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IX sr-
V
Verlag von VEIT & COMP, in Leipzig
DIE
DARSTELLUNG DER SELTENEN ERDEN.
Von
Dr. C. Richard Böhm.
Zwei Bände.
Lex. 8. 1905. geh. 42 Jl, geb. in Halbfranz 47 J$.
Die ungeahnte Bedeutung, welche die seltenen Erden in jüngster Zeit für
die chemische Technik gewonnen haben, hat den Mangel eines umfassenden
Nachschlagewerkes besonders fühlbar gemacht In dem vorliegenden Werke
werden mit ausführlichen Literaturnachweisen die Reaktionen und Trennungs-
methoden, die Beschaffung und Verarbeitung der Rohmaterialien, die Spektral-
analyse, die Verwendung usw. der seltenen Erden eingehend behandelt. Für
jeden auf dem Gebiet der modernen Beleuchtungsindustrie wissenschaftlich
arbeitenden Chemiker ist das Werk unentbehrlich.
Während in dem neueren Werke des Verfassers: „Das Gasglühlicht. Seine
Geschichte, Herstellung und Anwendung" die Chemie der seltenen Erden nur
gestreift ist, wird in dem vorangegangenen zweibändigen Werke jede chemische
Frage, die sich auf die Darstellung der Materialien bezieht, erschöpfend beant-
wortet. Beide Werke ergänzen sich, sie verhalten sich zueinander wie die
Theorie zur Praxis.
Verlag von VEIT & COMP, in Leipzig
KANON DER PHYSIK.
DIE BEGRIFFE, PRINZIPIEN, SÄTZE, FORMELN, DIMENSIONS-
FORMELN UND KONSTANTEN DER PHYSIK
nach dem neuesten Stande der Wissenschaft systematisch dargestellt
▼OD
Dr. Felix Auerbach,
Professor der theoretischen Physik an der Universität Jena.
Lex. 8. 1899. geh. 11 Ji, geb. in Ganzleinen 12 Ji,
Der „Kanon" enthält das Wichtigste aus dem Gesamtgebiet der Physik.
Er behandelt systematisch die Begriffe und Prinzipien, Lehrsätze und Formeln,
Dimensionsformeln und Konstanten und gewährt einerseits einen zusammenhängen-
den, durch methodische, historische und andere Einzelheiten nicht gestörten Über-
blick über die ganze Disziplin, anderseits erteilt er dem Nachschlagenden auf eine
Anfrage eine bestimmte Antwort. — Der „Kanon" wird ganz besonders denjenigen,
die die Physik nicht als Spezial Wissenschaft treiben, treffliche Dienste leisten.
ANLEITUNG ZUR GESTEINSANALYSE.
Von
Dr. Max Dittrich,
a. o. Professor an der Universität Heidelberg.
Mit fUnf Figuren.
gr. 8. 1905. geb. in Ganzleinen 8 Ji 50 Sjf,
Dieses handliche Büchlein, das die besten und gebräuchlichsten Methoden
enthält, ist für die Praxis bestimmt und wird ihr gute Dienste leisten.
DIE DRAHTLOSE TELEGRAPHIE
auf Grund eigner praktischer Erfahrungen.
Von
Dr. Gustav Eichhorn.
Mit zahlreichen Figuren,
gr. 8. 1904. geh. 5 Ji, geb. in Ganzleinen 6 Ji.
Wenn auch keine Aussicht vorhanden ist, daß die Funkentelegraphie die
Drahttelegraphie verdrängen wird, so ist sie doch in kurzer Zeit in Krieg und
Frieden, zu Wasser und zu Land ein Nachrichtenvermittler von allergrößter
Wichtigkeit geworden. Ein Buch, das, von einem hervorragenden Praktiker
verfaßt, eine allgemein verständliche Darstellung ihrer Anwendung gewährt,
wird allgemein willkommen geheißen werden.
DIE SCHIESSBAUMWOLLE ~
(NITROCELLULOSEN)
Von
Dr. Richard Escales.
Mit zahlreichen Figuren,
gr. 8. 1905. geh. IQ Ji.
Diese Darstellung der Fabrikation der Schießbaumwolle bildet das zweite
Heft des unter dem Titel „Die Explosivstoffe mit besonderer Berück-
sichtigung der neueren Patente11 erscheinenden Werkes. Das erste Heft:
„Das Schwarzpulver und ähnliche Mischungen", erscheint demnächst
in neuer Auflage. Die folgenden Hefte werden Nitroglycerin und Dynamit e,
rauchloses Pulver usw. behandeln.
Jedes Heft ist einzeln käuflich.
DAS GASGLÜHLICHT
DAS GASGLÜHLICHT
SEINE GESCHICHTE
HERSTELLUNG UND ANWENDUNG
EIN HANDBUCH
FÜR DIE BELEUCHTUNGSINDTJSTRIE
VON
Dfi. C. RICHARD BÖHM
ii
MIT 379 ABBILDUNGEN
LEIPZIG
VERLAG VON VEIT & COMP.
1905
Druck yon Metzger A Wittig in Leipzig
92742
JAN ö 1 1906
SIG
■BW
HERRN
Professor Dr. HANS BUNTE
VEREHRÜNGSVOLL GEWIDMET
Vorwort
Die außerordentlichen Fortschritte in der künstlichen Beleuch-
tung während des letzten Jahrzehnts sind nicht allein durch das
Verlangen nach hellerem Licht, sondern auch durch eine Seihe
technischer und ökonomischer Faktoren hervorgerufen worden. Jede
technische Verbesserung hat nicht nur eine bequemere Handhabung
des künstlichen Lichtes, sondern auch eine größere Lichtintensität
zur Folge gehabt Dadurch ist ein Lichthunger erweckt worden,
der unseren Vorfahren völlig unbekannt war.
Begeben wir uns heute von unseren mit Bogenlicht erleuchteten
Hauptstraßen in die Vorstädte hinaus, so will uns die gewöhnliche
Gaslaterne nicht mehr ausreichend hell erscheinen, obgleich sie
vor wenigen Jahrzehnten wegen ihrer Helligkeit Aufsehen erregte.
Dasselbe Verlangen nach möglichst großer Lichtfülle macht sich
auch in unseren Wohn- und Arbeitsräumen geltend. Wer möchte
sich heute noch mit der gelben Flamme eines Petroleumflachbrenners
oder mit dem flackernden Licht einer offenen Schmetterlingsflamme
begnügen?
Das Tageslicht ist dem Auge am zuträglichsten und im all-
gemeinen ist die Sohätzung eines Lichtes um so höher, je näher
es dem reinen Tageslicht kommt Dieser Anforderung entsprechen
die Gasflammen nicht, das Auersche Gasglühlicht hingegen kommt
ihr erheblich näher. Wir haben uns an dieses neue Licht ebenso
gewöhnt, wie unsere Väter sich an das Gaslicht gewöhnen mußten,
von welchem Clement Däsormes (vgl. S. 9 — 10, Fußnote 2) im
Jahre 1819 schrieb:
„Es ist von unangenehmer, gelber Farbe, die vollständig
verschieden ist von der warmen, roten Glut der Öllampen, es ist
von einer blendenden Helligkeit, seine Verteilung wird unregel-
mäßig und unmöglich sein, es wird sich viel teurer stellen als
Vin Vorwort
Olbeleuchtung, und selbst wenn es verbessert werden sollte, wird
es immer noch viel teurer bleiben als jene Lichter, welche wir
bereits besitzen."
Wenn man diese pessimistischen Anschauungen liest, so denkt
man unwillkürlich an die Skeptiker, die Auer, den Erfinder des
Gasglühlichtes, seinerzeit verlachten. F. H. Aschner1 schreibt:
„Die Welt wird nicht in das Zeitalter der Gasglühlicht-
beleuchtung eintreten, trotz aller Vorträge und Reklamen, die
für diese Beleuchtung gemacht werden. Auch diese Methode
wird vorübergehen."
Aber alle Ablehnungen hatten Auers Vertrauen zu seiner
Erfindung nicht erschüttert (s. S. 81), und das Gasglühlicht fand
alsbald günstige Aufnahme, entwickelte sich zusehends, und hatte
bereits 1900 die älteren Arten der Gasbeleuchtung fast vollständig
verdrängt Seit der Einführung des Auerschen Gasglühlichtes
kann man mit Hecht von einem neuen Abschnitt in der Verwen-
dung des Gases zu Beleuchtungszwecken sprechen.
Jedenfalls hat man die großen Fortschritte auf diesem Gebiete
der gemeinsamen Arbeit von Wissenschaft und Technik zu ver-
danken, denn die lebhafte Anregung, die das Auerlicht gab, hatte
eine große Zahl von Untersuchungen zur Folge, die eine umfang-
reiche Literatur bilden. Der gewaltige Aufschwung des Beleuch-
tungswesens seit Anfang der neunziger Jahre des vorigen Jahr-
hunderts hat aber der Gasglühlichtindustrie leider auch eine große
Zahl von Elementen zugeführt, die ihr nicht zum Vorteil gereicht
haben. Aus allen nur erdenklichen Berufszweigen strömten der
Gasglühlichtindustrie Personen zn, die ohne die geringsten Fach-
kenntnisse, ohne das geringste Wissen auf dem Gebiete der Chemie
und Physik über Nacht den „Erfinderberuf" in sich entdeckten
und die Welt mit ihren Erfindungen beglückten. Die Zahl von
ca. 2000 Nummern der Patentliteratur ist ein sehr bezeichnendes
Charakteristikum für den Wert der meisten Erfindungen auf diesem
Gebiete; sie waren eine notwendige Folge der Erfindertätigkeit
Man darf sich darüber weiter nicht wundern; denn Lux2 sagt
ganz richtig, wenn die „Erfinder" von der Theorie und Praxis des
1 F. H. Aschner, Leipzig 1893; vgl. auch 231», S. 87.
* Z. Beleucht 1905, 8, S. 85.
Vorwort IX
Beleuchtungswesens keine Ahnung hatten, so waren sie eben auf
„wüstes Herumprobieren" angewiesen.
Unter solchen Verhältnissen war es keine leichte Arbeit, die
zudem vielfach nur schwer zugängliche Literatur zu ordnen und
kritisch zu einem Ganzen zusammenzufügen. Wenn auch ver-
schiedentlich der Versuch gemacht worden ist, diese Aufgabe zu
lösen, so ist der mangelnde Erfolg wohl hauptsächlich in dem
Umstand zu suchen, daß den betreffenden Autoren nicht die Hilfs-
mittel zu Gebote standen, welche erforderlich sind, wenn das
Gebiet erschöpfend behandelt werden .soll.
Mit der Bearbeitung der seltenen Erden beschäftigt, hatte ich,
unterstützt durch das liebenswürdige Entgegenkommen sämtlicher
staatlichen Bibliotheksverwaltungen, Gelegenheit, die einschlägige
Literatur kennen zu lernen und sie übersichtlich zu ordnen.
In dem zweibändigen Werk „Die Darstellung der seltenen
Erden", Leipzig 1905, habeich das mit dem Gasglühlicht eng verbun-
dene Gebiet der seltenen Erden in umfassender Weise behandelt.
In dem vorliegenden Buch gebe ich eine ausführliche Darstellung
alles dessen, was wir heute vom Gasglühlicht wissen, wobei natur-
gemäß die technische Seite besondere Beachtung erfahren mußte,
während verhältnismäßig selten die Chemie der seltenen Erden
gestreift wurde. Die Literatur und die Patente habe ich nach Mög-
lichkeit vollständig zusammengestellt, soweit sie sich auf den Glüh-
körper beziehen, denn bekanntlich gibt es eine Unzahl Brenner-
konstruktionen, deren Aufzählung allein mehrere Bände ffrllen
würde.
Die Beschreibung der Fabrikation des Glühkörpers durfte in
einer derartigen Arbeit nicht fehlen, sie konnte aber nur dann
Anspruch auf Richtigkeit und einige Vollständigkeit erheben, wenn
es mir gelang, die Unterstützung der beteiligten industriellen Kreise
bei der Ausarbeitung dieses Kapitels zu gewinnen. Soweit es sich
nicht um direkte Fabrikationsgeheimnisse handelte, konnte ich alle
Einzelheiten der Fabrikation des Glühkörpers dank der gütigen
Mitwirkung erster Fachleute in Wort und Bild beschreiben.
Aber auch nach anderer Richtung hin mußte Vollständigkeit
angestrebt werden. So soll die Einleitung einen gedrängten Über-
blick mit zahlreichen Literaturnachweisen über die geschichtliche
Entwickelung des Beleuchtungswesens bis zur Entdeckung des
X Vorwort
Auerlichtes bieten, um nicht unvermittelt mit der ziemlich umfang-
reichen Geschichte des Gasglühlichtes zu beginnen.
Wo es geboten war, beschrieb ich ausführlich die Verwendung
der seltenen Erden für ältere Inkandeszenzbeleuchtung (s. S. 21),
vielleicht ausführlicher, als mancher es für notwendig erachten
wird. Die Theorie des Gusglühlichtes wurde mit der gleichen Voll-
ständigkeit behandelt. Dieser Abschnitt dürfte im Zusammenhang
mit dem ausführlichen Literaturverzeichnis über das Wesen des
Lichtes eine geeignete Quelle zur Orientierung über die Ziele der
modernen Beleuchtungstechnik sein.
Die Literatur wurde bis zum Jahre 1903 vollständig gesammelt;
nur wichtigere Arbeiten, die während der Fertigstellung des Buches
seitdem erschienen sind, sind noch berücksichtigt
Für die Benutzung des Buches ist zu bemerken, daß die in
Klammern gesetzten Zahlen auf die Originalarbeiten hinweisen,
denen der vorangegangene Text entnommen ist, und deren genaue
Titel aus dem Literaturverzeichnis zu ersehen sind.
Bei der Bearbeitung dieses Buches bin ich von vielen Seiten
auf das liebenswürdigste unterstützt worden. Ich spreche allen
Herren, welche mir behilflich waren, meinen besten Dank aus. Nicht
mindern Dank sage ich dem Verleger, Herrn Hofrat Credner,
welcher mit stets gleicher Liebenswürdigkeit so manche technische
Schwierigkeit zu beseitigen wußte und jeden Wunsch zu erfüllen
bemüht war.
Möge dieses Buch bei den Fachmännern eine wohlwollende
Aufnahme und eine nachsichtige Beurteilung finden, und möge es
der Technik und der Wissenschaft den Nutzen bringen, den ich
davon für sie erhoffe.
Berlin W., im Juli 1905.
C. Richard Böhm.
Inhalt
Seite
Abkürzungen der berücksichtigten Journalliteratur xv
Abkürzungen der berücksichtigten Patentliteratur xiz
Abkürzungen der Elemente xix
Verzeichnis der Abbildungen xx
Einleitung.
Die Geschichte des Beleuchtungsweeens bis zur Entdeckung
des Auer-Lichtes 1
Erster Abschnitt.
Die Geschichte des Gasglühlichtes 15
Zweiter Abschnitt.
Der Glühkörper 69
Einleitung 69
I. Die Fabrikation des Glühkörpers 86
1. Die Herstellung und Reinigung der Rohstrümpfe .... 87
a) Strickerei 87
b) Wäscherei 108
c) Nähen des Tüllkopfes bezw. des Patentkopfes . . . . US
2. Das Imprägnieren 115
3. Das Härten oder Verstärken des Glühstrumpf kopfes . . . 121
4. Das Anbringen eines Asbesthenkels 123
5. Das Abbrennen der Glühkörper 125
Die Erzeugung des Preßgases 143
6. Das Kollodinieren 153
7. Verpackung 158
8. Abflammen 159
II. Herstellung von Glühkörpern aus nicht organisierter Cellulose
nach den Verfahren von KnÖfler, Plaissetty u. a. m. 160
III. Prüfung des Glühkörpers 165
IV. Mikroskopische Untersuchung der Glühkörper 169
xn Inhalt
Seite
V. Einflüsse auf den Au er sehen Glühkörper 189
a) Der Einfluß verschiedener Metalloxyde auf den Au er sehen
Glühkörper 189
b) Der Einfluß der Qualität des Gases auf die Lichtstärke
des Au ersehen Glühkörpers 201
c) Der Einfluß des Gasdruckes auf die Lichtstärke des Auer-
schen Glühkörpers 206
VI. Die Theorie des Gasglühlichtes 211
Strahlen im Au er- Licht, welche die Metalle, das Holz usw.
durchsetzen 282
VII. Befestigung der Glühkörper 234
Dritter Abschnitt.
Gasbrenner für Auersches Glühlicht 289
Vierter Abschnitt.
Der Gasglühlichtzylinder, die Verteilung des Gasglühlichtes
im Baum und die zweckmäßige Anwendung des Milch-
glases in der Beleuchtungstechnik 264
I. Der Gasglühlichtzylinder .264
II. Die Verteilung des Gasglühlichtes im Baume und die zweck-
mäßige Anwendung des Milchglases in der Beleuchtungs-
technik 272
Fünfter Abschnitt.
Die Starklichtbeleuchtung 289
1. Lucaslicht 294
2. Selaslicht 299
3. Millenniumlicht 804
4. Pharoslicht 310
5. Keithlicht 818
Der Eeithbrenner 318
Sechster Abschnitt.
Durch flüssige Brennstoffe erzeugtes Glühlicht 828
1. Das Spiritusglühlicht 323
2. Das Petroleumglühlicht 333
3. Glühlichtbeleuchtung mit anderen Brennstoffen 339
Siebenter Abschnitt.
Die Auerschen Patentprozesse und die Finanzierung der
Auerpatente 340
Die Auerschen Patentprozesse 340
Die finanziellen Erfolge der Au er- Gesellschaften 361
Inhalt xm
Achter Abschnitt.
Seite
Vergleichende Ökonomie der verschiedenen Beleuchtungs-
arten 365
A. Der Verbrauch 367
B. Die Lichtstärke 369
C. Die Kosten 370
D. Vorteile des Auer-Lichtes 384
£. Rückblick 393
Neuster Abschnitt.
Vorrichtungen zur Sicherung der Gasglühlichtbeleuchtung 400
I. Stoßfänger 400
IL Gasdruckregler 406
Zehnter Abschnitt.
Das Zünden der Gasglühlichtbrenner 411
I. Gewöhnliche Zündung .412
IL Automatische Zündung 416
1. Zündung durch [Kondensation der Gase (Platinmohr- oder
chemische Zündung) 417
2. Zündung durch Druckerhöhung 435
a) Zündung durch komprimierte Luft, sogen, pneumatische
Zündung 436
b) Zündung durch Druckerhöhung in der Gasleitung . . . 439
3. Zündung durch den elektrischen Strom 441
4. Zündung durch ein Uhrwerk, sog. Uhrenzündung 456
Elfter Abschnitt.
Literaturverzeichnis 459
I. Gasbeleuchtungswesen ausschließlich des Au ersehen Glühlichtes 459
IL Das Au ersehe Gasglühlicht 470
A) Allgemeines 470
B) Glühkörper 485
C) Theorie des Gasglühlichtes und wichtigste Literatur über das
Wesen des Lichtes 489
D) Brenner 499
£) Hilfsapparate 509
Autorenregister des Literaturverzeichnisses 515
Zwölfter Abschnitt.
Patentverzeichnis 521
I. Den Glühkörper betreffende Patente 521
Deutsche Patente 521
Auslandspatente 534
1. Amerika 534
2. Belgien 589
XIV Inhalt
Seite
8. Canada 547
4. Gap der Guten Hoffnung 547
5. Dänemark 547
6. England 549
7. Finnland 566
8. Frankreich 566
9. Indien 576
10. Italien 577
11. Luxemburg 579
12. Neuseeland 579
18. Neusüd wales 579
14. Norwegen 579
15. Österreich 580
16. Portugal 584
17. Queensland 585
18. Rußland 586
19. Schweden 586
20. Schweiz 587
21. Spanien 590
22. Südaustralien 590
28. Tasmanien 590
24. Ungarn . . 590
25. Viktoria 590
II. Den Brenner betreffende Patente 591
Deutschland 591
III. Hilfsapparate betreffende Patente — Form- und Abbrennapparate 597
Deutsche Patente 597
Auslandspatente 601
Amerika 601
Belgien 601
Dänemark 601
England 601
Frankreich 602
Norwegen 602
Österreich 602
Portugal 602
Schweden 602
Schweiz 602
Nachtrag 603
Alphabetisches Sachregister 606
Autorenregister 627
Abkürzungen
der berücksichtigten Journalliteratur.
Abweichungen von der alphabetischen Ordnung sind durch Kursivdruck
hervorgehoben.
Acetylen
Am. Chem. J.
Am. J. Sc.
An. China.
Ann. Gew.
Ann. d. Phys.
Arch. Käst
Arch. Phot.
Arch. Phys.
Ast.
= Acetylen in Wissenschaft und Industrie; Halle.
= American Chemical Journal.
— The American Journal of Science and Arte (Sil lim an).
= Annales de chimie et de physique.
= Annalen für Gewerbe und Bauwesen (hrsg. v. F. C. Gla-
ser); Berlin.
= Annalen der Physik.
= Archiv für die gesamte Naturlehre, v. K. W. G. Kastner.
= Archiv für wissenschaftliche Photographie.
= Archiv für Mathematik und Physik.
= Astronomische Nachrichten.
Bayr. Gew. Bl. = Bayrisches Industrie- und Gewerbeblatt; München.
Bel.W.
Ber.
Ber. Pharm.
Bull. chim.
Bull, d'enc.
Bull. Rouen
Bull, techn.
C. C.
Cr.
CB1. Bauv.
CB1. Elec.
Central-Z.
Chem. Ind.
= Beleuchtungswesen, Das moderne.
= Berichte der Deutschen chemischen Gesellschaft.
= Berichte der deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft.
= Bulletin de la Societä chimique de Paris.
= Bulletin de la Societä d'encouragement; Paris.
= Bulletin de laSociete industrielle de Rouen; Rouen.
= Bulletin technologique de la Sociäte des Anciens eJeves
des artß et mätiers.
= Chemisches Centralblatt.
= Comptes rendus hebdomaires des Sceances de l'Aca-
demie des Sciences; Paris.
= Centralblatt der Bau Verwaltung; Berlin.
- Centralblatt für Elektrotechnik.
— Central-Zeitung für Optik und Mechanik; Berlin.
= Die Chemische Industrie; Berlin.
Chem. tech. CA. = Chemisch- technischer Central- Anzeiger.
Chem. Ztg.
Constr.
Cosmoe
D. Wolleng.
Dingl. J.
Eclair el.
= Chemiker Zeitung (Cöthen).
= Constructeur d'usines a gaz; Paris.
= Le Cosmos; Paris. (Neue Folge von „Les Mondes").
= Das Deutsche Wollengewerbe; Grünberg i/Schl.
= Dinglers polytechnisches Journal; Stuttgart.
= Eclair age electrique; Paris.
Böhm, GuglQblicht.
XVI
Abkürzungen
Eisenz.
£1. Anz.
Electricien
El. World
El. World eng.
Eng.
Engng.
Eng. News
Erfind.
Gas Light
GasT.
Gas World
Gaz
Gen. civ.
Ges. Ing.
Gew. Bl. Würt.
Gew. Han.
Gew. Ztg.
Gilb. An.
Glückauf
Graph. Beob.
Graph. Mit
Het Gas
Ind. Bl.
Ind. Ir.
Ind. Ztg.
Ing. Con.
Iron & Coal
Jahrb. Phot.
J.
J. Am. Ch. Soc.
J. Ch. S.
J. Frankl.
J. Gas L.
Jour. de Phys.
J. g. e.
J. G. W.
J. pr.
J. Soc. ind.
J. Uhrmk.
K. L.
L. A.
Lam.
Masch.
Mech.
Met. Arb.
Eisenzeitung; Berlin.
Elektrotechnischer Anzeiger; Berlin.
L'Electricien; Paris.
Electrical World; New York.
Electric World and Engineer, The.
The Engineer; London.
Engineering; London.
Engineering News and American railway Journal ; N.- York.
Neueste Erfindungen und Erfahrungen; Wien, Pest,
Leipzig.
The American Gas-Light- Journal; New- York.
Der Gastechniker.
Gas World.
Le Gaz; Paris.
Gänie civil, Le; Paris.
Gesundheits- Ingenieur; München.
Gewerbeblatt aus Württemberg; Stuttgart.
Hannoversches Gewerbeblatt
Wiecks illustrierte deutsche Gewerbezeitung; Stuttg.
Gilberts Annalen.
Glückauf; Essen.
Graphischer Beobachter; Leipzig.
Schweizer graphische Mittheilungen; St. Q allen.
Het Gas.
Industrie- Blätter.
Industry and Iron; London.
Industrie -Zeitung, Deutsche.
L'ingenieur Conseil. •
Iron and Coal trades review; London.
Ede'rs Jahrbuch der Photographie.
Jahresberichte — Liebig — Fittica.
Journal of the American Chemical Society.
The Journal of the Chemical Society of London.
Journal of the Franklin Institute.
Journal of Gas lighting, water supply and sanitary impro-
vement; London.
Journal de Physique.
Journal du gaz et de l'electricite.
Journal für Gasbeleuchtung etc. von Schilling u. Bunte.
Journal für praktische Chemie.
The Journal of the Society of Chemical Industry; London.
Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst; Halle.
Kraft und Licht.
Liebigs Annalen der Chemie und Pharmacie.
La Lumiere electrique.
Der Maschinenbauer.
Der Mechaniker.
Der Metallarbeiter.
Abkürzungen
XVII
Mitth. Gew. Mus.
Mhft Ch.
Monit
Mnst Z.
Nat
Nat. Rund.
Nat. The
Naturf.
Ost Chem. Z.
Wsckr. Baud.
Pg. A.
Pharm. Centralh.
Pharm. Ztg.
Phot Mit
Phot News
Phot Rund.
Physik. Z.
Polyt CB1.
Polyt Not
Rep. Phys.
Rev. d. Sc.
Rev. ind.
Rev. phot
Rev. phys.
Rev. sc.
Rev. Techn.
Rev. un. inv.
Rig. Zig.
Rund. Masch.
Sb. B.
Sb. M.
Sb. P.
Sb. W.
Sc. Am. Suppl.
Seif. Ind»
Techn. Gem. Bl.
Mitteilungen des K. K. Technologischen Gewerbe -
Museumszu Wien; Wien. Abteilung für Metall-
industrie und Elektrizität.
Monatshefte für Chemie; Wien.
Moniteur scientifique.
Leipziger Färber- Zeitung (Färberei- Musterxeütmg)',
La Nature; Paris.
Leipzig.
Naturwissenschaftliche Rundschau.
The Nature; London and New York.
Der Naturfreund.
Österreichische Chemiker-Zeitung; Wien.
Österreichische Wochenschrift für den öffent-
lichen Baudienst; Wien.
Poggendorffs Annalen der Physik und Chemie.
Pharmazeutische Centralhalle für Deutschland;
Dresden.
Pharmazeutische Zeitung.
Photographische Mitteilungen.
The Photographic News; London.
Photographische Rundschau.
Physikalische Zeitschrift.
■ Polytechnisches Centralblatt; Berlin.
; Polytechnisches Notizblatt
Repertorium der Physik.
-■ Revue des Sciences.
Revue industrielle; Paris.
Revue suisse de Photographie; Geneve, Paris.
Revue physicale.
Revue Scientifique.
Revue Technique.
Revue universelle des inventions nouvelles et sciences
pratiques; Paris.
Riga sehe Industrie-Zeitung.
Rundschau über die Fortschritte der Maschinen-
technik.
Sitzungsberichte der Königl. Akademie der
Wissenschaften zu Berlin.
• Sitzungsberichte der Königl. Bayr. Akademie der
Wissenschaften zu München.
Sitzungsberichte der böhmischen Gesellschaft
der Wissenschaften zu Prag.
: Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der
Wissenschaften zu Wien.
Scientific American, Supplement; New York.
Die Seifen-, öl- und Fett-Industrie; Zittau, Berlin,
Leipzig.
Technisches Gemeindeblatt; Berlin.
b*
XVIII
Abkürzungen
Techn. Z.
Text. Z.
Trans. Am. =
Unlands J. R.
Unlands T. R.
Unlands W.
Verh. polyt. =
Verh. V. Gew. Abh. =
Verh. V. Gew. Sitz. B. =
Vhdl. phys. B. =
Vhdl. phys. D.
Viertelj. Sehr. Ges. =
Vie sc. =
Wied. An. =
Wschr. Band. =
Z. agw. =
Z. alyt. =
Z. an. =
Z. Arch. =
Z. Beleucht =
Z. Bl.
Z. Calc. =
Z. Elektr. =
Z. Heiz. =
Ztg. Ing.
Z. Instrum. Kunde =
Z. Ost. Ing. V.
Zsch. phys. Gh. =
Zsch. phys. ehem. Unt. =
Z. Psych. =
Zeitach. Spir. =
Z. Th.
Z. V. dt Ing. «
Deutsche Techniker- Zeitung ; Berlin.
Textil- Zeitung; Berlin.
Transaction Americ. Institut. Electr. Engin.
Unlands industrielle Rundschau.
U bland s technische Rundschau; Leipzig.
Unlands Wochenschrift für Industrie und Technik.
Verhandlungen der polytechnischen Gesellschaft.
Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des
Gewerbefleißes; Abhandlungen; Berlin.
Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des
Gewerbefleißes; Sitzungsberichte; Berlin.
Verhandlungen der physikalischen Gesellschaft
zu Berlin.
Verhandlungen der Deutschen physikalischen Ge-
sellschaft.
Deutsche Vierteljahrsschrift für Öffentliche Gesund-
heitspflege; Braunschweig.
La Vie seien tifique; Paris.
Wiedemanns Annalen der Physik etc.
Österreichische Wochenschrift für den öffentlichen
Baudienst; Wien.
Zeitschrift für angewandte Chemie.
Zeitschrift für analytische Chemie (Fresenius).
Zeitschrift für anorganische Chemie.
Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen;
Hannover.
Zeitschrift für Beleuchtungswesen; Berlin.
Zeitschrift für Blechindustrie) Illustrierte.
Zeitschrift für Calciumcarbid- Fabrikation und
Acetylen-Beleuchtung; Berlin.
Zeitschrift für Elektrotechnik; Wien.
Zeitschrift für Heizungs-, Lüftungs- und Wasser-
leitungstechnik) sowie für Beleuchtungswesen; Halle.
Allgemeine Ingenieur-Zeitung.
Zeitschrift für Instrumentenkunde; Berlin.
Zeitschrift des österreichischen Ingenieur- und
Architekten vereine ; Wien.
Zeitschrift für physikalische Chemie, Stöchio-
metrie und Verwandtschaftslehre.
Zeitschrift für den physikalischen und chemischen
Unterricht.
Zeitschrift für Psychologie und Physiologie der
Sinnesorgane.
Zeitschrift für Spiritus-Industrie.
Zeitschrift für Thonindustric.
Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure;
Berlin.
Abkürzungen
der berücksichtigten Patentliteratur.
Am. Pat.
Belg. Pat.
Oan. Pat
Cap. Pat.
Dan. Pat
D.R.P.
Engl. Pat
Fin. Pat
Franz. Pat
Ind. Pat
ItaL Pat
Lux. Pat
N. See. Pat
Amerika.
Belgien.
Canada.
Cap d. Guten Hoffnung.
Dänemark.
Deutschland.
England.
Finland.
Frankreich.
Indien.
Italien.
Luxemburg.
Neuseeland.
N. Süd. Pat
Norw. Pat
Ost. Pat
Port. Pat.
Qu. Pat.
Ru88. Pat.
S. Aus. Pat
Schwed. Pat
Schweiz. Pat
Span. Pat
Tas. Pat.
üng. Pat
Vic. Pat
Neusüdwales.
Norwegen.
Österreich.
Portugal.
Queensland.
Kußland.
Sudaustralien.
Schweden.
Schweiz.
Spanien.
Tasmanien.
Ungarn.
Viktoria.
Abkürzungen der Elemente.
Ag
- Silber.
In = Indium.
Sb = Antimon.
AI
= Aluminium.
Ir = Iridium.
Sc = Skandium.
As
= Arsen.
K — Kalium.-
Se = Selen.
Au
»Gold.
La = Lanthan.
Si = Silicium.
B
-Bor.
Li = Lithium.
Sm = Samarium.
Ba
= Baryum.
Mg = Magnesium.
Sn = Zinn.
Be
= Beryllium.
Mn = Mangan.
Sr = Strontium.
Bi
=s Wismut.
Mo = Molybdän.
Ta - Tantal.
Ca
= Calcium.
Na = Natrium.
Te = Tellur.
Cd
= Cadmium.
Nb - Niob.
Th = Thorium.
Ce
= Cer.
Nd = Neodym.
Ti = Titan.
Cl
= Chlor.
Ni = Nickel.
Tl «Thallium.
Co
= Kobalt
0 = Sauerstoff.
Tr = Terbium.
Cr
= Chrom.
08 = Osmium.
ü »Uran.
Dec
= Dezipium.
Pb = Blei.
V = Vanadin.
Di
= Didym.
Pd = Palladium.
W = Wolfram.
Er
= Erbium.
Pr = Praseodym.
Y - Yttrium.
Fe
= Eisen.
Pt - Platin.
Yb =s Ytterbium
6a
= Gallium.
Rb = Rubidium.
Zn = Zink.
Ge
= Germanium.
Rh = Rhodium.
Zr = Zirkon.
Hg
= Quecksilber.
Ru = Ruthenium.
Verzeichnis der Abbildungren.
Die in diesem Buch befindlichen Abbildungen entstammen folgenden
Firmen:
1. Acetylena, G. m. b. H., Nürnberg.
2. Aktiengesellschaft für Selas-Beleuchtung, Berlin C 25.
3. Aktiengesellschaft vorm. C. H. Stobwasser & Co., Berlin SO.
4. Allgemeine Beleuchtungs- und Heiz-Industrie A.G., Berlin W. 64.
5. Amberger Gasmaschinenfabrik, Amberg i/ Bayern.
6. Arlt & Fricke, Berlin S. 59.
7. Auergesellschaft, Deutsche Gasglühlicht- A.-G., Berlin SW. 13.
8. Beleuchtungs-Industrie Paul Flor, Leipzig, Langestr. 36.
9. Betzin & Werner, Berlin S. 42.
10. Blödner & Vierschrodt, Gummiwarenfabrik, Gotha.
11. Boehm, Ludwig, Köln-Ehrenfeld.
12. Buhlmann, Georg, Groß-Lichterfelde b/Berlin.
13. Butzkes Gasglühlicht-A.-G., Berlin S. 42.
14. Calmon, Alfred, Asbest- und Gummiwerke, Berlin SW. 61.
15. Centrale für Spiritus Verwertung, G. m. b. H., Berlin W. 8.
16. Chemisch-technische Industrie Westfalia, Dortmund.
17. Chemnitzer Strickmaschinenfabrik, Chemnitz.
18. Claes & Flentje, Strickmaschinenfabrik, Mühlhausen i /Thüringen.
Deutsche Gasglühlicht-A.-G. s. Auergesellschaft.
19. Deutsche Gaszünder-Fabrik, G. m. b. H., Elberfeld.
20. Deutsche Invert- Gas- Gesellschaft m. b. H., Berlin SW. 68.
21. Ehrich & Graetz, Berlin SO. 36.
22. Farkas, A., Paris, Rue Taitbout 13.
23. Feuer & Co., A.-G. für Gasglühlicht -Industrie, Schöneberg -Berlin.
24. Fischer & Co., Mainz, Rh eins tr. 36.
25. Frister, R., Oberschöne weide- Berlin.
Fröhlich s. Keith-Licht
26. Gesellschaft für hängendes Gasglühlicht, Berlin W.
27. Haack, F. W., Nachfg., Königsberg i/Pr.
28. Hellmann, H. W., Berlin SW. 13.
29. Hildebrandt, E., Berlin-Pankow.
Verzeichnis der Abbildungen XXI
SO. Hill, EL, & Co. Limited, Berlin SW.
31. Hoffmann & Kader, Köln a/ßh.
32. Imperial Continental-Gas-Association, Berlin SW.
33. Janz, J., Berlin 0. 34.
34. Keith- Licht- Gesellschaft (Vertreter Deutschlands: A. Fröhlich,
Köln a/Rh., Glockengasse 11).
Keros-Licht s. Schneider.
35. Krone, Gasglühlicht- Gesellschaft m. b. H., Berlin SO. 16.
36. Lorenz, 0., jr., Berlin S. 14.
Lucas-Licht s. Allgemeine Beleuchtungs- und Heiz-Industrie, ferner
Aktiengesellschaft vorm. Stobwasser.
37. Millenniumlicht- Gesell schaft m. b. H., Hamburg. Generalvertreter:
Rieh. Steilberg, Berlin W. 50.
38. Müller, Aug., Gasdirektor, M.- Gladbach, Gasstraße 12.
38\ Multipl ex-Gasfernzünder, G. m. b. H., Berlin, Friedrichsstr. 111.
39. Oldenbourg (Journal für Gas- und Wasserfachmänner), Verlags-
buchhandlung, München, Glückstraße 8.
40. Patent-Cartonnagen-Gesellschaft, Berlin.
41. Pharos-Licht, Klatte & Co., Hamburg.
42. Runge, Louis, Berlin NO.
43. Schmidt & Haensch, Berlin S. 42.
44. Schneider, H., A.-G., Paunsdorf b/Leipzig.
45. Scholtze, Carl, Verlagsbuchhandlung, Leipzig.
46. Schott & Gen., Jena.
Selas- Gesellschaft s. Aktien-Gesellschaft f. Selas-Beleuchtung.
47. Spinn & Sohn, Berlin S. 42.
Spiritus- Verwertung s. Centrale f. —
Stob wasser s. A.-G. vorm. —
48. Urania, Berlin (die Originale sind Eigentum des märkischen Vereins
von Gas- und Wasserfach mann ern).
49. Veit & Comp., Verlagsbuchhandlung, Leipzig.
50. Werthen, J., Berlin SW.
51. Wobbe, J. G., Gasdirektor in Pisa.
52. Wolf, Dr. H., & Co., Charlottenburg- Berlin, Mommsenstr. 4.
53. Zietz & Bruno, G.m.b.H., Berlin N., Chausseestr. 109.
54. Zsch. Beleucht., Verlag von Fischer, Berlin, Bülowstraße.
XXII Verzeichnis der Abbildungen
Zur Feststellung der Herkunft der einzelnen Abbildungen diene folgen-
de« Schema, in welchem die Rubrik & die Nummer der Abbildung, Rubrik b
die Nummer des umstehenden Firmen Verzeichnisses bedeutet.
. 49 SO
; 50 3 a
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: 52 30
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239
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7 .240
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7 203
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7 204
22; 242
167
7 205
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7 206
28 244
169
7 207
26 245
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7 208
13 ! 246
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7 209
13 247
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3
173 25 211
24 ;' 2*9
4
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24 250
4
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13 251
3
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13 252
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3
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46 256
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181
13 219
24 257
3
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3
183
25 221
24 1 259
3
184
25 222
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1
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9 18' 357 l:
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1 13^359 i;
2 llj 380 1:
3 25 361 I!
4 25; 362 1!
5 9 963 1!
6 13 364 1!
7 9 365 1!
3 13 366 II
9 18 367 11
0 13 368 3!
1 39 1 369 3t
2 13!370 3t
3 13 371 3t
4 13:372 3!
5 13 373 3S
8 9 374 3t
7 9 375 3!
i 99 376 3£
9 13 377 31
5 13 378 31
I 13 379 31
i 13;
Einleitung.
Die Geschichte des Beleuehtungswesens
bis zur Entdeckung des Auer-Lichtes.
Die Kulturstufe, welche ein Volk
einnimmt, bedingt unter anderem
nuch sein Lichtbedürfnis.
Seit Prometheus der Sage nach den göttlichen Funken vom
Himmel entwendet nnd das leuchtende und wärmende Feuer auf die
Erde gebracht hatte, war die Leuchtflamme ^^
bei den meisten Völkern im Anfang ihrer
Eultnrentwicklung mehr ein Gegenstand des
religiösen Kultus als ein Beleuchtungsmittel
in unserem heutigen Wortainn (304).
Als einfachstes Beleuchtungsmittel er-
wies sich das Holz, speziell das mit Harz
durchzogene Kienholz, wie es von Homers
Zeiten bis tief ins Mittelalter, ja in man-
chen Gebirgsgegenden bis znm Anfang
vorigen Jahrhunderts gebräuchlich war, sei
ea als Span, sei es im offenen Kamin.
Dann kamen die Harzfackeln und Harz in (
Becken, in welch letzteren auch schon ^ L. i&upväutou an»
sehr früh Fette und Öle zur Verbrennung Schlesien (linke) und ans
dem Schwanwald (rechts).
gelangten (76). in der Mitte »wei Kien-
Öllampen finden wir schon in den spwtUammem.
ältesten römischen Gräbern. Man verwendete allen Fleiß anf die
künstlerische Gestaltung der Lampen, aber man begnügte sich
mit dem ärmlichsten Lichtschein (304).
J/L
2 Dae Bei euch tnngaweaen bia zur Entdeckung des Au er- Lichtes
Wie man berichtet, soll bei verschiedenen Völkern, die früher
in Asien und Afrika gelebt haben, den alten Persern, den Medem,
Assyrern und alten Ägyptern, ein großer Luxus bei Beleuchtung
der Tempel, Paläste, Straßen
und Platze getrieben worden
Bein. In Memphis, Theben, Baby-
lon, Susa und Ninive sollen bei
besonderen Festlichkeiten längs
der Straßen in kurzen Abstän-
den Vasen aus Bronze oder
Stein, mit flüssigem Fett im Ge-
wicht von mehr als 100 Pfund
gefüllt , welches mittels eines
drei Zoll dicken Dochtes ver-
brannte , aufgestellt worden
Fig. 2. ROmiaclie Öllampe.
a aeitlkhe, h obere Ansicht.
Nach dem im Besitze des Hurm Direktor
Aug. Müller in M.- Gladbach befindlichen
Original.
Überlieferungen von Plinius
und Livins besagen, daß man
besonders bei Leichenfeiern auch
ölgetränktes Schilfmark ge-
brannt hat, worin die Anfänge
der Kerzenbeleuchtung zu er-
blicken sind (15).
Die Griechen kannten noch
keine Kerzen, jedoch die Römer
Dai Bei euch tongewesen bis zur Entdeckung des Anw Lichtes 3
unterschieden Bcbon Wachs- und Talgkerzen und beschrieben deren
Herstellung mit Dochten (76).
Die Wachskerzen sollen phönizischen Ursprungs sein. Die
Phönizier bleichten das Wachs and fertigten Kerzen hieraus; sie
sollen Byzanz damit versorgt haben (15).
Im vierten Jahrhundert n. Chr. beleuchtete nach geschicht-
lichen Überlieferungen ^
Kaiser Konstantin der j
Große Byzanz an den
Weihnachtsabenden mit
Lampen und Wachs-
kerzen. Unter der tür-
kischen Herrschaft ging
die Kerzenbeleuchtung
fast verloren. Kerzen
sind erst wieder vom
zwölften Jahrhundert
ab beim römisch-katho-
lischen Gottesdienst in
den Kirchen verwendet
worden, nach der Re-
formation wurden sie in
ausgedehntestem Maß
bei Festlichkeiten an
den Fürstenhöfen ge-
braucht (15).
Die Herstellung
der Kerzen erfolgte bi
tausend Jahre früher.
Fig. S. Öllampen.
1. venetianiack, 2, römisch, S. märkisch.
Nach den im Besinn des Märkischen Verein» von
Gas- und Wasserfachmgnnern in der „Urania",
Berlin, befindlichen Originalen.
vor hundert Jahren fast genau so wie
Erst mit Ende des achtzehnten Jahr-
hunderts begannen die Bemühungen der Technik, aus dem ge-
meinen Unschlitt ein härteres, weniger leicht schmelzbares Produkt
herzustellen , indem man die geschmolzene Talgmasse nach teil*
weisem Erstarren aaspreßte, allerdings ohne ein geeigneteres
Produkt zu erzielen (76).
Der wesentliche Nachteil der Talg- und Unechlittkerzen war
4 Das Beleuchtungswesen bis zur Entdeckung des Auer- Lichtes
das lästige Putzen oder Abbrechen des Dochtes, über das sich schon
Goethe in seiner launigen Weise beklagte.1 Dieser Mangel kam
erst durch die Erfindung der Stearinkerze, welche wir im wesent-
lichen französischen Gelehrten und Technikern verdanken, vor allem
Chevreul,2 dem ausgezeichneten Chemiker, in Wegfall. In seinem
berühmten Werke „Recherches chimiques sur les corps gras
d'origine animale" zeigte er 1823, daß die Fette aus Ver-
1 Als charakteristisch für jene Zeit dürfte folgende Erzählung sein:
„Es war im Jahre 1742. Alles, was sich zur vornehmsten Gesellschaft der
französischen Metropole rechnete, hatte sich im Thäätre francais eingefunden,
um der ersten Aufführung einer neuen Tragödie Voltaires, des „Mahomet",
beizuwohnen. Der dritte Akt hatte soeben begonnen, da wurde es auf der
Bühne dunkler und dunkler. Die Gestalten der Schauspieler waren bald
kaum noch zu erkennen, die ganze Szene erschien wie in einen magischen
Schleier gehüllt. Jetzt streckte sich unhörbar, aber dem Auge der Zuschauer
deutlich sichtbar, wie von Geisterhand bewegt über die Reihe der Lichter,
die die Bühne beleuchten sollten, ein schmaler Streifen vor, der sich gleich-
mäßig in langsamem Tempo auf und nieder bewegte. Nach und nach wurde
es da, wo sich der Streifen gezeigt hatte, wieder heller und heller. Nun ge-
schah mit einem Male etwas Unerwartetes. Der Streifen machte plötzlich
unregelmäßige Bewegungen, tauchte über die Lichterreihen empor und ent-
puppte sich als eine lange, schmale Lichtputzschere in der Hand eines
Arbeiters, der nun auch sichtbar wurde, ausgleitend einige taumelnde
Bewegungen machte und dann der Länge nach vor der Lichterreihe
niederfiel.
Schallendes Gelächter ertönte im ganzen Hause. Der Ernst der Situation
war unwiederbringlich dahin. Es war unmöglich, weiter zuspielen; der Vor-
hang mußte fallen und erst nachdem das Haus sich beruhigt hatte, konnte
man daran denken, das unterbrochene Spiel fortzusetzen. Wohl errang die
Tragödie noch immer einen großen Erfolg, aber es war nicht jener Erfolg,
den sich der Dichter erträumt hatte; er verdankte sein Mißgeschick — der
Talgkerze.
Wutschnaubend soll Voltaire damals das Theater verlassen haben, in-
dem er die Schwäche und Kleinheit des Menschengeistes verwünschte, der das
strahlende Sonnenlicht durch nichts anderes zu ersetzen vermochte, als durch
das elende Flämmchen einer Talgkerze." (88. Nach „Für alle Welt" 1897,
Heft 25.)
2 Chevreul nahm 1825 in Gemeinschaft mit Gay-Lussac ein Patent
zur Anfertigung von Kerzen aus fetten Säuren, besonders der Stearinsäure (6).
Nach Darmstaedter und du Bois-Beymond (Berlin 1904, S. 134) hat
Michel Eugene Chevreul die chemische Untersuchung bereits 1817 in
Gemeinschaft mit Henri Braconnot gemacht.
Das Belenchtnngsweeen bis zur Entdeckung des Auer-Lichtes 5
bindangen des schon früher entdeckten Glyzerins mit den sog.
Fettsäuren bestehen; er schied durch Pressen das sog. „Stearin"
ab. Freilich ward die praktische Verwertung des Stearins erst
dann möglich, als es 1881 einem Engländer durch eine Reihe rein
technischer Erfindungen gelang, alle Schwierigkeiten zu über-
winden. Der Name dieses Mannes, de Milly, wird noch heute
bestens gekannt; ihm verdankt man alle die Verbesserungen, durch
welche eine rationelle Fabrikation ermöglicht wurde, und auch das
Präparieren1 der Dochte in solcher Weise, daß das „Putzen" der-
selben vollständig in Wegfall kommen konnte (76).
Fig. 4. Lichtkerzenhalter und Lichtpatzscheren ; links Wachskerzenhalter aas Tirol
Nach den im Besitze des Märkischen Vereins von Gas- und Wasserfach-
m&nnern in der „Urania", Berlin, befindlichen Originalen.
Erst nach der Mitte des vorigen Jahrhunderts traten an
die Stelle der pflanzlichen und tierischen Ole die sog. Mineralöle,
yon denen das kaukasische Erdöl oder Naphta, schon seit
langem bekannt war. Man erkannte, daß aus Braunkohle und
bituminösem Schiefer verschiedene flüchtige Ole dargestellt werden
können, die sich trefflich zur Beleuchtung eignen — Paraffinöl,
Photogen, Solaröl. Dann wurde man auf die Erdöle aufmerk-
samer. Im Jahre 1857 wurde beim Abteufen eines Bohrloches
im Staate Pennsylvania das dortige Erdöl entdeckt Damit trat
1 Nach Darmstaedter and du Bois-Reymond (Berlin 1904, S. 163)
wurde der geflochtene Kerzendocht von Cambazeres 1834 erfunden.
6 Das Beleuchtungswesen bis zur Entdeckung des Auer- Lichtes
eine der größten Industrien, die des Petroleums, in die Welt,
und erst diese hat die alte Forderung: mehr Licht! ihrer Er-
füllung entgegengefahrt (76).
Welche Bedeutung das Petroleum für die Menschheit besitzt,
erkennt man daraus, daß im Jahre 1899 auf dem ganzen Erd-
kreis über 180 Millionen Hektoliter dieses Produktes verbraucht
wurden, wovon 100 Millionen allein aus Amerika stammten, der Rest
größtenteils aus dem Kaukasus.1
Hand in Hand mit der Vermehrung und der Verbilligung
der flüssigen Brennstoffe gingen große Verbesserungen in der
Konstruktion der Lampen. Das Petroleum steigt vermöge seiner
Dünnflüssigkeit und seiner großen Adhäsion zur Baumwollfaser
leicht in dem Dochte empor, so daß man den Ölbehälter — was
früher nicht oder nur unter Beihilfe einer mechanischen Vorrichtung
möglich war2 (s. Fig. 5 u. 6) — unter den Brenner legen konnte.
Der Docht selbst wurde zuerst dadurch wesentlich verbessert, daß
man flache, bandförmige Dochte einführte, die dem Sauerstoff
eine große Verbrennungsfläche darbieten. Aber der entscheidende
Schritt geschah erst durch die Erfindung von Aim6 Argand, der
den röhrenförmigen Docht einführte, in dessen Inneres der Sauerstoff
dringen kann, so daß die Flamme von beiden Seiten gespeist wird.
Dazu kommt die weitere Erfindung Argands8: der gläserne Zug-
1 s. auch J. G. W. 1904, 47, S. 174 u. 318. Nach der Chemischen Revue
über die Fett- und Harzindustrie, 1903, September, S. 196 gibt die United
States geological Survey an: Weltproduktion im Jahre 1901 = 165 Millionen
Barrels (ä 42 Gallonen); davon Rußland 85168, Verein. Staaten 69389, Gali-
zien 3372, Sumatra, Java, Borneo 3349, Rumänien 1602, Indien 1185, Kanada
704, Japan 548, Deutschland 313 Miil. Barr. (Priv. Mit. vom 24. Mai 1904
der Deutsch-Russischen Naphta-Import-Gesellschaft, Berlin.)
* Hieronymus Cardanus bringt 1550 zum Zwecke besserer öl-
zuführung nach dem Dochte den Ölbehälter über dem Brennerrand der Lampe
an, so daß das Öl unter Druck nach dem Dochte gelangt. (Darmstaedter usw.)
3 Nach einer Legende soll der jüngere Bruder des Physikers Argand
einmal eine Glasflasche gefunden haben, von welcher der Boden bei einem
Experiment abgesprengt worden war. Indem er mit dieser Flasche spielte,
fiel es ihm ein, sie über die Flamme einer Öllampe zu stülpen. In diesem
Augenblick trat Argand hinzu und bemerkte mit Verwunderung, daß die
Flamme viel heller unter der Flasche leuchtete, als vorher. Er versuchte es
Dm Beleuehtungawesen bis aur Entdeckung des Auer-Lichtes 1
kamiD, der Lampenzylmder, welcher es ermöglicht, daß die Flamme
eine viel größere Hitze erzeugt, ohne daß sie raucht Argands
Erfindung stammt aus dem Jahre 1783 (Schollmeyer [83] gibt
das Jahr 1786 an); ihre praktische Verwendung fand sie freilich
erst viel später, nach Einführung der
leichten Öle; jedoch hatte schon zu
damaliger Zeit Argands Erfindung
einen wesentlichen Einfluß auf die
Verbesserung der Beleuchtung mit
fetten Ölen ausgeübt Ebenso waren
es die Arbeiten Carcels (1800), welche
hier fordernd wirkten (76).
Fig. 5. Argandsche Lampe. Fig. 6. Moder&teurlaunpe.
1836 erreichte die wirtschaftliche Vervollkommnung der Öl-
lampe ihren Höbepunkt in der Franchotschen Moderateurlampe,
welche dieCarcel-Lampe nahezu vollständig verdrängte und bis zur
Einführung des Petroleums (1857) eine weite Verbreitung fand (6).
Bald nachdem die Zylinder zur Einführung gelangt waren,
versuchte man, ihnen eine zweckmäßigere Form zu geben. Der
Klempner me ister Benkler in Wiesbaden war es, der zuerst er-
nochmsls und soll auf diese Weise zur Erfindung des Lamponzyl indem ge-
kommen sein (83). Von anderer Seite wird der Pariser Apotheker Quinquet
als derjenige bezeichnet, der um das Jahr 1756 den Zylinder zuerst verwendet
habe (83. Auflage 1904, S. 6).
8 Das Beleuchtungswesen bis zur Entdeckung des Auer-Lichtes
kannte, daß man die vorteilhafte Wirkung des Zylinders noch be-
deutend erhöhen könnte, wenn man alle zuströmende Luft zwingt,
mit der Flamme in Berührung zu treten. Er erreichte diesen
Zweck durch eine Verengerung, welche er dem Zylinder in der
Flammenhöhe gab, eine Form, welche uns heute geläufig ist (83).
Die Straßenbeleuchtung ist zuerst gegen Ende des 15. Jahr-
hunderts in Paris eingeführt worden, aber sie war sehr mangel-
haft; 1558 wurden infolgedessen Pech- oder Kienpfannen aufgestellt,
1667 Laternen mit regelmäßiger Brennzeit. Nach Paris sind im
Haag 1618, in Amsterdam 1669, Hamburg 1675, Wien 1687 ent-
sprechende gleiche Einrichtungen getroffen worden. In Berlin hat
der Große Kurfürst die erste Straßenbeleuchtung eingeführt, welche
Friedrich der Große insofern verbesserte, als er statt einiger
hundert 2470 Kandelaber aufstellen ließ. In London sind erst
von 1786 — 1789 ab die Straßen regelmäßig beleuchtet worden (15).
Erst als gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts inmitten
gewaltiger Umwälzungen auf politischem, technischem und wirt-
schaftlichem Gebiete die wissenschaftliche Chemie auf der richtigen
Erkenntnis des Verbrennungsprozesses sich aufgebaut hatte, war
die Grundlage für eine zielbewußte Verbesserung in der Ver-
wendung der Flammenbeleuchtung geschaffen.
Man kann den Zustand der künstlichen Beleuchtung um die
Wende des achtzehnten Jahrhunderts kaum schlagender charakte-
risieren als durch den Reimspruch Goethes:
„Wüßte nicht, was sie Besseres erfinden könnten,
Als wenn die Lichter ohne Putzen brennten."
Aber schon war das neue Licht, das Flammenlicht ohne Docht,
die Gasbeleuchtung im Anzug (304), wozu die Natur durch die
heiligen Feuer von Apcheron bei Baku, die brennenden Quellen
bei Wigan in England usw. die ersten Winke gegeben hatte; be-
sonders die letztere Erscheinung veranlaßte den Münchener Pro-
fessor der Chemie und Medizin Becher,1 Gas aus Torf und Stein-
1 Johann Joachim Becher erwähnt in seiner „Grossen chymischen
Concordantz — 1682" die Brennbarkeit des Steinkohlengases. Zu damaliger
Zeit soll man in englischen Kohlenbergwerken beobachtet haben, daß aus
Das Beleuchtungswesen bis zur Entdeckung des Auer-Lichtes 9
kohlen zu destillieren und das damals sogenannte philosophische
Licht zu erzeugen. Im Jahre 1739 waren es sodann Clayton,1
1786 Lord Dundonald und fast zu gleicher Zeit der geniale
Schotte William Murdoch, welche mit Gas experimentierten.
Murdoch war derjenige, der zuerst die wirtschaftliche Bedeutung
des Leuchtgases in seiner ganzen Tragweite erkannte und dem es
gelang, das Prinzip, Leuchtgas durch trockene Destillation aus
Brennstoffen zu gewinnen, zur praktischen Verwertung zu bringen.
Gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts (1792) hatte sich Murdoch
mit dem großen Reformator der Dampfmaschine, James Watt,
zu gemeinsamer Arbeit verbunden. Die beiden großen Erfindungen,
welche den tiefgreifendsten Einfluß auf die Gestaltung unserer
äußeren Lebensverhältnisse ausüben sollten, traten mit dem neuen
Jahrhundert von derselben Stelle, der Maschinenfabrik von Soho
bei Birmingham, aus in die Welt. Mit den verbesserten Dampf-
maschinen zogen die ersten Einrichtungen für Gasbeieachtung
zunächst in die Spinnereien und Webereien Englands (15) ein.
Man bezeichnet das Jahr 1792 als das Geburtsjahr der Gas-
beleachtung, denn in diesem Jahr hatte Murdoch eine Gasanlage
für sein Haas in Redruth eingerichtet, deren Gelingen ihn mit
froher Zuversicht auf einen weiteren glücklichen Ausbau seines
großen Gedankens hoffen ließ. 1798 wurde die Fabrik in Soho
mit Gas beleuchtet und 1802 erstrahlte zur Feier des Friedens
von Amiens die ganze Front der Fabrik in effektvoller Beleuch-
tung durch selbsterzeugtes Gas (83). a
Ritzen der Steinkohlenflöze Gase ausströmten, die mit hellleuchtender Flamme
brannten, sobald sie angezündet wurden. Man sagt, daß damals schon der
deutsche Chemiker Becher diese Gase aufgefangen, transportiert und dann
an beliebigen Orten entzündet habe. Somit wäre er eigentlich der erste,
der mit der Gasbeleuchtung, wenn auch im bescheidensten Maße, praktische
Ergebnisse erzielte (83).
1 Richard Watson konstatiert 1767, daß das Steinkohlengas auch
beim Durchleiten durch Wasser und lange Röhren seine Brennbarkeit behält
* Man hatte aber nicht mit dem alten Schlendrian gerechnet. Man
staunte über seine Erfolge, man hatte seine Freude an dem strahlenden
Lichte, aber dabei blieb es auch. Andere hielten es gar nicht für der Mühe
wert, seine Angaben zu prüfen; man glaubte ihm einfach nicht. Richtete
10 Das Beleuchtungswesen bis zur Entdeckung des Auer- Lichtes.
Murdoch errichtete noch viele Gasfabriken in England und
weihte Watts Lehrling, den genialen Clegg, in seine Kunst ein,
so daß Murdoch als Vater der Grasbeleuchtung zu betrachten ist
Neben diesen Männern ist es gleichzeitig in Frankreich der
Wegebau-Ingenieur Philippe Leb on, welcher aus Holz Gas erzeugte,
aber seine Einrichtungen so unpraktisch traf, daß sich seine Er-
findung nicht einführen konnte. Lebon1 verlor durch seine Versuche
sein Vermögen und wurde am 2. Dezember 1804 erschossen auf-
gefunden. Durch die Lebon sehen Versuche aufmerksam geworden,
bemächtigte sich Jöh. Winzler(Winsor) aus Znaim in Mähren ihrer
Ergehnisse und reiste, mit einem Privileg von Georg IH. ausge-
stattet, in Deutschland und Österreich umher, über die Erfindung
des Gases Vorträge haltend, bis es ihm gelang, 1810 in London eine
doch das Mitglied eines Parlamentausschusses an Murdoch die Frage:
„Herr Murdoch, wollen sie uns wirklich glauben machen, daß man Licht
ohne Docht haben kann." Anknüpfend an diese Frage erschien aus Anlaß
der hundertjährigen Gedenkfeier in Edinburg ein von einem Nachkommen
Murdochs verfaßtes Buch unter dem Titel: Licht ohne Docht. Diesem
interessanten Buch entnehmen wir folgenden Ausspruch, den kein Geringerer
als James Nasmyth getan hat, als er 1830 der großen, neuen, von Mur-
doch in Soho angelegten Fabrik einen Besuch abstattete. Er sagt: „Nicht
weniger interessant für mich war die Erinnerung an jenen unvergleichlichen
Mechaniker Wilhelm Murdoch, einen Mann von unbezähmbarer Energie
und Watts rechte Hand im höchsten praktischen Sinne des Wortes. Mur-
doch war der Erfinder der ersten Lokomotive und der Erfinder des Leucht-
gases. Die bewunderungswürdige Erfindungskraft und das gesunde Menschen-
verstandsgenie von Wilhelm Murdoch ließ mich empfinden, daß ich in
der Tat auf klassischem Boden war in bezug auf alles, was mit der Dampf-
maschine zusammenhing. . . . AUe diese Maschinen . trugen das Gepräge von
Murdochs Genie und bewiesen, daß er einer von jenen bahnbrechenden
Denkern war, die den Mut hatten, die Fesseln überlieferter Methoden abzu-
streifen und auf dem kürzesten Wege und mit einfachen Mitteln ihr Ziel zu
erreichen."
1 Sein Leben war eine Kette von Leiden und Enttäuschungen, und er
genießt kaum das Vorrecht anderer zu spät erkannter Genies: den Ruhm
nach dem Tode. So ist es denn nicht zu verwundern, daß Frankreich sich
seines vergessenen Sohnes annahm und 1904 das hundertjährige Jubiläum des
Gases mit dem pietätvollen Gedenken an Philippe Lebon feierte (Berl.
Lokal- Anzeiger vom 10. September 1904, Nr. 426, Abendblatt). Lebon wendete
das Leuchtgas 1799 in dem Feuer eines Leuchtturms des Hafens von Havre an.
Das Beleuehtungswesen bis zur Entdeckung der Auer- Lichtes. H
große Aktiengesellschaft — Charteret! Company — mit 50000 Pfd.
Sterling Kapital zu gründen. Diese beleuchtete endlich 1813 durch
die Gasanstalt in der Peterstreet einen Teil Londons, 1814 das
Londoner Kirchspiel St Margarets und erlangte nach vielen Schwierig-
keiten ein Patent für ganz England. Winzler und Clegg leiteten
diese Gesellschaft noch einige Zeit, gaben aber infolge vieler An-
feindungen ihre Stellung auf. Winzler ging nach Paris und führte
dort 1817 das Leuchtgas ein, Clegg baute auf eigene Rechnung
Gasanstalten in England und starb 1861 hochgeehrt in Lampstead
(6 u. 15).
Außer Kohlen verwendete man auch tierische und pflanzliche
Fette zur Bereitung von Gas. Von 1815 ab (John Taylor zu
Stratford) wurden in England viele derartige Gasanstalten für Städte
und Fabriken gebaut, sie gaben aber wegen zu hoher Rohstoff-
preise keinen Gewinn und sind alle zur Steinkohlengasbereitung
übergegangen, ebenso wie die von Pettenkofer in München und
Riedinger in Augsburg seit 1850 errichteten Holzgasanstalten.
Als Ende der fünfziger Jahre von Amerika das Petroleum in Europa
eingeführt war, wurde 1860 Heinrich Hirzel in Leipzig und
andere veranlaßt, die Destillationsrükstände desselben zur Olgas*
Bereitung zu verwenden und Olgasanlagen, besonders für kleinere
Betriebe, zu bauen; heute sind in Deutschland allein gegen
1000 Olgasanst alten, welche jetzt aber vorwiegend Paraffinöle,
Rückstände von der Braunkohlendestillation, verwenden. Die
ersten Gasansalten sind in England, außer in London in Birming-
ham, Norwich, Hüll, Dublin, Plymouth, errichtet worden, viel
später dagegen führte sich diese Beleuchtung auf dem Kontinent
ein (15).
Nachdem 1784 Professor Minckeler in Löwen eine Schrift
herausgegeben hatte, in der er die Entdeckung des Gaslichtes ver-
öffentlichte (83), beleuchtete in Deutschland bereits 1786 der
Professor Sickel in Würzburg sein Laboratorium mit Gas (83).
1816 folgte diesem Beispiel der Apotheker Flashoff in Essen und
1818 beleuchtete Dinnendahl seine Maschinenfabrik mit Gas,
in welcher 60 Arbeiter beschäftigt waren (14 u. 15). Nachdem
12 D&s Beleuchtungswesen bis wr Entdeckung des Auer-Lichtes
in demselben Jahre am 17. April in Salvore an der Küste von
Istrien der erste Leuchttann mit Steinkohlengas in Betrieb ge-
setzt worden war, versah man im darauf folgenden Jahre den
Leuchtturm und die Baake im Danzig mit Gas (14; 153 u. 397).
1828 erbaute man in Hannover die erste Gasanstalt; am
19. September 1827 wurde in Berlin „Unter den Linden"
zum erstenmal Gas angezündet (391). 1828 sind es Dresden,
1830 Frankfurt a. M., 1837 Leipzig und andere Städte, welche
diesem Beispiel folgten, während in Württemberg 1842 zu
Heilbronn, 1845 zu Stuttgart derartige Werke angelegt worden
sind (15).
Im Jahre 1850 hatten bereits die meisten größeren Städte
Gasbeleuchtung sowohl für die Straßen als auch für das Innere
der Gebäude eingeführt, und nach dieser Zeit wurden auch die
Mittelstädte, selbst die kleineren Städte Deutschlands mit Gas-
licht versehen (6).
An Stelle des zuerst allein und jetzt noch am meisten
üblichen Steinkohlengases wendete man später noch die aus Holz,
Torf und Braunkohlen bereiteten Gase und in neuerer Zeit auch
das Olgas an; größere Bedeutung als die letztgenannten Gasarten
hat gegenwärtig, besonders in Amerika1, die Verwendung des
Wassergases für Leuchtzwecke gewonnen. Wenn je ein Stoff
den Wandel von Gunst und Ungunst erfahren hat, so ist es das
Wassergas.2 Wiederholt fast in völlige Vergessenheit geraten, hat
es, sobald es wieder an die Öffentlichkeit trat, die Aufmerksamkeit
der Interessenten in ausgedehntem Maße erregt, und zwar mit
Recht. Sind doch die Tugenden dieses -eigenartigen Brennstoffes
so außerordentlich hohe, daß jeder erfolgreiche Fortschritt auf
dem Gebiete der Wassergaserzeugung im Interesse der Allgemein-
heit mit Freuden zu begrüßen ist (46 u. 63).
1 1890 waren in den Vereinigten Staaten 807 = 87°/0 der gesamten
Gasfabriken des Landes Wassergasanlagen, während vierzehn Jahre früher,
also 1876, noch kein Wassergaswerk im Betriebe war. (J. G. W. 1890, 33,
S. 237).
8 J. Gas. L. 1904, Nr. 2122 v. 12. Jan.; J. G. W. 1904, 47, S. 806.
Das Beleuchtangswesen bis zur Entdeckung des Auer- Lichtes 13
Die Vorzüge der Gasbeleuchtung bestehen im Vergleich mit
der Olbeleuchtung in der hohen Intensität des Lichtes und
der in Anbetracht des bedeutenden Lichteffekts außerordentlichen
Wohlfeilheit, im Vergleich mit der Ol- und Petroleumbeleuch-
tung in der Bequemlichkeit der Anwendung, welche sich sowohl
aus der Einrichtung des Verbrennungsapparates als aus der fast
unbegrenzten Teilbarkeit des Gases ergibt (6).
Mehr als ein halbes Jahrhundert hat die Flammenbeleuchtung
als Gas- und Petroleumlicht fast ausschließlich die Herrschaft be-
hauptet. Erst gegen Ende der siebziger Jahre vor. Jahrh. erwuchs
dem Flammenlicht durch Verbrennung, dem chemischen Licht,
ein wichtiger Rivale in dem elektrischen Glühlicht, dem Licht
ohne Flamme, ohne Verbrennung und Wärme, und es entspann
sich ein Wettkampf zwischen den beiden Beleuchtungsarten, dessen
Zeugen wir noch heute sind. In seinem Verlauf wurde die Welt
mit einer Fülle von Licht überschüttet, von deren Möglichkeit
frühere Generationen keine Ahnung hatten (304).
Bei der schnellen Entwicklung der elektrischen Beleuchtung
behaupteten manche Finanzmänner, daß in der Beleuchtungsfrage
das elektrische Licht eine vollkommene Umwälzung hervorrufe,
zerstöre was existiere, und für sich alle Anwendungen für öffent-
liche und private Zwecke monopolisiere. Andere wiederum meinten,
daß die Steinkohlengasanstalten fortan nur die Möglichkeit be-
sitzen würden, an der Warme- und Kraftversorgung der Städte mit-
zuarbeiten und hierfür sogar eine hervorragende günstige wirt-
schaftliche Basis hätten (44).
Durch obenerwähnte und ähnliche Ereignisse wurde das Licht-
bedürfhis sehr gesteigert und Verbesserungen in der Bereitung wie
in der Verbrennung des Gases bewirkt, was Veranlassung zu Preis-
ermäßigungen gab, die der Allgemeinheit zugute kamen.
Die folgenden Jahre brachten eine ruhig fortschreitende Ent-
wicklung für alle Beleuchtungsarten nebeneinander; und bestand
schließlich bezüglich der Gasbeleuchtung noch ein Best von
Zweifeln, so sollte binnen kurzem die Praxis des neuen Auer-
Lichtes auch diesen den letzten Boden entziehen (81).
14 Das Beleuchtungsweeen bis zur Entdeckung des Auer-Lichtes
Die Gasbeleuchtung trat mit der Au er sehen Erfindung in
eine neue Epoche ihrer Entwicklung; es wurde hierdurch gleich-
zeitig der Wunsch derer erfüllt, welche den selbstlosen Bat
gaben, die Gastechnik solle sich nur auf die Lieferung von
Heizgas beschränken. Denn der ganz entleuchtete und
nur heizende Bunsenbrenner, welcher in den meisten Heiz-
und Kochapparaten verwendet wird, ist auch die Grundlage
der neuen Gasbeleuchtung. An Stelle des Selbsterglühens ist
das Glühendmachen eines fremden Körpers, eines neuen Dochtes
getreten.
Es wurde also die Lichterzeugung zu einer „ Heizungs-
frage ". Hierdurch war aber die Gaserzeugung nicht mehr auf
die Verwendung einer ganz bestimmten, teuren und unter Um-
ständen schwer zu beschaffenden Gaskohle angewiesen, sondern die
Auswahl unter den Rohstoffen wurde wesentlich erleichtert. Unter
der Herrschaft des Gasglühlichtes eröffnete sich dem Gas-
erzeugungsverfahren und der Gestaltung der Fabrikationseinrich-
tung ein weites Feld fortschreitender Tätigkeit«
Erster Abschnitt
Die Geschichte des Gasglühlichtes.
Die schon von Berzelius für das Thoriumoxyd und das
Zirkonoxyd, von Bunsen für die Ytter- und Erbinerde, von Dela-
fontaine für das Terbiumoxyd aufgefundene Tatsache, daß diese
Oxyde bereits bei der Temperatur der nicht leuchtenden Gasflamme
ein außergewöhnliches Licht ausstrahlen, hat in den letzten zwanzig
Jahren Veranlassung gegeben, diese seltenen Erden für das Be-
leuchtungswesen technisch zu verwerten. Die Arbeiten in dieser
Richtung haben durch die Herstellung des Au er sehen Glühkörpers
ihren vorläufigen Abschluß gefunden.
Wie die meisten Erfindungen, welche allgemeines Aufsehen
erregt haben und ins Leben wirklich eingeführt worden sind, hat
auch das Auer-Licht seine Vorgeschichte. Nicht nur, daß die
seltenen Erden, auf deren eigenartigem Verhalten im Punkte der
Lichtemission zum großen Teil der Erfolg beruht, isoliert und
studiert sein mußten — auch die originelle Form des lichtgebenden
Korpers haben frühere Erfindungen vorbereitet Unsere ganze
moderne Entwicklung mit allen ihren merkwürdigen Errungen-
schaften auf naturwissenschaftlichem und technischem Gebiete steht
eben doch auf den Schultern der langsamer und mühsamer arbei-
tenden früheren Generationen. Gleichwohl ist das Verdienst des-
jenigen nicht gering anzuschlagen, der auf der Höhe wissenschaft-
licher Erkenntnis stehend, in dem Buche der Erfindungen richtig
zu lesen und das moderne Wissen und Können mit den Erfahrungen
der vorangegangenen Jahrzehnte zu einem glücklichen Resultat
zu verschmelzen versteht
16 Geschichte des Gasglüli lichtes
Seitdem man durch das Studium der leuchtenden Flamme
erkannt hatte, daß es im Zustande der Glühhitze befindliche
Kohlenteilchen sind, die das Leuchten verursachen, ersann man
Methoden, nach welchen man die Wirkung der natürlichen Flamme
erhohen und in künstlicher Weise bessere Wirkungen erzielen
konnte. So lehrte Faraday das Karburieren einer nicht leuchten-
den Flamme, indem er die beim Verbrennen
wenig oder nicht leuchtenden Gase mit darin
zum Glühen gebrachten dichten Kohlenwasser-
stoffen schwängerte. Als eine der verschie-
denen Formen dieses Gedankens erschien zu-
nächst das Luftgas Long-
hottoms, welcher von
Kohlensäure und Wasser-
dampf befreite Luft mit
den Dämpfen fluchtiger
Kohlenwasserstoffe mischte
und so in ein beim Ver-
brennen leuchtendes Gas
verwandelte. Erdgas, wie
es hauptsächlich bei Pitts-
burg Pa. und Cleveland 0.
Fig. 7. AlboUrbonbrenner. m Nordamerika der Jfrfo
Nach den im Besitze des Märkischen Vereins von
Gas- und W«flserfnchinäiineru befindlichen Ori- entströmend, Seit den fünf-
Jahrhunderte wegen Beiner
großen Heizkraft zu vielen technischen Zwecken Verwendung findet,
und wie es neuerdings auch bei Wels in Oberösterreich gewonnen
wird, ist in den Vereinigten Staaten auch zum Zwecke der Be-
leuchtung herangezogen worden: Man versetzt es mit den in eigen-
artiger Weise erhaltenen Vergasungsprodukten der Erdölrückstände
und führt ihm damit sehr kohlenstoffreiche und beim Glühen stark
leuchtende Stoffe zu. Leuchtgas, welches selbst als ein durch
schwere Kohlenwasserstoffe karburiertes Gemenge von Wasserstoff
und Grubengas zu betrachten ist, wird in seiner Leuchtkraft erhöht
Geschichte des Gasglühlichtes 17
durch Karburieren mit noch kohlenstoffreicheren Kohlenwasser«»
Stoffen. Auch Naphthalin ist bei der Albokarbonbeleuchung zur
Anwendung gekommen. Das ans höchst lichtschwach verbrennen-
den Gasarten bestehende Wassergas wurde in verschiedenster Weise,
zuerst 1830 von Dunnovan, karburiert und diente eine Zeitlang
in Dublin zur Stadtbeleuchtung. Spätere gleichartige Versuche
mit Wassergas als Leuchtmittel in Brüssel, in französischen und
englischen Städten sind nach kurzer Zeit aus verschiedenen Gründen
aufgegeben worden (244).
Seit Einführung des elektrischen Bogenlichtes in die Be-
leuchtungstechnik hat man sich eifrig bemüht, die bisherigen
durch Ole oder Gas erzeugten Leuchteffekte erheblich zu steigern,
um den hohen Lichtintensitäten des elektrischen Lichtes mög-
lichst nahe zu kommen.
Große Lichtintensität kann man aber nur durch sehr hohe
Temperaturen des lichtausstrahlenden Körpers erzielen. Feste
Körper beginnen bei 400° im Dunkeln schwach zu leuchten, sog.
dunkle Grauglut, bei etwa 600° werden sie rotglühend, bei 900°
bis 1000° weißglühend, während Gase1 selbst bei 1500° bis 2000°
noch nicht leuchtend werden, wenigstens unter gewöhnlichen Ver-
hältnissen. Man hat daher durch Zuführung heißer Verbrennungs-
luft und Erhitzen der zu verbrennenden Gase die Flammen-
temperatur wesentlich erhöht Die Flamme selbst wird dadurch
kürzer, heller und heißer, weil der Verbrennungsprozeß schneller
verläuft* und weniger kalte Luft mit den verbrennenden Gasen
in Berührung kommt Der in den Flammen, ob Ol oder Gas ist
gleich, glühende feste Kohlenstoff strahlt in der heißeren Flamme
mehr Licht aus, und, da er in der kleineren Flamme auf einem
kleineren Räume zusammengedrängt ist, so wächst die Intensität
des Lichtes beträchtlich (21).
Die verschiedenen gebräuchlich gewesenen Regenerativlampen
1 v. Helmholtz, Licht- und Wärmestrahlung verbrennender Gase,
Verb. V. Gew. Abh. 1889, S. 671.
* Brin, D. E. P. Nr. 13700, 1880, Kl. 4, verbrannte sogar in einem Sauer-
stofistrom Kohlenstangen beliebiger Art.
Böhm, GMglfthliobt. 2
18 Geschichte des Gaaglühlichtes
hatten nach dieser Richtung hin so ziemlich das Maximum des
Möglichen erreicht Jedoch war das Licht dieser Lampen immer-
hin so stark gelb, daß es mit dem elektrischen Bogenlichte, welches
dem Tageslicht in seiner Beschaffenheit nahe kommt, nicht ver-
glichen werden kann.
Nach dem Gesagten soll zur Erzeugung von intensivem
weißen Licht die heißeste herstellbare Flamme mit einem festen
Gltihkörper, welcher in dieser Temperatur bestandig ist, die
theoretisch vollkommenste Gasbeleuchtung geben.
Die höchste auf dieser Erde durch chemische Prozesse
erreichbare Temperatur besitzt nun eine Kohlenoxydgasflamme,
welche in reinem Sauerstoff verbrennt Sehr nahe dieser Tempe-
ratur kommt unter gleichen Verhältnissen eine Wasserstoff- oder
Leuchtgasflamme.1 1826 benutzte Thomas Drummond, ein
englischer Offizier, zum erstenmal solche Flammen
zur Erzeugung des nach ihm benannten und jetzt
allgemein bekannten Kalklichtes (21).
Dieses Kalk-, Sideral-, Knallgas-Licht hat sich
verhältnismäßig sehr lange behauptet und wurde z. B.
seinerzeit in den Vereinigten Staaten für Leuchttürme,
lichtbremiOT Signale und große Bauten, sowie im Sezessionskriege
bei der Belagerung einiger Forts mit Nutzen ver-
wendet Große Mängel hafteten jedoch diesen Einrichtungen
an. Die Erzeugung des Sauerstoffgases war sehr mühsam und
viel zu kostspielig; die verwendeten Brenner waren ungeeignet
1 Nach den Angaben von Naumann („Heizungsfrage") betragen die
Flammentemperaturen — beim Verbrennen im einfachen Luftvolamen — für
Kohlenoxyd 3041 ° C. Propylen 2706 °C.
Benzoldampf 2788° C. Wasserstoff 2669 ° C.
Äthylen 2747° C. Methan 2444° C.
Die theoretischen — berechneten — Werte sind nach Samtleben:
Kohlenoxyd 8122° C.
wenn in reinem Sauerstoff
verbrannt.
Methan
2794° C.
Acetylen
2962° C.
Äthylen
3833° C.
Propylen
2989 ° C.
J. G. W. 43, S. 570.
Geschichte des Gasglfihtiehtes 19
konstruiert, so daß viel zu viel Gas verbraucht wurde, und die
Leuchtkörper, zylindrische Stücke Ätzkalk, mußten fortwährend
gedreht werden, hielten nur wenige Stunden und waren bei
feuchter Witterung nicht zu gebrauchen, da sie zu Staub zer-
fielen. Ihre Aufbewahrung mußte in hermetisch verschlossenen
Geftßen geschehen. Nichtsdestoweniger bedient man sich noch
immer, auch nach Einführung des elektrischen Lichtes, besonders
in England, für viele Zwecke des Kalklichtes.1
Durch die Errichtung von Sauerstofffabriken hatte der Ge-
brauch des Kalklichtes besonders in England sehr zugenommen.
Da jedoch jedes Kalklicht infolge der schnellen Abnutzung des
Leuchtkörpers einer fortwährenden Beaufsichtigung und Regulierung
durch Menschen bedarf so ist es nur für kurze Beleuchtungen
auf der Bühne und zu Projektionszwecken in Anwendung ge-
kommen.
Diese Mängel des Kalklichtes waren wohl die Veranlassung,
daß in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts der franzö-
sische Techniker Tessiä du Motay nach einem Ersatz für
Kalk suchte und solchen auch in der Zirkonerde fand (21).
Berzelius hatte bereits 1825 auf das überaus hohe Licht-
emissionsvermögen dieser Erde aufmerksam gemacht (die nur
1 Walters & Davies ließen sich 1879 (Brit Spec. 1676) Scheiben ans
präzipitiertem Calciumkarbonat, gebranntem Gips und Asbest schützen;
Maller ersetzte in dieser Einrichtung das Leuchtgas durch karburierte Luft,
▼erwendete aber für seine gleichfalls rotierenden Scheiben oder Zylinder
Calciumkarbonat nicht allein, sondern ein Gemenge mit Calciumsulfat — Brit.
Spec. 1879; 3719. Ein anderes Mal soU eine Mischung von Asbest, Magnesia
und präzipitiertem Calciumkarbonat mit Kaliumnitrat plastisch gemacht und
hieraus kegel- oder scheibenförmige Körper gebildet worden sein. — Stephan,
Brit Spec 1880; 1038 und 8681.
J. Bar d well, Sicherheitsbrenner für Kalklicht; Laterna Magica 1887,
9, Nr. 35, S. 38—39; Wied. An. Beibl. 1887, 11, S. 776.
s. auch E. L. Nichols und M. L. Crehore, Studien über Kalklicht;
Bev. pbys. 1894, 2, p. 161—170; Wied. An. Beibl. 1895, 18, S. 565—566 —
spektroskopiflche Untersuchung.
In New York sollen auch in neuester Zeit größere Versuche mit Kalk-
licht angestellt worden sein und Bobrick (141) hofft, in Zukunft 2000 Kerzen
pro Stunde für ca. 2 Pfg. Hefern zu können.
2*
20 Geschichte des Gasglühlichtes
äußerst schwierig herzustellende Erbinerde übertrifft sogar noch
nach Bahr und Bunsen die Brillanz der Zirkonerde). Die Zirkon-
erde ist absolut unschmelzbar bei den durch chemische Vorgänge
bisher erreichbaren Temperaturen, weshalb die von Tessiö du
Motay nach einem unbekannten Verfahren hergestellten Zirkon-
stifte im Knallgasgebläse (Leuchtgas und Sauerstoff) sehr hohe
Lichtintensitäten ergaben. Spätere praktische Versuche auf der
Ausstellung in Paris 1867 (die Plätze vor den Tuilerien und dem
Hotel de ville wurden mit dem sog. Hydrooxygenlichte erleuchtet, was
besonderes Aufsehen erregte), sowie auf dem Westbahnhofe in Wien
mußten infolge der schnellen Abnutzung der Leuchtkörper, sowie des
hohen Preises des Sauerstoffgases bald aufgegeben werden (1 1 u. 63).
Bald darauf führte Tessiä du Motay gemeinsam mit
Marächal (1868), den Berichten gemäß, gelungene Versuche mit
dem Hydrooxygengas aus, griff also wieder zu dem Wasserstoff-
Sauerstoffgemisch. In Paris wurde der Stadthausplatz von der
Seite der Rivolistraße beleuchtet; jeder Brenner wies einen ge-
preßten Leuchtkörper über der Flamme auf und war so angeordnet,
daß die letztere ihn tangential berührte und kein Schatten nach
unten geworfen wurde. Ein Kandelaber zu fünf Brennern ver-
brauchte pro Brenner 50 Liter Wasserstoffgas und 70 Liter Sauer-
stoff, äußerte aber dieselbe Wirkung wie ein Kandelaber zu neun
Brennern mit je 170 Litern stündlichem Verbrauch an Leuchtgas
— man berechnete eine Ersparnis von 60 — 80 °/0.1
Alsdann hat Caron2 und hierauf Linnemann8 versucht,
1 s. auch DoremuB, Gas Light 1886, 45, p. 139.
» C. r. 66, p. 1040; J. 1868, S. 979; J. G. W. 1886, 29, Nr. 3, S. 65.
3 E. Linnemann, Sb. W. 1885, 92, S. 1248; Mhft. Ch. 6, S. 899— 908;
Ch. N. 62, p. 220, 233 u. 240; Wied. An. Beibl. 1886, 10, S. 570: J. 1885,
3, S. 2167—68; J. GL W. 1886, S. 633; das. 1889, 32, S. 988; das. 1891, 34,
S. 9 u. 235; Met. Arb. 36, S. 279; Berichte üb. die Verb. d. polyt. Ges. 48»
S. 125; Neues Leuchtgas-SauerstoffgebUse und das Zirkonlicht. Wien 1886,
Tempsky. Mk. 0,40. Doremus, Preparation of zirconia, Gas Light 45, p. 139.
Vogel, Die Anwendung des Zirkonlichtes zu Vergrößerungszwecken , Phot
Mit 1888, 24, S. 272. Eder, Zirkon- und Magnesia-Licht im Knallgasgeblfise,
Phot. Corr. 1890, 27, S. 61. Kassner, J. G. W. 1891, 84, S. 351. Herstellung
und Verwendung von Sauerstoff.
Geschichte des Gaaglühlichtee 21
j Glühkörper aas Zirkonerde zu fabrizieren, und zwar wur-
den sie in Form von Plattchen durch starkes Zusammenpressen
unter hohem Druck hergestellt und in einen Platintoller ein-
gelassen. In der Hitze sprangen die Platteten sehr leicht, so daß
Fig. 9. Der Linnemannsche Brenner, Fig. 10. Der Linnemannsche Brenner.
Der Arm o de« Brenners fuhrt diesem Recht« oben vor der Mündung de«
da« Leuchtgas, Ann 6 de d Sauerstoff Brenners das in Platin gefällte Zirkun-
sn in der durch die HKhne e und d plKttchen von einem verstellbaren ver-
bestimmten Menge, tikalen Ann getragen.
der Platinteller bald ins Schmelzen geriet, wodurch die ohnehin
ziemlich kostspieligen Qluhkorper noch erheblich teurer, wurden.
Immerhin hat Linnemann das Verdienst, die Grundsätze er-
kannt und hervorgehoben zu haben, nach denen ein guter
Brenner für Leuchtgas-SauerstofEnamme konstruiert sein muß, um
22 Geschichte des Gaaglühlichtos
mit möglichst wenig Gas bei möglichst geringem Drucke die größten
Wärme- und Lichteffekte zu geben. Er will, daß die chemische
Vereinigung der beiden Gase etwa 0,5 — 1 cm vor der Brenner-
mündung stattfinde, daß also die Flamme vor dem Brenner und
t nicht im Brenner brenne.
Damit dieses dauernd
stattfindet, muß die Aus-
0 Strömungsgeschwindig-
keit des Gasgemenges
größer sein als die Fort-
pßanzungsgeBch windig-
keit der Explosion in
demselben. Bei richtiger
Brenn erkonat ruktion maß
der Druck des Sauer-
stoffgases 15 mal so groß
sein als der des Leucht-
gases, dann befindet sich
etwa 1 cm vor der Bren-
nermündung eine kugel-
förmige hellblaue Stelle
— die eigentliche aktive
Flamme, welche die
höchste Temperatur be-
sitzt — und das Metall
des Brenners wird kaum
warm, geschweige an der
Spitze angegriffen. Ist
der Sauerstoffdruck geringer, so schlägt die Flamme zurück, d. h.
sie beginnt trichterförmig an der Saueratoffausströmung, ist weniger
heiß und erhitzt den Brenner in kurzer Zeit sehr stark. Ist die
Flamme, wie oben angegeben, richtig gebildet, dann konzentriert
sich die ganze produzierte Wärmemenge auf einen kleinen, vom
Metalle entfernten Punkt und kann ohne Verlust auf den Gltlh-
körper wirken.
Fig. n.
Die erzeugte Knallgssflamme soll bei mlQigem
RauBiilieu die (>rö8e and Form nie o haben;
wenn gerluschloa wie b; a ist die Form der
Flamme TOm alten Knallgaabrounar. Der Zirknn-
kSrper ist in den heißesten Teil 3 der Flamme zu
bringen, um das hellste Licht iu erzielen; be-
finde sich derselbe vor 8, also in Raum 1, so
wurde sich auf demselben ein kleiner schwarzer
Punkt zeigen; in diesem Falle sowohl als auch
dann, wann der Zirkonkdrper hinter 3, also im
Raum i stände, wurde die Leuchtkraft wesent-
Geschichte des Gasgluhliohtes 23
Der Linne mann sehe Brenner eignet sich infolge der guten
Regulierbarkeit der Flamme für Experimentierzwecke ganz vor-
züglich; f&r den Gebrauch des Arztes oder zur Beleuchtung von
Wohn- oder Arbeitsräumen ist er aber, abgesehen von seiner Kost«
spieligkeit, durch seine Größe und Kompliziertheit unbrauchbar.
Der Mechaniker Max Wolz in Bonn hat einen kompendiösen,
ein&chen und billigen Brenner hergestellt, welcher die Vorzüge des
Linnemannschen in hohem Maße besitzt und so konstruiert ist,
daß, selbst wenn der Druck des Sauerstoffgases um */4 — 7b cm
Quecksilber wechselt, die Flamme nicht wesentlich verändert wird.
Diese durch die wechselnde Reibung des Gases an der eigentüm-
lich konstruierten Ausströmungsöffnung bewirkte Selbstregulierung
macht den Brenner erst praktisch brauchbar. Seine Dimensionen
sind so gewählt, daß mit dem kleinsten Gasquantum ein Maxi-
mum von Licht erreicht wird (21). Die optische Werkstatt von
Schmidt und Haen seh in Berlin1 hat ebenfalls für diese Zwecke
einen sehr brauchbaren Brenner konstruiert und Drossbach3 be-
schreibt die Umwandlung eines Maughan - Brenners in einen
Linnemannschen Knallgasbrenner.
Die von Kochs (21) dargestellten Zirkonerdeleuchtkörper sind
durch Fritten der reinen Zirkonerde, da das Lichtemissions-
vermögen an ihre chemische Reinheit geknüpft ist, mit einem
Minimum anderer (Drossbach empfiehlt 8°/0 Borsäure — 276)
Substanzen erhalten worden. Sie sind porös, um den heftigen,
schnellen Temperaturwechseln besser zu widerstehen, und so hart»
daß man sie gut anfassen und befestigen kann. Am besten be-
währt sich ein zylindrischer Körper von 0,02 m Länge und 0,008 m
Dicke, derselbe gibt, an einem Ende angeblasen, mit 30 Liter
1 Schmidt und H a e n s c h , Leuchtgas-Sauerstoff brenner und Zirkonlicht,
Berlin 1888, 6 SS.; Neueste Erfindungen von Koller 14, S. 515; Wied. An«
Beibl. 1888, 12, S. 244. — Bei 24 1 Leuchtgas- und 15 1 SauerstonVerbrauch
pro Stunde 60 Hk., für 120 und 200 Kerzen stellt sich der Konsum auf 37 1
Leuchtgas und 26 1 Sauerstoff, bezw. 48 1 Leuchtgas und 44 1 Sauerstoff.
• G. P. Droßßbacb, Chem. Ztg. 1891, 15, S. 828; C. C. 1891, 1, S. 772
—778; Wied. An. BeibL 1891, 15, S. 524.
24 Geschichte des GasglQhlicbtea
Leuchtgas und 30 Liter Sauerstoff in der Stunde ein Licht von
40 — 50 Kerzenatärke. Das Licht ist genau so weiß wie das
elektrische Bogenlicht. Bettendorff1 hat sich hei seinen spektral-
analytischen Untersuchungen dieses Apparates bedient, um hei
systematisch ausgeführten partiellen Fällungen oder Zersetzungen
der Absorptionsspektra gebenden Erden den Gang des Fraküo-
nierenB zu kontrollieren. Bei ungemein grober Lichtinten sit&t ent-
hält das Zirkonlicht eine Menge violetter Lichtstrahlen,
so daß dieser Teil des Spektrums sehr hell erscheint
Fig. 12. ProjektioiiB Apparat mit K&lklicbtb rentier (im Innern der Cumers),
ZirkonbrenneT, Gasplühli entbrenn er und elektrischer Glühlampe.
und langer iBt als bei GaB oder Petroleumlicht Wahrend
Bettendorff mit den besten Lampen nur imstande war, scharfe
Messungen von Absorptionsstreifen bis zu der Wellenlänge X 4240
zu machen, gelang es mit Zirkonlicht sehr leicht bis X 4100.
In neuerer Zeit Bind von Rubens und Nichols* die längsten
ultraroten Wellen von der Wellenlänge etwa 59 u. = 0,05 mm im
Zirkonlicht nachgewiesen worden. Diese größten Wärmewellen
1 L. A. 356, S. 187— 166.
1 Wied. An. 1897, 60, B. 418; Natur w. Bundscb. 1896, 11. Jahrg. Nr. 48.
Geschichte des Gasglühlichtes 25
liegen somit den bisher von Righi1 und Lebedew2 erreichten
kleinsten elektrischen Wellen von 3 mm Wellenlänge näher als
den sichtbaren Lichtstrahlen, vorausgesetzt, daß man wie in der
Akustik nach Oktaven fortschreitet.
Obwohl nun das Zirkonerdelicht vom theoretischen Stand-
punkte leicht als das rationellste Beleuchtungssystem zu recht-
fertigen wäre, so ist seine praktische Verwendbarkeit trotz der ver-
hältnismäßig billigen Preise für komprimierten Sauerstoff doch nur
an einzelne wissenschaftliche Arbeiten, wie z. B. bei der Spektral-
analyse, geknüpft, oder als Mittel zum Zweck herangezogen, wo
keine elektrische Energie zur Verfügung steht, wie z. B. gelegent-
lich bei Projektionen, Mikrophotographien, Vergrößerungen usw.8 (21).
Zu erwähnen wäre noch, daß 1881 Schlitzky einen be-
sonderen Brenner für das Kalklicht konstruierte und Seiffer-
mann wieder zu Kalkscheiben griff.
Nachdem der Franzose G. Glamond sich im Jahre 1881
ein deutsches Patent hatte erteilen lassen, welches die Herstellung
eines korbartigen Geflechtes aus Magnesia schützen sollte, wurde
das Bestreben, unter Benutzung des Bunsenbrenners möglichst voll-
kommene Leuchtflammen zu erzeugen, ein immer regeres, wenn
auch die ersten Versuche sich lediglich auf Arbeiten im Labora-
torium erstreckten und lange Zeit praktische Erfolge nicht zu ver-
zeichnen gehabt hatten, ehe das heutige Gasglühlicht den Kampf
mit der elektrischen Beleuchtung erfolgreich aufnehmen konnte.
C. Ciamond (D.E.P. 1881, KL 26 Nr. 16640, Brit. Spec. 1880,
Nr. 2110) benutzte nach unten gerichtete Flammen und hing des-
halb den Magnesiakorb in einen solchen aus Platindraht, über die
Herstellung des Magnesiageflechtes gibt Ciamond das Folgende an.
Es wird zunächst die calcinierte und pulverisierte Magnesia hoch-
gradig plastisch gemacht, indem man sie mit einer konzentrierten
1 A. Bighi, Read, cent Acc. de Lincei. 189S (5), 2, p. 505; Memorie
de Acc. de Bologna 1894 (5), 4, p. 487.
* P. Lebedew, Wied. An. 1895, 56, S. 1—17.
* 8. Vogel und Eder, S. 19 Fußnote,
26 Geschichte deß Gasgltthlichtes
Lösung eines leicht zersetzbaren Magnesiumsalzes, z. B. essig-
saurer Magnesia, vermischt Bringt man den auf diese Weise
hergestellten, sehr plastischen Teig in eine Presse mit passendem
Mundstück, so kann man volle und hohle Magnesiafaden erzeugen.
Diese Produkte werden getrocknet und stark gebrannt, es hinter-
bleibt ein fester Rückstand aus Magnesia, der die ursprüngliche
Form besitzt Zur Bildung eines Körbchens windet man erst den
aus dem Mundstück der Presse kommenden Magnesiafaden um
einen konischen Dorn in einer Richtung und läßt diese Windungen
durch eine zweite Lage kreuzen. Da der Magnesiateig klebend
ist, so vereinigen sich die beiden Windungen an den Kreuzungs-
punkten, und nach dem Trocknen und Brennen erhält man einen
netzartig gestalteten Korb aus Magnesiafäden. Dieser Eorb kann
behufs Transportes und Handhabung mit festem, aber verbrenn-
barem Stoff, z. B. Papier, umwunden werden, welche Hülle beim
Anzünden der Flamme verbrennt
Der auf den Glühkörper Bezug habende Patentanspruch lautet:
Die Formen und Konstruktionen der feuerfesten, ins Glühen
zu versetzenden Körper, die entweder aus einem Bündel Stäbe,
die in einem Block eingelassen sind, oder aus feinem, korb-
artigem Geflecht bestehen, das in die Flammen des Brenners
gebracht wird.
Der russische Marineoffizier Achilles Matveevitsch Khotinsky
ließ sich zu gleicher Zeit ein deutsches Patent KL 4, Nr. 14689
auf einen Glühkörper aus Calcium, Strontium, Zirkonerde und
ähnlichen Metallen erteilen und suchte ihm eine für beste Flammen-
umspülung geeignete Form zu geben.
Ein amerikanisches Patent erhielt auf einen Leuchtkörper von
gleicher Zusammensetzung, jedoch anderer Form, 1881 Charles
M. Lungren. Kalk, Magnesia, Zirkonerde und ähnliche Körper
werden entweder einzeln oder im Gemisch mit einem organischen
Bindemittel, z. B. Gummi arabicum zu einer plastischen Masse
angerichtet und durch Pressen in Fadenform gebracht Auf einem
konischen Holzdorn, welcher zuvor mit Graphit eingerieben ist,
Geschichte des OasglOhlichtes 27
fertigt man ans den plastischen Fäden netzartige Kappen an,
läßt trocknen und glüht hierauf den fertigen Körper. Zur Be-
dingung wird gemacht, daß der Leuchtkörper die Flamme um-
hüllt — said body having the structural form necessary to enve-
lope a gas flame — non-luminous.
Als Lungren 1881 seine Patentansprüche nicht im ganzen
Umfange bewilligt bekam, brachte er seine Erfindung in eine
andere Form und erhielt 1887 (Nr. 365832 und Nr. 367534) zwei
Patente darauf.
Nach dem Bericht der Franklin-Kommission Air Wissen-
schaft und Kunst erwiesen sich die Glühkörper Lungrens außer-
ordentlich haltbar und strahlten ein intensives Licht aus, so daß
dem Erfinder 1891 eine Auszeichnung in Form einer Medaille
zuteil wurde.
Die Gründe, weshalb das Licht keinen Eingang in die Praxis
fand, bleiben unerwähnt1
Jedenfalls ist die geringe Nutzungsdauer aller dieser Glüh-
körper die Ursache gewesen, daß keine ausgedehnte Anwendung
von ihnen gemacht wurde.
Auch Glamond ließ sich ein zweites Patent erteilen (1882
D. R. P. Kl. 26, Nr. 21 205) und beschränkte sich in seinem Anspruch
auf das Glühenlassen eines Gitterwerkes aus feuerfestem Material.
Was den Clamondschen Brenner betrifft*, so wird bei diesem
der Sauerstoff, wie solcher z. B. bei dem Tessie* du Motayschen
Brenner zur Verwendung kam, durch einen Strom atmosphärischer
Luft ersetzt (s. auch D.R.P. Kl. 26, Nr. 25360 und Nr. 26397
sowie Nr. 26404).
Diesem Brenner wurde anfangs das Prognostikon gestellt, daß
er berufen sei, eine vollständige Umwälzung in der Gasindustrie
herbeizuführen; diese Vermutung hat sich allerdings nicht be-
stätigt, immerhin hat er sich seit seinem ersten Erscheinen be-
hauptet und konstruktiv mehr und mehr entwickelt (63).
1 J. Frankl. 1900, 2, [8] 160, p. 407—409.
* Big. Ztg. 1888, 14, S. 47.
28 Geschichte des Grasglühlichtes
Aus denselben Materialien wie die Leuchtkörper von Cla-
mond, Khotinsky und Lungren — Kalk, Magnesia, Zirkon-
erde usw. — formte L6on Somzö (D.R.P. Kl. 26, Nr. 26988
und Nr. 27484) 1883 durchlöcherte Kapseln und umgab sie noch
mit einem Platingewebe. Der Patentanspruch lautet auf eine
Vorrichtung zur Erzeugung eines Glühlichtes durch Einwirkung
der Heizflamme gewöhnlichen Leuchtgases auf einen Glühkörper,
bestehend aus der von der bauchigen Röhre gebildeten Luftein-
trittsvorrichtung, dem Röhrenbündel und dem Glühkörper, der
noch von einem geeigneten Metall umgeben werden kann. Nach
Somzäs eigenen Mitteilungen soll das Licht ein mildes, eher
weißes als rötliches, gewesen sein. Die event mit Kohlenstaub
bedeckten Glühkörper, verbreiteten ein blendend weißes Licht, und
es ist nur schade, daß in einem solchen Falle die Freude eine
sehr kurze war, da der Kohlenstoff zu schnell verbrennt; daher
empfiehlt Somzä, an Stelle des Kohlenstaubs den schwer schmelz-
baren Platinsohwamm zu verwenden.
Die Benutzung des Steinkohlengases für Inkandeszenzlicht
machte zur Bedingung, daß es zunächst in nichtleuchtendes
Heizgas verwandelt wird, damit die sich ausscheidenden Ruß-
teilchen sich nicht an den Glühkörpern festsetzen und deren Leucht-
vermögen beeinträchtigen.
Eine Berücksichtigung dieses Faktors ist bei dem Wassergase
nicht erforderlich; dieses Gas ist ohne weiteres zur rationellen Er-
hitzung des Glühkörpers geeignet
Unter Bezugnahme auf Untersuchungen von Sir Humphrey
Davy schlug Alexander Gruckshanks in einem von ihm im
Jahre 1839 (Nr. 8141) genommenen englischen Patente vor, Quarz-
oder Platinkörper durch nichtleuchtendes Gas zu erhitzen und den
so zum Glühen gebrachten Körper als Lichtquelle zu benutzen;
für diesen Zweck wurden speziell Kugeln aus Piatina oder Netz-
werk aus gleichem Metall mit Kalk oder anderen geeigneten
Erden überzogen (63).
Cruckshanks war sich vollkommen über die Form klar, die
er dem Mantel geben mußte, um die beste Wirkung zu erzielen.
Geschichte des Gasglühlichtes 29
Ferner sagt er in seinem Patent: „Obgleich das von Platin aus-
gestrahlte Licht bei hoher Temperatur sehr hell ist, so ist es
schwächer als das von Kalk und anderen Erden bei der gleichen
Temperatur/' Infolgedessen suchte er die Vorteile des festen
Metalls mit denen der Erden zu vereinigen, indem er den Platin-
mantel mit einem Überzug solcher Erden versah.
Derartige Glühkörper hatten wegen der verschiedenen Aus-
dehnung der beiden Substanzen keinen Erfolg, da der Überzug
absprang. Der Gedanke selbst war jedoch ein entschiedener Fort-
schritt und ein Vorläufer des später bekannt gewordenen „Platin-
gases" — gaz platine (63).
Letzteres wurde zuerst im Jahre 1846 durch Gillard zu Passy
bei Paris praktisch eingeführt. Das hierzu erforderliche Gas wurde
durch Hindurchleiten eines Stromes von Wasserdampf über glühen-
den Eisendraht, bald jedoch durch einen eigentlichen Wasser-
gasprozeß erzeugt Die Gillard sehen Glühkörper bestanden aus
einem korbartigen Netzwerke von Platindraht, welches an einem
Argandbrenner angebracht wurde (63).
Unter anderem erhielt auch das bekannte Etablissement
Cbristofle in Paris Beleuchtung durch Platingas. Als Nachteil
dieses Lichtes wurde die grelle Wirkung herorgehoben. Diese
Eigenschaft erregte dann auch im Publikum vielfach Widerstand,
bei dem man sich in Paris sogar zu Earrikaturen verstieg, welche
die Straßenpassanten, einschließlich der Hunde und Pferde, mit
Augenschirmen ausgestattet darstellten (63).
Außer in Passy wurde das Gillard-Licht auch auf den
Philadelphia- Gas- Works im Jahre 1851 kurze Zeit zur Anwen-
dung gebracht (63).
Ähnlich wurde die Stadt Narbonne 1856 — 1865 mittels In-
kandeszenzlampen erleuchtet, zu deren Erhitzung eigentliches, aus
hochgespanntem Wasserdampf und glühender Kohle hergestelltes
Wassergas verbrannt wurde. Der Glühkörper war hier ein korb-
artiges Geflecht aus sehr feinem Platindraht, das umgekehrt
in die Rundbrennerflamme eingesetzt wurde. Die Dauer dieser Platin-
körbe betrug ungefähr ein Jahr; durch die hohe Temperatur der
30 Geschichte des Gasglühlichtes
Wassergasflamme trat allmählich an der Oberfläche der Platin-
drähte eine Kristallisation ein (der auf den Straßen herumwirbelnde
Sand verursachte jedenfalls Bildung von Platinsilicium), und da-
durch wurden die Drähte brüchig (63).
Hierauf folgten der Lewissche Platin- und der Sellowsche
Platinschwamm -Glühkörper. In dem Brenner von Lewis (1882
D.B.P. KL 26, Nr. 21323 und Nr. 18166 war ein zylindrisch oder
konisch geformtes Platindrahtnetz auf einem Bunsenbrenner be-
festigt, in welchen man Luft durch das innere Bohr mit einem Druck
von 12 — 15 Zoll Wassersäule einblies, wodurch noch mehr Luft
durch kleine seitliche Röhrchen eingesogen und eine intensive
-Flamme erzielt wurde. Die Notwendigkeit des hohen Druckes
und die rasche Abnahme der Leuchtkraft durch Veränderung der
Oberfläche des Platins machten diesen Brenner jedoch praktisch
unbrauchbar.
Auch Victor Popp (D.R.P. Kl. 26, Nr. 23408) benutzte 1882
ein Platindrahtgewebe. Der Patentanspruch lautete:
In einem Brenner für Leuchtgas- oder Gasgemische die Kom-
bination des Eintrittsrohres mit dem Unterteil und Kupferkonus,
welcher das Gas oder Gasgemisch zwingt, durch bestimmte
• ■
Öffnungen zu treten, mit dem perforierten Hut aus feuerfestem
Material, an welchem sich das Gas entzündet, und dem Platin-
gewebe, welches hierdurch glühend und leuchtend wird.
Auf der Londoner Ausstellung (1882) figurierten im Kristall-
palast die Popp sehen Inkandeszenzlampen mit hutförmigen Platin-
glühkörpern und erregten besonders dadurch Aufsehen, daß die
Brenner für Knallgasgebläse eingerichtet waren und den Glühkörper
in lebhafteste Weißglut versetzen. Wie lange aber ein solcher Glüh-
körper diese hohe Temperatur aushielt, darüber erfuhr man nichts.
Platin- und Iridiumdrähte zu Bündeln vereinigt verwendete
bereits 1881 der Amerikaner W. M. Jackson1 für Beleuchtungs-
zwecke, in Deutschland ließ sich Chaimsonovitz (D. R. P. 1884,
Nr. 27 519) solche Glühkörper in Netzform schützen, und 1882
1 J. Frankl. [8] 150, p. 407.
Geschichte des Gasglühlichtes 31
verwendete G. A. Schoth (Brit. Spez. 1882 — 5337 und D.R.P.
1884, EL 26, Nr. 26869) zwei und mehr Platinkörper übereinander;
ebenso erhitzen 1886 Galopin und Evans in Australien einen
gewebten Platindrahtmantel durch ein Gemisch von Gas und Luft
Der erste anerkennenswert« Schritt auf diesem Gebiete ge-
schah jedoch von. Otto Fahnehjelm in Stockholm. Der von
demselben speziell für Wassergas angegebene Leuchtapparat — in
Deutschland unter der Bezeichnung: „Neuerung in der Herstellung
und Anordnung von Glühkörpern zur Erzeugung von Licht mittels
Wassergas" durch D. E. P. Kl. 26, Nr. 29498 vom 18. November 1883
geschützt — besteht aus mehreren Reihen von Nadeln, die durch
Fig. 13. Fahnehjel mache Brenner, links und rechts mit verschieden angeordneten
Kammhaltern, in der Mitte mit einfachem Magnesiakamm.
Nach den im Besitze des Märkischen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern
befindlichen Originalen in der Urania zu Berlin.
das aus einem gewöhnlichen Brenner (Zweilochbrenner oder Fisch-
schwanzbrenner) ausströmende Gas zum Glühen gebracht werden.
1885 nahm Fahnehjelm noch ein Zusatzpatent (D.R.P. Nr. 84807
KL 26 vom 23. Juni 1885; Amerik. Patent Nr. 312452 vom
17. Februar 1885) und schrieb über die Körper selbst: Die runden
oder glatten Nadeln oder Lamellen werden aus in der Natur vor-
kommenden, feuerfesten Mineralien, wie Kaolin, Quarz, oder feuer-
festen Oxyden wie Zirkonerde, Kalk bzw. aus entsprechenden
Mischungen derselben hergestellt Als besonders vorteilhaft erweist
sich die Magnesia, sowohl wegen ihrer Wohlfeilheit, als auch durch
ihr schönes und weißes Licht, auoh wegen ihrer geringen Empfind-
lichkeit gegen Temperaturwechsel und geringen Absorption von
32 Geschichte des Gasglühlichtes
Feuchtigkeit Dieselbe kann entweder als gefällte kohlensaure
Magnesia (Magnesia alba), als fein verteilter Magnesit, oder als
magnesiareicher Dolomit (in calciniertem oder auch nicht cal-
ciniertem Zustande) zur Verwendung gelangen.
Die Glühnadeln werden am besten in der Weise hergestellt,
daß zunächst aus dem Pulver des feuerfesten Materials und einer
wäßrigen Lösung von Stärke, Gummi, oder einem anderen ge-
eigneten Bindemittel ein geschmeidiger Teig hergestellt und dieser
dann durch eine mit entsprechenden Mundstücken versehene Presse
in dünne Stränge gepreßt wird; letztere werden auf passende
Länge geschnitten, dann getrocknet und sind nun zur Herstellung
der Glühapparate — „Gltihkämme" — verwendbar (63).
Zur Erzielung größerer Haltbarkeit der Nadeln empfiehlt es
sich, die Glühkörper vorher noch auszuglühen.
Man kann den Nadeln je nach Wunsch eine gerade, gebogene
oder schleifenförmige Gestalt geben. Für gewisse Fälle erscheint
es geeignet, das feuerfeste Material mit einigen Prozenten eines
passenden Flußmittels zu versetzen, beispielsweise mit Kieselsäure,
Kaolin oder Borsäure bei Verwendung von Kalk oder Magnesia.
Die Nadeln werden hierdurch bei der hohen Temperatur der
Wassergasflamme weich und können sich nach der Form der
Flammen biegen.
Die Patentansprüche lauten:
1. Bei dem beschriebenen Verfahren zur Erzeugung von Glüh-
licht die Anwendung von aus feuerfesten Oxyden bestehenden
Glühkörpern in Nadel- oder Lamellenform in einer Anord-
nung, welche der Gestalt der Flamme angepaßt ist.
2« Die Anwendung eines Rückens zur Aufnahme plastischer
Masse, in welcher die Glühstifte oder Lamellen befestigt
werden, und der gleichzeitig die Aufhängung des Glüh«
körpers ermöglicht.
3. Die Herstellung der Glühkörper in der Weise, daß in eine
oder mehrere Vertiefungen des Rückens eine plastische
Masse eingefüllt und in diese dann die Glühstifte oder
Lamellen eingesteckt werden.
Geschichte des Gasglühlichtes 83
4. Die Herstellung des Glühkörpers in der Weise, daß haar-
nadel- oder sehleifenförmig gebogene Glühstifte auf einen
metallenen Ring oder Haken eingereiht werden.
5
6. Die Einrichtung zum Befestigen der Giühkörper mit hori-
zontalen Glühnadeln, welche bei der Berührung mit der
Flamme sich in diese herunterbiegen, für Flachbrenner und
für ringförmig angeordnete Lochbrenner.
Bei der praktischen Benutzung des Fahnehjelm sehen Glüh-
lichtes hatte sich das Bedürfnis herausgestellt, die Nadeln rasch
und bequem auswechseln zu können, da sich das Material iu
der Wassergasflamme allmählich verflüchtigt. Um nun nicht
genötigt zu sein, stets einen ganzen Kamm auszuwechseln, hat
Fahnehjelm seine ursprüngliche Konstruktion dahin abge-
ändert, daß die plastische, zur Befestigung der Nadeln dienende
Masse durch einen gelochten Träger ersetzt wird, in welchen die
mit einem entsprechenden Kopfe versehenen Nadeln eingehängt
werden. Diese Änderung wurde in Deutschland durch das oben
erwähnte Ersatzpatent 34 807 geschützt.
Das Fahnehjelmsche Glühlicht ist sehr grell. Man gab
ihm daher einen der Leuchtgasflamme ähnlichen gelben Schein.
Zuletzt benutzte man für die Anfertigung der Nadeln dolomi-
tische Magnesia, außerdem wurden die Nadeln mittels einer
Chromverbindung präpariert Nach Dicke stellten sich die
Kosten für eine Kerzenstunde des Magnesiakammlichtes auf
0,028 Pfennige.1
In jeder Hinsicht ist nun das nur wenig später an
die Öffentlichkeit getretene Inkandeszenzlicht, dem die
folgende Betrachtung gewidmet ist, dem Fahnehjelmschen
Verfahren bedeutend überlegen.
1 Praktisch erprobt wurde das Fahnehjelmsche System von Schultz-
Knaadt & Co. in Essen and Julias Pintsch in Finsterwalde, und zwar er-
kannte man vor der Au ersehen Erfindung allgemein an, daß es praktisch
und billig ist
Böhm, GMglflhlioht 3
34 Geachichte des GasglühlichteB
Das Au ersehe Glühlicht ist für gewöhnliches Leuchtgas —
natürlich entleuchtetes — und auch für Wassergas anwendbar,
weshalb seiner ausgedehnten Verbreitung in allen städtisch an-
gebauten Orten kein Hindernis im Wege steht, da dort überall
Leuchtgas erhältlich ist Dieser Umstand ist zunächst, abgesehen
von allen anderen, insofern äußerst wichtig, als dem Produkt
der städtischen Gasanlagen bei dem immer heftiger geführten
Kampf gegen die elektrische Beleuchtung in dem Auer-Licht ein
mächtiger Bundesgenosse erstanden ist.
Daß der Au ersehe Glühstrumpf durch die mit geringerer
Heiz Wirkung begabte Leuchtgasflamme in noch intensiveres Leuchten
geriet, als der Magnesiakamm in der Wassergasflamme, lag an
der vom Erfinder Dr. Carl Auer von Welsbach in Wien fest-
gestellten merkwürdigen Fähigkeit der seltenen Erden, in ge-
wissen Mischungen die ihnen zugeführte Wärme in außerordent-
lichem Maße in intensives Licht umzuwandeln und dabei die Er-
hitzung äußerst lange und nahezu unverändert auszuhalten. Daher
rührt eben die staunenswerte Lichtentwicklung bei zugleich sehr
geringer Wärmeentwicklung, und daher kommt auch die obige
100 Stunden um ein Mehrfaches übersteigende Brennzeit ohne
wesentliche Abnahme der Lichtstärke (244).
So ist in geschickter Weise unter Anwendung einer möglichst
geringen Stoffmenge — der Gltihstrumpf wiegt 0,5 — 0,6 g —
eine ungemein große Oberfläche geschaffen, die wegen der zen-
tralen Lage zur ringförmigen Flamme in gleichmäßiges und völlig
ruhiges Glühen geraten muß. Wenn oben auf gewisse frühere
Formen der Glühkörper hingewiesen wurde, in denen man die Vor-
läufer des jetzigen Auerstrumpfes erblicken kann, so möge hier
noch auf andere Punkte aufmerksam gemacht werden, die eine
weitere Anregung gegeben haben können.
Der erste Schritt in der Richtung der Gasglühlichtbeleuchtung
wurde von Brewster gemacht, welcher in seiner Abhandlung im
dritten Bande des Edinburgh Philosophical Jour. 1820, p. 343
unter dem Titel: „Über eine besondere leuchtende Eigenschaft
des mit Kalk- und Bittererde -Auflösungen getränkten Holzes"
Geschichte des Gasglühlichtes. 35
mitteilt, daß der Anblick seiner Versuche ganz natürlich den
Gedanken, der auch in Herrn Cameron erwachte, hervorbrachte,
daß ein solches glänzendes Licht, welches durch die Hitze einer
Kerzenflamme entwickelt werden kann, einer nützlichen Anwendung
fähig wäre. „Um mich über diesen Punkt zu unterrichten —
heißt es dort weiter — bereitete ich drei oder vier Stücke Holz,
deren Enden in weiße Massen von absorbiertem Kalk ausgingen,
und brachte sie nahe an die äußere Fläche einer Kerzenflamme.
In dieser Lage gaben sie das beschriebene glänzende Licht, und
zwar ohne merkliche Verminderung, durch mehr als zwei Stunden.
Ich bereitete ferner eine sehr dünne Scheibe von Kreide und hielt
sie auf gleiche Art an die Flamme, fand aber, daß sie nicht das
nämliche glänzende Licht gab als der absorbierte Kalk. Als
jedoch die Kreide der Wirkung des Lötrohres ausgesetzt wurde,
erhielt ich das intensive Licht wieder. Da dieses Licht durch
Hitzegrade entwickelt zu werden scheint, welche im umgekehrten
Verhältnisse mit der Feinheit der Kalkteilchen stehen, und da
höchstwahrscheinlich ist, daß dichtere, mit sehr feinen Poren be-
gabte Holzarten nach dem Verbrennen einen Rückstand hinter-
lassen, in welchem der Kalk noch weit feiner verteilt ist, als ich
ihn anwendete, so dürfte es angehen, jenes Licht schon bei einer
Temperatur hervorzubringen, welche geringer ist als die Hitze am
Bande einer gemeinen Flamme." Es finden sich also im Ideen-
gang Brewsters Andeutungen, wie sie beim Auerstrampf tat-
sächlich zur vollen Ausgestaltung gelangten. Dem Imprägnieren
und Abbrennen des Holzes, um ein Kalk- oder Kalk- Magnesia-
Skelett zu erhalten, liegt eine gewisse Analogie mit der Her-
stellung des Glühstrumpfes zugrunde (397).
Offenbar durch diese Versuche angeregt, tränkte Tal bot1
einen Papierstreifen mit einer Lösung von Calcium chlorid. Nach
dem Verbrennen dieses imprägnierten Papieres in der Spiritusflamme
hinterblieb ein Aschenskelett, das, selbst in die schwächste
Spiritusflamme gehalten, ein helles Licht gab. Daß man diesen
1 Ober die Natur des Lichtes; Phil. Mag. 1835, 3, p. 114.
8*
36 Geschichte des Gaeglüh lichtes
Versuchen Talbots Bedeutung beilegte, ersieht man aus ihrer Auf-
nahme in Gm elin 8 Handbuch der Chemie (293).
Den nächsten Fortschritt machte Cruckshanks 1839, wie wit
auf S. 28 gesehen haben, indem er ein Platinnetz nach der Flamme
formte, die Oberfläche des Drahtes mit entsprechenden feuerfesten
Stoffen überzog und durch eine entleuchtete Flamme erhitzte.
Zehn Jahre später — 1849 — erschien Frankensteins so-
genannte „Solar"- und „Lunar"-Lampe, welche in Paris kurze
Zeit im Handel war und in Dinglers Journal (1847, 106, S. 317 —
319) und in „Le Techno! ogiste« (1849, Bd.X,p. 247—248) beschrieben
ist Diese Lampen waren Argandbrenner, die mit Ol (solar) oder mit
Spiritus (lunar) gespeist wurden. In den Flammen war ein Konus
oder ein Netz von Gaze angebracht, welches mit einer Mischung von
Magnesia, Kalk und Gummi arabicum überzogen war. Die Unterlage
verbrannte und hinterließ ein Skelett, das beim Glühen leuchtete.
Ein prinzipieller Unterschied dieses Systems von demTalbot-
sohen bestand darin, daß die Oxyde als solche auf die Unterlage
aufgetragen wurden, während bei Brewster, Talbot und später
bei Auer die Oxyde erst beim Glühen gebildet wurden. Dieser
Unterschied scheint zwar geringfügig, ist aber für die Haltbarkeit
der Glühkörper von großer Bedeutung (293).
Nach dem Jahre 1850 hörte man wenig von einer weiteren
Tätigkeit auf diesem Gebiete, nur Galafer und Villy aus
St. Gallen in Frankreich erhielten 1862 (Nr. 52794) ein Patent
für „Gasbrenner mit einem Gewebemantel". Im übrigen ist nichts
zu verzeichnen bis 1880. Zu erwähnen ist, daß 1878 Edison
sich den Gedanken patentieren ließ, eine Unterlage aus Platin-
draht mit Oxyden von hohem Lichtemissionsvermögen, wie Zirkon
und Cer oder anderen ähnlichen Erden, zu überziehen, und zwar
in der Form von Nitraten, Oxalaten oder essigsauren Salzen,
welche beim Erhitzen einen festeren Überzug hinterlassen, als
nach dem Verfahren von Cruckshanks. Dieses Patent ist des-
halb von Interesse, weil es zum erstenmal die Oxyde der seltenen
Erdmetalle in Mischungen mit Cer einführt, denen später eine
so große Bedeutung beschieden war (293).
Geschichte des Gasglühlichtes 87
1882 teilte Mr. J. 8. Williams von New Jersey den
Herren Haseltine, Sake & Cle eine Erfindung mit, deren Be-
schreibung mit. Recht als fast ausschließlicher Unsinn bezeichnet
wurde. Er bezweckte offenbar, einen Glühkörper herzustellen,
der die Festigkeit der Metalle, dabei aber die Lichtemission
der Erden haben sollte. Die wenigen vernünftigen Stellen der
Beschreibung lassen erkennejn, daß ein poröser Körper angewendet
werden sollte, welcher in eine Lösung von Metall salzen getaucht
wird, die durch Glühen in Oxyde verwandelt werden. Indem er
einen solchen Glühkörper herstellte, welcher entschieden als Vor-
gänger des Auerbrenners betrachtet werden muß, verdarb er
ihn dadurch wieder, daß er ihn mit einem Metallüberzug ver-
sehen wollte (293).
Am gleichen Tage, als Williams ein englisches Patent
(225 — 1882) auf diese sogenannte „thermo-candle" nahm, ließ er
sich auch den gleichen Glühkörper für elektrisches Glühlicht
patentieren. Offenbar wollte der Erfinder die bisherigen Nach-
teile der Patente von Cruckshanks und Edison (s. S. 28), nämlich
das Abbröckeln der Oxyde, dadurch vermeiden, daß er über diese
nochmals einen Metallüberzug machte (293).
Das Patent Williams ist häufig gegen das Auersche ins
Feld geführt worden; aber die Sinnlosigkeit der in 40 Para-
graphen niedergelegten Ansprüche raubt ihm jeglichen Wert
Die erste Kunde über die Erfindung des Au ersehen Gas-
glühlichtes oder Inkandeszenzlichtes, wie es damals genannt
wurde, brachte im Jahre 1886 Nr. 2 der Pharmazeutischen Post
mit folgenden Worten1: „Das Prinzip des neuen Lichtes be-
ruht darauf, in der Flamme eines von Dr. Au er verbesserten
Bunsen sehen Brenners mittels Platindraht einen Mantel (Zylinder)
glühend zu erhalten, welch letzterer ungefähr dem Kalkzylinder
bei dem Drummond sehen Licht entspricht Die chemische Zu-
sammensetzung dieses Mantels ist Geheimnis Dr. Auers. Wir
1 Vgl J. G. W. 1886, 3, S. 96.
88 Geschichte des Gasglühlichtes.
vermuten darin fixe Oxyde und Salze verschiedener, insbesondere
seltener Erden und Metalle. Der Mantel wird einfach dadurch
hergestellt, daß ein Gazestoff mit der bewußten Komposition
imprägniert und dann verbrannt wird, worauf die Komposition
selbst in der Netzform der Gaze als Gerippe zurückbleibt, und
der Mantel ist fertig. Der Selbstkostenpreis eines solchen Mantels
stellt sich ungefähr auf einen Kreuzer, und derselbe hat die Fähig-
keit, 1000 Stunden zu leuchten, bis er vom Staub der Atmosphäre
so inkrustiert ist, daß die Leuchtkraft darunter leidet. Dabei ist
der Verbrauch an Gas für Erhitzung des Mantels zur Erzielung
derselben Lichtstärke nur halb so groß wie bei einer gewöhnlichen
Schmetterlingsflamme, also eine Gasersparnis von 50°/0> und das
Licht gleicht im Ansehen ganz dem elektrischen Licht" (276).
Genaueres erfuhr man erst aus den Patentansprüchen des
französischen Patentes Nr. 172064 vom 4. November 1884,1 die,
als die ersten bekannt gewordenen, hier angeführt werden sollen:
1. Die Anwendung eines Glühkörpers bei Gasbrennern, welcher
aus einer Kombination der Oxyde von Lanthan und
Zirkon, oder der Oxyde von Yttrium und Zirkon her-
gestellt sind.
2. Die Ersetzung der Yttererde durch eine Menge Erbinerde,
welche von den übrigen Erden, die zu dieser Gruppe von
seltenen Erden gehören, befreit ist.
3. Die Ersetzung des Lanthanoxydes durch die Oxyde der-
jenigen seltenen Elemente, welche sich im Gerit befinden.
4. Die vollständige oder teilweise Ersetzung der Zirkonerde
durch Magnesia.
5. Die Herstellung eines Gewebes von Wolle oder Baumwolle
in der Form eines durchbrochenen Rohres und imprägniert
mit einer Lösung der salpetersauren oder essigsauren Salze
usw., einer der oben genannten Mischungen, welches Ge-
webe bei direkter Einäscherung die Erde in der Form des
1 J. G. W. 1886, S. 885 u. 886 mit Abbildungen.
Geschichte des Gasglühlichtes 89
ursprünglich vorhandenen Gewebes zurückläßt und dadurch
ohne besondere Manipulationen eine vollständige Einstellung
des Brenners mit dem Glühkörper bewirkt
6. Die Anwendung einer anderen Gestalt des Glühkörpers als
die röhrenförmige, um die am meisten ausgesetzten Teile
durch eine Lösung von Magnesium oder Aluminiumnitrat
verstärken zu können.
Das deutsche Patent Nr. 39 1 62 Kl. 26, vom 23. September 1885 l,
wurde erst viel später bekannt. Au er ermittelte nach vielfachen
Versuchen als beste Zusammensetzungsverhältnisse: 60% Magnesia,
20°/0 Lanthanoxyd, 20°/0 Yttriumoxyd, oder 60°/0 Zirkonerde,
30°/0 Lanthanoxyd und 10°/0 Yttriumoxyd, oder auch 50% Zirkon-
erde und 50% Lanthanoxyd. Eine Vereinigung von Magnesia
mit Zirkonoxyd erkannte er als gleichbedeutend mit einer Reduktion
des Lichtemmissions Vermögens, welches jedem der allein zur Ver-
wendung gelangenden Oxyde eigen war.
Die Anwendung des Thoriumoxydes, welche im Zusatzpatent
41945 geschützt wurde, ergab zunächst einen sehr beständigen
Glühkörper. Für verschiedenfarbige Lichteffekte gab Au er fol-
gende Zusammensetzungsverhältnisse der Glühkörper an.
Für weißes Licht:
1. Reines Thoroxyd. In der Glühhitze starrer Körper.
2. 30% Thoroxyd, 30% Zirkonoxyd, 40% Yttriumoxyd —
gelb — weißes Licht
3. 30% Thoroxyd, 30% Zirkonoxyd, 40% Lanthanoxyd —
intensives Licht, Körper in der Glühhitze biegsam.
4. 40% Thoroxyd, 40% Lanthanoxyd, 20% Magnesia —
Körper in der Glühhitze biegsam.
Für gelbes Licht:
5. 50% Thoroxyd, 50% Lanthanoxyd. Letzteres durch
Ytteriterden, cer- und didymhaltige Ceriterden ersetzbar.
1 Wied. An. Beibl. 1895, 19, S. 428—425.
40 Geschichte des Gaßglühlichtes
Für orangefarbenes Licht:
; 6. 50°/0 Thoroxyd, 50% Neodymoxyd oder
7. 50% Thoroxyd, 50% Praseodymoxyd.
Für grünliches Licht:
8. 50% Thoroxyd, 50% Erbin.
Nach den Au er sehen Patenten sollten aber zur Herstellung
von Glühkörpern einerseits Verbindungen der Ytterit- und Cerit-
oxyde mit Zirkonerde, andererseits mit Thorerde Verwendung
finden. Man erkennt leicht, daß es sich hierbei weniger um
firdlegierungen, wie das Auersche Patent sagt, sondern um
mehr oder minder saure Salze der Zirkon- und Thorerde mit den
Stark basischen Oxyden der Cerium- bezw. Ytteriumgruppe handelt.
Der Zweck ist leicht ersichtlich, denn die zwar stark leuchtenden
Oxyde der Cergruppe ziehen Kohlensäure und Wasser aus der Luft
an, sind somit zu unbeständig, was von ihren Verbindungen mit den
sauren Oxyden nicht gilt Auch Uran und Titan fanden in dieser
Hinsicht Verwendung, wie wir sehen werden, jedoch entschied
man sich bald für das Thorium.1
Bei dem Aufführen der Patente wäre nun der Vollständigkeit
halber noch eines nicht angewendeten Patentes Erwähnung zu tun,
welches unter Nr. 44016, Kl. 26, am 20. Januar 1887 erteilt wurde,
zum Zwecke der Regenerierung der durch die vorigen Patente ge-
schützten Glühkörper für Leuchtzwecke, durch Überziehen mit
einer neuen Schicht In dem Zylinder der Lampe ist ein Tropf-
gefäß angebracht, aus welchem durch ein elastisches, siebartiges
Plättchen die Imprägnierflüssigkeit auf den Glühkörper übertragen
wird.
Des späteren Patentes Nr. 74745, KL 26, wird weiter unten
Erwähnung geschehen.
Die erste Vorführung des Au ersehen Gasglühlichtes erfolgte
auf der XXVL Jahresversammlung des deutschen Vereins der
Gas- und Wasserfachmänner in Eisenach vom 9 — 11 Juni 1886 *
1 Drossbach, J. G. W. 38, S. 481.
1 J. G. W. 1886, S. 645—648 mit Abbildungen.
Geschichte des Gasglühlichtes 41
durch die Berliner Firma Pintsch und erregte das allgemeinste
Interesse. Als besondere Vorzüge wurde der geringe Gasverbrauch,
die dadurch erzeugte geringere Wärme und die Fähigkeit, die
Farben wie bei Tageslicht unterscheiden zu können, hervor«
gehoben, jedoch auch nicht verkannt, daß die überaus große
Empfindlichkeit des Glühkörpers für die Praxis ein nicht zu
unterschätzendes Hindernis sei (276).
Die von der elektrischen Versuchsstation in München vor-
genommenen Messungen der Lichtstärke ergaben:
für Auersches Gasglühlicht bei 50,5 1 stündlichem Verbrauch
8,3 Hfl., also pro 1 Hfl. = 6,18 1 Gas;
für Argandbrenner bei 132 1 stündlichem Verbrauch 12,23 Hfl.,
also pro 1 Hfl. - 10,7 1 Gas;
für Schnittbrenner bei 142,61 stündlichem Verbrauch 12,94 Hfl.,
also pro 1 Hfl. = 1 1,0 1 Gas.
Die Messungen von Hempel ergaben 16 Kerzen bei 80 1
Gasverbrauch, demnach 5 1 für 1 Hfl. und Stunde (276).
Die von Schilling jun. auf der Versammlung des Bayerischen
Vereins mitgeteilten Messungen mit sogenanntem G-Brenner er-
gaben 15,8 Kerzen bei 95 1 Gasverbrauch, demnach 6 1 Gas für
1 Hfl. und Stunde (276).
Die Vorzüge des damaligen Auerbrenners konnten indessen
gegenüber der starken Empfindlichkeit des Glühkörpers nicht zur
Geltung kommen, besonders war die damals verhältnismäßig geringe
Lichtstärke der Auerbrenner ein Hindernis der allgemeinen Ein-
führung. Zu einer Zeit, wo das Lichtbedürfhis ein allgemeines
geworden war, würde man eine Verdoppelung der Lichtstärke
freudig begrüßt und die Schwierigkeiten der Behandlung des Glüh-
körpers wohl eher in den Kauf genommen haben, so aber wandte
man sich bald ganz von dem Auerbrenner ab.
Nachdem durch die Auer sehen Veröffentlichungen eine Richt-
schnur gegeben war, nach welcher die Herstellung der Glühkörper
von Gasglühlampen bewirkt werden konnte, kam es darauf an, die
Widerstandsfähigkeit und Lichtausbeute der Körper zu erhöhen.
Dahin strebte 1887 Frederic Lawrence Bawson (D.R.P.
42 Geschichte des Gasglühlichtes
Nr. 43012, El. 26), als er seinen Glühkörper über einen runden,
etwas konischen Platindorn formte und, während ersterer noch
auf dem Dorn saß, der Hitze einer Gebläseflamme aussetzte.
Dabei verbrannte das als Unterlage dienende Gewebe usw. und
nur die Metall ge webe blieben in fester Form auf dem Dorn zurück
Der so entstandene, leicht konische, faltenlose Mantel konnte die
ausstrahlende Hitze der Bunsenflamme gleichmäßig annehmen.
Der aber leicht zerbrechliche Mantel wurde vor dem Transport in
eine Lösung von Paraffin in flüssigen Kohlenwasserstoffen oder in
geschmolzenes Paraffin eingetaucht (s. auch amerik. Patent vom
30. Juli 1889 Nr. 407963).
Die Patentansprüche lauten:
1. Das Verfahren, Glühkörper für Gaslampen herzustellen,
daß die mit metallischen Erden von hoher Ausstrahlungs-
fähigkeit imprägnierten Gewebe usw. über einen runden
Platindorn von leicht konischer Gestalt geformt und dann
auf dem Dorn der Wirkung einer Gebläseflamme ausgesetzt
werden.
2. Zum Zweck, die Glühkörper, welche nach dem Anspruch 1
beschriebenen Verfahren hergestellt sind, gegen die Wirkung
von Stößen usw. beim Transport usw. zu schützen, das
Tränken derselben mit Paraffin oder einer anderen, leicht er-
starrenden Masse, welche beim Verbrennen keine die Leucht-
kraft des Glühkörpers beeinflussenden Rückstände gibt.
Andererseits ließ sich Otto Bernhard Fahnehjelm 1890
ein Patent erteilen (D.R.P. Nr. 62020), nach welchem die Glüh-
körper dadurch feuerbeständiger gemacht werden sollen, daß man
sie mit einem Überzug von Oxyden der Schwermetalle Chrom,
Wolfram, Mangan, Kobalt, Nickel und Kupfer versieht, wobei die
genannten Schwermetalle je einzeln oder zu mehreren angewendet
werden können. Auch sollen sich Oxyde der genannten Schwer-
metalle in Verbindung mit den Oxyden von Zirkonium, Beryllium,
Lanthan, Yttrium, Erbium und Thorium in gleicher Weise ver-
wenden lassen. Der Überzug mit den genannten Oxyden wird
so bewirkt, daß man dieselben fein gepulvert in einer passenden
Geschichte des Gasglühlichtes 43
Lösung von Stärke, Gummi, Wasserglas, oder einem ähnlichen
Medium suspendiert und den Glühkörper in diese Lösung ein-
taucht, oder daß man die Lösung auf den Glühkörper mit einer
kleinen Bürste aufträgt Das Überziehen kann auch mit einer
Lösung der Oxyde in Säuren bewirkt werden, die Glühkörper
werden in diese Lösung hineingetaucht, oder die Lösung wird mit
einer kleinen Bürste auf die Glühkörper aufgetragen. Die be-
treffenden Oxyde können auch als Salze, in Wasser, Spiritus oder
in irgend einem anderen passenden Mittel gelöst, zur Anwendung
gebracht werden.
Die Patentansprüche lauten:
Das Verfahren, Glühkörper für Gasglühlicht, bestehend aus
den Oxyden des Magnesiums, Calciums, Berylliums, Zirkoniums,
einzelne oder mehrere im Gemisch, dadurch feuerbeständiger zu
machen, daß man sie: a) mit einem aus den Oxyden der Schwer-
metalle Chrom, Wolfram, Mangan, Kobalt, Nickel und Kupfer
hergestellten Überzüge versieht, wobei die genannten Schwermetall-
oxyde je einzeln oder zu mehreren angewendet werden können,
oder b) mit einem aus den Oxyden der Schwermetalle Chrom,
Wolfram, Mangan, Kobalt, Nickel und Kupfer in Verbindung mit
den Oxyden von Zirkonium, Beryllium, Lanthan, Yttrium, Erbium
und Thorium hergestellten Überzüge versieht, wobei in jedem
Falle ein oder mehrere Oxyde der ersteren Gruppe je in Ver-
bindung mit einem oder mehreren Oxyden der zweiten angewendet
werden können.
Bei Gelegenheit der XXXL Jahresversammlung des deutschen
Vereins der Gas- und Wasserfachmänner in Straßburg im Jahre
1891 führte die Firma Pintsch das Auerlicht in verbesserter
Form wieder vor. Durch Anbringen einer horizontalen Scheibe
am Brenner wurde verhindert, daß die Flamme beim Anzünden
des Brenners von oben die Entzündung des Gases an der Brenner-
düse hervorbrachte. Ferner war es Auer gelungen, die Im-
prägnierüüssigkeit gleichmäßiger herzustellen, so daß das Licht,
welches erst schwach gelblich war, nach kurzer Zeit rein weiß
wurde und diese Farbe beibehielt, während es früher nach
44 Geschichte des Gasglühlichtee
100 Brenn8tunden eine grtinlichblaue Farbe erhielt Die Leucht-
kraft eines sogenannten C-Brenners betrug bei 1001 Gasverbrauch
20 Kerzen, und erst nach 500 Brennstunden trat eine bemerk-
bare Abnahme ein; nach 1200 Brennstunden zeigte der Brenner
noch 10 — 12 Kerzen Leuchtkraft Im Laufe von zwei Jahren
konnte indessen der Vertrieb dieser Auerbrenner nur auf einen
Absatz von etwa 25000 Stück gebracht werden, von denen die
Hälfte in Berlin selbst abgesetzt worden war. Man tauchte
damals zum Zweck der besseren Haltbarkeit beim .Versand den
Glühkörper in eine Harzlösung und versuchte auch eine Ver-
besserung des Lichtes durch Pumpen des Gasstromes herbeizuführen.
Doch auch diese Verbesserungen vermochten nicht eine allgemeine
Einführung der Auerbeleuchtung herbeizuführen, und es schien, als
ob diese Beleuchtungsart bald der Vergessenheit anheimfallen
würde (276).
Da gelang es Auer im Oktober 1891 einen neuen Glüh-
körper herzustellen1, der sich im Fluge das ganze Gebiet der
Gasbeleuchtung eroberte und eine vollständige Neugestaltung der
Beleuchtungsfrage schuf. Zuerst drangen Gerüchte von Wien nach
Deutschland über die maßlosen Erfolge der neuen Auerbrenner:
Das neue Licht besäße bei geringem Gasverbrauch eine großartige
Leuchtkraft, die elektrische Glühlichtbeleuchtung würde wieder ab-
geschafft, wo man sonst einen Beleuchtungskörper mit drei Argand-
brennern benutzte, genüge ein Auer-Licht usw. Die Nachfrage
in Wien nach dem neuen Licht war eine derartige, daß in den
ersten fünf Monaten, also bis Februar 1892 der Bedarf für Wien
und Budapest nicht befriedigt werden konnte (276).
Die diesmalige Vorführung des neuen Auer- Lichtes erfolgte
auf der XXXH. Jahresversammlung des schon öfters genannten
Vereins in KieL* Der Vortragende, Generaldirektor Fähnrich
aus Wien, erklärte in längerem Vortrage ausführlich die
Eigenschaften des neuen Lichtes und teilte die aus eingehenden
1 J. G. W. 1891, 34, S. 619—620.
1 J. G. W. 35, S. 527—582.
Geschichte des Gasglühlichtes 45
Versuchen sich ergebenden Erfahrungen mit, wobei er auch die
noch bestehenden Mängel und Schwächen nicht verschwieg (276).
Dieses Mal war die Aufnahme des neuen Lichtes eine ganz
andere; es wurde allgemein als Licht der Zukunft begrüßt, und
wenn auch noch seine grünlichblaue Farbe störte, so sagte man
sich, daß es leicht sein werde, diesen Mangel zu beseitigen, und
auch die Empfindlichkeit des Glühkörpers war dieses Mal der
großen Lichtfülle und der geringen Wärmeentwicklung gegen-
über kein Hindernis. Während man früher bei den älteren
Aue r sehen Glühkörpern auf 5 — 6 1 Gasverbrauch eine Licht-
stärke von 1 Hfl. erhielt, gab der neue Glühkörper bei 95 — 100 1
Gasverbrauch 50—60 Hfl., so daß 1 Hfl. nur 1,5 1 Gas bean-
spruchte. Auch die Brenndauer eines Glühkörpers betrug schon
damals ca. 800 Stunden. Es konnte nicht ausbleiben, daß an-
gesichts dieser Erfolge des neuen Auer-Lichtes die Einfühung
bald eine allgemeine und die Nachfrage nach Brennern und
Glühkörpern eine so große wurde, daß der Bedarf kaum ge-
deckt werden konnte. Das Auersche Gasglühlicht hat seit der
Zeit einen förmlichen Siegeszug durch alle Kulturländer gehalten
und ist überall freudig begrüßt worden, wenn auch anfangs der
überaus hohe Preis der allgemeinen Einführung hindernd in den
Weg trat (276).
Die Zusammensetzung dieser neuen Glühkörper war zu jener
Zeit noch ein Geheimnis des Erfinders und seiner Eingeweihten
geblieben, denn erst 1893 wollte sich Auer die Herstellung von
Glühkörpern patentieren lassen, welche aus Thoroxyd mit Spuren
von Cer bestanden, also eine Komposition besaßen, die auch
heute noch allgemein Anwendung findet. In demselben Jahre
war aber eine englische Patentschrift Nr. 124 (1893) von Möller
(Ar Auer angemeldet) erschienen, in welcher ebenfalls die hohe
Leuchtkraft von Thoroxyd mit Spuren anderer Edelerden an-
geführt wird, durch deren Veröffentlichung diese Erfindung Ge-
meingut für das Deutsche Reich wurde, insofern sie — wie das
Reichsgericht später annahm (Entscheidung v. 14. Juli 1896) —
nicht unter die in dem Auer sehen Patente Nr. 39162 und
46 Geschichte des Gasglühlichtes
41945 unter Schatz gestellten Verbindungen fällt Die An-
meldung Au er 8 wurde seinerzeit vom deutschen Patentamt ab-
gewiesen.1
Thorerde allein hatte sich Au er bereits 1886 (S. 39) schützen
lassen, aber erst die Entdeckung, daß Spuren (1 — 2°/0) YOn ge-
wissen Oxyden die Leuchtkraft bedeutend steigerten, verhalf der
Erfindung zu ihrer jetzigen Bedeutung.
1891 schlug Haitinger vor, die Oxyde von Aluminium,
Zirkon, Calcium oder Magnesium mit l°/0 Chrom- oder
Manganoxyd zu mischen und so die Leuchtkraft zu er-
höhen, während Dellwick das gleiche schon ein Jahr früher
getan hatte, indem er Glühkörper aus Thorerde oder ähnliche
Substanzen herstellte und Salze von Chrom darauf sprengte. Auf
Grund dieses interessanten Verhaltens nahm Au er das Thoroxyd,
das einen festen und dauerhaften Glühkörper ergibt, und verdoppelte
dessen Leuchtkraft durch Hinzufügen von ca. 1 — 2 °/0 der Oxyde
von Cer oder Uran.
Haitinger erhielt 1891 in Deutschland ein Patent (Nr. 66117),*
dessen Anspruch lautet:
Glühkörper für Gasglühlicht aus der Verbindung von
Aluminiumoxyd und Chromoxyd, wobei letzteres teilweise oder
ganz durch Manganoxyd ersetzt werden kann.
Haitinger empfiehlt zum Imprägnieren der nach Art der
Auerschen Glühkörper geformten Gewebe beispielsweise eine
Flüssigkeit, welche durch Auflösen von 100 Teilen käuflichen
Aluminiumnitrats und 8 — 16 Teilen zuvor in Salpetersäure ge-
lösten Chromhydroxydes in der entsprechenden Menge Wasser
erhalten wird. Handelt es sich um die Herstellung von festeren
Glühkörpern (nach Art der Ciamond sehen Glühkörper), so kann
man auch die aus gemischten Lösungen gefällten Hydroxyde, oder
die durch Erhitzen unvollständig zersetzten Nitrate in passender
1 Vgl. Auer-ProzeBse.
* In England ebenfalls, 8. Abridgments of Specifications Cl. 75; Period
A. D. 1889—1892; L. Haitinger, Nr. 586 vom 12. Jan. 1891, S. 134; Wied.
Ann. Beibl. 1895, 19, S. 425—426.
Geschichte des Gasglühlichtes 47
Weise formen, vorsichtig glühen und dem erhaltenen Glühkörper,
wenn nötig, durch Tränken mit entsprechenden Salzlösungen und
nochmaliges Ausglühen größere Festigkeit geben.
Die stark leuchtende rosarote Verbindung soll sich auch bei
Gegenwart anderer Substanzen bilden, wie z. B. Phosphorsäure
und kleiner Mengen Alkali. Andere feuerfeste Oxyde, wie z. B.
Zirkonoxyd, sollen ihre Bildung nicht verhindern und der Glüh-
körpermasse beigemischt werden können.1
. Bei der Seltenheit der genannten Erden, die bis dahin nur
als wertvolle Raritäten in wenigen Sammlungen chemischer Labo-
ratorien gezeigt und mit Gold aufgewogen worden waren, hatten sich
anfangs auch berechtigte Zweifel erhoben, ob es möglich sei, diese
kostbaren Stoffe in so großer Menge zu beschaffen, um ein erheb-
liches Beleuchtungsgebiet damit zu versorgen. In der Tat stieß
im Anfang die Einführung des Auer-Lichtes auf Schwierigkeiten, da
der Preis der Glühkörper zu hoch war. Es zeigte sich jedoch bald,
daß das Genie im Bunde mit zäher Beharrlichkeit selbst anscheinend
unüberwindliche Schwierigkeiten überwindet und mit dem Rüstzeug
wissenschaftlicher Forschung, wie mit einer Wünschelrute, der
Erde ihre verborgensten Schätze zu entlocken vermag. Denn die
seltenen nordischen Mineralien: Cerit, Thorit, Monazit, aus denen
man seither die seltenen Erden nur in kleinen Mengen gewinnen
konnte, wurden von den Pionieren der Auergeseüschaften auf
den Goldfeldern in Brasilien und Australien, in Nordamerika und
am Ural in mächtigen Sandschichten angetroffen, wo die Natur
aus den Verwitterungsprodukten der Gesteine durch einen natür-
lichen Schlämmprozeß die schweren Monazitsande mit dem Edel-
metall gemeinsam abgelagert hat. Schon lange zuvor hatten die
Goldwäscher den schweren goldgelben Sand bemerkt, aber als wert-
los beiseite gelassen; nun wanderten Tausende von Tonnen dieser
Monazitsande in die Werkstätten der Chemiker, und es entwickelte
sich in kurzer Zeit zum Erstaunen der wissenschaftlichen Welt eine
„Industrie der seltenen Erden". Die Salze der seltenen Ele-
1 Vgl. event J. G. W. 1898, 36, S. 416.
48 Geschichte des Gasglühlichtes
mente der Cergruppe und des Thoriums, deren Trennung zu den
schwierigsten Aufgaben des analytischen Chemikers gehorte, wurden
in verhältnismäßig großer Reinheit dargestellt und kilogrammweise
zu relativ billigem Preise in den Handel gebracht Der Zweifel an
dem Vorhandensein eines genügenden Vorrates an seltenen Erden
zur Herstellung von Auerstrümpfen war ziemlich beseitigt, und
Tausende und aber Tausende von Glühstrümpfen traten an die
Stelle der gewöhnlichen Schnitt- und Argandbrenner und strahlten
bei geringerem Gasverbrauch mit einer Helligkeit, die das Leucht-
vermögen ihrer Vorgänger etwa um das fünffache überbot Zum
ersten Mal seit Jahren hatten die Gasanstalten einen wesentlichen
Bückgang im Verbrauch an Leuchtgas, die Gaskonsumenten eine
Verminderung der Gasrechnung bei 4 — öfacher Lichtmenge zu
verzeichnen, da selbst die anspruchsvollste Beleuchtung mit ge-
ringerem Gasverbrauch erzielt werden konnte. Das Auer- Licht
mit 50 — 70 Kerzen Leuchtkraft bei 100 1 Gaskonsum war nächst
dem elektrischen Bogenlicht nicht nur das hellste, sondern auch
das billigste Licht geworden (304).
1892 hatte der neue Auersche Thoriumglühkörper Wien
erobert, setzte dann über Berlin in Deutschland seinen Siegeszug
fort und war im Laufe des. Winters 1893 nicht nur in allen
*
größeren deutschen Städten erschienen, sondern fand auch in
Hunderten von Exemplaren in den kleineren und kleinsten mit
Leuchtgas versehenen Städten Eingang (226).
In kaum neun Monaten wurden 90000 Brenner abgesetzt
Es ist dieses wohl ein Erfolg, wie ihn niemals ein anderer
Brenner, sofort nach seinem Bekanntwerden, erzielt hat; ein Er-
folg, der um so großartiger erscheinen muß, weil dabei nur der
österreichisch -ungarische Staat als Markt in Betracht kam, denn
außerhalb Osterreich -Ungarn wurde dieser Brenner mit dem neuen
Strumpf erst in den letzten Monaten des Jahres 1892 vertrieben
(209), während vorher nur 25000 Brenner mit den alten Strümpfen
in ca. zwei Jahren abgesetzt waren, wovon die Hälfte auf Berlin fiel.1
1 J. G. W. 1892, 36, S. 454.
Geschichte des Gasglühlichteß 49
Für die Verbreitung des Au ersehen Glühlichtes dürften
folgende Zahlen charakteristisch sein, welche den Absatz dieser
Brenner in den letzten acht Monaten des Jahres 1893 angeben:
April 1240, Mai 2495, Juni 4245, Juli 4517, August 8647, Sep-
tember 19970, Oktober 38635, November 42 290. l
1893 empfahl das Ministerium der geistlichen, Unterrichts* und
Medizinalangelegenheiten in Berlin allen Universitäten, Kliniken usw.
die Einfuhrung des Au ersehen Glühlichtes;8 Straßenbeleuchtung
mit Auer-Licht erhielten in demselben Jahre Berlin, Dessau,
Wiesbaden, München, Dresden usw.,8 ferner wurden 20 Institute
der Universität Halle mit Gasglühlicht erleuchtet4
Anfangs 1894 befanden sich mindestens 150000 Auerbrenner
in Paris im Privatgebrauch. Außerdem wurde die Avenue de la
Grande Armäe seit dem 16. Mai 1894 durch 120 Brenner ver-
suchsweise beleuchtet Nachdem bereits mehrere Plätze dieser
Stadt, namentlich die Place de la Concorde und die Place du
Thfötre frangais, sowie einige Straßen beleuchtet worden waren,
wurde bald auch die Avenue des Ghamps Elysäes mit Auer-Licht
versehen.6
1894 erhielten die folgenden Städte Straßenbeleuchtung mit
Auer-Licht:
Linz,c Braunschweig,7 Libau in Kurland,8 Dortmund,9 Mainz,10
Barmen,11 Witten,18 Schleswig;18 ferner wurde das Stadttheater in
Memel14 und das Polytechnikum in Zürich16 mit Gasglühlicht er-
leuchtet
1895 verdrängte das Auer-Licht das elektrische Licht
1 J. G. W. 86, S. 87. ■ das. 36, S. 384—886.
1 J. G. W. 36, S. 605; 8. auch S. 686 u. 740 Register.
4 J. G. W. 37, 8. 890.
1 das. 37, S. 589, 632, 652; über die Ausdehnung gibt Marechai in
seinem Werke L'eclairage a Paris 1894; Paris, Baudry & Cte, genaue Aus-
kunft.
• J. G. W. 37, S. 60.
1 J. G. W. 37, S. 290. 8 das. S. 295. • das. S. 415.
10 das. 8. 548. " das. S. 651. li das. S. 652.
»» das. 8. 716. M das. 38, 8. 80. l8 das. 8. 144.
Böhm, GttglQblieht. *
50 Geschieht« des GasglUhJichtes
im Cafe Ronacher in Berlin,1 and fand Verwendung bei der Kanal-
feier in Kiel.1 1896 worden z. B. die Schlachthöfe in Burg bei
Magdeburg,8 Ohlau und Crefeld,* das Theater in Kempten,6 sowie
die Straßen in Bremen mit 2000 Lampen An ersehen Systems6
erleuchtet; 1897 waren es die Schulen in Magdeburg1 und Brom-
berg,8 sowie die preußischen Bahnhöfe,9 1898 die bayerischen
Bahnhöfe,10 die Berliner Lazarette,11 Markthallen,11 viele Arbeits-
eale,18 Schulen in Dresden1* und 1899 die Kaserne in Altenburg,1*
sowie die Straßen in llildesheim,10 welche mit dem neuen G&s-
r— ^^-^ ., -s^-^- — } glühlicht ausgestattet
' wurden.
1898 hatte man
sich überzeugt, daß das
Auer-Licht auch für
die Straßenbeleuchtung
vorzüglich geeignet ist;
es verbrauchte in der
Stunde 70 1 weniger als
das gewöhnliche Gas-
licht (2001). Deshalb
hatten die Berliner Be-
Fi<r. 14. Gasschnittbrenner. , , , , .
hörden schon frühzeitig
beschlossen, die Mittel zur Umwandlung der Laternen auf Straßen
und Plätzen in Gasgltthlichtlaternen zu bewilligen. 1898 wurden
1300 solcher Umwandlungen vorgenommen, im darauf folgenden
Jahre diejenigen der Übrigen Laternen;11 zu gleicher Zeit folgte
Halle diesem Vorbilde,18 1900 Altenburg S.-A.1B — Postgebäude
mit 210, Gymnasium und Amtsgericht mit 205 GlUhkörpern.10
1 J. G. W. 38, S,
84». * du. S. 416
* du. 30, S. 65*.
* das. S. 704.
1 daa. S. 810.
* das. S. 605.
7 das. 40, S. 16.
' das. S. 694.
* das. S. 605.
"> das. 41, S. 284.
" das. S. 478.
• da«. 8. 474.
" das. S. 508. "
das. S. 839.
' das. 42, S. 3S8.
" das. S. 389.
" das. S. 171,
• das. 43, a 606.
'• das. S. 545.
" das. 8. 585.
Geschichte des Gaaglilli lichten 51
1900 wurden die französischen Leuchttürme mit Olgas- oder
Petroleumgluhlicht {350— 600 PK.) versorgt1
Dank seiner Billigkeit und
Lichtfalle hat das Gasglüh-
licht tun 1900 die alteren Arten
der Gasbeleuchtung — Schnitt-,
Zweiloch- und Bnndbrenner —
aus Geschäfts- und Wirtschafts-
raumeu, Schulen, Wohnungen
und Strafienbeleuchtung in
weitgehendem Maße, vielfach
sogar nahezu vollkommen, ver-
drängt Ein wichtiges und
großes Anwendungsgebiet des
Schnittbrenners, die Beleuch-
tung von Arbeitsplätzen in
Fabriken und Werkstätten, war
ihm bis dahin nur in verein-
zelten Fällen zu erobern ge-
langen. Als Ursache war der
damals noch hohe Preis der
Gliihkörper, ihre Zerbrechlich-
keit und die mangelnde Be-
weglichkeit anzusehen. Durch Fig. lö. GlQhkörper für PetroleomglUhlicht.
besonders konstruierte Lam- 180:100 mm.
,, „ . Vcm mehreren Regierungen für Leucht-
pen, 80g. Kugelhängelaternen, türme, Küsten- und Hafenfeuer a.u-
wurde auch dieses Gebiet ge- *ewend*t- u£™'£*. ^ aüaa'Pbx
6 1500—1800 Hefnerkerzen.
wonaen {347).
Daß die Entwicklung und Verbreitung des Gasglühlichtes auch
in den anderen Ländern, z. B. England und Amerika,1 gleichen
1 J. 6. W. 43, S. 880.
1 Die ernten Mantel ia Amerika gaben im Jahre 1888 nur 35—40 Kerzen
AnCangshelligkeit, wahrend 1900 eine solche von 90—100 Kerzen mit dem
Gase in Philadelphia erzielt norde. (J. Frankl. 1900, Nr. 90, 6. Decbr., S. 406;
J. G. W. 44, S. SO.)
52 Geschichte des GaBglühlichtea
Schritt hielt, bedarf wohl keiner weiteren Erwähnung, da zu
gleicher Zeit Auer-Geaellachaften in allen Ländern gegründet
wurden, wie das aus dem Abschnitt über die finanziellen Erfolge
der Auer-Geaellachaften hervorgeht.1
1901 wurden in Australien die Straßen mit Auerschem Gas-
gluhlicht erleuchtet1 und
1902 machte die franzö-
sische Ostbahn mit dieser
Beleuchtung Versuche in
Eisenbahnwagen , wobei
einige Glühkörper 1000
Stunden bei 47000 km
Wegstrecke gehalten haben
sollen.8
Der beispiellose Er-
folg der Au e r-Cresell-
achaft regte naturlich
den Erfindungsgeist stark
an ; aber das unsichere
Tasten nach neuen Glüh-
körpern konnte ohne
tiefere Kenntnis von dem
Wesen des neuen Lich-
tes nur zu minder
glücklichen Nachahmun-
gen fuhren.
Fig. 16. KugelhinpilRmpe fllr Fabrikränme. Zurzeit besitzen alle
brauchbaren Glühstrümpfe
sehr nahe die gleiche Zusammensetzung und bestehen lediglich
aus Thorium- und Cer-Oxyd, und zwar beträgt der Gehalt an letz-
terer Erde nur ca. 1 °/0.
1 J. (i. Vf. 1903, 46, S. 103; b. auch J. Frankl. 1900, Nr. 90, 6. Decbr.,
p. *06; J. G. W. 44, S. 50.
» Gau World, 6. April 1901, p. 507; J. G. W. 44, S. 292.
■ J. G. W. 45, p. 680.
Geschichte des Gasglühlichtes 53
Die der neuen Beleuchtungsaxt zugrunde liegende Idee suchte
man, nachdem ihre Vorzüglichkeit erkannt war, auch auf Gegenden
und Ortschaften auszudehnen, die sich keiner Gasbeleuchtung er-
freuen. Man erfand zu diesem Zwecke das Petroleum-1 und
Spiritusglühlicht2 Diese neue, auf Auerscher Grundlage be-
ruhende Beleuchtungsart sollte gleichzeitig von der Herrschaft des
Petroleums befreien, und die Summen, welche Air diesen Stoff ins
Ausland gehen, dem Inlande erhalten. Das Petroleum ist ein der-
artiger Gebrauchsartikel geworden, daß man ganz darüber vergißt,
welche riesigen Summen uns jährlich dadurch verloren gehen. Die
Petroleumeinfuhr hat 1894 — 1896 im Jahresdurchschnitt etwa
5700000 hl betragen, welche einen Geldwert von ca. 60 Mil-
lionen haben. Wenn auch der Einführung des Spiritusglühlichtes
noch Schwierigkeiten begegnen, so steht doch zu hoffen, daß, wie
das Auersche Licht erst nach und nach seinen großen Erfolg
errang, auch das Spiritusglühlicht noch zur allgemeinen Geltung
kommen wird; dann werden Deutschland die Millionen erhalten
werden und seiner Landwirtschaft zugute kommen (276).
Bei der Befriedigung des Lichtbedürfhisses der Menschheit
treten daher Petroleum und Spiritus immer mehr in den Wettbewerb.
So führte z. B. 1899 die Stadt Königsberg an Stelle des Petro-
leumlichtes auf denjenigen Straßen, die keine Gasleitung besaßen,
Spiritusglühlicht ein,3 ferner erhielt in demselben Jahre der Rangier-
bahnhof in Nürnberg 180 solcher Lampen. Auch die Städte Magde-
burg, Breslau, Bautzen, Kreuznach usw. begannen etwa zu
gleicher Zeit das neue Licht in den Straßen leuchten zu lassen.
