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Full text of "Allgemeine deutsche Real-Encyclopädie für die gebildeten Stände : . Bd. 11,2 D - J, und im Anhange Artikel über die katholischen Glaubenslehren von F - K"

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ziton. 


auflage 


u EN, L) 
Allgemeine deutfihe 


Real-Encyflopädie 


für 
| > 
die gebildeten Stände. 


(Sonverfationd-Lerikon. 


In zwölf Bänden 





e rfter Band. 
X bis BI, | 


— 


Siebente. Driginalauflage. 
Wie fie der VBerfaffer fchrieb, 
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Andrer Mühe flets zu Grunde, 
Galderon. 





8. 4%. Brodhaus. 
18273869 


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Bormworkt,. 


Di jeh&te Driginalauflage des Converfationd=Leri- 
tons vom Jahre 1824 hat, ungeachtet Jeitbem zwei ähnliche 
Bee unter demfelben Titel — das. eine in Wien, das andre 
in Kin, beide aber noch nicht vollendet — evfchienen find, eine 
fo beifälige Aufnahme gefunden, daB fdom im vorigen Jahre die 


I Borbereitungen zu einer neuen Auflage getroffen werben mußten. 


Dirfe jiebente Auflage .de8 ganzen, Werts mit Cinfhluß 
der Neuen Zolge wird aus zwölf Bänden beftehen, gegen 


650 Bogen enthalten, und binnen Sahresfrift beendigt werden. 


Bie nun bdiefe Auflage fi) von. allen frühern durd) eine 
für das Auge gefälligere und bequemere dußere Einrichtung un= 
teriheidet, fo hoffen wir auch durch die forgfältigfte Berucjich- 
tigung alles Deflen, wa& zu ber innern 3wed- und zeitge- 
maßen Umbildung des Werks erfoberlich ift, unfere Ach- 
tung für das Urtheil des Publicums bethätige zu 

65 find nämlid: 

Eritens die zehn Bände: deö bisherigen PN in der 
fehsten Xuflage mit dem 11. und 12. Bande, welche bie Neue 


Gonv erfationd-Leriton. 


iibente Driginalaufloge 
E&rfer Band.  & 


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Allgemeine beutfche ERE, 


Real-Encyflopäbdie 


für 
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die gebildeten Stände. 


(Sonverjationd-Lerilon. 


Sn zwölf Bänden. | 





E rfter Band. 
% bis BI, | 


— 


Siebente. Driginalauflage. 
Wie fie der Verfaffer fchrieb, 
Richt wie fie der Diebflahl brudke, 


Galberon. 


Leipzig: 
3. a. Brodbaus. 
182735859 








Gonv erfationd-Leriton. 


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Siebente Driginalauflage 





Erfer Band. 
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‚ ‚zu ur Rahridt, 
Se im“ PHUTREITEE “org rg 
Bon der fiebenten Driginalauflage diefes Werks find drei verfhiebene Ausgab 
"veranftaltet worden, die zu folgenden Preifen fotvol durch ben Verleger alß dur 
alle andre Buchhandlungen des In= und Auslandes bezogen werben fönnen. 
Re $, foren Dlubpapker, Präntgmentionkprdsifin dab ganze Ba 
15 Thle., /oder 77 Ft. Rhein. 

Me. 2, auf gutem Schreibpapier, 20 Thle., ober 36 FI. Rhein. 

Mr. 3, auf ertrafeinem Velinpapier, 36 Thle., ober 64 3. 48 Kr. Rhein. 
Sammler, die fid) in po@offrien Hhrfen nnpeif Belege wenden und den ® 
tag ihrer Beftellung gleich beifügen, erhalten auf fech& Exemplare das fieben 
frei oder fönnen, menn fie verfchiahene Ynpoyeen wählen, bei einem DBetrage vc 
wenigftens 105 Xhalern Ein Siebentel davon als Rabatt in Abzug bringen. 


Allgemeine veutfepe X a 


Real-Encyflopädie 


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die gebildeten Stände. 
Converfationd-Lerifon.) 


In zwölf Bänden. 


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erffer Band. 


X bis BI, 


Driginalauflage 
Wie fie ag ‚Bela fhrieb, 
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Siebente. 


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Andrer Mühe fiets zu Grunde, 
Galberon. 





Leipzig: 
8. 4% Brodbaus. 
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Di fehöte Driginalauflage des Gonverfations=Leri- 
tens vom Jahre 1824 hat, ungeachtet jeitbem zwei ähnliche 
Berk unter demfelben Titel — das. eine in Wien, dad andre 
in Köln, beide aber noch nidyt vollendet — sifchienen find, eine 
fo brifäige Aufnahme gefunden, daB {dom im vorigen Sahre die 
Vorbereitungen zu einer neuen Auflage getroffen werben mußten. 
| Diefe jiebente Auflage des ganzen Werts mit Einfluß 
der Neuen Folge wirb aus zwölf Bänden beftehen, gegen 
650 Bogen enthalten, und binnen Sahresfrift beendigt werben. 
Bie nun bdiefe Auflage fi) von allen frühern burd) eine 
fir das Auge gefälligere und bequemere. äußere Einrichtung un= 
triheidet, fo hoffen wir aud durch bie forgfältigfte Verickfich- 
tigung alles Deflen, was zu der innern- zwed: unb zeitge- 
maßen Umbildung des Werks erfoberlich ift, unfere Adh- 
tung für das Urtheil des Publicums bethätigt zu en 
Es find nämlid: 
Erfiens die zehn Bände: des bisherigen: Sen in ber 
fehöten Auflage mit dem 11. und 12. Bande, welche bie Neue 


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Abbt Abdera eile 


an fie jet noch in der Mathematif gebaut. Die siglae find wieder dre.yugzuue 
je nachdem die Abkürzungen Sylben, Wörter oder ganze Gedanken berrefferg 

iden legten Arten ber siglae nennt man aud) Notae 'Tironianae von ie 
Iaffenen des Cicero, Tullius Ziro. Indeffen foll fdyon Ennius 1100 o5 ä, 

schen erfunden haben, zu denen Ziro die Präpofitionen fügte. Anbre „— 
m fie nod) und Lucius Annaeus Seneca Eonnte ihrer 5000 fammeln amd sa 
Aber audy Ennius war feinedivegs ihr erfter Erfinder. Sede Sprache IE 
t hat mehr oder minder allgemein angenommne und befannte Abküry 


Scflärung man in verfchiebnen Merken findet. ndeffen ift dabei noch m 
erörtert und unficher, und der Inhalt mandyer alten Schriften, De a) —_ > 














und Urkunden bleibt deshalb nicht felten fhmankend und mehrbeutig. 
rund gewöhnlichften Abkürzungen betreffen Vornamen, Titel und Form 
M. Marcus, Aid. Übilis, Cos. Conful, Coss. Gonfules un. [.w. 
Kbbt (Thomas), ein phitofophifcher Schriftfteller, geb. d. 25. Nov. 1ZE 
n, enttoidelte früh feine vortrefflichen Anlagen und feinen Gefdhniad fürR 
ıfchaften. 1756 bezog er die Univerfität Halle, mo er fich auf Philofopk” 
tathematif legte, der Theologie entfagend, der er fi) anfänglid; gemibm,. 
1760 ward er al8 außerordentl. Prof. der Phttof. auf die Univerfität Me 
furt a. d. Ober berufen. Hier fchrieb er mitten im Getümmel bes Kirk 
Abhandlung „Vom Tode fürs Vaterland.” Das Jahr darauf, mim 
: einen Ruf als Profeffor der Mathematik nad) Rinteln angenommen 
er feche Monate in Berlin, wo er mit den beiden Euler, mit Menbe 
md Nicolat in Verbindung trat, und thätiger Theilnehmer an ben Kirk” 
fen wurde. Das sde Rinteln machte ihn dem atademifchen Leben abgemel 
fing an die Rechte zu fudiren, um einft ein bürgerlicyes Amt: beklciben 
. 1763 bereifte er das fübliche Deutfchland, die Schweiz und einen ih 
sanfreic), kam zu Ende des Jahres nach Rinteln zurüd, und gab balb al 
Wert „Vom BVerdienft‘‘ heraus, mwoburd) er feinen Ruhm am meifl 
te. Man findet in demfelben erhabne Gedanken, feine Bemerkungen wirt 
effliche praktifche Phitofophie. Diefer Schrift verdankte Abdt 1765 iz“ mE 
ıeine® Hofe, Regierungss und Confiftorialrathe zu Büdrburg bei du = 
en Grafen Wilhelm v. Schaumburg-Lippe, der ihm mit befondrer Gum = 
jugetban war. Allein er genoß diefer Auszeichnung nur kurze Zeit, def - 
). 3. Nov. 1766 ftarb er In der Blüthe feiner Jahre. Der würdige Ghümmmsmiı= 
inen Steund in feiner eignen Capelle prachtvoll beerdigen, und 
ıfchrift feined Grabmals. — Abbr’s Schriften find rei) an Scya 
dungsfraft und Geift, und gewiß würde er einer unfter vorzl 
tfteller geroorden fein, twenn er die reifern SSahre des männlichen Alter$ 
hätte. Aber auch fo verdient er zu Denen gerechnet zu werden, bie Im gg 
m Zeitalter zu der beffeın Geftattung der deutichen Literatur Eräftig - 
t haben. Sein Ausdrud zeichnet fi) durch) Anmurh und Eraftuolfe 
hne jebod) immer von Zwang und Dunkelheit frei zu fein. Seine v 
erde find nach feinem Zode in feche Bänden von Nicolai herausgegeben 








(Berlin 1768— 81. 2. Aufl. 17%.) „= 
Cbdeichen, 1) durch einen Deich (Damm) einfließen, abfondem;. - = 
eine Gemeinde (Deichacht), die zu Erhaltung gewiffer Deiche v ® 


ich mit Bersilligung der Obrigkeit aus diefer Verbindlichkeit zieht, Dagsgggpuuumusee 
uch ihre fernere Wafferjicherheit durch eigne Deiche zu erreichen fucht. - mi 
[bdera, eine Stadt auf der thrasifchen Küfte, alsderen Erbauer 

ıt wird. Sie rühmte fih, das Vaterland des Demokritus und des Pit 
afein; Indefgalt fiedoch im Altsrthum fürden &ig ber Albernheit und Aug 
theit, wie folche® Wieland in feinen Abderiten febr ergöglich ausgefizhet Ge = " = 







































Abgaben 19 


Ile foviel einnehme , baß er etrons davon abgeben Fünne, foberte man von 
Yan Konfı cine folhe Summe, von der man voraudfeßte, daß fie auch ber 
® Uuufe aitningen Könnte, und da diefe Kopffteuer fitr Alle gleich beftimmt wurde, 
ZUR CE When Reiche und Arme gleich viel, roobri es dann in die Augen fällt, daß 
tm oR Meike Ungleihheit dabei herricht. Sndeffen wurde gar bald aud) das wirkliche 
"en. DE Beuhnn hei der Verteilung der Abgäben zum Mafftabe genommen. Für 
"2 26 Apfhehe und reelifte Bermögen wurde in cultivieten Rindern bald der angebaute 
ea Beam Boden erkannt. Da dericlbe feinen Eigepthlmern ober Berwieth: 
"mie Mefeinähic ein fichres Eintommen gewährte, fo wurde der jährliche Er: 
en] mgiebrundftüde derer, die man fir Steuerpflichtige erflärte, abgeichier, umd 
Tat mh Mahitabe die Abgabe auf die Srundfticde vertheilt. So bildete fidy 
ur Meßrantfiener, wobei jedoch felten der rohe und der reine Ertrag der Grund» 
75 Mihegman interfhieden wurde; und wo es auch gefchah, herrfchte doch nur 
Zu da gear Grab von Sicherheit in der Abfchigung feibft und noch cin geringrer 
iu dr Erbatung diejes Principe bei den Veränderungen des reinen Ertrage. 
De Dir Seundfkeuer zur Zufammenkringung des nöthigen Stanteeintommens 
nit genlate, fo fah man fich nach andern Quellen um, und richtete, befonders 
der Geldumlauf in der bürgerlichen Gerellichaft inmr mehr vergrößerte, 
fein Augenmerk nach allen Punkten, wo fi Gerd blicen fick. Wo nur irgend 
R Oi awgrgeben wurde, alfo bei Käufen, Virkänfen, Tauchen, bei Erbihuf: 
Zr; 2, m man Abgaben von dem MWirthe, der an Andre überging Wir bei 
Ousspehörden etwas zu juchen hatte, mußte fi) durdy Geld (Stenipelpapier) 
bee Be zu ihnen eröffnen. Wo Eigentum ertvorben ward, da mußte etwas 
abgegeben toerben. Düher die lange Meine von Erwerbs: und Gewerbe: 
28; Ermerm Da man aud) bei Gelegenheit der Einnabme der Staatögenoffen nicht 
Ir Aneizcemmenbringen Ernte, al& der Staat bedurfte, fo pakte man auch der 
mM: Insgabeanf, umd ließ fi allenthalben, woman die Ausgabe zu contreliren 
sermecte, eewas bezahlen. So bildeten fich allenthalben dic Confumtions: 
fesern der mannigfaltigften Art. Bei der wilfenfchaftlihen Behandlung ber 
Ue;aben, reiche fich erfl entwickelte, nadydem man die mannigfaltiagften Arten der: 
den hen Längjt erfunden und eingefüher hatte, war man barauf bedacht, die 
zanze Mafle der vorhanden Arten unter cine allgemeine Uberficht zu bringen 
Rab Büricy laffen ficdh alle vorbandnen Abgaben unter folgende Glaffen ordnen: 
fiz find namlich entrocder aufden Befis, oder aufden Erwerb, oder aufden 
Seneider Güter gelegt. Da e8 in der That kein Verhältnif der Güter zu ben 
Werden gibt, was nicht unter dieje drei Rubritn pafte, fo kann diefe Einthei- 
img 214 volftändig angeiehen werden. Allein ob die darunter begriffnen Abs 


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saken nach richtigen ftaatswirthfchaftlichen Grundfägen geordnet find, kann dars 
223 nicht erfannnt toerden. Um die'cs zu beurtheilen, muß erjt ımterjucht werden, 
ob fie von dem reinen Einkommen regelmäßig und fortrährend bezahlt werben 
Enım oderniht. So kann z.B. ein Befigthum von folder Befchaffenheit fein, 
KB gor nichts einbringt, wie etwa eine Bibliothek, cine Gemäldefammlung 
u.f.w. Wollte man nun von einem folhen Befistbunte jährlidy eine Abgabe er: 
kben, fo würde die Abgabe dieies Befipthum in Elırzrer oder längrer Zeit gänze 
: Äh aufzehren, tmenn fie von ihm bezahlt werden müßte, und fie würde folglich 
Im cben entwidelten Grundfägen, nach welchen die Gtte der Abgabe beurtheilt 
werben muß, gänzlich wideriprechen. Das Befisthum kann daher nur infofern 
mit gutem Erfolg befteuert werden, als e8 ein regelmäßiges Einfommen gewährt. 
Eben’o fan der Erwerb nad) ftnatswirthfchaftlichen Grundfägen nur dann bes 
feuert werden, tvenn derfelbe regelmäßig ift, und aus einem Vermögen fließt, 
weichet eine beharrliche Quelle des fid) ftetö erneuernden Erwerbs if. Wenn 
daher Jemand ein Srundftüd oder ein Capital durch Kauf, Zaufh u. f. w. er: 
2% 


—. 











Abendmahlögerichte Abenteuerlich 16 


ät befonberer Keierlichkeit zu verehren, noch in Proceffionen, nad dem 
end cllgcmeinen Brauch der Kirche, feierlich Herumszutragen, ober nicht 
ln Volke auszufegen fel, und daß deffen Anbeter Abgötter fein, — 
sit. 7) Wenn $emand fagt, daß es nicht erlaubt fei, bie heit. Euche- 
ı Exrrarium aufzubewahren, fondern daß fie gleich nach der Gonfectation 
dig den Umftchenden außgetheilt werden müıffe, ober daß es nicht erlaube 
rmoolf zu den Kranken zu tragen, — anathemasit. 8) Wenn Jemand 
3b in der Euchariffia dargebotne Chriftus nur geiftig genoffen werde 
ziegleich facrramentirlich und reell, — anathema sit. 9) Wenn Jemand 
mt, daß alle und jede Chriftgläubige beiderlei Gefchlechts, wenn fie zu 
weitungejahren gelangt, nady bem Gebote der heit. Eatholifchen Kirche 
rim, jährlich wenisftens Oftern zu communiciren, — anathema sit. 
Ins Jemand fagt, taß es dem elaboricenden Priefter nit erlaubt fei, fich 
Kummuniciren, — anathema sit. 11) Wenn Jemand fagt, daß der 
van eine hinreichende Vorbereitung fei, um das alfecheiliufte Altar 
ma u geniefen, — anathema sit. Die Katholiken haben nod) immer 
mmnen, cin Pfand, daß der Here bei ihrer Kirche geblieben. As 
tfaheidiger der Earhe'iihen Abentmahislehre find zu nennen: Feint, 
Fans ter Sathe:itchen Prhre vom Abentmahl nady den Veblirfniffen der 
ar (Min ons Irielt 1816.) Brenner, „Kteie Darftellung der 
Kaatır Speer tee Hesmeiseihe.” 3. Band. (Bamberg und Würy 
; ve.8. 


Istmat!ögerichte, €. Crdalien. _ 

Untpunft, ver Dort’cnirapuntt des Xquater® und Herisonts an 
biz ts Sirermis Ua en beiden Tagen der Nacdıtgleihen geht die 
Bulkatsork vr. 

Untrötbe, 1. Mersenrithe 

Datfiern, 6. Srisreet vnd Planeten. 

Ihntberz, Searriszzmr Ztstt im Resnkeife beat Alnize. Baier, 
Mer Resnetroz ze ve Zn, 82:230 Hint. une 10S0 Sinn. Eh 
ke lheriare See tier Grieitrgeiters Jekann Iburmaier, der fi 

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Abgaben 19 





SLErethun DE dag Seber fo wel einnehme,, daß er ettons davon abgeben Finne, foberte man von 
d Abe Kopfe cine foihe Summe, von der man vorausfegte, daf fie audy ber 
n, eihningn Könnte, und da diefe Kopffteuer fire Alle gleich beftimmt wurde, 
en Sal fezbtn Reiche und Arme gleidy viel, wobri e6 dann in die Augen fällt, daß 
em Bel Megikelingtrihheit dabei herricht. Fndeffen wurde gar bald aud) das wirkliche 
em. WE Üemmiyn hi der Vertheilung der Abgaben zum Mafftabe genommen. Für 
Tre Ich Ins Riherfte und reelifte Vermögen wurde in cultivirten Lindern bald der angebaute 
2:2 Geab mb Boden erfannt. Da bericihe feinen Eigepthämern oder Beiwirth: 
ı mie Kefejäkelich ein jichres Eintommen geiwährte, fo wurde der jährliche Er: 
23:0] wmgießemftüde derer, die man flr Steuerpflichtige erktärte, abgeichigt, und 
zer u Mafflae die Abgabe auf die Grundftücte vertheilt. So bildete fidh 
a MGrandfteuer, wobei jedoch felten der rohe und der reine Ertrag der Grund: 
==# | Midegman unterfieden wurde; und too e8 auch gefchah, herefchte doch nur 
= via geisare Brad von Sicherheit in der Abfchigung felbft und noch cin geringrer 
‚ide Orhaltung diefed Princips bei den Veränderungen des reinen Ertrage. 
er De bie Semnöfteuer zuc Zufammenbeingung des nöthigen Etaatsrinfommens 
Sn sicht gesägt, fo fah man fich nach andern Quellen um, und richtete, befonders 
“Ir ah dr Geldumlauf in der bürgerlichen Gerellichaft immer mehr vergrößerte, 
iz Fein Anyenmerk nady allen Punkten, wo fich Geld blicfen fie. Mo nur irand 
x Gi zsgegzben wurde, alfo bei Kaufen, Verkänfen, Zanihen, bei Erb’haf: 
Er: Aa, zog man Abgaben von dem MWirthe, der an Andre überging. Wir bei 
E1 Oawfphörben etwas zu Fuchen hatte, mußte fich durd) Geld (Stempelpapicr) 

” | deBagzu ihnen eröffnen. Wo Eigenttum erworben ward, da mußte cetivas 

3 | aygeben werben. Daher die lange Reihe von Erwerbs: und Gewerbe: 
a: Merern Da man audı bei Selegenheit der Einnahme der Stantögenoffen nicht 
Ye Awidzefimnenbringen koınte, ald der Staat bedurfte, To pafite man auch der 


Irtzsbesuf, und ließ fi) allenthalben, wo man bie Autgabe zu contrelicen 
machte, eoas bezahlen. So bildeten fidy allenthalben die Confumtions: 
feuern der mannigfaltigften Art. Bei der wiffenicheftlihen Behandlung der 
Itgsten, weiche ficy erft entroichelte, nachdem man die mannigfaltigften Arten der- 
feiben hen Lingft erfunden und eingeführt hatte, war mun ‚barauf bedacht, die 
son: Maffe der vorhandnen Arten unter eine allgemeine Überficht zu bringen 

Rah Büich Iaffen fih alle vorhandnen Abgaben unter folgende Claffen ordnen: 
fiz fine nämlich entrocder aufden Befis, oder aufden Erwerb, oderaufden 
Sereider Güter gelegt. Da es in der That Erin Verhältnif der Güter zu den 
Areiden giet, as nicht unter dieie drei Rubriken pafite, fo kann biefe Eintheis 
ung als vollftändig angefehen werden. Allein ob die darunter begriffnen Ab: 
auben nach richtigen ftaatswirthfchaftlichen Grundfägen geordnet find, Eann bar: 
us nicht erlannıt werben. Um dieies zu beurtbeilen, mug erft unterfucht werden, 
#5 fie con dem reinen Einkommen regelmäßig und fortwährend bezahlt werden 
Hanen oder nicht. So kann 3. B. ein Befisthum von folcher Belchaffenheit fein, 
ihcd gar nicht3 einbringt, wie etwa eine VBibliotbef, eine Gemätdefammlung 
ni.w. Wollte man nun von einem folchen Befigthbume jährlid) eine Abgabe er: 
beben, fo würde die Abgabe diefes Befigthum in kürsrer oder fangrer Zeit ginzs 
ich aufzehren, wenn fie von ihm bezahlt werden müßte, und fie würde folglich 
in oben entwidelten Grundfägen, nad welchen die Güte der Abgabe beurtheilt 
erden muß, gänzlidy wideriprechen. Das Befistkum kann daher nur infofern 
mit autem Erfolg befteuert werden, als e8 ein regelmäßiges Einfommen gewährt. 
Etm’o ann der Erwerb nach ftaatswirthfchaftlichen Grundfägen nur dann bes 
feuert werben, wenn derfelbe regelmäßig ift, und aus einem Vermögen fließt, 
weiche eine beharrliche Quelle des fid) ftetd erneuernden Erwerbs if. Wenn 
taber Jemand ein Grundftüc oder ein Capital durch Kauf, Zaufch u. f. w. etz 

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Abgabenfreiheit 25 


terden Gründe, bejonders der legte, fereiten gegen bie Marime, die Abgabens 
et as ein Mittel, die Staatebeamten zu bejolden, anzuwenden. Cine foldhe 
Ft her überdies für Beamte von gleicher Art felten gleichen Werth, da ber 
gracı einen viel größern Gewinn ald der andre haben kann. 4) Wenn Ab: 
se a Gelde entrichtet werden, fo find fie mit Einem Stande und mit feinem 
Wade arserträglih. Andre Staatslaften, als: perfönliche Dienfttciftungen, 
iazrtzung u. f. ıw. aber fönnen allerdings für Einige unzulkffig fein. Eben 
a der wäre €8 beffer, die Übernehmung von dergleichen Laften der freitils 
amsscarren; zu Überlaffen, und diejenigen, welche fie übernehmen, zu ent- 
Ma Mer 5) feinen Antheit an den Abgaben auf andre Weife bezahlt, 
Vu hza nicht noch cine andre Art der Bezahlung zugemuthet werben. Das 
Sgariftrm reicd aber immer vollfommner fein, wenn alle Abgaben von Allen 
werte Rigel cchoben werden. Duß aber 6) Arme keine Abgaben bezahlen, 
Bad rnem guten Abgabenfpfteme, das nur das reine Einkommen anzieht, 
wet in perjönliches Recht auf Abgabenfreiheit kann alfo nur aus Jrrs 
vn ar {alien Borftellungen erteilt fein, und die reformirende Staatspraktif 
aa auf Mittel finnen, diefes Recht ba, wo es noch vorhanden ift, gegen 
gäriee Entihäbigung der dadurch feidenden Perjonen abzufchaffen. 

Bas U. tie Abgabenfreiheit der Gegenftände oder Güter betrifft, fo if 
Wastsezdigite diejenige, twelche gerwiffen liegenden Gründen zugeftanden ift. 
Banacı Gründe keinen Ertrag, fo kann von ihnen natlirlicher Weife auch nichts 
An weten. Selbft wenn ihr Setrag nidyt mehr betrlige al6 voas nöthig ift, 
win drnielben Ertrag von Neuem abzugewinnen, kann feine Abaabe von 
Gappan wecken. Diefe Eann fie nur treffen, wenn fie einen reinen Ertrag 
ih cinen folhen, der die Koften der Gewinnung des yanzen Ertrags 
wi Das Recht der Abgabenfreiheit folder Grundftüce aber, die einen 
way liefern, fucht man durch folgende Grlinde zu rechtfertigen: 1) weil 

N ar rundftlch die Abgabe des andern contractmäßig lbernommen hat. 
But wein Grund hat öfters der Adel die Abgabenfreibeit feiner Güter zu vers 
Ya ucht, indem er behauptete, daB feine Vorfahren einen Theil ihrer 
in Qruern abgetreten hätten, unter der Bedingung, daß fie, außer einigen 
Baufzrıs Hauptgut, aud) die Abgaben aus dem Gewinne der Bauergüter 
Alkrım übemähmen. Nun ließe fich ein folcher Contract ztvar mol als 
id dienten, wenn er auf cin beftimmtes Steuerquantum abgefchlof- 
Sr dien Abfchluß deutlicd, nadgerwiefen werden Einnte. NMte aber kann 
Gerz für verbindlich erfannt werden, in welchem die Übernehmung aller 
mistihen Abgaben für Andre bedungen ift, da Niemand wiffen kann, 
Fehl: je werden Bönnen, und ob daß ertheilte Land eine angemeflene Aus: 
Wiezikzegm il. Denn in jedem Gontracte muß das Object der Verbinds 
eimat werden Fönnen. Außerdem aber, daß dergleichen Contracte bloße 
frd, die fidy in der Wirklichkeit nirgends finden, darf ihnen der Staat 
wre fine Gültigkeit zugeftehen, weil fie der Atgabenpflicht das Aniehn 
ar igjihen Beicproerbe geben, eine Vorftellungsart, die er buchaus nid;t 
eis kart, 2) Die Staaten haben bisweilen Einzelnen, aud, wol ber 
ma hıtien seftattet,, fich von einer beftimmten Abgabe gegen ein Capital 106: 
w, 25. B. in England von der Landtare. Devgliihen Contract: müffen 
Wis yhaitım werben. Uber nimmermeht fannı ein Einzeiner Se gar «in 
Mar Sit oder bie Nation fi von allen Arten ven Abgaben IE ERINNERN 
Meir esmitand ein völlig unbefanntes Ding tedtt, Bere N USERN 
af suemistein Lift, indem Niemand willen fanı, u ek be Eu: 
Mr nism. (68 bießr Diefes die Möglichkeit der Erittin !,s Zimt nut 
R ger unmeduzipige Abgabe zu verkaufen, die ben Zi: Yu. 


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yoner, ein Kriegerfiamm der Indianer zioifhen 28 und 30° ©. B., 
nPista, von 5000 Köpfen, der wenig Aderbau und befto mehr Jagd 
has treibt. In den 5 winterlihen Negenmonaten begibt fich bdiefer 
under nach den Infeln des Piataftrome, ober madıt fi Hütten in 
iiofein. Am liebften effen die Abiponer Zigerfleifh, womit fie den 
u webinden,, daß e6 die Krieger noch tapfrer mache. Lange Ranzen 
mit eitcınen Spiben find ihre Waffen. Sie fiihren häufig mit den 
kurs. Ihre Weiber find nicht brauner ald die Spanierinnen. Die 
mboher Statur, gute Schwimmer, lieben die Figurenzeihnung auf 
1, and haben Adlernafen. hre Caciquen find im Frieden ihre Richter, 
tee Anführer; aber im Srieden ift ihr Anfehn nicht bedeutend, denn 
e Eacique eine der Menge ungefällige Neurung, fo tmwürbe leßtere fi) 
Erimmen fchlagen und den Caciquen verlaffen. 

mung bes Lichts. MWenn wir einen Gegenftand fehen, fo ges 
I, imdern die von diefem Gegenftande ausfahrenden Lichtftrahlen unjer 
kt. und wir fuchen den Ort deö Gegenftandes in der Richtung auf, in 
Yhicht. Man ftelle fich jegt die in ihrer Bervegung um die Sonne 
hir, und vorcrft einen Firftern vor, der Lichtftrablen fenfrecht auf die 
kelrr Bewegung abfendet. Das Auge des Beobachter und der Licht: 
abaduch sufammen, und da der Beobachter von feiner eignen Bes 
%reripürt, fo legt er diefelbe dem LKichte, in entgegengefeßter Rich: 
; wie man 3. B., aufeinem Kahne fahrend, die Biume längs dem Ufer 
eeraufen fieht. Alto mift das Auge dem Lichte hier, aufer feiner fenk- 
kung, nod) eine! andre, ihm entgegenfommende bei, und cm= 
yeben Eindrick beffelben in der Richtung, welche aus diefer zufammen= 
Imegung entfpringt, nämlich in der Diagonale des Parallelogramms, 
Ien die roirkliche und die eingebildete Bewegung dee Lichts (d. i. die Bes 
& Erte) in gleicher Zeit bilden. An feinem wahren Orte erblidt der 
tim Eitern nur. menn er fich hemfolhen in neraher Pinie entweder nd 








B% Sg 1UUL VIED WRIBIEL List YLUPEDO ADEib, YEIWUHSU) VIE zDUujjess 


e führen, wovon die Rreuzzüge das berühmtfte Beifptel find. Im 
u Glermont (1095 — 96) ward, can. 12, beflimmt, daß jedem, 
® Andadıt, nicht aus Ruhm oder Geldgierde, zur Befreiung der 
sın nach Serufalem reife, diefe Reife ftatt der fchuldigen Buße an- 
Im folle. Später dehnte man dies auch auf die aus, welche nicht 
antreten Eonnten, und aufihre Koften einen Kämpfer hinfandten. 
gallmälig noch weiter, man gab auch fon fir Solche gänzlichen 
m Abla$ (volllommmen oder unvclllommnen), welche ein Almofen 
ng eines guten Werkes, 3.3. Herftellung einer Kirche u. f. w., herz 
fonft ein vorgefchriebnes frommes Werk, Befuch einer Kirche (3. B. 
+ Subildums, mas nun auch von Bonifaz VIL. 1300 einge: 
‚ verrichteten. Die Öffentliche Kirchenbuße fiel dadurch gänzlich. Es 
aber bedeutende Mifbräuche ein, und der Gräuel war groß. Unter 
de des Almofens zu guten Werfen ward ber Ablaß zu einer indirecten 
or Chriftenheit. Sogar auf mehren deutfchen Reichstagen (4.3. zu 
6) ward er, um zum Kriege gegen bie Türken die Koften zu beftrei» 
Kagen. Die Päpfte, Bifchöfe und weltlichen Negenten theilten ges 
insol manchmal die weltlichen Regenten auch von felbft zugriffen, wie 
wo das Meichöregiment das fir den Papft bei Gelegenheit des . 
tingefammelte Geld wegnahm und dem päpftlichen Legaten zu fei: 
te nur ein Drittel zufommen ließ. Daß unter folhen Umftänden, 
ige zu fhnödem Gewinn gemißbraucht wurde, duch verkehrte Be: 
a Ablaß und beffen Kraft unter dem Volke entftanden und durch die 
Kblaßprebiger verbreitet werden mußten, ift von felbft begreiflich. 
tt) Bekannt ift es, daß der von Eco X. auögefchriebne Ablaß die 
flung der Reformation war. Es war die Aufgabe der zu Trient vers 
mchenväter, diefe Mißbräuche Öffentlich zu mißbilligen, damit nicht 
re Kirche erfcheine, mas Einzelnenue erbrätet hatten. Das GConci: 
e zuvöcberft in der sess. 24, cap. 8, de reformatione, die Herftels 
slihen Buße fie Öffentliche Sünden mit folgenden Worten: „Der 
L Ximath.\ verordnet. bak man bie Äffontlich Shnhinenhen Affontfich 








Ablauf Abo 31 


Kichhe Laffe den Abla$ fat der Sinnesänderung , laffe ihn als Stin- 
g gelten; jeder Volkskatechiemus beweift das Gegentheil. ve. 
Ihauf, in der Uuukmft, befonders beiden Säulenordnungen, dasjes 
Uyud oder Glied der Säule, welches, in Form eines einwiärts gefehrten 
Barkitvogens , ein vorfpringenbes oberes Glied mit bem darunter befigblichen 
Sara wrbindet, alfo gleichTam den libergang von dem geringern zum größern 
Inhayder Säule bildet. Der Anlauf verbindet Dagegen ein voripringendes uns 
um Er oder Sch mit dem darlıber befindlichen Fleinern, und bildet fo einen 
Üben vom gröfern zum geringern Umfang der Säule. — Ablaufen fagt 
men arugebauten Schiffen, die man vom Stapel läßt, indem auf beiden 
Ester heiten Kiel, oder unterften grofen Balken des Schiffe, zwei ftarke runde 
Billy west werden, die hinten höher als vorn, folglich nach der Maffers 
Bin niehziger liegen. WBorn bei den Vorfteeven werben diefe Hölzer mit Seife bes 
Manier. Im Waffer liegt eine Rinne, mworein ber Kiel pafit. Beim Ablaffen 
ib Seife vom Stapel fchlägt man die Stüßen weg. Es wird mit Schrauben 
hinten bei in Hinterfteeven in die Höhe geichraubt, wodurch e8 einen Schuß bes 
Kuna, ker das Holz gleitet und in das Waffer läuft. — Im bürgerlichen Recht 
Mer Abiaufdie Verfließung des Termins oder einer gefegten Zeit. 
Iblegaten, in:der diplomatifchen Sprache, päpftliche Gefandte vom 
yedam Runge, die mit einem minder wichtigen Auftrage an einen Hof gefendet 
.' meden, Bokein Runtius ift. Diefer Titel ift mit dem eines Envoye gleihbebeus 
iu (E.Gefandte.) 
Ihlegen oder Abfenken ifk eine Art der Vermehrimg der Pflanzen 
wh rofl There, wobei feine Vereinigung beider Gefchlechter fattfindet. Un- 
an Dinmgehören dahin nur die Negenwürmer, die Naide und insbefondere 
ı Wefetgn, Beiden Bewächfen dagegen ift e8 eine fehr gewöhnliche Wermehs 
ı ua Ra fchneidet Zrveige ab und fteckt fie in bie Erde, oo fie dann Wurs 






JÄR treben; bmn die Reime zu den Ztveigen und Wurzeln liegen in der Rinde. 
u der Üite, hei Hinlänglicher Feuchtigkeit, entwideln fih Wurzeln, und in der 
ferien Left ämeige. Sene abzufchneidenden Ztveige, womit man die Gewächfe 
verairfälise, zennt man Schnittlinge. Sehr gut ift es, wenn man zuvor bucch 
hehe und duch Unterbinden ber Rinde Witfte hervorbringt ; denn aus bie 
| fen treiben befin cher Wurzeln hervor. Übrigens muß man fie oft anfeuchten und 
j ver der Esmme fhlipen, weil fonft die zarten, noch wurzellofen Zeige verdorren 
wirken Die fihjerfte Methode, Ableger zu machen, ift aber die, daß man fdhid® 
von einem Gemwächfe niederfenke und den umterften Theil mit Erde be- 
det. Babies nicht angeht, fickt man den Ziveig durch einen Blumentopf, und 
Barth mit Erbe, die ebenfalls feucht erhalten werden muß. Man wartet 
Ram, kisder mit Ecbe bededkte Theil Wurzeln getrieben bat, unb teennt ihn 

nachher von dem Mutterftamm. 
Abnorm (ab norma), von ber Regel (norma), d. I. der Naturregel ab: 
weihnd, imegeimäßig,, Daher auch fo viel als Frankhaft, 3. B. abnormer Zu: 
d, kanktafter Zuftand. — Abnormitäten find regelmidrige, Trankhafte 
gen an Narurgegenftänden, 5. B. Ballen fintt regelmäßiger Füße, 

I Ginger Rare fünf u. dat. 

 &bo (ir. Dbo), finnith Zurfu (1100 H., 11,300 Einw.), feit 1817 
Bit mehr Haupeft. des Gouvern. Finnland ; die ruffliche Regierung fucht jedoch 
uf andre Arc den Nahrungsftand diefer Hanbelöftadt zu heben, die aud) Kreie- 
Mapfı., Sig eines lutheriichen Bischums, das 1817 zum Erzbisth. erhoben 
wer, und des Zujtishofs für Shdfinnland gebtichen if. Den Hafen der Stadt 
hört die Mündung des Fluifes Aucajodi, den ein Vorgebirge am bothnifchen 
Berhufen (hüpt. Die Stadt hat feit 1817 eine Wechfel:, Depofitionss und 








kadam a Bancta LBlara. Diefer wegen der Originalität feines 
tja feiner Zeit berühmte Kanzelredner ward. 4.. Yun. 1642 zu Krähen: 
m unweit Möskftch in Schwaben geboren, und hieß eigentlich Ulrich 
. Ortrat zu Marienbrunn in Unteröftreih 1662 in den Orden der Bar: 
guftiner, fudirte zu Wien in dem dortigen Klofter feines Ordens Phi- 


md Theologie, kam dann ald Prediger nad, Klofter Zara in Oberbaiern . 


1669 al8 Eaifert. Hofprediger nady Wien berufen, in mweldhem Poften 
de.1709, 63 8. alt, flarb. Seine Predigten zeichnen fidy durdy bur: 
imalicät aus, und find voll der feltfamften Einfälle und Poffen. Diefe 
wften, welche zu dem Geift der bamaligen Zeit cecht wohl paßten, ver: 
iäm zahlreiche Zuhörer, und da fie mit einer großen Popularität und ei- 
fa Wis, der nad) allen Seiten um fi, fprubelt, verbunden find, biies 
Meohne Wirkung. Wir führen einige feiner Schriften dem Titel nad) 
Niefer den darin herrfchenden Ton charakterifirt: „Huyund Pfuyder Welt, 
uter Tugenden und Laftern”'; „Heilfames Gemifh Gemafdy”; „Abras 
Emeta Clara ganz neu ausgehedtes Marrenneft oder curieufe Werkftatt 
KRorren und Närrinnen”; „Reim dich oder ich ließ dich nicht”; „Sad, 
Hin Ei, fagt was die Kicchfahrt und Kloftertara fei;" „Fubas ber Erz- 
ıf.m. Abraham a Sancta Clara war vonder Natur zu einem Volksredner 
ud ımter feiner poffirlichen und baroden Außenfeite liegt ein tüchtiger Ver: 
wi tiefer DMenfchentunde und einer großen Wahrheitsliebe verbunden. Mit 
dm Freimbthigkeit zlchtigt er Die Gebrechen feiner Zeit und fteht in feiner 
aber doch Eräftigen und feurigen Profa dem matten Mopfticiemus und der 
Yafındigkeit der meiften Kanzelcedner feiner Zeit einzig entgegen. 
Irabamiten, oder böhmifche- Deiften, wurde eine Anzahl uns 
t fandfeute aus der pardubiger Herrfchaft in Böhmen, die, dem Tole: 
:Jofeph6 IL. vertrauend, 1782 aus ihrer Dunkelheit hervortraten und 
m Biauben befannten, den Abraham vor der Befchneidung gehabt habe, 
imuirtrenben Laiferlichen Beamten genannt. Ste nahmen’außer ber Lehre 
unigm Gott und dem Water Unfer nichts aus der Bibel an. Weit fie 
» Juden, nod) einer der recipirten chriftlichen Gonfeffionen „angehören 








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'mchält, öffentlid) befannt gemacht. Die Alteften Keichsabfchiede find 
pgangen; was davon übrig ift und die fpätern feit Marimilian I. find 
tarfammlungen gedruckt worden, tworunter die neufte und befte von Sen- 
a Dienfchlager (Frankf.a.M.1747, 4 Bde., Fol.). Seit 1663, da 
fny beftändig verfammelt blich, bis 1806 Eonnte ein eigentlicher Reiche- 
acht mehr gemacht werben; die Reidyeftände, befonders die Kurfürften, 
zım einen Sinterimsabfchied (1742 und 1745), allein vergebens. — 
kKYurlament beobachtet noch jegt eine Ähnliche Korm, indem am Ende 
Km alle vom König genehmigte Befchlüffe (acts) in ein Statut zufam: 
werden. 37. 

Mhnitt in einem $eftungswerke heißt eine zweite verfchanzte Kinie 
km, die man anlegt, um aud) nad) Verluft des Werks die Bertheidis 
ö fortzufegen. Geröhnlich heftcht ein foicher Adfchnitt ans Wal und 
‚ aweilen bloß aus einer Bruftroehr oder auch nur aus Pallifaden. Am 
iften find die Abfchnitte in den angegriffnen Baftionen, too fie in Form 
Bacder zrveier halben Bollwerke und einer Courtine oder aud) geradlinig, 
ilchen den Gourtinenpunften, angelegt werben. Auch in den Ravelins 
au Außenwerken toerben fie gebraucht. Führe man fie [hon im Frieden 
a, mo man einen Angriff erwartet, auf, fo erhalten fie audy Futter: 
‚ wihrend der Belagerung gebaut, werden fie aus Erde errichtet. Die 
» find zwedmäßig, wenn fie den Feind nöthigen, Batterien gegen fie 
1, indem fie ihn dann nun mehre Zage aufhalten; zwedios aber, twenn 
yanb zu zahlreich in einem Werke gebaut werden, indem fie dann mehr 
kungen, und mit Bomben beworfen, bald geräumt werden müffen. 
r 3eit legt man oft flatt der Abfchnitte cafemattirte Gebäude, die zu 
Bienen und mit Schießfcharten verfehen find, oder auch Montalembert’fche 
die Baftionen. Sie germähren noch größern Nugen. Aud) in den 
dar Städte hat man in den legten Kriegen ben Kampf durch Uıber diefelben 
Iriäpnirte umd durdy Benugung der Häufer zur Vertheidigung fortges 

















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Abftract Abt 48 


and dem mit dem Gefticn zugleich untergehenden Äquatorpunfte ent: 
3 BBegen ber betr. Formeln vergl. man d. aftronom. Handbücher. 
Vfract, Abfiraction. Das Vermögen des Verftands, die Vor: 
Win, welhe er von einzelnen Dingen erhalten hat, in fich felbft zu betrachten, 
WMuxzfumes und Verfchiednes in Gedanken von einander abzujondern, und 
in Benge der Dinge durch die Ähnlichkeit ihrer Merkmale zu denken, nen: 
u Infiractiong s oder Abfondrungsvermögen, das Verfahren Abftraction, 
Minbeziff, weicher auf folche Art entfteht, befonders wenn er von einzel 

eitcegsgegenftänden genommen ift, einen abftahirten Begriff oder ein 
Wem Dos Ding aber, von welchem der Menfd, abftrahirt, heißt das 
mm. — Das Concretum wird ducch die Erfahrung gegeben, das Ab: 
Iumiingegen erft durch die Seele hervorgebracht. Vgl. Concret. 

INrebe-, Centrifugaltraft, in der Sterntunde, die abftreben: 
u, Ya einem Himmelskörper beigelegte Beftrebung, fich von einem andern 
Shen. Ducd) den ewigen Kampf der Abflrebes und Anziehungskraft foll 
kishnmesung entftehen. 

I Uufung, in den fchönen Künften, der naturgemäße Fortgang von 
Tem fibern zum Ziefern,, und umgekehrt; denn nichts gefchieht in der Natur 
tan Eprung. Sin der Malerei ift Abftufung der Farben und Lichter das 
| Bet, amauf der Fläche die Erhabenheit oder Vertiefung der Maffen auszus 
We, ie Entfernungen zu bezeichnen, die Ebnen anzugeben und bie umges 
ikbkemudbeuten. Sn der Poefie hört man vornehmlid) von einer Abftufung 
wähle, Leidenfchaften und Charaktere reden. In Beziehung auf die beiden 

Miamit ein nad) den Gefegen der geiftigen Menfchennatur richtig beobady= 
Wake und Falten berfeiben bezeichnet werden; unter Aoftufung der Cha> 

Gekeserfteht man theils jene naturgemäße Mifchung der Charakterelemente, 

Sbiiziammenhangslofe und Stelle hinwegnimmt, theild die Mittelftraße 

Mies Einförmigkeit und dem fchneidenden Gegenfage der gefchilderten Cha- 
Me; kan jenes ift ermüdend, die® aber unnatüclich. 

Ihr (bebr. Abbas, Vater) ward anfangs jeder alte Mönch, feit dem 5. 
HH zer nur der Vorfkeher eines Koftere genannt. Diefer hat unbedingten 
Mrz (Epedienz) von feinen Mönchen zu fodern, das ganze Klofter zu beauf- 
Mfgn, über die Beobachtung der Drdensregel zu wachen und die Kioftergüter 
Awziten. Schon feit dem 6. Sahıh. waren die Abte ftetd Geiftliche, feit der 
Uehmerfammlung zu Micha, 787, zur Extheilung der Eeinern Weihen an 
Bene berechtigt, boch im Wefentlichen der Gerichtsbarkeit ihrer Diöcefan: 

zoch bis in das 11. Jahrh. überall unterworfen und von einander unabz 
Ua. Bit den Reihthlimern der Ktöfter touche das Anfehn der Übte; mehre, 
Meder in Gegenden, wo die Ausbreitung des Chriftentyums von den Klöftern 
Blsangen wer, erhielten bifchöfliche Titel und Rechte, alle, ald Prälaten der 
She, ten Rang gleich nad) den Bifchöfen und das Stimmredht auf Kirchenvers 
unagm. Gleiche Borzüge und Rechte behaupteten die Abtiffinnen, ald Vor: 

Ranım der Nonnenktöfter ; nur haben fie in Höchft feltnen Fällen auf Spnoden 
amt, und das Drbiniren, die Vertvaltung der Sacramente und andrer pries 

Amtöbandiungen wurde ihnen im 9. Jahrh. ausbrüdlich unterfagt. Um 
We 3er fmen ducch die Gunft ober Noch der Könige Abteien häufig in Laien- 
Nabe. Was fchon im 8. Jahch. habfüchtige Barone von einzelnen Klöftern er= 
Wezcrs hatten, bewilligte die Schwäche der Karolinger ihren Parteigängern als 
Berfneis für Teeue und Keiegädienft, da den Königen über die auf dem Gebiet 
ka fıens und Haußgüter oder fonft durd, Lönigliche Mitde geftifteten Abteien 

ia regalia) das Patronatrecht ohnehin zuftand. Eo hatten bis in ba6 
W Shch. eine Menge der anfehnlichften Kiöfter auf dem Gebiet der vömifenmiill 







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in die geral 


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) von dem Mittagskreife i 


eines Sternes den Gleichen 


ir vom Ming 


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und dem 


des Bleichers, (X 
sor8; Fchiefe, derjenige VBogen des Kquators 


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I: 


BD. 
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Punkte 
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uf este, 


a: ber Zuftand einer Perfon oder Sache, die von ei 


ine de ea. Ir der Stern 


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Kotakeln Kbutir 46. 


zde daraus ein Titel für junge amtlofe Weltgeifttiche überhaupt (f. 
eit ber Revolution, welche die Abteien in Nationalgüter vertoandelte 
tamwartfchafteten ben Gegenftand ihrer Bewerbungen nahm , hat fi) 
ain Frankreich feltmer gemacht. Zahtreic) ift e8 aber noch in Stalien, 
m jungen Gelehrten, der nur die Xonfur, wenn aud) fonft noch feine . 
‚ Abbate nennt. Danadı der Reformation mehre Stifter und Kids 
Ren der Seiftlichkeit und zur Veriorgung unverheiratheter Frauenzims 
worden, fo gibt ed aud) evangelifche Theologen, welche den Abtstitel 
twelcher Würde die Landftandichaft verbunden zu fein pflegt, wie 3. ®. 
sbergifchen, befgleichen Frauenzimmer, welche Abtiffinnen heißen. 
khfen ift zwar, bei Einziehung der Ktöfter ıc., unter frangöfifch > mefts 
mihaft, diefe Würde abgeichafft worden, in einigen Ländern jeboch, 
Beigreidhh Hanover, wieder hergeftellt. Die Vorfleher der Kiöfter in 
Ian Kicche heißen Higumeni, Mandod, und die Generaläbte um 


ateln ‚ ein Schiff von Gefchäs, Anker und Kaumerk entblößen, und 
weine Magazin legen , toie folches mit den Kriegefchiffen in Sriebene» 
it. 


zir, das alte Canopus, gegenwärtig ein Dorf mit 100 arabifchen 
nein feites Schloß an der Weftfeite eines geräumigen, duch eine Land- 
möre Heine Snfeln gebediten Meerbufens, an der ägpptifchen Küfte, 
nen Öfttich von Alerandrien. Diefer Ort if in der neuern Gefchichte 
Beihlacht berühmt geworden, in reicher der engl. Admiral Nelfon vom 
in. 1798 die franz. Flotte vernichtete. Es rar am 19. Mai 1798, 
sub dem Hafen zu Toulon auslief, um eine Armee unter dem Befehle 
w Bonaparte nach Agppten zu führen. Sobald der vor Cadiz Ereuzende 
Bee St.:Vincent Nachricht davon erhalten hatte, fchicte er den Cons 
Wk mit vierzehn Linienfchiffen nad dem mittelländifhen Meere ab, 
Imßefeht, die feindliche Flotte aufzufuchen und anzugreifen. Kaum 
mem 1. Aug. die feindlichen Schiffe auf der Rhede von Abulir erblickt, 
dei Zeichen zur Schlacht, und kaum hatten die franz. Gapitains, die 
oa Ahmiralfchiffe verfammelt waren, fich aufihre Poften begeben Eöns 
fhon die erften engt. Schiffe den Angriff begannen. Wierwot fic) die 
ir, in eine tumme Linie geftellt, fo nahe ald möglich an eine Heine 
Mof, die duch eine Batterie von Kanonen und Mörfern gededit war, 
HRelfon plöglich , mit einer unerhörten Berwegenheit, die Hälfte feis 
jifhen der infel und der franz. Schlachtlinie Durchbrechen und an ber 
im Rüden derfelben, binunterfegeln, während die andere Hälfte fich 
te 309 und einen Piftolenfchuß weit davon vor Anker legte, fodaß 
Schiffe forwol von beiden Bord, ald vom Spiegel her angegriffen wur= 
nd6 halb fieben Uhr, mit Sonnenuntergang, begann die Schlacht. 
Stunde waren fünf franz. Schiffe entmaftet und genommen. Der 
Kal Brueps ward durch eine Kanonenkugel getödtet, fein Schiff, 
fepte ba6 Feuer noch; mit großer Lebhaftigkeit fort, als e& plöglich vom 
iffen warb. Um zehn Uhr flog das prächtige Gebäude von 120 Kano= 
uf. Nur 70 bie 80 Menfchen von 1000 fonnten gerettet werden. 
& verwundeten Gapit. Safabianca folgte fein 12jähriger Sohn freis 
ıZ0d. Darauf fegten die übrigen Schiffe die Kanonade bis zum Mor: 
re die völfige Niederlage der franz. Flotte entfchted. Nur zwei Liniens 
wei Fregatten entlamen nad) Malta und Corfu; neun Linienfchiffe 
nmen, eins in die. 2uft geflogen, und ein andres nebft einer Sregatte 
njofen felbft verbrannt, cine Sregatte aber in ben Grund gebohrt wor 





Ha 


mie, um Bat ame ie Bee (ne Yngen Brfhmgen In meheem 





+ von denen 
unter dem Titel: en 


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un ertnngpuen ymarın yerjenunen gegen vermmmmen grepmmen wor maenennnn 
aben vorigen Stand (restitutio in integrum), zumal ivenn die Urfade 
sfenheit eine pflichtmäßige oder wenigen nicht pflichtwidrige war. Wer 
nem Willen und aus einem unrühmlichen Grunde entfernt, hat auf 
esinftigung der Gefege gar Leinen Anfprucy; derjenige, welcher vom 
za Atmefenheit wegen unerlaubter Handlungen genöthigt ifE (tie bei der 
merfung), nur dann, wenn feine Entfernung ihn zugleich an der Be: 
eurs Bevollmächtigten hinderte. Neuere Gefege haben hierüber Mandyes 
kim. — Berfchollen find diejenigen Abmefenden, von deren Aufs 
‚ten oder Tod man keine Nadyricht hat. Ahnen werden von den Ge: 
Bemalter des Vermögens beftellt; dıbrigens aber muß derjenige, welcher 
Iefanerndes Leben oder auf ihren Tod einen Anfpruch gelnden will, feine 
ung ertweifen. Mad) der biblifchen Stelle: „Unfer Leben währet 70 Jahr“ 
tmgmommen, daß ein folcher Verfchollner dies Alter im Zroeifel erreiche, 
Kiberfchrette, und fobald diefer Zeitpunkt eingetreten ift, eine öffentliche 
sung des Abtvefenden oder feiner Erben, und wenn fich Niemand melbet, 
kirftärumg eingeführt. Ob aber dabei die Erbfolge nach dem Zeitpunkt 
Mefläeung (ex nune) ober dem Zeitpunkt des Verfchroindene (ex tunc) 
sit, mar eine freitige Nechtöftage. Yegt entfcheidet man meijt für das 
u hier haben viele neuere Landesgefege genauere Beftimmungen fowol 
inme als andrer hier eintretenden Verhättniffe aufgeftelit. Preuß. sn 
18, 6.821. fe. Gefegb. U. 277. 

pffinien, f. Afrika und Habefd. 

nehrung, f. Atrophie. 

zugsgeld (Jur.), aud Abfahrt, Abfchoß, Nadhfteuer (gabella emi- 
ı, detraetus, census hereditarius,, detraction), eine von den Älteften 
aus dem Gemeindeverbande abflammende Abgabe von dem Vermögen, 
memandernde Mitglieder oder austwärtige Erben aus bem Gemeinde: und 
besirk hinauszogen. Urfprünglich auf diefe Heinen Bezirke befchräntt, 
ben Städten, dehnte e8 fic) aud) mit der Zeit auf die Länder aus, und 


rbucd) ein Mecht der Landesherrlichkeit. Durd) Retorfion der Länder ges 
der marhe #8 in Nentfchlanh faft alfaomein: in Frankreich nortrat hoffen 


Accent 49 


und wierwot fie fich nachher trennten, und bie Mufit Sprache für das 
die eigentliche Sprache aber Sprache für den Geift wurde; fo gab 
reed nicht auf, auch zu dem Herzen zu reden, unb gewiffe, theils ins . 
Häufere Eigenfchaften blieben der Diufit und Spradye gemeinfchaftlich. 
ihidt, Empfindungen auszubrüden, und nehmen dabei die baıd 
Dlangfame Bewegung an, welche wir an biefen wahrnehmen. Das 
afieeinem Zeitmaß umterwworfen; und wir unterfcheiden an den Ti« 
tgleichmäßig in das Zeitmaß zu fügen, Längen und Kürzen. Um nun 
dung ganz beftimmt und deutlich auszudrüden, if ein Organismus 
tfoßerlich, welcher daburd) hervorgebracht wird, daßin der nad den 
üffen abgemeffenen und nad) einem Stundton geftimmten Neihe von 
‚eine folche Verbindung und Zufammenftellung fich finde, welche die - 
3 in ihren verfchiebnen Beziehungen und Abftufungen darftellt, Haupt« 
ihn richtig unterfcheidet, das Minderwichtige dem Wichtigen unter« . 
das Bedeutende jtetö gehörig heraushebt. Dadurch wird eine Folge 
wm mufitalifhen Sage, der einen beftimmten Sinn In fic, fchließt, 
nticfen auszudrüuden, auf die Bedeutung und Wichtigkeit einzelner 
xem Zufammenhange befondre Rüdficht nimmt. Die Auszeichnung 
wenach dem Grad ihrer Bedeutung ift es, was man Accent, Betos 
a Man unterfcheidet den gefchärften oder fteigenden Accent (acutus), 
net finkenden (gravis) und den gedehnten (eircunflexus). Der ges 
merifft einen an und für fi) fhon langen Zon oder Sypibe; der fchivere 
ih nur Mangel an Betonung an; und fo bleibt ald Auszeichnung im 
tschhärfte übrig, indem er aud) einem gebehnten Tone Auszeichnung 
shmen kan. Daher belegt man ihn vorzugstweife mit dem Namen 
KeUrjachen aber, einen Zon durch den Accent auszuzelchnen und Iäns 
ip verweilen, al& feine beftimmte Zeitdauer zu fodern berechtigt ift, 
Iemechanijche, oder chythmifche, oder bezeichnende. Dem gemäß uns 
um den grammatifchen und oratoriichen, oder den Worts und Reber . 
m beruht auf mechanifhen und phufifdhen Urfachen, biefer hat den 
Beicehung. Die bei jedem obmwaltenden Gefege find ürzlich folgende. 
matifchen oder Wortaccent befommt eine Syibe oder ein Zon von natürs 
L Zwei Urfachen aber find «6, welche eine Spibe in einem Worte vor den 
krichnen Eönnen: ihre mecdanifche Bilbung und ihre Bedeutung. In 
muß die Stimme aus mechanifchen Urfachen auf ber erften Spibe läns 
m ald auf der ziwriten, und mithin wird jene Snibe mehr hervorgehoben. 
zmit Bor: oder Nacys, Ableitungs= oder Beugungsfpiben fällt in 
xacye der Dauptton allemal auf die Stammfplbe; es entfcheidet mithin 
Roi, fondern die Bedeutung. Wiemwot diefe nun eigentlich nicht in Ver 
st, fondern bloß die Bildung des Wortes aus verfcdhiednen Tonelemen= 
daraus nothmendig hervorgehende Zeitmeffung verbundner Töne, fo 
wihtig, fie zu bemerken, indem fid) die Frage: 0b der Accent nothiwens 
weinderlicdy an die Zeitmeffung gebunden fei, ob e& keinen andern als 
miicätsaccent gebe, zum Theil fchon daraus beantworten läßt. Der 
oder Redeaccent foll bem Bortrag feine Beftimmung, Klarheit und 
it geben; er hebt daher in der Rede das bedeutendfte Wort und in dem 
ME die bebeutendfte Spibe heraus. Ohne fi) in der Spradje an die 
did Werts, und in der Mufit an einen beftimmten Theil ihres Tukıs 
verweilt er mit Nachdrud bei dem Bebeutenden, und eilt, um diefen 
drfto mehr zus verflären, an bem, wenn auch fonft Bedeutenden, body 
abedeutenden fchneli voriber. Aus dem Gefagten geht hervor, daß der 
»Rrdraccent nad Willkür zufammenfallen oder getrennt werden Unze, 
? Eiebente Aufl. Bb. 1. 4 











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Rofens der Secunden den Grundton, wie wenigftens in der engen Dar: 
hebt, weg, und vertvechfelt die Töne auf obige Weife, fo entfichen 
ke Mobificationen bes Bierfiangs, 3. B. der enharmonifche Vierflang 
u, a; cis, e, g, b. — Die Accorde Binnen nun in ben verfchies 
, 3.3. im unmittelbaren Zufammenfchlag, oder gebrochen (fo 
uumengehörenden Töne nad) einander gehört werben) vortommen; fer- 
ıdıe Intervalle in dem Kreife einer Octave, oder in verfchiebnen und 
Dataven erfcheinen; biefe® begründet den Unterfchied der engen und 
ke gerfireuten Harmonie (engere oder zerftreute Lage der Accorbe). 
kt fih Die Anwendung der bie Accorde ausmachenden Intervalle nach 
Benartigen Sage, indem man nämlich zweis, dreis, vier=, fünfflim» 
te. SS den erftern Fällen fommen am häufigften Auslaffungen von 
1, in den legten Verdoppelungen derfelben vor. — Eine ber erften Sys 
scorde hat Ramenu aufgeftellt (von d’Alembert, nachher in Marpurg's 
wjih das Vogler’fche annähert, und von Türk erläutert); ein andres 
xihes man aud) in Rouffeaw’s Dictionnaire dargeftellt findet. Das 
kr die Accorde aus Grundtönen (des Buffet), das andre aus der Me: 
km Tönen). Ein anderes, fehr einfaches ift da8 Accorbfpftem Kirn» 
der Kunft des reinen Sages), welchem fic Sottfr. Weber in feiner 
Ionfegkunft am meiften anfchließt. — Von der Mufit wird der Aus» 
ed auch auf bie Sarbenverhältniffe übergetragen, fowie man aud) im 
om einer Zufammenftimmung der Farben redet; entgegengefegt 
 Harten und bem fchreienden Gontraft der Karben, welcher burd) ur 
mieden wird. 
td in Soncursfahen, f. Salliment. 
uhement und Accoudeur, f. Geburtshhife. 
editiren. Die fremden Staaten ertheilen Gefandten, die fie bei 
n Hofe oder Staate beglaubigen wollen, Beglaubigungsfchreiben, 
‚accreditiren nennt. — Audı der Kaufmann braucht diefen Ausdrud, 
m Credit auf beflimmte oder unbeftimmte Summen für ein Indivis 
Bandlungshaus oder irgend eine Unternehmung anbietet. Der Reis 





moy (estwesur srutl)y HIV. BU WERNE U. SU. Ui LIU, TI YEIuyug> 


ferfcher und Chemiker, vorzüglich befannt Durch) die von Ihm erfundne, 
uk befannt gemachte und feitbern fehr weit gebrachte Verfertigung des 
ss Rumkelcüben, war Director ber phyfitalifhen Claffe der Akademie der 
sim zu Berlin. Um feine Erfindung, die audy bas franz. Inftitur 
ı Jul. 1800 als Auferft wichtig fie die Nationalinduftrie anerkannt 
übe im Großen zu betreiben, fchenfte ihm ber König von Preußen ein 
a &chtefien, Kunern (Dorf im Regierungsbezirk Breslau), wo die von 
kteRunkelchben= Zuderfabrik zur Zeit der Gontinentalfperre fo bedeutende 
machte, baf fie im Winter 1811 täglich 300 Pf. Syrup erzeugte. 
icbend damit 1812 ein Lerrinftitut für diefe Art der Zudergeminnung, 
wen Ausländern befudyt worden ift. Er ftarb zu Kunern d. 20. April 
User verfchiebnen phyfitaliichen und landwirthfchaftlichen Abhandlungen 
Ihees über die Runkeltuben= Zuderfabrikation herausgegeben. 

dat, bei den neuern Naturkennern ein allgemeiner und ziemlich unbe: 
rfhledtename aller feinen Halbedelfteine, welche verfchiebne, forwol 
&vermifchte Farben haben und eine feine Politur annehmen. Oemei: 
Kepis, EChalcedon(f. d.), aud) Quarz, mit dem Adyat verwachfen ; 
rirfchiebnen Farben und Namen beffelben, als: wenn er mildjweiß 
“burchfichtig ift, Chalcedon ; wenn er roth ift, Garneol; wenn er bleidye 
zit Streifen, Sarber ober Sarbonir; wenn er einen weißen Grund 
tÖtreifen hat, St. Stephansftein; wenn er aus verfchiednen gefärbten 
B Schichten befteht, Die unter einander verwebt find, Onyr; wenn er 
tt und die Farben fi) dem Auge abroechfelnd zeigen, Opal ‚ und wenn 
wis vermifcht gefunden wird, Zaspadyat. Der fhönfte tommt aus In: 
Eicitien; aud) findet man ihn von allen Karben in Böhmen, Sadıfen, 
me Sranken; ebenfalls gibt es allerlei ahatartige Verfteinerungen,, der: 
indem fächfifchen Erzgebirge vornehmlidy angetroffen werden. Seinen 
bat ber Achat von dem Fluffe Achates auf der Infel Sicilien, an deffen 
pnrft gefunden worden. 

helous (au Aspropotamos), der Grenzfluß zwifchen Xtolien und 
im, entipringt auf dem Pindus, ftrömt durch die Urfiße der Hellenen um 


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Achilles Tatius 57 


ılntaattedte. Diefer erfchten an dem Hofe deö Lyfomebes ald Handelsmann, 
werd Könige Töchtern Wanren feil, unter denen aud) Waffen waren. 
Hlefinnen griffen nad) weiblichen Gegenftänden, Achilles aber nady ben 
1] Mr Tepe ward es nicht fehwer, den feurigen, vuhmbegierigen Helden zu 
bh wien, mit ben übrigen Sürften Griechenlands Zroja zu befriegen. Phönir 
bH ati Gestaur Chiron waren feine Lehrer gewefen. Diefer hatte ihn in der Heil= 
BR ba, in der Mufik und im Reiten unterrichtet; jener, fein.eigentlicher Erzieher, 
Meim vor Troja, um ihn zu einem trefflihen Redner und tapfern Krieger zu 
| Br Icilies erfcheint in der Stine, deren Hauptheld er ift, nicht nur al& der 
u] Yahkı, fendern auch als der Schönfte der Griechen. Er führte funfzig Schiffe 
o| iibenen, Achder und Hellenen nad) Troja, umd zerftörte 12 Städte mit 
1] Kfeme 11 zu Lande. Here und Pallas Athene fchligten ihn als ihren Lieb: 
| My Üatzweit mit Agamenmon, den fämmtliche Fürften zu ihrem Oberhaupt 
1 | wlhktım, entzog er fi) dem Kampf, und ließ es gefchehen, daß Hektor an 
u] inEage feiner Trojaner die griechifchen Scharen in minnermordender Feld: 
ah Mae Kbinraffte. Denn unverföhnlich zürnte er dem Könige um der Brifeis 
UP MRden des Brifes und Gemahlin des Könige Mynes von Eyrneffus) willen, 
bi wierihm, dem fie bei der Verlofung der Beute zu Theil geroorden, wicder 
nf une hatte, zum Erfag für die Chryfeis (die Tochter des Chrufes, eines 
a] Whested Apolf), die auf feinen Antheil gefallen, die er aber dem Vater hatte 
3 Alldmüfen, um die Berheerungen der von Apollo auf des Greifes, fels 
ul wies, Ziehen Über die Griechen gefandten Peft abzuwenden. — Nicht 
Wbecinznip der Grieche, nicht Agamemnon’s Anerbietungen beugten des 
Ben; body erlaubte er feinem Freunde Patroffus, in feiner eignen 
zad mit feinen Kriegern in die Schlacht zu gehen. Patroftus fiel dur) 
Weil; jest, den Tod deö Freundes zu rächen, z09 Achilled wieder in den 
Bad Tretiß felbft brachte ihm neue Eöfttiche Waffen, weldye Wulcan ihm bes _ 
Bari und unter welchen ber Schild befonders unftreic; war. Er verföhnte 
Mai lamemnon, indem er die dargebotnen Gefchenfe annahm, und eilte, 
mei mit Nektar und Ambrofia geftärkt, in das Treffen. Die Trojaner 
ie, und ftürzen fich zum Theil in den Fin Zanthus, wohin Achilles fie ver- 
Die Leihname hemmen die Wellen des Flußgottes, welcher, des Ger 
inide, Stilftand gebietet. Da Sener aber nicht gehorcht,, erhebt er brül= 
Mine Fiuten und ftlrze fih auf Achilled. Won Pofeidon und Athene ange: 
Ian, fee fi) der Sliehende dem Kanthus entgegen; diefer aber ruft den Si- 
M zit feinem Gewäflern zu Hülfe. Da fendet Here den Bulcan und den 
dei Zephucus und Notus, welche ben Zlußgott in feine Ufer zurückbringen. 
aber verfolgt die Trojaner nach der Stadt, und hätte dDiefe jest erobert, 
Baer richt von Apollo verhindert worden. Heftor allein ftand noch; vor dem 
Zhore, floh dreimal, von Achilles verfolgt, um die Stadt, und bot 
Hatih dem Kampfedar. Erfält; Achiltes fchleift den Leichnam des Helden 
mirEpt, und liefert ihn endlic dem bittenden Priamus gegen ein Röfegeld 
M— Hiemit fchließt die Erzählung Homer's. — Adhilles’s fernere Gefchichte 
wc errähle. Won Liebe zu Polnrena, des Priamus Tochter, entbrannt, 
Sum erhielt er Diefelbe zur Gattin; er verfpracy bagegen Troja zu vertheidis 
ka. User fich aber in den Tempel Apollos begeben hatte, um dort feine Ver: 
ja feiern, erlegte ihn Paris, der ihn mit einem Pfeil in der Serfe ver: 
' Swen. Mad) Andern war es Apoll, der ihn tödtete oder doch den Pfeil des Pa- 
"atı. Um jeinen Leichnam entftand ein bluriger Kampf. 
Adilles Zatius, ein griechischer Romandichter oder fogenannter Ero: 
3, sed. zu Alerandria, lebte muthmaßlicd) zu Ende des 3. und zu Anfang des 
hr, a8 Kehren der Rebekunft in der genannten Stadt. Er ging im fpäten 














Adermann (Konrad) Adermann (Rudolf) 63 


Sachen, Rüben, Tabad u. f.w., nöthig ift, und die vielfachen Erntege- 
Kr um Aderbau gezählt werben. Urber die Verhältmiffe und Literatur des 
ms f. Landwirthfchaft. Pi. 
Lermann (Konrad), ein Schaufpieler, den die Deutfchen ald den 
Wir ihrer Schaubühne anjehen können. Er war zu Anfang des 18. Jahrh. 
| Ai fein Talent verichaffte ihm großen Reichthum, den er anmwendete, bie 
Ares zu vervolfommnen und Schaufpieler zu bitten. 1767 übernahm er die 
Yan ird Theaters in Hamburg, das in der Gefchichte der Dramatifchen Kunft in 
Beskiind Epoche machte, und dem Lefling feine ganze Sorgfalt widmete. Adler 
ı um Belte befonderd tomifche Rollen meifterhaft. Er ftarb in Hamburg 1771. 
' ken, Sophie Charlotte Biereichel, war eine ausgezeichnete Schaufpielerin, 
kskinem Geifte und großer Seinheit ihre Rollen zu behandeln wußte; fie war 
Alleka 1714 geboren, heirathete 1734 den Organiften Schröder dafelbft und 
LH sunft ald Schaufpielerin bei der Schönmann’fchen Bühne in Lüneburg 
u Ei wurde bald die Zierde diefer Gefellfchaft und fand befonders in Hamburg 
an ginımden Schauplag für ihr Talent. Hier errichtete fie 1742 ein eignes 
Bea, dos fie aber nad) Verlauf eines Jahres wieder aufgab. 1749 heirathete 
BaRckau Konrad Adermann. Sin den legten 20 Jahren ihres Lebens, mel 
mit. Dct. 1792 endigte, betrat fie die Bühne in Hamburg felten mehr, 
Wa eier befto mehr Schaufpielerinnen. 
Idermann (Rudolf), geb. 1764 zu Schneeberg im fühf. Exrzges 
wo fein Vater ein gefchicter Sattler war, erhielt Unterricht auf ber 
I hen Echule feiner Vaterftadt, erlernte das Gewerbe frines Vaters und 
aka, nach dem (mit gewiffen Einfchräntungen) fo nüglihen Handmerköge: 
Ink bins Baterlandes, als Gefell auf die Wanderung. x arbeitete einige 
Aus Werkftätten gefchicter Rutfchenfabritanten zu Paris, wanderte dann 
wahr, wo er in der Lange’fchen Kutfchenfabrit Gelegenheit fand, feine 
Barzund feinen Gefchmad für Verfchönerungen im Reiche der Moden, be 
hie Beziehung auf Alles, was zum MWagenlurus gehört, immer mehr 
“kön. Gr übte bier aud) feine früher erlangte Fertigkeit im Zeichnen und 
beracen Muftertafen im ade der Kutfchenfabrifation und andrer Mobear- 
EM Fein reger Trieb, „vieler Menfhen Städte zu fehen und Sitten zu Eennen”, ’ 
ia endlic) in die große Handeldmetropole an der Themfe. Anfangs mußte 
Cha aiche Eärglich behelfen. Denn als bloßer Gefell bei einem Coach-maker 
Meeniche in Acheit gehen. Er lernte dort einen deutfchen Landsmann, Factuß, 
‚soeiher auf feine Hand ein Mobejournal unternommen hatte und an: 
Ins nicht fchlecht dabei ftand. Da bedachte fi Adermann nicht lange und 
Pat gleiche Weife Hefte von Mufterbiättern zu Kutfchen und Eurricles heraus, 
bafabi erfunden, gezeichnet und coloriet hatte. Sie erregten durch Neuheit 
Wegen; der Kormen bald allgemeine Aufmerkfamkeit. Man beftelte fich bei 
Iaßufrreihnungen. Dies legte den Grund zu einem Kunfthandel, ber fich 
Das feine Inätigkeit, Zuverläffigkeit und Genauigkeit in Gefchäften bald fo er: 
Biete, daf er eine für Unternehmungen der Art paffende Engländerin heirathen, 
Mater Bürger werben und ein Runftmagazin begründen Eonnte, welches unter 
Repository of arts im Mittelpunfte ber Stadt, am Strand, zu 
ba Eeömsiwirrdigkeiten der britifchen Hauptfladt gehört und mehre hundert Men- 
We beitäfeigt. Zu Anfang diefes Jahrh. war X. einer der Erften, weldyem bie 
N zurft verfuchte Manier, mwollene und gefitzte Stoffe, Lederwerk und Pa: 
IR mofierkicht (Water-proof) zu machen, gelang, womit er eine Zeitlang einen 
Westen Handel trieb. Sein Bauptgefhäft blieb aber ftets der Handel mit Bil: 
Iehihern aller Art und mit Deuftern für alle Berzierungskünfte, für Prachtgerä: 
&(f. Upkolsterer’s magazine wird allgemein gefhäst), Stiderei, Handzeidı: 







23 











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- Adermann (Rudolf) 
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bei der Vertb 





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Sachfen ließ ihm durch 








unterzog fi mit Xufopferung feiner Zeit und 
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auf, heraus 
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in England 
Vater einer 
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in lee wurde daher vom Exzbifhof von 
Mae VEIEN DE zur 
Del Safıe 
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Adium 69 


ı:. Beider Unterfchieb hängt bavon ab, daß bei der Ießtern fich die fichtbare 
Klum mit der hörbaren (Declamation oder Gefang) verbindet, und man 
ahıer wirder die Action im reciti.ten Schaufpiel (f. Schaufpielfunft) von 
een db Opernfängers unterfchriden, deren Eigenthümlichkeit durch die Nas 
ne Mit beftimmt ift. Bei der pantomimifchen Darftellung dringt fic) Altes 
Kira ührbaren Ausbrud zufammen (f. Pantomime). Die Action umfaßt 
Muiragın, die Haltung und Stellung des Körpers Überhaupt, infofsen das 
mi gecifie geiftige Eigenfchaften und Zuftände (des Denkens, Fühlens unb 
Bias: einee Perjon zu bezeichnen find. Hiezu gehört alfo die Xetitude (f.d.), 
Varzız im weitern Sinne; 2) Bewegungen der Körpertheile, alfo bes Kopfes, 
win: und der Füße, und 3) ingbefondre Bewegung der ausdrudsvoliften 
Oise Yizier Körpercheile. Legtere find nach dem Grade diefer Ausdrucdsfähigkeit 
wlan und Gejichtemusfeln — daher Augenfprahe und Mienenfpiel. b) 
ee» Zinger — daher Gefticulation im engern Sinne, deren auch der 
Ban xtarf, Der Fusbewegung gibt die Tanzeunft befondre Ausbildung 
wRium. (S. au Mimi.) 3; 
Ieium, ein Borgebirge an der MWeftküfte Griechenlands, im alten Epie 
BD eniidichfte Spige von Afarnanien (im heutigen Albanien), am Eingang 
Waschen Merrbuiend, jest Capo di Figolo (oder Azio am Golf von Arta) 
ZZ, it wegen der am 2. Sept. des 5.31 v. Chr. bei demfelben geliefer- 
wirst, gwifchen Dctavianus und Antonius, von welthifteriicher Ver 
kw. As Detavianus durdy die Begierde, mit Niemand die Herrfchaft zu 
Bin, un tucch das unfinnige Benehmen des Antonius in feinen Provinzen gegen 
zHimpfen begann, lagerten beide Heere, duch den ambracifchen Meer: 
Nagmat, auf den entgegengefeßten Ufern deffelben. Das des Dctavianus 
WR). zu Fuß, 12,000 Reiter und 260 Krieagfchiffe, das de& Antos 
MU Fußgänger, 12,000 Neiter und 220 Echiffe fiat. Krog: des 
Mär erfahrenften Krieger, eine Landichlacht zu fiefern, entichloß ji) Anz 
WG, nF Anztich der Kleopatra, zum Kampf zur See. Echön geihhmüdt 
Er Fine durch Gröje ausgezeichneten Schiffe vor, die des Dctvvian waren 
Ei, jeoch germandter. Beide Flotten waren mit Soldaten von römijchen Les 
Par dufekt, weiche die Schlacht ald ein Gefecht zu Land und die Schiffe als 
2, die erfiiemt werden follten, betrachteten. Die ded Antonius warfen 
fe und Pfeile duch Katapulten, während die des DOctavianus die feind« 
Eiffe mit Haken an fi zogen und fthrmten. leid) nady Anfang ber 
‚38 noch nichts entfchieden war, ergriff Kleopatra, die fi al8 Zus 
Man cri dericiben befand, bei einem Eleinen Nachtheil der Mitte der Flotte 
ern, Feig mit 60 Ägpptifchen Schiffen die Flucht. Unbefonnen folgte 
nics fogleich in einem andern, und bald war nun der Sieg Über die ver 
Fette, tech der tapfern Gegenwehr ihrer Vertheidiger, durch die Waffen 
rc nichr Durch das Zureben des Octavianus, welcher die Ihimpflihe Flucht 
Brsners bekannt machte, erfochten. Die Flotte des Antonius vereinigte 
Mn derjenigen des Auguftus, und nach fieben Tagen folgte aud) das Heer, 
Wr Schlacht, gleich dem Detavian’s am Stande aufmarichirt, ruhig zu 
inte und dem anfangs die Feigheit feines fo genchteten Setöheren ums 
"& verzetemmen war, ihrem Brifpiel. Antonius floh mit feiner Beliebten 
Gen und ftürzte fi dert, von feinem Feinde in die Enge getrieben, in 
Shan. Ausuftus lich zu feines Eieges Erdihmig und aus Danf gegen 
Gin den Tempsl bes Upoll zu Actiume erweitern, dort die swoberter. Siegebs 
Mn, Sm Neptun und Mars geweiht, aufhängen md alte 5 Sure Spiile 
1 Satemfen der Schlacht, die ihn zum Hern der brfmmten Veit mechte, 
Fr 39- 









Kam (Lambert Sigisbert — Nicolas Sehaftin) 78 


"*enbilde formte und zum Veherrfcher der vernunftlofen Gefchöpfe 
nr aur Begleiterin die Eva (Heva, Hebr.: Mutter der Lebendis 

7 Sleifche gebildet, auf daß Beide dur) ihre Vereinigung 

‚n NRacdytommenfchaft bevölkern follten. Der Garten 

Baume, war ihnen zum Wohnplage angetwiefen, 

zur Befriedigung ihrer Bebürfniffe und zu ihs 

in der Mitte des Gartens ftand der Baum 

und von diefem zu effen hatte ihnen der 

. Schlange verleiten, eine Srucht deffelben 

‚u genießen. Died Verbrechen zerfiörte ihr 

„wandelte fi) plöglidy vor ihren Augen; fie ers 

.„shten fi, fie bucd) Blätter zu verhülfen. Berges 

.. vet zu verbergen; vergebens die Schuld der Eva beizus 

. umd die ganze Natur; herausgetreten aus dem Stanbe 

ss er geihaffen worden, füah Adam fid) verurtheilt, fortan im 
 singefichts fein Brot zu gewinnen. hn trafen alle Mühjfeligkeis 

. „5 und die Schredien des Todes. Er hatte drei Söhne, Kain, Abel 
‚&2, und jtarb in einem Alter von 930 Jahren, von denen er 130 im Pa- 
Bezist hatte. Die Gefchichte Adams findet man mit mehr oder weniger 
Werne in den Sagen faft aller alten Völker, und fie fcheint bei allen eine 
weiche Duslle zu haben. 

Um. Drei Brüder diefes Namens waren Bildhauer. Der ältefte, Cams 
Rki;istert, gcb. 1700 zu Nancy, wo fchon fein Vater die Bildhauerei 
Lew, 15 Jubre alt, nadı Meg und darauf nach Paris. Nacdydeni er vier 
Min zsücheizet hatte, erhielt er den erften Prei® bei der Akademie und ging 

Funlionair nadı Rom, wo er 10 Sahre zubrachte. Der Cardinal von 
ibn die unter denn Namen der $umilie des Snfomedes bekannten 12 
en, die man in dem Palafte des Marius entdeckt hatte, reftauriren, 
Dez z2l;0g diefen Auftrag mit vieler Einfiht. Als man den Plan hatte, 
22 geche, unter dem Namen des Springbrunnens von Trevi befannte, 
Merz :u errichten, iwar Adam einer von den 16 Bildhauern, welche den 
heintitten, Zeichnungen einzugeben, und frine reicd)e und geiftvolle Com: 
keturde von Giemens XII. gewählt. Aber die italien. Künftler wusten bie 
3 ju verzögern, und ni® es endlich dazu fommen follte, Eehrte Abam 
Kafreich zur. 1737 warb er Mitglied ber Neademie und in ber Folge 
Wr teiterfelben. Seine Probearbeit war Neptun, ter die Wogen beruhigt 
Riinen Shen einen Triton hat. Unter mehren andern Werken arbeitete er 
&cuppe des Neptun und der Amphitrite für das Baffin des Neptun zu 
Su. Man erkennt, das Adam den Marmor qut bearbeitete, und daß er 
(das Nadte mit einer gewifien Correctheit, als auch die Gewinder mit eigner 
Bit tehandeln verftand. Aber der fchlechte Gefdymad: feiner Zeit führte ihn 
e. Daher gebührt feinen Werfen nur ein untergeorbneter Rang, und 
Yin eine Zeit bes Verfalls in der Kunftgefchichte. Von feinen übrigen 
X Seinken fich zwei Gruppen in Bronze, die Jagd und die Fifcherei, in 
2 Gr fiorb 1759. — Sein Bruder, Nicolas Sebaftien, geb. zu 
n1705, lernte bie zu feinem 18. Jahre „die Bitdhauerkunft unter feinem 
Ken: ;u Paris, arbeitete dann 18 Monate lang auf einem Scloffe bei 
Ber und ging 1726 nad) Nom. Hier gemann er nad) zwei Jahren einen 
tz Yiademie von St.-Rucas, arbeitete mit feinen Brüdern in Gemeinfdaft, 
an Jehre in der Fremde und ward endlich zu Paris in die Akademie aufge: 
ar Er arbeitete als Probeftüd den Prometheus, weichen der Geier zerfleifcht, 
Wer sk jedoch erft fpäter. Sein Hauptwerk ift das Grabmal der Königin 











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Üept Acrlaß 87 


Refte des Sprachforfchers, geb. zu Stettin 1768, hat fich als Linguift 
hröferfcher ausgezeichnet. Nachdem cr früher in Rom mit den Schägen 
chen Bibliothet fid) vertraut gemacht und intereffante Unterfuchun: 
ie dafetbft befindlichen aledeutjchen Gedichte mitgetheilt hatte („Nachr. 
ihen Sdichten, welheraus der heibelberger Bibl. indie vaticanifche 
find“, Königsberg 1796 u. 1799), fam er nad) Petersburg, wo er an 
en des Leutfchen Theaters Theil nakm. 1803 ward er zum Lehrer ber 
a Nikolaus und Michael ernannt, und ald Collegienaffeffor des Stan- 
eilsaftig. Dann legte er fid) mit allem Eifer auf die Sprachenkunde, 
die Sammlung des Bibliothefars Bucmeifter fehr nüglich war. Er 
ti: „Rapports entre la langue sanscrite et la langue russe”, und 
einer neuern Schriften hat er Katharinend Verbienite um die verglei- 
ahenkunde (Petersburg 1815) dargeftellt. Sm feiner zum Theil aus 
bierbeiteren Biographie des Sreiheren Siegmund von Heberftein 
a Schlözer mit Recht den zweiten Entdeder Nußlands nannte, bat er 
1517, m. Kpf.) diefem verdienftvolten öftreihijchen Diplomatiter ein 
hilteriiches Denkmal errichtet. Auf Veranlaffung feines Gönners, des 
zn Neichskanzlers Gr. Romanzoff, lieferte er eine Befchreibung ber 
xgin Eerfunichen (djerfonfchen) metallenen Thüren an der Sophien: 
Rengered, die im 11. Zahrh. in Magdeburg gegeffen worden fein follen, 
aterGrsfdie genaueften Zeihnungen verfertigen ließ. Diefe Schrift, 
EKchh. und Steindrudtafein 1523 zu Berlin erfchienen it, enthält in= 
Beitrige zu der Kunftgefgjicyte Ruflands und einen Aufiag über die 
in Neregorod befindliche fogen „[chroebifche eder filberne Thlre, welche 
wa, den alten fhrocdifchen Königsfige , als Siegsbeute nady Rußland 
sden it. Mod) arbeitet %. an einer „Bibliotheca glottica”, wovon er 
x: „überfiht aller bekannten Sprachen” (Peters. 1820) ald Eintei- 
Begihen hat. 20. 
pt, |. Ylchnmie. 
Eiaß, das MWeglaffen einer Quantitit Biuts mittelft Öffnung einer 
"enlich einer Blutader (Bene). Bon den Alten wurde forgfältig darauf 
ve die Öffnung gefhähe. Segt Ligt man gewöhnlich zur Aber 1) am 
der Aufern oder innern Hauptvene, oder aus der Mittelbiutader (Mie- 
Yan der Hand, aus dir Aufeen Hauptvene des Daumens oder Hei: 
3; 3) am $uß, aus jeder hinläinglid) ftarfen Blutader, geröhnlich 
um Vene des Zußrhdens; 4) am Halfe, aus dem hintern Afte der 
x: 5) an der Zunge, aus der Frofchbiutader. — In Deutfdyland 
n das gemöhnlich den Schnepper, in Sranfreih, England u. f. mw. die 
nit der die Verlegung einer Arterie oder eines Nerven ficherer zu vermei= 
ter ten Dulöndern ift die Schläfarterie die einzige, welche bei manchen 
ern dis Kopfes geöffnet wird. Won diefem eben befchriebenen allge» 
ta6 unterfcheidet man den örtlichen, der durdy Schröpfföpfe oder Blut: 
t, um bei Entzindungen das Blut, ohne Schwächung dr8 Syftems, 
‚onden Stelle zu ziehen. Der Aderlag gehört zu den wirkfamften Mit: 
Heiltungt, aber tiber feine Anwendbarkeit haben die vorzüglichften Ärzte 
den gedacht. Dippokrates wandte ihn fparfam an, denn mit Recht be: 
die Heilung der Fieber und Entzündungen als ein Werk der Natur, 
aber als ein die Wirkfamkeit derfelben ftörendes Schwähungsmittel. 
und endlich Bis zum Mikbraud), verordneten ihn feine Schliler. Die 
e Empiriker (250 vor Chr.) betiaten den richtigen Weg, indem fie der 
3 der Natur auf Hippokratifche Weife nachftrebten, und die Fälle für 
ung des Aderlaffens zu bejtimmen fuchten. Aber mit den Wiffenichaf: 





Moecbbader Gebirge Mohäfien Di) ME: 


lien pellicis) genannt wich. Jene geht an ber Worderfeite bes Unter 
m Oberarm herauf. Dieinnere Hautvene bes Arıı$ (vona baailica) ent» 
Was aus dem Wenengeflecht des Dandrüdens zwifchen bem Mitteihanb« 
Heinen unb bes vierten Fingers, two fie nody Dautvene des Heinen 
uvatella) heißt, geht ander hinten Fläche der Eihogenröhre in die Höhe, 
ufleigenb an Die vorbere Gläche des Unterarms und geht am Oberarm her 
ilere Hauptvene des Arms (vena mediana) entipringt meiftend von ber 
ab zieht an ber Bengefeite des Worderarms [chief gegen bie basilign, in 
& ungefähr in der Mittedes Oberarıms endigt. Am Eibogengelenfe liegt 
fechfigen Binde der Muskeln des Vorderams, wo fich diefe mit der 
weibauchigen Armmustels verbindet und die Armarterie und den Dies 
ndekt. An diefer Stellewird die DMedianvene gewöhnlich bei bem Aber» 
mme geöffnet, umd es ift daher große Vorficht näthig, damit nicht bie 
lagen und die barımter liegende Armpulsaber oder der benannte Nerv 
w. &o liegt auch auf dem Fufchden ein ftarkes Wenengeflecht.umter 
tgebreitet, von befien größern Zweigen gewöhnlich einer bei hem Abers - 
spe geöffnet wird. Noch ift außer dem Aderfpftem der Aorta und der 
 andres in dem Denfchen zu bemertn, nämlich das Lungenaber 
wi weiches der fogenannte Feine Kreislauf des Bluts beroirkt wird. ' 
ten Herzabtheilung geht ein Schlagaberftanım,, die Lungenazterie, 

) fogleich in zwei Äfte theilt, bavon jeber fich in eine Lumge begibt, fich 
via immer Kleinere Äfte trennt und endtich in bie Heinften Ztweigelchen 
lichen Gefäßchen vertheilt. Dann bitbet fi) rhewärts ein MWenen- 
Yen Haargefäße der Lungenarterie fich ey umbiegen, zur 
m, die nun fich Immer zu größern Zweigen und Äften vereinigen und 
he Lunge zivei große Venenftämme bilden, welche fich in die linke Bors 
NBerzens einmünden. Die Lungenarterien führen das fchroarzeothe 
m der rechten Derzlammer in bie Zungen, wo es durch die Einwirkung 
Weifchen Luft in heifrothes Blut verwandelt wird, welches die Lungen= 
ber linken Herztammer zurhführen. Hieraus erheit, vaß ein Doppel 
kauf im Körper fiattfinde, der große Kreislauf, aus ber linken Herz 
ich das Arterienfpftem in den ganzen Körper zum Behuf der Erndh» 
tverichiedenen Abfonderungen, und burd) das Venenfuftern nach der rechs 
amer zur; der Heine Kreislauf aus der rechten Herztammer durch bie 
ie nad) den Lungen und auß diefen burd) die Rungenvenen nad) ber fin= 
meer zurid. Die Lungenvenen, bie linke Herzlammer und deren Puls« 
ühren das hellcothe Blut; das Venenfpftem der Hohladern, die Frohe 
: und die Lungenarterien bas fchwarzrothe Blut. 

Sbadher Gebirge, ein merkwürbiges Sandfteingebilde, Br f & 
Unterbrechungen von dem böhmifhen Dorfe Aderebach bis nach .der 
m der Grafichaft Giag erfireckt. Kleinere oder größere Klüftetrennen die 
fen, die bis 100 Zu$ und drüber hoch find und aus einem etfenfchüffts 
:Eifenbalt gemifchten Sandftein beftehen. Indem Regen und Schnee 
kertiefungen der Oberfläche fammelte, [prengte die Feuchtigkeit die Sel- 
we und fuchte fich Auswege, die endlich Kiüfte wurden. Diefer Sand: 
ext fich immer mehr und feine Oberfläche ift fehe zerreiblich. 

1, Dades, f. f. Pluto. 

ifion. Man verfteht, nach.bem neueften Sprachgebrauche der Phpfik, 
fion allgkmein das Beftreben nach Zufammenhang bei ungleichartigen 
ter Cohäfion (f. d.) aber die Anziehung gleichartiger Körper. Im 
se wird ber Ausdrud Adhäfion jedoch nur gebraucht, wenn von ben 
eine fefl, der andre fläffig ift; man fagt algbann, daß fich der flhffige 











Adlerzange Aminiftration 95 


sie Ihiere und feihft an Kinder; 9) der Echlungenabler im fdlichen 
nannt von feiner Hanptaahrung. — Der größte Naubvogel ift der 
he Gender, vultur-gryphus, fehwarz von Farbe. 
erzange, eine, jfatt der gemeöhnlichen Kneiper, nit zwei fpigigen 
here Zange, um damit Geyenltände ans tiefen Orten zu faffen und 
se Rotte, Die um eine berizontate Winde geht, beranszuhchen. 
libitum: ital. a piacere, nad) Belichen, nach Willkür, wird in mufifas 
m 1) über Stellen einer Solopartie aefchrieben, welche einen freien 
osern cder aeftetten. Divs bezieht fich fowol auf das Zeitmaß, 
Rartrauende den Zact, terniger ftscng als fonit zu nehmen bet, als auf 
saluny des Vortrirgs, und bie inne Wahl pajfender Verzierungen. 
eder beionderg bei Cadenzen jtatt (f. E aben3). Der Zonfeger überlift 
1a dem Gefirrie und Geihmade des austbenden Mufikers, in gewiffen 
aböserer Begeifferung Tich) frei auszudrücden. Man begreift daher leicht, 
em Fllen Mittkiie nicht fo weit auszubehnen fei, ald cb man 
:@, felbii deiten, was der Elmrnkter des Tonftüds, als eines Ganzen, 
, welhem jeder einzelne Treil untergeordnet ift, fchlechtkin entbunden 
na bei Liefer freien Benegung einer Solepartie ein Einverftändnif 
ikrigen Sängern oder Infteumentaliften nech möglich und durd) Verab: 
Finmt fein, und e8 leuchtet wol ein, daß das ad libitum fid) in Hinficht 
Falldniche über em ganzes Tonftik verbreiten önne, weil diesin einem 
zigm Städe nicht bloß die größte Verwirrung unter den Zufammenteirs 
puorn erde, fondern weil der freiere, ungebundenere Vortrag, der durch 
bbitum bezeichnet wird, überhaupt audy) nur von Brbeutung und Mir: 
tkanz, wo er als Ausnahme in einzelnen Stellen den ffrengern Vertrag 
BR; Yreisd in den Partitiiren und auf den Titeln der Mufi Ealien auch 
Mer: ad libitum gebraucht, un zu bezeichnen, daß eine Partie zu 
za nit weofentlich nothiwendig ift und allenfall® weggelaffen werden 
Serritekt fich, daS diefes nur von Stimmen gelten Eann, welche zur‘ 
mm, 3. 2. ECorno adlibitum, Violoncello ad libitum. 
met, 1. Slcefte. 
minifiration, Verwaltung. Cine al Vormund, als Vorlicher 
Meng, 218 Benmter u. fm. geführte Adminiftration bearlindet die Ge: 
et des Nichters, unter weichen die Verwaltung gefiihrt wurde, auch gegen 
forit nicht Bem Gerichtesmange deffelben unterwerfen find. Sm öffentli: 
fest man die Atniniftration der Mechtöpflege entgegen. Sene umfakt 
kei die Ziätigkeit der Megierung nicht zunschft auf Nentifirung der Jdee 
agfeit, fondern aufden ieeimaßigen Gebrauch, die Vermehrung und 
Ser Stentsfeifte nerichter if. Zum Apminiftrativen gehört daher, aufer 
chlichen Angelegenheiten, Alles, was nicht die birrgerliche und criminelle 
er. Man figt daler die Abminiftrations= und Gerichtöbeamten einan= 
r: end cs tiezen in ihrer Etellung fehr weientliche und wichtige Verfchie: 
Der Eosrere bedarf einer ganz andern Art von Incbhängigfeitvan den ober: 
unzzbsamten, al3 der Erfiere; daher die Inamovibilität der Nichter auch 
nbetinatern Notwendigkeit it, Beidem VBerwaltungsbeimten fommt 
eömäfigkeit, ally auf Eigenfhhaften an, welche fih nicht fo beitinmt 
urtheilen [affen, als die bifferifche Kenntnif der Nechte und die Rega- 
ichters. Diber nmeft uch dir Regierung bei der Entlaffung der Vermuls 
ten freiere Hand habın. Di bei rechtlicher Benetkeitung adminifirativer 
be eft inecielfe toi. ntüche Kenntniffe nötiig fein Eonnen, fo hat man häufig 
krifüederglichen & schen beftelft Berg, Salinenz, Fabriken, Handels: 
f.re.;, eder auch den Verwal tungsbeh örden (der Polizei, den Zolkimtern, 





x Be Fehler en 


N a ee EeblarF 
ner Ye Ge Ben 





Dann unbe 


Ex Ai (kryem Bu 







Seafe ic Ihe Ih 
ließ ibre ehre 
h, gar Mn ihm an An Selig 
Get zweimaligem Widerruf in feinen 
Ita SR U em und Nadyen, wo ihn 
ab, mit ds Borfhrif wicht, daß er un: 


5 eg, he Fi re 


Ba Be en Fe ging das Adoptiofind ganz aus fi 
des Adoptivvaters üben RL 
‚aufgehoben, Die Adoption foll 


(alone Rn u nn te, we weh ine 


e eivil, a. >) | ar (dop 


| See 5 x 


ANTE 





= Pe 


wefentlich von der Petition, indenn fie of © 


























feines Stuhles, da die griechifche 
ask fi Bulgarien pen] 
ini, cn Dim, ag 





100. 


