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Full text of "Englische Studien: Organ für englische Philologie unter Mitberücksichtigung des englischen ..."

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For 



RARY 




ENGLISCHE STUDIEN. 

zwOlfter band. 





ENGLISCHE 

S T U D I E N. 



Organ fur englische philologie 

unter mitberlicksichtigung des englischen unterrichtes auf hoheren 

schulen. 



Herausgegeben von 

DR EUGEN KOLBING, 

». i. frt/tufr dtr tnflUekn flUlotcgit an 4br imivirtUit SritUtu. 




* • 


XU. Band. 




Verlag 


von Gebr. Henninger. 


Con6on. 

(S7 ft »■ Ludcatc Hill.) 
Trttbner ft Co. 


1889. 


(838. Broadway.) 
B. Westemuuin ft Co. 



Unberechtigter nachdruck aus dem inhalt der Engl, studien ist untersagt. 
Uebenetzungsrecht vorbehalten. 






INHALT DES ZWOLFTEN BANDES. 



I 
I 



I. 

Sciw 
Die qadlen von Osbern Rokenhani's legendeo. Von Gollhtlf H'illenierg . 

Sprache und stil in Carlyle's »Friedrich 11. « (ScUnas.) Von Af. Krummachtr 38 

Nachtrag. Von At. Krummachtr 1 60 

Ueb« einige historische anspielungen in den Chaucer-dichtungen. Von 

A. Brandt 161 

Notes on K. Richard II. By X. Elu 186 

Die dialektsprache bei Ch. Dickens. Von IV. Fiant 197 

Kleine publikationen aus der Auchinleck-ht. X. Hom Childe and Maiden 

Rimnild. Von J. Caro 323 

Znr englischen grammatik. VII. Plural. (Foruetzung.) Von W. Sattltr 366 

II. 

Historical writing in the United States, 1783 — 1861. Von J'. F. Jamtson 59 
Das wissenschafUiche studium der neueren iprachen in Cambridge. Von 

K. Brent 244 

Veber die lehrc vom l)estimm(en artikel im Englischen. Von W. I/eymann 270 
Aneignnng einei •wortvorratKsc in einer fremden (besonders der englischen) 

sprache. Von W, Steoioda 404 



LITTERATUR. 



SirGowther. Eine englische romanie aus dem XV. jahrh., kritisch heratu- 
gegeben ncbst einer littcrar-historischcn untersuchiing Uber ihre 
quelle sowie den gesammten ihr verwandtcn sagcn- und Icgcnden- 
kreit mit zugrundelegung der sage von Robert dem (eufel von A'or/ 
Brtut. Oppein 1887, Eugen Frank's buchhandlung (Georg Maske). 

Ref. M. Kaluw 78 

Vwain and Gawain. Mil einleilung uitd aunierkuiigen heniusgegeben 
von Gustav Schltuh. Oppein 1887, Eugen Frank's buchhandlung 
(Georg Maske), 



VI 



Inhalt 



I 



Seite 
3, Paul Sleinhach , Uaber den einfluss Ati Crestien de Troies auf die 

altenglische littcratur. Leipziger dissertation. 1S85. Ke!. Max JCaltua Sj 
A Second Anglo-Saxon Reader. Archaic and Dialectal. By Htnry Stotet. 

Oxford 1887. Garendon Press. Ref. A. Schroer 91 

E. Dowdtn , The Life of Shelley. With Portraits and Illustrations, 

2 vols. London 1886, Kegan Paul & Co. Ref. Richard Acktrmann 93 
ytiHus Thiimmel, Shakespeare-charaktere. Halle 1887, Max Nicmeyer. 

Ref. Max Koch 96 

Eduard Karl Richard Faust, Richard Brome, Ein beitrag lur geschichte 
der englischen litteratur. Inaug,- dissertation. Halle 1887. Ref. 

Max Koch 9y 

Hirmaim Tiirck , Das wesen des genies. (Faust und Hamlet.) Eine 

philosopbische studie. Leipzig-Reudnitz 1888. V.e(. Ftlix Soiertag 98^ 
IVilhtlm Crtixenach, Der alteste Faustprolog. Krakau 1887. Ref. 

Felix Bobertag 9S { 

Lorenz Morsbach, Ueber den ursprung der neuenglischen schriftsprache. 

Heilbronn 1888, Gebr. Henninger. Ref. E. Koeppel 279 

Eugen Einenktl , StreifiUge durch die mittelenglische syntax anter be- 
sonderer bcrtlcksichtigung der sprache Chaucer's. Mil einem wortcr- 
buche von H'ilhtlm Grote. MOnster 1887, lieinrich Schbningh. 

Ref. Karl D. BHItring 283 j 

Jamts A. H. Murray, A New English Dictionary on Historical Principles; 
founded mainly on the materials collected by the Philological Society. 
Part. III. Batter-Boz. Oxford 1887, Qarcndon Press. Ref. \V. Saltier 296 
Torrent of Portyngale. Re-edited from the Unique Ms. in the Chetbam 
Library , Manchester, by E. Adam (Early English Text Society, 
Extra Series No. LI). London 1887. Ref. Max Kaluta .... 43SJ 
y. Schipfer, Englische metrik in historischer und systematischer entwick- 
long dargestellt. II. theil. Neuengliscbe metnk. Erste hSlfte: 

Verslehre. Bonn, E. Strauss. Ref. tV. Wilke 43J 

Marlmue, Tragical History of Dr. Faustus. Greene, Honourable History 
of Friar Bacon and Friar Bungay ed. by A. W. Ward. Second 
Edition Revised and Enlarged. Oxford 1887 , Clarendon Press. 
Ref. H. Breymann 443 

I 

Universitttsunterricht. ^H 

Gusta'j Korting, Neuphilologiscbe essays. Heilbronn 1887, Gebr. Hen- ^^ 

ninger. Ref. E. Kolbing 99 

Richard Mahrenholts, Die deutschen neuphilologentnge. RUckblicke und 

wUnsche. Heilbronn 1888, Gebr. Henninger. Ref. E. Kiilting . 107 
W. Vietor, EinlUhrung in das studium der englischen philologie mit 

rllcksicht auf die anforderungen der praxis. Marburg 1888, Elwert. 

Ref. A. Rambeau 109 

Thackeray's lectures on the English humorists of the eighteenth century, 

mit bibliographischem material, litterarischer einleitung und sachlichen 

anmerkungen ftlr studierende hrsg. von Ernst Regel. II. Congreve 

und Addison. Halle 1887, M. Nicmeyer. Ref. Felix Bobtrtag . 114 



Inlult 



VII 



Seite 
Lexikographiscbes. 

A, Heppe, EngUsch-deutsches supplement-lexikon aU erganzung zu olleo 
bis jetzt erechienencn englisch-deutschen worterbUchcm. Mit theil- 
weiser angabe der aiusprache nach dem phonetischen system der 
methode Toustaint-Langenscheidt. Durchweg nacb englischen quellea 
bearbeitet. Ente abtheilung : A — Close. Berlin 1888, Laogenscheidt'- 
sche buchhandlung. Ref. W. Saltier und H. Hagtr 115 

Notbworterbuch der englischen und deutschen sprache. Theil III. Sach- 
worterbuch (Land und leute in England). 2. aufl. Unter redactio- 
oelier mitwirkung von Hiinrick Boumam und dr. y, Th. Datm 
nuammengestellt von Carl Koubtrt. Theil II. Oeutscb-EngUsch. 
Zaanunengestellt von dr. E. Afurtt. Berlin 1888, Longenscbeidt'acbe 
rerlogsbuchhandlung. Ref. H. 119 

Ueberietinngsmaterial und leiebUcher. 
Cnrf Stormt, Materialien zum Ubereetzen aos dem Deutschen ins Eng- 
liscbe. Neu bearbeitet von W. Katlat. Dritte berichtigte auflage. 

Hannover 1888, Carl Meyer. Ref. Wilh. SiuoioJa 123 

ColtfricH Ehtner, Englisches Icsebuch Air schulen und erziebnngsanstalten 
In drei siufen. Neu bearbeitet \QVi Karl Morgmstem. Erste situfe. 

5. aufl. Hannover 1887, Meyer. Ref. With. S-woboda 125 

WiUutm Vielor and Front Ddrr , Englisches lescbuch. Unterstufe. 

Leipzig 1887, Teubner. Ref. A. Rambeau 129 

//. MenjcM, Characters of English Literature. For the use of schools. 

2<) edition. Cfitben 18S7, O Schulze. Ref. Af. Krummacher . . 136 
Carl von RHnkardstoeltner , AufsStze und abhandlungen, vomehmlich zur 

litteratuTgeschicfate. Berlin 1 887 , Robert Oppenheim. Ref. .£, AW^r 298 
C. Wimmert und L. WattenJorf, Englische scbulgrammatik. Uebungs- 
bucb lur englischen scbulgrammatik, I. cursus. L'ebungsbucb, II. 
nnd III. cursus. Paderborn und MUnster 1887, Ferdinand Schoningb. 
Ref. A. Wiintur joa 



MISCELLEN. 
I. 

Zu Ejcodus aSll)— 353>. Von ..V. Konrath 13S 

CoUationen zu me. dichtungen. I. Ywain and Gawatn. 2. Sir Perceval 

of Galles. 3. Sir Degrevant. Voii G. Sehltith 139 

Zum gedficbtniss Ingleby's, Von K. Ltnlmcr 143 

Zu den >IndJca monasterialiai. Von Willtm S. /.ogimon 305 

Zu Beaumont und Fletcher's Knight of the burning pestle. V on B . LtoriMard 307 
Zu den quellen und dem handschriftenverhSltniss des Cursor Mimdi. Von 

Max Kaluut 451 

Die lateinische quelle zu Ayenbite ed. Morris p. 363 — 269 und zu Sawles 

warde. Von M . Kortrath 459 

Zur Meditacio Ricardi Heremite de Hampule de Passione Domini. (Engl. 

stud. VII, 454 ff.) Von Julius Zupitia 463 



VIU Inhalt 

Seite 
Zu dem anfang des Speculum Vitae. (Engl. stud. VII, 468 ff.) Von 

yuliut Zupitta 468 

Das datum der pilgerfahrt nach Canterbury. Von Carl Ehrhart . . . 469 
Beitrige zur kenntniss des englischen Kreolisch. I. Von //. Schuchardt 470 

II. 

Der unterricht im Franzoschen und Englischen an den hdheren schulen 

Oesterreichs. Von A. fViirvter 155 

Motizen ttber den englischen unterricht in Bayem. Von R. Ackermann 313 

Zu den schottischen Local Examinations. Von Karl Breul 315 

Vorlesungen Uber englische philologie an den oniveisitSten Deutschlands, 
Oesterreichs und der Schweiz, im winter -semester 1887/88 und 

sommersemester 1888. Von S. Schopf. 316 

Noch einmal die schottischen Local Examinations. Von H. KUnghardt 474 

Englische seminar-ilbungen in London. Von Front Langc 476 

Der dritte deutsche neuphilologentag zu Dresden am 29. , 30. September 

ond I. October 1888. Von Ludwig Proescholdt 480 




DIE QUELLEN VON OSBERN BOKENHAM'S 
LEGENDEN. 



Heudgen tages pflegt man in derlitteraturgeschichteeineasthetische 
und eine historische betrachtungsweise auseinander z\i halten. Auf- 
gabe der letzteren ist es, die ursachen und folgen eines litterarischen 
erdgnisses festzustellen , die abhangigkeit eines dichters von seinen 
vorgSngem und den einfluss desselben auf seine nachfolger darzuthun. 
Demzufolge kann ein schriftsteller, selbsi wenn er keinen litterarischen 
wetth eigener art in sich trclgt, fUr den litterarhistoriker gegenstand 
des interesses werden, sobald namJich seine werke im zusatnmenhang 
mit einen) dichter von hen'onagender bedeutung stehen. 

Ein derartiges interesse haben die legenden Osbern Bokenham's •), 
eines dichters aus Chaucer's schule, fiir sich zu beanspruchen. Dass 
Bok. die Chaucer' schen dichtungen kannte, erhellt aus mehr als einer 
stelle seiner werke, und die achtung, mit der er von den leistungen 
seines grossen vorgingers spricht, lasst keinen zweifel dartlber auf- 
konimen, dass er das dichterische genie Chaucer's wohl zu wlirdigen 
wusste (cf. Legende der h. Margaretha 174 — 177; h. Arma i — 4; 
h. Agnes 20 — 24; h. Elisabeth 1075 — 1077)'). — Bisher ist eine 
besondere untersuchung dcs abh^ngigkeitsverhaltnisses Bok.'s von 
Chaucer noch nicht untemoraraen worden, wenn wir von einem von 
Kolbing in den Engl. stud. bd. VII, p. 143 fF. angestellten vergleich 
der Chaucer'schen und fiokenham'scben Ciicilienlegende , und einer 
kurzen bemerkung Edward Schroder's im Anzeiger fUr deutsches 
alterthum bd. IX, p, 392 absehen. 



') Ueber die schreibweise dei namens cf. Engl. stud. bd. X, p, I. 
*) Ich citire nacb dr. Horstmann's ausgabe von Osbem Bokenam's Legenden, 
Heilbroon 1883 (AUengl. bibl., hgg. von Kiilbing, bd. 1). 

S. KSlblnt, Englische itudicD. XII, i. I 



BberS 



Ag nes 

ft 



Aber in der regel ist es nicht das litterarische interesse allein, 
das den werth eines aus den zeiten des mittelalters Uberlieferten 
werkes ausmacht. Im gegentheil: es kommt oft genug vor, dass 
vom litterarischen gesichtspunkt aus solch ein werk jeglichen werthes 
bar ist, und trotzdem von dem gelehrten hochgeschatzt wird, sobald 
es namlich ein denkmal einer periode oder einer gegend ist, liber 
deren sprache unsere quellen nur sehr dilrftig fliessen. ■ 

So verhalt es sich mit den werken Osbem Bokenham's. Uebw 
seinen dialekt iiussert derselbe im prolog zur Legende der h. As 

(89. 30): 

spekyn & wiytyn I wyl pleynly 

Aftyr pe tankage of SuthfoUc speche. 

Seine dichtung stellt also ein weithvoUes denkmal des Suffolk'schen 
dialekts dar, welches unsere kenniniss mittelenglischer dialekte um 
ein gut stuck zu fiirdem im stande ist. Demzufolge lenkt die sprache 
Bok.'s die aufmerksamkeit des philologen auf sich, und diesem um- 
stande verdanken wir die Lauiunlersuchungen su Osberti Bokenami 
Ugenden von Aug. Hoofe (Engl. stud. VIII, p. 209 ff.). 

M<}glicherweise aber kiinnen die Bokenham'schen legenden noc^fl 
unter einem anderen gesichtspunkte von interesse sein. Bekannt- 
lich erfuhr die legende in keiner anderen litteratur des mittelalters 
eine so ausgedehnte pflege als in der englischen. Nicht nur, dass 
in England die bemiihungen eines Beda fUr litterarische behandlung 
der legende den ersten anstoss gaben — hier war es auch , wo di^^ 
legende direct volksthilmlich wurde und sich zu einem integrirend^^J 
theil des gottesdienstes ausbildete. Die folge davon war, dass die 
legenden aus dem Lateinischen in die volkssprache Ubersetzt wurdcn, 
und dass man nach und nach dazu Uberging, die einzelnen legenden 
in grossen cyklen, sogenannten legendarien, zu vereinigen. Obgleich 
das erste legendar bereits in der angelsachsischen periode entstand, 
so erreichte die veranstaltung derartiger sammlungen doch erst um 1300 
ihren hohepunkt. Die hervorragendsten sind : die sUdliche sammlung, 
in Gloucester entstanden; das northumbrische legendar; das legendar 
des John Mirkus. — Wahrend aber diese grossen sammlungen des 
13. und 14. jahrhunderts einen rein praktischen zweck verfolgten, 
namlich zu reUgioser erbauung beizutragen, und demzufolge fast jeg- 
lichen poetischen werthes entbehren, sehen wir in der zweiten h^fte 
des 14. jahrhunderts mehr als einen berufenen dichter seine stoffe 
aus den lebensbeschreibungen der heiligen schOpfen. Der Schotte 
Barbour verfasste eine sammlung von 50 legenden; Chaucer und 



E 



Die quellen von Osbcrn Bokenham's l«f;enden 



^ 



Icre behandehen legenden in ihren novellen, wahrend wiedenim 
andere, r. b. Lydgate in E<imund and Fremund, Alboti and Amphabd, 
aus einxelnen legenden grosse epen schufcn. Utn dieselbe zeit ent- 
standen auch die Bokenham'schen werke: jene grossere legenden- 
sammluDg, deren er in seiner Mappula Angliat (von Horstmann, 
Engl, stud X, p. I ff. herausgegeben) erwahnung thut, die aber leider 
%-erIoren lu sein scheint, und die uns bekannten 13 legenden weib- 
licher heiligen (cf. C. Horstmann, Altenglische legenden. Neue folge, 
Heilbronn 1881, einleitung). 

In anbetracht dieser wichtigen stellung, welche die legende in 
der englischen lineratur des mittelalters einnimmt, dtlrften die mittel- 
engUscben legenden mehr als bisher zum gegenstand wissenschaft- 
licher untersuchungen gemacht zu werden verdienen. E^ handelt 
sich dabei in erster linie um die beantwortung der frage, in welcher 
weise die legendendicbter ihr material zu behandeln pflegten , und 
in welchem verhaltniss sie zu den quellen stehen , aus denen sie 
schbpften. Diese frage hat bereits eine controverse hervorgerufen, 
auf die ich am schluss roeiner untersuchung zurtlckzukommen ge- 
denke. Es gilt da natUrlich vor allem, die vorlagen der verschiedenen 
legenden und legendencykien im einzelnen zu bestimmen, und aus 
diesem gninde darf ich hoffen, dass die folgenden seiten, die von 
den quellen der Bokenham'schen legenden handeln — abgesehen 
davon, dass sie dem mangel an einer eingehenden erorterung dieser 
quellenfrage ') abzuhelfen suchen — auch einen beitrag zur ICsung 
der oben bertlhrten streitfrage liefem werden. 

Freilich stossen wir sofort beim herantreten an unsere aufgabe 
auf mancherlei schwierigkeiten, die namentlich in unserer mangelhaften 
kcnntniss der lateinischen legendaricn begrtlndet sind. Die mcisten 
dieser legendensammlungen liegen in den bibliotheken verborgen, 
tmd vor ihrer veroffentlichung wird so manche, ihren ursprung und 
ihre entwickelung betreffende frage unentschieden bleiben mtissen. 
Durch diesen umstand aber wird auch die Itisung der frage nach den 
quellen irgend einer englischen, deutschen oder franzosischen legenden- 
dichtung erschwert, wenn nicht unmdglich gemacht (cf. C. Horstmann, 
Altengl. leg. N. F. p. XXV und XXXVII). 

Wie dtirftig unsere quellen in dieser hinsicht immcr noch fliessen, 
kann untei anderero aus einer anmerkung Horstmann's, a. a. o. 



') Cf. Engl, stml, l>d. VII, p. 143; >Dagegen wird die p. IX f. nur an- 
deutungtweise bchandeltc quellenfrage neu aufgenommeii and erschtipfender dar- 
gcstellt werden rottssent (Kolbing). 




G. 'WflleBberg 



p. XXXVin ersehen werden, wonach noch nicht einmal die redactions- 
verhaltnisse eines so benihnjten legendars, wie es die Legenda Aurea 
des Jacobus de Voragine (hgg. von Th. Graesse. Editio secunda, 
Lipsiae 1850) ist, aufgeklart sind. Horsttnann erwahnt, dass die 
form, welche die L. A. in der Graesse'schen ausgabe besitzt, nicht 
die einzige gewesen sei, welclie den mittelalterlichen clerikem be- 
kannt war: in der universitatsbibliothek von Cambridge befande sich 
z. b, eine handschrift, die einen viel kUrzeren text derselben biete 
als Graesse. 

Diese die L. A. betreflfende bemerkung ist insofem von interesse 
fUr uns, als Horstmann in der einleitung zu seiner ausgabe der 
Bokenham'schen legenden p. IX die L. A. filr die hauptquelle Bok.'s 
erklart: und in der that bekennt der dichter selbst, mehrere seiner 
legenden nach dieser vorlage verfasst zu haben. Nichtsdestoweniger 
finden wir ihn ofters, wie ich weiterhin nachweisen werde, mit dem 
wortlaut der L. A., wie er sich in der Graesse'schen ausgabe findeH 
selbst da im widerspruch , wo er ausdrlicklich angiebt, dieser 
vorlage gcfolgt zu sein. Wie anders kcinnen wir in dergleichen 
fallen die verschiedenheiten zwischen £ok. und dem Graesse'schen 
text erklaren als durch die annahme, Bok.'s quelle sei eine jener 
versionen der Goldenen legende gewesen, die uns bis jetzt noch nicht 
bekannt geworden sind? Ich bin dabei natUrlich auf den einwan^fl 
geiasst, dass da, wo Bok. wesentlich von dem als gewahrsmann an- 
gegebenen autor abweicht, er auf eine andere quelle zurtickgegangen 
sein kiinnte, so dass in solchen &llen ein absichtliches abweichen 
von der eigentlichen vorlage zu constatiren wSre. Diese vermuthun 
indessen scheint mir kaum haltbar in anbetracht der art und weisfl 
wie Bok. sich zu denjenigen seiner quellen zu verhalten pflegt, 
wir kennen. Wir werden sehen, dass mehrere seiner legenden blosse' 
gereimte paraphrasen lateinischer originale sind, wo auch nicht Has 
geringste selbstandig vom dichter hinzugefUgt worden ist. Wenn e^B 
nicht zu ktlhn ist, dies fUr einige seiner legenden gewonnene resultat 
auch auf diejenigen zu tibertragen, deren quellen ausfindig zu mache 
wir Busser stande sind, so gelangen wir zu dem allerdings nur hyp 
thetischen schlusse, dass s&mmtliche von Bok. herrtihrende legende 
blosse Ubersetzungen lateinischer vorlagen sind. In diesem falle 
aber die annahme unabweislich, dass die mehr oder weniger von 
den uns bekannten lateinischen versionen abweichenden legenden 
Bok.'s auf vorlagen beruhen, deren kenntniss uns bis jetzt noch vor-^ 
enthalten ist. 



un^B 

:is^B 

di^ 




I 



Die quellcQ voQ Osbem Bokenhiuii's legenden c 

DuTch vorstehende argumentation dlirfte der nachweis erbracht 
scin , dass derjenige theil der Bokenham'schen legenden , dessea 
quellen uns bekannt sind, anhallspunkte filr die quellentmtersuchung 
bezilglich der iibrigen legenden zu liefem im stande ist, und damit 
ware die reihenfolge gerechtfertigt , in der ich die untersuchung der 
Bokenham'schen legenden auf ihre quellen hin vorzunehmen gedenke. 
Ich werde mit der betrachtung derjenigen beginnen, tlber deren 
quellen kein zweifel bestehen kann, um mich dann denjenigen zuzu- 
wenden, deren vorlagen direct nachzuweisen ich nicht im stande bin. 



I. Die legende der h. Agnes. 
(Ilorstmann's ausgabe p. t02 ff.) 



Im prolog (w. 33 — 52) erklart der verfasser den namen A^es 
und bringt ihn in zusammenhang mit den eigenschaAen der heiligen. 
Obgleich er sich in vv. 34 und 4: z.m{ Janutnce (lat. Januensis — 
Gcnucnsis), d. h. Jacobus de Voragine (cf. Graesse, p. i^)\ Jacobus 
aticne JanutHsis) beruft, so weicht er dennoch von diesem besonders 
in w. 37 — 40 und 49 — 52 ab, slellen, die in der L. A. (cf. Graesse, 
p. 113 ff.) gar keine entsprechung finden. Andrerseits ist die ab- 
leitung des namens Agtus von agtios , die sich in der L. A. findet, 
Ton Bok. nicht wiedergegeben worden. 

Wir gehen zu dem quellennachweis fUr die legende selbst Qber. 
Aus Bok.'s eigenem munde (vv. 1 — 4 und 678, 679) erfahren wir, 
dass Ambrosius sein gewahrsraann gewesen ist. Die von Ambrosius 
^ berriihrende lateinische legende der h. Agnes finden wir in den Acta 
BSanctonim, 2i.januar, unter dem titel veroffentlicht : Vita S. Agnetis, 
auctore S. Ambrosio. In welcher weise Bok. diese seine vorlage be- 
handelte, ersehen wir aus seinen eigenen worten in vv. 678 ff. , wo 
er sagt, dass er der schrift des h. Ambrosius gefolgt sei 

feNot wurde for wurde — for \>tX ne may be 
In no transIacyouD, aftyr Jeromys decre — 
But fro sentence to sentence . 
1 in der that, er beraUht sich, die lateinische Vita so treu und 
_ VI als moglich zu Ubersetzen, obwohl er sich auch einige kleine 



if" 



» 



') Wie hier, so werde ich auch in der folge stets nach der Graesse'schen 
aui^be citiren, denn abgesehen davou, dass dieser text der L. A. filr jedermann 
am leicbtesten tuganglich ist, nXhert sich demselben Bok. mehr als jeder andem 
nn» bekannt gcwordenen fassung der L. A. , i. b. Legenda Aurea, folio, 1480 
(Brit. Mus.) : Leg. Aur. , folio , 1483 (Brit. Mas.) ; William Caxton's Golden 
Legend; La ligende dor6e, tnuluile par M. G. B(runet), Paris 1843. 



G. WUlenberg 



abweichungen von der Ambrosianischen schrift erlaubt hat 
vcrgleiche z. b. : 

Ambrosius (Acta Sanct. p. 351, j)- 

[Ipsi soli servo (idem. Ipsi roe tota 
devodone committo.] Quern cum ama- 
vero, casta sum; cum tetigero , munda 
sum ; cum accepero , virgo sum. Nee 
deenint post nuptias filii, ubi partus sine 
dolore succedit, & f«cunditas quotidiana 
cumulatur. 



Maal 



Bokenham v. 152 fT. : 
[Wherefore to hym my feyth I Icepe 
And euyr wyl wyth hertly deuocyoun.] 
Wherefore lystne now to my conclusyoun 
And take t>is for answere in wordys pleyn : 
Opir louyn [ton hym shal I neuyr, certeyn. 



In zwei fallen hat Bok. indirecte rede in directe verwandelt, 
nimlich in vv. 180 — 184 und 322 — 324, denen bei Ambrosius dici 
folgenden worte entsprechen : 



I 



Acta Sanctorum p. 351, ,: 

Tunc extitit quidam ex parasitis ejus, qui diceret hanc Christianam esse ab 
.nfantia, & magicis artibus ita occupatam, ut dicat Christum sponsum suura esse;,. 

und Acta Sanctorum p. 352, 1; 

[Judex jussit earn ad lupanar duci sub voce precoois dicentis,] Agnen 

virginem sacrilegam Diis blasphemiam infcrentem, scortum lupanaribus datam. 

Ausserdem mogen zwei stellen erwfihnung linden, wo Bok. seiner^^ 
quelle nicht from senterue to senktue folgt, sondern wo er satze ii^^| 
einer von Ambrosius abweichenden reihenfolge zusammengestellt hat ; 
vgl. Bok. vv. 486 — 492 mit Ambrosius, Acta Sanct. p. 352, „: 
Ad hanc vocem — animos alitnat, und Bok. w. 647 — 663 mit Am- 
brosius, Acta Sanct. p. 353, ,(, : Interea patrein — in virginitate. 

Es eriibrigt noch zu bemerken, dass derjenige theil der lateinischeo 
legende, welcher von dem tode der Emerentiana handelt (p. 353, ,j)J 
von unserm dichter nicht Ubersetzt worden ist. 

Die geringftigigkeit vorstehender abweichungen Bok.'s von der 
Ambrosianischen texte dient indirect zum beweise dafUr, bis 
welch hohem grade Bok. im vorliegenden falle seiner quelle ve 
pflichtet ist; ein resultat, auf das ich in dtfn fallen zurtickweisen" 
werde, wo mir der quellennachweis weniger leicht gemacht ist als hier. 

Das ergebniss dieser betrachtungen ist folgendes: die im prolog 
enthaltenen etjmologien stammen aus der L. A., wahrend der inhalt 
der legende selbst der lateinischen, dem h. Ambrosius zugeschriebeneoj 
Vita S. Agnetis entnommen ist. 



Die queUen von Otbem Bokenhun's legenden | 

n. Die legende der h. Magdalena. 
(Horstmann's ausgabe p, 1x6 S.) 

Die etymologien von Maria und MagdaUna, die Bok. in 
T»-. 292 — 370 giebt, sind der L. A. (Graesse, p. 407, 408) enl- 
nommen, des dichters eigenen worten gemSss: 

^K rr. 393, 294: — as Legenda aurea doth specyfye, 

^f Maria bath these interpretacyouns thre ; 

und V. 340: 

L — aftyr Januencys decre. 

f Ueber die quelle der legende selbst &ussert Bok., dass er aus 

dem Lateinischen tlberseUe : 

»TT. 272—274: — — I may translate in wurdys pleyne 
Into oure langvage oute of latyn 
The lyf of lilyssyd Mare Mawdclyn. 
Eine genauere angabe dartlber enthalten vv. 367, 368, wo wir 
erfahren, dass die vorliegende legende 

^L — both of \ie gospel, ^at kan not ly, 

^F And of hyr legende to-gydyr is bounde. 

Um sowohl die einzelnen abschnitte der Bibel als die lateinische 
legende, aus denen Bok. sein material schbpfte, nachzuweisen, woUen 

■ wir sein gedicht von erzahlung zu erzahlung durchgehen. 
In vv. 387 — 435 giebt der dichter eine kurze einleitung, worin 
er von der herkunft und dem gottlosen leben der Maria Magdalena 
handelt. Diese verse scheinen nach den worten der L. A. verfasst 
zu sein, wenigstens besteht zwischen jenen und diesen kein wesent- 
licher unterschied. Diese vermuthung wird bestiltigt durch des autors 
eigene berufung sl.u( Janufnce in v. 407. 

vv, 436 — 526 haben jenes vorkommniss zum gegenstand, wo 
Cbristus an Maria Magdalena's beispiel zeigt, dass er ein freund der 
sUnder ist Obwohl wir dieselbe geschichte in der L. A. berichtet 
finden , so unterliegt es doch keinero zweifel , dass Bok. sie nicht 
aus dieser, sondem aus dem E v. Lucas, cap. VII, 36 — 47 entlehnte: 
die erzahlung, wie sie die L. A. bei Graesse bietet, ist zu verktlrzt, 
als dass sie von unserro dichter beniitzt sein k6nnte, wogegen Lucas 
nicht nur mit unserer stelle Ubereinstimmt , sondem von Bok. selbst 
in V. 526 als gewahrsmann angezogen wird (cf. Lucas, cap. VIII, 
a, 3). Was vv. 457 — 477 anlangt, filr welche Lucas nichts ent- 
sprechendes bietet, so halte ich sie fUr einen vom dichter herrtihren- 
den zusatz. — Ich will indessen nicht unterlassen , auf die ahnlich- 
kedt hinzuweisen zwischen 




G. WiUenberg 



w. 530, 521 : she t>us on-to l>e pharysewe ^^^| 

Excusyd was by Cryst V 

und; Excusavit earn apud Pharisaeum (L. A.); und gleicherweisa 

zwischen I 

V. 5»8 : Wyth Ciyst she grow in swych famyliaryte H 

und: Familiarissimam earn sibi constituit (L. A.), ^ 

vv. 562 — 589 sind dem Evangelium Lucas (cap. X, 38 — 4>]| 
entlehnt, wie Bok. selbst in vv, 562, 563 bekennt. I 

Wir gehen tiber zu vv. 618 — 666, worin die auferweckung des 
Lazarus erzahlt wird. Hier folgt Bok. dem Ev. Johannes, cap. XI 
I iif. (cf. v. 617), wenngleich in ziemlich freier weise, indem er ver- 
schiedene stellen auslJLsst, z. b. vv. 4 — 10, 15 — 19, 21 — 28 etc. J 

In vv. 674 — 699 erzahlt Bok. noch einmal, wie Jesus Maria in 
schutz nimmt, als sie ihm seine fUsse wascht (cf. vv. 436 — 526). 
Die quelle dieser erz&hlung ist das Evangelium Johannes, cap. XII 
1 — 8. Allerdings fand nach diesem das abendmahl, an dem Christus 
theilnahm, im hause des Lazarus statt, wahrend Bok. die geschicht 
sich zutragen lasst 

w. 674, 675 : at B super 

Id Symoundys hous whan Ihesu was. 

Dass dieses abendmahl in Simon's hause stattgefunden habe, 
richtet noch eine andere version der legende der Maria Magdale 
die von Horstmann in seinen AUcnglischen Legenden, Heilbronn 187^ 
p. 150 V. 78 ff. mitgetheilt wird. Letztere version ist ohne fraj 
als eine compilation aus den evangelien des Lucas, cap. VII, 
des Johannes, cap. XII, anzusehen, und ebenso konnte man vielleic 
annehmen , dass Bok, in diesem falle den namen Simon aus Lucas 
entlehnte. 

In vv. 716 — 743 stimmt Bok. theils mit Matthaus, cap. 28, i 
theils mit Johannes, cap. 20, 11 flf. liberein. 

Bevor wir diesen theil unscres gedichts , der mehrere ereigniss 
aus dem leben der Maria Magdalena nach berichten des Neuen test 
ments erzkhlt, verlassen , will ich die frage beantworten , in welche 
weise dieser erste theil der Bokenham'schen legende verfasst wurde. 
Bis jetzt wird durch nichts die annahme ausgeschlossen, Bok. habe 
die von ihm verarbeiteten biblischen erzahlungen bereits in der reihen- 
folge, in der er sie aneinander reihte, zusammengetragen vorgefunden. 
Diese ansicht indessen hat nicht linger bestand angesichts Bok.'s 
eigener in vv, 751 und 752 liegender ausserung: 



^^^^r Now I have shewyd ai'tyr t>e gospel 

^^^^^ Of pa MftryU lyf a greth party. 

P Da diesen worten zufolge unser dichter jene bibllschen erz^- 

lungen nur aus den evangelien selbst geschopft haben kann, so er- 
giebt sich daraus als weitere folge , dass wir die die einzelnen er- 
ziihluiigen verbindenden glieder, wie vv. 458 — 477, 534 — 561, 590 
— 615 etc., als vom dichter selbst heirtlhrend werden betrachten 
mtlssen. 

Nachdem Bok. das von der Bibel dargebotene material erschopft 
hat, wendet er sich zu Jacobus de Voragine zurllck und entlehnt von 
ihin den stoff flir den zweiten theil der iegende, wie er selbst in 
vv. 753, 754 sagt: 

>Of ]>e remnaunlit furth now wyl I lei, 
Lych as Januence yc doth dyscry. 
Bok.'s abhangigkeit von der L. A. unterliegt hier keinem zweifel: 
diesem legendar folgt er hier in ebenso sclavischer weise, wie vorhin 
der Vita S. Agnetis. 

Um so auffalliger ist es, dass er von der L. A. hinsichdich 
dues oatnens imd eines datums abweicht. In vv. 822, 823: 
K The prynce & hy* wyf of J)«t cuntre 

^r Come, to SBcryfyse to Dyane, — 

nimmt Dyane die Stelle von ydolis ein, das sich in der L. A. p. 409 
findet : Post hoc autem advenit princeps pravinciac illius cum uxore sua, 
ul pro habctula prole y d o It s immolaret. — Aber selbst zugegeben, 
dass diese abweichung durch reimnoth erklart werden kann, so 
bldbt doch coch eine andere abweichung Ubrig , die weniger leicht 
zu begrtlnden sein dtlrfte. Nach der L. A. ed. Graesse, p. 415 nStn- 
lich fand die translatio der h. Magdalena statt temporibus Caroli 
Magni, scilicet anno domini DCCLXIX, wilhrend Bok. dies ereigniss 
geschehen lasst 

(VT. 1318, 1319): whan I>e yere of grace 

K Oa seuen hundryd ran & fourty & nyne. 

' Das namliche jahr (749) findet sich auch in der von Horsttnann in 
A. L., N. F. veroffentlichten Iegende der Maria Magdalena (p. "91, 
V. 936) angegeben; vgl. femer Acta Sanct., Juli (22.), Bd. V p. ao8, 
115. Ich bin ausser stande, die frage endgUltig zu entscheiden, ob 
Bok. hier von der L. A. absichtlich abweicht, indem er das jahr der 
translatio aus einer andem schrift hertibemimmt, oder ob er das 
jahr 749 in derjenigen version der L. A,, die ihm vorlag, thatsftch- 
lich angegeben fand. Dass in wirklichkeit fassungen derselben existir- 



Die quellen von Ost>em Bokenham's legenden 



10 G. Willenberg 

ten, die von der durch Graesse verdffentlichten gerade auch in 
punkten wie dem in firage stehenden abwichen, wird bd dner andem 
gelegenheit nachgewiesen warden (cf. Legende der h. Elisabeth). 

Das gesammtresultat unserer unteisuchung der quelle zur legende 
der h. Magdalena ist, dass Bok. hier mehrere erzilhlungen des Neuen 
testaments und einige theile der L. A. vereinigt hat. 

ni. Die legende der iiooo jungfrauen. 
(Hotstmann's ansgabe p. 80 ff.) 

Kein zweifel ist zulHssig Uber die quelle dieser legende, die mit 
den worten beginnt: 

Off elleujm thousand uiigyns infeer 
Whoso be steryd wyth deuocyoun 
And haue delectacyoun for to here 
The lyf, I>e progresse & I>e passyonn, 
The cause pare-of & t>e occasyoun, 
Aftyr J>e sentence of {>e golden legende, 
A lytyl whyl hedir do he attende. 

So ersehen wir aus des dichtets eigenen worten, dass er das material 
zu dieser legende wiederum der L. A. verdankt. Und in der that 
ergiebt sich aus einem vergleich des Bokenham'schen gedichts mit 
Graesse's text (p. 701 ff.), dass sich beide in ziemlich vollstandiger 
ttbereinstimmimg mit einander befinden. 

Nichtsdestoweniger bestehen einige verschiedenheiten zwischen 
Bok. und Graesse,, und es fragt sich, ob diese eben wichtig genug 
sind, um die annahme zuzulassen, dass nicht die uns vorliegende, 
sondem eine davon abweichende fassung der L. A. Bok. als quelle 
gedient habe. Jedenfalls haben wir nach den bisherigen ergebnissen 
alien grund zu glauben, dass sich Bok. auch hier wiederum seiner 
quelle so eng als mOglich angeschlossen haben wird. 

Um mit einem geringfligigen tmterschiede zu beginnen, so ge- 
braucht Bok. in vv. 52 — 70, 290 — 294 und 397 — 399 directe rede, 
w^rend wir bei Graesse. die entsprechenden stellen in indirecter 
rede abgefasst finden. Ob der dichter hier selbst diese stilistische 
finderung angebracht hat, um die erzilhlung lebhafter zu gestalten, 
Oder ob schon seine vorlage or. dir. bot, Islsst sich nicht entscheiden. 

Wenn Bok. Graesse's text der L. A. genau gefolgt wSxe, so 
mtissten vv. 239 — 246 erst hinter v. 267 folgen, denn was bei 
Graesse, den vv. 247 — 267 entspricht, geht dem den vv. 239 — 246 
entsprechenden vorher. Auch hier lUsst sich nicht entscheiden, ob 




Die quelleo von Osbern Bokenbani's legeoden 




die abweichung Bok. zuzurechnen ist, oder ob bereits seir 
diesdbe reihenfolge hot. 

In w. 317, 318 giebt Bok. als todestag der h. Ursula 

Of Octobyr {>e oon & twenty day — 

an, wdhrend er das jahr ihres todes zu nennen unterlasst: nach 
Gtaesse, war dies dxis jahr 23S; dafilr findet sich andrerscits das 
obige datum (21. October) bei Graesse, nicht. 

Wichtiger iind entscheidender ist der nun folgende fall. In 
T. 116 sagt Bok., Ursula's mutter sei die schwester des Mar- 
tfryt gewesen seL Nach Graesse. p. 703 war sic soror Matiriti 
tpiseopi, wozu dieser in einer fussnote bemerkt : 'Recentiores Matrisii 
iegurit'. Da nun die grossere ^nlichkeit ofTenbar zwischen Martyrye 
nsd Matrisius besteht, so dUrfte die von Bok. benutzte version der 
L. A. nicht die lesan Matirisi, sondem Matrisii (oder eine ahnliche) 
geboten haben, demnach eine von der bei Graesse > mitgetheilten 
vetschiedene gewesen sein. 

Aus vorstehcndem ergiebt sich, dass die quelle der Bokenham'- 
>chen legende von den 1 1 000 jungfrauen eine version der L. A. ge- 
wesen ist, and dass, wenn deren fassung mit dera von Graesse, ge- 
tiotenen text nicht vdllig identisch war , sie mit ihm doch in fast 
»llcn einzelheiten Ubereingestimmt haben muss. 



IV. Die legende der h. Elisabeth. 
(Horslmann's ausgabe p. 237 fT.) 

Welche andeutungen Uber seine quelle giebt der verfasser selbst? 
In V. 2 beruft er sich auf die Goldcne legende. In vv. 13 und 57 
venreist er auf seinen atutor mit den worten: v. 13: as myne auctor 
icih (xpressf , und v. 57: as myne auctor pltynly doth deuyse. Es 
•lann wohl kaum einem zweifel unterliegen, dass Bok. unter diesem 
'ouc/or' Jacobus de Voragine versteht, denn abgesehen davon, dass 
'rtzterer der einzige schriftsteller ist, den Bok. bisher (v. a) genannt 
liat, wissen wir, dass er die etymologien der namen aus der L. A. 
w entlehnen pflegt, so dass es wenig wahrscheinlich ist, dass er von 
4eser gewohnheit bei der in rede stehenden legende abgewichen 
*tin sollte. — Gegen den schluss hin erwahnt Bok. noch einmal, 
•lass ihm dieses werk vorlag : 

VT. 937, 938: as doth deuyse 

Jonttence in hys golden legende ; 
"nd w. 1069, 1070: 



^^^^^H^ataunplys he redyly may ban ^^^^^^^^^^^^^^| 

In Januencis legend, wych ys kouth & knowe. fl 

So woUen wir denn Bok.'s eigenexn hinweis folgen und unsere auf- 
merksamkeit der L. A. (ed. Graesse, p. 752 ff.) zuwenden, um fest- 
zustellen, bis zu welchem grade unser dichter davon gebrauch machte. 
Der prolog beginnt mit der bemerkung, dass nach der Goldenen 
legende die h. Elisabeth gestorben sei im jahre ■ 

(vv, 3 — 5) : A thousend and two hundryd also H 

Yf thretty & oon be addyd ther-to, ■ 

The nyntcnde day euyn of Nouembre. m 

Vergebens suchen wir nach diesem datum in der Graesse'schen aus- 
gabe der L. A., wenigstens an der spitze der legende von der b. 
Elisabeth (p. 752): der lateinische text beginnt unmittelbar mit deUm 
etymologien, und erwahnt das todesjahr der heiligen erst dort, w<fl 
er iiber deren ende berichtet, was p. 764 mit den worten geschieht: 
Post paululum vera anno domini MCCXXVI ad extremam horaf* 
veniens dormh'it in pace. Es muss uns Uberraschen, dass Bok. if 
diesem punkte stark von seinem gewahrsmann abweicht. Wie soUeo 
wir diese abweichung erklSren? Aus der bemerkung in v. a ; 

As seyth Januence in hys golden legende — 
wird ersichtlich, dass Bok. jene jahreszahl der L. A. entnahm, woraus 
also folgt, dass ihm die letztere in einer fassung vorgelegen habea 
muss, die sich von der bei Graesse veroffentlichten hinsichUich des 
todesjahres der heiligen unterschied. Das jahr 1231 wird — neben- 
bei bemerkt — allgemein als das jahr, in dem Elisabeth starb, an^H 
gegeben (cf. Karl Wilhelm Justi, Elisabeth die heilige, Zurich 1797,^^ 
p. 148, und Montalembert, Histoire de Sainte Elisabeth, Paris 1841, 
p. 255), so dass die version, auf die Bok. zurlickging, ihn in dem 
berUhrten punkte besser unterrichtete, als es die version der Graesse'" 
schen ausgabe gethan haben wiirde. 

Die ftlr die (fine differenz gesicherte erklarung kann , um da 
hier schon anzudeuten, wohl mit einigem anspruch auf wahrscheinlich-' 
keit auch auf etwaige weitere abweichungen iibertragen werden, 
Fahren wir indess in unserer vergleichung fort. 

In vv. 27 — 54 schreibt Bok. der h. Elisabeth die drei tugenden^ 
Feyth, Hope &" Cheryte zu: was die autorschaft des inhalls dieser 
zeilen anlangt, so beansprucht sie der dichter in v. 29 fiir sich selbst: 
wir haben also nicht nothig, uns nach einer besonderen quelle fUtj 
diese verse umzusehen. 

vv. 71 — 75 weichen ganzlich von der L. A. ed. Graesse, ab: 



4 



em 
ch" 



Die queUeo von Osbern Bokenham's legenden 



»s 



L. A. ed. Graesse i p. 75a -. 
[Tertio diciturDei mei saturitas;] Detu 
enim modo satiavit earn et replerit splen- 
dore veritatis , dulcedine suavilalis et 
vigore aecernitatis. Unde Augustinus in 
libro de dvitate Dei agens de civitale 
coelesti didt : in aetemitate Dei viget, 
in Teritate Dei lucet, in bonitate Dei 
gaudet. 



Bokenham, tv. 69 — 75 : 
[The thiede interpretacjroun, as I seyde 

before. 
Of ])if name Elyzabetb ys 'goddys ful- 

snmnesse',] 
Aad sygnyfyith l>e ioye wych for euyr- 

more 
Brubtlh ys entiyd ihorgh goddys good- 

nesse; 
01 wych ioye kyng Dauyd Jius seyde 

expresse ; 
'I • lord , wyth {)i fulsDmnesse sacyat 

shal be 
Thiosc wbanne {>i ioye shal appere to 

me'. 

Zwischen v, 138 und v. 139 unterlasst Bok. die Ubersetzung des 
ttties: /« /lu/o etiam et annulorum et aliis ludis spem tolam in Dee 
P'lubat (Graesse, p. 753.) 

Nach vv. 153, 154 und in Ubereinstiinmung mit Graesse, p. 753 
'■iihlte Elisabeth den h. Johannes to te kepere of hyr uirgynyte. Aus 
"lem zusammenhang geht hervor, dass der daraufTolgende satz bei 
Graesse sowohl als bei Bok. (dort mit cum enim, hier mit For wyche 
(ittHt beginnend) eine erganiimg ru der voraufgehenden bemerkung 
bilden und das zwischen Elisabeth und ihrem schutzpatron bestehende 
'erhiltniss kennzeichnen soil. Aber anstatt von Johannes spricht 
Graesse, in diesem satz von Petrus, wahrend Bok. den namen des 
Johannes beibehalt. 
Die vv. 231, 232 : 

In a maystrys haade wyth hnmylyte 
She n vow made — — — 
'tiiehen sich auf die folgenden worte der L. A. p. 754: in manibus 
""igistri Conradi votum emisit. Warum erwahnt nun Bok. den 
oamen des maystir nichl auch? Fand er ihn nicht in seiner vorlage? 
Dass mbglicherweise solche versionen unserer legende vorhanden 
*aren, die den namen Conrads an dieser stelle nicht anfuhrten, kann 
^is dem umstande geschlossen werden , dass K. W, Justi a. a. O. 
\>- 70 ebenfalls den namen des priesters zu nennen unterlSsst, in 
Qtssen hande Elisabeth jenen eid leistete. 

vv. 379 — 402 ist eine abschweifung unseres dichters, wie aus 
*• 398 ff. hervorgeht, wo es heisst : 

Sum folk wolde haue greth indygnacyoun 
That fro my mater i\vych dylatacyoun 
I dede make wyth-owtyn nede. 



14 



G. WillmberB 



Diese stelle ist zugleich charakteristisch filr Bok.'s manier, seinen 
gegensUnd zu behandeln : er entschuldigt sich gleichsam , seine vor 
lage eigenmachtig erweitert zu haben, oder mit andern worten, seiner 
quelle nicht vollig treu gefolgt zu sein. 

vv. 621 — 642 enthalten die worte, die Elisabeth an ihren ge^ 
mahl richtet, um ihn zu der untemehmung eines kreuzzuges zu be- 
wegen. Diesen versen entsprechen bei Graesse, p. 758 die folgen- 
den wenigen worte : Cupiens vero beata Elizabeth, ut vir suus in Jidei 
liefensioncm potential suae arma converUret, ipsvm salubri exhortationk 
induxit, ut ad terram ianctam pergeret visitandam. 

vv. 647 — 674, worin der abschied der Elisabeth von ihrera ge^ 
mahl geschildert wird, finden bei Graesse, gar keine parallele. 

In vv. 695 — 698 wird berichtet, dass Elisabeth nach dem tode 
ihres gatten von Langrauyis brothyr verbannt wurde, wahrend sie nach 
Graesse, p. 758 a quibusdam vasallis viri sui turpiter ei totalittr est 
ejecta. In diesem punkt be<indet sich Bok. wieder in Ubereinstimmung 
mit der historischen tiberlieferung, der zufolge Elisabeth durch Hein- 
rich Raspe, ihren schwager, aus Thiiringen vertrieben wurde (cf. Justi 
a. a. O. p. 67). 

Zum schluss will ich auf einen umstand aufmerksam machen, 
der die richtigkeit der obigen behauplung, dass Bok. eine von dei 
Graesse'schen text verschiedene version der L. A. benutzte, zu 
kraftigen im stande ist. Wenn Bok. Graesse's text vor sich hati 
musste er folgende worte Ubersetzen : i. hinter v. 810: mendid 
quoque ire ostiatim voluit, sed magister Conradus non permisit (Graesse, 
p. 760) ; — 1. hinter v. 1018 : Saepe quoque, dum in oratione consisteret, 
facies ejus mire splendebat et ex ejus oculis instar salis radii prodibi 
(Graesse, p. 762); — und 3. hinter heuene in v. io88: Christus s\ 
apparuit, dieens: veni, dilecla mea, in praeparala tibi atterna taiert 
(ula (Graesse, p. 764). In keinem dieser drei falle bietet Bok. etw; 
entsprechendes. Das hauptinteresse f(ir uns liegt nun darin, dass Bol 
sich hier mit einer anderen version der L. A. in Ubereinstimmung 
befindet, denn Graesse fUgt in den die mitgetheilten stellen betreffen- 
den anmerkungen hinzu: 'Ed. Pr. omitiit verba: mendicando — permisit, 
saepe — prodibant, Christus — tabernacula' . 

Aus dem gesagten kQnnen wir den schluss ziehen, dass, als Bolt 
seine legende der h. Elisabeth verfasste, er sich eng an eine version 
der L. A. anschloss, und dass diese sich von Graesse's text in mel 
oder weniger geringfUgigen einzelheiten unterschieden haben wird. 



e- I 

e- 
n- 
ei 

'^ 




M 




I 



Die quellen von Osbern Bokenbam's legenden je 



V. Die legende der h. Agatha. 
(Horstmann's ausgabe p. 308 fT.) 

Der eigentlichen legende der h. Agatha geht ein prolog vorher, 
■worin Bok. mehrere etymologien des namens Agatha giebt. Woher 
er dieselben nahm , erfahren wir aus den ersten drei versen , wo 
er sagt: 

As y fynd wrytyn in legend aurea, 
On fyue wysys may \i\% vrurd Agatha 
Ben expounnyd. — 



Gegenilber der bestimmtheit , mit der der dichter hier die L. A. als 
seine quelle citirt, muss es auffallen, dass er sich mit seiner angeb- 
lichen vorlage, wie wir sie in Graesse, p, 170 ff. besitzen, selbst da 
im widerspruch befindet , wo er sich aiisdrllcklich auf Jacobus de 
Voragine beruft. Wir wissen diese schwierigkeit nur durch die an- 
nahme zu beseitigen , Bok.'s quelle habe nicht vdllig mit Graesse's 
Cusung der L. A. libereingestimmt , sondem sich von derselben an 
ebe n diesen, im folgenden aufgefuhrten stellen unterschieden : 
I, vv. 14 — 20: 

[As seyd Januence doth deuyse 

Pertynently to onre purpos,] 

Agatha ys seyd of 'Agyos', 

'A' 'wyth-owte', 'geos' 'erthe' y»; 

Wher-of ])e undyrstondyng y» fiis 

That Agas in hyr inward entencyoun 

Voyd was of al erdely affeccyoun. 

Diese verse beziehen sich auf die folgende stelle bei Graesse,: Vtl 
^^dicitur ab a, quod est sine, el geos terra, el Ihtos Deus , quasi Dea 
^miine terra, id est, sine amort terrenorum. 

b 




a. w. 2^ — 30: 

Of 'agad', to oure purpoos, also, 
'Seruage' toknyth, & of 'Theos' J)er-to 
Wych lygnyfyith 'souereyn', ys deryuyid 
Thys wurd Agatha: — — — 



Diese verse weichen dadurch von dem entsprechenden satz der L. A. 
ed. Graesse, ab, dass sie Theos statt thaas bieten — of. Graesse, : 
Vel ah agath, quod est servitus, et thaas superior. 

So haben wir uns durch eine kurze betrachtung des prologs 
Ubcrzeugt, dass die version der L. A., auf welche Bok. zurUckging, 
aicht in alien punkten mit der tms vorliegenden ubereingestimmt 





Wnienberg 



^ 



haben kann, Dieses ergebniss wird durch die folgende, die quelle 
der eigentlichen legende betreffende untersuchung nur bestatigt. 

Dass Bok.'s gewiihrsmann (ilr raehrere theile unserer legende 
Jacobus de Voragine gewesen ist, bezeugt der dichtci selbst in 
vv. 74, 260 — 61, 420, 543, 557 und 617. Indessen haben wir 
guten grand anzuuehmen, dass nicht nur diese wenigen stellen, son- 
dem die ganze legende auf der L, A. basirt. Und in der that er- 
giebt ein vergleich der Bokenham'schen legende mit der L. A. ed. 
Graesse, eine genaue Ubereinstimmung beider, Wenn nichtsdesto^ 
weniger einzelne unterschiede zwischen den beiden werken vorhande 
sind, so wissen wir bereits, dass nicht die Graesse'sche fassung de 
L. A., sondern eine davon verschiedene unserm dichter vorgelegea 
hat. Dergleichen unterschiede zwischen Bok. und Graesse, sind die 
folgenden. 

Der aniang der legende (vv. 69 — loi), der zweifelsobne , 
aus V. 74 hervorgeht, der L. A. entnommen ist, unterscheidet sich 
von Graesse, in einigen geringfUgigen einzelheiten, die ich nicht 
erwahnenswerth Ixalte. 

Die zwischen Agas und Quyncyan gefUhrten und in vv. 174 — 25^ 
enthaltenen zwiegesprSche stimmen nur dem inhalte nach mit den 
entsprechenden dialogen bei Graesse, Uberein. 

In vv. 306 — 322 erhalten wir eine eingehende beschreibung der 
qualen, die die h. Agatha zu erdulden hatte: L. A. ed. Graesse, 
schweigt darUber. 

vv. 436 — 440: 

Quod oon to hyr |jan: 'o mayde fre, 

Syth alle I)t kepers ben flad awaiye, 

Goth wher you lyst, I yow praye, 
For cucry dore ope stond ful »7de; 
Wherfore why lenger ye here abyde?' 
Vergleicht man mit dieser stelle die folgenden worte aus Graesse, 
p. 172: rogant earn quidtim, ut abirei, so ergiebt sich, dass Bok. von 
Graesse, in zwei punkten abweicht: 1. Bei Bok. wird der der ge- 
fangenen ertheilte rathschlag in directer rede wiedergegeben — nicht 
so bei Graesse,. — 2. Bei Graesse, wird die heilige von mehreren 
personen zur flucht aufgefordert, wogegen es bei Bok. nur einer ist, 
der diese aufforderung an sie richtet. Es ist interessant, dass in 
denselben punkten, worin Bok. in diesera falle von Jac. de Vor. ab- 
weicht, er mit einer anderen englischen version unserer legende 
Ubereinstimml , die sich in Horstmann's A. L., N. F., findet. Dort 
heisst es p. 48, vv. 215 — 218: 




Die qmllen von Osbem Bokenham's legenden 



»7 



A senumd said saint Agace unlill ; 
'Wend fiirth now, woman, whore t>ou willl 
For dores and jates es opin sett 
And here es none \>e fono let'. 

478 — 481 unterscheiden sich insofem von Graesse,, als 
[der leuteie (p. 173) nur die worte bietet: Cui Agatha: Christus 
*fitaii Dei. 

Nach V. 545 starb die h. Agatha tinter der regierung des 
Dedns — nach der von Graesse, (p. 173) veroffentlichten fassung 
der L. A. fand ihr Martyrium statt sub Daciano. Nun theilt Graesse 
in einer anmerkung mit, dass zu 'Daciano' Recentiorei adduni 'alias 
Dtdo'. Aus dieser notiz geht wiedenim hervor, dass versionen der 
L. A. vorhanden sein roUssen, die grossere Ubereinstimmung mit 
Bok.'s gedicht aufweisen, demnach mit grosserer wahrscheinlichkeit 
als vorlage unseres dichters anzusehen sind, als die von Graesse 
miigetheilte version. Die annahme, dass der name Decius aus einer 
anderen quelle als der L. A. entnommen sein mtJchte, wird dadurch 
tunfMig , dass fiok. sich in v. 543 noch besonders auf Januence 
\)tnift. 

Was vv. 588 — 615 anlangt, so sind sie ohne zweifel cine ab- 
ichweifung des dichters, wie aus w. 613, 614 hervorgeht, wo er sagt: 

I W7I of I)is mater now no more scyn. 
But to blyss;d Agas turne I wyl ageyn. 

Aus vorstehender untersuchung dUrfte mit sicherheit hervorgehen, 
diss Bok.'s legende von der h. Agatha die wOrtliche wiedergabe einer 
vereion der L. \. darstellt, — einer version, die von der Graesse'schen 
ausgabe besonders in den oben aufgefiihrten hauptpunkten verschieden 
gcwesen sein muss. Dieses resultat ist um so interessanter , als es 
^ch mit dem bei der legende der h. Elisabeth gewonnenen deckt. 



VI. Die legende der h. Caecilia. 

(Horstmann's ausgabe p. 186 fT.) 

In den anfangsversen (vv. i — 55) handelt Bok. von den etymo- 
'ogicn des namens Cicilia, und zwar, wie es in v. 11 heisst, aftyr 
Jtmunu. Er weicht in keinem punkte von seinem gewahrsmann ab 
(cf. Graesse, p. 771 fl.). Wie hierdurch bewiesen wird, dass Bok., 
*1* er die vorliegende legende zu schreiben anfing, die L. A. vor 
sidi hatte, so ersehen wir aus v, 892 (Ltgtnda aurta pus icchyth me), 
daif er ebenso gegen den schluss semes gedichts hin auf die nam- 
liclie quelle zurUckging. Dieser umstand fUhrt uns darauf, im folgen- 

L Kolbing, EDgliiehe nudicD- XII. i. a 



i8 



G. Willenberg 



den die frage zu untersuchen, ob Bok. nicht auch fUr den rest seines 
gedichts der L. A. verpflichtet sein mochte. 

Bei einer vergleichung von Bok.'s legende mit Graesse's text 
finden wir, dass Bok. mit Graesse, im gang der erzkhlung tlberein- 
stimmt, und dass Uberdies umfangreiche stellen des englischen gedichts 
blosse Ubcrsetzungen des lateinisdien textes zu sein scheinen. Folgende 
verse indessen finden keine entsprechung in der L. A. ed. Graesse,: 
157 — 166, 170 — 174, 179 — 180, 189 — 190, 193, 209, 214 — 228, 
240—249, 269, 273—275, 301—303, 324—325. 327—330. 340—355. 
361—365, 372—375. 410—412, 440—449, 454—472, 506—507, 
636—638, 646—655, 754—766, 770—778, 836—838, 842—84 
850—851, 859 — 862, 864 — 866, 879—880, 886—887 und 893 
Umgekehrt ist es nur dine kurze stelle bei Graesse,, die ohne pa- 
rallele bei Bok. bleibt, namlidi p. 773: Huic miraculo dt coronis — 
Uaec Atnbrosius. — Andere stellen von Bok.'s legende stimtnen der 
sache nach mit Graesse, iiberein, wahrend sie in einzelheiten von 
ihm abweichen: vgl. vv. 319 — 323 mit Graesse, p. 773: ambo cum 
palma martirii ad dominum vcnietis; vv. 419 — 435 mit Graesse, 
p. 774: quae nuiiquam amittitur — nobis monstravit; vv. 473 — 502 
mit Graesse, p. 775: Tradunlur igitur sancti in custodiam Maximi; 
V, 724 mit Graesse, p. 776: CCCC et amplius baptizati sunt und 
vv. 779 — 829 rait Graesse, p. 776: Cui Almachius: ad quid cum — 
non volts videre. 

Die Ubereinstimmung , welche nach Kolbing (Engl. stud. V! 
143 ff.) in bezug auf mehrere der oben angefiihrten falle zwischen 
der L. A. und der Simeon Metaphrastes zugeschriebenen version der 
legende der h. Caecilia (cf. Surius, De Probatis Sanctorum Historiis, 
22. november) besteht, beweist nach meinem dafiirhalten nichts fUr 
die Bok.'sche quelle. 

Wie oben gezeigt, halte Bok. bei abfassung seiner legende die 
L. A. vor sich. Wenn wir nun den fall setzen, dass er das dera 
haupttheil seines gedichts zu grunde liegende material aus einer andem 
fassung der Cacilienlegende schopfte, was kdnnte ihn dann wohl 
bewogen haben, die L. A. beiseite zu legen und ihrem bericht eini 
andere Uberlieferung vorzuziehen? Man kann nicht annehmen, 
er irgend ein anderes legendar glaiibwQrdiger gefunden habe als 
L. A., da wir ja seine Abhangigkeit von Jac. de Vor. in mehren 
fallen bereits nachgewiesen haben. Auch sind die zwischen Bok.'s 
gedicht und Graesse, bestehenden unterschiede nicht durchgreifend 
genug, urn obige annahme zu rechtfertigen. Wir wliren demnaci 



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Die qoellni von Osbem Bokenham's legenden iq 

ZQ dern schlusse berechtigt, dass Bok.'s legende der h. Cacilia auf 
der L. A. beniht , gelinge es uns noch , eine erkJirung fUr die 
jwTschen Bok. und Graesse , bestehenden abweichungen — so gering- 
fiigig sie auch sind — zu finden. 

Dass die stellen, an denen Bok. von Graesse, abweicht, ihren 
ursprung unserni dichtcr selbst verdanken sollten , ist deshalb tin- 
inoglicb, weil sie stch zugleich in anderen lateinischen fassungen, 
z. b. bei Simeon Mctaphrastes, vorfinden. Dass sie aus solch einer 
lateinischen fassung besonders entJehnt sein sollten, ist wegen ihrer 
unbedeutendheit wenig wahrscheinlich. Und so bleibt nur die an- 
nahme Ubrig , dass Bok. jene stellen in seiner quelle , d. h. der L. 
A., vorfand. 

Wenn dieser schluss richtig ist — und nach vorstehendem finde 
ich keinen einwand, der sich dagegen geltend machen liesse — , so 
muss die L. A., wie wir sie in Graesse's ausgabe besitzen, eine 
andere, und zwar abgektirzte fassung derjenigen L. A. darstellen, die 
Bok. vor sich hatte. — Gliicklicherweise bin ich im stande, die 
richtigkeit dieses ergebnisses noch dutch das folgende zu stUtzen. 

Es kann wohl nicht in zweifel gezogen werden, dass Jac. de Vor. 
seinetn legendar eine richtige und verstandige form gegeben haben 
wird. Nichtsdestoweniger finden sich in der L. A. ed. Graesse, drei 
Stellen , die fehlerhaft sind und daher nicht als ursprUnglich an- 
gesehen werden kbnnen; ich theile dieselben hier in extenso mit. 

1. Graesse, p. 775; 'Tunc Valtrianus se vidisu ait glaciali tern- 
fore othsoi jocantes el optrarios agrkolas deriiienles, sed aestivo tempore, 
dum advenisseht gloriosi fruttus laborum, gaudentibus illis, qui puta- 
bantur vani, cneperunt flere, qui vidcbanhir urbani. Sic et nos nunc 
quidem sustincmus ignominiam cl laborem, in futuro autem recipiemus 
gloriam et aetcrnam mercedem' Es ist auffallig, dass der erste dieser 
beiden satze in indirecter, der zweiie dagegen in directer rede abgefasst 
ist, obgleich beide von ein und demselben gegenstand handeln, nkm- 
Uch von der gerichtlichen aussage des Valerianus. Die form der 
directen rede, in der diese beiden sJltze bei Bok. (vv. 559 — 572) 
auftreten, scheint mir die angemessenere und daher die originale zu 
sein. Indessen dieser punkt ist nur von uniergeordneter bedeutung. 
Stirkere beweiskraft muss den beiden folgenden stellen beigemessen 
werden. 

3. Graesse, p. 775; ' — cib Urbano. qui illuc occulte i^enit. bap- 
tisma susceperunt! Bisher hat nichts davon verlautet, dass Cacilie 
gegenwartig ist, noch dass die feierlichkeit bei nacht stattfindet; 



UA 



30 



G, Wnienberg 



ser 






trotzdem fahrt der text fort : 'Igitur dum aurora nocti fitum darti, 

CatcUia exclamavit dicms '. Ohne zweifel hat hier der text der 

L. A., wie er in Graesse's zweiter ausgabe vorliegt, eine verkiirzung 
erfahren. Wenn man diese stelle des Graesse'schen textes mit den ent- 
sprechenden versen bei Bok. (vv, 635 — 643) vergleicht, so ergiebt 
sich, dass die bei letzterem sich findende anordnung der satze 
einzig und allein die vernunftgeraasse ist, und dass nur in dieser 
weise die ursprtingliche fassung der L. A. berichtet haben kann. 

3. Graesse, p. 776: 'Catcilia respondit: injuria non dicitur ni 
quod verbis falUniibxis irrcgaiur ; unde aut injuriam doce, si falsa lo- 
cuta sum, aut U ipsum corripe calumniain inferentait, sed nos scienUs 
sanctum Dei nomen omnino negare non possumus, melius est enim ftli- 
(iter mori, quam infeliciter vrvere' Der leser wird bemerkt haben, 
dass die conjunction sed die beiden satze in keiner sinngem^sen 
weise verbindet. Ausserdem lasst sich nicht einsehen, weshalbj 
CScilie bekennt, nie den namen Gottes verleugnen zu wollen. Die 
schwierigkeiten werden beseitigt, sobald man annimmt, dass eine 
stelle des ursprtinghchen textes zwischen den worten inferentem und 
sed ausgefallen sei — eine stelle, die Bok. in vv. 754 — 764 wieder- 
giebt : wenn der sinn dieser stelle zwischen inferentem und sed dn- 
geschoben wird, nimmt der ganze satz einen ebenso tadellosen wort- 
laut an wie bei Bok. 

Wenn so die vorstehenden drei iklle die richtigkeit der annahmoH 
bezeugen, dass die in Graesse's zweiter ausgabe mitgetheilte L. A. 
eine abgekUrzte und in folge dieser abkiirzungen zum theil sinn- 
widrige fassung des originals darstellt, so wird der folgende fall 
direct beweisen, dass dergleichen verkUrzte und an manchen stellen 
sinnverderbte versionen der L. A. in wirklichkeit neben der ori 
ginalen fassung vorhanden sind oder waren. 

Graesse, p. 776: 'Et ilia: contra veritatem publicam probo te nu, 
esse mentitum , vitam enim viventibus toller e potes , mortuis aut em dart 
Hon potes; es igitur minister mortis, turn vitae.' So lautet der untadel- 
hafte text von Graesse's zweiter ausgabe. In einer anmerkung (*) 
indessen fiigt der herausgeber hinzu : ' Verba : mortuis — poles ornitHt Ed. 
Pr' Die wichtigkeit dieser bemerkung liegt in der daraus ztt 
ziehenden folgerung, dass, als Graesse seine ausgabe vorbereitete, 
ihra verschiedene fassungen der L. \. vorgelegen haben miissen, die 
den in frage kommenden satz theils enthielten, theils weggelassen 
hatten. Wird dieser satz unterdrtlckt, so wird dadurch der zusammen- 
hang unterbrochen, und die antwort der heiligen beweist nicht, was 



I 



¥ 



Die qgellen von Osbern Bokenham's legenden 



SI 



sie bewdsen sollte, dass sich namlich Almachius einer Itlge schuldig 
machte, als er behauptete: ^vivificandi tt morlificandi miki tradita 
est poUstM . So liefert diese stelle den starksten beweis fiir das dasein 
von versionen der L. A., welche abkUrzungen erfahren haben , die 
auf den zusatnmenhang ganzer stellen sinnverderbend einwirkten. 
Warum sollte Graesse's text der L. A. nicht auch eine solche an 
▼eischiedenen stellen abgektlrzte fassung sein? 

Aus dem gesagten kdnnen »ir den folgenden schluss Ziehen: 
die L. A. kann ohne anstand als die quelle zu Bok.'s legende der 
b. C^dlia angesehen werden, allerdings nicht in der form, die sie in 
Graesse's zweiter ausgabe erhalten hat, sondem in einer derartig 
erweiterten fassimg, dass Bok.'s gedicht als eine blosse Ubersetzung 
davon erscheint. 

VIL Die legende der h. Lucia. 

(Hotstmaan's ausgabe p. 225 ff.) 

vv. I — 16 enthalten etymologien des namens der heiligen: sie 
sind entlehnt aus der L. A. (Graesse , p. 29 ff.), wie uns nicht weniger 
als drei mal — in \'\-. i, 9 und 16 — gesagt wird. Es ist seltsam, 
dass Bok. nicht nur hier, sondem auch in den andem prologen, wo 
er die namen der heiligen der L. A. gemass deutet, diese seine quelle 
so oft namhaft macht, w^hrend er sonst mit mitthcilungen Uber seine 
vorlagen verh^tnissmassig sparsam ist — eine erklarung fur diese 
eigenthUmliche erscheinung weiss ich allerdings nicht zu geben. 

Ueber die quelle der legende selbst l^st Bok. keine einzige 
andeutung fallen. 'Wir wissen aber vom prolog her , dass ihm fUr 
den ersten theil des gedichts die L. A. vorlag, und finden bei einer 
weiteren vergleichung, dass Bok.'s legende und die L. A. nicht so weit 
von einander abweichen, dass man die letztere nicht als die vorlage 
unseres gedichts ansehen dUrfte. Unterschiede zwischen Bok. und 
Graesse, konnen insofem nichts befremdliches haben, als aller wahr- 
scheinlichkeit nach Bok. nicht jener fassung der L. A., die wir in 
Graesse's ausgabe besitzen . sondem einer andem uns bisher un- 
bekannt gebliebenen den stoff seines gedichts zu danken haben wird. 
Wjlren wir zu dieser annahme nicht schon dutch das resultat be- 
rechtigt. das sich aus der die legende der h. Caciiia betreffenden 
quellenuntersuchung ergeben hat, so wUrden wir in diesem besonderen 
falle durch den folgenden umstand darauf gefilhrt werden. 

Die verse 240, 241 : 

These n-urdys, quod Pascas, I>ou myht, Lucye, 
To a crystene fool telle, swych as {)ou art — 



aa 



G. Waienberg 



entsprechen den folgenden worten der L. A. ed. Graesse, p. 30: 
ista verba tibi simili stulio narrare poieris, wozu der herausgeber die 
ammerkung (Ugt: Recentiores addunt (namlich zu stulto) Christiana. 
Demnach befinden sich Bok.'s verse in engerer (ibereinstimmung mit 
der fassung der Recentiora als mit dem von Graesse Uberlieferten 
text, und hierdurch erscheint die richtigkeit obiger hypothese vOUig 
gesichert. 

Die zwischen Bok. und Graesse's Uberlieferung der L. A. vor- J 
handenen abweichungen lassen sich nun auf dieselbe weise wie bei 
den vorhergehenden legenden erklaren, namlich durch die annahme, 
Bok. habe sich sclavisch an eine lateinische version der L. A. an^B 
geschlossen , die von der bei Graesse abgedruckten in eben den 
punkten abwich, wo wir Bok. im widerspruch mit dieser antrefTen. 

Als gesammteindruck ergiebt sich bei einer vergleichung derfl 
Bok.'schen legende mit Graesse's text, dass Bok.'s erzahlung weit 
detaillirter ist als die lateinische fassung, besonders in vv. 25 — 42, 
162 — 177, 218—227, 349 — 361 und 417 — 433. Ausserdem hebc 
ich folgende besondere punkte hervor: 

vv. 82, 83: — — Syracuse, whych fourty mylc 

And fyue ys from t>ens, or lytyl lessc — ; 

eine derartige notiz Uber die entfernung findet sich bei Graesse, 

nicht. ^ 

V. 1 52 : Thys nyne yere sytb f>i fadyr dede dye ; H 

Graesse, bietet wiederum nichts, was dieser bemerkung entsprache. 

Es bedarf wohl keiner begrlindung, dass vv. 43 — 72 (Uber dyi- 
sentyrye) und aller wahrscheinlichkeit nach auch vv. 341 — 346 (er- 
klSrung von Ruffyens) als ausflUsse von Bok.'s gelehrsamkeit angesehen 
werden milssen. 

Fassen wir unser nach den vorstehenden betrachtungen ge- 
bildetes urtheil uber die quelle des vorliegenden gedichts zusammen, 
so ergiebt sich — ahnlich wie bei den legenden der h. Elisabeth, 
der h. Agatha und der h. Cacilia — , dass Bok.'s legende der h. 
Lucia als eine poetische paraphrase einer version der L. A. anzusehen 
ist — einer version, die in einigen punkten von der L. A., wie sie, 
in Graesse's ausgabe enthalten ist, abgewichen sein muss. 



A 



VIII. 



Die legende der h. Katharina. 
(Horstmann's ausgabe p. 159 ff.) 

Im prolog, vv. i — 28, handelt Bok. von den erklarungsweisen 
des namens Kattrina, welche er in der L. A. gefunden haben will 



J 




Die quellen von Osbern Bokenhun's legenden 



'i 



» 



I 



(cf. vv. 9 und 1 5). Indem wir uns auf diese mittheilung des dichters 
selbst berufen, dUrfen wir untcrschiede zwischen Bok.'s etymologien 
und denen der L. A. ed. Graesse, p. 789 ff., wie rima (v. 2) an- 
statt ruina (Graesse. p. 789), wohl kaum als absichtliche abweichun- 
gen unseres dichters ansehen : sie warden vielmehr durch die an- 
nahme erklajl werden mlissen, dass die in der Graesse'schen ausgabe 
enthaltene version der L. A. unserm dichter nicht als vorlage gedient 
und sich von seiner wirklichen quelle in denselben punkten unter- 
schieden habe, in denen sie von Bok. selbst abweicht. 

Was die quelle der legende selbst anlangt, so ist Horstmann in 
der vorrede zu seiner ausgabe der meinung, dass Bok. wahrschein- 
jich die L. A, benutzte, wahrend er zu gleicher zeit aus einer andem 
quelle schopfte. Horstmann wird hierzu durch den umstand veran- 
lasst, dass vv. 105 — 138, 447 — 485, 590 — 694, 938 — 942, 966 — 
981, und andere einzelheiten mit der L. A. ed. Graessci nicht Uberein- 
stimmen. Diese ansicht steht in widerspruch mit der von Kolbing, 
Engl. stud. bd. VII, p. 145 aufgestellten hypothese, wonach Bok. 
aller wahrscheinlichkeit nach bei abfassung einer legende immer 
our auf 6ine vorlage zurUckgcgangen sei. Diese hypothese hat um 
so grossere wahrscheinlichkeit filr sich, als sammtliche bishcr behan- 
dclte legenden — abgesehen von denen der h. Agnes und der h. 
\iagdalena, die in dieser hinsicht eine sonderstellung einnehraen — 
sich als auf je einer einzigen quelle beruhend erwiesen haben. Wenn 
wir uns demzufolge auch im vorliegenden falle der KSlbing'schen 
ansicht anschliessen und erwftgen , dass sich Bok. in enger Uberein- 
stimmung mit der L. A. ed. Graesse, — einige wenige abweichungen 
ausgenommen — befindet, so dUrfte die L. A,, von der ja schon der 
prolog des in frage stehenden gedichts abhangig ist, als alleinige 
quelle desselben anzusehen sein. 

Die zwischen Bok. und Graesse's text bestehenden verschieden- 
hciten erklaren sich hier wie in den vorangehenden fillen durch die 
hypothese, dass eine von der Graesse'schen ausgabe verschiedene 
version dem englischen dichter vorgelegen habe : dieselben abweichun- 
gen , welche zwischen der L. A. ed. Graesse, und Bok.'s gedicht 
bestehen, miissen zwischen jener und Bok.'s quelle bestanden haben. 
"Von diesen abweichungen sind die hauptsachlichsten folgcnde. 

In V. 69 wird der vater der h. Katharina Hryng Comlaunce ge- 
nannt, wfthrend sie nach Graesse, p. 
cf. Horstmann, A. L., N. F., p. 165 v. 




789 Costi regis filia war; 
46, und p. 243 V. 50. 



»4 



G. 'WiUenberg 




Von vv. 70 — 103 finden nur vv. 81 und 82 eine paraUele b«l 
Graesse, (p. 789: omnibus liber alium arlium studiis ervdita fuit^ I 

Den versen 104 — 147 entsprechen nur einige wenige worte bei 
Graesse, (p. 789, 790: Cum auiem Maxentius — quid hoc essft.) 

In vv. 447 — 484 Ijlsst Bolt, die h. Katharina ihr glaubens- 
bekenntniss ablegen, wahrend die entsprechende stelle bei Graesse. 
(p. 792: Erit lanien — pcndet ab alio) die heilige darstellt, wie sie mil 
den philosophen Uber Christi menschwerdung disputirt ; cf. Horstmann, 
a. a. o., p. 167 vv. 233 — 258, und p. 246 vv. 185 — 200. Die aus 
Graesse angefiihrte stelle verrath eine gewisse fthnlichkeit mit Surius,^ 
De Probatis Sanctorum Historiis, Bd. VI, 25. nov. (Martyrium Sane 
Martyris Aecaterinae, Authore Simeone Metaphraste , cap. 11), ins 
fern als hier sowohl wie dort die von Sibilla in bezug auf Christ 
gehegte meinung mitgetheilt wird. 

In vv. 612 — 693 giebt Bok. einen ausfllhrlichen bericht Uber" 
den besuch, den die konigin und Porphyrius der heiligen in ihrem 
gefangniss abstatten. — L. A. ed. Graesse, behandelt denselben 
gegenstand in zwei kurzen satzen (p. 793: Quo cum regina — /idfm 
Christi recepit); cf. Horstmann, a. a. o., p. 169 vv. 387 — 456 und^ 
p. 349 vv. 309—363. f 

Nach V. 782 fUhrte der prefect, der Maxentius den rath er- 
thcilt, die h. Katharina zu foltem , den namen CursaUs, wogegen 
die L. A. ed. Graesse nur spricht von quidam preuftctus (p. 793); 
cf. Horstmann, a. a. o., p. 170 v. 506, p. 253 v. 451 und p. 
V. 321, auch Surius a. a. o., cap. 18: nomine Chursasadem. 

w. 824, 825 lauten: 
^m A thousend it slowe in \ie fallyng 
^ Of men or mo — 

Dagegen bei Graesse, p. 793: quatuor millia genliliufii inleremii! cC 
Horstmann a. a. o. p. 171 v. 545, p. 254 v, 495, und p. 263 v. 347^ 

Dem inhalt der vv. 838 — 848 entspricht bei Graesse, p. 794 
die stelle : (Regina) — — intperalorem de tanta saevitia durius incr 
pavil; cf. Horstmann, a. a. o., p. 171 vv. 561 — 568. 

vv. 966 — 981 finden keine entsprechung bei Graesse.; cf. Horst 
mann, a. a. o. p. 173 vv. 705 — 712, und p. 258 vv. 677 — 691. 

Dies sind die hauptpunkte, in denen Bok.'s gedicht von Graesse'^ 
ausgabe der L. A. abweicht. — Es ertibrigt noch, das resultat unserer" 
untersuchung zusaromenzufassen : bei dichtung der legende von der 
h. Katharina schtipfte Bok. seinen stoff aus der L. A,, und zwaa 
aus einer version , die von der in Graesse's ausgabe enthaltenen id 





Die queUen von Osbem Bokenhun's legenden 



■5 



denselben punkten abweicht, in denen Bok. sich im widerspnich mit 
letzterer befindet. 



k 



DC. Die legende der h. Dorothea. 
(Horstmann's aosgabe p. I30 ST.) 



ft 



Es sd voreret daxan erinnert , dass , wie von Kolbing in Engl, 
stud. Ill p. 133 bemerkt wird, die legende der h. Dorothea, die bei 
Graesse zu finden ist, nichts mit der L. A. zu thun hat. Horstniann 
int sich daher, wenn er in der vorrede zu seiner ausgabe p. IX sagt, 
die quelle zu Bok.'s legende der h. Dorothea sei in der L. A. zu 
suchen. 

Eine andere frage ist es, ob Horstmann's a. a. o. ausgesprochene 
ansicht, die in Graesse, p. 910 ff. enthaltene lateinische version habe 
unsenn dichter das material geliefert, ihre geltung behaupten kann. 
Es kann nicht geleugnet werden, dass Bok.'s gedicht und Graesse's 
text beinahe im ganzen verlauf der erzShlung Ubereinstimmen. Aber 
doch sind einige aufTallende unterschiede vorhanden , die mich zu 
der vennuthung drangen , dass Horstmann's diesbezUgliche ansicht 
einer modification bedarf. 

Er selbst (vorrede p. IX anm. 1) bemerkt, dass die beiden ver- 
sionen hinsichtlich der naraen von Dorotheen's eltern abweichen: bei 
Graesse, werden sie Dorus und Thta genannt (der name der heili- 
gen selbst wird dann als eine vereinigung jener beiden namen ge- 
dacbt; cf. p. 910: qui nomen ei itnposuit ex patre et maire tomposi- 
tmm)y wogegen Bok. von dem vater unserer heiligen sagt, dass er war 

^^ (tt. 9 — 14); — a wurthy man, 

^H Wych by senatours descendyd fro 

^^^^^^_^ The hye & noble blood Romylyan; 

^^^^^^^P Wycb hycht, as I>e story telle can, 

^^^^^^^^ Dorotheus ; & egnl to hys dygnyle, 

^^^^B Theodora depyd, a wyf had he. 

Ich neige zu der annahme, dass die namen Dorus und Thta jUngeren 
ursprungs und nur zu dem zwecke von Dorothtus und TTteodora ab- 

I geleitet sind, den namen der h. Dorothea als eine zusammensetzung 

Baus den namen ihrer eltern darzustellen. 

^ Nach Bok. v. 28 wurde Dorothea von dem bischof Apolynar 

getauA, wdhrend sie nach Graesse, p. 910 baptizata est a quodam 
tpucopo santto : es ist demnach ausgeschlossen, dass Bok. den namen 
des bischofs aus der von Horstmann vermutheten quelle genommen 
haben kbnnte. 




36 



G. WOlenbeig 



VT. 113, 114: And {xr-wyth aoooD hyi sasajs tweyne, 

Trystem & Kalystem, he to hyr dede sende. 

Diese stelle wekht von Graesse's fassung insofera ab, als bei Graesse , 
p. 911 Dorothea zu ihren schwestetn gesandt wird: £i PtisU earn ad 
duos iorores suas. Christen et Calisten. 

Graesse, bietet nichts entsprechendes zu vv. 174, 175: 

And {>at noon hons where were hyr passyonuye, 
Wyth feer ner lyhtnyng shnld nenyr myskaiye. 

Nach Bok. vv. 198 — 200 fand Dorothea ihren tod am 16. fe- 
bruar 288 — nach Graesse, p. 911 dagegen am 13. febniar 387 
(anno domim CCLXXXVII Idms Febmarias). 

Ich halte alle diese verschiedenbeiten gerade in bezug auf namen 
und daten fUr wesendich genng, urn die vermuthung zu rechtfertigen, 
dass Bok. bei dichtung dieser legende nicht auf der von Graesse, mit- 
getheilten lateinischen version gefusst habe. Ich bin viehnehr ge- 
neigt, eine andere fifissung der legende der h. Dorothea als Bolc.'s 
quelle in anspruch zu nehmen. Ntm existirt eine von Horstmann in 
Anglia m 325 ff. verfiffentlichte englische prosaversion ttber dieselbe 
heilige, die von anfang bis zu ende eine offenbare tlbereinstimmang 
mit Bok.'s gedicht sowohl in bezug auf den inhalt, wie auch im aus- 
druck aufweist. Nicht nur an den obigen, sondem auch an mehreren 
andem stellen zeigt sich bei unserm dichter eine grdssere ilberein- 
stimmung mit dieser prosalegende als mit Graesse's text Man ver- 
gleiche beispielsweise die folgenden stellen: 

n. Engl. Piosaveision, 
Anglia UI, p. 327, 39 — ^32: 
And also sone as she 
had made her prayer, ther 
come a voyse frome henen, 
and said to hiire: 'ciun, 
my desyhd spouse I ffbr 
all that ye askid and piayid 
fibr, hit is gniuntid yow, 
and thay that ye pray ffor, 
shal be savid'. 



I. Bok. w. 176 — 186: 



And euene as she pis prayere 

had maad, 
A vojrs yaf an answere in 

{lis degre: 
'Come, loue, come spouse, 

& be ryht glad, 
For t>at I>ou hast askyd, 

is grsuntyd the, 
And for alle {>at {raw preyst 

sauyd shal be'. 



ni. Graesse, p. 911: 

Et ecce vox de coelo 
audita est: veni, electa mea, 
omnia, quae petiisti, im- 
petrasti'). 



■) Anglia III, p. 320 sagt Horstmann, nnsere prosaversion sei die para- 
phrase einer poetischen Dorotheen-l^ende, die in seinen A. L. p. 191 ff. abge- 
druckt ist. Ich behanpte jedoch, dass jene unabh&ngig von dieser entstandeo 
ist , und cwar nicht nur auf gmnd innerer wideispriiche zwischen den beiden 
fassnngen, sondem auch, weil ich nicht einsehen kann, weshalb ein schriitsteller 
englische verse in englische prosa umgesetzt haben soUte. Ebensowenig ist mdnes 
erachtens die annahme zulSssig, dass jene prosalegende eine umschrift von Bok.'s 



Die quellen von Osbem Bokenhun's legenden 



27 



Es fragt sich, ob wir nun infolge dieser bemerkenswerthen Uber- 
cmstimmung zwischen der prosalegende und Bok.'s gedicht annehraen 
dllrfen, dass ersiere 60k. 's quelle gewesen sei, dass er also einfach 
jeae englische prosa in reime gebracht habe : diese moglichkeit in- 
dessen wird durch des dichters eigene versicherung ausgeschlossen, 
djSE sein gedicht eine translacyoun (v. 245) sei. So bleibt uns meiner 
»nflcht nach nur Ubrig, in Bok.'s gedicht die buchstabliche para- 
phrase einer lateinischen legende zu erblicken, die nahezu vollst^dig 
mil einer andern lateinischen version derselben legende Ubereinge- 
stimmt haben muss, welche ihrerseits in der in Anglia III veroflfent- 
lichlen prosaversion eine Ubersetzung ins Englische erfahren hat. 

Hiemach dUrfte es also fast zweifellos sein, dass sich 60k. auch 
be! abfassung der legende von der h. Dorothea — seinem sonstigen 
verfshren getreu — mit sdavischer genauigkeit an eine lateinische 
I'gende, die uns allerdings bis jetzt unbekannt geblieben ist, ange- 
schlossen haben muss. 

X. Die legende der h. Fides. 

(Ilorstmann's aosgabe p. 91 fT.) 

Ebenso wie im vorigen, so unterlasst Bok. auch in diesem falle 
jtgiiche erwahnung seiner quelle, abgesehen von einer kurzen Be- 
"Wrkung in vv. 456 — 459, dahin gebend, dass er die legende ins 
Englische iibersetzte. 

And specyAly, lady, for {>i passyoun 

Shewe him (x gn>ce of singulerc fauour 

Wych in-to ynglyssh of pure deuocyoun 

Of \\ legend was I>e translntoiir. 

Die legende der h. Fides findet sich nicht in der L. A. ed. Graesse,. 

Nach Horstmann , vorrede p. X, beruht Bok.'s legende der h. 
Fides auf jener lateinischen legende bei Surius, De Probatis Sancto- 
nim Historiis, 20. oct., welche betitelt ist: Alarlyrium SS. Caprasii 
tt Fidd , ut (xtat in pervetustis MS. Codicilnn. Zwischen Bok.'s ge- 
dicht und der von Sur. mitgetheilten lateinischen legende besteht 
^erdings eine ofTenbare ahnlichkeit, insofern der gang der erzahlung 
in beiden tallen derselbe ist. Aber dieser umstand allein genUgt 
e. nicht, Bok.'s abhangigkeit von der in frage stehenden version 



[edjchi <ei, und iwar nicht nur zufolge derselben erwiigung, die mich eben abhielt, 
ie prosaversion fUr vine paraphrase der poetischen , in Ilorstmann's A. L. ent- 
lalleoen fassung zu erkliiren, sondem auch infolge des vorhandenseins von stellen 
der prosaversion, die bei Bok. nicht lu linden sind , wie z. b. : ' — — and 
Trennt t/it partllh of l>tfvis a»J all sodenc dttliis , ami thai thay shall rtsttyut 
i/ ktly lacramtnl at htr endt ffor hcrre soucraync difftnct agaynys all goestly 
artllii' (Anglia III, p. 327). 



38 



G. Willenberg 



Iche 
rini- 1 



zu erweisen, um so weniger als wir tins gewohnt haben, in Bok. einen 
einfachen, ziemlich treuen Ubersetzer seiner quellen zu erblicken, 
als welchen er sich ja auch in dem oben citirten vers 459 ausdiuck- 
lich bezeichnet. 

Wcgen der zwischen Bok. und Sur. vorhandenen bedeutenden 
abweichungen neige ich daher zu der ansicht , dass die lateinische 
legende, auf der Bok.'s gedicht tlber die h. Fides beruht, eine von 
dem durch Surius raitgetheilten text verschiedene fassung hatte, welche 
unserem dichter nicht nur den allgemeinen gang, sondem auch 
einzelheiten der erzahlung lieferte. 

Die hauptunterschiede zwischen Bok.'s dichtung und der lateini- 
schen in Sur. enthaltenen legende beruhen auf folgenden punkten 

Die ersten siebzig verse des Bok.'schen gedichts weichen von 
der lateinischen legende nicht nur in vielen einzelheiten, sondem 
auch in der anordnung ab, insofem als bei Sur. der den versen 
36 — 70 entsprechende theil dem den versen 1 — 35 entsprechenden 
vorangeht. 

Den versen 97, 98: 

Feyth depyd I am & euyr haue be 
■ From {le tyro of my fyist natiuyte — 

entspricht bei Sur. : Fides nomine tSr* opere vocor. 

Die verse 176 — 189 sind bei Sur. durch folgende wenige woi 
wiedergegeben : Multi enim qui videbant sanctae Fidis constan, 
crediderunt in Dominum Jesum Christum , &> gloriosam sunt mart 
coronam consecuti. 

V. 313 findet bei Sur. gar keine entsprechung. 

Gleicherweise fehlen bei Sur, stellen, die den vv. 377 — 2* 
und vv. 309 — 322 entsprachen. 

Den vv. 330 — 343 entsprechen bei Sur. die worte: Ab illo credo 
consequi indeficientia prcudia , qui est fidelis in verbis suis, 6f son, 
in omnibus operibus suis. 

Der inhalt der vv. 358 — 364 ist bei Sur. durch die worte aus- 
gcdrUckt: alaeri vultu constanter Christi notnen populis preusentii 
praedicavii. 

Wenn Bok. der tins vorliegenden lateinischen version gi 
ware, hatte er auch die folgende stelle Ubersetzen xniissen : ut quibvs 
pulchra — visionis jucunditate potiunfur. 

Sur. sagt nicbts Uber die grtlndung eines klosters, von der 
v. 445 berichtet. 
I Das ergebniss unserer untersuchung ist also folgendes: es 



e aus- 
tntO^A 



I 



Die queUen von Osbeni Bokenham's legenden m 

wahrschdnlich , dass Bok. bei abfassung der legende der h. Fides 
I eiae lateinische legende vor sich hatte , die von der bei Sur. mit- 
< gctheilten version io denselben punkten abwich , auf denen die ver- 

schiedenheit zwischen Bok.'s gedicht und der lateinischen fassung 
I bei Sur. beruht. 

XL Die legende der h. Margaretha. 

(Horstmann's ausgabc p. 7 ff.) 

Im prolog (w. 1—2, 9 — 16 und 41 — 72) Ubersetzt Bok., was 
die L. A. ed. Graesse, p. 400 Uber die herleitung des namens 
Margareta sagt. Dass er diese stellen dem Jac. de Vor. enllehnte, 
erhellt nicht nur aus der volligen Ubereinstimmung zwischen seinen 
worten und dem text der L. A., sondem auch aus seiner eigenen 
angabe in vv. 41, 42. — Abschweifungen wie vv. 3 — 8, 17 — 40 
und 73 — 88 werden sicherlich unserem dichter ihren urspnuig ver- 
dankcn (cf. Elisabeth vv. 27 — 54). 

Die legende selbst wird von Jac. de Vor. (Graesse,) in einer 
zn abgekiirzten form mitgetheilt , als dass ein vergleich unseres ge- 
dkhts mit der L. A. moglich ware; diese lateinische fassung kann 
daher auf keinen fall Bok.'s quelle gewesen sein. 

Horstmann, vorrede p. IX, vertritt zunachst die ansicht, Bok. 
hitte sein material aus einer der fabelhaften varianten der apokryphen 
Acta (ed. Surius et Lipomanus) geschOpft, worin auch die erschei- 
nung des drachen (cf. Bok. v. 448 ff.) beschrieben wird. Unmittel- 
bar darauf jedoch bemerkt er, dass unter den uns bckannten latei- 
nischen versionen Bok.'s beschreibung des drachen die grosste ahn- 
lichkeit mit Mombritius Tom. 2a, fol. loj' aufweist. Wenn nun Bok. 
in dieser schilderung mit Mombritius' Sanctuarium Ubereinstimmt, so 
liegt die vermutbung nahe, dass auch sonst eine enge Ubereinstimmung 
zwischen Bok. und Mombr. bestehen wird. Ich muss annehmen, 
dass Horstmann desbalb nicht in der lage war, den vergleich in der 
bezeicbneten richtung fortzusetzen, weil er des Mombr. Sanctuarium 
nicht zu seiner verfUgung hatte. Die beschreibung. welche dasselbe 
on der erscheinung des drachen gicbt, mag ihm durcb die ver- 
mittelimg der Acta Sanctorum bekannt geworden sein, wo sich diese 
stelle aus Mombr. unter dem 20. juli, Dd S. Margarita, § IV, 43 
abgedruckt findet. Ich meinerseits habe jedoch einsicht von Mombr.' 
Sanctuarium nehmen konnen, und so fand ich denn in der that, dass 
Bok.'s gedicht, so weit es das leben und leiden der h. Margaretha 
|(w. 97 — 629) behandelt, mit des Mombr. tiberlieferung eine auf- 




30 



G. WOlenberg 



fallende ahnlichkeit darbietet — also nicht nur hinsichtlich dcr oben 
erwahnten scene , sondem von anfang bis zu ende. Auf alle fsille 
ist die iibereinsrimmung des Bok. mit Monibr. wait voUstandiger als 
mit Metaphrastes (LipiMmani-Surius) , Jac. de Vor. oder den in den 
Acta Sanctorum unterm 20. juli mitgetheilten Acta. Es wird sich 
daher der mlihe lohnen , auf eine ausflihrlichere vergleichung des 
Bok.'schen gedichts mit der lateinischen legende, die wir in Mombr.' 
Sanctuarium finden, einzugehen. 

Der anfang (vv. 97 — 188) weicht bei Bok. in einigen punkten 
untergeordneter art von Mombr. ab — ein umstand , der zum theil 
dadurch \'eranlasst ist, dass Bok. hie und da eigene gedanken binza- 
fUgt, z. b. vv. 125 — 131 und vv. 167 — 180. 

Von V. 188 bis v. 538 stimmt Bok.'s gedicht mit Mombr. nahezu 
wort fUr wort ilberein ; nur ab und zu lasst Bok. einen weniger be- 
deutenden satz, der bei Mombr. vorkommt, aus. 

Der inhalt der Bok.'schen verse 539 — 624 kann nur als eine 
abktirzung von Mombr.' text bezeichnet werden. Andererseits aber 
findet die kurze stelie vv. 602 — 605 keine entsprechung bei Mombr,, 
zu dessen zeit vielleicht die h. Margaretha noch nicht den ruf etner 
schutzheiligen der schwangern frauen genoss. — Es sei noch hervor- 
gehoben, dass nach vv. 586, 616 und 621 Margaretha durch einen 
gewissen Malchus hingerichtet vvurde, der bei Mombr. unter dem 
namen J/<7/(f;/.f erscheint; cf. Horstmann, A. L., N. F., p. 234, v. 3, 
Die in den Acta Sanctorum unterm 20. juli enthaltenen Acta, cap. FV, 
bieten denselben namen wie Bok. 

Aber trotz der ziemlich voUstandigen iibereinstimmung zwischen 
dem haupttheil von Bok.'s legende und Mombr.' Sanctuarium wage 
ich aus mangel an dem nothigen beweismaterial nicht zu behaupten, 
dass letzteres unserm dichter in der that das material geliefert habe. 
vermuthe vielraelir, dass Bok.'s quelle eine andere lateinische legende 
war , welche der hauptsache nach zwar mit Mombr. Ubereinstimmte, 
die ganze erz&hlung aber doch in einer derartigen gestalt darbot, 
dass Bok. sein original nur wort fUr wort zu umschreiben brauchte. 

Wir gehen zum zweiten theil von Bok.'s gedicht, der Translatio 
(vv. 700 — ii53)Uber. Eine Translatio der h. Margaretha findet sich 
in den Acta Sanctorum, 20. juli, appendix I, abgedruckt, und es 
wird dartlber ausdrilcklich bemerkt, dass sie herstamme tx Mh. 
tecUsiae Montisfalisci. Nun gesteht Bok. , dass er seine kenn 
liber diesen gegenstand zum theil einer schrift (scripture) verd 
die er in Italien zu M<nvnt-Flaik gefunden habe (cf. w. 104 — i 



le m , 
4" 




Die quetlen von Osbern Bokenham's legenden 



31 



Es liegt also die vennuthung nahe, dass Bok. wahrend seines aufent- 
halts in Montefiasco von der oben erwahnten handschrift selbst 
kenntniss nahm, diese also mit jener scripture identisch ist. Da je- 
doch mehrfache abweichungen Bok.'s von der in den Acta Sanctorum 
abgedruckten Translatio zu constatiren sind, wiihrend wir uns bisher 
liberzeugt haben, dass Bok. seinen quellen tnit fast sclavjscher ge- 
nauigkeit zu folgen pflegte, so bin ich geneigt, als Bok.'s vorlage 
eine andere, uns unbekannte, aber demselben fundort entstammende 
Translatio anzunehmen , die zwar der hauptsache nach mit der 
Translatio der Acta Sanctorum Ubereingestimmt haben, von ihr aber 
doch an denselben stellen wie Bok.'s gedicht abgewichen sein mag. 

Im folgenden filhre ich speciell die unterschiede auf, die zwischen 
Bok.'s gedicht und der uns vorliegenden lateinischen Translatio bestehen. 

Im ersten theile von Bok.'s Translatio (vv. 700 — 964) kommen 
einige reden und dialoge vor (vv. 755 — 761, 790 — 803, 881—901), 
die sich in der lateinischen Translatio nicht finden. Jedoch stimmen 
diese stellen wenigstens inhaltlich mit dem lateinischen text Uberein. 

Vgl. v. 835: 

Auoon thre hors they dedyn hem bye — 
mit Translatio, Pars I, 4: Ubi tmerunt equos duos. 

In der Translatio, Pars I, 7 — 11, werden mehrere wunder be- 
richtet , die Bok. mitzutheilen unterlasst , obgleich er nach v. 938 
ebendieselben oder ahnliche in seiner quelle vorfand. 

vv. 944 — 964 ist im vergleich zu der Translatio nur ein auszug 
aus der letzteren, Pars I, 12. 

Der zweite theil von Bok.'s Translatio (w. 965 — 1153) scheint 
eine vollstandige umschrift von Pars II der in den Acta Sanct. be- 
findhchen Translatio zu sein , von folgenden wenigen punkten abge- 
sehen , hinsichtlich deren zwischen Bok. und dem lateinischen text 
«ne verschiedenheit besteht. 

Nftch Bok. vv. 979, 980 fand die zweite Translatio der h. 
Margaretha im jahre 1405 statt, wahrend die lateinische Translatio, 
Pais II, 13, dieses ereigniss in das jahr MCLXXXV verlegt. 

Ebenso weichen Bok. und die lateinische Translatio von einander 
rtlcksichtlich der namen des damals regierenden papstes und kaisers 
ab. Nach Bok. (vv. 981 — 984) war es 

The fyrst yer of the secund Urban, 
The pope of Rome, — — — 
And Herry the thredde was alyue 
And had the sool reule of the empere. 



3» 



G. Wmenberg 



Vergleiche hiermit, was die Translatio bictet: Urbano terlw Romatu 
pontifice, regnanU Fredtrko imptratore. Auf die frage nach der 
richtigkeit dieser bemerkungen vom historischen standpunkte aus 
brauche ich hier nicht einzugehen. 

In V. 996 heisst der prior Burgundio: dieser name findet sich 
in der lateinischen version nicht. 

In vv. 1 140 — 1 146 entschuldigt sich Bok., dass er die von der 
heiligen verrichteten wunder nicht aufzahle, die zweifelsohne in seinct 
vorlage mitgetheilt waren und gleicherweise in der lateinischen 
Translatio, Pars II, 30, zu lesen sind. 

Schliesslich weicht Bok. von dem lateinischen text der Acu 
Sanct. noch in bezug auf den tag ab, an dem die zweite Translatio 
ausgefUhrt wurde. Nach v. 1 1 5 1 war es the fyftende kalende 0} 
Decembre , wahrend wir in der Translatio, Pars II, 21, lesen, dass 
[Margaritat cl Felkttatis] corpora ad Montemflasconetn Iranslata sunt 
decinio octavo kal. Decembris. 

Wir schliessen diese untersuchung mit folgender zusammenEassung 
der erlangten resultate. Bei abfassung des gedichts liber die h. 
Margaretha ging Bok. zurUck : 

1. vv. J — 96: auf die Leg. Aur. ; 

2. vv. 97 — 629: auf eine lateinische legende, die wir zwar nicht 
kennen, aber von der wir annehmen mtissen, dass sie gross* 
llbereinstimmung mit der entsprechenden legende in Mombritius' 
Sanctuarium aufwies ; 

3. von V. 700 ab: auf eine lateinische Translatio, ahnlich der in 
den Acta Sanctorum unterm 20. juli verofTentUchten. 



XII. Die legende der h. Anna. 
(Horstmann's ausgabe p. 37 CT.) 

Im prolog (w. 35 — 39) erfahren wir, dass der dichter der h. Anna 
lyf &' hyr genaJogye zu schreiben beabsichtigt ^H 

Aftyr tbentent of the storye. (v. 39.) ^i 

Man darf aus dieser ausserung wohl mit sicherheit schliessen, dass 
Bok. bei abfassung seiner legende von der h. Anna nur einer eia^f 
zigen quelle , einer einzigen storye folgte , die , nach vv. 5 und 6 zu 
urtheilen , eine lateinische schrift gewesen sein muss. — Weitere 
directe nachweise in der vorliegenden queUenfrage beizubringen, bin 
ich ebenso wenig wie Horstmann im slande , welcher in seiner vor 
rede p. IX nur kurz bemerkt, dass diese legende nicht auf der L. 



Die qnellen von Osbem Bokenluun's legenden jj 

beruhe. Indessen will ich wenigstens einige schriften namhaft machen, 
mit denen gewisse steilen der Bok.'schen dichtung gidssere oder ge- 
ringere Slmlichkeit aufweisen. 

Der haupttheQ des gedichts beginnt wiederum mit einer namen- 
eikl&nmg: 

"f^- 97) 9^- Aftyr the leulys of interpFetacyon 

Anne is as myche to seyn as 'grace'. 
Diese etymologie ist eine alte: sie findet sich bereits bei Johannes 
Damascenus, in dessen schrift De Orthodoxa Fide (cf. Surius, De 
Probatis Sanctorum Historiis, 8. sept.) es im IV. buche, cap. 15 
heisst: Itaque gratia (nam hoc sonat Amuu vocabulum.) \ cf. auch 
Graesse,, L. A. p. 934 : Anna dicitur, id est gratia Dei. 

TV. 116, 117: & Ysachar hyr &dyr 

Was depyd, & Nasapbath hyht hyr modyr. 

Was diese namen von Anna's eltern anlangt, so verweise ich auf 
Acta Sanctorum, 36. juli: De S. Anna Matre Deiparae Commentaiius 
Historicos § II 17, 18. 

w. 135 — 159 stimmen xa Damascenus, De Orthodoxa Fide, 
Lib. IV, cap. 15 (cf. Surius a. a. o.). 

Wir kommen nunmehr zu der legende selbst. Unter den latei- 
nischen fassungen der legende der h. Anna sind das EvangeUum de 
Nafyjitate S. Mariae (cf. Thilo, Codex Apocryphus Novi Testamenti, 
Lipsiae 1833, p. 317 ff.) und die Historia de Nativitate Mariae ei 
de InfanOa Salvatoris (cf. Thilo a. a. o. p. 337 ff.) diejenigen , die 
un meisten unsere aufmerksamkeit verdienen auf grund einer ge- 
wissen, zwischen ihnen und Bok.'s gedicht bestehenden ttberein- 
stimmung. 

vv. 316 — 350 deckt sich nur inhaltlich mit dem anfang des 
Ev. de Nat S. Mariae. 

Grdssere ^nlichkeit besteht zwischen Bok. vv. 351 — 313 imd 

oem Ev. de Nat. cap. I tmd II. Doch stossen wir in diesem abschnitt 

wf eine stelle bei Bok., die vom Ev. de Nat. abweicht, wahrend sie 

""^ der L. A. ed. Graesse, ttbereinstimmt. Man vergleiche: 

r., , , Et. de Nat., ed. Thno, , . , ^ 

Bok. T». 263, 363 : p ^^ . L. A., ed. Graesse,, p. 587: 

«t to god for grace they Cujus tei gratia et tem- Cujus rei gratia cnm sin- 

dede pursew plum domini singulis per gulis annis in tribos festis 

'^' ii;s temple thryes in annum festis frequentare piaecipnis Jenisalem fre- 

the yere. solebant. quentarent. 

Mit dem zwdten capitd des Ev. de Nat. geht die zwischen 
'"^O' lateinischen version und Bok.'s gedicht bestehende Uberein- 

E'XSlbinK, EogliKhe itadiai. XII. i. 3 



34 



G. WiUenberg 



stimmung vorlaufig zu ende. Von hier an weicht Bok. vom Ev, 
Nat. selbst im gange der erzahlung ab: letzteres fjlhrt fort, va 
Joachim zu sprechen — ersterer wendet sich der Anna zu. 

Dagegen stiramt Bok. im weiteren verlauf der erzahlung mit der 
oben genannten His tor ia dc Nat. Mariae et de Inf. Salv,, welche zwar am 
anfang bedeutend von der englischen dichtung abweicht, von v. 314 
an (Thilo p. 342) mit geringfiigigen unterbrechungen (cf. \'v. 405 
bis 411, 433 — 449) bis V. 465 ilberein. 

Bej V. 466 mlissen wir uns zum Ev. de Nat. (Thilo p. 32 j 
zurUckwenden , das die rede des engels in derselben fassung bietel 
wie Bok., vv. 466 — 497. 

Von vv. 497 — 591 geht Bok. wieder zusamraen mit der 
de Nat. (Thilo p. 345). 

Nach einer kurzen abschweifung (vv. 592 — 619) erzahlt Ba 
die darstellung der Maria im tempel. Diese schlussstelle ahnelt 
einigen punkten mehr dem Ev. de Nat., in andern mehr der Hist. 
de Nat.: aber weder mit jenem noch mit dieser stimmt sie vollig 
iiberein. 

Vorstehende zusammensleilung des dilrftigen, mir zu gebote 
stehenden materials legt die verrauthung nahe , dass Bok.'s vorlage 
eine lateinische legende der h. Anna gewesen ist, deren haupt- 
bestandtheil aus dem Ev. de Nat. S. Mariae und der Hist, de NaL 
Mariae compilirt war. 



Xm. Die legende der h. Christina. 

(Horstmann's ausgabe p. 54 flf.) 

Keinerlei envahnung der quelle fiir diese legende geschiehi von 
seiten des autors. Zu der L. A. steht dieselbe aller wahrscheinlich- 
keit nach in keinem abhiingigkeitsverhaltniss, denn weder beruft sich 
Bok. auf sie, noch hat er in diesem falle dasjenige daraus entlehnt, 
was er in all den andern fallen ihr zu entnehmen pflegle: die 
etymologische erklarang des namens. — Horstmann, vorrede p. IX, 
vermuthet als quelle eine version, die mit der in den Acta Sanctorum 
unterm 24. juli enthaltenen Passio eine theilweise ahnlichkeit &i 
gewiesen habe. 

Ein vergleich von Bok.'s dichtung mit dem text der Acta Sancf 
und der L, A. ergiebt folgende verschiedenheiten : 

Nach Bok. (vv. i und a) wurde die h. Christina geboren in 
a cyte wych Tire cltpyd was und besyde the lake VuUyne stood. Die 
L. A. ed. Graesse, p. 419 nennt diese stadt Tyrus Italiae, w; 



0^1 







■ die Passio der Acta Sanct. den geburtsort iiberhaupt zu nennen 
unterlSsst. Wegen dieses punktes cf. auch Acta Sanct., 24. juli, 

vv. 13, 14: A wylf he lude acordyng to hjrs degre, 

Wych jrssuyd out off the blude cmperiAll — 

Vergleiche hiennit, was die Passio Uber diesen punkt sagt: tt mater 
tjui de gtnere Aniciorum dtscendebat. Besser stimmt zu Bok. die 
folgende betnerkung des Ms. Bavraritnse (cf. Annotata b zu Passio, 
cap. I, 1): fuisse — — de clara imperatorum progenie. 
r. 396: And brent > thousand & fyue hundred also. 

Hinsichtlich dieser ziffer stimmt die L. A. mit Bok. Qberein, 
waiirend im widerspruch mit ihm die Passio, cap. 11 10, berichtet; 
ignis — — comedit in circuihi cultores idolorum quasi animas 
quingentas. 

Nach Bok. v. 552 trigt der neue prafect den namen Zyon: die 
Passio , cap. II 12, bietet einen ahnlichen namen , namlich Dion, 
wahrend die L. A. ed. Graesse, p. 420 den namen Elius aufweist; 
cf. Horstmann, A. L. p. 187 v. 305. 

Bok. giebt in vv. 721, 722 an, dass 

conuertyd were fiere 

Thre thowsend pcynyras. — — 

Die L. A., deren bericht in diesem theil sehr gektirzt erscheint, er- 
wahnt nichts Uber diesen punkt. Nach der Passio, cap. II 14, (rt- 
diderunt in ilia die seplem milia viromm. cf. Annotata f. 

Nach Bok, v. 795 wurde die h. Christina gehalten 
In ane ouene thre dayis contenuelly. 
Die Passio, cap. II 15, stimmt in diesem punkte mit Bok. (Iberein, 
wahrend die L. A. ed. Graesse, p. 421 quinque dies bietet. 

In vv. 985 — 988 berichtet Bok. Uber die todesart der heiligen. 
In diesem punkte weicht seine erzahlung sowohl von der L. A. als 
der Passio ab, die beide den tod der h. Christina mit nahe/u den- 
selben worten schildem: 

L. A. ed. Graessci p. 421 . 1*03310, cap. n, iS: 

Iratiis Julianus duas sagittas circa Tunc iratus Julianus duas sagittas 

cor ejus et unam in latus ejus dimisit. [misit] in eajn , unam ad cor ejus, et 

aliam contra talus ejus. 

Von diesen hauptsachlichsten verschiedenheiten zwischen Bok. 

und den beiden lateinischen versionen abgesehen , weicht jener von 

der L. A. und der Passio noch dadurch ab , dass sein text lange 

dialoge und gebete enthalt , die in der L. A. fast g^zlich fehlen, 

3* 



Vm quellen von Osbem Bokenhom's legenden 



35 



36 



G. WiUenberg 



wahrend sie in der Passio in einer ziemlich abgekiiriten fonn 
auftreten. 

Das vorhandensein vieler lateinischer versionen der legende di 
h. Christina, die, wie Bok., Passio und L. A., im verlauf der er- 
zahlung mit einander Ubereinstimmen , in einzelheiten aber von 
einander abweichen , wird durch folgende stelle der Acta Sanct., 
24. juli, § VI 66, erwiesen , wo es von den leidensgeschichten det 

h. Christina heisst: [cum persuasum plane habeain ] omrus (i 

Pasiiotus S. Christinat) convenire in substantia, quamqtiam verbis, sty, 
brevitatt aut Prolixitate, aliisgue adjunctis istius modi dissonare possit 

Unter berufung auf dieses zeugniss glaube ich zu der annahme 
berechtigt zu sein, dass es unter den verschiedenen lateinischen 
versionen Uber das leben der h. Christina eine version giebt oder 
wenigstens gegeben hat, an die sich Bok.'s legende ebenso eng an- 
schliesst, wie es nachweislich andere legenden unseres autors an ihre 
bezUglichen quellen thun. — An diesem unsicheren resultat milssen 
wir UDS hier wie bei der vorigen legende in anbetracht der dtlrftig- 
keit des uns zuganglichen materials gentlgen lassen. 



'» 



I 



Ein rtickbiick auf vorstehende untersuchungen Uber die quellen 
von Osbem Bokenham's legenden ergiebt, dass wir zu endgtlltigen 
schlUssen gelangt sind hinsichtlich der vorlagen zu den legenden der 
h. Agnes, der h. Magdalena, den iiooo jungfrauen, der h. Elisabeth, 
der h. Agatha, der h. Cacilia, der h. Lucia, der h. Katharina und 
der h. Dorothea, wahrend wir uns in den quellenfragen der h. Fides, 
der h. Margaretha, der h. Anna und der h. Christina mit muth- 
massungen begnUgen mussten, 

Bok.'s gedichte, so weit wir sie auf bestimmte vorlagen zurtkrk- 
fiihren konnten, haben sich als blosse paraphrasen lateinischer 
Schriften erwiesen, namlich: 

1. h. Agnes — von der L. A. und der lateinischen Vita S. Agnetis, 
deren verfasserschaft dem h. Ambrosius zugeschricben wird ; 

2. h. Magdalena — von neutestamentl. erzahlungen und der L. A.; 

3. IIOOO jungfrauen, h. Elisabeth, h. Agatha, h. Cacilia, h. Luci*. 
und h. Katharina — von der L. A. ; 

4. h. Dorothea — von einer uns unbekannten lateinischen legende. 
So unbefriedigend diese resultate auch in mehr als einer hinsicht 

sind, hoffe ich doch ihren werth dadurch erhdhen zu konnen, 
ich sie schlicsslich als beitrag zur 16sung einer frage von allgemeineri 
natur verwerthe, denn, wie Scherer in seiner Geschichte der deutsche: 



% 







Die quellen von Oibem Bokenham't legenden «« 



littCTatur p. 478 sagt, wfttn dit kunst vcllendung braucht, so ka»n in 
der wisscnschaft auch das unfertige niltzlich wcrden , wofern es nur 
nkht am einselnen hafUt, sondern sum ganzen strebt. 

Wie oben erwfihnt, besteht eine streitfrage Uber die art und 
weise , wie die verfasser mittelenglischer legenden ihre quellen zu 
behandein pflegten. Kdlbing hat, Engl. stud. bd. II, p. aSi und 
bd. VII, p. 145, die ansicht ausgesprochen , dass es aller wahr- 
schdnlichkeit nach sogenannte mischredactionen waren, die Chaucer 
und Bokenham mil den in ihren legenden verarbeiteten stoffen ver- 
sahen , und dass demzufolge jede legende dieser dichter auf nur 
dneni lateinischen original beruhe. Dieser hypothese ist von Wtilker, 
Anglia III, p. 165, die andere gegentlbergestellt worden, dass Chaucer 
das material zu seiner legende der h. Oldlie aus mehreren quellen 
compilirt habe. 

Wenn wir nun die frage stelien, welche dieser beiden hypothesen 
die grossere wahrscheinlichkeit filr sich in anspruch nehmen darf auf 
grund der resultate, zu denen wir hinsichtlich der Bok.'schen quellen 
geUngt sind, so kann kein zweifel darilber bestehen, zu wessen 
gunsten die streitfrage entschieden werden muss. 

Es ist zwar nicht zu leugnen, dass Bokenham in einigen legenden, 
wie «. b. in der tiber die h. Magdalena, von mehreren quellen 
abhangig ist. Aber die art und weise, wie er in dergleichen fallen 
von mehreren vorlagen gebrauch macht, ist durchaus verschieden 
von der thatigkeit, die WUlker Chaucer zuzuschreiben geneigt ist, 
wenn er meint, dass dieser dichter bei abfassung seiner legende der 
h. Cacilie die L. A. und Simeon Metaphrastes vor sich hatte und seinen 
stoff aus beiden compilirte: nach WUlker hat Chaucer verschiedene 
veisionen ein und derselben erzShlung zusammengeschmolzen, w^hrend 
Bokenham in jenen fallen verschiedene geschichten in ein und dem- 
selben gedicht zu einem zusammenhangenden ganzen vereinigt hat. 

Es dUrfte somit klar sein , dass wir unter berufung auf das er- 
gebniss vorstehender untersuchung Uber die quellen von Osbem 
Bokenham's legenden nicht anzustehen brauchen , der K6lbing'schen 
ansicht Uber das verfahren mittelenglischer legendenschreiber vor der 
Walker's den vorzug zu geben. 

Marburg i. H., sept. 1887. 

Gotthelf Willenberg. 




38 



M. Kniniraacher 



SPRACHE UND STIL IN CARLYLE'S 
.FRIEDRICH II. « 

(Schluss.) 



III. Stilistisches. 

Hier mOchte ich die verbindungen von wortem zu phrasen, 
sowie diejenigen eigenschaften des C.'schen ausdruckes anfiihren, die 
sich nicht bequem lexikalisch oder grammatisch classificiren lassen. 

I. Ich beginne mit einer elliptischen anwendung des bedingxings- 
satzes, welche allenfalls auch noch ini grammatischen theil dieser 
arbeit stehen kOnnte, llbrigens colloquial ist. Oft wird if we (ht, 
thty) knew it so gebraucht, dass ein vdas wSre gut« od. dergl. zu 
erganzen ist. Briihl (who is properly the fountain of all this 
misery to us, if ive knetv it!) lo, 233. Chance . . . has led us 
to the end of the Campaign (not quite ended yet, if we kneta) 1 1, 309. 
Hier wie im vorigen beispiel ist das eingeklammerte eine randglosse 
des geschichtschreibers zu einem von ihm mitgetheilten briefe. Im 
letzteren falle will das if etc, sagen : not quite emled yet, we should 
say , if we kneiv; oder: if we knew that it is not q. e. yet, we should 
not say so. — (Contades) sets them to attcuk eighty pieces of cannon 
(not in the least, if you knew it; the reverse, if you knew it) 11, 318; 
der mit you angeredete ist der briefschreiber , Voltaire, namittating 
loose young fellows . . . to Lieutenantcies and Captaincies in the Prussian 
Army (about as likely as in the Seraphim and Cherubim, had they 
knorvn it) 11, 334; d. h. so wUrden die von den werbern bethdrtCD 
gedacht haben, batten sie die wahrheit gewusst. Prince Eugen of 
WUrtemberg . . . who is Son-in-law of the House, . . . ancestor of 
the mnu Russian Csars too, had anybody then knoivn it \\, 336; statt; 
was freilich damals niemand wissen konnte ; oder : was fUr ihn wichtig 
gewesen wire, wenn etc. the right place of it was found to be Emden 
(nearest to Britain from the first, had one but known) 12, 149; d. h. 
dahin wilrden die Englander das heu geschickt haben, wenn sie ge- 
wusst hatten etc.) and, alas also, George II. died, . . . which is far 
worse for us, if we knerc it 12, 138; nSmlich als ein misserfolg 
Ferdinands; und so wUrden wir (F.) urtheilen, wenn die thatsache 
uns bekannt ware, though the Pitt catastrophe . . . is still more im- 
portant , if he (F.) kneu< it 12, 212. This hint, if the King knew, 
had been given . . . by Necessity itself 13, 65. — Civic Sham-Hierarchies 



i 

I 




Sprache and stil in Carlyle's >Friediich II. c ^g 

(which are likewise accursed, if they knew it, &•€. 13, 8. He had 
defended Czenstochow (if anybody knew what Czenstochow was, or 
could find it in the Polish tnap) 93. WUl cross Elbe . ■ ., — did 
Schmettau only know 11, 211. 

So nun auch mit andem verben: perhaps the darkest Section in 
History . . . were it of moment to us, here or elsewhere! 9, 131 ; zu 
erglbuen etwa: which we should regret, were it &'c. this . . . is what 
we search for — (*and should find*) had lazy Dryasdust given us 
almost anything on this latter head (oder = but D. has given us almost 
nothing) lo, 36. Friedrich is agetin on foot . . . and has struck straight 
south-eastward, if Daun were noting him (= as £>. might know, 
if &'c.) II, 67. Daun to be standing there, all round . . . and even 
north to Waditz (if readers will consult their Map) — nKmlich : dann 
werden sie dies besser verstehen 11, 49. Weniger vertrauensvoU if 
readers had a Map at hand (dann wUrden sie etc.) 13, 167. only 
towards Brandenburg . . . is Daun's road open, were he enterprising 
12, 5. Quintus leiUus . . .part of his escort, if that be an interesting 
circumstance 12, 13. The scene is rather pretty, if one admired scenes 
12, 61. and seem to be aiming at Schweidnitz, — if that could still 
prove possible with a Friedrich present 83. rain pouring, if that had 
been worth noting 124. The rain is now done, *blown away by the 
tremendous artillery*, thinks A., if that were any matter ib. For the 
thing is vital, if we knew it 131. F., too, is abundantly gloomy, if 
that could help him; which he knows well it cannot, and strictly hides 
it b'c. II, 343. Soubise in person gcUloped into it, if that could have 
helped 10, 217. — he was of Irish breed, it seems, the name of him 
W. . . ., if one cared 12, 236. which, by old Polish Law, they quite 
txpressfy were, if that were any matter 13, 88. King left for Breslau, 
V^ August (24'^, if it were of moment) 338. if it . . . concerned 
w further 328. Innumerable persons of less note . . . have their 
Biogrc^hies, and are known to the reading public and in all barberi- 
ihops, if that were an advantage to them 12, 289. Burkersdorf, Ludwigs- 
^f> tf readers can remember them, are frontward posts 295. Daun 
■ • . in plenty of force, could he resolve on using it 311. in Stettin 
alone is succour, could we hold the intervening country 217. Which 
« dene by . . ., the collecting part; could only the conveying be accom- 
plished ib. but was forced to it ... by the sleets and snows, had there 
"ten no other pressure 320. Saxony he had long regarded as the 
grand point, were Schweidnitz over ib. took Cassel, did not quite take 
^genhayn, had it been of moment ^2^. though fragments and remnants 



40 



M. Kmmmacher 



do lie hidden, could you find them again 13, 9. The Landlord . 
might himself . . . hai>e been made to pay, luid that been all; 31. her 
Mother being his Father's Sister . . . if you like to count it 44. 77m 
antipathy . . . tooi etway all hope 0/ succession (had it been desirable. , ) ib. 
though this poor Lady (Cath. If.) has her liabilities, were not we (F) 
old and prudent 56. A My lord of wonderful name (Lord Dairymple, 
if I could remember it) 13, 223. Becomes English Minister here in 
jySs . if tfe much cared ib. the outside of them I have seen , by no 
means the inside , had J wished it 227. these high Brunswickers still 
at Potsdam , if that had any influence 284. Brunswick, Hessen . 
did; — had not the first Three . . . been thenuelves moderately suffiiitul 
(zum fUrstenbund) 13, 345. 

Zuweilen befremdet nur die wahl des tempus im bedingungssatie. 
Of which , were the crisis come (= when it is c.) , rve will give some 
account 9, 59. Soubise and jo.ooo , who will reinforce the Reich's 
Armament, were it on foot 10, 7. which are amusing to read, had 
one time 62. (outpost) which . , . is useful to have in hand, — were 
it not a little too distant is'c. 10, 147. they are to become <mr ttce 
Lines of Battle, were they once got to the right point 258. . . . will, 
in punctual promptitude , come to F.'s hand, were October here 298. 
Of Csernichef . . . we shall hear farther on, — were these Royal move- 
ments once got completed a little 12, 60. intending to push through 
at once . . . were this of Fischerberg had 12, 312. Dniester, were 
GalitzJn nothing, is very difficult for Turks 13, 127. 

2. Wiederholungim selbigen oder nachsten satze zur hervoi 
hebung eines begriffs (notizen s. 391): Dryasdust strikes me like a 
hapless Nigger gone master less: Nigger totally unfit for selfguidemu 
I, 27. And gave the thing aver to his next Brother. Brother Wt 
name &'c. i , 201 . He . . . managed many many things for him. Man, 
to get £yc. i, 258. he notices a certain female beggar; necessitous 
female of loose life, . . . Necessitous female gets i^c. i, 142, Scan- 
dalous ye7t> pawnbroker of an Uncle , wilt thou . . .? Uncle itwnaJI 



4 

danu^m 
vhoiM 



than pawnbroker : i , 170. 
with much negotiation in 



An ambitious man , not to be . . . ; meat 
him I, 174. Line: i, 266. and gave the 



young jackanapes a slap over the face. Veritable slap; which 6y.J 
2, 30. lived mostly, in a separate condition, for the rest of her life. 
Separate for life: — a, 2. Here is a Deed, said he, executed by . . .; 
Deed solemnly granting &'c. 2, 18. grown to be a brilliant man and 
King; King gone out to the Wars 2, 114. but the amount of men- 
dacity expunged, has any one computed that? Mendacity not of to 



^I^t/L., . 



Sprache imd ttil in Carlyle's •Friedrich It.c ^x 



I 



I 



* 



b 



bvt&'t. 1, 131. A man who wouUi not have risen in modern Political 
Circlet; man unchoosabU at hustings or in caucus 2, 135. On entreaty 
frcrm his followers , entreaty often renewed 2, 170. untenable schemes, 
guided by . . .; wild schemes, &'c. 2, 171. that the . . . has a plot 
to assassinate his Majesty, — plot evident as sunlight 2, 224. {Trend 

2, 291. ship 325. Influences 3, 41. Best chance 43. Wolf 57.) 
tht Fair of St. Germain was going on. Loud, large Fair of St. Gcr- 
maat 3, 7. which , . . caused many wigs to wag. Wigs to wag, in 
those days especially 3, 29. only the . . . made difficulties. Difficulties, 
sh^l and ^c. 3, 139. Berlin had been diligently building a non- 
plus-ultra of Steeples to that fine Church of St. Peters. Highest 
Steeple of them all; one of the Steeples of the World, in a manner; 

3, 282. there burst out biases of flame. Blaus unquenchable; «S»f. ib. 
Cousin Moritz having expertly jockeyed his Electoral dignities and terri- 
Uries from him . . . Expert Cousin Morits : in virtue of which same 
Moritz dn. 3, 288. K. had an estafette waiting for him there. Esta- 
fette with a certain letter 4, 67. did manage at length to trample out 
Protestantism, . . . Trample out Protestantism ; or i^c. 4, 257 f. did 
net the reader hear of a Pestilence in Prussian Lithuania? Pestilence 
in old King F's time 4, 263. that the process of ^borroivingi. has 
already , . . begun, — process wliieh «5^'<■. 4, 283. On ... F. W. 
found a gold Tobacco-box , sent by . . . ; gold Tobacco-box , item &v. 

4, 300. Pa/ace begun 4, 30. Barns 58. storms and alarms 133. 
Died 154, Carzig 171. .4 Prince 184. Goltt Regiment 206. Csaro- 
wits 216. Sublime secret 2 IT, Insipid offspring 2\^. High Brunswicks 
»34. Wedding 239. Terrific Spectre 240. Leaden sky 244. dinner 
246. appetite 248. ////// result 255. Brother 5, 9. thai universcU 
breaking forth of Bedlams, now fallen so extinct . . . Bedlams totally 
extinct to everybody ; but which were then very real 6fc. 6, 291. as an 
unintelligible . . . Delirium . . .; Delirium unintelligible to them 347. 
got his claims on Schlesien allowed by the Destinies. His claims on 
Sehlesien; — and on injinitely higher things 350. like a creature con- 
sisting of . . . and no body bigger than that of a common Cock, 
weighing three pounds avoirdupois. Cock with /us oum gitzard much 
emt of sorts, too! 374. tlie one reasonable word . . .; Mr. Viners 
word, . . . ; plain sensible word 386. with their sad Siege finished in 
such fashion. Strenuous Siege; which &'c. 406. One actual Camp 
there was . . ., — Camp waiting always to be shipped across 7, 6. 
the British Empire his opulent milk-cou'. Richest of milk-cows; 7, 8. 
and begins to have misgivings, in spite of itself. Misgivings, which &'C. 



■i 



42 



M. Knimtnacher 






7, 41. ctrtain stalous Old Ladies 0/ Quality wiederholt 7, 52. IVhole 
regiment 55. That might arise 66. effulgent Denvager . . . Dowager^M 
much too effulgent 142. llTien day broke 161. to cut a twig of th^^ 
Zisea Oak: twig of it put &c. 189. Bent mainly upon Prussia, it 
would seetn ; such the roill of Pompadour. Mainly upon Prussia 10, 6. 
and other items, which / Jorget. Forget the more readily, as di^c. 10, 9^^ 
a potetuy of world-wide squealing and droning, such as . . . Omn^H 
tcnce of droning . . . 10, 11. P.'s first problem is the junction wilk 
Schwerin: junction not to be 6fc. 27. takes straight to northward 
again. Straight northward 32. Feldmarschali Schwerin seized the 
colours, — as did other Generals, to ho are not named, that day. Se, 
the colours, fiery old man: 43. This was a volunteer exploit 
Volunteer exploit; 45. Plundering 45. Ministry 68. bolt 73. Cour, 
Martial 78. Country 262. Astonished Cavalry 11 \. River 39 j 
City 310. Quaggy Zabemgrund ii, 14. Road for Bautzen 40. Soo, 
taking fire 54. a beautiful feat of War . . ■; feat which requires &•« 
II, 140. He has a Mine put . . .: mine ill-made is'c. 211. like an 
impassable military dike . . . dike of eighty miles long 230. close by 
their old Camp there. Camp still standing 284. , . . no attack from 
Daun either. No attack from Daun 12, 13. in an imaginary state, 
— state much to be abhorred 149, F. had another Dialogue . . . 
Dialogue with &'c. 162. there could almost nothing be said. Nothing 
hitherto 202. Safer vie^u 107. Parade 13, 214. lodging t^j,. Discovery 
227. Sherlock 219. 

