die exotischen Gesteinsblöcke^ im Flysch war im Juni 1891 eine Bearbeitung einge- reicht worden. Derselben ist auf Grundlage eingehender Begutachtung durch zwei Facbgeologen der Preis zu- erkannt worden. Als Verfasser stellte sich Herr Prof. Dr. Hans Schardt in Montreux heraus, dessen Name bei Gelegenheit der Jahresversammlung in Freiburg ver- kündet worden ist.

Auf den 1. Juni 1892 war folgende Aufgabe aus- geschrieben: „Monographische Bearbeitung der schwei- zerischen Repräsentanten irgend einer grösseren Abteilung der Algen, Pilze oder Moose." Zur richtigen Zeit trafen beim unterzeichneten Präsidenten zwei Bearbeitungen ein : die eine mit dem Motto : „Dieu a regarde la terre et l'a remplie de ses biens," nennt sich „Essai mono- graphique des Champignons de la Suisse". Dieselbe ergab sich bei der Prüfung durch zwei Fachmänner als eine populäre Schrift, deren Zweck ist, die essbaren von den

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giftigen Schwämmen unterscheiden zu lehren. Die neueren wissenschaftlichen Arbeiten über die „Schwämme" sind unberücksichtigt, und recht befremdend klingen manche Dinge, wie z. B. Andeutungen über die Möglichkeit der Entstehung der Pilze durch Urzeugung! Die Auswahl der behandelten Gattungen und Arten wird nur nach der Essbarkeit getroffen. Viele zvrischenliegende Formen bleiben unberührt* Die Arbeit ist also keineswegs eine wissenschaftUche Monographie. Eigene Beobachtungen bringt der Verfasser nur über das Vorkommen und einige untergeordnete Dinge bei, erwähnt aber die Standorte nirgends genau, obschon gerade hierin er gewiss wert- volles Material hätte beibringen können. Der wissen- schaftliche Wert beschränkt sich fast ganz auf die Ab- bildungen und auf einige Diagnosen einiger anscheinend neuer hier zum ersten Male beschriebener Arten, wäh- rend von den übrigen bereits bessere Diagnosen vor- handen sind.

Die zweite der eingereichten Bearbeitungen mit dem Motto : „ßien connaitre la patrie c'est bien Taimer" führt den Titel: „Flore des mousses suisses". Die Prüfung dieser Arbeit hat ergeben, dass vorliegt: ein Vorwort, Litteraturliste, Verzeichnis der hauptsächlichsten Sammlungen schweizerischer Moose, Bemerkungen über Einrichtung und Tendenz der Schrift, Ratschläge für den Sammler, Erläuterung der benutzten Abkürzungen, Formeln, Diagranmie und dann folgt die Besprechung der Sphagnaceen, Andreaeaceen und einiger kleinerer Teile der Bryinen etc., d. h. ^is ^^s ganzen von dem Titel des Verfassers selbst bezeichneten Themas. Die Arbeit ist wissenschaftlich angelegt und verspricht gut zu werden, aber es ist ein noch zu unvollständiger Anfang, der Verfasser braucht mehr Zeit.

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Unter diesen Umständen hat die Kommission ein- stimmig beschlossen, dies Jahr keinen Preis zu er- teilen^ sondern die gleiche Aufgabe abermals auf 1. Juni 1894 auszuschreiben, wodurch den Bewerbern Gelegenheit gegeben ist, eventuell ihre Arbeiten zu ver- vollständigen, und wodurch vielleicht auch noch andere Bewerber auftauchen, die sich bisher durch die Kürze der Zeit von der Bewerbung ferne gehalten haben. Die unbekannten Verfasser der beiden kurz besprochenen Arbeiten mögen dem Unterzeichneten irgend eine Adresse mitteilen, an welche er ihnen ihre Arbeiten, wenn es gewünscht wird unter Beilage einer Abschrift der voll- inhaltlichen Begutachtung derselben, zurückstellen kann.

Auf 1. Juni 1893 bleibt ausgeschrieben: „Uebcr den Einfluss der äusseren Lebensbedingungen auf den Bau und die biologischen Verhältnisse der Fauna von Alpenseen."

Namens der Kommission für die Schläfli-Sti/tung :

deren Präsident:

Alb. Heim.

Zürich-Hottingen, 22. Juli 1892.

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VI.

Bericht der geologischen Kommission

fUr das Jahr 1891/92.

Im Laufe dieses Berichtsjahres haben die Arbeiten der schweizerischen geologischen Kommission einen regel- mässigen Fortgang genommen.

Gegen Ende Februar ist die 25. Lieferung der Bei- träge zur geologischen Karte der Schweiz, bearbeitet von Prof. Dr. Alb. Heim, nebst einem petrographischen Anhang von Prof. Dr. C. Schmidt erschienen. Der Haupttext umfasst 63 Druckbogen mit 7 kolorirten Profiltafeln, welche vom Autor in verdankenswerter Weise selbst auf Stein gezeichnet wurden. Der Anhang enthält petrographische Mitteilungen aus dem Exkursions- gebiete von Blatt XIV und zählt 10 Druckbogen mit einer Tafel Mikrophotogravtiren geschliffener Felsarten. Die gesamte wertvolle Publikation hat in Fachkreisen die verdiente Anerkennung gefunden.

Nachfolgende Arbeiten sind im Drucke und gehen der baldigen Veröffentlichung entgegen: 1. Der Text zu Blatt XVIIT, Lieferung XXII, bear- beitet von Dr. Ed. von Fellenberg. Das Ma- nuskript ist vollendet, die grös^ln Zahl der Druck- bogen ist abgezogen, die ^^ < ' 'sehen Profile und die photographischen Aufnahiui.i öind erstellt, so

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dass diese Lieferung noch im Laufe dieses Jahres erscheinen wird.

2. Die geologische Karte der Umgebung von Bern im Maasstab von 1 : 25,000, entworfen von den Herren Prof. Dr. A. Baltzer, Jenny und E. Kissling, kann bereits durch den Buchhandel bezogen werden. Der sachbeztigliche Text ist im Manuskript vollendet und die Lichtdruckbilder sind erstellt. Diese Ar- beit wird als XXX. Lieferung der Beiträge zur geologischen Karte der Schweiz veröffentlicht werden.

3. Herr Prof. Dr. A. Heim hat eine Farbenskala für die Herausgabe einer geologischen Karte der Schweiz im Maasstabe von 1 : 250,000 ausgearbeitet. Der Autor ist beauftragt, das Gamet mit der Farben- skala in 200 Exemplaren anfertigen zu lassen und dasselbe an die Fachgeuossen zu verteilen. Ausser diesen in Ausführung begriffenen Arbeiten

bleiben dann zur Publikation noch übrig folgende rück- ständige Texte :

1 . Herr Dr. Casimir Mösch wird seinen Commentar zu Blatt XIII, Lieferung XXIV. 3 im Laufe dieses Jahres ausarbeiten und das fertige Manuskript nebst geologischen Profilen bis künftigen März dem Drucke übergeben.

2. Herr Pfarrer G. Ischer wird das Manuskript mit Profilen zu Blatt XVII, Lieferung XXII,2 noch diesen Herbst der geologischen Kommission ein- liefern.

3. Herr Dr. Leon Du Pasquier ist mit der Aus- arbeitung des Textes zur Gletscherkarte, Lieferung XXVin, beschäftigt und hat bereits Vorarbeiten in dieser Richtung veröffentlicht. Demselben sind durch gütige Vermittlung des schweizerischen Eisen- bahndepartementes Erlaubnisskarten von den ver-

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schiedenenEisenbahnverwaltungenzumungehinderteu Begehen der Eisenbahntraces ausgestellt worden. 4. Um die Kommentare zu sämmtlichen Blättern der geologischen Karte zu vervollständigen, hat sich Prof. Dr. C. Schmidt in Basel bereit erklärt, den unter den geologischen Beiträgen fehlenden Text- band, Lieferung XXIV zu Blatt XXIU zu redi- giren. Derselbe wird eine übersichtliche Darstellung der geologischen Verhältnisse in der Monte ßosa- gruppe enthalten und von einer geologischen Ueber- sichtskarte in 1 : 250,000 begleitet sein. Die Arbeit wurde bereits in AngriflF genommen. Folgende neue Publikationen werden vorbereitet:

1. Da das Blatt XI der geologischen Karte voll-

ständig vergriflFen ist, wurde dasselbe von Herrn Prof. Dr. A. Jaccard für eine zweite Auflage neu bearbeitet und wird bereits in der topographischen Anstalt in Winterthur lithographirt. Prof. Jaccard wird zu diesem Blatt einen kurzen Text nebst Pro- filen liefern, der als Supplement I zu Lieferung VI in die Serie der geologischen Beiträge eingefügt werden soll.

2. Die Herren Professoren Jaccard, Renevier und Schar dt sind mit der Erstellung der zweiten Auflage von Blatt XVI (Umgebung von Genf), welches ebenfalls vergriffen ist, beschäftigt.

3. Der Geologe Herr Louis Rollier hat Blatt VII zwischen Biel und Delsberg geologisch neu bear- beitet als Reduktion seiner Aufnahmeblätter in 1 : 25,000 und hat dasselbe mit einem ausführlichen Text und 13 geologischen Profilen der geologischen Kommission eingegeben. Da dieses Blatt VII nur noch in wenigen Exemplaren vorrätig ist und in Bezug der geologischen Vollständigkeit zu wünschen

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übrig lässt, wird Herr Kollier beauftragt, die Aufnahme des jurassischen Gebietes auch auf die östlichen Distrikte dieses Blattes auszudehnen. Die Arbeit soll als „Livraison Vin, Supplement I, Texte pour la deuxi^me edition de la feuille VII'' erscheinen.

Das im Blatt VII auf der Südseite der Aare und Zihl auftretende Diluvial- und Molassegebict wurde dem Herrn Dr. E. Ki sslin g in Bern zur Be- arbeitung übergeben.

4. Die Arbeit von Herrn Prof. Mühlberg, der sich mit dem Studium der Grenzzone zwischen Tafel- und Kettenjura befasst, nimmt ihren regelmässigen Fortgang.

5. Um dem Ansuchen des Central-ComitSs für den inter- nationalen Geologenkongress im Jahre 1894 ent- gegenzukommen, hat die geologische Kommission beschlossen, auf den Zeitpunkt der Versammlung dieses Kongresses eine geologische Uebersichtskarte der Schweiz in kleinerem Maasstabe herauszugeben und hat mit der Herstellung des Originals dieser reduzirten Karte Herrn Prof. Heim beauftragt.

6. Für die Herausgabe einer schweizerischen geologi- schen Bibliographie wurde von der geologischen Kommission ein detaillirtes Programm ausgearbeitet und bezüglich der Hauptredaktion dieser Publikation mit Herrn Louis Rollier ein definitiver Vertrag vereinbart. Die Arbeit soll als Lieferung XXIX der Beiträge zur geologischen Karte der Schweiz erscheinen. Prof. Dr. Tarnuzzer in Chur hat bereits einen verdankenswerten Beitrag über die mineralogischen und geologischen Schriften, welche sich auf den Kanton Graubünden beziehen, geliefeit. Der Tauschverkehr mit mehr als 40 auswärtigen

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Avissenschaftlichen Instituten ist regelmässig fortgesetzt und in angemessener Weise erweitert worden.

Um den Absatz der geologischen Publikationen für ein grösseres Publikum zu erleichtem, wurde der Preis derjenigen geologischen Karten, welche in mehr als 150 Exemplaren noch vorrätig sind, von Fr. 15 auf Fr. 10 herabgesetzt und diese Preisermässigung ist auf dem Umschlag der neuesten PubUkation angemerkt.

Auf die Mitteilung von Herrn Prof. Heim, dass die Gemeinde Küssnacht am Vierwaldstättersee einen erratischen Block im Seeboden am Nordfusse des Rigi vor Zerstörung bewahrt habe, wurde an den Verwaltungs- rat der Korporation Berg- und Seeboden in Küssnacht ein Schreiben gerichtet, worin dieser Genossenschaft die Befriedigung und die Freude der geologischen Kommis- sion für den verdankenswerten Entschluss zur Konser- virung diesesBlockes ausgedrückt wurde mit dem Wunsche, es möge diese Behörde auch für die Zukunft besorgt sein, dass dieses wertvolle Wahrzeichen über die einstige Höhe des alten Gletscherwalles am Nordfusse des Rigi niemals zerstört werde.

In der kaufmännischen Gesellschaft in Aarau hat Herr Prof. Mühlberg die Frage über das Vorkommen und Auffinden von Steinkohle auf schweizerischem Terri- torium neuerdings angeregt. Von der frühern Stein- kohlenbohrung in Rheinfelden erübrigt noch ein Aktiv- saldo von ca. Fr. 18,000, welcher bei der aargauischen Bank deponirt ist und für Studien und Versuche zum Auffinden von Kohle verwendet werden solle. Nach der Ansicht von Herrn Prof. Mühlberg wäre die geolo- gische Kommission die geeignete schweizerische Behörde, welche mit der Aufnahme und Ueberwachung dieser Studien betraut werden sollte. Gestützt auf eine Zu- schrift der naturforschenden und kaufmännischen Gesell-

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ßchaft in Aarau hat sich dann der hohe Regierungsrat des Kantons Aargau mit Schreiben vom 24. Mai 1892 an die schweizerische geologische Kommission gewendet mit dem Ansuchen, das Studium über das Vorkommen von Kohle in der Schweiz an die Hand zu nehmen und gleichzeitig hat derselbe zu diesem Zwecke vorläufig einen Betrag von Fr. 5000 zur Verfügung gestellt. Die schweizerische geologische Kommission hat dem Regie- rungsrat des Standes Aargau die Zuschrift verdankt und sich bereit erklärt, das Studium über die Frage des Vorkommens von Kohle auf schweizerischem Territorium in abbauwürdiger Tiefe vom geologischen Standpunkte aus zu begutachten. Zu diesem Zwecke hat sie sofort eine engere Kommission bestellt, bestehend aus den Herren Prof. Mühlberg in Aarau und Prof. Heim in Zürich, denen der Auftrag erteilt wurde, ein Gut- achten auszuarbeiten, auf welche Weise diese Studien am raschesten imd zweckmässigsten gefördert werden könnten. Dieser engern Kommission wird die Beiziehung weiterer Hülfskräfte gestattet. Nach Beendigung dieser Vorarbeiten soll dann dem Regierungsrate des Kantons Aargau ein detaillirtes Programm über das weitere Vor- gehen in dieser Angelegenheit vorgelegt werden.

Dieser kurze Rückblick auf die Tätigkeit der schwei- zerischen geologischen Kommission im verflossenen Jahre gewährt einerseits die befriedigende Aussicht, dass das im Jahre 1859 von der damaligen geologischen Kom- mission aufgestellte Programm durch Herausgabe di*r rückständigen Kommentare zur geologischen Karte all- mälig der definitiven Verwirklichung entgegengeht, ander- seits eröffnet er auch die erfreuliche Perspektive, dass durch strebsame, jüngere Kräfte eine Reihe geologischer Untersuchungen in Angriff genommen wurde, welche eine tiefere und gründlichere Kenntnis unseres reich-

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gestalteten Gebirgslandes bezweckt; um die geologische Forschung der engeren Heimat mit den neueren wissen- schaftlichen Fortschritten anderer Länder in Einklang 2U setzen.

Wir wollen hoflfen, dass die eidgenössischen Be- hörden fortfahren werden, diese wissenschaftlichen Be- strebungen mit ihrem Zutrauen und der bisherigen Opferwilligkeit zu unterstützen, damit durch das einheit- liche Zusammenwirken von Behörden und tüchtigen Arbeitskräften das nationale Werk immer mehr an Vollständigkeit und Gründlichkeit gewinnt und unser Meiner Freistaat auch im wissenschaftlichen Gebiete der höheren Kulturaufgabe der Jetztzeit gerecht werden kann.

Der Präsideiü

der schiceiz. geologischen Kommission:

Dr. Fr. Lang.

Solothurn, im August 1892.

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VII.

Jahresbericht der geodätischen Kommission

für das Jahr 1891/92.

Die geodätische Kommission konstatirte in der Sitzung, welche sie am 15. Mai 1892 zu Bern abhielt, mit Vergnügen dass

1. der von ihr angestellte Ingenieur, Herr Dr. Messer- Schmitt, nicht nur im Sommer 1891 von den ihm in der vorhergehenden Sitzung aufgetragenen Mes- sungen diejenigen auf den drei Stationen Gurnigel^ Napf und Frienisberg vollständig absolviren, sondern auch im folgenden Winter aus denselben für Breite und Azimut zuverlässige Werte ableiten konnte, durch welche das Material zum Studium der Loth- Ablenkungen eine wesenthche Bereicherung erhalten hat, und dass auch

2. die von der Kommission in Gemeinschaft mit dem eidgenössischen topographischen Bureau unter- nommenen Nivellementsarbeiten, welche sich im letzten Sommer wesentlich auf den Anschluss unserem Höhennetzes an das Französische bei Delle, und auf notwendig gewordene Kontroiarbeiten in unserem nordöstlichen Polygone XIV zu beziehen hatten^ durch Herrn Ingenieur Straub wenigstens zum grössten Teil ausgeführt werden konnten.

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Angesichts dieser Sachlage beschloss sodann die Kommission, dass im gegenwärtigen Sommer vor allem aus die soeben berührten Nivellementsarbeiten zu voll- enden, und erst nachdem dieses geschehen anderweitige Aufgaben, wie z. B. das von dem eidgen. Departement des Innern gewünschte Nivellement der Broye-Linie und der von der meteorologischen Centralanstalt befürwortete Anschluss einiger ihrer Stationen, an die Hand zu nehmen seien. Bei den astronomisch geodätischen Arbeiten soll sobald als möglich die Station auf der Dent-de- Naye, welche voriges Jahr wegen den durch den nahen Tunnelbau veranlassten Erschütterungen aufgegeben werden musste, Berücksichtigung finden ; ausserdem sind womöglich die Stationen auf Wiesenberg, Lagern und Hömli, behufs Bestimmung von Breite und Azimut; zu besuchen, und sowohl an diesen als an geeigneten Zwischenpunkten Messungen mit dem neuen Sterneck- schen Pendelapparate vorzunehmen. Endlich wurde, um dieses ausgedehnte Programm durchfuhren zu können, in Aussicht genommen, Herrn Dr. Messerschmitt für die Feldarbeiten dieses Sommers noch den aus Ge- sundheitsrücksichten von seiner Assistentenstelle auf der Sternwarte in Neuenburg zurückgetretenen Herrn Dr. Hilfiker beizuordnen.

Bald nach der Sitzung begab sich Herr Dr. Messer- schmitt für kurze Zeit nach Wien, wo Herr Oberst von Sterneck die Grüte hatte, ihn in den Gebrauch des Pendelapparates einzuführen, so dass es ihm leicht wurde, nach seiner Rückkehr auf der Sternwarte in Zürich eine betreffende Bestimmung vorzunehmen. So- dann bezog er die Station Lägern, wo sich ihm nunmehr auch Herr Dr. Hilfiker anschloss. Nach Beendigung der dortigen Arbeiten und einiger Pendelmessungen in Wettingen, gieng es auf den Wiesenberg, der eben-

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falls ziemlich rasch absolvirt werden konnte. Nachher wurden Pendelmessungen in Bern und Freiburg vor- genommen, und gegenwärtig sind die beiden Herren damit beschäftigt, sich auf der Naye zu installiren. Wenn also irgend ordentliche Witterung anhält, so ist kaum zu zweifeln, dass die für diesen Sommer projektirten Arbeiten voll und ganz ausgeführt werden können.

für die geodätische Kommission: Prof. Rud. Wolf.

Zürich, 27. Juli 1892.

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VIII.

Bericht der Erdbebenkommission

fUr die Jahre 1890/92.