} Sau. Mia. V., Derdrren von n Biete e | 
ä Hong Gunfen beigelegt, fa ak ng | 
eines Handbwerkers in t 


Adrianopel bp B. 


zum Gardinal und Legaten-im Norben gefliegen, mo er f theimm be 
normegifche Erzbisthum a Page BTSE zum Exzbie hob. Aus 
BR führte er einen Eos Br are om Am m vo 
der fich im Frieden, 1156, das in der Ss 
« Boch aubrbung, a she Knien Men t 
Pond 



















In Eden, feit 1507 Lehrer und Erzieher ded nachmaligen Kaifers Ra 
wirkte 1515 als Befandter K. Marimiliand bei Ferdinand dem er yol 
„biefer den jungen Karl ufe feinem Thronfolger in Spanien erklärte, wora 
Birhof von Tortofa und Regent v. er 1517 aucp Cain m 
Ge nic Kir Ba oft einfeitigen Sta« 

den und daher froh, als er auf Karls V. Betrich 1522 zum Yarfıy 
Auc) in Nom Eonnte fein Eifer in Aofhaffung alter Mifbräuce, fei ; 
gegen das claffifche Altertum und fein wohlgemeintes er 

die herefchende Verf 


WOTEe 


ii Dart at 





ag u de Bellanbe, 
as ze a oil Kann 
ein; inbeffen gebenkt der Prediger Marimus 







ner ne ' 
'bah auf das Eigeufchafts: oder Zeit 
5 SER: man will Bf Meta 
ren 
en, ale 
eben geammmach 


Annonap , in | 
rear ‚items ke 


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TeIDIcel 











bo, ee: "Der 
bald a ande, der SH man wrige 
‚um Schritte v 
des Aa rg te man fich, 
g allerdings einen W 
ift zu tragen Santeid, und befchloß die erfte Luftreife. 7 Am 

783 fliegen Pilatre de Rozier und a d’Arlandes im Sc 

ein 
e 


Mir 
: ne an 


das heftigfte | 
SEE aan 3 ap ef den Ber 
er akarhafenn Terug fid) herabgulaffen; und au fi 
entflanden neue Schivierigkeiten beim 


Bee den leinwandnen Ball er mi . 
SSR Byte Em 
fönnen, wurde davo 


N m. Binnen Bei, FO m | 
Oder, fun bene Damp, Der Ball war Eugelförmig, 26° 
— ‚ md beftand aus Zaffet, der mit einem Firniß aus © 
berzogen war. Die Gondet für die Eufefahrer hing an mehren Se 


Aöroflat 105 


über ben oben Ehelt bed Balls gegogenen Mete befefligt waren. Ober: 
:Riappe angebracht, die durch eine Schnur voht-ber Gondel ans geöff- 
Isante und fich mitteift einer Seber rofeder fchloß!’ Sie diente day, 
e Gas ehe laffen, wenn man fic) herabfenten wollte, oder 
"a fand, die Daffe beffeiben zu vermindern, Die Wlkung bauerte 
and amı 1. Der. erfolgte die Auffahrt in den Gärten der Tinllerien: 
3 fämel pı einer Höhe von 300 Tolfen, und verlor fi) aus den Aus 
Die Luftfchiffer beobachteten fleißig das Barometer: daB % 
26° zeigte, warfen nadı ımb nach den mitgenommenen BaHaft ans, 
emporsuhalten, und Tamm bei Redle glädficd, herab. Küum art 
ausgefliegen und der Ball dadurch um 130 Pfund erleichtert 
fer nochmals mit großer Shrhriistt um’ 1500 allen 06 erhob 
er fich fo Ber ans, daß er gerplapt fein oltde, twenn nicht Char 
nem Duthe die Klappe geöffnet hätte, um:das- eingefejloffene Ges 
Innten atmofphäcifcen Luft mehr ins Gieichgeisiche zu fegen. Mad; 
eg fentte fi) der Ball auf ein Blachfelb- nieder, ungefähr eine 
der Stelle entfernt, von weicher er zum stogkteht Dat aufgeftiegen 
uhzüden Luftfahrten folgten bald anbte.- Blancharb (f. d.) 
der Dale aufgefliegen, al& er af den Gedanken Lam, den etwa 5 
im breiten Ganal zroifchen England und Frankreich, im "Bufefchiffe zu 
b diefes Lühme Wagftud ir einem mit brennbaren‘ Luft gefhilten Ball 
185, in Gefeltfchaft des Ameritaners Seffcies; "glädtic, Ausfährte: 
zfießen fie die engitfcye Küfte,; und um halb 3:UHE rökren: fie bereies 
wfiichen. Nicht fo giädfich endete bie Krifefahre,'rdeiche der. erfld 
Pilatre de Rozier, d. 14. Juni 1785 in Gefeltfthaft se von 
hen nad) der englifchen Käfte unternahin. Pilatte de Rösler hatte 
Arten von Lufebällen verbunden. Unter einem mie brennbarem Gas 
He, ber aber allein nicht hinzeichenbe HebiltpflBatte, war ein zweis 
, ber durdy ein darunter befinbficyes feuer gefüllt touch 
:die Sondel. Rozier hatte diefe Serndung er, ar jede von 
ihre eignen Vortheile geroährt. Ex woite nämlich durch den untern 
Kürtiche und admechfeinde Sinken und Steigett’beroicten, tmelches bei 
sem Gas nicht möglich ift. Denn ein mit Gemabtien Gas gefhiliter 
mal zur Exbe gefunfen tft, fteigt mit derfelben' Kaft öhne neue Ste 
ber, da e8 hingegen bei einem mit echigter Luft gefüllten Valle nur 
ang ober Verminderung bes Feuers bedarf, um ihn Abmwechfelnd fteis 
n zu laffen. Aber diefet Berfisch tief zum Verberben der Unternehmer 
yeinfidy waren die ht der untern Luft nur glinmmenden Kohten In der 
1} A einer lichten Flamme emporgebrannt' itnd hatten den unten 
Das Feuer ergriff augenblicltid, die ganze Mafchine, und beide 
nn aus der Höhe herab. Die Beicyaffenheit Ihrer zerfchmetterten 
nmuthen, daß fchon der Ausbruch des brennbaren Cafes fie getödtet 
rt unglüdliche Vorfall fehredkte jedoch nicht ab; vielmehr wurden die 
h und nach in allen Ländern tolederhott. So wichtig aber auch diefe 
‚ fo hat fie doch BIS jept noch nicht zu verhältnigmäßig großen Ergeb: 
Wiffenfcyaften und da® praktifche Leben geführt. Der ganze Nugen 
$t auf einzelne Beobachtungen in den obern Luftgegenden befchränte. 
ber in der Folge den Luftballon nady Willkür Ienken, dann wird er 
ju Unternehmungen gebrauchen laffen,, von denen man jest nur die 
‚ und e& voÄre vielleicht möglich, nach dem Plane des Profeffors Ro: 
: tiefenhaften Luftball zu Stande zu bringen, um mittelft deffelben 
en Dberfläcye der Exbe binzufdytweben. — Während der Revolution 


Aöroftatit,..n Affe 


tatılı 
a ur. Tr eil ' 
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2.177 V rt ie " 4 





Ale . - 107 


einem vollfonmmenen Hunbstopf, langer Schnauge, jedoch abges 
licher in ber vorbern Fläche, mit dem Menfchen gleiche Zähne in ber 
te Badtenzahn hat 5 bie 7 Spigen, Badentafchen, große Gefäßs 
fig und geil. 4) Ohren: Affen (Cercopithecus, Guenon), Bas 
Welt. Mäßig groß, Schwanz fehr laug..ohne Wideln, Hemlich 
Kt, fhmale Nafenfcheidewand, Nafenlöcher feittwärts, Geb wie 
n, Badentafchen, Gefäß nadt. 5) Augen: Affe (Simia), Veters 
»d Afien, Schnauge durz, Geficht und e unter allen 5 Sipps 
Nahen am ähnlihften, ohne Schwanz, fhreitet leicht aufrecht 
mg, außer dem Pflanzenreih, Gewärme und Ameifen. Bon -dies 
ıin Europa befonders den gemeinen Affen (8. sylvanus), ber auf 
d Bären zu figen pflegt, mit behaarten Fingern, und den Drang- 
utyrus indica), fein hinterer Badenzahn. hat 4 Höder, wie beim 
dis rothbraun, Geficht bläulidy.und nadt wie bie Ohren und Hänbe, 
haft, Vaterland Borneo, abrichtungsfähig, ‚doch kaum fo geleh- 
md. Nody feltener fommt nady Europa ber afzitanifche Affe (S. tro- 
Fuft fo groß ale ein Menfch ‚ohne Schwanz, . Bastentafchen und-(bes 

Schnauge Eurz, bie Arme zeichen bis zum Knie, Pelz braunfchtwarz, 
Bände nackt und fleifchfarbig, vorm am Leibe wenig behaart, bie Hins 
im fich fehr den menfclichen Säßen, der Daum fteht wenig ab. — 
nicht noch insmer, wie fchon die Alten Hagten, aus Afrika fo manche 
ı weil dort der Denfch lieber fageg hört, als. felbft forfcht, fo wüßten 
fer Affe in Zweighätten lebt, mit Knüppeln und Steinen Menfchen 
hoehrt, meift aufrecht geht und wie die Kinder fchreit, daß er fich 
‚ht, Waffer tragen und Braten weziden lernt, fi) auf einem Stuhl 
ppder niederläßt und mit Mefiern und Gabeln: zu eflen lernt, übers 
8 Menfchen Gewohnheiten nahahmt x. — Ubrigens find im Knos 
und in der Anatomie Iberhaupt, der Denfch auf der niedrigften Styfs 
28 und der volffommenfte Affe durchaus in keines Annäherung zu einz 
die innere Struktur und den Verftanb anlangt, fan Umgang, unb 
dem rohen Wilden einen gebildeten Menfchen, aus dem gelehrigfteg 
umer nur ein etioae Ellgeres Thier bilden. Seihft das Schreiten auf 2 
im Affen immer etwas Unnatürliches, und nun fehr langfam vermag ex, 
Mustelbilbung feiner Hinterarme, vors oder rüdtwärts zu (chreiten. 
t jemals eine Wade. — Dies tropifche Thier- gewinnt in dem feuchtern 
Klima, durd) Naturbildung, wenn ed im unfern Melttheil v 
viel ftärkern Haarwuchs als in feinem urfpränglichen Vaterlabe. 
tt, jedeslebhaftere und fchnell aufwallende Gefühl, weiches die Befon- 
ıentan unterbricht. Hiedurch unterfcheiden fie fi) (unter andern Vers 
a) von den Leidenfchaften im eigentlichen Sinne, mit denen fie im gemeis 
brauche oft verwechfelt werden (f. Leidenfchaft), bie aber im Bes 
Grund haben und anhaltende, herrfchende Begierden find. Doch.ges . 
nfchaften oft Veranlaffung zu den Afferten,. und gemifle Leidenfchaften 
ihren Äußerungen mit Affecten verbunden. Die Ruhe des Gemlit 
‚bucdy die Affecten geftdet (f. Semüth); von dem Gemüthe aus gebt 
Birtung auf die Nerven und den Übrigen Körper. Vorzüglich fcheinen 
tervengefledyte des Ganglienfuftens, die Brufl- und Derznervengeflechte 
mie fidh aus dem Gefühl von Erweiterung und Leichtigkeit in der Bruft 
nen, und von Beftemmung, Derzkiopfen u. f. w. bei unangenehmen 
nd dem guten Fortgang ober der Störung der Verdauung, der Ernäh> 
Biutbereitung u. f. to. fchließen läßt. Die Afferten haben verfchiebne 
u böchften Grabe können fie — fowol die angenehmen als unangeneb- 


8 die‘ und das a Sell wach, 
bie en Gem eher een ae! 
U Leute it: Me 





- D b a 
Fi er  Kindesflatt (f. re Affiniirte nenne m 
Werth, weldhe als Laren Theil an den Werken der Order 
ber Meinung, fi) das Drdensverbienft durch) 9 ® 


"rfinitär, du en g entffanbene 

N den Sinn diefe Wortes in. der € 
aft 

Hin arte (Ludio. Kngufinus Poipp;, Graf von), si sand 
3, nachdem Napoleon fi) zum Protector des € Schweigerbu 













- 
- I v 












‚bei den franz. 
Bei dem Anfange der Revolution commanbirte e Die X 
Ba: 10. Aug. 1792, wo er, nad) Entlaffung der € 
Vaterland zurlctbegab und Mitglied der geheimen M N 
wurde, 201708 Eee von m Anno aim 
‚bedroht wurde, bekam er wieder den Befehl der ar ei 
> Keen bettug fich ftets mit Kingheit, und wa 
brö Krieges umd ber Crpörung von fine Battande ab 
er Zranzofen genommen worden war, wurbe er Mitglied ber 


SUjsElya 0BBLSTEE TAED TUMNLIRELSEBE .NAEHMEDIHNMESED,. NEL UL De AU. 


anen (Aahüanen), d. 5. Bergbewohner, aud) Patanen, ber 
4 m Oftperfien, ober dem Reiche Kabuliftan herrfchenden Volks, 
fpclinglich in den Gebirgen zwifchen Perfien, Dindeftan und Bacs 
rbörte zum medifhen Stamme. Noc, jest wandern die Afghanen 
ı fowol die meftlichen, welche räuberifche Zeltbrwohner, als die Öftti- 
anfsijig find. Bei den Unruhen, welche nad) Schah Nadir’s Zode 
Iefien entftanden, bemächtigte fid) Amed Abdallah, der Anführer 
» in der perfifchen Armee, der Provinzen Kandahar und Khorafgn, 
wPerfien unabhängig und wurde der Stifter des afghanifchen Reiche. 
aniftan, das Land der Afghanen, au Kabuliften, oder das ' 
Abdallen (16,545 TIM.), wird nördlich gegen Kurkeflan umd 
ndem Gebirge HindusKufch und Paropamifus, öftlicy gegen Hindos 
is und dem Salomonsgebirge, füblic vom Thale Bolahn und den 
ogenden Gebirgen, weftlich gegen Scan von der großen Müfte be: 
Hindu =Kufdy ifl eine Fortfegung des Dimala; vom Paropamifus 
smonsgebirge laufen viele Zweige nad) allen Seiten aus. Der be: 
tom ift der Indus. Das Klima ift teoden und gefund, die Thäler 
at fehe fruchtbar. Dee unangebaute Boden dient zur Viehmeide. 
: Silber, Blei, Eifen, Spießglas, Schwefel, Steinfal;, Alaun, 
Baumwolle, Pferde, Efel, Dromedare, Kameele, Dchfen, Schafe 
inzen, Biegen u. f. w.; aud) gibt e® reißende Thiere. Von den 14 
ind 4,300,000 Afghanen, und 5,700,000 Hindus ; die übrigen find 
uhlonımen der alten Perfer), Zataren und Beludfchen. Sie bekennen 
m. Außer der Haupts und Refidenzft. Kabul (80,000 Einw.) find 
tädte: Kandahar (Zeft. und Handelöplag mit 100,000 Einw.), Pe: 
Pifhauer mit 100,000 Einw.) u.f.w. Walk (das alte, jcgt von 
ıhnte Bactrien), Kafhmir (f. Cafhemir) find faft unabhängige 
Der König ift aus dem Haufe Sabbofel, der Thron erblih, aber 
ch die Macht der einzelnen Stammbäupter. Die britifchen Gouriere 
‚ bie fiber Bagdad gehen, nehmen nemeinialich ihren Wen Über Ka: 













ll IREIRERNAGENE ML; 


Blekke „res ee 
dt Bee, Bekn e 
is a Bahesn Ir en fe weiche 1808 de 
' 
' Baponne und St eib = und bienftpflichtig toi 
neuen, Da ee In en eingeführten, SC 
Be anfehen Diafiin market auden, um bier 
richten zu helfen, hen man fie auch Iofefinos, Rio 


Di ı 










dem pre 
binand VII. 1814 feinen Thron wieder te, 
Härte die Liberales oder die Anhänger der Cortes, velc u 

chen Spftems bewirkt hatten, und die Jofefinos. Eine: 

Eier 1 (Söimade), Des gr en ie den Deren a 


ken he a Date es er 
und eben foviel Scheiterhaufen errichtet, Kran di ot 
zu üben?" Allen ausgeranderten Afrancefabos ward am 0. 






















in ihr 
en, die ihren us va 
Ben SE ne N 
[hägt; unter ihnen befanden fich viele außgere ° 


Br Sie zeigten durch die in | aerut Den = 
d’Eftcada dem Monarchen in der Annahme ber Co Dh 
tungsmittel. In biefem Sinne ward aud; in England das Journ 
hol eonstitueional” gefchrieben. — Alle übrigen Sun 
aber 20 Stunden von der Hauptfkadt entfernt, unter P 
amt 29. Sept, 1816 ertaflene (1817 wieder fuöpendirte) 2 
das Scidfal der verbannt: 


sur 
be 


ah 


ER mn Tor nn en 
et vo ern uf enanber vlg pa u 
ER Vor wel ei etadelt; 
er Ana BE penis Gh 


Iten, ur | ein Unze ausiänn; 
te ba6 geae a Gen 






der hängende ebirge, die viel- 
an we sten fo 
einer der 


fc Saiten, u und bie Rob 





mat, me 
en 
f ver ee {7 SR | Ben 
mäßige Bergluft und Desmale D di 














Aganippe Agathokles ; 119 


wnhzred ward und allein hundert Schiffe bemannte. Sin der Bucht 
Beorien verfammelte fic dad Herr. Nachdem Diana lange die Abfahrt 
burd) eine Windflille gehindert hatte (vergl. Iphigentia), Eamen ends 
ichen vor Troja an. Während ber langwierigen Belagerung der Stadt, 
em mit abwechfelndem Gtüd geführten Gefechten und in der Rathevers 
eriheint Agamemnon flets feines Ranges über die andern Kürften wir: 
ämpft mit den Tapferften und gibt fi) jeder Gefahr preis; in den Be: 
mgen Tpriche er mit Cinficht und Würde und behauptet unter allen 
ı fein tönigliches Anfehen. Sein Streit mit Achilles ift unter Achilles 
sen As er nach zehnjühriger Belagerung und endlid) erfolgter Eins 

a Troja allıdlid in feine Heimath zuridigeßehrt war, fand er dafelbft 

tech den Tod. Agifth, der Thyeftes Sohn, dem er bei feiner Adreife 
dung bed Atreus verziehen und Gemahlin und Kinder anvertraut hatte, 

n gemeinfchaftlih mit Kiptimneftra Über der Mahlzeit, und erfchlug 

als die ihm zu Zheil gewordene Tochter des Priamus, Kaffandra, nebft 

Im. &o erzählt Homer; nad) Andern ermordete ihn Kiptämneftra im 

ihdem fie ihn in ein trügerifches Hembe verwidelt hatte. Als Urfache 

& wird von Einigen ihr ebebrecherifches Einverftändniß mit Ägifth, von 

tedurd) die Kaffandra gereizte Eiferfucht angegeben. 

anippe, eine Quelle, welche nad) der Erzählung der griechifchen Dichs 

ewie die Dippoftene, auf dem Gipfel des Heliton vom Fußtritte des 

miprungen war, und die Eigenfchaft hatte, daß, wer aus ihr tranf, 

sc begeiftert wurde. (Vergl. Helikon.) 

apen, f. Liebesmzhle. 

ir (Jcan Antoine Midyel), Graf von Mosburg, geb. im Depart. 

ar Abvocat und Profeffsr zu Gahors. Er begleitete feinen Landemann 

h Toscana, welches er vor der Abtretung an den König von Etrurien 

‚ und arbeitete bei ben Verhandlungen der Confulta in Lyon und Mai: 

at machte ibn zu feinem Principalminifter im Großherzogthum Berg, 

uch verftändige Maßregein unter fchrierigen Verhältniffen allgemeine 

warb, und fchenkte ihm 1807, ald er ihn mit einer feiner Nichten ver: 

ie Grafiheft Mogburg, aus bergifchen Domainen beftehend. Die preuß. 

hatte felbe anfangs fequefteirt, räumte ihm jedoch foldye 1816 wieder 

nd Murat’d Regisrung in Neapel wurde er dort Sinanzminifter und 

von Murat octroirte Verfaffung, twelche am nämlichen Tage pubticirt 

3 Murat aus Neapel fliehen mußte. 

ıtbodämon (griedh.), ein guter Geift, dem der Kakobämeon, böfe 

tgegengejest ift. 

atboflcs, einer der fühnften Abenteurer des Alterthums. Die Ge: 

ffeiben ift verzüglig aus Diodor von Sicitien B. 19 und 20, von 

Ein tes21.98., und aus Juflin®. 22 und 23 zu fchöpfen. Beide 
serichiedene Quellen, und weichen daher, befonders in feiner Sugendge- 

ehr von einander ab. X. war der Sohn des Karkinos, der, aus Rhes 

ieben, fi) zu Thermd in Sicilien aufhielt. Wegen eines bedenktichen 
uchs murde cr ald Kind audgefsgt, durch die Mutter aber heimlich erzo- 

n Tjäcrigen Knaben nahm der reuige Vater wieder an, und ließ ihn zu 
‚wo er jebt, duch Zimolcon unter die Bürger aufgenommen, lebte, 
abantweck lernen. Durch) einen vornehmen Syrakufaner, Damat, den 
Echönheit geneigte machte, wurde er aus der Dunkelheit hervorgezogen, 
am die Spige einch Heerd gegen Agrigent geftellt. Durc) die Che mit de6 
‚Mitte rourde er einer ber reichiten Männer von Syratus. Unter der 
t ds Sofiffratus mußte er nadı Zarent flichen, Eebrte aber nad) beflen 





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Aganippe Agathofles 119 


schenhirece mar und allein hundert Schiffe bemannte. Sn der Bucht 
ı Böotien verfammelte fi das Herr. Nachdem Diana lange die Abfahre 
edind eine Windftille gehindert hatte (vergl. Iphigenia), kamen ends 
Briechen vor Troja an. Wilkrend der langwierigen Belagerung der Stadt, 
ten mit abmecjfelndem GLüd geführten Gefechten und in der Rathevers 
 eriheint Agamemnon flets feines Ranges Über die andern Kürften wür: 
: £ämpft mit den Zapferften und gibt fich jeder Gefahr preis; in den Be: 
gucgen fpricht er mit Cinfiht und Würde und behauptet unter allen 
m fein tönigliches Anfehen. Sein Streit mit Achilles ift unter Achilles 
zorden. Als er nach zehnjähriger Belagerung und endlid) erfolgter Eins 
er Troja alüıdlich in feine Heimath zurtiegekekrt war, fand er dafelbff 
krrath den Zod. Agifth, der Ihyeftes Sohn, dem er bei feiner Abreife 
ortung ded Atreus verziehen und Öemaplin und Kinder anvertraut hatte, 
in gemeinf&haftlich mit Kiptimneftra über der Mahlzeit, und erfchlug 
2 ald die ihm zu Theil gewordene Tochter des Priamus, Kaffandra, nebft 
wirm. Eo erzählt Homer; nad) Andern ermordete ihn Kiptämneftra im 
nabdem fie ibn in ein trügeriiches Hemde verwidelt hatte. Al Urfache 
des wird von Einigen ihr ebebrecherifches Einverftändniß mit Agifth, von 
ihre durdy die Kaffanden gereizte Eiferfucht angegeben. 
ganippe, eine Quelle, welche nad) der Erzählung der griechifchen Dich 
röomie die Dippoftene, auf dem Gipfel des Helikon vom Fußftritte des 
3intfprengen war, umb bie Eigenfdyaft hatte, daß, wer aus ihr trank, 
er bigeiftert wurde. (Vergl. Helikon.) 
sapen, f. Liebesmahlte. 
sar (Jran Antoine Michel), Graf ven Mosburg, geb. im Depatt. 
‚Bar Advocat und Profeffer zu Gahore. Er begleitete feinen Landemann 
weh Zoscana, welches er vor der Abtretung an den König von Etrurien 
Be, und arbritete beiden Verhandlungen der Confulta in Lyon und Mais 
Burat machte ibn zu feinem Principalminifter im Großherzogehum Berg, 
Hrucch verfiindige Maßregeln unter fchrwierigen Verhältniffen allgemeine 
search, und fchintte ihm 1807, ald er ihn mit einer feiner Nichten vers 
‚die Srafiheft Mogburg, aus bergifchen Domainen beftehend. Die preuß. 
29 katte felbe anfangs fequeflrict, räumte ihm jedoch foldhe 1816 wieder 
Hrnd Miurat’s Wegivrung in Neapel wurde er dort Finanzminifter und 
Msn Murat octroirte Verfaffung, welche am nämlichen Zage publicirt 
5 Murat aus Neapel lichen mußte. 
gatbodämon (gried.), ein guter Geift, dem der Kakodimon, böfe 
entgegengejeßt ift. 
gathoflcs, einer der Eühnften Abenteurer des Alterthums. Die Ge: 
deffeiben ift vorzüglig aus Diodor von Sicilien B. 19 und 20, von 
hd des 21.8., und aus Juflin B. 22 und 23 zu fchöpfen. Beide 
a serichicdene Quellen, und weichen daher, befonders in feiner Jugendges 
fett von einander ab. X. war der Sohn des Karkinos, der, aus Rhes 
rtrieben, fich zu Thermä in Sicilien aufhielt. Wegen eines bedenklichen 
yruhs wurde cr ald Kind ausgefsut, ducch die Mutter aber heimlic) erzo= 
Yen 7jäerigen Anaben nahm der reuige Vater wieder an, und lich ihn zu 
3, ıwo er jest, ducc) Timoleon unter die Bürger aufgenommen, lebte, 
Herkandwerk lernen. Durch einen vornehmen Sprakufaner, Damat, den 
ae Schönheit geneigt machte, wurde er aus der Dunkelheit hervorgezogen, 
bon bie Spige eines Heer gegen Agrigent geftellt. Durd) die Ehe mit des 
y3 Mirtme wurde er einer der reichften Männer von Spratus. Unter der 
ft des Sofiftratus mußte er nadı Tarent fliehen, Eehrte aber nad) deffen 


Agenbe Äginetifche Kunft und Kunftwerke 121 


Agenbe, f. Kirhenagende, 
Agent, f. Gefanbdte. 
Ageria, f. Egeria. 
Agefilaud, ein fpartanifcher König 390—360 vor Ehr., der nach feines 
Asis’d Tode dur) Lnfander zum Thron erhoben, von diefem geftüirzt wer: 
te, allein ben Plan entdedte und vereitelte. Won ben Soniern gegen Ar: 
zu Hülfe gerufen, eröffnete er nad) Enfander’6 Tode feine ruhmvolle Laufs 
ia Afien, fcplug die Perfer, mußte fid) aber von da gegen Theben, Korinth 
Ne gegen Sparta felbft fich verbanden, wenden, und hier, al& in ber Folge 
Krieg mit Theben ausbrad), gegen Pelopidas und Epaminondas, bie 
Eelobern der damaligen Zeit, kämpfen, rettete jebocd, durch Eiuge Maßs 
shne fich in eine Schlacht einzulaffen, fomwol diesmal als auch nach mehs 
Sem, ad 8Ojähriger Greis, die Stadt, welche fchon in den Händen des 
- war. Er ftarb auf feinem legten Feldzuge, den er nad) Ägypten 
hatte, al® er mit Ehren und Gefchenten überhäuft, von dort zurücktehs 
‚m die libyfchen Küften durch einen Sturm verfchlagen wordrrı mar, In feis 
#. Jahre. Bon Geftalt Fein und unanfehnlich, mar er dennoch ein erhabe- 
gurdter, in feinen Sitten tabellofer, von feinen Soldaten beinah angebes 
FR, obgleich er bisweilen die Tugend der Gerechtigkeit da verleugnete, wo 
anfam, dem Staate oder feinen Freunden nüglich zu fein. 
Ügens, König von Athen und Water des Thefeus, welchen er mit ber 
Die, des Könige Pittheus von Trözene Tochter, erzeugt hatte. Er ließ denfels 
bitch in Tcözene erzichen, um die Pallantiden, die nadı feinem Throne 
‚ mit der Hoffnung zu täuichen, daß fie ihn, Pinderlos, einft beerben 
Um aber feinen Sohn bereinft wieder zu erkennen, verbarg er bei feiner 
ms Irözene ein Schwert und andre Sachen unter ein Felfenftlid, twelche 
in feiner Zeit nad) Athen zurücbringen follte. Diefer junge Held eilte, 
gieine Geburt erfuhr, nad) Athen, und, obgleid, anfangs verkannt und 
fahr, erkannte ihn endlich doch fein Vater und erklärte ihn zum Nach: 
meh. Inden Wahne, daß Thefeus gegen den Minotaurus umgelom: 
Ki, flürzte Ägeus fidy ind Meer, daher auch der Archipel zwifchen Griechen: 
wid Ajien bis an den Hellefpont den Namen des Ägeifhen Meeres erhielt. 
Ihefens.) 
Iggregat, in der Rehenkunft, die Zufammenfegung mehrer Theile, die 
Fentio ald auch negativ fein Finnen. Das Aggregat driet daher forol die 
a, als auch den Unterfchied aus. In der Naturwiffenfchaft die äußerliche 
fegung eines Körpers (im Gegenfag ded Organismus). — Aggregat: 
Beend, die Beichaffenheit, tie die Theile eines Körpers zufammenhängen. 
Bsibe drei Aggregatzuftände:. die Seftigkeit, die Fiüffigkeit oder Teopfbarkeit 
ee in welche die Körper nach dem Grabe ber Zemperatur über: 




















Agincourt, d’, f. Serour d’Agincourt. R 
Ügide, der Schiid des Jupiter, melden Homer den Agiserfchlitterer 
mat; cr hat feinen Namen von der Ziege (Ügis), welhe den Gott auf Kreta 
‚ und mit deren Fell der Schild überzogen war; auch der Schild der Pallas 
ir Minerva; inder Mitte diefes Schitbes befand fi das Haupt der Mebufa. 
bezrilen erhält auch Minervens Bruftharnifch diefe Benennung. Im bilblichen 
Baa heißt Ägibe fo viel als Schug. 
Igina, jrge Engia, eine griechifche Infel im faronifchen Mecrbufen. Sie 
Inte einen eignen Staat aus und war durch Handel reich und blühend. 
Aginetifhe Kunft und Kunftwerfe. ine Gefellfchaft von 
seen und Kunftfreunden, englifcher und deusfcher Nation (unter vielen d. 





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d.) (oder Spillmagen). Verfügungen liber Iehnbare Familiengüter bes 
Gonfenfes ber Lehnevettern (Agnaten). 

es, heil., Agnefen:Rollen. Eine Heilige aus den Tagen 
werfolgung des Kaifers Diocletian vermehrte unter diefem Namen das 
tartorologiım, deren Feft der 29. Sanuar feiert: Domenichino malte 
es Bi im Augenblide ihrer Hinrichtung. — Die Bühnenkritiker 
nAgnefen=, d.h. Ginschenrollen. Das ttalienifche Theater in Paris 
uaft, fotche naive, dabei aber weltunerfahrne, two nicht gar von Nas 
rinfättige Mädchenrollen zu geben. Für das beutfche Theater fhuf 
inliche unbefangene Naivheit in feiner Gurli. Sie ift nachher in fpds 
aftüden nicht immer glüctid) copirt dargeftellt worden. 

ıe8 Sorel, die Beliebte König Karls VL. von Frankreich, war ges 
aus einem abeligen Geichlechte geboren, unb hatte die von der Natur 
m Gaben fo volllommen ausgebildet, daß fie nicht nur wegen ihrer Eörs 
eize, fondern audy) wegen Ihrer geiftigen Bildung zu ben ausgezeichnets 
ı ihrer Zeit gehörte. Als Ekrendame der Herzogin von Anjou, Sfas 
sthringen,, kam fie mit diefer Fhirftin 1431 an den franzöfifchen Hof. 
nbeit riß Den jungen König bin; um fie an feinen Hof zu feffein, er 
ie zue Ehrendame der Königin. Agnes ergab fich nad) einigem Miders 
sidenfchaftlichen Liebe des Könige. Die Engländer hatten damals die 
Frankreich inne, und der von Natur tapfere Karl VII. verfank, unter 
inee MWiderwärtigkeiten, in Unthätigkeit. Agnes Corel allein vers 
ı aus feiner Schlafucht zu weden und ihm flihlbar zu machen, roas er 
nem Votke fchuldig fei. Die glüdtichen Erfolge ded Königs vermehrten 
ı9 für feine Geliebte, welche jedoch nie davon Mißbrauch machte, und 
nach Loches zurücjog, wo Karl ihr ein Schloß hatte bauen laffen. 
fchenkte er ihr die Grafihaft Penthievre in Bretagne, die Hertfchafs 
Sewiere und Sffoudun in Berry, und das Schloß Beaute an den Ufern 
:, daher fie den Namen Dame de Beaute annahm. Fünf Fahre hatte 
ebt, flets in genauer Verbindung mit dem König, der fie mehrmals bes 
b die Königin 1449 fie wieder an den Hof einlud. Agnes erfchien, bes 





Agon Agricola (Rubolf) 187 


Jererber zu groß ward, am fie alle befricbigen gu Eönnen, To verfiel man 
ige Anskunftemittel. — Agnus Det heißt auch dasjenige Sthdl einer 
un DMeffe, weiches in römildy = Batholifchen Kircyen bei der Adminiftras 
oftie aufgeführt wird. 
»n, jeder Kampf, worin Einer dem Andern e& zuvorzuthun fucht ; daher 
der Todesfampf(f.d.). Befonders aber wurden Agones die Kampf 
Brichen genannt, welche man zu getviffen Zeiten und bei gewiffen $eiers 
mRingen, Kämpfen, in bee Mufit, in der Dichekunft, Zanzbunft ıc. 
te, und wobei Kampfrichter, Agonarehen genannt, auf Gefege und 
a halten, vorfallende Zwiftigkeiten fchlichten und den Preis zuerkenmen 
Die berlihmteften diefer Kampffpiele waren die olympifchen, pothifchen, 
und ifthmifchen. j 
arifhe Gefeße. Dierömifche Republik befaß durd) ihre Exrobes 
ihre Nachbarn große Staatsländereien, melde unter die Bürger zue 
j ausgetheilt werben follten, aber faft nur in die Hände der Vorneh- 
Keichen famen, und ein Mittel mehr wurden, ihre Herrfchaft zu bes 
Ale Etaatsreformen waren daher nothiwendig mit Vorfchlägen vers 
fine gleichere und gefegmäßigere Vertheilung der Staatsländereien zu 
n, road aber allemal den heftigften Widerjtand der herrfchenden Arifto: 
jte, und 3. B. beiden Grackhen (f. d.) das Leben foftete. 
rejt, dee Eaft unreifer Trauben, der in der Küche gebraucht wird. 
ter einen Birhlenden Sprup daraus, der ehemals aud) in higigen Kranke 
febr vortheilhaft gehalten ward, jegt aber aus dem Gebrauche gefom= 
Immeilen nennt man aud) den mit Zuder verfühten Saft Agreft. 
ricola (Enej. Zul), vömifcher Conful unter den Kaifer Vefpaflan 
alter in Britannien, das er um 70 nadı Chr. ganz unter römifche 
brachte, ausgezeichnet ald Staatsmann und Zeldherr. Noch haben 
ten vortrefflich befchrieben von feinem Eidam, dem berlihmten Zacitus. 
cola (Georg), eigentlich Bater, geb. zu Glauchau 1490, ftudirte, 
:ichon 1518 bis 1522 Nector zu Zwidau gewefen, zu Leipzig und in 
Mebicin, roidmete fid) aber feit 1531 mit befonderer Vorliebe der Berg: 
feit 1555 zu Chemnig als Stadtpänfilurs und Bürgermeifter. Seine 
uber die Mineralogie und den Bergbau („De re metallica lib. XIL.”, 
it, 01.3 Opp., daf. 1546 — 58, 2 Bde., Fol.) hat Adelung verzeichnet 
mn deutich geliefert (Sreiberg 1806 — 13, 4 Bde.). Sein Wert „De 
et ponderibus Romanorum atque Graecorum lib. V.‘ ift oft gedrudt 
n beiten Bafel 1550, Fol., Vened. 1645, und Wittenb. 1714). Uber: 
ı fo Mancdem, der ihn freilich fpäter Uberfah, muß man nicht vergeffen, 
refte dennfende beutfche Bergwerköfundige war, der aber fid) fo wenig von 
theilen femer Zeit frei halten tonnte, daß er an bie feindliche Einwirkung 
en unter der Erde noch zu glauben bekannte. Dieier Herfteller einer prufs 
ifenichaft war nicht von der Praris zur Zheorie, fondern von der Zheorie 
s mit Gh übergegangen. 
sicola (Rudolf), eigentlihh Hausmann, geb. 1442 in einem fries 
ofe, aeft. als Profeffor der griedy. und latein. Sprache zu Heidelberg 
enört zu den erften VBeförderern der claffifhen Studien in Deutfchland. 
zu öwen, ging, unterftüßt von reichen und mächtigen Freunden, nad) 
» Stalin, und rurde in Ferrara und andern Städten ein Schüler des 
Irepesunt, Theodor Gaza, Franz Philelphus und Laurentius Valle. 
Baterland zurhetgelekrt, mourde er Spndikus in Gröningen und al& folcher 
katier Marimilian I. gefandt. Der Nuf feiner Gelchrfamkeit zog ihm 
tteäge zur Übernahme Öffentlicher Rehrämter zu. Aber er fehien cine Abs 





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Honpten (Sefchichte) 188 


it Hten erreichen Eönnen, wären ble Ägnpter nicht auch hierin auf einer 
un Exufe fiehen geblieben. 
söten wir den alten Ägppter im Privatleben und im Staate, nadı fels 
t, Gebräuchen, Gefegen, fo wirb uns noch mandyes Räthfel liber dies 
are Volk geiöft. Die düftere Religion der Ägppter bannte ale Frohs 
m Rreifen ihres Privatiebene. Die Freude war ihnen entfremdet wor: 
ocen nur ernfte, andächtig fchroärmerifche Menfchen. Singen, Tan: 
{en war ihnen verhaßt; dabei aber befaßen fie einen hohen Grab von 
tmüthigkeit, Höflichkeit und zugleich eine Eitelkeit, die fie für Alıce, 
nen berrührte, einnahm. Wie fpäterhin die Griechen und Römer alle 
ym und Nichtrömer Barbaren nannten, fo betitelten aud) fie alle Böls 
ht ihre Sprache rebeten; aber bei aller Verachtung, bie fie foldhen bes 
fieb die Dankbarkeit gegen einen Jeden, ohne Unterfchieb, eine ihrer 
genden. Das Regiment bes Staates war überhaupt ein Welberregis 
er Pricfter durfte menigftens Eine Frau haben; den Laien befchränkte 
in der Zahl gar nicht. Der Mann beforgte die Haustwicthfchaft, die 
Kauf und Verkauf und alle Verrihtungen außer dem Haufe. Genüg- 
rw Rationaltugend; Wein tran der Ügnpter nie, fondern Vier, foge: 
krftenmwein war fein Getränt; Brot buk er aus Spelt, Gerfte mar ihm 
ba; für feine Küche 309 er Gemüfe aller Art, und beförderte bie Aus: 
einer weiten $edervichzucht dur) Einfttiches Ausbrüten der Eier; Bok: 
Schrerinefleifd) uinterfagte Ihm feine Religion, ald verunreinigend, wos 
ueber andere Thiere ald geheiligte nicht zu verlegen wagen durfte. Seine 
war fehe einfach; die ehrbare Frau unterfchied fih von den Mädchen 
nen bıncch einen Schleier, welcher diefen unterfagt war. Kinder wur: 
It beBteibet; bloß Reichenbegängniffe und die Trauerzeit gaben zu Außer- 
ht und Eiferfucht deßhatb Antah. Doch ber Beherrfcher und feine näch= 
tungen fchimmerten ftetö in morgenländifcher Pracht. Die Allmadıt 
:ao (eine allgemeine Benennung der frühern Agpptifchen Könige) war 
Rüdfiht erhaben; er warf willfhrlid den Großvezier von dem Gipfel 
fe und hob den niebrigften Sklaven zu fi) empor, wie Jofephe Ges 
seit. — Die Arbeitfamkeit, welche dem Agppter angeboren war, er= 
fentlichen Zugenden, und von Selten der Polizei forgte man aud) für bie 
schene Beichäftigung der Verbrechers fchon unter Zofeph gab es ein Ar: 
für eingelerkerte Sttaven. Die Ungefelligeitder Agnpter und ihre Furcht, 
jang mit $remden den Göttern zu mißfallen, ftanben zwar ihrer höhern 
tg entgegen; allein ed wurden ihnen baburdy zugleich ihre Selbftändig: 
sahrer Charakter, ihre Nationaltugenden bewahrt. Erft dann ale fie 
sriechen in nähere Berlihrung getommen waren, verlor fic) ihre Thätigs 
t, fodag Amafis fid) genöthigt fah, ein Poltzeigefeg zu geben, das jeden 
verpflichtete, jährlich feinen Namen, fein Gewerbe und die Mittel, wos 
zinen Unterhalt gewinne oder zu gewinnen gedenfe, bei der Obrigkeit an- 
die Unterlaffung biefer Pflicht wurde mit dem Tode beftraft. — Streng 
wurde Gerechtigkeitöpflege geübt; von Menes, Tnephaktus, Bochoris 
fi$ waren gefchricbene Gefege vorhanden; vor einem höchften Reichöge- 
tden alle Rechtsfachen entfchieden, welche die Parteien felbft, ohne Sad)z 
ıber [priftlich, gegen einander führen mußten. Meineid und Mord (au) 
Efison) wurden unerlaflich mit dem Tode beftraft; DVerleumbder und 
affäger erhielten die Strafe des angefchuldigten Vergehens ; auf Verrath 
Berluft der Zunge, auf Verfälfhungen der Verluft der Hände, auf Ent: 
‚vom Heere und Auswanderung Ehrlofigkeit; auf Chebrud — Stod- 
Der Köntg Tonnte jede diefer Strafen mildern; aber ungeachtet biefer 


Agnpten (Gefchichte) 135 


Einnbideru diefer aftronomifchen Zeitrechnung das Dajein, und daß 
abr begann. Zugleich, aber dachten fie ficdy diefe finnbildlicdyen Wefen alg 
ohanden,, al& Urheber und Regenten der Zeit und Welt, den Ofiris und 
216 Iebenbe, millfürlidy handelnde Wefen voll unmittelbaren Einfluffes 
te und deren Bewohner. Jeber Gottheit war eine befondere Priefters 
vitmet, an der nie Weiber Theil nehmen durften. Walfahrten und 
wen in der Megel, die legtern benugte man zu Tilgung begangener Süns 
DOpfernde legte feine Hand auf des Opferthierd Kopf, Üüberhäufte es mit 
dungen, und mit em legten Athemzuge beffelben hielt er fich für entfün- 
4 Amafis gab e6 fogar Menfchenopfer. Der neben dem Sterndienfte be: 
Fhierdienft, indem gewiffe Thiere nicht ettwa nur ale Srmbole betrachtet, 
uch ald wirkliche Götter verehrt wurben, wie Apis und Mnevis, ift zum 
den Dieroglpphen (f. d.) der Agppterzu erklären. Diefe Hieroginphen= 
ide und, wenn wir den Schlüffel dazu auffänden, die wichtigften Auf: 
ker ihre Religion und Philofoghie geben, und gewifferinaßen als Maß: 
m Höhengrad ihrer phitofophifchen Begriffe gelten. Ein höchft intereffans 
ium ift überhaupt das der dgnptifchen Spmbolit, deffen Andeutungen 
zeit führen würden. Die mertwürdigfte Erfcheinung in der Philofophie 
ser ift die Lehre von der Seelenwanderung (f. d.), welche unmittel: 
jeurt des Sterndienftes war. Doch hat Pinto der Metempfocyofe (Sees 
ung) ber Agupter zu große Ehre angethan, indem cr fie, ald Bild ber 
n Reinigung des Menfchen, in fein Spftem aufnahm. So fdyarf unters 
ne das Geifiige vom Körperlichen nicht; die Vorftellung von der Seele, 
Intelligenz, war ihnen fremd, und es ift immer eine wunderbare Ers 
‚ dap aud) die Prehagordifche Seetenwanderung, wie Ariftoteles fie uns 
obgleich von der Ägnptifcdyen verfchieden, doc; eben fo weit, wie diefe, 
noralifhen Beziehung entfernt ift. 
tifhe Sefchichte Agnptens. Wenn man über die Sagenzeit hinreggeht, 
aum bie fabelhaften Pharaonen (Könige) Menes (2000 3. v. Chr.), Ofy: 
Möris, Sefofteis, Rhampfinit ıc. gehören, findet man als die Außerfte 
Grenze den Pharao des Jofeph, fedann die in Nevolutiongftlemen ges 
usmanderung des Cefrope, Mofes und Danaus. In der Gefiyichte auss 
Ztaaten wird 878 v. Chr. Eifat alö Pharao von Aynpten, als Verblins 
keanı’s genannt; Diodor’sd Tnephaktus, Herodot’s Afyhis und Diodor’s 
werben ald Öefeggeber gerühmt. Die vierzigjährige Unterjochung Agnp= 
bie Äthiopicr, die innere dreiunddreißigjährigelnarchie, die Dodekarchie 
'berrenreich), welche funfschn Fahre dauerte, gingen der Monarchie voran, 
ameticy (einer der Dodelarchen) fiftete; fie dauerte von 636 bis 525 
zählt, außer Pfammetich, die berühmten Namen Neo, Pfammis, 
cr Hophra, Amafis und Pfammenit. Diefer Zeitraum wer ein heller 
der Bildungsgefchichte Agnptens. Det aber unterlag dad Neich dem 
ambofes, bis nady Aleranders Eroberung Agnptens 332 v. Chr., und 
ZTheitung des macebonifhen Reiche, die glänzende Zeit der Ptolemäer 
emäer und Alerandrinifches. Zeitalter) eintrat. Ptolcmäus 
Soter, Ptolemäus Philadelphus (unter welchem der Grund zu der nad)> 
Herrfhhaft der Römer gelegt wurde), Ptolsmius Evergetes I., Pto: 
Phiiopator, Ptolemäus Epiphanes, Ptolemäus Philometor, Everge: 
Kleopatra Minor (mit Protemäus Soter oder Lathnrus und Ptotemius 
eh), Ptotemäus Aterander IL, Berenice, Ptolemäus Alerander IL, 
16 Auletes, Kleopatra Trnphana und Berenice, und Kleopatra mit 
3 Pur unter CAfar’s und Antonius’s Schußherrfchaft find die Negen: 
ı aus jenem Zeitraum, von denen mehre in der Befchichte der Wiffen: 


134 Ägypten (Gefchichte) 


Souverainerätds Augerungen lag doch der Wille ded Herefcjers nicht weniger ir 
Feffeln der Prieftermacht, welche felbft für das Privatleben der Fürften & 
entworfen hatte, und diefe Bande nad) den Umjtänden, fowie die feinfte P’ 
der Kirche e8 wollte, Lüftete oder fefter zufammenzog. Sugar die Tagesorbe 
des Einiglichen Sklaven war genau beftimmt, und felbit der Küchenzettel,.j 
gar die Verborgenheit des Schlafgimmers gehörten in den Wirkungsereis ber f 
jler; darum waren fie Leibärzte. — Mit dem Alten im Einklang war die € 
hungsweife: die Kinder wurden forgfaltig zum Gewerbe des Vaters angeh 
und im verfhhicdenen öffentlihien Ecyulen von Priefiern unterricjtet; Sch 
und Lefen lernten Wenige; doc) waren die Agnpter das dritte fchreibende Volk; 
nad) den Babylonisın und Phöniziern die Vorgefchichte nennt: Nachdem fie g 
diefen zuerft auf Steine und Ziegel geichrieben hatten, erfandın fie ein Papier 
der Papierftaude, weicyes über 2000 Jahre lang, felbft nady der Exfindumg 
Pergaments, von der ganzen fhreibenden Welt gebraucht ward. Diefe Kunftı 
nur Denen, die zu Kaufleuten erzogen wurden, gelehrt, doch in fehr befchräm 
Maße, denn daß das Volk nicht zu unterrichtet werde, war im Spfteme der ] 
fer. — Die Abfonderung ded Volks in fieben Kaften: Priefter, Sofdaten, I 
derhirten, Sauhirten, Gewerbetreibende, Dolmetfcer und Fifcher, entfp 
theild aus Ortlichkeit, da manche Randfchaften allerdings nur eine beflimme 
bensart gejlatteten, theils war fie Ergebniß der Priefterpolitit, da c8 zur Eix 
tung der Staatömafdyine nothwendig war, daß fcharfe Grenzen zwifchen dert 
f&hiebenartigen uriprünglichen Beftandtbeilen der gefammten Nation gezogen 

den. Eo bezeichneten diefe fieben Kaften eben fo viel verfchiedene Völkerfida 
nicht etwa Zünfte; daher fam audy die Erblichkeit derfeiben. An der Spige 
fland die Kafte der Priefter, als die erfte und vornehmfte. Eie behaupteten A 
Nang als Lehrer des Volks und als Bewahrer der Wiffenfchaften. Aus I 
wurden alle Staatsbedienungen befegt; fie waren bie Arzte, Richter, Bau 
fler, Aftronomen und Aftrologen ıc. Aber fie hielten ihre Kenntniffe, die fie 
Recht) al den Talisman ihrer politifhen Wichtigkeit, ihres mächtigen Eu 
betrachteten, unter Sulomonifhen Siegeln. Sie follen fogar neben dem allge 
nen Thier= und Bilderdienft der Nation heile Begriffe von dem eigentlichen Ü 
der Gottheit gehabt, fie aber abfichtlic unter Bildern verftedtt gehalten haben, 
nur den Eingsweihten in den berühmten Mnfterien enthüllt wurden. LÜbeh 
veränderten fich Religion, Mythologie und Philofophie der Agnpter mit den 
fhiedenen Zeiträumen ihrer potitifchen Gefchichte; anders war ihre Religion 
Phitofophie vor Mofes, anders von Miofes bie Herobot, und wich fo immer ı 
von ihren alten Gepräge ab, bis zu den Zeiten der Ptolemder und Römer. 

gefammte Religion und Mythologie war auf Aftronomie gegrümdet; denn ed 
natürlich, daß die wirfjamen Einflüffe der Himmelskörper die Verehrung derfi 
zur Kolge hatten. Dfiris und Jfis (Sonne und Mond) waren die Hauptgot 
ten, und der Nil ward mit diefen in einem fehr nahen VBerhiltniffe gedacht. 

findet man den Dfiris und den Nil ale Ein bimmlifches Wefen behandelt: 
Zeitraum von 360 Tagen, abgemeffen nad) des Etromes regelmäßigen I 
fhwemmungen zur Sommerfonnenwenbde, ward daher das Keligionsjahr, da 
365 Tagen und 6 Stunden das natürliche Sonnenjahr. Die Planeten we 
nebft den Zeichen des Thierkreifes als Gottheiten und Negenten der Woher 
und Tagesftunden, nad) ihrer Rangordnung am Himmel, verehrt. Der Ri 
der erften Zagesftunden war der Schuggott des ganzen Tages und gab demf 
feinen Namen ; die phfitalifchen Eigenihaften und die verfajiedenen dfon 
fhen Beziehungen auf jeden Monat wurden ebenfalls ald Gottheiten unte 
zwölf Zeichen bed Thierkreifes verehrt. So war das Religionsjahr befchaffen. 

fpäter entdecfte Mangel von fünf Xagen und feche Stunden gab noch fieben 


Ägnpten (Gefchichte) 135 


Einabidern diefer aftronomifchen Zeitrechnung das Dafein, und das 
abe begann. Zugleich aber dachten fie fich diefe finnbildlichen Wefen ale 
schanden,, alö Urheber und Megenten der Zeit und Welt, den Ofiris und 
8 iebende, woilltürlic handelnde Wefen voll unmittelbaren Einfluffes 
ide und deren Bewohner. leder Gottheit war eine befondere Priefters 
bet, an der nie Weiber Theil nehmen durften. Wallfahrten und 
zen in der Regel, die legtern benußte man zu Tilgung begangener Sün 
Opfende legte feine Hand auf des Opferthierd Kopf, Uberhäufte es mit 
hungen, und mit dem leßten Athemauge beffelben hielt er fich für entfün- 
3 Amafıs gab ed fogar Menfchenopfer. Der neben dem Sterndienfte be: 
ibierdienft, indem gewiffe Thiere nicht etiwa nur ald Symbole betrachtet, 
uch ale wirflidye Si tter verehrt wurden, wie Apis und Mnevis, ift zum 
kn Hieroginphen (f. d.) der Ägppterzuerklären. Diefe HierogInphen: 
te und, wenn wir den Schlüffel dazu auffänden, die wichtigften Auf: 
her ihre Religion und Philofoghie geben, und gewiffernaßen als Maß: 
m Höhengrad ihrer phitofophifchen Begriffe gelten. Ein höchft intereffans 
ium it Iberhaupt das der Agnptifchen Symbolit, deffen Andeutungen 
kit führen würden. Die merkwürdigfte Exfcheinung in der Philofophie 
er ift die Lehre vonder Seelenwanderung (f. b.), welche unmittel: 
sturt des Sterndienftes war. Doch hat Pinto der Metempfncyofe (Sees 
ung) der Ägppter zu große Ehre angethan, indem er fie, ald Bild der 
n Reinigung des Menfchen, in fein Syftem aufnahm. So feharf unter: 
ne da® Geiftige vom Körperlicen nicht; die Vorftellung von der Seele, 
Intelligenz, war ihnen fremd, und es ift immer eine wunderbare Ers 
das aud) die Prehagordifche Seelenwanderung, wie Ariftoteles fie und 
‚Egleic) von der Ägnptifcdyen verfchieden, doc, eben fo weit, wie biefe, 
wralifhen Beziehung entfernt ill. 
tifhe Sefchichte Ägnptens. Wenn man Über die Sagenzeit hinmeggeht, 
zum bie fabelhaften Pharaonen (Könige) Menes (2000 3. v. Chr.), Ofy: 
Moöris, Sefofteis, Rhampfinit ıc. gehören, findet man als die Außerfte 
Grenze den Pharao des ofeph, fodann die in Revotutionsfkicmen ge: 
ıstwanderung des Cekrope, Mofes und Danaus. In der Gefhichte aus: 
!taaten wird 878 v. Chr. Sifat als Pharao von Ägnpten, als. VBerbüns 
eam’s genannt; Diodor’d Inephaftus, Herodot’s Afydis und Diodor’s 
werden ald Gefeggeber gerühmt. Die vierzigjährige Unterjochung Ägnp: 
die Äthiopier, die innere dreiundbreißigjährige Anarchie ‚ die Dodekardie 
berrenreich), roelche funfjehn Jahre dauerte, gingen der Monarchie voran, 
ımetich (einer der Dodelarchen) ftiftete ; fie dauerte von 636 bis 525 
d zählt, außer Pfammetidy, die berühmten Namen Necho, Pfammig, 
ee Hophra, Amafıs und Pfammenit. Diefer Zeitraum war ein heller 
der Bildungsgefdichte Ägnptens. Iept aber unterlag das Neich dem 
ımbofis, biß nady Aleranders Eroberung Ägnptens 332 v. Chr., und 
Theitung des macebonifhen Reiche, die glänzende Zeit der Ptolemder 
ermäer und Alerandrinifches. Zeitalter) eintrat. Ptolemäus 
Soter, Ptolemäus Phitadelphus (unter welchem der Grund zu der nad): 
Herrfchaft der Römer gelegt wurde), Ptolemius Evergeted I., Pte: 
Ihilepator, Prolemäus Epiphanes, Ptolemäus Philometor, Everge: 
Ueopatra Minor (mit Ptolemäus Soter oder Lathyrus und Ptotemdus 
:Lj, Ptotemäus Aterander I., Berenice, Ptolemäus Alerander IIL, 
1 Auletes, Kleopatra Irpphana und Berenice, und Kleopatra mit 
15 Puer unter CAfar’s und Antonius’s Schusherrfchaft find die Regen: 
ı aus jenem Zeitraum, von benen mehre in der Gefdichte der Wiffen- 








Agppten (Geihichte) 13 


sn alt Eicakitaa Bier sürenemihen Jeitncereas Diiin, sad d 
Sonnenistz Nasıı Jusieich aber Dahten fie Vch Here hantitid en Reiten : 
with eochunden, “is Urheber md Mezenten dor Zeit und Weiz, den Düne ur 
vie Js 8 eente, milch kandeinte Era wel unmiratsen Einluf, 
auf bie Erde ua Yrcea Bemckuen. IJoder Gerseit wär eine Yetondere Prinz 
sehr seritmet, ar dr nie Weiber Ibell nebmen bakm. Walfsbrten ur 
Opfer zeren ind Rizei, Vie ken derugi man su Tizunz bizangener Sin 
=; Sr Oofommte ieste feine Hand suftee Infrebierd Kenf, überläufte es m 
Inzirtrugea, uud mit fem lttra Arvemjzze beffeiten Blei cc fich für anriin 
ae BR: Amafis sch ob fear Mer er Der nie tum < serntientie & 
Fre Ikiecierft, invm gumiTe Thiste nicht erwa mar aid Srmöcie betrachte 
Fock zum a8 with: Götter nznehrt warden, ie Iris un Mareie, il au 
en iercsizpten bh ie  Ägezier au erk.ären. Diet Dierogirgbai 
si wie und, ginn wir don Schill das seffänden, die mis istten Au 
uk Eher ihre Reision un Piirscdie gen, und gar renden 3 Mi 
far für im Hötenzrad ibzer srlicfepkiiten Bescihfe; seen. Ein icchit ingereita 
ur Serum 2 ir surt 2:8 der Ssrtiihen Semtif, Sa Indeutunge 
AR me zen weten. Die merteittisite Er’beizung in ter Phlielonb 
:e Ize ip Die Seize wende Zei senwanterens sen. weceunmilte 
ya Apdgrtuce tes Zuerliriinse. Doetayastıe Sietmzshefe Eu 
eleeas Ber Ascazer iu greie €: te sngitban, item cc No, 28 Bid di 
zum "am Reinigung bs Minien, in fa Zıfkom aufashım. = Ba uni 


um gene das Gi": Sse vom Scoaeicra niet, Nr Birieleng vente Zıca 
SEIISEE Iatebigem;, wer innen fremd. und es HR ammaz eine er & 
sum;, Bais En ie Frrbascrärie Se wie Kzitersiee Acun 


wen, etzlad von der derstiiaen v vichietin, Vch chen Te rt, wie Bit 
ar ee Be irbung enzfern: dt. 
Feiiritee Gifkicie Sormeme. Wenn man Eoer die Zazengcit binmwassch 
tem Raum Lie fascihef: m Parts era Rinige Men IOOO I. 2. Ebr,,, Di 
net: Mirie, Erik, Nbamptzi vn. zentzen, Ardermen a3 die Süßer‘! 


So 


NurTag Grenie oa Sbaras Des fer, felamatichi ee stenejk:rmn $ 


P} 


Scene Damwandicuen: did Cihrine, Merz uns Dans. Int G@efaicre ac 
sin Zrasta wid en . Ehe. Zitat ai Frarzar sen Ästen. as Berbür 
ar Jıritesms genannt; Disder'e Inczhafree, Drstita N Tnis und Dicder 
Vesdürie worden ale Gefegscher geräte. Die winrisilörige Unzeriehung Agrı 
a8 ud Kir Hrbiesir, bie inzeze Keenmeitigäirsrinsihe. Lie Dodifarch 
Ys Imäifserzente.&., meibe Funfichn Jater bauczze, singen der  Renardie sera 
KFTImmerih einccder Didekarhen, Üiftere: fe Sauce von 656 Bi6 52 
2. Chr. uns zäbit, außer Piammetih, die Serihmien Nam R:se, PMommi: 
Ins uber x Daykea, Amsfie und Pımmemit. Dirfer Zeitraum wer ein heil 
Lungs hie Kosptind. Test aber unterlag das Reich ben 

idirs Gebrumns Aguptens 332 5. Che, un 

Reis, t ie glänzende Zeit der Prolemadi 


hr Beital ter) eintrat. Pielemäu 


134 Ügnpten (Gefchichte) 


Souverainetätd: Augerungen lag doch der Wille des Herrfchers nicyt toeniger in den 
Keffeln der Prieftermacht, welche felbft für das Privaticben der Fürften Gefeg: 
entworfen hatte, und diefe Bande nad) den Umftänden, fowie die feinfte Potici! 
der Kirche e8 wollte, lüftete oder fefter zufammenzog. Sogar die Zagesorbnuns 
des Löniglichen Sklaven war genau beftimmt, und felbjt der Küchenzettel, ja fo: 
gar die Verborgenheit ded Schlafzinnmers gehörten in den Wirkungskreis der Prie 
fler; darum waren fie Leibärzte. — Mit dem Allen im Einklang war die Erzie: 
hungsweife: ‘die Siinder wurden forgfältig zum Gewerbe bed Vaters angehalter 
und im verfhhicdenen Öffentlichen Ecyulen von Priefiern unterrichtet; Schreiber 
und Lefen lernten Wenige; bod) waren die Agnpter das dritte fchreibende Volk, dat 
nad) den Babylonicrn und Phöniziern die Vorgefchichte nennt. Nuadydem fie gleid 
diefen zuerft auf Eteine und Ziegel geichrieben hatten, erfandin fie ein Papier zur 
der Papierfiaude, weidyes über 2000 Jahre lang, felbft nach der Erfindung det 
Pergaments, von der ganzen fchreibenden Welt gebraucht ward. Diefe Kunft wart 
nur Denen, die zu Kaufleuten erzogen wurden, gelchrt, doch in fehr befchränkten 
Maße, denn daß das Volk nicht zu unterrichtet werde, war im Spfteme der Prie 
fter. — Die Abfonderung de3 Volks in fieben Kaften: Priefter, Sobdaten, Rin 
derhirten, Sauhirten, Gewerbetreibende, Dolmetfcher und Fifder, entfpran; 
theils aus Örtlicykeit, da mandye Landfchaften allerdings nur eine beflimmte & 
bensart geilattsten, teils war fie Ergebniß der Priefterpolitit, da c8 zur Einrich 
tung der Stantsmafdyine nothwendig war, daß fharfe Grenzen zwifchen den ver 
fhiedenartigen urfprunglichen Beftandtheilen der gefammten Nation gezogen wur 
den. So bezeichneten diefe fieben Kaften eben fo viel verfchiedene Völkerftämmre 
nicht etwa Zünfte: daner fam nud) die Erblichkeit derfelben. An der Spige alleı 
ftand die Kafte der Priefter, als die erfte und vornehmfte. ie behaupteten diefer 
Nang ald Lehrer des Volle und als Bewahrer der Wiffenfchaften. Aus ihne: 
wurden alle Staatsbedienungen befept; fie waren die Arzte, Richter, Baumei 
fler, Aftronomen und Aftrotogen ıc. Aber fie hielten ihre Kenntniffe, die fie (mi 
Recht) als den Zalisman ihrer politifchen Wichtigkeit, ihres mächtigen Einfluffe 
betrachteten, unter Salomonifchen Siegeln. Sie follen fogar neben dem allgemei 
nen Thier= und Bilderdienft der Nation belle Begriffe von dem eigentlichen Weier 
der Gottheit gehabt, fie aber abfichtlich unter Bildern verftedtt gehutten haben, di 
nur den Eingeweihten in den berühmten Mofterien enthüllt wurden. lbrigen 
veränderten fich Religion, Mpnthologie und Philofophie der Agnpter mit den ver 
fhiedenen Zeiträumen ihrer politifhen Gefchichte; anders war ihre Religion un 
Phitofophie vor Mofes, anders von Mofes bis Herobot, und wich fo immer meh 
von ihrem alten Gepräge ab, bis zu den Zeiten der Prolemder und Römer. Di 
gefammte Religion und Mythologie war auf Aftronomie gegrimdet; denn e8 wa 
natlielich, daß die wirkfamen Einflüffe der Himmelsförper die Verehrung derjelbe: 
zur Kolge hatten. Dfiris und Zfis (Sonne und Mond) waren die Hauptgotthei 
ten, und der Nil ward mit diefen in einem fehr nahen WVerhältniffe gedacht. SA 
findet man den Dfiris und den Nit als Ein bimmlifches Wefen behandelt; de 
Zeitraum von 360 Tagen, abgemeffen nad) des Stromes regelmäßigen Über 
fhwemmungen zur Sommerfonnenwende, ward daher das Neligiongjahr, der voı 
365 Tagen und 6 Stunden das natürliche Sonnenjahr. Die Planeten wurbe: 
nebft den Zeichen des Thierkreifes als Gottheiten und Megenten der Wochentag 
und Zagetftunden, nad) ihrer Rangorbnung am Himmel, verehrt. Der Negen 
der erften Zagesftunden war der Schuggott ded ganzen Tages und gab demfelbe: 
feinen Namen; die phufitalifchen Eigenfchaften und die verfcdjiedenen $konomi 
hen Beziehungen auf jeden Monat wurden ebenfalls ala Gottheiten unter bei 
zroölf Zeichen des Thierkreifes verehrt. So war das Religionsjahr befchaffen. De 
fpäter entdecfte Mangel von fünf Tagen und feche Stunden gab nody ficben Göt 


Ügnpten (Gefchichte) 13 


: um als Sinnbildern diefer aftronomifchen Zeitrechnung das Dafein, und d« 
Eonnenjahr begann. Zugleich aber dachten fie fich diefe finnbildlichen Wefen a! 
wirftich vorhanden, al& Urheber und Regenten der Zeit und Welt, den Ofiris ur 
die Ifis al& Lebende, willtürlicy handeinde Wefen voll unmittelbaren Einfluff: 
auf die Erde und deren Bewohner. Jeder Gottheit war eine befondere Priefte 
‘üuft gewibmet, an ber nie Weiber Theil nehmen durften. Wallfahrten ur 
Ipfer waren in ber Regel, die legtern benugte man zu Tilgung begungener Stu 
im; der Opfernde legte feine Hand auf des Opferthierd Kopf, überhäufte esm 
Vrmünfchungen, und mit dem legten Athemzuge beffelben hielt cr fich für entfün 
tt Bis Amafis gab cs fogar Menfchenopfer. Der neben dem Sterndienfte bi 
Ferende Tbiexrdienft, indern gewiffe Thiere nicht etiwa nur ald Symbole betrachte 
feodem auch als wirkfidye Götter verehrt wurden, twie Apis und Mnevig, ift zu 
Teiausden Dierogipphen (f. d.) der Ägppterzuerkiären. Diefe Hieroginpher 
ikeift würde ung, wenn wir den Schlüffel dazu auffänden, die wichtigften Au 
itläffe über ihre Religion und Philofophie geben, und gemifferınaßen als Diaf 
“ar für den Höbengrad ihrer phitofophifchen Begriffe gelten. Ein Höchft intereffar 
ws Stubium ift überhaupt dag der dgnptifchen Symbolik, deffen Andeutunge 
ter zu weit führen würden. Die merkwürdigfte Erfcheinung in der Philofoph 
ur Äsrpter ift Die Lehre von der Seelenwanderung (f. d.), welche unmitte 
Yıre Ausgeburt deö Sterndienftes war. Doc hat Pinto der Metempfocdyofe (Sei 
emderung) der Üynpter zu große Ehre angethan, indem cr fie, ald Bild di 
malifchen Reinigung des Menfchen, in fein Syftem aufnahm. So fharf untei 
tm jene das Geiliige vom Körperlicdyen nicht; die Vorftellung von der Seel: 
$ reiner Intelligenz, war ihnen fremd, und es ift immer eine wunderbare Eı 
"tetaung, dag aud) bie Prthagordifche Seelenwanderung, wie Ariftoteles fie un 
‚stelle, obgleidy von der ägnptifchen verfdhieden, doch eben fo weit, tie biefi 
sen aler moralifhen Beziehung entfernt ill. 
Deritifche Schhichte Ägnptens. Wenn man Über bie Sagenzeit hinmeggeh 
idam Raum die fabelhaften Pharaonen (Könige) Menes (2000 3. v. Chr.), Ofı 
mmtnad, Moöris, Sefofteis, Nhampfinit ıc. gehören, findet man als die Außerfi 
HRoriihe Grenze den Pharao des Tofeph, fodann bie in Revolutiongfkirmen g1 
(Arne Ausmanderung bes Cekrops, Mofes und Danaus. In der Befyichte aut 
mirtiger Staaten wicd 878 v. Chr. Sifak ats Pharao von Äyupten, ald Verbin 
drter Serchean’s genannt; Diodor’s Inephaktus, Herodor’s Afycis und Diodor' 
Berhiris werden ald Gefeggeber gerühmt. Die vierzigiährige Unteriohung Ägpy 
uns duch die Äthiopier, die innere dreiunddreißigjährige Xnacchie, die Dodekardhi 
Nas 3mälfherrenceich), roelche funfschn Jahre dauerte, gingen der Monarchie voran 
te Pfammetic, (einer der Dodefarchen) fiiftete; fie dauerte von 636 bis 52. 
2. Che. und zählt, außer Pfammetich, die berühmten Namen Neho, Pfammir 
Apries oder Hophra, Amafis und Pfammenit. Diefer Zeitraum wear ein heik 
Turke in der Bildungsgefchichte Ägnptens. Iegt aber unterlag das Neid) der 
Inijer Kambpyfes, bi6 nad) Aleranders Eroberung Ägnptens 332 v. Chr, un 
nad der Eheitung des macebonifcen Reiche, die glänzende Zeit der Ptolemdı 
7, Prolemäer und Xlerandrinifches Zeitalter) eintrat. Ptolemäu 
Yızi cder Soter, Protemäus Philadelphus (unter welchem der Grund zu der nad 
maligen Herrfhyaft der Römer gelegt wurde), Ptolemius Evergetes I., Pri 
mius Philopator, Ptolemdus Epiphanes, Ptolemäus Philometor, Sverg, 
well, Aleopatra Minor (mit Ptolemäus Soter oder Lathyrus und Ptolemiu 
Üctondee 1), Ptolemäus Alerander II, Berenice, Ptolemäus Alerander II 
Peo';mäus Auletes, Kleopatra ZTryphana und Berenice, und Kieopatta m 
Mrolemäus Pur unter Cäfar's und Antonius’ Schusherrfchaft find die Neger 
umnamen aus jenem Zeitraum, von denen mehre in der Befdid)te ber Biffen 


136 Ägypten (Gefchichte) 


fhaften und Künfte mit bieibendem Nachrühme genannt werden. Kleopatra’s 
Selbftmord, nad) des Dctavius Sieg bei Actium, lieferte bad Reich in die Hände 
der Römer; es warb nun römifche Provinz. Dies gefchah breißig Jahre vor Chris: 
ftus. Agnpten blieb in den Händen der Römer 670 Jahre lang. Unterdeffen tam 
die chrifttiche Religion auf den Voben Ägpptens, aus dem, wie in den frähern 
Zeiten der Myfterien, jebt aufs neue Schwärmerei, Eectirerei und Geiftesver: 
finfterung emporteimte. Anachoreten und Möndye erhielten dort ihre Entfte: 
bung. Als nad) der Zheilung bed großen Neich& durdy Theodofius in das occiden- 
taltfche und orientalifhe Kaiferthum Agnpten eine Provinz des legten geworben 
war, verfan? e8 immer tiefer in Barbarei und Schwäche. So warb e8 ein Raub 
der Saracenen, nachdem deren Keldhere Amtu, unter dem Khalifen Omar, die 
afte Hauptfladt Alerandrien mit Sturm genommen hatte. Dies ereignete fich 640 
nad Chriftus, ald Heraclius Kaifer des Orients war. Als Provinz des Khalifats 
genoß e& die Regierung ber gefeierten Abbaffiden Harun al Rafhiv, Al Maimun 
und die Heldenzeit des Sultan Saladin. Dody des Iegtern Dynaftie ward von 
den Mammeluden verdrängt (1250), und unter diefen furchtbaren Despoten ver: 
fhrwand der legte Schatten ehemaliger Größe und Bildung. Sultan Selim in Eon: 
flantinopel ward endlich (1516 bi6 1517) Sieger Über den (legten) mammelndi: 
fhen Sultan Tumanbai, und Ägypten num gänzlich eine türkifche Provinz, regiert 
durch einen Pafcha. Seitdem war e8 der Schauplaß beftändiger innerer Kriege der 
Mammeluden = Bey gegen bie tlickifche Herefhaft, welche mehrmals, beforders 
unter Ali=®ey (1766), ihrem Ende nahe war. Von 1798 bis 1801 ward Ägnp- 
ten von den Franzofen befegt. (S. Ägypten, Kandung und Feldzug der Franzo: 
fen in.) Seitvem hat diefes Limd mehr als je die Aufmerkfamteit der Staatemänner 
wie der Gelehrten befchäftigt. Europa fieht mit Bermunderung einen Fürften dort 
regieren, ber von den Vorurtheilen feiner Nation fich zu befreien wußte, und euro: 
päifhe Einrichtungen zum Mufter nahm, um das alte Reich der Prolemäer in 
jeder Hinficht neu zu erfchaffen. Diefer Fürft, Mohammed Ali Pafda (f. d.), 
ift zwar nur Vicekönig; allein außer bem gewöhnlichen mit Gefchenten begleiteten 
Tribut, und außer feiner, durdy die Verleihung, 1823, von Yemen, Cppern, 
Kandin, und Morea gewonnenen Theilnahme an dem Land» und Seekriege ge: 
gendie Griechen (f. b.), hat er dem Großheren in Conftantinopet kein befonderes 
Zeichen von Amts- und Unterthanenpflicht gegeben. Er verwaltet die Provinz in 
der Khat mit voller Souverainetät. Sein Verwaltungsfpftem im Innern fchreitet 
fort, allein Despotismus und Monopolismus find die Träger deffelben. Mit dem 
Eugen Tyrannen fleht und fälle fein Wert. Bor Allem forgte Mohammeb Pafcha 
fie die öffentliche Sicherheit; er nimmt daher alle Franken in feinen befondern 
Schus, auch geftattet er keine Mißhandlung der Griechen. Aus dem von f. Waf: 
fen unterjochten Morea Ileß er 1825 die chriftliche Bevölkerung in das Nilland 
verfegen. Gegen bie Peft fucht er Quarantaineanftalten einzuführen; aud) be: 
fördert er die VBaccine. Ein Agent des Paldıa, Namens Semacl Gibraltar, reifte 
vor einigen Jahren in Europa, um Fabrikanten nady Xgnpten zu ziehen und mit 
Schtweden Handelsverbindungen anzufnlipfen. In derfeiben Zeit Ich der Pafcha 
duch feinen tapfern Sohn Forahim die Whanbis (f.d.) in ihre Wüfte zurück: 
tverfen und demüthigen; hierauf unternahm fein zweiter Sohn, Ismael Pafchn, 
einen Zug nad) Nubien, um dafeldft die Macht des Viceköntgs von Agnpten aufs 
neue zu befefligen. Semael drang 1820 von Syene bis nad) Dongolah, am lin: 
Een Nitufer, vor, flug die Überrefte der Dammeluden und machte Dongolah 
zu einer ägyptifchen Provinz. Zu gleicher Zeit brachte Mohammed den neuen Canal 
von Alerandrien, von ihm, dem Sultan zu Ehren, Mahmubdie: Canal genannt, 
zu Stande; ein ungeheure Werk, an welchem unter der Leitung von fech6 euros 
päifhen Ingenieurs, anfangs, feit dem 8. San. 1819, an 100,000 Menfchen 


Ägypten (Gefchichte) 187 


teiteten, deren Zahl aber nach und nach, obgleich über 7000 Arbeiter an ans 
denden Krankheiten flachen, bi auf 290,000 vermehrt wurde, von benen 
ver etwa 6 Gr. Tagelohn erhielt. So Fam der Ganal fhon am 13. Sept. zu 
tande. Er beginnt unterhalb Saone am Nil und endigt bei ber Pompejusfäule; 
cift 31,706 Klafter lang, 15 breit und 3 tief. Dies ift der Anfang zu der Aus: 
imung bed Pfand, den unmittelbaren Handel von Alerandrien mit Arabien und 
Indien wieberherzuftellen. Seit kurzem hat er eine Zelegraphenfinie, und zu 
Inlaf bei Kabira eine Druderei *), eine Mititairfchule und eine höhere Lehrans 
Brit errichtet, vorzliglicd) um Drogmans und Beamte zu bilden. Sranzöfifche und 
ruimiihe Dfficiere find dabei ald Lehrer angeftellt. Auch fandte er 1826 mehre 
jansı Igopter nach Frankreich, um europäifche Ausbildung zu erlangen. — Unter 
Mesımmed’8 Meglerung finden alle europäifche Reifende, welche ihr Entdedtungs: 
ee jeht zahlreicher als je zu jenen Gräbern und Denkmalen einer untergeganges 
em Sivilifatton binzieht, Schug und Unterftügung ; doch ift ed nod) immer.nicht 
ih, alle Dindermifje zu befeitigen, welche ber Argwohn, der Srembdenhaß und 
12 Hıbfacht der Beduinen s Scheifh& dem Europier in den Weg legen. Ohne bie 
tem Reifen de& Briten Browne, der Deutfchen Hornemann und Burd> 
harte (f.b.), von denen die beiden Erftern feine Spur von dem Tempel bes Jupiter 
Irmon gefunden haben, zu erwähnen, nennen wir nur einige der neueften. Uns 
te Kofen ift die Reife des Stalimerd Belzont (f. d.) 1819 die merkrärdigfte. 
Da Jtaliener Ritter $rediani (f. d.) hat eine pomphafte Belchreibung der Rui- 
ea ed Temmpelö des Jupiter Ammon, in f. Briefe aus Schiiwah yom 30. März 
9, bekannt gemacht; allein der preußifche Achhitett Gau aus Köln (f. d.) 
triericht den Angaben Frediani’s; fo auch der vormalige franz. Generalconful 
7 Asepten, Drovetti. Diefelden Ruinen will der Franzofe Cailliaud uns 
ruht und audgemeffen haben. Auc, entbedite er die alten Smaragbgruben 
ar Bee Zabarah, und fand fie ganz in dem Zuftande, in welchem die Ingenieure 
ter Srotemder fie verlaffen haben, mit allem Geräthe, woraus fi) das Verfahren 
dr Im beim Bergbau einigermaßen erfennen ließ. 1820 begleitete Callliaub 
im Sohn des Vicekönigd auf dem oben erwähnten Zuge nad) Dongolah. Cail- 
Lt’3 Reife in die Dafis von Theben ımd in die öfttich und weftlich daran floßen: 
Ya BWüften gab Zomard heraus. Die Reife des britifchen Urtilleriecapitains 
here Lightnmacd; Ägnpten, Nubien und dem heiligen Lande (Üüberf. Sena 1820), 
st neben ber von Burdhardt kaum ermähnt werden; boch ift fie, mas den Pafcha 
en Agepten , Serufalem und die Drufen betrifft, nicht ohne Intereffe. Wichtis 
zer ijt die vfermonatliche Heife des Obriftiteutenants Fig» Glarence (des Adjut. des 
Searaigouvernews in Oftindien, Marquis Hafltings) von Bombay dur Indien 
erh Agnptennach London 1818. Noch verdient die Reifebefchreibung zrweier Briten : 
Sattington und Hanburn, welche ben Hecredzug des Pafcha von Ägnpten nad) 
Rukirn 1820 begleitet haben, Erwähnung. Sie wollen Dongolah und Darshegge 
esuer unterfucht und das alte Saba (?), fpäter Meroe genannt, entbedt haben. 
Enzich werden des beitifhen Confuls Salt in Ägypten gefammelte Nachrichten 
et zum Drud! geordnet. 1824 unternahm ein engl. Seecapit., N. 3. Gordon, 
re Reife den Ril aufrärts, um die Quellen ded Behr- el: Abind zu entdedden. Er 
tm aber nur bis Ville: Medinet (eine Zagereife von Sennaar) , wo er flach. — 
Ich mehre Deutfche haben feit kurzem den Orient und Ügypten wiffenfchaftlich 
bucchfoefcyen fich vorgenommen. So Seegen (f.d.), deffen Zagehuch wahrs 
"&rinfich verforen gegangen ift; Sieber (f.d.), deffen Reifewerk Kreta (Rp3. 1817), 
Kiro und Ferufalem (Prag 1823) befchreibt; und Rüp'pel aus Scankf. a. M. 


*, Aus biefer Druderei find Ichon mehre Werke hervorgegangen, u, a. ein „Dizio- 
kino italiano et atabo”, Bolacco, della stamp. reale, 1822, 2 tomi. 


138 ÜÄgnpten (kandung und Feldzug xc.) 


(Afrika). In berfelben Abficyt unternahm der preuß. Generalmajor Menu voı 
Minutoli (f.d.), im Aug. 1820., feine Neife: An ihn fcyloffen fic) drei jung: 
berliner Gelehrte an, Prof. Liman ale Ucchitekt, ferner die Doctoren Hemprid 
und Ehrenberg, mit Unterflügung von Seiten des preußifhen Staats. In Ron 
hatte Herr v. Minutoli, auf Niebuhr's Empfehlung, nody einen Orientatiften 
D. Scholz aus Breslau , zum Reifegefährten gewählt, deffen Reifebefchreib. nad 
Syrien bereits erfehienen ft. An die Stelle des Prof. Liman, welcher erit am 10 
Dct. 1820 bei den Reifenden eintraf, waren zwei italienifche Ingenieurofficiere 
Voltrini und Grofet, getreten. Der General Echrte im Sept. 1821 nach Deutfch 
land zurüd, und gab über feine Sammlungen und Entdedungen ein intereffanter 
Merk heraus. Weber die jegigen Einrichtungen Ägnptene in Beziehung auf Land 
bau, Steuern u. f. w., die zum Zheil aus der alten Kafteneinridytung fortdauern 
hat 2, Neynier (der unter Bonap. in Agnpten diente) ein, wenn audy nicht altge: 
fchichtliches, aber ftatiftifcy Ichrreidyes Werk: „De l’economie publiquc et ruralı 
des Egyptiens et des Carthaginois” (Paris 1823) herausgegeben. Weber bir 
neuefte Gefh. und Verwaltung Agpptene f. m. Felir Mengin’s ‚ulätpire d« 

’Egypte sous le gouvernement de Mohammed Aly” (Paris 1823, 2 Thte. 
mit Kpf. u. Chart.). 

Ägypten (Landung und Feldzug der Franzofen in). In zwei Feldzügen 
(1796 u. 1797) hatte Bonaparte für Srankreicy den Frieden auf bem Feftlandı 
erkämpft. Cs kam darauf an, ihn aud) England abjuringen. Zu dem Ende waı 
cr zum Oberbefehlshaber ber Armee von England ernannt worden. Bonapartı 
fetbft bereifte im Kebr. 1798 die Küften des Ganals, erfchien aber unerwartet alt 
Dbergeneral (8. Mai 1798) in Xoulon, wo ein Unternehmen vorbereitet tworber 
war, das durch die Eroberung Ägyptens den englifc) > oftindifchen Hanbel vernich: 
ten follte. Bonaparte mufterte die Truppen und verfprad) ihnen in einem Tages: 
befehl, ohne ausbrüdlid Ügnpten zu nennen, „daß nach der Rückkehr von der be: 
vorftehenden Erpedition ein Zcder von ihnen fo viel Eigenchum befigen folle, daß eı 
fehh8 Morgen Land fich kaufen konne.” Co im Allgemeinen von ihrer Beflimmung 
unterrichtet, fchiffte fich die Mannfchaft (19. Mat 1798) in Zoulon ein; 194 
Segel fasten gegen 40,000 Mann, worunter ein paar taufend Gelehrte, Künft: 
ter, Ärzte, Mundärzte, Handwerker und Arbeiter aller Art fi befanden. Dei 
Kern der Truppen war jene italienifhye Armee, weldye ben Srieden von Campı 
Formio erfämpft hatte, und darunter die Generale: Berthier, Defair, Neynier, 
Menou, Kleber, Dumas, Caffareli, Murat, Sunot, Marmont, Belliard 
Davouft, Lannee, Duroc, Louis Bonaparte, Eugen Beauharnois u. X. Ei 
Rinienfchiffe, zwei alte Funfziger, und fec)e Sregatten dienten zur Bededung dei 
Transportflotte, die auf dem Wege nod) vermehrt wurde. Der Obergenerul be: 
flieg das Kriegsfchiff ’Drient. Am 9. Juni erfchien die Flotte vor Malta; Bone: 
parte erfuchte den Großmeifter Bar. v. Hompefch um die Erlaubniß, in den Anker: 
plägen der Infel frifches Waffer einnehmen zu dürfen. Die Verweigerung ent: 
fchied Maltae Schidfal. Am andern Morgen waren die Sranzofen auf allen Punk: 
ten der Infel gelandet, und am Abend, ungeachtet einer lebhaften Kanonade, 
Meifter derfelben. Am 12. in der Nacht wurde die Infel mit ihren Seftungen der 
Srangofen übergeben, welche eine Befagung von 4000 M. darin zurlidtießen. Am 
17. fegelte bie Flotte nach Alerandrien. Bonaparte erließ einen Tagesbefehl, worir 
er fein Heer zur Ausdauer in den ihnen bevorftehenden Befchwerden, und zu einem 
fhonenden Betragen gegen die Religion der Mohammedaner und die Sitten bei 
Ägypter ermahnte. Am 1. Juli kamen die Fcanzofen vor Alerandrien an, we 
Eurz vorher Nelfon fie aufgefucht hatte. Die Beforgnif, daß diefer fchnell zurud: 
tehren möchte, ließ den Obergeneral die Ausfchiffung der Truppen befchleunigen. 
Sie gefhah am 2. Yuli vier Stunden von Alerandrien beim fogenannten Araber: 


Ägppten (Landung und Feldzug xc.) 139 


sin aller Ruhe, ungeachtet Wind und Wellen nicht günfiig waren. Einige 
zu Pferde beobadıteten die fremde Erfcheinung. Am folgenden Tage um 
: fianden 5000 Mann vor der alten, mit einigen Thürmen verfehenen 
von Alerandrien und nahmen folches durd,) Sturm. Gleichzeitig nahm 
ı Marmont Rofette, und am 6. Juli ging die ganze Flotte auf der Rhede 
ufir vor Anker. In Aerandrien, Nofette und Abulir blieben Befagungen, 
Armee, 30,000 M. ftart, marfcirte in fünf Abtheilungen auf Agnptens 
ade Kairo los. Micht weit von derfelben, bei den Ppramiden von Gizeh, 
zu einem ernfthaften Gefechte. Dort fiand Murad Bey mit etwa 6000 
salerie und einigen taufend M. Infanterie mit 38 Kanonen, in einem ver- 
n Lager. Das wohlangebrachte Feuer ber Franzofen und die Entfchloffen 
it der fie ihre Banonnette zu gebrauchen wußten, vereitelten alle Angriffe 
mmeluceen, weldye, nadhbem fogar ihr Kager und das Dorf Embabey mit 
erobert worden tvar, in die angrenzende Wüfte entflohen. Alle Kanonen 
O Kameele wurden erbeutet, und Kalto am 22. Juli den Sranzofen Über: 
ta Shrahim Ben, der e8 deden follte, nad) dem unglüdlichen Ausgange 
adyt der Prramiden, von Defair verfolgt, fi) über die Wüfte nach Ober: 
n zurüdhgezogen hatte. Die Zerflörung der franz. Flotte durch Netfon’s 
m L. Aug. 1798 bei Abufic (f. d.) vernichtete alle Früchte der großen 
ehnung. Bonaparte, der die Nachricht von der Niederlage in Kairo et 
'ah feine Verbindung mit Srankreid) und Europa bedroht; verlaffen in dem 
na Lande, fah er vor fich den größten aller Feinde, den Mangel. Erxbittert 
w Berwandlung des fchönen Ägnptens in eine franz. Provinz, hatte die 
am 12. Sept. (1798) den Krieg gegen Frankreich erklärt, und drohte von 
us mit einem Angriff. In Kairo empörten fid) die Einwohner ; viele Fran- 
ketonders Gelehrte, Künftter und Handwerker wurden ermordet; aber nadı 
wxampfe, am 23. und 25. Sept., inder Stabt mußten fich die in die Haupt: 
ie gefitschteten Empörer unbedingt ergeben. Nacı hergeftellter Ruhe ordnete 
arte Ägrptens Regierungsform nach franzöfifhen Grundfägen, marfdirte 
ist. 1799) mit etwa 18,000 M. aus Kairo nad) Syrien, nahm die Feftung 
ih in der Wüfte, dann Saffa, flug die Naplofiner bei Zeta und erbeu: 
ıt Lebensmittel, deren er fehr bedurfte, um die Belagerung von St.:Jeans 
su unternehmen und fiegte nochmals bei Jafet. Unterdeffen war c8 den 
ndern,, die unter Sir Sidney Smith vor Acre angefommen waren, geluns 
bie türrkifche Befagung diefes Plages durch einige hundert Dann Soldaten 
rtütleriften zu verftärken und Sriegsvorräthe herbeizuführen. Dadurch ward 
sich, da die Türken mehre Stürme abfhlagen und trog dem heftigften 
aus den franz. Batterien fi fo lange halten Eonnten, bis Bonaparte fic) 
nzen fah, die Belagerung aufzuheben. Ein Drittel der Armee war ein 
des Kriegs und der Peft geworden. Nac) einem mühfeligen Moarfche von 
ıgen fam ba8 Heer in Kairo wieber an. Bald darauf landete eine türkifcye 
in der Bucht von Abulir, 18,000 Mann, die das Fort dafelbft einnahmen. 
U 303 Bonaparte mit feinen beften Zruppen heran, ftellte fich bei den Bruns 
piichen Alerandrien und Abulir, und lieferte am 26. Suli den Türken eine 
ht. DMuftapha Pafcha ward nebit feinem Gefolge und fämmtlicher Artillerie 
un; 2000 Türken ertranfen im Meer, und der Neft bes türkifchen Heers, 
das Fort Abufic fid) getvorfen hatte, mußte fi) unbebingt ergeben. Bona- 
3 Herrfchaft in Kaypten war aufs neue befeftigt. Da machte er plöglich fel- 
Deere Eund: „Erhaltene Nachrichten aus Europa beftimmen mich, dahin 
juächten. Den Oberbefehl überlaffe ich dem General Kleber, er hat das 
wen der Regierung und das meinige.” Als diefer Abfchied der Armee bes 
wurde, hatte Bonaparte’s Sregatte bereits die Anker gelichtet. Am 26. Aug. 


146 Ügyyfen (Rarbühg und Feldzug 1.) 


verlieh er Abukle. Die Lage der Armee, melde jeht unter Kieber’d Oberbefe 
fand, wurde täglich bedenklicher. Imar flug General Verdier eine neue La 
dung ber Türken im Nov. 1799 zurhdi; aber aud) der Heinfte Verluft war für e 
Heer, ba8 nicht ergänzt werden Eonnte, fehr empfindlich. Die Nachrichten aı 
Europa waren nicht ermunternd, die Generate fahen nicht viel Ruhm vor fü 
die Soldaten wenig Genuß, und fo mochten manche Betrachtungen mitroicke 
al8 Kleber, auf die Nachricyt, der Großvezier fel mit vielem Volke aus Snri 
nad) Ägppten im Anzuge, am 24. Jan. 1800 die Übereintunft von E1= Ari] 
mit bem Großvezier und Sidney Smith abfehLoß, durch welche den Fcanzofen e 
Baffenftilftand von drei Monaten bis zu der Beftdtigung des Vertrags zugefta 
den wurde, worauf fie nad) Frankreich zurückehren follten. Aber Kleber's Br! 
an das franz. Directorium, morin er, die peinliche Lage bes Heer& vorftellen 
auf die Betätigung drang, fiel dem englifchen Admiral Keith in die Hände un 
kam nad) London. Dort verlangte man, die ganze franz. Armee follte fich Erieg 
gefangen geben. Da griff Kleber noch einmal zu den Waffen und fchlug am 2 
März den Großvezier bei Heliopolis, trieb Steuern ein zur Bezahlung des Sofdı 
formirte neue Regimenter aus Kopten und Griechen, ficherte die Küften und leg 
Magazine an. Mitten in diefer Thätigkeit ward er am 14. Jun. in Kairo vı 
einem Türken ermordet, und ber Oberbefehl fam an Abbdallah Menou. Untı 
deffen hatte man in London befchloffen, Agppten wiederzuerobern. Am 1. Mi 
1801 erfchien die englifche Flotte vor Alerandeien, und am 12. war die Landuı 
bei Abukir vollendet; die Franzofen, etrva 4000 M. ftark, griffen am folgend: 
Tage ztvar an, mußten fi) aber zurüdziehen; am 18. ergab fi) Abufir, und t 
Unglänber verfchanzten fih. Am 21. griff Menou mit 10,000 M. an, tour‘ 
gefchlagen und warf fi, in Alerandrien; aber audy der englifche General Abe 
cromble wurbe tödtlich verwundet und ftarb am 28. März. Hutcinfon trat « 
feine Stelle. Am 29. brachte eine thrkifche Flotte Verftärtung, und nun nähen 
fi) auc) der Großvezier von Syrien her. Am 19. April ergab fid) Rofette an t 
vereinigten Engländer und Türken; ein franz. Corps von 4000 M. wurde vı 
8000 Engländern und 6000 Türken bei Ramanieh gefchlagen; 5000 Maı 
Ftanzofen wurden von dem Srofßvezier, der mit 20,000 M. auf Kairo anrldi 
am 16. Mai bei Eimenayer zurüdigeworfen, und das ganze franz. Heer war nı 
auf Kairo und Alerandrien befchräntt. Am 20. Sun. fing die förmliche Belag 
tung von Kairo an; 7000 M. foliten diefen Ort gegen etiwa 20,000 Angreifen 
vertheidigen. Kairo ward anı 27. Sun. auf Bedingung den Engländern mı 
Türken übergeben; General Beliard follte mit feinen Truppen Stadt und Laı 
räumen und auf englifche Koften nad Srankreich abgeführt werden, singeborn. 
Ägypten aud) erlaubt fein, ihm zu begleiten. Am 17. Aug. wurden fie zu Rofet 
eingefchifft, und Famen im Sept. 1801, etwa 13,000 Mann ftarf, worunt 
aber faum 4000 Berwaffnete waren, zu Toulon an. Nocd, war General Men: 
in Alerandrien. Admiral Gantheaume war zwar mit mehren Linienfchiff 
und 3 bis 4000 M. Landtruppen aus Srankreic) abgefegelt und bis vor Alera 
drien gelommen, mußte aber mit einem Verlufte von vier Corvetten nad) Toutı 
zurhdeilen. Dagegen hatten die Engländer 5000 M. frifcher Truppen aus En 
land erhalten und rudten nun auf Alerandrien lo. Schon war das Caftel M 
rabow in ihrer Gewalt, als Mencu einen Waffenftillftand verlangte, mozu ve 
züglich Mangel an Lebensmitteln und eine neue Verftärfung der Briten bon 60L 
M. unter General Baird aus Oftindien beitrug. Nun capitulirte Denon am 
Sept. Alerandrien, nebft Gehlig ımb Kriegsvorräthen, fech® franz. Krieg 
und viele Kauffahrteifchiffe, ferner alle arabifche Handfehriften, alle Charten vı 
anpten und andre für die franz. Republik gemachte Sammlungen mußten dıbı 
geben werden, die feanz. Armee wurde mit Waffen und Gepäd nad) eineni frat 


Agypten (Pondung und Kelbzug ıc.) 141 


Dfen geführt; zu Ende Nov. war fie in Srankreih. Die Befagung von Alerans 
sim na über 800 Solbaten und 1307 Matcofen ftark gewefen. Drei Jahre 
as Monate waren feit der erften Einfchiffung zu Zouton verfloffen. Pier Wochen 
= dem Vertufte Ägnptens wurde zu London (1. Oct- 1801) der Präliminar: 
iieunterzeichnet. Diefer Kriegszug ins Nilthal bie Poli an Nubiens Grenze, 
ae Infel, die als äuferfter feiter Punkt des römifchen Reichs nacy Süden gilt (ein 
datiser, Walde, will jeboch eine Säule, von Vespafian’s Kriegern errichtet, 
a juße des Meondögebirgs entdedt haben), war nicht erfolglos für bie höhern 
juriten der Menfchheit; denn Wiffenfchaft und Kunfk gingen dem Troß ber 
Bi zur Seite. Sreitich erfidte Britanniens Macht das durch jenen Deeregzug 
ze Samentorn der Givilifation in Ägypten; allein e8 warb dennod) dem wiffen: 
Melihen Europa dadurd) eine Fundgrube eröffnet, die Barbarei und Eigennug 
zz lange verfchloffen hatten. Das alte Denderah, Theben, Latopolis, ehe 
fa ih mit ihren Zempeln, Paldften, Ruinen, Obelisten und Katalomben 
aBuden wiffenfchaftlic gebilbeter Männer, die den Zug nach Ägypten mit« 
ut. Was rveder Herobot, no Strabo, nody Diodor in diefer Ausbehnung 
sanöten unb was neuern Reifenden zu erundigen unmöglid) war, erfchloß 
bei diefer Unternehmung dem Auge des Sorfchers zum erfien Mal, und die Hin= 
tafie, welche einft der heilige Eifer der Landesberuohner und fpäter die Barbarei 
‘a Cömanen der Unterfuchung entgegendämmten, mußten jegt dem Gifer ber 
Hz Stieger weichen. Von nun an entfaltete fich die fo oft verfannte ägyptifche 
Intanft in ihrer ganzen Größe; und e6 Lüftete fd) der Schleier, der bisher noch 
bie ineng großen heile der Gefchichte, der Sitten, ber Wiffenfchaften, der 
Sesunhie Diefes Landes ruhte. In ein und ebendemfelben Geifte grub dies Volt 
te Mauern feiner Paldfte, Tempel und Gräber die Bilder feiner Götter und 
Ki, die feiner Himmelöbeobadhtungen, feiner heiligen Gebräuche und feines 
binsiten Lebens. Diele fteinernen Überlieferungen find die Ätteften Spuren deg 

Burämgeiftes, die und bie Gebräuche der Nationen in ihren fabelhaft geglaub- 
ta ligen zeigen. Das Studium der Alterthlimer und der Gefeggebung , fowie 
‘= Beihichte Agpptens, lehrt von neuem bie grofe Wahrheit, daß alle Fort: 
tize in Kunft und Wiffen an den Geifl der Verfaffung und Regierung gebun- 
'm ad pie forgfältig Befeglichkeit und Recht zu bewahren find. Daß der jegige 
Sıönig in Ägypten es wagen durfte, feine Nation und die Naturkräfte des 
“des nad) feinem Willen ab» und einzurichten, bag verdankt er dem vorbereiten- 
'm Geifte der gefcheiterten franz. Colonifation in Agypten. Wir wiffen jegt, daß 
zurı allen civilifirten Völkern die Ügypter zuerff den Raufder Geftirne beobachteten, 
m Europa durch die Scanzofen mit ben Bild - und Baumerken befannt wurde, 
melden die alten Ägypter gevöiffermaßen ihre aftronomifchen Kenntniffe verftei= 
mm. &o zeigte der Zodiakus von Denderad (f. d.) (jest in Paris) und jener 
a Eöne, daß die Ägypter hierin Lehrer der Griechen waren. Früher ahnte Nies 
zund den Ecyat von Papprusmanuferipten, die fid) in den Katatomben ber Thes 
iäbe fanden, und felbjt diefe bervunderten Denkmäler dgpptifcher Cultur, Macht 
ud Größe waren früher unbefannt. Somol die reichen Verzierungen, als bie 
sh fat ganz unbefhädigten Gemälde, gewährten einen Blid! auf das innere und 
tusliche Familienleben ihrer einftigen Erbauer, und die Auffindung des berühm- 
a Steins von Rofette ließ nicht ohne Grund die Hoffnung wieder aufwachen, 
ba lange erfehnten Schlüffel zu den Hierogipphen zu entdecken. (S. Spohn.) 
Urpemd Monumente fahen Tyrus, Karthago und Athen werden und unters 
un, unb flehen noch. Als Plato lebte, trugen fie fchon den ehrmürdigen Nas 
"von Alterthümern, und fie werben ihn noch tragen, wenn von unfern Städten 
üziche Feine Spur mehr vorhanden fl. In der Agnptifchen Nation nahm 
tus, was Religion und Regierung betraf, den Charakter der Eivigkeit an, felbft 


140 Ägypten (Ranbihg und Feldzug ıc.\ 


verließ er Abufir. Die Lage der Armee, melde jegt unter + fehnell ihr 
ftand, wurde täglid) bedenkliche. Zwar fhlug General ! währen 
dung der Türken im Nov. 1799 zurüct; aber auch der Hei "nft fei: 
Heer, das nicht ergänzt werden Eonnte, fehr empfindfic “cime 
Europa waren nicht ermunternd, die Generale fahen "ce 


die Soldaten wenig Genuß, und fo mochten man 
als Kleber, auf die Nachricht, der Grofvezier fe r 
nad) Ugnpten im Anzuge, am 2%. San. 1800 t 
mit dem Grofvezier und Sidney Smith abfchlof 
MWaffenftilftand von drei Monaten bis zu der Ü 

den wurde, worauf fie nach Frankreich zurtdk 

an das franz. Directorium, worin er, die r 

auf die Befkitigung brang, fiel dem englif' 

tam nad) London. Dort verlangte man, ' 
gefangen geben. Da griff Kleber noch c' 

März den Großvezier bei Heliopolig, trix 


formirte neue Regimenter aus Kopten BR 
Magazine an. Mitten in diefer Tr .iwurd 
einem Türken ermordet, und der I u befreunde 
deffen hatte man in London befchlo" ‚„angiger Prüfun 
1801 erfchien die englifche Ztott. ‚nd Künfttsen beftar 
bei Abukir vollendet; die Fran: . batten. Bu diefen gehe 
Tage zivar an, mußten fich at „id, Monge, Sonte und La 
Engländer verfchanzten fich. . .ıt fraeben, wurben durch Soma 
gefchlagen und warf fid i: Stile und Devilliers beitraten. Xu 
crombie wurde töbtlich vi“ „ızabe deB Eoftbaren Werks fortfegen, ıı 
feine Stelle. Am 29. t 2 in Paris eine neue Auflage zu unterne 
fid) aud) der Großveii: .z.asten der erften Auflage zu benugen erlaul 
vereinigten Engländer - 1serten, wilde franz. Singenieurs an Ort ui 
8000 GEngländern u . ‚2 vr sgrptiihen Atlas beigefltat. 
Sranzofen wurden ° est Vorfahren väterlicher und in Deutihla: 
am 16. Mai bi: > sehen fo gezählt, dag Water und Mutter am 
auf Kairo und \: az und mütterlicher Seite vier Ahnen, bie Urgro 
rung von Kair Seite acht Ahnen bilden u. f. f. Es kann dah 
dertheidigen. 4 Armen u. f. m. bie Rede fein. Das Ahnenwef 
Üxten üb.: > tamen feit dem 15. und 16. Iahrh. auf. T 
cÄumen un ». Zuinieren, Domcapiteln, Ritterorden, Gun: Er 
Igppteru . "x mınlımgen, aud) zur Hoffähigkeit bei rauen, t 
eingefd,; Endingen der Ausländer zu wehren. 
aber ti. Mut die perfönlichen Vorredhte des alten Adels acht 
£ 3 .. er smein gawiffe adelige Gefelticyaften. Der Begriff d 
bi ne eis neuen iff celativ, indem man unter jenem denis 
e x syiel adelig acborne Ahnen zahlt a8 nörhig find, um 


x. Betifchaft gezogen zu toerden. Der Beweis, daR Jem 
.. Sehiechte fei, beiät Die Abnenprobe. Wahrfcheinlich ift 
2 exenung des Beweiivd der freien Geburt, welcher mir t 
x. Sn Adels entffand, und ging, wie diefer, in den älteften Zeit 
xx. made Grofiltern. doch mußte nicht nur bie freie Geht 
ssnsern auch die Mitterart enwiefen werden. Die Gründe jen 
sn da dem Steeben theils den päpftlichen Greaturen den Eintr 
. ssochitifter zu erfchnesten und zu verwehren, thrils bie from 
zn bie Kirche in engere Verbindung mit der Erhaitung des San 


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Iataah "srnhten. jete. ber Qilrcahee 
bie fo.nf nn PER URAR SEEN 
der Schleier, der biäber noch 


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Ajaccio Akademie 145. 