1 Die erste brauchbare Petroleum-Glühlichtlampe konstruierte Lucas
von der Continental Gasglühlicht- Gesellschaft Meteor. (801.)
1 Ober die Ökonomie des Spiritusglühlichtes s. Kapitel „Vergleich der
gebräuchlichen Beleuchtungsarten"; zur ferneren Orientierung dienen folgende
Literaturangaben: J. G. W. 1898, S. 595; DingL J. 1898, 310, Nr. 6, 8. 111 —
116; Vautier, Journ. de l'eclairage au gaz 1900, Nr. 2, p. 25—26; J. G. W.
84, S. 121. — 11 Spiritus ist an Heizwert 1 cbm Gas gleich; Französische
Ausstellung von Spiritus -Beleuchtungskörpern, J. G. W. 1902, 45, S. 829;
Preisausschreiben (21 000 Mk ) für Spiritusglühlichtlampen, J. G. W. 46, S. 678.
• J.G.W. 42, S. 172.
54 Geschiebte des Gasglühlichtes
Der Gesamtbedarf der bayerischen Bahnen betrug 1899 bereits über
l/i Million Liter jährlich, entsprechend 2 Millionen Brennstunden.
Die preußische Staatseisenbahnverwaltung hatte zu jener Zeit
einen Bedarf von fast 1/a Million Liter Spiritus, was mehr als
Sl/% Millionen Brennstunden entspricht1
Zur Beurteilung der Chancen in diesem Kampfe betrachtet
Behrend* die Produktionsverhältnisse. Die Erzeugung an reinem
Alkohol in Europa und Nordamerika betrag 1902 — 1903 rund
20 Millionen Hektoliter, die Weltproduktion etwa 24 — 30 Millionen
Hektoliter (2 — 21/, Millionen Tonnen); dagegen bezifferte die ge-
samte Rohpetroleumgewinnung sich auf rund 20 Millionen Tonnen,
denen etwa 12 Millionen Tonnen Petroleum entsprechen; mit diesen
würde die Verwendung von Spiritus in Wettbewerb treten können.
Von den 2*/2 Millionen Tonnen Spiritus wird aber der größte Teil
zu alkoholischen Getränken verarbeitet, es würde also nur höchstens
V« Million Tonnen mit dem Petroleum in Wettbewerb treten können.
Zurzeit braucht also das Petroleum den Spiritus nicht zu fürchten.
Obwohl die Verwendung beider Produkte noch außerordentlich ent-
wicklungsfähig ist, kann man doch sagen, daß es nie dazu kommen
wird, daß der Spiritus das Petroleum vollständig verdrängen wird;
zweifellos erscheint es aber, daß in Zukunft für die Versorgung der
Menschheit mit Kraft und Licht der Spiritus neben dem Petroleum
eine außerordentliche Bolle spielen wird, eine größere vielleicht,
als wir es zurzeit zu ahnen vermögen.
Das Auer-Licht hat auch dazu beigetragen, die Rivalität
zwischen Gas- und elektrischem Licht auszugleichen. War auch
diese nicht mehr in dem Maße vorhanden wie früher, da man sich
davon überzeugt hatte, daß jede der beiden Beleuchtungsarten ihre
Vorzüge und Nachteile hat, und daß beide Lichtarten nebeneinander
dem Zweck besserer Beleuchtung dienen und so die Kulturvölker
unabhängiger von dem Wechsel der Tageszeiten machen können,
so hat doch das Auer-Licht eine wesentliche Annäherung beider
Beleuchtungsarten herbeigeführt; es kann für sich den Anspruch
1 J. G. W. 42, S. 730.
* Zeitschrift f. Spiritug- Industrie 1903, Nr. 3.
Geschichte des GasgltDiliohtes 55
erheben, auch der weniger gut gestellten Mehrheit der Bevölke-
rung ein wohlfeiles und dem elektrischen Licht ebenbürtiges Licht
zu liefern.
Die immer mehr Boden gewinnenden Fernzündungen für Gas-
und Gasglühlicht und ähnliche Annehmlichkeiten, welche bis jetzt
ausschließlich als Vorzüge der elektrischen Beleuchtung angesehen
wurden, lassen das Gasglühlicht aber auch in die Bäume der
besser gestellten Minderheit eindringen (276).
Die Allgemeinheit hat infolge der Einführung des Auer- Lichtes
und der ihr vorausgegangenen allgemeinen Anwendung des Gases
zu verschiedenen Zwecken des häuslichen und gewerblichen Lebens
neues Interesse an der Leuchtgasindustrie gewonnen. Man kann
von einem neuen Abschnitt in dem Oasfach seit der Einfüh-
rung des Auer- Lichtes sprechen. Der Name Auer von Wels»
bach ist mit ehernen Buchstaben in die Geschichtstafeln der Gas»
technik eingegraben, jedoch wäre es undankbar, wollte man
hierbei den Namen des Mannes unerwähnt lassen, dessen Arbeiten
gleichfalls auf dem Gebiete des Gasglühlichtes in hervorragendem
Maße fordernd gewirkt haben.
Zu einer Zeit, als Auer durch Vertragschließungen usw. so
stark in Anspruch genommen war, daß das Gasglühlicht nicht über
die ersten wenig aussichtsvollen Resultate durch ihn gefördert werden
konnte, fand er für die Weiterführung seiner Arbeiten eine außer-
ordentlich tüchtige Kraft in Ludwig Haitinger, der mit selten
rascher Auffassungsgabe sich in das ihm bisher fremde Gebiet un-
gewöhnlich leicht hineinfand, die Fabrikation des Leuchtfluids, wie
es damals genannt wurde, einrichtete und in kurzer Zeit die Dar-
stellung so regelte, daß ein gesicherter Betrieb möglich war (870).
Vom Jahre 1801/92 ab vollzogen sich die Fortschritte im Gas-
glühlicht ganz allmählich, für das elektrische und Gas-
glühlicht sogar ganz unmerklich; sie sind aber so bedeutend
geworden, daß ein Vergleich mit den ersten Resultaten des Auer-
Lichtes gerade jetzt am Platze ist, wo die Elektrotechnik in der
Osmiumlampe ein neues Hilfsmittel zur Erhöhung der Licht-
ökonomie der elektrischen Beleuchtung begrüßt hat, zumal die
56 Geschichte des Guglühlichtee
Wirkung der neuesten Glühkörper den Vergleich mit derjenigen
der Osmiumlampe auf dem Gebiete der elektrischen Beleuchtung
wohl aushalt
Wenn 1892 eine durchschnittliche Leuchtkraft von 50 HL
für einen Gaskonsum von 1101 Gas erreicht war, so hatten die
Verbesserungen des Auer- Glühkörpers und der Konkurrenzfabri-
kate bereits 1899 eine durchschnittliche Helligkeit von 75 — 100 HL
für 1101 Gas nach den Untersuchungen von v. Oechelhaeuser1
ergeben; der Lichteffekt hatte sich gegen früher um 50 — 100°/0
gesteigert und bei einem tatsächlichen und korrekten Vergleich
des Gasglühlichtes mit anderen Lichtarten konnten bereits 1899
nur l1/, — 1 1 Gas für 1 IE. in Rechnung gebracht werden.
Als besondere Erscheinung auf diesem Gebiete wurde zu jener
Zeit ein Glühkörper „Cerofirm" betrachtet, der sich durch eine
außerordentliche Form- und Lichtbeständigkeit nach den. Unter-
suchungen von Krüss und Luber auszeichnete.1
Das Gasglühlicht litt aber immer noch an dem Ubelstand,
daß die anfanglich oft sehr hohe Leuchtkraft der Glühkörper mit
der Zeit nachließ. Das Publikum, durch die anfängliche Licht-
fülle verwöhnt, empfand den Rückgang derselben unangenehm,
wenn auch die absolute Helligkeit noch immer eine sehr hohe war.
Eine falsche Sparsamkeit im Auswechseln der Glühkörper machte
den Lichtabfall noch mehr bemerkbar.
Da auch die Nernstlampe diesen Lichtabfall zeigte, nahm
man an, daß derselbe eine Eigenschaft aller als Leuchtkörper be-
nutzten Oxyde sei.8
Es war daher mit Freuden zu begrüßen, daß es der Gas-
industrie gelang, Glühkörper auf den Markt zu bringen, die in
bezug auf Beständigkeit der Leuchtkraft als ein großer Fortschritt
auf diesem Gebiete zu betrachten sind.
Als man erkannt hatte, welche außerordentlich wichtige Rolle
die Reinheit der Materialien spielt, da jede analytisch kaum nach-
1 J. G. W. 42, S. 498.
* J. G. W. 42, S. 494 u. 602; femer Lit. Nr. 470.
• Electrician Nr. 1246, p. 947 und Nr. 1247, p. 978.
Geschichte des Gasglühlichtes
57
zuweisende Menge fremder Beimengungen die Leuchtkraft des
ÄBchenskelettes wesentlich beeinflußt, war der Weg zum neuen
Glühkörper gebahnt Jedenfalls hat man die erheblichen Fort-
schritte in dieser Richtung den rein wissenschaftlichen Studien
über seltene Erden zu verdanken, welche durch das Auer-Licht
und die Verarbeitung großer Mengen von Monazitsand eine leb-
hafte Anregung erhalten haben.
In der That sollen gewisse Me-
thoden bei der Darstellung des Ger-
nitrats von Einfluß auf die Eonstanz
des Lichtes sein, so daß das Licht-
emissionsvermögen hierbei willkür-
lich beeinflußt werden kann, der-
gestalt, daß auf das Sinken der
Leuchtkraft eine Periode folgt, in
welcher die Leuchtkraft wieder an-
steigt (442).
Bei den neuen Glühkörpern
wird durch das Begenerieren des
CeroxydsdieLichteinbuße durch
das nachfolgende Ansteigen der
Leuchtkraft nicht nur ausge-
glichen, sondern die Leuchtkraft
wächst sogar permanent
Während nach den Untersuchungen von E. Schilling (486)
der gewöhnliche Au er- Glühkörper nach 885 Brennstunden eine
Abnahme der Leuchtkraft von 128 auf 74,4 oder von 39,5 °/0
zeigte, nahm die des „Degea"- Gltihkörpers von 80,6 auf 105,6,
also um 31°/0 zu.
Der „Cerofirm"- Glühkörper zeigte1 nach 600 Brennstunden
eine Zunahme von 85 auf 106 Kerzen in diesem Zeiträume; nach
Fig. n.
Hängendes Gasglühlicht
1 Nach den Messungen der Physikalisch -Technischen Reichsanstalt in
Charlottenburg (Prüfungsschein Nr. 2658 a und b vom 28. August und 23. Sep-
tember 1902).
58
Geschichte des Gasglühiichtes
einer Brenndauer von 1100 Brennstanden war immer noch diese
Lichtzunahme von 25°/0 vorhanden. Sehr ähnlich verhalten sich
die sog. „Elite"-1 und „Krone"- Glühkörper sowie viele andere
Fabrikmarken.
Diese Regenerierungsfthigkeit des Cers wurde mit einer Eigen*
schaft des Stahls verglichen, die man „Federn" nennt; in der Tat
sollen auch die Ursachen beider eine gewisse Ähnlichkeit haben, da
sie in den Wärmeverhältnissen bei der Darstellung liegen.
Nach neueren Untersuchungen von White und Müller
(662) soll sich die Abnahme der Leuchtkraft von Glüh-
körpern durch das Verflüchtigen von Cerdioxyd er-
klären und die physikalische Veränderung nur eine
untergeordnete Rolle spielen, was aber gegen die Be-
weisführung Killings spricht.
An der Hand dieser Zahlen hat nun E. Schilling
(a. a. 0.) die Ökonomie unseres neuesten Gasglühlichtes
berechnet und einen Vergleich mit derjenigen der
Osmiumlampe angestellt
Die Brennkosten einer Osmiumlampe von 32 Kerzen
betragen, abgesehen von der Beschaffung der Lampe
selbst» pro Brennstunde bei einem Strompreis von 6 Pf.
pro H.-W. = rund 3 Pf. oder pro 100 Kerzenstunden
9,4 Pf.
Rechnet man für das Gasglühlicht 500 Brenn«
stunden und den Verbrauch an Glühkörpern sehr hoch
zu drei Stück im Jahre, als Lichtstärke aber nur das
Mittel aus obiger Brenndauer von 385 mit 93,1 HL, so
stellen sich bei einem Gaspreis von 20 Pf. pro Kubikmeter die Kosten
pro Brennstunde auf 2,56 Pf. und pro 100 Kerzenstunden auf 2,75 P£
Also selbst unter diesen ungünstigen Voraussetzungen
liefern die neuesten Glühkörper immer noch die gleiche
Helligkeit 31/2mal billiger als die Osmiumlampe.
Fig. 18.
Hängendes
Gasglühlicht.
1 Prüfungsschein der Phya.-Techn. Reichsanstalt in Charlottenburg vom
1. Juli 1902.
Geschichte des Gasglühlichtes
59
Hierdurch dürfte genügend bewiesen sein, daß das Verhältnis
zwischen Gas- und elektrischer Beleuchtung sich durch die Osmium-
lampe nicht zu Ungunsten der ersteren verändert hat.
Die Gasglühlichtbeleuchtung hat somit ihren Anspruch, das
hellste und zugleich billigste Licht zuliefern,
immer besser im Lauf der Zeit begründet und
den Vorsprung vor anderen konkurrierenden Be-
leuchtungsarten in ökonomischer und hygienischer
Beziehung von neuem erheblich vergrößert
Während überall dort, wo der Preis aus-
schlaggebend war, das Gasglühlicht ungehindert
vordrang, konnte das elektrische Licht dort das
Feld behaupten, wo es auf besondere Beleuch-
tungseffekte ankam, oder wo der Preis weniger als
die künstlerische Wirkung ausschlaggebend war.
In Erkenntnis dieser Sachlage bemühte sich
die Gasindustrie seit längerer Zeit einen Brenner
zu konstruieren, der in gleicher Weise wie das
elektrische Licht eine hängende Lichtquelle zu
liefern vermag. Die Versuche hatten jedoch bis
vor kurzem kein befriedigendes Resultat ergeben,
da große Schwierigkeiten im Wege standen (403).
Da das Gas infolge seines geringen spezi-
fischen Gewichtes in der atmosphärischen Luft
einen natürlichen Auftrieb besitzt, so bringt es
bei umgekehrter Stellung der gewöhnlichen Glüh-
brenner keine genügend steife und heiße Flamme
hervor und kann auch nicht die nötige Menge
Luft ansaugen, um eine richtige Glühflamme zu
erzeugen. Ein zweiter Ubelstand ist der, daß
der Teil des Brenners, in welchem sich Gasdüse
und Luftlöcher befinden, und der ja unmittelbar
über der Flamme angebracht ist, zu heiß wird
und nach kurzer Zeit versagt. Man glaubte daher, daß es nicht
möglich sei, dieses Problem befriedigend zu lösen.
Fig. 19. Hängendes
Gasglühlicht.
60 Geschichte des Gtaglilhlicht»
Unter Berücksichtigung neuer Dntersuchungsergebniase über
das Verhältnis der aufsteigenden heißen Verbrennungsgase und der
Zuführung der frischen Luft zum Bunsenbrenner ist es in neuester
Fig. 20. Hüngendes Gasgltth licht.
Zeit (s. Kapitel „Brenner") gelungen, einen InTertgaabrehner zu
konstruieren, der außerordentlich befriedigende Resultate liefert
Durch diese Neuerung dürft« das Invertg&sglhülicht, welches
die meisten Vorzüge der elektrischen Beleuchtung mit einem noch
billigeren Preise als das bisherige Gasglühlicht in sich vereinigt, wohl
Geschichte des Gtuglühlichtes 61
geeignet Bein, dem Gas auch dort Eingang zu verschaffen, wo sich
»ns den oben gekennzeichneten Gründen noch das elektrische Licht
behanptet hat (810).1
Die bisher besprochene Leistung des Gasglühlichtbrenners
bezeichnet jedoch nur die untere Grenze, die bei passender Aus-
wahl der Brenner und Glühkörper ohne weiteres überall erreich-
bar ist, wo gewöhnliches Steinkohlengas unter dem Üblichen Druck
zur Verfügung steht
Weit größere Lichteffekte können er-
reicht werden, wenn das Gas unter höhe-
rem Druck in besonderen Brennern zur
Verbrennung gebracht wird; die Leistung
erhebt sich dann auf 1 HL für weniger
als 1 1 (ca. 0,7—0,8 1) Gas pro Stunde,
und es werden mächtige Lichtzentren von
vielen 100, ja 1000 Kerzen geschaffen,
die in Lichtglanz und Ökonomie dem
elektrischen Bogenlicht an die Seite treten
können. Welche glänzenden Lichteffekte
durch Preßgas erreicht werden können,
zeigte die wohlgelungene Beleuchtung des
Marsfeldes auf der Pariser Weltausstellung
durch die Compagnie Parisienne, die sich
damit ein großes Verdienet um die Ein-
führung des Preßgasglühlichtes in die
öffentliche Beleuchtung erworben hat (450).
Das Preßgasglühlicht, das zur Beleuchtung der „Groat Central
liailway" in London dient und von der Firma Sugg & C,B- Ltd. aus-
geführt wird, liefert folgende beachtenswerte Resultate.1
19 Lampen von je 1140 Kerzen, S Lampen von je 760 HL
und 14 Lampen von je 380 HL, also rund 29200 HL — System
8omzey-GreyBon — konsumieren pro Stunde 21,8 cbm Gas
1 J. G. W. 1808, 46. S. 512 und 1904, 47, 8. 851—257.
' J. G. W. 42, 8. 231 u. 858; vgl. auch Lit 838 und J. Q. W. 40,
S. 332 und Lit. 416, ferner Lit. 429.
62 Gwchichte des Gaaglühlichtee
(unter 6mm Druck) - 2,34 Mk., d. h. Gas pro 1000 HC. - 7,7 Pf.
Das Gas wird den Brennern mittels Wasaerkomprassors unter
einem Druck von 230 mm zugeführt; der Verbrauch an Wasser
ist für 29 200 HC. - 877 1 — 16,5 Pf. pro
1 cbm — = 14,5 Pf. Mithin stellen sich die
Geaamtunkosten von Gas und Wasser für
29200 HL auf 2,50 Mk. pro Stunde.
Durch Preßgas, und zwar unter Verwen-
dung der Milleniumapparate und -brenner
(s. Lit 344, 375, 410, 422, 434% 435), gelang
es sogar, die Leuchtkraft eines einzigen G-as-
glublichtbrenners auf die bis dahin nicht ge-
kannte Höhe von 1500 und selbst 1800
Kerzen zu steigern. Von den Brennern mit
1500 HC. Leuchtkraft und 12001 stündlichem
Gasverbrauch wurde zuerst Anwendung zur
Beleuchtung des Alezanderplatzes und des
daran angrenzenden Teiles der Alexanderstraße
in Berlin gemacht Dort wurden Laternen
aufgestellt, in denen zwei Brenner von je
1500 HC. angebracht waren.1 Durch diese
Leistungen ist vollauf bewiesen, daß es sehr
gut möglich ist, mit Hilfe von Gasgluhlicht-
Intensivbrennern eine Beleuchtung zu schaffen,
die mit derjenigen der elektrischen Bogen-
lampe sehr gut konkurrieren kann.1 Nach
Drehschmidts (410 u. 434»} Ansicht hat das
Intenaiv-Gasglühlicht noch dazu eine wärmere
und angenehmere Färbung als das elektrische
Fig. is. Kenenlicht. Bogenlicht.8
Als einen durchaus ebenso gelungenen
Versuch, die Wirkung der elektrischen Bogenlampe, welche als
1 J. G. W. 46, S. 492; e. auch S. IT. ' o. auch Lit. 401.
* Vgl. auch J. G. W. 48, S. 415 u. 454.
Geschichte des GaaglBhlkhtes 63
Hauptkonkurrentin für Platz und Straßenbeleuchtung auftritt, zu
erreichen, kann man das Selas-Licht und die Lucas-Lampe be-
zeichnen.1 (Das Salzenberg sehe Kugellicht 3. Lit. 842, 365,
891, 421.)
Die Bestrebungen der Neuzeit gehen im allgemeinen dahin,
Fig. 23. Gruppenb reoner.
durch Vergrößerung der Strumpffläche und verstärkte Zuführung
von Gas und Luft ohne kostspielige Eompressionsan lagen, welche
eine aufmerksame Bedienung verlangen, eine Leuchtwirkung und
goto Nutzeffekte zu erzielen.
Man kann hei diesem Streben zwei Richtungen unterscheiden.
1 Selae-Licht e. Lit. 353, 391, 405, 414; Lucas-Licht s. Lit 366, 362,
874, 388, 891, 400, 406, 412, 421, 432.
64 Geschichte des Gaaglüh lichtes
Entweder will mau die vorher erwähnten Verbesserungen durch ge-
eignete Breunerkonstruktionen und Vergrößerung dea Glühkörpers
ohne Benutzung jeglicher maschinellen Einrichtungen erreichen,
oder man sucht durch Verwendung von leicht anzubringender und
Fig. 24. Fig. 25. Fig. 26,
PreGgas-GlUblicht Preßgas-Glühlicht PreBgaa-Glahücht für
für iDnenbeleuchtung. für Innenbeleocbtnng. haJbindirekte Beleuchtung.
zu bedienender billiger Betriebskraft zum Ziel zu kommen. Beide
Bestrebungen haben gute Erfolge zu verzeichnen (391).
Zur ersten Gruppe ist die Lucas-Lampe zu rechnen. Der
Erfinder Lucas hat unstreitig das hervorragende Verdienst, zuerst
mit ganz einfachen Mitteln ein GasglUhlicht hergestellt zu haben,
das sogar mit dem elektrischen Bogenlicht den Vergleich auBhält1
1 J. G. W. 46, S. 401 u. 437.
Geschichte des Gasgltthlichtes 65
1900 wurde Lucas-Licht versuchsweise in Berlin — in der
Friedrichstraße von der Leipziger- bis Taubenstraße — verwendet ;l
1902 sollen über 2500 Stück in Deutschland installiert worden sein.
Zu derselben Gruppe gehören auch die sog. Gruppenbrenner,*
die von der Deutschen Gasglühlicht -Gesellschaft zuerst in den
Handel gebracht wurden. Bei ihnen soll durch Anordnung einer Viel-
heit yon Brennern eine möglichst große Leuchtfläche erzielt werden.
Ferner rechnet man hierzu die sog. Starklichtbrenner,8 von denen
nur diejenigen yon Multiplex, von Feuer, Silbermann, von der
Auer-Glühlicht-Gesellschaft und yon Greyson genannt seien.
Zur zweiten Gruppe gehört das bekannte Selas-, Millenium-,
Pharos- und Eeith- Licht, sowie der Brenner yon Tresenreuter
(Engl Patent 18 162/00, Juli 20).
Das Selas-Licht macht uns unabhängig yon dem in dem
Bohrnetz fortwährend wechselnden Druck. Das Selas-Licht stellte
sich zu Anfang seiner Entwicklung durch zwei sinnreich eingerichtete
Mischtrommeln ein Gasluftgemisch her, welches das ungefähre Ver-
hältnis 1 : 2 bezw. 1 : 1 hatte. Es drückte dieses Gemisch in einen
kleinen, über dem Mischraum angebrachten Behälter, in dem es
durch einen kleinen Motor einen neuen passenden Druck erhielt.
Die Ökonomie dieser Beleuchtung soll ebenso gut wie die anderer
Preßgasbrenner (391) gewesen sein.
Auch die Ökonomie der neuen Selas -Apparate und -Brenner
ist eine vorzügliche (private Mitteilung von Drehschmidt).
Der Milleniumlicht-Apparat führt den Brennern nicht das
Gas-Luftgemisch, sondern das reine Leuchtgas komprimiert zu,
so daß hierdurch eine Ersparnis im Material des Rohrnetzes ein-
tritt Die mit Millenium- Licht erreichten höchsten Lichtstärken
übertreffen die gebräuchlichen großen elektrischen Lichtquellen
an Intensität, so daß es auch diesem Licht gelungen ist, das Ge-
biet der Starklichtbeleuchtung zu erobern. Berlin besitzt eine
1 J, G. W. 48, S. 818.
* J. G. W. 1903, 46, S. 746—751.
* J. G. W. 1903, 46, S. 94; Jour. des usines k gaz 1902, Nr. 21,
p. 830—381.
Böhm, GMgiahUeht. 5
66 Geschichte des Gasglühlichtea
Milleniumlicht- Anlage zur Beleuchtung des Alexanderplatzes, der
Königstraße, Spandauerstraße, des Molkenmarktes, Mühlendammes,
Köllnißchen Fischmarktes und der Gertraudenstraße (im ganzen
ca. 2 km Straßenzüge). Ebenso besitzt Berlin eine Se las lieh t-
Anlage (s. Kapitel Starklichtbeleuchtung).
Für die Verwendung des Gasglühlichtes zur Beleuchtung von
Eisenbahnwagen schien die große Empfindlichkeit der Strümpfe
Ton vornherein ein Hindernis zu sein. Die neuesten Versuche von
Giraud und Maucl&re1 haben als mittlere Brenndauer eines
Strumpfes 50 Tage ergeben. Dieses Resultat muß als ein sehr er-
mutigendes betrachtet werden, zumal es das Ergebnis noch nicht
beendeter Versuche ist
Durch die Anwendung des Glühlichtes ist der erzielte Licht-
effekt in weiten Grenzen unabhängig geworden von der Be-
schaffenheit des Gases und hängt nunmehr wesentlich von der
Art der Verbrennung und der Beschaffenheit der verwendeten
Glühkörper ab.
Mit der Erkenntnis, daß das Gasglühlicht ausschließlich der
hohen Flammentemperatur Leuchtkraft und Glanz verdankt, müssen
sich naturgemäß auch die Grundsätze für die Beurteilung der
Eigenschaften des Leuchtgases und die Methoden seiner Dar-
stellung ändern, denn die Lichterzeugung ist mit der Einführung
des Auer-Lichtes zu einer reinen Heizungsfrage geworden.
Unter der Herrschaft der Schnitt- und Rundbrenner mußte
auf die Erzeugung eines an sogenannten schweren Kohlenwasser-
Stoffen, Äthylen und Benzol, reichen Gases der größte Wert ge-
legt werden, weil die Lichtwirkung der Flamme ausschließlich
von der Gegenwart dieser Bestandteile herrührte. Durch die
Rücksicht auf die Gewinnung und Erhaltung dieser Lichtgeber
wird sowohl die Auswahl des Rohstoffes wie die Methode der
Entgasung bestimmt. Bei Steinkohlengas ist eine bestimmte, seltene
und daher teure Gaskohle erforderlich; ihre Destillation kann
bei Gaswerken jeder Größe nur in relativ kleinen Retorten vor-
1 Jour. de PEclair au Gaz 1904, p. 56; J. G. W. 1904, 47, S. 850.
Geschichte des Gasglühlichtes 67
genommen werden! die nach je 4—6 Standen entleert und neu
beschickt werden müssen und einen großen Aufwand von Arbeits-
kraft und -löhnen erfordern; bei Anwendung größerer Destillations-
räume und längerer Entgasungsperioden würden die schweren
Kohlenwasserstoffe großenteils zerstört und die Leuchtfähigkeit
des Gases dadurch erheblich geschädigt werden (450).
Mit der zunehmenden Verbreitung des Glühlichtes und der
Verwendung entleuchteten Gases für Beleuchtung und Heizung
verlieren die früher nötigen und so teuer erkauften Lichtgeber
mehr und mehr an Wert, nnd der Beurteilung des Gases kann
nicht mehr die photometrische Messung der Leuchtkraft eines
Schnitt- oder Argandbrenners zugrunde gelegt werden, sondern
der Heizwert des Gases spielt nunmehr die wichtigste Rolle.
Durch die Emanzipation von den veralteten, auf die Be-
leuchtung mit Schnitt- und Argandbrennern zugeschnittenen Be-
stimmungen über die Leuchtkraft des Gases gewinnt aber die
Gasindustrie in der Auswahl der Rohstoffe und in den Methoden
der Gaserzeugung eine Freiheit der Bewegung, die sowohl für ihre
ganze künftige Entwicklung, als auch für die Versorgung der Städte
mit Licht, Kraft und Wärme durch gasförmigen -Brennstoff von
der allergrößten Bedeutung ist
Denn unter solchen Umständen ist die Gaserzeugung nicht
mehr auf die Verwendung einer ganz bestimmten und selbst bei
höchsten Preisen oft nur schwer in genügender Menge zu beschaffen-
den Gaskohle angewiesen, sondern die Auswahl unter den Roh-
stoffen ist erheblich erweitert und ihre Beschaffung wesentlich
erleichtert. Bei der Herstellung des Gases ist man nicht mehr
an die umständliche und kostspielige Destillation in kleinen
Retorten mit kurzer Entgasungsdauer gebunden, sondern es können
je nach der Größe des Betriebes große Kammern, wie bei den
Destillationskokereien, benutzt werden, deren Bedienung durch
mechanische Hilfsmittel wesentlich leichter und billiger ist. Neben
dem Destillationsprozeß gewinnen auch andere Gaserzeugungs-
prozesse erhöhte Bedeutung: die Wassergasverfahren, für sich
allein oder in Verbindung mit der Olgaserzeugung oder der
68 Geschichte des Gasglühlichtes
Karburierung mit Benzold&mpfen, durch welche neben der Leucht-
kraft auch die Heizkraft geregelt wird, können namentlich in Zeiten
der Kohlennot zur Unterstützung des Steinkohlengases und zur
Erzeugung eines Mischgases der Oasindustrie wesentliche Dienste
leisten (450).
Der neueste Zweig der Gasbeleuchtung ist die Acetylengas-
industrie, die in den letzten Jahren eine so bedeutende Aus-
breitung erfahren hat, daß vorübergehend sogar mit einem Mangel
an Rohmaterial gerechnet werden mußte. So groß aber auch die
Fortschritte sind, die bisher in Einzelanlagen zutage getreten
sind, so gering erscheinen zurzeit die Aussichten für das Acetylengas,
in der zentralen Lichtversorgung mit dem Steinkohlengas zu kon-
kurrieren,1 von der Wärme- und Kraftversorgung ganz zu schweigen.
Allein jener ungeahnt schnelle Aufschwung dieser Industrie beweist
auf 8 neue, wieviel Licht unsere während der Nacht dunkle Erd-
hälfte nötig hat, und einen wie unendlich kleinen Bruchteil des
von der Sonne bei Tage gespendeten Lichtes wir für die Nacht bis
jetzt künstlich zu erzeugen vermögen.8 Die Erfahrung hat ge-
lehrt, daß man die Ökonomie und die Lichtemission durch einen
Auer-Strumpf wesentlich erhöhen kann, und daß die meisten Be-
sitzer von guten Acetylenapparaten, die einmal gute Acetylenglüh-
lichtbrenner verwendet haben, davon nicht mehr abgehen (174).
So eröffnet sich unter der Herrschaft des Gasgltih-
lichtes für die Oaserzeungsverfahren und die Gestaltung
der Fabrikationseinrichtung ein weites Feld der Tätig-
keit und des Fortschrittes, und der wissenschaftlichen
Forschung sowohl wie dem praktischen Erfindungsgeist
winkt noch manch lohnendes Ziel (450).
1 Liebetanz sagt: „Wo nicht die niedrigen Anschaffungskosten und
der einfache Betrieh ausschlaggebend sind, ist die Konkurrenz gegen Stein-
kohlengas in der Regel eine wenig aussichtevölle Arbeit, und man sollte
ein für allemal die Zahlenkünsteleien aufgehen, die auf die Kon-
kurrenzfähigkeit des Acetylens mit der Auer-Flamme ausgehen."
(Lit. 152.)
1 J .G. W. 42, 8.491.
Zweiter Abschnitt.
Der Glühkörper.
Einleitung.
Der wichtigste Teil des Gasglühlichtes ist der Glühkörper,
früher Strumpf genannt
Die zur Herstellung von Glühkörpern in Anwendung ge-
kommenen Materialien lassen sich nach den Ausführungen im
geschichtlichen Teil in zwei Klassen gruppieren:
1. Metalle oder deren Legierungen;
2. Metalloxyde oder Mischungen von Oxyden.
Erstere haben sich praktisch nicht bewährt, da, obgleich
Glühkörper aus Platiniridium gemacht wurden, die 4 — 6 Kerzen
pro Kubikfuß Gas lieferten, die Bildung von Carbiden oder Siliciden
auf der Oberfläche und die Ausscheidung minimaler Mengen
Eisen als Zersetzungsprodukt von Carboxylverbindungen die Leucht-
kraft rasch herabdrückten.
In der zweiten Klasse ist zu unterscheiden zwischen fertigen
feuerfesten Oxyden, welche in eine geeignete Form gebracht sind
— Ciamond, Fahnehjelm — und solchen Oxyden, welche sich
in der Hitze durch Zersetzen der entsprechenden Salze selbst
bilden — Sunlight, Auer. Die letzteren allein kommen prak-
tisch in Betracht Die Auer sehen Glühkörper bestehen aus-
schließlich aus den Oxyden der seltenen Erden, während erstere
nur Oxyde von Aluminium und Chrom enthalten.
Der Au ersehe Glühstrumpf besteht aus einem Gewebe von
möglichst reiner aschenfreier Pflanzenfaser (früher Baumwolle, jetzt
fast ausschließlich Ramie; s. Fabrikation des Glühkörpers) in Form
70 Der Glühkörper
eines oben geschlossenen Schlauches mit einer Fadenstärke von
0,2 mm, unter die man früher einige stärkere Fäden einwebte, um
dem Körper nach der Veraschung größeren Widerstand zu geben.
Die Maschenweite richtet sich dabei nach den Größenverhältnissen.
Vor dem Tränken ist der Körper einer gründlichen Reinigung mit
Ammoniak und Salzsäure zu unterziehen. Zum Tränken des Ge-
webes dienten nach den ersten Auerschen Patenten die Oxyde
der seltenen Erden, besonders Ceriterden und Zirkonerde. Die
zum Tränken der Glühkörper nötige Flüssigkeit, die Leucht-
flüssigkeit oder das Fluid, wurde aus den salpetersauren Lö-
sungen der betreffenden Erden dargestellt, welche Lösungen
vorher nach Bedarf mit Bücksicht auf die Leuchtkraft und Farbe
des ausstrahlenden Lichtes gemischt wurden. Wie wir unten
sehen werden, bestehen alle brauchbaren Glühkörper zurzeit aus
Thoriumoxyd und Ceroxyd, und zwar 99°/0 Thor und l°/0 Cer,
neben geringen Mengen unwesentlicher Bestandteile. Man ver-
wendet zum Imprägnieren des Gewebes eine 30°/oige Lösung von
Thor- und Cernitrat, welches Gemisch nach dem Veraschen die
Oxyde in dem angegebenen Verhältnis zurückläßt
Es ist besonders wichtig, daß die zur Herstellung der Glüh-
körper verwendeten Salze einen gewissen Grad von Reinheit
besitzen, da manche fremden Stoffe die Leuchtkraft und Haltbar-
keit sehr stark beeinträchtigen. (Siehe Einwirkung verschiedener
Metalloxyde auf die Au er sehe Thor-Cer-Mischung.)
Der mit den Salzen getränkte und getrocknete Strumpf wird
über ein zylindrisches Holz gesteckt und ausgereckt, mit einer
Asbestöse versehen und alsdann an einen eisernen Draht auf-
gehängt. Erhitzt man mit einer Bunsenflamme den oberen Teil,
so verglimmt das Gewebe vollständig, und man erhält ein weißes
Aschenskelett, das in der Preßgasflamme geformt und ge-
härtet wird.
Um dem Glühkörper die richtige Form zu geben und seine
Widerstandsfähigkeit zu erhöhen, wendet man seit 1893 Preßgas
an und hat hiermit gute Resultate erzielt Mittels Preßgas kann
man dem Körper jede beliebige Form geben, die man ihm geben
Der Glühkörper 71
will, und wird in höherem Grade unabhängig von der Handarbeit
Das Preßgas kann man auf eine bestimmte Höhe einstellen. Schon
ungefähr 1,2 m Druck sind zur Erzielung eines guten Resultates
genügend. Die vorteilhafteste Form ist die eines gefüllten Korn-
sackes. Diese Gestalt bedingt, daß der Glühkörper in seiner ganzen
Ausdehnung im Flammenkegel steht
Die Verarbeitung ist eine wesentlich schnellere als das ge-
wöhnliche Abbrennen. Gleichzeitig wird durch das Preßgas der
Glühkörper bedeutend mehr gehärtet, als durch den gewöhnlichen
Bunsenbrenner, so daß man imstande ist, die veraschten Glüh-
körper mit der Hand zu berühren, auf den Tisch zu legen usw.
Da durch die Erschütterung, welche die Wagen auf der
Straße hervorbringen, die Glühkörper der Straßenbrenner am
Kopf oft abrissen, so kam die Anwendung von Preßgas hier ganz
besonders zu statten.
Die gefährlichen Stellen des Mantels bestreicht man nach
dem Tränken nochmals mit dem Fluid oder auch mit einer
Lösung von Aluminium- und Magnesiumnitrat und einem Zusatz
von Phosphorsäure oder mit einer Lösung von Berylliumnitrat,
um eine Verstärkung der beim Veraschen zurückbleibenden Oxyd-
schicht herbeizuführen. Der Kopf des Glühkörpers wird durch
Asbestfaden zusammengehalten, während man früher Platindraht
verwendete.
Der getränkte Strumpf wog bei der Au ersehen Fabrikation
vom Jahre 1896 — 5,128g, abgebrannt 0,680 g und hatte eine
Nutzoberfläche von 54 qcm, von denen 45 qcm als Glühfläche
leuchteten.1
Bunte hat 1805 (241) die Glühstrümpfe verschiedener Fabriken
untersucht und gefanden, daß das Gewicht der Glühmasse im all-
gemeinen bei verschiedenen Leuchtkörpern ziemlich gleich ist
Die fortlaufenden Zahlen beziehen sich auf Glühkörper folgen-
der Herkunft: 1. Deutsche Gasglühlicht- Aktiengesellschaft; 2. C. H.
Stobwasser in Berlin; 3. Jean Barkard in Mainz (Fischer & Co.);
1 Lit 276, S. 549.
72
Der Glühkörper
4. Tobias Förster & Co., München; 5. Desgleichen; 6. Unbekannt,
Karlsruhe; 7. Gericke, Berlin; 8. Hilpert, Nürnberg.
Gewicht
Gewicht
Verbrennlichea
Gewicht des ver-
Nr.
des an ver-
brannten
des
Aflbest-
(Baumwollgewebe usw.)
aschten Glühkörpers
Strumpfes
fadens
g i •/.
g
•/.
1.
| 3,4275
0,0460
2,9795
*
88,11
0,4020
i — — - -
11,89
2.
4,1800
0,0410
8,7240
89,97
0,4150
10,06
3.
4,2500
0,0815
3,7520 88,94
0,4665
11,06
4.
4,1295
i *
0,0510
8,6445 89,85
0,4340
10,64
. 5. !
i
8,5070
0,0945
8,1480
92,25
0,2645
7,55
6.
4,0995
0,0455
8,5975
88,73
0,4565
11,26
7.
4,0580
0,0460
3,5440
88,83
0,4680
11,66
8- !
| 4,1560
0,1050
3,6025
88,93
0,4485
11,07
Nach dem ersten An ersehen Patent (39162 vom Jahre 1885)
sollten die Magnesia- bezw. Zirkonmäntel das beste Licht geben,
und zwar in folgender Zusammensetzung:
60% Magnesia — MgO und 60°/0 Zirkonerde — Zr. Oa,
oder 50% Zirkonerde.
20% Lanthanoxyd — La,Os und 30% Lanthanoxyd — La,0,,
oder 50% Lanthanoxyd.
20% Yttriumoxyd — Y,0, und 10% Yttriumoxyd — YfOt.
In diesen Mischungen sollte das Yttriumoxyd durch ein Ge-
menge der Ytteriterden und das Lanthanoxyd durch ein solches
didymfreier, wenig Cer enthaltender Ceriterden, also in der Haupt-
sache Lanthan, verunreinigt durch Cer bezw. Samarium, ersetzt
werden können; auch die Terbinerden, wie z. B. das Terbium
kommen in Betracht Von den Zirkonverbindungen der Didym-
elemente gibt Neodymzirkon intensives, orangefarbenes Licht,
während das Erbinzirkon stark grün leuchtet Durch Zusatz
des meinen oder anderen Bestandteiles kann man die obigen
Mischungen nach dem Gelb oder Grün abtönen.
Diese ersten Auerschen Glühstrümpfe gaben nur 4 — 7 Kerzen
pro Eubikfuß Gas und waren sehr zerbrechlich« Die hohe Zerbrech-
lichkeit soll namentlich auf folgende Ursache zurückzuführen sein:
Die Lösung, mit welcher imprägniert wurde, war stark sauer
und würde den Glühkörper schon während des Versandes zerstört
Der Glühkörper 73
haben. Man neutralisierte deshalb diö Säure mit Ammoniak-
dämpfen, es bildete sich Ammonnitrat neben den Hydraten der
Erden. Nach Lewes (298) sollen beim Glühen die entweichenden
Ammondämpfe die Masse lockern und dadurch die Kohärenz zer-
stören. Demnach wäre der von Auer absichtlich gemachte Zusatz
von Ammonnitrat zu dem sog. Fluid nur schädlich; im ersten
Patent wird Ammonnitrat als die Verbrennung beförderndes und
nützliches Mittel angegeben.
Die reinen Erden ergaben pro Eubikfuß Gas folgende Leucht-
kraft nach Lewes (a. a. 0.):
Ger • 1,2 Kerzep.
Zirkon 1,5 „
Yttrium ..... 5,2 „
Lanthan 6,0 „
Thor — Handelsware 6,0 „
Thor — ehem. rein . 1,0 „
In den ersten Au ersehen Glühkörpern gaben sonach Lanthan
und Yttrium die Leuchtkraft, während Zirkon nur den Zweck
größerer Haltbarkeit erfüllte. Bald zeigte sich jedoch, daß Thor,
sowie Mischungen von Thor und Magnesia widerstandsfähigere Glüh-
körper ergaben, während man die Farbe durch Zusätze von Cer,
Erbin und Didym variierte.
Nach Patent 41915 (D. R. P.) sollten nunmehr die Glühkörper
aus folgenden Mischungen bestehen:
Für weißes Licht:
1. Reines Thoroxyd — offenbar Handelsware — in der
Glühhitze starr.
2. 30°/0 Thoroxyd, |
80°/o Zirkonoxyd, > gelbweißes Licht
40% Yttriumoxyd, )
. I intensivstes, schönstes Licht —
T i,l in der Hitze biegsam.
40 7o Lanthanoxyd, J
74 Der Glühkörper
4. 40% Thoroxyd,
40°/0 Lanthanoxyd,
20% Magnesia,
Für gelbes Licht:
in der Glühhitze biegsam.
5. 50% Thoroxyd,
50% Lanthanoxyd,
La^Og ersetzbar durch Ytterit-
erden oder wenig cer- und cüdym-
haltige Ceriterden — also un-
reines Lanthan.
Für orangefarbenes Licht:
6. 50% Thoroxyd,
50% Neodymoxyd,
7. 50% Thoroxyd,
50°/0 Praseodymoxyd.
Für grünliches Licht:
8. 50°/0 Thoroxyd,
50% Erbinerden.
In den unter 4 — 8 genannten Kombinationen kann das Thor-
oxyd teilweise durch Zirkonoxyd vertreten werden, das das Licht
weißer macht; sie sind untereinander in vielen Verhältnissen
mischbar.
Scandium liefert mit dem Zirkonoxyd ein intensiv weißes
Licht, das durch Zusatz von Thoroxyd leuchtkräftiger wird; auch
die Verbindungen des Ytterbiums besitzen die Eigenschaft außer-
ordentlichen Glanzes und großer Feuerbeständigkeit. Von den
Erbinelementen werden das Thuliumoxyd und das eigentliche
Erbin, deren Verbindungen grünes Lichj; ergeben, und das Hol-
mium erwähnt. Terbiumoxyd liefert mit dem Zirkonoxyd weißes
Licht, während der Ton der Zirkon- Thor -Samarium -Mischungen
intensiv gelbweiß ist.
Für höhere Flammentemperaturen, als die der Bunsenflamme,
kommen in Betracht:
n{° ,, oroxy • 1 in ^r Glühhitze biegsam.
40% Magnesia, J
gelbes Licht in ver-
schiedenen Abstufungen.
Der Glühkörper 75
10. 60°/0 Thoroxyd, \ sintert stärker als die übrigen,
20°/0 Magnesia, > ist in der Glühhitze leicht
20°/0 Aluminiumoxyd, J biegsam.
Stark cerhaltige Mischungen der oben genannten Körper —
Zirkon, Ceroxyd — werden in der heißen Wassergasflamme mit
Vorteil verwendet Genannt werden:
11. Cerdioxyd und Magnesia,
„ Zirkonoxyd,
„ Lanthanoxyd,
„ Yttriumoxyd,
„ Thoriumoxyd,
Hieraus als Beispiel eine Mischung:
12. 30% Cerdioxyd,
20°/0 Lanthanoxyd,
10°/0 Yttriumoxyd,
40°/0 Zirkonoxyd oder Magnesia, oder beide gemischt
Praseodym, Neodym, oder beide gemeinsam — Didym — färben
das Licht intensiv orangegelb. Weniger feuerbeständig und des-
halb von geringerer Bedeutung sind Mischungen von Beryll- und
Thonerde mit den seltenen Erden — Cerit und Ytteritterden, Thor-
erde und Zirkonerde — der Magnesia und des Calciumoxydes; ebenso
die entsprechenden Niobate, Tantalate, Silicate, Titanate und Phos-
phate.
Nachdem der verdienstvolle Mitarbeiter Au er s, Dr.Haitinger,
die Beobachtung gemacht hatte, daß die Leuchtkraft der Oxyde
von Aluminium, Zirkon und Calcium durch eine Beimischung von
l°/0 Chrom- oder Manganoxyd bedeutend erhöht wird, folgte die
Entdeckung des großartigen Effektes, welche kleine Mengen (l°/0)
Cer auf den Thoriumglühkörper ausüben. Hierdurch wurde die
Leuchtkraft des reinen Thoriums von 1 oder 2 Kerzen auf 12
bezw. 16 Kerzen per Kubikfuß Gas erhöht, während Thorium selbst
dem Glühkörper eine größere Festigkeit verlieh. Gleichzeitig war
auch die Abnahme der Leuchtkraft eine viel geringere als früher,
nämlich ca. 3ö°/0 nac^ 1000 Brennstunden.
76 Der Glühkörper
Nach den Untersuchungen des englischen Physikers Mc. Eean1
gaben die Leuchtmetalle, welche in den Mischungen der alten Glüh-
körper enthalten waren, bei einem Gasverbrauch von 85 1 in der
Stunde bei 25 mm Druck unter gleichen Bedingungen, auf Leucht-
kraft und ausstrahlende Farbe untersucht, folgende Ergebnisse:
Hfl.
Thorerde8 — Handelsware 31,56 Lichtfarbe = bläulichweiß.
Lanthanerde 28,32 „ = weiß. -
Yttererde 22,96 „ = gelblichweiß.
Zirkonerde 15,86 „ = weiß.
Cererde 5,02 „ = rötlich.
Mischungen ergaben folgendes Licht:
40% Lanthan-, 20°/0 Thor- und 40% Zirkonerde, \
60% „ — „ „ 40% „ \ weißes Licht.
20% Yttrium u. 80% „
40% Lanthan-, 28% „ „ 80% „ 2% Cererde, 1 gelbes
50% „ - „ „ 47% „ 8% „ J Licht.
40% ,, 30% „ „ 27% „ 3%Didym \
50% „ 40% „ n . _ „ 10% Niob f 0range'
20% „ 50% „ „ — „ 80% Erbium grün.
Aus den Angaben Mc. Eeans ging auch hervor, daß eine
Mischung, welche bezweckte, von der blaugrünen zur rötlichgelben
Farbe überzugehen, die Leuchtkraft schädigte.
Mit Hilfe sorgfaltig gereinigter. Baumwollnetze stellte Dross-
bach3 Glühkörper von 0,1— 1,2°/0 Cerdioxydgehalt her und maß
ihre Leuchtkraft. Die umstehende Kurve zeigt das Abhängig-
keitsverhältnis der Leuchtkraft vom Cergehalte. Bei einem Ge-
halte von ca. 0,9 °/0 erreicht die Leuchtkraft ihr Maximum. Im
günstigsten Falle wurden über 170 Kerzen gemessen, ziemlich
regelmäßig 140. Da die Leuchtkraft des Glühkörpers außer vom
Cergehalt von der Dauer der Tränkung, von der Temperatur der
Lösung — heiß getränkt leuchten die Glühkörper rot — , sowie
1 J. G. W. 1898, S. 41—42.
* Die von Mc. Kean verwendete Thorerde muß ein unreines Produkt
gewesen sein, und zwar eine Handelsware vom Jahre 1892 — 1898, denn reine
Thorerde leuchtet nicht; dieses geht auch aus den bereits angeführten Unter-
suchungen von Lew es hervor.
8 J. G. W. 1898, 41, S. 852.
Der Glühkörper
77
auch von der mehr oder minder günstigen Form des fertigen Glüh-
körpers , vielleicht auch noch von unbekannten Faktoren abhängt,
laßt sich die genaue Gestalt der Kurve im steilen punktierten
Aste nicht sicher feststellen und somit das genannte günstigste
Verhältnis nicht immer mit Sicherheit erreichen.
Der Versuch mit Hilfe von Zirkonoxyd oder dergl. als Träger
des Cerdioxydes ein ähnliches Resultat zu erhalten, schlägt fehl
und bestärkt die Ansicht, daß die chemische Wirkung des Cers
bei der Lichtemission keine
besondere Bolle spielt
In einer Art Remi-
niszenz hat Au er y. Wels-
bach selbst einen Beitrag
zur Geschichte der Er-
findung des Glühstrumpfes
gegeben, aus welchem her-
vorgeht, wie lang der Weg
war, der ihn zu der Er-
kenntnis des soeben be-
schriebenen Effektes ge-
ringer Cermengen führte.
Anfangs der achtziger
Jahre v. J. hatten die merk-
würdigen Erscheinungen,
welche manche seltene
Erden beim Glühen in der
Flamme geben, das Interesse Auers aufs lebhafteste erregt. Ins-
besondere zeigte die Erbinerde ein ganz merkwürdiges Verhalten
beim Glühen in der Flamme, worauf schon Bunsen 1866 auf-
merksam gemacht hatte. Diese Erde leuchtet nicht wie alle anderen
Körper mit gelbem oder weißem, sondern mit grünem Lichte.1
Diese Erscheinung ist außerordentlich merkwürdig und inter-
essant und fesselte in erster Linie Au er — sie war der Ausgangs-
punkt für die Entstehung unseres heutigen Au er- Lichtes.
1 Böhm , Seltene Erden (bei Veit & Comp, in Leipzig), Bd. II, S. 365 u. f.
K
130
720
110
100
90
80
70
60
50
30
20
10
«
I
I
I
I
I
1
1
1
*
1 2 3 **■ S 6 7 8 9 10 11 12
Zehntelprozent CeO, auf ThO, berechnet.
Fig. 27. Lichtstärke in Vereinskerzen.
78 Der Glühkörper
Erwähnt sei, daß das Spektrum, welches Erbinerde gibt,
wunderbarerweise kein kontinuierliches, sondern ein streifenförmiges
Emissionsspektrum ist, wie es nur wenige feste Körper im glühen-
den Zustand geben.
Da die kleinen Perlen, welche man am Platindraht leicht
bekommt, für die Erzeugung lichtstarker Spektren nicht aus-
reichen, kam Au er zufällig auf den Gedanken, die Salze der
Erden etwa von Baumwollgewebe imbibieren zu lassen und diese
hierauf zu veraschen. Ganz gegen Erwartung glückte das Experi-
ment — die Erde blieb in der Gestalt des Gewebes zurück. Auer
erzählt: „Als ich später einmal zu meinem Lehrer Bunsen nach
Heidelberg kam und ihm mitteilte, in welcher Weise ich die
Erden gestalte, schüttelte der alte Herr staunend den Eopf und
meinte: Das scheine doch höchst unwahrscheinlich, daß die Oxyde
sich so in einer kohärenten Form gestalten ließen — und ich
erinnere mich noch mit vieler Freude an sein außerordentlich er-
stauntes Gesicht, als ich ihm dann die Erzeugung eines solchen
Mantels zeigen konnte."
Bei diesen verschiedenen Bemühungen, die Erden in einer für
die Lichtentwicklung günstigen Form anzuordnen stieß Auer auf
eine Erde, deren überaus große Leuchtkraft man bisher wenig
kannte, da man eben die Substanzen nur immer in Form kleiner
Perlen untersuchte; diese Erde war das Lanthanoxyd. Durch
diese Beobachtung reifte in Auer die Idee, die seltenen Erden
zur Lichtgewinnung im großen heranzuziehen.
Der Lanthanmantel war vielversprechend, aber da kam die
erste Enttäuschung. Als Auer das Laboratorium auf einige Tage
verlassen hatte, fand er bei der Rückkehr den sorgfältig ver-
schlossenen Mantel zu feinem Staub zerfallen; er wiederholte das
Experiment — aber immer derselbe böse Effekt. Das Lanthanoxyd
zerfiel zu feinem Staub, so daß die erste Freude recht kurz war.
Hierauf versuchte Auer, das Lanthanoxyd, dessen licht-
gebende Eigenschaften festgestellt waren, dadurch haltbar zu
machen, daß er es in Verbindung mit anderen Körpern brachte,
die nicht so leicht, wie Lanthanerde, an der Luft Wasser und
Der Glühkörper 79
Kohlensäure anziehen und hierdurch zerfallen. Der erste Körper,
mit welchem Auer experimentierte, war die Magnesia; jedoch,
lassen wir hier den Erfinder seihst sprechen:
„Ich hatte damals längst erkannt, welche große Bedeutung
es hätte, wenn die Körper in feinster Verteilung, in innigstem
Gemenge geglüht werden. Die Verteilung muß herabreichen bis
zu den kleinsten Teilchen. Ich nannte dies molekulare Mischung.
Mischt man nun die Körper in dieser Weise und glüht sie, dann
ändern sich sonderbarerweise ihre Eigenschaften. Die weiße
Magnesia, das weiße Lanthanoxyd gab einen Glühkörper von
dunkelbrauner Farbe. Die Eigenschaften der Komponenten waren
in den Eigenschaften der gebildeten Verbindungen nicht wieder-
zuerkennen. Aus Lanthanoxyd und Magnesia bestand der erste
Glühkörper, der brauchbar schien. Er zerfiel, nachdem er an-
haltend geglüht worden war, nicht beim Liegen an der Luft und
gab schon ein schönes Licht Der Nutzeffekt war zwar nicht
allzugroß, etwa der der Sie mens -Regenerativbrenner. Eine un-
angenehme Eigenschaft hatten aber diese Glühkörper. Kaum, daß
man sie etwa 70 oder 80 Stunden in der Flamme leuchten ließ,
sinterten sie stark; sie wurden durchscheinend, verloren ihr eigen-
tümlich fein poröses GefQge und wurden glasig. Also auch dieses
Experiment war schließlich mißglückt.
Nun sah ich mich in der Chemie etwas weiter um. Es war
klar: die Magnesia war nicht feuerbeständig genug, sie konnte
das lange Glühen nicht ertragen, ohne stark zu sintern. Nun er-
streckten sich meine Versuche auf Zirkonmischungen — da erhielt
ich schon bessere Resultate. Diese Glühkörper behielten ihr Licht
ziemlich konstant, die Brenndauer überstieg bereits mehrere hundert
Stunden. Dieser Erfolg ermutigte mich. Damals experimentierte
ich schon mit Thoroxyd und war überrascht von dem außer-
ordentlichen Ansteigen der Intensität des Lichtes, als Thoroxyd
dem Gemenge der seltenen Erden hinzugefügt wurde. Durch diese
Experimente war festgestellt, daß gewisse Oxyde in molekularen
Mischungen sich beim Glühen zu eigenartigen Körpern zu verbinden
vermögen, ich nannte diese Substanzen Erdlegierungen (s. S. 40),
80 Per Glühkörper
die ein überaus intensives und stetiges Licht aus strahlen, so-
bald sie die Flamme als feinverteiltes Gebilde umhüllen»
Es war für mich eine ausgemachte Sache, daß sich auf diese
Erscheinungen ein neues Beleuchtungssystem gründen lassen müsse,
das vorteilhafter und ökonomischer wäre als die Ausnützung des
Gases durch die leuchtende Flamme."
„Das aber", fährt Au er fort, „ist der Kern der Erfindung
des Gasglühlichtes, es handelt sich hierbei nicht um ein Verfahren,
feuerfeste Körper in irgend eine bestimmte, für die Lichtemission
geeignete Form zu bringen, sondern es fußte hauptsächlich auf
die durch viele Experimente festgestellten Tatsachen, daß moleku-
lare Mischungen gewisser Oxyde Eigenschaften annehmen können,
die sich aus den Eigenschaften der Komponenten nicht hätten
ableiten lassen.
Nun die Summe aller Ergebnisse schien mir ermutigend zu
sein und ich war kühn genug, gestützt auf diese Erfahrungen,
die jahrzehntelangen Bemühungen der Gastechniker, die Leucht-
kraft der Flamme zu erhöhen, als, ich möchte sagen, nutzlos auf-
gewandte Bemühungen anzusehen. Denn es war klar, daß, wenn
das Lichtemissionsvermögen dieser Glühkörper so groß ist, sie bei
gleichem Gaskonsum die Leuchtkraft der Flamme um das Doppelte
und Dreifache zu übertreffen vermögen, es ökonomischer ist, auf
die Leuchtkraft der Flamme zu verzichten, diese zu entleuchten
und in der sehr heißen, entleuchteten Flamme diese neuen Sub-
stanzen zum Leuchten zu bringen.
Ich trat nun vor die Öffentlichkeit Im Universitätslabora-
torium des Hofrates Lieben, also an der Geburtsstätte der
neuen Erfindung, hielt ich vor den Vertretern der Wiener Presse
einen kurzen Vortrag. Durch die darauffolgenden Berichte wurde
das Publikum mit meiner Erfindung bekannt, und die großen
Journale Wiens sprachen sich über die Erfindung in meist wohl-
wollender Weise aus. Es war für mich überaus ermutigend, und
nicht unerwähnt soll bleiben, daß zu jener Zeit meine Erfindung
auch den Namen bekam, denn der Bericht des Neuen Wiener
Tageblattes — ich glaube der damalige Chefredakteur war Herr
Der Glühkörper 81
Sceps — war überschrieben mit den Worten Gasglühlicht.
So bekam diese Erfindung von Seiten eines geistvollen
Wiener Journalisten ihren Namen.
Nun, während die Erfindung auf der einen Seite wohlwollende,
ja vielleicht sogar begeisterte Aufnahme fand, fand sie auf der
anderen Seite große Skepsis vor; ja man verlachte sie. Ich kenne
berühmte Gastechniker, die damals bereit waren, mit jedermann
eine Wette einzugehen, daß mehr als 1000 Flammen durch ein
Jahr in keiner Stadt in} Betriebe erhalten werden würden, und
eine Koryphäe auf dem Gebiete der Gasbeleuchtung erklärte
rundweg, als man ihr Interesse für die Sache wachzurufen
suchte: damit könne er sich nicht abgeben, seine Firma arbeite
nur mit ernsten Dingen.
Nun, diese Ablehnungen haben mein Vertrauen zu der Sache
nicht erschüttert Das Gasglühlicht fand in anderer Weise Auf-
nahme und entwickelte sich zunehmend zu einer, wenn auch nicht
sehr großen, aber doch bemerkenswerten Industrie. Meine Tätig-
keit, die durch Vertragsschließungen usw. in Anspruch genommen
war, wurde nun dem Gasglühlicht für einige Zeit entzogen. Aber
ich fand für die Weiterführung der Arbeit eine außerordentlich
tüchtige Kraft, einen Mann, der mit selten rascher Auffassungs-
gabe begabt, sich in dieses ihm bisher fremde Gebiet außerordent-
lich schnell hineinfand, die Fabrikation des Leuchtfluids, wie wir
es damals nannten, einrichtete und sehr schnell die Darstellung
so regelte, daß ein gesicherter Betrieb möglich war. Dieser
Mann, dessen Arbeiten auf dem Gebiete des Gasglühlichtes nicht
vergessen werden sollen, war Ludwig Haitinger. Daher spreche
man nicht vom Gasglühlicht, ohne auch dieses Mannes zu ge-
denken.
Die wichtigste Beobachtung, die Haitinger damals machte,
war, daß die Cerverbindungen, die in dem Leuchtflaid in geringer
Menge enthalten waren, von besonderem Werte für die Leucht-
kraft der daraus erzeugten Glühkörper seien, und daß es vorteil-
haft sei, diesen Cergehalt unter Umständen zu erhöhen; er unter-
warf alle diese Mischungen genauen Untersuchungen. So wurde
Böhm, GtsglOhllcht. 6
82 Der Glühkörper
es möglich y ein Präparat von ziemlicher Güte zu liefern. Später
bekam ich selbst wieder freie Hand, nahm meine Arbeiten wieder
auf und machte neuerdings viele Hunderte von Versuchen, mit
dem Bestreben, die Leuchtkraft des Gasglühlichtes zu steigern,
aber mit wenig Erfolg. Die Gasglühlichtindustrie kam ins Stocken,
allmählich bereitete sich eine Art Stagnation vor, die Ursprung-
liehen Zweifler wurden wieder laut Für mich kam eine sehr
böse Zeit, denn die in ihren Hoffnungen getäuschten Kapitalisten
fingen an ungehalten zu werden, und statt mir Zeit und Muße
zur Arbeit zu lassen, drohte man mir mit Prozessen. Die Fabrik,
die einige Jahre früher errichtet worden war, — es war die in
Atzgersdorf heute noch im Betriebe befindliche — kam außer
Betrieb, das Heer der Chemiker verlief sich nach allen Welt-
gegenden. Schließlich erwarb ich die Fabrik selbst und war zu-
letzt deren einziger Chemiker.
Nun, die Not macht erfinderisch. Es mußte etwas Neues
kommen. Wieder experimentierte ich mit allen möglichen Körpern;
aber auch diese Versuche schlugen fehl; das Gasglühlicht schien
nicht verbesserungsfähig zu sein.
Zurzeit der ersten Experimente habe ich, wie schon früher
gesagt, mein Augenmerk auch auf das Thoriumoxyd gerichtet und
habe erwähnt, daß das Thoroxyd die Kraft besäße, gewöhnliche
Glühkörper zu großer Leuchtkraft anzuregen. Nach 50 oder
60 Stunden fiel es ab, und dann war es nicht stärker als das
der gewöhnlichen, ohne Thoroxyd hergestellten Glühkörper. Dieses
Abfallen des Lichtes war überaus merkwürdig, und es schien mir,
wie wenn das Thoroxyd bisher wissenschaftlich nicht genügend
erforscht worden wäre, d. h., wie wenn das Thoroxyd Substanzen
in sich schließen müßte, welche die Chemiker damals nicht
kannten. Da war zufällig unter den Vorräten der von mir über-
nommenen Atzgersdorfer chemischen Fabrik eine Quantität roher
Thorerde. Dieses Material, das damals überaus selten und wert-
voll war, nahm ich in Arbeit. Bald waren einige chemische
Methoden gefunden, um diese Thorpräparate in geeigneterer als
der vorher üblich gewesenen Weise zu verarbeiten. Damals fand
Der Glühkörper 83
ich jene Kristallisationsmethoden, die es ermöglichten, Thorium-
salze in sehr schneller Weise und im großen völlig rein dar-
zustellen. Da trat eine merkwürdige Erscheinung auf. Je reiner
diese Thoriumpräparate wurden, desto weniger Licht gab der aus
ihnen erzeugte Glühkörper. Ich setzte diese Versuche fort und
kam schließlich zu einem Glühkörper, der als Mantel, wie man
ihn heute kennt, nur ein paar Kerzen gab. Ich überzeugte mich
durch exakte chemische Untersuchungen, daß dieses Thoroxyd
reiner war als alle anderen bisher dargestellten reinen Thor-
präparate und schloß daraus, vielleicht etwas voreilig, daß das
Thorium kein Element wäre, daß es sich zerlegen ließe. Die
Untersuchungen der Mutterlauge zeigten, daß der eigentliche licht-
gebende Körper sich in der Mutterlauge anhäufe. Also die Zer-
legung schien wahrscheinlich. In der Mutterlauge der reineren
Fraktionen ließen sich keine fremden Körper mehr nachweisen.
Durch weitere Experimente gelang es mir, die Existenz des licht-
gebenden Körpers nachzuweisen. Diese Substanz war das Cer
and somit die Synthese der Mutterlauge ein leichtes Spiel. Ich
nahm eine reine Thorlösung, mischte prozentisch Gerlösung hinzu,
und siehe da, dieses überaus glänzende Licht, das heute so gut
bekannt ist, war gewonnen. Die Leuchtkraft solcher Glühkörper
übertraf die der alten um das Dreifache, auch die Dauerhaftigkeit
war größer, und so schien es, daß für das Gasglühlicht eine neue
Ära anbrechen würde. Ich machte dieses Experiment mit großer
Sorgfalt, untersuchte die Haltbarkeit der Glühkörper an der Luft,
bestimmte ihre Brenndauer und die Abnahme der Leuchtkraft.
Im Anfang der neunziger Jahre trat ich mit dem neuen Licht
in die Öffentlichkeit
Es ist bekannt, daß diese Glühkörper im wesentlichen die
Zusammensetzung behalten haben, die ich ihnen danach gab; diese
Zusammensetzung ist 99°/0 Thoroxyd und l°/0 Ceroxyd.
Damals war der Wert der Gasglühlichtpatente auf ein Mini-
mum herabgesunken und es war hohe Zeit, daß das neue Licht
kam, wenn nicht die wenigen Getreuen, die das Gasglühlicht da-
mals noch zählte, abfallen sollten."
84 Der Glühkörper
Von jener Zeit ab kennen wir die Entwicklung des Gasglüh-
lichtes ans dem geschichtlichen Teile (S. 15) und wissen auch, daß,
als das Gasglühlicht große Erfolge aufzuweisen hatte, Gelehrte
und Techniker in der älteren Literatur eine ganze Reihe von Er-
findungen und Erfahrungen fanden, welche eine richtige Vor-
geschichte des Auerschen Gasglühlichtes bilden.
Die Frage, ob die Benutzung der genannten beiden seltenen
Erden — Thoroxyd und Ceroxyd — unbedingt unter Auers Patent-
rechte fiel, ob die damalige Verwendungsweise derselben patent-
rechtlich frei war, bildete bekanntlich den Kernpunkt der Auer-
schen Patentprozesse (s. dieses Kapitel), welche großen Umfang
annahmen und nicht so bald zum Abschloß gelangten.
Bei dieser Unsicherheit der Rechtslage ist es begreiflich, daß
man vielfach nach unbedingt patentfreien Ersatzmitteln für Thor-
oxyd und mehr noch für Ceroxyd gefahndet hat. Als beispiels-
weise am 7. November 1895 das Patentamt eine mit großer Span-
nung erwartete Entscheidung gefällt hatte, welche leider die ganze
Streitfrage nur noch mehr verwirrte und vor allem die Frage, ob
Auers Konkurrenten Cer benutzen durften oder nicht, keineswegs
erledigte, wurde von Wien aus als Ersatz des Ceriums ein Rus-
sin m benanntes Präparat angeboten. Nun hatte Ghroustschoff
1887 ein von ihm Russium benanntes neues Element beschrieben,
worüber aber bis heute keine weiteren Nachrichten vorliegen, so
daß man annehmen darf, die damalige Entdeckung beruhe auf
einem Irrtum.1
Wenghöffer (301) hat zwei sog. Russiumnitrate untersucht
und gefunden, daß einmal eine Mischung von Thornitrat mit viel
Cernitrat, das andere Mal eine solche von Cernitrat mit Ammon-
nitrat vorlag. Von einer Berliner Firma wurden Lucon-
oder Lucogenpräparate an Stelle von Cer angepriesen, die
sich als eine organische Cerverbindung entpuppten.2 Unter sol-
chen Umständen war es freilich kein Wunder, daß bei richtigem
1 b. Böhm, Darstellung der seltenen Erden 1, S. 14, 18, Verlag Veit & Comp.,
Leipzig 1905.
• Schowigans, J. G. W. 43, S. 837—888.
Der Gliihkörper gj»
Mischungsverhältnis aus Thorium nitrat und diesen Präparaten ein
gutes Licht resultierte.
Weiler Bollte ein angeblich von Barriere im Monazitsand
aufgefundenes neues Element „Lucin m" für Beleuchtungszwecke
dienstbar gemacht -werden. In den Mitteilungen Über dasselbe
wurden die Namen bekannter Chemiker, wie Schützenberger und
Fresenius genannt: letzterer legte aber Verwahrung dagegen ein,
daß sein Name mit dieser Sache in Verbindung gebracht wurde,
und Crookes sowie Shapleigh konstatierten sehr bald, daß die
sog. Lucianerde unreine Yttererde war.
Es bedarf keiner Erwähnung, daß der geforderte Preis in
keinem Verhältnis zur Qualität derartiger Präparate stand.
Nach Bohren kollidierten anfangs der neunziger Jahre nicht
mit den Ansprüchen der Gasglühlicht -Aktiengesellschaft „Auer"
die Fabrikate Ton Fischer-Mainz, Gautsch- Münster, Trendel-
Berlin, Weber-Nürnberg und Grohmann-Düsseldorf.
Welche Blüten das Streben, tnorium- und ceriumfreie Glüh-
körper zu schaffen, trieb, zeigen die zahllos genommenen Patente,
besonders in England.
3Q Der Giühkörper
Die ausgedehnte fremdländische (besonders englische) Patent-
literatur behandelt fast ausschließlich Belangloses und kann daher
wenig Anspruch auf eine "Kritik Erheben.
Erwähnenswert sind jedoch die Glühkörper von de Mare,
welche besonders in Frankreich in Kombination mit einem hierfür
konstruierten Brenner (Fig. 28 u. 29) eine gewisse Bolle, spielen.
Die Glühkörper von de Mare (engl. Patent Nr. 7481 y,; 11. April
1894) bestehen aus seidenen/leinenen oder anderen geeigneten Fäden,
die einzeln an einem Platindraht befestigt, mit einer 16— 17°/0igen
Lösung einer Mischung von 1 Teil Magnesium-, 2 Teilen JSrbium-
und 2 Teilen Zirkon-Sulfat oder Nitrat getränkt und dann bei etwa
60° C. getrocknet werden. Naohdem der Draht an dem Träger
(s. Fig. 28 u. 29) angebracht ist, werden die Fäden gerade ge-
richtet und können nun mit Firnis oder Kollodium getränkt werden,
damit sie ihre Form behalten. Das Patent schützt das ganze
Verfahren. In diesem Zustande sollen die Glühkörper den Kon-
sumenten geliefert werden und die nötige Widerstandsfähigkeit be-
sitzen.1 Das Maresche Licht ist in Paris viel gebräuchlich.
Durch geeignete Behandlung von Asbestfäden und durch Im-
prägnieren derselben mit cerhaltigem Calciumnitrat soll man nach
Saubermann* Glühkörper herstellen können, welche besonders
durch ihre Dauerhaftigkeit für Preßgas- und Acetylen-Glühlicht
geeignet erscheinen. Es existieren allerdings mehrere Patente,
nach welchen Asbest als Glühkörpermaterial zur Verwendung
kommt, jedoch soll die Güte der Glülikörper ausschließlich von
der vorherigen Bearbeitung des Asbestmaterials abhängen.
I. Die Fabrikation des GlUhkOrpers.
Wohl kaum eine andere Industrie hat in ihrer Entwicklung
solche Hindernisse zu überwinden gehabt, wie die von Auer
v. Welsbach begründete Glühkörperfabrikation; nicht nur daß
1 J. G. W. 1896, 39, S. 306—307.
• Chem Ztg. 1902, S. 180—181; J. G. W. 45, S. 234—235.
Die Fabrikation der Glühkörper 87
die technische wie auch wissenschaftliche Bearbeitung des neuen
Gebietes selbst den Eingeweihteren die größten Schwierigkeiten
bot, auch der durch das damals herrschende Patentmonopol lahm-
gelegte Konkurrenzkampf, dieser wichtigste Faktor für das Auf*
blühen eines jeden Industriezweiges, fehlte ganz und verursachte
dadurch einen Stillstand in der Entwicklung dieser Fabrikation.
Erst nach dem Fallen der Auerpatente konnte dieselbe durch
gemeinschaftliche Arbeit von Wissenschaft und Technik zu ge-
sunder Entfaltung gelangen und erreichte allmählich die Höhe,
auf welcher sie sich heute befindet
Der Glühkörper ist aus kleinen Anfängen zu einem großen
Konsumartikel herangewachsen und dürfte noch lange nicht am
Ende seiner Verbreitung sein. Der sich stetig steigernde Welt-
konsum, der heute schon auf ca. 180 Millionen Glühkörper im
Jahre geschätzt wird, ergibt naturgemäß die Notwendigkeit eines
großindustriellen Betriebes. Durch den Großbetrieb erst, wie sich
ein solcher denn auch besonders in Deutschland seit ungefähr
5 Jahren herausgebildet hat, wird es ermöglicht, den Artikel unter
Benutzung jedes ökonomischen Vorteils in bestmöglicher Qualität
zum billigsten Preise herzustellen.
Die folgende Beschreibung der Fabrikation des Glühkörpers
wird dartun, wie große Aufmerksamkeit und Sorgfalt jedem ein-
zelnen Teil dieser vielseitigen Fabrikation zugewendet werden muß,
um den Ansprüchen zu genügen, die an den Glühkörper heute ge-
stellt werden.
1. Die Herstellung und Reinigung der Rohstrümpfe.
a) Strickerei.
Wie schon der Name besagt, handelt es sich bei den in Frage
kommenden Geweben um gestrickte Strumpfgewebe, die durch
Bundstrickmaschinen hergestellt werden. Dieselben haben sich
anderen im Anfangsstadium dieser Industrie verwendeten Geweben
gegenüber als die geeignetsten für den Glühkörper erwiesen. Durch
die besondere Art ihres GefÜges lassen sie sich in bestimmte Formen
88 Der Giuhkflrper
bringen, denen andere Bindungen widerstreben, wodurch sie sich
der zu erzielenden Glühkörperform besser anpassen. Je nach dem
Durchmesser des herzustellenden Glühkörpers bedarf es Gewebe
verschiedener Weiten. Letztere sind, abgesehen von der Starke
des zu verwendenden Garnes, im allgemeinen von der Anzahl der
zu dem Rundgewebe erforder-
lichen Nadeln and dem kleineren
oder größeren Durchmesser des
Zylinders der Strickmaschine
abhängig.
Die ersten Glöhstrumpfge-
webe wurden auf der Flachstrick-
maschine hergestellt (Fig. 30), für
jede Haschine war eine Person
zur Bedienung erforderlich und
ihre Leistungsfähigkeit war sehr
gering, etwa 30 — 40 Körper in
der Stunde. J. Janz konstruierte
1894 die sogenannte Rundstrick -
Fig. 80. Lang» trickmanch ine. _
mascbine {Fig. 31), welche ihre
Vorgängerin vollständig verdrängte, denn ihre Leistung war eine
wesentlich größere; für Handbetrieb betrug dieselbe ca. 20 — 25 Meter
(gleich 80—100 Strümpfe), für Motorbetrieb ca. 30—35 Meter in
der Stunde.
Fig. 32 zeigt eine ebenfalls von Janz konstruierte und jetzt all-
gemein im Gebrauch befindliche Strickmaschine für einfache Maschen-
bildung, die trotz aller in der letzten Zeit geschaffenen, neuen Bin-
dungen immer noch die in der Technik am meisten angewendete ist.
Die Maschine ist darauf eingerichtet, nicht nur fortlaufend
gleiches Gewebe herzustellen, sondern kann durch eine Art
Jaquard-Einrichtung in beliebigen Zwischenräumen enger und
weiter stricken. Zu diesem Zweck wird die auf der linken Seite
angebrachte Kette ohne Ende auf die gewünschte Maschenbildnng
durch die Anordnung der verschiedenen Kettenglieder eingestellt,
um je nach Bedarf die Maschen abwechselnd beliebig dicht oder
Die Fabrikation der Glühkörper 69
weit zu gestalten. Die dichteren Manchen dienen für den normalen
Strumpf hauptsächlich dazu, an Stelle des genähten Tflllkopfes
den Kopf dee Gluhstrumpfes ans dem Gewebe selbst herzustellen,
was insofern dem Tflllkopf vorzuziehen ist} da die Herstellung der
letzteren die Unkosten um 5 Mark pro 1000 Stock verteuert
Fig. Sl. Rundstrickmaschine Fig. 32. Rundstrickmaschine
für Handbetrieb mit automatischem für Handbetrieb mit automatischen]
Warenabxog für glatte Wareuabzng. Apparat zum Feat-
Olflhlichtstrflmpte. und Losestricken.
Durch das Ausschalten der Kette arbeitet die Haschine das
fortlaufend glatte Gewebe, wovon sie in gleicher Zeit mehr liefert,
als von dem sog. abgesetzten Gewebe.
Die Produktion dieser Maschine ist eine ganz bedeutende,
so daß sie zur Verbilligung des Bohntrumpfes wesentlich beigetragen
hat Dadurch, daß man diese Maschine zu 10 oder 20 Stück auf
einem sog. Motortisch (Fig. 34 u. 35) anordnet und durch eine
gemeinschaftliche Welle betreibt (jede Maschine kann aber unab-
hängig von der anderen arbeiten und beliebig in und außer Tätig-
keit gesetzt werden), wird im Großbetrieb noch ein weiterer wirt-
90 Der GlühkÖrp«r
schaftliciier Vorteil erzielt Bei gutem Rohmaterial ist das Arbeiten
dieser Rundmaachine ein sehr sicheres und regelmäßiges, so daß
nur eine verhältnismäßig kleine Aufeicht (10 Maschinen bedient
nur eine Person) erforder-
lich ist
Zum Verarbeiten von
Stranggarnen dienen Spul-
maschinen (Fig. 36), die
ebenfalls für Hand- Fuß-
und Kraftbetrieb kon-
struiert sind.
Fig. 37 zeigt eine
im Betrieb befindliche
Strickerei einer Gluh-
körperfabrik, die imstande
ist, ca. 50000 Rohstrümpfe
täglich herzustellen (s. auch
Fig. 38 u. 39).
Die neuen Bindungen
im Strickgewebe sind so
sein dürfte, dieselben Toll-
ständig aufzuzählen. Die Fig. 40 — 55 sollen einige, der in letzter
Zeit in den Handel gekommenen Gewebe veranschaulichen, die
sich wohl durch ihr besseres und solideres Aussehen dem einfachen
Gewebe gegenüber (s. Fig. 50) die Gunst des Publikums erworben
haben (s. auch 851).
In technischer Beziehung aber haben nach den bisherigen
Erfahrungen alle diese Gewebe den Nachteil, daß sie in ihrem
Gefüge die dem einfachen Gewebe eigentümliche Beweglichkeit der
Maschen vermissen lassen. Diese ist aber eine Hauptbedingung,
weil sich der fertige Glühstrumpf in der Flamme dehnen können
muß, was man beim Anzünden sehr leicht beobachten kann; ist
aber durch die feste Bindung ein Nachgeben des Gewebes nicht
möglich, ho reißt oder platzt der zerbrechliche Aschenkörper.
Die Fabrikation der Glühkörpev
Fig. 34. Bundstrickmaachine fUr Motorbetrieb mit automatischem Warenabzug.
92 Der GlilhkÖrper
Besonderer Erwähnung sei noch eines nicht gestrickten, sondern
auf dem Bundwebestuhl hergestellten Strumpfes (Batist) getan,
welcher in Fig. 55 u. 56 dargestellt ist. Dieser Strumpf hat den
Vorteil, daß seine Bindung die oben erwähnte Fügsamkeit noch in
höherem Maße als der aus einfachem Gewebe hergestellte besitzt.
Verwendet man zu seiner Herstellung einfaches, d.h. nicht gezwirntes
Garn, so wird er, was Haltbarkeit und Leuchtkraft anbetrifft, die
Fig. 36. Spülmaschine für Fuß- und Handbetrieb
bis tu 12 Spindeln.
in anderen Webarten gefertigten übertreffen. Jedoch erwächst der
Verbreitung dieses Strumpfes in der schwierigeren Herstellung des
Schlauchgewebes (auf einer Art von Bandstuhl mit doppelten Ketten)
ein großes Hindernis; auch das Köpfchen — die Achillesferse jedes
Glühkörpers — paßt sich bei diesem Gewebe weniger der not-
wendigen konischen Formierung an, weshalb es beim fertigen
GlilhkÖrper leichter zerbrechlich ist, als bei gestrickten Geweben.
Von Geweben mit besonderen Maschenbildungen seien hier
sogenannte Zwei- und Dreischloß -Strickgewebe noch erwähnt,
Die Fabrikation der GlQhkörper 93
welche durch Fig. 67 in sehr sinnreicher Weise dargestellt werden.
Diese Doppelgewebe-Haschinen arbeiten mit 2, 3 and mehr Fäden
zugleich; auch kann man durch Abstellen einiger Schlosse (Be-
I
i
94 Der Glöhkürper
Zeichnung für die inneren, arbeitenden Teile der Maschine) mit
weniger Faden arbeiten und hierdurch die verschiedensten Gewebe
erzielen, so daß heute fast jeder Glühatrompffabrikant sein eigenes
Fig. 38. Strickerei. Im Vordergrund Spülmaschinen.
Fig. 39. Strickerei.
Die Fabrikation der GlHhkflrper 95
Gewebe haben kann. Mit der Bildung eigenartig verschlungener
Maschen verbindet diese Strickmaschine in automatischer Arbeit das
Wenden des fertigen Gewebes von innen nach außen. Diese Leistung
ist von größerer Bedeutung, als sie auf den ersten Blick erscheint.
Durch das Umwenden, eine Arbeit, die sich in längeren Schlauch-
Hg- 41.
Franz. Auer. Nr. 1.
ca. HO mm lang
Fig. 40. Nurmalforinat. „ 23 „ Durch m.
stucken gar nicht, in kleineren Strumpfabschnitten schwer ohne
Verzerrung des Gewebes ausfuhren läßt, wird nämlich ein für die
Lichtemission vorteilhafteres Fadengefuge auf die Oberfläche des
Glühkörpers gebracht.
Dieses Gewebe hat sich neben dem einfach gestrickten Strumpf
in den letzten Jahren verhältnismäßig gut eingeführt, da es mit
Fig. 42. Für Petroleumgluhlieht.
BÜ mm lang. 31mm Dnrchmesser.
Fig. 44. Für Spiritus
and Acetjlen.
ca. 50 mm lang.
tu.. 8 mm unt, Durch-
Figr. 45.
Kleinster Gltlh-
korper filr
Spiritus.
ca. 2b mm lang
ca. 9 mm Durch-
Die Fabrikation der Glühkörper 97
der äußeren gefälligeren Form des fertigen Glühkörpers den Vor-
zog der leichteren Formierung beim Abbrennen verbindet, und
soll später besprochen werden; besonders hat sich dasselbe für
invertiertes Gasgluhlicht (s. Fig. 58 und 59), bei welchem andere
.Fig. 47. Torchon J. F. (Hill).
Bedingungen in Betracht kommen als beim gewöhnlichen Glüh-
körper, geeignet gezeigt.
Auch die Zwei- und Dreischloß-Strickmaschine wird, wie
Fig. 57 zeigt, mit Ketten ausgerüstet, die ein loses und festes
Stricken in gewissen Abstanden gestattet Diese Einrichtung laßt
sich für den hängenden Glühkörper insofern vorteilhaft verwenden,
BShm.OMglBbllcht. 1
98 Der Glühkörper
als man dadurch den unteren ge-
schlossenen Teil, der für die Licht-
emission am wichtigsten ist, ent-
sprechend behandeln kann.
Im übrigen haben die praktischen
Erfahrungen erwiesen, daß der ge-
wöhnliche Strumpf in technischer Be-
ziehung die besten Resultate ergibt,
sowohl in bezug auf Haltbarkeit als
Lichtausbeute, die bis zu einem ge-
wissen Grade um bo gröber, je durch-
lässiger das Strumpfgewebe ist
Hierzu tritt noch ein für die
jetzige Großfabrikation wichtiger Um-
stand — die größere Billigkeit des
glattra aschigen Strumpfes, die sich
sowohl aus der vorteilhaften Her-
stellung (eine sog. glatte Maschine
produziert von glattem Gewebe min-
destens das Doppelte wie von ge-
Fig. *9. Guipure.. musterten)) als auch aus der Er-
(Speziell Ar fliege Brennstoffe.) ^^ &Q Material ergibt
Fig. 50. Einfaches Gewebe.
Fig. 51. Doppelgewebe.
Die Fabrikation der Glflhkörper 99
Die im vorstehenden behandelten Strickarbeiten bedürfen nun
vielfacher Variationen, da die verschiedenen Brenner- und Be-
leuchtungsarten auch verschiedene Strickgewebe erfordern, die sich
VergröOeningen der Gewebe.
Fig. 54. Guipure.
(Speziell für flüssige Brennstoffe.)
Fig. 53. Torohon J. F. *V 65. Batist.
(Ein neuen» Deaam, Qualität
and Wirkung dieselbe wie J. Z )
sowohl den Dimensionen des Brenners als auch den technischen Be-
dürfnissen der zu erzielenden Lichtwirkung genau anpassen müssen.
Während man viele Jahre hindurch nur den gewöhnlichen
Normal- (C- s. Fig. 40) Glühkörper (der auch jetzt noch den größten
100 Der GlQhkörper
Teil des Konsums bildet) und daneben noch den Miniatur- oder
Bog. Liliput- Glühkörper von 20 mm Weite kannte, ist in letzter
Zeit eine Anzahl von Starklicht- und anderen Gasbrennern auf
den Markt gekommen, von denen jeder einen seiner Eigenart ent-
sprechend gestrickten Strumpf erfordert. Dazu kommen Spiritus-,
Petroleum- und Acetylcn - Glühlicht (s. Fig. 42—46), die dem
Qlühkörperfabrikanten
manchmal recht schwierige
Aufgaben stellen.
Zunächst kommt für
die Strickerei der Durch-
messer des abgebrannten
GlUhkörpers in Betracht,
und für die passenden Ge-
webe sind die Durchmesser
der Strickm aschinen-Zylin-
der und die Anzahl der
Nadeln maßgebend. Aber
auch bei gleich bleibendem
Zylinder laßt sich durch
Verstellen des automa-
tischen Schlosses ein mehr
oder weniger loses Mas chen-
gefüge, das sich aber auch
nach dem angewendeten
Garnmaterial richtet, er-
zielen.
Für eine gut aus-
gerüstete Strickerei, wenn
K,. 56. BUUMW...M. ",ebe° dem e«»61»">lichen
Glühkörper die verschie-
denen anderen Sorten hergestellt werden sollen, sind Cylinder von
den verschiedensten Durchmessern und verschiedener Anzahl der
Nadeln, die zwischen 30 und 140 variiert, erforderlich.
Aus diesen Darlegungen geht hervor, daß sich für die Her-
Die Fabrikation der GlühkOrper
Stellung der verschiedenen Strumpf-
Sorten ein FabrikatioosBystem oder
Schema nicht aufstellen läßt —
hier kann nur die Erfahrung helfen.
Ans dem Strickgewebe muß der
fertige GlQhstrnmpf hergestellt nnd
seine Brauchbarkeit für den be-
stimmten Zweck erprobt, bezw.
das Gewebe in entsprechender
Weise modifiziert werden.
Diese Schwierigkeit hat die
größeren Fabriken gezwungen,
eigene Strickereien einzurichten,
um die erforderlichen Fabrikationa-
stndien direkt machen zu können.
Wie bereits erwähnt, ist für
das Strumpfgewebe auch das Garn-
material von Einfloß, weshalb dieses
Gebiet ein ganz besonders ein-
gehendes Studium erfordert Für
Fig. 57. Rundstrickmaschine
für Handbetrieb mit automatischem
Warenabzng. Apparat zum Fest-
und Losest ricken. Automatischer
Wendeapparat.
Fig. 58. Für bangendes Gllüilicht,
großes Modell. Lange 60 mm.
Größter Durchmesser 30 mm.
Fig. 59. Für b&igendes
Oiühlicht, kleines Modell.
Länge 38 mm.
Größter Durchmesser 15 mm.
102 Der Glühkörper
den Erfolg ist Garnqualität, Stärke and Drehung des Fadens von
größter Wichtigkeit
Eine ganze Beihe von Jahren galt für einen guten Glüh-
strumpf das Hausschild-Baumwollhäkelgarn, aus bestem Material
dreimal zweifach fest gezwirnt, als das allein brauchbare Garn.
Die von der renommierten Fabrik hergestellten Fäden, die haupt-
sächlich in den Nummern 70 und 100 verwendet wurden, sind ohne
Zweifel von vorzüglicher Gleichmäßigkeit, wodurch der daraus ge-
strickte Strumpf ein gut aussehendes, glattes Gefüge erhält
Aus diesem Grunde stieß die Einführung eines anderen
Materials — der Ramie1, welche im Jahre 1898 zuerst von Buhl-
mann für Glühkörperfabrikation in größerem Umfange versucht
wurde und heute die Glühkörperindustrie Deutschlands8 fast voll-
ständig beherrscht, auf sehr großen Widerstand sowohl bei Fach-
leuten wie bei Laien. Der Faden aus Bamie läßt sich nämlich
nicht in der Gleichmäßigkeit wie der aus Baumwolle herstellen,
und der daraus hergestellte Glühkörper erhält ein weniger ansehn-
liches Äußere.
Während der Baumwollstrumpf, auch der beste, nach kurzer
Benutzung in der Flamme seine ursprüngliche, für die Licht-
wirkung notwendige Form einbüßt und durch ein starkes Einziehen
oberhalb des Brennerkopfes aus deren Flammenmantel sich ent-
1 Ramie ist eine Pflanze, die in China wächst; man nennt sie auch
Chinagras, sie ist jedoch kein Gras im botanischen Sinne, sondern ein
Strauch. Man hat Versuche gemacht, die Pflanze in unseren Kolonien
anzupflanzen. In der Textilindustrie hat die Ramie eine große Verwendung
gefunden. In der Praxis unterscheidet man zwei Arten, Boehmeria nivea
und Boehmeria tenacissima, von denen erstere in gemäßigtem, letztere im
Tropcuklima besser gedeiht Sie unterscheiden sich dadurch, daß bei der
B. nivea die Unterfläche der Blätter weiß, bei der B. tenacissima grün und
weiß geädert ist. Diese beiden Varietäten werden hauptsächlich zur Ge-
winnung der Faser angebaut.
* Die Weltproduktion der Glühkörper besteht aus etwa */s Baumwoll-
und Va Ramiestrümpfen, und zwar erhält das Ausland die billigeren Baum-
woll-Glühkörper, da dem hierfür ausgesetzten niedrigen Preis nicht durch die
verhältnismäßig teure Ramie Rechnung getragen werden kann.
Die Fabrikation der Glühkörper 103
feint, ergeben die Bamieglühkörper von vornherein eine Form-
beständigkeit» die sich mit dem Flammenmantel deckt und hier-
durch die Lichtbeständigkeit im wesentlichen Maße vergrößert
Dieser Vorzug ergibt sich aus der Tatsache, daß die früheren
besten Baumwollstrümpfe ihre Lichtemission schon nach 100 Brenn-
stunden um 50 °/o einbüßten, während eine Verminderung der
Lichtstärke beim Ramiestrumpf kaum 10% in gleicher Zeit be-
trägt, ja bei eizelnen Fabrikaten sogar noch wachsen soll.
Jedenfalls hält der Ramiekörper sein Licht im Durchschnitt
bis auf 600 Stunden ohne große Abnahme, wenn nicht besonders
ungünstige äußere Verhältnisse, wie Staub, Dämpfe u. s. w. ihn be-
einflussen. Eine konstant oder annähernd konstant bleibende
Lichtquelle ist für alle Beleuchtungsarten von großer Wichtigkeit,
daher sind die erwähnten Eigenschaften des Ramiekörpers auch
ein Vorzug dem elektrischen Glühlicht gegenüber, das bekanntlich
in der ersten Brennzeit erheblich an Lichtstärke abnimmt
Neben der Lichtbeständigkeit hat der Ramiestrumpf auch die
Überlegenheit in der Lichtstärke. Seit seiner allgemeinen Ein-
führung hat sich die Gasglühlichtbeleuchtung, für jeden Laien
wahrnehmbar, erheblich verbessert
Die Ursache der größeren Lichtemission des Ramiekörpers
führt Drehschmidt auf die rauhe Oberfläche des Ramiefadens
zurück, die mit ihren unzähligen kleinen Fädchen dem Plüsch-
gewebe vergleichbar ist und hierdurch eine erheblich größere
Leuchtfläche auf einfachste Weise erhält
Für die Erhöhung dieser Wirkung kommt die Eigenschaft des
Ramiefadens noch in Betracht, die sowohl in der ersten wie
zweiten Drehung (premiere et deuxieme torsion technisch genannt)
bei genügend haltbarem Faden die Verwendung eines viel feineren
Gespinstes zuläßt als Baumwolle, die bei gleich lockerem Gespinst
das Stricken nicht aushalten würde.
über die feineren Unterschiede der Baumwoll- und Ramie-
faser und über ihre Beziehungen zum Glühstrumpf geben die
mikroskopischen Untersuchungen Killings, die an anderer Stelle
[8. 169) ausführlich behandelt sind, interessanten Aufschluß.
104 Der Glühkörper
Infolge des großen Interesses, das dieser wertvollen Faser-
pflanze — der Ramie — gezollt wird, erschienen zahlreiche Ver-
öffentlichungen. Dem Jahr ihres Erscheinens nach geordnet er-
wähnen wir folgende:
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Auf Grund der oben besprochenen, von Buhlmann beobachteten
Eigenschaften der Ramiefaser fand das einfache, nicht drillierte
Die Fabrikation der Glühkörper 107
Garn in der Fabrikation weitere Anwendung, weil die Baumwolle
in dieser Form ein unbrauchbares Material liefern würde.
Genaue Vergleiche führten zu der Erkenntnis, daß die Halt-
barkeit des Oxydgewebes eines Glühkörpers um so größer ist, je
weniger Unterbrechungen durch Knicke und Windungen vorhanden
sind, wie sie eben der drillierte, besonders aber der alte, fest ge-
zwirnte Baumwollfaden besitzt.
Die Haltbarkeit der Glühkörper aus einfachen oder lose ge-
zwirnten Garnen ermöglichte, daraus die besten Versandglühkörper
herzustellen, wie solche seit vier Jahren zu vielen Millionen auch auf
weiteste überseeische Strecken mit bestem Erfolge verschickt werden.
Die noch stellenweis verbreitete (419), irrige Anschauung, daß
sich Ramieglühkörper für den Versand in kollodiniertem Zustande
nicht eignen, erklärt sich aus dem Umstand, daß die ersten Ramie-
glühkörper, der Tradition der drillierten Baumwollfäden folgend,
auch aus dreifach drillierten, fest gedrehten Ramiefäden bestanden.
Wie sich aus dem Vorstehenden ergibt, kommt für den deut-
schen Glühkörpermarkt fast nur das Ramiegarn in Betracht,
das für die Strickerei noch den Vorteil hat, daß es sich von den
durch die Spinnereien hergestellten sogenannten Kreuzspulen auf
der Strickmaschine ohne Störung glatt verarbeiten läßt, während
die in Strähnen gelieferte Baumwolle erst auf besondere für die
Strickmaschine geeignete Holzrollen umgespult werden muß.
Für den großen Konsum werden in der Hauptsache 8*/a und
85/s lose gesponnene Ramiegarne verwendet, wobei immer der
Normalglühkörper die Basis bildet; bei einfachem Garn sind es
die entsprechenden Stärkenummern, die Anwendung finden. Zum
Ausgleich der erwähnten Unregelmäßigkeiten im Ramiegarn, die
sich auch im Gespinste stark bemerkbar machen, empfiehlt sich
die Verarbeitung von zwei dünnen Fäden nebeneinander, also an
Stelle von 18 einfach beispielsweise zwei Fäden 35 einfach, denn
beim feinen Faden sind Unebenheiten weniger sichtbar und die Leucht-
oberfläche wird durch die nebeneinander liegenden beiden Fäden
gegenüber dem stärkeren runden Einzelfaden wesentlich vergrößert.
Die Reinheit des zur Aufnahme der seltenen Erden dienenden
108 Der Glühkörper
Gewebes ist eine Hauptbedingung für die Güte des fertigen Glüh-
körpers. Nach Drossbach1 (244 und 570) waren die 1895 in
den Handel gebrachten Strümpfe wegen ihrer Unreinheit gar
nicht zur Herstellung von brauchbaren Glühkörpern geeignet Ihr
Aschengehalt ist nicht angegeben, aber aus späteren Analysen (570)
geht hervor, daß die 1898 künstlichen, best gereinigten Glüh-
strumpfgewebe noch 0,004—0,010 g Asche, d. h. =* 1 — 2°/0 des
festen Glühkörpers enthielten. Nach einer 1902 von Enöfler
(priv. Mitt.) ausgeführten Untersuchung enthielten die aus der;
damaligen Großfabrikation entnommenen, gewaschenen Ramieglüh-
strümpfe aber nur 0,01 °/0 Asche, d. h. = Vioooo der verbrannten
organischen Faser, was nur 1/ao% des festen Glühkörpers, bezw.
seines Oxydgehaltes entspricht. Die damit erzielte Reinheit
kommt dem für die besten analytischen Filtrierpapiere erreichten
Aschengehalt vollkommen gleich. Das Gewebe kann man somit
als rein im technischen Sinne bezeichnen.
b) Wäscherei.
Wie soeben bemerkt, hängt die Güte des Rohstrumpfes von
einer besonderen Reinheit ab, welche der gestrickte Schlauch in
der Wäscherei erhält Soviel Glühkörperfabriken, soviel verschiedene
Waschmethoden, die alle ängstlich als Fabrikgeheimnis gehütet
werden.
Das Garn im Schlauch enthält eine große Menge von Ver-
unreinigungen, in erster Reihe Fette. Die letzteren werden meistens
in den Spinnereien den Fäden zugesetzt, um das Spinnen zu er-
leichtern; auch beim Aufspulen fettet man den Faden, da ein
gefetteter Faden weniger leicht reißt und auch weniger Fallmaschen
gibt Außer Fetten enthält der Schlauch an Verunreinigungen
Kalk, Magnesia, Kieselsäure u. dgl. mehr.
In der Hauptsache vollzieht sich der Waschprozeß etwa in
folgender Weise:
Die Schläuche werden in einer Lösung von Soda, Seife oder
1 Drossbach, J. G. W. 1895, 38, S. 583.
Die Fabrikation der GlflhiÖrper 109
Ammoniak langsam gekocht. Je nach der Reinheit des Garn-
materials dauert dieser Prozeß 1 — 3 Stunden, je nach der Fett-
art, welche die Spinnerei verwendet hat, ist Soda, Seife, Ammoniak
HO Der Glühkörper
anzuwenden, bezw. zwei oder drei dieser Stoffe nacheinander.
Eine Regel läßt sich nicht aufstellen, da jeder Fabrikant sich auf
sein Rohmaterial einarbeiten muß.
Man wird gut tun, diesen ersten Waschprozeß mehrere Male
zu wiederholen, bis jede Spur von Fett aus dem Garn entfernt ist.1
Nachdem die Schläuche gut ausgespült sind, von der Hand
oder durch Zentrifuge, und alle Seife bezw. Soda oder Ammoniak
entfernt ist, schreitet man zu der Beseitigung der mineralischen
Verunreinigungen, wie Kalk und Magnesia. Hierzu verwendet man
eine schwache, etwa 1 — 2 °/0 Salzsäurelösung, läßt die Schläuche
ungefähr eine halbe Stunde darin liegen und spült dann so lange,
biß^ Lackmuspapier keine Säure- bezw. Silbernitrat keine Chlor-
reaktion giebt
Die in mehreren Büchern angegebene Extraktion der Kiesel-
säure mittels Flußsäure dürfte heute in der Technik keine An-
wendung mehr finden, da die nur äußerst geringen Kieselsäure-
verunreinigungen sich nicht als schädlich erwiesen haben, im
Gegenteil von einigen Fabrikanten absichtlich Kieselsäurezusätze
gemacht werden (s. Jaspers Methode).
Die Spülungen und die alkalische Wäsche müssen mit destil-
liertem Wasser vorgenommen werden, dagegen kann man die sauren
Extraktionen mit Leitungswasser ausführen. Zum Reinigen der
Schläuche werden vielfach auch Bürsten verwendet Man hat
Maschinen konstruiert, bei welchen der Schlauch durch Bürsten
bearbeitet und gleichzeitig durch eine Reihe von Bädern gezogen
wird. Wie schon eingangs erwähnt, zeigt gerade hierin jede
Fabrik die Individualität ihres technischen Betriebes.
Die gesäuerten und gespülten Schläuche werden getrocknet.
Den größten Teil des Wassers entfernt eine Zentrifuge (Fig 61),
vielfach auch eine Wringmaschine, worauf die Schläuche auf
Rahmen gespannt werden, eine Arbeit, die in staubfreien und
warmen Räumen vorgenommen werden muß. Auf den Reinheits-
1 Nach Killing (priv. Mitt, v. 28. März 1905) schadet eine geringe
Menge Fett nicht, sofern dieselbe gleichmäßig über das Rohnetz verteilt
ist und nicht an einzelnen Stellen auftritt (s. S. 115).
Die Fabrikation der GlilhkÖrper 111
grad des Rohstrumpfes prüft man, indem man einen Teil der ge-
reinigten und getrockneten Baumwolle bezw. Ramie verbrennt, die
Asche dann in Essigsaure löst nnd die Lösung mit Ammonoxalat
versetzt Es darf sich dann nur eine opalisierende Trübung,
jedoch kein Niederschlag zeigen. Gegebenenfalls ist die Reinigung
Fig. Gl. Zentrifuge.
nochmals zu wiederholen, wobei man jedoch schwache Bäder zu
benutzen hat.
Von dem Reinigungsprozeß an dürfen die Schläuche nur noch
unter Beobachtung der peinlichsten Sauberkeit berührt werden,
da jede Uoreinlichkeit Fehler in dem fertigen Gluhkörper ver-
ursacht
112 Der GlOhkörper
Nach dem Trocknen werden die Schläuche in Rolleniörm
(Fig. 62) aufgewickelt und an trockenen, reinen, verschlossenen
Orten bis zur weiteren Verarbeitung aufbewahrt
Die Fabrikation der Glühkörper 113
Der trockene Schlauch wird in durch die Länge des späteren
Glühkörpers bedingte Stücke geschnitten, z. £. beim Normal-
glühkörper in etwa 22 — 25 cm lange Stücke; diese Schlauchstücke
nennt man Rohstrümpfe (s. Fig. 63).
c) Nähen des Tüllkopfes bezw. des Patentkopfes.
Weil der fertige Glühkörper an Beinern oberen Ende eine
Asbestöse, mit welcher er auf dem Träger hängt, haben muß, und
um das leichte Ausreißen dieser Öse aus dem Kopf des Glüh-
körpers zu vermeiden, hat man das obere Ende desselben
dnrch einen Tüllstreifen verstärkt Heute verwendet man aber
hauptsächlich jene Verengerung der Maschen (Patentgewebe bezw.
Patentkopf] am oberen Ende des Strumpfes, auf die bereits ge-
legentlich der Beschreibung der Strickmaschinen (S. 89) hingewiesen
wurde.
BOhn, OwflBhllcht. 8
Soll der Glühkörper einen Tüllkopf erhalten, 80 wird der
Tüllstreifen jetzt erst angenäht, und zwar zieht eine Arbeiterin
Fig. G4. Konfektionswim.
den Rohstrumpf auf eine Blech-
hülse (Fig. 64) von ca. 25 cm Lange
und 4 cm Durchmesser und steckt
den Tüllstreifen mittels einer Steck-
nadel gleichmäßig um das eine
Ende des Rohstrumpfes. So vor-
bereitet wird er von einer zweiten
Arbeiterin mittele einer eigens kon-
struierten Nähmaschine (Fig. 64 u.
65) festgenäht. Dieses sogenannte
pi*- e6- Vorrichten fällt bei Glühkörpern
Kettenstich nähmaachme znm Nähen
der Köpfe der oiiiiutrampfe. mit dem Patentkopf fort
Die Fabrikation der Glühkörper 115
2. Das Imprägnieren.
Für die Herstellung eines guten Gltthkörpero ist, wie schon
gesagt, die größte Sauberkeit beim Arbeiten und die Reinheit der ver-
wendeten Hilfsstoffe und Gefäße unerläßlich; wurde jedoch dagegen
gefehlt, so wurde oftmals für das schlechte Resultat in erster Linie
der Thoriumfabrikant verantwortlich gemacht, während doch die
Fehlerquelle an anderer Stelle lag. So fand Wenghöffer (301)
z. B., daß oftmals die Ursache der Klagen über zu stumpfes Licht
die Verwendung von durch Kupfer verunreinigtem Waschwasser —
aus der Destillierblase stammend — war. Ein anderer Fehler, daß
nämlich die Glühkörper nach dem Abbrennen Löcher bekamen,
rührte von der ungenügenden Entfettung des Strumpfes her, denn
die noch an einzelnen Stellen der Baumwolle haftenden Fetteil-
chen verhindern das Aufsaugen des „Fluids" (wie Au er die Im-
prägnierflüssigkeit bei seinen ersten Arbeiten nannte, und welche
Bezeichnung die Industrie übernommen hat), wodurch natürlich beim
Abbrennen des Strumpfes an den betreffenden Stellen Löcher ent-
stehen (s. S. HO Fußnote).
Die Zusammensetzung des Fluidums war noch im Jahre 1895
das Geheijnnis weniger Personen. Durch die Verhandlungen im kaiser-
lichen Patentamt und die späteren Reichsgerichtsentscheidungen
wurde bekannt* daß das sog. Fluid eine wäßrige Lösung von Thorium-
und Ceriumnitrat ist, in welcher beide Nitrate in dem ungefähren
Verhältnis von 98,6 — 99: 1 — 1,5 enthalten sind. Heute wissen wir,
daß nur die in sehr eng umgrenztem Verhältnis gemischten
Nitrate des Thoriums und Ceriums ein brauchbares Licht
liefern, und die von Auer in seinen Patenten angegebenen
Mischungen überhaupt nicht mehr in Betracht kommen. Zusätze,
wie Beryll-, Lanthan- und Zirkonnitrat, sollen nur die Formbarkeit
und Haltbarkeit des Glühkörpers günstig beeinflussen und Ammonium-
nitrat, welches Auer in seinem Patent nennt, das Abbrennen der
8tömpfe erleichtern. Jede Glühkörperfabrik verwendet bestimmte
Zutaten zur Thor-Cer-Lösung, um dem Körper eine größere Festig-
st
116 Der Glühkörper
keit und Leuchtkraft zu geben, und nach dem Wert dieser Fabrik-
geheimnisse richtet sich die Qualität der betreffenden Glüh-
körper.
In dem Nachstehenden werden zum Teil die bekannt gewordenen
Fortschritte, welche die Glühkörperfabrikation in den letzten
6 — 8 Jahren gemacht hat, beschrieben. So ist bekannt, daß geringe
Zusätze von Aluminium oder Magnesium — ca. 1 — 3°/0 — ^8
Härtemittel Verwendung finden. Ferner muß das zum Lösen der
Nitrate verwendete destillierte Wasser möglichst frei von festen
Bestandteilen sein, es darf nämlich eine bestimmte Menge (ca. 10 g
Ph. G. IV. S. 48) nach dem Verdampfen keinen wägbaren Bück-
stand hinterlassen.
Die Lösungen der Nitrate werden einzeln dargestellt Castel-
lani (355) gibt für Thoriumnitrat mit 49°/0 ThOa folgende Vor-
Schriften an. 1. 1500 g körniges Thoriumnitrat und 8750 ccm
Wasser; 2. 1200 g Thoriumnitrat und 4000 ccm Wasser. Nach
Glinzer (244) undDrossbach1 verwendete man 30% Erdlösungen;
1 kg enthält 280 g Nitrate und genügt zum Imprägnieren von
250 Glühkörpern. Vorausgesetzt, daß das Thoriumnitrat rein war,
erhält man völlig klare und farblose Lösungen, über dessen
Prüfung Böhm, Die Darstellung der seltenen Erden, Bd. II,
8. 175 u. £ zu vergleichen ist. Da wohl in jeder Glühkörperfabrik
ein Photometer vorhanden ist, so läßt sich die Qualität des Tho-
riums und Ceriums leicht feststellen.
Ein nur aus einwandsfreiem Thoriumnitrat hergestellter Glüh-
körper, der nicht mehr als 4 IE zeigen darf, muß schwach fahl
rosaviolett schimmern und kleine Sternchen zeigen. Die geringste
Verunreinigung verändert dieses Bild.
Mit reinem Cer getränkte Glühkörper geben goldgelbes Licht
von ca. 7 HL Will man Glühkörper aus reinem Thorium her-
stellen, so hat man sorgfältig jede Berührung mit dem Cer zu
vermeiden. Die Ubertragungsfähigkeit des Cers ist eine außer-
ordentlich große, so daß es genügt, einen Thorkörper auf ein
1 DrosBbach, J. G. W. 38, S. 582—583.
Die Fabrikation der Glühkörper 117
StQck Papier zu legen, auf welchem vorher ein gewöhnlicher
Glühkörper, also ein cerhaltiger Körper eich befand, am dem reinen
Thorkörper nach dem Abbrennen einen schwachen Glanz zu ver-
leihen. Fingerspitzen, die mit Thor-Cerk5rpern in Berührung
kommen, hinterlassen auf dem reinen Thorkörper Lichtflecke.
Diese Übertragungsfähigkeit hat das Cer aber nur in gelöster
Form und nicht als Oxyd.
Bei der Darstellung des Fluids (s. Fig. 66) durfte die Bestimmung
der zuzusetzenden Cemitratmenge die wichtigste Operation sein, da
hiervon die Leuchtkraft des Glühkörpers abhängt Es soll Üblich
sein, die einem Gramm Thoriumnitrat entsprechende Cernitr&t-
menge in Milligrammen auszudrücken. Diese Yerhältniszahlen
sollen für die Farbe des Lichtes von Wichtigkeit sein. Auf
Grand seiner Erfahrungen hat Castellani (355) eine Tabelle
aufgestellt, ans der hervorgeht, daß man 6,5 oder 7 mg Cer-
nitrat auf 1 g Thorinmnitrat zu rechnen hat, um ein gutes Licht
tu erzielen. Die genaue Dosierung erfolgt auf maßanalytischem
118 Der Gliihkörpsr
Wege, indem man eine Cenritratlösnng darstellt, von welcher
1 com = 0,05 g Cernitrat entsprechen, also 1 mg Cernitrat = 0,02 ccm
der Lösung, d. h. man löst 25 g
kristallisiertes Cernitrat in 500 ccm
Wasser, oder auch ein Vielfaches
hiervon.
Liegt z. B. eine Thorium-
nitraüösung vor, in welcher 1500 g
Salz gelöst sind, nnd will man
anf 1 g salpetersaures Thorium
6,5 mg Cernitrat zusetzen, so berechnet sich dieses wie folgt:
6,5 x 0,02 ccm x 1500 = 195 ccm.
Fig. f
- nnd Trutkenraum.
Mit dieser Nitratlösung werden die anf ihre Gute geprüften
Rohstrumpfe imprägniert. Sie werden in das Fluidum gelegt,
ca. 5 Minuten sollen zur Sättigung schon genügen — Castellani;
Pfeiffer [419] läßt die Rohstrümpfe über Macht in der Lösung
und läßt sie einzeln durch eine Wringmaschine (Fig. 67) laufen.
Die Fabrikation der Glühkörper 119
am aas ihnen das überschüsaigs Fluidum bis zu einem bestimmten
Grade auszudrucken.1
In den meisten Betrieben (a. Fig. 68) wird die Arbeitsleistung
dadurch gesteigert, daß man die Wringmaschine mit elektrischem
Antriebe versieht, wodurch die Walzen eine größere Umdrehungs-
geschwindigkeit erlangen (442).
Der imprägnierte Strumpf heißt nun im Gegensatz zum ßoh-
Btrumpf GlUhstrumpf oder Gliihkiirper.
Fig. 69. Trockenraum für die imprägnierten Strümpfe.
Vielfach ist die irrige Ansicht verbreitet, daß ein Glühkörper wert-
voller ist, wenn er mögliehat schwer imprägniert ist; aber je schwerer
ein Gluhkörper imprägniert ist, desto weniger leuchtet er, ohne
daß die Festigkeit entsprechend zunimmt; je schwächer die Im-
prägnierung ist, desto heller ist sein Licht Die goldene Mittel-
' Bei der Wringmaschine kommt es in erster Reihe auf die Qualität
der Gummi walzen an, da das Thoriuuinitrat leicht, schlechten Gummi angreift
und somit durch die Beetandteile des letzteren verunreinigt wird. Eine Im-
prigniermaschine befindet eich im amcrik. Pat. Nr. 696 357 v. 25. März 1902
{0. Wiederhold) beschrieben.
120 Der Glühkörper
straße ist auch hier das richtige, damit eben nicht die Helligkeit
auf Kosten der Haltbarkeit und umgekehrt leidet (442).
Wohl in wenigen Fabrikationszweigen ist eine so scharfe,
unausgesetzte Kontrolle und peinlichste Ordnung und Sauberkeit
notwendig, wie bei der Herstellung von Glühkörpern. Wie bereits
erwähnt, kann man den einzelnen Körpern die anhaftenden
Fehler äußerlich nicht ansehen; ein fehlerhafter Glühkörper ist
nicht mehr zu reparieren; jeder Fluidfehler tritt nicht einzeln,
sondern in so und so viel tausend Glühkörpern auf.
Wenn man nach den ABchenbestimmungen der verschiedenen
Fabrikat« (s. S. 72) ein Gewicht des verglühten Strumpfes von
0,45 g annimmt, so dürfen bei Verwendung eines 40°/0igen
Fluidums von einem normalen Strumpf nur 2,6 g absorbiert
werden. Hiernach regelt man den Druck der beiden Gummi-
walzen und kontrolliert die ersten Strümpfe auf einer Wage, ob
sie dem Gewichte eines Rohstrumpfes + 2,6 g entsprechen, und
setzt dann erst das Imprägnieren und Auswinden fort; man versäume
jedoch nicht, nach dem Passieren einer größeren Anzahl von
Strümpfen die Kontrolle zu wiederholen, da die Spannkraft der
Federn und somit der Druck der Walzen sich während der Arbeit
ändert.
Die Fabrikation der GIGhkörper 121
Die Schwere der Imprägnierung ist sehr verschieden. Ein
normal imprägnierter Glühkörper soll soviel an Fluidum aufgenommen
haben, als sein eigenes Gewicht an Garn betragt, wobei eine
30°/oige Lösung zur Basis genommen ist. Je geringer der Gehalt
an Thorerde, desto geringer ist natürlich die Halt-
barkeit des Glühkörpers.
Nach Wenghöffer (301) soll im Strumpf die
1 g Nitrat entsprechende Menge Flüssigkeit verbleiben,
was ja mit der obigen Berechnung gut überein-
stimmt.
Die imprägnierten, noch nassen Glfihkörper wer-
den auf Trockengläser (Fig. 70, 71 u. 72) gezogen
und in einem mäßig warmen Baume sich selbst über-
lassen. Zu schnelles Trocknen ist nachteilig; der
Trockenprozeß soll 10 — 12 Stunden dauern.
Beine Gläser und Hände sind beim Überziehen Fig. 71.
der Körper auf die Trockengestelle unbedingt er- °* ou^*3-
Fig. TS. Trockeng-lliorbrett, geeigneter in Form eines Latte nbodens.
forderlich, weshalb eine scharfe Eontrolle der Arbeiter durch die
Aufsichtführenden in den Fabriken, namentlich nach den Früh-
stück- und Mittagpausen, notwendig ist.
3. Hirten oder Verstärken des Glührtrumpfkopfei.
Sind die Körper trocken, so werden sie fixiert, d. h. der Kopf,
jener mehrfach erwähnte Tüllrand, bezw. jener Patentkopf (die
verengten Maschen) wird mit einem sogenannten Härtefluid ver-
sehen, wodurch ihm eine größere Härte und Festigkeit verliehen
und das Abfallen des leuchtenden Teiles vom Kopf möglichst
vermieden werden soll. Zu diesem Zwecke wird der Kopf mit
122 Der Glühkörper
einer Lösung von Aluminium- und Magnesiumsalzen bepinselt oder
vorsichtig in diese Lösung getaucht und nach unten hängend ge-
trocknet (487a). Dabei ist darauf zu achten, daß nicht andere
Teile des Glühkörpers mit dem Verstärkungsfluid in Berührung
kommen, da solche Stellen des fertigen Glühkörpers nicht leuchten«
Das Härtefluid wird mit irgend einem Farbstoff versetzt, wodurch
einer Verwechslung der fixierten Körper mit den unfixierten vor-
gebeugt wird.
Folgende Rezepte von Verstärkungsbädern finden häufig An-
wendung:
Aluminiumnitrat 600 g
Maguesiumnitrat 600 „
Alaun 10 „
Chromnitrat 4 „
Mangannitrat 4 „
Calciumnitrat 40 „
Borax 10 „
Wasser 3000 „
Nach Castellani (355) sollen sich auch folgende Lösungen
gut bewähren:
Destilliertes Wasser 100 g
Lösliches Aluminiumnitrat in Körnern 15 „
Magnesiumnitrat 15 „
Phosphorsäure {D = 1,80) .... 1 ccm.
oder:
Destilliertes Wasser 100 g
Magnesiumnitrat 15 „
Kristallisiertes Aluminiumnitrat . . 25 „
Phosphorsäure (D = 1,30) .... 1 ccm.
Sollen die mit der Verstärkungsflüssigkeit getränkten Glüh-
körper, falls sie nicht sofort abgebrannt werden, in diesem Zustand
aufbewahrt werden, so müssen sie aus dem schon angegebenen
Grunde derart verpackt werden, daß die Köpfe das übrige Gewebe
Die Fabrikation der Glfibkörper 123
der Glühstrümpfe nicht berühren. Man legt sie daher lagenweise,
durch Pergamentpapier getrennt, in Kasten und zwar die ver-
stärkten Köpfe der Glühkörper einer jeden Lage nach derselben
Richtung.
Glühkörper mit nicht verstärktem Kopf sind im wesentlichen
ebenso zu verpacken, wobei man naturlich keine Rücksicht auf die
Lage der Köpfe zu nehmen braucht (437a).
Fig. 73. Kasten zum Aufbewahren der sog. präparierten GlUhkörper,
Die mit den Glühkörpern gefüllten (Papp-) Kästen müssen an
einem trockenen, luftigen Ort aufbewahrt werden, da die Körper
leicht Feuchtigkeit anziehen. Für die sog. imprägnierten Glüh-
körper bedient man sich auch gut schließender Blechkästen, die
ab Trockenmittel in einem besonderen Fach Chlorcalcium ent-
halten, wie Fig. 73 zeigt (s. auch Lit Nr. 835 a).
4. Das Anbringen eines Aabeithenkels.
Nach dem Fixieren beginnt das Ringenähen oder Kopfnähen,
wie die technischen Ausdrücke lauten. Während man bis zum
Jahre 18dl zum Aufhängen der Glühkörper im Brenner Platin-
draht verwendete, bedient mau sich seit dieser Zeit der wohl-
feileren Asbestschnur (Fig. 74), Der Kopf des Glühkörpers wird
124 Der Glühkörper
in Falten gelegt und ein Asbestfaden durchgezogen, dessen Enden
zu einem Henkel zusammengeknotet werden.
Bis zum Jahre 1897 wurden die Köpfe der Glühkörper mehr
oder weniger fest geschlossen, weshalb man durchschnittlich keine
höhere Leuchtkraft als 60—65 HC kannte.
Zu genannter Zeit machten Bruno und Dreh-
schmidt, unabhängig voneinander, die Be-
obachtung, daß sich der Lichteffekt um
ca. 20% steigern läßt, wenn der Glühkörper
am Kopf offen gehalten wird. Die Ursache
der Lichtsteigerung ist leicht erklärlich,
denn die Verbrennungsgase können besser
abziehen.
Seit diesem Zeitpunkt arbeitet man des-
halb die Glühkörper mit einer Kopföffnung
von ca. 10 mm.
Fig. u. Das zur Verwendung kommende Asbest-
Bolle Artestochnur. material muß von bester Qualität sein, und
selbst dann kommen noch häufig fehlerhafte Stellen im Asbest
vor, denen man aber machtlos gegenüber steht, da sie vor dem
Verarbeiten nicht zu erkennen sind. Jede Fehlerstelle im Asbest
„— »_— .»__ bewirkt den Verlust eines Glüh-
r\ körpers, da in der Glühhitze diese
i Stellen spröde werden und brechen.1
\ * TJm den Asbesthenkel zu ver-
\ f\ •** ** »' fertigen, verfährt die Arbeiterin
I I i | j i j l folgendermaßen (437 a):
*-»•.* <■) v Ein Asbestfaden von maßiger
g' Länge wird in das Öhr einer Stick-
nadel eingeführt, die jedoch, um für den vorliegenden Zweck geeignet
zu sein, eine abgerundete Spitze besitzt. Diese Nadel nimmt die
1 Die Aabestgaxne werden meistens in zwei Qualitäten geliefert, ent-
weder 3600 m oder 5000 m Länge pro Kilogramm. Die Fäden sind zweifach
oder dreifach geawirnt und besitzen eine Zugfestigkeit von ca. 4 kg. Der
kanadische Asbest soll der beste sein.
Die Fabrikation der Glühkörper
125
Arbeiterin in die rechte Hand und schiebt auf sie die in vier
Falten gelegte eine Hälfte des Kopfes (Fig. 75), darauf legt sie
die andere Hälfte des Kopfes ebenfalls in vier Falten (Fig. 76)
und zieht auch durch diese den Asbestfaden. Hierauf verknotet
man beide Enden (Fig. 77) und fährt sie zwischen den beider-
seitigen Falten unter gegenseitiger Verdrehung hindurch und ver-
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Fig. 76.
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knotet sie mit dem Bügel a, wodurch der Traghenkel b entsteht
(Fig. 78>
Es ist erstaunlich, bis zu welcher Geschicklichkeit es einzelne
Arbeiterinnen im Nähen der Ringe bringen.
Wenn eine Anfängerin 100 — 150 Asbest-
ringe pro Tag näht, so bringen es manche
Geübte auf 500—600 (442).
Man hat versucht, diese Arbeit mittels
Maschinen zu verrichten und ist neuer-
dings zu Konstruktionen gelangt, welche dem praktischen Be-
dürfnis gewachsen sein sollen, jedoch noch nicht in die Praxis Ein-
gang gefunden haben. Diesbezügliche Patente erhielten Schopper
(437a) und Hundhausen (D.R.P. Nr. 156 947).
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« \i ü Ü 'J
Fig. 78.
5. Das Abbrennen der Glühkörper.
Die sog. präparierten Glühkörper, d. h. die imprägnierten und
mit einem Asbesthenkel versehenen Strümpfe müssen in fertige,
aus den Oxyden der angewendeten Erden (Thorium und Cerium)
bestehende, feste, in der Hitze der Bunsenflamme sich möglichst
wenig ändernde Glühkörper umgewandelt werden — eine
126
Der Glühkörper
Operation von größter Wichtigkeit, denn vom Abbrennen hängt
die Lebensdauer des Glühkörpers ab.
Vor dem Abbrennen wird jeder Glühkörper auf eine Holz-
form (Glättholz) von etwa SO cm Länge (Normalgröße) gestreift
(Fig. 79 und 80), welche nach oben etwas konisch zuläuft, am oberen
Ende abgerundet und mit einem
kleinen Ansatz versehen ist, der zur
Zentrierung des auf den Dorn ge-
zogenen Glühkörpers dient1
Auf diesem Dorn wird der
Strumpf durch Ziehen und Streichen
mit sauberen Händen geglättet und
gleichmäßig langgezogen; wobei dar-
auf zu achten ist, daß alle Falten
verschwinden (Fig. 81) und sich
nicht Zonen von fester gezogenen und lockeren Maschen bilden
(Fig. 82).
Fig. 79.
Glättholz.
Fig. 80.
Glättholz.
Fig. 81.
Richtig geglätteter
Glühkörper.
Fig. 82.
Falsch geglätteter
Glühkörper.
Fig. 83.
Nach dem Glätten faßt man den Glühkörper mit einem Haken
(Fig. 83) an der Asbestschleife (Fig. 84) und hebt ihn von der
Form ab (Fig. 85). Man steckt den Haken mit dem daran
hängenden Glühkörper in ein Loch, welches in einer Holzleiste
1 Holzform f&r birnformige Glühkörper s. Lit Nr. 8&B.
Die Fabrikation der Glühkörper 127
(Fig. 86 und 87) oder im Fuße der Form selbst (Fig. 88) an-
gebracht ist, und beginnt dann das Abbrennen, indem man gegen
den Kopf (Fig. 90) des Glühkörpers die Flamme eines Bunsen-
brenners (Fig. 89) richtet. Dieser Vorgang wird Veraschen genannt.
Würde man den Körper von unten anzünden, so würde er beim Ver-
aschen so stark zusammenschrumpfen, daß er unbrauchbar wird.
In dieser Weise brannte man ursprünglich (heute wohl auch
noch in ganz kleinen Installationsbetrieben) die Glühkörper ab;
später konstruierte man Apparate, welche das Veraschen wesent-
lich erleichterten. Erüger erhielt ein Patent auf einen Ring-
brenner (Fig. 91), mit schräg nach unten gerichteten kleinen Flämm-
chen unter den die zu veraschenden Glühkörper nacheinander
zu schieben waren. Der hierzu sinnreich konstruierte Apparat
Fig. 84. Fig. 85.
bestand aus einem horizontal stehenden drehbaren Rade, durch
dessen vertikale Achse ein Gasrohr führte, das am oberen Ende
rechtwinkelig gebogen und mit dem Rundbrenner ausgestattet
war. Auf dem Reifen des Rades waren in gleichen Abständen
Ständer und Haken für die aufzuhängenden Glühkörper angebracht.
Durch Drehen des Rades wurden die Körper nacheinander unter
die Bansenflamme geführt
Bruno benutzte eine umgekehrte Anordnung (Fig. 92). Die
Glühkörper hingen an Haken auf feststehender Unterlage, darüber
bewegte sich ein drehbarer Arm mit der Bunsenflamme von einem
Glühkörper zum anderen.
Das Veraschen geht also sehr einfach vor sich. Durch das Ein-
wirken der Flamme auf den Kopf des Netzes, bildet sich binnen kur-
zem ein brennender Kreis (Fig. 91), welcher langsam zum unteren Teil
128 Der Glühkörpei'
des Glühkörpers vorrückt. Hat dieser Kreis ungefähr das dritte
Viertel der Länge des Körpers erreicht, so Betzt man die Wirkung
Die Fabrikation der GlBhkörper
129
der Buusentlammo aus und Überläßt das Abbrennen sich selbst.
Am Ende des Veraschens pflegen die Glühkörper die Neigung zu
haben, sich unten zu schließen; dem hilft man ab, indem man die
Fig. 87. Abbrennerei mit Abbrennm «schulen ausgerüstet.
Wände des Glühkörpers mittels zweier reiner Glasstäbe auseinander-
hält, oder die zu veraschenden Glühkörper auf ein Drahtgestell,
wie Fig. 91 zeigt, setzt
Durch das Veraschen wird das Ge-
webe des Strumpfes vollkommen verbrannt
und das Thor-Cernitrat in die Oxyde über-
geführt, aus welchen nunmehr der weiche
und leicht zerstörbare, die Struktur des
Gewebes genau erkennen lassende Glüh-
körper besteht Faltig und schlaff wie
der Glühkörper nach dieser Operation ist,
leuchtung noch nicht verwendet werden.
Um dem veraschten Glühkörper nun <
Bötim, GuiglQ Wicht.
Fig. 88.
kann er für die Be-
i richtige Form, Größe
130
Der GlübkÖrper
und Härte zu geben, wird er der Flamme eines besonders für
diesen Zweck eingerichteten Preßgasbrenners ausgesetzt Man
nennt diesen Prozeß wohl auch „Klarbrennen".
Fig. 89. Fig. 90. Veraschen des Gllihkürpers.
Zur Zeit der Entstehung des Gasglühlichtes kannte man das
Preßgas noch nicht und behalf sich damit, den Glühkörper mit
Fig. 91. Veraschen der GUlbkörper.
der einfachen Bunsenflamme von innen etwas auszuglühen, zu
weiten und zu härten, so gut und so schlecht es eben ging. In
kleineren Installationsbetrieben Frankreichs und anderen Ländern,
Die Fabrikation der Glühkörper 131
in denen die Verteilung des Gases anter einem gegen deutsche
Verhältnisse ungewöhnlich hohem Druck geschieht, bedient man
sich dieser primitiven Methode noch fast allgemein. Die so be-
handelten Glühkörper waren sehr empfindlich und wenig form-
beständig. Erst später fand man, daß mit dem Druck des Gases
auch seine Heizkraft steigt — es entstand der erste Preßgas-
brenner.
Mit Hilfe einer Kolben- oder
Flfigelpnmpe wird das Gas in einen
Kessel bis auf mehrere Atmosphären
Druck gepreßt, wobei ein automa-
tisch arbeitendes Reduzierventil die
konstante Gebrauchsspannung, etwa
1500—3000 mm Wassersäule hält
Über die Erzeugung von Preßgas
ist S. 143 zu vergleichen, hier sei
nur bemerkt, daß die aus einer
Trommel mit elastischen Wänden und
einer Blasevorrichtung aus Gummi mit zwei Bällen {siehe Fig. 93, 94,
97) bestehenden Handgeblase nur für ganz kleine Betriebe in Be-
tracht kommen und hauptsachlich von Installateuren benutzt werden.
Fig. 93. PreQgasgebllse für Handbetrieb.
Die lebendige Kraft der radial oder schräg nach außen strö-
menden, unter erhöhten Druck gesetzten Gase wird jetzt ausschließ-
lich zum Formen und Ausweiten der Mäntel verwendet (232 a).
Der veraschte Glühkörper wird zunächst Aber der Preßgas-
flamme geformt, und zwar bei schwächerem Druck (etwa 50 — 60 mm
Wassersäule), der durch Zudrehen des Hahnes am Brenner ab-
gedrosselt wird. Der Glühkörper wird zu diesem Zweck
132
Der Glühkörper
bis zum Kopf über den Preßgas brenn er gebracht, wie
Fig. 95 und 97 zeigen, und von oben, also vom Kopfe aus, nach
unten zu geformt (Fig. 96 und 99). Sodann wird der Oluhkörper
Fig. 94. Preljgnege blase mit Manometer für Handbetrieb.
durch Heben und Senken bei stärkerem Druck längere Zeit, etwa
1 '/ä bis 2 Minuten, gehärtet bezw. ausgeglüht. Abbildung 99
Fig. 95.
Härten dös Glilhkörpers
erste Stellung.
Fig. 96. Formen und
Härten des Gluhkörpern
— zweite Stellung.
zeigt, wie an einem bereits geformten und gehärteten Oluhkörper
durch das Ziehen schräg durch die Preßgasflamme, die Uneben-
heiten der Form beseitigt werden. Zum Schutze der Arbeiterin
gegen das dabei sich entwickelnde äußerst grelle Licht ist vor der
Die Fabrikation der Glühkörper 133
Flamme eine schwarze Scheibe angebracht; da aber daa schwarze
Glas nur die Lichtstrahlen, aber nicht die Wärmestrahlen absor-
biert, so hat Corradi (355, S. 92) einen Apparat ersonnen, der
diesem Übelatande abhelfen soll, indes bisher wohl nur geringe
oder gar keine praktische Anwendung gefunden hat.
Die Behandlung der Glühkörper mit Preßgas, die einen sehr
großen Fortschritt bedeutete, wurde seinerzeit der Deutschen
(Aner) Gasglühlicht-Aktien- Gesellschaft geschützt (Krüger D. R. P.
77384), aber dessen ungeachtet arbeiteten sämtliche Glühkörper-
tabriken jahrelang nach einem Verfahren,
das mit diesem sehr große Ähnlichkeit
hatte und offenbar unter dies Patent
fiel. Eigentümlicherweise ließ die Au er-
Gesellschaft erst einige Jahre vergehen, *
ehe sie gegen Butzke 1899 und gegen
Siegel & Co. 1901 Prozesse anstrengte.
Wenn auch der Ausgang des Pro-
zesses Butzke in allen Instanzen für
die Klägerin ungünstig verlief, so waren
sich doch die beteiligten Kreise darüber
klar, da im Falle Siegel & Co. der
Rechtsstreit anders lag, daß schließlich Fig. 98. Glasschirm aU
die Konkurrenz unterliegen mußte. Die ugenac
Gefahr für die ganze Gasglühlicht- Industrie war also eine außer-
ordentlich große, denn der Plan der Auer-GeBellschaft war leicht
zu erkennen: hätte sie erst ein rechtskräftiges Erkenntnis er-
rungen, so wäre die gesamte Konkurrenz ruiniert gewesen.
In dieser kritischen Zeit trat der Konkurrenzneid, der sich
134 Der «liihkörper
in der Gaagliihlichtbranche mehr als irgend wo ausgebildet hatte,
plötzlich in den Hintergrund. Die drohende Gefahr trieb die
Fabrikanten in ein gemeinsames
Lager, and sie vereinigten sich im
November 1901, um sich gegen den
Angriff der Auer-Geeellschaft zu
verteidigen — e» wurde das bekannte
Syndikat „zum Schutze der Inter-
essen der Gasglühlichtindustrie" ge-
gründet.
Der Aner-Gesellschaft war ein
Gas-Luftgemisch geschätzt, in wel-
chem sich das Gas in gepreßtem
Zustand befand. Durfte also die
Konkurrenz mit Preßgas nicht ar-
. 100. Abbrenuerei.
beiten, so blieb die einzige Möglichkeit, die Luft zu komprimieren,
um einen ähnlichen Effekt zu erzielen. Leider ließ sich die
Auer-Gesellschaft auch dieses Verfahren noch schützen, so daß
Die Fabrikation der Glubkörper 135
die Situation immer kritischer wurde. Inzwischen erhielt jedoch
Bruno, ein Mitglied des Syndikats, ein Patent auf einen Brenner, bei
dem Gas und Luft unter hohem Druck erst in der Flamme vereinigt
wurde, im Gegensatz zu dem Patent der Auer-Gesellschaft, nach
welchem das Gemisch von Gas und Luft als Preßgas geschützt war.
Nach langem mühevollem Nachschlagen in älteren Patent-
schriften gelang es dem Syndikat ein amerikanisches Patent aus-
Fiff. 101. Abbrennerei.
findig zu machen, nach welchem ein Gas-Luftgemisch zum Formen
und Härten von Glühkörpern verwendet wird und die Luft unter
hohem Druck steht. Das vom Syndikat angefochtene Auer-Patent
wurde auf Grund dieser wichtigen Vorveröffentlichung für nichtig
erklärt.
Nach diesem Erfolge des Syndikats kam Oktober 1903 eine
Einigung zwischen der Auer-Gesellschaft und ihrer Konkurrenz
zustande, so daß die Gasglühlicht -Industrie fortan eine gesunde
Entwicklung nehmen konnte, die sie zu dem heutigen erfreulichen
Stand führte.
136
Der Glühkörper
Dieser geschichtliche Bericht durfte hier nicht fehlen, denn
er gestattet einen Einblick in die schwierigen Verhältnisse, mit
welchen die Au er- Konkurrenz zu rechnen hatte, um ihr Ziel zu
erreichen und ein Monopolisieren dieses wichtigen Beleuchtungs-
mittels zu verhindern.
Da das Abbrennen und Formen der Glühkörper mittels eines
Fig. 102. Abbrennmaachine (Vorderansicht).
Preßgasbrenners eine gewisse manuelle Geschicklichkeit erfordert,
so fallen nicht alle Glühkörper ganz gleich aus, und eine Anzahl
von ihnen ist häufig etwas weiter oder enger wie erforderlich. Diese
Übelstände sucht in neuester Zeit eine Reihe von Apparaten (siehe
Fig. 87 u. 102 — 1U4) zu beseitigen. Den meisten von ihnen haften
indessen noch Unvollkommenheiten an, so z. B. die durch die große
Hitzeentwicklung verursachten Störungen des Mechanismus, das
Die Fabrikation der Glühkörper 137
Ankleben der Gewebe am Preßgasbrenner während des Veraschens
oder ungenügendes Bestreichen der GlühBtrumpfenden an länger
ausfallenden Strumpfen, was dann ein Einziehen nach innen durch
das Kollodinieren zur Folge hat (903).
J. Janz hat eine drehbare Aufhängevorrichtung iür die
Strumpfe gewählt; andere Konstruktionen, wie die von Werthen (903),
Bntzke (D.R.P. 109679 v. 28. Febr. 1899) u. a. m. (siehe Patent-
literatur) dagegen verwenden eine
nur auf- und abwärts bewegliche.
Die Fig. 102—104 sollen die
Einrichtung derartiger Maschinen
erklären.
Die Brenner sind auf einer
Eisentdscbplatte fest montiert und
durch Zentrierböcke vertikal zum
Strumpfhalter ausgerichtet. Eben-
so festgelagert sind zwei Schienen,
deren jede 12 in Haken hängende
Glühkörper hält, so daß alle 24
auf einmal verascht und hart-
gebrannt werden können.
Durch leichte Bewegung
einer Radwelle während des Ver-
aschens wird ein Ankleben der
Strumpfe, welche am unteren Ende
Aber dem Preßgasbrenner hängen,
vermieden. Der Hub ist für ver-
schieden lange Glühkörper von
vornherein durch veränderbare
Exzenterscheiben einstellbar. Be-
kanntlich kommt es aber vor, daß Glühkörper von ein und derselben
Qualität und Lange nach dem Veraschen nicht immer die gleiche
Länge behalten. Ist z. B. der Hub auf 10 cm eingestellt, während
die veraschten Gewebe 11cm lang geblieben sind, so ist es, um
auch noch den 1 cm mit der Preßgasflamme zu treffen, nicht erst
138 Der Glühkörper
nötig, den Exzenter zu verstellen, sonders es wird dies durch eine
kleine Drehung der Badwelle während des Brennens bewirkt
Schließlich vermag man durch Verkürzen oder Verlängern der
Exzenterstange, welche verstellbar ist, nach Belieben volle, zylin-
drische oder schmale, konische Glühkörperköpfe zu gestalten.
Die Maschine arbeitet automatisch, erfordert zur Bedienung
nur eine Person bei einer Leistung von etwa 3000 Glühkörpern
Fig. 104. Abbrennmaschine.
pro Tag, gegen nur 400 Stück bei alter Arbeitsmethode und nur
den zehnten Teil des Raumes, den Einzelhandarbeit erfordert
Die in Fig. 102 — 104 dargestellte Maschine besteht im wesent-
lichen aus den beiden Füßen aa, mit welchen Platte b fest ver-
bunden ist Der Antrieb erfolgt durch Riemenscheibe r. Die
Bewegung wird durch Welle it»1, auf welcher das Kettenrad k be-
festigt ist, durch eine Kette und Kettenrad k' auf die Welle w*
übertragen. Um sofortiges Stillstehen der Maschine zu bewirken,
ist Kettenrad k' mit einer bekannten Klauenkupplung versehen.
Die Fabrikation der Glühkörper 139
An beiden Enden der Welle w2 sind Kurbelscheiben ggl mit
verstellbarem Kurbelradius angeordnet Hierdurch wird ein längerer
oder kürzerer Hub zum Fertigstellen von Glühkörpern verschie-
dener Längen erzielt, während durch Verlängern oder Verkürzen
der Schubstangen ssl zylindrische oder konische Glühkörperköpfe
entstehen. Ein Ankleben der sich veraschenden Glühkörper an
die zum Teil innerhalb derselben stehenden Preßgasbrenner wird
durch leichtes Drehen des Handrades h vermieden. Letzteres ist
auf Welle w* befestigt, auf welcher sich eine den Längsreihen von
Glühkörpern entsprechende Anzahl Zahnrädchen xxl befindet Diese
sind in Eingriff gebracht mit Zahnstangen ggl, welche in den
Schiebern y lagern und an ihrem Kopf zwecks Aufnahme der Glüh-
körperschiene gabelartig ausgebildet sind. Durch ein besonderes
Zahnrad x2 und die Zahnstange p ist die Welle u?4 mittels Zahn-
rädchen zwangläufig verbunden, so daß beim Drehen des Hand-
rades h eine parallele Verstellung der Schienen während des.
Brennens erzielt wird. Es ist also nicht nötig und wäre nicht
nur zeitraubend, sondern auch für die veraschten Gewebe nach-
teilig, den Hub an den Exzenterstangen während des Betriebs
zu verstellen, wenn die veraschten Gewebe eine größere Länge be-
halten haben, als ursprünglich angenommen wurde.
Der Arbeitsvorgang ist nun folgender:
1. Nachdem die beiden Schienen mit den Glühkörpern ein-
gehängt sind, wird Vorbrennrahmen d übergeklappt. Die kleinen
Flämmchen treffen die Glühkörperköpfe und veraschen das ganze
Gewebe; 2. leichtes Drehen des Handrades h verhindert das An-
kleben an die Preßgasbrenner; 3. Einschalten der Kuppelung, wo-
durch sich sowohl die Glühkörper als auch der Vorbrennrahmen
heben und senken; 4. in niedrigster Stellung die Kuppelung an-
halten; 5. durch Aufdrehen des Brennerhahns entzünden sich die
Preßgasbrenner an den Vorbrennflämmchen ; 6. Zurückschlagen des
Vorbrennrahmens d und Wiedereinschalten der Kuppelung; 7. Gas-
druck auf die nötige Stärke bringen; 8. falls die Preßgasflamme
nicht auch das untere Strumpfende trifft, das Handrad h ein
wenig verstellen.
140 Der Glühkörper
Das Auf- und Niedergehen bzw. das Hartbrennen geschieht
dann automatisch, und es ist nur nötig, die Kuppelung auszuschalten
(was in nächster Stellung geschieht), um die Schienen, welche an
ihren Enden nichtleitende Halter haben, abzuheben, neue Schienen
aufzulegen und den gleichen Vorgang zu wiederholen (903).
Einen anderen von Buhlmann (D.R.P. 130960) konstruierten
Apparat (899) zeigt die Abbildung 87. Eine Anzahl vertikaler Röhren
tragen oben Drahtnetze von der Form der Glühkörper, deren
Durchmesser jedoch um ein geringeres kleiner ist als der der fertigen
Glühkörper und deren Länge ungefähr der der imprägnierten, nicht
abgebrannten Strümpfe gleich ist
Diesen Drahtnetzen wird innen durch ein horizontales Bohr
Gas unter gewöhnlichem Druck zugef&hrt, dessen Menge durch
einen Hahn mit Stellhebel regulierbar ist, und ferner Luft unter
erhöhtem Druck durch ein anderes horizontales ßohr. Das Gas-
luftgemisch wird außen entzündet und der Gaszufluß so reguliert,
daß der ganze Siebkörper mit einer gleichmäßigen, dünnen, blau-
brennenden Flammenschicht bedeckt ist Damit diese Gleich-
mäßigkeit der ganzen Länge nach erreicht wird, sind die Maschen
und Dicke bezw. die Anzahl der den Körper bildenden Siebe nicht
überall gleich.
Man geht nun in der Weise vor, daß man, wie auch früher
üblich, den Glühkörper auf dem Glättholz glättet, ihn dann auf
den Siebkörper setzt, welchem noch kein Gas zugeführt wird.
Läßt man jetzt Gas zuströmen und zündet das Gasluftgemisch an,
so brennt der Glühkörper ab, formt sich zugleich und nimmt genau
die Gestalt des Siebkörpers an. Damit der Kopf des Glühkörpers
eine genügende Härte und Festigkeit erhält, wird gleich nach dem
Anzünden durch eine Hebelvorrichtung ein Kochgasrundbrenner
herabgesenkt, dessen Flammen den Kopf umspülen. Zugleich
schaltet diese Hebelvorrichtung eine Sanduhr ein, welche die zum
Formen und Härten des Glühkörpers erforderliche Zeit, gewöhn-
lich 2 Minuten, anzeigt Nach dieser Zeit wird der geformte Glüh-
körper, während die Flamme noch brennt und nachdem der Koch-
gasrundbrenner gehoben ist, mittels eines Hakens abgehoben und
Die Fabrikation der Glühkörper 141
die Flamme gelöscht Der Siebkörper ist dann zur Aufnahme
eines neuen Glühkörpers wieder bereit.
Ein derart geformter Glühkörper hat so genau die Form des
Siebkörpera angenommen, daß er Sippen, welche auf diesem vor-
handen sind, ebenfalls aufweist.
Mittels dieses Verfahrens ist eB nun möglich, Glühkörper der
gewöhnlichen, wie auch abweichender Gestalt (Fig. 105) zu erzielen;
Fig. 100.
es ist nur nötig, daß man einen Siebkörper der beabsichtigten
Form verwendet (383b).
Eine Abbrenn maschine im größten Maßstäbe stellt Fig. 106 dar.
Trotz der Bequemlichkeit, welche derartige Maschinen ver-
sprechen, ziehen es doch fast alle Glühkörperfabrikanten vor, das
Abbrennen der Strümpfe einzeln mit der Hand ausführen zu lassen.
Fabriken, die probeweise mit irgend einer Maschine abbrannten,
gaben nach kurzer Zeit den Versuch auf und wandten sich wieder
der individuellen Behandlung der Glühkörper zu.
142 Der Glühkörper
Demnach scheinen sich die in der Literatur (135a, 383b) * vor-
handenen Empfehlungen nur auf La bo ratori um sy ersuche zu beziehen.
Der Glühkörper muß eben individuell behandelt werden, denn
die (xlühkörper einer gleichen Fabrikationsserie verhalten sich
Fig. 106. Amerikanische Abbreiinmuschme,
durchaus nicht gleich in der Flamme, weil die einen weit bleiben
und die anderen die Neigung zeigen sich einzuziehen. Diesem
Umstände kann beim Einzelabbrennen Rechnung getragen werden,
beim Massenabbrennen jedoch nur in bedingtem Maße.
Da, wie schon gesagt, das Arbeiten mit Preßgas eine gewisse
Geschicklichkeit und große Übung, die nur wenige besitzen, er-
1 J. G. W., 1902, 8. 877, ferner vgl. Literaturverzeichnis „Hilfsappar&te".
Die Fabrikation der Glühkörper 143
fordert, so nehmen die Preßgasbrennerinnen eine ganz bevorzugte
Stellung im Betriebe ein und werden auch, da es ihrer nur eine
geringe Zahl gibt, sehr gut bezahlt (442).
Ein gut geformter und abgebrannter Glühkörper ist von der
größten Wichtigkeit für seine Form- und Leuchtbeständigkeit noch
nach längerer Brenndauer, denn sobald sich der Mantel verzieht,
kommen einzelne Teile desselben aus der Zone der vollständigen
Verbrennung des Gases, die nur durch den Sauerstoff der von
außen zu dem aus dem Brenner stromenden Gasgemische zutreten-
den Luft ermöglicht wird, heraus, erlangen deshalb nicht die not-
wendige, hohe Temperatur und können daher auch nicht mehr die
gewünschte Lichtmenge von sich geben. Selbstverständlich sind
noch andere Ursachen für den Rückgang der Leuchtkraft eines
Glühkörpers vorhanden, worüber S. 189 zu vergleichen ist. Daher
sind die meisten und bedeutendsten Praktiker auf diesem Gebiete
der Ansicht, daß bei dieser Fabrikation jede mechanische oder
maschinelle Ausführung vermieden werden und alles der einzelnen
geschickten Hand überlassen bleiben muß (355, 442).
Die vorteilhafteste Form des Glühkörpers ist die eines ge-
füllten Kornsackes.1 Die Glühkörper werden zum Schluß des Ab-
brennens einzeln auf richtige Weite geprüft, indem sie auf einen
Gasglühlichtbrenner der bekannten Art aufgepaßt werden; jeder
Glühkörper, welcher zu eng oder zu weit ist, sollte eigentlich
in den sogen. Ausschuß wandern, ein Prinzip, das jedoch nur die
renommierten Fabrikanten befolgen, bezw. welches nur bei ent-
sprechend bezahlter Ware durchführbar ist
Ober Abrennen vgl. Lit. Nr. 837, 853, 866, 876, 878, 881, 884, 886, 887, ferner
Patentverzeichnis „Hilfsapparate".
Die Erzeugung des Preßgases.
Das zum Abbrennen der Glühkörper notwendige Preßgas wird
auf verschiedene Art erzeugt, und zwar richtet sich der zur Ver-
wendung kommende Apparat hauptsächlich nach der Größe des
Betriebes.
1 J. G. W., 36, S. 606.
144 Der GlflhkSrper
ln kleinen Betrieben, wie z. B. bei Installateuren und Gas-
anstalten, wo nur eine geringere Anzahl von Körpern abgebrannt
wird, bedient man sich fast ausschließlich des Doppelgebläses, das
mit der Hand betrieben wird. Dieses Geblase besteht aus zwei
durch einen Schlauch verbundenen Gummibällen, von denen der eine,
der sogenannte Druckball zusammengedrückt wird (Fig. 107 ), wodurch
das bierin befindliche Gas nach dem anderen Ball, der sogenannten
Blase gedrückt wird. Beim Loslassen des Druckballes bläht sich
dieser wieder auf und saugt hierbei Gas an, und zwar nicht
direkt aus der Gasleitung, sondern aus einem zwischengeschalteten
Reservoir, der sogenannten Gastrommel, die ähnlich wie ein
Regulator wirkt, indem sie durch den beweglich angeordneten Ober-
boden die ungleiche Gasentnahme ausgleicht und somit das sonst
Fig. 107. DoppelgeblKee mit Reservoir.
unausbleibliche Zucken der Flamme in den benachbarten Gas-
leitungen verhütet Durch zwischengeschaltete Ventile wird das Gas
verhindert, aus der Blase nach dem Druckball, resp. aus dem
Druckball nach dem Reservoir zurückzutreten. Von der Blase,
die, um ein Platzen zu verhindern, mit einem Netz umspannt ist,
wird das hier erzeugte Preßgas nach der Verbrau chssteUe, dem
Preßgasbrenner, geleitet
Soll die Fabrikation in dem Maße betrieben werden, daß
gleichzeitig mehrere Korper abgebrannt werden, und steht keine
motorische Kraft zur Verfügung, so bedient man sich zweckmäßig
eines Geblases für Fußbetrieb, wie es von 0. Lorentz jun.,
Berlin S. 14, in verschiedenen Größen, z. B. für 8, 6, 10 Brenner
ausgeführt wird. Der Apparat (Fig. 108) besteht aus zwei durch ein
Ventil miteinander verbundenen, übereinander liegenden Behältern.
Die Fabrikation der Glühkörper 145
Im unteren Teile befindet sich analog dem Drtickballe beim Doppel-
gebläse für Handbetrieb der Betriebsbalgen, welcher beim Nieder-
gehen Gas ansaugt und beim Hochgehen dieses Gras in den oberen
Teil des Apparates druckt; ein hier vorgesehener Regulatorbalgen
ermöglicht es, ein größeres Quantum Gas hineinzupressen und es
unter konstantem Druck nach der Verbrauchsstelle abzugeben. In
den Apparat eingebaute Ventile hindern auch hier das Gas daran,
aus dem Preßraum zurückzutreten. Aus den früher angeführten
Gründen, die hier wegen der größeren Gasentnahme noch bedeutend
mehr in Erscheinung treten, wird das
Gas auch bei diesen Apparaten nicht
direkt aus der Gasleitung entnommen,
sondern aus einem Zwischengeschäften
Reservoir, das genau so gebaut ist
wie bei dem Apparat für Handbetrieb,
natürlich in größerer Dimension. Bei
der Abbildung des Preßgasgebläses für
Fußbetrieb ist nur die Ansströmungs*
stelle des Preßgases sichtbar, während
sich die Einströmungsstelle des ange-
saugten Gases an der nicht sicht-
baren Seite des Gebläses und zwar an dessen unterem Teile be-
findet
Im Großbetrieb verwendet man zur Erzeugung des Preßgases
ausschließlich Kompressoren, die durch motorische Kraft betrieben
werden, sei es nun, daß dies durch einen besonderen Elektromotor
geschieht, durch Betrieb von einer vorhandenen Transmission oder
irgend eine andere zur Verfügung stehende Kraftquelle. Der
Kompressor tritt an die Stelle des Druckballes, wie er bei dem
Apparat für Handbetrieb angegeben ist; er pumpt das Gas aus
einem an die Gasleitung angeschlossenen größeren Reservoir und
drückt es in einen besonderen Kessel, den sogenannten Druckkessel,
von dem es nach der Verbrauchsstelle geleitet wird. In neben-
stehender Abbildung (Fig. 109) ist zwischen Pumpe und Druckkessel
noch ein kleinerer Behälter sichtbar; es ist dies ein Olabscbeider,
BBbra, OMClnhlloht. 10
146 Der Glühkörper
wo sich das von dem Schmieren der Pumpe herrührende und von
dieser etwa mitgerissene Öl absetzen soll, ohne erst in den
Druckkessel nnd die sich anschließende Preßgaeleitung zu gelangen.
Der Antrieb der Pnmpe ist hier, wie ea auch in feet allen Fällen
geschieht, durch einen Treibriemen gedacht. Die Arbeit des
Pumpens verrichtet der Kompressor durch seinen Kolben, der sich
absolnt dicht in einem geschlossenen Zylinder auf- und nieder-
bewegt In den meisten Fallen ist derselbe doppeltwirkend,
d. h. beide Enden des Zylinders Bind durch Ventile sowohl mit
der Saugleitung wie mit der Druckleitung verbunden, so daß der
Kolben sowohl beim Aufgange wie beim Niedergange gleichzeitig
auf der einen Seite
Gas ansangt und auf
der anderen Seite an-
gesaugtes Gas fort-
drückt Es wird durch
diese Anordnung ein
gleichmäßiges Arbei-
ten der Pnmpe herbei-
geführt und die An-
Fig. 109. Komplette PreÜgManlige für Kraftbetrieb. Fln8lul8 eme8 größe-
ren Schwungrades ent-
behrlich, was unbedingt erforderlich ist, wenn ein einfach wirken-
der Kompressor zur Benutzung kommt Denn in letzterem Falle,
wo die ganze Arbeit der Haschine nur auf der einen Seite des Kolbens
verrichtet wird, ist beim Aufwärtsbewegen des Kolbens nur ein Behr
geringer Kraftbedarf erforderlich, weil er nur Gas ansaugt, das ihm
durch den in jeder Gasleitung vorhandenen Druck beinahe von selbst
zufließt, während beim Niedergange des Kolbens die eigentliche Arbeit
verrichtet werden muß, indem der Kolben das Gas weiter pressen
soll, wobei sich ihm der im Druckkessel bereits vorhandene Druck
entgegenstellt und überwunden werden muß. Diese Ungleichmäßig-
keit beim Auf- und Niedergange des Kolbens wurde eine sehr
starke und schnelle Abnutzung der Maschine zur Folge haben,
weshalb man sie durch das erwähnte Schwungrad einigermaßen
Die Fabrikation der Glühkörper 147
auszugleichen sucht. Wie bereits gesagt, fällt dieser Übelstand
beim doppeltwirkenden Kompressor fort. Mag nun aber die Pumpe
in irgend einer Form und Art, deren es sehr viele gibt, gewählt
werden, die Wirkungsweise bleibt überall dieselbe, d. h. es wird
Gas angesaugt und fortgepreßt. Das Ansaugen geschieht auch
hier aus einem Reservoir, indessen wählt man statt des einfachen
Behälters, wie er bei den Apparaten für Hand- und Fußbetrieb
geschildert wurde, zweckmäßigerweise eine sogenannte schwimmende
Glocke. Diese besteht im wesentlichen darin, daß zwischen zwei
unten dicht verschlossenen, konzentrischen Wandungen, in deren
Zwischenraum Wasser eingefüllt ist, sich eine unten offene Glocke
bewegt, deren Gewicht durch ein Gegengewicht ausbalanciert ist,
so daß das unten in den Apparat vom Gasometer her eintretende
Gas durch seinen eigenen Druck in der Lage ist, die Glocke zu
heben, und somit so lange eintreten kann, bis die Glocke auf
ihrem höchsten, in irgend einer Weise begrenzten Punkt angelangt
ist Bei plötzlich eintretender größerer Gasentnahme kann die
Glocke auf diese Weise etwas heruntergehen und dadurch ver-
hindern, daß sich in den anliegenden Gasleitungen irgend welche
Störungen bemerkbar machen.
Bei veralteten Konstruktionen derartiger Preßgasanlagen wurde
vermittelst der Pumpe Gas in den mit einem Manometer ver-
sehenen Druckkessel so lange gepumpt, bis sich hier ein hoher, Air
das Abbrennen der Glühkörper völlig unbrauchbarer Druck ge-
bildet hatte; hierauf wurde die Pumpe angehalten und das gepreßte
Gas allmählich aus dem Druckkessel entnommen. Ganz natur-
gemäß ließ der Druck je nach dem Verbrauche an Preßgas mehr
oder weniger schnell nach, und es zeigte sich, daß, veranlaßt
durch den sich ununterbrochen ändernden Druck, die Glühkörper
ganz verschieden abgebrannt wurden, so daß eine gleichmäßige
Ware schwer zu erzielen war'. Da es nicht ausgeschlossen war,
daß die Pumpe nicht rechtzeitig abgestellt wurde und der
dann immer höher steigende Druck leicht ein Platzen des Druck-
kessels herbeiführen konnte, so war letzterer mit einem Sicher-
heitsventil versehen, aus dem das Gas bei Überschreitung des
10 •
148 I><" Glühkörper
höchsten zulässigen Druckes entweichen konnte, und zwar in die
Luft! Abgesehen von der Gefährlichkeit dieser Maßregel, die man
dadurch zu beseitigen glaubte, daß das aus dem Sicherheitsventil
entweichende Gas durch ein Rohr ins Freie geführt wurde, trat hier
doch eine ganz nutzlose Gasverschwendung zutage. 0. Lorentz jun.
hat diesen Mängeln bei den von ihm gebauten Apparaten durch
eine äußerst zweckmäßige Anordnung abgeholfen und zwar in
folgender Weise: Auf dem Druckkessel befindet sich ein Über-
druckventil, das auf beliebigen Druck einstellbar ist, und zwar
wird dieses Ventil auf den Druck eingestellt, mit dem die Glüh-
körper abgebrannt werden; dieser schwankt bei den verschiedenen
Glühkörperfabrikanten von l/4 bis 1 Atm.; ein höherer Druck
als dieser kommt niemals in den Kessel. Hierin liegt schon ein
wesentlicher Vorteil insofern, als die Gefahr des Undichtwerdens
des Kessels lange nicht so groß ist als bei einem Kessel, in dem
das Gas auf mehrere Atmosphären gepreßt wird. Sobald der ein-
gestellte Druck, der nach dem Gesagten höchstens 1 Atm. beträgt,
überschritten wird, was eintritt, wenn weniger Preßgas verbraucht
wird, als die Pumpe liefert, öffnet sich das Überdruckventil, und
das überproduzierte Preßgas wird durch ein vom genannten Ventil
abzweigendes Bohr wieder nach der schwimmenden Glocke resp.
der Saugeleitung der Pumpe geführt, um von letzterer wieder von
neuem nach dem Druckkessel befördert zu werden, so daß es
gewissermaßen nur einen Kreislauf macht. Sobald der Druck im
Druckkessel geringer wird, als der Stellung des Ventils entspricht,
schließt letzteres sich und die Pumpe saugt wieder frisches Gas
aus der schwimmenden Glocke an. Es bleibt hiernach der Druck
des Preßgases stets auf gleicher Höhe, gleichgültig, ob soviel
Brenner im Betrieb sind, wie die Pumpe in der Lage ist, zu
speisen, oder ob man wenige Brenner resp. gar keinen Brenner
benutzt; es ist dies von sehr wesentlicher Bedeutung. Die Pumpe
kann ohne irgend welchen Nachteil jederzeit in Betrieb bleiben;
es geht, auch wenn nicht abgebrannt wird, nicht die geringste
Menge Gas verloren.
Diese jetzt geschilderte Art der Erzeugung des Preßgases
Die Fabrikaten der Gltthkörper 149
kommt auch bei den größten Betrieben zur Anwendung. Die
erforderlichen Pumpen und Kessel werden in den verschiedensten
Größen angefertigt. Nehmen die Pumpen besonders große Dimen-
sionen an, so baut man sie als sogenannte liegende Pumpen auf
einem gemauerten Fundament, wie sie z. B. bei „Hill u. Co., Gas-
Pig. 110. Preßgasanlagen für Kraftueirieb im Betriebe.
glünlicht Krone" u.a. ausgeführt sind, ohne daß in der in Vor-
stehendem geschilderten Wirkungsweise irgend welche Änderung
eintritt. In unserer Abbildung ist eine stehende, doppeltwirkende
Pompe veranschaulicht; eine größere Anlage mit Motorenantrieb
zeigt Fig. 110.