In Folge der Demission des Herrn Prof. Dr. F orster als Präsident der Kommission im August 1890 hat sich eine neue Konstituirung der letztern als notwendig er- Aviesen. Herr Prof. Heim als Vizepräsident hatte zwar die Leitung der Geschäfte provisorisch übernommen, in einem Cirkular an die Mitglieder der Kommission aber auseinandergesetzt, wesshalb er nicht in der Lage sei das Präsidium zu übernehmen. Häufige Abwesenheit gestatten ihm nicht die administrativen Geschäfte, die oft dringender Natur sind, zu besorgen, da ihm keine Hülfskraft imd keinerlei Bureau zur Seite steht. Auch ver- fügt er über keine Räumlichkeiten, um das allmälig an- wachsende Archiv in geeigneter Weise unterzubringen. Er schlug desshalb den Unterzeichneten als Präsidenten vor, der dann von den Mitgliedern auch gewählt wurde. Nicht ohne Bedenken hat der Unterzeichnete die Wahl angenommen, allein mit Rücksicht auf die geltend ge- machten Gründe und in Hinsicht auf den Umstand, dass auch in andern Ländern, so namentlich in Italien, die meteorologische Centralstelle zugleich diejenige für die Sammlung der Erdbebenberichte bildet, glaubte er sich dem ihm gewordenen Auftrag nicht entziehen zu dürfen.

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Dabei war es ihm aber eine wesentliche Erleichterung, •dass von der Kommission die vorgeschlagene Aufstellung eines „leitenden Ausschusses" für die Behandlung dringender Fragen genehmigt wurde.

Diesen Ausschuss bilden neben dem Präsidenten <iie Herren Prof. Heim und Dr. Früh, der zugleich zum Aktuar der Kommission ernannt wurde^ und es dient wesentlich zur Vereinfachung der Geschäfte, dass alle drei MitgUeder an demselben Ort (Zürich) wohnen. Selbstverständlich ist dieser Ausschuss der gesamten Kommission gegenüber verantwortlich.

Eine erste Aufgabe des Ausschusses bildete die Revision des von Bern nach Zürich in die Bäume der meteorolog. Centralanstalt translocirten Archivs, wo das- selbe nun weit zweckmässiger als bisher aufgestellt werden konnte. Sodann handelte es sich um die Fort- setzung der Bearbeitung des eingegangenen Beob- achtungsmaterials. Seit 1887 wurde dasselbe mit Aus- nahme des Bebens vom 7. Januar 1889 nicht mehr ver- arbeitet. Unser Aktuar, Herr Dr. Früh, unterzog sich in verdankenswerter Weise der mühsamen Aufgabe, das ganze vorhandene Material zusammenzustellen und so die in den Berichten über Erdbeben eingetretene Lücke zu ergänzen. Seine Arbeit umfasst die Beben der Jahre 1888 91, unter welchen allerdings nur für 1891 zahl- reiche Beobachtungen eingegangen sind; beigefügt ist eine Uebersicht der bis jetzt erschienenen Publikationen von Mitgliedern der Erdbebenkommission. Die Arbeit ist gegenwärtig im Druck und wir hoffen, dieselbe an- lässlich der Versammlung in Basel vorlegen zu können. Sie erscheint, wie alle spätem Bearbeitungen von Erd- bebenbeobachtungen in den „Annalen der Schweiz. Meteorolog. Centralanstalt". Es ist dies die Publikation, vio die bezüglichen Arbeiten am ehesten von den Fach-

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genossen gesucht werden und auch am meisten Ver- breitung finden. An die Druckkosten hat die Erdbeben- kommission nur einen mit der eidgen. meteorolog. Kom- mission zu vereinbarenden Beitrag zu leisten. Zur Be- streitung dieses letztern, sowie anderer Auslagen, ersucht Sie der leitende Ausschuss um einen Credit von Fr. 200 pro 1892/93.

R. Billwiller. Zürich, im August 1892.

Rechmiiig der Schweiz. Erdbebenkommissioii für die Jahre 1890/92.

Einnahmen:

Aktivsaldo von voriger Rechnung (1889/90) Fr. 43.85

Kredit pro 1890/91 100.—

Fr. 143.85

Ausgaben: Rechnung der Druckerei Zürcher & Furrer

(Fragebogen und Couverts) Fr. 70.

Porto und Frachtauslagen des Aktuars . 4.35

Fr., 74.35

Abrechnung:

Einnahmen Fr. 143.85

Ausgaben 74.35

Aktivsaldo beim Kassier Fr. 69.50

Der Präsident und Kassier: R. Billwiller.

Zürich, den 20. August 1892

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IX.

Rapport de la Commission d'^tudes limnologiques pour rannte 1891/92.

Xous resumerons, comme nous Tavons fait dans les annees precedentes, les travaiix principaux qui ont traite de rhistoire physique et naturelle des lacs suisses.

Dans le chapitre de la cartographie et de Thydro- graphie, nous devons signaler avant tout la süperbe collection des cartes des lacs suisses que le Bureau topographique föderal a reunie dans une des salles- de TExposition geographique de Beme en 1891; eile a joui d'un legitime succ^s et a et6 beaucoup admir^e. A l'occasion du congr^s de geographie M. le colonel J. J. Lochmann, chef du bureau topographique a rfesume^ dans une note les dates principales de T^tablissement des diverses cartes hydrographiques des lacs suisses*),. et M. Forel a donnö une Classification systematique des terrains d'alluvion deposes dans la cuvette des lacs*). M. A. Delebecque, ingenieur k Thonon, a publik

>) Cpte-rendu du Ve congr^s de Geographie de Beme p. 611. Voir aussi : F.-A. Forel, Le carte idrographiche dei laghi svizzeri, Cosmos XI. 16. Torino 1892

2) Congr^s geogr. de Berne p. 517.

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plusieurs notes sur les sondages et la carte du L6man^). Dans le chapitre de la thermique des lacs, nous avons publik un rapport g4n6ral sur la congelation des lacs suisses pendant l'hiver de 1891 ^); nous y avons reuni les norabreux faits communiques par nos coUabo- rateurs, et nous sommes arrives aux conclusions suivantes :

a) L'hiver de 1890/91 a ete Tun des grands hivers du si^cle ; son intensite le place k cote de ceux de 1830 et 1880.

b) Les lacs du pied du Jura et de Constance ont eu en 1891 une congelation moins forte qu*en 1880.

c) Les lacs du pied des Alpes ont et6 plus long- temps et plus puissamment atteints par la gelee en 1891 qu'en 1880.

d) L'intensite de la congelation a et6 exceptionnelle pour les lacs de plaine et les lacs subalpins; pour les lacs de haute montagne, au contraire, la dur^e et la prise par la glace n'a ete que peu allong^e.

Nous avons public ä cette occasion les tableaux de la durSe et de la congelation du lac de Joux 1864 ä 1891 par M. L. Gauthier ä Lausanne, celle du lac de Sils 1864 ä 1891 par M. J. Caviezel ä Sils; et dans un memoire posterieur celle du lac du Grand St- Bemard de 1818 k 1891^). Ces divers tableaux et m6- moires montrent bien Tinteret de telles etudes.

Quant k Tetude de la transparence des eaux du L^maU; nous avons r^sume les travaux de nos coUabo-

>) Entr'autres; Coamos IX 272, Torino 1891. Annales des Pont» et Chauss^es, mars 1891, Paris. Revue g^n^rale des Sciences HI 233, Paris 1892 etc.

3) Arehives de Genftve XXVII 4S. 1892.

^) Arehives de Gen^ve XXVIII 44. 1892.

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rateurs et de nous-meme dans un memoire public dans le recueil universitaire de Lausanne, 1892.

Donnons enfin les titres de quelques travaux de Zoologie et de botanique lacustres parus dans Tannee derniere.

Du Dr. O.-E. Imhof de Zürich: üeber das Leben und die Lebensverhältnisse zugefrorener Seen. Tier- welt der stehenden Gewässer, in Berichte der Aar- gauischen Naturforschenden Gesellschaft. 1891.

M. J. H e u s c h e r de Zürich : Schweizerische Alpen- seen in Schweiz, pädagog. Zeitschrift. II. III.

M. le Prof. Dr. C.-B. Klunzinger ä Stuttgart: Bodenseefische, deren Pflege und Fang. Stuttgart 1892.

Les Poissons de la Suisse et la pisciculture, par G. Asper avec preface de Th. Studer. Beme 1891.

M. le Dr. G. du Plessis ä Orbe. Note sur le Tetrastemma lacustris, Nemertien d'eau douce. Bull. soc. vaud. sc. nat. XXVIII 43. Lausanne 1892.

Dr. Eug. Penard k Gen^ve: Contribution ä Tetude des Rhizopodes du Leman: in Archives de Gen^ve XXVI 134, 1891. lies Peridiniac6es du Lemau: in Bull soc. botanique de Geneve VI. 1891.

Nous annoncerons encore la publication de la Mo- nographie du Leman par M. F.-A. Forel; le 1^ vo- lume contenant la geographie, Thydrographie, la geologie, la climatologie et l'hydrologie sort de presse, edite par la librairie Rouge ä Lausanne.

Nous demanderons k la Societe de bien vouloir completer notre commission en lui adjoignant k titre de membres :

M. le Dr. Ed. Sarasin-Diodati, k Geneve, qui depuis de longues ann^es etudie dans divers lacs suisses les oscillations de Teau connues sous le nom de seiches.

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M. le Professeur Dr. L. Duparc, ä Gen^ve, qui s'est Charge de l'analyse chimique generale des eaux des lacs suisses.

M. le professeur X. Arn et, k Luceme, qui a etudie avec d6vouenient les faits de la congelation des lacs de la Suisse centrale dans le grand hiver de 1890 1891.

Enfin nous prions la Societe de nous ouvrir un credit de Fr. 200. pour la continuation de nos §tudes limnologiques.

F.-A. Forel.

Morges, 6 Aoüt 1892.

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Zweiter Bericht der Moorkommission fUr das Jahr 1891/92.

1. Gegen Ende des letzten Jahres wurden die fran- zösische Uebersetzung und der Druck des im Auslande freundlich aufgenommenen Fragen- schemas in 300 Exemplaren besorgt. Der Versandt geschah ungefähr nach denselben Grundsätzen wie bei den deutschen Büchlein.

2. Kleinere Moore werden gegenwärtig von ca. 60 Mit- arbeitern aufgenommen, die sich auf die Kantone Appenzell, St. Gallen, Thurgau, Zürich, Zug, Lnzem, Bünden, Freiburg und Bern verteilen und mit welchen eine reiche Korrespondenz unterhalten wor- den ist.

3. Die Moorkommission besuchte in pleno an 18 arbeits- reichen Exkursionstagen grössere Moorgebiete im zürcherischen Oberland, am Katzensee, Gegend von Andelfingen, Nussbaumen, Laachen, bei Wauwil, Rothenthurm, Grosse Moos, Kanton Bern und die Hochmoore von les Ponts, la Brevrne, Noiraigue, les Pontins, Dessenberg im Jura. Dadurch war es uns möglich, sowohl im Mittelland als den Voralpen und dem Jura die verschiedenen Typen von Flach-

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und Hochmoor und deren Entwicklungs- und Ab- baustadien kennen zu lernen; und damit leitende Gesichtspunkte für die ganze Schweiz zu gewinnen. Unter Vorbehalt einer späteren genauen Verar- beitung unserer reichen Materialien können wir vor- läufig folgende Ergebnisse mitteilen:

a. Verlandung und Vermoorung:

1) Von Seen. Sie ist nicht so einfach als ge- wöhnlich angegeben wird und richtet sich im Allgemeinen nach Areal, Tiefe und Boden - beschaffenheit.

2) Von Torfstichen. Nach der Prävalenz der pflanzlichen Ansiedler zeigen sich Diffe- renzen zwischen Mittelland und Voralpen plus Jura, ferner nach dem Grad der Ab- torfung, der Verwendung des Abdeckmaterials, In einem und demselben Moorgebiet können mannigfaltige, nicht so leicht erklärbare Ver- landungstypen auftreten. In allen Fällen ist die Zahl der vorherrschend beteiligten Pflan- zenarten nicht sehr erheblich.

3) Die schwingenden Wiesen stehen in engster Beziehung zu den Organisations- und Wachstums -Verhältnissen gewisser Konsti- tuenten.

b. Ais primäre Moorbildung trafen wir überall das Flachmoor. Dieses ist in der Regel ein Cariceto-Arundinetum im Mittelland, ein Hypne- tum oder Hypneto-Caricetum auf Wasserschei- den, Taltorso von 8 900 m Seehöhe an.

Wo ein Hochmoor vorkommt, ruht es als supraaquatische Formation dem Flachmoor auf; nie haben wir es direkt auf der mineralischen Unterlage getroffen. Bedeutend entwickelt er-

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scheint es erst in der voralpinen und jurassischen Zone. AVenn auch überall stark im Abbau be- griffen, erscheint es in diesen Gebieten an ein- zelnen Stellen noch so grandios, typisch und mannigfaltig erhalten, wie im baltischen Seen- gtirtel und in einzelnen Partien den Sphag- numkolken, Beständen von Pinus montana var. uncinata, Eriophoreto-Sphagnetum-Bulten, Betula nana-Haiden, noch recht hübsch die frühem Zu- stände unserer Hochmoorgebiete repräsentirend.

Nach 50 Jahren mögen kaum noch klägliche Reste dieser arktischen Landschaften vorhanden sein; sind doch viele Moore seit der eidgenös- sischen Kartirung verschwunden und es wird nur dem Kenner gelingen, aus Resten das Einst zu rekonstruiren.

So kennen wir gleichsam fossil ein an- deres Landschaftsbild, das früher för das schwei- zerische Mittelland ebenso kennzeichnend war wie für das nördliche Deutschland das Bruch- moor, wesenthch ein Alnetum.

c. Bemerkenswert ist, dass es uns bis jetzt nicht gelungen ist, in Torfprofilen eine Aufeinander- folge von Laub- und Nadelhölzern im Sinne ent- sprechender Klimaänderungen zu erkennen, wie es für Skandinavien und Dänemark der Fall sein soll.

d. Materialien der Torfmoore.

1) Indem ich von den verschiedenen Torfeorten der Flach- und Hochmoore ganz absehe, möge erwähnt werden, dass wir in Flachmooren, welche die Unterlage voralpiner und jurassi- scher Hochmoore vorstellen, einen Torf ge- funden, welcher ganz an die interglacialen

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Kohlen von Uznach und Dürnten erinnert, und dass wir ferner auch bei uns über der Seekreide von AVauwil und Robenhausen den Lebertorf angetroffen, wie er zuerst aus den baltischen Seen bekannt geworden ist. Die Genesis desselben müssen weitere Studien aufzuklären suchen.

2) Dopplerit, f^ichtelit und Vivianit wurden in verschiedenen Hochmooren ge- funden.

3) Die Zusammensetzung und Bildungsweise der Seekreide scheint komplizirter zu sein als bisher angenommen. Jedenfalls sind dabei nicht blos Conchylien und direkte Kalknieder- schläge beteiligt, sondern auch kalkabson- dernde Algen, von denen wir in Grössen von einigen Millimeter bis 5 Centimeter gefunden.

Auch hierüber sind noch viele Studien nötig. Bemerkenswert ist, dass überall so ziemlich dieselben Mollusken in der Seekreide und im Altwasserschlamm angetroffen worden sind, e. Oekonomische Bedeutung der Moore. Obschon unsere Beobachtungen hierüber schon zu ziemlich sicheren Schlüssen geführt haben dürften, behalten wir uns vor, dieselben noch zu vervoll- ständigen und später einheitlich zu verwerten. Als nächste Aufgaben der Moorkommission ergeben sich nebst der Verarbeitung der reichen Materialien : Fortsetzung ihrer Exkursionen, um wenn immer möglich selbst Einsicht zu nehmen von weiteren grösseren Mooren in den Kantonen Schwyz, Luzern, Bern, Freiburg, Waadt. Spezielle Berücksichtigung verdienen die Talböden der dilu- vialen Molassetäler ; die grossen Altwasserformationen

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unserer Hauptflüsse (Rhein, Rhone, Tessin) und die kleinen Moorbildungen auf den höchsten Wasser- scheiden und Gehängen nahe der an Seen reichen Schneelinie.

Gerne benütze ich diese Gelegenheit, um auch hier, öflfentlich, den herzlichsten Dank auszusprechen allen unsern Mitarbeitern, besonders auch Herrn Oberförster Liechti in Murten, dem wackern Pionier im „Grossen Moor", mit dessen Meliorationsverhältnissen er uns während zwei Tagen an Ort und Stelle in systematischer Weise bekannt gemacht; herzlichen Dank meinen beiden Herren Kollegen, die, obgleich beruflich stark in Anspruch genommen, unsere gemeinsamen Bestrebungen mit ihren reichen Erfahrungen auf dem Gebiete der Streuewiesen und der Pflanzengeographie in Freundschaft fördern.

Die Jahresrechnung zeigt An Einnahmen :

Saldo vom Jahr 1890/91 44 Fr. Cts. Kredit pro 1890/91 300,, 344 Fr. Cts.

An Ausgaben:

Uebersetzung und Druck des französ. Fragen- schemas 213 Fr. - Cts.

Beiträge an Exkursions- kosten 82 30 ^

Porti u. Portivergütungen 20 ,, 95 316 25

Saldo pro 1892/93 27 Fr. 75 Cts. Indem wir die Tit. Gesellschaft um einen aber- maligen Beitrag von 300 Fr. bitten, zeichnet hoch- achtungsvollst

Für die Moorkommission \ Dr. J. FrUh. Zürich, 19. August 1892.

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Personalbestand der Gesellschaft.

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I.

Verzeichniss

der Mitglieder der Gesellschaft und der Gäste^

welche an der 75. Jahres -Versammlung in Basel

vom 4. bis 7. Sept. 1892 teilgenotnmen haben.

A. Mitglieder der Gesellschaft.

(Die mit * bezeichneten sind neu eingetreten )

1. Aargau.

Herr Bircher, Andreas, Aarau.

Custer, Dr., H., Central-Quästor.

Fischer-Sigwart, Zofingen.

Hemmann, Dr., Aug., Schinznach-Birrenlauf.

Lüscher, Hermann, Zofingen.

Mühlberg, Prof. Dr., Delegirter der Naturf. Ges,

in Aarau.

Müller, Dr., Zofingen.

2. Basel-Land.

Herr *Bülirer, W., Pfarrer, Buus.

Labhardt, Dr., Emil, Schweizerhall.

8. Basel-Stadt.

Herr *Alioth, Oberst, Wilhelm.

'^'Bachmann, Joh., Lehrer an der Kantonsschule-

in Luzern. Bürgin, E., Ingenieur.

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Herr Bucherer, Dr., Emil.

Burckhardt, Prof. Dr., Fr.

y^ *Burckhardt-BischofiF, Ad.

Christ-Socin, Dr., Herrn., Präsident der Schweiz.

botanischen Gesellschaft.

Comu, F.

*Falkner-Riimpf, Chemiker.

^ *Flatt, Dr., Rob., Priv.-Doc.

*Geigy-Schlumberger, Dr.

y, Göttisheim, Dr. phiL, Ständerat.

^ *von Gonzenbach, Dr. med.

,, Greppin, Ed., Chemiker.

Greuter-Engel, F.

,. Gnmer-His, Ingenieur.

^ Gutzwiller, Dr., A.

Hagenbach-BischofiF, Prof. Dr., E.

*Hagenbach, Ed., Dr. phil.

*Jaquet, Dr. med., A., Priv.-Doc.

Jonqui^re, Dr., A., Priv.-Doc.

Kahlbaum, Prof. Dr., G.

^ Kinkelin, Prof. Dr., H.

Klebs, Prof. Dr., G.

*Klingelfuss, Fr., Electrotechniker.

Kollmann, Prof. Dr., Jul.

,, *von Mandach, F., stud. med.

.,. *Mast, J., Ingenieur, Direktor der S. C. B.

Äliescher-Rtisch, Prof. Dr., F.

Riggenbach-Iselin, A.

,, Riggenbach-Burckhardt, Prof. Dr., A.

V *Riggenbach, Ed., Ingenieur.

Riggenbach-Stehlin, F.

*Schenkel, E.

Schiess-Gemuseus, Prof. Dr.

^ Schmidt, Prof. Dr., C.

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125

Herr Schmiedhauser, Job.

Schneider, Gustav, Naturalienhändler.

*Schulthes8-Schulthes8, Dr., C. O.

Socin, Prof. Dr., A.

*Stehlin, H. G., cand. phil.

Tschopp, Dr., Fr.

*VonderMühll, Dr. med., Paul.