“nz, einem College, einer anfehnlichen Bibliothe®, einer gelehtten Ges 
nem Mufeum. Die Stadt hat verfchiedene Fabriken, vornehmlich 
"s find, wie die warmen Bäder, in Verfall. In der Minoris 
“ der Große dem Marquis d’Argens ein Denkmal errichtet. 
‘ Kefdmark in ganz Srankreih. Die vielen Familien der 
'rten und ihrer Arbeiter um die Stadt herum merden 
> ital. Stadtgemeinden zu den Stadtbewohnern ges 
ıben der Vollsmenge ber Städte im füdlichen Eu: 
rtrieben, weit fie Diefen Umftand nicht ennen. 
'dengewinnung und Manufacturirung in feinem 
hz, Sand:, Kalk: und Steinboden befigt, 
13 des Ölbaume und durch die Acclimatifis 
3 des nördlichen Srankreichg gut bezahlt. 
2, mit 6570 Einw. und einem durdy die is 
uidiic am Golf gt. N., an der Weftküfte der Infel 
„vr Htüffe Terignano und Reftonico. Die Einfahrt in den 
senden Belfen wegen nicht ganz ficher. U., der Geburtsort Na: 
„tes und feiner Gefchreifter, ift die fchönfte Stadt auf Corfica und 
5 Bilchofs. In der Handelöwelt ift X. wegen feiner Korallen und Sars 
teien bekannt, meniger in der gelehrten durch feine Alademie. 
ax (griedy. Aiad). Unter den Heerführern vor Troja gab es den Ajar 
und den YAjar Zelamonius. Sener, ein Sohn des Dilcus und der 
ein okrier, war der Eeinere. Vor Troja war er mitgezogen, weil er einer 
ielenn Sreiern getvefen. Im Kampf artete feine Tapferkeit zumeiten in uns 
uch aus. DBeifpiele erzählen die nahhomerifhen Dichter. Als die Gries 
vn fie, in Zroja eingedrungen waren, flüchtete fi Kaffandra in den 
a Pallas, allein fie warb mit Gewalt herausgeriffen und gebunden als 
ie fortgefchleppt. Einige erzählen, Kaffandra habe die Statue der Göttin 
Yjag aber habe fie bei den Haaren ergriffen und fortgefchleift; Andre laffen 
die Prophetin im Tempel der Göttin fchänden. Wlpffes Hagte ihn diefes 
n, ex aber reinigte fid) durch einen Eid. Dennody traf ihn die Radye der 
nd ließ ihn in den Zluten des Meeres umlommen. — Der andre Ajar 
Lelamon Sohn, aus Salamis, und ein Enkel des Aakus. Aud) er war 
Steiern der Helena gewefen, und zog befregen mit zwölf Schiffen gen 
»0 Homer ihn al& den tapferften und fhönften Griechen nad) Achilles 
Richt zu reden, aber zu handeln verftehter. Dabei ift er offen, voll eben 
As ihm aber nad) Achille8’3 Tode die Waffen deffelben, auf reiche er 
ner Berwandtihaft und Tapferkeit Anfprliche hatte, von Ulyffes entzo: 
ven, bemädhtigte fi Zorn und Wuth feiner Seele, und cr jtlirzte fich 
ıngsvoll in fein Schwert. 
jour faffen ıc. einen Edelftein, heißt, ihm fo faffen, daß der Rand hers 
ft, die beiden Seiten aber fihtbar find, er alfo durchlichtig bleibt. 
'ademie, gewöhnlich ein Verein von Gelehrten oder Künfklern, die ges 
fefich die höhere Ausbildung der Wiffenfhaft und Kunft fi zum Zwed 
haben. Weder Befoldung von Seiten des Staats, nod) Unterricht der 
find wefentliche Exfoberniffe. Die Akabemien zu Paris, Stodholm und 
nd zwar zum Theil Lehranftalten; allein fie wurden dies erft in der Zolge, 
fie früher bLoß den angegebenen Imwedl hatten. Die Mitglicder der Afas 
ihlen fi) entweder ein Fach der Wiffenfchaft, der Kurft, oder die Megies 
gt ihnen die befondere Bearbeitung eines foldyen Faches auf. Sie liefern 
Nrbeiten, bie in regelmäßigen Verfammlungen vorgelefen und in den Denfs 
der Akad. abgedruckt werden. Den Namen leitet man von der athenifchen 


ker. Siebente Aufl, Bd. 1. 10 











Akademie 14° 


ber Wiffenfchafter zu Paris, Academie royale des sciences , 1661 
ılbert geftiftet , erhielt die Eönig. Betätigung erft 1699. Die Mitgliede 
ainvier Claffen getheilt: Ehrenmitglieder, wirkliche (befoldete) Mitglieber 
«und Zöglinge,, woovon bie erfte zehn, jebe der drei andern aber zwanziı 
nm enthalten follte. Den Präfidenten ernannte der König aus ber erfteı 
t. Aus der zweiten Glaffe ward ein Secretair und Schagmeifter gewählt 
Harzog Regent Tchaffte die Elafje der Zöglinge ab und fügte dafür zwei neu 
fmbinu, wovon Die eine zwölf Zugeordnete, die andre fee Affocies ent 
t, weihe leßtere BLeiner befondern Wiffenfchaft obzuliegen brauchten. $erne: 
ala ein NWicepräfident, den der König jährlich aus der erften Slaffe, uni 
dıetor und Subbdirector, die er aus der zweiten Claffe wählte. 1785 fügt 
ataig Klaffen für Maturgefhichte, Aderbau, Mineralogie und Phyfik hinzu 
tits Ganze nunmehr aus acht Claffen beftand; auch verband er die Affociet 
alugordneten (adjoints) mit einander. Diefe Akademie hat fich geoße Ver: 
Yalenmorben, namentlich) durch die von ihr veranftalteten Meridianmeffungen. 
%& 1699 Hat fie, mit menigen neuern Ausnahmen, bis 1793 jdhrlich einen 
Iiter Abhandlungen herausgegeben, welche bis dahin eine Reihe von 139 
dumahen. Der Parlamentsrath Rouille de Meslay hatte zwei Preife geftif: 
tn, nice die Akademie jährlich vertheilte, den einen von 2500 Livres flr die 
rät Afronomie „ den andern von 2000 Livres für die Schifffahrtsfunde und 
Vafındel. 1793 rouche fie aufgehoben und an ihre und der Ubrigen Akademien 
Etat das Nationalinftitut; aber Ludwig XVIH. ftelte fie wieder her. Be- 
ktate Akademien finden fid) nody außer Paris in den vornehmften Städten 
Fakadıe, 3. DB. zu Caen felt 1705, zu Touloufe, von deren Schriften der 
Band 1782 erfchien, zu Rouen feit 1736, zu Borbeaur feit 1783, zu 
Eng feit 1674, zu Marfeille feit 1726, zu Lyon feit 1700, zu Montau: 
\nin1744, zu Amiens feit 1750, zu Dijon feit 1740 u. f.w. — Zu Ber: 
iin ade eine Alademie der Künfte und Wiffenfchaften von König Kriedrich 1. 
10 gefiftet; Weränderungen wurden vorgenommen 1710, vornehmlich in Be: 
sdeng auf den Präfidenten. Die Mitglieder wurden in vier Claffen getheilt, bie 
eh für die Phnfit, Medicin und Chemie, die zweite für Mathematik, Aftrono: 
um Medanik, die dritte für deutfche Gefchichte und Sprache, die vierte für 
simtalifche Gelehrfamkeit mit Rüdficht auf Heidenbeehrung. Jede Claffe wählt 
{am Director auf Kebengzeit. Der erfte Präfident war der berühmte Keibnig. Exft 
were Friedrich II. Cam die Anftalt in wahren Flor, al& diefer berühmte Gelehrte 
it Austandes herbeizog und Maupertuis zum Präfidenten ernannte. Zweimal 
Ehrlich werben Öffentliche Sigungen gehalten, an des Könige Geburtätag und am 
Zage feiner Ehronbefteigung. Sn legterer wird eine Preismebaille von 50 Duo: 
tn Demjenigen zuerfannt, der die vonder Akademie aufgegebene Aufgabe am beften 
keentwortet hat. Seit jener Zeit find die Abhandlungen der Akademie u.d.%.: 
„Memoires de l’Academie roynle des sciences et belles lettres a Berlin” in 
mer Reihe von Bänden erfchienen. Neue Abänderungen fanden 1798 ftatt, um 
ter Akdemie eine gemeinnügigere Thätigkeit zu geben; u. X. ward die &önigl. Bis 
Kisthet und da® Kunftcabinet mit ihr verbunden. — Zu Manheim errichtete 
ene Akademie der Wiffenfchaften Kurfürft Karl Theodor 1755 nad) Schöpflin’e 
Yan. Gie beftand anfangs aus ztvei Claffen, der hiforifhen und phofttalifchen ; 
istere rousıde aber 1780 in die eigentliche phyßkalifche und in die meteorologifche 
erteilt. Die gefchichtlichen und phufikalifchen Denkfchriften find u. d. &.: 
„Acta academiae Theodoro-Palatinac”, bie meteorologifhen u.d. Z.: „Ephe- 
werides societatis meteorologicac Palatinac” erfdyienen. — Die Akademie zu 
Bünden befteht feit 1759, wurde aber, als Baiern zu einem Königreich erho: 
im warb, anfehnlich erweitert und SSacobi zu ihrem Präfidenten ernannt. 
10 * 


146 Akademie | Bu 


 Aabemie, ber‘ Atademus, by, weihe a8 | 
Wortes Bu. Be Ba, mn Ba ib, Kita nat Ale ce man 
ie, um bie v en ph it zu b 
efigung ihre Lehren vortrugen; in diefem Sinne fpricht mai 
reiten oder mittlern und dritten Afabemie, d. 1. von 

folgten akademifchen Secten, deren Sti 


unfern Vegeifen verdient, war die in Xlerandrien. Dier war, 
ee Se ee ee Bee ER 
niffe thätig fein follten, leider aber bald in Müfiggang und 9 
findigeeiten verfielen. Aus Alerandrien entlehnten en " 
Ai ‚weft dm Ende dr win Se. I dm € 
a, Neharden und Punebedita angelegt wurden, il 


ar: deren treffliche Rhalifen, Almanfor, Darum al Rafchid ı ind 
e Akademien flifteten, diei ” Bugir bis Be En. er 
töften Begtinftigungen genoffen. Aud) am Hofe Karls d. C 
; die der Kaifer auf feines Er lcuin Vera 
und deren Mitt er fetbft war. Diefe nlıglide Anftalc ging mit 
unter, und feitbemn finden wir feine eigentliche Akademie bis zu on 
durch die Eroberung Gonftantinopels von ben Türken mehre griechife 
‚bewogen wurden, nach Italien zu flüchten. Damals legte Eoreng von 
$lorenz zuerft eine griechifche Yeaderiir an, bei welcher U fu 
N alkondplas angeftellt wurden. Ban fit Cem I 
deren Zwedt das Studium der Schriften be6 Plato und bie 
ftellung feiner Philofopbie war. Zwar waren audy diefe Aue 5 
erndem Beftand, allein andre und umfaffendere Akademien traten 5; 
lien an ihre Stelle und verbreiteten fih durch alle Staaten Europas, 
len die wichtigften Altern und nody beftehenden nad) den Gegenftände 
fie gewidmet find, ordnen. — Allgemeine wiffenfcaftliche ne 
Academia Seeretorum Naturae , welche 1560 Du Neapel zur N 
matbematifchen und phufitelifchen iffenfihaften g gefliftet m 
des päpftlichen Interdicts aufgehoben werden. hrfolgtedie Ace 
von dem Fürften Geft zu Rom gegen Ende beffeiben Sahch. gefti 
glied Galitei war. Die Accademia del eimento entfhand zu Anfang be 
unter Begünftigung des ri Leopold, nachmaligen Gardinals ve 
unter deren Mitglieder Paolo di Buono, Borelli, Vivani, Medi, 
andre ausgezeichnete Männer gehörten. Die Accademia degl’ ii 
logna, nachher der Accademia della Traeia einverleibt, Kr une 6 
„Pensieri fisico- matematiei” 1667 mehre trefflide Ab 
1714 ward fie mit dem Inftitut zu Bologna vereinigt und heiße: 
bes Inftituts oder audy Glementinifche Akademie (von Glentens a 
Befige einer großen Naturalien» und Bücherfammiung. 1540 w 
demie unter dem Mamen Societä scientifica rossunense Je 
Noffano im nn errichtet, anfangs flır die fchönen Kı 
aber für die Wiffenfcyaften. Die Eönigl, Aendemie zu Neapel befteht 
ihre Tag enthalten einige gehaltvolfe Unterfudyungen über n 
genftände. Nocy nennen wir von den italienifchen bie Aha 
dua, Genua, Maitand, Siena, Verona, von OrER Pe 
ben. Überhaupt ift Italien als die eigentliche Pflegerin (on 
ter De Sardius in feinem Katalog 550 aufgähle, _ 
























a2 


a 











+] 
(. Beftäi una erit 16 "Mitaliede 
a „Die Witatieber, 
eg eier ug m v 
Mr BIT u .@ 4 Br. BA Ki, 
ei ak sk BC Beten Arne 
afiz der Zdnlinae a 
I 







iche phpf£alifche und in Die meteorologifdje 
Palatinae nie ur: y Kiphe- 
F t nu D 
oginse. Pal erfchienen. = Die Akademie zu 
9, mw als, u zu einem Königreich erho- 
vd‘ henst zu ihrem en ernannt. 


148 Akademie | 


Shre Schriften find u, d. &.: „Abhandlungen ber baterichen Akademie” er 
nen. — Zu der faiferl. Aendenie der Biffenfehften in &t,-Petersburg 
fehon Peter der Grofe den Plan gemacht und ae Leibnig zu Rai 
zogen. Er ftarb dıber der Ausführung, welche Katharina 1. vollendete, 
Dec. 1725 die erfte Sigung gehalten wurde. Die Kaiferin beflinnmte eh 
6 Cum vo nn 9,00 Nubeln für die Erhaltung der Akademie, fi 
ichnete Gelehrte in verfhiedenen Fächern wurden ald Akademike x 
heten den Profeffortitel. Die berlihmteften darunter een 
Denia Bernoulli, bie beiden de Lisles, Bulfinger und Wolf. Unter 
gerieth die Akademie in Verfall, erhob fig twieder unter der Kae 
verfant nad) ihrem Tode aufs neue. Aber unter Elifabeth biühte te fie_ zum 
Male auf. Sie wurde erweitert und verbeffert, aud 1758 eine End 
Künfte hinzugefügt, die aber 1764 wieder davon getrennt ward. Daßj 
flieg bis auf Nudel. Befonders hat diefe ? 
nähere Kenntniß des innern Kuflands gewirkt, indem fie Rinne. 
Gmelin, Stolberg, Güldenftädt, Ktaproth, einzelne Provinzen t 
dadurch) die Weranlaffung zu trefflichen Werken gab. Die Zahl 
ber, außer dem Präfidenten und Director, beläuft fi auf fü 
find nod) vier ze angeftellt, welche ben Sigungen b 
und nad) einrücden. Die Akademie hat eine treffliche n 
und Handfchriften, eim Eoftbares Minzcabinet und eine reiche natu 
Sammlung. Die Schriften derfelben find von 1723 bis 1747 in 14 
T.: „Commentarii academiae scientiarum imperialis p olita 
bis 1777 u.0. T.: „Novi eommentarii’ in 20 Bbn, ufchiänen Seit 
fie den Titel: „Acta academiae” und jegt in einer neuen Neihe den Zi 
aeta”. Die Conimentarien find bloß lateinifh, die Acta aber theils 
theil® franzöfifch abgefaßt. — Die Akademie der Wiffenfepaften zu v2 
ober das: Inftitut von Bologna, wurde 1712 von dem Grafen Mar 
‚(S.Bologna.) — Die königl. Akademie der Wiffenfchaften .. J 
entftand aus einer Privatgefellfchaft von feche ee unter ber 
und hielt ihre erfte Sigung d. 23. Jun. da 9, Im demfelben Si 
ihre erften Abhandlungen. Die Gefelfchaft 308 bald die öffentliche A: 
auf fi), und am 31. März 1741 extheilte ihr der König den Namen & 
difche Akademie. Sie bekommt inde von ber Krone Feine Fa 
von ihren eignen Mitgliedern geleitet. Nur ein Profeffor der Er: 1 
pbie und zivei Secretalre werden aus dem bedeutenden, von Wert 
Schenkungen berrlihrenden Vermögen der Gefellfhyaft befolbder. u 
fchaft wechfelt alte drei Monat unter ben zu Stodholm ‚babe El 
Die in den Sigungen vorgelefenen Abhandlungen erfcheinen v 
erften vie Bde. bis 1779 heißen die alten, bie nachfolgenben 2 
Die ökonomifchen Schriften erfcheinen für ficy u, d. = 
en beta. Fährlic werden Preife in Geld und goldnen Denk m 
fest. 1799 wurde die Akademie in fieben Glaffen green Sta 
eehfchaft, 15 Mitglieder; Handel und medyanifche Küınfte, 18 | 
der; Phpfit und Naturkunde des Auslandes, 15 Titgfieder, hof 
turfunde des Inlandes, 45 Mitglieder; Mathematik, 18 ed 
Künfte, Gefchichte, Sprachen, 12 Mitglieder, Die Arademie. bat 8 
handel mit Kalendern. — Die Eönigl. Akademie zu Kopenhag 
aus einem Verein von fech® Gelehrten, denen Chriftian VI. 1732 e 
feines Münzcabiners Übertragen bakte, und die nachher ihren F 
segelmäßigen Inftitut ausdehnten. Einer jener Gelehrten war f 
Holftein, ho! beffen Antrieb Chriftian VI. 1743 die Araber nte 































nz . 





N und Handel zu fördern, und 
are Nuten, die Ehre, Mitrde und 
und tugendhaften Volkes vermehren kann. 
er 40 und nicht über 200 fein. Der 1.®. 
- eu und Kunft» 
r Bu für befondere Fächer der uud en 
» euriosorum 

























de nur Dainme 1645, in Spanien 1652, 
ftiftet. — Sr Chirurgie, SyeReie 
i ee jährlich eine abe 


eh wen anbiege geritten 
I jein® ologna gegeim: 
So 0 tell ee de be8 18. Fahrh. in Ve- 
10 ae , deren Zweck die Herauss 
tl. — Ge Tas König Johann V. 
chen efehichte zu Liffabon, weld)e 
Secretair und 50 Mitgliedern beftebt, 
tugalg bearbeitet. In Mabrid 
= Ol und Auffuchung der hifto- 
Br p V. 1738 zu einer Afademie 
ältere Gefchichtswerke theils 
gemacht. Die Akademie 
une dem Zmwed errichtet, die beften 
hichte der vornehmften Hiftoriker heraus: 
iten zufammenzutragen. — Fr Alter: 
N n humsfunde wurde zu Gortona in Sta: 
ethlimer, eine andere zu Upfala in 
































Denkmäler die VBeremigung m Digef 
"ländifcher Ereigniffe, dur Münzen, Bilbwerke, Sch La S 
anfangs nur vier Mitglieder, die aus den M (der Fe ) 


nuech geftiftet, um bie in Herculanum, Pompeji u. f. w. au 
Denkmäler zu erklären. Ihre Arbeiten find feit 1775 u.b. .: Ant 
Erecolano’ ei 1807 errichtete ‚Zofeph Bonaparte eine Akad 
Gefchichte und Altertpämer zu Meapel, weldye aber eingegangen if, 
ea Se Fe Florenz ke die Erklärung toßcanifcher terthil 
Akademie hat einige Bde. Denkichriften herausgegeben. Steichfalts i 
Fahre wurde zu eine celtifche Akademie errichtet, beren Inc bie 2 
der Gefchichte, Sitten, Alterthümer und Denkmäler der Celten, ı 
Srankreich, die Etymologie aller europäifchen Sprta 


erfdhiene: 
„Memoires de l’Academie celtique”. — Für a D Die Ac 
della erusca oder Academia furfuratorum entftand 1532 


durch ihre Angriffe auf Zaffo Auffehen. 
eines chen Wörterbuch und in der Beforgung coreecter 2 
Dichter, Die Academie entftand 1629 als ein 8 


wurde fech® Jahre nachher von fien zu einer Akademie für Fang. 
Grammatik, Porfie und Berrdtfamkeit erhoben. Die Zahl der Meitglie 
auf 40 befmmt, und aus her Mi ein Diver und in Ran 4 
nate, ein Secretair für immer gemäblt. Außer vielen verdienftvollen Aı 
Mn Elben er anfihen Era e (zuerft 1evh 

gb er 1714 eine Akademie für bie Sprache, ı 
Ring m er er neh een 
Reinheit und Bervolllommnung der 


ohre u Ausarbeitung eines MWörterbuchd, erworben. In P 
1783 für die euffifche Sprache eine Akademie gegrändet und mit der Al 
Wiffenfcyaften verbunden, Auch) in Schweden ward 1789 eine £ HE 
für bie Sprache geftifte. — Noch gibt 8 gelehrte Sefetifhai ft 
denen mehre nur dem Namen nad) von den en VE y 
Ka on Eönigl. Societät der Wiffenfchaften zu Göttingen, geftiftet 4 
Gefeufchaften der Wiffenfchaften zu London (1645), Dubtin (17; 
‚ die Gefellfchaft der Aiterthumsforfcher zu London A: 
ehe um phitofophifche Gefellfchaft zu reg Be 
hefım zu Harlem, Dliefingen, Rotterdam 
gen, Upfala u. f, wm. — Aus Europa gingen « ai, Kaum 


4 


- 


Aabemie Aterblad 151 


iier. Sr Afıen iff eine Gefelfchaft der Künfte und Wiffenfchaften zu Batavia 
fett 1778) und eine Gefelfchaft der Wiffenfchaften zu Calcutta in Bengalen’ (feit 
1784), und zu Bombai, welchen wir die wichtigften Auffchlüffe über Indien und 
vn Geift des Driente überhaupt verdanken. Amerika hat feit 1769 eine philofos 
Ache Gefeäfchaft zu Philadelphiau. a.m. — 2) Akademie mwird in Deutfchland 
ac als gleichbedeutend mit Univerfität gebraucht (f.d.). — 3) Unter Aa» 
temien veriteht man ferner die Zeichnungen (Akademieftücke) der Zöglinge aufden 
tuffhulen. — 4) Wird feit einiger Zeit das Wort Akademie für Singeverein 
ua Concert gemißbraudit. 

Akademie, f. Plato und Neuplatoniker. 

Atbar (Mohammed), der größte Kürft, den Indien und ganz u en in 
Imamern Zeit gehabt haben. Geb. zu Amerketim 3. der Flucht 949 (1542 
ı daft. 3.), beftieg Akbar nad) [. Vaters Humajun Zode, 13 Jahre alt, unter 
Ye Serrrundfchaft Beyram’s, f. Minifterd , den Thron. Seine großen Zalente 
ateidelten fich früh. Mit ausgezeichneter Tapferkeit befiegte er feine Feinde und 
% Yofrührer feines Neiche, unter denen Benram fich felbft befand. Die feltenfte 
Gi begeichnete dabei alle feine Schritte. Aber ungeadtet unaufhörliche Unruhen 
innöthigten,, ftet& an der Spige feiner Heere fich in die verfchiedenen Provinzen 
ah Reiche zu begeben, fo liebte er doch die Wiffenchaften, vorzüglich die Ges 
#2, und war unabläffig mit der Innern Verwaltung feines Reichs befchäftigt. 
Grreadnete Unterfuchungen Über die Bevölkerung, die Natur und Gewerbere 
kazifie jeder Provinz. Das Ergebniß biefer ftatiftifchen Arbeiten faßte fein Mis 
win Abul=Fazl in einem Werke zufammen, das den Titel: „Ajin Akberi” führe 
a, Sateutta 1783 — 86, 3 Vde., und nachgebrudt in London). Afbar ftarb 
ch einer Yjährigen Regierung 1017 (1604). Noch; jest ift fein prächtiges 
Kim unmeit Agra, mit der einfachen Infchrift: Akbar, ein Gegenftand der 

Seemderung. Shm folgte fein Sohn Selim unter dem Namen X Djihanglr. 

Itenfide (Mark), 1721 geb. zu Nemcaftie an der Tyne, ging im 18. 
Fre feineß Alterd nad) Edinburg, um die Theologie zu fludiren, die er aber 
bad mit der Arzneitunde vertaufchte und dabei aus Liebhaberei die Dichtkunft 
ü. 1741 befuchte er Leiden, wo er 1744 den Grad eines D. der Medicin an: 
sim Mac feiner Nüdkehr, 1745, übte er feine Wiffenfhaft anfangs zu 
Rerhampton , dann zu Hampftead und endlich zu London. Hier rolirde er bei 
art mie bedeutenden Praris in Ditrftigkeit gelebt haben, wenn nicht fein großs 

Sreund, Seremias Dyfon, ihn mit jährlichen 300 Pf. unterfthgt hätte. 
& farb 1770 als Mitglied der Lönigl. Gefeufchaft der Wiffenfchaften und bes Col- 
ksumg der Ärzte zu London, ald Doctor zu Cambridge und Leibarzt der Königin. 
Erine Gebichte gehören zur bidaktifchen und Iyrifchen Gattung. Die aus drei 
Sefingen beftehenben „Pleasures of imagination”, fein vorzüglichftes Werk, gab 
im 23. Jahre feines Alters heraus. 

Alepbali (Hauptlofe), mehre fhismatifhe Parteien in der chrifllichen 
Kirche, die fich gegen ihr chriftliches Oberhaupt auflehnten oder überhaupt keins 
wrtennen wollten. 3.3. bie monophyfitifchen Mönche und Priefter in Xgnpten, 
weiche den Patriarchen Petrus Mongus nicht anerkannten, weil er 483 bei An» 
nahme des Henotifons die Synode zu Chalcedon nicht ausdrücklich verdammt hatte. 
Sie gerfielem in drei Parteien, verloren fi) aber bald unter ben übrigen Monophys 
ftm. Die Geißelbrüder oder $lagellanten (f. d.) waren aud) Akephalen, weil 
fe als Secte kein Oberhaupt buldeten. 31. 

Aterblad (Fohann David), oder, ivie er fich felbft fpäter fchrieb, Aler: 
Kab, ein geborner Schwede, kam fehr jung zur fchwedifchen Gefandtfchaft in Kons 
Rantinopel,, bei der er zulegt al& Secretair angeftellt war. Die Muße der Stelle 
terugte er zn Reifen durch den Orient, 3. B. nad) Ierufalem, nach Zroas, 1792 


En 




























1797, ıber D4} A 
 (bearbet vr kn, entry un Erfurt 1800) 


Be Mir 2 
nr Bekem dm 1) ‚lebte U. in ne kann tum ee af 
8. Unzufriedenheit mit den X 


Gehääfener nad) Pari heit nge 
Baterlande ihn, wie man fagt, alle (e Webätmife mie ei 
und fich nad) Rom zu wenden, wo er beider 


ftarb in Rom am 8. Febr. 1819. Seine Schriften zeug 
niß der orientalifchen und sihenafhen Cpracn, die ve mitt 
zu erklären, fondern felbft zu fprechen verftand. Dr rinnern an: , „L “ 
Silvestre de Sacy sur bs eriture eursive copte’ („Mag. er ee 3 
RrdiE „Leitro AM. de Sacy sur l’inseription &gy ptienne de R e' 
1802, e. II), anf. berühmte Grfläcung ber Inforift au 
’ „Notice sur Ui Zereeeieee en 


in 


Venise et sur les Varanges ues de M, d’Ansse de’ 
. (ebend. 1804, t. v). Eben Ehenfo wichtig ik bie Pitiograptie ie fü a für 2 
iftdie; „Inserizione sopra una lamina di u 


nelle vieinanze d’Atene” (Mom 1813, 4.), bei deren ons 
der ob überafehe Die legte feiner in Drud ef Ace w 


den Grafen Stalinsky gerichtet. Das Nationalinftitut zu Bu 

een, mebre gelehrte Gefellfchaften zu ihrem Mi 
ber Pramide des Geftius zu Rom liegt er begraben 
Afoluthen, auch Akotyehen, Kirchendiener, bie, nt 
BER nen be en in der geiechifchen jedoch nicht vor bem5.3 
zum Lichteranglinden (baher Accensores), ren ir der ee 
Tran) ba ie Umzig, Darreichen des Weind und Waffer be 
mable, überhaupt zur Geremonienbedienung Sat und‘ dr n 
handlungen beftellt waren. Sie gehörten zur Geifttichkeit atter 
Mnfhen Kiche die Weihe eine Aauihus, wobei Hai 
e nes us, w 
Weinkännchen zum Zeichen feiner pi Beftimmung empfing, 
Eleinern Weihen bie höchfte, das im der alten Kirche dadurch Ü 

Amt aber abgefchafft, Were in eg nee fdon feit dem 7 R 
ee ee Kaienftande verrichtet werden, bie in 
nr Jansen ber er en a inhe nur es ermia ide 

ars a amen diefes Amtes 
Iitapdagen, Heufieedenferie, f. Anfang, Süneie Bn 
Arofihon (geied.), ein er no die Anfangs-, 


ee % 


anben Eiwatufrunden Unterflung fr fine ae ef 


ftaben ber en 5 Verfe einen befondern V nen 0 


gedichte. 


bifden; aud, Reiftenverfe, Namen 
Akuftit (v. d. griech). axove, lem), bie Lehre vom Schal u 
den Rehrblichern 


Dormals wurde biefer Eheil der Phnfik in 
von ber Luft vorgetragen, was aber nicht der Natur g er 
nur ber gewöhnliche Reiter des Schaltes ift, und jebe feite ober 
ebenfowol als bie Peg theils felbft fehalten, theild den Schall ndr 
fortleiten kann. Die Abuftie ift Fre alt tee 


ae ee ), ober hate (si 
’ ge), 
von Bewegung, wem fie far und fchnell genug ft, um on fer 









k 


R. 


Yeuftit 15 


vatumge za tolrfern (voozıe wenigffens dreißig Schwingungen in einer Gecumi 
aftet werden), it ein Schal. Ein beflimmbarer Schal wird Klang, el 
ubktmmbarer wird Beräufch, und die Gefchroindigkeit ber Schtwingungen vofı 
ingmmet. Ghlabni hat in feinem zu Leipzig 1802 im Deutfchen, und ; 
Hr 1809 (Franz) erfchienenen Werke über die Akuftit, womit man auch feh 
„Rum Beiträge zur Meuftit”, Leipzig 1817, verbinden muß, das MWefentiid 
won Dem, was in Diefem SEhelle der Phnfit von ihm und von Andern entbedkt wo: 
beit, vorgetragen. Die Hauptgegenflände find: I. Die Tonlehre ober der aritl 
weihe Theil, in woelchen bloß von ben abfoluten und relativen Gefchwinbigkelte 
te Eimingungen bie Mebe ift, umd zwar erft von beren urfprünglichen Werhät 
fa, fodanıı von den zur praktifhen Ausübung nothiwendigen. Heinen Abdnb: 

| umgmbiefer Werhältniffe, ober von der Temperatur. II. Die Gefege, nach we 
| fih die Elingenden Körper bei ihren Schwingungen richten, und weiche fü 
jer Art von Blingenden Körpern durch verfchiedene Exfcheinungen dufen 
Diefes if die erfte Motheilung bed mechanifchen Xheild der Akuftik, welcher voi 
zehenlich die Entflehung be Schalld betrifft. Bei allen Mingenden Körpern t 

I de Elaflicität als bie bewegende Kraft anzufehen (vgl. Chladni). Ein Milk 
... yabar Röcper Bann alfo fein: -a) durdy Spannung elaftifch; diefe Körper, wen 
kidem nur eine lineare Richtung in Betrachtung kommt, find Salten (f.b. 

| wmafle aber membranenartig ausgedehnt find, find e8 Pauken: und Tromme 
| fe; b) durch Luftdruck elaftifch; Hieher gehört die in Blasinfirumenten eh 
shleffene Luft, welche fi) auf mannigfaltige Art der Länge nad) ausdehnt um 

t, und in mandyen Snftrumenten dur) Öffnung und Schließum 

ie Seitenlöcher verkürzt oder verlängert wird; c) ducch innere Steifigkeit elaftifd 
Diele Körper Eönnen entweder linear, d. I. vorzüglich nacdı einer Richtung ausg 
Wetiein, wie alle Arten gerader und gefrümmter Stäbe, oder membranenfbi 
m, di. nach mehren Richtungen ausgebehnt, wohin Scheiben, Gloden un 
Gelegehören. Wormals kannte man nur die Schwingungen einer Salte, un 
| de Scwingungen ber Luft in Biasinftrumenten ; Chlabni hat aber auch d 
Eheingungen anbrer Arten von Elingenden Körpern unterfudht. Er theilt d 

e in 2 Claffen: A. Singinftrumente, worin der Ton nach ©: 

für gehalten werben kann, burdy. Reibung oder Luftflrom. a) Saiteninftrı 
amte; 1) einftimmige (Beigen aller Art), 2) vollftimmige mit Zaften, durch weld 
ratieder die Saite felbft oder ein mit ihr verbundener Anfag an das Meibzeug g: 
beadyt ober endlich die Saite durch Luftfirom bewegt wird. b) Blasinftrument: 

1) änflimmige (Zlöten: und Roheinftrumente aller Art), 2) volftinmige (Orgel 

e) Stabiuftrumente; 1) mit Taften, woburd, entiveder der Klangftab unmittelb« 
eber ein Streichftab an da6 Meibzeug gebracht, ober auch erfterer durch Luftfiron 
Imsegt wird, 2) ohne Zaflen, wo entweder der Klangflab mit einem Bogen obı 
ein daran angebrachter Streichftab mit dem Singer gefkrichen wird. d) Gloder 
inftunmente (Barmonita). B. Kfinginftrumente. a) Mit Saiten; 1) mit Tajte 
(Giavier, Pianoforte), 2) mit den Fingern geriffene (Harfen, Guitarre) oder m 
Kiöppein gefchlagene. b) Mit Stäben; 1) mit Zaften, 2) ohne diefe mit Finger 
oder Kiöppeln bewegt. c) Membranen (Pauken, Trommeln) endlidy mit Sche 
ben und Stoden. III. Die Lehre von der Sortleitung des Schalles, fowol dur 
dee Luft und andre luftfsemige Stüffigkeiten, als au, durch anbre fefte od. 
topfbar fläffige Daterien und vom Widerfchall (Echo), welches die zweite Abthe 
lung des mechanifchen Theits ift. IV. Die Lehre von der Empfindung des Schale 
odervon dem Bau und ben Berrichtungen ber Gehörtwerkzeuge bei Menfchen und b 
Xhieren, weiches ber anatomifchphpfiologifche Theil der Akuftik ift. Vgl. Chladni 
Bat „Die Aeuflif” und defien „Neue Beiträge zur Akuftit”, Leipzig 1817. Aus 
Biot behandelt den Begeufland gründlich im 3. Bde. [. „Precis elementaixe de. phy 


8 


£ 


154 Aufiih . Aland 
sique exp@rimentale”, wo aber Chlabni’s Iafürfhe Unterfudhungen unt 


find. 
seta ka eine den Gefepen der  Snfehung, Fortpflanzun 
Ausbreitung bes Schalls gemäße, angenehme Wirkung hervorbtingt 5. B. 


e Bauart. 

Alabafter, f. Gpp®. 

Aamanni (Euigi) ein beräihmter italienifcher Dichter, geb. auf 
1495, aus einer der edelften und ausgezeichnetften Kamilien ber Republik. 
Vater war der Partei ber Medici eifrig zugethan, und er feibft hand im 
Gunft bei dem Carbinal Julius, der in Papft Leo X. Namen regierte, trat 
als er eine Ungerechtigkeit erlitten zu haben glaubte, einer Verft 
bas Leben deffelben bei. Der Plan ward entdeat, Alamanni floh 
dig, und als der Gardinal unter dem Namen Clemens VII, ben pd 
beftieg, von dort nad) Krankreih. Als aber die Unfälle, weldye diefen 
fen, Storenz Gelegenheit gaben, ficy frei zu machen (1527), Eebrte 
dahin zuriih. Sein Vaterland fchiete ihn in Gefchhäften nady Genua. 
wann Andreas Doria ihn lieb, und nahm ihn mit nad) Spanien, 
feiner Flotte abging, auf welcher bald darauf Kart V. nad) Stalien Bam, ı 
Angelegenheiten von Florenz zu ordnen, und e8 den Medici zu umtert 
Nady diefer neuen Revolution ging Alamanni, geächtet von dem Herzog Ad 
wieder nach Frankreich, wo die Wohtthaten Franz 1. ihm zurlicihielten. 
faßte hier den größten Theil feiner Werke. Der König fdyägte ihn fo body 
nach dem Frieden von Erespi 1544 ihn ald Gefandten an Kaifer Karl V. 
Alamanni vollzog feinen Auftrag mit großer Gefchiclidhkelt. Im gleichen 
ftand er bei Heinrich II., der ihm ebenfalls zu mehren Unterhandlungen ı 
Er folgte dem Hofe, und war mit demfelben zu Amboife, als ihn bie Ruh 
an welcher er 1556 farb. Seine vorzüglichften Werke find eine Sammilı 
dichte (Ektogen, Pfalmen, Satyren, Elegien, Fabeln u, f. w.), zum 
teimlofen Verfen, deren Erfindung jedoch ihm Triffino ftreitig mat: 
Toseane”; ein Lehrgedicht, „La coltivazione”, dem er am meiften inen 
verdankt; ferner: „Girone il Cortese”, ein Heldengedicht in 24 Gef, | 
nem altfranz. Gedicht gleiches Namens; „La Avarchide”, ein erithe 0 
worin er in wenig gihdlichen Nachahmungen bes Homer die Belag 
Stabt Bourges (Avaricum ) erzähle, ebenfalls in 24 Gef.; „Flora! 
Luftfpiel in fogenannten versi sdruccioli oder gleitenden Neimen FR eim) 
eine Anzahl Epigramme. Leichtigkeit, Klarheit und Reinheit des Style 
In er Schriften, aber nur zu oft fehlt ihnen Kraft und bie 


a ib; eine Infelgruppe im bothnifhen Meerbufen, 5 59° 47° bie, 
Br. und 36° 57°— 39° 47’ 8. von Ferro, mit der Hauprinfel gl, N. 22 
13,340 Einw. Die Hauptinfel zählt über 9000. Einw. Über8Obiefer F 
Klippen find bewohnt. Sie haben nur Bäche und Seen, jebod) einige gu 
1809 ward biefe Infelgruppe mit Finnland von Schweden an Rußland 4 
Die Regierung legte! hier eine Stadt an und befeftigte einige Punkte, 
den ift fo fteinicht und von einer fo dünnen Erdfchicht, daß in heißen 
bidweilen das Getreide verdorrt. Aderbau, Sechunds- und 
Srachtfahet zur Ser ernährt die Bewohner. Fichten, Föhren, 
machen den Baummuchs aus. Der Holfchlag zum Verkauf beit 
Bedürfniffe. DOpftdiume fieht man faft nicht mehr. Die ma € 
„liegende Klippe Signilsfär hat einen Telegraphen. Der frübe Br 
im Frühjahr, ns fpäte Einfrieren der Schiffe im Herbft auf den $ 


| den Däfen ber Klandeinfeln, wegen des ftarken Stroms, welcher fie 













































nie Eine zreifchen Honorius (in Ra= 
ingefange Ir 9 blieb fruchtlos, und Alas 


Die Hunger EBenikte bald einen Vergleich, 
y e Befeh Stadt (praefeetus urbis), Attalug, 
us zu Beni A Allein Attalus beroicd fo wenig 
eich ihr m die eeitie Würde öffenelich wieder abfegen lief. Die mit 
Unterhandlung 1 hatten eben fo wenig re als bie vor: 
deli Aber ‚Nom zum dritten Mate. Die Gothen "= 
17 ii Be Niger einen Theil berfelben, und 
chäge. Doc) wird Alarich’s Mäfigung 
= ee u fchonen befohlen hatte. 
iebervergeltungseccht flr 
eher von ph in ber Zeit ihrer vorigen 
während taufend Jahre durd) die Mi: 
fahrhengebradn Schäge wurden eine Beute 
Be rien von fechs we feine 
it erobern. Er vermiftete Gampanien, Apu: 
zu Gofenza in Galabrien (410) überrafchte. 
gg damit feine Afche von den Md- 
möchte, = ermorbete die bei biefer Arbeit gebrauch» 
m feierte öffentliche Fefte; Sieilien und Afrika 
&% hr befreit, und die Welt genof eines Aus 
1 mad Nom war den Barbaren durch Alarich 
ht der ehemaligen Königin der Welt Een= 


‚, Maun: oder Thonerde, Kali, zumellen 
1 m ah beftehendes Satz. Er kroftallifiet in 


P 2} 





156 Alb Alba u 


Nana und in Wirfeln mit abgeftumpften Eden, erfcheint 
derb, häufig von faferiger Structur. Er ift ducchfichtig, weiß, si 
einen füßtich zufammenziehenden Geihmad. Im Waffer ift er auflöstich, 
in der Wärme und fhdumt auf. Man findet ihn im natürlichen 
bfühend am Thon» und Aaunfcyiefer, auf fchmalen Lagern im 
s. (Zichermig in Böhmen) und in der Nähe von Bulcanen (Stalin). — 
Eünftlichen Darftellung bes Alauns wendet man den Alaunftein, die Eief fiaem 
fer und Brauntohfen, wie die fogenannte Alaunerde an. Der Alau 
befte Alaunerz; man öfter ihm in ähnlichen Ofen wie bie gewöhnlichen Kt 
1äßt die geröftete Materie mit Waffer angefeuchtet 5 bis 6 Wochen liegen, 
fie aus und verfiedet die Lauge. Die übrigen Alaunerze (Äft man, 
gewonnen worden, verwittern oder man röftet fie und laugt fie aus. 
ift diefe Rauge nicht Palihaltig, und man muß daher Kali oder en. 
Diefer aus Schiefern und Braunkohle erfolgte Alaum tft gersöhnlich fe 
Außerdem ftelte man ihn aud) nod) Eünftlich dur) Thon, Schn 
bar. — Der jährliche Verbrauch des Alauns ift bedeutend; man bemu 
ber Medien, Meißgerberei, Färberei, beim Leimen des Papiers u. [. 
Aaunauflöfung angeftrichene Körper werden nicht Seicht entzänbet. 
Alb ober Aıp, bie fchmäbifche Alp, die nördliche Fortfegung bes‘ ai 
waldes, ein 15 Meilen langes und 2— 5 M. breites, eegetmä 
an ber füdöftlichen Grenze von Wiürtemberg, deffen höcfter und unfrue 
Theil die rauhe Alp if. Der böcdfte Punkt erreicht noch nicht 30 90. 
der Merresfläce. Am Fufe des Gebirgs liegt das würtembergifche Oben 
bie St. Urah. Im Dorfe Sirdyingen fendet die Dachtraufe eines Da: 
einen Seite dag Waffer durch den Nedar in den Rhein und an der an 
Donau, Da das Gebirge viel Kalk enthält, fo ift es reich an az 
fteinfäuten. Se höher die Katkfteindrüche liegen, um fo feiner if & 
* Katkfteins und größer bie Maffe ber Verfieinetungen, befonders ang are 
monshörnern. Daher ift aber auch die Alp arm an Metallen. Am Fuße 
find treffliche Wiefen, derin die Bäche der Vorberge find fehr wafferreid 
Gipfel der Alp find wegen bed Kalk: und Mergelbodens reich an & bb U 
leiden fie an fliefendem Waffer Mangel, Flache geräth in den hohen X 
fhwieriger Roggen und Hafer, Kartoffeln trefflich. Die hi 
wiegemeiniglich auf Kaltboden. Über diefe an gefchichtlichen Merkwircdigke 
an Naturfchönheiten reiche Gebirge» und Waldgegend f, Guft, Schr 
weifer: „Die Nedarfeite der [hmäbifchen Alb, mit Tobias über t 
a9 und e. Charte (Stuttg. 1823). 

Alba (Kerd. Alvarez von Zolebo, Herzog von), Staatsmir 
neral der Baiferl, Armeen, twoar 1508 aus einem der vornehmften Bere 
niens geboren. Unter den Augen feines Grofvaters, Friedrich von X 
ihn in Kriegs = und Staatswiffenfhaften unterrichtete, Marb er erg 
trug die Waffen nody fehr jung in der Schlacht bei Pavia; unter Hart \ 
er in Ungarn, bei der Belagerung von Tunis, bei dem Zuge | 
vertheidigte Perpignan gegen ben Daupbin und zeichnete fich in 
talonien aus. Sein bebächtiger Charakter und feine Neigung gar: 
anfangs sine geringe Idee von feinen militairifchen Talenten, und 
bem er in Ungarn rieth,, den Türken lieber eine goldene Brüde zu be 
entfcheidende Scylacht zu liefern, bielt ihn eines Oberbefehls für 
verlieh ihm die hohen Würden mehr aus Gunft als Anerkennung 
Diefe Verachtung beleidigte feinen natürlichen Stolz, und gab fei 
Schwung, baf er Ihaten verrichtete, die eines bleibenden Anbenke 
Dur Alba’s Auge Anführung gewann Karl 1547 die Schlacht be 































































N. Raum war Abe 1566 in $lan: 
oniete, an deffen Spige erkennt 
yiedb wurden Alle verurtheilt, deren 
Im BRankme ire-Pabface ragen. 
Ba Yahtm tourde der Proceh gemacht 
e und Fabrifanten wanderten 
8 ven x Baterland; Andre begaben 
fingen von ze Nur noch eratlaet 
‚eters, bed Derjogs von ui 

Blutgerhfte 


bon Febf dan flerben. 
en den Enptsge Bald vie 
e vor. Der junge 
m Wat, er ‚endön ihm erlauben, anjugreis 
blinden Gehorfam verlangte, ließ 
* vergeih ihm ioegrn er aber er 
eine, denn e8 würde dem das Leben Eoften, 
Ausnah Der Prinz von Dranien wurbe 
. Der Herzog Alba fchändete je: 
e Graufamkeiten; feine Henker 
"De Papft Uberfandte ihm einen ges 
ichnung, bie bisher nur Fürften zu Theil 
Hand und Seeland feinen Waffen. Eine Flotte, 
ward vernichtet, und Überall fand er uns 
die es un Bi die Furcht, die Gunft des Königs zu 
ng zu bitten. Gern gewährte fie 
Al biefe Graufamkeiten nur der Wiberftand 
gelin | verfuchen wollte. Im Dec. 1573 machte 
fie bekannt, Üibergab die Anführung der Truppen dem Louis de 
‚erließ ein Land in bein er 18,000 Menfchen, tie ex fich {Sn 

im an | 3 entzündet, der 68 Jahre wüthete, & 

c De ‚190 x 


Ei 


en Truppen und am Ende fieben der veichften 
r y Alba wurde mit Auszeihnung in Ma- 
Raben MR an fein altes Anfehen. Einer feiner Söhne 
der Königin dem Verfprechen,, fie zu heirathen, vers 
Frorgen | ft ; fein Vater unterftigte deffen Entweihung 
9 nden Wi fon des Königs, an eine feiner Verwanbten. 


BiN;. 


Er . a 






















Be Abalonga  Albani (Familie) 
ae Hofe auf fein Schloß Ugeda 
Ferdseuerhgud, ‚on ee 


fucht und Graufamkeit zu plünbern. Poiipp da vlg. ollte 
he Generals unterfuchen laffen, den man lo 

bie Reichthüumer der n zu feinem Vortheile a 
eine troßige Antwort des Herzogs und bie Furcht einer 
derten 8, Der farb den 24. Ian. 1582 in einem Alter v 
hatte eine ftolge ‚ ein ebled Anfehen und einen flarken 
wenig, arbeitete und fehrieb viel. Man behauptet von ihm, 
Gberfalen mut Atem Ubmach, Has mn en 


überfallen wurde bermuth, Härte und 
Arbalongg, eine anfehnliche Stadt in Latium, 
von Afcanius, des Äncas Sohne, nad) deffen Tode von 


ann Sr in, beberrfcht, und als Vaterland des Nor 

die Stammmutter Roms, yunter beffen Oberherrfchaft e8 d 
Der Bömer im Ramıpfe de Drei Doratie und der drei Guriatier fa. 
nert an Albalonga ber fchöne Albanerfee mit dem Emiffar und ba 
bolfo. (S. Albane.) 

Albani (Francesco), ein berühmter Maler, geb. rı Boa 
fuchte die Schule des Nieberländers Dionys Calvart, der in Bolog 
Ruf hatte, und gehörte bald zu den ausgezeich netften Schhtern d 
Nager mit dem ihn Neigung flr die Kunft sunh Grent 

arbeitete er hier mehre Jahre, und in der Art der } 
Ban geifäen Beiden einige Khnlichkei Aber in der € | 
dung übertrifft ex feinen Freund, fanie alle Bin en Rebenbuhler a 
Calvart’s. Menge erhebt ihn in Anfehung bes 
über alle Maler; ein Urtheil, ee ba ee 


be des ell, 
wäffer, die Klarheit der Luft; nur en ef i 
genftände hat er weniger für feinen Pinfel gewählt. Die 


Begeifterung erfodern; unb’nicht mit Unrecht hat man ihn 1 ihm na 
iler genannt. Diefe Befchränkung ug Reiftungen feyadete 
nach, und war Urfache, baf er feinen Ruhm überlebt hatte, als er 1660 
alt, farb. Er hat mehre Schriften hinterlaffen, bie ums 


tem bat. 
Albani, eine reiche und berähmte Familie Roms, bie aus X 






.), eigne gelehete Arbei . 1a 
BR). me Kassen ten jlarn viigen Scan. 
— Heft dr o Albani, des origen jü 

2 Auf des Papftes Giemens XL XI. austchd: 
. Dod ihn Innocenz XI. fon 
cd bes heil, olfegiums, bald als Protector 

























Tagebüd Eordara beweifen. In der Behag- 
en Lebens, i 1 den Freuden eines erheiteenden Umgangs 
| tibeigens größern Genuf, als in dem 
ee bei deren Anords 
| et beachte, und Balbani, Fantoni und der 
ein es Es ift befannt, wie aufrichtig Windel: 
ee 
Bege begranei vor Porta Salara zu 
fr zog manche  Beilalk, dafür den rg Beneis ab. 
Fra und Zoı a deseinigten fh, fie ber Im zu machen, und 
igen eine Theil ihrer eignen Berkihmtbeit. Sie enthält die 
, Iarfanım! ing, die der Wahl ihrer Erwerber Ehre madıt. 
van fr ö lange nach des Cardinals Tode in Nom als Beleg 
a Kl te Münzmefen, daß er, enblindet, durchs bloße Gefühl 
ne ee öneie war. Unermübet thätig, bod) nie ° 
inal am 11. Dec. 1779. Dionigio Strocchi hat fein 
nd vanı Ab ani war auch, ein Neffe Elemens XI. 

| murde € pe Bi trag von RR 

im 27 Fa i arbinal; doch vernadyläffigte er, dem eine 
', Geift un! I Sennmife überall Zutritt verfchafften, ans 
en Angelegenheiten. Den Bemlhuns 
tus fich ber Kamilie verpflichtet glaubs 
a bedeutenden Einfluß. Als Mitglied der 

ern Ungelegenheiten während ber erften Zeiten der Revo: 
t gg n bie in Frankreich ausgefprochenen Grundfäge. 





gegen Frankreich an, und felbft mit dem Zobe Baffevilfe’s glau 
Ser 1796 war er In Sn, Eat 
aufgefangene Briefe an ben Card. Cufca, die dem franzöf. Director 
wurben, gaben dem franzöf. Obergeneral einen Vorwand, den W 
zu brechen und Rom zu befegen. Albani verlor feine beträchtlichen 
Dperitalien, und auferdem hielt man fid) an feinen ae Anand 
De nauline ira U u © Shperi (Erin 
anien, maut, albanifd) 
rien), türkifche Provinz in Arnaut = Wilajeti, vom Drino bie 
Gebirge (ängß der Küıfke des abriatifhyen und iomifchen 
ift fhön, das Land fruchtbar am Mein, Getreide, DI, Far 
‚, Steinfalz, Rindvieh. Hauptgebirge En der Montenegro ı 
der Drino, Bojana, Somini u. Die 300,000 Ei 
fen, Griechen, Fuden und Arnauten , hehe zu ben 
im tctifchen Herre gehören. Getbeilt ift das den 
beffan und Scutari, und die Sandfchaffchaften erh Delwir 
züglichften Städte find Janina, Delwino, Scutari, Durazzo, U 
Arvfona ıc.. — Die Pforte hat hier nur einen fehr fchmwantenden X 
erweitert und befchränft fid) immer, mie die unabhängigen Gemeindb 
ihren Befigftand unter einander und gegen die Pafchen der Pforte « 
ftrckolne Die große Bergküfte Albanien ift ein ganz umbeh 
das nur die venetianifche Regierung genau fannte und gegen fei 
der türkifchen Pafchen vertheidigte. Hier Leben griechifdpe und Eatho) 
er ne MWitdheit und in ben verfchieder 
En @etens(.0), Dir aan 
pirus en aus 
(f. d.) die Fihffe Ach eron (f. d.) und Kocpt, nu 
ae Epirns ift befonders in der Nähe nee 
bringt Wein, Korn und Früchte hervor. Im Alterthum waren 
ee ihres fchnellen Laufe, die ren en ihter Größe und Mu 
Kühe wegen ihrer Größe berfihmt. Sehe fh fhjeinen - Ragen audgegı 






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Oi wicht fremb war, fir em Beitalter ber 
tt ift auch der albanifche Stein, von 
bano gebrochen wird. Er ift von 


dee en di wg Besten dr Rönee; vom 388 3.0. 





| Daris Burgen. Staatem da 


28 7 k 


Albigenfer I 


Albigenfer (Hibigeois), ein Kegermame, ber Beine beftimmte Seete, | 
dern mehre in der TBiderfeplichkeit gegen die römifche er und ie I 
Beftcchen, die Einfalt ded Urcheiftenthums mieberherzuftellen, 
Reyerhaufen , befonbers Ratharer und Waldenfer (f. d.) bezeichnet, Die 
ar das Ende bes 12. Vahık. im fÜdL. Frankreich um Touloufe und Atbi febr ı 
wehrt hatten, und nach der Landfdhaft Aibigeois (Gebiet von Abi), wo das t 
Papft Fsssocerz ILL. aufgerufene Kreuzbeer fie 1209 angriff, von den Rreusfol 
un Albigennfex genannt wurden. Weraniaflung zu biefem Kriege gab die Exam 
tung bed mit Asteottung jener Keger befchäftigt gewefenen päpftlichen Begatın ı 
» Meter von Eafielnan, im Gebiete bes Brafen Raimund VL ı 
Zeaisufe, umdb er hat fcdyom ald der erfte, den die römifche Kirche gegeht Reben 
item Scofe führen lieh, bedeutendes Interefle; er wurde aber auch malt el 
Betigungürousth geführt , die den Beift der damaligen römifchen GBeiftlichkett | 
iomıche in Gchasten fkeite, je deutlicher Dabei bie mahre Abficht au den Zag Hı 
vn wegen feiner Duldung gegen bie Reger gehaßten Grafen von Keuloufe um fı 
Yunber zus bringen. Wergebene hatte diefer mächtige. Sürft von dem Legaten 
Ye iutnpflichfte fe und Beifelung gelitten unb mit großen Opfern die PA 
Uhlntion erlangt. Die Legaten Amold, Abt von Eiteaur, und Milo nahe 
Sees, die Hauptftadt feines Neffen Roger, mit Sturm, tmd ließen alle & 
ueharr (bei 60,000) ohne Unterfchieb des Glaubens niebermadjen. Richt gling 
kauafubr Simson von Montfort, Graf von Leicefter, der das Kremzberr un 
ven Egateıa befehligte, mit andern Drten im Gebiet Maimumb’s und feiner U 
Iigeneffiem , zutter denen Roger von Beziere im Gefängniß, und der König | 
zLven Aragonien 1213 in einem Gefecht vor Muret umlam. Die erober 
Yunbe ihefte bie Kirche, zur Belohnung feiner Dienfte, dem Grafen von Mo 
tut, weiherı jebody da wechfeinde RKriegsglüc nie in den ruhigen Befig bir 
E4elung konmıen ließ, und ber 1218 bei ber Belagerung von Touloufe bu 
an Gteinwurf getödtet ward. Genen Sohn Amalridy beitimmten bie Legat 
me Anfprlcge der Krone Feamtreich zu übeelaffen. Der päpftliche Aioh. [Ff 
a allen Presvinzen Frankreiche neue Kreusfahrer herbei, die ben Krteg fortfeut 
mb andy machbens Blaimund VI. 1222 im Bann der Kirche geftorben war, mu 
Tin Gehe Raimund VLL., tros feiner Wikiigkeit zu jeder Bufe, das väterliche & 


; yenbie Legaten uub Ludwig VILLE, von Frankreich, der fi 1226 in einem Be 


ge gegen Die Reer ben Wob holte, bi6 1229 vertheidigen. Nachdem Hunde 
wmienbe von beiden Geiten gefallen und die fchönften Gegenden in der Proven 
uud ia Dbertangucber verwäftet toorben waren, Tara e& in diefem Jahre 24 


‚ tee, zusehen Batımumb die Lofpredhung von Kirhenbanme mit ungeheuern Ge 


" Auen erfaufen, Narbonne mit meheen Derrfchaften an Lubtvig IX. Aberiafl 


und feinen Eidam, einen Bruder Ludwigs, zum Erben feiner übrigen Lanbe e 
(gen mußte. Go lief der Papfl biefe Provinzen dem Könige von rankreidy ; 

kin, wre ihn deito fefter an feinen Stuhl zu Betten unb zur Aufnahme feiner q 
wißteren gu nöthigen. Denn nım wurden bie Keber dem WBekehrungseifer des € 
ninicanerorbend und ben Blutgerichten der Inquifition ohne Rettung preisgegeb: 


.. ud diefe beiden wessen Stögen, bie fich die Priefterhereichaft während de6 Kriec 


zuichtet hatte (f. Dominicus Gusmann ımd Inquifitien), braucht 
Zee game Kraft, um bie Meftr der Albigenfer aufihre Scheiterhaufen zu bring 
uud madptem auch den Nelehrten bircch fchtwere Geib= und Leibesftenfen ben une 
Abmlichen rien der Kicche fühlbar. Boch verfdnsand feit der Bitte des 1 
Yabeh. nur der Name ber Albigenfer, Stüchtlinge von ihrer Partei bildeten in d 
Shizgen Pienents umb der Lombarbei die fogenannte franzöfifche Kirche und il 
Infsaberung erbte fi durch die WBaldenfer bis in die Zeiten des Huffitenkciec 
mb der eformmation fort. E 


a en 
r f 2e a « ba a 





a dmchlia, Wer. 24. Son. A708 Paberia 
un Bmalin, Der. Sam 








Albrecht U. Albrecht (Daniel Lubwig;) 1€ 


Inge zu rächen, befam er die Kunde von dem Aufitande der Schteriger, und f 
fh genörhigt,, dorthin feine Kräfte zu richten. Am 1. San. 1303 war der Aı 
uber in Unterwalben, Cchteyz und Uri ausgebrochen. Albrecht hatte diefe Fol 
fziner Bebrhdungen nidyt nur vorauögefehen , fonbern fogar gewün;icht, um u 
te einem Borwanbe fich die Schweiz ganz unterwerfen zu können. Z)och eine ne 
Ungerechtigkeit veranlaßte ein Verbrechen, da6 feiner Ehrfucht und "feinem Leb 
en Biel fegte. Seines jüngern Bruders Rudolf Sohne, Zohan, gebäh 
Schwaben als Exbe; vergebens hatte diefer das Land wiederholt girfodert. A 
Unrecht gegen die Schweiz audzog, erneuerte Johann feine Koberung ; aber jen 
fügte noch zur Ungerechtigkeit, und fpracy, indem er ihm einen Blume 
kanjseichte: „Died gebührt beinem Alter ; die Sorge der Regierung überlaß mir 
Johan verfchwor fi num mit feinem Lehrer und Führer, Walther von Efche 
Ih, sind brei Freunden, Rudolf von ber Wart, Rubolf von Palm: und Ko: 
cd von Eergelfelb , gegen Albrechts Leben. Den Augenblid, als bei: Kalfer a 
cas Hice nach Rheinfelb duch die Rüf von feinem übrigen Gefolge geiterumt mx 
tzangten die Werfchworenen und fliegen ihn vom Pferde. So, in ben Armen ein 
m Bege figenben Bettlerin verbiutend, enbete am.1. Mai 1308 diefer Herrfc 
Shige, weder Recht noch. Billigkeit achtende Megent, dem Geld und Waffı 
Un galten, und beflen harakiflifche Eigenfchaften Ländergier und Hag b 
eihen Schranken feiner Getwalt, dabei aber ein Orbiumgegeift, nady weiche 
ac Weibern Zucht, Muth.am Krieger und Gelehrfamleit am Priefterfia 
be, und eine foldhe Selbftbeherrfchung waren, daß er bei fehr leidenfchaftliche 
Grziıch feine Zunge im Baum hielt, nie aus Zorn da& bürgerliche Recht beugı 
zu nie der WBoluft Gewalt über ‚fi lieh. Mie graufgm Agnes, Ungarns 8 
zign, ihres Waters Kodrächte, wird unter Johannes Parricida erzählt. 
Ubrecht U, Herzog von -Dflteih, Sohn Kaifer Albredhts A., w 
wobejirig,. als fein Mater ermerder ward. Geine Brüder flarben vor ihı 
au zur einige Zeit regierte er malt feinem Bruder Otto, nad defien Zode er alle 
vca kiner. Bamilie übrig blieb. Exhaltenes Gift 309 ihm in feinem 32. Jcıhre et 
Yrsuug zu, bie ihn jeboch nicht vom perfönlichen Kriegführen abhielt; er Ließ fi 
dayı bald in einer Sänfte tragen, bald auf feinem Pferde befeftigen. Der Pay 
Shan XXL. terug ihn Die Kaifertzone an; allein er fchlug fie aus. Unglädil 
waren feine Unternehmungen gegen die Schiveiz, und mus durdy Beitechung gelaı 
es ibm, nach einer langen Belagerung fich in den Befig von Zürich zu fehen. 
aber die Eidgenoffen fich bedroht fahen, die Früchte ihres funfzigiährigen Kampf 
zu verlieren, griffen die WBergbewohner von Schronz zu den Waffen; vor ige 


‚ sebte die buch den Sieg bei Morgarten berühmte Kahme, und Albrechts Hi 
: mußte überall weichen. Das gemeinfame Bünbnif wurde erneuert und ber Herz 


xa Öfkzeich genöthigt, nach Wien zurlidzubehren, wo er, von Kummer vı 
bet, am 16. Aug. 1358, im feinem fechzigften Lebensjahre ftarb. Er war thäti 
kuntnifeeihh, baushälteriidh, bulbfam, vorfichtig, ug, und die Gefdhichte & 
isn den Wellen genannt. Ex war der Erfte, der dad Recht der Erfigeburt in di 
Erbflasten des Haufes Öfkreich einzuflihren trachtete. Irwar ward jenes Gefeg na 
(ine Tode nicht beobachtet; aber unter Marimilian 1. ift e8 erneuert und feitde 
che wieben verlegt werben. 

Albrecht (Daniel Ludwig), Wirkt. Cabinetörath des Könige von Preuße 
„b. ın Berti 1764. Rad) voßbracdhten Scyuiftudien widmete er fi) der Mecht 
sienfchaft und zeichnete fich bald durd, Fleiß und Kenmtniß au& Dem eing 
hen Gange folgend, trat er nach der Rüdkehr von der Univerfität zuerft a 
Referenbarias in bie Dienfke bes Stante, und nachbem er eine Zeitlang bei de 
Lummergericht genzbeitet und bie herlömmlichen Prüfimgen mit Auszeichnung b 
Kunen , wurde er ald Megierungsrarb in Bromberg angeftelit. Von hier one 





ten. Ami. Ian. 


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a8 feiner Ehrfurcht und . 
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5 egent, dem ( beld amd 9 TEE 
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170 Aldrechtöberger Album 


zum Kammergerichtörath und fobannn zum Geheimen Ober: Jul Tin eine 
genden Rath im Auftigminifterium befördert. Sein unerm 7 Beit 
Gefchäften feines Berufs, fein freng rechtlicher und menfe wel 


xaßter, forie feine praftifche Kähigkeit und Umficht, Eonnten ab 
Zalent und DVerdienft offene Bahn finden, nicht unbeady H 
der Sreigniffe, die mehr als je nothiwendig madıten, an 
Männer von erprobter Treue und rafcher Thätigkeit zu ' 


1808 nad) Köninsberg berufen, der damaligen Refibenz ! U 
Cabinet dert Königs den Vortrag in Suftisfachen erhielt. ..10be 
eine anderroeite Beflimmung Herrn von Klewig-abrief, .ECHOR 
men Cabin.etörath ernannt, und vereinigte nunmehr a! ‚tus il 
Poftens, dem er mit Eifer und Ausdauer fortan alle : aM 
ehrte ihn darcch die Verleihung des rothen Adlerorbent ‚ Begeifterun 
den ihm in fremden Orden zu Theil. Durch feine ho :, in benen 
Staatsangelegenheiten in fleter Berührung und v se Hoheit fein 
die auf jene einwirkn,, erhielt er forol im Staät te, der Sreiht 
ale auch in wichtigen Sommifiionen und Verhant . eine Iprifche Du 
kamen, eine twefentliche Mitthätigkeit. Durch ‚terthum nennt W2 
des Könige unmittelbar nahe geftellt und glei „um find nur weni 
Monarchen auf den meiften Reifen, au denen sfchen Poefie tönt au 
ftatt fanden, inshefondere nad) Frantreich ur Dialekt und ift der Erf 
von Wien, Aachen und Ireppau. .3 unter den Iprifchen Sp 
“ Albrechtöberger (Johann Bee : Dora; hat es in viele 
Wien, trat 1736, ale Discantift in dat htern, 3. DB. von Kiopfto 
die Abtei MöIE, mo er mit' der Leitung « " gebifbet worden. Die Brud 
Das Accompagnement und die Sompoflti: „1 fü deren in Brunk’s „An 
wurde in der Folge felbft als Organift 
aeitellt. Dann war er zwölf Jahre Di, - Gemahlin Admer’s, Könige I 
niften und Mitglied der mufikat. Akat nach bem Xusipruch des Dcakelı 


er Gapelmeifter der Steghansfirtie n cmamd fid) freiwillig für ihn dem oh 
holm. %. war einer der gelehrtefl- Götten; ‚fie voard krank, und Adam 
Schülern gehört auch Beethoven. . den-Abmet Herkules, ben die Bande bi 
und Concerte werden, wie feine o ‚röuled verfpxach feinem Freunde, ihm ba 
nem und Liebbabern fehr gef rzubeingen, ımb hielt fein Wort, nachdem ı 
Albufera, ein fifcjreie , Alcefle dem Gatten zurüdlzugeben. Curipidı 
Sumpf eintrodnender Landfee .‚cipield gemacht. 
dund) eine Mündung mit den ne Kunft, mittelft geheimnißvoller chemifcher A 


neral Sudet, wegen bet.‘ im eblere zu verwandeln. Wahrfekeinlich i 
Gmeal Btate in Balenct zoihhlern bei den Verfuchen, Metalle zu fchmelzer 
Fagd der Waffernögel ımt Erfcheinungen gewefen, und da man bemerkt, 


Albubera, Sa - 
Marihalls Beresford, 
beftehend, und ber br 
deutend Überlegen an 
Ländern belagerte 
angegebenen ® 


nerfihlebener Metalle ganz andere gefärbte Maffen eı 
und BinE eine dem Bolde ähnliche Mifchung , fo eni 
aajein Metall in das andere Eönne umgewandelt werben 
mit dem Lurus die Begierde nady Gold und Silbe 
biefe feltmern Metalle aus den in größerer Deng 
nem. Zugleidy führte nud) wol die Lebensluft auf dei 
7000 DM. und Mittel gegen ulle Krankheiten, ein Mittel, melde 
biid auf bie am bes Alters verminderte, das Toben verjiingte und verlän 
Bubajoz fiel at Soeen vereinigten fich, das hohe Ziel der Anftrengungen 

Alb = ja werben, welde in gehimnißvollen Bildern und Bleidh 
je. Zur Verwandlung der Metalle glaubten fie elı 
Dorigfeiten: Tat, ‚weldhed den Uritoff aller Materie in fidy enthaltend, di 




















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mL <iDde Alcudia 177 


Ban a x zu von feinem Vaterlande erhielt. Er trug die Volls 
umhod af. 4. war damals mit der Zimandra, feiner Geliebs 
le SPHrygien. Hier zündeten des Pharnabazes Helfer bei 
ad MI tr erfchoffen ihn mit Pfeilen, ald er fi) fchon aus der 
get HERE Qimandra beftattete ben Leichnam mit gebührender 
ndigte % ir des fein Leben 404 v. Chr., ungefähr 45 Jahre alt. 
gay yakt DE Arzsgezeichnetften Eigenfchaften, mit einem feltenen Tas 
nfchen w io knınen und zu beherrfchen, ausgeftattet und von hinreißens 
mkeit (obgleich er das R nicht ausfprechen fonnte und flotterte), ließ er 
voenbung derfeipen nur von den dußern Umftänden beflimmen. Es 
erie Seelenhoheit, bie unverwandt ber Tugend folgt ; dagegen befaß er 
yeit, melde da8 Bemußtfein der liberlegenheit einflößt, und welche vor 
ıderniffe zutldibebt, ba fie über bie Wahı der Mittel, zum Imwedk zu ges 
ie zweifelhaft if. Unter den Alten haben Plutarc) und Cornelius Nepod 
befchrieben. 
:ideS, der Alkide, ein Beiname des Herkules, nach der gewöhnlichen 
‚, von feinem Großvater Alckus, dem Vater des Amphitruo. 
‚iphron, bas Haupt der griechifchen Epiftolographen ober briefftellens 
ıfcyreiber. Bon feinem Leben ift nichts befannt, und felbft fein Zeitalter 
PRahrfcheinlic, gehört er in da8 2. Sahrh.n. Chr. Wir haben von ihm 
jtete Briefe, deren Iwedk zu fein fcheint, nad) Art der mimifchen Poefie 
omsödie, gewiffe Stände und Claffen von feharf bezeichneter Eigenthüms 
Xeben, Weben, Wirten, Denken und Empfinden unmittelbar aus[pres 
fen. Sie find ausgezeichnet durch Reinheit, Klarheit und Einfachheit 
He und Darftellung. Bauptausgaben: Genf 1606, Keipz. 1715, 
;98, von 3.4. Wagner. 
mdia (Don Manuel de Sodoy, Herzog von), Sriedensfürft, Sünfts 
Inige Karl IV. von Spanien, geb. 176% zu Badajoz. Als ein armer 
1, der gut fang, bie Guitarre fpielte und durdy eine [chöne hohe Geftalt 
ichnete, ging er mit feinem Altern Bruder, Louis Godoy, nad) Madrid, 
fewirth gab ihm ein Jahr lang Credit, und ließ fich ftatt ber Bezahlung 
we Suitarre vorfingen. Enblic) gelang es ihm, 1787 unter die Leibgarbe 
rn. Sein Bruder machte durch fein Spiel und feinen Gefang die Befannts 
e Kammerfrau ber Königin, die ihn ihrer Gebieterin empfahl. Die Ks 
evonihm, daß fein Bruder noch beffer finge und fplele; und Don Mas 
«zu ihr gerufen. Aud) der König ward von feinem Spiele entzüdt. Go: 
‚ fih auezudrüden, gefiel ipm; und der neue Günftling wurde in fchnel- 
— fo viel vermochten feine verführerifche Perfönlichkeit,, feine Leichtigkeit 
uch des Gefpräche und fein feltenes Talent zur Intrigue! — 1788 zum 
n der Gompugnie, 1791 zum Generaladjutanten der Leibgarden und zum 
i des Drdens Karl ILL., 1792 zum Generallieutenant, Herzog von Als 
tajor der Leibgarbe, erftien Minifter an Aranda’s Stelle und Ritter des 
om golden Dließe, 1795 endlich, zur Belohnung feiner beim Abfchluß 
ns mit Srankreid) vermeintlicy bewiefenen Sorgfalt, zum Friedensfürs 
ıcipe de la Paz) und zum Grande ber erften Giaffe ernannt, und noch 
mit einer Domaine befchentt, bie 50,000 große Piafter eintrug. Er uns 
am 19. Aug. 1796 zu St.= Sjtdefonfe ein Schug= und Trugbündniß 
:anz. Republi. Im Sept. 1797 vermählte er ficy mit Donna Maria 
von Bourbon, einer Tochter des Sinfanten Don Luis, Bruders König 
. Bmwar legte er 1798 das Minifterium nieder, allein nod) in bemfelben 
ıd erzum Öeneralcapitain ernannt. 1801 befehligte er die Armee gegen 
‚ und unterzeichnete den Vertrag von Babajoz, welcher ihm, zufolggeie 
5. Giebente Aufl. Bb. L ? 12 





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188 Aerander der Große 


wieber her und grämbete Alerandrien, das eine ber erfien Städte ber alten Mi 
wurde. Bon da bucdyzog er Libyens Wüften, um das Orakel des Jupiter Ammı 
um Rath zu fragen. Einige Gefchichtfchreiber behaupten, ber Gott habe ihn ff 
feinen Sohn erfannt, aber andere verwerfen Alles, was in Beziehung auf bis 
Meife erzähtt wird. Deit der Riidkehr des Frühlings fegte fidh Alerander geg 
Darius In Marfcy, der unterbef in Affprien toieber ein Beer verfammelt hatte ui 
Alsranders Friebensvorfchläge verwarf. Bei Sam unmeit Arbela Fam 
zur Schlacht, 331. Zuftin gibt des Darius Streitkräfte auf 500,000 M., Diobı 
Arion und Piutarcy geben fie auf mehr al& ba6 Doppelte an. Ungeachtet die| 
ungeheuern Überlegenheit war Alerander Leinen Augenblic® über feinen Sieg zio 
felbaft. An der Spige ber Reiterei griff er bie Perfer an und fchlug fie unverzü 
Hich in bie Flucht; aber erft nachdem er fie völlig zerflveut hatte, Fam er feinem I 
Ben Flügel zu Hülfe, der unterbeffen hart bebrängt worden war. Sein Wun| 
war, ben Perfertönig felbft gefangen zu nehmen ober zu tödten. Diefer befand fi 
auf einem erhabenen Wagen in ber Mitte feiner Leibgarben, welche ihn anfan, 
tapfer vertheibigten. Als fie aber fahen, twie Alerander Alles vor fich nieberfchlu 
ergriffen fie die Flucht. Darius warf fich aufein Pferd, und gab, fich zu rette 
fein Heer, fein Gepäd und unermefliche Schäge dem Sieger preis. Babylon mı 
Sufa, wo die Reichthimer des Orients aufgehäuft waren, öffneten ihre Zhe 
dem Sieger, ber feinen Marfch auf Perfepolis, Perfiens Hauptftabt, richte 
Der einzige Pag dahin, Pyi& Perfidis, wurde noch von 20,000 DR. unter Ari 
barzane& vertheibigt. Alerander griff fie im Nüden an, fprengte fie auseinanb 
und zog triumphirend in Perfepolis ein. Hier endigten Aleranders glorreichfte Tag 
ert be größten Reich der Erde, wird er der Sklav feiner Lelbenfchaften,, übe 
1äßt fich dem Übermuth und der Ausfchweifung, zeigt fich undankbar und graufa 
und vergießt im Schoß ber Wolluft das Blut feiner tapferften Selbherren. Bish 
nüchtern und mäßig, finkt diefer Held, ber den Göttern duch Tugend gleich | 
fein fivebte und fich felbft einen Gott nannte, zum Gemeinen und Alttägtich 
herab. Perfepolis, diefes Wunder der Welt, wirb in ber Trunkenheit von ih 
in Brand geftedt und in einen Afchenhaufen vertwandelt. VBerkhämt über di. 
Scandthat, brach er bald mit feiner Reiterei auf, um Darius zu verfolgen. A 
die Nachricht, daß Belfus, Satrap von Baltriona, den Monarchen gefang 
halte, befchleunigte er feinen Marfch, in der Hoffnung, ihn zu retten. Diel 
aber, als er fich in der Mähe bebrängt fah, ließ (330) den Darius töbten, ber ip 
auf der Flucht Hinberlich war. Aufden Grenzen von Battriana erblidt Alerant 
auf einem Wagen einen mit Wunden bebedften Sterbenden; e8 war Darius. L 
macebonifch. Heid Eonnte feine Thränen nicht zurichalten. Nachdem er mit al 
bei den Perfern Üblichen Gebräuchen ben Leichnam feines unglüdlichen Feind 
hatte beflatten laffen, eroberte er Hyrkanien, das Marfenland, Baltriona, 
ließ fi) zum Könige von Afien ausrufen. Fest entwarf Alerander noch riefenb« 
tere Plane, als eine Verfchwärung in feinem eignen Lager ausbradh. Philote 
des Parmenio Sohn, war darein verwidelt. Nicht zufrieden mit dem Bluse d 
Sohnes, ließ Alerander auch) den Vater heimlich umbringen. Diefe Ungerechtigt 
erregte allgemeines Mifvergnägen. Zugleich drohten in Griecheniand der Mau 
Aleranders große Gefahren. Agis, König von Sparta, hatte 30,000 M. vı 
fammelt, um bas macebonifche Jod) zu zertrümmern; aber Antipater eilte a 
einem ftarken Deere herbei, fehlug die Spartaner und löfte das Bündni der Gr 
hen auf. Alerander durdyzog Inde mitten im Winter ben Norden des damals k 
tannten Afiene, toeder ducdy ben Kaukafus, nocy ducd) den Orus gehemmt, au 
kam bi6 zum aspifchen Deere, das den Griechen noch fremb war. Unerfätell 
nad Ruhm und Eroberungen bürftend, verfchonte er felbft die Horden der Scyth 
abht, Bei feiner Rüdkehr nady Baktciana hoffte er, bucch Annäherung der Trac 


Fo 





Alerander (Päpfte) 191 


‘äften allee Art, daß ber Reichögehülfe kaum zu Athem kommen onnte. Da 
kad) ein Krieg aus mit Artarerres, dem Stifter bes neuperfifchen Reiche in Pars 
sim, und Dvinius begleitete das Heer mit einer Menge Küchentwagen und anberm 
Geld. Allein Alerander, ber meiftens zu Fuß marfcirte, bat ihn, al6 guter 
Eodat, Alten zum DBeifptel fi, diefer Beinen Unbequemlichkeit zu unterziehen. 
Feinius wolte feinem Mitkaifer nicht nachftehen und marfchirte. Dody nad) fünf 
Biliarien war er erfchöpft. Seht lieg ihn Alerander zu Pferde fleigen; nach zwei 
Rufen konnte er nicht mehr fort und fegte fich in den Wagen. Doc auch hier 
ch rs keine Muche bei Tag und bei Nacht. Berichte famen von allen Gegefiden 
ur Befehle gingen nad) allen Seiten. Der Seind war in der Nähe; Ovinius und 
Eirrander immer voran. Da ward jenem die Furcht vor dem Feinde peinlicher al® 
tr Zod felbft 5; er wog alle Mühfeligkeiten der aiferlihen Würde in einer Wags 
fl, und die bequeme Sicherheit feines frühern reihen Müßiggangs in ber ans 
tem: alfo erflärte er endlich, er wolle lieber fterben al8 länger auf dem Throne 
heiten. Atepanber lachte und gewährte ihm den legten Wunfch. Unter guter Bes 
Keung fchidfte er ihn nach Stalien zuräd, wo Dvinius als Privarmann auf feinen 
Undgütern und auf feinen weichen Polftern der Kaifernoth vergaß. — Leider ward 
er terffliche Alerander, als er zum Schuge der Grenzen gegen die Deutfchen an 
vn Rhein 309g , von den Über die Schärfe der Mannszudt erbitterten Soldaten in 
'rinem Zelte (bei dem Dorfe Sidlingen unweit Mainz) mit feiner Mutter ermors 
te. Hierauf erhob fic) der militairifche Dospotiemus und Roms Macht fant in 
Itmeern 20. 


Aleranbder. Pipfte diefee Namens. U. I., v. 109 — 119, ift nur durd) 
"5m jugefchriebene Einführung des MWeihtwaffers bekannt. — X. II., Anfelm 
4 Mailand, vorher Bifchof von Rucca, kam 1061 durch die Partei Hildebrand’s, 
‘4 aachmaligen Gregor VII, auf den päpftlichen Thron, während die Anhänger 
tet deutfchen Könige und des römifchen Adels zu Bafel Honorius II. wählten. 
Die Gegenpapft vertrieb Alerander aus Rom; aber Hildebrand, damals bie 
Ereiz der päpfttichen Regierung , erhielt ihn aufrecht, eine Synode zu Köln ers 
kannte ihn 1062 an, und felbft die Römer fielen 1063 von Honorius ab. So kam 
Lrmder zum ruhigen Befige Roms und der Papftgeralt, welche jedoch Hildebrand 
in ferzem Jtamen handhabte. Daher fommen auch die päpftlichen Verorbnungen 
228 Biefer Zeit gegen bie Inveftitur durch Laien, gegen die Priefterehe und gegen 
Ye Ehefheibung Deinricye IV., ja felbft die übermüthige Vorladung diefes Königs 
tx feinen Stuhl Iediglicdy auf Rechnung Hildebrand’3, der den fhmachen Alerans 
tm II. ats Werkzeug feiner Plane brauchte. Diefer ftarb 1073. (Vergt. Gregor 
ML) — 2%. II. regierte 1179—S1 und befimpfte die Partei Kaifer Sriebrich6 I. 
md der Gegenpäpfte Victor II., Pafchalis III. und Calirtus HE., die nad) eins 
une wider ihn aufftanden, mit ungleihem Gtüd, aber unerfchütterlihem Muthe. 
Ehon 1161 mußte er nad) Frankreich fliehen, wo er fi zu Sens aufhielt, bi6 
Ne Unzufriedenheit der Lombarden mit Sriedriche Regierung, der Beiftand deuts 
her geifklicher Fürften und das Verlangen der Römer ihm 1165 den Rüdiweg 
ch Kom Effneten. Hier befeftigte er fich durch ein treu gehaltenes Biündniß mit 
m lombardifchen Städten, mußte jevody 1167 dem kaiferl. Hecre weichen und zu 
Smment, Anagni und Venedig verweilen, bis nach dem Siege der Lombarben 
Ber den Kaifer bei Legnano, der für diefen fehr demüthigende Frirde zu Venedig, 
Be Friedrich Alerandern 1177 die Füße Eüffen und die Steigbügel halten mußte, 
‘ie Entfagung des dritten Gegenpapftes und die Rückkehr des Siegerd nad) Rom 
zir fi brachte. Wie den Kaifer von Deutfcdhland, demüthigte Alerander aud) den 
ig Heinrid) II. von England wegen Bedet’s (f.d.) Ermordung, und erweis 
te bei der Ausföhnung die Macht feines Stuhles in beiden Reichen. In Porz 
zyiifente er Alfons IL. al6 König ein, belegte dagegen Ecjottland mit dem Ins 








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Algen «Ali 2: 


in Saunberfon’s „Elements of algebra”, Cambridge 1740, 2 vols., 4. Stanz 
durch Sancsurt, Amfterdam 1756. Clairaut’s „Algebra’', die zuerft 1746 5 
ausfam, ifi mehrmals aufgelegt, neuerlich in 2 Bdn. von Lacroir, mit Anme 
von Lagrange und Laplace. (Deutfch von Mylius, 1752; 2.4. von Tempelh 
1778, mit Bufägen.) Die deutfchen Lehrbücher von Zegner, Käftner, Temp 
bof, Pasauicdy und Andern find bekannt. Anfängern ift zu empfehlen Buff 
„Erfier Unterricht in der algebr. Auflöfung arithm. und geometr. Aufgab.', Defi 
1782, 2 Bde. — Bezout hat die Algebra in der 2. Abtheil. feines trefflich 
Bett: „Cours des mathematiques ä l’usage de la marine et de l’artilleri 
(2. Auf. durdy Peyrard, Paris 1800), gut vorgetragen. Aud) enthält der er 
Br. von Vega’s „Worlefungen über die Mathematil” (3. Aufl., Wien 180 
eine grändl. Anleit. zur gem. Rechentunft und Algebra. -- Eine vorteeffl. alge! 
„Beifpielfammlung” hat gegeben Meier Hirfcdy (2. Aufl., Berlin 1811). D.. 
Algen. Wenn Pflanzenfaft ins Waffer tommt, fo kann ed ein Alge, tv 
der Pflanzenfaft in der Luft ein Pilz werden. Die Meeralgen find größer, fefi 
und beffer geftaltet ald die Algen im fügen Waffer. Alle organifche Subftanzı 
meihe ind Waffer fallen, verwandeln fich in Schleimfnollen oder Fäden, die ı 
fehe fein beginnen. Auch im Meere gibt ed Waflerfäden. Die Meerwurzier heiß 
Zange. ie find breite, viele Ellen lange, braunfhmärzliche, auf Stein ol 
Hal mit einem Ende feftfigende Bänder. An fehr feichten Meerufern werfen | 
Exime diefen Zang in großen Maffen ans Land. Kluge Uferbewohner benugt 
Last diefen Zang bald zum Kelpbrennen, bald zum Dinger und vermehrten t 
bank die Fruchtbarkeit ihrer Äder. Nod) lügere trodnen jet den Tang an d 
Km von Deutfchland und Dänemark, drefchen ben Staub aus und nugen i 
Yan auf SSahre flatt der Kedern und Daunen in Betten, Matrasen und Sigiffe 
Bi in die Mitte Deutfchlande und in der Levante nust man fchon diefe Entdedlur 
danach nicht in England, deffen forwie Schottlands Küften fo reic) an Algen fi 
— zigenommen zum Kelpbrennen und zur Mifchung von Dingerden. 
Algier, f. Barbaresten. 
Alt, Pafha von Janina (Xepeleni), der kühnite und verfchlagenfte 9 
Kl gegen die Pforte, für fein Land ein Eluger und thätiger Negent, als Krier 
mtfhleffen und tapfer, als Menfdy ein Teufel. Sein an fic) benkroirdiges Leb 
sie magleich ein Wild von dem Zuftande des türkifchen Reiche und von dem Schi 
fale Sriecheniands. Geb. zu Zepeleni in Albanien 1744, aus dem Gefcjled 
der inge eines unabhängigen mohammedanifchen Stammes, der Zoczide 
er eined von der Pforte ernannten Bey, fhwany fid) Ali aus einem A 
gabe von Unglüd, durch außerordentliche Geiftesftärke und Lift, die vor kein 


Gefahr, wie. vor einem Verbrechen zuricdwic, auf den Gipfel fürftlicher Una 


Semem Vater hatten die benachbarten Pafchen faft alle mg 
entzifien. Mach defien Zode flelite den fechzehnjährigen Ali feine Mutter, ei 
iegerifchye und graufame Albaneferin, an die Spise ihrer Anhänger. Er win 
sefeplagen md gefangen, aber feine Schönheit und Lebhaftigkeit rührten den Ku 
Pafdya fo, baf er ihn nad) einer Züchtigung wieder entlief. Bald griff Alt au 
were zu den Waffen und trieb Näuberei, war aber fo unglüdlih, daß er in! 
Gebirge floh, wo er, um nicht zu verhungern, feinen Säbel verpfändete. © 
Kelz u Dekbe rieth ihm feine Mutter mit flolzer Verachtung: er folle ein 

iehen unb im Harem dienen. Darauf 30g er abermals auf Krieg ın 
Beute aus. reger sach gänzlich gefchlagen, verbarg er fidy in einem eingefallenen € 


Nude, vooer, Über fein Schieffal brütend, ohne zu wiffen, was er that, die Er 


mit einem Stode aufwühlte. Da ftieß er auf etwas Hartes, und fand ein Kifrch 

u Send. Bit db un Schage warb er 2000 M., erfocht hierauf feinen erft 

©ieg und Eehete im Triumph nach Zepeleni zurüd. Seitdem war ex farthome 
14 * 





= 


Älianus 2: 


ftügt von den Kapitanys, weile ihm 10,000 M. zuführten, gegen den Rebell 
Die Beirchen umgingen die Stellungen bed Ali in den Gebirgepäflen, fodaf 
fi; weit dem Banden feiner Auhämger, in bie mit Allem reichlich verfehene Bi 
von Zamina worfen mußte. Don hieraus [choß er Sanina in Bramd. Pafchol 
hatte kein Belagerungögefpüs, amd iwar der Pforte, weil er die Chriften zu Hl 
gerufen, werbäctigs daher gab fie dem Ravanosogiu den Oberbefehl. Diefer e 
Geh die Kapitanye mit iheen Scharen unter harten Drohungen, und zivang 
zum Srfag des einem Türken früher von ihnen sugefügten BVeriuftes. Sie trai 
birsauf, zumal da fie den Huffland der Hetäria ff. d.) vorausfahen, wieder < 
WsGcte, und rudten gegen bie Türken vor Janina ins Feld. Ravanoscı 
Senne baber nichts gegen ben Rebellen ausrichten. Dertapfere Bebapafcya at 
fein Rathfeiger, ftarb Ye nad) der Einnahme von Arta, das Veli [Ali’E Sof 
vestheibigt hatte. Nun gog der-roilbe, allen Griechen verhaßte, Khuvfchid, Dafı 
von Dover, mit 12200 I. gegen die Burg; allein icder Sturm wurde 1 
Au tapfemı Dcpaven abgefchlagen, und die Kapitanys, verfiärtt durdh die Sut 
ten, Übeufielen das tlcfifehe Bager. Zugleich rief die Hetäria gang Sriechenla 
su deu WBoffen. Mus marden die Türken gezwungen, fid) in die feften Pläge 
weefars und Röweicie zog fih im Aug. 1821 kt dene Meile feines Deeres a 
Eyirus wach Macedenien zucld. Allein die Albanefen, weiche Ati mit Ieeren DB 
Yeilangen Hinhielt,, vertießen den Zyıammen. Kärcihid Paldıa fdloß mit ein 
nmen Speere Zaminn ein. Die Gricchre gaben 2’s Sadıe auf. Daber utfch 
at, vieleicht durd, feine Semabtin Wafiltka, die eine Briechin war, "dazu db 
ober, sit Ahurfgib zu unterhambeln. 6 nun diefer ihm Cut und Leben eibI 
mfgente , fo übergab Ati am 1. Gebe. 1822 fein Schioß, und bezog feinen So 
upoloft ine Ser von mine. Bier Eimdigte ilme KAhurfchid's Lieutema 
Rehmet Paldıa, des vom Großkeren auöpefprochene Todrsuetheil an. Alt fe 
gar WBehre, vourde aber nebft feinen 6 Gefährten niedergchauen. Dies gefch 
= = Wehr. 1822. Der Kopf des Nebokiom wurde nad) Konftantinopel gefdhi: 
Die Pforte zog All’s Schäge ein. Seine Söhne Vell: und Muchtar-Pafdya n 
1m 1820 Sei der Eroberung der feflen Pläge durdy Vertrag in die Gewalt | 
Zürien gelemmmen, amd tebten im Eril in Alcinafien ; weil fie aber buwch einen ı 
Drasikch wenfteibeten Griechen Berbitbungen mit dee Partei ihres Waters unt 
kisen, wurden fie (im Aug. 1824) hingerichtet. Ati's Enkel echielt 1824 von | 
Gute Sie Ertaubnif, it deffen Witwe Wafitika fich nad) Lariffa zu begeb: 
Qenzuesiiie in [. „Ikiet. «data regencration de la Grecc”, T. 4, ieft ı 
Fuuchtbares Bild von UH’E Barbarei, Racyfucht und Treulofigkeit. So ließ Alice‘ 
Grisdyin, ea mit funfjehn andern Sraxen ins Meer werfen, teil fie il 
weil Binfieh auf feinen Sohn Bali auszuöcben [hienen. Unftreitig befaß bie 
Giufiling des Eikis außerordentlihe Raturgaben, den Blıhnften Unsernehmun; 
get ib dan ficherfien Schnifohil ; er veroimigte eine amgewühnliche Kenntnig | 
intiäyen und dr Berhänniffe mic Entfchtoffenheit und Muth, Beharrlicyleit r 
ngsrahlen Racgeben; cr fand Telbft im vergiweffelten Lagen Hühfequellen a 
Unsızıge. ber cheufe .gehaßt als geflüchtet, woar-cı falfch, niißtrauifch, aınv 
Mutti) wahsi ars Hrrefchfanht und Babfucht Biutdürftig, amd jedes Mittel gate il 
wit, wenn a8 mr fehnell und Fcher gum Ziele führte. Doch waren die Zwietra 
(einer Heide , ie Merborbueheit eines beftechiichen Divan umd die politifche K9; 
macht. der Pforte bie Hauptftufen, auf welchen diefer Jugurthua unferer Zeit zu | 
2. 


onporflieg. 
nm6 (Blain), rin griech. Scheiftibeiter aus Präncfte bei Ro 
weidger an 224 m. hr. tebte. Er wonr cin beiefener Sophift, meldher zn 
uuiltiete iieube in giounich gutem Style hinterlaflen hat: „Wernifchte Exrrakıtı 
au Basfratn‘ und eine „Nosurgafeichte ber Dihiere." Bon den eriten Br 











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A pari Alpen 2 


diefe Welfe quält. Urfachen find Volibiütigkeit, Unterbriidkung periobifcher A 
teerungen, Schlafen auf dem Rüden, überlabung des Magens, twoburch 
Blstumlauf geftört werden kann. 

Al pari (ital.), im Hanbel gleichen Werth haben, wenn 83.8. be 
die Banknoten ftchen al pari (mit Elingender Münze), fo Ift e8 gleichgültig, 
man eine gewifie Sumnte in Eingender Münze oder mit einer gleichnamigen Ba 
note bezahlt, indem die Banknote nicht mehr und nicht weniger gilt ald die Su 
me, die Darauf angegeben ifl. 