Wir sehen im Tordergrunde 4 Pumpen, von denen je zwei
derartig angeordnet Bind, daß ihre Kurbelscheiben, welche die
150 Der Gliihkörpcr
Kolben auf- und niederbewegen, sieb auf einer gemeinschaftlichen
Welle befinden, so daß durch die zwischen den Eurbelscheiben
sitzende Riemenscheibe gleichzeitig zwei Pumpen in Bewegung ge-
setzt werden. Die Abbildung zeigt an der erwähnten Stelle
2 Riemenscheiben; von diesen dient aber nur die eine als Antriebs-
scheibe. Die andere Scheibe sitzt lose an der Welle, so daß, wenn
der Treibriemen vermittelst einer Stellvorrichtung auf dieselbe ge-
schoben wird, sich nur die Scheibe dreht, die Pumpen aber in
Stillstand kommen, ohne daß die an der Decke des Raumes sicht-
bare Transmission angehalten zu werden braucht Zwischen den
beiden Gruppen der Kompres-
soren und noch an anderen
Stellen Bieht man große Gummi-
beutel. Diese ersetzen hier die
früher erwähnten, schwimmen-
den Glocken, sind jedoch nicht
so empfehlenswert wie letztere,
da bei heftigen Ruckschlägen
der Pnmpe ein Platzen nicht
ausgeschlossen ist.
Fig. lll. Guerzeuguugsapparat. Bei allen bisher erwähnten
Apparaten znr Erzeugung von
Preßgas ist angenommen, daß das notwendige Gas zur Verfügung
steht, daß also in dem betreffenden Ort eine öffentliche Gasanstalt
vorhanden ist, die das Gas abgibt. Ist dies nicht der Fall, so
bedarf man besonderer Apparate, in denen Gas zunächst erzengt
wird, und zwar bedient man sich hier vorteilhaft des leicht zu
erzeugenden Benzingases. Für größere Betriebe sind derartige
Apparate bisher kaum zur Verwendung gelangt; wohl aber befindet
sich der oben angeführte Preßgasapparat für Handbetrieb mit einem
kleinen Gaserzeugungsapparat (Fig. 111) vielfach, besonders im Aus-
lände, im Gebranch. Die Wirkungsweise ist die, daß der Druck-
ball des Doppelgebläses nicht aus dem sonst vorhandenen Reservoir,
sondern direkt aus dem Gaserzeuguiigsapparat saugt Letzterer
ist mit flüssigem Benzin gefüllt. Dadurch, daß der Druckball
Die Fabrikation der Glühkörper 151
Luft aus dem Freien durch den Apparat saugt, wird diese Luft
mit Benzindämpfen geschwängert und so Benzingas erzeugt In
größerem Maßstäbe ist diese Gaserzeugung f&r die Glühkörper-
fabrikation, wie gesagt, noch nicht zur Verwendung gelangt
Wie bereits oben erwähnt, bedienen sich die meisten In-
stallateure und Gasanstalten (ja selbst viele der kleinen Glühkörper-
fabrikanten) zum Abbrennen der Glühkörper des mit der Hand
betriebenen Gummi -Doppelgebläses. Da bei dieser primitiven
Vorrichtung die Arbeit des fortwährenden Pressens immer nur
von ein und derselben Hand geleistet werden muß, so wirkt dies
auf die Länge außerordentlich anstrengend und ermüdend, weshalb
sich auch vielfach Arbeiterinnen weigern, auf Handdruck zu
arbeiten. Abgesehen aber noch von einigen anderen Mängeln (der
starke Verschleiß der Gebläse durch Undichtwerden der Lippen-
ventile, das Platzen der Bälle und die damit verbundene, nicht
unbedeutende Gefahr) hat das alte Verfahren noch einen weiteren,
wirtschaftlich sehr bedeutenden Nachteil und zwar den seiner
geringen Leistungsfähigkeit gegenüber der Kompression mit Motoren-
betrieb. Der für eine zweckentsprechende Formung und Härtung
des normalen Körpers erforderliche Druck liegt bei 2 — 2,2 m
Wassersäule (10 m Wassersäule = 1 Atmosphäre). Diesen mit dem
Gummigebläse zu erzielen, ist einfach unmöglich, denn der Druck
in dem beinahe bis zum Platzen aufgetriebenen Balle kommt nie
höher als 1,7 — 1,8 m Wassersäule. Was hier also der Flamme
an Energie fehlt, muß die Arbeiterin durch längere Zeit fort-
gesetztes Pressen ausgleichen, und wenn sie dies wirklich tut, so
kann sie, gleichen Fleiß und gleiche Fertigkeit vorausgesetzt, in
Quantität der erzeugten Körper niemals Schritt halten mit einer
Arbeiterin, die mit automatischer Kompression abbrennt Gewöhn-
lich pflegt man aber an Arbeiterinnen auf Handdruck dieselben
Ansprüche in bezug auf Quantität zu stellen. Daß in diesem Falle
die Qualität des Produktes leiden muß, ist klar; das Abreißen der
Körper beim Kollodinieren und das sogenannte Tailleziehen im Ge-
brauch sind die natürlichen Folgen der unvollkommenen Härtung.
Für den kleinen Fabrikanten, welcher nicht in der Lage ist,
152 Der Glühkörper
sich einen kostspieligen Kompressor mit Motorantrieb anzuschaffen,
ist nun von Dr. H. Wolf u. Co., Charlottenburg (892 u. 900), eine
durch D.R.P. Nr. 150064 geschätzte kleine Maschine (Fig. 112) in
den Handel gebracht worden, welche die Vorzüge und Leistungs-
fähigkeit der maschinellen Kompression , mit der Handlichkeit des
ü-ummigebläses verbindet und des zum Abbrennen erforderlichen
Druck vollkommen automatisch erzeugt. Das Prinzip des Appa-
rates ist im wesentlichen das, daß durch eine kleine, injektor-
ähnliche Vorrichtung vermittelst eines feinen aber energischen
Strahles von Überhitztem
Spiritusdampf das unter
normalem Druck ausströ-
mende Gas mitgerissen und
mit der erforderlichen Ver-
brennungslnft innig gemischt
in das Brennerrohr hinein-
gepreßt wird. Die Zufüh-
rungund gleichzeitige, zweck-
entsprechende Regelung von
Gas und Dampf erfolgt anto-
Fig. 112. Preflgasgebltoe für kleinere Betriebe, matisch durch einen eigen-
artigen, mit verschiedenen
Bohrungen und Kanälen versehenen Verteilungshahn. In seiner
äußeren Gestalt besteht, der Apparat aus einem kleinen, anf zwei
Füßen ruhenden Dampfkessel, der mit Heizvorrichtung, Sicherheits-
ventil, Manometer und Dampfschraube versehen ist. Von diesem
Kessel zweigt direkt zu der Preßgasvorrichtung ein kupfernes Rohr
ab, welches kurz vor derselben über eine kleine Überhitzerflamme
geführt ist Die Preßgasvorrichtung besteht aus dem bereits er-
wähnten Verteilungshahn, welcher den Injektor und den bekannten
Preßgasbrenner trägt
Die kleine Maschine wiegt ca. 3,5 kg, beansprucht einen Raum
von nur wenigen Quadratzentimetern und ist bezüglich ihrer Auf-
stellung gar keiner Beschränkung unterworfen, sondern läßt sich
ohne besondere Vorkehrungen mittels eines gewöhnlichen Gummi-
Die Fabrikation der Glühkörper 153
Schlauches sofort an jede Gasleitung anschließen. Die Maschine ver-
ursacht, da das Gas in gleichmäßigem Strome und unter normalem
Druck in den Hahn tritt, durch ihre Tätigkeit nicht die geringste
Schwankung im Rohrnetz und erfordert deshalb auch keine Regulier-
vorrichtung, welche bei allen anderen Preßgaserzeugern notwendig ist
Die Betriebskosten der Maschine, d. h. die Mehrkosten gegen-
über den Gummigebläsen, sind außerordentlich gering, da der
verbrauchte Spiritus nicht eigentlich zum Brennen, sondern nur
zur Druckerzeugung dient. Sie betragen unter Zugrundelegung
des gegenwärtigen Spirituspreises in Deutschland und in Berück-
sichtigung des Umstandes, daß die Maschine gegenüber dem
Gummigebläse an Gas nicht unerheblich spart, ca. 7 Pfennig per
Tag bei einer zehnstündigen Arbeitszeit Für diesen Betrag be-
käme man also die Druckarbeit mit der Hand durch die auto-
matische Arbeit der Maschine ersetzt.
6. Das Kollodinieren.
Nachdem der Glühkörper abgebrannt und gehärtet ist, kann
er sofort auf einen Brenner gesetzt und in Benutzung genommen
werden; jedoch sind die Glühkörper in diesem Zustande noch sehr
zerbrechlich und lassen sich daher nicht transportieren. Im
Jahre 1891, das für die Gasglühlichtindustrie so viele Verbesserungen
brachte, gelang es auch, den Glühkörper durch Eintauchen in eine
Lösung von Harz, Kautschuck oder Kollodium (Au er D. R. P.
Nr. 91945) derartig widerstandsfähig zu machen, daß selbst ein
Transport nach überseeischen Ländern möglich wurde. Der
Konsument brauchte den Glühkörper fortan nicht mehr selbst zu
veraschen, sondern verwendete seitdem den bereits veraschten,
fertigen Glühkörper. Zum Kollodinieren, wie dieses Tränken
genannt wird, wurde eine sogenannte Glühkörpertinktur, die sich
als eine Auflösung von 2 g Kautschukpapier in 100 ccm Petroleum-
benzin erwies, empfohlen.1 Auch andere Vorschläge tauchten auf;
1 Chem. Ztg. 1897, S. 937; J. G. W. 1897, 40, S. 448; belgische Pat.
118 817 u. 127 44.
154 Der Glühkörper
so überzog Gomess (D.R. P.Nr. 99616) den abgebrannten Glüh-
körper mit einer Gummi- oder Kautschuklösung und hierauf mit
Kollodium, oder umgekehrt; De Mare (engl. Pat. 7481 vom
11. April 1895 bezw. 8. Februar 1896) tränkte die Fäden (s. S. 86)
mit Firnis oder Kollodium1; auch Leim und Gelatine (Brit. Spec
7330/97) kamen zur Anwendung, ferner auch (s. A. Schön, österr.
Pat. 12023 vom 2. Juni 1898; Dellwick, Brit. Spec. Nr. 2110/1890;
S. Neroby, amerik. Pat. Nr. 646232 vom 27. März 1900) Paraffin-
lösungen in flüchtigen Kohlenwasserstoffen (Rawson, amerik. Pat
Nr. 407963 vom 30. Juli 1889. L. de Prof t, belg. Pat 123 861
vom 5. Oktober 1896). In der ersten Zeit der Entwicklung des
Gasglühlichtes benutzte man als Tauchlack eine Schelllacklösung,
daher hört man auch heute wohl manchmal noch die Bezeichnung
„schellackierter Glühkörper", obwohl längst kein Schellack
mehr benutzt wird.
Die heute gebräuchliche Lacklösung besteht aus Kollodium,
Schwefeläther, Kampfer und einer geringen Menge Rizinusöl;
Amylacetat kommt auch hier und da zur Anwendung. Da solche
Lösungen außerordentlich leicht entzündlich sind, so unterliegt
diese Manipulation der Glühkörperfabrikation strengen polizeilichen
Vorschriften. Die Arbeitsräume, in denen kollodiniert wird, müssen
von außen geheizt werden, auch ist die Beleuchtung durch offene
Flammen zu vermeiden. Sogar die elektrische Glühlampe muß noch
mit einer Schutzglocke versehen sein, die Ein- und Ausschalter müssen
außerhalb des Raumes angebracht sein und Ventilatoren haben
beständig für das Absaugen der Atherdämpfe zu sorgen, da die
letzteren sonst eine Art Trunkenheit und selbst Ohnmachtsanfälle
bei den Arbeitern hervorrufen können.
Die Manipulation des Eintauchens der Glühkörper in den
Lack muß aus den erwähnten Gründen in einem sogenannten
Digestorium (Abzug) vorgenommen werden.
1 J. G. W. 1896, 30, S. 806; vgl. auch die französ. Patente Nr. 815367
vom 12. November 1901 (Will & Hoffmann) und Nr. 321927 vom 11. Juni
1902 (Croizet); vgl. auch belgische Patente.
Die Fabrikation der Glühkörper 155
Als erprobte Mischungen findet man die folgenden angegeben:
(437 a) Absoluter Alkohol ... 500 g
Schwefeläther 500,,
Kollodiumwolle .... 15 „
Rizinusöl 75 „
Kampfer 20 „
(355) 4% Kollodiumlösung1 . . 650,,
Äther 270 „
Rizinusöl 64 y%
Kampfer 16 „
Die Lösungen müssen gut durchgeschüttelt werden, damit sie
vollkommen klar sind.
In neuerer Zeit empfiehlt man auch, einen ätherfreien Tauch-
lack zu verwenden, der nicht feuergefährlich ist und den polizeilichen
Vorschriften nicht unterliegt Oppenheim (D.R.P. Nr. 153 758)
will eine Lösung der Kollodiumwolle in Eisessig verwenden, jedoch
dürften sich solche Lösungen nicht in die Praxis einfuhren, da
der Benutzung starker Essigsäure sehr viele gesundheitsschädliche
Eigenschaften entgegenstehen. Schon eine alkoholische Lösung,
die mit 10°/0 Essigsäure und etwas Aceton versetzt ist (D. R.P.
Nr. 153 346 Kl. 4f vom 12. November 1902), soll aus den oben
genannten Gründen unbrauchbar sein.
Um die Glühkörper mit diesem sogenannten Versandfluid zu
tränken, werden sie zu je zehn oder mehr Stück an die Haken
eines Stabes gehängt und zu gleicher Zeit in die in einem Ton-
oder Zinkge&ß befindliche Lösung getaucht (s. Fig. 113 u. 114).
Die kollodinierten Körper werden in einem Trockenschrank
(s. Fig. 115) oder einem mäßig erwärmten (40 — 50°) Raum getrocknet,
wobei darauf zu achten ist, daß die Körper nicht zu nahe hängen,
damit im Falle einer Bewegung ein Zusammenkleben vermieden wird.
Die trockenen Glühkörper werden jetzt der letzten Kontrolle
unterzogen; es kann nämlich durch zu starken Kollodiumgehalt
des Versandfluids vorkommen, daß die Körper nach dem Tauchen
1 Hergestellt aus 2 T. Kollodiumwolle, 6 T. Weingeist (91,2% Vol.) und
42 T. Äther.
Fig. US. Kollodinierrium mit Trocken schrank.
Fig. 114. Kollodimerraum.
Die Fabrikation der Ctlflhkörper 157
enger werden. Um solche Fälle festzustellen, werden die fertigen
Körper nochmals auf einen Brenner aufgesetzt.
Hervorzuheben ist, daß zu viel Kampfer zerreibliche und zer-
Fig. 115. Trockonschrank für koüodinierte GlUhkOrper.
brechtiche Strumpfe auch vor
dem Abbrennen liefert; ebenso
macht ein Überschuß von Äther
dieselben zerbrechlich; zuviel
Rizinusöl erschwert das Trock-
nen und macht die Körper zu
weich. Ein gut kollodinierter
Gluhkörper soll im trockenen
Zustande elastisch, weich an-
zufühlen und nicht zerbrech-
lich sein; seine Maschen sind
teilweise durch ein dünnes Kol-
lodium häutchen ausgefüllt, so
daß hierdurch beim Betrach-
ten unter einem bestimmten Fig. 116.
Winkel irisierende Farben ( Interferenzerschein uugeuj auftreten.
Vor endgültiger Verpackung werden die GlUhkörper am unteren
158 Her Glübkö'rper
Rande mittels einer Schere oder Maschine (Lit. 890 u. Fig. 116)
beschnitten (Schneidemaschinen sind beschrieben in: Französ. Pat
Nr. 333879 vom 17. Juli l'J03 — Adam; amerik. Pat Nr. 695354
vom 31. Oktober 1901 — Wagner & Wendtland; Nr. 709044
vom 28. Dezember 1901 — J. T. Robin).
7. Verpackung.
Die Gllihstrumpfe werden meistens in zylindrischen Papp-
schachteln verpackt, deren beide Enden durch Deckel verschlossen
sind (Fig. 117 u. 118); an einer der beiden
Öffnungen des Zylinders befinden sich zwei
Einschnitte, um hierin den Wollfaden, an
welchem das Netz hängt, einzuklemmen.
Beide Deckel sind mit Watte ausgelegt,
damit der in der Schachtel befindliche
Glühkörper gewissermaßen zwischen zwei
Kiesen liegt und so an den Enden nicht
beschädigt werden kann.1
Es kommen indes auch, jedoch sel-
tener, Holzschachteln in Form eines Recht-
Fig. 117. Fig. 118.
ecks mit zylindrisch ausgehöhltem Innern
zur Verwendung. Die Welsbach Light Co. hat sich eine Vor-
richtung zum Verschicken von Glühkörpem in Amerika schätzen
lassen (Mason, am. Pat. Nr. 616548
vom 27. Dezember 1898; siehe
auch: Franz. Pat. Nr. 313208 vom
3. Aug. 1901 — Van den Schuyt;
Pat. Nr. 331505 — Luchaire;
amerik. Pat. Nr. 682735 vom 13. Aug.
1800 — Mc Roberts; Nr. 687360
Fig. 118. Einfacher Installation»- vom 26. Nov. 1901 — O.Wiederhold;
kästen Kam Transportieren von
Brennern mit Glubkorpem Nr.689519 vom 24.Dezember 1901 —
' Große Glühkörperfabrikcn besitzen seihet die erforderlichen Maschinen
r Herstellung der Hülsen, aber nur am von den Lieferanten n
i sein, denn eine gröbere Ersparnis ist hierbei nicht zu erzielen.
Die Fabrikation der GLühkörper 159
Gh. Rogers; Nr. 746645 vom 26. Mai 1902 — J. T. Robin; belg.
Pat Nr. 147684 vom 2. Februar 1900 — E. A. Braubach).
Trotz der sorgfältigsten Verpackung der versandfähig gemachten
Fig. 120. InstallitionoUiten zum Transportieren von Brennern
und Glilhkörpern.
Gluhkörper sind Bechädigungen beim Transport an. der Tages-
ordnung. Ein Packet mit diesen immerhin noch sehr zerbrechlicheu
Glühkörpern braucht nur zur Erde zu fallen,
so kann die Struktur des Gewebes durch den
Stoß einen Riß erhalten, der durch die Lack-
schicht vorerst nicht wahrnehmbar, erst nach
dem Abflammen znm Vorschein kommt
Es wäre daher wünschenswert, wenn die
Postverwaltung eine Einrichtung treffen würde,
wonach Packete mit zerbrechlichem Inhalt
gegen eine besondere Gebühr besonders vor-
sichtig behandelt würden.
Die Fig. 1 19, 120, 121 zeigen die gebräuch-
lichsten Transportkästen für Glühkörper und
Brenner mit Glühkörpern (Lit 852 u. belg.
Pat 131416 vom 12. Okt 1897; Schweiz. Pat.
15242 vom 11. Septbr. 1897} — W. Schenk.
8. Abflammen.
Das Abbrennen des kollodinierten Glüh- F'S- iai- Trtnsport-
. , _ kssten fllr Brenner mit
korpers nennt man Abtlammen. Oiaiikdrpem.
160 Der Glühkörper
Nach dem Abflammen des Lackes ist der Glühkörper zuerst
weich, und zwar weicher als nach der Preßgasbehandlung; erst
nachdem er etwa 10 — 15 Minuten auf dem Brenner der Flamme
ausgesetzt war, hat er seine frühere Härte wieder erreicht. Aus
diesem Grunde ist es auch bei Verwendung von neuen Glühkörpern
zweckmäßig, dieselben auf den Brenner zu setzen und innerhalb des
Zylinders den Lack abzuflammen, so daß der Glühkörper gleich
einige Zeit weiter brennen kann und nicht durch die Erschütterung
beim Aufsetzen des Zylinders zerstört wird.
II. Herstellung von Oltthkftrpern
aus nicht organisierter Cellulose nach den Verfahren von
Knöfler, Plaissetty n. a. m.
Während man den Au ersehen Glühstrümpfen aus pflanzlichen
Fasern den Öehalt an seltenen Erden durch Tränken der Strümpfe
mit den betreffenden Lösungen gibt, wurden mehrere Versuche ge-
macht, anstatt der pflanzlichen Faser künstliche Fäden zu benutzen
und dieser künstlichen Faser bereits während ihrer Her-
stellung die Erden zuzusetzen.
Bekanntlich war es Ghardonnet gelungen, Fäden und Ge-
webe, welche früher nur aus organisierten pflanzlichen oder tierischen
Fasern fabriziert wurden, aus nicht organisierter Cellulose, nämlich
aus einer Lösung von Kollodium- bezw. Schießbaumwolle herzustellen.
Diese künstliche Seide, Kollodiumseide, besser Zellstoffseide
genannt, wird nach folgendem Verfahren hergestellt: die aus Watte
gewonnene Nitrocellulose wird in Alkohol -Äther (1:1) zu einer
dicken Flüssigkeit gelöst, die Lösung filtriert und unter einem Druck
von 50 Atm. von einem verzinnten Stahlkessel aus durch sehr feine
Glasröhrchen von 0,08 mm lichte Weite gepreßt Die austretenden
Fädchen erstarren sofort an der Luft, ein Einpressen in Wasser ist
nicht erforderlich; die Ätherdämpfe werden durch Ventilatoren
abgesaugt. 10 — 36 solcher Fäden verspinnt man sofort zu einem
dickeren Faden, trocknet ihn nach und denitriert durch Schwefel-
ammonium, so daß dem Stoff die Explosivität genommen wird
Herstellung von Glühkörpern 161
und im wesentlichen wieder Cellulose entstellt; zuletzt wird noch
mit Chlorkalk weiß gebleicht. Ihre Festigkeit ist im trocknen Zu-
stande genügend, im nassen dagegen sehr gering; sie findet haupt-
sächlich Verwendung für Posamenten, Möbel- und Vorhangsstoffe.1
Ein bekanntes, aber technisch wenig brauchbares Lösungs-
mittel für Cellulose ist auch Schweitzers Reagens, eine Lösung
von Kupferoxyd in konzentriertem, wäßrigem Ammoniak, in welcher
die Cellulosefaser zunächst aufquillt und sich dann als Kupfer-
verbindung löst; die Lösung hinterläßt ein horniges Häutchen, aus
dem durch Essigsäure das Kupfer ausgezogen werden kann.
Plaisetty (D. R. P. 135534, Klasse 4f v. 16. Aug. 1901) hat
sich die auf diese Art hergestellten Fäden für Glühstrümpfe
schützen lassen. Es ist aber anzunehmen, daß der Erfinder selbst
hiervon keinen praktischen Gebrauch macht. Wertvoller und großer
Anwendung fähig ist die Viscose (Verfahren von Crofs und
Bevan). Feine Cellulose, z. B. Natron cellulose, wird mit starker
Natronlauge auf einem Kollergang innig gemischt, es entsteht unter
starkem Quellen ein Natronsalz, Alkalicellulose; diese Masse ver-
bindet sich, mit 10°/0 Schwefelkohlenstoff digeriert, mit diesem
zu einem Sulfokarbonat, welches sich leicht in Wasser löst. Die
Lösung, Viscose genannt, ist in der Kälte und bei Luftabschluß be-
ständig, an der Luft wird sie langsam unter Rückbildung von Cellu-
lose zerlegt Hauptsächlich dient sie zum Tränken bezw. Überziehen
von Papier oder Zeugen, für Lederpapier, wasserdichte Zeuge,
zum Zeugdruck und auch zum Spinnen einer künstlichen Seide.
Die nach den genannten drei Verfahren erhaltenen Fasern
unterscheiden sich von der natürlichen Cellulosefaser dadurch, daß
sie nicht röhrenförmig, sondern dicht sind und hydratisierte, gallert-
artige Cellulose statt wasserfreier vorstellen, was für den weiteren
Prozeß zur Herstellung der Glühkörper von großer Wichtigkeit ist.
Zu einer Zeit, als das Au ersehe Patentmonopol die Her-
stellung der Glühkörper der Konkurrenz nicht gestattete, entstand
das Knöflersche Verfahren (D. R. P. 88556, Klasse 26 vom
1 Siehe Sfivern, Die künstliche Seide, 1900.
Böhm, Ganglühlicht. 11
162 Der Glühkörper
28. März 1894), wonach der Kollodiumlösung die entsprechenden
Salze der seltenen Erden, am besten in Alkohol gelöst, zugesetzt
werden. Nicht in Alkohol lösliche Verbindungen werden in Form
einer Suspension verwendet. Dem so erhaltenen Gemisch von
Kollodium mit den seltenen Erden können auch noch andere
organische Substanzen fest oder gelöst zugesetzt werden (z. B.
Zucker und Kampher). Die durch Druck aus kapillaren Röhrchen
gepreßten Fäden werden entweder in • warmer Luft getrocknet oder
durch Pressen in Wasser fixiert
Die Verbrennung solcher Fäden bezw. daraus hergestellter
Gewebe soll nun aber, sofern man nicht andere organische Stoffe,
wie Kampfer, Zucker u. s. w. beigemengt hat, so energisch vor sich
gehen, daß es schwierig ist, gut haltbare Glühkörper zu bekommen.
Deshalb empfiehlt es sich, den Faden vorher in bekannter Weise
mit Schwefelammonium zu denitrieren.
Während Knöfler(446) die hydratisierten Salze der seltenen
Erden verwendet, benutzt Plaissetty (D. ß. P. 129013, Klasse 4f
vom 12. Juni 1900) die wasserfreien Verbindungen unter Zusatz von
ganz geringer Menge des Bindemittels: Kollodium. Das Produkt,
welches nach diesem Verfahren erhalten wird, soll nach dem
Trocknen langsam verbrennen und ohne weitere Vorbehandlung
(Denitrierung) verwendet werden können.
Um die Fäden biegsamer zu machen und die angewendeten Salze
in Hydroxyde überzuführen, werden sie mit Ammoniak behandelt.
Nach der englischen Patentschrift 26381/1897 (siehe auch
D. R. P. 111887 vom 11. April 1896, Blasco de L6ry) werden
die Leuchtsalze in Essigsäure gelöst und nach Zugabe von Eis-
essig mit der Lösung der Kollodiumwolle in Eisessig vermischt.
Man erhält so eine spinnbare Masse aus 100 Teilen Kollodium-
wolle, 30—50 Teilen Salzen und 1200 Teilen Essigsäure. Der
hieraus durch Verspinnen von Fäden gewonnene Strumpf wiegt vor
dem Abbrennen etwa 5 g und liefert 0,6 g Asche. Nach dem Ver-
fahren von Plaissetty (D. R. P. 129013) soll man ein Spinn-
material aus 90 Teilen Kollodiumwolle, 150 Teilen Salzen und
3 1 0 Teilen Lösungsmitteln erhalten; der aus solchen Fäden gestrickte
Herstellung von Glühkörpern 163
Strumpf, der gleichfalls 0,6 g Asche liefert, soll dagegen nur 1,5 — 1,6 g
wiegen, also wesentlich leichter als der nach dem englischen Ver-
fahren hergestellte Strumpf sein. .
Plaissetty behauptet, daß alle diese Verfahren große Nachteile
aufweisen, da die viskose Masse, aus der die künstlichen Fäden
hergestellt werden, nur eine begrenzte Menge Erden aufnehmen
kann und das mit organischen Substanzen vermischte Kollodium
nicht homogen und daher schwer verspinnbar ist
Nach den Angaben Plaissettys eignen sich die künstlichen
Fäden, trotzdem ihnen die Hohlräume der natürlichen Fasern
fehlen, ebenso gut dazu, durch direktes Imprägnieren mit den
Leuchtsalzen einen geeigneten Glühkörper zu liefern; zu diesem
Zweck wird die künstliche Seide (D. K.P. 141244, Klasse 4f vom
30. April 1902) in eine konzentrierte Thorium-Gernitratlösung ge-
taucht, wobei infolge der kolloidalen Natur der künstlichen Seide
nahezu jede beliebige Menge der Nitratlösung aufgenommen werden
kann im Gegensatz zur gewöhnlichen Baumwolle. Es erfolgt hier-
bei eine direkte Verbindung mit den Salzen, was sich durch
mikroskopische Untersuchung der Abschnitte konstatieren läßt.
Zur Herstellung eines regelrechten Glühkörpers ist ungefähr eine
seinem eigenem Gewichte entsprechende Salzmenge erforderlich.
Nach sorgfältigem Trocknen wird alsdann die erhaltene Verbindung
der Seide mit den Nitraten der Edelerden in eine stark konzen-
trierte Ammoniaklösung getaucht, wobei die Nitrate in Hydroxyde
übergeführt werden, die in enge Verbindung mit der gallertartigen
Cellulose treten. Obschon der Faden nun etwa 40°/0 seines Ge-
wichtes an Nitraten enthält, erscheint er in keiner Weise verändert,
besitzt den gleichen Glanz, scheinbar auch den gleichen Umfang
und ist nur beträchtlich leichter geworden.
Lew es1 behauptet, daß die bessere Haltbarkeit und Licht-
beständigkeit der künstlichen Seide gegenüber der Baumwolle durch
die andersartige Struktur des Gewebes bedingt ist. Während der
Auersche Glühkörper im Mikroskop einen dichten, verflochtenen
1 Lewee, J. G. W. 46, S. 315.
11
164 Der Glühkörper
Faden von unzähligen feinen Fasern zeigt, besteht der Faden des
Kollodiummantels aus einem Bündel unverflochtener Fasern (oder
Drähte, wie Knöfler sie nennt), deren Zahl je nach dem Her-
stellungsverfahren variiert l Letzterer Faktor hat, wie Experimente
zeigten, einen bedeutenden Einfluß auf die Beständigkeit, da der
Glühkörper von Knöfler2 und Plaissetty8 ca. 1500, ein aus einer
größeren Anzahl von feineren Kollodiumfäden hergestelltes Fabrikat
(Kunstseidefabrik Lehner, jetzt Vereinigte Kunstseidefabriken)
bis zu 3000 Stunden gebrannt werden kann und am Schlüsse noch
ein besseres Licht gibt, als die meisten gewöhnlichen Aue r- Glüh-
körper nach einigen hundert Stunden.
Zwischen dem Baumwoll- und dem Kollodiumfaden steht der
Ramiefaden, der nach Ansicht Lewes durch seine größere Billig-
keit ein wichtiger Konkurrent des Kollodiumfadens ist.
Nach diesem kurzen Überblick wird wohl der objektiv Urteilende
zu der Überzeugung gelangen, daß der Grundgedanke, nicht organi-
sierte Fasern zur Herstellung von Glühkörpern zu verwenden, zum
ersten. Mal in deutlicher Weise im Knöflerschen Patent zum
Ausdruck kommt. Ob nun die Kollodiumwolle in einem Gemisch
von Alkohol und Äther oder Essigsäure gelöst wird, ist gleich-
gültig, denn alle genannten Vorteile des einen oder anderen Ver-
fahrens sind doch nur Mittel zum Zweck, nämlich zum Erlangen
eines Patentes. Die Praxis hat deutlich bewiesen, daß man auch
nach dem Knöflerschen Verfahren der Viskosemasse bis 40°/0
Nitrate der Erden einverleiben kann, und daß es unwesentlich ist,
ob die Salze gänzlich entwässert oder etwas wasserhaltig sind.
Einen Vorteil hat allerdings das zuletzt veränderte Plaissetty-
sche Verfahren, wonach die gesponnenen Fäden mit der Thor-
Cerlösung imprägniert und hierauf mit Ammoniak behandelt werden.
Dieser Gedanke findet sich aber bereits in der belg. Patentschrift
106592 (s. Patentverzeichnis) ausgesprochen.
Jedenfalls ist dieser Umstand maßgebend beim Übertragen
1 Lewes, J. G. W. 46, S. 11.
2 Knöfler, J. G. W. 1897, S. 343; das. 1902, S. 32.
8 Plaissetty, J. G. W. 46, S. 11.
Prüfung der Glühkörper 165
des Verfahrens in die Praxis gewesen, denn erst vor kurzem ist
es Plaissetty gelungen, sein Verfahren in einem Pariser Betriebe
einzuführen. Wie von anderer Seite berichtigt wird, soll der rohe
Plaissetty-Strumpf das Gewebe eines Hill -Glühkörpers darstellen 1
(s. auch über Plaissetty. Verfahren Lit. 479, 481b, 489, 491*).
111. Prüfung der Gltthkörper.
Da die im Gasglühlicht zur Erzeugung kommenden Licht-
mengen außer der Qualität des Gases3 auch noch von der Be-
schaffenheit der Glühkörper abhängig sind, hatte die Gasindustrie
für die Leistungsfähigkeit der im Handel befindlichen Glühkörper
lebhaftes Interesse. Dieses veranlaßte den Deutschen Verein von Gas-
und Wasserfachmännern, in Gemeinschaft mit der Physikalisch-
Technischen Reichsanstalt in Charlottenburg im Winter 1899/1900
genaue Versuche auf wissenschaftlicher Basis nach vereinbarten
gleichen Bedingungen mit einer Reihe von Glühkörpern aus-
zuführen.3 Es wurde gefunden, daß ein sorgfältig abgebranntes
Glühlicht bei 30 mm Gasdruck während 300 Brennstunden durch-
schnittlich eine Lichtstärke von 70 HL bei einem Konsum von
120 1 pro Stunde — somit 1,7 1 pro Stunde und HL — gibt.
Nach dieser Brenndauer geht die Leuchtkraft nicht mehr erheb-
lich unter 60 IE. herunter. Im Jahre 1895 zeigten die besten
Glühstrümpfe eine Verminderung ihrer Leuchtkraft um 45°/0?
heute beträgt dieser Rückgang nur noch 12 — 20°/0. Diese in
Berlin, Charlottenburg, Dessau und Karlsruhe angestellten Ver-
suche ergaben aber ferner, daß trotz der verhältnismäßig ver-
schiedenen Leuchtkraft des Gases der einzelnen Städte im Schnitt-
brenner (8,2 — 14,3 HL) dieselben Glühkörper an den verschiedenen
Stellen im wesentlichen dieselbe Lichtstärke besaßen.
1 Plaissetty, J. G. W. 46, S. 113 und 195.
* Die Abhängigkeit der Qualität des Gases sollte bei den vergleichen-
den Untersuchungen ebenfalls bestimmt werden. Liebenthal, Physikalische
Reichsanstalt — priv. Mitt. v. 17. Juni 1904.
3 J. G. W. 43, S. 665-672; s. auch das. 45, S. 657 u. S. 661.
166 Der Glühkörper
Die ersten Prüfungen sollten nur informatorisch sein und be-
zogen sich auf die Fabrikate der fünf größten deutschen Gasglüh-
lichtfabriken, welche insgesamt mehr als 75°/0 des gesamten
deutschen Glühstrumpfbedarfes decken.
Die Bedingungen, unter welchen die Prüfungen vorgenommen
wurden, waren die folgenden:
Benutzt wurden Auer-Brenner und Auer-Düsen sowie 25 cm
lange Jenenser Zylinder; die Magnesia-Tragstifte hatten eine Länge
von 70 mm, von der Brenneroberkante bis zur tiefsten Stelle der
Gabel gerechnet.
Zu bestimmen war die mittlere horizontale Lichtstärke durch
Messen in zehn Richtungen. Als Vergleichslichtquellen konnten
elektrische Glühlampen oder, wo dieses nicht möglich war, Juwel-
brenner verwendet werden.
Zur Prüfung durften nur tadellos geformte, sich eng an den
Brenner anschließende Glühkörper benutzt werden. Jeder Glüh-
körper, bei dem anfangs der Unterschied zwischen dem Maximum
und Minimum der in den zehn Richtungen gefundenen zehn Licht-
stärken mehr als 15°/0 betrug, wurde wegen zu großer Ungleich-
heit sofort ausgeschlossen. Im Laufe der Prüfung schadhaft ge-
wordene Glühkörper wurden tunlichst durch andere ersetzt.
Die photometrische Prüfung wurde nach 1 Stunde, außerdem
zu einer beliebigen Zeit innerhalb der ersten 24 Stunden, ferner
nach 100 und 300 Brennstunden ausgeführt. Über 300 Stunden
hinauszugehen, erschien nicht angemessen, da die Lichtstärke
nach dieser Zeit erfahrungsgemäß nur relativ wenig abnimmt und
eine Festigkeitsuntersuchung vorläufig ausgeschlossen war. Der
Gasdruck betrug zwischen 30 und 35 mm, der Gasverbrauch
zwischen 100 und 1251 in der Stunde. Unter Einhalten dieser
Grenzen war durch allmähliches Aufbohren der Düse oder durch
Auswählen einer passenden Düse (aus einem Satz von 5 — 6 Düsen-
sorten mit verschieden großen Bohrungen) bei der Anfangsprüfung
jeder Glühkörper mittels Photometers auf die größte absolute
Lichtstärke (also nicht auf die günstigste Ökonomie) zu bringen.
Bei jeder späteren photometrischen Prüfung war der Glühkörper
Prüfung der Glühkörper
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168 Der Glühkörper
unter Benutzung derselben Düse einer zweimaligen Messung zu
unterziehen :
1. bei dem Druck der Anfangsprüfung,
2. bei der durch Zudrehen des Hahnes (Verminderung des
Druckes) zu erreichenden größten Lichtstarke.
Neben den photometrischen Messungen wurde noch eine
Prüfung des zu den Versuchen benutzten Leuchtgases mittels Hohl-
kopfbrenners bei einem
stündlichen Verbrauche
von 150 1, sowie eine Heiz-
wertbestimmung mittels
des Jnnkerschen Kalo-
rimeters ausgeführt.1
Die Versuchsergeb-
nisse sind in die vor-
stehender Tabellen zu-
sammengefaßt.
Nach den soeben be-
schriebenen, allgemeinen
Gesichtspunkten kann
man die Qualität eines
Glühkörpers prüfen. Ab-
solut sichere Vorschriften
lassen sich für diese Ver-
Fig. 122. Fentigkeitaprüfer für GlubkOrper. hältnisse nicht geben, Weil
zu viel Umstände die
Leuchtkraft beeinflussen und verändern. So ist z. B. die Ver-
schiedenheit des Gewebes, die Größe des Formholzes, die Art des
Abbrennens und Formens, die Art der Aufhängung, die Größe der
oberen Öffnung., die Höhe des Tragstiftes, gutes Anpassen des Durch-
messers an den Brennerkopf von Wichtigkeit, ebenso eine möglichst
kreisrunde Form. Der Inhalt des über den Brennerkopf hinaus-
ragenden Teiles darf nicht zu groß sein, weil derselbe sonst von
1 Über Heizwertbeatimmung b. auch Level, J. 6. W. 1903, 46, S. 970.
Mikroskopische Untersuchung der Glühkörper 169
der Flamme nicht völlig erfüllt wird und nur teilweise leuchtet.
Die Seiten wände des Glühkörpers sollen von dem oberen Rande an
möglichst gerade nach abwärts ziehen und dürfen oben nicht
kuppeiförmig ausgebaucht sein. Auch ob der Brenner in staub-
freier Luft oder in stauberfüllter Straßenluft Aufstellung findet ist
auf die Beständigkeit der Leuchtkraft von Einfluß.1
Die Widerstandsfähigkeit der Strümpfe mißt Vautier (Lit. 487
und franz. Pat Nr. 320928 vom 6. Mai 1902) mittels zweier Vor-
richtungen: durch einen Druck- und einen Dehnapparat. Für den
gleichen Zweck hat Syssoyeff (491b) eine Wage konstruiert, von
anderer Seite werden auch Schüttelapparate empfohlen (Fig. 122).
Ein Strumpf nach Syssoyeff hielt eine Zugkraft von 120 g aus,
während ein solcher nach Jasper (mit Kieselsäure) imprägniert
(s. S. 196), bis 1000 Stößen in der Minute widerstand, ein Auer-
Strumpf ohne diese Präparation zerbrach bereits nach 140 Stößen.2
IV. Mikroskopische Untersuchung der Glühkörper
nach C. Killing (469).
Auf fast allen Gebieten des naturwissenschaftlichen und tech-
nischen Wissens benutzt man zur Untersuchung neben chemischen
Hilfsmitteln auch das Mikroskop. Ja, es gibt Gebiete, auf denen
dieses der einzig zuverlässige Führer ist Eine solche bevorzugte
Bolle spielt das Mikroskop beispielsweise bei der Untersuchung der
Gespinstfasern.
Da man bei der Herstellung von Gasglühkörpern von Ge-
spinstfasern ausgeht, war es naheliegend, auch bei deren Unter-
suchung sich des Mikroskopes zu bedienen.
Chas. E. John3 benutzte zum erstenmal das Mikroskop
für eine Glühkörperuntersuchung und zwar lediglich dazu, das
Schrumpfen der Aschenfäden beim Brennen der Glühkörper zu
beobachten.
1 J. G. W. 42, S. 558. * das. 42, S. 218; s. auch Lit Nr. 439 b.
• Wied. An. 1895, 56, S. 448; J. G. W. 1896, S. 160.
170 Der Glühkörper
m
Ei Hing hingegen legte bei seiner Untersuchung besonderen
Wert auf die verschiedenen Fasern und Fäden und berücksichtigte
die Veränderungen, welche dieselben bei der Fabrikation der Gas-
glühkörper, sowie später bei dem Glühen der letzteren auf dem
Brenner erleiden.
Da der leicht zerstörbare Aschenfaden viel Manipulationen
nicht verträgt, so bettet man ihn ebenso wie die rohen und im-
prägnierten Pflanzenfasern in Kanadabalsam.
Bei der Bereitung des Präparates legt man den Gegenstand
auf den Objektträger, bringt einen Tropfen Kanadabalsam auf das
Deckgläschen und legt dieses alsdann umgekehrt, also mit dem
hängenden Tropfen nach unten, vorsichtig auf das Objekt Wenn
man dann den Objektträger einige Male durch die Bunsen-
flamme zieht, so wird der Balsam weich und verteilt sich gleich-
mäßig über das ganze Präparat, ohne daß dieses verändert wird
und Luftblasen hinterbleiben. Handelt es sich um ein Bündel
nicht veraschter Gespinstfasern, so drückt man dasselbe mit dem
Deckglas auseinander, damit die einzelnen Fasern gut neben-
einander lagern und bequem beobachtet werden können. Asche-
fäden dürfen begreiflicherweise nicht gedrückt werden. Läßt man
das Präparat einige Zeit erkalten, so ist es für die mikroskopische
Untersuchung fertig.
Von der großen Zahl technisch verwendeter Gespinstfasern
haben nur zwei sich dauernd in der Gasglühkörper-Industrie be-
haupten können: Baumwolle und Ramie. Die Garne aus Baum-
wolle, soweit sie für die Glühkörperfabrikation in Betracht kommen,
bestehen aus sechs Fäden, d. h. sechs Bündeln von Einzelfasern.
Die Fäden, einzeln gesponnen, werden für sich gezwirnt, hierauf
zu je zwei vereinigt und diese gezwirnten Vorgarne dann drilliert
Da jeder Faden unter dem Mikroskop als ein Bündel von 40 —
50 Einzelfasern erscheint, so hat das Garn oder der Gesamt-
faden 3 x 2 x 40 — 50 = 240 — 300 Einzelfasern. Es gibt starke
und feine Garnnummern; die in der Glühkörperfabrikation ge-
bräuchlichsten Nr. 100 und Nr. 70 sind aus bester ägyptischer
Baumwolle hergestellt. — Die Ramie (der malaiische Name für
Mikroskopische Untersuchung der Glühkörper
171
Chinagras) ist viel schwerer auf Garn zu verarbeiten als Baum-
wolle; bei der gebräuchlichsten Nr. 60/3 werden drei Fäden, je
ans ca. 30 Einzelfasern bestehend, vereinigt, so daß man bei diesem
Garn viel weniger Einzelfasern als bei Baumwolle, nur etwa 90,
zählt Wir werden weiter unten sehen, daß aber der Durch-
• der Einzelfaser bei Ramie im Durchschnitt doppelt so groß
Fig. 128. Baumwolle, 70 er, Einzelfasern, roh.
240fache Vergrößerung.
ist als bei Baumwolle. Für die mikroskopische Untersuchung wählte
Killing Baumwolle Nr. 70 und Ramie Nr. 60/3.
In Fig. 123 sind bei 240facher Vergrößerung mehrere Einzel-
fasern des aus 240 bis 300 solcher Fasern bestehenden Baumwoll-
garns Nr. 70 dargestellt. Die Fasern erscheinen als breite, mehr
oder weniger korkzieherartig gedrehte Bänder. Von der Drehung
hängt es ab, ob das Lumen oder die Wandung schmal oder breit
erscheint Den Durchmesser fand Killing mit dem Okularmikro-
172 Der Glühkörper
meter, an 30 Fasern gemessen und daraus den Durchschnitt be-
rechnet, zu 16 Mikromillimetern (1 fi = '/10oll mm). Das Lumen,
bei der lebenden Pflanze mit Protaplasma erfüllt, zeigt jetzt die
eingetrockneten Eiweißkörper. Dieses eingetrocknete Protoplasma
ist für die in der Glühkörperfabrikation verwendeten ägyptischen
Baumwollfasern so charakteristisch, daß darauf besonders aufmerk-
sam gemacht sei, zumal die von anderen Beobachtern dargestellten
Fig. 124. Baumwolle, 70er, Einzelfasern, imprägniert.
240 fache Vergrößerung.
mikroskopischen Bilder von Baumwollfasern ' auch im Lumen
meist faserig erscheinen, während Eilling solche Linien nur auf
der Oberfläche der Cuticula, im Lumen aber nur äußerst Betten
bemerkte.
Fig. 124 zeigt das mikroskopische Bild derselben Baumwoll-
faeern, nachdem die Netze (Strümpfe) mit der Thor-Cernitratlösung
1 Siehe z.B. Höhne], Mikroskopie der techn. vevw. Faserstoffe, S. 26.
Mikroskopische Untersuchung der Glühkörper
173
imprägniert und getrocknet worden sind. Da auch hier die
Dicke als Mittel aus 30 Messungen sich zu 16 fi ergab, so hat
keinerlei dauernde Quellung stattgefunden. Die Oberfläche der
Einzelfasern weist keine Ablagerung von Salzen auf, auch von
etwaigem Auskristallisieren ist nichts zu bemerken; letzteres würde
besonders dann zu erwarten sein, wenn die Lösung außer Thor-
und Cernitrat noch Ammonnitrat enthielte. Die Lösung ist offen-
21
Vh
*—
Fig. 125. Baumwolle, 70 er, Einzelfasern, abgebrannt.
240 fache Vergrößerung.
bar in das Innere der Faser eingedrungen und hat beim Trocknen
der Netze dort die Salze zurückgelassen, ohne irgend eine mor-
phologische Veränderung der Faser hervorgerufen zu haben. Auch
in diesem Falle, genau ebenso wie bei Fig. 123, liefern die einzelnen
Fasern ein verschiedenes Bild je nach ihrer Dicke und vor allem
je nach der recht- oder schiefwinkligen Lage des breiten Faser-
bandes zur Achse des Mikroskops. Es findet demnach beim Im-
prägnieren der Netze ein ähnlicher Vorgang statt wie beim Färben
von Gespinstfasern, nur mit dem Unterschiede, daß beim Färben
174 Dur Glühkorper
der Farbstoff von dem getrockneten Garn sehr fest gehalten wird,
während die Leuchtsalze leicht und vollständig mittels Wasser
wieder ausgezogen werden können; aber in beiden Fallen dringt
die Salzlösung in das Innere der Faser ein und hinterläßt dort
beim Trocknen die Salze.
Bei Fig. 125 sieht man dieselben Fasern von Baumwolle Nr. 70,
imprägniert und abgebrannt, so daß die zurückbleibende Asche,
Fig. 126. Baumwolle, 70er, Einzel fitaern, gehärtet, nach einer Brenn stund«.
240fache VergrBÖerung.
wenn man von der geringen Menge Rückstand, welchen die nicht
imprägnierte Baumwolle an und fUr sich besitzt, absieht, nur aus
Thoroxyd (89%) und Ceroxyd(l°/0) besteht. Das mikroskopische Bild
hat sich, mit dem vorigen in Fig. 124 verglichen, gänzlich verändert.
Von Lumen und Wandung ist nichts mehr zu Behen, ebenso-
wenig von eingetrockneten Eiweißkörpern. Die ganze Faser ist
gleichförmig und von faseriger Struktur geworden. Einige Krüm-
mungen sind eingetreten, ferner ist die Dicke von durchschnittlich
16 f< auf 10 fi zurückgegangen.
Mikroskopische Untersuchung der Glühkörper
175
Eine weitere Krümmung der Einzelfasern findet statt, wenn
der Glühkörper bei sehr hoher Temperatur gehärtet wird. Fig. 126
stellt Einzelfasern dar, welche einem Glühkörper entnommen sind,
der, aus einem imprägnierten und getrockneten Baumwollnetz
Nr. 70 durch Veraschen hervorgegangen, gehärtet war (durch welche
Manipulation ihm bekanntlich die endgültige Form gegeben wird),
und dann eine Stunde auf dem Brenner geleuchtet hatte. Die
L " '-
Fig. 127. Baumwolle, 70er, Einzelfasern, nach 300 Brennstunden.
240 fache Vergrößerung.
schöne faserige Struktur hat beim Härten gelitten, es sind hier
und da in den Einzelfasern, besonders an den Krümmungsstellen,
kleine Körnungen, Rundungen bemerbar, welche offenbar von
Sinterungen früher vorstehender Partien herrühren. Die Fasern
sind nicht mehr so durchsichtig wie bei Fig. 125, sie sind dunkler
geworden und im Durchmesser auf durchschnittlich (immer das Mittel
von 30 Messungen genommen) 8 p zurückgegangen.
Fig. 127 zeigt die Einzelfasern aus demselben Glühkörper, nach-
1 76 Der GlÜhkÖrper
dem er 300 Stunden geleuchtet hat. Die faserige Struktur ist
ganz verschwunden, dafür ist überall Körnung eingetreten. Die
Krümmungen der Faser haben bedeutend zugenommen, so daß sie
selbst auf kurze Strecken, wie das bei Fig. 126 noch bemerkbar ist,
nicht mehr gradlinig zu nennen ist. Der Durchmesser ist jetzt im
Durchschnitt nur noch 5 //.
Bei einem Vergleich der Fig. 125, 126 und 127 gewinnt man
Fig. 128. Baumwolle, 70er, Fjg. 129. Baumwolle, 70er,
abgebrannt, ganzer Aschenraden. gehartet, ganzer A scheu faden,
lOOfache Vergrößerung. n»eh einer Brennatnnde.
lOOfache Vergrößerung.
ein klares Bild von den Veränderungen, die die Einzelfaser, wie sie
durch Veraschen der imprägnierten Baumwollnetze erhalten wird,
vom Augenblick des Entstehens bis nach 800stündigem Aufenthalte
in der Bunsendamme eines Gasglühlichtbrenners (von 115 1 Konsum)
erleidet; die faserige Struktur verschwindet allmählich, indem sie
den oben erwähnten Körnungen Platz macht; der Durchmesser
wird kleiner und die Faser immer dunkler, die Krümmungen hin-
gegen werden immer größer.
Mikroskopische Untersuchung der Glühkörper 177
Betrachtet man nun unter dem Mikroskop statt der Einzcl-
i'asern den ganzen, bekanntlich auB 240 — 300 Einzelfasern ge-
bildeten, durch Abbrennen des imprägnierten Baumwollfadens
Nr. 70 entstandenen Aschefaden, zunächst gleich nach dem Ab-
brennen, dann nach dem Härten und einstündigem Brennen und
schließlich nach 300 Stunden, so erhält man die in Fig. 128, 129
und 130 wiedergegebenen
mikroskopischen Bilder. ! J
Während für das Studium |
der Einzelfaser eine 240- ■■
fache Vergrößerung not- <
wendig ist, genügt für die j
ganzen Aschefäden eine ,'
lOOfache. Bei lOOfacher
Vergrößerung sind die ;
Einzelfasern wohl noch zu ]
sehen, aber ihre morpho- !
logischen Eigentümlich- !
keiten treten nicht mehr !
scharf genug hervor. Gleich [
nach dem Abbrennen des
imprägnierten Strumpfes .
ist die Drehung des Fadens
(s. Fig. 128) noch sehr gut Fig. 180. Baumwolle, 70er, ganzer Asch enf aden,
, _ _, . nach 300 Brennstunden.
zu sehen. DerDurchmesier ,„„,„„, y„pateTOf.
des Aschefadens beträgt als
Kittel aus 30 Messungen 272 /t. Die vorhergehende Fig. 129 zeigt
den ganzen Ascbefadeo nach dem Härten und einstündigem Leuchten,
die durchschnittliche Dicke beträgt nur noch 213 fi; dabei ist der
Faden dunkler und weniger durchsichtig geworden. Hat der Glüh-
körper nun gar 300 Stunden in der heißen Flamme zugebracht
(Fig. 130), so ist von Drehung der FaserbUndel kaum noch etwas
zu bemerken; der Faden ist ganz undurchsichtig geworden und
seine durchschnittliche Dicke auf 146 /i zurückgegangen.
Das Material für die Präparate der ganzen Aschefäden wurde
Bahm, Ouflablloht 12
1
178 Der Glühkörpor
aus den betreffenden Glühkörpern entnommen, d. h. für Fig. 128
aus einem eben abgebrannten, lose herunterhängenden Glüh-
körper, für Fig. 129 ans einem solchen, welcher (immer von
Baumwollnetzen Nr. 70 stammend) nach dem Abbrennen bei sehr
hoher Temperatur gehärtet war und dann eine Stunde auf einem
Gasglählichtbrenner von 115 1 stündlichem Gaskonsum geleuchtet
hatte; das Material für Fig. 130 wurde derselben Stelle dieses
Fig. 131. Ramie, 60/3, Ei nie] fasern, roh.
240 fache Vergrößerung.
Glühkörpers entnommen, nachdem er 300 Standen gedient hatte.
Daß die Probeentnahme immer an derselben Stelle des Glüh-
körpers stattfindet (Killing machte sie 1 cm Über dem Brenner-
rand), muß beachtet werden, damit man untereinander vergleich-
bares Material erhält; bekanntlich sind die Flammentemperaturen
an verschiedenen Stellen der Glühkörper verschieden, und dem-
entsprechend variiert auch die sinternde Wirkung auf die Einzel-
faser bezw. den ganzen Faden.
Mikroskopische Untersuchung der Glühkörper
179
Bei der Betrachtung des mikroskopischen Präparates von
Ramie -Einzelfasern des rohen, nicht imprägnierten Garnes (siehe
Fig. 131) fällt als charakteristischer Unterschied gegenüber der
Baumwolle zunächst der ungleich größere Durchmesser auf. Der-
selbe beträgt als Mittel von 30 Messungen 32 fx. Die Angabe
Höhneis,1 daß der häufigste Wert für die Breite der Ramiefasern
50 (i sei, fand Eilling an den für die Glühkörperfabrikation ver-
i )i
i /
. i
v
\ **
\u
I
/■
I I
> 1 <
Fig. 132. Ramie, 60/3» Einzelfasern, imprägniert.
240 fache Vergrößerung.
wendeten Netzen nicht bestätigt Das wird seine Erklärung in
einer besonderen Auswahl des Materials finden, welche bei Her-
stellung der Garne stattfindet, da sehr dicke Fasern sich nur
schwer verarbeiten lassen. Auch in Fig. 131 sieht man ebenso wie
bei der Baumwolle die Fasern von verschiedener Dicke. Die Ramie-
fasern zeigen aber weniger spiralförmige Drehung als die Baumwolle,
das Lumen ist für sich zwar gut zu sehen, aber eingetrocknetes
1 Mikroskopie S. 17.
12
180 Der Glühkörper
Protoplasma ist darin nicht so viel vorhanden wie bei der Baum-
wolle; man sieht meistens glatte, nur mit wenigen zarten Längs-
linien versehene, sonst schön durchsichtige Fasern, welche nur
hier und da kleine quer liegende Bisse auf der Oberfläche zeigen.
Die in Fig. 132 dargestellten, mit Thor-Cerlösung impräg-
nierten Bamiefasern weisen, wie schon bei Baumwolle bemerkt
wurde, im Vergleich mit den rohen, nicht imprägnierten Fasern
Fig. 133. Ramie, 60/3, Eioielfasern, abgebrannt.
2<0fache VwgrÖlJeruDg.
keinen unterschied auf. Daß drei von den vier dargestellten
Fasern dicker Bind als bei Fig. 131, ist Zufall. Die aus Messungen
von 30 Einzelfasern gewonnene Dicke ist dieselbe wie bei den
nicht imprägnierten Fasern, nämlich 32 /*. Wie bei Baumwolle, so
hat auch hier durch das Imprägnieren keine durch das Mikroskop
wahrnehmbare Veränderung stattgefunden.
In der obenstehenden Fig. 1 33 welche Ramie-Einzelfasern, nach-
dem sie mit Thor-Cerlösung imprägniert und dann abgebrannt
wurden, darstellt, ist wie beim betreffenden Baumwollpräparat von
Mikroskopische Untersuchung der Glühkörper
181
Lumen und Wandung nichts mehr zu erkennen. Die Fasern, aus
99% Thoroxyd und l°/0 Ceroxyd bestehend, erscheinen unter dem
Mikroskop jetzt in schöner faseriger Struktur, ohne wesentliche
Krümmungen, mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 18 p.
In Fig. 134 erscheint die Struktur der Einzelfaser, welche bei
hoher Temperatur gehärtet wurde und dann eine Stunde auf
dem Gasglühlichtbrenner leuchtete, immer noch faserig, wiewohl
sich schon hier und da eine Körnung bemerkbar macht; auch
Fig. 134. Ramie, 60/8, gehärtet, nach einer Brennstande.
240 fache Vergrößerung.
einige kleine Krümmungen sind vorhanden. Die Dicke ist auf 13 /u
zurückgegangen.
Fig. 135 zeigt dieselbe Faser, nachdem sie 300 Stunden ge-
dient hat: Größere Krümmung, fast ganz gekörnt, obgleich Faserung
im Gegensatz zu dem korrespondierenden Baumwollpräparat noch
gut zu sehen ist; Durchmesser 8 p.
Die Abbildungen 136, 137 und 138 stellen die ganzen Ramie-
Aschefäden, bekanntlich aus 90 Einzelfasern bestehend, dar. Im
Gegensatz zum Baumwollglühkörper sind die Faserbündel aufgelöst
An den Bamieglühkörpern sieht man mit dem unbewaffneten Auge
182 Der Glflhkörper
schon einzelne stark in Einzelfasern aufgelöste Partien. Es be-
darf wohl nicht der Erwähnung, daß solche Stücke beim mikrosko-
pischen Studium zum Vergleich und zu Messungen nicht gewählt
werden dürfen, daß man bei der Probeentnahme, besonders bei
Ramie, auf eine gute Durchschnittsprobe zu achten hat Nach
300 stundigem Brennen bezw. Leuchten Bind die aufgelösten Bündel
wieder zu einem einzigen, ziemlich gleichmäßigen Bündel zu-
sammengetreten. Wie aus den Abbildungen ersichtlich ist, können
Fig. 135. Ramie, 60/3, Einzelfasern, Dich 300 I
240 fache Vergrößerung.
die Flammengase bei Ramieglühkörpera besser zwischen den ein-
zelnen Fasern spielen, ihre Wärme leichter au die einzelnen Fasern
abgeben als bei solchen aus Baumwolle. Während bei letzteren der
Aschefaden nach 300 stündigem Erhitzen zu einem undurchsichtigen,
dichten Tau zusammengesintert ist, sind bei Ramie nach derselben
Zeit immer noch die Einzelfasem gut bemerkbar, und der ganze
Aschefaden durchsichtig. Bei Ramie können die Einzelfasern
selbst nach 300 stündigem Erhitzen immer noch frei schwingen,
sie haben, da die Körnungen lange nicht in dem Maße vorhanden
Mikroskopische Untersuchung der Glühkörper
183
Bind wie bei Baumwolle, an Elastizität und an Oberfläche nicht
bo viel eingebüßt wie letztere. Andererseits ist es beim Vergleich
der beiden korrespondierenden Äschefäden von Baumwolle und
Ramie einleuchtend, daß das zusammengesinterte, undurchsichtige
Tau von Baumwolleaschetäden eine größere Festigkeit gegen Er-
schütterungen haben muß als das betreffende lose Tau von Ramie.
Der Durchmesser der Aschefäden von Ramiegltthkörpern beträgt
Fig. 136. Ramie, 60/3, abgebrannt, Fig. 137. Ramie, 60/3, gehärtet,
ganzer Aschenfaden. ganzer Aschenfaden, nach einer Brennstande.
lOOfache Vergrößerung. lOOfache Vergrößerung.
beim abgebrannten Glühkörper 345 p (im Mittel aus 30 Mes-
sungen), beim gehärteten Glühkörper am Anfang der Breunzeit
278 und nach 300 Stunden 166 u.
Die oben erwähnte Arbeit Ghas. E. Johns befaßte sich mit
einem Vergleich des Lichtemissionsvermögens der Körper bei
hohen Temperaturen. Bei dieser Gelegenheit hat John den
Durchmesser eines ganzen Glühkörper-Aschefadens gemessen und
zu Beginn der Brenndauer 177 /i und nach 22 Stunden noch
184
Der Glühkörper
152 p gefunden. Der Faserdurchmesser soll 6 fi gewesen sein.
Die Dickenveränderung der Einzelfaser hat John nicht verfolgt,
auch gibt er nicht an, ob sein Glühkörper von Baumwolle oder
Ramie hergestellt war. Der ganze Faden soll aus drei Bündeln zu
je 12 — 15 Fasern bestanden haben. Da anzunehmen ist, daß zu
jener Zeit (1895) Ramieglühkörper noch nicht am Markte waren,
so ist zu vermuten, daß John Baumwollglühkörper in Händen
hatte, wenngleich die geringe Faserzahl 36 bis 45 nicht zu erklären
ist Jedenfalls hat John die Dickenverminderung des Gesamtasche-
fadens während des Brennens auch schon beobachtet. Er sagt,
es verkleinern sich durch das Zusammenschrumpfen die strahlende
Oberfläche und die Heizfläche im Brenner, beides seien Gründe
für eine Verminderung der Strahlung.
Zur besseren Übersichtlichkeit sind die Meßresultate der
Durchmesser von Einzelfasern und ganzen Aschefäden mit der
Leuchtstärke der betreffenden Glühkörper in Hefnerkerzen zu-
sammengestellt.
Baumwolle Nr. 70.
Einzelfaser roh
„ imprägniert
n
»
abgebrannt
gehärtet
(1 Stande)
„ nach 800 Std.
ganzer Aschefaden
abgebrannt
gehärtet
(1 Stunde)
nach
» n
» i)
16 p
16
10
»>
8
272
218
800 Standen 146
»
»>
»
»
»
»
Licht-
starke :
92 K
66
92
66
»
»»
»
Ramie Nr. 60/3.
Einzelfaser roh
32 fi
„ imprägniert
82 „
„ abgebrannt
18 „
„ gehärtet
Licht-
stärke :
(1 Stunde)
13 „
87 IK
„ nach 300 Std.
8 „
75 „
ganzer Aschefaden
abgebrannt
345 „
„ „ gehärtet
(1 Stunde)
278 „
87 „
„ „ nach
300 Standen
186 „
75 „
Beide Arten Rohnetze waren mit gleichen Lösungsmengen
imprägniert worden; allein bei Baumwolle ist diese Menge,
wie wir jetzt wissen, auf etwa 270 Einzelfasern, dagegen bei
Ramie dieselbe Menge auf nur 90 Pasern verteilt worden. Ferner
ist der Durchmesser der Einzelfaser des Glühkörpers aus Baum-
wolle Nr. 70 beim Beginn der Brennzeit 8 p, entsprechend einem
Mikroskopische Untersuchung der Glühkörper 185
Querschnitt tob 50 q^, wenn man denselben einfach als Kreis
annimmt; dagegen hat die Ramie-Einzelfaser zu derselben Zeit
einen Durchmesser von 13 p, entsprechend einem Querschnitt von
133 qju. Demnach hat der Glühkörper ans Banmwolle Nr. 70
zwar etwa die dreifache Anzahl an Einzelfasern, diese aber be-
sitzen nur ca. J/j des Querschnittes der Ramie- Einzelfasern;
Fig. 13B. Ramie, 60/8,
ganzer Aschen faden nach 300 Brunnstundun,
lUOfache Vergrößerung.
auch nach 300 Brennst unden hat Ramie noch denselben Faser-
durcbmesser wie Baumwolle zu Beginn der Brennzeit.
Mao wird jetzt auch verstehen, daß, ebenso wie ein dünner
Platindraht in der Bunsenflamme schmilzt, während ein dicker
derselben Flamme widersteht, auch die dickere Einzelfaser des
Ramieglühkörpers der hohen Flammentemperatur gegenüber wider-
standsfähiger ist als die dünnere Einzelfaser der Glühkörper aus
Baumwolle. Damit ist auch die Erklärung für das bessere
186 Der Glühkörper
„Sitzen" der Ramieglühkörper in der Bunsenflamme
des Gasglühlichtbrenners gegeben. Der Ramieglüh-
körper sintert also nicht so leicht, bekommt nicht so-
bald eine „Taille" und verändert seine Form nur sehr
wenig, während diese guten Eigenschaften dem aus Baum-
wolle hergestellten Glühkörper nicht nachgerühmt wer-
den können.
Die in obiger Zusammenstellung für. die Lichtstärke der
Baumwoll- und Ramieglühkörper gegebenen Zahlen sind das Mittel
aus Beobachtungen von je sechs Glühkörpern. Die Leuchtkraft
der Ramieglühkörper fällt bei andauerndem Brennen
weniger und auch nicht so schnell als diejenige der
Baumwollglühkörper, ja das Tempo des Fallens wird
mit zunehmender Zeit immer langsamer. Wenn der Glüh-
körper seine endgültige Form erhalten hat (wenn die hervorragen-
den Spitzen der Oberfläche der Einzelfasern abgerundet sind), scheint
auch die Abnahme der Leuchtkraft zum Stehen zu kommen.
Dieses wertvolle Verhalten der Ramieglühkörper ist nichts Neues,
indessen fehlte es bis jetzt an einer Erklärung hierfür. Wenn
erst zahlreiche Beobachtungen zu verschiedenen Zeiten der Brenn-
dauer, verbunden mit jedesmaliger mikroskopischer Messung unter
Berücksichtigung des Gasdrucks und Konsums vorliegen, wird
man die Beziehungen zwischen Faserdurchmesser und Leucht-
kraftabnahme noch besser kennen als heute; über die Leucht-
kraftabnahme der Glühkörper bei Preßgas ist bis jetzt nicht viel
bekannt. Aus Killings Beobachtungen geht aber schon jetzt her-
vor und wird durch obige Zusammenstellung illustriert, daß bei
größerem Faserdurchmesser die Leuchtkraftabnahme eine
geringere ist.
Im Anschluß an die Leuchtkraftabnahme seien einige chemi-
sche Fragen erörtert. Bekanntlich kann kein Zusatz zur Mischung
von reinem Thoroxyd (99°/0) und reinem Ceroxyd (1%) ^e Feuer-
festigkeit und die Leuchtkraftbeständigkeit der Glühkörper erhöhen.1
1 Wenn auch heute die meisten Glühkörper eine große Feuerfestigkeit
und Leuchtkraftbeständigkeit zeigen, so dürfte dieses hauptsächlich durch
Mikroskopische Untersuchung der Glühkörper 187
Jeder Zusatz eines fremden Körpers drückt aber diese Eigenschaft
herunter, jeder Körper freilich in anderem Maße (s. S. 189). Man
könnte nun einwenden, daß die größere Feuerfestigkeit, das lang-
samere Sintern der Ramie -Einzelfasern seinen Grund im Aschen-
gehalt der Rohnetze habe. Nach Killings Bestimmungen hatten
aber die verwendeten Netze, Baumwolle Nr. 70 und Ramie
Nr. 60/3, einen Aschegehalt von 0,047 bezw. 0,049%, d. h. bei
Ramie noch etwas mehr als bei Baumwolle; da bei gleicher
Netzlänge der Baumwollstrumpf nur 3 g, der Ramiestrumpf aber
4 g wog, so ist die durch die Asche der Netze dem einzelnen
Glühkörper zugeführte absolute Menge an Fremdkörpern bei
Ramie beträchtlich größer als bei Baumwolle. Gleichwohl hatte
diese größere Menge die Feuerfestigkeit der Ramieglühkörper
nicht dementsprechend beeinträchtigt! Man könnte nun ferner
einwenden, daß in der chemischen Zusammensetzung der Asche
der Grund für das bessere Verhalten der Ramieglühkörper zu
suchen ist Um auch darüber Aufschluß zu gewinnen, hat Kü-
hn g 400 Rohnetze verascht und den Rückstand analysiert. Die
Analyse ergab:
Baumwolle Ramie
Kieselsäure 19,8% 16,3%
Tonerde (etwas phosphorsäure-
und eisenhaltig) . . . 19,1 „ 11,8 „
Kalk 30,0 „ 39,2 „
Magnesia 11,2 „ 10,1 „
Alkalien 19,9 „ 22,6 „
Schwefelsäure Spur Spur
100,0% 100,0%
Hiernach wird man eher von der Ramieasche eine geringere
Feuerfestigkeit, einen größeren sinternden Einfluß auf die Thor-
Ceroxydmischung erwarten als von der Baumwollasche. Jedenfalls
ist in den quantitativen und qualitativen Verhältnissen der Asche
die Ursache für das bessere Verhalten der Ramiekörper in bezug
die Verwendung von Ramie bedingt sein, denn die Baumwollstrümpfe fallen
anch heute noch schnell im Lichte ab.
188 Der Glühkörper
auf die Beständigkeit der Form des Glühkörpers und seiner Leucht-
kraft nicht zu suchen.
Ramie hat unter allen Pflanzenfasern den größten Faser-
durchmesser, er schwankt zwischen 16 und 126 /*, während ein
Durchmesser von 50 fi am häufigsten angetroffen wird. Da der
größere Faserdurchmesser mit größerer Feuer- und Leuchtkraft-
beständigkeit zusammenzuhängen scheint, so dürfte noch größere Be-
ständigkeit der Leuchtkraft der Glühkörper zu erwarten sein, wenn
Fasern dieser häufigsten Dicke von 50 /* verwendet würden. Das
scheitert aber an der Schwierigkeit, derartige Fasern zu verarbeiten.
Schon bei 32 p Durchmesser, den Eilling als Durchschnittswert
der für die Glühkörperfabrikation verwendeten Ramiefasern gefunden
hat, sind die Schwierigkeiten nicht gering. In bezug auf die
Lichtausbeute, auf die Beständigkeit der anfänglichen
Leuchtkraft sind die Ramieglühkörper bei langer Brenn-
dauer ohne Frage den Baumwollglühkörpern überlegen.
Allein mit diesem Vorteil ist auch ein Nachteil verbunden: man
sagt den Baumwollglühkörpern größere Festigkeit gegen Erschütte-
rung und größere Dauerhaftigkeit nach. Die Schwäche der
Ramiekörper kommt hauptsächlich zum Ausdruck, wenn die Glüh-
körper kollodiniert und transportiert werden. Das ist auch er-
klärlich, wenn man an die Fig. 129 und 130 denkt, wo der
Aschefaden, wie oben schon bemerkt wurde, ein festes, inein-
ander gesintertes Faserbündel darstellt, während der Ramie-Asche-
faden (s. Fig. 137 und 138) infolge des schwierigeren Sinterns
selbst nach dem Brennen viel loser bleibt.
Aus diesen Darlegungen geht hervor, daß wissenschaftliche
mikroskopische Glühkörper-Untersuchungen zur Erklärung gewisser
Erscheinungen auch einen praktischen Wert besitzen. Ein direkt
greifbarer Wert liegt darin, daß nunmehr eine ausgezeichnete
Methode zur Untersuchung auf Verfälschung von Glühkörperasche
gegeben ist Bekanntlich ist die Glühkörperasche, welche von
Gasanstalten und Installateuren, auch von Privaten, gesammelt
wird, ein Handelsartikel geworden, der nicht nur als Rohmaterial
für die Thoriumnitratdarstellung, sondern auch als vorzügliches
Einflüsse auf den Auerschen Gliihkörper 189
Putzmittel für Edelmetalle sehr geschätzt wird. Jede Verfälschung,
die ja bezüglich des hohen Preises des Materials verführerisch
ist, kann unter Vermeidung jeglicher umständlichen chemischen
Arbeit mit dem Mikroskop ohne weiteres sicher und schnell er-
kannt werden, denn die Faserform der echten weißen Glühkörper-
asche mit den beschriebenen Eigentümlichkeiten frischer und alter
Glühkörperfasern und -fäden kann auf billige Weise so leicht nicht
nachgemacht werden«
V. Einflösse auf den Anersehen GifthkOrper.
a) Der Einfluß verschiedener Metalloxyde auf den Auerschen
Glühkörper.
Der Au er sehe Glühkörper besteht bekanntlich aus ca. l°/0
CeOa und 99 °/0 ThOa, und ist ein ganz außerordentlich feines und
leichtes Skelett, was eine absolute Notwendigkeit ist, um der Flamme
einen möglichst geringen Widerstand zu bieten.
Im entgegengesetzten Falle würde zuviel Wärme absorbiert
und entsprechend weniger Licht emittiert werden. Das ist auch der
Grund, weshalb alle bisherigen Versuche, einen sog. „festen" Glüh-
körper herzustellen scheitern mußten; die festere Substanz bezw.
die größere Substanzmenge nimmt unverhältnismäßig viel Wärme
in sich auf, die nicht in Licht umgewandelt wird. Von den vielen
in dieser Richtung angestellten Versuchen, über welche das Patent-
und Literaturverzeichnis zu vergleichen ist, hat auch kein einziger
ein nur einigermaßen brauchbares Resultat gezeitigt. Man kann
die Festigkeit des Glühkörpers bis zu einem gewissen Grade er-
höhen, indem man eine stärkere Lösung der Thor-Cersalze zur
Imprägnierung benutzt; jedoch ist die erzielte höhere Festigkeit
eine so minimale, daß sie praktisch gar keinen Wert besitzt
Das Lichtemissionsvermögen solcher Körper ist zudem ein be-
deutend geringeres als das der gewöhnlichen Glühkörper. Man
190 Der Glühkörper
hat auch versucht, Glühkörper aus feinen Drähten oder aus un-
verbrennbaren Fäden (Asbest usw.) herzustellen, denn der Gedanke,
auf diesem Wege die Lösung des Problems eines festen Glüh-
körpers zu erreichen, hegt sehr nahe. Der Erfolg ist stets ein
negativer gewesen und mußte es aus den oben angeführten
Gründen sein.
Die Festigkeit der Glühkörper wird bekanntlich durch Aus-
glühen derselben im Preßgasgebläse erhöht Die Anwendung von
Sulfaten an Stelle der Nitrate soll nach Bruno (442) allerdings
eine größere Festigkeit bedingen, jedoch wird der hohe Lichteffekt
dadurch ebenfalls beeinträchtigt
Hintz(318), Bruno (442»u.442b) und Killing(270) haben nun
die Einwirkung der verschiedensten Metalloxyde auf den Au ersehen
Glühkörper untersucht und nachgewiesen, daß die in manchen Fällen
erzielte größere Festigkeit immer auf Kosten des Lichtes erreicht
wurde. Die meisten Angaben sind der ausführlichen Experimental-
arbeit Brunos entnommen, der zu seinen Versuchen Nitratlösungen
im Verhältnis 4:10 verwendete.
Aluminium. Schon bei einem Zusatz von 0,1 °/0 Aluminium-
oxyd zeigt der Glühkörper eine gewisse Elastizität nnd Zähigkeit,
die mit noch höherem Gehalt an Aluminium zunimmt und den
Körper schließlich zu einem festen und sehr widerstandsfähigen
macht Das Licht bleibt dem des reinen Thor-Cer-Körpers gleich,
sowohl hinsichtlich der Intensität wie auch der Farbe. Alle
aluminiumhaltigen Glühkörper haben aber die ausgeprägte Neigung,
sich dicht über dem Brennerrand nach innen zusammenzuziehen.
Diese Erscheinung tritt schon beim Gehalt von Spuren an Aluminium
auf und ist nicht ganz zu beseitigen. Natürlich sinkt das Leucht-
vermögen des Glühkörpers bei dieser Deformation, so daß bei er-
heblichem Aluminiumzusatz schon nach etwa einer halben Stunde
nur noch die Hälfte der ursprünglichen Leuchtkraft vorhanden
ist (442 b).
Arsen. Arsenhaltige Glühkörper müssen mit größter Vor-
sicht behandelt werden, weil die Gewebe selbst durch geringe Zu-
sätze bei längerem Liegen angegriffen werden (442 b).
Einflüsse auf den Auerschen Glühkörper 191
Beryllium: Durch Berylliumzusatz bis zu 1/2°/0 erhält man
Glühkörper, die sich von den reinen Thor-Cerkörpern nicht unter-
scheiden, da sie weich und empfindlich bleiben. Bei höherem
Berylliumgehalt ziehen sich die Körper in der Längsrichtung und
in der Breite zusammen, so daß sie für gewöhnliche Brenner zu
eng und daher unbrauchbar sind, obwohl sie hart und fest werden.
Dieses Zusammenziehen tritt in den ersten Brennstunden ein und
kommt erst dann zum Stillstand, wenn der Glühkörper den inneren
Flammenmantel erreicht hat, deshalb wird auch durch Verwendung
größerer Gewebe nichts erlangt (442 b).
Bor. Für Bor gilt das bei Arsen Gesagte (442).
Cadmium. Eine Erhöhung der Festigkeit oder eine gewisse
Härte ist mit Cadmiumzusätzen kaum zu erreichen; auf die Leucht-
kraft hat es in keiner Weise Einfloß (442 b).
Calcium. Alle calciumhaltigen Glühkörper ziehen sich in
der Längsrichtung stark zusammen uud gehen schon über der
Preßgasflamme in der Breite ein. Die Leuchtkraft ist je nach dem
Grade des Kalkgehaltes geschwächt Die Erscheinungen decken
sich im wesentlichen mit denen eines Glühkörpers, dessen Garn
unrein ist oder starke Aschenrückstände hat (442).
Cerium. Zwischen 0,9 und 1,25 °/0 Cergehalt soll nach Bruno
ein Unterschied weder in der Farbe des Lichtes noch im Effekt
zu bemerken sein. Erst unter 0,9 °/0 macht sich ein Sinken der
Leuchtkraft bemerkbar, bei etwa 1,4 °/0 zeigt sich eine geringe
Gelblichfärbung des Lichtes, die aber nach etwa 100 Brennstunden
wieder verschwindet Im allgemeinen stimmen diese Resultate mit
den Beobachtungen Drossbachs (s. S. 77) überein.
Die verschiedenen Cerpräparate aus den einzelnen chemischen
Fabriken sind in ihrer Wirkung verschieden, so daß der Qualität
des Cernitrats eine größere Bedeutung als bisher zugemessen werden
muß. Dies haben auch in neuester Zeit die chemischen Fabriken
erkannt und legen jetzt einen großen Wert auf die Reinheit ihres
Ceriums.
Glühkörper, die Gernitrat einer sonst renommierten Fabrik
enthielten, zeigten ausgesprochene Taillenbildung; spektroskopisch
192 Der Glühkörper
untersucht waren sie didymfrei. Mit dem Cer einer anderen Fabrik
wurden unter den gleichen Bedingungen gelblich leuchtende Körper
erhalten, obwohl dieses Cernitrat keineswegs hochprozentig im
Oxydgehalt war, wodurch sich die gelbe Färbung erklären könnte.
Durch Verwendung eines dritten Präparates sank schon nach
24 Brennstunden die Lichtstärke des Körpers erheblich. Da das
Thorium bei allen Versuchen aus derselben Fabrik und aus der-
selben Lieferungsserie stammte, so kann man hieraus die hohe
Bedeutung der Cerqualität ersehen, und daß nicht allein das Didym
die Ursache der beobachteten Mängel ist. Da nach Drossbach1
schon ein Zusatz von l°/0 der farblosen Yttererden aus dem
Monazit die Leuchtkraft ungemein herabsetzt, so dürfte die Gegen-
wart dieser Erden auch hier die Ursache der verschiedenen Cer-
qualitäten sein. Je nachdem man diese oder jene Methode bei der
Cerdarstellung verwendet, erhält man Präparate, die mehr oder
weniger yon den farblosen Yttererden enthalten. Um eine voll-
ständige Reinigung zu erzielen, bedarf es einer öfteren Wieder-
holung der Operationen und der Kombination mehrerer Trennungs-
methoden (Böhm, Darstellung der seltenen Erden, I, S. 143, 467).
Nach den Untersuchungen von White und Müller (662) liegt
die Ursache der allmählichen Lichtabnahme in einem Verlust
an Cerdioxyd, welches sich bei intensiver Hitze allmählich ver-
flüchtigt, wogegen allerdings die Erfahrungen Killings (322)
sprechen. Es wurde z. B. ermittelt, daß der Cergehalt in der Mitte
des Glühkörpers nach 900 stündigem Brennen um 40 — 60°/0 ab-
nahm. Bei Glühkörpern, welche anfangs mehr als l°/0 Cerdioxyd
enthielten, nahm die Leuchtkraft zu, bis der Gehalt von l°/0 er-
reicht war, dann aber mit weiter abnehmendem Cergehalt wieder
ab. Die Abnahme des Cergehaltes soll bei vers hiedenen Fabrikaten
verschieden sein; bei manchen ist sie nur sehr gering. Die periodi-
schen Schwankungen der Leuchtkraft sollen von einer Änderung des
Heizwertes des Gases und auch von dem Feuchtigkeitsgehalt der
Luft abhängen.
1 Z. agw. 1901, Heft 26.
Einflüsse auf den Auerschen Glühkörper 193
Chrom. Ein Glühkörper, der durch Imprägnieren mit einer
Lösung von 4 g Thornitrat in 10 com destill. Wasser + 0,2 ccm
einer Lösung von 2,5 g salpetersaurem Chrom in 50ccm Wasser
erhalten ist und dann aus 0,600 g Thoroxyd und 0,0009 g Chrom-
oxyd besteht, leuchtet prachtvoll auf, jedoch nicht mit der vollen
Stärke des Thor-Cerlichtes; nach 3 Minuten bemerkt man schon
eine Abnahme, denn Chrom verflüchtigt sich und nach einer Viertel-
stunde ist nichts als das reine, schwache Thorlicht zurückgeblieben.
Ebenso verhalten sich Eisen, Cobalt, Mangan, Molybdän,
Nickel, Vanadin, Wolfram usw. und sind daher technisch nicht
verwertbar; immerhin bilden sie interessante Unterlagen für theo-
retische Betrachtungen über das Gasglühlicht1 (270)*.
Cobalt s. Chrom.
Didym wirkt auf die Depression des Lichtes hoch energischer
als das Yttrium (442). Nach Auer v. Welsbach (D.R.P. Nr. 41915)
färbt Didym das Licht intensiv orangegelb.
Eisen s. Chrom.
Erbium. Das eigentliche Erbin sowie die sog. Erbinelemente
„Holmium und Thulium" sollen das Licht' grün färben (Auer,
D.RP. Nr. 39162 und 41915). Killing (270) erhielt bei seinen
Untersuchungen über die Leuchtkraft dieselben negativen Resultate
wie beim Yttrium.
Kalium und Natrium haben die gleiche Wirkung auf den
Glühkörper, der eine etwas konische Form annimmt und dessen
Spitze sich nach der Spitze des Flammenmantels hinzieht. Beide
Alkalien geben dem Glühkörper eine schwach gelbliche Färbung,
die im Gegensatz zu der durch Cer hervorgerufenen gelben Färbung
bei längerer Brenndauer nicht schwindet Im Licht verhalten sich
die Körper wie reine Thor-Cerkörper.
Zu hoher Gehalt an Natrium kennzeichnet sich dadurch, daß
sich die veraschten Körper grau färben und auch leicht abfallen.
1 Vom Eisen bestätigt diese ErecheinuDg die Redaktion des J. G. W.
1904, 47, S. 350 im Referat über Eisenbahnwagenbeleuchtung mit Kohlen-
gasglühlicht
Böhm, GasglQblicht. 13
194 Der Glühkörper
Mischungen von beiden, sowie Wechseln des Säureradikals er-
gaben keine anderen Resultate (442).
Lanthan gehört zu denjenigen Substanzen, die dem Glüh-
körper eine gewisse Härte verleihen, aber eine Depression auf die
Leuchtkraft ausüben. Schon in geringen Mengen zugesetzt, soll
es ein bräunliches Licht liefern (Bruno), nach Hintz jedoch soll
ein Zusatz bis zu 2°/0 das Au er sehe Thor-Cergemisch nicht be-
einträchtigen, selbst Zusätze bis zu 20°/0 sollen noch brauchbare
Glühkörper hinsichtlich ihres photometrischen Effektes liefern.
Diese Mischungen kommen denen in den ersten Auerschen Patenten
genannten nahe. Jedenfalls war Brunos Lanthanerde ein Handels-
präparat, so daß sich die sehr differierenden Resultate durch Ver-
unreinigungen mit Didym erklären, welches bekanntlich sehr stark
auf die Depression des Lichtes einwirkt.
Lithiumzusätze bewirken eine besondere Empfindlichkeit der
Glühkörper; der Thor-Cerlösung in Mengen von etwa ll2°l0 zu-
gesetzt, bewirkt es ein blendend weißes Licht, einen sehr weichen
Körper, der hinsichtlich seiner Festigkeit den gewöhnlichen Thor-
Gerkörper übertrifft; aber im Licht auffallend schnell abnimmt (442).
Magnesium, dem Aluminium nahe verwandt, erzeugt bei Zu-
sätzen von 1 °/0 rissige Körper. Unter 1 °/0 ist es weniger gefähr-
lich, muß aber dennoch vermieden werden, da durch die beim An-
zünden im Gaszylinder unvermeidliche Explosion häufig ein Platzen
der Körper infolge ihrer Sprödigkeit eintritt. Die Festigkeit ist
sonst ähnlich der der aluminiumhaltigen Körper. Das Licht ist
unverändert Die Versuche mit Aluminium und Magnesium boten
für den ersten Augenblick einige Aussicht, weshalb ihnen auch von
anderer Seite eine größere Aufmerksamkeit zugewendet wurde.
> Das Magnesium scheint geeignet zu sein, das Thorium zu ersetzen.
Der reine Magnesiumkörper ist dem Thorkörper ähnlich, fahl bläu-
lich, dabei ohne jede Lichtemission. Bringt man auf einen solchen
reinen Magnesiumkörper Cer, so zeigen sich die Nuancen vom
hellen Gelb bis zum tiefen Goldgelb, je nach dem Cergehalt,
ganz wie beim Thor-Cerkörper. Eine Unmöglichkeit ist es —
wenigstens für Bruno gewesen — , das Auftreten der Risse
Einflüsse auf den Auerschen Glühkörper 195
zu verhindern und den Glühkörper in der Preßgasflamme gleich-
mäßig zu formen. Bei der geringsten Einwirkung der Flamme
ging eine solche eigenartige Deformation vor sich, daß nur selten
ein Glühkörper einigermaßen brauchbar wurde. Alle Versuche,
durch mechanische oder chemische Hilfsmittel diesen TJbelstand
zu beseitigen, schlugen vollständig fehl. Auch das Zusetzen von
salpetersaurem Ammon, welches die Auergesellschaften mit Erfolg
machen, um das Zusammenlaufen der Glühkörper in der Längs-
richtung, das „Eingehen", zu vermeiden, trug nicht zur Besserung
bei (442b).
Mangan s. Chrom.
Molybdän hat sowohl auf die Leuchtkraft als auf die Kon-
stanz des Lichtes keinen Einfluß (442, s. auch Chrom).
Natrium s. Kalium.
Neodym färbt das Licht intensiv orangegelb (Auer, D.R.P.
Nr. 41915). Mengen bis zu 2°/0 beeinträchtigen nicht den photo-
metrischen Effekt eines Thor-Cergemisches; erhebliche Zusätze bis
20% bewirken einen Rückgang der Leuchtkraft
Nickel s. Chrom.
Platinmetalle. Mischt man zu einer Thornitratlösung (4 g
Thornitrat in 10 ccm Wasser) einen Tropfen Platinchloridlösung
(1:19) und imprägniert damit einen Baumwollstrumpf, so erhält
man einen Glühkörper von viel höherer — etwa der zehnfachen —
Leuchtkraft als ein reiner Thor-Glühkörper. Er besitzt ferner eine
gelbe Leuchtfarbe und besteht aus 99,96 °/0 Thoroxyd und 0,04 °/0
Platin.
Ein weißeres Licht und eine etwas höhere Leuchtkraft als
der beschriebene platinhaltige Glühkörper zeigt ein iridiumhaltiger,
den man erhält, wenn man zu 2 g Thornitrat in 5 ccm destill.
Wasser 4 Tropfen einer Iridiumlösung gibt, die in 1 ccm 0,0033 g
Iridium enthält Der Glühkörper besteht dann aus 0,600 g Thor-
oxyd und 0,0034 g Iridium.
Für Versuche ist dieser iridiumhaltige Glühkörper mehr zu
empfehlen als der platinhaltige, weil Iridium weniger flüchtig als
Platin ist, und daher die hohe Leuchtkraft länger anhält (270).
18*
196 Der Glühkörper
Auch Gold, Osmium, Palladium sowie Rhodium und Ruthe-
nium gehen die gleichen Lichterscheinungen, welche jedoch bei
der Flüchtigkeit dieser Körper nur kurze Zeit anhalten; die Licht-
stärke nimmt in dem Maße ab, als das Metall sich verflüchtigt,
bis schließlich das reine, schwache Thorlicht zurückbleibt (270).
Die Glühkörper, welche die genannten Platinmetalle enthalten,
verändern nicht ihre Form, sintern nicht und bilden keine Taille,
während bekanntlich der reine Thorkörper stark sintert (442 b).
Samarium gibt den Zirkon- Thor -Glühkörpern ein intensiv
gelbweißes Licht. (Auer, D.R.P. Nr. 41945.)
Sc an di um liefert mit dem Zirkonoxyd weißes Licht, das
durch Zusatz von Thoroxyd heller wird. (Auer, D. R.P. Nr. 41945.)
Selensäurehaltige Glühkörper zeigen eigentümliche Er-
scheinungen. Im kalten Zustande geben sie mitunter im Dunkeln
einen schwachen, phosphoreszierenden Schein. Glühkörper sind im
allgemeinen Dielektrika. Bringt man einen selenhaltigen Glüh-
körper in Wasser und leitet durch dieses einen elektrischen Strom
von nur geringer Stärke, so zeigt der Glühkörper für einen Augen-
blick einen leichten Glanz. Wiederholt man dieses Experiment mit
einer größeren Anzahl Körper, die sich gegenseitig berühren, und
läßt dann das Wasser ablaufen, • so gerät ein empfindliches Gal-
vanometer, welches durch einen schwachen Kupferdraht mit beiden
Enden der Glühkörperreihe verbunden ist, in Unruhe.
Setzt man dem Wasser Salpetersäure zu, so werden die Er-
scheinungen deutlicher. Hollundermarkkugeln werden von den
Glühkörpern zuerst angezogen und dann abgestoßen. Ein darüber
geleiteter Entladungsschlag einer elektrischen Batterie ruft keine
Phosphoreszenz hervor (442 b).
Silicium. Unzweifelhaft hat die Kieselsäure für die Fabri-
kation von Glühkörpern eine gewisse Bedeutung, Die Möglich-
keit, durch Siliciumdioxyd dem zerbrechlichen Glühkörper eine
hohe Festigkeit zu geben, ist schon seit längerer Zeit erkannt worden.
Die Kieselsäure gibt in der Glühhitze ein Skelett; durch weitere
Einwirkung der Hitze geht die Kieselsäure aus dem amorphen
Zustand in den kristallinischen über, der eine große Härte auf-
Einflösse auf den Auerschen Glühkörper 197
weist Daß ein solches Skelett dem Glühkörper eine besondere
Festigkeit geben muß, liegt auf der Hand. In der Tat lassen sich
mit diesen Glühkörpern überraschende Festigkeitsproben vornehmen.
Es bleibt sich ziemlich gleich, ob die Siliciumverbindungen, welche
verwendet werden, organische oder anorganische sind. Bruno
war früher selbst der MeinuDg, daß sich die organischen Verbin-
dungen besser eigneten, aber eine Reihe von Versuchen hat be-
wiesen, daß unter gleichen Verhältnissen die anorganischen Silicium-
verbindungen dieselben Resultate liefern. Das Verfahren, einen
Thor-Cerkörper nach dem Abbrennen in Siliciumäther einzutauchen
und dann durch Einwirkung der Flamme das Siliciumskelett zu
bilden, wie es durch Patente auf organische Silicium Verbindungen
geschützt ist, ergibt harte und feste Körper, die im Gegensatz zu
den Körpern, bei denen die Siliciumverbindung der Thor-Cerlösung
direkt zugesetzt wird, sehr gut die Form auch nach längerer
Brenndauer halten. Die kieselsäurehaltigen Glühkörper ziehen sich
etwas zusammen, ähnlich den Körpern, welche Tonerde enthalten.
Wenn man an Stelle der alkoholischen, also organischen Silicium-
verbindung eine wäßrige Lösung anorganischer benutzt und den
fertig abgebrannten Glühkörper eintaucht, so kann man durch
Ausglühen über der Flamme genau dieselben Resultate erzielen,
wie mit Siliciumäther; das Wasser verdampft sehr schnell, und
die Skelettbildung geht ebenso sicher und gleichmäßig vor sich,
als wenn die Kieselsäure als organische Verbindung zugefügt wird.
Es schien sogar, als ob im letzteren Falle die Lichtwirkung weniger
ungünstig beeinflußt wurde, als dies bei der Verwendung des
Siliciumäthers der Fall war. Bruno hatte vielfach zu den Ex-
perimenten mit Kieselsäure die Verbindung mit Fluorwasserstoff
benutzt und gute Resultate erzielt, soweit, wie gleich weiter aus-
geführt wird, sich überhaupt gute Resultate erzielen lassen konnten.
Wenn vorher der Satz aufgestellt wurde, daß sich die Leuchtkraft
eines Glühkörpers umgekehrt zu seiner Härte verhält, so trifft dies
in ganz besonderem Maße bei den Kieselsäure-Glühkörpern zu. Die
Leuchtkraft wird durch das Kieselsäureskelett ganz erheblich redu-
ziert Ein Glühkörper, der im unverkieselten Zustande ca. 80 Kerzen
198 Der Glühkörper
aufweist, hat nach der Verkieselung nur noch etwa 45 — 48 Kerzen.
Nach längerem Brennen — vielleicht im Verlauf von einer Stunde
— erhöht sich der Lichteffekt dann um einige wenige Kerzen,
damit ist aber auch das Maximum erreicht Nur Glühkörper, die
ganz fest am Brennerrand anliegen, geben ein einigermaßen be-
friedigendes Resultat, etwa einige 60 Kerzen.
Daß es in der Praxis nicht möglich ist, alle Glühkörper fest
um den Brennerrand schließend herzustellen, ergibt sich schon
aus der Verschiedenheit der einzelnen Brennertypen. Der Bruch-
teil eines Millimeters Spielraum am Brennerrand ist für die Leucht-
kraft solcher Körper von ausschlaggebender Bedeutung. Hieraus
erhellt die enorme Schwierigkeit einer fabrikmäßigen Darstellung
guter Körper. Berücksichtigt man nun noch die Umständlichkeit,
die das Verkieselungs-Tauchverfahren mit sich bringt, da jeder
Glühkörper abgebrannt und lackiert geliefert werden muß, so er-
scheint diese Methode vom kommerziellen Standpunkt aus recht
wenig verlockend. Als interessantes Moment sei noch erwähnt,
daß zu stark kieselsäurehaltige Glühkörper ganz weich werden,
im kalten Zustande schwarz aussehen und dunkelrot leuchten. Nach
und nach entsteht in der Höhe des Brennerrandes ein leuchtender
weißer Streifen, der, immer breiter werdend, sich über den ganzen
Glühkörper ausdehnt, bis der Körper das gewöhnliche Aussehen
hat. Dann erst ist die Skelettbildung vollendet und der Glühkörper
hart Der Prozeß dauert 5—6 Stunden (442ft, 442 b).
Terbium-Oxyd liefert mit dem Zirkonoxyd weißes Licht
(Auer, D.R.P. Nr. 41945.)
Thallium. Ein recht brauchbarer Glühkörper, der auch hin-
sichtlich seiner Festigkeit befriedigende Resultate liefert, läßt sich
durch einen etwa V/^^igen Zusatz von einem Teile Magnesium
und zwei Teilen Thallium darstellen. Die Körper sind etwas schwer
in der Preßgasflamme zu verarbeiten, doch läßt sich durch Be-
handlung mit Selensäure hierin eine wesentliche Besserung erzielen
(442 b).
Thorium kann bis jetzt durch keine andere Substanz ersetzt
werden, da es allein ein kohärentes Gewebe liefert Andere Körper
Einflüsse auf den Auerechen Glühkörper 199
zerfallen schon beim Veraschen. Nur Aluminium, Magnesium und
Beryllium zeigen Kohärenz.
Uran. Tränkt man mit einer Lösung von 99,75 °/0 Thornitrat
und 0,25 °/0 Uranylnitrat — für zwei bis drei Strümpfe löst man
am besten 4 g Thornitrat und 0,010 g Uranylnitrat in 10 com
deetill. Wasser — einen Baumwollstrumpf, trocknet und verascht
ihn, so erhält man einen prachtvoll leuchtenden Körper, dessen
Leuchtkraft der des Thor-Ger-Glühkörpers nicht viel nachsteht
Obige Prozentzahlen gelten auch für die Oxyde in den abgebrannten
Glühkörpern, da die Nitrate des Thoriums und Urans beim Ver-
aschen etwa die Hälfte ihres Gewichtes an Oxyd zurücklassen.
Steigert man die Uranmenge, so findet man bald, daß aus solchen
Thor-Uranmischungen nur dann brauchbare Glühkörper hergestellt
werden können, wenn die obige geringe Menge von 0,25 °/0 ziemlich
genau eingehalten wird; schon bei l°/0 kt der Glühkörper gaoz
unbrauchbar. (270; s. auch Auer, D.R.P. Nr. 74745.)
Vanadin s. Chrom.
Wolfram. Wolframsäure hat keinerlei Einfluß auf Leucht-
kraft und Lichtkonstanz, dagegen liegt ein unverkennbarer Vorteil
darin, daß sich wolframhaltige Glühkörper sehr leicht und gut
formen lassen. (Bruno; s. auch Chrom.)
Ytterbium- Verbindungen mit Zirkon und Thorium besitzen
die Eigenschaft, außerordentlichen Glanz und große Feuerbeständig-
keit zu verleihen. (Auer, D.B.P. Nr. 41945.)
Yttrium. Nach den Analysen1 des Auer-Fluids ist in dem-
selben, in allerdings verschwindend geringen Spuren, Yttrium ent-
halten. Zusätze schon von Spuren von Yttrium geben dem Glüh-
körper einen ganz eigentümlichen Glanz: das Licht brilliert Ein
yttriumhaltiger Glühkörper ist für denjenigen, der den Glanz des
Yttriums beim Glühkörper kennt, aus einer großen Reihe von
Glühkörpern heraus ganz unverkennbar. Der Glanz steigt mit
dem Gehalt an Yttrium. Dabei sind diese Körper hervorragend
1 Nach Drossbach (J. G. W. 1895, 38, S. 481) enthielten die Auer-
echen Glühkörper vom Jahre 1895 Thorium und Yttererde; s. auch Lit 266.
200 Der Glühkörper
hart, ohne spröde zu sein. — Leider sind die erstgenannten Schön«
heiten arg vergänglich. Bei mehr als Sporen von Yttrium, schon
bei Vorhandensein von 0,5°/0i nimmt das Licht de3 Glühkörpers so
stark ab, daß nach etwa 24 Brennstunden nur noch ein fahles
mattes Licht übrig ist. Zur Erhöhung des Glanzes der Glühkörper
ist wohl ein ganz minimaler Zusatz von Yttrium nicht unangebracht
Bis 2°/0 Yttriumoxyd beeinträchtigen den photometrischen
Effekt der Glühkörpermischung — 99% Th02 + 1% Ce02 —
nicht. Bei erheblicheren Zusätzen bis 20°/0 Y208 tritt stets eiu
Bückgang der Leuchtkraft obiger Mischung (Th02 + Ge02) ein (318).
Nach Kill in g resultieren beim Ersetzen des Ceroxydes durch
Yttriumoxyd Glühkörper, deren Leuchtkraft nicht viel besser ist
als solcher aus reinem Th02, selbst dann nicht, wenn man die
Menge der Yttria nach oben und unten variiert
Zinkhaltige Glühkörper zeigen ein starkes Sinken der Leucht-
kraft (442 b).
Zirkon-Oxyd scheint das Lichtemissionsvermögen der Auer-
Mischung (99°/0 Th02 + 1% Ce02) etwas zu mindern, wenn
der Zusatz 2°/0 beträgt, ist aber ohne wesentlichen Einfluß in
Mengen unter l°/0; bei größeren Mengen ist stets ein Bückgang
der Leuchtkraft obiger Thor-Cermischung zu konstatieren.
Das beschriebene Verhalten der einzelnen Körper dürfte einiges
Licht auf die von Au er in seinen Patentschriften angegebenen
Mischungen (S. 38) werfen, die ein größeres Leuchtvermögen
haben sollen als die einzelnen Komponenten. Nach Killings
(a. a. 0.) Ansicht war in den genannten Mischungen wahrscheinlich
immer mindestens eine seltene Erde enthalten, die mehr oder
weniger durch Ceroxyd verunreinigt war. Eine solche Erde wird
für sich kein hohes Lichtemissionsvermögen besitzen, wenn der Cer-
gehalt weit entfernt ist von dem oben genannten Maximum, von
etwa 1 °/0, wohl aber in Mischungen. Gibt z. B. Lanthanoxyd mit
6°/0 Ceroxyd verunreinigt nur wenig Licht, so wird eine Mischung
von beispielsweise 75 Teilen Zirkonxyd und 25 Teilen jenes Lan-
thanoxydes einen Glühkörper von hohem Lichtemissionsvermögen
liefern, da das Ceroxyd nun in dieser Mischung mit nur 1,5 °/0
Einflüsse auf den Auerschen Glühkörper 201
beteiligt ist, der Gehalt also in der Nähe des Maximums ist
Indessen ist Au er bei seinen Mischungen vom Jahre 1885 und
1886 nie so nahe ans Optimum herangekommen, da er sonst Glüh-
körper yon höherer Leuchtkraft erhalten hätte. Auch sein „reines
Thoroxyd im Sinne der chemischen Erkenntnis von 1886" hat gewiß
nicht mehr als 1(5 Kerzen gehabt, denn nach den Messungen von
Hempel und Schilling zeigten die damaligen Auerschen Glüh-
körper 16 — 18 Kerzen.1 Dort steht allerdings nicht, daß die unter-
suchten Glühkörper aus jenem reinen Thoroxyd bestanden haben;
es ist aber zu vermuten, daß dieses auch nicht mehr als 16 HL
ergeben hat, denn sonst hätte man auf den Jahresversammlungen
des Deutschen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern gewiß
den Glühkörper von höherer Leuchtkraft vorgeführt Der Ende 1891
von Auer auf den Markt gebrachte Glühkörper hatte 60 — 70
Kerzen! (270)
b) Der Einfluß der Qualität des Gases auf die Lichtstärke
des Auerschen Glühkörpers.
Die duich die Einführung des Gasglühlichts herbeigeführten
veränderten Verhältnisse in der Verwendung des Gases machten
es erforderlich, vor allem die Beziehungen zwischen Leuchtkraft
und Heizwert des Gases und der Lichtemission des Glühkörpers zu
studieren. Die Literatur ließ anfangs in diesen Fragen eine gewisse
Unsicherheit der verschiedenen Ansichten erkennen. W. v. Oechel-
haeuser (80) kam zu dem Schlüsse, daß eine Reduktion der Leucht-
kraft des Gases keine Abnahme, sondern eine Zunahme der Leucht-
kraft des Glühkörpers bewirke.
Samtleben (343) will durch Vermischen des Leuchtgases
mit kohlenstoffreichen Substanzen bewiesen haben, daß hierdurch
nicht nur die Leuchtkraft des Gases, sondern auch die Licht-
stärke des im verbrennenden Gase glühenden Auer- Körpers zu-
nimmt Besonders sollen größere Mengen Benzol, Äthylen und
1 Lit. 276 und J. G. W. 1887 und 1888.
202 Der Glühkörper
Acetylen eine Erhöhung der Flammentemperatur des Steinkohlen-
gases im Gefolge haben.
Die Ergebnisse stehen also nicht ganz im Einklang mit dem
Resultat Oechelhaeusers, was jedenfalls darauf zurückzuführen
ist, daß die Leuchtkraft nicht allein von der Zusammensetzung des
Gases, sondern auch wesentlich von der des Gas-Luftgemisches,
welches der Auer-Brenner erzeugt, abhängt. Durch die Heraus«
nähme der schweren Kohlenwasserstoffe kann ohne sonstige
Änderung des Bunsenbrenners unter Umständen die Zusammen-
setzung des Gas-Luftgemisches eine für die Verbrennung günstigere
werden und somit eine höhere Leuchtkraft im Auer-Brenner er«
zeugt werden, trotzdem der Heizwert des Gases verringert ist
Bunte1 zeigte später auf dem internationalen Gaskongreß
in Paris, daß das Gas verschiedener deutscher Städte, obwohl
seine Leuchtkraft zwischen 7,7 und 10,9 Kerzen variierte, keine
Verschiedenheit in der Lichtstärke der Glühkörper zur Folge habe.
Die Amerikaner White, Russell und Traver (651) kamen auch
zu dem Schlüsse, daß die Lichtemission des Glühkörpers von der
Leuchtkraft des Gases unabhängig, aber direkt von dem Heizwerte
des Gases abhängig sei, und zwar im Verhältnis von einer Kerze pro
vier Kalorien. Lewes (151) hält diese Überlegung für unrichtig.
In einem Vortrage über den Bunsenbrenner führte Lewes 1897*
aus, daß der äußere Flammenmantel, gleichgültig welche Zusammen-
setzung das Gas selbst hat, wenn nur die Luftzufuhr zum Brenner
richtig geregelt ist, aus Kohlenoxyd und Wasserstoff besteht, des-
halb ist auch das Verbrennen von Wassergas ohne Beimischung
von Luft eine der richtigsten Methoden, den Glühkörper zum
Leuchten zu bringen. Ein 16 Kerzengas erfordert das 5x/2 — 6 fache
seines Volumens an Luft zur vollständigen Verbrennung. Mischt
man nun die Hälfte dieser Luftmenge vor der Verbrennung bei, so
vollzieht sich die Verbrennung in zwei Stadien, die den Charakter
der Flamme bedingen: die innere Zone mit unvollständiger Ver-
1 Lit 450 u. 615; J. G. W. 43, S. 667 u. 668.
8 J. G. W. 40, S. 789.
Einflasse auf den Anenohen Glühkörper 203
brennung auf Kosten der beigemischten Luft, die äußere Zone mit
weiterer Verbrennung dieser unvollständigen Verbrennungsprodukte
auf Kosten der äußeren Luft. Eine derartige Flamme ist aber
keineswegs das Ideal einer Heizflamme für den Glühkörper.
Steigert man die Luftzufuhr, so wird die innere Zone kleiner
und nimmt eine grüne Farbe an; weitere Steigerung bewirkt ein
Zurückschlagen der Flamme. Durch verschiedene Formen des
Brenners hat man diesen Ubelstand verhütet und so eine weitere
Erhöhung der Luftzufuhr ermöglicht. Die gewöhnliche Ansicht
über den „Kern "-Brenner ist die, daß durch ihn die ganze
zur Verbrennung erforderliche Luftmenge dem Gase beigemischt
ist Diese Anschauung ist aber nach Lew es nicht zutreffend.
Die besten Resultate werden erzielt, wenn etwas über 8/4 der
erforderlichen Luft mit dem Gase gemischt werden. Die innere
Zone wird alsdann hellgrün und die Produkte der unvollständigen
Verbrennung dieser Zone bestehen aus:
Wasserdampf 16%
Stickstoff 60%
Kohlenoxyd 9%
Wasserstoff 10%
Kohlensaure 5%
TÖÖ%T
Diese Mischung, welche rotglühend aus der inneren Zone in
die äußere dringt und dort mit der Außenluft vollständig verbrennt,
bringt den Glühkörper erst zum Leuchten. Wird nun die primäre
Luftmischung im Brenner über das oben erwähnte Maß getrieben,
so fällt die Leuchtkraft, anstatt zu steigen, weil die dann schon
im inneren Flammenmantel verbrannten Kohlenpartikelchen für die
Erhöhung, der Temperatur der äußeren Zone nicht mehr in Be-
tracht kommen (über Verbrennungsprodukte vgl. 156% 218, 230,
236, 437 c, 687, 702).
Lewes zeigte mit einer Smithellschen Röhre, durch welche
die äußere und innere Zone einer Bunsenüamme weit ausein-
andergerückt werden können, daß die äußere Zone an sich nur
ein schwaches Licht liefert, und erst durch Hinzutreten der Ver-
brennungsprodukte der inneren Zone das volle Licht entwickelt wird.
204 Der Glähkörper
Änderungen im Heizwerte der gebräuchlichen Mischgase von 12 bis
18 Kerzenstärke spielen bei der Lichtentwicklung keine nennens-
werte Rolle. So ergab z. B. ein Glühkörper mit einem Oase von
17,7 Kerzen Leuchtkraft 20,6 Kerzen pro 1 Kubikfaß Gas. Es
wurden ferner zu 100 Teilen Gas 40 Teile blaues Wassergas ge-
mischt und ergaben 17,7 Kerzen pro Kubikfuß Gas. Nachdem jedoch
die Luftlöcher des Brenners entsprechend verkleinert worden
waren und man die Luftzufuhr so geregelt hatte, daß die günstigste
Leuchtkraft erzielt wurde, wurden wieder 20,1 Kerzen pro
Kubikfuß erreicht. Druck und Gasverbrauch waren in beiden
Fällen die gleichen. Die Versuche von White, Busseil und
Traver, welche eine Änderung der Leuchtkraft um 1 Kerze pro
vier Kalorien Heizwert ergaben, sind nachweislich falsch. Auf
eine ungenügende Regulierung der Luftzufuhr zum Gasgemenge
führt es Lewes zurück, daß in einer Stadt, welche ein mit Benzol
auf 20 Kerzen aufgebessertes Gas besaß, das Glühlicht nur 46 bis
50 Kerzen, in einer anderen Stadt mit 14,11 Kerzen Gas jedoch
Licht von 80 — 90 Kerzen Helligkeit ergab.
Das Leuchten des Glühkörpers ist also hauptsächlich durch die
Temperatur der Heizflamme bedingt Die viel verbreitete Ansicht,
daß die Temperatur von dem Heizwert des Gases abhängt, ist falsch.
Sie wird vielmehr bedingt 1. von der Zeit, in welcher ein ge-
wisses Gasvolumen verbrannt wird, 2. von der Größe der Fläche,
auf welcher die Verbrennung stattfindet, und 8. von dem zur Ver-
brennung erforderlichen Luftvolumen, von der spezifischen Wärme
der Verbrennungsprodukte und dem überschüssigen Stickstoff der
Luft, welcher der Flamme Wärme entzieht.
Daß es nicht auf den Heizwert des Gases, sondern auf die
Temperatur der Flamme ankommt, zeigen auch folgende Versuche
Lewes' mit Wassergas.1
Mit Wassergasbrennern (Stracheu.a.) erhielt Lewes 15 Kerzen
pro Kubikfuß, mit einem Heizgasbrenner aus Philadelphia sogar
19,88 Kerzen pro 1 Kubikfuß. Im Mittel wurden 158 Kerzen bei
1 J. G. W. 1908. 46, S. 970.
Einflüsse auf den Auerachen Glühkörper 205
8,15 Kubikfuß und 1,3 Zoll Druck erzielt (- 180 HL bei 230,7 i
Konsum und 33 mm Druck). Das von Kohlensäure gereinigte
Wassergas hatte einen oberen Heizwert von 2898 WE. und gab
den gleichen Lichteffekt wie die gleiche Gasmenge eines Stein*
kohlengases von 5600 WE. oberen Heizwertes. Es ist also be-
wiesen, daß der Heizwert an sich nicht die wichtige Bolle spielt,
die ihm oft zuerteilt wird.
Die Flammentemperatur des Steinkohlengases beträgt ca.
1660°, die der Wassergasflamme nach Blass ca. 1775°.
Es wurde sogar von Tatham und Chamberlain gezeigt, daß
Gase von noch geringerem Heizwert und von hohem Stickstoffgehalt
als Heizgase, welche nach dem Verfahren von Wilson, Mond und
Dowson gewonnen wurden, in Bunsenbrennern, welche eine genau
geregelte Luftzufuhr besitzen, zur Glühlichtbeleuchtung verwend-
bar sind.
Zusammensetzung :
intersuchte ein derartiges
UDff *
Gas und fand folgende
uuO«
I
II
Kohlenoxyd .... 29,22
28,76
Wasserstoff .... 25,95
26,87
Methan 1,39
1,97
Stickstoff 89,38
38,92
Kohlensäure. ... 4,11
3,98
100,00 100,00
Unterer Heizwert von 1 cbm 1640 WE.
Durch die beherrschende Stellung, welche sich das Gasglüh-
licht über die ältere Flammenbeleuchtung mit Schnitt- und
Argandbrennern besonders in Deutschland erwarb, ist nicht nur
in bezug auf Beleuchtungseffekt und Ökonomie ein Umschwung
eingetreten, sondern auch die Beurteilung des Leuchtgases selbst
ist, wie wir soeben gesehen haben, eine andere geworden. Heute
tritt der Faktor der Leuchtkraft zurück gegen den der Heiz-
kraft des Gases (ein möglichst hohe Temperaturen erzeugendes Gas).
Die im Gasglühlicht zur Erzeugung kommenden Licht-
mengen sind weniger von der Qualität des Gases als von
der Beschaffenheit der Glühkörper abhängig.
206 Der Glühkörper
In den beiden Worten „Kerzen und Kalorien" drückt
Lewes die Vergangenheit und die Zukunft der Gasindustrie aus.
Es wäre aber ein Fehler, an Stelle der früheren Lichtstärke des
Gases nunmehr den Heizwert als gesetzliche Norm für die Quali-
tät des Gases setzen zu wollen.
Bestimmte Beziehungen zwischen Leucht- und Heizkraft
existieren nicht.
Was den Zusammenhang zwischen Heizwert und Leuchtkraft
des Gases im Auerbrenner betrifft, so ist also erwiesen, daß ein Fallen
des Heizwertes keineswegs ein entsprechendes Fallen der Leucht-
kraft des Glühlichtes zur Folge haben muß.
Unter solchen Verhältnissen ist die Versorgung mit einem
Gase von hoher Leuchtkraft Verschwendung. Billiges Gas in
genügender Menge ist also die Losung der Zukunft
Bei den Grundsätzen, mit welchen die Gasindustrie yon jetzt
ab zu rechnen hat, ist jedenfalls die Tatsache in Betracht zu ziehen,
daß die besten Gaskohlensorten allmählich aufgebraucht werden,
daß diese Kohle bald im Preise steigen wird, und daß demgemäß
sich auch die Kosten des Gases erhöhen müßten. Um diese
Fragen zu lösen, wird man erst sehen müssen, welche Zusammen-
setzung des Gases die ideale sein würde, um dann das Verfahren
anzubahnen, das dem hierdurch gesteckten Ziele am nächsten
kommt. In dieser Richtung werden wohl bald die Arbeiten Buntes
und Lewes' Klarheit schaffen und uns dem Ziele der billigeren
Gasgewinnung näher führen (vergL 367 u. 486*, ferner: 28, 156%
359, 437 b, 687, 702>
c) Der Einfluß des Gasdruckes auf die Lichtstärke des Auerschen
Glühkörpers.
Bei der Gasglühlichtbeleuchtung gilt der Erfahrungssatz: je
größer der Druck, desto stärker die Leuchtkraft, und mit diesem
ist natürlich auch eine Zunahme des Gasverbrauchs verbunden«
So z. B. ergab bei den Untersuchungen von Söhren aus dem
Jahre 1896 ein Glühkörper bei 30 mm Druck 47,3 Hfl. Gas-
Einflüsse auf den Auerschen Glühkörper 207
verbrauch 1121, bei 40 mm 50,4 Hfl. Gasverbrauch 1351, bei 50 mm
63.2 Hfl. Gasverbrauch 1451, bei 60 mm 73,5 Hfl. Gasverbrauch
1501, bei 70 mm 81,2 Hfl. Gasverbrauch 170 L Ist nun ein Gas-
werk aus irgend welchen Umständen genötigt, starken Druck zu
geben, so wird man aber auch dem Gasverbrauche der Glühkörper
erhöhte Aufmerksamkeit schenken müssen.
Man ersieht aus den beiden letzten der angeführten Versuche,
daß bereits ein Gasverbrauch von 150 und 1701 in der Stunde statt-
gefunden hat, und wird unter gewissen Umständen mit den Zahlen
rechnen und die Anwendung von Reglern ins Auge fassen müssen.
Versuche Söhrens (276) mit erweiterten Offnungen für die
Luftzuführung ergaben die Wahrnehmung, daß trotz verstärkten
Druckes die Lichtstärke annähernd dieselbe blieb, während der
Gasverbrauch stark zunahm, so daß man beim Aufsetzen der Glüh-
körper diesem Punkt ebenfalls genügende Aufmerksamkeit schenken
muß. Der Gasverbrauch betrug bei 30 mm Druck 1 80 1, die Licht-
stärke 61,8 Hfl.; bei 40mm 1501, die Lichtstärke 61,8 Hfl.; bei
50mm 1801, die Lichtstärke 63,2 Hfl.; bei 60 mm 1891, die Licht-
stärke 61,8 Hfl.; bei 70 mm 2041, die Lichtstärke 61,8 Hfl.
Andererseits kann man durch Anwendung geringeren Drucks
auch wirtschaftliche Vorteile erlangen. Bei einem Brenner von
Schäffer & Walcker erhielt Söhren (a. a. O.) zu derselben Zeit
nach einer Brenndauer von 200 Stunden bei 50 mm Druck 41,6 Hfl.
bei 136 1 Gasverbrauch = 3°/0 Nutzeffekt; bei 30 mm Druck
40.3 Hfl. mit einem Gasverbrauch von 102 1 *= 2,5 °/0 Nutzeffekt.
Es ist zu bemerken, daß diese Versuche zu einer Zeit aus-
geführt wurden — 1895/96 — , als die Glühkörper in bezug auf
ihre Formierung und Lichtkonstanz noch viel zu wünschen übrig
ließen im Verhältnis zu unseren neuesten Glühkörpern mit per-
manenter Lichtzunahme.
Innerhalb von 25—100 mm Druck ist diese Zunahme nur eine
scheinbare. Grafton (359) zeigte nämlich, daß innerhalb dieser
Druckschwankungen die Leuchtkraft pro 1 cbf. Gas abnimmt, und
daß die nachgewiesene absolute Zunahme der Leuchtkraft auf
einen höheren Gasverbrauch des Brenners bei zunehmendem Druck
208
Der Glüfajtorper
zurückzufahren ist Erst bei einem Druck von 200 — 250 mm, wie
er bei den Preßgasapparaten angewendet wird, erreicht man pro
HL = 0,7 — 0,8 1 dadurch, daß in der gleichen Zeit und auf der
gleichen Fläche etwa die dreifache Gasmenge verbrennt, also die
Flammen temperatur bedeutend gesteigert wird.
Es ist bekannt, daß die Leuchtkraft von Gasglühlichtbrennem
in erheblichem Maße von der Größe der Düsenöffnungen abhängig
ist. Deren richtige Größe ist aber ein Moment, das wesentlich be-
einflußt wird von der Höhe des Gasdruckes, und
da dieser an den verschiedenen Orten und in ver-
schiedenen Straßen auch nicht annähernd der gleiche
ist, so entsteht dadurch die Unmöglichkeit, daß die
Fabriken Brenner mit richtig regulierten Düsen
liefern können; es muß den Installateuren vor-
behalten bleiben, für jede einzelne Anlage die Größe
der Dü8enöfihungen besonders zu regulieren (394
und 839).
Jede Flamme besteht bekanntlich aus drei Teilen,
von denen der äußere die heißeste Verbrennungs-
zone bildet Um nun bei der Au er- Beleuchtung
den größtmöglichen Lichteffekt zu erzielen, ist es
notwendig, daß der Glühkörper in der heißesten Zone
hängt, die eben dadurch entsteht, daß das im Innern
der Bunsenflamme aufsteigende, nur teilweise ver-
brannte Gasgemisch in der äußeren Mantelfläche der
Flamme durch von außen zutretende Luft vollkommen verbrannt
wird (Fig. 189>
Man sucht eine zweckmäßige Anordnung auf verschiedene
Weise zu erreichen.
In der Regulierdüse besitzen wir ein Mittel, welches nicht
nur das willkürliche Aufbohren der Düsenlöcher durch die In-
stallateure durch eine einfache und exakte Einrichtung ersetzt,
sondern auch für späterhin dem Konsumenten die Möglichkeit
gibt, falls sich der Glühkörper nach längerem Brennen deformiert,
jederzeit das günstigste Verhältnis zwischen Leuchtkraft und Gas-
Einfliiaae auf deu Auerochen Glühkörper 209
verbrauch herzustellen. Nach Schillings Meinung (807a) spielt
die Anwendung von solchen Begulierdusen bei der Gasbeleuch-
tung eine viel größere Bolle als die Qualität des GaseB, und es
sollte überhaupt den Fragen, welche mit der Installation, mit der
Verteilung der Beleuchtungskörper im Baume, mit der Reflexion
©
Fig. US. Fig. 144. Fig. 145.
BegulierdfUen in verschiedener Ausführung.
In Fig. 141 und 142 sind Hahn, Reguliervorrichtnng, Düse und Dusenplattu
in einem Stuck vereinigt
des Lichtes, mit indirekter Beleuchtung usw. zusammenhängen, die
größte Aufmerksamkeit gewidmet werden (s. auch 186b).
Für den Konsumenten genügt es nicht, auf die hohe Licht-
stärke des Gasglühlichtes hingewiesen zu werden; er muß auch in
der Anwendung und Nutzbarmachung des Lichtes für seine Zwecke
in jeder Hinsicht zufriedengestellt und mit denjenigen Einrichtungen
versehen werden, die ihm die Vorteile der Gasbeleuchtung voll
auszunutzen gestatten.
Böhm, Gngl üblich t. 14
210
Der Gliihkürper
Reguliert mau mit dem. Hahn, so entsteht in dem dahinter
befindlichen Rohre bis zum Brenner eine Verlangsam ung des durch-
strömenden Gases und dadurch eine Druokverminderung, was die
lebendige Kraft des Gases verringert, so daß ee an der Aus-
BtrömungsmUndung nicht mehr imstande ist, ein gut gemischtes
Gasluftgemenge zu bilden. Wird mit einem Regulator (S40, 831,
857, 864) reguliert, so ist es zwar möglich, eine bestimmte Gas-
menge der Flamme zuzuführen, aber man ist doch nur annähernd
in der Lage, den Regulator
so einzustellen, daß im Durch-
schnitt der Glühkörper und
die heißeste Yerbrennungszone
Fig. 148. Fig. 147. Fig. I4B.
KagalieriiU.se nach Wobbe.
einigermaßen zusammenfallen. Es ist auch zu bemerken, daß
der Regulator einen großen Teil des Gasdruckes verbraucht, so daß
von ca. 30 mm Druck vor dem Regulator nur noch ca. 15 mm
hinter dem Regulator übrig bleiben, und demnach ist auch dieser
Apparat nicht geeignet, die größte Leuchtkraft bei den Aner-
brennern zu erreichen (s. Abschnitt IX).
Es sind drei Punkte, welche für die Erzielung des günstigsten
Lichteffektes heim Auerbrenner erfüllt sein mÜBsen: 1. Zusammen-
fallen der heißesten Verbrennungszone mit dem Glühnetz; 2. Regu-
lierbarkeit der heißen Verbrennungszone durch Größer- oder Kleiner-
stellen, je nachdem sich der Glühkörper beim Gebrauche mehr
oder weniger zusammengezogen hat; und 3. die Notwendigkeit,
#
Die Theorie des Gaaglühlicbtes 211
daß das Gas mit dem vollen Druck an der AasströmungBstelle
austritt
Die Au9strömungsgeachwindigkeit bei 7 mm Druck beträgt
ca. 16 m pro Sekunde, bei 30 mm Druck dagegen
32 m pro Sekunde, man siebt also hieraus, daß ein
mit 32 m Geschwindigkeit ausströmendes Gas eine be-
deutend größere lebendige Kraft bat als das mit
16 m Geschwindigkeit ausströmende Gas, daß es also
ein viel vollkommneres Gasluftgemisch zu bilden im-
stande ist
Diesen drei Bedingungen kann, wie gesagt, weder
durch den Hahn noch durch einen Regulator ent-
sprochen werden, sondern nur durch eine Regulierdüse
(b. Lit 686, 691, 696», 703, 705, 754«, 756*, 757,
759, 764, 767, 769, 770, 773, 796, 797, 807«, I
814, 850), deren AusströmungBquerschnitt an der Aus-
strömungsstelle verkleinert oder vergrößert werden Figm **9'
i ,«„,, Reguliert tue.
kann (781).
Nach Rotgiesser sollen auch Schall- und elektrische Schwin-
gungen die Helligkeit des Gasglühlichtes beeinflussen (394).
Tl. Die Theorie des Gasgltthllchtea.
Im Anfange der Erfindung des Au ersehen GltthlichteB war
bei dem hastigen Drangen nach praktischen Erfolgen die Frage,
welcher Ursache die starke Leuchtkraft der GlQhstrumpfe
zuzuschreiben sei, fast völlig unbeachtet geblieben.
Wo klare Begriffe fehlen, da stellt ein Wort zur rechten
Zeit sich ein, und in diesem Sinne ist es zu nehmen, wenn
Auer1 in seinem ersten Patent von „Erdlegierungen" spricht,
welche ein hohes „LichtemisBionsvermögen" besitzen, d.h. die
Fähigkeit, bei relativ niedriger Temperatur viel Licht auszustrahlen.
1 8. auch Lit 370, S. 668—664.
212 Der Glühkörper
Durch diese Bezeichnung wurde jedoch die Tatsache nur um-
schrieben, keineswegs aber aufgeklärt, und die verschiedenen Ver-
suche, diese merkwürdige Erscheinung durch den Übergang der
Strumpf bestandteile in den kristallinischen Zustand (Lewes), oder
durch die besondere Resonanz der Erden für Lichtwellen (Dross-
bach) zu erklären, konnten nicht befriedigen.
Es schien anfänglich nicht möglich zu sein, daß der erhitzte
Auersche Glühstrumpf sein helles, an brechbaren Strahlen so
reiches Licht allein vermöge der Temperatur nach Maßgabe des
Eirchhoffschen Gesetzes ausstrahle, cL h. daß der Leuchtkörper
ein rein thermaktiner sei; man nahm deshalb an, daß der Strumpf
des Auerschen Glühlichtes eine gewisse Menge von Energie auf-
gespeichert habe, welche beim Erhitzen wieder abgegeben werde
und dabei die Strahlung vergrößere, d. h. sich im Zustande der
Lumineszenz befinde. Um diesen Fall, der eine Ausnahme des
Eirchhoffschen Gesetzes wäre, zu untersuchen, sind von Chas.
E. St John (537) Versuche über die Emission angestellt worden.
St John fand, daß das Lichtemissionsvermögen nachstehen-
der Substanzen, wenn sie unter gleichen Bedingungen auf gleiche
Temperatur erhitzt werden, im folgenden Verhältnis steht:
Platin =1,00
Magnesia = 3,81
Zirkon = 4,04
Erbium = 3,33
Lanthan = 2,27.
Leider hat John das Thoriumoxyd, welches den Hauptbestand-
teil der Gasglühlichtstrümpfe bildet, nicht mit in den Kreis seiner
Untersuchungen gezogen. Jedoch ist anzunehmen, . daß das Er-
gebnis über das Leuchten der Metalloxyde auch auf die Thorerde
Anwendung findet, daß also auch hier keine Lumineszenz an-
zunehmen ist, sondern nur ein Glühen, durch die Temperatur des
Bunsenbrenners erzeugt, welche nach den Untersuchungen von Mac
Crae1 im heißesten Teile der Flamme auf 1725°C. anzunehmen ist.
1 Wied. An. 1895, 56, S. 97.
Die Theorie des Gaaglühlichtes 213
Im Gegensatz zu St. John findet Swinton (589 b) später,
daß der Glühkörper unter Kathodenstrahlen sehr stark leuchtet,
daß es aber für die Helligkeit einen geringen Unterschied macht,
ob man reine Thorerde oder eine Mischung mit l°/0 Cer nimmt,
während im Bunsenbrenner die Mischung 11 mal so hell leuchtet,
als das reine Thorium.
Da nun die Annahme, daß die Abnahme der Leuchtkraft eines
Glühstrumpfes von dem allmählichen Abklingen seiner Lumines-
zenz herrühre, nicht mehr haltbar war, so erklärte John diese
tatsächlich überall beobachtete Intensitätsverminderung durch eine
von ihm nachgewiesene, nach längerem Glühen eintretende Zu-
sammenschrumpfung des Glühkörpers, wodurch seine strahlende
Oberfläche verringert wird.
Merkwürdig ist, daß diese Substanzen als Glühkörper sich
ganz anders verhalten, indem z. B. ein Glühkörper aus Lanthan
beträchtlich heller leuchtet als einer aus Zirkon. Es steht daher
fest, daß außer dem Lichtemissionsvermögen auch noch andere
Erscheinungen in Betracht kommen. Wie könnten sonst Spuren
gewisser Metalloxyde in so hohem Maße die Leuchtkraft anderer
Substanzen in so wunderbarer Weise beeinflussen? Ein Glühkörper
von Thor allein gibt pro 1 Kubikfuß 6 Kerzen \ während die Bei-
mengung von l°/0 Cer die Leuchtkraft auf 12 Kerzen erhöht
Yttrium gibt ca. 3 Kerzen pro 1 Kubikfuß, mit 1 °/0 Cer hingegen
10 Kerzen. Bei höherem Cerzusatz aber verschwindet dieser Effekt
wieder.
Noch überraschender ist der Einfluß geringer Mengen von
Chromoxyd auf Glühkörper, welche an sich wenig oder gar nicht
leuchten. So kann z. B. die Leuchtkraft eines Glühkörpers aus
Thorerde kaum noch gemessen werden, jedoch können durch Auf-
spritzen gewisser Chromsalze 15 Kerzen pro 1 Kubikfuß Gas-
verbrauch erzielt werden.
1 Nach Bunte gibt ein Glühkörper aus reiner Thorerde 2 ffi. (J. G. W.
1898, 8. 19); nach Hintz (818) 2—4; nach Saint-Claire Deville (1904
a. a. O.) bei 282 1 Gas » 6,77 Carc.
214 Der Glühkörper
Die Erklärung hierfür sucht Lewes (559) in einer Umwand-
lung der Körper aus einem amorphen in einen kristallinischen
Zustand, ähnlich wie Glas durch längeres Glühen in sog. Reaumur-
sches Porzellan verwandelt wird.
Auch Berzelius konstatierte, daß gewisse amorphe Substanzen
in kristallinischen Zustand übergehen, wenn sie auf eine Tempe-
ratur erhitzt werden, welche tiefer als ihr Schmelzpunkt liegt, und
daß sie alsdann lebhaft glühen; in dem Maße, wie diese Umwand-
lung fortschreitet, nimmt das Leuchten ab, wodurch die all-
mähliche Abnahme der Leuchtkraft der Auerschen Glühkörper
erklärt werden sollte.
Nach den bisherigen Anschauungen ist die Lichtemission eines
festen Körpers zunächst nur eine Funktion der Temperatur des
leuchtenden Körpers. Steht zur Erhitzung des Körpers eine be-
stimmte Wärmequelle zur Verfügung, etwa eine Bunsenflamme, so
hängt das Leuchten des Körpers von der Geschwindigkeit ab, mit
welcher derselbe die Temperatur der umgebenden Flamme an-
nimmt, die ihrerseits wesentlich durch die Feinheit, d. h. das Volumen
des in der Flamme befindlichen Körpers bedingt ist Für die Be-
leuchtungspraxis ist ferner die Feuerbeständigkeit des Körpers
wesentlich. Jeder unverbrennliche Körper läßt sich bei genügender
Feinheit in der Bunsenflamme zur Weißglut erhitzen, ein Eisen-
draht dagegen verbrennt sehr rasch, Kalk und Magnesia verflüchten
sich, selbst Platindraht wird zerstört, sehr feiner Platindraht sogar
wird momentan geschmolzen. Als längere Zeit beständig haben sich
nur die seltenen Erden erwiesen. Bis zu einem gewissen Grade
kommen auch noch andere physikalische Eigenschaften, wie Wärme-
leitungsvermögen , die molekulare Struktur u. a. für die Licht-
emission in Betracht
Westphals Versuche (541) haben dargetan, daß das bloße
Erhitzen der Inkandeszenzoxyde, sei es im bedeckten Platintiegel
oder im schwer schmelzbaren Glasrohr, ein Aufleuchten jener Oxyde
nicht hervorruft, auch dann nicht, wenn Sauerstoff zugeführt wird.
Westphal vermutet deshalb, daß die Lichtstrahlung an eine
chemische Reaktion gebunden ist, während sie von Hehner durch
Die Theorie des Gaaglühlichtes 215
einen ewigen Wechsel zwischen Dissoziieren und .Wiederverbinden
erklärt wird (614).
Nach Eillings (546a) Meinung ist das sogenannte Lichtemis-
sionsvermögen des reinen Thoroxydes oder irgend einer anderen
seltenen Erde zu gering, als daß diese Oxyde (in absoluter Reinheit)
sowohl für sich wie in Mischung — solange sie frei von Ger sind
— überhaupt eine größere, als die der herrschenden Temperatur
entsprechende Lichtfülle aussenden werden; die hohe Lichtwirkung
erklärt er allein durch die als Zusätze angewendeten Stoffe, ins-
besondere Cer, und führt sie auf eine katalytische Wirkung dieser
Körper zurück. Die Bedeutung des Thors besteht darin, daß es
durch zwei wichtige Eigenschaften besondere geeignet ist, Träger
dieser Stoffe (z. B. Cer, Chrom, Uran usw., s. S. 198) zu sein, nämlich
durch seine Fähigkeit der enormen Oberflächenentwicklung, die
dem äußerst porösen Ascheschaum der mit Thorsalzen impräg-
nierten Baumwollstrümpfe zu statten kommt, zweitens durch seine
geringe spezifische Wärme, die es als Element von fast dem höchsten
Atomgewicht dem Dulong-Petitschen Gesetz entsprechend hat,
und die es vielleicht zu einem hervorragenden Resonator für die
strahlende Wärme macht.
Moscheies (565) zieht ebenso wie Eilling aus der Existenz
zweier Oxydationsstufen des Cers den Schluß, daß die Cerpartikelchen
im Glühkörper infolge rapiden Wechsels der Oxydationsstufe lokale
Temperaturerhöhungen verursachen. Auer (370) unterstützte diese
Anschauung, jedoch kennt man keinen einwandfreien Versuch,
der für sie spricht (Lewes Lit 664b).
Auch nach Drossbach ist jedoch der'erste Grund nicht stich-
haltig, denn unbeschadet der Leuchtkraft kann das Nitrat durch Sulfat
ersetzt werden, welches ein sehr dichtes Oxyd liefert; oder man kann
im imprägnierten Strumpfe Hydroxyd durch Alkali oder Oxalate
durch Oxalsäure ausfällen und auswaschen, ohne daß die Leuchtkraft
wesentlich verringert wird; der zweite Grund, die niedrige spezi-
fische Wärme, vermag wohl zu erklären, daß nur das Thoriumoxyd
in Verbindung mit Cer eine so hohe Leuchtkraft aufweist (620).
Wenn sonach die Oberflächenbeschaffenheit des Oxydträgers
216 Der Glühkörper
ohne Einfloß ist, eine andere Unterlage als Thoroxyd aber wir-
kungslos bleibt, so kann das Ceriumoxyd nicht chemisch bei der
Verbrennung tätig sein, sondern es muß auch dem Thoroxyd eine
wesentliche Bolle zufallen, dessen physikalische Eigenschaften eben
durch das Ceroxyd verändert werden. Für diese Ansicht spricht
der Umstand, daß zahllose Beispiele vorliegen, wo geringe Mengen
fremder Bestandteile die Eigenschaften der Hauptsubstanz ver-
ändern. Erinnert sei an das Kupfer, das mit wenigen Prozenten
Aluminium die Aluminiumbronze liefert, an den Kohlenstoff, welcher
durch Sll9°l0 Wasserstoff in Acetylen verwandelt wird. Solche Bei-
spiele könnten in Menge angeführt werden. Auch das Ceriumoxyd
mag mit dem Thoriumoxyd im Glühkörper chemisch gebunden sein,
und dieses cerhaltige Thoriumoxyd hat eben ein höheres Licht-
emissionsvermögen als das cerfreie, wie denn auch der Kalk viel
heller leuchtet als die Magnesia, ohne daß man ihm einen be-
sonderen Einfluß auf die Verbrennung zuschreiben müßte. Die
Lichtemission hängt eben einzig und allein davon ab, welche
Schwingungen die Moleküle des glühenden Körpers ausführen.
Durch die Temperatur der Bunsenflamme ist die Schwingungszahl
und somit Wellenlänge gegeben, der Glühkörper hat nur die Auf-
gabe, die Schwingungen mitzumachen und durch Interferenz die
Amplitude der schwingenden Athermoleküle zu erhöhen, denn
diese bedingt die Lichtstärke, wie die Wellenlänge die Farbe.
Deshalb kann auch ein gelbleuchtender Körper wesentlich
heller leuchten als ein violettglühender, obwohl der letztere sicher
mehr Schwingungen in der Zeiteinheit ausführt (570).
Drossbach (554) baute seine Theorie zuerst auf die folgen-
den physikalischen Erscheinungen auf.
Jede Wärmequelle besitzt ihr charakteristisches Wärmespek-
trum, dessen Temperaturmaximum die verschiedenste Lage haben
kann. Je höher die Temperatur, desto weiter rückt im allgemeinen
das Wärmemaximum gegen das violette Ende vor. So fand Snow,
daß beim elektrischen Bogenlichte das Maximum der Wärme-
wirkung im Ultravioletten liegt. Auch die Bunsenflamme sendet
Wärmestrahlen aus, von denen ein Teil im sichtbaren Teile des
Die Theorie des Gasglühlichtes 217
Spektrums, vielleicht auch im Ultravioletten liegt Es fragt sich,
wie hat man sich die Umwandlung der Wärmeschwingungen in
Lichtschwingungen durch einen in einer nicht leuchtenden Wärme-
quelle glühenden Körper zu denken. Jedenfalls mag die kinetische
Energie der Gasmoleküle größtenteils durch direkten Stoß auf die
Moleküle des festen Körpers übertragen werden, teilweise mag
auch der Lichtäther mitwirken. Wie aber das in einer Wanne
befindliche Wasser nur dann in lebhafte Bewegung gerät, wenn
man dieselbe synchron mit den Schwankungen des Wassers schau-*
kelt, nicht aber, wenn das Schaukeln in einem anderen Rhythmus
geschieht, so läßt sich einsehen, daß ein fester Körper nur dann
die lebhaftesten Lichtschwingungen ausführen wird, wenn die er-
regenden Wärmeschwingungen synchron verlaufen, oder akustisch
ausgedrückt, die bezüglichen „Obertöne" enthalten.
Unter passenden Versuchsbedingungen bringt eine schwingende
Stimmgabel eine gleichgestimmte zum Mittönen. Wird die letztere
durch einige Feilstriche verstimmt, so hört die Erscheinung auf.
Durch ein Wachsklümpchen kann der Status quo ante wieder her-
gestellt werden.
Auf den Glühkörper übertragen, stellt die Bunsenflamme die
primäre Stimmgabel dar. Die Thoriumoxyd-Moleküle bilden den ver-
stimmten, sekundär schwingenden Körper, der durch das Wachsklümp-
chen Ceroxyd gleichgestimmt wird. An die Stelle der Pendelbewegung
der Wanne und des Wassers sowie der Schallschwingungen treten im
letzten Beispiele eben Wärme- bezw. identische Lichtschwingungen.
In beiden Fällen handelt es sich um eine Resonanzerscheinung.
Hierdurch soll die Tatsache erklärt werden, daß der Cerium-
zusatz (Chrom, Uran usw.) in engen Grenzen zu bleiben hat, um das
Iichtmaximum zu erreichen, und daß dieses durch geringfügige Er-
höhung des Zusatzes bereits beeinflußt wird. Kayser1 bezeichnet
die Drossbachsche Vorstellung der Resonanz als phantastisch.
Bunte (68 u. 804) führt die große Lichtemission der Auerschen
Glühkörper ebenso wie Killing auf kataly tische Wirkung zurück.
1 Kayser, Handbuch der Spektroskopie 1902, 2, S. 160.
218 Der Glühkörper
Thoroxyd übt auf die Verbrennung von Wässerstoff in Luft
gar keine Wirkung aus, die Entzündung erfolgt wie sonst bei
650° G. Bei reinem Ceroxyd tritt dagegen die Vereinigung von
Wasserstoff und Sauerstoff schon bei 350 ° C. ein. Durch das Cer
wird also die Entzündungstemperatur um fast 300° C. herabgesetzt
Eine ähnliche Wirkung wird das Cer auch bei höherer Tem-
peratur auf die Flammengase ausüben: das Ceroxyd wird eine
rasche und intensive Vereinigung von Wasserstoff und Sauerstoff
herbeiführen und durch die Verbrennung der stark vorgewärmten
Gase in dem Flammenmantel eine ganz außerordentlich hohe Tem-
peratur erzeugen, durch welche das Oxyd zum heftigsten Glühen
gebracht wird. Da das Lichtemissionsvermögen ungefähr mit der
fünften Potenz der Temperatur steigt, erklärt sich hieraus die blen-
dende Lichtwirkung des Au ersehen Glühkörpers.
H. Kayser1 bezweifelt die Richtigkeit des Bunteschen Beweises
und sagt: „Bunte kommt übrigens zu der Aufstellung dieser Er-
klärung (katalytischen), da er sich überzeugt zu haben glaubt, daß
die Erden kein höheres Emissionsvermögen haben, als andere Körper,
z. B. Kohle, Magnesia, auch reines Thor und Auer-Mischung sich
nicht unterscheiden. Er findet das, indem er wieder einmal den
falschen Versuch von Becquerel ausführt, mehrere Körper zu-
gleich oder auch nacheinander in einem nahezu geschlossenen
Hohlräume zu erhitzen. Da muß er natürlich von allen die gleiche
Intensität erhalten, die des schwarzen Körpers...."8
Im Gegensatz zu Bunte fanden H. Le Chatelier und 0. Bou-
douard (572 u. 614), daß der Glanz bei gegebener Temperatur
derselbe ist, ob die Inkandeszenzmasse in einem brennenden Gas-
gemische oder in den heißen, aber völlig verbrannten Abgasen er-
hitzt wird. Wo sich die Verbrennungsreaktionen vollzogen haben,
können Kontaktwirkungen keine Rolle spielen.
Diese Forscher fuhren die große Leuchtkraft der Au er sehen
Glühkörper nicht auf außerordentlich hohe Temperaturen (2000° C.
und mehr nach Bunte) sondern nur auf das ungleiche Strahlungs-
1 H. Kayser, Handbuch der Spektroskopie 1902, 2, S. 161.
* Vgl. Kayser a. a. 0. § 15 u. 77.
Die Theorie des Gasglühlichtes 219
vermögen der Auer-Masse für Wärme- and Lichtstrahlen zurück
und stützen ihre Ansicht durch folgende Versuchsergebnisse:
Wurde die Auer-Mischung in Form einer Paste auf ein
Thermoelement aufgetragen, so erhielt man für das Verhältnis
zwischen der Strahlungsintensität der Oberfläche — Auer-Masse —
und der Intensität des Platins, dessen Oberfläche durch die Risse
der aufgetragenen Paste durchblickte, folgende zu große Zahlen,
da die Spalten nieht hinreichend tief waren, um geschlossene Hohl-
räume von gleichmäßiger Temperatur zu verwirklichen.
Tabelle
I.
Rot •
Grün
Blau
X = 659
X = 546
1~ 460
0,25
0,40
1
0,50
0,80
1
Temperatur
1200
1600
Ähnliche Resultate werden erhalten , wenn man bei gleicher
Temperatur die Strahlung der Strümpfe mit der des Eisenoxydes
vergleicht, das sich wenigstens im Rot und Grün wie ein völlig
schwarzer Körper verhält.
Diese Zahlen würden beweisen, daß von einem besonders
großen Strahlungsvermögen der Auer-Masse, sei sie der Masse
selbst eigentümlich, oder durch Lumineszenz hervorgerufen, keine
Rede sein kann, denn sonst müßten die angeführten Verhältnisse
größer als Eins sein. Man hat es nur mit einem Körper zu tun,
dessen Emissionsvermögen von der einen Strahlensorte zur anderen
abweicht und mit der Temperatur in gleicher Weise variiert Dieses
ist eben der Fall bei allen gefärbten Körpern, und es gibt in der
Natur vielleicht keinen einzigen Körper, der nicht mehr oder
weniger gefärbt ist
Ein merkwürdiges Ergebnis zeigt die Tabelle IL Wurde
nämlich die Auer-Masse oder die anderen in der Tabelle an-
gegebenen Körper zu kleinen Scheibchen geformt (Durchmesser
1,5 mm), auf ein Thermoelement aufgetragen, und dieses immer
in ein und dieselbe Stelle des Bunsenbrenners gebracht, so erhielt
man, die Intensität des schmelzenden Platins gleich 100 gesetzt:
220
Der
Glühkörper
Tabelle
n.
bei einer Temperatur von
Intensität
Rot Grün
in
Blau
Platin
1290° C.
8,5
4,0
M
Eisenoxyd
Auer-Maase
1080° „
1380° „
1,5
7,0
0,48
12,5
0,1
12,5
Thoroxyd
Ceroxyd
Uranoxyd
Lanthanoxyd
1290° „
11100 „
1070° „
1250° „
1,45
1,90
0,80
4,00
M
0,7
0,25
8,1
0,8
0,15
0,05
1,8
Die Au er- Masse nimmt also im Bunsenbrenner von allen
in Vergleich gezogenen Körpern die höchste Temperatur an, wäh-
rend die schwarzen Körper Eisenoxyd und Uranoxyd die niedrigste
Temperatur zeigen.
Zur Bestimmung dieser Temperatur haben Le Ghatelier und
Boudouard den Glanz der Fasern eines Auerbrenners (kleines
Modell), der mehrere Monate gebrannt hatte, mit dem einer ähn-
lichen Masse, die auf die Lötstelle eines Thermoelementes auf-
getragen wurde, in Vergleich gebracht.
Verglichen mit der des Platins war die Lichtstrahlung einer
Faser in der mittleren, helleuchtenden Partie des Auerbrenners
— die Intensität des schmelzenden Platins = 100 gesetzt:
Tabelle m.
in Rot
Grün
Blau
23
42
41
Der Lichtglanz desselben Stoffes, wenn er auf ein Thermo-
element gebracht wurde, betrug:
Tabelle IV.
Grün Blau
0,17 0,13
Temperatur
Rot
1100
0,23
1800
1,90
1500
14,00
1700
35,00
3,10 2,00
28,00 17,00
78,00 40,00
Die Intensität
des schmelzen-
den Platins
= 100 gesetzt
Je nach der ins Auge gefaßten Strahlengattung erhält man
beim Vergleich der in den Tabellen III und IV enthaltenen Zahlen
Werte, welche von 1590° C. bis 1710° C. schwanken; innerhalb
dieses Intervalles muß die Temperatur des Glühkörpers liegen.
Die Theorie des Gasglühlichte« 221
Aus diesen Resultaten ziehen Le Ghatelier und Boudouard
den Schluß, daß erstens die Au er- Masse ein sehr geringes Strah-
lungsvermögen für Wärmestrahlen besitzt, also deshalb, weil sie
wenig Wärme durch Strahlung verliert, im Bunsenbrenner die
höchste Temperatur annimmt (Tabelle II); zweitens besitzt sie ein
großes Strahlungsvermögen in Gelb, Grün und Blau (Tabelle II,
III und IV), welches gegen Bot stark abnimmt und im Infrarot
kleiner wird. Die sichtbaren Strahlen machen also einen sehr
großen Bruchteil der ausgestrahlten Energie aus; gleichwohl ist
der -Absolutwert der in Form von Licht ausgestrahlten Energie
kleiner als bei einem schwarzen Körper von gleicher Temperatur.
Doch würde ein schwarzer Körper unter den gleichen Be-
dingungen erhitzt und bei gleicher Ausdehnung der strahlenden
Oberfläche nur eine viel niedrigere Temperatur annehmen und dann
auch nur eine sehr kleine Leuchtkraft haben, weil der schwarze
Körper für alle Strahlungen das größte Emissionsvermögen besitzt,
also auch für Wärmestrahlen.
Kayser1 sagt über die Versuche von Le Ghatelier und
Boudouard das Folgende:
„Man sieht, daß hier wieder gar kein Versuch gemacht wird,
den merkwürdigsten Teil der ganzen Erscheinung zu erklären, daß
nämlich nur diese eine Mischung (Au ersehe) so wirksam ist,
während die Bestandteile für sich ganz schwach leuchten, übrigens
geben Lummer und Pringsheim (586) an, die Energiekurve des
Auer-Ldchtes unterscheide sich nicht wesentlich von der eines
schwarzen Körpers derselben Temperatur, und damit fiele so wie
so die ganze Erklärung" (s. auch Rasch Lit 103).
Killing (658) setzt ebenfalls Zweifel in die Richtigkeit der
Beobachtungen von Le Ghatelier und Boudouard, während
»»
in Übereinstimmung mit Letzteren Nernst und Böse (608) zu
dem Schluß kommen, daß ausschließlich die hohe Temperatur
des Glühkörpers die Leuchtkraft bedingt Da die Wärmestrah-
lung der Auer- Mischung geringer ist als die aller übrigen unter-
1 H. Kayser a. a. 0. S. 162.
222 Der Glühkörper
suchten Körper, so erreicht das Gewebe bei der Heizung durch
die Verbrennungsgase eine höhere Temperatur, d. h. es nimmt
die Temperatur der Flamme rascher und vollkommener an als
andere stärker wärmestrahlende Substanzen, deren Temperatur
erheblich hinter der Flammentemperatur zurückbleibt. Der
Nachweis dieser Tatsachen ist für die Theorie des Glühlichtes
sehr wertvoll; es wird dadurch die auch von Bunte vertretene
Ansicht bestätigt und erklärt, daß wir es beim Gasglühlicht mit
einem reinen Temperaturleuchten zu tun haben. Dagegen
halten Nernst und Böse die Annahme einer katalytischen Wir-
kung der Auer-Masse, womit Eilling und Bunte früher das Zu-
standekommen der hohen Lichtemission im Aue r- Strumpf erklärt
hatten, nicht mehr für erforderlich ; sie nehmen also an, daß die Bunsen-
flamme ohne weiteres an allen Stellen die für das Leuchten des
Glühkörpers erforderliche hohe Temperatur besitzt Dieser Ansicht
haben sich in letzter Zeit auch Muthmann1, Baur (592), Samt-
leben (343) und Thiele (611) angeschlossen. Thiele bringt einen
Auer- Strumpf in den Funkenstrom eines mit Wehnelt-Unterbrecher
betriebenen Induktors, der beinahe das Aussehen eines Flammen-
bogens hat Dabei zeigt sich nichts Auffallendes in der Licht-
emission, namentlich kein Unterschied für verschiedene Mischungen
von Cer und Thor. Thiele meint, das könne daran liegen, daß
ein Teil der Elektrizitätsausgleichung durch Leitung im Strumpfe
stattfinde, daß verschiedene Mischungen gut leiten und dadurch
die Resultate gefälscht werden. Nun entsteht über dem eigent-
lichen Bogen eine Art von Flamme. (Dies wird wohl die zuerst von
Crookes beobachtete Verbrennung von Stickstoff und Sauerstoff
der Luft sein)2; Thiele meint, hier könne keine Elektrizitätsleitung
mehr in Betracht kommen, und erhitzt die Strümpfe in ihr; dabei
findet er, daß die Auer- Mischung erheblich stärker leuchtet, und
er schließt daraus, daß diese Mischung ein spezifisches Emissions-
vermögen habe.
1 Ber. 1900, S. 2031.
* Vgl. Crookes, The flame of bnrning nitrogen, Ch. N. 1892, 64,
p. 305; ferner Kayser a. a. 0. S. 168 Faßnote.
Die Theorie des Gasglühlichtes 223
Gegen die Anschauung von Nernst, Böse, Muthmann,
Tiele usw. ließe sich nichts einwenden; denn daß von zwei Körpern
derjenige heller leuchten wird, der unter gleichen Bedingungen
mehr sichtbare (Licht-) als unsichtbare (Wärme-) Strahlen aussendet,
ist ein Axiom für alle Formen des Leuchtens. Die Lösung dieses
Rätsels strebt die vorliegende Theorie aber gar nicht an. Sie sagt
nicht: 1. warum das Maximum der Lichtemission gerade der Thor-
Cermischung zukommt; 2. warum das Thorium nicht durch andere
Elemente und auch nicht das Gerium vorteilhaft ersetzt werden
kann ; 3. warum weiter das Maximum der Leuchtkraft gerade inner-
halb so enger Grenzen des Cergehaltes liegt u. dergl. mehr (620).
Die Theorie Buntes vermag die Wirkung des Gers viel besser
zu erklären, wenngleich sie die Beantwortung der Frage 3 offen
läßt Drossbach1 und Lewes (151) schließen sich der Ansicht
Buntes an, wonach die bei der Verbrennung entwickelte Wärme
durch eine zwischen Thor und Cer stattfindende, katalytische Wir-
kung gesteigert wird. Lewes betrachtet Luggins (615) Experi-
ment — im Bunteschen Laboratorium ausgeführt — , welches zeigt,
daß ein Glühkörper in einer kalten Mischung von Gas und Luft
zu voller Leuchtkraft gebracht werden kann, als durchschlagenden
Beweis hierfür.
Drossbach1 fertigte aus einem Oxydgemenge stark geglühter
Glühkörper, von welchem ein späteres Sintern nicht zu befürchten
war, mittels einer 5°/0igen Thor-CernitraÜösung einen Teig und
brachte denselben in die Form einer ca. 50 g schweren Kugel.
Dieselbe wurde um die Ose eines starken Platindrahtes gedrückt,
einige Stunden an der Luft, dann ebenso lange hoch über einer
kleinen Flamme und schließlich im Gebläse getrocknet. Das auf-
fallend gute Leitungsvermögen erlaubte es, die Kugel im Ge-
bläse in ihrer ganzen Masse auf die Temperatur des leuchten*
den Glühkörpers zu bringen; die relativ große Masse sollte eine
allzu schnelle Abkühlung verhindern. Glüht doch eine Eisenkugel
gleicher Größe auch nach dem Entfernen der Flamme einige Zeit
1 a. a. 0. * a. a. 0.
224 Der Glühkörper
weiter und die Lichtemission nimmt nur allmählich ab. Hängt
sonach die Lichtemission nur von der Temperatur des Auerkörpers
ab, so mußte die Thor-Geroxydkugel auch nach der Entfernung
der Wärmequelle fortleuchten, die Leuchtkraft mußte allmählich
abnehmen, langsamer als bei einer Metallkugel und langsamer
beim Wiedererhitzen ansteigen.
Zum Erhitzen diente ein kräftiges Fletschergebläse. Ahnlich
dem Zinkoxyd nahm die Kugel noch unter der Glühhitze eine
grüne Färbung an, und schon nach kaum einer Minute leuchtete
sie ebenso hell wie ein Glühkörper gleicher Oberfläche, so daß
der Platindraht dagegen nur dunkelrot zu glühen schien. In
demselben Momente als die Gebläseflamme entfernt wurde, er-
losch die Kugel dem geblendeten Auge und glühte kaum heller
als der tragende Platindraht, sobald sie aber von der Flamme
wieder umspült wurde, leuchtete sie wieder auf, ein Beweis dafür,
daß sie sich in der Zwischenzeit nicht merklich abgekühlt hatte.
Jedenfalls zeigt dieser Versuch, daß die Theorie Buntes wohl-
begründet ist, und daß die Flammengase einen wesentlichen Einfluß
auf die Lichtemission ausüben, insofern als die Verbrennung durch
die Wirkung -des Cers in der Ebene des Oxydmantels konzen-
triert wird.
Drossbach beobachtete auch, daß sich in der chemischen
Wirksamkeit der Glühkörper von verschiedenem Cergehalt ein
großer Unterschied besonders auf Chlorsilberkollodiumpapier be-
merkbar macht Während Glühkörper mit l°/0 Ceriumoxyd und
darüber Celloidinpapier kaum beeinflussen, wird dasselbe durch
einen Glühkörper mit 0,6 °/0 Ceriumoxyd in relativ kurzer Zeit
geschwärzt, obwohl die photometrische Lichtstärke geringer ist
In dieser Erscheinung glaubte der rührige Forscher eine Stütze
für seine (S. 216) 1897 aufgestellte Hypothese zu erblicken, die ledig-
lich eine Ergänzung und gewissermaßen mechanische Darstellung
der molekularen Vorgänge im Sinne der Bunteschen Theorie be-
zweckt Und zwar führt ihn dieses zu folgender Betrachtung.
Jede Licht- bezw. Wärmequelle zeigt in ihrem Spektrum ein
Intensitätsmaximum, welches sich bolometrisch genau feststellen
Die Theorie des Gaaglühlichtes 225
läßt Unser Auge ist wesentlich für gelbe und grüne Strahlen
empfänglich, daher erscheint uns jene Lichtquelle photometrisch
als die hellere, deren bolometrische Intensitätskurve im gelbgrünen
Teil des Spektrums einen hohen Wert besitzt Durch die er*
schöpfenden, interessanten Arbeiten Langleys (502), Lummers
(s. Literaturverzeichnis) und anderer aus letzter Zeit wurde die
Intensitätsverteilung im Spektrum mit außerordentlicher Schärfe fest-
gestellt Das übereinstimmende Resultat zeigt, daß alle unsere Licht-
quellen (die Sonne inbegriffen) das Strahlungsmaximum im äußersten
Rot bezw. Ultrarot besitzen, und daß die Kurve gegen den sicht-
baren Teil steil abfällt, derart, daß der Wert in der photometrisch
wirksamen Region nur ein Viertel des Maximalwertes beträgt
Das Photometer bestimmt also durchaus nicht die relative
Gesamtlichtstrahlung, sondern die relative Strahlungsenergie im
gelbgrünen Teile des Spektrums. Einem Auge, das für alle Spek-
tralbezirke gleich empfänglich wäre, würden alle Lichtquellen tief
rot erscheinen. Wir können daher für die Theorie des Gasglüh-
lichtes die Strahlungsintensität nicht photometrisch bestimmen,
sondern haben die Gesamtstrahlung bezw. die Lage des Maximums
zu bestimmen, denn ein Glühkörper, der z. B. die Energie der
Bunsentiamme wesentlich in rotes oder blaues Licht umsetzen würde,
müßte photometrisch trotz des günstigsten Umsetzungsverhältnisses
minderwertig erscheinen. Aus diesem Grunde stellte Drossbach
seinerzeit die Hypothese auf, daß das Ceroxydmolekül das schwin-
gende Thoroxydmolekül wechselnd bis zur günstigsten Resonanz
belaste. Diese Hypothese setzt voraus, daß mit abnehmendem Cer-
gehalte das Maximum der Strahlungsintensität nach dem violetten
Ende des Spektrums, mit zunehmendem nach dem roten Ende hin
verschoben wurde. Da bekanntlich die Empfindlichkeit der Trocken-
platten für den in Frage kommenden kurzwelligen Teil des Spek-
trums eine sehr gleichmäßige ist, wie das Spektrum des Bogen-
lichtes zeigt, so konnte Drossbach sich mit der spektrographischen
Feststellung der relativen Strahlung begnügen und von einer bolo-
metrischen, komplizierten Untersuchungsmethode Abstand nehmen.
Dadurch, daß die Glühkörper mit 0,6 °/0 Ceriumoxyd einen
Böhm, GasglQhllcht. 15
226 Der Glühkörper
bedeutend größereu Einfluß auf das lichtempfindliche Papier
zeigten als die l°/0igen Glühkörper/ also photometrisch eine ge-
ringere Lichtstärke besaßen, dürfte die Theorie Drossbachs eine
neue Stütze gewonnen haben.
Die Annahme von N ernst und Böse (603), welche für das
ganze Gebiet des Spektrums die Wärmestrahlung des Auerstrumpfes
für viel kleiner halten als diejenige einer auf gleicher Temperatur
befindlichen und sich normal verhaltenden Substanz sein würde,
kann auch nach den neuesten Experimenten von Killing (658)
nicht länger aufrecht erhalten werden. Hiernach ist die Temperatur
des Auerstrumpfes niedriger als die eines Glühkörpers ohne Cer;
es handelt sich mithin lediglich nicht um eine stärkere Erhitzung,
welche wegen geringerer Wärmeemission nach Nernst und Böse
den Auerstrumpf zu seiner intensiven Emission befähigen soll Es
können somit auch die von Le Chatelier und Boudouard gefun-
denen Temperaturen von 1380° für die Auermischung und 1290° für
einen Glühkörper aus reinem Thor nicht bestehen bleiben, denn die
Temperatur der Auermischung ist auch nach den Untersuchungen von
White und Traver (652) niedriger als die des reinen Thoroxydes.