VonderMühll, Prof. Dr., K.

*Zimmerlin-Bölger, Ger.

*Zollinger, Dr., Edw.

Zschokke, Prof. Dr., Fr.

4. Bern.

Herr Baltzer, Prof. Dr., A. R. Biückner, Prof. Dr., Ed. von Fellenberg, Dr., Edm., Central-Sekretär. Fischer, Dr., Ed., Priv.-Doc, Del. der Nat\irf. Ges.

in Bern. Flückiger, Prof. Dr. Graf, Prof. Dr., J. H., Delegirter der Naturf. Ges.

in Bern. Koby, Prof., Fr. L., Pruntrut. Lanz, Dr. J., Biel. Reber, Dr., J., Niederbipp. ^ . Rollier, Prof., Ls., Biel. Sahli, Prof. Dr., H. Sidler, Prof. Dr., G. J.

Studer, Prof. Dr., Theoph., Central-Präsident. Thiessing, Dr., J. Zehnder, Dr., Fr.

5. Fribonrg.

Herr Cuony, H., Pharmacien, 1 Del. d. Naturf. Ges. Musy.. Prof., M., j in Fribourg.

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-^ 126

6. Genf.

Herr Bedot, Dr., M., Del. de la Soc. zoolog. de France.

De CandoUe, C. P.

De la Rive, Lucien.

Duparc, Prof., Louis, Carouge.

Gautier, Prof., R., Directeur de Tobservatoire.

De Loriol, Perceval, Del. de la Soc. zool. de France.

Micheli, Marc, Del. de la Soc. de phys. und der

Schweiz, botanischen Gesellschaft.

Rilliet, Prof., Alb.

Sarasin, Dr., Charles.

Sarasin, Dr., Ed., Del. de la Soc. de phys. de Gen^ve.

Soret, Prof. Dr., Charles.

Yung, Prof. Dr., Emile.

7. Graabflnden.

Herr Hauri, Joh., Pfarrer, Davos.

8. Luzem.

Herr Fischer, Dr., Arzt, Schtipfheim.

;, Schumacher, E., Dr., Kantonschem.l Del. d. Naturf. Suidter, Otto, Apotheker, j Ges.inLuzem.

9. Neuenbürg.

Herr Beraneck, Prof. Dr., Edmond.

Billeter, Prof. Dr., O. | Del. der Naturf. Ges. ,^ Godet, Prof., Paul. | in Neuchätel.

r, Jaccard, Prof. Dr., Aug., Locle. *Philippin, C. A.

Tissot, C. E., Conseiller national, Locle. Tripet, Prof. Dr., Fritz, Del. der Naturf. Ges. in Neuchätel. Weber, Prof. Dr., Robert.

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10. 8t. Gallen.

Herr Ambühl, Dr., G., Kantonschemiker, Delegirter der Naturw. Ges. in St. Gallen.

11. Schaff hausen.

Herr Amsler-Laffon, Prof. Dr., J.

Nüesch, Prof. Dr., J. Ph., Deleg. der Naturf. Ges.

in Schaffhausen. Schenk, Ramsen. Stierlin, Dr., Rob., Delegirter der Naturf. Ges.

in Schaff hausen.

12. Solothnrn.

Herr Enz, Prof., J.

Lang, Prof. Dr., Franz, Del. der Naturf, Ges.

in Solothum. Strüby, Prof., A.

13. Schwyz.

Herr Benziger, M., Einsiedeln.

1:1. Thnrgan.

Herr Haffter, Dr. med., Delegirter der Naturf. Ges. in Frauenfeld.

15. Waadt.

Herr Bugnion, Prof. Dr., Ed., Lausanne. Dufour, Prof. Dr., Charles, Morges. Forel, Prof. Dr., F. A., Del. der Naturf. Ges.

in Lausanne. Girardet, Frangois, Morges. Ooll, J. H., Lausanne.

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Herr Golliez, Prof., H., Delegirter der Naturf. Ges^

in Lausanne. Renevier, Prof., Lausanne, Präsident der Schweiz,

geologischen Gesellschaft. von Sinner, C, Ingenieur, Lausanne,

16. WaUis.

Herr *Guglielminetti, Dr., E., Brieg, Del. de la Societe Murithienne.

17. Zflricb.

Herr Äbeljanz, Prof. Dr., Har.

Billwiller, Rob., Direktor der meteorol. Central-

Anstalt. Bosshard, Prof. Dr., E., ehem., Winterthur. *Escher-Hess, C. Früh, Dr., J. J. *Goldschmidt, Prof. Dr., H. Heim, Prof. Dr., A. Imhof, Dr., 0. E. ^ Keller, Prof. Dr., C. Kleiner, Prof. Dr., Alfr. Lang, Prof. Dr., A., Delegirter der Naturf. Ges.

in Zürich. Schär, Prof. Dr., Ed. von Tavel, Dr., Fr., Delegirter der Naturf. Ges.

in Zürich. Weber, Fr., Apotheker.

18. Aasland.

Herr Chappuis, Dr., Pierre, S^vres. Emden, Dr., Rob., München. His, Prof. Dr., Wilh., Leipzig.

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129

Herr Pictet, Prof., Raoul, Berlin. y, Sarasiü; Dr., Fr., Berlin. Urech, Prof. Dr., C. W. F., Tübingen.

B. Ehren-Hitglieder.

Herr Penck, Prof. Dr., Alb., Wien.

von Struve, 0., Exe, St. Petersburg.

Wiedemann, Prof. Dr., G., Leipzig.

, Wislicenus, Prof. Dr., J., Leipzig.

C. Teilnehmende Hitglieder der Basler Natnrforschenden Gesellschaft.

Herr Alioth, Oberst, Rud.

Balmer, Dr., J. J.

Becker, cand. phil., H.

Bemoulli, Job.

Bemoulli, Dr., Carl, Oberbibliothekar.

Bienz, Aime, Sekundar-Lehrer.

j, BischoflF- Wieland, Dr. med., Eug.

Bischoff, Fritz.

Bühler, Apotheker.

Bunge, Prof. Dr., Gustav.

Burckhardt-Friedrich, Prof. Dr., Alb. Ed.

Burckhardt-Merian, Ad.

Christ, Dr., Alfr.

Colliu, Dr., August.

Courvoisier, Prof. Dr. med.

Engelmann, Dr., Th.

Fehling, Prof. Dr., H.

Geigy-Hagenbach, Carl.

Geigy, Dr. med., Ed.

Hägler, Dr., Carl.

Hägler, Dr. med.. Ad.

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130 -

Herr Hagenbach-Burckhardt, Prof. Dr.

Hagenbach, Dr. med., Carl.

Immermann, Prof. Dr. med.

Jabs, Asmus.

Kehlstadt, Alb., Chemiker.

Kern, Guido, Ingenieur.

Kern, Dr., A.

Klaye, Dr., J. A.

^ Köchlin-Iselin, C.

von Lenhossek, Prof. Dr. med.

Lotz-Landerer, Dr. med.

Maurer, Rudolf.

Mellinger, Dr. med., Priv.-Doc.

Müller, Heinr., Chemiker.

Nietzki, Prof. Dr., R.

Passavant- AUemandi.

Schlesinger, Dr., Priv.-Doc.

Schlup, B.

Siebenmann, Prof. Dr., F.

Steiger, Emil, Apotheker.

Sulger, Ingenieur.

, Veillon, Dr. phil., Henri.

Vischer- Von der Mühll, Th.

Vischer-Bachofen, Fr.

Weinmann, Chemiker.

Zahn-Geigy, Fr.

Zehntner, Dr., E.

D. Ehren-Gäste ans Basel.

Herr Zutt, Rieh., J. U. D., Regierungsrat, als Dele- girter der Regierung.

Brenner, E., J. U. D., Regierungsrat.

Speiser, P., J. IT. D., Regierungsrat.

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131

Herr Hoffmann -Burckhardt, A., als Delegirter des Bürger-Rates,

Fehling, H., Prof., als Prorektor der Universität und Präsident der Medizinischen Gesell- schaft.

Alioth-Vischer, Oberst, als Vize-Präsident der Akademischen Gesellschaft.

Matzinger, Jul., J. U. D-, als Präsident der Ge- sellschaft des Guten und Gemeinnützigen.

Heusler, Andr., Prof., als Präsident der Historisch- antiquarischen Gesellschaft.

Hoflfeaann-Merian, Fr., als Obmann der Sektion Basel des S. A. C.

Kaufinann, Robert.

Sandreuter, Joh.

Tanner, E., Alt-Stadt-Präsident von Aarau.

Eingeladen als Mitwirkende bei Comite's:

Herr BemouUi, Rud., stud. phil.

^ Bischoff, A., stud. med.

Breitenstein A., cand. med.

Courvoisier, L., stud. phil.

Fehr, J., stud. phil.

jf Hagenbach, H., stud. phil.

Hoffmann, K., stud. med.

^ Karcher, H., stud. med.

Müry, A., stud. med»

Schröter, P., cand. phil.

Stähelin, H., stud. med.

Stückelberg, A., stud. jur.

Suter, F., cand. med.

Veillon, E., cand. med.

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B. Teilnehmende Nicht-Mitglieier.

1. Mitglieder der Schweiz, geologischen Gesell-

schaft. Herr Häusler, Dr., Rud., Ramsen, SchafiFhausen.

2. Mitglieder der schweiz. botanischen Gesell-

schaft, Herr Baumann, Eug., cand. phil., Zürich. Bruhin, Th. A., Pfarrer, Basel. Hefti, J. J., Apotheker, Glarus. Rikli, Martin, cand. phil., Basel. Wehrli, L , stud. phiL, Zürich.

3. Andere.

Herr Egger, Direktor, Laufen, Bern.

Hoseus, H., Mineralienhändler, Basel.

Meister, 0., Chemiker, Thalweil, Zürich (zur

Aufnahme als Mitglied angemeldet). Schneider, Gustav jun., Basel.

F. Gäste ¥om Ausland.

Herr von Arthaber, Dr., G. A., Wien.

Auwers, Prof. Dr., Geh. Regierungs-Rat und Mit- glied der Akademie, Berlin.

Blondlot, Prof., R,. Nancy.

Boule, Marcellin, Dr., Paris (Delegue du minist^re de rinstruction publique de France).

Cornu, Dr., Fr., Montreal.

Elz, Carl, Prof. Dr., Freiburg i. B.

Fritze, Dr., Freiburg i. B.

Günther, Prof. Dr., S., München.

Herr, Rud., Lörrach.

His, Joh , cand. ehem., Leipzig.

Lehmann, 0., Prof., Karlsruhe.

Neumann, Prof. Dr., Freiburg i. B.

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i

133

Herr Newcomb, Prof., S., Washington.

jj Nölting, Prof. Dr., E., Mülhausen.

Pfaflf, Dr., Strassburg.

Romberg, Julius, Berlin.

Rotch, Dr., L. A., Direktor, Bluelüll. Obs. bei

Boston.

Rupe, Hans, Dr., München.

Steinmann, Prof. Dr., Freiburg i. B.

^ Stickelberger, Prof. Dr., Freiburg i. B.

^ Vincent, Dr., J., Meteorologiste, Obs. Bruxelles.

Warburg, Prof. Dr., Freiburg i. B.

Ziegler, Prof. Dr., Freiburg i. B.

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II. Veränderungen im Personalbestand der Gesellschaft.

A. In Basel aufgenommen:

1. Ehrenmitglied (1). Herr Geh. Rat Prof. Dr. Leuckart, Zoolog in Leipzig.

2. Mitglieder (35). Herr AUoth- Vischer, Wilhelm, Oberst, Basel (auf Lebens- zeit).

Bachmann, Johann, cand. phil., Basel.

Bouvier, Emest, Dr., Genf.

Bührer, Wilhelm, Pfarrer, Buus (Basel-Land).

Burckhardt-Bischoflf, Ad., Basel.

Drechsel, Edmund, Prof. Dr., Bern.

Escher-Hess, C, Zürich.

^ Falkner-Rumpf, E., Chemiker, Basel.

Felix, W., Dr., Priv.-Doc. und Prosector, Zürich.

Fiedler, K., Dr., Priv.-Doc. und Assistent, Zürich.

Flatt, Rob., Dr., Priv.-Doc, Basel.

Geigy-Schlumberger, Rud., Dr., Basel.

Goldschmidt, H., Prof. Dr., Zürich.

V. Gonzenbach, Max, Med. Dr., z. Z. in Basel.

Greppin, Leopold, Med. Dr., Rosegg, Solothurn.

Greuter-Engel, F., Basel.

Guglielminetti, E., Dr., Brieg.

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135

Herr Hagenbach, Ed., Dr., Chemiker, Basel.

Jaquet, Alfred, Dr., Priv.-Doc, Basel.

Klingelfuss, Fr., Elektrotechn., Basel.

V. Mandach, Fr., cand. med., Basel.

Marcusen, J., Prof. Dr., kaiserl. russischer Staats- rat, Bern.

Mast, J., Ingenieur, Centralbahn-Direktor, Basel.

Mooser, J., Dr., Priv.-Doc. und Assistent, Zürich.

Philippin, C. A., Neuenburg.

Riggenbach, Ed., Ingenieur, Basel.

Rudio, F., Dr. Prof. am Polytechnikum, Zürich.

Schenkel, E., Gustos am Museum, Basel.

Schulthess-Schulthess, C. 0., Dr., Zahnarzt, Basel.

Stehlin, H., cand. phil., Basel (auf Lebenszeit).

Torcapel de la Vigue, Alfred, Ingenieur du chemin de fer P. L. M., Avignon.

Ulrich, Aug., Reallehrer, St. Gallen.

VonderMühll-Passavant, Paul, Med. Dr., Basel.

Zimmerlin-Bölger, Gerold, Basel.

Zollinger, Edwin, Dr., Lehrer, Basel.

B. Verstorbene (bis 1. October 1892).

L Ehrenmitglieder (6).

Geburt«- Aafnahms- Jahr jähr

Herr Lichtenstein, J., Mitglied der Aka- demie Montpellier 1818 1881

Planchon, J. E., Prof., Direktor,

Montpellier 1823 1877

Ramsay, A., Dir. of geol. Survey,

London 1866

V. Regel, Ed., Dr., Director des

bot.Gart.,Staatsrat,Petersburg 1815 1873

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136

Gebaru- Atifnahms- jthr jähr

Herr Stas, J. S., Prof. Dr., St. Gilles

bei Brüssel 1891 Stoppani, A., Prof., Museumsdirekt,,

Mailand 1824 1864

2. Mitglieder (13).

Herr Chauvet, M., Staatsrat, Genf 1823 1865

Decrue, David, Prof., Genf 1806 1843

., Demme, Rud., Med. Dr., Prof., Bern 1836 1878

Girard, H., Med. Dr., Genf 1846 1886

Göldlin, A., Rentier, Freiburg 1836 1877

Grangier, L., Prof., Freiburg 1817 1858

Jenzer, Emil, Lehrer, Bern 1841 1868

König, F. A., Med. Dr., Locle 1832 1866 Perrenoud, Med. Dr., Chaux-de-

Fonds 1837 1866

Schröder, G., Dr., Apotb., Frauenfeld 1833 1871

Studer, H., Nat.-Rat, Kilchberg 1815 1851 V. Wattenwyl v. Montbenay, Fr.,

Ingenieur, Bern 1822 1845

Zahnd, D., Präparator, Bern 1806 1858

C. Aasgetreten (15).

Herr Beck, Dr., Lehrer, Bern 1852 1878

Böhi, Arzt, Erlen (Thurgau) 1856 1887

Bouvier, A., Genf 1844 1886

Brentani, Giac, Ingenieur, Lugano 1852 1889

Bühler, Dr. Prof., Zürich 1848 1884

Davall, A, Forstinspektor, Vivis 1821 1850

Favrat, L., Prof., Lausanne 1827 1877

Goegg, Gust., Apotheker, Genf 1857 1886

,, Herzog, F., Ingenieur, Genf 1821 1871

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137

GebnrU- Aafoahins* Jahr Jahr

Herr Hundhausen, J., Dr., Hamm (West- falen) 1856 1879 Lanz, G., Pfarrer, Lüsslingen (Solo-

thurn 1852 1888 Patry de Riedesel, W., Propr.,

Champel (Genf) 1839 1884

Scherrer, Rob., Prof., Frauenfeld 1854 1886

Stiffler, J. P., Landammann, Davos 1890

Zwicki, Lebrecht, Pfarrer, Eilten 1820 1845

S. Ans der Liste gestricheUt zum Teil wegen nn- bekannten Aufenthaltes (5).

Herr Binet, H., Genf.

Binet, John, Med. Dr., Cairo.

Fulliquet, G., Lyon.

Rüedi, C, vormals in Davos.

j, Weber, L., Prof., vormals in Genf.

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III. ^*

1

Verzeichniss der Mitglieder auf Lebenszeit

Herr Alioth-Vischer, Wilh., Basel 1892

Andreazzi, Ercole, Lugano 1889

Balli, EniiliO; Locarno 1889

Berset, Antonin, Fribourg 1891

Bertrand, Marcel, Paris 1886

Choflfat, Paul, Lissabon 1885

Cornu, Felix, Basel 1885

de Coulon, Louis, Neuchätel 1885

Delebecque, A., Thonon 1890

Dufour, Marc, Lausanne 1885

Forel, F. A., Morges 1885

Galopin, Charles, Genf 1886

Hagenbach-Bischoff, Basel 1885

Jürgensen, J.-F.-U., Le Locle 1885

Micheli, Marc, Genf 1885

Renevier, Eugene, Lausanne 1885

Rilliet, Albert, Genf 1885

Sarasin, Edouard, Genf 1885

Sarasin, Fritz, Basel 1890

Sarasin, Paul, Basel 1890

Soret, Charles, Genf 1885

Stehlin, Hans, Basel 1892

VonderMühll, Karl, Basel 1886

NB. Diejenigen Mitglieder der Gesellschaft, welche die Absicht haben, gemäss Art 31 der Statuten durch Entrichtung einer Aversalsumme von Fr. 150 an Stelle der künftigen Jahres- 1)eiträge Mitglieder auf Lebenszeit zu werden und so der Gesell- schaft einen Dienst zu erweisen, werden hiemit ersucht, sich an den ({uästor der Gesellschaft, Herrn Dr. H. Goitar in Aarau zu wenden.

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IV.

Beamte und Kommissionen.

1. Central -Comitd.

In Bern 1886—1892. ernannt

Herr Studer, Theoph., Prof. Dr., Präsident 1886

Coaz, J., Eidgen. Oberforst- Inspektor, Vize- Präsident 1886 von Fellenberg, Edm., Dr., Sekretär 188& Güster, H., Dr. in Aarau, Quästor 1880 Schär, Ed., Prof. Dr., Präsident der Denk- schriften-Kommission 1 888

In Lausanne 1892—98.

Herr Porel, F. A., Prof. Dr., Präsident 1892

Dufour, Henri, Prof., Vize-Präsident 1892

GoUiez, H., Prof., Sekretär 1892

Güster, H., Dr., in Aarau, Quästor 1880

^ Gramer, G. Ed., Prof., Dr., in Zürich, Präsi- dent der Denkschriften-Kommission 1892

2. Bibliothekare. In Bern.

Herr Graf, J. H., Prof. Dr., Oberbibliothekar 1889

Kissling, Dr., Gymnasiallehrer, Bibliothekar 1888

Frau Kraeuter-Lauterburg 1889»

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140

3. Jahres-Torstand. In Basel 1892.

Hcjrr Hagenbacli-Bischoff, Ed., Prof. Dr., Präsident.

V VonderMühll, Karl Prof. Dr., Vize - Präsident.

- Gutzwiller, A., Dr., i ^

Riggenbach, A., Prof. Dr., i

,, Burckhardt, Fr., Prof. Dr.

Cornu, Felix, Kassier.

Zschokke, Fr., Prof. Dr.

In Lausanne 1893.