3. Gleichniss und metapher. 

albuminous simplicity 4, 220. — Bandbox: the late Ost-Friesland 
B. Parliaments 9, 59. bassoon: Diplomatic b. of the Universe 3, I45<a 
bed: (England) struggling . . . to get out of b. dr'c. 9, 314. b.-riddelM 
Reich 10, 12. besom: wit/i good military b. in hand 5, 48. ^^S 
(Orange) lies imbedded deep in the b. of France: that will be a Casareamk 
Operation for you 6, 104. blister: (Madame) sticks by him, were A 
but in the form of b. 8, 284. bottled: like b. whirlwind 6, 324. domi^M 
seen eloquence 4, 52. cf. 51. Bombazine people 6, 283. breeches-pocket ^^^ 
treasury: busy, soul, body and b.-p., in other people's wars 7, 8. cf. 6jk 
385. Bude light (gaslicht mit rundbrenner , erfunden in der stadtl 
Bude in Cornwall): with such a consciousness, burning like B. I., fjM 
126. bull-dog: that illustrious diplomatic b. (Ripperda) 3, 75. bumM 
the thing burnt to the socket, and went out 9, 28. bridle: Loudon «■ 
<i swift man, when he can get b. ; but the curb-hand of Daun is oftaA 
heai>y on him 12, 35. — cast: one's c. Lover (abgelegt, eigentl. voni 



Spracbe und stil in Carlyle's •Fiiedrich II.< ^z 

Uddeni) 13, 78. = diuarded 80; emeritus 66. (Hop-pole Emerila 
3, »6i. Maypole E. 4, 171. 189.) cat: this bhrt of La Metirie's 
goes through him like a shot of electricity through an elderly sick 
Household-Cat 9, 89. ch<^: now that the logic-chaff is all laid long 
since i, 396. Chaos, Cosmos = imordnung, ordnung: warring right 
manfully all his days against Chaos in that country 1, 83. cf. 2, 53. 
91. 99. 139. 388. 3, 10. 104. did what he could in the cause of 
Cosmos versus Chaos a, 91. cheese-parings: He arrived, September 20*^ 
{if you will be particular on ch.-p.) 9, 18. cow: Hanover was the 
Britannic Majesty's beloved son; and the British Empire his opulent 
milk-cow 7, 8. crank: Confused c. machine of the German empire 
I, 151. — dance: in the Affairs of England, there has, as it were, 
umtrsal St. Viius'-dance supervened 10, 69. diet: mockery, contempt, 
disbelief, what we may call short-diet to the length of very famine 
6, 39. dishabille: some of his ships still in d. 11, 308. buttoned ib. 
diluted mendacity 6, 43. dog: like a famishing d. in sight of a too 
dangerous leg of mutton, BrUhl has (s'c. 9, 198. door: one would 
not have the d. of France slammed-to behind one I 9, 10. dropsical: 
One big d. Book, of languid quality 6, 193. dry-rot: Freedom to let 
the State go to d. 8, 387. dungheap: your 'dry d' of a world 5, 
155. — fggs: he (Maupertuis) has long been hatching these Phoenix- 
eggs 9, 19. nest-egg of a diligent Ohio Company 176. electricity: a 
Voltaire charged with e. 9, 135. (weitere ausftthiung 136.) elixir: 
and there as an Ecumenic Council, or solemnly-distilled e, of what pious 
Intellect and Valour could be scraped together in the world 1, 334. — 
^by: Missionaries (Herrenhuter) speaking fl. English 8. 314. — 
gl<iss: so that the Ambassador was glad to send him home again un- 
married; marked, as it were, 'Glass, with care!' 5, 150. gcAtre: there 
it(Dollart) has hung, like an unlovely g. at the throat of Embden 9, 56. 
goose: Let us pity the poor fat-g. of a Mcgesty 9, 306. calling one 
(Gellert) . . . Saxon Swan . . . though one is such a Goose lo, 193. — 
hanging astern: those Dutch are always h. a. 7, 19. Head-Butterfly 
of the Univeru (Pompadour) 8, 371. hide-bound (>ledemt, vergleich 
■nit alten folianten liegt zu grunde): the h. Flemish-Spanish Kaiser- 
element 1, 311. hoist: Nowhere in Political Mechanics have I seen 
^^h a Problem as this of hoisting to their feet the heavy-bottomed 
^"tfh 7. 7. 'Ihitch hoistable after aUl' thinks he 7, 219. Patience; 
whip and hoist! 253. though Stair could not h. the Dutch 373. 
horse: knowing of War little more than the White Horse of Hanover 
^< »94- the Old Dessauer: solid old coach-horse, who has his own 



44 



M. Rrumroacher 



modes of trotting &'c. 8, 228. A solid old roadster ib. a Thirty- 
Editor power (nach horse p. gebildet 4, 97). — Idol: (Kaunitz) came 
to be Prince, almost to be Gdd-Brahma in Austria . . . Sits there 
sublime, like a gilt crockery /., supreme over the pbpulations ... 9, 160. 
Sits like a God-Brahma, human idol of gilt-crockery , with nothing m 
the belly of it . . . ib. — Kennel of Pandours (sonst oft doggery) 
7i 3*3' — leakage: a certain I. of verses 5, 233. light: the I. of 
him (Schulenburg) snuffed out in this manner on a sudden 6, 34. 
lobster: all Europe changing colour seven times, like a I. boiling, ft 
tivcnty years 2, 312, — Mahlstrom 9, 155. marine-stores: large tri 
. . . bestrewn with mere pedantisms , diplomatic cobwebberies , learned 
m. stores ... 6, 40; etwa = Editorial rubbish -waggons 6, 5 
Historical shot-rubbish 90 : (schlecht verarbeitetes material.) mastii 
To a ivise much-meditative House-M. , can that be pleasant, from 
unthinking dizened creature of the Ape species f (F. W. und Georg 
3, 169. mule: resembling . . . a. m. put into breeches 9, 29. muztle: 
Dare any henchman . . . slip the imperial m. well round the snout 0} 
that rugged ursine animal (F. W.) 3, 23. cf. 35. 70. — oil: (Csarin^ 
is lazy . . . mainly a mass of esurient o. , with alkali on the back ef 
alkali poured in . . . till they get her to the state of soap and froth! 
9, 207. opaque: that sour op. creature (Maurepas) 7, 317. semr 
Opacity ib. a public capable of much opacity (stelle?). owl: (Hamuvf) 
reminding us of an extinct Minerva's Owl 8, 335. — peat: leafy 
blossomy Forest of Literature, . . , compressed into a film of indt 
minate peat. Consider 7uhat that peat is made of, , . , and l<jke 
moral from Jordan's Book! 5, 137. pepperbox: he merely scatters 
a few commas and dashes, as if they were shaken out of a p., u^ 
his page, and so leaves it 2, 266. phosphorescent: as ph. blockhead 
the first magnitude (Gundlingf 3, 57. pipeclay: He that would hart 
ordered arrest for the smallest speck of mud on a man 's buff-belt, 
dignant that any pipe-clayed portion of a man should not be perfet 
pipe- clayed 2, 266. Daher nun metaphorisch : readers of 
who kno7o the . . . strange pipeclay solemnity of the Court-style 4, i 
his military stiffness, his reticent, pipeclayed , rigorous and yet h\ 
ways 4, 173. Your Excellency s most moral, stiffnecked, pipeclayed, 
emd extremely obedient . . . 180. 184. A stiff p. gentleman of gn 
wisdom 187. inspected by a Sage in pipeclay 194. in a way w. 
shook the pipeclay of that virtuous man 213. nothing of specuU 
and of ceremonial p. a great deal 5, 194. gloomily reflective, 
the p. of lus mind in such a ruinous condition 6, 24. Schuli 







Sprache tmd (til in Carlyle's •Friedrich II.> 



45 



I 



tmr old pipeclay friend 323. a heart of iron, but brain mostly of 
pipeclay quality 9, 177. cf. 8, 319. the Prussian Muse of History, 
choked with dry military p. &'c. 10, 151. Prussiati Dryasdust . . . 
does make a terrible job of it: especially when he attempts to weep 
through his pipe-clay, &'c. 10, 252. as he tramples human Heroisms 
into unintelligible pipeclay and dreary continents of sami and cinders ib. 
an unhandsome p. procedure 8, 319. pound (pfandstall) : we are not 
an 'Observcttion Army', rotting here in the parish p., any longer, 
btit . . . intending to . . . get out of pound straightway 10, 226. 
porous: men are very p., weighty secrets ooting out of them, like 
quieksikier through clay jars 9, 33. primed: Hirsch pushes home to 
Berlin; p. and loaded in this manner; Voltaire naturally anxious 
enough that the shot may hit 9, 32. c.{. fiery darts, portholes O'c. 137. 
putty: by Diplomatic p. and varnish 9, i68. — rhinoceros: F. W. looks 
dc/wn like a rh. on all those cobwehberies 4, 292. (Hisca) a kind of human 
rh. driven mad i, 208. Rhinoceros Zisca . . . ib. (Daun): 11, 267. 
cf. Leo . . . versus Bos 282. Rhinoceros Bos ib. a rhin. determination 

6, 393. cf. 7, 238, rouge: poor rouged Muse 7, 354. the general 
impression, given in a high-rouged state 355. (cf. getting haggard 
beyond the poicer of rouge 4, 46.) — sheep: Polish Majesty is obstinate, 
— / always think, in the way sh. are, when they feel themselves too 
much put upon 8, 225. summerset: a total circumgyration, s., or 
tumble heels-over-htad in the Political relations of Europe 9, 223. sun: 

meeting (zwischen F. und Voltaire) of two Suns, or of one Sun 
one immense Tar-Barrel, or Atmospheric Meteor really of shining 
nature 8, 302. — throttle: (she) throttles poor Bavaria 7, 306. tornado 
of vociferation 9, 196. Turkey-cock : The aisurd blusterous T. (Mttu- 
pertuis) 9, 1 a8. — upholstery : (Bielfeld) becomes positively wearisome, 
chanting the upholsteries of Life 7, 354. — whale: Courland . . . 
cunningly snatched . . . like a vcduahle moribund wh. adrift among the 
shallows 9, 205. Wooden: writing much, . . . and ahvays in a w. 
manner 9, 96. DafUi dull, dead, painfully ligneous ib. 

a very high - sniffing surly Kaiser 3, 28. cf. 6, 45, sonorous 
snuffling tone of voice 7, 308. soul: Czarina E., fat indolent s. 6, 
368. solemn sheepskins 13, 238. hydraulic sages 13, 281. Hydr. 
Gentlemen 287. necessitous Excellency 13, 229, Sigismund Super- 
Granimaticam 13, 238. i, 220. Ohne Sigismund: Super-Gr. died 
I, 226. considerable : a e. ass, this ivorld 8, 272. their c. Carteret 

7, 304. Breeches hanging melancholy, in a widowed manner 9, 314. 
Catharine, a kind of She-Louis Quatorse 13, 78. impossible to give 



46 



M. Knimmacher 



thfpt (exploits) head-room, were you never so unfurnished 13, 92. ont 
of the Queens Maids of Honour, — suspected by him to be a No-maid 
of Dishonour 2, 174. There is an honest bacon-and-greens conscitnce 
in the man (etwa = hausbacken) 2, 240. a mere cataract of fluid 
tallow 2, 280. mere c. of animal oils 2, 281. the best demigod then 
going 5, 234. gone all to spiritual rheumatism , to strict orthodoxy 
3, 34. Amazon in hair-powder 13, 242. Lorraine ho^v welcome, and 
indeed the smallest contributions are welcome 4, 153. Fried. W'tlk. 
bursts out on him like the Irish Rebellion 4, 35. the Jenkins' Ear 
Question 6, 397 f. [Anhang: unfortunate -females of merit 5, 160. 
Improper-Female 6, 56. 7, 333. Improper Duchess 7, 332. fatal = 
unangenehm (deutsch ?) : the mere Titles of such things are fatally 
sufficient to us 5, 248. Paternal Majesty 5, 195. Paternal Georgt 
S, 211. English George 5, 210. Britannic George 7, 192; 7, 30J; 
8, 177 u. oft.] 

4. Apostrophe. Yes, your Majesty, it is a Prince &'c. 5, 106. 
cf- 7. 173- Patience, my shrill Princess 6, 65. O Belleisle h'c. 6, 
373, O ye Rutowskis 9, 296. Thanks to you, Captain Coram 9, 171- 
O my friends 9, 161. My noble one 10, 175. My poor shrill Wil- 
helmina 10, 195. Be busy, ye Cossack doggeries 11, 15. Oh my 
Pulcewskis 13, 93. my Amiable 3, 259. 261. O Amiable ib. my 
Bashaw Grumkojv 3, 256. cf. 253. 8, 4. 

5. Ironie. beautifully ineffectual 10, 126. Karl having lent fM 
that beautiful cannibal gentleman, » Colonel Mentsel and 4000 Tolpatchtsi 
7, 312. Wlw, besides Temple . . . the other b. gentlemen were, I will 
not ask 12, 246. his retreat to the Rhine Countries; *glorioust, thougk 
rather S7vijt 7, 297. sublime Maupertuis 6, 15. 

6. Oxymoron: Sincere-Hypocrites 2, 202. wise-foolish 2, 24J. 
inconclusive conclusive 8, 297. 

7. Assonanz, Allitteration. ingenious, ingenuous 8, 240. 13, 165. 
iilicit-idyllic 5, 165; cf. 167. gazetteers and garretteers 5, i. the Ter- 
magant^ s own Thalamus and Treasury 6, 123. very fixed, fell, mi 
feminine is the Pompadour'' s humour 1 1, 84. in terrific travail-throes, 
threatening &'c. 13, 235. 

8. Citate und anspielungen '). 



I 



■) Dieselben sind freilich , besondets die bibel- und Shakespeare -ciute, 
tcommon properly , wie herr StofTel bemerkt ; abet der haufige gebrauch der- 
selben giebt doch, wie mir scheint, »o iptcijit colouring to his (C.'s) style*, »-i« 
ein vergleicb mit der schreibweise Macaulay's oder der historiker de» 18. jahrhs. 
lehrt. Dem deutschen leser wird ausserdeiu der nachweis der herkunft , oameDt- 
lich bei den biblischen redensarten, er^vUnscht sein. 



Sprache and stil in Carlyle's iFriedrich 11. • 



47 



W a) Bibel. a) Altes testament. 

one of the worst of men ; K'/io is not made in the image (Gen. i , 
a6 f.) of Hyndford at all 7, 16. Which of these Two (Voltaire, 
Hirsch) was the Serpent, which the Eve, in this Steuer-Schein 
Tree of Knowledge , that grejo in the middle of Paradise (Gen. 3) 
remains entirely uncertain 9, 30. Except only that, next year, in his 
tent, or hired lodgings at Colmar , the Angels visited him (Abraliam- 
Uke, after a sort) 9, 152 (Gen. 1 8). Well, I will bake for you . . . 
Sarah herself not more loyally (whom we read of in Genesis) that 
time the Angels entered her tent in a hungry condition! 4, 30 (Gen. 
18, 6). and try some other Jacob's ladder (Gen. j8, 12) in this world 
7, 318. the true Pr 1 evangelist of the thing 9, 62: die theologen 
nennen die stelle Gen. 3, 15 das Protevangelium ; bei C. mit ver- 
anderter bedeutung : der erste Uberbringer der guten nachricht. Thus 
had La Mettrie found a Goshen 9, 79. miraculous Goshen of Prussia 
shut 152 (Gen. 46, 28 f.). What a tote (zahl) of Egyptian bricks 
has one to bake, ymir Majesty, on certain fields of this world 12, 299 
(Exod. 5, 7. 8). but this, tike Aaron's rod among the serpents (Exod. 
7, 9 f.), proved to have eaten the others 8, 102. Go, you son of 
Amalek! urges Voltaire 9, 32 (Exod. 17, 9 f). throro me at his 
Majesty's feet, and let me bless Heaven for such a Pillar of Cloud by 
day 13, 335 (Exod. 13, ai). What is to be done with such an Ass 
of Balaam f ... /u too is capable of stopping short . . , and mira- 
eulously speaking to a new Proplut 9, 34 (Num. 22, 23 f. 2. Sam. 
I, 8 — 16). the waste-h<ywling tagraggery of Croats 7, 228; this w.-h. 
scene 13, 157 (Deut. 32, 10). his PHsgah-views Vienna-tvard 7, 106 f.; 
ilhnlich 154 (Deut. 34, i). in such sounding of the rams' horns round 
one's Jericho 7, 192 (Joshua 6, 4). August the Strong, grandly visiting 
here . . . set up an Ebenczer, or Column of Memorial at this Hunting 
Hut 9, 300 (i. Sam. 7, 12). Tell it not in Gath (2. Sam. i, 20), 
except for scientijic purposes 1 9, 44. Kaunitz lifted up his voice 
(i. Sam. 24, 16 u. 6fter) in severe dehortation 13, 345. beautiful 
in death 10, 326: vielleicht nach 2. Sam. i, 23. Voltaire — the 
Queen of Sheba, not the sedate Solomon, in prospect of rohat is coming 
6, 62 (i. Kings 10). to see growing, by the cunning of one's 07vn right 
hand (ebenfalls biblisch) such perennial (Herat. Carm. Ill, 30). Solo- 
mon's Temple (i. Kings 6) of <i Sihle de Louis Quatorze: — which 
of your Kings or truculent Tiglath Pilesers (2. Kings 15, 29) could 
do that? 9, 41. the King's own Friend; he whom the King delights 
to honour 9, 14 (Esther 6, 6 f.). on hearing of the Job's-news 8, 10 



48 



M. Krommacher 



(Job I, 14 f.). and walks his minuet among the Morning Stars %, 14J 
(Job 38, 7). Daun himself girding up his loins 12, 9 (Job 40, 7). 
And the Heathen rage 5, 226 (Ps. 2, 1). its (Heax'ens) ways in this 
mad world are through the great Deep 6, 292: frei nach Ps. 77, 19')- 
bringing them (Austria, France) to embrace in political wedlock 9, 160; 
// was he (Kaunitz) who turned Austria on its axis, and France on 
its, and brought tium to t/te kissing pitch. Pompadour and Maria 
Theresa kissing mutually, like Righteousness and — not Peace, at any ^ 
rate! 9, 161 (Ps. 85, 10). Not to put his trust in Princes (Ps. 146, 3; 
t confidences 118, 9) at all 9, 14. gone down to Tophet 13, 6: T. ^^ 
greuel, stiitte des Molochdienstes oder altar filr menschenopfer 2 . Kings fl 
23, 10; den Assyriern als strafe angedroht Isai. 30, 33, What a 
shrill penetrating tone like the wildly weeping voice 0/ Rachel lo, 193 
(Jerem. 31, 15. Mat. 2, 18); vgl. Not. 394. H''ith nothing but^k 
those French for breath to his nostrils 7, 152; Strictly Catholic both 
these; Vienna the breath of their nostrils 6, 188 (Lament. 4, ao), 
ftUcU to any Image of Clay and Brass which it may meet 6, 345.fl 
(Dan, 2, 32 f.). the poor wanderer in that Polish Valley of Jehosapkat 
(so, mit s statt sh), much of it peat- country 13, 95: Joel 3, 2. Nach 
gew6hiilicher annahme (s. Hitzig's commentar) meint der prophet 
dasselbe thai, in welchem nach 2. Chron. 20, 16 — 26 der k6nig 
Josaphat die Ammoniter und Moabiter schlug. Bei diesem siege 
wurde reiche beute gemacht; daher obiger ausdruck C.'s filr das vonfl 
den Russen 1771 eroberte reiche kJoster Czenstochow. 

(i) Neues testament, and all men gnash their teeth 5, 226 (Mat. 
8, I a), into zero and outer darkness 2, 297 (ib.). heavy-laden (Mat. 
11, 28) sehr haufig: had indeed a h. I. hard time of it \, 117. Mi 
feeble-backed , h. I. old King 2, 98. oftenest rolls about in a Bath- 
chair, very h. I. indeed 5, 96. his thoughts, too, . . . of a h. L and 
abstruse nature 259. Poor Papa is h. I. 269. and soothed the h. I. 
man as he could 278. h. I. energy 7, 11. h. I. little Hercules 7, 81. 
A h. I., sorely exasperated man 8, 53. the so //. /. back 86. patience 
heavily laden i, 197. &'c. J speak them from the fulness of my heart 
13, 72 (Mat. 12, 34: ■> abundances). To poor Friedrich that was alt 
the Law and all the Prophets 13, 360 (Mat. 2a, 40). with Carnival 
gaieties, with marry ings , givings in marriage 7, 348 (Mat. 24, 38). 
Speeches . . . rank themselves as forever blessed or as forever unblessed, _ 



■) Aach der satz Goii't way is in the sea &'c., No(. 395 igt, wu ich hier 
iiac}itn[ge, daher entlehot. 



Sprache und stil in Carlyle's >Friedrich II. « ^o 

Sheep or goats; on the right hand of the Final Judge, or else on the 
left lo, 73 (Mat. 35, 31 f.). Their Countries should have been in 
watch against Beehubub in the shape of BrUUs; watching, and also 
ifraying* in a heroic manner 9, 257 (Mat. 26, 41). sends forward a 
party of sixty, under the young Judas 8, 186 (Mat. 26, 47). Saxony 
and Life generally, what a Golgotha 13, 61 (Mat. 27, 33). ye melo- 
dious torrents of Gadarenes swine 13, 225 (Mark 5, i. 11). Which 
being interpreted (Mark 5, 41) rightly spelt, iyc. 9, 28. whose name 
is Legion 13, 5 (Mark 5, 9). Moldau, Uke a repentant prodigal (Luke 
15, II f.) . . . takes straight to northward again 10, 32. soul, on 
that side too, be at ease (Luke 12, 19), and hunger not nor thirst any 
more (Revel. 7, 16) 8, 272. the one thing needful (Luke 10, 42) 
7> 3'- 157- Sf "4- though a young Kaiser still prances violently, and 
kicks against the prick 13, 272 (Acts 9, 5). He (BeUeisle) suffers all 
things 7, 238 scheint aus i. Cor. 13, 4 (suffereth long) und 7 (beareth 
all things) zusammengeflossen. Kursachsen's objects in the adventure 
•were of the earth, earthy 6, 289 (i. Cor. 15, 47). Ghost, or sym- 
bolical phantasm, from the brain of that Tobias Smollet; . . . who 
served in the body (2. Cor. 12, 2) along with them 7, 235. I (Voltaire) 
shall have nothing for you but my syringe and vessel of dishonour 
9> 138. II, 291 (Rom. 9, 21. 3. Tim. 2, 20). kind of French 
Fulness of Time (Gal. 4, 4) 8, 277. cf. 13, 77. emd still BrUhl durst 
not . . . and then, only . . . with fear and trembling (Eph. 6, 5. 
Phil. 2, 12), though with &'c. 9, 204. (Maupertuis) in tempests of 
I'oge at such contradiction of sinners (Hebr. 12, 3) on his sublime Law 
of Thrift 9, 114. To KSnig and the common contradiction of sinners 
^(- 9, 117. cf. II, 290. the very great . . . indifference of Mankind 
to resist the Devil (James 4, 7) in that particuUtr province 7, 37. the 
devouring Russians 13, 27; vielleicht nach i. Pet 5, 8. natural and 
fotn pretty, on the part of M. de Voltaire as the weaker vessel 6, 62 
(i. Pet. 3, 7). And do you think it can be the interest of your Master 
(and his Scarlet Woman) to abandon us &'c. 9, 237 (Revel. 17, 4 f.). 
Prayer Book: Friedrich has got into the Enchanted Wilderness, 
populous with devils and their works 7, 90 (Baptism: renounce the d. 
and aU his w.). 

a. Arabian Nights: (Karl Albert) enjoyed his Feast of the 
Barmecide, and glorious repose in the captured Metropolis 7, 116. 
jmts of the B., I much doubt, poor Bielfeld being in this Chester 
''■''^y fantastic 145. was ever such a lucly B. 8, 330. (Erzfihlung in 
den i Arabian Nights*. — zu finden in I. Schmidt's Elementarbuch ; 

^ Kslbing, EaglUche atudieo. XII. i. 4 



5° 



M. Krummachar 



von dem reichen, der dem armen leere schtisseln vorsetzte. Barmtcida 
ein vornehmes orient, geschlecht; der ahnherr, Dschafnr Barmek, 
war glinstling des Kalifen Harun al Raschid. Schluss der geschichte: 
Schacabac was feasUd in reality with those very things tvhich he had 
before been entertained with in imaginatioH.) 

3. Shakespeare. 

Caesar III, a : This was the unkindest cut of all 3, 230; verandeit 
in: This was the bitterest cut of all 5, 11 1 (fehler ftlr cup? es folgt 
nitmlich : but tlure was no getting past it , was an Mat. 26, 39 er- 
innert; und doch entspricht wieder das *of all*, der Shak. stelle). 

Com. of Errors: a Tragedy of Errors 12, 71. 

Coriolanus: your most sweet voices {11, 3) 13, 225. having fluttertt 
the Volscians in their Frankenland Corioli to an unexpected extent 10, 64, 
has fluttered the Reichs Volscians in their Corioli to an unexpected dcgrn 
II, 106. these Reichs Volsciatis, in such a state of flutter 98. 

Hamlet, and may it be long before we see his like again (I, j) 
II, 150. making night hideous (I, 4) 9, 294. 10, 222; dafilr rendering 
n. h. 6, 256. (Vgl. Not. 392, z, 6 v. u.) The clever Elliot, who 
knew a hawk from a hcrnshaw U, 2 ; doch wohl schon vor Shak. 
sprichwOrtlich ; andere lesart handsale 13, 230. worn almost desperatt 
against the slings and arroK's (III, i) of unjust Fate 12, 31. a sea 
of troubles (III, i) 6, 129. There was t/ie rub (ib.) 3, 141. a men 
Kaiser of French shreds and patches 7, 309 (III, 4); a thing of quirks 
and quiddities (ahnlich V, i), of French shreds and patches 7, 31 j; 
King Stanislaus played King of sh. and p. 13, 85. got atvay from 
Kriegs-Hofraths and Prince Karls , and the stupidity of neighbours, 
and other ills that flesh is heir to (III, 4) 10, 48. dangerous engineers 
now fallen harmless, blown up by their aum petard (III, 4) 12, 233. 
The Auslrians . . . make way rn>erently to the divinity that hedges a 
King (IV, 5) of this sort 10, 276; such the divinity that hedges one 
13, 263. Alas, poor Maupertuisl 11, 290 nach tAlets, poor Yorick'.^ 
V, I. This . . . remains, like the part of Hamlet , omitted by par- 
ticular desire 13, 281. 

Henry IV. three truculent fellows in buckram (nach 11, 
dort iroguest). buckram Hofdaines 13, 166. knowing what a butk 
set his Lawyers are 13, 283. The letters and Excerpts . . . are 
flnable as otu pennyworth of bread . . . to twenty gallons of Hanb 
sherris-sack 8, 319 (II, 4), 

Henry V. '■Prove worts. Ancient PistoU, but much destitute 
sense 13, 96 (frei nach III, 6. V, i). 





Spracbe and stil in Carlyle's >Frie<inch II. c et 

Macbeth. These Diplomatic gentUmtn, — tay, are they aught? 
They seem to uniterstand me, by eaeh at once his choppy finger laying 
yn his skinny lips! 3, 140 (I, 3). screioing tlieir resolution to the 
Uit king-point 7, 114; // has needed courage screwed to the sticking- 
)lace 6, 198; in the above firm humour, screwed dr-c. 6, 232; to bring 
9uttur/in to the striking place 12, 197 (I, 7). I then the brains are 
ntt, things really ought to die 6, 351 (III, 4). it is a thing of most 
vlmired disorder 9, 177 (ib.). what double double of toil and trouble 
iught Uanbury have saved himself 9, 219 (.IV, 1). did . . . marry . . . 
r yemnger Sister of his Sen's Wife, . . . to make assurance doubly 
titre 2, 10 (IV, i; Sh. tdouble*); and make the assurance of the 
heritages doubly sure! said old Karl Philip 13, 239. cf. 13, 230. we 
iatre taken a bond of Fate 9, 157 (IV, 1). the Diplomatic wizard's- 
'auldron 7 , 84 (IV, i ). but he was fallen into the sere and yellow leaf 
\% 49 (V, 3) ; by degrees comes October , sere, yellow ; and at last, a 
^ite leafless condition (die stelle verloren). Voltaire's fellow players; 
strutting and fretting their hour on that Stage of Life 9, 74 (V, 4). 

Merchant. The soft quality of mercy, — all yes cf^. 4, 150 

«)• 

Midsum. N. D. Fried. IV., in a fine frenty (V, i) of indignant 
tonishment 3, 92. an event to throw into fine temporary frenzy tlu 
'scriptioe Gazetteers 7, 93; van Haren, tht T)frtteus of the States- 
'eneral . . . eyes in a fine Dutch frenzy rolling 1, 250; Broglio prisoner 
'deserves it for his fine frenzies iyc.) 12, 170. 

Othello. A Country that had Uwed Freedom, not wisely, but too 
veil 7, 374. Indignant Fouquet has obeyed you, not wisely but too 
'tell 12, 14 (V, 2 gegen ende). 

Winter's Tale, by the witchery of a Phoebus-Autolycus or Diplo- 
xatic Sungod 6, 375 (•>Aulolycus. a Roguet). Autolycus- Apollo 6, 373. 

4. Andere englische schriftsteller. 

Dryasdust (von Walter Scott — Ivanhoe, Nigel, Peveril — 
(rfundene bezeichnung eines erdichteten quellenschriftstellers : The 
lev. Dr. D., von C, seiner titel entkleidet, aber mit grosser vorliebe. 
:a]iz besonders im Frd. , citirt) : and that it is frightful to see the 
7elehrte Dummkopf (what we here may translate, Dryasdust) 
ioing the function of History, and the Shakspeare and the Goethe 
Mglecting it 1, 26. Unluippy D., thrice unhappy world that lakes D.'s 
•coding of the ways of God! i, 27. the Prussian D., otherwise an 
honest fellow . . . excels all other Dryasdusts yet known i, 16. IPTuit 
wn D. lUmsclf do with them? 1, 158. of this . . . D. can say 

A* 



5» 



M. Krummactier 



nothing i, 158. S. femer i, 178. 182. 2 



is a dull dog). 237. 238. 243. 2, 43, 70 



231 (tht German D. 
heuiildering D.). 107. 
148. s, 138. 6, 224. 233. 286 (EngU 




'^ 



145- 3. 29' 78. 251- a7o- 4, 
D.). 7, 29. 8, 258. 13, 14 

Sm el fungus, ein von Sterne dam Smollett beigelegter spoi 
name, wegen der bittern und ungerechten urtheile in dessen » Travi 
through France and Italy*. (1766). » The lamented Sm. troj'elled . . 
but he set out with the spleefi and jaundice , and every object , . . was 
discoloured and distorted. He wrote an account of them , but */ 
nothing but the account of his miserable feelings*. Sentim. Jou\ 
Also etwa = gramlicher oder hahnischer kritikaster; bei C. sel 
haufig, z. b. / never forget this little incident, exclaims Sm. : . . . Wkick 
is unlucky for Sm. i, 339. Somewhat of a rotten Epoch . . . exclaims 
Sm. once 6, 39. Sm. says: And so your Supreme of Literature has 
got into his due place at last . . . Virtually a kind of Pap a , or Ii 
tellectual Father of Mankind, sneers Sm. Sfc. 9, 14. Concerning whici 
Sm. takes, over- hastily , the liberty to say &fc. 10, 173. Sm. Uber 
Dryasdust: 10, 251 f., iiber »<7 Pottery- Apotheosis'^ 10, 283; Uber 
MUnnich 12, 288; iiber Pitt 13, 224; Uber Voltaire 269 (hier ist 
Sm. nur als Contemporary citirt) ; iiber Voltaire's biographen 5, 154; 
iiber das tabakrauchen 3, 43 ; Uber diplomatic 305 ; s. auch den 
index 13, 458. Man wird finden, dass die maske des Smelfungus 
unserro autor dazu dient , eigene reflexionen einzuflechten , welche 
von etwas herbem humor durchzogen , von ispieen'^ und yaundice* 
dagegen wohl freizusprechen sind. 

These are the notions of this ill-situated Ccclebs 4, 212 (Hani 
More, Calebs in search of a Wife). Carteret, Prince Karl and great 
George our King very busy 8, 8 1 . that there are passages of courtship 
going on between great George their King and him 6, 121. (God st 
great George our King, ursprilngliche anfangsworte des Nation 
Anthem, ironisch verwendet). such a check, by cold arithmetic at 
inexorable f nance, upon the genial current of the soul .' 13, 181. (( 
Elegy), bloodiest picture in the Book of Time, Sarmcttid's fall umve^ 
without a crime 13, 56. (Aus Campbell, Pleasures of Hope; die steD 
bezieht sich eigentlich auf die dritte theilung Polens, nicht wie beJ 
C. auf die erste; und der zweite vers heisst im original *SarmaticL 
fell, umvept, without a crime* d. h, ohne eigene schuld.) the Aii^^^ 
has his cnm again 5, 214 anspielung auf nThe King shall enjoy A^^| 
own again*, lied der engl. Royalisten (Cavaliere) aus dem 17. jahrh. 
(Chambers, Rebellion of 174^; Mahon, Hist, of Engl. Ill, 258 Tauch.) 



reat^ 




Spmche nnd stil in Caiiyle's >Friediich 11. < ex 

dt Catt . . . Itft a Note-Book (not very BosmelUan) about the King 
9, 190: anspidimg auf den bekannten biographen Johnson's. Dominie 
Sampum: a kind ef Thuringian D. S. (candidal Linsenbaith) 8, 322 : 
ein gelehrter, aber armer schulmeister bei W. Scott, Guy Jiannering. 
a tale hanging to it (gewdhnlich: Thereby hangs a tale) 5, 235. 
btme and antidote 5, 239: diese zwei phrasen sprichwdrtlich ; die 
letzte auch in Addison's Cato. Robinsoniad 7, 49 bericht des ge- 
sandten Robinson mit anspielung auf Rob. Crusoe, and lays the 
flattering unction to his soul 7, 30: klingt wie ein dtat; ich kann es 
aber nicht nachweisen ; ebenso not witty but the cause of wit 7, 368. 
the Conquering Hero 7, 297: (Handel's otatorium Jud. Mace.?) Whole 
Duty of Regnant Man 7, 366 : > The whole Duty of Man*, ein be- 
rOhmtes buch, eischienen 1659, lessen verfasser nicht bekannt ist. 
a Tragedy of Errors, or the Mistakes of a Night 12, 71; letzteres 
der nebentitel von Goldsmith's She Stoops to Conquer, and Freedom's 
battle, fancy it, bequeathed from sire to son! 7, 374. (Byron, Giaour^ 
the Berlin Hugh Blair (Sulzer) 9, 99. to be governed on principles 
which contradict the very rules of Cocker, and with impious disbelief 
of the very Multiplication Table 7, 211: Cocker verfasste zur zeit 
Kail's n. ein arithmetik- oder rechenbuch; entspricht daher etwa 
unsenn >Adam Riese (Ries)c. 

5. Alte classiker, alte geschichte und mythologie. Amalthea's 
Horn 6, 389. (Ziethen) on thou oatmeal terms, the Socrates-Odysseus, 
the valiant pious Stoic, and much-enduring (das homerische noXMMg ; 
^K^- 5i 3>9> 264. 6, 215) man 6, 415. Hercules- Atlas : a noble martial 
ardour in our litUe H. A. (George H.) 7, 6. Heavy-laden little Her- 
cules that he is! 7, 81. a beaut^l Austrian Andromeda, about to be 
devoured for us 7, 34. tumbled down to Orcus 7, 39. black Care 
hovering ever her 4, 75 ; black Care riding behind him 84; cf. 9, 33 : 
post equitem sedet atra Cura Horat. Cann. Ill, i. Can there be such 
lorath in celestial minds ... 4, 135 ; there is considerable rage in one 
celestial mind 6, 82 (Virg. Aen. i, 15.) if ready to strike the stars 
with her sublime head 1, 299. cf. 10, i6o: sublimi feriam sidera vertice 
Hor. Cann. I, i. But Diana, in the shape of his Grace of New- 
castle, intervenes 7, 304; Diana of Newcastle 339; Eurip. Iphig. Taur. 
A spectacle of pity to Lanc^of Wilhebn . . . and perhaps not of pity 
"'dy, but of ypity and fear t^ to some of them 7, 307. Aristot. Poetic. 
poor Louis himse^ nothing of a Cloud-Compeller 8, 11. Monseigneur 
(Belleisle), whose part is rather that of Jove the C. C. 80 {yvftXtiytqha 
^*k Horn.), ambrosial night 8, 151. Briareus-Uke 8, 173. 12, 84. 



54 



M. Knimmacher 



Argus-like 175. Shepherd of the People 9, 62. 13, 308 (Horn,). 
(Voltaire) hunted by the little devils . . . like Penthtus by the Manads, 
like ActiZOH by his 07un Dogs 9, 70. quit this iUustrious Tartarus- 
Elysium 9, 60 (zugleich oxymoron), ivhich only an CEdipus could read, 
and an (E. who luui nothing else to do 9, 13 a. Pale Death knocks 
with impartial foot Of c. 5, 268: Pallida mors aequo pulsat pedf etc. 
Horat. Danaides 12, 149. Trismegistus : (Voltaire) the T. of Human 
Intellects 9, 15. Sure enough, Uiis is a strange T. , this of mine 66. 
his Majesty was very grateful to the T. of men 72. as to tht T. of the 
Muses coming to our Hearth 154. cf. 12, 155: beiname des agyptischen 
goties und gesetzgebers Thotli (Hermes) nach Lactant. Instit. I, 6. VI, 26. 
Zorndorf Battle . . . Was there ever seen such a fight of Theseus and 
the Minotaur 11, 29 f. Rhadaniatithus 9, 174; Ph. Errant 13, 151, 
Cincinnatus: Schwerin, much a C, since we last scnv him 9, 235, 
Epifnetheus Lloyd (wise behindhand) 9, 285. thricefamous Cleopatra- 
Voyage with her (Cath. H) down the Dnieper 13, 306. Alcidcs 
Labours 9, 214. Friedrich's labours strike us abundantly Herculean; 
more Alcides-like than ever 12, 47. Eumenides 9, 313. j^olus'-Cast 
10, 10. Apollo, PytJion 10, 58. Circe 10, 291. Hydra 11, 190. 
Prometheus 11, 344. Thermopylae ii, 210. Diplomatic Sungod (t, 
375. Artificial Sungod 7, 374. and so many excellent Ghosts (t'<p9iftoi 
%f/vxai) of Heroes looking on (Horn.) 13, 128. Rubbish- Pelion piled 
on Rubbish Ossa 13, 9. thrasonie 10, 205 : Thraso, der prahlerische 
soldat im Eunuchus des Terentius. Godlike fabulous Achilles, and Ike 
old Greek Kings of men, one perceives, after study, to be dim enough 
Grazier Sovereigns, 'living among infinite dung', till their sacred Pott 
extricated them 10, 252. though the sacred poet has said nothing of 
them hitlurto 326 (Hor. carm. IV, 9). indignation, — which we knew 
makes Verses withal 13, 207 (Juvenal: facit indignatio versum i, 79). 1 
aile to say, like the Sage Bias, Omnia mea mecum porta 7, 16. 

6. Franzosisch: O Louis, O my King, is not this an outlooif.^ 
^t 373 • Anspielung auf »0 Richard, O mon Roi, funrvers t'aiandomu^^ 
welches lied oder dessen melodic in der geschichte der franz. revolurion 
eine gewisse wichtigkeit erlangte (Carl., French Rnwl. B. VII, Ch. II] 

7. Deutsch; that loud-roaring Loom of Time 8, 248. 13, i 
(Goethe's Faust). The Sorrows of Werter (so schreiben die Eln 
lander gewOhnlich, wegen der aussprache), of the Giaour, of ti 
Dyspeptic Tailor in multifarious forms (Sartor Res. ? doch der held 
dieses C.'schen buches ist ja eigendich ein professor) are recorded in 
a copious heart-rcntiing manner 1 1, 198. and, as the old Niebelungen 



I 





Spmche und itil in Cailyle's •Friedrich n.« ce 

H, >a murder grim atid greai*. going on lo, 42. *Jlifi/ dtr 
PummAeit*, sings (?) SchilUr; Human Stupidity is stronger than the very 
Gods II, 304 (Jungfr. V. Orl.). >mit der Dunimlieiti (as Schilier 
^onorffusly says) tagainst which the very gods are unvictorioust 7, 149, 

Ziemlich verbreitet ist die ansicht, dass Carlyle's Englisch, auch 
Ikbgesehen von einzelnen citaten und fremdw6rtem, >etn deutsches 
geprage habe<. Storm, Engl, philologie 243 sagt : »\Ver einen 
fremdartigen stil hat, wie C, dessen Englisch ein deutsches geprage 
bat < ; und ein englischer correspondent Storm's ebcnda : • I wish he 
Vould write his grand thoughts in English and not in translated 
Xiermani.. Ein schottischer gelehrter (bei Eug. Oswald, vTh. Carlyle, 
Bin lebensbild< etc.) sagt s. 68: »Ich basse ihn . . . ich verstehe 
letoe sprache nicht.< Ein anderer kritiker schreibt (ebd. 69) C. 
eine sprache zu , die »aus Englisch , Schottisch ') und Deutsch zu- 
lammengesetzt* ist und durch welche seine ideen »bisweilen ver- 
dunkelK werden. Ein anderer des Deutschen vCllig machtiger Eng- 
ender, der Ubrigens C.'s 1 Friedrich* nur vom hOrensagen zu kennen 
icbeint, wirft ihm zwar effecthascherei und die erfindung einer neuen 
tprache Carlylese »aus englischen w6rtern< vor. schweigt aber von 
deutschem geprage (ebd. 69 f), und Oswald selbst bemerkt s. 76: 
^Sehr vieles , das jenen aulTallt, wird ohne wciteres dem Deutschen 
nigeschrieben*, — und zwar meisl von solchen Englandem, »die im 
Deutschen wenig oder gar nicht zu hause« sind (s. 76), »wShrend 
Cs doch in der that seiner personlichkeil individuell angeht)rt< '). Die, 
Rrelche C. > nicht verstehen« , haben ihn vermuthlich nicht genau 
Ingesehen oder sind durch seine ideen abgestossen worden. Froude 
lagt ganz einfach, ohne solche leute widerlegen zu woUen : »it is the 
Uearest 0/ styles. No sentence leaves the reader in doubt of its meaning* 
C.'s Life in London I, 41). Ebenso urtheilt ein ungcnannter in 
»Scribner's Monthly*, mai 1881, C.'s stil sei nie dunkel und schwer- 
lUig, und schon deshalb nicht vorzugsweise germanisirend. Der- 
ielbe stammt nach C.'s eigener aussage aus seinem elterlichen hause. 
pFroude erzahlt kurz vorher : > This style, which has been such a stone 
>/ stumbling, originated, he has often said to myself, in the old farm- 
\fiuse at Annandale. The humour of it came from his mother. The 
Wm was his father's common mode of speech , and had been adopted 



') Teh kenne das SchnUischc nur ein wenig aus Bums und .Scott, und muss 
jesteben , dass ich dies clement in C. 's sprache nichl gefunden habe. Dags in 
eiaem mlludlichen vorlrage der schottische dioJekt deutlich hervortrat, ist bekannt, 

') Herr C. .Stoflfcl schreibt mir: «lch muss gcstehen , dass ich im stile 
style's dgentlich gar nichts specifisch Deutsches linde. Es ist dies tin von 
•DgUscben kritikem stammendes voruTtheil.i 



S6 



M. Krummacher 



by himself' (deliberaUly adopted, sagt auch McCarthy) tfor Ui brevity 
and emphasis*. In den > Reminiscences < schreibt C. von seinem 
vater (auch bei Froude, J'irst Jorty years I, ao): tNotit of us will 
ever forget that bold glov'ing style of his, flowing free from the untutored 
soul, full of metaphor, though he knew not what metaphor was, witk 
aU manner of potent words tuhich he appropriated and applied with 
surprising accuraty — brief, conveying the most perfect picture, defnitt, 
clear . . . Emphatic I have heard him beyond all men.* Diese red^ 
weise, volksthUmlich derb, emphatisch, bildlich, ohne zweifel bereichert 
durch sein unifassendercs wissen , nahm der sohn an , irotz der un- 
zufriedenheit der gebildeten welt, weil er das, was er zu sagen hatte, 
nicht anders ausdrtlcken konnte. > If one has thoughts not hitherU 
uttered in English books'- , schreibt er 1835 an Sterling, y I see nothing 
for it but you must use words not found there, must make words, 
with moderation and discretion , of course. TJtat I have not ahvayi 
done it so proves only that I was not strong enough- . . . Uebrigens 
meint er, eine revolution des stils mtlsse ohnehin komnien — tike 
whole structure of our Johnsonian English breaking up from its fouih 
dations ...» Obwohl nicht imemplanglich fiir den rath der kridker, 
meint er doch {Life in London I, 42) : > The good people seem to think 
a styk can be put off or put on, not like a skin but like a coait. 
Dann wieder (s. 53) : » That of style gives mc great uneasiness. So 
many persons . . . object to my style as too full of meaning! . 
Truly I feel like one that was bursting with meaning , that had no 
utterance for it, that would and must get one — .< 

Dass er bei diesem ringen nach dem angemessensten ausdruck 
oft zum citat , zur anspielung griff, haben wir oben gesehen. *H( 
had read omnrvorously far and wide . . . The multiplied allusions m 
every page of his later essays, so easy, so unlaboured, reveal the weali 
which he had accumulated , and the fulness of his command m'er 
possessions.'-. (Fionde, Eirst 40 years II, 41 t.) Aber eigentHch >nach^ 
geahmtc hat er wohl schwerlich. Man hat dies in bezug auf Jean 
Paul gemeint. "JVo criticism could be worse founded* , sagt Froude. 
C. selbst drtickt sich weniger scharf aus {Eirst 40 years I, 3961. 
Durch De Quincey sei er an Jean Paul gekommen , habe ihn auch 
bewundert, doch niit einer gewissen enttauschung. Viel frilher schon 
seien Hudibras und Tristram Shandy ') seine lieblingsbiicher gewesen. 
In seiner schatzung von witz und humor sei er auch durch andere 
beeinflusst worden; und er wirft sich hierbei in der rtickerinnerung 



< 



1^ 
ch9 



■) Aus diesem werke stammt der Not. 354 erwShnte ausdruck gtrund-grindtrA 



Sprache und stil in Cariyle's >Friedrich II.< ey 

»a smaU sonuthtng of secret affectationt^ vor. Dann fkhrt er fort: 

■»As to my poor style, Edward Irving and his admiration of the old 

Puritans and EUtabethans — whom at heart I never could entirely 

adore, though trying hard — his and everybody's doctrine on that head 

played a much more important part than Jean Paul upon it. And 

the most important by far was that of nature, you would perh^s say, 

if you had ever heard my father speak, or my mother and her inward 

melodies of heart and voice*.. C. leugnet hier nicbt schlechthin jeg- 

lichen einfluss Jean Paul's. Aber prof. Breitinger ttbertreibt diesen 

doch sehr, wenn er im Sartor Resartus einen »bewussten tmd rntlh- 

sam ausgefUhrten versuch in der sadrisch-humoristischen manier Jean 

Paul's* sieht (iGegenwart* 1885, nr. 28), wdche manier C. dann in 

der >Franz. revolutionc auf die geschichtschreibung (Ibertragen habe. 

Beweis (nach Br.): i. die Shnlichkeit ist vorhanden; 3. dieselbe tritt 

eist auf nach der bekanntschaft C.'s mit Jean Paul ; vorher (L^e of 

Schiller) schrieb er in symmetrischen perioden, Johnsonisch; 3. C. 

bewunderte J. P., lobte (im essay von 1837) seinen stil, den er filr 

ungekllnstelt, ursprttnglich hielt, wShrend er doch auf excerptbilnden 

und zettelkasten beruhte. — Gewiss, C. und J. P. waren geistes- 

veiwandte: echte humoristen beide, wenn auch von verschiedener 

art; beide lieben die metapher, die anspidung, die neologismen, 

den ausruf und ^sardonic turns* . Aber wie vortrefiflich C. auch in 

diesem wundervollen essay die ^perplexity and extravagances des 

Richter'schen stils, mit sp6ttiscbem seitenblick auf die ^critics of the 

grmnmarian species* , schildert , in den sprachlichen mitteln der dar- 

stellung ist die verschiedenheit doch noch grosser als die Shnlichkeit. 

Zu 2. muss man bedenken, dass C. schon mit 15 jahren durch seine 

sarkastischen bemerkungen aufBel und von einem seiner freunde als 

on kilnftiger Swift bezeichnet wurde (Froude, First 40 years I, 29). 

Wenn er >Schiller< in regelm^sigem, Johnson'schem Englisch schrieb, 

so folgt nicht, dass dies der ihm natUrlichste stil war; vidmehr war 

er dem gegenstande mehr gemSss, und auch die klugheit rieth, beim 

etsten versuch sich dem ttblichen anzubequemen. Sp&ter schrieb er, 

>wie ihm das herz im busen gebot*. Zu 3. erkennt C. doch an: 

^Not as if we meant to assert that his (J. P.'s) humour is in all cases 

perfectly natural and pure; nay, that it is not often extrctvagant, untrue, 

""d absurd: but still, on the whole, the core and life of it are genuine, 

iitbtle, spiritual*; und das ist ganz richtig. Der beweis der mach- 

ahmungc J. P.'s, ja auch nur eines erheblichen unbewussten ein- 

flusses, wQrde nach allem noch zu fUhren sein, und eine genauere 



S8 



M. Knimmacher, Spiache und stil in Carlyle's •Friedrich II. < 



sprachliche vergleichung wilrde wahrscheinlich ergeben, dass er nicht 
geflihrt warden kann. Suchen wir schliesslich n.ich einer kurzen 
fonnel fur die beurtheilung des C.'schen stiles, so sagt selbst sein 
bewunderer Froude (L. in Lond. I, 91): 'Tlu stylt which traubUd 
others, and troubled himself luheH he thought about it, was perhaps 
the best possible to convey thoughts which were often like tlu spurting 
of volcanic fire; but it was inharmonious, rough-hewn, and savage, i') 
Andererseits giebt sein verfichter Breitinger zu: »Trotz giossei 
fehler und barocker launen ist C. hier (Fr. Revol.) in der that ein 
grosser kUnstler.* Das sieht man freilich erst, wenn man den aus- 
druck nicht an sich , sondem mit rUcksicht auf den gegenstand be- 
trachtet : » C. 'created ' nothing ; but with a real subject before him lit 
was the greatest of historical painters . . . with a few sharp lines, k 
could describe face , figure , character, action , with a complete insight 
never rivalled, except by Tacitus, and with a certain sympathy, a perennial 
flashing of humour, of which Tacitus has none. He produces a galUry 
of human portraits each so distinctly drawn , that whenever studied it 
can never be forgotten.* (Froude 1. c.) Dies Uber Fr. Rev.; tiber 
Fried, sagt Froude: »The book contained, if nothing else, a gallery 
of historical figures executed with a skill which placed C. at the head 
of literary portrait painters . . . No critic , after the completion 
'Frederick' , challenged C.'s right to a place beside the greatest of English 
authors, past or present. « So die Englander {mit ausnahmen natUi' 
lich) seit 20 jahren , unter ihnen ein bedeutender historiker. Bei 
uns giebt es noch leute, die C. iiberhaupt nicht als »eigentlichen 
geschichtschreiber« gelten lassen ; die ihn nur als »cynischen hu- 
moristen im prophetenmantel* ansehen ; die noch bei der kriti 
wie sie vor 50 jahren an C. in seiner heimath geiibt wurde, steh 
geblieben sind. t Originality is a Uting we constantly clamour fori 
and constantly quarrel with ; as if any originality but our own cou, 
be expected to content us!t So C. in bezug auf J. P.; er hat ei 
selbst erfahren mUssen. Wenn ich, mit Uberschreitung meines zieles, 
zuletzt auch den inhalt C.'scher schriften bertihrt habe, so geschah 
es, um zu zeigen, dass bei einem solchen autor es sich wohl lohot, 
sprachlichen erscheinungen mit einiger genauigkeit nachzugehen. Ich 
hoffe, nachgewiesen zu haben, dass C. (wie Luther und Goethe) ein gut 
theil seiner kraft aus der volkssprache geschopft hat, und dass seine 






') Das trifft zu. Aber >bi5weilen schlotlerig , wie ein deulscher zeitungi- 
schrcibert?? (Oswald: der wieder ireffend sagt: "Aber wenigstens kann man Uber 
seinem stil nicht einschlafent.) 




f. F. Jameson, Historical Writing in tbe United States, 1783 — 1861 



59 



I 



eigenheiten weniger willkilrlich sind als sie zuerst erscheinen. Ob 
dem einzelnen dieser stU >gefallt< oder nicht, ist ziemlich gleich- 
gillig ; nur tadle er die eiche nicbt, weil sie keine pappel oder kugel- 
acaxie isL Eine weile wird es wohl noch bei McCarthy's hUbscher 
antithese bleiben: >a styU which nery sober critic wouU feci bound 
U> condemn , but which nevertheless the soberest critic is forced con- 
ttMually, despite of himself, to admire<. — In die zukunft erofFnet einen 
trostUcheren ausblick Herman Grimm (iDeutsche rundschau<, i. Oct., 
1887): /Bekannt ist, wie ilber Dante von zeitgenossen geurtheilt 
wurde , er habe nicht geschrieben , wie man schreiben soUe. Wer 
hetite weiss noch von dieser 'art, in der Dante hitte schreiben 
soUen' ? C a r 1 y 1 e und Emerson werden einroal zu denen gerechnet 
werden, die das Englische unserer zeit reprSsentiren, und ihre dunkeln 
steilen vielleicht als ihre schonheiten gelten.< 

Kassel. M. Krummacher. 



n. 



HISTORICAL WRITING IN THE UNITED STATES. 

ti783— 1861. 
PUBLIC LECTURE. DELIVERED IN THE HALL OF THE JOHNS 
HOPKINS UNIVERSITY '). 

It is difficult to make any general statement concerning the 
relations which great national crises bear to the development of 
literature as a whole, or of historical literature in particular. Sometimes 
after a nation has passed through a period of struggle it bursts forth 
into great literary activity , stimulated by the same mental energy 
which has carried it through the conflict. Sometimes such a period 
is followed by a time of silence , as if the national forces had been 
expended in military and political effort. In the case of wars of 
independence, however, it is generally the former which happens, 
for, whatever the losses of war, the liberty, the opportunity for free 
expansion, which has been gained, is felt to be far more than a 
compensation, and the freshness and spontaneity which the sense of 
freedom gives urge toward literary expression. Thus the French 



<) The following is the thicd of a series of four lectures on the history ot 

historical writing in America, given in Baltimore in January and February 1887. 

The first and second treated of the historical works written in the seventeenth 
and eighteenth centuries. 



J. F. Jameson 



Revolution, unfettering all the forces of national life, brought on 
much activity in literature. The same is in a very high degree true 
of the heroic and eminently successful struggle of the Netherlander? 
for freedom. No period in the history of Dutch literature is more 
brilliant than tha{ which followed the virtual securing of freedom by 
the Twelve Years' Truce, — a period made brilliant not only by 
the work of the best poets of the nation, but also by that of some 
of its best scholars and historians. 

In the United States, nothing of the sort resulted from the 
successful accomplishment of the war for independence. Nothing of 
very considerable value, historical or other, appeared during or 
immediately after the Revolution. For the reason, it is not suflficient 
to point to the crudity of life and thought which is supposed inevitable 
to the colonial state, to say that the country was too young and too 
immature to make reasonable the expectation of such things. For 
while this is true enough , yet it is no less to be remembered that, 
in the period just preceding, so very creditable a piece of work as 
Hutchinson's History of Massachusetts Bay had appeared, giving 
promise of good things in literature and history. Nor is it an adequate 
explanation to adduce the undoubtedly great losses which Tory 
emigration had brought to the classes most likely to be interested in 
such development and to further it. 

The truth seems to be that, by great and perhaps premature 
efforts to secure independence , the states had become exhausted to 
such a degree that the eventual acquisition of freedom, hailed with 
loud rejoicings as it was, could not have upon a people wearied, 
discordant, and drained of their resources, the vivifying effect which 
such achievements are wont to have. He who considers the year 
1776 may think that the revolutionary era was a period of national 
glory; but he who considers the year 1786 will scarcely maintain 
the roseate opinion. Such incidents as Shays' Rebellion ') show hoi^_ 
far from sound was the condition of the thirteen bodies politic. I 

Nor did the reluctant union of 1789 avail at once to bring on 
a healthier state. Discord continued. Alexander Hamilton, the young 
Federalist Rehoboam , laid upon the necks of an unwilling people 
the yoke of a national consolidation which their fathers had never 
borne. Availing himself of the general uneasiness, like the wily 
Jeroboam the son of Nebat, his astute opponent, Jefferson, summoning 



<) A rebellion of the discontented and debtor class , which occurred in 
Massachusetts in 1786. 




Historical Writing in the United States, 1783 — 1861 (i 

discontented Israel to its tents, erected at ancient Beersheba and 
newly-settled Dan the golden calves of the Virginia and Kentucky 
Resolutions 1 and through their worship prolonged the congenial 
separatism which had descended to it from the preceding generations. 
The revolutionary and Napoleonic wars in Europe prolonged the 
absence of internal tranquillity. Something of literature began indeed 
to grow up though the flowers that blossomed in the prim and formal 
enclosures of the Monthly Anthology and the Portfolio seem to our 
eyes but a pale and sickly product. Even for history something 
was being done in those years that intervened between the first and 
the second wars with Great Britain. As the life of the individual 
states began to be merged in that of the United States, zealous and 
sometimes able hands undertook the task of writing their histories. 

Several such works, of various degrees of merit, appeared during 
the closing portion of the eighteenth century. Within two or three 
years after the conclusion of peace David Ramsay, a doctor in 
Charleston, and member of the Continental Congress, published a 
history of South Carolina during the revolutionary war, followed a 
few years later by a general history of the revolution, which enjoyed 
and deserved some reputation. Of Burk's history of Virginia, which 
appeared somewhat later, not much can be said in hearty praise. 
But the success of a book so extensive shows that in that common- 
wealth and elsewhere interest in historical things had advanced 
greatly since the time when poor Stith*) cut short the superabundant 
product of his pen because of inadequate support from ^Persons of 
high Fortune and Distinction*. A few years earlier came Robert 
Proud's History of Pennsylvania, and Benjamin Trumbull's History 
of Connecticut. But the best of them all was the Reverend Jeremy 
Belknap's History of New Hampshire, which, though published a 
hundred years ago, has never yet been superseded. 

Belknap's writings, however, are not his only, perhaps not his 
chief title to recognition by our generation, though he also edited 
and published two volumes of American Biography, by various hands, 
which were of real service to American history. Our principal debt 
to him is for his influence, which I take to have been the dominant 
influence, in founding the first of our local historical associations, 
the Massachusetts Historical Society. This was, in some degree, the 

') Reaolntions, affinning the sovereignty of the states, passed by the legis- 
Utnres of Virginia and Kentucky in 1798 and 1799. 

*) Wm. Stith published one volame of a Idstory of Virginia in 1 747. 



J- F- J" 



beginning of a new phase in the development of American historj-, 
though by means of the same local channels through which, as Km 
been said, the current of American historical work mostly ran during 
the generation succeeding the revolution. I do not wish to pronounce 
any panegyric upon the local historical societies which thus begtB 
to be propagated, for most of them in the present day seem to me 
to be, like Pope and Pagan in Bunyan's allegory, toothlessly mumbling 
over and over again the same irnutritious materials, if indeed they 
are keeping up any maxillary activity at all. But in their day the}' 
were certainly of great use, and that in two ways. First, they 
heightened and fostered by association the growing interest in 
American history, so long as that interest was mostly for colonial and 
local history , and until a wider interest should prevail. The local 
historical society was, in Paul's phrase, our schoolmaster to lead us 
to the general study of American history, the study of that national 
life which in Belknap's time had hardly begun , and which long 
remained latent or unattractive to the eye of local patriotism. 

In the second place, the historical societies did good service 
as collectors and publishers of historical materials. The sets of 
publications of the Massachusetts Historical Society , dating from 
1792, and those of the New York Historical Society, from 181 1, 
are invaluable and indispensable. We smile a little over some of 
the contents of their early volumes , the remarkable articles aiul 
bits of information which our naive great-grandfathers thought worth 
preserving, but which are to us as the poke-bonnets and spiiming- 
wheels of old garrets. But side by side with the topographical 
descriptions of towns , the copies of epitaphs , the accounts of the 
northern lights , and the letters from a gentleman recently returned 
from Niagara, there is a part, — and really much the larger part, — 
of the early work of these societies which is still valuable. Not 
only was it of a more scientific character than anything that had 
preceded it, but it was of peculiar value as establishing a tendency 
in our historical work, a tendency, namely, to make the publicatioo 
of materials as much an object of the historical scholar's care as 
the publication of results. The idea has been slow in taking root, 
and even at the present day it is but a very small part of the 
population of the United States that can be induced to believe the 
publication of dry records and documents , well edited , to be not 
simply as useful as the publication of interesting books of history, 
but as a general thing considerably more useful. 



Historical Writing in the United Slates, 1783—1861 



63 



But in so far as this salutar>' notion /las permeated the public 
mind, that happy result has been largely due to the wise efforts of 
those who, eighty or ninety years ago, were establishing the first 
local historical societies. A zeal for the collection and preservation 

I of such memorials at once arose, one of the best fruits of which was 
the Annals of America which Dr. Abiel Holmes, father of Dr. Oliver 
Wendell Holmes, published in 1805. 

It creates some surprise to observe how little was done in the 

I domain of American historical literature in the period between the 

I end of the first administration of Jefferson, that political golden age 
of the young republic and of the democratic-republican party , and 
the times of the rule of Jackson and the new democracy. Especially 
singular , at first sight , is the absence of such activity during the 
period immediately succeeding the war of 1 8 1 2 ; for, as has already 
been observed, such activity commonly ensues upon wars which have 

I had on inspiring effect upon the national consciousness. The war 
of 1812 was anything but glorious, so far^ as military events were 
concerned. But for all that , the popular consciousness was not 

' wrong in obtaining from it a powerful stimulus to national feeling, 
For its great result , unmentioned though it was in the treaty of 
Ghent, was the immediate emancipation of the United States from 
colonial dependency on Europe and from the colonial ideas which 
stin lingered in its politics, and the securing to them of opportunity 
for imlimited development on their own lines, of freedom to live 

i their own life. 

How profoundly the national consciousness was affected by the 
opportunity and the responsibility of working out its own salvation, 
may be seen even in the boastful confidence, the crude elation, the 
vociferous patriotism , and the national arrogance , which were so 
painfully dominant in the America of fifty or sixty years ago, and 
to which we are wont to give colloquially a name derived from 
that of our great national festival. Undoubtedly America was inspired 
by the rapidly-opening prospect of a boundless career. And if the 
characteristic historical fruits of such inspiration were absent, or at 
any rate not present in any abundance, we must look for the e.xpla- 
nation in that rapid expansion of the nation's material life which 
went on between 1815 and 1830, and of which the immense westward 
migration of those years is but a single, though a most conspicuous, 
sign. When historical literature did start into new life in the United 
States, stich of it as was concerned with American history showed 




64 



J. F. Jameson 



the iofluence of this popular impulse ; but for a while the time of 
flowering seemed to have been delayed. That it should have been 
so, is perhaps a little the more remarkable because periods in which 
party politics have become quiescent are usually favorable to the 
growth of historical literature; and the age of Monroe, and era of 
good feeling among the people, though one of extremely bad feeling 
among the politicians, was such a period. 

As we approach the consideration of the classical period of 
American historical literature, we find ourselves confronted whith a 
striking fact of geographical distribution. If we name the nine 
principal historical writers of that period, we shall find that seven 
of them were Massachusetts men, of old New England families, bora 
with one exception in or near Boston, and graduated at Harvard 
College. How are we to account for this extraordinary localization 
of our science? Of course there are those general causes which pro- 
duced the remarkable fertility of New England in good literature at 
that time, and made Boston for so long a period our literary centre, — 
the prevalence of urban rather than rural life, the indelible inten- 
sities of Puritan blood, the inherited traditions of a capital city con- 
tinuously hterary from its origin and of our oldest college, the 
stimulating influence of the recent Unitarian revolt and the resulting 
controversies, that leaven of buoyant energy in political and literary 
thought which infused the world in or about the revolutionary year 
1830, and all the other causes that one need not enumerate. But 
more special explanations are required, for in the case of other 
sciences and branches of literature, we do not find such a proportion 
obtaining. The other mu.ses were not thus partial to that one dty 
and region ; for instance, if political economy has a muse , sAe was 
not. Doubtless something was due to the presence of libraries. 
History is perhaps more dependent upon these than any other of 
the departments of literature or science then studied. Large libraries 
could be found only in those parts of the country where cities were, 
and Boston and Cambridge , side by side, with the libraries of the 
Boston Athenaeum and of Harvard College , and later the Boston 
Public Library, were of all our cities the best provided in this respect. 
Here, therefore, it might have been expected that historians should 
congregate. And in fact, there is one spot of a few acres in Cam- 
bridge upon which three of the most eminent historical scholars of 
the last generation dwelt and on which, with grounds adjoining, 
three of the most prominent historical writers of our own time dwell. 



Historical Writing in the United States, 1783 — 1861 



65 



But there was, I am persuaded, still another reason why history 
ould spring up and flourish in New England, and that is a political 
e. It may seem a long distance from loose-construcdonist and 
ict- constructionist views of the constitution to the presence or 
sence of historical scholarship , but the connection is not difficult 
explain. Throughout our political history the coimtry has been 
'divided between two parties which, under various names, have pre- 
served an essential identity. They are usually described as the party 
■f loose construction and the party of strict construction. This is 
describing them with reference to their attitude toward the Con- 
stitution only. A more penetrating analysis will discover in them 
party of political measures and the party of political principles. 
The democratic party, during its long history, has been mainly 
larked by its adherence to a definite set of political principles. 
lie average American citizen, in quiet times, has had no other po- 
tical creed than those principles, and has therefore remained a 
icmber of the democratic party. But from time to time there has 
risen out of this mass of Americans unanimous in adhesion to 
American political principles a body of men eventually constituting 
great party ; united in devotion to some great political measure 
r set of measures, in effort, that is, to alter or add to our political 
•brie. The Federalist party arose, with a strong sense of work to 
i done, made its contribution by cementing the Union more firmly, 
id subsided into the mass of democracy. With other purposes, 
at still with purposes of contribution and of alteration , the Whig 
larty arose, did its work and dissolved. Still a third time, the 
ire for measures restricting slavery and consolidating still more 
nnly the national union drew together a great party which left its 
press indelibly upon our national institutions , and will doubtless 
time share the fate of all those parties which have been mainly 
faaracterized by addition to political measures. Parties so marked 
ill infallibly be loose constructionist in their view of the fundamental 
ocument, as will any body of men acting under a given instrument 
'hose main desire is to get certain definite things done. This is 
down to be true not only by the cases of those three great parties 
'hose essential similarity has just been indicated, but also in the 
e of such minor parties with definite programmes of poUtical 
bange as the anti-masonic, the American, and the prohibition parties, 
hose platforms have always been loose-constructionist in character. 

E. KAIblDR, Englische sludien. XU. i. 5 



Meanwhile the party of jjolitical principles adheres to a strict con- 
struction . 

But the important thing to observe is , that there must of 
necessity be a radical difference between these two, and between 
any two bodies of population in which they are respectively do- 
minant, in regard to their attitude toward history. The abstract 
principles of political philosophy may be supposed to remain ever 
the same. To the purely legal view of the strict constructionist, 
based on these principles, the fundamental relations of politics remaia 
unchanged. That which was the constitution in 1789 is the con- 
stitution in 1 86 1, and what it is, is to be found by logical reasoning 
from political jjrinciples. The advocate of measures and of political 
change , on the other hand , will be constantly recurring to notions 
of development. To the [jractical aims which are foremost in his 
mind the study of human experience will be of the most direct 
service, and he and his will incline to historical ways of thinking 
and to historical studies. It is not an accident that the founder of 
the democratic party, with all his interest in science, in philosophy, 
and in the theory of politics, was but little addicted to the study 
of history, while his rival, the first Federalist president, was, of all 
the statesmen of his time and country, the most learned in that 
department. 

To come then to the application. What was true of the 
statesmen must be true of the mass. And as New England was the 
chief seat of the Federalist, the Whig, and the Republican parties, 
the chosen abode of loose construction, it was natural that it should 
also be the chosen abode of historical science. Not that the 
historians were as a body deeply political, though Bancroft, Haldretb 
and Palfrey were not inconspicuous in politics , but no man can 
escape sharing the interests which political or economical conditions 
have made most vivid in those around him. We may be confirmed 
in our view by observing that in respect to writings of a purely 
political or economical character the superiority of the South in both 
quantity and quality was no less incontestable. 

Before passing to the consideration of the principal school of 
classical historians , it may be well to say a word concerning one 
who belongs to neither of these sections, Washington Irving. We 
need not speak at great length of him , for his strictly historical 
works were few, and his fame was mainly achieved in other walks of 
literature. Nor can he be said to have had a very great influeuce 



Historical Writing in the United Sutes, 1783 — l86t 6j 

upon the development of historical writing among us , unless in the 
way of general influence upon American style. In fact, it is quite 
possible that no one of his mature and sober pieces of writing had 
as much real influence on the development of American history as 
the admirable humorous composition with which he began, as far 
back as 1809, — the History of New York, by Diedrich Knicker- 
bocker. Aside from its great success as a literary production, the 
book had a great effect in awakenmg interest in the early or Dutch 
period of New York history. Descendants rushed with sober indigna- 
tion to the defence of ancestors at whom the genial humorist poked 
his fim , and very likely the great amount of work which the state 
government in the next generation did for the historical illustration 
of the Dutch period has thb unhistorical little book for one of its 
principal causes. But on the other hand he made it permanently 
difficult for the American public to take a serious view of those 
early Dutch days. Oloffe the Dreamer and Walter the Doubter, 
Abraham with the ten breeches and Stujrvesant with the wooden 
leg, have become too thoroughly domesticated among tis to admit 
of that. 

Nineteen years later appeared the Life and Voyages of Columbus. 
The short length of time in which it was prepared, not more at 
any rate than two years, shows that it cannot have been a work of 
original research carried out absolutely after the modem manner. 
It was in fact based on the documentary publications of Don Martin 
Fernandez de Navarrete, though with much use of the libraries of 
Obadiah Rich, then our consul at Madrid, of Navarrete himself, of 
the Duke of Veragua, and of the Council of the Indies, and of other 
Hbraries at Madrid and Seville. The result was an excellent piece 
of historical work, as well as a literary production which it would 
be superfluous to praise. At about the same time the author pro- 
posed a series of writings on the Arabs in Spain, beginning with 
some account of Mohammed himself. The fruit of this project, the 
book entitled >Mahomet and his Successors*, made no pretensions 
to original research and appeared, as did the »Life of Washingtonc, 
many years after the period which we have been considering. 

The very fact that we pass over books not based on original 
research shows of itself that the period which we are approaching 
was one marked by higher ideals of historical scholarship than had 
prevailed before. — When this classical period of American historical 
writing did come on, it is found to be marked from the first by 

5* 



J. F. Jameson 



two distinct tendencies-, there are, we may almost say, two schools, 
distinct throughout the period. On the one hand , we have the 
historians who have devoted themselves to picturesque themes lying 
outside the history of the United States , men whose traditions and 
associations have been mainly literary , of whom Prescott , Motley, 
and Parkman are the types. On the other hand, there are the 
historians who have interested themselves in American things, wboH 
associations and impulses have in many cases been in a great degree 
political , but who have been more especially the inheritors of those 
impulses already spoken of as marking the early years of the ceifl 
ury. The chief example of this latter division is George Bancrofl 
whose honored life has been so exceptionally prolonged, that tboun 
it was in 1834 that he published the first volume of his History M 
the United States, he was enabled to give to this one work dl 
labor of fifty years, an experience doubtless unexampled in the •'""'M 
of historical literature. And he is still alive among us at the agefl 
eighty six, one of the many examples of that longevity in historiaM 
which constitutes the sole carnal allurement of the profession. I 

If I speak of the product of this long period of labor in caa 
nection with the date of its commencement rather than of its close, 
it is because the work , from its very beginning, has not ceased t^ 
bear some marks of an origin in the year 1834. m 

Before speaking of this, however, it may be well to call attention 
to the importance of the German training of this most famous oL 
our historians. It should be remembered how unusual was tifl 
acquisition of this training to the American student of that dafl 
John Quincy Adams, to be sure, had studied at a Continental UB^ 
versity , and had imported thence as a novelty , during his pro- 
fessorship of M/es Itttres and rhetoric at Harvard College, the 
practice of delivering formal lectures, now no longer so novel. Bui 
it is amusing to read of the difficulties which, at the modem Athens 
itself, George Ticknor encountered in 1813 in preliminary movements 
toward a course of study at Gottingen. »I was suret , he relates, 
sthat 1 should like to study at such a university, but it was in vain 
that I endeavored to get farther knowledge upon the subject. 
I would gladly have prepared for it by learning the language I 
should have to use there, but there was no one in Boston who 
could teach me. . . . Nor was it possible to get books. I bouowed 
a Meidinger's Grammar, French and German, from my friend, Mr. 
Everett, and sent to New Hampshire where I knew there was * 




F 



Historical Writing in the United SUtes, 1783— 1861 fin 

German Dictionary , and procured it. I also obtained a copy of 
Goeihes >Werthere, in German . . . from amongst Mr. J. Q. Adams' 
books, deposited by him, on going to Europe, in the »Athenaeum«, 
hmd sd-.oa. 

^ This was in 1813, and it can not have been much different in 
1818 when Mr. Bancroft went to Gdttingen. The two years spent 
there seem to have been given to somewhat general studies. In 
EUch studies as were historical , it is not to be thought that in the 
days before Ranke had appeared , and before any permanent work 
of Niebuhr had been published, it was possible to find in Germany 
such inspiration for historical studies as in times more recent. What 
could be obtained was a much better knowledge of methods and 
results than America afforded. Of those historians imder whom 
Mr. Bancroft studied, Heeren , Savigny, Schlosser, I cannot in his 
History discover the traces of much influence. Of method he may 
have learned much from them ; his ideas were derived elsewhere, 
and mainly, in truth, from the soil from which he sprang. They 
arc the ideas of America in the year 1834. The extraordinary 
popularity of the early volumes can be accounted for only in view 
of this fact. For the popularity of the later volumes, it is not 
necessary to resort to any other explanation than that of the enorm- 
ous amount of labor and care expendend on them , the very 
Unusual facilities in respect to access to archives and masses of 
correspondence which the author's diplomatic positions have afforded 
him, and the encyclopaedic fullness and minuteness of his knowledge 
of his subject But for the earlier volumes these explanations fail 
us. Tliey are, to tell the truth, not very remarkable pieces of 
historical work, so far as research and scientific value are concerned. 
And yet the tenth edition of the first volume was published within ten 
years of the date of the original edition. Thousands and thousands 
of copies have since been sold. And the traveller who visits the 
National Capital still sees upon the doors of the Senate and House 
of Representatives of the United States, as almost the sole name of 
a private person in the brief list of those to whom our legislative 
bodies have given the privilege of entrance upon their floors, the 
name of the Hon. George Bancroft, Esq. 

Whence did this immediate and unbounded popularity arise? 
Mainly, I believe, from the fact that the historian caught, and with 
sincere and enthusiastic conviction repeated to the American people, 
the things which they were saying and thinking concerning them- 



7° 



J. F. Jameson 



selves. One need not imitate the professional scorn of the Phatisee 
and declare that this people that knoweth not our law is accuixd, 
and yet may freely state the opinion that the popularity of a wcnlB 
of national history does not depend on the profundity and skill (fl 
its research , nor on the correctness and completeness of its resullfl 
nor even on its qualities of arrangement and style, so much as on 
the acceptableness to the national mind of the general ideas whic^ 
it exhibits in regard to the nations development. The History d 
the United States, by George Bancroft, vol. I, succeeded because fl 
was redolent of the ideas of the new Jacksonian democracy, — iOT 
exuberant confidence, its uncritical self-laudadon, its optimistic hopes. 
The Demos heard , as an undercurrent to his narrative , the same 
music which charmed its ears in the Fourth of July oration ; and 
the style was one whose buoyancy of rhetoric was well-suited to 
those sanguine times. It would be but a shallow criticism th^ 
should see in all this only the ebullition of nadonal vanity. Thl 
uncritical patriotism of those times , as of other times, was in somfl 
respects admirable, and in many respects useful. But we should not 
forget that it was uncritical. The opening words of the introduction 
to the book will serve as well as any to exhibit what is meant 

iThe United States of Americac , it begins, "constitute a^ 
essential portion of a great political system , embracing all th? 
civilized nations of the earth. At a period when the force of moral 
opinion is rapidly increasing , they have the precedence in HiM 
practice and the defence of the equal rights of man, The sovereignty 
of the people is here a conceded axiom , and the laws , established 
upon that basis, are cherished with faithful patriotism. WhQe tlH 
nations of Europe aspire after change, our constitution engages th? 

fond admiration of the people, by which it has been established 

Our government, by its organization, is necessarily identified wid 
the interests of the people, and relies exclusively on their attachment 
for its durability and support. Even the enemies of the state, if 
there are any among us, have liberty to express their opinions 
undisturbed , and are safely tolerated where reason is left free to 
combat their errors. Nor is the constitution a dead letter, unalterably 
fixed ; it has the capacity for improvement, adopting whatever changes 
time and the public will may require, and safe from decay, so long 
as that will retains its energy Other governments are con- 
vulsed by the innovations and reforms of neighbouring states; our 
constitution, fixed in the affections of the people, from whose choice 




I 



I 



Historical Writing in the Umted Sutes, 1783—1861 fi 

it has sprung , neutralizes the influence of foreign principles , and 
fearlessly opens an asylum to the virtuous, the unfortunate, and the 
oppressed of every nation «. 

The passage is typical both as to style and as to doctrine. Its 
sincerity is so nnanifest that it is impossible not to admire its ardent 
Amencasism, its faith in popular government, in the American con- 
stitution, and in the boundless success of the United States through 
material progress and the simple arts of peace. But a question 
which has grown accustomed to less use of literary as well as of 
other stimulants probably finds that, in its eloquence, the scream of 
the national eagle is not inaudible. 

The same qualities and the same defects are to be found in 
aD the subsequent volumes of the work; it still, up to its completion 
in the year of our Lord 1885, continued, so to speak, to vote for 
Jackson. But if there has been meantime no change in the funda- 
mental principles, there has been a great improvement in the work- 
manship. It is sufficient evidence of this, to point to the rate of 
production of the individual volumes. The first three volumes ap- 
peared successively in 1834, 1837 and 1840, the fourth, fifth, and 
sixth, after a jjeriod of political and diplomatic life, in 1852, 1853 
and 1854, the seventh and eighth at intervals a little greater, the 
ninth not until 1866, the tenth in 1S74, the two concluding volumes 
as late as 1882. 

From 1846 to 1849 the historian was our minister in Germany. 
The result was the collection of a most enormous mass of material 
from the archives of foreign states and from the stores of family 
correspondence. Because of the long duration and the great fame 
of his researclies, similar opportunities, almost unlimited in e.xtent, 
have been at his service in this country. Sometimes his narra- 
tive seems too much dominated by the possession of the abundant 
materials of this class to which his prefaces refer with so conscious 
a pride. The last volumes, for instance, are very limited in scope, 
giving a history of little but military and diplomatic movements 
during the Revolution. Perhaps it is as well, however: for a history 
of popular movements , of public opinion , and of the internal de- 
velopment of the United States would be exartly that which would 
exhibit at most disadvantage the author's faults, — his strident and 
uncritical Americanism, his rhetorical bias, his lack of objectivity in 
such studies, the superficiality of his insight into national psychology, 
his tailure to perceive its complexities, his tendency to conventionalize, 



k 



72 



J, F. Jameson 



to compose his populations of highly-virtuous Noah's-arkmen. The 
excurses in which he attempts this are among the least happy 
and adequate portions of his work. Excursiveness, not always well- 
proportioned, is a frequent fault in it. Let us add that he is often 
not quite fair to the Tories and the British; and then let us confess 
that a work upon which a man of great talent, with unrivalled op- 
portunities , has spent fifty years of faithful labor , could not fail to 
be a great book. 

Perhaps we can find time to say a word concerning some others 
of the writers of that time who gave themselves to the sober tield 
of American history. It would be pleasant to be able to say more 
than a word of Peter Force , of whose great collection of the 
> American Archives « Congress published nine volumes and then 
stopped. To the lasting disgrace of Congress, all subsequent efforts 
have failed to obtain appropriations for the completion of this mo- 
numental work from our legislators, whose gratitude to the builders 
of our national edifice , though lavish , is confined to those still in 
the possession of votes. The work of collection and publication 
was carried on in more varied ways by President Sparks. In editing 
the Library of American Biography, the writings of Washington and 
Franklin, and the Diplomatic Correspondence of the Revolution, 
performed services of high value to American history. At the sami 
time he did it no small disservice, as is well known, by his mi 
of editing, as when he toned down the actual words of Washington 
into tame correctness. Gentle Washington Irving thus alludes to this 
fault, when speaking of these letters in the preface to his >Life of 
Washington* : »A careful collation of many of them with the orginals 
[has] convinced me of the general correctness of the collection, . . . 
and I am happy to bear this testimony to the essential accuracy 
of one whom I consider among the greatest benefactors to our national 
literature . Downright Hildreth alluded to it in terms more direct. 

Hildreth's own work came later, — late enough to feel the force 
of increasing sectional animosities , and to show the effects of them 
in an infortunate degree. Being a man of very decided convictions, 
and ardently interested in politics, the Whig editor wrote the history 
of the United States with a strong partisan bias. In the first three 
volumes, bringing the story down to the close of the Revolution, 
this naturally finds less place , and the lucidity , directness , and 
accuracy of the writer made his book one of much value, though a 
little dry to the general reader. But in the last three volumes, 



and 
odJ^ 



Historical Writing in the United States, 1783—1861 



73 



f 

■treating the history of our pohtics down to 1821, its partisanship of 
the Federalists is so manifest that all its lucidity, directness and 

(general accuracy cannot wholly redeem it. 
If for Federalists we substitute Democrats, we shall have to say 
much the same things of the otherwise excellent History of the 
L United States to 1841 , which George Tucker of Virginia published 
■just before the outbreak of the civil war. Both are in many respects 
■admirable works, but where any judgment of party questions is 
■involved , they differ as widely as the utterance from Ebal and 
BCerizim , and the unhappy general reader, until lately , had for his 
only resource the unsatisfactory process of comparing and balancing 
the two. However, let me not waste too much sympathy on the 
general reader, for he has probably always avoided the difficulty by 
not reading or not believing the one who did not belong to his 
own section ; but let us rejoice that in our own time a quiet lawyer 
(Mr. James Schouler, I mean), is releasing him from a predicament 
of which he was not conscious by giving him a non-partisan version, 
the fairest and best general history of the United States since 1789 
yet published. In 185^ and i860 appeared the first two volumes 
©f the History of New England by John Gorham Palfray, as good 
a piece of work as has ever been done among us ; but it belongs 
quite as much to the next period , in which the remaining volumes 
wwrere published; and it is time to turn to the writers of what* I have 
■Called the other school. 

I For it was something more than a difference of subject that 

leeparated the writers of whom I have already spoken from Prescott 
and Motley. A difference of attitude underlay the difference in 
choice of subject. The impulses which actuated the former were 
■founded, sometimes in political, but at any rate in national, feelings. 
Those of the latter were rather those of the literary man. It was 
only after long hesitation and with some regret that Prescott aban- 
doned the plan of devoting himself entirely to the history of literature. 
I His correspondence and his prefaces show us how much the literary 
aspect of his work engaged his attention; artistic narration was his 
main aim. A group of writers of such predilections would be likely 
to turn away from the sober history of their own country, and seek 
their themes in the more picturesque fields of European history. 
The choice of subjects which Prescott made, gives the plainest evi- 
dence of such purposes. E\en apart from the brilliant treatment 
which his genius gave them , and from which it is hard for our 



L 




74 



J. F. Jameson 



minds now to separate them, it is plain that the reign of Ferdinaod 
and Isabella, the conquest of Mexico, the conquest of Peru, tU 
history of Philip the Second , were subjects eminently capable a 
picturesque treatment. i 

Probably the reader's interest in the volumes which the aatfaor 
wrote upon these engaging themes is heightened by the knowledge of 
the difficulties surmounted in their preparation. Only during the com- 
position of the second, the History of the Conquest of Mexico, was he 
able to make any considerable use of his eyes. During a part of the 
ten years given to the preparation of the History of Ferdinand and 
Isabella, and of the time spent on the Conquest of Peru he could 
use them for an hour or two each day. During the rest of 
time, including the entire period given to the History of Philip 
Second, he was forced to rely entirely upon the eyes of others. In 
fact, his investigations for the first of his books began with goi 
through seven quarto volumes in Spanish with a reader who undi 
stood not a word of the language. Better assistance was evidently 
procured, and great amounts of reading were done. A writing- 
machine, now preserved in the cabinets of the Massachusetts Historical 
Society, was obtained, and released the patient scholar from the 
necessity of dictating everything. Fortunately he possessed ample 
means for the purchase of books. The consultation of foreign archives 
in person was indeed impracticable. But through the exertions of 
devoted friends, of whom his amiable character and winning mannen 
had attracted a large number , this obstacle was in a great degree 
removed , and the successive narratives rest on an increasing ampli- 
tude of original and unpublished documents, drawn not only &oi 
public and private rejmsitories in Spain , but in the case of Phili] 
the Second , from most of the great collections of Western Europe. 
But, for all this, the writing of these eleven volumes under such 
disabilities remains a most remarkable achievement, and one which 
bears strong testimony to the high qualities of Prescott's character 

The books themselves need no factitious interest arising from 
the knowledge of these circumstances of their production. Thi 
are too admirable and too familiar to need praise in respect 
interest of narrative, grace of style, or artistic skill in the manage- 
ment and marshalling of the various parts. The unity of design 
and beauty of detail, the romantic charm and picturesqueness, which 
the author sought, he certainly obtained. Scarcely less praise must 
be given to the conscientiousness of his research, though it may be 



lip^ 



3i 



Historical Writing in the United States, 1783 — 1S61 



75 



■ doubted whether his critical insight was of the most penetrating 
" sort. Nor was he a profoundly philosophical historian, distinguished 

for searching analysis. In one of his early private memoranda, he 
confesses that he hates » hunting up latent, barren antiquities*, and 
though he later to some extent conquered this repugnance, the studies 
which make the analytical and sociological historian were never 
thoroughly congenial to him. It is mainly the concrete aspects of 
life that engage his interest, and as a historical painter of these he 

I was , in the period of the publication of his works , the years from 
1837 to 1858, without a rival save Macaulay and Nlichelet. 
In the preface to the first volume of his Philip the Second, 
confessing the difficulty of imparting unity of interest to a. narrative 
which must necessarily embrace topics so various, Prescott had alluded 
particularly to the subject of the revolt of the Netherlands. He had 
said that, though but an episode to his own subject, this alone might 
well form the theme of a separate and extensive work, and had 

■ announced that before long such a work might be >expected( , to 
I use his own words, >from the pen of our accomplished countryman, 

Mr. J. Lothrop Motley , who , during the last few years , for the 

■ better prosecution of his labors, has established his residence in the 
neighbourhood of the scenes of his narrative v. The work announced, 
the famous jRise of the Dutch Republic*, was published in 1856. 

■ Accordingly when, in 1859, Prescott died leaving his History of 
Philip the Second no farther advanced than to the year 1580, the 

I historian who should in a sense continue his work was already in 

■ the field. Ihe first of Motley's works carried down to the year 
1584 a narrative whose subject, though not the same as that of 

1 Prescott's last work, necessarily had much in common with it. For 

■ the history of the Dutch revolt against Philip could hardly be written 
without saying much concerning other aspects or portions of his reign. 
In the year i860 appeared the first two, in 1868 the last two vo- 
lumes of the Hbtory of the United Netherlands, embracing the years 
1584 to 1609. The Life and Death of John of Bameveld , a work 
in form biographical, but really continuing the history of the Nether- 
lands for a decade more, appeared in 1874. 

> Enormous labors in the investigation of archives were performed 

in the preparation of these books; in fact, I am inclined to believe 
that Motley was the most laborious, in such researches, of all our 
historians. But if he had the intense zeal of the investigator, a rare 
and heroic quality of which the world takes little note in historians. 



L 



76 



J. F. Jameson 



1 



he had likewise in full possession those qualities which engage the 
reader. No American has ever written a history more brilliant and 
dramatic. The subject was a noble one. It was not simply because 
it was full of picturesque incident, of opportunities for gorgeous 
description , of thrilling tales of heroism even , that it so engaged 
Motley's interest that, as he afterward said, he felt as if he must, 
write upon it ; it was a great national conflict for freedom . and as | 
such was profoundly congenial to one who, above all things, loved j 
liberty. The warm heart and enthusiastic, ardent temper of the 
historian laid him open to dangers of partiality which, it must be 
confessed , he was far from wholly escaping. The American public 
little apjjreciales the extent to which he was influenced by such 
feelings. Throughout the volumes on the rise of the Dutch republic 
he is a thorough partisan of William the Silent, — a sincere and 
conscientious partisan, to be sure, but a partisan none the less. ^ 
Some may think that it is little harm to exaggerate the virtues of™ 
William the Silent, or to soften the defects of a character so heroic; 
but certainly it is a pity to add one more to the long chain of 
English writers, who, out of ancestral prejudice, have dealt hard 
measure to all Spaniards. Similarly, in his narration of the great 
internal contest between the adherents of Prince Maurice and thes 
adherents of Oldenbameveld , the Calvinists and the Arminians , it 
must be declared deliberately that Motley is a partisan of the latter, 
and is distinctl)' unfair to the former. It is easy to see the reasons 
in both cases. As a lover of liberty, the cause of William and the 
Netherlanders fighting for freedom engaged his warm affection. In 
the later period, his Unitarian sympathies led him to embrace the 
cause of the Arminians against the Calvinists. 

Dr. Holmes , in his memoir on Motley, defends him from this 
latter charge after a somewhat amusing fashion. With his usual 
keen scent for Calvinism , he endeavours to show that the Dutch 
historian, Mr. Green van Prinsterer, who, though expressing a warm 
admiration for Motley, has criticized him on this ground, has taken 
up a position in favour of Maurice, because he is himself a Calvinist. 
Dr. Holmes seems to forget that Mr. Groen van Prinsterer does not 
stand alone. In fact, some of the Dutch historians incline to the 
one side, and some to the other. In a nation which , for historical 
scholarship , stands second to none in Europe, five historians could 
be named , every one of whom was as learned in the facts of the 
contest as Motley himself; their opinions are various , though in 




Historical Writing in the United States, 1783 — 1861 yy 

general more moderate than his. Dr. Holmes' defence, in fact, 
reduces to this, that every historical writer is obliged to be a partisan 
of one cause or another, and that Motley upheld the one most con- 
genial to him. In an age which has at length produced an impartial 
history of the contest of Charles I. and the parUamentarians, this is 
not a very enlightened view to take, difficult as we may confess it 
to be to combine perfect impartiality with the warmth, the brilliancy, 
the vivid dramatic force, which belonged to Motley. 

BALTDfORE, U. S. A. J. F. Jameson. 



LITTERATUR. 



Sir Gowtber. Eioe ei^iiKhe 



dem XV. jihrh. khtisch 



I 



gegebcB oebat dser lilln»i-b iMi. i i i Kl i m sntenncbang aber ibre quelle aowie di 
gfmmten ibr *erwaiidlen ngen- irad t^endeakieis mit ragrundel^ang dl 
mtgt TDD Robert dem tenfel tod Karl Breal. Oppeln, Eogen Fixnk't 
haodlnng; (Gcorg >UsLe), l8S6. XVI imd 241 ts. Pr.: mk. S. 

Schon i. '). 1883 hitte Brail den text det Sb- Gowtber nacb den 
voHuodenen ba. (als Berliner dissertation) retoffentiicht. Das otien genannte boc 
entbUt aUMT dem teit de« englischen gedicbtes (p. 135 — 165) noch eine lu 
fahrtiche cinieitnng, in welcher ranachst 'aber die hss. und L'ttenon's aosgmh 
du verhUtnia dcr bs. und die grandsStze filr die herstellung des textes (p. 1 — j 
gramnialik (p. 8 — 27), metrik (p. 28 — ^35), inbalt, verfasser, quelle, verbreitui 
nnd wrOrdigung der engliscben romanze' (p. 36 — 44) gebandelt wird. Dem tex 
del S. C. (p 135 — 165) sind 'anmerkongen (p. 166 — 192) and ein wort- ol 
oametiverzeichnitt' (p. 195 — 197) beigegeben. Aiuserdem aber enthalt das bat 
eine ringebende 'lillerar-biitonsche untersucbung Uber den gesammten der lcgai< 
von S. G. verwandtcn sagen- und legendenkreU mit zugrundelegung der sage tc 
Kol>rn ilem tcufel' (p. 45 — 134). Am scbluss folgt eine 'bibliograpbische a 
tammcnitellung' (p. 198—207), nnd in einem anbange werden eintclne abschnit 
am andeni vereionen der sage milgetheilt (p. 208 — 241). Das urtheil Qber it 
werlh der lilterar-historischen untersuchung Br.'s , welche allerdings einen baup 
vorxug teine* hucbei bildet, muss ich competentcren ricbtem Uberlassen. D« 
•ngllsclicn philnlogen tnteres«irt zunSchst der text des S. G. nebst deu 
beiUglicbcn abschnitten der einteitung und den anmerkungen. 

Wan riiiiXchst die beurtheilung der beiden bss. aniangt , so hat Br. 
erkannt , das< A trott mancher fehler den ursprtlnglichen text weit getreuer Sbt 
bcfcrl bnt al> B, welches sich als eine spitere, fUr ein feineres publicum berechne 
Ulicrarl)cllung cbarakteritirt. Aucb im dialekt (was Br. freilich nicht stark gent 
liervorhebl) , lit B von A wesentlich verschieden. Demnach hat Br. mit red 
•einor auigabe den text von A zu grunde gelegt. Statt jedoch die abweichend4 
lesarten von B in die anmerkungen zu vcmeisen , bStte es sich , da B nicbt eil 
dnfache abschrift , londem eine Uherarbeitung des originals ist , empfoblen, aa( 



ricM 




Karl Breul, Sir Gowther 



79 



k 



I 



die hs. 6 In extenso oeben A abzudrucken , wie es z. b. Sarrazin (tlr die nord- 
engliache (assung der Ocuviansage getliaii hat. Die Ubersichtlichkeit ware dadurch 
bedeatend erhoht und aodererMJts der unirang des bucbes bei der kilrze de« denk- 
mals niehi sehr erweiteri worden. Bei der angabe der varianten hat Br. an 
mancben stellen die vergleichung t>eider texte onnbthiger weix dadurch erschwert, 
dass er filr jedes einzelne von roehrereu unmitlelbar auf einander folgendcn worten 
die abweichende lesart von B besonders aufiRlhrt. So konnte er z. b. bei v. i; 
einfach schreiben: A. m. h.] To make here jB.; Umlich bei v-v. 41. 45. 60. 133. 
158. 328. 449. 541 etc. 

Den nach dem vorhin gesagten sich ergebenden gmndsatz ftlr die gestultuug 
dcs textes , sich streng an A zu halten und eine anderung nach B nur da ein- 
tretea la lascen , wo in A cin oflenbarcr fehler vorliegt , hat Br. nicht immer 
genau befolgt. .So sehe ich z. b. nicht ein , waruni in v. 1 79 die lesung von A 
'Tpet/d and' in die von B 'and in' geSndert und v. 180 'Hope it weyiu and 
itrcit' A durch die fassung von B ' Whfrt he myght it gttt' ersetzt ist. An 
manchen anderen siellen indert Br., weil der vers entweder zu kurz oder zu Uuig 
ichicn. Ob hier in alien ftllen eine Snderung unerlSsslich war, bleibt zweifelhaft, 
wenn wir sehen , dast der ganzc rhytbmui im S. G, wcit weniger correct ist aU 
in ttnderen in der schweifreimstrophe abgcfassten dichtungen. .So scheint mir z, b. 
die weglassung von nntr (17), men (141), docile (602) nicht unbcdingt noth- 
wendig zu sein. Vielleicht liesae sich sogar v. I2l als ein etwas freier gebauter 
vers entschuldigen : Knyitus of pat iuntre giydyrd kcm shmun , umsomebr aU 
of pat cuMtrt durcb beide hss. gcsichert ist. — Auch bei v. 226 bin ich mit der 
Snderung von Br, nicht einventanden, da gerade die worte, die er wegl&sst, 'fat 
pau rttms' ein wichtiges moment in der Sir Gowther auferlcgten busse bilden 

•elbst die Br.'sche fassung des textes noch kcine befriedigende construction 
dgietiU 'Us keine speise , auiiser [sie] komme aus hundes mundc in deinen 
karper', so hochstenis k5nnten wir ilbersetzen. Wenn schon etwas fortgelassen 
werden muss, so mochte ich lieber 'pou eyt' streichen und lesen : 'No mtyt hot 
fiat pou ret'uj of hoivndui miipt Cum thy body luilhin' , 'Kcine speise , ausaer 
der, welcbe du aus hundes mundc raubst, komme in deinen kOrper'. Der rhjrtli- 
mus von v. 396 ist freilich auch donn noch kein guter; vielleicht kOnnen wir 
nocb 'pat' entbehren. Gerade an dieser und mancher Shnlichen stelle hiitte Br. 
seine anderung in den anmerkungen rechtfertigen mtlssen. — Ich sehe femer 
keinen zwingcnden grund fUr die umstellung von vv. 115 und 116. — Bei der 
jelzigen interpunktion nach v. 124 (:) ist nicht klar ersichtlich, dass AW/mj (126) 
das object von orden (124) ist. Ich mochte daher nach v. 124 gar kein zeichen 
usd V. 125 in parenthese telzen, die anftlhrungsteichen aber streichen. — v. 21I 
ist tvyll za schreiben, da ofTenbar die vorlctzte silbe den reim triigt 'evyll: devyW . 
Im iooeni des verses steht evyll z. b. v. 398. — v. 576. laivd kann natUrlich 
anmoglich •= ae. hlud sein, da dies zu den Ubrigen reimen nicht stimmen wttrde. 
Ich vennuthe, dass hier (wie i. b. in deyd ^ ae. dead v. 486) d fUr ui«pr(lng- 
licfaes it cingetreten ist , so dass also lowd =^ ac. hid waxe (cf. lodly fUr lotlily 
QizKW Mundi Trin. 7358). — v. 598 f. Der reim doiittur -. sla\ttur ist doch nicht 
aofiUlend , da ja auch sonst im me. ou^ mit au% reimt (c(, no^t :ca»\t : pou^t: 
hou^t Lib. Disc. 1975 ff.). — v. 711 ist nicht in ordnung , da der ventorbene 
kaiser nicht sein, sondem seines weibes vater war. 




Ejnige trcflTiiche tejetcorrecturen entnehme ich dem mir gUtigst lur verfttgUM 
gestelllen faandexemplar des herm prof. Kolbing: v. 228. Statt ke ist xu lesen iin 
da lunSchst wohl nur S. G.'s mutter geweint hat. — v. 354. Statt iart iit cmdt 
ru lesen (vgl. Cant. T. 130). Die reime sind dann in ordnung, — Zu liyrkoHs 498, 
byrkon 550 verweisl K. anf Halliwell p. 225: 'Byrkyn, Urealdng, Towneltj 
Myst.' — V. 595 f. Der reim grondt : stotiile ist nicht lu beanstanden, hochstesi 
groundt : stoundt dafilr ru schrelbcn. Leizteres wort ist natUrlich nicht =« 
standan 'stehen', sondern ^ me. stunden 'xfigern, verweilen' (Stratm. p. 540b). 
Dann ist sowohl der reim als der sinn voUig in ordnung: 'Das fiissvolk t6gcrtt 
anfangs auf dem felde (rilckte nicht vor) ; dann aber ergriff es eilig die flucht' 

Bei der darstellung der grammatik des denkmals hat Br. zwax mit recit 
wiederum die hs. A zu grunde gelegt. Auch ist es zu billigen, dass er die wich- 
tigsten zUge der so absonderlichen ortbographie von A angegeben hat. Aber 
gerade bei der, auch von Br. anerknnnten, grossen differenz zwischen der schrei- 
bimg der hs. und den durch die reime gesicherten lauterscheinungen wire es 
unbedingt erfordcrlich gewesen , beide getrennl zu befaondeln. Die dialektiscliei 
abweichungen in den reimen von B mussten dann gleichfalls gesondert ongefuhn 
werden. Dadurch, dass Hr. die erscheinungen im versinnem den durch die rcimc 
von A gesicherten gleichgcstellt hat, ist es sehr schwer gewordeu, sich ein Uares 
bild von dem uisprtinglichen dialekt des gedichtes zu entwerfen. Ein fiiljcher 
schluss ist es z. b., wenn Br. bei A (p. 10 f.) sagt: 'Wir finden hSuAg duselbe 
wort in doppelter schreibung und schliessen aus alledem , dass zur zeit d<r 
abfassung unseres gedichtes in dem dialekt des dichters das alte i beieitf 
etwas getrtlbt und dem oRenen o-laut angcnShert war.' Aus der schreibung der 
vielleicht hundert jahre jttngeren hs. kann doch kein sicherer schluss auf den ur- 
sprtlnglichen dialekt des dichters gezogen werden. In wirklichkeit habe ich nor 
zwci reime gefunden , wo ae. i mit ac. S reimt : doo : loo : sloo : woo 195 ff. and 
on : ion : won : sont 447 ff., und auch hier stehen die a- imd die o-nime in ret- 
schiedenen strophenvierteln. In alien Ubrigen ^len kann oder muss man die ia 
der hs. stehenden o-reime in o-rclme umw.indeln (vgl. 123 ff., 99 ff., 736 f.l 
Daraus folgt, das<: im S. G. mit ganz geringen uusnahmen , die auch in andeteo 
gleichzeitigen dichtungen sich finden , ae. >! seinen ursprtlnglichen klang rein bc- 
wahrt hat. Daher werden wir vielleicht die heimath des S. G. nicht nar 'nabz 
der nbrdlichen grenze des ostlichen mittellandes' (p. 26. 27), sondern geradein im 
norden EngUmds zu suchen haben , worauf auch die grosse zahl specifiich nord- 
englischer wdrter und ausdrUcke zu deuten scbeint (im reime z. h./one <= 'wenigc' . 
tone : tone : front 276 und ty = 'immer' ; abkty 692. 704). Die 3. pi. pr. tnu 
nan 16 und sty : ley {in{.) .- wey : dey 309 weisen zwar auf das mittelland hin; 
gerade an dtesen beiden stellen ist aber die lesart durchaus nicht sicher. 

Die entstehung des S. G. verselzt Br. 'in die zeit zwischen 1350 und 1450, also 
etwa zu anfang des 15. jahrhundcrts' (p. 25). Da Br. einen so grossen spielrauji 
ISst , so sehc ich nicht ein , aus welchem grunde er sich schliessUch gerade fill 
das 15. jahrhundert entscheidet. Ich halte die beweisfuhnmg Sarrazin's fUr den 
Erl of Tolous (Engl. stud. VII, 136 f.) filr vollberechtigt und mochte aus ihn- 
lichen grtlnden auch den S. G. in die zweite hSlfte des 14. jahrhunderts verweiien. 
Dass beide hss. der zweiten hSlfte des 15. jahrhunderts angehbren , ist vbllig he- 
langlos. Jedenfalls war es nicht ganz gerechtfertigt, auf das titelblalt zu scbteibeO'. 
'Sir Gowther, Eine englische romanze aus dem XV. jahrhundert.' 



Karl Bieul, Sir Gowtber 3j 

Ass dem abschnitt tiber die metrik uhmiss denkmals will ich nur die 
fnge ttber dms 'enjambement' berdhren. Icli glanbe, dan man viel zu sehr 
geatigt ist, alle unr^elmlstigkeiten in reim and stroplienbau , die sich in 
einem tezte fioden, filr versehen eines spSteien absdueiben and das regelmassige, 
welches vielleicht in einer andem hs. steht, fiir die atsprttngUche lesart zu halten. 
In gar vielen fiOlen mag die onebenbeit gerade von dem dicbter berrflhren, 
und spCtere sdueiber suchten nach ihrer art ca benem. So TcrhSlt es sicb 
ganx gewisi aoch mit dem enjambement im S. G. Br. bemerict zwar, 'dass kein 
sicheier fidi von enjambement von einer strophe anf die andere vorliegt. B zeigt 
es nirgend ; aber es findet skOi in A str. XXVni— XXIX, XXXn — XXXIII — 
XXXrV, LVI — LVII, doch sind diese Olle alle wohl nor durch eine verderbniss 
der mrsprllnglichen lesart entstanden. . . . Sichere bdspiele von enjambement von 
dem dreimal gehobenen aaf den viennal gehobenen vers bietet das gedicht ebcn- 
falls nicbt; far A t. b. 28$ — 86, 729—30'. Allein, wenn man z. b. str. XXVIII 
nnd XXIX betnchtet, so ist es gans unzwetfelhaA, dass A hier das nrsprllngliche 
bietet. Erst der schieiber von B (resp. einer seiner vorginger), der ja anch den 
inhalt nach einer ganz bestinunten richtnng hin xugestutzt hat, suchte die uneben- 
heit im strophenbaa zu beseitigen. Er zog Te ieyt hym nocb zn der vorhcr> 
gehenden strophe and moaste dann, am die Ittcke aaaznfilllen , aas v. 339 zwei 
Terse machen, was ihm dnrch einschiebong der hSchst Uberilllssigen 'flickphiase' 
vdth grttt kemawn aach gelaog. Beweisen wir die sache indirect: angenommen, 
die fasBong von B wire die orsprUnglicbe ; welche veranlassnng hStte dann der 
schreiber von A gehabt, den stropbenbau in der weise zu stfiren? Wir werden 
daher wohl nicht fehlgehen, wenn wir auch die Ubrigen fiUle von enjambement 
zwischen zwei sbtophen oder strophenvierteln ftlr ursprttnglich haltes and die be- 
satigong dessdben anf den schreiber von B oder einen seiner vorgSnger zurfick- 
flthicn. Ofiienbar ist anch die onebenheit in w. 345 — 348 (vgl, anm. zu v. 344) 
Ton B beseitigt and die 6 vetse nach v. 378 eist von ihm hinzugefUgt worden. 

In abschnitt IV hat Br. Uber 'veriasser, quelle, verbreitnng und wUrdigung' 
der englischen romanze in recht httbscher weise gebandelt. Ganz entschieden aber 
mnas ich protest einlegen gegen die art und weise, wie Br. (p. 36 — 40) den 
iohalt des S. G. wiedeigegeben hat. Derartige iohaltsangaben sind ja eigentlich 
wenigcr fUr diejenigen bcstimmt, welche den text selbst durchlesen, als fUr solche, 
welche lediglich den inhalt zu litterar-historischen zwecken kennen lemen woUen. 
Gerade diese wUrden aber aus der Br.'schen inhaltsangabe eine ganz falsche vor- 
stellong von nnserer dichtung gewinnen. Br. hat nicht nur das wiedererzShlt, was 
im teste steht, sondem auch zwischen den zeilen gelesen, thatsiichUche angaben 
des gedichta naher motirirt, schOne wendungen and tpUhtta crmmtia gebraucht, 
TOO denen im texte kein wort steht etc., kurz, er hat in noch htiheiem grade als 
der schreiber von B den inhalt des gedichtes filr ein feineres publicum, das des 
19. jahrhunderts, zogestntzt. Seine erzfihlung liest sich zwar sehr httbsch, aber es 
wicd auf diese weise der naive charakter der me. dichtung, welche eben nur die 
thatsachen berichtet und die motivirung den zuhorem ttberl&sst, vollstiiadig ver- 
wiacht. Zom beweise ffihre ich aus der Br.'schen inhaltsangabe eine reihe von 
stellen an; von dem cnniv gedruckten ist im texte nichts zu finden: p. 36. ein 
tdler herzog, welcher ... in ungtlruittm thtlichtm glttcke lebte. Nur lints 
fMtt *u Hirer veiUvmmaien tufritdtnhat — in eintr iesen tttmtU — der it- 
E. Kalbing, Engllsche ttadioi. XD. i. 6 



82 



Litteratur 



iummerte berzog — Dtireh dusen tkdriehlen wunsch kat sit dtm hiten fiatJi 
gnvall iiier sic A gegtitn — einem reiehgikieiJtten manoe — p. 37. det kMk- 
trfreute herrog — ahnungslos — wtlehtr . . . sich . . . von friiktr jugend en 
all Schtcn ttufihsohn beuiShrt — eine gifahrliche wafTe — itieraU, a-u ir sick 
gcigi — und mit seinen jahren nimmt auch stine 6osheit su — Sein vater , . 
ertheilt ihm den ritterschlag wahl in der koffnung , dass iMtt dit hoHtn pjlichta 
und title diists standts von seimm hisherigen Men abuthcn und stinen jimn vir- 
tdeln -warden. VergtblichI — dem unbUndigtn jUnglinge — Kachdem er h«nog 
geworden , UbtrHsst er sich goat seinen leuflischen neigungen — dtH iUUbum 
sprecher — p. 38. die geSngstigte mutter — drei tage bleibt er in stUbt bt- 
sckaulichkeit — dtm wink des himmels folgend — zu einem stolten schlose — 
fasst er sich tin htrt — mit hochsttr verwunderung — lange lebt er in diacr 
wdse am hoft — p. 39. stin einzigts kind und dtreinstige erbin des reickes (stehl 
erst in sir. 57) — von geburl an stumra — vor schrick und schmerz — S. &.. 
dtr auik jtlal noch unakannt geblieben — p. 40. den reuigm sohn der kirclU 
und den rttttr dtr christenkeit — in rtuiger eiinntrung an dit siinden setHir 
jugtnd. — Abgeseheu von dieser ausschmllckung des inhalts ist aber Br. mitoola 
auch in thatsSchlicben angaben, naroentlich bei zahlen, ungenau. Man Tergleiebe 
i, b. p. 36. mehr denn t6 jahre (.V yer and sum dele mart 52) — p. 37. \isak 
niun jahre alt {Bt fat lu was A'f yere of eld I3<)) — p. 38. am fusse eiaa 
htlgels in dtr niiht von Rom (He went vtvt of pat ctte Into anodur far cimfn 
307 f.) — allabtndlich {ylke a dty 314) — am abend des vierten {On fit /wf 
day 316) — p. 39. bei stinem hunde (Too small raekts bttwtne 444] — nad 
liegt mthrere tage besinnuDgslos (Of all too deyus 641). 

Die anmerkungen lum text (p. 166 — 192) enthalten eine reiche ftllle det 
belehrung und nimentlich eine grosse zahl von parallelstellen zu den formelhaftcti 
wendungen des gcdichtes, Nur hiittc ich gewUnscbt, dass Br. auch der erISutenmg 
des textes an manchen dunklen stellen grbssere bertlcksichtigung hatte angedeilifii 
lasseu. Die ausgaben me. denkaialcr sollen doch auch fUr studirende in dm 
ersten semestcrn beslimmt sein ; cine gr6.v>ere ausfUhrlichkeit in den eigenllicb v 
klarenden anmerkungen wtlrde daher nichts scbaden. Aus demselben grunde kam 
ich auch mit Br.'s ansicht Ulier den werth von specialglossaren (p. IX) nicht 
Ubereinstimmen. Ein wortverzeichniss, wie dasBr.'sche, wo nirgends die deuisclu 
bedeutung hinzugefUgt ist, hat allerdings fUr anfanger gar keinen, (Ur andere nor 
einen relativen werth. Sache eines specialglossars ist es vor allem, auch bei lU- 
bekannten w&rtem (z. b. seke, take, win etc.), die einzelnen nuancen der bedea- 
tung festzustellen , auf welche grdssere wdrterbUcher weniger rttcksicht nehnui) 
k6nnen , w&hrend gerade der herausgeber eines einzelnen textes in der lage !<t, 
werthvolle beitrSge hierzu su liefem. Ich halte daher ausfulirliche specialglosue, 
wie t. b, das von Kdlbing zu Sir Tristrem , obwohl maoches allbekannte ditis 
steht , fUr durchaus ptaktisch und werthvoll und kann nur wUnschen , dass 
andere herausgeber dem dort gegebcnen beispiel folgen mbgen. 

Doch jetzt genug der ausstelluagen. Durch Br.'s ausgabe hat unsere keoa^' 
niss der me. litteratur und grammatik eine grosse bereicherung erfiahren ; dem 
herausgeber gebtlhrt daher unser dank. Sein buch ist aber, wie bereits erwihnt, 
auch Uber die grenzeo der englischen philologie hinaus von hoher bedeutong IV 
die vergleichende litteratur- tmd sagengeschichte, da er den ganten mnfaDgreiehen 



auc^ 



Gustar Schleich, Ywain and Gawain 8t 

sagenstoff, welcher muerer romanze zu grunde li^, bis in die firtlhesten zeiten 
zarttckrerfolgt and kritiicli belenchtet hat. 

KdNiGSBKKG i. Pt., janoar 1888. MaxKaluza. 



1. Ywain and Gawain. Mit einleitong und anmerkungen herauagpegeben von 
Gostav Schleich. Oppeln and Leipzig, Eugen Fnmck's bnchhandlung 
(Ge<ng Maske), 1887. LIV and 134 st. 8°. Pr.: mk. 6. 

2. Paul Steinbach, Ueber den einfloss des Crestien de Troies auf die alt- 
englische litterator. Leipziger dissertation. 1885. 50 ss. Pr. : mk. i. 

I. Die me. bearbeitang der sage von dem ISwenritter, die bisher nor in 
der seltenen Ritson'schen sanunlung (Anc. Engl. Rom. I) zagtnglich war, liegt 
ans in einer nenen, von G. Schleich besorgten ausgabe vor. Da von 'Ywain and 
Gawain* nor eine einzige hs. erhalten und der Ritxon'scbe abdnick ziemlich correct 
ist, so hat der text des denkmala bei Schleich nut geringe finderungen erfahren. 
Mit recht hat Scbl. aach die orthographischen eigenthUmlichkeiten des schreibers 
oiumgetastet gelassen, obwohl ich wenigstens bei den reimen die au^leichang 
einiger diSerenzen (z. b. falfra : say 575 ; ayrt : fare 3093) voigenommen hitte. 
Ifit den wenigen in den text gesetzten verbesserangen der flberlieferten fehlerhaften 
lesait moss man sich im allgemeinen wohl einverstanden erkUren; liber einige 
stellen, zn denen Schl. in den anmerkongen indenmgsvonchUge macht, will ich 
veiter nntea noch sprechen. In der einleitong banddt Schl. Uber 'itberliefenmg, 
sasgabe and name der dichtong (p. I — IV), grammatik (p. V — XXII), ort ond 
zeit der entxtehnng (p. XXXIII f.), metiik (p. XXV— XXXVIII) and Uber das 
verhSltniss des dicbters zn Crestiens de Troies' (p. XXXIX — XLVII). Der textselbst 
ntmmt p. I — loa ein,- anmerkangen za demselben folgen auf p. 103 — 128 and 
nachtrige dazu aof p. XLVII — LIV. Am schlnss folgt ein namenregister (p. 129) 
tmd ein wort- and sachverzeidmiss (p. 130 — 134). 

Das gesammturtheil ttber Schleich' s lebtung mass ein ausseist gttnstiges 
aeitt. Von anfiug Ins zu ende zeigt sich die ttberaus grosse sorgfialt des verftssers, 
so dass wir der zaverUssigkeit des textes ebenso vettrauen dQifen, wie der richtig- 
keit seiner sonstigen ausfilhrangen. Zu loben sind namentlich die einleitong and 
die trefflichen anmerkongen, in denen der heransgeber, ohne einer schwierigkut 
Mu dem wege zu gehen , werthvolle beitrSge zor wUrdigang des gedichtes als 
ganzen ond zom richtigen verstiindniss einzelner stellen geliefert hat. Anch die 
Staiere aosstattong macht der rOhrigen verlagsbachhandlang alle ehre. 

Ich will im folgenden aof einzelne punkte der einleitong ond einige zweiiel- 
hafie stellen des textes etwas niher eingehen. 

An der behaoptnng Schl.'s, dass wir die heimath des dicbters des Yw. and 
Gaw. im porden Englands sa sochen haben and dass die entstehongszeit des ge- 
dichtes in den anfang des 14. jahrh. filllt, wild ein zweifel wohl nicht miiglich 
cein; es geht dies schon aas der betrachtong der reime zar genflge hervor. Um 
so eher konnte Schl. daraof verzichten, bei der bestimmong der herkonft des denk- 
mals (p. XXm) anch eischeinangen aas dem versinnern (z. b. x ftlr xr bei ae. sculan, 
^ endung -ei im pi. praes. ond einige formen der pronomina) heranzoziehen, 

6* 



84 



litteratur 



denn selbst wenn diese erscheinungen 'fast ausnahmslos oder wenigstens mit einiser 
regelmSssigkeit auftreten' (p. XXIV), halte ich si< nicht fUr beweiskriftig. Wenn 
man sieht, wie einzelne hss. eines denkmals im versinnem und in den rcimeti 
einen einheitlichen dialekt bieten . der aber doch von dem unprtlnglichen diiJeb 
des dichters ganz verschieden ist (ich erinnere wiederum an die Trinity-hs. da 
Cursor Mundi, vgl. Engl, stud. X. 293 f.), dann wird man bei einem gedichi. 
das uns nur in einer hs. tlberliefert ist, sogar gegen die reime etwas misstrauisch. 
Ich ni6chte es daher als grundsatz hinstellen , doss bei alien derartigen gnnuiu- 
tischen untersuchungen zunSchst allein die sicheren reime eines gedichtes za grundr 
zu legen sind. Die abweichendcn encheinimgen im innern der verse oder <olche 
fUle, welche sich durch reime oicbt belegen lassen, fasst man am besten in eiocs 
besonderen abschnitt als 'dialekt der hs.' zusammen , wie es u. a. Kolbing in 
seinen ausgaben des Sir Tristrem und Am. a. Amil. oder neuerdings Kraiue in 
der ausgabe des King of Tars (Engl. stud. XI, 1 ff.) gethan hat. 

p. VII f. Bei der besprechung von ae. li hiitte Schleich untencheidai 
k6nnen zwischen den KUeu , wo es vor einfacher consonanz stand (z. b. JrtJi 
[ae. drird] : mtiit 1224 etc.; dnde [te, dridan] : nidi 1140 etc.) and solchea, 
wo zwei consonanten folgten (z, b. lafl, iila/l /"von ae. la/oM] ; craft 35. 801. 
2735; maJ f&e. gemadedj : stad 1639. 1737; adrad fvon ae. ondr^dan] : sUd 
718; last /ae. lihtan] : past 381. 1577, .-/ax/ 2450. 2980). In den letztera 
flUen ha1)en wir uns den Ubergang von ae. 'e in me. a wohl daraus zu erldiroi. 
dass schon im ae. vor mehrfacher consonanz in einigen dialekten verkUrzung da 
i ZM It eintrat und dieses a dann ebenso wie ursprtlnglicb kurzes <r im me. lu a 
zurltckging. Demgemiiss konnen wir dann auch die reime adrtd • sttd 3195: 
did : ltd 202. 3232. 23S3, .- sttd 3049 in d-reime umwandeln. Als f-reime bleibcB 
nur Ubrig: Itft-.tft 1037; adrtd -. sttdi 773. — p. XI. Die priiteritalformen x«/* 
und saw sind doch nur in der schrcibimg, nicht im lautwerth verschieden, da fit 
und re auch sonst (cf. p. XIV) denselben laut repriisentiren. — p. XVI. Inter 
denjenigen wdrtera , bei denen ae. / in </ Ubergegangen ist , fuhrt Schl. auch 
tvcdtr (369. 379. 1293) ^"'f' tutdcr hat jedoch ebenso wie ne. fathtr, methei. 
togtthir , hithtr , thither, im ae. und me. ein //, welches erst an der grenze der 
me. und ne. periode in th uberging. Dass in diesen w6rtern das 1/ ur^rllnglidi 
war , zeigt schon eine vergleichung mit dem Deutschen , wo dem uisprtlnglichcB 
d regelrccht / enlspricht (tuttler, voter, mutttr) , wfihrend bei ursprtlnglichem rf 
im Deutschen d steht (bruder , ftder, Itder etc.). — p. XIX. did : (kyd) 3659 
mochte ich lieber als 2. pi. aufifassen , wenn wir fUr 'pou' das auch im nSchsien 
verse stehende '^e' einsetzen. 

Bei der anfuhrung der allitterationsformeln (p. XXXV — X.XXVIII) hill 
Schl. moglichste voUstandigkeit anstreben and die von Kegel, Germanist. stud 
171 fT. aufgestelllen und u. a. von K61bing und Krause (I. c.) adoplirten gesichtl* 
punkte zu grunde legen sollen. 

In dem capitel Uber das verh&ltniss des englischen dichters zu Crestien d« 
Troies (p. XXXIX — XLVII) hfitte ich eine aufzfihlung der sonstigen bearfaci- 
tungen des sagenstofTes und eine ausfUhrliche inhaltsangabe des englischen ge- 
dichts, wie sie sonst gewohnlich geboten wird, gewtlnscht, da hierdurch die ver- 
gleichung mit dem frz. gedicht erletchtert worden ware. Schl. hat sich alletdingi 
die endgiiltige entscheidung Uber die frage nach dem verh&ltniss des engl . dichten 
zu Crestien de Troies bis nach dem (inzwiscben er(olgten) crscheinen der kricisc] 



CM 



¥ 



Goitav Schleicb, Vwain and Gawain 



85 



lusgabe des Chevalier au lion vorbehallen ■) . Ich will daher auch nor aaf einen 
^onkt in diesero abschnitte nSber eingehen , nilmlich auf die von Schl, ftlr das 
cngl. gedicbc angenoromeneD lUcken (p. 11. XL — XLIV). Zu der annahme voD 
lOcken in der haodschrifUichen Uberliefening des engl. textes scheint Schl. ver- 
knlaist worden zu seio durch die voraussetxung, dass der eagl. dichter alles, was 
cr bei Cradens vorfand, ins Englische Ubertragen musste, ohne sich Snderuiigen, 
IcUrzuogen oder dgl. zu gestatten. In wirklicbkeit aber hielten rich die engl. 
ttearbeiter nicht sklavisch an ihrc vorlage, sondern schalteten v6Uig frei damit, ttbten 
icritik an dem von ihnen gcwthlten stofTe, tnderten die charaktere der auftretenden 
l|ienoDeii etc. , imd wir kdnnen ihnen deswegen nur unsern beifall zollen. Wai 
^>eciell onier gedicht betrifli, so hat Schl. selbst unterschieden zwischen solchm 
fUlen , bei denen die gestalt des engl. textes zu bedenken aniass giebt und die 
anoahine von Itlcken nahe legt, und solchen, bei denen troU der kttrzercn fassung 
in E das verstSndniss nicht gerade erschwert ist (p. XLIII). Im leczteren falle 
^beo wir auch nach seiner meinung nicht eine lUcke in der Uberliefening des 
iCngl. textes, sonderu eine l>eabsichtigte kttrzung des engl. bearbeiters zu sehen. 
Wenn wir nun nachweisen konnen, dass auch bei den stellen der ersten art nicht, 
mi/t Schl. annimmt, der sinn gest6rt ist, so wird daraus folgen , dass auch dort 
keine eigentliche lilcke, d. h. weglassuug einzelner verse durch eInen spSteren 
Abschreiber, sondern eine ktlrrung der vorlage durch den englischen dichter aniu- 
Behmen ist , wie dies ja auch Steinbach (s. u.) in den meisten fallen gethan hat, 
Seben wir uns die einzelnen stellen niher an. 

Die schildenmg des leichenzugcs ist in E w. 818 — 838 zwar kllrzer als 
^ei Cr. , aber das weseulliche ist ja doch berichtet. Auch , dass der leichnam 
iwuklich in die erde gebettet wurde, was Schl. (p. XLI) vermisst, liegt in den 
^rorten '-•vhen ht tuent to gravt' (836) und ist Ubrigeiu ganz sclbstvent£ndlich. 
•Vr'eim die stelle Cr. 1175 — 1251 bezw. 1255, welche von dem glauben handelt, 

die wunden des get6dteten beim herannahen des mdrden von neuem in 
fcluten beginnen, in E fehit, so ist sic eben vom engl. dichter weggelassen wordan 
ttnd rwar zum tbeil wohl auch aus dem grunde , weil in E die ganze situation 
ne andere ist (vgl. p. XLIX). Durch die Susserungen des schmerzes der 
Alnndyne wird die beschreibung des leichenzuges nicht unterbrochen , denn in 
V. 837 f. kommt der dichter nicht mchr auf die 'petsonen des leichenzuges' 
vorltck, sondern er weist aui die am grabe stattfindenden ceremonien hin, welche 
beo von 'prtttts and monkts' vollzogen wurden. Dieser ganze abschnitt ist aljo 
dem frz. gegentlber wohl gekltrzt, aber eine eigentliche lUcke im zusammenhange 
liegt nicht vor. — Auch an dem umstande , dass der dichter, nachdem er in 
▼▼. 869 f. von Alundyne sich nbgewendet hat, um von Ywain zu sprechen, schon 
JB v. 882 wieder zu ihr zurtlckkehrt, vermag ich keinen anstoss zu nehmen, und 
dass Lunet, welche wiihrcnd der beerdigung fUr kurze zeit in ihr zimmer zurUck- 
(Cgangen ist, um zu sehen, was Vwain macht , diesen bald darauf wieder ver- 
Usst, um dem weiteren verlauf der leichcofeierlichkeit beizuwohnen, ist so selbst- 
veretandUch, doss der dichter es nicht anzufuhren brauchte, selbst wenn es im Frz. 
besonden erwBhnt war. Aus demselben grunde ist anch v. 1733 (cf. p. XLII) 



■) FOr das verhlltniss des englischen Vwain zum franzosischen wird sich 
llbngens aus der gegenwSrtigen definitiven gestalt des frz. textes nicht viel neues 
crgeben. 



86 



Litteratur 



oicht envShnt worden, dass die itmrmiomon zu Direr lady znrficklcehn. — In 
bezug auf w. 1429 f. schliesse ich mich der ansicht Steinbach't (p. 15 u. 11) to. 
Ich fasse '■maidens' (1429) als speciellere angabe von 'many' (1416) auf. — 
'For' (1689) schliesst sich allerdings uicht unmittetbor an den vorhergehendeo 
V. 1688, sondern an das in vv. 1685 — 87 erziihlte an. Aehnlicb bezieht sch ji 
auch '/'/' (2506) nicht auf v. 2505 , sondern auf den ganzen vomngegangenen 
abschnitt : sie waren nicht etwa deshalb froh , weil er nicht bei ihnen bleiben 
woUte (2505), sondern weil er den rieien erschlagen hatte. Die verse Cr. 2855 — 58 
hat der engl. dichter tneiner ansicht nach absichtlich weggelassen, weil er a ftr 
unpassend hielt , d;iss der einsiedler gott bittet , er nibge den wahiisinnigen nicht 
mehr zu ihm zurtlckkehren Ussen. — Die weigerung Lunet's , den beistaad 
Ywain's anziinehmen , hat, wie ich in ttbereinstimmung roit Stetnbach (p. 17) 
glaube, der engl. dichter weggelassen. Die wiederholte versicherung Ywain's, 
dass er ihr helfen wolle (2189 fl". und 2203 ff.) soil dazu dienen, ihre xuverscht 
zu erhiihen. — Ebenso glaube ich mit Steinbach (p. 17 u. 23), dass der engl. 
dichter die bitte Ywain's, von seiner that dem Gawain kunde zu geben (Cr. 4265 ff.), 
ais nicht vereinbar mit seiner bescheidenheit Ulxrgangen hat. Wenn spiter trotl- 
dem eine gesandtschaft an Artus' hof geht , welche von Ywain's heldenthat be- 
richtet, so war diese eben von Gawain's schwager aus freien sttlcken abgesandt. — 
Auf v. 2829 komme ich spSter noch zu sprechen. — Zuletzt noch eine allgemeioe 
erwagung. Der text des Yw. a. Gaw., so wie er nns vorliegt, weist im verhiii- 
niss zu anderen so wenig unebenheilen auf, d.\ss wir bei der sonstigen sorg&lt 
des letzten schreibers und seiner vorgHnger nicht wohl annehmen konnen , sie 
hStten an so vielen stellen eine kleinere oder grossere zahl von versen ihrer vor- 
lage weggelassen. Und ware dies wirklich der fall gewesen, dann hStte sich ihie 
nachliissigkeit doch wenigstens das eine uder andere mol dadurch verrathen, da> 
z, b. die construction eines satzes vollig gestdrt oder von einem reimpaare niu 
ein vers Ubrig geblieben w£re u. %.. , wie wir dies bei andern texten oft sehen. 
Ich glaube also, dass an alien von Schl. angefuhrten stellen keine eigenllichc 
lUcke in der handschriftlichen Uberlieferung vorliegt. 

V. 14 m6chte ich lieber zu dem folgenden Ziehen: 'Er hielt ein fest, wie ex 
einem solchen kdnige geiiemte' ; vgl. Cr. v. 4 Tint carl si richt tomt rni etc, 
Demn.-ich ware nach v. 13 ein punkt, nach v. 14 ein komma zu setzcn. — 
Zwischen vv. 176 u. 215 findet Schl. einen widerspruch, da an beiden stellen 
erz&hlt wird , dass Colgrevance die hall betritt. Er will daher entweder Aail la 
V. 176 als 'schloss Uberhaupt' auITassen (anm. zu 215) oder dafdr tourt einsetzen, 
tlbereinstimmend mil Cr. 207 A/an/ en la cor/ en tn/rames (p. XLVU). Vhx scheint 
jedoch ein widerspruch zwischen vv. 176 u. 215 g.ar nicht vorhanden zu sein. 
ColgT. betritt allerdings zweimal die halle, aber in der zwischenzeit war er von einem 
mfidchen in eine kammer gefllhrt und dort mit einem schOnen mantel bekleidcl 
worden (201 f.). Aus dieser kammer ruhrle ihn dann das m&dchen, als es esaesf- 
xeit war, wieder in die halle hlnunter (213 — 215). Sonderbar bleibt es nur, dass 
der burgherr bei dem ersten beireten der halle auch \' wain's ross mit hineinfthn 
(182) und es erst dort scinen leuten Ubergiebt (194). Ich vermuthe daher, dass 
wir unter hall in v. 176 die 'thorhalle' zu verstehen haben (cf. Alwin SchiiU, 
Hofisches lebcn 1, 30). — Die umstellung der vv. 249 und 250 hat Schl. selbst 
in der anmerkung wieder zurUckgenommen. Aber auch der grund, den er Rlr die 
umstellung von vv. 253 u. 254 angiebt, weil sonst 'in zwei auf einander fbtgcndeaj 




GasUv Scbleich, Ywain and Gawain 



«7 



I 
I 



v e ii e u das schwerfiUlige tyhtid /' stehen wtirde , ist nicht sticbbaltig , denn luuh 
•einer cigeoen angabe (p. XLVIII) findet sich eine derartige wiederholong des- 
selbeo verbums in rwei neben einander stebenden versen z. b. auch tv. 972 (., 
1934 f. — Bei V. 603 wird docb nicbts anderes Ubrig bldben , als mit Kitson 
and Steiabaeb coittl fOi chapel zu lesen , da in pal tourt (606) sicb offenbar auf 
toitit in V, 603 zurttclcbezieht. — v. 712. Da die schreibuog pe fllr pat in 
usserem texte sonst nirgends vorkommt , konnte auch bier (mit Ritson) das ge- 
wohnlichere pai dafUr eingeseUl werden. — v. 798. Bei dem worte unsoght ver- 
weisl Scbl. auf Matzner, SpTacbproben 1, 362, 97, wo es ala 'ctmrnfn, jrtijutHt' 
etkUrt wird, and giebt demnach auch im wortverzcicbniss (p. 133) als bedeutung 
'kiujig' an. Dies giebt jedoch an unserer stelle (,'dann war ihre grosse sorge 
kSmJig') keiaen befriedigenden sinn. unsoght kann verschiedene bedeutungen 
babeo. Bei Matzner, Sprachpr, I, 362, 97 lege icb die bedeutung von stke s= 
'heimsQchen, prilfen, verfolgen' zu grunde und Uberaetze demnacb : 'Ich sebe auf 
crden nicbts als siinde , welche nicht heimgesucht (nicht bestraft , nicht gericht) 
iit'. Aebnbcb haben wir es vielleicht auch an unserer stelle zu fassen : 'ihre 
grosse sorge blieb ungtrikht' , ihre sehnsucbt nach rache fand keine befriedigung 
(vgl. w. 815 f.). — V. 830 f. Ich mdchle mich der aniicht Steinbach's (p. 13. anm.) 
anschliessen und 'Mis slide . . . his armurs als pferd und rflstung des erschlagencn 
riuers aoiTaaen. da sonst nicht recht ersichtlicb ist, was ein andercr ritter eigent- 
tich bier zu tbun hat und wanim auf die tUchligkeit des rosses und der waffen 
eines sonst nicht nSher bekannten ritters ein so grosses gewicht gelegt wird. Es 
ist daher in tlbereetzen; 'Auf dem russc Jesstn, der so tUchtig war etc' Ftlr die 
oonstroction vgl. z. b. 'I will not ask sad Pity tu deplore His wayward errors, 
into thus early died' (Bowles, Childe Harold's Last Pilgrimage 2, I f. bei Moore, 
Byron's Life etc. p. 64Z). His ist in diescm falle noch als wirklicher gen. des pen. 
pron. aufiufassen ^ lat. eius. — Der gante passus vv. 1177 — 1190 ist allerdinga 
nicht recht klar. Ich denke mir die sache so, dass der engl. dichter nach der ersten 
onterredung Alundynens mit V'wain zunSchst im aiuchluss on Cr. 2041 ff. kurz 
bemerkt hat, dass die barone ihrer herrin rietbcn , sich wieder zu verbeirathen . 
Dann aber mag er es vorgezogen haben , nns in die vcr^ammlung der barone 
selbst einzufUhren und zu dieiem zwecke miiaHle sich Alund)-ne , woran Scbl. an- 
sluss nimmt, aus ihrem zimmer in den versammlungssaal Ixsgebcn (1179) und nach 
der rtlcksprache mit den rittem wieder in ihr zimmer zu Ywain zurtlckkehren 
(1190). UeberflOssig sind also eigentlich nur die zwei vv. 1177 f , , welche das 
in Tt, 1179 — 1190 erzihlte vorwegnehmea. — v. 1560, 'sho' statt 'he' hStte icb 
aach in den text gesetzt. — v. 1713. Des rhylhmus wegen wird docb mit 
Ritson 'man' eingeschoben werden mllssen. Dasi es ein mann war, der da 
lag, muss wobl von anfang an klar gewesen sein. — v. 1868. Wenn wir 'orJanJ' 
allgemein als 'zur verfllgung stellen' auffassen , so kann der pi. 'sleJes' wohl 
itehcn bleiben. 'Sie stcllte ihm rltstuugen und pferde (zu beliebiger auswahl) zur 
verftlgung'. Ebenso ist v. 1967 'sledes' im text zu la.i»en. Vwain verlangt zwar 
bloss sein ross , aber die dame stellt ihm alle ihre habe zur verftlgung : 'sowohl 
Toatit aU (lies andere soil dein sein nach deinem belieben'. — v. 2191 hat nur 
3 hebnngen , ebenso v. 3646. Wie ist abzuhelfen } — v. 2232. Um etwaigen 
Tcrwcchslungen mit ne. un/iarmed vorzubeugcn, hiitte icb docb nach dem vorgange 
ron Ritson 'unarmed' in den text gesetzt , umsomehr als ein unberechtigtcs A in 
Aa hs. sonst nur «hr selten stehl (cf. p. XV). — v. 2571. Statt 'Do <nuay' 



88 



Litteratur 



konnte Schl. unbedenklich 'Do viety' schreibeo (p. XXVIII) ; rgl, Cnnor Moiuli 
3667 u. o. — Nach dcr interpunktioa von v. 2685 scheint Schl. pat als noroiiuiliT 
und ht bad als eingeschobenen satz aurzufassen, 'ausser Lunet, welche. wie a b»l, 
[ts] verheimlicheii sollte'. Ich fasse pat als ace. abhangig von IxiJ: 'Limn. 
welche er bat, [dass sic es] verheimlichen soUte'. Demnoch ist das koinma hinia 
pat zu streichen. — v. 2794. I'nklar ist es mir , wroher die jUngere der beida 
schwestem weiss, dass Gawoin fllr ihre schwester kampfen will, da dieser selb^t da 
ilteren ausdrttcklich verboten hatte, irgend einem menschen etwas davon zu saga 
und auch der jtingeren auf ihre bitte nur erkl&rte, er kSnne den kampf ftlr tie ixicht 
Ubernehmen, ohne eincn grund fllr die weigerung anzugeben. — Ritson, Steinbacli 
und Schleich habcn sich unn6thiger weisc grosse mtlhe gegeben , einen venueint- 
lichen widerspruch zwischen vv. 2814 — 16 und vv. 2878 f. zu beseiCigen, wihreod 
doch in wirklichkeit alles in schonster ordnung ist. Ywain wurde bekanntlich n 
zwei verschiedenen malen in einem schlosse geheilt. Das erste mal , nachdem cf 
durch das bestreichen mit der heilkiiiftigen salbe von seinem wahnsinn befreit wv, 
wartete er seine vdllige genesung in dem schlosse der dame ab, welche diese salbe 
besass (1864 — 66. 1870). Auf dieses schloss deuten vv. 2814 — 16 bin, wo wii 
also unter seienes seinen wahnsinn zu verstehen habcn ,' auch art wetst auf erne 
weiter zurUckliegende zeit hin. Auf dicsem .schlosse nun bleibt die jUngeit 
schwester krank rurtlck und das m£dchen , welches an ihrer stelle die Dich- 
forschungen nuch deiii lowenrilter fortsetzt, verfolgl genau densellien weg, da 
Ywoin von dort aus gemacht hatte. Sie kommt zunichsi (was freilich nur be 
Cr. 4S68 erzahlt wird, in E abcr fehll, vgl. anm. zu 2827 — 30) an die burg vol 
Gawain's schwager, wo Ywain den riesen Marpyns besiegt hatte; tod da weitv 
an das schloss der Alundyne (2828) und endlich an das schloss 'M^Aart he 9Ci 
htlid kyforthanJ' (2879), wo n&mlich Ywain und der lowe nach dem kampfe mil 
den drei rittem (2597 — 2636) von ihren wunden heilung fanden (vgl. 2735 — 2741) 
Der ausdruck hy/orchand (2879) scheint iiiir ausdrllcklich auf ein kurz vorhw 
stattgefundcnes ereigniss hinzudeutcn im gegcnsatz zu art (2815). Dieses letite 
schloss hat Ywain eben verlassen, und so gelingt es dem miidchen bald, ihn ein- 
zuholen. Nachdem Ywain inzwischen noch das abenteuer in dem <asld of ft 
hcvy sormv bestanden bat (2931 — 3358), kehren beide auf jenes erste schlotf 
(2814 — 1 6) zurtlck, wo Ywain einst von seinem wahnsinn geheilt worden wax 
und wo jetzt auch die jUngere der beiden schwestem krank liegt {until pat ilJ' 
cattelt WAare s/u> left pe sekt may 3362 f.). Die vermulhung Schl.'s, das* 
vv, 2815 f. von einem spjiteren schreiber eingeschoben seien (anm. zu 2878 f.)» 
ist demnach hinf&llig. Wenn auch Crestiens sich unbestimmt ausdrtlckt, so stant^ 
es dem engl. dichtcr doch frei, ein ganz bcstimmtes schloss, und zwar dasjenige« 
wo Ywain von seinem wahnsinn geheilt worden war, daftlr eLnzuseUeo. — 
vv. 2827 — 30. Sowohl dcr vorschlag Schl.'s, vv. 3829 f. vor 3827 f. zu setteo. 
als der Zupitza's, 'in pylk sesown' zu lesen , ergeben twar cinen guten sinn; 
abcT ich glaube , wir konunen auch hier ohne iiinderung aus. Freilich darf man 
die sache nicht so zuspilzen , wie Schl. es gethan hat: 'Sie sp&hte am/ •itf 
tcklosse der Alundyne tu jeder seil nach dem rilter mit dem lowen'. Vielmehr 
bezieht sich 'in yli seiown' (2839), fihnlich wie wir dies oben bei vv. 168S 
u. 2506 gesehen haben , nicht auf die beiden unmittelbar vorhergehenden verse 
2837 f. , sondem auf vv. 2S24 — 26 , also auf den ganzen weg , welchen da> 
roSdcheo machte. Der zusamtnenhang ist etwa so aufzufassen: Das midcl 




Paol Steinbach, Ueber den einfluss des Crestien d« Troies etc. gn 

macfate lidi anf den weg , um an venuchen , ob sie in irgend einem lasde etwas 
Ton dem Ifiwenritter hSren kSnnte ttnd gelangte nnter anderem anch zu dem 
schlosse der Alondyne. Zu jeder zeit (bei jeder gelegenheit) forechte sie nach 
dem Idwenritter, nnd so wurde ihr denn endlich anf dem schlosse der Alnndyne 
eizablt, dass er dort gewesen sei nnd mit drei rittem gekSmpft babe. Die beiden 
s£tze TV. 3824 — ^38 and 2829—31 geben also gleichsam parallel miteinander. 
In dem etsten wild anf den oit, eist allgemein (In any hmd), dann spednll 
(iatUi) hingewieseD ; in dem zweiten anf die zeit (m ylk tesewn). Jedenfalls 
also ist anch hier eine lOeke im znsammenhange nicht anzunehmen nnd die weg- 
Uissung des entspiechenden possns von Cr. 4829 — 4928 anf den engl. dichter 
znrSckznfllhren. — v. 3932. Man kommt ohne Indemng atts, wenn man eUtehart 
zosammenschreibt =« ne. elsewJktre. Das mSdchen bittet Ywain, er m6ge ihr 
sagen, ob er mit ihr geben woUe, oder ob es ihm beliebe, anderswo zu ver- 
veilen. — t. 3142. lit Tielleicht zu leaen: 'for ft' ('deine tochter magst dn 
f)lT dick behalten') ? — v. 3310. Das komma nach of ist zn streichon , da that 
Ton »/ abhingig ist: 'er gab das doppelte von dim, 7oas er bekam'. — Der 
wideniwach zwischen t. 3404 nnd 3454 (Tgl. anm. zn 3404 nnd p. LII) Ilsst 
sich TJdldcht in der weise 15sen , dass wir nnter pe ttvm (3404) diejenige stadt 
Terstehen, in welcher Gawain sich bis zum kampfestage aufhielt nnd Ton der 
knrz Torher die rede war (ui ant optr toun he lay 3397). Dort hStte dann anch 
Ywain tags vorher quartier genommen (3404) and erst am entscheidnngstage selbst 
wire er in die stadt gekommen, wo Aitns hof hielt (3454). Da anch das frz. 
gedicht berichtet, dass Ywain ausserhalb der stadt, wo Artos lag, seine letzte 
nacktherberge nahm (Cr, 5855), so konnte der engl. bearbeiter diese unbestimmte 
angabe leicbt dahin prlcisiren, dass er Ywain in denelben stadt berberge nehmen 
Uist, in welcher Gawain sich Torher befand nnd die ja Ton dem kampfplatze 
niclit allznwett entfenit sein konnts. Sonst wUrde anch der inderungsTotschlag 
ScU.'s (p. LII) die sachlage kliren; nor wtlrde ich dann in t. 3404 nicht out 
»f town Cans der stadt herans' cf. ▼. 3412), sondem wipouttn town ('ansserhalb 
der stadt' cf. ▼. 591. 1401) einsetzen. 