Alpen, das hödhfte Gebirge des europäifchen Seftlandes, zwifchen 23 

35 DL. und 44 5648 N. B.; mithin bebedit das Alpentand 11 bis 122 
gmgabe und 2 bi6 4 Breitengrade oder 6000 IM. Es hängt durch feine I 
berge faft mit allen übrigen Gebirgen Europas zufammen. Seinen höcjften K: 

ten fhlrgt e8 in Savopen und ‚Helvetien, und von hier aus laufen feine io 

nah allen Seiten hin. Das Gebirge hat folgende Theile: 1) Die Meeralp 
wilden Nizza und Provence, vom Monte Vifo bis zum mittelländ. Meere; 
fioßen rechts an die Apenninen in Italien, links an die Alpinen in der Proven 
Ike oommehmiten Gipfel find der Deonte Ardente, de Zende und Camelon. 2) 1 
attiihen Alpen, vom Monte Bifo tber den Mont Genenre biß zum Genie; 
tunen Piemont und Dauphine. Der Pelvour de Waltouiffe ift 13,236, 
Dim 11,206 und der Vifo 9236 Fuß hoch. 3) Die grauen oder griechifchen ‘ 
yaı, von Genis über den Ifare bie zum Col de bon Homme. Sie fheiden F 

met von Savoyen und erreichen die Höhe der cottifchen Alpen nicht; ihe Höch| 
Gyfel, der Senis, ift 5879 Zuß hoch. 4) Die penninifchen Alpen, vom Col 
ben Homme über den Montblanc und großen Bernhard bis zum Mont Rofa. € 
fheiden Piemont von Savoyen und Wallis, und haben bie höchften Gipfel | 
men Bebirgs, die fchauerlichften Sletfcher und die größten Eisfelder. & 
, der höchfte Berg Europas, der erft im legtern Viertel des 18. Jah 

wurde, mißt 14,676, der Mont Rofa 13,428, der große St.- Bei 

kb 10,380, der Velan 10,327 und der Simplon 6174 Fuß. 5) Die leponti 
fyen oder heivetifchen Alperr, ein großes Gebirgöfuftem, meldyes das meftli 
Selvetien bebedit, fi vom Mont Rofa auf beiden Seiten der Rhone, durdy t 
Beafiferthat über den St.» Gotthard bi8 zum Mofchelhorn und Bernardino 
Bünbten erfiredit und die Lombardei von Helvetien fcheidet. 8 ift die befucht« 
aller Aipenketten und ebenforwol durch erhabene Naturfchönheit als dadurch me 
würdig, baß fich feinem Schoße mehre der größten europäifchen Ströme entiwind: 
3u feinen merbwürbigften Ruppen gehören bas Finfteraarhorn, 13,234, das Juı 
kenaarhorn, 12,875, das Schredhorn, 12,562, der Surka, 13,171, der Grim 
9104, und ber St.- Gotthard, 9964 Fuß hoch. Won demfelben laufen das X: 
und der Jura ab. 6) Die chätifchen Alpen, von Bernardino durch ge 

Bhndten und Zirol bis zum Dreiheren[pig auf der Grenze von Salzburg und Käı 
then und (üdwärts bis zum Pellegrino. Sie fcheiden die Lombardei von Deutf 
eb und Bünbdten, und fehen durch ihre Vorberge, den Arlberg, mit der rc 


. ba ib und dem Schwarzwalde, und durch diefe mit den vornehmften Gebir: 


| Beuticlands 


in Berührung. Die DOrteleöfpige erhebt fidh 14,666, das Wett 


| Im 11,743, der Didi 11,035, der Riegelberg 9775 und der Pilatusb 


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7080 Suf hoch. 7) Die norifchen Alpen, melde vom Dreiherenfpig durch oc 


Lrmthen, Sahburg, Öftteih und Steiermark laufen und fi) in den Eher 
verlieren. Ihre Vorberge find die cetifhen Gebirge, mit welchen 


| tem böhmer Walde und den ungarifchen Gebirgen die Hand reihen. &ie hal 


Ihe Hohe Bipfel, über die ber 11,982 Zug hohe Sroßglodner hervorragt. 8) d 

Ikrmifhen Alpen, von Pellegrino zioilchen der Save und ber Drave biß zum 7 

you. Einer ihrer höchfim Gipfel, ber Obi, ift 7038 Fuß ne 9) Die ji 
15% 


228 Apenftraßen 


fchen Alyen teichen vom Terglon zroifchen dem rechten Ufer bir Save, Kulpa und 
dem abrtatifchen Meere bis zum Felfen Kiel bei Zeng, und fchelden bie Lombardei 
von Siiyrien. Der Terglou erhebt fi 9744, der Lolbl 4266 Fuß hoch. Zu den» 
felben gehören der Karft und die frontifchen umd flavonifchen Gebirge. 10) Die di: 
narifchen Alpen, vom Klek bis in die Gegend von Sophia, wo fie mit dem Balkan 
zufansmımfloßen und durch verfchlebene Worberge das heilenifihe und rumelifche &bes 
birgefyftem bilden. — Das Gebirge wird in feinen verfchledenen Zweigen ’von me: 
nigftens 7 Miu. Menfchen bewohnt, wovon der größere Theil deutfcher Abftam> 
mung ift, der Reft aber zu den Jtalienern und Steven gehört; mehr ats ZMilt. 
find Hirtmvälker, die fich der Viehzucht widmen. Die norifken, Tarnifchen und 
thärifchen Atpen find an ihren Abhängen metalireich, befonders an Eilar, Rus 
pfer, Blei und mandyerlei Halbmetallen; auf ihren ‚Bipfeln. wohnen Stemböde, 
die jedoch; Außerft felten geworden, in ihren mittleren Regionen Gemfen, Munmel: 
thiere, Hafelmäufe, Atpenadier, unb hier entfaltet fich auch die [chöne Atpemflora, 
die auf den Gipfeln nad) und nach erflicht. (S. Alpenfkragen.) Was ben Ins 
nern Bau, ober die geognoftifhe Conftitution der Alpen betriffe, fo tt 
diefelbe im Allgemeinen fehr segelmäßtg ; nörbl. und füdl, zeigt fich eine fteite, faft 
fenkrecht abfatende Mauer; eine Hirgeflette von Sanbftein läuft zwar an beefeiben 
hin, e8 erreicht aber diefelbe eine nur tuenig bedeutende Höhe, und gehört geo= 
gnoftifch nicht dem eigentlichen Alpengebilbe an. Diefe fo Hell abgefchnittene Ges 
birgemaffe wird aus einer Eentral: und aus zwei Kafkkettm gebilbet, deren Ges 
birgshöhen und Bebirgemaffen von &.W.S. nah D.M. D. flreihen; Teftere 
beide Taufen bei Turin und etwas füdlich von Genf aus, um. böreh hier auf bie 
Gentrallette zu begleiten. .Diefe if aus den Alteften Bebirgeformationew-. gebils 
det. Der Sneis und Granit nimmt den ganzen mittleen Zug bes Alpenges 
birg& ein und bildet befonder& den Körper des hohen, mehr oder weniger breiten 
Geblegefammes, der mit unendlich vielen Gipfeln, Zadien, Hömern und Eisebes 
nen bebedkt ift und nu an wenigen Punkten einen etwwad bequemen Übergang züs 
Lit. Auf diefer Gräte, die auch die Wafferfcheide it, NHegem bie höchften des weis 
ter oben genammten Berge. Diefe Formation ift befonders reich an fchönen @e- 
fteinen, und Gneis, Kalkftein, Glimmerfchiefer und Granit find die Hauptgebizges 
arten berfeiben. Auf felbige folgt, fowol auf der Nord: als Shdfeite, die Echies 
ferformation, die fi aud) noch bedeutend erhebt, ohne jeboch zu den hödften 
Pımtten anzufteigen; fie befteht vorzüglich aus Tafel, Weg:, Kiefelfchiefer, 
Staumade und aus dem fogenannten Hochgebirgsfalftein ; in derfelben finden fich 
audy Erzfagerftätten, befonders die berühmten Spatheifenfteinmaffen Steiesmards. 
Die Porphyrformation erfcheint nur an der Südfelte der Alpen, befonbere in 
Zirol, wo fie ein weites, niebriges Plateau bildet. Das jüngfte Glied der Een: 
tralfette endlich Ift der Ältere. oder tothe Sanbfkeim, beftehend aus einem grös 
bern, oft breccien: ober conglomeratartigen, ober feinen, tothen oder grauen Ganbs 
ftein. — Die Kallalpentetten erheben fid, nördlich und fühlich aus bem- nie 
dern Fuße der Gentrafkette fteil und hHöchft pittoreßt hervor, conflituirt buscch Alpewe- 
oder ältern Ziögkatkftein, Mergei, Onps, Thon, Steinfal;, Trapp, Porpbyr, 
aud) Dandelftein und Conglomerat; charakteriftifch find aud) Exrzlagerftätten von 
Gallmei, Bleiglanz und Thoneifenftein. — An die Ralkkette Ichnen fich die jäns 
gern Formationen des Jura (f.d.), der fhmäbifchen Alp u. f. mw. &. Cbel, 
„Über den Bau’ der Exde In dem Alpengebirge" (2 Bhde., Zürich 1808). Ras 
ftnhofee’8 „‚Bernertungen auf einer Alpenreife” (Aarau 1822) find wichtig. zus 
Kenntniß der Alpenwirthfchaft und des berner Hochgebirgd ; fie führen buch wue= 
niger befanute-egenden. ea Be 
Alpenftraßen. Das dauerhaftefte Denkmat, meihes Napoleon. feiner 
Macht und Politik errichtet hat, find vier Gebirgskmftfttaßen, meiche Wavopen, 


Alpenftraßen % 


Frankreic, und MWauis mir Stalien verfnäpfen. Die erfte führt &ber den 58' 
Zu6 hoben Gent (f. d.) über Lanslebourg nad) Suza aus Savoyen nad) Piemo 
Scnft mußte man fi durd) Daulefet oder Zragfeffel über die fleitfte Höhe beine 
taffen; allein 1805 ließ Napoleon hier eine fahrbare Straße im Ztdlzad anlegı 
die 44 Meile lang und 18 Zuß breit ift. Man kann fie aud) im Winter befahr 
1815 paffirten 16,000 Wagen und 34,900 Maulthiere diefe Strafe. Die zwe 
führt über ben 10,327 3. hohm Simplon (Sempione) aus Wallis nach P 
ment, von dem Sieden Stüs nad) Domo d’DOffola. Diefe Kunftftraße, wet 
Napoleon von 1801 bis 1806 anlegen ließ, die einzige, auf welcher man aus I 
Scwelz über die Alpen fahren kann, ift 14 Stunden lang, überall 25 8. bri 
nigende Fark aufiteigend und baher felbft für den fehmerften Laflwagen führb 
Deunody geht fie über jähe Abgründe, in deren Tiefen herabftürzende Waffer bes 
fen und duch fech& duch Kelfen gehauene Gänge (Galeries), die. mehre hund 
Sckitte Lang ducchbrochen find und imo ducch Offnungen dev Wey brieuchtst wi 
Ins denfelben tritt man in liebliche Ihalgrüinde sit Sennhätten und ficht dl 
fawarzen Tannenwäldern, Gtetiher und höhere Scheeberge ins Blau 388 Hi 
mis. Kühne Brüden führen lıber gräßliche Abgrlinde von einem Berge zum ı 
dm. Die italienifche Seite bietet ein fchönered Sehnufpiel ale die heivetifche db 
weüdert bie Selfen [chroffer find. An derfelben ift die Grande galerie, 683 
io, ganz in Granit ausgehöhkt, von dem Bache, imeldher babei einen prächtig 
Fi sifder, die Galerie von Friffinone genannt. Die Straße beginnt eine Vi 
sffunde weltlich von Brieg und geht über die Saltinabräde; oberhalb des D6 
hend Ried gelangt man durch einen fhönen Lerchenwald zur erften Galerie u 
Tann über die 80 Schritte lange Kanterbrüde nach Perfal. Hier beginnen ? 
ginde und, der Lavinen twegen , gefährliche Stellen, weßiwegen die Straße vi 
Ihmmsumgen macht. Bei der Galerie den glaciers hört ber Baummwudys a 
wah die Straße erhebt fidy bis zu 1033 Koifen aber den Lago maggiore, oder b 
ae 6000 5. über dad Meer. Auf der Höhe fteht ein Hofpitium für Reifen 
iR ffeebaus und rechts in’der Tiefe dad alte Spital. 14 Stunde weiter Hi 
[1 Simpton 4548 8. Irher dem Deere. An der Verioin, einem Fin! 
Une die Strafe fort bis in die Nähe von Domo d’Dffola. Zu Gunt-ift ein Wirt! 
baus; eine Wiertelftunde weiter hört bei einer Capelie das wallifer Gebiet aı 
das erfie itatienifche Dorf Heißt S.: Marco. Lavinen und vom Negen losgeriffı 
Eteinmaffen befchädigen oft diefe Straße, fodaß die Ausbeflerung jährlidy ein 
betentenden Aufwand erfodert, welchen aber weber die Schwrizer, wog) Die fi 
tinifche Megierung bis jept haben Übernehmen wollen. Dfterwald bat bie malı 
(hen Anficyten der Simplonftraße in einem [hönen Werke dargeftelit. (Mer 
Eimpton.) Eine dritte Staafe führt über den 6000 &. hohen Berg Genevure, 
tes Ohrenge von Srankreich und Piemont, ungefähr 5 Stunden von Briangon, eiı 
Grenzfeftung in Dauphine, Depart. der Oberalpen. Auf dem ebenen Gipfel! 
Berges liege ein Dorf mit einem Kiofter, das Meifende aufnimmt. Die vie 
Orzaße (la Gorniche) geht yon Nizza über Monaco nad) Genua, durch den $ 


: (mboben amı Fuße ber Seralpen. — Unter den übrigen Alpenftcaßen find zu ' 


meten: 1) Die über den St.» Gotthard (f. Sotthardöberg), aus dem Ko 


kin den Kanton Zeffin; da fie aber fehr befchroerlich und zum Theil gefäi 
' hit, verpiglidy bei der Neufelsbräde, im Urnerlocdhe und beim Abfteigen nı 


Tizote um lioiner Thale, fo können auf berfelben die Güter aus der Schweiz nı 
Steliea mus uf Sammroffen transpertkt werben. Die Strafe erhebt fi) bi8 c 
8264 3. und in der Höhe von 6367 5. tirga:.ein. Enpusinechospie. 2) & 
Straße über den großen ©t.» Bernhard (f, Bennharböberg), von dem gen 
Er mad; Stalien (unser allen hie nächfte wand) Turin und Genua), ift nicht fahrb 
foadern wisb nur von Zußgängern und Suumihieren gebraucht. Wegen Aoliry 





Alphons X. Altan 23 


Sohnes Felbherr, gegen die Mauren, fchlug fie, und Eehrte, mit Beute bere 
hert, zurld. Nach diefer Unternehmung ftarb er zu Zamora 912, 64 93. att. 

Alphbons X., König von Leon und Gaftilien, mit dem Beinamen b. 
Aftronom oder der Philofoph, folgte f. Water Ferdinand dem Heiligen 125: 
Seine Liebe für die Wiffenfchaften und das Mecht, und der Beiname Sabio (d. 
Weife) gaben feinen Unterthanen die Hoffnung auf eine giüdlliche Regierung; ab: 
niefe Erwartung ging keineswegs in Erfüllung. Alphons wurde weder von fein: 
Samilie, noch von feinen Unterthanen, noch von feinen Nachbarn geliebt; bagı 
zen hatten feine Selehrfamtelt und Berebtfamkeit ihm in Europa einen folchen Rı 
werben, baß die deutfchen Fürften feine Anfprüche auf die Kaiferkrone begür 
figtem. Statt auf die Vertreibung der Mauren und die Zähmung des Adels bi 
todt zu fein, verfchmendete er die Kräfte feines Landes, um fich 1257 von einaı 
Theile der beutfchen Sürften zum Kaifer errnählen zu laffen. Alein ferne Bemt 
kungen, diefe Würde gegen Rudolf von Habsburg zu behaupten, waren ve' 
sehiich, umb Papft Gregor X. weigerte fich nicht nur, ihm die Kaiferkrone, for 
den audy Schwaben, auf das er von Seiten feiner Mutter Bentrir, einer Tod 
ir Könige Philipp I., Herzogs von Schwaben, Anfprüche hatte, zuzuerlenner 
Unterdeffen ward Alphons’s Thron zugleich von den heimlichen Anfchlägen ber Gr« 
ira und den Waffen dee Mauren bedroht. Lehtere fchlug er in einem biutige 
Anden 1263, entriß ihnen Zeres, Medina Sidonia, San: Lucar und eine 
Ahel Algarviend, und vereinigte Murcia mit Gaftilin. Aber diefe Siege neu 
im durch einen neuen, 1271 von dem Sinfanten Philipp erregten Aufftand ur 
tnkrochen,, bem er erft nach dreijährigen Bürgerkriegen ein Ende machte. In bi 
Mide aber, womit er den Aufrährern verzieh, fah man nur'den Beweis Teiln: 
Ehwäche, und ba er jept mit Strenge gegen feine Samilie zu verfahren befchlo| 
amirte fi aufs neue fein Sohn Sancho, und raubte ihm 1282 die Krone. A 
sens fuchte Hülfe in einem Bümdnig mit den Mauren, und farb nad) vergel 
Dhen Anıftrengungen zur Wiedererlangung bes Throne 1284. Atphons, ber ur 
tarichtetfte Sürcft feines Sahrhunderts, erwarb fich einen bleibenden Ruhm, inbei 
a kinen Unterthanen eine Sammlung von Gefegen gab, Las partidas genann 
Es finden fi) in biefem Gefegbuche die für jene Zeit merfmürdigen Worte: ‚Di 
Detpot reißt den Baum aus, der weife Herrfcher befchneibet nur die Auswächfe‘ 
Den 8. Alphons verdankt Europa die unter fenem Namen befannten aftronom 
ben Tafeln. Er ließ die erfte allgemeine Sefchichte Spaniens in caftilianifchı 
Eprache abfaffen, und die Bibel überfegen. Überhaupt trug er zur Wieberbeiebun 
der Wiffenfchaften eifrig bei, und vermehrte zu dem Ende die Gerechtfamen um 
Lebrftellen der Univerfität Salamanca. Ohne Feftigkeit.und Kiugheit ift jedoch) & 
kehrfamleit einem Negenten unnüig. kn 

Alt, bie zweite der vier angenommenen Stimmen (f. d.), von ber Ober 
kuumme an gerechnet,: genannt, reird mit dem C- Schlüffel auf der dritten Ein! 
von unten bezeichnet. Der At fteigt nicht ganz bis zur Höhe des Soprans odı 
Discants empor, geht aber um einige Töne tiefer, umd hat einen Umfang vo 
mwenigftens dreizehn Tönen. Der weitefte Umfang ift vom Beinen F ober Es bi6 zur 
wweigefltichenen E. — Für gewiffe Fertigkeit und Stärke der Stimme unterfchel 
bet man aucd, nody den Alt von dem Mezzofopran (halben -Söpran). Bei ber In 
Rrumentaimmfrk voird die Stelle diefer Stimme durch die Alta Viola, Altgeig 
Ieder Bentfche) unter ebendemfelben Schtüffel erfegt. 

Altat, em Gebirge in Afien, weiches vom Ural anfängt, die füdliche Brem 
Ciskrims bildet und zu dem unge elfenfoftem int Innern Afiens-gehör 
Das Eelimanifchhe Gebirge gehört andy hieher. Der höchfte Gipfel des Altı 


Alten, der Theil des Bertäbes; der ohne BedektingYon oben herab, sm 


2352 Altar Altenburg. 


einer Abthellung des Stodiwerks burdy eine Thür in Verbindung feht, um Aus: 
ficht und freie Luft in dev Nähe genießen zu können, ohne Zreppen hinabzufteigen. 
Semeiniglid) tragen foldyen Balcon oder Altan entweber bie fortlaufenden Walken 
des Stodwer&s, ober eigenthümtliche Säulen, oder Beides zugleich. Den Zußbe: 
den nimmt man häufig von Eftrich, der Wohlfeifheit, Leichtigkeit und Reinlich: 
keit halber, mit einiger Abfchüffigkeit für die Zeuchtigkeiten au8 der Luft unter der 
Bruftiehne. Die Einfoffung der Brufliehne kann durchbrochen fein ober nicht, 
forie e8 von der Phantafie des Befisers abhängt, die Wreite der Einfaffung mit 
Blumen, Pflanzen, Bruftbitdern s. f. w. zu fmäden. 

.. „Altar, ein erhöhter Plag,. bann, weil man fich feiner zum Opfer bediente, 
ein Opferplag, DOpferherb. Anfangs waren bie Altäre aus Erbe oder Afche, fpäs 
ter,. ald mau Tempel errichtet hatte, .aus Stein, Erz, und in fchöner Korn mit 
manıtigfaltigen Verzierungen. Gie flanden gegen Morgen vor der Statue bes 
Sottes, wicbriger als legtere. Sehr nerfchieben von biefen find bie Altäre in den 
riftlichen Kichen. Hier war der Altar kein Opfecherb, fondern ein Zify, an 
welchem ba& Liebesmahl gehalten wonrbe. Als fich dies in Eicchliche Geremonie vers 
wanbelte, blieb jedoch der Altar ein Zifh, in den Ehor der Kicche geftellt, woran 
bad Abendmahl ausgetheilt und andre Kicchengebräuche vorgenommen wuchen. 
Die gemauerten Altäre bei den Ehriften famen wahefcheinlid) erft unter Gonftantin 
dem Großen. anf. Die Verorbnumg, fie allezeit gegen Worgen zu fteien, ifl vom 
Papft: 81. Sa den cömifchekntholifhen Kirchen findet man feit Gregor VI. 
mehre Altäre. Der Hochaltar, als der verzüglichfie ,. tft im Chor der Kirche und 
fleht ethaben auf Stufen; die andern Eleinern find an den Pfeilern, Seitenmausrn 
oder in- Gapellen angebracht. Auch in den größern ‚protaflantifchen Kirchen ift ges 
wöhntich ein großer und ein Eleiner Altar. Ruhig 

Altborfer (Aibert oder Atbuecht), berähmter altdeuticher Maler und Kus 
pierflecher, geb. zu Altorf in Baleın 1488, ‚geft. 1538 if Regensburg, wo er 
bie.größte Zeit lebte. Unter feinen großen Büdern ift der Sieg des Alerander über 
Doris, welches durch die Srangofen aus Miinchen nach Paris fam, und bie Ges 
bDurt des Daitendes, in der kaiferl. Galerie in Wien, ausgezeichnet bucch Fleiß und 
Monnigfaltigkeit des Ausdruds. Als Kupferflscher wird er zu brm fogenanns 
ten Meinen Meiftern geredynet, auch der Meine Dürer genannt, well er diefem 
Meifter fic) fehe näherte... Bon feinen feltenen Kupferftichen liefern WBartfcdy und 
Heiniden Verzeichniffe. 

Altenburg, ein. Säcfifches Derzogthum im alten Dfterlanbe,- welches 
durch die veußifche Derrfhafkäbere in, zwei sühelle getheilt wird, umd baburdh ent 
fand, daß 1603 Herzog Iohann von Weimar, deB ungiäsflichen Kurfürften vom 
Sachfen, Sohann Zriedrih, Enkel, das väterliche Rand mit dem Sohne feines 
verfioeb. Bruders Friehrich Wilpetm I. theilte, wobei diefer Altenburg wählte und 
er fetbft Weimar erhielt: Die altenburgifche inte erlofh 1672, und das Fürftens 
thum Altenburg fiel an.Derzog Enft den Kremumen zu Gotha, befien Söhne dad 
väterliche xbe theilten, -wotucdh Altenburg in dem gothaifchen, eifenbergifchen 
und faalfefbifchen Antheit zerftüdhelt ward. Nach Derzog Chriftians zu Eifenberg 
Zobe 1707 Bam ber eifenbergifche Landesantheil wieder an das Haus Gotha, wei: 
ches irgt die feche Ämter ;Mitenburg, Ronneburg, Eifenberg, Gamburg, Maba 
und Aahla von dem Altenbungifchen befigs. Disfer gethaifche Antheit enthält 2A 
DOM. mit 109,557 Einmw., die in 11 Städten, 505. Martifl. und Dörfern wah: 
nen, und bucch, ihren erpiebigen Kelbbau und flarke Vichzudyt -größtentheits fehı 
wohlhabend find,- wie denn überhaupt Meine Zinfinibun: zu den fchönften Röhren 
Deutfland6 gehört. ‚Der fanlfeldifche Augpeil beftehs aus den. drei. Ämtern Soaps 
feld, Gräfenthal und Propftzella = 10 IM. mit 30,500 €. (nah X. 8.3M., 
21,409 ©), in 4 Städt, 1. Marftf. unds90 Dirf., Beide Linien hefigen in 





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Amabeiften Amabdid 245 


Berk war eine verfificirte Überfegung des Numa Pompilius von Florian. Er ftarb 
m Wien am Neroenfieber 1797, nachdem er drei Jahre lang Secretair des twiener 
Hofcheaters geiwefen war. Mit einem gefühlvollen Herzen und heiterm Geifte war 
tr ein liebenötohrbiger Sefellfchafter und treuer Freund. Von dem „Doolin” ift 
1797, und von „Bliomberis” 1802 eine neue Aufl. zu Leipzig erfchienen. Alginger’s 
„Bämmti. Schriften”, Wien 1812, 10 Bde. 
Amadeiften, f. Sranciscaner. 
Amapdis, ein in der Ritterpoefie berühmter Name: 1) Amabdis von Gallien 
nach feinem Schiidzeichen der Lömwenkitter, in der Einöde aber Dunkelfhön ge 
nennt, ein Sohn König Perion’s von Frankreich und der Ellifena, der Tochter bes 
Könige Gavinter von Bretagne. 2) Amadis von Griechenland, ein Urenkel-des 
salifdien und Sohn Lifuart'S und der Onoleria, KZochter des Kaiferd von Frapes 
junt. 3) Amsadis vom Geflion, ein Urenkel des griechifchen Amadis, Sohn Age: 
Raus’s, Königs in Koichis, abftlammend von Alaftrareren, einem Kinde der Liebe 
wei griechifchen Amadis mit der Königin Zahara vom Kaukafus. Die Mutter die: 
(eb dritten Amabis war Diana, ein Kind der Liebe von Sidonig, Königin von 
Geindaga, mit Florifel, dem Ritter von der [chönen Schäferin, rechtmäßigen 
Eahue des griechifchen Amadis. 4) Amadis von Trapezunt, abflammend von 
Roger aus Griechenland; dvem Vielgeliebten, einem Sohne Slorifel’8 und der Helene, 
Yıayffin von Apollonien. Diefer Amabis ift ein Urenkel Slorifel’s, Sohn der 
Yelzena und Liscaron’s, Prinzen von Catai. — Die Gefcjichte diefer Helden, die 
fir Epanien ungefähr das find, was Karl der Große mit feinen ziodlf Pairs für 
Fuunkreich und König Arthus mit der Zafelrunde für England war, läuft dur) 
um Befchlechter, ift aber in Anfehung ihrer Entftehung, und beffen, was baran 
Winifch ober erbichtet ift, in ein folches Dunkel gehüllt, daß felbft ungewiß bleibt, 
& fe fpanifchen, portugief. oder franz. Urfprungs fei. Im fpanifchen Original 
bet Diefer Moman 13 Bücher, von denen Cervantes in der befannten Mufterung 
ker Bibliothek de Don Quipote die vier erften begnadigen läßt, weil fie nicht nur 
Id afle, fondern aud, das befte und einzige Buch diefer Art feien, das Spanien 
zfieifen habe; die andern aber werden zum $euer verurtheilt. SSene erften 
in Bücher enthalten den eigentlichen Amadis von Gallien. Als ihren Verfaffer 
umnem Finige den Portugiefen Pasco Lobeira zu Anfange des 14. Jahrh., Andre 
me unbefannte portugiefifche Dame, noch Andre den Sinfanten Don Pedro, den 
Sohn Sohannes I. von Portugal. Dagegen hat der Graf Treffan wahrfcheintich 
m machen gefucht, daß die Ehre der Erfindung einem franz. Troubabour aus der 
Säule der Rufticien de Puice, ded Verf. faft aller Romane von ber Tafelrunde, 
ja den Zeiten König Philipps Auguft (1180 — 1223) gebühre; doch retten wir 
Defer Meinung erft bann beizutreten geneigt fein, wenn eine Eritifche Vergleichung 
ber Atteften Handfchriften fie beftätigte. Als Verf. des 5. Buchs, welches die 
Somsteter Esplandian’s, des Älteften Sohnes von Amadis, enthält, wird Garcias 
Erdonnez de Montaibo der Revifor der alten Ausgabe genannt. Das 6. Bud 
von Pelag. de Ribera enthält die Thaten bes Ritters Florifando, das 7. Buch die 
mes Unbefannten, und das 8., von 3. Diaz, die Thaten Lifuart’s, das 9. und 
10. Florifel's, des Amadis aus Griechenland, des Ritters Anarante, das 11. und 
12. die Ritterfahrten Rogel’s und Agefilas’s, das 13. die des Sitvio de la Silva. 
Beiter geht das [panifche Original nicht ; nun folgen bie franz. Überfegungen, welche 
fie Riclas d’.Herberay, Heren des Effars, Überfegung (1540) diefen Roman bis 
auf 24 Bücher erweiterten. Das 14. bie 17. Bud; enthält die ritterlichen Thaten 
Grhäramiont’s und des Amadis vom Seftirn, das 18. bis 24. endlich die Abenteuer 
er Abrigen Nadjkommenfchaft des gallifchen Amadis, mit Einfchluß des Amabdis 
son Trapezumt. Die einzelnen Theile diefes fehr ungleichartigen Ganzen, daß fels 
‚om veiflänbig beifammen gefunden wird, find von verfchiedenem MWerthe. Mit 


246 Amalgam 


Recht fagt Bouterwet von den vier erften Büchern: „Ein fo wahrhaft großes @ 
mälbe des ebelften Helbenfinnes und ber Treue, ohne ängfttiche Befhräntumg t 
Lohne der Liebe, aber aud) ohne irgend einen beleibigend unfittlichen Zug, mitt 
höchften Fülle der Schwärmerel, zwar über die Natur hinaus eraltirt, aber be 
duch die treuherzigfte Simplicität der Darftelung auch den gefunden Gefchm 
ergögend, verdiente zu feiner Zeit die Hufdigung, bie ed Jahrhunderte lang ı 
hielt." — Die Fortfegungen haben ben äfthetifchen Werth nicht, ber die vier erfil 
Bücher auszeichnet. Don neuern deutfchen Bearbeitungen diefed Romans ot 
beffer diefed Romanencpkius gibt e8 Peine, die genannt zu werben verbientey dei 
dee muthroillige „Neue Amadis” von Wieland hat mit jenen Altern Amadif] 
nichtE gemein, al& den Titel und etwa bie Zülle der von dem Helden zu beftehe 
den Abenteuer. Dagegen hat ein neuerer franz. Dichter, Creuze de Leffer (18: 
Preäfeet des Deraultbepart.), e8 unternommen, feinen Landsleuten ben dreifach 
romantifchen Mythenkreis in einem neuen Betwande barzuftellen. — Won fein: 
1.Bbch.: „Les chevaliers de la Table ronde”, in 20 Gef., erfchten 1812 el 
2, Aufl. Das 2. Bd. „Amadis de Gaule”, gleichfalls in 20 Gef., kam 181 
heraus. 

Amalgam (vom fpanifchen Amalgacien,, arab. Urfprunge), eine Verb! 
dung bes Merkurs oder Quedfiibers mit andern Metallen; baher amalgan 
ven, metalifhe Subftanzen mit Quedfilber verbinden. Durd) die Amalg 
mation oder Anquidung, d. bh. durd) da6 hüttenmännifche Verfahren, me 
teift welches ein Metall mit Quedfilber zu einem Amalgam verbunden wird, I 
das Sitberhüttenwefen eine fehr große Verbefferung erhalten. Sie warb fd 
1571 in Amerita dur, Velasco eingeführt, ift aber 1640 durch Alonfo Bi 
ba und befonder® 1780 durch v. Born mefentlic, verbeffert worden. Das Altı 
Verfahren beftand darin, bie fein Denen Erze mit Quedfilber und Waffer 
fteinernen ober in Eupfernen Gefäßen zufammenzureiben ; gleighzeitig [cheint al 
auch die Amalgamation in Haufen eingeführt worden zu fein. Das Verfahı 
diefer Art in Sthbamerika ift folgendes: Die eingefprengten Exze werben zue 
teoden gepocht, dann in Mühlen (Zahonas) mit ettvas Waffer ganz fein gemahl 
und entroeber fchon bei diefem Zermahlen mit Kochfalz verfeut, ober nachher ı 
demfelben vermengt. Der gemahlene Exzfchlamm wird in Haufen (Rortas u 
Montons) auf einem mit fteinernen Platten belegten ebenen Piag aufgefdhätt 
durch Treten (Trituration) durchEnetet, getwendet und mit einem gepulverten ( 
menge von Eifen » und Kupferoitriol (Magiftrat) verfegt. Nachdem die Dia 
toteber burchEnetet worden ift, wird ein Drittel des Gewichts Auedfilber zugefi 
und darauf die Durchfnetung 12 bis 20 Tage fortgefeht, worauf man beim Pı 
benehmen Amälgem und Limabur, d. i. noch nicht amalgamirtes, metallifd 
Silber, erhält, welches durch fernere Duedfilberzufäge aud) amalgamiet wird. RM 
beendigter Amalgamation wird das Amalgam verwafchen, filteiet unb gebramı 
Da biefe Amalgamationsmethobe, ungeachtet ihrer Unvolltommenheit, fein Bren 
material erfodert, fo wird fie in Südamerika nicht leicht durch eine andre verbeäu 
werben Binnen. — Weit einfacher, fchneller, nur mit einem geringen Qued 
beeverluft verbunden, aber eine Menge Mafchinerien erfobernd,, Ifl die fü 
Amalgamation. Sie gründet fih darauf, das Silber in Hornfilder umzu 
umb diefes durch die gemeinfchaftliche Einwirkung des Quedfilbers und des Eife 
oder Kupfers zu zerfegen, mobei fich das entftandene regulinifcye Sitber mit de 
Quedfilber zu einem Amalgam verbindet. Nicht alle filberhaltige Exrze find g 
fickt zur Amalgamation, fondern nur die fein eingefprengten mb die Biefigen, 
deren Ermangelung auc, Schwefelkied zugefegt werben kann. Das Verfahren‘ 
folgendes: Die fein gepochten Exze werden, mit Kochfalz vermengt, In Flamme 
Ofen ftark geröftet, nachher ducdy einen eifernen Durcchruef geworfen, wm bi 





248 Amalthea Amazonen 


Summen, ohne Bebrüdung ihrer Unterthanen, zu erfparen, und bie Hungerönotf 
welche 1773 Sacıfen heimfuchte, von ihnen abzumenden. Aber faum hatte fi 
diefen dringenden Bebürfniffen abgeholfen, als fie ihren Btic! auf diejenigen Ge 
genftände wandte, welche allein da Leben veredein. Sie gründete neue Anftalteı 
für die geiflige Bitbung des Volks, und vervolffommnete die vorhandenen. Sie a 
nammte Wieland zum Gouverneur ihred Sohnes, des jegt regierenden Großer 
3096, und zog Männer von den glängendften Zalenten nach Weimar, wie Herbei 
Söthe, Sedendorf, Knebel, Böttiger, Bode, Mufäus. Schiller gefellte fic 
ihnen erft in den legtern Sahren bei. Nur durch die Wereinigung feltener Eigen 
fchaften des Geiftes und Herzens konnte es der Sürftin eines Heinen Staats gelin 
gen, mehr ausgezeichnete Männer als irgend ein gleichzeitiger Hof um fich 5 
verfammeln. Daß dazu ihr perfönlicher Charakter noch mehr als ihr Rang mb ihı 
Macht beitrug, beweift der Umftand, daß ihr diefelbe Umgebung blieb, nachben 
fie 1775 die Regierung in die Hände ihred Sohnes gegeben hatte. Ahr Schloß t 
Meimar, ihre Lufthäufer in Zieffurth und Etter&burg, waren unverändert be 
Derfammlungsort aller Gelehrten und Reifenden von Verbienft. Eine Reife nad 
Stalim, welche fie 1788 in Göche'6 Begleitung machte, vermehrte noch ihren Gi 
fchmad für die Künfte. So erwarb fie fi), al die Erbin der großen Eigenfchal 
ten des Haufes Braunfchteig und feiner Liebe für die Wiffenfcyaften, den Ruhn 
die berähmteften gleichzeitigen Schriftfteller des deutfchen Waterlandes geehrt un 
aufgemuntert zu haben. Der 14. Oct. 1806 hatte ihr Herz gebrochen, fie übe 
Lebte ihn nur wenige Donate. 

Amalthea, der Name ber Ziege auf Kreta, welche den Jupiter fäugt 
als ihn feine Mutter aus Surcht vor dem Saturn bafelbft verbarg. Won bdieft 
Ziege roirb das Horn des Überfluffes, welches Supiter den Töchtern bes Meliffu: 
die der Mhen beigeftanden, mit dem Segen gab, daß fie Ales, was fie zum Unteı 
halte nöthig hatten, daraus follten nehmen Eönnen, Cornu Amaltheae (gleichb: 
deutend mit Cornu copiae, Füllhorn) genannt. Mad) Andern hieß die Rymph 
welche jene Ziege bewachte, Amalthen. Die Sibylle zu Cumd führte ebenfal 
diefen Namen. Unter d. Zit.: „Amalthea” erfcheint feit 1821 eine treffliche aı 
häologifche Zeitfchrift von Hofrath Böttiger, deren Einleitung auch die Mytf 
der Amalthen behandelt. : 

Amaranth, eine Art unverwelktiher Blumen, infofern fie abgepflüd 
und troden ihre frifche Farbe behalten. Daher ift diefe Blume den Dichtern ei 
Sinnbild der Unfterblichkeit geworden. E8 gibt mehre Arten; eine derfelben ift da 
Zaufendfchön. 

Amathus (Amathunt), vormals eine Stadt auf Eypern, berühmt dur 
den Dienft der Venus, welche von ihr die amathumtifche Göttin, Amathufle, hiel 

Amati, eine alte cremonefifche Familie, melche im 16. und 17. Zahl 
eigen verfertigte, die noch jegt megen ihred vollen Zone zu den beften gehöre 
und fehr theuer bezahlt werben. 

Amazonen. Eine uralte Sage, ber etwas Gefchichtlich » Wahres zw 
Grunde zu liegen [cyeint, fpricht von einem Weibervolte, das Beine Männer ur 
ter fi Dulbete, unter der Anführung feiner Königin bewaffnet in den Krieg go 
und lange einen fuxchtbaren Staat bildete. Mit den Männern benachbarter Wii 
Eerfchaften pflogen fie Gemeinfchaft bloß der Fortpflanzung wegen. Diefen fanbte 
fie auch die Knaben zu, welche fie gebaren. Die Mädchen aber zogen fie zum Ktlı 
ge und brannten ihnen die rechte Bruft aus, damit ihnen biefe beim Bogenfchteße 
nicht hinderlich fein möchte. Won ber abgebrannten Bruft erhielten fie den. Name 
Amazonen (Bruftiofe). Die Alten erwähnen dreier Amazonenvölker: 1) Die afı 
Eanifyen Amazonen, welche unter ihrer Königin Diyrina große Eroberungen mad 
ten, nachher aber von Derkules vertilgt wurden. 2) Die afiatifchen Amazonen, ve 





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254 Amerita 


und Norbamerifa), forwie bie Nachricht der Wenetlaner von ben Antillen (in Ch 
ten von 1424), hatte feine Folgen für diefen Theil der ExdEunde. Wahrfcheintl 
ift die neue Welt erft vor Eaum zrodif Jahrhunderten bevölkert morben ; daher t 
geringe Zahl der Ureinwohner (Indianer), die überdieß noch, feit Colombo (148 
und 1497, Amerigo 1497, Eab0t 1497, Eabral1500, Balbao 150 
f. d.) u. &. diefe Länder entbediten, durd) den Golbburft und die Barbarei europı 
fcher Eroberer, wie Cortez, Pizarro u. a., in Sklaverei und Elend geftärst, 
mehren Landftrichen faft ausgeftorben find, in andern aber in eine Menge WBölk 
fhaften gefpalten, bei einem rohen äger: und Kriegerleben, von ben geiflig 
Getränken der Europäer vergiftet, ficdh unter einander felbft fo aufgerieben habı 
dag man ihre Zahl höchftens noch auf 16 Millionen fhägt. Dazu find duch b 
Gotonialfoftem der Spanier, Portugiefen, Briten, Franzofen, Holländer, D 
nen, Ruffen und Deutfchen, für Bergbau, Pflanzungen (Zuder, Kaffee, Ba 
wolle, Indigo u. f.w.), Aderbau und Handel 44 Mi. Neger und Mulatı 
und 10Min. Europder gekommen. Rod) ift Plag und fruchtbarer Boben f 
mehr als 500 Miu. Menfhen! — So ungewiß wie die Abftammung ber Amer 
Eaner, fo ungewiß ift ihre Verzweigumg. Die von Franc. Lopez angenonumen 
1500 verfhiedenen Sprad) en berfelben hat Alter. v. Humboldt auf zwei Stan 
fprachen , die toftekifche und apalachifche, zurüdigeführt. 

Die Natur bat die Oberfläche der neuen — jüngen — Welt in größe 
Kormen geftaltet und ihr Inneres mit frifcherer Lebenskraft, wenigftene in den wi 
mern Provinzen, ausgerüftet als die Erbhlille der alten Welt. Amerika hat | 
meiften Halbinfeln,, die größten Stüffe (f. Südamerika, Miffiftippi, Pi 
ta, Dronoco), bie geößten Landfeen, wie ber Ober: und der Huronenfee, ! 
längften Bergrüden (f. Cordilleras), die weiteften Hochebenen, bie prigfe 
und größten Srasflädhen (Pampas) und die reichften Erz: und Steinlager. - 
da6 Ganze verbreitet fich in der wundervolften Abftufung das Kppigfte Pflanze 
und Xhierleben. Bon dem Dennthiermoofe der Baffınsbal und von den Klecht 
auf Zeuerlands Klippen erhebt fi, von beiden Polen her, die Vegetation bi | 
der 180 Fuß hohen Wachepalme und dem fäulenförmigen Gactus, die der ippig 
Tcopenwelt diefer Ecdfefte eigenthümlid, angehören. Und wer Eennt nicht bie ei 
bheimifchen Erzeugniffe des amerikanifchen Bodens: Cacao, Cocenille, Mai 
peruanifche Rinde, Kartoffeln, Zabad und Vanille? Eben fo mannigfaltig if} 
thierifche Schöpfung. Der fübliche Pefcherä und der nörbliche Polarmenfch,, b 
Estimo, gleichen ber Zwergkiefer, wie dem flolzen Ahorn der Patagone und d 
Koraibe. Vorzüglich find Getwürme, Infekten (nur die Bienen hat Europa geg 
ben). Stiche, Geflügel und beidiebige Thiere (Amphibien) In reicher Abwechfel 
von Größe, Geftalt und Farbe vorhanden; am ausgezeichnetften und eigenthün 
lichften in den Wildniffen der Anden. &o der Riefe unter den Vögeln, der Co: 
dur, und ber prachtvolle Guacumayo. Unter den Säugthieren ift das nugbare R 
ma und Vicugna in den Andenländern einheimifey. Doch Bommt der Kapiı inWBr 
filien den großen Landthieren der Oftfefte nicht gleich. Buffon’s und Kobertfon 
Meinung, daß die vierfüßigen Thiere Amerikas minder groß und wild feien a 
diefelben Arten in der alten Welt, haben Sefferfon u. a. Beobachter widerlegt. D 
Jaguar Ift fo furchtbar als ber Kiger; der Landbär in Nordamerika ift größer, wol 
der und färker ald der europäifche; nur der Löwe am Ganges ift dem nordameri 
nifchen Puma an Größe und Kraft überlegen, forwie da Krokodill dem Kalmı 
und Alligator. Ebenfo wenig gegründet ift e8, daß die europdifchen Landthiere - 
man hat bie nugbarften aus ber alten in die neue Welt verfegt — in Amerika au 
arteten umbd fchroächer würden. Noch weniger gilt dies von dem Menfchen! D 
Meger vie der Europder haben fi) in Amerika in dem Lühnen Mulatten und: 
dem fenzigen Ereoten kräftig fortgepflangt (f. d.ımd Meftizen). Go begin 


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264 Ampphitrite Amputation 


. Ampbitrite, Zochter des Dceanus und der Tethys oder des Merens uni 
der Doris. Neptun wünfdhte fie zuc Gemahlin, und ließ fie, da fie fi) vor ihn 
verbarg, durch einen Delphin auffuchen, der fie ihm auch zuführte und zur Be 
tohnung dafür unter die Sterne verfegt ward. Als die Göttin und Königin de 
Meer wird fie auf einem Mufchelwagen von Zritonen gezogen, oder aud) auf ei 
nem Delphin teitend, mit Neptun’s Dreizad in der Hand, abgebildet. 

Ampbitruo oder Amphitryo, König von Xheben, Sohn des Alcäud 
Gemahl der Allmene. Piautus, nah ihm Moliere, und naddiefem Falk um 
Kieift Haben den ihm von Supiter gefpielten Streicd) (f. AlEmene) zu intereffante: 
Zuftfpielen benugt, wo die Rückkehr des wahren Amphitruo und fein Zufammen 
treffen mit dem falfchen lächerliche Scenen in Hof und Stadt herbeiführt. Di 
Franzofen nennen fo einen gefälligen Wirth. 

Amplification, Erweiterung in chetorifcher Hinficht. Sie findet fcho 
ftatt in jeder ausführlichen Darftellung einer einzelnen Vorftelung oder eines Uı 
theild. Denn ducd) eine folche ausführliche Darftellung mannigfaltiger Beziehum 
gen wird der Sag felbft erweitert und gleichfam ausgedehnt. Insbefondere gehört 
die Amplification zur rednerifchen Ausführung. Sie ift derjenige Theil derfelber 
welcher nicht aus innern Quellen, d. i. aus dem Begriff und der innern Befcha| 
fenheit des Segenftandes, fondern aus äußern Quellen gefhöpft ift. Diezu ved 
net man: das Verhältniß eines Gegenftandes zu andern Dingen, vornehmikt 
Ahnlichkeit und Gegentheil, forwie da® Verhältniß des Allgemeinen zum Befon 
dern, worauf fi) da8 Beifpiel gründet, und die Zeugniffe über einen Gegenftant 
In einigen Schulen ber Rhetorit nahm man vier Theile der rebnerifhhen Amptifi 
cation an: Erläuterung eines Sapes durdy Ähnliches (dahin gehört auch da6 Gleich 
niß); Entgegengefegtes, forwie Durch Veifpiel (befondere Fälle) und Zeugniffe, un 
diefe Erläuterung mußte fonft als wefentlicher Theil der Chrie auf die eigentlich 
Begründung des Hauptfages folgen. Man könnte nach diefem Sinhalte die redne 
rifche Erweiterung als diejenige Ausführung eined Sages beftimmen, bei weldye 
man über den unmittelbaren und wefentlichen Inhait deffelben hinausgeht und ih 
durch fein Verhältniß zu andern Dingen zu erläutern fucht. Sie fegt daher alla 
dinge die eigentliche Erfiärung und Begründung des Gegenftandes durch fich felb| 
voraus, und macht folglic) die Ausführung eines Sages nur vollftändig, obret 
fie oft, weit mehr al8 ftvenge Erkiärungen und Bereife, den Lefrr und Zuhdr 
zu überzeugen und auf feinen Willen zu wirken, im Stanbe if. In einem noc 
engern Sinne verftehen Einige unter rednerifcher Amplification insbefondere die aud 
führliche Auseinanderfegung eines Gegenftandes in Beifpielen. Die griechifche 
und römifchen Rhetoren aber verftanden unter rednerifcher Erweiterung die Ber 
orößerung oder Verkleinerung eines Begenftandes durch Gedanken und Ausdrud 
Longin die Zufammenfaffung aller der dem Begenftande anhängenden Beziehun 
gen, mwobucd) das fchon Begründete nody mehr bekräftigt wird. Weide Beftim 
mungen laffen fid) wol vereinigen, ba eine folche Ausführung gemöhnlid, Wergri 
ferung oder Verkleinerung bed Gegenftandes, Erhebung oder Herabfegung beflel 
ben bei den Zuhörern zur Abficht hat. Da ferner bei einer foldhen Ausführung, wi 
wir eben anführten, die vollftändige Wirkung auf den Zuhörer beabfichtigt wirt 
fo ift zu erklären, warum Cicero und mehre alte Rebner bie Amplification nebft di 
Zufammenfaffung des Inhalts der Rede (enumeratio oder Recapitulatiom) gi 
einem wefentlidyen Theile des Schlufle® machten; jedoch wird dann unter Ampli 
fication (aud) exaggeratio genannt) nur bie legte Befräftigung bed Gegenftande 
verftanden, wobei man, vorzüglich vermittelft eines allgemeinen Sages, auf be 
Zuhörer zu wirken fuchte. 49. 

Amputation, die Eunfimäßige Abnehmung der Glieder mittelft hir 
‚gifcher Inftrumente. Obgleich die irurgifche Kunft die Amputation zu verbüte 








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Anakufis Analogie | 271 


Ästte, war zu Teoß in Jonien geboren, und biäühte um 500 vor Chr. Polpkras 
u, Beherrfcher von Samos, berief ihn an feinen Hof und fchenkte ihm feine 
Keundfchaft. Hier fang Anakreon, von Wein und Liebe begeiftert,, feine lieblis 
den Lieder. Macy dem Zobe feines Belchägers aber ging er nad) Athen ‚ to er bei 
Üippacch bie ausgezeichnetfte Aufnahme fand. Der Sturz beffelben vertrieb ihn aus 
ben, und mahrfcheintid, begab er fih nach Zeos zurüd. Als aber Sonien gegen 
va Darius auffland, floh er nadı Abdera, mo er ein heiteres und glüdlliches Alter 
turchiebte und 85 Jahre alt ftacb. Der Sage nady erflidte er an einer Weinbeere. 
Die Stade STeos fegte fein Bild aufihre Münzen, auf der Burg von Athen ftand 
kime Binfäule, und ganz Griechenland nannte feinen Namen mit gebührenden 
kobfprächen. Mur ein Eleiner Theil feiner Gedichte ift auf und gefommen. Von 
5 Büchern find 68 Gedichte unter Anakreon’s Namen übrig, unter: denen jebod) 
Die Kritik nur wenige ald echt anerkennt. Sie find, mit Ausfchluf jener unechten, 
Penle garter, von ber Leichtigkeit natürlicher Anmuth geleiteter Grazie und Nats 
weths in ber Iprifchen Poefie; voie fchtwer diefe Eigenfchaften zu erreichen find, bes 
seifen unzählige verungläcdte Nachahmungen, bie des Namens Anatreontifcher 
Eicder nicht würdig find. Das Spibenmaß, in welchem Anafteon dichtete, und 
meiches nad ihm benannt wird, hält man gewöhnlich für dreifüßige Samben mit 
einer Rachfchlagfpibe, nadı Hermann aber befteht ed aus dem Sonicus a majori 
mit der Anakrufıs: 


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Untre den Ausgaben zeichnen fid) aus die von Fifcher (Xeipzig 1793) und die von 
Bund (Strasburg 1786, neuefte Aufl.). Die neueften find von Möbius, 1810, 
us von Mehihorn, 1825. Überfegungen haben wir von Namler, Degen, Overs 
ki, Beoffe u. X. m. 

Anafrufis, in der Mufik fo viel ale Vorfpiel, in der Metrik, Auffchlag, 
Urhatı, Vorfchlagfpibe. (S. Th efis.) 

Analecten, Aus: und Zufammengelefenes. Insbefondere eine Auswahl 
von Stellen und Bruchftüden aus verfchiedenen Schriften, 3. B. Analecten flr 
Peüofophie, Gefchichte und Literatur. Zumeilen fagt man dafür Fragmente, 
Burmenlefe u. dergl. a 

Analogie bezeichnet urfprünglich Verhältnig, Ahnlicheit oder Gleichheit 
eines Dinges in gewiffen Beziehungen. Die Erfenntniß eines Dinges, die bloß 
af biefem Verhältniffe beruht, heißt analogifche Erkenntniß. Der Schluß 
über, weicher von diefer Ähnlichkeit zweier Dinge, oder Gleichheit in gewiffen bes 
tmnten Beziehungen, auf die Ähnlichkeit in andern oder ihre nody größere ÜÜberein= 
Kamıung gemacht wird, wicd in der Logit analogifher Schluß, Schluß der 
Ineisgie genannt und ift nur ein Wahrfcheinlichkeitsfchluß. Diefer Schluß wirb 
gewandt bei ber Erklärung der Schriftftelfer (Analogie der Ssnterpretation, ober 
Iamenentifche X.), und insbefondere bei der Auslegung ber heiligen Schrift, wobei 
‚ mm sine Übereinftimmung berfelben in den 'Glaubenslehren verausfegt (analogia 
kdei) ; ferner bei der Anwendung ber Rechtögefege (Rechtsanalogie) -— indem man 
. BErmangelung beftimmter Entfcheidungen eines Gefebes nad) der Vergleichung 

mit Entfcheidungen ber Gefege in ähnlichen Fällen urtheilt; im der praßtifchen Heil: 
kunde bei Anwendung ber Heilmittel. Ein großer Theil der Säße, welche die em= 
yailde Naturlehre aufitellt, beruht auf diefem Schluffe, inden man größere liber= 
afimmung unter Erfcheinungen vorausfegt, je mehr man fdyon wahrgenommen 
hat. Im der Sprachlehre verfteht man unter Analogie die Übereinftimmung in der 
Binung der Worte. In der Mathematik ift fie die libereinftimmung getwifler Grö- 
moechältniffe, und aud) bie Formeln der Gleichheit zreeier quantitativen Größen 
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erden Analogien genannt. 











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Anarimanber Anarimenes 277 


) Sabre alt, auf Reifen, befuchte Ägppten und alle Länder, tvo die Wiflenfchafs 
ıbtähten, unb ließ fich darauf in Athen nieder. Hier trat er mit Periktes in ges 
ne Verbindung, und zählte unter feinen Schülern bald die angefehenften Bürger, 
e Archelaus (des Perbikfas,, Königs von Macedonien, natürlichen Sohn, der 
bt 9 Jahre regierte) und Euripides. Ein tiefes Studium der Naturiviffenfchafs 
sfepte ihn in ben Stand, die Finfterniffe der Sonne und des Mondes, Erbbes 
a and ähnliche Erfcheinungen zu erkiären; aber durch die Ränte feiner Feinde 
tieth er in ben Verdacht der Gottesläfterung, und mußte in Folge einer Anklage 
halb 231 Athen verlaffen. Er ging nad; Lampfacus, wo er 3 Jahre nachher, 
2 Jatye alt, flarb. Anaragoras’s Srundfag war: Aus Nichts wird Nichte. Er 
aim daher ein Chaos und als Grundbeftandtheil aller Körper eine Art von 
Namen an, die mit den Körpern, welche fie bilden follten, von gleicher Natus 
ken. Diefe Atomen, an und für fich ohne Bervegung, waren im Anfang durch ' 
n anbeed, gleichfalls ewiges, von ber Materie verfchiedencs, geiftiges Urwefen 
Bewegung gefeht, welches er Noüs (Intelligenz) nannte. Durch): diefe Beives 
ug und Eicheibung bes Ungleichhartigen, Verhindung des Gtleihartigen, hat fi) 
h Wett gebifbet; die irdifchen Körper hatten fich gefenkt, während der Äther oder 
u Sener fich in den obern ZTheilen verbreitete. Die Seftirne waren ihm indeß 
md wbifcher Ratur, und die Sonne unter Anderm eine glühende Steinmaffe, grd« 
Ir ds der Peloponnes. Die Mitchftraße hielt er, gleich dem Regenbogen, für 
dam Kpglanz des Scnnenlichte. Die Erde war ihm flach, der Mond ein dunkler, 
Imohnbarer Körper, welcher fein Licht von der Sonne empfängt; die Kometen 
Sterne. Er leugnete die objective Gültigkeit der finnlichen Wahrneh» 
zungen und fah die Vernunft für die Quelle objectiver Wahrheiten an. Wegen 
x Innahme jenes geifligen Principe haben ihn Viele fonft für den erften Theiften 
Wer den Phitofophen angefehen. Sein Schuler war Acchelaus von Athen. 
Anarimander, des Prariades Sohn, der felbftdentende Schüler des 
, war zu Ditet in der 42. Olympigde (620 v. Chr.) geboren. Sein Haupt: 
war bie Mathematil. Ex mtdecte oder lehrte mindeftens die Schiefe ber . 
Bipcit ımd beffimmte die Sonnenwenden und Nachtgleichen (Xquinoctien) mit: 
Mint Sonnenzeigers (Gnomon), wozu er in Lacedämon einen Berfuch machte, 
mener, Lim die Säge der Geometrie anfchaulicher zu machen, bediente er fid) 
bee der Figuren. Huch verfuchte er zuerft die Umtiffe der Länder und Meere auf 
her Kugel zu entwerfen, und verfertigte, um fein MWeltfuftem zu erläutern, eine 
Immelötugel. Doch find diefe Angaben nicht ganz zuverläffig. Als Philofoph 
j er über ba8 materielle Urprincip. Das Unenbliche betrachtet er als da& 
aller Dinge, woraus fich Alles abfondert We wohin Alles zur&ctehrt, ohne 
had) die Ratur diefes eroigen, unverberblichen Urftoffs, beffen Theile beweglich, 
Men Barnes aber unveränderlich ift, zu beftimmen. Die Zahl der Welten ift 
ah iher umenblih. Der Himmel befteht aus Kälte und Wärme, die Sterne 
n8 Luft und Feuer. Die Sonne befindet fi an dem höchften der Himmel, bat 
km 28 Dat größern Umkreis als die Erde und gleicht einer Walze, aus welcher 
hmerföcdime fich ergießen. Werfopft fich die Öffnung, fo erfcheint fie verfinftert. 
Bienfo ift ihm der Mond eine Walze 19 Mat fo groß als die Erde. Ihre Schiefe 
nengt die Phafen, ihre gänzliche Umkehrung die Finfterniffe. Donner und Blig 
m iffe des Windes, twenn er in ben Wolken zufammengepreßt wird. Die 
Be hat die Geftalt eines Cylinders, befindet fich in der Mitte bes Weltalis und er: 
hir fich daher (hwebend. Er ft. in der 58. Olnmpiade (546 v. Chr.), 62 3. alt. 
Anarimenes, aus Mile, blühte um die 56. Dlnmpiabe (056 v. Chr.). 
kmar ein Scyäler des Anarimander, von deffen Lehren er jedoch abiwic. Shm 
Ber bie Luft (die) der unendliche, göttliche, ftets fid, beruegenbe Urftoff aller Dinge. 
& behauptete, ber Äußere Umkreis des Himmels beftche aus Exar; die Steme 








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288 en Andre 


fipen Inflituts, hab er 1785 buch zugefüßzte Bögtinge und rorfontich 
Hhiftelftung In dem Augenbitdke rettete, als ber Duth des Gtifters zu wanken an 
fing. Won 1788 bis 1798 machte er fid) auch als Schriftfleller um Exziehun 
und Unterricht verdient. Die Pädagogen fchägen vorzäglid, bie von ihm anfänglic 
mit Bechflein, fpäter mit Biafche gemeinfchafttich her . „Bemeinnügige 
Spagtergänge auf alle age im Jahre” (10 Zhie., 3. Aufl.). Ein gutes Schulbus 
war feine „Gompenbiöfe Bibliothet ber gemeinnägigfien Kenntniffe‘ (120 5. 
deren Fortfegung unterbleiben mußte, al der Verf. am Ende 1798 die Dicertie: 
dee Hroteftantifhen Schule zu Brärin in Mähren übernahm, ımd das Werbot er 
fehlen, daf kein Öftreicher audı außerhalb der öftreich. Staaten Etwas ohne Grneh 
migung ber tiener Senfur deuden laffen follte. oc) rährt von ihm aus jene 
Beitder Plandes Reichsanzeigers ober bes jehigen „Allgemeinen Anzeigers ber Demi 
fhen" her, dem er anfänglich (vor mınmehr 3O Jahren) in Gotha mit dem Hofrat! 
Bedler gemeinfchaftlich unternahm, deflen Ausführung aber er fehr bald | 
alten überlieh. Won 1800 bis 1805 wirkte Andre in dem öftxeich. Kaiferfinat 
viel Gutes durch fein „Patriotifches Tageblatt”, daB erfle und lange das einzig 
Nationalblatt diefee Art feit der jofephinifchen Periode. Cenfurverhäitniffe bir 
berten jebod den Sortgang diefes Imflituts. Gein Beftreben, wiffenfchaftlic, 
Kenntniffe gemeinnügig zu machen, berwie® Andre unter Anderm 1802 dusch bi 
Herausgabe eines „ABC oder erften LehrbuchE der Mineralogie” und durcch bie Wer 
breitung mehrer Hunderte von Mineralien s Cabinettern, wodurch) er biefer Wiffen 
fchaft in Öfreich mehr Eingang in das Leben verfchaffte. Daher erging an ih 
1806 hähern Orts die Veranlaffung, aufs neue für die Gultur feiner Ditbürge 
als Schriftfteller zu wirken, und bie Polizei:GenfursHofftelle willigte in bie von 
ihm gemachte doppelte Bedingung einer liberalen Cenfur und bes ungehinberter 
Gebrauchs der auswärtigen literarifchen Hülfsmittel. Es ift nämlich in Öftxeid 
gefettich,, daß Fein auswärts erfauftes Buch feinem Befiger, der Fracht und Ge 
fälle baflıx bezahlt hat, verabfolgt werden darf, bevor nicht das Bücher-Revifions 
amt entfchieden hat, ob dad Buch zu dem ganz ober halb erlaubten ober verbammter 
gehöre. Im legtern Falle muß e8 von dem Eigenthümer ungefehen wieder aus dem 
Lande gefchafft werben. Anbre richtete jegt feine fchriftftelerifche Thätigkeit theiti 
aufdlegebifbetere Giaffe im Allgemeinen, theils aufbie Landwirthe insbefondere. $üı 
jene war feit 1809 fein „Hesperus”, eine mit dem Beifall der Kenner fortgefegt: 
encyBlopäbifche Zeitfchrift, beflimmt, für diefe feine „Dkonomifchen Neuigkeiten.‘ 
Beide Beitfchriften wurden, ba fie von trefflichen Mitarbeitern viele Ortginalaufi 
füge enthielten, in allen Ländern beutfcher Zunge gern gelefen. 1810 fobert 
man ihn auf, einen Galender zu fchreiben. Dies gab ihm Gelegenheit, auch au! 
die Eultue des Mittelftandes in Öftteich planmäßig einzuwicten, wie der Inhek 
der 14 Jahrgänge feines flark verbreiteten und in den legten Jahren durch roichtig: 
ftatififche Zufäbe wahrhaft bereicherten „Nationalcalenderd" beweifl. Won des 
erften Jahrgängen ift eine neue Auflage unter dem Zitel: „Hausbucy für Kami: 
lim‘ erfchienen. Neuere Vorfälle haben ihn veranlaft, biefen öftreih. National: 
calenber in ein „Woltebuch für die gefammten deutfchen Bundesftaaten” zumgı 
wandeln. Auch Geographie und Statiftit Hat Andre mit Beifall bearbeitet unt 
feine gelungene Bearbeitung des „Öftveihifchen Kaiferftaats" (der 15. Bb. bei 
von Bertuch in Weimar herausg. „Länder: und Völkertunde”, 1813) wurde felbf 
in wiener Blättern a Auszeichnung gmannt. Am Ende 1812 verlor Andre ohmı 
fein Verfchulben, auß höhern Rüdfichten, bie beiden oben erwähnten 1806 ihn 
bewißigten Vergünftigungen. x fah fich daburdy in f. fchriftftellerifchen MWirkfam: 
Eeit gehemmt und trat baher 1821, nadydem ihn der König von Würtemberg ber 
4. Mai zum t. Hofrath ernannt und ihm die Aufnohme in das würtemb. Staats: 
bittgessedgt, foroie jebe angemeflene Unterflüsung in feinem Streben fir gameln: 


Andrei - - Anbreoffi 28 


nügige Zwedde gugefichert hatte, in mürtemb. Dienfte, wo ihm ba& weffenfchafttid 
Gecretariat bei ber Sentraiftelle de6 Iandwirthfchaftl. Vereins, nebft ber Mebactio 
bee von ihm herauszugebenden Zeitfchriften übertragen worben if. Dahn hat ı 
cuch feinen ‚„Desperus” verpflanzt. — Noch bemerken weit, daß er in Brän 
ala 3 fahre lang die Sedeh der Baif. mährifchen Gefelifcyaft zur Befärberung be 

ber Mat und Landesfunde gewefen ift, biß er 18% feine Ste 
5 eh derfelben nieberiegte. Insbefondere hatte er um bie Stiftung &% 
Teamyene » Drufeums viel Verbienfte. 

Andred (Johann Valentin), einer der origineliften beutfchen &Scheiftfteiti 
feiner Zeit, war 1586 im Wiürtembergifchen geboren. Nachdem er zu Täbinge 
er Seankreich md Italien befucht hatte, bekleidete er in f. Vaterlande meh 

 Amıter, und flarb 1654 als Generalfuperintenbent und Abt zu Adelöberg 
befirmmert, die Grundfäge ber hriftlichen Religion leeren Streitigkeiten preii 
gegeben umb die. Wiffenfcaften von Eitelkeit und Neugierde gemißbraudht 5 
‚ fehen, befcyäftigte er fid mabläffig mit den Mitteln, fotol jener al6 diefen ih 
mecalifche und wohlthätige Richtung wiederzugeben. Ob er der Stifter ober wenig 
Im Erneuever bes Rofentreuzordeng (f. d.) getvefen, Ift unentfchleden. Ein 
guaiffe Reigung zum Mpfticiemus ift bei Andred allerdings nicht zu verfennen. BI 
dem auch fei, unleugbar war er ein ebenfo geift« al& herzuoller Dann, der mit ein 
nen Gelebrfamteit einen brennenden Eifer für das Gute und Wahre ven 
beud, das Lafer in jedem Stande, bald in fcherzbafter Laune, bald mit firenger 
Erft und bitterm Spott verfolgte und der Tugend durch fein ganzes Leben getre 
mar. SErefftich hatihn Herder charaktetifirt. Er hat Vieles, und dies meiftens t: 
mer fonberbaren Sprache gefchrieben. Alles aber zeugt von der feinen Erfindungt 
mb Einbirbungskraft, von richtigem Gefühl und fcharfens Urtheil, von der aud 
Kenntnig und dem, twierol unausgebildeten, Dichtergeift bes Wer 
feffert.._ Was er deutfch fchrieb, Aft für Weib, Kinder, Volt, Freunde. € 
FAR font ee Kunft, ohn’ Müh’ und Fleiß ich dicht: 
Drum nicht nad) deinem Kopf mich richt. 
Bis du fhroigft, fpigft und hnigft im Sinn, 
Hab’ ich’& gefegt und fahr dahin. 
Befällt dir’s nicht, wie ich ihm thu, \ 
Mach’s beffer, nimm ein Jahr bazu. 
Was von Andred’s Schriften Anfpruch auf gelehrten Inhalt und tunfigeredht 
Som macht, ift Lateinifch gefchrieben. Im Lehrftellen, Sentenzen, kurzen Sieid 
niffen und Gegenfägen ift 3. befonders giüdlich, tie auch in tomifchen und wigige 
Bgm. Aus f. „Mythologia christiana” haben Herder und Sonntag Mehre 
et auch Hat Exfter aus feiner „Beiftlichen Kurzmweil” Proben gegeber 
6 „Zerftreute Blätter”, Bd. 5. „Andred’s Dichtungen (überf. von Sonn 
Er ee von Herder (&p5.1786). Andred’s „Selbftbiog.‘, Winterthur 1794 
Andreas (der heilige), Bruder des heil. Petrus, und der erfte Schüler 
ben Ghriftus wählte. Beide Brüder waren Fifcher, entfagten aber biefem &ı 
[höfte und folgten dem Exlöfer. Andreas Schicfale nad) Chriftus Tode find um 
geil; die geröhnliche Meinung ift, daß er einige Zeit nachher gefreuzigt morber 
Die Ruffen verehrten ihn ald denjenigen Apoftel, der ihnen das Evangelium gı 
firma habe, die Schotten aber ald den Schusheiligen ihres Landes. In den erfte 

Zeiten der Kicche war ein ihm untergefchobenes Evangelium in Umlauf; auch bi 

fogenannten Acta, bie feinen Namen führen, find nicht von ihm. 

Andreasfreug, ein Kreuz von diefer Korm X, weil ber Gage nac 

Andreas (f. d.) an einem Kreuze, welches biefe Seftate hatte, am 30. Nor 
83 zu Patras in Achaja getöbtet worben fein foll. 11. 
Andreoffy (Antoine Frangois, Graf), franz. General, Uxentel ver 








286 j Anelbote Anevrydma 


Anekdote, eigentlich Anekboton (griech.), das, was noch nicht heraus 
gegeben ober befanntgemacht worden ift. Wir verbinden mit biefem Wortegemöhn 
lic) den Begriff einer Heinen, anziehenden Erzählung , einer merkwürdigen obe 
wigigen Äußerung, eines auferorbentlichen ober lächerlichen Vorfalled., Die Er 
Hdrumg biefes Begriffes ift um fo fchmieriger, al fo Wielartiges darunter gebach 
und uıfanmıengefaßt wird, amd oft find Anekdoten gleichbedeutend mit Ana (f.d.) 
Wenn Anekboten unbekannte Auffchlüffe über allgemein intereffante Exeigniffe obeı 
das Lehen merfwürdiger Perfonen liefern, oder eine befonders wigige Wenbuny 
nehmen, fo vermögen fie in gefelligen Kreifen befonder& zu unterhalten, ine 
kommt e8 aber darauf an, baß fie zur rechten Zeit und mit feiner Nebegewanbthei 

werden; in foldhen Fällen wird auch eine bereits oft gehörte Anekoote 
mohlgefälligen Eindrud mahen. Anetdbotenträmer nennt man fpottwel 
Derfonen, bie bei jeder Gelegenheit ihren Borrath an Wabemecumsgefchichten aus 
(hätt, und Anetdotenjäger befonders Reifebefchreiber, bie ihre Befchret 
bungen mit folchen, oft untwahren oder unbebeutenden, Erzählungen auspugen. 

Anemometer (Anemoflop, Anemometograph, aud) Plagoflop), Wind 
zeiger ober Windmeffer, jebes Werkzeug, dab bie Richtumg des Windes .am 
sibt. Die Wetterfahne, auf Thlrmen und Dächern, If das einfachfle Anemo« 
ftop ; baun hat man aber auch folche, wo fich die Sahne um eine bewegliche Spin 
bei beeht, die duch die obere Dede der Gebäude bid zu dem Zimmer geht, work 
man bie Beobachtung vornehmen will. An der Dede diefed Gemadhe ift eine Wind: 
sofe befinblich, und indem der Wind die Kahne nebft der Spindel dreht, gibt ein 
unten an felbiger angebrachter Zeiger auf der Windrofe die Richtung bes Luftfirond 
zu erfennen. Es gibt befonders Bünfttiche Anemoftope oder eigentliche Anemome 
tographe, die fogar in Abtwefenheit des Beobachters die Veränderung bes Windel 
feibt aufzeichnen. Zu den vorzüglichern diefer Art rechnet wien bie vom Profeffi 
Moscati und Ritter Darfilio Landriani. P.S. 

Anevrysma, Pulsabergefhtwulft, Erweiterung und Ausbehnung iegeml 
einer Stelle einer Pulsaber. Dies ift das echte Aneurysma; man rechnet aba 

. auch noch hierher dad umechte Aneveysma, wenn die Haut einer Arterie geöffnet'ifl, 
und ein Austritt von Blut in das benachbarte Zellgewebe erfolgt; ferner, wer 
die äußern Hänte ber Arterie verlegt find, und bie Innere Haut derfelben duscch bi 
entftanbene Öffmung fich ausdehnt, herausbrängt und einen Sad bildet (das zw 
fanmengefegte Anevryema); endlich, da® varichfe Aneueyema, die Pulsaben 
gefchwulft,, mern bei einem Aderlaß bie Bene ganz burchfchlagen, und zugleich bir 
obere Seite einer unter berfelben liegenden Arterie durchfchnitten wird, wobucch mım 
bas Blut aus derfelben in die Vene dringt. Die echten Anevrpsmen entftehen theild 
von dem zu heftigen Andrang bes Bluts, theild von einer, nicht felten vielleicht awı 
geborenen Schwäche und Schlaffheit der Arterienhäute. Sie find baher häufigen 
an großen Arterienflämmen, befonber& in ber Nähe des Herzens, an dem Bogen 
der Aorta, und an den äußern Gliedern, 3. B. In ber Knielchle und an den Rip 
pen, wo die Arterien burdy Ausbehnung und heftige Bewegungen, Anftrengunger 
des Körpers, Stoßen, Kallen und Quetichungen dftern Verlegungen ausgefek 
find. Es können aber auch, befonder& zu den innern Aneuryemen Krankheiten 
heftige Biutwallungen, Genuß hisiger Getränke, heftige Leidenfchaften und Be 
möthsbetrvegungen, Affecten, befonders Zorn, Weranlaffung geben, ja felbft bei 
sen Bereifung und dadurch erfolgenben plöglichen Tod verurfachen. Außere Anen 
tpömen erkennt man an ber, anfangs nur Beinen, runden oder länglihen, in be 
Gegend einer Arterie befindlichen Gefchwulft, welche weich, elaftifch ift, und is 
welcher man ein bem Pulfe ähnliches Kiopfen bemerkt. Diefes Kiopfen hört 
auf, wenn man die Arterie oberhalb der Gefchroulft ftark zufanmenbrüdkt, es roitt 
wwieber fhhfbar, fobald ber Drud aufhört. Im der erften Periode diefer Krankheti 





288 Angelo (Michael) 


befte. Er muß nicht zu fehr gehärtet fein. Wider ben Zaben brebt man die Schnü 
von weißen Pferbehaaren, Seide oder Hanf. Lettere beide tränkt man vorher 
Wache. Die feidene Schnur kanrı die fchwächfte fein. Die Zeder befteht aı 
einem bucch einen Korkftöpfel geftedkten Kiel, durch welchen die Angelfchnur gez 
gen und mittels eines Spalte befeftigt wird. Gefenke heißt ein Sthächen Bl 
etwa einen Fuß über dem Angelhaten angebracht, um ihn in die gehörige Xiefe ; 
ziehen. Seine Schwere muß mit der Schnur und der Geber in richtigem Werhät 
niffe eben. Das fogenannte Vorfady bedürfen nur die Angeln für Raubfifche. 3 
Ruthen find am.beften junge, am Abgang ftehende Fichten, in Ermangelung dı 
feltenen Angelruthen von Zuderrohr. Die befte Angelzeit ift die fhrotiie Luft, 1 
der der Fifch, des warmen Waffers halber, in die Höhe fleigt. Der Wafferfpiege 
10 die Angel fällt, muß rein fein von Rohr und Binfen und wo möglich der Ans 
ler fich verftedt halten. 

Angelo (Michael) Buonarotti, aus dem alten Haufe der Grafen von Ci 
nöffa, geb. 1474 zu Caprefe oder Chiufi, geft. 1564 zu Rom, offenbarte fei 
erflaunenswürdiges Genie zugleich in Werken der Malerei, Bildhauerei, Ardhl 
tektur und Poefie. Domenico de Grillandajo war fein erfter Lehrer in den zeichnen 
den Künften, und er twar noch nicht 2 Jahre bei ihm gewefen, al8 er in ber von & 
venzo von Mebici angelegten Runftfchule auch den Unterricht Bertoldo’s in Di 
Bilbhauerei mit fo gutem Erfolge genoß, daß er fchon in f. 16. 3. den Kopf eine 
alten Satyıs, zur Bewunderung aller Kenner, in Marmor copirte. Nicht min 
ber 309 er ald Mater die Aufmerkfamkeit auf fich, fobaß er den ehrenvollen Auftra 
erhielt, gemeinfchaftlic; mit dem großen Leonarbo da Vinci den Rathefanl von Fl 
venz mit biftorifchen Darftellungen zu f[hmüden. Zu diefem Behuf entwarf er ji 
nen berühmten, Leider nicht mehr vollftändig vorhandenen Garton, der eine Scar 
aus dem pifanifchen Kriege barftellt, und von den Kennern al& eine der trefflichfle 
Schöpfungen Michael Angelo'8 gepriefen wird. SInbep hatte ihn Papft Zultus II 
nad) Mom berufen, und ihm den Auftrag gegeben, ein Grabmal für ihn zu arbe 
ten. Bweimal murbe diefe Arbeit unterbrochen, einmal durdy Michael Angelo‘ 
beleidigten Stolz, dann aber durch den Neid gleichzeitiger Künftler. WBramanı 
und Siuliano da Sangallo befonder twaren e6, die den Papft überrebeten, vo 
Michael Angelo das Gewölbe der Sirtinifchen Gapelle malen zu laffen; denn fi 
mußten, daß er in Srescomalereien fidy noch nicht verfucht hatte, und glaubten ihı 
dadurch eine Arbeit zugumenden, deren unvolllommene Ausführung ihm das Woh 
mollen des Papftes entziehen würde. Deichael Angelo weigerte fich vergebens, de 
Aufteag anzunehmen, und vollbrachte, ungeachtet ber abgedrungenen Eilfertigkei 
in 0 Monaten ein Werk, das von allen Kennern beroundert wurde, und von bei 
Sernomw mit Recht urtheilt, daß hier vielleicht mehr alß irgendiwo der Künftier in dx 
ganzen Größe feines originellen Geiftes erfcheine. AI& hierauf Michael Angelo wü 
der an dem Örabmale fortarbeiten wollte, farb Julius, und auf des nachfolgende 
Papftes Leo Befehl mußte er jegt nacy Florenz gehen, um den Bau der Vorbe 
feite an ber St. Korenzbibliothet zu Übernehmen. Aber auch Keo flard. Unt: 
Adrian VI. arbeitete ex einige Statuen für des Sulius Grabmal, befonder& die b 
rühmte Statue des Mofes und einen Ehriftus, der nachher zu Rom in ber Kird 
bella Minerva aufgeftellt ward. Clemens VIL., der hierauf den päpftlichen Stul 
beftieg, rief Deichael Angelo wieder nad Rom, und übertrug ihm die Vollendum 
der neuen Satriftei und der St. : Lorenzbibliothet zu Florenz. In der erften fin 
die Monumente der Mediceer von ihm gearbeitet, 3.B. Tag und Nadıt. Stk 
mifche Zeiten folgten, nach deren Verlauf er zu den früheren noch den Auftrag bi 
kam, das jüngfte Gericht in der Sirtinifchen Gapelle zu malen. Ungern ging bi 
6Ojährige Künftier an ein Werk, das feinem Ruhme gefährlich werden konnte. € 
der von Natur zum Emft und Tieffinn binneigte, ber unter allen Dichtern fich ar 















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gehaltene Flügel bem Feind zu thun gab, nach und nad) immer mehr Kräfte auf 
len vorrüdlenden, den er gegen die Flanke des Feindes leitete, um fie zu überwälti- 
un, wa& auc, nicht leicht fehlfchlagen kann, fobalb der Feind Leine Anftalten dage: 
gen trifft. In unfern Zeiten fucht man biefe Form noch anders auszudrüden: ins 
kam man ben Feind befchäftigt, Käßt man durch entfendete Sorps feine Flanke um: 
jehen umb ihm zugleich auf diefer Seite in ben Rücken fallen. Läßt er ba ruhig ge: 
Ihehen, fo ift er befiege. Die Beichäftigung bes Feindes während folcher ftrategis 
dm Operationen befteht meift in Scheinangriffen oder Scheinbewegungen, die 
nau überhaupt Demonftrationen nennt und die des Seindes Aufmerkfamteit 
von den eigentlichen Abfichten wegienten und im Serthum erhalten follen. — Über 
den Angriff der Seflungen f. Belagerung. — Zeldverfhanzungen werben mit 
Angriffscolonnen, imo möglicd) von mehren Seiten, zugleich angegriffen, rafcy und 
kräftig erftlirmt. Gemwöhnlic, bahnt das Gefchüg vorher den Weg, zerftört die 
Werke und fucht die Befagung zu ängfligen. 5. 
Angft wird oft als ein höherer Grad der Furcht betrachtet. Andre beflim: 
zen c8, toie e6 fcheint, richtiger als eine Furcht, die mit dem Gefühl des Unvermd- 
une fidh zus helfen, ober bes Bebundenfeins vereinigt ift, — man Eönnte fie die 
zeibliche Furcht nennen. Sie erfcheint nicht bloß al® ein rein pfochifcher Zus 
Rand, durch pfochifche Urfachen bedingt, fondern aud) häufig dur) rankhafte Zu: 
Kkände bes Körpers erregt. Im Iegtern Fall redet man von örperlicher Angft. Und 
wie fie img erftern Kalle ftörend auf die Lebensverrichtungen wirkt, befonderö aber 
ben nathirlichen Kreislauf des Bluts hemmt, einen Andrang des Blutes nach dem 
Herzen verurfacht, das Athmen befehwerlidy macht, fo bringt im andern jede bebeu: 
imde Störung der Lebensverrichtungen, vornehmlich im Blutumlauf und im 
Uchemholen, welche häufig ducch organifche Fehler, 3. B. Hersfehler, bedingt find, 
Etieung ber Ab: und Ausfonderungen, und eine bedeutende Reizung des Nerven: 
fens das Gefühl der Angft hervor. In der Hppochonbrie ift diefe Angft einheis 
wild, fowie in der Waflerfcheu und in gewiffen Arten des Wahnfinns. Sowie 
aber die Angft das Läftige Symptom gemiffer Krankheiten ift, fo ift fie von andern 
ber Vorläufer und Verkündiger. Oft warnt fie vor geriffen fchädlichen Einwirkm: 
gen. — Die Ängftlich keit ifk eine leichte Anoft, oder vielmehr ein der Angft fich 
annshernder Zuftand, oft nur durch zu viel Überlegung und Bebenklichkeit ent: 
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Anhalt, das Herzogthum, ift, wie faft alle deutfche Stauten, aus meh: 
1a Heinen Ländern zufammengefegt. Die urfprüngliche Befigung bes herzogl. Haus 
fi war Baltenfledt und die dazu gehörige Gegend. Die Ahnen des Haufes Anhalt 
manten fich Herten von Baltenftedt (im Plattdeutfchen Bolen = oder Batenftebt) 
ab führten im Wappen 5 fchroarze Balken im goldenen Felde, daß fie auch dann, 
as fie fi) Grafen von Askanien und Fürften zu Anhalt fchrieben ; beibehielten und 
ana Sachfen mit herüber brachten. Der Befiger von Baltenftedt, Graf Efico, 
echte von feiner Mutter Hilda, die aus dem Gefchlechte der öftlichen Markgrafen 
atfgroffen war, 1031 deren beträchtliche Allodien zwifchen der Eibe und Saale 
ud hinterließ fie feinem Sohne Albrecht, deffen jüngerer Sohn, Dtto, die anhals 
üchen Scammgüter überlam. Diefer Dtto heirathete die jingere Tochter des Her: 
#8 Magnus von Sacıfen, Elife, mit ihr bie Anfprüche auf das Herzogthum 
Sachen, das er jedoch gegen die Guelf- Eften nicht behaupten Eonnte, und nannte 
ih zueft Seafvon Askanien und Afchersichen. Sein Sohn war der berühmte 
Ubreht der Bär, der die Laufig und die Mark Soltwedel 1134 erhielt, durch 
güdliche Kriege mit den Wenden felbige mit der Mittelmark vermehrte und der 
fe Markgrafvon Brandenburg wurde. Er erwarb dazu noch Orlamünde, Piög: 
kau und beträchtliche Güter in Thüringen. Won feinen 7 Eöhnen erhielt Dtto die 
Rat Brandenburg, Hermann die Sraffhaft Orlamünde und Bernhard die ans 











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Anfchlag Anfelm 811 


ner Natur nach, biefe Lehrart nicht annehmen; eben fo wenig verträgt die Ge: 
fdhichte , die im Gebiete der Freiheit fortfchreitet und nie zur lüdenlofen Volflän- 
digkeit gebracht werben ann, die Naturgefchichte und Geographie, bie ed mit his 
forifchen, von außen gegebenen Stoffen, deren innere nothivendige Regel fid) bie 
jeht Beineöroeg® beftiebigend nachweifen ließ, zu thun hat, der Sprachunterricht, 
ver, den Diechanismus bes Lefens abgerechnet, fich der Willkür des Lebens, das 
die Sprache fortwährend bildet, nicht ganz entziehen ann, fid) mit einem Ent 
widelung6 = und Stufengange, der lüdenlos Zwei aus Eins entftehen läßt. Ges 
winnen werden aber alle diefe Unterrichtöfloffe an Saplichkeit, Ordnung und Halt: 
barkeit, wenn fie der ffrenge gründliche Geift der Peftalozzi’ hen Lehrart belebt unb 
Zögfinge zu ihnen geführt werden, deren Gemüth durch jene Übungen gefegt und 
ernfthaft geroorben ift. Die Anwendung bes Verfahrens auf dag Zeichnen, wie 
kefonderö Fofeph Schmidt fie verfucht hat, wurde vorzüglich von den Künfklern ges 
nißbilligt, befto glädlichern Einfluß gewann fie aber auf den Singunterricht durd) 
Heiffer und Nägeli, und in mehren Bürgerfchulen Deutfchlande auf die Er 
kelunft. (Bol. Peflalozsi.) 

Anschlag, 1) in der Mufit, bezeichnet die Art, wie die Taften ber Kaho- 
urinftrumente burdy die Singer in Beivegung gefegt werden, um bie beftmöglichfte 
Shmwingung bes Elingenden. Körpers und dadurch) einen runden und vollen Zon zu 
ringen. Da alle Kunftübung zuerft durch Leichtigkeit gefällt, und das Preilen 
ie Kiänge beim felten Anfchlag dem Ohre unangenehm ift, fo fol der Anfchlag 
vor allen Dingen leicht fein. Die Stärke bes Anfchlags hängt von der Kraft bes 
Epielenden und der Schwere feiner Hand, im Verhältniß zu der Befchaffenheit 
des SSnftruments, ab, welches Verhältnig wohl berüdfichtigt werden muß. Ohne 
das Anhalten bei gefangvollen Stellen verlieren aber die Zaftinftrumente die Wirs 
fung, die ein von der Hand des Menfchen erregtes, aber nach eignen Gefegen 
Khwingenbes Saitencyor auf den mufitalifchen Zuhörer machen foll. ‚Diefes An: 
balten bewirkt den fogenannten fingenden Anfchlag. Alle Klänge müffen ferner 
gleich fein, ungeachtet der ungleichen Kraft der Singer. Daher muß der Schäfer 
die Zonleiter in allen Zonarten üben, um Gleichheit des Anfclags zu gewinnen, 
dabei muß aber audy Rüdficht genommen toerden, daß eine längere und ftärfere 
Saite einen viel räftigern Anfchlag erfodert, al8 die Eurzen binnen der höhern 
Klänge. Es muß daher wiederum ein Gleichgewicht in dem verfchledenen Anfchlag 
Rarefinden. Überhaupt muß jeder wahre Virtuos auf Zaftinftrumenten die Wir 
tungen bes verfchiedenen Anfchlags der Töne kennen, und daher das technifche 
Berhättniß, 3.8. der tiefen und hohen Zöne und ded Sprunges von ber Ziefe in 
die Höhe, in feiner Gewalt haben, um fein Gefühl in den mannigfaltigften For: 
men frei auszubrüden. Dies gilt nicht nur von einzelnen Künftiern, fondern nody 
mebr bei Ausführungen mit Begleitung. — 2) Sn der® autunft, die einfache oder 
beppelte Zuge, die in einer Thürzarge, in einem Senfterkreuz u. f. w. ausgefalzt 
werden ift, woran das Thürblatt oder der Kenfterflügel einfchlägt und genau paßt. 
Bon Bauten und Reparaturen an Gebäuden, Deichen, Säulen, Candlen, 
Brüden, Mühlen ıc. macht man Anfchläge, die Quantität und Qualität der Dia: 
tzrialien und ber Bauloften betreffend. 3) In der Finanz tennt man Steuerans 
[diäge, 4) beim Kaufen und Paten Kauf: und Pahtanfchläge, deren 
genaue Ausführung volllommene Kenntniß des Örtlichen vorausfegt. 

Anfelm, Erzbifhof von Canterbury, geb. zu Aofta in Piemont 1034, 
tsurbe 1060 Mind, einige Jahre darauf Prior, 1078 Abt des Klofters Bec in 
der Normandie, wohin ihn der Ruf des berühmten Lanfrant zog, und 1093, als 
defien Nachfolger, Erzbifchof von Canterbury in England, melde Stelle er bis an 
feinen Zod behauptete. Scharffinn und Srömmigkeit zeichnen feine Schriften aus. 
Mit Eifer fuchte er nach einem gründlichen Beweife für das Dafein Gottes, den 











Be "son 1016. ‚und 16,370 ©, mit einem [&önen 
5 hier geb, 1796 gef. Dichters U Aufmerkfamteit verbienen 
eimentathe von Lenz, eine® ber geifkeichften eller un: 
hte Markgraf, Karl ‚ trat fowol dies Fürftenthum, 
net b m2.Dic. 1701 an fin Srhnteben, 8. Fries 
1 Pr ab. Seine Gemahlin war Raby Eraven (f.d.). 
m IE. # 1806 Anfpad an Fran, das «6 gegm 
eg ; , nd at im fe Side 1 807 Balreuth an 
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Land, und fie fei daher ganz unmwirthbar, ein > 
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weiter gegen den Shdpol vorgebrungen. (5. Südpolländer.) Wahrfcheintich 
birrfte auch bort nicht die Kälte, fondern die geoße Zahl Infeln mit feichten GStrö- 
numgen zwifchen folhen und die Daher [pät erfolgende Eisfhmelzung aufden Sand: 
bänfen in fhmalen Meeresbuchten das hauptfädhlichfte Hindernig bilden, ben 
Ehtpol jemals erreichen zu können. —- Da in diefer Region der Kälte der Walls 
fich erfl feit ein paar Jahren aufgefucht reird, fo ift er, nad) langer Ruhe vor 
Berfolgung der DMenfchen, fehr zahlreih, und da zugleich der Fifchthran ein ges 
fachter Waarenartikel ift, der noch immer im Preife feige, fo wird vermuthlid) 
aud) der Zufall einzelne in den antarktifchen Regionen die Wallfifche verfolgende 
Skiffer zu Entdedtungen führen. 

Antäus, ber riefenhafte Sohn Neptun’s und der Erde (Ga), welcher in 
einer Höhle in Libyen wohnte und jeden anlommenden Srembling zum Kampfe 
zwang. Von feiner Dutter flet mit neuer Kraft verfehen, fo lange er fie berährte, 
efdiug er alle, und pflanzte ihre Schädel um feine Wohnung auf. Aber Hercu: 
ie, den er auch zum Rampfe foberte, merkte fhnell den Zauber dev Unüberwinds 
ilrit, umfchlang feinen Leib, und erftidte ihn, indem er ihn fchrwebend in den 
Lüften hielt. 

Antediluvianifch, das, was vor der Simöflut war; daher daß Zeit: 

ater des Menfchengefchlechts vor ber Sindflut das antedilupianifche ges 
uuunt wird. 
Antenor, ein ebler Trojaner. Beim Homer erfcheint er ald der verftäns 
ge Sreis. Er herbergte Unffes und Menelaus während ihrer Gefandtfchaft in 
Irsja, begleitete den Priamms auf das Schlachtfeld zu dem zu fchließenden Bünd- 
w, und (dhiug nad) Ajar und Hektor’8 Zmeilampf, mwierool vergeblich, vor, die 
Selena zur&dsugeben. Darauf vermuthlid) hat man gefchloffen, Antenor fei ein 
Siechyenfreund gewefen und die Sage von feinem Verrath darauf begründet. Er 
kü den Griechen das Palladium verfchafft, von der Mauer mit einer Laterne da6 
Zeichen zum Einbruch gegeben, ja das berüchtigte Pferd felbft geöffnet haben. Sein 
Haus blieb bei ber Plünderung verfchont, toas fic aber buch bie ehemalige Baft: 
zemdfchaft Antenor’s mit Dienelaus erklärt. Cr feibft wurde wie Aneas gerettet 
mb gleich ihm Stifter einer neuen Dpnaftie. Die Nachrichten barliber lauten ver: 
Ihieden. Am befannteften ift die von Birgit angenommene Sage, daß er nebft 
feinen Söhnen nad) Thracien gemandert, von bort aber mit den Henetern nad) Stas 
ken gegangen fei, too er die henetifche Provinz am abdriatifchen Meere mit Pata> 
Sum (Padua) gegründet habe. 

UAnteroB, iader Fabellehre dev Gott der Gegenliche. Die fpätere Mythe er 
visit, daß Eos, der Sort der Liebe, nicht eher gervachlen fei, bis ihm feine Mutter vom 
Rare ben Bruder Anteros geboren habe. Eine lichliche Dichtung, um anzuzeigen, 
baf Die Liebe ber Begentiche bedarf. Mac einigen neuern Auslegern ift jeboch der 
Anteros eine ber Riebe feindfelige Gottheit, oder bie Antipathie. 

UAntbhem, f. Antiphonien. 

Antbhing. I. Sriedric, bekannt ats Künfkier und duch feine Lebensbes 
f&reibung des Feldmarfhall Sumaroff, deffen Kriegsgefährte er war, geb. zu Go: 
the, und eine Beit lang Pagenhofmeifter dafelbft. Er burchreifte 1783 — 87 
eu großen hell von Europa, tam über Gonftantinopel nach) Rußland und 
gewann fehren Unterhalt durch Unterricht in Sprachen und Wiffenfhaften und 
acc, beffer, als er durch Zufall das damals beliebte Silhouettiren vomahm umb 
nicht allein die ganze Figur, fondern audy Gruppen zufammenftellte. Die Balfers 
Ad) wuffifdye damals aus fünf Perfonen beftehende Familie traf er fche glüdtich. 
Das Sinnreidye der Gruppirungen in Kieblingsftellungen ber Individuen in voller 
Seftatt madhte Allen Vergnügen, die er in feine Zableaur aufnahm. Er filhouet: 
firte auch) den Großheren, ben Grofvesier und andre Perfonen, welche 1785 —1800 











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344 Anzugögelb Kolöharfe 


fie ebenfalls an; Kepler’s Lühner, umfaffender Geift wagte zuerft ben Gebanter 
daß fie allgemein und in allen Körpern gegenfeitig fein müffe; Descarte® fuchte fü 
da fie zu den fogenannten verborgenen Kräften gerechnet wurde, deren feine er eı 
Tannte, ganz aus der Naturlehre zu verbannen; Newton aber fegte fie wieber i 
ihre Mechte ein, und beftimmte nad) mehrjährigen genauen Beobachtungen ihı 
Gefege. Sie zu erklären, ift man vergebene bemüht gewwefen. Die Exfdyeinung dı 
Attraction zeigt fich entweder an Körpern, welche in beträchtlichen oder Doch merl 
lichen Entfernungen von einander abftehen, und heißt dann Gravitation, d. 
allgemeine Schwere, oder Gohäfion (Zufammienhang) (f. d.); wenn fie aber zwi 
hen Theilen eines feften und eines flüffigen Körpers ftattfindet, Adhäfion (Anhär 
gung). Wenn man auch nicht alle einzelne Unterabtheilungen der Anziehung aufzäf 
len und benennen Eann, fo gehören doch ferner dahin die hemifchen Vermwandı 
fhaften (f. d.), die magnetifhen und elettrifhen Anziehungen u. f. w., 
die einzelnen Art. zu vergleichen find. Das Hauptwerk über die Anziehung di 
immelsförper find Nemton’s „Philosoph. natural, prineipia mathematiea‘ 
über die Anziehung, welche Berge gegen das Bieiloth ausüben, . v. Zah: „L’at 
traction des montagnes et ses eflets sur les fils a plomb‘’. (Avignon 1814 
2vols). Bom Wefen der Anziehung handeln Kants „Metaphyf. Anfangegrünt 
d. Naturwiffenid.”, 3. Aufl. Leipz. 1800. 

Anzugögeld, audy Einzugsgeld (Census, s. gabella immigrationis), eit 
Summe, roeldye in mandyen Ländern für die Aufnahme in eine Gemeinde erlei 
werden muß. Sie hat nichts Unbilliges, wenn fie mit den Vortheilen ded Bürgn 
oder Nachbarrechtö (3. B. Antheil an Gemeindenugungen, Weiden, Walbunger 
milden Stiftungen, einträglihen Nahrungszweigen) in Berhättniß fieht._ 37. 

Äolier, ein griechifher Wölkerfiamm in Zheffalien, welcher von Kolu 
(Helm’s Sohne und Enkel ded Deufalion) feinen Namen führte, fi) baferbfl au 
breitete und mehre Feine Staaten errichtete. Ein Theil von ihm ging nad) Kleix 
afien, co er da& ehemalige Trons befegte und der Landfchaft den. Namen Aofi 
gab. In einen Bımd vereinigt, der jährlich zu Kuma feine feierliche Verfammiun 
hielt, blieben fie eine Zeitlang frei, Eamen nachher unter die Herefchaft der Lybie 
dann bee Perfer; wurden, nachdem fie mit Hülfe Athens das perfiiche Boch abgı 
fhhttelt hatten, von Darius Hyftaspis aufs neue untertvorfen, und als ihnen b 
Geiechen wiederholt Beiftand leifteten, entftand der berühmte perfifche Krieg (50 
v.Chr). Sie wurden frei, tamen nochmals unter perfifche Botmäßigkeit, bis ar 
Aterander, und wurden endlich, nachdem fie von den forifchen Königen, den Nad 
folgen Alerander’8 in diefem ZTheite feines großen Reiche, durd) die Römer befre 
toorden waren, von Sulla, da fie dem König Mithridates beigeftanden, völlig un 
terjocht. — Ihre Sprache, der holifche Dialekt, war eine von den drei 
arten bee griechifchen ; ihr Land eines ber fruchtbarften ; Aderbau und Viehzud 
warm ihre vorzüglichften Nahrungszweige. 