Herr Renerier, Eug., Prof., Präsident. Dufour, Charles, Prof., Vi/e-Präsident. . Bugnion, Ed., Prof., \ g^^^^^»^^ Nicati, A., Pharm., j ,, Chavannes, J., Banquier, Kassier. Larguier, J., Prof., | g^j^j^^^

,, Rosset, C, Direct^ in Bex, |

4. Kommissionen.

a) Denkschriftm-Kommmion. emumi

Herr Gramer, C. Ed., Prof. Dr., Zürich, Präsident 1884 Forel, F. A., Prof. (als neuer Central-Präsident

im Austritt) 1871

Rütimeyer, L., Prof. Dr., Basel 1880

Kaufinann, Fr. Jos., Prof. Dr., Luzem 1880

,. Micheli, Marc, Genf 1882

;, von Fischer, L., Prof. Dr., Bern 1886

Bedot, Maurice, Dr., Genf 1892

Lang, Arnold, Prof. Dr., Zürich 1892

b) Geologische Kommimon, Herr Lang, Fr., Prof. Dr., Solothum, Präsident 1872 Favre, Ernest, Genf, Sekretär 1888

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141

Herr de Loriol Perceval, Genf 1865

Heim, Alb., Prof. Dr., Zürich 1888

Baltzer, A. Prof. Dr., Bern 1888

c) Geodätische Kommission,

Herr Wolf, Rud., Prof. Dr., Zürich, Präsident 1861 Gautier, Raoul, Prof, Dir. der Sternwarte

Genf, Sekretär 1891

Hirsch, A., Prof. Dr., Neuchätel 1861 Lochmann, Oberst, Chef des eidgen. topogr.

Bureau, Bern 188a

Rebstein, J., Prof., Zürich 1888

Ehren-Mitglied:

Dumur, Genie-Oberst 1887

d) Kommission der Schläfli-Sliflung,

Herr Heim, Alb., Prof. Dr., Zürich, Präsident 1886

Rütimeyer, L., Prof. Dr., Basel 1875

Gramer, C. Ed., Prof. Dr., Zürich 1884

Soret, Charles, Prof. Dr., Genf ^ 1886

Schnetzler, J., Prof., Lausanne 1887

e) Erdbeben- Kommission. Herr Billwiller, Robert, Direktor der meteorolog.

Central- Anstalt, Zürich, Präsident 1878

Heim, Alb., Prof. Dr., ZürichjVize-Präsident 1878

Früh, J. J., Dr., Zürich, Sekretär 1885

Forster, A., Prof. Dr., Bern 1878

Amsler-Laffon, J., Prof. Dr., Schaffhausen 1878 Forel, F. A. (als neuer Central-Präsident

im Austritt) 1878

Hagenbach-Bischoff, E., Prof. Dr., Basel 1878

de Torrente, A., Forstinspektor, Sitten 1880

Brügger, C. S., Prof., Chur 1880

Soret, Charies, Prof. Dr., Genf 1880

Hess, Cl, Prof. Dr., Frauenfeld 1883

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. 142 -

f) Umnologhche Kommission, Herr Forel, F. A. (als neuer Central -Präsident

im Austritt) 1887

Coaz, eidgen. Forstinspector, Bern 1887

Zschokke, Fr., Prof. Dr., Basel 1890

Sarasin, Ed., Dr., Genf 1892

Duparc, L., Prof., Genf 1892

Amet, X., Prof., Luzem 1892

g) Torfmoor- Kommission, Herr Früh, J. J., Dr., Zürich 1890

Schröter, C, Prof. Dr., Zürich 1890

Stehler, Dr., Vorstand der Schweiz. Samen- kontroll-Station Zürich 1891

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Jahresberichte

der schweizerischen geologischen Gesellschaft, der schweizerischen botanischen Gesellschaft

und der

kantonalen Natiirforschenden Gesellschaften.

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^T5"f:»yr;=7/^-

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1. Schweizerische Geologische Gesellschaft.

Campte rendu de la onzieme reimion annuelle ä Bdle.

A

Rapport annuel du Comitä

k Tassemblee generale du 6 septembre 1892.

Messieurs,

Le Comite que vous avez nomme pour trois ans, le 20 aoüt 1891 ä Fribourg, s'est constitue comme suit:

President: M. Prof. E. Renevier, ä Lausanne.

Vice-president : Prof. Alb. Heim, ä Zürich.

Secr^taire : Dr. Louis Kollier, ä Bienne.

Caissier: Dr. F. Mühlberg, ä Aarau.

Archiviste : Dr. Edm. v. Fellenberg, k Berne.

Assesseur: Dr. Aug. Jaccard, au Locle.

Prof. Carl Schmidt, k Bäle.

Ses söances ont ete comme d'habitude au nombre de trois, savoir : k Berne les 23 novembre 1891 et 18 avril 1892; k Bäle le 5 septembre 1892. Les preoccupations du Comite ont ete d'ailleurs tournees surtout du cote du Congr^s international de 1894, dont nous parlerons plus loin.

10

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146

PersoiineL La mort nous a enleve deux membres: MM. Ursclieler, de Zürich, et Mathey, de Delemont. Nous devons eii outre enregistrer deux demissions: MM. Rittener, ä Sainte-Croix, et Kahlbaum, ä Bäle.

En revanche, M. Ch. Paris, indique Tan passe comme demissionnaire, est revenu sur sa decision, et reste des notres. Nous pouvons en outre nous r^jouir de 17 ad- hesions nouvelles, savoir:

MM. Ohaix, Emile, ä Gen^ve.

Sinn, Alphonse, ingen., ä Villeret (Jura bemois).

Kissling, Dr. E., ä Berne.

Bergeron, Dr. Jules, k Paris.

Tardy, k Bourg-en-Bresse (Ain).

Fournier, E., ä Marseille.

Kayser, Dr. Em., ä Marburg (Hesse).

V. der Krone, Reallehrer, Herisau (Appenzell).

Zeller, G., assist. Univ., Berne.

Ritter, Etienne, 4 rue Mont de Sion, Gen^ve.

Kilian, W., prof. Fac. sc, Grenoble.

Escher-Hess, Caspar, Bahnhofstrasse, Zürich.

Cuony, Hippolyte, pharmacien, k Fribourg.

Musy, Maurice, professeur, k Fribourg.

Tornquist, Dr. Alex., Geogn. Inst. Universität

Strassburg. V. Arthaber, Dr. Gust. -Adolf., 18 Löwenstrasse,

AVien I.

ZoUinger, Dr. Edwin, Geogn. Inst. Univ., Basel.

La liste des membres, publice dans le N*' 5 des

Eclogae II, ne contient pas les dix demiers noms, inscrits

seulement eu 1892. Xotre eflfectif total k la fin de

Texercice est aiusi de 146 membres, dont 87 residant en

Suisse. Dans ce noiubre, nous comptons huit membres k vie.

Comptabilitd. Notre caissicr donne le resumö

suivaut de nos comptes:

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147

Recettes,

5 cotisations arri^rees Fr. 25.

109 ,, 1891/1892 .... 545.—

8 anticipees 41.--

2 k \ie 200. -

9 finances d'entree 45. -

Veute des Eclogaj et de cartes d'excursion 54. 10 Bonification d'interets 43. 95

Recettes de rexercice .... Reliquat au 30 juin 1891 . . .

Total disponible .

Depenses.

Eclogse geologicae Helvetiae ....

Ports, reliures, entoilage

Frais de route du Comitö .... Indemnite pour voyage ä Salzburg Frais d'une adresse de jubile . . . CoUection de photographies ....

Depenses efifectuecs . Capitalisation de 2 cotisations ä vie Exc^dant de recettes ....

Total egal . . .

II rösulte de ce resume que les depenses ont excede le budget de 338 fr. 30 cent. par suite des notes arrierees, relatives aux Eclogse. Malgre cela il nous reste un petit solde en caisse, inferieur aux factures d'impressions non encore soldees.

Esperant que nos recettes depasseront Celles de Texercice precedent, le comite vous soumet, pour Tannee 1892/1893, le projet de budget suivant :

Fr.

954. 05

J^

735. 18

Fr.

1689.23

Fr.

914. 70

V

62. 95

r,

134. 65

11

100.

«

26.—

n

100.-

Fr.

1338. 30

V

200.—

n

150. 93

Fr.

1689. 23

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148

Eclogae geologicae

Frais de courses du Comite . . . bureau, ports, perceptions Eventualites

. Fr.

600.—

n

130.—

r)

50.—

n

120.—

. Fr.

900.—

Total

Dans ce budget nous ne prevoyons rien pour l'organi- sation du congr^s de 1894, esperant qu'il pourra y etre pourvu d'une autre mani^re.

Publieations. Pendant Texercice 1891/1892 nous n'avons publie que 3 numeros des Eclogse : le 5 du second volume et les N*** 1 et 2 du tome III.

Outre nos documents habituels relatifs ä la reunion annuelle et la Revue geologique de 1891, vous y aurez remarque six memoires, accompagnes de 8 planches.

Dons et dchanges. Voici la liste, foumie par notre archiviste, des ouvrages regus pendant Tannee:

Ä. Ouvrages off er 1%.

(Sanf indlcation contraire, don des antenri.)

1. Stanislas Meunier. Les methodes de synthlse en mineralogie.

Paris, 1891. In-8^

2. K. Jimbo. General geological sketch of Hokkaido, with spe-

cial reference to the petrography. Satporo. Hokkaido. Japan. 1892. 8^ with two maps. 8, P. Choffat. Comparaison de deux projets de chemins de fer k Lisbonne. Bulletin Soci^te beige de geologie 1891.

4. Idem. Sur le cretacique des environs de Torres-Vedras, de

Peniche et de Cercal. Extr. des Comm. de Com. de tra- balhos geol. 1891.

5. Idem. Exemplo frisante de Importancia de Utilizacao do8

dados geologicos na escolba dos tra^ados dos caminbas de ferro. Ibidem,

6. Idem. E spanne et Portugal. Extrait de Tannuaire g^logiqae

universel 1889. Tome VI. Paris, 1891.

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149

7. Idem. Rerista de obras publicas e minas. Vol. XXII. Octubro

k Decembro 1891. No« 262—264.

8. Eludes sur le terrain houiller de Commentry. Livre premier.

Lithologie et stratigraphie. Quatri^me partie, par MM. de Launay et St. Meunier. Avec 5 pl. 1888. (Don de M. Fayol.)

9. Ditto. Livre deuxi^me. Flore fossile, par MM. B. Renault

et R. Zeiller. Avec atlas de 83 planches. 1890. (Idera.)

10. Ditto. Livre troisi^me. Faunes ichtyologique et entomologique,

par MM. Ch. Brogniart et E. Sauvage. 18S8. Avec atlas de 16 pl. (Idem.)

11. G. Steinmann et L. Du Pasquier. Le pleistoc^ne du nord de

la Suisse. (Extr. des arch. sc, ph. et nat.) Fevrier 1892.

12. L. Du Pasquier. Les alluvions glaciaires de la Suisse dans la

region ext^rieure des moraines internes. (Extr. des Arch. sc, ph. et nat.) Aoüt 1891.

13. Idem. Sur le glacier du Rhone et sa limite le long du Jura.

(Bull. Soc. sc. nat. Neuchätel. Tome XX.) 1891.

14. Idem. La conservation des blocs erratiques. (Bull. Soc. sc. nat.

Neuchätel. Tome XX.) 1891.

15. H. Woods. F. G. S. Catalogue of the type fossils of the Wood-

wardian Museum in Cambridge. 1891. (Don de M. Hughes.)

16. F. M. Stapff. Geringere Temperaturzunahme unter Gebirgen als

Beweis fiir sogenannte Bergwurzeln und Massendefekte. Aus „Himmel und Erde" IV. Band. 1892.

17. P. Choffat. Esquisse de la marche de l'etude geologique en

Portugal. Extr. de la Revista, etc. du Portugal. 4. 1892.

18. Schweizerische Landeskunde, Bibliographie. Bericht der Cen-

tralkommission über den Stand der Arbeit. Protokoll der Plenarsitzung. 1892.

J9. Carles, photographies, plans etc.

Mittelrheinischer geologischer Verein. Geologische Karte des Gross- herzogtums Hessen. Geologische Aufnahme von G. Theobald in Chur und R. Ludwig in Darmstadt. Sektion Offenbach (Hanau Frankfurt). De la succefslon de feu le professear B. Sttidor.

C. PeriodiqueSf etc., recus en echange,

1. Bulletin of the geolojrical Society of Arne- I _ . , ,, .^ . , ., ,

iooA rr, linr i I EnvoideM.Fairchild

nca, 1890. 1«' vol. 1 9 fascicules. *

2. Ditto. Ile vol. 34 fascicules.

I k Rochester.

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150

3. Geological survey of the United States of America. Director

A. W. Powell.

a) Tenth annual Report. Washington 1890.

b) Ditto. Appendix. Irrigation. e) Department of the Interior:

Bulletins No» 62, 6&, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 79, 80. Washington, 1890-1891.

4. The American geologist Vol. VIII. No» 3, 4, 5, 6. VoL IX,

1-6. 1891-1892.

5. Bulletin de la Society beige de geologie, pal^ntologie et d'hy-

drologie. Quatri^me annöe. Bruxelles, 1892. Tome IV. Faa- cicule IIL

6. Annales de la Societe geologique de Belgique. Lidge, 1891. Tome

XVIII, Ire et 2<ie livraisons. Tome XIX, l«"« et 2de livraisons.

7. Annales de la Societe geologique du Nord. Vol. XVII, 1889.

Vol. XVIU, 1890. Vol. XrX, 1891.

8. Bulletin de la Sociale geologique de Normandie. Tome XIII.

Annees 1887, 1888, 1889.

9. Annual Report of the board of regents of the Smithsonian In-

stitution. Ending June 1889. Report of the National Museum.

10. Proceedings and Transactions of the Nova Scotia Institute of

Science. Halifax, 1891. Session 1890/91. Seconde serie. Vol. I. Part I.

11. Actes de la Sociöt^ helvetique des sc. nat. Reunion de Fribourg,

74^ Session. Compte rendu. Fribourg, 1891.

12. Bulletin de la Societe fribourgeoise des sc. nat. Compte rendn

1887-1890. Fribourg, 1891.

13. Archives des sciences physiques et naturelles. Compte rendu

des travaux de la Soc. helv. sc. nat., k Fribourg (novembre, decembre 1891). Gendve, 1891.

14. Verzeichniss der Veröffentlichungen des Oberrheinischen geolo-

gischen Vereins. 1871-1890. v. Dr. Nies. Stuttgart, 1891.

15. Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich.

Red. V. Prof. Wolf. 34. Jahrg. (1889). 3. und 4. Heft. 35. Jahrg. 1. und 4. Heft (1890). 36. Jahrg. 1. und 4. Heft (1891). 37. Jahrg. 1. Heft (1892).

16. Notizblatt des Vereins für Erdkunde und des Mittelrbeiniachen

geologischen Vereins. Red. v. R. Lepsius. IV. Folge. 12. Heft. Darmstadt, 1892.

17. Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel.

Band IX. Heft 2. Basel 1891.

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151

18. Neujahrsblatt der Naturforachenden Gesellschaft in Zürich, auf

das Jahr 1892. (De la Societe.)

19, Eclogse geologic» Helvetise. Vol. 11, N«^ 4. Vol. III, Nos l et 2.

CoDgr^s gdologiqne international. Dans la Ses- sion, qui avait Heu l'ete passe ä Washington, nous avons ete representes par MM, les professeurs Schmidt et GoUiez, delegues par le Conseil föderal suisse, auquel ils ont adresse leur rapport, aprös nous l'avoir com- munique. Ce n'est pas ici le moment de parier de leurs nombreuses observations et acquisitions scientifiques, dont ils ont rendu compte dans diverses occasions, et dont ils nous parleront tout il Theure.

Dans le cours de ses deliberations le Congr^s de Washington a decide d'inviter la Suisse k se charger de la session, en 1894. Votre Comite, d'accord avec les six geologues suisses designes k Washington comme comite d'initiative, a reconnu que nous ne pouvions pas decliner cet honneur, quelque lourd qu'il nous parüt pour notre petit pays. En consequence nous avons constitue d'un commun accord un Comite d'organisation de vingt-cinq membres, en cherchant ä y representer les differentes branches de la geologie et les diverses r6gions de la Suisse. Ce grand comite, qui a choisi pour President votre president, a fait connaitre par une premi^re circulaire, qui vous a etö adressee avec les Eclogae, son plan general d'organisation, dont nous n'avons pas ä vous parier ici. Nous rappelons seulement que les s^ances auront lieu k Zürich en septembre 1894, qu'elles seront precedees par diverses excursions dans la region du Jura, et suivies par d'autres excursions dans les Alpes, avec cloture generale k Lugano, enfin que chacun pourra s'inscrire membre du Congr^s,. moyennant une contribution de 20 francs.

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152

Xous n'avons rien de nouveau ä vous dire sur la Carte geologique d'Europe. La Commission inter- nationale qui en est chargee doit sieger k Lausanne le 27 de ce mois de septembrc.

Adresse de Jubil^. L 'illustre geologue autrichien Ritter Franz von Hauer, ayant atteint le 30 jan- vier 1892 son soixante-dixi^me anniversaire, et ses amis se preparant ä feter ce jubile, nous avons juge ä propos de lui envojer aussi les voeux des geologues suisses.

Voici le texte de cette Adresse, prepar^e par notre vice-president:

Die schweizerischen Geologen an Franz von Hauer.

Hochverehrter Jubilar!

Zu Ihrem siebenzigsten Geburtstage bringen wir alle Ihnen aus vollem Herzen unsere Glückwünsche dar!

Ihre ausgedehnten Forschungen haben durch ein halbes Jahr- hundert unsere Arbeiten im Nachbarlande befruchtet. Ihr edler Sinn hat aus Nachbarschaft Freundschaft geschaffen. Und wie die Natur der Alpen nicht nach der engen Landesgrenze fragt, die Menschenhand künstlich über sie weggezogen hat, so waren auch Ihre und unsere Arbeiten über unser gemeinsames Gebirge un- trennbar. Möchten Sie die köstlichen Früchte Ihres Schaffens noch lange ungetrübt gemessen. Unsere aufrichtigsten Wünsche, unser innigster Dank begleiten Sie!

Namens der schweizerischen Geologen, für die schweizerische geologische Gesellschaft:

Der Präsident: Der Vize-Präsident:

E. Renevier, Prof. Albert Heim, Prof.

Der Aktuar: L. R 0 1 1 i e r.

Zürich und Lausanne, den 30. Januar 1892.

M. de Hauer a repondu ce qui suit k votre Pre- sident :

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153

Wien, den 7. Februar 1892. Hochgeehrter Herr!

Innigsten, herzlichsten Dank für den warmen Gruss den Sie mir Namens der Schweizer Geologen zu meinem Feste über- sandten.

Nicht nur Lehrer und Fachgenossen, wirkliche Freunde, so kann ich mich rühmen, waren mir schon Ihre Altmeister ein Bern- hard Studer und Arnold Escher von der Linth. Die Saat, welche diese ausgestreut, hat reiche Früchte getragen und mit Freude und Stolz muss es mich erfüllen, die gleiche Freundschaft, die gleiche Teilnahme bei Ihren hochverdienten Nachfolgern unsern heutigen Schweizer Kollegen zu finden.

Nochmals aufrichtigsten Dank und herzlichste Grüsse von Ihrem treu ergebenen

Fr. v. Hauer.

Excnrsions annuelles. Nous avons choisi pour rexcursion geologique de cette annee la region du Jura bälois et soleurois, les chaines ondulees con- finent k la disposition tabulaire, et avons prie M. le professeur Mühlberg de nous guider dans cette interes- sante contree.

Vous avez regu recemraent le prograrame de ces excursions, qui vont avoir lieu du 7 au 10 courant. Ceux qui s'inscriront pour y participer recevront en outre deux planches de profils au 25 milli^me, preparees par M. Mühlberg, qui paraitront plus tard dans les Eclogae.

Nous sommes modestes en ne consacrant que trois jours ä notre excursion annuelle ! La Societe geologique allemande a mis dix jours k parcourir demi^rement une partie des Vosges et du Jura bemois. La Societe beige de geologie vient de consacrer sept jours k visiter la r6gion volcanique de TEifel. Enfin la Societe geologique de France fera prochainement son excursion annuelle dans les Corbi^res, du 11 au 20 septembre, et ceux d'entre vous qui voudraient s'y rendre peuvent compter 8ur un bon accueil.