Es wflrde mich frenen, wenn ich dnrch meine bemerkungen anch ein scherf- 
leio zom besseren Terstlndniss des interessaaten denkmals beigetragen hStte, welches 
in seiner nensn gestalt faoffentlich recht Tide leaer finden wird. 

3. Steinbach's dissertation handelt ilber diejenigen me.') gedichte, welche 
TeraiQthlich anf werke des Crestien de Troies znrUckgehen. Kach einigen ein- 
leitenden bemerkungen (p. 3 — 7) bespricbt der Terfasser anf p. 7 — 37 das Terhtlt- 
niis des 'Ywaine and Gawin' zn Crestien 's 'Cheralier an Lyon*. Im anschluss 
*D 'G&tner, Der Iwein Haitmann's Ton Ane nnd der CheTalier an Lyon des 
Crestien Ton Troies. Breslan 1875' socht er zUTCrderst (p. 8—10) festznstellen, 
Welcher nnter den ihm zngioglichen drei bss. des Cher, an L. die vorlage des 
<■%!■ dichters am nSchsten gestanden hat, and kommt za dem schlosse, dass die- 
"^ nut A tmd C (nach der Fihster'schen bezeichnnng: H and V) die grSsste, 
nit B (nach Ffirster: G) die geringste verwandtsdiaft zeigt. Allein anch fflr 
Stb.'s zosammenstellnng gilt das, was FOrster (Der Ifiwenritter [Yvain] von 
(^uistian von Troyes. Halle 1887, p. XVII) Ton Giirtner gesagt hat: 'Er hat 

') Steinbach nennt sie fireilich immer noch 'altenglisch'. 



9° 



Litterstur 



dabei vergessen , dass bei solcben fragen nicht die zahl der UbereinstunmendM 
stellen addirt, sondern jede stelle fUr sich untersucht werden muss'. Nacb FonoP 
(1. c. p. XIX) hat die vorlage des me. Ywain keine niihere berilhrung mil V, 
sondern gehort zur gTupjM fi, 

Sodann bespricht Stb. im eiozelnen die bemerkensweithesten abweicbungea 
der engl. fassung von der frz. , indem er in jedem einzelnen folic den gnuid ia 
von E vorgenummenen Snderung zu erkennen sucht, und fSlIt am schluss em 
gesanunturtbeil (Iber den werth der englischen bearbeitung (p. 8 — 27). Aiu der 
vorbergehenden besprecbung von Scbleicb's V'wain-ausgabe war bereiu zu ersehes. 
dass ich weit oftcr mit Stb. (Ibcreinstimme , als Scbleicb , obwohl mancbe tus- 
stellungen des letzteren allerdings berecbtigt sind (vgl. namendich Sclileicb 1. 
p. XLV f. anm.). Ich filgc zu dem von Scbleicb bemerkten noch hinza, 
z. b. Buch die zus&tze kindly zu cumanded oder hendly zu tokc by the kcnd (.Sib; 
p. 11) einfacb als flick worter aufzufiissen sind, bei deren wahl kein anderer gnmd 
massgebend war, als das bescreben , altitterationsformeln zu erbalten. Wie 1 
alle derartigen adverbiec bei den me. dichtein obne rOcksicht auf ihre bedeoti 
einfacb zur fullung des verses und nameollich zu allitterationszwecken ve 
wurden, ersiebt man am besten aus dem ausgiebigeu gebrauch derselben im Willie 
of Palerue (vgl. Engl. stud. IX, p. 206). Ich erinnere z. b. an die stelle, ■n 
der kubhirt 'kyndely' seine scbube flickt {chuT,tand kyndtly his schon VV. P. 14). 
Wenn aber aucb Stb, in dem eifer, die abweichungen des engl. dicbten Tom \a. 
binreichend zu erkliiren, mitunter etwas zu weit gegangen ist, so ist docb auf der 
andem scite auzuerkenneu , dass seine aufstellungen in den meisten und wesest- 
licbsten punkten durcbaus richtig sind. Aucb dem scblussurtbeil (Ibcr den watk 
der engl. bearbeitung stimme ich voll und ganz zu, und es ist ftlr mich von b<- 
sonderem interesse, dass das resultat, zu welcbem Stb. fUr den Yw. a. Gaw. ge- 
langt , fast genau mit dem tibcreinstimmt, was icb bei einer frttheren gelq^enluit 
(Engl. stud. IV, 271 fT.) Uber den William of Paleme gesagt babe. Hier wie 
dort war es das bestreben des engl. beorbeiters, den ibm vorliegenden sloff 'seMi 
eigenen anscbauungen und denen seiner zeit und seines volkes auzupassen' ; dtber 
die weglassung alles UberflUssigen beiwerkes , langalhmiger reflexionen , gelebrter 
anspielungen etc. Der verf. des Vw. a. Gaw. war ebenso \%ne der des Will, of 
Pal. 'bestrebt, seiner darstellung den charakter der wahrscheinlichkeit zu gebcn', 
weshalb unwabrscbeinlicbe dinge entweder ganz weggelassen oder nacb moglich- 
keit erklart wurden. beide engl. dicbter sucbten sowohl die cbaraktere ihio 
baupthelden, als die einielner nebenfigureii (hier Lunet, dort Alexandrine) zo wf 
tiefen. Aus beiden gedicbten weht uns gegenUber den mebr kUbl rSsonniteoden 
frz. dichtern eine grossere inriigkeit unil gefQhlswarme, ein bescbeidener , kindlich 
frommer sinn entgegen, was uns woblthuend berUbrt, obwolil die engl. bcarbeitonjea 
an formscbtinbeit ibren quellen freilich nachstehen. Stb. hat also das verbiltnis 
des engl. Ywain and Gawain zum frz. Chevalier au Lyon im allgemeinen gtu 
richtig beurtbeilt , was icb umsumehr bervorbebe , als Schleich, wie mir scbetnei 
will, weniger gUnslig darilber denkt. Er polemisirt gem gegen Stb, und selbst 
in dem lobe, das er ibm spendet ('Stb., der mit eifer bemUht gewesen ist, dcii 
grUnden nacbzuspUren , die den dichter zu ilnderungen veranlosst haben kfinnea' 
Scbleicb p. XLVIII), scbeint mir etwas imnie durchzuklingen, 

Stb. vergleicbt femer (p. 27 — 41) den 'Sir Perceval of Galle<i' mit Crestieas 
'Li coote« del graal' und kommt zu dem schlusse: 'In einen, ursprtlnglich brcto- 




Henry Sweet, A Second Anglo-Saxon Reader nj 

nischen fiberliefemngen entstammenden rahmen hat ec [der engl. dichter] in freier, 
kSnender bearbeitnng, nnter benatznng einiger vielleiclit bei den in England 
vohnenden Bretonen vozgefiindenen voUcsthttmlichen zflge, theils Slteren, theils 
neneien nnpnings, tmd nnter hinziifOgung einiger an die.schilderung von kSmpfen 
in den Chansons de geste erinnemder partien, das Crestien'sche werk 'Li contet 
dd graal' bis ca. t. 6000 eingeichoben , indem er tich dabei im ersten theile 
seine* gedichtes (bis ▼. 8ai) mehr, im letzteien weoiger an dasselbe aniehnt nnd 
zngleich mit bemerkenswerther conaeqnenz jede bertthrung mit der gialsage ver- 
meidet' (p. 41). Ich kann hier anf die details dieser frage nicht nfiher eingehen, 
h^e aber doch grossen zweifd an der richtigkeit des von Stb. gefondenen 
resoltats. Stb. muthet offenbar der gestaltnngskraft der engl. romanzendichter zn 
nd zn, wenn er annimmt, dass der verfiuser von Sir Perceval sein gedicht aos 
so verschiedenartigen elementen in so geschickter weise znsammengeietzt hat. 
Idt kenne mnigstens ans der me. litteratnr kein analc^on dazu, und anch die 
detailvergleichang beider gedichte dnrcb Stb. flthrt doichans nicht mit zwingender 
nothwendig^eit zn dieser annahme. Viel wahrscheinlicher erscheiBt mir daher trotz 
der ansfhltmngeii Stb.'s die ansicht von Gervinns (Stb. p. 38), dais das engl. gedicht 
anf eine andere, lei es nnn bietonische oder f ranzSsische , qnelle znrttckgeht, 
welche im wesentlichen schon denaelben anfang nnd dieselben zflge darbot nnd 
die dann nmgekefait von Crestien fllr seinen Perceval benntzt wurde. 

In einem diitten abschnitt (p. 41 — 48) vergleicht Stb. den 'Sir Ysumbrace' 
mit dem C r est i e n beigelegten 'Gnillaome d'Engletene' , femer mit der 'Gnten frau' , 
dem meiatergesange vom 'Grafen von Savoien' nnd der legende vom 'Heiligen 
Ewtachins' in den 'Gesta Romanomm*. Die veigleichnng ergiebt, dass der verf. 
det 'Sir Ysombtace' den 'Gnill. d'Engl.' nicht gakannt hat, dass die engl. dich- 
tong vielmdir die meisten betflhmngspankte mit der Enstachioslegende in den 
Gesta Rom. anfweist, wahischeinlich aber anf eine jetzt nnbekannte lat. oder frz. 
vodage znitickgeht, welche die wesentUchsten ztlge des engl. gedichtes beieits 
enthidt. 

Znm achlnss erwBhnt Stb. (p. 48 — 50) knrz diejenigen engl. gedichte, welche 
asf der fortsetznng des Crestien'schen werkes 'Li contes del graal' durch Gantier 
de Dosleos, Manessier oder Gerbert bemhen. Es sind : 'Sir Gawayne and the 
grene knight', 'The giene knight'. The Tnrke and Gowin', 'The knightly tale 
of GoIagroB and Gawane' nnd 'The yeaste of syr Gawayne'. Es wire za 
^'flnschen, dass Stb. bei einer splteren gel^enheit auch diese zoletzt genannten 
gedichte, obwobl sie nicht direct auf Crestien's werke znrttckgehen , einer ein- 
gdienden ontennchttng in bezog anf ihre oiginalitit wttrdigen mSchte. 

KOnigsbbrg i. Fr., janoar t888. Max Kalnza. 



A Second Anglo-Saxon Reader. Archaic and Dialectal. By Henry Sweet. 
Oxford, Qarendon Press, 1887. I^i 214 ss. 8°. Pr. : 4 x. 6 </. 

Vorliegendes bnch ist zunSchst ein er&enliches zeichen, dass Sweet sich doch 
^^U wie nach der vorrede zn seinen Oldest English Texts zn filrchten war, ganz 
vom Altenglischen znrOckznaehen entschlossen hat, and hoffentlich werden auf 
^ flUle wenigstens die wiederholten auflagen seiner Readers and Primers, sowie 
s«ine n if h s te n i zn erwartende 3. anflage der History of Ei^lish Sounds diesen 



92 



Litteretur 



originellen gelehrten — nolens-volens — noch hSufig n reger thfilnahme an dcr 
sprachgeschichtlichen forschung venmUssen, oder sei es selbst nor aof den ku^if- 
pUtz herausnifen, um seine ansichten za verfechten. 

Sweet's Second A. S. Reader Ut ein im wesentlichen geschickt gewahJtn 
auszug aus seinen Oldest English Texts niit einigen zugaben und will so dem 
mangel einer billigen >students' editionf der &ltesten sprachdenkm£ler und da 
wichtigiten nichtwestsKchsischen sprachquellen begegnen. Die auswahl entUli 

1. die voUst&ndigen texte der Oldest Glossaries, Corpus', Epinal-Erfiirt', Corpia' 
(OET 35 — 107). II. Die runendenkmiiler : 1. Bewcastle Gjlunm, 2. Ruth' 
Cross, 3. (Franks') Casket, 4. Den stein von Falstone. (Leider sind die U 
ninischen reste, die auf zwei seiten platz hatten, nicht mitgetheilt. Auch 
gerade bei so einem bucbe, das doch nicht auf kosten der EETS erscheint, soni 
sich selbst Iwzahlt macht, es vielleicht fUr cine nachste auflage nicht tmangebndt 
sein, sammtliche runische inschriften in photographischer verkleinemng beixugebea, 
was ja heutzutage nicht so schwierig ist. Stephens ist dorchaus unzuverliaif. 
S, die notii Uber das Ruthwell kreuz von Geo. F. Black in der Academy i. oet. 
1887, p. 325.) lU. Die Northumbrian Fragments voUstindig: 1. List of Kingi. 

2. Cadmon's hymnus, 3. Heda's sterbegesang, 4. das Leidener rSthsel (leider 
ohne heigabe des Exetei Texte?, der in den OET nicht fehlt) , 5. Pro' 
IV. Aus dem nordhumbr. Liber Vitae ecclesiae Dimelmensis nur ein stUck (OET 
1 — 157) , wobei die zeilenzahlung im Second A. S. R. nicht genau mil der in 
deu OET llbereinstimmt. V. Lorica Prayer (Merdsch). VI. Codex Aoieru 
Inscription (Kentisch). VII. Von dcm hauptdenlunal des mercischen dialekts. do 
hs. Vespasian A I etn'a ein zwijlftel des ganzen, die Hymnen vollstandig, voa 
psalter nichts. VIII und IX nicht aus den OET, capitel 6, 7, 8 der Dorl 
und Rushworth-Glosse rum evangelium Matth£i parallel, mit benutzung der 
erschienenen neuen ausgabe .Skeat's. X. Die Kentischen glosseo aus bs. 
Vespas. D 6 nach Zupitza's ausgabe in Zs. f. d. A. XXI, init ber11cksichtigDa{ 
der nachlrfige Zupitza's in Zs. f. d. A. XXII, die VVUlker's ausgabe in da 
Wright'scben Anglo-Saxon and Old English Vocabularies noch nicht zu gmnde 
lagen. XI. Charters, und zwar i — 30 aus den OET, SSchsisch, Kentisch, Metcnchi 
and dazu 31 — 47 nachxlfrediscbe Charters, Mercisch-S&chsich. 

Die texte sind alle diplomatisch nach den hss. gegeben und nicht hergesteUl, 
und bieten so ein reiches und vortrefTliches material fUr gnunmatische und 
textkritische Ubungen, wie aus dem augegebenen inhalt hervurgeht. L'm raum 
sparen, ist ein glossar nicht beigefilgt, und ob man fllr eine 2. auflage dies til 
haupt wUnschen soil , scheint mir fraglich. Vtel wichtiger und weniger umfi 
reich wiire ein vollstiiiidiger index zu den glussarien und kentischen glosseni 
Zupitza's index zu letiteren kann man leider nur in dem abdruck In der Zs. f. d. A. 
benuuen, was gewiss vielen unbequem ist; ob mit so einem index einer Uber dA 
wortschatz der Ubrigen lextc im Second A. S. R., die doch mehr ols die hilftt 
des bucbcs ausmachen, zu verbinden wKre, oder geaondert stehen soUte, ist eiae 
rein praktische frage. Da von anmerkungen abgesehen worden, konnte auch roo 
worterklirungen abstand genommen werden , und dicse selbst gegenstand da 
granimatischen Ubungen sein. Ein index Uber alle vorkommenden belege abet 
wUrde fllr niemand Uberflllssig sein. 

Freiburg i, Br., 30, december 1S87. A. Scbrder. 



VOB 

ind^H 



OCB. 

telU, J 




F 



E. Dowden, The Life of Shelley 



93 
demy 



. Dowden. The Life of Shelley. With Portraits and niostrations, 2 vol* 
8vo. London, Kegao Paul, 1886. 36 «fa. 

Ednard Dowden , der auf den spuren Shakespeare's sich als ein meister in 
n reihen der litterarhistoriker bewies und ein ebcnso trefflicher kenner der 
lodemen litterSrgeschichte seines landes ist, bietet uns hiei eine grossartig ange- 
Igte monographie Uber den dichter , den anforderungen , die an den modemen 
jogiaphen in hislorisch-kritischer beiiehung gestellt werden , in weitgehendem 
entsprechend . und gewiss voUstSndig alles bietend , was Goethe in seinen 
ricsnnten worten als die hauptaufgabe der biographic beieichnet. 

In welch eifriger weise England die lange vemachl&ssigte schuld gegen Sh. 
Bouahlt, beweisen in erster linie die zahlreichen biographen des dichters in den 
ttten jahren (cf. M. Koch Uber Brandl's Coleridge, Engl. stud. XI, 139), femer 
e treinichen musterausgaben seiner werke , vomehmlich Forman'i , endlich die 
in Famivall gegrUndete Shelley-Sociely. In Deutschland war es in den letzten 
krcn Druskowilz' biographie (bespr. von M. Koch, Engl. stud. VIII, 327), die 
' geeignet scheint , dem deutschen leser den dichter und seine werke niher zu 
Kngen ; dieselbe hall sich haupts&chlich an Todhunter's studie und Symond's 
ftiensbeschrefbung , so dass sie , wie vergleichungen in biographischen details er- 
, vielfach als eine freie Ut>ersetzung des let/teren erscheint'). Jener meinung, 
Shelley in England und noch weniger in Deutschland , jemals einen hohen 
rad von popuIaritKt erlangen wird , pflichten wir bei , ausser durch einzelne 
Frische stUcke, die stets perlen der engl. poesie bleiben werden, und ausser durcb 
socialen theorien und politischen gedichte , die von den socialisten unserer 
e stadirt und gepriesen werden mbgen. Denn was ein frUherer biograph 
dichters (Middleton 1858) von dessen Witch of Atlas behauptet, dass sie 
fSr poeten versllndlich <ei , dOrfte im weiterem masse auf seine meisten 
betiscben £ch6pfangen anmwenden aein , die immer nur von einem kleineren 
, aber nrit desto reicherem genusse, werden verstanden werden. 
Damit kommen wir weder zu Dowden zurtlck , der dem Shelley-student 
eradezu erschopfendes material tlber des dichters erdengang gewShrt , und in 
leicher weise dem litterar- und culturhistoriker der betreffenden zeit vieles bietet. 
ir dtirfen sein buch jedenfalls ab die vollstSndigste der Shelley-biographien be- 
ichnen, schon wegen des umstandes, dass keinem anderen ein so reiches material 
r verfllgnng gestanden. Dowden folgte, wie die vorrede berichtet, einer durch 
r H. Taylor von seilen des Sir Percy und der Lady Shelley an ihn ergangenen 
lung nach dem stammsitze Boscombe Manor, wo ihm die papiere des familien- 
itiivs tor verRtgung standen. Darunter fUr Sh.'s leben von grosser bedeutung 
I sich Mary Shelley's tagebuch , fortgefuhrt von der gemeinsameu flucht der 
:ten bis zu des dichters lode und reitweisc nach demselben. Durch dasselbe 
vrde mancher bisher dnnkle punkt in seinem leben aufgehellt, z. b. die tage 
r armuth in London nach des dichters erster rllckkehr vom continent. Dazu 
mmen neben anderen ungednickten briefen die der gatten an einander , von 
nen auch Forman zueisl bei Dowden veroffentlichte spendet ; die hinterlassenen 
piere der Miss Clairmont werden bentltzt; die briefe der Miii Hitschener bieten 



■) Dagegen miichten wir Koch wegen seiner versichening , dass >Dr. mit 

ion worte Byron im gegensaU lu Shelley charakterisirt«, verweisen auf 

Iruskowiiz p. 383 f. 



\ 



94 



Litieratur 



bUher wenig bekonntes (tber jenes verh&ltniu geistig-pUtoaischen verkehrt: Urn 
den vielbesprochenen process um des dichcen kinder .lus erster ehe finden wit 
genauen bericht nach den Chancery-akten ; wir treffen eine reihe bisher osge 
druckter gedichle aus den lehrjahren des dichters, da er noch enger an Wonl* 
worth und Coleridge sich anschloss , besonden von interesse eiue scluldeiui{ 
seines aufenthaltes in Wales (I, 270 — 274). Personen. die den dichter noch ftt- 
sdnlicb gekannt , wurdeu aufgesucht und verbindungen bis nach New- York oii 
Australien angekntipft , so dass ausser haupthelfem , wie Rosselti und Gaaee. 
einige 50 personen direct oder indirect bausteine zum werke Dowden's beitnja. 

Dadurch ist der biograph in den stand geselzt, die schriftcn der beida 
niiherstehenden zeitgenossen vielfach zu berichtigen , die bisher aU augenieuget 
die erste autoritat beanspruchen konnten , wenn wir von Trelawnjr's gewissok 
haften berichten liber die letzten tage des dichters absehen : Hogg Air die ni 
seines aufenthaltes in England, capitin Medwin Rlr die in Itolien. Auf ecsttis 
ratissen wir noch unten zurtlckkommen, und der letztere, der vom ehepaar Shcllq 
ailmahlig in so ungttnstiger weise erkannt wird (una seccatura — a bore I) is 
nicht immer zuverlSssiger berichterstatter. Dowden, der kritisch-objective epigsot, 
prUft die verschiedensten stimmen ; sein bestreben ist •to tell the whole truthc; 
und wo er in der meinung irrt oder nicht zu enlscheiden wagt , bietet er da 
stoiTes die fiille, damit der leser sich sein eigenes urtheil bilde. Der engere laH 
von freunden und familien , denen sich ShcUcy im laufe der jahre nahene. i* 
eingehend charakterisirt ; wir Icmen sie alle kennen , die Baxters , Boinvillts. 
Godwins, Clairmonts, Gisbomcs wie Hunt, Peacock, Trelawny, Williams. Ai» 
fuhrliches erfahren wir Uber Bjrron und seinen kreis in Italien , das verhiUtniis n 
Miss Clairmont und die trilbe geschichte des kindes AUegra. Byron's benehntt 
in jenem fallc , wo es sich um die ehre und den guten ruf des paares SbeUc} 
handelt (II, 422- 429), wirft ein bedenkliches licht auf den eisteren und niraat 
ihrer freundscbaft die hohere weihe ; dies erklSrt auch Shelley's hartes urtheil ubct 
ihn II, 491. Von hohein interesse ist ferner die darstellung des vertuUtnisM 
zwischen dem dichter und Godwin, auf grund eines reichen briefmaterials , it 
dem biographen durch C. Kegan Paul verschaflfl wurde. Ea ist fUr uns eat 
merkwUrdige erscheinung, zeugt aber auch zugleich fUr den hohen idealismus da 
dichters, zu beobachten, wie Godwin denselben jahrelang in selbstsUchtigster west 
pecuniar ausbeutete , dabei ihn verleugnete , aufs unwurdigste behandeltie , selM 
seinen Tamil ienfrieden storte; und docb h£ngt Shelley immer noch mit unbegreozuf 
verehrung an dem grosscn philosophen imd so kleinen menschen, Jessen werk ilo 
in der jugend begeistert, dessen grundsatze er als seine eigenen angenomoA 
hatte. Wohlthuend wirkt dem gegenUber sein irmiger und aufopfernder freund- 
schaftsbund mit Leigh Hunt, seine theilnahme fUr den siechen Keats. 

Es sei gestattet, auf wenige der wichtigeren biograpbischen einidbeiiai 
zurUckzukommen, die bisher theilweise unrichtig dargestellt, oder noch nicht aof- 
gehellt erscheinen ; wir bcschrSnken uns auf seine ausweisung von Oxford w^ta 
des pamphlets Necessity of Atheism, das verh&llniss Hogg's zu dem jungen pas" 
Shelley und Harriet, den attentatsversuch auf ihn in Wales, der bisher den meiitai 
ein psychologisches rSthsel schieu , und die geschichte seiner trennung von da 
ersten gattin Harriet Westbrook. Zeigten im ersten falle die behbrden dtf 
universitSt Oxford nicht die gleiche langmuth gegen jugendliches oppositioosfsner, 
mit der man Coleridge in Cambridge entgegenkam, ward ihr vorgehen doch 




E. Dowden, The Life of Shelley ge 

za schroff benrthdlt, da. man annahm (cf. Symonds 35), dass ein Fellow von 
New Collie das pamphlet in die hand bekam, dem rector mittheilusg machte, 
imd dannfhin die answeisnng eifolgte. Aus Dowden's aosfUhiUchem bericht (I, 
118 AT.) geht nnn herror, dass 10 tage nach der Terbreitimg der schiifl vergingen, 
ehe man an der oniveisitit, nnd zwar nnzweifelhaft Ton ansaen dazu veranlasst, 
dsTon notiz nahm, da der dichter das pamphlet an mehrere der hSchsten wllrden- 
triger nicht nor der nniversitit, sondem des vereinigteiHcSnigTeichs gesandt hatte ; 
die weigenu^ jeden widemb filhite dann die ausweisung herbei. 

Der zweite ptmkt betrifil das pidtzliche nnmotiTirte Tcnchwinden des jongen 
paares Shelley aos York im novbr. 1811 , wo sie mit Hogg im tnnten yerkehr 
gdebt batten. Nur Mac Carthy (Shelley's Early Life p. 117) dentete bis jetzt 
anf die wahre orsache der abreiae hin, die anch Symonds (p. 55) nicht zu er- 
Uten weiss; durch Dowden (I, 191 ff.) eriahren wir das factum von Hogg's 
trenlosen avancen gegentlber der gattin des freundes, aus briefien Sh.'s an Miss 
Hkchener ; Hogg gesteht nachtrSglich selbst dem fiennde seine tchuld nnd erbietet 
sich znr stihiie im aweikampf , woranf jedoch der jflnger Ton Godwin's theorien 
in >On Political Jnstice* nicht eingeht. Der nSchste &U ist ein fesielndes bei- 
spiel fflr die art, in welcher Dowden onem schwer en entscheidoiden factum 
gtgenflbertritt : es handelt sich urn den zweimaligen fnordversuch anf Sh. im 
febmai 1813 lu Tanyrallt in Wales. Noch Symonds (p. 70 — 71) erklSit den- 
selben flir eine hallndnation (vergl. dagegen Druslcowitz p. loi) ; Dowden giebt 
den beticht nnd die briefe des ehepaares darttber, erwBgt die mSglichen uisachen 
nnd einfHlsse, alle pros and contras nach gleichzeitigen and spSteren aufzeich- 
mmgen, nnd gelangt zo dem ergetmiss von der wirklicbkeit des Qberfalls, ohne 
dem leser das eigene endnrthdl zn nehmen (I, 349 ff.). 

Wenden wir uns schliesdich zu dem Tielbesprochenen ereigniss seiner trennnng 
TOD Hairiet. Man konnte bislang nur entschnldigende grttnde anftthrea: die platte 
alltiglichkeit seiner gattin, die spiter immer mehr heryortrat, and besonders, 
nachdem er einen kreis geistreicher frauen in der fiunilie BoinTille kennen gelemt 
hatte ; der abschen vor seiner schwtgerin Eliza, die ihm das haus znr h6lle machte ; 
dizn die erscheinnng Mary's, seiner zweiten frau, die er nm diese zeit kennen 
lemte ; aber all dies wUzte das odium nicht ab , das auf ihm lastete , obscfaon 
Lady Sh. und Gamett (Relics of Sh.) bereits die versichenmg gaben , es seien 
docnmente vorhanden, die das verfahren des dichters rechtfertigten (cf. auch 
Sym. 83). Dowden's eingehende nntersnchung rttckt schritt ftlr schritt vor ; bel^e 
f)tt die oben angefilhrten grttnde; Shelley's statement vor der Chancery 1817 
(I, 40S): 'we were disunited by incurable dissensions'. Uebergehen wir Thornton 
Hoat's bericht (p. 414), dass sie ihn verliess, taucht p. 424 ein vermnthlicher 
liebbaber anf, und Sh. konunt zur flberzeugung , dass ihr herz nicht mehr ihm 
gehaite; schliessUch (p. 425) Godwin's bericht Hber ihre nntrene vor dertrennung 
in einem biiefe an William Baxter : 'I know from nnqoettionable authority' etc. etc. 
I^otelbe theilt seine kenntnin Sh. mit im janoar 1817 (cf. Sh. an Mary am 
II. Jan.). Wenn nun auch Dowden die papiere, anf die Lady Sh. nnd Gamett 
Toweisen, nicht erbracht hat, so steht nunmehr fest, dass der dichter bis an sein 
"ndc an jene aussage g^lanbt hat, und der ihm seit jahrzehnten gemachte vor- 
wuif fillt. 

Es ertlbrigt nns noch zn betrachten, wie weit Dowden des dichtera werke, 
nnd spedell die poetischen, behandelt hat. Wenn wir dem titel nach auch konen 



96 



Litteratnr 



anspruch darauf macheu konnten, so haben wir gerade in diescr beuehung in don 
werke nicht ganz das gefunden , was wir erwartet batten ) die behandluog itf 
selben ist eine zu ungleichmSssige und willkUrliche , wenn auch der geistige und 
seelische entwickelungsprocess, aus dem die einzelnen dichtungen hervorgegangea, 
meist eingchcnd dorgeslcllt ist. Von niehreren treffen wir kurze onalyaeo. bd 
anderen fltlchtige vergleiche mit gleicbartigen productcn seiner landsleute , abcr 
keine genauere darlegiing der einflUsse, vorbilder und qiiellen fUr jene schopfungcTi, 
wie sie lu geben gerade Dowden benifen wire. Dagegen finden wir Uber da 
ganze buch bin zerstreut winke fiber den inneren zusammenbang der einzelneii 
gedichte, anspielungen auf vermuthtiche quellen und beleucbtung von einzelhdlcii, 
die auch nach Todbunter's geistvollen studien Uber die poetischen werke viel do 
neuen und zur weiterforschuog anregenden bieten ; wir verweisen nur z. b. tii{ 
Witch of Atlas und die scharfsinnige vermuthung, vurbilder derselben in stil und 
sprache, vielleicht auch in bezug auf den inhalt seien in Fortiguerra's Ricciardeno 
zu suchen (11, 334); oder Uber die urtypen zu den personen in Rosalind and 
Helen II, 130. Bci passendcn gelegenheiten wird der dichter erwahnung gethaa, 
die Sh.'s lehrjahre beeinllussten, wie Southey, Wordsworth und Coleridge (vetgl. 
Uber den letzteren auch Brandl) oder Scott und Campbell. Belege daftir bota 
dem biographen besonders die jeweiligen studien Sh.'s und seine lieblingswerb, 
die uns in den listen der von dem paare gelesenen bticber (z. b, I, 505 ; n, 74. 
184) in Mary's tagebuche getreulich aufgezeichnet sind. Dass sich seine dich- 
tungen spater ganz emancipirten oder nur Sussere anhol tspunkte und leise anklili{c 
an die geliebten Griechen und clossischen Italiener bieten , ist bei einem so sab- 
jecliven lyriker und eigenartigen geist naturgemi^s. Wie tief Dowden in da 
letzteren eingedrungen ist , und wetch liebevoUes verstiindniss er fttr ihn bcsilili 
m6gen folgende zwei citate als schloss unseres berichtes bezeugen . 'No poet bu 
expressed more vividly the wistful eagerness of the human spirit to interpret tie 
riddle of the universe and unveil the mysteries of Whence? and Whither? md 
Wherefore?' (I, 75.) — 'Much of the history of Sh.'s mind lies in the gradoil 
submission of his intellect to the wisdom which life and experience bring, whik 
yet it retained in a rare degree ito spring and power of recoil against the world: 
and in the gradual clarifj-ing of his zeals and enthusiasms, until at their best theT 
became, not fire without light, but pure and luminous ardours.' (I, 159.) 
Bavreuth, Jan. 1888. Richard Ackermann. 



Julius Thflmmel, Shakespeare-charaktere. Halle, Max Niemeyer, 1887. I. bd. 
a. auflage 276 ss. II. bd. 304 ss. 8°. Pr.: mk. 3. 

1881 hat Julius Thllmmel seine fUnf im Jahrbuch der deutscben Shakespcut- 
gesellschaft zuerst gedruckten aufs&tze; Shakespeare's kindcrgestalten (Jahrbodi 
X. band), Die gcisUichkeit (XVI.), Die narren (IX.), Die clowns (XI.), Der milei 
gloriosus bei Shakespeare (XIII.) mit vier neuen abhandlungen Uber die heroischen, 
diimonischen , erotiscben, humoristischen frauencharaktere vereinigt als >Vortr<ige 
Uber Shakespeare-charaktere* in buchform erscheinen lassen. Der neuen aufla^ 
dieses buches ist nun ein zweiter band ergSnzend zur seite gestellt worden , det 
vier abhandlungen aus dem Jahrbucbe bringt: Der iiebhaber bei .Shakespeare ^XIX.V 
Shakespeare's helden (XX.), Shakespeare's greise (XVUI.) , AUegoriscbes 




J. Thiimmel, Shakespeare-chanktere. E. K. R. Faust, Richard Brome gy 

tendenzioses ia Shakespeare's dramen (XXI.) und einen bisher ungedruckten auf- 
utz ans Thtlmmers nachlass: Die reprSsentanten des gemeinen, niedrigen und 
bosen bei Shakespeare. Di^gen ist der im XIV. bande des jahrbuchs verCffent- 
Uchte vortrag Thflmmel's >Ueber die sentenz im drama, namentlich bei Shake- 
speare, Goethe and Schiller* von der sammlung ausgeschlossen geblieben. Wie 
so manche beitrige im Jahrbuche der Weimarischen hoiischen Shakespearegesell- 
schaft sind anch Thttmrnel's vortrage und aufsStze fiusseningen eines liebens- 
wardigen frinminigen dilettantismus. Mit den gesanunelten anfs&tzen von Delius, 
Eke, Hense dUrfen ThtUnmel's Ssthetische betrachtungen , was den wissenschaft- 
lichen vetth angeht, keineswegs vergtichen werden. £r selbst veist einmal phi- 
lologische •nfoidenmgen von sich, and seine htibschen illustnitionen dttrfen anch 
nicht mit streng litterar-historischem massstabe gemessen werden. Nicht nor zum 
widospmche, sondem zu streng thatsachlicher berichtigung wSre in der mehrzahl 
seiner charakteristiken anlass gegeben. Dem herausgeber des 2. bandes wSre wohl 
die pflicht rugefallen , wenigstens die verweisungen auf stellen in den einzelnen 
anfeatzen nach dem nendrucke in der sammlung den orsprtlnglichen hinweisen auf 
den drack im Jahrbuche beizufllgen. Im 3, bande machen sich die druckfehler in 
anaagenehmer aT»«a>il bemerklich. 

MAXBintG i. H., april 1888. Max Koch. 



Ednard Karl Richard Faust, Richard Brome. Ein beitrag zur geschichte 
der englischen litterator. Inaugural-dissertation. Halle a. S., 1887. 100 ss. 8°. 
Monographien tlber Sltere engliscbe dramatiker dttrfen, auch wenn sie dem 
mit jener litteratur vertrauten wenig oder nichts nenes bringen, immer willkommen 
gehdsten werden, da die englischen ausgaben der werke von Brome, Suckling, 
Dekker a. s. w. in nnsem deutschen bibliotheken nicht allzuhSufig sind. Faust 
steUt in der einleitung seiner arbeit die wenigen notizen Uber Richard Brome 's 
leben znsammen. Die kenntniss des Spanischen ihm >bei seinem bildungsgange* 
abznstreiten (s. 85) , liegt ftlr den schiiler und hausgenossen Ben Jonson's kein 
E^^d Tor. Fflr einen bemfsmilssigen dramenverfertiger war die kenntniss des 
Spanischen fast unerlSsslich , seit die spanische litteratur sich Beaumont und 
Fletcher als eine so ergiebige fundgrube erwiesen. Brome's werke scheidet Faust 
■0 sittencomodien , romantische comSdien and romantische intriguendramen. Ich 
""^ie wenigstens the Novella und the English Moor der ersteren gruppe, nicht 
der zweiten znweisen. Die inhaltsangaben der 15 plays sind sehr geschickt her- 
gestellt. Die nachweise von Brome's entlehnungen liessen sich onschwer ver- 
mehren. Hier hat der verfasser nur einzelnes heraosgegrifTen. The Queen's 
Exchange mahnt sehr stark an spanische werke, wenn ich auch nicht ein be- 
siinuntes vorbOd nachweisen kann. Wenn Faust (s. 97) sich weigert, denjenigen 
zn folgen, welche nach ihrem stOgefUbl entscheidungen Uber autorschaft treffen 
voUen, so stimme ich solcher richtigen selbstbescheidung vSlIig bei. Dagegen 
liitte ich am schlusse der arbeit geme eine zusammenfassende charakteristik 
Brome's gesehen, wie sie sich ans den unzweifelhaft echten werken , die Faust in 
'<cht verdienstlicher weise uns in seiner arbeit vorgefUhrt hat, ergeben wttrde. 
Makbukg i. H., april 1888, Max Koch. 



E. Kdlbing, EafltKhe itudien. Xn. 



Litterattn- 

Hermann Turck, Das wesen des genies. (Faust und HamleL) 
philosophische studie. Reudnilz-Leipzig iSSS. aS >s. 8°. 

Der herr vcrfasser hofTt, dass sein versuch zur ISsung des in Faust und I 
liegenden rSthscIs > urn so eher eine allgemeine zustimmung ftnden dUrfte , di cT 
von dem standpunkte eincr , wenn nicht in ihrem inhalte , so doch in ihrer funi 
und anwcndung ncuen philosophischcn anschauung aus unternommen wird.< D> iiest 
philosophische anschauung nur cine durchaus spcculativ-idealistiscfae, die inetho< 
einc ganz und gar deductive ist (vcrgl. den ausgangspunkt der untcrsachung s. ^ 
»Wir gehen aus von der vorstcllung einer absoluten existenz. Denken wir 
es cxistirtc in wahrheit nur ein einziges wesen , gott.«), so kdnnen wir zu der 
ganzen kleinen schrift eigentlich weiter nichts sagen , als dass sie bSlte 60 — 80 
jahrc frtlher gcschrieben werden mUssen, um nach den herrschenden anschauuogcs 
als ein beitrag zum verstSndniss der beiden grossen Iragodien zu gelten. Ffli ua 
ist der entsprechende aber nicht neue gedanke , dass genial angelegte naturen is 
conflict mit der aussenwelt gerathen, weil sie eben anders denken , fuhlen uixi 
handeln als andere menschen, freilich auch eine wahrheit, ja eine wahrhdt, weld 
wir im Faust und ira Hamlet poetisch dargeslellt sehcn , aber nimmermehr 
entdeckung, mit der wir dem ralhsel auf die spur zu kommen hoffen. Wer kMtl 
denn Uberhaupt sagen , dass es sich hier um ein rathsel , ein x einer gleichui{ 
handell, durch dessen kcnntniss sich auf einmal alles lost ? Der jUngling zu S«u 
nahm so etwas von dem gcsammlen gebiete des wissens an, und wir haben imnw 
gemeint, er habe dies gethan , weil er — sehr jung, sehr jugendlich war. 
hcrm verfasser unserer philosophischen studie ist die losung des riithsels rweifd 
viel besser bckommen als jeucm die taktlosigkcit gegen den kopfputz der goit 
aber in schwierigc dichtungen dringt man nicht auf diese weise ein. Er hat eV 
einen unter anderen auch im Faust unJ Hamlet vorkummenden gedanken mit < 
terminis einer schulphilosophic methodisch zergliedert und bcstimmt, weiter aid 
Wir mUssen ihm die gerechligkeit Ubrigens widerfahren lassen , dass sein 
geistreich und ktar geschrieben und dadurch interessant ist, woxu nocb kon 
dass er seine ausfuhrungen Uber das wesen des genies auf eine in der that i 
anregende weise rait ideen aus der christlichen religionsphilosophie in verbindan; 
zu sctzen weiss. Aus dieseni gesichtspunkte kdnneu wir die lecttlre des schriftchce^ 
denen warm empfehleu , wclche sich fUr dieses gcbiet interessiren ; Faust- un^ 
Hanilet-specialisten werden wahl lucht viel damit anzufangen wissen. 

Bresij^u, mai 18S8. Felix Bobertag 



Wilhelm Creizenach, Der Slteste Faustprolog. Krakau 18S7. 1955 

Ein ausserordentlich interessanter beitrag zur entwickelungsgeschicbte del be- 
deutendsten sagenstoiTes der neueren zeit. Der herr verfasser gcht auf sehr dunkftn 
und verschutteten wegen dem ursprunge eines hervorragenden elementes der 6wis- 
dichtung nach und liefert uns Uber diese frage wichtige aufschliisse, denn hicr >>< 
auch das speciellste und kleinste vvtchtig und muss mit dank aufgenommen werdco. 
Die evidenz der von Creizenach gewonnenen resuttate mag im einzelnen Boch 
nicht (tberall eine vollkommen unumstbssliche sein , aber der hauptgedanke , 
der prolog im reiche der geister an die faustdtchtung durch die beartxitcr 1 
darsteller des auf cnglischer grundlagc ruhenden volksschauspiels und rtrtr 



W. Creizenacb, Der ilteste Fanstprolog gn 

englischer qaeile und mit bentttzung uralter sagenmotive angefUgt worden, dieser 
hauptgedanke stebt fest und ist durch Creizenach der Faustsageforschung als hdchst 
beachtenswerth zur beracksichtigung und eyentuellen weiterentwickelung (ibergeben 
worden. Hoffen wir, dass der fleiss und der scharfsinn des verdienten forschers 
auf dem domenvoUen gebiet der diamatischen Faustdichtung frttberer jahrhonderte 
ons selbst noch mit vielen so dankenswerthen frttchten beschenken werde. 
Brsslad, mai 1888. Felix Bobertag. 



II. 

UNIVERSITATSUNTERRICHT. 

Gustav KSrting, Neuphilologische essays. Heilbronn, Gebr. Henninger, 18S7. 
IV und 184 ss. 8°. Pr. : mk. 3. 

Die einzelnen bier vereinigten essays behaodeln den namen >neupliilologie<, 
das ontTersitStsstudium der nenpbilologie in Deuticbland, wUnsche fllr den neu- 
philologigchen universitatsunterricbt , das staatsexamen und doctorezamen der 
nenphilologen , die iachwissenschafiUcbe kritik in der neupbilologie , den neu- 
sprarhlic h en antaricht aof dem gymnasium und der bdberen tocbteischule — 
Tie man sieht, lanter erSrtemngen fiber fragen, die gerade jetzt, seit begrlindung 
d« aeuphilologiscben section auf der allgemeinen philologenversammiung und 
amserdem eines besonderen neuphilologencages sich mebr wie je zuvor im flusse 
be&nden, und scbon darum wird man eine besprechung derselben seitens eines 
■uurenitstslehrers , der selbst lange jahre lehrer an einem der best renommirten 
tichsischen gymnasien gewesen ist, mit ireaden begrUssen. Wie anregend und 
iordemd die Tor fUnf jabren erschienene broschUre desselben verfassers: •Gedanken 
■uid bemerkungen Uber das studium der neueren sprachen auf den deutschen 
hochscholen* gewirkt hat, ist ja bekannt. 

Das Torliegende buch zurecensiren, kann nun um so weniger meine absicbt 
sein, als ich in der angenehmen lage bin, die vom verfasser aufgestellten ansichten 
^t dorchgSngig ohne jeden vorbehalt unterscbreiben zu kfinnen; ja noch mehr, 
ich bin vollkommen (Iberzeugt, dass ausser mir noch viele fachgenossen meinungen 
mid wflnsche, die sie s«:h selbst Ungst im stillen ebenso zuiechtgelegt und wohl 
auch mtlndlicb geSussert haben, hier mit wohlgefalleo zum ersten male durch den 
dnick fixirt finden werden. Ausserdem ist die schrift, wenn man von einer ge- 
*isseu breite in der darstellung absieht, gewandt und lesbar geschrieben; sie be- 
handelt die anschUgigen fragen ruhig und leidenschafUlos ; sie bemOht sich, das 
■nass des auf schule und univeisitSt erreichbaren festzustellen , und zwar, wie es 
sich ziemt, nttchtem nnd frei von alien utopistischen erwartungen, kurz, ich 
glanbe, freonde wie gegner werden das buch nicht ohne befriedigung aus der 
''sud I^en. Ich aber b^nUge mich hier mit ein paar bemerkungen, wie sie sich 
mir bci der lecture ungesucht ergaben. 

Auf den ersten seiten spricht K. Uber den namen >neuphilologie< und be- 
stteitet seine wissenschaftlichkeit mit voUem rechte; die befUrchtungen, welche er 
aus dieser bezeichnnng herleitet, haben sich zum theil schon jetzt in wirklichkeit 
omgesetzt. Wie immer das jugendlich frische dem wirklich oder auch nur angeblich 
^ten den rang abUuft, so TerfUhrte der name >neuphilologie< zu der schaffiing 
des nicht minder abscheulichen wortes >altphilologiec, auf welche man nun mit 

7* 



lOO 



Litteratur 



geringschaUung als auf etwas altes, abgethanes, mumienhaftes herabseheo duric: 
ich dachte freilich, schon die cine erwSgung, dass donn die Sgyptische phSoIogit, 
die Sftnskrit-philologie und andere, die noch erheblich alter find, wie die griecbiid- 
rSmische oder sog. classische, noch vicl abgethaner und mumienhafter, und dajua 
noch viel geringschStziger zu bchandeln wiiren, wtirde genilgen, uni eine sokiu 
thorheit zu beseitigen. Aber es wird manchem , der gern etwas besseres tat 
mochte, als seine fachgenossen, sauer, zn begreifen, dass auf theoretisch wiitca^ 
schaftlichem boden alle philologien gleichberechtigt neben einander stehen, dui ^t 
aber in bezug auf methode und forschungsziele viel von einander lemen \i(iDaa, 
und dais doch wohrscheinlich von derjenigen, ilie die langste erfahrung hinter uh 
hat, der seit jahrhunderten so viele bedeutende mSnner ihr leben gewidmet hablfl 
die jUngste philologic, d. h, die englische, am roeisten prolidren Icann. H 

Was K&rting Uber die unglUckselige sonderstellung der englischen philola|H 
gegenUber der germanistik im allgemeinen sogt, ist mir ganz aus der seele gH 
sprochen. Die wenigslen studirenden der englischen philologic haben eine filliluii{ 
dafUr, dass sie nicht bluss <neu5prach]er<, sondem >germanisten< sind ; im eteatm 
theil, sie werden dieser anschauung geflissentlich entfremdet, indem man ihirJB 
soweit sie nur ein rcalzeugniss habcn, die unterricbtsbefugniss fUr Deutsch in im' 
oberen dassen einer hoheren schule von vomherein verweigert; unlet so schltchtca | 
auspicien verwenden sie doch lieber ihrc zeit auf praktischere studienxreiffl 
Aber die grUndlichkeit des studiums leidet durch <liese entfremdung ganz erheblidH 
und ebenso wenig steigt dadurch die englische philologie in der achtung der nr- 
treter der verwandten discipltnen. Dass zu dieser separaten poiilion die nJTttljJ 
gesonderter professuren fUr Englisch auch ihrerseits nicht wenig beitrigt , l^| 
K. p. 2J ebenfalls schon gellend gemacht und diese fllhrt auch Rlr den protal^| 
der englischen philologie selbst mancherlei unzutrSglichkeiten mit sicb. So md^f 
z. b. der facultSt eingereichte wisscnschaftliche abhandlungen , deren thema ct^H 
englische sprache oder litteratur mit altnordischer oder altsachsischer verbindet, -^ 
und zwar der jetzigen sachlage zufolgc ganz mit recht — dera vertreter der getoj- 
nischcn sprachen und nicht dem anglicisten zur beurtheilung zugewiesen , da nu 
erstercr auch fUr das zweite fach die odficielle competenz besitzt , wthmd SK 
dem arbeitsgebiele des anderen, unter dessen anleitung sie vielleicht sogar gefeitiM 
sind, naturgemass niiber liegen. fl 

Wie ist diesen ttbelstanden abzuhelfen ? Vor circa zehn jahren wurde in WilH 
eine professur >fUr nordgermanische sprachen< gegrUndet, deren inhaber ea^| 
lische und nordische philologie vertreten soUte ; seitdem ist dort diese bezeichaul^| 
freilich wieder abgeschafTt norden, und in der that deckt sie sich auch nicht ganzgealH 
mit dem darunter verstandenen ; aber sullte es nicht ausfuhrbar sein, dass man prtfl 
fessuren '{Ut niedcrdeutsche sprachen und Xordisch< errichtete, und deien i^| 
haber verpflichtete, ausser englischen collegs, auf die natUrlich aucli hier der scbw^B 
punkt fallen mtlsstc, jedes zweite semester Uber eine saga, Edda, Heliand oderReiolH 
de Vos zu lesen ) Dann horte die sonderstellung des Englischen auf, und das studia^^ 
des Nordischen, das auch Korting p. 45 betont, k^me zu seincm rechte, ohne <Il^| 
dabei der betr. professor zu sehr Uberlastet wUrde. Was aber den germanistJsdMfl 
professor betriflt , so wtirde dieser selbst schwerlich dber eine beeintiicbbgiaH 
seiner rechte klagen , da seine zeit durch die vertretung der deutschen spracl^ 
und litteratur im engeren sinne sowie durch allgemelncre systemaiiscbe coUefi 
wie deutsche mythologie oder alterthUmer vollauf in anspnich genommen iit. ■ 



I'nive.-siUluuniei ricut 



lOI 



N 



Wesn K. im m-eitCQ abschnitte seines buches den nachweU fuhrt, dass die 
visensckaftliche beschaftigong mit Englisch und Franzosisch den deutschen patrio- 
tumss nicht beeiotrachligt, das deutsche >voIkstbuni' dadurch also nicht geschidigt 
cu wenleD braucbt. so hat er ja sicherlich recht ; aber dieser nachweis ist doch 
wohl njcht ent nuthig. Ich gestehe offen, dass ich immer cin gewisses gefuhl 
Ton genugtbuong eiupfunden habe gegenUber der thatsache , dass die deutschen 
plulologcn die einzigen in der welt sind, die die mittelalterliche litteratur fremder 
vSIfcer mit demselben ernste und eifer erforschen, wie ihre eigene, und die auf den 
bibliotheken derselben vergrabenen schStze heben, zu deren publicining jene zu 
indolent waren. £s ist Iceine wohlfeile phrase (vgl. K. p. 29), n-enn man sagt, 
die wissenschaft sei Uber die nationalitSten erhaben ; ich begreife nicht , wie eine 
intenjire bescbaftigung mit fremdsprachlichen schrirtwerken zur geringsch&tzung 
id eignen fUhren k5nnte . gehort doch auch das urtheil Uber werth und rang- 
stelSung der einzelnen litteraturen unter die aufgaben der strengen wissenschafl, 
und bat mit dem patriotismus nicht das mindeste zu thun. 

Der drine absdmitt fUhrt den titel: •WUnsche fttr den neuphilologischen 
Brnversititsunterricht*. Es wird hier, was das Englische betiifTt, namentlich auf 
Altnordisch und englische geschichte als unerlEssIiche hulfswissenschaften hin- 
gearjesen. Nun sind gerade in neuester zeit von verschiedenen seiten her an die 
*ertreter der franzcisischen und englischen philologie anforderungen gestelll worden, 
deren sorgfaltige erwagung natUrlich nicht zu umgehen ist und deren Ubergehung 
bei K. mich einigermasscn gewundert hat. Dahin geh5rt erstens die vom neu- 
phitulogentag in Hannover angenommene these (vgl. Engl. stud. X, p. 354 f.), die 
neuphilologiscbe wissenschaft solle sich mehr und mehr noch mit den realen 
lebensausierungen der modernen volker beschaftigen. Dies verlangen ist an sich 
geiriss kein unberechtigtes, und es fragt sich nur, wie wir es anzufangen haben, 
nm •luuere ichuler nachdrtlcklich auf das studium der realien des franzbsischen und 
englischen culturlebens hinzuweisen*. Nun, sicherlich kann das doch auf zwei 
arten angegriflen werden, erstens gelegentlich der interpretation von schriftwerken 
and rweitens in sj-stematischen vorlesungen. Welcher eiiisichtige universilitslehrer 
wird es sich aber auch bisher haben entgchen lassen, bei der crklarung des Beo- 
wulf die lage und bauart der halle Heorot detaiUirt zu erfirtem , und wer wird 
iieraer z. b. ttber den prolog der Canterbury Tales lesen , ohne sich auf schritt 
and trict mit den realien auseinanderzusetzen ; wer kann eine allseitige interpretation 
eines dramas von Shakespeare oder ben Jonson geben. ohne stete rllcksichtnahme 
auf die einrichtung der buhne und tausenderlei kleinigkeiten des bfTentlichen und 
hiiuUchcn lebens im elisabethanischcn zeitalter, und fehlt es etwa in Byron's 
dicbtungen an gclegenheiten lur erdrtening von realien } Ich glaube, es gibt unter 
meinen anglicistischen collegen keinen einzigen mehr, der die scbriftdenkm&ler als 
eine planlose lammlung von einzelnen worten ansieht, die bios den zweck hiitten, 
dass man an ihnen alt- und mittelenglische grammatik studiren kdnne. Es wUrde 
hier also hochstens noch erforderlich sein , dass man modeme schriftstcUer , die 
speciell das Londoner leben schildem, wie Dickens und Thackeray, oder bei denen 
sicb gelegenheit bietet , einzelheiten aus der englischen geschichte und verfassung 
zu erortem, wie Macaulay oder McCarthy, mehr als bisher als erkllrungsobjecte fur 
Torierangen oder seminartlbungan herbeizOge. Was aberdie systematischen vorlesungen 
betrifft, so fallen zunSchst englische und franzosische geschichte, geographie, ver- 
fassung und kunst ausserhalb unseres vorlesungsgebietes , und uns wUrde nur ein 




loa 



Litteiatur 



colleg obliegen, welches das gebiet behandelte, das man in der classischen pkilo- 
logie mit den namen offcntliche , sacral- und privat-al terthflmer beieichnet 
Nur wUrde bier , soweit thunlich , die historische enlwicklung bis auf die nenere 
zeit weiterzufuhren sein. Denn, um das gleicb bier ausdrttcklich zu belono, 
ich kann mir auch cine solcbe vorlesung nur als historische betrachtiof 
denken; cin coUeg, in welchem den studenten nur etwa 'das wissenswerthes:e« 
aus der jetzigen verfassung Englands, dem jetrigen ofTentlichen und pnvttoi 
leben in England und den colonien , ttberliefert wUrde , mochte vielleichl raa 
praktische zwecke zu fBrdem geeignet sein , unter dem niveau der univetslit 
siUnde es jedenfalls. Dass cine derartige vorlesung, so angelegt, wic ich mit a 
denke, in hohem grade niinschenswerth ist, wird kein einsichliger leugnen, uikJ 
ich selbst hoffe binnen nicht zu langer zeit meinen zuhoreni eine solche bieta 
zu kbnnen ; freilich kennen w i r wohl auch die entgegenstehenden schwierigktiia 
gar gut — besser vielleicht als die fordernden. 

Ein weiterer vorwurf, den man dem neusprachlichen universitStsunlcrricht geroicl* 
hat, ist der, dass die neuere litteratur zu wcnig berticksichtigting erfahre. Aachhis 
handelt es sich gewiss um ein vollberechtigtes verlangcn. Wenn die gesunde rei' ^ 
gegen das frUhere sprachraeisterthum zuerst eine einseitige bevonugung der a ! t - : : • 
litteratur gezeitigt hat, so war das ebenso natUrlich wie verreihlich ; diese penod* 
ist jetzt vorUbcr; wir sind uns vollstandig dArtlber klar, >dass die neuere littentfn 
gauz ebenso wie die Sltere einer systematisch - philologischen behandlung nickt 
nur fShig, sondem auch ben6thigt ist« (vgl. Engl. stud. XT. p. 146) ; wenn 
in dem ncuen prllfungsreglement gefordert wird , dass der candidal von 
ragenden schriftslellem seit dem ende des 16. jahrhtmderts wenigslens ein oder 
andere werk mit sicherem verstSndniss gelesen hat, so kCnnen wir docti 
dazu weiter nichts thun , als dass wir durch die cingehcnde interpreliti« 
eines kllrzeren abschnittes aus einera oder mehreren autoren den studenten ciiM* 
begriff davou gebeu , wie viel gewissenhafte methodische arbeit denn do<h or 
gewinnung des verlangten sicheren verstHndnisses eines schriftstellers ntthig in- 
L'nd dabei wird man natUrlich auch keine gclegenheit zur besprechung modern^, 
interessanter spracherscheinungen unbenutzt lassen. Dass daneben auch sjrsteim- 
tische vorlesnngen Uber neuere litteratur nicht fehlen dttrfen , versteht sicb tm 
selbst. Beides vertragt sich ebenso vortrefflich mit dem streng wissenschafUicIiei 
charakter, den der universitHtsunterricht nie und nimmer vcrleugnen darf, wit s 
den bedllrfnissen der schulen zu gutc ko;nmi. Elze's treflflicher Gnmdriss io 
englischen philologie wird in diesem sinne weiter anregend und kISrend wIck- 
Man hat femer von den vertretem des Englischen und Francosischen «fl 
den universiiiiten verlangt , dass sie •die praktische fertigkeit im schreiben usd 
sprechen der betr. fremden sprache thunliehst f6rdem«. Das neue prtl(aa{t- 
reglcmenl (Ordnung der prtlfung fUr das lehramt an hbheren schulen, § 15) to" 
langt, dass der candidat 'in dem schriftlichen und mtlndlichen gcbrauche >!« 
sprache nicht bloss grammalische correctheit , sondem auch vertrautheit mil do 
sprjclischatzc und der eigenthilmlichkeit des ausdrucks* erweise. Ich sehe bier 
von dem institute der lectoren oder der anstellung von assistenten wie sir 
K. (s. p. 57) wtlnscht, ganz ab, sehe auch ab von dem vorlfiufig noch fr. ■:; 
wunsche, der z. b. auf der Gicssencr philologenversammlung zur resolution it 
wurde (vgl. Engl. stud. IX, p. 388), dass »auf alien deutschen hochachulcn 
zwei professuren fUr Englisch und Franzusisch< zu errichten seien, und 



I 



ig nickt 
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•7reliti«W 





CnlversitSttanterricht IO» 

e so: Was kann unter den heuligen verhaltnissen, d. h. ni einer zeil, wo er 
einzigcr vertreier sciaes faches in der facultat dasteht, der professor des Eng- 
hen stinerseits dazu thun, am der obigen fordening des rrglements, die durch 
rciche stimmen jus lehrerkreiaen untcrsHltit wird , auch seineneits gerecht zu 
Tden ? V'or allem jedcnfalls nichl durch zurtickdr&ngung des historischen studiums, 
ilches, Uem bimmel sei dank, durch das neue prtlfiingsreglcment endlich oVili- 
tori&cb geworden isl ; der betrcffende passna desselbcn lautet (a. a. o.): »Von 
hanplthatsachen der geschichtlichen entwickhing der sprache muss der candidal 
;h in dem masse kenotniss erworben haben, dass ihm das verstandniss der neu- 
glischcn laute , fonnen und wonbildungen ermoglicbt werde. Seine bekannt- 
ft mil dem Altenglischen (AngelsSchsischen) und dem Mittelenglischen hat so 
;it III reichen, dass er nicht lu schwierige stellen eines von ihm gelesenen alt- 
glischen oder mit(elengli>cben werkes mit richtiger auffassnng der darin vor- 
inimenden wortl'ormen und im wesentlichen zutrcffendcr dentung des sinnes zu 
beneUen versteht. Auch soil der candidal mit den gesetjen des engli«chen vers- 
lues alterer uud neuerer zeit sich bekonnt gemachl haben. Ferner ist zu ver- 
tngen, dass er von der entwicklung der litteratur [also auch der Slteren] nach 
Ben hauplcpochen und haupltragcm ein deuUiches, zum theil durch lectUre l>c- 
ibtes bild gewonneu habci. Dass diese verschSrftc forderung eine errungenschaft 
er historischen schule ist, wird in den >Kemerkungen' zu § I4f 3 : § >5, J 
I. a. o. p. 24) ausdrllcklich betont. Durch dieselbe wird aber ungefahr fulgender, 
■f sechs semester sich crstreckcnder studieng.ing bei wochentlich acht bis ncun 
tDoden (was wohl als das richtigste mictelmass anzusehen ist) bcdingt : I. Ency- 
lopSdie der englischen philologie , viersttlndig ; Interpretation von Byron oder 
xilay, zwcislUndig. II. Historische englische laut- und formenlchre , fllnf- 
ndig ; L'cbersicht Uber die englische metrik, ein- bis zweistUndig. HI. Englische 
tax. vierstUndig ; Erklarung ausgewShlter abschnitte .lus Zupltza's Ubungsbuch, 
rei- bis dreislUndig. IV. Englische litteratur bis Chaucer, vicrslUndig; Erklarung 
s Beowulf, twei- bis dreistUndig. V. Englische litteratur von Chaucer bis auf 
e jettlzeit, viersttlndig; Erklarung von Chaucer's Canterbury Tales, zwci- bis 
isiundig. V'l. Das fiflentliche und private leben in England vor und nach der 
lOrmannischen eroberung, viersttlndig ; Erkllrung eines Shakespeare'schcn dramas, 
bis dreistUndig. Dazu kommen dann noch fUr jedes semester zwei stunden 
inar, und die etwaige hinzunahme nordischer vorlesungen ist ganz ausser an- 
'•g geblieben. Wenn mir jemand mit triftigen grtlnden bcweist, dass in 
m canon cine disciplin oder ein autor als UberflUssig gestrichcn werJcn kann, 
(Hlge ich mich gem ; mir scheinen sie alle mehr oder weniger uncntbehrlich, und 
gleich nehmen diesclben die leislungsfShigkeit des doccnten vollauf in anspruch, 
derselbe lu lit^erariscben arbeiten noch einige zeit Iwhalten soil. Es bleibt 
nur der ausweg, beilSufig, in collegs oder veminarUbungen, den mUndlichen 
id schriftlichen gebrauch der englischen unigangssprache zu fiirdern. Was da 
niichst deu vortrag in englischer sprache betrifTt, zu dem wir uns ja an sich gem 
Dcroen wUrden , wcnn ein erheblicher nutzen damit verbunden wSre (gram- 
tische stofle «-llrden sich dazu ungleich be&^r eignen als litterarhistorische), 
habe ich, was K. p. 55 f. darUber sagt , nSmlich , dass die reihen der zu- 
liircr sich da sehr rasch lichten wUrden , in frUheren jahren selbst aus erfahrung 
oen gelent ; was aber das seminar aniangt , so empfiehit es sich gewiss , bei 
klarung eines schriftttellers die immer von einem einzelnen zu liefemde inter- 



I04 



Liiteratur 



pretalion oder den dieselbe crsetzenden vortrag Uber ein dichtenrerk in engUKhcr 
sprachc ausarbciten und lesen tu lassen ; mit der disputaiion (iber densclli«n 
bat es aber schon seine schwicrigkeit , da sich manche mit ihrem mAngelhaftni 
Englisch nicht einmal an die offentlichkeit des scminarzimmers wagen ; man kasn 
ferner hie und da ein semester ausschliesslich zur Ubereetzung eines deutschca 
autors ins Englische verwenden ; vor allem aber kann und soil man die von den 
urdentlichen mitgliedem (wenigslens bei uns) statutenmSssig in jedem Ualhjahr zi 
fordcmdc wissenschaftlicbe abhandlung principiell wenig^tens englisch geschiicben 
verlangen ; die be^prechung derselben giebt dann dem professor die erwunschu 
gelegenheit, den studentcn auf etwaige mSngel hinzuweisen und ihm zu Mgen, 
ob cine nach iuhalt und form glcichwerthige arbeit fUr das staatsexamen genOga 
werde oder nicht. Dass alles dies anderweitige studien aber nicht ersetje» 
kann, liegl auf der hand, zumal tu einer zeit, wo, was sehr zu beklagen, der 
englische aufsatz in der .tbiturientenprtlfung des realgymnasiums abgeschifft urn) 
dadurch die kluft zwischeu dcni konnen, welches der abiturient von der schulc 
mitbringt, cinerseiis, und den ausprUchen, welche das reglement an den candidates 
stcllt, oiidrcrseits, nicht unerheblich vergrossert ist. 

Die frage, wie dem unzweifelhaft dadurch hervorgerufinen nothsiandc ab- 
zuhelfen sei, will ich hier nicht weitcr verfolgen, und bemerke uur, daas ick 
Korling's vorschlag, das neuphilologische examen in zwei, ein theoretisches und eia 
praktischcs, zu Irennen, einigerraassen sympathisch gegenUberstehe. Ich hal»e durci 
die vorhcrgchcndc zcrgliederung der sachlagc nur bekundcn woUen, dass ich, usd 
sicherlich mil mir der grossle thcil meiner collegen, jederzeit gem bereit sein werden, 
die wUnsche der vertrcler der »angcwaudten sprachwissenschaft« fvgl. Engl. stnd. XI. 
p. 200) fUr die ausbildmig ihrer caudidaten in emste crwagung zu ziehen und auf 
ihre ausfuhrbarkeit hin zu prilfcn. Erst dann, wenn man in jenen kreisen Rtr den 
universitalsunterricht ofTen verlangt, •« inUsse am dem ganzen umfange ies 
wissens das wichtigstc hcrausgenommen , und dem schuler [d. fa. studentcn] d>i 
Ubrigc erspart werdent, mit der beigefUgten motivirung, dass • tibertriebeoc 
grtlndlichkeit schade' — , dann hort fUr mich das parlamcntiren auf, deno 
dann gehcn unsere anschaiiungcn Uber zweck und ziele des wissenschaftlichea 
studiums so weit auseinander, dass eine cinigung von vumherein ansgeschlossen 

p. J9 ist kurz die rede von dem fUr die jungen candidaten unbedingt n6i 
aufenthalte im ausland. Ich mochte dabei nur bemerken, dass man bei dec 
sich gewiss richtigen betonung der praktischen studien im auslande vielleicht 
ein wenig zu rigoros einseitig zu verfaliren pflegU Man bedenke: der studi 
hat scchs bis acht semester historischen studien gelebt, man liat ihn gelegentli 
auf wichtige und interessante handschriften bingewiesen und ihm genau angegebeSt' 
wo dicselben aufbewahrt werden, und nun er das erste und vielleicht cinzige oill 
in seincm Icbcn vor einer reise in d.is ausland steht und speciell die orte zu b«- 
suchen gedenkt, wo diese keimclien liegen , da soil man ihm ausdrUcklich ein- 
scharTen, uru die bibliotheken und lesesSle einen weiten bogen zu machen uad 
sich ju nicht von neugier oder wissenschaftlichem drange verleiten lassen , dic- 
selben zu betrelen? Man solltc doch in seincm reallstischeu drange nicht « 
weit gehen. Wen die theorclischc wissenschaft auf der universitat nicht inner» 
lich gcpackt hat , der bedarf dicser wamung Uberhaupt nicht ; wer aber ctwi 
durch seine doctordLsscrtatiou zu wissenschaftlichem arbeiten angeregt ist, dem 
wilrde ich vor seiner abreise zwar den hauptzweck, dem sein slipendiuro dieni 



i 



UniversitStsunterricht i oj 

solle, noch einnial vor angen fUhren, dabei ihm aber doch dringend rathen, im 
Britischeii museum die Beownlfshs., in der Bodleiana die hs. des Rolandsliedes, 
das Onnolum and die yernonbs. anzosehen , vielleicht auch ein buch nachzu- 
schlagen, das ihm bei der abfassong seiner dissertation unzogSnglich war, eine 
collation zn machen oder ein kOrzeres gedicht abzuschreiben, welches stch in einigen 
wochen bewSltigen liesse, urn spSter zn haose in mnsse darllber arbeiten zu kSnnen, 
Das wird den praktischen nutzen seines aufenthaltes im auslande nicht wesentUch 
beeintrachtigen, and andrerseits kann ein solcher rathschlag genligen, um dem 
jtmgen candidaten fllr jahre hinans den wissenschaftlichen idealismus zu erhalten, 
and der kommt doch wahrlich seiner sclfulthatigkeit auch wieder zu gute. Von allzu 
weit anssehenden projecten wird man einem jungen mann selbstrerstSndlich abreden. 
Afaschnitt V handelt ttber das doetorexamen der neuphilologen. Sehr Tieles 
Ton dem hier gesagten bezieht sich auf die erwerbong nnd gewShrung des doctor- 
grades ttberhaupt, nicht bloss auf neusprachlichem gebiete. Zum widerspruch fordert 
dabei schwerlich etwas heraus. Ich mSchte bei dieser gelegenheit aber einen punkt 
lur sprache bringen, der recht eigentlich hierher gehSrt. Am wflnschenswerthesten 
vitre es ja sicherlich, wenn alle studenten die wissenschaftliche reife besassen, um 
sich das thema zur dissertation selbst auszusuchen. Die erfabrung lehrt freilich, 
dass mit wenigen ausnahmen der docent gebeten wird, diesbezUgliche vorschlSge zu 
machen. Nicht selten genUgt aber in diesem falle der allgemeine hinweis auf ein 
bestimmtes werk, auf ein grammatisches gebiet, om den doctoranden auf selbstSndige 
bahnen zu leiten. Man hat nun wohl gesagt, es sei ein grosser missstand, dass 
die neuphilologischen doctorarbeiten >fast ausnahmslos der erSrterung einzelner und 
einzelnster fragen und aufgaben der historischen sprachforschang« gewidmet seien. 
Worn sich das wirklich so verhielte, so li^e freilich eine sehr tadelnswerthe ein- 
seitigkeit vor. Dem muss jedoch entschieden widersprochen werden. So behandeln 
z. b. die in Halle approbirten englischen dissertationen zum bei weitem ttber- 
wiegenden theile litterarhistorische themata aus dem zeitalter der Elisabeth oder 
aus einer spSteren epoche, die in Marburg angenommenen franzosischen arbeiten 
mit Torliebe stoffe aus den mittelalterlichen realien, wie : Die jagd im altfrz. Artus- 
nnd abentener-roman, oder : Die vertheidigungswaffen im altfrz. epos, oder litterar- 
geschichtliclse fragen, wie : Die mittelalterlichen bearbeitungen der Trojanersage, Zur 
kritik der Berta-sage n. s. w. Von den in Breslau in neuerer zeit ausgegebenen 
nenspiacUichen dissertationen, die mir ja nattlrlich am nSchsten liegen, hebe ich 
herror: Die streitgedichte im Provenzalischen und Altfranzdsischen ; Layamon's 
Brut Tcrglichen mit Wace's Roman de Brut in bezug auf die darstellnng der cultur- 
verhSltnisse Englands; Horn ChUde and maiden Rimnild. Eine untersuchung ttber 
inhalt, sprache und form des gedichtes; Ueber die quellen der me. chronik des 
Robert of Gloucester ; Die mittelenglischen fassungen der Partonopeos-sage und ihr 
TerhSltniss zum altfianzSsischen originale; Richard Stanyhurst's ttbersetzung von 
Vergil's Aeneide 1 — IV. Ihr verhSltniss zum original, stil und wortschatz; John 
Dryden als Ubeisetzer altdassischer dichtnsgen, I. theil: Vergil's Aeneis; Ueber 
Byron's Heaven and Earth. Ganz abgesehen von der ausfllhrung geben dieselben 
zu der oben erwShnten klage wohl keine veranlassung. Eher noch berechtigt 
wSre vielleicht ein gegen die bevorzugung mittelalterlicher stoffe gerichteter tadel. 
Indessen darf man auch darttber nicht zu schroff urtheilen. Eine die wissen- 
schaft fSrdemde abhandlung ttber einen dichter des 19. jahrhunderts setzt eine 
erheblich grossere geistige reife und zumal auch Ssthetische bildung voraus wie 



ic6 



Litteratur 



z. b. eine quellenstudie Ober cin werk des 14. jahrhunderts. Vad gende run 
tchonwisscDSchaftUchem phrasenthum miissen wir doch unsere tchuler vor tllen 
fernhalten. 

Bei der bcmessung des vorschlages soUte man, wo das angeht, die inJivi- 
duelle anlage des betrcflendcn mit in rllcksicht ziehen ; in den meisten HiUeo wiril 
aber dcr student erst durch die cinzelnen abschnitte der arbeit, die er ara ivetk- 
massigsten als semiaararbeitcn ihm zur beurtheiluiig vorlegt, dem docenten niher 
Ircten und ihm dadurch gelegenhcit gcben, seine bessere befahigiing fUr spnwh- 
licbe Oder liltcrarhistorische Arbeiten zu erkcnnen. Zuweilcn gehi es wohl «ocb 
an, den seminariuitgliedem cine serie von arbeiten vurzuschlagen. die in einem 
gewissen inneren zusaniraenhange stehen, wie fiber die echtheit der einem dichio 
zugeschriebcnen werke, oder Ubcr die englischen Uberselzungea und bearbeitungco 
der werkc Vergil's und abaUchcs; nur liegt dabei die gefahr des verfalleiu mi 
scbablonenhafte nahe, die (hunlichst vermieden werden soUtc. 

Man hat wohl , um darzuthun , wie zwecklos es sei , die stndentcn tt 
eigner productiver arbeit anzuleilen , aul' das nicht abzuleugnende factum hin- 
gewiesen, d.iss nur ein verschwindend geringer procentsatz promovirtcr candidalen 
jemals wieder mit einer littcrarischen Icistung in die ofTentlichkcit tritt. Gewia 
hat diese thatsache , die sich durch ein zusammentreffen verschiedener einflUse, 
deneo gegenUber der docent macbtlos ist, recht wohl erklaren Ifisst, fSr den lett- 
teren ctwas zeitweilig nicdcrschlagendes ; in der auffassung , dass es seine ente 
aufgabe ist, seine schlller zu eigner arbeit zu reizen und sie darin zu unterstuuca, 
darf sie ihn doch nic irre machen'). 

Der nachste abschnitt des buches : >Die fachwissenschaftliche kritik in dcr 
neuphilologie" giebt mir zu bemerkungen keinen aniass; in dem wunsche, diss 
wichtigere, in zeilschrilten erschienenc recensionen etwa alle fUnf jahre, nach 
rubriken geordnet, in einzeln kaufliche bSnde vereinigt werden mochten (p. I07fl')i 
wird man K. gern heistimmcn ; ich fltrchle nur, die wenigslen verleger von wisten- 
schaftlichen zeilschritlen werden mit diesem vorschlage cinverstanden sein , weil 
sie darin cine systematische entwenhuiig des blatles zu erblicken glauben — uni 
so ganz unrecht wUrden sie damit ja auch nicht habcn. Auch die befdrwortuaf 
der sclbstanzeigc cines buches seitens des verfassers (p. 110) und anderes mehr 
wird man gem registriren. 

Was endlich die beiden letzten capitel , der neusprachliche unterricht aof 
dem gymnasium und der h6heren tochterschule angeht, so kann es nicht meine 
aufgabe sein , darUber zu urtheilen ; ich ilberlasse das praktischen schulminnen 
und bcmcrke nur, d.iss die vorurtheilslose, ruhige sprache auf einem gebiete, wo 
schon so manche erbitlerte federschlacht geliefert worden ist, nur wohllhuend bt- 
ruhrcn k.inn. 



i 

i 



') Es hat mich geschmerzt, in der anregenden imd nfltzlichen schrift Vietor's: 
EinRlhrung in das studium der englischen philologie etc. Marburg 18S8, p. 60, 
anm. 1, von •UberschStzung der wissenschaftlich - philologischen arbeit' zu lesen. 
Meine erfahrungen sind denjenigen Vietor's schnurstrncks entgegengcsetzt. Ich habe 
nie gefunden, dass einem candidalen die erfolge seiner doctorarbcit derartig zu kopfe 
gesliegen waren, dass er sich fUr den lehrerberuf zu gut dUnkte, wohl aber ofters, 
dass auch solche , die for einc bestimmte philologischc disciplin , wie ihre disser- 
tation auswies , hervorragend l>egabt wareu , mit dem abschluss derselben die 
theoretisch-wissenschafiliche thatigkeic, sei es aus indolenz oder durch die enge 
der Susseren verhiiltnisse gezwungen, fttr immer an den nagel hingen. 






'etsitiitsimtenicht 



Icb empfehle das buch zum schlusse noch eiomal der bcachtang aller der 
kreise, m die cs sich wendet 

^BKESLAU, juni 1888. E. Kdlbing. 

; 



I 



Richard Muhrenholtz. 0ie deutschen neuphilologentage. ROckblicke und 
waniche. Heilbronn, Gebr. Henninger, 1SS8. 42 ss. kl, 8°. Pr. : mk. 0,60. 
Die besprecbang der vorliegenden kleinen Khrift geh6rte jt eigentlich unter 
diese nbnk nur insofem, aU sie sich mit vorschliigen und wlinschen ftir den uni- 
TcraUltsbetneb der neueren sprachen beschaftigi, doch werdcn wohl nuch ein paar 
betliufige bcmcrkungcn andcrer art gestaltet sein. 

Der verfasser geht von den verhandlungen der neuspnichlichen , spSter neu- 
phOoIogischen section der allgemeinen philologenTcrsammlungen aiu, um sich dann 
lu den beiden neuphilologentageo in Hannover und Frankfurt lu wenden. Da er 
emen theil dei verhandlungen nur aus berichten kennt , nicht ihnen selber bei- 
gewohni hat, so sind, wie M. e» sich felb»l nicht verhehlt, die daran geknlipften 
erbrterungen einigcmi.-.«scn ungleich ausgefallen, was man Ubrigens einer derartigen 
gelegenheitsschrift wohl am wenigsten turn vorwurf machen wild. Ich hebe ein- 
celue punkle herAUs. 

P. 18 icbligt M. vor, im tmiversitStsunterrichte die litteraturgeschichle von 
der grammatik tu trennen und einem iweiten, voUberechtigten docenten zu Uber- 
tnc«i , der in erster reihe historiker tind JUthetiker ist , nicht , wie die jetaigen 
vertreter der romanischen und engltschen philologic , vorrugsweise grammatiker. 
• Was der deutschen sprache an den gru«seren universitiiten langst lu theil ge- 
wurden, die schaffung eincs lehrstuhlei> ftlr deutsche titteratnr neben dem fltr gram- 
niKlik . das soDte den romanischen tprachen und der jetzt in der luft schweben- 
4ca {') englischen nicht v>'renthalten werden.' Dieser vorschlag sieht auf den 
CBten blick tehr bestechend aus, ist aber durchaus nicht iinanfechtbar. Vor allem 
in die angabe nicht richtig. es existirten an den grSsseren univenitSten besondere 
piofessoren ftlr deutsche litteratur, sondem die zweile germanUtische professur, sei 
es orduum.it oder extranrdinariat, ist cntweder in erster linie fUr neuere deut«che 
litteratiir gegrllndet, wie eiwa in Berlin und Marburg, oder die gebiete sind Uber- 
haupt nicht abgegrenzt, wie z. b. bei uns in Breslau. Gerade nber die betonuug 
der neueren lilteratur scheint mir von bedeutung zu sein. Denn cs ist doch 
wohl unz weii'elhaft , dass ftlr absehbore zeit die darstellung der Slteren und Utesten 
periodra cioen viel mehr ausgeprilgt philolngischen wie Ssthetischen charakter wird 
an sich Iragen mUssen , und schon damm wUrde ich mich bedenken , das ganze 
gebiet einem historiker anzuvertrauen. I'nd andererseits dUrfte es vor der hand 
aosdchcslos <ein, bei der regicrung gesonderte ordentliche professuren ftlr neuere 
englicche and fUr neuere franzdsische litterntur zu be.intragen. Unter diesen um- 
sttnden muchte ich einen dritten vorschlag wagen. Es bedarf an sich kaum der 
erwAhnung, dass die geschichte der franzosischen , englischen und deutschen lilteratur 
der letzten jahrhunderle nicht einzeln, sondem, etwa nach Hettner's vorgang, vom 
vergleichenden standpankte aus , d. h. nnter eingehender berttcksichtigung der 
gegenseitigen heeinllunungen , betrachtet werden muss , weno sie wissenschaftlich 
genannt werden soli. Zu derartigen vorlesungen werden die professoren der eng- 
lUchen und franrdsischen philologic nur selten zeit finden , wohl aber fehlt es 



io8 



Litleratur 



unter den docenten und extraordinarien fUr neuere deutsche litteratur nicht an 
miinneni, die durch ihre litterarischen arbeiten sich gerade auf diesem gebiete als 
voUauf competent erwiesen haben. Sie soUie man zu derartigen , mchrere litteri- 
turen des 17. und 18, jahrliunderts zusamnien behandelnden vorlesongen und 
Ubungen anregen, resp. durch befordcrung dazu ermuthigen ; die tinanziellen opfer 
wtren geringer, und der erfolg nilrde sicher nicht auibleiben. Dagegen kano z. b. 
die interpretation neuenglischer und neufranztisischer schriftsteller sehr gut den 
hauptvertretem des faches Uberlassen werden : ist doch die methode hier ketne 
wesentlich andere wie bei der philologischen behandlung alterer schnftsteller. 

Darliber, dass die grilndung von stipendien fUr den aufenthalt neuphilologischer 
candidaten im auslande hochst wUnschenswerth ist, sind wir fachgenossen uns vokl 
alle einig, Wahrend aber manche (vgl. u. a. Engl. st. X p. $28) die th&tigkeit der 
jungen stipendiaten auf das slrengste auf geuisse gebiete einzuschrSnken wluiscben, 
will M. (p. 24 f.) der individualitat, der personlichen freiheit den denkbar grossten 
(pielraum lassen : • Jeder besondere zweck, jede besondere eigenart verdient unter- 
stutzung und bertlcksichligung ; nichts verkehrter, als reife menschen in die dressur 
eines bestimmtcn lebens- und studienplanes pressen. Der staat denke hocbhenig 
genug, jcdem, der ihm von urtheilsfahiger seite empfuhlen wird, ein stipendium, 
soweit die mittel reichen, zu gewabren , ohne peinlicbe rechenscbaft fiber die on- 
wendung des geschenkes zu fordem. « Darin licgt gewiss viel wahres ; ich mochte 
nur raeinen, das richtigc sei auch hier die railte; von seinem universitatslehrer, 
welcher voraussichtlich land , leute und bibliotheken genau kennt , allseitig um 
sorgsam berathen, wird ein junger raann, auch ohne der behiirde zur rechenschaib' 
ablegung verpflichtet zu sein, sich vor missgriffen leicht bewahren. 

p. 25 f. wird darliber gehandelt , doss 'bisber in der prUfungjordnung so- 
wohl wie im schulunterrichte, die franztisische und englische sprache wie awe (!) 

siamesische zwillinge unaufldslich verflochten • waxen Dass man einem 

docenten beide sprachen als lehrgegenstande zumuthete, dieser versUndigung gegen 
alle gesunde vemunft hatte man in den meisten fSUen entsagt, aber der student 
and der schullehrer konnte die Sisyphus-arbeit mit hilfe einer verderblichen exameo- 
tind unterrichtsdressur l)ewaltigen I Auch gegen diese missbrauche, wie schon erwihnt, 
hat die versammlung zu Hannover sich einmUthig ausgcsprochen , und ihrem vor- 
gehen folgend, hat dann die preussische unlerrichtsver>valtung in dem neuen examen- 
reglement den ersten schritt zur abhilfe gethan. ^ Vor allera Icidet diese dar- 
legung an imrichligkeiten. Ueber die nothwendigkeit der trennung von ftamzosi- 
scher und englischer philologie auch im examen hat zwar prof. Korting in Han- 
nover in seinem vortrage gehandelt, es wurde jedoch in eine besprechung desselben, 
die doch erst zu einer > einmUthigen t beschlussfassung hStte fuhren konnen, nicht 
eingetreten (vgl. Engl. st. X p. 360 f.). Datnit wird aber auch die annabme 
einer beeinflussung der neuen priifungsordnung durch eine angeblich in Hannover 
gefasste resolution hinfSUig — ganz abgesehen davon , dass die erstere nur einem 
sehr geringen bruchtbeil der candidaten die moglichkeic gcwShrt, die franzdsisclu 
Oder englische fjcultas Oir alle classen mit einem anderen sprachlichen fache tu 
verbinden. Es beisst darliber § 10 : >Auf dem sprachlich geschichtlicben gebiete 
des unterrichts sind folgende sechs f^her im sinne von § 9, 2 als selbstandige zu 
rechnen : Deutsch , Latein , Griechisch , Franzdsisch , Englisch , Geschichte. Dem 
candidaten bleibt Uberlassen, zwei derselben als hauptf&cher zu verbinden. f Da 
nun ca. S/b der neosprachlichen studenten realgymnasialzeugnisse hab«n, und diesea 



4 



n 
4 

i 





UoiversitStsuDteiTicht 



109 



I 



I 



I 



enrerboDg dor vollen faculus fUr Deutsch, Latein und Griechisch versagt ist, 
(o bleibt ihnen our die wahl , Fninztisisch und Englisch miCeinander oder eines 
diner I'Scher mit geschichte zu combiniren ; sie sind also nicht um ein haar besser 
daian, vie bei der frtiheren examenordnung. Ich sebe nur iwei rndglichkeiten , um 
dioem, flU die nensprachlichen studien wegen der lenplitterung der krSfte direct 
mbeilvollea missstande zu begegnen : entweder entziehe man den frilheren real- 
gTmnaaasten, sofem sie Icein ergSnzungsexamen abgclegt baben, ihr derartig ein- 
gecngtes recht ganz — in dieser form ist es ftlr sie eine sehr zweifelhafte wohl- 
that — oder man gebe ihnen wenigstens den versuch frei, die vollen facultSten 
fttr Englisch und Deutsch einerseits, fUr Franzosisch und Latein andrerseits lu 
combiniren ; einem begabten studenten wird es bei einiger ausdauer gewiss ge- 
lingen, die etwaigen mingel seiner vorbildung zu flberwinden. 

p. 17 heisst es: > DifTerenzen zwischen den zielen der universilSt und der 
schnle werden und mUssen immer vorhanden sein ; es hiesse geradezu den ruin 
der universitit anbahnen, wenn man sie bios zur vorbereitungsschule der kllnftigen 
lehrer machen wollte.« Ich begrtlsse diese erklSrung mit aufrichtigster freude, zumal 
lie von einem manne stammt, der cinerseits der schnle angehbrt, dessen name aber 
mdrerseits aach in nrissenschoftlichen kreisen mit hiichster achtung genannt wird. 
p. 40 erklart der verfasi^r , wichtiger als die padagogische erscheine ihm 
die wissenschaftliche ihitigkeit der philologentage, und die damit zusammen- 
biogende emwirkung auf den universitatsuntcrricht. Und mit gutem rechte. Erst 
wenn die theoretische seite der wissenschaft vol! und gleichbcrechtigt der bishcr 
fast aiisschlicsslich gepflegten angewandten nn die seite tritt, erst dann haben die 
nenphilokigentage gegrUndeten anspruch auf diesen namen, der zum vergleiche mit 
den allgemeinen philologenversammlungen geradezu herausfordert; bisher waren 
sie our neuphilologische lehrerversammlungen , denen nnttlrlich an sich ein recht 
zuT sonderexistenz durchaus nicht abgesprochen werden soil. [Der eben erschienene 
prospect fttt die nSchste versammlung bekundet in dieser beziehung einen erfreu- 
lichen fortschritt.] 

Dagegen wUrde ich es fUr einen mingriff erachten, wollte der neuphilologen- 
lag ach, dem wunsche des verfassers (p. 40 f.) enttprechend, • fUr die gymnasiale 
richtung der einheitsschule in bewcgung setzem. Abgesehen davon, dass bei der 
zosammensetzung dieser versammlungen eine resolution in der von M. angedeuteten 
weise absolut nicht zu erwartcn wire, glaube ich, dasa die bisherigen neuphilo- 
logentage sehr wohl daran gethan haben , alle mit der leidigen berechtigungs- 
frage irgendwie zusammenhfingenden thematn von ihren verhandtungen fernzuhalten ; 
eine besprechung dersclbcn wurde zwar zu erbitterten wortgefechten , aber keines- 
falls zu einer klSrung und einigung uber die streitigen punkte fuhren. 

Jedenfalls wird jeder fachgenosse das vorliegende schriftchen , welches , wie 
mAn sieht, mancherlci nicht unwichtige fragen streift, rait interesse durchblSttern. 

Breslau, juni 1888. E. Kdlbing. 

W. Victor, EinfUhrang in das studium der englischen philologie mil rUcksicht auf 
die anforderungen der praxis. Marburg, El wert, 1888. VI, 695s. 8°. Pr. ; mk. l,8o. 
Die vorliegende schrift ist unmiltelbar aus der lehrthfiligkeit des verfassers 
an der univeriiliit Marburg hervorgegangen und schliesst sich an ein einstUndiges 
publicum an, das er im wintersemcster 18867 gelesen hat: »Einleitung in die 
englische philologie, praktischer theil«. Sie ist weder eine voluminose encyklopidie 



L 



Littcratnr 



UDd methodologie, noch ein mit dcfinilionen und buchertiteln ilberfaUter grundriis 
der CDglischen philologie, sondern nur cine kurze •pcaktische anleituDg fur dea 
gang und die einrichtung der englischen fachstudien , insbesondere mit rilcksichl 
auf die anforderungCD des examens und de<i lehrerberufsi. Sic soil >dein anHinget 
dazu behiliriich sein , dass er die richtigen ziele tm auge behElt und nictit — 
gleichvicl ob durch zaudern oder missgriffe — unwiederbringliclie zeit verliert<. 
Victor's ansichten und rathschliige, die fUr studenten und angehende lehrer bestunmt 
sind, bekunden, \vie zu erwarten ist, viel common stmt, eine reictie piidogogischc 
erfahrung, die er im eignen laDgjabrigen praklischen schulunterricht gewonneo hat, 
und ein grUndlicbes wissen auf dem gebiete der englischen philologie, das er sich 
aber wohl htltet, in zudringlicher weise bei jeder gelegenhcit auszukramen. In 
seinen erorterungen verbindel er entschiedenheit des urteils mil einer aiisserordent- 
lichen bescheidenheit im kritisiren der ansichten anderer. Ich halte es fUr unnotig, 
den inhalt der interessanten schrift in alien seinen einzelheiten zu bcsprccben ; aber 
ich mocbte wenigstens die hauplpunkte der fUnf capitel , aus denen sie beitcht, 
herrorheben, urn diejenigen, die dns kleine buch noch nicht zu gesicht bekommeii 
haben, zur lecture desselben anzuregen. 

I. capitel: Die engllsche philologie und die an forderungeo 
der praxis. Philologie und praxis werden von vielen als zwei grundverschiedenc 
dinge betrachtet. In der that scheinen die anforderungen der praxis, d. h. da 
berufsthaligkeit des Ichrers des englischen an den hoheren schulen , wie sie sidi 
in der preussischen prttfungsordnung vom 5. februar 1SS7 darstellen, deoi. wu 
man unter philologie zu verstehen ptlegt, zu widersprechen. Was ist die englische 
philologie? Um diese frage zu beantworten, bSll sich V. zun&chsl an die 
Bockb'sche definition der philologie; >die erkenntniss des erkannten< — >in he- 
zug auf ein bestimmtes volk in einem verhaitnissmassig abgeschlossenen zeitalter 
die geschichtlich wissenschaflliche erkenntniss der gesammten thiitlgkeit, des ganzen 
lebens und wirkens des volkes*. Aber er verwahrt sich dagegen, da^s der begrif 
• philologie* ein feststehender ist. Was Grober mit recht von der romanischen 
philologie sagt: •Was sie ist, wurde sie gemiiss den bedtirfnissen und einsichtes 
der jahrhunderte, die sie durchlief< , — das gilt nicht nur empirisch, sondern aucb 
bcgrifriich , und zwar nicht nur von der einzelphilologie, sondern von der philo- 
logie flberhaupt, und gilt nicht minder von den Ubrigen wissenschaften und somit 
auch von der gliederung der wissenschaften. Die ver^nderung des inhalts bedingi 
Dothwendigerweise eine verSnderung der methode und des begriffs. Man bctonl 
h&ufig, die philologie sei eine geschichcswissenschaft, eine geisteswissenschaft, daher 
konne die lautphysiologie als eine naturwissenschaft mit der philologie keine oc 
ganische verbindung eingehen. >Ist iber im leitherigen rabmen der philoloi 
fUr die phonetik kein plati , so muss dieser r.-ihmen erweilert werden, gleichn( 
ob er liber die grenze der geschichtswissenschaften ins natunvissenschaftliche gel 
hintiber reicht oder nicht. « Dieser ansicht stimme ich voUkommen bei, und ick 
glaube, V. hUlte gar nicht ndthig gehabt, auf das umfangreiche schema in Bbckh'i 
system der philologie "11. Materialer teil. Zweiter abschnitt. Besondere alter- 
thumslehre* , wo Bockh unter »stdchiologie« (unterabtheilung der >geschichte 
der sprache«) einen platz fUr »phonologiet und "orthoepie* vorgesehen babe, 
verweisen. Das eigenfliche gebiet der englischen philologie findet V. in den letzten 
positionen dieses systems , der litteraturgeschichte und der geschlchte der spracbe, 
wozu auch die phonetik gehort. Diese bilden das philologische centrum, nebes 



ibitC^ 




dero die tibhgen punkte des systems nur mehr oder weniger wichtige balfswusen* 
schaften dantellca. 

In der philologie handelt es sich urn die u-issenscha f tl iche beschaf- 
tignng mit der sprache und liueratur, — nicht nur urn die kenntniss der that- 
■achen , londem um die erkenntniss ihrer ursachen und grilnde. Sic liat die 
spnKbe and litteratur in ihrer geschichtlichen entwicklung zu erforschen , also 
aoch die iUteren sprach- und lilteraturepochen ebenso gut wie die neueste zu be- 
rilcksichtigeo. Von dem englischen philologen , dem studenten und kUnftigen 
lehrer, verlangen examen und praxis vonviegend die kenntniss der lebenden 
spracfae. Als fachsludium muss also die englische philologie die beschiiftiguDg 
mil der lebenden sprnche sicher einschliessen. 

• Schlie&st die -cissensc/ia/tliche englische philologie dieselt>e ttus?« V, be- 
aotwortet diese frage vemeinend. Zwischen der aneignung der thatsacben und 
der erforschung ihrer ursiichlichen entwicklung kann in der philologie ebensowenig 
ein principieller gegensatz bestehen, wie auf anderen wissenschaCtlichen gebieten. 
Die praktische beherrfchung des heutigen Englisch ist von der grosslen bedeulung 
Rir das wissenschaflliche studium der sprache. Je grilndlicher die praktische kennt- 
niss, desto leichter die wissenschaftliche erkenntniss, V. spricht sich sowohl gegen 
die principielle trennung des wissenschaftlichen von dem praktischen stadium 
(Sweet) wie gegen die einstellung des ersteren in den dienst des letzteren (Storm) 
aus. £r ist der meioung, dass wesentlich , wenn auch nicht ausschliesslicb, das 
prsktische studium der sprache die dienende roUe zu Ubemehmen habe. iDie englische 
philologie geslattet daher nicht nar — nein , sie verlangt geradezu im eiuklang 
nut der priifongsordnung und dem spiiieren lebensberuf, vor allem eine recht 
grundliche praktische bebchSftigang mit der heutigen sprache , der wirklich ge- 
spiocbcoen lautsprache , in zweiter linie erst der schriftsprachc<. In bezug nuf 
den methodischen gang belindct sich \'. in voiliger tibereinstimmung mit Sweet 
and Storm: >Man muss mit dem praktischen eriemen der lebenden sprache OD- 
fingen , dann mit den alteren stsdien der sprache durch einige der tvichligsten 
texte bekanntschaft machen , endlich im zusaninienhang wissenscliaftliche gramma- 
tik, sprachgeschichte und etymologic studiren<. 

II, capitel: Die englische aussprache (s. 14 ff.). Die wicbtigkeit 
der aus-sprache ist sowohl fUr die phllolugische forschung (,vgl. Murray's A'ac 
Emglith Dictonary , Part. I, p. XIV.) als far die praxis, insbesondere die praxis 
des onterrichts, allgemein ancrkannt. Die prtlfungsordnung verlangt eine •rich- 
tige, ZQ tester gewohnung gebrachte ausspracho. Was ist diese arichtige aus- 
vpaAf } Um diese frage zu beantworten , bespricbt V. die verschiedenen an- 
sicbten Murray's, Bell's, Ellis's, Sweet's, Westerns und der amcrikanischcn phone- 
tiker, die im allgemeinen die Londoner aussprache ohcminablt finden. Nach dem 
vorgange von Passy spricht er sich schliesslich fUr die Uber den dialecten stehende 
gebildete darcbschnittsaussprnche als mustcraussprache aus, die sich freilich auf eng- 
lischem gebiete ebensowenig als in Deutschland und selbst im centralisirten 
Frankreich auf sozusagen roathematischem wege bestimmen losse. Ftlr die auf- 
steUung eines solchen artificial standard sei aber der London standard am meisten 
zu berUcksicbtigen . — Wie wird die richtige aussprache am besten an- 
geeignet und zu fester gewohnung gcbracht? V. riith dem sludierenden, »sogletch 
im ersten semester an das phonetische studium der englischen aus<;prache zu gehen 
and nie die obthige ttbang durch sprechen oder lautlesen zu vemachlassigen<. 




Llttwarar 



Ein aufenthalt in England ist niHlrlich vom grossten natien , aber der erfolg iit 
zweifelhaft , wenn man nicht zu hdren und das gehorte zu beuitheilen vetstelil. 
Erwachsene kcinnen die aussprache wenig<:tens in der regel nur mit hiUfe da 
theorie eriernen. Unter den htilfsmitteln , die V, bespricbt , sind besonders die 
englisch-deutschen wdrterblicher ftir diesen zweck mit grosser vorsicht :a 
gebrauchen, weil sie in bezug auf aussprache alle veraltet sind. 

III. capitel: Sprach kenntniss und sprachbeherrschung (s. 31 C). 
Die preussische prOfungsordnung verlangt , dass der candidal correct (und fertij) 
engliscb sprechen und schreiben kann. Mit Recht constatirt V., dass die mfuid- 
liche und die schriftliche sprachbeherrschung keineswegs zwei ganz verschiedcsc 
dinge sind. Vorauaselzung fUr beide ist, dass «man in der fremden sprache denke* 
kann<, d. h. dass einem mit dem gedanken zugleich auch der englische aasdndc 
zur verrugung stcht. Der werth des grammatischen , phraseologiscben , sjnioa]r- 
mischen studiums fUr die aneignung der sprache, filr die piaklische sprachbebin' 
schung wird vom anfKnger hflufig ttberscbitzt. Aucb warat V. den lealscbnl- 
abiturienten , selbst den guten realschulabiturienten , auf seine im schulunlerhclt 
gewonnenen kenntnisse alhu sehr zu vertrauen. — VVie lemt man am boles 
Englisch , wie Uberhaupt jede fremde lebende sprache sprechen und schrdbcs? 
Vor allem durch hbren und leseci , demnachsc durch Ubung im sprechen md 
schreiben , d. h. auf dem natUrltchen wege der nachahmung. Bei langjiihrigea 
aufenthalte im auslande kann das ziel durch unbewusste nachahmung vohl 
meistens erreicht werden. Aber ein solcher langjiihriger aufenthalt ist nur ctDC 
seltene ausnabme; und es ware thoricbt, im akademischen studium auf die unto- 
stiitzung , welche die systematische beschliftigung mit der sprache ohne nrciM 
leistcn kann , zu verzichten. Die spracbaneignung hat mit den einfachslen denk- 
und Busdrucksweisen der unigangssprache anzufangen und von dieser lur schnft- 
sprache fortzuschreiten , wie ja auch die schrirtsprache aus der umgangsspndK 
entstanden ist. Etwa folgcnde huUsmittel werden dem studierenden von V. a 
diesem zweck empfohlen ; Sweet (Elementarbuch) , Waddy (TAe Engliik Etiu), 
Crump (English as it is SfokmJ — der modeme roman, besonders TroUope, W. 
Black, George Eliot, Miss Braddon u. a. — Ptriodicals — Magaaints — .^V•^ 
papers — humoristiscbe bIKtter — Jiivirws — Athenaeum, Academy — laute lese- 
Ubungen — schreibiibungen im anschluss an die lectiire. 

Die prtifungsordnung verlangt •cine sichere kenntniss der grammatisclKii 
regelnt bei der prilfung fUr die mittleren classen und >gnunmatijche correcthcii' 
fUr die oberen classen, fernei •sichere kenntniss des fUr den unterricht unentbeii'- 
lichen wortschatzes, auch der wichligeren feststehenden thatsachen der synonjrmiki, 
bezw. ivertraatheit mit dem sprachschatze und der eigenthilmlichkcit des ia>- 
druckst. Allen diesen anforderungcn kann man sehr wohl durch eine auf geeig- 
nete weise getriebene lectiire nachkommen. Zugleich rath nber V. dem studieren- 
den , um einen klaren systematischen iiberblick Uber die in der sprache geltendto 
gesetze oder >regeln« zu erhalten, ausscr dem elementarbuche von Sweet grdsscre 
von Engl&ndetn verfasste grammatiken, wie die von W. Smith oder von Mason — 
ftlr diesen zweck nicht Koch, MStzner, Immanuel Schmidt — durcbiuoehincii. 
Falls man fUr das studium der synonymik, Uber die sich die prilfungsordming 
etwas dunkel aussert , Uberhaupt besonderer bUcher bedarf, findet man in eD{- 
lischen werken dieser art, wie P. M. Roget und C. J. Smith, bessere und rnvw 
liissigere anskunft als in den von Deutschen verfassten synonymischen ichriftes, 






der ilbcrselzungsmethode steheao^vom DeuUcben ans- 
Lgeben oder doch daraaf bezug Dehmcn und zum tlieil cine tnangelhafte kenntniss 
tdcs raglUchcn sprachgebniucbs venathen. 

IV. capitel: Das historische studium der spracbe und litte- 
ratnr (s. 43 fT.). Die rodglichsl grilndliche praktische kenntniss des beutigen 
I'Englisch ift allerdings das niichste ziel des eoglischcn philologeo ; aber niit der 
CTTcichuiig dieses zieles ist der studiereude noch ketn pbilologe. Er muss die 

IJeennlniss durcb das versliindniss erg&nien und zu deni 'was* r die antwort auf 
das awie*) und •wanim<? fugen. Demnach hat er die spniche und litteratur 
der neuenglischen , mittelenglischen und altenglischcn (^angelsachsischen) zeit in 
historischem zusammenbang zu studicren. In kurzcn worten bespricht nun \'. die 
trichtigsten seiteo des wissenschaftlichen sprachsludiums, — geschichte der spmcbe, 
grammatik , metrik, — dann das studium der litteratur und zuletzt das studium 
der politischen und der kulturgeschichte , das dem spnich- und dem litteratur- 
stadium als notbwendige erganzung dient. Nur die haupisiicblicbsten und besten 
bitlfsmiilel werden von ihm nufgefuhrt. Er beabsichtigt keineswegs, eine er- 
^K Khopfende darstellung zu liefern , wcil seine schrift ganz anderc zwecke verfolgt, 
^B als compendien , wic die von Elze (Grundriss der englischen pliilulogie), Korting 
H^ (Grundriss der geschichte der englischen litteratur und die vom verleger angekUn- 
V digte Encyklopiidie und methodologie der englischen philologie) und \S'ulker 
(Grundriss zur geschichte der angeUiichsischen litteratur). V. will auch in diesem 
capitel nur einige andeutungen im hinblick auT die anrorderaitgen der praxis 

geben. Die studierenden wcrden ihm dafUr dunk wi&seu, dass er auch bier wieder 

I. 
au die prQfungsordnung anknilpft, und wcrden daher urn so eher geneigt sein, 
seine wohl Uberlegten raths:hl&ge und urtheile in crwiigung zu zichcn und fUr 
ihrc studien zu verwerthen. 
\'. capitel: Die pidagogischen anforderungen des lebrerbe- 
rufs (s. 59 — 62). V. hiilt es fUr durchaus nothwendig, dass der angehende Icbrer 
des Englischen die eigentliche bcrur>vorbildung, die piidagogische vorbildung, nicht 
Tcrabtiiumt. Unter den bezUglichcn werken, die er bier anfuhrt, erwiihnt er auch 
Wiese's 'Deutsche briefc iibcr englische erzlehung« und zwei englische pKda- 
gogiscUe leitschriften, das Journal of Education und die EJucational Times. Eine 
genOgcnde kenntniss des englischen erilehungswcsens ist gewiss schoii deshalb 
II wUnschenswerlh , well es als ein iheil der kulturgeschichte zu betrachten ist. 
^B Einige sitze des V. capiteLs sind fUr die denkart Vietor's charakteristisch und be- 
^V sonders den •gclclirtcn< probecandidaten , die ihre Inufbabn verfehit zu haben 
glauben, weil sie nicht universititsprofessoren haben wcrden konnen, zur beach- 
lung zu empfehlen, i. b. (s. 60): >Dieser mangel an pfidagogischer vorbildung 
tiiigt zum grosscn theil die schuld, dass so viele mit dem gerulil In die lehr^ir.ixi'; 
tlbenreten, all begonnen sie eine thiitigkeit, fUr die sie im grumie ,zu gut' seien, 
uod dass diese thiitigkeit wirklich /.u dem wird , was sie von vornherein darin 
seben : zum regclnelnpaukcn , paradigmenabhoren und heftecorrigiren. Da ist ia 

^^ dcT that das schulnieistcrn eine tagclohnerei « 

B^ IUmburc, 4. juni iSSS. A. Rambeau. { 



C KBibins, En(liscbe ttudien. XII. 



14 



I^itteratur 



Thackeray's lectures on the English humourists of the eighteenth century, irit 
bibliographiscbem material, litterarischcr einleriung und sachlichen anmerkuiigni 
fUr Sludierende hrsg. von Ernst Rcgel. II. Congreve und Addison. H»ll(, 
M. Nicmeyer, 1887. 96 ss. 80. Pr.: ink. 1.20. 

Referent hat zuniichst anzuerkennen , diss der herr verf. seincni wdBSchc 
nach vervoUstSndigung des bibliographischen materials (Engl, sludien X, I3J 1.) 
in der dankenswerthesten wcise nachgekommen ist (vgl. s. 5 anm.). In dai 
augen der geistreichen litterarhistorikcr , welche die »ittnfligen' philologen at 
steinklopfer der wissenschaft bezeichneii , und in deneii ihrcs rccht lahlrtichea 
oder, urn mit Goethe lu reden , grossen publicums wird das werk hetm Kegels 
allerdings dadurch nicht gcwinnen , wohl aber bei denjenigen , welche pedanlsch 
und klcinlich genug sind , schlechte und gute ausgabeii ta unlerscheiden In 
allgemcinen konnte hier nur das schon frllher von dem referenten gcsagte wierlw- 
holt werden. Das untemchmen des herm verf. wird in hervorragender vac 
dazu beltragen , das studium der neuepglischen litteratur auf der univeisitit n 
vertiefen d. h. von unsereni standpxinkte aus, ihni Oberhaupt gerecht zu mria. 
Wenn der junge student auch nur den allgemeincn eindruck hat, dass ilber die lii 
rede stehenden schriftstellcr so viel gescheidtes und bedeutendes lu sagen isl, w« 
er hier zusammengclragen und aus des herausgebers eigenen mitteln hintagefilft 
findet, ist schon viel gewonnen filr die auffa.isung, dass auch die nenere littcntgi 
eine sireng wissenschaftliche bchandlung vertragt. 

Da hier nicht der ort ist, abweichende BLsthetische ansichten ausiunihren und 
zu begrHnden , will referent nur andetiten , dass ihm die auffassung, welche hor 
Kegel nuf s. 13 f. von der komischen buhne als moralischer anstalt ausspriclit, vom 
historischen standpunkt aus nicht haltbar erscheint, denn sie ist dies nie und 
nirgend dem begriffe nach gewesen, den dichler, ihealerleitnng und publicum sicb 
das'on gemacht hnben. Auch vom Ssthetischen slandpunkle aus kann sie so fuchl 
genannt werden, da sie eine kunstanstalt ist, Man kann ihr aber eine moraliidie 
seite abgewinnen, die moral, d. h. das interesse fUr besserung der sittlichkeit kann 
ansprUche an sie erhebcn. Was Schiller darHber gesagt, darf un.seres etachtes* 
aus mehreren grlinden hiergegen nicht geltend gemacht werden. Ferner wird die 
bemsrkung vielleicht nicht ganz mdssig gefunden werden, dass die feststellung aaa 
rein historischen begriffcs von humor speciell fUr die englische litteraturgeschiehK 
erwUn.scht wSre, wenn auch nicht gerade vom herrn verf. zu verlangen. Jetir: ■ 
aber hSlt sich dieser auf 5. 18 f. an einen von deutschen Ssthetikem aufgcstt: "' 
philosophlschen begriff, vor dessen anwendung auf den geist der englischai 
litteratur wir warnen mochten. Thackeray's begriff selber dllrfte hier kaum ani- 
reichen. 

Sollte, am schliesslich eine kleinigkeit zu erwShnen, die box 5. 68 ini l«»t 
nnd 5. 92, anm. 1 nicht eher eine wohlfeile schuupflabaksdose als ein schinucli- 
kitstchen sein? 

Breslau, november 1887. Felix Bobertag. 



Lexikographisches X 1 5 

LEXIKOGRAPHISCHES. 

Englisch-deutscbes supplement-lexikon als ergSnzung za alien bis jetzt 

ersduenenen engUsch-deutschen worterbttchem. Mit theilweiser angabe der aus- 

spracfae nach dem phonetischen system der methode Toussaint-Langenscheidt. 

Dnrchweg nach englischen quellen bearbeitet von Dr. A. Hoppe, professor am 

Bcrlinischen gymnasium zum grauen kloster. Erste abtheilung: A — Close. Berlin 

1888. Langenscheidt'sche buchhandlung. XX u. 240 ss. gr. 8°. Pr. : mk> 8. 

Nachdem die eiste 1871 enchienene auflage seit 1878 vergriffen war, soUte 

nach einer anzeige der veilagsbochhandlong eine xweite bereits im mav 1880 

erscheinen, doch baben wir jetzt eist endlich die fireude, in der vorli^enden eraten 

abtheilung eine abschlagszaMung auf die lang verheissene nnd lang erwUnschte 

neue auflage zu begrOssen. Ueber das verhiltniss derselben zu dem altta buche 

erfahren wir aus der vorrede , dass — da nicht weniger als etwa 40 000 notizen 

vorgelegen — * bei dieser vermehrung nicht das neue einfach hinzugefUgt, sondero 

das aite grtlndlich nmgearbeitet , verbessert und erweitert worden , und nor eine 

veischwindende minderheit von artikeln des alten bnches unverSndert abgednickt 

ist.< — > Eine treffliche, gediegene arbeit mit zahlieichen and aosfllhrlichen belegen 

aus der neueren engliachen littenitur und einer flille genauer erliiuterungen tlber 

englische verhSltnisse, silten und institntionen : ein gcradezu unentbehrlicbes htU&- 

mittel fttr diejenigen, welche die neuere englische litteratur verstehen und geniessen 

wo11en.< Dieses nrtheil Storm's — Englische philologie s. 131 — gilt von 

dem bisher vorliegenden theile in noch weit hdherem masse. Allerdings, voH- 

standig ist aach dieses supplement-lexikon ebensowenig wie irgend ein worterbach 

einer lebenden sprache. Darauf macbt es aach keinen an^ruch, wenn auch die 

in der vorrede aufgefilhrten etwa 400 ausdrflcke, die sich in Murray's grossem 

Dictionary nicht finden, beweicen, dass es in dieser beziehung den vergleich mit 

jenem riesenwerke nicht zu scheuen hat. Aber voUstandigkeit ist eben ein ding 

der onmoglichkeit Denn ganz abgesehen davon, dass immer neue schriAsteller 

zn lexikogiaphischen zwecken herangezogen und ausgebeutet werden — beruhen 

doch alle bisherigen arbeiten mehr oder weniger auf dem vollstSndig ungenllgen- 

dcn ond einseitigen Johnson — so ist die sprache selbst in stetem wachsthum 

iKgrifieo. In einer zeit , wie der unserigen , die so unendlich reich ist an erfin- 

dnngen and verbesseningen auf alien gebieten des lebens, in der die stetig sich 

eiveitemden handelsbeziehnngen den sprachen der femsten welttheile entlehnte 

aisdrUcke, die unsem vatem noch vSllig fremd waren , zum gemeingut aller ge- 

bildeter gemacht haben, wo fast taglich in staat und kirche, in politik, litteratur 

uid konst, handel und industrie nenbildongen entstehen, da kann eben kein wCrter- 

boch gleichen schritt mit der entwickelung der sprache halten. Daza kommt dann, 

dais provinzialismen and americanismen, dass nicht nor cant und slang, sondem 

anch Colonial slang sich bereits mehr oder weniger in die sprache des lebens ein- 

gebilrgert haben oder von etnielnen mit vorliebe gebraucht werden. Und wie 

■oaacher schriftsteller, nicht zn&ieden damit, einen eigenen stil zu haben, versucht 

sKh in eigenen wortbildnngen oft der abenteuerlichsten art. Wenn nun aach 

■ucht aUe derartigen erscheinongen, wie das infolge einer wette entstandene ' quiz < 

allgemeine aufnahme in die ^tache finden, sondem rasch wie eintagsfliegen ver- 

schwinden, so mOssen sie doch in einem w6iterbncbe, welches das motto »A11 is 

■>»> that comes to net* nicht mit nnrecht an seiner spitze tragt, berttcksichtigt 

8» 



Ii6 



Litteratut 



werdcD. Uadurch wScbst der an sicb schwer xu bewaltigende stofT ins massloK. 
Wie schwer es aber 1st , solchen anforderungen nur einigermassen gerecht n 
werdcn, vermag nur der zu beurlheilen , der selbst auf diescm gebicte gearbeiitt 
hat. Und doch, was besagt ein bloss mechanisches heranschleppen einzelner bui- 
Heine gegen die uneiidliche mUhe , das gewonnene material xu sichlen und n 
ordnen, die einzelnen steioe zu einem baue zu verbinden , der, selbst ein kmnt 
werk, zeugniss ablegt fUr den nicht nur ordnenden, sondern auch schSprenschai 
geist dcs baumcisters. Der hohen und unbedingten anerkennung, die ich in dioff 
beziehung der vorliegcnden arbeit zu zollen mich gedrungen fuhle , konnen uai 
sollen die nachstehenden benierkungen und crgSnzungen, welche in frilher getagico 
ihre natUrliche erkl£rung finden , keinerlei abbruch thun. Wohl aber mogen at 
beweisen, dass mein urlheil auf einer eingehenderen prufung bcniht. 

Zur bequeuieren Ubersicht wSble ich die alphabctische reihenfolge und tK- 

merke dabei, dass die bei Hoppe fe hi en den ausdrtlcke , die indessen zum thcil 

zeitschriflen neuesten datums cntlehnt sind, mit einem stem * bezeichnet sind. 

*Ab-inlra method. A new system of bootmaking has been introduced under tli« 

name uf the — — . This word explains the method adopted ; for the naiU, of 

special make, are, by machine, put in from the inside of the sole. Ck. Jonn. 

24/9. 87. 623. 

afterglow, s. auch alpengluhen. The hilb all pink and glowing in that lonl} 

— (alpengluhen) which you see in the Alps. Queen I'Ul. Some moR 

Leaves 256. * 

'among, prp. {Luc. unter, zwischen) ; in von gebirgen und bergen ganz g«w(5hli- 

lich. An English wanderer, seated on a crag — the Alps. Afac. Gldsm. US- 

and, conj. s, • und zwischen einer imd zahler gesetzt bewirkt sehr emphatiKlK 

hervorhebung dcs zahlbegriffs • — doch keineswegs immer. In eight-and-focty 

hours we got clear of the Channel. Sm. Rod, Rand. 444. Die gew5hnliclio. 

allerdings sehr von einander abweichendcn angaben der grammatiken flber dieat 

dtutsehe weise der zahlenverbindung sind durchaus verkehrt. Ejnzelue schrift- 

steller, wie G. Eliot, bedienen sich derselben mit vorliebe, andere weniger. 

arm, s. » In der militSrischen sprache 'eine waffe', d. h. eine wafreng.]tlung lia- 

fanterie, c.ivallcrie, artillerie).« Dem tinen fUr diese bedeutung citirten beispiek 

mogen hier noch einigc folgen. The married women of each — of ihe serrice 

stationed in India receive pay, Grafh. 12/1. 84. 30. 152 men of all — s or 

available for immediate service. /./. 1S/4. 85. 378. — It is equivalent in lb« 

artillery — of the service to the fixed bayonets in the infantry. fU, N. fi- 

84, 729. His numerical inferiority was compensated by his great ascendant in 

the artillery — . A'inglake, Invasion, passim. 

Auch von der geivbhnlichen bedeutung findei sich der singular, nach 
Murray » late and rarely used. • The Enfield rifie is still superior to any — 
yet adopted. Ch. Journ. 7/5. 64. 300. — In the above-named year an - 
was brought into use. Id. 388. A magazine or repealing rifle should becoBK 
the — of the infantry. Id. 25/12. 86. 830. — In France the pistol it gene- 
rally regarded as the — of the insulted party. Ifarftr's Mag. 3/87. 532. 
ash, s. Der sing, filr die bedeutung • cigarrenasche c ist so vorherrschend , d<B 
ein Cambridger student auf meine frage erklarte , nicht zu wissen , dass mu 
ashes Uberhnupt dafUr brauche. Aber auch sonsl findet sich — , bisweilen nebai 
— es. There wonld not have been an — of her left. All. Y. 29/12. 83. IJO. 





Lexikographisches I ] -j 

cotton leaves no — or fouling matter. CA. JoHnt. 5/2. 65. 119. — 
Ererything is covered with a white — , which in the photographs lucks like 
SDow. Id. 30/10. 86. 702. — The layer of — es which covers so many miles 
of the country, will choke every blade of grass. — The — has been submitted 
to experimeot. /</. The — from the volcano Cotopoxi has recently been ana- 
Ijrsed. /</. 27/7. 87. 556. passim. I had to stand on mud and — hills to 

take the sketch. ///. N. 27 '3, 86. 32S. Zus. '— cake. She look the 

out of the ashes. ffarf>. Mag: io/86. 697. *— holder. She set a little table 
with an — -- at his elbow. HntKlls , W. Reason, I, 50. 'wood — . They 
had rubbed their faces with — — . Hake, Gordon. 246. 

ttlcmier, s. (Luc. gefXhrte, begleiter, genoss) jemand, der befolgt, acht giebt auf. 
A devout and regular — of all religious ordinances. Ch. Joum. 10/4. 86. 238. 
tuStimg committee, s. Ein sonderausschuss der Newyorker effectcnbdrse hat sich 
zu gunsten der einfuhrung des Londoner systems der l4tSgigen abrechnungen 
geiussert und ein • Qearing - House mit dem titel — — empfohlen. /eitumg. 
Sept. 87. 

Val, a. (Luc. drum.) — tympanum . . . the bang Which nearly split the — 
The poor long — suffering tympanum. Pumh. l/io. 87. 156. 
\attma, s. pi. It is strange, but the rooming breeze is laden with — . Pwuh. 
i;io. 87. 153. 

%aneo-mtD, %. The word — was applied to an old English game of dice (nach 
Ana beispiel bei H. ist es ein kartenspiel.) ; and this very game has in America 
been eUborated into a successful method of swindling. Der — — miethet ein 
local, in das spie&sgcsellen arglose fremde locken und dann im Banco aui- 
plUndem. Ck. JoHtii. i 10. 87. 636. 

y-nxa, s. Lorbccr-rurn wird auch in Deutichland vielfach zum waschen und 
reinigen des baars gebraucht. 

itomlar, a. (Luc. — telescope ; bei Hoppe ala subst. angefUhrt) ; hiiufig — glass : 
femrohr. The Board of Trade have awarded a — — to Captain N. for re- 
scuing . . ///. A', l/io. 87. 408. 

^cri boy grass, 5. (Austral.) Then there are the clumps of , so called 

because the drooping blades and central stem resemble at a little distance a 
native sitting crouched on the ground, with his spear held upright. G. Wordt. 
11:87. 677. 

}ity€limg, s, Hoppe giebt nur bicycle; — Handbook of — . PuneM, l/io. 87. 145. 
^ejrfiiit, s. The — s of England, fii. 
|i0«f-shaker, s. Bei Hoppe in dem citat uiiter bicycle erwShnt. The Cycles of our 

fathers Were • s • and few. Id. 

^»mer, s. (Austral.) The adult male of the Great Kangaroo is popularly called 
the 'Old Man. or — . G. Ilvrdj. 11/87. 678. 

Stn , In 1836, Dickens published in the > Morning Chronicle* his • Sketches 1 
by B. — The circumstances that led him to the selection of this • nom de 
plume ' are worth relating. He had a little brother so like Goldsmith's Moses 
ia the Vicar of WakcAeld that he always called him by that name; but a wee 
lifping sister, unable tu protiuunce that word , converted it into Bozie or Boz. 
ytffrenion. Novels and Novelists. 2, 315. 
Hreeihts Bible. Der l>erichtigung des von Lucas angegebenen druckjahres ware 
paa<end cine erkliirung hinzugefUgt. Diese ausgabe heisst so, weil Gen, 3, 7 and 



^ 



ii8 



Litteratur 



luiJ 

"I 

ish- 
rtth^S 



made Ihemselves — (stalt des gewohDlichen aprons} Ub«Tsetit ist. VoD sooittigcs 
beinameD, deren es noch riele giebt, dOrrien zu erwShnen sein : Bishop BiMc 
(Parker) 1568. King James's B. 161 1. — /■'is/us B. Eiek. 47, 10 : and it shai) 
come to pass that the yisAti (statt /ij/iert) stand upon it. — Platcmaktri 
(Geneva 1561), Matth. 5, 9: Blessed are the placemakers (slutt peacemakers)!] 
— Printers B. Ps. 119, 161. Printers (stall princes) ha»e persecuted me. 
Vintgar, B. (Qxford 1 71 7). St. Lie. 20. The Parable of the — (stait Vinf ' 
yard.) Afac. Fred, the Great. 4. But to Frederic William this huge Irish- 
roan was what a brass Otho, or a — , is to a collector of a diflierent kind. 

* £rtak/asl-Ka,h\e Talk. The ideal of a free exchange of thoughts and sentiment] 
presented by Dr. Holmes in his famous — — . ///. -A". I'lo. 87. 397. Fmh 
stUcksgesellschaften ^ bnakfasl-partiis, eine hochst angenehme art der gescllipj 
kcit, sind recht eigentlich eine englischc institution. In der regel ohne dameo,! 
kommen sic hauptsSchlich in liUerarischeu kreisen wie auch auf den universitaten ' 
vor. Macaulay, der selbst ein >fanious talkerc war, erwahnt derselben hiofig 
in seinen lagebUchcrn. Lord Shelburn, Charles .Austin, and Milm&n to l>reak- 
fast. A pleasant meal. Trevelyan , The Life and Letters of Lord Macaulay,! 
4, 12. — A breakfast-party ai my chambers. Id. 4, 76. — Breakfast will 
Mahon. Id. 4, 82. To-day : gave a breakfast. They stayed till past on 
Id. 4, 173. A 'grand dinner" at the hotel of Canibaceres or Bams ecu 
hardly have lasted longer th.in a breakfast at Holly Lodge (Macaiday'i 
Id, 190. 

'hrtathi, V. a. vcrschnaufen liissen. Here we paused a few minutes to 
panting team. Lady Barker, S. Africa 142. NVe had to stop every mome 
to — the horses. Id. 

brickfielder , s. eine ungeheure staulnoolke , dagegen beisst cs G. H'on/s W'ij, 
689. The Colonial name for the dry, scorching nart/i wind. 

'broken, prt. — ground. If the animal can make its way to — and rocky ground, 
especially when the trunks of fallen trees beset the track , it can mostly make 
good its escape. C, Words. 11/87. 678. 

'bum, s. (Luc. Brand, Brandmal) brandwunde, ganz gewiihnlich. 

buy, v. a. Da Luc. nur — of, kaufen von giebt , sollte auch from hiozug 
werden. It prohibited the Americans from — ing a particular class of goods 
foreigners. Lecky, Hist, of Engl. 3, 315. I wished him to — hfrom me. 
Autob. 108, u. a. 

* caber, (Schottl.) a huge pine tree. Putting the stone and throwing the — are 
performances exclusively Scotiish. G. Words. 11/87. ^74- ^ 

carcase, 5. Die erklSrung ist nicht deutlich. Vnter — verstebt man aber dl^H 
ganze (geschlacbtele) thier, im gegensatz zu einem hinter- oder vorderviertH^ 
(quarter). Su heisst cs regelm&ssig in den listen Uber die einfuhr von vieh und 
fleisch : the past week's arrivals of live stock and fresh meat at Liverpool, froigj 
American ports, amounted tu — cattle, — sheep, — tfuarteri of beef and 
carcases of mutton. ///. N. 24. 87. 378. 

*cat, s. to shoot the — , sich vor betninkenheit Ubergeben. Lhc., bei den 
trosen von seekranken. N. n. Q. 

Macaulay sagt von Johnson's Dictionary: » it was indeed the first diction 

which could be read with pleasure. The passages quoted from poets, divine 

and philosophers, are so skilfully selected that a leisure hour may always be very ' 



y maKC 
TrtajM 



Lcxikograpbischcs 



I 10 



S)Iy spent in turning ovtr the pages. < \\"eit gr6sseren genuss kann ich den 
_ von Hoppe's werk in aust^ichi stellen. Sie werden es nicht beim blo&wn 

lurctibliUem bewendcn lasseo ; sie werden es Icsen und studiren uod das utile 
nun dulci , belehnmg mit uuterhalluug , iu Ubeiraschender Allle darin vereinigt 
indcD. N&hcr daimuf einiugchen, muss ich ntir leider versagen, da ich den fUr 
boprechung hier zugemesseneii rauni bereits Ubcrschrilten zu haben nirchte. 
BȣMEN, april 1888. W. Saltier. 



') We have now before us the firel part (A — Close) of the second edition of 
[)r, Hopfie's Supplement-Lexicon, a work which, on its first appearance in 187 1, met 
ith a warm welcome as supplying a long-felt need, and which assuredly in its 
escnt enlai^ed and improved form will be no less heartily received. The plan 
practically the same as that of the first edition ; the compiler aim^ in the first 
jllace at giving a full explanation of all such words and word-combinations as are 
mitted or incompletely explained in the better English-German dictionaries now 
> use (taking Lucas as the chief representative of these) ; further, at explaining 
number of expressions relating to English life and manners, a knowledge of 
hhich is necessary to the right understanding of English literature; and lastly, nt 
ving such information about English affairs generally as is not readily to be 
bund elsewhere. In this latter respect Dr. Hoppe's aim perhaps ne.irly approaches 
that of another publication of the same firm , but that side uf his work which 
deals specially with expressions used in English literature is , we believe , quite 
^ique and is carried out with a thoroughness and bre.tdth of knowledge deserv- 
ing of a]} praise. It is simply astounding that any one man , even with the 
lelp which Dr. Hoppe so warmly acknowledges having received from a (ew kind 
riends, should have brought together such a mass ol material from the most 
iirerse sources. If in face of the wide reading and extraordinary industry and 
re here displayed, we venture to touch on a few slight points that seem to ns 
fiip.tble of improvement, it is in no unfriendly or unappreciative spirit that we do 
but only in fulfilment of the reviewer's stem duty of drawing attention to 
^tty blemishes which may be easily removed, as well as to the many good points 
Ihat will be at once apparent to all. In the first place we would emphasize one 
KltDt — but this is no criticism — viz. this book is , as its title indeed clearly 
lUites, a Supplemmt-\.txKon and is of little practical value to the student except 
s supplementing some such work as Lucas. In the ordinary dictionary (when 
llie word is given at all) will for the most part tie found its natural and obvious 
neaning ; the great value of Dr. Hoppe's work will ever be as the corrective and 
implement of those of others. This necessity of alwa}-s consulting two diction- 
ries involves of course some practical inconvenience, but we hardly see how, 
ith Dr. Hoppe's very comprehensive aims , this could have been avoided. A 
xicon could nut but become quite too unwieldy for use which should aim at in- 
Etoding the ordinary meanings of words over imd above the fulfilment of its 



') Die redaction hat um so weniger bedenken getragen , diese bciden hier 
Vorliegenden recensionen des wichtigen werkes nach einander zum abdruck zu 
hringen, als sie nach gesichtspunkten und ausfuhrung vdllig verschieden sind. 

E. K. 



120 



I.ittenitur 






special uuk uf giving explanations, in all ciises home out by literary qnutalion, 
uf the more particular meaning of words and word-combinations as used br 
various authors from Spenser down, as well as uf many proper names with their 
abbreviations and of innumerable Americanisms and slang expressions. With 
regard to this latter class, the slang Dictionary has been perhaps rather too freclf 
drawn on ; surely it is only necessary in such a work as this to give such slang 
terms as may be found in really standard works or heard in everyday life; 
those readers who favour specially slangy literature , have always the Slang 
Dictionary itself to fall back upon. This is perhaps a matter on which opiuioiii 
may differ, but the bulkiness of the work might, we think, certainly liave been 
reduced by lessening the number of quotations given in support of any one par- 
ticular meaning: thus, under 'button*, nearly a column of quotations is given fat 
'taking or holding by the button hole'. Quotations for such ordinary expressioDt 
as this and others almost as copiously illustrated might , we suppose, given time 
and patience , be multiplied ail infinitum , but we fail to see the particular ad- 
vantage of doing it. The plan of the hook demands, it seems, one quotation tt 
least in support of every explanation , yet it struck us as rather comic to iiod 
Mrs. Henry Wood gravely quoted for 'baking-powder' — any railway station wouldj 
have supplied advertisements innumerable for the purpose — and hardly le 
strange to find the Family Herald given as an authority in support of Bertie ai 
an abbreviation for Albert. Dr Hoppe's authors are indeed a strangely mixed 
company, but can the Fsimily Herald be admitted into even such a non-exclusive 
set? If we mistake not, either A Trollope's Barchester Towers or even the Queen's 
Journal in the Highlands might have been drawn upon here. Bertie is, by the 
way, quite as often used as an abbreviation for Herbert. The whole question of 
ihe abbreviations of English proper names must be puzzling to the foreigner, so 
little resemblance do the abbreviations sometimes bear to the name itself, or sii 
little indeed are they often abbreviations at aU (as Dr Hoppe truly points out 
s. v. Ada), and even the Englishman is sometimes at a loss to discover the real 
name, such queer forms do 'abbreviations' lake in some families. We must confesi^^ 
however, we were fairly staggered by finding: 'Ada short for Clara, Clare' appareotlj^H 
borne out by a (]uotation from Dickens, until it occurred to us that surely^^ 
Clare in Bleak House is just the young lady's surname, a conjecture at once con- 
firmed by reference to the book itself. It is not often however that Dr Hopp^H 
con be thus caught tripping ; we do not of course pretend to have gone wof^^| 
for word through Ihe whole volume or tu have verified each quotation, but afler 
a pretty careful examination , the list of inaccuracies and omissions discovered i*^^ 
very short. Some of them we will now point out. ^H 

The older pronunciation of Ai/it (ch = tch) might be given to enable the reader™ 
of Thackeray's Pendennis chapter Vll to appreciate Tom Wagg's remark concerning 
Lady Brouncker 'she never wanted medicine certainly, for she never had an 4 in her 
life'. The line quoted s, v. Adam from Hume ought to read 'when Adam Jilv'J 
etc.', the modern form for dal/e (Religious Pieces in Prose and Verse, E. E. T. 
.Society n° 26 O. S. p. 79). Alien-looking occurs in G. Eliot, Silos Mamer, 
chpt. 1 'The shepherd's dog barked fiercely when one of these alien-looking men 
appeared'. The Ingoldsby Legends, A Lay of St. Romwold, might have been 
quoted in sup])ort uf Bulwer for the Americanism Almighty smash, 'which pro- 
duced such a splash that a 'N'ankee had called it an Almighty Smash'. BiHi» 





I 



ographie 

linary fullis call a buulcbinder) oc^r^^easionally, e. g, 
in the January number of the Bookworm. Bhtrtd is to be found in O. W. Holme's 
Elsie Venner, chpi. XI 'He was tired of worshipping or tyrannizing over the 
bistred or nmbred beauties of mingled blood etc.". The American trade- expression 
Bfvm is now more widely used ; not long since an American scholar wrote 'to 
ose an American expression, we have a regular boom over here in modem lan- 
guages'. BritHsk (p. 144 c) and draming (p. 185 c) are the Scotch and Irish 
pronandalion respectively of British and dreaming. Brmimii is not exclusively 
Scotch cf Mrs. Alfred Gatty's tale 'The Brownies'. In Macmillan's Mag.iiine 
January 1888 p. 190 Brownism is a.sed in a different sense from that given by 
Dr. H<"ppe, 'Boswell can lind in the numerous papers that Dr. Johnson wrote for 
the literary Magazine in 1756 one instance only 'in which he had indulged his 
Brownism', meaning thereby that Anglo-Lrtin diction in which Sir Thomas Browne 
delighted'. Bull-dog is used also as a verb, corresponding to the Oxford slang- 
term 'to invigilate' i. e. to superintend during a written examination. Bus is no 
longer vulgar for omnibus, but has become vs regular a term as cab for cabriolet. 
We miss also the phrase often used, though we have been unable to trace it to 
its source. 'Life is not all hter and skittles'; and whilst writing this notice we 
saw for ihe first time in the Loudon Police reports the term 'Chirruping', i. e. 
banging round the stage-doors of music-halls to blackmail artisies by promising to 
applaud them for a consideration, and if that be refused to hiss them for love of 
ut. I>r. Hoppc follows Skeat in deriving Cad from Scotch cadie; Wedgwood 
doubts the correctness of this, for the very good reason that cadie never seems 
to have be,:n used as a term of reprobation. He calls attention to the dialect 
word cad ^= carrion (Lincolnshire), ket = carrion , filth ; hence a term of re- 
proach, a sint, an untidy person (Halliwell) and looks upon cad 'as a variant of 
Old English quad, quade, qued = bad, evil', cf. Westphal. qu%d = bad, evil, 
Kft and in Luther Kottt •=» adulteress. Skeat (Trans. Philol. .Soc 1885 — 7 
p. 692 f.) gives a quotation from a Manifest detection of the moste vyle and 
detestable nsc of Diceplay, pr. in vol. XXIX of Percy .Society's public. (1851) 
p. 17, which puts the etymology of Cheat in a very clear light 'They call this 
en by a new found name, calling themselves iht/ois, and the dice clieattrs, bor- 
rowing the term from among our lawyers, with whom all such casuals as fall 
unto the lord at the holding his leetes, as waifs, strays, and such like, be called 
ckttes, as are accustomably said to be tschettd to the lord's use'. In a few in- 
stances an etymological explanation would have made the meaning clearer e. g. 
apposition (p. 32 c), bead (p. 77 a) and bedesman (p. 83 c); in Durham there is 
• bedeschapel, which popular tradition says was erected in honour of the Venerable 
Bede, whereas of course the word is the same as Old Engl, bed ^ Cibet. Dr. 
Hoppe gives some amusing instances of popidar etymologies as Bitisheep (p. 106 b) 
for Bishop, Afleidavy (p. 12a) for affidavit from Henry Kingsley; but why not 
give Rogue Riderhood's Alfred David (Dickens, Our Mutual Friend. I chpt. H)? 
The Cr»/ttj-paper has nothing to do with income lax; ta-eaies (p. 174c) so 
Ur a* we know, are never sugared ; the exceeding drjness of Coflains' biscuits 
should have been mentioned in order to make clear the force of the quotation ; 
meat is now constantly />aked, even in regular Engli.sh houses, in the improved 
o>'ens; and Berlin gloves are no longer a staple article of trade. The British 
Association does not extend its meetings, even with excursions, over more than 




124 



LitteratuT 



vitiosms. Die prtifuivgspraxis ist nichts unantastbores und muss fallen, lobald die 
lehrmethode sich andert; die letztere ist die hauplsache, nicht die erstere. — 

Die Materialicn von Storme-Kasten enthalten aul' 66 seiten 172 kUrzere unii 
Ifingere deutsche stUcke zum Uberseisen ins Englische. Znm grossten theil sind 
es anekdoten , deren ehrwUrdiges alter sich schwer bestimmen ISsst und die icb 
noch nacbher charakterisircn will. Sie h£ngen weder inhaltlich noch methodisdi 
insammcn, so dass die Ubcrsetiung derselben wedcr die btlrgschaft granimaliKber 
sicherheil noch die der erwcrbung eines geordneten, innerlich lusammenhangenden 
wortschatzes bietet. Der herausgeber spricht sich darllber nicht aus , fUr was fti 
ichtiler er schreibt. In dem angefUgten >wdrterverzeichniss und anmerkimgen* 
erscheinen solche vocabein und grammalische winke, die dem anfangsstudium ia 
englischen unterrichts angehcircn ; andercrsclts wird aber doch wieder cin gewisor 
wortvorrath und eine gewisse grammatische schulung vorausgeietzt, besonders die 
kenntniss der irregul&ren verba. Die grammatischen winke sind sparsam gegeben 
und beziehen sich zumeist auf den gehrauch des artikels, des pron. poss. , der 
participial-construclionen, der consec. temp, u. a., wahrend die syntax des negativea 
und des interrogativen satzes gar nicht bertlcksichtigt ist. — Durch die anf&gung 
des >wdrterverzeichnisses> will der herausgeber das zeilr.iubende nachschi ,\gen im 
wbrterbuch und das vergreifen in der w.ihl der fremdsprachlichen aquivalente ver- 
meiden. Er m6ge sich hierin keincr tSuschung hingeben. Nach meiner erfahniog 
verferligen schUler, denen die Ubersetzung dieser histbrchen obliegt, ihre aufgaben 
in der weise, wie klcine kinder wttrfelbilder zusammenlegen. Sie schlagen, wo 
sie die beigesetzte ziffer anweist, im »worterverieichniss« uach, selzen an die Jtclle 
des deut-iichcn ein fremdes wort — mechanisch ohne kilnftigen gewinn fllr sprach- 
gcfUhl und spracherlemung. 