Lolsharfe (Windhasfe), ein Saiteninftrument, das, dem Winde andgı 
fest, Töne von fich gibt. Kircher fheint der Erfinder derfeiben zu fein. Pope hatt 
im Euftathius gefunden, daß ber Wind, wenn er auf ausgefpannte Saiten flefi 
barmonifche Töne hervorbringe. Oswald, sin fchottifcher Componift , fand e& befld 
tigt. Ex fpannte in einem fchmalen, etwas hohen und langen Kaften von trodime 
Tanmenholze, mit einem Refonanzboben, Uber zivei Stege, die nahe an dem fhum 
im Enden einander gegenüber lagen, acht bie zehn Darmfaiten, alle im Einlamı 
nicht zu dicht neben einander auf. Um dem Luftftcome den Durchgang zu verfchal 
fen, Tann der obere fchmale Boden, mie ein Pultdedel, aufgehoben werden, ber & 
den beiden Seiten noch Stügel hat. Das Inftrument wird hierauf mit der 
nung am Schieber dem Winde ausgefegt, welcher beim Durchiirimen Tdg 
hervorbringt. Die tieflten Xöne find die des Einflangs; forte fidh aber I 








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376 Arabifches Meer Arachnologie 


durch f. intereffanten philofophifhen Roman, „Der Naturmenfch” (überf. von Eid; 
ho:n, Berlin 1783). Abmai’s großer Heldenroman: „Antar’s Leben“ (f. Antar) 
in 35 Thin, wird noch bi6 auf den heutigen Tag in den Caffeehäufern von Ateppı 
ftüdweife vorgelefen. Die dramatifche ausgenommen, findet man feine Gattum 
der Poefie, ım welcher bie Urnber fich nicht verfucht hätten; die Romanze, ein Er: 
zeugniß des abenteuerlichen Rittergeifted der Nation, war ihre Erfindung. Keis 
Zweifel, daß fie dadurch auch auf die neueuropdifche Poefie mächtig eingewirkt ha 
ben; denn von dem, waß die Porfie bes Mittelaiters zur romantifchen Poefie mad; 
te, gehört den Arabern kein geringer Theil. Der abenteuerliche MRittergeift, bir 
Märchen mit ihren Keen und Zauberern, und vielleicht auch der Reim, find vor 
den Arabern in unfere abendiändifche Poefie übergegangen. So hat diefe Natior 
in dee Periode des Mittelalters auf vielfache Weife mohithätig für Bildung und Ki 
teratur Europas gewirkt und viele bleibende Spuren ihrer vorubergegangenen Her: 
haft hinterlaffen. Wie wichtig dadurch auch ihre Sprache für den gelehrten For: 
[cher geworben fei, fpringt von felbft in die Augen. Wer einen tiefen Bitte? in di 
Gefchichte der Wiffenfchaften und Menfchbeit thun will, Fann diefer Sprache nich 
entbehren. Sie gehört zu den fogenannten femitifchen Mumdarten, unter benet 
fie fi buch Alterthum, Reichtum und Gefchmeidigkeit auszeichnet. Durch ber 
Koran ward fie ald Bücherfprache feftgeftellt, und kurz nah Mohammed, wei 
mehr aber feit dem 10. Zahıh., gab e6 unter den Arabern Schriftfteller, roeldy 
die Grundfäge der Spradye beftimmten, ihre Schönheiten unteriuchten und ihen 
Reihrhum in Wörterbücher zufammentrugen. Durc) den Übergang der Arabr 
nad) Sicilien und Spanien ward bie arabifhe Sprache in Europa befannt. Un 
geachtet fie aber mandye Spuren ihre6 Andentene in den Sprachen jener Lände 
hinterlaffen hat, fo ging dech ihre Kenntniß na Vertreibung ber Mauren dre 
Europäern meift verloren. Poftel wedte da8 gelehrte Studium derfelben tmieder ir 
Stankreih, Spey in Deutfchland. Am 17. Zahrh. blühte daffelbe in den Rieder 
landen und wurde feitdem in Deutichland, Holland und England mit großem Ei 
fer getrieben. Von Erpen, Michaelis, Richardfon, Jahn, Rofenmüller, de Gacı 
haben wir f[hägenswerthe Spradhlehren; von Erpen, Boltus, Giggejt, Caftel 
Meninsti, Wilmet, Sceid gute Wörterbliher; von Reiske, Hirt, Rofenmit 
ler, Zahn, de Sacy, Savary u. X. Ehreftomathien erhalten. Kirften, Schu 
tens, Jones, Eichhorm, Tachfen, Schnurrer, Haffe, Kofegarten, Heel, Wa 
Paulus, Rofenmüller, Vater, Augufti u. X. haben fich durch größere Werbrei 
tung, Sorfhung und Auslegung bedeutende Verdienfte erworben; Gruner un 
Sprengel haben gezeigt, toie wichtig ihre Kenntniß den Arzten fe. Gndtid, vreble 
nen die Übertefte der arabifchen Baukunft in Spanien und Afrika die Aufmerkfon 
keit des Reifenden. Den Styi derfelben ftubirte der franz. Architekt P. Cofte 1818 
fg. vorzüglid) in Kahira und in Alerandrien. Daraus entftand fein Werk: „Ar 
chiteeture arabe, ou Monumens du Caire, dessines et mesures”, mit 74 
Kpf. Fol., Paris 1823. 

Arabifhes Meer, ein Theil des öftlichen Dceans an den Shokäfrt 
Arabiend. — Arabifher Meerbufen, f. Rothes Meer. 

Arachne, Tochter ded Purpurfärbers Jdmon zu Kolophon In-Jonim, 
hatte von Pallas die Kunft des Webens gelernt und unterfing fi) ihrer Lehretl 
febft einen Wettftreit anzubieten. Umfonft warnte die Göttin fie vorher im Geftall 
einer alten rau. Der Wettftreit begann, und Arachne fertigte ein Bunftreiches Be 
voebe, das die Liebeegefchichten der Olympier darftelite. Paltas dartiber erzärnt, gerri 
das Gervebe, und hlug ihr das Schiff umden Kopf, Aracıne abererhing fi in Der 
zweiflung. Die Göttin gab ihr ziwar dag Reben, verwanbelte fie aber in eine Spimm 

Arachnologie, oder Araneologie, die Kunft, aus den Beregan 
gen und Acheiten der Spinnen auf die Veränderung der Witterung zm fließen 



































398 Ah Kchilochus 


ftörten, fo blieb er body immer thätig und voll reger Thellnahme an ben große 
Begebenheiten des Tages. Noch 1810 machte er eine Reife nady Berlin, Ban 
nad einem Aufmthalte von 6 Monaten auf feinem Landfige Opendorf unme 
Hamburg zurüd, und fach dafeibft 1812, in einem Alter von 71 Jahren, a 
Entträftung. i B.G. 
Archi, ein griechifche® Wort, da® mehren, befonbers kirchlichen, Amtes 
teln vorgefegt wird; ihm entfpricht bie deutfche Worfplbe „Erz“ und es bezeichnet ei 
nen höhern Brad der Würde, vor deren Titel e& feht, 3. B. Archibur, (Erzherzog 
Achhtepisfopus, Exzbifchof, Acchipresbpter, Exzpriefter, Archidiatonus, oberfa 
Diakonus. Achimandriten, Erzäbte oder Seneraläbte, heißen diejenigen Äbte k 
ber geiechifchen Kirche, die Über mehre Äbte und Kiöfter die Aufficht führen, wei 
in ber alten griechifchen Kicche die Abte Mandes genannt wurden. In Giclien 
nennen fich einige Abte fo, weil ihre Kiöfter urfprüinglich von griechifcher Geiftung 
find und der Regel des heiligen Bafilius folgen. Auch) die Generaläbte der unirten 
Griechen in Polen, Galizien, Siebenbürgen, Ungarn, Stavonien und Wenedig 
führen diefen Titet. E. 
Arhidiaktonus. Diefe kichliche Würde, welche anfänglicy nur dem erfl 
unter den Diafonen an einer Kathebral= oder a ra bezeichnete, 
hielt [hen im 5. Jahıh. eine Bedeutung, welche fie über den Rang der Presbyter 
erhob und den Bifchöfen nahe fellte. Die Archibiakonen moaren feitben nicht nur 
bioß Gehütfen,, fondern auch Vicarien derfelben in den Didcefen und auf ben Con 
cilim. Nady und nad) Bamen die Gefchäfte ber bifhöfl. Furiediction, die Auffiht 
über den Klerus, die Kirchen, Kiöfter und Eicchlichen Güter, das Wifitationsreht 
und da6 Kegetgericht in den abendländifchen Bisthümern, an die Archibinkonen. 
Dis in das 9. Jahrh. waren fie nur noch delegirte Officialen ber Bifchöfe ohne per 
fönlihe Amtsgewalt, aber theils die Unbehülflichkeit und Untoiffenheit ihrer Priw 
cipalen,, theil8 die feit dem 8. Jahrh. aufgefommene Eintheitung der Didcefn 
in mehre Pleinere Sprengel oder Arhhidialonate, denen Ardhidiatonen vorgefeht 
wurden, machte fie zu felbfländigen Kitchenbeamten, die mit Ausnahme bes Ach 
diatonatrechts die völlige bifchöfl. Gewalt ausübten. Im 11. und 12. Jahık. 
waren fie aid die einflußreichftien Prälaten der Kirche anerfannt und auf dem Gipfel 
ihree Madıt. Seit Entftehung der allgemeinen bifchöflichen Gerichtähöfe unter 
eignen Officiaten oder Generafvicarien im 13. Sahrh. fank jedoch das Anfıha 
der Archidiatonen, und ihre Gerichtsbarkeit ging in den meiften Didcefen im 13. 
und 16. Zahrh. an die neuen Gerichtähöfe über. Im 18. Zahrh. findet man fie 
nur noch al8 Dignitarien in einigen Domcapiteln, und jegt ift diefe Würde, befons 
der& wegen Rangftreitigkeiten mit den Dechanten und Pröpften, in ber Batholifcen 
Kirche faft überalf ertofchen , auch in die nady der Periode Napoleons mwieder erde 
teten Domcapitel nidyt aufgenommen worden. In der griechifchen Kirche gab ed 
fchon feit dem 7. Sahrh. keine Archidiafonen mehr, außer einem einzigen am geie 
hifhen Kuiferhofe zu Conftantinopel, dagegen die hohe bifhöfl. Kirche in England 
noch jet Acchidiakonen hat, weiche die Stellvertreter der Bifchäfe in Beauffict 
gung ihrer Sprengel find. Die Archidiatonen in der evangefifch = utherifchen Kirde 
genießen außer dem Vorcange vor den übrigen Diakonen eine befonbern Vorredhtt. 
Sn Hamburg find fie die zweiten Geifktlichen an den Hauptlichen. 3. 
Arhilahus, griechifher Dichter, geb. auf der Infel Paros, hlühte um 
700 v. Chr. Sein feurig wildes Gemüth riß ihm in den Strudel politifcyer Par 
teiungen fort und er mußte fein Vaterland verlaffen. Ex begab fidy nad) Tarfi, 
100 er gegen die Thracier focht, aber babei mehr aus Unfall als durch Zeigheit [ein 
Schid verlor. Hierauf irrte er in Griechentand umher und die Spartaner folen 
ihn von ihren Thoren mweggeroiefen haben. Jedoch gewann er In den olpmpifcen 
Spiefen ben Siegeökrang durch einen Dymnus auf den Hercules. Gein Beben fi 





394 Arhipelagus — —__ Ardenholz 


Einem römifchen Soldaten, ber auf ihn eindrang, foll er zugerufen haben: „Brine 
mie meine Kreife nicht In Unorbnung !" Allein der rohe Krieger achtete fo weni 
darauf, daß er ihn felbft niederftieh. Da man die Eroberung von Syrakus in da 
$. 212 v. Chr. feßt, fo war Archimedes 75 Yahre alt, ale er das Leben verloı 
Auf fein Grabmal fegte man einen Eplinder mit einer darin enthaltenen Sphär 
um daburdy feine Auffindung ihres gegenfeitigen Verhältniffes, worauf er i 
fondern Werth legte, zu verewigen. Cicero, ber fi ald Quäftor in Skcitie 
befand, hat daffelbe unter Gebifch, moburdy c6 verbedit mar, wieder aufyı 
funden. f 


Arhipelagus, der Name riner großen Gruppe von Infeln. Die bı 
anntefte ift die vorzugsiweife fo benannte Infelgruppe dr8 ägdifchen Meers, zwi 
hen den Küften des alten Griechenlands und Kleinafiens. Ihrer Lage nad) mn 
den die bazu gehörigen Sinfeln in die europäifchen und aftatifchen getheilt ; die erftern 
welche gleichhfam in einem Sreife beifamnıen liegen, find aus diefer Urfüche von de 
Griehendie Ey Eladifcyen(f.b.), fowiedie andern, weiter auseinander liegenben,di 
Sporadifchen (f. d.) Infeln genammt worden. Alle biefe Infeln zufannmen bilde 
den Sandfcyat (die Statihalterfchaft) ded Kapudan Pafcha, wozu jedoch Candi 
mit den umliegenden Beinen Snfeln nidyt gehört. (Vgl. d. Art. Hydra, Negro 
vont,"Scios, Samos, Rhodos, Cypernzc.) 

Arhiteftonif, Architektur, f. Baukunft. 

Ardhitrav, |. Säule. 

Archiv, eine Sammlung von fehriftlichen Urkunden, welche bie Rechte, 
BVorrechte, Anfprüche, Verträge, Verhältniffe u. f. w. einer Familie, Corpom: 
tion, Gemeinde, Stadt oder eines Reiche enthalten; aud) der Ort, wo berglei: 
hen Urkunden aufbewahrt werden. E3 gibt demnad) Privat: und öffentliche on 
Staatsardhive. Der den legtern vorgefegte Beamte heißt Archivar. Schombeiden 
alteften Völkern gab c8 Arcdyive. Ssfraeliten, Griechen.und Römer. hatten fiein 
ihren Zempeln und auch die Chriften bemwahrten anfangs wichtige Urkunden bei ben 
heiligen Gefäßen und Reliquien, bis eigne Orte dazu angemwiefen wurden. Dei 
Recht ein Archiv zu haben (jus archivi) ift mit dem Rechte verknüpft den Urkunden 
öffettliche Glaubwürdigkeit mitzutheilen. 

Archhontei, die höchften obrigkeitlichen Perfonen in Athen. (S. Attike) 
Audy die Zuden hatten Archonten in ihrer Verbannung. 

Archytas von Tarent, ein berühmter Ppthagorder, und als wahrhafte 
Weifer, großer Mathematiker, Staatsmann und Feldherr feiner Zeit berühmt. 
Er widmete fi) zu Metapont dem Stubium der prthagorifchen Philofophie. AH 
Zeitgenoffe des Plato (96 DI. 400 v. Chr.), lebte er 100 Jahre fpäter als Pike 
gora, und Ichte noch, als Plato nad) Sicilien reifte. Man kann ihn daher nit 
al Lehrer des Philolaos betrachten, welcher älter war, nod) weniger ald des Ppfhe: 
gorad unmittelbaren Schüler. Man fchreibt ihm die Erfindung der analptifcen 
Methode in der Mathematik und die Löfung mehrer geometrifchen und mean 
fen Probleme zu. Auch) foll er rin Automat (eine fliegende Taube) verfrefigl 
haben. Wielleicht war er andy Erfinder der Kategorien in der Philofophie. Do Hl 
noch unentfchieden, ob Ariftoteles aus feinen Schriften gefchöpft, oder feine Scheifi 
ter die 10 Kategorien untergefchoben ift. Horaz befingt ihn al8 einen an der apt: 
lifchen Küfte Ertrunfenen. 

Ardenholz (Sohann), Hiftoriker, geb. 1695 in fhwebifch Finnland , gef. 
zu Stodholm 1777. Ein fchriftlicher Auffag gegen Frankreich und Fleury (fpäter I 
Bürching’s „Dragazin für Hifkorie und Geographie” mitgetheilt) war Urfache, del 
cr 1738 feine Ämter verlor. Indeh ernannte ihn K. Friedrich 1., der zugleich beffe 

fer Bandaraf war, 1746 zum Bthtiothekar in Kaffe, und ziwanzig Jahre fpfkrt 





396 j Ardey Aremberg 


nicht mehr betrieben. Noch) jegt Ift dort die Schafzucht beträchtlich umb die Ja 
fehr ergiebig. Den Namen Ardennen leitet man von dem celtifhen Ar, bei, # 
Duama, Brunnen Gottes, ab. — In einem weitern Sinn nennt man bie @ 
birge, die vom ehemaligen franz. Hennegau bie zur Mofelreichen, Ardennen, t 
her auc) ein Depart. des nordöftt. Srankreiche, weiches auf 80 IM. 266,985 
(Hauptft. Diezieres) zählt, von ihm ben Namen hat. 

Ardey, das ganze Mittelgebirge, das fi in der Graffchaft Mark u 
Fröndenberg bi Wolmarftein Iänge der Ruhr hinzieht. 6 befteht aus vanhı 
Sandftein, Über welchem fid) das Steinkohlengebirge erhebt. Die Steinkoht 
find in diefer volßreichen und fabrikreichen Gegend fehr roichtig. Noch fieht man 
diefemm Gebirge bie Trümmer der Burg, wofelbft im 7. Jahrh. die Grafen vı 
Ardey haufeten. 

re, ein Slächenmag in Srankreih, das die ehemalige Quabratruthe erfe 
und ungefähr zwei Quabratruthen enthält. Der 10. Theil einer Are heißt Deciaı 
und der hundertfte Sentiare. Decare ift ein Maß von zehn Aren. 

Üre, der Zeitpunkt, von welchem eine Zeitrechnung angefangen. wit 
Die Äre der Römer war die Erbauung der Stadt Rom, d. h. fie fingen von dief 
Zeit an zu zählen; unfere Äre ift die Geburt Ehrifti. Dichter und Redner braudı 
das Wort auch flr Zeitalter und Gefchichtsepoche. 

Arelat, Arelatifhes Reich, hieß von feiner Hauptflabt Artes bi 

' Dergogthum Burgumd mit Provence, das im 9. Fahrh. auf Lurze Zeit ben Xi 
eines Königreichs führte. (S. Burgund.) 

Aremberg, ehemaliges Reichsfürftenehum ıumb regierendes berzoglic, 
Haus. Der Fieden und das Schloß Aremberg mit 490 Einw., wichtigen Be 
und Eifenwerken , liegt in der Eifel zwifchen Köln, Stich und Blankenheim, 4 
hörte ehemals zum Eursrheinifchen Kreife ; jegt zum Kreife Abenau bes Regierungst 
äirks Koblenz, im preuß. Sroßherzogthum Niederrhein. Das Haus Arember 
ein Zweig bes Haufes Ligne, welches 1547 durdy Heirath die damalige GBraffdys 
Aremberg erwarb, war ein& der alten (13) deutfchen Fürftenhäufer. Es erh 
diefe Würde 1576 vom Kaifer Marimilian II., und hatte Sig und Stimme aı 
dem Reichötage von 1582. Der Grümder des neuen Haufes Aremberg war Phil 
Karl (dev Ältere Sohn Johanme von Ligne), Fürft von Aremberg und Admiral wm 
Flandern. Er erhielt durd) feine Wermählung mit Anna von Eroy das ‚Herzogthn 
Arfıhot und ftarb 1616. Sein ättefler Sohn, Philipp Franz, ließ Aremberg vn 
Kaifer Ferdinand III. 1644 zu einem Herzogthum erheben. Diefe Kürftn un 
ihre Nachfolger zeichneten fich durch treue Ergebenheit an das Haus Habsburg um 
duch Tapferkeit aus. Der Herzog von Aremberg, Ludwig Engelbert, verlor A 
Inneoilier Frieden feine unmittelbaren Befigungen (sufamme 74 TIM., 14,80 
Einw., 120,000 $1. Einkünfte), und erhielt dafür 1802 als Entfchädigumg I 
Meftfolen: Meppen und Redlinghaufen (ufammen 45 IM. und Über 236,00 
gi. Eint.). Bon f. Gemahlin, des Grafen von Lauragunis Tochter (ftarb 1812 
erbte er bie Befigungen des Haufes Chalons in Hochburgund. Er war biind und flaı 
zu Brüffel 1820. Sein ditefter Sohn, Prosper Ludwig, Herzog von Area 
berg, Fürft von Redtinghaufen und Meppen, lebt gegenwärtig m Wien. Anl 
trat der Vater fon im Sept. 1803 Dieppen und Redlinghaufen ab. Het 
Proßper gehörte mit zum Nheinbimde, verlor aber 1810, durch, Napoleons &tı 
verleibung jenes Herzogthum in Frankreich und Berg, feine Souverainetät. ( 
vermählte fid) 1808 mit einer Nichte der Kaiferin Sofephine, welche Napoie 
zur franz. Prinzeffin echob, Stephanie Zafcher de la Pagerie, die fich aber von ih 
1816 fcheiden ließ, worauf er fich 1819 mit Ludomille, des Fürften von Loblow 
ältefler Tochter, vermählte. Seit 1815 if der Derzog von Aremberg Stanbeshr 
wegen Aremberg und Rediinghaufen (im Regierungsbezicke Münfter, 12 IA 








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Argos Aria 405 


geenzten, fiel ber prinzlichen Verwaltung nicht ein. Defto Ärger benusten benfelben 
die Satzcontrebandirer. Um fie von dort zu veringen, Faufte die Krone ben Wald 
1784 für 650,000 Liores. Diefer Ward wurde im unglädlichen Seldzuge Preus 
end 1792 nur zu bekannt. 

Argoß, f. Argolis. 

Arguelles (Don Auguftin), Eönigt. fpanifcher Erminifter für da8 Depart. 
de Sumern (de la gobernacion de la Peninsula), geb. 1775 zu Nibabefella in 
Akurien, fludirte zu Oviedo und zeichnete fich durdy glüdliche Anlagen und eine 
bhafte Phantafie aus. Nacı der Vollendung feiner Studien wurde er in Mabrib 
kei dem Gecretariat der Interpretacion de lenguas angeftellt. Cöpinofa, ber 
fine Talente bemerkte, brauchte ihn zu wichtigen Sendungen nad) Liffabon und 
tdon. Bei dem Ausbruche des Unabhängigkeitäfrieges 1808 befand er fich in 
Eadig und wurde 1812 bis 1814 von feiner Provinz zum Abgeordneten fir bie 
Unrteß geroähle. Er arbeitete hier in der Commiffion, welche mit dem Entwurfe 

: ter neuen Grundverfaffung beauftragt war, und verfaßte den berühmten Bericht, 
ken diefe Sommiffton bei der Vorlegung des Entwurfs erflattete. Sein Zalent er: 
uste unter den Liberalen folche Bewunderung , daß er den Beinamen bes Böttlichen 
ud des fpanifchen Tuliius erhielt. Bei der Rirckkehr Serdinands wurde er den 10. 
Mai 1814 verhaftet und gefeffelt; er zeigte aber im Verhör eine folche Gefchidttich- 
keit, daß die Richter, ob man fie gleich fünf Mat neu ernannte, in Anfehung feiner 

Bereuetheilung fid) nicht vereinigen konnten. Enbdlicy erktärte fich der König felbft 

pamı Richter, ließ fich die Acten vorlegen und fchrieb an den Rand derfeiben: Zehn: 
iheige Zuchthausftrafe im Prefidio zu Ceuta. Arguelles konnte fich auf dem Wege 
mach Geuta keine Bequemlicykeiten gewähren; bdeffenungenchtet fchlug er die von 
einigen Eingländern ihm angebotene Geldunterftügung aus, weil er nichts von den 

Unterthanen einer Regierung annehmen wollte, welche, ihrem DBerfprechen zumiber, 

Spenien nicht zu feiner Freiheit verholfen hätte. Mit Arguelles wurden noch 14 

efährten, darunter fein Kreund Juan Alvarez Guerra, vom Könige zur 

Steafarbeit in Ceuta verurtheilt. Hier erwarben fie fi) durch ihr edles Verhalten 

Die afgemeine Achtung des Volks, wurden aber von den Behörden, und vorzüglich 

won dem Bifchof,, fehr gedrückt. Diefer bewirkte in Madrid, dag die nad) Geuta 
wabannten Liberalen nad, Alcudia auf Majorca, einem ber ungefunden Luft wegen 

YR anbersohnbaren Orte, gebracht wurden. Hier erlitten fie von dem Generals 
eaitein Goupigny eine fo unmenfhliche Behandlung, daß von ihnen in vier Jah 
von drei farben und zwei den Verftand verloren. Die Übrigen waren alle trank, 
aß fie befreit wurden, und haben zum Theil fich noch nicht wieder erholt, wie ber 

Bräntelnde Arguelles. Bekanntlich verfchaffte auch ihm die Ummwälzung 
von 1820 die Kreiheit und das Portefenille, welches er aber 1821 wieder abgab, 
us ch der König bei Eröffnung der Gortes, den 1. März 1821, über die Schwäche 
Ver gecutiven Macht bektagt hatte. Mit Auguftin Arguelles ift nicht zu verwechs 
fin der Finanzminifter Canga=Arguelles (f.d.). 

Argus, des Areftor, oder Agenor, oder Inachus und der Jamene Sohn, 
War mit Hundert Augen, nadı Andern am ganzen Körper mit Augen begabt war (das 
Ye Paneptes), von denen die eine Hälfte fletö ronchte, während die andre im Schlafe 
sefäleffen war. Die eiferfüchtige Juno beftellte ihn zum Wächter der unglüdlichen 
So (f.d.); allen Mercur mußte ihn durch das Spiel feiner Flöte einzufchläfern, 
weranf er ihm den Kopf abbieb (daher des Hermes Beiname: Argiphontes), mit 
kim Augen Jumo nachher den Schweif des Pfauen fchmüdte. 

Ä Aria, Areia, Landfchaft des alten Perfiens. Nach Mitter's und v. Ham: 
mes Unterfahhungen mußman unterfcheiben : a) Das alte Reid, Aria oder das Land 
„udrier, Ermanen, Armanın, welches Bactrien und Medien begriff und in den 

" Senpfäyeiften Erieme, ober Arieme, oder Irman, in den Schahnameh Erman ater 





Arianer 407 


fine Irmae zu finken. Die auf Erden Verzweifelnde wird bimmlifch getröftet, bie 
Gebeugte über alles Srdifche erhoben, die Braut und Triumphgenoffin des fanf- 
fen Wigerbändigere, eine fiegprangende Himmelstönigin. Ihre Krone verün- 
Nat nach jegt aß leuchtendes Sternbild, zu welyen Seligkeiten ihre Befigerin auf: 
big. — te und neuere Dichter haben diefen fhönen Stoff vielfältig behandelt ; 
$ find nuchze Gemmen übrig, welche die Gefchichte der Ariabne darftellen; auch ift 
ime Iriabne unter den Gemälden von Herculanum. (S. aud) Benda.) 
Ariamer, die Anhänger de& alerandrinifchen Presbpters Arius genannt, 
er um 3LE behauptete, Chriftus, der Sohn Gottes, fei das edelfte aller aus 
Ripte gefchaffenen Dinge, alfo geringer al6 Gott und durch deffen freien Willen 
wnergebracht. Diefe Meinung wurde von ber orthoboren Kirche, welche dem 
Sobee Gottes völlige Gleichheit de6 Wefens mit dem Vater (Homoufia, daher 
Demoufianer) zufpracy und fein Verhältnig zum Water nur dur) den Ausbrud! 
wige Zeugung bezeichnet wiffen wollte, auf der Synode zu Aleranbris 320, umb 
125 auf der Kirchenverfammlung zu Nicka verdammt. Die Beftinmungen ber 
uicälfchen und des barauf gebauten ausführlichern Athanafifchen Staubensbekennt: 
üffes (Symbolums) haben daher in dem Streit gegen Arius ihren Grund. Cr 
wußte mngrwifchen in der Verbannung feiner Partei mächtige Anhänger zu verfchaf: 
m, und Gonjlantin ber Große wollte eben aus Liebe zum Frieden die Wicberauf: 
nahme bed Arius in die Eatholifdye Rirchengemieinfchaft bewerkftelligen,, al& biefer 
336 plögtich flach. Nac) f. Tode gewann feine Partei bedeutenden Zuwachs, Cons 
Basti feibft ließ fic) Eurz vor feinem Tode 337 auf Arianifye Weife taufen, und bei 
Uonflantind war der Arianismus die Doftheologie, bilbete fidy feine eigne Riturs 
gie und nahm feit 360, wo Gonftantius allein herefchte, auch im DOccident übers 
kaub, indens Rom den Arlanifhen Bifchof Zelir annehmen mußte. Die Zren: 
unter ben Arianern felbft bereiteten indeß der Fatholiichen Kirche, die jeme 
m Bann hielt, den endlichen Sieg. Zuerft hatten fi) ihr die Sennia- 
vienee aber halben Arianer, al& deren Anführer Bafilius von Ancyra und Georgius 
won Baodicen in Syrien gelten, durch Behauptung einer Wefensähntichkeit des 
Gohmes wit dem Bater (Homoiufia, daher Homoiufiaften) genähert und daburdh 
bad Übergetsicht am Kaiferl. Hofe befommen, obyleich Macedonius und bie Pneu- 
metsmachen (f. Geift, heil.) zu ihrer Partei gehörten. Noch nicht aber trugen 
utens Glege der Orthoboren bie Übertreibungen der ftrengen Arianer, Aetius und 
Emmomius ans Rappabocien, nebft ihren zahlreichen Anhängern bei, die auf der 
Gyache zu Sismium 357 durch die Behauptung, daß der Sohn Gottes eines ganz 
bern ÜBefens fei als der Vater (daher Heterufianer, AUnomöer), felbft die Se: 
suinzianer weiber fich aufbrachten und durch Zurücführung der Taufe auf eine eins 
mulge Untertauchung auch beim Volke Anftoß erregten. Den Ausfchlag gab Kaifer 
Yabon, der Apoftat, deffen Verachtung gegen das Chriftenthum allen Parteien 
‚ahpe Dulbung verftattete und keine Glaubensftreitigeit auftommen ließ. Zwar 
ubah fich der Arianismus durch Walens feit 36% im Orient wieder auf den Thron 
zb Dunfte Feibft 6i6 zu Gewaltchätigkeiten gegen die Katholifchen fchreiten; Gra= 
kan aber fielite die Ruhe und Theodofius die Derrfchaft der Altgliubigen wieder 
ke, und die Parteiungen unter den Arianern felbft befchleunigten das Ende ihres 
. Enfuffes und Anfehens im römifchen Reiche. Seit der erften Hälfte des 5. Jahrh. 
wer fich Hahez der Arianismus in dem helle des römifchen Reiche, ber noch un: 
g mden Kaifern fland. Bei den Gothen, die bas Chriftenthum durch Arianer um 
5 MO Innen geisent hatten, blieb er im Weften des Reichs herrfchend, bis de6 or: 
Kto Fronten Giodroige Siege und die Rirchenverbefferung des weftgothifchen 
* Naiga Mecrareb ihn am Ende des 5. Yahıh. aud) hier verdrängten. Um diefelbe 
Bienen er bei den Sueven in Gpanien vertilgt, die ihm 100 Jahr lang gehuts 
r Wehen, Die Burgunder, die ihn 450 angenommen, gaben ihn fchon im An 


408 Arie Arion 


fange bes 6. Jahırh. auf. Schwerer hielt e8, die Wanbalen zum Katholickhmui 
zu befehren. Sie waren feit 430 firenge Arianer und mußten die Herrfchaft Ihren 
Secte In Nordafrika felbft mit den graufamften Verfolgungen gegen die Kathofiten 
geltend zu machen ; erft Belifar’d Siege endigten 534 mit ihrem Reiche auch ihrı 
Trennung von ber rechtgläubigen Kirche. Am längften erhielt fich der Arlanismın 
bei den Longobarden, die ihn nach Italien brachten und ipm bis 662 treu blieben, 
Seitbem machten die Arianer nirgends mehr eine eigne Partei aus, und werm bi 
Abigenfer in Frankreich im 42. und 13. Jahrh. Ähnlicher Lehren befchutbigt wur: 
den, und die Secten, welche vom 16. Fahrh. bis jeßt unter dem Namen Antik: 
nitarier begriffen werden, fich in der That zu der Meinung, dag Ehriftus dem Wa- 
ter untergeordnet fei, bekannten, fo mochten doc) weder jene noch biefe für a 
gelten. . 

Arie in der Mufit (von dem ital. aria) bedeutet heutzutage ein außge 
führtes Gefangftäd, in welchem ein Inrifcher Zufland ausgebrädkt sehb. 
Die Arte rourde zuerft dem taftlofen Gefang entgegengefegt, wie er im Recitatio 
und in bem gehaltenen, Iangfamen Choral vortommt. Daher leitet audy San: 
maife ihren Namen von dem Iateinifchen aera ab. Die Arie gehörte fonach zur 
Figuralmufit, und man nannte daher das ausgeführte, nicht choralmäßige Lieb 
fonft Arie, gleichviel, ob #8 von einer oder mehren Stimmen ausgeführt wurde. 
Sin der neuern Zeit wird aber vorzugstmeife das von einer Stimme vorgetragen 
und mit Inftrumenten begleitete Inrifche Gefangftäd Arie genannt, wenn «6 mw 
ter gewiffen Formen ausgeführt ift. So famı «8 in größern, geiftlichen und welt 
chen Mufttwerten 3.8. Gantaten, Dratorien, Opern, ober aud) felbfländig in 
Goncerten vor. Da die Arie ein befonders dazu geeignetes Inrifches Gebicht vorawk 
fest, fo ronede auch diefes haufig Arte genannt. &8 verlangt wohllautende einfade 
Ine. Strophen. Der angegebenen Beltimmung nach hat die Arie einen Gefühl 
zuftand von einer geriffen Dauer, Kraftäußerung und rein menfchliches Inteeefle 
zue Grundlage, zu welchem häufig das Mecitativ vorbereiten fol. &GSomft hie 
man in einer Arte für nöthig ein Borfpiel (Ritornelt), eine große bedeutende Haupt 
melobdie, twelche nebft deren Ausführung ben erften Theil ausmachte, einen zwel- 
ten Bürgern und weniger ausgeführten Theil, der mit dem erftern efnen Begenfah 
bitdete — nach welchem man fpäterhin auch den erften Theil wiederholte. Gelt 
Stud und Mozart wich man von diefem Leiften ab, mählte andre Kormen um 
richtete fi, roie Mozart befonders that, mehr nach dem Inhalt des Kertes und 
der Stimmung des Singenden. Doc) konnte Mozart den Foderungen ber Virtus 
fität feiner Zeit nicht ganz noiderftehen: indem er auch mit-Hinficht auf diefelbe wick 
Bravourarien fchrieb, die nicht ganz am Plage waren, aber nie ganz des Ausbendt 
entbehren. Eine andre Form der Arten find neuerdings die mehr auf Were 
rung ded Gefangs berechneten Cavatinen (f. d.) der neuern Staliener geworben. 
Gegenwärtig folgen die Deutfchen entweder diefen nad, oder fchlagen, dem Che 
takter folgend, verfchiedene Wege ein. -- Ariette heißt eine Kleine, d. 1. min 
der ausgeführte Arie, toa® auch durch die zum Grunde liegende einfachere und Iekh« 
tere Gemütheftimmung bedingt ift.— Ariofo aber nennt man einen art 
£urzen Sefang, ber bei einzelnen Inrifchen Stellen eintritt u. da6 Recitatio unterbeiht. 

Ariman, f. Dämon. 

Arimafpen, ein fabelhafte® Wolf, das bald nad) Schthien, bald indie 
thipdifchen Gebirge verfegt und mit den Entopen verrechfelt wird. 

Arion, der Erfinder des Dithyrambus, geb. zu Metbymna auf Leäbed, 
lebte um 625 v. Chr. Er hielt fi am Hofe Periander’s zu Korinth auf, umb be 
fuchte dann Sicilien und Italien. Zu Zarent gewann er den Preis in einem nur‘ 
fitatifchen Wettftreit. At er mit reihen Schägen fi auf einem Lortnthifce 
Schiffe eingefchifft hatte, um zu feinem Sreunde Periander zurtczußehten, be 


ne 


ar 20 ade WE 
































Krithmetil Arlabier 421 


toriea et poetica”: „Ethica ad Nicomachum‘‘; „Ethica magna”: „Politiea 
et oeconomica”; „Animalium historia’; „De animaliun partibus’; „Phy- 
sene auscultationis !ib. XIII. et alia opera‘; „De coelo”: „De generatione 
et conceptione” ; „De meteoris lib. IV.; „De mundo‘: De anima”; „Parva 
saturalia”; „Varia opuscula”; „Aristotelis, Alexanılri et Cascii proble- 
mata”’; „Aristotelis et Theophrasti metaphysica”. Außerdem fchäst man Aus- 
gaben vom GSafaubonus und Duval; die neuefte ift von VBuhle, aber nicht volls 
mbet (5 Bbe.). 

Arithmetit, Redynenkunit (a. d. griech. agıY 05) befchäftige fic) mit dem 
ehen Haupttheile der reinen Mathematik. Sie betrachtet die Größen a der 
Benge, vergleicht fie in biefer Dinficht und Lehrt fonad) aus gegebenen (Gr fen 
oder Zahlen) eine andre gefuchte finden, die zu den gegebenen ein beflimmtes Ber: 
bilenif hat. Dies gefchieht durch Vermehrung oder Verminderung, alfo buch 
Rechnen. Die Arichmetik ift fehr alt. In Griechenland wurde fie vervolllonms 
net, und ging von dort nach Rom und auf die andern abendländifchen Völker über. 
Jedoch war die Arithmetik der Alten nicht fo brauchbar al e& die unferige ifl. Uns 
ter den neuern Lehrbüchern diefer Wiffenfchaft zeichnen wir die von Wolf, Käftner, 
Dafquich, Bega, Klügel, Büfch, und Kifcher aus. (Bot. Mathematik und 
Kehnentunf.) 

Artus, f. Arianer. 

Artadien, der mittiece und höchfte Theil des Peloponnes, die geiedjis 
fe Schweiz, gegen N. von Achaja und Sicyon, gegen D. von Argolid, gegen 
©&. von Peffenien und gegen W. endlich von Elis begrenzt. Das Land ift reich an 
Iffen, Quellen und XZriften; e8 wird vom Eurotas und Alpheus durchfirdmmt. 
Ran unterfcied die Berge Kyliene, Ermmanthus, Styumphalus und Mänatus. 
Bon feinm erften Berohnern, den Pelasgern, hieß das Land früher Pelasgien, 
mechhber ward ed unter ykaon’s funfzig Söhne vertheilt, und erhielt von einem 
Exbei deflelben, Arkas genannt, den Namen Arkadien. Im der Folge machten 
fh die Heinen Reiche frei und vereinigten fich durch einen Bund. Die vornehm> 
- Den waren Dantinea, wo Epaminondas fiegte und ein Grabmal erhielt (jet Dorf 
Bendi), Tegea (jegt Tripoligza), Orchomenus, Phenäus, Pfophis und Mega: 
Weis. Die Hirten und Säger des rauhen Gebirglandes blieben fange in bem Zus 
Bande der Wilbheit. A18 fie aber nad) und nad mildere Sitten angenommen 
Item, fingen fie an, ihr Land zu bauen, und fanden Gefhmad an Tanz und 

: ; Bat. Dabei blieben fie flets Eriegerifch, und fochten, wenn fie felbft keinen 
hatten, als Sölöner Anderer. Shre Hauptgottheit war Pan, ihr Daupt: 

Biehzucht und Aderbau; dies gab den Fopliendichtern Anlaß, Arkadien 

vum Scyauplag ihrer Dichtungen zu wählen und es phantaftifch auszufhmäden ; 
7 warb e6 in der Poefie ein paradiefifches Land , dad e6 in der Wirklichkeit keines: 
Daß war. 

Arkadier (Akademie der), eine Vereinigung italienifcher Dichter in Rom, 
we in ber legten Hälfte bes 17. Yahrh. in der Abficht errichtet wurde, den guten 
Oeäma zu befördern und die italienifche Dichttunft zu üben. Die ganze Ein: 
ee Gefelfchaft fol die Rahahmung eines arkadifchen Söplienlebens vor: 

fen. Daher werden die Verfanmmlungen in Gärten gehalten, und jedes Mit: 

Fb nimmt einen griechifchen Schäfernamen an, mit welchem es in der Gefeufchaft 
Ä wirb und unter twelchem aud) geroöhntich die Gedichte einzelner Mitglieber 
worden. Die Gefege der Befelifhaft find nach dem Mufter ber 
12 Tafeln abgefaßt; die wichtigften darunter find: daß die Befellfchaft 
Warn Protector haben foll, und daß keine Gedichte, die der Religion und ben 
Bien Citten zussiber find, vorgelefen werden bürfen. Das Wappen ber Belek: 
Mft iR die Spring (bie alte Hirtenflöte), mit Fichten und Lorbern umwunben 
























Armenifche Literatur . 427 


bichte und mit ihr feine Nationalität fi) zu erhalten weiß. Inäbefondere verban- 
m fie bied dem Lefen der Bibel, welche dem Volke von feiner Geiftlichkeit durch) 
\berfeguungen, bie in der theofogifchen Literatur gefchägt werden, in zahlreichen Abs 
den in die Hände gegeben wird. Dies gefäyieht nicht nur zu Etfeymiagim, dem 
omehmflen Klofter ber Armenier, weldyes der Hauptfiß ihrer Kirche und ihres obers 
len Patriarchen (KRatholikos) und zugleich die Pflanzfchule ihrer Xehrer if, 100 fi) 
ine große Bibeibruderei befindet und wohin jeder fromme Armenier wenigftens ein 
Malin feinem Leben wallfahrten muß, fondern aud) in den übrigen Sprengeln 
yes armıemifchen Patriarchen, Erzbifdhöfe und Bifchöfe zu Sie (Ajas in Carama- 
rien), Gonftantinopel, Serufalem und an a. D.m. Seit Burgen bat fi) auch in 
ber armenifchen Kicche in Rußland, deren Exzbifchof feinen Sig in einem armenl: 
Ihen Kiofter zu Aftrachan hat, eine Bibelgefellfhaft gebildet, welche bie Bibel in 
armenifcher Sprache verbreiter. Mit der biblifhen Literatur der Armenier fleht 
ihre theologifche , biftorifche und mathenatifche Nutionalliteratur in Verbindung. 
Eie it fo alt wie die Belehrung des armenifhen Volks zum Chriftenthum, und 
verbreitet viel Licht über die alte Gefchichte der Völker des Drients, daher fie netter» 
ii) in Paris fleißige Bearbeiter gefunden hat. ihre Nationatgefchichtfchreiber ges 
ben folgende Epochen an von dem Schifule ihres Landes und Volle. Der Name 
Imenien fommt von Aram, dem fiebenten Könige der erften Dpnaflie diefes Works, 
der um 1800 v. Ehr. das armenifche Reid) gründete. Die Armenier felbft nennen 
fr Haiti, nach Daico, dem Gründer und Stammvater (Patriarchen) des Wolke, 
einens Zeitgenofien des Brius. Mit ihm beginnt die armenifche Gefchichte um 
2100 v. Ebr. und endigt mit Keo VEL., der vor den Einfälten der Barbaren floh und 
in Parts 1393 ncd) Chr. farb. Lbdrigens theilte das Land das Schidfat von Klein- 
afim und Perfien. Endtic organifirte Valarfaces, der Stifter einer armenifchen 
Dyaaftie, um 150 v. Chr. den Staat aufs neue. Außer mehren andern Eimeichs 
tmugen fügte er den Staatsrathe ziwei Erinnerer bei, die Beine Stinnme hatten, 
aber über Alles prüfende, warnende, tadelnde Bemerkungen macyen und felbft dem 
Rönige bei Übereilungen oder Ungerechtigkeiten Vorwürfe machen durften. Eben 
Biefer Balarfaces ließ die nod) vorhandenen Nachrichten im Rande und im parthis 
fen Beicye, durch, Mar:3bas Gatani, den einzigen armenifchen Schriftfteller aus 
ir vorchrifltichen Zeit, zufammentragen. Sin dem Anfange des 4. Sahrh. nahmen 
die Armenier das Chriftenthum an. Damit beginnt auch ihre Literatur. Seitdem 
überfegten fie aus dem Sriechifchen (fogar den Homer in armenifche Herameter), 
Herkifhen, Sreiihen und Chalbaifchen in die armenifche Sprache. Diefe fol, 
uch) Sichied,, eine Urfprache fein; nach Andern ift fie ein aus dem Syrifchen, Chals 
Nifgen, Hebräifchen und Arabiichen gemifchtes Sdiom. Beide Meinungen find 
te. Das Altarmenifche, die gelehrte und gottesdienftliche Sprache, if, wie 
a Bater annimmt, eine urfprünglid;e ; das Neuarmenifche hat fi), im Wechfel 
ber manndherlei dort herefchenden Völker, aus frembartigen Beimifchungen ale Volks: 
Imadhe gebifdet und zählt vier Hauptmundarten. Jene, die Schriftfprache, verdankt 
ie Ausbilbung der Bibelüberfegung , welche Mesrob mit feinen Schälern, unter 
tenen fi) and DMofes Choconenfis befand, auf Beranlaflung des Patriarchen Ifaat 
beb Seoßen, um 411 begann und um 511 vollendete. Ein nody brauchbares Wörs 
hebndy Deffefben ift da8 von Schröter „Tihes. lingu. armenicae”, Amft. 1711, 4. 
ER duch Dieörob erhielt das Altarmenifche fieben Bocalzeihen, da die Armenier 
Ih vocher am: 27 Mitiauter bedienten. Zu gleicher Zeit errichtete man Schulen. 
Dex vorgagfic;fte Flor der armenifchen Kiteratır fält in die Zeit der Trennung der 
umenifehen Kicche von der griechifchen im 5. Sahrh., nad) dem chafcedonifchen Son: 
ülum. Er bameste bis in das 10. Sahrh. ; doch biühte fie no) im 13. und erhielt 
N bi6 1453. Zu der wiffenfdyaftlicyen Forfchung hat fie fich nie auf eine merkliche 
Beite erhoben. Ein eignes Verdienft hat fie um die Gefchichte. Die trial. romy, 


428 Armenfchulen Armenivefen - 


Bibfiothek zu Paris befigt die hifkorifcdysarnienifhen Schriftfteller faft volftändie 
theils in Drud::, theils in Handfchriften. Hieraus hat ein bei jener Bibliothet an 
geftellter armenifcher (Gelehrter, I.M. Chahan de Eirbied, 1806 „Recherche 
curieuses sur l’histoire ancienne de l’Asie” herausgegeben und neb/t DR. S 
Saint-:Martin eine allgemeine Gefchichte Armeniens bearbeitet. Als Vorläufe 
erfchien das gegenwärtige Hauptwerk über die armeniiche Gefchichte, Landbefchrei 
bung umd Literatur, welches der genannte Saint:Martin, Mitglied des Fran; 
Fnftituts, aus den alten armenifchen Schriftftelten, Infchriften und andern Quelle 
zufammengetragen hat. („Memoires historiques et geographiques sur l’Arne: 
nie", Paris 1818, 2 Bde.) Diefes Werk enthält den armenifhen Xert der Gr 
fchichte der orpelianifchen Derefcherfamilie, von einem Prinzen diefed Gefchiechtt 
dem Erzbifhof Stephan Drpelian , und den Tert der armenifchen Geographen, Mo 
fes von Chorene und Bartan, nebft andern Beiträgen, ins ranz. überf. mit An 
merk. Unter den jest lebenden armenifchen Gelehrten nennen wir den D. Zohrel 
in Venedig und den Bibliothekar der in Venedig befindlichen armenifchen Congre 
gation des heit. Lazarus, Joh. Bapt. Aucher, welcher Eürzlidy armenifche liberfegun 
gen aus-dem 5. Sahrh. von alten Schriftftellern, 5. B. dem bekannten griecdhifäer 
Aubden Phito, befanntgemadht hat. Enblidy bemerken wir, daf in einem armeni: 
fchen Kiofter auf einer Laguneninfel bei Venedig eine Zeitung in armenifcher Spra: 
he erfcheint, welche in der Levante und in Eonftantinopel in Umlauf ift. 20. 

Armenfhulen, Unterrihtsanftalten für Kinder unbemittelter Altern 
(S. Schule.) Im engern Sinne heißen in mandjen Orten, wie in Leipzig, die 
jenigen Anf:alten fo, welcye von Seiten der Armenanftatt (f. “ tmenwefen) am 
Unterrichte der Kinder ganz dürftiger. Ältern der untern Stände errichtet find, 
hingegen bie für die Kinder verarmter Ältern aus den mittlern Ständen — 
Lehranftalten Sreifchulen genannt werben. 

Armenwefen, der Inbegriff des Zuftandes der Armen und aller Haft 
ten im Staate, twodurd) die Armen nad) den verfchiedenen Stufen ihrer Därftig 
£eit zwedimäßig unterflügt, theil6 die Urfachen der Armuch aufgefucht, umb mıdg 
lichft entfernt, oder für den Staat anı wenigften nachtheilig gemacht werden. Di 
Armuth hat verfchiedene Abftufungen, weldye mit demjenigen Armen, der burd 
Arbeit fich redlich zu nähren fucht, aber bei aller Anftrengung feiner Kräfte un 
feines Sleißes nicht fo viel erwerben kann, als er für fi umd die Seinigen bedarf 
und aud) bei folchen Armen ihren Anfang nehmen, die no) in Wohnung um 
Hausgeräthen ein Feines Eigenthum befigen; diefe Abftufungen gehen im erflen 
Falle herab bis zu dem Liederlichen Herumfkreifern, im leßtern aber bis zu benjeni 
gen Armen, die nirgends ein Obdady haben und in Höhlen, auf Straßen, ü 
Feldern, Stälen, Waldhütten ıc. übernachten. Yede Stufe der Armuth 
mehr oder minder Mangel an zureichenden Mitteln zur Befriedigung der no 
tigften Bedürfniffe des Lebens und [chließt allen Wohlftand aus. Hierdurch wirl 
nun die Verfuchung zur Bettelei, zum lieberlichen Leben, zum Betruge und end 
Lich zum Diebftaht mächtig; doch find bei vielen Armen der höchften Stufen bief 
traurigen Öefinnungen,, twoelche die Öffentliche Ruhe und Sicherheit flören, nid 
innmer vorhanden. Allein der Nationalwonlftand leidet durch die Armen doppelt 
erftens, weil fie in der Regel ihre Kinder fchlecht erziehen und nicht zur Arbeit ge 
möhnen; zweitens, weil die Wohlhabenden und Reichen nicht bloß fie ernähren 
fondern ihre Sffentlichen LZaften mit übertragen müffen. Die Urfachen und Quella 
der Armuch find entweder felbftverfhuldete, ald Dang zur Kaulheit un 
Müfiggang,, und die daraus entftiehende Neigung zur Unordnung, zu Spiel, 5 
Völlerei, Verfhmwendung, Wolluft ıc., wo auf unerwartete Ungiöesfäus Ride 
zuchlgelegt, fondern alled Erworbene fogleicy vergeudet wird; ober unverfchul 
Dete, al8 angeborene Mangel an Erwwerbsfähigkeit oder Mangel an Verdienfl bı 



































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ateriale Manches nicht fo gut gefertigt ift als e8 wol 
di m Rss io fnen Ösainun, antm dem man 
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44) ein Apothefsepfum, f. Päponehranign 
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wich ; ber 70fe Rei ‚eines Dufatens; 3) ein befannt s 
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Stadt Aldalonga erbaute und ein eigne® Reich fliftete, 
(im Zobe mi be atmen, he, 
x Fifeendenten, Auffteigenbe Linte, f. Abfte 
Een 
ce r 
— ein jertrlimmerter Vulkan von 4 









1821 befehloß die Regierung, diefen Piapofen ns 
Afceten nannte man pu altenriten ft 


lands, rfonbiet muee den Piatonitern. Der NMusbr 
fehen Aftefis, Übung, entiehnt, weicher bei den alter 
Strenge der Athleten gebraucht wurde, die fich, um 
fpleten zu fein, vieler Genüffe enthalten 
chen Afceten und die Religionsanficht, bie fie leit 
Mönhswefen. 
Afhaffenburg, das von ben Römern ar 
gericht und Stadt im bairifchen Untermainkreife r 
Main und ia, mar vormals mit feinem ( 
aufenthalt des mainzer Aurfürften, in einer fo f 
(hin Saueffe, baf Guftav Adolf von Schn 
dem Rhein in Befig nahm, fich wänfchte, folche 
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464 Afklepiadeifche Verfe Aftulap 


der methobifchen Schule genannt told. In ber Folge mweihte man, wie Gal 
berichtet, auch Fremde in biefe Seheimniffe und in den Orden ein. — Übrige 
finden wir den Namen ber Afklepiaden aud) in der Literatur der Griechen. (&.1 
„Abhandt. über bie Fragmente des Afktepiabes aus Tragilus” in den „Actis phil 
logor. Monacensium”, herausgeg. von Thierfd, 1.8b.,4..Hft., ©. 491 fg. 

Asklepiadeifhe Verfe beftehen aus zwei oder drei Choriamben, uı 
werden biefem zufolge in große und Heine ımterfchieden. Den Anfang macht jede 
malein Spondäus mb den Schluß ein Jambus, 


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fünf verfchiedene, aus asElepiadeifchen Verfen gebildete Weremase vor. Ergebraud 
entweder den Heinen oder den größeren asElepiadeifchen Vers jeden allein, ober I& 
den Heinern mit dem gipkonifchen Were wechfeln, oder Läßt auf brei Heinere a@Hepli 
deifche einen glykonifcyen, oder auf zwei Bleinere aublepiabeifche einen pherekeatifdk 
und einen glykonifdyen Werk folgen. 

Aftulap (beiden Griechen Aftlepios), der Gott der.Heilfunde. Etat; 
nennen ihn einen Sohn Apoll’s und der Arfinoe, der Tochter Leucipp’s; Audı 
Apol’8 und der Koronis, der Kochter bes Phlegyas. Werfchieben werden auch 
Wunder erzählt, welche feine Wiege umringten. Mad) Einigen wurde er von fe 
ner Mutter außgefegt, von einer Ziege gefäugt, von Hirten gefunden und .an ı 
nem fhimmernden Glanz um ihn für göttlich erfannt. Nach Andern hatte Kon 
nie zugleich Umgang mit Ifchy6 gehabt; der erzüirnte Apol (oder Diana ftatt feine 
tödtete die Ungetreue, rettete aber da6 Kind, das fie inihrem Schoße trug. a 
tere Meinung war die allgemeinfte und wurbe auch durch) das pythifche Orakel b 
ftätigt. Später brachte Apoll feinen Sohn zu Chiron, der ihn in der Hellkun 
und Jagd unterrichtete. Sn ber erftern erlangte er einen hohen Grad von Gefhk 
lichkeit, daß er fogar den Ruhm feines Lehrers verbunkelte. Nicht nur verbinder 
er ber Lebenden Tod, fondern rief felbft Werftorbene wieder ins Leben zuchdl. Ze 
aber, durch feines Bruders Pluto Klagen über Beeinträchtigung bewogen, erfehlı 
mit feinem Blige den Wohlthäter dee Menfcyen, die ihm fortan aus Dankbarkı 
göttliche Ehre erwielen. Insbefondere ward er zu Epidaurus im Peloponnes (f. A 
golis) verehrt, wo ihm ein Tempel nebft einem Haine gewidmet war. Aus be 
genauen Regifter, weidyes hier über die mertwürdigften Krankheiten und bevm ‚He 
mittel geführt wurde, fammelten bie größten Arzte Erfahrung und Kenutuifl 
Bon dg verbreitete fich fein Dienft über ganz Griehyenland, und kam endlich au 
nah Rom. Als hier einft die Peft drei Jahre Lang müthete, wirben, auf Anzathı 
des deiphifchen Apoll, Gefandte zum Afkulap nad) Epidaurus gefchidt. Kan 
waren fie vor dem Gotte erfchienen, ald unter dem Bilde beffelben eine Gchlan 
hervorfam, voelche gerade nady dem römifchen Schiffe zueilte. Diefe Schlam 
die man für den Afkulap felbft hielt, wurde mit großer Feierlichkeit nadı Rom 1 
bracht, worauf die Peft nacjließ. — Afkulap hatte zwei Söhne, Macyaon 
Podalirios, auch Afkiepiaden, bie im trojanifchen Kriege als Deiden und Ay 
fich berühmt machten. Seine Töchter waren Hygiea, "Iafo, Panacca und Ägl 
von denen erftere als Göttin ber Gefundheit verehrt ward. — In den Abbildung 
erfcheint Aftulap als ein bärtiger Dann, mit einem von einer Schlange ummunl 
nen Knotenftabe, demm Bilde der Genefung. Neben ihm feht der Daher, I 
Symbol der Wachfamkeit. Dft ijt er mit dem Lorber Apol’s gekrönt. KBımı 
Ien findet man neben ihm einen Fleinen Anaben, Zelefphorus, abgebilbet, ber ei 
Müge auf dem Kopfe trägt und ganz in einen Mantel gehüht ift. — Oft wi 
Aftulap aud) bloß unter dem Bilde einer Schlange vorgeftellt. (S. Sidter, „D 
Hierogipphen in dem Mythus des Afkulap” ıc., Meiningen 1819.) 


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484 Aftronomie (Gefchichte) 


zufammen tieber bie praftifche, im Gegenfage ber, jene frühern brei Abthei: 
lungen umfaffenden theoretifhen Afttonomie aus. Die Aftronomen, 3.8. 
Schubert, madhen alfo einen Unterfchied zwifchen theoretifcher, ale Sy 
ftem, und theorifcher Aftronomie, al® Unterbegriff. Etymologifch ift diefer 
Unterfchied nicht begründet. 

Die Gefhichte der Aftronomie hebt im graueflen Alterthume an. 
Sobald bie Menfchen zum geiftigen Bewußtfein erwacht waren, mußte fie ber An: 
blic? des Sternenhimmels rühren; und die nächften Bedürfniffe zwangen fie anf die 
Miederkehr der Sahreszeiten, die Mondwechfelu.f. w. Acht zu haben. Die uns 
befannten ätteften aftronomifchen Beobachtungen find Sinefifche: eine folde, 
deren Montucla (S. 455 des 1. Bde. feines unten anzuflhrenden Werkes) Er: 
mwähnung thut, nämlich eine fehr nahe Zufammenkunft des Saturn, Jupiter, 
Mars, Merkur und Mond, fällt faft driethalb Taufend Fahr vor unferer Zeitrah- 
nung. Auch die Ch aldäer rüuhmen fich fehr alter aftronom. Beobadjtungen; ins 
deß erwähnt Prolemäus (f. d.) nur zweier, etwa 700 v. Chr. von ihnen beob» 
achteter Mondfinfterniffe. Nod, weniger Wichtigkeit legt berfelbe Aftronom auf die 
afteonom. Kenntniffe der Agyptier, twiewol das Drientiren ihrer Ppramiben 
nach) den Weltgegenden, die in Ägypten aufgefundenen Thierkreife (f.d.) a. 
a. Umftände feine fo ganz unvortheilhafte Idee bavon erwedien; — und mas ein 
neuerer Gefchichtfchreiber der Aftronomie (Bailly, f. d.) über em, nad, feine 
Hppothefe, im mittleren Afien anfäffig gewefenes, mit gründlichen aftronom. 
Kenntniffen ausgerüftetes, Volk beibringt, fcheint fo wenig begründet als umfere 
Kenntniß von der indifchen Aftronomie. Auf eine höhere Stufe erhob fih bie 
Sterntundein Griechenland, und der griechifche, 640 vor Chr. geb. Welt 
weife Thale (f. d.) berechnete bereits eine Sonnenfinfterniß. Auh Ppehages 
ta$ fcheint aftronom. Kenntniffe befeffen zu haben. Na) ihm führte der Athenien 
fer Dieton (433 v. Chr.) den berühmten Mondeykel von 19 Jahren ein, binnm 
welcher Zeit bie Neumonde wieder auf die vorigen Tage des Jahres zur&dtonmun, 
indem 19 Sionnenjahre ziemlich genau 235 Mondwechfel (Lunationen) ausmachen; 
eine Entdedung, welche man bamalß für fo wichtig hielt, daß man die betr. Red» 
nung mit goldenen Buchftaben eingeub, daher die Zahl eines jeden Jahres in bie 
fem Gyfel noch jeßt die goldene genannt wird. Größere Fortfchritte machte die 
Sterntunde zur Zeit der Prolemder; und wir finden, etwa 300 v. Chr., Tb 
modaris und Ariftilt mit brauchbaren Planetenbeobahtungen befcyäftiet. 
Weit aber überragte fie an phitofophifchem Geifte Ariftarch, von Samos, geb. 
267 v. Chr. (f. b.), welcher, nad) Archimebes’8 ganz unzmelfelhaftem Zeugnifßs 
(f. d. merkwürdige Stelle im Anfange des Avenarius), die doppelte Bewegung ber 
Erde um ihre Are und um die Sonne lehrte *); — und etwa 100 Jahre nad 
ihm beflimmte Hipparchus (f. d.) die genauere Länge bed Sonnenjahres, & 
Ercentricität der Sonnenerbbahn, das Rüdgehen der Nachtgleihen, ja, er zaı 
ternahm fogar ein Firfternverzeichniß, „ausus“, wie fi) Plinius d. X. („Hist. ua 
tur.‘, lib, Il, cap. 26) ausdrüdt, „rem etiam Deo improbam annumerarepoug 
ris stellas, coelo in hereditatem cunctis relicto”. Won Hippardy ab findez gi 
eine Lüde in der Gefchichte der Aftronomie bis zum Anfange des 2. Jahrh_ aa 
Chr., wo Ptolemäus(f.d.) ein vollftändiges Spftem der Aftronomie in 13 Ri 


*) Ariftarch fagt zwar 1. c. ausbrüdlich, dag fi die Erbe in einem fchiefen Kreiy 
um die Sonne brehe, und daß die Entfernung der Firfterne fo groß fei, daß diefex rei 
in Betracht berfelben wie ein Punkt erfcheine; allein er feheint nicht al Aftronom, fonbexz 
als Pythagoräer auf diefen Gebanten gefommen zu fein, welche ba® Beuer (die Gone) 
für den Mittelpunkt der Weit hielten. — Ich berichtige auf diefe Veranlaflung Ne 
wöhnliche, aber irrige Meinung, ald verdante Gopernicus feine Weltorbnung 
Stelle d. Kvenarius, ba diefes Buch erft fpäter gedruckt wurde. 


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| 486 Afteonomie (Gefchichte) 


fi mit ihnen in Kreifen gemeinfchaftlich um bie Sonne beivege; und ber barthat 
daß diefe Kreife (oder, fpätern Berichtigungen zufolge, doch nur wenig von de 
Kreisgeftalt abweichenden Bahnen), in ihrer volllommnen Einfachheit, die ver 
wideltfien Bewegungen der Mitplaneten und namentlidy ihr, früher völlig värh 
feihaft gebliebenes, fcheinbares Stiltftehen und Rüdwärtsgehen, volltommen e 
Eärten. Wie viel Geiftesfreiheit zu diefem Kampfe mit taufendjährigen Woruxthei 
ien gehörte, können wir, die noir auf Copernitus Schultern fliehen, Baum meh 
beurtheilen; aber fein großer Landsmann Kepler hat und des Mannes Geifl uni 
Sinn mit wenigen kraftvollen Zügen gegeichrtet,, ihn „virum’' nennend, „maxia 
ingenio et quod in hoc exereitio magni momenti est, animo libro”. leid 
wol fand fein Spftem nicht fogleich allgemeinen Eingang; und während es My4 
tions u. X. vertheibigten, feßten ihm ausgezeichnete Aftconomen Cinwenbunge 
entgegen, unter denen die Nichtbemerkbarkeit einer jährlichen Parallare ber Fir 
fterne, welche doc) aus der Bewegung ber Erde nothiwendig folgen zu mizflen fchien 
das größte wifienfchaftl. Gewicht hatte. Der ausgezeichnetite unter biefen Bes 
nen deö großen Gopernitus war Tyco Brabe (f. d.), geb. in Dänemar 
1546. Er behauptete, die Erbe bleibe im Mittelpimite der Welt unberweglic 
der ganze Dinmmel drehe fi) um fie in 24 Stunden, und aufierdbem befchreibe de 
Mond fowol als die Sonne, mittelft eigner Werwegungen, Kreife um bie Exbı 
gleichtwie Merkur fammt den übrigen Planeten, Epicykei (f.d.) um die Sonn 
Was Tycho hauptfächlich auf diefe Erklärungsart leitete, war feine Anhänglichkei 
an ben wörtlichen Sinn verfcyiedener Stellen der Bibel, mo der Erde eine gl 
liche Ruhe zugefchrieben wird; wie wefentlicdy er aber auch der Wiffenfchaft durd 
Verfolgung diefes irethümlichen Weges geichadet hat, fo ift fie ihm bodh aukeır 
feit® unendlichen Dank für die große Genauigkeit feiner Beobachtungen fdhufbia 
welche feinem Schüler und Gehülfen, dem Würtemberger Kepler (geb. 1571 
aeft. 1631, f. d.) den Weg zur Entdedtung der beftimmtern Geftalt der Planeten 
bahnen und der wahren Planetentheorie eröffneten. Denn nır 8 Minuten Unter 
fehled zwifchen den nach der Kreishopothefe berechneten und ben von Sodı 
beobachteten Orten des Planeten Mars, welchen Kepler feinen Unterfuchungen un 
terworfen hatte, gaben diefem fcharffinnigen Aftronomen, wie er fidy &. 114 fel 
ner „Astronomia” *) felbft ausdrüdt, die Veranlaflung „ad totaın Astronemiaı 
reformandam”, indem er baraus die elliptifche, jedody) von Gopernicus’s Kreife. 
nur wenig abweichende Beftalt der Planetenbahnen, in deren einem Brennpunkt 
die Sonne liegt, folgerte; und, auf der glorreic, betretenen Bahn fortfchreiten! 
ferner darthat, daß, bei jenem elliptifchen Laufe der Planeten um die Sonne, di 
von legterer zu ben erften gebachte, gerade Kinie (db. Nabius Vector) in gleiye 
Zeiten immer gleidy große Sectoren dee Bahnebene abfchneibet; und enblidy, bei 
jih bei der Bewegung ber Hauptplaneten fowol als ber Nebenplaneten N 
Quadrate der Umlaufszeiten verhalten vwoie die Würfel der mistlern Entfernem 
gen vom Dauptlörper: meiche brei wichtigen Säge man unter dem Namen ie 
Kepler’fhen Regeln zufammenbegreift. Faft um die nämliche Zeit brada 
Satildi (farb 1642, f.d.) eine andre Vorbereitung für die baid zu erwartend 
tiefere Unterfuchung der Mecyanik des Himmels, durdy feine Entdeddtung der &r 
fege des Falles, zuflande; und wenn die papiftifche Kirche diefen Weltweit 
rang, die Öffentlich vorgetragene Lehre von ber Bewegung der Erde, auf meld 


*) Der Zitel diefes, den Codex ber theorifchen Aftronomie enthaltenden, zu ki 
ner Zeit veraltenden Werkes, ift: „Astronomia nova arrıoloynros, seu physic 
roelestis, tradita commentariis de motibus stellae Martis, ex observationibu 
Tychonis Brahe: jussu et sumptibus Rudolphi ll. Romanorum imperatoris et 
plurium annorum pertinaci studio elaborata, Pragae, a 8.C.M. Mathenms 
s“ico Joanne Keplero‘ (1609, %ol.). 





488 “ Altronomie (Nugen.und Literatur) 


nus, Piazzi’6 Entvedung der Ceres (1801), Olbere’s Entdedtung der Palai 
(1803) und Bella (1807), Harding’s Entdedtung ber Juno (1804), Di 
ber#’d und Ende’s Beflimmung des Umlaufes zweier Kometen; ferner die new 
fien Gradmeffungen in Srankreih, England, Deutfchland, Schweden, die Ber 
volltommmung der aftronom. Inftrumente durd; Reichenbach ıc., in feifchem An 
denden; und der vereinte Fleiß fo vieler noch lebenden Aftronomen läßt flr die fort 
fhreitende Ausbildung der Aftronomie nicht weniger glänzende Erfolge hoffen. 
ber den Nugen diefer vortrefflichen Wiffenfchaft wird e8 kaum nöthig fein 
fich zu verbreiten. „Ihr erhabener Gegenftand”, fagt ein beutfcher Matırrforfce 
(Sehler), „darf nur genannt werden, um Empfindungen von Größe und Wär 
du erregen, und bie Begriffe, die fie und von dem Umfange der Welt und va 
der Macht, Weisheit und Güte ihres allmächtigen Urhebers gibt, müfien aud 
Menfchen von fonft flumpfem Gefühle zur Bewunderung und Anbetung hinrelßen 
Die Vortheile, die fie der menfchlihen Gefellfhaft zur Eintheilung und Wahrneh: 
mung ber Zeit, zur Schifffahrt, Beftimmung der Lage ber Orte auf der Erben. f 
w. gewährt, fpringen in die Augen. Überhaupt aber ift bie Kenntniß der wahre 
BVerhältniffe und Verbindungen, in welchen unfere Beine Erde mit dem große 
Ganzen fteht, dem aufgekiärten Erbbewohner, wo nicht unentbehrlich, body) ge 
wiß Höchft nlıgtich und anftändig. Diefe Kenntniß erhebt uns über Manches, wei 
da® Herz fonft an die Exde feffelt und uns auf diefem Heinen Planeten groß uml 
wichtig däucht, und fängt vielleicht eine Gedankenveihe in und an, deren Kortfehun 
noch jenfeit bes Srabes einen Theil unferer Gtüchfeligkeit ausmacht.” — Aus de 
außerordentlich reichen Riteratur der Aftronomie führen wir nur die neueflen unt 
wichtigften Lehr = und Handbücher an: „Astronomie par de Lalande”, 3. Aufl. 
Paris 1792, 3WBde., 4. Daraus gibt e6 einen Auszug: „Abrege d’Astronomiı 
par de Lalande‘, Paris 1795 (ein Führer, welcher felten im Stiche Läft) ; „Astre 
nomie thcorique et pratique par Delambre‘, Paris 1814, 3 Bde., 4. (ein fü 
Afteonomen vom Zac) wichtiges Wert). Schubert’s ,Theoretifche Aftronemie" 
Petersburg 1798 , 3 Bbde., 4., und bie neue franzöfifche Ausgabe davon, ebenbal 
1822. Biot’$ „Traite elementaire d’astronomie physique‘, 2. Aufl., Par 
1810, 3 Bde. Laplace’s „Exposition du systeme du monde‘, 5.%., Part 
1824 (eine allgemeine Darlegung ber in dem größern Werke: „Mecanique ce 
leste”, vechnend entwidelten Refultate). Auf die leichteren Säge der Geomett! 
und Afteonomie befchränkt fi dagegen Bode’s „Erläuterung der Sternkunde‘ 
3.%., Berlin 1808, 2Bde.; und diefem Werke zur Seite darf Bürja’s „Lehrbux 
der Afttonomie”, Berlin 1794, 5 Bde., genammt werben, welches aber fde 
tiefere Workenntniffe erfodert. Wortrefflih, wenn gleich fehr gebrängt, A 
Bohnenberger’s „Aftronomie”, Tübingen 1811. Won Piazzi’6 italienifchen 
„Lehrbuche der Aftronomie” hat Weftphal, Berlin 1822, 2Bde., eine deutid 
Überfegung gegeben. An englifchen Werken führen wir Weodhoufe’s „‚Elementar, 
treatise on astronomie”, 1823, und Fergufon’s „Lectures on astronomy 
an, welches legtere populair gefchriebene Werk auch in mehren beutfchen Beucbei 
tungen vorhanden ift. Eine Belehrung für Kefer, die keine mathemät. Workenst 
niffe befigen, gewähren namentlich Brandes’s: „Die vornehmften Lehren ber Aftıe 
nomie, dargeftellt in Briefen an eine Sreundin‘‘, Zeipz. 1816, 4Bde., umb Fries! 
„Dopulaire Vorlefungen über Afttonomie”. Endlich hat Schubert auch eine „Pr 
pulaite Afttonomie”, Petersburg 1804, 3 Bde., herausgegeben. Die newefle Ü 
Littrow’6 „Populaite Aftronomie”, Wien 1825, 2 Thle. Dem beobadhtenbr 
und rechnenden Aftronomen müffen Beffel’8 „Beobachtungen auf der Bönigäberge 
Stemwarte”, bie feit 1813 in $olio erfcheinen, empfohlen werben. Literarifh 
und andre Notizen über aftronomifche Tafeln finden fich in ben genannten größe 
aftronom. Lehrbücher. — Die aftronomifchen Zeitfchriften betreffend, fo seh 








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504 Atmofphärifche Luft Ätolien 


in der neuen Auög. von Gehler’s „Phnfifat. Wörterbuche” (1.Bb., Leipz. 1825) 
Gtaffifch find nody immer de Luc’6 „Recherches sur les moditications de l’at 
mosphöre ” (Genf 1772, 2Bde., 4.; deutfch, Leipz. 1776-- 78). And 
m. d. Abfchn. De l’atmosphere in Biot’8 „Traite d’astronomie physique” (! 
Aufl, Paris 1810, 3 Bde.). Über die Atmofphären des Mondes, der Sonn 
und der übrigen Planeten vgl. m. die Art. 

Atmofpbärifche Luft, f. Sasarten. 

Atmofpbärologie, die Lehre von der Atmofphäre, ihrer WBefchaffen 
heit, ihren Veränderungen und Exfcyeinungen. 

Ätna (Monte Gibelto), in Sicitien, der höchfte von den drei großen feun 
fpeienben Bergen in Europa, deflen fentrechte Höhe nady Spallanzani 11,400 } 
beträgt. Die Anficht auf der Norbfeite von dem Dliveto des Capuzinerkiofte 
Trecaftagne zeigt den üppigften Vorgrund (die prächtige dactylifera, indifde de 
gen, Aloe, Lorberbäume, Orangen, Granaten) und die reichfte Ferne. Ma 
theilt den Berg in drei Regionen ; die erfte heißt Die angebaute — fie ift mit Gtät 
ten, Dörfern und Kiöftern angefüllt und mwirb von kleinen Lavabergen gebildet - 
die zweite die Holz = oder Waldgegend, berühmt wegen des üppigen Wachtthun 
ihrer Platanen, Kaftanien, Eichen; in dem Schatten eines großen Kaftanicı 
baums haben hundert Pferde Raum, daher heift er dei centi cavalli. Die brit 
Region, die wüfte oder nadte, ift mit Ei6 und Schnee bededt. Leßterer ifi m 
entbehrlich zu kühlenden Getränken und beffer als Eis; der Atna verforgt nicht nı 
einen großen Theil Italiens, fondern audy) Malta damit, und der Schneehandı 
welcher allein für Rechnung des Bifhofs von Catania betrieben wird, foll ein 
jährlichen Gervinn von 5 — 6000 Thalern abtwerfen. — Der Atna erhebt fi 
fihtbar au& den Urgebirgsmaffen ; jedoch find feine geognoftifchen Werhätmif 
weil überall mächtige Lavaftröme eine Dede bilden, nicht gut zu ermitteln. Au 
brüche Eennt man vor Chr. Geb. neun, darunter find die von 477 und 121 vi 
züglich wichtig; nadı Chr. find e& die von 1160, 1169, 1329, 1536, 153 
1669, 1693, 1763, 1787, 1792, 1802, 1809, 1811, 1819. Die Love 
ergüffe, die mehr aus Seitenöffnungen als aus bem Krater fomımen, verhalten fi 
in Menge und Michtigkeit zu denen des Vefuvs, wie gewaltige Ströne zu unf 
deutenden Ftüffen. — G.de Non’s „Voyage pittoresque en Sieile‘ (8.1 
91.24) und Graß's „Sichtifche Reife ind. 3.1808 u. 1809." Um die Topograpf 
und Naturgefchichte des Atma macht ficy die zu Satania feit 1824 beftehende Gio 
nifche Alabemie, welche zu Ehren des Ritters Giuf. Gioeni, Verfaflers einer „L 
tologia Vesuviana ', fo heißt, verbient. 

Itolien, Landfchaft in Griechenland, an der Norbklfte des Eorinthildk 
Meerbufens, fo genannt von Atolus, des elifchen Königs Epeus Bruber, ber, a 
Eli weichend, fich zum Herem bes Landes machte. Das ältere Ärofien wer 
durch den Achelous von Alarnanien gefchieden und ging von da bis Kalpbom oh 
zum $luffe Evenus, wo ed an Lofrien grenzte. Südlich waren das Merr m 
nördlich Theffalien die Grenzen. Als es durch fpätere Eroberungen, welche m 
unter bem Namen Xtolia Epiktetos begriff, erweitert worben, waren bie Geray 
in Norden der Dia und die Athamaner in Epirus; aud) Thermopplä, Hrealli 
und ein großer Theil Theffaliens gehörte dazu. Sfttich war Dorien und die Küf 
bis Naupaktus und Eupalion dazu gefchlagen. Das Land war rauh und umfınd 
bar und durch feine Gebirge fell ; nach Herodot und Ariftoteles waren in den, dit 
fien Zeiten fogar Löwen bafelbft einheimifh. Die erfien Stammväter ber Atsl 
taren Hellenen. In Eleine Völkerfhaften getheilt, hatten fie feine Haupefeb 
fie machten fih,, mit Jagd und Raub befchäftigt, durch Räubereien zu Lande w 
zur See furchtbar ; auch behielten fie, al& frei und keinem andern Volke un 
die alten rohen Sitten am längiten bei. Früh fchon errichteten fie den großen Ätel 





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512 Attila 


30g er IUprien und verwüftete alle Länder vom fchwarzen bi6 zum abriatifd, 
Meere. Der Kaifer Xheodofius fammelte ein Heer, um fich feinem reißenden B: 
bringen zu widerfegen; aber in brei biutigen Schlachten erklärte fich das Giäd f 
die Barbaren. Conftantinopel verbantte feine Rettung bloß feiner Wefeftigu 
amb der Unmiffenheit der Seinde in der Belagerungskunft. Thracim, Maceboni 
und Griechenland erlagen dem milden Eroberer, ber 70 blühende Städte zerflör 
Theodofius mußte bie Gnade des Siegers anflehen, und buch Aufopferung fein 
Scyäge gelang esiihm, den Frieden zu erfaufen. Einer von den Leuten bes Artli 
Edekon, fieß fi von einem Eunuchen, Chryfaphius, durd) Veftechung zu de 
Verfprechen verleiten, feinen Herem bei der Rückkehr an die Donau ermorden | 
wollen ; aber im Augenblide der Ausführung entging ihm der Much; er fürzte | 
feines Heren Süßen und befannte da& verbrecherifche Vorhaben. Man fürchte 
Artila’s Rache, und Conftantinopel zitterte; aber er begnügte fi, dem Xheod: 
find wegen feiner Ereulofigkeit Vorwürfe machen zu laffen und den Kopf des Chrı 
faphius zu verlangen. Der Kaifer verftand fich zu einem neuen Zribut. Xrtil 
richtete num fein Augenmerk auf Gallien. Mit einem ungeheuern Heere ging ı 
über den Rhein, die Mofel und die Seine, kam an die Loire und lagerte fic) untı 
den Mauern von Orleans. Die Einwohner diefer Stadt, durch ihren Bifdyof A 
nan (Anianus) ermuthigt, hielten die erften Angriffe der Barbaren ab, und din 
die vereinigte Macht der Römer, unter dem Feldheren Astius, und der WA 
gothen, unter ihrem König Theodorich, ward Attila gezwungen, die Belagerum 
aufzuheben. Er 309 fidy nad Champagne zurüd, und erwartete den Feind in dx 
Ebenen bei Chalone. Bald trafen die beiden Heere zufammen. Xttila, umubi 
über ben Ausgang der Schlacht, fragte die Wahrfager, und fie verkimnbdigten ihı 
eine Niederlage. Er verbarg feine Beftürzung, durchlief die Reihen feiner Kriege 
erinnerte fie an ihre Thaten, und zeigte ihnen feine Freude über einen neuen Kam 
und über die Belohnung ihrer Thaten. Durd) die Reden und durch die Gegenw. 
ihres Anführers entflammt, waren die Hunnen ungeduldig, zu fämpfen. Bei 
Heere fochten tapfer; endlich wurden die Neihen der Römer und Gothen dımt 
beochen, und fchon hielt Attila fid) des Sieges gewiß, als ber gothifche Pri 
Thoriemund, des Theodorihh Sohn, von den benachbarten Anhöhen auf die Hu 
nem ftürzte: er brachte fie in Unordnung, verbreitete Tod in ihren Reiben, 
Attila, von allen Seiten bebrängt, zog fi mit Mühe in fein Lager zurüd. Di 
war vielleicht Die bLutigfte Schlacht, die je in Europa geliefert ward, denn nad) eis 
gen gleichzeitigen Gefchichtichreibern bedediten 106,000 Tode das Schladrfel 
Im Lager ließ Attila alle feine Geräthfchaften und Schäge auf einen Haufen 5 
fammenbringen, um im duferften Kalle fidy mit diefen zu verbrennen. Allen mı 
begnügte fi, in der Nacht fic) mwieder zu fanmeln, erwies dern mühfam aufs 
funbenen Leichnam des Königs Theodoricy (Dietrich) die legte Ehre, und rief fein 
Sohn Thorismund auf dem Schlachtfelde zum Könige aus. So entging Ati 
feinem Untergange. Die Franken allein festen ihm nach, und verfolgten ihn fei 
wärt6, biß er über den Rhein war. Mehr gereist al muthlos, fuchte Attila nei 
Gelegenheit, Italien anzugreifen, und begehrte die Honoria, Schwefter Bala 
tinten’® III., zur Gemahlin. Diefe Prinzeffin war wegen eines vertrauten Un 
gangs mit Eugenius, ihrem Kammerherrn, vom Hofe entfernt und in ein Klo 
gebracht worden ; fie trug dem Attila ihre Liebe an. Ermarb um fie, unbe 
Iangte bie Hälfte des Neiche ald Mitgabe. Da diefe Foderung abgefcylagen wurd 
drang er mit einer fuchtbaren Macht in Italien ein. Der Kaifer zitterte und mr 
gebend waren die Bitten der Gefandten. Attila eroberte und zerflörte Aquildi 
Pabua, Vicenza, Verona, Bergamo und vertwüftete die Ebenen der Lombarde 
Die Einwohner flohen auf die Alpen, Apenninen und auf die unbeachteten Jafel 
in ben Sümpfen (Ragunen) de6 adriatifchen Meeres, wo fie Venedig erbauten 





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536 Auger (Louis Simon) Augereau 


Zerftreuung und Sucht, höher zufommen. Ein mäfßiges Einkommen teilte a 
mit feiner dürftigen Familie. Dan fagte von ihm, daß er nie von einem Dim 
fchen und daß nie Jemand von ihm Böfes gefprochen habe. Als Mitglied der Als 
‚ bemie der Snfchriften blieb er feinen Srundfägen der reblichen Offenheit fo tren, ba 
er von allen Dlitgliedern ebenfo geliebt al& geachtet wurde. Der Ausbrud br de 
volution mußte den Mann, der in Griechenland lebteumd geiftig fich nährte, meitglähe: 
der Theilnahme entzünden. Cr hoffte Abftellung der fchreienden Mißbräude ud 
wahre Sceiheit. Diefe Erwartung fpricht fich in mehren feiner Schriften aut. & 
ftarb vor den Ereigniffen, die feinen Glauben hätten wanfend machen Lönnen, den 
7.$ebr. 1792. Us Schriften, theils Überfegungen aus den alten Gprake, 
theils politifchen Inhalte, find nebft f. literarifchen Nuchlaß zu Paris 1794 a2 
Bon. herausgegeben worden. Unter f. politifchen Schriften zeichnen fih au: 
„Projet d’education publique, precede de quelques reflexions sur !ue 
blee nationale (1789), und: „De la constitution des Romains sous les ra 
et au tems de la republique”' (1792), das Werk eines 3Ojährigen Fieifee, dab 
erft nach f. Tode mit dem übrigen Nachlaß erfchienen ift. 3. 

Auger (Louis Simon), geb. 1772, Eönigt. Genfor feit 1820, zug 
Mitglied der Akad. veMMiffenfch. in Paris, ausgezeichnet ald Kritiker. War ht, 
des Senfuramts wegen, bei Srankreich& Ultraliberalen unbeliebt, fo wird ihm hab 
Ausland mehr Gerechtigkeit widerfahren laffen. Unter Napoleon und der Repubil 
diente er in feiner früheren Jugend in untern Verwaltungsäntern, ging aber Ha 
zue Kritil der Schriften feiner gelehrten Randeleute und Zeitgenoffen über, waszhm, 
weil er freimüthig tadelte, manche Feinde zuzog. Aber feine Noten habım vor 
Anfang an viel Beifall bei Denen gefunden, die einen richtig begründeten Nabel ze 
hägen wiffen. Die mit O. vom 3. 1802— 3 bezeichneten Artikel In der Zeit 
fhrift „Decade philosophique’” find vonihm. Zum „Journal general" wm 
zum „Spectateur‘, endlidy zum „Journal de l’empire“ lieferte er Beiträge un 
bereicherte viele neue Ausgaben der Werke Älterer franz. Schriftfleller mit intereffan 
ten Roten, die manches Dunkle oder Unrichtige verbeffern. Die Lobreden auf Bei 
leau und Corneille befriedigten felbft A.’3 bitterfte Gegner. Seine jüngftn lite 
eifchen Prodbucte umfaffen die Politit im Geifte der Minifterialpartei, und billig 
man auch nicht alle feine Meinungen, fo achtet man body die [höne Gabe der Dat 
fleBung diefes Schriftftelers... 

Augereau (Pierre Frangois Charles), Herzog v. Gaftiglione, Marfchaß va 
Fcankreih, Sohn eines Sruchthändfers, geb. zu Paris 1757, diente als Cara 
nier in der franz. Armee, ging dann in neapolitanifche :Dienfte, tieß fih 1787 5 
Peapel ald Sechtmeifter nieber und ward von da 1792 mit feinen Lanbeleuten vr 
viefen. Er diente hierauf ald Freiwilliger bei ber Armee in Stalien und fdmen 
fi durch Verwegenheit und Einficht fchnell empor. 1794 bei der Pprendenarm 
al® Brigabegeneral und 1796 ald Divifionsgeneral bei der Armee von Stalin an 
geftellt, erwarb er militairifchen Ruhm. Er nahm die Päffe von Millefimo, mr 
berte am 16. April das verfchanzte Rager der Piemontefer von Ceva, madyte M 
zum Meifter von Cafale, ftürzte fi) auf die Brüde von Lodi und erflürmte fi 
nebft den feindlichen Verfhanzungen. Den 16. Suni ging er über den Po ua 
machte die päpftlichen Truppen nebft dem Cardinallegaten und dem Generalflad 
zu Oefangenen. Sin den erften Tagen des Aug. kam er Maffena zu Hülfe, un 
terhielt einen Tag lang die hartnädigften Gefechte gegen eine Überlegene Truppen 
zahl und nahm das Dorf Gaftiglione, von dem er feinen Derzogstitel erhielt. De 
25. Aug. ging er über die Erf) und fchlug die Seinde bie Roveredo zuräd. A 
am Tage von Arcole die Eolonnen wankten, ergriff A. die Sahne, flürzte fü m 
ihr dem Zeinbe entgegen und entfchted den Sieg. Die gefebgebende Verfammalun 

(henkte ihm (27. San. 1797) diefe Fahne. Den 9. Aug. zum Befehishaber dr 











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568 Aufonius Ausfap 


zung in Srantreich, bi® jegt aber ift e8 noch von Eeiner erfült worden. Die Pr 
feeihelt wurde mehrmals befchränkt und der ordentliche Lauf der Nechtöpflege du 
Specialgerichtöhäfe geftört. Eins der merkwärdigften Ausnahmegefege war ! 
vom 3. März 1810 über die Staatsgefängniffe, wodurch die alten Lettres 
eachet faft ganz wieder eingeführt wurden. mar follte der Einfperrung in: 
fotches Gefängniß jederzeit ein VBericht des Juftizminifters und ein Befeht I 
Geheimenrathe vorhergehen, fie auch nicht Tänger dauern ald ein Sabre; allı 
e8 fehlte an einer Einrichtung, wie da8 Habeas » Corpus : Recht in England, u 
die VBefolgung diefer Bedingungen zu erzwingen. Aud; unter Ludroige XV 
« Regierung dauerten eine Menge Ausnahmegefege fort. Wergebens heißt 8 i 
Art. 3 der Verfaffungsurtunde: „Die Sranzofen haben das Recht, ihre Mi: 
nungen befanntzumadyen und bruden zu laffen, wenn fie bie Gefege gegen I 
Mipbraud der Preffreiheit beobachten.” Durdy wiederholte Ausnahmegefeke i 
aber die Genfur nicht bloß der politifchen,, fondern auch) ber reiffenfchaftlichen Fox 
nale öfter eingeführt worden. Befonders wurde da8 Verbrechen, melches ber fi 
flere Schwärmer Louvel an dem Herzog von Berry verübte, dazu benußt, N 
Prepfeeiheit zu befchränten und den Miniftern die Befugniß zu verfchaffen, Ma 
fchen, welche eines Verbrechens oder verbrecherifcher Umtriebe gegen den Rück 
den Staat und die Pönigl. Kamilie verdächtig waren, ohne ihnen den gerichtlichen 
Proceß machen zu laffen, einzufperren. Diefe Gefege follten bis zum Ende in 
©igung von 1820 dauern. Das Gefeg die Genfur betreffend, ift in der Gi 
von 1820 erneuert worden, und zwar bis aufdrei Monate nady Anfang der Ciguu 
von 1821; hingegen das Gefeg wegen der Verhaftung verbächtiger Menfchen if 
flinfchweigend aufgehoben worden. Auch in Deutfchland haben wir Gand’s for: 
tifchem Wahnfinn Ausnahmegefege zu danken (f. Karlebader Berhiäffe). 
telche eine befondere Aufficht über die Univerfitäten und eine verfchärfte (oder m 
neuerte) Genfur mit fid) gebracht haben. 37. 

Aufonius (Dedus Magnus), der berähmtefte römifche Dichter dei # 
Zahrh., war zu Burdegala (Borbeaur) gegen das I. 310 geb. Cr flubirte unte 
mehren ausgezeichneten Lehrern, und erhielt in der Folge den Lehrftuhl der Bereit 
famtelt in feiner Vaterfladt, von mo aus fein Ruf fid) durch da8 ganze Reich mr 
breitete. WBalentinian vertraute ihm die Erziehung f. Sohnes Gratian an, nd 
nannte ihn fpäterhin zum Qudftor und Präfectus Prätorii. Als Gratian ba 
Thron beftiegen hatte, bezeigte er fich nicht minder dankbar gegen f. Lehrer. Gega 
d. %. 370 ernannte er ihn zum Gonful in Gallien. Nady dem Tode Grat 
lebte A. auf einem Landgute bei Borbeaur f. Freunden, den Wiffenfchaften ul 
ländlichen Freuden, und flarb um 304. Da Balentintan der riftlichen Religion P 
gethan toar, fo ift e8 wahrfcheintich, daß Aufonius ebenfalls diefe Religion bekannt; 
auch beweifen dies mehre f. Gedichte. Die Kritiker find dber den dichterifchen We 
des Aufonius nicht einig; unleugbar ift er geiftreich und gelehrt, aber Stimm 
Versbau haben bei ihm die Mängel des Zeitalterd, und f. Latinitär ift ums 
Man bat von ihm Epigramme, Soylien, Eklogen, Briefe in Verfn u [.R 
Die gefyägteften Ausgab. find: Borbeaur, 1575— 80, 2 Bbde., 4., von Gouhei 
Par. 1730, 4., Zaubert; Par. 1760 — 70, 4 Bbe., 12. Vgl. Heign’s db 
handlung.” 

Aufpicien, f. Augurund Augurien. i 

Ausfas, einebösartige, hartnädige und gefährliche Hautkcankheit, eigen 
im Morgenlande,, befonders in Ägypten und Paldftina zu Haufe, jedoch fehem fh 
duccy römifche Heere nach Statien gebradyt, und fpäterhin durch die nad Er 
zurüdlehrenden Kreusfahrer noch mehr im Abendlanbe verbreitet, wo er am 
de8 15. Fahr. verfchwand und der Luftfeuche Piag machte. Wa8 bie Alten ZidR 
dern Ausfaß techneten, feinen mehre hartnädige Hautausfchläge gervefen gu Fit 














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ER 006 karl t begingen, bis der Senat fie 187 vor 
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Dionysiaca u. [. w. Die von der Acad, des inseriptions et beta, 


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Juris gekrönte des dafigen Stabrbibtlothet . Rolle; 
urn ‚ afigen re Rolle: 
08, aus Jul, einer Ctabt dr Zn Kot, aeg, u 
Griechentande | 


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1 zu haben, fe «Hm dot mehr an Bruce und 


; ep Porta, bekannter u. d, N. Fra EREAR di 
Ei u Savignano bei Prato in Toscana, lernte in Florenz 
\ de der Dale bei Gofimo Roffelti, machte fhnelle Fortfchritte und 
cch m der Werke Leonardo da Vinct’s jene fchöne und große 
2 8 Colorits und Umriffes, die feine fpätern Arbeiten auszeiche 
ai a berlihmtes Frescogemälde auf dem Gottetader des 
ta: Matia:Nuova nr nofte Gericht vorftellt und von feiz 
£ Me relli vollendet wurde Ad durch die Predigten ie. he 
2, rretdeSe um ihm zu folgen, und fA)loß fich mit 
{ Ant Be bas Per ge ein A als Kr 
afruhrpredig gewaffneter verfolgt e as Klofter 
a ci ae 2 Bei Dar wenn er der Öe- 
) ent ge 2 Folge biefes Gefübdes nahm er 1500 in bemfelben. 


PER 9° fi} " 

er dyütt: in, a Wi Se Ka Dit mie u Om 
v hm, um ihn Gegenftänben ber Andacht zu widmen, Die 
ige in? er legten Periode ausführte, find feine Eau Nas 

04 n3 gefommen umb hatte großen Einfluß auf die glängenden 

a Bürtolom "6. Diefer Sernte Die Perfpeetive von feinem jungen Freunde 
e , Siebente Aufl. BL 38 










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ns in der Rolle un Ban. Bonn diefe „S 
Stell: eines Abjutanten. Übrlene fi in in 
te 8 ni Rab befaßen, De ehr 


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In dr von he gehaten Gap Gapelle [: 
ben dar) Milde un Bei a usg 
daf ihre Kinder: Napoleona 









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ch umb ber gröftte diefes in der mufikali 
ten Namens, geb. 1685 zu Eifenach, zu 1750 
und im Giavierfpielen zu Orbruff bei f. Ältern Bruder, 
Rudirte er die Mufik zu Güneburg und Iernte in der ‚ Gas 
og re fennen, trat 1703 in die 
Weimar, fam,170% nad) Yenftadt, mo er fid) eigentlich zu dem 
und Drganiften bildete, ward 1707 Organift zu M 


in Weimar und a Goncertmeifter A en = . 


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Doppelchören (Gantaten und Motetten), ferner Orgel: und Glas 

nm we ‚Unter biefen ift fein wohltemperirtes Clavier (bes 

sin und Fugen aus allen Zonarten) allbefannt. — Die 

ftammte aus Presburg in Ungarn, weldes Sebaftians Vater, 

Fe lo ki guter Mufiker war, der Neligion wegen verlieh, 

iederzulaffen. Mehr ald 50 Zonkünftier find von ihr auds 

fe hatte 11 Söhne, fämmtlich als Mufiker vortheithaft bee 

waren: Wilhelm $riedemann,geb, 1710 zu Weimar, 

m Titel eines beffen = barmftädtifchen Gapellmeifters 1784 zu Berlin. 

e der größten Harmoniften und gefchicteften Orgelfpieler. Dan hat von 

imten 6 Fugen fd Clavier. Kart Philipp Emanuel, a > 
le zu Hamburg geft., En nachdem er zu Leipzig die m. 

dirt hattel, als Mufiker in ‚preuf. Dienfte nah Berlin, und 

ıfikdirector zu Hambürg. Er bat meiftentheils für bas Glavier geats 

Melodien zu Gelleree geiftt. Liedern herausgegeben. Am beften find 

Sein „DVerfuc) über die wahre Art, Clavier zur fpielen‘, ift 

MWerkin feiner Art. Johann Ghrifops Sriebrid, 

‚farb 1795 als Nernir sei großer Orgelfpirs 









b en Ve ner Binabe indenn er fie einft mit 
‚ben verglich, die fich in den Gräben von Paris mit Schleudern bes 
ei dem Anblick eines Polizeibeamten ‚ernngen trennten, aber, fobalb 
gewandt, wieber beifammen wären. Vergleich gefiel; bie 
Sa chnüre in Form einer mei en, und nanne 
en B « fand bei biefen Streitigkeiten oft Gelegenheit, 
re: den Hof auszulaffen. Mac ihrer Beilegung - 
ıtleben um ganzfriner Neigung zur Dictkunft zu folz 
ed Gefhmads, des Charakters und der Lebensart Entpften zwis 
| eine innige Freundfchaft, umd Beide arbeiteten gemeinfchafts 
Reifebefchreibung, welche unter den Freunden ber fälle 


Boom I Dar Deobue ra efrut fahnale day ana 


en vielen Beifalt fand. Auferdem rühren noch mehre 


580 Autographifch Autopfie 


Autograpbifch oder Autographa (gried.), Hanbfihriften, bie der 
DVerfaffer fett gefchrieben hat, zum Unterfchleb von Abfchriften. Dam achtet fie 
höher alß legtere, nicht nur als intereffante lüberbleibfel,, fonbern auch, weil men 
fie für richtiger und minder fehlerhaft hatten fan ald Abfchriften von fremder Dawb. 

Autofratie, Seibfigerfchaft, Kigengerwalt. In ber Moralphitefephie: 
Setbflärhertfhung oder die Hersfchaft der Vernunft. Uber die widerfirebenden Rıb 
gungen; in der Politit Alleinherrfchaft. — Autokrator, ein Geibfäherrfcher, dr 
Staatsgewalt in fidy vereinigt. . 

Autofrator, f. Seibffherrfcher. 

Automat, ein fic) felbft beivegenber leblofer Körper, Überhaupt jede Mo 
fchine, weldye ihre beregende Kraft in fi) verborgen hält und fich alfe von. fibR u 
bewegen fcheint.. Schon Hans Stottheim um 1581 und Chriftoph Schifier, fah 
um eben bie Zeit, verfertigten dergleichen Mafchinen; befonders Achilles Large 
bucher, welcher wegen feiner Gefchidtichkeit 1610 in Augsburg bas Wirrgerruht 
erhielt. Seine Hauptarbeiten mwaren felbftfptelende mufitalifche Infirumente; 
machte fogar eine, welches eine ganze Vesper von 2000 Takte von feibft fein. 
(Man f. Stetten’s „KRunftgefchichte der Stadt Augsburg”.) Unter die beuam 
dernewhrbigften Automate gehören bie von Baucanfon (f.d.). Die bed 
Schweiger, Gebrüder Droz (f.d.), haben e8 in der Kunft, Automate zu werfe 
tigen, nicht weniger weit gebracht. Eins derfelben ftelit ein Kind von zwei Yahemn 
vor, das, figend an einem Pulte, feine Feder eintaucht, das tiberfiäffige ansichät 
tet und Alles, road man ihm In franz. Sprache vorfagt, niederfchreibt, weldes 
freilicg ohne verftedte muenfchliche Veihülfe nicht möglich if. Der Schachipide 
de8 Deren v. Kempelen (f: d) gehört nach dem Sreiberen v. Rafnig („Über den 
Schacfpieler des Hrn. v. Kempelen ımd beffen Nadyblidung ‘') nicht unter die An 
tomate, wei nad) ihm die Hälfe eines (verftecdten) Menfchen dabei mödhig if. 
Eins der merfwürdigften Automate if des Din. v. Kempelen Sprachmafcyine, kb 
welche derfelbe eine vortreffliche Schrift herausgegeben hat. Bu ben neueflen Aw 
tomaten gehören: Sirgmeier’s Fiötenfpieler; Mätzl’s und Kaufmann's Trompe 
ter; vor allen aber vielleicht eine von dem Bürger Geizard zu Biel für ben damelk 
gen erften Gonful Bonaparte verfertigte antile Wafe, twelche fich bei Beräbuung 
ner Seber zu einem Palmbaume entfaltet, unter dem eine [pinnende S;chäferin ft. 
©. Romershaufen’s Artil. Automat in ber „Erfh> Sruber’fchen ErncyMopähke”. 
2. rag Bufdy’s „Dandbuch der Erfindungen” (Eifenady 1802, 9. 
1 ’ = ö f9.). 4 r P 

‚Autonomie, inbem Staatsrechte, ba6 Recht, feine eigne GBefekgebum 
und Verwaltung zu haben ;- in ber Moratphilofophie die eigne Gefehgebung di 
Miltens, oder diejenige Befchaffenheit eines vernunftgemäfen Willens, meturhe 
fich felbf& Gefeg ift, fich felbft beftimmt, ohne Einfluß äußerer Triebfedern. Ih 
entgegen fteht die Heteroncmie des Willens, wenn berfelbe einer frenıden aufer ber 
Vernunft liegenden Foderung folgt. As Sinnenwelen betrachtet, ift der Deut 
freitig den Naturgefegen unterworfen, aber als Bernunftwefen (SJuselligeng) fh 
er unter Öefegen, die von der Natur unabhängig, bloß in der Wernunge gegeimbet 
find. Unabhängigkeit von den beftimmten Uerfacdyen ber Sinnenwelt ift Greiheltin ne 
gativer Bedeutung, und mit diefer flcht diefe Autonomie bes Willens in ungerteum 
licher Verbindung, mit ihr aber da6 allgemeine Princip der Sistlicyleit; dahlaye 
gen unter Deteronomie fo unenblicy verfchiedene hypothetifche Koderungen und De 
ftimmungsgründe begriffen find, als e6 Natururfadhen, Neigungen ı. f. ı. gebt 
kann. Brei, autonomifcd und fittlid gut handeln, Ifk gleichbedeutend. 