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154

Faits divers göolo^qnes. - La magnifique col- lection d'ossements fossiles du mioc^ne superieur, re- coltee il y a quelques annees dans Tile Samos par M. Forsyth Major, vient d'etre oflferte par son proprietaire M. W. Barbey au College Galliard ä Lausanne, et avantageusement installee, par M. Major lui-meme, dans une dizaine de vitrines et de nombreux tiroirs. Cette coUection qui contient des pi^ces tr^s rares et de nom- breux cränes assez complets, est ainsi facilement acces- sible aux amateurs, et votre president, qui en conserve les clefs, se fera un plaisir de la montrer aux specialistes.

La colleetion recueillie dans le Jura par M. le Dr. Aug. Jaccard, pendant les quarante dernidres annees^ vient d'etre aequise par le gouvemement neuchätelois, et installee ä l'Academie de Neuchätel, eile restera distincte, sous le nom de son fondateur.

La coUection de feu W.-A. Ooster, si riebe en fos- siles des Prealpes bernoises et fribourgeoises, qui avait ete leguee par son auteur au Musee de Berne, vient d'etre arrangee par M. L. Kollier, et peut maintenant etre utilisee par les paleontologistes.

La coUection recueillie par M. L. Kollier dans lapartie meridionale du Jura bemois est devenue la propri^te du Musee de la ville de Bienne, dit Musee Schwab, et y sera exposee ulterieurement.

Nous signalons et recommandons le 18* volume de nos Memoires paleontologiques, qui contient d'importantes monographies de MM. Rütimeyer, Gr. Maillard, H. Haas et de Loriol.

Enfin nous felicitons notre coll^^e le prof. Alb. Heim pour racb^vement de son gros volume sur les Hautes Alpes orientales, formant la 25« livraison des Materiaux pour la carte geologique de la Suisse.

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Voilä, Messieurs, ce que nous avions ä vous rap- porter sur l'annöe scientifique qui s'acheve. Vous voyez qu'elle n'a pas ete infructueuse.

Pour le Comite: Le President: E. Renevier, prof.

B

Rapport des v^rificateurs des comptes

de la Societe geologique suisse sur l'exercice 1891/92.

Les soussignes qui ont examine les comptes de la Societe les ont trouves conformes aux ecritures et aux pieces justificatives; la Societe peut les approuver et en donner d^charge au caissier. II sera permis toutefoia aux controleurs soussignes de faire les quelques remarques suivantes :

Notre compte d'impressions s'est §leve cette annee ä. 914 fr. 70, de sorte que, si nous n'avions pas eu une forte reserve provenant des exercices precedents, nous aurions et6 dans l'embarras. Si l'on examine la serie de DOS döpenses d'impressions on trouve les chiflfres suivants :

1887-1888 = 359 fr. 40; 1888-1889 = 212 fr. 30;. 1889-1890 = 145 fr. 65; 1890-1891 = 170 fr. 10; 1891-1892 = 914 fr. 70.

Sur ce chiffre il y a, il est vrai, des sommes qui reviennent ä l'exercice precedent, comme la somme de 164 fr. 10 payee ä la Societe des sciences naturelles de Bäle pour les tirages du travail Schmidt et Steinmann paru au commencement de 1890 et faisant en tout cas partie de l'exercice 1890-1891, si non meme de 1889/1890. II n'y a ä ce sujet aucun reproche ä faire au caissier

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156

ni au comite, seulement il est bon d'attirer Tattention de ces Messieurs sur ce point, pour plus tard.

Ces reflexions ont surtout pour but de montrer pourquoi cette annee nous avons un solde en caisse de 150 fr. 93 seulement, tandis que l'annee demi^re il nous restait 735 fr. 18; notre boni de Tan demier provenait de ce qu'on n'avait pas solde toutes les depenses de Texercice.

II y aurait encore une petite Observation k presenter au sujet de la forme de certaines factures. On trouve par exemple dans les factures Bridel le compte de nos depenses d'impressions avec le decompte des Eclogae vendus par lui. II s'ensuit que dans le detail de nos comptes on ne fait pas figurer la depense reelle chez M. Bridel, de meme que par balance on ne fait pas figurer la recette vraie de la vente des Eclogae.

Pour rectifier cette difförence, notre caissier, dans le resume des comptes, retablit la verite des sommes. II s'ensuit que les totaux de nos deux comptes, au detail et au resume, ne sont pas les memes et que sans le depouillement m^ticuleux des notes il est impossible de se rendre compte du pourquoi de la diflference.

Enfin, et pour completer ce que nous demandons ci-dessus, il est k desirer que Ton ne porte k l'aToir -que le nombre des cotisations r^ellement rentrees, de fagon ä n'avoir pas besoin de debiter ensuite notre compte des cotisations refusees» Tandis qu'une simple note au registre des membres suffirait pour indiquer le refus de la dite cotisation.

Ces remarques n'ont aucune valeur retrospective, il nous semble seulement que la comptabilite serait plus agreable ainsi ; ce sont donc de simples vceux que nous ^mettons.

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157

*

Quant aux comptes de Texercice 1891-1892, nous les avons trouves exacts et nous vous proposons de les adopter, d'en donner decharge avec remerciements au caissier pour toute la peine qu'il se donne.

Les Controleurs: H. GroUiez, Hans Frey.

C

Procös-verbal

de la XV" assembUe generale de la Societe geologique misse

au Museum d'histoire naturelle de Bäle,

le 6 septembre 1892, k 8 heures du raatin.

Presidence de M. le professeur E. Renevier. Sont presents environ 30 membres de la Societe.

1. Le proc^s- verbal, imprime dans les Eclogse II, p. 496, est declare adopte.

2. Le President donne lecture du Rapport annuel sur la marche de notre Society, lequel fournit d'abon- dants renseignements sur les affaires geologiques qui nous interessent. II sera imprime et Joint au prochain numero des Eclogse.

3. M. le professeur Golliez lit le Rapport des ve- rificateurs des comptes et propose d'en donner decharge au caissier. L'assemblee adopte. Ce rapport fait observer Taugmentation des depenses de l'exercice ecoule, le peu d'excedant des recettes, et reclame quelques modifications de comptabilit^ qui sont renvoyees ä Texamen du Comite.

4. Le budget pour l'exercice 1892-1893 est arrete ä la somme de neuf cents francs. Cette somme est votee par l'assemblee.

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5. Propositions individuelles. M. le prof. Golliez demande la mise k disposition de la collection des pho- tographies geologiques de la Societ6 pour une reproduc- tion en vue de renseignement et du prochain congr^s international de geologie. M. le prof. Heim propose de renvoyer la chose au Comite qui y pourvoira. Cette proposition est adoptee.

6. Excursion geologique. Deux planches de profils sont distribuees ä ceux qui s'inscrivent pour participer ä cette excursion dans le Jura avoisinant, sur laquelle M. Mühlberg va faire un expose dans la seance scientifique.

7. Sont elus pour la Section de gSologie de la Societe helvetique des sciences naturelles : President, M. le prof. C. Schmidt, de Bäle; Secretaires, M. le Dr ZoUinger, Reallehrer, ä Bäle, et M. le Dr. Ch. Sarasin de Gen^ve.

La seance administrative est close k 9 heures pour faire place k la seance scientifique, soit section geolo- gique de la Societe helvetique des sciences naturelles.

Le secretaire, L. RoUier.

N. B. Par un oubli inexplicable, il n'est pas nomme de verificateurs des comptes pour le prochain exercice!

D Bericht Über die geologische Exl(ur$ion.

An der nach Schluss der Jahresversammlung an- geordneten geologischen Exkursion in das Gebiet der Verwerfungen, IJeberschiebungen und Pseudo-Khppen des Basler und Solothurner Jura unter Führung des Herrn Prof. F. M ü h Ib e r g von Aarau, der hiezu spezielle

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Profile entworfen hatte, beteiligten sich trotz ungünstiger Witterung folgende Herren:

von Arthaber (Wien), Prof. Baltzer (Bern), Becker (Berlin), Bindy (Vermes), Brack, Dele- becque (Thonon), Escher (Zürich), Fischer (Zo- fingen), Greppin (Basel), Prof. Heim (Zürich), Rektor Heinis ( Waldenburg) , Kaienbach (Waidenburg), Mühlberg Max (Aarau), Prof. Rene vi er (Lausanne), Kollier (Biel), Romberg (Berlin), Sarasin (Genf), Prof. Schardt (Montreux-Lausanne), Tob 1er (Basel), Wehrli (Aarau), Zeller (Bern).

Ueber den Erfolg der Exkursion berichtet am kür- zesten das Telegramm, welches die Exkursionsteilnehmer am Schluss an Herrn Prof. Dr. Lang, Präsidenten der Schweiz, geologischen Kommission richten. Es lautete :

Exkursion durchgeführt und gelungen. Mühlbergs Beobachtungen durchweg bestätigt, etc.

Ein Bericht über die Exkursion nebst den bezüg- lichen Profilen wird in den Eklogse geologicse helveticie veröffentlicht.

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2. Schweizerische botanische Gesellschaft.

Präsident : Vize-Präsident : Sekretär:

Kassier:

Redaktionskommission :

Redaktionskommission : Bibliothekar :

Herr Dr. H. Christ in Basel Prof. Dr. C. Schröter in Zürich, Dr. Ed. Fischer in Bern. Prof. Dr. R. Chodat in Genf. Prof. F.-O. Wolf in Sitten. Apotheker B. Studer - Stein- häuslin in Bern.

M. Älicheli in Genf.

Prof. C. Schröter in Zürich.

Dr. Ed. Fischer in Bern.

Prof. J. Jäggi in Zürich,

Zahl der Mitgheder (am 6. September 1892): Ehrenmitglieder: 4. Ordentliche Mitglieder: 124.

Jahresbeitrag: Fr. 5.

Auszug aus dem Jahresbericht des Vorstandes.

Seit 1. Oktober 1891 sind drei neue Mitglieder in die schweizerische botanische Gesellschaft aufgenommen worden, sechs dagegen ausgetreten. Durch den Tod verloren wir Herrn Dr. E. K i 1 1 i a s in Chur, den uner- müdhchen Erforscher der Graubündner Flora.

Das zweite Heft der „Berichte der schweizerischen botanischen Gesellschaft" enthält als neue Rubrik einen

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Abschnitt: „Fortschritte der schweizerischen Floristik", in welchem jedem Mitgliede zur Mitarbeit Gelegenheit geboten wird. Es enthält derselbe insbesondere eine Zusammenfassung der neuen Standorte, dann aber auch die im Gebiet vorkommenden neu unterschiedenen Arten, Varietäten etc. Grössere Originalaufsätze konnten dagegen diesmal nicht aufgenommen werden. Einen erfreulichen Zuwachs hat die Bibliothek erfahren, teils durch Ge- schenke, teils durch Tausch. Circa 35 Gesellschaften und Redaktionen stehen mit uns in Tauschverkehr. Der Vorstand hat ein vom Bibliothekar Herrn Prof. Jäggi entworfenes Reglement genehmigt, das die Pflichten des Bibliothekars und die Benützung der Bibliothek normirt. Herr Prof. Dr. Chodat, der vom Bundesrat an den vom 4. 11. September in Genua stattfindenden inter- nationaler! botanischen Kongress delegirt worden ist, wurde beauftragt, auch die schweizerische botanische Gesellschaft dort zu vertreten.

B

Auszug aus dem Protokoll der dritten ordentlichen Versammlung.

Dienstag den 6. September 1892, Vormittags 8 Uhr,

in Basel. Anwesend sind 17 Mitglieder.

1) Der Präsident, Herr Dr. H. Christ, eröffnet die Sitzung mit einer kurzen Ansprache, in welcher er speziell der Basler Botaniker Kaspar Bauhin und Werner de Lachenal gedenkt.

2) Der in Genua tagende internationale botanische Kongress wird durch ein Telegramm begrüsst.

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3) Der Jahresbericht des Vorstandes wird verlesen und genehmigt.

4) Auf Antrag der Sektion Genf (Society botaniqne de Geneve) wird beschlossen, es se^ die Societe Botanique de France, die eine Sitzung in der Schweiz abzuhalten wünscht, offiziell dazu einzuladen, und zwar wird als Zeitpunkt in Aussicht genommen Ende Juli 1894. Die Sektion Genf wird mit der Organisation beauftragt.

5) Die Sektion Zürich (Zürcherische botanische Gesellschaft) beantragt, es sei auch den Mitgliedern der Sektionen die Benutzung der Bibliothek zu gestatten und es möge das „Bulletin" einer andern Druckerei übergeben werden. Der erste Antrag wird angenommen und mit der Ausführung des zweiten die Redaktions- kommission beauftragt.

6) Herr M. Rikli begründet in einem Referate einen Antrag zur Abfassung und Herausgabe eines schweizerischen botanischen (resp. naturwissenschaftlichen) Reisehandbuches. Diese Angelegenheit wird dem Vor- stande zur Begutachtung und Antragstellung zugewiesen.

Der Präsident: Dr. Christ. Der Sekretär: Dr. Ed. Fischer.

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3. Aargau.

Nalurforschende Gisellschaft des Kantons Aargati,

Vorstand für 1892:

Präsident: Herr Dr. F. Mühlberg, Professor.

Vize-Präsident: Wuest, Rektor.

T>i.T -Li. i_ »1 S. Döbeli, Bezirkslehrer.

Bibliothekar: | *

Kassier: Ad. Schmutziger, Fabrikant.

Beisitzer: Dr. A. Tuchschmid, Rektor.

Ehrenmitglieder: 3. Ordentliche Mitgheder: 126.

Jahresbeitrag: Fr. 8.

Vorträge und Mitteilungen:

1891 Herr Pischer-Sigwart, Apotheker in Zofingen:

Die Alpen ein Rückzugsgebiet für die Tierwelt.

IL Teil: Niedere Tiere. Herr Dr. P. Mühlberg, Professor in Aarau:

Darlegung des gegenwärtigen Standes unserer

Kenntnisse über die Eiszeit in der Schweiz. Herr Dr. Forster in Frick: Die Alkaloide und

ihre Ersatzmittel.

1892 Herr Dr. C. Schmidt, Professor in Basel: Die

geologischen Erscheinungen im amerikanischen Nationalpark. Herr Dr. Tuchschmid, Rektor in Aarau: Demonstrationen aus dem Gebiete der Akustik und der Elektrizität.

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Herr Conrad Zschokke, Ingenieur in Aarau:

Flut und Ebbe und ihre Wirkungen. Herr Dr. F. Mühlberg, Professor in Aarau: Erörterung der Möglichkeit des Vorkommens von Steinkohlen in der Schweiz. HerrNäf, Kantonsstatistiker in Aarau: Die elek- trische Zählmaschine und ihre besondere An- wendung bei Volkszählungen. Herr Wuest, Rektor in Aarau: Vorschlag zu einem neuen Verfahren zur Nachweisung von Dislokationen auf der Erdoberfläche. Herr S. D ö b e 1 i, Bezirkslehrer in Aarau : Unsere

einsam lebenden Bienen. Herr Dr. Liechti, Professor in Aarau: Ueber

Verbrennung. Herr Dr. Tuchschmid, Rektor in Aarau:

Streifzügo in das Gebiet der Elektrotechnik. Herr Dr. Mühlberg, Professor in Aarau: Die geologische Vorgeschichte von Aarau. An den öffentlichen Vorträgen zu Gunsten eines Reisefonds für die aargauischen Kantonsschüler im Winter 1891/92 beteiligten sich auch Mitglieder der Natur- forschenden Gesellschaft.

Im September 1891 hatte die Gesellschaft das Ver- gnügen, auf ergangene Einladung die neue Cementfabrik und Steinbrüche der Herren Zurlinden & Cie. in Wildegg zu besichtigen.

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4. Basel.

Nalurforschende Gesellschaft in Basel,

Vorstand für 1890.92:

Präsident: Herr Prof. Dr. Karl VonderMühll.

Vize-Präsident: Prof. Dr. Rud. Nietzki.

Sekretär: Prof. Dr. Albert Riggenbach.

Vize-Sekretär \

und Bibliothekar: | " P""«*"- ^'^- ^"«"^S Kahlbaum.

Mitglieder September 1892:

Ehrenmitglieder: 5. Korrespondirende Mitglieder: 31. Ordentliche Mitglieder: 193. Jahresbeitrag: Fr. 12

In 12 Sitzungen, worunter eine rein geschäftliche, wurden folgende Vortröge gehalten:

1891, 4. November. Herr Prof. K. VonderMühll: Die theoretischen Vorstellungen von Georg Simon Ohm.

18. November. Herr Prof. L. Rütimeyer: Der all- gemeine Charakter der Egerkingerfauna.

2. Dezember. Herr Prof. G. Klebs: Zur Physio- logie der Fortpflanzung von Vaucheria sessilis. Herr Prof. C. Schmidt: Das Vorkommen der Diamanten in Meteorsteinen.

16. Dezember. Herr Prof. C. Schmidt: Die archä- ischen Felsarten Nord -Amerikas.

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1892, 6. Januar. Herr Prof. R. Nietzki: Die Vet- bindungen des StickstoflFs mit dem Wasserstoff. Herr Prof. A. Riggenbach: Photographische Aufnahmen von Girren durch Verstärkung mit Schlipp'schem Salz.

20. Januar. Herr Prof. Fr. Zschokke: Die Para- siten des Lachses.

17. Februar. Herr Prof. C. Schmidt: Der Salzsee von Utah.

16. März. Herr Ed. Greppin: Zur Urographie der Umgebung von Langenbruck.

11. Mai. Herr E. Bürgin, Ingenieur: Gleichstrom, Wechselstrom und Drehstrom.

1. Juni. Herr Prof. C. Schmidt: AngebUcher Bern- stein aus Savoyischer Molasse.

15. Juni. Oeffentliche Sitzung. Herr Prof. C. Schmidt: Bau und Entstehung des Felsengebirges von Nord- Amerika.

Publikationen: Verhandlungen Band X Heft 1. (Ausgegeben im September 1892.)

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5. Bern.

Naliirforschende Gesellschaft in Bern.

Präsident: Herr A. Benteli, Rektor.

Vize-Präsident: Dr. A. Tschirch, Prof.

Sekretär: Dr. E, Kissling, Privatdocent.

Kassier : B. Studer-Steinhäuslin, Apotheker.

Redaktor der Mitteilungen: Herr Dr. Graf, Prof.

^., ,. , , I Herr Dr. Graf, Prof.

Bibliothekare: | ^ -^^ ^^^^jj^^

Geschäftsführer d. Lesezirkels : Herr Th. Steck, Conservat.

Mitgliederzahl auf 1. August 1892: Korrespondirende Mitglieder: 25. Ordentliche Mitglieder: 175.

Jahresbeitrag: Fr. 8.

In 15 Sitzungen wurden folgende Vorträge, Mit" teilungen und Demonstrationen gebracht:

Herr A. Anderegg: Generationswechsel bei Gallwespen und Fichtenläusen.

Herr Prof. Dr. A. Baltzer: lieber mechanische Gesteins- umwandlung.

Herr Prof. Dr. E. Brückner: Entstehung der grossen atmosphärischen Wirbel. Bemerkungen über die Moränen im Kandertal. Denudation und Tal- bildung im Gebirge.

Herr v. Büren v. Salis: Demonstration ostindischer Schmetterlinge.

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Herr Oberforstinspektor Coaz: Einklemmungen von Zapfen der Bergkiefer. Entblätterung der Weiss- tanne durch eine Finia.

Herr J. Fankhauser, Gymnasiallehrer: Botanische Mitteilungen vom Napf und Umgebung.

Herr Dr. E. v. Fellenberg: Demonstration von Silex- bildungen aus den Schweiz. Pfahlbauten. Demon- stration eines foss. Harzes aus Teiüärschichten bei Allinges (Savoyen).

Herr Dr. Ed. Fischer: Sklerotienkrankheit der Preissei- beeren, Heidelbeeren u. Alpenrosen. Bekämpfung schädlicher Insekten durch Pilze. Demonstration von Pachyma Cocos.

Herr Prof. Dr. L. Fischer: Vorweisung von Photo- graphien der Sequoia gigantea.

Herren Dr. v. Freudenreich und Dr. Schaffer: Widerstandsfähigkeit der Bakterien gegen hohen Druck.

Herr Dr. H. Frey: Die Thunersee-Nagelfluh.