Auch die Resultate der neuesten Untersuchungen von White,
Rüssel und Traver (651) stehen in absolutem Widerspruch mit
der Theorie von Le Chatelier und Boudouard.
Die amerikanischen Forscher kommen zu folgender Hypothese
und bekräftigen dieselbe durch eine weitere Untersuchung (Ö51) über
die Temperatur der Flamme und des Glühkörpers, sowie über die Be-
ziehungen, welche zwischen Temperatur und Leuchtkraft bestehen.
Das Ceroxyd wird durch das Thoroxyd im Zustande einer festen
Lösung gehalten, und dieses aufgelöste Ceroxyd oder diese feste
Lösung von Thor- und Ceroxyd wirkt in spezifischer Weise ver-
ändernd auf die Wellenlänge, so daß der Glühkörper mehr blaue
und graue Strahlen aussendet und weniger rote; das heißt, er ver-
wandelt einen größeren Teil der Flammenenergie in Licht und
weniger in Wärme, als die offene Flamme es tut
Von den vielen Messungen seien die folgenden herausgegriffen,
welche mit einem Thermoelement ausgeführt wurden:
Die Theorie des Gasglühlichtes 227
Temperatur im Innern des Strampfes, 1 mm vom Gewebe 1523° C.
Drähte, die innere Strumpfseite berührend 1873° „
Drähte, dieselbe Stelle außen berührend . ' 1370° „
Drähte, außen 0,5 mm vom Strumpf entfernt 1860° „
Drähte, 1 mm entfernt 1842° „
Ähnliche, mit anderen Strümpfen verschiedentlich wiederholte Ver-
suche haben gezeigt, daß das Thermoelement in Berührung mit dem
Strumpfe in jedem Falle deutlich einen beträchtlichen Unterschied
zwischen der Temperatur der Flamme und der des Strumpfes anzeigt.
Einen weiteren Beitrag zur Theorie des Gasglühlichtes lieferte
in allerneuester Zeit Saint-Claire Deville, indem er Vergleiche
mit einem Auers trumpfe, einem reinen Thorstrumpfe und einem
reinen Cerstrumpfe auf dem Intensivbrenner anstellte. Das Gas
war ein relativ armes Steinkohlengas von 4830 WE.
Beim Maximum des absoluten Nutzeffektes wurden folgende
Zahlen erhalten:
Gasverbrauch Liter
Wärmeaufwand WE.
Absolute Lichtstarke Carc.
Leuchtkraft pro 100 1 Gas „
„ 1000 WE „
Verhältnis der Luftzufuhr zum Gasverbrauch .
Das vom Auerstrumpf ausgestrahlte Licht ist weiß, ebenso
das des Thorstrumpfes; dasjenige des Cerstrumpfes ist sehr schwach,
aber ausgesprochen rot
Bezüglich des Thorstrumpfes ist weiter zu bemerken, daß
bei geringer Verminderung oder Vermehrung der ^Luftzufuhr das
ausgestrahlte Licht im ersten Fall blaugrün, im zweiten rötlich
wird. Die folgenden Zahlen, beobachtet bei etwa 260 1 Gasver-
brauch, erläutern dieses Verhalten näher:
Luft- Normale Luft-
mangel Luftzufuhr Überschuß
Farbe des Lichtes blaugrün weiß rot
Gasverbrauch Liter 261,4 260 260
Absolute Lichtstärke . . . Carc. 5,22 6,82 5,22
Verhältnis der Luftzufuhr zum Gas-
verbrauch 4,10 4,70 5,23
Saint-Claire Deville (436*) deutet die Ergebnisse der ver-
gleichenden Versuche der drei Strümpfe wie folgt:
15*
Auer
Thor
Cer
216
232
208
1043
1120
1004
18,75
6,77
1,07
8,67
2,92
0,51
17,95
6,04
1,07
4,70
4,66
5,23
228 Der Glühkörper
Das Verhältnis der Luftzufuhr, das man nicht überschreiten
kann, ohne daß der störende Einfluß der Dissoziation beginnt, ist
das gleiche beim Auerstrumpf und beim reinen Thorstrumpf;
diese beiden Strümpfe besitzen folglich die gleiche Temperatur.
Wenn der Auerstrumpf mehr Licht gibt, so kommt das von der
Gegenwart des Cers, einer Substanz, deren Spektrum bei dieser
Temperatur viel reicher an leuchtenden Strahlen ist als das des Thors.
Der reine Cerstrumpf kann auf hohe Temperatur nicht ge-
bracht werden wegen des enormen Wärmestrahlungsvermögens des
Ceroxydes, welches sich nach den Untersuchungen von Ch. F6ry
fast wie ein schwarzer Körper verhält Dieser Strumpf kühlt die
Flamme so stark ab, daß die Dissoziation fast aufgehoben ist und
eine beinahe vollständige Verbrennung des Gases möglich wird.
Wenn man nun das Ceroxyd auf die Temperatur des Thor-
strumpfes erhitzen und auf ihr erhalten könnte, so würde seine
enorme Wärmestrahlung in Lichtstrahlung übergehen. Gerade diese
Bedingung ist im Auerstrumpf erfüllt: das Thoroxyd, welches die
Hauptmasse des Strumpfes bildet, speichert die Wärme auf und
überträgt dieselbe unmittelbar durch Berührung auf das Ceroxyd;
dieses wird dadurch auf der Temperatur erhalten, bei der seine
starke Strahlung als Lichtstrahlung auftritt. Man kann sagen, es
ist Aufgabe des Thors, das Cer warm zu halten.
Diese Versuche veranlaßten Saint- Ciaire Deville, die
Theorie des Gasglühlichtes von Föry anzunehmen.
Föry (656) hat Korund, Retortenkohle, Chromoxyd, Platin,
die Oxyde von Calcium, Magnesium, Zirkon, Lanthan, Thor, Cer
und die Auer-Mischung (98,7 Teile ThOa, 1,8 Teil Ce02) hinsichtlich
ihrer Gesamtstrahlung wie ihrer Lichtstrahlung von 500 — 1700°
untersucht. — Die Oxyde des Calciums, Thoriums, Lanthans und
die Auer-Mischung zeigen bei gleicher Temperatur in der Oxyda-
tionsflamme eine stärkere Gesamtstrahlung als in der Reduktions-
flamme, Cer eine geringere; ähnlich verhält es sich mit der Licht-
strahlung, bei der aber die Auer-Mischung in der Reduktionsflamme
höhere Werte gibt. Auch der Farbenton des Lichtes ist bei diesen
Oxyden in derReduktions- und in der Oxydationsflamme verschieden
Die Theorie des Gasglühlichtes 229
in der Oxydationsflamme leuchtet Thor rosaweiß, Ger grünlich-
blau; in der Eeduktionsflamme Thor grünlichweiß, Oer blaurot bis
ziegelrot. Bei Kohle, Korund, Chromoxyd fand sich das Stefansche
Strahlungsgesetz direkt bestätigt, bei den anderen Stoffen mit ge-
wissen Einschränkungen; hinsichtlich der Lichtstrahlung gilt das
Gesetz von Wien unmittelbar nur für Kohle und Chromoxyd
(s. Literaturverzeichnis). Die Beobachtungen führen zu dem Schluß,
daß der Cerkörper kein Licht aussendet, weil sein Wärmestrahlungs-
vermögen zu groß ist Man kann ihn in einer Flamme (deren
Temperatur doch durch die Dissoziation begrenzt ist) nicht auf
die Temperatur bringen, bei welcher er Licht ausstrahlt Ist
das Ceroxyd aber genügend verdünnt, durch Verteilung auf einen
Thorkörper, so kann es leicht auf die erforderliche Temperatur
gebracht werden, und das Licht des Auerkörpers ist der Erfolg.
In neuerer Zeit nimmt Bunte (1903) auf Grund einiger, auf
seine Anregung von Eitner und Schmidt (664b) ausgeführten Ver-
suche die Theorien von Nernst und Le Chatelier an. Eitner
bestimmte zuerst die Temperatur an verschiedenen Stellen der
Oberfläche einer nackten Bunsenflamme, setzte dann einen Gltih-
körper auf und wiederholte die Bestimmungen, wobei sich die
Flamme wesentlich heißer als der Glühkörper zeigte.
Schmidt machte spektrophotometrische Untersuchungen über
Thor-Cergemische bei verschiedenen Temperaturen und fand, daß
mit steigender Temperatur das Licht des Thoroxydes blauer wird;
dasselbe wurde bei Mischungen der beiden Oxyde beobachtet, so-
lange der Cergehalt unter 0,5°/0 blieb. Von 0,5 — 1,5°/0 Cergehalt
stieg die rote Strahlung und die Leuchtkraft; aber jenseits dieses
Prozentgehaltes näherte sich die Lichtfarbe der des reinen Cers
und die Leuchtkraft nahm ab. Diese beiden Arbeiten führten
Bunte zu der Annahme der Theorie, daß der Leuchteffekt der
Glühkörper hauptsächlich eine Folge der auswählenden Strahlung
sei, und veranlaßten ihn, die katalytische Theorie aufzugeben, da
Eitner die Temperatur des Glühkörpers niedriger als die der
Flamme gefunden hatte.
In neuester Zeit (1905) veröffentlichte Lewes (664c) die
230
Der Glühkörper
Hauptresultate seiner Versuche, die ihn zur Verteidigung der
katalytischen Theorie führen.
Wenn man Glühkörper aus Thoroxyd, Ceroxyd und ver-
schiedenen Mischungen beider in gleicher Größe und gleicher
Form anfertigt und diese auf einem ohne Zylinder sorgfältig ein-
regulierten Eembrenner unter stets gleichen Bedingungen prüft,
so findet man, daß sich die Flamme nur 1 — 2 mm über den
Glühkörper hinaus erstreckt Der Thoroxydkörper und Auer-
körper sind dann die einzigen, deren Temperatur etwas höher
wie diejenige der Flamme, 1 mm über der Oberfläche des Glüh-
körpers gemessen, ist. Die Temperaturen von Flamme und Körper
wechseln jedoch bedeutend mit der Art des Körpers. Die folgende
Tabelle enthält diese Temperaturen, 6 mm oberhalb des Brenner-
randes bestimmt, denn da ist der Glühkörper eben von allen störenden
Einflüssen frei und sendet auch das meiste Licht aus. Ferner ist ein
relativer Strahlungswert angeführt, der mit Hilfe einer in bestimmter
Entfernung aufgestellten Thermosäule ermittelt wurde. Das Thor-
oxyd war nicht rein, sondern enthielt 0,1 °/0 Ceroxyd, der Glühkörper
gab daher 13,6 IK pro 100 Liter Gas statt 2,0 IK. Dies erhöht
auch wohl den Strahlungswert und setzt die Glühkörpertemperatur
weiter herab, als es bei reinem Thoroxyd der Fall sein würde.
Glühkörper
99,9%
99°/°
90%
Thor
Thor
Thor
0,1 % Cer
l°/o Cer
10°/0 Cer
Reines
Cer
Temperatur des Glühkörpers 6 mm
über dem Brennerrand ....
Temperatur der Flamme 1 mm vom
Glühkörper an derselben Stelle .
Mittlere Temperatur 52 mm über
dem Brenner
Mittlere Flammentemperatur in der-
selben Zone
Leuchtkraft in IK pro 100 1 Gas .
Strahlungswert
1610
1570
1590
1560
1468
1441
1430
1439
13,6
80,0
140
152
1335
1350
1209
1234
18,2
218
1125
1185
1020
1030
234
Auf Grund dieser Zahlen und der beschriebenen Versuche
glaubt Lewes (664b) folgendes schließen dürfen: Das Thoroxyd
Die Theorie des Gaeglühlichtes 281
kann seiner schlechten Wärmeleitungsfähigkeit (infolge seiner
schwammigen Beschaffenheit), seiner geringen spezifischen Wärme
und seines geringen Strahlungsvermögens wegen die Temperatur
der Flamme annehmen, die katalytische Wirkung auf die noch un-
verbrannten Flammengase und die Luft steigert seine Temperatur
sogar noch um einige Grade über die der Flamme. Das in
Mengen von 1,5 Gewichtsprozent oder 0,15 Volumprozent zugefügte
Ceroxyd stört diese Verhältnisse nicht, aber infolge seiner, noch
stärkeren katalytischen Kraft sucht es die Verbrennung der außer-
ordentlich verdünnten, brennbaren Bestandteile der Flammengase
auf die weit verteilten Cerpartikel zu konzentrieren und bringt
diese dadurch auf eine weit höhere Temperatur, als die des Glüh«
körpers ist. Diese höhere Temperatur der 0,15 Volumprozent
Ceroxyd läßt sich mit dem Thermoelement natürlich nicht nach-
weisen, da man mit diesem nur die mittlere Temperatur der Masse
erhält, welche das Element berührt Fügt man nun mehr Ceroxyd
hinzu, so werden Glühkörper und Flamme durch Wärmestrahlung
so stark abgekühlt, daß der Lichteffekt zu fallen beginnt Bei
10°/0 Cergehalt gibt der Glühkörper nicht mehr Licht wie ein
Thorkörper, doch ist seine Wärmestrahlung bedeutend gestiegen.
Zu welchem Teile des Spektrums die vom Ceroxyd an-
gewandten Lichtwellen bei der Temperatur, welche die fein ver-
teilten Partikel erreichen, gehören, weiß Lewes nicht, doch ist er
gerne bereit, sich darin der von Le Chatelier, Nernst, Schmidt
und anderen begründeten Ansicht anzuschließen. Katalyse, Tempe-
ratur und auswählende Strahlung, alle spielen ihre Rolle, um den
wunderbaren Lichteffekt hervorzuzaubern, der den Glühkörper zum
Better der Gasindustrie gemacht hat
Alle Beobachtungen zusammengefaßt machen es wahrscheinlich,
daß wir es im Auerlicht zwar mit der Strahlung eines festen
Körpers durch Wärme zu tun haben, aber aufgeklärt ist diese
Erscheinung noch nicht1
1 Kayser, a. a. 0. S. 163. — S. auch Haber, Z. an. 38, S. 60; J. G. W.
47, S. 1148—1144.
282 Der Glühkörper
Strahlen im Auer-Licht, welche die Metalle, das Holz usw.
durchsetzen.
Von einer Fokusröhre gehen nach den Beobachtungen Blond -
lots (655) Strahlen aus, die sich wie Lichtstrahlen verhalten, aber
imstande sind, Metalle, schwarzes Papier, Holz usw. zu durch-
dringen; unter ihnen gibt es einige, deren Index im Quarz
nahezu gleich 2 ist Einen ähnlichen Index im Quarz (2,18)
besitzen die von Rubens entdeckten Reststrahlen des Steinsalzes.
Dies führte Blondlot auf den Gedanken, es könnten hier ver-
wandte Strahlen vorliegen, und er stellte folgenden Versuch an:
Ein Auerbrenner wurde in eine allseitig geschlossene Laterne
aus Blech (Elisen-) gestellt, welche nur der Luft und den Brenn-
gasen Zutritt gestattete, ohne daß Licht nach außen drang; in
der Höhe des glühenden Strumpfes war ein durch ein Aluminium-
blatt von 0,1 mm Dicke verschlossenes Fenster; der Lampenzylinder
war gleichfalls aus Eisenblech und hatte vor dem Strumpf einen
2 mm breiten und 3,5 mm hohen Schlitz, durch den ein Strahlen-
bündel auf das Aluminium des Fensters fiel. Vor diesem, außer-
halb der Laterne, stand eine bikonvexe Quarzlinse von 12 cm
Fokusweite für gelbes Licht und weiterhin der Apparat für kleine
Funken, mit welchem Blondlot seine Versuche angestellt hatte.
War der Abstand p von der Linse zum Spalt 26,5 cm, so
konnte man mit dem kleinen Funken im Abstände von p'= 13,9 cm
einen scharfen Brennpunkt nachweisen, in welchem der Funke
ganz bedeutend heller wurde als in allen Nachbarpunkten, und
dessen Abstand auf 3 — 4 mm genau bestimmt werden konnte.
Eine Blei- oder dicke Glasplatte, die man dazwischen stellte, hob
die Wirkung auf den Funken auf. Änderte man p, so änderte
sich entsprechend /?', und in die Linsengleichung eingestellt gaben
diese Werte den Brechungsindex im Mittel gleich 2,93.
Im weiteren Verlauf dieser Versuche wurde die Existenz von drei
anderen Strahlenarten nachgewiesen, für welche der Index des Quarzes
die bezüglichen Werte 2,62, 2,436, 2,29 hatte, — alle größer als 2.
Die vom Auerbrenner durch eine Aluminiumplatte hindurch-
gesandten Strahlen wurden von einer polierten Glasplatte regel-
Die Theorie des Gasglühlichtes 233
mäßig reflektiert und von einer matten Glapscheibe diffundiert.
Diese Strahlen durchsetzen alle bisher untersuchten Substanzen
außer Steinsalz von 3 mm- Dicke und Wasser. Ein Blatt Ziga-
rettenpapier, das vollkommen durchlässig war, wenn es trocken
verwendet wurde, war absolut undurchlässig, wenn es mit Wasser
getränkt worden. Dieser unterschied wurde mittels Photographien
nachgewiesen , die vom modifizierten Funken in 40 Sekunden er-
halten wurden; die Strahlen selbst waren trotz Exposition von
1 Stunde unwirksam. Zu den durchlässigen Stoffen gehörten:
Stanniolpapier, Kupfer-, Messing-, Aluminium-, Stahl-, Silber-, Gold-
blätter von verschiedener Dicke, Glas, Glimmer, Paraffin von 1 cm,
Buchenholz von 1 cm, Kautschuk von 1 mm Dicke und andere.
Bei diesen vorläufigen Versuchen war auf die vier verschiedenen
Strahlenarten keine Bücksicht genommen. Diese näheren Verhält-
nisse sollen noch weiter untersucht werden; ebenso, ob die Sonne
ähnliche Strahlen entsendet, und ob diese Wärmewirknngen
ausüben.
Die untersuchten Strahlen schienen gewisse Ähnlichkeit mit
den Rubensschen zu besitzen, doch spricht ihre Durchgängigkeit
durch Metalle für einen fundamentalen Unterschied zwischen diesen
beiden Arten von Strahlungen.
Bei allen diesen Beobachtungen Blondlots besteht die Wir-
kung der n- Strahlen im allgemeinen in einer Aufhellung einer
Lichtquelle bei Bestrahlung oder vielmehr in einer Verdunkelung
bei Aufhebung der Bestrahlung, sei es, daß man einen Bleischirm
oder die Hand zwischen die analysierende Lichtquelle und die
strahlende n- Quelle bringt. Ohne die objektive Existenz dieser
n-Strahlen vorläufig in Abrede stellen zu wollen, weist Lummer
(660) nach, daß eine ganze Reihe der Blondlot sehen Beobach-
tungen sich ohne Benutzung einer Strahlungsquelle in ihrem Effekt
fast vollkommen nachahmen lassen, wobei sich die Erscheinungen
auf subjektive Vorgänge im Auge zurückführen lassen, und zwar
auf den Wettstreit der Stäbchen und Zapfen unserer Netzhaut
beim Sehen im Dunkeln (659 Teil III).
234
Der Glühkörper
VE. Befestigung der ftltthkffrper.
Die zentrale Anordnung des Glühkörpers hat man natur-
gemäß aus älteren Konstruktionen1 (Brit. Spec. 20093/94, 23933/96,
5337/82). übernommen, weil an der Bunsenflamme die heißeste Zone
auch den höchsten Lichteffekt und die zweckmäßigste Verteilung des
Lichtes bietet. Auer v. Welsbach befestigte anfangs den Glüh-
körper an einem seitlichen Träger (Fig. 150, 151,
153, 154, 155), den man nach dem Lösen einer
Klemmschraube verstellen konnte. In Osterreich,
Frankreich und Amerika8 besitzt man auch heute
noch diese Art der Aufhängung in etwas modifizierter
Form, während in Deutschland und allen übrigen Län-
dern die zentrale Befestigung (Fig. 152)
des Tragstiftes Eingang gefunden hat.
CYH»
*fr?
oA
u
d
Fig. 160. Fig. 151. Fig. 152.
GlOhkQrpertrSger für Glühkörporträger
seitliche Befestigung. für zentrale
Befestigung.
&
S
Fig. 153.
Seitliche Be-
festigung der
Glühkörper.
Fig. 154.
Seitliche Be
festigung der
Glühkörper.
Wie Popp seine Platinkappe (S. 80) in ihrem Mittelpunkte
auf einem Stifte befestigte, so pflegt man auch jetzt den Glüh-
körper an einem zentralen Stift aufzuhängen (Fig. 156). An Stelle
des früheren Platinringes verwendet man jetzt eine Asbestschlinge,
die über eine Gabel des Halters gelegt wird.
1 Ober die Anordnung und Befestigung älterer Glühkörpersysteme vgl.
die ausfuhrliche Zusammenstellung von W. Gent seh (Lit. Verzeichnis
Nr. 817).
2 J. G. W. 1902, 45, S. 103.
Befestigung der Glühkörper 235
Eiserne Halter schimmern unangenehm dunkel durch die
weißen Strümpfe, leiten Wärme ans der Flamme ab und ver-
brennen leicht. Das dann steckenbleibende Bruchstück läßt sieb
nur schwer und nur durch Ausbohren
entfernen, wobei der Brennerkopf
fast stets mehr oder weniger be-
schädigt wird. Auch eine Legierung
von Kupfer. Zink und Nickel, welche
den Ansatz tob Krusten verhindern
sollte, erfüllt ihren
Zweck nicht , denn
Fig. 156. Fig. 151. Aufhängung für
Zentrale PetroleumglUhkBrp., d. heute
Befestigung der meist durch zentrale Be-
GlühkOrper, festignng ersetzt ist
ein glühender Stift wird stets eine Absonderung von Kohlenstoff
aus der Flamme bewirken (für Preßgas empfiehlt man Nickel-
drähte — Lit 416).
236 Der Glfihkörper
Ea ist daher vorzuziehen, schlechte Wärmeleiter zu verwenden,
um nicht Flammenwärme durch metallische Leiter in den Brenner«
köpf zu abertragen, denn was an Wärme dem Gemisch im
v
Fig. 159. Magnesia ring W^Lr
für hängende« ^^
GMglUblicht F'g- 180. Fig. Hl,
Kopf zugeführt wird, geht der Flamme verloren. Die
aus Ton hergestellten Stifte besaßen zu geringe Festig-
keit, während Schieferträger des verhältnismäßig hohen
Preises wegen wenig Eingang fanden.
Am zweckmäßigsten haben sich wohl Magnesia-
• stifte (Fig. 158) erwiesen, denn diese sind sehr fest
und weiß und leiden nicht unter dem Einfluß der Ver-
brennungsgase.
Die in letzter Zeit in den Handel kommenden
Magnesiahohlstifte durften noch den Vorteil besitzen,
daß beim Vorkommen eines Bruches das Bruchstück
Fig. 158. leicht und bequem ohne Anwendung eines besonderen
MagneaU- Werkzeuges entfernt werden kann.
Über Porzellankegel (Kiesewalter), welche in der
Mitte des Brennerkopfes angeordnet sind, durch welche der Auf-
häugestift hindurchfuhrt, oder welche direkt mit einer Aufhänge-
vorrichtung versehen sind, müssen weitere Nachrichten vorliegen,
ehe man hierüber etwas berichten kann.
Alles über die Stifte GeBagte gilt auch für die verschiedenen
Konstruktionen von Bingen (Fig. 159), an denen die Strümpfe
für hängendes Gasglühlicht befestigt werden (Fig. ICO, 161).
Über Aufhängevorrichtungen sind zu vergleichen: Lit. Nr. 829, 830,
888«, 838, 842, 845, 880, 883, 88B, 889, 892, 893, 894, 895; ferner z. Bfileocht
Befestigung der Glühkörper 287
9, S. 127 und die Patente D. E. P. Nr. 80 $48 (J. Pintsch); Nr. 92428 (Deutsche
Gasglühlicbt A. G.); Nr. 105156 (P. Negisch); Nr. 105748 (J. Baetz);
Nr. 111889 (R. Nordmann); Nr. 14480L v. 28. Nov. 1902 (Ehrich &
Graetz, J. G. W. 1904, 47, S. 166), Nr. 145572 v. 23. Juli 1902 (E. Meyer),
Nr. 218480 v. 28. Januar 1904 (Meyer).
Amerikanische Patente. Nr. 288400 (Khotinsky); 888727 (Wels-
Dach Incandescent Gas-Light Company, New Jersey v. 28. Aug. 1898). 1900
v. 9. Nov. Nr. 665742 (J. Irons); v. 5. Nov. Nr. 667622 (W. D. Haun);
v. 14. Dez. Nr. 672481 (M. Herskovitz); v. 23. Juli Nr. 673394 (M. Hers-
kovitz). 1901 v. 28. Februar Nr. 681265 (Th. Roderick); v. 4. Januar
Nr. 683648 (J. Irons); v. 8. Aug. Nr. 685763 (W. C. Homan); v. 14. März
Nr. 688732 (W. M. Hoerle); v. 19. März 1900 Nr. 688848 (W. G. D. Scott);
v. 9. Aug. Nr. 690606 (Fr. Quatram); v. 28. Aug. Nr. 692441 (A. P. Griffiu);
v. 11. April Nr. 692692 (K. V. Moran); v. 4. Juni Nr. 694847 (J. F. Bredow);
v. 12. Aug. Nr. 696178 (J. F. W. Jost); v. 19. Aug. Nr. 696492 und 696493
(J. J. Robin). 1902 v. 8. April Nr. 697361 (D. J. Prendergast
& V. H. Slinack); 1901 v. 81. Mai Nr. 699857 (Helen, H. Tibbs); v. 4. Nov.
Nr. 705242 (M. Herskovitz); 1902 v. 10. März Nr. 708383 (J. E. Murray
& J. J. Hoover); v. 3. April 1902 Nr. 718228 (Ch. Simon & J. Eisler);
v. 26. Mai 1896 Nr. 725199 (G. S. Barrows); 1902 v. 14. Nov. Nr. 731961
(H. J. Siegel); v. 14. Nov. Nr. 781962 (H. J. Siegel); v. 21. März Nr. 783522
(Fr. A. Ward & A. R. Seiden); 1903 v. 25. April Nr. 784656 (Th. R. Barnes);
v. 29. Juli 1903 Nr. 737549 (H. Anhaltzer); 1902 v. 27. Okt. Nr. 738215
(J. T. Lister); v. 23. Dez. Nr. 746536 (E. Lippitt & W. C. Whitcombe);
v. 2. März 1903 Nr. 746639 (E. Lippitt).
Belgische Patente. 1894 v. 81. Jan. Nr. 107 960 (L. Bruers);
v. 15. Februar Nr. 108477 (H. Bente); v. 15. Septbr. Nr. 111601 (H. Gautzsch);
v. 31. Oktbr. Nr. 112 888 (Compagnie Parisienne des becs Deselle-Gillet);
1895 v. 24. Aug. Nr. 117 120 (F. E. Nichol et T. Redman); v. 19. Oktbr.
Nr. 117 950 (A. Martini); Nr. 118 476 v. 12. Oktbr. (J. de Brouwer); 1896
v. 6. Jan. Nr. 119 225 (L. Bernstein); 1897 v. 27. April Nr. 127 864
(W. H. A. Sieverts); v. 18. Septbr. Nr. 180 715 (C. Schmid u. F. Capi-
taine); v. 15. Juni Nr. 128 887 (O. Mohr); v. 28. Juli Nr. 129 718 (Band-
sept); v. 9. Novbr. Nr. 131 768 (E. Roethig); v. 2. Juli Nr. 186 592 (H. F.
Kollenberg); v. 7. Oktbr. Nr. 138 246 (Sociätä Generale d'Incandescence
par le p&role); 1899 v. 12. Mai Nr. 142 614 (W. H. A. Sieverts); 1900
v. 25. Oktbr. Nr. 152 820 (R. Nordmann); 1901 v. 21. März Nr. 157 680
(C. Gluth).
Dänische Patente. 1900 v. 2. Juli Nr. 3235 (Plaissetty); v. 16. Juli
Nr. 4078 (C. Gluth).
Englische Patente. 1895: Moeller, 26. Febr., Nr. 4129; T. Terrell,
28. Februar, Nr. 4824; M. Arendt, 8. März, Nr. 4984; A. Martini, 7. Okt,
Nr. 19528; J. Love, 28. November, Nr. 22764. 1896: W. H. Sievers,
22. Sept, Nr. 20992; R. Crowe, 29. Sept, Nr. 21521. 1898: H. E. Herriot,
288 Der Glühkörper
12. Febr., Nr. 8554; G. Birch, W. Reitly and J. T. Cowman, 7. März,
Nr. 5564; M. J. Silver, 9. März, Nr. 5734; £. A. Wood, 3. Mai,
Nr. 10137; A. Walmsley und J. H. Kengon, 5. Mai, Nr. 10278; A. J. Boult,
10. Oktober, Nr. 21314. 1899: W. T. Sugg, 81. Januar, Nr. 2172; A. Bach-
meyer, 4. Juli, Nr. 18807. 1900: J. Place, 1. März, Nr. 8995; J. B. de Lery
and C. G. Ricbardson, 28. März, Nr. 5821; W. T. Sugg, 27. April,
Nr. 7847; idem, 20. Juli, Nr. 18 147. 1901: Nr. 2508 (Carl Niemann, Berlin);
6864 (Salomon Falk, London); 9468 (Alfred Lafayette Jenks, New York);
10474 (William Robert Wright); 22104 (John, William Bray). 1902:
Nr. 9155 (John Platt); 9878 (Helen, Horton Tibbs); 11268 (John
Hartley); 18569 (Arthur Rose); 16096 (William Lloyd Wiee); 16643
(Pierre Lamure und Pierre Evariste).
Französische Patente. Nr. 270502 (Skriwan), dasselbe Patent
in Deutschland unter Nr. 99 289, 341462 (Auer- Gesellschaft). 1898 v.
18. Mai Nr. 277 968 (Bonhomme Lacombe et Teyssou). 1900 v.
11. April (Fehse) Nr. 299155. 1901 v. 2. April Nr. 309 621 (Societ6 ano-
nyme alsasienne d'Incandescence); v. 27. Febr. Nr. 308 560 (Niemann).
1902 v. 23. Dez. Nr. 327643 (Nauheim und Garharz). 1908 v. 11. Juli
Nr. 333 771 (Roumieu und Aubert); v. 20. Aug. Nr. 334745 (Lister,
Redington, Suively); Nr. 341462 (Auer- Gesellschaft), Zusatz z. Pat. v.
18. Sept 1894.
Norwegische Patente. 1897 v. 20. März Nr. 5742 (Sieverts); v.
25. Aug. Nr. 6383 (0. Mohr); v. 10. Juni Nr. 8286 (Plaissetty); 1900 v.
1. Novbr. Nr. 9460 (C. Gluth).
österreichische Patente. 1891 v. 4. März 41/756 (J. Pintsch);
1894 y. 8. Juli 44/3042 (J. Pintsch); v. 9. Novbr. 44/5871 (Sailler); 1895
v. 6. April 45/1218 (G. Deutsch); v. 6. Dezbr. 45/4681 (P. Bleyberg); 1896
v. 22. Jan. 46/277 (H. Kirschner); 1897 v. 16. März 47/899 (Duffek und
Cohn, Wien); v. 80. Mai Nr. 12714 (A Sieverts, Hamburg); v. 24. Septbr.
47/3568 (E. Skriwan); v. 27. Novbr. 47/5070 (F. L. Enquist);, 1898 v.
4. Jan. Nr. 3363 (Enquist, Stockholm); v. 10. Okt Nr. 7191 (H. Kollen-
berg, Hamburg); v. 17. Juni Nr. 8963 (F. Mes'ch, Magdeburg); v. 11. Jan.
48/822 (U. Mohr, Rudolstadt); v. 15. März Nr. 12 200 (M. Schulze, Breslau);
v. 28. Okt Nr. 12814 (Skriwan).
Portugiesische Patente. 1895 v. 21. Dezbr. Nr. 1:127 (Societä
Auer); 1897 Nr. 2 : 575 v. Bolletim 1897, S. 87 u. 97 (Duffek); 1900 v. 1. Dezbr.
8:542 (C. Th. O. Gluth).
Schwedische Patente. 1898. — 8793 u. 8947 (Mohr); 1901. —
12723 (C. Gluth).
Schweizerische Patente. 1894 v. 9. Juni Nr. 8723 (Horwitz
& Saalfeld). 1896 v. 30. März Nr. 12038 (Markwald, Berlin). 1897
v. 18. Jan. Nr. 13557 (Gesellschaft für stoßfeste Glühlichtbrenner, Berlin);
v. 17. Juni Nr. 14 881 (Oscar Mohr); v. 30. Aug. Nr. 15 006 (Salzen-
berg).
Dritter Abschnitt.
Gasbrenner für Auersches GltUilicht.
Bis zum Jahre 1879 waren in fast allen Städten für die
Straßenbeleuchtung offene Gasflammen, gewöhnliche Schnittbrenner
in Gebrauch, und für Innenbeleuchtung wurden im allgemeinen
Argandbrenner verwendet Beide Brennerarten hatten eine Licht-
starke von 12 — 18 Kerzen. Nach dieser Leuchtkraft wurde auf
den Straßen die Entfernung der einzelnen Lichtträger voneinander
und die Höhe der Beleuchtungskörper gewählt
Im Mai des Jahres 1879 wurde aus England der sog. Sugg-
sche Brenner bekannt, zu welchem eine besondere wind- und regen-
sicher konstruierte Laterne gehörte. Derselbe hatte bei einem
Konsum von 620 1 stündlich eine Leuchtkraft von 63 Kerzen; er
war mit Regulator und Ein er flamme versehen und bestand aus
zwei Brennerlochkreisen in ähnlicher Anordnung wie bei Argand-
brennern; jedoch war es damals nicht möglich, einen so großen
Brennerkreis aus einem Stück herzustellen, und es mußte dem-
zufolge der Ring aus verschiedenen Specksteinteilen zusammen-
gesetzt werden. Dasselbe war auch der Fall bei einem größeren
Brenner gleicher Konstruktion, welcher am 81. Oktober 1879 als
zweiter Versuchsbrenner auf einem größeren Kandelaber am Werder-
schen Markt in Berlin aufgestellt wurde. Dieser Brenner hatte
drei Brennerlochkreise. Der Stundenkonsum war auf 1417 1 ge-
steigert, und die Leuchtkraft betrug 175 Kerzen. Auch für
diesen Brenner war eine besondere, eigenartig geformte Laterne
erforderlich, für welche mit dem Brenner zusammen damals
ein Preis von 678 Mk. gezahlt wurde. An dem Brenner zeigten
240 Gasbrenner für Aueraches Glühlicht
sich, namentlich im Winter, nicht wenig Störungen. Das Er-
scheinen dieser Lampen wurde in Zeitungen viel besprochen, und
es darf angenommen werden, daß dadurch eine Anregung zur
Schaffung anderer größerer Lichtquellen gegeben worden ist. Im
Februar 1880 wurde eine neue Laterne von
Lacarriere in Paris konstruiert, welche
mit 6 Schnittbrennern ausgestattet war,
deren Flammen sich gegenseitig berührten
und an den Spitzen in radialer .Richtung
sich ausbreiteten. Die Zufuhr der Yer-
brennungsluft wurde durch zwei Glasschalen,
von denen die eine gerippt war und den
Leuchteffekt erhöhen sollte, geregelt In
der Friedrichstraße in Berlin wurden 64
neue Laternen zur Aufstellung gebracht,
die eine Bälfte derselben wurde mit diesen,
die andere mit je 3 Braybrennern, welche
damals auch neu auf den Markt kamen,
ausgestattet
Im Dezember des Jahres 1880 wurde
die Albokarbonbeleuchtung (s. Fig. 7)
bekannt, welche darauf beruhte, daß die
Hitze, die die Flamme erzeugte, auf einen
mit Naphthalin gefüllten Behälter über-
tragen wurde, in welchem sich das Gas
beim Passieren anreicherte. Es wurden
Fig. 182. Sieroen» j^y ausschließlich Zweiloch-Brenner be-
Kege n ersn v lampe .
Nanh de» im Besitze de« nutzt Dieae Beleuchtung fand der Billig-
MKrki8Chen Verein, v. Gm- kejt wegen, namentlich in Lokalen, viel
and Wauerfachmlnnem in
der Urania in Berlin be- Anwendung. Für die Straße hat sich diese
ßndlkben Originalen. Belelichtullg8art nicht bewährt, weil die
Temperaturverhältnisse .störend wirkten.
Nach vielfachen Versuchen wurde im Herbst 1881 das erste
Modell einer Siemens Regenerativlampe (Fig. 162) öffentlich zur
Beleuchtung benützt. Ein Brenner Nr. 1 mit 1350 1 Stundenkonsum
Gasbrenner für Auersches Glühlicht 241
spendete eine Lichtmenge von 400 Kerzen. Die ersten derartigen
Brenner waren nicht mit den niedrigen, flachen Zylindern ver-
sehen, welche vielen bekannt sein dürften, sondern man glaubte,
die Flamme mit einer geschlossenen Glasglocke überdecken zu
müssen. Erst später ergab sich durch die Versuche, daß schon
allein durch die Zugwirkung des langen Schornsteins die Ver-
brennungsgase in das Innere des Brenners hineingezogen und dabei
diejenigen Brennerteile erhitzt wurden, welche zur Vorwärmung der
Verbrennungsluft dienten. Nach einer Versuchszeit von einem Jahre
wurde zu einer aügemeineren Einführung dieser Beleuchtungsart
geschritten.
Weitere Versuche, noch größere Brenner dieser Art zu
schaffen, wurden gemacht, und infolgedessen kam ein solcher mit
4000 1 Stundenkonsum, wohl der größte dieser Art, auf einem
ca. 8 m hohen, besonderen Gerüst zur Aufstellung. Bei Einführung
dieser, damals als groß geltenden Lichtquellen, ließ man nicht
außer acht, für dieselben auch höhere Kandelaber zu schaffen und
die Entfernung zwischen den Lichtträgern entsprechend zu ver-
größern. Es zeigte sich jedoch bald, daß mit so übermäßig großen
Lichtquellen eine ökonomisch vorteilhafte Beleuchtung nicht zu er-
zielen war.
Wenn bei Einführung der Auerschen Gasglühlichtbeleuchtung
mit einer ca. fünfmal größeren Leuchtkraft wie bisher gerechnet
werden mußte, so hat man diesen Umstand leider fast gar nicht
berücksichtigt Man hat einfach gewöhnliche Brenner von 17 Kerzen
Leuchtkraft durch Auerbrenner von 70 — 80 Kerzen ersetzt; die
Entfernungen der Lichtträger voneinander blieben dieselben und
auch in der Flammenhöhe wurde eine Änderung nicht vorge-
nommen. Man kann wohl annehmen, daß dadurch ohne Absicht
das Lichtbedürfnis in außergewöhnlichem Maße gesteigert worden
ist, und die Folge davon zeigt sich in bezug auf die Straßen-
beleuchtung noch heute, indem an dieselbe recht hohe Ansprüche
gestellt werden. Das gesteigerte Lichtbedürfnis hat sich aber auch
auf die Innenbeleuchtung übertragen, denn wenn selbst ein Auer-
brenner nach längerer Benutzung noch eine Lichtstärke von
Böhm, GasglQhlloht. 16
1
242 Gasbrenner für Auersche* Glühlicht
60 Kerzen zeigt, so werden Klagen darüber laut, daß man bei
diesem Licht „absolut nicht sehen könne", während es früher bei
einer Lampe mit 17 Kerzen sehr wohl möglich war.1
Der Brenner für das Auersche Gasglühlicht, wie ihn die be-
kannte Firma Pin t seh zuerst auf der Versammlung deutscher
Gas- und Wasserfachmänner in Eisenach zeigte, war ein gewöhn-
licher Bunsenbrenner, der einen Einsatz von konoidischer Form2
im oberen Teile des Brennerrohres enthielt, um durch diesen das
Durchschlagen beim Kleinstellen der Flammen und Explosionen
zu vermeiden; außerdem erhielt der Brenner später eine Kapsel,
über welche das untere schlauchförmige Ende der Glühkörper ge-
zogen wurde, um seine richtige Lage zur heißesten Zone der
Flamme zu sichern.3
Dieser Brenner wurde der Firma Pintsch unter dem 18. August
1887 unter Nr. 43991 patentiert. Als fernere Verbesserung ist
zu erwähnen, daß die obere metallene Erweiterung des Brenner-
1 Diese interessanten Ausführungen entnehmen wir einem Vortrage
Volks (396).
* Viel Verwirrung hat der berühmt gewordene konoidische Einsatz-
körper des Patentes Nr. 43991 (s. S. 245) von Pintsch verursacht Wegen
eines bestimmten Sitzes, nämlich innerhalb der Flamme, sollte er nicht mit
anderen auch konischen oder konoidischen Einsätzen verwechselt werden.
Es waren aber gleiche, von der Flammensohle abwärts gekehrte Einsatzkörper
schon früher bekannt, so z.B. beschreiben Wo bbe in seiner deutschen Patent-
schrift Nr. 17588 und Lew es (Brit. Spec. Nr. 1403/1882) in einer englischen
ähnliche Mittel zur ringförmigen Bildung der Flamme.
8 Ein großer Streit war auch um diese Zentrierung des Strumpfes ent-
standen. Au er selbst, welcher in der ersten Zeit den gewöhnlichen Bunsen-
brenner zum Fertigstellen des Glühkörpers und Beleuchten benutzt hatte,
fand die Zentrierung durch den Brennerkopf selbstverständlich. Er schreibt
(D.R.P. Nr. 39 162), daß imprägnierte, in Röhrenform genähte und am Platin-
draht aufgehängte Gewebe fertig zum Gebrauch seien. Zur Erzeugung des
Erdenmantels, welche hier direkt bei der ersten Inbenutzungnahme statt-
findet, wird der Platindraht seitlich vom Brennerrohr an einem Halter be-
festigt und das Gewebe über den Brenner herabgezogen.
Anfangs bildeten sich ganz plumpe Umgehungen dieses Patentes heraus,
aber bald kamen Anordnungen auf den Markt, gegen welche selbst das ge-
richtliche Einschreiten der Au er- Gesellschaften machtlos war (s. S. 247 die
verschiedenen ersten Ronkurrenzfabrikate).
Gasbrenner für Aneraches Glühlicht 243
kopfes durch einen ringförmigen Specksteinzylinder vom unteren
Teile isoliert wurde, wodurch eine geringere Wärmeleitung nach
unten stattfand, und die Höhe des Bunsenbrenners verkürzt werden
konnte. Erst durch die Brenner in dieser Form fand das neue
Gasglühlicht seine Einführung, bald kamen jedoch andere Kon-
struktionen in den Handel.
Die Deutsche Gasglühlicht- Gesellschaft, welche für Deutsch-
land den Vertrieb des Au er sehen Gasglühlichtes und der paten-
tierten Pintsch-Brenner übernommen hatte, fabrizierte zwei Arten
von Brennern: den gewöhnlichen C-Brenner und einen kleineren
A-Brenner für einen Verbrauch von 55 1 in der Stunde und einer
Lichtstärke von 30 bis 35 Hfl. Im Jahre 1893 brachte sie einen
neuen Brenner, E-Brenner genannt, für Straßenbeleuchtung in den
Handel, welcher bei einem Verbrauch von 175 bis 180 1 G-as
155 N. K. geliefert haben soll.
Die hohen Preise der Brenner und der durch einzuführende
Verbesserungen zu erzielende Gewinn spornten andere Fabrikanten
an, neue Konstruktionen zu ersinnen, welche durch Vereinfachung
der Ausführung niedrigere Preise zuließen. Die Verwaltungen der
Gaswerke kamen diesen Bestrebungen freundlich entgegen, denn
ihnen mußte daran liegen, die Anschaffungskosten der Glühlicht-
beleuchtung zu ermäßigen, um eine schnellere und allgemeinere
Einführung der Auerbeleuchtung herbeizuführen. Durch die Ein-
führung des Auerlichtes war zunächst, veranlaßt durch den geringen
Gasbedarf desselben, ein sehr starker Bückgang im Gasverbrauch
eingetreten, der nur dadurch ausgeglichen werden konnte, daß das
Publikum sich von der Petroleumbeleuchtung ab- und der Gas-
beleuchtung zuwandte, was aber erst durch niedrige Anschaffungs-
kosten der Beleuchtungskörper geschehen konnte.
Der erste, welcher mit einem neuen Brenner hervortrat, war
der Fabrikant Gautzsch in Münster. Sein Brenner bestand ein-
fach in einem erweiterten, zylindrischen Aufsatz auf dem Rohr
des Bunsenbrenners, welcher oben mit einer durchlochten Platte
abgeschlossen war, an deren Mittelpunkt sich ein nach innen ge-
richteter, kleiner Ansatz befand mit einer Vertiefung zur Aufnahme
16*
Gasbrenner für Auersthes Glühlicht
n
i
rh
f
&$$*
Fig. 163. Vorstufen des Auerseheo GsBgWhlichtbrennera.
Gasbrenner für Auersches Glühlicht
245
des Glühkörperträgers. Dieser obere Teil ist mit dem unteren
engen einfach durch einen kegelförmigen Mantel verbunden. Der
konoidische Körper ist dabei in Wegfall gekommen, und der Zweck
der beim Auerbrenner angebrachten Kapsel zur Aufnahme und
A
,_ km + m . !.jt
Fig. 164. AusfOhrungsform des Auerschen Patentes (D.R.P. Nr. 48991).
Geschützt war durch das Patent Nr. 43991 ein Bunsenbrenner mit erweiterter
Mündung (Brennerkopf), in der ein fester, in der Patentschrift als „konoidisch"
bezeichneter Körper (a) angeordnet ist, der auf einer sternförmigen Scheibe ruht,
welche auf die erweiterte Brennerrohrmündung gesetzt wird, so daß das Gas-
und Luftgemisch gleichmäßig um den Körper herum nach oben strömt. Ferner
ist um den Körper (a\ ihn ringförmig umschließend, eine Röhre (d) angebracht,
die an ihrem oberen Rande etwas nach innen eingebogen ist (eine Flansche hat),
über welche das untere Ende des schlauchförmigen Glühkörpers gezogen wird,
um die richtige Lage desselben zur heißesten Zone der Flamme zu sichern.
Bekanntlich hat die Aue r- Gesellschaft ihren Brennerprozeß seinerzeit verloren,
wodurch dem freien Wettbewerb alle Türen geöffnet wurden (s. 695 b).
246
Gasbrenner für Auersches Glühlicht
Sicherung des unteren Endes des Glühkörpers wird durch Er-
weiterung des Brennerrohres erreicht. Die Deutsche Gasglühlicht-
Gesellschaft klagte nun auf Verletzung ihres Patentes. Die Ent-
scheidung in den Prozessen fiel jedoch zugunsten Gautzschs
aus, ebenso die Entscheidung des Reichsgerichtes in Leipzig vom
19. Dezember 1894 (276).
Die verschiedenen Systeme der Bren-
ner für Gasglühlicht schössen nun wie
Pilze aus der Erde, waren jedoch mit
wenigen Ausnahmen dem Gautzschschen
ähnlich, was aus einer Zusammenstellung
der verschiedenen Brennerkonstruktionen
auf S. 247—249 hervorgeht. Hauptsächlich
waren es die folgenden Firmen, welche
- 1
!
I i
Fig. 165. Weitere Ausftihrungsformen des Au ersehen D.R.P. Nr. 48991.
Gasbrenner für Auersches Glühlicht
247
neue Brenner fabrizierten: Meteor, vormals Kroll, Berger & Co.,
Rahmio w, Schlag, Weber, Steuer, Kramme, Butzke, Stobwasser,
Gülzow, Bischoff, Trendel, Siemens, Hilpert, Wippermann & Holzer,
Kirch weger, Horwitz & Saalfeld, Billeit, Benas, Aschner & Co.,
Helios-Gesellschaft, Martini & Co., Denayrouze, Seel u. a. m.
Das Prinzip, nach welchem alle Gasglühlichtbrenner kon-
struiert sind, ist dasjenige des Injektors,
namentlich gilt dieses für Düse (Fig. 169 u.
170) und Flammenrohr (Fig. 171), welche
Teile schon lange dem Bunsenbrenner (Fig. 1 63
u. 1 72) eigen waren. Der Bunsenbrenner liefert
M
Kramme.
F. Butzke & Co.
Neue Deutsche Gasglühlicht-
Compagnie.
Fig. 166. Die ersten Gasglühlichtbrenner der Auer sehen Konkurrenz.
248
Gasbrenner für Aueroches Glühlicht
unter gewöhnlichen Verhältnissen eine blau-violette Flamme. Wird
die Luftzufuhr gesteigert, so wird die Flamme steifer und er-
hält einen grünen inneren Kegel. Bei noch weiterer Luftzufuhr
schlägt die Flamme zurück. Der grüne Kegel hat eine weit
««*2^
e
Stobwasser I. Stobwasser II.
Fig. 167. Die ersten Gasglühlichtbrenner der Au er sehen Konkurrenz..
Gasbrenner für Auersches Glühlicht
249
höhere Temperatur als die gewöhnliche blau-violette Flamme des
Bunsenbrenners. In der letzteren findet unvollständige Verbrennung
statt, deren Produkte — Wasserstoff und Kohlenoxyd — in der äußeren
Zone zur vollständigen Verbrennung gelangen. Die Geschwindigkeit
der Verbrennung und die Intensität der Flamme steigert sich noch,
wenn Gas und Luft vorher vollständig
gemischt werden. Ein Versuch mit dem
Sauerstoff - Wasserstoffgebläse (Fig. 8
bis 12) zeigt dieses. Das Licht, wel-
ches ein Gebläsestrahl von Sauerstoff
und Wasserstoff auf Kalk hervorruft, ist
j viel größer, wenn die Gase vorher in
M) dem richtigen Verhältnis gemischt sind,
i
COjJ
u
fXXB
Trendel & Billeit. Finder-Mainz.
Fig. 168. Die ewten GasglUhlichtbrenner der Auerschen Konkurrenz.
250
Gasbrenner für Auerscbes Glühlicht
als wenn aus getrennten Düsen durch den Wasserstoff ein Sauer-
stoffstrahl hindurch geblasen wird.
Es wird vielfach angenommen, daß die
höchste Leuchtkraft eines Gasgltthlicht-
brenners erzielt wird, wenn das Gaeluftgemiach
reines Knallgas ist, d. h. wenn es genau so
viele Teile Luft enthält, als zu seiner Ver-
brennung notwendig sind. Diese rein hypo-
thetische Voraussetzung
hat sich aber als ein Irr- 0^M
tum erwiesen. Kx9
Fig. 169, 170, 171. Düsen und Brennerrohr.
Die in neuester Zeit tou Winkler {431°) ausgeführten Mes-
sungen an gewöhnlichen Auer- und Starklichtbrennern ergaben in
Übereinstimmung mit den von
E. Saint Ciaire -De ville (436*
u. 825') gefundenen Resultaten,
daß ungefähr 10 — 12°/0 weniger
Luft zur Bildung reinen Knall-
gases erforderlich sind, als dem
GasluftgemiBch zugeführt wer-
den müssen, um das Maximum
der Leuchtkraft zu erhalten.
gg3"- Lux (388) vertrat die ent-
gegengesetzte Meinung und
wollte ein größeres Quantum
Luft, als zur Bildung reinen
Knallgases erforderlich ist, den Brennern zuführen, um deren
höchste Leuchtkraft zu
Fig. 172. Bunsenbrenner.
Gasbrenner fttr Anerscbes Gliiblicht
Brennerxube hörteile.
Fig. 175—176.
Miochrohre in venchie-
dener Ausführung,
Fig. 177.
8 taul*cbut gglocke
(859, SSO, 861, 608, 873,
s. auch BIS, 356 u. 897).
Fig. 178.
Wicdschutiglaeke.
Fig. 179.
Durchschligspl »t te.
Fig. 180 und 181.
SUnbschnti- und Luft-
regu lierungBvo rrichtang
in Verbindung mit dem
252 Gasbrenner für Auersches Glühlicht
Internationale notmale Typen.
Fig. 183. Doppelsieb köpf brenner
(englisch).
Gasbrenner für Aneroches Glühlicht
Normale Brenner.
Fig. 186. Hutkopfbrenner Fig. IST. Brenner mit Speckstein-
(Scfalitxkopf). Doppel gewindartng.
Fig. 189. Küsggenbre:
254 Gasbrenner für Auenchea Gltlhlicht
Starkli entbrenne r.
Fig. 190.
Französische« Auer-Modell III
mit Seitenscu raube nnd Glocke, Luft-
reffuliarung.
Fig. 1(1.
Mit ovalen Löchern im Misch röhr,
Regulierhülse.
Fig. 192.
Mit erweitertem Mischrohr und Hülse,
LuftabfchluK kuppe für Loclizylicder.
GasbreDner für Anereches Glühlicht 255
Die Auei'Bche Erfindung des Glühstrumpfes zu verbessern
und die Ausnutzung des zugrunde liegenden Prinzipea noch ratio-
neller zu gestalten, ist seit dem durchschlagenden Erfolg, den
das Glühlicht aufzuweisen hat, schon das Bestreben verschiedener
Erfinder gewesen, sei es durch Herstellung eines widerstands-
fähigeren und leuchtkräftigeren Strumpfes, sei es durch Änderung
der Brennerkonstruktion selbst. Dadurch, daß sich Laien am Er-
Fig. 193. Fig. 194.
GuglBhlichtbrenner mit anfgesehlititer Hülse nur Aufnahme
dea GlllhkörpertrSgeia.
finden beteiligten, wurden die Brennerkonstruktionen wesentlich
vermehrt, und die meist verwickelten Vorgänge in oder an einem
Brenner verdunkelt, zumal die angegebenen Mittel zu anderen
Wirkungen der getroffenen Einrichtungen führten als zu den be-
zweckten (836h).
Bekanntlich ist das Leuchtvermögen der Gasgltlhlichtbrenner
sowohl von einem ganz bestimmten Mischungsverhältnis, als auch
von der gleichmäßigen Mischung von Gas and Luft abhängig.
Beim gewöhnlichen Bansenbrenner treffen diese Verhältnisse nicht
256
Gasbrenner für Auersches Glühlicht
zu, wie wir oben gesehen haben; bei gewöhnlichem Gasdruck wird
der Flamme nur ungefähr die Hälfte der für eine vollkommene
Verbrennung erforderlichen Luftmenge
zugeführt, weshalb sie noch Luft aus der
umgebenden Luftschicht entnehmen muß.
Diese seitliche Luftzufuhr, die längs des
porösen Gewebes des Glilhstrumpfes sich
vollzieht, verursacht aber eine gewisse
Erniedrigung der Verbrennungstempera-
tur, so daß das im Brenner verbrauchte
Gas nicht denjenigen Heizeffekt liefert,
der bei vollkommener Mischung mit
Luft erzielt werden könnte.
Bis jetzt scheint jedoch keiner der
verschiedenen Versuche zu einer befrie-
digenden Lösung der Frage geführt zu
haben , vielleicht mit Ausnahme des
Denayrouze-Brenners.
Wenngleich es nicht die Aufgabe die-
ses Buches ist, die verschiedenen Brenner-
konstruktionen eingehend zu behandeln,
so sollen doch zur allgemeinen Übersichtdie
bekanntesten Brenner Erwähnung finden.
Denayrouze (672, 6*73, 674, 684,
690, 694, 696, 708) hat in seinem
Brenner (s. Literaturverzeichnis sowie
Patentliste) die oben angedeutete innige
Mischung durch einen kleinen Elektro-
motor zu bewerkstelligen gesucht Mit
einem solchen Brenner hat Lewes (293)
27 Kerzen pro Kubikfuß Gas mit einem
gewöhnlichen Auerschen Glühkörper er-
halten, was einer ganz enormen Effekt-
steigerung entspricht Ein weiterer Vorzug dieses Brenners ist,
daß er keinen Zylinder erfordert
Fig. 195. aog. Goliath branner.
Gasbrenner für Auerschee Glühlicht
257
Bei dem Intensiv-Goliathbrenner (Fig. 195), der sich be-
sonders für einen Gasdruck von 40 mm eignet, tritt das Gas aus
der Zuleitung a in die Gaskammer b und von da durch die Düsen-
öffnungen c in den Mischraum e ein, während die Luft durch das
Drahtsieb d in den Mischraum e einströmt In diesem Baume e
findet die Mischung des Leuchtgases mit der Luft statt und dieses
Gemisch gelangt durch die Öffnung g innerhalb des Strumpfes zur
Verbrennung. In dem Innenrohr h der Mischkammer, das in die
Düsenkammer b eingeschraubt ist, sind runde Öffnungen L an-
geordnet, welche eine zentrale Luftzuführung ermöglichen. Die
durch diese Öffnungen L eintretende Luft gelangt in das innere
Bohr h, welches oben eine trichterförmige Erweite-
rung i hat. Durch die aus der trichterförmigen
Erweiterung % austretende Luft wird das zur Ver-
brennung gelangende Gasluftgemisch an die Innen-
fläche des Strumpfes m herangedrückt, so daß
die Verbrennung direkt an der Innenfläche des
Strumpfes m erfolgt und somit ein Erglühen des
Strumpfes in allen Teilen ermöglicht wird. Eine
Luftzufbhrung nach der Außenfläche des Strumpfes
findet durch die Öffnungen k statt (758).
Bandsept (287*, 671, 680, 681, 775, 798) schaltete bei seinem
Brenner (Fig. 196) zwei düsenartige, mit Sauglöchern C versehene
und übereinanderliegende Kammern O und B zwischen dem Misch-
rohr D und der Gasdüse F ein. Letztere ist injektorartig, jedoch
spitzer als gewöhnlich* wodurch eine grössere Ausströmungs-
geschwindigkeit des Gases erzielt wird; dieses bedingt aber eine
innigere Mischung des Gases mit der in den beiden Kam-
mern angesaugten Luft Er hat zwei Brenner konstruiert: für
8,5 cm Strumpfhöhe und für die in Deutschland üblichen kurzen
8trümpfe.
Mit den hohen Strümpfen, wie sie in Belgien benutzt werden,
erzielte Bandsept folgende Resultate:1
Fig. 196.
BancUeptbreaner.
1 J. G. W. 1897, 40, S. 759.
Böhm, Gasglfihlioht.
17
Gaabreoner für Anerscbes Glühlicht
Druck
Stündlicher Gas-
verbrauch in 1
Lichtstarke
HL
Gasverbrauch
pro PK
52
35
25
104,0
81,5
83,5
187,4
111,0
105,2
0,161 1
0,7M>1
0,794 1
Die Brenner, ■ die für die in Deutschland Üblichen kurzen
Strümpfe bestimmt waren, lieferten bei einem Grasdruck von ca.
Fig. 197. Fig. 198.
Kernbrenner.
80 mm eine um 80 °j0 höhere Leuchtkraft Jedoch müssen die
Strümpfe oben gut geschlossen sein, weil sonst die Verbrennunga-
produkte nicht die ganze erzeugte Hitze an die Gewebe abgeben.
In manchen Städten des Kontinents, wo das Gas unter höherem
Druck steht, gibt dieser Brenner wesentlich günstigere Resultate,
als der gewöhnliche Bunsenbrenner.
Gasbrenner für Anerschee GlQhlicht 259
Das Prinzip, die Injektorwirkung auszunützen, verfolgt eben-
falls Greyson de Schodt (858, 688, 742b, 776)1, der bekannte
Brüsseler Gastechniker,
und er bat auch recht gute
Resultate damit erzielt*
Das Charakteristische
deB Kernbrennners
(Lit 701", 783, 798 u.
Fig. 197) ist das eigen-
artig gebaute Mischrohr C,
das die Form des Um- j
drehungskörpers einer Hy- ,
perbel hat, d. h. in der
Mitte taillenartig verengt
ist Seine Länge ist der-
artig gewählt, daß gerade *E._-a *
die zur vollständigen Ver- F'& iee-
brennung nötige Luftmenge (ungefähr fünffaches Volumen der Gas-
menge) durch das der Düse entströmende Gas mit in den Raum F
gerissen wird, wo die vollständige Mischung stattfindet;
von hier tritt das Gasluftgemisch durch die siebartigen
Wände in den Raum E, wo es vorgewärmt wird, und
dann unter die VerbrennungsBtelle unter den Strumpf.
In Deutschland ist der Kernbrenner bis jetzt noch nicht
eingeführt worden; die Druckverhältnisse an manchen
Orten dürften seinem Überaus günstigen Effekt, nach
Oechelhäuser bei 40 mm gerade 1 JK pro 1 Liter
Gas, bindernd in den Weg treten.3
Die Versuche in Frankreich und Belgien, das Gas-
glühlicht zur Beleuchtung der Eisenbahnwagen zu ver-
wenden, zeitigten dafür geeignete Brennerkonstruktionen. —
Wie aus der Fig. 198 ersichtlich, lehnen sie sich im Lscamere-
Prinzip an die schon für die Ölgasbeleuchtung ver- renner-
1 J. G. Vf. 1899, S. 258 u. 259. • J. G. W. 44, S. 739.
' J. G. W. 42, S. 494.
Gasbrenner für Anenches Glflhlickt
wendeten Systeme an, nur daß hier der Brenner durch einen ge-
eigneten Glühlicbtbrenner, den Fig. 199 im Schnitt zeigt, ersetzt
ist Bei der Aufhängung der Lampen müssen naturlich Vorkeh-
rungen getroffen werden, die Erschütterungen, durch welche die
Strümpfe leicht zerstört werden, mög-
lichst abzuschwächen (vgl. auch S. 66).
Ein einziger Brenner ist es, welcher
tod der Methode, Gas und Luft zu
mischen, abweicht, es ist dies der in Paris
gebräuchliche Brenner von de Mare
(277, 678). Derselbe beruht darauf,
eine nicht leuchtende HeizBamme da-
durch zu erzielen, daß das Gas aus
einem Jetbrenner in möglichst dünnem
Strahl verbrannt wird. In dieser nicht
leuchtenden Flamme werdenGlilhfäden
zum Leuchten gebracht, s. S. 85.
Der Glühkörper besteht aus einer
größeren Anzahl Fäden, welche an einem
Platindraht oder einem anderen geeig-
neten, unverbrennlichen
Träger befestigt sind.
Letzterer wird von Ar-
men eines Ringes gehal-
ten, welcher auf dem
Brenner so aufsitzt, daß
*r' der Glühkörperträger und
der Brennerschlitz sich
Heizkraft der Flamme best-
+
und i
in einer Ebene befinden,
möglich ausgenutzt wird.
Von anderen französischen gebräuchlichen Brennertypen seien
die Konstruktionen von Lacarriere (Fig. 200 und Lit. Nr. 417),
Lecomte (331, 335, 690, 702, 864) nnd St Paul (417) genannt
Es bedarf wohl kaum der Erwähnung, daß für die Glühlicht
beleuchtung ein nicht leuchtendes Gas ebensogut verwendet werden
G «brenn er für Auerache« Glüblicht
kann wie ein leuchtendes, vorausgesetzt, daß jenes dieselbe Wärme-
menge liefert Bei Versuchen mit Wassergas (Fig. 201 u. 202) war
Fig. 208. 204. 205. InvertganglUhlicbtbiBTmer.
Lewes (a, a. 0.) erstaunt zu finden, daß man leicht eine Leucht-
kraft von 19 Kerzen pro Kubikfuß Gasterbrauch erzielen kann,
und er meint, es hatten sich
wohl die Traume der Wasser-
gasingenieure schon früher er-
füllt, wenn von Anfang an
diese Glühkörper an Stelle der
Fahnehjelm-Kamme zur Ver-
fügung gestanden hätten, welch
letztere nur 4,3 Kerzen pro
Kubikfuß Wassergas lieferten.
Bei der Frage, wie man
aus einem G lQhkörper durch Er-
höhung der Leistung des Bren-
ners eine erhöhte Leuchtkraft
erzielen kann, ist wohl zu be-
denken, daß diese nur auf Kosten „ „ „ . -.„vi.
Fig. 206. InvertgasglUhlichtbrenner.
der Brenndauer des Glubkörpers
erhalten werden kann, und wenn daher der Denayrouze-Brenner
262 Gasbrenner für Auerschee Glfihlicht
eine große Steigerung der Leuchtkraft erzielt, so beschränkt er
gleichzeitig die Lebensdauer des G-lUhkörpers, Es kann sonach
angenommen werden, daß das
Produkt aas diesen beiden
Faktoren konstant ist, so daß
eine Erhöhung des einen
Faktors immer eine entspre-
chende Verminderung des
anderen bedingt. Das ist
dadurch zu erklaren , daß
das Lichtemissionsvermögen
gewissen — bis jetzt noch
ziemlich unbekannten —
Molekularveränderungen der
G-lühmasse zuzuschreiben ist,
welche um so rascher vorsieh
geben, je mehr man sich dem
Schmelzpunkte der Grlühsub-
stanz nähert (Lewes).
Seit längerer Zeit haben
sich die Gastechniker be-
müht, einen Brenner zu kon-
struieren, der in gleicher
Weise wie das elektrische
Licht eine hängende Licht-
quelle zu liefern vermag.
Infolge seines geringeren
spezifischen Gewichtes als die
Luft hat das Gas einen
natürlichen Auftrieb, weshalb
bei umgekehrter Stellang der
Fig. 207. Hangendes QagglUhlicht. gewöhnlichen (Jasglühlicht-
brenner keine genügend steife
and heiße Flamme erzielt werden konnte. Ferner versagte stets
der Brenner durch das Heißwerden desjenigen Teiles, welcher
Gasbrenner für Aueischea Glühlicht 263
Gasdüse und Luftlöcher enthielt, weil er sich durch die Um-
kehrung unmittelbar über der Flamme befand. In neuester Zeit
ist es gelungen, diese Schwierigkeiten zu überwinden, so daß wir
heute eine große Anzahl von Brennerkonstruktionen dieser Art
(319, 390, 403, 438, 748, 755, 795, 810, 820, 844) besitzen, die
geeignet sind, dem Gas auch dort Eingang zu verschaffen, wo sich
sonst das elektrische Licht behauptet hat (s, auch Fig. 17 — 21,
203—207).
Vierter Abschnitt.
Der Gasgltkhllchtzyllnder,
die Verteilung* des Gasglühlichtes Im Raum und
die zweckmäßige Anwendung
des Milchglases In der Beleuchtungstechnik.
1. Der Gasglühlichtzylinder.1
Der Zylinder dient in erster Linie zum Schutz des Glüh-
körpers und der Flamme gegen Luftzug und Staub bezw. gegen
die Einwirkung ungünstiger Witterungsverhältnisse. Zur Erfüllung
dieses ganz allgemeinen Zweckes brauchen besondere Anforderungen
an die Widerstandsfähigkeit seines Glasmaterials gegenüber Tem-
peraturschwankungen nicht gestellt zu werden, nur seine Form und
Größe muß man immer so wählen, daß er von der Flammenhitze
nicht zu sehr beeinflußt wird.
Für die gebräuchlichsten Brennerkonstruktionen ist der Zy-
linder aber nicht nur Schutzkörper, sondern wesentlicher Bestand-
teil der Lampenausrüstung, insofern als durch ihn erst das größte
Maß der Helligkeit und ein gleichmäßiges, ruhiges Leuchten (13)
erzielt werden soll. Er soll nämlich die Zufuhr der zur vollständigen
Verbrennung und zur Entwicklung der höchstmöglichen Temperatur
nötigen Luftmenge regulieren. Damit der Zylinder diese Arbeit in
der gewünschten Weise leisten kann, muß seine äußere Form be-
stimmten Anforderungen genügen.
Die Lampe leuchtet nur dann mit ihrer größten Helligkeit,
wenn die Luft mit einer gewissen Schnelligkeit am Glühkörper
1 v. B. Schauer.
OuglUhlicht-Zjlinder 265
vorbeistreicht. Letztere hängt nun ab von der Länge des Zylinders
und ron seinem für den Durchgang der Luft freien Querschnitt,
d. h. von der Entfernung seiner Wand vom GlUhkorper. Je näher
die Zylinderwand dem Glühkörper kommt, je geringer also der
Durchmesser dea Zylinders ist, desto großer wird die Licht-
ausbeute sein; daraus folgt, daß er eine gewisse Weite nicht
Oberschreiten darf, wenn er eine gute Wirkung erzielen soll.
Bei der hohen Temperatur der Bunden flamme werden dann an
Fig. 208.
Fig. 211. Fig. 212.
das Glasmaterial hinsichtlich seiner Widerstandsfähigkeit gegen
Temperaturschwankungeo hohe Ansprüche gestellt, welchen das
bis zur allgemeineren Einführung der Gasglühlichtbeleuchtung zu
Zylindern verwendete Glas nicht Genüge leisten konnte. Die
Zylinder zersprangen äußerst leicht und fielen dabei in der Kegel
in sich zusammen, so daß fast immer der GlUhkorper mit zerstört
wurde. Für die Gasglühlichtbeleuchtung war es daher eine wichtige
Frage, diesem Übelstand abzuhelfen, der sie beträchtlich verteuerte.
Die Versuche, die gemacht wurden, um diesen Mißstand zu
beseitigen, Bind sehr zahlreich. Es lag nahe, an Stelle des zer-
brechlichen Glases ein anderes durchsichtiges, gegen Temperatur-
266 Gasgl üblich t-Zy linder
Schwankungen viel widerstandsfähigeres Material zn nehmen, das
im Glimmer (Fig. 208 — 212) vorhanden war. Muchall schreibt
über Versuche, die damit angestellt worden: l
„Die Frage, ob den Zylindern aus Glas solche aus Glimmer
vorzuziehen seien, wurde in dem verflossenen Jahre (1894/95)
einer sehr eingehenden Prüfung unterworfen, und zwar in größerem
Maßstäbe. Es wurden 538 Brenner anstatt mit einem Glaszylinder,
mit einem Glimmerzylinder verseben. Der
Erfolg war der, daß nun der Verbrauch
an Glühkörpern wohl etwas geringer wurde,
allein auf Kosten der Lichtwirkung und
namentlich des guten Aussehens.
Die Glimmerzylinder wurden in den
Laternen matt und blind, am oberen
Rande auch weich nnd blasig, und an
den Messingfassungen bildeten sich Oxyde
und Salze — alles Mißstände, die eine
weitere Verwendung untunlich erscheinen
ließen. Dazu kam noch, daß auch in
finanzieller Hinsicht ein Vorteil nicht er-
Fie. 813. Fie 214. z'e'* wurde, denn der Gewinn an dem
Zylinder aus Zylinder mit Minderverbrauch von Glühkörpern wurde
Glasröhren od. Drahtgeflecht ... ,, , . , , . ,
Olasstfiben.' durch den Mehraufwand hei den ver-
hältnismäßig teuren Glimmerzylindern wieder aufgehoben."
Glimmer war also durchaus kein idealer Ersatz für das leicht
zerspringende Glas; man mußte mit letzterem auszukommen und
auf anderem Wege den ärgsten Übelständen abzuhelfen suchen.
Man ging dazu über, die Zylinder sowohl in horizontaler als auch
in vertikaler Richtung zu teilen; man machte den unteren am
stärksten in Mitleidenschaft gezogenen Teil aus Glimmer, während
zum oberen Glas verwendet wurde; mau setzte ihn aus zwei oder
mehreren in der Längsachse aneinander gelegten Teilen zusammen;
1 J. G. W. 1895, S. ISO.
* Über Plachglasiylinder vgl. österr. Fat. Nr. 44/6056 vom 23. Dezember
1894 — £. Kraner.
Gasglühlicht-Zy linder
267
man verfertigte ihn aus aneinander gelegten Glasstäben oder Glas-
röhrchen (Fig. 213), die nnten und oben in Metallringen befestigt
waren und nahm noch andere Auswege (s. Fig. 214).
Alle diese Einrichtungen konnten aber den praktischen An-
forderungen keineswegs gerecht werden; es war das Glasmaterial
selbst, welches verändert und verbessert werden mußte. Der da-
malige Stand der Glasschmelzerei, die im großen Ganzen nach
festgewurzelten Anschannngen und ererbten Vor-
schriften betrieben wurde, ließ freilich nicht allzu
große Hoffnungen auf die Möglichkeit der Er-
reichung eines solchen Zieles aufkommen. Es
waren in dieser Hinsicht mehr solche
Maßnahmen, die um die eigentliche
' ..»
Fig. 215. Fig. 216. Fig. 217.
Fig. 218. Fig. 210. Fig. i
Verachiadene Zylinderfonnsn «us G1m.
Aufgabe herumgingen: wie mehrfache Kühlung und ÖlkUhlnng, bis
das Glaswerk von Schott und Genossen in Jena die Zylinderfrage
aufnahm. Dieses Unternehmen hatte die Glasschmelzerei durch die
Herstellung von optischen Gläsern von ganz neuartiger Zusammen-
setzung und bisher nicht erwarteten Eigenschaften auf neue Wege
gefuhrt und sich durch die Fabrikation sehr widerstandsfähiger,
chemischer Glasgeräte bekannt gemacht. Es förderte die Sache so weit,
daß Muchall in seinem oben erwähnten Bericht fortfahren konnte:
208 GasglöMicht-Zylinder
inzwischen waren auch einige Versuche mit verschiedenen, ans
einzelnen Teilen zusammengesetzten Glaszylindern gemacht worden,
ohne jedoch ein besonders befriedigendes Resultat zu ergeben.
Alle weiteren Versuche nach dieser Richtung konnten aber ein-
gestellt werden, als vor einigen Monaten gewöhnliche Glas-
zjlinder von geradezu staunenswerter Widerstandsfähig-
keit erschienen (Jenaer Glaszylinder — Lit. 827b). Man
kann gegen einen solchen Zylinder während des Brennens,
also wenn er ganz heiß ist, kaltes Wasser spritzen, ohne
daß er zerspringt, eine Tatsache, die ich nach froheren Er-
Fig. 231. Fig. 222. Fig. 22S. Fig. 224.
Birnenförmige Zylinder (848).'
fahrungen kaum für möglich gehalten haben würde, wenn ich es
nicht persönlich ausgeführt hätte. Es soll damit nicht gesagt sein,
daß dieselben völlig unzerstörbar seien, allein der Unterschied gegen
früher ist doch ganz hervorragend . . . Die Zylinderfrage darf hier-
nach als gelöst bezeichnet werden."
Nachdem das Jenaer Glaswerk die Zylinderfrage einmal an-
geschnitten hatte, suchte es darin weitere Verbesserungen anzu-
bringen und konnte bald mit gelochten Zylindern auf den Markt
kommen, die die Luft in seitlicher Richtung auf den Glühkörper
lenken, während sie bei den gewöhnlichen glatten Zylindern in axialer
1 Z. Belencht 1898, 4, 3. 133—184 u. 309.
Gaagllihlicht-Zylinder 269
Richtung vorbeistreicbt (Fig. 218 u. 225). Schott {885*} berichtet
darüber:
„Die günstigen Eigenschaften dieses Glasmaterials gestatten
nun noch eine weitere Verbesserung in der Glühlichtbeleuchtung,
wenn man den Zutritt der Luft zum Brenner nicht wie bisher
zwischen Brenner und Galerie von unten, sondern durch kranz-
förmig angeordnete Löcher im Zylinder (855) seitlich stattfinden läßt
Die Wirkungsweise der Flamme auf das
Glühgewebe wird dann in einer solchen
Weise modifiziert, daß eine sehr erheb-
lich gesteigerte Lichtentwicklung
sich bemerkbar macht, wenn der Gas-
zutritt durch die Düsen auf die günstigste
Leistung reguliert wird."
Um über die zweckmäßigste Form, Große
und Anzahl der Löcher steh zu unterrichten,
Bind zahlreiche Versuche gemacht worden.
Aus diesen geht hervor, daß die Form der
Löcher von geringer Bedeutung ist Die
Größe darf nicht zu gering bemessen wer-
den, damit die zur Verbrennung genügende
Luftmenge angesaugt werden kann. Die
Anzahl und Größe ist für den gewöhnlichen „ __
Brenner so zu wählen, daß die Summe der
Öffnungen annähernd den halben Querschnitt der gewöhnlichen
Zylinder von etwa 46 mm Innendurchmesser ausmacht Unter
Beibehaltung dieses QuerschnittsverhältnisBeB kann man die Anzahl
der Löcher behebig vermehren, wenn man wenigstens 5 — 6 Löcher
von gleichem Durchmesser anbringt
Weitere Untersuchungen über die zweckmäßigste Form solcher
Zylinder haben nun gezeigt, daß die Weite in der Nähe der
Flamme sehr viel größer gewählt werden kann als bisher, ohne
daß die gesteigerte Lichtwirkung verloren geht Dieses Verhalten
ist bemerkenswert, weil es gestattet, die Glaswand des Zylinders
ohne Lichtverlust so weit von der Flamme entfernt zu halten,
270 Gaaglühli cht- Zylinder
daß der Zylinder unter normalen Vorhält Gissen auch
bei defektem Glühgewebe nicht mehr von Stichflammen ge-
troffen werden kann, seine Haltbarkeit demnach von den
Wirkungen des GlühlichteB
nicht mehr bedroht ist
Damit eine möglichst gunstige
b, Beeinflussung der Flamme durch
den zufließenden Luftstrom er-
reicht wird, ist es notwendig, die
Höhenstollung der Löcher genau
zum Brenner zu regulieren. Sind
am Zylinder 6 Löcher von 12
bis 15 mm Durchmesser vorhan-
den, so wird bei vertikaler Wan-
"»■«■ düng des Zylinders der günstigste
Effekt erreicht, wenn die Ober-
kante des Brennerkopfes
über der Unterkante der
TUmmt Löcher 3 — 4 mm hervorragt.
Tiefere Stellung der Löcher bringt
eine Annäherung an die gewöhn-
liche Luftzufubrung von unten
mit sich; höhere Stellung gibt
unter Verkürzung der Flamme
Veranlassung zur Entstehung von
Wütosc« sechs seitlichen Stichflammen in
den Intervallen zwischen den Lö-
Fj 22G ehern; diese Stichflammen können
unter Umständen bis an den
Zylinder reichen und denselben dann bis zum Erweichen erhitzen
und in seinem Bestände gefährden. Bei der Ausfuhrung dieser
Zylinder für den praktischen Gebrauch ist Sorge getragen, daß
für eine mittlere Höhe des Brennerkopfes über dem Boden der
Galerie (Auerbrenner) die Lochhöhe immer richtig ist, wenn die
den Luftabschluß von unten bewirkende Blechkapseleinlage in die
Gasgltthlicht-Zylinder 271
Galerie gelegt wird; im übrigen ist diese letztere durch umgebogene
Lappen um mehrere Millimeter verstellbar, wenn Abweichungen
in der Höhe des Brennerkopfes vorkommen sollten."
Der seitliche Zutritt der Luft, der durch die Löcher nie ganz
gleichmäßig bewirkt wird, ist die Ursache, daß die Flamme etwas
unruhig hin- und herwogt, wovon man sich leicht überzeugen
kann, wenn die Lampe ohne Glühkörper brennt, trotzdem strahlen
aber die Glühkörper ein ruhiges Licht aus.
Gelochte Zylinder für Petroleumlampen sind zwar schon vor
Schott hergestellt worden, doch fehlte diesen die zweckmäßige
Anordnung der Löcher und der Abschluß des Luftzutritts durch
den Boden der Galerie. Nachher sind Gläser geschützt worden mit
verschiedener Anordnung1 der Löcher, denen besondere Wirkung,
namentlich Kühlung der Zylinderwand, zugeschrieben wird.
Durch die Einführung des Prinzips der seitlichen Luftzuführung
konnten nunmehr Beleuchtungsgläser hergestellt werden, die in sich
die Funktionen des Zylinders und der Glocke vereinigten, und die
bei Verwendung von Milchglas ein nicht blendendes, dem Auge
wohltuendes Licht ausstrahlten (vergl. darüber den folgenden Ab-
schnitt: Über die Verteilung des Gasglühlichtes im Baume).
Von verschiedenen Seiten wurden Versuche gemacht, das be-
kannte Prinzip der Selbstvorwärmung der zugeführten Luft in An-
wendung zu bringen, ohne daß sie einen nennenswerten Vorteil
hinsichtlich Lichtausbeute gebracht hätten. Das Jenaer Glaswerk
griff diesen Gedanken ebenfalls auf, vereinigte ihn aber mit dem
Prinzip der seitlichen Zuführung der Luft an den Glühkörper und
konnte mit den daraus entstandenen „Hängezylindern" eine weitere
Steigerung der Lichtausbeute gegenüber den Lochzylindern erzielen.
Bei diesen Hängezylindern gelangt die Luft nicht in getrennten
Einzelstrahlen, wie beim Lochzylinder, an den Glühkörper, sondern
in geschlossenem ringförmigen Zusammenhang2 (841).
1 Grasglühlichtzylinder mit in Höhe des Glühkörpers angeordneten Loch-
reihen (Grreyson de Schodt); Z. Beleucht. 1901, 7, S. 437 u. 438; vergl.
aneh das schweizerische Patent 3711 v. 18. Juni 1891.
f Z. Beleucht 1903, 0, S. 29 u. 250.
272 Gasglühlicht-Zylinder
Sie geben daher eine rahig brennende Bunsenflamme und
verursachen ein ganz ruhiges Leuchten des Glühkörpers, auch sind
sie gegen Luftzug sehr wenig empfindlich. In Fig. 226 ist eine
derartige Glasausrüstung abgebildet Später wurde sie insofern
verbessert, als das Verstauben der Innenteile und das Herabfallen
von einzelnen Teilen des Hängeglases, falls dasselbe springen sollte,
vermieden wurde. Sie kam nunmehr unter dem Namen Konax-
gläser in den Handel, und diese dürften das Vollkommenste dar-
stellen, das bisher auf dem Gebiete der Gasglühlichtzylinder her-
gestellt worden ist
Über Gasglühlichtzylinder ist noch folgende Literatur zu ver-
gleichen: 828, 841, 846, 848, 865, 885.
Belgische Patente: Nr. 111669 (Krauer); Nr. 114028 (Busse);
Nr. 114358 (Arendt); Nr. 114407 (Biegermann); Nr. 115131 (Hirsch).
Französische Patente: Nr. 309716 (Naud).
österreichische Patente: Nr. 45/167 (Epstein); Nr. 48/1978
(Jespisstein & Lemberg); Nr. 48/3650 (Molnar); Nr. 48/3752 (Schott)
Nr. 48/5324 (Rauscher).
Die Verteilung des Gasglühlichtes im Baume und die zweckmäßige
Anwendung des Milchglases in der Beleuchtungstechnik.
Bei einer rationell angelegten Innen- oder Außenbe-
leuchtung handelt es sich stets darum, die von einer gegebenen
Lichtquelle ausgestrahlte Lichtmenge vorzugsweise dort hinzu-
bringen, wo sie am notwendigsten gebraucht wird. In Arbeits-
räumen mit einzelnen Arbeitsplätzen z. B. ist es erwünscht,
letzteren am meisten Licht zu verschaffen, ohne die Allgemein-
beleuchtung des ganzen Raumes zu sehr zu vernachlässigen. Für
Geschäftszimmer, öffentliche Lokale, Läden ist eine für das
Auge gleichmäßige Lichtverteilung, wie es am Tage der Fall ist»
die Hauptbedingung einer guten Beleuchtung. Für die Straßen-
beleuchtung endlich wäre eine Anordnung erwünscht, die die
gesamte Lichtmenge nicht kreisförmig um die Laterne herum ver-
breitet, sondern derart verteilt, daß der fahrbare Teil der Straße,
entsprechend seiner Flächenausdehnung, einen größeren Teil des
Lichtes erhält als das Trottoir. Diese Betrachtungen lassen er-
Die Verteilung des Gasglühlichtes im Räume usw. 273
kennen, von welcher Bedeutung die Kenntnis der räumlichen
Verteilung des Lichtes ist, um eine rationelle Beleuchtung an-
zustreben. Schott und Herschkowitsch (368) haben daher das
Glühlicht in einigen der am meisten in Betracht kommenden Aus-
stattungen einer eingehenden Prüfung unterzogen.
Bei der Wichtigkeit dieses Themas seien daher im folgenden
die Resultate wiedergegeben:
Die Kurven1 Fig. 227 bis 232 geben die absolute Kerzenzahl
des Gasglühlichts mit dem jeweiligen Glaszylinder in verschiedenen
Richtungen an, und zwar von 10° zu 10° in der senkrechten
Ebene aufsteigend. Denkt man sich die so entstehende
Kurve um eine durch den Mittelpunkt gehende senk-
rechte Linie gedreht, so gibt der entstehende Rotations-
körper ein vollständiges Bild von der Verteilung der
Gesamtlichtmenge im Baume. Um bei den photometrischen
Messungen etwaige Verschiedenheiten am Glühkörper und in der
Glaswandung des Zylinders möglichst auszugleichen, stellt jede
Kerzenzahlangabe das Mittel von drei Messungen dar, welche bei
jedesmaligem Drehen des Brenners samt Glühkörper und Zylinder
um 120° um die vertikale Achse erhalten wurde. Legt man
durch den Glühkörper eine horizontale Ebene, so ersieht man
aus den Kurven ohne weitere Erläuterungen, daß der größere
Teil des ausgestrahlten Lichtes, durch Schraffierung in den Figuren
kenntlich gemacht, oberhalb dieser Ebene liegt und demnach in
einer Richtung ausströmt, in welcher es am wenigsten nutzbar zu
machen ist, da das nach oben ausgestrahlte Licht bei Innen-
beleuchtung nur sehr unvollkommen und bei Außenbeleuchtung
noch weniger zurückgeworfen wird.
Um noch prägnanter die Bedeutung der Lichtverteilung im
Räume zu kennzeichnen, sind noch die Kurven Fig. 227a, 228a und
229 a angeführt, die die Helligkeit der Straßenbeleuchtung auf dem
1 Die Messungen, welche mittels eines von Schott und Herschko-
witsch konstruierten, photometrischen Apparates vorgenommen wurden, sind
nicht immer mit ein und demselben Glühkörper ausgeführt worden, daher
sind die Kurven untereinander nicht vergleichbar.
Böhm, GaaglOblicht. 18
274
Di« Verteilung des Gas glühlichtes im Baume u
Pflaster in Meterkerzen1 angeben, und zwar bedeuten die i
die Entfernung vom Fußpunkte der Laterne in Metern and die Ordi-
nalen die Helligkeit in Meterkerzen. Die Höbe des Brenners Ober
dem Straßenpflaster ist mit 4 m angenommen. Die Kurven Fig. 228b,
Glatter Zylinder 25 cm lang.
J
Fig. 227.
Straßenbeleuchtung, h = 4,0 m.
Fig. 227 a.
229b, 230b, 231 b und 232b beziehen sieb auf die gebräuchlichsten
Ausstattungen der Innenbeleuchtung, und zwar geben die punktierten
Linien die Helligkeit des Fußbodens, und die ausgezogenen die
Helligkeit der in Tischhöhe befindlichen Flächen in Meterkerzen
1 Unter einer Meterkerze oder Lux versteht man diejenige Beleuchtungs-
stärke, welche eine Kerze auf einer senkrecht zu den Strahlen gedachten
Fläche in 1 m Entfernung erzengt
Die Verteilung des G&sglühlichtea im Baume usw. 275
an. Die Helligkeit irgend einer Fläche in beliebiger Entfernung
ist aus den Kurven mit Berücksichtigung der geometrischen Lage
der Fläche und des umgekehrten Quadrats der Entfernung mit
Leichtigkeit zu berechnen.
Normaler Lochzylinder,
Fig. 228.
Innenbelencbtung.
Fig. 228b.
Straflenbeleuchtung. A = 4 m
276
Die Verteilung des GaeglÜhlichtes im Räume usw.
Die seither gebräuchlichen Umhüllungsglocken aus Milch-
überfang- oder mattiertem bezw. geätztem Glas und Metall-
Jenaer Hängezylinder.
ic"
}0°
3C4
30
a
9
©
M
•
u
9
•**
9
Fig. 229.
Innenbeleuchtang. , ~ Jq
Fig. 229 b.
Straßenbeleuchtung, h = 4,0 m.
Fig. 229a.
Die Verteilung des Gasglühlichtes im Räume usw. 277
reflektoren haben den Zweck, die Lichtverteilung günstiger zu
gestalten. Sie erfüllen letzteren mehr oder minder, selten aber
in dem Maße, wie es erwünscht und möglich ist Was die spiegeln-
Jen&er Lochglocke Q, Milchglas.
Fig. 230 b.
den Metallschirme betrifft, so kann ihre Anwendung nur eine be-
schrankte sein, weil sie das Licht oberhalb des Schirmes total aus-
löschen und unterhalb des Schirmes einen eng begrenzten, sehr
hellen Lichtfleck geben. Die Wirkung der innen weißen oder email-
lierten Metalkchirme ist eine rationellere, da ihre beleuchtete
278 Die Verteilung des GasglQh lichtes im Saume usw.
Innenseite das Licht nach allen Richtungen wieder ausstrahlt In
allen Fällen, in denen ein teil weises Auslöschen des Lichtes un-
erwünscht ist, sollten nur Schirme ans diffus zerstreuendem, aber
lichtdurchlässigem Material gebraucht werden. Als solches Material
dient: 1. durchsichtiges Glas, welches schon beim Blasen eine un-
Norm. Lochzylinder F, Milchglas.
1 n i i oi i be ! o u c 1 1 tu n g .
Fig. 231b.
ebene Oberfläche erhält (Riefen, zahlreiche Erhöhungen usw.), die
eine teilweise Zerstreuung des Lichtes bewirkt; 2. durch Fluß-
saure, Sandgebläse usw. an der Oberfläche matt oder uneben ge-
machtes Glas, welches das Licht mehr oder weniger wirksam
zerstreut, und schließlich 3. sog. Milchglas.
Die Verteilung dea Gasglüh lichtes im Räume new. 279
Um sich die Lichtwirkuug eines diffus zerstreuenden
Glases vorzustellen, denke man sich im Wege eines Licht-
bundels eine, vollkommen zerstreuende Glasplatte angebracht, die
also kein Licht absorbiert, aber etwa ebensoviel diffus dorch-
Jenaer Locbglocke Q, mattiert.
I n n en bei euch tun g. _ ,
Fig. 233 b.
läßt, wie sie diffus reflektiert, mit anderen Worten, die ge-
samte auf sie fallende Lichtmenge wieder nach allen Sichtungen
hin gleichmäßig verteilt. Es wird dann eine senkrecht zu den
Lichtstrahlen gedachte Fläche weniger Licht bekommen, falls den
Strahlen eine Zerstreuungsplatte in den Weg gestellt wird, und
zwar ist das Verhältnis der auf die Fläche gelangten Lichtmengen
280 Die Verteilung des Gaeglübiicbtea im Baume usw.
mit und ohne Torgeschobenem Schirm gleich — , wenn a den
körperlichen Winkel bedeutet, den die zu beleuchtende Fläche
MitUere sphärische Helligkeit.
Glatter Zylinder 25 cm lang 59,7
. fremder Milchglasglocke 42,7
— ml Jenaer Milchglasglocke 58,0
Fig. 283b.
Augenschützer ans Überfangglas ohne Schirm,
Die Verteilung des Gasglühlichtes im Räume usw. 281
mit der Lichtquelle einschließt Ist der Zerstreuungsschirm eine
vollständig geschlossene Kugel, so ist a> = 4rc, und das Verhältnis
der Beleuchtungsstärke mit und ohne Schirm ist gleich 1, d. h.
ein Lichtverlust findet gemäß der Voraussetzung nicht statt.
Solche ideale, diffus zerstreuende Gläser gibt es aber in der
Wirklichkeit nicht. Sie sind entweder in bezug auf Zerstreuung
oder in bezug auf Durchlässigkeit unvollkommen. Die unvoll-
kommene Lichtdurchlässigkeit, die namentlich bei Milchgläsern
zu konstatieren ist, ist darauf zurückzuführen, daß die Trübung
dieser Gläser durch vollkommen undurchsichtige Ausscheidungen
in der Glasmasse hervorgerufen wird. Dieser Umstand ist keines-
falls als eine notwendige Bedingung zur Erzeugung der Trübung
anzusehen. Man kann sich leicht denken, daß letztere in ebenso
vollkommener Weise zu erzielen ist, wenn die Ausscheidungen
auch vollständig durchsichtig sind, nur müssen diese einen anderen
Brechungsexponenten als die Grundmasse besitzen. Z. B. kann eine
Emulsion aus Wasser und Anilin oder Phenol, Milch u. dgL dasselbe
bewirken. Ein auf diese Weise getrübtes Glas wäre das Ideal eines
Milchglases, denn es ließe sich mit einem solchen Glase eine voll-
kommen gleichmäßige Lichtverteilung ohne nennenswerten Verlust
erzielen. Ob ein solches Ideal-Milchglas herstellbar ist, muß fraglich
bleiben, es sei nur konstatiert, daß es in dem Betriebe des Jenaer
Glaswerks seit einiger Zeit gelungen ist, ein Milchglas herzustellen,
welches dem eben als Ideal hingestellten viel näher als
die bisher vorhandenen kommt, wie man sich aus Fig. 233*
sowie beim Betrachten eines Dünnschliffs aus dem Jenaer Milchglas
überzeugen kann.1 In dieser Figur bezieht sich die ausgezogene
Kurve auf einen glatten, 25 cm langen Zylinder, die gestrichelte
Linie bezieht sich auf denselben Zylinder unter vollständig gleichen
Umständen, aber mit dem Unterschiede, daß das Glas mit einer
Milchkugel aus Jenaer Milchglas umgeben ist, während die punk-
tierte die Lichtverteilung bei Verwendung einer gewöhnlichen, im
1 Beim Betrachten eines Dünnschliffes aus Jenaer Milchglas unter dem
Mikroskop zeigt sich eine glasige Grundmasse, in der zahlreiche, dicht neben-
einander liegende, durchsichtige Kügelchen zerstreut sind.
282
Die Verteilung des Gasglühlichtes im Baume usw.
Normaler Lochzylinder F, mit Autositschirm, klein.
1
S
2
©
i
S-l
©
-4-»
CD
Fig. 234.
Innenbeleuchtung. — — A»lm. — • — • h = 2 m.
:_—L._; I
4A*
Fig. 234 b.
Straßenbeleuchtung, k =s 4 m.
* _•_ .** **i
Die Verteilung des Gasglühlichtes im Räume usw. 289
Handel vorkommenden Milchglasglocke darstellt. Beide Milchglas-
glocken bewirken eine recht gleichmäßige Lichtverteilnng; wäh-
Jonaor Hängezylinder m. mattem TraggUs u. Antasi (schirm (klein).
Fig. 235.
In nenbelenchtung.
1 •'■
rend aber die Jenaer Milchglocke einen Verlust von 5°/0 verur-
sacht1, ist der Verlust bei der anderen Glasglocke etwa 30%.
1 Der Verlast steigert sich im nn günstigsten Falle beim Jenaer Milch-
glas auf 15 — 20 a/0 , bei den sonstigen Milchgläsern auf über 40*/,.
284 Die Verteilung des Gaaglählichtes im Räume usw.
d. h. also, das Jenaer Milchglas absorbiert aar den vierten Teil,
höchstens die Hälfte derjenigen Lichtmenge, die von dem geprüften
gewöhnlichen Milchglas absorbiert wird.
Loch zylinder F mit seitlichem Autoaitachirm.
Fig. 236.
Straßenbeleuchtung, h = 4,0 n
Fig. 23Ga.
Aus der Kenntnis der Art der räumlichen Licht Ver-
teilung läßt sich mit Hilfe des Jenaer Milchglases eine erheblich
zweckmäßigere Licht Verteilung in der Gasglühlichttechnik
erzielen, als es bisher geschehen ist.
Die Verteilung dee üaeglühlichtes im Räume usw. 285
Als Beispiel seien hier nur erwähnt die von der bekannten
Firma Schott and Genossen in den Handel gebrachten Autosit-
Autositschirm, groß mit Lochzylinder F.
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286 Die Verteilung des Gasglühlichtes im Räume usw.
schirme, wie sie in Figg. 234, 235, 236 und 237 abgebildet sind.
Die Autositschirme (Fig. 234), die für Innenbeleuchtung bestimmt
sind, erzielen in recht befriedigender Weise eine gleichmäßige
Beleuchtung, wie aus der photometrischen bezw. Helligkeitskurve
zu entnehmen ist. Der seitliche Autositschirm (Fig. 236)
ist hauptsächlich für Straßenbeleuchtung bestimmt und hat
zum Zweck, die von dem Glühkörper ausgestrahlte Lichtmenge
einseitig teilweise zurückzuwerfen und z. B. zwischen Straßendamm
und Trottoir entsprechend ihren Flächen ausdehnungen zu verteilen.
Durch die Anwendung dieses Autositschirmes wird erreicht, daß das
gegenüberliegende Trottoir ebenso hell beleuchtet ist wie das
unmittelbar an der Laterne befindliche, der eigentliche Fahrdamm
aber mit der beträchtlichen Helligkeit von 2 bis 3 Meterkerzen
beleuchtet wird, während ohne Schirm die Helligkeit des Straßen-
dammes sowohl, wie die des gegenüberliegenden Trottoirs nur die
Hälfte beträgt (s. Figg. 228 a und 236 a). — Die Anwendung dieses
seitlichen Autositschirmes ist auch in solchen Fällen angebracht,
wo es sich darum handelt, das Auge des Beschauers zu schonen,
aber den zur Schau bestimmten Gegenstand möglichst hell er-
scheinen zu lassen, wie z. B. in Gemäldegalerien, Kunstausstel-
lungen, Schaufenstern usw.
Die Wirkung des seitlichen Autositschirmes ist leicht erklär-
lich, wenn wir die oben angeführte Formel zu Rate ziehen.
Denken wir uns den Schirm halbkugelförmig und den Glühkörper
punktförmig im Mittelpunkt desselben angebracht, dann beträgt
der körperliche Winkel, den der Schirm um den Leuchtpunkt
bildet, 2n und die Lichtmenge, die auf den Schirm faHt, die
Hälfte der gesamten Lichtmenge. Von dieser Hälfte aber ge-
langt über den Schirm hinaus nur — - = 1/0, d. h. das Licht wird
so verteilt, daß jenseits des Schirmes etwa 25°/0> während nach
der Öffnung desselben etwa 75°/0 von der Gesamtlichtmenge ge-
langen.
Bei dieser Gelegenheit sei die Aufmerksamkeit auf die in
Fig. 235 abgebildete Ausrüstung für Gasglühlicht, bestehend aus
Die Verteilung des Gasglühlichtes im Baume usw.
287
Hänge zylinder mit Autositschirm gelenkt; sie bewirkt eine
zweckmäßige Lichtverteilung und ist dem Auge wohltuend, da
sie eine halb indirekte Beleuchtung ist. Diese Ausrüstung ver-
einigt in sich das für die Lichtausbeute wertvolle Prinzip der
Luftvorwärmung und die seitliche Luftzufuhr mit der vom
Standpunkte der Hygiene wünschenswerten indirekten Beleuch-
tungsweise.
Außerdem kommen dieser Ausrüstung bei größerer Haltbar-
keit, als sie der glatte Zylinder aufweist, noch folgende Eigen-
schaften zugute: ruhiges, nicht flackerndes Licht, keine
.Schattenbildung, mäßige, für das Auge unmerkliche Über-
gänge der Beleuchtungsstärke. Als Beispiel zur Ermittelung
der Flammenzahl bei der Installierung einer Innenbeleuchtung
mag folgende Tabelle dienen, wobei die in Fig. 235 skizzierte Aus-
rüstung zugrunde gelegt worden ist.
Höhe d. Lampe
über der zu
beleuchtenden
Flftche in
Metern
Durchmesser]
des zu be-
leuchtenden
Umkreises
in Metern
Erzielte
HeUigkeit
in M-K.
Anzahl
der Brenner
Entfernung
der Brenner
voneinander
in Metern
1
1
IV.
iV.
2
2
4
2,5
5,5
3,5
8,5
45—50
45—50
20
20
10—12
10—12
1
4
1
4
1
4
2,4
3
5
Hiernach ist z. B. eine Lesehalle von 8 bis 9 m Breite und
11 bis 12 m Länge durch 12 Brenner mit der Ausrüstung Fig. 235
auf eine gleichmäßige Helligkeit von 20 Kerzen in Tischhöhe
zu bringen, wenn die Brenner in einer Entfernung von iya m
über Tischhöhe angebracht sind. In einem Zeichensaal von
gleichen Dimensionen, wo die Helligkeit auf etwa 40 bis 50 M-E.
zu steigern ist, werden 20 Lampen nötig sein, bei einem Meter
über Tisch.
Für Straßenbeleuchtung wird sich der seitliche Autosit-
schirm immer dort empfehlen, wo die Laternen auf Wandarmen
288 Die Verteilung des Gasglühlichtes im Baume usw.
oder am Trottoir vor einem Gebäude, wie es meistens der Fall
ist, zu stehen kommen. Für öffentliche Plätze dagegen, oder wo
Laternen inmitten einer breiten Straße, Boulevards und dgL an-
gebracht sind, werden die gewöhnlichen Autositschirme zweck-
mäßig zu verwenden sein.
Über Lichtverteilung und Helligkeitswirkung ist folgende
Literatur zu vergleichen: 131, 164, 186b, 265, 292, 299, 307,
324, 436b.
Fünfter Abschnitt.
Die Starklieh tbeleuehtungr.
Bereits mit dem ersten Auftreten des elektrischen Bogenlichtes
waren von Seiten der Gastechniker Anstrengungen gemacht worden,
der Bogenlampe einen in der Intensität und Ökonomie gleich-
wertigen Beleuchtungsapparat gegenüberzustellen. Was die Licht-
stärke anbetrifft, so wurde dieses Problem durch die bekannte Re-
generativlampe von Friedrich Siemens im Jahre 1879 in recht
zufriedenstellender Weise gelöst (s. S. 240). In bezug auf die Öko-
nomie dagegen stand die Regenerativlampe von Siemens und ebenso
die verschiedenen aus ihr hervorgegangenen Invertlampen hinter
dem Bogenlichte weit zurück. Dazu kam noch, daß die Wärme-
produktion der Regenerativlampe, bei einem stündlichen Gaskonsume
von 1 Va cbm und darüber hinaus, im höchsten Grade lästig wurde,
so daß die Regenerativlampe nur unter gleichzeitiger Anlage von
besonderen Ventilationseinrichtungen zur Innenbeleuchtung Ver-
wendung finden konnte. Mit dem Jahre 1895 aber, wo die große
Verbilligung des Gasglühlichtes mit seiner gleichzeitigen Verbesse-
rung eintrat, wurde die Regenerativlampe vollständig in den Hinter-
grund gedrängt In Innenräumen findet sie wohl nirgends mehr
Verwendung, und auch in der öffentlichen Beleuchtung hat sie
ihre Rolle ausgespielt. Während im Jahre 1895/96 in Berlin 528
Regenerativbrenner verschiedener Systeme im Betriebe waren,
hatte sich deren Zahl 1900 auf zwei Stück vermindert; die
Regenerativlampe hat dem Gasglühlichtbrenner weichen müssen.
Allerdings entsprach im Jahre 1895 das Gasglühlicht noch immer
Böhm, Gasglfihlicht 19
290 Die Starklichtbeleuchtung
nicht ganz den Anforderungen, die die Straßenbeleuchtung an einen
Beleuchtungsapparat stellt Die absolute Intensität war ziemlich
gering, die Lichtverteilung ist auch heute noch recht unvorteilhaft
und die Ökonomie ließ, besonders nach längerer Brenndauer, er-
heblich zu wünschen übrig, indem sich einerseits der spezifische
Gasverbrauch erheblich steigerte, und andererseits infolge der
geringen Festigkeit der Glühkörper sehr viel Bruch besonders bei
der Straßenbeleuchtung zu verzeichnen war (346 b).
Es ist gewiß nicht ohne Interesse, hier noch einmal die Zahlen
in das Gedächtnis zurückzurufen, die im Jahre 1895, als der Auer-
Gesellschaft zuerst eine fühlbare Konkurrenz entstanden war, in
dem Konkurrenzkämpfe eine Solle gespielt hatten. Wedding
hatte damals festgestellt, daß zu Anfang
Auerlicht bei einer Intensität von 68,75 HE. 1,38 1
Butzkelicht „ „ „ „ 46,35 „ 1,841
Nach 24 Stunden:
Auerlicht „ „ ,, „ 52,55 „ 2,04 1
Butzkelicht „ „ „ „ 23,2 „ 3,801
Nach 620 Stunden:
Auerlicht „ „ „ ., 30,15 „ 3,58 1
Butzkelicht „ „ „ „ 13,75 „ 6,301
Effektverbrauch hatte.
Diese Verhältnisse haben sich nun allerdings gründlich ge-
ändert. Wie aus dem Kapitel „Vergleichende Ökonomie der ge-
bräuchlichen Beleuchtungsarten" hervorgeht, sind Anfangsintensi-
täten von 83 — 92 HE. bei einem spezifischen Verbrauche von
1,3 — 1,4 1 pro Kerze und Stunde keine Ausnahme mehr. Nach
300 Brennstunden sind noch immer Intensitäten von 64 — 76 HE.
vorhanden, und der Gasverbrauch hat sich nur auf 1,6 — 1,9 T er-
höht, d. h. bei den gegenwärtig im Handel befindlichen besseren
Glühkörpern sind die Werte nach 800 Brennstunden noch besser
als 1895 am Anfange der Brennzeit; außerdem sind die Glühkörper
selbst, besonders vibrierenden Erschütterungen gegenüber, erheblich
widerstandsfähiger geworden.
Die Starklichtbeleuchtung 291
Nichtsdestoweniger ist aber auch heute noch nicht das Ver-
langen nach einer Gaslampe von erheblich größerer Intensität, als
sie durch den gewöhnlichen Gasglühlichtbrenner zu erzielen ist,
verstummt; im Gegenteil, mit der Vervollkommnung der Beleuch-
tung in den Wohnräumen hat sich das Bedürfnis nach einer Gas-
glühlicht-Intensivlampe für größere geschlossene Räume, sowie für
die öffentliche Beleuchtung noch erheblich gesteigert (346 b).
Die Beobachtung, daß beim Härten des Glühkörpers mittels
der hochtemperierten Preßgasflamme eine ganz erheblich stärkere
Lichtentwickelung des Glühstrumpfes stattfand als auf dem Glüb-
lichtbrenner selbst, gab schon frühzeitig Veranlassung, Versuche mit
Leuchtgas von höherem als dem gewöhnlichen Gasdruck zu machen.
Das Ergebnis dieser Versuche war die Erkenntnis, daß der Glüh-
strumpf sehr wohl imstande sei, die zur hohen Lichtentwickelung
erforderliche höhere Temperatur und den höheren Druck zu er-
tragen. Zur praktischen Verwertung fehlte nur eines, und zwar
ein Apparat, der das Gas gleichmäßig unter dem erforderlichen
Druck hielt.
Auf der Berliner Gewerbeausstellung konnte man bereits be-
merken, welchen Weg die Gasbeleuchtung einschlagen würde, um
dieses Ziel zu erreichen.
Von Julius Pintsch, Berlin, dessen Patent aus dem Jahre
1891 stammt, war damals eine Gasglühlichtlampe ausgestellt
worden, die eine Intensität von 250 iK bei 250 1 Gaskonsum pro
Stunde lieferte.
Rechnet man bei diesen Brennern die Dauer des Glühkörpers nur
auf 50 Stunden, so ergibt sich pro Stunde 3 Pfg. an Gltihkörper-
verbrauch und ca. 4 Pfg. an Gas, zusammen also 7 Pfg. pro Stunde
bei 250 Kerzen, wogegen ein Intensivbrenner von Siemens,
J. Nr. II, für ca. 20 Pfg. Gas pro Stunde erfordert bei gleicher
Kerzenzahl (Lit 206).
Das Mittel, diese hohe Lichtintensität zu erzeugen, war ein
Wasserstrahlgebläse, welches das Gas zusammenpreßte, also ein sog.
„Preßgas" lieferte, wie es beim Formen von Gasglühlichtkörpern
▼erwendet wird.
19*
292 Die StArklichtbeleuchtung
Bei dauernd gleichmäßigem Gaskonsum bot also die Losung
der Aufgabe keine wesentlichen Schwierigkeiten, da eine Gaspumpe
bei konstanter Tourenzahl den einmal eingestellten Druck ohne
weiteres aufrecht erhalten konnte. Dies änderte sich jedoch so-
fort, sobald der Gaskonsum wechselte, ein Fall, der in der Praxis
eigentlich allein in Betracht kommt Bei Erhöhung des Konsums
fallt naturgemäß der Druck, während er bei Verminderung des-
selben entsprechend steigt
Die Spannung des Gases darf nun keine zu hohe sein, um
das zarte Gewebe des Glühkörpers nicht zu zerstören, und im all-
gemeinen hatte sich eine Druckhöhe von ca. 1300— 1400 mm Wasser-
säule über Atmosphärendruck bei Anwendung eines gut konstruierten
Brenners als die beste erwiesen. Das Bestreben der Gastechniker,
die sich besonders mit der Verwendung des Preßgases beschäf-
tigten, ging nun dahin, einen Apparat zu konstruieren, der ganz
unabhängig von der jeweiligen Entnahme den Gasdruck konstant
auf der gleichen Höhe erhielt
Im allgemeinen wurde das nächstliegende Mittel einer Um-
laufsregelung angewendet, bei der ein feder- oder gewicbtbelastetes
Ventil das überschüssige Gas vor die Pumpe zurückführte, wenn
der Druck ein gewisses Maß überstieg. Diese Regelung hat jedoch
den Fehler großer Ungenauigkeit So wird z. B. die geringste
Reibungsstörung im Umlaufventil große Druckdifferenzen erzeugen,
die zu verhältnismäßigen Schwankungen sowohl im Licht, wie auch
im Gaskonsum Veranlassung geben. Ein anderer Weg war der
von Salzenberg (Lit 298, 315, 330, 342, 365, 391, 421) ein-
geschlagene, das Gas auf einen Druck von mehreren Atmosphären zu
komprimieren und diesen Druck vor Eintritt in das Rohrnetz auf
1,1 Atmosphäre zu reduzieren. Mit diesem großen Druck trat das
Gas aus der Düse in den Brenner, in welchem es Luft ansaugte, und
wurde durch mehrere Siebe hindurch dem Glühstrumpf zugeführt
Die Glühstrümpfe waren trotz besonders starker Befestigung dem
Druck im allgemeinen nicht gewachsen, und die Konstruktion der
Brenner wurde später so verändert, daß die Düsen verhältnismäßig
lange und sehr enge Kanäle darstellten, die bewirkten, daß der
Die Starklichtbeleuchtung 293
Druck des Gasluftgemisches im Brenner selbst bei Austritt aus
dem Brennersieb soweit herabgemindert war, daß die Glühstrümpfe
durch ihn nicht mehr gefährdet waren. Nach den Bunte sehen
Messungen betrug die Ökonomie 1 1 Gas pro Kerzenstunde. Daß
die ganze Methode sehr wenig rationell war, braucht wohl kaum
erwähnt zu werden, da, um einen Druck von 0,2 Atmosphäre im
Brenner zu erzeugen, eine Anfangskompression von ca. 4 Atmo-
sphären stattfinden mußte.
Der leitende Gedanke hierbei dürfte wohl der gewesen sein,
daß bei dem hohen Druck, mit welchem das Gas dem Brenner
zugeführt wurde, einige 100 mm Wassersäulendruck mehr oder
weniger kaum in Betracht kommen konnten, so daß eine Regu-
lierung im wirklichen Sinne des Wortes nicht stattzufinden hatte.
Das Rothgiessersche Hydropreßgas-Verfahren (Lit 339, 854,
871) bestand darin, daß ein Wasserstrahlgebläse Gas mitriß und der-
artig in einem entsprechenden Behälter sammelte, daß in diesem
ein konstanter Gasdruck von 13 — 1400 mm Wassersäule herrschte,
währeed das Betriebswasser abfloß. Auch bei diesem Verfahren
mußte die Wasserzufuhr dem jeweiligen Gaskonsum entsprechend
geregelt werden. Die dem Verfahren anhaftenden Mängel waren
derartig groß, daß eine weite Verbreitung nicht stattfand, besonders
nicht dort, wo das Wasser verhältnismäßig teuer bezahlt werden
mußte. Bei schwachem Wasserleitungsdruck übersteigt das Quantum
des Betriebswassers das des verbrauchten Gases. Der Betrieb ge-
staltet sich also zu teuer und kann auch das Gas durch Aus-
waschen verschlechtern (186b).
Im Jahre 1896 baute die Firma Inderau & Co., Dresden,
Apparate, welche das Gas mittels Pumpen, die durch Motore
betrieben wurden, komprimierte und zwar auf 2500 — 3000 mm
Druckhöhe. Aber auch dieses System fand wenig oder gar nicht
Verwendung und beseitigte nicht die bestehenden Mängel.
In mehr oder weniger sinnreicher Weise wurden die ge-
nannten Ubelstände durch mehrere neue Konstruktionen vermieden,
auf Grund deren Preßgassysteme entstanden sind, die heute bereits
mächtige Lichtzentren von vielen 100, ja 1000 Kerzen liefern, die
294 Die Starküchtbeleuchtung
in Lichtglanz und Ökonomie dem elektrischen Bogenlicht an die
Seite treten. Die große Verbreitung dieser Systeme rechtfertigt
eine eingehende Besprechung, die im folgenden gegeben werden soll.
Nach dem Gesagten ist es ganz gleich, ob das Gas durch den
einen oder anderen Apparat komprimiert wird; das Ergebnis der
Lichtmessungen muß selbstverständlich dasselbe werden, voraus-
gesetzt, daß die Brennersysteme und Glühkörper gleichwertig sind
(186b, vgl. auch: 116, 125, 181, 182, 225, 273, 328, 828, 333,
334*, 338, 850, 351, 369, 893, 409, 416, 423*, 425, 429, 779,
822, 874).
1. Bas Lucaslicht.
Den Übergang zu der Starklichtbeleuchtung bildet das sog.
Lucaslicht; die damit zu erreichende Helligkeit ist allerdings sehr
steigerungstähig, bedingt aber eine entsprechende Vergrößerung der
Lampe, die in der Praxis ziemlich begrenzt ist, wenn die Lampe
einigermaßen handlich bleiben soll.
Zunächst hatte Lucas mit seiner auf den Namen 0. Lenz
patentierten Konstruktion1 die Lösung auf einem Umwege ver-
sucht, indem er die Wärme der Abgase zur Wasserverdampfung
benutzte, den Wasserdampf durch einen Injektor in eine Luft-
kammer hineinblasen ließ (in ähnlicher Weise wie dies auch
P. Greyson de Schodt tut2) und die hierdurch erzeugte Preß-
luft zum Bunsenbrenner führte. Die mit Pressung an der Gasdüse
vorbeistreichende Luft übt natürlich auch auf das Gas in der Gas-
leitung Injektorwirkung aus, so daß es mit größerer Geschwindig-
keit, als dem Leitungsdrucke entspricht, zur Ausströmung gelangte.
Gewisse Schwierigkeiten in der Bedienung und Reinhaltung
dieser sehr interessanten Lampe ließen Lucas von der Verwendung
von Wasserdampf zur Erzeugung von höheren Pressungen der
1 Vgl. 0. Lenz, Z. Beleucht 1900, S. 241.
2 P. Greyson de Schodt, Z. Beleucht 1900, S. 53.
Das Lucaslicht 295
Verbrennungsluft und des zur Verbrennung gelangenden Gases voll-
ständig absehen, und er benutzte in seiner neuen Lampe lediglich die
saugende Wirkung eines hohen Schornsteines (über den Einfluß der
Zylinderlänge auf die Leuchtkraft 8. Lit. 1 3), um höhere Pressungen
sowohl bei der Verbrennungsluft als auch bei dem Leuchtgase zu
erzielen. Auf diese Weise ist Lucas zu einer Konstruktion ge-
langt, die außerordentlich einfach und frei von allen Teilen ist,
die zu Störungen Anlaß geben könnten. (D. R. P. 138 210, Klasse 4 a
vom 3. Mai 1900 l.) Ein gewisses dabei auftretendes Geräusch
kann bei dem am besten passenden Gasdruck von 40 mm Wasser-
säule beseitigt werden.
Die Untersuchungen Weddings, die sich auf die Wirkung
des Sangschornsteins erstreckten, ergaben einen konstanten Gas-
verbrauch von 486 1 im Mittel, und erwiesen, daß die Saugwirkung
des Schornsteins, ob lang oder kurz, auf den Gasverbrauch wegen
des hohen Druckes, unter dem das Gas an sich schon steht (30
bis 40 mm Wassersäule), keinen Einfluß hat. Dagegen wird auf
die Luft eine sehr bedeutende Wirkung durch die Länge des
Schornsteins ausgeübt, indem die angesaugte Luftmenge von ur-
sprünglich 2040 1 auf 4590 1 steigt (bei einer Schornsteinlänge von
39 cm auf 82 cm); also über doppelt so viel Luft wird angesaugt,
wenn die augenblicklich übliche Länge von 82 cm als normal er-
reicht ist Entsprechend muß sich auch das Luftgasgemisch ändern
und steigt von 2,41 auf 9,42.
Ganz anders gestaltet sich das Verhältnis von Luft zu Gas,
wenn der Brenner mit einem Glühgewebe versehen wird. Die
Menge der angesaugten Luft ist hier wesentlich geringer. Der
mittlere Gasverbrauch mit 482 1 bleibt fast derselbe wie zuvor.
Das Verhältnis von Luft zu Gas in dem Gemisch beginnt bei 3,90,
hebt sich nur auf 4,73 (bei Schornsteinlängen von 39 cm und 82 cm)
und erreicht damit gerade die Hälfte des vorherigen Verhältnisses
Ton 9,42. Somit bietet das Glühgewebe dem Luftstrom einen ge-
waltigen Widerstand, der sich wegen der geringen Druckunter-
1 Vgl. Der Kampf um die Lucaslampe i. Z. Beleuchtung 1902, 8, S. 347;
ferner 376c.
296 Die Starklichtbelenchtang
schiede bei Betrachtung der saugenden Wirkung des Schornsteins
sehr deutlich bemerkbar macht.
Bei Armierung des Brenners mit dem Glühgewebe nimmt
trotz der Verlängerung des Schornsteins von 38,7 auf 82,5 cm der
Luftverbrauch nur langsam nnd wenig zu; der Gasverbrauch bleibt
konstant, das Verhältnis von Luft zu Gas ändert sich nur wenig,
Fig. 238. Fig. 239. Fig. 2*0.
LucasUmpe für Innenbeleuchtung.
von 4,18 auf 4,62, dagegen nimmt die Lichtstärke um mehr als
den doppelten anfänglichen Betrag zu.
Bei der geringsten Änderung dieses Gemisches ändert sich
die Lichtstärke. Der Lucasbrenner ist als Vorläufer der Starklicht-
brenner zu bezeichnen, weil er das Verhältnis der Menge von Luft
zu Gas möglichst hoch zu treiben sucht. Allerdings ist bei
seinem Verfahren sehr bald eine Grenze durch die Länge des
Schornsteins und die daraus entstehenden Schwierigkeiten für die
Installation seiner Lampe gegeben. Sie behält aber den Vorteil,
Das Lucaalich t 297
durch sich selbst ohne Anwendung von Maschinen, die in beson-
deren Räumen Gas komprimieren und einer Wartung und Unter-
haltung bedürfen, eine Lichtstarke von 500 — 600 Kerzen zu geben
(186 b, vgl. auch 388).
Lux (349) vergleicht die Lucaslampe (Fig. 238—242) mit einer
8 Ampere-Bogenlampe nnd findet sie dem elektrischen Rogenlichte
in ökonomischer Hinsicht weit tiberlegen. Eine 8 Amperelampe, die
Fig. 241. Fig. 242.
Lucaalampe fttr Straßenbeleuchtung.
440 Watt konsumiert und in einer Glocke von Überfangglas ein-
geschlossen 455 HE. hemisphärischer Intensität erzeugt, erfordert
bei einem Strompreise von 65 Pf. (Berliner Preis) einen stündlichen
Aufwand von 25,5 Pf. an Betriebskosten. Da8 Lucaslicht dagegen
braucht zur Erzeugung von rund 500 HE. nur etwa 530 1 Gas;
hei einem Gaspreise von 16 Pf. per cbm braucht man also, um
eine der 8 Amperelampe überlegene Intensität zu erzeugen, nur
8,5 Pf. aufzuwenden.
Zu berücksichtigen ist dabei noch, daß man in den gewöhn-
298 Die Starklichtbelenchtung
lieben Stromnetzen mit 110 Volt Betriebsspannung immer zwei
eventuell drei Bogenlampen hintereinander schalten muß, selbst
wenn man nur einer Lampe benötigt Wollte man aber zur Er-
zeugung der gleichen Intensität zwei 4 Amperelampen anwenden,
so stellt sich der Effektverbrauch bei dem elektrischen Bogenlicht
Fig. 243. Lucaalicht in der Friedrich Btralje in Berlin.
noch erheblich ungunstiger, wie bei der Annahme einer 8 Ampere-
Bogenlampe.
Von großer Bedeutung ist das Lucaslicht bei der öffentlichen
Beleuchtung geworden, zumal die Stadtverwaltungen ein sehr er-
hebliches Interesse daran haben, ihre Gaswerke möglichst vorteil-
haft auszunützen. Es kann deshalb auch nicht überraschen, daß die
Berliner Gagdeputation der Lucaslampe Interesse entgegenbrachte,
indem sie einen größeren Versuch mit dem Lucaslichte in die Wege
leitete und zwar zunächst in der Friedrichstraße (s. Fig. 243) zwi-
Das Selaslicht 299
sehen Leipzigerstraße und Taubenstraße eine große Anzahl Lucas-
lampen auf geschmackvollen Kandelabern in Benutzung nahm (376b)»
Wie seinerzeit das Au ersehe Gasglühlicht dem elektrischen
Glühlichte eine außerordentlich erfolgreiche Konkurrenz gemacht
hatte, so begann das Lucaslicht sogar dem elektrischen Bogen»
licht den Kampf anzubieten. Das war fraglos ein neuer und
glänzender Triumph der wiederholt tot gesagten Gastechnik (349).
Über Lucaslicht ist ferner zu vergleichen Lit. Nr. 341, 345,
346b, 856, 358, 362, 374, 376«, 884, 391, 400, 406, 412, 420, 427,
432, 437 b, 439 * 798.
2. Selaslicht.
Der Erfinder des ersten Selaslicht -(Glanzlicht) Apparates, der
Techniker Gustav Raap in Berlin, ging von der Annahme aus,
daß eine wesentliche Erhöhung des Nutzeffektes der im Auerbrenner
vor sich gehenden Verbrennung durch Verbesserung der Mischung
zwischen Leuchtgas und Verbrennungsluft sich erzielen lassen
müsse. Da die Verbesserung der Mischung im Brenner nicht zu
erreichen war, unternahm er es, sie maschinell zu bewirken, indem
er Leuchtgas und Verbrennungsluft an einer Zentralstelle vor Ein-
tritt in die Brennerleitung mischte und den Brennern dieses Gasluft-
gemisch zuführte. Durch die von ihm vorgenommenen Versuche
konnte er feststellen, daß auf diese Weise die Lichtausbeute gegen-
über der gewöhnlichen Gasglühlichtbeleuchtung um mehr als 50%
verbessert wurde. Seine erste durch D.R.P. Nr. 81372 geschützte
Mischvorrichtung weist zwei Gasmesser auf, deren Wellen fest ver-
banden und deren Austrittsräume an einen gemeinamen Abgangs-
stutzen angeschlossen sind. Der eine Messer war mit der Gas-
leitung verbanden, der andere schöpfte atmosphärische Luft.
Um diese Erfindung für die Praxis verwendbar zu machen,
bildete sich die Selas-Gesellschaft m. b. H. Verbesserungen führten
zu den DÄP. Nr. 89451,. Nr. 105645 und Nr. 117284. Die
300 Die Starklichtbeleuchtung
beiden letzten basieren darauf, daß der Antrieb der Meßtrommeln
nicht mehr durch den Gasdruck, sondern durch Einfuhrung kom-
primierter Luft in die Lufttrommel erfolgt Als die so gebauten
Apparate sich in der Praxis bewährten, wandelte sich die Gesell-
schaft m. b. H. in die Aktiengesellschaft für Selas-Beleuchtung tun,
welche das durch die D.R.P. Nr. 126595 und 128597 geschätzte
Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Gas und Luft für
Fig. 244.
Beleuchtungsanlagen zu ausgedehnter Verwendung brachte. Das Ver-
fahren beruht darauf, daß entweder 2 Kompressoren miteinander
gekuppelt werden, von denen der eine Gas, der andere Luft
fördert, oder daß eine Kolbenseite eines doppelt wirkenden
Kompressors zur Förderung von Gas, die andere zur Förderung
von Luft benutzt wird, und daß beide Medien auf der Druckseite
der Kompressoren vereinigt werden.
Zu diesem Zwecke wurden zwei Typen gebaut, ein Niederdruck-
apparat, der aus 2 Kompressoren bestand und durch Wassermotor
Da« Selaslicht 301
betrieben wurde, und ein Hochdruckapparat, der einen doppelt
wirkenden Kompressor für Antrieb durch beliebige motorische Kraft
besaß.
Die Abbildung (Fig. 244) zeigt einen Niederdruckapparat, der
für Flammen von 30 — 200 HL nnd in erster Linie für kleinere
Anlagen bis zu etwa 200 Flammen zu je 100 PK. bestimmt ist.
Fig. 245.
Der Hochdruckapparat für 800 mm Druck ist für beliebig
große Leistung bestimmt
Die Abbildung (Fig. 245) zeigt eine Maschine dieses Typs für
75000 PK. Leistung. Dieselbe ist ein normaler, doppelt wirkender
Kompressor, dessen rechte Saugseite an die Gasleitung und dessen
linke an eine durch Rückschlagventil abgeschlossene Luftzuleitung
angeschlossen ist Die Vereinigung der von beiden Zylinderseiten
geförderten Quantitäten erfolgt unmittelbar hinter den Druckventilen,
302 Die StarklichtbeleuehtuDg
von wo eine gemeinsame Leitung nach einem kleinen Drnckkessel
führt, der den von jedem Pumpenhub herrührenden Druckstoß
ausgleicht. Die Regulierung der volumetrischen Leistung des
Kompressors wird durch eine Ober den Säugventilen liegende Dm-
Fig. 246.
gangsleitung, in welche ein durch eine Schwimmerglocke betätigter
Drosselschieber eingebaut ist, bewirkt. Das erzeugte Licht ist
ein sehr ruhig und gleichmäßig brennendes. Das Bestreben, die
Mischung von Luft und Gas unabhängig vom Kompressor zu be-
wirken, führte zu einem neuen durch die D.R.P. Nr. 151191 und
153603 geschützten Verfahren. Der Apparat (Fig. 246) besteht
aus einem durch Elektromotor betriebenen Exhaustor und einem
Das Sela&licht 303
Mischkessel. Der Exhaustor ist imstande, ein Gasluftgemisch bei
maximaler Leistung noch auf 100 mm Wassersäule zu komprimieren.
Sein bei schwacher Belastung bezw. Leerlauf bis zu etwa 125 mm
Wassersäule erzeugter Druck wird durch einen Gasdruckregler in
der Weise reduziert, daß den Brennern stets ein gleich hoher
Druck zuströmt Der Mischkessel besteht aus einer Schwimmer-
glocke, welche mit einem Mischventil in Verbindung gebracht ist.
Das Innere der Glocke enthält einen Schwimmer, welcher so be-
messen ist, daß ein Vakuum von ca. 30 mm gentigt, um die
Glocke zum Eintauchen zu bringen. Wird also der Ventilator
angelassen, so saugt er zunächst die Glocke leer und bewirkt, daß
dieselbe sinkt Sobald der tiefste Punkt erreicht ist, wird die
Steuerung ausgelöst und das Ventil geöffnet Es treten nun Luft
und Gas durch dasselbe ein und. zwar in einem Verhältnis, welches
den beiden Eintrittsöffnungen entspricht Das vom Ventilator
erzeugte Vakuum wird natürlich durch den Luft- und Gaseintritt
vermindert und die Glocke steigt wieder an. Sobald sie den
höchsten Punkt erreicht hat, klinkt die Steuerung aus, das Ventil
fallt zu, und der Prozeß beginnt von neuem.
Selbstverständlich können an Stelle der Ventilatoren auch
Kompressoren oder dergl. verwendet werden, und kann dann ein
beliebig höherer Betriebsdruck als 100 mm Wassersäule zur Ver-
wendung gelangen.
Die von der Selas-Gesellschaft hergestellten Brenner unter-
scheiden sich von dem Auerbrenner durch verhältnismäßig kleinere
Mischräume, wodurch die mit ihnen erzielte Gasaustrittsgeschwin-
digkeit wesentlich größer als beim Auerbrenner wird. Infolgedessen
ist die erzeugte Flamme verhältnismäßig stabiler und bedarf daher
auch bei kleinen Eerzenstärken bis zu 30 HC. keines Zylinders. Der
Hauptvorzug des Selaslichtsystems liegt in dem Variieren jeder
gewünschten Kerzenstärke — von 30 bis zu 2500 HC. pro Flamme —
bei gleich gutem Nutzeffekt Es ist dies eine .Eigenschaft, welche
andere Lichtsysteme, weder elektrisches noch Gaslicht, nicht
aufweisen.
Über die mit dem Selaslicht in der Praxis erzielten Gasver-
304 Die Starklichtbeleuchtung
brauchsresultate macht die Deutsche Kontinental-Gasgesell-
schaft in Dessau in den „Mitteilungen. der Vereinigung der Elek-
trizitätswerke" folgende Angaben:
„Selaslicht: Gasglühlicht mit Luftzumischung an beliebig ent-
fernter Stelle vor dem Brenner; für mäßig große Flammen mit
Niederdruck (90 mm Wassersäule) und einem Gemisch von einem
Volumen Gas zu zwei Volumen Luft arbeitend; für große Licht-
stärken mit Hochdruck (800 mm Wassersäule) und einem Gemisch
von einem Volumen Gas zu einem Volumen Luft Brennergrößen
von 70, 100, 200, 300, 500, 1000, 1500 und 2500 HE. nominell
mit einem Glühkörper ohne Zugglas brennend. Ergebnisse mit
allen Brennergrößen annähernd gleich günstig, bei Hochdruck mit
1000 HE.-Brenner beispielsweise:
Gasverbrauch: 750 1 stündlich, auf Stadtdruck bezogen.
Mittl. horiz. Intensität
Anfangsleuchtkraft (0,63 1 Gas pro HL) .... 1 190 HE.
Leuchtkraft nach 100 Stunden (0,69,5 1 Gas pro IK.) 1080 HE.
Leuchtkraft nach 300 Stunden (0,73,5 1 Gas pro HL) 1020 HE.
Durchschnittliche Leuchtkraft 1050 HE.
Gasverbrauch pro HE. mittlerer horizontaler Intensität im
Durchschnitt von 100 Stunden 0,72 1 stündlich.
Kraftverbrauch, Verzinsung und Amortisation der Anlage
ca. 10°/0 vom Werte des Gases.
Lebensdauer eines Glühkörpers (Preis 1 Mk.) 150 Brennstunden."
Ein gleich günstiges Besultat wurde im Laboratorium der
Stadt Berlin festgestellt, und zwar wurde für einen 1000IK.-Brenner
ein Gasverbrauch von 0,659 1 pro ffi und Stunde ermittelt
Über Selaslicht ist folgende Literatur zu vergleichen: 167,
353% 363, 414, 439a, 870.
3. Millenniumlicht.
Der vollständig geschlossene Millenniumlichtapparat (Fig. 247)
nach der Konstruktion W. Knapp und R. Steilberg (D.B.P.
Nr. 119 654) besteht aus einer doppeltwirkenden Kolbenpumpe zum
Das Millennium! icht 305
Pressen des Gases und einer automatischen Vorrichtung zur Regu-
lierung der Produktion des Preßgases. Das Gas wird wie beim Gas-
motor durch einen Gummibeutel vom Kompressor angesaugt und
in den Gassammler gedruckt Die Anwendung eines Gummibeutels
hat lediglich den Zweck, Schwankungen im Saugrohrnetz zu ver-
meiden. Um den durch äußere Gewalt leicht verletzlichen Gummi-
beutel zu schützen und
den an sich unange-
nehmen Geruch des
Gummibeutels nicht in
den Kompressorraum
dringen zu lassen,
wird der Gummibeutel
in einen gasdichten
Blechbehälter einge-
kapselt, der in Ver-
bindung mit dem Ent-
liiftungsrohr des Appa-
rates steht (186 b). Der
Gassammler besteht
aus einem Kisenblech-
zy linder von etwa
2 m Höhe und einem
Durchmesser von 40
bis 60 cm, undistdurch
aina Querwand in awei Hg 2), MUl.mtampp„.,.
ungleich große Abtei-
lungen geteilt, deren kleine obere mit der unteren durch ein bei-
nahe bis auf den Boden der letzteren gehendes Rohr verbunden ist
Unterhalb der Querwand ist der Gaseingang vom Kompressor
aus, auf der entgegengesetzten Seite in gleicher Hohe der Gas-
ausgang zur Verbrauchsleitung. Wird nun der Gassammler in
seinem unteren Teil bis zu einer entsprechend angeordneten
Wasserstandschraube mit einer Flüssigkeit, z. B. Wasser, bei
nicht froatfreiem Raum Glycerin oder Calcidum, gefüllt, bo steht
afihra, GuglDblictil 20
306 Die Starklichtbeleuchtung
im "Ruhezustand die Flüssigkeit in der unteren Abteilung und im
Kommunikationsrohr auf gleicher Höhe. In der oberen Abteilung
ist ein Schwimmer derartig angeordnet, daß er, wenn er gehoben
wird, vermittelst einer Hebelverbindung an der Kompressions-
pumpe ein oder mehrere Drehschieber betätigt Diese Dreh-
schieber öffnen bezw. schließen eine Umgangsleitung an der
Pumpe, die beide Zylinderseiten miteinander verbindet Soll die
Pumpe ihre volle Arbeit tun, so bleiben die Drehschieber voll-
ständig geschlossen. Soll die Pumpe keine Arbeit verrichten,
so werden die Drehschieber derart geöffnet, daß das ganze ange-
saugte Gasquantum durch den Kolben von einer Seite zur anderen
herübergedrückt wird. Soll die Pumpe nur auf einen Teil ihrer
Leistung beansprucht werden, so brauchen nur die Drehschieber
entsprechend eingestellt zu sein, und zwar derartig, daß der nicht
beanspruchte Teil des angesaugten Gases in der Pumpe hin- und
hergedrückt wird, während die Entnahme den Grad der Öffnung
und der Schließung der Drehschieber bestimmt Die Anordnung
von zwei Drehschiebern ist deshalb gewählt worden, weil dadurch
der schädliche Raum auf ein Minimum vermindert wird. Die
Wirkungsweise ist nun folgende:
Das Gas wird durch die Kompressionspumpe oberhalb der
Flüssigkeit in den Gassammler gedrückt, und zwingt diese Flüssig-
keit durch das am Boden offene Rohr in den oberen Teil zu
steigen.
Hier hebt sich der Schwimmer, der nun mittels der Hebel-
verbindung die Drehschieber entsprechend betätigt Erfolgt keine
Gasentnahme, so hört die Sauge- und Drucktätigkeit der Pumpe
sofort auf. Erfolgt Gasentnahme, so schließen sich die Dreh-
schieber ganz exakt dem Konsum entsprechend, so daß ein voll-
ständig schwankungsloser Druck innerhalb des Gassammlers und
des gesamten Rohrnetzes entsteht. Die minimalste Hebung oder
Senkung des Schwimmers überträgt sich sofort auf die Dreh-
schieber und somit auf die Leistung der Pumpe.
Bei der früheren Konstruktion des Millenniumlichtapparates
war die Anordnung derartig getroffen, daß die Saugeventile durch
Das Millenniumlicht
807
den Schwimmer und das Hebelgestange gesteuert wurden. Die
Säugventile hatten eine gemeinschaftliche Zuführungsleitung und
bahnten dadurch dem Gase den Weg von einer Seite des Zylinders
zur anderen. Diese Anordnung hatte jedoch den Nachteil, daß
innerhalb des G-assammlers Schwankungen bis zu
30 mm Wassersäule vorkamen, je nach Belastung
des Apparates, die, wenn auch dem bloßen Auge im
Licht nicht bemerkbar, immerhin beim Photometrieren
Lichtschwankungen zeigten. Die erste Konstruktion
mit einfach wirkender Pumpe wurde bald verworfen
und ist nur noch in wenigen Betrieben vorhanden.
Der Millenniumlichtbrenner (Fig. 248), Konstruk-
tion R. Steilberg, D.R.P. Nr. 149575, lehnt sich
in seiner Form und Ausfährung an den Auerlicht-
brenner in gewisser Weise an. Er ist jedoch wesent-
lich länger und besteht aus einem Düsenrohr von
verhältnismäßig großer Weite, welches an seinem
unteren Teil regulierbare Luftzufilhrungsöffnungen
trägt
Auf dieses Düsenrohr wird das eigentliche
Brennerrohr, welches eine noch größere Weite als
das Düsenrohr besitzt, aufgeschoben. Das Brenner-
rohr ist oben durch eine mehrfache Lage von Eisen-
und Nickeldrahtsieben verschlossen und trägt in seinem
Inneren oberhalb des Düsenrohres einen mit Stegen
befestigten Hohlkonus, dessen geschlossene Spitze
nach unten zeigt, während die Basis des Kegels in
der Richtung des Gasluftstromes nach oben offen ist
Die Wirkungsweise dieses Brenners ist folgende:
Die mit großer Austrittsgeschwindigkeit der Düse entströmen-
den Gasstrahlen reißen durch die Luftzuführungsöffnungen Luft
mit und treffen auf den Hohlkonus, der sie in die mitgerissene
Luft hineindrängt Im Inneren des Konusses entsteht ein luft-
verdünnter Raum. Hierdurch wird eine sehr kräftige Wirbelung
des vorbeistreichenden und durch den Konus abgelenkten Gasluft-
20*
Fig. 248.
Millennium-
brenner.
308 Die Starklichtbeleuchtung
gemisches hervorgerufen, so daß ein außerordentlich inniges Ge-
misch des Gases mit der mitgerissenen Luft entsteht. Dadurch
erreicht die oberhalb der Siebe entzündete Flamme eine sehr
hohe Temperatur.
Neuerdings vorgenommene Versuche haben ergeben, daß eine
Mischung von einem Teil Preßgas mit 5,26 Teilen Luft das
durchschnittlich beste Lichtresultat bei einem Gasdruck von
1350 mm Wassersäule ergibt Es gelang nun nach mannigfaltigen
Versuchen Brenner und Strümpfe derartig herzustellen, daß Licht-
quellen bis zu 2500 Kerzen pro Brenner erreicht wurden, Licht-
quellen, die den größten zur Verwendung kommenden elektrischen
Bogenlampen nicht nur gleichwertig, sondern wesentlich überlegen
sind. Die von Drehschmidt ausgeführten Versuche ergaben für
Brenner mit einem Gaskonsum von 1050 1 Preßgas, gleich
ca. 1197 1 Gas von gewöhnlichem Druck, eine Durchschnittsheüig-
keit von 1500 Kerzen, d. h. einer Ökonomie von rund 0,8 1 Gas
pro Hefherkerzenstunde (s. auch Wedding 186b).
Die Lichteinteilung ist jetzt so weit gediehen, daß der kleinste
Millenniumlichtbrenner mit etwa 50 Kerzen Lichtstärke die
gleiche Literzahl Gas konsumiert, während für größere Brenner
als Durchschnitt 0,9 1 pro Hefnerkerzenstunde gerechnet wer-
den kann.
Die zum Antrieb des Millenniumlichtapparates erforderliche
Kraft ist eine sehr minimale und beträgt etwa 1j4 PS. für eine
stündliche Leistung bis zu 15 cbm Preßgas. Größere Apparate
von 240 cbm stündlicher Leistung werden mit 4 PS.-Motoren be-
trieben. Diese Apparate entsprechen einer Kerzenstundenleistung
von über l/4 Million Kerzen.
Die zur Anwendung kommenden Strümpfe sind Doppelgewebe,
d. h. es sind zwei Gewebe, von bestimmter Fadenstellung und Stärke
übereinander gezogen und zu einem Kopf vereinigt Diese An-
ordnung hat sich gegenüber den einfachen Geweben von größerer
Dichtheit als besser bewährt, da einerseits die beiden Gewebe
eine ziemlich dicht geschlossene Leuchtfläche ergeben, anderer-
seits aber das notwendige Durchschlagen der Flamme durch das
Das Millenniumlicht 309
Gewebe selbst wesentlich erleichtern. Außerdem ist die Stabilität
des Doppelgewebes eine höhere.
Nach Mitteilungen der Millenniumlicht -Gesellschaft sind an-
nähernd 500 — 600 Anlagen bereits in Funktion, darunter solche von
750 cbm stündlicher Leistung.
Besonders die Berliner Gaswerke haben das Millenniumlicht
weitgehend zur Straßenbeleuchtung zur Anwendung gebracht.
Ein im Jahre 1902 in großem Stil gemachter Versuch auf
dem Alexanderplatz zu Berlin hatte so günstige Resultate, daß
die Beleuchtungsdeputation die Einführung des Millenniumlichtes
zur Straßenbeleuchtung beschloß und seit Anfang des Jahres
1903 ein Straßenrohrnetz von etwa 5l/2 km Länge mit Preßgas
versah. Das Millenniumlicht brennt heute im Zentrum der Stadt
Berlin in den Hauptverkehrsstraßen vom Alexanderplatz bis zum
Schloßplatz, bezüglich bis zum Spittelmarkt Neuerdings ist eine
Erweiterung des Beleuchtungsrayons und der maschinellen Anlagen
beschlossen worden (s. S. 65 — 66).
Die Berliner und Charlottenburger Gaswerke sind teilweise
mit Millenniumlichtanlagen versehen, ebenso erhielt der Berliner
städtische Zentral -Vieh- und Schlachthof (Juni 1904) eine größere
Millenniumlichtinstallation.
Das neue Berliner städtische Gaswerk VI, Tegel, erhält vor-
läufig eine Millenniumlichtanlage von einer stündlichen Leistung
von 500 cbm Gas bei einem Rohrnetz von 8 km Ausdehnung.
Ebenso hat das Millenniumlicht in der städtischen Markt-
halle II in Berlin den Sieg über das elektrische Bogenlicht davon-
getragen.
Außer einer großen Anzahl von Privatbetrieben in Berlin ist
das Millenniumlicht auch zur Beleuchtung des augenblicklich
größten Vergnügungslokals, der sogenannten „Terrassen am Haien-
see" zur Verwendung gekommen und hat dort nicht allein eine
schöne Beleuchtung von guter Ökonomie ergeben, sondern es
sind auch Effekte erzielt worden, die früher dem elektrischen
Lichte überlassen bleiben mußten.
Vor einigen Jahren hat sich in Italien eine eigene Gesell-
310
Die Starklichtbeleuchtung
schaft, Societä, Italiana Luce Millennio, Mailand, und neuerdings
auch in England eine Gesellschaft gebildet, die die Beleuch-
tung mehrerer Städte mit Millenniumlicht in Ausführung ge-
nommen hat.
Der Stammsitz der Millenniumlicht-Gesellschaft ist Hamburg.
Die auf das Millenniumsystem bezüglichen Patente sind in
folgenden Staaten erteilt worden:
Deutschland
119654
149575
147789
Luxemburg
3707
Belgien
144041
166921
England
16618
27634
4669
Frankreich
291142
327423
333952
Spanien
24550
Italien
52444/114
64742/63
68610
Schweiz
20261
26732
••
Osterreich
4725
Ungarn
16925
Rußland
464
Finland
1097
1236
Dänemark
3412
Schweden
12062
Norwegen
8164
8648
Amerika
669140
729516
Canada
70416
Über Millenniumlicht ist folgende Literatur zu vergleichen
116, 151, 344, 875, 398, 422, 489*, 765.
4. Pharoslicht.
Die letzte Erfindung auf dem Gebiete des Preßgasglühlichtes
wurde von 0. Klatte (Hamburg) vor einigen Jahren gemacht
und unter der Bezeichnung „Pharoslicht'* in den Handel gebracht
Bei diesem System (s. Fig. 249 u. 250) kommt ein rotierendes
Gebläse zur Anwendung, das bei geringem Kraftbedarf das Gas in
Das Pb&roslieht Sil
ununterbrochenem Strom ansaugt. Der Druck beträgt wie beim
Millenniumh'cht 1300 — 1400 mm Wassersäule und auch die Öko-
nomie ist dieselbe. Ans nebenstehender Abbildung ist die An-
ordnung des Apparates ersichtlich.
Das Gebläse, welches das Gas ansaugt und komprimiert, wird
hier von einem kleinen Elektromotor getrieben; beide stehen auf
einem gußeisernen, in der Mitte geteilten Fundament, dessen eine
Hälfte als Gassammler, aus dem das Gebläse sangt, dessen andere
Fig. 249. PharoslichUpparat. Fig. 250. Phsro »brenn er.
als Druckbehälter, in welchem das Gas komprimiert wird, dient
Eine Reguliervorrichtung, die im wesentlichen aus einem Ventil
besteht, das mit einem HebelgeBtänge in Verbindung steht, welches
seinerseits einen Kundschieber betätigt, Borgt für die Gleichhaltung
des Druckes bei jeder beliebigen Flammenzahl.
Die Funktion dieser Reguliervorrichtung ist folgende: Werden
Lampen bei der Anlage ausgelöscht, so wird sich . der Gasdruck
erhöhen, da der Kompressor nun mehr Gas fördert, als die noch
brennenden Lampen verbrauchen. Der Gasdruck Überwindet aber
jetzt die Kraft der Spiralfeder, welche das Ventil niederhält, so
312 Die Starklichtbeleuchtuiig
daß sich das Ventil ein wenig hebt nnd das zuviel geforderte Gas
nach der Saugseite des Kompressors treten läßt; gleichzeitig wird
durch die Hebelübertragung der Rundschieber betätigt, durch
welchen die Saugleitung nach der Gasuhr zu, entsprechend der
Menge des zu viel geförderten Gases, abgesperrt wird. Dieses
Reguliersystem soll nicht so schnell und exakt arbeiten wie das
des Millenniumapparates und Druckschwankungen schwerer aus*
gleichen; indessen sind* die in der Außenleitung auftretenden
Schwankungen nicht derartig, daß sie bei der Lichterzeugung
störend wirken (186 b).
Das Inbetriebsetzen der Anlage geschieht durch das Ein-
schalten des Elektromotors; ist dieses bewirkt, so können sofort
die Lampen angezündet werden ; die Außerbetriebsetzung ist ebenso
einfach, denn es genügt den Schalthebel zurückzulegen, um alle
Flammen auszulöschen.
Die Pharoslichtapparate nehmen sehr wenig Raum in Anspruch;
eine Anlage für 80 Flammen k 500 Kerzen beansprucht einen
Raum von 0,7 x 1 m Bodenfläche. Der Apparat bedarf demnach
einschließlich des nötigen Bedienungsraumes auf drei Seiten nur
2 X 1,2 m Raum. Da der Betrieb durch den Fortfall aller Ventile
durchaus geräuschlos ist, so kann der Pharoslichtapparat überall,
nicht nur im Keller, sondern auch in jeder Etage und in jedem
Räume des betreffenden Hauses, aufgestellt werden.
Zur Vereinfachung der Bedienung der Pharoslichtanlagen
trägt die Ausstattung des Motors wie auch des Kompressors
mit Ringschmierung wesentlich bei Sind diese Lager einmal
mit Ol gefüllt, so bedarf der Apparat wochenlang keiner weiteren
Wartung, während bei Anlagen, deren Schmierung durch Olgläser
geschieht, nicht nur ein tägliches Nachsehen und Nachfüllen der-
selben nötig ist, sondern der Ölverbrauch auch ein viel größerer
ist, weil sehr viel Ol unbenutzt abläuft und nur die Maschine be-
schmutzt
Sehr wichtig ist auch, daß der Pharoslichtapparat absolut
gasdicht ist, da Gummibeutel und Wasserbehälter ganz vermieden
werden. Somit können zwar die beim Millenniumlicht auftretenden
Das Keithlicht 313
Mängel hier nicht zur Geltung kommen, dafür treten aber andere
bei der Regulierung auf, wie bereits oben erwähnt (186b).
Das Pharoslicht hat in vielen Geschäfts- und Warenhäusern,
in Restaurants und Theatersälen Anwendung gefunden und dient
zur Beleuchtung von Straßen und Marktplätzen in verschiedenen
Städten z. B. Chemnitz, Plauen, Becklinghausen u. a. m. Auch in
Schlachthäusern und Bahnhofshallen findet man Pharoslicht
5. Keithlicht.
Dasselbe Prinzip verfolgte Keith bei der Konstruktion der
Apparate für die Erzeugung des nach ihm benannten Eeithlichtes.
Auch hier kommen wie bei den anderen Druckgasbeleuchtungen
Kompressoren zur Anwendung, die am einfachsten durch einen
Wassermotor, der durch die gewöhnliche Wasserleitung gespeist
wird, betrieben werden können; in Fabrikationsräumen, wo wohl
meistens Betriebskraft vorhanden ist, wird es aus ökonomischen
Gründen erwünscht sein, den Kompressor von einer Welle aus zu
betreiben; in Fällen, wo keine der genannten Betriebsarten mög-
lich ist, kann man einen kleinen Heißluftmotor, einen Gas- oder
Elektromotor benutzen.
Das Prinzip des Keithkompressors ist in seinen verschiedenen
Ausführungen praktisch immer dasselbe, weshalb man sich darauf
beschränken kann, einen wasserbetriebenen Kompressor zu be-
schreiben (434b).
Fig. 251 zeigt diese Maschine im Durchschnitt, Fig. 252 im
Grundriß (Ansicht von oben). Der Apparat besteht aus 2 Teilen:
links der Pumpzylinder und auf dem Deckel desselben der Wasser-
motor, rechts eine kleine belastete Schwimmerglocke. Fig. 251
zeigt die innere Einrichtung der Maschine. M bezeichnet den
Wassermotor. Die Steuerung erfolgt durch Kolbenschieber, die
ebenfalls unter direktem Wasserdruck stehen, so daß keine Tot-
punktstellungen vorkommen können. Infolgedessen paßt sich auch
314
Die Starklieb tbel euch taug
die Kolbengeschwindigkeit vollständig der Kompressionsleistimg an.
Der Wassenuotor arbeitet nach dem Differentialsystem, wodurch
die Vorzüge eines doppelwirkenden Motors mit der Einfachheit
Fig. 251.
des einfach wirkenden erreicht werden. Die Verbindung zwischen
Motor und Pumpenglocke C wird durch das Rohrstuck N hergestellt
Bin hutformiges Leder zwischen Motor und Gaspumpe sorgt
für gas- und wasserdichten Abschluß. Die Gaspumpe selbst be-
steht aus einem äußeren Zylinder A und einem inneren B, der
ungefähr ä/3 der Höhe des ersteren mißt Der Kaum zwischen
Das Keithlicht
315
diesen beiden Zylindern ermöglicht einen tiefen Wasserverschluß,
in welchem sich die als Kolben wirkende Glocke G vollständig
gasdicht und reibungslos bewegt. Das Standrohr D dient als Ein-
und Auslaß für die untere Pumpenseite, wie E für die obere.
Im Grundriß (Fig. 252) ist zu sehen, daß diese Bohre mit dem
Ventilkasten F verbunden sind, in welchem sich 2 Paar leichte,
aus Aluminium hergestellte Saug- und Druckventile befinden. Das
Gas tritt bei 0 in den Ventilkasten ein und wird von der Pumpe
durch Standrohr E in die Schwimmerglocke gedrückt. Letztere
Fig. 252.
ist durch ein Binggewicht so belastet, daß das Gas den Behälter
bei L unter einem Druck von 200 mm Wassersäule verläßt U zeigt
einen Absperrhahn im Wasserzuiuhrungsrohr zum Motor, welcher
durch einen Hebel mit der Schwimmerglocke unter Einschaltung
einer vertikalen Gelenkstange verbunden ist. Diese Anordnung
bedingt, daß jede Abwärtsbewegung der Schwimmerglocke das Be-
streben hat, den Hahn zu öffnen und somit eine schnellere Kolben-
bewegung herbeizuführen, während jede Aufwärtsbewegung um-
gekehrt den Hahn zu schließen strebt, um so die Kolbenbewegung
zu verlangsamen. Wird kein Gas entnommen, so steigt die Glocke
und sperrt den Wasserzufluß gänzlich ab, wobei die Maschine in
316 Die Starklichtbeleuchtung
Stillstand kommt. Der Absperrhalm U ist mit einer Juatier-
vorrichtimg versehen, welche seine genaue Einstellung ermöglicht.
Das verbrauchte Betriebswasser zirkuliert durch den Kompressor
and erhalt somit die Wasser verschlusse stets in ihrer richtigen
Höhe. Dann fließt es aus dem Überlauf bei F an der Seite des
Gasbehälters ab. Diese Kompressorkonstruktion erfreut sich be-
sonderer Beliebtheit, weil das Betriebswasser überall und mit
geringen Kosten zu babeu ist. Außerdem gewährleistet sie eine
FiB. 253.
einfache" Geschwindigkeitsregulierung, und das verbrauchte Wasser
bleibt der komprimierten Gasmenge stets proportional.
Fig. 253 stellt den Kompressor Nr. 1 mit Kraftbetrieb dar;
der Apparat leistet ca. 4 cbm pro Stunde und erfordert '/« PS
an Betriebskraft, die von einem kleinen Heißluftmotor abgegeben
wird. An Stelle des Wassermotors ist ein Hebelwerk mit. Schnur-
scheibenantrieb angeordnet Die Wasserverschlüsse müssen bei
diesem Apparat durch zeitweiliges Nachfüllen oder Anwendung
eines Schwimmkugelgefäßes auf ihrer richtigen Höhe gehalten wer-
den. Nur in der Kontrolle der in der Glocke befindlichen Gas-
Daa Keithlicht 317
menge besteht eine Abweichung in der Konstruktion von den mit
Wasserdruck betriebenen Kompressoren. Auch hei diesen Maschinen
ist es erwünscht, sie während der Beleuchtungsstunden in regel-
mäßigem Gange zu erhalten, und zwar unabhängig von der Anzahl
der jeweilig brennenden Flammen. Da stets die gleiche Gas-
menge gepumpt wird, so würde hei geringerem Verbrauch die
Glocke zu hoch steigen, und das Gas würde die Wasserverschlüsse
durchbrechen. Die Steighöhe der
Glocke ist aber in einfacher Weise
dadurch begrenzt, daß sie, sobald die
höchste Stellung erreicht ist, den
Saugkanal öffnet, und das zuviel ge-
pumpte Gas in die Saugkammer
zurücktreten läßt Diese Art der
Regulierung gestaltet sich einfacher,
wie eine etwaige Einwirkung auf das
Getriebe, und da die Gaspumpe im
Wasser reibungslos arbeitet, so kommt
auch der Kraftverbrauch gar nicht
in Betracht Wie bei den mit Wasser-
druck betriebenen Kompressoren darf ■—■ ■■ — —
Fig. 26*.
der Gasverbrauch zwischen 0 und
voller Leistung schwanken, ohne eine Störung hervorzurufen.
Kompressoren dieser Art werden für jede gewünschte Leistung
mit Riemenbetrieb hergestellt Der beste Aufstellungsort für
den Kompressor befindet sich unmittelbar hinter dem Gasmesser,
und es empfiehlt eich trockene Gasmesser zu verwenden. Jede
vorhandene Rohrleitung kann benutzt werden. Bei Neuanlagen
wird man der Dirnen sionierung einige Aufmerksamkeit schenken,
um den Druck in engeren Grenzen zu halten, obwohl im all-
gemeinen kleinere Dimensionen wie bei Gas unter niedrigem Druck
gewählt werden können. Den jeweiligen Druck zeigt der in Fig. 264
abgebildete Apparat an.
Die Starklichtbeleucbtuug
Der Keithbrenner.
Fig. 255 zeigt den Brenner komplett mit GlQhBtrumpf, Fig. 256
im Schnitt und Fig. 257 und 258 in seine einzelnen Teile zerlegt.
Die Schmttzeichnung läßt das Injektorprinzip deutlich erkennen,
ebenso den durch Schraubengewinde genau regulierbaren Luftzutritt
(750).
Der ßegnlierbarkeit wird gewöhnlich nicht die nötige Wichtig-
keit beigemessen; wenn man aber bedenkt, daß infolge der ver-
Fig. 255.
Fig. 256.
Fig. 257. Fig. 258.
schiedenen HerstellungBweisen nicht zwei Gaswerke Gras von gleichem
spez. Gewicht und gleicher Heizkraft liefern, so wird man einsehen, daß
man versuchen muß, die vollkommene, oder besser gesagt geeignete
Mischung von Gas und Luft zur Verbrennung unter dem Glüh-
strumpf zu erzielen. Diese Eigenschaft besitzt eben der Keith-
brenner.
Die Regulierung des Lufteintritts ist sehr einfach und, wenn
der Brenner an seinem Platze bleibt, nur einmal erförderlich.
Vor dem Aufsetzen des ersten Strumpfes kann man die Luft-
Das Keithlicht 319
Zuführung nach dem Anzünden roh einstellen, indem man mit ge-
schlossenem Einlaß beginnt und denselben allmählich öffnet, bis
die Flamme eine feste konische Form annimmt, während sich
auf der Drahtkappe gleichmäßig verteilt eine große Zahl 3 mm
hoher Flämmchen zeigt. Setzt man jetzt den Strumpf auf, so ist
nur der Bruchteil einer Umdrehung vor oder rückwärts erforder-
lich, um das Maximum an Licht zu erhalten. Die richtige Stellung
wird dann durch die kleine Stellschraube fixiert Jetzt müssen
Gas und Luft stets in konstanten Mengen in den Brenner strömen,
weil erstens der Kompressor das Gas unter stets gleichbleibendem
Druck liefert, und zweitens, weil die Düsen zu jeder Brenner-
größe genau kalibrierte Bohrung aufweisen. Das in die Brenner
strömende Gas muß also in Druck und Volumen konstant sein,
und weil es die saugende Kraft für die einströmende Luft abgibt, so
muß das Volumen der letzteren ebenfalls konstant bleiben. Wenn
der Keithbrenner richtig reguliert ist, so mischt er fast genau
einen Teil Leuchtgas mit 5 Teilen Luft Führt man mehr Luft
zu, so kühlt sich die Flamme ab, und ihre Leuchtkraft geht zurück.
Da es nun aber möglich ist, Luft im Überschuß aufzusaugen, so
läßt sich im Keithbrenner Gas jeder beliebigen Qualität mit seiner
höchsten Leuchtkraft verbrennen. Während es beispielsweise wohl
kaum möglich sein dürfte, fette Mineralölgase unter gewöhnlichem
Druck im Glühstrumpf zu verbrennen, geben dieselben im Keith-
brenner ein schönes Licht ab.
Da die Flamme des Keithbrenners bedeutend stärker wie die
Ringflamme in gewöhnlichen Brennern ist, so erklärt es sich, wes-
halb die Strümpfe auf ihrer ganzen Oberfläche vollständig weiß
und gleichmäßig hell brennen.
Von Wichtigkeit ist auch die Verwendung geeigneter Strümpfe,
die in Material, Größe und Form der Flamme angepaßt sind.
Ein schlecht passender Strumpf bedingt großen Wärmeverlust und
entsprechende Einbuße an Leuchtkraft; dies gilt sowohl für Gas
unter hoher, wie unter niedriger Spannung.
Der größte Feind aller Glühlichtbrenner ist der Staub, und
bis heute gibt es keinen Brenner, der seinem zerstörenden Ein-
S20 Die Stftrklichtbeleuchlung
fluß widersteht. Die Ansammlung von Staub bildet den Haupt-
grund für das Nachlassen der Leuchtkraft und, wenn man
die Luftein Strömung noch so gut schützt, eine geringe Menge
findet doch ihren Weg in den Brenner und verstopft seine
Öffnungen.
Fig. 259.
Die Markthalle in Ballon (England) mit Keithlicbt beleuchtet
Aus Fig. 256 ist zu erkennen, daß im Brennerrohr des Keith-
brenners für Staubansammlung kein Platz ist, der Staub findet
einen Ruhepunkt erst auf der Drahtkappe, durch welche übrigens
noch ein Teil desselben hindurchgeblasen und in der Flamme ver-
zehrt wird. Da sich aber nichtsdestoweniger im Laufe der Zeit
ein Niederschlag auf der Drahtkappe bildet, der nicht zu
vermeiden ist, so muß der Brenner so konstruiert sein, daß
Du Keithlicht 321
eine leichte Reinigung ohne eine Verletzung der Strümpfe mög-
lich ist
Der Keithbrenner trägt auch diesem Umstände Rechnung.
Wie Fig. 257 und 258 erkennen lassen, kann man mit einer
Hand den äußeren Mantel zusammen mit dem Strumpf und
Fig. 260.