Den schlimmsten vorwurf aber begrllndel der inhalt des bdchleins. Re 
hat schon oben gesagt , dass es ein wiedererstandcner Meidinger sei , wenn auch 
nur eine anekdute direct aus dem Slteren buche oder wenigstens einer bcarbeitung", 
davon, die mir vorliegt, stamnit. Diese eine anekdole ist "Die traumer* (nr. j6ljj 
(Meidinger p. 627 [42]'!. Hier stcht sie in franz. sprache ; Storme-Kasten giebt' 
sic in deulscher Ubersetzung; der schUler hat davon eine englische unzufertigen. 
Was fUr ein verrenktes gesch&pf wird da zum vorschein kommen nach eincr \ 
peinlichcn metenipsychose t Das ist nur ein naehwcisbares beispiel. Man sicht 
aber dem Deutsch der sammlungen an, daiss die meisten anekdoten aus einer frem- 
den sprache Ubersetzl sind. ^_ 

Beispiele: (7) iwurde er ersucht, ihm zu erzahlen , welches seine abstd|^| 
ware«; (10) »wclche art von worten d.iftJr passen ■ ; (19) "mil ihrer abwechseln- 
dea ebbe und flulh" ; Q7) »der lord fragte den knaben — jener .-»ntwortete« ; 
(47) »die psalme (zweimal)« ; (65) »wns kbtinen sie denn thun , woxu ich 
nicht im stande wire* ; (ib.) 'ciae entfemung von 20 schritt«; (69) de( 
doctor Davis, der doctor Engel (u. s. fi.)< ; (78) >beschloss sie, auf einem 
• fliegengiftf bedruckten papier <ielbstinord zu begehen« ; (89) "er ging 
hause', •gehen sic immer so zu hause«, •gehen sie Uberhaupt zu hause* ; (li 
•das gewimmer der sch w arzdrossel • ; ^140) >jOo gerbstete zwiebficket 



ich 



ich 

1 



M J. V. Meidinger's Lehrb. d. 
Wien 1834. 



franz. spr. , umgearb. von J. B. Ho&teltet. 





Uebersetzungsmnterial ubd lesebUcher 



125 



fa) .HagoGrotius war mit einem weibc bescheert* ; (167) »ein •unemplind- 
icher (!)• schlummer>. . . . 

Es Ut ferncr und endlich cin starkes stuck, die schtller durch die Ubersetr.ung 
icr anrdchigsleti kalauer in den geist einer frcmden sprachc einfUhren zu wollen. 
lu diesem I6blicben zwecke hat moE gerade die allerSUeslen gewiihlt, und es ist 
rgdtilich 111 lesen: (lOi) "Als der verslorbene decham Swift « oder (145) 
Wihrend seines lelzten aufenthaltcs cmpfing Voltaire« u. >. w. Einzelne 
nekdoten, sowie einzelne ausdrUcke in denselben muss ich als unpassend 
md sogar ab bedcnklich bezeichncn , z. b. S2. 101. 104. 113. 134. 158; 
losdrtlcke wie; Teufel (28) [wozu das »w6rterverzeichniss« die naire aniuerkung 
icht •fltlche sind unfein*]; donnerwetter I (29); •die verfluchlen engltschen 
• (S9); •verflucht!" (73); •zum henker t « ( 1 28) ; 'lumplf (140); •Goethe 
rhielt vou Napoleon das kreoz der ehrenlegion, damals ooch eine ehre< (164); 
Louis Napoleon, der enibryo-kaiser« (168). Manchc historchen sind geradezu 
libera (31. 27. 33. 38. 40. 41. 45. 51. 68); manche unsinaig (z. b, 17); 
naiiche haben keine pointe, in amlem ist sic durch die deutsche Ubetsetzung 
ibgebrochen, in andem ist sic den schulern nicht verstSndiich (i. b. 64. 
99. 127. 132). 

Das bUchlein ist eine der schlimmsten ausartungen der Ubersetzungsmethode. — 
Um jedoch doch ctwas lobenswerlhes davon lU sageu , muss ich erwfihnen , dass 
las werkchen dUon , bilhg, bescbeiden ausgestattet und •vom konigl. unter- 
icbtsministerium zur einfuhrung genebmigt* (!) ist. 

ZSAIM (MShren), februar l8S8. With. Swob oda. 



ottfried Ebeners, Englisches lesebuch ftlr schulcn uud erziehungsanstalteu . 
In drei stufen. Neu bearbeitet von dr. phil. Karl Morgeustern. Erste 
stufe. 5. auflage. Hannover, Mayer, 1887. I'r.: mk. I.jo. 

Dieses lesebuch ist fUr hShere anstalten zusammengestellt , auf deneu man 
to den letzlcn 4 jahren das Englische bctreibt. Frllher war es in vier stufen 
;etheilt, ist aber von dem bearbeiter in drei ziisanimengezogen worden, von deneo 
ie erste vorliegt. Die umarbcitung bezog sich auf ausscheidung zu langcr slOcke, 
deren ersetzung durch ktlrzere und interessantere, sorgfSltigere durchsicht des textes. 
I>azu traten schon in der 4. aufhige als einlcitung •Bemcrkungen Uber die ans- 
Bprache etc." und ein Icider nicht alphabetischcs worterverzeichniss. Der heraus- 
grber hill eincn systematischen unterrichl in der aus5pr.iche ftlr erforderlich ; dieses 
soil zu sorgfaltigcm sprechen Icitcn, das denkvermQgen schiirfcn und schuleu, des 
•chtllers grammalische kenntnisse unterstutzcn , begrUnden , befestigcn. In der 
. auflage wurdcn dicse »Bemerkungen etc vemiehrt , neuc bczeichnungen ein- 
efuhrt und nmfassen nun 16 seilen. Ob denn diese •Bcmcrkungen etc.< das 
leistcn werden, was sich der bearbeiter davon verspricht? Uitmuf muss rec. ent- 
hjeden mit nein antworten. 

I. In eine atisftibrlichc liegrUndung dieses urtheils kann sich rec. gar nicht 
einla-ssen, da sie den ihm zur verftlgung stehcnden raum weit Uberschreiten wUrdc ; 
er muss sich daher auf die hervorhebung der h.^uptmaugel beschr&nkeo uud wird 
Bur die schlimmsten verstosse zur illustration heranziehcn. Morgensteni's 'Bc- 
merkungen Uber die aussprache des Englischen* stehen auf einem gltlcklicherweise 



126 



Litlenuur 



l&agst liberwundeoen stoadpunkte. Sic gehen vom buchtlBben aus, niefat 
vom laiit und bcginnen mit dem alphalxrt I Man sollle das nach den so >or- 
trefTlichen arbcilen auf diesem gvbielc gar nicht filr mOglich halten. Die •B«- 
merkungcn etc.* haben eine im ganxen und im einzdnen ganz unlogiscke 
gliederung; A, Vocale, B, Doppelvocale, C. Consonanlen, I>. Abtheilnng 
oder abbrechiing der silben (I), E. Von dem accenle. Wosi hal D. mil 
del ausprache lu ihuu ! Das gehort tur orthographic I Ferncr loUtc es bcuEco; 
I. A. Vucale a) einfache, b) doppelte. B. Consonanlen. II. Von dem 
(mit beibehaltuog der tcrminologie'). Esist im einzelnen unlogisch, die ew9- 
silben -age (X) imd -y (XT) unter den bctonten vocajen zii behandeln. Dinu 
wird das capitel >Vocale' in I. LKnge imd kilrzc der vocale (stall offene 
geschlussene silben), II. Aussprache der bctonten vocale; das capitel B. Dopp 
vocale I. aussprache der bctonten doppelvocale, II. aussprache der unbc- 
tonlen doppelvocale getheilt. Was hat letzteres fUr einen sinn neben A. III.? 
Diese unlngische zerreissung von zusammengchbrigem ist eben die folge des iii»- 
gehcns vom buchstaben. — Die englischen laute werden deuischea 
gl eicbgesetzt. Es heisst z. b. VIII: 'die regelinSssige kurze oder geschirfte 

lautet zwtachen a und d: 






aussprache der vucale : 

a gemeint } das deutsche /) in hii'lte. 



fat(l^t), 



fett. Was ist mil 



manner, dasheist>t/? Einen eigenen deuticbai 
laui d giebt es ja nicht. Dann ist die anweisung I'aisch. Phonetische an- 
weisungen, wie 'um diesen laut richtig hervorzubringen , muss der geolfnele 
mund etwas in die breile gezogen werden , so dass Q) der laut direct vom kehl- 
kopfe ausgeht' wird kein schtller bcfolgcn konnen. Die consonanlen werden mil 
der bemerkung abgefertigt, dass sie •meist gesprochen werden, wie im Deutscheo< 
(XVI). 

Inconsequ enzen sind z. b. s. I\ heisst es •« lautet zwischen o und 
(>«/,• s. XI dagegen : "in vielen wortem (lautet o) zwischen o imd n (knri): 
ccme, Ii7ve etc. Es i«t doch derselbe lairt I 

Die angaben Uber die aussprache des englischen r sind ganz unrichtig 
beeinflussen , wie man sich leicht vorslellen kann , sowohl die lehre von der aus- 
sprache dor vocale wie der consonanlen in der nachtheiligsten weise , was ich 
nicht ins einzelne ausfllhren kann. I'eber die au-s-sprache der unbetonlen vocale 
wird angcmcrkl: "die vocale in unbetonlen geschlossenen (?) endsilben . . lie- 
kommen sHmmiirch meisteus den laut eines kurzen «. besonders wean 
die silbe mit r schliesst (! I). Die ganze auseinandersetzung ist unbrauchbar ^V{ 
Western's klare angaben p. 8). Von unbetonlen vorsilben ist gar nic 
die rede. Grobe verstSsse im einielnen sind: « lautet wie langes w 
nach /, wenn ein consonant vorhergeht (lucidf). Wie ist jury, tnftt' 
zu sprechen? (XII). »id- lautet hart, nach alien harten consonanlen wie / la 
sprechen , mag das t stumm sein oder nicht' (-tuaittdf) XVI, § 41. tgg 
duppelt zu sprechen in htggar (XVII, §46). •ng am ende des wortes 
wie ^«, Sull heisscn >nie wie ngkt (XVII, § 47). th ist stumm* ausser in den 
angefuhrten wortem , mindeslens auch noch in der verbindung rh und nicht in 
htrb (vgl. Vjetor, Phon. II, 106) (XVII, § 52). Die angaben abec die bildung 
von th (,XX, § 74) sind ganz irreleitend. to ist ein einfacher laat nnd kein 
•doppeltes ««. — Die angaben Uber die betonung der composita (XXIIl, § 105) 
wireu nach Sweet, Elem. X, VI IT. zu berichtigen und zu erweitem. — Endl 



aus- 

ich 
cale 

lie- 
eaa 

1 

t la 

3i 




lelien«uungsinaterial und lc«cbUcher 12^ 

ttocb Ober cine neacning tu berichten , auf die sich der bearbeiter clwas zu 
le ihiil , nSmlieli liie einftlhning der leichen - und sj fUr Ifinge und kdnc def 
slben. Diese bcieichnungsweise ist nicht nur nicht ausreichend und 
ig, sondem geradrcu irrenibrend. Einige beicpiele (ibcr a kxu dem 
■brtenrerxcichnisi werden genttgen , dies klar r.u macheD. Ef Mrerden mit w be- 
chne( : gfM, cil, aber auch u<dsh, miny, yird; mit - fait, fathtt, ctrt. Das 
Qt »on alien vucalen. Ausscrdctn ist im wOrterveneiehniss die ausspfitchc in 
d^nden fSUen falsch bczeichnel ; p. 80 i*dt (f. hadi) . /Shd (i. /Hod); p. 81 
It ;prtt.) ;f. d. gew. //); p. syi J/Hk (f. p(l)li): p. 93 a/rald (f. a/raid'), kiarlh 
f. ki&rlh): p. 94 though {(. tkeugh); p. 97 tiiriil (f. A>m>/); p. 98 alfHiard 
'. fm(f)tM>ard) ; p. 117 jammt (f. /immt); p. i»o gfvtrHmtnl if. govtT(H)meM()\ 
, 13$ (lianlmen (f. cfeanlintts). Der accent ist falsch gesetit in: p. 98 
'Iitmoch; p. 99 imslintt. nevtrthcttss ; p. 106 misehlnvHs; p. 109 fi4rific\ p. 109 
igmey. — I'm VIeinigkeiten glelch zu erledigen , will ich gleich die druclcfehler 
■s testes anftihren, die jnir aufgefollen sind: p. 16, z, io with (vhiih); p. 23, 
JI tt» (and); p. 30, 1. 30 hon (you); p. 34, i. 15 tt'Aff^r (wtri); p. 35, i. 7 
ff* (fahieh); p. 54, z. 14 ///rr (dytr) ; p. 72, z, 14 tt (Iht); p. 74, «. 17 
(J"). 

Mit BO tahtreichen , racist principiellen fehlcrn Ixhailet werden die "Be- 

rrkongen elc.< nur lohaden anrichten. Auch der rec. hSlt dafllr, •dass ein 

netnatticher nnterricbt in der aussprache des Englischen durchans erforderlich 

• , aber nicht in dem sinne des verf. Der schuler muss die lautc der engl. 

irache sowohl in ihrer vereinzelung, sondern auch im rusammenhange mit andcm 

Oglichsl genau und richtig aussprechen lernen, aber er braucht nicht ein systema- 

hes regeUy^icm ru beherrschen. FUr die aussprache des geschriebencn und 

■dnickten Englischcu gcnUgcn wcnige regelii , das Ubrige ist sache der Ubung 

A der gewobnheit. Geborene Engllnder lehren die aussprache verhlUtnisiniassig 

bneller als deutsche lehrer , ubwohl sehr viele keine idee von 'regelni haben. 

tec. hKlt diiher einc systematische darstellung des verhSllnlises der schrifl zum 

t fur scbultwccke und gar als propSdeutischen theil fUr gnnz UberflUssig, unter 

VmslEoden v>gar fUr schjidlich. Die von dem bearbeiter des Ehener'schen lese- 

bnches vorangeslelllen •Benierkungen etc.» sind deshalb unbrauchbar und geh6ren 

a J im feres. 

II. Gunstlger muis tich rec. (Iber den text und vorgang des eigentlichen 
letebuches aussprechen. .Schon John Locke hat in leinen 'Thoughts oh 
tdiicaHoH' (1690), (welcher tstay wegen seiner vielen berllhrungspunkte mit der 
reformbewegung auf neusprachlichem gebiete merkw-Urdig ist) gesagt : tjoin as 
muth other real knowledge urilh it (nz. the learning of tt foreign tongue) as you 
can , beginning still with that which lies most oSvious to the senses ; such as is 
the knowledge oj minerals, plants, and nnimals, and pnrtieularly timber and fruit- 
trees , their farts and ways of propagation , juherein a great dial may he taught 
to a thild, -which will not be useless to the man. But mote especially geography, 
nslrerumy, and anatomy . . .• Uas Ebener-Morgenslem'schc lesebuch handelt 
wirklich von diesen den sinnen naheliegenden dingen und zerflillt in xwei ab- 
theilungen. Die er^le davon bringt stUcke crz&hlender and dialogisirender form 
Hber hausthiere , kindcrspiele , pflnnzen, beume, feldfrllchte u. s. w. ; die zweitc 
ibtheilung bespricht el>enso das haus , die stadt, den menschlichen korper, wilde 
thiere , den barumeter , den thermometer , die feldarbeilcn , jahreueiteii , entbilt 



I2S 



Litteralur 



pupulSrc auseinoudcreetzungen ilber astronomixche encbeinungcn , die rass«o «e. 
Die behandlung dieses an sich zweckmiissigeu lesestofles lasst manches mi wUnscha 
Ubrig, Die sttlcke sind ufi clwas m cintonig und kiadisch, wie mir scheini mchr 
fUr mSdchen als fUr knaben berechnet ; die regelmassig eingcstreuten 'Dialogwt' 
schlieuen sich nicht immer inhalUich an das vorhergchende an. Manche diess 
zwiegesprache sind ziemlich gezwungen. Das methodiscbe hilfsmittel des dialogs 
ist sehr brauchbar ; nur ist es zwei Uheln sehr ausgesetzt. Der verfasser riiiet 
lesebuches , der davon gebraucb macbt , ist bierin entweder auf seine eignic 
Oder die erfindungsgabe von vorgSngern angewiesen : solcbe dialoge h&ii(ai 
zumeist nur scbeinbar zusammcn (vgl. Ollendurff) und sind bci den buroi 
berbeigezogen ; oder er enlnimmt eincn dialug aus einem drama , einer iiotcUc 
danu hat er die sprache der kunst, nicbt die des lebens gewSblt. Das ersteic iit 
der gctrockneten , prapurirlen pflanze des botanikers , das letztere der blume ia 
treibhauses itu vergleichen. KIne sammlung von dem sprachleben der gcbildeten 
gesellschaU abgelauschtem gesprachstoff fehlt bisher , obwobl Sweet einen ersten 
versuch darin gem.icht hat. Wir woUen jedoch nicbt daran vcrzweifeln, dass die 
niodeme >praktiscbe spracbwissenschafti , welcbe die natUrlicbe spracherlemuni 
auf ihrc fahnc geschricbcn h.it, auch bier, wie soli ieb sagen, durcb telcphoniKhe 
aufnabmcn lam rielc gelangen werde. — Die Ebener-Morgenstern'scbcn dialoge 
bewegen sich auch «u sehr in der form von fragen und antworten. Obwohl di<s< 
form im zwiegesprach eine riiUe spiel t, s<> ist sic doch uicht das einzige fordemngv- 
mittel der unlerhallung. 

Im einzelncn balte rec. in dem tcxte des vorliegenden lesebuches nocb einige 
&nderungen vorzuschlagen. Auch ein so frommer anfang wie das ersle sti 
• On Godt rechtfertigt es nicht, dass 'tuni als masculin und to matt mil 
jelzt ungebrSuchlichen inf. rait to erscbeint (»God bids tht sun to risi , and 
kids him to set'), Ich setze im folgendcn die besserungsvurscbliige in kl^ 
bei : I. 13 are ill in health (are in bad health); 20 yaik had a comb in a (i 
to comb his hair out (-vith) ; 21 God who gives them lift and all the good t' 
tluy can (may) stand in need of; 23 // (the lark) is up ('erg. inj the sh 
34 Wc smell with the (our) noses; 28 The sun is (has) set; 29 Stand you fdel. 
you) there; 34 / fear it will fall into (on) that tree; yi Hi is a neat (etit 
bird; 40 Now much does (do) one and tivo make.'; 45. 48. 58 folks (feofi 
48 that these lands are more coU (colder) ; 50 Some trees hove blooms (blossoms) . 
it wears white blooms (blossoms) . . . leaves and blooms (blossoms) ; 54 TMt hfrnt 
are (have) gone to the stable. — II. 2 / have still (Ae\. still) three brothers . . . 
I wish you home safe (safe home); 4 Nave you slept your Jill (loitg etumghj; 
6 give me the (my) trowsers ; 8 How is it with your health (hare is your health) : 
14 A'aa towards it in (with) joy . . .; 17 Sennight ist ungebrSuchlich : 26 /*' 
^esh of kids is esteemed (I J (much liked); 28 Swine have always been tsteemeJ 
(considered) very intractable; 33 he will catch fnatUrlicher jfif/> a scolding; ^t frighted 
(frightened) ; 38 that so (such) fine fruit; 50 Should not you (you not) od« 
(should' nt you); 67 / am come to aci/uaint (inform) you; 65 after smelling to {t 
him; 67 we will reserve our rejoicings to (for) another occasion; 68 then ie 
miss to go (going) and see (seeing) the menagerie; 75 /am (have) arrived i» 
London ; 80 Lycurgus no otherwise punished (did not . . .); Sj Please to tell »/ 
t/ the moon is as big as the sun , for (as) she looks . . . ,• 90 and all together 



>^ 





L'eberseuung«niaterial und UicbUcher lag 

~tigit (ag. to Iff); 92 Pri)tfris : (a J .'itilt I'eai ivill sink a great ship, 
HI waltti have deep bottoms (run Jeep). 

Was schliesslich das jwoncrverzeichnisst anbelAjigt, so hilt rec. ein iiach 
:tionen geordnclcs nicht lUr /weckni&ssig , da es das mechanische lernen be- 
Instigt , unnothige wiederbolungen veranlasst (im letzlen stuck sind noch wfirter 
ie iegia, look, be/ore, liog, right, great, nez'tr u. v. S. angegeben), und weil es 
se Ubersicht und ein nrtheil tibcr den venvendeten wortschatz unmOglich macht. 
aJphabctischcs worterverieichnUs tst weit voriuziehen. 
Trotz mancher mangel ist das lesebuch (nicht die iBemerkungen etc.<) 
es der brauchbareren lehrmittel. 

ZXAIM (MShren), (ebruar 1888. Wilh. Swoboda. 



'ilbelui Victor und Franz Don, Englucbes lesebuch. L'nterstufe. XXII 
ond 289 ss. Leipzig, Teubner, 1887. Pr. : mk. 3. 

Dieses schon im jahre 1S79 im vorworte seiner englischen formenlehre ver- 

rochene lesebuch hat Vietor nach mehrjiihriger gcmeinschafilicher arbeit mit 

seinem schulfreunde Dorr nun endlich vollendet. Nach einer, wenn auch noch 

^o fltlchtigen , durchsicbt des hier dargebotenen lesestoffes wird niemand umhin 

^■finnea, anzuerkennen, dass die veriasser, wie sie sich bescheiden ausdrflcken, >die 

^ache gcrade nichl Icicht genommen haben'. Englische lesebUchcr fUr deutsche 

ichulen giebt es schon in sehr grosser anzahl , darunter auch mehrere , die der 

reformbewegung ru dienen versprcchen und ohne zweifel auch wirklich dienen. 

Trotzdem kunimen V. und D. mit ihrem lesebnche nicht zu sp5t, wenn man 

auch wibuchen dUrfte, dass sie die fortsetzung desselben , die >obersture<, 

and das ebenfalls in aussicht gestellte 'Uebungsbuch zur untcrstufe* in 

Kbnellerem tempo als das vorliegende buch beenden mochten. Sie kommen aller- 

I dings, wie sie selbst zugeben, •etwas sp£t<, aber immer noch zur rechten 
itett. Denn ihre absicht , >durch die von ihnen ausgewfihiten sachen zu ermog- 
lichen , dass der lehrer , welchcr das buch beuutzt , seine schuler in das leben 
cDglischer kinder einfUhre<, ist bisher noch m keinem in Deutschland 
eischienenen lesebuche mit gleicher consequenz, mit gleichem geschick, mit ebenso 
gmcdlicher kenntniss der englischen schul- und jugendlitteratur, mit ebenso voUem 
ventSndniss fUr das, was kinder — nicht bloss lehrer — interessirt, durchgeruhrt 
_worden. Sie haben sich keineswegs darauf t>eschrankt, die &lteren in Deutschland 
KrerofTentlichten bilcher iilmlicher art zu durchsuchen und zu vergleicben, dem einen 
Blies , dem andern jenes zu entnehmcn und in ihr werk an passeuder stcUe ein- 
HcutUgen. In der that Gndet man bei ihnen verhaltuissmiissig nur wenige gedichte, 
die auch ondere lesebUcher enlhalten ; und wo seiche gedichte bei V. und D. 
abgedmckt sind, ist der grund dafUr leicht ersichtlich. Die verfasser sind bei der 
■yusammenstellung ihres IcsestofTes stets auf die qucllen zurOckgegangen und in 
■ihreni beslreben, deutschen kindern eine englische kinderlectUre darzubielen, 
baben sie vor allem die englische schul- und jugendlitteratur durchforscht und 
beonut. Ihre aufgabe war in manchcr hinsicht wcniger schwierig als die KUhn 's 
bei abfassung seines franzSsischen lesebuches (vgl. vorwort s. IV und meine be- 

Eirechung in eincm der nSchsten hcfte der Zeitschrift fUr neufr. spr, u. litt.), 
eil der geschmack englischer kinder und englischer pSdagogen von dem deuischer 
£. KAlbins, EnglUche iiuoicn. XII. 1. 9 



'3° 



Littemtnr 



kinder uud deutscher piidagogeii nichl allzu sehr abweicht. Gleichwohl haben 
sie viel leit und mQhe verwenden miUsen , um ihren zweck zu erreichen, — urn 
das, was deutschen Idndera von der englischen jugendlitteratur am besten gefoUen, 
ibrem ftthlen und denken am meisten zusagcn wlirde , ansfindig zn machen, — 
wohl geradc wegcn dcs grosaea rcichtbums derselben. Vjeles >habeD sie nor 
prUfen konnen und als oicht benutzbar beseitigen mtissen.' Auch •halten at 
selbsl ihre auswjbl noch ketneswegs fUr untadelhaft. Ei ist eben an erster m- 
such.' (Vorwort s. V.) 

Der abaicht der verfasser, deutschen kindem ein m6g1ichsl voUstindiges biM 
des englischen kinderlebens zu geben , entsprichl >die anordnung nach inhaldich 
zusammengehorigen abschnitten, welche das leben des kindes in haus und Khnlc, 
hof und garten, feld, wiesc und wald, in stadt und land und zur see, in schen 
und emst vorRlhren.* F'ine durchgSngige scheidung von poesie und prosa, wie 
sie sonst in lesebUchem Ublich ist, haben sie daher in der «unlerstufe' mil recht 
yennieden und fUr ihre eintheilung nnr den in halt bertlcksichtigt. Das buch 
zerflUlt in zwei haupttheile {Part I, s. i — 66; Part tl, s. 67 — 160), von denen 
der erste fUr anianger , der zweite fUr fortgeschrittcnc schUler — and zwar elirt 
nach einjShrigeoi englischen unterricht — bestimint isl. Sie ergSnzec sich g^a>- 
seitig und behandeln zum theil denselben stoff, das fanilienleben , aber in 
einer weise, die ihrer verschiedenen bestimmung angemessen ist. 

Der vorherrschende ton des I. haupltheiles (Motto: WtU iepm 
ii half doni) ist durchaus kindlich, vom standpunkte des erwachsenen lus 
betrachtet , fast kindisch und baby-artig ; der stil ist deshalb sehr Icicht ami 
einfach. 

Mit dem einleitenden gedicht von M. A. Stodart: 'Work while you a«r(. 

play while you play « versetzen uns die verfasser zunachst in das ihein* 

des englischen kindes (I. At Nome s. 4 ff.), anf den etsten. noch eng begrenzlen 
schauplatr. seiner thaligkeii, wo sein leben hauptsSchlich durch die drei wichtiga 
ereignisse, — aufstehen — zu bcltc gehen — esscn, — bedingt ist: i Getti»l 
up and Going to Bed s. $ ff. ; 2. Meals s. 9 ff. L'nter dem vogtidglicbet) 
motto: 'A pennyuiorth of mirth is worth a pound of sorrmom wird dasselbe tbemi 
das frdhliche Icben des kindes mit seinea geschwistem im eltemhause, im driBes 
abschnitt in form von kinderreimen und rithseln u. dgl. fortgesetxt: 3. Nursery 
Rhymes, Riddles ete. s. 13 ff. 

Die freuden der kiuderstube (vgl. tOur nursery is a vtry met flatt 
s. 24) dauem nicht ewig. Der kleine Englinder muss aucfa zur schule gehen 
II. At School s, 26 ff. Wir seben ihn hier bei der arbeit (i. IVork s. 27 ff.^ 
zu der ihn das kleine gedicht » Try again* (5. 26) ermuntert. Die schularbeit 
manchmal recht schwierig und trockcn (Arithmetic, Addition TaiU, Suitrasi 
Table u. s. w.); 
, » Multiplication is vexation, 

■ Division is as bad; 

■ The Rule of Three does puale me, 

■ And Practice drives me mad.t (s. 33) 
Aber man lemt dabci so hUbsche sprichw&rter (z. b. > Who will net keep a 
will never have manyt s. 30) und rSthsel (z. b. • Wiat coin can you douile 
value iy deducting its half?* s. 34) , welche die sauere arbeit versttssen , und so 
amtlsante verse, die das ventilndniss der geheimnisse der grammatik und des ABC 



* 



Uebersetzimgsmaterial und lesebtlcher 



«3l 



I 



erieichteni : »Mrs. Grammar once govt a fine ball . . .t s. 35, »ABC-ComfaHyt 
s. 34, »Tki Tragical Dealk of an Applc-Pict s. 35. — Auch hat ja der eng- 
tiiche BchUler selbst in dec icbuUcit muise genug turn frOhlichen spiel (2. Play 
38 ff.). 

'School it over. 
Oh, -.vhat funl 
Lissom jinisheJ, — 

Play itgtuti < 

I Oenn da* aprichwort sagt: 

^P 'All work and no play makes Jack a dull boy,* 

In diesem abschnitt fehlt natUrlich oicht eine beschreibung der nationalen spiele 
^. der englischen jugend: tFootiallt und 'Cricket *. 
B in. Farm, Garden, Fields s. 43 ff. : Endlich kommen die ferien heran. 

^B »Put the books and slates inoay ; 

^^^^^^^^ This is the sunny First of June, 

^^^^^^^b And we mill go tius afternoon 

^^^^^^^B Over the hills and far away. 

^^^^^^^H Hurrah t u-e'll have a holiday, 

^^^^^^^K And through the ivood and up the gla,ie 

^^^^^^^^ fi'e'll go, in sunshine and m shmde, 

^^^^H Over the hills and far away . . . .c 

^(!B«»; The Holiday s. 44.) 

Der gesichtskreis det kindes erweitert sich, Auf mehrere wochen verliiut 
es die ichule, nicht urn in die engc kinderstube des elterlichen hauscs zurtlckkehren, 
sondem um binauuueilea in die freie natur. VVir lehen, wie es sich aller sorgen 
ledig auf dem lande — im garten und hof (vgl. • The Farm- Yardt 5. 49) , Uber 
berg und thai, in feld und w.Ud (vgl, 'A H'alkt s. 64; t Where to walkt s, 6$) 
herunilummelt, wie es sich mit den hausthieren befreundet (z. b. >/ will not hurt 
my little Jog . . .• , •/ love little Pussy . . .c s. 45), und wie sich sein junges 
here an den pflanzen und ihieren in der natur ergotzt: vgl. 'The IVild-Ftawers' 
Ball, or Buti the Beet a. 56; 'Once I satv a little bird . . .«, »Tht Robin- 
/ledtrtastS' ». ja; 'The Death of Cock Kobin' s. 53 u, dgl, — Der III. ab- 
cchnitt schlieast mit dem hubschen gedicht von Tennyson: 'The Brookt (s. 66). 

Der inhalt des II. haupttheiles (Part II. Motto: We tvork in hope. 
Pmeri) ist ebenfalU klndlich. Aber der tSndelnde , baby-aitige ton , der im 
I. haupttbeile Uberwiegt , tritt hicr ganz zurilck. Das kind besitzt schon die er- 
(ahrungen eine* schuljahres : seine gedanketi und gefUhlc sind reifer und klarer 
geworden. 

»I. Home Life s. 69 fT. : Sein heim ist nicht mehr die enge kinderstube 
(nursery) ; der begriff jeoes wortes hat sich erweitert und veredclt. Der abschnitt 
beginnt mit dem schonen liede von J. H. Payne: tffome. Sweet Hornet (s. 70), 
das im munde der sonst gerade nicht durch ihren gesang berUhmlen Engliinderinnen 
so lieblich klingt. — Das heimathsgefQhl ist emster geworden, vgl. 'The Graves 
of a Household' von F. Henians (5, S5), ».)/)' Father's Blessing', 'My Mother 
Deart (s. 71). Es Andet seinen rUhrendsten ausdruck in dem gedichte von 
T. Moore: 'The Dream of Hornet (s. 90). 



'32 



Lilteratur 



II. England and the English s. 91 ff. : Das gcfiihl der hetmathi 
Hebe gestallet sich allmShlich im hfrzen des Idndes zur va tcrlandslieb 
Vgl. 'The Homes of Englaiult von F. Hemans (s. 93), tThe L<n.>e 0/ Coiwti 
von Sir Walter Scott (s. 141)1 »Hurr,jh for England' (s. 142). — Die 
kennmiss des ellernhauses und seiner nachsten umgebung erweiterl sich m 
heimathskunde, vgl. 'An English Villagf s. 104, nLondon in 18S0' 
s. 108, — and schliesslich zur erkeonlniss und zum verstSndoist il 
vaterlandes, Englands, und seiner stellung in der welt, vgl. 'England' s. 
» The Productions of England' s. 96 , • The Manufactures of England' s. 
»The Commerce of England' s. 100. — Aussir einigen kriegerischen gedichti 
(z. b. 'The Charge of the Light Brigade' von Tennyson s. 139 f.) enthUt 
II. abscbnilt noch besonders mehrere lesestOckc und gedichte , welche die frevi 
des Englonders am scemannsleben , die gefahren und abenteuer auf dem meere. 
der zweiten heimath des matrosen (vgl. 'Our Home is the Oceaw 5. 1 19, 'Yi 
Mariners of England' von Thomas Campbell s. 119 f . , strophe 3 u. i.}, 
schildem. 

III. Moral and Religious Life s. 143 ff. Ohne diesen abgchnilt 
wUrde das bild, das uns V. und D. von dem leben des engliscben kindes uni 
den dasselbe bewcgenden emplindungen , stimmungen und gedanken entwerfcn, 
unvollstandig gebliebeu sein. Denn wer je gelegenheit gehabt hat, zn englischai 
familien in nShere bcziehung ru treten , weiss, eine wie wichlige stellung im all 
gemeinen das religios-sittliche element im hiiuslichen leben und in der kinder 
erziehung der Engliindcr einnimmt. Gewiss ist religiose heuchelei kein selteu( 
lister in England: darUber belehren uns viele seiner cigenen romanschrifistellerj 
Aber in guten englischen familien Irifft man oft wahre fr5mmigkeit und religiositit,' 
die von beschrSnktheit und unduldsomkeit wcit entfemt ist , wenn sie sich aacb 
manchmal fUr das gcfuhl des coniinentalcn seltsjm genug Sussert. Jedenfalb 
enthalten die innig cmpfundenen gedichte von Hemans, Longfellow, 
Kingsley u. a. nichts, was in deutschen schulen sclbst bei katholischen kindem 
anstoss erregen k&nnte. In einigen verscn der ehrwUrdigen englischen bibelil' 
setzung wird uns eine probe der feierlichen, religiosen prosasprache gegeben. 

Mehrere jener gedichte, z. b. 'A Psalm of Life' (s. 146) und 'Exctlsioi 
(s. 154) von Longfellow, 'The Better Land' von F. Hemans (s. 154] 
finden sich auch in anderen lesebllchern, ebenso wie zahlreiche gedichte der < 
ersten abschnitte des II. hauptthciles. Das bestreben der verfasser , moglii 
ueues zu bringen, hat sie glUcklicherweise nicht dazu vcrleitet, das alte, bekannte 
auszuschliessen , wenu es sich als eine geeignete lecture in deutschen schulen be- 
wShrt hat und zu ihrem plane, >einblick in und verstiindniss (ilr das leben und 
treibcn, denken und fuhlen der heuligen englischen jugeud« (Vorwort s. VIII) 
gew&hren, passt. 

Dem eigcntlichen lehrgaiige , dessen benutzung sich V. und D. •moglichit 
lUr mindcstens zwei jahre, eher fUr eine langere .ils ftlr eine kUrzere zeitdenken», 
folgen zwei .inhange, die nach beliebcn des lehrets theils wabrend dieser iwei 
jahre, theils auch nachher gebraucht werden kbnnen. Sie bieten einige mSrchi 
und eine anzahl lesestUcke und gedichte Qber zeit und jahreszeiten : Appendix 
Fairy Tales and Stories s. 161 ff. — Appendix B. Times am 
Seasons s. 203 — 215. 

Das game lesebuch (schlussmotto : 'All's zoe/l that ends well' s. 216) i< 






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Uebersetzungsmaterial and lesebUcher I^j 

ein einheitliches geprSge: esist specifisch englisch, » British Eitg/iieht 
Oder gar ^English Englisht , wie die Iren und Nordamerikaner sagen. Die ge- 
dichte des Amerikaiiers Longfellow, der in seinen werken trotz seiner, dem 
gebildeten Yankee eigenthllmlichen kosmopolitischen Weltanschauung die eigenart 
de» engUschen stamraes bewahrt hat, des Iren T. Moore und des Schotten 
R. Burns {^*My htart's in the Highlamls . . . .c s. 94) u. H, machen dazu keine 
aasnahme; denn sie gehSren durchaus der engiischen litteratur und. was tur 
die auswahl entscheidend gewesen sein muss, dera ideenkreise der engiischen 
jugend an. — Die durcbgef^hrte beschriinkung auf englisches kinderleben be- 
gninden die verfasser (vomort s. VT) •damit, dass hier fUr unsere scholer die 
natttrlichen ankntlpfungspunkte geboten sind, doss ihnen hier unendlich vieles be- 
kannt und venraut erscheint , dass vom heimischen abweichende verhiltnisse leb- 
haft interessiren mUssen , dass frische und lebcn bet diesen stoffen in den unter- 
richt konunen mtlssen<. — Nach einer brief lichen mittheilung scheinen sie die 
absicht zu baben, in einer zweiten auflage auch Nordamerika und die engiischen 
colonien zu berlicksichtigeu. Meines erachtens ist dies in der tuntcrstufe« 
nicht nCthig, auch nicht einmal wUnschenswerth, weil dadurch die jetzt vorbandene 
cinheitlichkeit des bildes des engiischen kinderlebens zerstort werden konnte. Da- 
gegen mochte ich den verfassem rathen , ihr vorhaben in der oberstufe aui- 
zufiihren , io der >nach der eincn riclitung hin die in der unterstufe gewonnene 
kennCniss der gcgenwart Englands erweitert und vertieft, nach der andem richtung 
corge getragen werden muss, dass ihr auch die erforderliche geschichtliche gruud- 
lagc nicht fehlei (vorwort s. VlII). In dieser oberstufe dUrfen allerdings neben 
'England and the English' abschnitte wie tSeolland and Ireland', yAmtiica and 
the Ameriianst, *Tht English Colonies' o. tt. nicht fehlen. 

Das wdrterbuch (s. 217 — 2S6) ist mit einer phonetischen umschrift verseheu, 
io welcher die verfasser weder •dem Londoner standard im vollen umfange^ folgen, 
noch consequent ekleklisch verfahren. In einigen fSUen haben sic 'eine zweite, dem 
Icichten gesprSchstone mehr entsprechende form, wo cs angSngig war, beigefUgti . 
I'assy urthcilt darllber in seiuem 'finctik titnr* (noveniber 1SS7) (olgendermassen : 

• its vmrdbuk it fiihafs ds list rimArkjbl pArt ov d> wtri, Mit) Sitmhwot 

^roi (?) , and Its kjrfili got af dm di rest, mi fit inklaind tu kwonl wid di 
J'}nttik transkripnn for Hiri inkinsistmt : it simx at if di c9Jrt had f cent ttikn 
Jahukwitl titndinU at d>er standsrd, and den klrektid it bai mint ov >n thkykc}n>ri 
manyuil. sate forms at fr.^ii likt , priuf'es, brSnti, wud sannd kw'ir in 
Jkonv>rseic7n bai de said ov sis (for sauee and source), hSd, wot, wen, 
iHtl mi mmst it indaldjint for > foil dft it uu hard tu ?void (at wl nju tu loel), 
and liVL-itc it, at eni reit, > slait blemic in tn tkshnt buk'. Dies urlheil Passy's, 
4er das buch im Ubrigen sehr gUnstig recensirt , ist im allgemeinen richtig , ww 
•uch von den verfassem selbsl anerkannt wird. Trotzdem ist das worterbuch, 
Werglichen mit anderen, eine gute leistung zu nennen und, wenn man die drnck- 
fchler und versehen, die sich eingeschlichen haben, und die ich nachher mit den 
ilbrigen im buche vorhandenen anfuhrcn werde , verbessert , ein lehr brauchbares 
liilfsmittel, insofem es die hausliche arbeit des schulers, die l)ei der bez. alterstufe 
felbstveistSndlich nur in einer wiederholung und auffrischung des in der classe 
gelesenen und eingeUbten stoffes bestehen kann, erleichtert und den lehrer 
elbft zur itrengen regelung und controlirung seiner eigenen 
asspracbc zwingt und anleitet. Zu diesem rweck wtlrde eine erkUrende 




i34 



Litteratui 



tabelle der angewandten Uuueicben mit wenigen kennw6rteni, die Tor dem wortcr- 
bacbe leider fehlt, recht dienlich tan. 

Um den eaglischen unterricht KhoD auf der ontersten stufe im 
interesK einei einheitlichen lefarplanes in m6glicliit enge beztebung mm 
deucschen und franioiichen zu leuen , haben V.-D. mit bezugnabme auf 
mehrere stUcke ibre* lesebucbes die verwandten stoffe, die sicb in dea 
deutscben leaebiichem und gedicbtsanunlungen von H e t s e 1 and H e 1 1 e 1 - 
BStCner nnd in dem fironzosscben lesebuche von Ktlhn finden, in Ubenicbt- 
licber form zusammengestellt (s. 287 — 289). •Genauere nacbweite* venprecben 
sie in dem >demniicbit encheinenden (lbung]bucbe< za gcben. 

Folgende verseben, welcbe die verfasser in den >nacbtrigen und Tcr- 
besserungen< und im druckfeblerverzeicbniue (s. 386) nicbt ongefillut, mir abtr 
zum grdisten theil selbit nacbtriglich angezeigt baben , sind vor dem gebnadw 
det bucbes zu bericbtigen: 

s. XII, z. 10 V. u. Tktre't statt That's, 
s. XV, z. 8 V. u. Hes 73 siatt 74, 
s. XV, z. 7 Y, u. lies 74 $tatt 75, 
!. XVI, z. 19 V. o. Boy statt Boy, 
s. 17, z. 8 V. o. lies no lean, (komma), 
s. 39, z. 10 V. o. batk statt bask, 
t. 45, z. 15 V. o. / LOVE statt LOVE, 
'■ 99i *■ 3 '• O- "''"• ""* *'■" ironere. 
(Im wSrtcrbucbe:) 
April muss nach approach stehcn; 
an (text 48 : 30) feblt vor and; 

behave sicb betragen; fllge hinzu : behave oneielf {VolX 158: 
best muss nacb Bess stebec ; es fehlt die pbrose to make the 
of . . . (text 190: 34); 

blight meltau, frost. Es fehtt die bedeutung >blattlau4a (text It6 : 33); 
cure. Ftige hinzu die bedeutung >einsalzeac (text 48 : 19); 
Die wOrter mit tv . . . . milsscn vor exactly stehen ; 
by fits and starts. FUge die bedeutung >von zeit tu zdt< (leit 
121 : 36) hinzu; 

Nach hatchet filge hinzu : hath, s. have; 
Lies hem [han] = heron (hir7n] ; 

Vor hurl feblt hur, und vor hurt hurstlf ; s. im te»t 181 ; 3, 4, 5 
in der rede des welschen riesen ; 
s. 246. Nacb hurl fehlt hurrah (text 44 : 6; 142 : 1, 3, lO), wichtig wegen 

der bezeichnung der schwankenden ausspracbe ; 
s. 25a. Vor malt fUge ein malice (text 179 : 36); 

s. 358. Nacb odour fehlt ods (text 181 : 3, in der rede des welschen 

riesen) ; 
*. 363. Im druckfehlerverzeichniss (t. 386) ist prophesy statt prefhttj 

(weissagen) verbessert. Die aussprachebezeichnung ist im worter- 
buch (ilr verb und subst. (prophecy) gleich : profisi. Druckfehler: 
dai verb lautet = prifisai, vgl. Victor, >Elem. der phonet.' s. 60; 
s. 369. ttw [sif] nihtn ; lies [soij ; 



319. 

319. 
221. 
222. 

333. 

331. 

236—337. 

239- 

a44- 

a4S- 
346. 



I 




Ueberseuungsmaterial und lesebUcher 



•35 



J73- 
L 27S 

277- 



tir. Sir [la]. Victor zieht jetzt die bezeichnung [ti(r)] vor, 
uin beide auuprachen za gestatten, 

Vor sfoii fehlt splutttr (text 181 : 3, in der rede des welscheik 
lieien); 

Lies stripling [ilripliifj. Die fklsche bczeichnung [jtrSifitiij] tst 

darch das (olgende wort sfrive [itrahi] veranlasst worden. 

Lies telegraph [tlUgraf] statt [teligrap]; 

Vor Ikatch fllge that hinzu. 

Unprlliiglich hatten V.-D. cine doppelausgabe der untetstufe (Rlr 

toabcn> und fUr iniidchen schulen) geplant. Aber von dieser trennung 

labea sie schliesslich abgestanden , 'da sich im verlaufe der arbeit herausstellte, 

lass verhiltniismassig nur weoig sttlcke renchieden sein wUrden. • 'Es wird 

t schwer sein, heraaszulinden, dass 'Cricket' und 'Football' fUr knaben, 'Tkt 

tlvt Alisi Petieots' , 'Beauty ami the Beast' mehr fUr mSdchen sind. I'ebrigens 

soUen im tibungsbuch die sachea alle geoau aufgefUhrt werdeni (vorwort s. XI). 

Nach nieiner Uberzeugang ist das lesebuch , 50 wie es ist , trocz einiger mfingel 

det wdrterbuches , die sich bei einer zweilen auriage werden leicbt beseitigen 

Jaaen, ein vorzUgliches, sowohl fttr mSdchen- als fttr knaben- 

Bcbuleo geeigoetcs elementarbuch. Es erfordert allerdings einen tUch- 

"iigen, er&hrenen und der englischen sprache auch mttodlich mSchtigen lehrer, der 

im slande ist, am anfang mit dem buche allein ctwa nach den von L>5rr 

n(Tom-ort 5. IX — X) angegebenen gesicbtspunkten zu unterrichten und die gram- 

^Baatik rein inductiv zu lehren. Nach eioiger zeit kann im ersten unter- 

Hichtsjabre zuglcich anch die • rormenlehre* von Vietor (Teubner, Leipzig 

I1879) bcnutzt werden, und zwar so, dass man dann die biufigsten grammatischen 

citcheinangen in form von paradigniata wiederholt und einttbt. Das versprochene 

— lUbungsbuchc wird jedenfalls die arbeit des lehrers in dieser hinsicht erleichtem 

fclTid die genannte >rormenlehre> im anfangsunterrichte ersetzen. Sonst liisst sich 

Klie >unterstu{e« auch neben irgend einer beliebigen engliscben elementargrammatik 

Mis blosses lesebuch gebrauchen , und diesc erwiigung wird vielleicbt manche 

lehrercollegien , die noch nicht ganz auf dem boden der reform des sprachunter- 

hchts stefacn, am ehcsten bestimmen, einen versucb damit zu raachen. 

■ In meiner kurien schilderung des inhalts glaube ich gezeigt zu haben, dass 

Bdas lesebuch, obwohl es von zwei verfassern berrUhrt, ein durchaus einheitliches, 

nrie aas einem gusse gearbeitetes werk ist , dass es uns in pUinmiUsiger , wohl 

Biberlegter anordnimg ein volUlindiges , gut gelungenes bild englischen kinder- 

Bebens vorfuhrt, dass alle einzelnen abschnitte wcsentliche, unentbehrliche bestand- 

' theile des gesammtbildcs sind. Dies gilt auch von dem abschnitle, der vun der 

scbule handclt, — aber ohne jenc unlcidliche, langweiligc pedantcrie, mit der 

gewohnlich schulgegensiiinde u. dgl, in schulbUchem besprochen werden. — 

iDas vorliegende buch wUrde das ideal beste elementare englische lese- 
bnch sein, wenn ansere schulverhSltnisse den idealen wUnschen 
Victor's entsprlchen. Um aber aber die brauch barkei t und ein- 
fdhrbarkeit eines neuen lehrbuches ein richtiges nrtheil abzugeben , hat der 
lecensent natUrlich die einmal bcitehenden verfailtnisse lu bertlck* 
licbtigen. 

tin keiner h6hem lehranstalt Deutschlands fSngt meincs wissens der firemd- 
rachliche unterricht mit dem Englischen an, obwohl diese sprache der deutschen 



«36 



Litteratur 



i 



am ntchsten steht. Die schlller sind also im englUcheo .iDfangsonterriclite nr«i 
und auch mehr jahre Slier als im franioaischen. Aus diesem grunde wird die 
einfilhrung des englischen lesebuches von Vietur-Dorr wahrscheinlich noch 
gr6sseren schwierigkeiten , eincm hcftigeren widerstande von seitec vieler Uhret 
tiegegnen , als die dcs nach ahnlichen grundsitren verfassien franibsischen !«<- 
buches von KUhn (Velhagen & Klasing, Bielefeld-Lcipiig 1887). Die meistcn neu 
philologischen Ichrer siud noch zu sehr daran gewohnt , die lebenden sprachrni 
nach dem muster des lateinisch-griechischen unterrichts oder nach der beqiiemni 
lectionsmcthode von Ploetz u. a. zu lebren ; und mancher, der die >refonn< 10 
der theorie lobt und wUnscht , schrickt in der praxis vor ibren consequeniBi 
zurilck und hutet sich , sie in seioen eigenen lehrslundcn tur geltung zu liringen 
Besonders wird der kindliche, fast »kindische« ton, der im ersten haupttheile Acs 
lesebuches vorherrscht, vielfach ansloss erregen, weil er in einem ftlr hohere lehr' 
anstalten bestimmten fremdsprnchlichcn schulbuche neu und ungew6hnlich ist, and 
%veil man es oft unter der vtilrde eines agymnasiallebrers* zu halten geneigt ist,' 
kinder kindlich zu behandeln. 

In einem bumauislischen gymnasium, wie dem unsrigen in Hamburg, 
wo der englische unterricht erst von untersecunda an obligatorisch isl , wo 
schiiler vorher schon mehrere (4- 5) jahre Franzftsisch imd Laleinisch, zwei j»l 
lang Griechisch gelernt haben , ist oflenbar eine verwendung des lesebuches vo» 
Vietor-Dorr kaum zu empfehlen , obwohl sich gerade die formenlehre voa 
Victor auf dieser stufe ausnehmend gut bewiihrt hat. — Dagegen werden in 
realgymnasien lehrer, die ihre geistige frische und elasticitit bewahrt habea,^— 
sich schon leichter dazu entschliessen, das neue buch cinzufllhren, veil die imtcF<^| 
tertianer, die bier das Englische beginnen, noch kinder und kindlichcn eindrtlcken 
zugiinglich sind. In der obertertia tritt freilich mcist eine entschiedcne wendung 
im denken und fuhlen der knaben ein , und man mtlsste vielleicht deshalb daB|^ 
unterstufe im ersten unterrichtsjahre beenden und im zweiten mil der oberstniied 
die uns die verfasscr in aussicht stellen , forlfahren. — In vielen hbheren 
biirgerschulen oder realschulen — in alien Hamburgischen — fHogt do 
englische unterricht schon in der quarta, also mit II — I2jiihngen knaben, und in 
den meisten hoheren mSdchenschulen noch frllher an : fUr diese zwei aiten 
von anstalten eignet sich daher das lesebuch am bcslen, da sich an denselben der 
zweijfihrige cursus — den intentionen der verfasser gemass — leicht und ohnt 
bedenken durchfuhren lasst. 

Das buch zeichnet sich durch guten druck und schiine ausstattung aus. Det| 
herr verleger hat sich bcreit erklSrt , jedem Ichrer der neueren sprachen auf ve 
langen ein freiexemplar zur ansicht zu tlbersenden. 

Hamburg, 18. dec. 1S87. A. Rambeau. 



tkiJM 
vMlfl 
ron V 



H, Mensch, Characters of English Literature. For the use of schools, ad 1 
Coethen, O. Schulze, 1SS7. 138 S. 8°. Pr. : mk. 1,80. 

In 38 abschnitlen werden leben und werke von ungefiihr ebcDsu viek 
schriflslellem besprochen. Der auswahl kann man zuslimmen , sShe jedoch 
die neueste zeit (nothigenfalls auf kosten der Slteren) etwas stSrker vertrelcn. 
text ist , doch mit inderungen , englischen auloren entnommen , einige capitl 




UeberseUungsmaterUl und lesebttcher 



»37 



I 
I 



I 
I 



(bibel ' Dryden? Swift? Scott?) hat der verf. selbstiindig bcarbeitet ; erkllrendc 
anmerkungen (nach Hoppe u. a.) sind beigefUgt. Far schuler Ut macches, be- 
sonders in den urtheileo, zu hocb, manches z. b. in cap. I, 3, 4, S dberfltlssig. 
Die im vorwort erw&hnte >sorgn[Itige rcvisionc hat doch monotoniis, PaslHumitt 
Pa/trt, a terieut of Utters, Charles XII. (statt II.), Burckkurst, Londjdowne, 
SttsmgfitrJ (st. Strang-), tippositeness st. app.- und ziemlich viele andere druckfehler 
stehen tassen ; remer unglcichheiten und ungenauigkeiteu in der achreibung (Bur- 
hadgt neben Burbage, Smollett neben Smollet ; AJnm's st. Adams's, Dicken'i; 
Boccado; Dhuiiie st. Duine (93), Craigenputtoch st. -ock) ; und andere verseheo : 
aulhoriud edition St. version; out of the most energetic lyric . , .; he eameJ 
%. liz ohne object; filr Ester (Johnson) ist Hester, filr Heiter (Vanhomrigh) 
Btthtr (s. H. Morley) zu schreibcn. S. 90 ist citirt Ae fond kiss and then vie 
part St. vie sever. "In the full ilau of his dawning fanie< (97) entbSll eineu 
widerspnich. Das drcinialige intellectual in fllnf zeilen s. 1 20 ist unschbn. Und 
wrenn man gesagt hat, dass von zwei gedichten A immeasurahly the better ist, so 
bcaucht man nicht auf der niicbsten seite (104) zu versichem , B sei manifestly 
mf trier to A. 

Zu den anm. : accommodation ist nicht >be<jueme wohoung* (126), sondern 
>aiiterbringung«. Unter den benennungen der anglicanischen kirche s. 129 fchlt die 
wichtigste: Church of England. S. 131 : die ausschliessung der dissenters von 
akademischen graden ist aufgehoben ; holy orders heisst cigentlich nicht geistlicher 
stand, sondern ordination; 'rectors and parsons< (ijs) l&sst irrig annehmen, dass 
dies coordinirte, einander ausscblicssende begrifTe sind. RitlerbHrger s. 132, lies 
rif-erbOrtiger. //oKi'/i sumpf (133) spr. slau, nicht sloff! s. 134. weltliche geistliche, 
besser • weltgeistliche* ; irow-beating ist nicht »stimrunzeln«, sondern >grobheita, 
Bei I. S9 war eine anm. zu y'ohn Barleycorn nothig. Writer to the signet hatte 
tirsprUnglich die s. 135 angegebene bedeutung , aber nicht mehr zu Scott's zeit; 
Tgl. Webster. A lady of considerable expectations (136) ist nicht »eiue sehr hofli- 
BougsvoUe (!) dame« , sondern eine dame, die cine erbschaft zu erwarten hai. 
Pantisocracy (nicht -sy 137) •allherrschoft" ? richtigcr: ein staat , in welchem alle 
gleich sind. Die aum. (zu presenting him with a testimonial): ^present zu eineni 
Idrchlichen beneficium prasentiren« (138) zeigt , dass der verf. testimonial (werth- 
ToUes geschenk als beweis der hochachtung) nicht verstanden hat. 

Demnach wird der lehrer , der Uberhaupt ein solches bilfsmittel fllr nuthig 
hilt, wohl ein correcteres buch dieset art finden konnen, als vorliegendes. 

Kassel, novbr. 18S7. M. Krummacher. 



MISCELLEN. 



I. 

ZU EXODUS ssi'^ssa'' 

Im V. bd. der Anglia p. 409 giebt Ebert cine erUSrung der iteDe: '(Ale 
*^hwilc mitjbiirja rihl. swa him Moyses bJad, eorla sedelo', die er auch in der 
analyse des gedichtes im 111. bd. der Allgem. geschichte der Ihteratur des mitul- 
alters im abendlande p. 20 wieder vorbringt. Er Ubersetxt: 'Eia jeder wiuste 
der magscha/ten besitzrecht , die heimath (itdel => Mel fOr aedelo) der edlea 
(Kanaan), wie sie ihnen Moses verkllndetc* In dem glanben also, dass sie an- 
spmch hStten auf das von gott ihnen verheissene Kanaan , sei das beer getrost 
gezogen. Dann folge die motivining durch 'Him wivs 4n fader' , der 'landriht 
jet>ah', d. h. das recht auf das land sc. Kan.-ian. In der sogen. episode werde 
nun zuniichst vom dichter die gemeinsame abstammung der juden von Abraham 
gezeigt und ihre grosse zahl erkUrt. (Angl. V, 409 {.) Ohne mich auf die 
stellung der episode innerhalb des ganzen einzulassen, m6chte ich doch eine andeic 
und , wie mir schcint , niiherliegende deutung der oben angeftlhrten worte vor- 
schlagen. Die ordnung des zuges der Israeliten, wie er in den venen 310 — 351 • 
der Exodus beschrieben wird , ist folgende. Zuerst kommt die schaar Judas mit 
ihrem zeichen, dann folgen Ruben's sohne, darauf die des Simeon mit fUttemden 
bannem, und so eine volksmenge nach der anderen, stamm auf stamm: 'jeder', 
heisst es , 'kannte der stjimme recht, wie es ihnen Moses geboten hatte, der 
miinner geschlecfat'. Und nun vergleiche num damit Numeri 2, v. 9: >UiuTeisi, 
qui in castris Judae annumerati sunt, .... primi egredientur' ; und weiter v. 16: 
'Omnes , qui recensiii sunt in castris Ruben, ... in secundo loco profidscentar'. 
Dass .Simeon's schaar als dritte ausziehen solle, stimmc zwar nicht mit der Bibd, 
vielmehr sagt v. 24: 'Omnes, qui enumerati sunt in castris Ephraim, . . . lettii 
proficiscentur' . Aber der dichter fand v. 12; 'Juxta eum (sc. Ruben) castrametati 
sunt de tribu .Simeon'. Die Ubrigen stSmme fuhrt er nicht mehr namentlich auf, 
er sagt nur: 'pi J)*r folcmxjen ffir aefter odnim . . . cynn wfter cynne' ; doch to 
vie) dUrfte sicher sein , dass ibm bei der anordnung des zuges das betreffende 
capitel des buches Numeri vorschweble. Dann gewinnt aber auch das unmittelbar 
folgende: 'cflde ftjhwilc m^jburja riht, sw6 him Moyses btad, eorla aedelo', wie 



A 




CoUalionen zu me. dichnie 



glaube, eine andere beziehung : es geht auf die ordnung im zuge, jeder summ 
wnute, welche stelle er dann einzucehmeo hatte >nach ihrer vaterh>use> (Lath.), 
trie Moses es Ihnen geboten hatte. NSmlich im buch Kumeri c 2. wo es v. 2 
beisst: 'Siaguli per tunnas, signa atque vexilla (man beachte die erwihouog 
dcr z«ichen und banner t. 319 f., 343) et domot cognationum tuarum 
castnunetabuntnr filii Israel per gynim tabemaculi foederis'. Und v. 34: 
'Feceruntque filii Israel iuxta omnia , quae mandaverat Dominns. Contrametati 
sunt per inrmas suas et profecti per faroilias ac domos patrum suorum'. 
Das ist meines erachteos 'm:tjbur^a ribt' und 'eorla xdelo'. 

GaxiFSWALD, frbr. 1S88. M. Konrath. 



» 



COLLATIONEN ZU ME. DICHTUNGEN. 

1. TMvaln and Gawaln. 

Wfihrend meines diesjahrigen aufenthaltes in England , bei dem ich haupt- 
tachUch den zweck verfolgte, die handschriften und alien drucke des Sir Eglamour 
abzuschreiben , babe ich die gelegenheit benutzt, noch einmal die hs. des Vwaim 
and Gawain einzusehen , und dabei gefunden, dass dieselbe 3525 nicbt , wie in 
meiner bei G. Maske in Oppein enchienenen ausgabe gedruckt ist, maydens, 
sondem maidins ; 3937 nicht now, londem low; 396) nicht Sko, sondem Scho 
best; 1980 ist bei whart das c ausgeschrieben : es war also nicht cursiv zu 
drucken. — Zugleich hat sich ergeben, dass ich das unter dem texte meiner 
ausgabe xusammengestellte vcrzeichniss von versehen Kitsun's noch um mehrere 
bitte rergT6ssern konnen: lO. 138 xoill R,, tuil bs. ; 331 ntr R,, ntrc hs. ; 440 
tsu R, , oit bs. ; 693 par/or R. , parfort hs. ; 857 him R. , hym hs. ; 998 sal 
'Mt R., sal it wit hs. ; 1329 Sir R., Syr hs. ; 1540 ai»ve R., eiove hs. ; 1583 
utnHtkought R. , umbitkeght hs. ; 1625 Vwayn R. , Ywaytu hs. ; 1823 v/ald R., 
tumldt hs. ; 1893 tiobtt R. , nobil hs. ; 1969 wald R., ;i)aldt hs. ; 2085 him R,, 
hym hs. ; 2217 -.pytkowtm R. . tvilhawten hs. ; 2284 kith R. , kyth hs. ; 257I 
noay R., noay hs. ; 2717 Yviayn R., Ywain hs. ; 2807 him R,, hym hs. ; 3245 
/■«// R. , /«/ hs. ; 3292 YwayH R., Ywain hs. ; 3607 time R. , tyme hs. ; 3817 
tnai R., town hs. ; 3928 lyevm R., lyoyn hs. ; 3969 ietivix R., bitvix hs. ; 2043 
hitle R. nicht thairt drucken dtlrfen , da t nur dadurch angedeutet ist, dass der 
iweile strich des r oben nach links umgebogen ist, und er sonst diesc abkUrzung 
uabertlcksichtigt gelassen hat; 3447 durfte er nicht von statt fou lesen, da jene 
form toost nie im nom . vorkommt : sein versehen rtthrt daher, dass y imd /sich 
mil einaader in der hs. verwechseln lassen. 



2. Sir Pere«val of Galles. 

Diese dichtung, von der ich in Lincoln die erstcn 1061 verse (d. i. fol. 161 a 
bis i68» ind.) coUationirl habe , ist von Halliwell in den Thornton Romances 
recht soTgflltig gedruckt. Von wirklichen lesefehlem babe ich nur folgende ent- 
deckt: 234 ganne H., gynnt (s. anch unten) hs. ; 347 him H., hym hs. ; 444 
■unthy H.. ipythy hs. ; 493 first H., /rtte hs. ; 565. 715 Bnt H., Bet hs. ; 583 
lyghtt H., lightt hs. ; 614 Before H., Bi/ore hs. ; S87 is H., es hs. ; 997 herli., 
kir hs. ; 1058 bUssynge H., blyssynge hs. Man sieht, es sind allea geringftlgige 




140 



Miscellen 



versehen. Zu beldsigen ist aber, dass H. die abkUrzungen der hs., soweit er sic 
aufgelOst, nichl durch cursiven druck kenntlich gemacht hat. Dies wSre namenl 
lich fUr die wcrthschauung der rielen end-* von wichtigkeil gewesen ; doch witd 
auch ohne dies eine cingehende gratnmatische und metrische untersucbimg 
nSlhige licht darUber t\x verbreiten im stande sein , was von ihnen zu halten « 
Bei der auOdsung der belreffenden abkUrzungen ist H. sich nicht immer glei 
geblieben: so druckt er z. b. lo ie^ane, 866. ii6 gaiu, hingegen 433. 451. 46J! 
498 i'owrtif; 965 ff. mant : thant : cane , hingegen 249 ff. thanne : m,inttt .- ianni, 
1045 fr. ktni : themte : mtne , hingegen 920 ff. menne : Ihtnnt : kennt : brenne , oV 
gleich in alien diesen fallen die hs. nur ein » mit einer schleife bietet. Ob dies* 
schleife Uberhaupl ein t bedeutcn soil , kann auf gnind metrischer beobjchtungei 
vielfach zweifelhaft erscheincn : so wUrde sich z. b. 334, wenn man die betreffeni 
schleife am n bei ion und gun (s. oben) und den durch // bei //// gemachten strii 
den H. hier wic sonst durch t wiedergegeben hat, unberUcksichtigt liesse, on 
regclmassig gebauter vers mit vier hebungen ergeben pc (so !) laJy til! kir n 
gun say ; und ob man in der schleife gar ein n< zu sehen hat , mochte ich di 
halb nir fraglich halten, weil sie auch nach nn auftritt ; vgl. z. b. 961 ff. inml 
synn : wynn. 



i 



3. Sir Degrevant. 

Das wort doni 141 sieht in der hs. genau so aus wie doun 140 : in beiden 
{alien isl an dem hinler stehendeii buchstaben {u oder n?) ein nach oben %t 
krllmmter bogen gemacht. Ich niQchte nun auch in beiden versen dasselbe won 
lesen, namlich doun, und dcmentsprechend 142 touH sxMX. tone , da auch bei di«s(fD 
worle fur H.'s ne in der hs. die zeichen stehen , die sich 140 und 141 nach dt 
finden. Es wundert mich , dass H. nichl selbst auf diese lesung gekommen iit. 
zumal er in der nnm, zu 142 angiebt , dass das Thnrnton-MS. toiune bietet: die 
letzten vier versa der belreffenden strophe lauten in dieser hs. : 

His tenandn'c was olle downe, 
J)e beste innes in ylke towne, 
His nobyll (// durchstrichen) parkes comowne 
And fowly bydyghte. 

84 wllrde ich nur off, nicht offe lesen : es sieht so aus , als wire das iweite / 
aus e geSndcrt. 206 bietet die hs. nicht violt, sondem wall: tl ist wie gewiihn- 
lich durchstrichen, so dass nach H.'s art wolle zu schreiben wSre ; 243 steht nicht 
tho, sondem pe: allerdings ist das tlber der zeile stehende e etwas missralhen. 
doch als sotches zu crkenncn. Sonst ist mir bei der collation der ersten 256 vetse 
dieser dichtung (d. i. fol. 96" — 97'' nach der neuen , fol. 80 und 8t nach H.'s 
zShlung) nichts besonderes aufgefallen. Auch hier wSre nattirlich die bezeichnung 
der abkUrzungen durch cursiven druck erwUnscht gewesen, und auch hier ist >ich 
H. bei ihrer auflosung nicht immer gleich geblieben; er druckt z. b. 82 »;. 
hingegen 94. 119 m<ne; 51. 87 hem, hingegen 90 heme; 34 hym, hingegen I 
hyme ; 67 tuell, hingegen 68 muchlle dtlle, obgleich in alien diesen fallen n bi 
»/ mil einem bogen (keiner schleife wie in dem Thomton-MS.) versehen und 
durchstrichen ist. — Der anfang des Sir Degrevant (d. i. fol. IJO*) laatet im 
Thomton-MS. folgendermassen : 




ich 

i 



Schleich, Collattonen zu me. dichtungen 



141 



Jheni, lorde in trynite, 
Grannte fam hevenr forto see, 
]>at luffes gamene and glee 

And gestis to fede. 
5 Wliare folkes sittis infete, 
{tare solde menf herken< and here 
Of beryns, pa/ byfore were, 

pat lyffed in arethede. 
I -mile jow telle of a knyghte : 
»o Sir D^revante, for sothe, he highte. 
He was haidy and wyghte 

And doghty in dede. 
Was nev«- knyghte, pai he fande. 
In France ne in Scotlande, 
15 Mighte sitt a strake of his hande 

One his styiT stede. 

n. 

\V»rt kjng Arthure, I wene, 
Anii dame Gaynore, pe quene, 
He was knawen^ for kene, 

20 ^is comly knyghte: 

In Haythyimes and i« Spayne, 
In France and in Bietayne, 
WiV* PtrcevtOe and Gawayne 
For hardy and wyghte. 

^5 He was doghety and dere; 
Eto- he drewe hyei full/ nere, 
"Whare he of dedis myghte here. 

Be daye or be nyghte. 
Forthi Jmy named pat stownde 

30 Knyghte of pi uble rownde, 
As it es made in mappamonde, 
In story full/ ryghte. 

m. 

He was faire and free 

And gretly gaf hym to glee, 

35 To cetoyle and to sawtree 
•*"' gytt«Tiywg full* gaye ; 
Wele to playe on* a rotte, 
to syng many newe note 
^"i of harpyng, wele I wote, 

f He wane pe pryse aye. 
0^ gunnes he lovede mare: 
Grewhnndes for buk and bare, 
^°' hert, hynde and for hare, 
% dayes and by nyghte ; 



Many fawcooas and faire, 45 

Hawkis of nobiU« ayere 
On his perke goat repayre, 
Sexty, in plyghte. 

IV. 
He walde be up or daye 
To hunt and to ryvaye; 50 

Gretly gafe hyiw to playe 

nke a day newe; 
To here messe, or he went, 
Trewely, in gud entent, 
And sythyn/ buskede to pe bent, 55 

Wbare gamnes in grewe. 
To his foreste to foonde 
Both/ w<V/i home and yiith hunde, 
To brynge pe dere to pe grounde 

Was his maste glewe. 60 

Certis, wyfe wolde he nane, 
Wenche ne no leman/; 
Bot als an ankyre in a stane 

He lyved here trewe. 



{>are was cessid in his hande 65 

A hnndiethe pondis worthe of londe. 
Of rent wele sittande. 

And som/dele more : 
Many ploughes in pe maynes, 
Grete hertes in pe haynes, 70 

Faire bares in pe playnes 

And mekill/ tame store, 
Castell/s yrith heghe walles, 
Chambirs ■with heghe hallis, 
Stedis stabillede in stallis, 75 

Lyarde and sore. 
Whare he herde any aye. 
He passede never for by, 
pat ne he was ay redy 

In landis aywhare. 80 

VI. 
He lovede almonsdede, 
Poure folke forto fede 
W<M menske and vith manhede; 

Of mete was he fire, 
Gestis redy forto calle, 85 

To here mynstrall/s in haulle: 



iHre be west, 
scbent: 

urdjr. 

vn. 

■e erle hjm bjifit 
; aar at die iaBoe gliederung jcdtr 
I ia ncrte *as j e d e n i u l nebea die drei rur- 
gesetzt ist. Mit stt, I\' 
IJD*. Wcaa m iti hi. m mit eiuer schldfe 
t ndtti ofacB Bcben / steht , to babe 
i « aicsdeMel, ■■ die leurt der hs. m5glkb« 
' q ia # dan^Mndien and Busserdesi cm < 
/ {^aa^teB strich aogedeatet, der 
Cebei d^ enten silben Ton etmly to, 
die rerdoppdo&e da 
£a >br jS «|^ ybp«i m der C ia laid gCT hs. ; nmch namtd ag 




087- 



G. SchleUh. 





ZUM GEDACHTXISS IXGLEBVS. 

OcB»at Miaifield In^ieb}- wvrde am 39. October 1823 zu Edgb 
Er wsr der ciiuige sohn Clement Ingleby's, 
MfMaaABOi^ MctaHMaakt, deaaa aasK ia verbindang mit den eisenbaho- imd 
ttmamm jcaer aril Im dtv Ifidand Cooaties eine bcrllhmtheit eriangt hat. Sdo 
lafMy, dcr aa Cheadle in Stafibtdshire leble, war ein p(»- 
a, Joka Ingleby. welcber, wie Clement, seine lebens- 
knft sich erringen musste, gait fur einea 
auf dem gebiete der chirurgie ihm eiaea 
flili ia der ■iiimliift gesicbert und ihm deo doctor h'jnuHs cua 
muTcnitilen verschafn haben. Anch sind mUtterlicherseitJ 
a, die durcb aussergewShnliche befShigung und leistunges 
aick Wnwgctllaa haben : roniehmlich sein vetter, der verslorbene professor Bcetc 
Jakee, deaen "~«*' of Geology viele auflagen erlebt und in weiten kreisea 
CBfan^ goraades naC. 

Dr. Ingleby selber hatte sein ganzes leben hindurch mit zwci fuodimenlaleo 
ackwiehgkeiten xn kSmpfen : mit den folgen einer vemachliUsigten schulbildung 
■ml mit einer schwfichlichen gesundheit. In gewisaem grade war oflienbai die 
•ntece eine nalttrliche folge der letzteren. Bis zu der zeit, wo er Trinity College, 
Cambridge bezog, ist er fast ausschliesslich sein eigner schulmeister gewesen ; uu 
etwa wShtend eines jahres ttbten die nicht einmol regelmfissigen besucbe etna 
lehrers Ton King Edward's School, Birmingham, einen erzieherischen einfluM jof 
ihn aus; sie waren in der that die einzige anregung, die ihm von aussen 
xu theil wurde. I'nd doch liefert sein beispiel einen schlagenden beweis dafbr, 
dass mangel on ertiehung und an systematischem unterricht keineswegs gleidi- 
bedeuteud ist mit mangel an lust, liebc und fleiss ziim studium ; denn schoB im 



^Pl7. lebdujahre verfasste er cine abhandlung (in zvrei theilen) tiber The Principles 
V of Acoastics and the Theory of Sound: ein thema, das fUrwahr nicht bei vielen 
interesse nnd verstiindniss zu finden geeignct ist, und das freiwillig zu wahlcn 
uater seinen altersgenossen wohl schwetiich einem zweiten in den sinn gekommen 
wire. Seine zarte kSrperconstitution, die ihm die vontlge einer gediegenen schul- 
btldang versagte, stand ihm auch hindernd im wege bei der entwicklung seiner 
musikalischen talente; wohl durfte er ohne lehrer dem gesang sich widmen und 
ohne anleicung seine scbSne siimme zur geltung bringen, aber ein musilcalisches 
instnunent spielen zu lemen war ihm nicht gestattct. E« muss als einc naturliche 
coDMquenz seiner erziehung oder vielmehr des mangels an erziehung angesehen 
werden , dass er als student, als specifischer ma thematiker , noch dem 
stadium der clasaischen spracfacn obliegen musste , um die vorschriftsm&ssigen 
prtlfiingen zum eintritt in die hochschule bestehen zu kdnnen. Und wenn wir 
icioen eifer fUr sein lieblingsstudium , die mathematik, ermatten sehen, so 
liegt der grund hierfUr in dem umstand , dass er als Senior Optime zwar aner- 
kennung fand, nicht aber als Cambridge Wrangler: wozu er die qualification 
and den anspruch zu besitzen glaubte. 

Die studienzeit in Cambridge bietet nichts von besonderem interesse. Hier 
tchrieb und veroflentlichte er unter einem angenommenen namen drei merkn'Urdige 
theological tracts. In 1S47 wurde er zum B.A., in 1850 zum M.A. und in 1859 
zum LL.D. promovirt. 

Nach seinem abgang von der universitSt verursachte die wahl des berufs 
seinen eltem und ihm nicht geringe sorgen. Dem wiUen des raters ungeme nach- 
gebeod, ging er auf ein jahr nach London, um bei einem advocaten von Lincoln's 
Inn juristische erfahrung zu sammeln, tmd trat von da in das vfiterliche ge- 
schSft ein. 

W&hrend seines aufenthaltes in der hauptstadt schrieb er in seinen musse- 
stunden eine abhandlung ilber The Principles of Reason, Theoretical and Practical. 
Diese arbeit flillt im ms. einen dicken band, wurde al>er nicht zu ende gefUhrt 
and daher nie veroffentlicht. Einige jahrc spSter fUgte der verfasser seinem opus 
dat postscriptam bei , welches ich hier folgen lasse : 

1 preserve (his treatise, not because I value it as a result, but because it is 
a record of my mental progress, and, as such, may have on interest in con- 
nection with any work on Metaphysics which I may hereafter publish . Hitherto 
I am constrained to confess, with cheerful submission to the All-wise, that what 
I have attained in philosophical power is ejci/e ijriguumfue, and that such know- 
led^ as I have has been acquired non vi, std s,tpt cadtndo. 

Ich dorf hier nicht unerwilhnt lassen, dass dr. Ingleby stets eine sehr be- 
scheidene meinung von seinen eigenen filhigkeiten an den tag legte, und dass er 
sich fast iromer ausschliesslich objectiv zu verhalten pRegte. Seine eigene per- 
soolichkeit, sein eigenes ich stonden jederzeit zurUck. Und obwohl er ein um- 
fangreiches grOndliches wissen in sich barg, kom ihm doch nie in den sinn : er 
wisae mehr als die person, mit der er sich gerade unterhielt. Diese eigenschaft 
jedoch Terhinderte ihn in keiner weise, eine ziemlich scharfe, kaustische feder zu 
fuhren ; und zu ihrem grossen erstaunen fanden geguer, die tUchtige hiebe von 
ihm s c h r i f 1 1 i c h liekomnien batten, bei perstinlichem bekanntwerden einen der 
liebenswltrdigsten, einfachsten menschensbhne. 



K. Lentzner, Zum gedichtniss Ingleby's 



»43 




144 



Miscellen 



Ich citire nun cine stelle aus dein Memoir des Mr. Timmins , welches ilij 
Shakisptariana im december I SS6 erschienen ist : ' 

On his return to Birmingham, he took his shore of the work in his father's 
ofRce. His ample leisure, so far as health allowed, was devoted to metaphysics 
as well as mathematics, but he soon began to give special attention tu English 
literature, more especially to dramatic literature and to the works of Shakespeari 
His knowledge and love of these brought him into contact with the late HowaiA' 
Staunton, to whose famous edition of Shakespeare he gave very valuable help. 
His first Shakespearian paper was read before a literary society in Birmingham 
in 1850, It was on the 'Neology of Shakespeare', and was remarkable for il 
origina1it>- and minute criticism — characteristics which distinguish all his later 
works. The Staunton Shakespeare was a very valuable contribution to dramatic 
literature , for Staunton had studied the Elizabethan dramatic authors •*n\h. exi 
ordinary care, and was thus able to produce a very careful text — to elucidai 
many 'dark passages', and tu offer many unexhausted illustrations of references 
and allusions from his profound and extensive knowledge of the dramatists of the 
reigns of Elizabeth and James. The three volumes exerted a most important 
fluence on English literature, and led to a sort of Shakespearian 'rc\ival' 
which text and illustrations threw a flood of light and produced a new race of 
editors and commentators on .Shakespeare's works. 

During his residence in Birmingham , dr. Ingleby took on active part 
literary and scientific institutions. He was a member of a debating society from 
which some of the best speakers of the day have sprung. He was a frequent 
contributor to a very early series of Local Notes and Queries, and was a member 
of a remarkable little literary society — the 'Syncretic Book Club" — established 
to provide books of a learned, recoadite, or heterodox character, which ordinary 
libraries would not furnish. 

Ich nige hinzu, dass ihm der lehrstuhl ftlr logik am Midland Institute nber- 
tragen wurde, und dass er ciffcntlich vorlesungen Uber philosophie in Birmingham 
gehalten hat; 1856 erschienen seine Outlines of Theoretical Logic, die eioen 
emsten streit hervorriefen, der damit endete, dass Ingleby frank und offen scinen 
irrthum cingestand und die jilngercn commilitoncn vor fihnlichen fehlem in 
lichster wcise wamlc. 

Ein weilerer passus aus dcm Mtmoir des Mr. Timmins scheint mir hier 
platze; es handelt sich um eine unerquickliche controverse, bei welcher Ingl 
betheiligt wai: 

The famous 'Perkins Folio', discovered by the lale J. Payne Collier, and 
made public in 1859, led to a long and angry controversy, in which Dr. Ingleby 
took an active part. He was a constant visitor to the library of the British 
Museum, on very friendly terms with the late Sir Frederick Madden, and when 
the famous folio was deposited al the Museum for inspection, he made a carel 
study of its pages , and came to the conclusion , not only that the manuscri 
notes and corrections of the 'Ol</ Corrtclcr' were modem forgeries, but suspidoi 
like, if not actually, the work of the 'discoverer of the book. This opinion 
shared by Sir F. Madden and Mr. N. E. .S. A. Hamilton, on the assumption 
that underneath the alleged antique annotations some pencilled words in a modern 
handwriting were found by careful and microscopical e.\aminBtion. This sort 
evidence appeared on nearly every page, and the conclusion was reached 



ler^^ 

xtrv^H 
idata^^ 
ices 

of 



cinen 

hen-^^ 

and 
leby 
iiish 
ben 

:ri|liH 



K. Lentzner, Zum gedSchtniss Ingleby's 



MS 



Mr^y. Payne Collier was ihe author and forger; and other similar charges were 
brought against him, and the tierce 6ght produced a library of books and pam- 
phlets, which, however, have long since passed out of sight, except to curious 
nplorers of the nooks and comers of Shakespearian libraries. The controversy 
was one of the severest of modem times, and would make a remarkable chapter 
in a new edition of the 'Calamitits and quarrtls of littrary men . It need not 
be reopened now, and it may suffice to say, that while the evidence of absolute 
modem origin and palpable forgery was overwhelming, it is improbable, if not 
impossible , that any one of the temperament and careless habits of John Payne 
ColUer would ever have had the desire or the patience to devise and complete 
so elaborate a series of frauds, 
k In 1859 Dr. Ingleby published a small thin volume 'Tkt Skaktsptart Fa- 
^mications , and in 1S61 'A Complete Vieiv of the Skakespeart Controversy , a large 
Kciavo volume, in which he gave the results of many months of patient labour, 
Research, and criticism. The volume is necessarily ex forte — a brief for the 
prosecution. It is courteous in style but fierce in logic, and the best, and in 
fact the only, narrative of all the facts. A volume of similar size would be need- 
ful to give the 'other iiJ/ , and the controversy has died out, for the present at 
any rate, until further facts, fro or contra, are found. 

Hier muss ich hervorheben, dass im laufe der zeit dem dr. Ingleby vollstes recht 
zu theil geworden ist. Als n&mlich nach dem ableben Collier's deasen bibliothek 
nnter den hammer kam , da geschah es , dass eine eigenhlndig von ihm ange- 
fertigte abschrift aus Alleyn's Mary ans tageslicht gefbrdert ward ; diese 'yielded 
the proof hitherto lacking that he was personally guilty of actual forgery'. Vgl, 
das Dictionary of National Biography, band XI, seite 348 — 3S3- 
^k Zu jener zeit, als die Perkins-Folio-controverse ihre hochsten wogen schlug, 

Etrennte dr. Ingleby seine beziehungen zur jnrisprudenz. Sein vater war 1859 ge- 
storben , und obwohl er als gehorsamer sohn dessen wUnschen zur lebzeit immer 
gewtssenhaft gefolgt war, so gab er nunmehr docb mit einem befreienden gefuhl 
der erlosung den beruf auf, der seiner innersten natur stets zuwider gewesen. 
Aber auch in der berufsart , die seinem wesen ganz unsympathisch war und in 
der er sich praktisch wohl nie ausgczeichnet halte , beherrschte er einige special- 
gebiete tbeoretisch. Bei gelegenheit einer provinzialversammlung der Metropolitan 
and Provincial Law Association zu Manchester im jahre 1857 bielt er einen vor- 
trag Qber The Evils of the Present System of Bankruptcy Administration , der 
—nicbt ohne gemeinnutzliche folgen blieb. Seine abhandlung liber Bailments, durch 
Hlie er sich den LL. D.grad erwarb, wurde von der juristischen facultBt als trefT- 
Kch bezeichnet. EUnmal der bUrde des aufgezwungenen berufes entledigt , wurde 
auch seine littcrariscbe thaiigkeit eine um so regere; nur bleibt zu bedauem, 
dass zersplittening die wirkung seiner rasllosen anstrengungen beeintrSchligt hat. 
Dr. Ingleby's materielle lage war durch den tod seines vaters nicht unmitielbar 
cine bessere geworden ; durch die verSusserung des vSterlichen geschKftes hatte er 
jctzt vielmehr ein wesentlich geringeres jahreseinkommen , und hatte eine frau und 
vier kinder zu vetsorgen. Darum stellte er denn auch eine zeitlang seine feder 
in den dienst des brodstudiums , und schrieb Uber die verschiedenartigsten dinge 
artikel und essays fllr geld. Er lieferte beitriige zu Once a Week, Tke Fortnightly 
Ktvitiv, The Birmingham Gatelte, The Medical Critic and Psychological Journal, 
The Shilling Magatine, The Englishman' s Magaxint, The Saturday Rtviev), The 
B E. Kdlbinc, Enfliichc iludicn. XII i. tO 



146 



Mucellen 



nimtrattd London Ntws, Tht Parthtnon, Tht Eduealhnol Tinus, TKt Mtttagm 

of Mathematks und mSglicherwcise noch zu anderen zeitschriften, worttber jedocl 
aus seiiiem nachlasse gewisses nicht zu crschen ist. Fur The British CentroverjiaUm 
schrieb er einc werthvolle reihe von essays Uber Coleridge , De Quincey , Franca 
Bacon. Dr. Morgan und Sir \V. Rowan Hamilton. Bediuemswerth wird es 
immer bleiben , dass seine arbeit Uber Stonthengt , auf die er besondere 5orgf.ili 
und fleiss verwandl hatte. auf der post verloren ging; ein gleiches schicksa] bane 
seine eriShlung TMt Library of Death, die er an Blackwood geschickt hatte, 
welche aber spStcr wieder aufgefunden wurde. Im jahre 1864 publicirte er den 
crsten theil seiner Introduction to Metaphysics, und voUendete dieses werk in 1869. 
Einslimmiges lob und anerkennung wurdcn ihm hierfllr von den metaphystkem 
Englands zu theil , von denen einer ihm schon damals ein biographisches denk- 
mal setzte. 

Dem verkauf des vaterlichen geschSftes folgte sein wegiug von Bimungham, 
und zwar nach einem der vororte von London , wo man in schriftstellerischen 
kreisen und in der gcsellscbaft wissenschaftlicher mSnner ihn mit freuden will- 
kommen hiess, Er ward alsbald zum mitglied des Athenaeum Club gewihlt, ram 
felloiu der Royal Society of Literature emannt, und verwallete spaterhin in dieser 
genossenschaft die Smter eines Foreign Corresfond/nt und Vice-President. Den 
sitzungcn dieses institutes pflegte er regelmSssig beizuwohnen ; auch machte er sich 
in denselben zuweilen durch eincn cigcncn interessanten vortrag bemerkbar. l)i- 
gegen blieb einer seiner lieblingswflnsche fur immer unerflllll: die ehre der Fellmeihif 
der Royal Society. Zwar empAng er fortwahrend von den zeitweiligen prfisidenten 
einladungen zu den meetings, die ihm grossen genuss verschafften , und b«th5tigte 
auch sclber sein inleresse an den arbeiten der gesellschaft , indem er . zusammen 
mit Mr. Cecil Munro, auf veranlassung des Mr. Spottiswoode, einen bericht lieferle 
Uber die sogenannten A'ewton Leiinitt Papers , worauf die Royal Society ihrea 
bericht an die berliner akademie der wissenschaften basirte. 

Als anno 1874 die Nno Shakespeare Society ins lebcn gerufcn wurde, Uber- 
nahm dr. Ingleby das amt eines ihrer Vice-Presidents, leistete dem vereio in vet", 
schiedenen richtungen wichtige dienste, und edirte die Shakespeare AllutioH Boa 
Leider jedoch hatte schon sechs jahre nachher (1880) ein unerquicklicher vo 
zwischen dem director der Xexu Shakespeare Society und einem mitgliede den ani- 
tritl von 15 mitgliedem zur folge; mehrere der Vict- Presidents und auch dr. Ingleby 
schieden fUr immer aus der gesellschaft. 

Als cine der grossten ehren seines lebens (vielleicht als die grosste) gait ihm 
die wahl zum ehrenmitgliede der deutschen Shakespeare-geseltschaft . 
welche 1881 erfolgte und sein stolz bis an sein ende gebliebcQ ist. Von Shake- 
speare's geburtsslatte war er einer der life trustees. 

In einer zeit grosser geldverlegenhciten, die aber 1S70 dorch den XjoA. does 
verwandlen bescitigt wurden, bewarb sich Ingleby um die stelle eines leetttrtr 
der polytechnischen schule, und zwar als nachfolger von professor Pepper. Tn 
der vorzUglichsten zeugnisse und empfehlungen blicb jedoch seine candidatur ei- 
folglos : was zwar betrtlbend auf ihn selber wirkte, seinen freunden aber, die 
tlberanstrengung scmet krSfte befilrchtet halten, keinen anlass rum bedauem 

Ich kehre zurlick zu dr. Ingleby's schriften, und nenne sein 1870 veroflent 
licbtes buch The Rnnval of Philosophy at Cambridge, muss mir aber eine inbalt> 
angjbe dieses werkes hier versogen. FUr uns bleibt seine bedeutung als Sbake- 



rfi!^ 



ei- 



K. LenUaer, Zum gediichtaiss Ingleby's 



147 



I 



speare-knliker die hauptsache. In 1S6S hAtte er eine broschUre heniusgegeben 
unter dera titel: Caj Thomas Lodge an Actor > 1S74 erscbien The Still Lion: 
er»°eitert ein jahr spSter zu Sliakespeart lltrmentutics. Derselben zeit gehbrt an 
die publication von Tlu CcHturit of Pi ay si: ein buch , das von aussergewbbn- 
Uchem forscberfleiss beredtes zeugniss ablegt ; eine zweite auflage desselben , be- 
lorgt von Miss Toubnin Smith, enchien 1879. 1S77 verdfTenlUchte er den erscen 
iheil von Shoktsptart: the .Van and Iht Book; der zweite theil dieses werkes kam 
l88t heraus. 1885 publicirte er einen band, den er Shakespeare and Ike Enclosure 
of Common Fields at H'elcomie nannte, und wclchcr ein Uber William Sbakespeare 
bandelndes fragment aus Greene's tagebuch aututypiscb reproducirt, 1SS6 gab 
er uns seine edition von Cymieline, die er als mustergtiltig angeseben wissen wollte. 
Wie alle arbeilen Ingleby's, so trigt auch diese Shakespeare-ausgabe den stempel 
der grllndlichkeit und gewissenhaitigkeil ; sie ist jedocb nicht frei von kleinen 
feblem und onricbtigen citaten ; des herausgebers damals scbon scbwindende kraft 
moss bier als entscbuldigung gelten. A H'inter's Tale sollte seine nficbste publi- 
cation werden ; viele werthvoUe notizen , die er binterlasscn bat , beweisen seine 
besondere befShigung zu der aufgabe , die er sich gestellt hatte : seinen lands- 
leatea eine auf der bohe der forschung stcbende neue Shakespeare-ausgabe zu 
gebea. Der tud bat seine arbeit unlerbrocben. 

Inmitten seines rastlosen scbafiens fand er zeit , eine ganze reibe von essays 
fdr die Ilibetnia zu scbreilien : ein Magazine, das vor nicbt langer zeit in Dublin 
gegrUndet wurde, aber bereits wieder eingegangen ist. Auch zu den spalten der 
xeitschrift .\ature lieferte er rcgelmiissig beitrige , und versorgte vieic jabre die 
A'otes and Queries mit inleressanlen kleinigkeitcn aus den beterogenslen gebieten 
menschlicben wisscns. I'nier ^einem nachlass fand sich viel material zu einem 
selbstandigen bande essays, von denen icb einige, mebr oder weniger voIIstSndig 
hioterlassene , nennen will : Znu' and /Religion, Special Providence, The Relation 
»f Poetry to Music, Afisfrints , und A Comparison between Carlyle's Interview 
tpiti the Quien Victoria and Johnson's Intei-vinv with George Iff. Weitere 
tbemata, die zu bebandeln er die absicbt hatte, sind : Woiimn's Intellect, KeaJing 
uiith Piojit , Analogical Vst of Mathematics, Limitation of Pain, The Thorn in 
ike flesh und Quaserty. In 18S2 veroffentlicble er ein dUnnes bandcben unter 
dcm litcl: The Prouerbes 0/ Syr Oracle Martext : eine sammlung von sprichwdrtern 
tcinrr eigenen erbndung'). 

War dr. Ingleby dem grossen publicum bauptsiicblich als Shaketpeare-kritiker 
bekannt , so war sein verbiiltniss zur eigenen fomilie und zu seinen pers5nlicben 
freonden nattlrlich ein gam anderes. Der zauber seiner uuterhaltung , seine 
wunderscbOne singstimme , die ihm angcborenc liebenswUrdigkeil und einfacbheit, 
welcbe ibn zum verkehr mit kindern wie zum umgang mit den gelebrtesten unter den 
leitgenossen gleich befahigten: — hicrin, viel mehr noch als in seineu litterariscben 
«neugnissen , lag die quelle fUr die bewunderung, die seine freunde ihm zoUteu. 
Sein umfangreicbes wissen setzte ibn in den beneidenswertben stand, an fast jed- 
weder unterbaltuug sich betbeiligen zu kdnnen und ansichten und urtbeile zu 



') Nachtrag. Der kUrzlicb erschienene bund: Essays by ibe late Dr. C. M. 
Ingleby. London, Trtlbner iV Co., 18SS, enthalt u. a. zwei abhandlungen Uber 
Bacon als ]ihilosoph und mann der wissenschaft , und einen aufsatz Uber Shakes- 
re's autorscbaft der unter seinen namen bekaimten dramen. Vgl. Journal of 
be Bacon Society No. 6. London, april 1S66, p. 258 ff. 

io» 



148 



Miscellen 



iiussem, die stets wertb waren gehdrt zu werden. Im vertrauten kreise entztlckte 
er die freunde durch den vortrag kleiner lieder eigener composition, die einiig in 
ihrer art waren und leider nun fUr immer verloren sind. Mr. Timmins scbreibt : 

The Tercentenary of Sbakespeare's Birth was celebrated in 1S64, and Dr. 
Ingleby took an active part in the Festival at Birmingham. He had, among 
other accomplishments and graces , a passionate as well as learned knowledge of 
music , and still more , a voice of exquisite quality and infinite delicacy of ex- 
pression. At that meeting, as often in private life, he sang some of the Shake- 
speare songs in a voice so sweet, yet ringing, in a style so faultless and impressive, 
and with a feeling so deep and sympathetic, that 'aged ears played truant at his 
words , and younger ears were quite ravished by bis brilliant and silvery tones'. 

Obne zweifel wissen aucb die ibn Uberlebenden universit&tsbrHder seines 
herrlichen gesanges sich noch zu erinnem , denn zusammen mit seinem freunde 
dr. Dykes, welcber die begleitung zu spielen pflegle , war er in den Cambridger 
akademischen concerten eine allgemein belicbte erscheinang. In spitercn jahren 
leitete er einen musikverein zu Ilford , und componirte auch zaweilen lelber ein 
lied oder eine ballade, deren fUnf im druck verolfentlicht sind. 

Von der tonkunst zur poesie ist nicht weit ; und obgleich dr. Ingleby nie 
sich selbst fUr dichterisch begabt geholten hat , so besass er doch recht schfine 
poetische talente. HierfUr sprechen die seit seinem tod erschienenen Poems and 
Kfigrams , welche des verstorbenen tochter mit rUhrender pietit und grosscm 
fleiss gesammcit hat; sie sind verlegt bei TrUbner, London 1887. 

Mathematik blieb eine seiner lieblingsbeschsriigungen bis an sein ende ; die 
correspondenzen mit dem Savilian Professor of Geometry in Oxford und mit desMS 
vorgilnger beweisen das zur genflge. 

Trotz alledem klebten ihm leider die eingangs erwShnteD defecte fein lebe- 
lang an und vereitelten ihm die verwirklichung mancher grossen idee; ich meine 
seine delicate korperconstitution und seinen mangel an erziehung und rationellem 
unterricht in der jugend. Der englische phrenologe wtlrde so von ihm geurtheUt 
baben : dtficitncy in perceptive pnvers, aber extraordinary reflective powers. — 

H£tte ich mir die aufgabe gestellt, dr. Ingleby's biograph zu sein, so wtlrde 
mir selbstredend auch die verpflichtung obliegen , sein leben und seine werke 
nach den briefen zu schildem , die er selber geschrieben hat und die von den 
hervorragendsten monnem und frauen unserer zeit an ihn gerichtet wurden ; es 
muss diese correspondenz in der that als eine hochinteress.inte bezcichnet werden. 
Und in erwSgimg , doss aus eines mannes eigenhandigen schreiben sein charakter 
and seine sinnesart meist besser zu erkennen sind als aus der sorgiSltigst skixzirten 
lebensbeschreibung , will ich meinem gefahl der verehrung f^ den verstorbenen 
Clement Mansfield Ingleby ausdruck geben und mit des beraasgebers der •Eng- 
lischen studien* gUtiger erlaubniss ein paor briefe , die mir gerade znr ver- 
Algung stehen, fUr die leser dieser bl£tter hier abdrucken. Der erste dieser briefe 
ist an seinen sohn gerichtet, der kurz vor seinem tode an ihn geschrieben und 
um seine meinung Uber den dichter Robert Browning gebeten hatte. Ingleby's 
ziemlich schneidige antwort dUrfte den bewunderem des gefeierten poeten wenig 
behagen; ich persdnlich kann mich schlechterdings nicht damit einverstandea 
erklSren : 

There will always be a sharp difference of opinion as to Browning's merit 
as a poet. I understand his favourite pieces are 'Caliban upon Stietos', 'A Fer- 



4 
< 



4 





K. Lentzner, Zom gedichtnlss Ingleby's 



X49 



I 



givenits' , 'Saul' and 'Clive'. Weill I for one find Caliian more than hard 
reading: and 'A Forgiveness', though immensely clever, is obscure and deficient 
in rhythm and melody, without which poetry can scarcely exist. Browning is to 
me a (iar greater crux than Carlyle. Judged by Cobbett — who said that speech 
was an impertinence if it did not clearly express the speaker's meaning — we 
should have to condemn Browning. This I cannot do, for I linow a few things 
of his that are both Intelligible and beautiful. But oh I ' The Ring and the Baok' ! 
How is it possible to read that — and heaps of other poems of his I 

Hier folgt ein postscriptum : 

Browning is deficient in the mental ear for the beauties of metrical com- 
position. Take such a line as that in Shakespeare (Henry V, I, ll), 

'The singing masons building roofs of gold', 
or Wordsworth's (the Yew Trees), 

'With sheddings from the pining umbrage tinged'. 

Where in Browning can you discover such structure in a line? His strong 
lines are harsh and prosaic. Much in 'A Forgiveness' is to me quite unintelligible. 
Tfo wonder! It will not parse — is not English at all. 

In einem briefe an seincn freund Timmins schreibt Ingleby — nachdem er 
hnmoristisch der unache eines lankes gedacht, der mehrere Shakespeare- verehrer 
cntrweit hatte — wie folgt : 

Oh ! here's a biographical anecdote for you. As a boy in my teens my 
father took me to the house of Sir Francis Chantrey — the kindest of men. He 
took notice of me and said — 'Well , young man ! what are you going to do 
in life?' I replied, 'Do my best, sir.' To which the old sculptor answered, 
,Then, let me tell you, you'll have to work devilish hard.' I thought of this 
when I read in Carlyle's Essay on Sir Walter Scott, 'Is it with ease, or not with 
ease, that a man shall do his best in any shape?' Thomson of king Edward's 
School , under whom I worked (as I did under Abbott too) for one year before 
going to Cambridge, told me, for his last words, 'Work hard? Nonsense I — 
you don't know what hard work is': and he was right. But he didn't know 
that I never was strong enough to stand really hard work. No wonder I never 
got on or was successful in anything I undertook. But I had this indemnity — 
I not only did not grudge the success of others , but I took a positive delight 
in knowing that good work had been done by others — better men than myself — 
which I might under happier auspices have done, and which I should have done 
with the keenest enjoyment. 

Die abrigen briefe, wclche ich hier mittheile, waren an Ingleby's cousine, 
Mn Browne, eine schwester von professor Beete Jukes, gerichtet. 

Valentines, Dec. 9, 1869. 
The lines on Death ore very good. Modern ears reject such a rhyme as 
eiepart, part, but they used to be common. Now we should read 

,But I yield not, — Tempter fly I 



I stand resigned to live, — or die.' 

The date 1848 is curious. I too was in great mental distress at that time, 
I and he wrote me many letters to endeavour to give me strong comfort. His 



15° 



MiKcUcD 



strong example strengthened me , and his break-down and death have knocked 
away my chief hiimoH prop. It would not do to print the lines , of cooise. 
Alas! for family failings, — inherited tendencies. Well, I've lived many year* 
in contention with my physique, catching but a few struggling beams throagh the 
thick mist; as Heine says so touchingly: — 

'Anfangs wollt' ich fast verzagen, 
^L ITnd ich glaubt' ich trUg' es oie; 

^P Vnd ich hab' es doch geiragen, 

Aber (ragt mich nur nicht wie.' 
I render it thus — 

'Then methought, almost despairing, 
m. I beneath this weight must bow ; 

^B But I've borne it, and am bearing, 

Only — do not ask me howl' 

As to 'Saint-adoration', I see you have a slight vantage in the Clinamtn , whici 
prevails towards the adoption of such compounds. But I don't like the word 

Poor you I don't be like the old man with his ass try to please all. 

Please yourself. 

Valentines, Saturday night, 3/9/70. 

I don't like coining words ; and, in fact, seldom do coin any. Qaite lately, 
in an article for the Fortnightly Jtrt'lew, and which I half expect to see in Mai 
No., I did coin two! i. e., in MS. ; but one I expunged before sending it off — 
that was scart-child — a nurse's bogie. It seems a good word ; yet , when I 
came to test it, it failed. Try the plural: who could bear the sound of itsi 
childs ? The other (I forget what it was) I think I retained. 

The two words you note (one of which you obelise) are none of mine, nor 
yet very new words of any one else. Stylish you will find in all new dictionaries ; 
and it is constantly used. De Quincey, e. g. , has it often. Tangmtial is a 
mathematical word, with a prescription of thirty or forty years. What is 
matter with it? It is quite as good as existential, essential, experiential, See. 

Shall you see Professor Tomlinson soon? He has been writing on the point 
'whether the sun puts the fire out?' Only thibk of his experimenting with a 
candle! No one ever said the sun's light puts a candle out. He has decided 
that the sun does not put a candle out, or even tenJ to that result, therefore 
does not put a coal fire out. The seguitur is hard to see. 

Now I also have been experimenting, and I find that my coal fire has 
trick of going out sooner when the sun shines into my room upon the fire than 
when it does not. At first 1 fancied it happened on this wise, vii. , that the 
sunshine on the coals made the whole affair so white and so bright that I did 
not notice when the fire went down — and so let it out ! But that is not the 
reason; for, in point of fact, the sunshine makes the fire look as if it had gone 
out when it's all alive ; for the intensity of the solar light makes the coal flame 
look dull. What, then, is the solution? It is simply this: I found that this 
last-mentioned fact being once observed, and the phenomena becoming afterwards 
familiar, the silvery appearance of my fire, being thenceforth regarded as the ay 
of the wolf in the fable, I fell into the habit of disregarding it. I said to myself 
habitually: 'Oh! it's all right! the fire's in safe enough, though the sun is upon 



1 1 



k 



K. LenUner, Zum gedichmiss Ingleby's 



»5« 



' it." By that false security the fire went out. So the solution is psychological! 
And observe it only applies to a fire of Newcastle coal — for that only goes 
out for want of roaking and punching. 

I too take in the Academy — or it takes me in. At present, however, it 
is only on its trial, and if it does not much improve I shall discontinue it. The 
reviews are very poor; I honour them nevertheless for their review of Tennyson's 
pretentious Holy Grail, the only honest review I have seen. 

Valentines, Uford E., July 29, 1870. 

If my little abortive glance at dear Jean Paul (whom I never think of 
vrithout love and reverence — and sometimes not without tears — a true soldier 
of Christ) affected you so much, I think it but right to give you the actual text, 
or iX least an enact translation. I have therefore written it out and enclose it. 
What may be my position in another life , I dare not make a subject of specu- 
lation: I hardly dare kopt — but I earnestly ■wish — that I may to all eternity 
have the friendship of that man. To him I join Kepler, whose memory I cherish 
and love, and if I dared add a third (for I am always tempted to make a triad) 
it should be Mendelssohn. But I believe that Christ has many such soldiers. 
t speak of those I know, and with whom I have unspeakable sympathy. 

What a bond of blessed union is a good man! I should say a good woman, 
but an evil and adulterating generation rejoices in a certain 'sign' , which represents 
that respectable commodity without a head ! Talking of heads — why should 
not the Finsbury murderer have been hanged like Carr the Irishman? No sinew 
could have Mood the shock of fourteen feet. The event, so horrible in specie 
facti, set a roomful of people, myself included, into a fit of — laughing I How 
mysterious is this human faculty, sometimes lying deeper than the fount of tears. 

Valentines, February 16, 1878. 
It is unfortunate, but too late to be helpt — as Emerson says of the Fall — 
that my wife had , long previous to your letter, made an engagement for me on 
Wednesday next , which somewhat clashes with the proposal that I should lunch 
with you on that day. 



Things nowadays move on so fast that individuals necessarily drift (I have 
lost so many friends , and quite lately my dearest friend , whose place can never 
be supplied, unless by her charming daughter), that I have to think twice before 
speaking of any one as alive. Though I do very persistently look upon the 
bright side , and try hard to keep a sense of spiritual things alive in me — it is 
rather a smouldering (tinder fashion) than a flame with me, I fear — these losses 
su sadden me ; and I walk among the living as if they were dead already. 

We must, however, try to look upon the dead as if they were living ; and 
I see but one stumbling-block in the way , viz. , the orthodox doctrine of resur- 
rection , which does great violence to .St. Paul, as John Locke perceived: for 
Lockt pointed out that the sowing is at coneeplion, not at iurial, and that NcUure 
it Ikt soil into which the Humanity is cast. (Excuse this long parenthesis.) The 
consequence is, that after a long absence one finds not only wrinkles and grey 
hairs , but a painful estrangement : one's friend has drifted one way , and we 
another, and we don't understand each other at all: So that it takes many 



Miscellen 



interviews to fix our positions — s'orienttr. While I have drifted into Spiritu&liim 
my friend perhaps has been dragged into Materialism. The other day I met two 
iriends at the Athenxum, both of whom accepted Materialism as inevitable. Both 
looked on death as annihilation, but they hopelessly diflered on one point. G — 
said he was not only resigned , but glad to know that future beings would use 
him up. C — said he had lost everything, and nothing had been put in its place : 
he felt the want which the other was unconscious of. Now I could go with 
neither, and when I very modestly expressed my views, I felt that I was looked 
upon as entirely behind the times. 

Valentines, Ilford, march 6, 1883. 

Vour p. c. to hand. I sit corrected — but I don't recollect having 
the name so spelt. Strange to say, the place is not in Lewis' Topographical 
Dictionary. 

Certainly the stars were isolated facts (as you say) to our remote anceston. 
All I said was that isolated facts do not lead to science : and these did not. 
The theory (and science is just true theory and nothing else — see Kaiit's essay) 
did not start, so far as I can see, till facts were observed in the light of sagadons 
hypothesis, framed under exact conditions. It is a big subject, and I cannot 
treat of it now; but I do not speak at random. I assert that isolated facts ate 
not only useless, but lead astray from science : and it is thus that many valuable 
lives have been sacrificed by applying to men the indications of V — n (I hate to 
write the word) on animals c^uite diflcrently constituted. One word on this: 
I received this morning an authentic account of what I am sure you must condemn 
as strongly as an uncompromising anti-V. like myself. The young girls at Girtoa 
College are obhged to witness (if not actually to take part in) the most cruel 
experiments on animals. I would much prefer to sec them spinning and we avin g, 
or sewing and samplering , to devoting their minds to this utterly uii/emimnt 
pursuit. (I purposely use a word of less severity than my feelings prompt.) But 
as Smith James used to say, 'God it grtati' and I dare say very humane persons 
would applaud where I condemn. 



4 



What I said on the highest astronomy would seem like ignorance to outsiders, 
who at least know of the Iremeudous work of Adams and Leverrier — so I just 
add that I had in view simply the theory of perturbations , as it was taught 
before the discovery of Neptune. Of course the inverse problem which those 
astronomers solved re<]uired quite new and very difficult devices, and the most 
exhausting calculation (i. e. , turning symbols into numbers) , but the highest 
mathematics , so far as I am aware , did not enter into their work. I will give 
you one little problem in the theory of numbers , put in the most ordinary way. 
A prime number is one which has no divisor (i. e., without a remainder except 
1 and itself) — thus, 2, 3, 5, 7, u, 13, 17, 19, 23, kc, are all pnmes. Now 
let us consider that wonderful class of numbers which are written with the figure 
I only, as I, II, III, nil, mil, &c. Among these II is the ytrrr prime. 
Now the problem, to find the stcond primi , has never been solved. Vet it can 
be proved that there are an indefinitely great number of primes of that form, 
after 1 1 , which have been examined and found to be composite. Thus 111^ 
3 X 37, mil = 41 X 271, a:c. 

Es ai6ge mir noch gestattet sein , einen flttchtigen blick in dr. Ingleby's 




K. Leatxner, Zam ged&chtniis Ingleby's 



'S3 



L 



privatleben lu werfen. — Im jahre 1 851 hat'e er sich mil einer tochter vou 
Robert Oakes zu Gravesend verbeirathet , die durch den (rtthen tod der mutter 
bei verwandten auferzogen war zu Valentines, Ilford, in Euex: a ttattly mansion, 
taith a nobit lawn and fork, a grand avenue 0/ yew trees and famous gardens. 
Nach diesem lieblichen landsitz warea dr. Ingleby und seine frau mit ihren 
kindem in 1S60 Ubergesiedelt. Hier grUndete er allmShlich eine sehr schiine 
bibliotbek. Er war ein grosser liebhaber von guten btlcbern , in deren mitte er 
sich wohl ftthlte. Beschmutzte oder schlecht gebundene exemplare jedoch fanden 
keine bleibeude stifle in Valentines. Fest und beharrlich wies er dergleichen 
schmfiker zurilck ; gleichermassen verfuhr er mil alien btlcbern , die nicht auf 
weissem papier in scbwarz gedruckt waren. Er hat seine grOode bierfUr in einem 
essay Tke Externals of Books niedergelegt. Sein steckenpferd hatte inde&s 
mitunter bedenkliche unannehmlichkeiten im gefolge , kostele ein schweres geld 
und verarsachte zuweilen nicbl wenig gaudium. So zablle er einmal unbedacbter 
weise fUr ein biicblein den bohen preis von einer guinea, fand aber bei naherer 
inspection , dass es mit dem bann zu belegen sei, und verkaufte es sofort wieder 
fur ein paar schillinge. Es war dies aber ein settenes kleines buch , an dessen 
besitz ihm zur vervoUstandigung der betreffenden reihe besonders gelegen war. 
Jabre tang durchstoberte er daber mit eifrigstem bemtlben die cataloge , bis er 
endlich eines tages ein exemplar desselben werkchens zu 25 schilling angezeigt 
entdeckte. Obne eine minute zeit zu verlleren tclegraphirte er dem antiquar. 
Wie gross aber waren Urger und cnttauschung , als beini ufTnen des postpackets 
genau dasselbe exemplar zum vorscbein kam , welches er frUher zurdckgewiesen 
hatte, und obendrein in noch viel schlechlerem zustand als zuvor! 

Besonders charakterislisch fUr seine gemUthsart war die sichtliche freude, 
mit der er geschichten zu erz&hlen pflegte, die gegcn ihn selber sprachen. So 
war er im club bei einer gelegenheit — absichtlich oder unabsichlllch — von 
einem bedeutcnden manne geringschStzig Uber die achsel angesehen worden, was 
er ohne die leiseste spur von groll wahrheitsgetreu in gutmUthigster weise den 
seinen erz&hlte. Als er eines tages mit dem sl.iatsminister des innem geschSftlich 
zu thuD halle, der ein alter universitltsbekannter von ihm war, begann er von 
den schonen zeiten in Cambridge zu plaudem, worauf der minister erwiderte: Let 
ui proeetd to the iusiness before us. Diesen vorfall pflegte er mit sichtUchem 
vergnUgen zu erzShlen. Vorliegende und ihnliche geschichtchen , wie unbedeutend 
lie auch immer sein mogen, sind fUr ihn charakterislisch, und wer sie ihn selbst hat 
erzihlen b6ren , der fuhlte, dass ein ganz seltener humor, eine seltene onspruchs- 
losigkeit und bescheidenheit und manche andere edie herzcnstugend diesem guten 
menschen eigen waren. Sein humor war zuweilen Ubetsprudelnd ; auf alle mtig- 
lichen scherze, auf alle denkboren spielereien ging er ein , und liess sich's immer 
gem gefallen , selbst zum gegenstand von neckereien und possen gemacht zu 
werden. Seine witze waren oft ganz vortrefTlich. Die meisten sind zwar nicht 
zu papier gebracht worden , die in der schon erw&hnten ausgabe seiner gedichte 
eotbaltenrn epigramme zeigen aber zur genUge seine gewandtheit in diescr kunst. 

Regelmiissig alle tage fuhr er in offenem wagcn aus mil seinem treuen pferde 
Mab, das instinctiv seine wUnsche zu kennen schien und wie von selbst trabtc 
oder im schritt ging. Einen hut oder mUtze zu iragen war ihm ein gr&uel, und 
die leute auf der landstrasse wunderten sich oft nicht wcnig und blieben vetblUfTt 
steheo, wenn ein mann mit blossem kopfc vorbeisauste, dessen gedanken sicfatlich 



154 



Misoellen 




nicht kuf den fabrwe^ gerichtet waiea and dessen zllgel nachliis&ig Ober deoj 
rttcken des pferdes hingen. Erstaunenrwerth war jcdoch seine geistesgegenwart, 
wenn gefahr drohte; einen unfall hat er nie erlitten. Jedermann in seiner nach- 
baischaft kannte ihn und hatle ihn lieb. Er war ein grosser kinderfreund . eine 
leutseligc naiur; wie viele junge herzen hal er beglUckt durch freundliche an- 
sprache auf der strasse, oder durch einen liebreichen gruss itn vorbeifahren. Be- 
gegnete ihm unterwegs eine arme frau beladen mit l-.orb oder bUndel , so mnssti 
sie zu ihrer nicht kleinen verwunderung aufsitcen und aeben ihm platz m 
Einmal geschah es auf der landstrasse, dass ein junge einen stein nach seinem 
pferde warf und dasselbe auch empfindlich traf. Sofort drehte Ingleby sich nm 
und, nicht ohne grund in lorn gerathen, gab dem frechen burschen einen konen 
hieb mit der peitsche. Beim nachhausefahren hielt ihn ein polizeidiener an und 
erklarte ihm , dass er ihn wegen thatlicher beleidigung arretiren mtLne. In tkatt 
sagte dr. Ingleby, you ■will bt exceeding your duty, for you did not teitntss 
You must, however , eome with me, entgegnete der schutzmann. Vtry well, 
widerte dr. Ingleby , / am unable to walk to the police station , but if you Tvii 
get up behind, I luill drive you there. Es dtlrfte wohl nicht h£ulig vorgekommen 
sein , dass ein arrestant In solcher comfortablen weise nach dem poUzeibllreau 
gebracht wurde. Die afTaire endete auch ebenso amdsant, denn der inspector sib 
lofort, dass der beamte seine befugniss Uberschritten hatle, und liess Ingleby 
gleicb wieder auf freien fuss; der constabler bekam den verdientcn rtlffel. 

Mit seiner Hebe zu kindem ging die fUr thiere hand in band. Er nabm den 
lebbaftesten antheil an der bewegung gegen vivisection, und war ein eiiiigt* 
mitglied der Anti- Vivisection Society. Ich lasse hier folgen , was er an 
einen freund Uber diesen gegenstand geschrieben bat: 

I have no wish to bide the fact of my being a strenuous Anti-Vivisecdoniit. 
I am so on purely moral grounds; and I see no more excuse for torturing 
an animal in the desire of A — to test his hypothesis of inhibition {a. technical 
term in physiology) , than in a costermonger's wish to get excessive work oat 
of his donkey. I would fine the poor costermonger. I would imprison the 
physiologist; and this in the face of the fact that / love science almost above 
everything. 

Ingleby aber war philanthrop sowobl als tbierfreund. Seine freie zeit war 
gewiss sehr beschrankt ; dennoch pflegte er ein ziemlich regelmSssiger besacher 
der versammlungen der British and Foreign Anti-Slavery Society n 
sein und nahm als vorstandsmitglied an den geschSften dieser geseUscbafi regeo 
antheil. 

Ich schliesse diese skiue mit Mr. Timmins' worten : 

A serious illness greatly weakened him in the months of June and Joly 
1886. He seemed, however, to have recovered and to be likely to rexcb a 
green old age. The igih September he wrote a cheery letter, quite in his old 
pleasant style; but on the 36th he died — honoured and mourned by all who 
knew him best and longest. His cheerfulness and courtesy and kindness were 
extreme. He w^os a generous opponent , and a frank and candid friend. His 
manners were gracious , his temper imperturbable , and be met even sarcasm 
with a smile. He was most patient and careful and conscientious, even over 
the smallest details. He had a bright and pleasant face, a kindly presence, a heart) 
laugh. Welcomed alike by children and by older folk, be probably never raa4e an 



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Wtlrzner, D«r untemcht im FranxosUchen und Englischeo etc. ice 



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enemy and never lost a friend Friendships of thirty years were never darkened, 
even by a passing cloud, and memorie» of the years that are gone will be ever 
cherished by all who knew one of the gentlest and kindliest of men. 
BRBSLAn, novbr. 1887. Karl Lentiner. 

II. 

DER UNTERRICHT IM FRANZOSISCHEN UND ENGLISCHEN 

AN DEN HOHEREN SCHULEN OSTERREICHS. 

Der unlerricht im Franzosischen und Englischen ist in Oesterreich (Cisleithanien) 
obligat an den realschulen , an den meisten bcsseren handelsschulen (handelsaka- 
demien') and, was die erstere spracbe betrifft, in bedingter weise aach an einigen 
realgymnasien. .\n den gymnuien sind die neueren sprachen freifScher. 

An den handelsschulen wird das Franzosische und Englische gewShnlich in 
einem dreijahrigen cursus mit 3 — 4 stunden wochcntlich gelehrt. Dem zweck dieser 
anstalten entsprechend wird dabei vor allem fcrtigkeit im mtlndlichen gebrauch der 
fprache und in der kaufmiinni^chen correspondenz angestrebt. Die lehrkrifte sind 
nicht immer geprtlft , die wenigsten haben die lehramtsprufung ftlr mittelschulen 
bestanden, h&ufig stehen auslander in verwendung. An einigen reidgymnasien luuin 
der tchuler in der 3. und 4. dasse statt des Gricchischen das Franzosische wShlen. 
Solche schaler pflcgen ihre studien an oberrealschulen fortzusctzen. r)er lehrstofT, 
den diese realgymnasiasten in den 3 classen mit 5 and 4 stunden wochentlich durch- 
arbeiten, deckt sich wesentlich mit dem der vierclossigen unCerreolschule. Die lehrer 
de* Franzosischen an diesen anstalten sind gewohnlich ordentliche realschuUehrer. 

Wenn man von dem unterrichte in den neueren sprachen an den h6heren schulen 
Ocsterreicbs spricht, so hat man in erster linie, wenn nicht ausschliesslich, diesieben- 
dmssige latemlose realschule im auge. An dieser sind die modemen sprachen seit 
dem jahre 1870 obligat, und sie haben dazu beigelragen, der realschule ihr jetziges 
geprige zu geben. Der unterricht ist in den einzelnen KronlSndem, wo auf die ver- 
ichiedenen landessprachen rtlcksicht genommen werden musste , nicht gleich. In 
Nieder-Oesierrcich , Ober- Oesterreich , Salzburg, Steiermark, Kirnlen, Mihren, 
Schlesien wird das FnuuOsische von der I. bis zur 7. cUsse in zusammen wochenllich 
35 stunden gelehrt; in Bohmen beginnt das Franzosische erst in der 3. dasse, 
in Krain, Gorz, Triest in der 3, und in Tirol erst in der 5. classe. Das Eng- 
lische wird in alien genannten Kronlindem , mit ausnahme von KSmten, Krain, 
Gbrz und Tirol, wo diese sprache entOillt , von der 5. bis zur 7. classe in zu- 
sammen 9 stunden wochcntlich unterrichtet. NatUrlich sind die unterrichtserfolge 
sehr verschieden. In den zuerst angeftlhrten Kronl&ndem , in welchen das Fran- 
zosische schon in der 1. classe beginnt, wird der >normallehrplan< vom jahre 1879 
durchgef^hrt. In Bohmen bleibt man im wesentlichen nicht hinter dem lehrziel 
der obenlen classe zurtlck. In den ISndem, wo das Franztisische in der 3. classe 
beginnt , wird nach der angabe der schul programme ungeHLhr das lehrziel der 
6. classe, in Tirol das der unterreolschule (1 . bis 4. classe) erreicht. Der erwiihute 
oonnallehrplan stellt als lehrziel I'Ur das Franzdsische auf: >kenntniss der formen- 
lehre und syntax; ferligkeit im libcrsetzen aus dem Franzosischen und in dosselbe; 
einige ubung in der ausarbeitung Icichter franz6sischer aufsitze ; einige sichcrheit 
no mtlndlichen gebrauche der franzosischen sprache innerhalb des in der schule 
behandelten ideenkreises ; bekanntschaft mit einer auswahl henrorragender werke 



X56 



Miscellen 



der franxSiiscben litteratur leit dem beginne des 17, jahrhunderts.c Der untenicht 
gliedert sich in cine unter-, mittel- und oberstiife. Die unterstufe wird von den 
ersten 2 classen, die mittelstufe von der 3. und 4., die oberstufe von der 5. bis 
7. classe gebildet. Der lehrplan verlangt filr die l. classe (wochentlich 5 st.)| 
leselehrc, einen theil der formenlehre, elemente der ortbogniphie, constructioo def 
einfachen satzes; (llrdiea. classe (4 st) : fortsetzung der formenlehre und lecttlre 
leichter erzahlungen , fUr beide classen gilt mUndliches und schriftliches Ubersetzen 
BUS dem Franzosisehen und in dassclbc, ancignung eines entsprechenden wortvor- 
rathes, vorbereitete dicuie, kleine hausarbeiten nach erfordemiss und alle 14 tage 
eine schularbeit; lUr die 3. classe (4 st.) ist vorgeschrieben : wiederholung mid 
erganzung der formenlehre , der zusammengesetzte satz , syntax des ortikels ; f(ir 
die 4. classe (3 St.): syntax, insbesondere rections-, modus- und tempuslehre, 
elemente der wortbildung. Das milndliche und schriftliche Ubersetzen aus detn 
Franz&sischen und in dasselbe geht in beiden classen fort. Daneben tritt scbon 
in der 3. prosaische und poetische lecttlre in cinem franzosischen lesebuche, Cemer 
mUndlicbe reproduction und memoriren kurzer lesestUcke ein. Schriftliche arbeiten 
auf der mittelstufe sind : dictate, jeden monat eine schularbeit, hausarbeiten in def 
3. classe nach erfordemiss, in der 4. alle 14 tage. Der lehrplan ftli die 5. claxe 
(3 St.) lautet : wiederholung und erganzung der syntax, interpunktionslehre, mOod- 
liche und schriftliche Ubungen , lecture von m&gliclist abgeschlossenen musler- 
stUcken der franzosischen litteratur mil besonderer berUcksicbtigung der prosa and 
verbunden mit kurzen biographischen notizen tlber die betreffenden autoren, 
memoriren einzelner kleiner abschnitte , kleine sprcchubungen im anscbluss an die 
lecture, dictate, alle 14 tage eine umfangreiche hausarbeil, alle 4 wochen eine schol- 
arbeit. In der 6. classe (3 st.) wird der grammatische unterricht abgeschloMcn, 
Es treten slilistische Ubungen ein. Gelesen werden grossere fr.igmente descriptim 
und didaktischer prosa , sowie muster der epik , lyrik und didaktischen poesie. 
Biogriiphische notizen Uber die autoren und sprechubungen wie in der 5. cUiM 
In der 7. classe werden die wichtigsten grammatischen lehren cursurisch wieder- 
holt. Dazu kommt lecture von ISngeren muslerstUcken rhetorischer, reflectireoder 
Oder philosophisch-historischer prosa, sowie dramatischer dichtung, nach umstlnden 
eines ganzen classischen dramas ; leichte (iranzosische aufsStze im anscbluss an die 
lecture und in der schule vorbereitete briefc; sprechubungen; der unterricht be- 
dient sich, wie versuchsweise schon in der 6. classe, gelegentlich der franzosischeo 
sprache. Die zahl der haus- und schularbeiten ist in der 7. wie in der 6. clatsc 
gleich der in der 5. classe. 

In dem vorgefUhrten lehrplane ist der grammatische unterricht in der weise 
vertheilt , dass fUr die unterstufe die aussprache- und formenlehre bestimmt ist : 
auf die mittelstufe entHilU die erg&nzung der formenlehre und syntax ; schwiengere 
partien der syntax sind der oberstufe vorbchalten. Die eigentllche lecttlre begiont 
mit der 3. daaie. In den bereich der mittelstufe fallen auch die anOinge der 
Ubungen, die auf den mUndlichen gebrauch der sprache abzielen. Die leclOre 
steht auf der oberstufe im vordergrunde und wird auf grund eines griisseren lese- 
buches betrieben. In der oberaten classe konnen auch zusammenhangende werke 
gelesen werden, als zweckentsprechend werden in den dem normallehrplan betge- 
gebenen •instructionem namentlichbezeichnct: Horact, Cinna, Polytucte, ltCui\Oi 
Ccmeillt; Atkalie, IpliigcnU, Britannicus von Racini; It Misanthrapt von Afotiicn, 
t Art poitiqut von Boiltau ; Grandeur et DecaJence des Romains von Jlfanttt^mtu. 



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A. Wanner, Der untenicht iro Franzi^ischen und Englischen etc. 



157 



B lo den bereich der oberstufe gehSren femer die eigentlichen sprechUbungen ; deo 

B Stoff dazu soil nach den instruclionen der franzOsische unterricht selbst liefern. In 

der oberstufe tritt neben den gewiihnlichen haus- und schularbeiten, die siimmtlich 

llbersetzungen aus dem Deutschen ins Franzdtische sind, auch der freie aufiatz auf. 

Fur das Englische stellt der nonuallehrplan als lehrziel auf: •Richtige aus- 
sprache , sicherheit in der fonnenlehre und syntax , fertigkeit in deni Ubersetzen 
nicht allzu schwerer vomehmlich prosaischer litteraturwerke aus dem Engliachen 
ins Deutsche, sowie leichter prosa aus dem Deutschen ins Englische.' In nSherer 
ausftthning wird fUr die 5. classe bestimmt: 'Aussprachelehre auf grund der leicht 
yersdmdlichen lautge«etze ; die betonung mit hinweis auf den germanischen und 
romanischen ursprung der worter. Formenlehre simmtlicher redetheile mit Uber- 
gehung der Teralteten uder speciellen fSchem eigenen formen. Syntax des ein- 
facben satzes ; das verhaltniss des nebensatzes zum hauptsatze , soweit die kennt- 
otss desselbcn zum verstandnisse einfacbcr lesestUcke eiforderlich tst. MUndliches 
and schriftliches Ubersetzen englischer sStze in das Deutsche und umgekehrt. 
Englische dictate Uber den in'^der grammatik und beim lesen behandelten lehr- 
stoflf. Alle 14 tage die Ubersetzung einer grosseren anzahl sStze ins Englische als 
hausarbeit. Im II. semester lesen leichter erz&hlungen in prosa. c — Der lehrplan 
far die 6. classe lautet ; »Vcrvollstandigung der formenlehre durch die anomalen 
and schwien'gen elemente. Syntax simmtlicher redetheile, des einfachen und zu- 
sammengesetzten satzes in den Ublichen constnictionen. Die nothwendigsten ele- 
mente der wortbildung im anschlusse an die deutsche und die firanzdsische sprache. 
Alle 14 tage eine umfangreichere Ubersetzung aus der untenrichtssprache ins Eng- 
lische. Dictate im anschlusse an die lecture. Lecture von musterstUcken erzjihlen- 
der, descriptiver und epistolarer gattung, sowie leichter gedichie auf grund eines lese- 
buches.« — FUr die 7. classe wird verlangt : •VcrvollslSodigung der syntax durch die 
schwierigeren participol- und gerundial-constructioneo, die elliptischen sitze und die 
interpunktioo. Alle 4 wochen eine schriftliche Ubersetzung aus der unterrichtssprache 
ins Elnglische als haus- und einer solchen, zeitweilig eines schwierigen abschnittes 
aus einem englischen prosawerke in die unterrichtssprache als schularbeit. Lecture 
bistorischer, refleclirender und oratorischer prosa, sowie der hauptscenen eines dramas 
Ton Shakespeare und abgescMossener fragmente aus der dassischen epik oder didak- 
tik. Veisuche mUndlicher reproduction des gelesenen in englischer sprache.* 

In den >instructionen< wird femer ftlr die 5. und 6. classe monatlich eine 
classenarbeit , bestehend aus der Ubersetzung einer anzahl deutscher sStze ins 
Englische, verlangt. 

Bei der schriftlichen maturitiitsprUfung («= abiturientenexamen) wird fUr das 
Franzdsische die Ubersetzung eines deutschen textes in die fremde sprache und 
umgekehrt die Ubersetzung eines franz6sischen textes ins Deutsche, fUr das Eng- 
lische bloss eine arbeit letzterer art erfordert. Zur mUndlichen prtlfung kommen 
gewohnlich nur solche, deren schriftliche arbeit ungUnstig ausAel. 

Der unterricht wird nach verschiedenen lehrbUehern ertheilt. Aus einer 
durcbsicht der ichulprogramme des letzten schuljahres ist zu entnefamen , dass im 
franzOsischen unterrichle am haufigsten verwendct werden die lehr- und lesebUcher 
TOD A. Bechtel , dann die von E. Filek und Plotz. Im englischen unterrichle 
sind die bekannten grammatiken von Sonnenburg und Cesenius in Oester- 
teich die verbreitetsien. Unter den englischen lesebUchem ist das von Nader- 
I WttTzner herausgegebene das am meisten gebrauchte. 




158 



Miscellen 



Nach dieser betrachtung der schulverhiiltDiase wenden wir uiu za der damit 
znsammenhfingenden frage der lehrerausbildung. 

An der Wiener universitSt besteht seit vielen jahren eine Iehrka.nze1 fUr 
romanische philologie. Daneben gab es jahrelang eine ausscrordentliche profeisur 
(Ur neufrantijsische litteratur. Die lehrstuhle fUr roraanische philologie in Grai und 
Prag sind jdngeren datums. Das Englische war bis vor kurzem nur an der Wiener 
imiversitat durch eine ordentliche professur vertreten. Vor etwa 3 jahren wurdc 
Prag ein extra-ordinariat dafur errichtet. An andem universitaten lehren nur l 

Die zahl der der moderaen philologie betltssenen, die noch vor etwa 5 jal 
keine unbedeutende war, dUrfie nun, wo der bedarf an lebrkrSrten fUr Frani< 
and Englisch an den reabchulen ziemlich gedeckt ist, bald kleiner warden. 

Was die vorbildung der studirenden dieses faches anbelangc , so Icann man 
wohl annehmen, dais keiner von ihnen ohne alle und jede kenutniss der modenta 
sprachen seine universitatsstudien beginne. Freilich mUssen nach den jetz^en 
mittelschulverhSltnissen diese vorkenntnisse sehr verschiedener natur sein ; denn das 
hauptcontingent der modernen philologen liefert das gymnasium , und an diesem 
werden , wie bereits beraerkt , die modernen sprachen nur als freie (unobligate* 
gegenstSnde — und iwar das Englische nur an sehr wenigen gymaasien — 
gelehrt. Ein abiturient einer solchen anstalt , an der das Englische nidit 
traktirt wird , hat aber dann wohl den privatunterricht cines englischen sprach- 
meisters genossen. Am besten vorbereitet sind natUrlich studenten , welcbe oach 
beendigung der realschulstudien sich der maturitatsprUfung ftlr gymnasien onl 
Ziehen , um dann als •ordent.liche< horer das studium der modernen sprachen 
der universitat betreiben zu konnen. Dass genide sokhe studenten sehr guM 
staatsexamina machen — wie die erfahrung zeigt — , scheint dafUr zu sprechen, 
dass unter den obwaltenden verhfiltnissen die richtige vorschule fUr die modemeii 
philologen in Oesterreich eher die realschule als das g>'niuasium ist. 

An der universitat besteht fUr jede sprache ein cursus fUr anfanger , 
proseminar. Vorgeschrittcnere werden raitglieder des franzbsischen , bezieh. eng 
lischen seminars und liel'ern als seiche wisscnschaftliche arbeiten ttber alt- und 
neufranzosische, bezieh. alt- und neuenglische sprache und litteratur. Die semioar- 
mitglieder bekamen in frtlhercn jahren, als die noth an lehrern am grtisstes w. 
gegen beibringung gUnstiger colloquien- und seminarzeugnissc eine staatsaoti 
stutzung von jiihrlich 300 gulden 6. w. , wogegen sie sich rait revers za \tT- 
pflichten hallen , nach abgclegter lehramtsprUfung im bedarfsfalle sechs jahre an 
einer staats-realschulc zu uiUerrichlen. Diese normirten untersiutzungen schrumpfl 
spiitcT auf 20 bis 60 gulden per semester zusammen. Nach abgelegter pr 
fung wird dem lehramtscandidaten auf sein ansuchen in der regel 
ein stipendium zu einer reise nach Frankreich oder Englao 
verliehen. Es ware wUnschenswerth , dass solche reiseslipendien auch nael 
mehrjahriger praktischer thatigkeit im lehramte verliehen wtirden 
gerade eine spatere reise in mancher beziehung vortheilhofter uud nutzbringeo' 
sein dUrfte. 

Der prtlfungscandidat hat ein vierjithriges (bis 1S84 dreijahriges) unitrenil 
studium nachzuweisen. Docb kann ein in Frankreich oder England zum 
der spracherlemung zugebrachtes jahr in das (juadriennium eingerechnet werdi 
Die prtlfung wird nach dem gesetz vom 7. tebruar 1SS4 in einer der zwei nai 
stehenden gnippen gemacht: a) moderne philologie, d. i. zwei der motli 
cultursprachen : Franz6sisch, Englisch, Italienisch als hauptfScher und die dci 



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A. Wanner, Der unterricht im Fnmzusischen und EngUschen etc. 



159 



spr Achc aU oebenTach ; b) deut^hc sprache als hauptfacb , Uberdics eine moderne 
spnche als hauptfach uod eine andere moderne sprache als nebenfoch. Dazu sei 
bemerkt, dais untcr •hauptfach< die befShigung, eine sprache an der ganzen real- 
schale , also auch in den oberen classen , zu lehren, ver^Unden wird. Da nun 
Englisch nar in der oberrealscbale gelehrt wird, so entlSllt fUr diese sprache die 
bodchnung •nebenfach>. 