Herr Prof. Dr. Graf: Demonstration einer „Praktik der Feldmesskunst '^ von Osanan aus dem Jahr 1692. Geschichte des Kanderdurchstichs, mit Vor- w^eisung der Originalpläne.

Herr Prof. Dr. Guillebeau: Ueber fadenziehende Milch.

Herr Dr. Kaufmann: Nelkenwurm von der Magenwand eines Karpfens. Die Ostrakoden der Umgebung Berns.

Herr Dr. E. Kissling: Innere Moränen des Rhone- gletschers.

Herr Dr. Polikier: Ueber Wasserstoffverbindungen der Elemente.

Herr Gymnasiallehrer Ris: Ueber elektrische Kraft- übertragung.

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Herr L. Kollier: Vorweisung seiner geol. Karte des

Bemer-Jura im Masstabe 1 : 25000. Herr Prof. Dr. Rössel: Resultate neuerer Untersuchungen

über die Eigenschaften des Aluminiums. Das

rauchlose Pulver. Herr Ruefli, Sekundarlehrer : üeber die Verwechslung

der Zahl mit ihrer Bezeichnung. Herr Dr. S. Seh wab: Biographie du colonel Buchwalder. Herr Th. Steck: Vorweisung afrikan. Schmetterhnge.

Die Denudation im Kandergebiet.

Herr B. Studer, Apotheker: Walliser-Pilze. Vor- weisung von Pilz tafeln.

Herr Prof. Dr. Studer: Zool. Studien vom Bielersee. Wolf und Hund. Katalog der Schweiz. Vögel.

Demonstration: eines spiralig gedrehten Eckzahns von Hippopotamus, von Eiern der Eudromia elegans und Nothura maculosa, von Hundeschädeln aus der Steinzeit, zweier weibl. Schädel, an der Kirchgasse in Bern ausgegraben.

Herr Prof. Dr. Tschirch: Der Bernstein und seine Entstehung.

Herr Dr. T hie s sing: Eine Exkursion in das Gebiet der Gausses (Südfrankreich). Gressly in Süd- frankreich. Demonstration von Silexbildungen.

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6. Freiburg.

Societe Fribourgeoise des sciences naturelles.

Bureau pour l'annee 1891/1892.

President: M. Musy, professeur.

Secretaire: Berset, exp. agr.

Vice-Pr^sident et caissier: l'abbe Ch. Roemy.

Membres honoraires: 3.

Membres internes: 70. Cotisation: Fr. 5.

Membres externes: 18. Cotisation: Fr. 3. 22 seances, du 17 novembre 1891 au 21 avril 1892.

Principaux travaux:

M. Berset, Exp. Agr.: Les maladies cryptogamiques de

la vigne aux Etats-Unis. M. le Dr. Boechat: Les sondages dans le Jurassique

du Mont Terrible. Les maladies cryptogamiques

de la vigne. M. Cuony, H., pharmacien: Le microbe de Tinfluenza.

Les indices d'un dernier soulövement des Alpes.

La transmutation des metaux par Telectricite. M. Dusserre, chimiste: Origine de l'azote des plantes.

Le poids des moucbes. Le stachys tuberifera (crosne du Japon).

M. Girard, L. R., professeur: L'exploitation des mines.

L'emploi industriel des basses temp^ratures.

Les gisements p^troliftres. Les blocs erra- tiques du canton de Fribourg. La genese du gr^s coquiller de. la Molli^re (Broye, Fribourg).

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171 -

Les ^rosions du Colorado. Classification des blocs erratiques du canton de Fribourg.

M. Gremaud, ingenieur: Les avalanches en Suisse et en particulier dans le canton de Fribourg, les travaux de defense. Les forces hydrauliques du canton de Fribourg, leur utilisation. La distri- bution de la liunii^re electrique k Fribourg.

M. Grangi er, professeur : De Tutilite des etres inferieurs.

M. Jeanrenaud, Dn chimiste: Le dosage des graisses dans les produits du lait. Emploi de Taluniinium pour la fabrication des ustensiles de laiterie. La fabrication et le dosage du sucre de betterave. ün nouveau p^se-lait. Le beurre artificiel et le beurre de margarine.

M. Musy, M., professeur: L'origine de la coloration des nögres. Sur Tinstallation d'une biblioth^que scien- tifique ä Fribourg. Le magnetisme de Toxy- gene de l'air. Les sondages de Corpataux. Les nouveaux desinfectants pour la conservation des coUections d'histoire naturelle. Quelques nouvelles plantes k ajouter k la flore de Cottet. Les nouveaux antiseptiques.

M. Strebel, med. v^terinaire: Le chol6ra des poules dans le canton de Fribourg. La tuberculose de la ch^vre. Un veau monstre k deux tetes.

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7. Genf.

Sociäe de Physiqiie et d'Histoire naturelle. Composition au l®"" janvier 1891.

Pr&ident: M. C. de Candolle.

Yice-President: Ed. Sarasin.

Secretaire: P. van Bcrchem.

Tresorier: A. Wartmann.

Secretaire du comitö de publication: M. Alb. Rilliet.

Membres ordinaires: 53.

Membres emerites: 4.

Membres honoraires: 50.

Associes libres : 37. Ootisation: Fr. 20. Seances: 18. (Janv. Dec.)

Sciences physiqites et mathemaiiques.

M. A. Brun: Reproduction artificielle de quelques roches.

Cristaux de givre observes au col d'Anteme. MM. L. Duparc et Baeff: Etüde experimentale des

phenom^nes d'erosion et de transport efifectuea dans

les rivi^res torrentielles. MM. A. Bietet et S. Er lieh: Deux nouvelles bases,

a et ß chrysidines. M. A. Delebecque: Sondages thermometriques dans

le lac d'Annecy. MM. L. Duparc et A. Le Royer: Gas curieux de

morphotropie.

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M. le Prof. R. Gautier: Observations meteorologiquest

de rhiver 1890—1891. MM. van Berchem et Le Royer: Formation de gla-

90ns flottants ä la surface d'un lac aj^ite par le vent. M. le Dr. Ebert (Erlangen): Considerations sur la na-

ture des vibrations lumineuses. M. A. Delebecque: Temperatures des lacs de Suisse

et de Savoie non geles pendant Thiver 1890/91. M. le Prof. L. Duparc: Analyses des eaux du lac

d'Annecy. M. A. Brun: Proprietes optiques de Topale artificielle. M. E. du Boys: Essai theorique sur les seiches. M. Ed. Sarasin: Periode de la seiche binodale. M. le Prof. C. Soret : Phenom^nes curieux accompagnant

la reflexion totale ä la surface de certains cristaux. M. L. Perrot: Notices cristallographiques sur les Sul- fates doubles de rubidium. M. le Prof. L. Duparc: Origine probable des climats-

actuels. MM. A. Rilliet et E. Borel: Force electromotrice ther-

moelectrique entre un metal et Tun de ses sels. M. le Prof, P. Chaix: Note sur les travaux du general

Ibanez. M. E. Chaix: Observations sur les temperatures com-

parees de l'air, de la neige et du sol. M. H. de Saussure: Sur differents manuscrits de H,

B. de Saussure. M* L. de la ßive: Deux remarques sur la pression

61ectrostatique. M. le Prof. L. Duparc: Variations dans la quantite

d'alluvion charriee dans les torrents glaciaires. MM. Duparc et Mrazec: Nephrite de la Nouvelle-

Zelande. MM»R. Gautier et W. Ebert: Observation d'un bolide.

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-- 174

MM. A. Pictet et S. Popovici; Synthese de risoqui-

noleine. A. Delebecque: Presentation des cartes de plu-

sieurs lacs frangais et observations de leurs tem-

peratures ä diverses profondeurs.

Sciences naturelles,

M. le Dr. P r e v o s t : Sur le venin de la peau des

crapauds. M. C. de Candolle: Sur une grappe de raisin muscat

rouge portant des grains blancs. M. le Prof. R. Chodat: Contribution k Tetude des

plastides. M. le Dr. P. Binet: Influence de Tintoxication mer-

curielle aigue sur relimination du calcium et de

Tacide phosphorique. M. le Prof. J. Müller: Recherches lich^nographiques. M. le Prof. R. Chodat: Procede de double coloration

pour les tissus vegetaux. MM. le Prof. Duparc et A. Le Royer: Origine pro- bable de certains lapiaz. M. le Dr. Kummer: Resection sous-muqueuse de Tintestin. M. A. de Candolle: Presentation d^echantillons de

feuilles de Fagus Sylvatica recueillies par MM.

d'Ettingshausen et Krasan. M. J. Brun: Nouvelles recherches relatives aux dia-

tomees. MM. Duparc etMrazec: Roches etrangöres renfermees

dans la protogine du Mont-Blanc. M. le Prof. Schiff: Alteration du nerf trijumeau cor-

respondant k une assymetrie de la face. M. A. Brun: Analyse rapide d'une eau employee comme

boisson. Un cas d'intoxication saturnine.

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M. le Prof. R. Chodat: Distribution et origine de Fes- pöce et des groupes chez les Polygalacees. Ana- tomie du sous-genre Hualania.

M. le Dr. Marcet: Recherches sur Tabsorption d'oxy- göne et sur la production d'acide carbonique dans la respiration.

MM. Chodat et Le Roy er: Action de Telectricite sur Taccroissement des plantes.

M. M. Micheli: Legumineuses de Costa Rica.

M. A. Brun: Roches ä, olivine d'Arolla.

M. le Prof. Chodat et Mme Balicka Iwanowska: Etüde generale de la feuille des Iridees. La Societe a publik en 1891 la partie du tome

XXXT de ses memoires, ainsi que le volume supple-

mentaire du centenaire de la fondation de la Societe.

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8. Glarus.

Nalurforschende Gesellschaft des Kantons Glarus.

Präsident: Herr Gottfr. Heer, Pfarrer in

Betschwanden. Aktuar : J.Weber,Sekundarlelirer

in Netstall. Quästor : ^ J. Oberholzer in Glarus.

Quästor des Lesezirkels : ^ Wirz, Sekundarlehrer in

Schwanden. Ehrenmitglieder: 1. Ordentliche Mitglieder: 50.

Jahresbeitrag: Fr. 2, oder Einlief erung von 5 Pflanzen an das Kantonale Herbarium.

Verzeichniss der 1891/92 gehaltenen Vorträge:

a) in den Hauptversammlungen:

Herr Kantonschemiker scher: Die physika- lischen Hülfsmittel des Chemikers. Herr Pfarrer G. Heer: Flora des Kantons Glarus. Herr Lehrer Jacq. Heer: Schützende Formen und Farben im Tierreich.

b) in den Sektionsversammlungen: Herr Dr. Wegmann: Ueber Algen.

Herr Apotheker H e f t i : Etwas über die Atmosphäre. Herr Pfarrer G. Heer: Aus den Todtenregistem der Gemeinde Betschwanden.

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9. GraubUnden.

Naturforschende Gesellschaft Graubündens.

Präsident: Herr Dr. E. Killias. Nach dessen am

16. November 1891 erfolgten Tode : Herr Dr. P. Lorenz.

Vize-Präsident: Dr. Kaiser.

Aktuar: Prof. Dr. Tamuzzer.

Kassier: ^ Ratsherr P. G. Bener.

Bibliothekar: Rud. Zuan-Sand.

Assessoren: Prof. Dr. C. Brügger.

Oberingenieur Friedr. v. Salis.

Mitglieder (Januar 1892): Ehrenmitglieder: 10. Korrespondirende Mitglieder: 44. Ordentliche Mitglieder: 135.

davon in Chur: 86.

auswärts: 49.

Jahresbeitrag: Fr. 5.

Vorträge und Mitteilungen in 12 Sitzungen:

Herr Lehrer Flor. Davatz: Die Lenzerheide in kli- matischer und naturhistorischer Hinsicht. Herr Prof. Dr. Kreis s: Die elektrischen Maasse. Herr Prof. Dr. Tamuzzer: Wanderungen in der

bündnerischen Triaszone. Zwei Vorträge. Herr Prof. Dr. Kreiss: Elektrische Erscheinungen. Herr Oberingenieur v. Salis: Schutzbauten in Grau- bünden.

12

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Herr Dr. Lorenz: Die Körpergrösse der Schweizer, insbesondere der Bündtner Rekruten.

Herr Lehrer Da vatz: Das Tierleben in den Rhjeti- konseen, nach Prof. Dr. Zschokke in Basel.

Herr Ingenieur Gilli: Kanalisation der Städte unter Berücksichtigung der Churer Verhältnisse.

Herr Apotheker Lohr: Geheimmittelschwindel.

Herr Direktor Dr. Jo erger: Sinnestäuschungen.

Herr Dr. Lorenz: Die Quarantäne-Station El Tor.

10. Luzern.

Naturforschende Gesellschaft in Ltizern.

Präsident: Herr Otto Suidter, Apotheker.

Aktuar: Dr. Schumacher-Kopp, Kts.-Chemiker.

Kassier: von Maas-Mager, Förster.

MitgUederzahl : 91.

.lahresbeitraor : Fr. 2.

Vorträge:

Herr O. Suidter: Die schweizerische Fischereiaus- stellung in Basel.

Herr Prof. A r n e t : Gramaphon und verwandte Appa- rate.

Herr Prof. Ribeaud: Die Aluminium-Industrie.

Herr Kreisforster Burri: Die Bewaldungsverhältnisse und der Holzbedarf der Schweiz.

Herr Dr. Schumacher-Kopp: Die Papierfabrikation, speziell die Papiere Japans und Chinas.

Herr Prof. Arn et: Das Gefrieren der Schweizerseen.

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11. Neuenburg.

SocUU Mtichäteloise des sdences naturelles.

President honoraire : M. L. Coulon, directeur des musees. President: O. Billeter, professeur.

Vice-President: P. Godet, professeur.

Secretaires: Conne, chimiste.

P. de Meuron. F. Tripet, professeur. Caissier: F. de Pury, Dr. m6d.

Membres actifs: 121.

Membres correspondants : 41.

Membres honoraires: 25. Cotisation annuelle: Fr. 8.

La Socißte a tenu, pendant l'exercice 1891/92, treize seances dans lesquelles il a ete presente les Com- munications suiyantes: M. O. Billeter, prof.: Sur la recherche de la Pyridine

dans l'alcool dönature. Sur Tanalyse bact^riolo-

gique de l'eau au laboratoire cantonal de Neuchätel. M. P. de Meuron, Dr. ös-sc. : Cn manuscrit de M.

L. Perrot, intitule: Informations sur les poissons

du lac de Neuchätel, recüeillies en 1811. M. P. Godet, prof.: La presence ä Neuchätel de

la scutigöre (Scutigera coleoptrata). M. F. Tripet, prof.: La methode de Herpell pour la

creation d'un herbier des Champignons hymenomy-

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c^tes, par A. de Jaczewski. Le contenu de Testomac d*un lagop^de provenant du nord de la Russie.

M. L. Isely, prof. : Le principe de dualite applique h Tetude des triödres.

M. Leou Du Pasquier, Dr. phil.: La conservation des blocs erratiques. Les limites de Fancien glacier du Rhone le long du Jura. Circulaire et questionnaire adresses au public pour recom- mander la conservation des blocs erratiques disse- mines dans le Jura neuchätelois.

M. H. A. Junod, missionnaire : Quelques larves in^- dites de Rhopaioc^res sud-africains.

MM. Ed. Beraneck, prof. et L. Verrey, medecin- oculiste: Une nouvelle fonction de la choroide.

M, H. Albrecht, Dr. raöd. : De l'oxyh^moglobine et de son dosage approximatif.

M. Ad. Hirsch, dir. de TObservatoire : Les deux der- ni^res livraisons du Nivellement de precision de la Suisse, publiees par la Commission geodesique. La Variation periodique des latitudes et los resul- tats provisoires de la mission scientifique envoyöe aux iles Sandwich par 1' Association geodesique in- ternationale. — La question de Taugmentatioa de la temperature du sol avec la profondeur, ä Toc- casion du puits de sondage tbre ä Schladebach, cercle de Merseburg.

M. A. Perrochet, prof.: Phßnom^nes produits par Tavancement des seracs du Mont Colon et de leur chute contre le glacier d'AroUa.

M. A. B e 1 1 e n 0 1, ing. : Installation de la Station centrale d'electricite k Cologne. Echantillons de nou^eaux cäbles electriques de la fabrique de Cortaillod.

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M. G. Borel, Dr. m6d.: Les accidents dynamiques consecutifs aux accidents de chemin de fer. L'hysterie chez Thorame adulte, avec presentation d'un sujet.

M. L. Favre, prof. : Cause d'une fissure de chaudi^re ä vapeur. Les dragages d'Al. Agassiz dans rOcean Pacifique et la formation des iles Galapagos. ün manuscrit inedit de Leo Lesquereux, ecrit en 1842 et intitule: Guide populaire des ma- rais tourbeux. Notice biographique sur Charles- Guillaume Kopp, ancien professeur ä Neuchätel.

M. A. Cornaz, Dr. med.: Demonstration d'anemones de mer conservees en captivite.

M. A. Jaccard, prof.: Etüde sur les anciens glaciers du Jura.

M. R. W e b e r, prof. : Histoire du developpement des che- mins de fer electriques.

M. E. Sire: Rameaux fleuris de Sorbus latifolia (Pers.), hybride des S. Aria et S. torminalis.

M. H. Ladame, ing. : Le plan incline reliant la ligne du Jura-Simplon aux usines de Serri^res.

M. C. Russ-Suchard: La nouvelle fabrique de cho- colat k Serrieres.

M. G. Ritter, ing.: Les forces motrices du Jura.

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182

12. St. Gallen.

Naiurtcissenschaflliche Gesellschaft in St, Gallen.

Präsident: Herr Prof. Dr. Wartmann -Herzog,

Museums-Direktor. Vize-Präsident : Dr. Ambühl, Kantonschemiker.

Kassier: J. J. Gschwend, Kassier der

Kreditanstalt. Bibliothekar: H. Schmid, Reallehrer.

Korrespondirender Aktuar: Herr Th. Schlatter, Ge- meinderat. Protokollführender Aktuar : Herr A. Ulrich, Reallehrer. Beisitzer: Herr J. Brassel, Reallehrer.

Stein, Apotheker. ,, Wild, Porstverwalter. Brüschweiler, Adjunkt. Dr. Vonwiller, Direktor.

Ehrenmitglieder: 37. Ordentliche Mitglieder : 688.

Jahresbeitrag: Für Stadtbewohner Fr. 10 Auswärtige 5

Zahl der Sitzungen: 14.

Vorträge und Mitteilungen.

Herr Reallehrer Brassel: Das Aluminium und dessen heutige Verwertung. Reiseerinnerungen aus Italien, ein Ausflug auf den Vesuv.

Herr Bezirksförster Fenk: Die diesjährigen Schicksale der Nonne (Liparis monacha)

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183

Herr Primarlehrer Früh: Die neuern Ergebnisse der physikalischen Meererforschung, II. Teil : Die Meeres- strömungen.

Herr Dr. Girtanner: Verpflanzung von Wildtieren.

Herr Dr. Hanau, Dozent an der Universität Zürich: Die Vererbung von Krankheiten und Fehlern.

HeiT Prof. Dr. Heim, Zürich : Die Entstehung der Seen.

Herr Dr. Hufschmid: Die krankhafte Wucherung der dritten Mandel und ihr schädigender Einfluss auf geistige und körperliche Entwicklung beim Kinde.

Herr Gemeinderat Schlatter: Zur Geschichte der Einführung der Nährpflanzen und der Urbarisirung des Kantons St. Gallen.

Herr Reallehrer Schmid: Die Stellung der Ameisen zur Pflanzen- und Tierwelt.

Herr Direktor Dr. Stehler, Zürich: Die Alpgenossen- schaften der Schweiz.

Herr Prof. Dr. Steiger: Die Ernährung der Pflanzen.

Herr Kunstmaler Steiger: Der Vogelflug und die Flug- maschinen.

Herr Direktor Dr. Wartmann: Das Skelett des afrikan. Strausses (Strutio camelus). Die biologischen Präparate (Insekten, Lurche) der „Linnäa" in Berlin und von „A. Pichler's Witwe** in Wien. Mit- teilungen über den Hämatit im Anschluss an Vor- weisungen aus dem naturhistorischen Museum.