Das Keithlicht filr Straßenbeleuchtung in Ilford (London), Cranbrook RoatL
mit der anderen die jetzt freiliegende Drahtkappe abheben, um
von derselben den Staub abzublasen. Wird diese Reinigung in
regelmäßigen Zwischenräumen vorgenommen, so behält der Brenner
seine Leuchtkraft An besonders staubigen Orten empfieht es sich
übrigens, einen Staubfänger mit großer Oberfläche anzuwenden,
um die Hauptmenge des Stauba zurückzuhalten.
BSbm, GmglUhlicht. 21
822 Die Starklichtbeleuchtung
Die Brenner werden heute in vier Größen hergestellt,
und zwar ergeben dieselben bei einem stündlichen Gasverbrauch
von 142, 212, 283, 934 Litern eine Helligkeit von 185, 280, 370,
1230 £K, was einer Leistung von 1317 EK pro cbm gleichkommt
Das Keithlicht, welches hauptsächlich in England (Fig. 259
u. 260) Anwendung findet, zeigt sich in letzter Zeit auch in
Deutschland.
Sechster Abschnitt.
Durch flüssige Brennstoffe erzeugtes Glühlicht
1. Das Spiritusglühlicht.1
Mit der Erfindung des Au er sehen Gasgliihlichtes war auch
das Mittel gegeben, den Spiritus, welcher trotz seiner leichten,
rußfreien Verbrennung bisher zu Leuchtzwecken, wegen seiner
kaum leuchtenden Flamme keine Anwendung finden konnte, in
Spiritusglühlichtlampen zur Lichterzeugung zu benutzen. Die ersten
Spiritusglühlichtlampen wurden im Jahre 1895 in den Verkehr
gebracht und verfehlten nicht, wegen ihres strahlenden, dem Gas-
glühlichte ebenbürtigen Lichtes damals die lebhafteste Aufmerk-
samkeit zu erregen. Den angestrengten Bemühungen der Erfinder
und Fabrikanten ist es seitdem gelungen, eine Anzahl von
Lampenformen zu schaffen, welche bezüglich Gleichmäßigkeit des
Betriebes und Güte des erzeugten Lichtes die Behauptung recht-
fertigen, daß das Spiritusglühlicht die Konkurrenz mit anderen
Beleuchtungsarten aufnehmen kann.
Der wesentliche Unterschied zwischen dem Spiritusglühlicht
und denjenigen Beleuchtungsarten, welche auf der Anwendung
anderer flüssiger Brennstoffe, wie z. B. Petroleum, beruhen, oder
welche direkt ein gasförmiges Produkt, wie das Leuchtgas, ver-
wenden, liegt darin, daß bei fast allen Lampensystemen der als
1 Lit 423 b; eine ausführliche Beschreibung der einzelnen Lampenkon-
struktionen befindet sich in einem Vortrage Wittelshöfers, der im Jahr-
buch des Vereins der Spiritusfabrikanten in Deutschland (1903, III) abge-
druckt ist; ferner vergl. Sidersky (420 b).
21*
324 Durch flüssige Brennstoffe erzeugtes Glühlicht
Material dienende Spiritus, ehe er in dem eigentlichen Brenner
zur Verbrennung gebracht wird, in der Lampe selbst in gasförmigen
Zustand übergeführt werden muß. Darum bildet anch hei den
meisten vorhandenen Systemen von Lampen die Vergasungsvor-
richtnng den wichtigsten Bestandteil.
Man kann in der Konstruktion dieser Vergaserlampen drei
Hauptgruppen unterscheiden. Die erste Gruppe (s. Fig. 261 u.
262) umfaßt Lampen, bei welchen unter Anwendung einer ständig
brennenden, kleinen Hilfsflamnie
der Spiritus, der aus dem Lam-
penbassin durch in Rohren be-
findliche Docht« aufgesaugt wird,
erhitzt und in Dampf überge-
führt wird, um alsdann nach
Passieren eines kleinen, als Gaso-
meter und Druckregler dienenden
Zwischenstückes in den eigent-
lichen Brenner auszuströmen,
welch letzterer bei allen Lampen
wesentlich gleich ist und auch
den für das Gasglühlicht ange-
Fig. 281. Fig. 262. wandten Brennerformen ähnelt
Spiritns-Gltlli- Spiritufl-Glühlichtlampe
üchtbremier „Auer". Bei der zweiten Gruppe
„Acr". Verga.erTomohtung. (Fig 263 „ 2%^ 2g5 ^ 2g6) j^
man von der Unterhaltung einer standig brennenden Hilfsflamme ab-
gesehen und sich darauf beschränkt, durch geeignete Mittel, also
etwa durch eine Anheizflamme oder durch in einer Anheizschale
frei verbrennenden Spiritus, den ZufUhrungsdochten die zur ersten
Vergasung notwendige Wärmemenge zuzuführen, während mau nach-
her die durch die Verbrennung selbst erzeugte Wärme benutzt, um
die weitere Vergasung zu unterhalten. Dies geschieht, indem man
durch starke Metallteile einen größeren Teil der Flammenwärme
zu dem Dochte zurückleitet und hierdurch den in den Dochten
aufgesaugten Spiritus zur Vergasung bringt
Bei den vorhergehenden Systemen ist die allgemeine Einrichtung
Das Spirirusglüh licht
325
der Lampen eine solche, daß das Bassin für den Brennstoff, ähnlich
wie bei den Petroleumlampen, unterhalb des Brenners angeordnet
ist, und der für die Unterhaltung der Flamme erforderliche
Spiritus durch die Dochte hochgesaagt und dem Brenner bezw.
dem Vergaser zugeführt wird. Dagegen ist bei einer' dritten
nur als Hängelampe verwendbaren Form (s. Fig. 267—270) die
-.§fo6*fo*Mi>fii&qt>t,
Fig-. 283.
Spiritus-GlUhlicht-
b renn er „Amor".
Fig. 264.
Spiritm-QlQhlichtbreanar „Amor" im
Längsschnitt.
besonders für Anßenbeleuchtung vielfach Anwendung gefunden hat,
die Konstruktion derartig, daß sich der Spiritusbehälter und der
Vergasungsapparat oberhalb der Flamme befinden, so daß das für
die Vergasung erforderliche Brennmaterial der Lampe nicht durch
Sangwirkung von Dochten, sondern durch hydrostatischen Druck
zugeführt wird. Diese Form der Lampe ermöglicht es, daß die
einmal eingeleitete Vergasung des Spiritus durch die Verbrennungs-
326 Durch flüssige Brennstoffe erzeugtes Gliihlicht
gase der unterhalb des Vergasers brennenden Flamme weiter
unterhalten wird, und daß so die Leuchttiamme sich selbst das
für ihre weitere Speisung erforderliche Spiritusgas erzeugt Diese
Art von Lampen sind namentlich in der letzten Zeit dahin weiter
entwickelt worden, daß man jetzt Starklichtlampen besitzt, welche
Fig. 285. Fig. 26ß.
SpiritUB-Glllhlicbt- Spiritns-Glahlichtbranner „Rusticus1' im
brenn er „Rusticus". Längs schnitt.
bei niedrigem Verbrauche uud sicherem Arbeiten Lichtstärken von
250 Kerzen und darüber geben.
Eine besondere Art der Spirituslampen bilden die Docht-
lampen. Bei den vorher geschilderten SpiritusglUhlichtlampen wird
es vielfach als eine Unbequemlichkeit empfunden, daß dieselben
nicht sofort Licht geben, sondern daß immer erst ein Zeitraum
von 1 — l'/j Minute vergehen muß, ehe der Vergaser soweit erwärmt
ist, um das zur Einleitung der Lichtwirkung erforderliche Gas zu
Daa Spiritusglühlicht 327
erzeugen. Man hat daher versucht, Glühlampen zu erfinden, welche
in der Handhabung ähnlich wie die Petroleumlampen sind, welche
also sofort nach dem Anzünden eine Lichtwirkung geben. Das
Prinzip dieser Lampen beruht im wesentlichen darauf, daß man
der an dem oberen Dochtr&nde brennenden Spiritusfiamme durch
geeignete Luftzuführung die für die Anwendung eines Glüh-
körpers notwendige Form gibt und ihr gleichzeitig, sowohl innen
Fig. 267. Spiritus- Fig. 268.
QlUhlichtUnpe „Monopol".
wie außen, genügende Luftmengen darbietet, um die immerhin
schwach leuchtende Flamme des brennenden Spiritus zu entfeuchten
und ihr so den für eine intensive Wärmeentwicklung erforderlichen
Sauerstoff zu beschaffen. Die Schwierigkeiten auf diesem Gebiete,
eine allen Anforderungen genügende Lampe herzustellen, dürfen
nicht unterschätzt werden. Die vielfachen, in dieser Bichttung an-
gestellten Versuche und ausgeführten Konstruktionen haben bisher
zu dauernd befriedigenden Resultaten nicht geführt. Neben der
äußerst sorgfältigen Behandlung, namentlich bei Einstellung der
Flamme und Reinigung der Dochte, und bei Gefahr des Berußens
der Glühkörper hat sich besonders der Ubelstand gezeigt, daß
328 Durch flüssige Brennstoffe erzeugtes Glühlieht
diese Lampen in ihrem Brennstoffverbrauch sich hoher stellen als
die vorher geschilderten eigentlichen Vergaserlampen.
Bei dem großen Wettbewerbe, welcher heute unter den ver-
schiedenen Beleuchtungsarten besteht, wird für die Entscheidung,
welche Art der Beleuchtung man wählen soll, die Frage der
Kosten für das erzeugte Licht in erster Linie stehen. Diese Frage
wird danach zu beantworten sein, welche Mengen von Brennstoff
man für die Erzeu-
gung einer bestimm-
ten Lichtmenge aufzu-
wenden hat. Während
die Flamme einer
guten Petroleum-
Tischlampe 24 IE.
zeigt und dazu etwa
75 g Petroleum =
'/lt Liter Petroleum
stündlich verbrennt,
verbraucht eine Spiri-
tusglühlampe, welche
das gleiche Licht gibt,
nur 50 g Spiritus,
entsprechend etwa
60 ccm, so daß für
die Erzeugung des
— gleichen Lichteffektes
Fig. 269. Spiritus- Fig. 270. Spiritus • l 3 Material-
Glühlichtlaiupe „SUtuUr". Glühlichtlampe „Alba". 81CD Qer matenal
verbrauch, in Kubik-
zentimetern ausgedruckt, etwa wie 6 zu 10 zugunsten des Spiritus
stellt Legt man für Petroleum einen Preis von 20 Pf. pro Liter und
für Spiritus einen Preis von 80 Pf. zugrunde, so ergibt sich, daß für
die Erzeugung von 25 Kerzen bei der Petroleumbelenchtung 2 Pf.,
bei der Spiritusbeleuchtung 1,8 Pf. pro Stunde erforderlich sind,
daß also die Spiritusbeleuchtung gegenüber der Petroleumbeleuch-
tung sich um 10°/0 billiger stellt
Das Spiritußglühlicht 329
Ein wesentlicher Vorzug der Spiritusbeleuchtung liegt aber
darin, daß es möglich ist, erheblich stärkere Lichtquellen zu
erzeugen, ohne dadurch den Verbrauch an Spiritus für die Licht-
einheit zu steigern, vielmehr spricht die Erfahrung dafür, daß eine
Anzahl lichtstärkerer Lampen mit einem wesentlich geringeren
Spiritusverbrauch auf die Lichteinheit berechnet auskommen, als
im vorstehenden Beispiele angeführt ist. Es gibt allerdings
auch eine Anzahl stark leuchtender Petroleumdochtlampen. Die-
selben haben aber den großen Nachteil, daß bei ihnen der
Materialverbrauch ein ungemein großer ist, und daß sie vor
allen Dingen diesem gesteigerten .Materialverbrauch entsprechend
eine ungemein große Heizwirkung entwickeln. Bei Spiritusglüh-
lampen, welche in den gangbarsten Größen mit Lichtstärken von
20 — 70 HL 'hergestellt werden, demnach allen Bedürfnissen der
Industrie und der Haushaltungen genügen, schwankt für die
Leistung von 10 HL der Spiritusverbrauch zwischen 15—30 ccm
pro Stunde, so daß bei dem Preise von 30 Pf. pro Liter Spiritus
im Kleinverkauf die Erzeugung von 10 Lichtkerzen sich zwischen
0,45 und 0,75 Pf. bewegt Bei den vorher erwähnten Starklicht-
brennern sinkt für 10 Kerzen der Spiritus verbrauch sogar auf
12 ccm herunter, so daß sich hier die Materialkosten für
10 Kerzen auf nur 0,36 Pf. stellen.
Aus vorstehendem ergibt sich, daß das Spiritusglühlicht in
erster Linie berufen ist, mit der Petroleumbeleuchtung in Kon-
kurrenz zu treten; aber auch neben den anderen Beleuchtungs-
arten wird es seinen Platz einnehmen. In bezug auf den Kosten-
punkt steht es nur dem 'Gasglühlichte nach, während es die
elektrische Beleuchtung, namentlich diejenige mit elektrischem
Glühlicht, an Billigkeit übertrifft Dem Gasglühlicht gegenüber
hat es aber den für viele Verhältnisse unschätzbaren Vorzug,
daß es die Verwendung transportabler Lampen gestattet, also
unabhängig von festen Leitungen ist, und ohne besondere Vor-
bereitungen an jeder beliebigen Stelle benuzt werden kann. Die
vielseitige Verwendungsfähigkeit transportabler Lampen ist an-
erkanntermaßen auch die Hauptursache dafür, daß vielfach dort,
330 Durch flüssige Brennstoffe erzeugtes Glühlicht
wo Gas billig erhältlich ist, doch noch die Petroleumbeleuchtung
ihre Stellung behauptet hat und sich sogar noch beständig ausdehnt.
Das Bedürfnis nach einer transportablen Lampe ist überall,
namentlich aber in kleineren Haushaltungen, in hohem Maße vor-
handen, und wie sehr trotz billigster Stellung der Gaspreise die
Petroleumbeleuchtung doch noch immer die beherrschende Stellung
einnimmt, ergibt sich z. 6. auch daraus, daß nach dem letzten
Bericht der Stadt Berlin über die Betriebsverhältnisse der
städtischen Gasanstalten im Jahre 1900 von 470057 vermieteten
Wohnungen nur 76479, also nur etwas mehr als l/6, Gas in
Benutzung hatten; also selbst in der Reichshauptstadt sind
noch 393578 Haushaltungen , in denen Gas nicht benutzt wird,
und man kann annehmen, daß in der bei weitem überwiegenden
Zahl dieser Haushaltungen die Petroleumlampe noch im Ge-
brauch ist.1
Gegenüber der Petroleumlampe hat die Spirituslampe nun
aber, abgesehen von der Möglichkeit der Steigerung und Ver-
billigung der erzeugten Lichtmenge, zwei wesentliche Vorteile,
welche namentlich in gesundheitlicher Beziehung von höchster
Bedeutung sind, und welche in der erheblich geringeren Wärme-
entwicklang und geringeren Luftverschlechterung beruhen. Spiritus
und Petroleum unterscheiden sich infolge ihrer chemischen Zu-
sammensetzung darin, daß 1 kg des ersteren bei einer Stärke
von 90 Vol.-°/o beim Verbrennen etwa 5500 Wärmeeinheiten
entwickelt, während 1 kg Petroleum bei vollständiger Verbrennung
deren 10000 erzeugt. Es ist also die beim Verbrennen von
Spiritus entstehende Wärmemenge nur etwa halb so groß, wie
diejenige, welche beim Verbrennen der gleichen Menge Petroleum
entwickelt wird. Allerdings wird bei der Verwendung dieser
Brennstoffe zur Lichterzeugung ein Teil der durch die Verbrennung
erzeugten Wärme in Licht umgewandelt und kommt daher nicht
als Wärme zum Ausdruck, und zwar ist die Wärmemenge, welche
1 Die öffentliche Beleuchtung Berlins hatte 1904 für Petroleum 11000 Mk.
erfordert (Berl. Lokal- Anzeiger vom 15. März 1905, Nr. 125).
Das Spirituflglühlicht 831
bei den Spiritusglühlichtlampen in Licht umgewandelt wird, eine
viel größere als beim Petroleum. Aber im ganzen ist doch selbst
bei den besten Spiritusglühlichtlampen die in Licht umgewandelte
Wärmemenge nur eine so geringe — sie erreicht noch nicht
1 °/0 — , daß man ohne Schaden der Rechnung annehmen
kann, daß die in den zu beleuchtenden Raum übergeführte Wärme-
menge bei beiden Leuchtstoffen fast vollständig deren Wärmewert,
d. h. ihrem Gehalt an Wärmeeinheiten entspricht Eine Berechnung
zeigt, daß eine SpiritusglUhlampe von 25 Kerzen pro Stunde bei
mittlerem Verbrauche 288 Wärmeeinheiten in den Raum ausstrahlt,
während eine gleich große Petroleumlampe 750 Kalorien abgibt. Eine
größere Spiritusglühlampe von 50 Kerzen gibt an die Luft des
Raumes 576 Wärmeeinheiten ab, während zwei dieselbe ersetzende
Petroleumlampen 1500 Wärmeeinheiten abgeben würden. Es ist
also die Erwärmung, welche durch Anwendung von Petroleum-
lampen in den Räumen entsteht, fast dreimal so groß als diejenige,
welche sich bei Benutzung von Spiritusglühlicht ergibt, und tatsäch-
lich wird auch von allen Besitzern der Spiritusglühlichtlampen die
geringe Heizwirkung derselben als ein wesentlicher Vorteil hin*
gestellt
Nicht minder wichtig als diese geringe Wärmeentwicklung ist
auch die wesentlich geringere Luftverschlechterung, welche bei
Spiritusglühlampen gegenüber den Petroleumlampen entsteht So-
wohl Spiritus wie Petroleum sind kohlenstoffhaltige Körper, und
die bei der Verbrennung derselben entstehenden Produkte sind
bei beiden Kohlensäure und Wasserdampf. Die nachteiligen
Wirkungen der Kohlensäure auf die Beschaffenheit der Luft in ge-
schlossenen Räumen sind hinreichend bekannt, und alle hygieni-
schen Maßregeln werden angewandt, um eine möglichst reine,
kohlensäurearme Luft in den Wohnräumen zu erhalten. Die
chemische Zusammensetzung des Petroleums ergibt aber, daß
dasselbe im Mittel 85 °/0 Kohlenstoff enthält, während im abso-
luten Spiritus nur 52,2 °/0, in solchem von 90 Vol.-°/0 nur
44,6 °/0 Kohlenstoff vorhanden sind. Hieraus folgt, daß beim
Verbrennen von 100 g Spiritus von 90 Vol.-°/0 nur 168 g
832 Durch flüssige Brennstoffe erzeugtes Glühlicht
Kohlensäure entstehen! während beim Verbrennen der gleichen
Menge Petroleum 312 g dieses GaBes entwickelt werden. Rechnet
man hierzu noch den wesentlich geringeren Verbrauch an Spiritus,
welcher gegenüber Petroleum zur Erzeugung gleicher Lichtmengen
erforderlich ist, so ergeben sich noch wesentlich günstigere Ver-
hältnisse. Eine Spiritusglühlichtlampe von 25 Kerzen gibt pro
Stunde 86 g Kohlensäure an den Raum ab, während eine gleich
starke Petroleumlampe 284 g Kohlensäure abgibt, so daß also die
bei der Spiritusbeleuchtung eintretende Luftverschlechterung wenig
mehr als ein Drittel derjenigen erreicht, welche durch das Petroleum-
licht bewirkt wird. Es wird dies auch durch die allgemein be-
obachtete Tatsache bestätigt, daß sich die Luft in dem mit
Spirituslampen beleuchteten Räume wesentlich besser gestaltet als
bei Verwendung von Petroleumbeleuchtung.
Zu diesen Vorteilen der Spiritusbeleuchtung gesellt sich noch
die einfachere Art der Behandlung, da das regelmäßige Putzen
der Dochte und Zylinder wegfällt. Außerdem sind die selbst bei
den besten Petroleumlampen auftretenden Ubelstände des leichten
Rußens und Blakens, des Ausschwitzens der Bassins und des
unangenehmen Geruchs bei den Spiritusglühlichtlampen nicht
vorhanden (vgl. auch Wittelshöfer Lit. 437d).
Alle geschilderten Vorzüge rechtfertigen es, daß die Spiritus-
beleuchtung schnell an Verbreitung zugenommen hat und noch
ständig an Ausdehnung gewinnt.
Das Spiritusglühlicht wird daher nicht nur den Wettbewerb
mit dem Petroleum aufnehmen, sondern auch neben seinen stolzeren
Schwestern, der Gasbeleuchtung und der Elektrizität, sich seinen
Platz zu erobern wissen. Wenn diese letzteren — als zentrale
Anlagen — sich namentlich für die Lichtversorgung großer und
mittlerer Gemeinden und industrieller Großbetriebe eignen, so ist
die Spiritusbeleuchtung hauptsächlich dort am Platze, wo kleinere
Ortschaften und vereinzelt gelegene Gebäude, Fabriken und Gehöfte
dem Bedürfnisse nach einer besseren und dabei wohlfeilen Be-
leuchtung gerecht werden wollen. Schon jetzt sind im Gebiete
der Eisenbahnverwaltungen, in kleineren Städten und Dörfern und
Das Petroleumglühlicht 333
namentlich in landwirtschaftlichen Betrieben viele Tausende yon
Spiritnslampen in ständiger Benutzung. Dazu tritt noch die er-
heblich größere Anzahl von Lampen, die in Stadt und Land in
Haushaltungen in Gebrauch sind (s. S. 51 — 53).
Über Spiritusglühlicht ist folgende Literatur zu vergleichen: 84, 239, 258,
258*— 268d, 259b, 285b, 287b, 289b, 289e, 802*— 302e, 804b, 812b,
884b, 881 b, 886b, 405b, 420b, 423b, 430, 431, 487d, 439a, 439d.
2. Das Petroleumglühlicht
Bei der Verwendung von Petroleum zur Glühlichtbeleuchtung
sind die zu überwindenden Schwierigkeiten ungleich größere als
beim Spiritus, da das Petroleum weit schwerer als Alkohol ver-
dampft Während letzterer bereits bei 78° siedet, sind dazu beim
Petroleum 150° erforderlich. Außerdem ist zu berücksichtigen,
daß es sich bei Verwendung von Petroleum zu genanntem Zweck
schwer erreichen läßt, den unangenehmen, intensiven Geruch zu
vermeiden. Schließlich war auch die bekannte schlechte Eigen-
schaft dieses Brennstoffes: das Bußen bei ungenügender Luftzufuhr,
die Ursache, daß anfangs alle Versuche scheiterten, eine brauch-
bare Petroleumglühlampe zu konstruieren (93).
Der erste Petroleumglühlichtbrenner wurde wohl von Lucas
(301) konstruiert und von der Continental Gasglühlicht-Gesellschaft
Meteor (s. S. 53) in den Handel gebracht Seit jener Zeit sind
zahlreiche Konstruktionen von Petroleumglühlichtbrennern auf den
Markt gekommen, von welchen sich jedoch nur ein ganz geringer
Teil bewährt hat, während die weitaus meisten schneller als sie
entstanden wieder verschwanden.
Das Wesen der Petroleumglühlichtbeleuchtung besteht darin,
daß das Petroleum zunächst vergast, dann mit der entsprechenden
Menge Luft gemischt und unter dem Glühkörper mit nichtleuchten-
der Flamme verbrannt wird.
334 Durch flüssige Brennstoffe erzeugtes Glühlicht
Es gibt gegenwärtig zwei Arten von Petroleumgliihlichtlampeo;
bei der einen wird das Petroleum durch Dochte, bei der anderen
mittels Druck an die Vergasungastelle befördert
Bei den Petroleumglühlichtbrennern mit Docht (Fig. 271) ist
dieser, ähnlich wie bei gewöhnlichen Petroleumrundbrennern,
zwischen einem iuneren and äußeren Dochtrohr auf und nieder
zu drehen (Fig. 272 und 273); über dem Dochtende befindet sich
Fig. 271. Fig. 272.
eine kappenförmige Brandscheibe (Fig. 276). Die Verbrennnngs-
luft wird wie bei Petroleum rund brenn ern von innen in die
Flamme geführt; äußere Luft findet durch eine durchlöcherte
Kappe des Brennerkorbes Zutritt zunächst zum äußeren Docht-
rohr und gelangt an diesem entlang zu dem Dochtrand, so daß
die an letzterem durch die Flammenwärme erzeugten Gase mit
dem inneren und äußeren Luftstrom gemischt werden, wodurch die
stark heizende, entleuchtete Flamme entsteht.
Der größte Fehler der Petroleumglühlichtlampen bestand und
Dag PetroleumglÜhlicht 335
besteht auch noch heute zum Teil darin, daß die Brenner nach
kurzem befriedigenden Funktionieren zu blaken anfangen und der
Glühkörper eich dann mit einem Überzug von Kuß bedeckt, der
die Leuchtkraft entspre-
chend der Rußmenge ver-
mindert
Um das Blaken mög-
lichst zu verhüten, sind
vor allem folgende Grund-
bedingungen zu beachten:
ein reines Petroleum, ein
guter Docht, öfteres Rei-
nigen der Vergasungsfläche
des Dochtes, so daß letztere Fig' 273'
keine Fasern oder verkohlte Vorsprünge besitzt, eine genügend große
Luftzufuhr zur Flamme und endlich eine solche Konstruktion des
Fig. 274. Fig. 275. Fig. 276.
Brenners; daß sich derselbe nicht übermäßig während des Ge-
brauches erwärmt
Aber auch bei tadellosem Zustand aller Lampenbestandteile
tritt häufig das für die Leuchtkraft so schädliche Blaken ein, wenn
man den Docht nur ein wenig zu hoch schraubt Hier nutzen
336 Durch flüssige Brennstoffe erzeugtes Glühlicht
auch keine Anschläge, welche das Herausschrauben des Dochtes
verhüten sollen, aber infolge der Elastizität desselben ihren Zweck
nicht erfüllen (437»).
Immerhin haben sich die jetzt im Handel be-
findlichen Petroleumglüh lichtlampen aus der frohe-
ren Mangelhaftigkeit neuerdings zu recht brauch-
baren Beleuchtungsgegenstäoden entwickelt Eine
gute Konstruktion, welche verhältnismäßig wenig
Wartung beansprucht, nach verhältnismäßig kurzer
Vorwärmung Licht gibt und sich durch höbe (ca.
70 — 80 K) Leuchtkraft auszeichnet, ist beispiels-
weise der sogenannte „Sarto- Brenner",
Das Charakteristische dieses Brenners ist eine
Fig. 277. 8ekr ,^0,!^^ Loftzufuhrung , so daß die Ver-
brennung der Petroleumgase
eine vollständige ist Aus den
Figg. 271—277 dürfte die Kon-
struktion des Brenners leicht
- ersichtlich Bein. Fig. 272 zeigt
den Brenner im Längsschnitt,
wahrend Fig. 273 einen Quer-
schnitt vorstellt
Die wichtigsten Bestandteile
des Brenners sind folgende:
a die Brandscheibe mit Ver-
längerung b,
d der innere Luftring mit
Öffnungen f,
l das Dochtführungsrohr
mit Docht m,
i der äußere Luftring mit
Öffnungen h und der Kappe k,
n die Zjlindergallerie,
o der Kugelring,
„ " p der Stifthalter,
Fig. 278. e '
Dm Petrolenmglühlicht 237
q Luftregulierung,
r die Dochtechraube.
Zur zweiten Art von Petroleumglühlichtlampen gehören die-
jenigen, bei welchen das Petroleum unter Druck dem Vergaser
zugeführt wird; Washington (376'), Eitson- und Keros-Licht, von
welchen wir nur das letztere näher besprechen wollen.
Das Licht erzeugende Medium ist auch hier1 vergastes Petro-
leum (russisches). In dem
hohlen Sockel des Kandelabers
oder am Fuße des Laternen-
mastes (Fig. 284) befindet
sich ein Petroleumbehälter
(Fig. 278), in dessen Oberteil '
eine kleine Kohlensäurebombe
(Fig. 279) angeordnet ist,
wahrend am Grunde des Be-
hälters ein Petroleumdruck-
gefäß (Fig. 280) steht, welches
durch das darüber befindliche
Petroleum stets völlig gefüllt
erhalten wird. Von der
Kohlensaurebombe führt ein
Böhrchen unter Zwischen-
schaltung eines Regulierven-
tüs nach letztgenanntem pjg 27B Fig 280
Druckgefäß und von diesem
ein zweites biegsames Bohr mit Metallschutzschlauch nach der
Lampe empor (s. Fig. 278 und 284). Hier gelangt das Petro-
leum in einen Vergaser, in welchem es durch die eigene vom
Glühstnunpf ausgestrahlte Hitze in den gasformigen Zustand ge-
bracht und in den Brenner geführt wird, in dem es den Glüh-
stnunpf erhitzt (Fig. 281, 282, 283). Nur beim Anzünden wird der
Vergasungsprozeß durch eine kleine Spiritusflamme eingeleitet.
1 Beilage s. Staat« an seiger für Württemberg v. 2. Dubr. 1902, Nr. 882.
Bahn, •
238 Durch flüssige Brennstoffe erzeugtes Gl Oh ii cht
Die Keros-Beleuchtungskörper gleichen im Äußeren vollständig
denjenigen für elektrisches Bogenlicht, sie werden in Größen von
200 und 700 Kerzen Leuchtkraft hergestellt und die Betriebs-
kosten einer Eeroslampe von 700 Kerzen Lichtstarke betragen
z. B. nur ein Viertel von denjenigen einer gleich großen und gleich
lichtstarken elektrischen Bogenlampe. Auch sind die Ansohaffungs-
ge
ch
ge
Fig. 281. Fig. 283.
gleichen UmfangB. — Man darf auch nicht übersehen, daß jede
Keroslampe sich ihr Licht selbst erzeugt, gleichsam ihre eigene
Gaserzeugungsstelle besitzt und dadurch nach Belieben an einen
andern Standort gebracht werden kann, wie sich auch eine Keros-
Lichtanlage nach Bedarf erweitem läßt, ohne daß — wie bei elek-
trischer Beleuchtung — größere Stromerzeuger und stärkere Strom-
zuleitungen erforderlich wären. Da außerdem die Große des
Petroleumbehälters wie der Kohlensäurebombe so bemessen ist,
Grluhlichtbeleuchtong mit anderen Brennstoffen 339
daß dieselben nur etwa 3- -4 mal jährlich der NeuMIung bedürfen, so
ist die Bedienung einer Kerosanlage eine überaus einfache. — Die
neue Beleuchtungsart hat sieh denn auch namentlich in kleineren Ort-
schaften, entlegenen Vorstadt-Bahnhöfen, Eisen-
bahnstationen, Fabriken usw. gut eingeführt
Über Petroleumglühlicht ist folgende Literatur zu ver-
gleichen: 64, 253, 264, 312', 408, 760.
3. Glüaliohtbeleuahtnng mit anderen
Brennstoffen.
Außer den Torstehend genannten Brenn-
stoffen lassen sieb noch viele andere für die Glüh-
lichtbeleuchtung verwenden, so z. B. Olgas (221,
249, 366), Wassergas (49, 84, 116, 186', 214,
242, 248), Aerogengas (143, 146, 158, 163, 175,
176), Acetylen (239, 248, 253, 264, 304", 819)
und aus Gasolin bezw. Ligroin erzeugtes Gas
(83, 199, sogen. Hydririn der Maschinenfabrik
Amberg ist auch nur ein Gasolin, das z. B. zu den
sogen, gassei baterzeugenden Lampen Kunges
verwendet wird). Sodann ist zu erwähnen, das
mit solchen Kohlenwasserstoffen karburierte
Leuchtgas, das Hudler (436c) und Graef
(Österr. Pat. 46/736 v. 28. Febrnar 1896) em-
pfahlen, ferner das in neuester Zeit von sich Fig- 284.
redenmachende Sauerstoff-Leuchtgasgemisch, das Nürnberg1
in die Technik eingeführt wissen will, worüber aber erst weitere Mit-
teilungen abzuwarten sind, ehe man sich ein urteil über dieses neue
Licht bilden kann.1 Bekanntlich ist die Verwendung von Sauerstoff
für genannte Zwecke nicht neu (141, 415, 803, ferner s. S. 19).
Alle genannten Brennstoffe haben jedoch nur eine beschränkte
Anwendung für die Glühlichtbeleuchtung gefunden.
1 J. G. W. 1904, 47, S. 1186.
' J. O. W. 1905, 48, S. 96—97 — Warnung Drehechmidt«.
Siebenter Abschnitt.
Die Auerschen Patentprozesse und die
Finanzierung* der Auerpatente.
Sie Auerscben Patentprozesse.
Infolge der hohen Preise, welche die Deutsche Gasglühlichi-
Gesellschaft für ihre Glühkörper festgesetzt hatte — 2,50 Mk —
wurde hier, noch mehr wie bei den Brennern, der Wettbewerb
durch den in Aussicht stehenden hohen Gewinn wachgerufen.
Im Jahre 1894/1895 traten plötzlich eine Anzahl bekannter
Firmen auf, denen es gelungen war, ein brauchbares Glühlicht
herzustellen. Es waren dieses die folgenden Firmen, welche sich
zur Wahrung ihrer Interessen vereinigten:1 Benas, Butzke,
Eramme, Kroll, Berger & Co., Salzmann, Stobwasser in
Berlin, Hilpert und Weber in Nürnberg, Gautzsch in
Münster, Steuer in Dresden u. a. Die Zahl der Fabrikanten
von Brennern und Glühkörpern war in Deutschland bis zum Jahre
1896 auf 74 angewachsen, von denen 48 ihren Wohnsitz in Berlin
hatten (276, S. 562).
Die Glühkörper und Brenner, die zu bedeutend niedrigeren
Preisen — 1896 bereits 40 Pfg. pro Glühkörper (269, S. 604) —
angeboten wurden, als sie die Deutsche Gasglühlicht-Gesellschaft
lieferte, waren zwar im Anfange,2 wie dieses gar nicht anders zu
1 s. S. 183—184; ferner J. G. W. 38, S. 431; s. auch das. S. 137 u. 763.
' Bunte (240) hat 1895 die Glühstrümpfe folgender Firmen genau unter-
sucht: Deutsche Gasglühlicht -Aktiengesellschaft — Auer v. Welsbach;
Continental-Glühlichtgesellschaft, Kroll, Berger & Co., Berlin; Gasglühlicht
Gautzsch, Berlin; F. Butzke & Co., Berlin; Gericke & Co., Berlin; Friedrich
Siemens & Co., Berlin; Aktiengesellschaft vormals C. H. Stobwasser & Co.,
Die Auerschen Patentprozesse 341
erwarten war, den Erzeugnissen der letzteren nicht ebenbürtig,
führten sich aber durch ihre überaus niedrigen Preise schnell ein
und nahmen von Sendung zu Sendung an Güte zu, so daß 1896
bereits einige Firmen ein Erzeugnis lieferten, das dem der
Deutschen Gasglühlicht- Gesellschaft vollständig gleichwertig war
(276).
Bei diesen Wettkämpfen, die das Publikum auf die Frage
aufmerksam machten, soll sich besonders die Gesellschaft „Meteor"
hervorgetan haben, so daß dieser Firma das Verdienst nicht abzu-
sprechen ist, das Publikum für die Frage interessiert und haupt-
sächlich durch die Herabsetzung der Preise eine größere, allge-
meinere Einführung der Gasglühlichtbeleuchtung herbeigeführt zu
haben, wodurch die Deutsche Gasglühlicht-Gesellschaft genötigt
wurde, ihre übermäßig hohen Preise zu reduzieren.1
Die Deutsche Gasglühlicht-Gesellschaft sah begreiflicherweise
dem Entstehen so vieler Firmen, die mit ihr in Wettbewerb traten,
nicht ruhig zu und stellte gegen zehn Firmen Klageantrag, wurde
jedoch abgewiesen. Nunmehr klagten diese zehn Gesellschaften,
um die Angelegenheit zu klären, gegen die Auergesellschaft und
zwar auf Nichtigkeitserklärung und Zurücknahme der Au er sehen
Patente Nr. 39162, 41945, 44016 und 74 745.
Durch die Entscheidung des Reichsgerichtes am 6. Juli 1898
wurde der lange Streit beendet, der weit über die Grenzen der
Berlin; Gesellschaft für Glühlichtbereitung, System Otto Steuer, Dresden;
Fischer & Co., Jean Burkard, Mainz; Tobias Forster & Co., München; Christian
Hilpert, Nürnberg; Adam Weber & Co., Titanglühlicht, Zürich.
Aus diesen Vergleichen ging beweisend hervor, daß die Leistungen des
Original -Auer- Brenners, was Leuchtkraft, Dauerhaftigkeit und Gleichmäßig-
keit der Fabrikate anlangt, im Jahre 1895 noch den meisten Glühlichtbren-
nern anderer Herkunft voran waren; immerhin ließ sich nicht verkennen, daß
die Bemühungen der Konkurrenz, ein dem Auerbrenner gleichwertiges Fa-
brikat zu schaffen, wenn auch noch nicht erreicht, so doch keineswegs ohne
Erfolg geblieben waren; s. auch Böhm, Die Darstellung d. seit. Erden,
Leipzig 1905, 2, S. 188.
1 Im Anfange kosteten die Brenner 15 Mk., welcher Preis allmählich
auf S Mk. herabgesetzt wurde; Glühkörper wurden bis November 1898 mit
2 Mk. verkauft, von dieser Zeit ab mit 50 Pf. (J. G. W. 1899, 42, S. 694;
das. 40, S. 496, 590; das. 41, S. 250, 619, 686, 755).
342 Die Auerscben Patentprozesse und die Finanzierung der Auerpatente
Parteien hinaus Interesse erregt hat und nicht nur in wirtschaft-
licher, sondern auch in wissenschaftlicher Beziehung eine ganz
ungewöhnliche Bedeutung besitzt In dem Streit um die Auer-
patente sind nicht nur alle Rechtsmittel erschöpft worden, sondern
auch in zahlreichen Gutachten ein wissenschaftliches Beweismaterial
erbracht worden, welches nicht völlig in den Gerichtsakten ver-
graben bleiben durfte. Die wohlbekannte Zeitschrift der deutschen
Gas- und Wasserfachmänner1 hatte alle2 Gerichts- und patent-
amtlichen Entscheidungen ausführlich veröffentlicht, so daß an
dieser Stelle nur die auf den Glühkörper bezüglichen Darlegungen
in den „Entscheidungsgründen" vom 6. Juli nach ihrem wesent-
lichen Inhalt folgen, da dieselben nicht nur in juristischer Be-
ziehung wertvoll sind, sondern auch mindestens ein ebenso großes
fachliches Interesse bieten.
Nachdem das Erkenntnis des Kammergerichts unter I. die
Tragweite des Reichsgerichtsurteils vom 14. Juli 1896 über die
Patente Auers Nr. 39 162 und 41 945 dargelegt hat, wird weiter
ausgeführt:
In denjenigen Punkten, in welchen das Reichsgericht die An-
sprüche der Klägerin zurückgewiesen hat, ist sein Urteil allerdings
unbedingt maßgebend.
Das ist wichtig für die Frage, inwieweit durch die angefoch-
tenen Patente ein Verfahren geschützt ist Das Reichsgericht läßt
nicht den geringsten Zweifel, daß dem Dr. Au er von Welsbach
nur ein chemisches Gesamtverfahren geschützt ist, welches sich in
bestimmten Stadien mit bestimmten Stoffen und innerhalb gewisser
Grenzen variabler Stoffmischungen vollziehe, und dessen Produkt
der veraschte Strumpf als ein neuer Stoff sei. Der patentierte
Erfindungsgedanke des Dr. Auer von Welsbach wird vom Reichs-
gericht nicht darin gefunden, daß Dr. Auer von Welsbach die
1 J. G. W. 41, S. 562.
' J. G. W. 1895, 38, S. 188, 524, 731 — Österreich-Ungarn; das. S. 734,
788 — Österreich; das. 1896, 89, S. 305 — England; das. S. 506 n. 516, 526 —
Brenner; das. S. 608 — Italien; das. S. 698 — Siemens & Co.; J. G. W. 1898,
41, S. 474, 562, 798, 816; Chem. Ztg. 1898, S. 751; Jahrb. d. Chem. 1898,
S. 324; s. auch Lit Nr. 257.
Die Auerschen Patentprozesse 343
einzelnen Stadien des Verfahrens anwandte, sondern darin, daß er
ein Gesamtverfahren zur Erzeugung eines nicht alsbald in Staub
zerfallenden, brauchbaren und dauernden Strumpfes fand. Inner-
halb dieses Gesamtverfahrens schreibt das Reichsgericht der Ver-
wendung von Mischungen der seltenen Erden eine besondere Be-
deutung zu, durch welche die gewerbliche Verwertbarkeit des Ver-
fahrens eine weitreichende Perspektive gewonnen habe, so daß das
Verfahren zu schützen sei, selbst wenn es noch nicht Glühkörper
mit einem glänzenden Erfolge ergeben habe.
Ein charakteristisches Kriterium des patentierten Verfahrens
bildet daher die Verwendung der Stoffmischungen, aber nach den
weiteren Ausführungen des Reichsgerichts nicht jeder Stoffmischung,
sondern der in den Patenten beschriebenen Mischungen innerhalb
der ungefähren Grenzen der angegebenen Verhältniszahlen, weil
der Patentschutz nicht weiter reichen dürfe als die Erfindung.
Demnach wird die Benutzung der charakteristischen Stoff-
mischungen stets eine Verletzung des Auerschen Verfahrens ent-
halten.
Im übrigen aber ist die Nachbildung einzelner Teile dieses
Verfahrens noch keine Patentverletzung, sofern nur ein Stoff er-
zielt wird, der von dem mittels des patentierten Verfahrens her-
gestellten Stoffe, wenn auch nicht chemisch, so doch patentrecht-
lich, das heißt durch gewerbliche Neuheit und Verwertbarkeit,
abweicht
Selbst ein Verfahren, welches nicht nur in der Art und Weise
der in ihm zur Anwendung kommenden Operationen, sondern auch
in der Reihenfolge derselben mit einem anderen schon patentierten
identisch ist und sich nur dadurch von demselben unterscheidet,
daß es für die in dem patentierten Verfahren genannten Materialien
andere (das heißt chemisch äquivalente — nur nicht patentrecht-
lich äquivalente — ) zur Anwendung bringt, enthält keine Ver-
letzung des patentierten Verfahrens, wenn die durch die beiden
Verfahren hergestellten Produkte gewerblich verschieden sind.1
1 Vgl. Witt, Chemische Homologie und Isomerie, S. 54, 57,16.
844 Die Anerachen Patentprozesee und die Finanzierung der Auerpatente
Das nachgebildete Verfahren und besonders das nur in einzelnen
Teilen nachgebildete Verfahren ist auch nicht von dem ersten ab-
hängig. Denn Patentschutz genießen nach S. 1 Abs. 2 des Patent-
gesetzes vom 7. April 1891, 25* Mai 1877, nur bestimmte chemische
Verfahren, die zu der Herstellung bestimmter Gegenstände führen.
Hieraus folgt, daß die Klägerin dem Beklagten mit Unrecht schon
deshalb eine Patentverletzung vorwirft, weil er in derselben Weise,
wie in den Auerpatenten beschrieben, die Edelerden in Lösung
bringt, die Baumwoll- oder Wollengewebe imprägniert und dann
die Gewebe verascht
Vielmehr spitzt sich die Entscheidung des Rechtsstreites auf
die Beantwortung folgender drei Fragen zu:
1. Ist in dem Auerpatent 41 945 auch das mit Ceroxyd
natürlich verunreinigte Thoroxyd geschützt?
2. Ist die von dem Beklagten bei Herstellung seiner Glüh-
körper angewandte künstliche (bewußte) Mischung von
Thoroxyd und Ceroxyd patentrechtlich mit jenem natürlich
verunreinigten Thoroxyd äquivalent?
3. Liefert das von dem Beklagten zur Herstellung seiner
Glühkörper angewandte Verfahren Stoffe, die den mit dem
patentierten Verfahren hergestellten Glühkörpern patent-
rechtlich gleich sind?
Im Falle der Bejahung der dritten Frage würde die Patent-
verletzung zu bejahen sein; ebenso im Falle der Bejahung der
ersten und zugleich der zweiten Frage.
Andernfalls ist sie zu verneinen.
Zur Frage 1 wird nun folgendes ausgeführt: Besonders er-
wähnt ist in den Patentschriften 39 162, 41 945 und 74 745 nicht,
daß das Thoroxyd mit Ceroxyd verunreinigt, ja daß es überhaupt
verunreinigt sei. Der Versuch der Klägerin, dies aus der Aus-
führung in Spalte 1 auf Seite 2 der Patentschrift 41 945 herzu-
leiten, weil daselbst die Anwendung der aufgeführten Substanzen
in unreinem Zustande wegen ihrer Kostbarkeit in reinem Zustande
und der peniblen Trennungsmethoden für nicht ausgeschlossen er-
klärt werde, ist verfehlt, weil die betreffende Stelle der Patent-
Die Auerschen Patentprozesse 345
schrift nur von Yttererden und Ytteriterden spricht» diese Erden aber
in Spalte 1 anf Seite 2 der Patentschrift 39 162 gerade den
Ceriterden gegenübergestellt werden, und auch mit der Thorerde
nicht zusammengehören.
Man kann im Gegenteil daraus, daß Dr. Auer von Welsbach
gerade nur von Verwendung der Yttererden und Ytteriterden in
unreinem Zustande spricht, schließen, daß er daran, auch die Thor*
und Gererden in unreinem Zustande zu verwenden, nicht gedacht
habe. Jedenfalls läßt sich daraus, daß Dr. Auer von Welsbach
es filr nötig erachtet hat, die Verwendung von Yttererden im un-
reinen Zustande ausdrücklich nicht für ausgeschlossen zu erklären,
entnehmen, daß er unter dem in seinen Rezepten als Yttriumoxyd
angegebenen Stoff regelmäßig den im Sinne der Wissenschaft reinen
Stoff verstanden hat, und daß die in dem Rezept angegebene wissen-
schaftliche Formel YO, (Ya08) das im Sinne der Wissenschaft reine
Yttriumoxyd bezeichnen solL Damit entfällt also die Behauptung
der Klägerin, daß Dr. Auer von Welsbach auf Zusetzung der
chemischen Formeln keinen Wert gelegt habe. Indessen kann es
überhaupt nicht unterstellt werden, daß ein auf wissenschaftlichem
Boden stehender Mann, wie es Dr. Auer von Welsbach unstreitig
war und ist, Formeln, welche die Wissenschaft aufgestellt hat»
nicht wissenschaftlich gebrauchen wird.
Es hat daher die Ansicht des Beklagten, daß Dr. Auer
v. Welsbach mit der seinem Rezepte „reines Thoroxyd" zugefügten
Formel Th08 das verstanden haben wollte, was die Wissenschaft
darunter verstand, die größte Wahrscheinlichkeit für sich.
Dieser Wille des Dr. Auer von Welsbach geht auch aus
seiner späteren Patentanmeldung vom 12. August 1891 hervor.
Hier erörtert er, daß, wenn „bestimmte, nach dem gegenwärtigen
Stande der Wissenschaft bereits als völlig rein zu bezeichnende
Thorium-Verbindungen weiteren Trennungsverfahren unterworfen
würden, sich nach oftmaligem Fraktionieren Produkte erzielen
ließen, deren Eigenschaften untereinander verschieden geworden
seien und gleichzeitig von Eigenschaften des ursprünglichen Thorium-
präparates abweichen".
346 Die Auerschen Patentprozesse und die Finanzierung der Auerpatente
Die ersten Kristallfraktionen der Trennungsreihe „lieferten ein
Thoroxyd, das nicht völlig mehr die Eigenschaften des gewöhnlich
reinen Thoroxyds besitze". Dr. Au er von Wels b ach identifiziert
danach das gewöhnlich reine Thoroxyd mit dem im Sinne der
Wissenschaft bis zum Jahre 1891 als völlig rein angesehenen
Thoroxyd. Denn er sagt nicht, daß das im Sinne der damaligen
Wissenschaft völlig reine Thoroxyd sich von gewöhnlich reinem
Thoroxyd als einem anderen unterscheide, sondern daß erst ein
mit jenem angeblich völlig reinen Thoroxyd vorgenommenes Tren-
nungsverfahren ein anderes Thoroxyd mit neuen Eigenschaften
liefere. Er kann also mit den von ihm im Patent 41 945 mit
ThO, bezeichneten Thoroxyd kein anderes als das damals von der
Wissenschaft für völlig rein gehaltene gemeint haben.
Es würde sich daher fragen, wie völlig reines Thoroxyd im
Jahre 1886 zur Zeit der Erteilung des Patentes 41 945 im Sinne
der chemischen Wissenschaft beschaffen war. Dabei kommt es
nicht auf die persönliche Meinung Auers, sondern darauf an,
welches im allgemeinen die Auffassung der chemischen Wissen-
schaft war. Denn, wie auch das Reichsgericht betont, ist maß-
gebend, wie die Patentschrift auch von anderen Sachverständigen
bona fide verstanden werden mußte. Dahingestellt bleiben kann
hiernach der Streit der Parteien, ob und inwieweit Thoroxyd im
Jahre 1886 schon Gegenstand des allgemeinen Handelsverkehrs
geworden war. Denn es ist eben nur das Verständnis der che-
mischen Wissenschaft in Frage. Dabei kann aber nicht maßgebend
sein, ob einzelne Vertreter der Wissenschaft in der Lage waren,
in Ausnahmefällen durch besonders peinliche Methoden ein aus-
nahmsweise reines Präparat darzustellen, sondern es kann nur auf
das gesehen werden, was durchschnittlich von dem in der Wissen-
schaft der Chemie bewanderten Sachverständigen noch als ThOa
angesehen wurde. Dr. Auer von Welsbach sah nun als ThOs
ein Präparat an, das sich ihm zwar nicht damals, aber wie seine
Anmeldung vom 12. August 1891 zeigt, später als noch weiterer
Abspaltung zugänglich erwies, das also in Wahrheit noch nicht
ganz rein war (s. S. 82).
Die Auerschen Patentprozesse 347
Es ist bei seiner wissenschaftlichen Stellung nicht anzunehmen,
daß er hinter dem Durchschnitt der chemischen Sachverständigen
an Kenntnis und Erfahrung zurückgestanden haben wird, und
schon deshalb ist der Schluß gerechtfertigt, daß sein Stand-
punkt der allgemeine der Sachverständigen war. Dies wird aber
auch durch die Gutachten von Fresenius, Hintz1 und Lan-
dolt bestätigt
Selbst das Gutachten von Witt2 vom April 1897 läßt nicht
auf das Gegenteil schließen. Witt hat nur auf Grund seiner
Studien die Frage beantwortet, ob im Jahre 1886 absolut reines
Thoroxyd von der Wissenschaft dargestellt werden konnte, und
diese Frage unter Hinweis auf die Nilsonsche und Bunsensche
Reinigungsmethode bejaht. Auf diese Frage aber kam es nicht
an, sondern auf die andere, ob damals in der Regel das Thor-
oxyd absolut rein von der Wissenschaft hergestellt wurde. Diese
letztere Frage hat Witt nicht bejaht; vgl. Seite 12 Zeile 20 seines
Gutachtens vom April 1897. Man wird daher der Meinung des
Reichsgerichts beitreten müssen, daß unter dem durch Dr. Au er
von Welsbach als Th02 bezeichneten Thoroxyd solches ver-
standen werden muß, welches noch durch andere Bestandteile
verunreinigt war. Aber daraus, daß Dr. Auer von Welsbach in
der Anmeldung seines Patentes 41945 das damals von der
Wissenschaft bereits für völlig rein gehaltene Thoroxyd anmelden
wollte und anmeldete, ergeben sich für die vorliegende Sache
nicht unwichtige andere Folgerungen.
Zunächst ist klar, und wird auch in dem von der Klägerin
überreichten Gutachten des Dr. Marckwald angenommen,8 daß
Dr. Auer von Welsbach dies Thoroxyd damals zu weiteren Ab-
spaltungen nicht mehr für geeignet hielt; denn nur von dem, was
1 R. Fresenius und £. Hintz, Z. alyt. 1896, 35, S. 525—544; ferner
Lit 806, 318.
* 0. N. Witt, Fünfte gutachtliche Äußerung „Über den Gergehalt der
Thorsalze", als Manuskript gedruckt, Berlin im April 1897; 8. Böhm, Die
Darstellung d. seit. Erden, Leipzig 1905, 1, S. 487.
8 Vgl. auch S. 11 des Vortrags von S Öhren über das Au ersehe Glüh-
licht (276).
348 Die Auewehen Patentprozesse und die Finanzierung der Auerpatente
noch nicht für völlig rein gilt, kann angenommen werden, daß
es weiterer Reinigung zu unterwerfen sei. Wenn Dr. Auer
von Welsbach also die Herstellung eines Glühkörpers aus reinem
Thoroxyd anmeldete, so meinte er nicht die Herstellung eines
Glühkörpers aus reiner Mischung, sondern aus einem keiner
weiteren Abspaltung unterworfenen Einzelelement anzumelden.
Es soll nun zwar nach den Ausführungen des Reichsgerichts
(unter G des Urteils vom 14. Juli 1896) für die Patentfähigkeit
der Herstellung von Glühkörpern aus Thoriumoxyd, wie es 1886
verstanden wurde, gleichgültig sein, ob Dr. Auer von Welsbach
den wissenschaftlichen Grund für die Leuchtfähigkeit der Mischungen
erkannt hatte, und ob er überhaupt wußte, daß dies Thoroxyd eine
Mischung von Thoroxyd und anderen Substanzen war; nicht gleich-
gültig aber kann die Frage sein, ob die heutige künstliche Mischung
von Thoroxyd und Ceroxyd in bestimmten Verhältniszahlen unter
das Patent 41945 fällt Denn, war dem Dr. Auer von Welsbach
die Tatsache, daß es sich um eine weiterer Abspaltungen fähige
Mischung handelte, damals unbekannt, so kann sein damaliger
Gedanke, das Thoroxyd als Herstellungsmittel für die Glühkörper
schützen zu lassen, auch nicht die Grundlage eines Verfahrens
bilden, das auf der Erkenntnis des Vorhandenseins einer ab-
spaltungsfähigen Mischung und der aus dieser Erkenntnis hervor-
gegangenen Zusammensetzung eines Leuchtmaterials beruht.
Würde dieses Verfahren freilich keinen anderen technischen
Effekt haben, als ihn die Verwendung des natürlich unreinen,
wenn auch für rein gehaltenen Thoroxydes mit sich bringen würde,
so wäre es für die patentrechtliche Beurteilung, wie ebenfalls das
Reichsgericht ausführt, mit dem Verfahren der Verwendung des
Thoroxydes gleichwertig.
Die hier berührten Momente führen zu den beiden anderen
oben aufgeworfenen Fragen, die zweckmäßig zusammen zu er-
örtern sind.
Zu den oben aufgestellten Fragen 2 und 3 geben die Ent-
scheidungsgründe folgende Ausführungen:
Die Auerschen Patentprozesse 349
Es wurde bereits berührt, daß es bei dem Vergleich der
heutigen und der früheren Glühkörper nicht auf chemische Neu-
heit der hergestellten Stoffe ankommt Der Begriff der chemischen
Neuheit eines Stoffes deckt sich nicht mit dem der patentrecht-
lichen Neuheit Deshalb kann das Gutachten chemischer Sach-
verständiger keineswegs dafür maßgebend sein, ob patentrechtliche
Neuheit vorliegt Im Sinne des Patentrechts ist nur erheblich,
ob der neue Stoff ein neues technisches Ergebnis liefert
Darüber, inwieweit dies der Fall sein muß, geben die Er-
örterungen von Kohl er in seinen Forschungen aus dem Patent-
rechte (Seite 29 — 33) einen wünschenswerten Anhalt Köhler
hebt zwar hervor, daß eine bloß graduelle Steigerung niemals Er-
finderrechte gewähre. Er weist aber darauf hin, daß der Begriff
der Gradation nicht im dynamischen, sondern im technisch-wirt-
schaftlichen Sinne genommen werden müsse. Liefere eine dynami-
sche Steigerung ein qualitativ anderes Resultat, so liege nicht
eine bloße technische Gradation, sondern eine technische Neu-
schöpfdng vor. Auch dann liege keine bloße Gradation vor,
wenn einer bestimmten graduellen Steigerung qualitativ besondere
Schwierigkeiten entgegengestanden hätten, die durch eine neue
Kombination überwunden würden; die Schwierigkeiten seien aber
nur dann als qualitativ besondere anzusehen, wenn zur Überwindung
derselben vollkommen neue Mittel Anwendung finden, und sie nicht
etwa nur durch Gradation der bisherigen Bekämpfungsmittel er-
reicht wird.
Diese Bemerkungen Kohlers stimmen überein mit denen
des Reichsgerichts in seinen beiden Urteilen vom 14. Juli 189(5
und 13. Februar 1897. Wenn das Reichsgericht in dem ersteren
Urteile davon spricht, daß zu prüfen sei, ob der Erfolg der künst-
lichen Mischung von Thoroxyd und Ceroxyd nicht nur einige
Steigerung und größere Sicherheit gegen die Ergebnisse bei der
Verwendung natürlich verunreinigten Thoroxyds zur Herstellung
von Glühkörpern zeige, so meint es offenbar, daß die heutige Her-
stellungsart in den Patentschutz einzubeziehen nötig sei, und fest-
zustellen sei, daß die frühere Herstellungsart die Grundlage des
350 Die Auerschen Patentprozesse und die Finanzierung der Auerpatente
Erfolges der heutigen bilde, so kann dies nicht anders verstanden
werden, als daß die Mittel zn diesem Erfolge schon in der früheren
Herstellungsart ruhen müßten, und daß es sich bei der neuen
Herstellungsart der Glühkörper nur, wie Kohler es a.a.O.
ausdrückt, um „Bravierung" der bereits vorhandenen Mittel und um
Wegräumung eingebildeter Schwierigkeiten gehandelt haben müsse.
Daß dies die Meinung des Reichsgerichts ist, tritt ganz klar
in seinem Urteil vom 13. Februar 1897 hervor, wo es betont,
daß die Frage sei, ob die jetzigen Glühstrümpfe sich ohne weitere
inzwischen offenbarte Kenntnis lediglich auf Grund der in Bede
stehenden Patente herstellen ließen.
Diese Frage ist aber nach dem jetzt vorliegenden Materiale
zu verneinen. In dem Urteile vom 14. Juli 1896 erklärt das
Reichsgericht, daß bei ihrer Beantwortung der Durchschnitt der
Fälle von 1886 herangezogen werden müsse. Die von dem Vorder-
richter vernommenen Sachverständigen Fresenius und Hintz1
haben nun mit großer Mühe im ganzen fünf Thorpräparate aus
der Zeit bis 1886 ermittelt und zum Gegenstände ihrer Prüfung ge-
macht: Das Thorsulfat Erfurt, das Thorsulfat Halle, das Thoroxalat
Halle, das Thorsulfat Görlitz und das Thornitrat Nilson-Merck.
Diese Thorpräparate enthielten 0,209, 0,098, 0,486, 0,123 und
0,093°/0, im Durchschnitt also 0,2018% Ceroxyd und daneben
war bei sämtlichen Neodym- und Lanthanoxyd in wechselnder
Menge zugegen; das Thoroxalat Halle enthielt sogar neben
0,248 °/0 Yttererden Cer in einer Menge von 0,630 °/0« Di© aus den
Präparaten hergestellten Glühkörper ergaben bei einem stündlichen
Gasverbrauch von etwa 100 1 und einem Gasdruck von etwa 80 mm
Wassersäule je nach steigendem Cergehalt eine mittlere horizon-
tale Lichtstärke in IE von 18 bis 41, durchschnittlich von 23, und
bei einem stündlichen Gasverbrauch von etwa 130 1 und einem
Gasdruck von etwa 45 mm Wassersäule, je nach steigendem Cer-
gehalte eine mittlere horizontale Lichtstärke in IE von 19 bis 49,
durchschnittlich von 27 bis 28. Die Messungen, die Professor Lan-
1 ß. Böhm, Die Darstellung d. seit. Erden, Leipzig 1905, 2, S. 169 u. f.
Die Auerschen Patentprozesse 351
dolt mit Glühkörpern ans dem Thorsulfat Görlitz (Schuchardt-
sche Fabrik) und ans dem Thornitrat Nilson-Merck vorgenommen
hat, haben kein günstigeres Resultat geliefert.
Dagegen ergab bei einem stündlichen Gasverbrauch von
100 — 1301 und einem Gasdruck von 30 — 45 mm nach den
Messungen Landolts ein Körper aus ganz reinem Thornitrat
und ganz reinem Gernitrat ohne sonstige Bestandteile bei 0,2 °/0
Cergehalt bereits 40—41 IE, bei 0,5 °/0 53—57, bei 1% durch
schnittlich etwa 70, bei 2°/0 durchschnittlich etwa 64, bei 3°/0
durchschnittlich etwa 49 IE. Die Messungen von Fresenius und
Hintz wichen auch hier nicht wesentlich ab (s. S. 77).
Es fanden sich also bedeutende Unterschiede in dem Licht-
emissionsvermögen der Glühkörper und zwar nach doppelter
Richtung:
Einerseits war das Lichtemissionsvermögen verschieden, je nach-
dem das zur Herstellung der Glühkörper benutzte Thoroxyd noch
mit anderen Bestandteilen außer Ceroxyd verunreinigt war. Das
Thorsulfat Erfurt mit 0,209 Cergehalt, aber auch mit 0,160 Neodym-
und Lanthanoxyd bewirkte bei einem Gasdruck von 30 mm nur
eine Lichtstärke von 31 IE, eine Mischung von 99,80% reinem
Thoroxyd und 0,2 °/0 reinem Ceroxyd ohne andere Nebenbestand-
teile bei demselben Gasdruck dagegen (nach der Landoltschen
Tabelle) schon eine solche von 40 — 41 IE, während hinwiederum
das Thoroxalat Halle mit 0,486 Cergehalt, aber auch mit 0,630%
Neodymoxyd und Lanthanoxyd, sowie mit 0,248 Yttererde keine
größere Lichtstärke als je nach dem Gasdruck 41 — 43 IE aufwies.
Andererseits war die durchschnittliche Leuchtkraft der Glüh-
körper, deren Prozentsatz an Ceroxyd höher war (doch 3°/0 nicht
übersteigen durfte) als ihn die aus der Zeit bis 1886 untersuchten
Thorpräparate hatten, eine ganz unverhältnismäßig größere. Den
Höhepunkt erreichte die Leuchtkraft bei einem Gehalt von etwa
1 % Ceroxyd. in welchem Falle sie weit mehr als das Doppelte der
durchschnittlichen Leuchtkraft jener früheren Glühkörper betrug.
Daraus folgt:
Erstens, daß die außer dem Ceroxyd in der Thorerde vor-
352 Die Auerschen Patentprozease und die Finanzierung der Auerpatente
handenen Nebenbestaudteile für das Lichtemissionsvermögen un-
günstig wirken, was auch Professor Landolt zugegeben hat,
indem er erklärt hat, daß sie, insbesondere das Lanthanoxyd, die
Leuchtkraft um 8 — 10 EK herabsetzt.
Zweitens, daß es nicht möglich war, mit den Durchschnitts-
präparaten von Thoroxyd vor 1886 durchschnittlich auch nur
annähernd dieselbe Leuchtkraft wie mit der heutigen künstlichen
Mischung von Thoroxyd und Ceroxyd zu erreichen.
Drittens, daß sich bei Herstellung von Glühkörpern aus dem
im Sinne von 1886 reinen, in Wahrheit aber unreinen Thoroxyd
unvorhersehbare Schwankungen in der Lichtemissionsfähigkeit er-
geben mußten, je nachdem der Cergehalt größer oder kleiner und
das Vorhandensein schädlicher Nebenbestandteile stärker oder
geringer war, was ganz vom Zufall abhing.
Das erste Moment wird von der Klägerin für unerheblich
gehalten, weil auch die Mischung des Beklagten Nebenbestand-
teile enthalte. Das letztere ist richtig. Nach der Analyse von
Fresenius und Hintz,1 an deren Richtigkeit das Berufungsgericht
nicht zweifelt, findet sich in den Glühkörpern des Beklagten
außer geringen Zusätzen von Kalk und Magnesia 0,08 °/0 Neodym-
oxyd; Lanthanoxyd ist in ihm nicht festgestellt. Aus dem von
der Klägerin überreichten Aufsatz des Dr. Hintz „über die
Untersuchung des Glühkörpers des Handels", Lit. Nr. 306, Seite 8,
ergibt sich indessen, daß ein so geringer Zusatz von Neodymoxyd
auf die Lichtemissionsfähigkeit ganz ohne Einfluß ist (s. S. 195).
Es kommt aber nur darauf an, die Nebenbestandteile so weit zu
entfernen, bis ihre geringe Menge nichts mehr schadet, und ihre
weitere Abspaltung kein Interesse mehr hat.
Nun bemerkt Dr. Hintz, nachdem er festgestellt hat, daß in
den heutigen Glühkörpern nur äußerst geringe Mengen derjenigen
Körper gefunden werden, welche als Verunreinigungen im tech-
nischen Thornitrat vorkommen, und weiter, daß in der Mischung
von 99 Teilen Thorerde und 1 Teil Cererde, also in derjenigen,
1 s. Böhm (a. a. 0.) 2, S. 183.
Die Auerschen Patentprozesse 353
die entweder genau oder annähernd bei den heutigen Fabrikaten
vorliegt, Zirkonerde, Neodymoxyd, Lanthanoxyd und Yttererde in
Mengen von l °/0 oder weniger bei Gegenwart von 0,5 Teilen Kalk
ohne Einfluß sind.
Es hängt nach dieser Feststellung des Dr. Hintz die Grenze,
bis zu der die Nebenbestandteile, um sie unschädlich zu machen,
ausgeschieden werden müssen, von der Art der Mischung des
Thor- und Geroxyds ab. Das wertvolle Neue für die Gasglühlicht-
Industrie besteht daher nicht in der gänzlichen Ausscheidung
der Nebenbestandteile, sondern darin, daß man überhaupt ihre
Ausscheidungsfähigkeit erkannt hat, und dadurch in die Lage ver-
setzt ist, sie je nach der Art der Mischung auf ein unschädliches
Maß zu reduzieren. Diese Beduktion war 1886 noch nicht für
das Gewerbe als möglich erkannt, da man ja die damaligen Thor-
präparate, wie erörtert, auch von wissenschaftlicher Seite als be-
reits völlig rein ansah.
Die Abspaltung der schädlichen Nebenbestandteile läßt sich
aber, wie Witt in seinem Gutachten vom September 1896, Seite 3,
und vom April 1897, Seite 3, 4, 5 darlegt, und auch Dr. Mark-
wald in seinem von der Klägerin überreichten und für zutreffend
erklärten Gutachten auf Seite 14 bestätigt, nur in Gemeinschaft
mit der Abspaltung des Gers bewerkstelligen, da sie mit der Cer-
erde in der Natur ausnahmslos vergesellschaftet sind und bei den
für die Reinigung der Thorpräparate zur Anwendung kommenden
Verfahren stets mit ihr zusammenbleiben. Es ist also schon des-
halb nicht nutzlos, das Ger von dem Thoroxyd, abzuspalten und
es ihm dann wieder zuzusetzen; denn nur durch diese Abspaltung
gelingt auch die Abspaltung der schädlichen Nebenbestandteile,
die natürlich ihrerseits dem Thoroxyd nicht wieder zugesetzt
werden.
Die Entscheidungsgründe des Reichsgerichts betr.
Gasglühlichtprozeß lauten wie folgt:
In dem Patent Nr. 39162, zu welchem die Patente Nr. 41945
und Nr. 74745 als Zusatzpatente erteilt worden sind, war durch
Böhm, GuglQhlleht 23
354 Die Auerschen Patentprozease and die Finanzierung der Auerpatente
den Anspruch 1 der dort beschriebene Glühkörper selbst, also das
Erzeugnis selbst geschützt. Dies wurde in der von dem Fabri-
kanten H. Gautzsch u. Gen. in Münster anhängig gemachten
Patentstreitsache durch die Entscheidung des Patentamtes vom
7. November 1895 noch als rechtswirksam anerkannt Dagegen
wurde in der Berufungsinstanz vom Reichsgericht durch Ent-
scheidung vom 14. Juli 1896 dieser Schutz vernichtet Das
Reichsgericht ging davon aus, daß nach der eigenen Erklärung
des Dr. Auer von Welsbach seine Glühkörper aus einem neuen
Stoff bestehen, der durch ein chemisches Verfahren gewonnen
werde, und erachtete deshalb zufolge § 1 des Patentgesetzes
nicht den erzeugten Stoff, sondern nur das Gesamtverfahren, da-
gegen das Erzeugnis nur „nach Maßgabe des Patentgesetzes", also
nach der Bestimmung in § 4 desselben für geschützt Demgemäß
sind die Patentansprüche anders formuliert worden, als sie in der
von dem Patentamt am 18. November 1896 ausgegebenen zweiten
Auflage der Patentschriften mitgeteilt werden.
Die gegenwärtig zu treffende Entscheidung hängt deshalb von
der Beantwortung der Frage ab, ob das von dem Beklagten an-
gewandte Verfahren in das Patentrecht der Klägerin eingreift.
In Betracht kommen die beiden Patentansprüche des Zusatz-
patentes Nr. 41945:
Nr. 3, durch den die Verwendung von Thoroxyd zur Erzeugung
von Glühkörpern mit weißem Licht, und
Nr. 5, durch den die Verwendung einer Beimischung von Cer-
oxyd zu anderen Erden, auch Thoroxyd zur Erzeugung
von Glühkörpern von konstant gelbem und intensiverem
Licht geschützt ist, und die von der Klägerin als verletzt
bezeichnet werden.
Die Berufung auf den Patentanspruch 5 muß jedoch wie
bereits hier bemerkt werden mag, ausscheiden, da mittels einer
Mischung von Thorerde und Ceroxyd Glühkörper von gelbem
Licht nur dann erzeugt werden, wenn Ceroxyd in einem Ver-
hältnis zugesetzt wird, welches jedenfalls l°/0 übersteigt, während
Beklagter nur Glühkörper von weißem Licht herstellt
Die Auerschen Patentprozesse 355
Es handelt sich deshalb, wie auch in den Vorinstanzen von
beiden Gerichten, angenommen worden ist, lediglich darum, ob der
Patentanspruch 3 verletzt ist
Die Auslegung dieses Patentanspruchs ist schon früher Gegen-
stand von Meinungsverschiedenheiten gewesen. In der Patent-
schrift ist die Anwendung von reinem Thoroxyd vorgeschrieben
und dieses mit der Formel Th02 bezeichnet Im übrigen ist jedoch
in allen Patenten nicht die Verwendung von Einzelkörpern,
sondern nur die Verwendung von Mischungen geschützt Infolge-
dessen wurde in dem schon erwähnten Patentstreit der hier
interessierende Patentanspruch 3 durch die Entscheidung des
Patentamtes vom 7. November 1895 aufgehoben. Durch die Ent-
scheidung des Seichsgerichts vom 14. Juli 1896 wurde derselbe
indes wiederhergestellt Vorliegend war damals einerseits die
Tatsache, daß es möglich sei, mittels des als reines Thoroxyd
bezeichneten Stoffes Glühkörper, und zwar sehr brauchbare Glüh-
körper, herzustellen, andererseits die Erkenntnis, daß völlig reines
Thor in der Bunsenflamme nur wenig Licht ausstrahlt, also zur
Herstellung von Glühkörpern ungeeignet ist Das Reichsgericht
nahm deshalb an, daß das in dem Patent Nr. 41945 im An-
spruch 3 bezeichnete Thoroxyd ein Stoff gewesen sei, den man
zur Zeit der Anmeldung dieses Patentes, also im Jahre 1886,
nach dem damaligen Stande der Technik schon als reines Thor-
oxyd bezeichnet habe, während er in Wirklichkeit noch durch
andere Stoffe verunreinigt, also eine Mischung gewesen sei, und
gerade deshalb leuchtende Glühkörper geliefert habe; daß aber
die in der Patentschrift vorkommende Bezeichnung im Sinne des
damaligen Sprachgebrauches ausgelegt, und deshalb unter dem
„reinen Thoroxyd" das durch die damals übliche Bearbeitung
erzielte, noch natürlich verunreinigte Thor verstanden werden
müsse. Für wahrscheinlich wurde erachtet, daß der Körper,
dessen Anwesenheit im Thoroxyd das Leuchten hervorbringe,
Ceroxyd sei. Diese Annahme hat durch in dem jetzigen Rechts-
streit angestellte Versuche ihre volle Bestätigung gefunden. Von
dem Laboratorium des weil. Geh. Hofrats Prof. Dr. Fresenius
23*
356 Die Auerschen Patentprozesse und die Finanzierung der Auerpatente
in Wiesbaden sind fünf in der Zeit bis 1886 (oder 1887) her-
gestellte Thorpräparate ausfindig gemacht, analysiert und zur Er-
zeugung von Glühkörpern verwendet worden; die Ergebnisse sind
in einem Bericht vom 17. April 1897 zusammengestellt Danach
haben diese Präparate 0,209, 0,098, 0,468, 0,123, 0,093% Cer
enthalten und Glühkörper geliefert, die je nach der Größe des
Cergehaltes eine Lichtstärke von 16 — 41, oder — beim Glühen
unter stärkerem Gasdruck — von 17 — 49 IK zeigten. Zur Ver-
gleichung wurden nach demselben Bericht Glühkörper aus künst-
lichen Mischungen von Thor und Cer hergestellt, die bei 1, 2, 3 °/0
Cer bezw. 70—71, 61—70, 59—60, oder bei stärkerem Gas-
druk bezw. 74—76, 60—68, 55—63 K lieferten. Gleichzeitig
stellte Geheimrat Prof. Dr. Landolt in Berlin ähnliche Ver-
suche an, deren Ergebnis in einem Bericht vom 12. April 1897
niedergelegt ist. Ihm standen zwei Thorpräparate aus der Zeit
vor 1887 zur Verfügung, in denen er 0,12 und 0,9°/0 Cer fand,
und aus denen er Glühkörper herstellte, die 20 — 13 bezw. je
19 — 10 IK lieferten, während Glühkörper aus reinem Thor 0,96 —
2,6, aus Thor mit 0,2% Cer 40—41, mit 0,5% Cer 53—57, mit
1% Cer 61—80, mit 2% Cer 59—70, mit 3% Cer 44—55 IK
zeigten.
In Anbetracht dieser Ergebnisse ist mit dem Berufungsgericht
unbedenklich anzunehmen, daß durch den Anspruch 8 des Patentes
Nr. 41945 die Verwendung auch des mit Cer natürlich verun-
reinigten Thoroxyds geschützt worden ist Aus demselben Grande
ist jedoch dem Berufungsgericht auch darin beizustimmen, daß
hierunter ein Präparat zu verstehen ist, welches Cer in nur geringer
Menge enthält, und zwar nicht mehr, als den Durchschnitt der
vorerwähnten Präparate aus der Zeit vor 1887. Die Revision halt
die Bestimmung auf solcher Grundlage für unzulässig und macht
geltend, daß es ja keineswegs sicher sei, ob nicht andere jetzt
nicht mehr zu ermittelnde Präparate aus jener Zeit weit mehr
Cer enthalten hätten, und weist darauf hin, daß nach dem vor-
erwähnten Bericht vom 17. April 1897 in zwei in dem. Labo-
ratorium des Geh. Hofrats Prof. Dr. Fresenius untersuchten
Die Auerschen Patentprozesse 857
Mustern von Thorit und Orangit 0,994 °/0 bezw. 3,162% Ceroxyd
gefunden seien. Die Berufung auf diese, in jenem Bericht aller-
dings bezeugte Tatsache beweist jedoch nichts, da das Patent auf
die Verwendung eines Präparates gegeben ist, das man im Sinne
der chemischen gewöhnlichen Darstellung 1886 noch als „reines
Thoroxyd" und mit der Formel Th02 bezeichnete, hierunter aber
mit dem Berufungsgericht höchstens — weil es nicht zweifelfrei
ist, ob das in dem Bericht vom 17. April 1897 genannte „Thor-
oxalat Halle" mit 0,486 °/0 Ceroxyd überhaupt in Betracht kommen
darf — ein Thoroxyd zu verstehen ist, das noch bis zu 0,2 °/0
Ceroxyd enthält.
Behufs Entscheidung des vorliegenden Rechtsstreites ist des-
halb davon auszugehen, daß durch das Patent Nr. 41 945 für die
Anwendung eines solchen Präparates Schutz verlangt und erteilt
worden ist, und es ist zu prüfen, ob die Verwendung einer be-
wußten Mischung von Thoroxyd und Ceroxyd in dem von dem Be-
klagten gewählten Mengenverhältnis einen Eingriff in diesen Schutz-
anspruch enthält
Diese Frage ist bereits in dem mehrerwähnten Patentstreit
zur Sprache gebracht und hat in der Entscheidung des Reichs-
gerichts zu der Äußerung geführt, daß ihre Bejahung kaum abzu-
weisen sein möchte, wenn bei Verwendung der bewußten Mischung
der durch das geschützte Verfahren zu erzielende Erfolg etwa
nur mit einiger Steigerung und größerer Sicherheit erreicht werde.
Demgemäß ist die entscheidende Frage in der ersten Instanz ge-
stellt worden, und die Zusprechung der Klage ist erfolgt, weil das
Landgericht zur Bejahung gelangte. Das Berufungsgericht hat
dagegen in dem Verfahren der Beklagten keine Patentverletzung
gefunden, und diese Entscheidung muß im Ergebnis gebilligt werden.
Ein chemisches Verfahren, welches gewerblich verwertet wird, kann
gegenüber einem früher erfundenen und patentierten Verfahren so
geringe Abweichungen darbieten, daß es patentrechtlich als iden-
tisch ausgesprochen werden darf. Es kann aber auch eine Fort-
bildung des früher erfundenen Verfahrens darstellen, welche neue
und bessere Resultate erzielt, bei dessen Ausübung und Anwendung
358 Die Auerschen Patentprozesse und die Finanzierung der Auerpatente
jedoch die Benutzung des früher erfundenen Verfahrens nicht zu
enthehren ist Wie in der mechanischen, so kann in der chemi-
schen Industrie die neue Erfindung von einer älteren abhängig sein.
Endlich kann die neue Erfindung so weit über die ältere
hinausschreiten, daß sie, selbst wenn sie sich auf demselben Ge-
biet bewegt, dennoch nicht als eine bloße Verbesserung und
Steigerung derselben, sondern als etwas im wesentlichen anderes
anzusehen ist
Ob das eine oder das andere vorliegt, hängt teils von dem
Zwecke, welchen der Erfinder erstrebt und erreicht hat, dem Be-
dürfnis, welches bei der gewerblichen Anwendung befriedigt wird,
teils von dem für Erzielung dieses Zweckes verwandten Mittel ab.
Vergleicht man das, was Dr. Auer von Welsbach bis zur An-
meldung seiner unter Nr. 41 945 patentierten Erfindung erzielt hat,
so wird sich nicht bestreiten lassen, daß er, und zwar einschließ-
lich des in Anspruch 3 unter Schutz gestellten Verfahrens gegen-
über dem, was bis dahin bekannt war, eine auch gewerblich ver-
wertbare Erfindung gemacht hat Was aber Dr. Auer von
Welsbach nach dieser Anmeldung bei seinen weiteren Abspal-
tungen des Cers von seiner natürlich vorkommenden Vermischung
mit Thor fand und zur Patentierung anmeldete, ohne das bean-
tragte Patent zu erlangen, ging, wie der Erfolg gezeigt hat, so
weit über seine früheren Erfindungen hinaus, daß das Reichsgericht
sich nicht in der Lage fand, der Annahme des Berufungsgerichtes
entgegenzutreten, daß es sich bei dieser neuen Erfindung nicht
um eine bloße Steigerung der technischen Wirkung, sondern um
etwas anders Geartetes handelte. Allerdings läßt sich die Inten-
sität des Lichtes messen, und die oben mitgeteilten Ergebnisse
der Untersuchungen von Fresenius und Landolt über die
Leuchtkraft von Glühkörpern, die mittels einer Mischung von
Thorerde und Ceroxyd nach dem Verfahren des Dr. Auer von
Welsbach und zwar in denselben Größen Verhältnissen hergestellt
wurden, lassen erkennen, welchen Einfluß die größere oder ge-
ringere Menge des Cergehaltes hat Die Zahlen steigen von
2,7 IK bis 76 HL Aber das durch die Beleuchtung zu befrie-
Die Auerschen Patentprozesse 359
digende Bedürfnis kann nicht in einer ähnlichen Weise gemessen
und in einer Zahlenreihe zusammengestellt werden. Was so lange
erstrebt und gesucht wurde: mittels des Leuchtgases durch Regene-
rativ- und andere Brenner eine zugleich so intensive und dem
menschlichen Auge zusagende Beleuchtung zu erlangen, daß diese
bei nicht stärkerem Gasverbrauch und nicht stärkerer Wärme-
entwickelung mit dem teuren elektrischen Licht auf der Straße,
in großen Fabrikräumen, in Sälen und Wohnzimmern konkurrieren
könnte, das ist hier zum ersten Male erreicht. Und das durfte
als etwas ganz anderes angesehen werden, als was vorher erzielt
war, wie denn auch die Beleuchtungsindustrie infolge dieser
letzteren Erfindung einen völligen Umschwung aufzuweisen hat
Vergleicht man aber das im Anspruch 3 des Patents Nr. 41945
dargestellte und das von dem Beklagten nach der Erfindung des
Dr. Auer von Welsbach, wie sie durch das in England auf den
Namen Möller erteilte Patent Nr. 124 von 1893 bekannt ge-
worden ist (s. S. 45 und Patentverzeichnis), zur Herstellung von
Glühkörpern -angewendete Verfahren, also die beiderseitigen Mittel
zur Erzielung einer besseren Beleuchtung miteinander, so ist zu
beachten, daß bei chemischen Verfahrensarten nicht nur die Me-
thode der Darstellung, sondern auch die Komponenten und das
gewonnene Resultat miteinander zu vergleichen sind.
Mag auch die Methode des Verfahrens, welches von dem Be-
klagten angewendet wird, im wesentlichen dieselbe sein, welche
Dr. Auer von Welsbach zur Erzeugung brauchbarer Glühkörper
erfunden und in der Patentschrift Nr. 39 162 kundgegeben hat, die
Komponenten und das erzielte Resultat sind andersartige als
die Komponenten und das Resultat des Patentes Nr. 41 945 An-
spruch 3.
Zwar handelt es sich bei dem einen Verfahren wie bei dem
anderen im wesentlichen um dieselben Stoffe, Thorerde und Cer-
oxyd, bezw. die Nitrate, Sulfate oder äquivalente Verbindungen,
das Mischungsverhältnis ist jedoch ein anderes. Nun spielt aber
das Mischungsverhältnis bei chemischen Verbindungen eine sehr
bedeutende Rolle, insonderheit bei dem Verfahren der Patente
360 Die Auerschen Patentprozesse und die Finanzierung der Auerpatente
Nr. 39162, 41945 und 74 745. Die Patentschriften Nr. 39162
und 41945 offenbarten Verhältniszahlen, nach denen das Cer bei
einer Vermischung mit Thor in sehr viel höheren Prozentsätzen
zur Anwendung kommen sollte, um gelbes Licht zu erzielen, das
eine nicht entfernt ähnliche Intensität aufwies. Wie sodann Dr.
Auer von Welsbach nach Angabe seiner Anmeldung vom
12. August 1891, bezw. in der englischen Patentschrift, gefunden
hat, bewegt sich die Mischung, welche das glänzende, neue Licht
ergibt, in sehr engen Grenzen: zunehmend bis l°/0, abnehmend
bis 3°/0 des Gergehalts. Es ist also keineswegs richtig und war
nicht von vornherein zu vermuten, daß eine Vermehrung des Cer-
oxyds in der Mischung der Thorerde schlechthin eine Vermehrung
der Intensität des Lichtes ergebe.
Wenn ein Dritter zu der Erkenntnis gekommen wäre, daß in
dem durch Anspruch 3 des Patentes Nr. 41 945 dem Gewerbe dar-
gebotenen Stoff der minimale Zusatz von Ger nicht schädlich, daß
diese Beimischung vielmehr die wirkende Ursache ftir die Ge-
winnung weißen Lichtes war, so mußte er immer erst eine neue
Erfindung machen, um zu der Erkenntnis zu gelangen, in welchem
geänderten Mischungsverhältnis das Cer die Lichtstärke ergibt,
welche durch Benutzung des in dem Englischen Patent offen-
barten Verfahrens gewonnen wird. Hätte er diese überraschende und
folgenreiche Entdeckung gemacht, so würde er damit (wegen des
abweichenden Mischungsverhältnisses) andere Komponenten und ein
anderes Verfahren gefunden haben.
Dieses neue, von dem durch das Patent Nr. 41 945 ge-
schützten nicht abhängige Verfahren hat nun allerdings
Auer von Welsbach selbst gefunden. Aber es ist ihm im
Deutschen Reiche nicht patentiert worden. Seine Rechts-
nachfolger haben also auf dieses Verfahren einen Patentschutz
nicht Es hat dies zur Folge, daß jenes Verfahren, nachdem es
durch die englische Patentschrift Nr. 124 von 1893 bekannt ge-
worden ist, hier ungehindert nachgeahmt werden dar£ indes kann
dieser Umstand, auf den bereits in der Entscheidung des Reichs-
gerichts vom 15. Juli 1896 hingewiesen worden ist, nicht dazu
Die finanziellen Erfolge der Auer- Gesellschaften 361
führen, einen Schutz zu gewähren, der versagt gebliehen ist. Es
ist vielmehr nicht möglich, der Klage zu entsprechen.
Auf Grund dieser Entscheidung zog die Deutsche Gasglüh«
Iichtge8ell8chaft alle übrigen vor dem Eammergericht noch schwe-
benden Klagen wegen Patentverletzung am 5. Oktober 1898 zurück,
womit die sämtlichen in Deutschland spielenden Gasglühlichtprozesse,
welche weite Kreise lebhaft beschäftigten, ihren Abschluß fanden.
Zu bemerken ist noch, daß auch in dem Brennerprozeß das
Reichsgericht, L Civilsenat» die gegen das urteil des X. Civilsenates
des königl. preuß. Kammergerichtes zu Berlin vom 2. März 1898 ein-
gelegte Revision zurückwies (s. auch Hartmann Lit. Nr. 276b).
Sie finanziellen Erfolge der Auer-Gesellsohaften (276).
Die finanziellen Erfolge der Auer -Gesellschaften, welche die
Auer-Patente erworben und neue Geldwerte geschaffen haben,
stehen beinahe beispiellos da. Die Mutter dieser Gesellschaften
ist die österreichische Gasglühlicht-Aktien -Gesellschaft, an deren
Spitze Dr. Auer v. Welsbach als Präsident steht Die Gesell-
schaft übernahm im Jahre 1893 die Wiener Fabriken Auers,
sowie dessen Patente und Abmachungen mit den auswärtigen Glüh-
licht-Gesellschaften. Das Aktienkapital wurde mit l*/2 Millionen
Gulden festgesetzt und bestand 1896 aus 1500 Aktien, die mit je
1000 Gulden voll eingezahlt wurden.
Der Gewinn für das zweite Geschäftsjahr 1898/94 war bereits
ein sehr günstiger, außer den üblichen Abschreibungen konnte auf
Patente 636590 fl. abgeschrieben werden, wodurch dieses Konto
auf 500000 fl. zurückging, ein Beingewinn von 621 764 fl. verblieb,
und 25% Dividende verteilt werden konnte. Die Tantiemen be-
liefen sich auf 128047 fl., die Speziaireserve auf 123717 fl.
Der Bruttogewinn für das Jahr 1894/95 betrug 3092519 fl.,
wonach nach Abzug von 596167 fl. Unkosten und 589159 fl. Ab-
schreibungen 1907191 fl. Reingewinn verblieben. Davon wurden
Mk. 339000 als Tantieme verwandt, so daß Mk. 1560000 zur Ver-
fügung der Generalversammlung blieben. Die Gesellschaft besaß
362 Die Auerochen Patentprozesse und die Finanzierung der Auerpatente
am Schluß des Jahres außerdem 225000 fi. ordentliche und
323171 fl. außerordentliche Reserven, und das Privilegienkonto in
der ursprünglichen Höhe 1142015 fl. war vollständig getilgt.
Die Deutsche Gasglühlicht-G-esellschaft hat wohl die größten
Erfolge erzielt:
Gegründet wurde dieselbe mit einem Aktienkapital von ML 1465000
Von diesen erhielt die Kommandit-Gesellschaft
Soendrup & Co. für die Ablösung ihrer Auer-
schen Patente 1000 volleingezahlte Aktien . . „ 1000000
Die Firma Lindheim & Co. für 10°/0 des bei
Ausnutzung der Patente gezogenen Reingewinns
in 65 Gratisaktien „ 65000
Die Gasglühlicht- Gesellschaft Selten & Co. in
297 Gratisaktien „ 297000
Für Gegenleistung der von Julius Pintsch
konzedierten Preisermäßigung seiner Bunsen-
brenner, für welchen diesem das ausschließliche
Lieferungsrecht zustand, wurden 100 Gratis-
aktien erstattet „ 100000
Endlich verblieb bares Aktienkapital „ 3000
Gesamtkapital ML 1465000
Die Deutsche Gasglühlicht-Gesellschaft hatte dabei die Pflicht :
1. das Imprägnierungsmaterial, dessen Zusammensetzung Fabri-
kationsgeheimnis der österreichischen Gasglühlicht-Gesellschaft ge-
blieben war, von dieser zu einem vertragsmäßig festgesetzten Preis zu
beziehen1; 2. als Brenner ausschließlich die Pintschschen Bunsen
brenner zu einem ebenfalls festgesetzten Preise zu beziehen.
Für die erste 3/4 Jahr umfassende Betriebsperiode wurde nach
Beschluß des Aufsichtsrates 65°/0 Dividende, das sind rund 87°/0
Jahresdividende verteilt Der erste vollständige Jahresabschluß
für das Jahr 1898/94 ergab indessen bereits einen nach Absetzung
aller Geschäftskosten, Spesen u. dgl. verbleibenden Reingewinn von
Mk. 3001289.
1 Böhm, Die Darstellung der seit. Erden, Leipzig 1905, 2, S. 181.
Die finanziellen Erfolge der Auer-Gesellschaften
363
Von diesen sollten nach Vorschlag des Aufsichtsrates auf
Patentkonto Mk. 949990 und auf Inventarkonto Mk. 15835 ab-
geschrieben werden, so daß beide Konten noch mit je 1 Mk. zu
Buch standen, der Reservefond mit 95099 auf die satzungsmäßige
Höhe gebracht, Mk. 175611 auf neue Rechnung vorgetragen und
der Rest mit 100°/0 Dividende verteilt werden. Die Generalver-
sammlung setzte indessen mit Rücksicht darauf, daß die noch vor-
handenen österreichischen Gasglühlichtaktien einen Kursgewinn
von Mk. 400000 versprachen, die Dividende auf 130°/0 fest und
schrieb auf das Patentkonto nur rund Mk. 600000 ab.
Es würde zu weit führen, die Gründungsbedingungen der
sämtlichen Gasglühlicht-Aktiengesellschaften und deren Erfolge hier
zu besprechen und zu erläutern. Es wird genügen, wenn dieselben
mit ihrem Kapital, Aktien-Nominal- und Kurswerten (Mitte 1895)
aufgeführt werden.
Marktwert d.
Gesellschaften
Kapital
Nominalwert
Kursstand
Gesellschaft
Englische . . .
500000 £
l£
15070
750000 £
Französische
. 2000000 Fr.
100 Fr.
1840°/0.
26800000 Fr.
Deutsche . . . ,
1465000 Mk.
1000 Mk.
1050%
15382000 Mk.
Österreichische . .
1 500000 fl.
1000 fl.
1220 °/0
18300000 fl.
Belgische . . .
. 3400000 Fr.
100 Fr.
150%
5100000 Fr.
Holländische . .
50000 £
1£
150%
Ib000£
Seitens der Börse war 1896 das bereits hohe Aktienkapital
von ca. 19 Millionen Mark auf ca. 84 Millionen Mark erhöht
worden. Eine Tochtergesellschaft der englichen wurde sodann die
irische Gasglühlicht -Gesellschaft mit dem Sitz in Dublin und
einem Aktienkapital von Mk. 900000 in den gebräuchlichen
Lstr.- Aktien, die zu 125°/0 zur Zeichnung aufgelegt wurden. Die
englische Gesellschaft ließ sich für die irische Licenz Mk. 600000
zur Hälfte in bar, zur Hälfte in Aktien geben, weitere Mk. 100000
erhielt die vermittelnde irische Firma, so daß Mk. 200000 Be-
triebskapital übrig blieben. 1897 trat eine Verschmelzung der
englischen Gesellschaften ein.1
1 J. G. W. 40, S. 767 u. 829.
364 Die Auerschen Patentprozesse und die Finanzierung der Auerpatente
Bei der am 24. Juni 1895 erfolgten offiziellen Einführung
und Notierung der Aktien der Pariser Gasgiühlicht-Gesellschaft
System Au er wurden die Aktien zwischen 1380 und 1530 Frcs.
umgesetzt. Ebenso wurde in Brüssel eine neue Gesellschaft ge-
gründet, welche unter der Firma „Sociätä anonyme du bec Auer
pour l'Europe du Nord" die Patente und Licenzen für das Auer-
sche Gasglühlicht für Bußland, Finnland, Schweden, Norwegen und
Dänemark erworben hat. Das Grundkapital war auf 4 Millionen
Frcs. festgesetzt und in 4000 Aktien k 1000 Frcs. eingeteilt und
von 98 Gründern übernommen worden; einer der Gründer zeichnete
allein 2 Millionen. Für die erworbenen Patente zahlte die Gesell-
schaft an die österreichische Gasglühlicht-Gesellschaft 3 600000 Frcs.,
die Hälfte in bar, die Hälfte in Kompensationen der auf die
Zeichnung des Hauptgründers noch zu leistenden Einzahlung;
letzterer hatte selbst nur 10°/0 = 200000 Frcs. auf seinen Anteil
von 2 Millionen eingezahlt, während den Best auf diese Weise die
Gesellschaft übernahm.
In der Schweiz geschah der Vertrieb des Auerschen Glüh-
lichtes bis Mitte des Jahres 1895 durch die österreichische Auer-
Gesellschaft mittels einer von ihr abhängenden Generalreprä-
sentanz mit dem Sitz in Zürich. Dann bildete sich unter dem
Patronat der österreichischen Gesellschaft eine selbständige Auer-
Gesellschaft unter der Firma „Schweizerische Gasglühlicht-Aktien-
gesellschaft, System Auer", mit einem volleingezahlten Aktien-
kapital von 500000 Frcs.
Derartige Erfolge mußten naturgemäß auch ähnliche Unter-
nehmungen zur Nachfolge reizen, und so wurde die Gesellschaft
Kroll, Berber & Co. veranlaßt, sich in die Aktiengesellschaft
Meteor umzuwandeln, welchem Beispiel mehrere Finnen folgten,
die jedoch in finanzieller Hinsicht weit hinter ihrem Vorbilde
zurückblieben.
Achter Abschnitt.
Vergleichende Ökonomie der verschiedenen
Beleuchtungsarten.
Der große Aufschwung, den in den letzten drei Dezennien
die gesamte Beleuchtungstechnik erfahren hat, ist die Ursache
einer großen Anzahl feinsinniger Konstruktionen nicht nur zur
Vermehrung der Lichtstärke jeder einzelnen Lichtquelle, sondern
auch zur Herabminderung und dadurch bedingten Verbilligung im
Verbrauch an Brennstoff und Energieaufwand geworden.
Beim Vergleichen der Beobachtungsresultate derselben Licht-
quellen stößt man häufig auf die widersprechendsten Ergebnisse,
vielleicht ist die Ursache in dem Interesse des Beobachters für
eine bestimmte Beleuchtungsart oder in der einseitigen Darstellung
ohne Berücksichtigung aller in der Praxis auftretenden Faktoren
zu suchen (72).
Es ist bedauerlich, in welch unverantwortlicher Weise an dem
Laienpublikum1 gesündigt wird, wenn man die Güte einer Licht-
art aus dem billigen Preise für die erzeugte Lichteinheit
ableitet Man findet leider sehr häufig in der Praxis Leute, die
beim Wettstreit zwischen den verschiedenen Lichtquellen dem
Laien die Tabellen vorlegen, die von Männern mit bekannten
Namen bei irgend welchen Versuchen aufgestellt wurden, die jedoch
den spezifischen Verbrauch der einzelnen Lichtarten bald auf die
Hemisphäre bald auf die Sphäre bezogen angeben und vielfach
nicht berücksichtigen, daß die Versuche bald mit, bald ohne Ver-
1 Z. B. vgl. J. G. W. 39, S. 818.
366 Vergleichende Ökonomie der verschiedenen Beleuchtungsarten
wendung von Glocken und Keflektoren verschiedener Konstruktion
für irgendeine Lichtart angestellt wurden.
Solchen Täuschungen würde wesentlich vorgebeugt werden, wenn
bei Mitteilungen über Meßresultate stets in eingehender Weise
die Bedingungen angegeben werden würden, unter denen die
Messungen vorgenommen sind, was leider bis jetzt zu oft
außer acht gelassen wurde. Es ist zu hoffen, daß der diesbezüg-
liche Vorschlag Teichmüllers1, nämlich Normen flir die Zu-
sammenstellung von derartigen Meßresultaten aufzustellen, nicht
unbeachtet verhallen wird (s. auch S. 165).
Ein Kostenvergleich verschiedener Lichtquellen ist nur mit
gewissen Einschränkungen möglich, da die Bedingungen für die
zu vergleichenden Lichtquellen und die an sie gestellten Anforde-
rungen voneinander sehr abweichen. Man kann z. B. eine zur
Beleuchtung eines einzelnen Arbeitsplatzes in einem geschlossenen
Räume bestimmte Lichtquelle nicht ohne weiteres mit einer zweiten
vergleichen, die zur Beleuchtung eines großen Saales oder einer
Halle dient; auch wird in vielen Fällen bei der Anwendung einer
Lichtquelle die Farbe des Lichtes Ausschlag gebend sein. Im
folgenden sollen von verschiedenen Gesichtspunkten aus die Kosten
gegenübergestellt werden, wobei wir hauptsächlich den diesbezüg-
lichen Angaben Weddings (72) folgen. Die Praxis, an die wir uns
dabei möglichst eng anschließen wollen, geht für diesen Vergleich
nicht ganz konsequent vor. Während man für eine exakte Be-
stimmung den gesamten, von einer Lichtquelle nach allen Seiten
des Raumes ausgehenden Lichtstrom bestimmen und aus den so
gewonnenen Zahlen die mittlere räumliche Lichtstärke bei einem
gegebenen Verbrauch berechnen sollte, legen die Beleuchtungs-
techniker für eine Anzahl von Flammen nur die in horizontaler
Sichtung ausgestrahlte Lichtstärke, für andere die mittlere räum-
liche (sphärische) oder die halbe mittlere räumliche (hemisphärische)
Lichtstärke zugrunde. Wir schließen uns zunächst dem allgemeinen
Gebrauch an und geben zur Klarstellung für jede Flamme die
Art der Messung in der ersten Tabelle an.
1 J. G. W. 1905, 48, S. 17.
Der Verbrauch
867
A. Der Verbrauch.
Jede Lichtquelle wird bei einem bestimmten, durch die Praxis
gegebenen stündlichen Verbrauch eine gewisse Lichtstärke geben,
n i.ii j r\ ,. . stündlicher Verbrauch , lx
und bilden wir nun den Quotienten i/chtBtgrk , so erhalten
wir den stündlichen Verbrauch pro Lichteinheit, kurzweg den
stündlichen Verbrauch pro Kerze oder den spezifischen Verbrauch.
Dieser ist in Tabelle I für eine Anzahl von Lichtquellen zusammen-
gestellt
Tabelle I.
gemessen für
spez. Verbrauch
Leuchtgas (Schnitt-
brenner, System B r ay
in der Straßenlaterne
zu Berlin) ....
Leuchtgas (Rund-
brenner, System Ar-
gand)
Leuchtgas (Regenerativ-
brenner, System We n •
ham)
Leuchtgas (Gasglüh-
licht)
Spiritusglühlicht . . .
Petroleum (14 Ihriger
Normalbrenner) . .
Petroleum (Glühlicht,
8yst Spiehl & Meteor)
Acetylen (Zweiloch-
brenner, offen) . .
Elektrisches Glüh licht .
Elektrisches Bogenlicht
horiz. Leuchtkraft
30 Kerzen
»
>»
20
M
18,3 1 Leuchtgas
10,0
»
mittlere hemisph.
Leuchtkraft 111
horiz. Leuchtkraft
»»
n
11 11
mittlere räumliche
Leuchtkraft
mittlere hemisph.
Leuchtkraft
50
80
80
40
60
16
600
n
n
91
n
n
n
3,68
2,0
1
1
91
19
0,0019 1 Spiritus
0,00859 1 Petroleum
0,00125 1 „
0,6 1 Acetylen
3 Watt
0,43 „
Die verschiedenen Zahlen sind sämtlich ans Messungen an
den in der Praxis gebräuchlichen Lichtquellen gewonnen. Die
Zahlen unterliegen gewissen Änderungen, sobald die Lichtquellen
in ihrer Größe geändert werden. Im allgemeinen wird der spezi-
868 Vergleichende Ökonomie der verschiedenen Beleuchtungsarten
fische Verbrauch geringer, also um so günstiger, je größer die
Lichtmenge des einzelnen Systems ist Den vorstehenden Zahlen
liegen die gebräuchlichsten Lichtstärken zagrunde, die nach Tabelle I
zwischen 16 und 600 Kerzen betragen.
Die Zahlen in Tabelle I gestatten zunächst einen rein wissen-
schaftlichen Vergleich in bezug auf die günstigste Ausnutzung der
den Lampen zugeführten und in Licht umgesetzten Energie.
Jede der in Tabelle I angegebenen Zahlen läßt sich in die
äquivalente Wärmemenge oder in Kalorien umrechnen, so daß wir
dadurch nach der Reduktion auf eine Kerze Helligkeit für jede
Lichtquelle Tabelle II erhalten. Für die einzelnen zur Ver-
brennung kommenden Stoffe sind folgende Heizwerte angenommen:1
1 cbm Leuchtgas - 5000 Kai. — 1 kg Spiritus = 7000 KaL
1 kg Petroleum = 11 000 Kai. — 1 kg Acetylen =12000 KaL
Tabelle IL
verbrauchte Wärmemenge
pro Kerze
Leuchtgas (Schnittbrenner) .... 66,5 Kalorien
„ (Rundbrenner) .... 50,0 „
„ (Regenerati vjbrenner) . . 18,4 „
„ (Gasglühlicht) .... 10}0 „
Spiritusglühlicht 10,6 „
Petroleum (14 Ihriger Normalbrenner) 82,0 „
„ (Glühlicht) 13,75 „
Acetylen 8,9 „
Elektrisches Glühlicht 2,59 „
„ Bogenlicht 0,37 „
Aus diesen Zahlen ist ersichtlich, welcher gewaltige Fortschritt
durch die Anwendung des elektrischen Lichtes in der Ausnutzung
der aufgewendeten Energie zur Erzeugung von Licht gemacht
worden ist In der vorstehenden Tabelle tritt das Spiritusglühlicht
in Wettbewerb mit dem Grasglühlicht, etwas höher steht bereits
das Acetylen, und das Petroleumglühlicht zeigt eine 2,5 mal bessere
Ausnutzung wie das Petroleumlicht.
1 Nach J. G. W. 1895, 38, S. 388 kosten 10000 KaL bei: Steinkohle
8,8 Pfg., gew. Heizkohle 4,7 Pfg., Gaskoaks 3,0 Pfg., Leuchtgas 26,0 Pfg.,
Petroleum 26,0 Pfg., gew. Spiritus 74,0 Pfg.
Die Lichtstärke
369
B. Die Lichtstärke.
Nimmt man eine Lichtquelle an, wie sie heute im alltäglichen
Leben benutzt wird, so ist uns für jede derselben eine gewisse
Lichtstärke und ein gewisser Verbrauch für diese Lichtstärke ge-
geben. Legen wir die aus zahlreichen Messungen gefundenen Zahlen
zugrunde, so können wir für die obigen Lichtquellen die Tabelle III,
die sich aus Tabelle I und II ergibt, in bezug auf die praktisch
gegebenen Lichtstärken aufstellen.
Tabelle HL
Lichtstärke
in der Praxis
stündlicher
Verbrauch
aufgewendete
Wärmemenge
»
»
»
Leuchtgas (Schnittbrenner) .
(Rundbrenner)
(Regenerativbrenner)
(Gasglühlicht) . .
Spiritusglühlicht
Petroleum (141iniger Normal
brenner . . .
„ (Glühlicht) . . .
Acetylen
Elektrisches Glühlicht . . .
„ Bogenlicht . .
30 Kerzen
20
111
50
30
30
40
60
16
600
n
ii
ii
ii
ii
ii
ii
91
11
11
19
399 1 Leuchtgas
2001
408 1
1001 „
0,057 1 Spiritus
0,1077 1 Petrol.
0,05 1 „
36 1 Acetylen
48 Watt
258 „
1995 Kai.
1000
2042
500
318
960
550
534
41,4
222
Diese Zahlen können natürlich gewissen Änderungen unter-
liegen. Man kann z. B. eine wesentlich kleinere Acetylenflamme
brennen und große Bogenlampen für Tausende von Kerzen be-
nutzen. Die obigen Zahlen sollen als die (1898) gebräuchlichsten
in der Praxis betrachtet werden.
In der letzten Reihe der Tabelle III steht das elektrische
Glühlicht oben an, und selbst wenn man annimmt, daß in der
jetzigen Zeit viele Konsumenten zur Benutzung von 32 kerzigen
Glühlampen übergehen, so ergeben sich immer nur 83 Kalorien.
Zunächst folgt das elektrische Bogenlicht trotz der großen Hellig-
keit von 600 Kerzen mit nur 222 Kalorien; dann folgen das
Spiritusglühlicht, Gasglühlicht, Acetylen, Petroleumgltihlicht, Pe-
troleumlicht, Rundbrenner, Schnittbrenner , Regenerativbrenner.
Böhm, Gasglühücht
24
370 Vergleichende Ökonomie der verschiedenen Beleuchtungsarten
■
Da nun bekanntlich bei den heutigen Lichtquellen von der ge-
samten aufgewendeten Energie nur ein sehr kleiner Betrag in
Licht, der hauptsächlichste Teil aber in Wärme umgesetzt wird, so
sieht man, daß sich das elektrische Licht von den anderen Licht-
quellen durch einen wesentlich geringeren Verbrauch von Energie
für die Wärmeerzeugung unterscheidet (s. S. 372).
C. Die Kosten,
Unter Benutzung der ersten Reihe in Tabelle III stellt
Wedding eine Kostenberechnung auf, der folgende Preise zugrunde
gelegt sind:
1 cbm Leuchtgas = 16 Pf. — 11 Spiritus = 35 Pf. — 11 Pe-
troleum = 20 Pf. — 1 kg Calciumkarbid = 45 Pf. (bei der Karbid-
fabrikation des Jahres 1898 ergab 1kg Karbid eine Ausbeute von
3001 Acetylengas, mithin 3001 Acetylen = 45 Pf., also 1 1 Ace-
tylen = 0,15 Pf.) — 1000 Wattstunden = 60 Pf. (die Berliner
Elektrizitätswerke gewähren bei höherem Verbrauch einen nicht
unbedeutenden Rabatt).
Für diese Preise stellen sich die Kosten für die Brennstunde bei
den in Tabelle III gegebenen, üblichen Lichtstärken folgendermaßen:
Tabelle IV.
Preis für die Brennstunde
Leuchtgas (Schnittbrenner) .... 6,4 Pf.
(Rundbrenner) . ... 3,2 „
(Regenerativbrenner) . . 6,5 „
„ (Gasglühlicht) .... 1,6 „
Spiritusglühlicht 2,0 „
Petroleum (Hliniger Normalbrenner) 2,2 „
„ (Glühlicht) 1,0 „
Acetylen 5,4 „
Elektrisches Glühlicht 2,9 „
„ Bogenlicht 15,5 „
Diese Preise beziehen sich nur auf den direkten Verbrauch
an Brennmaterial und zugeführter Energie.
Die Reihenfolge hat sich in Tabelle IV gegenüber den vorher-
gehenden Aufstellungen vollständig verschoben. War bisher das
elektrische Bogenlicht fast obenan, so steht es jetzt an letzter
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372 Vergleichende Ökonomie der verschiedenen Beleuchtungsarten
Stelle. An die erste Stelle ist das Petroleumglühlicht gerückt,
ihm folgen Gasglühlicht, Spiritusglühlicht, gewöhnliches Petroleum-
licht, elektrisches Glühlicht und der Gasrundbrenner. Dann erfolgt
ein Sprung zum Acetylen, Schnitt- und Regenerativbrenner, und
weit ab davon steht das Bogenlicht
In der folgenden Tabelle V sind die mittleren hemisphärischen
Lichtstärken während einer 300 stündigen Brenndauer der ver-
schiedenen Lichtquellen in unarmiertem und armiertem Zustande
zusammengestellt
Zur besseren Übersicht sind in der letzten Reihe die Preise
aus Tabelle IV noch einmal beigefügt Wiederum hat sich die
Reihe verschoben. Das Bogenlicht steht mit der Lichtstärke noch
in erster Reihe, ist aber noch am teuersten. In der Lichtstärke
folgt dann zunächst das Acetylen, ihm folgt das Gasglühlicht, dann
beide Petroleumbrenner mit gleichen Lichtstärken; fast genau
gleich bleiben auch Spiritusglühlicht und elektrisches Glühlicht
Den Schluß bildet der Rundbrenner.
In den Tabellen HI und VI ist für die einzelnen Beleuchtungs-
arten der Nutzeffekt in ähnlicher Weise berechnet, wie es der
Techniker bei den Arbeitsprozessen seiner Kraftmaschinen zu
tun pflegt. Die Resultate der neuesten Untersuchung Weddings
(186b) sind in Tab. VI zusammengestellt; wir finden darin auch
die in den übrigen Tabellen fehlenden neueren Beleuchtungs-
arten, wie Preßgasglühlicht, Lucaslicht, Osmium-, Nernst- und
Flammenbogenlampe berücksichtigt, so daß die ältere Arbeit
Weddings hierdurch gut ergänzt wird.
Nach Tumlirz muß man annehmen, daß wir mit einer Pferde-
kraft, d. s. 736 Watt elektrisch, imstande sind, eine Lichtmenge
von 3890 Hefnerkerzen zu erzeugen.
Rasch (103) hat den Nutzeffekt der verschiedenen Beleuchtungs-
arten unter Zugrundelegung der Lummerschen (135b) und Wed-
ding sehen (s. umstehende Tabelle III) Angaben berechnet; die in
Tabelle VII verzeichneten Resultate werden jedenfalls bei vielen einige
Verwunderung erregen. Man sieht beispielsweise, daß das Petroleum-
und Gaslicht kaum ein halb Prozent der aufgewendeten Energie wirk-
Die Kosten
373
lieh in Licht umwandelt, während 99lh°l0 ^ ^e Zwecke der Licht-
erzeugung verloren gehen. Der Nutzeffekt des Gasglühlichtes, des
Auer-Lichtes, beträgt 1,6 °/0> ist also bedeutend großer als der des
Gaslichtes.
Höher noch ist der Nutzeffekt der elektrischen Glühlampe
(rund 5 °/0). Es liegt dieses jedoch daran, daß der Umsatz der
aufgewendeten Stromenergie und die .Übertragung desselben auf
den glühenden Eohlefaden in fast vollkommener Weise erfolgt,
während die Energieübertragung vom brennenden Gase auf den
Glühkörper nur unter bedeutenden Wärmeverlusten durch die
flackernde offene Bunsenflamme möglich ist. Die Lichterzeugung an
sich ist dagegen bedeutend unrationeller als beim Auer-Licht, bei
dem die Gesetze der Lichtemission in geradezu raffinierter Weise
ausgebeutet sind (s. 625 über das mechanische Wärmeäquivalent).
Tabelle VH.
Nutzeffekt der verschiedenen Beleuchtungaarten.
Theoretischer Sollverbrauch pro Hefnerkerze und Sekunde = 0,04522 g Kalorien
Beleuchtungsart
Jede Hefner-
kerze ver-
braucht in
der Sekunde
g Kalorien
»»
«
»»
Leuchtgas-Schnittbrenner .
Rundbrenner
Regenerativbrenner
Auer Glühlicht .
Spiritus- Glühlicht . . . .
Petroleum-Norm albrenner .
„ Glühlicht . . .
Acetylen
Elektrisches Glühlicht . .
Bogenlicht ohne Glocke
„ mit
Xernst-Glühlicht
j»
»>
>♦
i 18,5
| 13,9
| M2
2,78
2,95
8,90
3,82
2,47
0,718—0,956
jo,1028— 0,239
0,406
Nutzeffekt
Verloren
gehen
°/
/o
°/
'0
! 0,24
99,76
1 0,33
99,67
0,88
99,12
1,63
98,37
1,58
98,47
1,51
99,49
1,18
98,82
1,83
98,17
4,7—6,8
95,3—93,7
18,9—44,0
81,1—66,0
11,1
1 88,9
12,6
87,4
. . | 0,359
Da nach dem Wien sehen Gesetz ein Leuchtkörper bei den
höchstmöglichen Temperaturen leuchten muß, um billiges Licht
zu erzeugen, so ist es erklärlich, daß das elektrische Bogenlicht
den größten Nutzeffekt aufweist.
374 Vergleichende Ökonomie der verschiedenen Beleuchtungsarten
Es muß wiederholt bemerkt werden, daß dieser technische
Nutzeffekt uns nicht gleichzeitig über den Preis, über die Betriebs-
kosten der einzelnen Lichtquellen Auskunft gibt. Elektrizität ist
beispielsweise eine Form der Energie, die bei der gegenwärtigen
Geschäftslage viel teurer bezahlt werden muß als die wesensgleiche
Energiemenge, wie sie im Petroleum oder im Leuchtgas enthalten
ist; es ist gewissermaßen eine luxuriöse Form der Energie. Dieses
ist jedoch ein rein äußerliches Moment, das sich von Tag zu Tag
ändern kann und auch ändert. Da man im gewöhnlichen Leben
nicht nach Wärmeeinheiten und PS, sondern nach Heller und
Pfennig zu rechnen pflegt, so sei auf Tabelle IV u. VI verwiesen,
in der die Betriebskosten von diesem Gesichtspunkte aus ver-
zeichnet sind.
Nach dem Petroleumglühlicht ist das Gasglühlicht das zurzeit
billigste Licht, das in dem Konkurrenzkampf zwischen Gas und
Elektrizität trotz der denkbar schwierigsten Bedingungen obgesiegt
hat. Das Gasglühlicht hat mit der Intensivbeleuchtung durch
Starklichter einen weiteren gewaltigen Fortschritt gemacht, indem
über zehnmal soviel Energie wie früher in der einzelnen Lichtquelle
aufgewendet wird und der spezifische Verbrauch wesentlich er-
niedrigt worden ist — bis auf 6,7 Kal./K (Wedding 186b).
Zu den Prophezeiungen, die sich glücklicherweise nicht erfüllt
haben, gehört bekanntlich auch die, daß das Gaslicht durch das
elektrische Licht bald in den Hintergrund gedrängt sein würde.
Beide Eonkurrenten ringen heute noch mutig nebeneinander; und
gerade der Kampf ums Dasein bildet auch hier das treibende,
fortschrittliche Prinzip. Daß der Gastechniker nicht zu verzagen
braucht, beweist der Gaskonsum in den letzten Dezennien. Im
Jahre 1859 verbrannte man 40 Millionen Kubikmeter, während
heute mehr als 800 Millionen Kubikmeter (rund eine deutsche
Kubikmeile) Gas jährlich produziert werden. Das Gasglühlicht
war für diese erfreuliche Entwicklung der Gastechnik im letzten
Jahrzehnt ausschlaggebend. In geradezu bewunderungswürdiger
Weise ist es den Bedürfnissen des Publikums und den Anforde-
rungen an Sicherheit des Betriebes gerecht geworden.
Die Kosten 375
Über photometrische und ökonomische Vergleiche der verschiedenen
Belenchtungsarten ist folgende Literatur anzuführen: 1, 4, 11, 12, 17, 18, 21,
23, 24, 25, 30, 32, 84, 35, 36, 39, 43, 52, 54, 58, 60, 61, 67, 71, 72, 75, 77,
80, 84, 85, 93, 96, 100, 103, 104, 113, 115, 116, 121, 128, 129, 132, 183, 184,
135b, 142, 148, 149, 151, 152, 169, 174*, 183, 186b, 206, 209, 211, 215, 217,
234, 240, 241, 244% 251, 252, 262, 268, 269, 289», 290, 296, 800, 302*, 804»,
308, 329, 337, 871, 373, 882, 399, 401, 410, 414, 433, 434% 435, 436b, 436e,
437b, 487d, 439', 486, 665, 679, 695, 825 (Brenner zum Photometrieren).
Ferner siehe: J. G. W. 34, S. 455; 35, S. 345, 453, 454, 529; 36,
S. 605; 37, S. 5, 11; 38, S. 452; 41, S. 152, 188, 237, 499; 42, S. 602; 43,
S. 606; 44, S. 826» 45, S. 569, 757; 46, S. 7, 173, 282, 312, 512, 549, 672,
697, 719, 750, 772; 47, S. 141, 350; 48, S. 19.
Die folgende Arbeit von Bouvier (129) behandelt, ohne An-
spruch auf peinlichste Genauigkeit zu machen, den Vergleich ver-
schiedener Beleuchtungsarten unter Zugrundelegung von Mittelzahlen
unter Mithilfe graphischer Darstellungen. Ein solcher Vergleich
kommt oft zur Erwägung bei der Ausführung von Beleuchtungs-
anlagen, wenn es sich darum handelt, die Wahl zwischen Gas,
Elektrizität usw. zu treffen.
Vornehmlich sind es zwei Hauptgesichtspunkte, die in Frage
kommen.
a) Vom allgemeinen Standpunkte aus ist zu erwägen: wieviel
Liter Gas benötigt man z. B. in einem Schmetterlingsbrenner,
Auerbrenner oder bei Preßgasbeleuchtung — wieviel Kilogramm
gewöhnliches Petroleum — oder wieviel KW.-Stunden einer elek-
trischen Bogen- oder Glühlampe, um eine bestimmte Lichteinheit
(1 Carcelstunde) zu erhalten? Die Beantwortung dieser Frage
ergibt sich aus Tabelle I, in welcher die diesbezüglichen Mittel-
zahlen sich zusammengestellt finden. Dieselben lassen sich in allen
Ländern anwenden, vorausgesetzt, daß man die Leucht- und Heiz-
kraft des Gases auf eine allen Versuchen gemeinschaftliche Basis
reduziert, z. B. auf die Pariser Normalien: Bengelbrenner mit einem
Stundenverbrauch von 105 1 Gas und Carcellampe mit einem Ver-
brauch von 42 g gereinigten Rüböls pro Stunde.1
b) Ist für jede der ins Auge gefaßten, gebräuchlichen Beleuch-
tungsarten der erforderliche, einer Carcelstunde entsprechende
1 1 Garcel = rund 10 HL
376 Vergleichende Ökonomie der verschiedenen Beleuchtungsarten
Stundenkonsum bekannt, so wird man für jede in Frage kommende
Stadt die hierfür erforderlichen Kosten pro Stunde ableiten können.
Hinsichtlich des Selbstkostenpreises ist zu bemerken, daß dieser
von lokalen Bedingungen, von den Kosten der betreffenden Be-
leuchtungsart in dem in Frage kommenden Lande oder Stadt
abhängt Der Tabelle II sind die in Lyon gebräuchlichen Preise
zugrunde gelegt,1 welche denen der meisten Städte Frankreichs
nahekommen werden.
Für jeden statistischen Vergleich ist der Gebrauch graphischer
Darstellungen wertvoll, und man hat sich derselben auch bei der Gas-
industrie wiederholt bedient, z. B. zur Darstellung der Preisent-
wickelung des Leuchtgases oder der Steigerung des Konsums und
der Konsumentenzahl.
Die Tabelle I gibt das Ergebnis von in den wichtigsten
Ländern angestellten Versuchen und Beobachtungen, welche von
Bouvier (67) in einem Vortrage auf der Jahresversammlung der
Sociätä Technique de l'industrie du gaz en France 1898 behandelt
wurden. Ohne auf die Einzelheiten desselben zurückzukommen,
seien die Namen der Autoren genannt, deren Messungen angeführt
wurden: Andouin und Bärard, Couderchon, Blondel, Cor-
nuault, Delahaye, Saint Claire-Deville, Vautier und Violle
in Frankreich, Bunte, Lummer, Wedding, Joly, v. Oechel-
häuser und Schilling in Deutschland, Prace und Boverton-
Redwood in England, Colombo in Italien; daran schließen sich
noch an Hering in den Vereinigten Staaten, Palaz und Weber
in der Schweiz u. a. m. Die Zahlen der Tabelle sind Durch-
schnittszahlen und (1902) wohl allgemein angenommen; sie sind
natürlich nicht ein für allemal feststehend, sondern ändern sich
mit den Fortschritten der Beleuchtungstechnik.
Wir werden zehn verschiedene Beispiele gebräuchlicher Be-
leuchtungsarten in Vergleich ziehen.
Vor der Einführung des Glühlichtbrenners setzte sich die
Beleuchtungskundschaft einer Gasanstalt zusammen aus ungefähr:
1 d. h. 1 cbm Leuchtgas 20 Cts. - 16 Pf.; 1 kg Petroleum 40 Cts. = 82 Pf.;
1 KW.-Stunde 75 Cts. - 60 Pf.; 1 cbm Acetylen 2 Frs. « 1,60 M.
Die Rosten 877
50 °/o Schmetterlingsbrennern,
80°/0 Rundbrennern (mit Zylindern) vom Typus: Ar-
gand, Bengel, Sngg usw.
20°/0 Regenerativbrennern, Wenham, Schülke usw.
in Summa 100% verschiedener Brennertypen.
Infolge der Einführung der Glühlichtbeleuchtung dürften nun-
mehr folgende zwei Arten Durchschnittskundschaft in Betracht
kommen:
1. eine solche mit:
75°/0 verschiedener Brennerarten
und 25% Auerbrennern;
2. eine solche, die bessere Beleuchtung voraussetzt, mit
40% verschiedener Brennerarten
und 60% Auerbrennern.
Erstere wird einen mittleren Verbrauch von etwa 75 1 pro
Carcelstunde (7,5 1 pro BL-Stunde) besitzen, bei der zweiten wird
sich derselbe auf 50 1 (5 1) reduzieren. In Ländern, wo der Auer-
brenner und das Leuchtgas unter billigen Bedingungen zur Abgabe
gelangen, werden diese Zahlen noch niedriger sein und der Kon-
sument nicht mehr als 25 — 301 Gas pro Carcelstunde (2,5 — 31
pro HL-Stunde) verbrauchen. Unschwer könnte man die graphische
Darstellung unter diesen Voraussetzungen ergänzen.
Die zehn ins Auge gefaßten Beleuchtungsarten sind die folgenden :
Schmetterlingsbrenner I
Bundbrenner mit Zylinder II
Kundschaft mit 75% verschiedener Brenner
und 25% Auerbrenner IE
Desgl. mit 40% verschiedener Brenner und
60% Auerbrenner IV
Auerbrenner, französischer Typus von 1899 . V
Preßgas mit Glühlichtbrenner ...... VI
Petroleum . Gewöhnliches Petroleum VII
. / Glühlampen, gebräuchlicher Typus Juni 1900 VIII
iitflefctrizrtat f _^ . __.
l Bogenlampen IX
Acetylen X
Gas
378 Vergleichende Ökonomie der verschiedenen Beleuchtungsarten
Vorausgesetzt ist, daß jeder Brenner unter den günstigsten
Bedingungen aufgestellt ist und funktioniert
Tabelle I.
Brenner art
I. Gas. Schmetterlingsbrenner. Hohlkopf-
brenner. (M. Bouvier 1888) . .
II. Gas. Rundbrenner mit Zylinder, Mittel.
(M. Bouvier 1888)
III. Gas. Kundschaft mit 75°/0 verschiedener
Brenner und 25°/0 Auerbrenner . .
IV. Gas. Desgl. mit 40 °/0 verschiedener Bren-
ner und 60% Auerbrenner . . .
V. Gas. Glühlichtbrenner, Au er oder ähn-
licher Fabrikate, Mittel von 1899,
Druck nicht über 30 mm, mit Zy-
linder (der mittlere Verbrauch von
19 1 : 1 Carcel-L. wird bald in die
Praxis übergegangen sein)1 . . .
VI. Gas. Glühlicht mit Preßgas. (Das Ver-
hältnis von 10 1:1 Carcel-L. ist
ungefähr von den verschiedenen
Brennern erreicht, bisweilen wird es
überschritten: Kugellicht von Sal-
zenberg)
VII. Petroleum. Kleine und große Lampen
für mehrere Stunden
VIII. Elektricität. Gute Glühlampen mit Koh-
lenfäden im luftleeren Räume, von
mittlerer Dauerhaftigkeit (C o 1 o m b o,
Hauptmann)
IX. Elektrizität. Bogenlampen mit Glaskugel
im Mittel
X. Acetylen
Stündlicher
Verbrauch
des
Brenners
Verbrauch
pro 1 Carcel-
Stunde
(lOHL-Stdn.)
cbm
0,125
0,192
0,110
U)
cbm
0,125
0,090
0,075
0,050
0,018
0,010
kg
0,033
KW.-Stdn.
KW.-Stdn
0,060
0,0375
Ampere
6—20
0,010
cbm
cbm
0,050
0,0075
1 Nach den vergleichenden Messungen von Bunte, Drehschmidt,
Krüss, Leybold, Schäfer und der Phys.-Techu. Reichsanstalt (J. G. W. 1900,
S. 668) liefert ein sorgfältig abgebrannter guter Glühkörper bei einem Gas-
Wohlverstanden bedeuten die
Ziffern der Spalte (A) den stünd-
lichen erforderlichen Verbrauch
„für gleiche Leuchtkraft".
Um den Vergleich zwischen
den einzelnen Zahlen [A) der Ta-
belle zu erleichtern, kann man am
einfachsten dieselben auf die Ein-
heit zurückführen und die Ver-
hältnis zahlen berechnen.
Zum Beispiel: 0,033 kg Petro-
leum entsprechen 0,018 cbm im
Anerbrenner verbrannten Gases,
alsdann entspricht 1 kg Petroleum
wieviel Kubikmeter im Auerbrenner
verbranntem G-as.
Aus der Proportion:
E. °>°18
ergibt sich das Verhältnis: 1 kg
Petroleum entspricht 0,545 cbm
Gas im Auerbrenner verbrannt.
Anf gleiche Weise findet man,
daß 1 cbm Gas, im Auerbrenner
verbrannt, 1,83 kg Petroleum ent-
spricht
Alle diese Zahlen sind in der
erwähnten Arbeit von 1898—1899
zu finden.
druck von ca. 30 mm und einem Stundeu-
verb rauch von 120 I eine Durcbschuitts-
leuchtkraft von 70 HL (1,7 1 pro Hf.-
ßtnnde), anfangs beträgt die Leuchtkraft
meist über 8(1 IK. nnd geht nach 300 Stun-
den nicht unter 60 HC. herab.
380 Vergleichende Ökonomie der verschiedenen Beleuchtungsarten
Auf noch einfachere Weise kann man sie graphisch erhalten.
Denken wir uns ein Koordinatensystem (Fig. 285), tragen auf der
Ahszissenachse die Carcelstunden und auf der Vertikalachse die
Ordinaten: Q = 0,010, Q = 0,018, Q = 0,033 usw. auf; entsprechend
den Zahlen der Tabelle I, und ziehen die Horizontalen: Q = 0,01
(entsprechend VI und IX), Q = 0,018 (entsprechend V) und Q = 0,33
(entsprechend VII) usw.
Verbinden wir die Schnittpunkte der Horizontalen mit der
Ordinate Nr. 1 mit dem 0-Punkte, so erhalten wir schräge Linien,
deren jede der betrachteten Beleuchtungsart entspricht
Der Schnittpunkt des Strahles VII mit der Horizontalen V
und der des Strahles V mit der Horizontalen VII geben uns direkt
die Verhältniszahlen 0,545 und 1,83, welche wir durch Rechnung
ebenfalls erhalten haben.
Auf diese Weise finden wir, daß 1 kg Petroleum äquivalent
ist 0,30 KW.-Stunden der Bogenlampe (Schnittpunkt des Strahles VII
mit der Horizontalen IX) oder 0,30 cbm Preßgasbeleuchtung (Schnitt-
punkt des Strahles VII mit der Horizontalen VI); 1 cbm Preßgas
wieder entspricht 3,3 kg Petroleum (Schnittpunkt des Strahles IX
mit der Horizontalen VII) usw.
Nach Maurice d'Ocagne1 ist diese graphische Darstellung
nichts anderes als ein kartesisches Koordinatensystem, das die
Gleichung von Geraden darstellt, die durch den Anfangspunkt
(Nullpunkt) gehen. Die Aufgabe, deren Lösung uns beschäftigt,
kann daher auf folgende Weise gelöst werden:
Die Menge Q einer gewissen Lichtquelle, welche nötig ist, um
eine Lichtintensität J zu erhalten, ist gegeben durch die Gleichung:
Q = S.J,
wo S den für die betreffende Lichtquelle bezüglichen Koeffizienten be-
deutet Diese Gleichung kann durch ein kartesisches Koordinaten-
system dargestellt werden, bei welchem die Horizontalen der Veränder-
lichen Qt die Vertikalen der Veränderlichen / und die vom Nullpunkt
ausgehenden schrägen Strahlen der Veränderlichen 5 entsprechen.
1 Trait6 de nomographie.
Die Kosten
881
Um einen Kostenvergleich der verschiedenen Beleuchtungsarten
zu geben, setzen wir die in Lyon üblichen Preise ein und erhalten
mit Hilfe der Tabelle I die Tabelle II.
Die Preise in Lyon sind:
pro Kubikmeter Gas .... 0,20 Frs.
KW.-Stunde 0,75
Kilogramm Petroleum . . 0,40
Kubikmeter Acetylen . . 2,00
Um den Vergleich der Zahlen (B) zu erleichtern, kann man
dieselben wieder auf die Einheit beziehen und erhält so übersicht-
lichere Verhältniszahlen. Z. B. kostet 1 Carcelstunde bei der elek-
trischen Bogenlampe 0,75 Cts., beim Petroleum 1,33 Cts.; was kostet
eine Lichtmenge, die bei Bogenlicht 1 Cts. kostet? Es ist
0,75 : 1,33 = 1 : x
1,33
99
99
99
99
99
V
oder
x =
0,75
= 1,77,
d. h. die gleiche Lichtmenge, die bei Bogenlicht 1 Cts. kostet,
kostet bei Petroleum 1,77 Cts.
Tabelle IL
Vergleich der Beleuchtungsarten in Lyon
(Kosten in Centimes angeführt)
pro 1 Carcelstunde
(rund 10 IK. -Stunden)
Verbrauch
Kosten
(B)
I. Gas. Schmetterlingsbrenner
II. Gas. Bundbrenner
III. Gas. Kundschaft mit 75°/0 verschiedener
Brenner und 25°/0 Auerbrenner . .
IV. Gas. Desgl. mit 40°/0 verschiedener und
60°/o Auerbrenner
V. Gas. Auerbrenner
VI. Gas. Preßgas mit Glühlichtbrenner . .
VII. Petroleum
VIII. Elektrizität Glühlampen
IX. Elektrizität. Bogenlampen
X. Acetylen
cbm
0,125
0,090
0,075
0,050
0,018
0,010
kg
0,038
KW.-Stdn.
0,0875
0,010
cbm
0,0075
Cts.
2,5
1,8
1,5
1,0
0,86
0,2
1,38
2,8125
0,75
1.5
382 Vergleichende Ökonomie der verschiedenen Beleucbtungs&rten
_ Die graphische Darstellung läßt Bich
auch für Tabelle DI ausführen, indem man
auf die Ordinatenachse (Fig. 286) die
Ziffern B auftragt, die Horizontalen zieht
und die Schnittpunkte mit der Ordinate I
mit dem Nullpunkt verbindet.
Der Schnittpunkt des Strahles für
Bogenlicht (IX) mit der Horizontalen für
Petroleum (VII) gibt dann direkt die
Zahl 1,77, die eben auf rechnerischem
Wege gefunden wurde; ferner 1 Cts. bei
Petroleumbeleuchtung entspricht 1,88 Cts.
bei Schnittbrennerbeleuchtung; 1 Cts. bei
Gasglühlichtbeleuchtung entspricht 5 Cts.
bei Argandbrennem usw.
Bedeutet Q die Menge der besprocbe-
H nen Lichtart (Zahlen [Ä] der Tabelle I),
"M p den Einheitspreis jeder Lichtquelle, so
* ergeben sich die Kosten P für jede ein-
zelne Beleuchtungsart aus der Gleichung:
, P^Q.p.
Ist p veränderlich, so kann diese
Gleichung ebenfalls durch ein kartesiscb.es
Koordinatensystem dargestellt werden, das
man an das erste anzeichnen kann. Die
Horizontalen Q wären die gleichen, die
Vertikalen P fielen links vom gemein-
schaftlichen Nullpunkt und die schrägen
Strahlen p liefen von diesem Punkte nach
links. 1 In unserem Falle handelt es sich
jedoch um bestimmte, unveränderliche
Einheitspreise.
1 d'Ocagne, Tratte de nomographieNr.il?,
p. 300.
Die Kosten 883
Nach d'Ocagne kann man auch die Logarithmen der beiden
Gleichungen zur Aufstellung eines doppelten Koordinatensystems
benutzen:1
logQ = logS + logJ,
log P = log Q + logi? .
Wir beschränken uns darauf, auf diese Lösung hinzuweisen für
den Fall, daß man den Einheitspreis p veränderlich annehmen sollte.
Diese beiden graphischen Darstellungen (Figg. 285 und 286)
scheinen schließlich vollständig genügend, um wie vorgeschlagen
zwischen den gebräuchlichen Beleuchtungsarten bei gleicher Leucht-
kraft vergleichen zu können. Es muß jedoch darauf hingewiesen
werden, daß die angegebenen Zahlen sich bereits geändert haben
und von heute auf morgen noch weiter ändern können, wie aus den
Messungen der neuesten Zeit hervorgeht (s. S. 371).
Die neuen elektrischen Glühlampen (N ernst, Auer, Bolton-
Tantal) haben einen weit geringeren Verbrauch als 3,75 W. pro
Einheit und Brennstunde, auch der Konsum der Bogenlampe
wurde dank der vielfachen Verbesserungen auf weniger als 10 W.
pro Kerzeneinheit und Brennstunde ermäßigt.
Die Petroleumlampe wird ebenfalls durch Glühkörper öko-
nomischer. .
Die Gasglühlichtbrenner vervollkommnen sich ebenfalls und
die zahlreichen, während weniger Jahre aufgekommenen Brenner
(von Auer, Bandsept, Denayrouze, Kern, Greyson
de Schodt usw.) verbrauchten schon 1900 weniger als 18 1 Gas
pro Carcelstunde, ohne daß es nötig war, dem Gase einen so hohen
Druck wie bei der Preßgasbeleuchtung zu geben.
Die Fortschritte der Gasglühlichtbeleuchtung tragen in nicht
geringem Maße zum Gedeihen der Gasindustrie bei; die graphischen
Darstellungen, welche dem Publikum noch wenig bekannt sind,
können gleichfalls dazu beitragen, demselben vor Augen zu führen,
daß die Gasbeleuchtung auch bezüglich der Billigkeit mit allen
anderen Beleuchtungsarten in Konkurrenz treten kann.
1 d'Ocagne, Traite de nomograpbie Nr. 89, p. 216.
884 Vergleichende Ökonomie der verschiedenen Beleachtungsarten
D. Vorteile des Auer-Llchtes.
Renck, Halle, faßte 1893 die Resultate seiner Untersuchung
wie folgt zusammen:
1. Das Gasglühlicht erspart durchschnittlich 50°/0 an Leucht-
gas, verglichen mit Schnitt- und Argandbrennern, und etwa
28°/0 gegenüber Regenerativbrennern.
2. Das Gasglühlicht verunreinigt die Luft beleuchteter Räume
viel weniger als andere Gasflammen, es produziert nur
halb so viel Kohlensäure als diese, keine oder nur ver-
schwindende Mengen unvollkommener Verbrennungsprodukte
und weniger als die Hälfte Wärme; auch blakt es nicht
3. Das Gasglühlicht produziert doppelt so viel Licht als ein
Argandbrenner und etwa viermal mehr als ein Schnitt-
brenner.
4. Es produziert zwar nicht die doppelte bezw. vierfache
Helligkeit auf darunter befindlichen Plätzen, erhöht aber
deren Helligkeit sehr beträchtlich, und um so mehr, je
weiter seitlich davon ein Platz sich befindet
5. Die Verteilung des Lichtes auf einer großen Fläche ist
gleichmäßiger als beim Argandbrenner.
6. Das Gasglühlicht besitzt einen viermal größeren Glanz als
die Flamme des Argandbrenners, es sollte daher nicht
ohne Augenschützer Verwendung finden.
7. Das Gasglühlicht ist besonders geeignet zum Mikrosko-
pieren bei künstlicher Beleuchtung.
8. Es eignet sich auch sehr gut zum Zwecke der indirekten
Beleuchtung.
9. Das Gasglühlicht hat sich auch Regenerativbrennern gegen-
über überlegen gezeigt nicht nur in Bezug auf Gasersparnis,
sondern auch durch Erzeugung größerer Helligkeit, grö&erer
Ruhe des Lichtes und Fehlen des Qualmens.
Nach diesen Ergebnissen konnte man das Auer- oder Gas-
glühlicht schon damals als eine Errungenschaft der Beleuchtungs-
Vorteile des Auer-Lichtes 385
technik bezeichnen! welche auch von der größten Tragweite für
die Gesundheit war.
Wohl auf Grund dieses Berichtes veranlaßte das Ministerium
der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten in Berlin,
daß sämtliche Uniyersitätsinstitute und Kliniken die Gasbeleuchtung
durch Einführung des Gasglühlichtes zu verbessern hätten. Durch
seine weiße Färbung sollte letzteres dem elektrischen Bogenlicht
ähnlich sein und alle Farben deutlich unterscheiden lassen, was
bei Operationen und Untersuchungen von Wichtigkeit ist; endlich
sollte sich das Auer- Licht zu photographischen Zwecken ver-
wenden lassen und namentlich zum Mikrophotographieren eignen
und in den meisten Fällen einen angemessenen Ersatz für die
elektrische Beleuchtung gewähren und diese entbehrlich machen.1
Da man also in dem Auer-Licht fortan eine gefährliche Kon-
kurrentin für das elektrische Licht erblickte, wurden Versuche
gemacht, durch Heranziehen aller möglichen Mittel die bestehende
Gefahr zu beseitigen. So z. B. wurden kleine Bogenlampen als
Ersatz für das Gasglühlicht empfohlen und deren Ökonomie in
dem Kampf gegen das Auer-Licht geltend gemacht,2 aber die
Vorzüge erwiesen sich als illusorisch.8
Hinsichtlich der Farbe des Lichtes muß noch auf den Um-
stand hingewiesen werden, daß gewisse Beschäftigungen, wie Lesen
und Schreiben, bei weißem Licht viel mehr ermüden als bei gelbem.
Hempel erklärt dieses in seinem Vortrage vor dem Bat der Stadt
Dresden damit, daß nach den Untersuchungen Königs (526)
beim Sehen ein chemischer Prozeß im Auge stattfindet, der sich
unter Vermittelung des sog. Sehpurpurs abspielt. Das Auge er-
müdet um so mehr, je stärker die chemische Reaktion ist, die im
Auge stattfindet Da nun das weiße Licht chemisch reaktions-
fähiger ist als das gelbe, wird der Sehpurpür dabei mehr abgenutzt
1 Deutsche medixin. Wochenschrift v. 27. April 1898; J. G. W. 1898,
86, S. 884—885.
• C. Heine, Elektrotechn. Zeitschr. Nr. 14 y. 7. April 1998, S. 196 u. ff.
• J. G. W. 1898, 36, S. 846—847.
Böhm, Gwgltthlloht 25
386 Vergleichende Ökonomie der verschiedenen Beleuchtungsarten
Die französischen Gelehrten Regnaalt und Foucault stellten nach
Versuchen, die sie Mitte der fünfziger Jahre d. vor. Jahrh. machten,
die Ansicht auf, daß die violetten und ultravioletten Strahlen für
das Auge schädlich seien, weil sie die Flüssigkeit des Auges zur
Fluoreszenz erregten, die Augennerven ermüdeten und die durch-
sichtigen Gewebe verändern würden. Es sind demnach die Glüh-
körper, welche eine gelbliche Färbung haben, denen mit weißer
und besonders mit grünlicher Farbe in hygienischer Beziehung
vorzuziehen, wenn auch in Bezug auf Helligkeit das umgekehrte
Verhältnis Platz greift.
Das Gutachten deutscher sowie amerikanischer Augenärzte
über das Gasglühlicht und elektrische Licht in hygienischer Be-
ziehung beweist die Richtigkeit obiger Annahmen, d. h. daß auch
in Bezug auf Augenhygiene dem Gasglühlicht Vorteile zur Seite
stehen, welche demselben seine Position im Kampfe mit dem elek-
trischen Licht noch mehr sichern.1
Eine Schülerin Nichols, Miß Ida Hill, hat einen der
älteren Auerbrenner spektrophotometrisch untersucht. Die Re-
sultate des Vergleiches mit einem Argandbrenner sollen hier
wiedergegeben werden:
Wellenlänge Verhältnis der Leuchtkräfte
r turuu
des Lichtes
Auer
Argand
Rot . ,
702
0,709
±
0,017
Gelb .
589
1,476
±
0,017
n
558
1,750
±
0,023
Grün .
500
2,395
±
0,047
Blau ,
466
2,738
±
0,036
Violett
439
8,090
±
0,073
Vergleich des
Spektrums eines Auer-
> brennen mit demjenigen
eines Argand -
brennen.
Als Mittelwert der am Bunsenpbotometer von derselben Beob-
achterin vorgenommenen Messungen ergab sich das Verhältnis der
gesamten Helligkeit der beiden Brenner:
Auer
Argand
= 1,701 ±0,015.
1 J. G. W. 39, S. 579; 43, S. 31; 44, S. 237; Österreich. Monatsschr.
f. d. öffentl. Baudienst 1900, S. 271.
Vorteile des Auer-Lichtes 387
Man erkennt also, daß der Auerbrenner erheblich mehr grüne
und blaue und erheblich weniger rote und gelbe Strahlen aus-
sendet, als der gewöhnliche Argandbrenner, und daß das Verhältnis
der Gesamthelligkeiten wesentlich durch das Verhältnis der den
grünen Strahlen beider Lichtquellen entsprechenden Leuchtkräfte
bestimmt wird.
Was den kommerziellen Wert der Farbe des Lichtes anlangt,
so läßt sich das Folgende sagen:
Eine Arbeit vonMützel1 gibt einen spektral-photometrischen
Vergleich des Auer-Lichtes mit dem elektrischen Glüh- und Bogen-
licht sowie mit dem Sonnenlicht, deren Resultat wie folgt zu-
sammengefaßt wird: Das Auer-Licht ist der Glühlampe gegen-
über reich an grünen, arm an roten Strahlen, im Vergleich
mit dem Bogenlicht und Sonnenlicht dagegen reich an Rot und
Orange, arm an Blau und Violett.
Hiermit in Übereinstimmung ist die autoptische Beobachtung
der Farbentöne dieser verschiedenen Lichtquellen, die man ja in
den Straßen der Großstädte zur Genüge, gewiß nicht zum Vorteil
des Straßenbildes, nebeneinander zu sehen bekommt. Stets scheint
auch das weißeste Auer-Licht gegenüber dem elektrischen Glüh-
licht, hauptsächlich durch Kontrastwirkung, einen leisen Stich ins
Grüne zu haben, während im - Gegensatz dazu die Glühlampe
geradezu unangenehm rot erscheint Es läßt sich nicht leugnen,
daß das Bogenlicht in dieser Beziehung doch immer die schönste
Wirkung erzielt, und es würde das Auer-Licht noch sehr ver-
bessern, wenn man ihm den Reichtum an grünen Strahlen nehmen
oder seine Paralysierung durch Zuführung komplementärer roter
Strahlen erreichen könnte. Bei Anwendung von Schutzgläsern
(s. L. v. Bruers, belg. Patent Nr. 109 080 v. 21. März 1894), deren
man sich oft bediente, wäre letzteres unschwer möglich. Man
müßte eine Glasfarbe — und zwar wissenschaftlich — feststellen,
welche die überflüssigen grünen Strahlen bei ihrem Durchgang zu
Weiß ergänzte. Die bisher für diesen Zweck bestimmten Rosa-
1 Elektro techn. Zeitßchr. 1894, Nr. 35.
25
388 Vergleichende Ökonomie der verschiedenen Beleuchtungsalten
gläser schießen weit über dieses Ziel hinaus und wirken geradezu
störend. Übrigens scheint hierbei auch die Beschaffenheit des
Gases einen bedeutenden Einfluß auszuüben. Nach Krügers (1893)
Angaben hat das Auer-Licht in Braunschweig bei sehr gut ge-
reinigtem Qas eine durchaus weiße Farbe, während es in Hamburg,
wo früher ein weniger gutes Gas erzeugt wurde, entschieden grün-
liche Farbe gezeigt hat.
Es dürfte von Interesse sein, auch das Folgende über den
kommerziellen Wert der Farbe des Lichtes hier einzuschalten.
Bei sehr schwacher Beleuchtung ist das gelbe Licht von er-
heblich größerem Werte für die Erhöhung der Sehschärfe als das
bläuliche. Mac6 de Lepinay und W. Nicati1 fanden, daß, wenn
blaues und gelbes Licht photometrisch als gleich geschätzt wurden,
man wohl noch mit dem gelben, nicht aber mit dem blauen Lichte
lesen konnte. Wenn es sich aber darum handelt, Farben zu unter-
scheiden oder jene Arbeiten vorzunehmen, welche sonst nur bei
Tageslicht vorgenommen werden können, so kann man sich mit
großem Vorteile des Acetylenlichtes bedienen, denn dieses soll
nach Erdmann8 die Farben in keiner Weise verändern, sondern
dieselben genau wie bei Tageslicht erscheinen lassen. Im Acetylen-
licht sind eben sämtliche Farben gleichmäßig vertreten, und trotz
seiner rein weißen Farbe ist es auch reich an roten Strahlen,
welche dem elektrischen Bogenlicht fast völlig fehlen. Nach Erd-
manns Untersuchungen ist das Intensitätsverhältnis Bot: Grün
beim Acetylenlicht ungefähr 3 : 4. 8
Was die Größe der Fläche betrifft, auf welche sich die Abgabe
des Lichtes verteilt, so ist dieselbe beim Auer-Licht nicht wesentlich
kleiner als bei einer gewöhnlichen Rundbrenner-Gasflamme. Eon
Vergleich aber mit der elektrischen Glühlampe, in welcher die
starke Lichtabgabe bekanntlich nur auf den äußerst dünnen Kohlen-
faden beschränkt ist, fällt für das Auer-Licht höchst günstig aus.
1 J. G. W. 1893, 36, S. 227.
1 Chem. Ind. 1898, Nr. 24; J. G. W. 1899, 42, S. 46—47.
* b. auch Datide, Zeitschr. „Acetylen in Wissenschaft u. Industrie4*
1898, 1, S. 210; Frank, ibid. S. 225.
Vorteile des Auer-Lichtes 389
Nach v. Oechelhäuser1 hat der Glühkörper etwa 2000 qmm
glühende Fläche. Wenn man dafür 60 Kerzen als größte Helligkeit
annimmt, so kommen also auf eine Kerzenhelligkeit etwa 33 qmm
Leuchtfläche, bei der elektrischen Glühlampe aber nach Bernstein9
auf eine Kerze etwa 4 qmm8 des glühenden Kohlenbügels. Hier-
nach empfängt das Auge beim Auer-Licht dieselbe Strahlenmenge
von einer etwa achtmal so großen Fläche als beim elektrischen
Glühlicht und kann deshalb die Lichtwirkung leichter aufnehmen.
Auf alle Fälle ist es nicht nötig, das Auer-Licht mehr abzu-
blenden als das elektrische Glühlicht.
Es muß hier noch ein, wenn auch bereits abgetanes, Vorkommen
erwähnt werden. Die französische Zeitschrift „La Lumi&re 61ectrique"
brachte Mitte der neunziger Jahre d. v. Jahrh. eine entstellte Unter-
suchung des französischen Physikers Grähant4 über die angeb-
liche Gesundheitsschädlichkeit der Gasglühlichtbeleuchtung, die in
viele Tageblätter überging. Grähant sollte nämlich durch Versuche
nachgewiesen haben, daß bei Verwendung gewöhnlicher Brenner
nicht die geringsten Spuren von Kohlenoxydgas in den Verbrennungs-
produkten enthalten seien, bei Gasglühlicht dagegen in beträcht-
licher Menge. Gröhant hatte indessen nur festgestellt, daß die
unverdünnten Verbrennungsprodukte des Auerbrenners 0,023 °/0
Kohlenoxyd enthalten, ein Gehalt, der kaum die Grenze der Giftig-
keit erreicht,5 und stellte nun Versuche an, ob die gefundene
Kohlenoxydgasmenge hinreichend sei , Vergiftungserscheinungen
hervorzurufen, wenn der Brenner seine Abgase in die Zimmer-
luft abgibt. Er fand nach siebenstündiger Brenndauer eines
Auerbrenners in einem abgeschlossenen Zimmer von 51 cbm In-
halt einen Kohlenoxydgehalt der Luft von 0,0028 °/0> eine
Menge, welche durchaus vernachlässigt werden kann. Bei einem
1 J. G. W. 1892, S. 703.
* Die Umwandlung des elektrischen Stromes in Licht. Hamburg 1891.
* bei 8,5 W. pro HL — 6 qmm.
4 C. r. 1894 vom 9. und 20. Juli, S. 349.
6 Vgl. auch W.Sachs. Die Kohlenoxyd- Vergiftung. Braunschweig 1900,
Vieweg.
390 Vergleichende Ökonomie der verschiedenen Beleuchtungsarten
späteren Versuche fand er einen Kohlenoxydgehalt von nur
0,0003 o/o-1
Lewes hat in einer Vorlesung vor der Society of Arts am
22. Dezember 1890 mitgeteilt, daß er in den Verbrennungspro-
dukten leuchtender Gasflammen 1,189 °/0 Kohlenoxyd und 0,072°/o
Grubengas, in den entleuchteten Flammen 0,006 °/0 Kohlenoxyd
und 0,003 °/0 Grubengas gefunden hat. Auch in den hygienischen
Instituten in Marburg und Halle, sowie im chemischen Laboratorium
des Technikums in Winterthur wurden Versuche angestellt, welche
die gänzliche Abwesenheit von Kohlenoxyd nachwiesen.
Die eingehenden Untersuchungen Geelmuijdens im physio-
logischen Institut der Universität Kristiania über die Verbren-
nungsprodukte des Leuchtgases und deren Einfluß auf die Gesund-
heit2 machten allen Bestrebungen ein Ende, welche darauf aus-
gingen, unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Bestrebungen
eine große, segensreich wirkende Industrie zu verdächtigen und in
ihrer Entwicklung zu hindern.
Bei der Prüfung auf flüchtige, Säuren, die, außer der bei Ver-
brennung des Leuchtgases sich bildenden schwefligen Säure und
Kohlensäure, entstehen können, wie z. B. Blausäure, konnte indessen
keine Spur derselben gefunden werden. Schweflige Säure und
Kohlensäure waren nur in den gewöhnlich sich bildenden, unschäd-
lichen Mengen vorhanden; nur salpetrige Säure, die sich in ganz
geringen Mengen bei der Verbrennung in der Luft bei Gegenwart
von Wasserdampf als Oxydationsprodukt des Stickstoffs bildet, war
beim Auerbrenner in noch geringerem Maße als sonst vorhanden.
Obgleich Arsenverbindungen nie im Leuchtgas nachgewiesen sind,
wurden auch dahingehende Versuche angestellt, indessen konnte
keine Spur von Arsenverbindungen nachgewiesen werden. Auch
das bei Abkühlung der Verbrennungsprodukte sich bildende Wasser
wurde untersucht, und damit Einspritzungen unter die Haut eines
Tieres vorgenommen; dasselbe wurde direkt durch die Ohrenvenen
1 Journ. de l'eclairage au gaz, 1894, Nr. 18, p. 349 u. 350; J. G. W.
37, S. 505, 706; das. 39, S. 578-
1 J. G. W. 36.
Vorteile des Auer-Lichtes 391
in die Blutbahn eingespritzt, ohne daß die geringste Reaktion statt-
gefunden hätte (s. auch 43, 74, 155, 220, 237, 336).
Fernere eingehende Prüfungen der Luft in Wohn-, Fabrik-
und Ausstellungsräumen mit Gasbeleuchtung nach allen Richtungen
hin ergaben, daß bei Gasbeleuchtung sowohl die Kohlensäure- als
die Wärmeentwicklung unter allen Umständen geringer als bei Kerzen-
licht und unter Umständen auch geringer als bei Petroleumbeleuch-
tung ist. Bei der Anwendung von Auerbrennera stellen sich die
Verhältnisse noch besser als bei einer guten Petroleumlampe, welche
in dieser Hinsicht als die zweckmäßigste Beleuchtung angesehen
werden kann.1
In neuester Zeit wurde dem Museum und der Schule des
Kunstkomitee8 der Birmingham-Korporation die Frage der Be-
leuchtung des Museums und der Kunstgalerie Torgelegt, und
das Elektrizität^- und Gaskomitee wurden aufgefordert, die zurzeit
besten Brennerformen, die es auffindig machen könne, festzustellen.
Das Ergebnis war, daß das Gaskomitee die Überlegenheit
der Beleuchtung mit Glühlicht (Kernbrennern) und gleich-
zeitiger Ventilation bewies.
Da der Glanz dieser Beleuchtung nicht zu leugnen war, so
wurde von Seiten der Elektriker eingewendet, daß die Verwendung
von Gas den Gemälden schädlich sei; zur Stütze dieser Ansicht
wurde die Behauptung aufgestellt, daß die Besitzer wertvoller
Gemälde dieselben nicht zur Ausstellung in gasbeleuchteten Galerien
überlassen wollten. Unter diesen Umständen wurde beschlossen,
die Angelegenheit sorgfältig zu prüfen. Mit dieser Autgabe wurde
Dr. Percy F. Frankland, Professor der Chemie an der Universi-
tät in Birmingham, betraut.
Nach langen und exakten Untersuchungen kommt dieser Ge-
lehrte zu dem Schluß, daß man auch in Gemäldegalerien der Gas-
glühlichtbeleuchtung den Vorzug vor der Beleuchtung mit elektrischen
Bogenlampen geben muß. Obgleich das elektrische Bogenlicht keine
Schwefelverbindungen erzeugt, so entstehen doch Ozon und Stick-
1 J. G. W. 39, S. 580
392 Vergleichende Ökonomie der verschiedenen Beleuchtnngsarten
stoffoxyde, deren schädliche Wirkung auf Gemälde bekannt ist.
Um diese Vorteile, welche die Gasglühlichtbeleachtung mit sich
bringt, voll auszunutzen, ist es natürlich notwendig, daß die Luft,
welche durch den verstärkten Zug, den das Gas erzeugt, in den
Raum gezogen wird, nicht unventilierten oder schlecht ventilierten
Gasflammen ausgesetzt gewesen ist, da sonst die Verbrennungs-
produkte derselben durch die Galerie zirkulieren würden.1
Was den weißen Beschlag des Lampenzylinders betrifft, so
hat die allerorten gemachte Erfahrung gezeigt, daß die Lampen-
gläser über dem Auer-Licht viel länger klar bleiben, als beim
gewöhnlichen Rundbrenner.
Ein fernerer Beweis für die Unschädlichkeit der Verbrennungs-
produkte des Gases oder, wenn man will, für die Verbesserung
der Brennervorrichtung ist der Umstand, daß man von dem Vor-
urteil zurückgekommen ist, daß in Räumen, in welchen Gas ge-
brannt wird, Pflanzen nicht gezogen werden könnten. In den
meisten Blumengeschäften besteht Gasbeleuchtung, und es ist nie
eine Klage über Pflanzenverderbnis laut geworden.1
Vor etwa 20 Jahren hat der verstorbene William Siemens
eine Reihe von Versuchen über den Einfluß von elektrischem Licht
auf die Vegetation angestellt. Ähnliche Versuche mit Gasglühlicht
hat 1901 J. J. Willis in „Gardners Chronicle" beschrieben.8 Die-
selben sind von L. C. Gorbett in einem Gewächshaus in den
Jahren 1895 — 1899 mit Salat (Lattich), Rettichen, Spinat, To-
maten, Zuckerrüben und Kohlsetzlingen ausgeführt worden. Als
Lichtquellen dienten acht Auerlampen, die von Zeit zu Zeit an
andere Stellen gehängt wurden, um die Belichtung an allen Punkten
gleichmäßig zur Wirkung zu bringen. Die Versuche wurden mit
sehr großen Mengen von Pflanzen angestellt, bei Lattich z. B. mit
10 000 Stück, von 12 Aussaaten stammend. Die im künstlichen
Licht gewachsenen Pflanzen waren größer, schwerer, fleischiger
und rascher ausgewachsen als die unter gewöhnlichen Bedingungen
1 J. Gas L. 1902, p. 276—277; J. G. W. 1903, 46, S. 396—896.
■ J. G. W. 39, S. 580.
8 J. Gas L. 1. Jan. 1901, p. 29 J. Gk W. 44, S. 70.
Vorteile des Auer-Lichtes 398
gewachsenen Pflanzen der gleichen Saat; z. B. wogen einmal
400 Pflanzen nach 46 Nächten in künstlichem Licht 31,1 kg, die
gleiche Zahl derselben Aussaat, in natürlichem Licht gewachsen, nnr
22,5 kg; erstere waren also um 38,75 °/0 überlegen. Bei Rettichen
wurde wesentlich nnr der Blätterwachs begünstigt, während die
Wurzeln nur wenig beeinflußt wurden; dagegen zeigten die Bettich-
pflanzen sehr starken Heliotropismus. Spinat wuchs sehr viel
rascher und kräftiger. Tomaten gaben keine größere Gewichts-
ausbeute an Früchten, aber die Pflanzen kamen 8 — 18 Tage früher
zum Blühen und die einzelnen Früchte wurden größer als gewöhn-
lich. Bei Zuckerrüben war der Krautwuchs und der Zucker-
gehalt der Rüben größer als sonst, doch wuchsen die größeren
und schwereren Buben unter normalen Bedingungen. — Im all-
gemeinen war der größte Einfluß des Lichtes in einer Entfernung
yon 3,6 — 4,9 m von der Lichtquelle zu bemerken, er erreichte bis
7,3 m sein Minimum. Schädigende Einflüsse des Gasglühlichtes
konnten nicht beobachtet werden.
Infolge der soeben beschriebenen großen Vorzüge ist die An-
wendung des Gasglühlichtes eine ganz generelle geworden und er-
leidet nur wenige Ausnahmen in solchen Fällen, bei welchen die
Lampen starken Erschütterungen ausgesetzt sind.
E. Rückblick.
Nach diesen vergleichenden Betrachtungen tritt an uns die
Frage heran, welchem Lichte wir den Vorzug geben würden, wenn
wir uns für eines zu entscheiden hätten. Hierüber entnehmen wir
den Schollmeyerschen (83) Ausführungen das Folgende:
Die Olbeleuchtung gehört zu den abgetanen Dingen, die man
nur noch mit einem mitleidigen Achselzucken erwähnen hört
Die Petroleumlampe ist dasjenige Beleuchtungsmittel, das
heute noch immer die herrschende Stelle einnimmt Wenn sie
auch in vielen Fällen dem elektrischen Lichte und der Gasbeleuch-
tung hat weichen müssen, so ist sie doch noch immer die Licht-
quelle des kleinen Mannes, und so lange sie dies bleibt, wird ihr
394 Vergleichende Ökonomie der verschiedenen Beleuchtungsarten
eine hohe Bedeutung zukommen. Das Petroleum ist billig und die
Petroleumlampe kann man hinstellen, wohin man will, sie bedarf
keiner besonderen Zuleitungen und ihr Licht ist für das Auge
angenehm. Es wäre recht zu wünschen, daß es der modernen
Technik, die im Auffinden neuer Lichtquellen eine wahrhaft fieber-
hafte Tätigkeit entwickelt, recht bald gelingen möge, das Petra-
leum zu verdrängen, denn es wäre von nicht zu unterschätzen-
der volkswirtschaftlicher Bedeutung, wenn wir durch seine Ent-
behrlichkeit vom Auslande unabhängig werden wurden (s. S. 54).
Das Leuchtgas ist das älteste der modernen Beleuchtungsmittel.
Wir haben gesehen, wie die Gastechnik, aufgerüttelt durch den
Siegesjubel der Elektrotechniker (s. S. 13), aus langem Schlafe
erwachte und in kurzer Zeit die gefährliche Konkurrenz nicht
nur einholte, sondern sie zum Teil sogar überflügelte und durch
das Auersche Gasglühlicht aus mancher Position wieder verdrängte,
in der das elektrische Licht bereits festen Fuß gefaßt zu haben
glaubte.