Zur befSlhignng, die franzosische und engUsche sprache an der ganxen real- 
schule zu lehren, wird gefordert: •!. Fahigkeit, einen abschnitt aus einem deutschen 
schrifuteller ohne hulfsmitlel correct in die fremde sprache lu ubersetzen , sowie 
unler Henselben bedingungen einen aufsatz Uber ein leichteres litterar-historisches 
Oder historisch - grammatisches thema in der fremden sprache zu schreiben. 
2. FZhigkeit, eine grdssere abhandlung Uber ein gegebenes thema in der fremden 
sprache zu schreiben (hausarbeit), wobei der candidal einer%its seine wissenschaft- 
liche befShigung zur ausfuhrung einer vollstiindigen arbeit aus deni gebiete der 
franzijsischen oder engliscben philologie, andererscits grammatische correctheit und 
vertraulheit mit den stilistischen eigenthllmlichkeiten der fremden sprache nach- 
zuweisen hat. 3. Grtlndlicbe kenntniss der franz6sischen oder engllschen grammatik 
in ihrer historischen ent«-icke1ung. FUr das Euglische bezieht sicb diese forderung 
auf die kenntniss der angelsSchsischen , altenglischen und neuenglischen spracb- 
formen in ihrera historischen zusammenhange. 4. Bekannlschafl mit den haupt- 
siichlichsten gesetzen und formen der alteren und neueren mctrik. 5. FShigkeit, 
vorgelegle abschniite aus classischen schriftstellem verschiedener perioden der 
fremden litteratur gewandt ins DeuUche zu Ubersetzen und eingehend und richdg 
zu interpretiren. Hinsichtlich des Allfi-anziSsischen , AngelsSchsischeii und Alteng- 
lischen kann die fShigkeit, einen nicht bcsonders schwierigen abschiiilt richtig zu 
rerstehen und grammatisch zu erklSren , gcnUgen. 6. Grtlndliche kenntniss der 
moderoen franzosischeu oder englischen litteratur und ihrer geiichichte seit dem 
beginne des 16. jahrhunderls , sowie hinlSnglichc bekanntschaft mil der altfiran- 
xdsischen , bezw. angelsSchsischen und altenglichen litteratur in ihren haupl- 
erscheinnngen. 7. Correctheit und sicherheit im mttndlichen gebrauche der fremden 
sprache , sowie gute aussprache. Zur ennitlelung dieser soil ein theil der mtlnd- 
licben prllfung in der betreffendcn sprache vorgenomroen werden.« — Zur prUfung 
im Franzosischeu als nebenfach (lehrbcOihigiing fUr die unlerrealschule) wird vom 
candidaten gefordert: 1. F&higkeit, einen abschnitt einfachsren inbaltes aus einem 
deutschen schriftsteller correct in das Fnuudsische zu Ubersetzen, sowie einen selb- 
ttindigeu franzO<^ischen aufsatz Uber ein gegebenes thema zu schreiben. 3. Grtlnd- 
liche kenntniss der neufranzosischen grammatik. 3. Bekanntschaft mit den haupt- 
sachlichsten gesetzen der nielrik. 4. Bekanntschaft mit den bedeutendsten classischen 
ichriftslellcm der neufranzosischen litteratur und fahigkeit , cinen vorgelegten ab- 
schnitt gewandt ms Deutsche zu Ubersetzen und richtig zu inlerpretiren. 5. Hin- 
reichcnde kenntniss der lilteraturgeschichtc seil dem beginne des 17. jahrhunderts. 
6. Hinreichende fertigkeil und correctheit im mUndlichen gebrauche der sprache, 
sowie richtige aussprache. Zur emiillelung dieser soil die mUndlicfae prUfung zum 
theile in der fremden sprache vorgenommcn werden. 

Jede prUfung umf.issl drci abtheilungen : die hausarbeilen, die clausurarbeiten 
und die mUndliche prUfung. Die hauslichen arbeiten haben die spcciellen gegen- 
stSnde der prUfung in der art zu umfassen, 'dass dem candidaten anlass gebulen 
werde , die befShigung zu wissenschaftlicher arbeit imd die grUndlichkeil seiner 
fachkenntnisse zu beweisen.« Jedem candidaten wird ausserdem ein thema all- 



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Misc«Uen 



gemcineren philosophischen , pidagogischen oder didaktischen inhaltes rur hius- 
lichen bearbeilung gegeben, am ihm gelegenheit zu bieten, >die erworbcne philo- 
sophische vorbildung zu bekunden und andererseits darznthun , dass er den za- 
samraenbaiig seines gegenstandes mit der aufgabe der allgemeinen bildung richtig 
erfasst und ilber dessen behandlung im schulunterricht mit erfolg nachgedachl 
habe.< Zur bearbeitung der hausaufgaben wird dem examinanden ein zeittauni 
von drei monaten fllr jede aufgabe gewahrt. Haben die schriftUchen arbeiten 
aniass zur zurQckweisung nicht gegeben , so erh&It der examinand die Torladung 
zur dausurarbeit und zur mUndlichen prUfung. — Die clausurarbeiten dienen vor- 
nehmlich dazu , zu ermitteln , «wie weit der examinand in teinem shidienkreise 
auch ohne alle hilfsmittel ein promptes und sicheres wissen besitzt«. Die dausur- 
aufgabe besteht bei den hauptfSdiern aus zwei arbeiten , deren jede so bemessen 
itt, dass sie in 5 stunden bearbeitet werden kann. Eine der arbeiten ist in fran- 
zSsischer, bezw. engliscber sprache zu schreiben , ohne gebraucb eines lexikons 
oder einer grammalik. — Die mUodJiche prtlfung hat das ergebniss der Torlier- 
gehenden prtlfungsstudien 'Zu vervolIstSndigen und zu sichema. 

Nach bestandenem examen hat jeder candidat sich ein jahr lang an einer 
realschule zur praktischen ausbildung seiner lehrfahigkeit bescbiftigen zu loxien. 
Dabei wird er unter die bcsondere fachmSnnische leitung eines realschul-professors 
gesteUt. Wenn der candidal all diese stadien glUcklich durchlSuft , dann hat er 
die belShigimg zur anstellung als ordentlicher lehrer vollstSndig erworben. 

Hiermit sind wir bei unserem ausgangspunkt , der realschule , wieder ange- 
langt. Die in Deutschland immer machtiger werdende reformbewegiing auf dem 
gebiete der neueren spracben macht auch in Oesterreich ihren einfluss geltend. 
So traten ein fUr die verwerthung der phonetik im unterrichte in der »Zeitschrift 
ftlr das realschulwesen« A. Schrcier (bd. VII, s. 257 u. 321) und A. WOrzner 
(bd. X, 321). Ebendaselbst lieferte E. Richter >Beitrage zur reform des neu- 
sprachlichen nnterrichtsi (bd. XII, 641). 

Speciell ftlr den unterricht im Englichen sind bemerkenswerth W. Swoboda's 
abhandlungen (bd. XII, s. 129 u. 321). Femer ist jUngst ein nach den grond- 
satzen der reform ausgearbeitetes lehrbtich der franzdsischen sprache von director 
Fetter erschienen. In allerletzter zeit ist die reformfroge auch im verein •Real- 
schule zu "Wien in fluss gerathen. Diese fUr den kUnftigen unterricht der 
neueren sprachen in Oesterreich viclleicht nicht ohne einfiuss bleibenden verhand- 
lungen sind derzeit noch nicht abgeschlossen. 

WiEN, im januar 1S88. A. WUrzner. J 



Nacbtrag. Bd. XI, a. 437, z. 14 lies so bei st. sobei; s, 444, u 19, SO 
lies Franzosischen st. Franzosisch; s. 452, z. 11 lies mutiny st. mutiny; %. 455, 
z. II lies splendour st. spendour; s. 457, z. 6 lies anm. st. amn. S. 541. i. 16 
hinter 'Taalstudii'^ ist einzuschalien: »V1II ♦, p. 216 — 23S«. (Die sehr lesens 
werthe arbeit Uber Had rather sei bei dieser gelegenheit nochmals der beachtunj 
empfohlen.) S. 450, z. 10 v. u. noch ein beispiel des substantiviscben 
Carlyle, Friedr. Book III, chap. 18 anfang: without Name 0/ his or itt (letzti 
mit beziehung auf Preussen). Das scherzhafte it's Byron's (Don Juan XI, 54) 
mag auch noch enrShnt werden. M. Krummacher. 






Picrtr'tcbe HofbDchdnickeici. Stcphis Gcibel & Co. in AltenbotV' 




UBER EINIGE HISTORISCHE ANSPIELUNGEN IN 
DEN CHAUCER-DICHTUNGEN. 



I. Zu >The Squyeres Tale*. 



Die geschichte ist in mehrere theile gegliedert. Der erste 
handelt von dem Tartarenkdnig C a m b y u s k a n (so und nicht 
Cambynskan ist bei naherem zusehen in den hss. zu lesen), welcher zwei 
sobne Algarsyf und Camballo und eine schbne tochter Cana- 
cee hat. An seinem geburtstag, dem grbssten festtag des landes, 
sitzt er einmal in grosser pracht und herrlichkeit auf dem Throne, 
als pltitzlich ein ritter erscheint mit wunderbaren geschenken vom 
kdnig Arabiens : Canacee bekommt einen s p i e g e 1 , welcher alle 
rdndseligkeit und verratherei im lande anzeigt, und einen ring, mit 
desscn hilfe man die sprache der vogel versteht. Cambyuskan er- 
halt ein schwert, welches ebenso gewaltig im heilen ist wie im 
h^uen, und ein ross von zauberhafter festigkeit und beweglichkeit 
zugleich. — Im zweiten theile inacht Canacee von ihren geschenken 
gebrauch. Mit ihrem spiegel sieht sie im traume, wie eine falkin 
(f»wcon) in grossera jammer auf einem dilrren baume des palast- 
parkes sitzt, sich selbst mit den flUgeln blutig schlagt und altm^hlich 
in ohnmacht vom zweige sinkt. Kj-aft ihres ringes erfahrt sie von 
der ialkin, dass diese von ihrem falkengatten (tercelet) schro^hlich 
vedassen wurde : nachdem er sie mit scheinbarer noblesse gewonnen 
und kaum ein jahi oder zwei besessen hatte, rief ihn eine ehren- 
angelegenheit von ihrer seite, und pldtzlich flog er treubriichig einer 

E. KSIblof, Enctuche ttudira. XU. i. II 




l62 



A. Brandl 



elenden weihe (kyte) nach. Canacee nimmt die anne falkin mit- 
leidig in ihrem schosse auf, um sie zu heilen , wozu sie allerdings 
nur mit krafiigen salbenkrautern beitragen kann. Den liebhaber 
zurtlckzurufen vermag nur die vermittelung des Camballo. — Von 
den heldenthaten , welche dieser Camballo , sein vater Cambyuskao 
und sein bruder AJgarsyf mit hilfe des rosses ausgefiihrt, soUte 
der dritte theil handeln. Der inhalt ist (II, 312 — 324 Aldine Edition) 
in den hauptzUgen klar verzeichnet: Cambyuskan hat seiner zeit 
manche stadt erobert; Algarsyf hat viele fahrlichkeiten mit hilfe 
des rosses fiir seine frau Theodora bestanden ; Camballo focht gegen 
zwei brtider, um Canacee zu gewinnen. Chaucer wollte offenbar die 
vorgeschichte der im ersten theile genannten manner nachtragen. 
Ausgefiihrt sind aber nur zwei verse (II, 325 f.). — Dann soUte im 
weiteren verlauf der dichtung noch gezeigt werden , wie die falkin 
durch vermittelung des Camballo ihren geliebten zurUckbekam (II, 
308 — 311), als erfreulicher abschluss des ganzen. Davon ist gar 
nichts vorhanden, ^M 

Was hat diese wunderUche Tartaren- und thierfabelei zu be-^^ 
deuten ? ^1 

Tyrwhitt glaubte einfach ein marchen vor sich zu babeBJ^f 
welches Chaucer englisch bearbeitet hatte, und bedauerte, die quelle 
nicht finden zu konnen. Sandras, foude sur Chaucer s. 232, schloss 
sich ihm an. War ton in seiner Geschichte der englischen poesie 
versuchte die zauberhaften Geschenke, welche Canacee und Cambyuskan 
erhalten, auf arabische gelehrsamkeit zurtickzufiihren. Im anschluss 
daran bewies Skeat (Clarendon Press Ed. s. XLII S.), dass sic fast 
alle in Tausend und eine nacht vorkommen, und machte zugleich 
auf einige wahrscheinliche zwischenstufen aufmerksam. So erscheint 
ein zauberross schon im 13. jahrhundert in der franzosischen romanze 
von Cleomades und Claremond; verstandniss der vogelsprache, wie 
es Canacee durch den zauberring erlangt, findet sich mehr als einmal 
in den Sevyn Sages ; ebendaselbst auch ein zauberspiegel , welcher 
drohende gefahren meldet (geschichte von Vergil). Nur ist bei 
Chaucer ein allegorisirendes element dazu gekommen. Das ross ist 
mit anlehnung an den Pegasus und das trojanisclie pferd (I, 199 — 202) 
zu einera symbol der koniglichen heeresmacht geworden: es ist ail|^| 
erz und gehorcht einem nadelstich ins ohr, d. h. einem commando^^ 
wort ; es kann den reiter schlafend nach jeder seite tragen ; es steht 
auf befehl fest wie in den grund gewurzelt; wenn man es nicht mehr 



r^ 



* 



eber einige historiscbe aospidungen in den duucer-dichtungen 163 



braucht , lost man es auf und h&ngt den zaum in einen thurm ; 
mit seiner hilfe iiberwindet ein kfinigssohn grosse kampresgefahren 
(I, 107 flf., 173 ff., 320 ff. ; 11, 320). Das zweite geschenk, welches 
Cambyuskan erhalt, das nackte schwert, steht in noch einfacherer 
weise fUr die rechtsgewalt des ktinigs: es beisst mit der schneide 
durch jeden panzer, heilt aber auch jede wunde, wenn man sie 'of 
grace* mit der flachen seite beriihrt (I, 148 ff.). 

Ueber das gebiet des marchenhaften hinaus und auf einiger- 
massen realen boden kommen wir bereits, wenn wir nach der herkunft 
der tartarischen namen und sitten fragen. Hertzberg, Canterbury- 
geschichten s. 63 1 ff. , suchte sie in der reisebeschreibung von 
Maundeville. VoUstandiger decken sich die angaben Chaucer's mit 
der von Marco Polo, gestorben 1324, drei jahre bevor Sir John 
Maundeville auf reisen auszog (Skeat, Clarendon Press Ed. s. XLII ff. 
und 207 ff.). Aus Marco Polo stammen mit geringen verinderungen 
die namen Cambyuskan (= Chingis Khan, bei Friar Ricold >Camiuscan«), 
Camballus oder CambaUo (Marco Polo's Cambaluc) und Sarai (I, i, 
4, 23; II, 310, 321); die personalschilderung des Khan, seines ge- 
burtstagsfestes und hofstaates (I, 4 ff.) ; die bemerkung , dass die 
Tartaren manches essen, »that in this lond men recch of it but smal< 
(I, 63 ; nach Marco Polo pferde und hunde) ; das erscheinen eines 
gesandten von einem anderen kOnig mit geschenken (I, 73 ff.); end- 
lich der baumgarten mit allerlei falken in der nahe des palastes 
(II, 62 ff.). Vielleicht hatte der besuch des Armenierkonigs Leo in 
London 1385 und 1386 beigetragen, das interesse Chaucer's in so 
feme gegenden des ostens zu lenken. 

Aber sinn und zweck fehlen der geschichte noch immer. Der 
ganze zweite theil, welchet von den falkcn handelt, ist dunkel ; und 
doch ist er offenbar voll realer beziehungen auf historische persOn- 
lichkeiten, welche so bedeutend sein mussten, dass sie die leser trotz 
der marchenhaften umhtillung erkennen konnten. Dunkel ist femer 
von einzelheiten namentlich das verwandtschaftsverhaltniss von Cam- 
baUo und Canacee: einerseits erscheinen beide als kinder des 
Cambyuskan (I, 23, 25); andererseits heisst es , Camballo habe die 
Canacee im kampfe gegen zwei brtlder sich (als frau) errungen 
(Camballo faught in listes with the bretheren tuo for Canacee, er 
that he might hir wynne 11, 321 — 23). Sind es also geschwister 
oder gatten? Tyrwhitt vermuthete in dem worte Camballo 11, 321 
ein verderbniss; der eroberer der Canacee miisse ein anderer ge- 




164 



A. Brandl 



wesen sein als ihr binder; ein oeuer mann mlisse da. eingeflihrt 
worden sein, und »die beiden brtider* , die er bekampfl, seien die 
obengenannten brilder Camballo und Algarsyf. Ebenso unheilte itn 
wesentlichen Hertzberg. Gegen einen solchen anderungsvorschUg 
spricht aber i) die Uberlieferung ; alle hss., welche seit Tyrwhitt an 
das licht gezogen wurden, bieten tibereinstimmend Camballo. 3) der 
zusammenhang \ denn der mann wird nicht bloss als ein bekannter 
eingefUhn, sondem in einer fortlaufenden reihenfolge mit seinem 
vater und bruder aufgezahlt : zuerst will Chaucer die kriegsthaten des 
Cambyuskan schildern (II, 315), dann die des Algarsyf (11, 317) und 
dann natilrlich die des zweiten Khansohnes, des Camballo (II, 32 i)^H 
Eine Ubergehung des leUteren zu gunsten eines bisher ungenannten^^ 
waie hochst auffallend und hatte irgendwie begriindet werden milssen. 
Skeat s. 223 schlug einen anderen weg ein, die schwierigkeit zu 
beheben: er ist geneigt, in Camballo dem liebhaber II, 321 und 
Carol lallus dem bruder 11, 310 zwei verschiedene j^ersOnlicbkeiten fu 
sehen. Aber das ist nach Chaucer's eigenen worten unmoglich; denn 
der Camballus von II, 310 wird ausdrtlcklich bezeichnet als >the kinges 
sone, of which I yow toldes also mit deutlicher beziehung auf den 
Camballo von I, 23. Auch ware dem zusammenhang dadurch nicht 
aufgeholfen. Ebenso wenig helfen uns die alten fortsetzer der von 
Chaucer als Fragment hinterlassenen geschichte. Spenser, Faery 
Queen IV. buch, 2. und 3. ges., sieht in Camballo einfach den bruder 
der Canacee und lasst ihn ihre gunst gegen drei (statt zwei) fremde 
brtlder verthcidigen ; schliesslich erscheint die weise Cambine (eine 
reine erfindung Spenser's), schafft versohnung und heirathet Camballo, 
wahrend Canacee einen ihrer drei kriegerischen bewerber beglUckt 
Das ist eine geistreiche wendung, aber Chaucer's intention ist damit 
gewiss nicht getroffen. VoUends nichts zu geben ist auf die foi 
setzung von J. Lane 1630, welcher Canacee auch schlechtweg als' 
schwester Camballo's und Algarsyf's betrachtet und ihr im streite 
dieser beiden briider untereinander eine vermittlcrrolle zutheilt. Die 
dichtung wird eben fUr die Chaucer Society gedruckt') und macht 
mit ihrer breiten beschreibungssucht und schwtllstigen philistrositat 
einen recht mittelmassigen eindnick. Wir sind also zur aufhellung 
von Chaucer's versen auf die inneren anhaltspunkte angewiesen, di( 
er selbst giebt. 



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■) Dr. F. Furnivall hatte die freundlichkeit, die bisher gednickten 9 bogen 
mir zur einsicht zu senden. 



1 



Ueber cioige historischc anspielungen in den Chaucer-dichtungen ige 



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■ Der punkt, von welchem ein rationeller deutungsversuch aus- 
" gehen muss , ist vom dichter selbst unverkennbar hervorgehoben : 

»I schulde to the knotte condescende . . . the knotte, why that every 

■ tale is tolde* (IT, 54, 61). £s ist die geschichte von der liebenden, 
verlasseren falkin, welche von Canacee getrostet wird. Das verrath 
auch der vergleich mit The Frankeleyne's Tale, welche unmittelbar 
darauf folgt und offenbar als parallelstUck gedacht ist. Der Frankeleyne 
erzahlt von einer treuen gattin , welche in gefahr ist , von dem ge- 
liebten mann getrennt zu werden, bis aUseitiger edelmuth das frtlhere 
glttck wieder herstellt. Aehnlich hoffte Chaucer hier das geschick 
der falkin besingen zu kdnnen. Beide novellen handein vorwiegend 

»von liebesdrangsal einer ehefrau. >Say lis a tale of love,« sagt der 
wirth in der einleitung zum Squyere, und dieser antwortet: >Nay; 
but 1 will say as I can with herty wil.« Kaum hat dann der Squyere 
geendet, so lobt der Frankeleyn sein tugendhaftes mitgeftihl und fahrt 
in derselben tonart fort. Wir haben uns also in den zeitgenossischen 
chroniken nach einer gestorten ehe umzusehen , ftlr welche sich 
Chaucer in solcher weise interessiren konnte. Zwei fingerzeige all- 
gemeincr natur werden uns die suche erleichtem. Zunachst deutet 
das metrum — heroic couplets — auf die dritte periode Chaucer's 
(1385 — 1400). Femer ist in der geheimsprache der politischen 
dichter, wie sie namentlich von den hofpropheten und unter dem 
einfluss der aufblilhenden wappenfreude entwickelt worden war , ein 
falke stets nur die bezeichnung filr eine personlichkeit der koniglichen 
familie ; vgl. Chaucer's Assembly of Foules , Langland's Richard 
Redeles, Thomas of Erceldoune und Wright's Political Poems and 

» Songs. 
Ein solches ehebruchsverhaltniss im kfinigshaus zu ende des 
14. jahrhunderts glaubte ich zuerst in der heirath von Richard's II. 
gtinstling und zweitem schwager Robert de Veer mit Philippa, der 
enkelin Edward's III., gefunden zu haben, auf welche mich C. Hofler's 
akademieabhandlung Uber die konigin Anna von Bohmen (Wien 1871) 
aufmerksam machte. Ich bespreche die hypothese, obwohl ich seit- 
her davon abgekommen bin, theils urn vor einem vorschnellen deuten 
solcher anspielungen zu warnen, theils um mir von vomherein einen 
cinwurf aus dem wege zu raumen. Robert Veer halte die princessin 
Philippa als zartes friulein heimgefiihrt, wahrscheinlich 1384; denn 
ihre mutter Isabella hatte sich erst im juli 1365 mit dem franzosischen 
edelmann de Coucy vermahlt (siehe die beigegebene stammtafel). 




i66 



A. Brandl 



Schon im jahre 1386 aber verliess er sie und warf sich einer Bfihmin 
in die arnie, welche die chronisten als Lancecrone oder Lancegrove 
und geriichtweise sogar als unadelig bezeichnen (Hofler s. loi). Er 
ware also der tercelet, Philippa die falkin und die Bfihmin die weihc. 
Die falkin gehort nach Chaucer der gattung Peregryn an und schien 
>of fremde ]ond« (II, 83) ; so war auch Philippa die tochter eines 
fremden, der bald nach der heirath an den Pariser hof iibersiedeh 
war. Dein tercelet schreibt der dicbter ein gefalliges schmeichelwesen 
zu (U, 159 fl.), was auf den giinstiing wohl passen wUrde, Die ehe 
hatte kaum »a yeer or two* gedauert, als der tercelet sich unter einem 
vorwand entfernte und der weihe nachflog {II, 228 ff.), worUber die 
falkin tief unglUcklich wurde; sie »bigon to crye that al the woode 
resowned of hire cry< (II, 67) : so war auch in wirklichkeit die thcil- 
nahme von ganz England auf seiten Philippa's, nur die (selbst boh- 
mische) konigin und den konig ausgenommen. Chaucer erwahnt 
dann, dass Cambalio, the kynges sone, die vermittelung Ubemommen 
habe (II, 310). Das mtisste man auf den herzog von Gloucester 
deuten, den jUngsten sohn Edward's III., der sich in der that dem 
kronprinzensohne Richard II. gegenilber viel auf seine directe kdnigs- 
abstammung zu gute that, 13S7 einen aufstand anzettelte tind den 
k5nig unter seine vormundschaft brachte. 

Gegen diese hypothese sprechen aber schwere griinde. Vor 
allem hat de Veere kein recht, als falke zu figuriren, da er nicht 
koniglicher heikunft war. — Ferner: wer soil in diesem falle die 
trostende k on igs tochter Canacee sein? Philippa's mutter war schon 
1379 gestorben, und der mutter des treulosen gatten, die sich nach 
dem berichte der chronisten ihrer annahm, stand Chaucer nach allem, 
was wir von ihm sonst wissen, vollstandig feme. Und doch muss 
er zn der angeblichen Canacee in einem besonderen ehrerbietigkeits- 
verhaltniss gestanden haben, denn er huldigt ihr mit den ausgesuchten 
worten : »to telle yow al hir beaute, it lith not on my tonge, ne my 
connyng; I dar nought imdertake so heigh a thing* (I, 26 — 28) 
Ferner: ist Cambalio der herzog von Glocester, wer ist dann sein 
bruder Algarsyf? Glocester hatte damals nur noch zwei briider, 
John of Lancaster und Edmund of York, und es ist nicht eii 
zusehen , welcher von ihnen hatte ingnorirt werden sollen. Beii 
kSmpften iiberdies nicht in verbindung mit ihm, sondera fUr gan^ 
andere dinge in Spanieo. An der seite Glocester's stand damals als 
nSchster verwandter in England nur Heinrich, der sohn John's of 






■ Lancaster und spatere konig Heinrich IV. , also nicht Glocester's 
P binder , sondern sein neffe. Auch dass Glocester jamais mit zwei 
brildern um eine dame focht (Catnballo fought in listes with the 
brethren tuo for Canacee II, 321), ist der geschichte unbekannt. — 
Endlich : the Squyeres Tale ist mit entschiedener tendenz fUr Canacee 
und Camballo, gegen tercelet und kyte geschrieben. Ware Chaucer 
derart fiir Richard's II. verhassten gegner Glocester, gegen Richard's 
gUnstling und gegen die bbhmische freundin der konigin aufgetreten, 
so mtisste man dies nicht nur undankbar und unklug, sondern auch 
mit der spateren freigebigkeit Richard's II. gegen Chaucer voUig 
unvereinbar finden. Kaum war Glocester im herbst 1386 zu macht 
gekommen , war Chaucer seiner einnehmerstelle enthoben worden ; 
und jetzt sollte Chaucer fllr ibn die freundschaft der konigspaars in 
die luft schlagen? Undenkbar. 

Ich gab also die miihsam verfolgte spur auf und begann wieder 
chroniken zu wSlzen. Da fand ich bei Henricus de Knighton (ed. 
Twysden, X Scriptores s. 2677, vgl. Pauli FV, 727) eine notiz, 
welche die angefUhrten bedenken sammtlich beseitigt. Knighton be- 
merkt n&mlich zu der abreise des herzogs John von Lancaster in 
den spanischen feldzug (1386 — 89): >Habuit autem idem pius dujc in 
comitatu suo uxorem suam Constanciam, filiam regis Petri Hispaniarum, 
et Katerinam , filiam ejus , quam genuerat de eadem Constantia ; 
duas etiam alias filias, quas genuerat de domina Blanchia , priore 
uxore sua, filia et haerede Henrici ducis Lancastriae, scilicet dominam 
Phihppam non conjugatam et dominam Elizabet, Comitissam 
de Penbrok, dimisso viro suo juvene in Anglia. Qui 
comes post recessum uxoris suae fecit divorcium et 
desponsavit sororem comitis de Marchia. Dominus vero 
Johannes de Holande primo dictam Elizabet desponsavit sibi in 
uxorem. « Damach vertheilen sich die roUen der vogel folgender- 
roassen: die falkin ist Elisabeth, tochter des herzogs John von 
Lancaster (sohn Edward's III.) und der Constance de Padilla (ver- 
mahlt 1372), beiderseits von kCniglicher herkunft, auch soeben »of 
fremde lond* (Chaucer II, 83) zurilckkehrend und damals wegen ihrer 
jugend gewiss erst >a yeer or two* (Chaucer 11, 228) mit dem eben- 
falls Uberjungen grafen von Pembroke vermahlt (vgl. die stammtafel). 
Tercelet ist der graf John von Pembroke, sohn des John 
Hastings von Pembroke (1347 — 75), wekber 1359 eine urenkelin 
Edward's I. geheirathet hatte (vgl. Sandford, Historical Genealogy 



Ueber einige historische anspielungen in den Chaucer-dichtnngen 167 




i68 



A. Brandl 



1707 s. 209). In diesem falle ist also auch der treulose gatte von 
k6niglichem blut. Dieser John von Pembroke wird feraer von 
Thomas von Walsingham (Historia Anglicana R. B. S. 1864, 11, 195) 
als liberalis , affabilis cunctis , humilis et benignus geschildert ; dazu 
stimmen die eigenschaften , welche Chaucer seinem ehebrecher bei 
aller falschheit nachrUhmt: >gentfllesse, humble cheere, pleasaunce, besy 
peyne, observavmce, subtil colour and acqueyntaunce ; fressche and 
gay and goodly for to seen and humble and free (11, 159 — 170; 
276 f.). Von diesem Pembroke ist endlich historisch beglaubigt, was 
von Robert de Veer vor seiner ehetrennung nirgends berichtet und 
doch bei Chaucer ausdrtlcklich vom tercelet hervorgehoben wird, 
dass er namlich von seiner frau Elisabeth sich fUr eine weile em- 
pfahl, um gewisse angelegenheiten in der heimath zu ordnen : »on a 
day of me he took his leve ... for his honour ... I made vertu 
of necessite and took it welt (IT, 244 ff.); vgl. Knighton's >ditiusso 
viro suo juvene in Anglia*. — Die verfuhrerin, die weihe (kyte), ist 
natUrtich die grafin Philippa von March (vgl. die stammtafel), 
Die lebhafte parteinahme des dichters fUr Elisabeth von Lancaster 
und gegen die gegner ihres hauses (vgl. besonders 11, 301 — 304) 
ist dera sonstigen verhalten Chaucer's auffallend conform. 

Bevor ich zur deutung iler Canacee und der angebUchen Tartaren 
fortschreite , ist noch ein wort iiber die rhronologie zu sagen. Def 
ehebruch Pembroke's erfolgte post recessuni uxoris suae, d. h. nad 
dem november 1389, wo herzog John von Lancaster rait seiner frau 
Constance und seiner tochter Elisabeth , der jungen Pembroke , von 
dreijahrigem feldzug in Spanien nach England zuriickkehrte (Paali 
IV, 562). Es liegt in der natur von gelegenheitsgedichten, dass 
dem besungenen ereigniss auf dem fusse folgen. Schon aus diesem 
grunde wSre The Sq u y ere s Tale zu an fang des j ah res 1390 
anzusetzen. Nun kommt aber dazu, dass Pembroke bereits om 
weihnachten 1390 zu Woodstock in einem tumiere fiel (\^''alsingham, 
Historia Anglicana H, 195), wahrend er im gedichte noch als lebend 
angezogen wird: >Thus ha the the kitec, klagt die falkin II. 282, >m; 
love in hir service.* Chaucer muss also die geschichte vor weihnachten 
1390 geschrieben haben und sogar eine weile vor weihnachten, denn 
Pembroke scheint zur zeit der abfassung mit der grafin von March 
erst verlobt, noch nicht vermahlt gewesen zu sein. Wie ware sonst 
die aussicht auf reumiithige rilckgewinnung des treulosen gatten durch. 
vermittelung des Caraballus , welche Chaucer II, 308 — 310 erofTnetJ 



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Uebef einige hUtorische anspielungen in den Chaucer-dichtungen i6g 

zu erkliUen? Vielleicht diirlen wir sogar in dem abschluss der heirath 
and dem pI6tzlichen tode des Pembroke den gnind suchen , warum 
Chaucer das gedicht nicht vollendete ; denn jetzt war es vorbei mit 
der aussohnung, und die erinnerung an das geschehene konnte den 
Lancastcrs, seinen alten gCnnem, denen zu gefallen er schrieb, nur 
peinlich sein. Ueberdies machte sich die verlassene bald mit dem 
gedanken an eine aiweite heirath vertraut'), was dem charakter einer 
poetischen liebesnovelle im kerne widersprach. The Squyeres Tale 
isl nicht ein marchen , sondem eine gelegenheitsdichtung , welche 
abgebrochen werden musste. sobald die thatsichlichen verh^ltnisse 
eine wendung nahmen, welche die anlage und stimmung der novcUe 
kreuzte. 

Vergegenwartigen wir uns aber die lage der dinge zu anfang 139O, 
so springt von selbst in die augen, wer unter dem vermittler Caraballo 
geraeint ist, und wer unter der trosterin Canacee, welche Camballo 
im kampfe gegen zwei brUder gewonnen hatte : niemand anders 
als die eltem der Elisabeth , der herzog Johann von Lancaster und 
seine (zweite) gemahlin Constance de Padilla. Der herzog war soeben 
erfolgreich aus Spanien zurtickgekehrt (november 1389), wurde von 
Richard H. gnadigst empfangen (Pauli IV, 562 und 589), hatte also 
die macht, sowie den beruf, dem treulosen gemahl seiner tochter 
vorstellungen zu machen. Er hatte seine Constance in einem friiheren 
feldzug in Spanien erbeutet, indem er ihrem vater Pedro dem grau- 
samen gegen dessen bastardbruder Enrique de Trastamara beistand 
(Pauli IV, 460 ff, und 475), also im kampfe -with the lirethren tuo* 
(II, 322). Hiermit ist die eine schwierigkeit dieser stelle beseitigt; 
die >beiden brUder« , mit welchen der gemahl Canacee's gekilmpft 
hat, sind nicht Camballo-Lancaster und Algarsyf, sondern jene beiden 
Spanier. Dass sie nicht sogleich von Chaucer beschrieben werden, 
darf nicht wunder nehraen ; es ist haufig in der mittelenglischen 
epik , dass die personen nicht bei ihrem ersten auftreten , sondem 
erst, sobald sie fUr die erzablung wichtig werden, ausgemalt werden 



') Elisabeth vennShlte sich alsbald mit Johann von Holoiid, der in Spanien 
der Conneljble ihres valers gewesen war, iind daiin nochmals. Wenn Pauli IV, 
560 ihre heirath mil Juhann von Holand bereits vor beginn des spaiiischen feld- 
tuges (1386) verse ut , beruht dies auf cineni vcrsehen ; denu auch Pauli citirt in 
Scinem staminbaum die oblge stelle bei Knighton als seine einzi|>c ijucUe. und det- 
kaufolge liegt deutlich der recessus au.< Spanien daxwischcn. — Elisabeth starb 
1 1435/36; ihr bild ist aus einem ulten kii chenfenster bei Sandford s. 259 abge- 
eichnet. 




170 



A. Brand] 



(Anz. f. d. altert. X, 340). Die andere schwierigkeit, das vermdnt- 

liche geschwisterpaar Camballo und Canacee betreffend, fS.llt weg, 
■wenn raan bedenkt, dass der dichter niemals Canacee direct als die 
schwester Camballo's bezeichnet, sondern nur als die tochter seines 
vaters Cambyuskan, d. h. natUrlich des konigs Edward III.; und 
Canacee war nicht bloss die sch wiegertocher Edward's III. gewesi 
sondern hatte auch jahre lang als solche am hofe gelebt (137 1 — 77J 
Die verwechslung von tochter und schwiegertochter, wie wir sie in 
diesem fall annehnien nitissen , enlspricht so recht der neigung da- 
maliger gelegenheitsdichter zu durchsichtigen rJithseln und halb ver- 
hUUten andeutungen. Dass Constance ihrer stieftochter Elisabeth sich 
annahm, ist etwas so natiirliches, dass wir dafiir gar keine bestatigung 
durch die chroniken brauchen. Sie hatte mit der verlassenen gewiss 
um so mebr mitleid , als ihre eigene tochter und ihre zweite stief- 
tochter bereits mit den konigen von Portugal und Castilien vermShlt 
waren (Pauli IV, 561). Sie wird Uberdies von Walsingham (Historia 
Anglicana II, 214) warm geschildert als 'mulier super foetni: 
innocens et devota*. Wie vortrefflich stimmt es femer zusammea^ 
dass Chaucer, welcher die erste gattin Lancaster's vor 20 jahren 
im Boke of the Duchesse verherrlicht hatte, jetzt auch der zweiten 
seine huldigung darbrachte ! Erst am 12. juli 1389 war ihm , wie 
es scheint, wieder eine gunstbezeugung des hauses Lancaster zugC; 
flossen: das eintragliche amt eines Clerk of the King's Works 
war ihm wohl einige monate spater die glanzende heimkehr der 
herzogsfamilie ein willkommener anlass, sich dankbar zu ervveisen 
und zugleicb in bedeutsamer weise gerade das hilfsbereite mitleid der 
herrin zu loben. Auch beim publicum war um diese zeit hinreichen- 
des interesse zu erwarten , sowohl fiir die familiengeschichte, welche 
der zweite theil der dichtung behandelt, als flir die spanischen kriegs- 
abenteuer , welche der dritte theil behandeln soUte ; denn nur nach 
dieser seite hin hot die aussere politik den Englandem um 1390 
einen gesprachstoff. Nicht unwichtig ist es endlich , in diesem 
zusammenhang darauf zu verweisen , dass Chaucer auch in 
Monkes Tale auf die spanischen ereignisse anspielt und z' 
in einem fiir den grausamen Pedro , den vater der Consta 
auffallend freundlichen tone: »0 noble, o worth! Pedro, glori 
Spayne 1 < 

Cambyuskan, der vater Camballo's, ist bereits oben mit Edward III 
identificirt worden. Auf ihn passt nicht bloss das verwandtschafts- 



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I'eber einige historische anspielungen in den Chaucer-dichtungen jyi 



■erhaltniss, sondern auch alles, was der dichter von den eigenschaften 
rand thaten des Khan anfuhrt. Er war in >his tyrae (I, 5; II, 316; 
Edward III. war 1377 gestorben) of so gret renoun, that ther nas 
nowher in no regioun so excellent a lord* (I, 5 — 7). Er war hardy, 
wys, riche, pitous (wenigstens gegen die eigenen leute), just, benigne 
and honourable (I, 10 — 14); dazu freisch, strong, in armes desirous, 
and fortunat (I, 15 ff.)- Er regierte lange; wenn Chaucer den Khan 

P'"! zwanzigsten jahre seiner herrschaft vorfuhrt (I, 35), so macht 
ese mode jahreszahl wohl keinen anspruch auf historische genauig- 
Iseit, sondem soil ihn einfach auf der hohe des lebens darstellen. Er 
-xneisterte das schwert des richters und das erzross des heeres und 
fbwan many a citet (II, 316). Es ist ein schoner zug von dankbarkeit, 
wenn Chaucer solchermassen seinem ersten konig , der ihm in krieg 
und frieden gnadig gewesen war, der ihn aus der gefangenschaft 
losgekauft und mit einer lebenslanglichen pension bedacht hatte, ein 
ehrendenkmal setztc. Es ist ein feirer zug , wenn Chaucer , der ja 
selbst zu the King's Esquires gehort hatte, hierzu gerade die erzih- 
luDg des Squyere benlitzte ; oder richtiger, dass er bei der zusammen- 
ktellung der Canterbury-geschichten das Tartarenfragment gerade dem 
Squyere in den mund legte. Im dritte theile sollte von den kriegs- 
thaten des konigs noch mehr erzahlt werden. Seine tapferkeit und 
sein gliick konnten seinem sohne Lancaster nur zur empfehlung ge- 

richen. Die pietat vertrug sich recht gut mit der tendenz. 
In derselben absicht dtlrfte die figur des Algarsyf eingefuhrt sein. 
Er ist der alteste sohn des k&nigs (I, 22), also der schwarze prinz. 

Eon ihm sollte der dritte gesang schildem, >how that he wan Theodora 
I his wyf, for whan (oder whom) ful ofte in grete peril he was, 
ne hadde he ben holpen by the hors of brasst (11, 318 — 320). 
Wirklich hatte der schwarze prinz aus Hebe geheirathet uiid dann 
ebenfalls in Spanien kriegsthaten verrichtet (1367), welche offen- 
Hmx aJs galante ruhmesthaten zu ehren seiner frau dargestellt werden 
sollten, wie sie denn auch vom nahen Bordeaux aus , umgeben von 
einem glanzenden hofe, den ereignissen zusah (Pauli IV, 458 ff.). 
Mehr als ruhm war dabei zunachst nicht herausgekommen. Die be- 
deutung des feldzuges lag aber darin, dass zum ersten male englische 
truppen in Spanien einrtickten ; er war das vorspiel des erfolgreicheren 
zuges nach Spanien, von welchem Johann von Lancaster soeben zurilck- 
kehrte. Wie passend, wenn Chaucer jetzt daran erinnerte, dass der 
Dpularste kriegsheld Englands die spanische einmischungspolitik be- 




172 



A. Braodl 



gonnen hatte! Wie schmeichelhafl fUr Lancaster, wenn er hiennit 
als glUcklicher vollender dessen gefeiert wurde, was sein bertthmier 
altester bruder nur angestrebt hatte! 

Man mache dagegen nicht geltend, dass Chaucer nur zwei sohne 
des k6nigs erwShnt, wahrend Edward III. ein halbes dutzend hatte. 
Ein blick auf den beigegebenen stanimbaum lehrt, dass der dichter 
eine auswahl treffen musste, um nicht in eine analistische aufzahlung 
zu verfallen, und die auswahl hat sinn. ^M 

Man wende auch nicht ein, dass verstorbene personlichkeiten,™ 
Mrie Edward EI. und der schwarze prinz, mit lebenden zu bunt 
durcheinander gemischt seien. Der erste theil handelt thatsachlich 
nur von Edward III. und solchen gliedem seines hauses, die schun 
zu seiner zeit lebten und in den spanischen angelegenheiten mit- 
spielten; der zweite thei! nur von den mitspielem am gegenwartigen 
familienereigniss von 1390, und es ist charakterislisch , dass dabd 
nicht vom mSchtigen Khan die vennittelung erwartet wird, sondera 
von Camballo-Lancaster. Die beiden theile behandein verschiedene 
zeitperioden. Dazu stimint auch die verschiedenheit der einkleidung: 
dort Tartaren-marchen, hier visionSre falkenallegorie. Desgleichen 
verschiedenheit des zweckes; dort wird vor allem das herzlii 
einvemehraen des volkskOnigs Edward III. mit seiner spanischen 
(schwieger)tochter , welche die thronansprtiche ins haus Lancaster 
brachte , betont und die fabelhaften niittel , ilber welche die beiden 
verfUgten, um in die feme zu wirken und zu schauen; hier soUen 
wir vor allem dem jiingsten Lancasterkinde unser mitleid und 
der Lancasterfamilie Uberhaupt unsere menschliche theilnahme 
schenken. 

Endlich stosse man sich nicht an dem schmtlckenden beiwort 
»yong<, welches Cambyuskan I, 15 beigelegt wird, obwohl Edward HI. 
schon bei der vermahlung Lancaster's mit Constance beinahe ein 
sechsiger war. Sagt ihm doch wenige verse hinterdrein der dichter 
selbst nach, er habe bereits zwanzig jahre regiert (I, 35) und besitze 
erwachsene sflhne. Hfifische dichter sind mit complimenten Uber- 
haupt freigebig. VoUends in ordnung ist es, wenn Canacee-Constance 
I, 25 >yongesti genannt wird, wkhrend sie im zweiten gesang bereits 
als mutter einer verheiratheten tochter zu denken ist. Es liegt hierin 
nur eine weitere bekriiftigung des zeitunterschiedes zwischen dem 
ersten und zweiten gesang. Dort, d. h. vor 1377, war sie in der 
that sehr jung; hier aber, beim familienereigniss von 1390, betont 



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Leber einige bistorische anspielungen in den Chaucer-dichtungen iy< 



auch der dichter nicht mehr xhre jugend, sondem ihre weisheit und 
fiirsorge. 

■ Fassen wir zusammen. Chaucer dichtete The Squyeres Tale frllh 
13 90 zu ehren der soeben aus Spanien zuriickgekehrten familie Lan- 
caster, um ihr dankbarkeit zu beweisen, fiir sie stimmung zu machen 
und sich von neuem ihrer theilnahme zu empfehlen. Er erinnerte zu- 
nachst an Lancaster's populjlren vater Edward IIL und an die grund- 
lagen der englischen expeditionen nach Spanien (L theil). Der dichter 
schilderte dann die trllbsal, in welche Elisabeth, die tochter Lancaster's, 
alsbald nach der riickkehr durch den treubruch ihres bisherigen gatten 
Johann von Pembroke gerathen war, und die gutherzigkeit ihrer stief- 
mutter, der herzogin Constance (IL theil). Darauf sollte die erzih- 
lung von den spanischen kriegsthaten Lancaster's und seines bertlhmten 
binders, des schwarzen prituen, folgen, auch noch einiges uber seinen 
vater Edward UL, der ja diese abenteuer beglinstigt hatte. — Nach 
der mode der zeit behandelte aber Chaucer diesen stoff nicht mit 
platter directheit , sondem mit fabulistischer verhiillung. Die ztige 
dazu holte er theils aus dem femsten reiche, das man damals kannte, 
aus der Tartarei, und zwar aus den einschlagigen partien der reise- 
beschreibung des Marco Polo ; theils adoptirte er die vogelmasken 
der englischen hofgeschichtspoeten. Ein versohnlicher ausgang war 
geplant, wurde jedoch durch die noch ijgo eingetretene heirath des 
treubrtlchigen Pembroke mit einer anderen unmoglich. Die dichtung 
blieb fragment. Unverandert, wie es scheint, wurde sie in die 
Canterbury-geschichten eingereiht und mit einer zarten autobiogra- 
phischen anspielung dem Squyere beigelegt. Sie ist ein beweis mehr 
ftlr den realen charakter von Chaucer's poesie und fUr sein enges 
ergebenheitsverhaltniss zum hause Lancaster, dessen usurpatorkonig 
leinrich IV. er ja 1399 so rasch anerkannte. 



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UebcT einige historische uispielungen in den Chaucer-dichtungen i y e 



II. Zu >Chaucer's Dreams. 



^HlBltts diese dichtung nicht zu den echten werken Chaucer's ge- 
hOrt, hat bereits Hertzberg (Lemcke's Jahrb. VIII, 133 f.) im hinblick 
auf die zahlreichen unreinen reime vermuthet und dann ten Brink 
(^Chaucer-studien I, 165 — 170) aus eigenthUmlichkeiten der poetik er- 
hartet. Es finden sich da reime, welche in den sicher beglaubigten 
werken Chaucer's durchaus fehlen , namlich franz. -ie auf y oder e 
(z. b. companie : joyously oder : be) ; nine auf greene (Aldine Ed. V, 
1 861); ae. ^age und seah auf festes ee; u auf offenes o vor ge- 
decktem n (205, 1401, 1660); ou auf franz. u (vertuous : use 809, 
1889); appele auf counsele 1669; femer die nach dem norden weisen- 
den reime knowe : lowe (gesetz) stall knawe : lawe 323, overthrawe ; 
wawe 1154. livand : servand stall servant 1630, paines : whych to 
the death full oft me slraines 909 (die endung es dagegen im sgl. 
des verbs she gose 1288 und he gose 1524 hat ihre seitenstUcke im 
Boke of the Duchesse 73, 257 und im House of Fame 426, 818). 
Auch ist die fabel ungemein verwickelt und vol) seltsamer gescheh- 
nisse, wahrend Chaucer sonst einfachheit der vorgange liebt. Der 
gelehrte und philosophische apparat, den er stets zur hand hat, fehlt 
beinahe ganz. Der satzbau ist oft breit bis zur schwUlstigkeit. Wenn 
ich daher mil ten Brink den alten titel >Chaucer's traum< beibehalle, 
soil er nicht einen iraum bezeichnen, den Chaucer selbst hatte oder 
schrieb, sondem der ihm vormals zugeschrieben wurde und ungefahr 
in seiner manier gehalten ist. 

Vielleicht gelingt es , naheres ilber verfasser und entstehung zu 
ermitteln, indem wir dem sinne der ziemlich dunklen fabel nach- 
spUren. Soviel ich sehe, ist dies noch recht unsicherer boden. 
T y r w h i f t hat zwar eines der vielen seUsamen motive auf seine quelle 
zurtickzufUhrcn versucht. Es handelt sich um die erweckung eines 
todten mit hilfe eines krautes, das ein vogel gebracht und vor den 
augen der bctheiligten zur belebung eines anderen todten vogels 
angewendet hat. Die vorstellung einer solchen magischen pflanze 
kommt lange vorher im Lai d'Eliduc von der Marie de France und 
bereits in der griechischen fabelgeschichte vor (Hyginus, fab. 136 
de Polyido). Aehnlich bemerkt Sandras, £tude sur Chaucer s. 81 ff., 
diss verschiedene ziige in der beschreibung der »insel der annehm- 
lichkeit< (Yle of Pleasaunce), welche im gedichl eine grosse roUe 
spielt, auf franzosischen und keltischen vorbildern beruhen. Die hohen 
mauem und glanzenden thore, welche die insel umgeben, stehen 




176 



A. Bnmdl 



bereits in der St. Patrick-legende der Marie de France als umzSunung 
des paradieses. Das zauberhafte schiflf, welches den verkehr mit der 
insel vermittell, ohne steuermann und ohne aufenthalt, begegnet ira 
Lai de Gugemer von der Marie de France und im Dit du Lyi 
von Machault. Der baum auf ferner meeresklippe, welchen die frauen 
der insel regelmSssig aufsuchen , um ihr wohlergehen durch seine 
friichte zu emeuem, hat ein seitensttick in der St Brandan-legende 
und (weiter zuriick?) in der Merlin-sage. BeifUgen lasst sich, dass der 
stehende apparat poetischer einkleidung, mit welchem die Cranzdsischen 
reflexionslyriker seit dem >Roraan von der rose* und oicht minder 
ihre englischen nachahmer, die Chaucer-schule, arbeitelen, hier reich- 
lich verwerthet ist: blumenreicher mai, singende vogel , glaseme 
mauern , zimmer ausgemalt mit alten geschichten , iiberpathetische 
liebesreden, Cupido mit dem pleil, allegorisches parlament, traum- 
geschichte, bescheidenes envoy am schluss. Aber die fabeleieo sind 
doch nicht selbstzweck , sondern nur mittel zum zweck. Sie ura- 
hUllen bloss die eigentliche fabel, welche, wie ich glaube, einen realen, 
historischen gehalt hat. Wcnn man das ganze als marchen betrachtet, 
wie Sandras s. 88, muss man auch mit Sandras urtheilen: >le mer- 
veilleu.x n*y excite aucun int^r^t* ; es fehlt der zusammenhang , die 
kette der raotivirung, und detaillirte thatsachlichkeit mischt sich oft 
unverstandlich dazwischen. Betrachtet man es dagegen als zeit- und 
zweckgedicht , so hat es duichaus kopf und fuss. Das ahnten 
E. Bond und Hertzberg; jener rieth auf Lancaster's hochzeil 
von 1359, dieser von 1396; beides aber nannte Hertzberg selbst 
a. a. o. mit recht subjectiv. Suchen wir also systeraatisch 1 

Ohne mich auf etne regelrechte inhaltsangabe einzulassen, mu 
ich zunachst erinnern , dass das gedicht in zwei gesonderte traume 
zerrallt. Der erste (in einer roaiennacht im wald) handelt von der 
>insel der annehmlichkeit« (Yle of Pleasaunce) ; von den 
ewig schonen damen auf derselben sammt ihrer gebieterin , der 
>lady< des dichters; von einer >k6nigin* und einem sie er- 
obemden »ritter«, welche durch die vermittelung der lady und 
des liebesgottes gliicklich dahin gelangen, sich vermiihlen zu wollen; 
endlich von einem gleichen erfolg des dichters bei der lady, wobei 
Amor als fUrsprecher mithilft (vv. i — 1298). Um so trauriger ist 
das erwachen des armen dichters in rauchiger stube, mit verweinti 
augen, schwach und matt. Taumelnd rafft er sich auf, geratb 
eine wendeltreppe in ein ziromer > paint full of stones old and divers 
und fallt zum zweiten male in schlaf (v. 1344). Dieser zweite trau 



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eber einige historische anspielungen in den Chaucer-dichtUDgen ly y 

t cine directe fortsetzung des ersten (vgl. v. 1435 f)- r)er dichter 
det sich wieder auf der insel vor dem liebespaar, welches jetzt 
vennahlt und gekrOnt werden soil ; nur hat der braurigam vorher 

t>ch eine begleiterschaar filr das fest zu holen. £r wendet sich an 
e stiUide des reichs , welches er mit der hand der braut neu- 
iwonnen hat, wird treulich als der rechtmassige erbe und konig 
aufgenommen , kann aber die gewilnschten 60000 ritter erst nach 
einiger zeit eriangen. In folge dieser verzogerung stirbt die liebende 
prinzessin vor sehnsucht. Der brautigam findet sie bei der ankunft 
■Ddt und ersticht sich selbst. Nut durch ein wiinderbares kraut, 
welches ein vogel bringt, werden die beiden ins leben zurUckgerufen. 
Ictzt wird die hochzeit gefeiert, wozu auf den wunsch des konigs 
Hie lady eigens herbeigeholt wird. Abermals traumt der dichter am 
schluss, er habe nach dem beispiel und durch die furbitte des konigs 
luch die hand seiner lady erhalten , und abermals ist darauf sein 
wachen in der elenden wirklichkeit (v. 2168) doppelt schmerzlich. — 
1 einem nachwort bittet er die lady direct, ihn in ihren dienst zu 
:hmen, 

That of my dfcane the substance 

Mighle once tnme to cognisaunce (v. 2191 f.). 

Die deutiing will ich mit dem zweiten traume beginnen, weil da die 
)litischen anspielungen am klarsten sind. Namentlich fallt die stelle 
if, wo der dichter kurz vor der kronung des >rittersc an dessen 
Iter und vorleben erinnert; der »alte, weise vater* war vor sieben 
ren gestorben, seinen jungen sohn den baronen als angestammten 
rrscher herzlich empfehlend, if he retume to that contree mighte, 
y adventure or graces. Dieser »prinz< aber, obwohl noch zart, 
temahm eine machtige aufgabe: er suchtc sich eine >kbnigin<, 
: er mehr wegen ihres grossen namens als wegen ihres reichthums 
ebte (vv. 1409 — MS*')- Ein solches verhaltniss bestand im eng 
lischcD kbnigshause — und an dies ist naturgemass am ersten zu 
Knken — nur einmal : im jahre 1430, als Hcinrich V. sich mit 
Katharina von Frankreich vermilhlte. Gerade sieben jahre 
■orher war sein vater Heinrich IV. im alter von 47 jahren verstorben, 
■en 26jahrigen sohn .segnend. Ein bischen (Ibertreibung , dort narh 
■fcr seite des alters, hicr der jugend, ist der dichterischen phantasie 
■1 gute zu halten. Heinrich's V. kriegsziig gegen Frankreich gait 
■er wiedergewinnung eines verlorenen stammlandes ; daher da.s wort 
Ireturne*. Auffallend ist es, dass der erbprinz sieben jahre nach 
■em tode seines vaters noch >knight< heisst. Aber auf franzosischem 

■ £. KSlbing, Engliichc itudicii. XII. >. 13 



178 



A. Bnndl 



boden war Hcinrich V. in der that bloss pratendent, bis ihro Katha- 
rina die krone zubrachte ; nicht umsonst nennt sie der dichter von 
vomherein >k6niginc und betont ihren »grossen namea*. Wenn 
also das gedicht im englischen Frankreich entstand — worUber spater 
noch mehr — und im sinne der neuen unterthanen zu sprechen 
vorgab , sind diese bezeichnungen voUkommen passend. BeigefUgt 
sei noch, dass auch der zeitgenossische chronist Thomas de Elmham 
die besitzergreifung Frankreichs als eine rtickkehr Heinrich's V. » 
patriam ipsarn* fasste (Vita Henrici Quinti, cap. 89), und dass di( 
Engl&nder sogar befUrchteten, als eine provinz Frankreichs behandelt 
zu werden (Pauli V, 166). 

Zwischen der eben besprochenen stelle und dem anfange des 
zweiten traumes liegen mehrere polidsche anspielungen, welche gleich- 
falls den vorgangen von 1420 genau entsprechen. Der »ritter«, die 
»k6nigint und die jlady' des dichters versammeln sich /on a greene 
und beschliessen , >that the knight there shoulde be king, and they 
would all for sure witnesse wedded be« (v. 1354). Der vertrag wi 
»conduded, written and sealed- (v. 1365), und binnen einer festgesetzti 
frist sollen ifeast and coronation* stattfinden; nicht im augenblick 
denn der brautigam will zuerst noch eine schaar begleiter, »an hoste' 
holen (v. 1363). Er kehrt also zuriick »into his countree, to the 
court where he wont was to dwelle« (vv. 1387 — 1392); die stande 
erscheinen auf den ersten nif »with glade spirits* und empfangen ihn 
gehorsam als .'her king, that forgotten was nothing* (v. 1403 f.). Das 
bezieht sich oSenbar auf das zustandekommen des vertrages >on 
Troyes, 21. mSrz bis 9. april 1420, worin ausgemacht wurde, 
dass Heinrich V. der gemahl Katharina's, sowie der erbe des fran- 
zosischen kcinigs und sofort der regent Frankreichs werden soUCf, 
mit zustimmung und huldigung aller stande. Selbst der aufTalli] 
nebenumstand , dass die franzosischen stande dem eroberer gi 
sich Uberanlwortet haben sollen , wird vom englischen hofdironisten 
Walsingham bestatigt : »populo civitatis (Parisiorum), ut apparuil, \alde 
gaudente* (Hist. Angl. II, 334). 

Nur zwei punkte bleiben noch zu erortem; 

I. Heinrich V. war nach der geschichte bei den verhandlungen 
zu Troyes nicht personlich, sondem durch abgesandte vertreten; 
selbst blieb inzwischen in seinem lager. Der dichter aber redi 
ausdriicklich von der anwesenheit des prinzen und seiner rUckreise; 
a, er iSsst ihn Uber »the wavy see<, zuriickkehren (v. 1388). 1st das 
nicht ein widerspruch ? Nein , sondern eine allegorische ausdrucl 






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Ueber eioige historiscbe anspielungen in den Cbancer-dichtungen j-rg 



■ weise, wie der zusamtnenhang und der dichter selbst klar andeutete. 
Denn zwischen Troyes und den standen in Frankreich, die der 
dichter bei »rUckkehr< meint, lag kein meer, und die barke, auf 
welcher Heinrich gesegelt sein soil, wird vv. 1375 — 1384 »as a 
mannes thought< beschrieben : »it needeth neither mast ne rother — 
I have not heard of such another — no maister for the govemaunce ; 
hie sayled by thought and pleasaunce.< 

»2. Wer war die >lady€, welche den versaramlungen beiwohnte? 
Die chronisten und geschichtschreiber erwahnen als solche direct nur 
die ktinigin Isabeau von Frankreich, Katharina's mutter, welche aber 
nach allem , was der dichter sonst tlber seine >lady< sagt , unmog- 
lich gemeint sein kann. Es musste eine Engl^nderin sein, schon um 
die lobesverse ihres verehrers verstehen zu kdnnen , und zwar eine 
verwandte des brSutigams, damit der vers >they (knight and lady 
with the queene) would all wedded be< 1355 f. einen ertraglichen 
sinn giebt. Eine solche dame wird in der that bei einem chronisten, 
dem hofischen Walsingham , um diese zeit in der umgebung Hein- 
rich's V. erwahnt : es ist Margaretha , herzogin von Clarence , die 
frau von Heinrich's nachstaltestem bruder Thomas. Da Heinrich 
keine schwester raehr um sich hatte (vgl. die stammtafel) und mit 
seiner mutter sehr schlecht stand (Walsingham, Hist. Angl. II, 331), war 
ihm seine einzige schwigerin Margarethe die niichste verwandte. 
Ihr gatte war nicht bloss Heinrich's bruder, sondem auch seine er- 
probte vertrauensperson und rechte hand. Von ihr selbst berichtet 
Walsingham, dass sie um AUerheiligen 1419 nach Frankreich reiste 
und 1430 bei der hochzeit vom k&nig an der hand in die kirche 
gefUhrt wurde (Hist. Angl. II, 331, 334). Namentlich aus ihrer hervor- 
ragenden betheiligung an dieser trauung darf man wohl schliessen, 
dass sie auch den vorhergehenden verhandlungen freundlich gegen- 
Uberstand. Eine ganz trockene stnatsaction war es ja nicht; die Hebe 
hat emstlich mitgesprochen, und auf franzosischer seite ist die wirk- 
samkeit einer berechnenden heirathsstifterin, der Isabeau, sogar aus- 
drUcklich bezeugt. Weitere anhaltspunkle flir die identificinmg der 
lady mit der herzogin von Clarence werden sich noch finden. 

■ Der dichter schreitet vor zu der schilderung, wie der br^utigara 
von seinen standen 60000 raann zur hochzeitsfahrt verlangt (v. 15 17 AT.), 
ein so grosses heer, dass es gar nicht rasch genug aufgebracht werden 
kann, um den terroin zur trauung einzuhalten (v. 1581). Ueber diese 
zusammenziehung eines >praepotens exercitus< zur hochzeitsfahrt be- 
richtet auch der chronist Elmhalm cap. Sg. 




I So 



A. Brandl 



FUr die mord- und wundergeschichte, welche nun im gedichte 
folgt, fiir den sehnsuchtstod der konigin, welche die verspaietc an- 
kunft des brautigams nicht erwarten kann, fiir den selbstmord des 
darob veriweifelten prinzen, das auflegen des magischen krautes, 
wodurch zuerst ein todter vogel und dann das hochzeitspaar zum 
leben erweckt wird, wird niemand in den geschichtsquellen eine gnind- 
lage suchen. Es ist eine galante fabelei mit der tendenz, den staoden 
ihre knauserei und der lady ein beispiel liebevoller theilnahme vor- 
zuhalten. 

Dagegen betreten wir wieder historischen boden, sobald der 
dichter die hochzeitsfeierlichkeiten schildert. Ein ganzes > parliament 
versammelte sich in Troyes, >kinges, queenes, and duchesses, divers 
princes and princesses* (vv. 1972 — 1984); dazu vgl. Walsinghani II, 
335 1 welcher drei k6nige und fllnf herzoge aufzahlt. Das fest 
begann >after Aprille within May> (v. 1992); dazu stimmt Elmham 
cap. 91 ; >in ecclesia cathedrali beati Petri Trecensis XXI « dies dicli 
niensis Maii convencionem principum solennizatc. Die lady wird 
eigens herbeigeholt , von der konigin umarmt und von ihr wie vom 
prinzen auf das vertraulichste behandelt, worauf am nachsten morgen 
in die kirche gezogen wird (v. 2000 ff.); damit ist wohl vereinbar 
die bemerkung VValsingham's, Hist. Angl. II, 334: »Ducissa quoque 
Clarentiae intravit, cum Domino nostro rege«. Das fest land stall 
lin tends, in a large plaine under a wood in a champaine^, wo nie 
kirche, haus oder dorf gestanden hatte (vv. 2061 — 2068), d. h. im-^f 
kijniglichen lager, welches nicht weit (»non magna mediante distancia* ^^ 
Elmham cap. 89) von Troyes lag. Misslich ist am ehcsten die be- 
merkung, das fest *durede three monthes in one estate and never 
ceaste ... in justing, dauncing and lustinesse and aU that sownede 
to gentilnesse* (vv. 2069 — 2074), denn Heinrich liess sich am 2. juni 
trauen und zog zwei tage darauf schon wieder ins feld. Doch ent- 
hjQt Elmham cap. 92 auch daftlr eine gewisse parallele; >De oma- 
mentis regiis, . . . solennitate tanti nupcialis convivii, ceteris(]ue 
nupciarum gaudiis et gloriosis solenniis interserere veritatem, stilum 
prolixioris narracionis exigeret, ymmo fortassis inexpertus calamus a 
veritalis iraniite deviarel. Hoc tamen animadvertat lecloris discrecio, 
quod . . . omnia circa ipsas nupcias honorifice , gloriose et solenniter 
sunt peracla.« Dass der dichter schliesslich mit freuden ausruft: 
> ended was all olde sorrow* (v. 2076), ist in der zweiten halfte des 
jahres 1420 ebenfalls sehr begreiflich, ^M 

Wenden wir uns zum anfang des gedichles und des crsten 




Ueber einige historische anspielnngen in den Chjucer-dichtuogen 



[Si 



traumes. Wie die lady durchaus der hauptgegenstand fUr die hul- 
digungen und bitten des dichters ist, so tritt sie audi zuerst auf und 
wird mit dem ausfUhrlichsten apparat beschrieben. Sie lebt als 
henscherin auf einer insel , welche mit solchen tnarchenzUgen aus- 
gestatiet wird, dass sie nur allegorisch zu verstehen ist, wie sie denn 
der dichter selbst am schluss (v. 2199) >the yle of pleasaunce« nennt: 
mauern von glas ; thore von gold ; thUrme in gestalt von blumen ; 
eine schaar singender und tanzender damen in ewiger jugend und 
schonheit; alle sieben jahre besuch auf einer einsamen felseninsel, 
wo ein baum drei apfel trSgt, welche verjUngen, emahren und alles 
bielen, was zu pleasaunce beitragt (v. 360). Dass wir es nicht mit 
einer wirklichen insel zu thun haben, etwa mit England, geht auch 
aus der art hen'or, wie die zufahrt und wegfahrt mehrmals beschrieben 
wird: bald >withoute bote or saile« (v. 230); bald mit 10 000 schiflfen, 
welche blumensegel und balladensingende vogel tragen (vv. 696 — 722); 
bald mit einer flotte, die urn so geraumiger wird, je mehr menschen, 
pferde und glanzenden hausrath sie aufnimmt (v. 1358 — 68); bald 
mit einer barke, welche unumwunden »a mannes thought* genannt 
*""! (v- 1375, dazu 1382). Dass nicht an die Isle de France zu 
denken ist , ergiebt sich besonders daraus , dass der ritter einmal 
eine reise machen muss, um aus der insel in sein lager bei Paris 
zu kommen (v. 1392). Die insel ist einfach der aufenthalt jener, 
welche alle bequemlichkeiten und genUsse des lebens haben , und 
als solcher vor allem der hof der lady (auch princesse genannt 
V. a 10). Nicht umsonst heisst es daflir einmal direct th'astate 
(v. 1 119). Die damen sind die edelfriiuiein, blaublUtig, sprachgewandt 
nach der mode der zeit und tlberhaupt fein erzogen (v. 441 ff.). 
Der eintritt ist geregelt durch »ordinance, which is of long continuancec 
(v. 243 f.). Will jemand hineinkommen, so muss erst rath gehalten 
werden , damit die geschlossene insel nicht >an open way to every 
wight« werde (v. 1672 (.). Wenn der dichter wtinscht, dann auf- 
genoronien zu werden, > under my ladies obeisaunce, in her service* 
(v. 2200 (.), so heisst das, er bittet sie um eine pension, fihnlirh 
wie auch Chaucer seine unterstutzungsgesuche gerne in verse und 
allegorien einkleidete. Wo er trSumt, sie gewShre seine wUnsche, 
wird er das eine mal mit ihr vermahlt — das ist eine galante 
verhUllung (am schluss); das andere mal aber redet sie offener: 
»I graunte you inheretage, peaceably withoute strive, during the daies 
■ of your live< und giebt ihm einen ihrer drei apfel (vv. 1192 — 98), 
I worunter wohl jener zu verstehen ist, welcher «nourisheth in pleasauncec 



I 



I 



i8z 



A. Brandl 



(V' 353)- Darnach ist es erklarlich, warum die besagte iasel im i 
gedankenkreis des arinen dichters eine so grosse roUe sptelt. 

Diese deutung der tinsel « diirfte also an sich einen ertrfigltchen 
sinn geben. Es lassen sich aber auch historische daten zu ihrer unter- 
stUtzung beibringen. Walsingham, Hist. Angl. II, 331 berichtet zum 
jahre 1419 von der herzogin von Clarence, unserer lady: > Circa 
festum omnium sanctorum ducissa Clarenciae cum niultis aliis domi- 
nabus Angliae in Neustriam transfectavit. » Das sind wohl die damen, 
welche auch im gedichte die begleitung der herzogin bilden, und es 
ist bemerkenswerth, dass in der chronik und in unseren versen Uber- 
einstimmend der ausschliesslich weibliche charakter des hofstaates 
betont wird (v. ao6). Ferner stimmt es zur ortsangabe Neustria 
(Normandie), dass die lady im gedicht in einem lande auftritt, 
welches nur zwei bis drei tagereisen von ihrer heimath — sie spricht 
plain English — entfemt ist (v. 1265 ff.); und zur zeitangabe AUer- 
beiligen 1419, dass der dichter unmittelbar nach dem erscheinen der 
lady die vorverhandlungen ftir den vertrag von Troyes beginnen 
lasst (v. 268 if.). — Zu beachten ist endlich noch die angabe de 
dichters, die lady sei bereits in vorgeriickten jahren gewesen: 
of one age everichone 

^_ They seemed all, save onely one, 

^K Which had of yeeres suffisaunce, 

^V For she mighte neyther sing ne daunce, 

^V But yet her countenance was so glad, 

^^ As she so fewe yeeres had had 

^P As any lady that was there (vv. 95 — loi). 

Spater wird sie einmal offen »the aged lady* genannt (v. 727), wjlh- 
rend es offenbar mehr eine galante redewendung ist, wenn es wieder 
ein anderes mal, wo sie rait der jungen konigin beisammen ist, von 
beiden damen heisst: »here young and tender ages < (v. 2030). Ent- 
spiicht diese personalbeschreibung der herzogin von Clarence? Sand- 
ford (Genealogical History of the Kings and Queens of England 
IV. buch, 5. cap.) giebt ausreichende daten, um die frage bejahen 
zu konnen. Margaretha, herzogin von Clarence, dritte tochter von 
Thomas Holand, Earl of Kent (f 1397), war bereits vorher mit 
John Beaufort, Earl of Somerset , dem altesten sohne des John Duke 
of Lancaster und der Katharina Swynford vermahlt gewesen und 
hatte von ihm vier sohne und zwei tochter; der jUteste, Henry 
Beaufort, war geboren am 16. October 1401. Sie war 1410 wittwe 
geworden und hatte dann den viel jilngeren Thomas von Clarence 
geheirathet, von welchem aber nur ein bastard erwShnt wird. Um die 



F 



Ueber einige bistorische anspielungen in den Cbaucer-dicbtungen igi 



I 



2cit , in welcher das gedicht spielt , zahlte sie also 40 jahre oder 
darUber, stand den boffrlulein als erfahrene respectsperson gegenilber, 
dlirfte sich aber zugleich mit rUcksicht auf ihren gatten eio gut theil 
jugendfrische bewahrt haben. 

An die schilderung der lady und ihrer insel reiht sich das 
auitreten der >kdnigin< (v. 249 ff.). Anfangs wird sie erwahnt als 
>out of the realnie< (v. 250); dann kommt sie an, will herein 
(v. 269) und sagt pldulich, sie sei bereits lange zeit die k6nigin 
dieser insel gewesen, >within this yle biding as queene«, (d. h.) 
^living at ease, that never wighte more parfit joy ne mighte< 
(w. 317 — 320). 1st das ein widerspruch? Durchaus nicht, wenn 
man nur zwischen >yle of pleasaunce< als einem wesentlich alle- 
gorischen begriff und realme als einem politischen gehorig unter- 
scheidet. Sie hat dasselbe wohUeben genossen wie die lady, sogar 
noch mehr; aber ausserhalb der englischen sphare. Das ist an sich 
ni6glich und passt auch auf die junge Katharina von Frankreich 
vor ihrer heirath. Ebenso stimmen die weiteren anspielungen des 
dichters auf die gedachte situation. Die kdnigin tragt dasselbe 
gewand wie die lady und redet sie als schwester an (vv. 306, 375): 
so mochte es zwischen der braut und der schwagerin des kCnigs in 
der that gehalten worden sein. Die konigin ist von ihrem feinde, 
dem ritter, der sie doch seit langem schon liebte, durch den 
kampf gewonnen worden ; er hat ihr weh thun roiissen, jetzt will sie 
aber mit ihm frieden machen und verlangt >in his owne country 
that he were, and I in peace and he at ease* (v. 476 f.}: buter 
rfithselworte, welche sonnenklar werden, wenn man an Heinrich's V. 
siege und werbung denkt. Der ritter ist beim auftreten der 
kdnigin bereits an ihrer seite (v. 307 f.); ein grosses gefolge 
kommt ihro nach (v. 696 ff.) ; es giebt schwierige verhandlungen und 
k^mpfe mit >faire wordes« (v. 738 ff.) , bis der liebesgott selber 
sich einmischt und ritter und konigin zusammenftihrt : das geht 
deutlich auf die begegnung Heinrich's V. und Katharina 
bei Pontoise (29. mai 1419), die erste und einzige vor ihrer 
vermahlung, wobei wochenlang scharf diplomatisirt wurde, und auch 
die liebe wirklich mitspielte. >Ex hac convencione, « sagt Elmham 
cap. 78, »praeter gloriosa spectacula, non video quis sequatur effectus, 
nisi fortassis amoris scintilla , si quae fuerit , inter regcm et ipsam 
nobilissimam Katerinam praeaccensa, ex hiis visibus mutuis sit uberius 
inflammata." Der erste traum spielt also im mai 1419 zu Pontoise, 
sowie der zweite im mai 1420 zu Troyes. 



i84 



A. Brandl 



VVenn die lady vom dichter hier als die vertrauensper&jn 
der liebenden geschildert wird, welche der sehnsucht der konigin 
gerne zum ziele verhelfen inochte (besonders v. 727 ff.), so ist dies 
zwar nicht ein unistand, den die geschichte ausdrtlcklich bezeugt 
Aber warum sollten in einem solchen punkte die prosaberichte der 
monchschronisten nicht einmal durch die verse eines dem hofe 
nahestehenden dichters zu erganzen sein? Thomas von Clarence, 
der gemahl der herzogin, war anwesend (Pauli V, 158). Nicht eine 
schlichte staatsberathung fand statt, sondem ein diplomatisches fest, 
bei welchem ein hof den andem an pracht zu tlbertreffen suchte, und 
daher auch die damenwelt des englischen hofes vertreten sein musste, 
schoD mit rUcksicht auf die gegenwart der franzosischen konigin mit 
ihrem gefolge. Keine frau war bei einer solchen gelegenheit be- 
rufener, an der seite des unvermahlten Heinrich V. die honneurs lu 
machen, als seine schwagerin, die es spater bei der hochzeit that imd 
so wohl auch jetzt. Allerdings miissten wir annehmen , dass sie in- 
zwischen nach England zurtickgekehrt und zu AUerheiligen 14 19 aber- 
mals nach Frankreich gereist sei , urn Walsingham's oben citirler 
angabe gerecht /.u bleiben. Das sagt aber auch der dichter am 
schluss des ersten traumes mit der wUnschenswerthesten deutlichkdt : 
>my lady spake of her voyage, and saide she made smalle joumies 
. . . and tooke her leave with cheare weeping* (vv. 1106 — iiu) 
und segehe »two daies or three towardes her countreec (v. 1265 f.) 
Aus England scheint sie dann ein besonders grosses gefolge von damen' 
mitgebracht zu haben, offenbar im hinblick auf die bevorstehende 
vermahlungsfeier, so dass sich Walsingham bewogen fand, davoo 
notiz zu nehmen. Der einwurf verwandelt sich also in eine 
st&tigung. 

Einige daten Uber das leben der herzogin von Clarence nach 
der zeit , welche itn gedicht behandelt wird , sind noch anzufilhren, 
weil sie rUckstrahlendes licht geben. Ihr gatte fiel am 23. marz 1421 
bei Baugd im treffen. Nach diesera tage ware ein gl^nzendes hochzeits- 
carmen schwerlich mehr eine passende huldigung fUr die herzogin ge- 
wesen. Das gedicht wird also zwischen dem September 1420 (drei inonate 
nach der hochzeit v. 2069) und dem mSrz 142 1 entstanden sein. 
Dazu stimmt es, dass die stSnde (v. 1446) einen thronerben >lebhaft 
ersehnen« — Heinrich VI. wurde am 6. december 1421 geboren — 
und dass derartige gelegenheitsdichtungen gemSss der natur der sache 
bald nach dem ereigniss zu erwachsen pflegen. Die irrthumliche 
angabe Uber die dreimonatliche dauer des hochzeitsfestes wird iin*. 




L'eber einige historische anspielungen in den Chaucer-cUchtungen igc 



vielletcht geneigt niachen , die entstehung des gedichtes vom august 
1420 etwas abzuriicken und eher mit dem einzug des konigspaares 
in Paris (i. december 1420) in zusammenhang zu bringen. — Feraer 
berichtet Walsingham II, 339, der leichnam des erschlagenen herzogs 
sei >ad suam conjugem, Ducissam, in Nonnanniam^ geschickt worden 
und >in ecclcsia Christo Cantuariae postea tumulatum'?. Die herzogin 
war also in Frankreich geblieben , sowie ihr gemahl , der ja in ab- 
wesenheit des konigs als dessen statthalter wirkte; ein grund mehr, 
das gedicht uns in Frankreich entstanden zu denken. — Zwei jabre 
spater, 1423, wurde ihre altere tochter aus erster ehe, Jean Beaufort, 
die gemahlin des schotdschen kfinigs James I., des Chaucer-schlilers : 
ein interessantes zusanimentreffen. Die herzogin wittwe leble dann 
still waiter bis zura letzten december 1440, wo sie in grossem an- 
sehen starb (Sandford). Sie scheint hinreichenden sinn fllr kUnst- 
lerische dinge gehabt zu haben, uni als macenatin figuriren zu 
konnen; denn sie liess sich noch bei lebzetten ein marmomes 
grabmal in der kathedrale von Canterbury errichten (abgebildet bei 
Sandford). Da ist sie noch heute zu sehen , gebettet zwischen ihre 
beiden gatten , den jQtlichen Beaufort links , den jungen Clarence 
recbts, die hande fromm gefaltet ; das kissen, auf welchem die drei 
gekrbnten haupier ruhen, wird von zwei engeln gehalten. » Their 
souls are with the saints, I trust c 

Fassen wir zusammen Ruhmvolle ereignisse wie die von 1420 
durften am hofe Heinrich's V. , des gonners von Lydgate und 
Occleve, nicht unbesungen bleiben. Den dankbaren stofT, die erste 
liebesscene und die heirath des konigs zu schildern, beide im wonne- 
monat, griff ein mann auf, der nicht zu den ungeschicktesten schll- 
1cm des seit jahren verstorbenen altraeisters Chaucer gehorte. Er 
schrieb in den englischen gegenden von Frankreich, also an ort und 
stelle, umgeben von zeugen der begebenheiten und mit ziemlich engem 
Anschluss an die wirklichkeit. Er war wohl bewandert in dem zeug- 
haus der hofischen modepoesie , wusste allegorisch anzudeuten und 
zu verhilllen, allbekanntes in marchen- und rathselworte zu kleiden 
und namentlich seincn personlichen vortheil zu betreiben , ohne den 
anschein der poesie aufzugeben. Psychologische vertiefung , wie sie 
docb die herzensneigung eines feindlichen konigs vielfach erlaubt 
hdtte, ist nirgends erstrebt ; ebensowenig die gedankenhaftigkeit, durch 
welche Chaucer manchen weniger ergiebigen stoff veredelte. DafUr 
versaumt der dichter keinen anlass , dem konig ein compliment zu 
machen. Die konigin als eiire Franzosin preist er gerade so, dass 



1 86 



K. EUe 



ihre (iberwaltigende sehnsucht nach dem konig zur grdssten verherr- 
lichung des letzteren ausschlagt. Am meisten aber beugt er sich 
vor der hochsten englischen dame, der schwagerin des konigs, urn 
ihr mildes frauenherz freigebig zu stimmen. Er ist ein gelegenheits- 
dichter, und zwar mit Uberstarker betonung des egoistischen momentes. 
Ob er sein pecuniares ziel erreicht hat, ist wohl nicht zu ennitteln. 
Aber wenn die letzten zeilen des gedichtes echt sind und darauf 
gedeutet werden dtlrfen , so ist es sehr fraglich , denn sie lauten 
resignirt genug : 

Ye that this ballade reade shalle, 

I pray you keepe yoa from the falle. 

GoTTiNGEN, i8. juni 1888. A. Brandl. 



NOTES ON K. RICHARD U. 



Gaunt. As near as I conld sift him on that argument. 

^. /, Si. I, I. 13. 

It gives roe great pleasure to subscribe to Mr. Fleay's remark 
{flPud Ingleby, Occasional Papers, p. 75) that this is not an Alexan- 
drine, but a regular blank verse with a trisyllabic ending. 



2. K. Richard. Rage must be withstood: 

Gire me his gage : lions make leopards tame. 
Mew. Yea, but not change his spots. 

A. I, le. r, I. '7S~t75- 
The Clarendon Press Editors remark on these lines: 'Pope 
altered this to *Uuir spots c ; but Mowbray is quoting the text, 
Jeremiah XIII, 23'. Besides this text the poet at the same time 
may have had in his mind Lyly's Epistie Dedicatorie (before hi^y 
'Euphues') to Sir William West, Knight, Lord Delaware, where id^| 
meet with the following passage (according to the edition of 1579. 
in the British Museum): 'The fairest Leopard is sette downe with 
his spots, the sweetest Rose with his prickles, the finest Veluet with 
his bracke'. In the quarto 1581 (the Grenville copy) the wording 
is somewhat different , viz. : 'The fairest Leopard is made with his 
spots, the finest cloth with his list, the smoothest shooe hath his 
laste'. Compare Lyly's Euphues, ed. by Arber, p. aoa, and Lyljpf^^ 
Euphues. The Anatomy of Wit. Ed. by Dr. Friedrich Landman^^ 




Notes on K. Richard II, 



187 



K. Xickard. 
North. 



What says he? 



Nay, nothing; all is said. 

A. II, ic. I. /. 143. 



(Heflbronn 1887), Preface, p. 3. 'The Leopard with his spots' would 

I seem to have been a proverbial phrase. 
Capell (followed by Steevens) inserted nmv after he, and S, Walker 
(Crit. Exam. HI, 126) agrees with him, whilst Mr. Lettsom in a 
footnote offers a conjecture of his own. Abbott, s. 482, dissyllabizes 
HlMj^. In my conviction the verse belongs to the wide-spread class 
of syllable pause lines: — 

What says | he? -^ | Nay, nojtliing; all | is said. 

^ Compare my Notes, CCLXXVm. 



I cannot but be sad; so heavy sad. 

A. 11, se. a, I. JO. 

The Rev. H. G. Robinson in his edition of the present play 
(Edin. 1867) justly prints heavy -sad. Compare S. Walker, Crit. 
Exam. I, 21 — 55. 



r 



Quttm. Now God in heaven forbid I 

A. 11, sc. a, I. St. 

The tome and poor expletive Now does ill suit the agitated 
and disturbed state of mind of the Queen. May not the poet have 
written: No! God in heaven forbid!? The import of these two 
readings can best be shown on the stage by an intelligent actress. 



Sirrah, get the« to Plashy, to my sister Gloucester. 

A. II, sc. a, I. go. 

Hazlitt justly places Sirrah in a line by itself. The same arran- 
gement is advocated by Mr. Fleay, 1. c, p. 74. 



7, What, are there no posts dispatched for Ireland? 

A. If, sc. a, I. /HJ. 

'To make the metre smooth', say the Clarendon Press Editors, 
'we might either omit >There«, or place vWhat* as an exclamation 
in a line by itself, as >Wellc and »No« in lines 135 and 141, 
reading jlrelandc as a trisyllable'. To me it seems to admit of no 
doubt that 'Ireland' is to be read as a dissyllable and 'What' as a 



i88 



K. EUe 



monosyllabic foot. 'No' in 1. 141 is another monosyllabic foot, 
whereas 'Well' in !. 135 forms indeed a separate line, unless 
reading 'Well, I'll' &c., adopted by Singer, Hazlitt, R. Gr. 
and other editors should be preferred. Compare also Mr. Fleay, L ( 



8 



Come sister, — cousin, I would say, — pray, pardon me. 

A. II, se, *, I. loj. 

Pardon me is a feminine ending, be it either double or triple.' 

It is a well-known fact, that pardon, reason, iron and similar words 

are frequently used as monosyllables. Compare A. V, sc. 2, I. 70 

and 1. 177 and see my Notes, II, 182. 



9. Gentlemen, will you go muster men? 
If 1 know how or which way to order these aiTaiis 4:c. 

A. II, sc. 2, I. toS — /09. 

Several editors expatiate on the supposed irregularity of these 
lines , which , Mr. Collier asserts , 'is meant to accord with York's 
perturbed state of mind', whilst, according to R. Gr. White, it 'is 
doubtless due to accident or carelessness'. Mr. Rolfe compares 
Abbott, s. 507, whose scansion of 1. 108 is not very satisfactory- 
For my part, I fail to see any metrical irregularity, except in the 
division of the lines, in so far as 'the old text ends the first of these 
lines with tnen, and puts If — affairs all into the next line'. All 
difficulty would seem to be removed by arranging either (with Mr. 
Hudson): — 

Gentlemen, will you go muster men.> If I 

Know bow or which way t'order these aflfairs, &c. 

or (which I take to be the true arrangement): — 

Gentlemen, 

Will you j go mus[teT men? \.^ If | I know 

Huw or which way to order these affairs, &c. 

Mr. Fleay, 1. c, proposes : — 

Gent'men, | will you | go tnus|ter men ? { If / 1 know 
How or which way to order these affairs, &c. 

'/' should not stand in the accented part of the foot; but letj 
the reader take his choice. 

10. Never believe me. Both are my kinsmen. 

A. II, sc. a, I. itt. 
A syllable pause line; scan: — 

Never | believe | me. - | Both are | my kins|men. 



Notes on K. Richard 11. I go 

It. Well, somewhat we must do. Come Cozen, 

lie dispose of you. Gentlemen, go muster vp your men, 

And meet me presently at Barkley Castle : 

I should to Flashy too : but time will not permit, 

AU is Tneuen, and eucry thing is left at six and seaen, 

A. 11, sc. t, I. ttb — 111. 

This is the lection and arrangement of FA, in the faultiness 
lof which all editors are agreed, without, however, having been able 
[to restore the true reading. In my opinion, the words GenlUnifn. 
\^o should be transposed and the lines should be divided as follows: — 

Well, somewhat we must do. 

Come, cousin, I'll dispose of you. Go, gentlemen. 

Muster up your men, and meet me presently 

At Berkley Castle. I should to Flashy too; 

But time will not permit: all is uneven, 

And every thing is left at six and seven. 

Gentlemen is, of course, to be pronounced as a trisyllabic ending. 
[The monosyllabic pronunciation oi Afuster needs neither explanation, 

nor justification ; compare Chaucer, ed. by Morris, I, 1 7 7 seq. Instead 
[of Berkley Castle the Qq read Barkly or Barckly, which suits the 

metre just as well, only it makes the verse a syllable pause line: or 
lit must be read as a trisyllable (Berkeley). 



It*. 



Bagvl. No; I will to Ireland to his majesty. 

A. If, sc. a, I. 141. 



This line , as has been mentioned before , is wrongly scanned 
by the Clarendon Press Editors ; scan : — 

No; I I will I to Irejlond to { his maj|esty. 

Majesty to be read as a trisyllabic ending. Hazlitt and Hudson 
adopt Pope's correction /'//, which, though unnecessary, may yet be 

right: — 

No; I'll I to [re|land to | his majjesty. 



II3. 



I do remain as neuter. 



So, fare you well. 

A. 11, St. J, I. /S9- 



In order to regulate the metre S. Walker (Crit. Exam. Ill, 137) 
proposes to read So /araoell. 'The extra syllable in the body of 
the line', he says, 'would be in place in Macbeth or King Henry VIII., 
but is strange here". — S. Walker is mistaken, for there is an abundance 
of extra syllables before the pause in our play and the line is ^y- 




K. EIze 

A. V, sc. 3, I. 135 — 13*5 i ^°*^ ^^^^ corrected by Pope — the task 
was indeed easy enough. 

18, High be our thoughts: I know my uncle York 

Hath power enough to serve my turn. But who comes here? 

A. Ill, sc. 3, I. S<) — 90. 

The true arrangement of these lines has been given by Dr. Abbott, 
s. 506, p. 414; it is as follows: — 

High be our thoughts: 

I know my uncle York hath power enough 

To serve our turn. But who comes here? 




19. BoHng. I know it, uncle, and oppose not myself 

Against their will. But who comes here? 
Enttr Percy. 

Welcome, Harry: what, will not this castle yield? 

Percy. The castle royally is mann'd, my lord. 
Against thy entrance. 

Boling. Royally I 
Why, it contains no king? 

Percy. Yes, my good lord. 

It doth contain a king ; &c. 

A. HI, sc. s, I. iS—3S- 

This is the reading and arrangement of the Cambndge Edition.] 
It is of no use to repeat the various conjectures and arrangements] 
to which the passage has given rise: suffice it to submit to the| 
reader's judgment the following new division of the lines: - 

Boling. I know it, uncle, and not oppose myself 
Against their will. But who comes here? 

Enter Percy. 
Welcome Harry I 
What, will not this castle yield? 

Percy. The castle 

Is royally mann'd, my lord, against thy entrance. 

Boling. Royally? 
Why, it contains no king? 

Percy. Yes, my good lord, 

It doth contain a king ; &c. 

Line t8 has an extra syllable before the pause. As to the 
lX)sition of the negative before the verb compare The Tempest II, 
I, 121 ; V, 38 and 303; Much Ado IV, i, 175; &c. See also 
Matiner, Engl. Gr., 2d Ed., lib, 585. mtat. in 1. 21, is a mono- 



¥ 



Notes on K. Richard It. jg^ 



syllabic foot. Is royally is the lection of QBCD, whilst the rest 
of the old copies read royally is. 



, To his most royal person, hither cume. 

.4. III. sc. s. I JS, 
Pope omits /u'tAer come ; Mr. Rolfe explains the words by 'having 
me hither'. Qy. read and scan: — 

To his I raost rojrjol per|son ; hither | cume /? 



Be rush'd upon I Thy thrice noble coosin. 

A. ///, tc. J, I. roj. 

Pope inserted No, S. Walker (Crit. Exam., II, 260) this, before 

hy; no such insertion, however, is wanted. Scan: — 

Be rush'd | upon ! | <_> Thy | thrice no|ble cousjin. 



!. And, as I ain a gentleman, I credit him. 

A. Ill, sc. s, I. i^o. 

Collier's MS corrector cut out I am; Mr. Fleay, 1. c, takes credit 

m to be a trisyllabic feminine ending. In my opinion the line has 

trisyllabic ending before the pause, or, in other words, gentkman 

IS to be read as a dissyllable^ see S. Walker, Versification, p. 189. 

Scan, therefore: — 

And, as I I ain I a gent|leman, 1 credjit him. 



Thou, old Adam's likeness, set to dress this garden 

How dares thy harsh rude tongue sound this unplcasing news? 

A. Ill, sc. 4, I. 7J—74. 
Two lines of six feet which have been reduced to regular blank 
rerse in different ways. Pope struck out <;/i/and harsh rude; Hudson 
omitted Thau — 'the Poet', he says , 'probably first wrote Thou, 
and then substituted Old, and both words got printed together'; 
Mr. Rolfe compares Abbott, s. 498 ; Steevens inserted here after set, 
and Malone conjectured dress out this f^arden. Say. There can be 
no hami done in adding another arrangement to this profusion of 
conjectural emendations. Qy. read and arrange : — 

Thou, old Ad.im's likeness. 

Thou, set to dress this garden, how dares 

Thy harsh-rude tongue sound this unpleasing news? 

Apart from the division of the lines this arrangement contains 
jnly one slight deviation from the te.vtus recepUis, \\l. vVvt \eAje.\\\.\a\\. 

E. K&lbioK. Eosliiclic itudieo. Xl(. a. V\ 



194 ^K^^^^ K. Elze 

of T/lou, which can easily be shown to be in the poet's roannet; 
compare f. i. A. V, sc. i, 1. ii. The first TAim is, of course, a 
monosyllabic foot and the second verse a syllable pause line which^ 
is thus to be scanned: — 

Thou, set I to dress | this gar|den, — | how dares. 



24, Of good old Abraham I Lords appellants. 

A. /r, le. t. I. J04. 

Pope altered the division of the lines and omitted oU; Capell 
inserted My before lords, and Keightley fathtr before Abraham, 
S. Walker (Crit. Exam. Ill, 130) has nothing better to offer than 
the following makeshift : 'If all is right, we must pronounce dpfellants. 
Are there any traces of such a pronunciation"? Abbott, s. 485, justly 
describing such a pronunciation a.s not Shakespearian, m(>re sue dis- 
syllabizes Lords. In my conviction all these critical endeavours art 
mistaken, as the verse shows not the slightest trace of corruption, 
but is a regular syllable pause line ; scan : — 

Of good I old Ajbraham I | w Lords | appeljlants. 



i 



''aj. And long live Henry, fourth of that name. 

A. IV, !C. t, I. lit. 

This is the lection of QABCD and has been adopted amongst 
others by the Clarendon Press Editors on the assumption that/i;«rM 
is to be pronounced as a dissyllable. The Ff and QE read oj thai 1 
name the fourth, a palpable correction of which there is no need 
whatever , the verse , as printed in the Qq , being another syllable 
pause line ; scan : — 

And long | live Henjry, - | fourth of | thai name. 



26. And he himself not present? O, forfend it, God. 

A. IV, sc. r, I. iig. 

Pope omitted God; Mr. Fleay strikes out And ht. Dele, with 
Seymour, O. 

27. To Henry Bolingbrolce. 

A'. Richard. Give me the crown. Seize the crown; 
Here, cousin, on this side my hand, and on that side yours. 

A. TV, sc. I, I. I So — I Si. 

This is the reading and arrangement of QCD; it is evidently 
corrupt and that of the Ff (including QE) which has been adopted 



F 



Notes on K. Richard 11. ige 



in the Cambridge, Globe, and Clarendon Press Editions is even more 
so. It was reserved for Singer to discover that Seise Ike crown is 

, a stage direction that has crept into the text. I feel certain that 

[we should arrange: — 

To Henry Bolingbrokc. 

/C. Kichard, Give me the crown. [Seites tht croum.] 

Here cousin 1 
On this side my hand, and on that side yours. 



With mine own breath release all duty's rites. 

A. IV, St. r, I. aio. 

Among the various readings and conjectural emendations to 
[which this line has given rise there is only one that deserves to be 
admitted into the text, namely that proposed by Collier : duteous rites. 



Transform'd and weaken'd! hath Bolingbroke 
Deposed thine intellect! hath he been in thy heart? 

.4. y. sc. I. I. zy—28. 

This is the division of all Qq and Ff, whilst several modem 
[editors, following the example set by Pope, end the first line at 
d(pos\i. Instead of weaken' d Pope reads weak; S. Walker (Crit. 
Exam., ni, 113) proposes weak'd; Capell and Collier, ending the 
line as QqFf, inserted the former proud, the latter this, before 
Bolingbroke. As far as the metre is concerned, it may safely be 
asserted that 1. 37 is a syllable pause line: — 
M Transform'd | and weaken'd? - { hath Boljingbroke, 

Kind that intellect in 1. a8 is a trisyllabic ending before the pause. 
I A different question , however , has been started by the Clarendon 
Press Editors, who by the feebleness of 1. 28 are led 'to suspect that 
it is corrupt , and that something of this sort occupied its place, 
dividing as in the early editions; — 

(Deposed thine intellect, benumb'd thy heart'. 
There is, however, no occasion to omit linlh he, and benumb'd 
seems too remote from the lection of the old copies both in spelling 
and sound ; should we not make a somewhat nearer approach to it 
iy reading: — 

Deposed | thine in|t'llect: hath he | btreavtd \ thy heart? 




And in compassion weep the fire out. 

A. V, sc. I, I. 48. 



196 



K. EIze, Notes on K. Richard 11. 



Fire, according to the Clarendon Press' Edilore , is to be pro 
nounced as a dissyllable. The metre would certainly be improve 
by a transposition : — 

And n-eep | the fire | out in { compujsidn. 



3«- 



Yea, look's! thou pale? let me see the writing. 

A. V, ,€. 2, I. S7 



In order to regulate the metre Hanmer read cnme. let, Malone 

boy, let. Capell inserted sir after /«/<•, and Abbott, s. 484, dissyllabizes 

this latter word. I take the verse to be a syllable pause line : 

Yea, look'st | thou pale? 1 v_> let | me see | the writ|ing. 

Two lines infra, satisfieii is to be pronounced as a dissyllable. 

The same pronunciation occurs again in 1. 71 of the present scene: 

I will I be sat|'siied; let | me see't, | 1 say. 



■^ 



32. Auiii. I do beseech you, pardon me; I may not show it, 

A. V, sc. a, I. fo. 

In my Notes II, 182 (No. CCCVII) it has been pointed 
that pardon me is a trisyllabic ending before the pause; see supra 
note on A. II, sc. 2, 1. 105. 



II- 



A dozen of them here have ta'en the saciament. 

A. V, sc. J, I. 97. 

Sacrament is clearly a trisyllabic feminine ending. 



34. Away, fond woman; were he twenty times my son, 

I would appeacb him. 

DhcH. Hadst thou groan'd Tur him 

As I have done, thou wouldst be more pitiful. 

A. /', ic. 3, I. 101 — JOJ. 

Arrange, with Mr. Fleay, 1. c. : — 

Away, fond wonuui ; were he twenty times 
My son, I would ap[>each him. 

Duck. Hadst thou groan'd 

For him, as 1 have done, Ihou'ldst be more pitiful. 

Pitiful is, of course, to be pronounced, as a trisyllabic femiDine 
ending. 



3S. Till Bolingbroke have pardon'd thee. Away, be gone; 

A. I', St. a, t. 117 





W. Franz, Die dialektsprache bei Ch. Dickens 



197 






Pope struck out de gone; Mr. Fleay, 1. c, wants either Aivay ! 
or be gone! to be omitted; Singer, Hazlitt, and others end the line 
at Away!, placing Be gone! in a separate line. In my opinion 
pardon <i thee is a trisyllabic ending, and no alteration whatever is 
requisite. Compare notes on A. II, sc. 2, 1. 105 and on A. V, 
sc. 2, 1. 70. 

^6. Show minutes, times, and hoan : bnt my time. 

A. V, !c. s, I. JS. 

Hours is not to be read dissotutl, the verse being a syllable 
pause line : — 

Show minjutes, times, | and hours: | w but | my lime. 
The reading of the Ff and of QE: O, but my tme, is an ob- 
us correction. 



That staggers thus my person. Exton, thy fierce hand. 

A. V, se. J, I. no. 

Pope omitted Exton, and Mr. Fleay, apparently without a know- 
ledge of Pope's correction , proposes the same remedy in order to 
restore the metre. The line, however, has an extra syllable before 
the pause, and Exton is to be pronounced as a monosyllable, just 
like pardon, reason, iron. &c. Scan : — 

That staglgcrs thus | my per|son. Ext'n, thy { fierce hand. 



3« 



North. First, to thy sacred state wish I all happiness, 

A. V, ic. 6, I. 6. 

Happituss is, of course, a trisyllabic feminine ending. 

Halle, Apr. 17, 1888. K. Elze. 



DIE DIALEKTSPRACHE BEI CH. DICKENS. 



Einlei tung. 

Was ich in vorliegender abhandlung biete, beruht, abgesehen 
von ganz wenigem, auf eigener beobachtung der volkssprache. Den 
Londoner dialekt selbst zu studiren hatte ich allerdings wenig gelegen- 
heit, doch ermoglichte mir ein mehijahriger aufenthalt im norden von 
Hampshire und taglicher verkehr mit den dialektsprechenden volks- 



198 

klassen, mich mit der mundart dieser grafschaft bekannt zu machen. 
Dieselbe unterscheidet sich , abgesehen von dem sogenannten Hami)- 
shire-twang, einer unangenehm naselnden aussprache mit sender- 
artigem tonfall, die indessen keineswegs allgemein ist, nur insofcrn 
in grammalischer beziehung von der Londoner volkssprache , als sie 
ein etwas alterthiimlicheres geprage hat und auch selbst ira norden 
der grafschaft einige speciell sUdliche zUge aufweist, wenngleich die- 
selben hier hochst selten und sporadisch sind. Die beobachtung, 
dass die volkssprache, wie sie mir in den Dickens'schen roraanen 
begegnete, grosse verwandtschalt hat mit dem dialekt, den ich taglich 
urn mich sprechen horte, brachte mich auf den gedanken, die dialekt- 
sprache bei Dickens einer eingehenderen untersuchung zu unterziehen 
und dabei meine beobachtungen Uber die lebende volkssprache zu 
verwerthen. Man wird es daher verzeihlich finden, wenn ich raich 
auf den mir wohl bekannten Hampshiredialekt jm laufe der arbeit 
5fter beziehe als auf andere nachbardialekte, die ich meist nur aus den 
von der English Dialect Society veroftentlichten glossaren kenne 
und nur gelegentlich zum vergleich heranziehe. Ich begann die 
arbeit in dem glauben, auf einem von auslandem bis jetzt unbetretenen 
gebiet zu arbeiten , und war daher ob meiner entdeckung, dass das 
capitel »Die vtilgarsprache' in Storm, Englische philologie I zum 
grossen theil auf die werke von Dickens bastrt ist, nicht gerade 
angenehm uberrascht. Der Storm' schen arbeit ist, soweit ich be- 
lehrung aus derselben gezogen, gerechtigkeit widerfahren; in wie weit 
und worin vorliegende abhandlung sich von dieser unterscheidet, wird 
der leser am besten selbst beurtheilen konnea. Sehr wiUkommen 
war mir zur vergleichung ein jUngst erschienenes, recht verdienstliches 
buch uber den heutigen Londoner dialekt : Baumann, Londinismen. 
Eine durchsicht des kurzen graromatischen abrisses: >Grammatische 
winke« (§ 6) ilberzeugte mich, dass die sprache der niederen classen 
Londons zu Dickens' zeit mit der heutigen in grammalischer hinsicht 
wenigstens im alJgemeinen ilbereinstimmt. | 

Die dialektsprache der werke Dickens' ist hier nur insoweit behan- 
delt, als die Londoner volkssprache, als deren hauptvertreter die beiden 
Weller in Pickwick gelten mtissen, sich in denselben wiederspiegelt. 
Da wo der autor sich auf andere dialektgebiete begiebt und personen 
einfiihrt, die eine andere als die Londoner mundart sprechen, bieten 
seine werke natUrlicherweise eine weit weniger zuverlMssige und reiche 
quelle ftir die kenntniss der betreffenden dialekte; es ist daher von 
einer darstellung derselben vorlaufig abstand genommen worden. 




Die dUlektsprache bci Ch. Dickeus 



199 




Man darf sich deshalb nicht wundern , wenn die arbeit keinen auf- 
schluss giebt liber den Yorkshire-dialekt in Nicholas Nickleby, die dia- 
lektischen sonderheiten in Copperlield oder gar die amerikanismen in 
Martin Chuzzlewit. Vergebens wird man desgleichen auskunft suchen 
uber wortentstellungen und spracheigenheiten individueller art. Er- 
lauterungen zu der sprache einer Mrs. Gamp in Martin Chuzzlewit 
Oder den seltsamen wortverstiinimelungen und contractionen des 
> Debilitated Cousin* in Bleak House fallen nicht in den rahmen 
einer grammatischen abhandlung. 

Folgende ausgaben liegen der arbeit zu grunde : Hcmthold 
Kdition : Dombey and Son , Martin Chuzzlewit , Our Mutual Friend, 
The Mysteries of Edwin Drood, Little Dorrit, The Old Curiosity 
Shop, Pickwick, Oliver Twist, Sketches by »Boz«, Christmas Books; 
T/u iCharUi Dickem*^ Edition: Bamaby Rudge, Bleak House, 
Copperfield. | 

Lautliches. 

Die endung -ing. 

I. Die sildlichen und mittellandischen dialekte bieten im parti- 
cipium, gerundium und in substantiven ohne unterschied die endung 
-in oder -en fur auslautendes -ing, im sUden Schottlands dagegen 
(J. A. H. Murray, The dialect of the southern counties of Scotland 
p. 81, Transact. Phil. Soc. 1873) und in der mehrzahl der nordeng- 
lischen dialekte wird das gerundium auf -an (-en), entsprechend alterem 
-and, noch von clem participium auf -in (fur -ing) geschieden. In 
unsercm dialekt stchen also -en und -in fiir -ing gleichberechtigt 
neben einander; evenin', evenen' — livin', liven'. Eine ausnahme 
machen einsilbige worte, wie king, sing, in denen g niemals unter- 
drdckt wird. Dass nur nachtoniges -ing zu -in, -en abgeschwd.cht 
erscheint , deutet auf das verb als den ausgangspunkt dieses laut- 
wandels. Derselbe hangt unzweifelhaft mit der verdrangung der 
alteren, noch bei Cower und Skelton vorkonimcndcn [larticipialcndung 
auf -end (vgl. Matzner, Gram. I. 366) durch das neuere -ing, was 
schon im 14. jahrhundert mit jenem zu wechseln beginnt, enge zu- 
sammen. Es fragt sich, ob die verbalendungen -en, -in aus -ing 
durch unterdrtickung des g cntstanden sind, oder ob dieselben nicht 
etwa reflexe der alteren participialendung -end(e), -ind(e) sind. Nach- 
dem e in letzterer tonlos geworden war, trat d in den auslaut und 
wurde, zumal da es in nachtoniger silbe steht, ohne zweifel von dem 



200 



n 



dialektsprechenden in flUchtigcr rede zuweilen unterdrtlckt, eine er- 
scheinung , die wir noch heute in unserem und benachbarten dia- 
lekten beobachten konnen. Im sUden ist die unterdriickung von d 
nach n im auslaut allerdings nur sporadisch, am h&ufigsten begegnet 
sie im sUdwesten (vgl. Th. Elworthy, Dial, of West Somerset p. i^^, 
dagegen ein markant ausgepriigter zug im norden Englands (vgl. han', 
Ian' fUr hand, land, C. Clough Robinson, Mid Yorkshire glossary', intro- 
duction p. XIV) und kommt auch in Sildschottland vor (vgl. Murray, 
a, a. o. p. 13 1 : bun' — 'bound', grun' — 'ground'). Ob die participial- 
formen mit abgestossenem d zuerst im norden auftauchten — bei 
Lyndesay findet sich schon -in fiir -ing — und sich von da nach 
Sildengland verbreiteten, sei dahin gestellt. Moglich ist es jedenfalls, 
dass die verbalendung -en, -in ein dialektischer reprasentant des alteren 
-end(e), •ind(e) ist und sich vom verb aus auf andere auf -ing aus- 
lautende wbrter verbrtitet hat. Dialektische formen wie thousing fUr 
thousand verbiirgen uns, dass ein derartiger lautiibergang sich in der 
that voUzogen hat; ohne die zwischenstufe thousan, thousen ist die 
vertauschung der endungen -and und -ing nicht denkbar. Dass -en, 
-in aus -ing verkUrzt ist, ist weniger plausibel, wenigstens konnte des- 
vorgang nicht wohl im siiden stattfinden , da hier g nach n stets 
distinkt articulirt wird und gelegentlich sich sogar zu ngk verhartet, 
wie in dem vulgiren nothingk fUr nothing. A worritifC wexagiousfl 
creeturl M. Chuzzlewit 46, 358. Is my daughter a-washin'i Yes, she 
is a-ivashiii. B. House 8, 66. I don't expect nothink at all, sir — 
B. House 19, 164. Still Guster reiterates, >one tAcusinj^ seven hundred 
and eighty-twof. B. House 19, 162. 

1. Die unterdriickung des g in -ing, wodurch mehrsilbige work ^ 
auf -en, -ain, -eign, -an, gesprochen -en, mit dialektischen formen, wiefl 
mornen' ftir morning gleichen auslaut bekommen, fiihrte mit der zeit 
zu einer unstcherheit im gebrauch dieser endung. Der ungebildete 
•wusste nicht mehr, in was fur worten -en urspriinglich und correct 
und in wekhen fallen es fiir -ing eingetreten war. Bei seiner unkennt- 
niss des richtigen sachverhalts und dem streben diesem -ing gerecht 
zu werden, hangte er dasselbe naturgemass auch worten an , den 
es nicht zukam; auf diese weise entstanden dialektische formen, wii 
parding 'pardon', luepping 'weapon', sovring 'sovereign', chUkini 
'chicken'. — he begged the cheerman's parding — Sketches, Scenes] 
so, 82. — a pickaxe or any other wepping — B. House ri, pr 
— she giv me a sot' ring and hooked it. id. 19, 164. Such oranges 
Such d'licious broth and wine I Such chicking! L. Dorrit 9, 51 





Die dialektspniche bei Ch. Dickens 20l 

ach inlautend begegnet ng filr n und nd; milingiary aus dialekt. 
milintary 'military', iangioidgc 'sandwich'. — >unless we send for the 
poHce-officers<. >Ox the millingtaryt , suggested Mr. Ciaypole. O. Twist 
6, 22. -Wot are they all a eatin' ham sangwidga for?« inquired his 
father. Pickwick 55, 389. Der gebrauch der endung -ing scheint 
immer mehr boden zii gewinnen. In der heutigen Londoner volks- 
sprache hat dieselbe sich auch fUr -ent eingedrangt ; man kann zu- 
weilen difftring fiir different , mornings filr moments und ahnliche 
formen gleicher art hdren. 

»Die endungen -ow, -o, -a. 
3. Ow geht im in- und auslaut nach dem ton zu -er liber; be- 
tontes ow dagegen bleibt bewahrt. Grow, mow, sow, snow also werden 
gerade so wie in der sprache der gebildeten ausgesprochen, wahrend 
in worten wie borrow, fellow, follow, hollow, narrow, shallow, sorrow, 
widoA%", window -ow sich zu -er verfliichtigt : feller, foller, winder etc. 
Daneben wird allerdings auch die correcte aussprache gehOrt. Im 
inlaut zeigt sich derselbe lautUbergang : follerer, hoUerin' — follower, 
hollowing. Das auslautende r wird schwach artikulirt und ist vor 
vorausgehendem r und dunklem vokal , wie in sorrer, ofl kaum ver- 
nehmbar, weit deutlicher dagegen in feller, winder. Der vokal der 
endsilbe ist ein dumpfes e, dessen jeweilige farbe von der beschaffen- 
heit dor vorausgehcnden silbe abhangt. Borrer, sorrer etc. wUrden 
zur genaueren reproducirung der qualitat des vokals der endung viel- 
leicht besser borrur, sorrur oder borror, sorror geschrieben; ersterer 
schreibweise bedient sich Dickens zuweilen. Der Ubergang von ow 
zu er ist einigemiassen auffallig. Derselbe hat wohl hauptsichlich 
seinen grund in der abneigung der volkssprache gegen lange vokale 
in unbetonter silbe. Ausserdem ist liqnicier auslaut im allgemeinen 
in den dialekten beliebt (vgl. on fiir of), und besonders r wird bei 
seiner flUchtigen natur, zumal wenn andere liquide vorausgehen, wie 
Les meist bei den wbrtern auf -ow der fall ist , als wortauslaut und 
■flbergangslaut sehr begtlnstigt (s. r). Da lange vokale nach dem 
hochton nicht geduldet werden — selbst auslautcndes Q wird ab- 
geschwacht (valey ftlr value) , im inlam wird es womoglich aus- 
gestossen (reg'lar — regular), im hiat I6st es sich ofl zu iv oder iw 
auf (punctival ftlr punctual) — musste fl auf irgend eine weise be- 
*seitigt werden ; es wurde zu -er. Anglonormannisches S verlor, nach- 
^dem es nachtonig geworden, seine Idnge und wurde zu y abgestumpft 
■ (city — citfi). Die in neuenglischer zeit entlehnlen worte auf -a: sofa. 



202 






India, America erfahren dieselbe behandlung ; das auslautende a wird 
2U y abgeschwacht : sofv, Indy, 'Meriky, daneben kommen aber aui 
die formen auf -er vor: Indier, 'Merikcr, nach analogie von foil 
faller. Ganz ebenso haben jiingere lehnworte auf -o : potato, tobacco 
zwei endiingen ; dialektisch lauten diese worte gewohnlich 'taty, 'backy 
Oder 'later, 'backer. Wenn hier also auslautendes 6 zu er oder 
abgeschwacht wird, warum werden echt englische worte nicht geri 
so behandelt? Es kommen bei einigen worten auf -ow indessen aud 
dialektische formen auf -y vor: ininny (Hants) — minnow, butry 
(Hants, Berks) — burrow 'rabbitburrow', doch lasst sich Uber die 
etymologie derselben streiten. Als regel gilt, dass auslautendes om 
in echt englischen wortern zu er wird ; die besonders dem Londonet 
— weniger dem volke als den niittleren und hoheren classes 
eigene, oft affectirte aussprache von fellow, water etc. als ft 
wiik (a im auslaut hat einen etwas ttumpferen klang als a 
sofa) kommt hier nicht in betracht. Dass -ow in den dialekten 
mit dem gleichlautenden -£p jQngeren datums nicht gleiches schicksa! 
hat, muss wohl in der geschichte desselben begriindet sein uud init 
der verstummung von w in zusammenhang stehen. Die grosse inehr 
zahl der hier in betracht kommenden worter sind alte wd-stamme 
(vgl. ae. nearu, cas. obi. nearw-, me. narwe, narowe) und worter, in 
denen ow auf consonant -f w beruht (vgi. sor^e — sorwe — sorrow; 
fol§ian — folwe — follow). Das o der endung ist hier also ein 
vokal secundarer natur. Im Mittelenglischen werden schwer sprei 
bare consonantengrujipen, wie hier die unbeliebte aufeinanderfolge v 
consonant -+- w, durch den einschub eines vokals beseitigt. Diese nei- 
gung macht sich schon in altenglischer zeit geltend (vgl. Sievers, Angels 
gramm. i. aufl., p. 105) und wird im Mittelenglischen immer starker 
Auch in der volkssprache ist die verbindung von muta oder liquiiia 
und w, besonders nach dem ton , durchaus unbeUebt ; w wird in 
solchen fallen ausgestossen : back'ard — backward, for'ard — forward, 
summat — somewhat (s. w). SoUte dieser vorgang nicht schon si 
frtlh stattgefunden haben und sorror nicht erst aus sorrow , sondei 
direct aus sorwe entstanden sein ? Der iibergang kbnnte dann nii 
vor dem wandel von r; zu rw stattgehabt haben und miisste voU- 
zogen gewesen sein , bevor die grossen niassenauswanderungen Ton 
England nach Amerika stattfanden. Sehr jung kann die erscheinung 
auf keinen fall sein , da sie so vielen dialekten gemeinschaftlich uod 
auch in Amerika (vgl. Artemus Ward, XXIII; On -Forts* : billas 
'billows' ; V. Among the Spirits : sorrers 'sorrows') sehr weit verbreitet ist 



:kr 
UCB^ 






ird, 
:ehr J 




Die diulektsprache bei Cb. Dickens 



203 



I 



Man wird nicht weit iire gehen, wenn man den anfang des ubergangs 
von ow zu er in das 16. jahrhundert setzt. F^ erklart sich alsdann der 
gegensatz in der beh&ndlung der altheimischen worte aiif -ow (sorrow, 
follow) und der jilngeren lehn- und fremdworte auf -o (potato, tobacco), 
sowie die auffallende iibereinstimmung der englischen und ameri- 
kanischen volkssprache in diesem zug. You can see the winder from 
this comer. B. House 16, 138. Do you know me, feller? B. Rudge 
39, 182. »You go up first with the light*, said Bailey to Mrs. Jonas, 
>and vie'W /o/ler*. M. Chuzzlewit 28, 232. — you sit down upon 
that sf/y. B. House 54, 453. I feel as if I was a cadet gone out 
to /nify. — M. Chuzzlewit 23, 194. — New Zealand or Auilralty ? 
B. House 27, 236. — he likes a toothful of your fine old brown East 
Indfr sherry better than anything. B. House 53, 439. Have a passage 
ready taken for 'Mrrriker. Pickwick 45, 318. Yes; I'll lake my 
Lit of Ixuker. Dombey 38, 277. — arter that again in the coal and 
Vtf/wr line — Sketches, Tales 10, 217. Respecting that second-hand 
Vfwlinceller , governor — could you recommend me such a thing? 
B. House 49, 415. tKpianmr forty, SamiveU, rejoined Mr. Weller — 
Pickwick II. 45, 318. 



Die endung -ture. 

4. Der t§-laut in der endung -ture ist nicht sehr alt; er be- 
ginnt sich erst im 18. jahrhundert aus tj (ti) zu entwickeln (Ellis, 
Early Engl, Pron. I. 231). Dialektisch wurde dieses alte nachtonige 

kj (i) in -ture, wie auch sonst oft im hiat unterdrUckt (curous 'curious', 

I filial 'filial", spannel 'spaniel') ; selbst betontes btisst den i-vorschlag 

vidfach ein und wird 00 gesprochen (dooty 'duty', dooke 'duke'). 

[In ermangelung des i-elementes konnte sich also in der endung -ture 

I kein zischlaut an t anschmelzen, daher werden wbrter, wie creature, 

nature, picture etc. creater, nater, picter ausgesprochen. In Amerika 

that sich ebenfalls die im vorigen jahrhundert allgemein verbreilete 

! altcre aussprache dieser worte noch erhalten (critters 'creatures', pastur 

•pasture', Arteraus Ward, On »Forts< XXIII). — art improves natur — 

B. Rudge 39, 185. — my last moments shall be dewoted to making 

Dennis's pUter . id. Pretty creettir! O. Twist 12, 39. — wholly 

unconnected with my indenters — B. Rudge 24, 114. 

5. a) r vor s und noch betontem 0, u fallt zuweilen; der vor- 
ausgehende vokal wird in solchem falle gekilrzt und s verschiirft: 
motsel 'morsel', on 'horse', am 'curse', nuss 'nurse'. Auch in anderer 



304 



W. Frwnt 



stellung wird r gtlegentlich, doch weit seltener unterdrtickt (ffiegy '9 
energy). — a inossd of cheese. M. Chuzzlew. 25, 211. — that 's'* 
reg'lar little oss that — Sketches, Scenes 17, 67. — am I to thank 
thee, Fortun' or to cus thee — which? B. Rudge 31, 149. If you 
was to leave me a doll, I shouldn't nuss it. B. House 8, 66. There's 
rnegy in it. B. Rudge 69, 326. 

b) Den tifuchub des r begUnstigen dentale consonanten (d, t, s, fv 
besonders wenn ein anderes r in der nachsten silbe steht. In einigen 
worten, wie artrr 'after' (aus arfter mit unterdrilckung des f), Jarttr 
'daughter', sarser 'saucer', korsepitUe 'hospital' (vielleicht auch um- 
gedeutet) hat sich dieses schmarotzer-r festgesetzt. Das a in dartet 
und sarser hat einen laut, der der sprache des gebildeten voll- 
stjlndig fremd ist und dem a in that am nachsten liegt. Sonsi 
kommt r als Ubergangslaut von einem gutturalen vokale «u einetn 
dentalen consonanten nur hin und wieder vor. Samivel, show the 
lady out, and shut the door arier her. Pickw. II. 52, 366. A dol 
he knows of sons! or darters either! M. Chuzzlew. 46, 357. — the 
CU])S and sarsers. Sketches, Scenes 2, 26. »Put me in a Jiorsepitt 
replied Jo — B. House 46. 389. — from ^a//-a-crown up to | 
suverin — Sketches, Scenes 12, 52. 

c) Das deutsche linguale r wird durch die vibration der la 
gegen das obere /.ahnfleisch angelegten zungenspitze producirt. Es 
unterscheidet sich hierdurch charakteristisch von dem englischen r, 
bei dessen aussprache die zunge nur sehr schwach oder gar nichl 
in schwingimg versetzt wird. Der unterschied beider ist so stark, 
dass der Englander oft den englisch sprechenden auslander an der 
aussprache dieses lautes allein als solchen erkennt. Das deutscbej 
entspricht viel eher dem schottischen als dem enghschen r. In Scha 
land hat dasselbe wie im Dcutschen rein consonantischen charaktcr 
und wird scharf und deutlich ausgesprochen. Daher finden wir auci 
hier nicht die niannigfachcn sonderheiten, durch die in der bcha 
lung des r gerade die sUdlichen dialekte sich auszeichnen. Ueb 
den ausfall und einschub desselben iin inlaut ist bereits gehandd 
worden. Im auslaut wird es in dem Londoner dialekt, sowie vielfachim 
siiden unterdrtickt oder so schwach articulirt, dass es gerade nur vfl 
nehmbar ist. VVorter, wie water, winter kann man oft wdti, wfntA an 
sprechen horen. Bei Dickens findet sich allerdings keine spur diesoj 
dialektischen zugcs, doch ist derselbe so weit verbreitet, dass er nic 
unerwahnt bleiben darf. Im stidwesten vermeidet man vor Icurzfl 
vokalen r sogar im anlaut; fUr run sagt man lim (^'Ih. EIwq 




Die dialektsprache bei Ch. Dickens 



205 



I 



I 



I 



Dial, of West Somerset p. 19). In den vielen metathesen, denen 
das r hier untenvorfen ist, zeigt sich iiberall das streben, dasselbe an 
einen vorausgehenden vokal anzulehnen. Ohne vokalische stiitze 
scheint es dem Englander des siidwestens in der aussprache that- 
sachlich betrachtliche schwierigkeiten zu bereiien. 

d) r in hiattii^cnd(r funktion ist im siiden ziemlich haufig. Es 
kann auch in der sprache gebildeter Englander, die sich sonst keine 
freiheiten betreffs der unterdrtickung und des einschubs des r im in- 
laut erlauben, beobaclitet warden. Bei raschem sprechen fligt es der 
redende oft ganz unbewusst zwischen dem vokalischen an- und aus- 
laut zweier wCrter ein: he has no idea-r-of it; the law-r-of nature. 
Es wird von langen gutturalen vokalen nach dem ton am meisten 
begtlnstigt und bildet zwischen diesen und anderen vokalen ein glattes, 
fliissiges ilbergangsmiltel. Dass r in diesen fallen den zweck hat, das 
aufeinanderstossen zweier vokale zu vermeiden, unterliegt keinem 
zweifel, doch wird es schwer sein, die bedingungen festzustelien, unter 
denen dasselbe in dieser function auftritt, da die voJkssprache sonst 
durchaus keinen widerwillen gegen den hiat hat, denselben sogar, da 
wo er nicht existirt, oft schaift, wie dies so sehr haufig durch die 
verwendung des unbestimmten artikels a vor vokalischem wortanlaut 
und die unterdiilckung des anlautenden h geschieht (a arm, a 'ouse). 



I 



6. Die unttrdruckung d(s li im wortanlaut ist ein weitverbreiteter 
dialectischer Zug l^nndle, \>rs(, 'ousr, 'ome fiir handle, horse, house, 
home) ; er gilt als ein charakteristisches kennzeichen der sprache 
des ungebildeten. Soweit die von der Euglish Dialect Society ver- 
offentlichten glossare auskunft Qber die verstummung des h geben, 
wird es in der grossen mehrzahl der englischcn dialekte in der regel 
jetzt nicht mehr ausgesprochen. Ilierzu siimmt das ^tere zeugniss 
von Ellis, der E. Engl. Pron. Part. 4. p. 1332 betreffs der geo- 
graphischen ausdehnung des verstummten h bemerkt, dass dasselbe 
■ beinahe ausgcstorben ist in dem grdsseren theil von Yorkshire , in 
Shropshire, Derbyshire, in den Midland Counties, in Lincolnshire, 
Essex, Kent und den sudwestlichen grafschafien. In Schottland da- 
gegen ist h noch in seiner ursprUngUchen integrital bewahrt. Der 
Schotte unterdriickt weder dasselbe, noch fUgt er es an ungehCriger 
stelle ein (Murray a. a. o. p. i so). Auch andere gutturale , die im 
sUden langst verstummt sind, wie h in wheel, what, which, ch (ent- 

Isprechend deutschem ch in noch) werden im Schottischen noch ge- 
sprochen, wahrend sie in nordenglischen dialekten, in denen. sve. %\.c.\\. 



2o6 



\V. Franz 



langer als im stiden erhielten, auch jet/t stumm sind; docb soil es 
(nach Ellis, E. Engl. Pron. Part. 4. p. 1331) nicht mehr als cm 
menschenalter her sein, dass sie vereinzelt noch gehOrt wurden. 
Wenn man aus der geschichte der verstumraimg der ch-laute im 
Englischen einen schluss ziehen darf auf die unterdrUckung des h, so 
ware es zuerst im sUden stiimm geworden und hatte sich von da 
aus nach dem norden verbreitet, wozu allerdings die heute auch don 
herrschende abneigung gegen den hauchlaut wenig stimmt, ja die 
unfahigkeit h auszusprechen scheint in den ndrdlichen dialekten , be- 
sonders Yorkshire noch gr6sser zu sein, als im sUden. Here 's the 
sort o' game to .... turn ev'ry 'air on your ed grey vith delight! 
Sketches, Scenes 12, 52. — you wos to come to him at six o'clock 
to our oust — Pickwick II. 33, 224. >'// 'itii aginl< cried the boy 
as the poor creature leaped. Ed. Drood 18, 90. 

b) Das durch die unterdrUckung des anlautenden h eraeugte 
schwanken im richtigen gebrauch des hauchlauts zieht als natUrll 
folge die verwendung desselben an unrichtiger stelle nach sich (Juigt 
harm fUr eight, arm). Der vorschlag des h vor vokalen resultirt 
ursprilnglich aus der bewussten unfahigkeit des dialektsprechenden, 
dem hauchlaut im wortanfang gerecht zu werden und aus seineni 
gleichzeitigen bestreben, diesen im anlaut von ihm gewbhnlich vet- 
nachlassigten buchstaben mit doppelt grosser sorgfalt auszusprechen. 
Der itbergrosse cifer aber, den ihm fast abhanden gekommenen laut 
wieder ins leben zu rufen, liess ihn gerade das gegentheil des fehlers 
begehen, den er bestSndig zu meiden suchte, und er setzte wortem 






ein h vor, denen dasselbe nicht zukommt. Mit der zeit wurde der 



4 



gebrauch des h an unrichtiger stelle erblich und horte auf, ein ps| 
chologischer vorgang zu sein. Wahrend die unterdrUckung des art 
lautenden h in den dialekten fast regel ist, kommt das ungesetiliche 
h vor vokalen indessen verhSltnissmassig seltener vor. Es ist ge- 
wdhnlich ein starkerer hauchlaut als das h der gebildeten sprachc 
und wird im affekt mit einem ganz ausserordentlichen kraftaufwand 
produzirt. Die aussprache dieses dialektiscKen h raacht, wenn der 
sprechende gereizt , zomig oder sonst wie erregt ist , den eindruck, 
als ob er einen ihm ungewohnten , freraden laut artikulire und sich 
deshalb um so mehr bemuhe, denselben deutlich zu sprechen. Dass 
dieses h in der that ein ihm unbequemer laut ist, bezeugt nicht so 
sehr sein grosser hang, dasselbe nicht zu artikuliren als die schwieri^^ 
keiten, mit denen der unter 'h-droppers aufgewachsene gebildefl^ 
Englander selbst zu kampfen hat, das h nicht zu unterdriicken oder 



Die dialeklspracbe bci Ch. Dickens 



207 






es als einen roatten, kaiim vernehmbaren hauchlaut auszusprechen. 
Diese jiigendsiinde, das h nicht zu sprechen, hangt ihm wie ein fluch 
oft das ganze leben hindurch an iind setzt ihn stets der gefahr aus, 
durch die unterdrilckung dieses laiites in unbewachtem augenblick 
seine plebejische herkunft auf eine sehr iinzwcideutige und ihm oft 
hdchst empfindliche art zu verrathen. That now he d cotcht the 
cheennan's hi (eye), he vished — Sketches, Scenes ao, 8a. It 's 
all a htrwen (owing) to my having a twin brother — Sketches, 
Scenes 34, 94. >I am as welU, said Mrs. Billickin .... >as I 
htver ham<. Ed. Drood as, 107. 

7. Die vtrwfchsdung von v und w gilt als eine specielle eigen- 
thilmlichkeit des Londoner dialekts: wrry, winegar fiir very, vinegar 
und umgekehrt vine, veil ftJr wine, well ; dieselbe kommt jedoch auch 
ausserhalb Londons vor. Ellis (E. Engl. Pron. Part. 4. p. 1330) be- 
merkt diesbeziiglich : >In Norfolk, the change of initial v to w is 
regular and in Essex and Kent it is frequent, but the change from 
w to V is not so well known i. v fUr w soil jetzt (nach Ellis in der 
einleitung zu Pegge's Kenticisms, E. Dial. Soc.) in Kent kaum mehr 
vorkommen , doch w fiir v h^ufig gehort werden ; auch in London 
kommt V anstatt w jetzt nur noch hochst selten vor. Besonders 
scharf ausgepragt ist dieser dialektische zug in der sprache der bciden 
Weller in Pickwick, die fast mit ausnahmsloser consequenz v an sttlle 
von w und w statt v gebrauchen. Wie ganz unmOglich es ihnen ist, 
diese zwei laute auseinander zu halten. ist besonders drastisch und 
, humorvoU in der gerichtsscene im Pickwick - Bardell'schen Process 

P(Pickw. 34) dargesteltt. Die in betracht konimenden passagen seien 
hier wiedergegeben ; 

»>What 's your name, sir?-- inquired the judge. 
>Sam Weller, my lord*, replied that gentleman. 
»Do you spell it with a 'V or a 'W?' inquired the judge. 
>That depends upon the taste and fancy of the speller, my lord<, 
replied Sam, »I never had occasion to spell it more than once or 

I twice in my life, but I sjiells it with a 'V'.< 
Here a voice in the gallery exclaimed aloud, »quite right too, 
Samivel; quite right. Put it down a we, my lord, put it down a 



we.« 



Do you know who that was, sir ?* 
>I rayther suspect it was my father, my lord«, replied Sam. 
8. Nachtonigti w wird nicht aiisgesprochen nach Consonant 

'always', backanh 'backwards', Edard 'Edward', Jorard 'forw.ard'. 



208 



\V. Frant 



outard 'outward', upards 'upwards', sotnmal 'somewhat'). Els wird 
femer unterdrUckt in unbetontem one (a good 'ufi), zuweilen in ak 
(= kw) ekat 'equal', comeketis 'consequence' und would (\\. ud be fli 
it would be), auch f^lt es gelegentlich in woman (a young Vr'miul 
und wird selten in worth nach werthbezeichnungen gesprochen i.thnfl 
penn '<?/-///). I 

— wot he 's alius a-doin on day and night. B. House 47, 39a 
We got out of bed baek'ards — M. Chuxzlewit 29, 237. — it seeiol 
to be siimmat to this here effect — Sketches, Tales 10, 217. >Anl 
a \try good 'un it is, gentlemen^, said Bob. Mut. Friend 13, 85. J 
he come here in consekens. Pickwick 41, 288. — the man as ■ 
ekal to Green — Sketches, Scenes 14, 61. It 'ud be a wery chiH 
subject. Pickwick 37, 260. — a young 'ooman. Sketches, Scenfl 
23, 91. >Ten shillings — TYiret- penn orths Rum*, said Mr. Dod 
Mut. Friend III. 10, 276. I 

9. In droivnd 'drown' und gownd 'gown' (schon bei Chaucer) hJi 
das auslautende n ein d angezogen (vgl. hind — angels, hina, lend — 
angels. iKnaii, sound — frz. son). Dieses unorganische d ist jeden- 
falls eine reflexerscheiniing der unterdriickung des d nach n im auslaut 
(understan' fiir understand), obwol dieselbe in unserem dialekte nur 
hin und wieder vorkommt. Der Leicestershire-dialekt bietet betwi 
ftir between ; in Hampshire kommt ein ahnliches unorganisches 
noch in soonder 'sooner' und alived 'alive' vor. My young frii 
Wal'r was drvwnded only last night — Dombey 32, 240. »I knot 
the wale< , replies Jo, staring, »and the bonnet and the ^<wW< 
B. House 22, 194. 

10. a) Auslautendes t in varmint 'vermin' erklart sich wi 
durch anbildung an die zahlreichen worte auf -ent und -ant ^\ 
denselben Jautvorgang in .ancient — frz. ancien , parchment — fi 
parchemin, pheasant — frz. faisan). Come in you sneaking warm. 
O. Twist 13. 44. 

b) t im aus- und inlaut nach p wird oft nicht gesprochen: 
cep 'except', kep 'kept', siucp 'swept', wep 'wept' ; cap' en 'captain', 
inlaut (lilt es vornehmlich nach einem liquiden laut bei folgender ci 
sonauz: goiliuan 'gentleman', WaPr 'Walter'. Auch nach c wird 
auslautend zuweilen unterdrUckt: fac 'fact', exac 'exact'. Von Ictztei 
zug finden sich bei Dickens nur sehr geringe spuren , obwohl er in 
der heutigen sprache der iiiederen Londoner volksclassen ziemlicb 
stark ausgepragt ist. — I ne\er could have kep myself up but for 
little drain o' spirits. M. Chuzzlew. 46, 362. Come, Cafen Cuttle' 






Die dialektsprache bei Ch. Dickens 



209 



smbey 25, 185. — I know a 'spectable old gentlman. O. Twist 
i8. »And, IVaJ'rt, said the captain — Dombey 19, 138. 

c) tl wechselt mil kl in ///««>(•/<: shelf 'mantle shelf: »The physic 
id them things is on the drawers and mankUshtlf'., said Mr. Prig. 

Chuzzlew. 25, 210. tn wird ersetzt durch dn in panitur 'partner' : 
Jt I was his pardner. Mut. Friend 6, 33. 

d) d steht ftir th in furdtr 'further', farding 'farthing'; vgl. in 
schriftsprache burden, murder neben burthen, murther. — moved 

fui-der. B. House 47 , 397. Not another fardcn. Sketches, 
enes 23, 90. 

e) Mit f wechselt th in nuffin 'nothing'. Aus anderen dialekten 
trgleiche man noch die vertauschung von f und th in fistle 'thistle' 

eicestersh. , Hants) , Frif 'Frith' (name eines waldes , Hants) , in 
ttzterem fall beruht dieselbe offenbar auf assimilationsbestreben. 
In Kent und Surrey gilt death filr deaf. — they hked the climbin' 
better nor nuffin as vos. Sketches, Scenes so, 82. — some 

Eheevus coves, as knowed nuffin about the consarn. id. 
Tl In with wird th gelegentlich unterdriickt. — if I might make 
lold as have a word or two w/' you. Mut. Friend II. 14, 196. 
II. a) s fQr sh vor r; srimp 'shrimp', sruh 'shrub'. > Capital 
ps'.< said Mr. Joseph Tuggs. Mr. Cyraon eyed his father with 
ibellious scowl as he emphatically said tShrimps^. >Well, then, 
nps', said Mr. Joseph Tuggs. >Srimps, or shrimps, don't much 
aattert. Sketches, Tales 4, 162. — a glass of rum srub. Sketches, 
les 22, 87. 

b) ks filr sk in ax 'ask' erklart sich aus angels, axian, me. axe. 

c) To summons wird selbst von gebildeten in der umgangssprache 
to summon gebraucht, es ist in der schriftsprache jedoch nicht als 

jrrect anerkannt. Das auslautende s erklart sich durch anlehnung 
das subst. summons. When Gamp was summonsed to his long 
>me. M. Chuzzlew. 19, 160, 

d) s nach st wird in vielen slidlichen und mittellandischen dia- 
liten es : neslcs 'nests', pastes 'posts'. Guster replied that he insistcs 

one and eight pence — B. House 19, 162. 

1 a. a) 1 wird in der gruppe nl und Im ausgestossen : ony 'only', 

\inosl 'almost' (in der schriftsprache wird In ersetzt durch m in 

3l(ojnel, walnut, gesprochen cornel, wamut). O^ny a cab, sir. Sketches, 

ES 17, 67. I a most think you 're like the wulturs. Mut. Friend 

3- 

K. Kolbing, EngUichc Ktudicn. Xll. a. I4 



210 



W. Tizaz 



I b) chimbley und chimUy, die dialektischea fortnen ftlr chimney 
finden sich in vielen anderen mundarten wieder: Cornwall, Dorset, 
South Warwicksh., Hants, Berks. — they lit it (^straw) in the chlmk 
to make 'em come down agin. O. Twist 3, 8. >Mrs. Harrisc,' 
says, »leave the bottle on the M/V/z/rt'-piece t . M. Chuzzlew. 19, i6t 

c) n ist eingeschoben in skelinton 'skeleton', milinlary 'milita: 
Vgl. dazu aus der schriftsprache : passenger — afrz. passa; 
messenger — afrz. messagier (MStzner, Gr. I, 189). — livin' sktlin, 
M. Chuzzlew. 52, 411. >'With a milintary air, tool* said Mr. W 
B. Rudge 13, 61. 

Vocale unter dem hochton. 