Herr Forstverwalter Wild: Die Forstwirtschaft und die Holzbearbeitung im Sihlwald (Zürich). Die Erstellung eines Wildparkes bei St. Gallen.

Herr Direktor Wyssmann, Somthal : Geschichte, Konstruktion und Anwendung der Milchzentrifugen.

Herr Direktor Zimmermann: Elektrische Beleuch- tung und Kraftübertragung an der internationalen elektrischen Ausstellung in Frankfurt a. M.

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184 -

13. Schaffhausen.

Natur forschende Gesellschaft in Schaffhmisen.

Präsident: HeiT Dr. med. Stierlin.

Coniite-Mitglieder : Dr. E. Joos, Regierungsrat.

Frey-Jezler, Fabrikant. Sekretär: Dr. J. Nüesch.

Ehrenmitglieder: 3. Ordentliche Mitglieder: 63.

Jahresbeitrag: Fr. 3.

Vorträge hielten: Herr Dr. Vogler: Der Bernstein. Herr Apotheker Aeppel: Das Manna. Herr Prof. Meister: Der Schlammfisch Zentral- Afrikas. Herr Dr. Nüesch: Eine menschliche Niederlassung aus

der Renntierzeit beim Schweizerbild. Herr Dr. Häusler: Die beim Schweizerbild gefundenen

Feuersteinwerkzeuge. Herr Dr. Nüesch: Der vorgeschichtliche Mensch und

seine Niederlassungen im Kanton Schaff hausen, erster

Teil. Herr Dr. Häusler: Neuseeland und die Maori. Herr Dr. Stierlin: Coccus racemosus an jungen Tannen. Herr Dr. Häusler: Das Tätowieren in Neuseeland.

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185 -

14. Solothurn.

Naturforschende Gesellschaft in Solothurn.

Präsident: Herr Prof. Dr. Frz. Lang.

I. Vizepräsident: Dr. A. Kottmann, Arzt. n. Prof. Enz.

Aktuar: Prof. A. Strüby.

Kassier: B. Reinert, Negt.

Beisitzer: ü. Brosi, Oberst.

S. Walter, Prof.

Alf. Hartmann, Literat.

Casimir Gressli, Negt.

Dr. A. Walker, Arzt.

Ehrenmitglieder: 2. Ordentliche Mitglieder: 230.

Jahresbeitrag: Fr. 3.

Sitzungen : Jeden Montag Abend während den Winter- monaten.

Vorträge:

Herr Oberst U. Brosi: Elektrische Ausstellung in Frankfurt a. M.

Herr Prof. Enz: Elektrische Generatoren und Motoren.

Herr Prof. G u n z i g e r : Mitteilungen über gebrechliche und schwachsinnige Kinder.

Herr Prof. Dr. Lang: Verhandlungen des internatio- nalen geogr. Kongresses.

Herr Apotheker Forster: Die Erforschung der Fels- höhle „Nidlenloch" am Weissenstein.

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186

Herr Gasdirektor Felber: Wohnungsnot in Städten.

Herr Pfarrer L a n z : Ein biblisches Wunder im Spiegel der Naturwissenschaft.

Herr Dr. Wiswald, Zahnarzt: Die animale Zelle.

Herr Dr. A. Walker, Arzt: Wesen und Geschichte des Aussatzes.

Herr Prof. A. Strüby: Genossenschaftswesen im Tier- reich.

Herr Prof. Dr. Frz. Lang: Untersuchungen über die Ausführung einer Eisenbahn auf die Jungfrau.

Herr Prof. Dr. Zschokke in Basel: Wandertrieb und Wanderungen der Yögel.

Herr E. Bodenehr, Kantonsingenieur: Die Bestei- gung des Aletschhorns und des Finsteraarhorns.

Herr Prof. J. Walter, Kantonschemiker: Honig und Wachs.

Herr Prof. Strüby: Lebensbild des Naturforschers Hugi, Gründers der solothurnischen Naturforschenden Gesellschaft, zu dessen 100. Geburtstagsfeier.

Herr Dr. Kyburz, Regierungsrat: Die Juragewässer- Korrektion.

Herr Prof. P fister: Sintflut und Eiszeiten.

Herr Dr. Kopp, Assistenzarzt: Die Schiltdrüse.

Herr Wiswald, Zahnarzt: Der Erschütterungssinn bei den niedern Tierorganismen.

Herr Schlatter, Stadtingenieur: Ueber Städtebau.

Herr Arnold, Oberförster: Krankheiten der Wald- bäume.

Herr Bis egger, Obergärtner: Gartenkunst und Blu- menkultus.

Ausserdem wurde eine grössere Zahl „Kleinerer Mitteilungen" in Diskussion gebracht

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187

15. Tessin.

Societä Ticinese delle Scienze NaturalL Lugano.

Presidente : Sig. Gio. Ferri, professore in Lugano.

Vice-Presidente :

Segretario-cassiere : Sig. Eugenis Defilippis, banchiere in Lugano.

32 membri. Tassa annuale: Fr. 3.

1891. agosto 21. Riunione annuale, nella quäle furona

fatte le seguenti comunicazioni ; Sig. Silvio Calloni, prof.:

P Piante fossili delle argille lacustro - glaciali del

St. Salvatore. 2^ Pietre d'aquila nelle sabbie postglaciali di Noranco- 3^ Azza di serpentino rinvenuta nei depositi morenici

di Baierna. 4** Variete alba di Erica carnea nei pressi di

Carabbia. 5^ Viola hirta ricca di capsule provenienti da fiori

primaverili. Movimenti nictitropici nelle foglie di Laserpitium

Silex giovanissirai. 7^ Phaeobalia trinotata dal pizzon di Clara.

Pardosa ferruginea dal Camoglie. Vitrina

Charpentier sui sommi fastigi delle Alpi ticinesi. Lo spessore dello stomaco muscoloso (gigerio) degli

uccelli h minimo nei camivori e massimo negli

erbivori scliietti.

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188

9^ II numero delle glandule pepsiche nello stomaco glanduläre degli uccelli h massimo nei carnivori e minimo nei granivori schietti. Sig. Prof. Gio. Ferri:

Osservazioni e ricerche intomo alla variazione delle correzioni termiche richieste dal barometro ane- roide onde ridume le indicazioni a zero gradi. Sig. Pasquale Conti

Presenta una raccolta di vegetali del sotto Ceneri.

16. Thurgau.

Natarforschende Gesellchaft des Kantons Thurgau.

Präsident: Herr Prof. Dr. U. Grubeiimann. Aktuar: Prof. Wegelin.

Quästor: Prof. Dr. Hess.

Bibliothekar: ^ Zimmermann, Konservator.

Ehrenmitglieder: 11.

Ordentliche Mitglieder: 95. Jahresbeitrag: Fr. 5.

Vorträge : a. Im naturwissenschaftl. Kränzchen in Frauenfeld : Herr Prof. W egelin: Torf und Torfmoore. Herr Prof. Gruben mann: Mikroskopisches aus der

Gesteinswelt. Herr Prof. Hess: Aluminium und seine Verwendung.

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189

Herr Prof. Grubenmann: Die Wüste und ihre geo- logischen Erscheinungsformen.

Herr Zahnarzt Wellauer: üeber Zähne und Zahn- pflege mit Vorweisung anatomischer und Projektion mikroskopischer Präparate.

Herr Ingenieur A. II g: Mitteilungen über Abessinien. Zwei Vorträge.

Herr Kantonschemiker Schmid: lieber die Vollzieh- ungsverordnungen zum Gesetz betr. die öffentliche Gesundheitspflege und die Lebensmittelpolizei.

b. An der Jaliresversammlung in Romanshorn :

Herr Sekundarlehrer Schweizer in Romanshorn : Die Felchen des Bodensees und ihre natürliche und künstliche Vermehrung.

Herr Prof. Dr. C. Keller in Zürich: Ein neuer Fall von Symbiose.

17. Waadt.

Sociele Vaudvise des sciences naturelles.

President: M. Hans Schardt, prof., Veytaux.

Vice-President : Juillerat, doct. med., Lausanne.

GoUiez, prof, Lausanne.

Delebecque, ingenieur, Thonon.

W. Grenier, professeur, Lausanne. Secr^taire: Aug. Nicati, pharm., Lausanne.

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" 190

Membres ordinaires: 206. (P' aoüt 1892). Cotisation annuelle pour les membres lausannois : Fr. 8. pour les membres forains: Fr. 6.

Communkations säeniifiques.

M. Renevier, prof. : Notice sur la vie et les travaux de G. Maillard. Communication au sujet de la carte geologique du Chablais. Sur un bloc erratique decouvert ä Lausanne.

M. Jean Dufour, prof.: Le Botrytis tenella.

M. Ritte ner, prof.: Les comieules du pays d'En- haut.

M. Henri Dufour, prof.: Analyse deTouvrage: Bei- träge zur Geographie des festen Wassers. Nou- veau bröleur de Bunsen pour analyses spectrales.

M. Guillemin, ing. : Les machines electriques fonc- tionnant ä Texposition de Francfort. Calculs de forces 61ectriques.

M, F. A. Forel, prof.: M6dailles romaines trouv^es au col de Saint Theodule. Präsentation d'une carte des pluies du bassin du Leman. Presentation de la carte hydrographique du lac de Joux. Presentation de 4 cartes montrant le d^veloppement des glaciers des Alpes. Sur Taltitude de la Pierre du Niton. Photographie de trombe sur le lac de NeuchäteK Ascaris inflexa trouv6 dans un oeuf de poule. Rapport sur les variations des glaciers des Alpes.

M. Ch. Paris: Sur Tindig^nat des plantes. Relief de Lausanne k Tepoque langhienne. Un ac- cident survenu par la rupture d'une branche de marronnier.

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191

M. Chuard, prof. : Contribution ä Tetude des pWno-

m^nes de nitrificatioD. Essais sur la vinification

au moyen des levures s^lectio^nees. M. Schardt, prof.: Etudes sur un terrain tertiaire de

la yallee de Joux. Geologie des environs d'Epesses.

Stratigraphie des environs de Montreux. Les

eflfondrements de gr^ve. M. Palaz, prof.: Contribution k Tetude des machines

dynamo-electriques. M. Brunn er, prof.: L'action des bypochlorites sur

la Phenylhydrazine. L'action de la soude cau-

stique sur les nitro-prussiates. MM. Brunner et Chuard: De la maturation secon-

daire des fruits (Nachreifen). M. duPlessis, Dr.: Un nouveau nemertien lacustre

»Tetrastemma lacustris'^. M. Forsyth Major: CoUection de fossiles de Tile de

Samos. Du porc domestique chez lesanciens Grecs. M. H. B 1 a n c , prof. : Etüde sur les difflugies du fond

du.Leman. M. H. Golliez, prof.: Compte rendu du congr^s geo-

logique de Washington. Excursion geologique

au Parc national du Yellowstono. Etüde sur les

roches du Flysch des Alpes (avec M. Lugeon). M. Raoul Pictet: De Tinfluence de la production des

grands froids sur la pbysique experimentale moderne. M. Favrat, prof.: Notice sur M"® Rosine Masson. M. Gauthier: Etüde sur les sources de la Venoge. M. Kunz^ Dr. phil.: Une mati^re colorante fluo-

rescente de la famille des Solan^es. M. Kool: L'application de deux ^quations aux li- quides. — Une correction d'equation. M. Amstein, prof.: Les epicycloides au point de vue

de la representation conforme.

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192

M. de Jaczewski: Un nouveau Pyrenomyc^te. Des

reactions caracteristiques des substances vegetales.

Champignons trouves en Algerie. M. Delebecque: Les lacs du Bugey. M. Aug. Forel, prof. : Recherches polymorphiques sur

les founnis. M. C. Dapples: Resultats de fermentation au moyea

des levures selectionnees. M. W. Robert: Considörations sur le Wolfram. M. de Sinner, ing. : Les dangers de ' la fabrication

des allumettes phosphoriques. M. Chatelanat Bonnard: Exploration anthropolo-

gique dans les grottes de Menthon. M. Ch. Dufour, prof.: Rapport sur la question de

rheure de TEurope centrale. Les glaciers de

TAmerique du Nord. M. Yung, prof.: La fonction dermatoptique. M. Rene Guisan: Cyclone de Tile Maurice. L'ali-

mentation du Leman. M. Bugnion, prof.: L'action des muscles du genou.

Notre Societe s'est reunie 17 fois pendant Tannee ecoulöe.

Quatre fascicules du Balletin sont sortis de presse : ce sont les N°' 104 107. Ils contiennent les travaux suivants :

104.

M. H. Pittier et A. Getaz: Contributions ä Thistoire

naturelle du Pays d'Enhaut vaudois. M. P. Mayor: Le regime du Systeme solaire. M. H. G. Fordham: Note sur lebolide du20 juin 1890.

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193

M. L. Gauthier: Observations pluviometriques, vall^e

de Joux 1890. M. P. Major: Theorie des carres magiques. M. Ch. Dufour: Tornado de la Bretagne.

M. H. Dubois: Production de la phosphorescence de

la viande par le Photobacterium Sarcophilum. M. Ch. Emery: Origine de la faune actuelle des four-

mis d'Europe. M. P. Girod: Dicouverte d'un squelette humain con-

temporain des eruptions volcaniques quatemaires

du volcan de Gravenoire. M. Ed. Hagenbach -Bisch off: Communication rela- tive aux experiences electriques de Hertz. M. J. Piccard: Sur une cause d'erreur dans la deter-

mination de la densite des vapeurs d^aprös la m6-

thode de V. Meyer. M. H. Blanc: Note preliminaire sur la maturation et

la fecondation de Toeuf de la truite. M. L. C. de Coppet: Sur la dilation de Teau. M. C. Bührer: Note sur le climat de Montreux. M. T. Ritt euer: Notice sur un affleurementd'Aquitanien

dans le Jura vaudois. M. E. Chuard: Un mode de formation actuelle des

mineraux sulfures. M. Ch. Paris: Quelques raretes botaniques.

N' i06.

M. E. Rene vi er: Notice biographique sur Gustave

Maillard. M. T. Rittener: Note sur lesoomieules du Pay s d'Enhaut.

13

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194

M. E. Renevier: Observation relative ä la note de M.

T. Rittener sur les comieules du Pays d'EJnhaut. M. Ch. Paris: Colonies indig^nes de plantes erratiques. M. E. Ohuard: Des variations de la composition du

vin provenant d'une meme vigne pendant une serie

d'annees. Analyses de vin de Cortaillod. M. L. Favrat: Notice sur M"® Rosine Masson. M. G. du Plessis: Note sur le Tetrastemraa la-

custris, esp^ce nouvelle de nemertien d'eau douce» M. Jean Dufour: Note sur le Botrytis tenella et

son emploi pour la destruction des vers blancs.

107.

M. H. Am stein: Note sur les epicycluides et les hypo-

cycloides. M. Arthur de Jaczewski: Lsestadia illicis. M. C. J. Kool: Note sur Tapplication d'^quations. M. Oh. Paris: Relief de Lausanne ä l'epoque langhienne. M. H. Dufour: Observations meteorologiques pour 1890.

La table des volumes XI ä XX de notre bulletin a paru dans le fascicule N^ 104.

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195

18. Wallis.

La Murühienne, Socielä Valaisanne des sciences naturelles.

III*»« Rapport.

President: M. F. O. Wolf, prof. ä Sion.

Vice-President : J. M. de Chastonay, Pres, du Grand-

CoDseil du Valais ä Sierre. Secret.-Caissier : Le R6v. Chanoine M. Besse, prof.

k Tecole agricole ä Econne. Bibliothecaire : G. Faust, pharmacien ä Sion.

Membres adjoints:

a) Pour la redaction du Bulletin: M. H. Jaccard, prof. ä Aigle. Fr. Tripet, prof. ä Neuchätel.

b) Pour les stations botaniques: M. le Dr. Beck, Dep. ä Monthey. J. M. de Chastonay, ä Sierre.

Membres d'honneur: 12. Membres actifs: 130.

Sa 32°^« rdnnion a eu lieu le 18 juillet 1892 ä Vouvry. Dans son discours d'ouverture le president rap- pelle la fondation de la Society, le 13 nov. 1861 et sa l"* reunion ä Vouvry, sous la presidence du regrette cbanoine Tissi^re, alors vicaire ä Vouvry et esquisse un tableau de Vouvry, soit comme localite industrielle et agricole, soit comme Station botanique et entomologique.

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196

M. le Dr. F. Müller, de Gen^ve, donne la suite de ses travaux sur les lichens.

M. Jaccard, prof. ä Aigle, communique quelques piantes nouvelles pour la flore du Valais: Symphytum tuberosum, de Daviaz pr^s St-Maurice; Dan- thonia decumbeus, Carex filiformis, Ryn- chosphora fusca et alba et Aspidium cris- tat um d'un marais tourbeux entre Mui-az et Viounaz.

M. Morel; prof. ä Aigle, a trouve dans la meme lo- calite: Inula salicina et J. Yaillantii, et rbybride entre les deux: I. semiamplexicaulis.

M. le Prof. Dr. Chodat, de Genöve, entretient la reunion du Dipsacus sylvestris, qui comme d^autres piantes a la propri6te de retenir une cer- taine quantite de liquide aqueux k Taisselle de ses feuilles. II passe en revue les diverses opinions et recherches sur le role et la nature de ce liquide.

M. le Ür. F. Müller parle ensuite de la priorite des genres en botanique.

M. AVolf presente un nouvel hybride entre Artemisia glacialis et A. mutellina, trouve dans la vallee de Findelen; il le nomme Artemisia Seileri, en Souvenir de M. AI. Seiler de Zermatt et de ses bons procedes ä l'egard de la Murithienne.

Ont ete admis neuf candidats, entre autres la So- ciete des pharmaciens du Valais.

La course au lac de Tanney et sur le Grammont etc. n'a pas eu lieu, ä cause du mauvais temps.

Xos Bulletins des annees 1890 et 1891, Fase. 19 et 20, contiennent les travaux suivants:

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197

a) Memoires:

M. le chan. Cottet: Quelques nouveaux saules.

M. Fr. Crepin: Les roses valaisannes.

M. Prevost-Ritter: Anemone alpina L. et A. sul- phurea Koch. Exp^riences sur leur culture.

M. H. Jaccard: Catalogue des coleopt^res recoltes k Aigle et ses environs.

M. Chodat: La course botanique de la Murithienne en 1891 dans la partie superieure de la vallee de Bagnes.

M. A. Kneucker: Beiträge zur Flora des obern Wallis.

M. M. Besser Excursion bot. aux Roules, dans la Val- lee d'Aoste.

b) Rapports sur la marcbe de la Societe.

M. F. O. Wolf: Nos stations botaniques. Rapport pour

les annees 1890 et 1891. Extraits des proc^s-verbaux des reunions k Brigue (1890)

et k Fionnaz (1891).

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198

19. ZQrich.

Natarforschznde Gesellschaft in Zürich.

Vorstand vom Sommer 1892 an:

Präsident: Herr Prof. Dr. Lunge.

Vize-Präsident: Prof. Dr. Lang.

Quästor: Dr. Kronauer.

Aktuar: Dr. Karl Fiedler.

Bibliothekar: Prof. Schinz.

Beisitzer: Prof. Kleiner.

Prof. Rudio.

Ehrenmitglieder: 12. Korrespondirende Mitglieder: 7. Ordentliche Mitglieder: 194.

Jahresbeitrag für Stadtbewohner Fr. 20. Auswärtige 7.

Vorträge und Mitteilungen 1891/92.

Herr Prof. H. F. Weber: Demonstrationen über die Ausbreitung elektrischer Ströme in langen Kabeln.

Herr Dr. Constanz: Neue Methoden zur Bastimmung von Molekulargewichten.

Herr Prof. Hantzsch: Die räumliche Anordnung der Moleküle in gewissen Stickstoff- Verbindungen.

Herr Dr. Winogradsky: Die Organismen der Nitri- fikation.

Herr Prof. Heim: Die Centralmassive der Alpen.

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199

Herr Dr. Hanau: Herzlose Missgeburten als Beispiel der Entwicklung des Körpers unter dem Einflüsse mechanischer Störungen.

Herr Prof. Bühler: Neue Untersuchungen über Sicker- wassermengen.