Wenn wir heute vom . Gaslichte sprechen, so meinen wir da-
mit den Gasglühlichtbrenner, da er tatsächlich bereits als die
normale Gasbeleuchtung angesehen werden kann oder dies doch
sicher in Zukunft werden wird. Wie sich die Kosten der Gas-
glühlichtbeleuchtung gegenüber anderen Beleuchtungsarten stellen,
haben wir in diesem Abschnitt gesehen. Es dürfte als feststehend
zu erachten sein, daß unter den heutigen Preisverhältnissen Gas-
glühlicht und elektrisches Bogenlicht hinsichtlich der Kosten für
die gelieferte Lichteinheit gleichwertig sind. Nun läßt sich aber
das elektrische Bogenlicht dem Gebrauche nicht so anpassen, wie
dies mit dem Gasglühlicht möglich ist, weil sich Bogenlampen in
so kleinem Maßstabe, daß deren Lichtmonge der eines Gasglühlicht-
brenners normaler Größe entspricht, bis jetzt nicht ausführen
ließen (die in neuester Zeit konstruierten kleinen Bogenlampen
„Rignon" und „Liliput" [s. S. 385] besitzen noch immer größere
Lichtstärke als der gewöhnliche Gasglühlichtbrenner). Von diesem
Gesichtspunkte aus ist also das Gasglühlicht dem Bogenlicht noch
immer überlegen. In weit höherem Maße ist dieses gegenüber
Rückblick
395
dem elektrischen Glühlicht der Fall, wie wir vorstehend bereits
ausgeführt haben. Indessen steht die Elektrizität als Beleuchtuugs-
mittel immerhin erst im Beginne ihrer Entwicklung, und jeder Tag
kann neue epochemachende Erfindungen bringen, wie wir dieses
gerade in jUngster Zeit durch Boltons Tantallampe L erfahren
Kig. 290. Fig. 291.
haben, so daß eich das heutige Verhältnis vielleicht überraschend
schne.l zu ihren GuDSten verschieben kann.
Über das Spiritus- und Petroleum glühlicht (s. S. 323 u. f.)
ist hier nicht mehr viel zu sagen. So sehr es auch vom wirt-
1 J. G. W. 1906, :
396 Vergleichende Ökonomie der verschiedenen Beleuchtungsarten
schaftlichen Standpunkt« mit Freuden zu begrüßen wäre, wenn es
der Spiritus wäre, der das Petroleum verdrängen wurde, so ist
daran vorläufig doch noch nicht zu denken (s. S. 54), obgleich
Fig. 292.
Fig. 293.
Fig. 294.
der Einführung des Spiritusglühlichtes schon heute nichts mehr
entgegensteht (s. S. 329), indem sich dasselbe nicht teurer, son-
dern eher billiger stellt als das Petroleumglühlicht.
Die gasselbsterzeugenden Lampen1 (Fig. 287
bis 295) haben besonders als Arbeitslampen in
Werkstätten und dergl. vielfach Verwendung ge-
funden, was sie wohl besonders ihrer Handlich-
keit zu danken haben. Die offenen Brenner (Fig. 287
bis 291) können bezüglich der Kosten mit der Pe-
troleumbeleuchtung nicht konkurrieren. Werden
dagegen Glübkörper verwandt (Fig. 292— 295^
so ist das erzeugte Licht, das dem gewöhn-
lichen Oasglühlicht nicht nachsteht, wenn der
Helligkeitsgrad berücksichtigt wird, dem Pe-
'e' troleumlicht an Billigkeit überlegen. Dagegen
ist es unter allen Umständen teurer als das gewöhnliche Gas-
. Anmerkung S. 398.
RUckblick 397
gluhlicht and kann mithin nnr in solchen Fällen mit Vorteil ver-
wendet werden, wo Anschluß an eine Gasanstalt nicht zu haben ist.
Die Gaserzeagungsmaschinen1 (Fig. 296) haben vielleicht noch
eine Zukunft Wenn auch die Kosten für Gasgltlhlicht sich bei
Verwendung der Gasmaschinen höher stellen, als bei Verwendung
von Steinkohlengas, so läßt sich doch nicht übersehen, daß diese
Beleuchtungsart in vielen Fällen große Vorteile gewähren wird.
Das Acetylenlicht ist nächst dem elektrischen Bogeolicht die
schönste der modernen Lichtarteu; es ist billiger als das elektrische
Glühlicht, kann aber bis jetzt weder mit dem Petroleumlicht noch
mit dem GasglUhlicht konkurrieren. Dagegen ist es sehr wohl im-
stande, die Konkurrenz sowohl mit
den gasselbsterzeugenden Lampen als
auch mit den Gaserzengungsmaschinen
aufzunehmen. Wer zwischen den drei
letzterwähnten Lichtarten die Wahl hat,
dem rät Schollmeyer (88) zur Ein-
richtung der Acetylenbolcuchtung, zu-
mal mit Sicherheit zu erwarten ist,
daß der Preis des Calciumcarbids in-
folge der rasch zunehmenden Produk-
. ... . Fig. 296.
tiou bald wesentlich niedriger sein wird.
Nach diesen Betrachtungen drängt sich uns die Frage auf:
welches Licht wird endlich Sieger bleiben und die übrigen Licht-
arten verdrängen? Elektrizität, Leuchtgas, Petroleum, Spiritus
und Acetylen sind in einen scharfen Wettbewerb getreten. Hellig-
keit liegt mit der Wohlfeilheit im erbitterten Kampfe, leichte Ver-
wendbarkeit mit der umständlichen, an den Ort gebundenen Ein-
richtung.
Wie schon des öfteren die Ansicht ausgesprochen wurde,
wird keine der bestehenden Lichtarten die andere eo bald gänzlich
verdrängen. Das Versorgungsgebiet ist zu groß, und wenn selbst
noch mehr neue Lichtquellen auftauchen sollten, so ist für alle
■ s. Anmerkung 6. 898.
398 Vergleichende Ökonomie der verschiedenen Beleuchtungsarten
Raum, und alle können recht wohl nebeneinander bestehen; es
müßte denn sein, daß einmal ein Licht gefunden würde, das an
allen Orten gleich wohlfeil zu haben und in allen Fällen, wo man
es braucht, gleich vorteilhaft zu verwenden wäre. Und diese Vor-
aussetzung trifft bisher für keine der modernen Beleuchtungs-
methoden bedingungslos zu (83).
Anmerkung.
1) Die gasselbsterzeugenden Lampen bestehen aus einem Be-
hälter (s. Fig. 289, 290, 294 u. 295) zur Aufnahme des flüssigen
Brennstoffes (Gasolin z. B.), einem Abflußrohr, einem Absperrhahn
und dem Brenner mit der Anheizschale (Fig. 287, 288, 291, 292 u.
293). Letztere sind derartig konstruiert, daß der in den Brenner ein-
laufende Brennstoff vergast wird (s. Spiritus- und Petroleumglühlicht).
2) Während bei allen bisher angeführten Systemen für flüssige
Brennstoffe immer Einzellampen Verwendung finden, deren Flüssig-
keitsbehälter täglich gefüllt werden muß, will die Amberger Gas-
maschinenfabrik den Betrieb einer beliebigen Anzahl von Lampen
zentralisieren, sie von einer gemeinsamen Quelle aus mit dem
Brennstoff versorgen, was da, wo es sich um eine größere Anzahl
von Lampen handelt, zweifellos aus mehr als einem Grunde
rationell genannt werden muß (83).
Schon seit langer Zeit hat man Leuchtgas durch ein Ge-
misch von Luft mit Dämpfen leicht flüchtiger, bei gewöhnlicher
Temperatur flüssiger Kohlenwasserstoffe hergestellt Man bezeichnet
derartiges Gas gewöhnlich mit „Leuchtgas", in neuester Zeit mit
„Aerogengas" (s. S. 839), während man das Verfahren selbst auch
wohl „Luftkarburierung" nennen hört Die meisten für diesen
Zweck hergestellten Apparate wiesen derartige Mängel auf, daß
ihnen eine allgemeine Einführung in die Praxis von vornherein ab-
gesprochen werden mußte. Die von der Gasmaschinenfabrik Amberg
konstruierten Apparate haben sich sehr bewährt, so daß man die
Aufgabe, abgelegene Häuser, Hotels, Fabriken, Bahnhöfe usw.
ebenso ausgiebig zu beleuchten wie durch Steinkohlengas, wohl
als gelöst ansehen darf.
Rückblick 399
Der Apparat (Fig. 296) besteht im wesentlichen aus dem
sog. Karburator, d. h. dem eigentlichen Gaserzeuger, der mit
Gasolin, bezw. Hydririn (Petroleumdestillat) gefüllt wird, und einem
Heißluftmotor, der in Verbindung mit einer Pumpe die zur Er-
zeugung des Gases nötige Luft beschafft. Der kleine Heißluft-
motor wird durch einen Bunsenbrenner in Betrieb gesetzt, dem
seinerseits wieder vom Apparat selbst das Gas zugeführt wird.
Die Gaserzeugungsmaschine erzeugt nicht mehr Gas als ver-
braucht wird, beim Abstellen aller Flammen nur soviel, als für
ihre eigene Heizflamme nötig ist, arbeitet mithin sehr sparsam,
so daß sie eine vielseitige Verwendung in der Beleuchtungspraxis
finden wird.
Neunter Abschnitt.
Vorrichtungen zur Sicherung der
Gasglühllchtbeleuchtung\
I. Stoßfänger.
Trotzdem die Haltbarkeit der Glühkörper in den letzten Jahren
eich in einer Weise verbessert hat, wie man es wohl zur Zeit des
ersten Auftretens der Glühlichtbeleuchtung kaum für möglich hielt,
gibt es doch noch Fälle, wo auch heute Gasglühlichtbeleuchtung
ohne besondere Vorrichtungen zum Schutz der Glühkörper gegen
Erschütterungen und Stöße nahezu oder ganz unmöglich ist. Diese
Vorrichtungen bestehen naturgemäß in federnder Befestigung ent-
weder der Brenner oder der ganzen Beleuchtungskörper.
In einfacher Weise wollte man eine elastische Befestigung
des Brennerkopfes erzielen, indem man anstatt der vier runden
Luftlöcher in dem Fuße der Brennerröhre drei um einen Drittel-
kreis verschobene Schlitze anbrachte (858). Bei einer anderen Kon-
struktion (696) ist das Brennerrohr nicht direkt auf die Gasdüse
aufgeschraubt, sondern durch eine federnde Spirale mit einem be-
sonderen Bing verbunden, welcher seinerseits erst auf die Düse
aufgeschraubt wird, so daß Brennerrohr und Düse sich einander
nicht direkt berühren.
An Orten, wo wegen sehr starker Erschütterungen, wie auf
eisernen Brücken usw., Gasglühlicht bis vor kurzem nicht gebrannt
werden konnte, empfiehlt es sich, eine der folgenden Konstruktionen
zu verwenden.
Die Hirn me Ische (858) Membranaufhängung für Hange-
laternen, bezw. Membranaufstellung bei Stehlaternen besteht aas
Stoßfänger 401
einer kupfernen Kapsel mit eingedrückten Rillen. Die Kapsel,
die vollkommen gagdicht ist, stellt durch zwei Muffen die Ver-
bindung von Laterne oder Lüster mit der Gaszuleitung her; hier-
durch wird sowohl eine senkrechte wie seitliche Federung erzielt,
so daß Belbst starke Stöße ausgeglichen werden. Durch Anordnung
zweier Konusse, zwischen denen ein genügender Spielraum vor-
gesehen ist, bo daß sie sich gewöhnlich nicht berühren, ist ferner
dafür gesorgt, daß die Laterne, bei event, Bruch
der Kapsel, nicht herabfallen kann, und da-
durch ein gasdichter Abschluß besteht.
Vielfach bewährt haben sich, u. a. bei der
öffentlichen Beleuchtung in Berlin und Leipzig,
die den gleichen Zweck verfolgenden, federnden
Gaszuleitungarohre (Rohrfedern D.R.P. 91084). '
Diese aus leicht federndem, gutgeglühtem, naht-
losem Messingrohr hergestellten Spiralen werden
zwischen Gaszuleitang und Beleuchtungskörper
eingeschaltet, so daß letztere entweder hängend
oder stehend getragen werden (Fig. 297). Um das
Zielmöglichst vollkommen zu erreichen, ist es not- /j
wendig, daß die Stärke der Rohrfeder der Größe
der Belastung entsprechend gewählt wird (858).
Ahnliche Konstruktionen verdeutlicht Fig. 298.
Eine ganz andere Konstruktion zeigt der in
Fig. 299 und 300 abgebildete Apparat (D.R.P.
117516), der folgendeEinrichtung(869,875) hat
Das mit dem Düsongewinde versehene
Unterteil hat vier schalenförmige Vertiefungen, in welchen 4 Kugele
liegen. Aiif diese Kugeln legen sich ebensoviele schalenartige Ver-
tiefungen des Oberteiles, mit welchem das nach unten erweiterte Misch-
rohr fest verbunden ist Um letzteres legt sich eine Spiralfeder, über
welche die Kapsel gesteckt wird, der Brennerkrone eine Auflage
bietend. Um ein Auseinanderfallen von Ober- und Unterteil zu
vermeiden, ohne die freie horizontale Beweglichkeit zu beein-
1 J. U. W. 1897, S. 655.
402
Vorrich langen lur Sicherung der Glühlichtbeleuchtang
trächtigen, ist mit dem Unterteil ein Deckel verbunden, dessen
Ränder über die oberen Schalen greifen. Auf das Mischrohr kann
noch ein Sieb gesteckt werden, welches den Staub zurückhält.
Keiths Stoßfänger.
Fig. 298.
Erleidet nun das Gasrohr, auf welchem ein mit beschriebenem
Stoßfänger versehener Glühlichtbrenner befestigt ist, in irgend
einer Richtung einen Stoß, den wir uns in eine senkrechte and
Stoßfänger 403
eine wagerechte Komponente zerlegt denken, so vermeiden die
seitlich frei beweglichen Engeln die Übertragung des horizontalen,
die Feder die des vertikalen Stoßes anf den Glühkörper.
Die Vorrichtung wird auch
in Verbindung mit besonderen
Hahn- und Zündflammenvor-
richtungen (Fig. 300) ausge-
führt, so daß der Apparat so-
wohl für Innen- als Straßen-
beleuchtung verwendbar ist.
Der soeben beschriebene
Hu dl ersehe Apparat zeichnet
sich namentlich dadurch aus,
daß er kurze horizontale, einem C
Zittern ähnliche Erschütte-
rungen sehr gut aufnimmt Es
kommt indessen auch vor, daß
die Brenner in verhältnis-
mäßig langsame nnd sehr
Fig. 299. Fig. 300.
große Schwingungen versetzt werden, wenn z. B. eine Laterne auf
stark schwingenden Eonstruktionsteilen einer eisernen Brücke steht,
oder wenn die auf Kandelabern befestigten Straßenlaternen durch
404 Vorrichtungen zur Sicherung der Gaeglahlichtbeleucbtong
einen Sturm in heilige Schwingungen geraten. Unter solchen Um-
ständen versagt dieser Hudlersche Stoßfanger. Die Aufgabe, Er-
schütte ningcn j eder Art, mögen dieselben kurz oder lang sein, auf-
zunehmen, ist dagegen
durch den in Fig. 301
und 302 ■ abgebilde-
ten Pendelbrenner, der
ebenfalls von Hudler
konstruiert ist, als ge-
löst zu betrachten. Das
Prinzip dieses Brenners
beruht auf der Tatsache,
daß der Aufhängepunkt
eines Fadens, an dem
ein schwerer Körper
befestigt ist, in sehr
lebhafte horizontale
Schwingungen versetzt
werden kann, ohne daß
an dem aufgehängten
Körper infolge seiner
Trägheit eine Bewegung
wahrzunehmen ist. Der
hängende Teil des Pen*
delbrennere ist der
eigentliche Brenner mit
Mischrohr, an dessen
unterem Ende eine
schwere Scheibe be-
festigt ist Die Galerie,
die mit dem eigentlichen
Brenner nicht verbun-
den ist, ruht auf drei gebogenen, an der DUee befestigten Trägern
und trägt selbst mittels dreier Kettchen die erwähnte Scheibe nebst
1 ü. Beleucht 1904, 10, S. 251—252.
Stoßfänger 405
Brenner. Durch diese Scheibe ist der Schwerpunkt derartig tiefer
gelegt, daß ein event. Stoß von der Düse wohl anf die Galerie, aber
von dieser nicht anf die Scheibe bezw. Brenner weiter übertragen
wird. Auf demselben Prinzip beruht der in Fig. S02 abgebildete Bren-
ner. Die Galerie steht hier durch drei gebogene Träger mit einem
Ringe in Verbindung, der die Befestigung auf der DOse durch einen
Bajonettverschluß und
eine Klemmschraube
vermittelt Auf diesem
Ringe ist ein Blechring
aufgeschraubt , durch
dessen Drehung sich die
Größe der ringförmigen
Öffnung regulieren läßt,
die den Luftzutritt zur
Düse vermittelt. Die
Benutzung dieser Vor-
richtung gestattet, den I
Pendelbrenner sowohl |
als Normal- wie alsl
Starklichtbrenner zu ge-
brauchen. An dem unte-
ren Teil des Brenner-
kopf es ist ein weites
Pig 302.
Rohr befestigt, das den
Zweck hat, den Schwerpunkt des anf einer Spiralfeder ruhenden
Brenners in die Ebene des Stützpunktes zu vertiefen, um dadurch
auch jenen kleinsten Bewegungen entgegenzuwirken, welche durch
den Spielraum zwischen Misch- und Brennerrohr entstehen könnten.
Sollen Lochzylinder zur Verwendung kommen, bo wird der Luft-
abschluß der Galerie durch zwei flache Blechringe von verschiedener
Größe, die aufeinander gleiten, bewirkt Ist die Anwendung einer
Daaerzündflamme erwünscht, so wird auf die gebräuchlichen Klein-
stellhähne ein Paßstück geschraubt, während das Zündröhrchen
einen der drei Bogenträger bildet (Fig. 301). Das obere Ende des-
406 Vorrichtungen rar Sicherung der Gasgluhlichtbeleuchtung
selben ist parallel zur Brennerachse und geht dicht an der inneren
Zylinderwandung entlang, so daß das Zündflämmchen quer gegen
den Brenner schlägt. Die Beweglichkeit des Brenners ist also
durch die Anordnung der Zündflamme in keiner Weise beeinflußt
Ferner vgl. Lit. Nr. 846», 685, 697, 749, 768, 812, 827», 847, 862, 868.
Gasglühlichtbrenner mit federnd gelagertem Brennerkopf; D.R.P. Nr. 115682
y. 4. Juni 1899; Z. Beleucht 1901, 7, S. 22. Gasglühlichtbrenner mit federnd
auf dem Mischrohr gelagertem Brennerkopf; Z. Beleucht 1901, 7, S. 129—130.
Erschütterungsfreier Gasglühlichtbrenner; D. R.P. Nr. 119905; Z. Beleucht-
1901, 7, S. 194—195. Stoßfangvorrichtung für Gasglühlichtbrenner. D. R. P.
Nr. 145 803; Z. Beleucht 1903, 9, S. 405. Federndes Düsenrohr für Gas-
glühlicht von Tormin & Co.; Z. Beleucht 1900, 6, S. 217. RES. Anti-
Vibrator für Gasglühlichtbrenner von Biggs, Well & Co., London; Z. Be-
leucht 1899, 5, S. 460. Stoßfanger für Gasglühlicht; Z. Beleucht 1899, 5,
S. 260. Pendelnde Aufhängevorrichtung von J. Hudler; D. R.P. Nr. 101392
v. 25. Mai 1897; Z. Beleucht. 1899, 5, S. 215. Aufhängevorrichtung für Gas -
glühlichtbrenner von Clay; Z. Beleucht 1898, 4, S. 331.
Französische Patente. 1897 v. 5. Juli Nr. 268 464 (Societe" Franc,.
Auer); 1900 v. 28. März Nr. 298702 (Hofer); 1901 v. 21. Okt Nr. 315212
(Harris & Kirkmann); 1902 v. 7. Nov. Nr. 326146 (Marshall).
Amerikanische Patente. 1900 v. 6. April Nr. 668 042 (John Franklin);
v. 26. Jan. 1908 Nr. 743578 (Ch. Scott-Snell).
II. Gasdruckregler.
Mit der allgemeinen Verbreitung des Gasglühlichtes haben
sich die Ansprüche des Publikums an die Gleichmäßigkeit und
die Ökonomie des Lichtes sehr gesteigert. Aus diesem Grunde
kommen Regulierdüsen und automatische Druckregler immer mehr
in Aufnahme; besonders die letzteren, die den Zweck haben! für
alle in der Gasleitung vorkommenden Druckschwankungen den
Gaskonsum und damit auch die Lichtstärke des Brenners konstant
zu erhalten, erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit Schon
beim gewöhnlichen Schnittbrenner, der bekanntlich für Druck-
schwankungen sehr empfindlich ist, wird durch den Regulator eine
konstante Gasausströmungsmenge erzielt und dadurch das Zucken
der Flamme und eine Gasverschwendung vermieden, die immer
eintritt, wenn der Gasdruck seinen normalen Wert, für den der
Schnittbrenner eingerichtet ist, übersteigt.
Für Gasglühlichtbrenner hat der gut funktionierende Regulator
Gasdruekregler 407
eine noch größere Bedeutung. Die Gaaglühlichtbrenncr werden
gewöhnlich bei Tage, wo der Gasdruck von der Gasanstalt
niedriger gehalten wird, einreguliert; steigt nun am Abend der
Druck an, so wächst auch der Konsum, ohue daß gleichzeitig
die Lichtstarke erhöht wird, da der Brenner bereits rar einen
niedrigen Druck auf seine günstigste Wirkung einreguliert war.
Ein automatischer Regulator halt dagegen den Konsum auch bei
dem höheren Abenddruck konstaut, so daß keine Gas Vergeudung
stattfindet; gleichzeitig aber bleibt auch das so
unangenehme Rauschen der Flamme ans, das
sieb gewöhnlich einstellt, wenn die Brenner bei
niedrigerem Druck eingestellt wurden, als der-
selbe abends ist. Außerdem aber wird bei An-
wendung von Regulatoren die Brenndauer der
Glühkörper erhöht und auch das Zerspringen
von Zylindern mehr vermieden, da der Regu-
lator eine Steigerung der Ausströmungsgeschwin-
digkeit des Gases nicht zulaßt, die sonst eintritt,
wenn der Glühkörper an einer Stelle verletzt ist
Im folgenden seien einige Konstruktionen
von Regulatoren besprochen.
Bei dem Blockschen Gas-
drackregulator hegt auf dem Nip-
pel AT {Fig. 304) ein leichter Alu- ^j<Hj^
miniumschwimmer (Fig. 303) auf, *
der ans einer kleinen Scheibe 8, "* 803- "* 804,
die bei a durebbohtr ist, besteht. An der Scheibe S ist eine dünne,
nach oben reichende Röhre S" befestigt, die etwa in der Mitte, bei e,
einen oblongen Ausschnitt besitzt In das untere Röhrenende ist
ein kleines, unten geschlossenes Röhrchen b eingeschoben, das eben-
falls seitlich geschlitzt ist. Dieser Schwimmer bewegt sich in einer
Metallkapsel H (Fig. 304), wobei das obere Röhrenende in den
zylindrisch ausgebohrten Teil A dieser Kapsel eintaucht, die bei A
zwei seitliche AustrittsöfFnungen für das durchströmende Gas bat
Der Regulator wirkt nun in folgender Weise:
408 Vorrichtungen zur Sicherang der (xasglühlichtbeleuchtang
'Wird der Gashahn geöffnet, so wird durch den Gasstrom
der Schwimmer angehoben und die erwähnten Ausschnitte der
Schwimmerrohre wirken wie die Offnungen eines Schieberventiles.
Steigt der Gasdruck an, so wird die leichte Scheibe des Schwimmen
in die Höhe gehoben, das obere Röhrenende S' taucht tiefer in die
zylindrische Bohrung A der Kapseldecke ein, und der seitliche Aus-
schnitt der oberen Röhre wird teilweise durch die Wandungen der
Bohrung tiberdeckt, so daß eine teilweise Drosselung des Gasstromes
stattfindet Sinkt dagegen der Gasdruck, so sinkt auch der Schwim-
mer, die obere Ventilöffhung wird weiter frei gegeben und die
Drosselung hört auf. Die Regulierung des Ventiles geschieht in der
Weise, daß durch Einstellung des kleinen unteren Rohres für jeden
Druck innerhalb bestimmter Grenzen in der Zeiteinheit die gleiche
Gasmenge aus der Schwimmerkapsel in den Brenner hineingelangt
Um ein Urteil über die Wirkungsweise dieses Regulators zu
erhalten , wurden mehrere photometrische Beobachtungen mit
einem Schnittbrenner für normal 150 1 stündlichen Konsum und
einem Glühlichtbrenner mit ca. 100 1 Gaskonsum gemacht. Die
Messungsergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle enthalten.
Brennerart
Druck
mm
Konsum
1 p. St.
Intensität Effektverbrauch
HE. ! 1 p. St u. HE.
Schnittbrenner ohne Regulator
mit
ohne
>»
mit
ulator
30
235
V
30
150 l
»
80
150
»
45
300
»
45
150 *
y%
48,5
151,5
80
19,25
19,3
29
20,5
21
7,8
7,7
10,4
7,3
7,2
Glühlichtbrenner ohne Regulator
mit
ohne
mit
»»
M
28
105
52
28
98
50
48
136
53
48
10G
53
2,02
1,96
2,61
2,0
Bei Betrachtung dieser Tabelle ergibt sich, daß die Anwendung
des Regulators bei dem Schnittbrenner zwar keine Erhöhung der
absoluten Intensität ermöglicht, was auch gar nicht seine Aufgabe
ist, daß er aber in sehr wirkungsvoller Weise die Gas Vergeudung
1 Der Brennerhahn wurde teilweise geschlossen.
Gaadruckregler 409
ausschließt, die sonst bei steigendem Druck unausbleiblich ist; seine
Anwendung bedingt also im wesentlichen eine Ersparnis. Bei der
Untersuchung des Gasglühlichtbrenners tritt diese Wirkung des
Regulators noch wesentlich günstiger in Erscheinung.
Vergleicht man die Zahlen miteinander, die sich bei einem
Druck von 28 bezw. 48 mm vor dem Brenner ergaben, wenn der
Gasglühlichtbrenner das eine Mal ohne,
das andere Mal mit Regulator brannte,
so ergibt sich das Folgende:
Bei ziemlich gleichbleibender
Lichtstarke von etwas über 50 HE.
stieg der Gaskonsuni von 105 auf
1361 pro Stunde an, wenn der Druck
von 28 anf 48 mm erhöht wurde. Fig. 805. Fig. 806.
Es wurden also pro Stunde 311 oder 30% Gas verschwendet
Wurde dagegen der Glühlichtbrenner mit Regulator ausgestattet,
so änderte sich bei der erwähnten Druck«
änderung der Gaskonsum nur ganz un-
erheblich und nur innerhalb derjenigen
Grenzen, wo bei gleichbleibendem Efiekt-
verbranch sich die Intensität von 50 auf a
53 HE. erhöhte. Es fand also keinerlei
Gasverschwendung statt; das mehr ver-
brauchte Gas wurde zur Lichterzeugung
Dem gleichen Zweck dient eine b
ganze Anzahl in neuester Zeit im Handel
erschienener Regulatoren, von denen FiK- 307- F* S08-
der sogen. „Pari" Regulator (Fig. 305 u. 306) augenblicklich wohl
der gebräuchlichste ist, dessen Konstruktion analog der des oben
beschriebenen Apparates ist
Der Gasdruckregler „Harpagon" (Fig. 307 n. 308) besteht aus
zwei durch das Schraubengewinde c zu verbindende Rohrstücke a
□nd ft; in dem letzteren b befindet sich eine Spiralfeder d mit dem
' Z. Beleucht, 1901, 7, S. 378. 877.
410 Vorrichtungen zur Sicherung der Gasglühlichtbelenchtnng
daran befestigten, massiven Kopfe, der bei zu starkem Gasdruck
durch diesen gehoben wird und so den Gasstrom mehr und mehr
abdrosselt. Bei geringerem Druck wird e durch d heruntergezogen
und gibt dadurch die Gasdurchgangsöffnung mehr und mehr frei
Während die bisher beschriebenen Gasdruckregler direkt unter
dem Brenner angeordnet sind, gibt es auch andere Konstruktionen,
die hinter dem Gasmesser angebracht werden. Diese Art von Gas-
druckreglern besitzen keine Membrane, keine Feder und wirken nur
durch das bekannte Glockensystem. Als Beispiel diene nachfolgende
Zeichnung (Fig. 309 D.R.P. Nr. 60333 und 63739 — Altmann).
Der Apparat wird hinter dem Gas-
messer in die Bohrleitung eingeschaltet
Wird der Gasdruck stärker, so hebt sich
die in ihrer Führung mittels Glycerin (mit-
unter auch Quecksilber) abgedichtete Glocke
und hebt gleichzeitig die mit ihr durch
eine Stange festverbundene Ventilscheibe,
wodurch die Gaszufuhr verringert wird,
und ebenso umgekehrt Auf diese Weise
können alle Flammen der gesamten Leitung
geregelt werden, weil das Gas immer unter dem gerade notwen-
digen Druck aus der Glocke des Gasdruckreglers ausströmt
Ober Gasregler vgl.:
D.E. P. Nr. 119458; Z. ßeleucht 1901, 7, S. 266; das. 1898, 4, S. 205
(D.R.P. Nr. 144622); das. 4, S. 381—382; das. 1903, 9, S. 136.
Französische Patente. Nr. 287820 v. 28. März 1899; 296062
v. 9. Jan. 1900; 296084 v. 11. Jan. 1900; 301231 v. 14. Juni 1900; 301236
y. 14. Juni 1900; 306957 v. 8. Jan. 1901; 308164 v. 15. Febr. 1901; 310266
v. 25. April 1901; 814075 v. 7. Sept. 1901; 815893 v. 15. Okt 1901; 317870
v. 22. Jan. 1902; 836993 v. 10. Nov. 1903.
Amerikanische Patente. 1901 v. 25. Jan. Nr. 676173 (R. Beeae);
y. 22. Juli Nr. 683988 (J. Rodgers); v. 3. Mai Nr. 691186 (Fr. Schick);
v. 19. Nov. Nr. 713093 (G. H. Gregory); 1902 v. 9. Juli Nr. 737598
(H. H. Dikemer); 1903 v. 80. Mftrz Nr. 740168 (G. F. Moore); v. 6. Nov.
1900 Nr.744679 (G. F.Heusner); v. 20. Febr. 1908 Nr. 746546 (W. G. Hideley):
v. 15. März 1902 Nr. 724612 (A. A. Pratt); v. 14. Mai 1902 Nr. 726962
(G. Metzger); v. 13. Sept. 1902 Nr. 728158 (G. S. Bennett); v. 12. Sept
1902 Nr. 728788 (C. W. Taylor); v. 20. Okt. 1902 Nr. 731255 (Ch. C. Wilson.)
Fig. 309.
Zehnter Abschnitt.
Das Zünden der Gasglühllchtbrenner.
Beim Anzünden der Gasglühlichtbrenner, wenn es wie zur
Zeit der Schmetterlings- und Argandbrenner erfolgt, ist es
geboten, eine gewisse Vorsicht zu beobachten, denn die ver-
hältnismäßig empfindlichen Glühkörper können den plötzlichen
Gasexplosionen, die ein unvorsichtiges Entzünden des Gasluft-
gemisches nach sich zieht, auf die Dauer nicht widerstehen.
In Privathaushaltungen wird deshalb die Zündung vielfach in
der Weise ausgeführt, daß ein Anzünder, der beispielsweise mit
einem mit Spiritus getränkten Schwämmchen versehen ist, unten
an den Brenner in die Nähe des Glühkörpers gehalten wird; wenn
nun der Gashahn allmählich geöflhet wird, so vermeidet man
Explosionen und somit ein frühzeitiges Zerstören des Glühkörpers.
Wenn auch diese primitive Zündungsart für den häuslichen
Bedarf genügen wird, so bleibt sie doch lästig und unbequem,
namentlich, wenn es sich um schwer zugängliche oder um eine
große Anzahl bezw. um mehrere in größeren Entfernungen von-
einander angebrachte Brenner handelt. Man hat deshalb zur Er-
leichterung des Zündens verschiedene, dem jeweiligen Zweck an-
gepaßte Gaszünder konstruiert, die allgemeines Interesse be-
anspruchen dürfen und an dieser Stelle, soweit es in den Rahmen
des Buches gehört, besprochen werden sollen.
Im wesentlichen unterscheidet man zwei Hauptgruppen Gas-
zündung :
L Gewöhnliche Zündung,
ü. Automatische Zündung.
412 Das Zünden der Gasglüh lichtbrenner
I. Gewöhnliche Zündung.
Hierzu rechnet man die Muchallsche Löffel zun düng, die
G-röbbelssche Kletter- oder LaufBammenzUndung and die Zün-
dung mit Zündflammen (276).
Die Löffelzündung von Mucha.ll in Wiesbaden wurde schon
frühzeitig eingeführt und fand vielfach Anwendung.
Die KIetterflammenzündong(Fig. 310— 312) wurde von Gröbbels
in Weimar zuerst angewendet und
1896 in verschiedenen Arten, z. B.
an stehenden Rohren ausgeführt.
I J
Fig. 310. Fig. 311. Kletter- Fig. 312. Zünder
tiammenzüudniig. ffir KletterQamnie.
Die Zündung mit Zündflammen, die wohl jetzt am meisten an-
gewendet wird, wurde anfangs zwischen Glühkörper und Zylinder an-
geordnet (Fig. 313 u. 314) und zwar nur mit leuchtender Flamme.
Die hierdurch verursachten Unzuträglichkeiten, wie Springen des
Zylinders, Schadhaftwerden oder Verrußen des Glühkörpers, ver-
anlagten bald die Anordnung des Zündnämmchens innerhalb des
Glühkörpers (Fig. 315 — 317), es war zentral, d. h. innerhalb der
Hauptdüsenlocher nach oben zur Hauptflamme geleitet; da aber
auch hier ein Verrußen eintreten konnte, ging man zur entleuch-
Gewöhnliche Zun dang
413
teten Flamme über. Letztere fand wohl zuerst bei der Kirch-
wegerschen Zündung Anwendung; doch auch bei dieser zeigten
die meisten Glühkörper
schwarze, verrußte, nicht
leuchtende Stellen. Die
Zündflamme brannte wohl
am Tage, wenn also das
Gas zur Hauptflamme
abgeschlossen war, ent-
leuchtet, jedoch sobald
die Hauptflamme ange-
zündet wurde, nahm diese
die ganze verfügbare Luft
in Anspruch , so daß
infolgedessen die Zttnd-
flamme in der Haupt- Fig. 313. Fig. 314.
flamme gelb brannte. Kirchweger ist von seiner Eonstraktion
nicht angegangen; aber die Apparate anderer Fabrikanten (Fig. 318
Fig. 316. Fig. 316. Fig. 317.
bis 924), die im Prinzip die gleiche Anordnung befolgen, weisen in-
sofern eine sehr vorteilhafte Abweichung auf, als bei ihnen die
Zündflamme beim Brennen der Hauptflamme erlischt; beim Löschen
der letzteren entzündet sie sich wieder von selbst.
414
Du ZDuden der Gasgl üb lichtbrenn er
Das Hahngehäuse (Fig. 323 u. 324), welches den Brenner
trägt, ist außer mit der durchgehenden Bohrung für den Gas-
zuiluß noch mit einer von der das Hahnküken aufnehmenden Bob-
Gewöhnliche Zündung 415
rang ausgehenden, kleinen parallelen Bohrung versehen. Von
letzterer geht ein Röhrchen für die Speisung der Nebenflamme
bis zur Zündstelle am Brennerkopf. Durch ein nach außen führen-
des Stellschräubchen kann die das Röhrchen durchfließende Gas-
menge geregelt werden.
Das Hahnküken besitzt neben der gewöhnlichen Bohrung
einen mit letzterer in Verbindung stehenden Kanal längs seiner
Peripherie (auf der Zeichnung unschraffiert), welcher derart be-
messen ist, daß er beim Schließen des Hahnes die Gaszufluß-
bohrung des Hahngehäuses mit der seitlichen Bohrung und dem
Röhrchen verbindet, dagegen beim Offnen des Hahnes mit dem
Röhrchen außer Verbindung tritt.
Hierdurch wird ein intermittierendes Kleinstellen bewirkt,
wenn die untere Klemmschraube den unter dem Hahnküken noch
abgehenden und ebenfalls zu dem Röhrchen führenden Kanal
verschließt; ist dieser jedoch geöffnet, so erhält man eine ständig
brennende Zündflamme am Röhrchen. Auf dem Prinzip des inter-
mittierenden Kleinstellens beruhen auch die in Fig. 818 — 822 ab-
gebildeten Brenner, bei denen Fig. 818 und 819 ein seitlich von
außen angeordnetes Röhrchen zeigen.
Diese häufig als Kleinsteller bezeichnete Zündvorrichtung erfreut
sich mit Recht einer sehr großen Verbreitung (826, 832, 889, 840, 867>
Der Verbrauch an Gas für die Zündflammen beträgt für die
besten Einrichtungen 5 — 6 Liter in der Stunde, kann aber auch
auf das Doppelte anwachsen. Dellmann hatte 1896 für die
Butzkeschen Zündflammen als Mindestverbrauch 8,7 Liter ge-
funden. Diese vermeintliche Gasverschwendung ist jedoch nicht
ganz ohne Nutzen, sie hält den Glühkörper und auch den Zylinder
besonders bei feuchtem Wetter trocken, was zur Haltbarkeit und
guten Lichtwirkung der Glühkörper wesentlich beiträgt (276).
Es muß hier noch darauf hingewiesen werden, daß bei An-
wendung der Zündflammen der verschiedene Gasdruck bei Werken,
die mit hohem Druck arbeiten, sehr zu berücksichtigen ist, welchem
Zwecke mehrere Anzündevorrichtungen für Gasglühlicht mit Gas-
druckregler (8. S. 406) dienen.
416 Das Zünden der Gaaglühlichtbrenner
II. Automatische Zündung.
Die meisten der modernen Errungenschaften, welche unserer
Gegenwart ein besonderes technisches Gepräge geben, haben in
primitiven Formen ihre Vorläufer, die gewöhnlich weiteren Kreisen
unbekannt bleiben, weil sie keine praktische Verwendung finden
können. Wer kannte nicht schon als Eind die Döberein ersehe
Zündmaschine1, ein hübsches Spielzeug, wenn sie funktionierte!
Da dies aber nicht immer der Fall war, so blieb eben die Er-
findung Döbereiners für lange Zeit ein Spielzeug. Erst im
Jahre 1888 erweckte der Österreicher Max Rosenfeld das Döbe-
reinersche Prinzip zu neuem Leben, indem er den Platin-
schwamm durch die Verbindung mit Platindrähten zu
einem wirksamen, wenn auch noch nicht dauerhaften Gasselbst-
zünder gestaltete. Der Engländer Duke (D.R.P. 91284) vervoll-
kommnete diese Erfindung und wendete sie zum ersten Mal für
das Gasglühlicht an. Damit war ein neuer Faktor geschaffen,
das an und für sich glänzendere und billigere Gasglühlicht dem
elektrischen Glühlicht immer mehr als ebenbürtig zur Seite zu stellen.
Eine große Anzahl von selbsttätigen Zündvorrichtungen wurde kon-
struiert, die zwar mehr oder weniger noch immer von beschränkter
oder unzuverlässiger Wirkung blieben, aber immerhin geeignet
waren, die Lösung der Aufgabe bezüglich der selbsttätigen Gas-
zündung um ein Vielfaches zu fördern. In neuester Zeit ist man
bemüht gewesen, selbsttätige Zündvorrichtungen bezw. Vorrich-
tungen, die die Zündung mehrerer Gaslampen von einer Zentral-
stelle aus ermöglichen, zu schaffen; sowohl mit Rücksicht auf Ein-
fachheit in der Konstruktion, als auch in bezug auf Funktions-
sicherheit kann man sie als sinnreiche Schöpfungen des erfinde-
rischen Geistes bezeichnen.
Im nachstehenden wollen wir zur besseren Übersicht die auto-
matische Zündung einteilen in:
1 Döbereiner, J. pr. 1839, 17.
Automatische Zündung 417
1. Zündung durch Kondensation der Gase,
2. Zündung durch Druckerhöhung,
3. Zündung durch den elektrischen Strom,
4. Zündung durch ein Uhrwerk.
1. Zündung duroh Kondensation der Gase (Platinmohr- oder
chemische Zündung).
Die nach dem Prinzip der Gaskondensation konstruierten
Zündapparate sind an die Gegenwart von Platinmohr (fein ver-
teiltes metallisches Platin) gebunden. Die Eigenschaft des Platin-
mohrs (auch Platinschwamm genannt), an seiner Oberfläche Gase
zu verdichten und dadurch eine Temperatursteigerung zu be-
wirken, sobald oxydable Gase, wie z. B. Wasserstoff, Leucht-
gas usw. darüber streichen, hängt bekanntlich mit der lockeren,
feinen Verteilung des Platins zusammen. Diese Wirkung des
Platinmohrs hört aber auf, sobald er andauernd einer höheren
Temperatur ausgesetzt wird, weil dadurch ein Zusammensintern
des fein verteilten Platins stattfindet. Um diesen Ubelstand,
welcher der gewerblichen Verwendung des Platinmohrs im Wege
stand, zu beseitigen, benutzte man verschiedene feuerbeständige,
poröse und indifferente Materialien, wie z.B. Ton, Meerschaum,
Infusorienerde usw., als Träger des Platinmohrs. Doch weder die
Zündpillen nach Döbereiner1, noch die nach Duke(D.B.P. 91284)
waren von andauernder und zuverlässiger Wirkung.
Auch mittels Chlor gereinigte Kohle (D.B.P. 96431), die mit
einer Palladiumlösung getränkt und reduziert wurde, verfehlte
ihren Zweck wie eine große Anzahl anderer Vorschläge. Im
Patent von Perl & Co. (D.R.P. 104 035) ist insofern eine Ver-
besserung dieser Zündpillen geschützt, weil nach beendeter Re-
duktion des Platins die bei der Herstellung der Pillen gebildeten
hygroskopischen Bestandteile aus den Poren der Zündpille ent-
fernt werden sollen.
Doch erst nachdem Nowak durch eingehende Versuche die
1 Döbereiner, J. pr. 1889, 17.
Böhm, GwglflbUoht 27
418 Du Zünden der Gasgltthlichtbrenner
Bedingungen für eine zuverlässige Zündung mittels Platinmohr
erkannt hatte, war der Weg für die Fabrikation einwandfreier
Zündpillen geebnet. Die Beobachtungen dieses Fachmannes lassen
sich in folgende Sätze zusammenfassen:
1. Je feiner das Platin verteilt, je lockerer das Gefüge desselben
und je größer seine Oberfläche, desto schneller die Wirkungsweise.
2. Je mehr fein verteiltes Platin auf die Volumeinheit der
Zündpille kommt, desto andauernder ist deren Wirkung.
3. Je weniger fremde, besonders hygroskopische Bestandteile
der Träger des Platinmohrs enthält und je poröser, feuer- und
säurebeständiger derselbe ist, desto zuverlässiger wird die Pille
wirken, und desto größeren Widerstand wird sie den schädlichen
Einwirkungen von Feuchtigkeit, Kohlenoxyd, Kohlensäure, Am-
moniak, Schwefelwasserstoff, Säuredämpfe usw. bieten.
Von diesen Erfahrungen ausgehend, ist es Nowak (D.R.P.
113 861, s. auch D. R. P. 120311 — Butzke) gelungen, ein Ver-
fahren zu finden, welches die Herstellung zuverlässig wirkender
Pillen gestattet.
Man verwendet wie Döbereiner Meerschaum, den man zur
Entfernung der etwa vorhandenen alkalischen Erden, Eisenoxyd,
Tonerde und eines Teiles der Silikate des Meerschaums mit Salz-
säure längere Zeit digeriert, hierauf gut auswäscht und mit Alkohol
und Äther nachbehandelt. Das so erhaltene Material ist im
Vergleich zu dem ursprünglich verwendeten in chemischer und
physikalischer Beziehung verändert, denn die Silikate des Meer-
schaums sind aufgeschlossen und die löslichen Verbindungen
extrahiert; es hinterbleibt ein reines Kieselsäureskelett von
der Form des Ausgangsmaterials, das sich durch eine sehr
große Porosität auszeichnet. Indem man aus diesem Material ge-
formte Pillen mit einer Lösung von Platinchlorid präpariert und
in üblicher Weise reduziert, erhält man Zündpillen, die zuverlässig
funktionieren.
Wie bereits bemerkt, vermag die Zündpille allein noch nicht
die Entzündung zu bewirken, hierzu bedarf es noch der Mit-
wirkung metallischen Platins, weshalb man in der Praxis mehrere
Automatische Zündung
419
Fig. 325. Fig. 326.
sehr dünne Platindrähte (s. Fig. 325—327) mit der Zündpille
verbindet Die in der Zündpille katalytisch hervorgerufene Tem-
peraturerhöhung wird auf die feinen Platinstückchen übertragen
und bringt dieselben zur Weißglut, wodurch die Zündung erfolgt;
die Rotglut der Pille würde nicht genügen, das Gas zu entflammen.
Wenn die längere Zeit im Gebrauch befindlichen Pillen nicht mehr
zünden, so genügt in den meisten Fällen ein
Ausglühen derselben (Fig. 327).
Das negative Resultat der älteren Rosen-
feld sehen Platinmohrzündung ist in erster
Reihe in dem Sintern und Zusammenschweißen
der Platinpartikelchen durch die Flammenhitze
zu suchen.
Die Patente (D.R.P. v. W. Böhm) 104174, 106 846, 116 242
wollten diese Ubelstände umgehen, indem Platinmohr mit un-
verkennbaren Materialien, wie Asbest, Oxyden usw. umgeben
wurde. Ebenso wie die selbstzündenden
Schnitt- und Argandbrenner, deren aus Ton,
Meerschaum oder Speckstein bestehender
Kopf mit einer Platinchloridlösung behandelt
und mit dünnem Platindraht versehen war,
erlangten auch diese Anordnungen keine
praktische Bedeutung, sondern waren nur
Versuchsobjekte.
Anordnungen von vorzugsweise zwei
Zündpillen, die mittels zweier Platindrähte
an einem Asbestbügel aufgehängt wurden,
wobei letztere in die Spitzen der Gabel des Glühkörperträgers ein-
griffen und die Pillen das Glühkörpergewebe berührten, waren vor-
übergehende Erscheinungen ; sie kamen wohl in verschiedenen Aus-
führungen bereits 1898 in den Handel, sind jedoch heute nicht
mehr in Gebrauch,
Von Selbstzündern, bei denen die Zündung nicht durch eine
Zündpille, sondern durch eine in den Glühkörper eingewebte Zünd-
masse bewirkt wird, sind diejenigen Sulzbachs (D.R.P. 94145)
27*
Fig. 327.
420 Das Zünden der Gasglühlichtbrenner
zu nennen. In diesem Patent ist wohl die Idee für einen selbst-
zündenden Glühkörper ausgesprochen, jedoch waren die praktischen
Ausführungen so mangelhaft, daß kein Erfolg erzielt wurde.
Der Killingsche Glühkörper hatte im Kopfe einen Gewebe-
ring aus mit Baumwolle umsponnenem Platindraht, der mit Thorium-
und Platinsalzlösung imprägniert war; an der Mantelfläche des
Glühkörpers waren wie bei Sulzbach Imbibierungen vorgesehen,
jedoch mittels einer Iridiumlösung und in Form yon Streifen.
Das Sulzbachsche Patent, welches als Kampfmittel gegen ähn-
liche Patente ausgespielt wurde, ist später zu Falle gebracht
worden. Obwohl von den Killingschen selbstzündenden Glüh-
körpern eine große Anzahl in den Handel gebracht wurde, haben
sich auch diese nicht bewährt, denn eine zuverlässige Zündung
war nicht zu erzielen.
Über selbstzündende Glühkörper sind folgende Patente zu vergleichen:
Amerika: 710174 vom 5. September 1902 (R. £. Bertbold).
Belgien: 125 587 vom 2. Januar 1897 (J. F. Duke); 144 687 vom
29. August und 144 728 vom 31. August 1899 (£. Bauweraerts).
Deutschland: 121676 (Butzke-Killing).
Frankreich: 275 890 vom 26. Febr. 1898 (Bertbold); 275 906 von
14. März (Stöcklin); 281070 vom 2. September (Braly); 282 896 vom
10. November (Juhasz); 310 449 vom 1. Mai 1901 (Gareis); 314190 vom
11. Oktober (Kothatein); 328 344 vom 7. Januar 1903 (Peters); 886438
vom 21. Oktober (Bhenania).
Italien: 0. Killing vom 23. Oktober 1897, Vol. 89, n. 817; 6. De-
zember 1897, Vol. 90, n. 201.
Österreich: 46/8843 vom 80. September 1896 (L. F. Romocki und
C. König); 48/371 vom 13. Januar 1898 (C. Killing); 48/5222 vom 19. Ok-
tober 1898 (8. Karraoh).
Portugal: 2:646 vom 4. November 1897 (C. Killing).
Bußland: 2618 vom 25. September 1899 (C Killing); 9696 vom
17. Juni 1900 (L. Braly).
Schweden: 1900 Nr. 10 738 (0. Killing).
Schweiz: 16139 vom 24. Februar 1898 (R. £. Berthold); 1729*
vom 11. Juni 1898 (Stöcklin).
Von den bisherigen Selbstzündern unterscheidet sich der
sogenannte „Blitzzünder" durch seine Anordnung direkt über dem
Brennerkopf mit ununterbrochener Luftzuführung durch eine be-
sondere Bohre, wodurch der bei anderen Zündern sich häufig
Automatische Ziindang 421
zeigende Mangel an Sauerstoff vermieden werden sollte. Man kann
auch tod diesem Zünder sagen, daß er keinen praktischen Erfolg
aufzuweisen hatte, denn er war nur kurze Zeit im Handel.
Um die Zündpille der schädlichen Einwirkung der Flamme
zu entziehen, wurde vielfach versucht, die Zündpille so anzu-
bringen, daß sie sich nicht im Bereiche der Wärmeausstrahlung
der Flamme befand. So entstand der Perlache und v. Vieting-
hoff-S che e Ische Gasselbstzünder (D. ß. P. 101210), dessen
Fig. 328. Mobilzünder.
Fig. 329. Mobilztodtr. Fig. SSO. MobilzOnder.
Prinzip darauf beruht, daß sich die Zündpille an dem Ende
eines aus Metallen von verschiedenem Ausdehnungskoeffizienten
bestehenden Streifen befindet, der derart befestigt wird, daß bei
seiner Ausdehnung durch die Flammenwärme ein Entfernen der
Zündpille aus derselben erfolgt
Die Idee Perls ist wohl originell, doch der Apparat, be-
sonders die Spirale, ist beständig der Hitze ausgesetzt und wird
daher schon nach kurzer Zeit unbrauchbar.
Der auf demselben Prinzip beruhende Apparat „Mobil"
(Fig. 328—330) besitzt den Torteil, daß nach erfolgter Zündung
nicht nur die Pille, sondern auch die Spirale selbst aus dem
422 Dm Zflnden der Gaagldhlichtbrenner
Wärmebereich der Flamme entfernt wird. Die Znndpille ist hier
an einem nm seine Achse drehbaren Hebelarm, auf welchem die
Spirale ruht, angeordnet; die ganze Vorrichtung wird an dem
oberen Zylinderrand befestigt. Fig. 329 zeigt den Zündapparat in
der Zündstellnng, Fig. SSO die ausgerückte Zündpille und Fig. S28
die Ausrückvorrichtung im vergrößerten Maßstab. Sobald sich
durch die Pille das Gas entzündet, wird durch die aufsteigende
Wann« die Spirale in ihrer Form verändert and ihr frei beweg-
liches Ende drückt gegen einen
\Z^f c£ Ansatz, wodurch der Hebelarm
nebst Spirale und Pille aas dem
Flammenbereich hinauabewegt
wird. Sobald man die Flamme
auslöscht, zieht sich die Spirale
zusammen und der Hebel schwingt
wieder in die ursprüngliche Stel-
lung zurück.
Wenn auch die Zündvorrich-
tung „Mobil" eine Verbesserung des
Perlsehen Apparates bedeutet,
so hat auch sie sich nicht bewährt,
denn die Eompensationsfeder funk-
tioniert nicht zuverlässig und die
Pille hat eine zu unbestimmte Lage
Fig. 331 Flügelrad zur Zündzone des zu entflammen-
den Gasea.
Von den vielen Apparaten, bei welchen die lebendige Kraft der
aufsteigenden Flammengase zur Entfernung der Zündpille ans dem
Flammenbereich benutzt wird, seien nur die Martiniachen erwähnt
Bei einem (Fig. 83 1) derselben läuft auf einem mittels eines Reifens am
Zylinder befestigten Haltern ff ein Flügelrad Fund zwar durch seine
schräge Achsenstellung schräg zum Zylinderrand. Der eine Flügel a
des Hades, der durch die Belastung mit der Zündpille b schwerer
als die anderen ist, ist in der Ruhestellung naturgemäß nach unten
gesenkt und befindet sich nebst Pille dadurch in der Mitte über
Automatische Zündung 423
dem Brenner. Sobald die Pille nach Öffnen des Gasbatines die
Flamme entzündet hat, wird das Bad durch die aufsteigenden
beißen Oase in Drehung versetzt, die aber, sobald die Pille aus
dem Bereich der Wärmestrahlung entfernt ist, durch einen anderen,
etwas nach oben gekrümmten FlUgel c, der an einem bestimmten
Punkt des Halters Widerstand findet, aufgehalten wird. Erlischt die
Flamme, so fallt durch das Aufhören des heißen Luftetromes der die
Pille tragende Flügel zurück, um von neuem als Zünder zu wirken.
Fig. 889. Fig. S38. Fig. 884.
Dieser Zünder erlangte wohl keine praktische Anwendung,
doch wurde das bezügliche Patent (D.R. P. Nr. 101 995) von prin-
zipieller Bedeutung und bildete den Gegenstand meh-
rerer Patentprozesse.
Der zweite in Fig. 332 — 884dargeBtellteMartini-
Bche Apparat hingegen kam in großen Mengen in den
Handel, besonders als Exportartikel, und fand die ver-
schiedensten Nachahmungen. Dieser Zündapparat be-
steht aus einer in einem Charnier drehbaren Marien-
slasscheibe, die vermittelst zweier Klammern auf
" Fljf. 335.
dem oberen Zylinderrand befestigt wird. Über einem
Ausschnitt in derselben ist an einem kleinen Bügel die Zündpille
mit Zündfäden aufgehängt. Der Apparat muß stets so angebracht
werden, daß die Marienglasscheibe etwas nach vom geneigt ist
and in der Zündstellung die Zündfäden der Pille senkrecht nach
unten über der Öffnung hängen. Der Zylinder muß immer ge-
rade stehen, damit der Gasstrom diese Fäden stets in gerader
Richtung unter vollem Druck trifft. Bei Bchrägstehendem Zylinder
424 Diu Zünden der Gaaglühlichtbreniier
kann das Gleichgewicht durch eine Stellschraube, welche als ver-
stellbares Gegengewicht dient, reguliert werden. Bei Brennern,
denen viel Gas unter starkem Druck entströmt, muß der Apparat
möglichst hoch über dem Zylinder angebracht werden, bei solchen
mit wenig Gaskonsum entsprechend tief. Ein ähnlicher Apparat
ist der Butzkesche (D.S.P. Nr. 127413) Rotationszunder (Fig. 335),
bei welchem die Pille nach dem Entzünden des Gases durch
die Zentrifugalkraft aus dem Flammenbereich (außerhalb des
Zylinders) erhalten wird.
Als Nachahmungen dieses Zünders sind diejenigen Apparate
zu bezeichnen, bei denen am Flügelrad Glöckchen hangen, in welchen
sich die Pillen befinden.
Eine Kombination des oben beschriebenen Zünders „Mobil"
Fig. 388. Hg. 337.
stellt der Apparat „Perfekt" vor, bei welchem die Zündpille in
einem perforierten Konus untergebracht ist; gleich jenem hat auch
er sich nicht bewährt. Indem von einer Ausrückvorrichtung Ab-
stand genommen wurde, entstand der konische Zünder „Non plus
ultra", der ebensowenig wie der vorgenannte Zunder „Perfekt"
eine weite Verbreitung gefunden hat, aber insofern nicht un-
interessant ist, als er mit zu den Anfängen der jetzt so beliebt
gewordenen und unten näher zu besprechenden Blakerzünder ge-
rechnet werden kann. Ahnliche Ausführungen sind die Zünder
in Form einer Konusspirale (Fig. 336) oder eines kleinen Zylinders,
wie z. B. der sog. Bristolzünder (Fig. 337).
Der Zünder „Automat" (Semmler & Bleyberg) bestand aus
einem auf den oberen Zylinderrand aufzusetzenden, gebogenen
Automatische Zündung
425
Halter, der an einem rechtwinkligen Arm die Pille mit dem
Platindraht trag. Die Bingform des Platindrahtes sollte ein zu-
verlässiges ZUnden sichern. Dieselbe Anordnung der Platinmohrpille
wurde beim „Rapid" der gleichen Firma mit einem doppelarmigen
Hebel in Verbindung gebracht. Nach dem Offnen des Hahnes ge-
nügte ein schwaches Ziehen
der Kette des einen Hebel-
armes, um den Zunder in die
Deimelschsr Stockittnder.
Gaszone zu bringen. Nach erfolgter Zündung fiel der Hebel selbst-
tätig oder anter dem Einfluß einer Feder zurück, so daß sich die
Pille außerhalb der Flammen wärme befand.
Die Zundapparate „Automat" und „Rapid" wurden nur kurze
Zeit vortrieben und existieren ebenso wie die Gesellschaft nicht
mehr. Ähnliche Zünder wie „Rapid" werden noch heute als billige
426
Das Zünden der Gasglühlichtbrenner
Ware unter der verschiedensten Benennung vertrieben, die Zündung
ist jedoch wenig zuverlässig.
Der erste transportable Pillenzünder wurde von Deimel
(D.B.P. Nr. 10883) konstruiert Die Zündpille war in einer Gas-
sammelhaube bezw. Sammel- und Schutzhülse angeordnet, und um
sie nicht dauernd der Hitze auszusetzen, nicht über dem Brenner,
Fig. 341.
Birnenzünder.
Fig. 842.
Anordnung der
Pillen im
Birnenzünder.
Fig. 848.
Stockzünder.
sondern an einem Stock befestigt, mit dem sie beim Anzünden
über den Zylinder zu halten war (s. Fig. 838). Der Deimelsche
Zünder machte Schule für ähn-
liche Apparate. Den Nachteil,
daß die Zündpillen bei Stock-
zündern ununterbrochen der
Einwirkung von Luft> Staubusw.
ausgesetzt sind, suchte Bosse
bei seinem „Lucifer" dadurch
zu vermeiden, daß er die Pille in einer Schutzhülse anordnete.
Eine weit bessere Konstruktion bedeutete der Butzkesche Glocken-
zünder (Fig. 839 u. 340), der wieder durch billigere Apparate,
wie z. B. den Birnenzünder (Fig. 341) verdrängt wurde (s. auch
die Zünder Fig. 843 u. 844, wovon letzterer einen Taschenzünder
vorstellt, der besonders im Auslande Eingang gefunden hat).
Fig. 844. Taschenzünder.
Automatische Zündung 427
In neuester Zeit spielt der Glockenzünder insofern eine Rolle,
als er in den Blaker-Patentprozessen als Kampfmittel herangezogen
wird. Der Glockenzünder (Fig. 839) ist nämlich dadurch charak-
terisiert, daß das Leuchtgas in der äußeren Glocke a abgefangen
und durch einen inneren Eonus b gezwungen wird, .durch die
oben befindlichen Ausschnitte des letzteren zu streichen und die
hier angebrachten Zündpillen zu treffen. Die ganze Anordnung ist
unten mittels eines Drahtsiebes abgeschlossen, enthält also die
heute bei den Blakerzündern meistens angewendete Sicherheits-
Torrichtung.
Bei den sog. Blakerzündern ist die Zündpille in einem oben
am Zylinder befestigten sog. Blaker angebracht (s. Fig. 345 — 351),
der unten mittels eines Drahtnetzes, perforierten oder geschlitzten
Glimmerblättchens, oder durch beides abgeschlossen ist. Der
billige Preis dieser Zünder ist jedenfalls die Ursache ihrer
heutigen, sehr großen Verbreitung; ihre Zündung ist aber nur
dann eine zuverlässige, wenn 1. eine dauerhafte und zündkräftige
Pille zur Verwendung gelangt, 2. wenn die Zünddrähtchen in der
für die Zündung erforderlichen gespreizten (Fig. 325) Anordnung
erhalten bleiben und 3. wenn der Zünder nicht zu sehr der Ver-
staubung ausgesetzt ist.
Trotz Einhaltens dieser Bedingungen werden die Blakerzünder
nur eine beschränkte Lebensdauer haben, da die Zündpille dauernd
der Flammenhitze und den Verbrennungsprodukten des Leucht-
gases ausgesetzt ist — die Anwendung von Drahtnetzen und per-
forierten Glimmerblättchen ist nur ein scheinbares Schutzmittel.
Für dauernde Zündfähigkeit bei Gasselbstzündern wird eine
größere Garantie geboten, wenn die Zündpille unterhalb des Brenners
angeordnet ist Bei jetzt vielfach im Gebrauch befindlichen Zündern
wird durch die Zündpille erst das einem Nebenröhrchen ent-
strömende Gas, also eine Nebenflamme, und durch diese das dem
Brennerkopf entströmende Gas entzündet. Hierbei ist die Einrich-
tung stets so getroffen, daß die Nebenflamme nach dem Zünden
der Brennerflamme erlischt
Das Zünden der Gasglühli entbrenn er
HUkBrsiünder.
Automatische Zündung 429
Bei dieser, nuten durch zwei Beispiele za erläuternden Zün-
dung kann die Zündpille seitlich vom Brennerkopf unterhalb der
Flamme liegen, da die entzündende Nebenflamme so lang ist, daß
sie in den dem Brennerkopf entströmenden Gaestroin reicht und
diesen entzündet. Da die Nebenflamme sogleich nach der Zündung
des Brenners erlischt, so
steht die Zündpille bei
jeder Zündung nur eine
kurze Zeit anter dem Ein-
floß der Flamme und be-
halt ihre gnte Beschaffen-
heit lange bei.
Ein viel im Gebrauch.
befindlicher Zünder dieses
Systems, der anter dem
Namen „Stabil" bekannt
ist, möge hier beschrieben
werden :
Der zum Aufschrau-
ben des Gasglühlichtbren-
ners mit einem Gewinde
versehene Hahnkörper
Für 352 Für. 358-
(Fig. 352) besitzt einen Stabilrttader. Stabilzünder.
Dreiwegehahn , der drei
Stellungen einnehmen kann. Bei der in Fig. 352 dargestellten wage-
rechten Lage ist der Hahn geschlossen. Dreht man ihn dagegen
entgegengesetzt zu der Wirkung der an der linken Seite angebrach-
ten Zagfeder in die äußerste Endstellung (Fig. 353), so tritt das
Gas in das Nebenrohrchen a und aus der am oberen Ende
derselben befindlichen feinen Öffnung b gegen die an dem
Halter ch befestigte Zündvorrichtung (D.R.P. 137 344} nnd ent-
zündet sich hier.
Sobald diese Nebenflamme brennt, läßt man den Hahn los,
worauf dieser unter dem Einfluß der genannten Zugfeder in die-
430 Dm Zünden der GasgliiMichtbrenner
jenige Zwischenlage gebracht wird, bei welcher der in den Brenner
fuhrende Gasweg sich öffnet. Das jetzt aus dem Brenner strömende
Gas entzUndet sieb an der am Ende des Röhrchens a befindlichen
Nebenflamme (s. auch D.E.P. 113862).
Diese Zündung tritt bereits ein, wenn sich der Hahn noch
nicht ganz in der Zwischenstellung (offen) befindet Sobald er
diese eingenommen hat, ist gleichzeitig der Gasweg zur Neben-
flamme abgeschnitten. Soll die brennende H&uptfl&mme aus-
gedreht werden, so stellt man den Hahn in die Ruhelage zurück.
Unter dem Namen „Atlas" (Fig. 354
u. 355) wird in neuester Zeit von der
Butzke-A.-G. ein auf demselben Prinzip
beruhender Zündapparat in den Handel
gebracht, der sich durch seine vereinfachte
Konstruktion und besonders durch den
billigeren Preis vor „Stabil" auszeichnet
Beim „Atlaszünder" kommt der Dreiwege-
hahn in Wegfall; das Nebenröhrchen ist
an einem unterhalb des Brenners zwischen-
geschraubten Metallstack, das zugleich
die Gasznleitung zum Zündröhreben ver-
mittelt, angebracht Nachdem der Gas-
hahn geöffnet worden, zieht man die Kette
Fig. 354. Fig. 865. , „ , , ,
des Zündapparates nach unten, wodurch
das GaB in die Nebenflamme gelangt und nun die Zündung wie
beim „Stabil" erfolgt Sobald man die Kette loslaßt, schließt ein
Ventil unter dem Einfluß einer Feder die Nebenleitung und die
Zündflamme erlischt Zum Erlöschen der Hauptflamme ist nur das
Abdrehen des HahneB erforderlich.
Bei den automatisch wirkenden Selbstzündern, von denen auch
eine ganze Anzahl in den Handel gekommen ist, vollzieht sich
das Offnen der zur Hauptfiamme führenden Leitung und ebenso
das Absperren der Zuleitung zum Zündflämmenen durch das
Au sdehnungs vermögen eines durch die Zündflamme erwärmten
Körpers.
Automatische Zündung 4SI
Canellopuloa1 verwendete zuerst die Erwärmung and Aus-
dehnung der Luft zur selbsttätigen Absperrung der Zündflamme.
Nach mehrfachen Änderungen wurde eine Einrichtung erzielt, die
zwar dnrch die Sicherheit und Einfachheit ihres Funktionieren
überraschend wirkte, heute aber doch nur ein historisches Interesse
hat Ganellopulos verwendete hei diesen Gasselbstzündem zur
Betätigung nicht mehr die Aus-
dehnung von Luft, sondern eines
festen Körpers, Platindraht.
Die zum Öffnen und Schließen
der Gasleitung dienenden Übertra-
gungsmechaniamen waren jedoch
ziemlich kompliziert. Ein nach
dieser Richtung bedeutend verein-
fachter Selbstzünder ist der „Fiat
Lux" {D.E.P. Nr. 99615 — Bor-
charilt). Eine gute Funktions-
sicherheit bei dem Borchar dt sehen
Selbstzunder wird noch dadurch er-
reicht, daß eine Einlagerung von
Staub und dergl. vermieden wird, j
indem der ganze Mechanismus zum f
Öffnen und Schließen des Gasventils j
in die Gasleitung selbst eingebaut ^m
„. , , , Fig. 85$. Fig. 857.
ist Fig. 856 veranschaulicht die
Wirkungsweise des Apparates.1 In der gezeichneten Stellung be-
findet sich derselbe im Zustand der Buhe, indem der kalte Platin-
draht, der in einer Porzellanröhre 5 steckt, entgegen der Wirkung
der Feder 11, die Stange in 2 und damit den in 14 gelagerten
Hebel 15 nach aufwärts zieht und auf diese Weise die Gasleitung
tum Hauptbrenner mittels des Ventils 16 geschlossen hält Wird
1 J. G. W. 1897, Heft 19.
1 Die AnsfUhrungsform vom Jahre 1899 unterscheidet sich i
von der älteren (J. G. W. 1897, S. 899).
432
Das Zünden der Gaaglühlichtbrenner
L&22»
l it+th
Gas zum Brenner zugelassen, so strömt es durch das Hebelrohr 2
und das Seitenrohr 3 zum Zündbrenner, wo es sich an der Zünd-
pille 7 entzündet Infolge der Erwärmung des Platindrahtes in 5
durch die Ztindflamme dehnt sich derselbe aus, so daß sich
die Stange in 2 senkt Mit der letzteren bewegt sich der
Ventilkörper 16 ebenfalls nach abwärts, der Gasweg zum Haupt-
brenner wird frei und das Gas entzündet sich an der Neben-
flamme, deren Zuleitung durch die stärkere Erwärmung des
Platindrahtes nunmehr gesperrt wird.
Der umgekehrte Vorgang findet beim
Absperren der Gasleitung statt Die
Justierung des Platindrahtes in 5 ge-
schieht durch einfaches Verstellen des
Schraubenbolzens 9. Um ein Karbo-
nisieren des Platindrahtes durch die
längere, direkte Berührung mit den
Verbrennungsgasen zu verhüten, ist
derselbe in einem isolierenden, röhr-
förmigen Träger 5 aus Porzellan oder
dergL am oberen Ende mittels eines
Knopfes aufgehängt (s. auch Fig. 357).
Der „Fiat Lux" ist der Typus
der Selbstzünderautomaten; er ist ein
höchst ingenieuser Apparat von fein
mechanischer Ausführung und bis heute
von keinem der vielen anderen Auto-
maten überholt Da der „Fiat Lux"
zu teuer war, hat er sich nur schwer eingeführt Heute wird er
von der Deutschen Gasselbstzünder-Gesellschaft und der
Butzke-A.-G. zu einem billigeren Preise in den Handel ge-
bracht1
Nach Besprechung der gewöhnlichen und sog. chemischen
Zündung mittels Platinmohr sei eine neue interessante Treppen-
1 Eine elektrische Zündvorrichtung nach dem Prinzip des Fiat Lax
wurde früher für die Millenniumlichtapparate verwendet (J. G.W. 45, 875>
tfd{— h«M
Fig. 358.
Automatische Zündung
483
Y////////A
Fig. 359.
beleuchtung (D.R. P. Nr. 154642) beschrieben, die von der Butzke-
A.-J&., Berlin, in den Handel gebracht wird, und die es ermöglicht,
eine beliebige Anzahl von Gasbrennern ohne die gebräuchlichen
Hilfsmittel, wie elektrisch betriebene Gas verschlusse, von beliebig
vielen und beliebig verteilten Punkten aus anzu-
zünden und auszulöschen.1
Das Gas wird durch eine in jeder Etage sich
kreuzende Doppelleitung bis in die oberste Etage
und dann erst in das abwärtsführende, die Brenner
tragende Rohr geleitet Jede Kreuzung der Doppelleitung ist
mit einem Mehrwegehahn ausgestattet, vermöge deren ein Ab-
sperren bezw. Anzünden der Flammen
von jedem beliebigen Hahn aus er-
folgen kann.
Fig. 358 u. 860 veranschaulichen
derartige Anlagen; erstere ist mit den
bekannten Zündpillen, letztere mit einer
Nebenflammenleitung für die Zündung
ausgestattet
Angenommen, der Hahn 2 befinde
sich in der gezeichneten Stellung
(Kg. 358), so kann das Gas aus
Bohr 1 in Rohr 4 strömen, während
Rohr 3 abgeschlossen ist Aus Rohr 4 c****""^
gelangt das Gas in den Mehrwege-
hahn 5. Dieser Hahn besitzt zwei
Bohrungen, welche in zwei wagerechten
£benen übereinander liegen, wie in Fig. 359 ein nach der Linie A-B
der Fig. 358 senkrecht geführter Schnitt veranschaulicht. Die oben
liegende Bohrung ist in Fig. 358 in ausgezogenen Linien dar-
gestellt und besitzt K-förmige Gestalt; die unten liegende Bohrung
ist in derselben Figur in punktierten Linien dargestellt und besteht
aus einem quer durchgehenden Kanal, der sich an der einen Seite
in drei einzelne Kanäle gabelt
Fig. 860.
1 Z. Beleucht 1904, 10, S. 384-r-S85.
Böhm, Gasgltthlleht
28
434 Das Zünden der Gasgltthlichtbrenner
In der gezeichneten Stellung des Hahnes 5 gelangt nun das
Gas aus Bohr 4 in die K-förmige Bohrung von Hahn 5 und strömt»
wie durch einen Pfeil angedeutet ist, in die Leitung 7.
Der Mehrwegehahn 8 ist genau so ausgebildet wie der Hahn 5
und gestattet in der gezeichneten Stellung den Durchtritt des Gases
in das Bohr 9. Von hier aus geht das Gas durch den Zweiwege-
hahn 11 in die Leitung 12 und von dort aus in die Brenner.
Wird beispielsweise im Erdgeschoß der Hahn 2 gedreht, so
daß er in die punktiert gezeichnete Stellung gelangt» so wird, wie
ersichtlich, der Zutritt des Gases zu dem Bohre 4 abgesperrt und
zu dem Bohre 3 hergestellt. Die Folge davon ist, daß das Gas
in das Bohr 3 tritt und von diesem aus an den Hahn 5 gelangt,
und zwar in die untere Bohrung, die, wie Fig. 359 zeigt, au dem
Umfange des Hahnkükens aufsteigende Kanäle hat, die in der
Ebene münden, in welcher die Bohre an den Hahn treten. So
kann das Gas aus dem Bohre 3 in die untere Bohrung des
Hahnes 5 gelangen und strömt, wie durch einen Pfeil angedeutet
ist, durch die beiden äußeren Gabelungen der Bohrungen in das
Bohr 6. Bohr 6 mündet wiederum an der unteren Bohrung des
Hahnes 8, durch welche das Gas in der Pfeilrichtung quer durch
den Hahn in die Leitung 10 strömt. Diese ist durch den Hahn 11
abgeschlossen, so daß das Gas hier keinen Durchtritt findet, mithin
durch Umstellen des Hahnes 2 die Lampen in sämtlichen Stock-
werken erlöschen.
Soll das Treppenhaus von neuem erleuchtet werden, so kann
dies geschehen, ohne daß der Hahn 2, der sich also jetzt in der
punktiert gezeichneten Stellung befindet, wieder umgestellt wird.
Es kann das Anzünden beispielsweise im dritten Stock dadurch
geschehen, daß der Hahn 1 1 in die punktiert gezeichnete Stellung
gedreht wird. Infolgedessen findet das durch Bohr 3, Hahn 5
(untere Bohrung), Bohr 6, Hahn 8 (untere Bohrung) und Bohr 10
strömende Gas freien Durchgang, es geht durch das Bohr 12 in
die Lampen, die wieder anfangen zu brennen.
Angenommen, der Hahn befinde sich in der punktiert ge-
zeichneten Stellung, und es soll nicht vom dritten, sondern vom
Automatische Zündung 435
zweiten Stockwerke aas die Beleuchtung wieder hergestellt werden,
d.h. der Hahn II ist nicht umgestellt worden, sondern befindet
sich in der ausgezogenen Lage, so wird der Hahn im zweiten
Stockwerk derart gedreht, daß die beiden äußeren Gabelungen
der unteren Bohrung sich je mit den Mündungen der Bohre 6
und 9 decken. Der Weg des Gases ist dann aus dem Bohre 1
in das Bohr 3, von dort aus durch Hahn 5 (untere Bohrung),
Bohr 6, Hahn 8 (untere Bohrung), Bohr 9, Hahn 11 in das Bohr 12;
die Lampen erhalten wieder Gas und beginnen zu brennen.
Es ist ersichtlich, daß auf gleiche Weise nach Absperren in
irgend einem Stockwerk die Gaszuführung von jedem der Hähne 2,
5, 8 und 11 wieder hergestellt werden kann.
Die Einrichtung ließe sich auch je nach Bedarf leicht derart
ausbilden, daß die Hähne nicht vollkommen absperren, sondern
fortwährend eine geringe Menge Gas in die Brenner strömen
lassen, so daß nur der Druck des Gases herabgemindert wird, in-
folgedessen die Hauptflammen verlöschen und die Zündflammen zu
brennen beginnen.
2. Zündung durch Druckerhöhung.
Bei der Gaszündung durch Druckerhöhung brennt meistens
bei geschlossenem Brennerhahn eine Zündflamme, wie wir solche
S. 415 kennen gelernt haben, und die erlischt, sobald die Gaszuführung
des Brenners geöffnet ist und die Zündflamme die Hauptflamme
entzündet hat. Das wechselweise Auf- und Zudrehen des Haupt-
und Zündgasstromes geschieht mittels einer geeigneten Steuervor-
richtung, welche durch Druckerhöhung in Tätigkeit gesetzt wird.
Man kann hierzu entweder Luftdruck verwenden, der durch eine
besondere Bohrleitung an die Steuervorrichtung geführt wird, oder
auch den Druck des Gases künstlich erhöhen. Wir unterscheiden
demnach bei der Zündung durch Druckerhöhung zwei Arten von
Zündung:
a) Zündung durch komprimierte Luft, sogenannte pneumatische
Zündung.
b) Zündung durch Druckerhöhung in der Gasleitnng.
28*
436 Daa Zünden der Gasglüh lieh tbrenner
a) Zündung durch komprimierte Luft, sogen, pneumatische
Zündung.
Es existiert eine größere Anzahl pneumatischer Fernzunder,
doch keiner hat es bisher zu einer allgemeinen Einführung ge-
bracht, da die Einrichtungen teilweise zu kompliziert und dadurch
unzuverlässig waren. Eine
der einfachsten Konstruk-
tionen dürfte das Weber-
Marti8che(D.R.R119058
v.ll.Julil899)ZÜndsystem
darstellen, welches wir znr
Erklärung des Prinzips
kurz beschreiben und durch
Fig. 361 — 365 verdenk
liehen wollen.
"* Mi- Fig. 361 zeigt den
Zünder im Vertikalschnitt offen, Fig. 362 in einer Seitenansicht mit
teilweisem Yertikalschnitt und Fig. 363 im Vertikalschnitt geschlossen.
tlg. 362. Fig 363.
B ist der auf die Gasleitung aufschraubbare Gehausekörper
mit den kreuzweisen Bohrungen b und bl, in welch letzterer der
mit der Umgangsnute o versehene Kolben C dicht und leicht hin-
und herschiebbar angeordnet ist Die rechte Hälfte der Bohrung bl
hat oben in der inneren Mantelwandung eine Rinne b ', so daß durch
Automatische Zündung
437
den sie nach unten abschließenden Kolben G ein bis zur Bohrung b
reichender Kanal gebildet wird zwecks Zuführung der durch den
Brenner und Bohrung b einströmenden Außenluft in den rechts-
seitigen Kolbenraum. Bei dieser Anordnung kann ein unbeab-
sichtigtes Zurückschieben des Kolbens C aus der Offhungslage
(Fig. 361) in die Schließlage (Fig. 363) nicht vorkommen, indem auf
das rechtzeitige Kolbenende kein höherer als der atmosphärische
Luftdruck wirken kann, welchem ein mindestens ebenso starker,
durch das Rohr d zugeführter Druck entgegenwirkt
Wird dagegen durch die an die Leitung d angesetzte Kolben-
pumpe die Luft in der Bohrung b l links vom Kolben C verdünnt,
iti
Fig. 864.
so bewirkt der überwiegende, auf das rechtseitige Ende des Kolbens C
drückende atmosphärische Luftdruck eine Verschiebung des Kolbens C
nach links, d. h. in die Schließlage.
Eine vollkommene Abdichtung der Bohrung b1 wird durch
Einlegen von Bleiringen b6 in die Mutter b* und in die Muffe b5
erreicht
Nach dieser Beschreibung der einzelnen Teile wird die Funktion
des Apparates leicht erklärlich sein. Durch einfaches Komprimieren
bezw. Verdünnen der Luft in der Kammer bl wird der Kolben
hin- und herbewegt, was zur Folge hat, daß das Gas entweder zum
Brenner Durchlaß findet, oder aber abgesperrt wird, je nachdem
die Umgangsnute des Kolbens zu liegen kommt
Die Einfachheit des Apparates besteht in der Hauptsache
438
Das ZOndeft der Gaaglühlichtbrenner
darin, daß der bewegliche Kolben C gleichzeitig Durchlaß- und
Abschlußorganist, wodurch Federn, Hebel, Sperrklinken, Rädchen
usw. gänzlich in Wegfall kommen.
Sobald durch die pneumatische Wirkung der Gasdurchlaß zum
Brenner betätigt wird, so entzündet sich das durchströmende Glas
an der kleinen Zündflamme, welche unterhalb der Kolbenkammer
abzweigt (Fig. 882.)
Durch Einschalten von Abzweigstücken in die Luftleitung
(s. Fig. 364 u. 865) kann man obigen Zündapparat von verschiedenen
Orten aus betätigen, sowie auch mehrere Flammen gleichzeitig
mittels eines Tasters von einem Orte aus bedienen.
y
Fig. 365.
Die pneumatische Zündung von Borchardt & Sucker1 wird
heute vorteilhaft für Preßgasglühlicht verwendet Der unter dem
Brenner angebrachte, kleine Apparat ist einschließlich der Döse
ca. 41 mm hoch und 20 mm dick und besitzt ein seitliches Zilnd-
flammenröhrchen. Ist in der zu den Preßgasbrennern (z. B. Mil-
lenniumbrennern) führenden Gasleitung gewöhnlicher Tagesgasdruck
vorhanden, so sperrt ein kleines Ventil, durch die Spannkraft einer
kleinen Spiralfeder in der Lage erhalten, den Zugang des Gases zur
Düse ab; das Gas kann dann nur auf einem Umwege zur Zündleitung
strömen, an deren Ende es am Tage mit kleiner Flamme brennt
Wird durch Einschaltung und Betrieb des Preßgasapparates der
1 J. G. W. 45, 8. 876.
Atitomatische Zündung 439
Druck gesteigert und hat er eine Höhe von 700 — 900 mm erreicht,
so wird das Ventil durch den Gasdruck heruntergedrückt und das
Gas strömt aus dem Brenner und entzündet sich an der Zünd-
flamme. Zugleich wird der Zutritt des Gases zu letzterer ge-
sperrt und diese erlischt. Sollen die Laternen gelöscht werden,
so wird der Preßgasapparat außer Betrieb gesetzt; sobald der
Druck wieder unter 700 — 900 mm gesunken ist, schaltet sich das
Ventil wieder um und die Zündflamme tritt in Tätigkeit Der
Wechsel zwischen Hauptflamme und Zündflamme bei höherem Druck
ist erforderlich, damit die während des Erlöschens zuletzt klein
werdende Hauptflamme nicht die Siebe des Brenners verbrennt
b) Zündung durch Druckerhöhung in der Gasleitung,
In neuerer Zeit hat man versucht, den erhöhten Abenddruck
des Leuchtgases zur Betätigung einer Steuervorrichtung auszunutzen,
durch die ein automatisches Offnen und Schließen des Brenner-
hahnes bewirkt wird. Die ersten Apparate, bei welchen durch die
Verstärkung des Gasdruckes eine in Quecksilber schwimmende
Metallglocke gehoben wird, sind wohl von Effer 1880 1 konstruiert
worden. Diese Bewegung der Glocke wird durch Hebel auf Gas-
hähne übertragen und die letzteren werden dadurch geöffnet Die
Zündung des Gases erfolgt durch eine ständig brennende, kleine
Nebenflamme.
Infolge von Druckverminderung sinken die Glocken wieder
und bringen die Gashähne zum Schließen. Die Hebel können durch
Verlängerung oder Verkürzung nach der jeweilig verfügbaren Druck-
differenz eingestellt werden. Es ist dies erforderlich, da in einem
größeren Beleuchtungsgebiet nicht überall eine gleiche Druck-
erhöhung oder Verminderung zu erzielen ist Bei dem Milbert-
schen Apparat1, den Fig. 366 im Längsschnitt und Fig. 367 im
Querschnitt darstellt, kommt durch mehrere ineinander greifende,
1 J. G. W. 1880, S. 256 u. 726; siehe auch Literatur 839 b.
f D. R.P. 146 811; Licht und Wasser 1904, 9, N. 53 v. 31. Dezbr.
8. 683—685.
440 Da» Zünden der Quglahlichtbrenner
schwimmende Glocken die Übertragung der Bewegung auf Hebel
in Fortfall
Die Vorrichtung besteht aus einer Glocke n, welche unten mit
der Muffe f auf das Gasleitungarohr geschraubt und nach oben durch
einen Deckel o verschlossen wird. Zwischen dem
Deckel o und dem Boden der Glocke n ist das
Bohr o-d-e eingeschaltet, welches mit den Löchern 1
und 2 versehen ist Das Bohrstück d hat eine
kleine Bohrung für das Röhrchen A, auf welches
das Röhrchen g für die Zündflamme aufgeschraubt
ist, die durch die Eegulierungsschraube r ein-
gestellt wird. Die Glocke n nimmt unten zu-
nächst den Behälter m auf, die gleichartigen
Behälter l und k Bind weiter oben eingeschaltet
i i Die letzteren 2 Behälter sowie der durch Ein-
setzung des Behälters m entstandene Zwischen-
räum bis zur Glocke n sind mit Quecksilber ge-
füllt In das Quecksilber reichen die 3 Tauch-
ränder i einer Glocke, die nach Art einer Gase-
« nnn meterglocke schwimmt Der unterste FlüsBig-
Fig- 366.
keitsraum im Verein mit dem obersten bildet mit
dem untersten und obersten Tauchrande i Flüssigkeitsdichtungen,
um das Gas gegen die Glocke n abzuschließen. Der mittlere Tauch-
rand i bildet mit dem Behälter ; und der
Glocke ein TauchventiL Die Tauchtiefe des
mittleren Bandes * soll 7 mm, diejenigen
der beiden anderen Bänder i 10 mm betragen.
Die Wirkungsweise des Apparates ist
folgende:
' Wird der Gasdruck erhöht, so strömt
das Gas durch die Muffe f und die Löcher
2 unter die Schwimmerglocke, hebt diese in die Höhe, bis der
mittlere Tauchrand i aus der Flüssigkeit kommt, und strömt
durch die Locher 7, das Bohr e und die Düse a in die Hülse jj,
wo es sich an der dauernd brennenden Zündflamme entzündet
Automatische Zündung 441
Wird der Gasdruck vermindert, so sinkt die Taucherglocke mit
dem mittleren Rand i wieder in den Behälter ein, wodurch das
Ausströmen des Gases aufhört und die Lampe erlischt, während
die kleine Zündflamme, welche durch das Röhrchen h gespeist wird,
weiterbrennt.
Kommen diese Apparate bei Straßenbeleuchtung zur An-
wendung, so können sie so reguliert werden, daß sowohl alle
Straßenlaternen gleichzeitig als auch in beliebiger Anzahl nach
und nach anzuzünden und zu löschen sind. Die Regulierung
geschieht durch Belastung der Schwimmerglocke mit Bleiringen; die
Laternen, die zuerst angesteckt werden sollen, müssen weniger
belastet sein als die erst später in Betrieb kommenden. Wenn nun
schon das Einstellen der einzelnen Apparate umständlich und
mißlich ist, so ist selbst bei sorgfältiger Ausführung nicht einmal eine
dauernd gute Wirkung gesichert Auch kann durch besondere Um-
stände der Gasverbrauch zur Anzündezeit stark beeinflußt werden, so
daß nicht immer die erforderliche Druckerhöhung erreicht wird,
namentlich an den von der Gasanstalt weit entfernten Punkten. Außer-
dem sind die Mechanismen schwerfällig und kompliziert und darum
wenig zuverlässig. Auch in neuester Zeit sind Fernzünder nach
demselben Prinzip patentiert und beschrieben worden, jedoch ist
anzunehmen, daß selbst bei Vervollkommnung der Konstruktion
diese Art Fernzünder nur in einem engbegrenzten Beleuchtungs-
gebiet Verwendung finden werden (839 b).
3. Zündung durch den elektrischen Strom.
• ■
Mit Vorliebe hat man sich jetzt dem elektrischen Fernzünder
zugewandt Daß auf diesem Gebiete der Erfindungsgeist sehr tätig
gewesen ist, beweist die große Anzahl der betreffenden Patente.
Gefordert wurden diese Bestrebungen durch die Konkurrenz des
Gaslichtes mit dem elektrischen Licht; denn obwohl Beleuchtung
mit Gasglühlicht bedeutend billiger ist als die mit elektrischem
Glühlicht, so wurde der letzteren vielfach der Vorzug wegen der be-
quemeren Handhabung gegeben und sie hat daher trotz der höheren
442 Das Zünden der Gasglühlichtbrenner
Kosten eine starke Verbreitung gefunden. Die elektrischen Fern-
zünder sollen nun dazu dienen, dem Gaslichte eine gleiche Be-
quemlichkeit der Zündung und Löschung zu verschaffen. Vorzugs-
weise kommt das Glühlicht in Betracht, doch können derartige
Apparate auch bei Schnitt- und Argandbrennern angewendet
werden.
Vorrichtungen, das Gas mit Hilfe der Elektrizität zu ent-
zünden, ohne daß dabei der Gashahn elektrisch gesteuert wird,
sind schon älteren Datums. Der Gashahn wurde mit der Hand
geöffnet und war derartig beschaffen, daß durch seine Drehung
ein elektrischer, von einer Batterie kommender Strom in Tätigkeit
trat und das Gas zum Zünden brachte. Die Art und Weise
dieser Zündung ist derjenigen der neueren Fernzünder ähnlich
und auch noch jetzt gebräuchlich, wenn auch in etwas abgeänderter
Form. Sie findet namentlich da Anwendung, wo der Gashahn
leicht mit der Hand zu erreichen ist. Das ist aber häufig nicht
der Fall, und es liegt dann das Bedürfnis vor, auch das Offnen
und Schließen des Hahnes durch den elektrischen Strom zu be-
wirken, z. B. durch Druck auf einen Knopf oder durch Drehen
eines Hebels.
Bier stellte sich nun gleich eine Schwierigkeit heraus. Die
gewöhnlichen Gashähne sind zu schwer beweglich, und es wäre
daher zu ihrer Steuerung ein sehr starker elektrischer Strom
erforderlich gewesen. Man ging daher zu stark konischen Hähnen
über, deren Küken durch Federn gegen das Gehäuse gepreßt
wurden und einen geringeren Reibungswiderstand besitzen ab die
schwach konischen Hähne. Die Steuerung der Hähne erfolgt auf
elektromagnetischem Wege. Leitet man einen elektrischen Strom
um einen Kern von weichem Eisen, so wird dieses magnetisch
und vermag einen Anker aus weichem Eisen anzuziehen, dessen
Bewegung dann auf irgend eine Weise auf den Gashahn übertragen
wird. Meist ist die so erfolgte Drehung des Hahnes nur eine
geringe, so daß man, um einen sicheren Abschluß des Gases zu
erreichen, nur enge Bohrungen im Hahn verwenden darf, Damit
nun nach Öffnung des Hahnes doch noch ein genügender Durch-
Automatische Zündung 448
floß des Gases stattfindet, bringt man häufig mehrere in einer
Ebene liegende, feine Bohrungen an. Weniger beengt ist der Durch-
fluß des Gases, wenn man statt der Hähne Ventile verwendet
und diese auf elektrischem Wege bewegt. Feste Ventile mit
metallischer Dichtungsfläche können jedoch leicht durch Ablagern
von Staub und Unreinüchkeiten, welche von dem Gasstrome mit-
geführt werden, am . dichten Abschluß verhindert werden. Man
hat daher mehrfach zu weicher Abdichtung mittels Gummi,
Leder usw. gegriffen.
Meist wird für das Öffnen und das Schließen des Hahnes
oder Ventile8 ein besonderer Stromkreis verwendet, so daß also
zwei Zuleitungsdrähte zu dem Apparate erforderlich sind. Die
Rückleitung des Stromes zur Batterie geschieht in der Regel
durch die an letztere angeschlossene Gasleitung. Man hat aber
auch Apparate, welche nur eine einzige Zuleitung von der Batterie
haben. Jeder Schluß des elektrischen Stromes bewirkt dann in
abwechselnder Folge ein Offnen und Schließen des Gasstromes.
Durch das Sparen der einen Zuleitung leidet aber wohl die
Sicherheit. Ist die Zündung nicht absolut sicher und tadellos,
und schließt man dann mehrmals hintereinander den elektrischen
Strom, so weiß man schließlich nicht mehr, ob der Hahn bezw.
das Ventil geöffnet oder geschlossen ist und ob Gas ausströmt
oder nicht.
Der zur Betätigung des Hahnes oder Ventiles und zur Zündung
erforderliche Schluß des elektrischen Stromkreises erfolgt meist
durch Druck auf Knöpfe oder durch andere zweckmäßig geformte
Ein- und Ausschalter, welche einzeln oder zu Gruppen vereinigt
an leicht erreichbaren Stellen angebracht sind.
Die Zündung der Gasflammen wird bei dem Fernzünder mehr
oder weniger sicher in verschiedener Weise bewirkt Verwendet
man dazu eine ständig brennende, kleine Nebenflamme, und ist
diese einigermaßen zweckmäßig angebracht, so kann man wohl bei
elektrisch bewirktem Öffnen des Hahnes oder des Ventiles mit
Sicherheit auf Zündung rechnen (Union, Zeus u. a. m.). Begreiflicher*
weise will man aber gern den Verbrauch des Gases för die Zünd-
444 Das Zünden der Gasglflhlichtbrenner
flamme sparen, da sich die Kosten der Beleuchtung dadurch erhöhet))
namentlich wenn die Leuchtflammen nur kurze Zeit oder selten
gehraucht werden. Man vermeidet diesen Ubelstand, wenn die
Zündung gleichfalls durch den elektrischen Strom zu gleicher Zeit
mit dem Offnen des Gaszuflusses bewirkt wird. Hierfür gibt es
drei Wege, und zwar mittels eines elektrisch glühenden Platin-
drahtes oder des Unterbrechungsfunkens oder des Induktionsfunkens.
Schickt man den zum Offnen des Hahnes oder Ventiles benutzten
elektrischen Strom gleichzeitig durch einen dünnen Platindraht
von genügendem elektrischen Widerstand, so gerät dieser ins
Glühen und vermag das an ihm vorbeiströmende Gas zu entzünden
(Lucifer u. a. m.). Man hat dabei zu beachten, daß der elektrische
Strom nicht eine gewisse Stärke überschreitet, sonst schmilzt der
Draht durch, und der Apparat funktioniert nicht mehr; ist dagegen
der elektrische Strom nicht stark genug, so wird der Platindraht
nicht hoch genug erhitzt und es tritt keine Zündung ein. Die Länge
und Dicke des Glühdrahtes ist daher entsprechend der Strom-
stärke zu wählen. Da der Platindraht sich naturgemäß immer in
der Nähe der Flamme befindet, so leidet er häufig infolge der
lang andauernden Erhitzung, bei Schnittbrennern natürlich in er-
höhtem Maße.
Unterbricht man den geschlossenen elektrischen Stromkreis
. irgendwo, so entsteht an der Unterbrechungsstelle ein Funken, der
sog. Unterbrechungsfunken (Rapid, Sonnenzünder u. a. m.). Hat
der Strom nur geringe Stärke, wie es meist bei dem zu Fernzündern
benutzten Batteriestrom der Fall ist, so. vermag der Unterbrechungs-
funken nicht zu zünden, weshalb die elektrische Spannung durch Ein-
schalten einer Verstärkungsspule in den Stromkreis erhöht werden
muß. Bei einer solchen Spule wird der Strom in vielen übereinander-
liegenden Drahtwindungen um einen weichen Eisenkern geleitet, wo-
durch sich die Spannung so erhöht, daß an der Unterbrechungsstelle
ein starker, zündfähiger Funken entsteht Die Unterbrechung des
Stromes wird selbsttätig in irgend einer Weise durch die Bewegung
des Ankers vermittelt, welcher die Steuerung des Hahnes oder
Ventiles bewirkt. Es ist unbedingt erforderlich, daß die sich be-
Automatische Zündung 445
rührenden Teile der Unterbrechung83telle eine reine, metallische
Oberfläche haben, man wählt daher meist Platinspitzen dazu, welche
sich nicht durch die Einwirkung der Flammengase oxydieren. Sind
die Berührungsstellen nicht metallisch und rein, so kann der Strom
nicht geschlossen werden und der Apparat tritt überhaupt nicht
in Tätigkeit. Es ist fraglich, ob bei längerem Nichtgebrauch eines
solchen Fernzünders die metallische Berührung nicht häufig durch
Zwischenlagerung von Staub und Schmutz unmöglich gemacht wird.
Große Sicherheit der Zündung bietet bei zweckmäßiger
Anordnung der Induktionsfunken (Multiplex). Zu seiner Er-
zeugung dienen die Induktionsspulen. Dm einen Kern aus weichem
Eisen ist in wenig Windungen ein isolierter dicker Kupferdraht
gewickelt» durch welchen der Batteriestrom geht Um diese primäre
Spule ist (davon getrennt) eine sekundäre Spule gewickelt, welche
aus vielen, übereinanderliegenden Windungen eines dünnen, iso-
lierten Kupferdrahtes besteht Wird der primäre Batteriestrom
geschlossen, so induziert er in der sekundären Spule einen
Strom von hoher Spannung, der zwischen den beiden einander
genäherten Drahtenden der Sekundärspije einen kräftigen, zündenden
Funken gibt Dieser vermag je nach der Stärke des Primär-
stromes und der Große der Induktionsrollen eine mehr oder weniger
große Luftstrecke zu durchdringen, erfordert auch keine reine,
metallische Oberfläche der Drahtenden, da der sekundäre Strom-
kreis nicht erst durch Berührung geschlossen zu werden braucht
Eine Oxydation der Oberfläche oder Ansetzen von Staub und Un-
reinlichkeiten schadet nichts, und man kann daher die sekundäreh
Drahtenden dicht über der Ausströmungsstelle des Gases anbringen,
so daß Zündung erfolgt, sowie brennbares Gas austritt und die
Induktionsvorrichtung in Tätigkeit ist.
Die beschriebenen Formen der Zündung sind bereits sämtlich
bei den verschiedenen älteren Apparaten vertreten, von denen eine
größere Anzahl schon in den achtziger Jahren d. v. Jahrh. aligegeben
ist, kehren aber auch alle bei den neueren Apparaten in der einen
oder anderen Weise wieder. Man hat sich in neuester Zeit bemüht,
die meist massige und plumpe Form der älteren Vorrichtungen
446
Das Zünden der Gasglühlichtbrenner
zu vermeiden und neben der gefälligeren und kompendiöseren Bauart
die Sicherheit der Wirkung zu erhöhen.
Nach diesen allgemeinen Betrachtungen der elektrischen Fern-
zündung, die einem Vortrag Drehschmidts (839b) entnommen sind,
soll in den folgenden Ausführungen ein System beschrieben werden,
welches von Drehschmidt, Bunte, Slaby und anderen bekannten
Fachleuten als sicher und zuverlässig bezeichnet worden ist
Es ist dies das Multiplex-System, welches neuerdings in
eingehender Weise von Dominick(901) beschrieben wurde und für
verschiedene Zwecke eine sehr verschiedene Ausbildung erfahren hat
Dieser Ausbildung ent-
< *nrcJ 1/mJ \mrvl Lnftrv
c.
CRDE
6*£RDE
sprechend lassen sich in
der Hauptsache vier
Gruppen unterscheiden,
nämlich die Hahnzün-
dung, die Bampen-
zündung, die Schal«
terzündung und die
Straßenzündung.
Das Prinzip der
Multiplex -Fern Zündung
geht aus dem vorstehen-
den Leitungsschema
(Fig. 868) hervor. Der
eine Pol einer Batterie B ist mit der Erde, in diesem Falle also mit
der Gasleitung g, in leitender Verbindung. Der andere Pol führt
zu einer Stahlfeder f. Diese kann, wenn sie angestoßen wird, gegen
eine Stahlspitze * schlagen. Von s führt der Stromweg weiter
zu einer Induktionsspulenleitung OG und ist dann wiederum mit
der Erde leitend verbunden. Wird also die Stahlfeder f durch
die Gashahnbewegung oder einen Schalter angerissen, so wird sie
eine Reihe von Schwingungen ausführen und dabei den Batterie-
strom abwechselnd schließen und unterbrechen. Nun ist um die
primäre Wickelung der Induktionsspule Sp eine sekundäre Wicke-
lung angeordnet, in welcher durch die elektrische Induktion ein
Fig. 368.
Automatische Zündung 447
sehr hoch gespannter elektrischer Strom entwickelt wird, welcher
im Gegensatz zu dem Batteriestrom imstande ist, einen Luftraum
von einem and von mehreren Millimetern za überschlagen, also
freie Funkenstrecken «j «, «, zu bilden. Diese Hochspannungs-
leitung liegt mit dem einen Ende ebenfalls direkt bei G an Erde;
das andere Ende der Spule fuhrt bei Br zum Brenner und endigt
am Bande desselben. Dort ist die Leitung bei «, unterbrochen
und geht erst danach wieder weiter, entweder zum nächsten
Brenner ea oder auch direkt zur Erde.
Der Effekt dieser Anordnung ist nun der folgende. Beim
Aufdrehen des Hahnes, entweder von Hand oder elektromagnetisch,
reißt man die Feder f an und
bei «j «, e3 springen Funken
Ober. Das erste zUndungsfahige
Gas wird also sofort bereits beim
Austreten aus dem Brenner ge-
zündet und die schädliche Ex-
plosion unterbleibt. Wo Stark-
atrom vorhanden ist, kann dieser
vorteilhaft unter entsprechender
Reduktion verwendet und bei
Hintereinanderschaltung vieler Fig. ^69,
Apparate voll ausgenutzt werden.
Die einfachste Art der Zündung, die Hahnzündung, wird
dort zur Anwendung kommen, wo es sich um die Zündung einer
einzelnen Flamme handelt, deren Hahn bequem von Hand zu er-
reichen ist In diesem Falle wäre es natürlich überflüssig, den
Hahn durch besondere Vorrichtungen aus der Ferne her zu be-
wegen. Man verlangt hier nur, daß nach dem Aufdrehen des
Hahnes das Gaslicht ebenso wie elektrisches, sofort aufflammt
Za diesem Zweck ist am Brenner ein Zündungsapparat „Hahn-
zfindung" installiert (Fig. 369).
Dieser besteht ans einem Gehäuse a, das zwischen Brenner-
nippel und Gasdüse geschraubt wird und den Spitzbahn in
sich aufnimmt An dem Spitzhahne befindet sich sin doppel-
448
Das Zünden der G&aglühlichtbienner
armiger, mit Zngkettchen versehener Hebel «. Ihm gegenüber
sitzt eine Mitnehmerscheibe h, an der eine Nase g derart be-
weglich angeordnet ist, daß sie bei Drehungen der Scheibe h
gegen eine seitlich angebrachte Feder f stößt nnd diese beim
Offnen in Schwingungen versetzt, beim Schließen jedoch festhält,
damit die Feder f niemals mit der ihr gegenüberliegenden
KontaktBchraube s in dieser Stellung in Berührung kommen
kann. Mit der Kontaktschraube s steht der Pol Q der In-
duktionsspule Sp in Verbindung. Der Kondensator O ist mit
iJUlU%s^~"
lüüp-
Kg. 370.
einem Pol mit der Feder f, mit dem anderen mit der Eontakt-
schraube a verbunden.
Während die Hahnzündung nur bei Einzeln1 ammen Verwen-
dung findet, wendet man die Rampenzündung Fig. 370 für
mohrflammige Beleuchtungskörper an, welche einen gemeinschaft-
lichen nnd bequem erreichbaren Gashahn besitzen, wie zum Bei-
spiel SchaufenBterrampen , Transparente, Außenlampen usw. Im
Prinzip unterscheidet sich jedoch die Bampenzündung keineswegs
von der Hahnzündung, wie das Leitungsschema Fig. 370 erkennen
läßt. Es ist hier eben nur die Unterbrechungsfeder f, welche
bei der Hahnzündung direkt unter der Flamme am Gehäuse a
sitzt, in einem besonderen Wandschalter untergebracht, während
Automatische Zfindnng
449
die Zündungsspule nach wie vor ihren Platz neben dem Brenner
behält Veränderungen der Installation werden hier, je nach der
Anzahl der zu zündenden Flammen und je nachdem mehrere solcher
Flammen in einem Beleuchtungskörper vereinigt sind, vorkommen.
Solange es sich um nahe zusammenstehende Flammen handelt
und solange es nicht mehr wie fünf Flammen sind, wird man mit
einem einfachen Eontakt und mit einer einfachen Zündspule aus-
kommen, deren Funkenstrecken in der Weise hintereinander ge-
schaltet sind, wie Fig. 868 das erkennen läßt Sobald indessen
eine größere Anzahl oder derartig getrennt liegende Flammen in
VMifrtT
üjüiP
ä-
Rg. 371.
Frage kommen, daß eine Führung der Hochspannungsleitung für
die Funkenstrecke von der einen zur anderen Lampe nicht ge-
eignet erscheint, wird man mehrere Zündungsspulen benutzen und
dementsprechend die Kontaktfeder auch gegen mehrere Spitzen
schwingen lassen, wodurch der Batteriestrom abwechselnd in der
einen oder der anderen Zündungsspule Eontakt bewirkt und die
Funken hervorruft.
Grundsätzliche Verschiedenheiten gegenüber den vorhergehen-
den Zündungen zeigt die Schalterzündung, deren Schema
Fig. 371 veranschaulicht
Die Schalterzündung zerfällt wieder in verschiedene Unter-
abteilungen : Einzelflammen - Schalterzündung, Schalter«
Böhm, GwgUUüfcht 29
460 Du Zünden der GwgHlhHchtbreimer
Zündung für Kronen bia ku etwa sechs Flammen und
Schalterattndung für große Kronleuchter. Außerdem and
verschiedene Sehalter für die diversen Gebrauchszwecke vorgegeben,
so b. B. für die Zentralsohalterzundung, die Mehrfach-
schalteraundung und die automatische SchalterEttndung. Wir
werden die einzelnen Sohalterzttndungen der Reihe nach besprechen
und beginnen mit der Einaelflammen-Schalterzfindnng „Gnom".
Bei dieser Zundungsart findet das Öffnen und das Schließen
des Gashahnes durch je einen Elektromagneten statt Zu dem
Zwecke fuhrt von einem Wandschalter B eine zweiadrige Leitung
Fig. 87«. Fig. S78.
zum Beleuchtungskörper. Dieser Schalter, welcher auf Fig. 371
schematisch dargestellt ist, hat von außen das in Fig. 872 ab-
gebildete Aussehen, während die innere Anordnung durch Fig. 373
wiedergegeben wird. Durch einen Fingerdruck auf den weißen
Knopf versetzt man die Kontaktfeder in Schwingungen und bringt
sie damit zugleich in leitende Verbindung mit der Zunderleitung O,
in Fig. 371. Es wird also jetzt ein pulsierender Batteriestrom
durch die ZUnderleitung zur Lampe gelangen und hier hinterein-
ander die Zündspule und ferner einen Elektromagneten durch-
fließen. Sobald dieser erregt ist, siebt er einen Anker au nnd
öffnet dadurch den Gashahn. Gleichzeitig aber schließt er auch
die eigenen Wicklungen kurz, so daß der Strom nun nur
noch die Zunderspule su passieren braucht, hier den Zandangs-
funken hervorruft und so die geöffnete Flamme in bekannter
Automatische Zündung 451
Weise sündet Will man dagegen das Licht auslöschen , so muß
man auf den schwarzen Knopf des Schalters Fig. 872 drücken
and verbindet dadurch den Batteriepol Fig. S71 mit der Klemme
der Löschleitung Z. Diese erregt dann den anderen Magneten Z,
welcher den Oashahn in umgekehrter Richtung dreht und dadurch
die Gasleitung schließt, gleichzeitig aber auch die vorher kurz
geschlossene Windung des Offnungsmagneten selbst wieder öffnet
und dadurch für eine neue Betätigung frei
macht. Die Anordnung dieses Apparates stellt
Fig. 374 dar. Das Hahnenküken ist sehr
sorgfaltig eingeschliffen und lagert überdies
mit dem dickeren Ende gegen eine Feder,
mit dem dünneren gegen eine empfindliche
Stellschraube. Der Hahn wird daher absolut
gasdicht sein, aber trotzdem leicht spielen
und infolgedessen durch den Magneten sicher
betätigt werden. Im übrigen ist dieser Apparat
noch mit einer Torrichtung ausgestattet, um,
wenn die Batterie aufgebraucht ist, den Hahn
ron Hand öffnen au können.
Eine Verlängerung des bereits an sich
reichlich hohen Anerbrenners ist vermieden,
indem das Gehäuse, in welchem der mag- ' l
^ Fig. 874.
netische Schaltapparat eingeschlossen ist, gleich-
zeitig als Mwchraum benutzt wird, in der Weise, wie Fig. 374 das
erkennen läßt. In der umgebenden Blechkappe Bind Schlitze an-
gebracht, durch welche durch den Gasstrom Außenluft angesaugt
wird; so entsteht hier bereits das Gasluftgemenge. Zur genauen
Kegalierang der Mischung befindet sich Über dem Gasansfluß noch
eine Lochplatte, deren Locher teilweise geschlossen werden können.
Der eben beschriebene „Gnom"-Apparat dient für die Hahn-
öffhung und Schließung von Einzelflammen.
Soll die Sohalterzundang für mehrere Flammen gleichzeitig
angewendet werden, soll beispielsweise eine fünffiammige Krone
gleichzeitig gezündet werden, so genügt natürlich die Betätigung
452 Du Zünden der GasglunlichCbrenner
eines Hanpthahnes; es kommt dann ein größerer Apparat „Hercnlen"
(Fig. 375 u. 376) zur Anwendung, welcher im Prinzip dem eben be-
schriebenen entspricht. Aach hier bewegt ein Elektromagnet, den
Hahn nnd schließt sich selbst eben durch die Hahnbewegong kurz,
so daß ein Klappern des
Ankers durch den pulsie-
renden Strom, welcher ja
gleichzeitig die Zünder-
spule durchläuft, vermie-
den wird.
Bemerkenswert sind
nnn ferner die Schalter-
konstruktionen. DerSchal-
ter für die Schalterzün-
Fig. 375.
düng soll gleichzeitig den
Strom auf die Offnerleitung, bezw. Schließerleitung, in Bewegung
setzen und eine in diesem Stromkreis liegende Unterbrecherfeder
anreissen, so daß die Elek-
■ trizität in Form eines pul-
sierenden oder stoßweisen
Gleichstromes in die Lei-
tung gelangt. Vermieden
werden muß dabei jede
Kurzschlußmöglichkeit Es
darf keine irgendwie ge-
artete Schalterstellung ge-
Fi 876 ben, bei welcher der Bat-
teriestrom dauernd kurz
geschlossen ist. Endlich soll die Bedienung des Schalters für
das Publikum, bei welchem irgendwie elektrotechnische Kenntnisse
nicht vorausgesetzt werden dürfen, außerordentlich einfach Bein.
Schließlich muß der Schalter auch Sicherheit dafür bieten, daß nicht
etwa nur der Hahn geöffnet wird und keine Zündung eintritt
Diesen Ansprüchen genügen die im folgenden beschriebenen
Schalter.
Automatische Zündung 458
Der einfache Schalter besitzt eine Unterbrechungsvorrichtung,
bestehend aus der Polklemme mit Kontaktschraube für den Batterie-
anschluß und dem langen mittleren Kontaktstück, an welchem die
Unterbrechungsfeder angenietet ist Ebenso befinden sich zwei
voneinander getrennte Eontaktstücke an dem Schalter. Bei Drehung
des Schalterknebels in die Offner- oder Schließstellung wird die
Feder vermittelst des Abreißstiftes in Schwingungen versetzt Der
dadurch entstehende Unterbrechungsstrom wird die Zünd- oder
Löschleitung betätigen. Der Schalter ist durch eine Kapsel
gegen Beschädigung geschützt.
Bei einem anderen Schalter wird zwecks doppelter Wirkung
die Unterbrechungsvorrichtung, bestehend aus Kontakten und der
Unterbrecherfeder, durch zwei diametral gegenüberstehende Stifte
angerissen, welche in einer Schnappvorrichtung untergebracht
sind. Diese Schnappvorrichtung besteht aus einem vierzackigen
Stern, bei welchem die eine Flanke des Sterns gradlinig in Richtung
zur Mitte des Sternes verläuft, während die andere Flanke para-
bolisch ausgebildet ist. Dieser Stern wird durch zwei Federn
derart festgehalten, daß, sobald die Federn an der gradlinigen
Flanke heruntergeglitten sind, jedesmal eine genaue Stellung fixiert
ist Eine Bewegung des Sternes ist daher nur im Sinne des Uhr-
zeigers möglich, da die Feder, wollte man den Stern in entgegen-
gesetzter Richtung bewegen, gegen die gradlinige Flanke des Sternes
stoßen würde.
Starr mit dem vierzackigen Stern steht eine Achse in Ver-
bindung, an welcher der zur Betätigung des Schalters dienende
Knebel sitzt und, wie vorher schon erwähnt, die zur Anreissung
der Unterbrecherfeder dienenden Stifte.
Außerdem befinden sich an der Achse noch zwei ebenfalls
diametral gegenüberstehende Schleiffedern, welche die Vermittlung
sowohl des Batteriekontaktes bei dem Schließen als auch die
.Unterbrechungskontakte beim Öffnen übermitteln. Um die Achse
herum liegen verschiedene Metallstückchen. In leitender Verbindung
mit der Achse steht ein Z-förmiges Metallstück. Zu beiden Seiten
des Metallstückes liegen die Kontakte, welche in direkter Ver-
454 Das Zünden der GtaglflhHchtbrenner
bindung mit dem Kontakt der Unterbrechungsfeder stehen. Die
Eontakte sind unter sieh leitend verbunden. Die Kondensatoren
des Schalters zweifach liegen parallel zu den Funkenstrecken,
welche sich zwischen der Unterbrechungsfeder und den Kontakten
bilden.
Der Schalter ist zum Schutz gegen äußere Beschädigungen
mit einem Schutzdeckel aus Isolationsmaterial umgeben, damit
nicht duroh den Schutzdeckel eine Verbindung der metallischen
Teile unter sich stattfinden kann.
Wenn eine große Anzahl von Flammen von einer Zentral-
stelle aus zu zünden ist, so wird man die vorstehend behandelten
Einzelschalter durch einen Zentralschalter ersetzen. Bei diesen
„Kontaktbrettern" reißt man zunächst durch Drehen des mittelsten
Knopfes die Unterbrecherfeder an und kann dann durch einen
weiteren Druck auf irgendeinen der weißen Knöpfe die dura
gehörige Gruppe zünden, durch einen Druck auf den schwarzen
Knopf löschen. Sehr häufig wird aber die «Aufgabe gestallt»
eine große Anzahl von Beleuchtungskörpern gleichzeitig zu zünden
oder zu löschen« Das trifft beispielsweise für die Beleuchtungen
von großen Sälen und Kirchen, weiter auch ganz besonders ftr
die Beleuchtung von Feuerwachen zu. Für einen solchen Fall
wird man nicht, wie im vorhergehenden Zentralschalter, eine
einzelne Unterbrecherfeder, sondern ein ganzes System solcher
Federn benutzen, welche durch eine gemeinschaftliche Klinke mit
einem einzigen Handgriff angerissen werden. Durch eine Kom-
bination dieses „Feuerwehrschalters" unter sich kann die Zahl der
zu zündenden Flammen beliebig gesteigert werden. In Berlin hat
dieser Apparat in der Weise praktische Anwendung gefunden, daß
der Feuerwehrschalter direkt neben dem Telegraphisten der Wache
installiert ist Sobald nun von irgendeiner Feuermeldestelle her
Alarm kommt, reißt der Telegraphist, ohne im übrigen auch nur
von seinem Telegramm aufzusehen, den Hebel herum, und in dem-
selben Moment ist die Wache erleuchtet Sollen große Kronleuchter
auf einmal gezündet werden, so sind für solche Aufgabe „Kurbel-
schalter" vorgesehen; in der Heiligen Kreuzkirche ist beispie]»-
Automatioohe Zfinduag 455
weise eine Krone mit 104 Flammen installiert, welche aftmtlioh
mit einem Male gezündet werden.
Eine interessante Anwendung hat die Induktarzfkndung auch
f&r Treppenbeleuchtungen gefunden. Bei einer solchen Anlage
werden die Lampen des Treppenhauses einfach mit dem „Gnom"-
oder „Herkules"-Apparat und einer Zündspule ausgestattet Im
Pförtnerraum befindet sich ein Uhrwerkschalter. Durch einen Druck
auf einen Knopf wird ein Elektromagnet in diesem Schalter erregt
und hebt durch seine Ankerbewegung eine Sperrklinke auf, so daß
sich das Werk in Bewegung setzen kann. Bei seiner Bewegung
reißt es der Reihe nach so viele Kontaktfedern, als Lampen in der
Treppenbeleuchtung vorhanden sind, an. Diese Federn schwingen
nun und schließen dadurch den Offheretrom, welcher pulsierend
zu den einzelnen Apparaten und Spulen fließt und die Flammen
in bekannter Weise zündet Während nun die Beleuchtung brennt,
lauft das Uhrwerk langsam weiter und vollendet, je nach der Ein-
stellung, in 3, 4 oder 5 Minuten einen Umlauf. In diesem Augen-
blick schleift eine Kontaktfeder, welche an einer Scheibe befestigt
ist, über die blanken Enden der einzelnen Schließerleitungen und
die Lampen verlöschen wieder. Gleichzeitig fällt die Sperrklinke
wieder in einen Schlitz der Scheibe und die ganze Anordnung ist zu
erneutem Gebrauche bereit Bei der Installation sind nun solche
Schaltknöpfe, duroh welche man die Sperrklinke des Werkes an-
heben kann, in den einzelnen Etagen des Treppenhauses angebracht
Während der Tageszeit ist durch einen Umschalter die Batterie
ausgeschaltet und sämtliche Druckknöpfe im Treppenhaus laufen
daher leer. Ein Ingangsetzen der TreppenhauszQndung duroh Un-
befugte ist also ausgeschlossen. Bei Anbruch der Dunkelheit
schaltet der Pförtner den Ausschalter ein und setzt darauf das
Werk in Lauf. Die Flammen werden jetzt gezündet. Alsdann
schaltet er den Hebel wieder aus. Infolgedessen können die
Schließerkontakte die Beleuchtung nicht löschen. Sie bleibt brennen,
das Werk kommt nach 3, 4 oder 5 Minuten zum Stillstand und eine
unbefugte Ingangsetzung ist des Leerlaufes der Knöpfe wegen aus-
geschlossen. Nach Schließung des Hauses schaltet der Pförtner
456 Das Zünden der Ghisglühlichtbrenner
den Umschalter ein and löscht durch das Heranziehen eines
Schließerkontaktes die Gasflammen. Zugleich kann die Zündung
für den Nachtgebrauch von jedem Druckknopf des Treppenhauses
aus beliebig oft in Gang gesetzt werden.
Anders als bei der Beleuchtung von Innenr&umen liegen die
Verhältnisse bei der Straßenbeleuchtung. Bei einflammigen Straßen-
laternen werden die Apparate „Gnom" und „Herkules" angewendet
Bei zweiflammigen Straßenlaternen, wie sie in Berlin viel
im Gebrauch sind, wird die eine Flamme um Mitternacht, die
andere erst bei Tagesanbruch gelöscht
Diese Aufgabe wurde dadurch erfüllt , daß ein Apparat kon-
struiert wurde, bei dem die Bewegung des Schließerankers auf
einen Winkelhebel übertragen ist, der wiederum auf eine gefräste
Scheibe, welche auf der Achse des Kükens des Gashahnes starr
befestigt ist, einwirkt Die Fräsungen auf der Scheibe sind so
bemessen, daß bei der ersten Bewegung des Schließerankers die
eine Flamme verlischt und bei der zweiten die andere.
Die Laternen in der Berliner Stadtanlage (mit zwei und drei
Flammen), welche auf eine Strecke von 1000 m verteilt sind,
werden auf einmal entzündet und in der Weise, wie vorher an-
gegeben, gelöscht
Sämtliche Apparate sind hintereinander geschaltet Schalter
und Anschluß an das Speisekabel der Berliner Elektrizitätswerke
sind in einem Gehäuse aus Gußeisen, welches mit Holz ausgelegt
ist, montiert
Als Bückleitung wird nicht das Gasrohr genommen, sondern
die eigene Drahtleitung.
In dieser Weise ist in Berlin vorläufig erst eine Straße, die
Schönhauser Allee, installiert Es steht jedoch zu hoffen, daß das
Verfahren weiteren Eingang in städtischen Anlagen gewinnt
4. Zündung durch ein Uhrwerk, sog. Uhrenzundung.
Das neueste System der Zündung ist die sog. Uhrenzündnng.
Der Apparat der Deutschen Gaszünderfabrik, Elberfeld, besteht
im wesentlichen aus einem Uhrwerk mit zwei Zifferblättern. Die
■ Automatische Zündung 457
Zeiger auf dem Zifferblatt rechts dienen zur Einstellung der je-
weiligen Tageszeit, die Zeiger auf dem Zifferblatt linke dienen
dazu, die Zflnd- und Loschzeit einzustellen.
Fig. 377 zeigt den Apparat wie folgt Die Uhr rechts zeigt
Fig. 877. Fig. 378.
10 Uhr 17 Minuten abends, der Zeiger zum Zünder ist auf 8 Uhr
abends, derjenige zum Loschen auf 4 Uhr morgens eingestellt
Fig. 878 zeigt die Uhr rechts 18 Minuten vor
12 Uhr mittags. Anf dem linken Zifferblatt
ist der Zeiger zum Löschen auf 9 Uhr morgens,
der Zeiger zum Zünden anf 6 Uhr abends
Das Stellen der Fnnktionszeiger geschieht,
indem man dieselben nach hinten drückt und
dann mit denselben nach rechts, bezw. links
herumfahrt; an der betreffenden Stelle ange-
kommen, laßt man den Zeiger wieder ein-
schnappen. Wahrend anf dem rechten Ziffer-
blatt die Zeiger wie bei jeder anderen Uhr gehen,
bewegt sich das andere Zifferblatt nach rechts
herum und damit auch die beiden eingestellten e'
Zeiger. Sobald nun der erste Zeiger seinen höchsten Punkt er-
reicht hat, wird durch denselben ein Hebel ausgelöst, dadurch das
Hahnküken herumgedreht und die Laterne brennt Wenn der zweite
Zeiger den Höhepunkt erreicht, wiederholt sich derselbe Vorgang
and die Laterne erlischt
458 Dm Zünden der Gasglühliehtbrenner
Bei Apparaten mit zwei Mammen ißt der Vorgang ähnlich.
Bei diesen Werken sind die Löcher des linken Zifferblattes zwischen
1 1 und 1 Uhr nachts mit Gewinden versehen, da zu dieser Zeit wohl
fiberall die erste Flamme gelöscht wird. In eines dieser Löcher
wird ein Stift eingeschraubt, welcher die Funktion des Löschens
der ersten Flamme ausübt. Bei Apparaten, welche mehreremal
zünden und löschen sollen, werden je nach Bedarf Stifte geliefert
und sind hei diesen Werken sämtliche Löcher mit Gewinden ver-
sehen. Das linke Zifferblatt dreht sich in 24 Stunden einmal und
wiederholt sich das Zünden und Löschen daher jeden Tag pünkt-
lich und zuverlässig. Die Uhr läuft 20 Tage und braucht daher
auch nur alle 14 Tage aufgezogen zu werden, weil dann ja auch
die Brenndauer der Laternen geändert wird.
Der Apparat (s. Fig. 379) ist seit einiger Zeit in Elberfeld,
Köln a. Eh., Mülheim a. Rh., Solingen, Amsterdam, Kopenhagen usw.
eingeführt und soll sich dort auch bewährt haben.
Elfter Abschnitt.
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bringt das Journal d'eclairage au gaz, 1894, Nr. 18, p. 349
und p. 850. Hiernach war Grähant unschuldig an der Irri-
tation der Öffentlichkeit wegen der angeblichen Gesundheite-
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wasser sehe Licht ist viel gelber als dasjenige von Auer.
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keit kam keines der damals gepriesenen Gasglühlichter dem
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lichter — Auer, Trendel9 Benas, Stobwasser, K ramme. —
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K ramme erreichen nicht einmal die Leuchtkraft eines Argand-
brenners; J. G. W* 38, S. 49, 466 und 599.
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zu treten und durch angemessene Preise der Brenner und Glüh-
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bemittelten Kreisen zugänglich zu machen, werden freudig be-
grüßt; J. G. W. 38, S. 801.
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gabe in demselben Verlag, 1903, S. 45 — 56; Jahrbuch des
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46, S. 282, kurz ref.; das. 45, S. 730 und 829.
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50 Seiten umfassende Broschüre ist wenig zu empfehlen.
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Schmidts (s. Nr. 410) Abhandlung; J. G. W. 47, S. 7.
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486 Literatorverzeichnis
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Z. Beleucht. 5, 8. 244—246.
443. 1899. Drossbach, Metathorglühstrfimpfe — Abgebrannte Glühkörper,
deren Asche nachträglich durch kampferhaltige Schießbaum-
wolle-Losung und öl biegBatn gemacht wurde; Verwendung
von Salzen der Metareihe; Pharm. Centralh. 40, 8. 94; Ges.
ing. 22, s. 2*0.
444. 1899. Gents ch, Glühkörper für Gasglühlicht — Beschreibung zahl-
reicher patentierter Erfindungen; Wirkungsweise der Glühkörper;
Stoffe «für Herstellung der Glühkörper; Verhandl. V. Gew. Abb.
1899, 8. 57—80.
445. 1899. Hill-Glühkörper — Gewebe entspricht einer Füetguipure, bei
der die einzelnen Maschen durch Verknotung miteinander ver-
bunden sind; Z. Beleucht. 6, 8. 805—806; J. G. W. 1908, 46,
B. 195.
446. 1899. Lewes, Incandescent mantles — Effect of ceria üpon light Omis-
sion of a thoria- ceria mantle; endurance of Welsbach and
Knöfler mantles; Sc. Am., Suppl. 48, p. 19711—19712; J. Gas
L. 73, p. 1195— 1200.
447. 1899. Luber, Glühkörper mit hoher und langanhaltender Leuchtkraft
— Cerofirm der Firma Zietzft Bruno, Berlin; photometrische
Messungen; J. G. W. 1899, 42, 8. 602. 8. Lit. 477 \
448. 1899. Chemische Fabrik für Beleuchtungswesen, Verfahren zur
Herstellung argen- oder antimonhaltiger Glühkörper — Durch
Tränken der Gewebe in besonderen Lösungen werden unlös-
liche neutrale Verbindungen der seltenen Erden erzeugt, bei
welchen eine Zersetzung unter Freiwerden von Sfture ausge-
schlossen ist; Z. Beleucht. 5, S. 484.
449. 1899. Prüfung von Gasglühkörpern; J. G. W. 42, 8. 558—560.
450. 1900. Bunte, Gasglühlicht — Leistung der zurzeit im Handel befind-
lichen Glühkörpersorten; Verbrennungsverhaltnisse im Bunsen-
brenner; J. G. W. 43, 8. 971—793; s. auch 1901.
451. 1900. Killing, SelbstentzündUche Glühstrümpfe — Gewebe aus Platin-
draht und Baumwollfäden wird in das Gewebe eingenäht, mit
einer Lösung von Thoriumsalzen getränkt und getrocknet; Met.
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en haar toekomst; Het Gas, Oktober 1903, Nr. 10, p. 402—406.
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Januar 1904 erschienen in Namur bei Auguste Gordenne, 69 rue
de l'Ange. 12 S.S. Des Perfectionnements dans l'eclairage a
incandescence. Le manchon Plaissetty. Communication faite a
1' Association des Gaziers beiges.
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welchem die Maschenbindung durch die einfache Bindung sich
kreuzender Fäden ersetzt wird); Z. Beleucht 9, S. 366—867.
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Interessante Beobachtungen über das Verhalten der einzelnen
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hier noch besondere Maschen bezw. Fäden frei und ganz lose
nach außen, so daß bei den Ankerstrümpfen das Gas leichter
als bei anderen Systemen durch die Fäden dringt); Z. Beleucht
9, S. 113, 146-147; Unlands I. B. 17, S. 230.
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hergestellt); Z. Beleucht. 9, S. 72.
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495. 1873. Cornu, Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Lichtes in Luft:
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496. 1874. — Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Lichtes in Luft: 800880 km.
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S. 280 — 235. Es ist bedauerlich, daß die Verfasser die Energie-
kurve nicht veröffentlicht haben.
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Zahl, welche von den früher gefundenen — Michelson,
Cornu — nicht wesentlich verschieden ist; Chem. Ztg. 1900,
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Heft 1—6, 25—29, 48—52, 72—76, 97—100, 121—124, 145—14?
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745. 1901. Wiederhold, Gaaglühlichtbrenner; Z. Beleucht 7, S. 390— 391.
746. 1901. Zietz und Bruno, Regulierdüse; Z. Beleucht. 7, S. 281—282.
747. 19Q1. Air snpply to incandescent burners. The „Climax" incandes-
cent light intensifier; J. Gas L. 77, p. 1311—1312.
748. 1901. Gasglühlichtbrenner mit nach abwärts gerichtetem Glühkörper
Z. Beleucht. 7, 8. 60-61.
749. 1901. Gasglühlichtbrenner mit federnd auf dem Mischrohr gelagertem
Brennerkopf von Firth; Z. Beleucht. 7, 8. 129—130.
750. 1901. Glühlichtbrenner für Preßgas, System Keith;Z. Beleucht 7, 8. 208.
751. 1901. GasglÜhliehtbrenner mit einstellbarer Brennerecheibe von Sie-
verts; Z. Beleucht 7, S. 71,
752. 1901. Gasglühlicht «Intensivbrenner „Multiplex"; bei 238 1 Gasver-
brauch « 212 IK; K. h- 1901, Nr. 86, 8. 345.
758. 1901. Gaaglühlichtbrenner „Goliath" von Butekes Gasglühlicht-Ger
Seilschaft, Berlin; soll bei 230 1 Gasverbrauch 220 K geben;
J. G. W. 44, 8. 748. .
754*. 1901. Gasdurchlaß -Regulierdüse für Glühlichtlampen von Himmel;
Z. Beleucht 7, 183—184.
754 b. 1901. Größere Länge für GasglÜhliehtbrenner behuft besserer Licht-
entwickelung; Met-Arb. 27, 1, 8. 44 — 45.
755. 1901. Invertierter Glühlichtbrenner „El ectra" — nach oben brennend,
aber so dekoriert, daß er den Eindruck eines Invertbrenners
hervorruft; Z. Beleucht 7, S. 227—228; Z. Bl. 1901, 28. Juni,
S. 1159—1160; J. G. W. 44, 8. 558; s. die verbesserte Form
in: Z. Bl. 1902, 18. April, 8. 670—671; J. G. W. 4ß, S. 321.
756*. 1901. Neuerungen für Gasglühlichtbeleuchtung — Deutsche Gasglüh-
licht-Aktiengesellschaft; Gruppenbrennerlampe; selbsttätige Re-
gulierdüse; Regulierdüse mit Kuppe; J. G. W. 44, S. 63—65.
756b. 1901. Neue Starklichtbrenner; Z. Beleucht 7, 8. 340—341.
757. 1901. Regulierdüsen für GasglÜhliehtbrenner; Z. Beleucht. 7, S. 59—60.
758. 1901. Regulierdüse, System „Perlich"; Z. Beleucht 7, 8. 173.
759. 1901. Regulierdüse der Auer- Gesellschaft; J. GL W. 44, S. 65.
760. 1901. Über Gasglühlichtversuche der französischen Leuchtturmbehörden.
— GasglÜhliehtbrenner; Petroleumglühlichtbrenner mit U-formi-
gem Verdampfer; desgl. mit bogenförmigem Verdampfer;
Dingl. J. 316, S. 189—192.
Iiteratarverzeichnis 505
761. 1902. Arlt and Fricke, Gasglühlichtbrenner „Elefetra" — Isoliervor-
richtung, welche ein Schwanwerden der Arme verhindert;
.MetrArb. 28, 1, S. 249—244. .
762. 1902. Blakey, Gasglühlichtbrenner — Konstruktion des Mischrohres;
stoßsichere Aufhängung der Glfihkörper; Z. Beleueht 8,
S. 116—117.
768. 1902. Brooks, Gasglühlichtbrenner — Vorrichtung zu möglichst
inniger Mischung von Gas und Luft; Z. Beleueht 8, 8. 57.
764. 1902. Dikema, Regulierbare Düse für Gasbrenner; Z. Beleueht. S. 843.
765. 1902. Drehschmidt, Gasglühlicht- und Starklichtbrenner — Millen-
niumlicht von Knapp und Steilberg; J. G. W. 46, S. 876
—879.
766. 1902. Eh mann, Bunsenrohr, in welches ein schraubenförmig gewun-
dener Metallstreifen eingesetzt ist — Der schraubenförmig
gewundene Metallstreifen dient als Widerstand im Mischrohr;
Z. Beleueht 8, & 404.
767. 1902. Frister, Brenner und Zubehörteile für Gasglühlicht. — Regulier-
düse gestattet eine genaue Regulierung ohne die geringste
Drosselung des Druckes; Intensivbrenner usw.; Z. Beleueht 8,
S. 98—99.
768. 1902. Galkin, Gasglühlichtbrenner mit federnd auf dem Mischrohr
gelagertem Brennerkopf; Z. Beleueht 8, S. 46.
769. 1902. — Einstellbare Düse für Gasglühlichtbrenner; Z. Beleueht 8,
. S. 46.
770. 1902. Girardville, Regulierdüse; Z. Beleueht 8, S. 157.
771. 1902. Hopkins; Starkliohtbrenner — Das schnelle Verschlacken oder
Verbrennen des Drahtnetzes wird dadurch verhütet, daß durch
«inen besonderen Luftstrom die Flamme etwas von dem Draht-
nets abgeblasen wird, so daß ihre" große Hitze nicht mehr un-
mittelbar auf das Drahtnetz einwirken kann (D.R.P. 184349);
J. Gas L. 79, S. 801.
772; 1902. Humphreys und Graham, Gasglühlichtbrenner — * Inneres
und äußeres Gehäuse ist auf das Gaszuführungsrohr derart auf-
geschraubt, daß das Innere als Misch- und Vorwärmungskammer
dienende Gehäuse mit dem Äußeren nicht in direkte Berührung
kommt, von dem letzteren aber vollkommen umschlossen und
durch die Flamme direkt erwärmt wird; Z. Beleueht 8, S. 7.
773. 1902. Löwy, Vorrichtung zum Verstellen der Brennerscheibe von
Gasglühlichtbrennern; Z. Heiz. 7, S. 102-103.
774. 1902. Meissner, Gasglühlichtbrenner, bei dem kalte Verbrennungs-
luft in das Innere der Flamme eingeführt wird; Z. Beleueht 8,
S. 408—404.
775. 1902. Rosen b er g, Bandseptbrenner — Haben das Profil eines In-
jektors mit konischer Stahlspitee und stufen weiser LuftzufÜh-
rung; Z. Beleueht 8, S. 147—148.
506 Liteiratiirverzeichnis
776. 1902. Schodt, de, incandescent gas burners; J. GasL. 79, S. 147 — 148.
777. 1902. Schopper, Starklichtbrenner; Z. Heiz. 7, S. 65—66«
778. 1902. Sieverts, W., Ein neuer Gasglühlichtbrenner; J. G. W. 46,
S. 684.
779. 1902. Sugg, Preßgasglühlicht und Glühlichtbrenner — Bunsenbrenner,
der mit Preßgas gespeist wird; Z. Beleucht 8, 8. 68.
780. 1902. Troquenet, Gasglühlichtbrenner — Der Brenner besteht ans
einer Metallhülse, in der nuten die Düse angebracht, oben das
eigentliche Brennerrohr mit dem Brennerkopf aufgeschraubt ist;
Z. Beleucht. 8, S. 57.
781. 1902. Wobbe, G., Ursache der Lichtabnahme bei Auerbrennera;
J. G. W. 45, S. 688-684.
782. 1902. Gasglühlichtbrenner von „Mallol" — Ein umgekehrter Kegel,
dessen oberer Band ausgezahnt ist, ist in den Brennerkopf so
eingesetzt, daß die Spitzen der Zähne gerade noch den inneren
Band des letzteren berühren oder ihm wenigstens sehr nahe
kommen; Z. Beleucht 8, S. 68.
783. 1902. Le brüleur „Kern", son application a l'eclairage par incandes-
cence; Gaz 45, p. 184 — 185.
784. 1902. Neue Starklichtbrenner; Ges. Ing. 24, S. 91.
785. 1902. Neuheiten in Gasglühlichtbrennern und Brennerzubehörteilen der
Firma Gebr. Jacob, Zwickau i. S. — Fünfloch-Regulierdüse,
Z. Beleucht 8, S. 99—100.
786. 1902. Starklichtbrenner „Suprem" — Drehbare äußere Hülse, wo-
durch die Luftlöcher im Mischrohr je nach Bedarf in ihrem
Querschnitt verengt und erweitert werden können; Met Arb.
28, 1, S. 60.
787. 1902. The Incandescent Gas Light Company, Mischvorrichtong
für Gasglühlichtbrenner; Z. Beleucht. 8, S. 286.
788. 1902. Badon-Pascal, Lacarriere-Brenner — System Houdaille-
Triquet; J. G. W. 46, S. ISO.
789. 1903. Berlin, Gasbrenner — Die Leuchtflamme wird durch eine nicht-
leuchtende Bunsenflamme erhitzt, um eine intensivere Glut der
Kohlenstoirpartikelchen in der Leuchtflamme zu bewirken.
790. 1903. Bower, Gasglühlichtbrenner — Kupplung der die Gas- und Luft-
zufuhr regelnden Vorrichtung mit dem Glühkörperträger;
Z. Beleucht. 9, S. 88—84.
791. 1903. Brunet, Edmond, Becs a tige de recuperation exterieuie au
manchon. Description. (Incandescent gas light burners with
a regenerating rod.) Rev. Technique, Nov. 25, 1903.
792. 1903. Byrnes, Gruppenbrenner für Gasglühlichtlampen — Das Gas-
luftgemisch wird den an einem gemeinschaftlichen Träger auf-
gehängten Glühkörpern durch einzelne, an eine gemeinsame
Mischkammer angeschlossene Brenner zugeführt; Z. Beleucht 9,
S. 84—85.
Literaturverzeichnis 507
793. 1903. Desforges, nouveau bec a fncandescence dit „bec Babillot"
— La cbandelle Bansen est formee par deux troncs de cöne
allonges, juxtaposes suivant leur plus petite section; Hnjecteux
place" a la base de la cbandelle n'estperce que d'un seul troa,
de sorte que le jet de gaz, lance par cet orifice unique, galt
exactement comme le jet d'un Griffard pour aspirer et entrafner
Fair ambiant; Gras 47, p. 8—4.
794. 1903. Duffek und Beechorner, Ständer- Gasglühlichtlampe — Ein
längeres Bohr, der Ständer u. dgl. wird als Mischraum für
Gas und Luft unter Mitwirkung einer Heizflamme benutzt, um
gleichzeitig eine gesteigerte Mischung und Pressung des Gases
bezw. Gasluftgemisches zu erzielen; Z. Beleucht 9, S. 6.
795. 1903. Ehrich & Graetz, Graetzin-Gasglühlicht. (Leuchtet zufolge
der nach unten gerichteten Anordnung des Brenners und Glüh-
körpers schattenlos; Unlands I. B. 17, S. 154.
796. 1903. Fadum, Vorrichtung zum Begeln der Gas- und Luftzuführung
zu Gasglühlichtbrennern; Z. Beleucht. 9, S. 823.
797. 1903. Glocker, Gasglühlichtbrenner — Gemeinsame Anordnung einer
Begulierdüse und eines Hahnes zum wechselweisen Zünden
und Löschen der Haupt- und Nebenflamme in einem auf das
Düsenrohr aufzusetzenden Paßstück; Z. Beleucht. 9, S. 368.
798. 1903. Guärin, les nouveaux appareils d'eclairage au gaz par incan-
descence — Lampe Scott-Snell; lampe Lucas; bec Band-
sept; bec Systeme Lanneau, Kern et Benvers6; G6n. civ.
43, p. 136—189.
799. 1908. Guth und Schaefer, Gasglühlichtlampe mit Gruppenbrenner;
Z. Beleucht. 9, S. 259.
800. 1903. Hall, improved incandescent Cluster burners; J. Gas L. 81, p. 225.
801. 1903. Kelly, Gasglühlichtbrenner — Mit überhitztem Gas gespeist,
welches aus der Gasleitung in eine über die Nutzflamme an-
geordnete Überhitzung8kammer und von dieser in das Düsen-
rohr geführt wird); Z. Beleucht. 9, S. 71.
802. 1903. — , Gruppenbrenner für Gasglühlichtlampen — Die Düse und die
Luftzutrittsöffnungen zum Mischrohr sind möglichst außerhalb
des Bereiches der Brennerflamme gelagert, und außerdem wird
das Mischrohr in einem Schutzrohr angeordnet, welches einer-
seits die Entzündung des Gases an der Düse verhindert, anderer-
seits das Mischrohr vor zu großer Erwärmung schützt); Z. Be-
leucht 9, S. 209.
808. 1 908. König, Dampfglühlichtbrenner mit Sauerstoffzufuhr — Dem Glüh-
lichtdampf brenner mit Auer-Glühkörper soll durch Zufuhr von
Sauerstoff eine so große Lichtstärke gegeben werden, daß er
zur Verwendung als Lichtquelle bei photographischen Auf-
nahmen mit kurzer Belichtungsdauer, statt des Bogenlichtes,
geeignet ist Die Sauerstoffleitung ist so angeordnet, daß sich
508 Literaturverzeichnis
Brennstoffdampf mit Sauerstoffgas in einer mit dem Glühkörper-
mantel zusammenfallenden Fläche berühren, also der Glüh-
körper in der Zone der heftigsten Verbrennung und höchsten
Temperatur liegt; Z. Beleucht. 9, S. 858.
804. 1903. Lamure und Yege, Grasglühlichtbrenner — Besteht aus der im
Glühkörper vorgesehenen Überhitzungskammer und einer eigen-
artig ausgebildeten Mischkammer, in welche der Strom des
überhitzten Gases die Luft ansaugt; Z. Beleucht. 9, S. 147.
805. 1908. Moreau, Gasglühlichtbrenner — Mischrohr, ist in mehrere Kam-
mern geteilt; Z. Beleucht 9, S. 85.
806. 1908. Raupp, Gasglühlichtbrenner, bei welchem verschiedene Teile
des Glühkörpers beheizt werden können; Z. Beleucht. 9, S. 39.
807*. 1903. Schilling, E., Fortschritte in der Gasglühlichtbeleuchtung —
Regulierdüsen; J. G. W. 46, S. 7.
807 b. 1903. Sieverts, Luftwärmer für Gasglühlicht — Die durch den Bren-
nerkopf in das Innere der Blauflamme geführte Verbrennungs-
luft wird in einem oberhalb oder im Brenner angeordneten
Räume vorgewärmt und durch einen Ringspalt in das Flammen-
innere geführt; Z. Beleucht. 9, S. 15 — 16.
808. 1903. Taylor, Gasglühlichtbrenner — An das verhältnismäßig enge
Mischrohr ist eine erweiterte Kammer mit gewellter Wandung
angeschlossen, über welche der zylindrische Brennerkopf mit
dem Brennersieb gestülpt ist; Z. Beleucht. 9, S. 217.
809. 1903. Walter, E., Die Düse des Auerbrenners; J. G.W. 46, S. 330—331.
810. 1903. Wolf, P., Ein neuer Invert- Gasglühlichtbrenner von Hell-
mann; J. G. W. 46, S. 511—512; Met Arb. 29, S. 306—307.
811. 1903. Zimmer, zwischen Brennerkopf und Zugglas angeordneter zylin-
drischer oder konischer Einsatz für Gasglühlichtbrenner zum
Zufuhren und Vorwärmen der äußeren Verbrennungsluft; Z.
Beleucht 9, S. 176-177.
812. 1903. Cheap anti-vibrator burner; J. Gas L. 84, p. 476; the Wis
high-power lamp; das. p. 409—410.
813. 1903. Developpement de l'application des becs ä incandescence pour
l'eclairage public; Graz 47, p. 49—52.
814. 1903. Die Düse des Auerbrenners — Die „Flordüse" 3 + 1 Loch-
düse; 3 feine öflhungen lassen stets eine gewisse Menge Gras
austreten, so daß der Brenner auch bei völligem Abschluß der
Regulieröffnung nicht zurückschlägt; J. G. W. 46, S. 999.
815. 1903. Gasglühlichtbrenner mit doppelter Luftzufuhr — Brenner nach
Politsky & Agust und Buchanan; Z. Beleucht 9, S. 208
bis 20?.
816. 1908. Gasglühlichtbrenner von Slinack — Auf die Düse ist ein joch-
artiger*, durch Streben verbundener Korper aufgesetzt, der
oben und unten zylindrisch geformt ist; Luftzufuhr, wird durch
Literaturverzeichnis 509
einen Schieber geregelt; Düsenöfihnng ist als Site für das
Nadelventil ausgebildet; Z. Beleucht 9, S. 198—199.
817. 1993. Gasglühlichtbrenner von Thurnau — Verteilungskörper, dessen
konischer Teil nur den ebenfalls konisch gestalteten Teil
des Mischrohres ausfüllt und mit einem Brennersieb durch
einen nach innen geschweiften Fortsat* verbunden ist, welcher
eine Expansion des Gasluftgemisches im sylindrischen Brenner-
kopf zuläßt; Z. Beleucht 9, S. 198.
818. 1908. Gasglühlichtbrenner von Wiederhold — Mischung von Gas
und Luft, die in der Achse des Mischrohres aufzusteigen
pflegt, ist nach außen gebracht, so daß sie an der Oberfläche
des Glühstrumpfes, wo am meisten Sauerstoff zur Verfügung
steht, verbrennt; Z. Beleucht. 9, S. 15.
819. 1903. L'appareil a ac&ylene Hesperus, pour eclairage public. Des-
cription. (Details of the „Hesperus" acetylene apparatus for
public lighting purposes); Inv. HI, Dec 18, 1908.
820. 1903. Neue Invert-Brenner — System Ahrendt und Falk; Z. Be-
leucht 9, S. 220.
821. 1903. Neuere Gasglühlichtbrenner. — Brenner von Pratt; Anord-
nung von rippenförmigen Einsatzkörpern zum Mischen und
Vorwärmen des Gasluftgemiaches in einer mit dem Brenner-
kopf lösbar verbundenen Kappe von Miller; gleichzeitige in-
tensive Vorwärmung und innige Durchmischung des Gasluft-
gemisches; Brenner von Clawson; Z. Beleucht 9, S. 28.
822. 1903. Preßgasbrenner von der Ezport-Gasglühlicht-Gesellschaft — Ge-
misch von gewöhnlichem Leuchtgas und Preßluft; Z. Beleucht
9, S. 28-29.
828. 1908. The „Novita" incandescent gas -burner — Incorporation in the
head of the burner pf two small helical fanB revolving in op-
posite directions; J. Gas L. 84, p. 351.
824. 1903. The Podmore and Thomas patent recuperative lamp for
interior service — The gas and air supply is heated before
consumption; J. Gas L. 82, p. 673—674.
825*. 1904. Saint- Ciaire Deville, £., Besondere Photometerbrenner für
Gase mit blauer Flamme; J. G. W. 47, S. 76—77.
825 b. 1904. Acetylenglühlichtbrenner; J. G. W. 47, S. 79—80.
£) Hilfsapparate.
826. 1894. Gentsch, Selbsttätige und elektrische Gasanzünder — Konstruk-
tionen: Everitt, Müller, Görldt, Gassner, Actiebolaget,
Hermes, Silbermann, Stegmeyer und Geyer, Fried'
länder; Dingl. J. 291, S. 291.
827.' 1895. Glay, An anti-vibratory fitting for incandescent lamps; J. Gas L.
68, p. 19; Gas Light 65, p. 129.
510 Literaturverzeichnis
827 b. 1895. Müller, M., Versuche mit den neuen Jenaer Gasglühlicht-
Zy lindem; nach dem holländischen Gasjournal „Hat Gas" i.
J. G. W. 38, S. 97.
828. 1895. Schott und Genossen, Über Gasglühlicht-Zylinder; J. G. W.
88, S. 167.
829. 1896. Brodmärkel, Über die Unbrauchbarkeit der Dietrichschen
Glühkörperträger; J. G. W. S. 160.
830. 1896. Dietrich, Glühkörperträger — D.R.G.M. 60226; J.G.W. S. 59.
831. 1896. Römpler, Regulator für Gasglühlicht; Unlands T. R. 1896, 2,
S. 54.
832. 1896. Stegmeyer & Co., Elektrische Fernzünder für Gasglühlicht-
lampen; Uhlands T. R. 1896, 2, S. 80.
838. 1896. Wehrfritz, Reflektor für GasglühHcht; J. G. W. 39, S. 129.
834. 1897. Goze, Method of using Welsbach burners without chimneys;
Gaz 41, p. 28—24; Gas Light 67, p. 214—215.
835*. 1897. Schlosser, Aufbewahrungeschränke für unabgebrannte Gasglüh-
lichtkörper; D.RG.M. Nr. 65290; J. G. W. 49, S. 809; das.
1897, 40, S. 13; für 200—600 Strümpfe kostet ein Schrank bei
Schlosser in Ohlau i/Schl. 14 bezw. 16 Mk.
835 b. 1897. Schott, O., Über neue Jenaer Gasglühlicht-Zylinder mit seit-
licher Zuführung der Luft an den Brenner; J. G. W. 40,
S. 268—271.
836. 1897. Sieverts, Neue Glühstrumpfbefestigung (D.R.P.) — fester An-
schluß des Strumpfes an den Kopf des Brenners; Met Arb.
23, 2, S. 440.
837. 1897. Gebläse zum Abbrennen von Glühkörpern der Thüringer Gas-
gesellschaft in Leipzig und O. Lorentz jun., Berlin S., Se-
bastianstr. 73; J. G. W. 40, S. 640.
838. 1897. Tragestifte für Glasglühkörper. Die Thüringische Griffelfabrik
Mohr & Löhrs zu Rudolstadt fertigt Tragestifte aus Griffel-
schiefer und einer plastischen feuerbeständigen Masse an, die
bei 1500° gebrannt wurden; dieselben sollen sich nach längeren
Versuchen bewährt haben; J. G. W. 40, S. 745.
839*. 1898. Haag, Gasglühlichtbeleuchtung mit Kleinstellvorrichtung in
Krankenhäusern, Schulräumen u. dgl. — Gleichzeitige Vermin-
derung des Luftzutritts; Ges. Ing. 21, S. 26.
839 b. 1898. Drehschmidt, H., Über Gas-Fern- und Selbstzünder; J.G.W.
41, S. 301—804, 317—320, 335—337.
840. 1898. Killing, Selbstzündende Glühkörper, hergestellt von Butzke
& Co., Berlin; J. G. W. 41, S. 547.
841. 1898. Schott, 0., Jenaer Hängezylinder für Gasglühlicht; J. G. W.
41, S. 413—414.
842. 1898. Sieverts Glühstrumpf befestigung; Met. Arb. 24, 1, S. 163—164;
Z. Beleucht 4, S. 281—282.
Literaturverzeichnis 511
843. 1898. Stuttgardter, J., München, Luisenstraße 42, Glühstrumpf-
Schützer; D.R.G.M. 74257; J. G. W. 41, S. 11—12.
844. 1898. Anwendung von hängenden GasglühlichÜampen unter besonders
schwierigen Bedingungen; Z. Beleucht. 4, S. 270—272.
845. 1898. Befestigung der Glühkörper am Brennerkopf; J. G. W. 41,
S. 666—666.
846. 1898. Chimneys for incandescent gas lamps; Gas Light 69, p. 894—895.
847. 1898. Clavs new anti-vibratory gasfittings; J. Gas L. 72, p. 1858—
1859.
848. 1898. Gasglühlicht- Birne Wolff; Met. Arb. 24, 1, S. 34; Z. Be-
leucht. 4, S. 21.
849. 1898. Gasglühlicht - Hängelampen , Schülke, Brandholt & Co.;
J. G. W. 41, S. 7—10.
850. 1898. Gasglühlicht -Regulierung „Dux" — Ermöglicht Erhöhung der
Austrittsenergie des Gases und bequeme Einstellung eines rich-
tigen Luftmischungsverhältnisses , zur Erzielung eines hellen
Lichtes; Z. Beleucht. 4, S. 180.
851. 1898. Gasglühlicht-Rohstrümpfe mit eingewirkter Verstärkung — Ver-
fahren von Janz; Met Arb. 24, 1, S. 117.
852. 1898. Gasglühlicht-Transportkasten von G. Dreyspring in Jena;
J. G. W. 41, S. 374.
858. 1898. Glühlicht- Trockenform und Abbrennapparat, sowie Glühlicht-
transport- und Aufbewahrungskasten; Unlands T. R. 12, S. 42.
854. 1898. Hydro-Preßgaslicht, System Rothgiesser — Lichtquellen bis
600 Normalkerzen Lichtstärke; das System beruht darauf, daß
die Temperatur und Helligkeit des Glühkörpers in einer Gas-
flamme mit dem Drucke des austretenden Gases steigt; Z. Be-
leucht 4, S. 48—49.
855. 1898. Jenaer Hängezylinder von Schott — Zylinder mit seitlicher Luft-
zuführung; Vorwärmung der Verbrennungsluft am Zylinder;
J. G. W. 41, S. 413—414; Z. Beleucht 4, S. 850—351.
856. 1898. Insekten -Schutzvorrichtung für Gasglühlicht; Z. Beleucht 4,
S. 241.
857. 1898. Kleinstellungs- Regulator für Gasglühlicht v. Haag, Cöln a/Rh.;
Met Arb. 24, S. 284.
858. 1898. Neuerungen für Gasglühlichtlaternen — Elektrische Brenner-
röhre. Membranaufhängung nach Himmel. Federnde Gaszu-
leitungsrohre (D.R.P. 91084) nach Zimmermann; J. G. W. 41,
S. 517—518.
859. 1898. Staubschützer für Gasglühlichtbrenner; J. G. W. 41, S. 680.
860. 1898. — für Gasglühlicht von Landsberg & Ollendorf in Frank-
furt a/M.; Unlands I. R. 12, S. 132.
861. 1898. — für Gasglühlichtbrenner der Deutschen Gasglühlicht-Aktien-
gesellschaft in Berlin; DJR.G.M. Nr. 89994; J.G.W. 51, S. 680.
512 Literaturverzeichnis
862. 1898. Stoßminderer cum Aufheben der Erschütterungen von Glühkdrpent
in Laternen; Z. Beleucht 4, & 878.
863. 1898. Suspension elastique pour brüleurs a gas par incandescence;
Rev. ind. 29, p. 66.
864. 1898. System „Lecomte" mit einem aus Aluminium bestehenden
Ventil versehenen Druckregulator; s. Brenner.
865. 1898. White, chimneys for incandescent gas lamps; J. Franzi 146,
S. 464—470.
866. 1898. Vorrichtung zum Abbrennen und Formen von Glühkörpera
(D.B.P.); Met Arb. 24, 2, S. 439.
867. 1899. Die Gas-Selbst- und Fernzünder-Ausstellung in Berlin; ausführ-
licher Bericht; J. G. W. 42, S. 737—740.
868. 1899. Staubschützer für Gasglühlichtbrenner; Erfind. 26, S. 216-217;
Z. Beleucht 5, S. 29—80; Ges. Ing. 22, S. 200—201.
869. 1900. Hudler, Ein neuer Stoßfänger für Gasglühlicht — Um Stoße
jeder Richtung vollständig zu kompensieren; J. G. W. 48,
S. 811—812; Z. Beleucht 6, S. 377; Unlands J. R. 1901, 15,
5. 14.
870. 1900. Mollberg, Verfahren für Grasglühlichtbeleuchtung der Selas-
Gesellschaft — Gasluftgemisch nicht im Brenner, sondern in
einer dem Gasmesser ähnlichen Vorrichtung erzeugt und von
dort den Glühlichtbrennern (ähnlich den Argandbrennern) an-
geführt; J. G. W. 43, S. 499—500; Z. Arch. W. 46, S, 556-557.
871. 1900. Rothgiesser, Wasscrstrahlgebläse für Preßgasbeleuchtung;
Z. Beleucht 6, S. 154.
872. 1900. Schnitze, Kurt, Glühlichtlampe mit Einrichtung zur hohen
Vorwärmung der Verbrennungsluft im Gegenstrom; Z. Be-
leucht 6, S. 120—121.
873. 1900. Strunk, Durch den Gashahn betätigte Staubachutzvorrichtung
für Glühlichtlampen; Z. Beleucht 6, S. 188.
874. 1900. Neuere Preßgas-Erzeuger; J. G. W. 43, S. 252—255.
875. 1900. Stoßfänger für Gasglühlichtbrenner; Met. Arb. 26, 2, S. 707.
876. 1900. Vorrrichtung zum Abbrennen von Glühkörpern; Z. Beleucht
6, S. 169—170.
877. 1901. Ricks, Support for incandescent mantles; J. GasL. 78, S.1038.
878. 1901. Jouanne, incinereuse automatique pour manchons ä incandes-
cence-systeme Gompin; Gaz 45, p. 20—21.
879. 1901. Regenerativapparat für Gasglühlicht — Vorwärmung der Ver-
brennungsluft durch die strahlende Wärme des Lampen-
zylinders in einem diesen umgebenden Baum; Met Arb. 27, 1,
S. 91—92.
880. 1902. Brandenburg, Haltevorrichtung für GJühkörperträger — Be-
festigung des Glühkörperträgers im Brennerkopf durch zwei
übereinander angeordnete Klemmstücke, in deren oberem der
Literaturverzeichnis 518
Glühkörperträger mittels einer Überwurfmutter festgeklemmt
wird, während das untere zur Befestigung des Halters in der
Vertiefung des Brennerkopfes dient; Z. Beleucht. 9, S. 127.
881. 1902. Drehschmidt, Abbrennen und Formen von Glühkörpern —
Buhlmannsches Verfahren; J: Gr. W. 45, S. 877—879; Z. Be-
leucht. 9, S. 256—259.
882. 1902. Fischer und Henze, Holzformer für birnenförmige Glühkörper
— Mittels des Holzformers können birnenförmige Glühstrümpfe
nach dem Stricken oder Wirken regelrecht geformt, imprägniert
und getrocknet werden; Z. Beleucht 9, S. 825.
883. 1902. Fr ist er, Glühkörperträger, welcher durch eine übergeschobene
Hülse aus feuerbeständigem Schiefer gegen die Flamme ge-
schützt wird; der Aufhängehaken selbst ist aus Schiefer her-
gestellt; Z. Beleucht. 8, S. 98—99.
884. 1902. Fritz, Vorrichtung zum Abbrennen von Glühkörpern; Z. Be-
leucht. 9, S. 269.
885. 1902. Houdaille & Triquet, Zylindereinsatz für Gasglühlampen —
Die obere Kante des Einsatzes legt sich in der bei gewöhn-
lichen Petroleumlampen bekannten Weise dicht gegen die
Innenseite des Zylinders oder gegen den oberen umgebogenen
Band eines in den Zylinder eingeschobenen zweiten Einsatzes,
und die Zuführung der Luft erfolgt durch Einkerbungen im
oberen Rand des Einsatzes, so daß die Luft in Strahlen auf
den Glühstrumpf trifft; Z. Beleucht. 9, S. 249—250.
886. 1902. Leyy, Verfahren zum Abbrennen und Formen von Glüh-
körpern; Z. Beleucht. 8, S. 403.
887. 1902. Palazzi, Gaslampe zum Abbrennen von Glühstrümpfen; Z. Be-
leucht 8, S. 867.
888. 1902. Siegel, Gasglühlichtlampe — Glühkörperträger bei der Lampe
ist gleichzeitig als Träger der über der Glocke angeordneten
Blakerschale ausgebildet; Z. Beleucht. 9, S. 394.
889. 1902. Sugg, Aufhängung von Glühstrümpfen — Glühstrümpfe ruhen
mit ihrem oberen Ende auf entsprechend geformten Kalotten
von Speckstein, die auf das Stäbchen aufgesetzt sind; Z. Be-
leucht 8, S. 30.
890. 1902. Werthen, Abschneidemaschine für transportable Gasglüh-
körper — Besteht aus einem Gestell mit für verschiedene
Längen regulierbarem Kegel, einem Schneidemesser, einem
Zahnradgetriebe, Kurbel für Hand- und Zugschnur für Fuß-
betrieb; Z. Beleucht. 9, S. 42.
891. 1902. Will und Hoff mann, Haltevorrichtung für Glühkörperträger
— Besteht aus einem im Brennerkopf angeordneten, kessel-
formig ausgebildeten Metallkörper, in den eine federnde
Klemmvorrichtung für den Glühkörper eingesetzt wird; Z.
Beleucht. 8, S. 300.
Böhm, GuglQhlfcht. 93
514 Literaturverzeichnis
892. 1902. Wolf, Verfahren and Vorrichtung zum Abbrennen, Formen und
Härten von Glühkörpern — Die Formgebung erfolgt durch
Aufpressen auf eine der gewünschten Gestalt des Glühkörpers
entsprechend ausgebildete, feste Unterlage, wobei das Ab-
brennen, Formen und Härten derart in einer Operation ver-
einigt wird, daß dem Glühkörper in dem Augenblick der Bil-
dung des Aschenskeletts gleichzeitig die gewünschte Form ge-
geben und seine Härtung bewirkt wird; Z. Beleucht 9, S. 84.