Autopfie(von avrog, felbft, und oyıs, das Sehen), die eigne Weobad 
tung irgend eines Naturgegenftandes, im Gegenfage der Keuntniß, tmeiche mus 
duch Vefchreibung, Erzählung ıc. bavon erhalten fann. Sn der Raturmiffenfigeh 










amen Clemens IV, beftiegen hatte, ai8 or Den @ingeferterten Befeiranh 

en Schu nahm. Da Clemens eine Sammlung aller feiner Schriften 
jenes, fpäterhin unter db. X. „Opus majus” gedruckte 

m due f. en Kanne marc 1267 wur: Uns 


Esculo B., verbot das Kefı Asien 

von N en d., d t en 

"den der Dapft befkitige. Diefe nene Ger 
Hieronpmus 


und Big nadahmen Taffe. Ein Theil biefer Mi: 
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begleitete Knall 
und an einem andern Orte t a TEE 
Br in Kt dm Bene un Dig nudmaden Km Sonad) hatte e 


verdienen 
‚ ihrer Urfachen, en und Angaben, denfelben 
le he der Wahrheit fehr an NEU SSTRSEH TEN Dre 
hen nung Age ORMEIRaGEren DRRBRE 4 


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‚ins Unterhaus geroähft worden, 
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In Wera, den er im fig, San pm Zi ei 
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F lufätr, oben. Set Düne we emächiches ı 


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12 e von 40,000 Pf. umb erung in den Tomer Br 
R Aufıden ward er für unfähig year je ein e ein fentliches Amt 
Rz e zu figen und fi) nur dem Orte zu nähern, ht A 
1 war dies harte Urtheil gerecht für fo große Verbrechen; dennoch 
1 iger Entfhubigung derfelben ar fügen, daß ihre Quelle weder 
‚ nod) ae zens, fondern vielmehr eine 
Charakterfhwäche war. Ba von Edeimuth und Feftige 
Leben eng aufzumeifen hat, zeigen deutlich, da& er die Tugend 
m d fhlte. Cr tarb ihr untreu, weil es ihm an Kraft fehlte, die unges 
‚Bumurhungen Andter abzulehnen. Seinen Sturz überlebte er nur wenige 
tarb 1626. — Alle Studien und Beitrebungen diefes von Natur fo 
mn Mannes gingen aufeine Reform In ben Spftemen der Wiffens 
iberfah den ganzen Kreis der menfchlichen Kenntniffe, unterfirchte die 
ern, buscc) meldhe fie unter einander verbunden find, und non ER 
1 Bäbigkeiten des menfchlichen Geiftes, welche fie 
nehmen, au orbnen. Obgleich lee oa Drangels Ze 
in Eintheilung ber Seelenfrä rk gelingen he er, 
e Wiffenfepaften ein in Miffenfchaften bes Gebähtniffee, des 
b ber Einbildumgstraft. Dies führt er in f. Snap la 
n(i t dem Namen „De dignitate et augmentis seientiarum‘”) aus. 
in, ver A in allen Zweigen der ya, sera der ei Pe 
Beobachtung der Natur fei.. Wie diefe Beobachtung Eunfts 
hei wie it fie die Nature zu Bfagen fi, Nee 
r Er behandelte diefen Gegenftand in eben genannten 
n dem rn organum scientiarum”. ein allfeitiger Geift hatte 
r Wiffenfchaften flubirt; er fah, rang nem 
= ee und wie fie wieber ges FRpee 


fa Begriffe 
eftandes aus finnlichen Eindrücen entftehen. Als Phpfiter hat er fehr finns 
m aufgfat und reg errang en Entdeefungen 

en, Er hatte eine Art von pneumatifcher Mafchine erfonnen , mittelft welcher 
de und Schwere der Luft, die die Galilei und Zorrieelli nach ihm ents- 

1, auf SS yon eh rem a Zope ve SEEN 
} ar ‚er bie sichtigften Begriffe. Es fehlten ihm nur bie 
le Boat derfelben zu beftimmen. Auch die Naturgefchichte 
een, jedoch nur im Abrif,, in f. Werke „Sylva aylvarım“ u. f. wm. Über 

f ve hat on umehee uffüne gefähricben, unter andern einen über dad 


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r Eıbam, Dem © Rudolf von Rheinfelden, ‚ 






Mfher Daryburp eingetoffen Daten, [deinbor mie Beute, au) 

auf der Harzburg eingef en, ertholb, und vers 
efem fe "Mettungs; ‚als ihm aber die Befirgung be ee 

hte er fih) Bertholds durch; Meuchelmord zu entledigem,, rt duch 
‚erklärte fich Berthold Öffentlich gegen ‚Heinrich, und gab, als man 
nen Gegenkaifer wählte, Mudolf von Schwaben feine Stimme. 
dh befiegte f. Feinde, und ließ Berthold nebft den übrigen [chwäbifchen 
Deren nad) dem alemannifchen Gefeg richten, woburdh fie | 


if 


235 


‚Grafen von Koburg Gemahlin, bie fhweizerifchen und 
ehielt. Das librige fiel dem Reiche zu. — Vertholde I. zweiter 
1, befaß fajon bei f. Vaters Bebzeiten Dochberg im Breisgau, 
hörte, und nahm den Markgrafentitel an. Später jog er fich.in ei ' 
Iugnp zur, und farb hier noch vor f. Vater 1074, Sein 
Dermann II., zueeft Markgraf von Babe: 
| blühenden Haufes Baden ward, Er 
Konrad und Friedrich I., 


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sagst 


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1“ anns V. Schweftertochter, ben 
Kaifer Rudolf von Habsburg Sohn, und bie erhielt, nad) 


m Sanden, und fudhte auch mehre hobenftaufi 


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mu hama St, nun erft ein volles Recht auf Öftreich. — Her: 
BR FE een DD Poehen, Vanbe DE a 


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der Mark Verona, worauf er die 
iedoch der. 


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Y Dise a. 0e 30 Se TE 


Sohn Friedrich ief 
Sande 00.1 10 
'3.alt, d. 10. Jun. 1811 





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En ah ‚ mit. 62 IM. Keral, 
Ein y. mb: nem , Gtenescopkeal von 139,306,000 $t., ferner 81 
re se a m 120.000 Cinm. un) 00,043;000 #. Cum 

R man ABO LI. mi gi 690,000 Einw, ven a ar 


hercapital. 2 8 Charte und Heunifch’s Charte und „„Hift.-lat. 
u bes 6 Baden” (Karlsruhe 1820). Das Finanzgefeg fihe 
at u. 1827 Bea Sornate enentnte pe] DOEOEENE STE IIEERE 
ten mit 2,110,465 &1. abgehen. Nad) dem Budget von 1820 
‚Schulden haben. Nach ber Schlacht von 











Dauer 
Ienrau e zum andern unverändert annahmen, Xuts 
a gut  icigtngen muß de der Anansı. vorbereiteten und den 28, Det, 
sogen igung ber beiden evangelifch:proteftantifchyen Kirchen 


ht werben. 
1, nd achhren Kühe Drum, a in einer 
ame wu wenig beträchtlichen Breite, längs bes des Mheifirme," 


ammterneuerung 
3 von einem Landtag 


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Lin ügeln, weft. vom Rhein befpitt, und öftl. vom Oben: und 
D bege, Shin zu ur Bin br Küken Osyaken Tun 


\ fer, wertheimer, äßer 
S befannteften. Resterer wächft in den Gegenden des Bos 
e Wied unter bie e geringer Sorten de& Landes gerschnet. Auch die 
| r fich in einem trefflichen Auftande , indem fie ber vor legte Gzofis 
ıf ale Bei fehonte, während andre Fürften Deutfdlands verfchmens 
m und der Filffe Dh, Ana u kn or Ka olgs 

Ki ein, einen 

ac) Srantni) und Holland Die Viehzucht wird in den Chegenden des’ 

3 flare ve, un und die herzfchaftliche Schäferel "Sortsan, bei 


4 r 


592 Bachius Bachus 


.Bachins, Backhaus, f. Rhythmus. 

Bachus (griech. Dionyfos), der Bott bes Weine, zwar von einer f 
lichen Mutter geboren, aber benmody von feiner Geburt an einer der hinmalifi 
Gitter; Seine Sefchiähte aedöst zu ben verwideltfien in deu griech. Dythelı 
Zeus hatte Ihn mit der Seomete (f. b.) gegeugt. Die Dutter aber ward vor fe 
Gebt ein Opfer des argiifligen Rathrs der Dere. Zeus eilte minbeflens bie ı 
unrekfe Seucht. feiner Ihmarmungen zu vetten, und verfchloß fie, bis zur Zeitigumg 
fee eigne Hüfte. Dann-übergab- ex. den Knaben dem Hermes, der ihn zu 
und Athamas und in der Kolge zu den Nymphen von Nyfa in Indien ee 
er gebeihlich aufwuche. A1s fein Lehrer und Erzieher wird fein nachmallger Ing 
digen. Begleiter Sitenus genannt. In Nyfas Thälern war e6, wo 
den Srauben einen Zrant zu bereiten erfand und bie Pflanzung des Brieke 
leute; "Um feine Srfinbung: nicht auf einen Heinen Berirt einzufchränten, ta 

og.er faft die ganze bamal® bekannte Erde und breitete mit feiner Wehtehat zul 
keins Verehrung aus. Bezogen’ von Löwen (Andre nennen Panther, Ziger a 
Zudyfe) ; begann er feine, einen Stegesgepränge Ähnliche-Meife xkrit eimems grofe 
Gefolge von Männem und Welbern, Sitenen, Gatyın, Mänaden. Besrike 
duscs bie Nähe des Gottes, Iaut aufjubelnd, den Thprfus-fchreingend, mıit Ba 
und Epheu berkaızt, fehrärmsen und tanzten fie um ihn der, jauchzend fehed Ih 
Guss! Elsimd! durd, Gebirg.und Xhal, und Inden jnuchzenden Ruf wifät M 
phrgöifihes. Fistengerön und ofbeinder Pautenllang. In Iheben woRte mn hir 
Sortheit nicht anerkennen ımb Pentheus rüftete fid) fogar wotber ihn. KBardutir 
fLoP, dam Zrovel zu rächen; eine wilde Wuth trieb die Weiber aus den Hiafen 
auf den Berg Epthäron, mo fie unherichwärmten; Pentheus aber tunrd von [im 
elgrumm Mutter und. deren Schweftern,, denen er ein twilbes ;Chier fchlen, ui. 
Auf. ätpssiche Welfe Rrafte ex des Deynias Töchter, die feine Fefle nicht feiern web 
ten, mit Roferei und Verwandlung. Als er nah Raros Überfehte, gebadtm I 
tpeehenifchen Schiffer ihn nach Stalten zu entführen, weil fie aus feinem Paar 
gewanbe auf einen Rönigefohn [chloffen. Sie feffelten ihn; aber bie Zeffein fd 
ab, Reden und Epheu umfchlangen das &chiff und hielten «8 mitten im Dee fh 
den Bott vertuandelse fi in-einen &broen und die Schiffer, von Mafevel erarifit 
flärzten fid) ine Dieer, wo fie in Deiphime verwandelt ruurden. Dagegen beioiit 
er Dieienigen, die ihn gafttich und mit Ehrfurcht empfingen, 3. ®. ben Rybal 
(f. 8): det ihrn den verlorenen, treuen Gilen wieder zugeführt hatte. — Os 
Liebe gewannen Mehre; aber nur Ariadıne (f. d.), die er auf Maros: verieflt 
fand, erhob er zu feiner Bemahlin. Sie ward durd) ihn der Unfterbildgkeit eb 
baftig._ Um ein Gleiches feiner Mutter Semele zu gewähren, ftleg er in’bie Auer 
weit hinab und führte fie, die fortan Thyone hieß, zum Otymp. In dem fer 
baren Bigantenkriege foche er al6 Held und rettete Die Götter vom nahen Ber 
ben. Mac) Andern entging:er der ihn in diefem Kamıpfe umringenden Befabe m 
bedurch, daß er fich in einen Löwen verruandelte. Da er ala Sieger dur Wi 
Dlymp jaudyste, rief ber gerettete Zeus Ihm freudig zu: „Euan Euie!" (Sal 
mein Sohn !), mit welhm Worten Bachus nachher gewöhnlich begrüßt wall 
Abgebitdet finden wir ihn in den runden, weichen und anmuthigen Formen eher # 
ner [dyönen Sungfrau als einem Sünglinge dhntih. Bine Ihm eigenthämäh 
Aleede ift Die Sticnbinde ; bie langen wellichten Haare find hinten in einen Aut 
sefyärzt und mit Epheuranten und Weinlaub umtränzt. GBermöhntich I er ge 
umbelleidet ; zumeilen hat er eine weite Palla nachläffig umgehängt; mandee 
hängt ihm auch) ein Rehfell quer Über der Bruft. Der bärtige Bacchus Il eigen 
lidy indifchen ober Ägpptifchen Urfprungs. Die goldenen Hörner (das Gpmbei ui 
befiegter Reaft) aufdem Haupte pflegte die Bitonerkunft der Griechen zu verflrde 
ober ließ fie nur wenig vorfhimmern. Die dem WBacchus geheillgten efte He 
















die Mineralguellen im Großberzogthum Baden” (Karlsruhe 1820), 
8 Schteiber's „Hiftor. topogr. Befchreibung.”' a 5ol.) zu den „Mar 
von Baden umd deffen "(4.B, Turenne’s Denkmal 
Burg Winde 1) vom Bo Frommel, 2) Baden in Niedrröfb 
‚400 „und 2400 Einw. Die Lage, an felfigen Ralkgebirgen, ift fhön. 
m Ojce hat fe a ins einem Dorfe zum Fleden, enblich. 
emporg 2, umb iff jest Sommertefidenz me auge 
) nenn Gebäude find: die Kirchen, das mit Speife= und 
een verfehene Reboutengebäude, in weldhem fic) aud) en 
ie Sl ber Erzherzoge und das Gafino. Meben dem Park beim 
feinen fchönen Eger runs ift der Kalkfelfen, aus welchem 
| e Quelle hervorfprudelt. e Wärme der Bäder ijt ges 
27 bis 29° Reaum. een nl ve rung, das Frauen = und 
BB Atem pao vertan Sie find fo gebaut, daß jedes en 
i8 15 I Perfonen faflen kann. Wer nicht gemeinfchaftlic baden ax 
Stunden befommen, wo er allein babet. Das gemeinfhaftlide Bad 
ri ‚ da fich hier oft die angenehmften Betanntfchaften anknlr 
ift das Frauenbab, Sn fich. heran re 
pfbäber Therefienbade badet 


Bahn Baerien; auf 7 7— 8000. 8. Schme, „Die 
u Ben in. DR 2 au, m 120) 3) Baden 
im Kanton Yargau, an ber Linmmat, in einer fehr angenehmen 
m die Nömer legten der Heilquellen wegen hier eine Stabt an und 
el da, wo jeht die Stadt ficht. Spin hei, 0 1712 kn 
ee fehr vortheithaft. Sie hat bie 
er tief unten am Ufer ber Limmat liegen. Eine 


erihmt IR beefeiben Gisgen anf der Stadtfeiteyund heißen die großen 
| igen, inen, liegen auf der andern Seite der timmat. Die gro« 
| Perfonen b Standes Saden in den Privatbädern 
eh f I DE 20 Buromahıd aber ai Urfpruie van s 
Baffer d seien Bed neh irren 
oealbefchre des Heilbades zu Baben in der Schweiz‘ (Shrich 


de bafelbft mit Frankreich, gefchloffen den 7. Sept. 1714, 
he ige Bear In der Markgraffch. Baden war 


alaahe (Der Abel Hatte fidh auch bier, wie in 























1 1820 wur im Jutiieröffnet, und obgleid) bie gegenfeitige 
5 nicht günfiger fhien (Verfagung des Urtaubs für einige Deputs 
: Ständeverfammlung , Verhaftung en a 
origer m Sabır, fo bat fi dach auch hier bie heilende und ausgleihenbe Kraft 
| Die beiden Kammern haben fidh in vielen wichtigen Dingen ge» 
fi ng der Überbleibfel der Reibeigenfchaft, Gefeg über Die Merantiporte 
Per, ee. BVorftellung gegen die Strenge des Eenfurebictd, Gemeindes 
es and BieReglerang ift gleichfalls verföhnend entgegengefommen. Am 5. 
pure Bineaneke DVerfammlung gefchloffen. Die Namen Duttlinger, Wins 
tiebenfi a Gott, v. MWeffenberg u. X. find durch diefe Werhandlune 
er tt! gewehen, welchen die erftellung und Erhaltung einer wirklichen 
g. am Herzen liegt. Beide Kammern haben ihre Verhandiuns 
ulargebiek Von ter erften Kammer find 1819 und 1820 jebesmal 
ruhe bei Müller), von der zweiten Kammer 1819 2 2. x 
1sdı 7 Hefte (Karleruhe bei Braun) erfchienen. (Vol. 
39, und X, 205 — 248, fotwie d re ei landftändifch reed 
Brokberjogthum Baden, mit Beitr., Abhandl. und Penn von Pause 
effenber 9, d. Zürkheim, v. Liebenftein u, U., beraudgeg. vom at. 
te”, Karlsruhe 1820, 2 Bbe.) 
aben:Baden er Wilhelm I,, Markgraf v.), Enkel a 
1 I. von Baden-Baden, geb. zu Paris d, 8, April 1655, ward von 
IV ad Zaue gehoben. Die Prinzeffin v. ern Fine Detter, 
en, aber Vater und Großvater nahmen ihn in einem Alter 
mlic) weg , bamit er feine Kindheit unter dem Volke zubringen 
ber das e einft regieren follte. Seine erften Kriegsdienfte that er unter 
gegen Zurenne in dem Feldzuge im Eifaß, mo biefer große Feldhere 
er er Ping von Baden erhielt den Auftrag, den Rüdzug des franz. Deere 
wie und er that dies mit Erfolg, bis Conte den Oberbefehl erhielt, 
nahm feine Entlaffung, und ber Herzog von Lothringen trat an feine 
ig befehligte unter diefem bis zum Frieden vonMimmrgen, umb fehrte 
Be zurück. Als dee Krieg eure Öffreich und 
Dede fidy mit einem a err nad Wien, das bie 
erzog von Lothringen und ber König von Polen, Sobieds 
er Dülfe, und ed gelang ihm, durch einen tapfern 
ie Stabt wurde entfeßt, ee 
Hi In nenung rk und Ludtoig errang mehre Vortheile. Er 
1 Oberbefehl an der Donau, und eotag die Türken ben 24 
Hi Ta und en 19. Aug. 1691 bei Safenfomen. 1693 ward ihm 
efehl ber Reichsarmee in Deutfcland gegen die Sranzofen übergeben; er 
berg wieder, und ging darauf nad) England, um fi mit dem König 
yen da Keigeuntsenehmungen gegen Frankreich zu vereinigen, Er et= 
1 Srübjahre 1694, fiel in das Eifah ein, täufchte die Wade 
ya von Porges, und bewies die größte Ihätigfeit, ungeachtet er 
de litt, Da durch ben Tod Sobieski'E 1697 dr polmifche Throm. 


17 


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Baco (Roger) 697 


nach bie Eiferfucht und ben Haß noch mehr angefacht, twomtt bie übrigen Geiftli- 
hen deß Kiofters feine Überlegenheit betrachteten. Er feibft tadelte laut die Unnifs 
mheit und das Sittenverberbniß der Geiflichen, befonder& der Mine, und 
atte fogar einen Brief an den Papft gefchrieben, worin er ihm die Nothiwendigkeie 
Iner Reform der Geiftlichkeit vorftelte. Aus Rache verflagte man ihn am Hofe von 
Rom fowel wegen feiner verbächtigen Grundfäge, ald aud, wegen ber auferorbents 
chen Dinge, bie er verrichtete, umd die man für Werke des Teufels ausgab. Der 
Yapft verbot ihm, auf der Univerfität zu lehren. Bald darauf verfhloß man ihn 
2 ein Öefängniß, mo jeder menfchliche Umgang ihm abgefchnitten war und felbft 
te hinreichende Nahrung fehlte. Unter den wenigen Hellfehenden, die Rogers 
Benie beiwunderten und fein Unglüd bebauerten, war der Cardinal, Bifhof von 
Sabina, päpftticher Legat in England, der nicht fobald ben päpftiichen Stuhl ums 
er dem Namen Stemens IV. beftiegen hatte, al& er Bin Eingekerlerten befreite und 
mter feinen Schug nahm. Da Clemens eine Sammlung aller feiner Schriften 
oderte, fArieb Moger jenes, fpäterhin unter d. X. „Opus majus” gedruckte Bert, 
a8 er ihm durch f. Lieblingsfchliler, Zohann von Paris, 1267 überfchickte. Uns 
er Clemens Nachfolger, Nicolaus III, erklärte fich der General des Francisca- 
verordens, Dieronymus von Esculo, gegen B., verbot das Lefen f. Schriften unb 
xtieß einen Befeht, ihn einzuferlern, den ber Papft beftätigte. Diefe neue Ge 
Iangenfchaft währte zehn Jahres umfonft verfuchte Baco, als Hieronymus vom 
E6culo unter dem Namen Nicolaus IV. Papft geworden war, benfelben durch eine 
Abhandlung über die Mittel, die Krankheiten bes Alters zu verhüten, von ber Uxz= 
[Huld und Nüglichkeit f. Arbeiten zu überzeugen. Exft nad) dem Tode Nicolaus IV’. 
erlangte er auf Verwendung einiger vornehmen Engländer f. Freiheit wieder. Er 
Eehrte nad) Orford zurüc, fchrieb einen Abriß der Theologie, und find bald ba: 
auf, nad) Einigen 1292, nad Anden 1294. Obgleich, ein außerordentliche, 
Gef, konnte fic) Roger doch nicht von allen Worurtheilen f. Zeit freimakhen. Er, 
aubte an den Stein der Weifen und an die Aftrologie. Geine Haupterfindung, 
fd die Bergrößerungsgiäfer. Außerdem finden fidy in feinen Schriften neue ug; 
fanreiche Anfichten von der Optik, 3. DB. über bie brechung, über og 
Rheinbare Größe der Gegenftände, liber den um Vieles veigk Umfang u 
Eomme und des Mondes am Horizont. Dagegen ifk er über andre Grgenflände 2 
den größten Srethlimern befangen. Was er 3.8. über die converrn und concan a 
Gidfer fagt , find offenbar Hypothefen, die auf keinen Berfuchen beruhen. Aug 
krigm Angaben geht hervor, daß er den Gebraud; des Zeieflops nicht kannte. Q@ 
befaß mehre hemiifche Erfindungen, tweldye Geheimmiffe für bie bamalige Beie un 
ten, Er fpricht von einem unauslöfchlichen Geuuer, weides wahrfeinlid, eine 2 
or war. An einem andern Ort fagt er, baf man aus Öalpeter und 
Beoffen ein Bimftliches Seuer bereiten Lörıne, daß Im bergelfern Entfernung bey 
ib mittelft beffen fich Donner und Blig nacyahmens laffe. Ein heit diefer = 
Yung von der Größe eines Bolt, gehörig zugerihert, Bame ein ganzes Speer 2 
Stadt umter fhredlihem , von einer ungeheuer Beesdtung begleiterem, N 
emidyten; und an einem andern Orte fagt er befimmt, daf man mir Satyı 
Schwefel und Kohle den Donner und Big nehmaden ihme. Eon Saas 
Hon eine Fdee vom Schießpulver. Die Masbemeil, angewandt auf 
ung, betrachtete er ald den einzigen Üeg zur Erfemutnif der Natur. re 
Rehre Sprachen, und fchrieb lateinifch weit großer Ahelicyleit und Spa € 
mpolle Erwähnung verdienen feine Entbeiumgen ber im Galender einen 
Ferthäimer, ihrer Urfachen, und feine Werfdiäge uud Angatın , Vet al 
eifen, wobei ex der Wahrheit fehr mahe Bam. Ex verfertigte feikft eine guys 
ra Galender, von dem noch eine Abfcheift auf der Beblejanif.;,rm = 
ewahrt wisd. 





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sehn A ne Ba 


























= et Bee a un 7 


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Baffi nöbai, ber 


in das atlantifche 
ine Infelmaffe bie Baffinsbai Verbindung mit ber an Walfifchen rı 
J Aus diefer Bai fchiffte Gapitain Parıy 1819, 1 
u (8. ee 
ve . des türk. Pafchaliks gl. N., ber Kor Re von Me 
en, od. Als (&efica, jept Irak Arabi genannt (3200 IM;, 650,000 €), 
. ori 8, und 33° 20° N. Br., liegt größtentheils an der Offeite des 
ber den eine 620 Fuß lange Säiffsride geht. Das alte Bagdad, | 
ee afen mie 2 BR ie, lag, jet in Trümmern, am der 
Stuf "Das neue ift mit einer Mauer von Ziegelfteinen, ungefähr ei 
L- Reile im Umfange, und“mit einem 5 bie 6 tafteen tiefen en, 
2 is mit Waffer gefüllt werden ann, umgeben; boch find die 
ir zahlreichen Mauerthürmen alt und unbrauchbar. Das Gaftell 
| > An ini ift aber Erin haltbarer Plag. Die Häufer, ı 

E a find nur ein Stodwerk hoc), die Strafin uns 
pflaftert und fo eng, baf kaum zwei Perfonen neben einander: 
zn De ann fich durch eine beffere Bauart 

bes Stafthalters g, und hat prachtvoll 

Si fenihen Bäder und die Gaffechäufee der Stadt werben, 
uftande, häufig befucht.. Aufden Märkten trifft man Fülle an Les 
» mehifie Dei, DB. A 
fe, forvie fr europäifche Manufacturtvaaren. 


Bi 


gig} 
in 


il, 


alifche Die Hauptfabricate der Stadt beftehen in rothem 
7 Kr rs re fteht, aud) in feidenen, baummollenen 
In nen. Mit Hlife der der amd Perfer hat der Pafcha eine 
i angelegt. DB. verficht Ki ‚ Sprien und einen Theil von 
nn d Kar En G Alnpe, 
an ana dm ; Sean acı - Au mit m 
Handel getrieben. engl. Po g et yifen ag 
; Biele Seemde irömen in B. zufammen, theils in Handelsgefcyäften, 
n b Ben, aa nee une iel ber 
Br - Die Sommerbite nöthigt die Einwohner, in unterirbifchen 
SE 
und u von 
u ei ie Ginwehne uf an Dautranfeten B. wird von Türe 
ern, Suben und einer geringen Anzahl von Ehriften 


hefe Men drei Biectheie des Ganzen aut. Die Juden find auf einen abs 


ne  befchränkt amd in einem d gten Zuftande. 
‚ Hindoftaner, Afghanen und ante, die nahe Baer 
die Bolksmenge auf 80,000 belaufen. 
uße der Regierung einen ausgebreiteten Ban 
39 *+ 


n die Bazars mit ihren 1200 Läden, a en 
e Moaren. 


33 


- 






ng Almgange durch. f, originellen Wit 

ra mi feine ungesügelte, 

zumal ba feine Kunft nicht war, in mandye 

: dur) Unglücsfälte mandyen Verluft, Die & feines 
le ihm jedoch in Pari nicht, ne 


Ife gefucht hatte, veifte Dresden und 
dem Vaterlande zurdic, ftarb aber [hom am 3. Det. 1826 in Hamburg, 
„ ‚italienifch:: dad Bad; infonberheit berienlge Dit bei Onlate bes 
‚ 00 bie Sklaven aufbewahrt werben. Es “ 
hifcpe umd zwei Latholifche Kirchen, zum Gebrauche der Sklaven be 
= ud) nenntmon Skavenbehältni re ne EN 
‚ah ama 5.oder Lucapifche Infeln, eine Gruppe von 700 Infein und Fe 

a m Dapk.von Grofbahama ‚ zufammen 257 OM., mit etwa 17,0 

Ä Infein liegen an ber Banıt von Kleinbahama , und einige vo 

‚ach ‚Haiti, den Antillen und Cuba. ar Bi I rn en 


























En RER 
„zu kalkig und zu wallerarm, 0 fe 

ko Br aufißsen Bet. Das Ama hat, yo fh sende Say 
Sie waren früher ftark bevölkert, ‚als die Spanier fie 


füb 
fe aus. Nördlicher gedieh, außer am. 
ng verfucht wurbe, lebterer bisher nicht. nfeln. be 
[he Colonien, ihr Ober: und Unterhaus, od 
bi In , vie S.: Salvador, bis 1771 die Haupfl, Brafilien 
ligenbai, hat 13,000,9. und gegen 100,000 Einto;; darunter 
Eder Sig u ea: und einer Univerfität, hat ein fehr gefunbee 
Brafilieng, uch ik dbe Ma tebhafteften, 
En (116 Ye A Ba ; [hfang am ©: 
fuhrartifel find bie ne aller tänder, Eofib 
& ein Pe ig Raniodt, Rindvieh,, uder, Zabad, N: 
t al® jener von Riozde> Janeiro, me 


ae TS er us 


9,, wird von Morden nad), ein den von ben BeDae 


durchzogen. 

x hob Ron En Be, a. 1741; ju Bifhofsner im 3 
Mit feltenen Fähigkeiten ausg 

üben Ai Ei erzeugten einen. Geift ber ia 
allen she n, ber auf feine ganze, ra | 

he hatte. me u. er Ratecyet i 

Ba uf btifchen Er Ken ange, u hatte 
yr« Lie en ‚bibfifche Kait ‚herausgegeben, worin 
= s Geiftes und die Meinungen wahrzunehmen find, bie Er im der 
ausge Sein Talent als Kanzelrebner erwarb ihm mehr Rukm;, al: 
ndliche Ausfchweifung nöthigte ihn, 1768 Leipzig zu verlaffen. Er 
nad Erfurt, mo er eine Stelle als Profeffor der Diilofopbie und der 
















hei 








Kia 





puticen hatte er fich mit gewiffen Seiten der Lheologie 


Bahrrect, (. Drdalien. 






12 4 ah 
Bähung. 1) Warme Bihunyen werben 


tm ne en, 


ne, ai u Ban - 
er 






. Kennen HH rue a 
fie, deren RER: Gr. fi aufoef e, gegen bies 

nen Bund, Bo Karl befiegt, in der Folge von biefem 

Sehnötreye befehuldigt,, vom dem Neichötage zu Ingelheim 











se -Bate, KfeBeibeg I, der He D 
morbet, und hatte f. Sohn, den Pfalggr 
zum Nachfolger, Unter biefem machten | 


Baiern, Gefdjichte 617 


Staats nicht unbedeutend vermehrt; feine gung zum Kaifer 
Hichen Bannftrabl zu (+ 1253). Seine ‚ Ludteig und. 
Kahn vei Sehe mein, fe (1255) fi in das 
*r ne n wieder aueftarb; Se uam Ki fa 
Yin Don ). Einer von Ludwigs beiden Söhnen; 
ne u Me (ald Ludwig IV., der Baier genannt ) 
it f. Bruders einen 
1329), m welchem er ihnen die Unter» und Oberpfalz 
if Ei bloß Oberbaiern behielt, worin auch das Mechfeln der Kurs 
m, beiben Linien und die Erbfolge derfelben nach dem Exlöfchen des 
6 der einen-ober der,andern Linie genau beflimmt wurde. WBermöge 
ab Hereinlgte der König Marimitlan Sof Sofepp 1799 alle Staaten der 
a Nach dem Eriöfchhen der niederbairifdhen Linie vereinigte 
ul h dem Willen der Stände, ee De 
Es FR 08 Kine Abfindung ectien fl hr Boge (1346), Sa 
u ung e * Kais 
Kaifer ME Dreasfäleu, und groß als Regent von Baiern, er« 
mland unendliche Verbienfte; indem er ein neues E 
} Obrn 1, eine Gerichtsorbnung für Niederbaiern einführte, und 
) Sta ht ertheilte, ordnete ‚er auch die innere Verwaltung. Unfeugbar 
ber Durd f. Zurhetfegung deripfälger Rinie den Grund zu dem Familien: 
fen =“ bairifchen Linie. Diefer große Kaifer, Baierns ftrahlender 
| fen d. 11. Oct. 1347, mit Dinterlaffung [. feh® Söhne aus zwei Ehen 
‚zeichen Erbes, das nicht nur aus Baiern beftand, fondern mit bem auch 
ug, Die olländifchen und feeländifchen Provinzen, Zirol u. jr w., vers 
ren, Doch diefe Provinzen gingen durdy Theilungen und den Zwift der 
ten. Die meiften der von den fechs Brüdern wsrhube a Fa 
Bi ; nur die Linie Mündyen vereinigte das zerriffene zum Theil 
ap j Bigken fi die ober» und nieberbairifdhen uhrhrhgen einer 
6a z0g Albert II, von den Nachtheilen der Kioberien ft 
iR enten und bie Unterthanen überzeugt, errichtete, mit 
Ifgang und der Landftände, eine p [che en 
Be Erftgeburt eingeführt und bie jährliche der nadhe 
flimmt wurde. Albert ftarb 1508, — Bon feinen drei Bi 
1 ig, Ernft) follte alfo Wilhelm die alleinige Regierung 
» cd) manchen Streitigkeiten Bam c8 zu einer Peg 
& IV. und Zubwig, die von 1515 — 34 bauerte, wo 
i Kerle dy den Miderftand, den beide Fürften uther’s Reformation 
f Peak. Luther’s ergrimmtefter Widerfacher, Johann Ed zu 
Baier ihrem le: ben fie vorzüglid) aud) den Jefuiten ertheil« 
b 1550; fein Sohn Albert V. (dev Großmüthige) folgte ihm. 
te bie Iefuiten, war aber ein fehr freigebiger Veförderer aller 
nd Künfle. Auf der trienter Kirchenverfammlung ermädhtigte er 
3, auf den Genuß des Abenbmahls unter beiderlei Geftalt anzutcagen. 
ide erlangten von ihm große Vortechte. Er ftarb 1579. Don drei 
"Er ber Ältefte, Wilhelm V. *), genannt ber Fromme, der fhon 
EiBehm Marimilian I. die Regierung überließ und fid; felbft in 
beit zurüchzog. Marlimilian, mit feltenen Gaben ausgeftattet, 
en Kerbinand, fi mit Genehmigung Wilhelms mit 


der Zodhter eines Rentihreibers zu . Kerbinands Kine 
3 n vom air zu Grafen von Wartenberg ernannt. 





























ache: 





——— | 
ihn Gefchichte 619 


re ben Verträgen des lrebag ram Dan, 























nad Berti Be tierhe Bine gehörte dem Rurfirften 
Pfalz ne Yir Radfole in Balern, da mit beim Abfterben Maple 
Joe epb8 (d. 30. Dec. 1777) die Wittelsbach-balrifche Linie erlofcy. Aber 


fr 1 mie Anfprchen uf Niederbaiern hervor, bie e8 noch vor einer 
an ng mit ben Waffen in der Hand burchfehen wollte. Der Einders 
s) ea Se erarae Grafen Timer. 
Ö er aut e id) ver 

g \ ER u jegt ae Königs) ei fi als 

uthmaflicer Erbe, dazu veranlaft, 

ich "Sierhur winde ber be baicifche Fan men veranfaft, ieh, 
ne Sir geliefert worden war eiineh nach der ruffifchen Exklde 
reich) , durd) den tefchner Frieden (13, Mat 1779) beenbigt. 2 


“ 


t und verbürgt. Durch diefe Bereinigung der bairifepen Lande 
der Vorfchrift des meftfätifchen Friedens, 8, die achte Kurmüicde. 


78. ee tn in Wien der Wunfeh nach dem efise Baierne mehr als 


je © Balern ‚gegen die öftr. Niederlande (mit Ausfchtuß Pie ei 
B, bie Summe von 3 Mill. Ft. fü fi) und den Herzog von Iweis 

Be (hme bes Titels als König von Burgund zu vertaufchen. 

d begünftigten Unterhandlungen feheiterten an der re 

üden, mit welcher diefer, Preußens Schuges gewiß, erklärte: 
e Enmtigun in eine Vertaufchung f. altoäterlichen Erblande per 
Bear (0 it ni a hry ron 6oa CO en 

uf nicht nur a en Bruch bes 
#2 fondern hauptfächlich aud) als eine Verlegung des Be 
igen Gleichgewichts der deutfchen Staaten betrachtete, ver 

AM jene Fdee wieder fallen ließ und zugleich erkldcte: A man art 
1 oder gewaltfamen Zaufch nie gedacht habe und niedenfen werde”. 
und.) — Merkmürdig ward außerdem Karl Eheodors Regierung 
m Baiern entflandenen Drbender Jiiuminaten (f.d.), ben gegen 
eoceß und den fich wieder emporhebenden Jefuitismus ; bie Preß- 
Ediefen innern Kämpfen immer mehr beengt, uhb es drohte ririe Zeit 
g einzubredyen. In dem franz. Revolutiondttieg ftellte ber Kurs 
DR e- zur Neichsarmee. Die Pfalz litt fon fehr viel, aber bald (1796) 
Eder Ochauplaf des Krieges. Mitten in biefer Krifis (16. Feb. 
Bi Rh, ohne Erben, fodag mit ihm der fulzbadhifche Stamm 
ufes erlofh, und ber Herzog Marimilian zen von 
der gefammten baicifchen Lande und der Kurmürde gelangte, 
n Eunevilfe (9. Febr. 1801) machte demm wiederausgebrochenen 
, und fein hauptfächlichfted Ergebniß, „die Abtretung bes linken 
ers an Fra nereich”, hatte für Baiern die wichtigften Folgen. Indem e8 auf 
eite fein fömmtlichen Befisungen auf dem linken Rheinufer verlor, dazu 
BS; uhr des Rheins gelegenen pfätzifchen Cande abtrat, erhielt 
mt & den Neichhsdeputationshauptichluf eine Entfchädigung,, wobei fein 
- EM. mit 216,000 Einw. betrug. Die politifcpe Wichtigkeit, welche 
für Oftreich wie für Frankreich hatte, trat beim Ausbruch des Krieges von 
in immer Helkeres Licht, As Öftreih zum neuen Kriege gegen Krankreih “ 


oe 













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"Baffinsbii . Bagdad 611 


nach Dünkitcyen führte, erfchienen 13 holldnd. Linienfchiffe, und er fah fich ges 
nötbigt, um einem ungleichen Kampfe zu entgehen, ben größten ICheil feiner Beute 
zu verbrenmen. Der ryswicer Friede fehte den Thaten bes tapfern Secheiben ein 
Er P= brachte die legten Jahre feines Lebens in Dimkicchen zu und flach das 
febft 1702. 

Baffinsbai, der größte und nördlichfte nordamertkanifche äfttiche Direne 
burfen , weichen der Steuermann Baffin 1662 entdeckte, liegt zwifchen 66 — 78* 
RB. Durch) die Baffins: und Davtsflraße zwifchen dem Cap Chidiey aw Dee 
Küfte von Labrador und Gap Faremwell an der Küfte von Weflgröniand fire Diefex 
Bufen in das atlantifche Dieer. ‚An der füdweftlichen Seite der Davisfirafe Kai 
busxch eine Infelmaffe die Baffinsbai Verbindung mit der an Wallfifchen reichen 
Hudfonsbai. Aus diefer Bat fchiffte Sapitain Parıy 1819, um die Nechtwefis 
yaflage zu fuhen. (E.Norbpolerpedition.) 

Bagdad, Hauptfl. des türt. Pafcyalis gl. R., der fÜbL. Theil von Diefes 
potamien, od. Al-Dfchefira,, jegt Irak Arabi genannt (3200 LIM:;, 650,000 &.), 
unter 44° 24°. 8. und 33° 20° N. Br., legt größtentheils an der Oftfelte des 
gti, über den eine 620 Fuß lange Schiffbrüde geht. Das alte Bagdad, die 
Hefidenz der Khalifen mit 2 Mil. Eimo., lag, jest in Trämmern, an der Wefl« 
feite Deo Ziuffes. Das neue ift mit einer Mauer von Ziegelfteinen, ungefähr eima 
Lesıtfche Meile im Umfange, und-mit einem 5 bie 6 Klaftern tiefen Brabem, bau 
ans dem Tigris mit Wafjer gefüllt werden ann, umgeben ; doch find bie Ranenan 
anf deu zahlreichen Mauerthürmen alt und unbrauhbar. Das Caftell beftreicht dem 
Zigeis und enthält ein Zeughaus, ik aber kein haltbarer Plag. Die Häufer, größe 
sentheild aus Ziegelfteinen erbaut, find nur ein Stocdhwert hoch, die Strafen ums 
veinlich, ungepflaftert und fo eng, daß kaum zwei Perfonen neben einander veitte 
Sumen. Die Häufer der Vermögenden zeichnen fic) ducch eine beflere Bauart atıpi 
Gusbefondere ifk der Palaft des Statthalters geräumig, und hat prachtooll menbfirte 

Bummer. Die Öffentlichen Bäder und die Caffeehäufer der Stadt werden, obwei 
im [hlechtem Zuftande, häufig befudht. Aufden Märkten trifft man Fälle an Bes 
bentmitteln und wohlfeile Preife. DB. ift eine Hauptniederlage für arabifche, inbifche 
umb perfifche Exzeugniffe, fowie fir europäifche Manufacturwanren. Cinen gläns 
penben Anblic gewähren die Bazars mit ihren 1200 Läden, gefüllt mit allen Bat 
tungen orlentalifcher Waaren. Die Hauptfabricate der Stadt beftehen in rothem 
unb gefden Leder, weiches in geoßemitufe fleht, auch in feidenen, baummellenen 
umb wollenen Zeuchen. Dit Hülfe der Engländer und Perfer hat der Pafcha eine 
Samonengieherei angelegt. DB. verficht Kieinafien, Syrien und einen Theil von 
Europa matt indifchen Waaren, die zu Baffora eingeführt, den Tigris in Witen 
Mromsauftoätts gefchifft und durch; Karavanen nad) Zokat, Genftantinopel, zn 
Damaskus und in die weftlichen Theile Perfiens gebracht werden. Auch mit 
ipelen toird einiger Danbel getrieben. Ein engl. Poftfchiff geht zwifchen Bagbab 
uud Baffore. Miele Fremde firömen in B. zufanımen, theils in Dandelsgefcyäften, 
Weiß um biE Gräber der Heiligen, umter denen fi da8 de6 Propheten Ezechiel bes 
issdet, zu befuchen. Die Sommerhige nöthigt die Einwohner, in unterirbifchen 
Berächern Kühlung zu fuchen; dagegen ft «8 in Winter fo Balt, daß man bee 
bedarf. Dennoch ift die Stadt angenehm, gefund und frei von peftartigem 

‚ doch leiden die Einwohner häufig an Hautkrankheiten. B. wird von Kies 
\eep , Perfern, Aumeniern, Juden und einer geringen Anzahl von Chriften bewoßuts 
He SEhrken machen drei Viertheile des Ganzen aus. Die Juden find auf einen abe 
yefonderten Stadtbezirk befchräntt und in einem Außerfl bebrängten Buflanbe. 
Beie Inbegriff der Araber, Hindoftaner, Afghanen und Ägypter, die fi hier auf 
wehalten pflegen, mag fich bie Woltsmenge auf 80,000 belaufen. Die Perfer, 
bie unter dem befondern Schuge der Regierung einen ausgebreiteten Dandel treiben, 

89 * 


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fm Goncocvas (3) mie un (dm x 
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R en führt im | der Plenarverfan 


*) € gibt feine Püdertnfur, Indem $chriftfteife 
ihre Schriften vor a - 


or Baillot 0 Bailly 625 


| Baier fm Agemeinen eine babe Gtufeder Bi 
in Berg dep aan nr war, erlangt. Während 


an De mied, find die Erziehungs = und wiffenfhaftlihen Bildungsans 
warden. An München befinden fic) eine Akad. der Wiffenfchaften 
en en ferner eine Gentralveterinairfchule und eim land: 
an Dale BR Dinem, 
? ungen untergeordnet m m zu 
eg und Erlangen. &.M. F. Römer’s „Gefd)., Geogr. und Statift, des 
e8, ind Bon. (Münden 1825 fo.), und D. Ign. Rubhart: „Äber 
| ‚ Baiern, nach amel. Quellen“, Stuttg. 1825, 1.8. 
aillot (Pierre), eines der Däupter der neuern franz. Biolinfhule, geb. 
fEudirte unter Viotti, kam in die Gapelle des Herzogs von Artois 1791 
303 in das Confervatorium. Bon 1805 —8 reifte er in dem nörd« 
sa und erwarb fid) einen :breiteten mufikalifchen Ruf, in welchem 
Bund lebe wetteifert. n Vortrag ift fühm und ernft. Er ift ein 
ran ber Violinfhule, welche zum Gebraud) ded Eonfervatoriums 
gebrudt worden ift; ins Deutiche Überfegt: „Wiolinfchule von Nobe, 
nb Baillot, geordnet von Baillor”’ (Leipz.). An biefe fchließen fich feine 
pour le violon' an. Auch hat er mit Levaffenr, Gatel und Baubiot 
zum Gebraud) bes Gonfervatoriums herausgegeben und biefemie 


ill (Scan Splvain), geb. zu Paris 1736; von feinem Vater, Auffeher 
‚galerie, zum Maler beftimmet, folgte er feiner natürlichen Neigung 
tifchen Beichäftigungen. Ex verfuchte fic) zuerft in der Dichtkunft. Gefel: 
1e Verbättniffe führten ihn mit Racaille zufammen, bdeffen Unterricht ihn 
‚Afteonomie gewann. 1763 trat er nach acaille's Tobe in die Akade- 
ab gab ‚bie Berechnung vieler von jenem angeftellten Beobachtungen von 
6 Thierfreifes heraus; auch unternahm er um diefe Zeit eine große Ar= 
Aa Empbenten des Jupiter, deren Theorie bie Akademie zum Gegenftand 
gabe gemacht hatte. Sein „Essai sur la theorie des satellites de 
0 des tables de leurs mouremens” erihien 1766. Dann fchrieb er 
en dlung über das von den Fupiterstrabanten zurkckgeworfene Licht, 
eine jinneeiche Weife zu meffen. reger Unter biefen mühfamen 
verein nicht fein Sinn für die Litera Bemweife davon find feine 
| 1 Lobreben auf Pierre Gorneille, Beni w.f.m,, welche fo glıns 
umen wurden, daß Bailly befeyloß, einen wiffenfchaftlichen Gegen- 
beiten, der, eines [hönen Vortrags fähig, feinen literarifchen nn 
Er wählte die „Gefchichte der Aftronomie” (1775 — 87,5 
te fand allgemeinen Beifall, wozu noch die Erörterungen mit beitrugen, 
+ zwilchen bem Verf. umd Voltaire entftanden, und Bailly veranlaf- 
res surl’origine des sciences et sur l’Atlantide de Platon” heraus= 
? 1784 wählte die franz. Akademie ihn an Treffan’s Stelle zu ihrem Mit: 
inb 1785 die Akad. der Infchriften. Auch ernannte ihn die Regierung zum 
he Weoniten, um die Wirkungen des von Mesmer entbedten ehiee 
6 zu prüfen. Bailly flattete einen doppelten Bericht darüber 
n für das Publicam, um ihm ben richtigen Gefichtepumet für diefe 
t, ben andern fürn den König allein, über die wahren Urfachen des 
tiemus unb-feinen Einfluß auf die Sitten. ‚tee ift erft fpäter gedruckt 
” — Bailly genof um diefe Zeit des vollftändigften Güde, welches dem 
mft und ber ber allgemeinen. Shtung aufbehalten ift, als ihm bie _ 
"lution aus feiner friedlichen Laufbahn rif. Paris wählte ihn den 12, Mai 
































612  Baggefen 


haben ben Muf der Mechtlichleit, Umficht und Aufcichtigkeit. Die höhen Work 
Klaffen find gegen Sremde böflicher und aufmerffamer als fonft bei ben Moham: 
mebanern ber Fall zu fein pflegt; dagegen finb die unterm Glaffen von allen vorhere 
fhenden Laftern des Orients angeftedt, übrigens kühn, unternehmmend umd ja 
Miderfeglichkeit. geneigt. VB. ward 766 vom Khalifen Abu Siafar Almanfer ge 
gründet, in vier $. vollendet, und im 9. Sahrh. von Harıım AI Mafchid zu haben 
Stange ahoben, 100 3. fpäter aber von den Türken zerftdrt. Im 13. Jaheh 
ward e6 von Dfichingis-Khans Enkel, Holaku,, erftärmt, der den regierenden Aha: 
iifen ums Leben bringen ließ und das Khalifat vernichtet. Die Rachkommm: 
fhaft bes Eroberers ward 1416 durch Zamerlan und 1436 durd, Kara Yufl 
vertrieben. Im folgenden Sahrh. bemeifterte fih Schady Femael, der erfte MRegeni 
Perfims aus dem Haufe Sofi, der Stadt. Geitdem war fie unaufbärih en 
Zankapfel zwifchen den Türken und Perfern. Nady einer denfwürbigen Belagerung 
ward fie 1638 vom tür. Kaifer Amurat IV. erobert, und vergebens verfischte im 
183. Jabeh. Nadir Schab, fie den Türken zu entreißen. 
Baggefen (Iens, d.i. Immanuel), ein bänifcdhyer Dichter, der and in 
deutfchen Literatur angehört, geb. den 15. Febr. 176% zu Korför, hat bie Brfe. 
f. Bihung im „Labyrinth” (über. v. C. 8. Gramer) felbft erzählt. Ex Fannte di 
claffifche Eiteratur , fchrieb Lateinifch und flubirte mit Eifer die Kant’fdye Phltefe: 
phie. Sn befeelte ein ebler Eifer für Licht und Aufklärung. Gen Charaktır al 
humoriflifcher Dichter, die Wifchung des Zarten mit dem Kräftigen und Driginel: 
Ien, zeigte fich fchon in f. „Komifchen Erzählungen” (1785). Dann trat er in Ok 
und Liedern als Dichter des Erhabenen auf. Klopftod wurde [. Vorbild in ber geifll 
Poefle, wie Wieland In der Lomifchen Erzählung. Kunze rauen ung 
„Dalleluja”. &. Gönner, der Prinz von HolfteinsAuguftenburg, iyı 
auf einer Reife nad) Frankreich, die B. mit dem Prof. Sramer und mit Frieberif 
Brun 1789 antrat. Auf diefer Reife fah er Boß in Eutin, der ihm in der Meti 
Vorbild wurde, Kiopftod in Hamburg, die Familie Reimarıs, Gerftenberg üı 
Altona, und Enüpfte in Iena mit Reinhold eine fortdauernde Sreundichaft. F 
Bern vermählte er fich mit des großen Haller’s Enkelin, Sophie. 1793 reife 
mit f. Srau von Kopenhagen wieder nady Bern, dann allein über Wien nad) Ste 
lien, wo ihn $ernom bis Rom begleitete. 1796 erhielt er in Kopenhagen eine An 
ftellung , die f. Eintommen ficherte; dabei reifte ee mehrmals nadı Paris, we Ni 
großartige Verwicelung aller Verhältniffe feine Phantafie mächtig ergriff; dam 
ging ee nady Italien, wo ihm f. Verwandter, H, Haller, Schagmeifter der Itafiın 
Armee, eine Villa bei Modena [henkte. Seit 1800 Iebte er mit f. Familie gan 
‚in Paris. 1811 ward er zum Prof. der dänifhen Sprache und Literatur In Kl 
ernannt, erhlelt den Charakter eines Juftizeath6, nahm 1814 f. Entlaffung ab 
ging nad) Kopenhagen. Dies war bie Zeit f. Dichterruhme. Schon 1802 kette 
er in f. „Klingklingelalmanacy” (bei Cotta) die Sonettenfpielerei gegeißelt; = 
erfchienen zu Hamburg: „Bebichte von I. Baggefen” in 2Bdn. und 1808 u Am 
fterd. „„Heideblumen”, 2 Bdchn. ; und ebendafelbft f. tbyliifches Epos „ve 
‚ thenals, oder die Alpenreife”, worin, bei mandyem phantaflifchen Ausseuchs, De 
zartefle Naivetät mit der erhabenften Naturfchilderung in wohltönenben 
fi) paart (n. Aufl. 1819). B.’6 Hauptftärke lag in Heinen Liedern und Joyden, 
omifcyen und fatyrifhen Inhalts. Bekannt ift f. „Eheelied”, eine geniale Ber 
fpottung der Ichphilofophie. Ungedruckt ift f. „Bauft”, ein halb epifdzer, hafb ie 
matifcher EyElus von Gedichten, bie viel Ausfälle, zum Theil perföntiche, aufdei 
ulttameontanifche und Proselytenunmwelen enthalten; barin befindet au [. 
„Scheerenfchleiferlied”. Barmlofer und zarter, dod) ebenfalls reic, an humorifttfden 
Bliden auf unfere Zeit, it B.’6 Gedicht „Adam und Eva” (Reipz. 1827). — Js 
Dänemark find mehre Lieder von B., u.a. das: „Als Ich ned) eim Kind war”, 














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ER al6 daß man ihm nicht für einen ungewöhn: 

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feiner poehifen Gäriften, beflehenb ans tpcl 
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in Spanien, liegenden Infeln Majorca (fpanifch Malz 

norca . Loth. red den pityufifchen Infeln, zu. 
Önigreihh Majorca bilden, welhes auf 83 IM. 
Pier Name Balearen roarb ihnen gegeben, toril die 
auferorbentlichen Fertigkeit im Schleubern berihmt waren. 
zeichneten fic) in Hannibal's Heere fehr aus. Im der 
h die Mömer beider Infeln, bann bie Bandalen unter Gen» 
. die Mauren, denen fie Jakob I., König von Aragenien, 
ka: num ein cignes Rönigeeidy aus, das 1375 mit 


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630 Balcan Balde 


Stadt, bewohnt von etwa 5000 Menfchen, worımter audy Chriften und Yun 
find. Die Stadt fteht unter einem Aga, der fi den Titel eines Emir beifegt. 
Man findet hier die fhönften Mutnen des Morgenlandes, wovon in ber Mitte des 
183. FJahrh. eine Gefefhaft veifender Engländer die vollftändigfte Vefchreibung 
geliefert hat. Schon zu Auguflus’s Zeiten hatte Heltopolis romifhe Befabung. D5 
der pradhtvolle Sonnentempel , der, noch größtentheils unverfehrt, zu ben außge: 
zeichnetften Überbleibfeln des Altertyums gehört, vom Kaifer Antoninus Pius, oder 
von Septimius Severus, auf deffen Münzen ex fidh zuerft zeigt, erbaut fei, fi 
ungewiß. Bon 54 hohen Säulen ftehen nur nod) feh6 ; ihre Schäfte find 54 Fuf 
tung, halten beinahe 22 im Umfange, und die Gefammthöhe mit Inbegriff des 
Fußgeftel® und Säutenkopfes beträgt 72 Fuß. Noch fieht man trefflidhe marmorne 
Standbilder Jupiter’, Diana’s und Leda’s, und Abbildımgen mehrer römifhen 
Kaffee und Kaiferinnen in erhabener Arbeit und in Bruftbitdern. Bemunderns; 
werth ifl der ungeh.ure Umfang der Steine, woraus die Mauern bed Tempels be: 
ftehen; tein jegt bekanntes mechanifches Hllfsmittel vermöchte fie an ihre Stel 
zu bringen. Unter Kaifer Gonftantin ward der Tempel vernadyläffigt und in eine 
chriftliche Kirche umgewandelt. So btieb er, bis er nach dem Einfall der Araber 
in Verfal gerieth. Der große Palaft, als deffen Erbaurr gleihfals Anteninus 
Pius genannt wird, und mehre andre Tempel find ebenfalls von vorzlglicder 
Schönheit. Dbeidah, ein Feldhere des Khalifen Omar, eroberte die Gtatt 
nad) einer tapfern Vertheidigung. 1401 ward fie durdy Zamerlan eingenommm. 
Ein Erdbeben zerftörte fie 1759 faft gänzlich, daher ohne Zweifel ihr gänzi: 
cher Verfall. 

Balcan, bei den Alten Hämus, ein rauhes Gebirge von Cap Enind 
Burum in der europätfchen Türkei am fhwarzen Mecre bis Cap &.-Stefane am 
Meere von Adria, 41 — 45° Länge. Ber Sulu Derbent (Porta Trajani) trennt 
fich die& bei den Türken Emineh Stag genannte Gebirge von Rhodope, und fdri: 
det da6 Donauthai des meiftens von Nomaden bewohnten Bulgariens von 
Kum Il. Ein Arm läuft von Norden aus gegen den Süden (Berg Athel). 
Ein andrer Arm durchfchneldet das alte Griechenland, und hat die Berge Olyım, 
Dta, Pindus, Parnaß, Heliton. Die höchfte Spige Orbelos bebt fih 90005 
über die Meeresfläche. Die Griechen, nad) dem Untergange des Katferrhun 
in Gonftantinopel, unterwarfen fi) den Mufelmännern nur in den Ehbenm nl 
an der Meeresküfte. Die Krieger und die Eigenthumlofen der griechifchen Ratiea 
fichen In die Grbirge, in die Armatolien der Meinen Rapitanfchaften, und hal 
ten Kampf mit ben Pafchen der Ebenen bie jegt fortgefeht; fie gaben zum Thrl 
dem tärkifchen Pafcha leichten Tribut, und einige find Mohammedaner gemorhn. 
Die Diftelcte, worin die Katholifche Kirche herrfcht, haben die wildeften Wetweben, 
und fetbft das Soc) der conftantinopolitanifdyen Kaifer niemals bleibend getragen. & 
wie aus Afturiens Bergen die gothifhen Spanier allmälig das getheilte Reiki 
Mauren zerftörten, cbenfo dürften, bei wachfender Schwäche des tirrkifchen Reiht, 
dir Horden der Arnaween, welche bisher, wie die Schweizer, fremden Nationen 
ihre Jänglinge in Sotd gaben, ven den Zürken Shppetars genammt , ihren Kapi: 
tan finden, unter beffen Führung fie vielleicht ein neues arnautifche® mitlitairifckeh 
Neich, verbunden mit den Griechen der Thatebenen, gründen £önnten; nur mi 
die Eiferfucht diefer Armatolien unter fi aufhören und ein muthiger Krieger alt 
kriegstuftige Tlinglinge de& Gebirge unter feinen Banner zu fanımeln verftchen. 

Balde (Jakob), geb. zu Enfisheim im Eifak 1603, geft. 1668 zu Re: 
hurg an der Donau, Sefuit und Hofprediger des Kurfürften von Baiern, gehört 
zu den vorzüglichften neuern lateinifhen Dichtern. Sein Andenken ift befondet 
Durch Herder's treffliche Überfegungen in der „Terpfichore” wieder gewrdit wordt. 

Diefer fage von ihm: „Starte Gefinnungen , erkabene Gedanken, gefbene Lehm, 


Balduin II. Balearen 681. 


vermifcht mit zarten Empfindungen fürs Wohl der Menfchheit und für das Giäd 
feines Vaterlandes ftrömten aus feiner vollen Bruft, aus feiner innig bewegten 
Seele. Erfah die jammervollen &cenen des dreifigjährigen Kriege. Mit verwun- 
detem Herzen tröftete er die Vertriebenen ; zugleich fuchte er Deutfchlande beffern 
Gelft zu werden umb es zur Tapferkeit, Netlichkeit, Eintracht zu ermabnen. Wie 
ergeimmt Ifl er gegen die falfchen Staatskänftter! wie entbrannt für die gefuntene 
Ehre und Zugend feines Landes! Allnthaiben in feinen Gedichten fieht man feine 
außgebreitete, tiefe Weltfenntniß, bei einer echt:philofophifchen Geiftesrnürde. Ex 
ift ein Dichter Deutfchlands fire alle Zeiten; mandje feiner Dden find von fo fels 
fyer Farbe, al6 wären fie in ben neueften Jahren gefchrieben”. Sn gleichem Sinne 
fagt A. W. Schiegel: „Ein tiefes regfames, oft fchrärmerifch ungeftümes Bes 
füht,, eine Einbitdungskraft, tweraus flarke und wunderbare Bitder fi) zahllos 
peroorbrängen, ein erfinderifcher, immer an entfernten Vergleihungen, an übers 
rafchenden Einfeidungen gefchäftiger Wis, ein fcharfer Verftand, der da, wo er 
nicht durdy Parteilichkeit oder feih angemöhnte Vorurtheile geblendet wird, die 
menfhlihen Verhätmiffe durchfhauend ergreift, große fi alle Schneltraft und 
GSetbftändigkeit, kühne Sicherheit des Gelftes, welche fich immer eigne Wege 
wählt und auch die ungebahnteften nicht fheut: alle diefe Eigenfchaften erfcheinen 
in Balbe’s Werken allzu hervorftechend, als Laß man ihn nicht für einen ungeroöhn: 
Lich) veich begabten Dichter erfennen müßte”. — Unbedeutend find feine deutfchen 
Gedidhte. — Eine Sammlung feiner poetifhen Schriften, beftehend aus Iyris 
fen, etegifhen, bidaktifchen, fatyrifhen u. f. w. Gedichten, Ift 1660 zu Kin 
in £Bbn., 12. , und zu Mündıen an : Lone: ., erfchlenen; eine Auswahl von 
3.6. Del, Züri 1805, 2. Aufl., 

Balduin II, König von Ss von 1143 — 62, ein Mufler 
des Ritterthume, das fid) in der Periode der Kreuszlge aus ben Begriffen von 
Ehre, Recht, Andacht und Minne geftaltete. Die Kreunfahter hatten Grafen von 
Tripolis und Ediffa und Fürften von Antiochien geftiftet, fogar bi6 Tarfus In Eis 
liien erfiredten fi die Kehnsherrfchaften der Chriften; aber diefe Bafalien Bals 
duins waren immer in Aufruhr gegen ihn, oder befehbeten einander felbft. Gegen 
fie und gegen bie neuen Scharen der Kreusfahrer, gegen die Marianer, Tempels 
herem und Hospitalritter, tämpften ebenfo fanatifh, ebenfo uneinig unter fid, 
und dennody am Ende glücklicher, die faracenifchen Helden: Sataddin, Murebbin, 
Zengbi und Seifebdin. Unter Belbuiz fah man fogar Saracenen tapfer jur Site 
der Krenzesfahne echten. Seine ungtüdliche Regierung war das Iehte Aufftreben 
des hriftlich s orientatifchen Ritterthums, der dortigen Turniere und Ritterweiben ; 
das Ende dir Lehnsverfaffung In geiftlicher und weltlicher Hierarchie. Balduin 
farb nicht Lange vor dem gänzlichen Untergange feines Reiche. Ad man nad) Yem 
Zode des Königs feinem großen Gegner Nuredbin rieth, mährend der ritterlichen 
Leihenbeftatiung die Staaten de8 Verftorbenen anzufallen, antwortete diefer: 
„Laßt uns ihren Schmerz ehren , erift gerecht, denn fie haben sinen König verloren, 
wie #8 wenige gibt”. 

Balearen, Name der beiden, im mittelläntifhen Meere, nicht weit von 
den Küften von Valencia in Spanien, liegenden Infein Majorca (fpanifh Mats 
forca) und Minorca (f. d.), welche nebft den pitmufifcken Infeln, Soica und 
Formentera, daB fpanifche Königreih Majosca bilden, welches auf 83 IM. 
275,000 Einm. zählt. Der griech. Name Bulearen ward ihnen gegeben, vocil Die 
Beroohner roegen ihrer außerorbentlichen Fertigkeit im Schleutern berühmt waren. 
Die batearifchen Schleuderer zeichneten fi) in Hannibal's Heere fehr aus. I der 
Folge bemächtigten fic) die Römer beider Infeln, dann die Banbalen ımter Gen» 
rich, und im 5. Jahrh. die Mauren, denen fic Jakob I., König von Aragenien, 
1220 - - 34 entriß. Sie machten nun ein cignes Königreidy aus, das 1375 mit 


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Ballenfledt Ballet 688 


er tiefften Verachtung. Die Baillis waren ein flehenber Charakter auf der 
hie gerworden, wegen ihrer Unwiffenheit, ihrer lächerlichen Anmafungen, ihs 
Betrügereien und Ungerechtigkeiten. Die Lönigt. Ämter wurden daher durdy 
: Verordnung vom 7. Sept. 1770 anders eingerichtet; die gutöherel. Berichte: 
Jeit ward erft buch die Gefege v. 4. Aug. 1789 abgefchafft und durch; bie Kreis: 
: Landgericht (Tribunaux de premiere instance) erfegt. Nad) England fam 
Name Baitiff mit Withelm I. Die Sraffchaften wurden auch Ämter (Ballivae, 
dehauptmannfcaften) genannt, fo aud) die Unterabtheilungen berfelben, bie 
ndertfchaften (Genten). Da aber bie Gerichte ber Hundertfchaften (Gentgerichte) 
nn lange eingegangen find, fo find die engl. Bailiffs nur noch eine Art Berichts> 
ver, gewiffermaßen den franz. Huiffisre gleich. Feder Sheriff hat einige unter 
» für roelche er haftet. In einigen Städten führt der oberfte Staatsbeantte nad) 
m Namen, wie der High Bailiff von Wefminfter. In London ift der Lords 
or gleichfalls Baitiff (führte auch diefen Titel, ehe der jegige üblich wurde), 
verwaltet ald folcher die Criminalgerichtöbarkeit der Stadt, in Didbailey 
n alten Amt), wo jährlich acht Gerichtsfigungen für die Stadt London und bie 
ffyaft Middiefer gehalten werden. Gewöhnlich vertritt der Recorder von Lons 
(nach dem Wortfinn Stadtfchreiber, wie audy in den deutfchen Städten oftder 
© rechtögelehrte Beamte ber Stadt heißt) die Stelle bes Richters. — Bel dem 
tfchen Nitterorden und der deutfchen Zunge des Sohanniterordens twaren bie 
gungen und mit ihnen die Ritter in Kreife, Balleien getheilt, denen ein 
nd: Somthur (Commander) vorftand. Die einzelnen Ordenshäufer hießen Coms 
mden, Comthureien. " 37. 
Ballenftedt, Stadt und Amt am Harz, Refidenz der Herzoge von An: 
Mt: Bernburg, Stammfig des Haufes Anhalt, das no, fowie Sachfen, das 
appen von Ballenftedt führt, bat 460 Häufer und 3400 Einw. 

Ballet (von dem Stammwort Bal, daher franz. baller, ital. ballare), 
eiterm Sinne die äfthetifhe Darftellung einer Reihe leidenfchaftliher Reguns 
und Gefühle durdy) mimifche und tänzerifche Beroegungen. Mad) diefer Bedeu: 
De gueift man unter dem Ballet audy Darflelungen von Gemüthsbewegungen 

ndlung. Im engen Sinne nennt man Ballete Werke der Zonkunft, 
red e6 ift, durch mimifche Bewegungen und Zänze eine Handlung, Cha> 
> „ Öefinnungen, Reidenfchaften und Gefhhle mit der höchfimäglichen Afthes 
E Ausbilbung und Schönheit darzuftellen, und wobei alfo mehre Tanzende zus 
= nwirken. Man kannjene, nad) der Analogie der Iprifchen Dichtkunft, Iys 

Hete, diefe aber, welche eine Handlung darftellen, dramatifche Ballete 
zu. Das Iprifhe und dramatifche Ballet zufammen machen die höhere Zanz> 
aus, im Örgenfag der niedern, deren Imwed: gefelliges Vergnügen ift, dabins 

Jene auf Erregung der Gefühle des Schönen hinarbeitet. Dan theilt die dras 
—yn Ballte in hiflorifche, deren Stoff eine wirkliche Begebenheit ift, in fa> 
Fre, deren Stoff eine Zabel oder Sage ift, und in poetifche, denen ein Werk 
Digreunft jum Grunde liegt, und zu denen auch die allegorifchen gehören, 
’ ihrer Ratur nach die unvolltommenften fein müffen. Gemöhnlich ift ein 
tin mehre Acte getheilt, deren jeder mehre Entreen hat. Entree nennt man 

allet eine oder mehre Quadrillen der Tänzer, die durch ihre Pas, Geften 

ttituden einen beftinmten Xheil der Handlung darftellen. Bei der Beurs 
Lang eines Ballers hat man befonders zu berludfichtigen, einmal die Wahl des 
kerflandes, der Einheit der Handlung oder Leidenfcyaft Haben, und einer kunfl: 
teten anfhautichen Darftellung duch; mimifhe und tänzerifhe Bewegungen 
ig fein muß; dann aber den Plan und die Ausführung der einzelnen Xheile, 
iche unter einander tichtige® Verhättniß haben müffen, und endlich die Mufit und 
Korationen, durch welches alle Dasjenige ergänzt werden muß, was der Tanı 


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taatı ber Provincialität des Staats ge in den 


Imentalgefet ber Bunt ee een In den 
Staaten der Föderatic Th Srteahe Ir es Bias Geh bei der Wohl: 
er Producte fehr. Die Banken leihen daher viel auf verpfänbete, im Aus 

fäufl Produ, unb da fie auch ar renden dep fo können fie 

bauernden Danbelsftillftand den Kaufleuten und 


Producenten. 
n, sum ae aa rang ar gemacht hat, fehr af) 
Landesproducte nad) nn ge einem attantifchen Hafen 


neen eben hefücre diefe Banken dem Häuferkon 
7 Degejnen, m Rihtnba und Anlegung unentbe 
rn rare, rechnen können. Zus ame jr 


ea ring Strafen, Gandte, Hospitkier, Arbeitsan 
td, verwandt, weil die nordamerifanifchen Staaten nicht find, 
fie zu Speculationen privilegiren (mach der Weife der alten Welt in mans 
en) Lu rg rühren ray u nn 















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em in die Brufhwehr; dagegen ift das über Bank feuern dann ords 
wer ee Er 
GR Sn, die fidh zunächfi damit befchäftigen, mittelft 
n genannt (gewöhnlich 4 oder | Procent), durch 

ng m on mieten Pılen ju Teiften oder von daher Gelder zu bes 








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6. Oft macht man «6 boppelt, br 


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und Herefehaft im bairifhen Sbermainfrelfe, Pic 
em von Baiern; ein 4802 fdcwlacificte® Wenedictinerfift, 


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Frangois), geb. 1771 in Tous 











640 Banbit Bandbvırm 


bunden mit Ihrer Liebe zu der fchömen Wiffenfchaft, zog fie zum eifeigfiem—m 
der Dichter Hin. Als fie eines Tages einen Stegreifdichter von Weiöite- MER 
der eigne Genius unwiderftehlich hervor und ergoß fich augenblidiidg in 
lichen Zobgebicht auf jenen Improvifator. Aufgemuntert von beanfelher— 
fie fi) ganz biefer (chönen Kunft. Die Originalität, die biühendfte Am 
Eraft, Wahrheit und Harmtonte im Ausbrud verfchafften ihr bald einem 
Namen; fie Tonnte das Theater verlaflen, als Dicgterin Stalin bed 
genoß die Ehre, in mehre Akademien als Witglied aufgenommen zu > «u 
ihrer berijmteften Gedichte war jenes, welches fie 1794 bei dem Priiiee ; 
tin zu Bologna auf den Tod Marie Antoinettens von Zranfeih U 
1813 war fie endlich bes Reifens müde, und z0g fidy wieber in Ihre A = 
hd, wo flk von Ihrem fehr mäßigen Vermögen eingezogen Iebte. 

[hienen vor ihr: „Ode tre” (Lucca, £.), wovon die 1. Nelfon's O5E m 
Eir, die 2. Sumaroffis Siege In Stalien, und die 3. die Giege be® 
Karl In Deutfchland befingt. Kerner hat man von ihre unter dem Ida 
riBi Etrusca: „Saggio di versi estemporanei”, (Pifa bei we“ 
da6 Gedicht über Perrarca’s Iufammentreffen mit Laura in ber Ricche» 
und fie einem Roffi an die Seite fegt. m ER 

Bandit (ital. Bandito), urfprüngfi; ein Verbannter; dann er 

nee Mörder. &o nannte man bie Affaffinen (vgl. Jömaeliten) 

ft Bandit und Räuber in Stalten faft gleichbedeutend. le machen gleis> 
Gifße für fich aus, die, firengen Befegen ımtertworfen, mit der bärgatB 
fenfchaft in offenem und gehelinem Kriege lebt. Noch ift es Leiner irafientf 3 
glerung gelungen, bie Schande diefe® Worte auß ihrer Rechtöpflege zu " 
Die firengen Mafiregelin, welche bie päpfttiche Regierung 1820 gegen b< 
der Banditen und Räuber ergriff, haben ihre Schtupfiwinkel wol aufgeftdcz 
die anfangs anfäffigen WBöferoichter find mun heimathlofe getworden. DE 
aber, welche die Grenzen von Neapel beumzuhigen, find dort angefeffe* 
die neben dem Feldbau fich mit Rauben und Morden, wie mit einem Gens: 
abgeben. Die Todesftrafe fehredkt fie davon zurli, wie ungefähr der &< 
Matrofen vom Meere. Peter der Ealabrefe, der furchtbarfte unter den EI 
gen diefer Näuber, 1812, nannte fih Kaifer dee Gebirge, König der 
Befcdyliger der Sonferibirten md Vermittler der Straße von Florenz nad 
Die Regieräng Ferdinand I. fah fich genöthigt, mit biefen Banditen Bew 
äufchließen. Einer derfeiben trat 1818 al8 Hauptmann in Lönigl. Diem 
übernahm e8, feine ehemaligen Spießgefellen einzufangen. Später batter- 
diefen Räubern (die jedoch von andern Räubern, die man Malviventi n: 
unterfchefden find) Abenteurer aller Art verbimden, daher die öftreich. ' 
welche Reapel befegten, große Streifzüge halten mußten. Eigen ift es bi 
bern, daß fie im Innern des Landes die Meifenden unangefochten Laff 
gilt auch von denen, welche von Sremden und Einheimifchen ein Schu 
mm und ihnen dafür Sicherheits = oder Geleitöbriefe geben, was vor & 

in Sicifien der Fall war, wo die Banditen am zahlreichften im Val D 
fen. Hier ertärte fich fogar der Fürft von Vila-Franca, aus Polizei: 
Rädfichten, für ihren Patron; er gab ihnen Lioree und behandelte fi 
Butrauen, das fie nicht gemißbraucdht haben follen. Denn unter ihn 
ete getoiffe romantifche Ehre aus dem Mittelalter. Sie halten unve 
gegebene Wort, und forgen oft beffer für die ihnen anvertraute Sicher 

gend al& bie öffentlichen Behörden. n 

Bandmwurm, einer der hartnädigften Fingeweldernärmer 

unb auch des menfchlichen Körpers, hat feinen Namen von dem 
bandartigen Anfehen, das jebes einzelne Glied ımd ber auß biefen zı 


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zatier (Sodann Philipp). Disfes-frühgeitige Genie war 1721 zu 
h im Fürftenthpum Ansbad) geb., wo f. Vater, Franz B., franz. reformir- 
jer und fein einziger Lehrmeifter war. Diefer glaubte, die Kinder müf: 
er Wiege an lernen: bei f. Sohne befolgte er jedoch biefe Meinung fo, 
entfernt, ihm den geringften Zwang anzuthun, ihm die Erlernung von 
> angenehm machte; ber ganze Unterricht glich einer gefälligen 
Belehrung. Schon 


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1811). a ZN a nd 







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} Dar 1801-23,20 For) iftjegt febr felten. Sein „Dietion- 
ages anonyr pa -9,4 Bde.,3. Aufl. 
verbundene befries 


‚und 1815 Decant der Section der‘ 
ae und Chatten ARD Ger ad je Barhertave | 
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chrift und eine Charte Über den Rückzug der 10,000 
). von Stinte-Ervir die hiftorifchgeograph. 
‚zweifchen dem und Easpifchen Meere und eine Zahl ande 
ie EHE: Mr Anphen 28: De: 1828: = 
Er “ ” * 










ehmer Melodie. Die meiften biefer Schiffer haben einen großen Theil 
defe. Jerufalem‘, ja mande baffelbe ganz inne; fie fingen e6 in ben 
jten von einer Barke zur andern, und man fann behaupten, daf vor 
Domer und außer biefen. beiden Eein andrer epifcper Dichter fo tn dem 


. 648 Baphomet 


Ioufe, wurde Mitgl. der franz. Akademie während der Hundert age an Boflai 
Stelle und al& folches nach der zroriten Reftauration vom König ausnahemäwet ie 
ftätigt. Ex Hat f. Ruf als Dichter durch f. Überf. von Taffo’s „Wefr. Serufalar 
Früher machten feine Streitigkeiten mit bem Dichter Lebrum Aufihe 
Mebre Epigramme, die zrolfchen ihnen gewechfelt wurden, haben fid erhal. 
Baour hatte gefagt: Lebrun de gloire se nourrit; 
Aussi voyez comme il maigrit. 
Lebrun erwiberte beißend genug: 
i Sottise entretient l’embonpoint ; 


4 


Aussi Baour ne maigrit point. 2 
Mit Etienne gemeinfchafttich dichtete er, um den gefuntenen Enthuflaue de |- 
Stanzofen aufzurichten, im Gebr. 1814 die Oper „Driflemme”, weide wa fi |: 
fues auf eine fehr wigige Welfe („Die Oriffanıme”, Keipz.) parodirt rouede, 189 
gab er eine Überf. von Dante’s „Göttlicher Komödie” heraus. Er lebt in ber Prmig 
und hat erft bei Gelegenheit der Krönung Karls X. durch ein Gebicht aufbirfe die 
lichkeit, wofür er ein Zutwel und den Adelöbrief erhielt, fein Schweigen umteriende 
Baphomet. of. v. Hammer brachte diefen Gegenftand zur Opakı |: 
duscch f. Abhandi. (in den von ihm herausgeg. „Zundgruben des Oriente”, 6.0 |: 
1..9.): „Mysterium Baphometis revelatum, seu fratres militiae templi, 
Gnostici et quidem Ophiani, apostasiae, idoloduliae et impuritatis cemvid 
per ipsa eorum monumenta” (Enthüllung bes Geheimniffes des Bapkımt, 
und Beweis, daß bie Tempelhercen als Gnoftiker, und zwar insbefondere a 
Schlangenbrüber, des Abfalls vom Chriftenthum, des Gögmdienfles amd dir ie 
ftetlichleit fchuldig gewwefen, aus ihren Dentmälern felbft geführt). Zu gleihe 
Zeit erfchien (bei Cotta) von demfelben ein befondere® Werk, in welchem er den 3s 
fammenhang der Templer mit den Affaffinen zw zeigen fuchte. Ex wollte dabak 
erweifen, ba der Orden von Rechtöiwegen verurtheilt und aufgehoben more ä 
und daß beffen Verderbtheit nicht etwa erft durch Verkehr mit den Saracmım mb 
ftanden, oder eingefchlihene Denkart und Unfitte einzelner Gapitel, fondem m 
fpränglich, flatutenmäßig und allgemein getvefen fei. Zugleich verbreitet füh fü 
dv. H. Über den Urfprung der Freimaurer und der angeblichen Ahnlichkit Kar 
Symbole mit denen der Ophiten und Templer. Sein Hauptgegenftand find W 
Bilder, die man Baphomet nennt. Es finden fih deren in mehren Mufem ıd 
Antiquitätenfammlungen, 5. B. in Weimar (f. die Abbild. in ben „Enriofitkte‘, 
2.B8b., 6. St.) und in dem Baiferl. Eabinet in Wien. Diefe Eisinen Biber eb 
von Stein, zum Theil mannweiblid, haben meift zwei Köpfe ober zwei Befiäen, 
gleichen einem bärtigen Mann, find aber übrigens von meiblicher Bildung gl 
temtheils mit Schlangen, Sonne und Mond und andern feltfamen Attribute, fr 
wie mit mehren Snfchriften, meift arabifchen, verfehen. Der Df. erläntet H 
deefelben, zum Theil mit beigef. Abbildungen, und hält fie für Idole ber Tampe- 
Die Infchriften führt er faft fämmtlid auf Mete zurüd. Diefe Mete fü 
bie Mnzıs der Griechen, fondern die Sophie, Achamot Prunikos ber Dpiim 
welche man ale Sinnbild der Kiugheit, unnattrlicher Wolluft und Prindy ie 
Giuntichkeit mannmweiblich bargeftellt Habe. Da nun Alles, mas man ven WR 
Metis der gnoftifchen Ophiten berichtet, und mas man von der Anbetung von Bb 
dern und Baffometusföpfen in den Gapitein aus den Ankagen und Ausjagen I 
ZTemplerproceffes weiß, mit der Figur und den Infchriften diefer Sdofe zufamm® 
ftinmme, fo laffe fi an der mahren Bedeutung diefer Bilder nicht zweifeln. 
felen nämlich biefe Kleinen Figuren folche, welche bie Templer, laut ber Kubi 
eines Zeugen, in ihren Coffern geführt. Baphomet bedeute Sapr Mirteos, Zu 
ber Metis, Seuertaufe, oder die gnoftifche Taufe: eine Erleuchtung bei Geifrh 
weiche aber die Ophiten auf eine finnlihe und obfeöne Weife ats fleifchiice Br 











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682 Bariton... Werke 


Die fünf Löchter waren naitifekr.anfehmlicheg Ansfattumgen verheizaspet Lbe 
hinterließ: er an Ohtern, un, Ränbereien eine hakhe Dil. Pf Sterl.-- Mm f. € 
men ift folgendes befauns:; Der ältefte, welcher, :al6 foldhen,. den KWitel.ung 
größten. Theil des Vermögens echte, ift.ber Basonet Sir Kiho mas .., we 
auf .f. Landgute Stratton« Park einen großen Theil f. fürftlichen Wernsögens 
Kunfiterke verwendet: und eine Sammlung. non. Gemälden, Kupferftichen, 
Khmittenen Steinen x; hat, melde zu dm befßen in England gehört... Der dı 
Beury,:ift Parlamentöglieb.und sleeping paxtner bed Haufes. Er beok 
Lord Macaıtnen anıdenshinefifchen Dof,unk. war.nachher in des. Factprei,der oß 
Sermpagnte zu Canton angeftellt. Der:vierte, William, hatte and) sin: 
fleltung ‚bei der englifcyen Fantorei.in Eanton,.-ewarb fi; bort ein graßed Den 
gms. wab-heicathete ach.fı Müdblchr eine Miß Kpomfon. Als’er 1820 Hei f. da 
gun ander Küfte von: Binefetfhire zum. Vergnügen in einem Boote fuhr, fl 
boffelbe um und er erttandise Angefichte fi. Bettin. Der fünfte, Geors 
wurbe auch nach China gefchldds, verlieh aber den Ruufmannsftanb und wähle" 
geifllichen. in ber herrfcyenderr Kicche. Da ihm biefe nicht Bendige Leiflete, fo gig 
ei’ zu eine.ccft felc wierig Jahren aufgelommenen. Secte über. (zur yaricher and ii 
Cchtonger, bes Predider: Kamp: in: Brighten, aehört) und Leß- in Garn eff 
Hlken sine Kirche bauen „in:welcherrer. predigt. Die zronite T. hat Deren Babsadin 
inAnfteedam, Disponentn: und Affote ded Baufes Hope umd- Comp., geh 
vathet.. ;Die dritte ift verehelicht'an ‚Deren Kamp: einen Prediger der neun Ort 
DR gattze Familie Lebt in geofe- Einigkeit. .:- :»- - en 

: Bariton (Bardan;;Wisla di Barbone),ein mit fieben Salten bad 
Sftrument, an Geftait fafk'der Viola di Bamıka gleich; außerdem find uni 
Satfe raehre Drahtfaiten angebracht, welche.imit dem Daumen geriffen weit 
rährbib jehe der Bogen flericht. . E6 warb:nm: 1700 erfunden, nachher el 
Anton &dl, welderibieinstern Saiten bis.auf 27. vermehrte, und Gorglglih vd 
Karl Franz zu Wiek värbefiert, voird aber felten.gebraucht. — I der 
beifo Wariton (itäl. barkond , franz. base taille) dirjenige Oekanmee, mir A 
zurfhin Tenor und Baß bersegt, fobaß fie ;zwan. miche bie ganze. Höhe bed ze 
erreicht ;" aber auch nicht biervolle Tiefe des eigentlichen Baffes bat. : " . k 

’."Barla, ein währe; "zum Anbau nut an wenigen Stellen mugihe* 
m Aterkas Nochküfte-zroffchen Zripolis und. Üigupten (4150 LIWR.,. mit 
Einw.).: Es hat.einen Huch tet Fiugfandrbederkten. Kalkfcinboden. ‚Das 
und ©. liegende Gebicheireutfcht.ift mahrfcheintich. uulkanifcyen Mef! 
Küftentand ift.cine osmanyche Provinz aumter einem Sandfdyad inder Erat SF 
Hier Tiegt aud) Totenidkoo.lfrotemals) mit geiehifhen Ruinen... Die übe 
von Cyrene (f.d.) heiknijetst.Orenne. Die Gebirge von’ Derne. mit ber 
gE- N: Stehen unter ehterk:Bet., den dev Bri.von Tripolis ernemat. Audı 5 
von D.-Bingasi (fonft-WBrrentce). mit den: Häfen am Golf von Spdra, fes © 
Mine Handelstcpublit Yısgktar im.innern Bande ftehen unter dem Bei vonte I 
Inder Wäfte lirgen vier Vüigereifen reftlich yom Mil einige bewohnte Dafen 3? 
foldye ift der mwafferreiche Thcrt der Republik Schtiva., die den Schug der Pin 
exfenne ımd an den Pafcha won Ägypten Teldut entrichtet. Die Haupifl. 
(da8 alte Ammonium, f. Ammon) hat 6000 Einm. unb Datteinhandel. 3 
Märy 2820 wii der Ritter Krediani in der Dafe des Jupiter Anımon die En 
des aften Drakeltempels toiedergefunden haben... Seiner Befcreibung haben & 
der Architekt Gau in Mem.und der franz.-Conful Drovetti in Agnpten wider“ 
dien. -Die Einw. find mel arabifcher Abkunft, Mohammebaner und zum” 
Straßenräuber. 

Barke, cin Schiff, das man auf Flüffen zum Vergnügen, aufdem ” 

jun Befradyien oder Ausladen yrößeree Schiffe gebraudht. Aufdem Mit < 






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N  Barade  Barneveldt. 
rt A ERRENAÄRBEE ER ya 
id und Givanion Käufer; bie-fie Golfeaten nannten. X Keankreich 
cEe 20. > ee en - 
ha er a pe ar 


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ıbfäen vor. - Er vertheibigte die Unverlepbarkeit ber Perfon des Königs, 
’e üctöfälle, die-der Republik drohte; er wiberfühte fich "der 


ecret zur genon a ucde. ein Anfehen fan jest immer Hefe, amd 


era 


#793 guilotiniet. .v F= El adhird Nm 4 id 
t (Sodann van Diben), Grofpenfi i 


obem Örabe ebitert auf einander, 
Yung nod) . Um einem Bürgerriege 





. 


Streitigkeiten biefe 
vorzubeugen, [hlug B.eine 


—— — 























































4 Barmen - 


gabe einer Zeitäng , bie ihm mit ben pol 
zauter machte; die € , 
35 unteenah teägen | t, bie j 
fen wollte, eine Meife nady 'ARFEE DATHE\G! var herr 
franz. ER, ondgelt Pe ” en Bez r, 
jrorbneten ernannt, am eher a 
überreichen. Sn Paris were an, 
3 be di Mänghber fa en on 1791 eisen u 

8 Payne, vn Gone ra, die fi eisernen 
1 erfchion, tunzd ee mit bem ra He Y- 
ielt er bag frang. Bi E: [9 
fhäftsträger ber englifchen 


weilte nicht sbenn € Er t! 
wi jr LR ee: 


ww. Sek ne eng! 








gierung und Gefehgebung Ele a « 
meingeift, und nich Ru ai Gt ng, we 
eritonifchen Re EZ aim ten, ld JBihlB Ti ee, wi 
befchaftökefe erhielt. Im biefer E nf Aaron. der! 
nn pr er 7 | 
ıpfindungen, anno! Ta me ber (hl 
It, melde 
upperfelb, Biefu, a 
ztig eine St A 
ineralquelle und Badeanftalt befindet Ind m 
alle Sorim Schnürdemen 
bt feines Gleichen bat. Das Panorama von 
Barnabiten heißen die 1536 zu Mailand ei 


itbürger -herauß, ooxin ae go einer kraftvollen & 
‚gerlicher ee 
afbington Kae Sorge ie mb mp 
r Ber : 
8 der franz, De 
elpbia) wird togen Ihe, Reichthume 
seianifäpen Parnanfes bilden, "Q mtid) | I DER NEUN 
Form anbrer | eb, u an ein! 

Barmen  EE be tg at at an ber WO Super 
thume Kleve Brng (im jebez. Dil 
ver: umb Unterbarmen 
DO. Ref Kathol. a bie isn 3 

om. 

ntarfhulen, eine Gelebrtenfchule und zwei P 
aller Bandmanufacturen auf bem Con: 
llene, fan men, fen ua ba 
ı gemebte 
eitbeile ee i 
raus reizenden Mupperthale, as A Bee “in; 
mann’s Selbe und in Wippermann's Garten 0[L 
’ a Beiher und Sanchern ‚(Bein ide 
warjgekleideten,, tegulicten Chorbrrren bes heil, Beinen ex in 
geräumten Säsche des heil, Barnabas bafedbfk, Sie wit » 


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666 Baroccio Barod 


Sicchenverfammlung vor, welche eine allgemelte Duldung in Unfehung be k 
tigen Punkte feflfegte. . Die. Smaten gaben biefiz:weifen Mafıngel: aufazd i 
Buflenmung, bie fpäter die Hänke der naffauifhen Partei fie zu andern Ark 
beachten. Diefe ftellte. die Arminianer al6 heimliche Freunde Spanicss.der; | 
warb in Schmähfchriften: angsgeiffen, ‚und im,ber: Verfannmiung ber Oki 
{ei bon dem Volke beleidigt, : hefien Abgost Doxig getvorden.mar:. De dB. 
mehtheffsn durfte, ‚den riißenhen "Strom aufzuhalten, und, vorauefah, weh 
Shidial ihn bevorfiehe,.dadıte er. aufs neue daran, fein Anrt misberzwiegen, Id 
kein Dflcht und feinen Brauude Bitten -fiegten auch. diegmal Über ibn. Buy 
Iangte: die Bufammmiberufing::einee enerafonode, unter. ben Morwanbe, iu 
Raltgionsflxeitigkeiten ein Einde zu machen. &ufıB.’8 Antrieb erkiäiten Ip li 
Stgaten. gegen diefe Diaßsegäty: deren Folgen. nicht. zweifelhaft wwaren:.:- Ben id 
fogaeahne Morig Zuftiisaung. Truppen.aus , um bie Orbuung. tar den Colhmg 
we bie Gomariften fie geftört hatten, wieber herzuftellen. : Dagegen verböpgeiel 
naflauifche Partei ihse Angriffe und Schmähungen gegen B., melcher zur Bän 
legung berfelben jene berühmte Denkfchrift herausgab, worin ex die vereinigen Yes 
uinzen aufmerffam auf die Gefahr machte, welche von bort.ihrer ‚Freiheit Irafi 
Tndeh tie Diorie 1618 bie Spnobe zu Dortredht halten, zu der faft ale al 
iche -Kteyen Europas Abgeordnete fchiften. Sie verurtheilte die Arminiam 
mitder ungerechteften Strenge; für Morig war diefe Berurtheilung bie Kuffıı 
tung zu nod) gewaltfamern Schritten. Ex ließ, ungeachtet der Worftellungn 
Staaten ‚ Barneveldt nebft den andern Häuptern bee Arminianer verhaften, 
von 26 erkauften Richtern den fhuldlofen Mann, dem fein Waterlanb fein paid 
fches Dafein dankte, ber uim.Onabde zu flehen.veridmähte, angeblich. als Hedew 
vhther zum Kobe verurcheilen. Umfonft waren die :Vorflelungen ber versitnt 
Dringeffin von Dranien und Bea franz. Gefanbten. umfonft erhoben feine Stra 
und Verwandten laut ihre Stimme; Morig biieb unerfchltteriich. Am 13, Ba 
1619 beftieg der 72jährige Greid das Btutgerkft,, mit den Worten des Heu Ih 
3, und litt den Zod mit derfelden Feftigkeit, die er ımter allen Um 
Lebens bewiefen hatte. PR ar 

Baroccro oder Barozzi (Federico), ein berkhmter Watce der rim E46 
te, aus Urbino gebürtig, lebte von 1528 — 1612. Er hatte fich In Bad 
bildet und Vieles nad) Zizkan copirt. Mile feüher diefer, fo rolckte fydte, ddr 
neh Rom kam, Rafael auf ihn. Nachher fuchte er audy Gorreggio’s € 
ten, aber nicht mit gleichem Erfolg, fid) anzixeignen. Sein Gotorit biteb einfiet 
Mengs tadelt, daß er feine Gegenftände beftändig fo vorgeftellt habe, als ob m 
fie in der Luft, ‚zwifchen Ducchfichtigen Wolfen fähe, und baf er bie 
teften Barben bloß duscch bie Helle mit einander inälbereinftimmung zu bringen fo 
Er ift von Manier fchon nichtmehr frei. Unter feine vorzüglichften Wat viel 
man.die Flucht des Äneas oder den trojanifchen Brand, von Agoftino Gamade 
flochen.und in der ehemaligen Galerie Borghefe befindlicy; die Abnchaung Mt 
Kreuze, zu Perugia, umd eine Örablegung, von: Sideler gefiochen. - 

-  Barod, im Lebenwmd vorzüglich in ber Kunft das tmilkärticd Orke 
was, aus cigenthümlichem Einfällen des Einzelnen hervorgehend, 'gegm Die AM 
meine und natürliche Anficht verftößt und ins Ungsreimte und Närtifche 
Man gebraucht diefen Ausdrud daher von gereiffen Handlungen und 
zügen, von der einer erzählenden oder dramatifchen Dichtung zum runde get! 
Zabel, von der Art des poetifhen Ausbruds, von einer närtifchsfeltfamen Era 
fition und Ausführung, oder einzelnen feltfanmen und wunderlichen Geftaltm in 
bildenten Kunft, foreie endlich audy von bem Seltfamen und willkürlich Zulamm® 
geflellten in der Zontunft. &8 fällt daher bald mit dem ®Bisarren (f.d.) zufomm 
wenn man e6 nicht al6 den höhern Gfad ded Seltfamen anfehen und a6 D* 


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ker Ibortraf. In. fahr i and er’ ihm ‚ala -Öchriftiteller mach. a 
A Zu > saben ausgeftaster and. bemühte fi di 
 enäuchlinen A od füht das l 2 , sar er - 
“, MBNODeFIe Bienen. „Pe Rn = i 
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mehr ald bie Gumif Man: U ET EPNEEE PERLE SUVyrg hai; 
3 A a ern arg ji din 
daffelbe 1720 als ein Geis von 68:3,.aufß neue, und-fand feine 
FERAFTTE Aa, : Ser ze i Er ss 
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676 .Barth-Barthenheim Barthelemy (Iean Jacques) 

Barth»Barthenheim, ein altabeliges, dann reichäfrel» md y 
herrliches, 1810 in den öfte. Grafenflahb echobene® Gefchlecht, daß, fdhen m, 
&. 856 unter Lubisig dem Srommmen berühmt, dem deutfchen Orden in Pay 
einen Hochmelfter (von 1206 -— 10) gegeben hat. — Graf Johann & 
Lubiwig Ehrenzeih v. Barth » Barthenheim, E. €. Höfe. Kämme ı 
nieberöfle. Regierungsfecretaie, Maltheferritter, geb. den 5. März 1784 a4 
genau im Eifaß, flubirte von 1795 — 1800 auf dem Gymmafium zur Kortaaf 
hierauf zu Freiburg und zu Göttingen. Phitofophie, Mechte» und Staa 
fehaften, aud) Diplomatie waren feine Hauptftudien. 1804 trat er ink. E ik 
 Staatsbienfte. Hier beanähte er fi), die vorhandenen Befege und 
welche fich auf die Landesverwaltung bezogen, zu oben umd für ben Gefhl 
dient lichtvoll zufanımıenguftellen. &o erfchien 1818 feine Schrift über dad 
Hieifche Verhättniß der verfchtedenen Gattung von Obrigkeiten zum 
In der Provinz Miederöftreich, die nicht nur an fich flatiftifchen UBerth hat, Kg 
bern aud) Überhaupt bei der Gefchgebung über den Bauernftand in Deutfhlahuh 
glichen zu werden verdient. Dann gab er von 1819 — 24 eine „Oft. 
und Hanbelögefeßkunde” heraus, welche die oberfte Gewerbes und 
im Öfteeich ald Mufter zur Bearbeitung der einzelnen Provinziaigefengebungen iM 
diefen Gegenftand allen Landesftellen der Monarchie empfahl, fobaß berad af 
ber Srunblage des Barthenheim’fcyen Spftems ähnliche Beacbeitungen für Gall 
Steiermark und für da6 Venetianifche erfchienen find. Seine „Beiträge zur) 
fchen Gefegkunde”, die der Graf von B. in freien Heften berausgibt, mh 
meiftens Abhandlungen über einzelne GBegenftänbe ber öfte. Landesweit 
3.8. über die fir. Staatsbärgerfchaft, über die Ifeneliten in Öftzeich, Kiel 
freie Gemeindewefen, über den Zuftand der Proteftanten dafelbfi u. [.w. Tue 
dem hat er nad} feinem eignen Spftem eine „fe. Polizeigefegkunde"' fx ea Dal 
bearbeitet, auf twelche eine „Öfte. polit. Gefegtunde” folgen rich. Diefer fieiigend 
für feinen Beruf lieerarifch thätige Gefchäftemann wurbe vor Eurem zum Borfad 
und Director bes Witwen» und Waifeninflituts herrichaftl. Wicthicyaftitemil 
In Niederöftreich gewählt. j 

Barthel, ein aus Bartholomäus zufammengezogener Name. Dieib 
woßrtliche Medensart: Der weiß, wo Barthel Moft holt ober fchenet, hat, mE 
mandje andre, einem jegt nicht mehr befannten Umftande ihre Entflchung 8 @ 
danken. Einige vermuthen, e6 habe einft einen Moftfchenken biefes Rum P 
geben, der feinen Gäften eine befonder6 gute Sorte vorgefeigt habe. Andre ik 
unter dem Barthel fei der am 24. Aug. im Ealender fiehende Apoftel Ba 
zu verfiehen. Da nun in der Megel zu Bartholomdi noch ein Moft zu pair 
fo weiß Derjenige, welcher weiß, wo Barthel Mojt holt oder fchenkt, Etwa, 
Andre nicht wiffen; er it alfo gefcheiter al$ Andre. In manchen Gegraten 
Venennungen üblich, welche aus bem zufammengezogenen Namen eineh Jah 
und einem um die Zeit, ba beffen Name im Caiender fleht, in der Rater delt 
bäustichen Leben fattfindenden Umftande gebildet find, tele: Mofenhand, ill 
Johannes (zufammengezogen in Hans) die Rofen biähens Kornjofel, weiß 
cobi (zufammengezogen in Iokel) das Kom reif Ik; DRoftmichet, teil geyt 
. die Weintefe beginnt; Bafenbarthel, weil nach Bartholomäus I ” 
aufgeht. 