Herr Dr. v. Tavel: Das System der Pilze im Lichte der neuesten Forschungen.

Herr Dr. Martin: Entwicklung und Pormeigentümlich- keiten der menschhchen Ohrmuschel.

Herr Prof. Keller: Vorweisungen aus der letzten deutschen Biberkolonie.

Herr Prof. Bühler: Neue Erfahrungen über das Auf- treten der Nonnenraupe.

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Verzeichniss

der an der 75. Jahresversammlung der Schweiz. Natur- forschenden Gesellschaft in Basel für die Bibliothek ' eingelaiifenen Geschenke.

Basler Naturforschende Gesellschaft, Verhand- lungen Band X Heft 1. Der schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft an ihrer 75. Ver- sammlung vom 5. 7. September 1892 zu Basel gewidmet. Basel 1892. 8^

Boule, Marcellin Dr. Description geologique du Velay. Paris 1892. 8^ Extrait du Bulletin des Services de la Carte Geologique de la France.

Les grands animaux de l'Amerique. Paris 1891. 8^. Association fran^aise pour Tavancement des Sciences.

Les Gneiss amphiboliques et les serpentines de la haute vallee de l'Allier. Paris 1891. 8^ Extr. bull, de la soc. geol. de France.

Note sur le remplissage des cavernes. Paris 1892. Extrait de TAnthropologie.

Observations sur les tufs et braches basaltiques de l'Auvergne et du Velay. Sur la limite entre le Plioc^ne et le Quaternaire. Note sur Tage des Basaltes du Velay. Paris 1891. 8^ Extrait du bull, de la soc. geol. de France.

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202

Boule, Marcellin Dr. Constitution geologique de& environs du Puy (Haute-Loire). Paris 1889. 8^. Extrait du bull, de la soc. geol. de France.

Xouvelles observations sur les puits prehistoriques d'extraction du silex de Mur-de-Barrez (Aveyron). Paris 1887. 8^. Extrait des Mat^riaux pour Thist. primit. et nat. de Thomme.

Note sur le bassin tertiaire de Malzieu (Loz^re). Paris 1888. 8^ Extr. bull, de la soc. geol. de France.

Le Canis megamastoides du Pliocdne moyen de Perrier (Puy-de-Döme). Paris 1889. 8^ Extr. bull, de la soc. geol. de France.

LaCaveme de Malarnaud pr^s Montseron (Ari^ge). Sur les alluvions quaternaires ä silex taill^s d'Aurillac (Cantal). Paris 8°. Extr. bull, philo- math. de Paris.

Les predecesseurs de nos Canides. Paris 1889. 4^. Extr. des Comptes rendus de l'Acad.

Boule Marcellin et Cartailhac Emile. La grotte de Reilhac (Gausses du Lot). Lyon 1889. 4^

Delebecque A. Sur les sondages du lac du Bourget et de quelques autres lacs des Alpes et du Jura. Paris 1892. 4^ Extr. des Comptes rendus de l'Acad.

Sur la topograpliie de quelques lacs du Jura, du Bugey et de l'Is^re. Paris 1892. 4^ Extr. des Comptes rendus de l'Acad.

L'etude des lacs dans les Alpes et le Jura fran- ^^ais. Paris 1892. Gd.-8'^. Revue generale des sciences pures et appliqu6es 15 avril 1892.

Note sur les Fata Morgana. Gen^ve 1892. 8®. Extr. des Aroh. des sc. phys. et nat.

Presentation des cartes de plusieurs lacs fran^ais et observations de leurs temp^ratures k diverses

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208 -

profondeurs. Genöve 1892. 8^ Extr. des Arch.

des sc. phys. et nat. Delebecque A. Recenti Scandagli lacustri Francesi.

Torino 1891. 8^ Cosmos del Guido Cora Vol.

X. Disp. IX. Delebecque A. et Duparc L. Composition des eaux

et des vases de diflferents lacs de Savoie et du

Jura, Gen^ve 1892. 8^ Extr. des Arch. des sc.

phys. et nat. Delebecque A. et Ritter E. Exploration des lacs de

Bugey. Gen^ve 1892. 8^ Extr. des Arch. des sc.

phys. et nat. Sur les lacs du plateau central de la France.

Paris 1892. 4®. Extr. Comptes rendus de l'Acad. Delebecque, Martel, Gaupillat. Sur le gouflfre du

Creux de Souci (Puy-de-D6me). Paris 1892. 4^

Extr. Comptes rendus de l'Acad. Delebecque A. et Vallot J. Sur les causes de la

catastrophe survenue ä St. Gervais (Haute-Savoie)

le 12 juillet 1892. Paris 1892. 4^ Extr. Comptes

rendus de TAcad. Dufour, Henri. Contributions ä Tetude d^ Telectri-

cite atmospherique. Lausanne 1892. Gd. 8P.

Extr. Recueil inaug. de Tuniv. de Lausanne. Forel F. A. Le Leman. Monographie limnologique.

Tome L Lausanne 1892. 8^ Früh J. Die Erdbeben der Schweiz in den Jahren

1888—91. Zürich 4^ Ann. d. Schweiz. meteoroL

Central- Anstalt. Jahrg. 1891. de Monaco Albert P^ prince souverain. Resultats des

Campagnes scientifiques accomplies sur son yacht,

publiees sous sa direction avec le concours du

baron Jules de Gueme. Fase. III Brachiopodes

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204

de FAtlantique Xord par P. Fischer et D.-P. Oehlert. Monaco 1892. 4«.

Musees d'Histoire Naturelle de Lausanne. Rapports annuels des conservateurs k la Commission des Musees pour Tannee 1891. Lausanne 1892. 8^

Reneyier E. Notice biographique sur Gustave Maillard. Lausannne 1891. 8^ Extr. bull. soc. vaud. sc. nat. XXVIII 106.

Riggenbach Albert. CoUectanea zur Basler Witte- rungsgeschichte. Basel 1891. 4®.

Die Geschichte der meteorologischen Beobach- tungen in Basel. Der Naturforschenden Gesell- schaft zu Basel zur Jubiläumsfeier ihres 75jäh- rigen Bestehens und Wirkens gewidmet von ihrem Sekretär. Basel 1892. 4^

Rütimeyer L. lieber einige Beziehungen zwischen den Säugetierstämmen alter und neuer Welt. Zürich 1888. 4\ Abhdlg. schw. paläont. Ges. XV.

IJebersicht der eocänen Fauna von Egerkingen nebst einer Erwiederung an Prof. E. D. Cope. Basel 1890. 8^ Verhdl. Naturf. Ges. in Basel IX.

Die eocäne Säugetierwelt von Egerkingen. Zürich

1891. 4^ Abhdl. schw. paläont. Ges. XVIII.

Die eocänen Säugetiere von Egerkingen. Basel

1892. 8^ Verhdl. Naturf. Ges. in Basel X.

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Nekrologe.

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i Dr. Ls. Ang. Perrenond, Med. Chirurg.

le 24 avril 1837 k la Chaux-de-Ponds, il quitta fort jeune la maison patemelle pour faire ses premi^res humanites ä Neuchätel, puis ä Zürich. Plus tard il visita les universites de Würzbourg, Prague, Vienne, Berlin et termina ses etudes ä Paris. II fut recju docteur le 4 mai 1859, ä Tage de 22 ans. De retour k Neuchätel, et apr^s un stage de quelque temps k Thopital Pourtal^s, il debuta comme docteur en medecine et en Chirurgie dans cette ville. En 1868, il translera son doinicile au Locle, il acquit bientot une nombreuse clientMe. Mais un deuil subit dans sa famille le döcida k quitter cette localite pour aller se fixer k la Chaux-de-Fonds, il pratiqua d^s lors. II aimait k se trouver en societe de ses confr^res; son caract^re sociable et sa bonne humeur habituelle ne contribu^rent pas peu k faire de lui le „lien" de la Societe medicale de la Chaux-de- Fonds. C'6tait un homme d'une grande franchise et d'une grande probite, alliant ä ces qualites les connaissances qu'il avait acquises pendant ses ann6es d'etude et pen- <Jant sa longue pratique.

Malgre les nombreuses relations qui le retenaient dans les Montagnes neuchäteloises, il n'avait pas aban- donn6 Tidee de retoumer definitivement dans le vignoble pour y terminer sa carri^re, lorsqu'il fut subitement atteint d'une maladie de foie qui l'enleva k l'affection des siens dans Tespace de quatre mois, k Tage de 55 ans, le 2 Jan vier 1892.

Ls. Aug. Perrenoud etait entr^ dans la Societe hel- vetique des sciences naturelles en 1866.

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i David Decrae.

David Decrue est ne le 27 mars 1807. Ses parents ayant eu des revers de fortune pendant qu'il 6tait au College de Gen^ve, il a du gagner sa vie de fort bonne heure. II donnait des legons particuli^res tout en con- tinuant ses etudes; ce fait expKque qu'il a pris ses grades un peu plus tardivement que des camarades place& dans des circonstances plus faciles. II fut bachelier ^s lettres en 1826, bachelier hs sciences en 1828, Docteur ^s sciences en 1837 et se voua avec passion k l'etude des mathematiques. En 1830, il fut nomme professeur de geometrie k l'Ecole industrielle alors en creation; il conserva cette place pendant pr^s de 40 ans, ce qui le mit en relation avec tous les industriels qui avaient acquis une instruction soignee.

II redigea, k Tusage de ses ^löves, un manuel au- tographi6 qui a eu plusieurs editions; cet ouvrage, qui n'etait pas destine k de futurs savants, procedait par demonstrations tr^s-simples et remplui^ait par des postulats tous les theorömes qui n'etaient pas d'une utilite imra6- diäte ; par contre, les propositions etaient accompagnees de leurs applications usuelles dans Tindustrie ou dans la vie privee. Cet ouvrage contenait, sur les engrenages, des notions destin^es aux el^ves de l'Ecole d'horlogerie.

Pendant le meme temps D. Decrue donnait des le^ons particuli^res, entr'autres dans la pension de R.

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Toepffer, il preparait aussi sa th^se pour le Doctorat. Cette th^se a pour titre : De rintegration des dqualims axAX differences partielles Un4aires en series d'integrales particulüres.

L'auteur presente les resultats des differents travaux parus sur le sujet, les discute, et en tire une methode generale dont il fait l'application au point de vue th6o- rique ä la penetration de la chaleur dans les corps, aux vibrations des fils tendus et accessoirement au flux et reflux de la mer.

A la suite de la soutenance de cette th^se, Decrue obtint, de TAcademie de Gen^ve, le grade de Docteur ^s sciences mathematiques.

Deux ans plus tard Deci-ue, qui etait officier du genie, publiait une brochure intitulee: Determination du mouvement des projectiles dans Fair en modifiant la loi que fon admet ordinairement pour la rSsistance de ce fluide. A peu pr^s ä la meme epoque, un officier italien publiait sur le meme sujet un travail arrivant au meme resultat.

En 1840 il fut nomme professeur de Mathematiques superieures ä T Academie de Gen^ve ; il exer^a ces fonc- tions jusqu'en 1848. Siegfried, successeur de Dufour dans la confection de la Carte Suisse, dit dans ses me- moires qu'il dut k Tenseignement de Colladon et de Decrue ä Gen^ve, les connaissances qui Tont dirige dans sa carriöre. Quelques annees avant sa mort Siegfried rencontrant, par hasard dans les rues de Berne, son ancien professeur dont il avait conserve un souvenir reconnaissant, se fit plaisir et honneur de lui montrer tous les travaux qu'il conduisait avec tant de distinction.

C'est en parlant de la meme epoque que M. Ver- ch^re, alors doyen du Gyranase, dans un discours qu'il prononga en 1880 dit en s'adressant k Decrue : „Nous

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nous souvenons, eher professeur, de Texcellence de votre enseignement, et, pour ma part, quoique ma carriöre n'ait pas ete dirigee du cote des raathematiques, je mc suis souvent felicite d^avoir, sur votre conseil et sous votre direction, etudie jadis le caicul integral et diflF6- rentiel."

En 1848, le gouvemement radical donna la place de Decrue k un ami politique, et chargea Tancien pro- fesseur de mathematiques superieures de Fenseigneinent au Gymnase, des Mathematiques, Statique et Dynamique, en lui accordant, en reconnaissance des Services rendus, le titre de professeur ^merite.

Decrue se voua consciencieusement k cet enseigne- ment qu'il donna avec une clarte et une precision dont ses nombreux ^löves conservent le souvenir. II preparait ses cours avec le plus grand soin, examinant le sujet sous toutes ses faces, et se tenant au courant de toutes les modifications qui se produisaient k l'etranger dans Tenseignement sur les memes mati^res, mais il donnait ses cours sans notes. Doue d'une vue excellente et d'une grande fermete, il etait raaitre de ses ^löves et n'avait que rarement ä s'occuper de discipline.

Durant cette periode, son enseignement lui laissant du temps libre, il s'occupa de militaire et de philoso- phie. Comme militaire, il fut commandant de la place de Gen^ve pendant la guerre du Sonderbund, avec le grade de capitaine. Plus tard, il fut nomm6 major et commanda les deux compagnies du g6nie cantonal.

En ce qui concerne la philosophie, il etudia ä fond les differents syst^mes philosophiques, dont il faisait des resumes avec une precision toute mathematique, avan^ant lentement et sürement.

Vers Tannee 1855, pendant que CoUadon s'occupait des travaux relatifs au percement des tunnels alpins,

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Decrue le rempla^a pendant un ou deux semestres dans renseignement de la inecanique.

A partir de 1867, il dut vouer tout son temps ä son enseignement du Gyinnase. Xous trouvons dans le dis- cours de M. Yerch^re, dont il a ete fait mention plus haut, le passage suivant:

„Durant cette periode, le Gyrnuase a subi quelques modifications ä partir de 1867; il fut, pour peu d'annees il est vrai, rattache h, TAcademie, et Ton y introduisit, peu apr^s, une section industrielle, k cote de la section classique. M. le Professeur Decrue fut Charge des fonc- tions de Doyen ä partir de la mise en vigueur de la nouvelle Organisation. Les quatre annees que vous avez dirige le Gymnase, eher Doyen, avec autant de d^sinte- ressement que d'assiduite, ont exerce une salutaire in- fluence, car vous avez restaure la discipline qui avait faibli, et vous avez ete Tauteur de nombreuses amelio- rations int^rieures que vos successeurs n'ont eu qu'ä maintenir pour Tavantage commun des el^ves et des professeurs."

Decrue, k partir de 1872, a ete Charge de Tensei- gnement mathematique destine ä preparer les eleves au polytechnicum ; il a voue tous ses soins k cet enseigne- ment qui faisait plus que doubler son programme, et qui lui donnait, k domicile, un travail considerable, car il avait l'habitude de revoir en detail tous les devoirs journaliers de ses eleves, ceux des techniciens avaient souvent un grand developpement, et il les annotait tous avec le plus grand soin. Tout ce travail de correction devint trop fatigant pour son äge, et il commen<ja par se decharger des cours de la volee inferieure, puis en 1881 il abandonna enti^rement Tenseignement. II n'avait pas voulu attendre pour resigner ses fonctions qu'on trouvät qu'il etait devenu insuffisant. II avait atteint

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l'äge de 74 ans et avait eu ainsi 51 ans d'enseignement public.

L'ann^e precedente, le Conseil d'Etat, les profes- seurs et les etudiants, dans un banquet auquel assistaient plus de 150 personnes, avaient fete son cinquantenaire d'enseignement. Le Conseil d'Etat d'un cote, les pro- fesseurs et les etudiants de Tautre, apportaient chacun un riebe cadeau en souvenir de cette longue carriöre. Le discours de M. Verchöre, dont nous avons dejä rapporte quelques fragments biographiques, se terminait par ces pbrases:

,,Ce n'est pas seulement de savoir et de comprendre des theor^mes et des formules que vous demandiez ä vos el^ves, c'etait aussi d'etre des jeunes gens studieux, amis du devoir, loyaux, unissant la culture de l'intelli- gence ä celle de la conscience, et du coeur pour devenir ensuite des bomraes bonorables et utiles.''

„Vous avez egalement vu ä vos cotes de nombreux coUögues qui ont constamment trouve en vous un esprit bienveillant, un caract^re plein de cordialite. Ils ont pu apprecier, admirer votre z^le, votre activite, prendre modele sur vous dans bien des occasions, recevoir avee reconnaissance vos conseils qui toujours donnes avec autant de modestie que de bonte, etaient de nature k leur faciliter les diflScultes de leur tache."

Le cadeau du Conseil d'Etat fut remis par Carteret, President du Departement de l'Instruction publique, par un discours qui constata les droits de Decrue ä la re- connaissance de l'Etat. Plusieurs autres discours furent encore prononces, entr'autres par les professeurs Vogt et Raoul Pictet et par le pasteur Coulin, ce dernier rappela qu'en 50 ans le professeur Decrue n'avait manque ses cours que pendant 3 beures. Les etudiants avaient tenu egalement k temoigner leur amitie ä leur professeur,

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par des discoors; des po^sies^ des recitations et de la musique.

Avant de quitter la carriöre active de Decrue il laut signaler sa presence au Conseil repr^sentatif, k la Constituante et au Grand Conseil de 1841 k 1846. Plus tard, il fut encore membre du Consistoire de TEglise nationale protestante.

Apr^s avoir abandonne Tenseignement, Decrue ne cessa pas de travailler, il continua ses etudes philoso- phiques qu'il faisait cheminer de front avec des etudes religieuses. H consacra aussi une grande partie de son temps k Fetude d'une question de mathematique qui s'^täit posee k lui dans la demi^re ann^e de son ensei- gnement. II avait constate, dans un prisme d'une forme particuli^re, des effets de reflexion qui lui paraissaient contredire la theorie de Sturm sur le prisme en general. Aprös de longs travaux, il est arrive k une Solution satisfaisante de la question qu*il s'etait posee, mais sans que cette Solution conduisit au resultat pratique qu'il avait espere.

Du reste, le travail etait pour lui un besoin. II travaillait d'abord pour developper, puis, k la fin, pour conserver son intelligence. Les demiers mois de sa vie Tont encore vu occupe de travaux qui le distraisaient de la longue r^clusion occasionnee par la maladie.

Bien qu'il ait detruit un grand nombre de ses tra- vaux qu'il regardait comme etant sans valeur, il laisse une quantite considerable de notes sur les sujets dont il s'est occupe.

Souvent, on lui demandait de v6rifier par la th6orie des rösultats obtenus ou cherches pratiquement, il mettait toujours, avec le plus grand entrain, son savoir au Ser- vice de ceux qui- lui posaient des questions.

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Lorsque cet homme de bien, ce grand traTailleur, s'est eteint le 14 avril demier, äge de plus de 85 ans, aprös avoir quitte la vie active depais 11 annees, D n'etait point oublie de ceux qui avaient eu des relations avec lui. Les journalistes de tous les partis, ses anciens el^ves, ont consacre k sa memoire des articles afifectueirsy Ton sentait le souvenir emu des annees passees dans les salles il enseignait.

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Verhandlungen

der

Schweizerischen

Naturforschenden Gesellschaft

Davos

den 18m 19. und 20. Augast 1890.

73. Jahresversammlung. Jahresbericht 1889/1890.

Davos.

Bacbdruckerei Hugo Richter.

1891.

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ACTES

DE LA

SOCißTfi HELVfiTIQUE I

DES

SCIENCES NATURELLES

reunie a

FRIBOURG

les 19, 20 et 21 aoCit 1891

74"" SESSION

COMPTE-RENDÜ 18D0-91

FRIBOURG

IMPRIMERIE FRAGNifeKE FRtlRES

1

AVIS

Par siiite (Fentente entre le Comite central et la Socit?te des Sciences naturelles de Bäle, la 75"^ Session annuelle de la *Soci^te helvötique des sciences naturelles aura Heu ä Bäle en 1892. Monsieur le prof. D^ Hagenbach-BischoflF a ete designö comme prfeident du comite annuel.

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3

V ^^-

APR 12 1893

Verhandlungen

der

Schweizerischen

Naturforschenden Gesellschaft

bei ihrer

Versammlung zu Basel

den 5., 6. und 7. September 1892.

75. Jahresversammlung.

BASEL

Buchdruckerei Emil Birkhäuser

1892.

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(

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3 2044 106 283 724

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