893. 1902. Zimmermann und Fischer, Aufhängevorrichtung für Gss-
lampen — Teleskoprohr mit Stopfbüchsen; Z. Beleucht. 9,
S. 169.
894. 1902. Aufhängevorrichtung für bewegliche Gasglühlichtlampen vod
Stobwasser & Co. — Das Aufzugseil ist nach voll-
führter Aufhängung der Lampe vollständig entlastet und die
Gasleitung wird automatisch abgesperrt, wenn die Laterne
abgehoben ist; ebenso öffnet sich die Gasleitung selbsttätig,
wenn die Lampe wieder aufgesetzt wird; Z. Beleucht. 9
S. 127—128.
895. 1902. Aufhängevorrichtung für Gasglühlichtlampen der Deutschen Gte-
glühlicht- Aktiengesellschaft — Der die Laterne tragende Gas
arm ist nach dem Abheben der Laterne seitlich aussen wiog-
bar angeordnet, so daß nach erfolgtem Ausschwingen die Fall
bahn für die am Seil hängende Laterne freigegeben ist und
diese herabgelassen werden kann; Z. Beleucht. 9, S. 14—15.
896. 1902. Gasglühlicht- Schützer — Metallstreifen, an welchem ein die
Führung des Zylinders bildender Draht befestigt ist; Met Arb.
28, 1, S. 5.
897. 1902. Simplex-Einrichtung zur Verhinderung des Durch schlagen
der Flammen; Z. Beleucht. 9, S. 299.
898. 1902. Stoßfänger für Gasglühlichtbrenner; Z. Beleucht 9, S. 217-218.
999. 1902. The Buhl mann System of burning-off, shaping, and seasoning
mantles; J. Gas L. 83, p. 38—89.
900. 1908. Mewes, R., Abbrennapparat für Glühkörper mit Dampfstrahl-
gebläse von Wolf; Dingl. J. 1903, 21. März, S. 187—188; kun
referiert J. G. W. 46, S. 272.
901. 1904. D o m i n i k , H., Beiträge zur Frage der Gasfernzündung (Multiplex-
System); Städte-Zeitung, Berlin, Nr. 2 und 3 vom 21. Oktober
und 4. November 1904.
902. 1904. Maschine zum Veraschen und Hartbrennen von Gasglühkörpern
(System Werthen); J. G. W. 47.
Autorenregister des Literaturverzeichnisses.
Die beistehenden Zahlen bezeichnen die Literaturnummer.
Abel 17.
Adams, Alton, D. 168.
Albrecht, H. 489*.
Altmann 408.
Andreae, B. 7.
Angström, K. 648.
Arlt und Fricke 761.
Arnold 544.
Arrhenius, Svante 591.
Artelt 259 b.
Auer s. Welsbach.
Aylsworth 260.
Badon-Pascal 788.
Bandsept 287*. 671. 681.
Barrow 261.
Barth 140. 169.
Bauer, A. 18.
Baur, E. 592.
— 8. Muthmann 454.
— und B. Marc 618.
Beigel, B. 19.
Bell 107. 128.
Bellamy, Humphrys 682.
Berlin 789.
Beschorner s. Duffek 794.
Bezold, W. y. 494.
Bidwell 580.
Birchmore 644.
Blaasch 466.
Blakey 762.
Blondlot, R. 655.
Bobrick, G. A. 141.
Böckmann 196.
Boltzmann, L. 501.
Bork 89.
Bosanquet, R. H. M. 84.
Böse s. Nernst 608.
Bössner, F. 614.
Botley 90.
Boudouard s. Chatelier, Le 572. 596.
Boult 409.
Bournett 181.
Bouvier 67. 129.
Bower 790.
Bradley, J. W. 142.
Brandenburg 880.
Braun 508.
Bräutigam s. Lubbert 232 b.
Brearly 180.
Breuer 289.
Brodhun s. Lummer 509. 510. 511.
517. 528.
Brodmärkel 829.
Brooks 768.
Brunet, Ed. 791.
Bruno 803. 814. 442V 442b. 447. 477b.
(Cerofirm) 698. 746.
Bujard 91.
Bunte, H. 28. 68. 240. 241. 304». 450.
518. 615. 664b.
— und Eitner 315.
Burnett 108. 131.
Butzke 738.
Byrnes 792.
Oaro 132. 188. 143. 170.
Carvallo 616. 617. 618.
Castellani 855.
Chatelier, Le und O. Boudouard 572.
596.
Chevillard 672.
33*
516
Autorenregister des Literaturverzeichnisses
Chikashrigä und Matsumoto 171.
Clay 827*. 847.
Coglievina, D. 187. 667.
Cohn, C. 1.
Cohn, H. 5. 188.
Corbino 619.
Cornu 495. 496.
Coze 688. 884.
Crova, A. 85. 89.
Daul 189.
Day, L. s. Holborn 595.
Delbrück 287 b.
Delin 718.
Dellmann 262.
Denayrouze 674. 684. 694. 708. 719.
Desforges 793.
Des Gouttes 109. 213.
Deville, Saint-Claire, E. 436*. 825*.
Dexter 268.
D'Heureuse 482.
Dibdin 144.
Dicke 49. 214. 242.
Dietrich 830.
Dikema 764.
Dominik 901.
Doinmer, F. 264.
Doubt 569.
Drehschmidt, H., 265. 410. 434 a. 765.
839b. 881.
Drossbach, G. P. 266. 443. 554. 570. 620.
Duffek und Beschorner 794.
Dufton 92.
Durand 29.
Durm 837.
Ebert, H. 20. 519. 533.
Ebner 356. 384.
Eder, J. M. und E. Valenta 581. 593.
Edwards 93.
Ehmann 766.
Ehrich und Graetz 795.
Eitner s. Bunte 315. 664b.
Epplen 215.
Erckmann, G. 94.
Erdmann 69. 73.
Erismann 74.
Fadum 796.
Fähndrich, G. 209.
Falk, Stadelmann & Co. 739.
Farkas 857.
Feldmann 36.
Fery, Ch. 483. 656.
Fischer & Co. 720.
— und Henze 882.
— und Zimmermann 893.
Fleischhauer 721.
Fletscher 40.
Fodor 95. 110.
Foucault 493.
Fouche, Ed. 145. 172.
Francke 146.
Frankland 385.
Frenot und Gimonet 411.
Freund, M. 58.
Fricke s. Arlt 761.
Frister 767. 888.
Fritz 685. 884.
Fröhlich, A. 434b.
Fusshöller 686.
Galine 41. 70.
Galkin 768. 769.
Gardner s. Dufton 92.
Gauthicr- Villars 594.
Gawalowsky 267'.
Gebhardt 571.
Gehrke, E. s. Lummer 647.
Geitel 63.
Gentsch 243. 288. 316. 440. 444. 675.
826.
Gerhardt 87.
Gifford 695*.
Gilbert 216.
Gillespie 289*.
Gimonet s. Frenot 411.
Girardville 770.
Glinzer 244*. 358.
Glocker 797.
Goldberg 705.
Gouttes, Des 109. 218.
Graetz und Ehrich 795,
Grafton 859. 706.
Graham s. Humphreys 772.
Grehant 96. 229. 280.
Grevel 8. 14.
Autorenregister des Literaturverzeichnisses
517
Greyson de Schodt 481. 722. 729. 742 b.
776.
Guerin 97. 798.
Guichard 98.
Guillaume, Ch. Ed. 621. 622. 623.
Guth und Schaefer 799.
Guy 624.
Haag 839*.
Hall 800.
Hardt 386 \
Harkanyl, A. 645.
Harper, P. V. 360.
Hartmann, W. 695 b.
Hartwig, G. 231 •.
Hausdorff 534.
Hayduck 258 b. 258°. 289 b. 289 e. 304 b.
Heim, G. 11.
Helmecke 460. 467.
Heimholte, R. v. 515. 522.
Hempel 64.
Henry 147.
Henze s. Fischer 882.
Hepperger, J. v. 545.
Hering 625.
Herochkowitsch s. Schott 868.
Hertz, H. 535.
Herzfeld 111.
Hess 805.
Heureuse s. d* Heureuse.
Hicks 877.
Hillebrand 582.
Himmel 723.
Hintz 306. 317.
Hofimann s. Will 891.
Hohmann 555.
Holborn, L. und L. Day 595.
— und F. Kurlbaum 626.
— und W. Wien 536.
Hopkins 771.
Houdaille und Triquet 885.
Hubbuch 387 V
Hudler 869.
Hügel, R. 202. 205.
Huggens, Chr. 657.
Humphreys und Graham 772.
Humphrys 318.
Hutchina, C. C. 516.
Ingle, H. s. Smitheis 26.
Jacob 724.
Jacobus 290.
Jacquinet 725.
Jahnke, £. s. Lummer 599.
— O. Lummer und £. Pringsheim
627.
Jenko, P. 583.
John, E. St 537.
Jolles, B. 740.
Joly, F. 50. 268. 269.
Jomini s. Pelet 156*.
Jones 112.
Jouanne, G. 113. 412. 468. 707. 878.
Kautny 174.
Kelly 801. 802.
Kemmann 244 b. 441.
Kcmper 291.
Kent 319.
Kermander 807.
Kermander 292.
Kern, G. 320.
Killing, C. 270. 321. 451. 469. 546».
556. 658. 840.
Kirchhoff, G. 492.
Kjaer 99.
Klahre 148.
Klaudy 54.
Knorre, v. 271.
Kochs 21.
Komet 670. 676.
König, A. 529. 557. 808.
Köttgen 546 b.
Krebs 558.
Krieger 741.
Kries, J. v. 580.
Krone 538.
Krüger 114. 210. 217. 232*.
Krüss, H. 470. 547.
Küchler s. Schumann 668.
Kuhn 115.
Kurlbaum, F. 646.
— s. Holborn 626.
Kurlbaum s. Lummer 524. 575. 576.
— s. Rubens 686.
518
Autorenregistcr des Literaturverzeichnisses
Lacombe 149.
Lamansky, S. 665.
Lambert 75.
Lamure und Yege 804.
Lange 218.
Langhans 471.
Langhoff 219.
Langley, 8. P. 502.
Lebedew, P. 685.
Lecomte, A. 822.
Lefevre 150.
Lehmann, 0. 578.
Leicester, G. 38.
Levy 886.
Lewes, V. B. 22. 23. 80. 51. 55. 134.
135V 151. 272. 293. 446. 552. 559.
560. 664ü. 687.
Liebenthal 453. 461.
Liebetanz 116. 117. 118. 152.
Loos, V. 361.
Love 597.
Löwenberg 245.
Löwy 778.
Lübbert und Bräutigam 282 b.
Luber 447.
Lucas 677.
Ludwig, A. s. Caro 170.
Lummer, O. 185. 525. 581. 532. 589*.
561. 562. 568. 574. 598. 628. 629.
680. 631. 659. 660.
— und £. Brodhun 509. 510. 511.
517. 528.
— und E. Gehrke 647.
— und £. Jahnke 599.
— 8. Jahnke 627.
— und F. Kurlbaum 524. 525. 582. 575.
576.
— und E. Pringsheim 568. 577. 584.
585. 586. 600. 602. 632. 633. 684. 648.
— 8. Wien 543.
Lunge 76.
Lux 24. 56. 362. 388.
Lyssoyeff 77.
Mannesmann 389. 890.
Marc, R. s. Baur 618.
Mare, Fr. de 678.
Marechal 42. 246.
Marsh 418.
Marshall, F. D. 414.
Matschoes 153.
Matsumoto s. Chikasbrigä 171.
Mayer, A. M. 25.
Mehlhausen 8.
Meidinger 71.
Meissner 774.
Memmo 154.
Merle 294.
Metzger 295*.
Mewes, R. 587.
— und Scharf berg 661.
Mewes 415. 900.
Meyer, E. 434«.
Meyer, 0. E. 2.
Meyer, R. 295b. 391.
Micbelson 498. 500. 503.
Miller 564.
Mine 828.
Mohr, 439 d.
Moll, A. 199.
Mollberg 863. 870.
Moreau 805.
Morgenstern 15*.
Morris 892.
Morton 78.
Moscheies 565.
Muchall 247.
Muchall 283.
Mueller s. White 662.
Müller, M. 827 b.
Muracka 548.
Muroe 566.
Muthmann und Baur 454.
Nagel 273.
Nasmith 393.
Nebel, B. 13.
Nernst 79.
Nernst und Böse 603.
Nichols, E. L. 100. 101. 604.
Nielsen 472.
Nordmann 211*.
Nassbaum 155.
Oberfeit & Co. 742*.
Oechelhäuser, W. v. 31. 80. 81. 82. 21 lb.
234 b.
Autorenregiater des Literaturverzeichnisses
519
Oeblmann 695 e.
Offenberg 484.
Onslaw 838. 416.
Osthues 9.
ü 887.
Paschen, F. 549. 588. 605.
Passavant, de 485.
Paul, St s. Galine 70. 709.
Pelet und Jomini 156*.
Pelletreau 417.
Pendylton, M. G. 156b. 418.
Perlich 726.
Perrotin 606.
Pettinelli, P. 539 b.
Pfeiffer, 0. 57. 419.
Pfeiffer, H J. 15b.
Physikalisch-Technische Reichsanstalt
520.
Pickering, W. H. 4.
Piequet 296.
Pierre 157.
Pintsch 206.
Planck, M. 607. 608. 609. 649.
Plehn 102.
Podmore & Co. 864.
Polack 158.
Prausnitz 324.
Prellier 679.
Priiigsheim, E. 610.
— s. Jahnke 627.
— s. Lämmer 563. 577. 584. 585. 586.
600. 601. 602. 632. 633. 634. 648.
Pudor 136.
Punchard 727.
Raddi, A. 235.
Rasch 108.
Raüpp 806.
Rech 365.
Reichenbach 650.
Reischle 159.
Renk, F. 48. 220. 236.
Ricks 258 b.
Riley 274.
Robinson 65.
Rogers, F. J. 32.
Rohrs 710.
Römpler 831.
Rosenberg 775.
Rosenkranz 589*.
Ross 485.
Rothgiesser 889. 340. 841. 394. 728. 871.
Rowan 297.
Rubens, H. und F. Kurlbaum 686.
Rüdorff, Fr. 497.
Rüssel 420*.
— s. Trawer 651.
Saint Claire-Deville s. Deville.
Saint-Paul s. Paul.
Salzenborg 298. 842.
Samtleben 848.
Saubermann 473.
Schäfer, F. 58. 104.
- s. Guth 799.
Scharf berg s. Mewes 661.
Scharrer 474.
Scheithauer 221. 866.
Schilling, £. 52. 160. 222. 325. 436 b.
486. 807*.
Schilling, H. 666.
Schlosser 835*.
Schmidt 664 b s. auch Wiedemann 542.
Schmidt, £. 486«.
Schmitz 526.
Schnabel 326.
Schodt, de, s. Greyson.
Schollmeyer 83.
Scholtze 174b.
Schopper 437*. 748. 777.
Schott und Gen. 828.
Schott 868. 885 b. 841.
Schottmann 475*.
Schreyer 275*.
Schubert 567. 578.
Schultze, K. 872.
Schumann und Küchler 668.
Schwartze 44. 299.
Scott-Sneil 119.
Seifert, O. 10.
Shepardson 66.
Sidersky 420b.
Siegel 888.
Siemens & Halske 579.
Sieverts, W. 455. 778. 807 b. 836. 842.
520
Autorenregister des Literaturverzeichnisses
Silbermann 744.
Smithells, A. 26. 27. 59. 540. 568.
Smitß, A. S67.
Söhren 275 b. 276.
Somzee-Greyson 688.
Spaulden 248.
Spengler 421.
Spinn und Sohn 895.
Stadelmann s. Falk 739.
Stapfer 161. 212*.
Stefan, J. 499.
Stegmeyer und Co. 882.
Steilberg 422.
Stern 175.
Stevenson 60.
Stewart, G. W. 45. 687.
Stokes, G. G. 38.
Strache 46.
Strunk 873.
Stuttgardter, J. 813.
Sugg 369. 428*. 730. 779. 889.
Swinton 589 b.
Syssoyeff 77. 475 b.
Taylor 808.
Teller 223.
Teodorowicz 249.
Thiele 611.
Thiesen, M. 612.
Thompson, S. P. 550.
Tornius & Co. 781.
Traver, A. F. s. White 651. 652. 663.
Triquet s. Houdaüle 885.
Troquenet 780.
Truchot, P. 327.
Tumlirz, O. 512. 518.
Unland, W. H. 6.
Uppenborn 21 2 b.
Talente, £. s. Eder 581. 593.
Vautier, Th. 308. 437 b. 487.
Violle 277. 680.
Vogel, H. W. 224. 225. 250. 251. 521.
Vogel, S. H. 176. 177.
Volk 396.
Walter, £. 120. 137 809.
Walter, F. 397.
Wanner, H. 638.
Warburg, E. 590.
Weber 47. 800. 504. 505. 514.
Wedding 72. 84. 86b. 121. 252. 253. 254.
551.
Wehrfritz 833.
Welsbach, Auer v. 190. 204. 370. 383.
Wenghöffer, L. 301.
Wertben 890. 901.
Westphal, F. 541.
White 865.
— und Mueller 662.
— H. Rüssel und A. F. Trawer 651.
— und A. F. Trawer 652. 668.
Wiedemann und Schmidt 542.
Wiederhold 745.
Wien, W. 527. 552. 639. 640.
— s. Holborn 536.
— und O. Lummer 543.
Wiener, Ch. 641.
Wilkiemeyer 302 a.
Will und Hoffmanu 891.
Williams 371.
Willis, J. J. 372.
Wilson, E. W. 653.
Winkelmann 506. 507.
Winkler 328. 487 c.
| Wittelshöfer, P. 302 b 423 b. 437 d.
Wobbe, G. 476. 781.
Wolf, P. 810. 892.
Wurts, J. 654.
Yege s. Lamure 804.
Yuill 85.
Zietz 746.
Zimmer 811.
Zimmermann und Fischer 893.
Zwölfter Abschnitt.
Patentverzeichnis,
I. Den GltthkOrper betreffende Patente.
Deutsche Patente.
Nr. 39162 vom 23. September 1885. C. Auer v. Welsbach in Wien.
Leuchtkörper für Inkandeszenzgasbrenner.
Um Leuchtkörper für Inkandeszenzlampen herzustellen, werden Ge-
webe und einzelne oder zu Bündeln vereinigte Fäden mit einer Lösung
von Salzen (Nitraten, Sulfaten) der sog. seltenen Erdmetalle (Zirkonium,
Lanthan, Yttrium, Erbium, Cer, Neodym, Praseodym) und des Magne-
siums getränkt, welche Stoffe jedoch zuvor je nach den Farben (weiß,
gelb, grün), welche das Licht zeigen soll, entsprechend gemischt werden.
Diese Salzmischungen lassen dann nach dem Verbrennen der Gewebe
oder Fäden die betreffenden Metalloxyde in Form eines Skeletts zurück.
Zur Fixierung des Erdenmantels an dem tragenden Platindraht soll der
mit dem letzteren in Berührung befindliche Teil des Metalls mit den ge-
nannten Lösungen oder mit einer Lösung von Magnesium- und Alumi-
niumnitrat, welcher PhoBphorsäure beigemischt werden kann, oder mit
Berylliumnitrat noch bestrichen werden.
Ko. 41945 vom 29. April 1887 (I. Zusatzpatent zu Nr. 39162). C. Auer v.
Welsbach in Wien.
Leuchtkörper für Inkandeszenzgasbrenner.
Zur Anfertigung der im Hauptpatente bezeichneten Glühkörper werden
nunmehr noch folgende Stoffe und Mischungen verwendet:
1. Lanthanoxyd, Yttriumoxyd und Thoroxyd;
2. Lanthanoxyd und Thoroxyd;
3. Yttriumoxyd und Thoroxyd;
4. die Niobate der seltenen Erden und die Niobate von Thorium,
Zirkonium und Magnesium;
5. die Tantalate, die Silikate, die Titanate und Phosphate derselben.
Zur Erleichterung des Veraschens soll ein Zusatz von Aminonnitrat zur
Imprägnierungsflüssigkeit nützlich sein.
522 Patentverzeichnis
Nr. 44016 vom 20. Januar 1887 (II. Zusatzpatent zu Nr. 39162 und I. Zu-
satzpatent Nr. 41945). C. Auer v. Welsbach in Wien.
Leuchtkörper für Inkandeszenzgasbrenner.
Die durch die Patente Nr. 89162 und 41945 geschützten Glühkörper
für Leuchtzwecke werden regeneriert, indem sie mit einer neuen Schicht
überzogen werden. In dem Zylinder der Lampe ist ein Tropfgefäß an-
gebracht, aus welchem durch ein elektrisches siebartiges Plättchen die
Imprägnierungsflüssigkeit auf den Glühkörper übertragen wird.
Nr. 64737 vom 6. Mai 1891. A. Ephraim in Berlin.
Mit Salzen getränkter, als Flammenverteiler dienender
Glühkörper aus Asbest für Petroleum- und Gasbrenner.
Asbest wird mit Kalium-, Natrium-, Ammoniumsilikat oder mit den
genannten Silikaten und den färbenden Chloriden, Bromiden, Jodiden
der Alkalien und Erdalkalien getränkt Statt der Silikate können auch
die Alkali- oder Erd alkalisalze der Wolfram-, Vanadin-, Molybdän- oder
Kieselwolframsäure verwendet werden.
Nr. 66117 vom 14. Januar 1891. L. Haitinger in Klosterneuburg bei Wien.
Glühkörper für Gasglühlicht aus der Verbindung von
Aluminiumoxyd und Chromoxyd, wobei letzteres teilweise oder ganz durch
Manganoxyd ersetzt werden kann. Phosphorsäure, Alkalien und Zir-
konerde können der Glühkörpermasse auch beigesetzt werden (s. die
genaueren Angaben S. 75).
Nr. 72202 vom 14. August 1892. E. Schneider in Chemnitz.
Glühkörper für Gasglühlicht.
Der Glühkörper besteht aus unverbrennbaren Fäden, die zu einem Ge-
webe oder Geflecht verarbeitet und mit verbrennbaren Fasern oder Faden
umkleidet oder verwebt sind, welch letztere dazu dienen, die Imprägnie-
rungsflüssigkeit aufzusaugen.
Nr. 73173 vom 2. April 1898. F. Eckl in Cortendorf bei Coburg.
Glühkörper für Leuchtflammen.
Der Glühkörper besteht aus Glimmer, welcher mit einem schwachen
Überzug aus leicht glühenden Oxyden versehen sein kann.
Nr. 74745 vom 15. August 1891 (III. Zusatz zum Patente Nr. 39162 und
IL Zusatz Nr. 44016). C. Auer v. Welsbach in Wien.
Glühkörper.
Zur Herstellung der Glühkörper nach dem durch Patent Nr. 39 162 ge-
schützten Verfahren wird dem Thoroxyd, dessen Anwendung durch du
Patent Nr. 41945 bekannt ist, Uranoxyd in molekularem Verhältnis
beigemengt Es entsteht beim Glühen des Gemisches eine Verbindung
beider Oxyde, welche sich durch hohes Lichtemissionsvermögen nnd
große Glühwiderstandsfähigkeit auszeichnet.
Nr. 74758 vom 17. Mai 1893. H. Rosenthal in Berlin.
Glühkörper aus gebrannter Porzellanerde.
Der Glühkörper wird dadurch hergestellt, daß ein über einen Dorn
Den Glühkörper betreffende Patente 523
*
gezogenes Gewebe mit feuchter Porzellanmasse bestrichen und nach er-
folgtem Austrocknen von dem Dorn abgezogen und gebrannt wird.
Nr. 80190 vom 7. März 1894. A. Kiese walter in Limburg a. Lahn.
Herstellung von Glühkörpern mit feuerbeständigem
Skelett.
Das feuerbeständige Skelett des Glühkörpers wird in geschmolzenes,
beim Erkalten hartes Fett (Wachs, Talg usw.) getaucht Auf diesen
Oberzug wird die Leuchtmasse aufgetragen, welche von der Zwischen-
schicht nicht aufgesogen wird. Der Zweck der letzteren ist der, bei Ge-
brauch des Glühkörpers eine Verschiebung der Glühmasse gegen das
Skelett zu ermöglichen und so dem Abspringen der ersteren von dem
letzteren vorzubeugen.
Nr. 87731 vom 12. Dezember 1898. R. Langhans in Berlin.
Herstellung von Glühkörpern für Gasglühlicht auf
elcktrolytischem Wege.
Die Herstellung von in sich zusammenhängenden und fest an ihrer
Unterlage haftenden, aus den Oxyden der Erd- und Erdalkalimetalle
bestehenden Überzügen erfolgt in der Weise, daß man wäßrige Lösungen
der basischen Erd- und Erdalkali salze bei hoher Stromdichte elektro-
ly eiert und den auf der stromleitenden Unterlage gebildeten Niederschlag
der Hydroxyde auf der Elektrode trocknet und erhitzt. Die auf metal-
lischer Unterlage erhaltenen Erdoxydhydratüberzüge sichert man beim
Trocknen gegen Rissigwerden dadurch, daß man dieselben auf der Unter-
lage durch Eintauchen in wäßrige Lösungen von organischen Säuren,
wie Kohlensäure, Gerbsäure, Weinsäure, Oxalsäure und ähnliche, bezw.
in wäßrige Lösungen der Salze dieser Säuren in die betreffenden Salze
überführt und dann diese durch Glühen in Oxyde verwandelt oder die-
selben unter Benutzung ihrer Unterlage als Anode in der wäßrigen
Lösung der genannten Säuren oder Salze durch Einwirkung eines Stromes
von geringer Dichte in das entsprechende Salz umwandelt und diesen
durch Erhitzen wieder in Oxyd überführt.
Nr. 87999 vom 23. September 1894. 0. Kiesewalter in Limburg a. Lahn.
Gasglühlichtlcuchtmasse.
Die Masse wird in der Weise dargestellt, daß eine Mischung von
Baryum- und Magnesiumoxyd mit einem Zusatz von Antimon- oder Wis-
mutoxyd in feurigen Fluß gebracht und die gebildete Frette zu weiterer
Verwendung in Säure gelöst wird.
Nr. 88556 vom 28. März 1894. 0. Knöfler in Charlottenburg.
Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern für Gas-
glühlicht.
Die Glühkörper werden aus einzelnen oder versponnenen und eventuell
weiter verarbeiteten (verwebten) Fäden gefertigt, welche nach Art der so-
genannten künstlichen Seide aus Kollodium hergestellt sind. Letzteres
ist vorher mit geeigneten Oxyden, Oxydgemischen, Salzen derselben oder
524 Patent Verzeichnis
■
ähnlichen Verbindungen versetzt worden. Das Kollodium kann auch
durch Gemenge desselben mit anderen organischen Substanzen, z. B.
Kampfer, Rohrzucker usw. ersetzt werden. Die Fixierung des Fadens
erfolgt durch Einführung in eine Flüssigkeit, wie Benzin, Benzol usw.,
welche Alkohol und Äther aufnimmt, ohne die unorganischen Salze heraus-
zulösen. — Auch kann Formaldehyd oder ein ähnlich wirkendes Reduk-
tionsmittel zu der Fixierungsflüssigkeit zum Zwecke der Denitrierung des
Fadens zugesetzt werden.
Nr. 88487 vom 6. Juni 1898. Neue Gasglühlicht-Aktiengesellschaft
in Berlin. "*
Verfahren und Apparat zur Herstellung von Kohle-
körpern, welche zur Umwandlung in Glühkörper geeignet sind.
Ein der Glühkörperform entsprechendes Gewebe usw. wird über eine
Form zu solcher Verkohlung unter Ausschluß der atmosphärischen Luft
gebracht, daß dem hergestellten Kohlekörper die ursprüngliche Ge-
schmeidigkeit des angewandten Gewebes oder Körpers unter Erhöhung
der Aufsaugungsfähigkeit erhalten [bleibt Zur Ausführung der Verkoh-
lung dient eine Vorrichtung, welche aus einem Hohlkörper von der Form
des herzustellenden Glühkörpers, einer über diesen Hohlkörper zu stül-
penden Haube und einer Heizvorrichtung, Gasbrenner usw., zur Erhitzung
des inneren Hohlkörpers besteht
Nr. 89080 vom 21. April 1895. J. Krüger in Berlin.
Verfahren zum Einziehen von Verstärkungsringen in
Glühkörper für Gasglühlichtbeleuchtung.
Die aus Asbest oder einem ähnlichen Material hergestellten Ringe
werden so in den unveraschten Glühkörper eingezogen, daß derselbe sich
zwischen den Befestigungsstellen in Falten zusammenlegt, so daß der
Glühkörper wegen seines stärkeren Schrumpfens nach dem Ausglühen
denselben Umfang annimmt wie die Verstärkungsringe.
Nr. 8981S vom 5. Oktober 1895. (Zusatz zum Patente Nr. 87731.) R. Lang-
hans in Berlin.
Herstellung von Glühkörpern für Gasglühlicht auf
elektrolytischem Wege.
Die wäßrige Lösung basischer Erdsalze ist durch eine alkoholische
Lösung derselben ersetzt, welche so erhalten wird, daß man die Lösung
eines neutralen Erdsalzes in einem Alkohol mit der ammoniakaiischen
Lösung eines Alkohols so lange versetzt, als die Ausscheidung sich noch
zurücklöst. Der Ersatz kann auch durch mit Salzen organischer Basen
versetzte, wäßrige Lösungen basischer oder neutraler Erdsalze erfolgen,
zu dem Zwecke, durch Niederschlagen eines Gemisches aus Erdoxydhydrat
und organischer Base auf der Elektrode durch bloßes Erhitzen einen
Erdoxydüberzug mit poröser Struktur zu erzielen. Auch können die
organischen Säuren bezw. Salze behufs Erzielung erhöhter Porosität durch
selenige Säure bezw. Salze derselben ersetzt werden.
Den Glühkörper betreffende Patente 525
Nr. 90246 vom 5. Oktober 1895. R. Langhaus in Berlin.
Herstellung von Glühkörpern für Gasglühlicht auf
elektrolytischem Wege.
Zusammenhängende und fest an ihrer Unterlage haftende, aus den
Oxyden der Erdmetalle bestehende Überzüge werden auf elektrolytischem
Wege nach Patent Nr. 87 781 und durch nachfolgendes Erhitzen der mit
Erdhydrat überzogenen negativen Elektrode hergestellt Bei diesem Ver-
fahren erzeugt man den Erdhydratüberzug durch Elektrolysieren einer
wäßrigen Lösung der sogenannten m -Oxyd Verbindung der Erdmetalle.
Einen Oxydüberzug von poröser Struktur erhält man, wenn man ein
wäßriges Bad aus m-Oxydverbindungen der Erdmetalle anwendet, in
welchem eine organische Base gelöst ist.
Nr. 90685 vom 21. April 1895. J. Krüger in Berlin.
Glühkörper für Gasglüh licht mit eingezogenem Spreizringe.
Zur Verhinderung einer Formveränderung des im Bereich der Flamme
liegenden Teiles des Glühkörpers werden in dem letzteren Spreizringe
aus Asbest oder dergl. eingezogen.
Nr. 92021 vom 27. Juni 1896/ R. Langhans in Berlin.
Glühkörper, welche aus vanadinhaltigem Zirkonoxyd
bezw. Thoroxyd bestehen.
Der aus vanadinhaltigem Zirkonoxyd resp. Thoroxyd bestehende Glüh-
körper soll schwer sintern. Je nach dem gewünschten Farbenton des
Lichtes wird ein Zirkonerdeealz bezw. Thorerdesalz in der wäßrigen
Lösung eines Vanadinsalzes oder des Vanadinpentoxydes gelöst und mit
der Lösung in gewöhnlicher Weise weiter verfahren. Für weißes Zirkon-
licht werden 99,6 Zirkonoxyd und 0,4 Vanadinpentoxyd benutzt.
Nr. 92423 vom 23. Mai 1896. Deutsche Gasglühlicht-Aktiengesell-
schaft in Berlin.
Glühkörper, welcher aus ineinander gefugten Ringen oder
Ketten hergestellt ist
Damit der Glühkörper elastischer wird, ist das Gewebe durch inein-
ander gefugte Ringe oder Ketten ersetzt.
Nr. 97784 vom 17. Juni 1896. Sterling Company Ltd. in New York.
Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern.
Um beim Veraschen des Glühstrumpfes das Zusammenschweißen der
Fäden an den Kreuzungsstellen, was Zerrungen beim Erkalten mit sich
bringt, zu verhindern, werden die zur Herstellung der Glühstrümpfe
dienenden Fäden aus plastischem Material vor dem Verweben oder Ver-
stricken mit einer leicht verbrennlichen Faser umsponnen. Nach dem
Veraschen verbleibt zwischen den einzelnen Fäden ein Zwischenraum,
der das Freisein der einzelnen Fäden in den Bindungen bewirkt.
Nr. 97 863 vom 12. Januar 1897. Chemische Fabrik von Max Jasper in
Bernau, Mark.
Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern unter An-
wendung organischer Siliciumverbindungen.
526 Patentverzeichuis
Zur Herstellung sehr haltbarer Glühkörper werden die für Glühlicht-
z wecke bestimmten Gewebe oder Glühkörper in veraschtem oder unver-
suchtem Zustande mit Lösungen solcher organischer Silici um Verbindungen
getränkt, welche beim Verbrennen Kieselsäure zurücklassen.1
Der Jasp ersehe Glühkörper wurde 1899 in den Räumen der „Hydro-
Incandescent Gas Light Co, Ltd.", London, vorgeführt und soll eine
außerordentliche Widerstandsfähigkeit sowie Leuchtkraft gezeigt haben.
Nr. 99 761 vom 9. November 1897. L. Denayrouze in Neuilly.
Glühkörper mit nach oben weiter werdenden Maschen.
Um die Durchlässigkeit des Glühkörpers für die Flammengase nach
der Spitze zu erhöhen, wird der Strumpf aus einem Gewebe verfertigt,
dessen Maschen nach der Spitze zu weiter werden, oder der Glühkörper
wird mit Löchern versehen, dessen Zahl nach der Spitze hin zunimmt1
Nr. 99616 vom 29. Oktober 1897. A. F. Bilderbeck Gomess in London.
Verfahren zum Haltbarmachen von Glühkörpern.
Um dem abgebrannten Glühkörper genügende Haltbarkeit zu verleihen,
wird derselbe mit einer Gummi- oder Kautschuklösung und darauf mit
Kollodium, oder umgekehrt, imprägniert
Nr. 102678 vom 26. September 1897. Industrie werke Kaiserslautern, G.m.b.H.
in Kaiserslautern.
Vanadinhaltige Glühkörper mit Zusatz von Tonerde- oder
Borverbindungen.
Die durch das Patent Nr. 92021 geschützten van ad inhaltigen Thor-
bezw. Zirkonkörper erhalten einen Zusatz von Tonerde oder Borsäure
oder einer Mischung beider. Die so erhaltenen Glühkörper besitzen gegen-
über den ohne Zusatz von Tonerde oder Borverbindungen hergestellten
den Vorzug bedeutend größerer Haltbarkeit, ohne daß die Leuchtkraft
der Glühkörper vermindert wird. Auch schwinden sie nicht so und
widerstehen der Flammentemperatur besser, ohne zu zerbröckeln und iu
zerspringen.
Nr. 104668 vom 6. Januar 1898. G. Kohl, A. Bergl in Wien und V. Ritter
v. Theumer in Mauer bei Wien.
Verfahren zur Herstellung von festen, elastischen and
gleichzeitig leuchtkräftigen Glühkörpern.
Das zu imprägnierende Gewebe trankt man zunächst mit einer Lösung,
die in 1 kg Wasser enthält: 2 g Zinknitrat, 1,2 g Zinn-Nitrat, 1 g Wis-
mutnitrat, 1 g Borax, 2 g Calciumnitrat. Darauf trocknet man das
Gewebe und bringt es in eine Lösung von etwa 400 g Thornitrat, 4 g
didymfreiein Cernitrat, 0,4 g Baryumnitrat, 3,2 g Strontiumnitrat, 0,12 g
Indiumnitrat, 0,04 g Galliumnitrat und 0,24 g Samariumnitrat in 1 kg
Wasser. Man trocknet rasch und verascht den Strumpf in der üblichen
Weise.
1 Journal of Gas lighting, water supply and sanitary improvement;
London, 73, p. 654; J. G. W. 1899, 42, S. 218.
* J. G. W. 42, S. 416.
Den Glühkörper betreffende Patente 527
Nr. 104884 vom 6. Januar 1898. G. Kohl in Wien.
Verfahren zur VerstärkungdesKopfes von Glühkörpern.
Zu der an sich bekannten Verstärkung des Kopfes von Glühstrümpfen
durch Tränken derselben mit einer Flüssigkeit eignet sich besonders eine
Lösung, die in 1,5 kg Wasser enthält: 800 g Aluminiumnitrat, 800 g
Magnesiumnitrat, 5 g Alaun, 2 g Chromnitrat, 2 g Mangannitrat, 20 g
Calciumnitrat und 5 g Borax.
Kr. 105172 vom 18. Mai 1897; Zusatz zum Patent Nr. 92021. R. Langhans
in Berlin.
Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern, welche
aus vanadinhaltigem Zirkonoxyd bezw. Thoroxyd bestehen.
Die nach Patent Nr. 92021 hergestellten Glühkörper aus vanadium-
haltigem Zirkon- bezw. Thoroxyd zeigen nach längerer Brenndauer einen
Abfall der Leuchtkraft, weil der Vanadiumgehalt unwirksam geworden
ist. Mann kann dem entgegenwirken, wenn man der Masse des Glüh-
körpers einen gewissen Gebalt an Erdalkali (BaO, SrO, CaO) gibt. Die
beste Wirkung wird erzielt, wenn ein neutrales Thorat oder Zirkonat
RO,.R'0 entsteht. Die Bildung eines basischen Salzes ist durchaus zu
vermeiden, ein geringes Vorherrschen des sauren Bestandteiles ThO„
Zr08 ist dagegen weniger schädlich.
Nr. 107777 vom 28. September 1897. William L. Voelker in Elizabeth,
New-Jersey, V. St. A.
Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern.
Als Träger der leuchtenden Masse wird ein Kern aus Thoriumoxyd in
der üblichen Weise erzeugt. Der so erhaltene Mantel ist zwar elastisch,
aber ohne wesentliche Leuchtkraft. Man taucht ihn daher ein oder
mehrere Male in eine Lösung, die Kalk- und Magnesiasalze im Ver-
hältnis der Molekulargewichte ihrer Oxyde enthält.
Nr. 110818 vom 26. Oktober 1898. W. H. A. Sieverts in Hamburg.
Verstärkter Glühkörper.
• Der Glühkörper besitzt ineinander verschiebliche Maschen, seine in der
Nähe des Brennerkopfes befindliche Zone steht bogenförmig ab, um ihre
Berührung mit dem Brenner kopfran de zu vermeiden, ferner ist er in der
Nähe des Brennerkopfrandes derart verstärkt, daß er der Saugwirkung
der Flamme Widerstand leisten kann. Die beiden letzteren Wirkungen
erreicht man dadurch, daß man die genannte Zone vor dem Veraschen
stärker mit Leuchtsubstanz tränkt, bezw. daß man diese Zone bei nor-
maler Tränkung aus dicker gezwirntem Garne herstellt, die erstgenannte,
indem man die Maschen der verstärkten Zone nochmals tränkt, ehe die
Veraschung vorgenommen wird.
Nr. 114745 vom 19. August 1898. H. Helm ecke in Hamburg.
Verfahren zur Herstellung stabiler Glühkörper aus
Kalk.
Die Glühkörper sind für Flammen von höherem Hitzegrad, als ihn der
normale Bunsenbrenner besitzt, also z. B. für Wassergas, Acetylengas,
528 Patentverzeichnis
Hydropreßgas, Luftgas usw. bestimmt. Zur Herstellung solcher Körper
wird als Imprägnierungsflüssigkeit eine Aufschlämmung von Kalkhydrat
oder eine Lösung von Kalksalzen benutzt, denen geringe Mengen Alaun
oder Borax zugesetzt sind.
Nr. 114746 vom 11. November 1898. Blasco de L6ry in New York.
Glühkörperanordnung am Gasglühlichtbrenner; s.
engl. Pat.
Nr. 115068 vom 9. Juni 1899. R. Langhans in Berlin.
Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern mit Metall-
skelett.
Nr. 117047 vom 3. September 1899. W. Philipp sthal in Berlin.
Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern.
Nr. 117755 vom 5. März 1809. G. P. Drossbach.
Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern durch Ver-
wendung höher oxydierter Thoriumsalze; s. Böhm, Darstellung
d. seit. Erden, Leipzig 1905, I, S. 150.
Nr. 119241 vom 20. Januar 1900. J. Lux in Wien.
Glühstrümpfe für Inkandeszenzbrenner.
An der Stelle, wo der Kopf aus Bobinetgewebe an den eigentlichen
Glühstrumpf angesetzt wird, sind parallele oder nicht parallele oder im
Zickzack oder in Schlangenform oder in Schlangenlinien auf- und abwarte
geführte, vorzugsweise durch Tambourierung hergestellte Nähte vorge-
sehen, welche in Form von Rippen den Glühstrumpf an dieser Stelle
verstärken. Diese Verstärkung kommt in der Weise zustande, daß nach
dem Ansetzen des durch eine Auernaht mit dem Strumpfe zu verbinden-
den Kopfes die Rippen teilweise in den Kopf hineinragen, so daß ein
Abreißen des Glühstrumpfes an Stellen nahe unterhalb des Kopfes aus-
geschlossen ist. Die Nähte können einfach oder auch mehrfach, d. h.
sich kreuzend ausgeführt werden, wodurch den dann gitterartig ange-
ordneten Nähten mehrere gemeinsame Befestigungspunkte zur Festhaltung
des Glühstrumpfes entstehen.
Nr. 119699 vom 22. März 1900. 0. Knöfler in Plötzensee bei Berlin.
Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern.
Fäden, welche Verbindungen von reiner Thorerde enthalten, werden
mit solchen, welche Thorium- und Cerium verbin düngen gemischt ent-
halten, vereinigt. Diese zusammengesetzten Fäden werden durch Ver-
stricken, Nähen und darauffolgendes Abbrennen in der üblichen Weise
zu Glühkörpern verarbeitet, welche die gewöhnlichen aus der Thor-Cer-
verbindung bestehenden an Konstanz der Leuchtkraft und Stabilität in
der Flamme übertreffen.
Nr. 120312 vom 26. Januar 1890. R- Langhans in Berlin.
Verfahren zur Herstellung eines Thorstrumpfes.
Die Herstellung des Glühstrumpfes beruht auf der Bildung eines cer-
haltigen Thorzirkonglases. Bedingung für das Zustandekommen dieses
Körpers ist, daß das Gemisch die Elemente der sauren Komponenten,
Den Glühkörper betreffende Patente 529
Kieselsäure und Zirkonoxyd, zu je 1 Molekulargewicht und das Element
des basischen Tboroxydes in Mengen von nicht weniger als vier Molekular-
gewichten für den Glühkörper enthielt Um die Empfindlichkeit solcher
Skelett- bezw. Glühkörper gegen niedere Temperaturen zu beseitigen,
welche sich hauptsächlich in einer Neigung zur Sprödigkeit äußert, wird
diesem Gemisch noch ein Glied der Erdalkaligruppe vom Typus RO,
insbesondere von Beryllium, und zwar 1 — 2 Molekulargewichte, zugesetzt
Nr. 121842 vom 81. Oktober 1899. G.Meyer, E. Oervenka und J. Bernt
in Prag.
Verfahren zur Herstellung widerstandsfähiger Glüh-
körper.
Auf die imprägnierten und noch nicht veraschten Glühkörper werden
Gerippe oder Gitter bildende Fäden aufgestrickt, aufgenäht oder auf-
tambouriert, welche vorher zwecks Verglasens, Steifwerdens bezw.
inniger Verbindung mit dem Gewebe mit entsprechenden Chemikalien
imprägniert worden sind.
Nr. 124 884 vom 5. April 1900. J. R. Schauer in Weipert, Böhmen.
Glühkörper.
Um die Lichtwirkung zu erhöhen, wird das Glühstrumpfgewebe auf
der Köperstrickmaschine hergestellt Infolge der dadurch geschaffenen
eigenartigen Maschen- und Noppenbildung wird das Oxydskelett dem
heißen Luftstrom des Bunsenbrenners besser zugänglich gemacht.
Nr. 125329 vom 4. September 1900. Balm, Hill & Sons in Nottingham,
England.
Glühkörper.
Um dem Glühkörper genügenden Widerstand gegen Formveränderung
zu verleihen und dabei die Herstellung von Geweben mit starker Biegung
einzelner Säcke zu ermöglichen, wird der Glühkörper zum Teil aus einer
steifen Faser und zum Teil aus einer weichen, leicht biegsamen Faser
hergestellt
Nr. 125 998 vom 26. September 1899. S. Saubermann in Wien«
Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern aus Asbest.
Reiner oder mit organischen Faserstoffen, wie Wolle u. dergl., ver-
mengter Asbest wird in feine, parallel gelagerte Fasern zerteilt oder das
Vermischen erfolgt im Reiß- und Mischwolf und in Verspinnkrempeln,
so daß eine weitgehende Zerlegung des Gemenges in einzelne, feine
Fasern erfolgt, worauf dieses Fasergemisch versponnen, verwebt und
schließlich verascht wird.
Nr. 127268 vom 19. Oktober 1900. H. Helmecke in Hamburg.
Verfahren zur Herstellung haltbarer und leucht-
kräftiger Glühkörper.
Nr. 127 596 vom 80. Januar 1900. R. A. Nielsen in Kopenhagen.
Verfahren zur Herstellung von Fäden für Glühkörper aus
geschmolzenen oder erweichten Oxyden.
Böhm, GfliglQhllcht. 84
58Ö Patentverzeichnis
Die als Rohstoffe für die Fäden dienenden Oxyde der Erdmetalle,
alkalischen Erdmetalle oder der Elemente Zirkonium, Molybdän, Thorium,
Wolfram, Uran, Titan, Vanadin, Niob und Tantal werden unter elektro-
lytischer und chemischer Einwirkung direkt durch die Hitze des elek-
trischen Lichtbogens geschmolzen und zu Fäden ausgezogen. Aus den
so gewonnenen Faden werden dann die Glühkörper gefertigt. Um jedoch
die lichtausstrahlende Oberfläche der aus glatten Fäden bestehenden Glüh-
körper zu vergrößern, werden die einzelnen Fäden im Netz mit einer
pulverformigen Schicht eines oder mehrerer der oben erwähnten Oxyde
überzogen.
Nr. 128 917 vom 22. März 1901. H. Meyer in Liegnitz.
Glüh strumpf körp er aus Kettenwirkware.
Um. dem Glühkörper eine möglichst große Oberfläche zu geben und
so seine Leuchtkraft und Haltbarkeit zu erhöhen, wird derselbe aus zwei
Gruppen von Fäden mit verschiedenen, entgegengesetzten Lagerungen
(sog. einfachen Trikot) gearbeitet
Nr. 129 013 vom 12. Juni 1900. A. M. Plaissetty in Paris.
Verfahren zur Herstellung von Fäden für Glühkörper.
Die Salze der seltenen Erden werden in wenig Wasser gelöst Die
Lösung kann so lange eingedampft werden, bis das gleiche oder ein
geringeres Gewicht der angewendeten Salze erreicht ist Man gewinnt
auf diese Weise entweder als trockenes Salz oder als wasserfreies oder
als basisches Salz eine geschmolzene Blasse, zu der eine kleine Quantität
Alkohol tropfenweise hinzugefügt wird. Falls Nitrate der Erden an-
gewendet werden, wird der Alkohol so lange zugesetzt, bis nitrose Dämpfe
entweichen und die Erden später teilweise als Acetate vorhanden sind.
Die nach dem Alkoholzusatz erhaltene sirupöse Masse wird mit möglichst
geringen Mengen Bindemitteln, wie Gelatine, Kollodium oder dergL ver-
setzt, worauf die erhaltene Masse in Fäden übergeführt wird. Vor dem
Verweben bringt man die Fäden in ein Ammoniakbad, um die Salze in
Oxyde überzuführen und dieselben biegsamer zu machen.
Nr. 182 094 vom 26. März 1901. B. Ristau (R. Nordmann) in Berlin.
Verfahren zur Herstellung eines gleichmäßigen Kopfes
an Glühkörpern.
Um den Kopf des Glühkörpers gleichmäßig zu formen und die ungleich-
mäßige Faltenbildung, wie sie den nach den bisherigen Verfahren her-
gestellten Glühkörpern eigen ist, zu beseitigen, wird das obere Ende des
Gewebes oder Gestrickes zunächst zu der zweckmäßigen, endgültigen
Weite der Abzugsöffnungen eingekräuBelt und festgelegt Alsdann erfolgt
erst die notwendige Verstärkung durch Umlegen, Einfassen oder Einlegen
u. dergl. auf geeignete Weise.
Nr. 131 828 vom 2. Juni 1901. W. Hooker in Woodside,
Gasglühlichtbrenner, bei welchem eine gelochte Platinhaube
als Glühkörper Verwendung findet — mit etwa 390 Löchern von je
etwa 0,085 cm Durchmesser auf dem Quadratzentimeter.
Den Glühkörper betreffende Patente 531
Nr. 188 099 vom 30. Juli 1901. P. Bonjour in Paris.
Glühkörper mit Faltenmantel.
Zwecks Versteifung und Vergrößerung der leuchtenden Oberflache sind
die inneren Faltenkanten durch L Nähte zu feststehenden, senkrechten
Rippen miteinander verbunden.
Nr. 184 851 vom 14. Januar 1902* F. C. Schottmann in Banden, Dänemark.
Glühkörper.
Die Glühstrümpfe zeigen an der Innenseite Rippen, welche die innige
Berührung der Flamme mit der Leuchtfläche des Strumpfes verhindern.
Um diesen Übelstand zu vermeiden, wendet man den Glühkörper um,
so daß die glatte Seite nach innen und die rauhe nach außen gekehrt ist.
Dies wird entweder durch entsprechendes Stricken oder durch Umwenden
der gewöhnlichen Strümpfe vor oder nach dem Imprägnieren erreicht.
Nr. 134 668 vom 24. Januar 1900. Jul. Janz in Berlin.
Glühstrumpfkörpsr.
Um dem Glühstrumpf eine höhere Leuchtkraft und größere Haltbarkeit
zu verleihen, wird das Fadenmaterial in der Weise vermehrt, daß die
Fadenverbindung des Glühstrumpf körpers nacb Art der einnähtigen Preß-
musterware gebildet ist
Nr. 135 534 vom 16. August 1901. A. M. Plaissetty in Paris.
Verfahren zur Herstellung von Fftden für Glühkörper.
Verbindung der Leuchterden, vorteilhaft in gelatineartiger Form, werden
Flüssigkeiten zugesetzt, welche in Kupferoxydammoniak gelöste Cellulose
enthalten. Die so erhaltene Masse wird zu Fäden versponnen, welche
koaguliert und event. gewaschen und getrocknet werden. Die Koagulation
der Fäden wird in neutralen oder alkalischen Flüssigkeiten, vorzugsweise
in Cyankaliumlösungen, vorgenommen.
Nr. 135 611 vom 19. Juli 1901. R. Langhans in Berlin.
Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern mit Metall-
skelett
Zur Herstellung der Glühkörper werden veraschbare Verbundfaden ver-
wendet, in denen mit Salzlösungen lichtgebender Oxyde getränkte, ver-
brennliche Fäden vereinigt sind mit verbrennlichen Fäden, die mit durch
Wärme zu homogenem Metall reduzierbaren Salzen von Platin oder
Platinmetallen, wie z. B. den diese Metalle enthaltenden Schwefelderi-
vaten der aliphatischen Reihe, nach Patent Nr. 134 787 getränkt sind. Die
mit dem Platinsalz getränkten Fäden sind mit denen der Öxydbildung
dienenden Fäden umsponnen oder umzwirnt
Nr. 137 582 vom 8. Dezember 1901; Zusatz zum Patent Nr. 132 094 vom
26. März 1901. B. Bistau in Berlin.
Verfahren zur Herstellung eines gleichmäßigen Kopfes
an GHkhkörpern.
Der zur Kräuselung dienende Faden wird, nachdem diese durch die.
später etwas oberhalb erfolgende Heftung der Einfassung festgehalten
34*
532 Patentverzeicbnis
ist, wieder entfernt Dadurch wird vermieden« daß eine die Haltbarkeit
des Glühkörpers beeinflussende Einschnürung unterhalb der Einfassung
entsteht.
Nr. 187 755 vom 8. Mai 1902; Zusatz zum Patent Nr. 120 812 vom 26. Januar
1899. R. Langhans in Berlin.
Verfahren zur Herstellung eines Thorstrumpfes.
Bei der Steigerung des Thorgehaltes muß einer ganz bestimmten Gesetz-
mäßigkeit Rechnung getragen werden, wenn der Strumpf nicht seiner
Überlegenheit in mechanischer Beziehung verlustig gehen solL Hiernach
wird ein Glühstrumpf von besonderer Festigkeit und Haltbarkeit nur
dann erzielt, wenn der Thorgehalt in Gemftßheit der Reihe 4,/^, 4./*,
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Nr. 188 101 vom 24. April 1902; Zusatz zum Patent Nr. 120 812 vom 26. Januar
1899. R. Langhans in Berlin.
Verfahren zur Herstellung eines Thorstrumpfes.
Der Zusatz von Kobalt zu der im Hauptpatent beschriebenen Tränkungs-
flüssigkeit beträgt nur ljA — Vi Molekulargewicht Kobaltoxydul in Gestalt
von Kobaltoxydulsalz. Durch diese Verminderung des Kobaltzusatzes
wird gegenüber der bereits bekannten Verwendung von 1 Molekular-
gewicht Kobaltoxydul eine Erhöhung der Radianz und eine wärmere
Tönung der Lichtfarbe erzielt
Nr. 188 228 vom 26. April 1902. E. Ross in Barmen-Wupperfeld.
Glühkörper.
Der Glühkörper ist auf der Flechtmaschine als Hohlgeflecht hergestellt,
zum Zweck, eine glatte Form des Kopfes zu erzielen und denselben
dauerhafter zu gestalten.
Nr. 188252 vom 9. Dezember 1899. H. Einwächter in Schöneberg.
Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern.
Nr. 189 166 vom 26. Februar 1902. M. Offenberg in Berlin.
Glühstrumpf für Gasglühlicht
Zur Erhöhung der Leuchtkraft sind über dem eigentlichen Grundgewebe
des Glühstrumpfes Fäden, Ösen und sonstige Fadengebilde angeordnet,
welche mit dem Grundgewebe frei hervorragend verbunden sind.
Nr. 140148 vom 19. März 1901. 0. Kern, Gh. Glamond u. M. Robinson
in Paris.
Verfahren zur Herstellung von Glühstrümpfen.
Nr. 141244 vom 80. April 1902. A. M. Plaissetty in Paris.
Verfahren zur Herstellung von Fäden für Glühkörper.
Künstliche Fäden beliebiger Art, oder Gewebe von solchen Fäden werden
mit Leuchtsalzen imprägniert und nach dem Trocknen durch ein alka-
lisches Bad geführt, zwecks Neutralisation und Verwandlung der Leucht-
salze in die entsprechenden Hydroxyde der Leuchterden. Die so be-
handelten Fäden werden schließlich von neuem getrocknet
Nr. 145580 vom 6. September 1902. R. d'Heureuse in Berlin.
Glühkörper.
Den Glühkörper betreffende Patente 533
Nr. 146095 vom 13. Oktober 1902. Th. Terzel, London.
Verfahren zur Herateilung von Glühkörpern.
Nr. 148405 vom 1. Oktober 1902. B. Langhans in Berlin.
Schlauchgewirke fürGlühßtrümpfe mit Zonen von verschiedener
Maschenstellung.
Nr. 148621 vom 5. Man 1903. B. d'Heureuse, Berlin.
Glühkörper; Zusatz zum Patent Nr. 145580.
Nr. 150065 vom 26. Juli 1903. S. Saubermann in Berlin.
Verfahren zur Herstellung von Glühkörpern aus Asbest;
s. D.B.P. Nr. 157811.
Nr. 150311 vom 7. Mai 1903. J. Janz in Berlin.
Glühstrumpfgewebe, bei welchem Lang- und Kurzmaschen-
reihen abwechseln.
Nr. 157811 vom 18. März 1908. S. Saubermann in Berlin.
Herstellung vonGlühstrümpfen für Sauerstoff-Leucht-
gasbrenner; s. D.B.P. Nr. 150065.
Verbrennliche Gewebe werden in bekannter Weise mit cerh altiger
Galciumnitratlösung oder mit einem Gemische cerhaltiger Losungen von
Calcium- und Zirkoniumnitrat imprägniert, getrocknet und hart gebrannt.
Das so erhaltene Skelett wird hierauf in eine reines oder cerhaltiges
Thoriumnitrat enthaltende Lösung getaucht, getrocknet und nochmals
ausgeglüht, wodurch Glühstrümpfe erhalten werden, welche neben großer
Härte und Festigkeit eine besonders hohe Leuchtkraft aufweisen sollen.
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II. die bekannten Leuchtsalze, ferner Ba, Sr, Ir,
Gallium, Indium, Samarium.
.öuungen aus: Alaun, Borax, AI, Mg, Mn, Cr, Ca.
retrennte Bäder v. I. gewöhnl. Leuchtsalzen; nach
dem Abbrennen in Lösung, II. aus Kollodium,
Kampher (Zelluloid), III. in eine Lösung eines
Lichtübertrlgere, z. B. Cerinm.
Verfahren zur Herstellung v. GluhkSrpem aus Papier.
Leuchtsalze und Zusätze v. Pb, 8;, N, Borax, Ca
und Kaolin.
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Hilfsapparate betreffende Patente
601
Ausland
spatente.
Amerika.
Jahr
Datum
Nr.
Anmelder
1899
28. März
621 979
W. H. A. Sieverts.
1901
29. Juni
698 102
G. Buhlmann.
1902 !
81. Janaar
712 821
W. Mackean & £. Walker.
1901
26. Dezbr.
718 572
J. T. Robin.
1901
11. Novbr.
739 099
J. L. Müller & J. Bonnet.
Belgien.
1895
20. Oktbr.
117 694
F. Ollendorf.
1895
19. Oktbr.
117 950
A. Martini.
1897
12. Oktbr.
131415
W. Schenk.
1898
10. Juni
186 139
W. H. A. Sieverts.
1899
19. Oktbr.
.146 821
J. H. Abercrombie & R. B.
Symington.
1900
23. Novbr.
158 846
J. L. Müller & J. Bonnet.
1901
22. Juni
157 253
G. Buhlmann.
1901
27. Jnni
157 340
A. P. Oompin.
1901
27. Juli
157 885
J. Cohn & A. Caplau.
1901
8. Septbr
158 538
H. Wolf.
1901
24. Oktbr.
159 373
J. L. Müller & J. Bonnet.
1902
14. Febr.
161 509
C. Mittmann.
1902
25. März
162 293
O. Wiederhold & G. £. Morse.
1902
28. Juli
164 664
£. Bauweraerts & Cto.
1902
26. August
165 238
C. Mittmann.
Däne
»mark.
1901
8. August
4 117
Bonnet.
1902
22. Oktbr.
5 162
Eng
J. L. Müller.
;land.
1895
12. Januar
811
M. Arendt.
1895
17. Oktbr.
! 19 528
l
Martini.
1898
1. Juni
i 12 356
W. H. A. Sieverts.
1899
31. Januar
2 178
C. Ciamond.
1901
1. Januar
83
J. Bonnet
1901
28. Febr.
4 302
W. M. Kean (Welsbach Cto.).
1901
2. April
' 6 952
J. Janz.
1901
28. Juni
1 13 197
A. P. Compin.
1901
2. Juli
13 460
W. M. Kean (Welsbach C1*.).
1901
7. Oktbr.
19 954
A. Rose.
1902
25. März
7 271
O. Wiederhold & G. E. Morse.
1902
10. April
8 868
F. Fritz.
602
Patentverzeichnis
Jahr
Datum
Nr.
Anmelder
1902
22. April
9 339
H. Nordmann.
1902
6. Mai
10 426
J. T. Robin.
1902
80. Septbr.
21274
W. W. Adam.
Frankreich.
1897
2. Oktbr.
270 965
Schenk.
1898
8. Febr.
274 666
v. Hof & Dobert.
1898
1. Juni
278 476
Sieverts.
1899
16. Febr.
285 986
Croizat.
1899
19. Dezbr.
295 413
Abercrombie & Symington.
1900
23. Mai
300 627
Müller & Bonnet
1901
19. März
309 166
Compin.
1901
30. April
310 388
Skriwan.
1901
6. Mai
310 589
Koppen.
1901
22. Juni
312 048
Buhlmann.
1901
3. Septbr.
313 983
Wolf.
1902
25. März
319 934
Wiederhold.
1908
27. Febr.
829 798
Fritz.
Norwegen.
1898
4. Juni
7 285
Sieverts.
1901
21. Januar
10187 Müller & Bonnet.
1901
18. Dezbr.
10 961 ! Müller & Bonnet.
Österreich.
1894
3. April
44/2767
Fr. Siemens.
1896
18. Juli
46/2883
A. Brunne.
1897
24. März
47/1049
Sterling Company.
1898
24. Septbr.
48/475
Sieverts.
Portugal.
1898
11. Juni
2:844 Kl. IX I Sieverts.
1900
27. Novbr.
3 : 589 Kl. IX , Müller & Bonnet
Schweden.
1898
1. Juni
9 659 Sieverts.
1900
22. Dezbr.
14039 Müller & Bonnet
i
1901
4. Novbr.
15 569 Müller & Bonnet.
Schweiz.
1897
20. Oktbr.
11038 G. Ollendorf.
1897
11. Sptbr.
15 084
W. Schenk.
1898
16. Juli
17 293
Sieverts.
1901
25. Juni
24 703
Buhlmann.
1902
18. Juli
26 982 1 Robin.
Nachtrag*
zur Theorie des Gasglühlichtes (S. 281).
F. Haber und F. Richardt1 haben dargelegt, daß die Ab-
kühlung der Bunsenflamme, welcher event das Auersche Thor-
Cergemisch katalytisch entgegenwirkt, im ungünstigsten Falle für
die Verbrennungsteniperatur 1500° höchstens 7,4 erreicht, so daß
die katalytische Beschleunigung keine nennenswerte Temperatur-
steigerung im Gefolge haben kann. Ob eine katalytische Betätigung
des Gers an den abnormen Strahlungsverhältnissen irgendeinen
anderen Anteil hat, disputieren die Verff, nicht; sie halten aber
für sehr glaubwürdig, daß die Formeigenschaften des Strumpfes
bedeutende Wichtigkeit haben. Dies gilt sowohl von den makro-
skopischen Formeigenschaften als von den mikroskopischen, unter
denen Oberflächenbeschaffenheit und Porosität der Strumpfmasse
voranstehen. Diese Dinge mögen sehr viel Bedeutung für den
Lichteffekt pro Liter verbranntes Leuchtgas haben.
E. Engler und J. Weissberg2 erklären das Leuchten des
Glühkörpers auf autoxykatalytischem Wege, schließen sich somit
der Theorie von Eilling u. a. m. an. Wir entnehmen den Aus-
führungen das Folgende:
1 F. Haber und F. Richardt, Z. an. 1904, 88, S. 60—64; C. C. 1904,
1, S. S48. '
* £. Engler und J. Weissberg, Kritische Studien über die Vorgänge
der Autoxydation. Braunschweig 1904, S. 153 — 154.
604 Nachtrag
„Schon a priori wird man von rein chemischem Standpunkt
aus mit Recht behaupten können, daß es bei der Leichtigkeit, mit
welcher höhere und niedere Oxydationsstufen gerade des Gers
ineinander übergehen und unter dem wechselnden Einfluß oxydieren-
der und reduzierender Gase der Bansenflamme als geradezu auf-
fallend bezeichnet werden müßte, wenn eine autoxykatalytische
Wirkung nicht stattfinden würde. Wir erinnern daran, daß ein
Auerstrumpf, wenn man ihn in geeigneter Weise einem Leuchtgas-
luftstrom aussetzt, ein „katalytisches" Erglühen und Leuchten
zeigt, ohne daß dabei Bildung einer Flamme und Erhitzung durch
diese eintritt, daß sich hierbei also die Auerstrumpferden gerade
so verhalten, wie das notorisch „katalytisch" wirkende Platin, von
dem jeder weiß, daß es ganz in gleicher Weise weiterglühen kann,
wenn man es einem Leuchtgasluftgemisch oder anderen oxydierend
und reduzierend wirkenden Gasgemischen aussetzt Auch der
Umstand, daß die Edelerden verschiedene Farben aussenden, je
nachdem man sie in der Oxydationsflamme oder in der Reduktions-
flamme auf gleiche Temperatur erhitzt, weist auf die Mitwirkung
chemischer Vorgänge beim Zustandekommen des Auerlichtes hin.
Die Tatsache, daß auf anderem Wege, z. B. durch Elektrizität,
ins Glühen versetzte Edelerden die gleichen Lichtmengen aus-
strahlen wie die im Bunsenbrenner auf dieselbe Temperatur er-
hitzten, widerspricht durchaus nicht einer autoxykatalytischen Mit-
wirkung für letzteren Fall. Ganz geringe Temperaturschwankungen
und insbesondere Schwankungen in der Zusammensetzung der mit
der Gererde in Eontakt tretenden Gase, wie sie z. B. auch Au er
v. Welsbach1 annimmt, genügen, um die Fortdauer des Vor-
ganges unter Annahme von Zwischenreaktionen zu unterhalten.
Wir erinnern dabei an die von Nernst* im Hinblick auf die
katalytische Sauerstoffübertragung des Platins betonten Beobach-
tungen Ruers3 über die Lösung des Platins unter der Wirkung
1 Auer v. Welsbach, J. G. W. 44, S. 661.
* Nernst) Zeitechr. f. Elektischem. 9, S. 750.
* Ruers, Zeitechr. f. phys. Chem. 44, S. 81; C. C. 1908, 1, S. 917.
Nachtrag 605
des Wechselstroms. Unter der Annahme größerer oder geringerer
sich wiederholender Schwankungen der oben angedeuteten Art,
kann der aus den Maximal- und Minimaltemperaturen jener
Schwankungen sich zusammensetzende Lichteffekt ganz der gleiche
sein, wie derjenige, der sich aus einer zwischen jenen Grenz-
temperaturen gelegenen Zwischentemperatur durch elektrisches Er-
glühen ergibt
Damit erscheint eine von vielen Forschern vertretene Auf-
fassung (3. S. 230) einer neben den physikalischen Phänomenen sich
abspielenden autoxykatalytischen Mitwirkung der Cererde im Auer-
strumpf — wenn darin auch nicht die hauptsächlichste Ursache
der Lichtemission zu erblicken ist — prinzipiell als den tatsäch-
lichen Verhältnissen entsprechend/1
Alphabetisches Sachregister.
Lit. = Literaturverzeichnis.
Abbrennapparate 129,136-139, 142,511
(Lit.)— 514 (Lit); Patente für — 597
bis 602 (Abb. Fig. 87, 102—104, 106).
Abbrennen d. Gltihkörper 125—148,
535, 541, 544, 550, 597-602 (Abb.
Fig. 79—106); — kollodinierter Glüh-
körper 159, 160.
Abbrennerei 128, 129, 134, 135 (Abb.
Fig. 86, 87, 100, 101).
Abbrennmaschine 8. Abbrennapparate.
Abflammen s. Abbrennen d. Kollodi-
nierten Glühkörper.
Absorptionsspektra 24.
Aceton, Tanchlack 155, 582.
Acetylen 216; Beleuchtung mit — 462
(Lit.), 463 (Lit), 465 (Lit)— 470 (Lit),
478 (Lit.), 474 (Lit), 476 (Lit); —
8. Eisenbahnwagen 464 (Lit); —
Flamme 495 (Lit), 497 (Lit); — Gas-
industrie 68; — Glühlicht 68, 339;
Karburieren d. Leuchtgases mit —
18,202, 464 (Lit); Lichtstärke d.—
s. Lichtstarke; Nutzeffekt d. — 878,
465 (Lit); Ökonomie d. — s. Öko-
nomie; Temperatur d. — 465 (Lit).
Acetylengas s. Acetylen.
Acetylengasindustrie 68.
Acetylenglühlicht 68, 389; Glühkörper
f. — 86, 96, 527 (Abb. Fig. 44).
Actinophor, Glühkörper 580.
Ärogengas 389, 467 (Lit) -4 69 (Lit).
Ägypter, Beleuchtungswesen bei d. — 2.
Alaun 487 (Lit), 527, 528, 588, 554,
561, 580; Verstärkungsfluid 122, 545.
Alba, Spiritusglühlichtlampe 328 (Abb.
Fig. 270).
Albokarbonbeleuchtung 17, 240.
Albokarbonbrenner 16, 240 (Abb. Fig. 7,
162).
Albokarbonlampe s. — brenner.
Alkali 47, 161.
Alkohol, Kollodinierlösung 155; Lö-
sungsmittel f. Erdsalze 162.
Alkoholäther, Kollodium verfahren 160.
Altenburg, Gasglühlichtbeleuchtung 50.
Aluminium 584, 587—540, 543, 547,
548, 552, 554, 555, 557, 560, 562 bis
564, 579, 580; Einfluß d. — auf d.
Glühkörper 116, 190, 199; salpeter-
saures — 39, 46, 71, 122, 521, 527,
548, 556, 558, 561.
Aluminiumbronze 216.
Aluminiummetall, Blondlotstrahlen 233.
Aluminiumnitrat s. salpetersaures AI.
Aluminiumoxyd 522, 544, 562, 563, 564,
589.
Aluminiumsilikat 547.
Amberg, Maschinenfabrik 339, 398,
500 (Lit)
Amerika, Gasglühlicht (Verbreitung)
in — 51; Wassergas in — 12; Pe-
troleumproduktion in — 6.
Ammoniak 536, 547; Kollodiumver-
fahren 161, 162; Waschen d. Roh-
strümpfe mit — 70, 108, 109.
Ammonium 522, 542, 554, 556 ; Salpeter-
saures — 78, 74, 115, 544; schwefel-
saures — 111.
Ammoniumdichromat 477 (Lit).
Ammoniumnitrat s. salpetersaures Am-
monium.
Ammoniumoxalat s. ozalsaures Am.
Amor, Spiritusglühlichtlampe 325 (Abb.
Fig. 263 u. 264).
Amsterdam, Straßenbeleuchtung 8.
Amylacetat Kollodinierlösung 154.
Amylacetatlampe 461 (Lit.).
Antimon 541, 545, 558, 588.
Alphabetisches Sachregister
607
Antimonoxyd 523, 589.
Antimontartrat 548.
Antivibrator 8. Stoßfänger.
Arbeitsplätze, Beleuchtung d. — 8.
Innenbeleuchtung.
Arbeitsräume 8. Innenbeleuchtung.
Argandbrenner s. Brenner u. Ökonomie.
Arsen 557 ; Einfluß d. — auf d. Glüh-
körper 190.
Asbest 19 Fußn., 522, 529, 536, 549,
553, 559, 560, 587; kanadischer —
124; Zündpille, umkleidet mit — 419.
Asbestfäden z. Versteifen d. Glühkörper
525, 546.
Asbestgarn 124 (Abb. Fig. 74).
Asbestglühfaden s. Preßgasglühlicht 86,
540, 543, 548, 581.
Asbesthenkel, Herstellen d. — 123—125
(Abb. Fig. 75—78).
Asbestöse 70, 71; s. auch Asbesthenkel.
Aübestschnur 8. Asbestgarn.
Asbeststreifen, imprägnierte — 476(Lit.).
Aschenbestimmung d. Glühkörper 108,
167.
Aschengehalt s. Aschenbestimmung.
Assyrer, Beleuchtungswesen bei d. — 2.
Äther, Kollodinierlösung 154.
Ätherdämpfe 154, 160.
Ätherfreier Tauchlack 155.
Äthermoleküle 216.
Äthylen 18, 66, 201.
Ätzkalk s. Kalklicht.
Auer, elektrische Lampe 383; Spiritus-
glühlichtlampe 324 (Abb. Fig. 261
u. 262).
Auerbrenner b. Brenner.
Auergesellschaften, Erfolge d. — 52,
361—364; Gründung d. — 52, 861
bis 364; Finanzierung d. — 861 - 874.
Auerglühkörper 69—83; — v.J. 1885
u. 1886 S. 89, 40, 72, 201, 521; —
v. J. 1891 S. 44, 45, 201 ; — v. J. 1895
S. 73, 74, 199; Nutzeffekt d. — 227.
Auerkonkurrenz s. Konkurrenz.
Auerlicht, erste Aufnahme d. — 81;
Blondlotstrahlen im — 232, 233;
erste Erfolge d. — 44, 45; Einwir-
kung d. — auf d. Gastechnik 14;
Geschichte d. — 77—83, 471 (Lit.),
478 (Lit); Ökonomie d. — s. Öko-
nomie; Straßenbeleuchtung mit —
49, 50; Verbreitung d. — 49—58;
Veröffentlichung d. — 87; Vorteile
d. — 884—893; Wettbewerb d. —
mit anderen Beleuchtungsarten 54
bis 56.
Auennasse, glühende, 220, 228.
Auerpatente 89, 40, 45, 72, 73, 153,
195, 196, 198, 199, 242, 245, 246,
341, 342, 344, 346—348, 521, 522;
Nichtigkeitserklärung d. — 341.
Auer-Patentprozeß s. Prozeß.
Aufbewahren d. präparierten Glüh-
körper 123, 510 (Lit.).
Ausglühen d. Glühkörper 32, 130, 132;
s. auch Abbrennen.
Australien, Beleuchtung mit Auerlicht
52, 480 (Lit).
Außenbeleuchtung 272 — 288.
Automat, Zündapparat 424.
Automatischer Warenabzug s. Strick-
maschine mit — .
Automatisches Ausrücken 8. Strick-
maschine mit — .
Automatisches Wenden d. Gewebe 95.
Automatisches Zünden d. Gasglühlicht-
brenner s. Zündung.
Autositschirm 282—287 (Abb. Fig. 234
bis 237).
Babylon, Beleuchtungswesen in — 2.
Bandstuhl, Strickerei 92.
Barmen, Straßenbeleuchtung 49.
Baryum 587, 538, 540—543, 555, 558,
560, 565, 579; salpetersaures — 526,
541, 548, 561; schwefelsaures-— 559.
Baryumnitrat s. salpetersaures Ba.
Baryuraoxyd 523, 550, 589.
Barymsulfat s. schwefelsaures Ba.
Batistgewebe 92, 99, 100 (Abb. Fig. 55,
56).
Baumwolle, Glühkörpergewebe aus —
38, 69, 78, 102—103, 107, 108; Mikro-
skopische Untersuchung d. — 170
bis 178 (Abb. Fig. 123-130).
Baumwolleglühkörper, Vergleich mit
Ramieglühkörper 188; Weltproduk-
tion 102 Fußn.
Bautzen, Straßenbeleuchtung 58.
Befestigung d. Glühkörper 234—238
(Abb. Fig. 150—161).
Beleuchtung, indirekte — 209, 476 (Lit.),
477 (Lit); 8. auch Acetylenglfihlicht,
Außenbeleuchtung, elektrische Be-
leuchtung, Gasbeleuchtung, Gasglüh-
lichtbeleuchtung, Innenbeleuchtung,
Kerzenbeleuchtung, ölbeleuchtung,
Petroleumbeleuchtung, Spiritusglüh-
lichtbeleuchtung , Straßenbeleuch-
tung.
Beleuchtungsapparate 459 (Lit.), 465
(Lit.).
608
Alphabetisches Sachregister
Beleuchtungsarten, Lichtstarke d. —
s. Lichtstärke; Nutzeffekt d. — 872,
373; Ökonomie d. — s. Ökonomie;
Verbrennungsprodukte d. — 465(Lit);
Vergleich d. — 463 (Lit), 466 (Lit.);
Wettkampf d: — 13, 54, 65, 58—62.
Beleuchtungswesen bis zur Gasglüh-
lichtbeleuchtung 1 — 17, 459 (Lit)
bis 470 (Lit.).
Belgien, Eisenbahnwagen mit Gas-
glühlichtbeleuchtung 259.
Bengelbrenner s. Brenner.
Benzingas 150, 151.
Benzol 66, 201, 464 (Lit).
Benzoldampf 18, 68.
Berlin, Beleuchtung d. Friedrichsstratte
240, 298, 481 (Lit) (Abb. 243); Be-
leuchtung der Gewerbeausstellung
in — 291; erste Gasbeleuchtung 12; ,
Lucaslicht in — 298 (Abb. Fig. 243,
485); Millenniumlicht in — 66, 309,
482 (Lit), 485 (Lit); Prüfung v.
Glühkörpern in — 165; Regenerativ-
brenner z. Straßenbeleuchtung in —
289; Straßenbeleuchtung in — 8, 49,
50, 62, 65, 240, 289, 291, 298, 309,
483 (Lit), 4Ö5 (Lit.); Straßenbeleuch-
tung mit elektrischer Fernzündung
456.
Beryllerde 75.
Beryllium 42, 43, 529, 537, 545. 560,
562, 564; Einfluß d. — auf d. Glüh-
körper 191, 199; salpetersaures —
71, 115, 521, 541, 564.
Berylliumnitrat s. salpetersaures Be.
Bindemittel s. Gelatine, Gummi, Kol-
lodium, Stärke, Tragacanth, Zucker.
Bindungen, Maschen — s. Gewebe.
Birmingham, Gasanstalt in — 11.
Birnenzünder 426 (Abb. Fig. 341 u. 342).
Blakerzünder 427 (Abb. Fig. 845—351).
Blase Vorrichtung, Preßgas 181.
Blechkasten f. präparierte Strümpfe 128
(Abb. Fig. 73).
Blechhülse z. Konfektionieren 114.
Blei 538; schwefelsaures — 539.
Bleioxyd 551.
Bleisulfat s. schwefelsaures Blei.
Blitzzünder 420.
Bogenlicht, elektrisches 17, 61, 62;
Spektrum d. — 225; s. auch Elek-
trisches Licht
Bolomerrische Messungen 225, 489 (Lit),
491 (Lit).
Bolton, Keithlichtbeleuchtung in — 320
(Abb. Fig. 259).
Bor 548, 557; Einfluß d. — anf d.
Glühkörper 191.
Borsäure 28, 82, 526, 564.
Borax 487 (Lit), 526—528, 638, 548,
561, 565, 580; — im Verstärkungs-
fluid 122.
Borneo, Petroleumkonsum 6.
Bourbouzelampe , Glühgrad d. — 461
(Lit).
Braunkohle, Gas aus — s. Gaserzeu-
gung.
Braunschweig, Straßenbeleuchtung in
— 49.
Bremen, Straßenbeleuchtung in — 50.
Brenndauer d. Glühkörper 38, 45, 66 ;
— d. Kollodiumglühkörper 164
Brenner, A — 243; Acetylenglühlicht —
509 (Lit); Albokarbon — 16, 240
(Abb. Fig. 7 u. 162); Argand — 29,
36, 44, 377, 461 (Lit), 499 (Lit.);
Auer — 43, 44, 48, 244, 245, 500 (Lit)
(Abb. Fig. 168—165); — mit auf-
geschlitzter Hülse z. Aufnahme d.
Glühkörpertrager 255 (Abb. Fig. 193
u. 194); B — 243; Bandsept — 256,
257, 499 (Lit), 500 (Lit.), 502 (Lit),
505 (Lit), 507 (Lit) (Abb. Fig. 196);
Bengel — 461 (Lit); Bray — 240,
464 (Lit); Bunsen — s. Bunsen-
brenner; C — 243, 485 (Lit); Cla-
mondsche — 27; Dampfglühlicht —
507 (Lit), 508 (Lit); de Maresche
— 85 (Abb. Fig. 28 u. 29); Denay-
rouze — 256, 261, 499 (Lit), 500
(Lit), 501 (Lit); deutsche — 252
(Abb. Fig. 182); Doppelsiebkopf —
252 (Abb. Fig. 183 u. 184); Düse
f. — s. Düse; E — 243; — f.
Eisenbahnwagen 259 (Abb. Fig. 198
u. 199); englische — 252 (Abb.
Fig. 183); Fahnehjelmscher — 31,
475 (Lit.) (Abb. Fig. 13); federnde
— s. Stoßfanger; fischloch — 31;
französische — 252, 254, 259, 260
(Abb. Fig. 184 u. 200); Gasglühlicht
— 239—268, 475 (Lit), 499 (Lit) bia
509 (Lit) (Abb. Fig. 163—207); —
der Auerschen Konkurrenz 246, 247
(Abb. Fig. 166—168); Geschichtliches
über d. — 239; Goliath — 256, 257,
« 503 (Lit), 504 (Lit) (Abb. Fig. 195);
Gruppen — 63, 65, 482 (Lit), 484
(Lit), 506 (Lit) (Abb. Fig. 23); Hart-
kopf — 253 (Abb. Fig. 186); Intensiv
— 62, 257, 502 (Lit >— 504 (Lit) (Abb.
Fig. 195); Invertgasglühlicht — 60,
Alphabetisches Sachregister
609
261, 262, 481 (Lit), 499 (Lit.), 502
(Lit), 504 (Lit.), 507 (Lit), 508 (Lit),
594, 595 (Abb. Fig. 208—207); Juwel
— 485 (Lit); Kalklicht — 18, 25,
459 (lit) (Abb. Fig. 8 u. 12); Keith
— 318—822, 504 (Lit) (Abb. Fig. 255
bis 258); Kern — 208, 258, 259, 891,
501 (Lit)— 503 (Lit), 506 (Lit), 507
(lit) (Abb. Fig. 197); Knaggen —
258 (Abb. Fig. 189); Knallgas — 23;
— f. Knallgasgeblase SO; Korb —
258 (Abb. Fig. 188); Laccarriere —
259, 506 (Lit) (Abb. Fig. 200); Le-
comte — 260, 501 (Lit); Lewissche
— 80; Linnemannscbe — 21; Mag-
nifiqae — 96 (Abb. Fig. 46) ; Maughan
— 28; Meteor— 500 (Lit); Millen-
nium — 62; Multiplex — 65, 504
(Lit); Ökonomie d. — s. Ökonomie;
Patente f. — 591—596; Pendel —
404—406 (Abb. Fig. 301 u 802);
Petroleumglühlicht — s. Petroleum-
glühlicht; Pintsch — 243, 591 ; Pro-
zesse über — s. Prozeß; Sarto —
s. Petrolenmglühlicht; — mit Schleu-
dertrommel 592; — mit Schlitzkopf
253 (Abb. Fig. 186); Schnitt — 50,
51, 66, 240, 499 (Lit) (Abb. Fig. 14);
Schutzglocken f. — s. Schutzglocken;
Selas — 65; Sieb — 591; sieblose —
503 (Lit), 504 (Lit); spanische —
252 (Abb. Fig. 185); Speckstein —
253, 501 (Lit.) (Abb. Fig. 187);
Spiritusglühlicht — s. Spiritusglüh-
licht: Starklicht — 65, 250, 254, 291,
503 (Lit), 506 (Lit), 596 (Abb.
Fig. 190 u. 192); stoßsichere — s.
Stoßfänger; Suggsche — 289; Tessie
du Motaysche — 27 ; Typen v. — s.
Brennertypen; Wassergas — 31, 260,
261, 500 (Lit); 595 (Abb. Fig. 201 u.
202); Zubehörteile f. — s. Brenner-
zubehörteile; Zündvorrichtungen an
— 502 (Lit) 507 (Lit) s. auch Zün-
den d. Gasglühlichtes.
Brennerdüse s. Düse.
Brennerpatente 591 — 596.
Brennerprozeß s. Prozeß.
Brennerrohr s. Brennerzubehörteile.
Brennertyen 252 (Abb. Fig. 182—185).
Brennerzubehörteile 250, 251, 500 (Lit)
bis 508 (Lit) (Abb. Fig. 169—171
u. 173—181.
Brennstoffe, flüssige, z. Glühlichtbe-
leuchtung 823—389, 896, 478 (Lit).
Breslau, Straßenbeleuchtung in — 50.
Böhm, Gaagl&hlioht.
Bristolzünder s. Zündapparat
Bromberg, Straßenbeleuchtung in — 50.
Brüssel, Beleuchtung mit Wassergas 17.
Buchenholz, Blondlot-Strahlen 233.
Bunsenbrenner 14, 25, 60, 71, 250
(Abb. Fig. 172); Abbrennen mit d. —
1 27 — 180 ; konoidischer Einsatz d. —
242.
Bunsenflamme 216.
Byzanz, Beleuchtungswesen in — 8.
Cadmium, Einfluß d. — auf d. Glüh-
körper 191.
Cadmiumoxyd 552.
Calcium 19, 26, 584, 537—589, 542
bis 545, 554, 560, 568, 565, 566, 580;
Einfluß d. — auf d. Glühkörper 191 ;
salpetersaures — 526, 527, 541, 548,
555, 558, 561, 568,564; Verstärkungs-
fluid 122; salzsaures — 551, 557;
schwefelsaures — 19, 551.
Calciumcarbonat 19, 549, 550.
Calciumchlorid s. salzsaures Calcium.
Calciumnitrat s. salpetersaures Calc.
Calciumoxyd 48, 46, 75, 228, 537, 558,
562.
Calciumsulfat s. schwefelsaures Calc.
Calcium-Glühkörper 26.
Cannelgas 464 (Lit).
Cellulose s. Kollodium verfahren; Lö-
sungsmittel f. — 161.
Cellulosefaser 161.
Cer, erste Anwendung d. — in d. Be-
leuchtungstechnik 86 ; Darstellung
d. — 192, 584; Ersatzmittel f. — 84,
85; Qualität d. — (Festellen) 116;
Regenerierungsffthigkeit d. — 57, 58,
486 (Lit); Zusätze v. — in geringen
Mengen 45, 46, 70, 72—77, 81, 88,
116, 191, 200, 218, 215, 228, 351,
521, 586—588, 540, 542, 544, 546,
551, 552, 554, 555, 557, 558, 560,
561, 565, 566, 579; oxalsaures — 565;
salpetersaures — 115, 526, 544, 547,
548, 561, 564.
Cererde s. Ceroxyd u. Cerzusätze.
Cergehalt im Thor-Handelspräparat
356.
Cerglühkörper 227, 228, 280; Nutz-
effekt d. — 227.
Cernitrat s. salpetersaures Cer; Cer-
nitratlösung 118, 476 (Lit).; Ver-
schiedenheit d. Handelspräparates 57.
Ceroxalat s. oxalsaures Cer.
Ceroxyd s. Cerzusätze; spektrophoto-
89
610
Alphabetisches Sachregister
metrische Untersuchung d. glühen-
den — 220; Verflüchtigung d. —
192.
Gerzusatz s. Cer, Zusätze in geringen
Mengen.
Cerdioxyd s. Ceroiyd.
Cent 38, 47.
Cererde 70, 72, 74, 75, 585.
Ceroiyd 40, 52, 57.
Ceriumnitrat 115 s. auch Cer, salpeter-
saures — .
Cerofirm-Glühkörper s. Glühkörper.
Charlottenburg, Prüfung y. Glühkörpern
in — 165.
Chemische Zündung s. Zündung.
Chinagras s. Ramie.
Chlorammonium 553.
Chlorbariumlösung 557.
Chlorcalcium 558; Chlorcalcium als
Trockenmittel 128.
Chlorkalk, Bleichen d. künstlichen
Seide mit — 161.
Chlormagnesium 541.
Chrom 42, 43, 46, 69, 75, 193, 218,
215, 217, 586, 541—543, 548, 551,
559, 560, 580; salpetersaures — 122;
(Verstärkungsfluid) 527, 561; schwe-
felsaures — 559.
Chromhydroxyd 46.
Chromnitrat s. salpetersaures Chrom.
Chromoxyd 46, 75, 522, 552, 555, 560
bis 562, 564, 589.
Chromsulfat s. schwefelsaures Chrom.
Concurrenz s. Konkurrenz.
Crefeld, Beleuchtung mit Gasglühlicht
in — 50.
Dampfglühlichtbrenner s. Brenner.
Danzig, Gasbeleuchtung in — 12.
Degea-Glühkörper s. Glühkörper.
Dehnapparat, Prüfung d. Glühkörper
mittels d. — 169 (Abb. Fig. 122).
Dessau, Prüfung v. Glühkörpern in —
165; Straßenbeleuchtung in — 49.
Deutschland, Auerlicht, Verbreitung
dess. in — 49, 50; Glühkörperin-
dustrie in — 87, 102; Petroleum-
konsum in — 6 Fußn.; Ramieglüh-
körper, Konsum in — 102, 107.
Dezipium 555, 560.
Didym 73, 75, 76, 198, 540, 546, 554.
556, 561, 562, 565.
Didymoxyd 551, 558.
Dolomit 32.
Doppelgeblfise f. Preßgas 144, 151 (Abb.
Fig. 107).
Doppelgewebe s. Gewebe; Strick-
maschine f. — 93 (Abb. Fig. 57).
Doppelsiebkopf brenner s. Brenner.
Dorn s. Glftttholz.
Dortmund, Straßenbeleuchtung in —
49.
Drahtgestell z. Abbrennen d. Glüh-
körper 130, 140, 141 (Buhlmann)
(Abb. Fig. 91).
Dreischloß-Strickgewebe s. Gewebe.
Dreischloß-Strickmaschine s. Doppel-
gewebmaschine.
Dresden, Beleuchtung d. Ausstellung
in — 467 (Lit); Gasbeleuchtung in
— 12; Straßenbeleuchtung mit Gas-
glühlicht in — 49, 50.
Druck s. Gasdruck.
Druckapparat z. Prüfung d. Glühkörper
169.
Druckball f. Preßgasgebl&se 144 (Abb.
Fig. 107).
1 Druckhöhe b. Preßgas 131, 148, 151.
i Druckkessel s. Preßgasanlagen.
■ Druckregulierung s. Regulator u. Gaa-
! druckregier.
Dublin, Gasanstalten in — 11 ; Straßen-
beleuchtung in — 17.
Durchschlagplatte s. Brennerzubehör-
teile.
Düsen s. Brennerzubehörteile u. Re-
gulierdüse.
Düsenplatte 209.
Düsenrohr, federndes — 503 (Lit), 8.
auch Stoßfänger u. Regulierdüse.
Düsseldorf, Beleuchtung d. Ausstellung
in — 467 (Lit).
Eisen 542, 551, 555; Verflüchtigung
d. — 193; — oxyd 552.
Eisenbahnwagen mit Glühlichtbeleuch-
tung 52, 66, 259, 464 (Lit), (Abb.
Fig. 198 u. 199).
Eisessig z. Herstellung künstlicher
Seide 162; — zum Tauchlack 155.
Elektrisches Licht, Einfluß d — auf
photographische Platten 225 ; Farbe
d. — s. Farbe; Glühgrad d. — 461
(Lit); Kampf d. — mit d. Gasglüh-
licht 13, 88, 49, 55, 58, 59, 61; Licht-
stärke d. — s. Lichtstärke; Ökono-
mie d. — s. Ökonomie; photome-
trische Untersuchung d. — 459 (Lit);
Vergleich d. — mit anderen Be-
leuchtungsarten 459 (Lit), 464 (Lit),
466 (Lit), 471 (Lit), 473 (Lit), 474
Alphabetisches Sachregister
611
(Lit), 476 (Lit), 477 (Lit), 479 (Lit),
482 (Lit) — 485 (Lit).
Elektrische Lampen „Auer" 888; —
„Liliput" u. „Rignon" 494; s. auch
Nernstlampe il Tantallampe.
Elektrische Zündung s. Zündung durch
d. elektrischen Strom.
Elite-Glühkörper s. Glühkörper.
Erbin s. Erbium.
Erbinerde s. Erbium.
Erbinzirkon 72.
Erbium 15, 20, 38, 40, 48, 72—74, 76
bis 78, 86, 198, 521, 585, 541, 558,
560, 562, 565; salpetersaures — 86,
556, 565; schwefelsaures — 86.
Erbiumnitrat s. salpetersaures Erbium.
Erbiumsulfat s. schwefelsaures Erbium.
Erden, seltene, s. Cerit-, Ytteriterden,
Cer, Lanthan, Didym, Neodym,
Praseodym , Samarium , Scandium,
Terbium, Erbium, Holmium, Thulium,
Ytterbium; Darstellung d. — 471
(Lit); Fundorte d. — 47; Reson-
nanz d. — 212; Überfuhren d. — in
Hydroxyde 162 ; Verhaltend. — beim
Glühen 15, 84, 47, 57, 78, 76, 77,
160, 162.
Erdgas 16.
Erdlegierungen 40, 79, 211.
Erdöl, Entdeckung d. — 5, s. auch Pe-
troleum.
Essigsäure , Kollodium verfahren 161,
162; Reagens 111; Tauchlack 155.
Fabrikation d. Glühkörper 86—158.
Faden, künstlicher s. Kollodium ver-
fahren.
Fadenbruch s. Strickerei.
Fadenstärke d. Auerglühkörpers 70,
s. auch mikroskopische Untersuchung.
Farbe d. Lichtes 498 (Lit); kommer-
zieller Wert d. — 387, 888; — d.
elektrischen Lichtes 459 (Lit); — d.
Gaslichtes 459 (Lit); — d. Gasglüh-
lichtes 89, 48, 72—76, 117; — d.
Kugellichtes 478 (Lit); — d. Cer-
flühkörpers 116; — d. Thorglüh-
örpers 116.
Faser, künstliche s. Kollodium ver-
fahren; Pflanzen — s. Ramie; Ramie-
— s. Ramie.
Faserdurchmesser s. mikroskopische
Untersuchung; Einfluß d. — auf d.
Lichtstarke 186.
Fernzündung s. Zündung.
Festigkeit d. Glühkörper s. Prüfung d.
Glühkörper.
Festigkeitsprüfer s. Glühkörper 168, 487
(Lit), 488 (Lit) (Abb. Fig. 122).
Fette, Rohstoff f. Gas s. Gaserzeugung;
— im Schlauchgewebe 108—110;
Zusetzen v. — beim Spinnen u. Spu-
len 108.
Fettsaure 5.
Feuerwehrschalter s. Schalterzündung.
Fiat Lux, Zündapparat, s. Zünder.
Finanzielle Erfolge d. Auer-Gesell-
ßchaften 861—864.
Finanzierung d. Auerpatente 861 — 864.
Firnis 86, 549.
Fischlochbrenner 81,
Fisch wasserbrenner 461 (Lit).
Fixieren d. Glühkörper s. Verstärken;
— d. künstlichen Fäden 162, 524.
Flachstrickmaschine 88 (Abb. Fig. 30).
Flamme 18, 208, 210, 250, 460 (Lit.)
bis 462 (Lit), 468, 490, 494; Ver-
brennungsprodukte d. — 202 — 204.
Flammentemperatur 17, 18, 463 (Lit);
— d. Acetylen 495 (Lit.); — d.
Bunsenbrenners 212; Erhöhung d. —
202, 208; — d. Steinkohlengases 205;
— d. Wassergases 205; s. auch
Theorie.
Flügelpumpe s. Preßgas 181.
Flügelrad s. Zündapparate 422 (Abb.
Fig. 881).
Fluid, Darstellung d. — 55, 81, 115,
117; s. auch Imprägnierflüssigkeit
u. Kollodinierlösung.
Fluidfehler 120.
Fluidum s. Fluid.
Fluor 345.
Flußsäure z. Extraktion d. Kiesel-
säure 110.
Formen d. Glühkörper 129—184, 585,
597—602.
Frankfurt a. M., Gasbeleuchtung in — 12.
Fritten d. Zirkonerde 28.
Galizien, Petroleumkonsum 6.
Gallium 587, 588, 542, 548, 564, 565;
salpetersaures — 526, 561.
Galliumnitrat s. salpetersaures Gallium.
Garnmaterial f. Rohstrümpfe 101 — 107 ;
s. auch Baumwolle u. Ramie.
Gas, Ausströmunfsgeschwindigkeit d.
— 211 ; entfeuchtetes — s. Heizgas;
Heizwert d. — 67, 168, 201—206, 485
(Lit); Karburieren d. — 16, 201;
89*
612
Alphabetisches Sachregister
— als Kraftstoff 462 (Lit), 465 (lit);
Lichtstärke d. — 8. Lichtstarke; Nutz-
effekt d. — 373; pressen d. — s.
Preßgas; Qualität d. — , Abhängig-
keit d. — 165 Fußn.; Einfluß d. —
auf d. Lichtstärke 201—206, 480 (Lit),
481 (Lit.); Rohstoffe f. — s. Gaser-
zeugung ; Verbrennungsprodukte d. —
18, 205, 389.
Gasanstalten 10—13, 459 (Lit), 461
(Lit), 468 (Lit).
Gasanzünder s. Zünder.
Gasbeleuchtung, Geschichte d. — 8
bis 18, 459 (Lit.)— 470 (Lit); Nutz-
effekt d. — 378; Ökonomie d. — s.
Ökonomie; — in Österreich 460 (Lit).
Gasdruck, Einfluß d. — auf d. Licht-
stärke 206— 211,480(Lit); — b.Preß-
gas s. Preßgas; Regulieren d. — s.
Gasdruckregler, Regulator u. Regu-
lierdüse.
Gasdruckregler 406—410, 502 (Lit),
510 (Lit), 511 (Lit) (Abb. Fig. 808
bis 809); „Harpagon" 409 (Abb.
Fig. 807 u. 308); ,,Pari" 409 (Abb.
Fig. 805 u. 306); Ökonomie durch
d. — 408, 409 ; Patente auf — 410.
Gaserzeugung 8—12, 66—68, 150.
Gasfabrik s. Gasanstalt.
Gasfabrikation s. Gaserzeugung.
Gasglühlicht, Anwendung d. — 885
bis 398; Auersches — s. Aoerlicht;
erste Aufnahme d. — 81; Brenner
f. — s. Brenner; — aus flüssigen
Brennstoffen 828—889, 396, 473 (Lit);
Einfluß d. elektrischen Wellen auf
d. — 211 ; Einfluß d. — auf Pflanzen
892, 893, 481 (Lit); Einfluß d. Schall-
wellen auf d. — 211; — f. Eisen-
bahnwagen 52, 66, 259 (Abb. Fig. 198
u. 199); Geschichte d. — 15 — 68,
471 (Lit), 474 (Lit), 475 (Lit), 480
(Lit), 481 (Lit); hängendes — s. in-
vertiertes — ; Intensivbrenner f. —
s. Brenner; invertiertes — 57 — 61,
262, 478 (Lit), 483 (Lit), 485 (Lit),
510 (Lit), 611 (Lit) (Abb. Fig. 17
bis 21 u. 207); Leuchtkraft d. — s.
Lichtstärke; Nutzeffekt d. — 373;
Ökonomie d. — s. Ökonomie; Preß-
— 61—66 (Abb. Fig. 24—26) s. auch
Preßgas; Regenerativ — 480 (Lit);
Sicherung f. — s. Stoßfanger u. Gas-
druckregler; Straßenbeleuchtung mit
— s. Straßenbeleuchtung; Theorie
d.— 211— 283, 475 (Lit)— 499 (Lit),
603 (Nachtrag); Verbrennungspro-
dukte d. — 389—391, 472 (Lit), 478
(Lit); Verteilung d. — im Raum 272
bis 288; Vorteile d. — 384—393;
Zylinder f. — s. Zylinder.
Gasglühlichtbrenner s. Brenner.
Gasglühlichtindustrie, Syndikatsgrün-
dung 184, 185.
Gasglühlichtkerze 62, 482 (Lit), 483
(Lit) (Abb. Fig. 22).
Gasglühlichtzylinder s. Zylinder.
Gaslicht s. Gasbeleuchtung.
Gasmaschine 150, 897 (Abb. Fig. 111
u. 296).
Grasmoleküle, kinetische Energie 217.
Gasselbsterzeugende Lampen 389, 396,
898 (Abb. Fig. 287—295).
Gastrommel s. Reservoir.
Gasverbrauch s. Ökonomie.
Gasolinglühlicht 839.
Gaze als Glühkörpergewebe 86, 38.
Geblase f. Preßgas s. Preßgas.
Gelatine, Kollodinierlösung 154,530,546.
Germanium 542.
Geschichte s. Auerlicht, Beleuchtungs-
wesen, Grasbeleuchtung, Gasglühlicht,
Keithlicht, Lucaslicht, Petroleumbe-
leuchtung, Selaslicht, Spiritusglüh-
licht, Starklichtbeleuchtung.
Gewebe 533, 535, 589, 541, 548, 548,
558,564,566,567; — d. Ankerglüh-
körper 488 (Lit); Batist— 92, 99
(Abb. Fig. 55, 56); Dehnbarkeit d. —
90, 92; Doppel— 92—101, 589 (Abb.
Fig. 51); einfaches — 87—90, 98, 589
(Abb. Fig. 50); Guipire — 98, 99
(Abb. Fig. 49, 54); Herstellung d. —
87—101; Hill— 97, 99, 486 (Lit),
542 (Abb. Fig. 47, 48, 52, 53); Kar-
bonisationsverfahren f. — 540 ; — aus
künstlichen Fäden s. Kollodiumver-
fahren; Vergrößerungen v. — 99
(Abb. Fig. 50-55); Wenden d. —
95, 531, 546; Zwei- u. Dreischloß—
s. Doppelgewebe.
Gewicht d. Glühkörper s. Glühkörper;
— d. Rohstrümpfe s. Rohstrumpf.
Gips 549, 550.
Glas, Blondlotstrahlen 233; Jenaer —
267—269, 271, 509 (Lit), 510 (Lit).
Glasröhrchen, Zylinder aus — s. Zy-
linder.
Glasschirm, Augenschutz b. Formen
u. Härten d. Glühkörper 138, 184
(Abb. Fig. 98 u. 99).
Glasstäbchen f. Zylinder s. Zylinder.
Alphabetisches Sachregister
913
Glfttten d. Glühkörper 126.
Glättholz z. Glfttten d. Glühkörper 126
(Abb. Fig. 79—82).
Glimmer, Blondlotstrahlen 233.
Glimmerglühkörper 522, 589.
Glimmerzylinder s. Zylinder.
Glocke, schwimmende, s. Schwimmer-
glocke; Schatz — s. Schutzglocke.
Glockenzünder 427 (Abb. Fig. 839
u. 340).
Glühfäden 86, 260, 530, 536, 539, 547,
554, 588.
Glühkamme 31—38, 475 (Lit), 585, 551
(Abb. Fig. 13).
Glühkörper, Abbrennen d. — s. Ab-
brennen; Abflammen d. — s. Ab-
brennen kollodinierter Glühkörper;
— f. Acetylengas s. Acetylenglüh-
licht; Anker — 488 (Lit.); Asbest—
487 (Lit), 589, 540, 543 s. auch Asbest-
glühfäden ; Asche d. — s. Glühkörper-
asche; Ätzkalk — s. Kalklicht; Aus-
glühen d. — s. Ausglühen; Baum-
woll— s. Baumwolle; Befestigung
d. — 234—288, 585 (Abb. Fig. 150
bis 161); Beschädigung d. — beim
Transport 159; Beschneiden d. —
158; Brenndauer d. — s. Brenndauer;
— aus Cellulosefaser s. Kollodium-
verfahren; Cer— 116,227, 228,280;
— „Cerofirm" 56, 57, 479 (Lit), 486
(Lit), 488 (Lit.); — „Degea" 57,488
(Lit); Durchmesser d. — 88, 100;
Einfluß d. Gasdruckes auf d. — 206;
Einfluß d. Gasqualität auf d. — 205 ;
Einfluß d. Metalloxyde auf d. — 70,
189—201; Einziehen d. — 129, 187,
155; — „Elite" 58; Empfindlichkeit
d. — 41, 72, 153; Fabrikation d. —
86 — 160 s. auch Herstellung d. — ;
Fehlerhaftigkeit d. — 111, 115, 120;
feste — 189, 190, 487 (Lit.), 589;
Festigkeitsprobe d. — 169, 487
(Lit); Festigkeitsprüfer f. — 168,
488 (Lit) (Abb. Fig. 122); Fixieren
d. — 121—123; Formate v. — 95
bis 98 (Abb. Fig. 40—49, 56, 58, 59,
105); Formen u. Härten d. — 70,
129—148, 585, 597—602; Geschichte
d. — 69—86, 485 (Lit); Gewebe f. —
S. Gewebe; Gewicht d. — 34, 71, 72,
162; Glätten d. — 126; Glimmer—
522, 589; Haltbarkeit d. — 86, 42,
47, 56, 70, 75, 92, 98, 107, 115, 120,
121, 126, 162; — f. hängendes Glüh-
licht s. Invertgasglühlicht; Härten
d. — s. Formen d. — ; Herstellung
d. — 86—160; 476 (Lit); 485 (Lit.)
bis 489 (Lit), 521—590; Hersteilung
auf elektrolytischem Wege 475 (Lit),
528—525, 547, 555, 556; maschinelle
Herstellung 487 (Lit), 539 s. auch
Fabrikation d. — ; — aus Hohlge-
flecht 488 (Lit), 582; — f. Hydro-
oxygengas20,534; Imprägnierflüssig-
keit f. — s. Imprägnieren; Intensiv —
s. Preßgas; — f. Invertgasglühlicht
57, 101, 588 (Abb. Fig. 17, 58, 59);
Kalk — s. Kalk; kieselsäurehaltige
— 197, 477 (Lit), 485 (Lit); Klar-
brennen d. — 180; Kohle — 524;
Kollodinieren d. — s. Kollodinieren;
Kollodium— 164; Konsum an —
87, 100; Kontrolle b. Herstellung
d. — 155; Kopf d. — s. Kopf, Patent-
kopf u. Tüllkopf; — „Krone" 58;
— aus künstlichen Fäden s. Kol-
lodiumverfahren; — aus künstlichen
Boßhaaren 565; Lanthan — 78, 218;
Leuchtkraft d. — s. Lichtstärke ; —
„Magnifique" 96 (Abb. Fig. 46); Ma-
terial f. — 69; Metall— 26—31, 69,
487 (Lit), 528, 531, 540, 543, 546,
561, 569, 572, 588; Metathor— 486
(Lit); mikroskopische Untersuchung
d. — 169-189; Miniatur— 100;
Mischungen f. — 39, 46, 47, 52, 72
bis 76, 83, 86, 115—118, 190—201,
472 (Lit), 474 (Lit), 521—590; Nor-
mal— 95, 99 (Abb. Fig. 40); Nutz-
effekt d. — 227; Öse f. — s. Henkel;
— aus Papier 35, 588, 539, 548, 544,
554, 555; Patente auf — 521—590;
Patentkopf d. — s. Patentkopf; —
f. Petroleumglühlicht 51, 96 (Abb.
Fig. 15, 42, 48); Platin— 29, 80,
580, 584, 535, 589, 546, 548, 549,
550,551,555,565,588; Platiniridium-
— 30, 69, 558; — aus Porzellanerde
522; präparierte — 128: Preis d. —
45, 840 Fußn. u. 341 Fußn. : Prüfung
d. — 164—169, 486 (Lit), 487 (Lit);
Qualität d. — 116, 151; Quarz—
s. Quarz ; Ramie — s. Ramie ; Reinigen
d. — s. Waschen; schellackierte —
154; — f. Sauerstoff- Leuchtgas-
brenner 588 ; Schutzvorrichtungen
f. — s. Schutzglocken u. Stoßfänger;
selbstzündende — 419, 420, 486 (Lit),
487 (Lit), 510 (Lit), 579, 584; Siche-
rung d. — 8. Gasdruckregler, Schutz-
glocken, Stoßfanger ; Sintern d. — s.
614
Alphabetisches Sachregister
mikroskopische Untersuchung; Sitzen
d. — 186; — f. Spiritusglühlicht 96
(Abb. Fig. 44, 45); Stempeln d. —
562, 563; — stift s. Glühkörper-
träger; Tailleziehen bei d. — 186;
thermo-candle 87, 549; Thor— 83,
116, 218, 227, 228, 544, 545; Tinktur
f. — s. Glühkörpertinktur; Träger
f. — s. Glühkörperträger; Tränken
d. — s. Imprägnieren; Trocknen d.
— 155, s. auch Trockenbretter usw. ;
Tüllkopf d. — s. Tüllkopf; Unter-
suchung v. — verschiedener Firmen
71, 340 Fußn.; Veraschen d. — s.
Abbrennen ; Verpacken d. fertigen —
158 (Abb. Fig. 117—121); Verpacken
d. präparierten — 123; Versteifen
d. — 525.529,546; Vorrichten d. —
114, 598 (Abb. Fig. 55—63); Weite
d. — 1 43, s. auch Durchmesser ; Weiten
d. — 180, 131; Widerstandsfähig-
keit d. — 8. Haltbarkeit, Festigkeits-
prüfung, Prüfung d. — ; Zentrierung
d. — 34, 242; Zirkon— 21, 28, 218;
Zirkon-Thor— 196; Zugkraft d. —
s. Prüfung d. — .
Glühkörperaache als Handelsartikel 188;
— als Putzmittel 189; Verfälschung
d. . — 189; s. auch Aschenbestim-
mung u. Aschengehalt.
Glühkörperfabrikation 86 — 160, 8. auch
unter Glühkörper: Herstellung d — .
Glühkörperformate 8. unter Glühkörper:
Formate d. — .
Glühkörpergewebe s. Gewebe.
Glühkörperkopf s. Kopf, Patentkopf
u. Tüllkopf.
Glühkörpermaterial 69.
Glühhörpermi8chungen s. unter Glüh-
körper: Mischungen f. — .
Glühkörperträger 234—236, 598 (Abb.
Fig. 150—161).
Glühlicht 8. Acetylen, elektrisches Licht,
Gasglühlicht , Petroleumglählicht,
Spiritusglühlicht.
Glühnadeln 81, 32, 550.
Glühstrumpf s. Glühkörper.
Glyzerin 5, 558.
Gold 196, 540, 542, 546, 549, 552, 555,
558; Blondlotstrahlen 233.
Glühoxyd 552.
Gnom, Zündapparats. Schalterzündung.
Graphische Darstellung d. Verbrauches
d. Beleuchtungsarten 375—383, 466
(Lit) (Abb. Fig. 285 u. 286).
Griechen, Beleuchtungswesen bei d. — 2.
Gruppenbrenner s. Brenner.
Gummi, Bindemittel 36, 48, 153, 526;
— Doppelgebläse s. Doppelgebläse.
Haag, Straßenbeleuchtung in — 8.
Hafenbeleuchtung 51.
Hahnzündung 8. Zündung.
Haken z. Abheben der veraschten Glüh-
körper 126, 127 (Abb. Fig. 83—85).
Halle, Beleuchtung der Universität in
— 462 (Lit.), 478 (Lit.); Straßen-
beleuchtung in — 49, 50.
Hamburg, Straßenbeleuchtung in — 8.
Hängendes Gasglühlicht s. Gasglüh-
licht, invertiertes.
Hängezylinder s. Zylinder.
Hannover, Gasanstalt in — 12.
Hartbrennen d. Glühkörper s. Härten.
Härtefluid f. d. Köpfe d. Glühkörper 122.
Härten d. Glühkörpers 130—140, 487
(Lit), 541 (Abb. Fig. 95—99); — d.
Kopfes d. Glühkörper 121—123.
Hartkopfbrenner s. Brenner.
Harzfackel, Beleuchtung mit — 1.
Harzlösung z. Kollodinieren d. Glüh-
körper 44, 153, 543.
Hefnerlampen 490 (Lit), 491 (Lit.),
494 (Lit).
Heilbronn, Gasanstalt in — 12.
Heizgas 14, 28, 67, 68, 168, 201—206.
460 (Lit), 462 (Lit), 464 (Lit); Stick-
stoffgehalt d. — 205.
Helium 535.
Herkules, Zündapparat s. Schalter-
zündung.
Hildesheim, Straßenbeleuchtung in —
50.
Holmium 74, 193.
Holz, imprägniertes 34.
Holzform z. Glätten d. Glühkörper
126 (Abb. Fig. 79—82); birnenför-
mige — f. Glühkörper 126 Fußnote,
513 (Lit), 600.
Holzgasanetalt 11.
Holzschachtel z. Verpacken d. fertigen
Glühkörper 158.
Hüll, Gasanstalt in — 11.
Hülsen aus Blech z. Abbrennen d. Glüh-
körper s. Abbrennen; — zum Ver-
packen d. fertigen Glühkörper 158
(Abb. Fig. 117, 118).
Hydriringlühlicht 889.
Hydrooxygengas 20.
Hydropreßgasverfahren 293.
Hydroxyde 46, 162, 215.
Alphabetisches Sachregister
615
Eford, Keithlichtbeleuchtung in — 321.
Imprfignieren von Holz 34, 85; — v.
Kollodiumfäden s. Kollodiumverfah-
ren; — v. Papierstreifen 85, 538,
539, 543—555; — d. Rohstrümpfe
70, 115 — 121; Wringmaschine z. —
118, 119 (Abb. Fig. 67).
Imprägnierflüssigkeit 48, 70, 78—76,
86, 115—118, 477 (Lit), 521—566;
Gehalt an — im Glühkörper 121;
Laboratorium f. — 1 17 (Abb. Fig. 66).
Lnprftgniermaschine 119 Fußnote.
Imprägnierraum 118 (Abb. Fig. 68).
Indien, Petroleumkonsum 6.
Indium 537, 538, 560, 564, 565; salpeter-
saures — 526, 561.
Indiumnitrat s. salpetersaures Indium.
Infusorienerde f. Zündpillen 417.
Inkandeszenzbeleuchtung s. Glühlicht.
Inkandeszenzlampe, Poppsche 30; s.
auch Glühlicht.
Innenbeleuchtung 272—287, 464 (Lit),
466 (Lit), 468 (Lit.), 470 (Lit.), 471
(lit.), 476 (Lit), 477 (Lit), 478 (Lit),
480 (Lit), 485 (Lit).
Installationskasten 158, 159, 511 (Lit)
(Abb. Fig. 119—121).
Intensität d. Lichtes s. Lichtstärke.
Intensivbrenner s. Brenner.
Intensivgasglühlicht s. Starklicht
Interferenzerscheinung b. Glühkörpern
157.
Invertgasglühlicht s. Gasglühlicht
Invertbrenner s. Brenner.
Invertglühkörper s. Glühkörper.
Iridium 536, 588, 539, 543, 548, 549,
551, 552, 557, 561.
Iridiumdrähte 30.
Japan, Petroleumkonsum 6.
Java, Petroleumkonsum 6.
Jenaer Glas s. Glas; — Lochglocke s.
Lochglocke ; — Milchglas s. Milchglas.
Juwelbrenner. s. Brenner.
Kalium 19, 522, 536, 541, 554, 566;
salpetersaures — 198, 549.
Kaliumdichromat 477 (Lit).
Kaliumnitrat s. salpetersaures Kalium.
Kaliumsilikat 548.
Kalk, Glühkörper aus — 31, 84, 85,
487 (Lit), 527, 549, 551; — im
Schlauchgewebe 108, 110.
Kalklicht 18, 19, 549, 550; Brenner
f. — s. Brenner.
Kalkscheibe 25, 549.
Kalorimeter 168.
Kammhalter s. Magnesiakamm.
Kampfer, Kollodinierlösung 154, 155,
157; Zusatz z. d. künstlichen Fäden
162, 524, 586, 554.
Kanada, Petroleumkonsum 6.
Kanadabalsam 170.
Kaolin 81, 32, 586, 588, 558, 554, 555,
559.
Karburieren d. Gases 16, 17, 68, 201,
202, 339, 460 (Lit), 464 (Lit), 468
(Lit), 485 (Lit).
Karlsbader Salz z. Imprägnieren d.
Glühkörper 544, 562.
Karlsruhe, Prüfung der Glühkörper
in — 165.
Katalytische Theorie 215, 217, 222,
229, 231.
Kathodenstrahlen 218.
Kaukasus, Petroleumproduktion 6.
Kautschuk, Blondlotstrahlen 288; Kol-
lodinierlösung 158, 154, 526, 543.
Kautschukpapier 158.
Keithbrenner 318—822 (Abb. Fig. 255
bis 258).
Keithlicht 65, 313—822, 484 (Lit); Be-
leuchtung mit — 320—822 (Abb.
Fig. 259 u. 260); Geschichte d. — 318.
Keithlichtapparat 818 — 817 (Abb.
Fig 251—254).
Kempten, Straßenbeleuchtung in — 50.
Kernbrenner s. Brenner.
Keroslicht 337.
Kerzen, Gasglühlicht — 62, 482 (Lit)
(Abb. Fig. 22); Herstellung d. —
8—5.
Kerzenbeleuchtung 2 — 5, 461 (Lit).
Kerzenhalter 5 (Abb. Fig. 4).
Kettenglieder s. Strickmaschine.
Kettenstichnähmaschine z. Annähen
d. Tüllkopfes 114 (Abb. Fig. 65.).
Kiel, Straßenbeleuchtung in — 50.
Kienpfannen, Beleuchtung mit — 8.
Kienspanhalter 1 (Abb. Fig. 1).
Kieselsäure im Glühkörper 196, 197,
477 (Lit), 525, 526, 529, 536—588,
548, 550, 552, 558, 560; organische
— Verbindung 197; — im Schlauch-
gewebe 108, HO.
Kieselwolframsäure 522.
Kinetische Energie 217.
Kiteonlicht 387.
Klarbrennen d. Glühkörper 130, 8. auch
Formen u. Härten.
Kleinsteller f. Gasglühlichtbrenner 415.
616
Alphabetisches Sachregister
Kletterflammenzündung b. Zündung.
Kobalt 42, 43, 193, 532, 536, 542, 551,
560 ; Verflüchtigung d. — im Glüh-
körper 193.
Kobaltoxyd 552.
Kohlenoxyd, Flamme 202, 298; Flam-
mentemperatur d. — 18; — in d.
Zusammensetzung d. Gases 205; —
in d. Verbrennungsprodukten d. Gas-
glühlichts 889, 390.
Kohlenwasserstoff s. Karburieren.
Kolbenpumpe f. Preßgas s. Preßgas.
Kollodinieren d. Glühkörper 42, 48,
153—158, 526, 584, 585, 542; Polizei-
vorschriften b. — 154.
Kollodinierlack s. Kollodinierlösung;
Abflammen d. — 159, 160; äther-
Kollodinierlösung 154, 155, 157, 526,
538, 543, 545, 553, 566, 588.
Kollodinierraum 154, 156 (Abb. Fig. 118
u. 114).
Kollodium, Bindemittel s. Kollodinier-
lösung u. Kollodiumverfahren.
Kollodiumhäutchenb. Glühkörpern 157.
Kollodiumlösung s. Kollodiumverfah-
ren.
Kollodiumrohstruinjpf, Gewich td. — 162.
Kollodiumseide s. Kollodiumverfahren.
Kollodiumverfahren 160— 165, 488 (Lit.),
523, 530—532, 536, 537, 539, 540,
541, 544, 546, 548, 558, 554, 557,
561, 562, 565, 566, 576, 577, 579,
589.
Kollodiumwolle 155.
Köln, Beleuchtung in — 462 (Lit.).
Kompressor s. Preßgas.
Kondensation d. Gase z. Zündung s.
Zündung.
Konfektionsraum d. Glühkörperfabri-
kation 114 (Abb. Fig. 63, 64).
Königsberg, Straßenbeleuchtung in —
58.
Konkurrenz, Auers — f. Brenner 247
bis 249, 474 (Lit.); — f. Glühkörper
84; Patentprozeß d. — s. Prozeß;
Preßgasbehandlung d. — 183—136.
Kopf d. Glühkörpers, Anfertigen d. —
123—125, 580, 531, 534, 588 (Abb.
Fig. 75 — 78; beliebiges Formen d.
— 138; Härten d. — 121—123, 140;
Verstärken d. — 121—123, 527, 528,
584, 545, 547, 560, 561,562, 571, 572.
Kopfhähen s. Anfertigen d. Kopfes.
Kopföfinung 124, 546, 578.
Kosmium 542, 570.
Kosten der verschiedenen Beleuchtungs-
arten 370—383.
Kreuznach, Straßenbeleuchtung in — 53.
Kreuzspulen s. Spulmaschinen.
Krone, Glühkörper 58.
Kugelhängelaterne 51, 52 (Abb. Fig. 16).
Kugellicht 63, 292, 478 (Lit.)— 480 (Lit),
482, 484.
Kupfer 586, 551, 589; — Blondlot-
strahlen 233; s. auch Kollodium-
verfahren.
Kupferlegierung 235.
Kupferoxyd 42, 43, 550.
Kurbelschalter s. Schalterzündung.
Küstenbeleuchtung 51.
Laboratorium d. Glühkörperfabrik 117
(Abb. Fig. 66).
Lack z. Kollodinieren d. Glühkörper
s. Kollodinieren.
Lamellen s. Glühnadeln.
Lampen, Albokarbon — 16, 240 (Abb.
Fig. 7, 162); Argandsche — 7 (Abb.
Fig. 5); Carcel — 7; gasselbster-
zeugende — 389, 396 (Abb. Fig. 287
bis 295); Lucas — s. Lucaslampe;
Lunar — 86; Moderateur — 7 (Abb.
Fig. 6); Nernst— s. Nernstlampe;
Petroleum— 6, 7 (Abb. Fig. 5 u. 6);
Petroleumglühlicht — s. Petroleum-
glühlicht; Regenerativ — s. Rege»
nerativlampe; Solar — 36; Spiritus-
flühlichtlampe s. Spiritusglühlicht;
'antal — s. Tanlallampe.
Lampenzylinder s. Zylinder.
Langstrickmaschine 88 (Abb. Fig. 30).
Lanthan 38, 42, 43, 72, 78, 194, 521,
534, 535, 537, 539—541, 546, 554,
562, 563, 565, 569: Salpetersäure« —
115, 555, 568, 564.
Lanthanerde s. Lanthanoxyd.
Lanthannitrat s. salpetersaures La.
Lanthanoxyd 38, 39, 72—79, 200, 228,
521, 550, 551, 553; spektrophoto-
metrische Untersuchung d. — 220.
Laufflammenzündung s. Zündung.
Legierungen s. Erdlegierungen; — v.
Metallen 69, 235.'
Leim, Kollodinierlack 154.
Leipzig, Gasbeleuchtung in — 12.
Leuchterde, Mischungen v. — 36, 39,
40, 46, 47, 70, 72—77, 116—118; s.
auch seltene Erden.
Leuchtfluid s. Fluid.
Leuchtflüssigkeit s. Imprägnierflussig-
keit.
Alphabetisches Sachregister
617
Leuchtgas s. Gas.
Leuchtgasflamme s. Flamme.
Leuchtpas-Sauerstoffgemisch 3S9.
Leuchtkraft s. Lichtstarke.
Leuchtsalze s. seltene Erden.
Leuchtturm, Beleuchtung d. — 12, 18,
51, 480 (Lit), 504 (Lit).
Libau, Straßenbeleuchtung in — 49.
Licht, Abfall d. — 56, 82, 86 ; chemi-
sches — 13; — ohne Docht 10; Dru-
. mondsches — 87; Effekt d. — s.
Lichtstarke; elektrisches — s. elek-
trisches Licht; Farbe d. — s. Farbe;
— ohne Flamme 13; Fortpflanzungs-
geschwindigkeit d. — 489 (Lit), 495
(Lit.); Gas — s. Gasbeleuchtung;
Gasglüh— s. Gasglühücht; Inten-
sität d. — s. Lichtstärke; Intensitäts-
verteilung d. — im Spektrum 225;
Keith— s. Keithlicht; Keros — s.
K eroslicht; Kerzen — s. Kerzenbe-
leuchtung; Kitson — s. Kiteonlicht;
Lucas — s. Lucaslicht; Magnesia—
s. Magnesialicht; Millennium — s.
Millenniumlicht; Petroleum — s. Pe-
troleumbeleuchtung u. Petroleum-
glühlicht; Pharos — s. Ph aroslicht;
philosophisches — 9 ; photometrische
Messung d. — 273; Reflexion d. —
209; Selas— s. Selaslicht; Spiritus-
glüh— s. Spiritusglühlicht; Theorie
d. — s. Theorie; — ohne Verbren-
nung 13; Verteilung d. — im Baum
272—288, 468 (Lit), 467 (Lit), 474
(Lit), 481 (Lit) (Abb. Fig. 227—237);
— ohne Wärme 18.
Lichtabfall s. unter Licht: Abfall d. — .
Lichtbedürfnis 13, 241.
Lichtintensität s. Lichtstärke.
Lichtquellen s. Beleuchtungsarten.
Lichtstärke, Abnahme d. — b. Glüh-
körpern 56—58, 69, 148, 165, 186,
189, 487 (Lit); — d. Acetylenlichtes
869; — d. Aueriichtes 41, 44, 45,
48, 51, 56, 57, 75, 82, 83, 369, 464
(Lit), 479 (Lit), 506 (Lit); — d.
Baumwollfaser 184; — d. Baumwoll-
strumpfes 103; — d. verschiedenen
Beleuchtungsarten 869, 870; — d.
C-Brenners 44; — d. Cerstrumpfes
116; Einfluß d. Faserdurchmessers
auf d. — d. Glühstrumpfes 186; Ein-
fluß d. Gasdruckes auf d. — d.
Glühstrumpfes 206—211; Einfluß d.
Qualität d. Gases auf d. — d. Glüh-
strumpfes 201—206; Einfluß d. Kopf-
öffnung auf d. — d. Glühstrumpfes
124; — d. elektrischen Lichtes 869;
— d. seltenen Erden 78, 211, 212;
Erhöhen d. — 46, 56, 57, 61, 75, 82,
83; — d. Gases 17, 369, 460 (Lit);
485 (Lit); — d. Glühkörper 56—58,
69, 72, 76, 77, 148, 165, 186, 189;
— d. kieselsäurehaltigen Glühkörper
186; — d. Petroleums 869, 460 (Lit);
— d. Petroleumglühlichtes 869; —
d. Platins 29; — d. Preßgasglüh-
lichtes 61, 186, 478 (Lit); — d.
Ramiefaser 184; — d. Ramiestrum-
pfes 103; Regenerieren d. — s. Re-
generieren; — d. Spiritusglühlichtes
869; — d. Thor-Handelspräparates
88; — d. Thorstrumpfes 116; — d.
Zirkonerde 19, 20, 23, 24, 38, 39.
Lichtstrahlen s. Spektrum.
Ligroin-Glühlicht 389, 470 (Lit).
Liliput-Brenner 258 (Abb. Fig. 188 u.
189).
Licht-Glühkörper 100; s. Glühkörper.
Lichtlampe, elektrische Bogenlampe
394; s. Beleuchtungsarten.
Linz, Straßenbeleuchtung in — 49.
Lithium 194, 587, 544.
Literaturverzeichnis 459 — 514.
Lochglocke 277—279 (Abb. Fig. 280,
232).
Lochzylinder s. Zylinder.
Löffelzündung 412.
London, Gasanstalten in — 11; Popp-
sehe Inkandeszenzlampe in — 80;
Preßgasglühlichtbeleuchtung in —
61; Straßenbeleuchtung in — 8.
Lösungen s. Fluid, Imprägnierflüssig-
keit, Kollodinierlösung, Kollodium-
verfahren.
Lösungsmittel f. Cellulose s. Kollo-
diumverfahren.
Lucaslampe 63, 64, 296—298, 479 (Lit),
480 (Lit), 482 (Lit)— 484 (Lit) (Abb.
Fig. 238—242).
Lucaslicht 68, 64, 296—298, 480 (Lit)
bis 483 (Lit), 485 (Lit); Beleuch-
tung mit — 298, 299 (Abb. Fig. 248);
Beleuchtung d. Friedrichstraße in
Berlin mit — 298 (Abb. Fig. 248);
Geschichte d. — 294; Ökonomie d.
— s. Ökonomie.
Lucianerde 85.
Lucifer, Zündapparat s. Zünder.
Lucium 85, 555.
Lucon-Lucogen 84.
618
Alphabetisches Sachregister
Lumineszenz 212, 219, 492 (Lit), 496
(Lit>
Lunar-Lampe 86.
Lux s. Fiat Lux.
Magdeburg, Straßenbeleuchtung in —
50, 58.
Magnesia 19, 25, 26, 81, 82, 38, 39,
72, 73, 74, 75, 79, s. auch Magne-
sium; dolomitische — 33; essigsaure
— 26; kohlensaure — 82; — im
Schlauchgewebe 108, 110.
Magnesiahohlstift 286 (Abb. Fig. 158).
Magnesiakamm 31, 33, 34 (Abb. Fig. 13).
Magnesiakorb 25.
Magnesiamantel 72.
Magnesiaring 236 (Abb. Fig. 159).
Magnesit 32, 535.
Magnesium 39, 48, 46, 116, 194, 199,
521, 522 , 534—545, 548—550, 558
bis 555, 558—560, 562, 563, 578, 580
587, s. auch Magnesia; salpetersaures
— 71, 86, 122, 521, 527, 584, 541,
548, 551, 552, 556, 561; salzsaures
— 535, 589, 551, 556; schwefelsaures
— 86, 551.
Magnesiumchlorid s. salzsaures Mg.
Magnesiumnitrat s. salpetersaures Mg.
Magnesiumoxyd 523, 536, 537, 552, 558,
559, 562, 589.
Magnesiumsalze s. Magnesium.
Magnesiumsulfat s. schwefelsaures Mg.
Magnifique- Brenner 96.
Mangan 42, 193, 587, 538, 542, 554,
580, salpetersaures — 122, 527; Ver-
flüchtigung d. — im Glühkörper 198.
Mangannitrat s. salpetersaures Mangan.
Manganoxyd 522, 552.
Manometer f. Preßgasgebläse 132 (Abb.
Fig. 94); — f. Preßgasanlagen 147.
Maschenbildung, feste u. lose — 98 bis
100; s. auch Gewebe.
Material f. Glühkörper s. Gewebe u.
Glühkörper.
Maughanbrenner 23.
Meder, Beleuchtungswesen bei d. — 2.
Meerschaum f. Zündpillen 417, 418, 419.
Membranaufhängung bzw. -aufstellung
400, 401, 511 (Lit).
Memel, Straßenbeleuchtung in — 49.
Memphis, Beleuchtung in — 2.
Messing, Blondlotstrahlen 288.
Messung, bolometrische — s. bolome-
trische Messungen; photometrische
— s. Prüfung d. Glühkörper u.
Ökonomie; spektrophotometrische —
s. spektrophotometrische Messungen.
Methan, Verbrennungsprodukt d. Gases
18, 205.
Metall, Glühkörper aus — 69.
Metalloxyde, Einfluß d. — auf d. Glüh-
körper 69, 70, 189—201; Verflüch-
tigung d. — im Glühkörper 193.»
Meterkerzen 274 — 288.
Mikroskopische Untersuchung d. Baum-
woll- und Ramiefaser 169—189, 487
(Lit) (Abb. Fig. 123—188).
Milchglas 271, 281 Fußn., 283, 284, 481
(Lit).
Milchglasglocke 277, 279, 280, 288.
Milchglas-Lochzylinder 278.
Millenniumapparat 62, 65, 805 — 807
(Abb. Fiff. 247).
Millenniumbrenner 62, 807 (Abb. Fig.
248).
Millenniumlicht 62, 65, 304—310, 468
(Lit), 479 (Lit), 481 (Lit), 482 (Lit),
484 (Lit), 485 (Lit), 505 (Lit); An-
lagen f. — in Berlin 62, 66; Be-
leuchtung mit — 309.
Millenniumpatente 310.
Miniatur-Glühkörper s. Liliput-Glüh- '
korper.
Mineralöle 5.
Mischapparate f. Grasglühlicht 500 (Lit).
Mischgas 68, 464 (Lit) s. auch Gas.
Mischrohr s. Brennerzubehörteile.
Mischungen d. seltenen Erden s. Leucht-
erden; molekulare — 79; s. auch
Lösungen.
Mobil, Zündapparat s. Zünder.
Moderateurlampe 7 (Abb. Fig. 6).
Molybdän 522, 530, 541, 551, 552, 555,
559, 564; Einfluß d. — auf d. Glüh-
körper 195; Verflüchtigung d. — im
Glühkörper 193; — oxyd 589.
Monazitsand 47, 57, 192.
Monopol, Spirituslampe 327 (Abb.
Fig. 267).
Motortisch f. Strickmaschinen 89 (Abb.
Fig. 34 u. 85).
Multiplex, elektrisches Zündsystem s.
Zündung.
München, Straßenbeleuchtung in — 49,
472 (Lit).
Nadeln d. Strickmaschine s. Strickerei;
Glüh— s. Glühnadeln.
Naphthalin 5, 17.
Narbonne, Inkandeszenzbeleuchtung in
— 29.
Alphabetisches Sachregister
619
Natrium 198, 522, 586, 588, 548, 558,
564, 565, 566.
Natronzellulose s. Kollodiumverfahren.
Natronlauge s. Kollodiumverfahren.
Natronlicht 478 (Lit.).
Natronsalz s. Kollodiumverfahren.
Neodym 75, 195, 521, 589, 540, 551,
552, 554, 561, 562, 564.
Neodymoxyd 40, 74.
Neodymzirkon 72.
Neoko8mium 542, 570.
Nernstlampe 56, 466 (Lit.); Nutzeffekt
d. — 873, 888.
New- York, Kalklicht in — 19.
Nickel 42, 48, 195, 542, 568; Verflüch-
tigung d. — im Glühkörper 193;
Legierungen d. — 285.
Nickeloxyd 552.
Ninive, Beleuchtung in — 2.
Niob 76, 580, 542, 564.
Niobate 75.
Nitrat s. salpetersaure Salze d. seltenen
Erden.
Nitratlösung s. Fluid.
Nitrozellulose s. Kollodiumverfahren.
Norwich, Gasanstalt in — 11.
Nürnberg, Straßenbeleuchtung in — 53.
Nutzeffekt d. verschiedenen Beleuch-
tungsarten s. Beleuchtungsarten.
Ohlau, Straßenbeleuchtung in — 50.
Ökonomie d. Acetylenlichtes 867 — 881,
469 (Lit); — d. Argandbrenners 41,
367 — 383; — d. Beleuchtungsarten s.
vergleichende — d. verschiedenen Be-
leucntungsarten; — d. Brenner 44,
241, 243, 256, 258, 259, 261, 289,
867—383, 468 (Lit); — d. elektri-
schen Lichtes 58, 61, 367—388, 459
(Lit), 460 (Lit), 467 (Lit), 477 (Lit);
— d. Gasbeleuchtung 18, 367-383,
459 (Lit), 466 (Lit); — d. Gasglüh-
lichtes 41, 45, 48, 50, 56, 58, 59, 165, i
204, 205, 207, 367—399, 472 (Lit), '
478 (Lit), 475 (Lit), 477 (Lit), 480 '
(Lit), 485 (Lit.); — d. Gewebearten
98; — d. Hydrooxygengases 20; —
d. Kalklichtes 19, 459 (Lit); — d.
Keithlichtes 322; — d. Lucaslampe
295—297; — d. Magnesialichtes 38;
— d. Millenniumlichtes 62, 308, 459
(Lit.); — d. Petroleumglühlichtes 338,
367—388; — d. Petroleumlichtes 867 '
bis 883, 467 (Lit); — d. Pharoslichtes ,
311; — d. Preßgasglühlichtes 61,62,|
381 ; Rückblick Über d. vergleichende
— d. verschiedenen Beleuchtungs-
arten 893—899; — d. Schnittbrenners
41, 367—881; — d. Selaslichtes 65.
304, 488 (Lit); — d. Spiritusglüh-
lichtes 58, 828, 329, 867—888; — d.
Starklichtbeleuchtung 290 —298; ver-
gleichende — d. verschiedenen Be-
leuchtungsarten 364—399, 459 (Lit.),
463 (Lit), 466 (Lit), 467 (Lit), 491
(Lit).
öle, fette — 7; leichte — 7; pflanz-
liche — 5; tierische — 5.
Ölabscheider b. Preßgasanlagen 145.
Ölbeleuchtung 1, 2, 462 (Lit), 467 (Lit).
Olgas 12, 51, 462 (Lit), 464 (Lit); An-
lagen f. — 11; Bereitung d. — 11;
— z. Glühlicht s. ölgasglühlicht
Ölgasanlagen 11.
ölgasglühlicht 67, 389, 472 (Lit), 478
(Lit); 481 (Lit).
Osmium, Einfluß d. — auf d. Glüh-
körper 196.
Osmiumlampe 55, 58, 466 (Lit.).
Oxalate 86, 215 s. auch oxalsaure Salze
d. seltenen Erden.
Oxyde 31, 82, 36, 88, 47, 69, 79, 80,
129 s. auch Oxyde d. seltenen Erden;
— d. Schwermetalle 42; Verhalten
d. glühenden — im Platintiegel 214.
Palladium 196, 544, 552, 553, 558,561,589.
Papier, imprägniertes — 35; s. auch
Glühkörper aus — .
Pappkasten f. präparierte Strümpfe 128
(Abb. Fig. 73).
Pappschachteln f. d. Transport d. Glüh-
körper 158 (Abb. Fig. 117, 118).
Paraffin, Blondlotstrahlen 283.
Paraffinlösung z. Kollodinieren 42, 154,
584, 535, 542, 550.
Paraffinöl 5, 11.
Paris, Beleuchtungswesen in — 462
(Lit), 463 (Lit); Gasbeleuchtung in —
11, 466 (Lit); Gasglühlichtbeleuch-
tung in — 49, 478 (Lit.); Hydro-
oxygengasbeleuchtung in — 20; de
Maresches Licht in — 86; Platingas-
beleuchtung in — 29; Preßgasglüh-
licht in — 61 ; erste Straßenbeleuch-
tung in — 8.
Passy b. Paris, Beleuchtung mit Platin-
gas 29.
Patente, amerikanische — 27, 31, 42,
135, 154, 1-58, 237, 310, 406, 410, 420,
620
Alphabetisches Sachregister
584— -589, 601 ; belgische— 154,159,
164, 287, 272, 810, 887, 420, 589 bis
547, 601 ; canadische — 310, 547; —
vom Cap d. guten Hoffnung 547;
dänische — 287, 310, 547—548;
deutsche — (mit Ausnahme d. Auer-
schen Glühkörper-Patente, die unter
Auerpatente aufgeführt sind) 17,25,
26, 27, 28, 30, 81, 38, 42, 46, 125,
140, 152, 154, 155, 161, 162, 163,
237, 242, 295, 299, 300, 302, 304,
807, 810, 358, 354, 355, 357, 359,
360, 401, 406, 410, 416, 417, 418,
419, 420, 421, 428, 424, 426, 429,
430, 481, 438, 486, 439, 505, 521
bis 533, 591—600; englische — 19,
25, 28, 31, 45, 65, 86, 154, 162, 284,
287, 242, 310, 500, 549—566, 601;
flnnländische — 8 1 0, 566 ; französische
— 38, 154, 158, 169, 288, 272, 310,
406, 410, 420, 566—576,602; indische
— 576; italienische — 310, 420, 576
bis 579 ; luxemburgische — 810, 379;
— von Neu-Seeland 579 ; — von Neu-
Südwales 579; norwegische — 238,
810, 579,602; österreichische — 154,
238, 266, 272, 310, 420, 580—584,
602; portugiesische— 288,584, 602;
queensländische — 585 ; russische —
310, 420, 586; schwedische — 238,
810, 420, 586—587, 602; schweizeri-
sche — 288, 271, SCO, 420, 587 bis
590, 602; spanische — 810, 590; —
von Südaustralien 590; tasmanische
— 590; ungarische — 310, 590; —
von Viktoria 590; — f. Befestigung
d. Glühkörper 237, 238; — Brenner
591—597; — f. Form- u. Abbrenn-
apparate 597 — 602; — f. Gasdruck
regier 410; — f. Glühkörper 521 bis
590; — f. selbstzündende Glühkörper
420; — f. Stoßfänger 406.
Patentkopf 89, 118; Fixieren d. — s.
Härten u. Verstärken d. Konfes.
Patentmonopol 161.
Patentprozesse s. Prozeß.
Pechpiannen, Beleuchtung mit — 8.
Pendelbrenner 404 — 106 (Abb. Fig. 801
u. 802).
Pennsylvania, Entdeckung d. Erdöls 5.
Perfekt, Zündapparat 424.
Perser, Beleuchtungswesen bei d. — 2.
Petroleum, Kalorien 881 ; Weltproduk-
tion u. -Konsum 6, 54; Lichtstärke
d. — s. Lichtstärke.
Petroleumbeleuchtung, Geschichte d. —
5-8, 462 (Lit), 470 (Lit), 474 (lit.);
Konkurrenzkampf d. — 243, 328 bis
888; Ökonomie d. — s. Ökonomie.
Petroleumbenzin z. Kollodinierlack 158.
Petroleumglühlicht 51,53, 96, 333—839,
.464 (Lit), 474 (Lit.), 475 (Lit), 481
(Lit), 488 (Lit), 504 (Lit.); Beleuch-
tung mit — 339; Brenner f. — 334
bis 338 (Abb. Fig. 271—277 u. 281
bis 283); Geschichte d.— 883 ; Lampe
f. — 58, 334—838; Lichtstärke d. —
s. Lichtstärke; Nutzeffekt d.— 373;
Ökonomie d. — s. Ökonomie.
Pflanzenfaser s. Baumwolle u. Ramie.
Pharosapparat 311, 312 (Abb. Fig. 249).
Pharosbrenner311,812 (Abb. Fig. 250).
Pharoslicht 65, 310—313; Beleuchtung
mit — 313; Geschichte d. — 310;
Ökonomie d. — 811.
Philadelphia, Gaswerke in — 29, 51
Fußn.
Phöbus , Spiritusglühlichtlampe 327,
476 (Lit) (Abb. Fig. 268).
Phönizier, Beleuchtungswesen bei d. — 3.
Phosphate 75.
Phosphorsäure 47, 71, 521, 522; —im
Verstärkutfgsfluid 122.
Photogen 5.
Photometerbrenner 476 (Lit).
Platin 581, 584, 536, 589, 540, 542,
543, 544, 546, 549, 551, 552, 553,
555, 557, 558, 559, 561, 562, 568,
566, 588, 589; Lichtstärke d. — 8.
Lichtstärke; spektrophotometrische
Messung d. glühenden — 220, 494
(Lit), 495 (Lit); salzsaures — 476
(Lit), 558.
Platinchlorid s. salzsaures Platin.
Platinoxyd 552.
Platindorn 42.
Platindraht 29, 30, 81, 86, 71, 125;
Verhalten d. — in der Bunsenflamme
185, 214.
Platingas 29.
Platingewebe 80, 534, 548, 552.
Platinglühkörper 28—81.
Platiniridium 69, 558, 589.
Platinmetalle, Einfluß der — auf d.
Glühkörper 195.
Platinmohr z. Zündpillen 417 — 433.
Platinschwamm 28; s. auch Platinmohr.
Platinsilicium SO.
Platinteller f. Zirkonlicht 21.
Plymouth, Gasanstalt in — 11.
Porzellan, Reaumursches — 214; s.
auch Glühkörper aus — .
Alphabetisches Sachregister
621
Präparierte Glühkörper 123.
Praseodym 75, 521, 589, 540, 552, 561,
562, 564.
Praseodymoxyd 40, 74.
Preßgas, Anlagen f. — s. Preßgas-
anlagen; Brenner f. — 65, 131, 132
(Abb. Fig. 94—96); Druckhöhe d.
— 131, 148; Erzengen d. — 148
bis 153, 512 (Lit); Formen n. Härten
d. Glühkörper mit — 71, 180—184,
291, 292; Gebläse f. — s. Preßgas-
gebläse; Kompressor f. — s. Preß-
gasanlagen; Maschinen f. — 152 (Abb.
Fig. 122); Pampen f. — s. Kom-
pressor; Starklichtbeleuchtung mit —
61, 291.
Preßgasanlagen 146, 149 (Abb. Fig. 109,
110).
Preßgasgebläse f. Handbetrieb 131, 182,
144, 150, 151, 510 (Lit) (Abb. Fig. 98,
94, 97, 107); — f. Faßbetrieb 144,
145 (Abb. Fig. 108).
Preßgasglühlicht 61—66, 86, 472 (Lit),
476 (lit), 478 (Lit)— 484 (Lit); Glüh-
körper f. — 86, 528, 548, 548, 578,
582-, 583; — f. Innenbeleuchtung
64 (Abb. Fig. 24—26).
Preßgaskompressor s. Preßgasanlagen.
Projektionsapparat 24 (Abb. Fig. 12).
Propylen 18.
Protoplasma 180.
Prozeß, Anerscher Brenner — 246,
361, 501 (Lit); Aners — betreffend
d. Glühkörperpatente 840 — 861 ;
Aners — betreffend d. Preßgasbe-
handlnng 183; Zentrierung d. Glüh-
körper betreffender — 242.
Pampen f. Preßgas s. Preßgaskom-
pressor.
Pyrocatechin 565.
Quarz, Blondlotstrahlen 232; — zu
Glühkörpern 28, 31, 586, 549.
Qaecksilberoxyd 552, 560.
Ramie, Einführung d. — als Glüh-
körpermaterial 96, 102, 106; Lite-
ratur über — 104—106; Kultur d.
— 102Fußn.; —faden, Eigenschaften
d. — 103; mikroskopische Unter-
suchung d. — 178- 183 (Abb. Fig. 131
bis 188); Stärke d. — 107; Ver-
arbeiten d. — 107; Verhältnis d. —
zum Baumwoll- u. Kollodiumfaden
164.
Bamiefflühkörper544,546, 564; Aschen-
gehalt d. — 108; Konsum d. —
102, 107; Leuchtkraft d. — s. Licht-
stärke; Transportfahigkeit d. — 107;
Vergleich d. — mit d. Baumwoll-
glühkörper 188; Weltproduktion an
— 102.
Rampenzündung s. Zündung.
Rapid, Zünder s. Zündapparat.
Reduzierventil, Preßgaspumpe 181.
Regenerativ-Gasglühticht s. Gasglüh-
kcht.
Regenerativlampe 17, 240, 289; Nutz-
effekt d. — 79.
Regenerativzylinder s. Zylinder.
Regenerieren d. Glühkörper 40, 522,
535, 576.
Regenerierungsfähigkeit d. seltenen
Erden 57, 58.
Regulator f. Gasdruck 144, 210, 211,
479 (Lit) s. auch Gasdruckregler
u. Regulierdüse.
Regulierdüse 201 — 209, 500 (Lit) bis
507 (Lit), 564, 565, 596 (Abb. Fig. 140
bis 149).
Reservoir f. Preßgas 131, 144, 145,
147 (Abb. Fig. 107>
Resonanz d. seltenen Erden 212;
— erscheinung 217.
Rhodium 196, 558, 561, 589; salpeter-
saures — 544.
Rhodiumnitrat s. salpetersaures Rhod.
Ringbrenner z. Veraschen d. Glüh-
körper 127.
Ringenähen 123—125 (Abb. Fig. 75
bis 78); — mit Maschine 125.
Rizinusöl z. Kollodinierlösung 154, 155,
157.
Rohrfedern f. Stoßfangvorrichtungen
401 (Abb. Fig. 298).
Rohstrumpf, Durchmesser d. — 88;
Gewicht d. — 120; Herstellung d. —
87 — 118; Imprägnieren d. — 115 bis
121; Kieselsäureextraktion bei d. —
110; Prüfen d. Reinheitsgrades d. —
111; Schneiden d. — 118; Webarten
f. — s. Gewebe; Zuschneiden d. —
s. Schneiden d. — .
Rohstoffe f. Gasbereitung s. Gaser-
zeugung; — f. Glühkörper s. Glüh-
körpermaterial.
Römer, Beleuchtungswesen bei d. — 2.
Rotationszünder 424 (Abb. Fig. 885).
Rubidium, salpetersaures 558.
Rubidiumnitrat s. salpetersaures Rub.
Rückblick über die Ökonomie d. ver-
622
Alphabetisches Sachregister
schiedenen Beleuchtungsarten 393
bis 899.
Rumänien, Petroleumkonsum 6.
Rundbrenner 51, 66.
Rundgewebe für Glühstrümpfe 88—101.
Rundstrickmaschine 88 — 101 (Abb.
Fig. 31—33, 57).
Rundwebestuhl 92.
Russium 84, 540; salpetersaures — 84.
Rus8iumnitrats. salpetersaures Russium.
Rußland, Petroleumkonsum 6.
Ruaticuß, Spiritusglühlichtlampe 326
(Abb. Fig. 265 u. 266).
Ruthenium 196, 558; 559, 589.
Säkular, Spiritusglühlichtlampe 828,
484 (Lit.) (Abb. Fig. 269).
Salze d. seltenen Erden s. seltene Erden.
Salzsäure z. Waschen d. Glühstrümpfe
70, 110.
Samarium 72, 196, 538—541, 548, 548,
552, 554, 561, 562, 575; salpeter-
saures — 526.
Samariumnitrat s. salpetersaures Sm.
Samarskit 585.
Sauerstoff 6, 18, 20.
Sauerstoffgas 20, 467 (Lit.).
Sauerstoffleuchtgasgemisch 889.
Saxonia, Brenner f. Gasglühlicht 501
(Lit).
Scandium 74, 196, 548, 555, 562.
Schalterzündung 449— 456(Abb.Fig.371
bis 376); s. auch Zündung.
Schellack z. Kollodinierlösung 154;
schellackierte Glühkörper 154, 541.
Schiefer, bituminöser — 5; — z. Glüh-
körperstiften s. Befestigung d. Glüh-
körper.
Schilfmark z. Leuchtzwecken 2.
Schläuche f. Rohstrümpfe, Aufbewahren
d. — 112; Herrichten d. — s. Zu-
schneiden d. — ; — in Rollenform
gewickelt 112 (Abb. Fig. 60 u. 62);
Schneiden d. — s. Zuschneiden;
Spannen d. — auf Rahmen 110;
Spülen d. — 110 (Abb. Fig. 61);
Trockenraum f. d. — 112 (Abb.
Fig. 62); Trocknen d. — 110; Ver-
unreinigungen d. — 108, 110; Wa-
schen d. — 108—113 (Abb. Fig. 60);
Zuschneiden d. — 118 (Abb. Fig. 63).
Schlauchgewebe s. Gewebe f. Roh-
8 trumpfe.
Schlauchstücke, Länge d. — 118;
Wenden d. — 95; Zuschneiden d.
— s. Schläuche f. Rohstrümpfe.
Schleswig, Straßenbeleuchtung in — 49.
Schlitzkopf s. Brenner mit — .
Schloß, Strickmaschinenteil s. Strick-
maschine.
Schneidemaschine z. Beschneiden d.
fertigen Glühkörper 158, 513 (Lit),
599 (Abb. Fig. 116).
Schneiden d. Rohstrümpfe s. Zuschnei-
den.
Schnittbrenner s. Brenner.
Schüttelapparat z. Prüfen d. Glüh-
körper s. unter Glühkörper: Prüfung
d. Glühkörper.
Schutzglocke, Staub— 251 (Abb.
Fig. 511 u. 512), Wind— 251 (Abb.
Fig. 511 u. 512).
Schutzvorrichtungen f. Gasglühlicht,
s. Gasdruckregler, Reguuerdüsen,
Schutzglocken, Stoßfänger.
Schwarze Körper 218, 221, 228, 491
(Lit)— 497 (Lit).
Schwarze Strahlung 496 (Lit), 497 (Lit).
Schwefelammonium, Kollodiumverfah-
ren 160, 162.
Schwefeläther, Kollodinierlösung 154,
155.
Schwefelkohlenstoff, Viskose 161.
Schwimmer f. Gasdruckregler 407—409
(Abb. Fig. 803 u. 306).
Schwimmerglocke f. Gasdruckregler
410 (Abb. Fig. 809); — b. Preßgaa-
anlagen 147, 148; — f. Zündapparate
439, 440 (Abb. Fig. 366).
Seide, künstliche — s. Kollodium ver-
fahren.
Seife z. Waschen d. Schläuche 109.
Selasapparat65, 300— 308 (Abb. Fig. 244
u. 246).
Selasbrenner 65.
Selaslicht 68, 65, 299—304, 469 (Lit),
480 (Lit), 482 (Lit), 483 (Lit), 485
(Lit); Anlagen f. — in Berlin 66;
Geschichte d. — 299; Ökonomie 8.
Ökonomie.
Selensäurehaltige Glühkörper 196.
Selbstzündende Glühkörper s. Glüh-
körper.
Selbstzünder s. automatische Zündung.
Sicherheitsventil b. Druckkesseln f.
Preßgas 147.
Sideralgaalicht 18.
Siebbrenner s. Brenner.
Siebkörper z. Abbrennen d. Glühkör-
per 140, 141.
Siebloser Brenner s. Brenner.
Alphabetisches Sachregister
628
Silber 544, 546, 549, 559; Blondlot
Strahlen 283; salpetersaures — 555.
Silbernitrat s. salpetersaores Silber.
Silberoxyd 552.
Silikate 75.
Silicium s. Kieselsäure.
Sintern d. Gewebe s. Mikroskopische
Untersuchung.
Sitzen d. Glfihkörpers 186.
Sodaz. Waschen d. Schläuche 108, 109.
Soho, Maschinenfabrik in — 9.
8olarbrenner 502 (Lit).
8olarlampe 36.
Solaröl 5.
Specksteinbrenner s. Brenner.
Speckstein-Doppelgewindering 258.
Spektralanalyse 24, 25, 494 (Lit.).
Spektrophotometrische Messung d.
Auerhchtes 386; — d. glühenden
Oxyde 220; — d. Thor-Cergemisches
229.
Spektrum d. Erbinerde 78; Intensitäta-
verteilung im — 225; Energiever-
teilung im — 489 (Lit.), 492 (Lit),
494 (Lit), 495 (Lit), 497 (Lit); —
d. Zirkonlichtes 24.
Spiritus, Konsum an — 54; Weltpro-
duktion an — 54;
Spiritusbeleuchtung, Zukunft cL — 54 ;
s. auch Spiritusglühlicht
Spiritusdampf, Preßgasmaschine 152,
153.
Spiritusglühlicht 58, 54, 96, 823—838,
464 (Lit), 473 (Lit)— 485 (Lit); Bren-
ner f. — 8. Spiritusglühlichtbrenner;
Geschichte d. — 323 ; Kalorien d. —
381; Konkurrenzkampf d. — mit d.
Petroleumbeleuchtung 54, 328—883,
475 (Lit); Lampen f. — s. Spiritus-
glühlichtlampen; Lichtstärke d. —
s. Lichtstärke; Nutzeffekt d. — 878;
Ökonomie d. — s. Ökonomie.
Spiritusglühlichtbrenner 324—426 (Abb.
Fig. 261—266).
Spiritusglühlichtlampen 58, 324—828
(Abb. Fig. 267—270).
Spülen d. Schläuche 110 (Abb. Fig. 61).
Spulmaschinen 90, 92, 94 (Abb. Fig. 36,
38).
Stabil, Zünder s. Zündapparat.
Stahl, Blondlot Strahlen 283.
Stanniolpapier, Blondlot Strahlen 288.
Stärke, Bindemittel 32, 43.
Starklicht 66, 289—322; Geschichte
d. — 289; Glühkörper f. — 100;
Ökonomie d. — s. Ökonomie.
Starklichtbrenner s. Brenner.
Stearin s. Kerzen.
Stearinsäure 4.
Steatit 539.
Steinkohlengas s. Gaserzeugung.
Stickstoff, Flamme 208; — in d. Zu-
sammensetzung d. Gases 205.
Stockzünder s. Zünder.
Stoßfönger f. Gasglühlicht 400—406,
479 (Lit), 500 (Lit), 501 (Lit), 508
(Lit), 504 (Lit), 505 (Lit), 508 (Lit),
509—514 (Lit), 592, 594, 595 (Abb.
Fig. 297—804); Patente auf — 406.
Stranggarn 90.
Straßburg, Beleuchtungswesen in —
460 (Lit).
Straßenbeleuchtung, erste — 8; — mit
Gas 11—17, 240; — mit Gasglühlicht
49, 50, 52, 471 (Lit)— 478 (Lit), 480
(Lit.), 483 (Lit)— 485 (Lit); — mit
Preßgasglühlicht 62; — mit Spiritus-
glühlicht 58; — mit Wassergas 17;
Verteilung d. Lichtes bei d. — 272
bis 288.
Strickerei 87—108 (Abb. Fig. 87-39).
Strickgewebe s. Gewebe.
Strickmaschine mit automatischem Aus-
rücken 91 (Abb. Fig. 35); — mit
automatischem Warenabzug 89, 91,
101 (Abb. Fi*. 31—84); — mit auto-
matischem Wendeapparat 101 (Abb.
Fig. 57); — f. Doppelgewebe 93, 94,
97 (Abb. Fig. 57); — f. Flachstricken
s. Flachstrickmaschine ; — mit Hand-
betrieb 88 (Abb. Fig. 81, 82, 86);
Kettenglieder d. — 88 ; — f. Lang-
stricken s. Langstrickmaschine; Lei-
stungsfähigkeit d. — 88, 89, 90, 98;
— f. feste u. lose Maschenbildung 88,
97, 100; — auf Motortisch 89, 90,
91 (Abb. Fig. 34); — zum Rund-
stricken s. Rundstrickmaschine; — f.
Zwei- u. Dreischloßgewebe s. — f.
Doppelgewebe.
Strontium 26, 538, 558, 559, 560, 565,
579; salpetersaures — 526, 548, 555,
556, 558, 561.
Strontiumnitrat s. salpetersaures Sr.
Strontiumoxyd 550, 589.
Stuttgart, Gaswerke in — 12.
SulfoKarbonat, Viskose 161.
Sumatra, Petroleumkonsum 6.
Suprembrenner 506 (Lit).
Susa, Beleuchtung in — 2.
624
Alphabetisches Sachregister
Talgkerzen s. Kerzen.
Tailleziehen d. Glühkörper 151, 186.
Tauchlack s. Kollodinierlösung.
Tantal 75, 530, 542, 564.
Tantallampe 388, 895.
Taschenzünder 426 (Abb. Fig. 844).
Tellur 572.
Terbinerde b. Terbiumoxyd.
Terbinm 72, 198, 589, 540, 552.
Terbiumoxyd 15, 72, 74.
Thallium 198, 542, 548, 554.
Theben, Beleuchtungswesen in — 2.
Theorie d. Gasglühlichtes 211—285,
489—499, 608 (Nachtrag); — d.
katalytischen Wirkung s. katalytische
• Theorie; Besonnanz — s. Resonnanz-
erscheinung.
Thermo-candle s. Glühkörper.
Thermoelement 219, 220, 226.
Thor-Cermischung 115, 129, 218, 228,
229, 280.
Thorerde, reine — 88, 213, 227, 228;
Darstellung d. — 542; Ersatzmittel
f. — 84, 86; — Handelspräparat
356; — v. Jahre 1886 S. 201; Nutz-
effekt d. — 227; Qualität d. — 116,
201; s. auch Thoroxyd.
Thorit 47.
Thorium 521, 522, 526, 530, 585, 536,
587, 589—547, 550, 554, 555, 557 bis
560, 562, 564, 565, 566, 579; salpeter-
saures — 70, 84, 115, 116, 117, 118,
486 (Jjit.), 526, 541, 547, 548, 556,
561, 564, 565.
Thoriumnitrat s. salpetersaures Th.
Thoriumsalze, Darstellung d. — , Kri-
stallisationsmethode 82, 88.
Thoroxyd 521, 522, 527, 587, 550, 553,
562, 568, 564, 588.
Thoroxyd-Zirkonglühkörper 196, 528.
Thulium 535.
Thuliumoxyd 74, 193.
Titan 75, 530, 542, 548, 564; salpeter-
saures — 548.
Titannitrat s. salpetersaures Titan.
Ton z. Träger d. Platinmohn bei Zünd-
pillen 417, 418, 419.
Torchon 97, 99 (Abb. Fig. 47, 48, 52, 58).
Torfgas s. Gaserzeugung.
Tragacanth, Bindemittel 587.
Tragstift f. Glühkörper s. Glühkörper-
träger.
Tränken d. Rohstrümpfe s. Impräg-
nieren u. Rollodinieren.
Transport, Beschädigung d. Glühkörper
beim — 159; Installationskästen z.
— s. Installationskästen; Verpackung
d. Glühkörper z. — 158.
Transportfähigmachen d. Glühkörper
s. Kollodinieren.
Transportkästen s. Installationskisten.
Trockenbretter f. Glühkörper 120, 121
(Abb. Fig. 70, 72).
Trockengläser f. imprägnierte Strümpfe
120, 121 (Abb. Fig. 71).
Trockengestell e. Trockenbretter.
Trockenmittel f. präparierte Strümpfe
128.
Trockenraum f. imprägnierte Strümpfe
118—121 (Abb. Fig. 68, 69, 70); —
f. Schläuche 112 (Abb. Fig. 62).
Trockenschrank f. kollodinierte Glüh-
körper 155—157 (Abb. Fig. 113,
114, 115).
Trockenprozeß b. imprägnierten Glüh-
körpern 121.
Trocknen d. fixierten Glühkörper 122;
— d. imprägnierten Glühkörper 121;
— d. kollodinierten Glühkörper 155
bis 157; — d. präparierten Glüh-
körper 122; — d. Schläuche 110.
Trommel f. Preßgas 8. Reservoir.
Tüllkopf d. Glühkörper 89; Fixieren
d. — s. Härten; Härten d. — 121;
Nähen d. — 113, 114 (Abb. Fig. 64);
s. auch Kopf d. Glühkörper.
Tüllkopfrand s. Tüllkopf.
Tüllkopfstreifen, Annänen d. — an d.
Strumpf 114 (Abb. Fig. 64).
Überdruckventil f. Preßgaskessel 148.
Uhrenzündung 456— 458 (Abb. Fig. 377
bis 379).