Barthclemy (Yan Jacques), geb. am 20. San. 1716 zu u, ® 
weit Aubagne in der ehemaligen Provence, erhielt eine gute Erziehung siraßh 
gern vom Oratorium zu Marfellle und follte fi) bei ben Jefziten zum ar 
Stande vorbereiten, deren verkehrte Behandlung ihm aber biefe a) 
fehr verleidete, daß er alle Anträge zu geiftlichen Stellen ablehnte umb den Zub 
nes Ybbs bloß annahm, um anzuzeigen, daß er zu biefen Gtande gehärte. DM 


zu nennen, 


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yamne AO0L fofehr aus, ald eife des jungen 
md“, an ber er von 1757 an 30 3. arbeitete. Gr felbft wi 



















078 Bartieg .  WBortholomäns 


in Paris an. Indeffen trof aud) ihn dns Schidkfal des 18. Fruchtbors; m meh 
am 4. Sept. (1797) verhaftet und mit Pichegru und Andern nad) Eye p 
führt, Nach) kurzer Zeit wußte er jedoch mit fee Andern und feinem treum San 
merdiener, Le Zeller, ber felbft bie Verbannung mit feinem ‚Herrn getheilt hat 
zu entfliehen, worauf er nady England Bam und nad) ber Revolution vom 18.2 
maire (9. Nov. 1799) Einer der Exften war, welche wieder zurücigerufm wurde, 
Bald nachher ward er Senator umd Reihsgraf. Während Napoleons Beim |: 
hatte er nie bedeutenden Einfluß. In den Tagen der Abdankung befam e rg 
Michtigkeit als Präfident des Senats. Er warb in ber Folge zum Palr ma |i 
amd zum Sroßofficiee der Ehreniegion. Graf B. verbindet mit ungemötaihe fi 
Talenten eine feltene Rechtfchaffenheit, Ohne Ehrgeiz fuchte er immer dem Bafı 
land zu dienen, und erwarb fi) die Hochachtung aller Parteien. As Pal it 
fi) auf die Seite der Ultras geneigt. Darum trug er im Febr. 1819 auf bie Ai 
derung des MWahlgefeges von 1817 an. : E 
-Barthez (Paul Jofeph), einer der gelchrteften Ärzte Frankreihs mi 
S$abıeh., geb. am 11. Dec. 1734 in Montpiliier, wurde ats em frühreifil 
bewundert. Nach Vollendung feiner Studien fam er 175% nad Paris, m 
ihm burd) eine glüdliche Gur beim Grafen yon Perigorb eine glänzende 
eröffnete und wo er fih an Barthelemy, Caylus, Danaut, Mairan und 
bert näher anfdlof. Zwei Memoires, weldye er der Academie-des inseripinsk 
et des belley lettres Überreichte, erhielten die erften Preife. (Ex nahm nis 
„Journal dessavana‘' und an der „Encnfiopädie” Theil. Nach Montpellier 
rufen, gründete er bajelbft eine Schule für die Medicin, bie in ganz Exp 
Adtung genannt wurde. Hier gab er auch feine „Nouveaux elemens del 
science de l’hamme” (Montpeli. 1778, 2. verm. Aufl., Paris 1806, 28er 
heraus, die in bie meiften europäifchen Sprachen überfegt worden find. Cine}! 
geiz fand aber in Montpellier nicht Nahrung genug und er Lehrte 1781 nah PeAf 
suche, wo ihn der König zum Medecin cansultant und der Herzog von 
zu feinem erften Leibarzte ernannte. Er war Mitglied faft aller gelehetn db 
fchaften. Nicyt minder wurden von ihm aus allen Theilen ber ciolifitn BA! 
über wichtige Fälle Confultationen begehrt. Die Revolution vaubte ihm apb 
ten Theil feines Vermögens und feine Stellen. Napoleon, ber fi) auf Die dus \ 
bebumg des Verbienftes verfland, 30g ihn wieder hervor und Liberhäufte ie uP It 
nem [pätern Alter mit Ehre u. Würden. Ex ftarb am 15. Oct. 1806. Sein Red Iı 
inund außer Frankreich mit berfeiben Achtung erhalten werben, die nit deu fill 
eines Boerhanve, Sandifort, Hoffmann, Sydenham, Eulen und Brom 
den if. Won feinen zahlreichen Schriften nennen wir nody feine „Nowre 
eanique des mouyemens de l’homme et des animaux”. WBarthep war 
der Hechte und Rath) bei der Cour des aides. 

Bartholomäer, eine Verbindung von Weltgeiftlichen in Baia, lb 
tet von Barthol. Holzhaufer, einem Priefter zu Ingolftabt, 1640. ET 
tigen fi) mit der Erziehung junger Leute und haben Koftgänger. Kinder u 
linge, die fein Vermögen haben, erziehen fie unentgeltlich, Laffen fie ik k 
promoviren, wofür ihnen diefe nichts fchuldig find als bie Pflicht, me F 
gute Umftände Eommen, gegen ihre Wohlthäter Dankbarkeit zu beweilm # 
Tracht befteht in einem langen Rode und einer Binde um ben Leib. ? 

Bartholomäus (Sohn des Kolmat), der Apoftel, ift mit u 
nael, deffen das Evangelium Sohannis alß eines reblichen Sfraefiten uıb MS 
überzeugten Sängers Jefu gedentt, wahrfcheintich eine und diefelbe Pırfım ‘ 
Ableitung feines Namens und Gefchlechts von der Eönigl. Kamille bee Puh 
fabelhaft. Er foll das Chriftentyum in dem füdlichen Arabien gelehrt 
auch das Evangelium Matıhäi in hehräifcher Sprache gebracht Haben, ie GO 








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14a Malieh einkuisen Tanımein: häher Acht'man bie Kikdah: 
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men eines Diinkfters in der Volziebung der Stantögefege beweifl 
um jedes Opfer halten will, felbft mit Aufopferung f. Amtsebre. 
Bafedow (Sohann Bernhard), von fic) felbit aud) oft Ber 
albingen genannt, gehört zu den merkwürdigern Männern f. I 
burg, wo fein Vater Perlidtenmacher mar, d. 11. Sept. 1723 
das dafige Ichanneum, und ftudirte in Leipzig Phllofophie unt 
wo er ald Hauslehrer nad) dem Holfteinifchen ging, 1753 Lehrı 
der fhönen Wiffenfchaften an der Ritteratademie zu Soroe und 
Spmnafium zu Altona ward, two er mehre, megen ihrer Heteı 
Schriften hesausgab. Die Erfheinung des „Emil’ von Rouffe 
flerte ihn mit dem Gedanken, DVerbefferer des Erziehungsmefene 
die Srundfäge Rouffeau’s und des von ihm fehr gefhägten Somen 
zu bringen. An Talent und Kraft dazu fehlte e6 Ihm nicht, aud) 
mit Feuer an, und f. Zeit war nicht unempfänglih. 15,000 ZI 
Zürften und Privatperfonn dediten die Koften f. Elementarwerk 
pomphafteften Anfündigungen als ein orbis pietus mit 100 Kupf. 
in deutfcher, franz. und lat. Sprache 1774 erfchien. Er folltı 
Maffe Vorftelungen aus der wirklichen Welt geben, um zugleich 
gögen und den Weltbürgerfinn zu entwideln, auf ben e6 Bafebom | 
methode abgefehen hatte. Die Mufterfchule diefer Methode wın 
Deffau , wohin der edie Kürft Franz Leop. Sriedr. ihn fhon feit 17° 
fein eröffnetes Phrlanthropin. Doch verfprach er mehr als er 
zubiger, immer mit weitausfehenden Planen und Fbeaten befcyd 
eine f. Mitarbeitern oft fühlbare Herrfchfucht ließ ihn nicht ai 
1778 verließ er nad vielen Händeln,, befonders mit f. fleißigern, 
gen Mitarbeiter Wolke, das Philanthropin, fuhr aber mit gie 


"ducd) viele päbagogifche und philofophifche Schriften, die mehr nad 


nad Sründlichkeit ffrebten,, für f. Fdeen thatiy zu fein, biß er na 
fel f. Aufenthatts d. 25. Zul. 1790 zu Magdeburg flach. Seh 


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688 0 Bafiß 


Magazkıe für unentbehrliä hielt, fo fin ihm auch die vollfommene Chen 
ber Operationslinie gegen Angriffe von der Seite unerläßlich, und er flelite dab 
Orumbfag auf, baf die beiden Linien, die man von den Enbpumiten der Bafılme 
dem Object ziehe, bei bemfelben einen rechten oder noch beffer einen flumpfen Ba 
tel bien mußten. Die alle Gegner verachtende Sprache Bülow’s, die Rakete 
Gebankens, oft aud) ein Mißverfiehen ber Sache, am meiften aber Bülow’ ip 
licher Mangel an Erfahrung, mwoburd er oft in die gröbften Strtblmer veciimb 
den Anfänger in den Kriegewiffenfchaften,, der das Wahre von dem bimtemia ds 
{chen nicht zu fichten verftand, auf die gefährlichften Abrvege brachte, veranlaftenik 
Streitigkeiten über die neuen Grundfäge, umb erft die gewaltigen Vrgebenhin, 
weiche von 1805 — 15 alles Andre In den ‚Hintergrund rückten, bradım ad 
biefen Streit in WVergeffenheit. Die 1814 erfhienenen „Fragmmte and 
Orundfägen der Strategie , erläutert bureh die Darftellung des Feldzugs in 

land 1796”, regte die Sache aufs neue an. Der Verf. (Ersherz. Karl) 
Diefem claffifchen Werkeim Allgemeinen indie Ibeen Bülow’s ein, erbenugt 

a6 gut und wahr Ift, verbeffert die Irrthlimer und Fehler bes Unerfahrenn, 
die ganze Lehre mit einer Klarheit, Beftlimmteheitund Kürzevor, die an bie gi 
flen Hiftoriker des Alterthums erinnert, und bringt die Ötreitfeage fo ind Reina 
wol Niemand, den nicht Parteigetfk verbiendet, an der Richtigkeit der aufgeflslin 
Srunbfäge zweifeln kann. Auch er nimmt an, daf die Bafıs (nach feine Did 
tion die Einie, welche mehre neben einander liegende Punkte, bei denen die Ad 
bebürfniffe aufgehäuft liegen, mit einander verbindet) gedeckt fein muf. Eifk 
da die Operation auf Einer Straße gefährlich fein würde, aus mehren burd ı& 
Communication verbundenen, wo möglich befeftigten Punkten beftchen, der De} 
des Feindes möglichft parallel laufen und fie, wenn e6 fein kann, fogar übertrapt 
Entfernt man fi durdy Vorbringen zu weit von ber Bafis, fo fol man fid einen 
gründen. Der Erzherzog erläutert feine Grunbfäge in einem angenommen 
theater im füblichen Deutfchland und durch den eben dort 1796 wwirktich gefäk 
Krieg, two ihm die bebeutendfte und ruhmoolifte Rolle ward. — Die Ieptn Ki 
haben Kbrigens die furchtbarfte Lehre gegeben, daß der Grumbfäg ber Bafl mM 
Satur der Sache Begrlindet; ewig wahr und nur früher nicht deutlich genun east 
fel; die fie nicht achtenden Zeldheren find oft fchredtiich beftraft,, ober weni 
fährbet worden. &o drangen die Preußen 1792, ohne die Feftungen Det ZW® 
ville, Randau u. f. w. zu beachten, auf einer Dperationsiinie vor und me W 
Balmy dem Untetgang nahe; fo Löfte fich Zourdan’e Armee 1796 , dan u 
hörige Bafis zu weit vorgebrungen war, nad) einigen ungiädtichen Gefrden 
ganz.auf; fo erflarrten die verhungerten Scharen Rapoleons in dem mt! 
Sännee, da er unterlaffen hatte, vor dem Vorbringen nach Moskau fid um 
eine neue Bafis zu gründen ; fo beftand der Krieg in ber pprendifchen Daibiakd 
feits Madrid nur aus Parteigängerftreichen großer mobiler Gotonnen, dk mM 
Unterbreiyen der Communication fcheiterten; fo war die Ereißförmige Gib B 
ber Schlacht von Reipzig eine Folge der bei Dresden von Napoleon nidt 
Bafis, und fo waren endlich die Verbündeten 1814 in Frankreich oft due Orb 
der Vernichtung audgefebt, und num die Kühnheit Biücher’s; die B 

Diet Generale und der gute Beifk der Truppen tetiete fie. Man kann zum 
den, daß ebenfo viel Geidzüge, tvo die Bafis gängtich vernädhläffige wurde, tal) 
lichEs Ende nahmen, dap Napoleon 1805 und 1809 nach Öftreid,, frkhe m 
mals nach Italien, ohne bpm angegebenen Grundfag zu berüdjichtigen, oocre 
unb eben dort die glängendften Nefultate errang; allein hätte er in dm wa 
Seldzüge eine Hauptfchlacjt verloren, fo würde fich die Wernachtäffigung 
gerächt haben, und nody fefter al& die Regeln der Strategie fteht der Seanrfa mi 
den Umftänden und nad) dem Charakter bes Gegners zu hatıdelin und Iehe WR 














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1. Banıkage 


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684 Bafel (Kirchenuerfammlung) 


digumg einer allgemeinen Kicchenverfaramiung fa Sachen be6 Blaubens, bes Edi 
ma und der Reformation, über ben Papft role über die ganze Chriftenheit zughe | 
ten, und vermöge ihrer richterlichen Gewalt al& Stellvertreterin ber ganzen Kirk, 
Ungehorfame jedes Ranges, felbft ben Papft, beftrafen zu Finnen, und eriärteck 
Einreden und Kunftgriffe deflelben gegen the Verfahren für nichtig. Daamı 
Bullen zu ihrer Auftöfung erließ, leitete die Kicchenverfammlung einem fbrmihe 
Proceß wider ihn ein, fegte ihm Sriften auf Sriften, vor ihrem Gerichte zu nike 
nen, und Üibte, fo weit fie fonnte, in Scankreich und Deutfcdhland feine Bereirfan 
aus. Inzwifchen fh1oß fie Im Namen der Kirche mit ben „Huffiten, deren Xbgeortun 
den 6. San. 1433 mit 300 Neitern zu Bafel erfhienen, nad) fchiwierigen Ume 
bandiungen durch die prager Gompactaten den 20. Nov. 1433 einen von den Cal 
tineen, der mächtigften, endlich fiegenden huffitifchen Partei, angemmean || 
Frieden ab, worin fie ihnen ben Gebrauch de6 Keldyes im Abendimahle barii, | 
ie ging dadurch freilich von den Eonftanger Befcylüffen ab, mußte aber Iherm ung gi 
fin Befchüger, dem Kaifer Sigmund, durd) Nachgiebigkeit gegen die mit Baia 
nicht zu bezwingenben Huffiten zum Befige Böhmens verhelfen. Dageen und | 
teilte ec ihre Ausföhnung mit Eugen IV., der, gedrängt buch “ 
Kicchenftaate, und um feinen Einfluß auf Deutfchland und Frankreich niht FA 
zu verlieren, fie und alle ihre biöherigen Befchtüffe in einer vom ihr felbft dic®? 
und bei der 16, Seffion (5. Sebr, 1434) angenommenen Bulle feintich bıfk 
Stolz aufbiefen Sieg über den Papft, wollte fie nun auch über eine Klage 
Erich von Lauenburg gegen Friedrich ben Steeitbaren wegen Belehnung wu 
fächfifchen Kur entfcheiden, wurde aber dur Sigmunds Proteftation gege 
Einmifchung in bie ReichBangelegenheiten auf ihr Hauptgefchäft, die untese” 
biöherigen Händeln vernachläffigte Reformation ber Kirche, zurickgewiefen. 

zur Einfchränkung ded Papftes hatte fie Ichon in der 12, Seffion (14. Jul 1- 3 
geftügt auf die attchriftliche Kicchenverfaflung, einen wichtigen Schritt 

dem fie iym und feiner Eurie die von feinen Vorgängern erfchlidhene Dispoe“ 
tiber die Pfrunden an Rathedrals und Colegiatkichen abfprady, die freie 
Gapiemlars und Kanonikarftelien den Gapitein felbft zuriidgab und den Pag 
unentgeltlicher Beftätigung berfelben verpflichtete. Zur Weformation des IE 
fehritt fie aber erft Durch die Befchtüffe, daß Geiftliche, weiche Beifchläferinnews 3 
ten, und Prälaten, die dies für Geld geftatteten, beftzaft, Ercommumniciste »3 
vor ber Bekanntmachung ihres Urtheild gemieben, Interdicte nie wegen ein; a2: 
Perfonen verhängt, tieberholte Appellationen wegen derfelben Belchwerde >< 
angenommen (20. Seffion, 22. San. 1436), Annaten, Gelder für Pauiead 
Deports (Annaten der Pfarrer an die Bilhöfe) unter keinem Vorwande ge 
oder entrichtet und als Simonie geahndet, Gottesbienft, Meffen und kınasa 
Stunden von den Geifttichen jedes Standes regelmäßig abgewartet, Schr 
der Andacht durch gute Rirchenpolizei abgewehrt, die Natrenfefte und alle zur” = 
nachtsgeit in den Kirchen üblichen Ungebührlichkeiten abgefchafft werben folte> 2 
©eff., 9. Sunt 1435). Hierauf wurde in der 23, Sefjion (25, März 143 - 
Form ber Wapt, des Gtaubensbefenntniffes und. Amtseides jedes Papftes mes” 
pflichtumg auf die Befchtüffe bes Goncitiums, und jährliche Wiederholung de = 
vorgefchrieben,, jede Beförderung der Verwandten eines Papfles verboten er 
Collegium der Sardindie auf. 24 verdiente Prälaten und Doctoren aus alen.- - - } 
nen befchränft, die ducch freie Ybftimmung des Gollegiumd gewählt, wet, 
Hälfte aller Einkünfte des Kichenflants genießen, Über die Amtötreue des ya 
wachen und feine Bullen ftet& unterzeicgnen follgen. lübrigens ließ man Ehe gg 
das Recht, die zum Sprengel von Rom gehörigen Mfeümben zu vergeben, ay 
[haffte die Verteipung von Anmwartfchaften auf Kirchenämter ab. Wergebeaiiug 
fic) die feanzöftfche Geifttichkeit bemüht, diefe Heilfamen Wefchläffe durchyaufte 


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704 Bauerftand 


fänglich eingezogen und zugleich mit dem Sreiheitsprediger Böhme zu Wirken |! 
hingerichtet. Auch in Speier traten 1502 ein paar ähnliche Aufrührer ua tal ı 
Bauern gegen ben Bifcyof und die Geiftlichkeit auf. Indeß kamen die 
erft 1525 zum vönigen Ausbruch. Damals fhidten die Bauern ihre m mifhlı 
tifein abgefaßten Befchwerben fchriftlichy nad) Würzburg, und baten um (dem ]j 
Abftelung derfelben, indem fie fiy, in Anfehung der Rechtmäßigkeit iken Fodermy |, 
befonder® auf die Bibel gelindeten. Vorzüglich wollten fie 1) ihre Pfarcherrn iR |; 
mäblen; 2) ber Zehend follte nur zur Unterhaltung der Pfarter eingefommet; || 
Zeibeigenfhaft aufgehoben werden; +) Jagd und Kifcherei Feine ausfchliefenk Be || 
techtfame des Fürften und Adels fein; 5) die Srohndienfte billiger beffimmtue |! 
den und ein Lehneherr von feinem Lehnsmann nicht willlürliche Dienfe dan |: 
f.w. — Der Bifchof verfprad, diefe Koderungen zu erfüllen; allein bie Doug, 
die ihm nur halb glaubten, ergriffen die Waffen, und felbft die Bürger, ie apl, 
Hülfe rief, traten auf ihre Geite. Wergebens fchrieb der Wilchof einen Lat 
aus, um bie Unruhen zu flillen, vergebens ließ er einen Anführer hinrichten; I 
Bauern fingen nad Oftern 1525 an, mit Waffen gegen Würzburg zu ziehen, P 
daß der Bircyof fid) genöthigt fah , nad Heidelberg zu flüchten. Nun dur 
die Aufrührer ganz Franken; in den Kiöftern, Rittergätern und an ben Ortm,ı 
man ihnen Widerftand leiftete, wurde Alles ausgeplündert, zerfchlagen, 
handelt und die Orte felbft in Brand geftedt. Aud) die Stadt Würzburg mzet 
ihnen; die Feftung Marienberg aber Eonnten fie nicht erobern, ungeachtst fie ih 
mit [yiwerem Gefchäg befcoffen. &ie zogen darauf weiter, und wurden was 
gegen fie ausgefandten Truppen bei Königshofen und bei Sulzdorf gefälak 
Beide Schlachten Eofteten ipnen 9000 Mann, und weil man ihnen Edad yd 
daß fie gefchworen hätten, Eeinen Gefangenen leben zu laffen,, voucden ihre Gef] 
genen ebenfalls niebergehauen. Würzburg mußte fi) an bie Cieger ergem, A| 
der Bifchof kehrte am 8. Juni 1525 dahin zurüd. 189 Schlöffer und Be] 
nebft 26 Kıöftern waren in diefen Unruhen theils zerftört,, theils verbrannt med || 
und gegen 12,000 Menfchen hatten ihr Leben ‚dabei verloren. Im Lothringen, || 
Oberrhein und im Breisgau hatten die Bauern auch die Waffen ergriffen; # || 
beiden exflen Ländern wurden fie ebenfalls in mehren Treffen gefchlagn, WR] 
Breisgau legten fie bald von felbft die Waffen nieder. So war biefer 

in Sranten und Schwaben geftilt, nachdem er über 50,000 Bauern bat St || 
gekoftet hatte, ohne daß fie ihren Zwedt, Verminderung ihrer Lajten, mulh | 
die vielmehr hier und da noch vermehrt wurden. Auf die Unruhen in alam 
Schwaben folgte der Bauernkrieg in Sachfen und Thüringen, den befondat 
mas Münzer veranlaßte. (S. d. und „Die Gefchichte des Bauerntrigh‘; 
Sartorius.) 

Bauerfiand, die zahleeichfte und nüglichfle Glaffe von Gtasiibye 
welche alle Diejenigen begreift, deren unmittelbare Belchäftigung in Lonbeiit 
fhaft befteht, fofern fie nicht durch adelige Geburt, Amt oder befondett 8 
davon ausgenommen find. Zaglöhner und Handwerker auf dem Lande 4 
jene zu dem Bauer-, diefe zu dem Bürgerftartde. Auch nad) der Gelcicte uw 
deutfche Wort Bauer, fonft Bawr, Bar (Nach Bar, d. i. naher Baur), M@ & 
gemeiner Ausdrud‘, mit bem jeder freie Landmann, dem der Befig und die RAM 
eines Srundftüde zuftand, bezeichnet ward. Freie Bauern gab «6 in Demi 
vor und nach Karls des Br. Eroberungen; durdy diefe und dur) die Umtrieieil 
der Slawen, die indeß nicht fofort Leibeigene wurden, wuch# die Zapı ber LAW 
nen außerordentlich. igentlidy reihsunmittelbare Bauern gab es nicht. Dür# 
jenen Bauern in den ehemaligen Reichedörfern (5. 8. die freien Leute auf der UP 
Ticcher Heide in Schwaben) waren Unterthanen der unmittelbaren Dorfgemrelt 
S.Runde’s „Deutfhes Privatrecht”. (Dot. Leibeigenfhaft und Gräatt! 


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738 - Beer (Ehriftian Gottfried) 


Magdeburg gebracht ward, mo er eine ziemlich, lange Miuße zur gänzliden ke 
arbeitung feines „Noth> und Hüifsbüchleins” verwandte ; erft im Mai 130 
ward er, auf Verwendung ded Herzogs von Gotha bei Napoleon, feiner Zn 
wiedergegeben. Iene Umarbeitung des „Noth: und Hülfebüchleins” um I 
„Mitdheimifchen Liederbuche‘' ift feitdem erfchienen. Er flarb 1822. Diew 
ihm gegründete Buchhandlung gab 1825 eine neu verb. Driginalaueg. dei „Rp 
und Hütfsblichleind” heraus. 

Beder (Chriftian Gottfried), ein felbft erfindender ober doc dei m 
Auslande Eingebradyte nach eigner Anficht geftaltender Fabricant, Me 
freund und Wohtthäter feiner Mitbürger, geb. im oberlaufiger Dorfe Dieik 
tmau am 2. Sept. 1772, erhielt von feinem Vater, der dort Prediger war, ia 
erften Unterricht. Mit feinen Altern in das gewerbfleifige Städtchen Mind 
verpflanzt, bekam er Luft zu Zabrit: und Handelögefchäften, erlernte bie Ba 
mannfchaft in Dresden und wurde Handlungsdiener in Chemnig um 1792. Dei 
erbiühete eben durch Einführung der englifhen Handfpinn> und Kremprimei 
nen ein regerer Kunftfleiß. Mit Schtaps vereint, gründete er fein eignch be 
fhäft 1797, zunächft für die damals noch fehr betriebene Zabrication bafkfde 
ner bunter Schweizerwaaren, worin Beder bald mit den Eiberfeldern und Eis 
zen wetteiferte. Da der das fidweftliche Deutfchland hart bedrlcente fs 
zöfifche Krieg dem nördlihen Deutfchland für Gewerbe und Kabrit damals nt 
fer günftig war, fo entftand in Chemnig der lebendigfte Wetteifer für 
Gewerbzweige. Niemand verftand ben Zeitgeift und Das, was im Kunftflisie 
durch begünftige wurde, beffer als Beder. Seit 1802 wandte fidy fein 
nehmungsgeift ganz auf die Verfchönerung und Vervielfältigung ded Ir: = 
Cattundrude. Wetteifer mit ber fchweizer und fchottifchen Drudfabricae 
feinere Waaren, Merinodrud, machte Beder’s Firma bald zu einer der Wi 
teften in der leipziger Meffe._ Die Gontinentalfperre vermehrte den Ab/ay 
Waaren in dem Norden fo fehr, daß er nun bie größten Fabrikgebäude brg 
und der Vater eines eignen, zulekt aus einigen taufend Köpfen beftehenten is 
nen Fabrikftante werden Eonnte, beffen Kinder er durch befonders befolbete Ede 
melfter in eignen Scuiftuben unterrichten ließ. Dabei gab er ihnm da 
Spielpiäge. So murbe eine ganz im Geifte großer englifcher und [ots 
Sabritherren geordnete Familie im weiteften Sinne geflifter, die er in Zum 
Theurung nährte, durch Mufik veredelte, durch mancherlei Auszeichnung nat® 
terte und durdy Erwedung eines fich felbft chrenden Bemeingeiftes in den Die 
gefinnten über fich felbft erhob. Chemnig, forwie die Umgegend, gemun de 
falls dadurd) bedeutend an MWohlftand. Das erfte Drudigebäude enrftan IM 
mebre andere anfehnlichere folgten. Um ganz ungeftört feine Plane r 
und die felbft nicht ohne Eigenfinn und mit oft leidenfchaftlich ausbrechende 4 
tigkeit fo und nicht anders beliebten Wege der Wohlthätigkeit obne ale Famii® 
einfprüche verfolgen zu innen, hatte Berker nie geheirathet. Aber die Aut 
und das im Mangel darbende Zalent war Tag und Nacht feinem Geile uk 
Er konnte hart, fcharf fein gegen die ihn zuc Unzeit Andrängenden; .ır bit 
durch Mißtrauen vielleicht auch wol zuweilen Den, der e8 nicht verdiente. 2 
welcher Hülfsbeblrftigkeit er einmal fein Herz öffnete, der war reichtic) und ul 
geholfen. Die in feiner Fabrit angeftellten Kinder ermunterte, die vom 
gebeugten oder von Krankheiten gelähmten Arbeiter unterftügte er auf die 
tigfte Weile. Zwanzig erhielten feit dem Theurungsjahre 1817 täglich Erniit 
aus feiner Küche. Sch älterniofen Waifen, die er nach den Kriegs: und ©r 
henverheerungen Sacıfens 181% felbii aus Naumburg abbolte, wurde rn @ 
eigentlichften Sinne Vater. Sie gingen in dem endlofen Trauerzuge, ad 
26. Oct. 1820 feine Hülle zur Erde beftattet wurde, zunächft vor feinem Ext 






























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1742 Beblam Bedürfniß 


Phitofophie nennt fie daher Bedingungen, conditiones sine quibus ner 
keine Bedingung weiter hat, ift das Unbedingte. Die Eritifdhe Philolephi 
drei Arten des Unbrdingten: das Unbedingte der Inhärenz, der Depm! 
Ser Concurrenz, Seele, Sotrheit und Welt. Unter juriftifcher Beding 
fleht man den Umftand, von diffen Eintritt die Entftehung oder Geltet 
eined echtes abhängig iftz hierauf beruhen die bedingten Verträge, ı 
theilt man hier die Bedingungen in mögliche und unmögliche, im phyfife 
als moralifchen Sinne. Sene flehen entweder in unferer Gewalt, oder hd 
Zufall ab, oder Beides findet zugleich ftatt. Ferner find fie entwer 
nemb oder bejahend, und in Hinficht ihrer Wirkung entweder aufidie 
aufheben. 

Bedlam, f. London. 

Beduinen, Bedemwi, d.i. Bewohner der Wüfte, ein zahlr 
bammedanifcher Völterftamm, weldyer die Wüften Arabien, Agppter 
nördlichen Afrikas bewohnt. Ob fie ein durch urfprängliche natürliche 7 
gen ausgezeichnete® und aus einem ganz verfchiedenen Stamme en 
Volk feien, oder ob ihre fcheinbare Verfchiedenheit von den Übrigen 2 
beftiebigenb aus ihrer befondern Lebensweife herleiten Laffe, ift zweifelb: 
fheintich ift: jedoch diefeß Leptere, da ihre Sitten und Gebräuche im Ü 
anne wenig von der allgemeinen Form abweichen. Die Beduinen mehn 
Städten und andern felten Wohnplägen in Samilien unter Schacht 

. oder in zahlreichern Stämmen unter Emicn beifammen. Zelte, Hütten 
Höhlen umd Ruinen find ihre Wohnungen. Mit ihren Deerden und 
welche ihr geringes Figenthum tragen, ziehen fie dem fifchen Wafl 
Weidenah. Alle Beduinen find gute Reiter; viele lieben die Jagd. G 
de, die fie mit Sorgfalt erziehen, und gegen Schlachtvieh taufchen di 
Stämme ihre Bedürfniffe an Waffen und Kleidern von den Grenzber 
benachbarten Länder ein. Andre Stämme dagegen find fo offenda 
daß es Höchft gefährlich ift, ohne hinlänglihe Madyt, oder ohne eir 
heitepaß, wie ihn die einzelnen Oberhäupter verkaufen, die Gegent 
flreifen, zw bereifen; zumal da fie nicht bloß plündern, fondern au 
wenngleic, die Meifenden keinen MWiderftand leiften. Diefes Hanges 
famtelt ungeachtet, halten die Beduinen die Rechte der Gaftfreundfhaf 
und der twehrlofefte Feind ift ihres Schuges gewiß, wenn ihm einmal 
geftattet ward. Als Feind betrachtet der Beduine aber Jeden, der nich 
der, Bundesvermandter oder Schußgenoffe ft. Stets auf feine Si 
dacht, greift er Beine Karavane, Erin Lager an, ohne feiner Überlege 
zu fen. Der Mehrzahl und dem kraftvollen Widerftande weicht er 
Suht. Ringsum ein Schreden aller Nachbarvölker, Lebt der räuberife 
in fleter Wacyfamkeit, arm, unmiffend, wild und cob, aber frei un 
Freiheit ftolz. 

Bedürfnig ift das Verhältniß eines Men'hen zu Etwas, de 
fenheit oder Mangel ihm unangenehm ift; der Grgenftand, melder t 
nebhmlichbeit hebt, heit Bedüurfnißmittel oder aud) wol felbft Be 
Einige diefer Bedürfniffe har dir Muatur begründet, indem fie den Men 
fhaffen bat, daf er ohne die Befriedigung derfelben entweder gar nicht ef 
fi) dody durchaus nicht wohl befinden kann; dergleichen heifien natüt 
dürfnife. Andre beingt der Deenfch erft durdy Kunft oder ducch feinen 
fi hervor; dergleichen heißen Eli nftliche oder willkürliche. 
dürfniffe der Morhmwendigkeit, welche au unentbehrtidye heißen. 
Menfdy, ohne fie zu befricdigen, nicht feben ann, oder fich wenigftend, | 
entbehren muB, übel befindet. Bedürfniffe der Bequemtickeite 


744 | Beethoven . 


wären, und wo bie Verfiorbenen bis zum Eintritt der unbezmweifeltem Dakas 
eines wirklichen Zodeß liegen blieben. (Vgl. Scheintod.) H 
Beethoven (Ludwig v.), unbezweifelt der größte jebt lebende Safe 
talcomponift. Er war zu Bonn geb. 1772 und der Sohn eines ehemaligen Tune 
ften dafelbft (nach einer andern in Kanokte’s „Lerikon ber Tonkünftier" befinhkte 
Angabe ein natürlicher Sohn des Königs Friedrich Wilhelm II. von Prien). 
wurde zur Mufie beftimmt, fowie er au zur Mufit beftimmt war. Das 
fegte fchon in feinem 8.5. Alte, die ihn hörten, durd) fein Wiolinfpiel, in weihen 
fich fleißig in einem Dacftübchen übte, In Erftaunm. Im 11.3. far 
Bac’s „Mohltemperirtes Gtavier" u.im 13, fegte er fhon einige Sonaten fe 
Diefe verfprechenden Auferungen eines großen Talents bewogen ben bamalz 
Kurfüriten von Köin, ihn 1792, unter dem Charakter feines Hoforganifle, € 
feine Koften nad) Wien zu [hidlen, um fid) dort unter Haydnn's Leitung um &4 
zu vervolllommnen. Unter diefem und in deffen Abwefenheit unter Albredtiiegs 
machte B. große Kortfchritte. Auch bildete er fich hier zu einem großen Pinnefeciiie 
ter, der durch) feine freie Phantafie Alles in Erftaunen feßte. Ohgleih B. en 
Gönner 1801 verloren hatte, blieb er body in Wien, wo bamald bie Mutti 
hoben Gtanzpuntt erreidyt hatte; und als er 1809 an din neuen Hof ind Kay 
von Weltfalen berufen wurde, bewogen ihn mehre öffreicnifche Grofe, ulm 
ihnen fein Schüler in der Mufif, der Erzherzog Rudolf, jege Bifcof von Zimt 
buch Zuficherung einer jährlichen Nente zu bleiben. Won 1801 an hatakt 
größten Werke geichrieben. Vor mehren Fahren verlor er durch eine Erkii 
welche er fi) im Seuer des Schaffens im Freien ausgefegt hatte, die Schäch[ä 
Sehörs, und gegenwärtig if er faft ganz taub. Er lebt faft einfam und amp 
zogen in dem Dorfe Mödlingen nahe bei Wien, und Iäft nur von Zeit zu Jutld 
Schlagen feiner Fittige im Schwunge feiner fühnen Phantafin him. &r 
öffnete der Zontumft ein ganz neues Gebiet in der Infirumentalfchilberung 
reichen Zongemälbe, bie er in feinen größten Werken, den Spmphonien, 
bat, fehildern mit ergreifender Macht und Tiefe das Leben eines freien 
der Natur, der bald mit tiefem Ernfte in ihre Stlrme blit und in hamma 
Ruhe zurüciehren tät, bald mit leidytem Humor und munterm Scyerz ihr 
ien laufcht, bald mit der Snbrumft eined Geliebten fidy in ihr Unfchaum wit 
Sn ihm vereinigt fid) Handn’8 Humor und Mozart’ Schwermuth; im muß 
ftifchen zeigt er fidh vornehmlid) Cherubini geiffesverwanbt. Aberer hat aufdm 4 
feiner Vorgänger einherfchreitend, neue Fühnere Bahnen gebrochen, und de 
fcheint durch ihm das Außerfte gewagt zu haben. Bekannt ijt Reicardt 
Vergleichhung diefer Kornphäen der Zonkunft und über die Stelle, die er Dr 
unterihnen eincäumt. „Haydn“, fagt er in feinen „Briefen aus Wien“, „al In 
Quartett aus der reinen Quelle feiner lieblichen originellen Natur. An 
und heiterer Laune bleibt er Daher aud) immer der Einzige. Mozart's feikiom 
tur und teichere Phantafie griff weiter um fidy und fprady in manchem 
Hödhite und Zieffte feines Innern Welens aus; er war felbft mehre 
BVirtuos, fepte aud) mehr Werth in Fünftlich durchgeführte Arbeit und ba! 
auf Haydın's lieblich phantaftifches Gartenhaus feinen Palaft. Beethoven hu 
früh fchon in diefem Palafte eingewohnt, und fo blieb iypm nur, um fit AP 
Natur audy in eignen Formen auszudräden, der fühne, trogige Thurmbau, # 
den fo leicht Keiner weiter Etwas fegen foll, ohne den Hals; zu brechen”. In 
feinen großen Spmpho.ien und Ouverturen, feinen Quintetts, Quartette und Iü 
für Streihinftrumente, feinen zahlreichen Clavierfonaten, Yartationen und ande 
Heinen Stüddyen, in welchen fich der große Reichthum feiner nmufikalifchen Phants 
zeigt, hat er aud) für den Befang, — doch minder glüdlic) gefchrieben. Hierherart‘ 
frine Eotoffate Oper „Reonore”(in ber Umarbeitung „Zidelio”genannt), einige Dill 











746 Befugniß Begehrungsvermögen 


für zw fprechen fcheinen, doc ftarten MWiberfpruch gefumben han, 
Dflanzen.) 

Befugnif nennen mir jede Erlaubnig, Etrvas zu thun ober julafl 
Tonbers die Erlaubniß zu einer Handlung und die daraus herborgehende ma 
Möglichkeit, fie zu verrichten, ja auch die Handlung felbft, der Ak 
durch eine folche Erlaubniß begründet, oder welche daburch gerechtfertiget wir 
Ertaubniß feibft kann entweder daraus entfpringen, daß durch ein Grfrk ı 
wiffe Claffe von Handlungen verboten wird, wodurch die übrigen (nicht verb 
erlaubt find, oder die Befugniß dazu vor Andern ausdrücktiic, zugeftanden w 
3. B. durch ein Privilegium, durd) einen Vertrag. ft jenes Gefep ein 
Durch welches die Vernunft überhaupt das Sreiheitögebiet der einzelnen N 
gegen einanber oder zur ganzen Gefellfhaft innerlich oder äußerlich feftfett, 
fe& für die vernünftige Gemeinfchaft unter den Menfchen in Beziehung auf 

"genfeitigeß äufere® Dandeln, d. i. ein Nechtögefeb,, oder ift die ausdrüdiih. 
Befugniß einem folhen gemäß: fo hat der Handelnde einen Anfprud) od 
rung an Andre, welche von ihrer Seite eine Verpflichtung, Recytsverkin 
ift, ihn in einer Verrichtung ober in der Unterlaffung einer Handlung nid 
ren; eine Soderung, die, wenn fie Wirkung haben foll, auch) gegen ba 
des Andern muß geltend gemacht werden können. Diefed nennen wir a 
rechtliche Befugniß, oder ein Recht, welches mithin feinem Wefen nad ein 
verhältniß vorausfeht, bas erft im Staate volllommen vorhanden ift. Nic: 
fugniß ift daher ein Recht, weil nicht jedes Dürfen (jede Erlaubnif) au 
Mechtögefeg oder einer rechtlichen Thatfache beruht. Der Freund ift 5.8. 
fugt,, von dem $reunde, in Beziehung auf ihr gegenfeitiges Verhättniß, ı 

-terftügung zu verlangen, oder etwas ihn Vetreffendes zu thun, mas au 
Verabredung beruht, und ohne eine folche nimmermehr würde rechtlich, | 
Bmang, gefobdert werden können. Doch finden wir im gemeinen eben? 
deiide: ein Recht und eine Befugniß, oft verwechfelt und der Mechtöverbin 
gegenübergeftellt; befonders wenn von einer Dandlungsweife gerebet wird, 
durch ein Gefeg im Staate gerechtfertigt ifl. 

Beg, Fürft oder Herr, der Titel geroiffer thrfiihen Beamten, dere 
unter einem Beglerbeg flehen. 

Begaffe (Karl), feit 1826 Eönigl. preuß. Profeffor, geb. den 3 
1794 zu Heinsberg bei Köln, ein ausgezeichneter beutfcher Maler, erregte, 
feinem 6. 3. durch fein Malertalent Bewunderung. Sein Vater K 
jeboch gern zu feinem jwiftifchen Stande gebildet; allein dag junge Xalı 
feiner Kunft, und B. erhielt im 15. 3. einen Xehrer, der aber bei feinet 
mäßigßeit feinen Eintrud auf ihn zu machen vermochte. Der Glanz vi 
Mufeums z0g den IYjährigen Künftier nad) Paris, mo er fidy den befannt 
zum Lehrer rählte. Als preuß. Unterthan ward er 1814 feinem Könige ! 
vorgeftellt, der das erfte Feine Bild von B. kaufte, ihn zu feinem Penie! 
nannte und ihm ein größeres Bild für den Altar zu malen befahl. ® 
Chriftus am Diberge, und in Paris wie in Berlin, mo died Gemäp: di 
fonticche ziert, bermunderte man den Glanz der Karben und die Gorrectheit! 
nung. Einen eigentlichen Namen mactte fi) B. zuerft mit feinem zroeiten 
hohen) Altarbilde, die Abnahme vom Kreuze, das er auf Befebt fein 
in Parie malte, von wo er es, nach einem 7jährigen Aufenthalte dafelt 
Berlin Überbrachte, mo diefes treffliche Bild der neudeutfchen Mater 
Dome aufgefteltt ift. 1321 ging B. mit Bönigl. Unterftügung nach Seal 
1826 Lebt er wieder in Berlin. 

Begehrungsvermögen nennt vie Exiutrunasfeelenfehre 91 

ein Hauptvermögen der Serle , weletden Ben un Riheasitten 





748 Begharden . Begleitung 


hungen , weiche das wahre Kunftwerk in fich trägt , ohme einen befmma 
Aufern Iwed und Abfichtlichfsit in feiner Zufammenftellung zu verrathen. Be 
tan aber Momente der Begeifterung unterfcheiden, obwol niemals als inber Zitp 
fchieden beflimmen. Denn erftlichfaßtder Künfkier irgend einen Gegenftantimäus 
{chen Lichte auf, und Liefer frgt feine Kräfte in außerordentliche Regfomkeit; Kan 
bildet feine Phantafie die Theile diefed Gegenftandes volltommen aus, undtetiue 
lich gefchaute Bild wird endlich in einem anfchaulichen Darftellungsmittel (Cycak, 
Ton, Geftatt) tebendig und Außerlid) ; die Fülle der innern Anfcyauung trrkt m 
Miteheitung. Jene Negfamkeit der Kräfte aber, die hier das in fid) Volmtaf 
ficher und leicht hervorbringt , daß ihre Erzeugniffe den Künftler feibß Äbezike 
müffen, der fich von diefem Zuftanbe Beine Nechenfchaft zu geben weiß, hmm | ' 
fchon im Altertyume einer höhern Fingebung zugefchrieben, vermöge weihe ik 
Künftier gleihfam als Werkzeug der Gottheit roirke, und daher auch behauptt, te. 
Künftier werde geboren. Wienun das wahre Kumftrwerk felbft eine Ichaig 
Regel für fich ift, ohne die Regel unmittelbar zu lehren und hervorleuchten zulafle, I 
if des wahren Künfliers Begeifterung Feine das fchöne Gleichgewicht ded Geld 
aufbebende Aufrwallung , die ih mit Sturm und Drang , durch Ihränen mt Be 
zudlungen, oder durch andre Wirkungen eines jeglichen Weinraufcyes anti 
fondern die tiefe, mit Ruhe wohl beftehende Bernegung, und der Drang emihe 
monifchen Semüthes, dem das Maß des Schönen zur natürlichen For feat 
Mirkens geworden til. Aud) fsuchtet ein, daß Derjenige, welcher ein reichhaltige 
harmonifcyes Werk hervorbringen foU, einen Reichthum von Ideen und Anfhams 
gen überhaupt [chen in fi) tragen müffe, melde in der Vegeifkerung nur indie 
und freier zuftrömen und fidy entwideln, Beincdroeg® aber Überhaupt erft init 
fem Zuftande ohne Zutkun des Hünftlers entfpringen ; weßhatb Manche, um ib 
Gedanfenmangel abzuhelfen, fidy durdy Elinftliche Drittel in Wegeifterung a = 
fegen flreben. St aber die Brgeifterung des Künftiers nicht nothiendig eine Kb 
mifche Aufwallung , fondern tiefe, ftarfe Regung der erzeugenden Kräfte nie 
müthes; fo kann fie auch, obmwol nicht immer in gleichen Grade, berihab 
Stimmung dr3 Künftters fein. Übrigens Ift die Begelfterung des Künflteh mi 
nach der mefentlichen Verfchiedenbeit der Kunft und Runftgattungen wriäid® 
indem 5. B. bie bildende Kunft eine hoke Negfamkeit der durch Naturınfdene 
entwidelten Einbildungsfzaft, die Tonkunft eine ungemeine Schmwungtaft'd 
Gefühtes, welche in harmonifchen Tönen ibren Yusdrud findet, vorangfegt. Ued 
aber ift Erin wahres Kunflmerk ohne Begeifterung möglich, und infofern ift feQeh 
des Kunftwwerks und Brundurfache der Kunft. ©. des Abbe Bettinelli Wert „Del 
entusiasmo nelle belle artı” (Mailand 1769, dann in feinen „Opere"; 
von Werthe3, Bern 1778, md Zernem in feinen „Röm. Studien”. 1. 

Begharden, f. Beguinen. 

Begierden find dur Sinnlichkeit erregte VBegehrungen — biertel 
wenn fie fidh ftart dufiern und auf eine Verbindung mit einem Begenftant # 
vichtet find, dahingegen der Wbfcheu den Gegenftand zu entfernen frctt. 

Beglaubigungsfchreiben, f. Gefandten. 

Begleitung, in der Muftt (franz. accompagnement, ital. acer 
gnaniento), im Allgemeinen derjenige Theil der Mufit, relcyer zur Unterksun 
einer Hauptmelodie (Solo: oder obligate Stimme) dient. Dies Bann durd ad 
oder doch wenigfteng die gebräuchlichfien, oder auch nur einzelne Snftrummte y 
fhehen. Dian hat atfo mufital. Stüde mit Begleitung von mehren und aud ti 
einzigen Snftrumenies. Die Verzeihnung alles Deffen , mas fomwol die jedesmal 
Hauptitimme als audy) die dazu gehörige Begleitung, befonders wenn diefe ® 
mehren Snftrumenten geführt voicd , vorgutragen hat, iffin der Partitur ([} 
vorhanden. In Eünfilsiiäher Hintiät tan tie woitaiikter Bastian, aud rin: 









2 An un de er 





748 Begharden . Begleitung 


bungen , welche das roahre Kunftwerk in fich träge, ohne einen bi 
äußern Zwed und Abficht!ichfeit in feiner Zufammenftellung zu verrathem. 
Eanın aber Momente der Begeifterung unterfchriden, obmwol niemals als inde 
fehieben beflimmen. Denn erftlichfaßtder Künflierirgend einen Gegenflandi 
chen Lichte auf, und Diefer fegt feine Kräfte in außerordentliche Regfamki 
bildet feine Phantafie die Theile diefed Gegenftandes volltommen aus, umdd. 
lich gefchaute Bild wird endlich in einem anfchaulichen Darftellumgsmittet (i 
Ton, Geftatt) lebendig und äußerlich ; die Fülle der innern Anfchauung t 
Mittheitung. Sene Regfamkeit der Kräfte aber, die hier das in fich Vol 
ficher und leicht hervorkringt , daß ihre Erzeugniffe den Künftier feibft dt 
müffen , ber fich von diefem Zuftande Beine Nechenfchaft zu geben weiß, 

fhon im Alterthume einer höhern Fingebung zugefchrieben, vermöge m 
Künftter gleichfam als Werkzeug ber Gottheit wirke, und daher aud) behau 
Künftler werde geboren. Wienun das wahre Kunftwerk felbft cine 
Regei fir fich ift, ohne die Regel unmittelbar zu lehren und hervorleuchten zu 
ift des wahren Künftlerd Begetfterung Feine das fdhöne Gleichgewicht dr 
aufhebende Aufwallung , die jih mit Sturm und Drang, Durch) Thränen 
zudungen, oder durch andre Wirkungen eines jeglichen Weinraufches 
fondern die tiefe, mit Nuhe mohl beftehende Bewegung, und der Drang 

monifchen Gemüthes, dem das Map des Schönen zur natürlichen Fo 
Wirkens geworden ift. Aud) leuchtet ein, daB Derjenige, weldyer ein rei 
harmonifches Werk hervorbringen foll, einen Reichthum von Ideen und & 
gen überhaupt fchon in fidy tragen müffe, weldye in der Begeifterung r: 
und freier zufteömen und fid) entwideln, Beinesmeg® aber Überhaupt e 
fem Zuftande ohne Zuthun des Hünftlers entipringen ; weßhalb Manche, 

Gedankenmangel abzuhelfen, fidy durd) Elinftliche Mittel in Begeifterur 
fegen fireben. ft aber die Begeifterung des Künftiers nicht nothmendig 

mifhe Aufwallung , fondern tiefe, ftarke Negung ber erzeugenden Kräft 
müthes; fo fann fie auch, obiwol nicht immer in gleldhem Grade, b 
Stimmung des Künfkters fein. Übrigens Ift die Begelfterung Les Künfl 
nach der wefentlihen Berfchiedenheit der Kunft und Kunftgattungen vı 
indem 5.3. Lie bildende Kunft eine bote Megfamkeit der durdy Naturar 
entroidelten Einbitdbungsfraft, die Tonkunft eine ungemeine Schwun: 
Gefühtes, welche in barmionifchen Tönen ihren Ausdrud findet, vorausfeg: 
aber ift kein wahres Kunflwerk ohne Begeifterung möglich, und infofern ift 
des Kunftwerks und Srundurfache der Kunft. ©. des Abbe Bettinelli Wi 
entusiasmo nelle belle arti” (Mailand 1769, dann in feinen „Opere" 
von Werthes, Bern 1778, und gernom in feinen „Rom. Studien”. 

Begharden, f. Brguinen. 

Begierden find durh Sinnlichkeit erregte Begehrungen — 
wenn fie fich flar Außern und auf eine Verbindung mit einem Gegeni 
richtet find, dabingegen der Ab fcheu den Gegenftand zu entfernen fucht. 

Deglaubigungsfchreiben, f. Gefandten. 

Begleitung, in der Mufif (franz. accompagnement, ital. a 
gnanento), im Allgemeinen derjenige Theil der Mufil, welcher zur Unt: 
einer Dauptmelodie (Solo: oder obligate Stimme) dient. Dies Eann bi 
ober doch wenigfteng die gebräuchlichften, oder auch nur einzelne Inftrun 
fhehen. Man hat alfo mufital. Stud: mit Begleitung von mehren und & 
einzigen Inftrumentes. Die Verzeichnung alles Deffen, wa fomwol die jed 
Hauptitimme al8 aud) die dazu gehörige Begleitung, befonders wenn! 
mehren Inftrumenten geführt wird , worgutragen hat, iffin der Particu 
vorhanden. In Eünfileriiäger Hin Tann ie montaiiiee Bealekuuny au 





150 Begriff 


niffe wenigftens mit einem Steine zu verfehen, auf welchem ber ame ii Bu 
florbenen, und der Wunfch: Er ruhe wohl (Sie illi terra levis,d, i. ie ik fü 
ihm leicht), bezeichnet war. Dies erhielt fi) audy bei den Chriften und pflangte fh 
zu den Deutfchen fort. Die Begräbniffe in den Kirchen rühren von einem, ba 
Menfchen aller Zeiten und Nationen gemeinfchaftlichen Hange ber, feine Anke 
zigen noch im Tode zu ehren. Daher wurden fcyon bei dem Kgpptern, ruhe 
und Römern über die Gräber der Vornehmen oder fonft merkwürdige Prime 
Gebäude, Pyramiden, Maufoleen oder Tempel gefegt, fowie in dm drilike 
Zelten Beine Kirchen, die man Gapellen nannte. In den erften Zeiten dei Cr 
flenthums begrub man die Märtyrer in Zelfenhöhlen, die man nad) und mar 
geräumigen unterixdifchen Gewölben erweiterte und Schlaftammern nanıte. & | 
Dre fchägten «6 in der Folge für ein Glüd, wenn ihre Gebeine neben ber Afdye amt 
Märtyrers ruhen durften. Die Gräber der Märtyrer wurden deftwegen bauch 
ausgezeichnet, daß man weiße Aitäre darüber errichtete. Als die Chriften ihr de 
ligion Öffentlich) ausüben durften, erbauten fie fid) Kirchen, und fpäterhin mantel 
man fogar die heidnirchen Tempel in chriftliche Kirchen um. &chon im 4. Jah 
baute man daher Kirchen über die Gräber der heiligen Märtyrer, und wei ma 
glaubte, daß ein Det durdy die Afche derfeiben vorzliglicy geheiligt werde, fo ut 
man bei Erbauung neuer Kirchen in den Städten, oder bei Ummandiung de kb 
nifhen Tempel in chriftliche Kirchen , die Überbleibfel (Reliquien) der Nötne 
Torgfältig auf, und begrub foldye unter dem Altare der neuen Kirche, um diefe W 
durch) zu heiligen. Der Glaube, daß es ein Glüd fei, in der Nähe eine Hriiya 
begraben zu werden, ward immer allgemeiner unter den Chriften. Kaifer Konfıw 
tin, der 337 flarb, war der Exfte, von dem man weiß, daß er fein Grab in rar 
Kichye und zwar in der Apoftellicche zu Konftantinopel beftellte, wozu er, ade 
Erbauer derfelben , wahrfcheinlich ein vorzüigliches Recht zu haben glaubte. Fi 
machten «6 die Bifhöfe baıd nady, und endlidy kamen alle Diejenigen, wride i 
Kicche reichlich befchenkten, zu gleicher Ehre. Die Kaifer Theodofius und Fun 
unterfagten zwar die Begräbniffe in den Kirchen, allein vergeblich; Leo der Dik 
erlaubte fie Jedermann wieder. Erft in neuern Zeiten übergeugte man fi, # 
nadıtheilig für die Gefundheit der Lebenden e& ift, wenn fie in der Gefeliftheft 
KTodten längere Zeit zubringen follen, vollends wenn die Kechen in b.oßen Oky 
fiehen bleiben und nicht tief genug in die Erde tommen, wie der Kal metal t 
den Srabgemwölben in Kirchen ift, wo die Dünfte der Fäulniß um jo eher af 
gen und fich in der Luft verbreiten können. Es tıug fich zu, daß, wenn folk 
gräbnißgervätbe geöffnet wurden, nicht nur Die, wwelcye zunächft dabei flandra, 
niederfielen,, fondern daß e6 fogar lange Zeit Niemand wagen durfte, in iiee 
hen zu gehen, ohne fidy gefähtlichin Zufälen auszufegen. Auch wenn kemll 
geöffnet werden, feigt od, zumal im Sommer bei heißer Witterung, m 
hendunft in die Luft und gibt Weranlaffung zu Krankheiten. Audy durd 

zen foldher Brabgemwöibe ann Ungiüd geichehen, wie 3. B. 1775 in dr Ei 
Eiche zu Havelberg während de8 Gottesdienftes gefyah, mo mehre Menfhmmt 
hinunterftürzten. Man hat jegt brinahe allenthaiben das Begraben in Kude # 
geichufft oder doch befchränkt. Selbft in Neapel und in Rom wurden 1809 
dahin allgemein üblichen Begräbniffe in den Kirchen verboten und die Antegum 
Begräbnißpläge außerhalb der Stadt angeordnet. Wie nachahmungemitt ® 
die Sitte der hermmhuter Gemeinden, welche aus ihrem Begräbnißplage einm OR 
ten bilden! Hier mitdert der Genuß einer heitern Natur und des Blüchenduftb W 
MWehmuth bei dem Andenken andie heimgegangenen Belirbten durch den Iebenityf 
Gedanken an den Deren ber Natur und an das unvergängliche eben des Unfnb 
Jiyen im ung zur fanften Rübrung einer echebenden troftvollen Hoffnung. H. 

Begriff. Wichaben einen Wegcik von eine Suter, wenn mir bie 






u ni DE 


752 | Begrüßung 


Diener ! u. f. vo. grüßt ber Pathofifche Bermohner Deutfchlande mit ben vom Pal 
Benedict XIII. 1728 empfohlenen Latholifhen Bundesgruß: Beloht fi Wal 
Ehriftus! telcher mit dem Gegengruß: In Ewigkeit Amen! erwidet wid. Beh 
Bergmann ruft dem Bergmanne zu: Gtüd auf! Die unter dom Rmaital ' 
Intirens befannten militairifchen Begrüßungen,, weldye zu Anfange bed 16.1 
bei den Deutfchen auflamen, gefchehen durdy Berlihrung der Kopfbebedum, Bei 
tung der Fahnen und des Degens, oder auch ducch Erhebung der Gewehre. Ch, 
weiche fich begegnen, grüßen fi duch Abfeuerung des Gefchüges, durch dad Eid 
hen der Flagge oder duccdy Erhebung des Seegefchreies u. f. ww. Beyigust 
feihft den vornehmften Perfonen unfere Achtung nur durch Werbeugung ud Ib 
mtblößung , fo wirft fih bagegen der Ruffe vor feinem Derm bin, umfaßt iin 
Knie und üßt fie. Der Pole verneigt fid) bi6 zur Erde, und der Böhm: Hitm 
nigfteng die Kleider Deffen, dem er tiefe Ergebenheit zu erkennen geben mil. dd 
bei allen Völkern gelten wechfelfeitige Berührungen ale Ausbrud 
Gefinnungen. Händedrud, Umarmung ımd Ruf find audy bei nidtenrepäite 
Bölkern Zeichen der Achtung und Liebe. Einige Völker berühren noch ande Tu 
de Körpers bei der Begrüßung. So drücken die Lappländer, wenn fie fich tegclin 
die Rafen feft an einander. Auf einer der größern Eykiaden benegt man fh 
Däare beim gegenfeitigen Begegnen, und die Scanten follem fidy ein Hast 
rauft und es der Perfon, die fie begrüßten, überreicht haben. Der Zürk 
beide Hände über einander, legt fie auf die Bruft und beugt fich mit dem Ag 
gegen Den, welchen er grüßt. Der Gruß der Hindus in Bengalen beftebt va 
daß fie mit der rechten Hand die Stirn berühren und dabei ben Kopf vorwätdie 
gen. Bei einer tiefen Verbeugung legen fie erft die rechte Hand auf die Br, Ir 
rühren dann mit diefer Hand die Erde und zulegt die Stirn. Dabei nennen ei, 
unterthänige Sklaven Desjenigen, welcdyen fie grüßen. Die Bermohner dern. 
lifhen Infein beugen den Leib fehr tief, legen die Hände auf ihre Baden, bit 
ein Bein in die Höhe und die Knie gebogen. Die Infulaner von Lamaryt, d 
den neuen Philippinen, faffen die Hand oder gar den Fuß Deffen, den frgdie' 
wollen, und reiben fid) mit demfelben das Geficht. Auf der Infel Sumatanh 
fich der Orüpende,, bittet um den linken Fu$ Deffen, den er grüßen wid, Emil 
auf die Exde und berührt mit diefem Fuße feinen Wirbel, feine Stirn, Beh 
Knie. Zulegt berührt er mit feinem Kopfe die Erde und bielbt einige Angel 
außgeftrectt auf dem Bauche liegen. liberhaupt tragen bie meiften ® 

ten im Oriente das Gepräge einer fHavifchen Denkart. Die uralte Sitte, HAM! 
vornehmen Perfonen niederzumerfen, oft auch ihnen die Füße zu Lüften, ya 
dafeibft biß auf diefen Tag erhalten. — Bei einem Gaftmahle in Perfim MM 
Wirth feinen Gäften eine Strede entgegen, beroilltomnnet fie mit den « 
volften Complimenten , läuft dann fchnell zurüd bis an die Thür fein 

unb ertvartet hier die Anfommenden,, um ihnen noch einmal mit denfelhem bn®® 
nien feine Hodhadytung zu bezeigen. Wenn fid) in China zwei Perfonen pt 
begegnen, fo fleigt der Niedere vor dem Höhern vom Pferde und Idßt fichen 
vorbei. Hier gibt e8 auch eigne Grüße für Mannsperfonen , andre fit 
zimmer. Treffen fich befannte Männer, fo fchlagen fie die Hände auf rt en 
oder über dem Kopf zufammen, beugen den Kopf ein wenig nieder und fogen LO 
Tsin, Tsin — ein Complimentirtort ohne beflimmte Bedeutung. Brida 
grüßungen folcher Perfonen, denen fie höhere Achtung [chuldig zu fein gt 
fhlagen fie erft die Hände zufammen, heben fie dann in die Höhe uud ufa® 
endlich bi® auf die Exde finken. Sreunde, melche fi) nady Langer Ternnung 
fehen, fallen wiederholt auf die Anie nieder und beugen fid mit bem Kupfe MP 
Erde. Dabet fprechen fie: Na io? CU IUrE kisher alädttich gegangm?) ne: 
Yung fo. (Das Gibt iR auf deinen Gapsre hy) Tuntene ef 









7 summer 


gem Fe auf die Beulk wurd non den 8:4 
RAui ıuf vie eisne Dam!. me.be man tan zur dem Rosi iecı 
ma Dinnerm, nice den Ärzcem, führt man die Hm. Reef 
Den höbern bei dem Yufüezem af das Pi tun Greistä;e Im 
der Riedere dem Debern einen Pxuıchei an8, lest über neben nn 3 
von dem Ändern den nimi:hen Guuk. Im arıem eur 
fi Die Kirider aus, filt auftcs Anic, oubt den Repf bit auf 
4 mit beiden Händen Rcof un: Schuum mir Sind. Die Is: 
sedte Hand Deflen, tem fie ibee Acer; beseisem ırcllem, mb So 
ren Mund, neben ihm auch wcbi die Lribbinde ab uud bimier ": 
um, 'edıf der Andre einige Zeit basb nechent kieibt. Sehe zmün: 
unter tem Bolkerflämmen dis nermeeftüichen Amur.:: 
fi wei Daufım foldyer WB Iden, fo machen fie, wınn fie enma W- 
. von eimander entfernt find, Dait, legen fich auf die Erte mb Beiten 
biide garız FIR liegen. Dierauf treten die beiden Alzeften jeder Pxti 
erzählen fich gegenfeitig fehr umftändiich ibre auf der Rriie bekambın 
Gobald diefe Erzählungen geendigt find, Fangen fie Ale am m in 
Gaufyer gehen endlich in ein abfheuliches Gehrul über, im weichem 
die ungen Mädchen den librigen von der Befelifkchaft zunermutbum 
diefen hersgerreißenben Beeifen der Theilnabme nähern fi beide Ti 
aber jedes Befchiecht befonders. E6 werden Tabadspfeıfen berumaey 
Trauerconcert verwandelt fih bald in fröhliches Laden. — Die Art 
Eingeborenen des füdlichen Amerita begrüßen, ift furı. SYbre Anr 
re kat (Du!) und die Autwort: A! (Fa!) — Der Wilde auf Reue 
wenn er einen Vornehmen grüßt, in ein lauted Gehen! aus. In der | 
bole er den Bruß, indem ex die Arme über feinen Kopf in die Höhe & 
Mai beult. Durdy ein abermaliges Gehrul dankt er, wenn ibn & 
durd) ein fdreaches Seufzen zum Niederfegen nöthige. — Auf Trabi 
haupt auf den Gefelfäyaftss und Freundfdyaftsinfein berührt man ftd 
fpigen. Diefer Gruß wird dadurd) erwidert, daß man die Hand Wi 
ihm berb an Nafe und Mund reibt. Der Dtaheiter pflegt aud Dem 
zum Freunde wähle, bald ein Stüd feiner Kleidung, bald feine ganyı 
anzulegen. — Die Bewohner von Neuguinea bededen ihr Haupt mit 
teen. Dadurd) drüden fie nicht nur ihren Gruß aus, fondern diefe Bi 
aud) als ein Zeichen des Friedens. 

Beguinen (Begutten), weibliche Perfonen , die fid, obt 
lübbe gethan und die Regeln eines Ordens angenommen zu haben, 
der Andadt und Wohlthätigkeit vereinigten umd Gefellfdyaften bildeten 
eignen, oft durdy Schenkungen beteicherten Beguinenhäufern odre! 
äufanımenlebten und fid) durdy Fleik, Gottesfurcht, Eingezogenhiit 
fait für die Jugenderziehung vor andern Laien auszeichneten. &olce 
waren feit Ende des 11. Yahıh. in Deutfchland und den Niederlande 
und im 12. und 13. Jabrh. fehr bilihend. Sie wurden aud) von Mi 
geahmt, die fi, auf ähnliche Weile verbumden, Begharden nam 
Sattungen, deren Namen Io wel al Werer Hurt Werler Wetentet,, ' 





736 Behr 


tung derfelben gerichtet, mwelche der auf bie Xhätigkeit der Einbirbungäkraft nic 
rende zurüchwirkende Verftand vorfchreibt. Sucht nun der Künfkier die innnı 
pfung feiner Einbildungskraft außer fi darzuftellen, fo tritt die mecanifk 
handlung ein, welhewerfchieden fein muß nad) den verfchiedenen Ditteln un Ex 
fen, deren fich die verfchiedenen Künfte bedienen. Der Tonfeper fekt feine Fa 
Noten, der Dichter fest fie in gemeffene Worte, der Architekt und Bihne gi 
oder haut fie in Stein oder andre Maffen, der Maler trägt fie mit Farben aufam 
Grund. Für die mehanifche Behandlung gibt die Zechnit Gefege. Die ig 
Behandlung macht eine Darfteluny zum fdhönen Werke, die medanii 
Kunftwerke: beide machen ein [hönes Runfiwert. Die eine gibt demfeihm ja 
äußere, die andre feine innere Zwecdtmäßigkeit, durd deren innige Verbintumt 
lein die Volltommenheit befteht. Die äußere Zmedimäßigkeit gibt Zufemmerfis 
mung der Wirkungen, die innere gibt Zufammenftimmung der Theil 

zum Ganzen. Damit diefe beroirkt werde, muß Vouftändigkeit, Richtigkeit u 
Ordnung in dem Kunftwerk fein, welches demnad) die Punkte find, weranfak 
ber mechanifchen Behandlung anlommt. Die finnliche Behandlung endlich kt 
fi zum Theil auf das Geiftige, zum Theil auf das Diecyanifche im Aunftch 
und geht in beiden Bertehungen auf Correctheit, als durchgängige Angenıflabk 
eine® KRunftwerks im Äußern und Innern, der Ausführung und dem Eutmak 
zu dem Gefege der Schönheit gedacht. Die Eigenfdyaften, welche ein Suhl 
dadurch erhält, find Reinlichkeit im Innern und Zußern, Deutlicleit ud Bp|v. 
heit; nur durch erftere wird es lieblich, nur durch Iegtere faßlich. — Dan at hu 
jene drei Behandiungsarten Äfthetifcher Stoffe zu fchönen Kunftwerken aud def 
handlung des Genies, des Verflandes und des Gefkymadles nennen, welhe beide; 
flesvermögen nur im vereinten Zufammenwirken ein Werk fchöner Kunft 
bringen innen. Das erfte erfindet und entioftft, da6 zioeite regelt die Aukführg 
und bietet dazu bie Mittel Bar, das dritte urtheilt fo hier wie dort ber de Ambf ; 
möäßigteit. 

Behr (Wilhelm Sofepb), €. bairifcher Hofcath, geb. 1775 zu Guit 

jegt Blrgermeifter in Würzburg, war von 1799— 1821 Profeffor des Ob 
rechts bafelbft und von 1819— 21 Abgeordneter ber Univerfitäe zur zweiten IP 
mer der bairifchen Ständeverfammlung. Ex hatte in Würzburg und Gdttinge® 
Rechte, hierauf die Praris der beiden Reichötribundte in Wien und Weplar Pit 
Theits durch mündlichen Vortrag, theild durch gediegene Schriften hat 
Verbreitung der conftitutionellen Lehren in Deutfchland mitgeroirkt, und 
Biederkeit feines Charakters felbft bei feinen Gegnern eine hohe Achtung gumt 
Bei der öftern Abänderung des deutfchen Staatsrechts, in feiner Periode all bi 
einer Hochfchule, prüfte er forgfältig die neu aufgeftellten Grumdfäge. & 
fi), die wahren Abfichten Derjenigen, weldye jene Umtwälumg veranlaß, 
nöthige Licht zu fegen und mas daraus folgen würde, feeimüthig darufıda, P 
gleich aber duch zarte Behandlung keinen Gegner zu reizen. Dod 
feiner vielleicht mißverftandenen Äußerungen nad) beendigtem Landeage, Wd 
auf den Lehrftuhl, Anftoß erregt Haben. As daher die Stade Würzburg ap 
erften Bürgermeifter wählte und er biefe ehrenvolle Wahı nicht unbedingt 
fondern nur in dem Falle, daß die Megietung ihm geftatten müzde, Die Be 
meifterftelle neben der Profeffur zu verwalten, wurde er als Profeflet 
quiescirt und ihm num freigelaffen, die Bürgermeifterfieue anzunehmen iger 
gefyah, doch Äuferte er feine Empfindlichkeit über die Qulescirung in IM 
den Drud: befannt gemachten Anrede an den Stabtmagifirat. In je” 
Berhältniffe ftellte er nun kräftig Verwwaltungsmißsräuche ab, Leiten gan OO 
tungen und fucyte durch feine Zeitichtift: „Unterhaltung bes Bürg K 
feinen Mitbürgern‘', fig ON teren rend und Maxyapber au bechätigen I) 


ZUR ABU N m 


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Bine: 


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DELL (JOHANN YaviO), SOmauıpieier, geDd. 2/08 Zu k 
eine fehr mangelhafte Erziehung. Aber die Natur hatte ihn 
Geift vortheilpaft ausgeflattet und ihm einen glüdlichen Lei 
Früh entzädte ihn die Gewalt der Dichtkunft. Begebenheiten 
ner Vaterfladt vorfielen, befang er mit Eomifcher Laune. Die | 
Munfches, in Leipzig die Rechte zu ftubiren, dankte er einem 
cier, der ihn von jeher geliebt hatte. Die Worliebe zu Platner’; 
indeß fein Rechtöfludium zurüd. Die ZImifchenzeit mwibmete 
tunft. Aber die Launen des Spielgtücls gaben bald feinem Leben 
tung und führten ihn dem Theater zu. Nachdem er bei der Sep 
fpielergefelfchafft, welche fich eben in Leipzig befand, vergeblich ein 
fudht hatte, ging er zu einer Gefellfhaft nady Naumburg Hier fp 
Junge, Bediente, Fürften, Bauern und Helden. Die Truppe g 
wo ihn der damalige Statthalter, Karl von Dalbergq, kennen lerr 
dem Derzoge von Gotha empfahl. DB. ward 1777 Mitglied ve 
theater und gefiel ausnehmend. Komifche Charafterrollen der jr 
Bediente, Bauern, Dümmlinge, gutherzige Burfche, waren feli 
gab der Herzog das Doftheater auf, und Beil ließ fi bei bem n 
Eurfücftt. Theater zu Manheim anftellen. Gegen das Ende 
ward B. abermals von der Spiel’ucdht ergriffen, bie er jedoch bi 
Mitmuch bemädhtigte fich feiner Seele und zehrte endlich feine . 
Er ftarb 1794 im 40 Lebensjahre. Wir befigen von Beil verf 
und Luftfpiele (Züridy und Leipzig 1794, 2 Bde.). Iffland wart 
f. deffen „Zbeateralmanady” von 1808. 

Beilbrief, der fchriftliche Vertrag mit einem Schiffgzir 
den Bau eines Schiffs ; defgleichen die Verfchreibung über Gelder, 
bau aufgenommen terden. 

.  Beilegen, in der Scifferfprache, die Segel des Schiffet 
ber richten, daß fich der Wind darin fängt und das Schiff mit glı 


lust sah uf lus sunihe aatrrruch Fallen nee MReiltldahaen achen 











766 Bell Bellamy (Zakob — Georgia Anm) 


Sieg davon. As aber die Perfer im nächften Jahre in Syrien eingang 
ren, um Antiochien zu überfallen, verlor er eine Schlacht, zu der ihn ler kim 
Willen die Ungeduld feiner Soldaten gezwungen hatte; biefe von tkm vehagb 
bene Niederlage, bie einzige, die er auf feiner ganzen militairifchen Laufbaba et 
bewirkte feine Zurücberufung. Auch jest war Belifar die Stüge ferne Bhfa 
Die Unruhen von zwei Parteien, die fi) die Grünen und Blauen nen m 
große Verheerungen in Ronftantinopel anridhteten, fegten 532 das drbm mi 
Herrichaft Juftinians in die größte Gefahr, und fon war Hypatiud zum Sk 
gewählt, als Belifar mit einer Eleinen Zahl treuer Anhänger die Ruhe bel 
AJuftinian fchidte ihn mit 15,000 M. nadı Afrita, um das Reid, bed Baar 
tönius Selimer zu erobern. Nad) zwei Stegen nahm B. den König mit ken 
Schäsen gefangen. Gelimer ward zu Konflantinopel im Lriumph aufgfit 
und Juftinian ließ Münzen mit der Auffchrift: Belisarius gloria 
fhlagen, die jich bis auf unfere Zeiten erhalten haben. Die Spaltumm ak 
önigl. Familie der Oftgothen (f. Gothen) In Stalien reisten Zufinian, Join 
und Rom unter feine Derrihaft zu bringen. Belifar fhlug ben gorhifcen Sk 
Vitiges, machte ihn (540) in Ravenna zum Gefangenen umd führte in wit Wi 
andern Gothen nad; Konftantinopel. Der Krieg gegen die Bothen in Jol 
dauerte fort; weil aber Belifar vom Kalfer nicht gehörig mit Geld md Au 
unterflügt ward, verlangte er (548) feine Zurhdiberufung. Narfes (fd) 
fein Nachfolger. Gpäterhin zog ®. gegen die Bulgaren und fptug fie 559. 3 
er nad) Konftantinopel zurlidtgefehrt war, wurde er der Theilnahme an ran de 
fhrwörung beichuldigt. Allein Zuftinian überzeugte fi) von feiner Unfgut 
fol iym feine Güter und Würden wiedergegeben haben, deren man ibn bad 
hatte. Belifar farb 565. Dichter, befonders der treffliche, phitofopbi'hiill 
Roman von Marmontel, haben die Geicyichte Belifar’s enrftellt. Reh 
ließ der Katfer ihm die Augen außsftechen, und B. mußte auf ben Grafen von 
ftantinopel fein Brot erbettein; nadı Andern lief ihn Juftinian in ein 
werfen, das man noch gegenwärtig zeigt und den Thurm Belifar’s nemt. ge 
fol er einen Beutel, an einem Stridte befeftigt, herumtergelaffen und die 
gehenden angefprochen haben: Date Belisario obolum, quem rirtus 
invidia depressit (Gebt dem Belifar, den die Tugend erhoben, ber Ra 
drüdt hat, einen Obolus). Kein gleichzeitiger Gefchichtfchreiber aber le 
davon. in wenig gefchägter Schrifefteller des 12. Jahrb., Zyehed, kapd 
diefe Fabel erzählt. Zuverläffig ift e6, daß die Schwäche gegen feine Guib 
tonina B. zu mancher Ungerechtigkeit veranlaßte, und baß er eine hd 
fältigkeit gegen die abfcheuliche Theodora, die Gemahlin des Juftinien, ber 
Bell, f. Zancafters und Bell’s Syftem. . 
Belladonna, Wolfstirfhe, Tollkraut, eine Gifigdem 
GSeftait eines 4—6 Fuß hohen Strauches. Ste trägt Beeren, Die can ib 
mäßigen Kirfche gleichen, und glänzend fwarz außfehen, wenn (ent 
Die Pflanze ift in alten Teilen, von ber Wurzel bie zum Samen, giftig. he 
die Ausdünftung derfetben ift widrig umd betäubend, und reibt man zit ben 
fhnittenen Zweigen oder Blättern die Hand, fo entfteht Entztmdung Due 
Gewäche trifft man faft in allen europäifchen Ländern an. Cs heift Beides 
oder fchöne Stau, weil aus feinem Safte Schminken gemacht werben. 
Bellamy. 1) Jakob, ein Dichter, beffen Iprifche Gefänge ja va MP 
fen gezähtt werben, welche die holländifche Poefie befigt. Geb. 1757 „BR 
gen in niedrigem Stande, hatte er fchon fehr jung in feiner Vaterftadt It 
eined behenden Verfemacyers. Ein Freund bildete feinen Gefhmad mr 
feinem Zalent eine veredelte Rityrung. Gönner unterftähten ihn, Be 
Utrecht Theologie Kudirn tonnte. Wan (din Hacken wesen Min 





768 Rellerorhen Bellevue 


Eopize der franı. Amen, um tie Svere Maris Iherefiad zu Well 
nam Prezturh Zumm, murte aber gurüdjieben, aid der Köni 
Ben einen beicntım Zrieten geikichen batte, und machte diefen 9 
kewuntemörürtiger Alusbeit. Im De. 1744 word er, anfeine N 
Me:ie nah Berlin, in Eikingero)e von tem Lanäoriidhen Ammann v 
nad England ge'hidkt, 1746 aber auegemichielt. 1747 norbiate ı 
Gmerai Öromne, dee sen Jtalien aus in das fübiiche Frankreich ged 
die Belagerunz; von Antibes aufjubeben und über den Bar wu 
1748 erbob ibn der Köniz zum Heriog und Pair tee Reis, audı n 
Kriegedepartemment, Tdyaffte bei dem Militaic eine Menge Mifbräu 
größerte die Mititairfhule, und veranlafte die Eriftung eines Von 
Mi erhielt tur ibn eine Akademie. Ex flark 1761. 

Belleropbon (wieringiih Hippeneosi, Gchn des 6 
einer Tchter dis Eirphus, Könige von Kerintb, tödtete ohne V 
Bruter und rlüchtere zu Prötus, König von Argc®, der den Bern 
feeundlidy aufnabm und fühnte. Aber die Konigin Antea faßte ba 
liche Liebe für ten Jüngiing, und al6 Brlctopbon aus Achtung fi 
echt ihre Neigung nicht erwieterte, cächte fie fich burch BVerleumdı 
fduldigen bei ihrem Gemabl. Prörus fdidte ihn zu feinem Si 
Sobates, König von Xrcien, mit einer Tafel, werauf bem Überbrn 
liche Zeichen eingegraben waren. Johate® bewirthete den Anton: 
gaftfeeundlihen Heidengetraud, neun Tage, ebe er ibn um feine 
fragte, und al& er am zehnten die Zeichen erfannte und bie Abiıc 
Eendung verftanden hatte, da fAyeute aud er fih, Hand an bın| 
legen. Cr befahl ihm aber die feuerfpeiende, dreigeftaltste CHimd 
erfegen, weil er überzeugt war, baf aud) der Zapferite diefen Kamp 
ftehen vermöge. Aber Bellerophon befämpfte fie auf dem Pegafus 
ihm gefchenkt hatte, aus den Lüften, und feine flarfe Hand erlegte da: 
Hierauf beswang er die Solpmer und endlich die mannhaften Ams 
ertannte Jobates des Jünglinys göttlihen Uefprung, vermählte ihn 
tec Philenoe und theilte das Reich mit ihm. Mit feiner Gemahlit 
den Sfandros, den Hippolodyo® und die Hippodamia. Enbdlid, wı 
wahnfinnigem Übermuth, fid) auf dem Siligeltoffe zum Olymp empı 
da traf ihn, nacdy Einigen, der Blig des Zeus, nach Andern warf ihn! 
von einer Brgmfe geftodhen, ab und er durdirrte menfchenfcheu die 
Aleia in Gilidien, wo er vor Hunger umfam. 

Bellevue. Diefen Namen (teisende Ausfiht) führen me 
und Schiöffer, vorzüglich aber ein reizendes Luftfchtoß in der Nähe vr 
dem Bergrüden gelegen, der fi von St.-Cloud nad) Meubon zieht 
PDompadour (f.d.) ließ e8 mit einer feltenen Gefchwintigfeit au 
Bau wurde im Jul. 1748 begonnen und mar am 20. Nov. 1750 9 
Ludwig XV. befuchte e8 wenige Tage nachher und war fo entzüdt ! 
und der Ginrichtung, daß er e& felbft zu befigen wünfchte. And 
den Gebraud) feiner Favorite. Nach dem Tode Lubwige XV. at 
Tanten Ludwigs XVI., Mesdames de France, zu ihrer Benugung. 
franz. Künftter ihrer Zeit, Couftou, Adam, Salu, Pigalle, Gragenaı 
hatten alle ihre Talente aufgeboten, Bellevue zu verfhönern, und 
fchloß wurde zu diefer Zeit für das teizendfte in Europa gebalten. 
Revolution decretirte der Nationalconvent, daß Vellevue auf Kofta 
unterhalten und zu Woltsbeluftigungen dienen follte. Deffenun 
es im höcjften Revotutionskurme unter den Hammer, und ein $ 
Poftmeifter in Paris, ertaufte und derasürte eh in brlte vr ande 





770 Bell:-Rocd Belvedere \ 


Keankreic zurüdl, um feine Tragödie „Titus" aufführen zu laffen. On Ben 
wirtte einen Verhaftsbefehl aus, auf den Fall, daß fein Neffe die Bühne". 
B. hoffte durdy den Erfolg des „Titus feine Familie zw verföhnen; 
Hoffnung flug fehl, denn der „Xitus” mißfiel, und er ging wieder ndiik> ah 
burg. Kurz darauf farb fein Oheim. Nun Lehrte Belloy nach Srnnkies 
wo er feine Tragödie „Zelmire” mit dem entfchiedenflen Beifall gab. Hin ey 
1765 „le siege de Calais”, ein Zrauerfpiel, da® außerordentliche 7 = 
machte, und noch immer gefhägt wird, twietwol e8 den Beifall mehr bemezey 
als wahren poetifchen Verdienfte zu danken hat. Ererhielt die Mebailoin;, 
der König für folhhe Dichter geftiftet hatte, von denen drei Stüde mifery 
würben aufgenommen fein, und die nur diefes Mal ausgetheilt wordenis ey. 
große Beifall, welchen die „Belagerung von Calais’ gefunden hatte, mare 
glädtihen Dichter hier als ein doppelter Erfolg angeredjnet, da diefe => 
erft fein zweites gelungenes Sthd war. Die Stadt Calais überfhidte> 
Bürgerrecht in einer goldenen Kapfel, mit der Auffdrift: Lauream tung | 
cam recipit. Delloy fehrieb mod; mehre Zheaterftüde, mworunter Ihn > Fi 
et Bayard”, 1771, die Aufnahme in die Academie frangaise ulte 5 = 
ale. verftand er fi nicht auf den Ausbrud des tragifhen Pa <y= 

1775. 

Bell:Rod oder Inh=Cap, ein für die Schiffer Hält ray 
Selfen an ber Küfte von Schottland, unweit der Mündung des me; 
Dre Name Bell:Rod, Glodenfelfen, fol von einer Glode (Bei 87) f 
welche die Mönche von Aberbrothof ehemals dort aufgehangen, und jr .ur f: 
für die Schiffer beim Steigen und Fallen ber Sit geläutet haben. Din 
fen bleibt bei geroöhnlicher Flut faft völlig vom fintenden Waffer beim ing; 
einer Springflut aber ragt er oft 427 Zuß lang, 230 Fuß breit, ammmgegen 4 
hoch über der Meereöfläche hervor. Seine, allen Küftenfahrern und Indbefe 
allen nadı dem Zay-Daf (Frith of Tay) fegeinden Sahrzeugen bid—eft gfäh 
Lage war längft anerkannt; erft 1807 ward ein Leucytthurm darauf su baur 
gefangen und 1811, trog der faft unüberfteiglihen Hinderniffe, wyihtld 
endet. Der Zuß diefes cirfeleunden 115 Schuh hohen Gebäudes — weh 
gewöhnlicher Ebbe vom Maffer frei ift, twicd bei Springfluten bie came a1 Mi 
von 15 Fuß unter Waffer gefegt. Das Signal auf diefem Krug > UM 
aus einem abmwechfelnd weißen und rothen Licht, welches durch da Um 
der Reflectoren hervorgebracht wird, und aus Imwifchenräumen vor Du 
Bei Nebelmetter, wenn das Kicht nicht gefehen werben kann, läutet FW! 
Mafchine, telche den Wechfel bes Lichts bemwirkt, bei Tag und Nat 
von beträchtlicher Größe. : 

Belt (der große und Eleine), zwei Meerengen, med uue 
Sunde die Dftfee mit dem Kattegat verbinden. Der große Belt trennt D with 
Snfein Se:land und Laland von Fühnen und Langeland. Seine Breit = 
bis 5 Meilen, feine Tiefe von 5 bis 20 Faden, Sanbbänk und Heine N 
hen bie Schifffahrt fhwierig. Die ducchpaffirenden Schiffe müffen bo # Zn 
auf Fühnen einen ZoU entrichten. Der Heine Belt fcheidet die Infe rw-F Ri 
Fhtland und verengt fi) beider Feftung Fridericia, wo der Zoll eroims 
auf eine Viertelmeite, fobaß die Einfahrt aus dem Kattegat volltommn > 
ift. Die Küfte ift nur an wenig Drten fteil, aber voll Sandbänke, nd 
mung aus der Oftfee ift heftig, die Ziefe von 4 bis 27 Zaden. Die ES, 
durch beide Belte ift fo gefährlich , daß große Schiffe meiften® durch den En 5* 

Belvedere (Bellevue), nennt man in Stalien Gebäube,die zum Genus? € 
[hönen Ausfidyt beftimmt find. Campe Überfegt: „Sieh dich um“. Aut ud x 
man fo Eleine, fi) tiber die Hufen ergebente Ahlrntaen , ir war befirgrs & 


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ten Ratarstte we Jin inte m am 1. Aus. 1517 den Tempel von Teplrke, 
„on die briven Zranis’en Gaxüiaub un: Dicsetti Franz. Gensralcen’z.) zus a 
Subefelber auffanzen, ven zu ertredenitnen aber tamals nicht geiang. B. niedz 
ın ben Ruin beffelbn einen biskernicht gefannıten Tempel unter ber Exde. His 
Hefuchte ex bie Küften tes cotben Meeıs und die Stadt Berenice und mzcıre mid 
eınen Ausflug in bie Safe bes Jupiter Ammen. Erine Reife nad) Berenice zer 
turd) die Auffınrung ber Smaragdgruben von Zubara belohnt. DB. widerlegt: Gz; 
thaub’s Wehauptung, baß berfelbe den großen Stapelort von Europa und Jadim 





1774 Ben - Benares 


gleich warb er zum Bibliothekar der St.» Marcusbibliothel ernannt. Part EV: 
TIL, der bei einer von ihm befdhloffenen Gardinatbeförderung bie Augen aufs 7 
rühmteften Männer feiner Zeit warf, ertheilte ihm 1539 den Carbinaläet. _ 
jegt an entfagte B. den [chönen Wiffenfchaften und machte die Kirchennäter urzz 
heilige Schrift zu feinem Hauptftudium. Von feinen frühen Arbeiten jegten. = 
die „Befchichte von Venedig” fort. Zwei 3. nachher ertheilte ihm Paul LEE 
Bisthum von Bubbio und bald darauf das reiche Bistbum von Bergame. _« 
Ehren überhäuft , farb er 1547 in einem Alter von 77 3. Bembo vereinigär 
feiner Perfon, feinem Charakter und feiner Unterhaltung Alles, mas liebmiarı 
digifl. Er mar der Wiederherfteller des guten Styls fowol in der Latein. Spy 
wo er Cicero, Birgit und Suttus CAfar zu fleten Muftern wählte, als am 
der Italienifchen, wo er befonber6 Petrarca nahhahmte. In Anfehung der Ro sr 
des Styis war er fo fireng, daß er, wie man erzähle, gegen 20 verfiel" 
Fächer hatte, welche feine Schriften nach und nach, fowie er fie immer melf., 
mehr gefeilt hatte, bucchtwandern mußten, und erft wenn fie 40 Prüfunozsz, 
fanden hatten, machte er fie befannt. Seine fämmtlichen Werke, bie viel 7. 
zeim gedruckt worden, find 1729 zu Venedig in 4 Bbn., Fol., erfchienen. 
tigften find: „Befchichte Venedigs von 1487 — 1513”, in zwölf Büdy 
ex fowol lat. als ital. abfaßte; „Le prose”, Dialogen, in welchen die Ro 
toscaniichen Sprache aufgeflellt werden ; „Gli Asolani”, Dialogen über d 
der Liebe; „Le rime”, eine Sammlung trefflicher Sonette und Ganzon- 
Briefe, fomol bie ital. al& dielat. gefchriebenen; „De Virgilii Culice et — 7 
fabulia liber” ; „Carmina”, ebenfo geiftreich al® gefchmadvol, aber Sag 
von einem freien Geifte, als der Stand bes Verf. erwarten ließ, und einwzy, au 
Benchebr.: Sohn), eine Vorfegfpibe vieler jüdifchen Namen, wies. 8. 8> 
david, Benaffer c., welche bei den Sfraeliten in Deutfchland fi) in das deu 
„Sohn“ verwandelt hat, 3.8. Mendelsfohn, Iakobefohn ıc.: eine Benezuuırıyei 
deren Urfprung in dem altherfömmlichen, und in vielen Ländern nody jet be "Tr 
den Gebrauche der Ifraeliten zu fuchen ift, daß fie feinen Samiltennamm 
Benares, eine fruchtbare Landfchaft in der britifchen 
Bengalen in Hindoftan, auf beiden Seiten des Ganges, von 5914 Des 
MW. Einw. Die Hauptftädte find Benares, Foanpur, Ghazypur 
zjapue, nebft den berühmten Seftungen Chımar und Bijaghur. Der che‘ 
abhängige Rajah oder Fürft ward 1775 von den Engländern zinsbar gemaie>' 
fon 1781 nahm der Generalgouverneur Haftinge das Land für EniF > 
Befig, vertrieb den Rajah Eheit Sing, und fegte deffen Neffen Babu Ee=F * 
Scheinregenten ein, mit Erhöhung des Tributs von 900,000 auf mehr «> 
MU. Thaler. Die Hauptft. Benares oder Kafdıy am Ganges, unter 5 
36” N. Br. und 83° DO. 2. von Greenwicdy, eine der gröften indifchen SS Es 
trine Mauern, meiftens enge fhmusige Gaffen, 12,000 9. von gehaumes®* 
Badfteinen, deren mandye bis 5 und 6 Stodwerk hoch find, und 16,000 oO 
häufer, 580,000 Einw., worunter 7000 Braminen und 50,000 Rod‘ 
daner find, und wovon 3000 zur Dienerfchaft der drei HindusRaja ge 
die flatt ihrer Herren bie nöthigen Opfer und Reinigungen beforgen. Zur BE. 
refigiöfen Sefte ift die Zahl der Bewohner nicht zu berechnen. 8. ift der dam < 
der indifchen Gelehtfamteit, wo die Braminen in der Sanfkritfpradye, inde =" 
nomie, zu deren Behuf eine Sternwarte vorhanden, und in andern Lu s# 
regelmäßigen Unterricht ertheilen. Die Stadt enthält an 1000 Tempel und = 
den, von welchen eine uralte als Wallfahrtsort für befonders heilig gehalten wi — 
Hindus glauben, wer in Benares flirht, kommt unmittelbar ins Paradies 
Gegenftand der Bermunderung und ein Denkmal der Mobammebaniikeuu 
macht forol als der Unterdrüdung von Indien Ift bie prächtige in der DW, 


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774 


gleich warb er 
IU., der bei c: 
rühmteften M 
jegt an entfagt 
heilige Schrif‘ 
die „Gefdid 
Bisthum vo 
Ehren übert 
feiner Perfe‘ 
digifl. Er 
wo er Cice 
der italieni' 
des Style 
Sächer hat 
mehr gefe' 
ftanden h 
zein gebri 
tigflen fi 
er fomwol 
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ber Lieb 
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778 Benedictiner 


herzogl. bairifhem Gefchlecht entfproffen waren, um 740 geftiftet. Dip | mi. wi 
Stiftsliche ward unter dem Abt Placidus erbaut, und 1686 bem heil Brad | Pan ı 
zu Ehren eingeweiht. Bei ber Aufhebung ber Kiöfter in Baiern warb and Bee | fan, ! 
dictbeurn 1804 verkauft. Seit 1805 befist e& der vormalige geh. Referendarg | gtm ı 
dv. Usfehneider. Um die Kioftergebäude rieber mit Menfchen zu befehmmalh | mul! 
Klofterwaldungen zu benugen, legte d. v. U. 1805 eine Glashütte an. 106 | kann: 
xichtete er dafelbft eine Kunftglashütte, um das mecdyanifche Inflitut in Binde | un:! 
weldes er 1804 mit dem pfalzbairifchen Artileriehauptmann, Geo Kate |hakr 
bay, und dem Medyanitus, Jofeph Liebherr, gegründet hatte, mitbemuflh |h:atc 
chen Flint» und Cromnglas zu verfehen. &o bildete fih hier in Zeitmal] Ibis 
das berühmte optifche Inftitut, das zu allen aftronomifchen Inflrumenten, Ya | Ent: 
den MWerkftätten der Hrn. v. Reichenbach und Liebherr für die meiftm Etxme | wir: i 
ten von Europa verfertigt wurden, bie optifchen Gtäfer geliefert hat. (©. Frame | a, iä 
hofer u. Reihenbadh.) Während der Continentalfperre ward p Be | un“ 
dierbeuen aus Kartoffeln mit Vortheil Zudter bereitet, fpäterhin aber dafız im | Bar 
Rauch und Schnupftabadfabrit eingerichtet: eine Anfkalt, die gute Taken, 
liefert und viele Menfchen nüglich befchäftigt. Die Schulanftalt im Origilt | m: 
Benebdictbeurn ift in gutem Zuftande, und wird von Ugfchneider vorgigäc ie | hat: 
ftügt. Die von dem aufgebobenen Klofter nody lebenden Geiftlichen habın m me | ar. 
Theile des ehemal. Kioftergebäudes eine reiftätte; fie find gebildete Minne, we |xY: 
den von Usfchneider theils zu ÖEomomifchen Gefcyäften, vorzüglich aber mir: 
Schule vertvendet, und erhalten von ihm Kleine Zulagen, um in ihrem Altı w 1% 
quemer leben zu Binnen. Sn der Nähe liegt das beruhmte Wildbad Heilbtun. IH 
Benedictiner konnten vem 6. bis in da6 10. Jahrh. faft alle Mine | ;! 
Adendlande genannt werden, weil fie der Regel bes heil. Benedictus vonfeli 
fia (f. d.) folgten. (Vgl. Klöfter und Orden) Was einzelnm Küfuki 
Spanien und Frankreich um diefe Zeit von ihren Bifchöfen vorgefchrieben were 
war, flimmte, roie die Negel des Irländers Columbanus (geb. 560, gefl. Hi) 
im Wefentlihen mit ber Regel Benedicte überein, und bei dem Fortgange [rad 
Drdens vereinigten fich jene Klöfter und bie vom Drben Golumban’s mit its. 
Monte Saffino bei Neapel, das Stammelofter der Benebictiner, ward das Aıfz 
alter übrigen. Damals fanden die Klöfter ohne gemeinfanse Drdensobere ned 
ter den Bifchöfen ihrer Gegenden, und wichen in mandjerlei Erweiterungen, Ehe 
fungen oder Milderungen der Grundregel von einander ab. Nicht einmal die Sutt 
der Kleidung war übereinflimmend. Die Columbaner hatten fie weiß, wie ab 
die älteften der Benedictinerinnen, melche im 6. Jahrh. in Srankreidy nase. 
Nad) den fpäter erfolgten Vereinigungen trugen fie alle Mitglieder diefes Orks 
[hmwarz, wie der Stifter gekleidet gemwefen fein fol. Der Verfalf der Kiofkerukt 
feit dem 8. Sahrh. veranlaßte die Verbefferungen Benedicts von Aniana in Frans 
reich, die erneuerte Einfhärfung der alten Negel und zeitgemäße Werordnung af 
dem Goneilium zu Aachen 817, die befonbern Sagungen und Brüberfcyaften de 
berühmten Klöfter in Srankreih, Deutf'land und England, welche fidh in de 
MWildpeit jener Zeiten zu Sigen der Bildung erhoben, und die Stiftung der Chmir 
cenfer, eines neuen Zmwelges der Benebictiner, der aus dem 910 gegründetm ie 
fter Elugny in Burgund hervorging. An die Stelle der bisherigen ungleicyen mb 
fhmwantenden Sagungen gaben die Stuniacenfer fefte Beflimmungen über die Etuw 
den des Sottesdienftes, über den Gehorfam, die Zucht und die gemeinfcaftlike 
Regierung aller Klöfter ihres Ordens, die bald in ganz Europa Nacdyahnrumg fir: 
den. Im 12. Jahrh. zählte ihr Orden 2000 Kıöfter, deren Üppigkeit öftere Ref: 
mationen nöthig machte und die Haupturfache ihres nachmaligen Werfalis murk. 
Die Überrefte der Stuniacenfer vereinigten fih im 17. Jahrh. unser Richelind 
Begünftigung mit den Benirtinerhriierinitten wa A Uemaah St Min: 


Benedictio Benebictud (der heilige) 7 


muB; welche Iegtere 1618 gefliftet, im Anfange des 18. Kahrh. 180 Abteten : 
wczte in Frankreich hatte, und durch gelehrte Gtieder, wie Mabillon, Di 
Bmscozz, Martene, zu verdientem Anfehen gelangt ift. Zu ber Kamille Beneb 
Hören die auf ben Stamm feines Drbens und auf feine Grunbregel gebar 
@uzers Dxden, welche feit dem 11. Sabch. entflanden find und fi buch Wra 
Sanıen ımd befondere Sagungen von ben Benebictinern unterfcheiden, 5. B. € 
BELEDizLenfer, die Mönde von Ballombrofa, die Spiveftrin 
Tambmontaner, Garthäufer, Cälefiner, Gifterctenfer ı 
een Hardiner, Erappiften und Religiofen von Kontevraud. (®. 
. Verfaffungsmäßig geordnete und ariftofcatifch oder monardhifch regierte Ga 
Die Klöfter von der Regel des heil. Benedict niemals ausgemacht, vielm 
bar eine Menge Kiöfter,, welche von den alten eremten Benedictinern abflan 
» füch auf Befehl der tridentinifchen Kirchenverfammlung nad) und nady zu 
Bern Brüderfhaften vereinigen. Unter diefen verdienen die Benedictiner ' 
ante Caffino, von Monte Vergine, von Monte Dliveto, welche fih Olivete 
en, in Italien und Sicitien, vo fie bis jegt ununterbrochen gebläht hal 
ven Maltadolid mit Montferrat in Spanien, wo fie nody gegenmärtig zu ben ce 
Deden gehören, von Hirfhau und Fulda mit Bursfelb, welche beide eir 
en find, und von MILE in Deutfdhland wegen der Größe ihrer Beflsuns 

ht ihrer Kichen und der Milde ihrer Regel vorzügliche Erwähnung. 
Trac jept beftehenden und, durch die vom Staate angeordnete Verwendung fl 
ke glieder und Einfänfte zu gemeinnüsigen Imeden, dem Zeitgeifte angepaf 
haft von MIIE halten fich die übrigen Benebictinerflöfter im Öftreichifd 
x. Kremsmünfter, Mariazell, das Schottenktofter in Wien u.a.m. An ! 
der weiblichen Kiöfter diefes Ordens hat ausfchliegend der Adel Antheil, weil 
darin den einträglichften Pfründen gleichen. Das ungebundenfte Leben f 

nr die Benedictiner in Sicitien, meift jüngere Söhne vornehmer Familien. 
dena haben fich Benedictiner wieder angefiedelt und ein Kiofter mit Einkünf 


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er Benedictio, die Weihung einer Sache mit Weihwaffer. Benedicı 
Sıhaatic a, der Segen, mweldyer den Büßenden, wenn fie Erant liegen, mitgeth 
Wird. Man pflegt ihn auch das Viaticum zunnennen. Benedictio sacerd 
Stalis if die prielterliche Einfegnung oder Zrauung verlobter Perfonen. Bei 
zdecrion geben, wird vom Papfte, von Cardindien, Bifhöfen und päpftiid 
ien gefagt, twenn fie dem Volke oder einer Privatperfon, in ber Kirche c 
auf der Straße, mit dem Zeichen de6 Kreuzes, den Segen ertheilen. Der Pr 
» gibt die feierliche Benediction drei Dat im Jahre, nämlic) am Srlinbonnerflage, 
: Dfterfefte und am Himmelfahrtstage. 