■ 13. a) 6 wird zu i erhoht in einer reihe von worten: /o/; 
'forget', git 'get', kiltie 'kettie', silken 'seven', stritcheJ 'stretched', ^«/ 'yd 
Besonders bemerkenswerth sindyw/, jest fiir just 'grade' aus frz. ju 
sieh, sech fUr such aus me. swich, killer 'cover' (ungemein weit vei- 
brcitet) aus me. kever (me. ? aus afrz. u6, lat. 6, wie in me. rep 
'reprieve' aus einer stammbetonten form von reprobare), ^/W<t 'yond 
aus me. yender. forgit 'forget' B. Rudge 80, 379. They was oblig 
to stamp upon it \.o git it in. B. House 16, 139. Missis Raddle .. 
locked up the kittle. Pickwick 32, 221. Walking for iii'in daj 
O, Twist 8, 27. Wen I see him a-layin' so stritched out — B. Hou 
II, 92. Jist vot I told you. Pickwick 55, 384. I don't believe 
there's no sich person! M. Chuzzlew. 49, 382. — for sech is not 
the case. M. Chuzzlew. 25, 206. — name the thimble as kcven the_ 
pea. Sketches, Scenes 12, 52. I could unkiver it for you with 
broom. B. House 16, 139. Then take the kiver off. Pickwi* 
37, 261, Over yiiitier. B. House 16, 139. 

b) Die fUr die sUdlichen und mittellandischen dialekte charak- 
terisiische tendenz der erhohung palataler vocale, die C in i ver- 
wandelt, zeigt sich ebenso deutlich , wenn auch bei Dickens nicht so 
reichlich belegt, in dem wandel von i zu il. i in grass, fast, Ust, 
rascal hat fUr gcwohnlich einen a-laut, der oft nach ^ hinnei^ 
Dickens pflegt dieses vulgiire a durch ay oder ai zu bezeichnen, da 
wo es in f Ubergeht, sctzt er schlechthin e dafiir (reskal ftlr rascal). 
Ein ahnliches, sehr hohes, langgezogenes a, das der gebildeten spraclit 
ganz fremd ist , wird gesprochen in half, calf, cart, part, are, caaj 
(cannot) ; es wird gewohnlich durch ai in der schrift dargestellt A 1 
vor r ist zu ee erhoht in cheer 'chair' (auch in Hants, Oxfordsh 
und mverr 'aware' ; ihnen schliesst sich das gelegentlich neben rayti 



M 




Die dialeklsprache bei Ch. Dickens 



'rather vorkommende reethfr an. a wird zuweilen ? gesprochen und 

ist in ketch 'catch' und ceb 'cab' zu dem geschlossenen e-laut vor- 
1 geschritten, der bei den ganz niederen volksklassen in ketch oft zu i 
lerhoht wird. ketch fiir catch hort man auch in der utngangssprache 

der gebildeten, nicht dagegen ceb. Beide formen sind weit liber den 
isUden verbreitet. Verhaltnissmassig sehen begegnet die verdunkelung 
I von e (ea) zu a vor r mit folgender consonanz : am 'earn', arnesl 
['earnest', sarvice 'service', varmint 'vermin'. We consider you an in- 
laitentive rtsktl. Pickw. 37, 261. jVell<, said Sam, -this is comin' 
lit r<x)'//i<T powerful, this is f. Pickwick 37, 259. >Well, I '11 bet you 
\kaif a dozen of claret on it. Pickwick 55, 389. There you air, 
I M. Chuzzlew. 52, 411. >And an unreclaimable ^/(/yyi;//-// (blackguard) c, 
Ladded the gentleman in purple. Pickwick 37, 261. I am not ameer, 
(sir, that — Pickwick 32, 218. Won't you take a chttr yourself? 
iDombey 17, 120. "R — r — rcdhir so, Poll!< replied that gentle- 
[man. M. Chuzzlew. 52. 411. — if you come a ketching hold of me. 
[Ed. Drood 5, 18. — kiuh hold of his brother Johnny. Dorabey 

a, 7. To give himself up to being put in the way of arning a good 
fcliving. Mut. Friend II. 14, 196. — mischeevus coves, as knowed 
[suffin about the consarn. Sketches, Scenes 20, 82. >If you 're in 
\amtst, you see, my lad<, said the captain. Dombey 39, 279. 

c) Die aussprache von oblige als obUege , wie sie frUher auch 
der gebildeten sprache gelaufig war, ist jetzt nur noch auf die dialekte 

kbeschrankt. China in der aussprache chaney ist ebenfalls veraltet, 
Kber Doch dialektisch erhalten. Would you and your friend be so 
ver>' obUeging as to carry me into the public-house in the court, 
B. House 12,, 285. He s been through the windows of two chaney 
shops since we've had him. M. Chuzzlew. a6, 214. It 's surprising 

Phow sKox^Q-chaney catches the heat, this frosty weather. Christmas 
Books, The haunted Man i, 160. 

d) Q wird im siiden vielfach 00 gesprochen : dooty 'duty', dooke 
'duke', comtitootional 'constitutional'. — she do pretty nicely, and 
sending her dooty — Mut. Friend II. 10, 172. 'Pend upon it, 

I Sammy, it 's a constiiooiional infirmity. Pickwick 45, 317. 
Wmvnd flir wound begegnet auch in anderen sUdlirhen dialekten 
(Cornwall, Hants). — a Tooiimded mind. Dombey 48, 344. 
Coii'cumber ist eine veraltete , im vorigen jahrhundert auch der 
gebildeten sprache gelaufige, jetzt aber nur vulgire aussprache von 
cucumber, die im siiden weit verbreitet ist. I was as seedy as a 
cheap cowcumber. Sketches 5, 13. 

14» 




212 



W. Fimni 



Su( flir soot ist vulgfir, soil jedoch audi unter gebildeten gehort 
werden (vgl. Evans, Leicestershire Words [Engl. Dial. Soc] p. 151 
distress is for ever a-going about, like sut in the air. Mut. Frie 
6, 38. 

e) In der von siiden bis norden, weit tiber die englischen dii- 
lekte verbreiteten und auch in Amerika noch sehr gelaufigen m 
sprache von oi als i reflectirt sich ein zug des alteren Englisch; 
17. und 18. jahrhundert war diese aussprache ganz gewohnlich 
auch unter den gebildeten anerkannt. oi fiir i (point fUr pinti 
ebenfalls eine in sUdlichen und tnittellandischen dialekten sehr 
■wohnliche erscheinung und scheint aus einer rUckschlagenden tendent 
des ersatzes vou oi durch i hervorgegangen zu sein. — I '11 have 
j'our head under the iikr. B. Ruilge 33, 156. I never heerd a 
di/ed leg o 'mutton called a swarry afore. Pickwick 37, 259. 
they '11 overdo the swarry, and that 11 s/it7<; it. Pickwick 37, 25a 
They (marshes) was flat. And m/sU. B. House a6, 225. 



Vocale in unbetonter silbe und silben verlust 

Die Starke des englischen accentes bekundet sich ausser in 
nachdruck, den er der betonten silbe verleiht, hauptsachlich in dm' 
effect, welchen er auf die umgebenden silben ausiibt. In drei- ond 
mehrsilbigen worten wird der vokal nach dem ton gem ausgestosMO, 
wenn die durch den ausfaU desselben zusammenrtickenden consonanten 
leicht sprechbar sind ; der zwischen mutae und liquiden oder zwische 
zwei liquiden lauten stehende vocal fKIlt mit vorliebe aus : mis'raile- 
miserable, unfortunate — unfortunate, irre/lar — irregular. LSng 
werden in der niittelsilbe ebensowenig wie im auslaut geduldel. 
werden , soweit sie nicht ganz ausgestossen werden, quantitativ un 
qualitativ abgeschwacht : dockyment — document, eduatcd — educated; 
statty — statue, valley — value \ nicht gleich zu beurtheilen mit lelzteren 
worten ist dial, nevy (Surrey), es isl nicht aus nephew abgeschwacht, 
sondern die alle mittelengl. Form. Auch ganze silben werden zuweiko 
unterdriickt: ycsday — yesterday, goi'ntr — governor, impfrent, 
fcieMt — impertinent, impertinence. Manche im tilglichen verke 
haufig vorkomniendcn worte werden bis auf die stammsiJbe ve 
gent — gentleman, nob — nobleman, rctd — radical, sec — secret 
spec — speculation, specs — spectacles (vgl. cab aus cabriolet). In 
der unterdriickung von vocalen und dem abfall ganzer silben vof 
dem ton niacin sich die den dialekten verbliebcne ursprtingliche kiaft 




¥ 



Die dialektspnche bei Ch. Dickens 21$ 



germanischen hochtons ganz besonders geltend: frapi — perhaps; 
/ — except , cos — because , listed — enlisted , scuse — excuse, 
^rs — potatoes. Be quiet, you misrabU object. Sketches, Tales 
199. Who ud go and let a nice innocent lodging to such a 
'lor one as me! B. House 19, 164. >This here is ihe dockyrtunt, 
ixavay, said Mr. Weller. Pickwick 55, 384. Don't their country 
: a ttaUey on 'em, mind you I M. Chuzzlew. 11, 97. — it 's his 
■'y\ Dombey 10, 67. The lady come herself and see me yesday. 
House 47, 397. Why, deuce take your impermce, said Mrs. Prig. 
Chuzzlew. 49, 382. What a iniptrent young sparrow it is I 
Chuzzlew. 29, 235. »Look sharp below there, gents i , exclaims 
; dresser. Sketches, Scenes 13, 58. — for the assistance of the 
tis in keeping off the snobs. L. Dorrit 10, 60. — before you 
de that first lucky spec of yours. Sketches, Tales 5, 174. P'raps. 
ickwick. 56, 392, 'Cept a centrebit and a' boy. O. Twist 19, 70. — 
snt away and 'listed. B. House 55, 460. t'Scuse the liberty, sire, 
id Toodle. Dombey 20, 143. 

Der i-laiit ;>on it schmiUt sich dialektisch xuweilen als zischlaut 
I einen vorausgehenden dental an, wahrend die schriftsprache des i 
solchen fallen als vocal bewahrt : dioo — due (haufiger allerdings 
w), sooperior — superior. Auch lassen sich ans&tze zur consonan- 
■cben auflosuDg des i in der sprache der gebildeten beobachten. 
'suesday z. b. kann m.in horen fiir Tuesday. Dieselbe ist das natUrliche 
'oduct undeutlicher und nachlassiger articulation der einzelnen laute. 
fir eine reihe von fallen dieser art sind zwei verschiedene aus- 
prachen anerkannt, eine mit vokalischem und eine mit consonantisch 
ifgelbstem i: i§-§oo 'issue' neben gewohnlicherem issioo, literatior 
sben literatSor 'literature' und ebenso frontier neben dem im sUden 
ilaufigeren frontier mit erhaltenem hiat-i. 

fi) U-nb(tontes hiai-u I6st sich oft zu iv oder iw auf : gradivally — 
•adually, punctiwal — punctual, sitiication — situation. — you and 
U go, punclruial to the time. Pickwick n, 228. — he must take 
le consequences of sech a sittioation. M. Chuzzlew. 49, 380. 

J') Unl'ctimtes i vor vocal filll in der regel nach iiquiden lauten ; 
lit diesem gleich behandelt wird i in unbetontem fl: curous — curious, 
Mlal — filial, spannel — spaniel ; delluge — deluge, vollum — volume. 
Teberall zeigt sich das beslrcben, das hiat-i zu vernichten; kann es 
:h nicht an den vorausgehenden consonanten anschmelzen, so wird 
ausgestossen ; die consonantendoppelung in delluge. filial, spannel 
d i>ollum und das unterbleiben derselben bei r (curous) erinnert fast 



214 



W. Tnni 



an die westgermanische consonantendehnung. I let their places be and 
it 's curous they can't let ray place be. B. House 57, 47S. 'Itaint 
Jillal conduct, Samivel- , said Mr. Weller. Pickwick 56, 391. — 
the evidence in six Valiums. Pickwick 44, 309. — the chirter 
as them gardot angels (guardian angels) was singing of. Dom- 
bey 39, 279. 

■ Prafix- und suffix wechsel. 

a) PrSfixe ahnlichen klanges in wortern franzosischen und latei- 
nischen ursprungs werden oft mit einander verwechselt. Pro ftlr pet. 
und umgekehrt per (pur) anstatt pro findet sich haufig : prosecutum 
'persemtion' ; pervokf 'provoke' , perduce 'produce' , perz'isivtts 'pro- 
visions', purftssion 'profession'. Weiterhin werden pre (pru) und per 
vertauschl: percent 'prevent'; prusperation 'perspiration'. Das get- 
manische tin verdrangt das entsprechende lateinisch-romanische » 
(im vor p und ir vor rj, wird indessen zuweilen auch durch letiterci 
ersetzt : unpossihU 'impossible', unregular 'irregular'; ineddicattd 'v&- 
educated' (vgl. «//perfect, «//respective, wwactive ; ///charitable, />tcertaiii 
bei Shakespeare, Abbott, Shakesp. Gr. § 442). In ahnlicher weist 
wechseln mis und dis: misagree 'disagree', mislike 'dislike' (Susstx), 
vgl. dazu mistrust neben distrust in der schriftsprache. Indisgatm 
fUr indigestion ist weit verbreitet. Auf blosser bedeutungsattraction 
beruht der prafixwechsel in disparate (Yorkshire, Whitby) fur separate. 
Der ersatz von anti- durch pro in protUipate 'anticipate' (M. Chuzzle* 
40, 317) erklart sich durch anlehnung an sinnverwandte worter i pro- 
phesy, prognosticate), in denen pro in gleicher bedeutung fungirt. 

— all public characters , as I may say, must suffer prostcuticn 
O. Twist 17, 60. »Don't talk to me, don't, you brute, for fear 1 
should be perwoked to forget my sect and strike you- , said Mrs. 
Raddle. Pickwick 46, 323. — if they do consume the per-vishuns. 
M. Chuzzlew. 11, 97. >I have been , added Ikey, »in the fur- 
fession these fifteen year*. Sketches, Tales 10, 218. — nothin' shall 
ever ptnoenl it! Pickwick 56, 394. — he 's in a dreadful prui- 
pcralion. Sketches, Tales 7, 192. UnpossibU. Sketches, Tales i, 141 

— is it likely that she will begin to be unreglar 001 

M. Chuzzlew. 29, 235. Juries*, said Mr. Bumble >juries 

incddkated, vulgar, grovelling wretches . O. Twist 4, 13. 

b) Die unterdrlickung des hiat-i macht verschiedene adjectiv- 
und nominalsuffixe, meist fr.inzosischnorniannisclien ursprungs, gleich- 
lautend und giebt so veranlassung zu ihrer verwechselung. Auf diesc 



I 



F 



Die dialektsprnche bei Ch. Dickens 21c 



weise erkl^rt sich -table, -eabh anstatt -able yirra'okcable — irrevocable), 
•ecms, -ioits anstatt -ous {barbareous — barbarous, momenUous — mo- 
mentous), -iant, -Unt fUr -ant, -ent {galliant — gallant, parient — 
ent, serpiant — serpent), die verwechselung von apparent and 
'ipfritnt, -ten, -ion flir -en, -on {goltiien — golden, /<r//i>« — felon), 
■ial filr al [crystial — crystal), -tour fUr our (faviour — favour). Auch 
in hankerchtr ftlr handkerchief scheint suffixwechsel vorzuliegen. Hiiufig 
ind derartige suffixvertauschungen nicht; sie kommen meist nur in 
er sprache der nach verfeinerter ausdrucksweise strebenden volks- 
lassen vor. In ihnen zeigt sich wieder ganz besonders deutlich das 
nsichere, dunkele tasten des sprachlich nicht gebildeten nach cor- 
ectem ausdruck. Neubildende kraft besitzen die romanischen suf- 
5xe ausser -able fast keine; in vielen (alien mtissen sie ihren ger- 
inanischen rivalen weichen. So wird -ous , -ions z. b. durch -some 
Und -ful verdrangt, die neben -ly und -y die lebenskraftigsten und 
fiuchtbarsten adjectivsuffixe sind: mischief-ful — mischievous (South 
Warwicksh., Surrey), timmersome 'timid' — timorous (Surrey), duber. 
some 'doubtful' — dubious (South Warwicksh.). Sehr produktiv ist 
in den dialektcn das verbalsuffix -fy : argueyfy (schon bei SmoUet) — 
argue. — a petticut, sir, is irrei'okeable. Pickwick 37, 261. — the 
makin' use o'boys for that there purpuss vos barbareous. Sketches, 
Scenes 20, 82. — never shall you darken Sairey's doors agen , you 
twining serpiant! M. Chuzzlewit 49, 383. »Do you know who you 
re talking to, ma'am ?i inquired her visitor. »Aperiently<, said Mrs. 
Gamp. M, Chuzzlewit 49, 382. Mrs. Gamp is worth her weight 
and more in goUiian guineas. M. Chuzzlew. 25, 207. He hasn't the 
courage to meet her hi-i-i-igh, .... but steals away like a felion. 
Dombey 39, 286. — a brook >as clear as cryslial< once ran right 
down the middle of Holborn. B. House 10, 80. — many thanks 
for the tea and a\\ /aviours. Mut. Friend 11. 10, 172. At tea, my 
prisoner got up to fetch her pocked-hanJ-kercher from the bedroom 
^vhere the bonnets was. B. House 54, 456. > That's what a man 
of his character ought to have done, it would be argueyfiedt, said 
the Deputy Lock, Mut. Friend III. 8, 261. Ouster replied that 
she insistes on one and eightpence, or on summonsizzing the party <. 
B. House 19. 162. Summonsizc ist eine erweiterung des familiaren 
summons fill summon nach dem muster von criticize und ahnlichen 
orten. 




W. Fran I 



L QuantitSt. ^^^ 

a) Wegen der anormalen quantitat sind bemerkensweith ; P,vt) 
'baby' und Ue//e 'very little'. It 's a book fit for a babby, and I n 
not a babby. B. House 8, 66. When we're a leetlc more perfec ■. 
Sketches, Tales 9, 202. Verwandte dialekte bieten ilhnliche ungt- 
wohnliche quantitatserscheinungen , die zum theil auch vielleicht dem 
Londoner dialekt angehSren : to rip 'to reap" (Kent, Hants), sk\p 'shtep' 
(Kent, Oxfordsh., Hants, South Warwicksh.), uHk 'week' (,Kent), // 
'feet' (Oxfordsh.), grit 'great' (Hants), fut 'foot' (Oxfordsh.), root 
root (Hants), thrU 'throat' (Surrey, Kent), p&py 'poppy' (Kent). S^id 
'rind, bork' (Oxfordsh.) und fild 'field' (Kent) entziehen sich dem 
mittelenglischen dehnungsgesetz , nach welchem kurze vocale vor nd 
und Id verlangert werden. 

b) In der composition werden unbetonte diphthonge und iSngen 
des zweiten theiles der zusammensetzung hjtufig gekUrzt : work'ui — 
workhouse, Costuinus — Custom House, mas'ryu'ifis — mastersweeps; 
shipmet — shipmate. Wurk'ust, said Noah, show's your mother:' 
O. Twist 6, 21. — he'd never reach the 'Custum-ust. Sketches, 
Tales 7, 186. — some mischeevous coves . . , . had tried to sit people 
agin the mairm'ipi. Sketches, Scenes 20, 82. Ay, ay, sktfmtl, 
how goes it I Dombey 23, 172. 

Ebenso blissen die in der zusammensetzung den hochton tiageu- 
den vocale an quantitat und qualitat ein: tuppence — two pence, 
thr^encf — three pence, f\pence — five pence (vgl. wisdom am 
wisd6ni). 

Accent. 

I Einige worte franzosischen ursprungs , die in der schriftsprache 
nach germanischem princip betont werden, bewahren den ursprung- 
lichen accent: t/ieiitre (frz. theatre), (ontriiry (frz. contraire); zuweileo 
hort man auch andcre wOrter auf -ary, wie secretary, nach franiosi- 
scher manier accentuirt. Mischievous hat wie in der alteren sprache 
den ton auf der vorletzten silbe: inisch(rcous. Diese betonungsweise 
ist weit vcrbreitet. Melancholy, in der dialektischen form mollonckoij 
trSgt den ton auf der zweitletzten silbe. Dickens pflegt die tonsilbe 
durch eine aussergewOhnliche schreibung hervorzuheben ; thfaytrr. 
contrairy , mischtn<ous. She had been to the theayter. B. House 
54, 454. >On the contrairy, sir* , returned Mark. M. Chutxlew- 
21, 175. — some iiiisckeeious coves. Sketches, Scenes 20, 82. 




Die dialektsprache bei Ch. Dickens 



aiy 



Teel quite molUmchdly to think it should ever grow old and feeble. 
B. Rudge 39. 185. 



Zur formenlehre. 
Verbum. 

Bewahrung alter verbalfonnen auf der einen seite und neubil- 
dungen auf der anderen bedingen den forniunterschied in der con- 
jugation der volkssprache dem modemen schrift-Englisch gegentiber. 
Bei der mannigfaltigkeit der sich oft kreuzenden anbildungen ist es 
ruweilen schwer altUberlieferles von neugeschatTenem zu unterscheiden. 
Es lassen sich indessen mehrere principien der neubildung klar er- 
kennen, die ihrerseits wieder in dem allgeraeinen streben nach redu- 
cirung des conjugationssystems ihren letzten erklarungsgrund finden. 
Die starken verben als die formreichsten sind nattlrlicherweise am 
meisten den umgestaltenden einflussen der analogiewirkung ausgesetzt; 
viel seltener begegnen dagegen anbildungen von jetzt schwachen 
verben an starke und solche, die man schlechthin als unregelmassige 
zu bezeichnen pflegt (bettft p. p. zu believe [Kent, Surrey] durch an- 
lehnung an left). 

1. Meist handelt es sich um beseitigung des particips. Der 
' formunterschied zwischen diesem und dem prateritum wird aufgehoben 
theils durch den abfall der urspriinglichen participialendung {broke p. p. 
aus broken), wodurch bei vielen verben beide zeiten gleich werden, 
theils durch die verdrangung des particips durch das in folge seines 
h&ufigeren gebrauchs lebenskraftigere und widerstandsfahigere pra- 
teritum (shaken wird ersetzt durch shook). Im sliden kommen neben 
den alten participien auf -en die neueren, jetzt meist nur dialektischen 
formen, die dasselbe abgeworfen , schon frllh vor, speciell auch bei 
Chaucer uhwe fUr driven, vgl. ten Brink, Chaucers sprache p. 115), 
Bei Shakespeare sind participien wie brokf, spoke, took sehr gewohnlich. 

— a individual might have ate his dinner off any 

one of the floors. Dombey 39, S85. — it 's hardly to be bore. 
Dombey 22, 155. I have broke out now, and I can't go back. 
L. Dorrit II. 30, 393. *Ckose once, but chose no more*, cried 
Mrs. Gamp. M. Chuzzlew. 49, 383. — her misery had actually 
ifretve her wild. Sketches 5, 15. >I 'm a-being //y)j^» , returned the 
boy. H. House 31, 165. And I '11 slip those after him .... that 
won't be shook away. Dombey 52, 374. When you are spoke to, 
you speak. B. Rudge i, 6. When we lived at Henley, Barnes 's 




2l8 



W. Frani 



gander was stole by tinkers. L. Dorrit 13, 80. — it must be proveij, 
and probated, and su>ore to. Pickwick 55, 385. — I wants a end 
of these liberties took with my place. B. House 8. 66. Has she 
wrote to me? Dombey 34, 349. Neben wrote findet sich sdiner 
writ, das schon aus Shakespeare bekannt ist. I call it a dispensary,, 
and it 's alvays writ up so, at the places rere they gives you physic 
for nothin' in your own bottles. Pickwick 52, 367 — a man witli 
discontent writ on his face. Chimes 3, 63. 

2. Eine grosse anzahl von meist ursprtinglich starken verben 
lehnt sich an die schwache conjugation an. In der schriftsprache 
ist die neigung, starke formen durch schwache zu ersetzen, auch vor- 
handen (vgl. sowed neben sown, swelled neben swollen, thrived neben 
thriven), doch ist ihre zahl sehr gering gegenUber der ungemciD 
grosseren menge schwacher neubildungen in den dialekten , die st( 
an boden zu gewinnen scheinen. Das neue schwache verb bildet 
sich meist von dem , dem prasens und particip gemeinschafUichea 
stamm, Susserst selten nur dient das pr&t. als basis der neubildung 
{drauied ftlr drew und drawn, knowed fiir knew und known). E» 
zeigt sich in diesem bestreben, nicht absolut nolhwendige forraunter- 
schiede zu vernichten, einmal die pr£ponderanz der schwachen iiber 
die an zahl geringeren starken verben, dann aber die den dialektea 
charakteristische sprachokonouiie. 

I wants an end of being drawed like a badger. B. House 8, 66. 
— a kinder woman than you are, never drawed breath. M. Chuzile- 
wit 7, 60. 'GoneU roared the captain, f Flowed , sirt , returned 
Rob. Dombey 35, 181. That I grcwed up a man, and not a brute, 
says something for me. Chimes 3, 63. I don't believe a finer cow- 
cumber was ever grow'd. M. Chuzzlewit 25, 211. You 're imncJ 
me afore, sir. Pickwick 56, 395. I never knowd a respectable 
coachman as wrote poetry. Pickwick n, 227. P'raps he might 
ha' throwed a small light on that ere liver complaint. Pickwick 
43 > 303" F^lls man heerd (fUr heard) nicht aus angels, hferde, hfred 
erklaren will, ist auch dieses eine schwache neubildung. I 've hetri 
a good deal on you. Pickwick 37, 263. I never lurrd a biled leg 
o' mutton called a swarry afore. Pickwick 37, 259. Go d als prat, 
findet sich sehr selten: I don't know where she go'd. B. House 
57, 478. Sehr gelaufig ist dagegen noch in >'ielen dialekten das alte 
part, went (Hants, Yorkshire) nebst dem entsprechenden infmiti*| 
to wend. 

3. Da das prasens keinen, wenigstens keinen sicher nachwei 



;et.J 
detT 



i 



Die dialektsprache bei Ch. Dickens 21 o 

baren einfluss auf die ttbrigen zeiten ausUbt, so wird man die prS- 
terita see, come, gwe, die sich scheinbar an dasselbe angebildet, nicht 
aus demselben erklaren konnen. See, das fast regelmassig fllr saw 
eischeint und weit verbreitet ist (Kent, Surrey, Hants, South Warwick- 
shire), ist wohl ein dialektischer reflex des angels, seh, seah, pr&t. 
sing, zu seen; daneben kommt auch seed vor. Sonst haben sich nur 
geringe reste alter starker prftterita erbalten. Come und give werden 
wie turit ((Ur written) alte aus me. comen, given verkiirzte partidpien 
sein, die ins pr&t. eingedrungen sind. Ganz ebenso wird drw (filr 
drove) zu beurtheilen sein. Die verwendung des particips als pr£t. 
kommt sonst nicht lUiufig vor. 

I was a- taking the air when I see my lord. B. Rudge 37, 176. 
He seed her several times. Sketches, Tales 10, 217. • — he come in 
at the door. B. House 5, 33. »Who lives here?< »Him wot give 
him his writing, and give me half a bulU, says Jo. B. House 16, 138. 
Oh goodness gracious, what a turn he has give me I B. Rudge 51, 241. 
JDriv a cab oncec, was the laconic reply .... toycr-driv the cab, 
and driv over a 'ooman^', replied the top-boots with brevity. Sketches, 
Tales 8, 196. And she says to me >do itc and I dun it. B. House 
19, 164. I 'm wery sorry that I done it. B. House 47 , 397. 
Jo ... . declares .... that he never knoum about the young lady, 
that he never Aeern about it. B. House 46. 389. I never seen yer. 
Ed. Drood 18, 90. 

4. Catch schliesst sich alterem sprachgebrauch gem^s der 
schwachen conjugation an; eine mischform aus catched und caught 
ist colcAt — that now he 'd cotchi the cheerman 's hi, he vished. — 
Sketches, Scenes 20, 82. 

5. afeerd 'afraid' (bei Shakespeare sehr gcwfihnlich) geht auf 
angels. 4fi£red zurtlck, w^hrend das gleichbedeutende afraid zu affray 
'to frighten' (aus afrz. effraier) gehdrt. »I am c^eerd that werges on 
the poetical, Sammyt, said Mr. WeUer, dubiously. Pickwick 33, 227. 

6. To be. Die 3. pars. sing, des prasens und pr&teritums ist 
in den plural eingedrungen. Times is changed, is they, mimi 
B. Rudge 80, 380. More widders is married than single wimm. 
Pickwick 55, 387. Im prat, gilt wck fUr alle personen des plurals, 
wiihrend is auf die 3. person beschr&nkt ist. — she don't have any 
more alarms or suspicions about us, than if we was so many lambs. 
Copperfield 30, 266. — if you was to please to wait till they come 
back .... Copperfield 30, 266. »I don't know that they was 
exactly fond of me», said Dennis. B. Rudge 39, 185. Were (wur) 



W. Franx 



wird auch zuweilen, aber seltener fUr was gebraucht. >Oh! thtwtrt 
very bad the other night, sir, indeed she were , said Miggs. B Rudg« 
13, 65. Weniger dem Londoner dialekt als benachbarten mimdartw 
des stldens ist noch be als indicativ geiauiig : I be, the bist, be be; 
we — , j'ou — , they be. 

Am «(7/wird zu airit, ati't contrahirt und kann fur alle personal 
des prksens, sing, und plur. eintreten: he — , we — , you — , they 
ain't. Warn't gilt flir was not und were not; es ist aus lelzterem 
unter einfluss von was zusamtnengezogen. Ant my place dirty? yes, 
it is dirty. B. House 8, 66. You re hungry too, ant you? O. Twist 
12, 39. >0h no, they ain't*, said the officer. O. Twist 10, 35. 
>Oh no«, replied Sam .... >it tvarn't him:. Pickwick 39, 274. 

7. To have. Sehr gewohnlich ist die verkiirzung von have lu 
ha, a; diese werden mit not zu hain't, ain't, attt contrahirt. Ha, 
die 3. pers. sing, wird ftlr alle personen des sing, und plur. gebraucht. 
Seltener kommt haic fUr lias vor. No , I aii t read the little boolt 
wot you left. B. House 8 , 66. I ant done it much good if it is. 
B. House 16, 139. We ain't got no watches here to know the 
time by. B. House 57, 478. I lias my feelins as a woman, sir. 
M. Chuzzlewit 40, 319. Things has been made as comfortable »t 
they could be. M. Chuzzlewit 26, 216. — he 'd never ha stood 
this so quiet. Pickwick 35, 247. 

8. To do. Docs gilt fUr das ganze prasens, wird aber selbst 
auch durch do ersetzt. Im prat, kommt zuweilen done, dun fUr did 
vor. >I find I gets on belter at supper when I dots (dine early)', 
replied Sam. Pickwick 35, 249. They always does it. M. Chuule- 
wit 29, 238, While I says it, he stands a looking at me, all of » 
shake, he do. L. Dorrit II. 23, 354. I never done nothink yit . 
to get myself into no trouble. B. House 47, 393. 

9. Dare. Das starke prjtt. durst wird in der volkssprarhe noch 
haufiger gebraucht als die schwache neubildung dared , die in der 
sprache der gebildeten die altere starke form fast ganz verdrSngt hat. 
Durst not (du(r)stn't) Ubeminimt zuweilen die function eines prascn* 
(vgl. dazu die geschichte -von must, ein ursprlingliches prat., das jei 
fast ausschliesslith als prSsens verwandt wird). >Who took you away 
>1 dustn't name him-, says Jo. >I dustn't do it, sire, B. House 46. 380 
>I durstn't do it«, said AflTery*, >! durstnt never, Arthur*. L. Donit 
n. 23, 353. 

10. Ought. Die negirung von ought mit hilfe von do (ht tk 
not ought to do it anstatt he ought not to do it) und der gebnin 



^ 



I 



lesseiben mit had fAe Imd ought to do it fUi he ought to have done 
it) ist dialeklisch ungemein wett verbreitet. You doent ought tn hear 
it, sir. Copperfield 31, 275. 

1 1 . Die anhangung citus s an alle personen des prasens , sing. 
und plural, nach analogic der 3. pars, sing., ist in raittelenglischer zeit 
fur den norden charakteristisch und auch jetzt noch einer grossen 
anzahl von dialekten eigen. I tries to live elsewhere. Chimes 3, 64. 
*Do you alvays smoke arter you goes to bed, old cock?< inquired 
Mr. Weller of his landlord. Pickwick 44, 308. They says to one 
another — Mut. Friend 6, 38. 

12. Die alte participialpartikel ^e (y) hat sich in den dialekten 
noch erbalten; sie wird in der schrift schlechthin durch a wieder- 
gegeben und hat den laut eines farblosen e. Why, I 've been drunk 
for three days; and I 'd a been drunk four, if I 'd a had \S\e^ money. 
B. House 8, 66. you 'd ne\er have forgotten it, if you 'd aheard him 
just now. L. Dorrit 31, 188. I see him a-forced to turn away his 
own self. B. House 47, 397. 

13. Fiir to lie. to sit werden in sQdltchen dialekten sehr htlufig 
die entsprechenden faktitive : to lay (Kent, Hants), to set (Kent, Hants) 
gebraucht. Unigekehrt treten to rise (Hants), to learn (Oxfordsh., 
South Warwicksh., Hants), to fall (Surrey, South Warwicksh., Hants), 
to fear (Kent) fUr ihre correspondirenden faktitive ein: to raise, to 
teach, to fell, to frighten. 1 can lay amongst the warm bricks. 
B. House 31, 266. He wished to do anything as laid in his power 
to serve Miss Dorrit. L. Dorrit 25, 154. To see them two s^-settin 
along with him and her, — B. Rudge 80, 379. I don't know what 
I nnay have lost, by not being learnd afore. B. House 14, 124. 
One of my little boys is a-going to learn me. Dombey 2, 9. I hope 
Tou '11 find your spirits rose by this heie lively wisit. Pickwick 
45. 3»6' 

Numerus. 



I. Einige werth-, gewicht-, distanz- und raassbezeichnungen 
(pound, hob, mile, foot) werden bei zahlangaben im singular statt im 
plural gebraucht. Pound und foot werden auch in der familiarsprache 
der gebildeten zuweilen als plurale verwandt, sind jedoch nichl als 
solche in der schriftsprache anerkannt. In year (fUr years) hat sich 
ein alter plural erhalten (vgl. me. pi. yeer, ae. pi. ;ear), der noch in 
vielen dialekten fortlebt. >Well'. , said the cobbler, the left five 
thousand pound behind himt. Pickwick 44, 309. Will you take 




222 



W. Franz 




three bob (= shilling)? Pickwick 42, 295. Now, the sooner yoa it 
five mil( oflf, the better for all parties. B. House 19, 165. — nine 
or ten children, varying from five foot six to two fool eleven. Sketches, 
Scenes 11, 49. 

2, Worten fremden ursprungs wird zuweilen , aber sclten , im 
singular ein s angefiigt. Nirgends findet sich dieser zug so aufTallend 
stark ausgepragt als in der sprache der Miss Miggs (B. Rudge 71)^ 
die bestiindig capacities, companies, occupatiotts, persecutions, siii 
und ahnliche worte als singulare verwendet. No, John, 1 cana 
have you, I cannot have any husband, it is not my inlettlions ever 
become a wife, it is my intentions to be always a sacrifice, farewell, 
find another worthy of you and forget mel L. Dorrit 22, 132. 

3. Hie unci da finden sich doppelte pluralhilJungen (tombia, 
parchmentscs fiir tombs, parchments), doch sind dieselben, ebenso wie 
der gebrauch von pluralformen als singulare, mit dem sie \'ielleicht 
in zusammenhang stehen, nicht haufig. Aus ihnen erklart sich das 
vulgare chay {shay) ftir chaise (vgl. Storm, Engl. Phil. I, 176). 
Chaises hielt man fiir eine erweiterte pluralform und verktirite die- 
seibe demgemass zu chais (vgl. pea aus pease [lat. pisutn]), wozu 
man dann den singular chay bildete. Rein lautlich ist die plural- 
erweiterung in worten, in wekhen s auf st folgt, wie fists, nests — 
dialekt. fistes , nestes. Es tritt hier die schon friiher erwiihnte sUd- 
liche und mittellandische eigenthumlichkeit hervor (s. unter s), es fllr 
s nach st zu setzen. What resting-places now remains but in the 
silent tombses! B. Rudge 63, 299. And I have so many old panhr 
mentses and papers in my stock. B. House 5, 32. Mewses must 
exist. Ed. Drood 22, 109. ^How shall we go?« .... »It "s too v. 
to walk'i. >A shay?< suggested Mr. Joseph Tuggs. »Chaise<, wl 
pered Mr. Cymon. »I should think one would be enough', said 
Mr. Joseph Tuggs aloud, quite unconscious of the meaning of 
correction'. >However, two s/iays if you hkei. Sketches, Tales 4. 1 

Auch im gcnitiv kommt zwei- und mehrfache casusbezeichnuog 
vor: at Dickerses fUr at Dicker's. In engem zusammenhang hiermit 
steht die vertretung des genitivzeichens durch his: Bill Stumps his 
mark ftir Bill Stumps's mark (Pickwick 11, 70). Ausfuhrlich handeln 
hieruber Matzner (Gr. I. 317; III. 244) und Storm (Engl Phil. I. 
261, 262). »Stay there, then, and show me which is Mr. Tope's< 
>'Ow can I stay here and show you which is Topeseses, when Tf\ 
peseses is t" other side the kinfreederal.< Ed. Drood 18, 90 

Fur die geschichte von many von bedeutung ist der dial, ge- 



4 
J 

varaul 
said 
164.^ 



I 






brauch des unhestimmten artikels vor demselben ; in der schriftsprache 
kann dieser bekanntlich nicht unmittelbar vor dasselbe treten (a great 
.ny, a good many). Many ist ursprUnglich ein substantivum (ae. menigo) 
and bedeutet 'menge' ; es hat etymologisch mit much, zu dessen plural 
es mit der zeit geworden , nichts gemein. Dial, ti many zeigt durch 
e beibehaliung des attikels und die bewahrung der ursprUnglichen 
bedeutung: 'a great many' also noch deutlich die entwicklungs- 
geschichte des wortes. Aehnlich wie a many fUr a great many ver- 
wandt wird , gilt a dral fur a great deal in den dialekten. My dar- 
ling there 's a many that may come to serve you — Dombey 44, 316. 
— we have such a many irampers. Pickwick 50, 354. >0h, he 's 

10 deal better, sir«, said Mrs. Plomish. L. Dorrit 25, 156. 
' Pronomen. 

I. Das personliche pronomen we wird besonders in der frage, 
iind wenn es von einer apposition begleitet ist, durch die ent- 
sprechende oblique form ersetzt. Entsprechend tritt im Hampshire- 
dialekt cm (fUr them) an stelle von they nach dem verb; have em? 
Kfiir have they? He flir him und sht filr her nach einem reitwort 
Hficheint bei Dickens nicht vorzukommen, ist aber der heutigen Londoner 
H> volkssprache und anderen dialekten sehr gelaufig. Die veralteten 
Hm<'m und thte , sowie die entsprechenden possessive thy und thine 
sind jetzt im Londoner dialekt so gut wie ausgestorben ; Dickens be- 
dient sich derselben zur charakterisierung des altfrankischen, ungebil- 
deten country gentleman in Bamaby Rudge (.cap. 47). Ye der 
ilteren sprache, das neuerdings you platz gemacht , erhalt sich noch 
in look ye, auch look'ee mit unterdrticktem y; atisserdem erscheinen 
ye und ee als abschwachung von you. 

Shall us. Oliver, eh? O. Twist 9, 31. Us London lawyers don't 
often get .in out. B. House 7, 54. All us man-servants at Travellers' 
Lodgings is named Deputy. Kd. Drood 5, 18. Who hast thou got 
here? said the gentleman. B. Riidge 47, 219. Thee wish to be made 
acquainted with the cage, Ao%\. thee — ? B. Rudge 47, 219. >Lookye 
here. Muster Gashford*, said the fellow. B. Rudge 37, 176. >Look'ee 
here, JackU said Hugh. B. Rudge 54, 256. >Miss Dolly quite 
well?* .... »Hearty, Ihankyei. B. Rudge 3, 16. 

2. Em Jiir them (I saw em fUr I saw them) gehort nicht allein 
der volkssprache an , sondem ist auch der familittrsprache der ge- 
bildeteren stinde eigcn. Es ist ein refle.\ des altenglischen heom, hem, 
das spater durch them verdrilngt wurde, und ist nicht etwa, wie man 



224 



W. Franz 



nach der schreibung mit einem apostroph ('em) vermuthen konnte, 
aus diesem verkilrat. Manche dialektc des sUdens bewahren audi 
noch das alte eti (iin), entsprechend altengl. hine (he hit cti flir b< 
hit him); Dickens scheint dasselbe indessen nicht mehr zu kennen.^ 
In Hants , Devonshire , Cornwall vertritt dieses en nicht allein hiin,'| 
sondern auch it (I got en fUr I got it). Why don't you go dc 
and knock 'rm every one down stairs? Pickwick 32, 222. If he 'f| 
forgotten 'em, they 'U soon rennind him. Dombey 52, 374. 

3. Sehr gewcihnlich ist die verwechselung des accusativs nnd 
nominativs des absoluten personalpronoraens. Der gebrauch von mt, 
him flir I, he und us, them flir we, they ist schon aus Shakespeare' 
zeit bekannt (Matzner, Gramni. I. 315) und scheint sich neiierdin] 
imnier mehr zu verbreiten. Audi die conversationssprache der 
Classen, die sonst ein von dialektischen zUgen freies Englisch sprechen, 
zeigt Starke ansatze zu einer verdrSngung des nominativs der also- 
luten pronomina durch die obliquen casus. Streng von diesem zug, 
der zu den gewohnlicheren incorrectheiten der englischen alltagv 
sprache gehort, ist zu schciden die verwechselung der pronomiiu 
nach dem verb (I found he ; he met sAe) ; diese ist ein entschiedetiei 
vulgarismus, der nur den allemiedrigsten volksschichten zukommt. 

V For the matter of that ^ , returned Hugh . . . . » there 's one 
yonder as good as m/'. B. Rudge 52, 244. tjtfe that feels wore 
than a mother for himt. Dombey 52, 371. »This is Aim, sir*, 
replied Mr. Bumble. O. Twist 3, 10. »And /lim so rich?« mui 
mured the old woman. »And us so poorh Dombey 46, 32 
— Aer that I 'd have died for, and would die for now — she 
gone. Copperfield 31, 274. »Are there only you two. then: ii 
quired Florence. >Only us two*, said the man. Dombey 24, 178.' 
»I wonder they don 't murder you! I would if I was /Aem* 
O. Twist 13, 44. 

4. Viele sQdliche und mittellandische dialekte ersetzen die iir»' 
sprtinglich nur dem norden eigcnen , mit s abgeleiteten absoluten 
possessiv-pronomina der schriftsprache: (his), hers, ours, yours, theirs 
durch die durch anbildtmg an mine , thine entstandenen und zum 
theil schon dem alteren Englisch bekannten /tisn, hern, ourn. you> 
theirn. >Whose compliments, Charley?? tHisn, miss< , retumi 
Charley. B. House 37, 318. — it warn't no fault of hern. M. Chu/ilfr-j 
wit 49, 380. I 'm blessed if here ain't two old neighbours of iftt/*, 
sir I M. Chuzzlewit 54, 420. It ain't a very large bed, yow'n, sir, 
M. Chuzzlewit 17, 151. 



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Die dmlektsprache bei Cfa. Dickens 2 2$ 

5. Ein interessanter und eigenthilmlicher zug der volkssprache 
die bewahrung des personlichen pronomens als reflcxh'pronamen : 

\ him, lur, us. you, Ihetn fiir myself, himself, herself etc. (he built 
a house ftlx he built himself a house). Die werke Shakespeare's 
nd seiner zeitgenossen bieten noch zahlreiche beiege filr diesen ge- 

auch (vgl. Morris, Outl. § 162 und Abbott, Shakesp. Gr. }j 223). 
(ei Dickens kommt derselbe nicht haufig vor, es liberwiegen bei 

eitem die neueren mit self zusammengesetzten formen , und zwar 
rerden fiir himself, themselves — hisself, theirselv(s gebraucht, die nach 
inalogie von myself, ourselves gebildet sind und jetzt dialcktisch sehr 

eite verbreitung gefunden haben. Die dialekte gehen also hier einen 
chritt weiter als die schriftsprache , die ihre reflexive nur iheilweise 
urch zusammensetzung des possessivs mit self (myself, ourselves) 
ttldet, und verdrangen durchweg das personliche fiirwort aus dem 

flexivpronomen. Dass man das possessiv in diesen zusammen- 
etzungen als solches noch fUhlt, beweist vor allem das zur ver- 
tarkung desselben hSufig eingeschobene own (my own self, his own 

:lf etc.). I sits mt down and says it. L. Dorrit ■^, i\. I ve been 

tumin' the bis'ness over in my mind , and he may make hisself 

Lsy, Sammy. Pickwick 33, 227. 228. — roasting their feet makes 'em 
truggle to hextricate theirsthes. O. Twist 3, 8. Jo ... . declares 
. that he would sooner have hurt his own self .... than ever 
pnc a-nigh her. B. House 46, 389. >I '11 tell you then«, said 
Iffery, after listening , »that the first time he ever come , he heard 

e noises his cvn self. L. Dorrit II. 23, 354. I wouldn't of my 

('/» self take the liberty of mentioning, sir, that there wks any body 
dse. Dombey 22, 155. 

6. This here, that here und these here werden sehr h^lufig ftlr 
lie einfachen demonstraiivpronomina gebraucht. Das ursprilnglich 
tur verstarkung des unmittelbar hinweisenden charakters des pro- 
lomens zugefUgfte here wird gegenwartig kaum mehr als deiktisches 
^ed der composition gefUhlt. That wird auch mit there zusammen- 

lesetzt und verweist auf dem sprechenden sinnlich nicht naheliegendes 
xler gegenwilrtiges. Why, who'd have thought of this here honour I 
Rudge 44, 207. >Is this here gen Tm'n troubled vith any painful 
»mplaint?< said Sam. Pickwick 45, 315. Will you leave off that 
^tre indecent row? B. Rudge 65, 308. There 's no spirit among 
he people in these here times. B, Rudge 50, 234, It 's time fur 
ne to go down to that there berryin ground, sir — . B. House 

E. Kdlbing, EogliKhe (ludien. XII, 1. IJ 



W. Fnini 



47, 398. Now, I say that there judge didn't know his businoa 
brother. B. Rudge 59, 281. 

7. Them fungirt als hin\veisendes fiirwort und vertritt these und 
those als nominaliv und akkusativ {them boys; he frightened them 
girls). In anderen dialekten wirrl they (Hants, Berks), wenn auch 
nicht so haufig als them, doch ganz in derselben bedeutung verwandt 
{they children; I saw they people). Beide, they und them, vertreien 
auch zuweilen den einfachen artikel. Etymologisch gehen dieselbeo 
auf altnord. fieir und jieitn zurilck. >Now, Mr. Sawyer !« screamed 
the shrill voice of Mrs. Raddle, >are them brutes going?* Pickwick 
32, 223. — >if I was a horned animal .... I'd tossevery man in thb 
company, excepting them two« meaning Hugh and Barnaby. B. Rudge 
50, 234. Do you think he wouldn't be afraid to leave his house 
with them two young women in it, and only a couple of men, 01 so: 
B. Rudge 54, 254. — I liked the looks of them children. Sketches 
5, 15. T/um two clever ones had him ail alone to themselves. 
L. Uorrit II. 23, 354. Perhaps there 's more meaning in t/iem words 
than you suspect. B. Rudge i, 7. 

8. Eines eigenartigen gebrauchs der demonstrative this uod 
these ist hier zu gedenken , der , obwohl der litteratursprache nicht 
fremd , in der volkssprache besonders haufig begegnet. Es ist die 
vervvendung dieser pronomina zur bezeichnung der lange eines teit- 
raums, der als integral einer folge von relativen zeiteinheiten (jahreo, 
monaten, tagen etc.) unter hervorhebung des begnffs der dauer und 
betonung des abschlusses desselben in der gegenwart oder zukunli 
zusammengefa.sst wird: thtse ten years, this four months. These m 
dieser verwendung ist jetzt veraltet und kaum mehr gebraucht, «ah- 
rend this entschieden vulgar ist und nur in den dialekten gehort 
wird. Ob in this hier die alte pluralform fUr these noch erhalten ist 
oder ob die zeitangabe im plural als collectiv zu fassen ist, lasst sich 
schwer entsthciden. I 've been deaf this twenty year. M. Chuule-, 
wit J 8, 154. »I have been expecting him<, said Mrs. Plomish, *thit\ 
half an hour, at any minute of time*. L. Dorrit 12, 70. I rents 

a two-pair back, gentlemen, at Mrs. Brown's which has lived 

there this fifteen year. Sketches 1, 2. — the man as is ekal to Gn 
never had the toothache yet, nor won't have, within this hundred ye-ifi 
Sketches , Scenes 14,61. He won't be here this three quarters 
an hour or more-<, said the yoimg lady. Pickwick a, 224. 

8. a) That vor einem personennamen drlickt die idee der gering- 
schdtzung, der verachtung und oft zugleich das gefiihl der entrUsnmg 



i 



F 



Die dialektsprache bei Ch. Dickens 



227 



und des unwillens des sprechenden gegen die in rede stehende person 
aus. -Pecksniff! Why I wouldn't see the man myself; I wouldn't 
hear him ; I wouldn't choose to know he was in company. I 'd scrape 
my shoes on the scraper of the door, and call that Pecksniff, if you 
liked ; but I wouldn't condescend no further. M. Chuzzlewit 43, 335. 

!)) Xach art des deutschen 'Cs* weist that in der aniwort auf 
ein subbtantiv oder adjectiv zuriick , das in der schriftsprache ent- 
weder nicht wiederholt oder durch it vertreten wird. >Does she know 
your son as her admirer :■ .... ^she never could have seen him on 
a Sunday without knowing he was that. L. Dorrit 22, 132. 

c) Thai vertritt oft das gradbezeichnende so, und ist in dieser 
finjction weit verbreitet. I was on my guard for a blow , he was 
that passionate. B. House 24, 211. -- but my hand that shakes, 
as I can't lay it on a match all in a moment. Ed. Drood 23, 113. 
— I have no doubt that we could suit you that far, however parti- 
cular you might be. Ed. Drood 18, 89. 

Nicht zu verwechseln mit diesem vulgiren that ist das mass be- 
zeichnende that der familiarsprache der gebildeten, das von viel be- 
schrankterem gebrauch ist: that high, that long, that deep. Es ent- 
spricht ganz genau dem quantitativ demonstrativen >so< der deutschen 
sprache. >It is that high' kann in der schriftsprache nur heissen : 
tit is as high as that-. Die familiare kUrzere wendung ist durch 
verkUrzung des vergleichungssatzes entstanden, die man sich auf ver- 
schieilene weise zu stande gekonimen denken kann. Vielleicht haben 
wir hier den anfang des erweiterten und frcieren gebrauchs von that 
in der volkssprache. 

9. Interrogativ und relativ tritt who haufig an stelle von whom. 
Hier siegt also der nominativ Uber die ol»lique form , wahrcnd sonst 
in der regel das gegentheil der fall ist. Die casus vertauschung beim 
relativ geht in sehr alte zeit hinauf, sie kommt schon bei Shakespeare 
vor und ist heute ein bekannter, weitverbreiteter fehler der umgangs- 
aprache. »Why, who should I tell it to?< returned Gabriel. B. Rudge 
3, 16. — he 's not to know who it comes from. Sketches, Tales 
8, 196. 

10. Which, dcssen functionen in modemer zeit sich be- 
dcutend beschrSnkt haben , wird wie in der alteren sprache (Morris, 
Outl. Engl. Accid. p. 131) und der Bibel auch auf personen bezogen. 
(I) places my reliances on them which entertains my own opinions, 
B. Rudge 63, 297. — the landlord .... through which it was that 

-Mrs. Clennam first happened to employ Miss Dorrit. L. Doxtxl \a,'\\. 





I 



I 



I 



I 

V 




\V. Franz 



1 1 . Das auf den inhalt eines satzes zurUckgreifende which hit 
sich in der volkssprache derart abgeschwacht, dass es zu einem blossen 
saUverkntlpfungsniittel geworden. — (he) expressed himself in a 
manner following: That now he 'd cotcht the cheerman's hi, he 
vished he might be jolly veil blest if he wom't a goin' to have his 
innings, vuh he vould say these here obserwashuns — «. Sketches. 
Scenes 20, 82. Me and Plomish says, No, Miss Dorrit, no ill-con- 
wenience, and she wrote it in, according. Wliich then me and Plor- 
nish says, Ho Miss Dorrit! »Have you thought of copybg it three 
or four times — ?« L. Dorrit 12, 71. 

12. WTial (wot) kann who, whom und that vertreten, fUr leti- 
teres wird es auch im alteren Englisch gebraucht (vgl. Morris, OutJ 
Engl. Accid. § 203). 1 know a spectable old genelraan as lives 
there, wot '11 give you lodgings for nothink. O. Twist 8, 28. >'nivs 
here boy, sir. wot the parish wants to 'prentis«, said Mr. Gamfield. 
O. Twist 3, 8. »Have I read the little book 7oot you left? B. House 
8, 66. 

13. Die verwendung von as als rdath' im allgemeinen umJ 
besonders ftlr that, als welches es ausserordentlich weit verbreitet ist, 
kann sich nur aus dem mit der zeit verilnderten verhaltniss voo 
haupt- und nebensatz erklaren, in dem as urspriinglich in der function 
eines relativs vorkommt, denn sprachlich haben as und that nichti 
mit einander gemein. Die schriftsprache gebraucht as als rel«tiv- 
pronomen nach such, same, so much. As als vergleichungspartikel 
die in such, same, su ihr correlat hat, steht hier an seiner stelle uod 
ist graniuiatisch gerechtfertigt. Die dialekte gehen weiter und ver- 
wenden as in satzen , denen ein niodaler charakter ganzlich ."ibgeht; 
sie beziehen dasselbe auf substantiva und pronomina. Letztere werdw 
den ausgangspunkl zur neuerung gebildet haben und zwar wird a* 
zunachst auf demonstralivproriomina in satzen modalen cbarakten 
bezogen worden sein. Belege hierzu bietet die sprache Shakespearei 
schon : That gentleness as I was wont to have (J. Caesar i. 2). Sudi 
und that bertihren sich hier in ihrer bedeutung aufs engste. Du 
hinweisende ftlrwort wird von nun ab correlat von as, und der mo- 
dale charakter des .satzes, der friiher den gebrauch von as ausschlie»- 
lich bedingte, beginnt zu verblassen; der deterroinirende vordersatx 
wird bedingung, wenn auch nicht alleinige , fUr die verwendung von 
as im nachsatz. Mit der erweiterung der functionen von as und 
seinem hSufigeren gebrauch lockerten und erweiterten sich auch die 
bedingungen , unter denen es urspriinglich auftreten konnte , und es 



Die dJAlektsprache bci Ch. Dickens 22n 

rde im laufe der zeit nicht allein nach einem durch ein fUrwort 
stimmten sul)stantiv verwandt , sondem auf jedwedes , weiter nicht 
senders detenrinirtcs nomen bezogen, d. h. sein beziehungswort ging 
in diesem auf; durch den verlust desselben bUsste es seinen ur- 
•pninglichen charakter als vergleichungspartikel ein und iibernahm 
die funcrionen eines relativpronomens. I 'm the boots as b'longs to the 
nouse. Sketches, Tales 8, 196. Here 's poor dear Mrs. SuUiwin, 
tu has five blessed children. Sketches, Scenes 5, 33. .'You have 
received the news as was in print yesterday, sir?* said the captain, 
pombey 3a, 238. — if you don't understand wot I mean, sir, 
3 dessay I can find them as does. Pickwick 55, 387. 

14. Nicht als eine filr die vulgarsprache charakteristische, son- 
■dern nur haufiger als in der litterarsprache vorkommende erscheinung 
i*ei erwahnt die unterdrilckung des subjects des relativsatzes ; in der 
^hcutigen schriftsprache kommt dieselbe nach here is , there is etc. 
isuch noch vor, wird aber moglichst gemieden. Who was it set 
.ine on? B. Rudge 23, iii. Here's a young man says he wants 
j^to speak to you. B. Rudge 40, 187. 'There ant a many ladies 
I comes here,< Mrs. Miff says >. , . . writes their names like this 

good ladylc Dombey 31, 228. As I am now, there's nothing can 
be said for me or done for me. Chimes 3, 63. 

15. In totAtr fill other (gewohnlich t'other geschrieben), dem 
in alterer zeit auch noch tone fUr one zur seite steht, das heute noch 
in Scholtland (als tane, vgl. Murray a. a. o. p. 176) erhalten, ist 

|,nicht etwa eine anschmelzung des artikels an other zu sehen — the 
I kommt niimlich in der form t' in nordlichen dialekten vor — denn 
I neben tother findet sich the tother ; auch kann dasselbe mit einem 

[possessivpronomen verbunden werden : my tother hand. Die genesis 
dieses t ist vielmehr eine andere. Die form the tother fiihrt auf das 
richtige etymon. Dieselbe geht zurlick auf mittelengl. that other 
(Mat/ner, Gram. I. 340); that ist hier wie in that one, woraus 
dialektisch the tone entstanden ist, der alte artikel des neutrums, der 
vor one und other in mittelengl. zeit nachweisbar ist. Nachdem the 

tals artikel fUr alle geschlechter zur anerkennung gekommen war, zog 
man t in that zu dem folgenden wort und trennte that other in the 
toiler, daher das enge verw.ichsen dieses t mit other. In ahnlicher 
|Weise schmilzt n des unbestimmten artikels sich an vocalisch an- 
lautende worte zuweilen an: nappron 'apron' (Whitby, Yorkshire), 
naunt 'aunt' (Whitby'), nointment 'ointment' (Whitby\ noration 'oration' 
(Surrey, Cumberland), nuncle 'uncle' i,Whitby); vgl. dazu schriftgemasses 




230 



W. Fnmx 



newt, dialekl. (Cornwall) noch evet, ae. efete. I pereuaded him to 
go to the tavem over the way there, I'othtr side my lane. B. Hous« 
5, 34. >-Take avay that 'ere bag from the toother madman* , said 
Sam. Pickwick 51, 363. Who 's the t'other one? O. Twist 8, 45. — \ 
look out and see if you can catch half-a-crown in your father hand. 
B. House 57, 475. — my f other friend, Sol Gills. Dombey 23, 17.'. 



Com paration. 

1. Die steigerung der adjective nach germanischem princip ist 
in der schriftsprache von der zahl der gesprochcnen silben und dem 
accent abh&ngig. Die volkssprache kennt eine derartige einschrankung 
nicht, sondern bildet den coraparativ und superlativ eines wortes 
ohne rQcksicht auf die lange und betonung desselben. Auch hiei 
tritt wieder der conservative charakter der dialeklsprache hervor, die 
gleich wie die sprache altercr zeit eine freiere steigerung gestatiet 
und eine ebenso entschiedene abneigung gegen die analytische com- 
parationsweise nach romanischer art (^durch more und most) be" 
kundet. The naturaUit way is die best way, and the naturaitit 
way is your own way. B, House 57, 477. And mark my wotdi, 
if I go alone it shall be .... in the rottenesi, craziest, leaktiigtst\ 
tub of a wcssel — M. Chuzzlewit 13, 118. *Seasi»iablest veather I 
ever see, sir,« rejoined Mr. VVeller, Pickwick 56, 391. 

2. Die gewohnlich in neuenglischen grammatiken aufgestcllten 
regeln betreffs der comparativ- und superlativbildung der adjectiv 
erfahren nicht allein in der volkssprache, sondern auch in der schrif^^ 
sprache mannigfache ausnahmen. Die auf -ful auslautenden adjecti 
weiden niit vorliebe durch anhangung einer endung gesteigert ; ihncn 
schliessen sich eine ganze reihe anderer an , unter denen handsome, 
pleasant und common am haufigsten begegnen. Es seien hiertu aus 
Dickens einige belege gegeben. The cheer/ulest readiness. L. Doi 
'3> 79) that delightfullest of cities, Paris. Dombey 35, 257; 
doUJvUest manner. L. Dorrit 20, 125; tht /aithfullest and most sul 
missive of swains, id. II. 14, 303; iht pain/ullest mistakes. B. Hoi 
42 ■ 359; ^^^ pcacefullcst occupation. L. Dorrit 3, 18; in the h. 
somest manner. Dombey 30, 217; pleasanter. M. Chuzzlewit 6. 52 
pkasantesi id. 27, 225; commonest id. 39, 303; 42, 326; tenderest \A. 
30, 245; barrenest Dombey i, 4; narrowest id. 4. 17; crookedest 
d. 7, 44; wretcheJcst L. Dorrit 20, 125. 

3. Mchrfacher comparation, die auch dem alteren Eng- 
lisch gelaufig, begcgnet man nicht selten. He fixed his eyes on 



en 

-J 

ii-n • 



Die dialektsprache bei Ch Dick 

Mary, and replied • =1 knows a nictrrr' . Pickwick 54, 380. — 
you're a wery kindhearted man , and I might ha' made your home 
I iHtre annfortabUr id. 59, 366. — (he) is the peaceablest, patientest, 
hnt-temperedfst soul in the world. Dombey 6, 35. — you knows 
much betUrer than me. M. Chuzzlewit 29, 235. 

4. Wont wjrd, oflfenbar weil es der charakteristischen comparativ- 
endung emiangelt, auch als positiv gcbraucht. Gesteigert lautet es 
icDrser (,schon bei Shakespeare) , neben dem badder im gebrauch ist. 
Wie bad kann auch little (in der bedeutung small) durch anhangung 
einer endung gesteigert werden : Utilfr, liltUst. 'You in number two, 
don't grind them teeth of yours. H'ors( manners*, said the hang- 
man. B. Rudge 65, 308. >So it isc, said Mr. Sikes. tll'orst luck!« 
O. Twist 19, 69. >You might ha' made a Ji'orser guess than that, 
old feller<, replied Mr. Weller. Pickwick 22, 148. >Much worse-, 
added the landlady. — 'Oh! a deal baddtr-. cried the chambermaid. 
M, Chuzzlewit 25, 208. — the liltltst things. Copperfield 31, 273. 

5. Than nach dem comparativ wird dialektisch hiiufig durch 
nor vertreten. I have been moved on , and moved on , more nor 
ever 1 was afore, B. House 31, 265. 

Adverb. 

1. Den heute in der schriftsprache streng beobachteten forra- 
unterschied zwischen dem adjectiv und seinem rait -ly abgeleiteten 
adverb kennen die dialekte nicht. Hier Ubernimmt das adjectiv viel- 
fach die function des adverbs. Im schrift-EngUsch begegnen zwar 
auch eine anzahl von fallen, in denen das adjectiv dienst thut fUr 
das adverb, doch sind dieselben mit der dialekdschen erscheinung 
nicht gleich zu beurtheilen. VVahrend die adverbien hier meist durch 
den abfall ihrer ursprilnglicl)en adverbialendung adjectivform an- 
genommen haben (vgl. fast aus angels, feeste, hard aus angels, hearde), 
hat die volkssprache wahrscheinlich nach dem muster dieser erst den 
unterschicd in der form zwischen adverb und adjectiv aufgegeben; 
wenigstens reicht die tradition dieses freieren gebrauchs nicht in sehr 
hohe zeit hinauf. Shakespeare macht schon reichlichen gebrauch 
von dem adjectiv an stelle des adverbs, doch kennt er nicht die 
unbeschrankte freiheit des adjectivischen adverbs, die heute den dia- 
lekten eigen ist. »He sleeps uncoinmon hard« said Mr. Cobb. B. 
Rudge 33, 154. Are you going to come here regular f Pickwick 
54, 380. Now ain't it pretty, ain't that something to carry you 



232 



W. Fnmt 



through it pUaiant? L. Dorrit 6, 31. Miss Dorrit walked all the] 
way, and talked to me so kind, it quite knocked me over. L. Dorrit 

II. 29, 390. 

2. Den mit wfurc zusamroengesetzten ortsadverbien wird oft, 
wohl durch anbildung an andere auf s auslautende adverbien (.always, 
longways, sideways) s angefilgt: anywheres, noio/iercs, somewkern; 
selbst das simplex wkeres findet sich ftlr where. Auch andere ad- 
verbien, prapositionelle und adverbiale ausdriicke zeigen eine neigimg, 
ein s anzuziehen: anyhows 'anyhow', on accounts 0/ 'on account of, 
HO doubts 'no doubt'. Zum theil der alteren sprache entstaramen die 
von den diaiekten sehr begiinstigten zusammensetzungen mit ways. 
all ways 'in all directions', anyivays 'anyhow', elsrways 'otherwist', 
Uastways 'at least' (von Dickens selbst hie und da noch gebraucht, 
aber jetzt nur noch dialektisch), likeivays 'likewise', othenvays 'othe^ 
wise'. Verahet ist jetzt early times flir early, desgleichen die noch in 
vielen diaiekten erhaltene altere form von once — onst (loufist. wonslj, 
me. onste; auch twice I, das sich an dieses angelehnt, komrat vor fUr 
twice. T/ien about 'about then' entspricht seiner bildung nach there 
about. Higfif, wie es in titeln erhalten (right reverend, right hono- 
rable), kommt in den diaiekten vielfach noch in der alten bedeutung 
von 'very' vor, I've right good friends in London. Mut. Friend 

III. 8, 260. I thought you would have known me anywheres! M. 
Chuzzlewit 43, 332. Don't let me ever see you nowheres within 
forty mile of London, or you 'li repent it. B. House 46, 389. >This 
here money », said Sam, with a little hesitation, he 's anxious to put 
soma>eres, vere he knows it '11 be safe. Pickwick 56, 392. >Bet 
will go; won 't you, my dear?* ilf^teresf^ inquired the young lady. 
O. Twist 13, 45. >I should know her--, said Toodle gruflTly, ><wv 
htrn'S and anyivheresi. Dombey 2, 10. Jo . . . says . . . that he 
takes it uncommon kind as Mr. Sangsby should come so far out of 
his way on accounts of sich as him. B. House 47, 397. You feel it 
very much yourself, no doubts. Dombey 53, 378. — (he) stares 
about him all ways. Sketches 5, 13. > Never mind<, said Sam, 
brightening up, it 's easily done to-morrow, anyways. Pickwick 
38, 271. But the individual wasn't anyvntys equal to him. L. Dorrit 
II. 27, 371. — but elsrways I can be miscellaneous. Mut. Friend 
7, 41. — he 's . . . come here with me to say, leastways to oflfer . .< 
Pickwick 56, 392. — he took it where he worked . . . and liJtea>ajt 
to the landlord of the Yard. L. Dorrit 12, 7t. 1 couldn't . . 
fix my thoughts upon my prayers, othenvays than that I knew misD 




Die dialekt9.prache bei Ch. Dickens 



233 



I 



was comfortable in her bed this night. B. Rudge 7, 35. >Have 
you gathered any intelligence?* None that can be quite depended 
on as yet*, he answered; »but it 's early timts as yet*. B. House 
57,474. >When?< > Five year ago, or tJieniibouti, sa\d'R\W. M. Chuzz- 
lewit 13, 112. He s in all maimer of places, all at wansl. B. House 
46, 389. You ve spoke to roe more than once't or ttuicet about the 
public line. Dombey 56, 409. 

3. Urn den begriflf eines adjectivs oder adverbs zu verstarken 
oder hervorzuheben , gebrauchen die dialekte besonders effect voile 
steigerungsworter , unter denen terrible, mortal, monstrous, mighty, 
horrid, powerful, precious, jolly, awful am gelauiigsten und ver- 
breitetsten sind. Verschiedene mundarten bedienen sich verschiedener 
adverbialer steigerungsmittel. So ist in Sussex tedious und lamentable 
neben terrible, freilich nicht unterschiedslos, fiir very, excessively 
im gebrauch (vgl. Parish, Sussex Dial. E.D.S.), in Devonshire sagt 
das volk cruel kind fiir very kind, in Kent fungirt huge zuweilen fllr 
very: I 'm not huge well u. s. w. Es ist der bedeutimgscontrast 
zwischen dem adverb und dem zu steigernden wort , das letzterem 
eioen solchen nachdruck verleiht und es so grell hervorhebt. But she's 
mortal high and passionate — powerful high and passionate. B. 
House 18, 158. At last he began to get so precious jolly, that — 
Pickwick 41, a 88. At this the charity-boy looked monstrous fierce. 
O. Twist s, 15. — you were mighty anxious about the boy. M. 
Chu2zlewit 42, 330. — he vished he might be jolly veil blest if he 
wom't a-goin' to have his innings, Sketches, Scenes 20, 82. 

4. Wahrend die dialekte sehr okonomisch sind in dem gebrauch 
der ableitungssilbe -ly, und, gleichsam um dieses zu sparen, dem ad- 
jectiv die functionen des adverbs aufbtirden, verfahren sie hOchst 
verschwenderisch in der verwendung von like, das ausser adverbien 
auch adjectiven , substantiven und selbst ganzen sktzen angehangt 
wird. In der schriftsprache leitet dasselbe adjective aus substantiven 
ab (deathlike, childlike, godlike, ladylike) und drtlckt gleichartigkeit 
und ahnlichkeit aus. In der volkssprache ist es geradezu zu einem 
schroarotzersufiix herabgesunken , dessen bedeutung fast ganz ver- 
blasst ist und meist gar nicht Ubersetzt werden kann. Wenn es llber- 
haupt irgendwelchen einfluss auf die bedeutung des vorausgehenden 
wortes ausiibt, so ist dieser ein abschwachender, verallgemeinemder. 
In gleicher weise wirkt es auf den sinn ganzer siitze ; es generalisirt 
und mildert aussagen und behauptungen. Der iibermassige gebrauch 
dieses like giebt der rede den charakter der unbesiimmtheit, unent- 




234 



W. Fran?. 



schiedenheit und oft zaghartigkeit und macht den cindruck, als ob 
der sprechende von einem vagen gefiihl der unruhe und besorgniss 
besessen sei, irgend etwas incorrectes, unwahres oder unvorsichtiges 
zu aussern , wodurcli er sich und andere benachtheiligen konntc 
Like in dieser verwendung erinnert an das verblasste / '/« surt W 
can't tell, / 'w surt; I don't know, I'm sure) der volkssprache, dij 
an erschreckender haufigkeit des gebrauchs nur dem widerlichen <tK>ful 
nachsteht. Ebensowentg wie like in diesem eigenartigen dialektischen 
gebrauch fUr gewohnlich verwandt wird, um die idee der gleichartigkdt 
auszudrUcken , ivirkt dieses bekraftigend oder verstarkend. E: 
zum reinen Kickenbtisser geworden und wird oft ganz beliebig und 
bedeutungslos irgend welcher aussage angefiigt. Es scheint ebenso 
wie das gemisshandelte aw/ul tm ein auswuchs jtingerer zcit zu sein, 
bei Dickens wenigstens spielt es noch keine charakteristische roUe. 

— he says so kind and soft-like — Sketches. Tales lo, 218 — 
it (birth day) comes round again to-morrow — very quiet, very 
humble like, but very happy. The battle of Life 3, 148. He an I 
got to be at all secret-like — has he, Polly ?< inquired Mr. Toodle. 
Dombey 38, 274. — it 's made Mrs. William rather quiet-like. The 
Haunted Man. i, 160. You know Saint Albans, sir? I thought yi 
gave a start like, as if you did?< B. House 46, 386. — Mrs. 
Bagnet remarks to the worthy Lignum that Mr. Bucket almost clingl, 
to George like, and seems to be really fond of him. B. House 49v 
416. Bei dieser gelegenheit mag auch der vielen dialekten eigent 
gebrauch von like fiir likely erwahnt werden. >It 's like you niayc 
(have seen me before), said Hugh. B. Rudge 39, 182. 



-,4 t 



Prilpositionen. 



ti. C» flir of. Of vor consonanten wird gewohnlich verklinl 
zu o. Am satzende nach verben und vor pronomina (it, us, you. 
'em) tritt, da die volkssprache liquide Ubergangs- und auslaute be- 
giinstigt, haufig on ftir of ein; der tausch mag erleichtert worden 
sein durch die gelegentliche verkiirzung von on zu o' (a), wodurch 
on und of gleichlautend werden. Zur bezeichnung eines possessiv( 
verhattnisses wird on ausser vor pronomina gemieden. Die vertretuog 
von of durch on scheint, .sofern sinn und deutlichkeit des ausdrucks 
nicht leiden und alterer sprachgebrauch sich nicht in derselben 
wiederspiegelt , von rein lautlichen rUcksichten bestimmt zu 51 
Dem hohen alter der erscheinung — bei Shakespeare kommt on 






Die dialektsprache bei Ch. Dickens 235 

of ungemein Mufig vor, vgl. Abbot, Shakesp. Gr. § 175 — ent- 
spricht ihre ausserordentlich weite verbreitung. Of fiir on findet sich 
bei Dickens nicht, doch kommt dieselbe in manchen dialekten vor. 
I'm blest if they didn't bring a portable flight o steps. Pickwick 
45 » 3*5- — ^** s the sum we put o one side for the purpose. 
Mut Friend 8, 47. — them arrangements is to be made as I told 
you on. Pickwick 55, 383. »Wot are you a-doin on, you lunatic ?c 
said Sam. id. 55, 384. — ev'ry drop on it. id. 45, 319. — not a 
bit on it. id. 55, 383. »Wot! Is she so wery fond on you?« 
inquired Sam. id. 52, 367. — wot becomes on 'em nobody knows. 

id- 5». 357- 

3. In adverbialen ausdriicken und beim gerundium (a going, 
a shooting) gebrauchen die dialekte, zum theil in Ubereinstimmung 
mit illterem usus, die prjlposition on in der form a, das in einigen 
fallen auch heutigem in entspricht: abed (auch famili&r) 'in bed', 
afront of 'in front of. Wahrend afoot, afire einerseits und on foot, 
on fire, on top andrerseits im schrift-Englisch ungefMhr gleichberechtigt 
neben einander stehen, d. h. die ersteren sind mehr in der con- 
versationssprache zu haus, ist die vertretung von on durch a, wie in 
d purpose 'on purpose', «' horseback 'on horseback', d errattd 'on 
errand' nur dialektisch und vulgar. Is Oliver a-bed? O. Twist 19, 
7«- I 'm blest if they didn't bring a portable flight o' steps out 
into the road a front our door, for him to get up by. Pickwick 
45> 315. God bless my sotil, I believe people turn Catholics a' 
purpose to vex and worrit me* , cried the Lord Mayor. B. Rudge 
61, 288. ^See where he goes ... so easy and so trim, a-horseback, 
while we are in the mud — «. Dombey 46, 324. — and arterwards 
send the child a errand to sell his wooden leg for any money — 
M. Giuzzlewit 25, 206. 

3. Dem gebrauch von on this side, this side als praposition, 
ohne of (vgl. MMtzner, Gr. II. 234) folgt in den dialekten on the 
other side (f other side): t' other side the river. I persuaded him to 
go to the tavern over the way there, /' other side ray lane. B. House 

5. 34- 

Die verst&rkung von off durch of ist weit verbreitet (Leicestersh., 
Hants, Berks). But p'raps they '11 take your mind offofii. L. Dorrit 

6, 31. 

4. Again (agin) ist eine alte, aus mittelenglischer zeit erhaltene 
form, aus der sich neuerdings erst das gleichbedeutende against ent- 
wickelt hat. • — Along of 'on account of ist ebenfalls ein rest der alteren 



»36 



W. Frtnf 



sprache; es wird von Shakespeare haufig gebraucht und ist in den 
dialekten noch sehr lebenskraftig. — Afort 'before', prap. und conj., 
und atuueen 'between' entsprechen me. afore, atwene. — Arttr, prip. 
und conj., ist durch die zwischenform arfter aus after entstanden. — 
Nigh. prap. und adj., die Sltere form fur near, und anigk sind dii- 
lektisch noch viel im gebrauch, ebenso a-ticar. — Bctn-ixt 'betwe«n 
ist dialektisch noch nicht veraltet. 

I can't stand up agin it, sir. M. Chuzzlewit 23, 194. It 's ill 
along 0/ you that he ventured to do what he did. B. Rudge 3, 15. 
It s the door straight afore you. Pickwick 32, 219. The very 
day afore he died — B. Rudge 39, 185. — no vun ever knows the 
difference ahveen us. Sketches, Scenes 24, 94. »I think I 'd better 
see arler it at once<, said Sam. Pickwick 43, 306. Do you alvav! 
smoke artcr you goes to bed, old cock? id. 44, 308. They put 
him wery nigh the top. B, House 16, 139. Jo — declares — thil 
he 'd sooner have had his unfortnet ed chopped off than ever gone 
anigh her. B. House 46, 389. — if he 's true to his word, I 11 
never come a-near him — Dombey 46, 326. 



Conjunctionen. 

1. Der dialektische gebrauch von as ah conjunction fiir that 
beruht auf einer verallgemeinerung einer jtlteren spracheigenheit, lo- 
folge deren in consecutivsatzen uach such und so that durch as er- 
setzt wird ; dieselbe ist schon aus den dramatikem vor Shakespeare 
bekannt (^Matzner, Gr. III. 524). Die gelegentliche verwendung von 
oi thai fUr that ist ebenfalls ein reflex der alteren sprache (Mtitzner, 
III. 525) und resultirt aus einer verquickung von consecutiveni und 
modalem nebensatz. >It 's a happiness to know as one can benefit 
the poor sweet creetur«, she observed, >I 'm sure*. M. Cbujzlewit 
49, 384. »Did she think (7^ Miggs had no attachments !c B. Rudge 
80, 379. --Wot I was a-thinking on then, Mr. Sangsby, wos . 
whether you might be so good p'raps, as to write out, . . . as thai 
I wos wery truly hearty sorry that I done it — B. House 47, 397. 

2. As zur einleitung eines nebensatzes, der eine betheuerting 
enth&lt, ist in der schriftsjirache jetzt veraltet, lebt aber in den dia- 
lekten noch fort. I 'm a going, first, to stave in that theer bo 
and sink it where I would have drownded him, as I 'm a livin' soi 
if I had had one thought of what was in him. Copperfield 31, 37I 

3. If so be (as), das in der schriftsprache jetzt veraltet, ve 
haufig einfaches if und in case (that), welches letztere, vielleicht 




I 

I 



» 



bci Ch. Dicken 

es tTemden ursprungs ist, sich keiner l)esonderen heliebtheit in den 
dialekten zu erfreuen scheint. If so be us there should he nothing 
in this present roof — L. Dorrit 31, 188. tif so be*, returned 
Bunsby with unusual promptitude, ></x he 's dead, my opinion is he 
won't come back no more. Dombey 39, 285. 

4. Against als eine conjunction der zeit fUr till kommt schon 
bei Shakespeare vor. »1 'm saving up against I 've got enough to 
pu« in the Bank, ma'ani<. Dombey 38, 277. Hang 'em (shoes) up, 
hang 'em up: sole 'em and heel 'em, and have 'em ready for his 
son against he s old enough to wear 'em. M. Chuzzlewit 19, 162. 

5. Acause (cause, cos) verhalt sich zu because, wie afore zu 
before. That 's acause they damped the straw afore they lit it in 
the chimbley. O. Twist 3, 8. He always prints, I know, 'cos he 
learnt writin' from the large bills in the bookin' offices. Pickwick 

37. 258. 

6. Zur einleitung des zweiten gliedes eines \erneinten satzes 
wird nor yet fUr nor gebraucht. It ain't the bonnet, nor yet it ain't 
the gownd — B. House 31, 265. 

7. Som in hoit'som(e)da'er, hou'somever fUr however und what- 
somedever filr whatever wird auf nordischen einfluss zurtickgeftlhrt 
(Storm, Engl. phil. 1. 266). Diese formen sind weit verbreitet und 
kommen theilweise selbst im kussersten siidwesten (Cornwall) noch 
vor, was nicht sonderlich ftlr ihre nordische abkunft spricht. — for 
which he'd received nothing whatsomei'er — not a fraction. Sketches, 
Tales 10, 217. — /lowsumerer disappinting. Dombey 50, 359. 

8. Filr die conjunction as begegnet like as [Jiice as if filr as if). 
Diese verbindung ist wohl dem jetzt auch in der familiarsprache 
Torkommenden conjunctionalen gebrauch von like vorausgegangeix 
und hat vielleicht die ilbergangsstufe zu demsejben gebildet {like it 
used to be fUr as it used to be). A poor boy, Charley said. No 
father, no mother, no any one. *Like as Tom might have been — « 
B. House 31, 263. — she holds him round the neck, like as //"she 
was protecting him — Mut. Friend 8, 46. Vgl. noch Storm, Engl, 
phil. I. 285. 



Negation. 

Die hkufung von negationen ist in der volkssprache sehr beliebt ; 
doch heben dieselben ftlr gewohnlich einander weder auf, noch wirken 
sie verstarkend auf einander. tine vemeinung zieht in der regel 
die andere nach sich, sogar ein adverb der einschrankung verursacht 




238 



W. Fnmi 



oft negirung des verbs. Adverbien und pronomina allgemeinen odei 
unbestimmten charakters werden daher im negativen satz durch ihre 
verneinten entsprechungen ersetzt (nowhere, nothing etc. fiir an>'where, 
anything). I have not seen anybody anywhere lautet demnach 
in der volkssprache : I ai'nt seen nobody ntnvherei. I UUnt mean 
no harm. Dombey 2J, 156. I don 'l want to have Hothing at all 
to say to you. L. Dorrit II. 30, 396. There an '/ no drain of 
nothing short handy, is there? Dombey 32, 235. I kcuint hariif 
got back here, when ^ B. House 5, 34. — (she) icouldnt hardly 
be known for the same young lady — B. House 46, 388. 

Infinitiv. 

1. Der gebrauch von for to (fur to) fUr to vor dem infinitiv 
zur bezeichnung der absicht, des zwecks oder ziels geht in sehr alte 
zeit hinauf; im schrift-Englisch ist derselbe jetzt veraltet, doch dia- 
lektisch noch recht hSufig. Auch nach adjectiven, die das bereitsein, 
geneigtsein zu etwas ausdriicken, folgt der infinitiv mit for to anstatt 
to. Ausserdem begegnet es haufig in der construction des accusativs 
mit dem infinitiv. And Mr. Woodcot, he come fur to giv me sonifr 
think /ur to ease me. B. House 47, 307. Ony you tell the young 
lady as I never went fur to hurt her — . id. 46, 390. He was 
alius willin fur to give me somethink. id. 46, 388. How unfortnet 
do you want me fur to be? id. 46, 387. 

2. Der von einem verb abhangige und aus dem vorausgehenden 
satz leicht erganzbare infinitiv wird in der conversationssprache haufig 
unterdrlickt. Die vulgarsprache kennt diese ellipse auch und macht 
ausgedehnten gebratich d.ivon, hat daneben jedoch die eigenheit, den 
infinitiv bisweilen durch it zu ersetzen. »I — hum — don't smokec^fl 
»I humbly beg your pardon, sir. You used tot. L. Dorrit 11. 18, 
324. As long as I can show ray teeth when I want to. the colonr 
of my lips is not material. M. Chuzzlewit 38, 30a. Every man 
must live, and ought to /'/. B. House 49, 415. — (she says) that 
they can come in if they want to //. id. 34, 294. If ever yottj. 
begin to get the better of them two clever ones your own self (yo«^ 
ought to //, as I told you when you first come home — L. Donit 

II- 23. 354- 

3. Du unterdriUkung des verbs der baoegung nach ttt ist aus 
iilterer zeit bekannt (vgl. Abbott, Shakesp. Gr. § 30). Let us to 
supper. Grip! B. Rudge 17, 83. 




F 



Die di.ilektsprache bci Ch. Dickens 



4. Nach to go steht im alteren Englisch wie noch heute zu- 
Rreilen in den dialekten der rdne infinitiv. But I '11 go buy something, 

'11 go buy something. Dombey 34, 253. 

5. Im modalsatz steht nach as oft der rdne infinitiv. If you 
n only be so good as try me, sir! Dombey 42, 301. I would n't 
lave made so free as drop a hint of — . id. aa, 155. 

Gerundium. 

Das gerundium thut in den dialekten vielfach dienst fiir das 
larticipium. Der ungemein haufige und weit verbreitete gebrauch 
lesselben mit a und anderen prSpositionen und folgendem of, den die 

hriftsprache nicht mehr kennt, hat vorbilder in der alteren sprache 
[vgl. Abbott, Shakesp. Gr. § 373). >I saw him following us* heisst 
der volkssprache : -I see un a follerin o/ws*. Weniger deutlich tritt 
let charakter des gerundiums als solches hervor, wenn a unterdruckt 

ird, w-as zuweilen auch vorkomnit: he is killing o/me. Diese con- 
ction ist natUrlicherweise nur bei transitiven verben moglich. 

bw he 's (J taking of her down into the dose cabin ! M. Chuzzle- 

t 40, 317. Is any body a following of you} B. Rudge ^3, 156. 

ere s the new boy a murdering of me. O. Twist 6, 21. How 
lave I been conducting of myself? B. House 8, 66. 

Wahrscheinlich in keinem zusanimenhang mit dem gebrauch 
ton of nach dem gerundium steht die gelegenlliche dialektische ver- 
fendung desselben bei verben, die sonst transitiv sind: to remember 
f. to feel of etc. Aus der schriftsprache ist hier an verben wie to 
ccept, admit, allow, consider zu erinnem, die zuweilen auch mit of 
»nstruirt werden. — he remembered of 'em in his hour of need. 
>ombey 49, 354. Them as should have loved and fatded of her 
feated of her like the beasts as perish, id. 56, 399. — last night 
^tcided of me. id. 44, 314. — a busted B'low Bridge steamer which 
Vintrnded of me. Mut. Friend III. 11, 28a. tFeel of my hands, 
'oung man*, he said. M. Chuzzlewit ai, i8a. 



Personificirung. 

Wiewohl die personificinmg in der volkssprache bei Dickens so 

It wie keine rolle spielt, so mbgen doch, da die heutigen dialekte einen 

ausgedehnten gebrauch von derselben machen, einige bemerkungen 

)er dieselbe hier platz linden. Dieselbc ist ganz individueller natur 

id variirt nach den umstanden, dem charakter und bildungsgrad 





W. Franz 

des sprechenden. Gegenstande, die der eine als neutra ansieht, wird 
ein anderer als masciilina oder feminina betrachten. Soviel steht in- 
dessen fesl, dass, je ungebildeter der dialektsprechende ist, eine um 
so grSssere neigung er zeigt zu personificiren ; was auch ganz natiu- 
lich ist, da das gehimproduct, die idee, as ja ist, die den gegcnsjti 
zwischen dera denkenden menschen und der umgebenden welt sdisfft. 
ihn aus derselben heraushebt und das band ursprilnglicher vertrauthwt 
des naturzustandes zerreisst, das die person in deni fiihllosen object eher 
eine andere person als eine todte, ihr indifferente masse sehen lasst, 
die nur insofem interesse fiir sie hat, als sie ihr zweckdienlich ist. 
Alles was in den kreis der vorstellung und thatigkeit des gemeioen 
mannes unmittelbar eintritt, lebhaft und effectvoU auf gefUhl und 
empAndung einwirkt , liebt er zu personificiren. Die wahl des ge- 
schlechts, das er dem gegenstand beilegt, hilngt ab von der stellung. 
die er demselben gegenilber einnimmt, dem gUnstigen oder ungiinstigcti 
eindruck, den dieser auf ihn macht. Das gefulil des wohlwollens, (ki 
liebevollen , freundschaftlichen zuneigung zu einem object drilckt a 
durch das weibliclie geschlecht aus, er betrachtet den gegensund 
gleichsam als ein geliebtes wesen. Die worte, welche die schnl'i- 
sprache als feminina bezeichnet, sind bekannt. Aus der sprache de 
volkes sind denselben noch eine stattliche anzahl zuzufligen. SchiSe 
und maschinen irgend welcher art, von dem oceandampfer und det 
eisenbahnlokomotive herab bis zur einfachsten mit pferdekraft bt- 
wegten maschine und dem armlichsten schiffemachen pflcgt er lis 
feminina anzusehen. Der ball im cricketspiel, der mittelpunkt des 
interesses und das belebende element des spieles, wird von dea 
spielenden mit vorliebe als eine she bezeichnet. Der (brster und 
wilddieb spricht von seiner flinte in gleicher weise als einer she 
Beispiele dieser art, die sich um das zehnfache vermehren liessen, 
beweisen hinldnglich, dass die gestalt des gegenstandes bei der wahl 
des femininen geschlechts bei weitem nicht von der bcdeutung ist, 
wie man gewdhnlich annimmt. Etwas anders steht es indessen mit 
den worten , denen in der volkssprache das masculinura zukommU 
Auch in dem gebrauch dieses spiegelt sich die subjective gemUths- 
beziehung wieder, die der sprechende zu dem in frage stehenden 
object einnimmt. Eine durchschlagende regel ISsst sich hier eben 50 
wenig wie fUr den gebrauch des femininums aufstellen, da der redende 
je nach lage und stimmung das masculinum mit dem ncutrun 
wechseln lasst. Die formlose masse, einen haufen steine oder erde, 
wird er selbstverstandlich stets als etwas neutrales, indifferentes w- 



¥ 



Die dialektsprache bei Ch. Dickens 



241 



sehen, nicht dagegen das sich in scharfen umrissen abhebende, den 

sinnen auffUUige objekt, wenn es in irgend welche, besonders gegen- 

satzliche beziehung zu ihm tritt. Worte fUr aufrechtstehende gegen- 

Btande, einen pfosten, schrank, baum, eine uhr oder statue u. dgi. 

list er geneigt als niasculina zu gebrauchen ; doch geht er in der 

Bverwendung des mannlichen geschlechts so weit, dass er selbst von 

einem hut oder stock als he spricht. Kleinere thiere, so unbedeutend 

sie auch immer sein mogen, eine fliege, einen kiifer etc. sieht er eben- 

falls als masculina an; grossere unterscheidet er hochst sorgfaltig 

bmch ihrem natUrlichen geschlecht. — there was four of em, for 

1 reckoned 'em up when I had 'em ; meat one, beer two, vegetables 

three, and which was four? — why, pudding, he was four I Mut. 

triend II. 10, 172. >You are provided with the needful implement 
- a book, sir:« » Bought him at a sale*, said Mr. Boffin, id. I. 
, 27. Mr. Venus . . . adjusting the kettU on the fire, remarked to 
himself . . . She '11 bile in a couple of minutes, id. III. 7, 255. 
L Auch in der conversationssprache der gebildeten macht sich eine 
Leigung zur jiersonification geltend. Wenn falle wie die voraus- 
Kehenden auch selten sind, so kann man doch dfters grossere gegen- 
stande , wie eine uhr (clock) z. b. als masculinum gebraucht horen; 
g«D3. vulgar ist es indessen , leblosen dingen (ausser den bekannten 
busnahmen) das weibliche geschlecht beizulegen. Die personificirung 
kleinerer thiere (mouse, rat, canary, rook, blackbird) dagegen, denen 
neist das roannliche geschlecht zukommt , ist unter gebildeten fast 
ISO gewohnlich und nicht minder beliebt als in den niederen 
dassen. Es seien hier^u aus Dickens einige beispiele gegeben. 

> Perhaps you brought a canary bird?* . . . »If you had, he 
ihould have been made welcome, said Mr. Grewgious. Ed. Drood 
10, 99. — the rook . . . when he wings his way homeward — . 
2, 3. — there is a blackbird , . . who whistles loudly whilst the 
ervice is performing. Dombey 57, 411. I see a French c/oci. I 
never saw him before in my life, but I instandy lay my finger on 
_^>/< and say, 'Paris' I Ed. Drood 4, 15. 

P In der voraussetzung, dass die bei Dickens sich findenden ent- 
stellungen und umdeutungen fremder wiirter und phrasen nicht das 
product der phantasie dcs autors selbst , sondern wirklich von ihm 
unter dem volk beobachtet worden sind, sei derselben hier in einigen 

■ E. Ktlbing, EnglUcbe itudien. XII. i. |6 



Fremdworte in der volkssprache. 



242 



W. Franz 



worten erwilhnung gethan. £s ist in der that kein grund vorhandeo 
anzunehmen , dass ein so scharfer beobachter des lebens und d« 
sprache des volkes, ein so gewissenhafter und sorgfaltiger copist der 
wirklichkeit wie Dickens seinen principien untreu geworden , seinen 
eigenen witz angestrengt und zur steigerung ihrer komischen wirkung 
die fremden bestandtheile der englischen volkssprache in ihrra 
mannigfachen verzerrungen , sonderbaren verrenkungen und kriippel- 
haften gestaltungen nach seiner phantasie umgemodelt h&tte. Von 
vielen derselben wissen wir, dass er sie selbst in der Londoner 
pobelsprache beobachtel, und dass sie heule noch in derselben vor- 
handen sind. In ihrer bizarren gestalt wirken sie auf den Icser wie 
der possenreisser im grellfarLiigen costtim auf den zuschauer in der 
farce. Sie erregen heiterkeit und gelachter und zwar gewohnlich auf 
kosten desjenigen , der seinen witz an denselben austibt. Sie sind 
nicht weniger komisch wirkende elemente als ein prufstein fUr die 
bildungsslufe des sprechenden. Wie lUckische d&monen stellen sie dera 
ignorantcn und dlinkelhaften , der sich ihrer machdg glaubt , ein 
fUsschen und bringen ihn sicher zu fall. 

Verwechselungen und wortspielen begegnen wir auf schritt und 
tritt. Von grOsserem interesse fUr uns sind die lautUbersetzungen von 
fremden wortern und ausdrtlcken, in denen die beiden Wellcr in Pick- 
wick besonders excelliren. Vater Weller zergliedert sich legatees in 
leg-at-ease, ohne in seinem fatle der bedeutung gerade gewalt xaiiti 
thun; sein sohn Sam ist namlich in der glticklichen lage, eine erb- 
schaft anzutreten. Sehr poetisch ist des letzteren auslegung von 
> habeas corpus* als >have-his-carcase<, eine fast ebenso laut- ab 
sinngetreue tibersetzung des jurisrischen terminus. 1st eine voU- 
standige lautiibersetzung nicht mogJich, so begntigt man sich sehr 
haufig damit, in dem fremden, unverstandlichen lautcomplex nur 
einen theil, oft nur eine silbe zu deuten, indem man eine dieser an- 
klingende partikel oder prS^position inserirt. Das dialektisch weu 
verbreitele out-dacious (auch owldacious) fUr audacious bietet einen 
beleg fitr diesen vorgang. Apoplexy formt der alte Waller in apple- 
plexy um (Pickwick 45). Doch fiihren derartige umgestaltungen 
schon in das gebiet der volksetymologic iiber. Beispiele zu dieser 
aus der heutigen Londoner volkssprache giebt Baumann, Londinismen 
p. LXX. 

Ein grosser theil der romanischen worte des Englischen sind 
filr den dialektsprechenden fremdworte im engeren sinn. Der won- 
schatz des gebildeten ist naturgemass in jeder sprache umfassender 



F 



Die dialektsprache bei Ch. Dickens 243 



als der des ungebildeten , doch ist es erstaunlich, welch kleinen 
bnichtheil der Englander der niederen classen von dem reichen wort- 
vorrath seiner sprache kennt. Ein grosser procentsatz der auf 
romanischen ursprung zurtlckgehenden worter isf ihm entweder voU- 
standig |frenid oder nicht gelaufig. Er versteht natUrlich einen weit 
grosseren theil der franzosisch - englischen worte als er selbst ge- 
brauch^; doch wie minimal auch dieser ist , zeigt sich am klarsten 
aus seinen versuchen , sich die ihm unbekannten woite zu eigen zu 
machen. Dass er die eigenthchen frcmdworte zu handhaben ver- 
steht, ist [nicht zu erwarten. Wie der ungebildete jeder anderen 
nation verwechselt er ahnlich klingende worte, verwendet sie in un- 
richtiger bedeutung, verkrtlppelt und entstellt sie in der aussprache; 
idoch was seine sprache so charakteristisch kennzeichnet und dem 
ausUinder so aufiaUig macht, ist seine nichtkenntniss romanischer 
worter, die schon jalirhunderte lang in der sprache eingebUrgert und 
dem gebildeten in der alltagssprache selbst ganz unentbehrlich ge- 
worden sind. Wenn der dialektsprechende contain, retain und detain 
irnter einander verwechselt , so ist dies der klarste beweis , dass er 
diese fremdlinge noch nicht in sein worterbuch aufgenommen ; je 
nach dem sinn wird er dieselben durcli to hold, keep, keep back etc. 
ersetzen. Anderen romanischen wortem , wie to cease, continue, 
commence, execute, move, receive, seize wird er in der regel die 
heimischeren entsprechungen : to stop, leave off, go on, begin, 
carry out, shift, get, take hold of vorziehen. Selten wird man to 
.postpone fUr to put off hCren oder gar summit fUr top. Wenn seiner 
sprache eine menge worte abgehen , so bewahrt dieselbe auf der 
anderen seite aus frtiherer, altenglischer zeit wieder manches, das in 
der schriftsprache iSngst untergegangen oder wenigstens veraltet ist. 
Wenn sich indirect in der abneigung gegen romanisches sprachgut 
der germanischc charakter der englischen dialekte zeigt, so bekundet 
er sich hier direct in der erhaltung des altiiberlieferten. Wie con- 
servativ die dialektsprache ist, ist im verlauf der arbeit zur geniige 
hervorgehoben und durch beispiele hinliinglich belegt worden. Els 
seien hier zur iilustrirung des gesagten noch cinige belege aus 
anderen dialekten gegeben: bairn, bam 'child' (Yorkshire, Cumber- 
land) — ae. beam, to bide (Kent, Hants, Cumberland) — ae. bidan, 
bly 'likeness, resemblance' t^Kent, Surrey) - ae. blioh, to delve 'dig' 
(Almondbury and Huddersfield) — ae. delfan, to ear 'plough' (Kent) — 
ae. erian , to frein 'ask , inquire after' (Yorksh.) — ae. frignan , to 
hele 'cover' (Kent) — ae. helan. Ihre alte bedeutung z. b. Vv%.\«.'ft. 



244 



K. Breol 



bewahrt fond und pert ; wie noch bei Shakespeare werden sie dialek- 
tisch im sinne von silly, foolish (Cumberland) und lively, well (South 
Warwickshire) gebraucht. Sad kommt (in South Warwickshire) in 
seiner ursprUnglichen bedeutung von heavy (von brot gesagt) noch vor 
BiERSTADT, juli i888. W. Franz. 



n. 



n 



DAS WISSENSCHAFTLICHE STUDIUM DER 
NEUEREN SPRACHEN IN CAMBRIDGE. 



Bis vor wenigen jahren war ein wissenschaflliches studiuro der 
neueren sprachen und eine pflege desselben durch die beiden haupt- 
universitaten in England eine unbekannte sache. Zwar lehrten Eifle 
in Oxford (von 1849 — 54, und jetzt wieder seit 1876, die professur 
existirt seit 1799) und Skeat in Cambridge (seit 1878) das altere 
Englisch in ihrer eigenschaft als professors of Anglo-Saxon, einige 
andere bekannte gelehrte wirkten in London als lehrer oder arbcitcten 
privatitn — doch eine wirkliche vertretung des faches der neueren 
sprachen und prUfung in denselben sowie verleihung eines akait- 
mischen grades seitens der universitat fUr tUchtige leistungen in 
den neueren sprachen wurde bislang nur in Cambridge einge- 
richtet'). Ein von den professoren Napier, York Powell etc. sm- 
gegangener versuch, in Oxford eine 'Honour School of Modem 
Languages'') zu begrUnden, ist im vorigen jahre an dem diesem 
plane von vielen seiten dort entgegengesetzten widerstande wenigstens 
vorlaufig gescheitert. In Cambridge kam nach langen vorberathungen'i 



') In Oxford bestehl ausser der professur von Earle seit 1SS5 die "Menon 
Professorship for Enfrlish Language and Literature', der Merton Professor ist prof. 
A. S. Napier. Eine 'Lccturership in Icelandic' bekleidet G. Vigf\isson. 

») Vgl. dani die 'Oxford University Gazette' (das amtliche blatt). No. 5W. 
Suppl. I, sowie No. 594 (hierin d. 'Amended Statute', die tetzte (assong <i« 
Oxforder programms) und No. 595 (worin die ablchnung milgctheilt wird). Der 
sieg der gegenpartei war Ubrigens nichl nenneuswerth , da genau ebenso »icle 
stimmen (<)2^ fttr wie gegen den rorschlag abgegeben wurden. So wurde ^ 
sache elgenllich nur verlagt und ein neuer antrag auf einfuhrung einer 'School' 
ist bereits von den oben genannlen professoren eingebracht wurden, Uaber d" 
ausdruck 'School' vgl. s. 246, 

5) Vgl. darttber das ofKcielle universitilsblatt , den Cambridge Unireiaiy 
Reporter (erscheint wShrend des term mindestens einmal w&chentlich, auch ein«el» ( 
kjiuflich. Deighton, Bell & Co.), die nummem 501, 524, 328, 553, ^40. 54'' 



s 



IHs wissenschaftliche studium dcr neueren spracheu in Cambridge 24S 



endlich im jahre 1884 eine vertretung des faches zu stande'), und 
seit vier jahren werden alljahrlich eine reihe von wissenschaftlichen 
Torlesungen aus dam gebiete der romanischen , deutschen und eng- 
lischen philologie an der uni\ ersitiit gehalten ; seit 1 886 wird auch 
im mai jeden jahres eine nicht leichte piilfung in den oben genannten 
£ichero abgehalten. Die art, in welcher die studien hier betrieben 
und die examina abgehalten werden , weicht in sehr vielen punkten 
erheblich von den deutschen einrichtungen ab. Es dllrfte daher 
manchen willkommen sein, an dieser stelle eine eingehende darlegung 
der Cambridger verhaltnbse (mit vielfacher verwendung der eng- 
lischen termini lechnici) zu erhalten , mit welchen referent sich von 
anfang an genau bekannt raaclien konnte. Aus begreiflichen grilnden 
■wird die folgende darstellung sich im allgemeinen damit begntigen, 
die thatsachlichen verhaltnisse aufzufuhren ; auf eine kritik deutscher 
Oder englischer einrichtungen kann es an dieser stelle nicht an- 
kommen. Doch soUen die hauptunterschiede am schluss Ubersicht- 
lich zusammengestellt werden, aus welchen sich jeder leicht ein 
cigenes urtheil zu bilden im stande sein wird. Einige abweichende 
vorschlage der oben genannten Oxforder professoren sollen in an- 
merkungen kurz bertlhrt werden. 

Zu besserm verstandniss einzelner der folgenden ausdrticke seien 
einige vorbemcrkungen vorausgeschickt. 

Die gesanimtheit der studenten zerfallt , je nach der art ihres 
schlussexamens und dem dadurch eriangten grade, in zwei grosse 
tlassen. Die einen, welche auf der universit&t neben einem gewissen 
grade von bildung vorzugsweise eine 'General education' suchen, 
geselligkeit, sports und die zahlreichen hier gebotenen vergnllgungen 
in erster linie mitmachen, kurz, sich mehr zum >gentlemanf als zum 
»scholarc auszubilden wtinschen , haben wahrend ihrer dreijahrigen 
Studienzcit alljahrlich nur ein sehr leichtes examen') zu bestehen, 



■) Die ersten onregcr waren , nach ausweis des t'niversity Reporter , u. R. 
prof. J. R. Seeley , der vcrstorbcne Henry Bradshaw , \V. Aldis Wright , J, W. 
Cartmell und vor allem prof. \V. \V. Skeal. 

*) Manche der im folgenden l>esprocheuen punlcte bat bereits Wiese in seinem 
kochst Icscnswertheu werke 'Ueutsche briefe Uber englische erziehang> 1S77 erbrtert 
{mir OUT zuganglich in der 1S77 erschienenen ubersetzung von dr. Lcoiihard 
Schmitz •German Letters on English Education written during an educational 
tour in l!i76<); doch sind einige seiner ausfuhrungcn nicht mehr zutreflfcnd, 
Butnches seit 1876 neu entstandene fehlt naturlich, auch hat Wiese sein augcnmerk 
in er«ter linie auf das schulwcsen , verh.Kltnissm£s6ig weniger auf die uuiversitSten 
gerichtet. Von diescn ist wiedcr Oxford ganz bcsonders bcrUcksichtlgt worden 
und mancherlei von Oxford gesagtes gilt nicht fUr Cambridge. EInzelne unbe- 
eutende uugenauigkeiten des buches hat der Ubersetzer bereits atillschweigend ge- 



nach deren absolvirung sie den > Ordinary degree* (in Oxford 'Fast 
degree') eines B. A. erhalten'). Diese studenten heissen hier 'Poll 
men' (von oi noXXot , in Oxford 'Pass men'). Sie bilden etwa die 
h^lfte der hiesigen studentcnschaft. King's college nimmt sie grund- 
satzlich nicht auf Die ttlchligeren elemente der studentcnschaft da- 
gegen arbeiten auf ein schwereres , aber darum auch ehrenvolleres 
examen. Man nennt das > reading for Honours* und das examen 
»Tripos« ') (in Oxford 'School', was also keine gewohnliche schule, 
sondem ein hOheres, wissenschaftliches studium und examen bedeutet). 
Solcher 'Honours '-examina oder 'Tnposes' haben sich hier nach und 
nach eine ganze anzahl entwickelt. Das alteste ist das 'Mathematical' 
(erstes im University Calendar veroffentlichtes examen 1747—48, 
doch bestand der Tripos schon lange vorher) , das jungste unset 
'Medieval and Modem Languages Tripos' (erstes examen 1886). Da- 
zwischen liegen 'Classical Tripos' (1824 [bis zum jahre 1850 mussten 
candidaten fiir den 'Classical Tripos' zuvor 'Honours' im 'Math^ 
matical T.' erhalten haben]); 'Moral Sciences T.' (1851)^ 'Nanirai 
Sciences T." (185 1); 'Theological Examinations' (ursprtlnglich nur fiir 
B. A.'s, 1856, spater anstatt derselben 'Theological Tripos' (.1874); 
'Civil Law Classes' (1815), statt deren 'Law Tripos' (1858), in 'Law 
and History Tripos' verwandelt (1870 — 74), dann wieder 'Law Tripos' 
(187s); 'Historical T; (1875); 'Semitic Languages T.' (1878) ; 'Indian 



besserl, cine ncuauflage des IreflTlichen werkes bedUrfte nach Uber lojshrigcr fort- 
entwickelung der hiesigen vcrhiiltnisse mancherlei berichtigungen und zusatze. Du 
eben erschienene fniniosische werk von Pierre de Coubertin (L'^ducation en 
Angleterre, Colleges et University. Paris, Hachette, 1888) behandelt Cambridge 
in einem 'mai-juni 1886' datierten bricfe auf den seiten 188 — ja8. Wihrend 
das sludentenleben im allgemeincn in Icichten umrissen anziehend und trrffend 
geieichnet ist, sind die den studien gewidmeten seilen ao8 — 10 tiberaus Icnapp 
gefasst. Von dem seit 1884 bestehenden tripos schweigt de Coubertin voUstindig. 
Das liaupUiel des der 'Ecole. Monge' (Baris) angehorigen verfassers beslanij 
wenigcr in der scbilderung der cnglischen studienverhaltnisse als in dem wunsch, 
seinen landsleuten durch cnergischen hinweis auf die methode und resultAte der 
cnglischen erziehung in schule und universitiit gr6sserc sorgfali ftlr die korperlidw 
ausbildung der schuler und studenten ans herz zu legen. 

■) Es haiidelt lich im folgenden au.sschliesslich um diejenigen studeoteo, 
welchc den grad eines Bachelor of Arts zu crl.kngen wUnscben. Sie bilden die 
mehrbcit der sludentenschaft. Vnn den studenten der medicin etc. ist gani ab- 
gesehen, da sie iu vollig anderer weise studiren. Die 3 examina fUr die ^oil-men 
sind I. im ersten jahre: The Previous, 11. im zweiten: The General, HI. in 
letzten : The Special examination. 

') Die ableitung. definition und das (Iber Tripos und Honours Examinatioo 
bei Hoppe, .Supplement Lexicon' 428 u. 202 bemerkte ist zum theil unrichtig 
oder vcraltet , daher bei der ncuen auf lage einer revision bedUrftig. Auch die 
angaben in 'Langenschcidt's Nothworterbuch' genUgen keineswegs und berflck- 
sichtigen fast ausschliesslich Oxforder verh&ltnisse. Das wenige , was sich mil 
sicherheit Ubcr Tripos sagen lasst, giebt .Skeat, Et. Diet. 661. 



i 



1 



i 



IDas wissenscbaftlicbe studium der neueren sprachen in Cambridge 247 

Languages T.' (1879). Aus ditscr zusammenslellung ergiebt sich 
zugleich , welch grossen aufschwung die verschiedenen studienzweige 
hier in den letzten zwei jahrzehnten genommen haben. — Die an- 
zahl derjenigen studenten uud studentinnen , welche im letzten juni 
ihr Tripos-examen bestanden, war 495. Davon kamen auf den Mathem- 
atical T. 133 (darunter isdamen); auf den Classical T. 117 (davon 
14 damen) ; auf den Moral Sciences T. 5 (2), sonst st&rker ver- 
treten; Natural Sciences T. 120 (14); Theological T. 43; Law. T. 35; 
Historical T. 36 (8); Semitic Languages T. niemand (1886: 3 can- 
didaten, 1887: 2); Indian Languages T. a; Medieval and Modem 
Languages T. 4 (darunter 2 damen; 2 candidaten fielen durch). Da 
die anforderungen fiir den 'Ordinary degree' bei denjenigen candidaten, 
welche sich unter anderen gegenstanden auch in den neueren sprachen 
prtifen lassen (in der am ende ihrer studienzeit abgehaltenen 'Special 
examination), keinerlei wissenschaftliches studium derselben, sondem 
nur die elementarsten kenntnisse des modemen Deutsch und Fran- 
zosisch verlangen , so haben wir es im folgenden nur mit der aus- 
bildung derjenigen studenten zu thun, welche sich hier fUr den 
'Medieval and Modern Languages Tripos' vorbereiten. 

Die vorbereitung auf dieses exainen erfordert in weitaus 
den meisten fallen die anwesenheit auf hiesiger hochschule wahrend 
dreier akademischcr jahre, in vereinzelten fallen genUgt ein jahr. Die 
vorschriften bestimmen, dass der candidat zur zeit der prtifung min- 
destens im achten 'term' ') stehen und wahrend sieben voller terms 



') Dal akademische jahr zerfallt hier ufl'idell in drei 'terms', namlich I, den 
Michaelmas tenii , vom I. October bis 19. dccembcr , welcher indessen , was die 
Torlesungen betrifft , meist nur etwa von mitic October bis gegen miUe december 
reicht, also etwa 8 wochen dauert, II. den Lent term (8. /I. —27. /III.), praktisch 
von mille januar bis mille miirr, wicder 8 wochen. III. den Easter term (auch 
May term genannt [18. /IV. — 24.,'VI.]), praktisch von der 3. woche des .ipril bis 
zur I. woche des juni, also nur 6 wochen. Von diesen 6 wochen fSlU die letzte 
fUr unterrichtszwecke noch voUig fort, da in ihr die alljahrlichcn prtlfungcn statt- 
finden, welchen sich jeder student, welcher nicht eben scin Iripos-cxanien ablegt, 
zu unlerziehen verpflichlet ist. Daraus ergiebt sich eine anzahl von etwa 22 wochen 
im jahr , in denen vorlesungen gehalten werdcn und die meisten studenten hier 
sind. Einige freilich kommcn frilhrr und Ijleiben linger, doch ist dies nur ein 
kleiner bruchtheil. Dagegen giebt es noch eincn vierten , gut besuchten , aber 
nicht oflicicllen term, den sogcnannten 'Vacation term'. Wfihrend eines theiles 
der 'Long vacation" (mitte juni bis mitte October) pflegt n&mlich in der zeit 
rwischen der crsten woche des juli und der letzten des august eine anzahl der 
fleissigsten studenten zu stillem studium hierher zurtlckzukchren , cine einrichtung, 
welche mehr und mehr um sich greift und von den meisten Colleges mit recht 
tehr begtlDStigt wird. In diesem folic wiirde die anzahl der wochen im jahre, 
wShrend deren ein student sich in Cambridge aufhSlt, auf 28 — 30 steigeii. In 
einxelnen (Schem, bes>jnders im mediciiiischen, werden dann auch vorlesungen und 
ubungen abgehalten. Vorlesungen auf dem gebiet der neueren sprachen sind biv 



248 



K. Brsal 



'd 

fl 



an hiesiger universiUt studirt haben muss'). Im falle jedoch det 
candidal vorher in einem andem tripos, also nach 3Jahrigeni snidium, 
'Honours' erhalten hat, ist es ihni eriaubt, am schluss eines vierten 
jahres sich Air einen andem , also auch eventuell fflr den MedieTal| 
and Modern Languages Tripos, zu melden. Da ihm jedoch in diesem 
falle nur ein jahr zur vorbereitung auf das nicht leichte examen zur 
verftlgung steht, wird mit recht von dieser erlaubniss nur sehr spar- 
lich gebrauch gemacht. Nur dann wiirde ein solcher candidat aus- 
sicht auf ein gutes examen haben, wenn er schon wahrend seiner I 
vorbereitung atif den ersten tripos gleichzeitig regelmassig eine ge-| 
wisse zeit ftir den neusprachlichen arbeiten und einschlagige vor- 
lesungen h6ren wUrde. 

Rechnet man nun a!s durchschnittszeit der jahrlichen anwesen- 
heit eines studenten auf hiesiger universitSt 22 — 30 wochen, so ist 
hinzuzufiigen , dass er diese 2 2 — 30 wochen nur im zweiten jahre 
voll und ganz auf das studium der neueren sprachen verwenden 
kann. Im ersten jahre nimmt thm in den meisten fallen sein ein- 
trittsexamen den ersten term (8 wochen) mehr oder minder fort, in 
einigen fallen leider auch noch den zweiten und dritten , wenn die ^ 
von den candidaten zuvor besuchte schule ihn selbst fQr die 
leichte examen nicht gcnUgend vorbereitet hat. Im letzten jahre 
fillt das tripos-examen in die zweite halfte des mai und lasst ihm, 
vorher nur 3 — 4 wochen, welche meist zum repetiren verwand 
werden. Rechnet man also ganz summarisch und setzt die ]i 
Itche arbeit auf der universitat im durchschnitt auf 26 wochen (einl 
halbes jahr) an , so ergiebt sich im ersten jahre arbeitszeit ftU 
das fach ca. 20 wochen, im zweiten ca, 26, im dritten ca. 24, il^fl 
summa wahrend der gesammten studienzeit etwa 70 wochen vo^™ 
bereitung fiir das tripos-examen auf der universitat. In den ferien 
kommt, bis auf einige rtihmliche ausnahmen, verhaltnissmsfssig weni| 
hinzu. 



n die^ 
liesdfl 
jahre" 

'andt^l 

jahr« 

reinV 



her im Lung vacation term nicht abgeholteD vvurden , da die meisten stndeal 
es vurzogcu, »'£hrend der sonmiermonate in Deutschlond oder Frankreich <ich die 
gesprochene sprache durch tKglichcn verkehr und besuch der theater pnkludi 
anzueigncn. IJoch ist Private tuitlun auch mehrfach bereits studenten der oeni 
sprachen in diesem temi ertheilt worden. Im September ist Cambridge gani 
auch die universitSlsbibliothek vom 15. bis zum 30. ind. geschlossen. Auswii 
gelehrte und studenten siollten tu dieser zeit den l)esuch von Cambridge vermeidea> 
') Von jedeni officiellen term (d. h. I. i./X. — ig./XII. etc.) mus» cio studeBi 
mindestens dretviertel der zeit in Cambridge zubringen (>keep his tenni), sons 
wird er ihm nicht angerechnet. 



luct 

lerclH, 
le gjJi 

idea<H 
ideBiV 



Das wissensGhaftliclie stadhun der n«aeren spnchea in Cambridge 3^0 

Die von der oniversiUit gesteckte frist fUr die eigentliche vor* 
bereitang aaf das tripos-examen ist nicht eben hoch bemessen, be- 
£ndet sich aber in ilbereinstiniinung mit der fUr die meisten andern 
ttiposes angesetzten. Nnr in einigen hat man letzthin dnrch hinzu- 
fiigang eines 'Second part' ein 4j&hriges studium ennoglicht, welches 
auch fOi unsem Medieval and Modem Languages Tripos hbchst 
wflnschenswerth wftre, jedoch bei der neuheit des faches sowie der 
beschrilnkten anzahl von studirenden und lehrkrftften sich vorlftufig 
noch nicht wird durchsetzen lassen. Dass flir alle studenten inner- 
halb eines und desselben tripos eine gewisse beschrSnkte studienzeit 
festgesetzt ist , nach ablauf welcher jeder sich zum examen melden 
muss, foils er aberhaupt einen grad zu erlangen wtlnscht, die un- 
mfigUchkeit, als 'undergraduate' Iftnger als drei (resp. vier) jahre auf 
der universit&t zuzubringen, liegt in dem ganzen system der 'Com- 
petitive examinations' ') begrttndet. Da fllr verleihung der universitilts- 
aoszeichnnngen und pecuniHren unterstfltzung , der prizes, scholar- 
ships und fellowships*), fast allein der ausfall eines examens (fUr 
die fdlowship meist der ausfall des Tripos -examens^) bestimmend 
ist, soUen auch in diesem geistigen wettlauf nach dem lockenden 
ziele alle die gleiche gelegenheit erhalten, ihre krafte auszubilden, 
damit nicht etwa ein weniger begabter und weniger fleissiger student 
nach 5ji(hrigem studium auf grund eines besseren examens einen 
preis erhalte, welcher dem tttchtigeren und fleissigeren gebUhrt, 
welcher, nach nur 3JShrigem studium, es dem ersteren nicht 
voUig gleichzuthun vermochte. Der gnindsatz, dass ein genau ab- 
gegrenztes fach in einer gegebenen zeit studirt werden muss, bleibt 
natilrlich nicht ohne rllckwirkung auf die art des studiums. Alles 
ist darauf bedacht und eingerichtet, das vorgeschriebene ziel mdglichst 
schnell und sicher zu erreichen. Werden dadurch dem jungen 
studenten auch manche irrungen erspart, die seinem deutschen 
coUegen hftufig viele stunden kosten, so darf er andererseits auch nie 
von der ibm genau vorgezeichneten heerstrasse abweichen und eine 



') Ueber die zahlreichen , augenblickltch in England und voTzflglich an den 
aniTenatSten so tehr bdiebten 'Competitive examinations< verweise ich auf den 
10. brief in Wiese's oben erwihnter schrift. Im einzelnen enthSlt anch er aller- 
band jetzt nicht mehr zntreffende angaben, im grossen und ganzen aber kann 
ibm nrferent anch hente nor beistimmen. 

*) Ftlr hervorragende leistungen in Modem Languages sind bislang noch 
keine fellowships in aussicht, werden jedoch in spSteren jahien zweifellos Tergeben 
werden; scholarships sind bereits von mehieren colleges verliehen worden. 

3) Einige colleges, z. b. Trinity, St. John's and King's verlangen ausserdem 
entweder dinertationen (vgl. s. 359) oder ein besonderes examen. 



zeitlang sich auf andern ihn anziehenden wissensgebieten umschen, 
aus furcht , mittlerweile von anderen , weniger vielseitig angelegten 
naturen auf seinem wege weil Uberholt iu werden. Nur in i-inzelnci 
fallen wird diese einseitigkeit dadurch in etwas ausgegUchen , das 
ein student nach absolvining eines tripos sich im vierten jahre anem 
andern zuwendet. Eine erste classe in zwei triposes ^'a double tini; 
class') gilt mit recht als hohe auszeichnung. Unter diesen verhaltni 
gestaliet sich nun in den meisten fallen die art des studiumi 
folgenderniassen. Gewohnlich wendet sich der junge student, vor 
allem der 'freshman', nachdem er seine akademische tracht, 'cap' und 
'gown', erstanden , seine 'lodgings' eingerichtet und sich etwas in 
der universitat eingclebt hat, an seinen 'College tutor' mit der bine 
um rath , wie er seine studien am vortheilhaftesten beginnen und 
fortfiihren konne. Ihm solchen rath jederzeit zu gewahren, ist ein 
theil der aufgabe der tutors, deren jedes college einen oder raehrtre 
besitzt und welche graduates und fellows des college sein mlissen. 
Der tutor weist ihn an, welche vorlesungen er besuchen soil, und seodct 
ihn meisl, mit einer empfehlung versehen, den betreffenden docentfi 
selbst behufs nSherer anweisung zu, berSth ihn auch in der v,^?.. 
seines 'Private tutor' (vgl. unten). Nur wenige studenten wahlen 
ihre vorlesungen aus dem vorlesungsverzeichniss nach eigenem er- 
messen. 

Die vorlesungen an hiesiger universitat sind doppelter an: 
Die einen sind 'University lectures', in diesem falle unentgelUich oder 
gegen ein bestimmtes colleggeld ('fee', pro term meist eine guinea) 
alien 'members of the university' zugiinglich , sobald sie in der alo 
demischen tracht erscheinen. Eine reilie anderer vorlesungen werden 
in den colleges selbst von den 'College lecturers' gehalten. I'lesc 
'College lectures' sind ursprilnglich nur zur belehrung der ange- 
horigen des betreffenden college besiimmt, jedoch unter gewissen hiet 
nicht naher zu erortemden bedingungen auch mitgliedern anderer 
colleges zuginglich. Sie werden dann 'Intercollegiate lectures' genannt 
In unserm falle geniige der hinweis , dass (mit einer ausnahme'' all* 
wissenschaftlichen vorlesungen auf dem gebiete der neueren sprachen 
'University lectures' sind. Wenn in spateren jahren, wie zu erwarten 
steht, die zahl der candidaten gewachscn sein und das ganze studiun 
an breite gewonnen haben wird, werden sich ohne zweifel 'College 
lectures' den 'University lectures' an die seite stellen. AUe neusprach- 
lichen vorlesungen iinden vormittags statt, meist zwischen 9 und i oht. 
Die vorlesungen, bei welchen man iibrigens kein akaderaisches vierie! 




kennt, 



Das wiasenschafUiche sludium der neueren sprachen in Cambridge jei 



cennt, werden von den ebenfalls in akademischer tracht erscheinenden 
-docenten im stehen gehalten, wahrend auf den banken der zuhCrer 
■inks die studentinnen, rechts die studenten (im gown) plaU nehmen. 
b)ie vorlesungen sind , wie in Deutschland , theils grain matische und 
'fitterarhistorische, theils interpretationen. In der germanistischen ab- 
theilung ist auch ein seminar ('Advanced class') eingerichtet. Pro- 
fessor Skeat hat an gewissen tagen einer ausgewahlten zuhCrer- 
.<chaft in seiner wohnung privatissime Chaucer erklart — doch ist 
Ms in der englischen abtheilung zu keinem eigentlichen seminar ge- 
■kommen. Ein seminar voUig in der deutschen weise filr undergraduates 
■einzurichten, hat hier seine schwierigkeiten , sogar seine bedenken. 
Mit Bachelors of Arts wUrde es sich sehr wohl durchfiihren lassen, 
knuss also der spateren entwickelung des tripos vorbehalten bleiben. In 
'itiner reihe von Ubungen Ubemehmen die studenten die interpretation 
selber. Neben den rein wissenschaftlichen vorlesungen und ilbungen 
■tehen eine reihe von Ubungen her, welche die kenntniss der heutigen 
Sprachen und leichtigkeit in deren mlindlichem und schriftlichem 
gebrauch bezwecken. Sie sind bislang mit wenigen ausnahnien College 
ctures. Diesen gelegenheiten, die neueren sprachen wissenschaftlich 
irie praktisch zu treiben, steht eine dritte, in Deutschland unbekannte 
IT seite: das weit verbreitete system der 'Private tuition', auch 
Private coaching' genannt. 

Der besuch so zahlreicher vorlesungen , wie er in Deutschland 

llgemein Ublich, ist hier wenig beliebt, auch wegen der beschrankten 

it (9 — i), in welche solche vorlesungen fallen konnten, kaum miig- 

'Tich. Mehr als 1 — 2 vorlesungen taglich hurt selbst der fleissige 

student nur in sehr wenigen fallen , meist weit weniger (etwa 5 — 7 

^ro woche). Da auf diese weise in den kurzen wochen des term 

Bur ein sehr geringer theil des durchzuarbeitenilen materials unter 

ileitung bewaltigt werden kann , solche anleitung aber fast durch- 

»eg von den studenten gesitcht wird , so wenden sie sich an den 

ehrer dieses gegenstandes oder einen a!s tilchtig bekannten und als 

threr bcliebten graduate mit der bitte urn pri vat st unden. Dies 

St allgemeines herkoramen , von dem fast jeder student zu irgend 

einer periode seiner studienzeit , langere oder ktirzere zeit, gebrauch 

tnacht, die schwacheren aber wahrend ihrer ganzen studienzeit den aiis- 

gedehntesten. Diesc letzteren konimen ein-, zwei-, drei- bis sechsmal 

Kdie woche zu ihrem 'Private tutor' oder 'Coach', um mit ihm alle im 

■ examen verlangten , in den vorlesungen behandelten oder nicht be- 

handelten gegensiande griindlich durchzuarbeiten — ein system, welches 




352 



K. Bml 



ofienbar sehr seine zwei seiten hat. Wahrend es dem studenten viel 
unnUtze arbeit spart , ihm niethoden und ziele klar darlegt und di$ 
wissenswUrdige sicher vermittelt, kann es andererseits dero schwachen 
und gedankenlosen leicht verderblich werden. Er sieht in seinem 
'coach' oft nuT den leiter , welcher ihn mbglichst schnell und g^ 
mSchlich durch alle gefilde des wissens kutschieren, ihm jeden Han 
des anstosses sorglich aus dem wege rSumen und am code da 
studienzeit sanft an einem ertraglichen ziele niedersetzen soil. Da 
ttlchtige student hingegen, welcher, wohlvorbereitet, mit bestiramten 
fragen und zielen in solche stunden kommt und mit dem lehrer 
wirklich arbeiten will , lemt oft in solchen stunden mehr als in daj 
vorlesungen. Fast alle University und College lecturers erlhdlen 
solche Private tuition, andere graduates der universitit. meist fellows, 
machen diesen unterricht direct zu ihrem beruf. Es ist daher bd 
einer durchmusterung des vorlesungsverzeichnisses stets zu berilck- 
sichtigen , dass eine grosse anzahl von gegenstSnden in jedeni tenn 
noch privatira gelehrt wird, ohne officiell in dem verzeichniss vit 
geftihrt zu werden. Private tuiuon wird auch nachmittags aussei- 
halb der stadt in den beiden ladies-colleges, Girton und Newnham, 
von ttichtigen lehrkraften der universitiit ertheilt'). 

Studentische wissenschaftliche vereinigungen exii 
flir unser fach bislang gar nicht. Doch giebt es hier einen zweigve 
der English Goethe Society, welcher in jedem term ein meeting abhilt. 
bei welcher gelegenheit meist ein student oder eine studentin eioea 
aus fleissiger untersuthung erwachsenen vortrag halt. Erortert wunk 
u. a. Goethe and Carlyle, Goethe's relation to English Literalu 
Goethe's relation to Foreign Literatures, Schiller's criticism of GoetheV 
Egmont etc. G^muthliche zusammenkiinfte und bertlhrung der studeDten 
desselben faches untereinander und mit ihren docenten , wie sie die 



') Es liiS3t sich die frjge aufwerfen (and sie isi bereits aufgeworfcn iu 
auch ftir neuphilologen sehr lesenswerthen schrift von dr. P. F. Aschroii , 
universitatssludiuni und insbesoudere die ausbildung der jurisien in £DglaBd*< 
Deutsche rcit- und slreitfragen. Neue folge. Nr. 13. 1886. s. 36^37), ob es 
nicht eine (Ur beide Iheile dankbare aut'gabe fUr deulsche privBtdocenteo »*i»i 
studenten wiibrcnd ihrer ersten semester, ohne deren selbstthstigkeit zu heouacai 
zu berathen und zu leilen und dieselben fUr die vurtriige der professoren and dit 
durch dieselben verlangten arbeiten erfolgreich vorzubereiten . Dass einaa nkkM 
plane grosse schwierigkcitcn und bedenken entgegenstehen , verkeont ref. Uriw* 
wegs, hilt sie jedoch nicht fUr unUberwindlich, die vortheile dagcgen, bei richlif? 
handhabe des unterrichu, fUr sehr betrSchtlich. Ueber A.'s buch vgl. auch Engf- 
stud. XI, 358 ff. ', doch ist iiowohl in diesem wie in Klinghardt't an daael^ 
geknllprten bemerkungen cinzelncs zu berichtigen oder klorer zu faaen. Aara 
dazu mochte dieser aufsatz dienen. 




I 

I 

I 



I 



Cambridg 

deutschettneipe so ungezwungen vermittelt, fehlen gleichfalls gSnzlich. 
Auch ist bei dcm vorhaadensein der vielen College-clubs, der athle- 
tischen clubs, der Debating Society etc. schwer noch zeit f(ir speciell 
fachwissenschaftliche vereinigungen zu finden. 

Die vorbereitungen auf die priifung geschehen also durch besuch 
der University und College lectures , Private tuition und (in vielen 
ftllen) besuch des continents wahrend der grossen ferien'). Auch 
insofem ist das studium weit kostspieliger als in Deutschland. 

Cambridge ist der ort fiir e x a m i n a. Da keine abiturientenzeug- 
nisse die universitat der aufgabe entheben, den bildungsgrad der sich 
ihr zuwendenden jungen leute festzustellen , hat der junge student 
sofort bei seinem eintritt in die universitat oder nach einiger zeit ein 
aus a theilen bestehendes vorexainen abzulegen, die sog. 'Previous 
examination' •) (in Oxford 'Responsions') , in der studentensprache 
'Little-Go' (in Oxford 'Smalls') genannt. Es wird gepriift in religion 
(resp. logik, da religion jetzt nicht mehr obligatorisch ist), den 
cUssischen sprachen und mathematik. Asiatische studenten kOnnen 
anstatt der griechischen die englische sprache wahlen. Diejenigen 
studenten, welche spater ein tripos examen abzulegen vorhaben, mtlssen 
ausser in religion, classischen sprachen und mathematik oder den an 
deren stelle gewahlten gegenstanden neuerdings auch noch in 'Additio- 
nal subjects' ein examen bestehen. Sie haben hier aus folgenden drei 



• 



I 



■) Studenten und besonders studentinnen pHegen sich aucb wShrcnd einiger 
wochen der grossen ferien mil eincm tutor, bezw. einer dame, lu einer 'Reading 
party' ru vereinigen. Sie gehen dann irgcndwo an die see oder in eine 5ch6ne 
gegend und verbringen die wochen in fleissiger arbeit sowie anregender geselligkeit. 

») L'ebcr die recht nicdrigen anfordcrungen dieses vorexamens vgl. das officielle 
and allein vbllig luverlEssige, jihrlich im September neu erscheinende buch "The Cam- 
bridge University Calendar< Cambridge. Deighton, Bell & Co. Alle studien hiesiger 
verh&Itnisse sollten sich ebenso auf die neueste auflage dieses buches stutzen, wie 
die Uber Oxford auf den •Oxford University Calendar'. Oxford, Clarendon Press. 
Die ntlldichen , oft humoristischen shilling - bUcher >Dickens' Dictionary of the 
University of Cambridge' (resp. (Jxford) , welche seit 1884 in London bei 
McMillan & Co. erscheinen, mogen an dieser stelle ebenfalls kurz erwShnt werden. 
Nicht mehr voUig aof der h6he stehi das sonst sehr verstindig und niltzlich lu- 
sammengestcllle buch ■The .Student's Guide to the University of Cambridge. 
4ih edit. Cambridge, Deighton. Bell & Co. l882« , in dem die allgemeine ein- 
leitung , welche die hiesigen studentenverhaltnisse im grossen und ganzen schil- 
dert, trotzdem noch sehr lesenswerth ist. Itagegen stcht »The Student's Hand- 
book to the University and Colleges of (Jxford. 9'h edit. Oxford, Clarendon 
Press, iS88< vullig auf der bohc der zeit. Im vortlbergehen mOgen noch zwci je 
nicht ganz einen shilling kostende bUchlein erw&hnt scin, welche in humoristischeni, 
oft mit University-slang durchsetztem geplauder frdhliche bilder des hiesigen 
itudentenlehens entrollen. Diese find: •Cambridge Trifles* London, i88t und 
•A Cambridge Staircaie* London, 1883, beide bei Sampson Low, Marston, .Searle, 
A Rivington erschienen, — Ueber das Eussere der universitiit and die colleges handelt 
Itnrz and trefflich Humphry, Guide to Cambridge. Cambridge, Spalding, v i>Vt.. 




254 



K. Breul 



gegenstanden einen zu wahlen : Mechanik, Franzosisch, Deutsch. Die 
zulassung einer prilfung in neueren sprachen neben und an stelie der 
mechanik, welche nur mit mtthe in allerletzter zeit durchgeseut wTirde, 
bezeichnet immerhin einen fortschritt gegeniiber den alten traditioDeii 
der universitat. Die kenntniss einer modernen sprache wird zwar noch 
nicht von den besseren studenten v e r 1 a n g t , aber sie wird doch 
bereits als gleichwerthig mil einer anderen disciplin angenommeo. 
(Vgl. Engl. stud. XI, 475, vorschlag des prof. Jowett.) Von dm 
beiden sprachen wird von weitaus den meisten studenten (etwa 9:1) 
Franzosisch gewahlt. Natiirlich walilen diejenigen, welche sich spiter 
dam Medieval and Modern Languages Tripos zuwenden wollen, 
eine der beiden letztgenannten sprachen. Die in dicsera ausschliesi- 
lich schriftlichen exanien an sie gestellten anforderungen sind geringt 
und etwa dem standpunkte der obersecunda des realgymnasiums, do 
unterprima des gymnasiums entsprechend. Von diesem wie von don 
vorexamen sind diejenigen studenten ganz oder theilweise befrert, 
welche gewisse zeugnisse aus andem Cambridger priifungen, den so- 
genannten » Local examinations«, beibringen konnen, falls diese u 
werth den Previous Exam, und Additional Subjects gleichkommen'i. 
Nachdero von den candidaten das vorexamen einschliesslich do 
Additional subjects bestanden — von den tUchtigen meist in der ersten 
woche ihres kommens und vor beginn des sogenannten 'Full term, 
schon dies ein kennzeichen ihrer energie und leistungsf^higkeit — konnen 
sie sich deni studium der filr den tripos vorgeschriebenen gegenstinde 
widmen. Doch ist auch hier ihre thatigkeit nicht voUig frei. Die 
meisten colleges tlberwachen die arbeitsamkeit ihrer angehorigen sehi 
sorgfaltig und vergewissem sich von zeit zu zeit der geraachten 
fortschritte. Zu diesem behufe werden alljahrlich im Easter term von 
mehreren colleges genieinsam schriftliche examina in_ alien an der uni- 
versitat gelehrten fachem veranstaltet, die sogenannten 'Mays' (obscboo 
sie jetzt nicht mehr im mai, sondern fast stets zu anfang juni suit- 
finden), in der officiellen sprache > Intercollegiate examinations « geninnL 
Diesen priifungen, welche eine vorbereitung auf die tripos-prilfung 
sein soUen, mUssen sich alle diejenigen studenten unterwerfen, welche 



') Es sind dies zeugiiissc der 'Senior Loail' und 'Higher Local' exMuW. 
sowie das zeugniss des >Oxrord and Cambridge Schools Examination boanl 
falls diese zeugnis.se auf der schule und in den hchtigen gegensUinden erwocto 
werden. Auf die in diesen prtlfungen gestelllen anforderungen sowie du "• 
Cambridge und Oxford ausgebende , Uber ganz England und viele colonien lu!' 
mShlich ausgedehnte grossartige system vou lectures und examinations nShcr ta- 
lugehen, ist hier nicht der ort. 






wuaenschaftliche studium der ueueren sprachen in Cambridge 255 



icht eben im dritten jahre ihr tripos-examen machen. Als gegen- 
tande fiir diese priifungen werden theile der fUr den tripos vor- 
;eschriebenen ausgewahlt und 3 terms vorher bekannt gegeben. 

Dem gewohnlichen lauf der dinge nach hat also ein neusprachler 
ier wahrend seiner studienzeit mindestens vier examina zu bestehen. 
m ersten jahre: i. Previous examination im ersten term, 2. Inter- 
ollegiate ex. iro dritten term; im zweiten jahre: 3. Intercollegiate 
X. im dritten (resp. sechsten) term ; im dritten jahre : 4. Tripos ex. 
Bi dritten (resp. neunten) term. Will er sich noch um prizes oder 
ine scholarship in einem college bewerben , so hat er hierzu sich 
laufig einer neuen prilfting zu unterziehen. — Die priifungen fUr den 
ripos sind ausschliesslich schriftlich. Die anfo rderungen, welche 
D diesero wissenschaftlichen schlussexamen gestellt werden, sind die 
blgenden. Das examen , welches in der dritten maiwoche an fUnf 
jgen vormittags und nachmittags jedesmal wahrend dreier stunden 
>bgehalten wird, zerf^lt in zwei haupttheile, einen praktischen 
(a tage) und einen wissenschaftlichen (3 tage). Der praktische theil 
'A) verlangt von alien candidaten gewandtheit im gebrauch der 
Jeutschen und der franzosischen sprache, in tibersetzungen und freien 
frgiessungen ('original composition") , nicht richtigen aufsatzen , weil 
tu diesen die gew^hrte zeit zu beschrinkt ist. Der wissenschaflliche 
iheil (B, C, D) erlaubt ihnen, sich zu specialisiren entwcder in roma- 
listik (» French » B), germanistik (» Germane C) oder anglicistik (>Eng- 
Ish' D). Die in jedem fache gestellten anfoiderungen sind zum theil 
Crgebnisse eines conipromisses zwischen den grtindem des tripos, von 
ienen die einen die mittelalterliche , die andem die moderne seite 
tt&rker hervorzukehren wUnschten. Dass das jetzt gUltige programm 
nancher verbesserungen fihig und bedtlrftig ist, wird von vielen 
ieiten anerkannt, dasselbe aber schon jetzt nach erst vier jahren zu 
Indem , erscheint mit recht misslich und ISngerer erfahrung auf- 
tubehalten. In dem von den Oxforder professoren aufgesteilten plane 
Snden sich mehrfache principielle abweichungen und einzelne ent- 
Ichiedene besserungen , doch war er offenbar filr einen an fang zu 
Ifeitschichtig , insofem als gleich mit zu vielen sprachen begonnen 
irerden soUte. 

So wie es jetzt besteht und voraussichdich noch eine reihe von 
ahren bestehen wird, ist das Cambridger programm wortlich 
blgendes -. 



ts6 



K. Breu] 



Schedvila of Examination. 

Every Candidate must take the first four papers in A, and anerwards one 
set only of the three sets B, C, D. 

(A) French and German. 

I . ^f onday, 9 to 12. Passages from French aathors not earlier thaa the 
seventeenth century, to be translated into English. 

3. Monday, I to 4. (aj Pasiiages from English authors to be trusUtcd 
into French ; and (i) subjects for original composition in French. 

3. Tuesday, 9 to 12. Passages from German anthers not earlier than dit 
eighteenth century, to be translated into English. 

4. Tuesday, l to 4. (ViJ Passages from English authors to be tmulited 
into German ; and (tj subjects for original composition in German. 