Uran 40, 46, 199, 216, 217, 580, 539
bis 541, 552, 554, 557, 558, 564, 565;
salpetersaures — 199, 544, 548, 555,
557, 560, 561.
Urannitrat s. salpetersaures Uran.
Uranoxyd 522, 589 ; spektrophotometri-
sche Messung d. glühenden — 222.
Uranylnitrat 199; s. auch Uran, salpeter-
saures.
Vanadin 199, 522, 525—527, 580, 541,
542, 557—559, 564, 590; Verflüchti-
gung d. — im Glühkörper 198.
Vanadinoxyd 525.
Veraschen d. Glühkörper s. Abbrennen.
Verbrennungsprodukte s. Belechtungs-
arten, Gas- und Gasglühlicht.
Vereinigte Staaten, Beleuchtungswesen
in d. — 460 (Lit); Erdgasbeleuch-
Alphabetisches Sachregister
625
tung in d. — 16; Kalklichtbeleuch-
tung in d. — 18; Wassergas in d. —
12; Petroleumproduktion d. — 6.
Verpackung d. fertigen Glühkörper 158
(Abb. Fig. 117, 118); — d. präpa-
rierten Glühkörper 128 (Abb. Fig. 78).
Versandfioid s. Kollodinierlösnng; Ab-
flammen d. — s. Abflammen.
Verstärken d. Glühkörper 39, 71, 121
bis 128, 486 (Lit), 527; — d. Kopfes
s. Kopf.
Verstärkungsbäder 122, 527, 584, 561.
Verstärkungsfluid s. Verstärkungsbäder.
Verstärkungsringe im Glühkörper 524.
Versteifen d. Glühkörper s. unter Glüh-
körper, versteifte — .
Viskose s. Kollodiumverfahren.
Wachskerzen s. Kerzen.
Warenabzug, automatischer — b. Strick-
maschinen s. Strickmaschine.
Wärmeäquivalent 217, 226, 490 (Lit),
497 (Lit.).
Wärmeschwingungen 217.
Wärmestrahlen d. Bunsenflamme 216.
Wärmewellen 24.
Waschen d. Schlauchgewebe 108 — 118.
Waschmethoden s. Waschen.
Waschraum 109 (Abb. Fig. 60).
Washinfftonlicht 387, 481 (Lit).
Wasserdampf, Flamme 208.
Wassergas, Beleuchtung mit — 12, 17,
31 , 67, 462 (Lit), 463 (Lit), 469 (Lit),
470 (Lit); Flammentemperatur d. —
204, 205; Karburieren d. — 464 (Lit),
485 (Lit).
Wassergasanlagen 12.
Wassergasbrenner s. Brenner.
Wassergasglühlicht 28, 29, 34, 67, 261,
839, 470 (Lit), 471 (Lit), 473 (Lit),
495 (Lit.)
Wasserstoff 18, 20; — , Flamme 202,
203; — in d. Zusammensetzung d.
Gases 205.
Wasserstrahlgebläse 291, 512 (Lit).
Webarten s. Gewebe.
Weingeist, Kollodinierlösung 155.
Weinsäure 523, 535.
Weiten d. Glühkörper 130, 181.
Wenden d. Gewebe s. Gewebe.
Wendeapparat s. Strickmaschine mit
automatischem — .
Wenhamlampe 470 (Lit.), 478 (Lit).
Wien, Straßenbeleuchtung in — 18, 20.
Wiensche Gesetz 229, 373, 491 (Lit),
492 (Lit.), 497 (Lit.).
Böhm, GasglQhllcht.
Wiesbaden,Straßenbeleuchtung in — 49.
Wigan, brennende Quellen 8.
Wismut 588, 541, 542, 557, 560, 565;
salpetersaures — 526, 548, 561.
Wismutnitrat s. salpetersaures Wismut
Wismutoxyd 523, 552.
Witten, Straßenbeleuchtung in — 49.
Wolfram 42, 43, 199, 522, 530, 541 bis
543, 551,559,560,564; Verflüchtigung
d. — im Glühkörper 195.
Wolframoxyd 589.
Wringmaschine b. Imprägnieren d.
Glühkörper 118 (Abb. Fig. 67); — b.
Waschen d. Schläuche 110; — mit
elektrischem Antrieb 119.
Ytterbium 74, 199, 540, 555, 560.
Yttererde 15, 38, 72, 74, 75, 76, 192.
Yttrium 38, 42, 43, 73, 76, 193, 521,
534, 585, 588—541, 544, 558—555,
562, 563, 565, 580; salpetersaures —
557, 568, 564.
Yttriumnitrat s. salpetersaures Yttrium.
Yttriumoxyd 89, 40, 72, 73, 75, 521,
587, 550, 551.
Zellstoffseide s. Kollodiumverfahren.
Zentrifuge z. Spülen d. Schlauchge-
webe 110, 111 (Abb. Fig. 61).
Zink, Zusätze von — zum Gluhkörper
200, 539, 545, 546, 548, 554, 560,
561, 565; Legierungen von — 285;
salpetersaures — 526, 588, 548, 556,
561; salzsaures — 539; schwefel-
saures — 477 (Lit).
Zinkchlorid s. salzsaures Zink.
Zinknitrat s. salpetersaures Zink.
Zinkoxyd 552.
Zinksulfat s. schwefelsaures Zink.
Zinn 565; salpetersaures — 526.
Zinnnitrat s. salpetersaures Zinn.
Zinnoxyd 552.
Zirkon, salpetersaures — 86, 115, 541,
555—558, 561, 563, 564; salzsaures —
551, schwefelsaures — 86, 551; s.
auch Zirkonerde.
Zirkonbrenner 24.
Zirkonchlorid s. salzsaure Zirkonerde.
Zirkonerde 15, 19, 20, 26, 31, 86, 88,
39, 42, 43, 46, 47, 70, 72—76, 196,
200, 228, 521, 522, 530, 584—587,
589—544, 549, 553—555, 557—560,
562—564, 579; Fritten d. — 23;
Leuchtkörper aus — 20, 21, 23, 72;
—licht 20, 24, 25.
40
626
Alphabetisches Sachregister
Zirkonglühkörper s. Zirkonerdeleucht-
körper.
Zirkonlicht 20, 24, 25.
Zirkonmantel s. Zirkonglühkörper.
Zirkonnitrat s. Zirkon, salpetersaures.
Zirkonstifte s. Zirkonglühkörper.
Zirkonsulfat s. Zirkon, schwefelsaures.
Zirkon-Thorglühkörper 196.
Zucker, Bindemittel 162, 524, 536, 555.
Zündapparat „Atlas" 480 (Abb.Fig 354
u. 355); — „Automat" 424; — „Bris-
tol" 424 (Abb. Fig. 837); — „Fiat-
Lux" 481, 432 (Abb. Fig. 356 u. 357);
— „Gnom" 450 (Abb. Fig. 374); —
„Herkules" 452 (Abb. Fig. 875 u.376);
— „Lucifer"426; — „Non plus ultra"
424; — „Perfekt" 424; — „Rapid"
425; — „Stabil" 429 (Abb. Fig. 352
u. 858); s. auch Zünder.
Zünden d.Gasglühlichtes 41 1—458 ( Abb.
Fig. 810—879); s. auch Zündung.
Zünder f. Gasglühlicht 416—458 (Abb.
Fig. 825—479); — mit Ausrückvor-
riehtuug 421—428 (Abb. Fig. 328 bis
335); automatische — 420—458 (Abb.
Fig. 325—479); Birnen— 426 (Abb.
Fig. 341, 842); Blaker— 427 (Abb.
Fig. 345—851); Blitz— 420; elek-
trische — s. Zündung durch d. elek-
trischen Strom ; Glocken— 427 (Abb.
Fig. 839 u. 340); Mobil— 421 (Abb.
Fig. 328—380); Rotations— 424
(Abb. Fig. 385); Stock— 426 (Abb.
Fig. 338—344): Taschen— 426 (Abb.
Fig. 844); s. auch Zündapparat.
Zündflamme, Brenner mit — 413—415,
507 (Lit.) (Abb. Fig. 318-834); zen-
trale Anordnung d. — 412, 418,
501 (Lit).
Zündpillen 417—435 (Abb. Fi*. 325 bis
827); s. auch Zündung durch Platin-
mohr.
Zündung, automatische — 416 — 458,
509(Lit) (Abb. Fig. 325—479) ; chemi-
sche—417— 485 (Abb.Fig.325— 360);
— durch Druckerhöhung 485—441
(Abb. Fig. 861—867); — durch d.
elektrischen Strom 441—458, 466
(Lit), 509 (Lit)— 511 (Lit), 514 (Lit)
(Abb. Fig. 868—379; gewöhnliche —
412—416 (Abb. Fig. 810—324); —
durch selbstzündende Glühkörper
419, 420; Hahn— 447 (Abb. Fig. 369);
— durch d. Induktionsrunken 445,
455; — mit Kletterflamme 412 (Abb.
Fig. 310—812); — durch Kondensa-
tion d. Gase 417 — 438; — durch Lauf-
rlamme s. — durch Kletterflamme;
Löffel— 412; — nach d. Multiplex-
System 446—456, 514 (Lit) (Abb.
Fig.869 — 376) ; — durch Nebenflamme
s. — durch Zündflamme; — mit Pla-
tinmohr 417 — 485; pneumatische —
436—439 (Abb. Fig. 361—865); —
f. Preßgasglühlicht 438: Rampen—
448 (Abb. Fig. 370); Schalter— 449
bis 456 (Abb. Fig. 871—876); — f.
Treppenbeleuchtung 488. — 435, 455
(Abb. Fig. 358—360); — durch Uhr-
werk 456—458 (Abb. Fi*. 377—879);
— durch d. Unterbrechungsranken
444; — durch Zündflamme 413—415,
435—441; s. auch Zünden d. Gas-
glühlichtes.
Zürich, Straßenbeleuchtung in — 49.
Zweilochbrenner 81.
Zweischloßstrickgewebe s. Doppelge-
webe.
Zweischloßstrickmaschine s. Strickma-
schine.
Zylinder, birnenförmige — 268, 48 1 (Lit.)
(Abb. Fig. 221—224); — mit Draht-
geflecht 266 (Abb. Fig. 214); Einfluß
d.— auf d. Lichtstärke 295,459 (Lit);
Erfindung d. — 6; Flachglas— 266
Fußn.; — f. Gasglühlicht 264—272,
509 (Lit)— 512 (Lit) (Abb. Fig. 208
bis 226); Geschichte d. — 6—8;
Glasmaterial f. — 267, s. auch Glas;
— aus Glasröhrchen 266, 267 (Abb.
Fig. 218); — aus Glasstäbchen s. —
aus Glasröhrchen; Glimmer-1- 265
(Abb. Fig. 208-212); Hange— 271,
276, 283, 510 (Lit), 511 (Lit) (Abb.
Fig. 226); — imprägniert mit
Leuchterden 556; Loch— 269 — 271,
275, 278, 282 (Abb. Fig. 218, 220,
225); Regenerativ— 480 (Lit).
r
Autorenregister.
Lit. = Literaturverzeichnis.
Abel, Beleuchtungswesen 460 (Lit).
Abercrombie & Svmington, Abbrenn-
vorrichtung: belg. Pat. 146 821
S. 595, — D.R.P. 114747 u. 114749
S. 598, — franz. Pat 295413 S. 596;
Apparate z. Beschn. d. Glühkörper:
D.R.P. 114748 S. 593; Glühkörper
487 (Lit).
Acetylena, G. m. b. H. XVIII.
Actiebolaget, automatische Zündung
509 (Lit).
Adam, Beschneidemaschine für Glüh-
körper: engl. Pat. v.J. 1902Nr. 21 274
S. 596, — franz. Pat 333879 S. 158.
Adam & Braun, Gasglühlichtbrenner:
D.E. P. 99434 S. 586.
Adams, Gasbeleuchtung 469 (Lit).
Ageron, Delcourt & Valiere, Glüh-
körper: belg. Pat 151282 S. 540.
Agnat s. Politski & Agust
Ahrendt & Co., Gasglühlichtbrenner
502 (Lit), 509 (Lit).
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XVIII.
Aktiengesellschaft vorm. C. H. Stob-
wasser & Co. XVIII.
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Alexander, Payne & Mann, Glühkörper:
Am. Pat 575194 S. 531.
Alius, Kollodinierlösung: belg. Pat
118 817 S. 535.
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industrie A.-G. XVIII.
Altmann, Gasdruckregler: D.R.P.60838
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lampe 483 (Lit).
Andouin & Berard, Ökonomie d. ver-
schiedenen Beleuchtungsarten 376.
Andreae, Wassergas 459 (Lit.).
Angström, Theorie 497 (Lit).
Anhaltzer, Befestigung d. Glühkörpers:
am. Pat 737549 S. 237.
Arendt, Glühkörper: franz. Pat. 244330
S. 562, — öst Pat. 45/828 S. 575,
— schwed. Pat. 6354 S. 580, —
Schweiz. Pat. 10 287 S. 582; Hilfs-
apparat: engl. Pat. v. J. 1895 Nr. 811
S. 595; Karbonisieren d. Gewebe:
belg. Pat 113 720 S. 534; Zylinder
f. Gasglühlicht: belg. Pat 114 858
S. 272.
Argand, Einführung d. röhrenförmigen
Dochtes 6; Lampenkonstruktion 7;
Erfindung d. Lampenzylinders 7.
Arlt & Fricke, Gasglühlichtbrenner 505
(Lit.), Abb. XVIII.
Armington, Glühkörper: engl. Pat v.
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Armstrong, Flamme 461 (Lit).
Arnold, Theorie 492 (Lit).
Arrhenius, Theorie 494 (Lit)«
Artelt, Spirituslicht 474 (Lit).
Aschuer & Co., Gasglülichtbrenner 247.
Aubert s. Roumieu & Aubert
Aubry-le-Comte, Ramie 104.
' Auer v. Welsbach, Befestigung d. Glüh-
körpers 234; Brenner f. Gasglühlicht:
D. R. P. 48991 S. 242, 245, 246, 883;
Erkennen d. Leuchtfähigkeit d. sel-
tenen Erden 34 ; Fluidum 115; Gas-
glühlicht 470 (Lit), 471 (Lit); Ge-
schichte d. Erfindung d. Gasglüh-
lichtes 34, 45, 77—83, 481 (Lit),
482 (Lit); Glühkörpermischungen:
am. Pat 859524, 377698—877701
S. 584, — dass. 438125 S. 535, —
dass. 463470 u. 563524 8. 586, —
40*
628
Autorenregister
belg. Pat. 74502 S. 539, — Cap. Pat.
6/205 S. 547, — dän. Pat 704 5. 547,
— D.R.P. 89162 'S. 39, 45, 72, 193,
242, 521, — dass. 41915 S. 78, 198,
195, — dass. 41945 S. 89, 46, 196.
198, 199, 521, — dass. 74745 S. 199.
522, — engl. Pat. v. J. 1885 Nr. 18842
u. 15286 3. 550, — dass. v. J. 1886
Nr. 8592 S. 550, — fin. Pat. 261
S.566, - franz. Pat 172064 S.38, 567,
— ind. Pat. 40/1145 8. 576, — N.
See. Pat 1863 S. 579, — N. Süd.
Pat 1829/2 S. 579, — norw. Pat. 88
S. 579, — öst Pat 35/2470, 36/40,
87/26, 87/976, 38/860 S. 580, dass.
44/3500 S. 581, — port. Pat. 1:127
S. 584, — rasa. Pat 185 S. 586,
— schwed. Pat 687 S. 586, -— span.
Pat 5858 S. 590, — 8. Aus. Pat 678
S. 590, — Tas. Pat 398/9 S. 590,
Vic. Pat 4472 S. 590; Kollodinier-
lösung: D.R.P. 91945 S. 158; Re-
generieren d. Glühkörper: D. R. P.
44016 S. 40, 522; Patentprozeß 342
bis 360; Theorie 193, 215; Unter-
suchung d. Thorerde 82, 83.
— Gesellschaften, finanzielle Erfolge
d. — 361—864; Gründung d. — 861
bis 864.
— Gesellschaft, Belgische, Glühkörper-
gewebe : belg. Pat. 1 21 549 S. 541 ; Im-
prägnierflüssigkeit: belg. Pat 124643
8. 542.
— Gesellschaft, Deutsche XVIII, Be-
festigung d. Glühkörper: franz. Pat.
341 462 S. 288 ; Patentprozeß (Preß-
gasbehandlung) 133 — 135.
— Gesellschaft, Nordische, Gewebe:
dän Pat. 5760 S. 648; Glühkörper:
schwed. Pat. 8004 S. 587.
— Gesellschaft s. auch Daylight Com-
pany, Gasglühlicht-A.-G., Welsbach
Company, Welsbach Incandescent
Gas-Light Company.
Axmann, Reguliervorrichtung f. Gas-
glühlichtbrenner : D. R. P. 87 902
S. 591; dass. 91510 S. 592.
Aylsworth, Verwendung d. seltenen
Metalle f. Gasglühlicht 474 (Lit).
Babillot, Glühkörper -.franz. Pat 824 080
S. 576.
Bachmeyer, Befestigung d. Glühkörper:
engl. Pat. v. J. 1899 Nr. 13807 S.288.
Badon - Pascal , Lacarriere - Brenner
S. 506 (Lit).
Baetz, Befestigung d.Glühkörper. D.R.P.
105743 S. 287.
Bahr, Erbinerde 20.
Ball, de, Kollodinierlack: belg. Pat
127044 S. 543.
Balm, HUI & Sons, Glühkörper: D.R.P.
125329 S. 529, - franz. Pat 303443
S. 575.
Bandsept, Befestigung d. Glühkörper:
belg. Pat 129718 S. 237; Brenner f.
Gasglühlicht 257, 388, 476 (Lit),
499 (Lit), 500 (Lit), 502 (Lit).
Bardwell, Kalklichtbrenner 19.
Barg 8. Henze & Barg.
Barnes, Befestigung d. Glühkörper:
am. Pat 784656 S. 237.
Baron, Glühkörper: franz. Pat 807673
S. 575.
Barriere, Kohärentmachen d. Oxyde:
belg. Pat 105799 S. 539: Lucium85,
—engl Pat v.J. 1895 Nr. 24 0088.555,
— franz. Pat. 246163 S. 568, — öst
Pat. 44/2217 S. 581.
Barrow, Befestigung d. Glühkörper:
am. Pat. 725199 8. 237; Geschichte
d. Gasglühlichts 474 (Lit).
Barth, Acetylenbeleuchtung 469 (Lit.);
Beleuchtungswesen auf der Dres-
dener Ausstellung 467 (Lit).
Bauer, Gasbeleuchtung in Österreich
460 (Lit).
Baumeister & Simonet, Glühkörper;
öst Pat 44/3855 S. 575.
Baur & Marc, Theorie 496 (Lit).
Baur & Muthmann, Thorium (Handels-
ware) 486 (Lit).
Bau wens, Glühkörper: belg. Pat 113 330
S. 540.
Bauweraerts, Brenner für Gasglühlicht:
D.R.P. 104821 S.593; Glühkörper:
belg. Pat 165025 u. 165617 S. 547;
Ramieglühkörper: belg. Pat 137958
S. 544; selbstzündender Glühkör-
per: belg. Pat 144687 u. 144728
8. 420.
Bazin, Glühkörper: franz. Pat 252232
S. 569.
Becher, Gasbereitung 8 ; s. auch Fußn.
Beck, Imprägnierflüssigkeit: belg. Pat
116 855 8. 541, — franz. Pat 263 524
S. 570.
Becquerel 218.
Beese, Gasdruckregler: am. Pat 676 173
S. 410.
Beese & Perlich, Brenner f. invertiertes
Gasglühlicht: D. R.P. 112980 S.594;
Autorenregister
629
• Reguliervorrichtung für Brenner:
D.R.P. 125365 8.595.
Behn, Brenner mit Schleudertrommel:
D. R.P. 92422 S. 592.
Behrend, Spirituabeleucbtung 54.
Beigel, Beleuchtungswesen in Straß-
burg 460 (Lit).
Beleuchtungsindustrie Paul Flor XVIII.
Bell, Beleuchtungsarten 465 (Lit), 466
(Lit).
Bellamy, Grasglühlichtbrenner 500 (Lit.).
Benas, Brenner f. Gasglühlicht 247,
474 (Lit).
Bendix ß. Eisenmann & Bendix.
Bengel, Brenner f. Gasglühlicht 377.
Benkler, Verengung d. Lampenzylin-
ders 7.
Bennett, Grasdruckregler: am. Pat
728153 S. 410.
Bente, Befestigung d. Glühkörper: belg.
. Pat. 108477 S. 237.
Bentham s. Firth & Bentham.
Berard, Ramie 104; s. auch Andouin
& Berard.
Berchmore, Glühkörper : am. Pat 684 493
S. 539.
Berger & Co., Brenner f. Grasglühlicht
247; Glühkörper 840 Fußn.; Patent-
prozeß 340.
Berghe, van den s. Grisard & van den
. Berghe.
Bergier & Guthmann, Glühkörper : franz.
Pat. 243697 S. 567.
Bergl s. Kohl, Bergl & Theumer.
Berlin, Gasglühlichtbrenner 506 (Lit).
Bernstein, Befestigung d. Glühkörper:
belg. Pat 119225 S. 237; Glühfläche
d. elektr. Bogenlampe 889"; Glüh-
körper: belg. Pat 132452 u. 132453
S. 543; — engl. Pat v. J. 1894
Nr. 7372 S. 553, dass. v. J. 1897
Nr. 29796 u. 29797 S. 560.
Bernstein & Silbermann, Glühkörper
schwed. Pat 5956 S. 586.
Bernt 8. Cervenka & Bernt
Beroux s. Lothammer & Beroux.
Berthold, Glühkörper: franz. Pat
. 828 824 S. 576 : selbstzündender Glüh-
körper: am. Pat 719174 S. 420, —
franz. Pat. 275 390 S. 420, — Schweiz.
Pat 16189 S. 420.
Berzelius, Theorie 214; Thoroxyd 15;
Zirkonerde 15, 19.
Beschorner s. Duffek & Beschorner.
Bethonie, de, Ramie 104.
Bettendorff, spektralanalytische Unter-
suchung 24.
Betzin & Werner XVIII.
Bevan s. Crofs & Bevan. .
Bezold, Theorie 489 (Lit).
Bidwell, Theorie 494 (Lit).
Biggs, Well & Co., Stoßfanger 406.
Bilderbeck Gomess s. Gomess.
Billeit s. Trendel & Billeit.
Birch, Reitly & Cowmann, Befestigung
d. Glühkörper : engl. Pat. v. J. 1898
Nr. 5564 S, 238.
Birchmore, Theorie 497 (Lit).
Bischoff, Brenner s. Gasglühlicht 247.
Blaasch, Formen u. Härten d. Glüh-
körper: D.R.P. 115496 S. 599, 487
. (Lit); Kollodinierlösung: engl. Pat.
v. J. 1898 Nr. 27342 S. 562.
Blaasch & Helmecke, Glühkörper: belg.
Pat. 151619 S. 546, — franz. Pat
308003 S. 575.
Blakey, Gasglühlichtbrenner 505 (Lit).
Blass, Flammentemperatur 205.
Bleyberg, Befestigung d. Glühkörper:
öst Pat 45/4681 S.238; Glühkörper:
franz. Pat. 248091 S. 568; s. auch
Semmler & Bleyberg.
Bloch, Glühkörper: öst Pat 46/1580
S. 582 ; s. auch Haas & Bloch.
Block, Gasdruckregler 407.
Blödner & Vierschrodt XVIII.
Blomen, Glühkörper: am. Pat. 430508
S. 585.
Blondel, Ökonomie d. verschiedenen
Beleuchtungsarten 876; Ramie 105.
Blondlot, unbekannte Strahlen im Auer-
Licht 232, 233; 498 (Lit).
Blücher, Glühkörper: dän. Pat. 186
S. 547: Kollodinierend. Glühkörper:
belg. Pat. 1 1 1 988 S. 540, — engl. Pat
v. J. 1894, Nr. 18309 S. 553, — ital.
Pat Vol. 75, n. 432 S. 577, — lux.
Pat. 2125 S. 579, — öst Pat. 46/168
S. 582, — schwed. Pat 6203 S. 586,
— Schweiz. Pat. 10808 S. 588.
Bobrick, Kalklicht 19; Sauerstoff z.
Gasbeleuchtung 467 (Lit).
Böckmann, Gasglühlicht 470 (Lit).
Bode, Brenner f. Gasglühlicht: D. R. P.
95074 S. 592.
Boehm, L., XVIII.
Böhm, R., 77, 84, 116, 341, 347, 350,
352, 362 Fußn.
Böhm, W., Zündung durch Platinmohr:
D. R. P. 104174, 106846 u. 116242
S. 419.
630
Autorenregister
Böhm&Crawfbrd, Glühkörper: am.Pat.
560079 u. 560080 S. 536, — belg. Pat.
108839 S. 540, — engl. Pat. v. J.
1894, Nr. 4732 S. 552, — franz. Pat
236801 S. 567, — öst. Pat. 44/582
8. 581.
Bois-Reymond 8. du Bois-Reymond.
Bolton, Tantallampe 383, 395.
Boltzmann, Theorie 489 (Lit).
Bonjour, Glühkörper: D.R.P. 133099
S. 531, — franz. Pat. 312461 S. 575.
Bonnet, Hilfsapparat: d.än. Pat 4117
S. 601, — engl. Pat. v. J. 1901 Nr. 88,
S. 601; s. auch Müller & Bonnet.
Bonsfield, Glühkörper: engl. Pat v.
J. 1902 Nr. 17603 S. 566.
Borchardt Gasselbstzünder: D. R. P.
99615 S. 431.
— & Sack er, pneumatische Zündung 438.
Borias. Gasglühlicht 474 (Lit).
Bork, Mischgas z. Beleuchtungszwecken
464 (Lit).
Bosanquet, Flamme 461 (Lit).
Böse, Theorie 221—228, 226, 495 (Lit).
Bosse, Gaszünder 426.
Bössner, Theorie 496 (Lit).
Botley, Gas- n. elektr. Beleuchtung
464 (Lit).
Bouche & Goethe, Ramie 105.
Boudouard, Theorie 218, 220, 221, 226,
493 (Lit), 495 (Lit.).
Boullier, Glühkörper: franz. Pat 319217
S. 575; — dass. 823959 S. 576.
Boult, Befestigung d. Glühkörper: engl.
Pat v. J. 1898, Nr. 21314 S. 238;
Glühlichtlampe 483 (Lit.).
Bousset, Ramie 104.
Bouvier, graphische Darstellung zum
Vergleich v. verschiedenen Beleuch-
tungsarten 375—388, 463 (Lit), 466
(Lit).
Boverton-Redwood, vergleichende Öko-
nomie 376.
Bower, Gasglühlichtbrenner: D. R. P.
188151 S. 596, 506 (Lit).
Bowmann, Glühkörper: belg. Pat 84 705
S. 539, — engl. Pat. v. J. 1888
Nr. 17866 S. 551.
Brachfeld, Glühkörper: belg. Pat.
128294 S. 543, — franz. Pat 267894
S. 571.
Braconnot, Untersuchung d. Stearin-
säure 4.
Bradley, Vergleichende Ökonomie 467
(Lit)
Braly, Glühkörper: franz. Pat. 281071
S. 572; selbstzündender Glühkörper:
russ. Pat 3696 S. 420.
Brandenburg, Befestigung d. Glüh-
körper 512 (Lit).
Brandholt & Co., Gasglühlichtlampe
480 (Lit), 511 (Lit).
Brandis, Ramie 104.
Braubach, Verpackung d. Glühk.: balg.
Pat. 147684 S. 159.
Braun, Theorie 490 (Lit); s. auch
Adam & Braun.
Braunschild, Asbestglühkörper: belg.
Pat 109321 8. 540, — öst Pat.
44/2060 S. 581.
Bräutigam s. Lübbert & Bräutigam.
Bray, Befestigung d. Glühkörper: engl.
Pat v. J. 1901, Nr. 22104 8. 238;
Brenner 240.
Brearley, Innenbeleuchtung 466 (Lit.).
Bredow, Befestigung d. Glühkörper:
am. Pat. 694 347 S. 237.
Bresset, Glühkörper: franz. Pat 283768
8. 573.
Breuer, Vergleich einiger Beleuchtungs-
arten 478 (Lit).
Brewster, Grasglühlichtbeleuchtung 84
bis 86.
Brey, de, Ramie 104.
Brin, Kohlestangen im 8auerstomrtrom :
D.R.P. 18700 8.17.
Brodhun, photometrische Untersuchung
490 (Lit.) ; Theorie 490 (Lit), 491 (Lit ).
Brodmärkel,GlühkörpertrSger510(Lit).
Brooks, Gasglühlichtbrenner 505 (Lit).
Brossard, de, Glühkörper: frans. Pat
242660 8. 567.
Brouwer, de, Befestigung d. Glüh-
körper: belg. Pat 118476 8. 237;
Brenner s. Gasglühlicht: D. R. P.
92019 S. 592; Glühkörper: engL
Pat v. J. 1895, Nr. 23768 8. 555;
Veraschen d. Glühkörper: D. R. P.
95 966 8. 598.
Brückner, Ramie 104.
Bruers, Befestigung d. Glühkörper:
belg. Pat 107960 8. 237; Schuts-
glaser f. Gasglühlicht: belg. Pat
109080 8. 387.
Brunet, Gasglühlichtbrenner 506 (Lit.).
Brünier, Repecaud & Syssoyeff, Glüh-
körper: franz. Pat 298965 S. 574.
Bruno, Apparat z. Veraschen d. Glüh-
körper 127; Brenner f. Grasglühlicht
501 (Lit).; Cerofirmglühkörper 488
(Lit); Einfluß d. Metalloxyde auf
d.Glühkörper 190, 478 (Lit); 485 (Lit);
Autorenregister
631
Formen u.Härten d.Glübkörp.: D. R.P.
130493 S. 599; Kieselsäurezusatz z.
Glühkörper 477 (Lit); Regulierdüsen
504 (Lit); s. auch Zietz & Bruno.
Brunne, Hilfsapparat: öst Pat. 46/2883
S. 602.
Buchanan, Brenner 508 (Lit).
Buddeus, Glühkörper : belg. Pat 1 22 94 5
S. 542, — franz. Pat 258747 S. 570,
•— öst Pat 46/5196 S. 588.
Buhlmann, Abbrennen d. Glühkörper
140, 514(Lit), XVIII, D.R.P. 130960
S. 599, — am. Pat 698102 8. 601,
— belg. Pat 157258 S .601, — franz.
Pat 812048 S. 602, — Schweiz. Pat.
24703 S. 602.
Bajard, Wassergas 464 (Lit)*
Bunsen, Erbinerde 15, 20; Yttererde
15 ; Verhalten d. seltenen Erden beim
Glühen 77; Patentprozeß 347.
Bunte, Beleuchtungswesen 463 (Lit),
473 (Lit), 477 (Lit); Einfluß d. Qua-
lität d. Gases auf d. Lichtstärke 202,
206; Flamme 461 (Lit), 490 (Lit);
Gasglühlicht 473 (Lit), 477 (Lit).
486 (Lit); Kugellicht 478 (Lit);
Ökonomie d. verschiedenen Beleuch-
tungsarten 376, 878; Starklichtbe-
leuchtung 298, 478 (Lit); Theorie
213 Fußn., 217, 218, 222, 228, 229,
496 (Lit), 499 (Lit); Untersuchung
d. Glühkörper verschiedener Firmen
71, 840 Fußn.
Burgess, Glühkörper: engl. Pat. v, J.
1895 Nr. 23149 S. 555.
Burgmann, Stoßsichere Brenner : D. R.P.
119905 S. 595.
Burkhard (Fischer & Co.), Glühkörper
71, 341 Fußn.
Bürkert & Seemann, Imprägnierflüssig-
keit: engl. Pat v. J. 1896, Nr. 8262
S. 557.
Burnett, Beleuchtungswesen 465 (Lit.),
467 (Lit).
Burrows-Thomson-Milne, Ramie 105.
Busse, Gasglühlichtzylinder: belg. Pat.
114028 S. 272.
Butzke, Abbrennmaschine: D. R. P.
109679 S. 137; Brenner f. Gasglüh-
licht 247, 503 (Lit); Patentprozeß
340, — (Preßgasbehandlung) 183;
selbstzündende Glühkörper: D.R.P.
121676 S. 420, 510 (Lit); Zündung
d. Nebenflamme 430, 432; Treppen-
beleuchtung: D. R. P. 154642 S. 488
bis 435; Zündpillen: D.R.P. 120311
S. 418; Rotationszünder: D. R. P.
127418 S. 424; Glockenzünder 426;
Abb. XVIII.
Byrnes, Gruppenbrenner 506 (Lit).
Cadoret, Kollodiumverfahren : engl. Pat
v. J. 1896, Nr. 12451 S. 557.
Calmon XVIII.
Cambazeres, Kerzendocht 5.
Cameron 85.
Canellopulus, Zünden d. Gasglühlicht-
brenner 431.
Capitaine s. Schmidt & Capitaine.
Caplan s. Cohn & Caplan.
Carcel, Fördern d. ölbeleuchtung 7.
Cardanus, Verbesserung d. Öllampen 6.
Caro, Acetylenbeleuchtung 467 (Lit),
469 (Lit.).
Caro & Saulmann, Glühkörper: franz.
Pat. 257601 S. 570; — Imprägnier-
flüssigkeit: belg. Pat 122156 S. 542,
— engl. Pat. v. J. 1896 Nr. 14448
S. 557; Verstärken d. — Kopfes:
engl. Pat v. J. 1899 Nr. 2449 S. 562.
Caron, Zirkonerde-Glühkörper 20.
Carvallo, Theorie 496 (Lit.).
Castellani, Gasglühlicht 480 (Lit); Im-
prägnieren d. Glühkörper 116, 117,
118; Verstärkungsbäder 122.
Cervenka & Berat, Gasglühlicht-Invert-
lampe 480 (Lit); s. auch Meyer, Cer-
venka & Berat.
Chaimberlain, Heizgas 205.
Chaimsonovitz, Platin-Iridiumglühkör*
per: D.R.P. 27519 S. 80.
Chalmers, Stoßsicherer Brenner: D. R. P.
111797 S. 594.
Chandor, Glühkhörper: engl. Pat v.
J. 1894 Nr. 10427 S. 553, — Schweiz.
Pat. 5053 S. 587, — port Pat. 1 : 708
u. 1 : 800 S. 584.
Chardonnet, Kollodiumverfahren 160.
Chatelier, Le, Theorie 218, 220, 221,
226, 229, 281, 493 (Lit), 495 (Lit).
Chartered Company, Gasanlagen 11.
Chemin, Glühkörper: engl. Pat. v. J.
1891 Nr. 9240 S. 552.
Chemisches Institut u. Chemisch-Tech-
nische Versuchsanstalt, GlühkÖrper-
Gewebe: franz. Pat 285568 S. 578.
Chemische-Technischelndustrie-Gesell-
schaft, auswechselbarer Brennerkopf :
D. R. P. 121562 S. 595.
Chenier, Glühkörper: franz. Pat 830283
S. 576.
Che villard,Gasglühlichtlampe 4 99 (Lit).
632
Autorenregißter
Chevreul, Kerzenfabrikation 4 Fußn.
Chikashrigä & Matsumoto, Wassergas
469 (Lit).
ChroustschofF 84.
Claes & Flentje XVIII.
Glaire Deville, Sainte, s. Deville.
Ciamond, Brenner 27; Glühkörper 489
(Lit); Material f. Glühkörper 28, 69;
Magnesia- Glühkörper: belg. Pat.
77688 S. 539, — D. E. P. 16640
S. 25, — dass. 21 205 S. 27, — engl.
Pat v. J. 1880 Nr. 2110 S. 25, 549,
— öst Pat. 34/429 u. 41/8745 S. 580,
— port. Pat 1 : 058 u. 1 : 407 S. 584,
— schwed. Pat. 1416 S. 586, —
Schweiz. Pat 1735 u. 8068 S. 587;
Glühkörper aus Papier: am. Pat
681617 S. 538; Zinkzusatz z. Glüh-
körper: am. Pat. 684192 S. 539, —
dan. Pat 5679 S. 548, — engl. Pat.
v. J. 1901 Nr. 4229 S. 565, —
schwed. Pat. 15913 8. 587; Hilfs-
apparat: engl. Pat v.J. 1899 Nr. 2178
S. 601; s. auch Kern, Ciamond &
Bobinson.
Clavenad, Glühkörper: franz. Pat.
254 001 S. 569.
Clawson, Brenner f. Gasglühlicht 509
(Lit).
Clav, Stoßfänger 405, 509 (Lit), 511
(Lit).
Clayton, Experimente mit Gas 9.
Clegg, Gasanlagen 10, 11.
Coglievina, Brenner f. Grasglühlicht 499
(Lit); Gasglühlicht 470 (Lit.).
Cogswell, Bamie 105.
Colin, Auer-Licht 470 (Lit); Beleuch-
tungswesen 459 (Lit); Glühkörper-
köpf: am. Pat. 620017 S. 538; s.
auch Duffek & Cohn.
Cohn & Caplan, Hilfsapparat : belg. Pat.
157885 S. 601.
Colas, Glühkörper: engl. Pat v. J. 1896
Nr. 29736 S. 559, — öst Pat. 47/1725
S. 583.
Colombo, vergleichende Ökonomie 376.
Combert» Glühkörper: belg. Pat. 121 052
S. 541.
Combret, Glühkörper: franz. Pat
260695 S. 570.
Compagnie (kontinentale d'Incandes-
cence, Glühkörper: franz. Pat. 255 691
u. 255692 S. 569.
Compin, Abbrennvorrichtung: belg.
Pat. 157840 S. 601, — D. B. P.
183451 S. 599, — engl. Pat. v. J.
1901 Nr. 13197 S. 601, — franz.
Pat. 309166 8. 602; Zündend. Gas-
glühlichtbrenner 512 (Lit).
Corbett, Einfluß d. Gasglühliehte auf
Pflanzen 892.
Corbino, Theorie 496 (Lit).
Cordier, Bamie 104 u. 105.
Cornu, Theorie 489 (Lit). 495 (Lit.).
Cornuault, vergleichende Ökonomie 376.
Corradi, Augen Schützer b. Abbrennen
188.
Corzilius, Glühkörper: franz. Pat 236 987
,S. 567.
Couderchon, vergleichende Ökonomie
376.
Cowman s. Birch, Reitly & Cowman.
Coze, Brenner f. Gasglühlicht 500 (lit),
510 (Lit).
Crae, Flammentemperatur 212.
Crawford s. Böhm & Crawford.
Crease, versteifter Glühkörper: engl.
Pat v. J. 1902 Nr. 454 S. 566.
Crehore, Kalklicht 19.
Crocat, Bamie 105.
Crocker, Glühkörper aus Papier: engl.
Pat v. J. 1895 Nr. 9506, Nr. 12105,
Nr. 13111 8. 554, — dass. Nr. 18638
u. 15 246 8.555; Glühkörpermi-
schungen: engl. Pat v. J. 1895
Nr. 19202 S. 555, — dass. v. J. 1898
Nr. 2015 S.560.
Crofs&Bevan, Kollodium verfahren 161.
Croizet, Hilfsapparat: franz. Pat.285 986
8. 602; Kollodinieren d. Glühkörper:
franz. Pat 321 927 S. 154.
Crookes, Lucium 85; Theorie 222.
Crova, Glühgrad verschiedener Lampen
461 (Lit); photographisches Studium
einiger Lichtquellen 461 (Lit).
Crowe, Befestigung d. Glühkörper:
engl. Pat v. J. 1896 Nr. 21521 8.237.
Cruckshanks, Platin- oder Quarzglüh-
körper: engl. Pat v. J. 1839 Nr. 8141
8. 28, 36, 37, 549.
Daix, Glühkörper: belg. Pat 144650
S. 545; — engl. Pat v. J. 1899
Nr. 10088 S. 563.
Damdincourt, Metallglühkörper: franz.
Pat. 284312 S. 573.
Darmstaedter 4, 6 Fußn.
Daubenspeck , Impragnierflüssigkeit :
am. Pat 657235 8. 538; — engl. Pat
v. J. 1899 Nr. 9273 8. 563.
Daubresse s. Douzol & Daubrease.
Daude, Acetylenlicht 388 Fußn.
Autorenregister
633
Daul, Wassergasglühlicht 470 (Lit).
Davies, Glühzy linder: engl. Pat v. J.
1882 Nr. 3268 S. 550; 8. auch Wal-
ters & Davies.
Davy 28.
Day 8. Holborn & Dav.
Daylight Company, Glühkörper: belg.
Fat. 134381 8. 543, — dftn. Pat
2322 S. 548, — norw. Pat 7281
S. 579, — Qu. Pat 4863 S. 585, —
Schweiz. Pat 16401 S. 589; Imprftg-
nierflüssigkeit: franz. Pat 275788
8. 572.
de Ball s. Ball.
de Bethonie 8. Bethonie.
de Brey s. Brey.
de Brossard ß. Brossard.
de Brouwer 8. Brouwer.
de Fodor 8. Fodor.
Deimel, Brenner, D. R. P. 86899 8.591;
Gaszünder: D.R.P. 10888 8.426.
Delafontaine 15.
Delahaye, vergleichende Ökonomie 876.
de Laitte ß. Laitte. .
de Landtshere s. Landtshere.
de la Boche s. Roche.
Delbrück, Spiritusglühlicht 476 (Lit).
Delcourt s. Ageron, Delconrt & Valiere.
de Lery 8. Lery.
de Lepinay s. Lepinay.
Delin, Mischrohreinsatz f. Brenner 502
(Lit), — D.R.P. 109600 8. 598.
Dellmann, Gasglühlicht z. Straßen-
beleuchtung 474 (Lit); Verbrauch d.
Zündflamme 415.
Dellwick, Glühkörper 46, — am. Pat
450960 u. 450961 S. 536, — engl.
Pat. v. J. 1890 Nr. 2110 8.551;
Kollodinierlösung: engl. Pat v. J.
1890 Nr. 2110 S. 154.
Dellwick & Fleischer, Wassergasbe-
leuchtung 470 (Lit).
de Malartie s. Malartie.
de Mare s. Mare.
de Mas s. Mas.
de Milly s. Milly.
Denayrouze, Brenner f. Gasglühlicht
247, 256, 261, 388, 499 (Lit)— 502
(Lit), — D.E. P. 92148 S. 582, —
dass. 104 178 u. 105 879 S. 598;
Brennerdüse: D.B.P. 101997 S. 593;
Misch Vorrichtung f. Brenner: D.R.P.
103046 8. 593; Glühkörper: D.R.P.
99761 8. 526, — engl. Pat v. J.
1896 Nr. 1576 S. 556, — franz. Pat
249 701 S. 568, — dass. 271 281 8. 571,
— dass. 275085 8. 572; Verwertung
d. abgenutzten Glühkörper: Ost. Pat
45/4161 S. 582.
de Passavant s. Passavant
de Proft s. Profit
de Ridder s. Bidder.
de Ruyter 8. Buyter.
Dervin 8. Plaissetty & Dervin.
de Schodt 8. Schodt.
Deselle-Gillet, Befestigung d. Glüh-
körper: belg. Pat. 112338 8. 287.
Desforges, Brenner f. Gasglühlicht
507 (Lit.).
Des Gouttes, Beleuchtungsarten 465
(Lit); Brenner f. Gasglühlicht 471
(Lit).
Deth, van, Glühkörper: belg. Pat 189617
8. 538.
de Toni s. Toni.
Detournay, Glühkörper: belg. Pat.
119527 S. 541.
Deutsch, Befestigung d. Glühkörper:
ößt. Pat 45/1218 S. 238.
Deville, Saint-Claire, Gasglühlicht 485
Sät); Luftzufuhr im Brenner 250;
konomie d. verschiedenen Beleuch-
tungsarten 376; Photometerbrenner
509 (Lit); Theorie 213 Fußn., 227,
228.
Dewey s. Grice & Dewey.
Dezter, Glasglühlicht 474 (Lit).
D'Heureuse, Glühkörper 488 (Lit),
— D.B. P. 145580 S. 582, — dass.
148621 8. 538.
Dibdin, Beleuchtungswesen 467 (Lit).
Dicke, Magnesiakamm 83 ; Wassergas-
glühlicht 462 (Lit), 471 (Lit), 473
(Lit).
Dickson, Glühkörper: belg. Pat 160098
S. 546, — engl. Pat v. J. 1901
Nr. 4707 S. 565, — dass. Nr. 9733
8. 566, — franz. Pat. 316444 S. 575.
Dietrich, Glühkörperträger 510 (Lit).
Dikema, Gasdruckregler: am. Pat
737593 8.410; Regulierdüse 505(Lit),
— D.R.P. 129582 8. 596.
Dinnendahl 11.
Ditmar , Impritgnierflüssigkeit: ung.
Pat. v. J. 1895 v. 6. Juni S. 590.
Döbereiner, Zündung mit Platinmohr
416, 417.
Dobert, Abbrennvorrichtung: D. R. P.
97 824 S. 598.
Dobert & v. Hof, Abbrenn Vorrichtung:
franz. Pat 274666 S. 602.
D'Ocagne 880, 388.
634
Autorenregister
Dodge, Ramie 106.
Dominik, Zünden d. Gasglühlichtes 446,
514 (Lit).
Dommer, Gasglühlicht 474 (Lit).
Doremus, Ökonomie d. Gasbeleuchtung
20 Fußn.; Zirkonlicht 20 Fußn.
Doabt, Theorie 493 (Lit).
Douzol & Daubresse, Glühkörper: belg.
Pat 150596 u. 150618 S. 546.
Dowson, Heizgas 205.
Draper 496 (Lit).
Drehechmidt, Intensiv-Gasglühlicht 62,
483 (Lit), 484 (Lit); Millenniumlicht
505 (Lit); Nürnberg-Licht 389 Fußn.;
Ökonomie d. Millenniumlichtes 308;
Ökonomie d. Ramieglühkörper 103;
Ökonomie d. Selaslichtes 65; Ver-
teilung d. Lichtes im Raum 474 (Lit);
Zünden d. Gasglühlichtes 446, 510
(Lit.).
Dreyspring, .Transportkästen 511 (Lit).
Drossbach, Auerglühkörper v. J. 1895
S. 199 Fußn.; Cerdarst eilung 192;
Cergehalt im Glühkörper 76, 191;
Glühkörper; öst Pat 43/8628 S. 581,
— dass. 47/3816 S. 588, — D.R.P.
117755 8. 528; Knallgasbrenner 23;
Metathorglühkörper486(Lit); Theorie
212, 215—217, 223, 225, 475 (Lit),
492 (Lit), 493 (Lit), 496 (Lit); Un-
reinheit d. Glühkörper 108; Zirkon-
erdeleuchtkörper 23.
Drummond, Kalklicht 18, 37.
du Bois-Reymond 4, 5 Fußn.
Duchange, Glühkörper: franz. Pat.
257483 S. 570.
Duffek & Beschorner, Glühlichtlampe
507.
Duffek & Cohn, Befestigung d. Glüh-
körper: öst Pat 47/899 8. 238.
Dufton, die Farben erkennen lassende
Beleuchtung 465 (Lit).
Duke, Kollodium verfahren: am. Pat
593991 8. 587, — engl. Pat. v. J. 1896
Nr. 13659 S.557, —franz. Pat 258 698
u. 262 745 S. 570, — öst. Pat. 44/818
S. 583, — Qu. Pat 3117 S. 585; Zün-
dung mit Platinmohr 416, — D.R.P.
91284 S. 417; selbstzündende Glüh-
körper: belg. Pat. 125537 & 420.
Dulong-Petit 215.
Duncan, Glühkörper : engl. Pat v. J. 1898
Nr. 15713 S.561; Imprägnierflüssig-
keit: engl. Pat. v. J. 1899 Nr. 4243
S. 562, — dass. Nr. 6919 8.563,
— dass. Nr. 25 359 S. 564.
Dunnovan, Karburieren d. Wasser-
gases 17.
Dundonald, Experimente mit Gas 9.
Durand, Grasbeleuchtung 461 (Lit).
Durm, Gasglühlicht 479 (Lit).
Dutestre, Gasglühlicht 474 (Lit).
Ebert, Ökonomie d. Lichtquellen 491
(Lit); Theorie 460 (Lit), 490 (Lit).
Ebner, Lucaslampe 480 (Lit), 482 (Lit).
Eckl, Glühkörper: belg. Pat 106802
8. 539, — D.R.P. 73173 8. 522,
öst Pat 44/1946 8. 581.
Eder, Zirkonlicht 20, 25 Fußn.
Eder & Valenta, Flamme 494 (Lit.);
Theorie 494 (Lit).
Edison, erste Verwendung d. seltenen
Erden f. Lenchtzwecke 86, 37.
Edwards, Beleuchtungswesen 465 (Lit).
Effer, Zünden durch Druckerhöhung 439.
Ehmann, Brenner f. Gasglühlicht 505
(Lit).
Ehrich & Graetz, Befestigung d. Glüh-
körper: D. R. P. 144801 S. 237; Gas-
glühlicht 507 (Lit); Abb. XVIIL
Einwächter, Glühkörper 489 (Lit), —
belg. Pat. 147359 8. 545, — D.R.P.
188252 S. 582, — franz. Pat 296246
8. 574.
Eisenmann & Bendix, Glühkörper : frans.
Pat. 883824 8. 576.
Eisler s. Simon & Eisler.
Eitner, Kugellicht 478 (Lit); Theorie
229, 499 (Lit).
Emanuel, Ramie 105.
Engels, Asbestglühkörper: belg. Pat
109 159 8. 540.
Engler, Theorie 603.
Enquist, Befestigung d. Glühkörper:
öst. Pat 47/5070 u. 47/3363 S. 288 ;
Glühkörper: schwed. Pat 9307 8.587.
Ephraim, Glühkörper: D.R.P. 64737
S. 522, — öst. Pat 42/40 S. 580.
Epplen, Gasglühlicht 471 (Lit).
Epstein, Gasglühlichtzylinder: öst Pat.
45/167 S. 272.
Erckmann, Acetylenlicht 465 (Lit).
Erdmann, Acetylenlicht 888; Farben-
Wirkung d. Gasbeleuchtung 463 (Lit).
Erismann, Beleuchtungsarten 463 (Lit).
Ernst, Mischvorrichtung f. Brenner:
D. R. P. 87 937 S. 591.
Evans, Platindrahtmantel 81; 8. auch
Galopin & Evans. '
Evariste s. Lamufe & Evariste.
Everitt, GaszünduDg 509 (Lit).
Antorenregiflter
685
Fad um, Brenner f. Gasglühlicht 507
(Lit); Regulierdüse: D.B.P. 135609
8. 596.
Ffihndrich, Gasglüblicht 471 (Lit).
Fahnehjelm, Brenner f. Wassergasglüh-
licht 31—83; Giühkörper 69, — am.
Pat 312452 8. 31, — dass. 450123
S. 536, — belg. Pat 92 189 8. 589,
— D. R. P. 29 498 u. 84 807 S. 31-83,
— dass. 62020 S. 42, — tot Pat
35/1744 8. 580, — dass. 42/2664
8.581, — portPat 1:860 u. 1:880
8. 584, — schwed. Pat 5852 u. 293
8. 586, — span. Pat 9818 S. 590.
Falk, Befestigung d. Glühkörper: engl.
Pat v. J. 1901 Nr. 6864 8. 238.
Falk, Stadelmann & Co., Gasglühlicht-
hrenner 508 (Lit), 509 (Lit.).
Faraday, Karhurieren 16.
Farkas, Glühkörper: franz. Pat 247832
8. 568; invertiertes Gasglühlicht 480
(lit); Abb. XVIII.
Faure, Glühkörper: franz. Pat 267461
8. 571.
Favier, Ramie 105.
Favre, Ramie 105.
Fehse, Befestigung d. Glühkörper:
franz. Pat. 299155 8. 238.
Feldmann, Beleuchtungswesen 461
(Lit).
Ferren, Metallglühkörper: franz. Pat
283179 8 572
F6ry, Theorie 228, 488 (Lit), 498 (Lit).
Feuer, Gruppenbrenner 65; Abb. XVIII.
Feureich, Ulühkörper: öst Pat. 49/1203
8. 584.
Finder, Brenner f. Gasglühlicht 249.
Firth, Brenner f. Gasglühlicht 504 (Lit).
Firth, Benthatn & Stott, Brenner mit
federndem Kopf: D.R.P. 118671
8. 595.
Fischer, Gasglühlicht 85.
Fischer & Co., Gasglühlichtbrenner 502
(Lit); Abb. XV11I.
Fischer & Henze, Holzformer f. birnen-
förmige Glühkörper 518 (Lit), —
D.R. P. 143046 8.600.
Fischer & Zimmermann, Aufhänge-
vorrichtung 514 (Lit).
Flashoff, Gasbeleuchtung 11.
Fleischer s. Dellwick & Fleischer.
Fleischhauer, Regulierdüse 502 (Lit),
— D.R.P. 113680 8. 594.
Flentje s. Claes & Flentje.
Fletscher, Beleuchtungswesen 462 (Lit).
Flor s. Beleuchtungs-Industrie u. Phlor.
Fodor, de, Gasbeleuchtung 465 (Lit).
Forbes, Ramie 104, 105.
Förster & Co., Glühkörper 72, 841
Fußn.
Foster, Glühkörper: belg. Pat. 128198
8.548,— engl. Pat v.J. 1897 Nr. 1 1 739
8.559, — franz. Pat 266827 S. 571,
— schwed. Pat 8310 8. 587, —
Schweiz. Pat 14554 8. 589, — öst
Pat 47/8282 8. 588.
Foucault, Theorie 886.
Fouche, Acetylen 467 (Lit), 469 (Lit);
Ramie 106.
Franchot, Moderateurlampe 7.
Francke, Luftgas 467 (Lit).
Frank, Acetvlenlicht 888 Fußn.
Franke, Glühkörper: öst Pat 45/1430
8. 581.
Franke & Hurwitz, Glühkörper: franz.
Pat 263776 S. 570.
Franke, Hurwitz & Mengers, Glüh-
körper: öst Pat 47/3168 S. 588, —
schwed. Pat 8364 8. 587.
Frankenstein, Solar-, Lunarlampe 86.
Frankland, Gasglühlicht in Gemälde-
galerien 391, 482 (Lit).
Franklin, Stoßfänger: am. Pat. 668042
S. 406.
Fremery, Ramie 105.
Fremy, Ramie 104, 105.
Frenot & Gimonet, Gasglühlichtlampe
483 (Lit.).
Fresenius, Lucium 85; Patentprozeß
347, 350—852, 855, 856, 358.
Freund, Acetylenbeleuchtung 462 (Lit).
Fricke s. Arlt & Flicke.
Fried, Glühkörper: ung. Pat. v.J. 1896
v. 7. Juli S. 590.
Friedländer, Glühkörper: belg. Pat
111162 S. 540, —franz. Pat 239194
8. 567, — öet Pat 44/3201 S. 581.
Frister, Brennerzubehörteile 505 (Lit);
Glühkörperträger 501 (Lit), 518(Lit);
Abb. XVIII.
Fritz, Abbrenn Vorrichtung 513 (Lit),
— D. R. P. 148 285 S. 600, — engl.
Pat. v. J. 1902 Nr. 8868 S. 601, —
franz. Pat. 829798 8. 602; Glüh-
körper: ital. Pat 56100 S. 578, —
norw. Pat. 8858 8. 580; Imprägnier-
flüssigkeit: am. Pat 628787 8. 538,
— belg. Pat. 139661 8. 544; stoß-
sichere Glühlichtbrenner 500 (Lit).
Fritz &«Daylight Incandescent Mantle
Company, Glühkörper: öst Pat
49/1211 8. 584.
636
Autorenregister
Fröhlich, Keithlicht 484 (Lit).
Fusshöller, Regulierdüse 500 (Lit).
Gabler, Platinglühkörper: belg. Pat.
108018 8. 539.
Galafer, Glühkörper 36, — franz. Pat.
52794 S. 566.
Galine, Beleuchtungsarten 462 (Lit),
463 (Lit).
Galkin, Brennerdüse 505 (Lit); Stoß-
sicherung f. Brenner 50* (Lit), —
D. R. P. 127 865 S. 596.
Galopin & Evans, Platinglühkörper 81,
— qu. Pat. 45 S. 585.
Gans, Glühkörper: franz. Pat 284722
S. 578.
Garcin, Glühkörper: franz. Pat 128430
S. 566.
Gardner, Glühfäden: engl. Pat v. J.
1895 Nr. 11887 S. 554, — dass.
Nr. 17583 8. 555.
Gareis, selbstzündende Glühkörper:
franz. Pat 310449 S. 420.
Garharz s. Nauheim & Garharz.
Gary, Glühkörper: franz. Pat 826544
8. 576.
Gasglühlicht- A.-G., Australische, Glüh-
körper: Qu. Pat. 4591 8. 85.
— Auer, s. Auer-Geseilschaften.
— Belgische, s. Societ6 anonyme Beige.
— Deutsche, Abbrennen d. Glühkörper :
D.R.P. 77384 8.597; Befestigung
d. Glühkörper: D. R. P. 92 423 S. 237 ;
Glühkörper 71, 840 Fußn., — D.R.P.
92423 S. 525; Gruppenbrenner 65.
— Englische, s. Daylight Company u.
Welsbach Incandescent Company.
— Export, Glühkörper: franz. Jrat.
830526 8. 576.
— Flämische, Platinglühkörper: belg.
Pat 163842 8. 546.
— Irische 363.
— „Meteor" s. Meteor.
— Neue, Brenner f. Gasglühlicht 247 ;
Kohleglühkörper: D. B. P. 88487
8. 524, 598.
— österreichische S. 363, Glühkörper
d. — : öst Pat 47/1820 S. 583.
— Schweizerische 364; Glühkörper:
Schweiz. Pat 11277 8.589.
Gassner, Zünden d. Gasglühlichtes 509
(Lit.).
Gauthier -Villars, Theorie 494 (Lit).
Gautier, Ramie 106.
Gautzsch, Befestigung d. Glühkörper:
belg. Pat 111601 S. 237; Brenner f.
Gasglühlicht 243; Glühkörper 85,
840 Fußn.; Imprägnierflüssigkeit:
franz. Pat. 241830 8. 567: Prozeß
(Brenner) 246, — (Auer) 340, 354.
Gawalowsky, Gasglühlicht 475 (Lit.).
Gay-Lussac, Kerzenfabrikation 4 Fußn.
Gebhardt, Theorie 493 (Lit).
Geelmuijden, Verbrennungsprodukte d.
Gases 390.
Gehrke, Theorie 497 (Lit).
Geitel, Wassergas 463 (Lit).
Gentsch, Befestigung f. Glühkörper
284 Fußn. ; Brenner f. Gasglühlicht
500 (Lit); Gasglühlicht 473 (Lit\
476 (Lit); Glühkörper 478 (Lit),
485 (Lit), 486 (Lit); Zünder f. Gas-
glühlicht 509 (Lit.).
Gerard, Verstärken d. Kopfes: belg.
Pat 165010 S. 547.
Gerhardt, Beleuchtungswesen 461 (Lit).
Gericke, Glühkörper, 72, 340 Fußn.
Gesellschaft f. stoßfeste Glühlicht-
brenner: Befestigung d. Glühkörper:
Schweiz. Pat. 13557 8. 238.
Geyer s. Stegmeier & Co.
Ghinste, van der, Glühkörper: belg.
Pat. 117410 S. 541, — dass. 124645
S. 642, — franz. Pat. 266251 S.571;
Platin- Iridiumglühkörper: belg. Pat.
1 32 600 8. 543, — engl. Pat v. J. 1896
Nr. 26 804, — öst. Pat 47/1163 S. 588,
— port. Pat 2 : 508 u. 2 : 509 S. 585,
— schwed. Pat 8689 8. 587, —
Schweiz. Pat 14380 8. 589.
Gifford, Brenner f. Gasglühlicht 501
(Lit.).
Gilbert, Gasglühlicht 471 (Lit).
Gillard, Platinglühkörper 29, — engl.
Pat v. J. 1846 Nr. 11080 S. 549.
Gillespie, Belenchtungswesen 476 (Lit.).
Gillet s. Deselle-Gillet.
Gilson, Verstärken d. Kopfes: belg.
Pat 141069 S. 545.
Gimonet, Glühkörper: franz. Pat
291298 8. 574; s. auch Frenot &
Gimonet.
Girardville, Regulierdüse 505 (Lit.).
Giraud, Gasglühlicht f. Eisenbahnwagen
66.
Gmelin 36.
Glasgow s. Humphreys & Glasgow.
Glinzer, Gasglühlicht 478 (Lit); Im-
prfign ieren 116; Preßgasglüh licht
480 (Lit.).
Glocker, Brenner f. Gasglühlicht 507
(Lit).
Autorenregister
637
Glover, Brennerdüse 502 (Lit).
Gluth, Befestigung d. Glühkörper:
belg. Pat 157680, — dfln. Pat 4078
S. 237, — norw. Pat 9460, — port
Pat. 8:542, — schwed. Pat. 12723
8.238; versteifter Glühkörper: belg.
Pat. 152974 8.546, — franz. Pat.
304944 8. 575, lux. Pat 4198 S. 579.
Goethe b. Bouch6 & Goethe.
Goldberg, Regulierdüse 502 (Lit).
Goldner, Befestigung d. Glühkörper:
am. Pat 634815 8. 588.
Gold Schmidt, Glühkörper: lux. Pat.
2116 8. 579.
Gomart, Ramie 104.
Gomess, Kollodinierlösung: D. R. P.
99616 8. 154, 526, — öst Pat. 48/794
8.583.
Gorkom, van, Ramie 106.
Görldt, Zünden d. Gasglühlichtbrenner
509 (Lit).
Gouttes s. Des Gouttes.
Graef, karburiertes Leuchtgas: öst.
Pat. 46/736 S. 339.
Graetz s. Ehrich & Graetz.
Grafton, Brenner f. Gasglühlicht 502
(Lit); Einfluß d. Gasdruckes auf d.
Lichtstärke 207, 480 (Lit).
Graham p. Humphreys & Graham.
Granguard, Ramie 104.
Grawitz, Abbrennen d. Glühkörper:
belg. Pat. 119102 S. 541.
Gregory, Gasdruckregler: am. Pat
713098 S. 410.
Grähant, Verbrennungsprodukte d. Gas-
glühlichtes 389, 465 (Lit), 472 (Lit).
Grevel, erste Gasanstalt in Deutschland
459 (Lit); Gasbeleuchtung 460 (Lit).
Greyson, Starklichtbrenner 65; s. auch
Schodt u. Somzey-Greyson.
Grice & Dewey, Glühkörper: franz.
Pat. 337068 8. 576.
Griffin, Befestigung d. Glühkörper:
am. Pat 692441 8. 237.
Grisard & van den Berghe, Ramie 106.
Gröbbeb, Kletterflammenzündung 412.
Grohmann, Glühkörper 85.
Grund, Glühkörper: D. R. P. 94085
S. 592.
Guerin, Beleuchtung d. Pariser Aus-
stellung 465 (Lit); Gasglühlicht 507
(Lit).
Guichard, Beleuchtnng8wesen465(Lit).
Guignet, Ramie 106.
GuiSaume, Theorie 496 (Lit).
Gülzow, Brenner f. Gasglühlicht 247.
1 Guth, Gruppenbrenner 507 (Lit).
Guthmann s. Bergier & Guthmann.
Guy, Theorie 496 (Lit).
Guyot, Glühkörper: belg. Pat 137666
8. 544.
Haag, Kleinstellvorrichtung 510 (Lit),
511 (Lit).
Haack XVIII.
Haas & Bloch, Regenerieren d. Glüh-
körper: franz. Pat 325061 S. 576.
Haber, Glühen d. Auerstrumpfes 603.
Haensch s. Schmidt & Haensch.
Hahn & Pflücke, Abbrennen d. Glüh-
körper: D. R. P. 84975 S. 597.
Haitinger, Glühkörpermischungen 46,
— D. R. P. 66117 S. 46, 522. — öst
Pat 42/1166 8. 580; Leuchtkraft d.
Oxyde 75; Mitwirkung f. Auer 55, 81.
Hake, v., s. Rammoser & v. Hake.
Halgren, Glühkörper: russ. Pat 2121
S. 586.
Hall, Brenner f. Gasglühlicht 502 (Lit),
507 (Lit).
Haller s. Metallwarenfabrik, vereinigte.
Hardt, Brenner f. Gasglühlicht : D. R. P.
131976 8. 596; Großlicht 482 (Lit).
Hardy, Ramie 104.
Harkanyl, Theorie 497 (Lit).
Harmand, Ramie 105.
Harper, Gasglühlicht-Straßenbeleuch-
tung 480 (Lit).
Harris, Glühkörper: am. Pat 410549,
435 628 u. 437114 S. 535, — engl.
Pat v.J. 1889, Nr. 13129, 14090 u.
14091 S. 551.
Harris &Hirkmann, Stoßfanger: franz.
Pat. 315212 S. 406.
Hartley, Befestigung d. Glühkörper:
engl. Pat v. J. 1902, Nr. 11 268 S. 288.
Hartmann, Patentprozeß 861, 501 (Lit).
Hartwig, Gasglühlicht 472 (Lit).
Haseltine, Sake & Cie., Williamsehe
Glühkörper 87.
Haun, Befestigung d. Glühkörper: am.
Pat. 667 622 8. 237.
Hausdorff, Theorie 491 (Lit).
Hausschild, Baumwollgarn 102.
Hayduck, Spiritusglühlicht 475 (Lit.),
476 (Lit.); Spiritusglühlichtlampe 475
(Lit)— 477 (Lit).
Hehner, Theorie 214.
Heim,verg leichende Ökonomie 459(Lit \
Heine, Ökonomie d. kleinen elektr.
Bogenlampen 885 Fußn.
638
Autorenregister
Heinze, Impragnierflttssigkeit: am. Pat.
682849 S. 588.
Helfft, Spiritusglühlichtlampe476 (Lit.).
Helios-Gesellschaft, Brenner f. Gas-
glühlicht 247.
Hell man n, Brenner f. Gasglühlicht 50a
(Lit); Abb. XVIII.
Helmecke, Glühkörper 487, — belg.
Pat 141519 u. 148598 S. 545, —
D. R. P. 114745 S. 527, — dass.
127268 8. 529, — engl. Pat v. J.
1899, Nr. 8058 S. 563, — franz. Pat.
287018 S. 578, — das«. 291287 S.574;
Imprftgnierflüssigkeit: engl. Pat. v.
J. 1900, Nr. 3925 S. 564; s. auch
Blaasch & Helm ecke.
Heimholte, v., Theorie 17 Fußn. 490
(Lit), 494 (Lit).
Hempel, Acetylen 463 (Lit); ver-
gleichende Ökonomie 41; vorteil-
hafteste Lichtfarbe 885.
Hendrych, Glühkörper: öst. Pat 48/3339
S. 581.
Henninges & Wuntsch, Brenner f. Gas-
glühlicht: D. R. P. 132540 S. 596.
Henry, Beleuchtungswesen 467 (Lit.);
Brenner f. Gasglühlicht: D. R. P.
102536 S. 598.
Hentze & Müller, Imprägnieren mit
Karlsbader Salz: belg. Pat 141049
8. 544, — engl. Pat v. J. 1899,
Nr. 4589 S. 562, — franz. Pat 286292
S. 573, — ital. Pat Vol. 115, n. 178
8. 578.
Henze & Barg, Brenner f. Invert-
Glühlicht: D. R. P. 116734 S. 594;
s. auch Fischer & Henze.
Hepperger, Theorie 492 (Lit.).
Hering, Theorie 494 (Lit), 496 (Lit);
vergleichende Ökonomie 376.
Hermes, Zünden d. Gasglühlichtes 509
(Lit).
Herrenschmidt, Glühkörper: franz. Pat.
259483 S. 570.
Herriot, Befestigung d. Glühkörper:
engl. Pat v. J. 1898, Nr. 3554 S. 237.
Herschko witsch, Befestigung d. Glüh-
körper: am. Pat. 672481, 678394,
705242 S. 237; photometrische Mes-
sungen 273; Verteilung d. Lichtes im
Raum 481 (Lit.).
Hertz, Theorie 491 (Lit).
Herzfeld, Beleuchtungswesen 466 (Lit).
Hess, Gasglühlicht 477 (Lit).
Heureuse s. D' Heureuse.
Heusner, Gasdruckregler: am. Pat.
744 679 S. 410.
Flicks, Glühkörper: am. Pat. 708064
8. 539; Rollodium verfahren: am. Pat.
641698 S.538; Stoßsicherung f. Gas-
glühlicht 512 (Lit).
Hideley, Gasdruckregler: am. Pat
746546 8. 410.
Hildebrandt XVIII.
Hill, Gewebe 97, 99, — belg. Pat
125581 8. 542, — engl. Pat v. J.
1896, Nr. 20501 S. 558, — dass. v.
J. 1900, Nr. 13259 8. 565, — ital.
Pat. 53857 8.578, — öst Pat 46/5022
8. 582; spektrophotometrische Unter-
suchung 386; Imprftgnierflüssigkeit:
port Pat. 3:011 S. 585; Abb. XIX; s.
auch Duncan, s. auch Penney, Puch-
müller & Hill.
Hill & Co., Kompressor f. Preßgas 149.
Hill & Sons s. Bahn, Hill & Sons.
Hillebrand, Theorie 494 (Lit).
Hiller, Brenner f. Gasglühlicht 501 (Lit).
Hilpert Brenner f. Gasglühlicht 247;
Glühkörper 72, 341 Fußn. ; Patent-
prozeß 340.
Himmel, Brenner f. Gasglühlicht 502,
D. R. P. 99437 S. 592; Membranauf-
hängung 400, 511 (Lit); Regulier-
düse: D. R. P. 119 726 8. 595.
Hintz, Einfluß d. Metalloxyde auf d.
Glühkörper 190; Gasglühticht 478
(Lit); Glühkörperuntersuchung 477;
Patentprozeß 347, 350, 351—353;
reine ThO,-Glühkörper 213 Fußn.
Hirsch, Zylinder f. Gasglühlicht: belg.
Pat. 115131 S. 272.
Hirschfeld, Glühkörper: belg. Pat
103484 S. 539, — engl. Pat v. J.
1893, Nr. 2689 S. 552, — öst Pat.
44/1974 S. 581, — qu. Pat 2418
S.585.
Hirschhorn, Brenner f. Gasglühlicht:
D. R. P. 125654 S. 595.
Hirzel, Olgas 11.
Hoerle, Befestigung d. Glühkörper:
am. Pat 688732 S. 287.
Hohmann, Theorie 492 (Lit).
Höhnel, Faserstoffe 172 Fußn.; 179.
Hof, v., s. Dobert & v. Hof.
Hofer, Stoßfanger: franz. Pat 298702
S. 406.
Hoffmann & Kader XIX; s. auch Wül
& Hoffmann.
Holborn & Day, Theorie 495 (Lit);
Holborn & Kurlbaum, Theorie 496 (Lit).
Autorenregister
639
Holborn & Wien, Theorie 491 (Lit).
Holgates, Preßgasglühlicht 484 (Lit).
Holzer, Glühkörper: öst. Pat. 44/851
S. 581 ; s. auch Wippermann & Holzer.
Hohmann, Befestigung d. Glühkörpers :
am. Pat 685 763 S. 237.
Hooker, Brenner f. Gasglühlicht: qu.
Pat 264 S. 579; Glühkörper: belg.
Pat. 117063 S.541, — D. R. P. 131 823
S. 530, — engl. Pat v. J. 1900,
Nr. 8942 S.565, — franz. Pat 249772
S. 569, — öst Pat 45/4042 S. 582,
— qu. Pat 3156 S. 585, — schwed.
Pat. 15914 S. 587;
Hooker & Murray, Platinglühkörper:
engl. Pat. v. J. 1888, Nr. 19055
S. 551.
Hoover s. Murray & Hoover.
Hopkins, Starklichtbrenner: D. R. P.
184349 S. 505 (Lit), 596.
Horwitz & Saalfeld, Befestigung d.
Glühkörper: Schweiz. Pat 8728 S. 238:
Brenner f. Gasglühlicht 247.
Houdaille & Triquet, Zylindereinsatz
506 (Lit.), 518 (Lit).
Hubbuch, Gasglühlicht 482 (Lit.).
Hubert, Glühkörper: franz. Pat 823 135
S. 575.
Hudler, karburiertes Leuchtgas 839;
Stoßfänger: D.R.P. 101392 S. 403
bis 406, 512 (Lit).
Hügel, Gasglühlichtlampe 470 (Lit),
471 (Lit).
Huggens, Theorie 498 (Lit).
Humphreys & Glasgow, Brenner f.
Gaselühlicht: D. R. P. 125670 S. 595.
Humphreys & Graham, Brenner f. Gas-
glühlicht 505 (Lit).
Humphrys, Gasglühlicht 478 (Lit).
Hunahausen, Maschine zum Kopf-
nähen: D.R.P. 156 947 S. 125.
Hurwitz s. Franke & Hurwitz.
Hutchilis, Theorie 490 (Lit).
Ihle, Brenner f. Gasglühlicht: D. R. P.
131056 S. 596.
lnderau & Co., Preßgasapparat 293.
Industriewerke Kaiserslautern, Vana-
dinhaltige Glühkörper : D.R.P. 102 673
S. 526.
Ingle, Flamme 461 (Lit).
Irons, Befestigung d. Glühkörper: am.
Pat 665742 u. 683648 S. 237.
lütt, Glühkörper: belg. Pat. 144377
S. 545, — dän. Pat. 3803 S. 548,
— engl. Pat. v. J. 1899 Nr. 16166
S. 564, — franz. Pat 291726 S. 574,
— ital. Pat Vol. 114, n. 189 S. 578,
— norw. Pat 9167 S. 580, — Qu.
Pat. 5052 u. 5245 S. 585.
Itier, Ramie 104.
Jackson, Platin-Iridiumglühkörper 30,
engl. Pat v. J. 1881 Nr. 5116 S. 549.
Jacob, Brenner f. Gasglühlicht 502 (Lit.).
Jacob, Gebr., Brennerzubehörteile 506
(Lit).
Jacobus, Beleuchtungsarten 476 (Lit.).
Jacquinet, Brenner f. Gasglühlicht 503
(Lit), — D.R. P. 109021 S. 594.
Jahnke, schwarze Körper 495 (Lit.);
Theorie 496 (Lit).
Jansen-Riedinger, Gasglühlichtlaterne
471 (Lit).
Janz, Abbrennmaschine 137, — D.R.P.
151381 u. 152905 S. 600, — engl.
Pat v. J. 1901 Nr. 6962 S. 601,
Glühkörpergewebe: belg. Pat. 148 0H9
S. 545, — D. R. P. 134 663 S. 581,
— dass. 150311 S. 533, — engl.
Patv. J. 1900 Nr. 3530 S. 564, —
franz. Pat 297605 S. 574, — ital.
Pat 55186 S. 578, — Schweiz. Pat.
21657 S. 589; Strickmaschine 88;
Verstärken d. Kopfes: belg. Pat
131857 S. 543, engl. Pat v. J. 1897
Nr.26311 S.560, —franz. Pat 272231
S. 571; Abb. XIX.
Jaquard 88.
Jasper, Kieselsäurezusatz z. Glühkörper
110, 169, 485 (Lit), 487 (Lit), —
belg. Pat 182706 S. 543, — dän.
Pat. 2299 S. 548, — D. R. P. 97 868
S. 525, — engl. Pat. v. J. 1897
Nr. 30 145 S.560, —franz. Pat. 273472
S. 572, — ital. Pat 46885 S. 578,
— lux. Pat 8050 S. 579, — norw.
Pat 6589 S. 579, — öst Pat 48/2011
S. 588, — port Pat. 2:739 S. 585,
— Qu. Pat 4968 S. 585, — schwed.
Pat. 10237 S. 587, — Schweiz. Pat.
15 857 S. 589; 8. auch Kochs.
Jaspisstein & Lemberg, Zylinder f. Gas-
glühlicht: öst Pat. 48/1978 S. 272.
Jean, Glühkörper: franz. Pat 245962
S. 568.
Jenko, Theorie 494 (Lit).
Jenks, Befestigung d. Glühkörper: engl.
Pat v. J. 1901 Nr. 9468 S. 288.
Jennings, Ramie 104.
Jeth, Glühkörper: am. Pat 574862
S. 537.
640
Autorenregister
John, Durchmesser d. Aschefadens 183,
184; Mikroskopische Untersuchung
d. Glühkörper 169; Theorie 212, 213,
491 (Lit).
Jolles, Brenner f. Gasglühlicht 503 (Lit).
Joly, Bei euch tungswe sen in Köln 462
(Lit); vergleichende Ökonomie 376,
475 (Lit).
Jomini s. Pelet & Jomini.
Jones, Strassenbeleuchtung 466 (Lit).
Jost, Befestigung d. Glühkörper: am.
Pat 696178 S. 237.
Jouanne, Beleuchtungsarten 466 (Lit);
Brenner f. Gasglühlicht 502 (Lit);
Lichtabfall d. Glühkörper 487 (Lit);
Lucaslampe 483 (Lit); Zünden d.
Gasglühlichtes 512 (Lit).
Juhasz, selbstzündender Glühkörper:
franz. Pat 282 896 S. 420.
Junker, Kalorimeter 168.
Juvenet, Ramie 106.
Kader s. Hoffmann & Kader.
Kamp ff, Brenner f. Gasglühlicht : D. R. P.
116779 S. 594.
Karrach, selbstzündender Glühkörper:
öst Pat. 48/5222 S. 420.
Karsten, Glühkörper: belg. Pat 144909
S. 545; Imprägnierflüssigkeit: engl.
Pat. v. J. 1900 Nr. 5989 S. 565.
Kassner, Zirkonlicht 20 Fußn.
Kaufmann, Glühkörpergewebe: am.
Pat 708812 S. 539.
Kautny, Acetylenlicht 469 (Lit).
Kayser, Glühkörper: belg. Pat 129614
S. 548, — franz. Pat. 284246 S. 573,
— öst Pat 47/3988 S. 583.
Kayser, H., Theorie 217, 218, 221,
222 Fußn., 231 Fußn.
Kean, Hilfsapparat: engl. Pat. v.J. 1901
Nr. 4302 u. 13460 S. 601, Stempeln
d. Glühkorper: engl. Pat. v. J. 1899
Nr. 12077 S. 563; Verhalten d. sel-
tenen Erden beim Glühen 76.
Keating, Glühkörper: am. Pat 675951
S. 538.
Keith, Brenner f. Gasgluhlicht 504 (Lit);
Keithlicht 313; Stoßfänger 402.
Kelly, Brenner f. Gasglühlicht 507 (Lit).
Kemmann, Glühkörper 485 (Lit); Glüh-
licht durch flüssige Brennstoffe 473
(Lit).
Kemper, Gasglühlicht-Straßenbeleuch-
tung 476 (Lit).
Kengon s. Walmsley & Kengon.
Kent , Invertgasglühlichtlampe 478
(Lit).
Kerbe, Brenner f. Gasglühlicht 501 (Lit).
Kermander & Prausnitz, Innenbeleuch-
tung 476 (Lit), 477 (Lit).
Kern, Auerbrenner 478 (Lit); Brenner
f. Gasglühlicht 208, 258, 259, 383,
501—503 (Lit), — D.R.P. 103397
u. 108486 S. 593, — dass. 131749
S. 596; Glühkörper 489 (Lit), —
am. Pat 574805 S. 537; Glühlicht-
lampe: D.R.P. 112945 S. 594.
Kern, Burner Company, The, Brenner
f. Gasgluhlicht : D. R. P. 186128
S. 596 ; Glühkörper: belg. Pat. 155626
S. 546.
Kern, Ciamond & Robinson, Glühkörper :
D.R.P. 140143 S. 532.
Keysser, Glühkörper: franz. Pat 274044
S. 572.
Khotinsky, Befestigung d. Glühkörper:
am. Pat. 238400 S. 237; Glühkörper,
dass. Pat. 584; — D. R.P. 14689
S. 26 u. 28, — franz. Pat 140497
S. 566; Glühkörpermaterial 28.
Kiesewalter, Befestigung d. Glühkörper
236; Glühkörper: belg. Pat 120954
S. 541, — dass. 129168 S. 543, —
D.R.P. 80190 u. 87999 S. 523, —
engl. Pat v. J. 1897 Nr. 15963 u.
20221 S. 560, — franz. Pat 242688
S. 567, — dass. 253 900 S. 569, —
dass. 268299 S. 571, — ital. Pat.
Vol. 85, n. 4 S. 577, — lux. Pat.
2902 S. 579, — norw. Pat 6189
S. 579, — öst Pat 47/680 S. 588,
— schwed. Pat 8878 S. 587.
Killing, Beschlagbildung bei Gasgluh-
licht 478 (Lit); Einfluß d. Metall-
oxyde auf d. Glühkörper 190, 198,
200; Fette im Rohnetz 110 Fußn.;
Glühkörper: belg. Pat 122400 u.
125216 S. 542, — kan. Pat. 65828
u. 65824 S. 547, — engl. Pat v. J.
1896 Nr. 14365 S. 557, — frans.
Pat. 257921 S. 570, — ital. Pat
Vol. 82, n. 424 8. 577, — dass.
Vol. 84, n. 477 S. 577, — dass.
Vol. 88, n. 899 S. 577, — norw.
Pat 6282 S. 579, — öst Pat 47/953
S. 583, — schwed. Pat 8386 u. 8389
S. 587; mikroskopische Untersuchung
d. Glühkörper 103, 169 — 189, 487
(Lit); selbstzündender Glühkörper
420, 486 (Lit), 510 (Lit), — D.R.P.
121676 S. 420, — ital. Pat Vol. 89,
Autorenregister
641
d. 317 S. 420, — daas. Vol. 90, n. 201
S. 420, — Ost. Pat. 48/871 S. 420,
— port Pat 2:646 S. 420, — - russ.
Pat. 2618 S. 420, — schwed. Pat.
10738 S. 420; Theorie 215, 217, 221,
222, 226, 475 (Lit.), 492 (Lit), 498
(Lit); VerflüchtigUDg d. Metalloxyde
58, 192.
King, Ramie 104.
Kintner s. Paget & Kintner.
Kirchhoff 212, 489 (Lit.).
Kirchweger, Brenner f. Gasglühlicht
247; Ziinden d. Gasglühlichtes 414.
Kirkinann s. Harris & Kirkmann.
Kirschner, Befestigung d. Glühkörper:
öst. Pat 46/277 S. 238.
Kitson 337.
Kjaer, Beleuchtungswesen 465 (Lit).
Klahre, Beleuchtungswesen 468 (Lit).
Klatte, Pharoslicht 310, XIX.
Klaudy, Beleuchtungsarten 462 (Lit).
Knapp & Steilberg, Millenniumlicht
304, — D. R. P. 119654 8. 505 (Lit)
Knäudt s. Schultz & Knaudt
Knöfler, A sehen bestimmung d. Ramie-
glühkörper 108; Kollodium verfahren
160—164, — am. Pat 593 106 S. 537,
— belg. Pat. 115 897 S.541, — can.
Pat. 53642 S. 547, - D.R.P. 88556
S. 164, 523, dass. 119699 S. 528, —
engl. Pat v. J. 1895 Nr. 11038
S. 554, — franz. Pat 247 853 S. 568,
— ital. Pat Vol. 77, n. 47 S. 577,
— norw. Pat. 4449 S. 579, — öst
Pat 46/438 S. 582, — schwed. Pat.
7615 S. 586, — ung. Pat. 4998 v.
J. 1895 S. 590; Imprägnierflüssigkeit:
engl. Pat v. J. 1900 Nr. 5366 S. 565.
Knorre, v., Geschichte d. Gasglühlichtes
475 (Lit).
Koblenzer, Glühkörper: ital. Pat 1902
S. 577; Stempeln d. Glühkörper:
belg. Pat 142347 S. 545, — engl.
Pat v. J. 1899 Nr. 1538 S. 562, —
ital. Pat 54432 S. 578, — öst. Pat
44/3088 S. 581.
Koch, Kieselsäure-Glühkörper: am. Pat.
634984 S. 538r — engl. Pat. v. J. 1898
Nr. 13504 S. 561.
Kochs, Beleuchtungswesen 460 (Lit);
Zirkonglühkörper 23.
Kohl, Glühkörper: öst Pat. 46/2930
S. 582, — schwed. Pat 10212 S. 587;
Imprägnierflüssigkeit : ital. Pat.
Vol. 100, n. 1 S. 578; Verstärkungs-
fluid: am. Pat 623728 u. 628724
Böhm, GMglQhlicht.
S. 538, — belg. Pat 187008 u.
137009 S. 544, — dän. Pat 2170 u.
2171 S. 548, — D.R.P. 104834 S.527,
— engl. Pat v. J. 1898 Nr. 15957
u. 15958 S. 561, — dass. v. J. 1901
Nr. 827 S. 565, — franz. Pat 280017
u. 280018 S. 572, — norw. Pat
7987 u. 7988 S. 580, — öst. Pat.
48/4252 - u. 48/4232 S. 583 , — russ.
Pat 4809 u. 4811 S. 586, — schwed.
Pat 10241 S. 587.
Kohl, Bergl & y. Theumer, Glühkörper:
D.R. P. 104668 S. 526.
Kohl & Meyer, Glühkörper: franz. Pat
288528 S. 573.
Kohler, Patentprozeß 849, 350.
Kohne, Glühkörper: belg. Pat 113546
S. 540.
Kollenberg, Befestigung d. Glühkörper:
belg. Pat. 136592 8. 287, — frans.
Pat 279411 S. 572.
Koller 23 Fußn.
Komet, Brenner f. Gasglühlicht 500
(Lit), — D. R. P. 9021 48. 591.
König, Chemischer Vorgang b. Sehen
385, 491 (Lit); Theorie 492 (Lit);
Dampfglühlichtbrenner 507 (Lit);
s. auch Romocki & König.
Kontinental-Gasgesellschaft, Deutsche,
Selaslicht 304; — Meteor s. Meteor.
Koppen, Hilfsapparat: franz. Pat.
310589 S. 602.
Kornfeld, Russium: belg. Pat. 111201
S. 540, — schwed. Pat 7061 8. 586.
Kortwich, Glühkörper: engl. Pat v. J.
1896 Nr. 2000 S. 556, — franz. Pat
255264 8. 569, — itaL Pat Vol. 83,
n. 475 S. 577; — öst Pat. 47/2215
S. 588.
Kosmann, Kosmium u. Neokosmium:
belg. Pat 123468 8. 542, — franz.
Pat. 258948 8. 570; Thorerde-Dar-
stellung: belg. Pat. 128691 S. 542.
Köttgen, Theorie 492 (Lit).
Kramme, Brenner f. Gasglühlicht 247,
474 (Lit); Patentprozeß 840.
Krau er, Flachglaszylinder: öst Pat
44/6056 S. 266 Fußn. ; Gasglühlicht-
zylinder: belg. Pat 111669 S. 272.
Krebs, Theorie 493 (Lit)
Krieger. Brenner f. Gasglühlicht 508
(Lit).
Kries, Vorgang beim Sehen 491 (Lit).
Kroll, Brenner f. Gasglühlicht 247;
Glühkörper 840 Fußn., — öst Pat
45/5171 S. 582, — ung. Pat v. J.
41
642
Autorenregister
1895 v. 12. Febr. 8. 590; Imprffg-
nierflüauigkeit: engl. Pat v. J. 1895
Nr. 2732 8. 554, — franz. Pat. 244954
8. 568, — ital. Pat Vol. 78, n. 247
8. 577; Patentprozeß 840; s. auch
Meteor.
Krone, Theorie 491 (Lit).
Krug s. Tumlirz & Krug.
Krüger, Apparat z. Veraschen d. Glüh-
körper 127, — D. R. P 79239 S. 597;
Gasbeleuchtung 466 (Lit); Gasglüh-
licht 471 (Lit), 472 (Lit); Glüh-
körper 471 (Lit), — D. R. P. 90635
8. 525; Lichtfarbe d. Auer-Lichtes
388; Preßgasbehandlung: D. R. P.
77384 8. 133; Versteifnngsringe f.
Glühkörper: D. R. P. 89030 S. 524.
Krüss, Ökonomie d. Gasglühlichtes 378
Foßn.; Cerofirm-Glühkörper 56.
Küchler s. Schumann & Küchler.
Kuhn, vergleichende Ökonomie 466
(Lit).
Kurlbaum, Theorie 491 (Lit.), 493 (Lit),
497 (Lit); 8. auch Holborn & Kurl-
baum u. Rubens & Kurlbaum.
Lacarriere, Brenner f. Gasglühlicht 259,
260, 506 (Lit); Laterne f. Straßen-
beleuchtung (Friedrichstr.) 240.
Lacombe, Ökonomie d. Straßenbeleuch-
tung 468 (Lit).
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Ladureau, Russium-Glühkörper: belg.
Pat 112930 S. 540, — franz. Pat
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Laitte, de, Metallglüh körper: belg. Pat
155604 8. 546, — franz. Pat 280808
8. 572, — dass. 330670 S. 576.
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(Lit).
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Nr. 16643 S. 238.
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508 (Lit).
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352, 356, 358.
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511 (Lit).
Landtshere, de, Ramie 106.
Lange, Gasglühlicht 471 (Lit).
Langhans, GlühkÖrper 487 (Lit.), —
belg. Pat. 107120 S. 539, — dass.
121 728 S. 541, — dass. 146945 S. 545,
— dftn. Pat. 1329 u. 1363 8. 547, —
dass. 1382 8. 548, — D. EL P. 87 731
S. 523, - dass. 89813 S. 524, —
dass. 90246 S. 525, — dass. 105172
S. 527, — dass. 115068 u. 120312
8. 528, — dass. 135611 S. 531, —
dass. 137755 8.532,— dass. 148405
8.533, engl. Pat v. J. 1893 Nr. 22396
8. 552, — dass. v. J. 1895 Nr. 23137
S. 555, — dass. 24546 S. 556, —
dass. v. J. 1898 Nr. 13899 S. 561,
— dass. v. J. 1899 Nr. 12950 S. 564,
— dass. v. J. 1902 Nr. 9412 S. 566,
— franz. Pat 293183 S. 574, —
dass. 298899 S. 574, — öst Pat
45/1130 8. 581, — schwed. Pat. 6291
S. 586, — ung. Pat v. J. 1896 v.
3. Juni 8. 590; Metallglühkörper:
Schweiz. Pat 9140 S. 588; vanadin-
haltige Glühkörper: belg. Pat 125610
S. 542, — D. K. P. 92021 S. 525,
— eugl. Pat v. J. 1896 Nr. 14845*
8. 557, — dass. v. J. 1897 Nr. 501
8. 559, — ital. Pat 41 668 S. 577,
— dass. VoL 88, n. 462 S. 577, —
norw. Pat 5725 S. 579, — öst Pat
47/377 u. 48/2909 8. 583, — port.
Pat 2:280 S. 584, qu. Pat 3718
8. 285, — ung. Pat v. 1897 v.
30. Mai S. 590.
Langhoff, Gasglühlichtlaterne 471 (Lit).
Langley, Energie Verteilung im Spek-
trum 489 (Lit).
Lanneau, Brenner f. Grasglühlicht 507
(Lit).
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256631 S. 570.
Lebedew, Theorie 25, 497 (Lit).
Lebon, Gaserzeugung 10 Fußn.
Le Chatelier s. Ghatelier.
Lecomte, Brenner f. Gasglühlicht 260,
501 (Lit); Preßgasglühlicht478 (Lit),
479 (Lit); s. auch Luchaire & Le-
comte.
Lederer, Glühkörperkopf: am. Pat
622960 S. 588.
Lefevre, Acetylen 468 (Lit).
Leger, Ramie 105.
Lehmann, Glühkörper: franz. Pat
253624 S. 569; Theorie 493 (Lit).
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Roßhaaren: engl. Pat v. J. 1900
Nr. 17 759 u. 20461 S. 565.
Leicester, Flamme 461 (Lit).
Lemberg s. Jaspisstein & Lemberg.
Lenz, Imprägnierflüssigkeit: engl, rat
Autorenregister
643
v. J. 1898 Nr. 20740 S. 561; Lucas-
lampe 294.
Lepinay, de, Farbe d. Lichtes 388.
Lervais, Ramie 104.
Lery, de, Abbrenn Vorrichtung: D.R.P.
185821 S. 599; Glühkörper: am.
Pat. 676954 S. 538, — belg. Pat.
128486 S.543, — dass. 151 182 S. 546,
— engl. Pat v. J. 1897 Nr. 9940
S. 559, — franz. Pat. 267252 S. 571,
— dass. 283045 S. 572, — dass.
302296S.575; Glühkörperanordnung:
D. R. P. 114746 S. 528, — engl.
Pat. v. J. 1897 Nr. 7920 S. 559, —
dass. v. J. 1898 Nr. 2365 S. 561, —
dass. 24040, S. 562, — dass. v.
J. 1899, Nr. 10705 S. 563, — dass.
12150 S. 564, — qu. Pat 4694
S. 585; Kollodium verfahren : belg.
Pat. 120828 S. 541, — dass. engl
Pat. v. J. 1897 Nr. 26881 u. D.R.P.
111387 S. 162, — engl. Pat v. J.
1896 Nr. 7429 S. 557.
Lery de & Richardson, Befestigung d.
Glühkörper: engl. Pat v. J. 1900
Nr. 5821 S. 238.
Levy, Abbrennen d. Glühkörper 518
(Lit), — D. R. P. 135610 S. 600.
Lewes, Brenner f. Gasglühlicht 500
(Lit); Flamme 202; Flammen tempe-
ratur d. Wassergases 204; Gasbe-
leuchtung 467 (Lit), 468 (Lit); Gas-
glühlicht 475 (Lit), 476 (Lit), 498
(Lit); Glühkörper 486 (Lit); Halt-
barkeit d. Glühkörper aus künst-
licher Seide 163; Heizwert d. Gases
168 Fußn., 206; Karburieren d. Gases
460 (Lit); Kohlenoxydgehalt d. Ver-
brennungsprodukte d. Gases 890;
konoYdischer Einsatzkörper: engl.
Pat v. J. 1882, Nr. 1403 S. 242
Fußn.; Molekularyeränderungd. Glüh-
masse 73, 262; Ökonomie d. Denay-
rouze-Brenners 256, — d. Wasser-
gasbrenners 261; Theorie 212, 214,
215, 223, 229, 230, 281, 499 (Lit);
reines Thoroxyd 76 Fußn.
Lewis, Platin-Glühkörper: D. R. P.
21323 u. 18166 S. 30.
Lewitzki, Brenner f. Gasglühlicht:
D. R. P. 100885 S. 593.
Leybpld, Ökonomie d. Gasglühlichtes
878 Fußn.
Lieben 80.
Liebenthal, Lichtabnahme d. Glüh-
körper 486 (Lit), 487 (Lit); Qualität
d. Gases 165 Fußn.
Liebetanz, Acetylenlicht 68 Fußn. 468
(Lit); Beleuchtungsarten 466 (Lit);
Beleuchtung d. Pariser Ausstellung
466 (Lit).
Lincoln, Glühkörper: am. Pat 619599
S. 537.
Lindheim & Co., Finanzierung d. Auer-
patente 362.
Linnemann, Brenner f. Zirkonlicht 21 ;
Glühkörper aus Zirkonerde 20.
Lippitt, Befestigung d. Glühkörper:
am. Pat 746689 S. 237.
Lippit & Whitcombe, Befestigung d.
Glühkörper: am. Pat. 746536 S. 287.
Lister, Befestigung d. Glühkörper: am.
Pat 738215 S. 237.
Lister.Redington & Sui vely, Befestigung
d. Glühkörper: franz. Pat. 884745
S. 238.
Little, Glühzylinder: engl. Pat v. J.
1896 Nr. 1521 S. 556.
Loebuhr s. Moermann-Loebuhr.
Lohrmann, Ramie 106.
Löhrs s. Mohr & Löhrs.
Longbottem, Luftgas 16.
Loo8, Geschichte d. Gasglühlichtes 480
(Lit.); Glühkörper: öst. Pat 46/4493
S. 582.
Lorentz, Preßgasgebläse 144, 510 (Lit);
Überdruckventil 148; Abb. XIX.
Löser, Brenner f. Gasglühlicht 501 (Lit.).
Lothammer & Berouz, Glühkörper:
belg. Pat 119827 S. 541.
Love, Befestigung d. Glühkörper:
engl. Pat. v. J. 1895, Nr. 22 754 S. 237;
Theorie 495 (Lit).
Löwenberg, Gasglühlicht 473 (Lit);
Glühkörper: engl. Pat y. J. 1896
Nr. 21 267 S. 558.
Löwy, Brenner f. Gasglühlicht 505
(Lit).
Lübbert & Bräutigam, Verbrennungs-
produkte d. Gasglühlichtes 472 (Lit).
Lubef, Cerofiumglühkörper 56; Glüh-
körper 486 (Lit).
Lucas, Lucaslampe 64, — D. R.P.
138210 S. 295; Meteorbrenner 500
(Lit); Petroleumglühlichtlampe 53
Fußn., 333.
Luchaire, Verpackung d. Glühkörper:
franz. Pat. 331 505 S. 158.
Luchaire &Lecomte, Glühkörper: franz.
Pat 386775 8. 576.
Ludwig, Acetylenbeleuchtung469(Lit).
41»
644
Autorenregister
Lummer, Beleuchtungswesen 498 (Lit.) ;
Blondlot-Strahlen 238, 498 (Lit);
bolometrische Untersuchung 491
(Lit), 497 (Lit); Ökonomie d. ver-
schiedenen Beleuchtungsarten 872,
376, 467 (Lit); Photometer 490 (Lit.),
491 (Lit); Theorie 221, 490 (Lit),
493 (Lit), 496 (Lit), 497 (Lit);
schwarze Körper 491 (Lit), 495 (Lit);
schwarze Strahlung 496 (Lit), 497
(Lit).
Lunge, Beleuchtungswesen 464 (Lit).
Lungren, Gasglühlichtlampe 471 (Lit);
Glühkörper: am. Pat. 365832 u.
367 584 S. 26, 27, 534, — dass. 439 882
8. 535, — engl. Pat v. J. 1890
Nr. 17674 8. 551, — dass. v. J. 1894
Nr. 16925 S. 553; Material f. Glüh-
körper 28.
Lux, Beleuchtungswesen 460 (Lit),
462 (Lit); Lucaslampe 297, 480 (Lit),
482 (Lit); Luftzufuhr im Brenner
. 250; Glühkörper: D. R. P. 119241
S. 525.
Mace, Glühkörper: am. Pat 575358
S. 537.
Mackean, Imprfignierflüasigkeit: engl.
Pat v. J. 1896 Nr. 3681 8. 557.
Mackean & Walker, Hilfsapparat: am.
Pat 712821 8. 6Ö1.
Mactear, Glühkörper: engl. Pat. v. J.
1889 Nr. 4124 8. 551.
Magnin s. Missire.
Mahler, künstliche Fäden: am. Pat
588685 S. 537.
Mairesse, Ramie 104.
Maisch, Glühkörper: franz. Pat 337371
S. 576.
Malartie, de, Ramie 104.
Manin, de, Glühkörper: engl. Pat v. J.
1897 Nr. 80112 S. 560, — dass. v. J.
1898 Nr. 5817 S. 561.
Mann s. Alexander, Payne & Mann.
Mann es mann, Brenner f. Gasglühlicht:
D.R.P. 122657 S.595; Gasglühlicht
482 (Lit) ; Gasglühlichtlampe : D. R. P.
126135 S.595, — dass. 130351 S.596.
Marc s. Baur & Marc.
Mare, de, Brenner 85, 86, 260, 500 (Lit);
kollodinierte Glühkörper: — dän.
Pat. 425 S.547, •— engl.Pat v. J.1895
Nr. 7481 S. 86, 154, 554, — franz.
Pat 285288 8. 567, — Schweiz. Pat.
9199 8. 588; Kollodiumverfahren:
belg. Pat 110154 8.540, — engl.
Pat v. J. 1894 Nr. 10606 S. 553,
— öst Pat. 45/4460 S. 582, — port
Pat 1:945 8. 584, — schwed. Pat
6263 S. 586.
Marechal, Beleuchtung in Paris 49
Fußn., 462 (Lit), 478 (Lit); Hydro-
oxygengas 20; s. auch Tessie du
Motay.
Markwald, Befestigung d. Glühkörper:
Schweiz. Pat. 12038 S. 238; Patent-
prozeß 347, 858.
Marsh, Gasglüh lichtlaterne 483 (Lit).
Marshall, Selasbeleuchtung 483 (Lit);
Stoßfänger: franz. Pat. 326146 S.406.
Marti s. Weber-Marti.
Martin, Ramie 105.
Martini, Befestigung d. Glühkörper:
belg. Pat 117950 S. 237, — engl.
Pat v. J. 1895 Nr. 19528 S. 287;
Glühkörper: engl. Pat v. J. 1898
Nr. 26202 8. 562; Härten d. Glüh-
körper: belg. Pat 117950 S. 601,
— D.R. P. 132069 8. 599, — engl.
Pat v. J. 1895 Nr. 19528 S. 601;
Zünder f. Gasglühlicht 422, 423.
Martini & Co., Brenner f. Gasglühlicht
247.
Mas, de, Ramie 104.
Mason, Brenner f. Gasglühlicht: D. R. P.
96084 8. 592; Verpackung d. Glüh-
körper: am. Pat. 616548 8. 158.
Mathieu & Scheftel, Glühkörper: belg.
Pat. 106450 S. 546; s. Scheftel.
Matschoss, erste Gasanstalt d. Konti-
nents 468 (Lit).
Matsumoto s. Cbikashrigä.
Mauclere, Gasglühlicht f. Eisenbahn-
wagen 66.
Mayer, Lichtstarke d. Petroleumflamme
460 (Lit).
Medhurst s. Chandor.
Mehlhausen, Beleuchtungswesen 459
(Lit).
Meidinger, Beleuchtungswesen 468
(Lit).
Meissner, Brenner f. Gasglühlicht 505
(Lit), — D.R. P. 135608 S. 596.
Memmo, Acetylen 468 (Lit).
Mengers s. Franke, Hurwitz & Mengers.
Merle, Verwendung d. seltenen Erden
f. Gasglühlicht 476 (Lit).
Mersch, Glühkörper: belg. Pat 127098
S. 543, — dass. 135919 8. 544.
Mesch, Befestigung d. Glühkörper: öst
Pat 47/8968 S. 238.
Metallwarenfabrik, Vereinigte, Brenner
Autorenregister
645
f. Gasglüh Hebt: D. R. P. 123589 u.
125366 S. 595.
Meteor, Continental Gasglühlicht Ge-
sellschaft, Brenner f. Gasglühlicht
247; Glühkörper: belg. Pat 119322
S. 541, — Schweiz. Pat. 11876
8. 588; Imprägnierflüssigkeit: Ost
Pat. 46/825 8. 582; Petroleum-Glüh-
lichtlaxnpe 53 Fußn.; Patentprozeß
841; s. auch Kroll.
Metzger, Gasdruckregler: am. Pat.
726962 S. 410; Gasglühlicht- Straßen-
beleuchtung 476 (Lit).
Mewes, Abbrennvorrichtung 514 (Lit.);
Gasglühlicht 483 (Lit); Theorie 494
(Lit).
Mewes & Scharf berg, Theorie 499 (Lit).
Meyer, Befestigung d. Glühkörper:
D.R.P. 145572 u. 218480 S. 237;
Beleuchtungsarten 482 (Lit); Gas-
glühlicht 476 (Lit), 484 (Lit); Glüh-
körper: belg. Pat 125976 S. 543,
— D.R. P. 128917 S. 530, — engl.
Pat v. J. 1897 Nr. 8759 S. 539, —
franz. Pat 305796 S. 575, — ital.
Pat Vol. 89, n. 192 S. 578, — Schweiz.
Pat. 14878 8.589; Lichtfarbe 459
(Lit); verstärkter Glühkörper: engl.
Pat v. J. 1900 Nr. 19859 S. 565.
Meyer, Cervenka & Berat, Brenner f.
In vert-Gasglü blicht: D. R. P 118322
S. 595; Glühkörper: D.R.P. 121842
S. 529.
Meyer & Co., Imprägnierflüssigkeit:
engl. Pat. v. J. 1896 Nr. 15500
S. 558; s. auch Kohl & Meyer.
Michaud & Müyls, Glühkörper: franz.
Pat 322232 S. 575.
Michelsen, Theorie 489 (Lit), 495 (Lit.).
Michotte, Ramie 106.
Milbert, Zündapparate: D. R. P. 146811
S. 489.
Miller, Brennerzubehörteile 509 (Lit);
Innenbeleuchtung 498 (Lit).
Miliy, de, Kerzenfabrikation 5.
Minckeler, Gasbeleuchtung 11.
Mine, Gasglühlicht-Straßenbeleuchtung
478 (Lit.).
Missire, Glühkörper: belg. Pat. 1 42 107
S. 545, — engl. Pat v. J. 1898
Nr. 26221 S. 562.
Mittmann, Hilfeapparat: belg. Pat.
161509 u. 165238 S. 601;. 8. auch
Wolf & Mittmann.
Moeller, Befestigung d. Glühkörper:
engl. Pat v. J. 1895 Nr. 4129 S. 237;
Glühkörper: am. Pat 606224 S. 587,
— engl. Pat. v. J. 1893 Nr. 124
S. 45, 359, 552, — dass. v. J. 1895
Nr. 2224 S. 554.
Moermann-Loebuhr, Ramie 104, 105.
Mohr, Befestigung d. Glühkörper: belg.
Pat 128887 S. 237, — norw. Pat.
6388 S. 288, — öst. Pat 48/322
3. 238, — schwed. Pat. 8793 u. 8947
S. 238, — Schweiz. Pat 14831 S. 288;
Spiritusbeleuchtung 485 (Lit).
Mohr & Löhrs, Glühkörperträger 510
(Lit).
Moll, Ligroin-Glühlicht 470 (Lit).
Moll & Palmer, Glühkörper: belg. Pat
126150 S. 548, — engl. Pat v. J.
1896 Nr. 26784 S. 558, — franz. Pat
265501 S. 571.
Mollberg, Selaslicht 480 (Lit), 512 (Lit).
Möller s. Moeller.
Molnar, Zylinder f. Gasglühlicht: öst
Pat. 48/3650 S. 272.
Mond, Heizgas 205.
Mondos, Glühkörper: franz. Pat. 256 163
u. 256164 S. 569, — dass. 256198
S. 570.
Moore, Gasdruckregler: am. Pat.
740163 S. 410.
Moran, Befestigung d. Glühkörper:
am. Pat 692692 S. 237.
Moreau, Brenner f. Gasglühlicht 508
(Lit); Glühkörper: am. Pat 387099,
392 129 u. 892163 S.534; Ramie 106.
Moreau & Rende, Glühkörper: belg.
Pat 145862 S. 545.
Morgenstern, Beleuchtungswesen 460
(Lit.).
Morris, Preßgasglühlicht 482 (Lit).
Morse s. Wiederhold & Morse.
Morton, Beleuchtungswesen 464 (Lit).
Moscheies, Glühkörper: am. Pat 575261
u. 575 262 S. 587; Theorie 215, 493
(Lit).
Motay s. Tessie du Motay.
Mouchel, Ramie 105.
Moulins, Ramie 106.
Muchall, Gasglühlicht Straßenbeleuch-
tung 472 (Lit), 478 (Lit); Jenaer
Glaszylinder 267; Löffelzündung 412.
Mueller s. White & Mueller u. auch
Müller.
Müller, röm. Öllampe 2 Abb. XIX; Ab-
nahme d. Leuchtkraft d. Glühkörper
58; Hilfsapparat: dän. Pat. 5162
S. 601; Jenaer Zylinder 510 (Lit);
Kalklicht-Glühkörper: engl. Pat. v.J.
646
^utorenregister
1879 Nr. 3719 S. 549 ; Verflüchtigung
d. Metalloxyde im Glühkörper 192;
Zünden d. Gasglühlichtes 509 (Lit).
Müller & Bonnet, Maschine z. Her-
stellung v. Glühkörpern: am. Pat
739099 S. 601, — belg. Pat. 153346
u. 159373 8.601, — D.R.P. 127108
S. 599, — dass. 140539 S. 600, —
franz. Pat. 800627 S. 602, — norw.
Pat. 10187 u. 10961 S. 602, — port.
Pat 2:589 S. 602, — schwed. Pat.
14039 u. 15569 S. 602; s. auch
Hentze & Müller.
Muracka, Theorie 492 (Lit).
Murdocb, Gasfabrikation 9, 10.
Muroe, Beleuchtungswesen 498 (Lit.).
Murray & Hoover, Befestigung d. Glüh-
körper: am. Pat. 708383 §.237; s.
auch Hooker & Murray.
Muthmann, Theorie 222, 223, 486 (Lit).
Müyls s. Michaud & Müyls.
Nagel, Gasglühlicht 475 (Lit).
Nasmyth 10 Fußn., Preßgaßglühlicht
482 (Lit).
Naud, Gasglühlichtzylinder: franz. Pat
309 716 S. 272.
Nauheim & Garharz, Befestigung d.
Glühkörper: franz. Pat. 327 643 S.238.
Naumann, Flammentemperatur 18 Fußn.
Nebel, Einfluß d. Zylinders auf Licht-
stärke u. Verbrauch 460 (Lit.).
Negiscb, Befestigung d. Glühkörper:
D.R.P. 105156 S. 237.
Neroby, Kollodinierlösung: am. Pat
646232 S. 154.
Nernst, Beleuchtungswesen 464 (Lit);
elektische Lampe 383 ; Theorie 221
bis 223, 226, 229, 231, 495 (Lit).
Nicati, Farbe d. Lichtes 388.
Nichols, Acetylenlicht 465 (Lit.), 495
(Lit); Kalklicht 19 Fußn.; Zirkon-
licht 24.
Nichols & Red man, Befestigung d. Glüh-
körper: belg. Pat 117120 S. 237.
Nicholls, Imprftgnierflüssigkeit; engl.
Pat v. J. 1896 Nr. 4000 u. 9244
S. 557, — dass. 16 966 S. 558.
Nicolle, Glühkörper: franz. Pat 276260
S. 572; Ramie 104.
Niegisch, Glühkörperträger: D. R. P.
105156 S. 598.
Nielsen, Glühkörper: dän. Pat 3415 u.
4278 S. 548, — D. R. P. 127 596
S. 529, — engl. Pat v. J. 1900
Nr. 2672 S. 564, — dass. 9785
S. 565, — franz. Pat 297065 S. 574.
Niemann, Befestigung d. Glühkörper:
engl. Pat. v. J. 1901 Nr. 2508 S. 238,
— franz. Pat. 808 560 S. 238.
Nilson, Patentprozeß 347.
Nordmann, Befestigung d. Glühkörper:
belg. Pat 152820 S. 237, — D. R. P.
111389 S. 237; Gasglühlicht 471
(Lit); Glühkörper: belg. Pat 138492
S. 544, — dass. 162817 S. 546. —
norw. Pat 7694 S. 580, — schwed.
Pat. 15574 S. 587; Veraschen d.
Glühkörper: belg. Pat 145 134 S. 545,
— dän. Pat 8518 8. 548, — D. R. P.
113813 S. 599, — engl. Pat v. J.
1899 Nr. 18800 S. 564, — dass. v. J.
1902 Nr. 9389 S. 602, — franz. Pat
298076 S. 574; s. auch Ristau (Nord-
mann).
Norton, Glühkörper: am. Pat. 389588
! S. 534.
Nowak, Zündpillen: D.R.P. 113861
S. 417, 418.
Nürnberg, Sauerstoff-Leuchtgasgemisch
339.
Nußbaum, Innenbeleuchtung 468 (Lit).
/
Oberfeld & Co., Intensivbrenner 503
(Lit).
Oberle, Glühkörper: franz. Pat 256155
S. 569; Kollodium verfahren : engl.
Pat v. J. 1896 Nr. 12056 S. 557.
Ochoa, Ramie 106.
Oechelhäuser, Beleuchtungswesen 464
(Lit.); Einfluß d. Gasqualität auf d.
Lichtstärke 201, 202; Gasglühlicht
464 (Lit), 471 (Lit), 472 (Lit); Gas
als Heiz-, Kraft- u. Lichtquelle 461
(Lit), 464 (Lit.)^, Glühfläche d. Glüh-
körpers 389; Ökonomie d. Beleuch-
tungsarten 376, — d. Gasglühlichtes
56, — d. Kernbrenners 259.
Oehlmann, Brenner f. Gasglühlicht:
D.R.P. 92999 S. 592 u.* 101334
S. 593; Gasglühlichtlampe 501 (Lit).
Oerdingen, Glühkörper: belg. Pat
139 767 S. 544.
Offenberg, Ankergewebe f. Glühkörper
488 (Lit), — belg. Pat 165723 S.547,
— dän. Pat 6087 S. 548, — D. R. P.
189166 S. 532, — franz. Pat. 324377
S. 576, — Schweiz. Pat 27099 S. 589.
Ohlhaver, Glühkörper: am. Pat 608473
S. 537.
Autorenregister
647
Ohlsen, Ramie 106.
Oldenbourg XIX.
Ollendorf, Hilfsapparat: belg. Pat.
117694 S. 601, — Schweiz. Pat.
11088 S. 602; s. auch Landsberg &
Ollendorf.
Onslaw, Preßgasglühlicht 479 (Lit),
483 (Lit).
Oppenheim , ätherfreier Tauchlack.
D.R.P. 158758 S. 155.
Osthues, Wassergas 459 (Lit).
Ottenbruch, Glühkörper: franz. Pat.
271735 S. 571.
Paget, Glühkörper: am. Pat. 401 898 u.
401899 8.535, — belg. Pat. 74659
S. 539.
Paget &K in tu er, Glühkörper: engl. Pat
y. J. 1889 Nr. 6805 S. 551.
Palaz. vergleichende Ökonomie 876.
Palazzi, Abbrenn Vorrichtung 513 (Lit).
Palmer s. Moll & Palmer.
Pascal s. Badon-Pascal.
Paschen, Theorie 492 (Lit), 494 (Lit),
495 (Lit).
Passavant, de, Beleuchtungswesen 484
(Lit.).
Paul, Saint, Beleuchtungswesen 468
(Lit); Brenner f. Gasglühlicht 502
(Lit).
Pavne s. Alezander, Pavne & Mann.
Pelet & Jomini, Flamme 468 (Lit.).
Pelletreau, Gasglühlicht 483 (Lit).
Pendylton, Gasbeleuchtung 468 (Lit),
483 (Lit.).
Penney, Puchmüller & Hill, Glühkörper :
port Pat. 2 : 769 S. 585.
Pepin, Ramie 104.
Perl & Co., Zündung durch Platinmohr :
D.R.P. 104085 S. 417, 421, 422.
Perl & v. Vietinghoff-Scheel, Gasselbst-
zünder: D.R.P. 101210 8.421.
Perlich, Brenner f. Gasglühlicht 503
(Lit); Regulierdüse 504 (Lit); s. auch
Beese & Perlich.
Perrotin, Theorie 495 (Lit.).
Perroux, Glühkörper : franz. Pat 285 504
S. 567.
Peters, selbstzündender Glühkörper:
franz. Pat 328 844 S. 420.
Petroleum-Glühlicht- A.-G.,Glühkörper:
öst Pat 49/1974 S. 584.
Pettenkofer, Gasanstalt 11.
Pettinelli, Theorie 491 (Lit).
Pfeiffer, Gas als Leucht-, Heiz- u.
Kraftquelle 462 (Lit); Glühkörper-
fabrikation 488 (Lit); Heizgas 460
(Lit); Imprägnieren d. Rohstrümpfe
118.
Pflücke s. Hahn & Pflücke.
Philippsthal, Glühkörper: D.R.P. 1 1 7047
S. 522.
Phlor- Glühlicht- Gesellschaft, Glüh-
körper: franz. Pat 808486 S. 575; s.
auch Flor.
Physikalisch Technische-Reichsanstalt,
Hefnerlampe 490(Lit.); Ökonomie d.
Cerofirmglühkörper 57 Fußn., — d.
Eliteglühkörpers 58 Fußn., — d.
Gasglühlichtes 878 Fußn.
Piekering,photometrischeUntorsuchung
459 (Lit).
Piequet, Ökonomie d. verschiedenen
Beleuchtungsarten 476 (Lit).
Pierre, Acetylen 468 (Lit).
Pintsch, Auerlicht 41, 43, 471 (Lit);
Befestigung d. Glühkörper: D.R.P.
80848 S. 237, — öst Pat 41/756 u.
44/3012 8. 238; Brenner f. Gasglüh-
licht 242, 243, 291 (Starklicht), —
D.R.P. 43991 S. 585; Fahnehjelm-
sches System 88 Fußn. ; Finanzierung
d. Auerpatente 362.
Place, Befestigung d. Glühkörper: engl.
Pat. v. J. 1900 Nr. 8995 S. 288.
Plaissetty, Befestigung d. Glühkörper:
dfin. Pat 3235 8. 237, — norw. Pat
8286 S. 288; Glühkörper aus künst-
licher Seide 161 - 164, 488 (Lit), 489
(Lit), — am. Pat 683981 S. 589, —
belg. Pat. 185150 u. 189906 S. 544, —
dass. 152588 u 159132 S. 546, —
dän. Pat 5859 S. 548, — D. R. P.
129013 S. 162, 530, — dass. 185534
S. 161, 531, — dass. 141244 S. 163
bis 165, 532, — engl. Pat. v. J. 1898
Nr. 3770 u. 26381 S. 561, — dass.
v. J. 1899 Nr. 63 S. 562, — dass. v.
J. 1900 Nr. 9088 S. 565, — franz.
Pat 273068 S. 571, — dass. 800698
S. 574, — - ital. Pat 45840 S. 577, —
dass. Vol. 102, n. 64 S. 578, — dass.
Vol. 110, n. 163 S. 578, — norw.
Pat 8405 S. 580, — port Pat. 2:994
S. 585, — russ. Pat 4808 S. 586, —
schwed.Pat 16 713 S. 587,— Schweiz.
Pat 15892 S. 589.
Plaissetty & Dervin, Glühkörper: franz.
Pat 252402 S. 569.
Planck, Theorie 495 (Lit), 498 (Lit).
Platt, Befestigung d. Glühkörper: engl.
Pat. v. J. 1902 Nr. 9155 S. 288.
648
Autorenregister
Plehn, Beleuchtungswesen 465 (Lit).
Podmore & Co., Preßgasglühlicht 480
(Lit), 509 (Lit).
Polack, Acetylen 468 (Lit).
Politsky & Agust, Brenner f. Gasglüh-
licht 508 (Lit).
Popp, Platinglühkörper: D.R.P. 23408
S. 80; Befestigung d. Glühkörper 284.
Prace, vergleichende Ökonomie 376.
Pratt, Brenner f. Gasglühlicht 509
(Lit); Gasdruckregler: am. Pat.
724612 S. 410.
Prausnitz, Innenbeleuchtung 478 (Lit);
s. auch Kermander & Prausnitz.
Prellier, Brenner f. Gasglühlicht 500
(Lit).
Prendergast & Slinack, Befestigung d.
Glühkörper: am. Pat. 697361 S. 287.
Pringsheim, schwarze Körper 493 (Lit.)
bis 495 (Lit), 497 (Lit); Theorie 221,
496 (Lit), 497 (Lit).
Profi; , de, Kollodinierlösung: belg.
Pat 123861 S. 154, 542, — franz.
Pat. 265650 S. 571.
Puchmüller, Imprägnierflüssigkeit: am.
Pat. 609702 S. 587, — belg. Pat
124611 S. 542, — engl. Pat v. J.
1896 Nr. 26167 S. 558, — dass. v.
J. 1897 Nr. 3811 S. 558, — ital. Pat
Vol. 85, n. 411 S.577; s. auch Penney,
Puchmüller & Hill.
Pudor, Beleuchtung d. Düsseldorfer
Ausstellung 467 (Lit).
Punchard, Brenner f. Gasglühlicht 508
(Lit).
Quatram, Befestigung d. Glühkörper:
am. Pat 690606 S. 237.
Quin qu et, Einführung d. Lampen-
zylinder 7 Fußn.
Baap, Selaslicht: D. R. P. 81 372 S. 299.
Radcliffe, Ramieglühkörper: engl. Pat.
v. J. 1900 Nr. 3323 S. 564.
Raddi, Gasglühlicht 473 (Lit).
Rahmer, Glühkörper: franz. Pat 303 182
S. 575.
Rahmlow, Brenner f. Gasglühlicht 247.
Rammoser, Glühkörper: engl. Pat v.
J. 1896 Nr. 29613 S. 559.
Rammoser & Gen., Härten d. Glüh-
körper: D. R.P. 128406 S. 599.
Rammoser & v. Haake, Glühkörper:
belg. Pat 125396 S. 542, — öst Pat
47/27 S. 588, — Schweiz. Pat 13829
S. 588.
Rammoser & Rohrs, selbstzündender
Glühkörper: öst Pat. 49/2185 S. 584,
— schwed. Pat 10946 S. 587.
Rasch, ökonomische Lichtquelle 465
(Lit); Nutzeffekt d. Beleuchtungs-
arten 872, Theorie 221.
Raupp, Brenner f. Gasglühlicht 508
(Lit), — D. R.P. 137905 S. 596.
Rauscher, Gasgl üblich tzy linder öst Pat.
48/5324 S. 272.
Rawson, Abbrennen d. Glühkörper:
am. Pat 407 963 S. 535, — engl. Pat.
v. J. 1886 Nr. 11161 S. 550; Kollo-
dinieren d. Glühkörper: am. Pat
407963 S. 42, 154, — D.R.P. 43012
S. 41.
Raynaud, Ramie 105.
Rech, Kugellicht 480 (Lit.).
Redfern, Glühkörper: engl. Pat v. J.
1894 Nr. 20093 S. 553.
Redington s. Lister, Redington & Sui-
vely.
Redman s. Nichols & Redman.
Redwood s. B o verton- Red wood.
Reeser, Imprfigniernussigkeit : engl. Pat.
v. J. 1895 Nr. 10129 S. 554.
Reeser & Co., Glühkörper: franz. Pat
300370 S. 574.
Regnault, Einfluß d. Farbe d. Lichtes
auf d. Augen 386.
Reichenbach, Theorie 498 (Lit).
Reischle, Gasbeleuchtung 468 (Lit).
Reitly s. Birch, Reitly & Cowman.
Renaud, Ramie 104.
Rende s. Moreau & Rende.
Renck, Vorteile d. Gasglühlichtes 384;
Beleuchtung d. Universität Halle 462
(Lit); Gasglühlicht 471 (Lit); 473
(Lit).
Repecaud s. Brünier & Repecaud.
Rhenania, selbstzündender Glühkörper:
franz. Pat 336 438 S. 420.
Richardt, Theorie 603.
Richardson, Glühkörper: am. Pat
592209 S. 537; Kollodium verfahren :
engl. Pat v. J. 1901 Nr. 6860 S. 566;
s. auch Lery, de, & Richardson.
Ricks, Spiritusglühlichtlampe 474 (Lit).
Ridder, de, Glühkörper: belg. Pat
150498 S. 545.
Riedinger, Holzgasanstalt 11; s. auch
Jansen & Riedinger.
. Riegermann, Gasglühlichtzylinder : belg.
] Pat. 114407 S. 272.
i Righi 25 Fußn.
I Riley, Gasglühlicht 475 (Lit.).
Autorenregister
649
Riatau (Nordmann), Glühkörperkopf:
D. R. P. 132094 S. 530, — dass.
137582 8. 581.
Roberts, Verpackung d. Glühkörper:
am. Pat 682735 8.158.
Robertson & Wallace, Imprägnier-
flüssigkeit: engl. Pat. v. J. 1895
Nr. 24078 8. 555.
Robin, Abbrennvorrichtung: am. Pat
718572 8. 601, — D.R.P. 147096 u.
150979 S. 600, — engl. Pat v. J. 1902
Nr. 10426 8. 602, — Schweiz. Pat
26982 S. 602; Befestigung d. Glüh-
körper: am. Pat. 696492 u. 696498
S. 237; Glühkörper: am. Pat. 718578
S. 589, — dän. Pat 6038 8. 548;
Schneidemaschine: am. Pat 709044
8. 158; Verpackung d. Glühkörper:
am. Pat. 746645 8. 159.
Robinson, Ausnutzung d. Leuchtflam-
menwärme 463 (Lit); Glühkörper
489 (lit); s. auch Kern, Ciamond
& Robinson.
Robyn, Metallglühkörper: belg. Pat.
155646 8. 546.
Rocca, Glühkörper: ital. Pat Vol. 80,
n. 399 S. 577.
Roche, de la, Glühkörper: belg. Pat.
110159 8. 540, — franz. Pat. 288720
8. 567, — Schweiz. Pat 8785 S. 588.
Roderick, Befestigung d. Glühkörper:
am. Pat. 681265 8.287.
Rodgers, Gasdruckregler: am. Pat
688988 8. 410.
Roethig, Befestigung d. Glühkörper:
belg. Pat 131 768 8. 237.
Rogers, Beleuchtungsarten 461 (Lit);
Verpackung d. Glühkörper: am. Pat
689519 8. 158 u. 159.
Rohrs, Brenner f. Glasglühlicht 502
(Lit).
Romocki & König, selbstzündender
Glühkörper: öst Pat. 46/8848 S. 420.
Römpler, Regulator f. Gasglühlicht 510
(Lit).
Rondat, Ramie 104.
Rose, Befestigung d. Glühkörper: engl.
Pat v. J. 1892 Nr. 18569 S. 238;
Hilfeapparat : engl. Pat v. J. 1901
Nr. 19954 S. 601.
Rosenberg, Bandseptbrenner 505 (Lit).
Rosenfeld, Gasselbstzünder 416, 419.
Rosenkranz, Theorie 494 (Lit).
Rosenthal, Glühkörper: D. R. P. 74758
S. 521.
Boss, Hohlffefiechtglühkörper 488 (Lit),
— D.R.P. 188223 S. 532.
Rosz, Glühkörper: belg. Pat 113481
8. 540.
Rothgiesser, Brenner f. Gasglühlicht:
D.R. P. 106266 8. 598; Düse f. Gas-
glühlicht 503 (Lit); Einfluß d. Schall-
u. elektrischen Schwingungen auf d.
Gasglühlicht 211; Gasglühlicht 479
(Lit.), 482 (Lit); Hydropreßgasver-
fahren 293, 479 (Lit), 511 (Lit), 512
(Lit).
Rotbstein, selbstzündender Glühkörper:
franz. Pat. 314190 8. 420.
Roumieu & Aubert, Befestigung d.
Glühkörper: franz. Pat 388 771 8. 288.
Rom, Ramie 106.
Rowan, Glühkörper 476 (Lit).
; Royer, Ramie 105, 106.
Royle, Ramie 104.
Rubens, Blondlot- Strahlen 282, 233;
Zirkonlicht 24.
Rubens & Kurlbaum, Theorie 497 (Lit).
Rüdorff, Photometer 489 (Lit).
Rund, Glühkörper: öst. Pat. 45/8287
8. 582.
Runge, gasselbsterzeugende Lampen
389 XTy
Rüssel, Einfluß d. Qualität d. Gases auf
d. Lichtstärke 202; Gasglühlicht-
lampe 483 (Lit); Leuchtkraft d.
Gases 204; Theorie 226, 498 (Lit).
Ruyter, de, Glühkörper: engl. Pat v.
J. 1896 Nr. 27269 8. 559, — öst Pat.
47/187 8. 583.
Saalfeld s. Horwitz & Saalfeld.
Sachs 389 Fußn.
Sachse, Brenner f. Gasglühlicht D.R.P.
115632 S. 594.
Sailler, Befestigung d. Glühkörper:
öst Pat 44/5871 8. 238.
Sainte-Claire Deville s. Deville.
Saint Paul s. Paul.
Sake s. Haseltine, Sake & Co.
Salomon, Ramie 104.
Salzenberg, Befestigung d. Glühkörper:
Schweiz. Pat 15006 S. 238; Glüh-
körper f. Preßgasglühlicht: belg. Pat.
130466 S. 543, — dän. Pat 2096
S. 548, — franz. Pat 270195 S. 571,
— ital. Pat. 45 788 8. 578, — norw.
Pat. 7279 S. 580, — öst. Pat. 48/8141
S. 588, — Schweiz. Pat. 15006 S. 589;
Kugellicht 68, 292, 479 (lit); Preß-
gasglühlicht 476 (Lit).
650
Autorenregister
Salzmann, Glühkörper f. Preßgas: öet.
Pat. 46/4125 8. 582; Patentprozeß 340.
Samtleben , Flammentemperatur 18
Fußn.; Karbarieren d. Leuchtgases
201; Theorie 222, 479 (Lit).
Saubennann, Glühkörper aus Asbest
86, 487 (Lit.), — D.R.P. 125998
S. 529, dass. 150065 u. 157811 S.588,
—engl. Pat v.J. 1901 Nr. 9551 S.566.
Saulmann, Glühkörper: öst. Pat. 48/4483
S. 588; s. auch Caro & Saulmann.
Sceps 81.
Schäfer, Gasbeleuchtung 463 (Lit),
465 (Lit); Gruppenbrenner 507 (Lit);
Ökonomie d. Gasglühlichtes 378 Fußn.
Schäffer & Walcker, Brenner f. Gas-
glühlicht 207.
Scharfberg s. Mewes & Scharfberg.
Scharrer, Mikroskopische Untersuchung
d. Glühkörper 487 (Lit).
Schauer, Glühkörper 487 (Lit.), —
D.R. P. 124884 S. 529.
Scheftel, Glühkörper: belg. Pat. 112261
S. 540. — franz. Pat 287876 S. 567;
s. auch Mathieu & Scheftel.
Scheithauer, Ölgasglühlicht 472 (Lit),
481 (Lit).
Schenk, Transportkästen f. Glühkörper:
belg. Pat. 181416 u. Schweiz, rat.
15242 S. 159, — franz. Pat. 270965
S. 602, — Schweiz. Pat 15084 S.602.
Schick, Gasdruckregler: am. Pat. 691 186
S. 410.
Schifner, Ramie 105, 106.
Schilling, Gasbeleuchtung 462 (Lit.),
468 (Lit); Gasglühlicht 472 (Lit),
478 (Lit), 488 (Lit), 508 (Lit.); In-
nenbeleuchtung 485 (Lit); Ökonomie
d. Beleuchtungsarten 41, 58, 376, —
d. Degeaglühkörpers 57 ; Speckstein-
brenner 499 (Lit)
Schlag, Brenner f. Gasglühlicht 247.
Schlitzky, Brenner f. Kalklicht 25.
Schlosser, Aufbewahrungsschränke f.
unabgebrannte Glühkörper 510 (Lit.).
Schlumberger & Sinibaldi, Glühkörper :
belg. Pat 106341 u. 106592 S. 539.
Schmid, Imprägnierflüssigkeit: engl.
Pat v. J. 1895 Nr. 18263 S. 555,—
dass. v. J. 1896 Nr 17 605 S. 558.
Schmidt Theorie 229, 231, 492 (Lit);
499 (Lit.); Wassergasglühlicht 485
(Lit).
Schmidt & Capitaine, Befestigung d.
Glühkörper: belg. Pat 130715 S. 237.
Schmidt & Haensch, Brenner f. Leucht-
gassaueretoff 28, — f. Zirkonliekt 23
Fußn.; Abb. XIX.
Schmitz, Spiritusglühlichtlampe 476
(Lit); Theorie 491 (Lit).
Schnabel, Gasglühlicht 478 (lit).
Schneider, Glühkörper: belg. Pat 105334
S. 539, — D.R. P. 72202 S. 522, —
öst Pat. 43/3591 S. 581, — Schweiz.
Pat 7848 S. 588; Keroslicht XIX
Schoder, Glühkörper: engl. Pat. v. J.
1897 Nr. 7830 S. 559.
Schodt, Greyson de, Brenner f. Gas-
glühlicht 259, 294, 383, 502 (Lit),
504(Lit), 506(Lit), — D.R.P. 113619
S. 594, — dass. 125893 S. 596; Glüh-
körper: 488 (Lit); Lochzylinder 271
Fuin.
Schollmeyer, Beleuchtungsarten 893 bis
897, 464 (Lit); Erfindung d. Zylin-
ders 7.
Scholtze, Acetylenbeleuchtung 469(Lit);
Abb. XIX.
Schömann, Solarbrenner 502 (Lit).
Schön, Kollodinierlösung: öst Pat
12028 S. 154.
Schopper, Brenner f. Gasglühlicht 504
(Lit), 506 (Lit); Gasglühlichtbeleuch-
tung 485 (Lit); Maschine z. Kopf-
nähen: D.R.P. 156947 S. 125.
Schoth, Platinglühkörper: D. R. P.
26 869 u. engl. Pat v. J. 1882 Nr. 5337
S. 31.
Schott, Gasglühlichtzylinder 510 (Lit),
511 (Lit), — öst. Pat 48/3752 S. 272,
510 (Lit); Lochzylinder 269, 271;
photometrische Messungen 273; Ver-
teilung d. Gasglühlichtes im Raum 481
(Lit).
Schott & Gen., Autositschirm 285;
Brenner f. Gasglühlicht: D. R. P.
104657 S. 593; Jenaer Glas 267;
Abb. XIX.
Schottmann, Glühkörper 487 (Lit), —
belg. Pat. 163197 S. 546, — D. R. P.
184851 S. 531, — engl. Pat. v. J. 1902
. Nr. 11280 S.566.
Schowigans 84 Fußn.
Schreyer , Gasglühlichtstraßenbeleuch-
tung 475 (Lit).
Schroedter, Brenner f. Gasglühlicht:
D.R.P. 95869 S. 592; Glühkörper:
norw. Pat 6195 S. 579.
Schubert, Beleuchtungswesen 493 (Lit).
Schuchardt 351.
! Schülke, Brenner f. Gasglühlicht: 377,
480 (Lit), 511 (Lit).
Autorenregister
651
Schulte im Hofe, Ramie 106.
Schultz, Knaudt & Co., Fafanehjelm-
scbes Glühlicht 83 Fußn.
Schultze, Grasglühlichtlampe 512 (Lit);
Glühkörper: Schweiz. Pat. 18080
S. 589; Imprägnierflüssigkeit: engl.
Pat v. J. 1901 Nr. 5352 S. 565.
Schulze, Befestigung d. Glühkörper:
öst. Pat. 48/12200 S. 238.
Schumann & Küchler, Brenner f.
Straßenbeleuchtung 499 (Lit.).
Schützenberger 85.
Schuyt, van den, Verpackung der Glüh-
körper: franz. Pat. 313208 S. 158.
Schwartze, Gas als Leucht- und Kraft-
stoff 462 (Lit); Innenbeleuchtung
477 (Lit).
Schweitzer, Glühkörperanordnung:
Schweiz. Pat 13934 S. 589; Reagens
161.
Scott, Befestigung d. Glühkörper: am.
Pat 688848 S. 237.
Scott-Snell, Preßgasglühlicht 466 (Lit),
481 (Lit); Stoßfänger: am. Pat
743573 S. 406.
Seabrook, Glühkörper: Qu. Pat. 3841
S. 585.
Seel, Brenner f. Gasglühlicht: D.R.P.
83686 S. 591.
Seemann s. Burkert & Seemann.
Seifert, Beleuchtungsapparate 459 (Lit).
Seiffermann, Kalklicht 25.
Seiler, Brennerdüse: D.R. P. 99762
S. 593.
Seitz, Befestigung d. Glühkörper am
Brennerkopf: D.R. P. 99493 S. 598.
Selas- Gesellschaft, Selaslichtapparat :
D. R. P. 89451, 105645 u. 117284
S. 299; — dass. 128595 u. 128597
S. 800, Abb. XVIII.
Seiden s. Ward & Seiden.
Sellow, Platinglühkörper 30.
Selten & Co., Finanzierung d. Auer-
patente 862.
Semler, Ramie 105.
Semmler & Bleyberg, Zündapparat
„Automat" 425.
Shapleigh 85.
Sbepardson, Beleuchtungswesen 468
(Lit.).
Kickel, Gasbeleuchtung 11.
Siderski, Spiritusglühlicht 323 Fußn.,
483 (Lit.).
Siegel, Befestigung d. Glühkörper: am.
Pat 781961 u. 731962 S. 237, 518
(Lit); Prozeß Preßgasbelrnndlung 183.
Siemens, Brenner für Gasglühlicht 247;
Einfluß d. elektrischen Lichtes auf
Pflanzen 892; Intensivbrenner 291;
Hilfsapparat: öst Pat. 44/2767 S. 602;
Regenerativlampe 79, 240, 289.
Siemens & Co., Glühkörper 840, 842
Fußn.
Siemens & Halske, Hefnerlampe 494
(Lit.).
Sieverts, Befestigung d. Glühkörper:
belg. Pat 127864 u. 142614 S. 287,
— engl. Pat. v. J. 1896 Nr. 20992
S. 237 , — norw. Pat. 5742 S. 238,
— öst Pat 47/12714 S.238, 510(Lit);
Befestigung d. Glühkörpers am Bren-
nerkopf: belg. Pat. 142614 S. 545, —
dän.Pat 2483 S.548,— D.R.P. 91083
S. 598, — dass. 103863 S. 598, —
norw. Pat. 5742 S. 57», — schwed.
Pat. 7956 S. 587; Brenner f. Gas-
glühlicht 480 (Lit), 506 (Lit.), 508
(Lit), — D.R.P. 118823 u. 118773
S. 480 (Lit), 594; Härten u. Formen
d. Glühkörper: D.R.P. 105255 S.599;
Hilfeapparate : am. Pat. 621 979 S. 601,
— belg. Pat. 136139 S. 601, — engl.
Pat v. J. 1898 Nr. 12356 S. 601,
— franz. Pat. 278476 S. 602, —
norw. Pat 7335 S. 602, — öst
Pat 48/475 S. 602, — port Pat
2:844 S. 602, — schwed. Pat. 9659
S. 602. — Schweiz. Pat 17298 S. 602;
verstärkter Glühkörper 486 (Lit.),
— can. Pat. 65611 S. 547, — D.R.P.
110818 S. 527, — engl. Pat v. J.
1898 Nr. 26254 S. 562, — franz. Pat
299667 S. 574, — ital. Pat. 48490
S. 578.
Silbermann, Gruppenbrenner 65 ; sieb-
loser Brenner 504 (Lit); Zünden d.
Gasglühlichtes 509 (Lit); s. auch
Bernstein & Silbcrm ann u. Wall-
mann & Silbermann.
Silver, Befestigung d. Glühkörpers:
engl. Pat. v. J. 1898 Nr. 5734 S. 288.
Simon & Eisler, Befestigung d. Glüh-
körper: am. Pat 718223 S. 287.
Simonet s. Baumeister & Simonet.
Sinibaldi s. Schlumberger & Sinibaldi.
Skriwan, Befestigung d. Glühkörper:
D. R. P. 99 289 S. 238, — franz. Pat
270502 S. 238, — öst. Pat. 47/3568
u. 48/12814 S. 238; Glühkörper: engl.
Pat v. J. 1898 Nr. 23287 S. 561,
— öst. Pat 46 964 S. 582, — dass.
49/1895 S. 584; Vorrichtung z. Sau-
652
Autorenregister
men d. Glühkörper: D. R. P. 92804
S. 598, — franz. Pat. 810388 S. 602.
Slaby, elektrische Zündung 446.
Slinack, Brenner f. Gasglühlicht 508
(Lit); s. auch Prendergast & Slinack.
Smith, Glühkörper: belg. Pat. 144501
S. 545, — engl. Pat. v. J. 1893
Nr. 5312 S. 552, — dass. v. J. 1896
Nr. 23933 S. 558, — dass. v. J. 1897
Nr. 29767 8.560.
Smithelk, Flamme 461 (Lit.), 468 (Lit),
491 (Lit), 493 (Lit); Smithellssche
Röhre 208.
Smits, Gasglüblicht 481 (Lit.).
Snow, Theorie 216.
Societa Anonima par l'incandescenza,
Glühkörper: ital. Pat v. 23. Febr.
u. 13. Oktbr. 1886 S. 577.
Societa Italiana, Glühkörper: ital. Pat.
Vol. 40, n. 415 S. 577.
Soci6t6 anonyme du bec Auer, Be-
festigung d. Glühkörper: port Pat.
1:127 S. 238; Finanzierung d. Auer-
patente 364; Glühkörper: port. Pat
1:761 S. 584, — dass. 2:665, 2:718
u. 2:950 S. 585; stoßsichere Auf-
hängung f. Gasglühlicht: franz. Pat.
268464 S. 406.
Soci6t6 anonyme alsassienne, Befesti-
gung des Glühkörpers, franz. Pat
309621 S. 238.
Soci6t6 anonyme Beige, Glühkörper:
belg. Pat. 102673 S.539; dass. 109 2B5
S. 540.
Socie'tö Beige, Glühkörper: belg. Pat.
114348 S. 540.
Soci6t£ francaise de Chaleur et Lu-
miere, Glühkörper: franz..Pat.309412
S. 575.
Societa generale des Allumeurs Böhm,
Verstärken d. Glühkörperkopfes:
franz. Pat. 808476 S. 575.
Societa generale d'incandescence par
le pe*trole, Befestigungd. Glühkörper:
belg. Pat. 188246 S. 237.
Soendrup & Co., Finanzierung d. Auer-
patente 362.
Söhren 85, 347 Fußn. ; Einfluß d.
Gasdruckes auf d. Lichtstärke 206,
207; Gasglühlicht 475 (Lit).
Sommerfeld, Brenner f. Gasglühlicht:
D.R. P. 86670 S. 591.
Somze,Platinglühkörper : D. R. P. 26 988
u. 27484 S. 28.
Somzey-Greyson 61, 500 (Lit.).
Spaulden, Wassergasglühlicht 473 (Lit).
Spengler, Kugellicht 484 (Lit),
Spinn & Sohn, Brenner f. Gasglühlicht:
D.R.P. 93542 S. 592; Gasglühlicht-
kerze 482 (Lit.); Abb. XIX.
Spour, Ramie 105.
Stadelmann s. Falk & Stadelmann.
Stallmeier, Brenner f. Gasglühlicht:
D. R.P. 96860 S. 592.
Stapfer, Acetylenbeleuchtung 4 68 (Lit);
Gasglühlicht 471 (Lit).
Stegmeyer & Co., Fernzündung 509
(Lit), 510 (Lit).
Steilberg, Millenniumbrenner: D. R. P.
149575 S. 307; Millenniumlicht 484
(Lit); s. auch Knapp & Steil berg.
Steinbach, Kieselsäurehaltige Glüh-
körper: belg. Pat 128871 S. 543, —
engl. Patent v. J. 1897 Nr. 14499
S. 560, — franz. Pat 267843 S. 571,
— ital. Pat Vol. 90, n. 105 S. 578,
— öst Pat, 47/4325 S. 583.
Stephan, Glühkörper: engl. Pat v. J.
1880 Nr. 1038 u. 3681 S. 19 Fußn.,
549.
Sterling Company Ltd., Glühkörper:
belg. Pat. 122851 S. 542, — D.R. P.
97 784 8. 525, — franz. Pat. 257 295
u. 257 296 S. 570, — ital. Pat. Vol. 82,
n. 96 S. 577, — dass. Vol. 88, u. 20
S. 577, — öst. Pat. 46/2877 S. 582,
— dass. 46/8892 S. 582; Abbrennen
— d. Glühkörper: D.R.P96343S.598,
öst. Pat 47/1049 S. 602; Glühkörper-
gewebe: belg. Pat. 121944 S. 541;
Formen u. Härten d. Glühkörper:
belg. Pat. 121943 S. 541.
Sterling Light Co., Voelker, Glüh-
körper; can. Pat. 68 784 S. 547.
Stern, Ärogengas 469 (Lit); Glüh-
körper: russ. Pat 4437 S. 586.
Steuer, Brenner f. Gasglühlicht 247;
Glühkörper 841 Fußn., — belg. Pat
105 886 S. 539, — dass. 113945 S. 540,
— dän. Pat 105 S. 547, — engl. Pat
v. J. 1893 Nr. 13066 S. 552, — franz.
Pat. 231978 S. 567, — öst. Pat.
48/4949 u. 44/6174 S. 581, — schwed.
Pat. 5506 S. 586, — ung. Pat v. J.
1894 v. 17. Dezbr. S. 590; Patent-
prozeß 340.
Stevenson, vergleichende Ökonomie
463 (Lit).
Stewart, Beleuchtungswesen 462 (Lit);
Energie Verteilung im Spektrum d.
Acetylcnflamme 497 (Lit).
Stiens, Glühkörper: belg. Pat 120149
Autorenregiater
653
u. 121727 S. 541, — franz. Pat
254451 S.569; Imprägnierflüssigkeit:
engl. Pat. v. J. 1896 Nr. 1841 IS. 556,
— ital. Pat. Vol. 80, n. 263 S. 577,
— öst Pat 46/2825 S. 582.
Stobwasser, Brenner f. Grasglühlicht
247, 248, 474 (Lit), Glühkörper
71, 840 Fußn.; Patentprozeß 340;
stoßsichere Auf hänge Vorrichtung 514
(Lit).
Stoecklin, Glühkörper: franz. Pat.
287556 S. 573; selhstzündende Glüh-
körper: franz. Pat. 275906 S. 420, —
Schweiz. Pat 17292 S. 420.
Stokes, Flamme 461 (Lit).
Stott s. Firth, Bentham & Stott.
Strache, Wassergas 204, 462 (Lit).
Stransky, Glühkörper: öst Pat 44/6422
S. 581, — ung. Pat v. J. 1894 v.
14. Novbr. S. 590.
Stringfellow, Glühkörper: engl. Pat.
V. J. 1895 Nr. 10748 S. 554.
Strunk, Staubschutzvorrichtung f. Gas-
glühlichtbrenner 512 (Lit).
Stutley, Glühkörper: am. Pat. 494040
S. 536.
Stuttgarter, Glühstrumpfschützer 511
(Lit).
Sucker s. Borchardt & Sucker.
Sugg, Befestigung d. Glühkörper: engl.
Pat. v. J. 1899 Nr. 2172 S. 238, —
dass. v. J. 1900 Nr. 7847 u. 13147
S. 238, 518 (Lit); Brenner f. Gaa-
glühlicht 289, 377, 503 (Lit), 506
(Lit); Preßgasglühlicht 481 (Lit),
484 (Lit), 506 (Lit).
Sugg & Co. Ltd., Preßgasglühlicht in
London 61.
Suively s. Lister, Redington & Suively.
Süssmann, Abbrennen d. Glühkörper:
belg. Pat 140456 S. 544, franz. Pat.
285418 S. 573.
Süvern, künstliche Seide 161 Fußn.
Swinton, Theorie 218, 494 (Lit).
Symington, Glühkörper 487 (Lit).
Syssoyeff, Apparat z. Prüfen d. Glüh-
körper 487 (Lit); Gasbeleuchtung
464 (Lit); Glühkörper: franz. Pat.
317570 S. 575; Prüfen d. Glüh-
körper 169, 487 (Lit); s. auch Bunier,
Repecaud & Syssoyeff.
Talbot, Gasglühlichtbeleuchtung 35, 36.
Tatham, Heizgas 205.
Taussky, Glühkörper: öst Pat. 46/359
S. 582.
Taylor, Brenner f. Gasglühlicht 508
(Lit); Gasanstalt 1 1 ; Gasdruckregler:
am. Pat. 728783 S. 410; Imprägnier-
flüssigkeit: belg. Pat. 122783 S. 542,
— engl. Pat v. J. 1895 Nr. 1577
S. 554; Verstärk ungsfluid: engl. Pat.
y. J. 1895 Nr. 24505 S. 556.
Teichmüller 366.
Teller, Gasglühlicht 472 (Lit.).
Teodorowicz, ölgasglühlicht 473 (Lit).
Terrel, Befestigung d. Glühkörper:
engl. Pat v. J. 1895 Nr. 4324 S. 287;
Glühkörper: belg. Pat 166 698 S. 547,
— engl. Pat v. J. 1902 Nr. 11042
S. 566.
Terrel & Wakefield, Abbrennvorrich-
tung: D. R. P. 145581 S. 600.
Terzel, Glühkörper: D. R. P. 146095
S. 583.
Tessie du Motay, Brenner 27; Glüh-
körper: franz. Pat. 77619 S. 566;
Hydrooxygengas 20.
Tessier, Glühkörper: franz. Pat. 247 942
S. 568; Zirkonlicht 19, 20.
Teysson s. Lacombe & Teysson.
Theumer, v., s. Kohl, Bergl & Theumer.
Thiebaut Ramie 104.
Thiele, Theorie 222, 223,' 496 (Lit).
Thilbault, Ramie 104.
Thomas 509; Imprägnierflüssigkeit:
belg. Pat 107230 S. 540.
Thompson, Theorie 492 (Lit).
Thurnau, Brenner f. Gasglühlicht 509
(Lit.).
Tibbs, Befestigung d. Glühkörper:
am. Pat 699857 S. 237, — engl.
Pat v. J. 1902 Nr. 9878 S. 238.
Tiegs, Glühkörper: franz. Pat 242 489
S. 567, — lux. Pat 2152 S. 579, —
Schweiz. Pat. 9909 S. 588; Impräg-
nierflüssigkeit: belg. Pat 112470
S. 540, — engl. Pat v. J. 1894
Nr. 20735 S. 558, — ital. Pat Vol.
74, n. 274 S. 577, — öst. Pat 44/6200
S. 581, — port Pat 1 : 948 S. 584.
Tiesen 496 (Lit.).
Toni, de, Ramie 106.
Tornius & Co., federndes Düsenrohr
406, 503 (Lit).
Traver, Einfluß d. Qualität d. Gases
auf d. Lichtstärke 202; Leuchtkraft
d. Gases 204; Theorie 226, 498 (Lit),
499 (Lit.).
Trendel, Gasglühlicht 85, 474 (Lit).
Trendel & Billeit, Brenner f. Gasglüh-
licht 247, 249, 474 (Lit).
654
Autorenregister
Tresenreuter, Brenner f. Starklicht:
engl. Pat v. J. 1900 Nr. 13162 S. 65.
Triquet 8. Houdaille & Triquet
Troquenet, Brenner f. Gasglühlicht
506 (Lit)
Truchot, Gasglühlichtbeleuchtung 478
(Lit).
Tumlirz, Theorie 872, 490 (Lit).
Tumlirz & Krug, Theorie 490 (Lit).
Türr, Glühkörper: franz. Pat 285567
S. 578.
Unland, Beleuchtungswesen 459 (Lit).
Uppenborn, Gasglühlicht 471 (Lit.).
Yalenta s. Eder & Valenta.
Valiere s. Ageron, Delcourt & Valiere.
Van Deth s. Deth.
Van Gorkom s. Gorkom.
Van der Ghinste s. Ghinste.
Van den Schuyt 8. Scbuyt
Vautier, Ökonomie d. verschiedenen
Beleuchtungsarten 376; photome-
trische Untersuchung d. Gasglüh-
lichtes 477 (Lit.), — d. Lucaslampe
485 (Lit); Prüfung d. Glühkörper
mit Dehnapparat: franz. Pat. 820928
S. 169, 488 (Lit); Spiritusglühlicht
53 Fußn.
Veit & Comp. XIX.
Vejtruha, Glühkörper: Ost Pat 48/1665
8. 583.
Verbeke, Metallglühkörper: belg. Pat
186655 S. 544, — engl. Pat v. J.
1898 Nr. 19770 8. 561, — franz.
Pat 281439 S. 572, — ital. Pat.
51815 S. 578, — öst Pat. 49/230
S. 584, — port Pat. 8 : 200 S. 585,
— russ. Pat 3423 S. 586.
Vial, Ramie 105.
Vierschrodt s. Blödner & Vierschrodt
Villain, Glühkörper: franz. Pat. 254 082
S. 569.
Villars s. Gauthier- Villars.
Villy, Glühkörper: franz. Pat 52794
S. 36.
Violle, Bandseptbrenner 500 (Lit);
Glühlicht von de Mare 475 (Lit);
vergleichende Ökonomie 376.
Voelker: Glühkörper: am. Pat. 546792
8. 536, — dass. 568184, 571419 u.
595889 S. 537, — belg. Pat. 131435
u. 131436 S. 543, — D. R. P. 107777
S. 527, - engl. Pat v. J. 1895
Nr. 17 795 S. 555, — dass. v. J. 1896
Nr. 13255 u. 13256 S. 557, — dass.
17194 S. 558, — dass. v. J. 1897
Nr. 22626 S. 560, — dass. v. J.
1898 Nr. 25653 S. 562, — franz.
Pat 270808 u. 270809 S. 571, —
ital. Pat 46293 u. 46294 S. 578,—
öst Pat. 48/450 S. 583, — dass.
48/5423 8. 584, — port Pat 2:242
S. 584, — dass. 2 : 243 u. 2 : 234
S. 585, — ung. Pat v. J. 1897 v.
4.Dezbr,S.590; Kollodiumverfahren
am. Pat. 562441 u. 562442 S. 536
— dass. 587026 u. 588040 S. 537
s. auch Sterling Light Co., Voelker.
Vogel, Acetylenbeleuchtung 469 (Lit)
Gasglühlicht 472 (Lit.), 473 (Lit)
Photometer 490 (Lit.), Zirkonlicht
20, 25 Fußn.
Volk, Gasglühlicht 482 (Lit); Licht-
bedürfnis 242 Fußn.
Wagner, Glühkörper: öst Pat 45/3415
8. 582.
Wagner & WendÜandt, Schneide-
maschine: am. Pat 695 354 S. 158.
Walcker s. Schäffer & Walcker.
Walker s. Mackean & Walker.
Wallace s. Robertson & Wallace.
Wallmann & Silbermann, Glühkörper:
belg. Pat. 109535 8. 540, — franz.
Pat. 237684 S. 567, — öst. Pat
44/1240 8. 581, — Schweiz. Pat.
8654 8. 588.
Walrosley & Kengon, Befestigung d.
Glühkörper: engl. Pat. v. J. 1898
Nr. 10278 S. 238.
Walter, Beleuchtungswesen 466 (Lit),
467 (Lit); Brennerdüse 508 (Lit);
Gasglühlicht 482 (Lit).
Walters & Davies, Glühkörper: engL
Pat v. J. 1897 Nr. 1676 S. 19 Fußn.,
549.
Walther, Brenner f. Gasglühlicht:
D. R. P. 82745 u. 88645 S. 591;
Glühkörper: franz. Pat 249 7 63 S.569.
Wanner, Apparat z. photometrischen
Messung 497 (Lit).
Warburg, Theorie 494 (Lit).
Ward & Seiden, Befestigung d. Glüh-
körper: am. Pat 783522 8. 287.
Washington, Petroleumglühlicht 237,
481 (Lit).
Wasmuth, Glühkörper: engl. Pat v.
J. 1901 Nr. 2005 8. 565.
Wassergas-Beleuchtungsgesellschaft,
Deutsche, Brenner.« D. R. P. 121128
8. 595.
Autorenregister
655
Watson, Gas 9 Faßn.; Glühzylinder:
engl. Pat v. J. 1858 Nr. 570 8. 549.
Watt, Gasfabrikation 9; Ramie 106.
Weber, Beleuchtungswesen 462 (Lit);
Brenner f. Gasglühlicht 247; Glüh-
körper 85; .Patentprozeß 840; ver-
gleichende Ökonomie 876, 477 (Lit);
Theorie 490 (Lit).
Weber & Co., Glühkörper 841 Fußn.
Weber & Marti, pneumatische Zündung:
D. R. P. 119058 S. 436.
Weddell, Ramie 104.
Wedding, Beleuchtungswesen 46 4 (Lit),
466 (Lit), 474 (Lit); Gaselühlicht
474 (Lit); Ökonomie d. verschiedenen
Beleuchtungsarten 366, 870— 872, 374,
376, 468 (Lit), — d. Auer- u. Butzke-
lichtes 290, — d. Lucaslichtes 295,
— d. Millenniumlichtes 808; Theorie
492 (Lit.).
Wehnelt 222.
Wehrfritz, Reflektor f. Gasglühlicht
510 (Lit).
Weissberg, Theorie 603.
Welsbach s. Auer v. Welsbach.
Welsbach- Company, Glühkhorper: am.
Pat 403803, 403804, 409528, 409529
u. 413484 8. 585.
Welsbach Incandescent Gas Light Co.,
Befestigung d. Glühkörper: 888727
S. 237; Glühkörper: am. Pat 877644,
390057, 396322, 396347 u. 399174
S. 534, — dass. 400419 S. 585, —
ital. Pat 36983 S. 577; Hilfsappa-
rate: D. R. P. 146169 S. 600; Ver-
packung d. Glühkörper 158.
Well s. Biggs, Well & Co.
Wellstein, Glühkörper: franz. Pat
244450 S. 568, — dass. 258754
8. 570, — öst Pat 45/2950 S. 582;
Imprägnieren d. Garnes: belg. Pat.
122955 S. 542, — engl. Pat. v. J.
1896 Nr. 19957 S. 558, — öst Pat
46/4852 S. 582.
Wendtland s. Wagner & Wendtland.
Wenffhöffer, Gasglühlicht 477 (Lit);
fehlerhafte Glühkörper 115; Russium
84.
Wenham, Brenner 877.
Werner s. Betzin & Werner.
Wertheim, Einlage im Gewebe: belg.
Pat 148119 8. 545.
Werthen, Abbrennmaschine 187, 514
(Lit); Abschneidemaschine 513 (Lit);
Abb. XIX.
Westphal, Glühkörper: ung. Pat v. J.
1894 v. 26. Juli 8.590; Verhaltend,
glühenden Oxyde im Platintiegel
214; Theorie 492 (Lit).
Wheatley, Imprägnierflüssigkeit: engl.
Pat v. J. 1896 Nr. 1681 u. 1682
8. 556.
Whitcombe s. Lippit & Whitcombe.
White, Abnahme der Leuchtkraft 58:
Leuchtkraft d. Gases 204; Einfluß
d. Qualität d. Gases auf d. Licht-
starke 202; Theorie 226, 498 (Lit),
499 (lit); Verflüchtigung d. Metall-
oxyde im Glühkörper 192; Zylinder
f. Gasglühlicht 512 (Lit).
White & Mueller, Theorie 499 (Lit).
Wiedemann & Schmidt, Theorie 492
(Lit).
Wiederhold, Brenner f. Gasglühlicht
504 (Lit), 509 (Lit); Imprägnier-
maschine: am. Pat 696857 S. 119
Fußn.; Verpackung d. Glühkörper:
am. Pat. 687 360 8. 158.
Wiederhold & Morse, Hilfsapparat:
belg. Pat 162293 S. 601, — engl
Pat v. J. 1902 Nr. 7271 8. 601.
Wiener, Theorie 497 (Lit).
Wilkiemeyer , Gasglühlicht- Straßen-
beleuchtung 477 (Lit).
Will & Hofimann, Haltevorrichtung f.
Glühkörperträger 513 (Lit); Kollodi-
nieren d. Glühkörper: franz. Pat
315867 S. 154 Fußn.
Williams, Glühkörper (thermocandle):
engl. Pat v. J. 1882 Nr. 225 S. 87,
549; Ökonomie d. Gasglühlichtes
481 (Lit).
Willis, Einfluß d. Gasglühlichtes auf
d. Pflanzen 392, 481 (Lit).
Wilson, Gasdruckregler: am. Pat
731255 S. 410; Heizgas 205; Theorie
498 (Lit).
Winkelmann, Theorie 490 (Lit).
Winkler, Luftzufuhr im Gasglühlicht-
brenner 250, 485 (Lit); Preßluft-
Glühlampe 478 (Lit).
Winzler, Gasanstalten 10, 11.
Wippermann & Holzer, Brenner f. Gras-
glühlicht 247.
Wise, Befestigung d. Glühkörper: engl.
Pat v. J. 1902 Nr. 16096 S. 238.
Witt 843 Fußn.; Patentprozeß 347, 858.
Wittelshöfer, Spiritusglühlicht 484 (Lit),
485 (Lit); -lampe 823 Fußn., 382,
477 (Lit).
Wobbe, konoidischer Einsatzkörper:
656
Autorenregister
D.R.P. 17588 8. 242 Fußn.; Licht-
abnahme d. Glühkörper 487(Lit), 506
(Lit); Regulierdüse 210; Abb. XIX.
Wolf, Abbrennen d. Glühkörper 514
(Lit), — belg. Pat 158588 S. 601,
— D. R.P. 137806 S.600, — franz.
Pat. 818983 S. 602; Brenner f. inver-
tiertes Glühlicht 508; Gasglühlicht-
birne 511 (Lit); Preßgasmaschine:
D.R.P. 150064 S.152, s. Wolf & Mitt-
mann; Abb. XIX.
Wolf& Mittmann, Abbrenn Vorrichtung:
D. R. P. 150064 S. 600, s. Wolf.
Wolz, Brenner 23.
Wood, Befestigung d. Glühkörper: engl.
Pat v. J. 1898 Nr. 10187 S. 238. !
Wright, Befestigung d. Glühkörper:
engl. Pat v. J. 1901 Nr. 10474
8. 288.
Wuntsch s. Henninges & Wuntsch.
Wurts 498 (Lit).
Yege, Brenner f. Gasglühlicht 508
(Lit).
Yuill, Beleuchtungswesen 464 (Lit.).
Zanetti, Glühkörper aus Papier: belg.
Pat 129982 S. 548, — dass. 189805
S. 544, franz. Pat 269460 8. 571.
Zietz & Bruno, Cerofirm- Glühkörper
486 (Lit); Abb. XIX; Regulierdüse
504 (Lit).
Zimmer, Brenner f. Gasglühlicht 508
(Lit).
Zimmermann & Fischer, Aufhänge-
vorrichtung 511 (Lit), 514 (Lit).
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