Benedictus (derheilige), der Gründer des erften occidentalifhen Möndyt 
. Vend und daher ber abendländifchen Mönche, geb. 480 zu Nurfia in Umbrien | 
. Zeigen Kirchenftaat), ging im 14. 3. fcyon in die Einfamfeit einer 40 Melten ı 

Bom in der Wüfte Subiaco gelegenen Höhle, und entwarf 515 eine Megel 
feisıe Möndye, die zuerft in dem von ihm aufdem Monte Gaffino bei Neapel, 
einem Hain bes Apollo, nach Zerftörung des Tempels, 599 geftifteten Mönı 
Moflter eingeführt, und dann, ba fie vernünftiger und mohlthätiger als bie vori 
war, nad und nad) die Regel alles abendiändifhen Möndsthbums ward. 1 
Übdte von Monte Caffino erlangten in der Kolge bifchöfliche Gerichtsbarkeit und « 
gerolffe Patriarchie über den ganzen Orden. VBenebict wollte die Gefchäftstofig 
verbannen, und verordnete daher, außer dem Werke Gottes (mie er Gebet und | 
Lefen geiftlicher Bücher nannte), Unterweifung der Jugend im Lefen, Schreib 
Mecynen , Im Chriftenthum, Handarbeit (morunter Handwerker und Künftier a 
Art) und Ökonomie des Klofters. Kleidung und Teiberptlege waren Arena, \ 


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793 Bermice Berezina 
fer, Iebte feit 1790, won Gefhäften frei, fh und dem Bufn, wb fe 
1814 


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Berenice (gried.), eine Beingerin des Gieges. &o hies 1)e Gabi: F 
fin bes pontifchen Könige Mithridates d. Gr. Ihr Gemahl lieh fi, Wa f 
vom Mömer Lucullus gefihlagen fah, umbringen (gegen das 71. 3. we hl w 
damit fie nicht in die Hände feiner Feinde fallen mödyte. Ebenfo verfaht al 
feine andre Gemahlin, Monime, und feine beiven Schtweftern, Rorane un Enke] ki 
2) Die Gemahlin des Herobes, des Bruders ihre® DWaterd, ded grofen In R 
auf deffen Vorbitte jener vom Kaifer Claudius zum König von Crack du | N 
wurde, aber balt ftarb. Txeog ihrer Ausfchweifungen tufte fie fih dan Shi 
Verpafian und feinem Sohn Titus fo gefälfig zu machen, daß Zepter fie Mg] 3 
feiner Gemahlin gewählt Hätte. 3) Die Gemahlin bes Prolemäus Evergech, wi] E 
ihren Gemahl mit außerorbentlicher Zärtlichkeit liebte, umb alß diefer nad Eaf i 
in ben Krieg 30g, ein Belibde that, ihr fhänes Haar den bttern zu mini | 
wenn er unverlegt zurüdtäme. Dies gefhah, ımb B. fchnitt die Loden a, m]! 
fie in bem Xempel der Venus den Göttern zu meihen. Bald baranf ging wipf! 
beifigte Haar verloren, und der Aftronom Konon aus Sames breitete u . 
Götter Hätten daffelbe als Sternbilb an den Himmel verfegt. Daher heifm uf 
ben Sterne nahe am Schweife des Löwen das Haupthaar der Bermice. 
Beresford (William, Baron, Herzog v. Elvas und Marquis v. Ca 
Mavor) zeigte in dem Kriege Portugals mit Frankreich fo viel Kenntnifft, 
fo richtigen Bti! und fo Hohen Muth, daß er unter die ausgezeichneten Geis 
Großbritanniens gezählt wird. Er bildete nicht nur das portugiefifche Dir, I 
dern auch die Mitizen fo trefflich, da& fie in dem fpanifchen Infurterti 
mit dem Kern be& verbündeten Heeres wetteiferten. B. allein gewann 1810 
Sieg bei Albufera über Soult. 1812 commandirte er ein Armercorps uni 
fington, und hatte an den green Siegen bei Vittoria, Baponne und Zeit 
ben bedeutenbften Antheil. Er 30g am 13. März 1814 mit dem Herzog sad 
gouleme in Borbeauz ein. Am 6. Mai ward er zum Baron von England 
und bald darauf nad) Brafilien gefandt, von wo er 1815 nad) England yuidil® 
te. Der Prinz: Regent von Portugal Ubertrug ihm die Stelle eined Gmeaified 
über die Armeen in Portugal. Kaum war er zu Liffabon eingetroffen, BP 
toichtige Aufträge feines Hofes nad) Rio-Faneiro riefen. Die Strenge, tw 
cher er 1817 in Kiffabon eine gegen da& britifche Heer und die Regntiaft Ei 
tete Verfhwärung des Generals Frenre unterbrüdte, machte ihn dem nd 
fhen Militair verhift. Cr ward daher 1820 von den Eortes verabfciee. 
ging er wieder nad) Vrafilien, dann nady England, und trat im Dec. 18% 
mals in Lilfabon auf, um die englifhen Hülfstruppen gegen bie Mebelien za fir 
Berezina, Fluß im rusfifchen Gouvernement MinsE, bekannt tadW 
Übergang bes fcans. Heeres unter Napoleon, am 26. und 27. Nov. 1812. 
miral Tfchitfchakoff drang mit ber Moldauarmer von Süden herauf, um # 
dem Hauptheere zu vereinigen, welches, nad) der Wiedereinnahme von 
au) dem Wittgenftein’fc;en Corps, das von der Düna herahkam, bie Ham W# 
und auf diefe Weife Napolcon von der Weichfel abfchneiden Lonnte; Rn 
mußte daher, ungeachtet der unendlihen Schwierigkeiten, welche Bodm, 
rung und der fchon fo bedenkliche Zuftand feines Heerd ihm entgegenftelten, 
aufbieten, um Minsk, oder wenigftens die Beresina eher zu erreichen ud 
firen als die Ruffen. Died war nur mit Aufopferung eines großen 
Gepädes und felbjt der Artillerie am 25. Nov. möglich geword z noch an 
Tage wurden die beiden Ufer unterfucht. Nuchdem der Wortrab ber Mu 
von Dudinot nad) Boriffow zurhdgrworfen, die bafeibft befimdiicdhe Brüdt! 
jener aber noch abgebrannt werden war, wurden am 26. Mon. früh, em? 


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gamaster oder affectiren auf der Bühne ber hiefigen Kandleute TV 

Bergaffe (Nicolas), Staatsmann und Schriftftelte 
Lyon, wo er ald Advocat lebte. Dann wurde er in Paris P 
Hier zeigte er f. Talente in den berühmten Proceffe von Bea: 
mit den Banquier Kormman. Beim Ausbruch der Revolution 
Senerasftaaten ermählt, nahm er bald feine Entlaffung, un 
Mounler und Lallys Tolendal, was, roie bei diefen, audy bei 
mißbilfigt wurde. Zur Zeit de& Terrorismus rettete ihm nur ber 
Leben." Seit diefer Zeit hat B. fich der fpeculativen Philofophi 
glänzender Styl und Sdeenteichthum zeichnen ihm vor anders 
SIdeologen aus. Wir nennen f. „Morale religieuse”; „De 
volonte”; „Sur l’intelligenee”, und „De la propriete” (180 
einer der erften und fewnigften Apoftel der Mesmer’ichen Lehre ul 
mus. Bei der Anmwofenbeit des cuff. Kaifers in Paris 1815 er 
Monarchen einen Befuch. 

Bergbau, im Allgemeinen, alle Arbeiten und Verri 
zur Gewinnung und weitern Zubereitung der Exrze u. a. Minerali 
Es gehört daher nicht nur das Auffuchen der Lagerftätten,, die‘ 
Grubenbaues, die Aufbereitung der Erze, fondern auch die vein 
felben als brauchbare Producte, oder das Hlttenmefen bazu. € 
flütte von nugbaren Mineralien entdeckt worden ift, fo muß den 
Diftrict angewiefen werden, auf welchem er feinen Bergbau a: 
fegen kann. Bei dem Betriebe derfelben arbeitet man entweder In 


“ ser) ober in fhirfer (fchwebender) Richtung, nach dem Fällen d 


die Tiefe, oder man gräbt aus einem Thale in hohliger (horigon 
Gebirge hinein und verfchafft fich dadurch Eingänge. Auf der 
haut man bie Erze entweder in einzelnen Stredien über oder unte 
einander heraus ; oder man gewinnt fuldein großen Weitungen. (€ 
biefen Arbeiten muß man foot die Erze als aud) das Geftein, we 
nicht unterzubringer ift, heraus auf die Oberflädye ber Exde fchal 
beit der arbsitenden Bergleute ift «8 nöthtg, daß die Schächte, St 


fafern fie nicht im folten Boftein ftohoen nndnomnırert aber mit .f 


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” Bergw erfe, Drte, welche zur Gewinnung und Zug: 
ter Mineralien durch Kunft eingerichtet find. Gegenftände t 
alle nugbare Mineralien im mweitern Sinne, die irgendwo unter 
Maflen befindlich find und gefucht torzden. Nach den Regeln, 
nung berfelben in Anwendung fommen, werden die Mineraliı 
Nüdfiht als Bergmerke, Gräbereien und Stein! 
As Bergwerke werben alle Mineralien behandelt, weldye au 
Fligen, Stöden, Stodwerten und Pugenwerken vortonmen, 
Piatin, Quedfilber, Biel, Eifen, Kupfer, Zinn, Bin, Galm 
balt, Arfenit, Miungan, Spiesglanz, Molybdän, Reisbiei un 
Eubftanzeni enthalten; ferner Schwefel, Braunkohlen, Ste 
Adun und alle fhwefelfaure Verbindungen mit einer meta 
Man benennt die Bergmwerke gewöhnlich nach den Subftanzen 
merben follen, und fagt 3. ®. Gold:, Sitber:, Eifens, Blei-, S 
Salzbergwerke u. f. m. — Man unterfcheide: 1) die Bergwer! 
birgen; 2) die der Klöggebirge ; 3) die des aufgefchwernmten £ı 
voonm. I. Die Bergwerke der ditern Gebirge lia 
birgigen Gegenden, deren Ganzes nur einen geringen Theil der 
bildet und von denen die bebeutendften folgende find: 1) Berg 
lera® im ehemaligen fpanifchen Shdamerifa. Wenige Gegen 
burch ihren Mineratreichkehum ale diefe Gebirgskette. Die wi 
find Silberbergwerke, allein e6 gibt aud) einige Golde, Quedfi 
Bleibergrverle. In Chile, befonders in der Provinz Coguimbo, 
und wichtige Kupferbergwerke vorhanden ; bie von Potofi (Bue 
felt 1545 bi® zu unfern Zeiten für 1440 Mi. Thle. Siiber 
Ziefe jind die Erge arm. Aud) find in Buenos: Ayres Kupfe 
bergmwerke im Betriebe; leteres find jedod) Seifenwerke. Auf 
ten Seite der Kette, in einer niedrigen Ebene, befinden fidy di 
Huantajaya, berühmt ducd) die großen Maffen gediegenen 
ehebem lisferten, und von denen eine 8 Cntr. wog. Su Per 
Gold und Silberbergioerte jest befonders berühmte Diftrict 


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812 Berings » oder Gookäftraße Berkeley 


tief er abermals mit 2 Schiffen von Ochoge aus und landete an ter naderl 
Küfte von Amerika zrotfchen 35 und 69° N. Br. Stürme und Kranttet se 
ten ihn, feine Entdectungen fortzufegen; er wurde weit ab auf eine mifte Jh 
geworfen. Schnee und Eis bededten ba6 unmwirthbare Land. B. wurd gr 
lich kan? und flarh hier am 8. Dec. 1741. Man hat der Meerenge zwifhen Ze 
und Amerifa den Namen Beringeftraße (aud) Anian genannt) und der Jufd, al 
welch er flach, den Namen VBeringeinfel gegeben. &. Müller’$ „Voyage 
decouv. faites par les Russes‘’ (Amfterb. 1766). 

Beringd= oder Cooföftraße, Meerenge zwifchen ber Weftküßte 
Mordamerita und der Oftküfte von Afien. (S. Bering.) Mad; Gapitein tel 
hat die Mecrenge unterm 66° N. Br, wo fie am fhmalften ift, nicht mer 
10 deutiche Dleiten in der Breite. Melter hinauf weicht das Land gegend 
gegen D. und W.N.M. zur, oda die Entfernung unterm 69° mirdl 
75 deutfchye Meiten beträgt. — Auffallend ift die Ähnlichkeit beider Bde 
nördlich von der Meerenge. Beide find ohne Holz. Die Küften find meh! 
aber tiefer in das Rand hinein erheben fid) beträchtliche Gebirge. Die Vafrik ı 
in der Mitte der Straße beträgt 29—30 Fuden und nimmt gegen beit: Kal" 
bin langfam ab, nu: ba bei gleicher Entfernung vom Lande die See an rm! 
eikanifhen Seite feichter als an ber aflatifchen ift. . 

Berkeley (Georg) oder Berkley, VBilhof zu Clopne in Irland, be f 
rhhmt duch feinen Idealismus (f.d.), nach welchem bie Annahme dar hä! 
Körperiwelt ein Wahn ift, der Menfch nur feine Vorftellungen und Empfiuaf 
wahrnimmt und in Hinficht feiner urfprünglichen Vorftellungen von Gett, bt 
Geifte aller Geifter, abhängig, in Hinficht feiner Handlungen aber frei if. OR 
1684 zu Kitcrin in Irland, wurde er 1707 Mitglied des Dreieinigkeitscolegiud " 
an ber Univerfität zu Dublin, veifte 1713 und 1714 in Italien bis Livorme m 
war fpäter auf einer Reife des Briten Anhe nad) Stalien, Sicitien und graukal 
defien Begleiter. 1721 warb er Hofprediger des Statthalters in Irland, Drup h 
von Gr-fton, und trat fchon vor feinem 20. Jahre mit Beifat ats Sceiftfeie 1 
auf. Seine philofophifcyen und mathematifchen Schriften, unter melden ihr 
fondere [. „Theorie des Sehens” von dem Scharffinne ihres Verf. die glänzt I 
Berveife ablegt, erwarben ibm einen großen Ruf. Dur) ein Bermähtlt I. 
Mifttei Wanhomrigh, der berühmten Baneffe, welche durch ihre Liebe zu@f | 
fo befannt gerorben ift, erhielt fein Bermögen einen bedeutenden Zumadye. 
machte er f. „Vorfchläge zur Bekehrung ber ameritanifchen Wilden zum Ch 
thume ducch die Gründung einer Rehranftalt auf den bermudifchen Infeln“ belaust 
Diefe Schrift erregte einen foihen Eifer für B.’6 Unternehmen, daß die anzeki® 
ften Perfonen beträchtliche Subferiptionen veranftalteten, fodag B. nad Re 
leguug feiner Stelle in Gefelfchaft gleichgefinnter Perfonen fich nach Rhode 
einfchiffte, um dafelbft zur Unterhaltung feines Collegiums Ländereien , 
Da aber nachher die verheißene Unterflügimg des Parlamente ausblieb, Kirks® 
feine Unternehmung, nachdem er 7 Sahre feines Lebens und einen 
Theil feines Vermögens darauf verwandt hatte. Gr fehrieb nun noch eine Ray 
Schriften philofoph., teligisien und flaatsrwirthfchaftl. Inhalts. Gegen frin BR 
abe befiel ihn eine Nervenkolit, von welcher er fich durch den Gebraud dıb Die? 
waffer6 zu heilen fuchte, auch deghalb zwei Ahhandt. ber den Mugen diefed BF 
fer6 Herausgab. Bald darauf farb er plöglich 1753 zu Orford. 8. wir iM 
faft in allen Zichern des menfchlichen Wiffens bemanderter Mann gefdnider, WM 
überbies Allen, die ihn kannten, Verehrung für feinen moralifchen Charakın db 
nöthigte, weßhalb auch Pope, fein beftändiger Freund, von ihm fayte, er wii 
Zugenden, bie unter dem Himmel zu finden wiren. Seine berihentefe ne 
Schriften find: „Ireatisc on the principles uf human knowledge” (dadeı 





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Mauer liegt die rofenthaler Vorftadt oder Neuvoigtland mit vi 
Klin an der Spree, das fAyon bei feiner Erbauung diefen Naı 
(Pfählen) führte, auf weldyen dit von Albrecht dem Bär gedr: 
Then Scmpfen und Dordften ihre Gebäude errichteten, mit : 
wei Aen:en der Spree eingefchloffen werben, zeichnen fidy auı 
160 F:f lang, fteinem, aufd Bogen ruhend, und mit ber ! 
von Sc-lüter modellirten und von Jacobi degoffenen ehernen 
Kurfürften Friedrich Wilhelm gu Pferde geziert; das Lönigl. &ı 
276 $ufi breit und 1014 Fuß hoc), mit ber Bildergalerie, dı 
rolienfammer, Münzfammlung ıc. ; der Luftgarten, mit der | 
dom verfirtigten VBildfäule des Fürften Leopold von Deffau, 
Eönigt. Reitakademie, der neue Padhof c. Ein Theil von 

und befteht aus vier Straßen längs der Spree. Hier ift die & 
(Satzhof), der Spittelmarkt ıc. 3) Der Sriedrichetverber mit 
dem Kurfürften Friedrich Wilhelm d. Gr. angelegt worden. D 
Hauptmünze, das Adrefhaus (mo Geld gegen Pfand ausgelie 
flenhaus, die twerberfche deutfche und franzöf. Kirche (ein langı 
nur inmwenbig durd) eine Scheidemanb getrennt wird), der grof 
gebäude), das Friedrichs: ımd franzöf. Gymnaftum, mit einer 
der Pataft, welchen der König bewohnt, das prachtuolle Zeugh 
die berühmten Köpfe ferbender Krieger, von Schlüter in Haut 
Senfteröffnungen ald Schlufifteine dienen, das königl. Giefha 
Eel erbaute neue Wachtgebäube, bei welchem die Bildfäuten vı 
Bttlow ftehen, und bei welchem drei Stüd ercbertes Gefchüg t 
liber aufgefohren’find zc. 4) Die Neus oder Dorotheenftadt, 

fürft Friedrich Wilhelm db. Gr. angelegt und nach feiner zweiten 
hat nur fünf regelmäßige Straßen, umter diefen die prichtige 
&inden”, 2088 Zuß lang und 170 Fuß breit, mit dem fhönfl 
der Stadt, und einem Theil ber 4250 Schritt ober 890 Ruthe 
ftraße. Merkiolirdig find hier: das Univerfitätgehäude (fonft t 
zen Heinrich), die nach Art des Pantheon zu Rom erbaute kat 





‚816 Berlin (Univerfität) 


Sol: und Siberwaneenmanufacturen, fdhöne Tifchlerarbeit:, Patim 
hut», Blumen» und Sederfabrilen; gegen 25 Buchdrudereien, 
mühlen zc., die wichtigen, zum Verlaufe geordneten Kunftfamm! 
Hrn. Jacobi. 

Berlin (Univerfität), gegründet 1809. Zu ihr gehören: bei 
Garten außerhalb der Stadt bei Schönberg, da® anatomifche Theater, 
tomifche und das zoologifche Mufeum, das theologifche und philologifche 
das Mineraliencabinet, Elinifche Inftitut, eine Entbindungsanftalt u. | 
$. 1826 ftudirten zu B. 1640, darunter 400 Ausiänder. Sie hat üb 
ver. Der König, tet freigebig, wo e& die Wiffenfchaften und den € 
Unterricht gilt, hat nicht nur neue Hülfsmittel herbeigefchafft, fomdern 
für die beffere Benusung bee fchon vorhandenen zwedimäßige Anftalten trı 
vor einigen Jahren von Ihm erfaufte Giuftiniant’fche Galerie, mit einigı 
Bildern vermehrt, fteht in bem Univerfitätögebdäube zwei Mat in der % 
Publicum offen. Kür die einzelnen fehr bedeutenden König. Sammlı 
ein gemeinfchaftliches Dufeum errichtet, deffen Bau begonnen hat. Da 
cabinet und das Antiquitätencabinet auf dem Schloffe, die Gppsabgtff 
Antiten, jegt nod) in den Gartenhäufern des Schlofjes Monbijou zerftrei 
ders die Abgüıfle ber Eigin’fchen Monumente und der äginetifchen Bis: 
bie Bildergalerie, bis jet aufdem Schloffe, werben reihe Beftanbtheilı 
bilden. Die naturhiftorifhen Sammlungen werden außerordentlich ven 
mit großer Gefälligkeit gezeigt. Der botanifhe Garten, früher fchon de 
denow fehr wichtig, wird, unter ber Direction des Prof. Link und der Aı 
botanifchen Gärtners Otto, durch die befondere Shrforge bes Minifters' 
immer bedeutender. Sür Verfhönerung des Gartens hinter dem Univ 
bäude und zum Gebraudy bei fameraliflifchen und technologifchen Vorleft 
fteht hinter der Univerficät eine leinere botanifhe Anprlanyung, und 
Wingerhaus für die Pflanzen. Die tönigı. Bibliothek wird fehr vermehi 
bat vielen Raum bucd) veränderte Aufftelung im Innern und durd) Wa 
unmiffenfchaftlichen Apparate gewonnen. Seit Wilken (f.d.) Oberi 
geworden, ift die Summe von 36,000 Thlm. aufergerwähnlicy zur Ve 
ber Bibliothek angewendet worden. Im untern Gefchoß ift ein Lefecabin 
fehrte, größtentheils ausländifche Zeitfchriften errichtet worden, hauptfl 
Benugung der Profefforen der Univerfität und der Gpmnaflen. In der 
fhen Facultät find Schleyermacher, Neander, Marheinede u. A. geld 
men. Bernftein, ber einen Theil bev be Wette’fhen Vorlefungen üb 
hatte, ift nad) Bredlau verfegt worden. Seine Stelle als Drientalil 
Bopp ein. Die juriflifhe Sacultde hat duch Haffe's Abgang nad B 
Ioren. Die außerordentlihen Prof. Sans, Hollweg und v. Lancizoe 
neu auftretende Privatdocenten werben ihn zu erfegen verfuchen. Die me 
Facuität ift fehr volftändig befegt, und hat buch Gorn’8 Anftellung als 
einen bebeutenden Zutwach6 erhalten. Die philofophifche Sacultät hat | 
fehr verändert. Für die Gefchichte ift Sr. v. Naumer, für die altdeutfche! 
von ber Hagen genommen worden. Die Zahl der Privardocenten, nam 
bie fpeculative Philofophie, vermehrt fidy außerordentlih. Die Anfleln 
Repetenten in ber Perfon v. Hennings foll den Anfängern das Verfichen d 
veichen Hegel erleichtern. Der Geograph Ritter ift als außerordentliche | 
ber Univerfität angeflellt, mit welchem Amte er das eines Lehrers an be 
fyule verbindet; ebenfo der Mathematiker Dirkfen. Die Stelle bed I 
ger al® Lehrers der Afthetik ift nicht befegt, und Wolf unerfegbar. Die 2 
der Wiffenfhaften hat dem Prof. Bäckh die Herausgabe des „Corpus Im 
num Graecarum” übertragen. Die Bearbeitung einer neuem Ausg. bi 





Bernburg ‚819 


sum Bunbeöheere 5824 PM. und 
ı (1062 $., mit 17,620 Einw.), 
liegt auf einer Anhöhe und Halbs 
Straßen find meiftentheils getabe, 
eil mit Arcaden verfehen. Merk: 
eiligegeiflficche, bie alademifchen 
“nhaus ıc., die Akademie unb 
“ie Stonomifche Gefeifchaft 

‚nd die Kenntniß ber 
‘efichtforfchende 
‚nen, hat mehre 

j ‚6 1421) 1819 ; die 
1825 herausgegeben. 

.e enthält die Säugethiere, 

„eis. Die Öffentliche Biblio: 
peiften große Schäge. Aufers 
zen, die den Stemden meiftene 
ft; die Kabriten liefern Wellen» 
:2c.. Wenige Städte haben fchös 
einer der beliebteften ift die mit 
m befegte Platteforme, worauf 
Seite erhebt fi 108 Fuß über 
der dem bed Rheins bei Laufen 

mt. 


uerd Sohn, geb. zu Grenoble 
sei ben Sefuiten zu ®yon, dann 
Hier ward er bern Marquis be 
1734 in ben ital. Feldzug, ward 
Yienft genommen und von Lubs 
ıäter zu feinem Bibliothekar in 
oflug Gedächtniß und Ideenvers 
ıXod. Unter den Dichtern ber 
m fo viele befigen, wid B. mit 
or und Pollug” auf bie Bühne, 
ıfit trug noch mehr zu ihrem’ alls 
ft 1762 herausgegeben , ift fein 
nm, twelches ebenfalls gunfes Lob 
m früher mitgetheilt, erfchien: 
Gedicht lehrt mehr bie Kunft zu 
auf das den Sinn Ergögende, 
Herz in Anfpruc) nimmt. Wolf 
men gefammelt zu Paris 1796. 
sDierre. 
1Mf., 50D., 38,400 €.), 
ıelches 1665 an Joadyim Enfts 
jegt befigen, kam, nad) Aus« 
er die übrigen brei Linien 1797 
©. Anhalt.) Die Einkünfte 
ent ift 370 DM. Der jegt regies 
. Suni 1767, fucceb. d. 9. Aprit 
Kurf. von Hefien = Kaflel, geb. 
52 * 





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fpotteten in Verfen die ernfteften und felbft die traurigften 3 
Bernt’s waren die anziehenbften und hatten einen fo eigent 
fein Name ber Gattung, in welcher er fie abfaßte, verblieben ift 
oder berniesen). Als 1527 Mom von ben Zruppen des Go 
bon ausgeplündert ward, verlor Berni feine ganze Habe. 
mehre Meifen mit feinem Gönner Ghiberti nach Verona, X 
Endlich, müde zu dienen und begnägt mit einem Kamonicat 
Slorenz, das er feit mehren Dahren befaß, 309 er fidy babi 
Gunft der Großen, die er zu entbehren nicht ftart genug war, 
fhwierige Lage, in welcher ihm die Austibung eines Verbrechen 
deren Verweigerung ihm das Leben Eoftete. Aleranber von 9] 
309 von Florenz, war in offener $eindfchaft mit dem jungen Gı 
Medici. Berni war mit Beiden fo vertraut, daß e8 zweifelhaf 
ihm den Antrag machte, den Andern zu vergiften. Gewiß i 
1535 an Gift flach. Am 26. Juli 1536 flarb Bernt; und: 
verfichert, durch Gift fein Leben, fo fFÄlt das Verbrechen auf bı 
Berni gilt noch jegt In der burlesten Gattung für da6 befte MR 
fehr bitter; in feinen Satyren verbindet er nicht felten die Gem 
mit der Rauge de6 Suvenal. Die höchfte Ausgelaffenheit abe 
Merken zu tadeln und nur bamit zu entfchulbigen, daß er fein 
Steunbe fchrieb und daß fie erft nach feinem Tode gebrudt wu 
eungsrohrdige Leichtigkeit, die feine Werke auszeichnet, mar | 
fen Anftrengung, indem er faft alle feine Verfe mehrmals 
fagt daffelbe von Ariofto, und doc) find die6 die beiden ital. Di: 
fließendften und leichteften find. Bernt fchrieb audy die Tat. € 
verftand gut griechifh. Worzüglic find feine „Rime burles 
lando innamorato,, composto gia dal Sig. Bojardo conte 
ors rifatto tutto di nuovo daM. Fr. Berni'. — Pticht zu ve 
Dichter Ift ber Graf Francesco Berni, geb. 1610 und 
eif Dramen, auch verfchiebene Inrifche Gedichte verfaft hat. 
Bernigeroth (Martin), Kupferftecher, geb. zu 








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Mittel gegeben werben, bie neuerzeug- 

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1b moralifche Imftitut ift, Beck des Gefcylechte- 
ficherften befördert, uote Bee 


nicht auffommen laffen. Nur follte keine Ehe cher eingegangen werben, 
m man Wahrfcheinlichkeitsgeünde vor fich fieht, die in derfelben zu erjens 





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wird das Gefänfuftem leicht von Fiebern ergriffen, die Lunge ı 
von Entzündungen. Auch bie acuten Hauffrankheiten fommen 
alle diefe Krankheiten fleigern fich gemöhntic zu einem hohen Gt 
Ktämpfen aller Art disponirt eine größere Beweglichkeit fehr gen 
werben die Kräfte diefer Individuen leicht erfchöpft, und bie Lı 
häufig zu beobachten. Daher ift unter biefen Verhätwiffen vi 
Lebensweife nothwendig. Reize jeder Art müffen fo viel ald mög 
eingefchräntt werden. 

Bewegung eines Körpers ift die Veränderung feines 
Alle Veränderungen in der Körperwelt beruhen in der Bewegung 
le8 todt und unmwirkfam wäre. Bewegung ift e6, bie in ben orgaı 
Schöpfung Leben hervorbringt und aucd, die unorganifchen KL 
erhält, die ihr entgegengefegte Ruhe Ift nur relativ. Won t 
Körper In ihrem Raume überzeugt uns blofi die Erfahrung. 2 
von Elena, um die Erfahrungserkenntnig als nichtig darzuftelle 
begriff der Erfahrung als fi) widerfprechend darzuthun. Ge 
‚Rörper feine Aufsen Verhältniffe in bemfelben ändert, fo fchließ 


„berorge ; fein Beharren in denfelben Verhältniffen nennen wir Si 


nehmung veränderter Lagen oder Verhältniffe der Körper pflegt nr 
fhen und Ruhe und Bewegung zu verwechfeln. So fdheinen 
fahrenden Kahne aus die Ufer und die barauf befindlichen Gege 
gung, der Kahn aber in Ruhe zu fein. &o leicht e6 in diefem 9 
thbum gemwahr zu werden, fo fhmer Ift e8 in andern gewwefen, f 
dazu gehört haben, die Täufchung zu enthüllen, 3. B. in dem X 
zu der Sonne. — Bel jeder wirklichen Berwegung find fieben ver 
zu betrachten, nämlich; die Urfache derfelben, ber bewegte Körpe 
tung feiner Bervrgung, fein durch diefelbe zurlicigelegter Weg, 
erfodert worden, die Gefchwindigkeit und endlich die Größe der $ 
die Urfache der Bewegung betrifft, fo ift diefelbe in ein vielleicht 
Dunkel gehültt. Wir hießen mit Recht, daß eine Kraft vort 
deren Wirkung die Bewegung ifl; wir fehen diefe Kraft feibft in 





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864 Bias Bibbiena 


der Sefutten feinen chetorifchen und phitofophiffen Gurfus. Deathematil m 
hentunft befchäftigten ihn in ber Zolge. Selt 1680 fudirte ex in Parın! 
logie, Mathematik und Phyfit, worin Montanari fein Lehrer war, die Anz 
und mit Vorliebe die Botanik. Für die geiftliche Laufbahn beftimmt, hei 
gn nad) Rom und flubirte hier die Rechtswiffenfhaft, jedoch ohne feine Ach 
ber die Erperimentaiphufi, die Mathematif und Aftronomie aufzugeben. & 
band fid) mit den ausgezeichnetften Gelehrten und vermehrte feine Kam 
durd) das Griechifche, Debräifche und Sranzöfifhe. Die Alterthümer mırta 
Hauptgegenftand feiner Befchäftigungen. Er brachte ganze Tage unter deu 
Dentmälern zu, befand fid) bei allen Nachgrabungen, befuchte alte Rufen 
zeichnete mit ebenfo viel Gefhmad als Gefcyidlichkeit alte Denkmäler, Aua 
Smnocenz XI. Tode der Cardinal Ottoboni u. d.N. Aterander VLIL dan ad 
Gtuhi beftieg, verlieh diefer dem Bianchint eine reiche Pfründe und enumel 
zum Auffeher und Bibliothekar feines Neffen, des Gardinats Pietro Oka 
Dapft Siemens XI. fegte diefe Gunftbezeigungen fort und ermählte ig 
Secretaie der mit der Galenderverbefferung befchäftigten Sommiliion. Bi 
den Auftrag, in der Kicche St.:Maria begli Angeli eine Mittagelinie zu Mi 
und einen Sonnenzeiger zu errichten, und brachte diefe fchrwere Arbeit, bei mil 
Moraldt ihm half, glüdtich zu Stande. Auf einer Reife durd) Srantreit, J 
land und England faßte er die Idee, in Stalien von einem Meere zum al 
eine Mittagslinie nady dem Mufter derjenigen zu ziehen, weldye Gaffini za 
durch Frankreich gezogen hatte. Er befchäftigte fih 8 3. auf feine Kom 
allein andre Arbeiten zerftreuten ihm und dies Werk blieb unvoliendet. Wit 
wichtigen Schriften (1727 fg.) Über die Venus und über Augufts Grakm 
f&hloß er feine Laufbahn. Er ftarb 1729; fein Vaterland ließ Ihm in Im 
zu Verona ein Denkmal errichten. Dkit der außgebreitetften Gelchtfamik 
band er Befcheibenheit und die gefälligften Sitten. | 
Bias, des Keutamus Sohn, geb. zu Priene, einer ber 
Grädte Soniens, gegen das 3. 570 vor Chr. Er war ein praktifcher Wa, 
dirte vornehmlich die Sefege feines Waterlandes und wandte die badurh 
Kenntniffe zum Nugen feiner Sreunde an, indem er für fie vor Geridt 
oder ihre Streitigkeiten als Schiedsrichter fchlichtete. Won feinen 
machte er einen edeln Bebraudy. Da die Niederlage des Kröfus ımb die EA 
Lpbiens von Cyrus die Sonier fehr beunruhigte, welche einen Angriff des 
beforgten, vieth er ihnen, fid) mit ihrem Eigenthume einzufdiifen und 
Sardinien nieberzulaffen; aber feine Meinung ward nicht befolgt, umd 
geblichem Widerftande wurden bie Sonier von den Feldherren des Cyrus mung 
Die Ein. von Priene felbft, mweldyes Dazares belagerte, befchloffen, mr ll 
Koftbarkeiten die Stade zu verlaffen. Bei diefer Selegenheit antroortete ai 
feiner Mitbürger, der fi munberte, daß er keine Anftalt zu feiner Abreife 
„Ich trage Altes bei mir”, Bias blieb in feinem Vaterlande, wo er in enen tl 
Alter ftarb. Seine Landsleute beftatteten feinen Leihnam prachtuok und dl 
fein Gedähtmiß. Wan führte von ihm eine Menge von Gittenfprüden m 
fügen an. Er ward zu den fieben Weifen Griechenlands gezählt. 
Bibbiena (Fernando), Maler und Baumeifter, erhielt von fernm Bl 
Stovanni Maria Galli, einem wenig ausgezeichneten Maler und Architekten,1 
Namen Bibbiena nach deffen Geburtsftadt in Toscanı. Der Sohn war 1097 
Bologna geboren, zeigte fhon von Kindheit an die gildlichften Anlagen ir! 
Kunft. Carlo Cignani(f. b.) leitete feine Studien. Die architekteniihen I 
nungen unb die Befchäftigung mit der Geometrie flößten ihm große Rrigeag| 
die Architektur ein. Seine erften Baumerke fanden Beifall; dies bemog dan fu 
Ranuccio Farnefe, ihm die Erbauung eines Luflhaufeß zu Cotorno und ir 9 





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an Flüffen , welche weite Wälder durchftrömen , wie in Preußen 
‚on der Erben. f. w. Es fieht einer Mafferratte 


ähntich, hat aber die 
ward vielfach) erzählt, 





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ze aber jegt weniger an der Tagesordnung, find Samm» - 
Bi DI mulenae BONS Ä BER Kan 
Sammlungen von Engel ımd Salthon, 
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‚indeffen die in den feiheften Ben ter Buchen dertunf ehianenen 
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de und (menge in ihm nacten Rue) na allen Grit Hin mohe 














trauen zu behandeln, welches jedem \ Ir j 
en gebührt. (S. Bibliotheken.) a 1 ER 
ibliothefen. Die Bibliothek wird 








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e Bücher und 70,000 Handfchriften), die 
400,000 gedrudte Bücher und 9000 Handfehe.), die fatferl. zu Pet 
000 Blcher rg anal bie aifer!, mu iin (900000 Biner 


Könige zu Mem 

6 zu fthen zuerfk eine Bibliothek an, weiche Eerzes | 
2 meer De (Bol. Fehr Nach Ror 

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Eremplare verfchaffen. &o bietet Longman in Zondon eine fold 
von dem fonft ganz gewöhnlichen „Biographical dietionary of a 
von Joh. Strutt (Lond. 1785—86, 2 Bde., 4.), aus, welch 
foliobänden angefchweilt ift und nicht weniger al6 2000 Pf. &ı 
die dresbner Bibliothek verwahrt aus früherer Zeit ein ähnlic 
Bubdeus’s „Diftorifchem Leriton”. Unter den Verfleigerungen , 
Ausfhweifungen der Bibliomanen befonders zeigten, behaupte: 
des Herzog® v. Rorburgh zu Eondon, 1812, einen Rang, der i 
gemacht werden tormen. Alles wurde in berfelben faft mit ung 
bezahlt (e8 ift bekannt, daB die erfte bei Valdarfer 1471 erfd 
Boccaccio um 2260 Pf. St. wegging), und zu ihrem Anden 
Zahr ein Bibliomanios Rorburgh Club geftiftet, defien Präf 
ift, und der fich jährlich am 13. Juli, dem Jahrestage des Verka 
in der St.:Albans Zavern verfammelt. Es bedarf wol keines 
daS in der Bibliomanie, die ihre erfte Eunfimäßige Ausbildung 9: 
17. Zahrh. in Holland erhielt, die Engländer jegt einen Ran, 
ihnen weber die Sranzofen noch Italiener, und noch weniger I 
Sammlern im Süden von Deutfchland ftreitig zu machen vermu 
Zeit haben fie audy das freilich .etiwaß zweibeutige Werbienft, 


"Dibpin’s „Bibliomania or book madness‘ (Pond. 1811, won 


liographical Decameron”, £ond. 1817, 3Bbde., zu verbinden fl 
Einfälle, auf welcye ein reicher Sammler nur immer gerathen far 
gebracht zu haben. 

Bibliophilie, WBücherliebe. Diefes Wort dient zur 
zeichnung Deffen, was die Franzofen als Eigenfchaft der amateu 
der bibliomanes verfliehen. ©. d. vor. Art. 

Bibliothekar kann nur Derjenige mit Ehren genann 
gründlichen und umfaffenden Spray» und Sadys (vorzüglic 


- biftorifchen) Kenntniffen verfehen, von unermüblichem Fleiße « 


nungsliebe belebt, von echt praktifhem Sinne und GBeifte für das 
Ieben durchbrungen und mit biftorifcher Unbefangenheit und Ar 


Miltins (London 1787) ins Eng 


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MAFI]JTORJLAJLUTE 1E6O. vE/BE YEWEOTLEJURE VOBRUELAJER000LE JEW BAYEEHY JEsWyE] 


Die Quellen der erftern find das Alte Teftament, die Schrift: 
des Philo und ber Talmud, nebft den Schriften der Rabbin: 
den Talmud und die Schriften der Rabbinen mit großer Vorfii 
man nicht die Sitten der fpätern Zeit auf die frühere Zeit di 
Quellen der chriftt. Alterthiimer find das Neue Teflament u 
Väter, welche bald nach den Zeiten ber Apoftel lebten und fi 
Kenntniß der Sitten und Gebräuche eines WVolles bleiben 
Schriftfteller, im denen darauf angefpielt wird, unverftdnbli 
dem Schriftausteger die Kenntniß der biblifchen Antiquitäten u 
den neuern Schriftftellern, weiche Über die jüidifchen Alterthiem. 
find befonders Woland, Joh. Simonis, Emft Aug. Schi 
Bauer, Warnekros und Zoh. Fahnn zu bemerken. Über die « 
mer findet man theils in ben Gemmentaren über baE R. X, th 
biftorißern den nöthigen Unterricht. 

Biblifhe Erdkunde ift die Miffenfchaft, melche 
fhaffenheit und die Verfaffung der Länder Eennen lehrt, die 
heiligen Gefchichte, b. h. theilß ber Begebenheiten des jübdifchen 
erften Pflanzung des Chriftenthums gervefen find. Sie befchrı 
aber zugleich von den an Paläftina grenzenden afiatifchen Läı 
Provinzen des römifchen Reiche Nachricht, in die das Chrifken 
apoftolifchen Zeitalters Eingang fand. Die Quelle diefer U 
beitigen Bücher felbft, die Schriften des SFofephus, die geon 
fleiler der alten Welt, Strabo, Ptolemäus und Pomponius DV 
masticon urbium et locorum scripturae s.', welches der X 
Eufebius im &. Jahrh. in griech. Sprache fchrieb und Hieronz 
feßte. Unter den neuern Gelehrten, welche diefe für den &d 
richtige Wiffenfchaft bearbeitet haben, werben bie Werke von B 
dem Holländer Yabrand von Hamelsfelb gefhägt. (Vgl. Geo: 

Biblifches ChriftenthHum nennt man diejenige Aı 
lichen Religion, die fi) allein an den religiöfen Inhalt der heit. 
von Lehren, die darin nicht bearindet find. nichte willen will. 3 


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"Ehen ger. al6 2000 3. kennt 


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far, um 33.0 lebt ebnte im 20. Cap. De61- Bug £ „Befäiht” 
6 Biert. So vedet ud) Piiniub, ungefähr in der Mitte des 1. Fahıp. 
Drtenf. „M ' von diefem Getränke. Ex fagt, 





— Was die nes Grnufes beit, fo muß man 
| 030 arten Dleanen mac Tann, Die leichten fhAumenden 


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Die Bienen leben in zahlreicher Befellfchaft zufamımen, die 
und aus ungefähr 20,000 Arbeitsbienen oder Gefchlechtsto| 
nen ober männlichen Bienen und einem Weibchen, weld) 
Welfel nennt, befleht. Die Arbeitsbienen find die Eleinften ; 
bauen regelmäßig genau bie Zellen, fammeln Wache und $ 
Brut. Die Zellen find aus Wachs verfertigt und dienen thei 
des Honigs, theil6 zur Zeitigung der Brut. In einem 6ı 
wöhnlidh 50,000 Zellen. Den Stoff zum Honig holen die 
der Blumen zufammen. Den Honigftoff verfchludten fie, be 
zum wirklichen Honig und geben ihn dann in den Zellen von | 
boten fie ebenfalls als Blächenftaub aus den Blumen und bri 
indem fie denfelben an ihre außgehöhlten Binterbeine Eeben. 
Staub angefeuchtet, durchEnetet und zu Wachs verarbeitet. 
arößer al6 die Arbeitsbienen, haben aber Beinen Stachel; ihr 
nur die Befruchtung der Königin zu fein. Kurz darauf ftert 
wie Einige behaupten, von den Werkbienen umgebracht. 
Seele des Schwarme ; neben ihr wird Beine zweite gebulbei 
Brut mebre, fo bilden fie entiweber mit ihrem Anhange neue 
dern aus, ober werben umgebracht. Regelmäßig entwidel 
neuer Schwarm, trennen fid) aber zrei oder gar drei, fo if 
theite, weil die Schtwärme dann zu fhwad) werden. Die A 
die übrigen Bienen, doc) nicht fo groß al& die Drohnen; ihre 
Geflecht fortzupflanzen. ie legt in jebe Zelle ein Ei, wei 
fich entroidelt, von den Arbeitöbienen gepflegt wirb. Alle 
Zuneigung gegen fie, und ber ganze Schwarm zerfireut fi 
durch einen Zufall umlommt. Doc) wollen einige Naturforf 
daß fie fich zumellen eine neue Königin verfchaffen; fie erweii 
wöhnliche Zelle, pflegen die darin befindliche Brut mit Sorgf 
fi) Daraus eine neue Herefcherin.. S. Bonner’6 „Betrachtur 
Struve’6 „Prakt. Anleitung zur Bienenzucht”, Lehnle’6 „X 
hochy’s ..Anleituna ur @ennmiß ınb Rehanhluma ber Rien 


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befonders feine Schrift 1821: „Du Congres de Tropp 
sur les differonds de la maison d’Anhalt avec la Prusse‘' 
„Lea oabinets et les peuples” (3. Aufl., Yarts 1824). 
Bigott if Derjenige, der die Äußerlichkeiten der Relix 
Dienfles Fr das Wefen derfsiben hält und daran mit übermaß 
Daher auch gegen Anbersdenkende gewöhnlich undulbfame ifl. - 
die Ängfltiche und Üübertriebene Beobachtung äußerer Religio: 
u. die Kolge einfeitiger Ausbildung des Geiftes oder audy 


lich, bei den Kaufleuten bie monatliche ober In 
über Einnahme und Ausgabe, un Bewinn und Werluft, %o! 
ben gegen einander zu halten und bie Hauptfummen einanb 
indem man Das, was ber einen Hauptfumme fehlt, unter 
Saldo, d. d. zum Abfchtuß, binzurehne. Das Bud, ı 
technung ober ber Abfchluf geführt wirh, N er hehe 

Bilbao, fpanifhe Provinz in Biscae. Die Hau 
15,000 Eum., liegt (14° 57' 45” 2., 43° 16° 30” Br.) en 
der See, am fhiffbaren Dbaidyalval, über ben zwei Brüden | 
die eine von ‚Holz erbaute einen einzigen Bogen hat, unser wei 
gewöhnlichen Stußfahrzeuge wegfahren. Die 1300 von Don 1 
gegründete Stat ift gut gebaut, hat 5 Pfarrkirchen, 10 Kıöfeı 
fu, einen [dönen Damm, eine Wafferleitung, ein Arfena 
Gegeltuchmanufactur, Taufpiunereien, eine Auterfcmiede , 
u.f.w. ie hat keinen eigentlichen Hafen; Heine Fahrzeuge 
berauf bis an bie Kaien, bie großen legen in Dlavlaja an. 
torımem 5 — 600 größere und Meinere Schiffe jährlich am. 
der Ausfuhr ift Tpanifche Welle, deren Menge fi in mandhen S 

— 120,000 Star. beläuft. Mit den über Bilbao eingeführ! 

artitein volsd ganz Morbfpanien verforgt; das nördliche Europ 
Kaflanten, Ölund Wein. Unter ben 200 -Hanbelshäufern in Bi 
böhmifdge and icländifche. 


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tande bucdy bie Sranpofi beelpe, a8 Anhänger 
m Baterlanb und begab [ih Me) nad) Braunfehmeig, wo er.fih. 


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Diyussas yarıuyyması HE AULEVE VURJEREES BUUEEE, WIE Yaıly VIE 

u. f. w., ferner Prezein, Martinshörner, Butterzöpfe, Pfann 
Die Chriftflolien, Butterzöpfe, Striezel waren ein bei den € 
übtiches Badhıverk,, welches bie tändelnde Srömmelei nad) un 
eines Widelkindes, unftreitig dem jungen Rinde zu Ehren, ; 
das Meipnachtefeft beftimmte ift, ummwanbelte. Audy die Ma 
nifchen Urfprungs, unftreitig fo genannt von den alten £ 
nern, zur Ehre des Bifhofs Martin (f. Martinder Heilig 


man fie am Ende des 4. Jahıh. in Frankreich zu baden ar 


Die Prezeln halten Einige für eine Nachbildung der Zauberbä 
fyen Frauen, als fie nody Heiden waren, um Arme und Schienb: 
diefe Figur u. diefen Namen gehabt haben follen. Andre leiten 
tat. Preciunculae (®ebetcyen) her, vworlche bie Beifklichen zuı 
dern zum Auswenbdiglernen aufgaben, und diejenigen Kinder 
hatten, mit einem Badwert, welches den Namen Preeiune 
bald in Prezel umgetwanbelt warb, befchenktn. In Thüring 
man fogenannte Hornaffen, tweldye man vermuthlich auch im 
Monate, in welchem das Opferhorn von ben alten Deutfchen 
wurbe, buf. 

Bilderdyf, Wilem (Wilhelm), geb. zu Amfterban 
dem und gilt jegt für einen der größten Suriften Hollande, fi 
ganzen Umfange bes Worte und, nach bem Urtheile ber hollän 
der größten Dichter unferer Zeit. Ex flubirte in Leiden, befoı 
and Valkenaer das claffifche Altertbum. 1776 erhielt er von 
GSefelfchaft, deren Urtheite flets für volwichtig gehalten wor 
Dreis der Poefie Aber die Aufgabe des Einfluffes der Dicht: 
rungskumft. Im nähften I. erhielt er von derfeiben Gefelifd, 
Die poetifche Aufgabe: Über die wahre Vaterlandefiebe, welch 
tifchen Gedicht und in einer DObe befungen hatte. Seitbem wu 
Madame de Launoy für einen der erften vaterländifchen Did 
fand in feinen Gedichten eine große Reinheit des Styis, ein 
Diction. mit einem unaetwöbnlichen Keuer arvaart, vor Alle 





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Griechen ging jedoch der Bilderfireit, nad) Iremens Verweifun. 
an und dauerte faft die Hälfte diefes Fahrh. hindurch. hr S 
rus entfernte zivar bie Bilder nicht aus den Kirchen, boch bu 
der Bilder ihre Gegner nicht verfolgen. Endlich ftellte Die Katf 
einer 840 zu Konftantinopel gehaltenen Kirchenverfammlung 
den Bilderdienft wieder her, twoelche Verfügung durch eine zwei 
haltene Kicchenverfammtlung beftätigt wurde. Im occibentali 
man anfänglic) die Bilder bei, bloß um das Andenken ber ver 
erhalten, dagegen die eigentliche Verehrung derfelben verboten ı 
nete auch eine unter Ludrvig dem Frommen, 824 gehaltene KR 
Allein nad) und nach entfernte man fich von bdiefer Meinung, : 
Papftes, welches für den Bilberdienft fprady, fand endlich au: 
lifchen Kirche Eingang. 

Bildgießer, f. Rotdgiefer u. d. folg. Art. 

Bildhauerfunft (Seulptur), oder die Kunfl, Körpers 
Meiscts in harten Maffen darzuftellen, ift eine Zochterbee Pia 
geformt waren die Älteften Gögenbilber aller Völker. Das fchw 
der Geftalten aus Holz und Elfenbein und dae nody fehmerere 
feiben aus Stein und Gießen aus Metall waren die Exfindı 
ten. Auch diefe Erfindungen wurben durdy Religion erwedit; n 
vor, 1a6 angebetet werben follte. Im graueften Alterthume 
sche Steine ober Bäthylien, von denen e6 hieß, fie fein vor 
was man jept Adcolichen oder Meteorfteine nennt. Die Bid« 
Grenz > und Markfteine verehrt, und hießen Termen. Vom 
Chr. hatten die Griechen viel Verkehr mit den Phöniciern. Di 
ehrte ben Gott Theut, Taaut, der ihnen die Buchftabenfchrift 
fie nun biefen als Srenzftein hinfeten, fagten fie, e& fei ihr € 
die rohen Autochthonen, ihn zu verehren. Solche Pfeiler hie 
wurde der Gott der Wege und der Reifenden bei den Grieche 
Später feßte man auf diefe Säulm einen Kopf, dies ift der Urfi 
Man theilt die Werke der Bildhauerkunft ein inrunde, db. i. f 


nom zu ‚Dulfe tommen, Die Wegentande jind widrig; e6 ı]8 ai 
zende Altegorie. Zwei Tempel find in diefem Zeitraume mer&iw 
erften Dädaliden Dipdnus, Rhökus und Skylis: 1) Das Her 
Tempel der Here, ber Juno zu Samos. Das Altefle Bild bi 
der Äginete Smiliß gemacht, c8 war verfcpleiert und mit Stüße 
Artemifion zu Ephefus ; das Altefte Bild darin hieß vom Himn 
von den Amazonen geroriht; dann kam bas fhwarze Dianenbil 
mit den vielen Brüften, als Naturgättin, dahin. Im jener ; 
Bilder aus getriebenem Exzbiech zufammen, fpäter fing man 
in Bronze zu gießen, aber ftüdtweife; man heftete fie mit Näg 
wie Schwalbenfhwänze geformt waren. Es haben fi noch) 
diefem ÄAlteften Zeittaume erhalten. Altes ift in ihnen übertriel 
gen find edig, die Kalten ängfttich überhäuft, die Semänder 
Umeiffe harakterlo6 und fchwankend. Diefer Altefte Styi zeus 
Kraft, ohne Ausdrud und Schönheit. Unter den Pififtratid: 
immer mehr. Doch erft in den 20 glüdlichen Jahren unt: 
haft erwadhte der höhere Kunftfinn. In diefem Burgen Zeitı 
eöfttichere Kunftwerke, als die Weltheherrfcherin Rom fic 
f‘haffen Eonnte. Die Wirkung der großen Dichter diefer Zeit 
gewiß fehr bebeutend. E86 war bas Zeitalter der Mufterforme 
ftyis. Phidias fchuf zwei Hauptideale, die Minerva un 
erftere für das Parthenon in Athen; ber Iegtere war der berühm: 
ter zu Elie. Beide waren in Elfenbein und Bold gearbeitet; di 
gebildet und dennoch 20 Zuß hoch. Sein Thron war herrlich 
deut Jupiter’s felbft war eine Vereinigung von Mat, Klug 
thronte hier als oberfler Kampfrichter bei dem Panbellenenfe 
wird und am anfchaulichften burd) die Worte eines Epigrammai 
„Die Bildfäule würde da8 Dach des Tempels wie eine dünn 
haben, wenn fie je von ihrem goldenen Stuble aufgeftanden wodı 
war nun ber Kreis der Sbealgeilalten eröffnet, der fich für bie ı 
fpäter in Götter, - Halbgötter und Helden theilte; für die weibli 
lei Geftaltumaen fich am Sehenal erhoehen: A hie Tımafram: dis 


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Könften immner mehr, die Natur der Menfchen felbit wurt 
thorheit herrfchte tyrannifcy. Im 18. Jahch. zündete zuerft 9 
dee neuen Kımfl wieder an und öffnete feinen Zeitgenoffen 
Schönheit der Antike. Der Sarbinal Albani und Menge bı 
ward bie neue Morgenröthe des Kunft: und Schönheitsfinne 
Die jebige Zeit ft ftolz auf mehre wadere Bildner. Es mı 
Scnftand in der Kunft eintreten, da8 Schlechte mußte 
Schöne wieber erbiähen Eonnte. Canova wurde der Grün 
periode, Theemalbfen jteht ihm Eräftig zur Seite, und nı 
urthellen,' die feit 30 5. die neuere Bitdhauerkunft machte 
was in fo Burzer Zeit darin geleiftet wurde, darf man hoffi 
Bahn ift als im 16. Jahıh. 

Die brrühmteften Biidnerder Alten. Früt 
zoie nicht mit Vulcan (Fubalkain) und Prometheus anfar 
die Runftgefhichte. SSenes find nur fombollfche Seftalten , 
chen deuten uns durd, biefen gebrechlichen Bott und götter 
die ale irdifche Stoffe beftegende technifche Kraft und Gefcht 
genfag, die Kühnhelt, welche durch den himmiifhen Geif 
bifde unfterblich macht, an. In Dädalus aus Athen feheı 
Budner; man kann fer Dafein ungefähr 14. Fahıh. vor 
glei, lebte Smilie, der Ahnhere der bildenden Kunft, in ? 
teojanifche Pferd verfertigt haben. Mhökus aus Samos cı 
die Kunft, zu niodelliren und Statuen aus Erz zu gießen. X 
feine Söhne, reiften der Kunft wegen nad) Ägypten. I 
Sage erzählt, in Ephefus bie Hälfte der Statue des pptbifch 
pel zu Samos, und diefer die andre Hälfte zu Samos; 
roelche bei dem Zuftande der ägpptifchen Kunft vieleicht md. 
erfand die Kunft, Portraits in gebrannter Erde zu machen; [ 
erioedkte biefe Fdee in ihm, indem fie den Schatten ihres Be 
aufder Wand umriß. Euchir von Korinth begleitete 663 3 
ma. Wetter ber Altern Faraııin. narh Xtalten ınh hrachto 






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an artete bie Kunft durd die äppigften Darftellungen aus, f 
für Phrymen eine Gruppe in Bronze, worin er eine lachendı 
den Matrone gegenüberftellte. Hermaphroditen, Satyr= u 
wurden mit hoher Kunflvollendung aber zügelofem Sin 
Deriode. Zeitalter Alerandersbes Großen. Vi 
immer zartere Ausführung onnte bie Kunft jest noch etwas 
bohe Steatfchönheit fank. Lufippus von Sicyon trat auf u 
verebelter Portraitbilbung. Unter ben Göttern war Derculet 
vollendete die von Euphranor angegebene Jdealfigur de N 
Aerander vom Knaben an bis zum Danne dar. Man bet 
1500 Statuen gebildet; Andre fchränken diefe Zahl auf 61 
fer Angabe jede Geftalt feiner großen Gruppen einzeln gezäh 
tuenvereinen find Aleranders Jagd und die 25 Statuen zu ! 
fchen $reunde vorftellend, die beim erften Angriff am Gr 
Scte fielen, die berühmteften. Seine Pferde waren fehr 
fein Sohn, Apolloborus und Silanion waren große Biidnı 
von Lindus goß den berühmten Kolof zu Rhobus (f. d.). 1 
us und Polydorus, Vater und Söhne aus Rhobus, biideter 
des Laofoon, Giykon von Athen den Farnefe’[hem Hercules, A 
tus den Sarnefefhen Stier. — Die Bildhauer der Römer 
tennen von ihnen nur den Arcefilaus, Freund des Lucius Luc 
den größten Mobdelliver zu Pompejus's Zeit. Er fchrieb fik 
trühmteften Kunftwerke. Zenodorus hatte in Gallien einen u 
cur in Erz gebildet, und warb von Nero nad Rom beruf 
einem 110 Fuß hohen Koloß darzuftellen; der Guß mißlaı 
Auguft wurde die liegende Statue ber fterbenden Kleopatra 
ein Athenienfer, verfertigte unter Tiberius die Statue des C 
ungemein fchönen metallenen Pferde, über dem Haupteing 
zu Venedig, wurden unter Mero gearbeitet. Der herrliche 
vollendetften Statuen aus Habrians Zeit. 

Die berühmteften Bildner ber Aeuern Be 


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angedeutet, und in geringen Abweichungen von ihrer Hauptj 
ale Augenblicde one Leitfaben und ohne Hülfe fehen. €s if 
in diefer Manier and) das wahre Verhäitniß der Figuren fchrw 
diefem Übelftande auszumeichen, bemüht man fi), jenes 9 
indem man die Bleifäden durch Borizontalfäden durdyfchneide 
gelo erfand einen neuem, fehr finnreichen Weg, auf welchem 
bättmiß der Figuren zu beftimmen fuchte. Eine Nachricht davı 
far 6 „Leben dee Maler ıc.” ausführlicher aufgezeichnet a 
Eönnte, wehtwegen role dahin vermweifen. ‚Dat nun der Künf 
Methoden jeden Xheli feines Modells nacı feiner Lage und fı 
dem Bode beftimnet,, fo arbeitet er denfelben mit dem Eifen ı 
dee Unftände, mit dem Bohrer aus. Dierbei geht er von de 
nad) den Innern Punkten fort, und gründet fo die Hauptpunf 
kein, Grwänder u. f. m. von allen Seiten. Ift ein Punkt a 
möglich Ift, mit dem Bohrer vorgearbeitet, fo [chlägt der Km! 
©toff mit dem Spigelfen aus, Täßt jedoch nod; Etwas ftehen 
der Ausarbeitung nicht fehle. Anfänglich fchläge er jeden TE 
bricht ee nach umd nady die Eden und rumdet jeden Theil. Di 
nicht zur viel Stein abfpringe , Inmer mr wenig auf einmal tv 
aber der Bio ungefähr die Figur, die er bekommen fell, 

ausbofftet (mit dem Zahnelfen weiter ausgebilbet), und bie Ar 
und zarteften Zhellen gemacht. Die Maffen unter den [hwet 
Theilen, 3.8. die Gegenden unter den Armen, zweifchen den 
den Falten u. f. w., zu deren Bearbeitung das Spiselfen niı 
tan, werden nun bei bem Ausbofficen vermittelft des Bot 
toeggenommen, tuelche# eine fehr mühfame Arbeit ifl. Auf ! 
auch die Vertiefungen des kraufen Haupthaars, der Nafenldd 
fchreitet der Künfkier zu dem Zähnen, das beißt, er nimmt mı 
bisher nody eig angelegten Zeile ab und gibt der Figur Mi 








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Bill, Billa, der parlamentarifche Worfchlag eines C 
der englifchen Recytöfptache heißt jeder fpeiftliche Auffag W 
of exchange; ein fchriftlich aufgefegter Kauf über beweglic 
nad) englifchem Rechte das Eigenthum fofort auf den Käufı 
sale u.f.w.) Man leitet dies Wort von libellus ab. Wer 
Mage von dem großen Schöffenrecht (grand jury) bei den Affıfı 
wird, wobei fie natürlich nicht die Richtigkeit der vorgetragen: 
dern nur die Frage unterfucdhen, ob aus ben angegebenen Tha: 
den Angeklagten folgt, fo wird auf bie Rücdkfeite gefeht: A trı 
vera). Wenn aber die Schöffen dafür halten, dag bie Ahatfe 
lichen Verdacht begründen, fo fchreiben fie darauf: Not a 
. found (ungegründet). Im parlamentarifden Style unterfc 
von einer Motion; diefe Ift ber vorbereitende Antrag zu jener 
oft auch Beine Bil zum Segenftande, tie ein Antrag, den Zu 
unterfuchen, eine Abdreffe an ben König zu entwerfen, eine G 
fegen u. dgl. ede Motion muß von einem andern Mitgliet 
fihgt werden (seconded), fonft befcyäftigt fich da Haus gar ı 
INS, oelche irgend eine Verfügung zu Gunften einzelner Per 
tionen betreffen (3.3. die Raturalifation, oder die Erlaubı 
: bauen und Brudenzoll zu erheben), können nicht anders als 
(ein fcheiftliches Gefuch) eingeleitet terden,, toelche von einem 
fe8 übergeben, wo nöthig, burd) eine Gommiffion geprüft un 
worfen, oder zum Einbringen der Bi verflattet wird. 
öffentliche Angelegenheiten (public bills) hingegen muß eine 
d. 1. das mündliche Gefudy eines Dritglied6 um die Erlaubnif, 
bringen zu dürfen. Wird diefe ertheitt, fo wird in einer gel 
fehlag fchriftlich übergeben. In frühern Zeiten wurden alle 
Korm einer Bittfchrift an den König eingebracht und befchlo 
nad) unferer Art wirkliche libelli gravaminum et desideriorur 
licher Entwurf hat eine Menge leerer Stellen (blanks) für 
welche dem Parlamente überlaffen werden müffen, al6 ber Zei 


, Dhyfiter und Aftronom, vieler # a 

ehr. Gefelifch. Mitglied, geb. 1774 zu Paris, mas fe Studien im 
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11,000 Perfonen ließ er hinrichten, und zei Mal fo viel 
nung. Man verfichert, daß die Kaiferin fid, ihm biewe: 
habe, um ihn zu befänftigen, aber Bitten und Thräne 
fähig, ihn zu rühren. Doc, brachte die Stärke feines Gi 
Kraft in alle Theile der Staatöverwaltung des großen 9 
Kurländer, 1737, ihren Sünftling, der 1722 eine Kur 
Trotta, genannt Treyben, geheirathet hatte, zu ihrem & 
lich ernannte fe ihn, nachdem fie ben Prinzen Iwan zu ihr 
hatte, auf feinen Wunfch zum Regentn. Anna flarb d 
nunmehrige Regent benahm fich mit Umfiyt und Mäßiger 
ein geheimer Bund gegen ihn. Einverflanden mit ber Deu 
Veh ihn der Feldmarfhall Männic durch Danftein in der! 
Nov. 1740 in feinem Bette verhaften und auf das Schloß 
Man machte ihm den Proceß, fand aber keine Beweife | 
nen Entwürfe zu Gunften feiner Familie; baber ward fe 
Gefangenfthaft verwandelt, fein Vermögen aber eingezoi 
mit feiner Samilie nad) Pelim in Sibirien in ein Gefängni 
felbft den Plan entworfen hatte. Im folg. I. am Elifat 
d.&., durch eine Revolution auf den ruffifchen Thron, 
1741 zurüdberufen, und Münnich mußte fein Gefängniß 
trafen die Schlitten zufammen;; beide erfannten einander 
fort, ohne ein Wort mit einander zu wecfeln. Nun tel 
Sarosları auf einem fehr anftändigen Fuß. Nach 2241 
Peter IH. 1762 fowol den Herzog al® Münnich zuräd. 
Ihron beftieg, befam Biren 1763 das Herzogthum Kurlc 
Weisheit und Milde, übergab 1769 feinem ätteften op; 
und endete den 28. Dec. 1772 fein unruhiges Leben. ©. 
Sünftlinge ; Schmidt: Phifeldet’s „Materialien zur ru! 
und „Biron’s Leben" (Bremen 1742, 2. Abth.). 
Birkenftod (Johann Melchior, Edler v.), geb. zu 
feld 1738, erwarb fi) um das Schulmefen in den öftr. | 


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Vteß er dem Gouverneur fagen, er folle Büchfenfchligen ftel 
redeted Zeichen Feuer gäben. In dem entfcheidenden Augen 
den König, fi) an den gefährlichen Ort zu begeben. 160 
Srieden gefchloffen. &o viel Verhandlungen aber hatten dem 
als ide Imed® verborgen bleiben Eönnen. Ex befragte daher d 
nen Anfchlag und verfprach ihm Verzeihung. BB. madıt 
Geftändniß und feste feine geheimen Verftändniffe fort. 
Hentid) in demf. I. an die Königin Elifabeth von Englaı 
mählung mit Marla v. Medici anzuzeigen. 33.’6 geheime Wi 
nichtedeftoweniger fort; aber fein Vertrauter (Bafin) ward 
verdächtig, und entbedte, ba er für fi felbft zu fürchten a 
ftodrung. Ein freies Geftändnig und Reue winden B. ger 
sich geneigt war, ihm zu verzeihen. Er aber beharrte auf fü 
flug die Ihm angeboterte Gnade aus, und ward endlich auf 
Bitten der Strenge der Gefege Übergeben. Beim Hinausg 
des Könige warb er verhaftet, in die Baftille gebracht, ve 
eichtet und am 31. Juli 1602 enthauptet. 

Bifam, f. Mofhus. 

Biscaya, f. Basquen. 

Bifchof ift nach dem neuen Keftamente der Lehrer u 
einer hriftfichen Gemeinde. Die Bifchöfe, welche die Apofl 
die Gemeinden, nach der apoftolifchen Idee von diefem A 
waren die Gehlilfen umdb Nachfolger der Apoftel in dem & 
und Verbreitung bes Chriftentbums. te führten, wie übı 
audy Iber die andern Beanıten berfeiben, Presbptern und D 
ohne jedoch inden erften Fahıh. fhon den Vorrang und die Dis 
ten, die ihnen bei der allmäligen Bildung der Kirchenverfafl 
Aber eben dies Syftem des Priefterregiments, die faft ımı 
über die Geiftlichen ihrer Sprengel , die Teilnahme an be 
. Staaten, denen fie fich bald durch ihre vorzügliche Wilbın 
Reicheftände wichtin au machen mußten, die Verwaltung 


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Chef de6 Weneralitab6 beigegeben, in melcher Wigenichaft er 
Vent, größere Maffen Reiterei zu führen, entroidelte. Die 
ihm 1815 zu Xheil, und er fand Gelegenheit, fich bei dem ( 
Miürtemberger unter den Mauern von Strasburg beflanben, 
für den Zurhdgelehrten der Grafentitel belohnte. Der jegt ı 
Mürtemberg beabfichtigte gleich nach feiner Thronbefteigung 
derte Organifation bes Militaire und übertrug dem Grafen 
Dier führte er ein neues Syftem ein, beffen erfter wefentlichen 
ftatt mit drei oder vier, mit halben Zügen zu wenden, ber zıwe 
mirung eine 5. Zuges bei jeder Schwadron als Schügen obeı 
haupt gewann die würtemb. Reiterei durch die von ihm bearbei 
eine große Manoeuvrirfähigkeit. Die dagegen erhobenen Einn 
fi) durd) den praßtifchen Beweis, weldhen B. mit feinem Regiı 
führte. Ex hat feine Anfichten über die Reiterei umftändlic, 
„Vorlefungen über die Taktik der Reiterei’’ (LEL8), welche a 
und ins Sranzöfifche überfegt worben find. Bon feiner „Bell 
Schügen und Reiter” wurden binnen zwei Jahren vier Aufla, 
nem „Suftem ber Reiterei” (1822), in feinem „Schügen 
(1824) und in feiner „Reiterbibliothet” (Karler. 1825, 2 2 
alle feine Anfichten und Grundfäge über die Reiterel zufanımı 
Bitaube (Paul Seremie), geb. zu Königsberg 1732 
teen, bie fi) aus Srankreich geflüchtet hatten, ftudirte Theo! 
Bibel ertvedte in ihm Gefühl für die einfache erhabene Poefie. 
zur griech. Literatur. Dabei hing er mit ganzer Seele an 
Selehrten feines urfprünglichen Waterlandes beigezählt zu 
den Homer. Durch diefe® Werk und von d’Alembert, beffı 
feiner erften Reife nady Paris erworben hatte, Friedrich II. « 
in die berliner Akademie aufgenommen, und erhielt die Erlau 
Reife nad) Frankreich, wo er fich fo lange aufhalten durfte, 
feine Überfegung zu verbeffern. Außerdem hat er zwei Gedicht 
und „Les Bataves‘' (1797) gefchrieben und Göthe's „Dem 


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Blankenburg Bläffe 917 


befchäftigte fich mitbem Compontren. Ihm wurde aufgeteagen, „Die falfdye Dame”, 
eine von Delle Maria unvollendet gelaffene Oper, zu beendigen, und bald darauf 
trat er mit „Zelle und Teroille”, „Naphthali” und andern Opem auf. Gomol 
Biefe als andre Compofitionen von ihm wurden mit Beifall aufgenommen. Gene. 
Boncerte, in denen er feinen Gefang mit Gefhmad und Ausdrud: felbft begleitete, 
paren der Sammelplag aller Kenner und Liebhaber der Mufit. 1805 nadı Mün; 
hen berufen, führte er dafelkft eine Oper auf, in deren Folge Ihn der König von 
Batern zu feinem Capellmeifter ernannte. 1806 machte ihn die Prinzeffin Bor: 
befe zu ihrem Mufit» und Goncertmeifter, und 1809 berief ihn nad Reicharbt’s 
[bgang ber König von Weftfaien mit denfelben Titeln nad) Kaffel. Nach ber Ber 
seibung des weftfälifchen Hof6 lebte er in München, Heß dort feinen „Krajan in 
acien“ aufführen, ging aber nach einiger Zeit nach Paris, wo er noch lebt. Außer 
kelen komifchen und berotfchen Opern befigen wir von ihm eine Sammlung artiger 

Nottumos, ital. Arien und befonders lieblicher Duetten. Man nenat 
yar in Ftalien ben Anakreon der Mufil. 

Blankenburg (Chrifian Friedrich v.), geb. 1744 bei Kolberg, war ein 
Beswandter des ai Heid und Dichter berühmten Kleift, widmete fi, dem KRriege> 
teufte und ward im 17. %. aus der €. Militairfchule zu Berlin als Cornet zu 
Seiedriche Deere gefchidkt, bei dem er 21 9. lang diente und als Abjutant des 
Beokow’ichen Dragonerregiments im fiebenjähr. Kriege verfchiedenen Schlachten 
Ieksohnte. Wegen feiner zerrlutteten Gefundheit nahm er 1777 feinem Abfchleb. 
Man gab ihm den Hauptmannscharatter. Geitdbem lebte WB. in Leipzig, ıwo er zeit 
Meige und Zollikofer in der engften Verbindung fland. Er flarb 1796. Won. 
Bepriften find die vorzlglichften fein — in ben Anfichten freilich veralteter — 
MBerfuch über den Roman’, und die Zufäge zu Gulzer’6 „Theorie der (hönem 
länfte”' (2p;. 1796— 98, 3 Bbe.). 

Blaßinfirumente, f. Inftrumente, Inftrumentalmufit, 

- Blafon, Blafoniren, f. Heraldik. 

Bläffe, die weißlihe Farbe der Haut, welche vorzliglid im Gefichte bes 
exe wird und entivcder daher rährt, daß fich eine zu geringe Menge Blut in den 
rPhllargefäßen der Haut befindet, ober daher, daß das Blur felbft zu daß, d. }. 
ur ancothfärbenden Beftandtheilen, reicher aber an wäfferigen if. Die blaffe 
ES. (mit mandyeriei Ruandirungen) ift bei manchen Individuen die matlrlidge; 
= diefe find meiftens fhreächlic), Inmphatifcher Gonftitution, phlegmatifchen 
ugperaments. Auch Diejenigen, weiche dem Lichte und ber freien Luft lange 
Barygen werben und fich in eingefchloffenen, dunkein, feuchten Orten befinden, wer 
= obne trank zu fein, fehr blaß, weil der Luft» und Lichtreiz der Haut fehlt, bie 
u wigkeit der Gapillargefäße nicht anfacht, vielleicht auch, weil die freie, fauerfloff: 
Ene Luft feibft in der Haut und durch diefelbe auf das hier befindliche Biut wirkt. 
m  Bäufigflen bemerkt man die blaffe Farbe in und von Krankheiten, und vorzägs 

umter folgenden Umfländen: 1) wenn verhältnifmäßig wenig Blut vorhanden 
3. B. in ber Meconvalescenz der mehreften bedeutenden Krankheiten, vorzüglich 
WE heftigen Blutungen ; 2) wenn das Blut arm an färbenden Beflandtheilen ifk, 
ES, in der Bieihhfucht, Scorbut; 3) wenn «8 reicher an wäfferigen und ähnlichen 
Wrandtpeitm if, 5. B. in der Wafferfucht, und endlich 4) wenn das Blut nicht 
Be wörig vertheilt und namentlich nicht In der gehörigen Menge nady der Haut ger 
Rippen wird, 3.8. in Obnmacdhten, manchen Schlagflüffen, vielen Rrantheiten 
W Herzens und Überall da, wo eine Congeftion nad) innern Organen flattfindet. 
> Wemblaß wird die Haut bei gänzlichem Stilfiande ber Girenlation. Außerdem 
er wird die blaffe Karbe aud) bisweilen von Umftänden erzeugt, welche auf bie 
ut felbft rwirten. Dahin gehört vorzüglich bie Kälte, befonders wenn fie mie 
"lffe gepaart if. Mande Gemütheberwegungen, 5. B. Schredt, Surcht u. f. W., 


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ft, Über welche Hürden oder Fafhinen fommen, bie enbiidh eine bintel 
'mbeim, Blinbheim, Dorf im batrifhen Oberbortaufreife, Lande 
 Sdiadr, 19. Aus 170, 1. HaaRäbt) Du Rn Kama 
1 Heryog von Markboreugh in Orfordfhire ein Schloß 


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je en, auc) das geringfte Sehvermiögen verloren haben; 
achen nad. Manche Menfchen finb von Geburt an biinb, er 
etlichen Krankheiten ber Augen geworben, 5.3. von n 

des Augapfels, Bieden, Zellen, Gewächfen auf der 1005 
ihre Ducchfichtigkeit verliert, Werwachfung der Pupilke, der 
figkeit in den Augentammern, Lähmung der Augennerven ıc., ober vom 








envingt genannt), bot dem menfchenfreundlichen Haup kein 


© befäjlof er, für 

be be l’Epee für die Taubftummen 

nftalt für Fer ne ehe 
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foffe angehoren, da ın Der Winme Die polarıjyen Drope ın Demi 
fo ift Har, daß aud) dee Wafferftoff, wo befonbers fein Gegenfa 
dem erzeugten Honigfaft, oder im der rothen und gelben Sarbı 
gefchlagen wird, in den Geruchstheilen fich entwideln muß. 
Hüllen haben, wie die Gräfer, und die der Nectariem entbeb 
meiftens geruchlos. SInbeffen mögen mehre und unbekannte 1 
befchränken. Denn z.B. riecht die Nigella mit fehe entwid 
nicht, dagegen die Reseda, und zwar nur eine Art derfelben, ı 
gebildeten Nectarim, den bekannten flarten Wohlgerucdy verbr 
theiflung der Bervächle nach dem Gefchlechtsfuftem (f. 
Pflanzen) leiften die Blumen wefentlihe Dienfle; denn au 
flen die Staubgefäße die Glaffe, und die Staubwege bie Orbnu 
die übrigen Theile der Blumen und felbft die Bildung ihrer Gefch 
Belchaffenheit der Frucht, die Merkmale ber Gefchlechter ab. — 
tur, Dalerei ober Bitdhauerkunft nennt man Blumen Bier 
Schmud der Natur wirklicd, nadyahmend darftellen. — Chen 
Theile ber Körper in trodiener Beftait, nachdem folcdye das | 
bern Theilen duch) Sublimation ausgefchleden bat; fo al 
Gpiefglas, ber Arfenit, Benzoe, Wiömuth, Zinn, Metaße, 
Blumen. — Blüthenzeit ift die nach dent Klima fehr verf 
Ausbruch6 ber Blumen, ehe fie den Samen für ihr fernere® # 

Blumen (künftlihe) werden aus Gedern, Batift, 2 
zöglid) aus den Gehäufen der Seidenwürmer verfertigt. Di 
fonders Italien in großer Menges man nennt fie auch dx 
Blumen. Die fhönften Blumen liefert Paris, body auch i 
Wien, Nürnberg u. a. D. werden folde Blumen in großer $ 
fertigt. Der natürliche Sea tird den Lünfllichen Blumen 
mit wohleiechenden Ölen gegeben. 

Blumenbad (Sodann Friedrich), D., Profeflor und 
Diefer philefe nee Naturforfcher gehört gegentodetig ju dei 
Untverfität & ttingen, auf ber « fett 50 3. mit t vafktofer Zi 


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durch die Zeitunftände, theild aber audy dadurch diefer Danb 
den, daß einzelne harlemer Btumiften übermäßig große Part! 
ben in Gommifflon geben und in Auctionen umd fonft nerfdl 
ben angeführten verfenden die Harlemer nody Zazetten, Foı 
Mortagons, Iris, Kritillarien, Krokus und andre Blumen; 
Sämerein, Obfibäume und Kreibhausgerwächfe. 
Blumenorden, f. Pegnigorben. 
Blumenfpiele, f. Jeuxfloraux. 
Blumenfprade. Es ift befannt, daß die Morg 
der Alegorie, gern in Bilbern seben und fhreiben. ie bei 
Kunft, ihren entfernten Sreunden die geheimften Gebanten il 
borgenften Wünfche ihre® Derzens, ohne alle Charaktere, mi 
heime Sprache fcheint von ben eingeferkerten morgenländ 
erfunden worden zu fein. Denn biefe haben bei ihren we 
und Zerfireuungen Due genug, ganz ihren Phantafien 
Darum ift diefe Sprache zwar (hin, von Gefühl und Sinn 
fchräntt und willtürlih. Nur Derzemsangelegenheiten tdnı 
delt werben. Diefe geheime Sprache dee Drientalen beftı 
Bonquet von natürlichen Blumen, bie alle nady einer geheim 
und georbnet find, zu binden. Diefes Bouquet nennen fie ©: 
feine eigenchümlichen Blumen And Kräuter, fowie feine b 
Schiklihen und Unfchidlihen, von Schwächen und Stär 
hat, je nachdem fein Kıtma kälter oder wärmer, feine Sitten 
find: fo wird man nicht nur In jedem Lande andre Bouque 
müffen, fondern auch in einem und berafelben Lande wid jet 
hen, wenn fie von einer andern Perfon gebrauchte wird. 
nung ber Bedeutung jeder Blume findet ja bie größte WILLEL 
nefen findet man ein Alphabet, da& ganz aus Pflanzen unb 
auf den Felfen in Ägypten find die Eroberungen, welche fei 
gemacht, durch unbefannte Pflanzen eingegraben. librigens 
menfprache keines tiefen Korfchens, bie Natur fetb wird bie | 









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Seite 
Autonella von Diefier 
win, [. Öimalerei 335 
Anteninus Pius (Titus 
Aurelius Kulvius) — 
Antoninus (Mare 
Anl) - -» . 336 
Antonius von Pabua 337 
Antonius (Marcus) — 
Antonius der Heilige 339 
Antonomafie . 340 
Antraigues (Emanuel 
Louis Henri Lans 
na, Zul ) .— 
. 34 


Kl 0.34 
Anville (Jean Bapı 
tifte Bourguls 
gnon d').. $ 
Anwellung . - - 
Anwurf (Düne.) 
Anwurf, Abpuk . 


» 


in 3 gr 18 


bei ) . 346 
Apellauten - 347 
Apelles . 


Apenninen, "Apennis 
nal . . . — 
ertut. » . . 348 

Aphorismen, Apbor 
eiftifche Schreibart — 

Aphrodite, Aphdros 


difia 
a (M. Bari) — — 


Kenittie, Apobit, 
tifcher Fmperativ, 
Apodittit . . 349 

Apokaiypfe . .—- 

Apokataftae . . 

ApoktppHifche Slider — . 


Seite 
Apollinırismus . 350 
Aplo ». ». ».— 
Apollodor . . 351 


Apollodorvon Arhen 352 
Apolloniton, Apollo 

nion. . _ 
Apollonius (von Per 

ga — von Rhedus 

— vonTyanı). — 
Apolog, f. Babel . 353 
Apologeit . . . — 
Apologe . . . — 
Apopbthegma . . 354 
Apopterie, f. Sälag. 


Aponite ; T. Si _ 


ER 4 _ 
Apoftafie, Apofat, 
f. Härefie - 


Apoftel . 
Kofi, Üpofe 


A Beet, f. 
Apriori. . . 355 
KApofelfe, Apofloti: 
fherStuhl, Apoftos 
Ufchhe Kammer, Apos 
folifcher Segen, 
ApoftolifcherKönig, 
Apoftolifches Sym- 
bolum . . u 
Apoftool, Xpofloolen, 
f. Zaufgefinnte . 
Apoftroph . 
Apofitopde . . 
Apotheferkunft, Apr 
thete, Apotheler« 
gewicht, Apothes 
frtore . . ...— 
Apotheofe - . 358 


Appl . . . 
Appellation (Juris 
pub) . . — 
Appellation(Engi.es 
sichtsverf.) . 
Appellationdgerichte 360 
Appelius . 362 
Appetit . — 
Appiani (Anden) . 
Aplanıd . . . — 


.359 


954 Werzeichniß ber in biefem Banbe enthaltenen Artikel 


& 

Appifche Strafe . 3 
AppiusClaudisi6ch 

finus. . . 
Applicarur, [Fine 

feeung -. . .3 
Appoggiato .. 
Approhen, f. kp 

graben . . . 
Apl ....3 
Apifhiden . 
A priori 
Apften. . . 
Apulejus (A. Lucas). 
Apulin. . . .3 
Aquädit . . . 
Aquamarin, [.Bl- 
Aquarell . 
Aqua TZinta 
Aqua Xofana . .3 
quator . ..J9 


Aquavlva, f. a 
m ..- 
Aquila. .. 

Aquileja 
Äquitbrift . . - 
Äquinoctialftim . ; 
Äqumocium . . 
Aguitanien . 
Äauipoleng . - 
Arabeste, f. Sreii 
Xrabien. . . - 
Arabir.. . f 
Arabifche Riterane 
und Sprade . 
Arabifches Men, In 
bifcher Meerbuie! 
Asachıne. 


. Arachnologle 


Arogo (Domini 
Francois) . - 
Aragon . 
U ...- 
Arakarfhya . 
A .. 
Aranda (Pedro Fa 
Abarca de Bolt, 
Strafvon) . - 
Aranjuez 
Ardometer . . - 
Ararat . 
Kraus . 























960° 


Seite - 

Balfano, Baffanelle 691 
Baffeliffe t Pau 

telife . 
Baffe : tailfe 
- Baffethorn . $ 
Baflompierre ($ran> 

coisde) . . . 
Baffon, f. Fagott. 692 
Baflora. . 
Baflard, Bankert . 
Baflia . . 
Baftile . 
Baftion . 
Baftonnade 
Bataillon . 
Barala . . . 
Bıtwvr . . . 695 
Batva . . . 
Bath . »...6 
Bathoi. . . .6 
Bathos . 


. 693 
694 
9 


96 
97 


2.698 
Batoni (Pontpeo Bis 
rolamo) . 
BRD — 
Batterie -. 
Batteur (Eharles) . 699 
Barteucas (Lad) . 700 


Bauart . .—- 
Bauhredvne . : 701 
Baudin (Nicolas). — 
Bauer, .Bauerftand 702 
Bauerhof . .— 
Bauerntrieg . 703 
Bauerftand . 70% 
Bautmfll . . . 705 
Baukunft (Befch.der) 708 
Bam. . . . 714 
Baumannshöhle . — 
Baumgarten(Alerans 
der Gottlieb) . 715 
Baumfclag _ 
Baummerke . 716 
Baumwolle _ 
Baummollengarne, f. 
Twift ’ 
Baummollenfpinnma= 


f&hinen, f. Spinn: 
maldinen 


Brite 
Baummwollmzenhe 717 
Bauriffe ... 718 
Baufe ( ER Grit 

rich) 


Baug m 

Bent (Sadehiao 

Bavius. . 

Bayard ( Pierre Hs 
Terrail, Herr von) 

Bayle . . 723 

Baplen . . 725 

Bayonne . 726 

Baponnet . . 727 

Bazar . _ 


Beatification . 
Beattie (James) . 
Beaucaire” . . 728 
Brauharnais (Frans 
gois, Marquis be) — 
Brauharnais (Aleranz 
ber, DVicomte be) 
Beaumardhais (Pierre 
Augufin Caron 


v2 22.709 
Beaumont (Krancie) 
u. Sletcher (John) 731 
Beaumont (Madame 
Le Peince de) 
Beaune . .— 
Bebung . . . 732 
Beccaria (Giovanni 
Battifta) A 
Beccaria (Gefare Bo: 
nefana, Rarchefe de) — 
Becher (Kohann Joas 
him) . « 733 
Bedhftein (Johann 
Matthäus) . 
Beheltag - - . 734 
Bed (ChHriftian Das 
nie). . 
Bededorff (Georg 
Ppitipp Lubolf) 735 
Bedn . . 
Beder (Balthafar) 736 
Beer (Wild. Gott 
lieb). . 
Beder (Rudolf 30 
hard) -. . . 737 
Beer (Chriftian 
Gottfried) 


— 


— 


‚ 738 


Berzeichniß der in diefem Bande enthaltenen Artikel, 


Bedet (Thomas) 
Bedimann (Joba 
Beta ... 
Bebboes (Thoma 
Bebedter Wiy. 
Bedingung. . 
Bedlam, f. Londe 
Bebuinen . . 
Bedürfnis, Bedirf 
nißmittel, Bedir 
nißmerth 
Beelzebub . 
Beer (Michel) . 
DBerrdigung .. 
Beethoven (Lutz 
van) . i 
Befana . . . 
Befeftigungstunf. 
Fortificatien, je 
flung, Shan 
Befruchtung . . 
Befugnis . - 
Beg 
Begaffe Ri). 
Begehrungsurmk 


mn... 
Begeifterung . 
Begbarden, [. By 

nn... 
Begierden . . 
Beglaubigungsfs 

ben, f. Sefin: 
Begleitung . - 
Beglerbeg . - 
Begnabigungsred 
Begräbnig, f. Bu 

digung - - 
Begräbnißptäte 
Begriff - k 
Begrüßung. . 
Beguinen . » 
Bebaim (Martin) 
Behandlung - 
nee CIE, 


ph). 
Belätbrief . - 
Beide. - - 
Beigel (Georg Bi 

heim Sigma 
Beil CIchamndr 
Beitbrief 


B 


















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20.758 Bed - u Fam 
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Mr ” ” ” > = Benebictbeurm - - 777 Elvas | i . 
“000 — Benebidinee . - 778 von Campo 
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ngömaterias Benedictio sacer- Berg (Hergogthum) 793 
[ur . “ Lau dotalis , En Berg (Günther Heins ö 
ur . . 762 bietion .779 ihnen). . .795 
m» .763 Venebictub . —  Bergafabemien, Berg: 
ing - Da, cabettenhäufer , 
222764 Bengalen, [Indien — _Bergfeulen. . — 
ung = ..— Bengel (Johann Als i ie 
Be." 2. banie) » > - — Bergaffe (Micolat) — 
» - .. + 765 Beniomsty (Morig ergbau . . _ 
Ben — Auguft, Grafv.) — Bergbaufunde. . 797 
N ” " .  — - fen (Levin Bergbaufunft * — 
Be nm a Berge. nn un 
EEE ea . 782 Bergen, Vergegeld 800 
Bancaft Benfeabe (aacv‘) 783 Degen. -» » 2 — 
Benslep (Thomas) VBergensop: Zoom . — 
- Benrbam (Jevmias) — Dr RB 801. 
= Bene (Som) — Berggerichte oo... 
Bentley ar). — Berghem je 
» Sternau Bergifches Bud, f. 
(Karl Chriftian, Concordienformel 
ei (Sehe und Spmbolifche 
Benzen g - Bücher “ ” - 
—  Friebeiih) - - 786 Bergmann (Torbern 
» 768 Benzoe, Benzocblus Dlof) “ * —g 
— guosuctung, Haube — Berknrht, Berge 
eobachtung, ergeecht,, Dergorbs 
achten, Beobad- » Berge 
tungsgeift = « 787 ? 1 x | 00. et 
Bepunften, f- Punkt 785 Bergeegal, Bergwerkss 
Beranger(PierreFean)— Te 
BrAS f-Barbarete  Bergfkafe . 


> 





962 


en 
Beln. . . .813 
Berlin (Untverfitäe) 816 
Berline Blau. . 817 
Bere . . . _ 
Bern (Canton und 
Stadt) . . 
Bernabotte, f. Karl 
XIV. Johann . 819 
Bernard (Pierre Yo: 


ep) -» .» . — 
Bernarbin de St.s 
Pierre, f. St.s 
Pire . . 
Bernburg Andatt:, 
und Stadt). . 
Bernhard von Glafrs 
var. .» . ..820 
Bernhard: (Herzog 
von Weimar) . 
Bernhardi (Auguft 
Beer) . . 824 
Bermharbiner,, f. 
Eifterclenfer. . 823 
Bernharbsberg . —_ 
Berni (Francesco) . 
Bernigeroth(Martin)824 
Bernint (Giovanni 
Zorenzo) . 825 
Bernie (Francois Yoas 
him de Pierres, 
Gomte de £non und 
Gardinalde). . 826 
Bernouilii (Familie — 
Satob I. — Johann 
1.— Nikolaus I. — 
Nikolaus II.— Da: 
niel— Johann UI.— 
Kobann III. — Jas 
tob IL) . . 827 
Bernftein . . 828 
Bernflorff (Sohann 
Hartroig Emft — 
Andreas Petr — 
Ehriftian, Grafen v.)— 
Ber (Charles Fer: 
dinand, Herzog v.) 830 
Berferker, Berferker: 
vu . . 831 
Berthier ( Alerander, < 
Fürft von Neufs 
Katel) 


— 


©elte 
Bertboh . . 
Berthollet (Eintr 
Louis, Graf) . 
er 
puer . : 
Berthoub (Ferdinand 
— Ludwig). 
Bertolt (Giovanni 
Dommico, Graf) — 
Berton (Henri Mons 
tan) . . . 834 
Bertrand (Hmti Gras 
tin, Graf). . 
Bertuc [Bran 
Sufin) . . 
Bauf . . . 835 
Bervic (Charles Gle: 
ment) . . 836 
Berwid (James 
Tig:Iames, Her: 
305 von). . 
Berpu, f. Smaragb 837 
Belancon . ee 
Befagung - . . 838 
Besborodlo (Alerans 
der, Kürft von) . 
Belhiden . -. . 839 
Belhidtungsrechnung, 
f. Alligation . 
Befhneidung . 
Belchreibung, Ver 


— 


— 


fhreibendes Ges 
diht . - —_— 
Befchliger des Glaus 
beng, (.Brofbritan: 
nien und Hein: 
ri VI. . 840 
Befeffene _ 
Befik . 
Befprechen,f. Magie 4 
Beffarabien x 
Beffel (Sriedrich AT 
helm) 
Belle . u 
Beftenerung . 842 
Beflimmung bes 
Menfchen .— 
Beftreichen . . 843 


Beitucheff (Riumin 
Alert, Saloon) s44 
EIN ; 


Verzeichniß der in diefem Banbe enthaltenen Artikel 


Beten . . 
Berfahrt 
Bethesda . 
Bethlehem . 
Bethlen (Gak 
Bethmann ($ 
rile Auguflı 
tadine) . 
Betonung, [. X 
Betrug . -» 
Betteimönde, 
Drden . . 
Bettelwefen . 
Bettinedi (Se 
Bettung - . 
Beurtheilung . 
Beutel . . . 
Bevsiknung . 
Bevätkerungspoii 
Berrglihleit . - 
Beregung . - - 
Beroegung ber ik 
Berneid. . - 
Beweis (es 
pruden) 
Bemußtfein 
Beyme (Rune 
Bu ... 
Boza (Üheeden - 
Bezifferung --: 
Bezoarftein ..' 
Biagiolt (Jorzik: 
Biandini (fit 
Bias . .- 
Bibbiena (Fmacd 
— Antonio 


Bibeefäce 
Biber . - 
Bibeih - 
Bibliographie, M 
liognofie , 
togle. . - 
Bibltomanie - 
Bibtiophilie 
Bibtliorhefar - 
Bibliothelm . 
Bibrifche Alterte 
kunde . - 
Biptifche Erokut 


Berzeichniß ber ti biefem Baribe enthaltenen Attitll, 968 
Seite Seite . Seite 
6 Chriften» Bion . » . + 906 Btafon, Biafoniıen, 
2.876 WBlömftäpt (Jakob [.Hranit . . 917 
.—_ Sonas). -» . 907 Bf. - a 
. 877 Bior (Iean Baptifte) - Blatt . . 9418 
Pe: ..—- FR ge Blatten . . . 919 
te. oo — Blauer Montag . 920 
1 sa . 878 Birne (Iobann Blaufarbe, Blaus 
ht .—_ Zuge ‚ &er farbenwert , f. 
©: 25879 FRE: . 908 Kobalt . . _ 
(Sohann Bieminghemiohe) 909 Blauofen, f. Em; 
) 2..2..880 Biron (Charles be und Schahtöfen — 
Marquis.) 881 Sera Herzog Blaufäure . ._ 
de on). - Biaufttumpff . . 921 
(Rouis Bifam. f Mofchus 910 Bch . ...— 
dd) . 2. —  Biscaya, f.Basqun — Bi . .— 
Bigotterie. 882 Bithof. . . —  Bleidhen . . 922 
Krk —  Bilhöfliche Riche, Bleichert, f. Hhein- 
_ f- AnglicanifheX. 911 roeine . 923 
Bilhofömüge , f- Beeiftift er 
‚Sünfe : 84 Inful 2 Bleiweiß 
Bitgofsftab . — Bleiwuf, Bieilsth, 
Hi (Willem) —  KBiichoföwerber (os Bleifchnur, Blei 
wme . . 885 hann Rubolf von) — ftange . 924 
en, f. de Bismark (Keiedrich Bteizuder . _ 
. 886 Wilhelm, Graf DBiendungen — 
erfunfe .— von) . — Birndem -. . . 9235 
stunft (Ger Bitaube Paul Ye Bid, Eibecbiid, 
der). . — vemie) . + 912 Bliden, Biidfeur — 
erunft(Tech> Bithynien . — Blinde . .— 
D) . ...896 Biel . 913 Billnbenanftalten , 
...899 Bittefalz — Blindeninflitute 926 
i, Büdroerke —  Bivouac, Bivoun: Bi . . . 9238 
f. Portrait — um . » . — Blsabkiter . . 930 
20 Bizarr, Bizarrrie — Blisröhren,, Blig: 
Strieb . . 903 Bla (Zofeph). . 914 fine . . ..9341 
erid — Bladfifh, f. Sepria — Bloc (Marcus. 
Sauebruns Biadftone (William) — Eligger) . _ 
BE — Blair (Hugh) . . 915 Blodyaus . . . 932 
0.6904 BlalelRobert) . 916 Blodirm, Blodadte — 
sn(Miftref) 905 Blandyarb Francois Blodsberg, [. Hay — 
h, f. Rhein 906 Madame) . — Bloemart (Abraham 
Blono. . . _ — Arien — Hein: 
ar» Zeteffop, Blangint ( Giufeppe rich — Friedrich — 
nrobr . — Marco Maria Cornelius) . . — 
ı, Binomis Selle) . . —  Blomfield (Charles 
sfficienten, Bis Blankenburg (Sprie Famed — Eduard 
cher Lehrfag — fliaen Sriedrid) Valentine) . —_ 
hie, f. Leben6s von). . - 917 Blonde . . 
bung . _ Blasinffrumente, L. Bloomfielb (Robert) 934 
» Biometrie, Snftrumente, Ins Blücyer (Lebrechtvon, 
2... — flrumenteimuft — 


Türft v. Wahıfladt) — 
6a *