(B) French; with Pro- 
vencal and Italian. 



(C) German; with Old 
Saxon and Gothic. 



j. Wednesday, 9 to I2. 5. Passages from select- 
Passages from selected ed German authors, for 



French authors , for 
translation & explan- 
ation ; with questions 
on literary history. 
6. Wednesday , 1 to 4. 
Passages from French 
and Italian authors (ex- 
clusive of Dante) , for 
translation and explan- 
ation ; with questions on 
literary history. 



translation and explan- 
ation ; with questions on 
literary history. 

6. Passages from German 
authors, for translation 
and explanation ; with 
questions on literary 
historv. 



(D) English; with 

Anglo-Saxon aD<l 

Icelandic. 

5. Passages from tltt 
works of ShakespMR, 
fur explanation and dis- 
cussion ; with qucsDooi 
on literary history con- 
nected with them. 

6. Passages from pnM 
and verse wn'len of 
the sixteenth and seveo- 
teenth centuries (exda- 
sive of Shakespeare), 
for explanation and dis- 
cussion : with qncstioni 



Einige hauptpunkte des Oxforder programms waren: die einrichtnng «oa 
vier hauptgruppen ; Teutonic, Romanic or Neo-Latin, Celtic, Letto-SIavic. .\ai 
einer dieser vier gruppen konnte ein candidat eine sprache voinehmlich stadifen 
nfimlich 'i) English; 2) German; 3') Icelandic, with either Danish or Swedish. 
4) French; 5) Italian; 6) Spanish; 7) Irish and Welsh; 8) The Letto-SUric 
Languages.' Alle candidaten fUr eine germonische sprache soUten GoiUch, iU(^ 
candidaten fUr .Schwedisch und Dinisch sollten Altnordisch, alle candidaten fUr ci*^| 
romanische sprache sollten Latein treiben und in diesen sprachen examinirt werdeB. ^ 
Die sprachen sollten mit rUcksicht auf die verwandten dialekte und die hittorische 
entwickelung studirt werden. Die sprache und die in ihr niedergcsetzte Ulteralar 
sollten gleichroassig bertlcksichtigt wcrdeu. Gewandtheit im mtlndlichen gebraacK 
der sprache war zwar nicht verlangt , kounte jedoch dem candidaten auf wnnsch 
durch eine prtlfung bezcugt werden , die aber keinen einduss auf den grad (ob 
I., 2. Oder 3. classe) haben snllte. Ein candidat, welcher eine der obigen schl 
sprachen mit erfolg studirt , konnte his zu einer gewissen leit sich noch nir 
prtlfung in einer zweilen melden etc. W.ts ein candidat, welcher in 'English'. 
'German' etc. 'honours' suchte , im einzelnen zu studiren gehabt hStte, wflrde, 
wie in Cambridge, von einer besonderen commission von zeit zu zeit bis ins eia- 
zclnste festgestellt wordcii sein. 



Das wisscnschaftliche >tudium der neueren sprachen in Cambridge 2C7 



relating to grammar, 
philology , or literary 
history. 

7. Passages from the 
works of Chaacer, for 
explanation and dis- 
cussion ; with questions 
on literary history con- 
nected with them. 
8. Passages from selected 8. Passages firom selected 



7. Thitrsday, 9 to 12. 
Historical grammar and 
philology of the Ro- 
mance languages, espe- 
cially of French and 
Italian. 

8. Thursday, I to 4. 
Passages from selected 
■writings in Old French, 
for translation and ex- 
planation : with ques- 
tions relating to gram- 
mar, philology, or lite- 
rary history. 



7. Historical grammar 
and philology of the Teu- 
tonic languages , espe- 
cially German. 



writings In Middle High 
German or Middle Low 
German, for translation 
and explanation ; with 
questions relating to 
grammar, philology, or 
literary history. 



Friday , 9 to IS. 
Passages from selected 
poems in Provencal, for 
translation and explan- 
ation ; with questions 
relating to grammar, 
philology , or literary 
history. 
10. Friday, 1 to 4. Pas- 10 
Biges from the works 
of Danle , for iransla- 
tioD and explanation ; 
with questions relating 
10 grammar, philology, 
or literary histoiy. 



9. Passages from selected 
writings in Middle and 
Old High German, for 
tiAnslation and explan- 
ation : with questions 
relating to grammar, 
philology , or literary 
history. 

Passages from se- 
lected writings in Old 
Saxon and Mueso-Gothic, 
for translation and ex- 
planation ; with ques- 
tions relating to gram- 
mar, philology, or lite- 



prose and verse writings 
of the thirteenth and 
fourteenth centuries (ex- 
clusive of Chaucer), for 
explanation and dis- 
ctusion ; with questions 
relating to grammar, 
philology , or literary 
history. 

9. Passages from selected 
writings in Anglo-Saxon 
vene fur translation and 
explanation; with ques- 
tions relating to gram- 
mar, philology, or lite- 
r.iry history. 

10. Paaiages from select- 
ed writings in Anglo- 
Saxon prose and in 
Icelandic , for transla- 
tion & explanation ; with 
questions relating to 
grammar, philology, or 
literary history. 



rary history. 
Jeder student, welcher die priifung zur zufriedenheit bestanden, 
erhalt den grad eines B. A. Ein specielles z e u g n i s s , welches seine 
leistungen im einzelnen feststellt , giebt es nicht. Die mit erfolg ge- 
prtlften candidaten werden in drei classen getheilt und in jeder der- 
selben in aJphabetischer ordnung aufgefUhrt. Wer im tripos-examen 
einmal durchgefallen ist, darf sich zu einer zweiten priifung nicht 
ieder melden, Dem , dessen arbeit den fUr das Honoiirs-examen 
orgeschriebenen standpunkt nicht erreicht hat, trotzdem aber nicht 
2 werthlos ist, kann von den examinatoren der 'Ordinary degree' 
erkannt werden. Wer sich in einem fache besonders auszeichnet, 

E. Kilbinc EniliKhc nudico. XII. >. I7 



( 



258 



K. Breul 




erhalt einen diesbeziiglichen vennerk. Die damen werden besonden 
aufgefUhrt , ebenfalls nach classen , erhalten jedoch nicht den grid 
eines B. A. Ein im vorigen jahre gemachter versuch, ihnen auch 
diese gleichstellung zu verschaffen , scheiterte an dem wobl begnin- 
deten widerstande der meisten hiesigen docenten. (Vgl. dariiber den 
University Reporter von 1887 — 88 an verschiedenen stellen.) 

Wer ausser dem durch veroflfentlichung seines namens und seinei 
classe im University Reporter amtlich ertheilten noch ein spccidl« 
zeugniss iiber seine befahigung in einzelnen gegenstanden zu be- 
sitzen wUnscht , pflegt ein seiches von seinem tutor und von den 
docenten, unter denen er am meisten gearbeitet, zu erbitten. Solche 
'testimonials' werden von den candidaten fast in alien fUlen and oft 
noch lange nach dem abgange von der universitfit erbeten und von 
den lehrem ausgestellt; sie sind im grunde keine geringe unbequem- 
lichkeit fUr beide theile. Die im examen gestellien fragen — jedem 
candidaten auf besonderem fragebogen mitgetheilt — stehen nach der 
priifung zum verkauf"). Es lasst sich daher das in jedem jahie ge- 
stellte mass der anforderungen von jedermann controliren*). Auch sind 
die studenten auf diese weise in der lage, sich einen begriflf von dem 
zu machen, was von ihnen verlangt werden wird, und alte 'Exai 
nation papers' sind oft der gegenstand eifrigen studiums, leider ai 
vieler einpaukerei. 

Die priifungen werden abgehalten Uber gegenstande, die, ji 
jahr theilweise neu, stets drei jahre vor der priifung durch be! 
machung im 'University Reporter" und spater durch aufnahroe in ded 
'University Calendar' den studenten mitgetheilt werden. Man nennt 
diese gegenstande 'Set subjects' oder 'Set books'. Theilweise wird 
Uber sie schon in den Intercollegiate examinations geprtift und so 
die studenten allmahlich zur durcharbeitung des ganzen gebietes 
herangezogen. Um von der art und dem umfange der Set books 
einen begrifT zu geben, setze ich die (in den jahren 1886 and 18S7 
bekannt gemachten) 'Subjects' filr die beiden nSchsten jahre, her: 

1889. 

B. Pascal: Pens^s. Montaigne. P.ithclin. Histoire de Foulques Fitt»ar». 
ed. Moland and Plericault. Rustebuef. Chrestien de Troyes: Le Chevalier au Lyon. 

■) Cambridge University Examination Papers. Easter Term. 1S86, lii^, 
1888. "The Examination for the Medieval and Modem Lanj^nages Tripoit. 

») Die von P. Meyer ganz kUrxlich (Revue Critique, 1888, 147 — 48) » 
den 1887 in der romanistischen section gestelltcn fragen gelibte herbe krilik bi 
wohl in beiug auf jenc fragen ihre berechtigung , ist jedoch nicht ohne wtiioB 
auf den ganzen tripos und nlle bisher gestellten fragen auszudehnen. 





' r^ans^n t^t* 



wissenschaftliche studium der neueren sprachen in Cambridge 259 



Chanson de Roland. Bernart de Ventadorn and Guiraut de Borneii (Mahn : Werke 
^^ der Troubadoun). Danie. (The Inftmo is recommended for special study.) 
^K C. Coelhe (excluding letters and scientific works, except the correspondence 

^Metween him and Schiller). K. Goedeke and Jul. Tittmann, Liederbuch aus 
^Bdem X\l. jahrhundrrt; Leipzig. 1881. Gerhard von Minden, ed. W. Seelmann, 
HBremen, 1878. Des Minnesangs FrUhling . I. II. VI. VII. VIII. IX. XX. Hart- 
H mann von Aue: Iwein ; ed. Benecke and Lachmann ; Berlin, 1877. Gudrun. .Select 

pieces from Otirid's Krist , as contained in Braune's Althochdeutsches lesebuch; 

Halle, 1S81. MUllenhofT and Scherer: Denkmaler, sections I— XXXI. Meliand: 

P»ectioDS 1 — XXIII (lines i — 1993). Wulfila: Matthew and Mark. 
D. William of I'aleme. Minol's Poems. Havelok. Old English Homilies: 
De Initio Creature , An Bispel , Sawles Warde, The Wohunge of ure Lanerd. 
Battle of Maldon. Judith. Cynewtilf't Elene. Beowulf. Anglo-Saxon Chronicle 
(Parker MS.). Alfred's translation of Orosius. Egils Saga. Gunnlaugs Saga. 

k 1890. 

^^^B B. Montaigne. Malherbe. Charles d'Orlfeins. Froissart , CKroniques, 

^RPpttlli cc. 121 — 197. Rustebuef. Chrestien de Troyes, Le Chevalier au Lyon. 

Bemart de Ventadorn and Guiraut de Bomeil (Mahn -. Werke der Troubadours). 

Dante. (The Purgatcrio is recommended for special study.) 

C. Goethe (excluding letters and scientific works, except the correspondence 
between him and Schiller). Gudrun. Hartmann von Aue , Der arme Heinrich. 
Bartach, Deutsche liederdichter I— X, XIV— XVI, XXI, XXU, XXV, XL. LXXI, 
XCVIII, I — 123. Valentin und Namelos, ed. W. Seelmann. Braune, Althoch- 
deutsches lesebuch XXVIII— XXXXIII, XXXXV, XXXXVI. Heliand, 420C^end. 
Wulfila, Mark and Luke. 

D. Morte Arthure ; in alliterative verse. The Story of Genesis and Exodus. 
King Horn, tiers Plowman: B-lext ; Prologue and Passus 1— VII. XIX. XX. 
A Moral Ode. Lifclade of St. Juliana. Andreas. Exodus and Daniel. Beowulf. 
yElfric's Lives of Saints: chapters XIV — XVILI mclusive. Wulfstan's Homilies. Njala. 

Dissertationen werden nicht verlangt , dagegen werden sie 
fUr verschiedene universitatspreise und auch haufig von B. A.'s ziir 
trlangung ciner fellowship gefordert (vgl. s. 249, anm. 3). 

Die anzahl derjenigen studenten, welche sich hier dem studium 
der neueien sprachen widmen , ist eri'reulicherweise bestiindig iin 
tteigen begriffen. Nach hunderten, wie an grossen deutschen uni- 
versitaten, darf man freilich nicht ausschauen, Im mai 1888 waren 
es im ganzen 27, von denen 6 das tripos-examen (vgl. s. 247 oben), 
31 die Intercollegiate examination machten. Ist im niichsten October, 
'irie zu erwarten steht, der zuwachs ein grfisserer als der abgang 
im vorigen juni, so steigt die anzahl der candidaten schon tlber 30. 
Im ersten jahre (1884) warden vorlesungen vor 2 — 3 zuhorem ge- 
halten. Die studenten sind theils undergraduates, theils weibliche 
studenten aus Girton und Newnhara College. Auch einige deutsche 
damen haben in diesen colleges fleissig studirt. Die damen avis 



t 




36o 



K. Breul 



rein 



Girton kommen in besonderen wagen nach Cambridge herein 
und werden nach der vorlesung von ihren wagen wieder abg 
holt. Die zuhdrerinnen sind an zahl bisher etwa den undergraduaw 
gleich; in frtlheren terms waren sie ihnen haufig an zahl tiberlegen. 
Sie betheiligen sich an den arbeiten in voUig derselben weise iind 
mit gleich gutem, bislang sogar meist besserem erfolge. Von alien 
triposes ist der Med. and Mod. Lang. Tripos gewiss audi der, 
welcher sich ftlr ein studium seitens der drimen am besten cignet. 
Nicht nur die altere und neuere litteratur haben dieselben mit eii'er 
studirt, sie haben auch in der grammatik tiichtige kenntnisse erworben. 
Bei den schlussprtifungen sind erste classen bisher nur damen zuer- 
kannt, erst im nachsten jahre ist nach dem ausfall der Intercollegiate 
examinations zu erwarten, dass auch einige 'men' eine erste classe 
erringen werden. Dass bisher keine 'men' die auszeichnung der 
ersten classe erhalten konnten, findet seine nattirliche erklarung darin, 
dass dem jungen tripos sich nicht gleich die tilchtigsten der under- 
graduates zuwandten, was sich wieder aus den hiesigen verhaltnissen 
leicht erklart. Bei der grossen neuheit des faches, dem widerstreit 
der meinungen iiber die wichtigkeit und wissenschaftlichkeit des- 
selben , in dem von manchen tutors und colleges demselben ent- 
gegengebrachten misstrauen, dem ihm anfangs gegebenen spiunamen 
> Courier Tripos € (als ob die kenntniss von etwas hdtel-Deutsch^^ 
und hdtel-Franzosisch das einzige durch ihn erreichbare sei) tia^H 
endlich dem fast ganzlichen fehlen von irgend welchen college priies 
fiir tiichtige leistungen in den neueren sprachen ') , mit denen eng- 
lische studenten nun einmal rechnen und oft auch rechnen mUsscn, 
sowie der grossen unsicherheit , spiiter an einer schule eine ange- 
messene stelle zu erhalten — in allem dem liegt der grund, weshalb 
die besseren k6pfe sich nach wie vor dem studium der altbeliebien 
'classics' und 'mathematics' oder den rasch machtig emporgebliihten 
'natural sciences' zuwandten. Erst allmahlich, besonders durch strenge 
wissenschaftlichkeit in den lectures und hohe anforderungen im e.xamcn, 
hat sich unser tripos einen geachteten platz in der reihe der alteren 
erworben. Die zahl der studenten wilrde schon jetzt erheblich grosser 
sein , wenn nicht die hohe der anforderungen viele heilsaro abge- 
schreckt hatte, welche in diesem tripos das beste mittel zu sehen 



■) Doch giebt es in Trinity Coll. 2 gate preise fiir tiichtige leistungcs i^ 
der franzosischcn sprache und litteratur; in Christ's CoU. hat prof. Ske»t iS'^ 
einen prcis gestiftcl 'to encourage the study of English Literature and Philology*. 
Auch einige universitaispreise werden gelegentlich fUr tUchtige arbeiten aus ile 
^biet der neueren sprachen und litteraturen vergeben. 




F 



'w wisMnschaftliche studium der oeneren sprachen in Cambridge 351 

glaubten , ohne sonderiiche mtlhe auf grund einer oberflachlichen 
bekanntschaft mit dem modernen Deutsch oder Franzbsisch ein 
Tionours'-exanien zu machen. Vereinzelte raannliche und weibliche 
candidaten, welche ein gutes examen bestanden, haben indes schon 
recht gute lehrstellen erhalten'). Dies wird in zukunft noch mehr 
der fall werden, da in den englischen schulen begreiflicherweise das 
streben mehr und mehr dahin geht, den fremdsprachlichen unter- 
richt durch tUchtig geschulte Knglander ertheilen zu lassen anstatt 
durch meist nur sehr mangelhaft , oft tlberhaupt nicht vorgebildete 
Franzosen oder Deutsche'). 

Der lehrerberuf ist bislang in sehr vielen fallen nicht das ziel, 
welches die studenten der neueren sprachen im auge haben. Bei 
den studentinnen ist dies bfter , aber keineswegs immer , der fall. 
Unter den undergraduates suchen manche durch dieses studium nur 
eJne griindlichere vertrautheit mit der sprache und litteratur der mo- 
dernen culturvolker zu erlangen, als sie anderswo erwerben konnten; 
manche gehen von hier in die juristische oder diplotnatische carri^re 



' ') Manche der tOchtigsten studenten der neueren sprachen wtlrden nach ab- 

solvirung ihres trip>os sich gem noch einige jahre behufs fernerer ausbildung an 
einer deutschen universitat aufhallen. Die deutscbeo philusophischcn facultKten 
konnten nach ansicht des ref. nichts be!>sercs thun, als in zukunft ibre englischen 
Icctorenstellen durch wirklich wisscnschaftlich gebildete Engliinder zu besetzen, 
welche bier den tripos (vor allem section C) erfolgrcicb studirl haben. Auch 
konnten gTDSSc hoherc tochterschiilen den englischen conversationsunterricht durch 
hier grllndlich vorgebildete damen ertheilen lassen. 

') Es ist unbegreiflich , mit welcher iiaivitSt oft erst eben hier gelandete 
junge Deutsche tlber die hiesigen schulverhSltnisse urtheilen. Sie glauben , dass 
aie alsbald eine gute stelle als lehrer des Deutschen linden mllsstcn und be- 
klagen sich , wenn sic keine, oder nur eine sehr magere finden. Sie bedenken 
nicht, wie wcnig sic sclbst oft fUr eine seiche stelle vorgebildel und geeignet sind, wie 
wenig meist im standc, in ertriiglichem Englii^ch ihre muttersprache planm&ssig zu 
lehren. Noch immer haltcn sie England fUr d.T5 eldorado der schulmeister, wShrend 
dies doch Deutschland, nicht England ist. In ihrem auftrcten genUgen sie oft keines- 
wegs den hier an einen gentleman gcstelltcn nnforderungen . Ein beispicl rtir viele. 
Ein classischer philologe. welcher hierhcr gekommcn war, um d;i.s Englische 
zu I erne n, und eine stelle als lehrer des Deutschen an einem college gefundeu 
hatte, beklagte sich kllrzlich bitter bei ref. tlber die 'schlechte stelle*. Er ver- 
gass, dass ein Engl£nder unter gleichen verhiUlnissen in Deutschland tlberhaupt 
nicht angestellt wiire. Die alien zeitcn des schlendrians kommen auch hier 
glilcklicherweise zu ende und wenn man sich Ubcr die 'stellung des deutschen 
lehrers in England' offentlich beklagt , so soUte man nicht vergessen , dass ein 
grosser theil der schuld , wenn nicht der gr6sste , den deutschen lehrem selbst 
zufSlll. Referent kcnnt eine anzahl tUthtiger lehrer in htichst geachleteu stellen, 
welche durchaus keinen grund haben !.a kl.igen, dass ihre leistungen nicht voUauf 
anerkannt wUrden. Mdchten die deutschen ducentcn darauf bedacht sein , ihre 
Scbtller, welche doch zu ihrer eigenen ausbildung, nicht in erster linie zur .lus- 
bildung der EnglSnder, England besuchen, emstlich zu warnen, mit illusionen uber 
leicht erreiclibare gliinzende lehrerstellen nach London zu kommen, illusionen, 
welche bald in bittere entt&uschuug umschlagen mUssten. 



262 



K. Br«ul 



rine 

::4 



tiber, andere werden kaufleute — natilrlich konnen sich rnir woW- 
habende studenten ein solches verfahren erlauben. Da ein gut be- 
standenes cxamen keineswegs , wie das deutsche staatsexamen , eine 
anwartschaft auf spatere anstellung verleiht, so ist hier das studium 
der neueren sprachen weit raehr eine 'labour of love' und mit wot 
mehr risico verbunden als in Deutschland. Freilich ist, wie gesagt, 
nicht zu bezweifeln, dass sich ttlchtigen mannern aiich in zukunft gute 
schulstellungen fiffnen werden. 

Die vorbildung der studenten ist eine sehr ungleichmassige, 
natUrlich auch auf den akademischen unterricht erschwerend einwirl 
Viele haben sich zuvor jahrelang im auslande aufgehalten und dort eine 
recht achtungswerlhe kenntniss der fremden sprache und litterai 
erworben, in mehreren fallen sogar deutsche gymnasien oder univ 
sitSten besucht und dort methodisch zu arbeiten gelemt. Andere da- 
gegen bringen von kleineren englischen schulen nur die allerdiirftigstoi 
vorkenntnisse mit und , specietl im Deutschen , die grossten ver- 
schiedenheiten der aussprache und orthographie. Nun soU m der 
kurzen zeit hier wissenschaft und praxis vielseitig betrieben und alle 
milssen zu dem ^inen ziel gefordert werden — eine schwere, oft kaum 
liisbare aufgabe. Der deutsche student bringt infolge des abiturienten- 
examens eine verhaUnissmSssig gleiche vorbildung mit auf die hoch- 
schule; vor alien din gen hat er auch in den alten sprachen, mindestens 
im Lateinischen, schatzbare kenntnisse. Hier dagegen ist die durch- 
bildung weit mangelhafter, und besonders die kenntnisse in den 
classischen sprachen und litteraturen siad oft ausserst schwach. 
Insofern macht dann die erklarung von Dante oder Goethe noch 
ganz besondere schwierigkeiten. Die damen sind meist in den alten 
sprachen nicht schlechter beschiagen als die undergraduates unse; 
faches ; Latein haben alle, Griechisch die meisten getrieben. 

Die arbeitszeit wUhrend des terra betriigt fUr die tripos- 
studenten durchschnittlich 7 stunden taglich, fiir die damen eher mehr. 
Freilich wird in den ersten terms diese stundenzahl oft nicht gani 
erreicht, und im einzelnen wird zu verschiedenen zeiten manchmal 
mehr, manchmal weniger gearbeitet. Obige zahlen sind das ergel 
niss vielfacher erkundigungen und nur im allgemeinen zu nehin< 
Die hauptarbeitszeiten sind vormittags von 9 — i uhr, nachmittai 
von 5 — 6'/i, abends von 9 — lo'i'i uhr. Zwischen i und 5 uhr nicb- 
mittags arbeitet hier kein student, sondem sorgt filr seine gesund- 
heit in dem er sich tUchtig bewegung macht zu fuss (durch 



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wissenschaftliche studiuin der neueren sprachcD in Cambridge 363 



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spiele') Oder spazierengehen, auch laufen), zu pferd, auf seinetn zwei- 
Oder dreirad, oder im boot Ein nachmittag ohne dergleichen 'exercise' 
wUrde ihm unertraglich sein'). Zwischen 7 — 9 uhr liegt 'hall', d. h. 
das gemeinsame abendessen in der hall (dem s|]eisesaal) dcs college, 
detn in vielen fallen ein gemeinsamer gottesdienst ('chapel') voran- 
geht, und an welches sich (v'i8 — 9) meist 'tea' und 'a smoke' bei 
trgend einem freunde anschliesst. 

Hinsichtlich der von den studenten benutzten hiilfsbucher 
ist zu sagen , dass fUr die abtheilungen B und C (romanistik und 
germanistik) vorwiegend auslandische , franzosische und besonders 
deutsche grammatiken , litteraturgeschichten und ausgaben benutzt 
werden. In der englischen abtheilung werden viele texte der Early 
English Text Society gebraucht, daneben auch hier manche deutsche 
werke. FUr das altere Deutsch und Franzosisch sind bislang nennens- 
werthe englische htilfsblicher bis auf sehr wenige ausnahmen nicht 
vorhanden '^). Die offentlichen btbliotheken, deren benutzung jedoch 
den studenten recht erschwert ist , bieten ihnen wenig , die coUege- 
bibliotheken, bis auf eine rilhmliche ausnahme, fast gar nichts. Auch 
hier wird erst sehr allmahlich wandel geschafft werden konnen. Die 
universitkts-bibliothek besitzt jetzt die wesentlichsten hillfsbiicher und 
hailt alle grossen zeitschriften. Prof. Skeat hat seinen anglicisten eine 
anzahl bUcher zur benutzung in einem horsaal zur verfiigung gestellt; 
einige studenten und studentinnen der section C haben eine 'German 
Society' gegrtindet und aus eigenen mitteln sich eine kleine hand- 
bibliothek angelegt, welche fleissig benutzt wird. 

Es ertlbrigt noch, Uber die docenten, examinatoren und 
die ncusprachliche facultat das wissenswerthe niitzutheilen. 



') Im sommer meist 'lawn-tennis' und 'cricket', im berbst und winter ge- 
wShnlich 'foot-bjiir, Auch die damen spielen eifrig und regelmiissig 'lawn-tennu', 
einige machen sich nuch durch rciten uiid fahren bewcgung. 

") Deutsche studenten konnten hier von ihren englischen coUegcn lernen, 
nber der pflege des gcistes die susbildung de^ kbrpers und der aus dem geftthi 
korperlichen wohlbcfindens natUrlich entspringenden geistesfrlsche nicht cu vet- 
nachlSssigen. Dem Ubertriebenen (port soil damit notUrlich keineswegs das wort 
geredel werden. 

i) Kinen bequemen Uberblick tlber die hauptsiichlichsten an hiesiger univeisitSt 
benutzten bUlfsbUcher fUr sfimmtliche facher bietet der alljiihrlich im octol>er neu 
encheinende kalalog der buchhandlung von Deighton, Hell & Co. 'List uf Books 
arranged under Examination Subjects'. .S. 42 fT. Die werthlosen bUcher von 
Ruget (An introduction lo old trench. London 1887) und von Kitchin (An intro- 
daction lo the study of Proveni^al. London 1887) werden natUrlich hier nicht 
benutzt und der besprecher derselben in der Romania XVI, 633 — 34 untersch&tzt 
das luesige examen . wenn er meint , man kdnne sich mit hulfe dieser bUcher 
genUgend atif dasselbe vorbereiten. 



264 



K. Bred 



Die hauptvertreter des faches sind der 'professor of Anglo 
Saxon' (Rev. Prof. W. W. Skeat, Litt. I>.) , der 'lecturer in French 
(dr. £. Braunholtz, M. A.) und der 'lecturer in German' (dr. K. Bred 
M. A.). Professuren fllr romanistik und germanistik giebt es weckr 
in Cambridge noch in Oxford'). Der wissenschaftliche unterricht an 
hiesiger universitat wird ertheilt von den professors, university rcaden 
und den university lecturers »). AUe halten ohne unterschied wissen- 
schaftliche vorlesungen und werden von der universitat angestellt und 
besoldet. Die readers und university lecturers nehmen daher die 
stelle der deutschen ausserordentlichen professoren ein. Die 'readers' 
haben besser doiierle stellungen und sind tneist lingere zeit als 
docenten thatig gewesen. 'Lecturer' entspricht nicht dem deutschen 
'lector' ; ein solcher wird hier 'teacher' genannt , muss allerdings 
von der facultat als solcher anerkannt werden. Angestellt von seiten 
der universitat wird er jedoch nicht. Von der universitat anerkannte 
privatdocenten giebt es hier nicht, doch konnten manche der graduates, 
welche private tuition ertheilen, als solche angesehen werden. 

Solcher teachers ('recognised by the Special Board of Medieval 
and Modern Languages') haben wir augenblicklich drei: Mr. Boquel 
fdr modemes Franzftsisch, Mr. Wolstenholme, B. A. , flir modenie 
Deutsch , und Mr. Hardcastle , M. A. , filr beide neuere sprachen. 
Ausserdem halt der lecturer in German in jedem term cine reihe von 
vorlesungen in deutscher sprache (vgl. unten), Zu diesen docenten 
gesellt sich gelegentlich noch dr. Postgate, mil vorlesungen ilber pho- 
netik , niit besonderer beriicksichtigung der romanischen sprachen, 
sowie einige damen, welche neben den oben genannten docenten 
in einzelnen fachem in Newnham und Girton unterricht ertheilen. 

Seit dem bestehen des tripos sind u. a. die folgenden wissen- 
scha ft lichen vorlesungen und tibungen gehalten worden 
(meist 1 — 2St(lndige collegia, im ganzen 5 — 6 stunden wochentlich 
von jedem docenten). 



') Doch tst die errichtung eincr professur ftlr rumanistik in Oxford it 
einiger zeit l>evorstehcQd. Eine professur fUr germanistik ist in Oxford fictil 
in aussicht genummen. In gewissem sinne kbunte man Earle's professor luch »i> 
eine gcrmauistische ansehen , denn nach den statuten soil er •give instructioD 
principally in the Anglo-Saxon Language, Literature and History ; in additiun (^^ 
which he m a y treat of the Ancient Teutonic Dialects and of their relit'oc 
to Modern Languages'. 

*) Cambridge besilzt augenblicklich 39 professors, 7 readers, 31 unirecstT 
Lecturers, wozu noch verschiedene teachers, superintendents, curators, demonstneors 
etc. kummen. Dies erledigt theilweise die Engl. stud. XI, 360 anm. anfgeworiiaK 
frage. 



Das wissenschaftliche studium der neueren sprachen in Cambridge 365 



■ Section B') (dr. Braunholtz): La vie de St. Gilles; Chanson 

^ de Roland ; Voyage de Charlemagne k Jerusalem ; Moli^re's Life and 
Works. Passages from Moli^re's Plays. Dante's Life and Works. 
Bertran de Bom. Dante, Divina Commedia. Vita, Giomali, Lettere 
di Vlttorio Alfieri. Old French Prose Novels. Maistre Pierre Pathelin. 
Historical French Grammar (Phonology and Inflexions). Exercises in 
French Composition. Cid Romances. Introduction to the Study of 
Proven^ (Grammar, Metre, History of Literature). Villehardouin. 
Chrestien de Troyes , le Chevalier au lyon. Rustebuef. Bemart de 
H Ventadom. 

SectionC (dr. Breul): Des Minnesangs Frtihling. Goethe's Life 
and Writings till 1775. DerNibelunge n6t. Practical Exercises (Dictation 
[aus der deutschen spruchdichtung rait litterarhistorischen erorterungen] 
and Explanation of Goethe's more difficult Poems. German spoken). 
Correspondence between Schiller and Goethe (German spoken). Select 
passages from Hehand and Wulfila. Old High German Poems. Ex- 
planation of selected scenes of Goethe's 'Faust' (in German). Pho- 
Inology of the German Language. Selected German Ballads (German 
spoken). Reinke de Vos. Explanation of some of Goethe's later 
works (Pandora etc. German spoken). Introduction to the Study of 
Middle High German and 'Minnesangs Frtihling'. Introduction to 
the Study of Old High German and explanation of selected Old 
High German Poems. Introduction to the Study of Heliand and 
explanation of selected passages of Heliand. Iwein (advanced class). 
Zam loojahrigen geburtstag der gebruder Grimm: On the brothers 
Grimm (in the Archaeological Museum). 

Section D (prof. Skeat) : Sweet's Anglo-Saxon 'Primer' and 
'Reader'. Beowulf. Chaucer, Squire's Tale. Shakespeare, King Lear. 
Cynewulfs Elenc. Piers Plowman. Shakespeare, King John. — 
Dazu kommen privatissima Uber Chaucer in des professors wohnung. 
Im Easter term halt prof. Skeat keine Cflfentlichen universitats- 
vorlesungen »). 



■) Die onordnung ist ziemlich der reihenfolge der vorlesungen in den letxten 
12 terms enUprechend und keine scbematisirung derselbcn durchgelUhrt . Zweimal 
gehalteoe vorlesungen siud jedoch niclit nochmols itufgczahlt. 

') Gelegentlich besuchen ausliinder, vorzugsweise Indier, japanescn und Ameri- 
kaner, diese universitit. Aber auch deutschen neuphilolugen , welchc frisch und 
geistig elastisch genug Kind , um sich unbefangcn in t'remdc vcrbiltnisse hinein- 
ruleben, ist eiu etwa halbjahriger besuch unserer hochschule sehr anzurathen. Sie 
soilten dann jeduch wShrcnd des deutschen winlersemesters, der hiesigen Michaelmas 
und Lent tenns , kommen , da der Easter term kUrzer ist und weit weniger vor- 
lesungen bictel. Von anfang October bis luitte mUn hStten sie fast ein halbes 



366 



K. Breul 



In Newnham und Girton College hat der lecturer in French 
vorlesungen und Ubungen aus dem gebiet der romanistik, der Jecturei 
in German liber modernes Deutsch und Altdeulsch, sowie auch Al^_ 
und Mittelenglisch gehalten. 

Die oben angefilhrten docenten stehen unter dem 'Specia 
Board for Medieval and Modern Languages'. Diese be- 
zeichnung wUrde sich tibrigens nicht mit neusprachlicher 'facultfit' decken 
Wahrend in Deutschtand eine facultat ausschliesslich aus professoren des 
faches besteht, besteht der 'Board for M. a. M. L.' nur theilweise aiu 
docenten der neueren sprachen, grosstentheils aus erfahrenen fellows 
verschiedener colleges , welche sich filr das fach interessiren. In 
andern fachern, in welchen es mehr wirkliche fachleute in Canibridgt 
giebt, besteht der 'Special board' ausschliesslich aus solchen. Die 
angetegenheiten jedes faches (Divinity, Mathematics, Classics, Natural 
Sciences , Moral Sciences , History , Indian Languages etc.) werden 
niimlich von einem 'Special Board' ('Special Board for Divinity' etc.) 
geleitet, und jeder dieser Boards sendet einen vertreter in die hochste 
studienbehdrde, den 'General Board of Studies'. Der 'Special board 
for M. a. M. L.' wird durch prof. Skeat im 'General board' ver- 
treten. Die aufgabe des Special Board ist es , die studienpUne auf- 
zustellen und von zeit zu zeit zu revidiren , die set subjects f\li die 
examina zu bestimmen, lecturers und teachers anzustellen und anzU' 



■n 



jahr gelegenheit, fleissig zu studiren, die englUcbe spniche in lutgezwungenem 
kehr mit deo studentcn zu hbren und zu sprechen und einen bcssereii einblict 
in die hiesigen verhSltnisse zu erhalten, als wenn sie spSter mit hoheren ajisprUchcs 
und weoiger freier zeit herUberkommen . meist gar noch mitten im tommer, »" 
hier nichts zu schen, zu horen und zu lernen ist. Deutsche sludenten solltco, lii!) 
sie hier ein semester zuzubrtngen wllnschen , in mittleren semcatcm komnien un<i 
dann niogllchst in engli&cher weise mit ihren englischen collegen lebcn. WomOg- 
lich scilkeii sie versuchen , sich einem college aniuschliessea. .\ur ein oiiIa- 
konimen in einer gebildeten englischen familie ist in Cambridge so gul »ie 
gar nicht zu rechnen , einen gemeinsamen mittagstisch , table d'hdte oder abend- 
liche lusammenkUnfte in einem restaurant sind hier ganz unbekannte dinge- 
Bckanntschaftcn werden auch nicht im liorsoale geschlossen , wie oft in Dcui^''- 
land, und die einzige und beste art , mit englischen studenten n&her bekaniii :. 
werden, falls man nicht besandere verbindungen hat, ist erst die zusammeogeiiunj- 
keit zu demsclben college. Die kostcn eines aufenthaltes hier sollten sie abcr 
nicht zu gering anschlagen (die Engl. stud. XI, 396 mitgetheilten sitzc so' 
ausserordentlich niedrig , selb^t fUr London , wenn man nicht aosschliesslicb as 
British Mu.seum arbeiten will , sondern auch rechl viel sehen , fleissig theater b^ 
suchen und itonst seinen aufenthalt aDseitig grtlndlich ausnutzen will ; Cambtidgc 
ist jedenfalls weit theurer) und mehr, als von mjnchcn auslandem zu ihrto 
eigenen nachtheil geschieht, in ihrer Kusscrcn erscheinung sorgfaltig, in ihrem wees 
verstSndnissvoll f^r das fireradartige biesiger verh&ltnisse sein. Uass, wens ere 
nur recht versteht, ein deutscher student hier unlcr sehr angenehmrn verhaltnisftt 
leben und viel lemen kann , davon hatten wir im verflossenen jabre ein ernta- 
liches beisplcl. 



4 




^ 



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k 



BS wissenschafUiche stadium der neaeren §pnchen in Cambridge 267 



erkennen, sowie flir die verschiedenen prtlfungen examinatoren i\i 
erwahlen. Die vorschlage des Special board bedilrfen in alien wich- 
tigen fallen der billigung des General board. Der Special board, 
dessen zusammensetzung nicht stets dieselbe bleibt, da von zeit zu 
zeit mitglieder ausscheiden und andere an ihre stelle gewahlt werden, 
besteht augenblicklich nominell aus 10 mitgliedem. Drei derselben 
haben jedoch ihren wohnsitz nicht in Cambridge, es sind auswitrtige 
examinatoren fUr den tripos. AUe examinatoren fUr denselben sind 
aber ipso facto wahrend ihrer amtsdauer mitglieder des Board. 
Praktisch besteht also der Board augenblicklich aus nur 7 mitgliedem 
onter dem vorsitz von prof. Skeat. 

Der Special board erwahlt in jedem jahre 3 examinatoren fUr den 
tripos, welche vom General board of studies sowie vom 'Senate' (der 
gesammtheit der stimmberechtigten M. A.'s der universitat) bestatigt 
werden mUssen (durch ein sg. 'Grace of the Senate'). Das examen wird 
von im ganzen 6 examinatoren geleitet, von denen 3 jedes jahr aus- 
scheiden, 3 neu gewahlt werden. Jeder bleibt also unter gewohnlicben 
verhaltnissen 2 jahre im amte. Auf jede der 3 sectionen (French, German, 
English) kommen somit 2 examinatoren. Ihre arbeit ist die folgende : 
Els sind von ihnen in jeder section 10 fragebogen aufzustellen (»io 
papers to be set<). Die beiden coUegen in jeder abtheilung setzen 
sich zun&chst mit einander ins einvemehmen, welche fragen der eine, 
welche der andere speciell ausarbeiten will. Nachdem dies geschehen, 
theilen sie einander ihre papers und eventuelle besserungsvorschliige 
mit. Sodann werden die fragen gedruckt ■) und an alle collegen ge- 
tandt. Vor beginn des examens haben die 6 examinatoren ein 
grosses, gemeinschaftliches meeting, in dem die von jedem einzelnen 
gestellten fragen nach form und inhalt von seinen collegen gebilligt 
werden miissen. Auf diese weise wird etwaigen unklaren fragen 
sow^ie druckfehlern wirksam entgegcngearbeitet. 

Nachdem das examen vortlber ist, erhSlt jeder examinator zu- 
n^chst die antworten auf die von ihm gestellten fragen zugesandt, 
welche er sorgfaltig durchsieht und deren werth in zahlen er festsetzt. 
Ein maximum der 'marks' ist vorher beim meeting fUr jedes paper aus- 
gemacht. Sodann senden sich die examinatoren im selben fache die 
antworten der candidaten gegenseitig zu und berichligen ihr urtheil 
durch einander. Darauf findet nochmals eine allgemeine versamm- 
lung aller examinatoren state, bei welchem die resultate verglichen 




>)Dj*£ragebogen fUr alle uniyeraiUuprtifungen dnickt die Univenity Press. 



26S 



K. Bnu! 



und die classen festgestellt werden. Das endergebniss wird sodann 
aufgezeichnet, von alien exarninatoren gebiUigt und unterzeicbnet und 
darauf dem Vice-Chancellor (ibersandt, welcher es im Cambridge 
University Reporter verbflfentlicht. 

Die bisherigen exarninatoren waren, flir Trench' : prof. Atkinson 
(Dublin) , Mr. Saintsbury (London) , Mr. Tilley (Cambridge) ; filr 
'German' ; prof. Napier (Oxford), dr. Buchheim (London), dr. Hager 
(Manchester) , dr. Breul (Cambridge) ; fUr 'English' : prof. Skeit 
(Cambridge), Mr. Hales (London). 

Endlich sei kurz noch einmal auf die hauptpunkte hinge- 
wiesen, in denen das studium der neueren sprachen") in 
Cambridge von dem auf deutschen hochschulen be- 
triebenen sich unterscheidet: 

1 . Die studenten bringen ihre gesammte studienzeit auf nur einer 
universitat zu*). 

2. Die studienzeit ist eine beschrainkte (3, in gewissen fallen 4 jahre). 

3. Es werden weit weniger vorlesungen besuchti ilber gehbrte 
vorlesungen giebt es keine zeugnisse. 

4. Seminararbeit in deutscher weise ist unbekannt und vorlaufig 
noch kaum durchfiihrbar. Die selbstthatigkeit der student«n 
ist liberhaupt geringer'). 

5. Dissertationen werden von undergraduates nicht verfasst, werden 
audi auf lange hinaus noch seltenheiten bleiben. Am Schick- 
lichsten werden dieselben hier von B. A.'s ausgearbeitet , in 
den 3 jahren, welche zwischen dem B. A. und M. A. liegen. 

6. Es wird durchschnittlich weniger gearbeitet als in Deutschland. 
dagegen fUr gleichzeitige ktirperliche ausbildung weit besser 
gesorgt. 

7. Die jahrliche akademische lehrthatigkeit ist erheblich kUner 
als in Deutschland. 

8. Ein beliebtes htllfsmittel, oft eine art erganzung der vorlesungen, 
ist die Private tuition, von der selbst begabte studenten haafig 
gebrauch machen. 



n 



') NatUrlich g;!!! das speciell von den neueren sprachen bemerkte ii 
vielen (doch nicht alien) fUlen fUr das hiesige studium ttberfaaupt, in nunchdi 
selbst in Oxford. 

') Allerdings werden 'terras kept at Oxford' dem studenten ouf wimsch be 
der meldung zum tripos-examen angerechnet , aber nur diese und von dieser "■ 
laubniss wird nur hbchst selten gebrauch gemacht. 

!) I'ebrigens siud die englischen studenten durchschnittlich etwas jDngtr tl* 
ihre deutschen coUegen. 




Das wissenschaftliche studium der neueren sprachen in Cambridge 260 



10. 



II, 



IS- 



M- 



IS- 



16. 



»7- 



18. 



Wahiend seiner studienzeit, der schlussprtifung vorhergehend, 

hat der student mehrere andere priifungen zu bestehen, jahr- 

lich mindestens eine. Seine arbeit wird weit mehr controUrt 

als in Deutschland. 

Die priifungen beziehen sich ausschliesslich auf gegenstfinde, 

welche von der universitat (durch den Special board), jahr- 

lich theilweise wechseind, vorgeschrieben sind (Set subjects). 

Die priifungen finden ausschliesslich auf grund von gedruckten 

fragebogen statt; die miindliche prtlfung ist seit vielen jahren 

fiir die triposes abgeschafft '). 

Die resultate der prilfung werden auf grund von zahlenmSssiger 

abschatzung der antworten (nach den marks) festgestellt. 

Romanistik' ), germanistik, anglicistik sind hier getrennt; die 

deutsche verbindung von 'Franzdsisch und Englisch' als wissen- 

schaftliches fachstudium ist nicht nachgeahmt. FUr jedes fach 

wirkt ein besonderer docent. Von alien candidaten wird da- 

gegen eine gewisse fertigkeit im schrifdichen gebrauch der 

beiden fremden sprachen (Franzosisch, Deutsch) verlangt. 

Zur feststellung der erlangten fertigkeit im mUndlichen gebrauch 

der fremden sprachen wird keine prtifung abgehalten'); das 

beste tripos-examen ist daher keine absolute gewahr fiir deren 

vorhandensein. 

Das tripos-examen betont die praktische seite des stadiums 

der neueren sprachen mehr als das deutsche doctorexamen, 

die wissenschaftliche mehr als das staatsexamen , kennt dafUr 

aber auch keine nebenfacher. 

Der in der tripos-prUfung einmal durchgefallene darf sich nicht 

wieder melden, kann jedoch eventuell den Ordinary degree 

erhalten. 

Die mit crfolg geprllften erhalten von der universitat keine 

specificirten zeugnisse. Die eintheilung der candidaten nach 

dem verdienst in 3 classen und deren verofTentlichung im 

officiellen reporter ist alles, was von der universitat gewahrt 

wild. 

Zeugnisse von tutors und docenten werden daher regelmassig 

privatim erbeten und ersetzen in gewissem sinne die ausfQhr- 

lichen amtlichen zeugnisse in Deutschland. 



') Ftlr Oxford vgl. indessen s. 256, anm. 

•) Das Oxforder programm ging in dieser tiennung noch weiter, vgl. 



. 256, anm. 



a7o 



19. 



W. Heymann 



Die besten examina gewahren keinerlei sichere anwaitschaft 
auf spatere anstellung im lehrfach , da schule und ujuversiti^| 



in England keine staatsanstalten sind. 
2o. Ein nicht unbetrachtlicher theil der hiesigen studenten weodet 
sich (iberhaupt spiiter nicht dem lehrberuf zu. 
Cambridge, juli-august 1888. Karl fireul 



J 



Ober die lehre vom bestimmten artikel 
im englischen. 



Der gebrauch des artikels ist ohne zweifel eins der belehrendsten 
gebiete der englischen grammatik ; denn in keinem punkte derselbeti 
sind wohl die regeln , welche sich aus der grundbedeutung eines 
wortes Oder einer wortclasse ftlr die anwendung derselben ergebcn, 
so folgerichtig durchgefiihrt, wie bei diesem, nur ist bei der fUIle da 
so verschieden erscheinenden einzelfille die erklarung im zusammen- 
hange mil der grundbedeutung nicht immer leicht. 

Die bisherigen darstellungen, soweit sie mir zu gesicht gekommen 
sind , leiden niehr oder weniger an denselben fehlem : i . irrige «• 
klarungen mancher einaelfalle als folge von 2. mangel der durch- 
filhrung einer erklarung von einem einzigen gesichtspunkte ans, 
3. mangel an libersichtlichkeit. Dieser tadel kann auch der neuesten 
arbeit von G. Wendt >Der gebrauch des best. art. im Englischen 
(progr. des realgymn. zu Hamburg 1887)* nichl crspart bleiben, deren 
verdienst iim die sanimlung und erklarung eines retchen m; 
ich gem anerkenne. Zu bedauern bleibt, dass eine im einzelnen 
vortreffliche arbeit durch die verkennung der natur des engl 
artikels im grossen und ganzen, durch die erklarung der erscheinungen 
von fall zu fall und endlich durch die zu ktinstliche eintheiJung ihx 
hauptziel, der schule zu dienen, verfehlt hat. 

Ich unterlasse eine besprechung der Wendt'schen arbeit im 
ganzen als zu weit fuhrend und setze als beleg fur mein urtheil nur 
die in der zweiten (waruni nicht in der ersten ?) abtheilung derselben 
gegebene allgemeine bemerkung iiber den gebrauch des artikels bier- 
her: »Der artikel 'bestimmt' das nomen, indem dieses (soil heisen 
der dadurch bezeichnete gegenstand) entweder nur einmai vor- 
handen, oder 'das bekannte, vorher erwahnte' ist< u. s 
(s. 4). 



, deren I 
ateiitl^l 

Inen soH 
rlischeiiV 



m Letzteres ist ungenau , nicht bloss vorher erwihnte, sondem viel 

P haufiger solche worter, die erst durch nachfolgende bestimmungen 

naher bezeichnet werden, findcn sich im Englischen mit dem best. 

Iaitikel versehen. 
Erstere angabe findet sich auch bei I. Schmidt, Gramm., 3. aufl. 
§ 218, beruht aber auf einer verkennung der natur des artikels. 
Dass ein gegenstand nur einmal vorhanden ist, erklart keineswegs 
den gebrauch des artikels bei dem namen desselben im Englischen. 

IVielmehr haben gerade die naraen nur einmal vorhandener gegen- 
staode, wie providence, paradise, heaven, hell, nature, parliament u. s. w. 
lum theil keinen artikel, weil sie wie cigennamen behandelt werden, 
wahrend umgekehrt gattungsnamen (im singular) den artikel erhalten, 
obgleich sie gegenstande bezeichnen, die mehrfach vorkommen. Das 
richtige hat z. b. Behn-Eschenburg , Schulgramm. 1867, s. 298, 7, 
]L der im gebrauch des artikels bei namen einmal vorkommender gegen- 
H stande wie sun , moon , earth im gegensatz zu den oben genannten 
' die absicht zu individualisiren sieht. Diese w6rter erhalten eben den 

) artikel wie jeder andere gattungsname. 
Wahrend trotz der erwflhnten mangel VVendt durch die wendung 
>der artikel bestimmt< das richtige trifft, ware doch zu wilnschen 
gewesen, dass er einerseits betont haLtte, der determinative gebrauch 
I sei fast der einzige des englischen artikels, andererseits erganzend 

■ von ihm hinzugefllgt worden ware, dass dieser gebrauch sich ledig- 
™lich aus der individualisirenden kraft des englischen artikels 
I erklire. 

■ Wendt erwahnt allerdings die deiktische, demonstrative bedeutung, 
' die dem artikel in der modernen sprache vielfach geblieben sei (s. a), 

und die beispiele, welche er unter der (iberschrift »Der rhetorische 
gebrauch des artikels* zusammenstellt, scheint er filr diese bedeutung 

Pin anspruch zu nehmen. Bei dem grosseren theil derselben liisst 
sich aber die bedeutung des artikels ebensogut als eine determinative 
Ifassen, da die hinzufiigung einer niiheren bestimmung nach dem zu- 
sammenhange leicht moglich ist. 
Das unbedingte festhalten an der individualisirenden kraft 
des englischen artikels, namentlich da, wo der dem substantiv fehlen- 
den bestimmungen wegen seine determinative bedeutung in frage ge- 
' stcUt werden konnte , ist der einzige wcg zur erklarung sammtlicher 
i fjille des gebrauchs oder nichtgebrauchs. Wahrend aber z. b. schon 
I Matzner von jenem ausdrucke zieralich ausgedehnten gebrauch macht. 



Ueber die lebre vom t>estirointen artikel im Englischen 



27! 



i 



findet er sich bei Wendt, mit ausnahme einer stelle'), gai nicht, 
der dagegen von einem rhetorischen, einem syntaktischen und einem 
idiomatisch - stilistischen gebrauch des artikels spricht'). Das ver- 
haltnissm&ssig geringe material, welches Wendt im ersten und dxttten 
abschnitt vorfUhren kann , legt den zweifel an der richdgkeit seiner 
eintheilung nahe. Offenbar kommt, damit der artikel uberall seiner 
natur getreu bleibe, nur die natur der substantive sclbst 
und das syntaktische verhaltniss derselben fUr den tuszu 
Oder wegfall des artikels in frage, und wir gelangen so 2U eioer _ 
zweitheilung. I 

Der bestimmte artikel trltt eln^) i. auch ohne riicksicht auf 
den zusammenhang der rede, so oft ein wort einen bestimmt 
begrenzten odcr als solchen gedachten gegenstand bezeichnet; 2. in 
zusammenhange der rede wird er gebraucht bei wortem , die ihn 
an sich nicht haben wiirden , sobald sie durch individualisirende 
zus&tze, attribute, relativsatze oder eben durch den zusammenhaag 
als bezeichnungen begrenzter oder als solche gedachter dinge er- 
scheinen. 

Mit dem zusatze, namentlich mit dem adjectiv muss jedocb 
beabsichtigt sein, dem gegenstande ein unterscheidendes merk- 
mal beizulegen , wodurch er zu andem dingen in gegensatz tritt. 
Stehende und schmtickende beiw6rter in vertraulicher oder herkomm- 
licher redeweise gehen in den begriff des substantivs auf und zichen 



^nHt'anfiMI ^B 



■) Nur s. I: Der artikel >lcann< das substandv in besonderem 
dividunlisiren. 

') VxD niclit in den verdacht m kommen , leichtfertig der Wendt' kIms 
leistung zu nahe zu treten , crwahne ich hier uoch eine stclle aus denelbes. 
S. 23 heisst es ; "Die bezeichnungen Tilr geistige krafle und fahigkeiten wetdeii 
als solche mit dem artikel gebraucht ; derselbe fUUt Tort, wenn die thitigkeit oder 
die wirkungeti derselben in den vurdergrund treten sollen*. Und in der 1. an 
merkung: >Doch ist nicht zu leugnen , dass sich ein fester sprachgebranch hier 
nicht herausgebildet hat<. — Hier ist jedenfolls der ausdruck unklar nod dis 
wesen des artikels nicht erfassl. Warum die geiedgen krSfte als solche eher den 
artikel beansprucben , als in ihrer thatigkeit, ist nicht etnzusehen. Sobald mu 
aber eine fahigkeit als abgeschlossene einheit , als theil unseres geistigen 
im gegensatz zu korpertheilen betrachtct , ist der artikel , der dieser «u~ 
ausdnick giebl , ani platze ; hat man andererseils nur das stofTliche , eine nnbe- 
stimmle mengc gleichsam geistiger materie im auge , so fillt der artikel fort. 
Somit ist im ganzen ein fester sprachgebrauch wirklich vorhanden . eine gtwis* 
vorliebe fUr die eine oder die andere auffassung spricht nicht dagegen: the mini! 
ist als die gewohnliche bezeichnung fUr einen theil unseres scins ebcti so berccfa- 
tigt wie das seltenere intellect ohne artikel. — Ganz gewiss bedarf cs nicht Aa^t 
zuflucht , in the Power of Imagination mit Wendt einen gen, appositi\-us {del ^ 
Ubrigens nicht vorliegt) zu sochen, urn das nmch dem obigen voUig gerechtfertigte 
fehlen des artikels zu erklSren. 

3) Vgl. unten die Ubcrsicht. 



Ueber die lehre vom bestiminten aitikel im Englischen 273 

den artikel nicht nach sich. So heisst es divine Providence, femer 
innerhalb eines bestimmten kreises von menschen little Mary; her- 
kfimmlicherweise fehlt der artikel bei ancient, modem, z. b. ancient 
Rome u. s. w. 

Der artikel fehlt dagegen der natur der gebrauchten substantiva 
gemass ohne rilcksicht auf den zusammenhang der rede i. wenn ein 
wort etwas nicht begrenztes bezeichnet, wo also nicht individualisirt 
werden soil, z. b. bei gattungsnamen im plural, abstracten, stoff- 
namen, sammelnamen u. s. w.; 3. bei wortem, welche einen begriff 
als nur einmal vorkommend filr sich schon genttgend individualisiren, 
so dass dies durch den artikel nicht mehr zu geschehen braucht. 

Mit rilcksicht auf den zusammenhang der rede fehlt der artikel 
in einer anzahl von fUllen bei substantiven, die an und fllr sich den- 
sdben erfordem. Streben nach kttrze, das zur behandlung der sub- 
stantiva fast wie eigennamen leitet, zum theil auch die absicht, 
individualisirung zu vermeiden und dagegen die eigenthttmliche be- 
scha£Fenheit des gegenstandes zu betonen, wird hier in den meisten 
Hillen eine genttgende erklanmg bieten (s. unten B, 3). 

£^De bemerkung verdient noch die eigenthUmliche behandlung 
der eigennamen. Wahrend sie, abweichend von den gattungsnamen, 
im singular grdsstentheils keines artikels bedttrfen, erfordem sie, 
vieder im gegensatz zu jenen, denselben meist im plural, namentlich 
gilt dies von personennamen, lilndemamen, vOlkemamen (&hnlich wie 
diese werden namen politischer und religidser gemeinschaften be- 
handelt) und namen von gebirgen und inselgruppen. Indem der 
eigenname in den plural gesetzt wird, verliert er seine ursprtlngliche 
natur, nUmlich fllr sich etwas begrenztes, ein individuum zu be- 
zeichnen. Um ihm auch im plural diesen begriff wiederzugeben, 
verlangt er hier eben den artikel. (Lord) Clive bezeichnet ein in- 
dividnum genllgend ohne artikel. Clives dagegen Iflsst den umfang 
des begriffes unbestimmt, und erst der zusatz des artikels fasst »die 
Clives< als eine geschlossene gesammtheit, gleichsam wieder als in- 
dividuum '), 

Nur mit dem artikel bewahrt der eigenname im plural 
seinen charakter als solcher, d. h. es kommt dabei auf die eigen- 
Khaften des dadurch bezeichneten gegenstandes nicht an. Namen 
von vdlkem, religi6sen und politischen gemeinschaften kdnnen nun 



') So erUSit sich, dass abweichend vom Dentschen die fiuniliennamen im 
Engliichai den artikel haben, •the Smithsc : >Schmidts<. 

£.K91biDC, Eaclische Kudien. XII. <. 18 



274 



\t . iIcyuiAttii 



im plural auch ohne artikel erscheinen. In diesetn falle soil eine] 
nation, secte u. s. w. einer anderen derartigen gemcinschafl entgegen- 
gesetzt werden mit riicksicht auf ihren von jener verschiedenen 
charakter. Also Britons (Englishmen) and Germans, Protestants and 
Catholics wohl zu unterscheiden von the English, the Protestants etc 
Die ersteren beispiele sind offenbar wie gattungsnaraen behandelt. 

Was nun die Ubersichtlichkeit anbetrifPt, so wird in den meisten 
grammatiken und auch hei \Vendt von wortclasse zu wortclasse ibrt- 
geschrittten, bald der gebrauch, bald die weglassung des attikels 
behandelt und durch die zahl der angeblichen besonderen wortclassea 
die Ubersicht sehr erschwert; in der so verbreiteten grammatik voo 
I. Schmidt sind sogar der besdmmte und unbestimmte artikel nicht durch- 
weg getrennt behandelt. £s ist klar, dass die einheitliche natur des 
artikels bei dieser behandlung nicht hervortreten kann. Das wird nui 
dann geschehen , wenn man die falle des nichtgebrauchs zusammen- 
stellt und ihnen gegeniiber, soweit es moglich ist, die entsprechen- 
den f^le des gebrauchs setzt. Eine derartige durch sich selbst und 
im zusaramenhange mit den oben gegebenen erlauterungen ilbo- 
zeugende ilbersicht versuche ich im folgenden zu geben. Es ist mir 
nur darum zu thun, den rahmen zu gewinnen, auf vollstandigkeit m 
der vorfUhrung der einzelheiten mache ich keinen anspruch. 



Der artikel febit Der artikel tritt ein 

A. bel folgenden wortarten, 
I. deren begriff erst durch ibn individualisirt wird : 



i. Bei gattungsnamen im plural, wenD 
dinge auf gnind ibrer eigenschaften an- 
deren entgegengesetzt werden soUen. 
Hon^es (im gegens. lu and. thieren) 
are noble animals. 

Selten bei gattungsnamen im 
singular 

a) bei man, mankind, woman; 

b) bei manchen titeln und standesbe- 
zeichoungen, auch verwandlschafts- 
bezeichnungen, die dann als theile 
des unmittelbar folgenden eigen- 
namens gelten. Queen Elizabeth, 
uncle Toby, 



Bei abstracten. 

Anm. divine truth, English life. 



Immer bei gauungnameD im si- 
gular. 



2. 



b] Auch vor manchen titeln : The EB' 
peror , the Czar (immer , wena o' 
folgt: the Earl of Grey, s. nntefl B) 
und wenn die pendnhchkeil il* 
nicht bekannt hingestellt werdM 
soil : Lord Byron, aber aoch Tbe 
Lord von einem in der gischiditt 
erw&hnten. 
Bei abstracten lur bezeichnang voo 
theUen und kriirten unseres geiitigts 




Ueber die lehie vom beatmuDten artikel im EngUschen 



'75 



I 



andeix ah the chief good, the 
true sublime (die enteren adj. 
dienen nicht lur unterscheidung). 
Bei stofThamen. 
Beisaiiunelnainen(coUectiven). People 
fay. •Die leute*. 



wesens 
theilen 



im gegenutz lu k6rper- 
the mind, the memory. 



5- Vor most, least, fewest. Nicht all 
superlativen , sondern wegen der un- 



Der artikel fehlt 



Wenn das coUectivum eine menge 
als etwas begrenztes tusammenfasst. 
The voKe of the people. •Dosvolkc. 



Der artikel tritt em 



A. bel folgenden ^vortartan, 
II. die fllT sich schon genUgend individualisiren. 



6. Bei %-ielen eigennamen. 
_ •) Penonennamen im singular (Uber 
I little Mar;, St. Paul vgl. oben unter 2). 

b) Bei personennameii im plural, 
wenn die triger derselben mit rUck- 
sicht auf gewisse eigenschafien an- 
dem peisonen entgegengesetzt wer- 
den. 

So volkemamcn : Britons never 
be slaves. The Gjnqueror and 
his descendants . . were not 
Englishmen. 

Namen von religidsen u. s. w. 
parteien : A particular sort of . . , 
iWorship practised by Catholics. 
Gewdhnlich bei stadte • , l&nder- 
und inselnamen. Unter andem auch 
Turkey, Switzerland etc. Nicht auf- 
fallend wie oben Prussia Proper, 
imperial Rome, old England, 
d) Zum theil bei namen von bergen 
und vorgebirgen, immer vor mount: 
Ben Neris, Snowdon; Cape Wrath; 
mount Aetna : einzelner seen : Lake 
Superior. 



6. Bei manchen eigennamen, wenn die- 
selben ursprllnglich gattungsnamen 
sind , und bei personennamen im 
plural, falls dieselben ohne rUck- 
sicht auf die eigenschaften ihrer 
trflger genannt werden , also oU 
wirkliche eigennamen gelten soUen. 



So fUr gew6hnlich bei vdlker- 
namen : The Danes learned the 
religion of the Saxont. 



So The Puritans , 
the Tories. 



The Whigs, 



c) Bei The Hague und auderen ur- 
sprtlnglichen gattungsnamen, femer 
bei lander- und inselnamen im 
plural, wie The Netherlands, the 
Hebrides. 

d) Bei namen von gebirgen, namentlich 
im plural: The Harx, the Alps. 
The Cape of Good Hope. 

Bei namen von meeren, zum 
theil aus nrsprilnglichen gattungs- 
namen entstanden; The Baltic (Sea), 
sowie bei namen von fllissen: 
The Tiber, the Thames. 
i8* 



276 



W. Heymann 



e) Eei oamen von stnssen und pUtzen : 
Trafalgar Square. 

f) Bei zeitbesrimmungen verschicdener 
art wie : jahreszeiten , monaten, 
wochentagen , namen von Testen ; 
den namen der mahlzeiten , viel- 
facb auch bei den namen der tages- 
zeiten, sobald bei diesen der ab- 
stracte zustand, nicht dcr ge- 
schlossene zeitraum ins auge gefasst 
wird : nighl came, day broke. 

Auch die hinzuftlgung von ad- 
jectiven wie last und next macht hier 
Iceinen unterschied: last Tuesday. 



h) Den eigennamen gleichgerechnet 
sind manche bezeichnungen von 
dingen, die, personifidrt gedacht, 
nur einmal vorkommen. So heaven, 
hell, paradise, providence, nature, 
parliament und das amerikanische 
congress. 



e) Bei The Strand und Shnlichen aoi- 
drtlcken als ursprUnglichen gattungs- 
namen, 

f) In >in the night* oder a town at 
which I intended to rest for the 
night liegt die aufTassung (der nacki 
ols) eines geschlossenen zeitiaumcs 
zu grunde. 



g) Die namen der himmelsgegendcs 
als substantiva habcn den artikcl, 
da sie als ursprflngliche gattungi- 
namen anzusehen sind. 

Anm. Auch die namen tod 
gebKuden , wirthshSusem , schiiiai 
und zeitungen erhalten den aitiU, 
weil sie meist von gattungsnanes 
hergenommen sind. 

h) Nicht als eigennamen gefasst, ob- 
gleich sie nur einmal vorkommeodc 
dinge bezeichnen , sind : the sao, 
the moon, the earth u. a., wtil 
ihr charakter als begrentle einid- 
wesen hier scharf hervortritt l.vgl. 
II, 2). Bemerkenswerth der plots' 
the heavens. 



^ 



Der artikel fehlt 



Der artikel tritt ein 



durch den zusammenhang der rede veranlasst; 

Bei wbrtem , die ihn sonst nicht ' 
haben wUrden, also auch bei gattungJ- 
namen im plural, stoffnamen, coUectifca 
und eigennamen. 
I. wenn die gegenstande als bekinnl 

oder vorher erwShnt dargtsttUl 

werden soUen; 



Vor manchen subst., seien esgattungs- 
namen oder abstracta , welcbe mit 
dem verbum einen begriff bilden, so 
dass fttr beide auch ein einziges ver- 
bum eintreten kann. Vgl. to make 
answer antwort geben, antworten, to 
cast anchor'), vgl. ankem u. s. w. 



■') Wie man bei dem tetzteren ausdrucke nicht die vorstellung des >ankci 
genannten dinges, sondern die eines vorganges (also eines abstractums) bat, 1 
auch in wendungen wie he is in bed. 



Ueber die lehre vom bestimmten artikel im Eoglischen 



277 



(Vgl. die beispiele bei Schmidt, Gr, 

§ aa') 

Streben nach kOne und ichaHer her- 
vorbebung, namentlich durcb gegen- 
Uberstellung veranlasst. in mancher- 
lei verbindungen , weglossung des 
artikels ; 



m) Uti aufzShlungen venchiedener 
gegensUuide : horse and man •rois 
und mann<. King, Lords and 
Commons. They live like cat and 
dog. 

b) Bei wiederholung desselben sub- 
stantivs nach einer prSposition: man 
by man ; from year to year ; side 
by side. 

c) In btlhnenweisungen : exit Clown. 
Storm heard. 

|. Oft nach dem genetivischen of, 
wenn es sich nicht um einen gene- 
tiv, sondem um eine unterschei- 
dende attributive bestimmung des 
ersien wortes durch das zwcite ban- 
delt, im Deutschen am besten durch 
eine zusammensetzong wiederzu- 
geben. 

•) So the House of Commons, Lords, 
nicht 'der gemeinen, der lurdst, 
sondem (das baus , in welchem 
gemeine, lords sitzen*, •ober- 
unterbausi. So the Lord of Hosts 
•der herr von (himmlischen) heer- 
schaareo«, the king of kings, 
the life of this Illustrious prince 
of archers, von Robin Hood ge- 
sagt. 

b) Namentlich fehlt bei of der artikel 
vor dem partiliven genetiv nach 
superlativen und ordinaliahlen . The 
best of princes der beste der fUnten. 
Das dunJi den genetiv bezeichnete 
ganze entbehrt den artikel als gat- 
tuDgsname im plural (S. A, I, l.) 



2. wenn sie durch unterscheidende 
attribute oder relativsStze nSher be- 
stimmt werden. 

Zu I. The Horses are in the 
stable beieichnet die in einem be- 
stimmten kreise bekannten pferde. 
The Lords , the Commons sind die 
in England als bekonnt geltenden 
mitglieder des ober- und des unter- 
hauses. 
a) Der artikel fehlt nicht in tlber- 
schriften wie im Deutschen: The 
Cat and the Mouse in Partnership. 



278 ^- Heymann, Ueber die lehre Tom bestimmtea anikel im 



4. Beim adverbialen gebraucb raon- 
cher wtirter : 

a) Superlativcn . Gcwohnlich at most 
(neben at the most) , at least , at 
last, at best. 

Bei superlativcn feUt der artilcel 
oft auch im prSdicativen verhSlt- 
niss. I think it best to wait my 
time ich halte es ftlr das bate. 

b) Bei den namen der himmelsgegen- 
den , wenn sie als adv. behandelt 
werden. We found ourselves in 
the latitude of 30 degrees 2 minutes 
south (Swift) •sfldlicher breite<. 



Enelischen .^H 

7 



b) Ueber die namen der hinuneli' 
gegenden mit artikel vgl. A, 6, {. 



Seine individualisirende natur behalt der artikel auch vor ad- 
jectiven, die er substantivirt , und zwar so, das er alles, was in 
den utnfang des begriffes eines adjectivs fsUlt, als einzelweseo 
Oder als eine gesammtheit von solchen zusaramenfasst ; im etsten 
falle entsteht meist ein abstractes neutrum , the good das gnte , the 
beautiful das schdne, im zweiten fall ein substantiv mit pluralischer 
bedeutung, the poor die armen. Ersterer fall kommt Ubrigens selten 
vor; ein substantivirtes adjectiv iJlsst sich im Englischen nicht immer 
durch beslimmimgen auf einen bestimmten einzelfall beschr&nken, 
was doch in der wirklichen sprache naturgemSss haufiger erforder- 
lich sein muss: vdas gute in dieser sache< wird oft gesagt werden, 
>das gute ilberhaupt< fast nur in der philosophischen sprache. For 
das erstere tritt entweder ein abstractum ein, >das tlbertriebene 
ihrer forderungen* ; the extravagance of their demands, oder 
ein relativsatz, prove all things, hold fast that which is good, 
>das gute*. 

Bremen. Wilhelm Heymann. 




LITTERATUR 



<oreDZ Morsbach, Ueber den uispnmg der neuengUscbea schriftsprache. 
Heilbrono, Gebr. HeDoinger, liiS. X u. 187 ss. 8°. Pr.: ink. 4. 

Nach einleitcnden bcmerkungen Uber die allmihlich zunehmende verwendung 
' der englischen spnchc in politischen documenten und privat-urkunden , bestimmt 
der verfasser London als den ausgangspunkt einer allgemeinen schriftsprache und 
giebt cine tibersicht Qber die urkiuiden amtlicber und privater art , auf welchen 
idne untersucbungen basieren. Diese urkunden erstrecken sich Uber 50 jahre, von 
ca. 1380 — 1430; sie umfassen soniit den bedeutungsroUen zeitraum, in welchem 
Chaucer und seine schulcr auf der hohe ihres wirkens standen. Einer fein 
aasgearbeitelen taut- und ficxionslehre der sprache dieser urkunden, welche den 
gi^iBten Ibeil des buches ftilU, folgen noch eine schlussbetrachtung der verschieden- 
beiten , die sich zwischen der sprache der urkunden , i.e. der speciell Londoner 
urkunden, dem I^ondoner dialekl, und der sprache Chaucer's ergeben, fcmer eine 
TCTgleichung der sprache der urkunden unter sich, und andeutungen Uber die liei 

J der femereQ entwickelung der englischen schriftsprache massgebenden facloren. 
Dies ist in gedringtester kUrze der inhalt dieser sehr beachlrnswerthen arlwit. 
Als resultat derselben ergiebt sich dem verfasser (p. 168): »Die neucnglische schrift- 
•piache ist weder von Wyclif noch von Chaucer geschaflfen , wenn auch bis lu 
eineni gewissen grade Ijeeintlusst worden. Doch darf man diesen einfluss nicht 
tu hoch anschlagen.* Wyclifs anspruch ist bereits von ten Brink (Chaucer's 
sprache und verskunst , einleilung) kritisch beleuchtet worden ; an die stelle des 
bibelubersetzers hat ten Brink die liebenswUrdige gestalt Chaucer's gesetzt, M. will 
kber auch dem dicbter nur eine sehr beschrEnkte wirkung zugestehen. Er sagt 
{p. 5 f.) : "Ein gUnstiger umstand (Ur die verbreltung der Londoner sprache war 
ohDe rweifel die schriftstellerische thStigkeit Chaucer's, eines geborenen Londoners. 
Es isl aber ein irrthum zu glauticn, dass Chaucer die engli.sche schriftsprache ge- 
prigt und ihr die verbreitung gesi chert habe. Wohl hat er zu ihrer leichteren 
verbreitnng beigetragen, doch hute man sich, diesen einfluss zu Uberschiitzen .... 
Auch wenn Chaucer seine unsterblichen werke nicht geschrieben hSlte, so wtlrde 
die entwickelung der englischen schriftsprache gani denselben weg genommen 
>babeti.> 



■ mi 



3 So 



Littentur 



Ueber diesen schlusssalz wird sich mit dein verfasser rechten Ussen. N'lt- 
mand wird leugnen . dass zwischen der sprache der dicbter und der umgingv 
sprache cine kluft besleht. Urn our eineo oft betonten puokt nochmals hcrrot- 
xuheben ; schon das cunscrvative element der dichtcrsprache bringt tie in gego- 
saU zu dein in stetcm umlauf befindlichen , sich rasch abschleifenden spnchgui 
des t£glichen vcrkehn. Es isl deshalb gewiss uicht anzunehraen , dau skh & 
umgangssprache und die sic am unmitlelbaisten abspiegelnde prosa oadi doi 
muster der Chaucer'schen sprache gebildet hat. Gleichwohl ist Chaucer's th2ti{- 
keit flir die entwickelung der neuenglischen schriftsprache von hoher, von hochala 
bedeutung: er hat mil seinen bewundcrten , weit verbreileten and viel geleana 
werken den reichlich einstromenden nordlichen sprachelementen einen gewallifn 
danun entgegengeselzt. I'nd Chaucer's wirkung stirbt niclit mil ihm. Der mtti. 
welcher , trotz scine^i dichterischen minderwerthes , nach Chaucer Unge xeit eat 
hcrrschende stellung in der englischen litteratur eiimahm , dessen werite in cine 
menge von hondschriften auf unsere tage gekommen sind — der mSnch John 
Lydgate, trat sorgiSltig in die spuren des meisters, bildete, so weit es ihm ircoil 
moglich war, dessen sprache angsllich nach. In welchem masse aber die spndr 
der beiden dichter im 15. jahrhundert als die bluthe des Englischen angoAo 
wurde, davon legt uos el>en der dichter zeugniss ab, welcher zuerst, rerroulhlid 
noch zu lebzeitfiD Lydgate's, von ihnen abzuweichen und in seiner mandan n 
schreiben wagte : Osbcm Bokenam. Der legenden-dichtcr betont wiederhoU \M. 
Vit, s. Margaretac v. 176 fT. ; Prol. in-to Seynl Agneys Lyf v. 20 ff.), das Wt 
ihm seine rauheit nachsehen mUsse , dass er nicht daran denken kunne , mit in 
redekUnstlem Gower, Chaucer nnd Lydgate zu wetteifem : 

And therefore spekyn and wrytyn I wyl pleynly 

■ After the language of Suthfolk spcche — 

■ And who-su-evcre lyke not ther-by, 

P Where-evyr he lysl, he better do seche. 

(Agn. V. 29 ff.). 
Auch in dicsen gutmUthig-barschen worten ist der ton der entscbuldigung nid! 
lu verkennen. Icb bin Uberr.eugt, dass das wirken Chaucer's und Lydgittv 
welches sich Uber nahezu ein jahrhundert eistreckte , (Ur die entwickeloag if 
englischen schriftsprache insofem bestimmend war , als durch den einfluis ilaS 
werke die nach dem norden strebende tendenz der sprachentwickelung nichi gt- 
brochen , wohl aber abgeschwachl wurde. Ohne die beidea dichter wUrde i>f 
neuenglische schriftsprache noch ein weit nordlicheres geprage erhalten haben. 

Aber wenn ich mir auch das facit, welches M. aus seinen untersuchmigs 
aieht , nicht voU zu eigcn machen kann — imi so rUckhaltsloscr kann icb ie^ 
werth dieser untersuchungcn selbst auerkennen. M. hat das sprdde material at 
der gr6ssten sorgfall , mit dcm gewissenhaftesten fleisse geprtlft ; er hat in teto 
lautlehre die gesammie, schr zerstreule litteratur herbeigezogcn und verwertfaef 
Uberall erh&lt uiau den eindruck festgefUgter , solidcr arbeit. Sehr wohlthaeM 
berUhrt uns auch der nthige, streng sachliche ton, in welchem M. den ausfilhnuipt 
auderer gelehrten gegenuber seine meinung geltend macht; nirgends ist eine ipc 
von Uberhebung uder vun gcriugschiitzung der arbeit anderer zu entdecken. 

Am hSufigsten muss sich M. rait ten Brink's trefflichem werk Uber Chauotf > 
sprache auseinandersctzen. Seine eigenen untersuchungen grUnden schiitt ftu Ktuic 
auf dieser in der geschichte unsercr wissenschaft epoche bildenden leistaiig. aM 



I 



Loreoi Morebach, Ueber deo uttpning der ne. schriftsprache 2S1 



gelangt nicht selten zu neuen , abwcichenden ergebnissen. Mit besonderem 
^Dtcresse wird man seine gegen ten Brink's theorie von den schwebenden vocaten 
gerichteten bemerkungen lesen (cf. anhong II, 3, p. 181 ff.). Auch ich tube bei 
dem studium dieser iheorie stets den eindruck erhalten, doss ten Brink in diesem 
EiUe ein alUu ktlnstliches gcbiiude crnchtet hat. Dass sicb flir viele der worter, 
■relche nach ten Brink schwebenden vocal haben, dialeklische doppelfonnen, kuiz 
pud laug, fanden, ist zweifellos. Abcr ich kann nicht glaiiben, dass sich Chaucer 
bei irgend einem dieser worter eines schwebenden vocals bewusst war ; er hat 
Bcherlich stets cntwedcr eine entschiedene kUrze , oder eine entschiedene ISuge 
gcsprocfaen. M. widerlegt m. e. mit glUck die annahme schwebender quantitSt 
Rlr i, n in oflener tonsilbe. Hingegen scheint er geneigt zu sein, bei einigen 
imderen wortem ftlr Chaucer auf grund seiner reime doppelfonnen anzunehmen -. 
tAHiU nnd s/ifilJe (p. 20), kllJe und hiliie (p. 154), ilJe und ilJe (p. 155). 
{Luch in diesen fallen ist es mir unwahrscheinlich, dass Chaucer dasselbe wortbild 
liiimal mit liewusstsein ols kllrze, das anderc mal als liinge verwendet haben soil, 
[ch betrachte derartige reime durchaus im lichte einer sehr verzeihlichen licenz, 
}ie sich der dichter >ucb soiut erlauble, wie die bindung tortttH -. endyUn leg, 370 
brweist. 

Richtig erscheint mir M.'s annahme, dass wir in den wiirtern , welche ae. 
\ •\- ht haben, (Ur Chaucer und den Londoner dialekt laoges /' und verstummung 
der palatalen spirans vorauszusctzen haben (cf. p. 69 u. lOl). Die von ten Brink 
[§ 121, p. 84) als durchaus vereinzelt bezcichncten schreibungen und reime wie 
flil : appctil haben jetxt Ubrigens einen zuwachs erhalten durch die bindung dytt : 
4tipytt : plyli , falls die Chauccr-furschung dcn> von Skcat neu entdeckten gedichte 
(cf. Acad. nr. S34, p. 2921") den stempel der echibeit gewShren wird. 

Ausser auf ten Brink's Chaucer l>ezieht .sich M. — von Sieven' grammatik 
^bgesehen — dcs oftern auf Brate , (Nordische lehnwbrter im Omnulum*, dessen 
(autliche erklSrungen er wiederholt ill frage stellt. Gelungen scheint mir seine 
iriderlegung der annahme Brate's, dass auf grund der Orrm'schen schreibungen 
die endungeu -i'? und -A; phonelisch als *J und "// zu dcuten seien (cf. M. p. 87). 
Auch seine erklSrung der kUrce des praet. htndi (p. 178 f.) dUrfte Brate's aus- 
Rlhrungen gegenllber den voriug verdienen. Hingegen vermag ich nicht einzu- 
(ehen , warum wir Orrm's derrling nicht von dcni sicher l>elegten ae. d/orling, 
londem mit M. von einem zu supponirenden ae. 'dioreling ableiten sollen. Ich 
beurtheilc Orrm's dtrrUng genau wie sein wissdoin. Die alte l&nge wurde me. 
WOT der niehrfachen consonant gekUrzt , da die verschiedeneu silben angehorige 
eonibination r — / keine dehnungskraft besoss, vgl. ae. slarlinc (stumus) me. ohne 
^ehnung Stirling. 

In der lautlehre ist mir ma.ncher neue , ansprechende erklSrungsversucU be- 
gegnet. So trifTt M. m. e. wohl das richtige, wenn er amiimmt, dass me. any, 
9ny auf frUherer aniehnung an iIh beruhen (p. 44): dass Iddy und me. hade praet. 
ron den formen mit irrationalem e: lautdi , huuidi abzuleitcn sind , dereu a in 
pffener tonsilbe gedehnt wurde (p. 45); dass der stimmlose dental der praet. Itntt, 
Hut* etc. durch aniehnung an die zahlreichen synkopirtcu praet, derselben verbal- 
iSasse, wie iyste, kepit ru erklaren ist (p. 144). Ganz zweifellos im recht ist M., 
Irenn er ae. Ijig, ne. ivy mit langem vucal ansetzt (p. 181); t^g gehorte zu den 
^ten erbfehlem der etymologischen wOrterbUcher, wie bryne, welchem wort Zupilza 
(Herrig's Archiv bd. 76, p. 20j) seine liinge gesichcrt hat. Ich mochte bei dieser 



382 



Lineratur 



Igeaat 

4 

t(. 

n 



gele^nheit eine andere fragliche ae. quantitSt zur spnche bringcn. Skeat be- 
zeichnet in seinem Et. Diet, e/iwe (glomns) alt >a shortened form of cliwei, 
by loss of the final m ; die ahd. form ihliuwa weist jedoch darauf hin, das 
die form ohne »-ableitung die ursprtlngliche ist. Berllcluichtjgen wir ami folgenile 
germanische und ae. entsprechungen 

goth. HiMjis, ahd. muivi, ae. nlmot, mlrun, itttat, me. mttot, ne. nm 

goth. fihui, ae. khro. Mew, Ahv, me. A/wt, ne. Ave 

ahd. gitritiwi, ae. trSowe, ttiewe, triwe, me. trtwt, ne. true, 
so ergiebt sich mit sicherheit die entwiclcelungskette ; 

ahd. cAtiuwa, ae. tlitnue, ctiewe, clt-we , me. clewe , ne. clut (anch dm gc- 
schrieben) '). 

Mit derselben sorgfalt, welche M. der ausfohrung seiner lautlehre zawandtt, 
hat er den druck seines buches Uberw.icht: die dnickfehler sind few and Cir he 
tween. Ich kann seine berichtigungen nur durch folgende notixen rennehrea 
p. 6 z. z lies 1443 ftir 1843; p. 60 t. 31 lies A. f. d. A. far Z. f. d. A.; p. I 
z. 13 lies § 35 anm. 1 ; p. 18 z. $ v. u. verweist M. auf anhang anm. I 
giebt aber drei mit •anhang< tlberschriebene capltel in seinem buche: anhuf 
p. 83 ff. ; anhang I, p. 171 ff . ; anhang II, p. 178 ff. , welch letzterer in rver 
abschnitte zernUlt. Es soil wohl heissen : anhang II, 1). Femer p. 83 x, 9 v. u. 
fUr (S. quantitfit der vocale in bet. satzstellungf lies 'in unbetonter satistellungi, 
wobei ich noch darauf aufmerksam mache, dass sich die beiden Uberschrifto 
p. 32 und p. 27 im druck nicht entsprechen. Einfacher ware es geweseo. wru 
M. an den beiden lelzterwShntcn stellen die seitenzahl angegeben hitte. Dxnit 
komme ich auf den einzigen punkt zu sprechen , den ich in M.'s buch wirklidi 
unangenehm empfunden habe, auf einen leicht zu beseitigenden formfehlex. M. A. 
sehr frcigebig mit verweisungen — mit rechi, da hicrdurch eine stete vergleicfaun{ 
des gebotenen m6glich wird. Aber seine methode des verweiiens bereitet ika 
leser bittere schmerzen. p. 21 z. 5 v. u. heisst es z. b. •Doch s. den anhangi — 
es giebt aber, wie bereits bemerkt, drei anhtnge; p. 32 z. 10 : •Dehnung eios 
knrzen ae. t-lautes vor folgendem At; i. b. nigkt. Das nihere s. im abichi 
ttber d. qualitSt d, laute< — wobei man die wahl hat zwischen dem absci 
welcher von der qualitSt der vocale und dem zweiten , welcher von der qi 
der consonanten hitidelt. Hat man sich bei den vocalen bis p. 69 durchgebliltat, 
so findet man daselbst eine kurze notiz mit dem hoffnungsvollen verweii; 'Da 
njihere s. bei conson.« , wieder ohne seitenzahl I p. 130 z. 11 v. n. findrt 

ch folgender umstiindlicber verweis: »(s. quant, d. voc. in nnbet 
4. qual. d. voc. in bet. wortstellung (•einflUsse des W')« ; p. 88 x. 9 t. n. 
gegen heisst es mit unerfreulicher knappheit : »s. beispiele frllher* ; p. 98 I. 12 v. B. 
»s. bei vocalen. Veher yif, //"s. frUher«. Derartige, fast werthloae angaben 
sich beinahc auf jeder seite, auf mancher seile in grdsserer anzahl. Hat maa 
einmal in das buch eingclebt , so tindet man sich von selbst , nicht dank die«9 
verweisen , sondern troti ihrer , zurecht ; im anfang aber geht intmche kortbiK 
minute durch sie verloren. Es ist entschuldbar , wenn in solchen augenblickn 



I 

I 

tchaii^ 
chaiflH 
uafirtM 
[iltat,^ 




') Nachtr£glich finde ich, dass, im gegensatz zu den von mir benntitca 
Schade, MUller, StraUnann und .Skeat, Kluge in seinem >Etym. worterb. d. dtsth. 
sprache< (1883) dem ae. wort die richtige quantitSt giebt. Es heisst dort s. T.j 
Knfiuel : •angls. cUowe [Kluge unterscheidet to und eo im drucke nicht], elywtV^ 
me. cUmve, engl. clew, angls. daneben cleinuen, elywen N.« 



E. Einenkel, StreifzUge durch die me. syntax 



a83 



Tmmuthigen suchens nicht nar segenswUnsche fUr den geehrten veriasser zum 
himmel steigen. 

Den dank mancher , namentlich der anfSnger , wllrde sicb M. verdienen, 
wenn ct in den analogie-abschnitten alle fSHe der analogic , auch die der flexion 
aiigeh6rigen, Uberachtlich lusanunenstellen wollte. 

Ich babe viel gelernt aus M.'s buch , mit welchem er ohne xweifel die ge- 
baltrachste , tiefstgreifende leistung fllr das germanische element des Englischen 
wit ten Brink's Chaucer geliefert hat. Es ist zu hoffen, dass er bald zeit linden 
wird , die in aussicht gestellte sammlung me. urkunden zu verfiflfentlichen , and 
dass unsere wissenschaft im laufe der jahre noch durch manche gleich werthvolle 
arbeit dieses scharfsinnigen und gewissenhaften forschers bereichert werden wird, 

Mt^scHKN, juni i8S8, E. Koeppel. 



Strei&tlge durch die mittelenglische syntax unter besonderer bertlcksichtigung der 
sprache Chaucer's von dr. Eugen Einenkel. Mil einem wijrterbuche von 
Wilhelm Grote. Manstcr i. W. , Heinrich Schoningh, 1887. XXII und 
296 ss. 8". Pr. : geb. mk. 4,60. 

Ntchdem auf dem gebieic der englischen laut ■ und formcnlehre bereits 
tcbime erfolge erziclt sind , komnit nun auch die syntax an die reihe. Es waren 
schon anf&nge versucht ,° aber die eingehcnden arbeiten beschr&nkten sich auf ein 
enges gebiet und die umfangreichen untcrsuchungcn waren nicbl eingehend genug : 
E. hat zwischen beiden die mitte zu halten gewusst, und das in seinetn buche ge- 
leistete verdient in bohem grade beachtung und interesse. 'Wie s. z. an die Otfried- 
syntax von O. Erdmann werden sich gewiss an die vorliegende schrift eine grosse 
zahl syntaktischer monographien anschliessen, welche die metbode derselben adop- 
tirai. L'msomebr erscbeint eine eingehende besprecbung derselben geboten. 

Der verfasser , dcssen name bereits durch frUhere veroffentlichungen rUbm- 
lidut bckannt Ist , skizzirt zunachst in einer anregenden einleitung , welche ziele 
anf dem gebiete der me. syntax zu vcrfolgen sind. In einigen stricben zelchnet er 
ims die spurcn , welche die sprache bis zum 14. jahrhundert gegangen ist. Er 
filhrt ons den alten bau, den zerfall und den neubau vor augen. Das verstfindniss 
dieses neubaucs will er mit seinem buche vermitteln, 
I Nach dem normannischen sturm schrumpfte die sprache ein , da sie nicht 

mebr geschricben wurde. Alt die verwahrloste damach wieder bervorgeholt und 
ru ehren gebracht wurde , da war sie unfKbig zu dem ausdruck , zu dem man 
ihrer bedurfte. Hier betont E. die richtige und wichtige bemerkung, doss der 
Mitlelcngl£nder oft nur unvullkonimen sagte , was er dachte. Besonders auch 
hierliber muss die syntax aufklSren ; sie kann dies nur auf psychologisch-historischem 
wege, und die aufgabe em'eitert sich bis in die verfolgung der einzelnen mundort, 
ja jedes einzelnen schriftstellers. Dies ist das feme ziel, das wir uns atecken mUssen. 
E. bat sicb nun herzbaft gleich an den bedeutendsten me. dichter heran- 
gemacht , obgleicb er der spilten zeit angeh6rt. Man kanu aus diesem einwande 
im rweifel sein, ob es fUr den anfang die glUcklichste wabl war. Die ae. syntax 
ist noch spSrlich untetsncht und vom Frllh-me. ist noch gar kaum die rede; 
E. mass also cine weite brllcke schlagen, wenn cr Chaucer's sprache erklSrt, vom 
Ae. bii zum SpSt-mc. ohne zwischenpfeiler Ober jahrhunderte hinweg , und das 



284 



LittcraCur 



alte ufer ist noch nicht mal sicber gegrtlodet. Zudem ist der stoff, den die dich- 
terische sprache liefert, in manchcr hinsicht bedenklich. E. sagt selbit s. 105, t: 
• untriigliche regein kiinnen aus poesien und Ubertragungen nicht envartet werdoK, 
und er muss hfiufigcr auf dichterische freiheiten und den zwang des versinuse 
hinweisea. Und er wird sicher noch nicht Uberall diesen gniod geseben hitKn. 
es iit oft zu schwierig zu erkennen , was Chaucer gelSulig war zu sagen uiil 
was bloss raSglich. Aber Chaucer hat den unschatzbaren vortheil der reichhaltig 
keit und vielseitigkeit. Und wer wie Einenkel eine eingehende kenntnus der 
alteren und jUngeren sprache besitzt , durfte sich wegen einiger bedenken nidu 
solche verlockendcn vorzUge entgehen iassen. So siud wir also gleich in die 
reichste schatzkainmer hineingefllhrt. Ebenso wiihleriscb ist der verfasser gewcsa 
bei dem entschluss. was er zunachst herausnehmen soUe; er hat aufgegrilfen , «is 
tins am besten mit den eigcnthUmlichkeitcn der alten sprache bekannt macber. 
konnte. Und dies, worauf er sein auge geworfen, hat er mit einer erschopfenda 
volIstSndigkeit und mit peinlicher genauigkeit behandelt. Die beiden haupu'ngcs 
durch sein ganzes buch hindurch sind , wie weit die sprache des 14, jhs. xlb- 
st&ndig aus dcm Ae. erwachs«n oder durch romanische eintltisse bestimint ist, tsd 
zwcitcns, wie der sinn der sprache sich dazu stellt. Zur beleuchtung dieser tirci 
fragen fund er eine eingehende untersuchung Uber die casus und Uber das saW, 
mit dem inf. fUr am geeignetsten , und in der that hat er damit die zwd thele 
der me. syntax erOrtert , in welchen sich der verSnderte geist der sprache <o 
deutlichsten zeigt. Hieran sind umfangreiche und Uberaus reichhaltige abschoim 
Uber artikel, prfipositionen imd participien angekntlpft, die wegen der haapuhok 
nothwendig wurden. So ist, obgleich es nur streifzuge sein sollicn, die behiail- 
lung doch eine grlindliche und wohl gegliederte. Die ubieitung der syntaktiidK9 
forraen nun ist von E. auf eine ungewohnte weise versucht worden. Hisher k* 
jeder den fremden einfluss auf die me. syntax fUr recht geriog gehaJten: our hia 
tmd da sind gewisse wendnugen aus dem Altfrz. oder Latein. hcrgeleitet wonla. 
E. zicht nun bei alien gelegenheilen , wo Uberhaupt die frage nach der hetkusfi 
aufgeworfen werden kann , und oft genug auch , wo der ae. ursprung (weifcUt 
erscheinl, das Altfrz. mit herein. Es muss dem veKasser zugegeben werden, dut 
cr vielfach recht hat ; man findet in seinein buche mit leichtigkeit eine ganie nilic 
von ausdrucksweisen , an dcrcn franzosischer herkunft nicht zu rUtteln ist. iti 
man muss dcm verfasser das verdienst zuerkennen , dass er zuerst mit nachdnxi 
diesen fremden einfluss hervorgehoben und gleich durch eine grosse mengc tur 
liLndischer wendungen nachgewiesen hat. Aber cr hat mehr gethan als das- a 
hat bei seiner genauen kenntniss des Altfrz. mit rastlosem Beiss und gewiii rtllv- 
licher sorgfalt nun alle die zahllosen Ubereinstimmungen und gelegentlich die >t^ 
weichungen der beiden sprachen verzeichnel. Hierin liegt eine grosse stirke lOW 
buchcs, zugleich aber auch seine schwiiche. Wir k6nneu nun bequem einen W^ 
reichen vergleich zwischen den beiden sprachen anstellen. Aber es macht lif 
eindruck, als wenn E. den altfrz. antheil in der bildung der me. syntax Ubcr dis 
einheimischen stellen wolle; er spricht seltcner vom Ae. als voro Frz., und nur 
gaiu vercinzelt nimmt er eine (selbslSndige) entwickelung neuer formen aus do" 
Me. an : Zumeist eben findet er im Altfrz. die entsprechende wendung l«rae 
vor, und daher muss sie das vorbild gewesen sein. Oder zum nundesten. *^ 
sicher ist , dass das Englische liereits friiher das streben nach der neuen an del 
ausdrucks hatte, da hat das Franzosische unterstUtzend mitgewirkt. In andsm 



E. Einenkel, StreifzUge darch die me. syntax 



a8S 



I 



fSUlen fuhrt E. auch an , wie die beiden sprachen sich wei( auseinander hulten. 
In dieser gestalt brintrt E.'s darstellung die gefahr nahe, ine zu fuhren : das Me. 
muss wie ein kahler stamm erecheinen, aus dem die Sonne der beginnenden besseren 
leit kein eigen grUn mehr hervorlocken kann , und dem nun fremde reiser einge- 
pfropft wetden mttssen. 

Freilich ist es in rielen fSllen schwierig, ilber den frz. einfluss zu entscheiden, 
in manchen vielleicht unm5glich, bcsonders wenn nur eine unlerstuizung der sonst 
sdbftfindigen entwickelungsbewegung angenommen werden soli. Aber zweifellos 
wird ans eine eingehende unlersuchung der letzten ae. und der frtlhen me. schriflen 
mehr licht und eine deutlichere unterscheidung bringen ; man wird hier schon 
vieles im enlstehen sehen, ohne das Franzosische, was zur zeit Chaucer's voUendet 
ist, Ein fingerzeig ist es uns immer, wenn im Deutschen dieselbe wendung gilt. 
Mehrerc der nachfolgenden anmerkungen geben beispiele fUr die Ubereilte crkl&rung 
durch das Franzosische. Audi ist die gelegenheit benutzt, einige nachtrSge zu 
bitten, die mit absicht meist aus frUh-me. schriften genommen sind. Zu solchen 
crginznngen und bench tigungcn fordert E. selber auf; man nehme sie nicht far 
eine bemSngelung seines buches. Es wird die hauptsache weiteren griisseren 
imtersuchuogeii vorbehalten bleiben ; E. aber wollen wir das verdienst nicht 
Kbm&Iem , den ersten erfolgreichen aniauf in der erklarung der me. syntax ge- 
macht zu haben. L'nd wenn die zukunft auch dieses oder jenes anders darthun 
wild, lo ist doch das meiste gleich hier unverbrtlchlich fest gegrtlndet worden. 
Es ist masche grundlegende froge sicher entschieden und bcsonders ist ancb eine 
fllUe von einzelnen tbatsachen aufgespeicherl , in verst&ndiger anordnung und mit 
beigegebenen , oft sehr scharfsinnigen deutunpen. In diesen einzelheiten ist auch 
bSnfig der frz. ursprung gegen jeden ein wand gesichert bewiescn. In gewissen, 
den hauptbau der sprache behandelnden fragcn muss, wie gesagt, eine iweifellose 
enlscheidang von spiteren forschungen erwartet werden ; dass in manchen fSllen 
aber auch eine schliclite bestatigung von E.'s deutungen sich herausstellen mag, 
bleibt dabei nicht ausgeschlosisen. Vielleicht wird E. selbst der nSchite sein, der 
eine (ortselzung der begonnenen arbeit liefert ; denn es wilre zu wUnschen , dass 
er auch mit dem versprochenen zweilen theile nicht zogerte , sondern uns diese 
oeue emte gleich der ersten zuversichtlich darbdte, unbekUmmert um einige noch 
nicht ganz ausgereifte frilchte. Daftlr wllrden wir ihm eben so sehr danken , wie 
ttlr die durch das abtrennen beschleunigte herausgabe des ersten theiles ; auch hier 
koonte es wahr sein, dass doppelt giebt, wer schnell giebt. Es geh5rt allerdings 
eine gewisse aufopferung dazu , in einer solchen uneigennutzigen weise die all- 
gemeine sache zu ifirdem. Aber auch jetzt schon ist fUr andere der weg geebnet 
und ihnen eine sttitze in die hand gegeben ; jeder folgende forscher im me. ur- 
walde wird mit anerkcnnung die spuren des ersten pioniers aufsucheu und mit 
weniger mtlhe weiler kommen. 

E.'s buch ist der schfine erfolg einer langen und sorgsamen arbeit. Man 
ichaue sich auch die gewaltige liste der innerhalb des buches angefbhrten werke 
an. Sehr rllhmenswerih ist die darstellung der prSpositioncn , sehr gelungen die 
der absolnlen nominativ - und accusativ - constructionen , sowie die kliimng ver- 
schiedener fragen beim partitiven genitiv. I'eberhaupt braucht man gar nichts 
bcsonders hervorzuheben : jede seite fast bebandelt eine neue wichtige frage , und 
fSr das roeiste ist gleich cine unantastbore ontwort gegeben. Es ist eins von den 



E. Emenkel, StreifxUge durch die me. syntax 



287 



ft 

I 
I 



I 

I 
I 



1 



andemfalls (imriiunlich) : Ajenbile 6 pet me ne tuerie ne iy fe heuene m ht 
ft erfie. 

Zu 4. 8. In der Sacbsenchronik (Zup. 50) heisst es /or efer sa , obgleich eine 
bestimmte see gemeint ist ; ebenso Lajamon ouer sa AB 13787; Robert 1 1016, 
1 1040, 1 1046 stebt liiie bi^onde se. Wenn es dagegen heisst Rob. 354, 95 
Tempest hym drof in fie see, Juliane 11. text 87, 2J3 Amidde fe se per com a 
wynd, Rob. 21 come /ram pe se , Gregorius (Zup. XXIV, 80, 4) pe vrinde 
iim dro/ /er in pe se , ebenso 80, 24 ; Rob. 5696 in pe se, — so wird sich 
iifonde see und »uer see in der that iinter fnuiz6sischeni einfluu artikello.s er- 
halteu haben ; cs ist aber nichts fremdes eingedrungen , sondem die formeln 
wiren, nar vom FransSsiscben gestutzt, vielmehr einheimisch uod alt. Auch bei 
La{, stehen die flussnamen schon mit ortikel : A 13789 im$e ptre Temtse, 
A 14018 a pas h.Tl/ ptre Jiumbre, aber in B a pis half i'mire. — Auch pe 
muni 0/ Catuarie isl me. moglich: AR 106. 

Za 5, 2. In dem beispiel 11, 42 steht der artikel , weil von dem bestimmten 
sommer die rede ist. Dass dieser gnind , ebenso wenig wie fUrs Ne., ftlrs Me. 
zwingend ist, zeigt folgendes beispiel bus Rob. Attt laite , po winter toward 
mde drou It 166. 

Zu Si 8. Nach Schrader s. 8 gebraucht aber auch schon i4£lfnc meist den be- 
stimmten art. bei den wochentagen ! 

Zu 6, 8. Oder auch hiufig mil grijsserer anschaulichkeit der bestimmte artikel : 
pe hat . . . ne con kuteti kakelen AR 66. kumed de coue anonriht AR 66. 
pe wreehe peoddare more noise he maked pen a riche mercer AR 66. pe leviede 
man v/urded his spuse mid cloies &• prest naht his chirche .Sermons 1 29 (bei 
NUUzner, Sprachpr.). Selde leued pe hroder pat odtr ebenda 130 and nis the 
gist siker 0/ pe husbonde ne pe olde/ader 0/ his odem und pt sunt tousshed pe 
/adtr dead, lui/ wolde pot hire louerd dead were. Ebenso beim object : Hvjon 
pu tiholdesl te mon, pu ert in Eue point AR 52. 

Zu 7, 4. Im frtlheren Me. kann der artikel sogor auch vor dem von einem 
superlativ begleiteten substantiv fehlen: pe pridde cumed e/ter &' is wurst Jikelare 
AR 86. Ancre hus schulde beon ontukest stude 0/ alle AR 90. f^ing Alfred 
was [pe in B, a, ij tvisost king pal longe was biuore Rob. 5388 [pe in 6} 
uerst louerd ht was in Engelortd Rob. 239. in pe contrey 0/ k. mtsi plente 
0/ fiss is iSf mest chas 0/ wilde hestes , at Londone ssipes mtste Rob. 139, 
ebenso 146, Einenkcl's beispiele auf s. 28, 10 zeigen , dass Chaucer diesen 
gebraucb beim substantivirten su]>erlatiT noch kennt. 

Seite 7, vorletite reilc lies scharf as. 

Za 8, 3. Frtlh-me. war das fehlen des artikels ganz gewdhnlich: AR 82 heo 
maktd 0/ lure tunge cradel lo pes deo/les beam. Jul. 60. 61 /« makedtst mon 
0/ lame. Jul. 66. 67 tend /ur amt ftcht kweol. AR 82 Salomon eutntd bacbitart 
to stinginde neddrt. 

Zu 8, 6. Sachsencbronik , Zup. 51 , i vnl pu myhtes /arln al a dtrit /art, 
sculdest Ihu neure finden man in tune sittendt tu land tiled. Wenn ftlr das 
fehlen des artikels l>el Chaucer franz5sischer einfluss anzunehmen ist , so zeigt 
das alte lieispiel, dass derselbe nur eine ursprllngliche, englische ausdrucksweise 
erhalten hat, wie oben bei ouer see. 

Zn 9, 5. FrUher jedocb auch: he made him ktxtt justice 0/ it londe Jul. II. text 
(Cockajme) 13. 



'LUterarar 



Zu 9, 3, In der ilteren sprache fehlt der ortikel dagegen oft: Ht was imaim 
here AR 54. pal lomi bUam witdemtsst Sermons (Matzner) 129. kt wuim«kA 
carmest aire finge Jul. 52, 53- 1 

Zii 9, 7. In dem beispiel II, 369 isl inthUmlich gerade das ausgelassen wordcu 
wcshalb der beleg angefUhrt wird ; Ftlyng his similitude in peynes smertt. \ 

Zu 9, 8. Einige andcre bemerkenswerthe (iillc: AR 68 Silence mre tt U mtU, 
Cregorius 80, 27 (bci Zup.) pal child iigan to scriche wif sCeutt, as it u<tt[ 
a grome. Rob. 1 121 1 fie loule men were atte (at pe Q mtU. Rob. tllte' 
Manie JImue to churche. Cursor Mnndi (Zup.) 84 in nnagogt (wo Ne. der 
artikel gebraucht wird). Ajenbile (Zup.) 91, 9a he yede into pe temple. Rob. 
II 1 18 Hii harlede him nut of ehurehe. Cursor Mundi XXVI 0/ prince fritli 
gal kt leue (vom hohenpriester). Fast immer heissl es on rode, aber Zupil 
febungsb. XIX, 87 Chrisles blode pet for ure note was isckej o Sere rviit. 
AR 112, 76 ine holi -lerite. Jul. 76. 77 As ha vieren i -loaterf (auf dem wa»s«r). 
Sachsenchronik (Zup.) 51 sume flugen ut of lande ; 51, 41 pe land [im laode)i 
aber 51, 43 on lond. Jul. 79. 78 and draf him adrenchet dead to pe 
(ans ufer ; ist kein niiher bezeichnetes land). Vgl. oben otter see and in ft 
see n. s. w. Sehr gewohnlich ist auch on boke iwrylen. 

Zu II, 2. In frtlheren me. denkmiilern braucht man dagegen nach beispiela 
mil artikel bei titeln u. s. w. nicht lange zu suchen : Rob. 4320 to p< ii«/ 
Arpure. 4778 poru pe king Lucye. 1 1277 pe eri roherd of ferers. 478I fi 
pope Eleulhery. 4339 Lucye pe senatour. 1 1034 pe erckebissop Bomeftti. 
1 1 204 IVilliam pe spictr. AR 48 David, pe holi king. Codes prophete. 76 fe» 
engle Gabriel. Havelok (Zup.) 1 78 perl Godrigk of Comwaylt. Sochsenchr. 50 
pe king Steph. pe bishop Roger of Sereberi. te canceler Roger. Zup. 100, 43 
pe lord pe Persy. 101, 107 pe lorde Persy. Laj. AB 14015. 14019. 14045 A. 
1 43 1 3 AB pe king Vorliger. 14045 B Vorliger pe king. Sermons \^i pt lamri 
sainle Poul. Gen. & Ex. 3922 Balaam de frest. 

Zu 1 1 , 4. Zu den gegebcnen Iwispielen mUgen nicht Uber(1u.ssigerweise inge- 
fUhrt werden: Genesis & E.xodus 3920 into lond Madian. 3917 1 360 to Itmi 
Moai. 3915 to flum Jordan. 3918 dor nu is a burg jterieio (mil uabcsl. 
artikel, wodurch die verbindung loser wird). 3877 durh lomd Edom. 1356 
into Manbre dale. 1165 fro Mambre dale. 3879 Arabic lond. Jul. 10. II 
leuen in god fader. Orm 191 i fiumm Jordan, ebenso Jul. 62. 

Zu 11, 7. Cursor Mundi (Zup.) 45 steht eine ausnahme: in tune of Dcmnukt 
ebenso Gen. & Ex. 3926 folc of i'srael. Regelrechl 3879 bi de desert ef 
Arabic lond. Steht der eigenname jedoch im sachsischen genitiv , was in dff 
alteren sprache sehr gewfihnlich, Chaucer aber vollig unbekannt ist, so fehll i» 
artikel regclmissig : Jul. 63 i Jordanes Jium. 78. 79 of Feouerrercj mom'. 
Onn 11756. 15615 till Jcrrsula-mess ehcsstre. 3311. 6493. 6S31 Btpletmtsi 
chesstre. 3161 inn Xazarirpess ehcsstre. 9176 Romtss kinedom. Jal. 4 «• 
Nichomedes burh. Zup. XXII, 41 in Samaryes tune. XXII, ^o of Jemsattma 
lunr. Stets hat der eigenname die ersle stelle. 

Zu 13, I. Noch eiu anderes beispiel aus Chaucer, wo der unbestimmte aitilul 
dem metnim zu liebc zugefUgt ist: II, 115 Derk was the night as picks or ts 
a cole. Ebenfalls zweimjl bei Orm durch cinfluss des metrums: 1 1501 a. IT^OJ 
Mannes bodi^ fe%edd iss off fowwre kinne shaffle, of heoffness fir amnd off pe bjf, 
off waterr, and off eorpe. In den folgenden beiden beispielen aber Hegt wtdn 






E. Einenkel, StreUittge darch die me. syntax 



j89 



I 



I 



I 



twang eines rersmasses vor, noch fnmzdsischer einfluts: Jul. 48. 49 £ttrh ntil 
blakrdt 0/ pt hlede (es ist nichl vorher von blut die rede) und Jul. 58 fat 
mtari wtol ut imengtt ■ui'J pt hlodi ; diesmal selzt die andere ks. den artilcd 
nichl. Aehnlich Jul. 75 pis world weint aivri as pe wtter ft t»mep: die* ist 
sosdruckavoller und anschaulicher als die lesart ohne artikel in der zweiten hs, 
D«T artikel steht in dea drei letiten beispielen , weil der gegenstand als mit 
eiorr besonderen . wenn rwnr auch nicht ausge^prochenen eigenschaft gedadlt 
od«r gefublt wird, gerade so gut also, als wenn diese besliinmung ausgedrUckt 
wtlrde. 

Zu 13, 2. Wenn das AltfranuMische eingewirkt )iat, lo ist das so r.u vetstchen, 
dass der artikriluse gebrauch der abstraclen, wie er im frUheren, noch iinbeein- 
fluaten Mittcleiiglischen herrscbte , bewahrt blieb, E. unterlisst hier und auch 
anderaorts vielfach, sich fiber die beriehungen der beiden sprachen dentlicb ons- 
lusprechen ; er beschrinkt sich darauf , die ubereinstimniungen (oder abweichungen) 
schlicht auzufuhren , was den glauben erweckt , dass damit eine abhingigkeit 
(oder andemfall!! selbstlndigkeit) geeeigt werden soli. Die entscheidnng ilber 
die fnigc nach dem vcrhiUtniss der me. syntax zur altfri. ist gerade in dcm 
abschnitt Uber den artikel eine so scbwierige und bei dem mangel an vorarbetten 
eine so unsichere , dass man sich vor allem hier Tor leichtsinnigen schHlssen 
bllten mass. Bei den abstracten stimmen Kte. und Altfrz. Uberein in der stellnog 
als subject , prildicat , object und attribut ; aber wenn nun in adverbialen be- 
stiiBinangen der me. gebrauch gerade das gegentheil vom Altfrz. ist , so wird 
mao sich lange besinnen, ehe man annimuil, dass das Me. in den crsten (fillen einem 
{feniden eiDflusfc (bigtc, im letztcn dagegen eigene wege wandelte. Uas Frtlh-me. 
weicht, so viel ich sehe, nicht sehr von den Chaucer' schen regeln ab. Und ich 
bin daher Air annahme einer ungestbrten entwickelung. Auch beim appellativum 
wird man wohl ohne das Allfri. auskuinmen. — Die vielen Ubereinstimmimgen 
dea AUfri. und Me. in der verwendung der artikel sind Ubrigens sehr versttod- 
Kch, dk beide sprachen ja aus einem gleichen, Slteren zustand entwickelt find, 
wo ea noch keinen artikel gab, und da die beiden artikel damach in beiden 
sprachen mit denselben mittein geschaHen wurden. Mnn wird ebenso im Ae. 
schon viele Ubereinstimniungen mit dem Altfrz. nachweisen k6nnen. Nur da 
wtlrde ich einfluss de*. Altfrz. annehmen , wo sich zeigcn liesse, dass dieses die 
entwickelung des Englischen in eine andere bahu gslenkt hStte. 

Zu 18, 4. Ein zweites me. beispiel im PM. 349 Ga tif alle ptmt nui •dieseii 
genannten weg«. Man braucht doch sicher den altfra. auch nur noch gelegent> 
lichen gebrauch des artikels in sulchen fallen zur erkl&ruDg nicht. 

Zu 19, letzter absatz. Eine ausnahme z. b. bei La^. 3811 a rwa tutnit gome. 
Uii Frtlh-me. ist das selzcn des artikels nach s» Uberhaapt aber schwer lu b«- 
legen \ hlufig dagegen se heli mon AR 48, so hoH ting ast ht was j6, Itasungt 
is so vuet ping 82, pti hit bin so oftn smiftt 86, so unkundiliih ping 116. 

Zq 18, a. Dieser gebrauch scheint im Me. gar nicht sellen zu sein. Jul. 77 hu 
bash adun bikt/Jtl lo per eortte ant It fdit tngles t«'i/ pe sauiie sihen in to 
kteutfie; das Royal Ms. hat /lirt sawle. P. M. aoi Lulel ittiHcd manimam hu 
imKAtI n>(s pe smmu (seine sUnde). 55 pe dt ekte ktalJen wel. ys for itre 
ne mei hit hinimtn eow p( king ne st ireue. Der sinn ist durch die umgebung 
klar. In andem Allen steht auch das artikeltose substantiv Me litti lif o rode 
Jul. 17; pe liimselue forrjul for wift oitr for thiUt P. M. 25; par ne par/ 
Ibiagi Eogli*chc itudien. XII. «. ifl 




290 



LiUeralur 



1 



Ju hakbe kan of viyfi me of thilJt 45. Diese redeweisen sind schoa fonnd 
und am ausstcrben. 

Zu ao, 10. Many in der AK. ooch meist ohne den ardlcel : I0 mom wten 62 
mom WHinmon 6z. to mom imcrt 116; jcdoch to moni on ancrt 62. 

Zu 36, 8. Hier scheint es inir u-g verfchlt, zu sagen: iu Senica tht toist, Lati 
the cltre stehe das adj. •in aniehnung an ein voraufgehendes subst. , das 
Buch zu erganzen«. Latona the clert ist syntaktisch gerade so zu venteben 
Iht elere Latone: in beiden fallen ist zum subst. die adjectiviscbe bestimmi 
gesetzt, die nur das eine mat nacli.slcht, da.s andere mal vorausgeht. Es ist oidts 
zu erganzen, da nichts fchlt und alles so vollst&ndig wie moglich da ist. Ebenso 
an old man and a port ; wire hinler pore was zu crgiinzen , so h&tte der los- 
dnick einen ganz anderen sinn und melnte iwei niSnner. Es ist ein ausserlich 
verandertes an old and pore man wie das dritte mdgliche a man poor omJ eld. 
AUc dicse bcispiele haben also mit der substantlvirung von adjectiven mchts za 
thun und gehorcn nicht hierher. — Auch in beispieleu wie at sailh Ik* viti 
ist kein subst. zu erg&nzen. Der weise, der arme sind wirklich zu substaotiTcn 
geworden, da sie ju durch adjective nSher bestimtnt werdcn konnen: der gltlck- 
liche arine. Wenn ich aber ein substaotiv >mannc hinzufUge, so bestimmt •gluck- 
lichei nicht mehr das •arrae>, sondern beide adjective bestinimen das sabstanliT 
und die beziehung der beiden w5rter ist voUig veriindert. Also kann nicht die 
rede davon sein , dass etwas zu erganzen sei. Erg^zen kann man tlberhaupi 
nur ein kurz voraufgehendes oder nachfolgendes wurt wie in dem beispiel H, 
H&, und solche beispiele gehoren ebenfalLs nicht hierher. — In der iltem 
cprache ist die freiheit, das adjectiv zu substantiviren , nattirlich grosser; An 
Fmh-me. kann wie das Ac. jedes adjectiv substantivisch gebrauchen. Mil artikel 
I. b. AR. 50 pet te diode totie. Jul. 79 He mole beon a com i godes guUem 
Bdene. AK 68 nowt forpi pe treowe ii misleued ant U sakeleaie UJottei. 
Poema Morale 34 (Zupitza) For tone wulled Mint for^ite de fremde end ft tiite. 
AR. 68 pe umvreste ilidelic/u lied on pe gode. Jul. 52. 53 kto lee efter Un 
fen ladliche of kelle. ^2 of pat grhliche swide ogrisen weren. Aber auch ohne 
artikel: AR. 108 Ich lieold me al stille , ase dumbe ant deaf ded , pet naui! 
non onswere. Jul. 64. 65 pu art rihtiuises tueole ant sunftiles eaiut. AUil 
Poems (Morris) B 716 Schal synjul and sakley suffer alon paynt. AR. too 
102 ;»/ pu ne knowest pe sulf , pu veir bimong wummem. H*velok (Zap-) 
//ym louede yung, him louede holde, 

Zu 28, 5. Der artikel braucht nicht zu fehlen : P. M. 162 der Kulen tutmH" 
beon pe he^e end la%en. AR. 64 to wamie peo selie. 64 heo wtldt rone fc* 
mit te wise icud and icnoiven. Matzner II, 3, 5 tho demene quite aitd fe Ml' 

Zu 28, 6. Aeltere beispiele: Jul. 4 u. 42 hire aldeme lahen. pine aldrtne l'lu»- 
P. M. 192 ure (tldrene. Robert 249 her eldeme. 5048 vre eldemt. Cunof 
Mundi (Zup.) 22 again pi stranger for to fi^te. 

Zu 29, 5. Ein beispiel ohne artikel: AR. 74 heo ^nSmlich pt ttmgt) wM i>* 
viett. Robert 11029 steht toward is owe drou (nach hause). 

Zn 32, I. Ich sehe nicht ein, wanun atte taste nicht von at p<tm 

komroen soUte ; die redensarlen at first, at last, at least gehoren eng roisaiatf< 
Latost : lattst (Orm 11765. 11779) : last. 

Zu 31 , 6. Der comparativ kommt auch ohne artikel vor : Sermons (MStzoer U) >P 
flitd from ivele to werse. Zupitza XV, 44 ne Honrt htlktHwum wmt m £i<*' 



E. Einenkel, StTeifzUge durch die me. sjnilax 



291 



;ti 41, 8. Einc steUe, wo dead fem. gebraucht ist, steht AR. 62 furk tit pnrlts 
dtad hiiutd hire in3,ting into ft soule. Im Ae. ist es m&oalich, abcr Lateinisch 
and Franz6sisch weiblich. 

u 51, 3. Dass alday eine fortsctzung des ae. taint Jj; ist, kaiin man ohne bedenken 
innehmen; (rUb-mc. a/i/m' Jul. 40. 41, aUt dniLa^. A 14043. Vgl- zu 55i 9- Auch 
fUr afwtys ist obne noth eine angleicbung ans altfrz. totts vffies angenommen. 
Es isl vielleicht tiberhaupt genitivische form , indem alwty ein 1 onnalun in 
nachahroung adverbialer genitive wie summts uitit Jul. 8, tutricAtt weis AR. 
ai8, irUies wtits Ijlj. A 14188, odtr sides Sermons I30, oder/rumUs AR. 50 
und ihnlicher. Und allts wtis kommt gar in Hali Meidenhad 4 und 27 vor. 
Gerade die bildimgen mit uieis sind bcsonders haufig ; vgl. lu 66, $. Zu ahjity 
beachte A^. 6 alnauey , s. M&tzner II, 63. Ein sicher plaralischei alleweyet 
V dagegen und in rSumlicher bedeulung kommt bei Maundeville s. 34 vor : Aittwtyti 
tnat /ynden gode innts 'allerwegen*. 

In 51, 6. Algalt findet sich schon in der AR. und rwar auch in der bedeutung 
Ton attyktnv: 58 Codes keste is, ptt hto kit ^eldt alltgate, Zweiter beleg s. S4. 
Auch bier ist das Altfrz. UbcrflUssig. 
Zu 51, 7. Doss der dativ bei andem wortern als d<r^ wirklich sparsamer ge- 
braucht worden wSrc, wird doch vielleicht durch weiteres sammein von belegen 
lucbt bestSligt werden : Flamme giebt fisst nikte, .Schrader drim %earum, Zup. 
Ubungsb. 20, 24 Bteht ptert ntaktt , 20, 23 sumrt tide, 27, l fam rtsfedirfti 
ttfen:. Uie einheimischen formeln waren wohl nicht so wenige und jedenfalls 
aebr hSufige. Uebrigens ist die scheidung des ae. temporalen dativs und in* 
strumentals rom accusativ nicht scharf: Schrader s. 19 giebt belege fUr deo 
dativ mit der bedeutung dec zeitdauer, Flamme (Ur den accusativ; sowohl der 
dativ und instrumental als auch der accusativ beantwortet die frage wann 
(Flamme 9 und 10, Schader 19); fUr .Schrader's ic beo mid tow tallnm daynm 
steht in zwei spSt-ae. oder frtlh-me. hss. (Zup. 31, 20) ic beo mid eaw talle 
d«^as. Um so leichter konnte der accusativ spater den dativ ganz verdrSngen. 
In der AR. giebt es noch deutliche dative Euerich uridtie of de ^er koldet 
sitinee 70. Eutricke deit 116. Aber auch schon Molded kit sum oder dai ide 
tuikt 40 ; in adverbialen formeln geschah das abschleifen der endungen noch 

isdweUer wie sonst : neben sume kwile (•einst* ; statt sumre kwile) Zup. 47 
^^^b sume there AR. 64. 1 74 ist sum hxvilt und sum ckerrt gew&hnlich : 

Hbisenchronik, Zup. XV, 42; Jul. 40; Jul. 4; Jul. 41. Das mm in summt 
tktrre AR. 90. 106. 108, summt frowe Zup. XXII, 35, summt kwiU }m\. 9 
wird aus sumnt zu erklSren sein; so wiren dies also belege fUr den accusativ. 
Von bedeulung ist, dass in manchen denkm&lern mit alterthUmlicher sprache, 
wo der accusativ des artikels die form pint pant hat, zeitbestimmungen auf die 
frage wann nicht die dativfurmen zeigen, sondem die unzweideutigen accusativ- 
formen angenommen haben ; ptnt priddt day aroos of dtt Matzner II, 3, 3 
(der dativ lautet ptn); pint sstpere pet him rtstedt pant xtutndt day Azenbite 7. 
panne priddt day 13, pant tonday 7. pant vourlo^pt day 13 (der dativ 
lautet /r). Ob und wie weit franzfisischer einfluss zuzugestehen ist, wird sich 
erst bei eingehender untersuchung frUh-me. lexte ergeben. 
Zu S*i J- I^' '° 'i'^o Sermons bei Matzner 130 schon prto sidts, in Gen, &r . 
3290 seutnt sidts vorkommt , so wird man diese formeln doch lieber av^ ' 
■e. dativen herleiten , ebenso wie pe priddt sipt Orm 11376. Sent" lis ijo. 

'9' ^ 



2Q2 



Litteratur 



AR. 78 sns den oe. instramentalen. Ein genitivisches i><frr sUts Serm. Ijo 
wurde schon oben mit andern ahsolulcn genitivcn zusamoten angefohrt. Dta 
man ofte timts so zuversichtlich aus dem Altfrz. herleiten soil , m6chte ich 
nicht uuterschreiben : Auch im UeuLschen haben wir das genau entsprdchende 
oflmnls. Was das Franzosische konnte, dUrfen whr, da in der eigenen spTadi«^_ 
dieselben vorbilder da vraren , dem Englischen und Deutschen auch zutraaen.^| 
Nicht un&hnlich ist die scilc 67, 2 angefuhrte •iirbildung" so gate. — •Irgvnd 
elnmal< sume side Zup. Ub. (ureison of ure lefdi) XIX, lOI. 

7.VL 52, 4. One timt kommt in der that schon nie. vor und zwar oft in Gen. &. Ea.^H 
in a weie an time he cam 1435. 14B7. 1513. 2025. Ferner A^enb. (Zup. 91, So)^| 
fo he wes a child, on lime he yede into pe temple. Bei La^amon AB 1 4063 heissl 
es pa ildmp hit in ant time pat ... Zu vergteichcn ist en chfre Jul. 7, AtraAmm 
up on morgen stod Gen. & Ex. 1 161 , on margen qttan day cam hem to 109J 
(seines morgens) ; a day (= eines tages) Robert 11171. 11199. Man braucht 
das Altfrz. wohl nicht. — •Einst< ae. sumre tide Alfred, Zup. tlb. 20, Jj 
me. sum -wile (Sachsenchr.) Zup. XV, 42. el sume time Zup. (Lambeth ms.) 9, 
sum hwile Jul. 40. sumchere Jul. 4. 41. sume chere AR. 174. summe ci 
90. 106. 108. Vgl. auch Oder hiimie »i;uweilen« AR. 82 oder oder hwile 104; 
in derselben bedeutung oder stunde KK. 68; daneben das unter 51, 3 erwShnte 
oderkumlts mit gleichem sinne. Nebon som tyme giebt e» any tym *jem*ls<: 
Rolle de Hampole (Zup. 88. 40) in Jesu Criste tkay kan fynde na swttlmts, 
or, if pay any tym /tie oghte, it es rwa lyttill . . . 

Zu S4i 3- Ein beispiel bei La^amon II, 500 an Intel wiht mitre. 

Zu 55, I. Diescr gebrauch lasst sich schon ans der Jul. belegen : 76. 77/"' 
letle Sophie from pe sea a mile setten a chircke. Robert 11151 Wipoule It tmn 
to (rwei) mile he let somtni an hundrtd. Auch im Deutschen. Dcs Fnuuosaebea 
wird man also entrathen kfinnen. | 

'^^ 5S> 9- ^^ '^" '"' sinne von den ganun lag iiier kommt aber schon Ju^. 40. 41. 
Laj. A 14043, vor. In der Jul. haben wir nach Einenkel selbst eine sprachf, 
die sich auffallig lange von den verderbllchen, zersetzenden einfltteen der firemdeo 
sprache rein gehalien hat, eine unmittelbare tochter des Ws. — Ebenso unnSildg 
wird ei sein, long time aus dem frz. lung tens hcrzuleiten. Auch 56, 6 kommt 
man ohne das Franzosische aus. Aeltere belege: Zup. XXII, 5 a lute left' 
pe tyme. Sermons xya fele hundred wintre perbifort. Gen. & Ex. 1905. 601 

Zu 56, 5. Zwei ahnliche wendungen stehen in Lydgate's Guy of Warwick 
(a. Zub. tlb. seite 104) : thre dales space he was oon of the that took aimtsse; 
offttr whes day Guy was his successour space of too yeer. 

Zu 58, 2. Diese wendung ist jedoch im frUheren Me. die gewdhnliche: Sem 
130 (MEtzner) hie was preo gier htold. Gen. & Ex. 1907. 1357. 1284. 65S. 
990. 4145. 2911. Robert 539Z. 5591. 4800 und 6fters. Daneben sleht Rob. 
J477 Ai pure was po fong man of viftene jer vnnepe. Durch me. contaminaoon 
dieser beiden kdnnte of ei%te and pri^ti i;er old Rob. 4979 entstanden sein. So 
wire dit'e redensart , wcnngleich nicht ae. (s. Einenkel 177, 5), dennocH eia- 
heimisch : ans a child of twelve month und a child twelve month old wind cHU 
of tiueh/e month old. Anders Einenkel 57, 3. Er stellt den letzlen aosdnick 
einem andern IkiU }i'ai of half yer age gleich , indem er age fllr das ahfn- i 
adjectjv age erkiin. Aljer age reimt bei Chaucer mit page, bei Gower mit I'is'gtt I 
anltragc, torage, vasselage, mariage. Also ist es das subst. I'age; das adj. mUtte 



E. Einenkel, Streifzflge dureh die me. syntax 



29S 



\m Chaucer noch 'agi, spSter *agy lauten. Die sonderbare redetuart muss eineni 
deutscben tin graiat vam tecAs fuss brcite gleicb gebildet sein. Vgl. die von 
£incnkel 177, 3 gegebeneo beiqiiele. — 57, 5 wirft Einenkel zwei syntaktiscli 
venchiedene ansdnicksweiscD zusammen : Of hvtnty fter ht was of age heisst 
• znranzig jahre war cr an alter« imd es eotspricht dem frz. beispiel nicbt; denn 
dicKS und Chaucer's beispiel V, 169 bcdeutet ter war von dem alter von I4jahren<. 
Man sieht den unterschied auch in dem fehlen oder setzen des bestimmten artikels. 

Zu 6z, 7. Zwei iUtere betspiele: ht was large and mnviclh gntde Havelok 
(Zup.) 97. No ping -anu he glad Robert 11*72. Auch hier liegt doch wohl 
keine nachbildung nach dem Frz. vor. La). II, 500 steht an lutel wiht mart 
and Sermons 129 Sumdet toerse. 

T.\s 62, 11. Schon in einem sehr alien text: .pe edie mtiden wergtdt mm kwet 
Jul. 54. 55- Auch Al so he pidermard sumping neyhleyhte Znp. XXII, 5 und 
poi sumdel for him mar drede Cursor Mundi (Zoji.) 112, Femer speken a lute 
vjiht AR. 72; a luttl Itfor pe lyme Zup. XXII, 5. Rob. 10172. 

Zu 66, 5. Ein opres weis ist wirklich frUhme. belegt , und man entgeht so der 
vorgescblagenen , sehr bedenklichen auslegung, M&tzner belegt zu Ancren R. 
70 die formel aus Hali Meidenhad. FrOhme. sind Uberhaupt solche adverbielle 
genitive sehr b£ulig. Maimer fuhrt auf aus AR. La^. Hali M. Margarethe : 
tvmmes iveis. pisses weis. nanes metes, eueriehts iveis. alles tveis. oires uieis. 
Ich habe zu 51, 3 bereits einige andere belege gegeben und fdge noch hinau: 
Sei me hvmehes veis ^e wiereheJ Jul. 42. eanis weis 13, eirweis 12 C^ in 
any way J. 

Zu 72, 3. Hinler »subjecte« ist »oder objecte« einzulUgen. 

Za 72, 7. Solcbe participialconttnictionen sind auch sonst im Me. sclten: z. b. 
noch liggand laid his heuid dune Cursor M. (Zup.) 50. Und der gebrauch 
»on with ist schon frUh-me. und wohl unabhangig vom Frausiisischen entwickelt 
(wie im Deutschen). Jul. 58. 59 to ponken godd U'ifi honden upaheuene; ebenso 
66. 67. Gregor (Zup.) 81, ^^ pabat held uf hope his hond tnip hert gode to 
Crist ywemt, — Doch ist eine absolute construction mit dem adj. ane, one recht 
hdulig im nlten Me., die gcwiss uuch ohne fremden einfluss gebildet isC: Jul. 22 
tiovtstu ham p! ane. 22 Ne wen pn nowt pi ane wip pi wisd»m to 
■ttihen ham atit. 78. 79 iJieiet wurdt ht him ane. AR. 86 Ne gvtl tu 
\HHt pe one. 156 me schal sitten him one; MStzner filhrt dazu noch ein drittes 
aus AR. und zwei weitere aus dem Ormulum an. Die redensart scheint ur- 
iprUnglich eine dativ-construclion zu scin . da AR. sonst gelegentlich die accu- 
Mtivformen enne, nenne 96. ii6 zeigt , ebenso das Omiuhim imne 3374. 8118, 

Zu 73, 6. Es kommt auch vor Jul. 33 /« leaddest isratles leode of igipte dru 
fot purh pe rtade sea (die bestimmung geht aufs object). 

Ztt 74, a. Hier noch ein drittes beispiel zu dem sellenen fall aus der Juliane. 
Pt fdie mtidin ecm ialdeliche ford biuoren pent riue .... hire nebseheft sehimndt 
ai as sihene as pe sunne 54; die andere hs. auf s. 5$ hat ganz Shnlicb mit 
voranstehendem port, schininde hire nebseheafi schene as . . . 

Zu 89, 4. Einenkel's verniulhung ist schon durch Schrader, der s. 11 ein iweites 
beispiel ane pa m<istan synne giebt, beslfitigt worden. Ich kann noch ein 
drittes Ac. und ein viertes aus dem Me. bielen : .•Elfric's Genesis (Zup. 45, tl) 
iring me two pa betstan tyecenu, welches jeder schon gelesen hat, und Rob. 34 
in alien hss. pre pe beste yles pese hep li* mest eoufe. — Der stern in 90, 3 



294 



Litleratur 



ist nun xu tilgen ; zngleich verbesiere die beiden druckfehler : in der encen ccile 
lies an pe bclste , in dcr vorlelzlen oon of pe iesit men. Es ist interesnnt c^^l 
sehen , doss Warton die alte wenduug wieder zu beleben venucht hat. Wii^| 
lesen im 3. bande seiner Hist, of Engl. Poetry s. 14: »Nt oniert that tkf 
scholars, tuha are appoinitd to bt elecltd from three the most eomlitieraite 
schools in Kent and Norfolk, shall be tht best and aptest scholars, vitU *>-^| 
structtd in the Grammar, t ^^ 

Zu 91, J. Der zweite beleg wenigstens enthSlt jedenralls keinen partitiven genibr; 
das subst. hSngt ja von at ab , und unler dieselbe abhangigkeit geh6rt ffieue. 
Gerade so stcht AR. no in his licome , euerieh Urn, he polede sstnJri ftiu. 
Daher werden auch in beispielen, wie das von Einenkel erst genannte, lahlwotl 
und hauptwort als einandcr nebengeordnet , nicht unlergeordnet gefuhlt wordes 
sein. Ein vollstSndiges bcispiel mit wiederholter prSposition , welches an$ due 
gute bestatigung giebt (Ur diesc auffassung, finde ich AR. 90 of sihit &• of sfetke 
>&• of herrunge is seid sunderliche of euerichon ateuie. Vgl. die fSlle auf s 

Zu 95, 4. Der mit einem fragezeichen eingefijhrte bcleg steht HI, 287. 

Zu 95, I. Man beachtc auch folgende Slteren belege: AR. 86 Baebitaru bttS 
of two maneres. 83 Uikelares bead preo kunnes. 50 Uor preo manere rreoitu 
beod, 48 Mid alle cunne wardt und Ajenbite 70 we hahbep ytatd ten mantft 
unnes of pe tongue. 

Zu 96, 9, Es giebt schon alte beispiele, sogar mit fUrwbrtem: Jul, 68. iq i pat 
ferliche fur amidden riht lihte ant hit civenchte anan euer tuch sperht. Gen. 
& Ex. 2906 fc it sal lesten eueriU del; in Zup.'s (lb. quat so god tad, i t m vtU 
he it neuer a del. 

Zu 98, 5. Aber schon Jul. 22 Neuer of pi tvil ne sehal pe nawt VMmtim. Vgl. 
Einenkel 104, 3. 

Zu 100, 4. Noch andere ae. verben sind zu nennen : Sylle pe god of heofenu 
deaiue Zup. 46, 45. Bring me of pinum huntopt Zup. 45, 9 (vgl. et of mimm 
huntode 45, 29). Of iis warme mete du gif me nu Gen. & Ex. I492. 

Zu 105, 2. Abweichende iltere me. beispiele, in denen to fehit, sind : Jul. 54. 5} 
pt reut, as he seh pis, puhte muche -utunder, ebeoso s. 7 ; und Rob. 4585 (>u* 
genommen die 3 hss. fi, d, t) he i,ef pe croune of pis land pe noble Conslaiililt, 

7m 117, 3. Eine aulTallende verwendung von after im Poema M. 231 ftr it 
wanunge end wop efter eche sirele. 

Zu 124, 3. Dieses on and on ist in Gen. & Ex. hlufig. 2266 kistt it brtiat 
on and on. 3277 on and on Egyptienes fellen to de grund; femer 1639. t^iy 
Auch das im nachsten absatz genannte und Miitzner entgegen aus dem Alifn. 
hergeleitetc bi two and two begegnet bereils in Gen. & Ex. 570 : foutUs ■*«» 
dtrinne cumen bi seuene and seuene or bi two and two'). MStxner behilt ato 
doch wohl recht. Zu by and by vgl. Jul. 39 ich maktde Ysaie bean itaktt park 
&• purh to deaJe. 

Zu 171, 9. Der gebrauch von of ist auch schon in den alien roc. denkmilen 
gewdhnlich: Jul. 5 lunge mon of T,eres , 4 an heh mon of cMnnt ant tkt ncln 
of rente. Zup. XIX, 69 meder cteane of alle lasle , 77 al is pe ktoucni ftl 



') In Boctus u. Sydrac (Laud ms. 557), zeile 921 The kyng oxid hym •»*'• 
These guestiouns by eon and eon. Ich bereite eine kritische ausgabe filr die E. E. 
T. .S. vor. 




E. Einenkcl, Streifitige durch die me. syntax 



*95 



af pint Hint. XXII, 38 fat pu mi kauitt sop iseyd of alle wonies pisst. 
XXIII, 32 u. 49 ihald of po luue of ged , 39 u. 48 anhttt of pe luue of urt 
torde. Foema M, i elder a urintrt attd alort. 3 child a wtorde end aJedi. 
,4 a wtMln tald, iyng a rede. 241 a danke unitedtfeite . 264 grtdi of seoluer. 
;orius 41 riehe of wele. 63 mildt of modi. Laj. 6367 of alle pingen hto 
god. Gen. & Ex. 1355 ritht of welde and wale. Havel. 107 Of word, 
»/ wepne kt was boU. Man sieht daher vielleicht besser vom frz. einfluss ab, 

Zn 180, 8. .4uch hier wUrdc eine genaue untersuchung dcs trUben Me. woU 
darthun, dass die spiache selbslandig diesen weg gegangru ist. Laj. sehr ofl, 
z. b. 13826 AB, of eUhen vuele he was war. Zup. XXII, 39 of one pingi 
sty me. 65 pe wymmon dnde heom to tenderstonde of one mihtye wihte. Poema 
M. 147 Ful wamie mei liktliehe sfektM of hunger end festtn. AR. 116 pis is 
nu imouh iseid of pe vif wittes. 90 of silde &• of speehe &• of herrunge is 
seid sunJerlicht of euerichon arewe. 90 speken of alle imene. Havelok, Zup. 
XXV, 82, 5 fe tale is of llavelok imaked. 8a, 23 the rym is maktd of 
Havelok. Rob. 56 telle of all pis wo. 

Zu 207, 3. Owl ajid Night. 733 to midel niite. 

Zu 211, 5. Aber schon in AR. steht habben him to leofmon 100 und ehttstd 
JesM Crist to Itofmon &• to spuse 98. 

Zu 240, 10. £s wundert mich, dass Einenkel hier nicbt die genau entsprechende 
franzosische ausdrucluweise, wie Et elle de rirt crwShnt. Diewlbie kummt, wie 
professor A. Tobler mir schreibt, wenn gleich nur recht selten, auch im Altfrz. 
vom 14. ih. ab vor. 

Zu 329, 6. Robert von Gl. Jtcht dagegen wohl noch dem Ae. nahe, x. b. jfoyi 
kit is to sea 12. IVonder kit is to se 157. AR. 50 clenneise , pet is mucM 
pine we I uorto kolden. AR. Wd so muckel sckaundle, pet nis no need to sptktm 
ne to writ en per to ^eines. 

Zu 230, 7. Jul. 10 6i pat ilke godd, pat me is lad to gremien. 

Zxi 235, 3. pokte to ofsleanne feuob Zup. 47. 

Zu 35s, I. Aber frUh-nie. »chon sehr gewobnlich , mit und ohne to. Jul. 49 
leh kahbe imaked ham to spitten. 42 H'e makied Aim to penken ponckes. 39 
ith makede Caym acwalde his broiler. 39 ich makede pen muckele witti Ysait 
beon isahet purk &• purh to deade (passivl). AR. 106 maked a twott smtt 
(umen. 104 pe ueond maked sum ping stinken. 

Zu 257, 8. Ein merkwUrdiges beispiel ist pe eppel is forbade me to etene&'mout 
ferto bikolden AR. 54, ftlr me is forbade to etene pene eppel. Es ist aljo der 
vom inl. abhangige accus. zum subject des regterendcn verbs gcmacht ; Wiis 
geschehen ist, urn die beideu infinitive um so nuchdrtlcklicher einander allein 
am ende gegenllbcrzustellen. 

^" 259, 5. Ein beispiel mit for: AR. 110 kis ojvmu deeiples ne keoldtn him 
for god. 

Zu 260, 7. Ein xwettes beispiel, wo kein ben in dem passiven ausdnick cteht: 
Jul. 40 I makede sein fuhan htfdes bicoruen ant seinte Slefne mid stanes islenel, 
Ein beispiel mil adjectiv ; AR. 86 maked his vuel lesse.. 

Zu 261, 9. £ue iseih hint ueir AR. 52. 

Zu 264, I. Rob. 1 1221 pe clerkes addt pt ttretts soni iltr. 

Zn 266, 3. Gen. ii Ex. 117 He sag erde drit ant le water awai. 



39^ 



Litteratnr 



Zu 263, 6. Zwei BUS Chaucer nicht belegle verben 1 AR. 68 to ftt ft wit 
nt preout htom false. Jul. 13 iVA schal iiitif pi fiesch fodt to fuhtlei. 

Zu 274, 6. In der Jul. 8. 9 i%a Uuiendt man. 33 luuitniit leuurd; fernef 
p. 4. 5. 17. 27. 35 u. «. w. 

London, juli 1888. Karl D. Btlbrinf. 



New English Dictionary on Historical Principles; founded 

un the materials collected by the Philological Society. Edited by Jamet K. 

H. Murray. L.L.D. Soraeliine President of the Philolopcal Society, with 

the assistance of many scholars and men of science. Part. III. Batter'^i. 

Oxford. At the Clarendon Press. London: Henry Frowde, Qorendoo Pren 

Warehouse, Ainen Comer. 1887. Price Twelve .Shillings and Supence'}. 

Die Ukfeige dieses dritten theiles, desaen rorrede bereits am I. jaiiBar 18S7 

geschrieben ist , hat sich etwas verttigcrt. Derselbe enthiilt nicht weniger ik 

8765 worter, von denen 1873 zusainmengesetzte sind. Von den ubrigen Jjlj 

sind 3S02 in aUgemeinem gebrauch , w&hrend 1379 als veraltet nnd nur 192 «U 

ireind oder unvoUkomnien natnralisirl bczeichuet sind. Die bearbeitung des bucb> 

staben B bereitete mancherlei schwierigkeiten , insofem er eine verbaltniandLeif 

gerioge zahl aiis dein Lateinischen und Griechischen abgeleiteter wbrter, dagega 

eine grosse inenge von provincialisinen und slang-auiidrUcken enlb&lt , dcran her> 

kunft und entwickelung eine eingehendere behandlung erforderte. Andcrcnetti 

erreichen die zusammcnsetzungen mit der vorsilbe he- allein die stattliche zaU *oa 

beinahe 1500, von drnen indessen etwa 600, die wie bebootcd , bemuslincd. 

bepriwigged , bebishop , becarpet, becobweb, bedirty u. a. entweder leicht vct- 

stindlich oder nur vereinzelt gebraucht sind, bei der entwickelung der bedenlnngni 

dieser vorsilbe kurz rusammengestellt und durch ein beispiel erlSuten wcrden. 

BezUglich des planes und der ausfuhning genttgt es , hier auf frtlhere bt- 
sprechungen zu verweisen. Ohne lEngercn gebravich, ohnc cingehendes siodiui 
tiber ein solcbes werk endgUltig zu urtheilen, wUrde vcrmessen sem. Was indesMB 
die vollstfindigkeit anl.ingt , so finde ich bei verglcichung meiner allenlings sehi 
unvollstilndigen collectaneen fast alle dort verzeichneten ausdrllcke wie beak, bee- 
line, Ijeecrocracy (anrh A. Y. 75. p. J^S), beleaguerment, bishopess (aucb A. Y. 75. 
p. 100), blinkers, bloke, bo.iter, bout-black (Amer. = shoe-black: ffoff* nut: 
atiefel wichse) , bottle-holder, buw-pot u. s. w. Nur vereinzelt sind mir auslasnoiges 
nufgefallen, wie bigamise, Rich. Burton, (IMty of the Saints, p. 519; M^m/f ^ the 



I 



I 



') James A. H. Murray bittet mich , im interesse des Dictionary Olier di« 
von H. Schmidt in seiner dissertation; R. Stanyhursl's Ubersetzung von Vergil'* 
Aeneide I — IV, als dort fehlend bezeichnenten worte folgendes zu bemerkea. 
orct findel sich zwar nicht p. 436/2, wohl aber p. 468 u. art, wonuf d'Jtt 
verwiesen ist; b<trlym p. 6691; hanefyer iinter ion/ire p. 985/1, allerdings obn« 
specielle verweisung; be-basse p. 719/3; bii/glee p. 750/2; blastfuf p. 9051; 
HmJdy/ul p. 931/3 und bloodiful: hoHdilavt p. 983/1. Ich erfUlle hicrmit beteit- 
willigst seinvn wunsch , indcin ich nur beraerke, dass dem verf. bei der letzleo 
nicderschrift seiner abhandlung das Dictionary nicht zur verfilgiing stand, er sUo 
nicht in der lage war , seine frUher gemachten iiotizen noch cinmal nachzuprtjfen, 
wShrend andererseils die eigcnartig compresse form des Diction.arT, die fUr die be- 
wSItigung eines so umfanglichen stoffes ja unumgSnglich ist, den in seiner benutzung 
weniger getlbtcn leicht etwas tlbersehen lasst. E. K. 



I 




James A. H. Murray, A New EngtUh Dictionary on Historical Principles 



[pure white feathen from the wings of the ostrich. Ck, y, 7$. p. yao; Btniti 
(Boncy =^ Bonaparte, Iloppi) puppen, die zv anfang des jahrhunderts, bcsooden 
von knaben, als scheiben benutat wurclrn; wotu mir die t>elegslelle leider fahlt. 
Vereinzelt vennisse ich eine, wenn auch nur kurze erkl&ning. So nnter Bibli I, 
I. c >a particular edition, or a copy of it« , wo alierdings das citat: •\%'i^. 
Penny Cycl, IV, 374/a This (Geneva) edition is often called the 'Breeches Bible* 
on account of a rendonng given in Gen. Ill, 7« an sich verstiindlich ist, bei dem 
nachsten dagegen 'iS^^. Macaulay Fred. Gt. £11. (1854) 659/2 To Frederic 
Wtlliam, this huge Irishman was what a brass Otho, or a Vinegar Bible, is to ■ 
collector of a different kind* der hinweis auf die Oxforder ausgabe von 1717 
fehlt, die Luc. 20. The Parable of the tVinegarc statt > Vineyard' hat. Mit 
rccht wird in der vorrede darauf aufmerksam gemacht, wie cin derartiges wortcr- 
buch nicht nur die entwickclungsgescbichte oiler wurzein, sondem auch die zahl- 
reichen l&IIc neuester wortbildungen zu berUcksichtigen hat. So gewinnt es auch 
ein cultnrhistorisches interesse , denn die chronologisch geordneten citate spiegein 
die verschiedenen zeitstromungen auf alien gebicten des lebens wicder. Aus einer 
gr6sseren ani^.-ihl vun beispielen wiihle ich das stalt des ileutschen zweirad leider 
auch bei uns mit englischer aussprache eingebUrgerte Bicycle: tSbS Daily News 
7 Sept. Byticlts and trysicles which we saw in the Champs Elys6es and Bois 
de Boulogne this summer. t86g. Mrq. Hartington in Daily News 14 May, The 
practice of riding or driving upon bicycles does not form any part of the exa- 
mination of tlie Civil Service Commissioners. iSSj. Pall Mall Gaz. 30 June S/a. 
The bicycle trade is particularly brisk «. — 

I Interetsant ist ein vergleich mit dem seither erschieneneo lioppe'schen Supple- 

ment-Iexikon. Wie nachstehende probe zeigt , fiillt derselbe, abgesehen von der 
geringeren vollstandigkeit in den citaten, nicht zu Hoppe's uiigunstcn uus. 



Murray. 



I Boycott, v. (f. the name of Capt. 
Boycott, an Irish landlord, who was the 
original victim of the treatment described) 
trans. To combine in refusing (o hold 
relations af any kind, social or commer- 
cial, public or private, with (aneighbour), 
on account of political or other diffc- 
^■reaces, so as to punish him for the 
^kodtion he has taken up, or coerce him 
^Rinto abandoning it. The word arose 
in the autumn of 1880, to describe the 
action instituted by the Irish League 
^Llowards those who incurred its hostility. 
^flt was speedily adopted by the newspapers 
in nearly every Eui'0]>eao language. Now 
(1886) generally written without a capital 

1880. Times 20 Nov. lo/l. The 
people of New Pallas have resolved to 
>Boycott< them and refused to supply 



Hoppi. 

Boycott, v. jemand geselUchoftlich 
vollstiindig isoliren. MaupUnonu Boycott 
bewirthschaftete ein gut zu Lough-Mask 
(grafschaft Mayo) und verwaltete die 
gtlter fUr lord Erac. Die irische land- 
liga sprach iSSo ihren bann tlber ihn 
aus , und er fand nieniand mehr , der 
fUr ihn arbeiten, mit ihm handeln oder 
verkehren wollte. So musste er , um 
seine emte einzubringen, sich aus Lister 
arbeiter kommen lossen, zu deren schuts 
ihm die regierung soldaten und con- 
stabler stcUte. Nachdem er die gtlter- 
verwoltung niedergelegt hattc , lebte er 
1882 in fricden in Lough-Mask. Als 
wort ftlr jenes verfahren , dem viele 
gulsbesitier, pachterheber, zinszahlende 
pSchter, kaufleute und gewerbtrcibende 
unterworfen wurden, kam 'to Boycottt 
in allgemeinen gebranch. Nach einem 



398 



Litteratur 



im pulamentc vorgelegten aasweis ' 
den in 1 1 monaten del jahre 18S5 S 
in Irland 796 personen giuizlich und 
3069 theilweise borcottirt. Besooden 
wurden allc diejenigen , welche (tli die 
unter dem banne stehendcn penosen 
irgend welche dienste geleistet h*ttea^_ 
verfolgt und anf dm Srgste misshuiJel^H 
Punch No. 2063, p. i^ (Jan. 18S1; 

• Boycotting a Landlord* is now ac- 
cepted. — ib. p. 36 Ten Irish Jurymen 
brought there by a tine , one dreaded 

• Boycottingt, then there were bat oil 
Ein beispiel s. unter Care-tAker. (A( 
liches s. unter Coventry.) 



them with food or drink. 1S80. Daily 
News 13 Dec. 3/1. Already the stoutest- 
hearted are yielding on every side to 
the dread of being * Boycotted*. 1880. 
must. Lond. News. LXXVIl. 587/1. 
To 'Boycott* has already become a verb 
active , signifying to Tutten* , to in- 
timidate, to >send to Coventry-*, and to 
• taboo c. 

1881. Q. Rev. 117. The lineal 
ancestors of the Land League •boy- 
cotted* the poet. 1886. Times 3 Feb. 
lo/i. On September 19, 1880, Mr. 
Pamcll formulated the law of boycotting 
in the town of Ennis, county Clare. 

b. transf. and fig. 

1881. Spectator 23. Jan. 119 Dame 
Nature arose . . . She •Boycotted* 
London from Kew to Mile End. 1881. 
Daily News 19 May 5/3. You cannot 
Boycott human nature. That entity . . 
always gels the better of the Boycotter 
in the long run. 1882. L. Stephen 
Swift VII, 157. Briefly, the half-pence 
were to be 'Boycotted*. 

Welche arbeit die schlies&Iiche fertigstellung eines einzelnen theile* erfordod 
beweist ein an alle mitarbeiter und freunde des unternehmens gerichteter auCmf. 
Es gilt, fUr eine rahl voD fiber 1300 ausdrtlcken (.brand-catchy) noch dtate tor 
oder nach dem bei jedem einzelnen worte bemerkten datum za beschaffen. Mogt 
demsclben allseitig enlsprochen wcrden , damit dcr fortgang des vortrefflicio 
wcrkcs keinc veriogerung erleide. 

Bkemen, mai 1888. W. Saltier. 



II. 

Carl von Rcinhardslocttner, Aufsatze und abhandlungen, vomehmlidi W 
litteraturgeschichtc. Berlin, Robert Oppenheim, 1887. 310 ss. 

Prof. dr. v. Rei nhardstoet tner, dem wir eine reihe von arbeiten u"*! 
romanische sprachen und litteraturen verdanken , hat in vorliegendem werke « 
anzahl von aufsatzen und abhandlungen gesammelt, die gelegentlich in dem IBi* 
raum von zehn jahren veroffcntlicht worden sind ; die lesewelt ist ihm hieftf i» 
um so gro.^serem dank vcrpllichtet, als sic fast insgesammt material behaodela, i» 
selbst in grtisseren bibliotheken sclten zur hand ist. 

Inhaltlich sind die mannigfach anregenden essays in zwei gruppeo getbelt 
I. Aus verschiedenen litteraturen. Sprachliches und II. I*' 
litteriiren geschichte Portugals. Unter den aul'satzen der zweiteo g«pp». 
welche zwei dritttheile des ganzen buches ftillen, etscheint uns besondcrs die'"'' 




C. V. Reinhardstoeltner, AafsiiUe und abhandlungen 



299 



f schrifi lur Ounocsfeier 1877 : Luiz de Camues, der singer der Lusiaden, 
herroiragend , uad es ist diese auf den arbeiten portugiesiscber forscher benihende 
lebensskizz« des Carooes. von dessen Lusindcn R. eine kritische ausgabe venuutaltec 
hat, um so dankenswerther, als 'die ccntenaarfeier des dichters bei uns zwar sebr 
tchiitxenswerthc osibedscbe wOrdigungeu dcsselben, doch keine biographischen dar- 
itellungen des grossen epikers hervorrier. Doch auch die Ubrigen abhandlungen: 
Der Hyssope des A. Diniz in seinem verhfiltoisse zit Boileau's 
Lucrin; Coethe's Faust in Portugal; Porlugals neuere lyrik; Zwei 
nenere werke Uber die romantiker in Portugal; Eine portu- 
giesische konigichroaik bieten genug des interessanten und belehrenden. 
Noch anziehender sind die auisStze der ersten abibeilung, vor alien aber die 
charakteristik des Christoforo Negri, die mancben leser dazu bewegen wird, 
ach mil den schriften dieses bedeutcndcn italienischen philosophen, historikers und 
geographen naher bekannt zu machen. Studien 'Ueber einige dramatische 
bearbe itungen von Herodes und Marianne' und dber 'Napoleon I. 

• in der zei tgen ossiscb en dichtung' relhen sich wtlrdig an. 
Bei der hier zum ersten male gedruckten abhandlung 'Vom lernen und 
lehren lebender sprachen', welche diese abtheilung aVjschllesst , mdge ein 

■ lingeres verweilen gestaltet scin , da der gegcnsland uns besonders nahe aogeht. 
Welchen standpunkt der herr verf. einnimmt , ergiebt sich aus folgenden 
steDen (s. 123 ff.), 'Es kann eineni an deutschcn hochschulen herangcbildeteD, 
in deutschcn landen erzogenen sprachforscher (I) nur der histurische, gramma- 
tische nnterricht in der frcmden sprache Ubertragen und von ihm nicht mehr 
verlangt werden, als dass er denselben den Ubrigen wissenschalten conform durch- 

kfilhre. Die schulcr werden mit grUndlicher grammatischer und litterarischer aus- 
bildong in dieser und jencr sprache die ansialt verlassen und , wenn ihr lebenb- 
benif, ihre sociale stellung, reiselust und audere verhillnisse sie ins frenide land 
fllhren, an ihr einstiges solides studium anknUpfend, on der hand eines nationalen 
leicbt, soweit es ihre individualitSt gestattet, und darauf kommt es zunachst an, 
den praktischen theil der sprache eriemcn'. 'In ewigkeit wird es aufgabe der 
fkmilie bleiben , den praktischen theil des sprachstudiums , wie das rousik.ilische, 

^L je oacbdem es besondere vcrhaltnisse wUnschenswerth machen, fUr sich zu pllegen'. 

^f 'Mochtcn doch allc ncuphilologeu nicht darin ihre hauptaufgabe suchen , was sie 
doch nur unler scltenen , gUnstigen umslanden erretchen k6nnen (der verf. meint 
das sprechen der fremden sprache), sondem vielmehr darin, wo sie in der tage 
snd, ihr licht leuchten zu lassen — in der wissenschaft der sprache und litteimtur, 
in historischen studien'. Um diesem gutgemeinten rathe nachdruck zu geben, 
bcmft sich R. in den anmerkungcn auf Klinghardt's vorlrag Uber 'die realien 
in dem neusprachlichen unterricht und der neuphllologle', oder, wie R. sagt, auf 
"die trefflichea worle Uber die vcrwissenschaf tlich ung des modemen sprach- 
unterrichts' ; dabei Ubersieht er aber, dass gerade Klingbardt wicderholt und nach- 
drtlckhch die — berechtigte — forderung aufstcllt , die schule mUssc auch den 
praktischen ibeil des sprachstudiums pllegen und die lebenden sprachen su lehren, 
dass die schuler sie auch sprechen und verstehen kiinnen, und gerade von Kling- 
bardt rtlhrt ja das wort von der angewandten sprachwissenschaft her, s. Engl, 
stud. XI, s. 200 If. 

Dass es im publicum nicht allenthalben, ja nicht einmal in 'besseren h£usem' 
als aufgabe der familie angcschen wird , den praktischen theil des spr.^chstudiums 



I 



300 



Lilterstur 



fflr sich zu pflqnen , dafUr bringt R. selbst ein redendes beispiel in der (na 
geheimrSthin, die es s. ill unbegrcinich findet, dass ihre sdhne nach vier jihrra 
gymnasium nichts Fninzosisch k6naen , wShrend ihre tSchter diese spnche tdtoa 
nach xwei semestem pecsiunat gelSulig (?) sprechen. Dem unbefangenen beob- 
acbter dr&agt sich eben immer und imiyer wiedei die frage auf : Wozu lemt mui 
denn jahrelang eine lebende sprache im sohweisse seines angesichts, wenn man st 
schliesslich nichl sprechen kann } Freilich wird man von deni schtller Dicht tcc- 
langen dtlrfen , dass er sich Uber ein beliebiges thema geliufig in der fnsadto 
sprsche ausdrtlcke; macht ihm das doch hSufig in seiner multerspracbe scbwierig- 
I'.eiten. Aber Uber ein gewisses mass des praktischen kSnnens muss cr verfitgen 
Damil ist durchaus nicbt gesagt, doss der gcholt der lebcnden spracheo going 
zu schalzen sei (s. III). Im gegcncheil . ich glaubc, der genu&s, den man on 
dem fremdsprachlichen dicbterwcrke hat, wird ein um so grbsserer sein, je bcoff 
man die fremde sprache versteht und sprlcht. Erst dann wird man lu einer toUo 
wUrdigung der schonbeit der diction gclangcn ; erst dann wird man dem vortngt 
fremdlSndischer kUnsller, die ja ab und zu in gr6sseren slfidten zu fa&ren sind, mil 
nutzen und gewinn lauscheu ; erst dann wird man sich 'Uber die welt der bncli 
slaben wieder binUber in die der laute, Uber die matte halbe sinnesauiiiabaK 
hioaus zum vollen eindruck , durch sinnliches uachscbafTen zum seelischen oadi' 
empiinden' crheben kronen. (MUnch in den Phon. stud. II, 192.) 

Ilauptaufgabe des untcrrichts in den lebenden sprachen wtre nacb R.'t aa- 
sicht 'grUndliche grammatische und litterarische ausbildung' (a, 123) der scboltf. 
die 'bis zur ober]irima die grammatik absolviren' (s. I18) and 'den etymologEKhoi 
beroerkungen und syntaktischen ausfuhrungen des professors folgen, dessen haupt- 
verdienst die herausgabe allfranz6siscber lextc') ist, und der unter den seinipa 
einen namen von besteni klange hat' (s. 125). Also grammatik und wiedc 
groinmatikl Niemand wird leugnen, dass die grammatik der classischen spradM 
an den gymuasien grUndlkhst bctrieben wird. Was ist aber der erfolg der odmU 
von stunden, die ni;iu darauf verwendet? Horen wir darUber die stimme eita 
fachmannes: 'Jeder lehrer weiss, dass es mit der festigkeit der inneren form 
griechischen sprache, so weit es gerade die . . . formenlehre angcht , meist 
bedenklich sleht , und dass , wenn die .schttler erst das gymnasium hinter 
huben, dann bald nur noch die bildung der regelmiissigsten formen gelingt. I<^ 
habe mich davon erst ganz unlangsl wieder einmal bei schttlem ttberzeogt. 







') Ich mfichte der wiederholten kriiftigen betunung der gelehrten thldgl 
des mittelschullehrets gegenUber doch auf ein wort Ackemiann's in oen 'Pldagoj 
Iragen' hinweiscn : 'Jeder lehrer muss auch mit den anderen disclplinen, in 
an seiner schule unterrichtct wird , so wcit vertraut sein , dass ihm das hioUO* 
blicken von einer scienz in die andere nicht unmoglich wird. Er muss iiamenlli<i> 
die fugen kenncn , in denen das menschliche wissen sich berUhrt. I'nd suHtt 
das nur mtiglich sein, wenn man ein stUck von der fachgelehrs.imkeit oyfai. <!*> 
opfer mUsste gebracht werden'. [Diese bemerkung macht der aufopfemngsfreoiln- 
krit des verfasscrs fUr sein amt um so mehr ehre, als es ja anch nicht oo asC' 
nissen fUr seine thooretiscb-wissenschaftiichen intcressen fehlt. Im allgemeinoi 
aber scheint mir, ofTen gcstandeii, gegenUber der verschwindend geringen jahl n-" 
lehrem an hbheren unterrichisanslalten, welche nach ihrer promotion noch itjt"'' 
«elchen drang zu selbstandiger producliver ihatigkeit verspUren , gerade <ii«»« 
niahnung weit wcniger nothwendig wie die gegentheilige , bcz. dereo ich •*' 
Kiirting, Encyclop-Hdie der rom. phil. I. p. 19S ff. verweisen kann. E. K.] 



C. V. ReinhiiTdstoetmer, AufsStze and abhuidlungeii 



30' 



I 
I 



kun vorhcT mit ausccichnung auch im Griechischen maturirt habcn'. (Ad. Lichten- 
held in dcr zeitschr. fllr osterr. gym. 39. jahrg. (1888) 5. 7.) Ich glaube auch 
nichf , dass der erfolg ein besserer sein wUrde , wenn , wie es weiter heissi , 'in 
alien stundcn nur grammatik getrieben uud cingeUbt wUrde , und diese nicht als 
vorbereitung lu dem haupliweck , der lecture bedeutungsvoller und geistvoller 
schriften , sondern selbst als haupUwcck betrachtet wird. L'nd es kommt solches 
ja vor, dass den erklflrer am autor nichts wie die grammatik inleressirt'. Was 
hier vom Griechischen gesagt ist , gilt — in geringerem m.vLse — auch vom La- 
teinischen und ebenso von den modemen sprachen. Nichts vergisst »ich leichter 
als grammatisches regelwerk , durch dcssen mosslosen bctrieb dem schdler die 
sprache selbst verleidet und das sachliche verstandniss des gelesenen nicht gefbr- 
dert wird. Ein solches studiuni ist daher nicht so 'solid, dass in gplterer teit, 
daran ankntlpfend, der praktische theil der sprache mit leichtigkeit erlemt werdea 
ktinnte'. Ganz anders aber ist es, wenn schon in der schule eine gewisse sprech- 
fertigkeit erworben worden isl. Dass dies mtiglich ist , haben die an mehreren 
orten mit der neuen methode des sprachunlerrichts eruelten erfolge bewiesen; mit 
einer ganzen classe conversation zu Creibcn , ist zudem nicht so schwer , wie R. 
s, 133 meint ; man muss ebcn unter convetrution nicht ein plan- und zweckloses 
pUndem, sondem fragen und antworten Uber ein bestimmtes lesestUck u. dgl. ver- 
stdien. Jedenfalls geht der herr verf. zu welt, wenn er s. 120 sagt: 'So vie! 
steht onabweisbar fest , dass die beste begahung und der ehemste fleiss Qber die 
schwierigkeiten der aussprache einerseits und die praktische bcberrschung der 
sptache andererseils nicht hinweghilft ; dass die kenntniss der sprache nur von 
ausl&ndcrn und im auslande gelemt werden kann' u. s. w. Ich will dieser be- 
hauptung nicht die ebenso Ubertriebene Parry Gwynne's (A Word to the West 
or , Hints on the Current Improprieties of Expression in Writing and Speaking, 
P- 57) gegenUbcrstellen . "Pure English is rarely heard, save from the lips of 
well-bred foreigners'; ich will auch nicht die s. 115 mitgetheilte anekdote von 
dem deutschen staatsrechlsforscher , der jahre lang in Amerika gelebt hatte und 
in Dover auf eine englisch gestellte frage von einem matruscn die antwort erhielt : 
■| don't know French' gegen R. ausntltzen ; aber die bemerkung kann ich nicht 
unterdrtlcken , dass an unsercn mittelschulen ein tUchtiger deutscher lehrer einem 
frenidlandischen vorzuziehen ist. Denn ersterer weiss , worin die schwierigkeiten 
bei der erlernung des frcmden idioms liegen , und wird auf dieselben bei dem 
itnterrichte gebuhrende rllcksicht nehmen k6nnen , wahrend letzterem dies schwer 
fallen dtlrfte , da ihm seine muttersprache in alien beiiehungen gleich leicht er- 
scheint. Nicht mit unrecht nimmt sich den pessimistischen anschauiingen R.'s 
gegenUber der deuUche romanist s. 125 seiner horer an. Wenn er aber schliess- 
lich Kibst einen nationalen sucht, urn moglichst rasch Spanisch sprechen zu lemen, 
lu mSchte ich ihn doch nicht dcr incnnsequcnz zeihcn: er, der erfahrene lehrer, 
konntc dera Spanier selbst den gang der unlerweisung ungeben; der mittelschUler 
abet mtlsite sich der leitung des sprachmeistets auf gnade und ungnade ergeben. 
Ilarin liegt der nnterschied. 

Wenn einzelne ausfuhningen zuni widcrspruch herausfordem , so kann man 
■ich mit anderen wiederum vollstiindig einverstanden erklHrcn. So glauben auch 
•wir, dass es in der lebcndcn sjirache wenigcr der grammatische als der phraseolo- 
giscbe theil ist, dem die hauptaufmerksamkeit zugeweiidet werden muss (s. 1 1 2); 
dass programme und feiiischriften in Deutschland nicht in fremder sprache ahge- 



302 



LiUeratur 



fasst wcrden sollten (s, 1 14); dus der unnatUrliche zusammenhang des Franxiicische 
und Englischen (an den universilaten) aufzuheben sei ; dass bei der ausbilda 
der candidaten die praktischc spracherlernung nicht vemachlsissigt werdeo dll 
und dass ibncn 'durch irgend welche mitlel oder vorsorge des sUates gdcgenheil 
gelioten wcrden sollte , sich moglichst lange — nicht unter einem jahre — in 
Frankreich oder England niederxulassen , sei es in einem lu diesein zwecke ein- 
ger£umten hause oder auf irgcnd eiae andere weise' (s. 122). 

Baramtliche auftfitze und abhandlungen dn aucb von der verlagsfaandlimg 
wUrdig au^estatteten buches sind in lebendigem stil und geschmackvoUer spnche 
geschriebcn und bieten, wie gesagt, mannigfallige anregung. 

WiEN, 14. apnl 1888. E. Nader 



4 



Chr. Wimmers und dr. L. Wattendorf, Englische schulgnunmatik. 
73 ss. — Uebungsbuch zur englischen schulgraLinmatik , I. cursus. I3J 
Uebungsbuch , II. und III. cursus. 96 und 47 ss. Paderbom ond MOoster, 
Ferdinand SchSningh, 1887. 

Die verfasser sprechen im vorworte die vermuthung ans, dass man in ibw 
buche vor allem suchen werde , wie weit sie den neueren anfurderungen , vi 
laute und von der lecture auszugehen , nachgekommen sind. Njttirlich I 
haben ja IchrbUcher alien schlages genug, darunter auch einige, die, von ihrcm 
standpunkte beurtheilt, vortrelTlich gearbeitet sind, so dass fUglicb nnr jeoe oeuoi 
buchcr berechligt erscheinen, die fast allgemein anerkannte fehler der bisherijai 
lehrweise zu verroeiden und wohlbegrtlndete forderungen der reforme in Khi 
geniasser weisc zu erfulten bestrebt sind. Leider erfahren wir bald, dass die 
noch im banne der alten methode stehen. Noch mehr, sie halten es nicht 
zu spKt , noch eine lanze fUr dieselbe zu brechen und tischen uns dabei eiiM' 
verh&ngnissvollen irrthum nls piidagogisch-didaktische wahrheil auf. Sie sages 10 
vorworte: 'Die crfahrung zeigt uuch , dass solche ausliindeT unsere spriche »<> 
reinsten sprechen und am lingsten im besitz derselben bleiben, welche bei der 
eriernung, besonders anfangs, ttlchtig grammatisch geschult worden sind.i S' 
unterschciden nicht zwischen dem wissen und kfinnen einer .<>prache. Du 
sprechen einer sprachc ist praktisches konneu und beniht auf unmittelharer , in- 
slinktiver aneignung derselben , grammalische schulung aber ftlhrt wohl in tluo- 
retischem wissen, nicht aber zum praklischen k6nnen. Auch bleiben nor diejenigcs 
im besitz einer sprache, die sie einmal gcsprochen haben, diejenigen aber, welclw 
nur cinen theoretisch-grammalischen unterricht darin genossen haben , werfen du- 
selbe bald Uber bord. Das ist es, was die erfahrung lehrt, and diflK 
konnle nameiillich das vielsprachige Oeslerreich, wo an vielen slavischen, magp- 
rischen und italicnischen miltelschulen das Deutsche grammatisch nQterricIitct wiidi 
tausende lebende zeugen liefern. 

Unter den "winkent , welche die verf. ftlr den gebrauch des bucbci >ls 
nothwendig erachten , befindct sich auch folgender : 'Der wortvorrath ist beiis 
beginne einer lection zuerst durchzugehcn> .... Doch scheint den verf. Ht 
erkennlniss aufged^mmert zu sein, dass das durchnehmen der aus ihrem ihsjbiidA- 
hange gerisscncn vocabcln der psychologischen thatsache der wort- and btgrifi" 
association \«-iderspricht und desh.ilb nicht der zweckmSssigste weg (ur crwefbaaC 



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Chr. Wiramen und L. Wattendorf, Englische schulgrammatik ^qx 

ines wortschiitze* ist, denn sic fahren fort: • — am besten iinter anwendung der 
tocabeln in kunen ausdrUcIcen und sitien.' Wsmim also nicht gleich die 
KKsbeln ao und mit dem lesestUcke erlcmen lasscn? 

Das gesogte wird genllgeu, die stellung dieses neuen englischen lehrbuches 
h der schulbUcherlitteratuT zu chaxaktcrisireo. Es ist fUr die mittelclassen der 
iberrealschulen und reajgymnasien und fUr hohere bUrger- und t6chterschulen be- 
idnunt. Dementsprechend soil nir die erstgenannten aostalten ein ergfinzangsheft 
■mmt tlbungen filr obersecunda und prima folgen. 

Die ersten 35 lectionen der schulgraminalik behondeln die wortJehre, and 
(War in der orl, dass die unter I. zu&ammengefassten poragraphen sich auf die 
■inrache wortlchre beschrinken , die unter II. stehenden dieseltw unter bertlck- 
ichtigung der nothwendigsten syntaktiscben regeln erweitem. Was unter I. ent- 
balten ist, gilt als etster, das unter II. gesagte aU iweitcr cureus, der dritte (lect. 
|6 — 52) bebandelt die satzlehre. Dieser anordcung entspricht die der zwei 
IbungsbUcher, von denen das erste das •UbuDgsmaterial> filr den ersten gramma- 
gschen curs, das zweite das nir den rweiten und dritten curs bringt. Die aus- 
ipracbe wird in der weise gelehrt , dass ein orthoepischer curs auf die lectionen 
ier wortlehre vertheilt ist, und zwar linden sich die wichtigsten leseregeln im 
Ibungsbuch zum I. curs, nebenregeln , ausnahmen u. dgl. im Ubungsbuch zum 
I. cun. In dieser weise wird es dem lehrer ermSglicht, heisst es im vorworl 
HIT grammatik, die geselze der aussprache 'ohne zeitTerlust> zu behandeln. 
^'anim denn •ohne zeitvcrlust«? Die aussprache ist im englischen anfangsunler- 
licbt weitaus das wichtigste und schwierigste ; mit ihr soil im gegentheile recht 
jriel zeit »verloren« wcrden I Die verf. sagen weiter , sie hStten der aus.^prache 
liesondere sorgfalt gewidmet. Nichts desto weniger ist ihre arbeit schwerlich als 
(elungen zu bezeichnen. Bekanntlich ist die art und weise der verf. , die aus- 
kpracbe zu lehren — die ja durchaus nicht neu ist — nur dann mOglich , wenn 
8er sprachstoff in einzelnen, zusammenhangslosen sStzen geboten wird , denn nur 
dann kann man den lesestofT der einzelnen lectionen auf die in den betrefTenden 
Kusspracheregeln vorgekommenen oder nach denselben zu sprechenden worlcr be- 
IchrinkcD. LSsst man einmal in den anfangsunterricht das zusammenhSngende, 
Irenn auch noch so einfache und kurze lesestlick zu , ist jene methode schwerlich 
nt halten. Denn das echt englische lesestUck muss erst gefunden werden , in 
irelcbem nur ein uder einige bestimmte vocal- oder gerSuschlaute mit ausschluss 
■Jler tlbrigen auftreten. Nun hal>en wir zwar schon gesehen, dass die verf. noch 
mhSnger der unterrichtsmethode sind, die, um das trelTendc bild eines rcformfreundes 
ko gebrauchen , immer nur bei einzelnen riihren und rohrchen die hiihne aufdrebt 
lud die sprache tropfenweise abzapft, aber in einem punkte wandeln auch sie den 
*reg der reform : sie haben das zusammenhfingende lesestUck in den ersten unter- 
licht — allerdings neben den sStzchen — zugelassen. Dies war wohl ganz 16b- 
Uch und hat uns in dem buche am besten gefallen, aber es hat fUr die verf, und 
fbr die achiller , die nach diesem buche Icrnen sollen , das missliche , dass schon 
{n den ersten lectionen viele wijrter vorkommen, deren aussprache erst viel spSter 
|elelut wird; so in der 7. lection trtasurt; in der 8. con/iclioner, voraci<ms; in 
Ier 9. crtaiurt; in der to. charge, virtue, chain a. s. w. Uebrigens finden sich 
inch hi den einzelsStzen cine menge von wortem , deren aussprache noch nicht 
gelehrt wurde , so in der 7. lection tugar, Jiunch, physician, March, succession, 
tuxury, childhood; in der 8. Chinese, nature, invitation, chapel, change, purchaser. 



304 



Littetalur 



Jischorgt, coHtcitnct u. s. w. Diese lu vermeiden , hStten die verf. in ihier ge- 
wmlt gehabt , und es wiire vielleicht aucb bci tinwendung von •besondcrer V)t%- 
fa]t< gelungen. Ab«r all das will ich nicht eigentlioh ihnen rum vorwnrf imchai i 
zeigt sich doch nur bei diesem ncuen lehrbuch winder wie bei so vielen vonus- 
gegangenen die unzuISnglichkeit und amiseligkeit jener methode , die acb va>- 
misst, den gewalligen strom der spracherscheinungen in eln gar ktlnstliches ncti 
von tausend kanalen und kantlchen zu leiten und zu bannen. 

Nach diesen erorteningen principieller natur will ich mich au/ einxeUMim 
nicbt einbusen , immerhin kann ich nicht verschweigen . dass mir ausdrflcke wie 
•scharfes und gelindes st , >5tarkes und schwacbes M< , •<> lautet wie 9 nach »* 
geneigt' , bezeicbnungen wie g ^ dsh , die behandlung der tonlosen voole iu 
iectionen lo und 19, dass mir all dies nicht gerade fitr eine so genaue be)uaB^ 
mit phonetischen stndien zu sprechen scheint, wie sie heutzutage von jedm, 
iier es nntemimmt, eine englische gnunmatik zu scbreiben, gefordert werden muss. 

Bei der abfbssung des 2. cursus des Ubungsbuches sind die verf. von der 
voraussetziuig ausgegangen , dass bereits ein lesebuch eingefbhrt sei. Imraerkto 
finden sich noch hie and da zusammenhitngende stUcke, die sich inhaltlich dfler, 
leider nicht immer, auf England bezieben. Was die auawohl etc. der flbungMOdt* 
anlangt, so wird auch derjenige, der sich nicbt mehr mit der Ubersetm ugwn eAode 
befreunden kann , geme zugestehen , dass sich die verf. bier vid mtthe gegeben 
haben. Ebenso ist die sorgfSItige correctur anzuerkennen ; nur wcnige dmckflhlcr 
sind uns aufgefallen. 

WiEN, im mirz 1888. A. Wurzner. 



MISCELLEN. 



ZU DEN >INDIC1A MONASTERIALIA*. 

In erwidening anf einige Ton mir ihm zngesandten bemerkungen zu den im 
s.-theQe der Intemationalen zeitschrift fitr allgem. sjnachwissenschaft a," 183$, 
p.|li8 B. Tcrfiffentlichten >Indicia Monasterialia* schrieb mir prof. Kluge: >Jeden- 
faUs wttrden mir ofientliche bericbtigiuigen meiner BufTassungen dorchaus erwflnscht 
Kin<. Demgemass wiederhole ich bier nngefShr, was ich ibm schiieb: 
Zn nr. 8. Ueber >cryppan< and seine bedentong rgl. Engl. stud. XI, 64, wo 

Napier dies wort besprochen. 
Zn nr. 9. Bletsian ist hier tibersetzt, als ob es reflexiv ware. Richtiger bt wohl, 
cs als transitir (obne angegebenes object) zu fassen: I>onne wege pA I>ine band 

and dd swilce pt bUtsige. und thue wie wenn da (anderen) segnest. 

Za nr. 11. swilce {>& ootian wille. Notian, welches hier (aus veisehen) nntlber- 
setzt gelassen wird, findet sich anch u. a. nr. 8 and heisst doch auch wohl 
hier: Terwenden, gebranchen, bemdhen'). 
Zo nr. 12. Die bedentong des ontlbeisetzten langwyrpe wird durch holUndisches 
langwerpig =^ Unglich festgestellt. Die tlbersetzang {tonne strece t><l durch 
dann streiche, statt strecke ist wohl nnr druckfehler. 
Zn nr. 20. Auch hier ist bletsige transitiv cf. supra nr. 9. 
Zn nr. 41. gyf man hwylcnm httpa b^t hwet on ufan, 'pxt hC gendh hsebbe 
wird Ton prof. Kluge ilbenetzt: wenn man irgend einem bruder [obendrein?] 
etwas anbietet, woTon er genng habe. — Ich m6chte lieber sagen: wenn man 
i^^d einem bmder etwas mehr anbietet, damit er genug habe. 
Zn nr. 50. |>onne pA setrsegel habban wille, |>onne plice pd dine Agene gewSda 
mid twftm fingrum, t6 spr£d ]>tne tw& handa and gewe hi swjrlce pi. setl 
gesyd^ wille. Hier Ubersetzt prof. Kluge: wenn dn eine stnhldecke haben 
willst, so zupfe deine eigenen gewfinder mit zwei fingem, breite die beiden 
hlnde aus, und [bewege?] sie, wie wenn dn einen stahl messen willst. Plice 
(plyce) kommt ausser hier noch vor nr. 105, wo es mit falten tibersetzt worden 



■) netiaft >anwenden* Aelfiic Horn. II, 408 und 410 ed. Torpe. notigean 
>Uantiir< Ael&ic ed. Breck 20. notian >to enjoyc Cura Part. 389, i. 2 (c. gen. rel). 
£• KSlbing, Engluche nudien. XIL a. SO 



3o6 



■Miscellen 



ist. Dicselbe bedeutuug hat cs auch wohl hier, nicht = zupfe. Aach isi give 
wohl schreibfehler (oder druckfchler f) fUr wege, welches u. a. 56 u. 70 sich 
findet. Das schwierigstc isi gesydian. Prof. Kluge UberseUi messen, ans 
welchem gruode, ist nicht klar. Belegt ist das wort nicht. sidian fiode ich m 
den mir zugiinglichen wbrterbUcheni nur Leo 311, wo es mit sitUam seic, 
wohlgezogen sein tlbersetzt wird. Got. siddn, ahd. sit6n •Uben, machen, aus- 
nihreoi , as. gisidon. In meinen collectanea finde ich flberdies nocb sydung, 
welches ich aus Anglia VIII, 306, 16 notirt: Ymbe {lises bissextus upaspning- 
nyssc ... we wyllad nimlicor iungum coibbum geopenian. pxi .... hig 
syddan hys sydunge odrum gecydon. — Wenn sydung hier etwa = einiichtung 
heissen kann , so mochte ich gesydian ols := einrichten , oder hier spedell = 
fertig machen aurfassen. Das ganze ware dann zu Ubersetzen: Wenn du einc 
stuhldecke haben willst , so falte deine eigenen gewSnder mit zwei fmgem zu- 
sammen, und bewege sie , wie wenn du einen stuhl fertig machen (hinstellen)) 
willst. J 

Zu nr. 5 1 . Auch hier vermuthe ich wege statt das diesmalige gege der hs. ■ 

Zu nr. 81. Das ifilhselbafte •VVicelre« ist wohl nichts anderes als ein venehea 
des abschreibcrs. Die hs. zeigt , doss die anfangsbuchstaben der §§ erst aos- 
gahaara and nachher Tom rubricator hinxugefUgt. In § 94 (woraber s. unia) 
fehlt'cr noch. Wir dltrfcn das "W also ruhig in ein M Indem und Qbenetzcn 
Das zeichen fUreine grosse schale ist. ^82 giebt d:is zetchen fttr ein kleinei 
gtitss. Diese einfache Tet^essening ist von neinem bnider H. Logeuma wd 
mir gleichxeidg ^funden , und auch prof. Khige meint, dass sie nn a w eiM fcw 
riciitig tei. 

Zu nr. 88. Hier sind die worte: on midden unilbersetzt. Die sonstige fUle ckr 
Aexionsvocalen in dieser hs. macht das e merkwtlrdig. Ich gestehe , das & 
bescfaccibung des letchens mir nicht deutlich ist. 

Zu nr.'90. Prof. Kluge tlbersetzt >tacnum gestrtce< mit *wAt zeidien ahsmMtt'. 
Ich mtichte es lieber als zeichnen fassea: du zeichnest (came =- etwas ine 
dne?) feder aaf deine linke hand u. s.w. '). 

Zu nr. 94. Hier ist die initiate leider ausgelasacn. In der hs. steht {rin (=^tanc) 
g«rade unter ynn, und es itt ptatz Air nur einen buch.^*aben. FOr weiehen' 
Prof. Khige schreibt: »Aber wie soil yna erginzt werden? es fehlt dawiu but 
eine initiale, und ich kann bei dem bescen \viIlon kein wort finden, das is be- 
tracht kamc. Wer das zeichcu fUr -yna tun genau bedenkt, wird Icicht (i* 
■ehen. das;; nichts anderes al.« >der abtritt< gemeint sein kann. FQr lalriaa aii 
bekaimiausdrllckewie: gangem, gangpyt, gangaett und gangtun. y>//i()t:~=iekieet: 
Cma Past 196 to fettiini g&n »ventrem purgarea. Soost ■= mislbanfen (Bo(tk«u]< 
Statt eines composilimis, scheint es, haben wir hier zwei wOrter, tteren cfxtfo 
ein genitiv ist. Wer an das boUSjildische (sehr voiksthtmliche) sekrcet oad dtt 
gleichbedeutcndc nnr ein wenig weitlSuligere ; het geheime gemak, denkt, oiBthle 
ryna erganten und es als >dcr gchoimnissec fassen. Jedenfalls glaubeich. ^** 
die Mtiale nur R sein kann'). 



■) 4o. I'Cg. same fepre tacen? 

*) Prof. Cosyn, dem ich diese muthmassnng klirxlich mittheilte, schrieb n" 
bald darauf : «Das merkwUrdige -ynatun kann kaum etwas anderes sein als c^at^n. 
kahstall, der ort, wo no^ heiKe uniere (ioelder'ache boaeni ibrcn abinlt bib«o 
cf. as. falod koestal mit unserem (hollandischen) (me£t)faalt , aUlMufia I*^ 



B. Leonhardt, Zn Beaumont und Fletcher's Knight of the Burning Pestle ^07 

2u den »m cnde angegebcnen 'Handschr. ]e«arten> sollle nuch hinzu- 
gefUgt werden , lifss ^ 79 statt instiliaro in der hi, iustitian slehe , vrie inir herr 
H. LogeipMi mittheQi. 

NcwTON School, Rock Ferry, april 1888. Willem S. Logeman. 



ZU BEAUMONT UND FLETCHERS KNIGHT OF THE 
BURNING PESTLE. 

Max Koch liat einer kUinen pragrainm^irbeit von mir Uber oben genannte 
Biwleske eioe recension (Engl. stud. LX, j6i fT.) zu theil werden lassen , fUr die 
ich ihm ichr dankbor bin. Es war mir eine freude zu lescn, dass dieser gelehrte 
meioen anxichten Uber dieses nierkwUrdige und interessante sttlck^in der hauptsache 
beip/Uchtete. Nur in wenigen punkten ist er aoderer meinung. Ich beabsjchtige 
hier nicht dcrsclben entgeg^nzutreten , dcnn sic scheint mir ebcnw berechtigt 
als die meinige; wohl aber mbchte ich zwei dinge zur sprache hringen, in welchcn 
sich Koch geim haben dlirflr. Es betrifft dies zun&chsl das jahr , in welchem 
die crste quartausgabc des stUckcs erechien; dasselbe ist nicht 1619, sondeni 1613. 
iibgiichtrHose ist dies aber ein drucklehler. Dann ist es die untetschrift der 
Tptrede dieses etstcn druckcs , W. B. , welche anders zu deuten isl, ab Koch ge- 
neigl scheint. Uieser W. B. ist keineswegs Francis Beaunippt und unter >we both* 
sind kcineswegs die beiden dicbter, Beaumont und Fletsch^, zu verstehen; son- 
i)an W. B. ist Waller Burre (vgl. das litelblatt, wu es heissi: 'Printed for 
Walter Burre, and are to be sold at the signe of the Crine in I'aules Church-yard'), 
nsd uutcr >we both' meiut Burre sich und seincn freund Robert Keysar, dem die 
$ltfjj^be gewidmet ist. Die widmuug lautet: 

•To his many waies eiul^ered friend Maister Robert Keysar : Hxt , this 
rofcntunate child , who in eight dales (as lately I haue learned) was Ix^t and 
borne , soone after , was by his parents (perhaps because bee was so vnlike his 
twetbreu) exposed to the wide world, who for want of iudgement, or not mder' 
tlandiDg the priuy otarke uf Ironie about it (which shewed it was no of-spring 
of any vulgar braiue) vtterly reiecled it : so that for want ol acceptance it was 
eoen ready tu giue vp the Ghost , and was in danger to haue bene smothered 
^n {icrijetuall ubliuion, if you (out of your direct antipathy to ingratftude) had 
not bene inoued both to relieue and cherish it: wherein I must needs commend 
l<otl> your iadgement , Tuderstanding, and singular louc to good wits ; you after- 
words sent it to mee , yet being an infant and somewhat ragged , I haue fostrcd 
it piiyately in my bosomc these two yeares, and now to sh^w my loue retume 
itio you, clad in goo<l lasting cloaths, which scarce menior>' will wcare uut, and 
able to speakc for it sclfe; and withall , as It telleth roee , disirous to try his 

Ilortune in the world, where if yet it be welcome, both father and foster-father, 
nuae and child, haue their desired end. If it l^ee slighted or traduced, It hopes 
gl. 
: 



gletchstellang mil >secreetf ist nicht stichhaltig, weQ dies zwar durch •geheim 
geiiiak' tlbersetzi wird , jedoch unrichtig; es ist ein >abgesonderter' ort; locus 
>ecretus. — Es freut mich, auch dicse vielleicht richtigere cunjectur den lesem 
der Engl. stud, mittheilen zn ddrfen. 

JO* 



3o8 



Miscellen 






his father will beget him a yonger brother , who shall reaenge his quanell, 
challenge the world either of fond and meereljr literall interpretation, or illil 
misprision. Perhaps it will be thought to bee of the race of Don Qnixotel 
we both may confidently swcare, it is his elder aboue a yeare ; and therefore may 
(by vertue of his birthright) challenge the wall of him. 1 doubt not but ihey 
will meet in their aducntures , and I hope the breaking of one staffe wille make 
them friends; and perhaps they will combine themselues and trauell through the 
world to seeke their aduentures. So I commit him to his good fortune, and mf 
sdfe to your loue. V'our assured Friend 

W. B.t 

Man sieht aus dieser widmung, dass sich des Beaumont-Flelcher'schen M! 
welches wegen seiner satire keine aufnahme gefunden batte und nahe daran 
der vergessenheit anheim zu fallen, ein gewisser Robert Keysar annahm. Dieser 
schickte es seinem freunde Walter Burre, der es seines schlechten zustandcs halbtr 
zwei jahre lang behiell , tlberarbeitete und dann drucken liess. Ob wir daher in 
alien tbeilen dieses dramas den Beaumont-Fletcher'schen text vor uns haben , «r- 
scheint sehr zweifelhafL Die Ubrigen quartos aus dem jahre 1635 sowie der folio- 
druck aus 1679') reigcn denselben text und unterscheiden sich nnr graphisch tod 
einander. An stclle der Burrc'schen widmung erscheint in dicsen spateren drackco 
eine vorrede , welche an den leser gerichtet ist. MerkwUrdig bleibt entschiedcB 
die eidliche versicherung , dass dieses drama tlber ein jahr iilter gewesen seio toU 
als der roman »Don Quixote*, unter welchem hier doch wohl die englische aber- 
setzung aus 1611 zu verstehen ist; denn durch die art seines hinweises auf diess 
werk giebt Burre selbst eine gewisse verwandtschaft und ahnlichkeit des Km|^ 
of the Burning Pestle mit demselben zu. Mir scheint es daher rSthlich, dicK 
betheuerung mit grosstcr vorsichi aufzunehmen ; aber selbst wenn das stack titer 
als die englische Ubersetzung des Don Quixote ist, so llegt denn doch eine starkr 
beeinflussung dieses spanischen werkes Uberhaupt vor*). — 

Im anschluss hicran sei als nachtrag zu meiner programmarbeit (realgys' 
nasium Annaberg 1885) noch folgendes erwShnt. 

Macaulay in seinem buche: 'Francis Beaumont, a critical study, Londoa 
1883, widmct dem Knight of the Burning Pestle auch einige sciten (150 — l6*l 
und siimmt im wesentlichen in der auffassung und beurtheilung dieses sttlckes roil 
mir Uberein. Er weist (5. 152 IT.) Schlegel's (Vorles. tlber dramat. kunst u. till 
ansicht zurtick , welcher glaubte , dass das sttlck im besonderen gegen S; 
Fairj' Queen gerichtet wSre. Macaulay schreibt das itUck Beaumont allein s« 
nmd meint, dass, wenn der dichtcr darin vomehmlich den geschmack des pol 
gegeisselt babe, dies zum iheil aus rache dafUr geschehen sei, dass Ton 
das stuck seines freundes Fletcher ►the faithful Shepherdness" sehr missfallig tal- 
genommen worden sei. Die aufruhrung dieses stUckes sei rennuthlich der io 



idemtdbMl 



') Die folio von 1647 enthSIt dieses stuck nicht. 

') Vgl. auch IJyce (The Works of B. u. Fl., London 1843, bd. II, i. 1*5)? 
-The author, or authors, of this comedy arc under considerable obligslio"^ 
to Don Quixote, which, before the year 1611 , must have been well kn*"" 
in England, where the Spanish language had become a fashionable study.' 

i) Fleay und Boyle hallen das stuck fUr eine gemeinschaftlicbe 1 
Beaumont's und Fletcher's; Dyce lasst , wie schon aus anm. 2 ersichllich, <!<' 
frage unentschieden. 



p 



B. Leonhardt, Zo Beaninoat und Fletcher's Knight of the Buming Pestle -joq 



» 



I 



I 



Knight of the Burning Pestle (ende 1610) vorausgegangeo. Seite 157 erwabnt 
Macaulay ein stuck >the Knight of the Burning Rock< , von welchem nur der 
titel auf uns gekommen sei, dem aber wahnchcinlich der titel dcs Bcaumont'schen 
sruckes nachgebildcl sei. Ich dagegen bin der ansicht , dass Ralph nach dem 
ntter mil dem brennenden schwcrte in dem .\madi5r0man benannt worden ist, 
vrclcher im studce selbst crwihnt wird. Ausserdem scheint eine mbrserVeule (pestle) 
doch weit mebr die vorslellung einer waffe, eines schwertes, wachzurufen als eine 
kiinkel (rock). (Vgl. Progr. s. 32.) Als auf Ileywuod's 'Four Premises of London* 
anspielend stcllt er den u'unsch des weibes hin : >Iet him kill a lion* ; was diesen 
punkt betrifft, so verweise ich auf die nachstebende ballade. .\uch der umstand, 
da&s Ralph wie Eustace das abzeichen seines standes auf dem schilde tr&gt, sowie 
das verlangen nach einem maispiel, steht nach Macaulay in engstcr bezichung zu 
dem vorerwahnlen stuck. — 

Femer muss hier eines bUchleins gedacht werdeo, welches bereits 1864 unter 
dem titel erschien: >Shakespeare and Jonson. Dramatic, versus \Vit-Combats». 
Auxiliary Forces ; — licaumont and Fletcher , Marston , Decker , Chapman and 
Webster. London: John Russell Smith, 36 Soho Square. »Twelfth Night« 1864. 

Der verfasser, welcher sich nicht neiint, sucht an einzelnen persunen der 
dramen Shakespeare's und Jonson's nachzuwcisen , dass sich diese dichter in fort- 
■wihrender febde befanden , die von Jonson ercSffnet wurde und an welcher sich 
aUL-h die im titel genannten dichter mebr oder weniger betbciligtcn. So 5ndet er 
denn eine reihe sjtirischer .ouspielungen fast in jedem ihrer dramen auf diesen und 
Jenen dichter. Dass der verfasser darin eutschieden zu weit gcgangen ist, werden 
mir diejcnigcn , welche das buch aus eigener lecture kennen , zugeben; bier ist 
nicht der ort , die sache zu untersucben. Wobl aber muss das erwibnt werden, 
was tlber 'The Knight of the Burning Pestle« gesogt ist. 

Der anonjTue verf.^s5cr bebauptet (s. 76 ff.): »it is directed again.st the 
absurdities of the earlier drama, more particularly those of Heywood's >Four 
Prentices of London', eine aiudcht, die ich bereits als falsch xurUckgewiesen babe 
(vgl. Progr. 24, 34 ff.). 

Dann setzt er die entstehung des stttckes in das jalir 1604, und beziebt, 
obwohl er der vorrede der ersten quarto von 1613 wenig vcrtrauen schenkt, die 
darin enthaltenen wortc : (it is the elder of Don Quixote above a year* auf das 
spaniscbe original des jabres 1605. Dass das stuck 1604 verfasst worden, scheint 
ihm aus folgenden bemerkungen hervorzugehen . Uer btlrger sagt: 'These 
seven years there bath been plays at this house, I have observ'd it, you have 
still girds at citizens' und das weib bemerkt von Ralph : >Nay , gentlemen , he 
hath played before , my husband says , Musidorus, before the wardens of our 
company. — >Musidorus' erschien 1578 im druck und 'The Four Prentices of 
London' gegen ende dcs jabrhundcris, vicUcicht — sagt der anonymus — 1597, 
so dass unter jenen 7 jabren die zeit von 1597 bez. 159S bis 1604 zu verstehen 
w&rci die worte des Merrythought. »how have I done these forty years* dUrften 
sich dann , so meint der anonyme verfasser weiler , auf Shakespeare's geburtsjahr 
bcziehen. 

Dagegen muss ich einwenden : meine untersuchung (Progr. s. 39 IT.) hat 
mich zu der Uberzeugung gefuhrt, dass eine benutzung dcs Don Quixote vorliegt, 
dass das cngliscbc slUck also enlscbicden nach 1605 gcscbriel>cn xvvrden ist. Auch 
durfte es sehr gewagt sein, von diesen 7 jabren aus gerade auf die entstehung 




3IO 



^^lscen«n 



Ton •Mucedorusc und >The Four Prentices of London • ni schliessen, d< aA 
diese ebenso gut auf eine spStere leit bezielien kOnnen ; der bOrger wQI UbeAiiupt 
sagen , dass in den letzten 7 johren der gonze bOrgerstand aaf der buhne ver- 
spottet und IScherlich gemacht worden sei. Ueywood's stuck ist aber durduui 
nicht als satire aufiufassen (vgl'. Progr. 34). Dagegen ist es mOgUch , dia 
darunter die zeit nach dem tode Elisabeth's von r'603 — 1610 gemeiot ist, in 
welcher sicli auf alien gebielen des englischen slaats- und volkslebens ein rSck- 
gang bemerklich machte. 

In der Beaumont -Fletcher"schen burleske erblicWt jener anouymus (s. 77) 
auch einen satirischcn angtifT auf Jonson als den verfosser von EaslWArd-Rc'e, 
obgleich beide dichter mit deniselben auf freundschaftllchem fiisse slanden. Jonson 
erscheint nach ihm in Ralph ; in Merrythought sieht er Lyly, in Jasper Shakespeare, 
in Humphrey Chapman , und Michael soil Marston darstellen. Die list Jasper's 
(act IV), dass er sich scheinbar als todten in einem sarg za seiner geliebten tngcs 
Ilsst, ist nach dem verfasser jenes buches aus Marston's > Antonio and Mellida< 
entlehnt; die reden der bflrgersfrau Uber Jasper: »He's e'en in the highway to 
the gallows, God bless himi und >Go thy ways, thou art as crooked a sprig a 
ever grew in London, I warrant him, he'll come to some naughty eiid or other< 
erinnem ihn an Slit's worte in Ejislward - Hoe : 'Look, what a sort of people ' 
cluster about the gallows there I in good truth, it is so. O roe! a fine young 
gentleman ! What , and taken up at the gallows I Heaven grant he be not o(k 
day taken down there I A my life it is ominous (rV)«. Jonson , so meint der 
anonymus , rSchte sich daftlr an Fletcher dadurch , dass er ihtn die roDe des 
Corvino in "The Fox« zuertheilte ; er schreibt (s. 78): "If the characters of ilir 
Merchant, Humphrey, Jasper and Luce were written by Beaumont, and oW 
Merrythought and Ralph by Fletcher, we need not be surprised at Beaumont 
being painted as Ferdinand in love with Miranda, nor at Fletcher having a niche 
in »The Fox« as Conrino'. Beweise fUr all diesc ajisichten bringt der autor jene* 
buches allerdings nicht ; es dnd cben nur vermuthungen and Tverdea es jeden&Ut | 
auch bleiben. — 

Nicht unerwSbnt bleibe , dass das drama auch benutzt worden ist von Elk. 
Settle zu »The City Ramble , or a Play-House Wedding«. (.\ Comedy, as it i< 
Acted at the Theatre-Royal By her Majesty's Company of Comedians. Loodott 
1713.) In der vorrede sagt Settle: 

• As to this Performnnce, which now submits itsself to the Reader's Candid 
Judgement , I must first acknowledge that I set Pen to Paper upon the Recoia- 
mendation my good Friend Mr. Booth had given me of Two of the Ptays of 
Beaumont and Fletcher, viz. The Knight of the Burning Pestle, and The Coxcomh: 
from whence he thought I might borrow some small Foundation , and periu(« 
some little Fabrick-work towards a comedy. I took the Hint accordingly. 4jod 
though from that of the Burning Pestle I have made use of no more than the 
two first Speeches in the Play , and wholly changed the Characters. I h»»« 
sprinkled something a larger part of the Coxcomb through it, chiefly in the 
Scenes between Rinaldo, Viola, and Valerio. However not to rob the Vttd, 
ev'n of the least borrow'd Plume those celebrated Authors have fumish'd me, 
without a particular Acknowledgment of what and where I sUnd indebted to 
them: I have set this [•] characteristick before every Line of the Original, for tic 
more curious Reader's Satisfaction*. — 



m B. Leonhardt, Zu Beaumont und Flolohcars Knight of the Burning Pestle \jj^ ^M 


■ Aelter als iTbe Knight of the 


Burning Pestle « dttrfte die folgende ballade H 


seln, welcbe, wie es scheint, den. beidco dichtem nicht unbekaimt war; wenigsteiu ^| 


scheinen mir die worte des weibes: 


• Let him kill a lion witl) a. pestle.< auf die ^| 


L in der ballade geschilderte scene zu dauten. ^^^H 


■ The Honour ol 


a London Prentice. ^^^H 


I Being an Account of his matchless Manhood and brave Adven- ^^^| 


K tnras done in Turkey, and by 


what raeana he married the King's ^^^B 


m D«ug 


^^H 


^^_ To the Tune 


of, All yon that love Goodfellows, etc. ^^^| 


Of a worthy London Prentice, 


The King of that same couotix ^M 


my purpose is to speak, 


thereat began to frown, ^^^B 


And tell his brave adventures, 


And will'd his son these present, ^^^H 


done for his G>untiy sake; 


to pull this youngster down ; ^^^H 


Seek all the world about, 


Who at hi^ Esther s w-jrds, ^^H 


and yuu shall hardly find 


these boasting speeches said, ^^^M 


A man in valour to exceed 


'Thou art a tiaytor, English boy, ^^^| 


a prentice gallant mind: 


'and bast the traytor plaid.' ^^^H 


2. 

He was bom in Cheshire, 


'I am no boy nor traytor, ^^^| 


the chief of men was be, 


'thy speeches I defie, ^^H 


From thence brought up to London, 


'For which I'U be revenged H 


a prentice for to be; 


'upon (hce by aud by : ^| 


A Merchant on tlie bridge. 


'A London Prentice still ^^^H 


did like his ser\-ice so, 


'shall prove as good a man, ^^^^| 


Thai for three years his factor 


'As any of your Turkish Knights, ^^^B 


to Turkey he should go. 


'do all the best you can.' ^M 


3- 
And in that famous country, 


And there withal he gave him ^^H 


one year he had not been. 


a box upon the ear, |^^| 


E're he by tilt maintained 


Which broke hts neck asunder, ^^^B 


the honour of his Queen, 


as plainly doth appear: H 


Elizabeth the Princess, 


'Now know proud Turk, quoth he, H 


he nobly did make known, 


'I am no English boy, H 


To be the Phenix of the world. 


'That c.in with one small box o' th' ear H 


and none but she alone. 


'the Prince of Turks destroy.' H 


4- 
In armour richly gnilded, 


When as the King perceived ^^^^| 


well mounted on a steed, 


his son so strangely slain, ^^^H 


One score of Knights most hardy. 


His soul was sore afflicted ^^^| 


one day he made to bleed ; 


with more then raort:iI pain ; ^^^| 


And brought them all to ground, 


And in revenge thereof, ^H 


who proudly did deny. 


he swore that he should dye, ^H 


Elizabeth to be the Pfearl 


The cruel'st death that ever man ^M 


of Princely Majesty. 


beheld with mortal eye. ^H 



^13 ^^^^^^^^H MisceHen ^^^^^^^^^^^^^^^^^^H 


^V 


V 


Two lyons were prepared 


From thence by manly valour ^M 


this Prentice to devour, 


their hearts he tore in sunder, B 


Near famish 'd up with hunger 


And at the King he threw them, ■ 


ten days within the tower, 


to all the peoples wonder : ^^^M 


To make them more fierce 


'This have I done, quoth be, ^^H 


and eager of their pray, 


'for lovely England's sake, ^^W 


To glut themselves with human gore 


'And for my Country's Maiden Quecu 1 


^^K upon this dreadful day. 


'much more will undertake.' 1 
15. J 


lO. 

The appointed time of torment, 


But when the King perceived ^^^M 


at lenght grew near at hand, 


his wrothful lyons hearts, ^^^| 


Where all the noble I^adies 


Afflicted with great terrour, ^^^| 


and Barons of the land 


his rigor soon reverts; ^^^H 


Attended on the King, 


And turned nil his hate ^^^H 


to see this Prentice slain, 


into remorse and love, ^^^^ 


And buried in the hungry maws 


And said, 'It is some angel ^M 


of these fierce lyons twain. 


'sent down from heaven above.' ^^^| 


■ 


4 


Then in his shirt of cambricic. 


'No, no, I am no angel. 


with silk most richly wrought, 


the courteous young man said. 


This worthy London Prentice 


'But bom in famous England, 


was from the prison brought, 


'where God's Word is obey'd; 


And to the lyons given 


■Assisted by the heavens. 


to stanch their hunger great. 


"who did me thus befriend, 


Which had not eat in ten days space 


'Or else they had most cruelly 


^^m not one small bit of meat. 


'brought here my life to end.' 


12. 

But God that knows all secreU, 


The King in heart amazed, ^^^| 


the matter so cootriv'd. 


lift up his eyes to heaven, ^^^| 


That by this young man's valour 


And for his foul oSences, ^^^H 


they were of life depriv'd; 


did crave to be forgiven: ^^^H 


For being faint for food, 


Believing that no land ^^^H 


they scarcely could withstand 


like England may be seen, ^^^^ 


The noble force, and fortitude, 


No people better governed ^^^| 


and courage of his hand: 


by vertue of a Queen. ^^^M 


w 


^H 


For when the hungry lyons 


So taking up this young man, ^M 


had cast on him their eyes, 


he pardon'd him his life, H 


The elements did thunder 


And gave bis daughter to him H 


with the eccho of their cries; 


to be his wedded wife, ^^^H 


And running all amain 


Where then they did remain, ^^^| 


his body to devour. 


and live in quiet peace, ^^^B 


k Into their throats he thrust his arms, 


In spending of their happy days H 


^ with all his might and power; 


in joy and love's encrease. ^^^| 


K. ^. 


^^^^^^1 




R. Aclcermann, Notizen tlbrr den englucben untenicht in Bayern iix 



London: Printed by and for W. O. and sold by the Booksellers of Pye-corner 

H and Londonbridge. 

Diese ballade, auf welche auch Dyce Terweist (s. 1 33), findct sich im 
Brittischen Museum unler Ballads , 643 m. Das blatt enthfilt lugleich ein bild, 
welches den tweikampf des lehrlings roit dem turkischen prinzen, seine vorladung 
vor den konig iind den kampf mit den beiden lowen darstcllt. 

^b Annabekg i. Erzgeb., Jan. 188S. B. Leonbardt. 

■ Die I 

^V lichtseeeen! 



II. 



NOTIZEN tTBER DEN ENGLISCHEN UNTERRICHT IN 

BAYERN. 
(Nach den jahresberichten des schuljahres 1886/87.) 

Die baycrischen mittelschulen, in dencn das EnglLsche obligatori^cher unter- 
' lichtsgegenstand ist, zerfallen in die 32 secliscursigen (lateinlosen) realschulen, die 
denselbcn analogen 3 sechscutsigen bandelsscbulen , die 4 ebenfalls sechsdassigen 
realgymnasien, sowie die 3 noch bestehenden industrieschulen , die als technische 
fachschulen in der mitte slehen zwischen mittel • und hochschule. In den erst- 
genannten beschrankt sich der unterricht auf die 2 obersten curse, in den 3 handel»- 
ichulen auf je 2, 3 und 4 jahre, wfihrcnd die realgymnasien demsclben 4 jahre 
widmen; die industrieschulen hctreiben ihn in ihren 2 jahrescursen , in den facb- 
dassen mit geringcrer, in den handelsclassen mit st&rkercr stundenzahl. 

I In einer Ubersicht der gebrauchten lehrbilcher finden wir, dass sich das 

treffliche lehrbuch von Deutschbein (Engl. stud. X, 316) auch in Suddeatschland 
grosser belicbtheit crfreut; wie treRen es im schuljahr 1886/87 >° ^9 anstalten ; 
die lehrbttcher von dr. Glauning sind in 6 anstalten vertreten. L'eber die vorztlge 
der beiden in den Engl, stud, , z. b. XI, 321 , verschiedene male besprochenen 
bQcher , die wir beidc aus der praxis kennen , ISsst sich schwer entschciden ; 
Deutschbein bietet besonders ein reichholligeres musterbeispiele-material , wShrend 
Glauning's werk sich durch mcisterhafle beschrfinkung in der grammatik, beson- 
den bei der darstellung der fonucniehre auszcicbnet ; in betrefT der lautlehre 
1u>mmen ja beide bUcber den anforderungen der neuzeit thunlichst entgegen ; von 
tonstigen graminatiken ist Zimmermann (Engl. stud. X, 164), Plate und das drei- 
theilige lehrbuch von Laulcnhammer an je einer realschule eingeiuhrt. An den 

Igymnasien ist auch Sonnenburg und Gesenius vertreten ; fUr die oberen classen 
derselben treflen wie zur repetition des grammatikalischen gesammtstotTes Baskcrville, 
Sonnenburg's Abstract of Engl. Grammar und Rauch , Repetitional Grammar; 
auch wird der unterricht an diesen dassen meist im fremden idiom ertheilt. In 
sehr geringer anzahl sind phraseologien eingefuhrt, da die conversation sich regel- 
missig an die lectUre hitlt; wir finden nur je einmal vertreten Meurer's Engl. 
Vocabulary, ebenso van Dalen's, Steuerwald's darstellung der aussprache und 
Franz, ix Engl. Vocabulary. 
Dem berechtigtcn verlangen, der lecture mdgUchst weiten spielrauro zu geben, 
ist man auch in Uayern an den meisten schulen mdglichst nachgekommen ,' be- 
sonders Iritt dieser uinstand hervor in den hohereu cliissen der realgymnasien und 
*a den Industriescholen ; Uber einen noch welter gehenden fortschritt an einer 



3« + 



MisceUen 



grosfcrea anstalt bericbten wir wetter unten. Bei dfer frage: Ghrestomtitbie oder 
eintelschriftsteller? sind uns nur 3 aostalten aufgerallen , die diesclbe ni guiutcit 
n u r des lesebuches Itisen ; iu don meisten fallen tritt du lesebuch. in dee entcti 
bSlfte der gegebeneo leit ein, das einzelwsrk in der andenu WershoveD-6eGk0 > 
lesebuch (Engl. stud. \, 477) is( am meisten (11 mal) vertieten; von aodcnai 
fanden wir LUdecking (Engl. stud. IX, 138), llenig's Classical Authos, sowic die 
Chrestomathien vou SUpfle und Steuerwald (Engl. stud. XI, 310). Bei der lui- 
wahl der zu lesenden schriftsteller treten, dcm verlangcn der schulordnung folgeod. 
die historiker in den vordergrund , besonders die volksthumlich geschriebenen. 
Grosser belicbtheit erfrcul sich besonders Scott, Talcs of a Grandfather (i I nul] ; 
auch dessen History of France wurde gelesen ; ihn\ folgt Macaolay mit eioieloeii 
abschnitlen aus seinem hauptwerk (z. b. State of England 168$ etc.) , sowie den 
Essays ilber Clive und Warreu Hastings , die , wie wir zu beobachten gelegcnbril 
batten, stets das besondere interesse der scbiller erregten. Den pendant lu Scott'< 
schottischen geschlchten von Dickens : A child's History of England fanden wir 
3 mal vertreten, ausscrdem Gardiner's Historical Biographies (2 mal) und tfiime't 
Foundation of Engl. Liberty. Den reigen der rein geschichtUchen werk* be- 
schliesst Irving's Columbus. 

Hier angelangt, mltsseu wir Deutscbbein's Irving MacaulaT-lesebuch (Engl. 
stud. X, 472) erwahuen , das auch bereits 2 mal vertreten ist , da wir es oidit 
wohl unter die zahl der chrestomathieu bringen kdnnen. Irving, der zar ein- 
fUbning in und schildcrung engliscben lebens gceignet gilt, — wean auch aicii 
mehr fttr modeme vcrhaltnisse, — ist uusserdem noch mit Abbotsford, Sketchbook 
und Alhumbra (lelztere 4 mal) vertreten. Lamb's Tales from Shakespdre, die 
als einfuhrung in sprache und inhalt der sttlcke des grossen dichterheroen fiu 
geUbtere gceignet sind, fanden wir 6 mal; fUr die betreffende stufe (6. cott 
reaUchule) theilen wir jedoch die ansicht ihres referenten (Engl. stud. XI, 
Uber die zwcckmassigkcit des buches. In wie weit Seamer's Shakespeare's Sti 
(ed. Saure) dicsen anforderungen genttge Icisten, kbnnen wir nicht beurtheilen, da 
daawlbe noch nicht zu gesicht bekamen. Von prosaschopfungen modemer hctioa hi 
anaser einer schulausgabe von Gulliver's Travels auch der biedere Vicar of Wake- 
field einmal anzutrcflfen ; von neueren Dickens' Christmas Carol, Marryal. Tl 
Cutters; Vonge, Book of Golden Deeds, die Wiemann'sche uusgabc voa Bo{ 
phies out of Sam. Smiles' Self-Help, dcsselben herausgebers Cola Monti (3 inal)< 
eine Air mittlere classen geeignete, nicht zu schwere jugendschrift. 

Das studium grOsserer dichtungeu , das bei den realscbulen dem rhiraH* 
der schule entsprechend ausgeschlossen ist, wird in den gyninasien ciftig 
uusser den schon crwiihnten anthologien ist ffundhetler. Words from the 
vorzufinden ; von Shakespeare ward Macbeth und King John gelesen, von 
dichtungen Evangeline und The Lady of the Lake , sowie auch Childe 
allerdings an einer lateinlosen reolschule (t); an luslspielen ttafeo wir Gol 
She stoops to conquer und Huldcroft's Deaf and Dumb an. 

Auch die lecture einer auswahl von reden englischer staatsminocr wmdc ih 
geeignete lecture fUr gymnasicn angewendet. Von interesse ist die widltige ^ 
stimmung der baycrischen schulordnung , >dass ein hauptgewicht bei dca {C- 
sammten unterricht auf eine corrccte und reine aiissprache gelegt werden ■■Mfl 
In dieser bcziehung dttrftc , besonders im Englischen, ein bedeutender {otOKU^ 
gegen frUher zu constatiren sein. Die sprechUbungen sind, nach den glocbA 







K. Bieul, Zu den schottischen Local Examinations 



3^5 



Toitdtfiften, >in alien ctinen vtonunehued ; der stofT datu itt sins einem vocabntar 
Oder ans drit- gCkcMdtle und' aitderen, deoi aaaeliaoiUigtkrelae der scholer dohe- 
UegentM g^Mtttto ztt wfUetK. (ZddMiche ObettMztmgsUbuBgm im aasoUu^se 
an (Be grdiSnuitik, mtlafiieh und schrflUich, werden' ansMrdem gefoHkrt'.) 

Bni vorgekCn, wridies weitgi^hdldie reformeii in sidi sckHent, dcreiv gnSkseiv 
Oder gtaringetv beredttigttng ja svta eitte eingeheudb ertSrtemiig in den Etagl. stud, 
findet, ist, wie oben angCdentet, an eider glrSneren sehole Bayems mit nahezu 
300 Kbttlerta, de^ sUUitiscben' handetecclHtle in MOacheil, an yeruichnen'. In eineni 
anhaAg' zdm jah/esbeilchte etfakreB wir, das* attf anregnng des directors dr. Roh- 
medd', der die reformbeUMbuAgeti der leCktm jahie Mit anfmerksahikeit Terfaigte, 
das leforMirte verfaltren in einer reibe von &chtehreiconferRM«n e)ttj«hend er- 
Sitert, and ttber die ergebnisse der berathuag vom bchgtenokiett dr. WohUMirt 
do referat znaattmengeMellt Wtfrde, naeh dessed 3 theten der naterricht im ileaen 
Khnljaltr ertheilt werdien wird. DieselbeA sind folgeude: 

I. >Es ist ein nnrfchtigifll veifahren, eine lebende sptache ddi«b jidlrelang 
ibttgesetxte ObefWtzong zosaAmenhailgsloser einselslcse lehrai zn woUtt*. 

Im anscMftsae daian wird' eritutert, dass mah daMirf zo wirken babe, in den 
enten jahren dem scbliler das leichtere des sprachstudiums beiznbringen , nindich 
>dais er s^ne» faasuiijgllkrBft angemesaene texte der fremden sprache zu verstehen 
im stande sei<. 

H. 'Die grammatik ist als selbsUWeck von dem anfangsuntenicbte ibm zu 
halten , dessen hauptanijgfabe ist , den lemenden auf grund zusatnmenhisgelider 
lecture in die sprache sdbst einzuftthren nnd ihm darch ein geschicktes anterriehta- 
vetfahren ohne ttberbttrdung einen mdgUcbst reicben wortscbatz zn vermitteln'. 

in. >Eine eigenflicbe grammatik nacb art deijenigen von Plittz, bestebend 
am regd, beispiel und flbungnatz, ist ttberflOang*. 

In den oberen classen soil eine ganz kurze repetitionsgr.immatik obne flbuBgs- 
^Uze verwendet werden. Es ist demgemiss filr den (4j£hrigen) untenicht im 
Englischen folgendes beschlossen worden: •In den ersten beiden jahren anssehliess- 
lich lecture, in den beiden letzten jahren ein Ubungsbuch mit deutscben zusammen- 
bingenden tibeisetzungssHicken neben der englischen lectOre*. 

Es wird interessant sein, im verlaufe des unterrichts zu erfahren, ob die 
resultate gegentlber dem frOheren verfahren gUnstigere sind. Jedenfalls ist es mit 
freude zu begrUssen, dass auch bei nns in Bayem ein solch durchgreifender reform- 
venuch angestellt wird. Von versnchen mit der lautschrift konnten wir aus den 
jahresberichten nichts eisehen , und auch ausserdem ist uns von solchen nichts 
bekannt geworden. 

Bayreutk, im mai 18S8. R. Ackermann. 



ZU DEN SCHOTTISCHEN LOCAL EXAMINATIONS. 

Engl. stud. XI, 476 anm. bittet herr dr. Klinghardt um auskunft fiber die 
schottischen 'Local Middle Qass Examinations', welcher Hoppe' keine erw&h- 
nang thue. 

Uns ist bier der ausdruck 'Middle Class' Examinations nicht bekannt, eben- 
M wenig scbeint er es in Schottland zu sein, wenigstens keineswegs allgemein 
fiblich. Weder in Edinburgh noch in Glasgow ist der name bekannt. Vor mir 



31 + 



MiKellen 




gtSmana uisult beriobten wir wetter unlcii. Be> .>> fur 18S9 der 'Unnemty 
eiazelschriftsteller ? s'md ans nur 3 nnstaltcn ' .meo, tonderti >UDivcTiity Uxal 
nur des lesebuches Ibiea; in don meist ,y iie> Local Examination Boaid if^- 
hSifte der gegebenen wit ein, dax ei'^ ». *ug,) : >I nUher think you refer l^| 



lesebuch (Engl. stud. X, 4.77) )•• 
fanden wir Lildecking (Engl 
Chrestomathien von Stlpf ,,. 

wahl der zu lesenden , ,,lj 

die histuriker in d - , dont 



..iiiiary Schoob in Scotland instituted tliit 

, ,if thai work." Der secretir der universlis 

i.iert inir auf meine anfrage (lo. sept.); -Ti* 

Universities arc on the same linei as tboK of 

know the term Middle Class. The Lu£il 



Grosser beliebthe' 

anch desnni H' 

absohnitten ' 

Essays (lb- 

haitcn, 

schot' 

» r 



^ Universities are quite a recent institution, being 
■^■C^ ago. Local Examinations are held at all the 
''j.^ch compare our regulations and Examination pi| 
. o( each year. There is no vivS voce examination, nor 
'"»itJi examinations going on simultaneously at dtflerent o-nli 
French dictation. The Examination consists chiefly of 




yf i''\fc$ from works not prescribed into English and French rcspectirely 
■^ •>" .,ic»i (juestions etc. In the Senior French no books whatever «re 

"If^ ifia alien folgt, doss es Local Middle Class Examinatiotu in Schottliad 

'.ji riichi gicbt. Falls die im Edinburger briefc erwahnten , eben erst je- 

jjV***^ .(jovemment Examinations for Secondary Schools' mit den 'Middle Oaa 

/''''jj^uons' identisch sein soUten , muss es Engl. stud. XI, 476, oben tab 5 

1, I.i>i."al and Middle Qass Examinations heissen. Dami wSrcn die Locals. 

^£rsit.'>i3exnmina , die Middle Class ex. staatsexamina. Hoppe's Wb.' encbiat 

(.l, Pamols bestanden weder die Local Examinations, welche etwa vor lOjabia 

^jpgerichtcl wurden, noch gar die erst in diesem jahre veranstalteten GovenuDCSt 

examinations. 

Nachdem diese Ictzteren eine zeitlang in thfitigkeit gewcs«n sein and pro- 
me betr. die in ihnen gestcUten anforderungen vorlicgen werden , wjnl ntf. 
'^legentlich auf dicsclben zurtlckkommen. 



Cambridge, September 18S8. 



K.irl Breul 



VORLESUNGEX UBER ENGLISCHE PHILOLOGIE AN DES 
UNIVERSITATEN DEUTSCHLANDS. OSTERREICHS UND 

DER SCHWEIZ, 
IM WINTERSEMESTER 1887/88 I'ND IM SOMMERSEMESTER l8tt. 

Basel, WS. ; Shakespeare's Hamlet — prof. Soldan. Sbakespcart, «"» 
leben und seine werke — prof. Born. SS. : MOtun , Paradise Lost — p'of- 
Soldan. 

Berlin, \VS. : I'eber idiomalischen gebrauch der englischen praposilias0> 
mit Ubungen — prof. Zupitza. Uebersicht Uber die mittclcnglische littenttir — 
derselbe. Im seminar: Erkliirung von Chaucer's Griseldis — dcrselbr Ah- 
norditche grantmatik mit vcrgleichung der angelsachsischcn — prof. Hoffu'I- 
Altenglische grammatik und litteratur nebst Obnngen — privatdocent Mv^* 



Vorlesungen ttb«r engl. philologie in den unnrenitfiten DeutscUands etc. 117 



I 
I 



lann. Geschichte der englischen littcratur im t8. jahrh. — lector Bashford. 

1 seminar: I'ebungen im mllndlichen und schriftlichen gcbrauch der englischen 

tche — derselbe. Grammadsche und stilistiscbe Qbungea im Englischen — 

^^^elbe. SS. : Erklarung von Cynewulf's Elene nach einem abriss der alt- 

^^Bkchen grammatik und litteraturgeschichte — prof. Zupitza. Im seminar: 

^^H v's Parlament der vogel — derselbe. ErklSrung ausgewShlter dichtungen 

^^^K ^nyson's — derselbe. Uebungen Uber idiomatisclien gebrauch der eng- 

^^^^fwSpositionen — derselbe. Das epos von Beowulf — prof. Hoffory. 

^^^BBchsische grammatik mit dbungen — privatdocent Horstmann. 

.«schicbte der englischen litteratur im tS. jahrh. — lector Bashford. 

Grammatiscbe und stilistiscbe tlbungeu im Englischen — derselbe. Im 

seminar: L'ebungen im mtlndlichen und schriftlichen gebrauche des Englischen — 

derselbe. 

Bern, WS.: LectOre und erklSrung von Shakespeare's Merchant of Venice 

— privatdocent Ktlnzler. Abriss der englischen litteraturgeschichte im 
19. jahrh. — derselbe. Uebungen im tlbersetzen aus dem Deutschen ins Eng- 
lische — derselbe. SS. : Lectflre und erklSrung einiger capitel aus Macaulay's 
History of England — privatdocent KUnzler. Neuenglische syntax — 
derselbe. Einfuhrung in die englische sprache — derselbe. 

Bonn, WS. : S>-stcmatische darstellung der neuenglischen umgangssprache 

— prof. Trautmann. Geschichte der englischen litteratur von den iiltesten 
leiten bis auf Shakespeare — derselbe. Englische gesellschaft : Uebungen im 
lesen und sprecben des Neuenglischen — derselbe. Elemcnte des Gotbischen 
und AngelsSchsischen — prof. Birlinger. AnfangsgrUnde der englischen 
sprache — prof. Bischoff. Englische grammatik IHlr getlbtere — derselbe. 
Interpretation englischer schriflsteller nebst tlbersetnmg deutscher schriftsteller ins 
Englische — derselbe. Geschichtliche enlwickelung der englischen syntax — 
privatdocent Morsbach. SS.: Mittelenglische grammatik (laut- und wortlehre) 

— prof. Trautmann. EinfUhrung in das studium Shakespeare's nebst erklSrung 
seines King John — derselbe. Uebungen in der englischen gesellschnft (Ulier- 
setzung aus dem Deutschen in das Englische) — derselbe. AnfangsgrUnde der 
englischen sprache — prof. Bischoff. Englische grammatik fllr getlbtere mit 
mllndlichen und schriftlichen Ubungeu — derselbe. Interpretation engli«cher 
schriftsteller in der englischen gescllschaft — derselbe. Erklfirung des mitlel- 
englischen gedichtes: The Owl and the Nightingale — privatdocent 
Morsbach, 

Breslau, WS. ; Historische grammatik der englischen sprache — prof. 
KSlbing. Uebungen des englischen seminars: Interpretation von Shakespeare's 
Macbeth, act il und III, in form von englischen vortrSgen, und besprcchung freier 
■rbeiten — derselbe. Geschichte der volksthllmlichen schottischen dichtung — 
lector Lentzncr. Geschichte der poetischen litteratur Englands im 18. und 
19. jahrh. (fortsetzung) — derselbe. Ueber englische sprache und litteratur in 
Nordamerika und Uber Longfellow's leben und werke im besondcren — derselbe. 
Uebcrsetzung von Lessing's .Minna von Barnhelm ins Englische — derielbe. 
Lecture und interpretation von Oliver Goldsmith's lustspiel : She stoops to conquer, 
mit Ubungen im mUndlichen und schriftlichen gebrauch der englischen sprache — 
derselbe. .SS.: Erklarung ausgewahlter abschnitte aus Zupitza's Alt- und mittel- 
.englischem Obungsbuche — prof. Kolbiog. Uebungen des englischen seminars; 



3'8 



MUcellen 




Interpretation von Byruu's Childe Harold Canto I, str. 1—59 uad besprechuiif 
frcier arbeiteu — derselbe. EogUsche lillereturgeschicbte des 18. und tg. jahih. 
(fortsetzung) — lector Lentzoer. Ueber englbche litteiAtur in deo VercioigUD 
staatcn Notdamwilta's — derselbe. Neuenglische Ubungen — derselbe. 

Czernowitz, WS.: Formenlebrc der englischcn spracbe, mit stetcr rflck- 
sicht auf die conversationssprachc — lector Komanowsky. Syntax der eng- 
Uschen sprachc (fUr vorgeschrittenere) mil conversationsUbungen — derteltie. 
X.««upg von John Poole's Patrician and Parvenu, a comedy in five acu, und ubcr- 
setzung von Lessing's Minna von Barnhelm — derselbe. SS.: ADg« 
grammatik, verbunden mit Ubimgen nach Zupitza's Altengliscbein tibnngsbuche ■ 
prof. Strabl. Syntax der englischen spracbe (fortsetiung) — lecto^ 
Romanowsky. Lecture of Carles Dickens' The Cricket on the Hearth, witit 
colloqtiial exercises — derselbe. 

Erlangen, WS.: Geschichte der neuenglischen litterttur , 1 theil (bis nr 
restauration) — prof. Varnbagen. In der romonisch-englischcn sodetat : N« 
e|)g)iscl>er cursus, aoleitung lu wisseitscbaftlichen arbeiten uod vortrige — deti 
sclbe. SS. .' Aitenglische (angels^chsische) grammatik mit besonderer 
sichliguag der Ubrigen altgermanisclien djalekte — prof. Varnhagen. In 
romanisch-engUschen societiit wie im WS. ■ derselbf. 

Freiburg i. Br., WS,: Historische gramnutik der cngli&chen spracbe — * 
,prof. Schroer. Einfuhnmg in das studium des Alteaglis(;:h«n — derselbe. 
lEngliscbes kr&nzchen — derselbe. Im seminar. Lord Byron — derselbf 
.SS. : EinfUbrung in das studium der englischen philologie — prof. SchrocR 
,ErkUni#g von Chaucer's Canterbury tales mit eioer einleitung ubcr lebcn, werke, 
spracbe uod verskunst des dichters — derselbe. Modem-englische ausspcache -^ 
derselbe. Im seminar: Erklarung des Beownlf — derselbe. 

Giessen, WS.: Geschichte der englischen litteratur seit dem 
Elisabeth's — prof. Birch-Hirschfeld. Englische lectOre und intefpo 
— prof. Pichler. Slilisiische Ubungen — derselbe. SS.-. Rontanisch- 
englisohe geselischaft — prof. Birch-Hirschfeld. Im seminar: Aageliic])- 
lische Ubungen — prof. W Braune. ]ni seminar: Englische lecttlre ari 
interpretation : Shakespeare — prof. Pichler. StUistische Ubui^en : Ueb 
von Schiller's ^jahrigem krieg (^fonsetzung) — derselbe. 

Gotlingen, WS.: AngelsSchsiscbe grammatik — prof. Bechtel. E«i 
lische grammatik — prof. Wagner. Englische Ubungen — derselbe. 
Alt- und miltelenglische grammatik — prof. Brandl. Byron — derselbfc 
Englisches seminar — derselbe. Historische grammatik des Neueaglisches -- 
privaldoccn t Holthausen. Elemeate der phonettk mit Ubungen nach S« 
Elenientarbuch — der.se I be. 

Graz, WS. : Geschichte der ei\glischen litteratur in den Vereiniglen 
Nordamerika's — prof. Schfinbach. Ira seminar: Angelsicfasische Ubcng«a«* 
interpretation des Beowulf — derselbe. SS.: Vac. 

Greifswald, WS. : Ueber die auf^ge des englischen dramas — ptaL 
Kontath. Erkl&rung des Beowulf — derselbe. Ucbungen im engliicba 
seminar — derselbe. S.S. : AusgewSblte capitel der englischen synlv ~ 
prof. Konrath; Neuenglische Ubungen in gemeinscbaft , mit JoUey — der- 
selbe. Im seminar: Neuenglische Ubungen gemeinschaftlich mit Kontaih; 
soriscbe wicderliolung der histonschcn laut- und (lexion^lebre des Englischen 



SS.t 



^^^^^^< 



rlesuDgen al)«r engl. philologie ua den universiifiien Deuuchlands etc. 310 

lector jollcy. Uebenicht ttber die geschichte der englischen litteratur im 
19. jahrh., in englischer sprache — derselbe. Englische gnmmatik (br an- 
fknger — derselbe. 

Hatle, WS. : Geschichte der englischen litteratur seit der restatiration — 
I — pTof. Elie. Uebungen im englischen seminar — derselbe. Elemente des 
.\ngdsich9schen und AltmgKacben nebvt eridirung von Xapitza's Uebuogsbuch 
ifl. attflage, Wien l88z) — prof. Gering. Sheridan's comddicn — lector 
Anc. Uebersetzung yon Schiller's jojfihrigen krieg ins Englische — derselbe. 
LSefaongen im eagUscJien seminar — derselbe. SS.: NeaengUsche metrik — 
.pral. Else. Uebungen im englischen seminar — derselbe. AogeU&chsische 
grimmatik and erklirung des Beowulf — prof. Sievers. Englische litteratur- 
geschichte des 11. bis 16. jahrbunderls — prof. Wagner. Erkliirung von 
Chaucer's Canterbury tales — derselbe. Praktische dbungen im englischen 
•anuiiar — lector Aue. UebenaUung von Schiller's Maria Stuart ins Eng- 
lische — derselbe. 

Heidelberg, WS. : Englische syntax mit prakiischen Ubungen — prof. 
liiae. Im seminar: Englisch-deutsche Ubungen; deutsch-coglische ubungen — 
derselbe. Erkliiiung von Robert Bums' gediehten nebst eincm abrisse der 
schottiscfaen litteraturgeschichte — privatdoaent Holthausen. Im seminar: 
Englischer cursus (mittelengUsche Ubungen uach Zupitza's Uebungsbuch) — der- 
selbe. SS.: Geschichte des cagUscheu dramas — prof. Ihne. Im seminar: 
.Englisch-deutsche Ubungen, deutsch-englische ttbungcn — derselbe. 
Innsbruck, WS. and SS.: Vac. 

Jena.WS.: Beowulf — prof. Kluge. I m seminar: Neuenglisch — der- 
[aelbe. SS. : Geschichte der englischen sprache — prof, Kluge. Neusprach- 
[ iiclias seminar: AngelsSchsisch — derselbe. 

Kiel, WS,: Ueber Shakespeare's Hamlet — prof. Krohn. (ieschichte 
'^ier angelsichstschen litteratur — privaldocent Sarratin. Erklirung aut- 
gcwihltcr gedichic von Tennyson mit litterarhistorischer elnleitang — derselbe. 
Mittelengliscbe Ubungen — derselbe. Gcschichle der englischen litteratur von 
rder thronbeateigung der k6nigin Victoria an — lector Heise. Shakespeare's 
King Richard — derselbe. Uebungen im Englischen — derselbe. SS.: 
Erklarung des Beowulfliedes — privatdocent Sarrazin. Ini seminar: Durch- 
IBahme ausgewihitcr gcdichte von Byron — derselbe. Geschichte der eng- 
^Ux^en litteratur vom 14. bis 17. jabrh. — lector Heise. Shakespeare's King 
xd II. mit erklirung — derselbe. Uebuogen im Englischen — der- 
selbe. 

>K6nigsberg, W.S. : Erklarung alteoglischer texle nach Zupitza's Uebungs- 
tncfa — prof. Kissner. Uebungen des englischen seminars — derselbe, 
Ueber Byron's leben und werke mit erkliirung au.sgewahlter abschnitle aus Childe 
Uataid's Pilgrimage — privaldocent Kaluza. Hislurische grammatik der 
i.eBglischen sprache, 2. theil — derselbe. SS. : Mittelonglische Ubungen — 
^ftprof. Kissner. Im seminar: Erkliining von .Shakespeare's King Lear — der- 
^Baelbe. AusgewShlte capitel der englischen litteraturgeschichtc des 18. und 19. 
^K3ahrhnnderts — privatdocent Kaluza. Erkliirung des Beowulf — derselbe. 
H Leipzig, WS. : Einleitnng in das studium Milton's nebst erklfirung von 

^L (lessen Paradise Lost — prof. WUlker. Englische litteraturgcschichte vom an- 



.J 




Miscrflen 



kP 




fange des i6. jahrhundert!! bb zum 19. jahrhundert — derselbe. Sprachvrusen- 
schaftliche einleitung in das studium der englischen sprache nut praktischen 
thodischen flbungen — p riva tdocen t Techraer. SS. : Gcschiclite der 
lischen litteratur unter konigin Victoria — prof. WOlker. Privatolterthl 
Altenglands — derselbe. Angels5chsische Ubungea — dcrsclbe. Angel 
sische grammattk mit Ubungen nach dem Angelsficluischen lesebuche tod Klu^ — 
privatdocent Kogel. Cursorische lecture des Beowulf (nach der autgabc vos 
Heyne) — derselbe. 

Lemberg, WS. und SS, ; EnglLsche sprache — lector Kropiwnickl 
Marburg, WS.: Neuenglische grammatik (von 1550 an), mit erklSnmj 
von Asham's Scholemaster in englischcr sprache — prof. Vie tor. Uebungen 
des romanisch-englischen seminars genieinsam mit prof. Stengel — prof. Victor. 
EinfUhrung in das stadium der ongelsSchsiscben sprache und litteratur — privit- 
doccnt Kaufmann. Neuenglische Ubungen des seminars — lector Sommer. 
Ge.schichte der englischen litteratur des 18. jahrhunderts (vortrag englisch) — 
derselbe. Schiller's ausgewiihUc werke , Ubungen zum Ubersetzen aus dcm 
Deutschen ins Englische — derselbe. SS,: Englischc metrik — prof. Vietor. 
Shakespeare's lustspiele — derselbe. Englisches seminar (rail Sommer) — 
derselbe. Uebungen lum Ubersetzen aus dem Deutschen ins Englische — 
lector Sommer. 

MUnchen, WS. : Shakespeare im lichte der vergleichenden lil 
geschicbte — prof. Carriere. Geschichte der deutschen litteratur im zeilalto 
der revolution (Goethe und Schiller) mit besonderer rUcksicbt auf die franzSascIlt 
und englische litteratur — prof. Bern ays. Einleitung in das studium Shake- 
speare's: kritik und erklarung der drei romischen trag6dien — derselbe. 
Chaucer's Leben und wcrke nebst interpretation der Canterbury Tales — prof. 
£reymann. SS. : Geschichte der deutschen litteratur seit dem schlusse <is 
18. jahrhunderts mit besonderer rllcksicht auf die franzosiscbe uod englische 
litteratur — prof. Bernays. Einleitung in das studium Shakespeare's: Kooeo 
imd Juliet, Heinrich V., Sturm — derselbe. Ira seminar: Interpretation 
Marlowe's Faust ■^ prof, Breymann. Mittelenglische grammatik — de 
selbe. Englische lautlehre — privatdocent Koppel. Litterarhistoriscbe 
sprachliche Ubungen — derselbe. 
f MUnster, WS. : Englische grammatik — prof. Ktirting, Ueber 

leben und wirkcn (in englischcr sprache vorgetragen) — privatdocent E 
enkel. Geschichte der englischen litteratur von der mitte des 16. bis lur mitit 
des 17. jahrhunderts — derselbe. Lecture von Shakespeare's Romeo und JuW 
Bebst interpretation in englischcr sprache — derselbe. Uebersetzung nnd a- 
kliirung von Alfred Tennyson's »Enoch Arden« — lector Hase. Schriftliii' 
und mUndliche Ubungen im Englischen — derselbe. SS.: Erklirang <vt 
Shakespeare's Macbeth — prof. Korting. Geschichte der englischen littenJnr 
von den anf&ngen bis zur normannischen erobenmg — privatdocent Einenki 
Neuenglische conversationsUbungcn — derselbe. Im seminar: Angelsii 
Ubungen mit zugrundetegung von Zupitza's Uebungsbuch — derselbe. 
seminar: .Schriftliche und niiindlichc Ubungen im gebrauche der englischen spT*<lK- 
zum theil im anschluss an Bulwer's Lady of Lyons — lector Hase. Elemeate 
der englischen grammatik mit Ubungen — derselbe. 



■in-' 



Vorlcsungcn tlberengl. philologie an den universitSten Deutschlands etc. xji 



I Pragi WS.: Stukespeare's Leben iind Utterarische entwickeliing — prof. 
Brandl, Hionetik mil besonderer rUcksicht auf das Deutsche und Englische — 
dcrselbe, Byron-interpretatiuii — derselbe. Im seminar: Einfflhrung in das 
Altengliscbe (niich Zupilza's Elene) — derselbe. Anicitung zu kritischen aus- 
gaben — derselbe. Englische giaoimadk — lector Holzamer. Im seminar: 
Stilistische tlbungen — derselbe. Lecture und interpretation der schwierigen 
stttcke in Holauner's Englischem Icsehuch — derselbe. Lecltlre und interpretation 
von Sheridan's School for scandal — derselbe, SS. : Englische grammutik — 
lector Holzamer. Im seminar: .Stilistische Ubungen — derselbe. I.edtlre 
Ind inteiprclation dcr schwierigen slUcke in Holzamer' s Englischem lesebuch — 
lerselbe. Conversatorium ttber schwierige partien der englischen syntax — 
lerselbe. 

Rostock, WS. : Erklamng Ton Thackeray's Lectures on the english 
inmourists of the l8ih century, ed. Ernst Kegel, Halle 1885 — 86 — privat- 
locent Lindner. .SS.: Fortsetzung der erkl&rung von Thackeray's Lectures 
to the english humourists of the i8«h century — derselbe. 

Strassburg, WS.: Englische metrik — prof, ten Brink. Im seminar: 
King Lear und wissenschaflliche arbeiten — derselbe, Shakespeare — privat- 
docent Wetz. Neuenglische syntax — lector Levy. Miltons Paradise Lost — 
derselbe. Englische Ubungen — derselbe. SS. : Chaucer's Canterbury tides — 
prof, ten Brink. Im seminar: Cynewulfs Elene und «issenschaftliche arbeiten 
— derselbe. Neuenglische syntax 2. hilfte — lector Levy. Englische 

Edichtung des 18. jahrhnnderLs — derselbe. Erkllrung von Pope's ge- 
:n — dcrselbe. Im seminar: Stilistische Ubimgen — derselbe. 
Tubingen, WS. ; Englische grammatik : a) fUr anfSnger, b) fUr vor- 
ktere — lector Scbuler. Shakespeare's Macbeth — derselbe. Im 
seminar ftlr neuere sprachen, 1. und 2. cursus — derselbe. SS. : Ueber Shake- 
jpeaic und seine werke — prof. v. Kbstliu. Englische grammatik fttr an^nger 
— lector Schuler. Englische grammatik fur vorgerttcktere — derselbe. 
Inglische phraseologie mit ubungen — derselbe. Byron, The Siege of Co- 
bth — derselbe. Im seminar: Englische Ubungen 1. und 2. cursus — 
erselbe. 

Wieu, WS. : Geschichte des englischen dramas — prof. Schipper. Er- 
jSrung von Shakespeare's Hamlet — derselbe. Im seminar: Alt- und mittel- 
igtische Ubungen nach Zupitza's Uebungsbuch ; leitung philologi^cher arbeiten — 
erselbe. Im pruseminar: l.cursus: Eormenlehre nach Gesenius' Lehrbuch der 
igliscben sprache, I. theil, nebst Ubungen in wort uudschrift; 2. cursus: Syntax 
fortsetzung) nach Gesenius' Lehrbuch, 2. theil — lector Bagster. Lecture von 
llarzial's Life of Dickens — derselbe. Ueber.wtzung von Schiller's Tell — 
erselbe. .SS. : Geschichte der engli.'ichen litteratur von Chaucer bis Spenser — 
rof. Schipper. Erklarung ausgewShlter dichlungen Pope's — derselbe. 
'gn seminar: Erklarung von .Spenser's Faery Queene; leitung philologischer ar- 
len — derselbe. Englisches proseminar: 1. ctirsus: Lecture von Macaulay's 
say on Warren Hastings, syntax nach Gesenius' Lehrbuch, 2. theil; 2. cursus: 
lyoUa (fortsetzung) nach Gesenius' Lehrbuch, 2. theil — lector Bagster. 
liCCtUre ausgewShlter gcdichle Byron's — derselbe. Uebersetzung von Goethe's 
ennann und Dorothea — derselbe. 
E. K&lbing, EogliKhe itudien. XII s. 31 



122 Miscellen 

Wttrzburg, WS. : Historische grammatik der englischen sprache — prof. 
Mall. SS. : ErklSrung alterer englischer texte — prof. Mall. 

Ztlrich, WS. : Shakespeare's Hamlet translated and explained — prof. 
Breittnger. Mittelenglische grammatik und lecture — prof. Tobler. Mittd- 
englische tibungeu — derselbe. Shakespeare- dramen — prof. BSchtold. 
Englische (Ibungen (im schriftlichen und mvlndlichen ausdruck) — privatdocent 
Vetter. Repetitorium der englichen litteraturgeschichte — derselbe. SS.; 
Uebersetzung und erklarung von Chaucer's Canterbury Tales (auswahl von Morris) 

— prof. Breitinger. Socift^ et litt^rature anglaises de 1820 — 1850 — der- 
selbe. Englische Obungen — derselbe. Mittelenglische lectilre (fortsetiung 
und schluss) — prof. Tobler. Cursorische lecttlre einer altenglischeo dichtmig 

— derselbe. Lectttre der schrift von J. Stuart Mill »On Liberty* mit historisch- 
politischen excursen — privatdocent Kinkel. Lord Byron und seine zeit; im 
aiuchluss hieran: Lectilre und erklSning von Childe Harold's Pilgrimage — prirat- 
docent Vetter. 

Brrslau, august 1888. S. Schopf. 



Pierer'sche Hofbuchdnickerei. Stephan GeCbel & Co. in Altenbuix- 



I. 

KLEINE PUBLICATIONEN AUS DER 
AUCHINLECK-HS. 



X. 

Horn Chllde and Maiden Rlmnlld. 

Einleitung'). 
Liiterarhistorisehos. 

Bevor ich zur eigenen untersuchung tlber den inhalt unserer 
romanze komme, gebe ich in kiuzem die littentur an, welche sich 
mit dem gegenstande beschSftigt, mn auf diese weise zugleich den 
gegenwartigen stand der frage zu kennzeichnen. 

Im jahre 1876 erdffnete Wissmann in seinem *King Mom, 
Untersuehungm zur mitteUngtischen sprath- und lUteraiurgeschkkU*. 
von neuem die studien tlber die Homsage ; er beTllhrte zunilchst kurz 
die ansichten der englischen litteraturhistoriker, wie Warton, Percy, 
Tyrwhitt, dann diejenigen von Grimm und M^tzner, und 
stellte nach einer vergleichung der drei fassungen der sage, des 
englischen King Horn (K. H.) , der englischen romanze von Horn 
Childe and Maiden Jiimnild (H. Ch.) und des franzdsischen romans 
Horn et Eimenhild (R. H.) die folgende these auf: Der King Horn 
ist die alteste fassung der sage; aus ihr entsprang modifidrt der 



') Der grossere theil dieser einleitung ist ein sorgfiUtig revidirter wiedenbdnick 
oner Brealaoer dissertation : Horn Childe and Maiden Rimnild. Eine untersuchung 
ttber den inbalt, die sprache und die form des gedichtes. Breslau 1886. 
E. KSIbing, EnKliachc ttndien. XII. 3. 21* 



i'4 



J. Caro 




ftanzosische roman und aus diesera direct oder aus seiner quelle in 
wiederum modificirter form die englische romanze ; die schottischtai 
balladen, die dasselbe thema behandeln, und von denen Wissmann 
zwei anfuhrt , stimmen nach ihm mit Horn Childe Uberein. — 
Anglia IV, p. 343 und 352 bait Wissmann im ganzen seine 
fruhere behauptung aufrecht und King Horn noch immer fllr die 
alteste fixirung der sage ; er andert sie nur insofern, als er zugiebt, 
dass der franzOsische dichier und der dichter der englischen ronutoze 
besondere vorlagen gehabt haben kdnnen, welche ihrerseits aber auf 
den King Uorn als directe quelle weisen. 

S ti m m i n g in seiner anzeige von Wissmann's Unter- 
suchungen, Englische studien I, p. 353 ff. ist durchaus entgegen- 
gesetzter meinung und glaubt, dass der King Horn, Horn Childe 
und die balladen unmittelbar aus der volkssage geschopft seien, 
franiitjsische roman aber aus einer englischen bearbeitung der sa. 
die sich ihrerseits jedoch von unserm jetzigen King Horn unterschev 

Der ansicht Stimming's schlossen sich im wesentlichen an 
Zupitza, Anzeiger filr deutsches alterthum , bd. IV, p. 150 und 
Child, TAe English and Scottish Popular Ballads, Boston i88f 
part. I, p. 195. 

Da die vergleichung, welche Wissmann und Slimming a a. 0, 
mit den drei fassungcn anstellen , nicht voUstSndig und erschopl'cnd 
ist , eine solche aber unbedingt gefordert wird , wenn man an die 
verwickelte und sehr schwierige frage herangehen will, so gebc id> 
zunachst die momente an , welche die drei grossercn gedichte, — 
von den balladen sehe ich vorlaufig ab — dann diejenigen, wdche 
je zwei bearbeitungen gemeinsam haben , zuletzt die punkte, welche 
jede fassung allein fiir sich aufweist. 



lilde 

J 

n 
d 

1 



A. Die alien drei fassungen gemeinsamen Ktlge. 

Ein konigssohn Horn, dessen vater in einem kampfe geiallen 
ist , flieht mit seicen genossen aus dem vaterlande und wild voii 
einem konige aufgenommen, welcher ihm und seinen begleitem eine 
ritterhche erziehung angedeihen iSssl. Horn zeichnet sich durch jrioe 
tapferkeit und sein edles benehmen vor alien aus und erregt die be- 
wunderung des ganzen hofes. Besonders macht er durch seine schOo- 
heit und stiirke einen tiefen eindruck auf die konigstochter Rinuiild. 
sie wtinscht mit ihm j>ers6nlich zusammenzukommen und fordcii ihrto 
hofmeister auf, Horn zu ihr zu ftihren. Aber dieser furchtet die 



■mm 



^aus tier Auchin]eck-h«. 



I 



lulh seiner herrin und den zom des konigs und stellt ihr den- 
von Homs gespielen vor, welcher nach ihm der schonsle 
jst. Erst nachdetn der betnig entdeckt ist, und twar durch 
' Horn s selbst, wird Rimnild mit Horn bekannt gemacht. 
bm ihre hand an und wUnscht ihn zum gemahl. Horn, 
"^e 2U ihr entbrannt, will als treuer diener seines herm 
•' erst eingehen, wenn er die ritterwiirde erlangt habe. 
•iede geloben sie sich ewige treue. Horn versieht 
n dienst beim konige noch eifriger als zuvor und 
•iner unterredung mit Rimnild den ritterschlag. 
■eine liebe zu Rimnild wahrend eincrjagd, an 
.cil nimmt , dem konige von einem genossen ver- 
»iom muss vom hofe fliehen. Beim abschiede erhalt er 
^nild einen ring. Unter einem andern namen zieht er in 
,««r welt umher. Er besteht mannigfache abenteuer und nimmt zuletzt 
dauernden aufenthalt bei einem konige , der zwei sohne und eine 
tochter hat; die beiden ersteren fallen in einem kampfe, den sie 
gemeinschaftlich mit Horn gegtn feinde bestehen. Die letztere be- 
gehrt ihn zum manne, erhalt aber eine abschliLgige antwort. Nach 
langerem aufenthalte daselbst erfiihrt Horn, dass Rimnild gezwungen 
werden solle, einen konig zu heirathen, dem sie abhold sei, dass sie 
aber noch immer ihre liebe zu dem verbannten bewahre. Horn will 
sie befreien, erhalt zu diesem behufe vom konige mannschaften und 
teist ab. Um in das schloss von Rimnild's vater zu gciangen, zieht 
er bettlerkleider an und mischt sich unter die bettler, welche im 
bochzeitssaale sind , nachdem er den widerspenstigen , ihm den 
eintass verwehrenden plortner niedergeschl.igen hat. Horn bittet 
Rimnild um einen trunk und wird von ihr vermittelst des ringes 
erkannt; es folgt ein kampf gegen die verrather und den brautigam; 
nach der glUcklichen bcendigung desselben beweist Horn dem konige, 
wie lauter sein verhaltniss zu Rimnild gewesen sei, und heirathet sie 
nun mit einwiihgung ihres vaters. Hierauf schickt er sich an , sein 
vaterliches reich wieder zu crobern. 

Nachzutragen ist nur noch, dass wir von einem gleichnisse von 
einem 5scher und seinem netze horcn, jedoch in zwei der fassungen 
ID verschiedener weise. In R. H. und H. Ch. erzihlt Horn das 
gleichniss dem brautigam und dem verrather, im K. H. Rimnild 
selbst; doch tritt insofem ein ausgleich zwischen R. H. und K. H. 
ein . als auch im ersteren gedichte Horn Rimnild gegentiber ein 
gleichniss von ahnlicher bedeutung vorbringt, namlich das vom falken. 



3j6 



J Coro 



OSS bw* 



Ich habe den gemeinsamen inhalt der drei fassungen bloss 
zur heirath von Horn und Rimnild dargestellt, weil H. Ch. mil den 
rUstungen Horn's zur wiedereroberung seines reiches leider abbricht. 

Nur diese momente dUrfen wir als den grundstock der Horn- 
sage im allgemeinen ansehen. Wissmann beging den fehler, steis 
nur je zwei von den gedichten zu betrachten und sich von dem 
vorurtheile leiten zu lassen , K. H. sei das iilteste gewesen. Aber 
wir werden weiter sehen, dass K. H. und R. H. ihrerseits zUge auf- 
weisen, welche H. Ch. fehlen , und dass H. Ch. einzelne momente 
allein aufweist. Dass nur momente, welche in K. H. vorkommen, 
volksthUralicher natur sind, wie Wissmann es darstellt, und das» 
vieles in R. H. und H. Cb. subjectiv gehalten und eine unndthige 
zuthat des verfassers ist, sind wir durch nichts berechtigt anzunehmen 
Auch der dichter von K. H. kann seinerseits inanches fremde in die 
volkssage eingeflochten haben , wie man Uberhaupt nicht leicht etn 
langeres gedicht finden wird, das ausschliesslich auf der volkssage 
beruht. 

Ehe ich den vergleich weiter fUhre, mochte ich noch auf cto 
punkte eingehen , die H. Ch. betreffen. An mehreren stellen 
Untersuchungen p. 107, Anglia IV p. 343, wirft Wissmann dei 
autor von H. Ch. vor, dass das gedicht an unklarheit und wid 
spriichen leide ; dieser vorwurf ist nur in bedingtem masse richaj. 
Wir miissen bedenken, dass nach strophe 52 u. 66 ein oder mehrere' 
blatter der handschrift fehlen, deren inhalt uns ilber viele dunkl« 
stellen wahrscheinlich aufgeklSrt hatte. Wenn Wissmann femtf 
Unters. p. 107 anm. 22 eine verwirrung unter den namen U'il- 
hard, Witard, Wikel annimmt, so glaube ich diese auflfisen zu 
konnen. Sehen wir uns die stellen, in denen die namen erscheinen, 
niher an: v. 28 ff. werden die gespielen Horn's der reihe nach aut' 
gezahlt, darunter Wilhard, pat was ever trewe (v. 31); damrt 
stimmt sehr gut Wihard y. 877 und v. 889, als welchen sich der 
bettler zu erkennen giebt, der Horn tlberall gesucht hat, und welchai 
Horn zu seinen im walde versteckten leuten schickt. In v. 604 unJ 
V. 6 1 o ist Wihard statt Witard zu lesen ; er ist deijenige , welchef 
Horn nachgeht und als betder ihn spater trifft. — Bei der aulzihlung 
werden femer Witard und Wikel, und zwar als brilder, erwahnt; sie 
verrathen Horn. Den namen Witard finden wir nur dies eine mil, 
sonst immer Wikard , in verbindung mit Wikel, wir kbnneu also in 
V. 34 Witard statt Wikard als versehen des schreibers ansehen. 
V. 487 f. werden Wikard und Wikel erwahnt, w^hrcnd sie Horn 



4 




Kieme publicationen aus der Auchinleck-hs. 



3»7 



verrathen, und auch diese stelle ist nicht so dunkel, wie Wiss- 
mann a. a. o. anin. 22 glaubt; sie begleiten beide den kdnig Finlac 
auf die jagd, VVikel pat Using made (v. 488); Wikard, der spSterhin 
als der hauptverrather gekennzeichnet wird, zeigt sich hier schon 
dailurch falsch , dass er bi ft king rade, ohne den beschuldigungen 
seines bniders entgegenzutreten ; insofem kann der dichter ganz gut 
von ihoen beiden sagen: Horn gan pai wr<^; v. 907 ist es Wikard, 
welcher Horn misshandelt, weil er die zUgel von Mojoun's rosse 
festhalt ; Horn todtet ihn daher im kampfe im saale , v. 1 088 flf. : 
Even ahu he cltve his heued. His box he ^alt him po , wahrend er 
Wikle als einem verrSther nur ein auge ausschlSgt, v. 1090 ff . : 
Out he smot H'lgles ei~e ; Traitours pat er leve to li^e. Men sehal hem 
Men so. — Die drei namen sind also an alien stellen von je den- 
selben personen gebraucht. 

Wenn schliesslich Wiss mann, Unters. p. ti2 anm. 44 aus der 
bestrafung der morder schliesst, dass im verlorenen ende von H, Ch. 
von einem zweiten verrathe nicht die rede war und hiermit G r i m m , 
Kleinere schriften, bd. VI p. 56 beistimnit, welcher sagt: >Ich ver- 
niuthe fast , dass des zweiten verraths in dem gedichte nichts vor- 
kointnt<, so mCchte ich mir erlauben, anderer ansicht zu sein. Wie 
wir oben sahen , wird nur Wikard getodtet , Wikle dagegen kommt 
mit ausgeschlagenem auge davon und kann den spateren verrat ganz 
gut bewerkstelligen. Von einem solchen ist in K. H. und R. H. aus- 
fUhrlich die rede ; das meerschloss wird in beiden erwahnt ; der zweite 
verrath wird also ein integrirender theil der sage gewesen und auch 
Tom dichter von Horn Childe behandelt worden sein. 



B. Die dem franz6sischen roman und der englischen 
romanze gemeinsamen zUge. 

a. In R. H. weiss Haderof (= Ha|>erof in H. Ch.) nicht, dass 
er Horn bei Rimnild vertreten soil, in H. Ch. ist es zum mindesten 
sehr zweifelhnft, ob er seine roUe kennt. Im K. H. dagegen sagt 
A]>elrus ausdrtlcklich zu A{)ulf v. 293 ff. (ed. Wiss mann): //; 
Homes Hike pu schali hire biswike: Sore the me ofdrede, heo wold 
Horn misrede. 

/?. Der eisten unterredung von Horn und Rimnild dient als 
zeuge Herlant (= Hajjerof); im K. H. findet das gesprSch iwischen 
Horn und Rimnild allein statt. 

•Lemburc {■=^ Atula), tocht^r des heizogs Godereche {=■ , 



3»8 



J. Caro 




bei dem Horn nach der flucht von Hunlaf (= Houlac) aufnahme 
gefunden, liebt Horn ; die naheren ausftlhrungen dieser episode sind 
allerdings in den zwei fassungen ganz verschieden. — Im K. H er- 
lahren wir nichts von einer liebe der konigstochter, der konig {xirston 
selbst bietel nach dem tode seiner s5hne Horn sein reich an und 
wiinscht ihn zum schwiegersohne. ^_ 

i. Horn begegnet vor dem schlosse Modun (= Muging) undlH 
Wikele (= Wigard). Horn wird von letzterem geschlagen. Modiin 
(== Muging) nimmt sich seiner an ; die motive hierzu sind verschieden. 
Horn erzahit ihnen das gleichniss vora fischer und dem aeue 
(cf. oben p. 3*5); sie haltcn ihn daher fiir eincn narren. — Im K. H. 
finden wir hiervon nichts. Vgl. auch Oeuvres poetiques de Philippe 
de Remi, Sire de Beaumanoir, publides par Hermann Suchier, Tome I. 
Paris 1884, p. cm f. ^ 

I. Rimnild erkennt Horn an seinen reden und am ringe. — ^ 
Im K. H. muss Horn sich ihr ausdrUcklich zu erkennen geben, 
of. v. 1229 ff. : y/u Mil Horn pin o^e, Ne caastu me no^t kKcuitf 
Ihc am Horn of IVeskrnesse: In amies Pu me kesse. 

C. Kampf zwischen Horn und Modun (= Muging), der letztere 
wird geschont. — Der dichter von K. H. weiss nichts von diesem kampfe. 

j;. Bei seiner vermMhlung mit Rimnild dankt Horn dem koni)^ 
Hunlaf (= Houlac) flir die wohlthaten , welche er ihm erwiesen. — 
K. H. beriihrt auch diesen zug nicht. 

Angesichts dieser itbereinstimmungen ware man geneigt, Wiss- 
mann recht zu geben in dem, was er Uber das verhaltniss von 
R. H. zu H. Ch. sagt; hierzu kommt noch, dass H. Ch. und K. H 
gegentlber R. H. nur ein einziges gemeinsames moment aufweisen. 
namlich die anspielung auf Horn's namen ; iiberdies wird diese im 
King Horn dem konige Aylmar, in Horn Childe Rimnild in den round 
gelegt. — Aber wir werden sehen, dass noch viel mehr beziehungen 
zwischen King Horn und Horn et Rimenhild bcstehen , und d«« 
sich Horn Childe von den beiden anderen fassungen dadurch unter- 
scheidet, dass es viele selbstandige momente darbietet. 



4 



C. Die dem King Horn und dem franzosischen reman 
g e m e i n s a m e n z (1 g e. 

a. Die heiden setzen Horn und seine gefdhrten in eincm boote 
aus. — In H. Ch. flieht der hofmeister mit den knaben zum konigt 
Houlac. 

/J. Die Hebe Rimnild's zu Horn wird in den beiden betreffenden 



i^M 



Kleine publicationcD aus der Auchinleck-hs. 



329 



gedichten als eine viel glUhendere geschildert, als in H. Ch. ; Rimnild 
■ ist erzUrnt auf Herlant (= At>elru5), weil er sie getauscht hat, sie 
will ihn hart da/Ur bestrafen und wird nur dadurch besanftigt , dass 
er ihr verspricht, Horn selbst zu ihr zu fUhren. — In H. Ch. bleibt 
Rimnild ganz ruhig; sie bittet Hafierof, die geschenke zu behalten 
und am nilchstea tage in begleitung Horn's abermals zu ihr zu 

• kommen. 
y. Horn, welcher von Rimnild gebeten wird, sie zur gemahlin 
zu erwahlen, schUtzt seine niedrige abkunft vor und sagt, dass er 
sich ihre Hebe erst durch den rilterschlag , welchen ihm der kdnig 
gcben soUte, verdienen will. — In H. Ch. finden wir nichts von einer 
weigerung Horn's. Er nimmt bereitwillig die geschenke an ; die be- 
dingung , da^s er ritter werden soil , stellt hier Rimnild , und Horn 
isl geneigt, sie zu erfUllen. 
H J. Der kampl" Horn's gegen die Sarazenen im K. H. ist in eine 

™ parallele zu stellen mit dem kampfe Horn's gegen die afrikanischen 
konige Guderolf und Eglolf in dem franzosischen roman ; er wird im 
letzteren gedichte nur eingehender geschildert. Nach beiden fassungen 
werden die abgeschlagenen haupter der feinde deni konige Hunlaf 
(= Aylmar) als siegestrophae gebracht. Der unterschied in der 
schilderung ist nur der, dass im K. H. Horn sich des ritterschlages, 
den er kurz vorher erhalten, durch diesen karapf wilrdig zeigen will, 
wahrend er in R. H. erst behufs des kampfes zum ritter geschlagen 
wild. — H. Ch. bertthrt den kampf ttberhaupt nicht. — Beilaufig 

Psei hier an einen gemeinsamen ziig beidcr gedichte erinnert, der 
noch nicbt beachtet und von grossem interesse ist: Horn wird dutch 
ihn raehr in den vordergrund gesiellt und das vasallenwesen der 
damaligen zeit charakterisirt. Nachdem Hunlaf (^ Aylmar) selbst 
Horn den ritterschlag gegeben, bittet sein treuester genosse Haderof 
(= A|>ulf) den konig um die erlaubniss, mit seinen Ubrigen gef&hrten 
von ihrem anfUhrer Horn zu rittern geschlagen zu werden. In H. Ch. 

Iheisst es einfach v. 422 IT.: Horn was dubbdl to kni:^t. And Haderof . 
as I wene , And ofier mani pat werfn li^t. As Houlac king hadde 
hem hi^t. 
t. Der ring , den Horn von Rimnild als geschenk erhalt , hat 
luch beiden versionen die kraft , ihn in gefahren zu schlttzen ; in 

IH. Ch, soU der stein die treue resp. untreue Rimnild's zeigen. 
C Beini verrathe kommi ein wichtiges moment hinzu ; in R. H. 
beschuldigt Wikes den helden , dass er nach dem reiche Hounlaf's 
strebe und sich so eine macht erwerben wolle, um sein vaterliches 



33° 



J. Caro 




land zu erobem, cf. v. 1893 f. (ed. Michel): A eel fol, h eel vieiRard 
sun realme toldrai. El par cest leu apres mun regne conquerai; im 
K. H. sagt Fikenhild ahntich v. 709 ff. : Ay /mar, ihc pe wamt, Horn 
pe wule barne. Ihc herde what he setdt , And his swerdt leide , To 
hringe pe of live And Rimnild take to wife. — H. Ch. hat nur v. 490 ff. : 
Sir V sei^e ^is/erday , Hou Horn by pi douUter lay , Traitours b, 
be pai. In jenen beiden gedichten also wird der verrather viel has: 
licher geschildert; gleichsam als zweifle er, dass die liebe Horn's zu 
Rimnild ein ausreichendes motiv in seiner verbannung sei, zeigt er 
dem konige, dass sich hinter Horn's liebe egoistische zwecke ver- 
bergen. — Der verrath spielt fast die grdsste rolle in der sage, und 
es ware sehr merkwUrdig , wenn der dichter von H. Ch. alle ein- 
zelnen umstande desselben sich nicht zu eigen gemacht hatte, falls 
ihra die altere englische oder franzOsische fassung vorgelegen haben 
wilrde. 

tj. Horn fahrt auf einem schiffe nach Westir (Irland), in H. Ch. 
reitet Horn vom hofe Houlac's fort. 

9-. Die episode von den beiden kOnigssfihnen Guflfer und Egfer 
(= AJjild und Berild) wird viel ahnlicher erzahlt als in H. Ch. ; im 
letzteren gedichte sind die namen gar nicht genannt und die that- 
sachen nur kurz erwahnt, — allerdings ist in rechnung zu ziehen, 
dass H. Ch. an der betreffenden stelle verstilmmelt ist — dort ist 
Horn der genosse des jtlngeren bruders, von dem er auch dem 
k6nige empfohlen wird. — Zu erinnem ist noch an die scherzhaften 
worte des konigs, sein jtlngster sohn sollte sich beim freien vor 
Horn in acht nehmen. — In H. Ch. finden wir nichts hiervon. 

1. Die schilderung des grossen kampfes zwischen Hom und 
Rollac (= dem riesen) ; RoUac (= der riese), der nach beiden versionen 
sich als einen der morder von Horn's vater zu erkennen giebt, will 
gegen zwei (im K. H. gegen drei) ritter kitmpfen. Hom nimmt den 
kampf fUr sich allein in anspruch und besiegt Rollac (= den riesen 
Nach dem zweikampf findet eine allgemeine schlacht zwischen beiden 
heeren statt, deren ausgang filr den konig glUcklich ist. — H. Ch 
hier etwas ganz anderes. 

X. Gudereche von Westir (^^ Jjurston) will Hom sein reich 
und seine tochter Lemburc {= Reynild) geben. Hom schlagt beide* 
aus, in K. H. vorlaufig, aus welchem grunde, erfahren wir nicht; in 
R. H. erklatrt Horn ausdrlicklich, dass er verlobt sei, ebenso wie m 
H. Ch., cf. auch By. — H. Ch. berichtet nichts liber em eingreifen 
des konigs. 



u. . 
oPc^ 

iss-^^ 



i 



den 

deoH 
hatH 



A 




Kleioe publicatiooen aus der Auchinleck-hs. 



331 



I 



X. Ein bote meldet Horn die bevorstehende heirath Rimnild's 
mit Modun, dem kanige von Fenice {= Modi of Re}'nis) ; in H. Cb, 
wild Horn durch den ring zur rUckkehr bewogen, cf. Cf. 

ft. Horn weist beim hochzeitsmahle den becher, den ihm Rimnild 
reicht, zuitlck und verlangt ein horn, cf. R. H. v. 4204 fF. ; K. H. 
V. 1550 ff. lautet: Quen so dere No drinc tulle k bite. But of copfe 
■white, pu wemt ihc beo a bcggrrr. And ihc am a fissere. 

V. Das gleichniss vom falken (= dem vom netze) errahlt Horn 
Rimnild, in H. Ch, Muging und Wikard cf o. A und Bd. 

Nach dieser vergleichung wiirde man versucht sein, irgend eine 
der erhaltenen versionen des K. H. fUr die ausschliessliche quelle 
von R. H. anzusehen. Aber eine reihe wichdger momente kommt 
in R. H. hinzu, die, wie wir sahen, im K. H. fehlen oder anders 
dargestellt sind, und die es uns kaum gestatten, einer solchen these 
beizustimmen. 



r 



Selbstandige zitge des franz6sischen remans. 



Der dichter ftihrt uns sofort in medias res ; wir fmden keine 

einleitung liber die vorgeschtchte Horn's ; wir erfahren erst im laufe 

der erzahlung, weshalb Horn im garten versteckt liegt. — 

\ Herlant stellt die knaben dem konige vor; jeder baron erhiilt 

f einen knaben zur erziehung. — Rimnild giebt Herlant viele geschenke 

und eriangt es erst durch langes bitten, dass er ihr Horn zufUhrt. — 

(Dem verrathe Wikes' geht ein streit zwischen ihm und Horn voraus. — 
Hunlaf verlangt von Horn zu seiner rechtfertigung einen eid, Horn 
will aber einen zweikampf mit dem verrather eingehen. — Der kijnig 
Gudereche glaubt in Horn einen sohn Aaluf s zu erkennen. — Horn weist 
Lemburc's liebe mit einem gelinden tadel zurtlck, ihre mutter Goldeburc 
rath ihr von der liebe zu Horn ab. — Das fest am hofe Gudereche's ; 
der wettkampf zwischen Horn und Eglolf, dem ritter Gufer's ; Gufer, 
Egfer und Horn zu besuche bei Lemburc, Hom verschmaht aber- 

^mals deren liebe. — Egfer stirbt erst nach beendigtem kampfe an 
>eiiier todtlichen wunde; sein gespr&ch mit Horn, er dankt ihm dafUr, 
dass er ihn geracht habe ; er wird von Horn an den hof gebracht. — 
Jocerant, Herlant's sohn, bittet Horn urn hillfe fUr seinen vater, der 
von Wikele vertrieben ist ; nebenbei nur berichtet er von Rimnild ; 
Hom giebt sich Jocerant anfangs nicht zu erkennen und glaubt ihm 
in bezug auf Rimnild nicht. — Hom stellt Rimnild auf die probe. — 
Wikele wird ebenfalls verzeihung gewJlhrt. — Die erkennungsscene 



33* 



J. Cjro 



zwischen Horn und seiner mutter Saraburc wird anders als in K. H. 
dargestellt (H. Ch. bricht schon lange vorher ab). — Wir cifahren^ 
auch von einem kampfe, bevor Riranild ins meerschloss gefilhrt 
wird. — Modun heirathet l^mburc, Haderof ihre schwester Samburc. 
Wothere, der bruder Wikle's, und der kdnig von Orkaneye, der 
bruder Goldeburc's, treten nur hier auf. 



E. Selbstandige zUge der englischen romanze. 

Manches, das unter diese rubrik gehoren wUrde, habe ich schon ' 
im abschnitte C vorweggennnimen, wo von den beziehungen zwischen 
K. H. und R. H. die rede ist. Ich kann daher bisweilen darauf verweisea.^| 

Von V. I — 250 haben wir einen ausfilhrlichen bericht iiber^^ 
Horn's vater, (Iber Horn's geburt, uber die utnstimle, welche ihn 
ndthigen, aus seinem lande zu fliehen. — Horn wird von Arlaunt zu 
Houlac gefUhrt, cf. C a. — Rimnild giebt Ha{)erof grosse geschenke 
und ist Uber den verrath nirht erzurnt, cf. C/S. — Horn schUtzt 
nicht seine niedrige geburt vor, cf. C y. — Konig Houlac fordert 
Horn auf in his hour for to chese pe maidens pat were frt , worauf 
Rimnild Horn bittet, ihr treu zu bleiben. — Die episode von Tebaud. 
Winwald , Gariis und AJ)e)ston , die sich von Horn trennen und 
andere lander aufsuchen. — Horn bemUht sich vergebens, auf den 
rath Riranild's hin, Houlac zu versChnen, indem er ihm ein schtnack- 
haftes wildpret bereitet. — Der vater Rimnild's zeigt sich in seinem 
grimme viel heftiger , als in den beiden andem gedichten. — Derj 
ring, den Horn von Rimnild erhiilt, hat hier eine andere bedeutung;' 
Horn seinerseits giebt Rimnild auch ein zeichen , pt trber mit 
dem tre (v. 577), woran sic seine treue erkennen konne, cf. C «. 
Wihard folgt Horn nach , nachdem dieser vom hofe geschieden ist ; 
hierzu stimmt auch gut, dass Horn sich nicht auf die see begiebt, 
sondem fortreitet, cf. C 17. — Dem kampfe Horn's gegen die ritterj 
Elidan's und gegen diesen selbst entspricht nichts in K. H. und 
R. H. — Als lehnsmann Finlac's fiihrt Horn krieg gegen Malcan. — 
Horn wird im kriege verwundet, Atula heilt ihn. — Horn wird durch 
den ring an seine heimkehr gemahnt, cf. C i. — Der bettler ist einj 
ehemaliger gespiele Horn's. — Rimnild will rait Horn vom hofe 
flielien. In bezug auf den letzten punkt vgl. die balladen, p. 335. 



ist;^ 

ifefl 



Nachdem wir auf diese weise die drei gedichte analysirt und 
sehen haben, inwieweit sie alle drei oder je zwei in beitiehung lu 




Kleine publicationen aos der Auchinleck-hs. 



333 



I 



«inander stehen, konnen wir der frage nach ihrem urspninge naher 
treten ; ob die einzelnen zUge , wie sie oben angeftlhrt sind , volks- 
thUmlich oder dem dichler zuzuschreiben sind, lasst sich schwer 
cntscheiden; man kann hiertlber verschiedener ansicht sein. Fassen 
wir z. b. die verschiedenen eigenschaften der ringe ins auge , die 
Rimnild Horn giebt. In K. H. und R. H. ist der ring ein talisman 
gegen etwaige gefahren, aus welcben Horn befreit wird, wenn er 
auf ihn blickt und dabei an Rimnild denkt. In H. Ch. dient der 
ring zum schut/e der geberin. Horn soil an seiner gestalt erkennen, 
ob seine geliebte ihm noch treu ist oder sich bereits einem andern 
manne hingegeben hat. Seine kraft gleicht also der des ringes, welchen 
Flonz von Blauncheflur empfangt , und wekher durch seine farbe 
anzeigt, ob irgend eine gefahr ihr leben oder ihre freiheit bedroht. — 
Wie sollte man mit bestimmtheit behaupten, dass gerade der dichter 
des K. H. hierin der volkssage treu geblieben ist? Mir erscheint es 
nach den umstanden, unter denen sich die geliebten trennen, natiir- 
licher, dass sie sich durch das zeichen des ringes noch einmal an 
ihre gegenseitige liebe erinnem, wie denn auch der baum im garten 
Rimnild's dieser nur beweisen soil, ob Horn sein ihr gegebenes wort 
gebrochen habe oder nicht. — Wir dUrfen also mit den gedichten 
nur als solchcn rechnen, wie sie uns vorliegen. 

Was King Horn betrifft , so haben wir ihn als die alteste 
unter den drei fassungen anzusehen , darum hraucht er aber noch 
nicht die alteste fassung tiberhaupt zu reprasenliren. — BezUglich 
-des franzosischen romans kann man der ansicht S t i m m i n g ' s , 
Engl. stud. I, 355, sein, dass >der franzosische dichter eine andere 
gestalt der Hornsage kennen lernte und diese unabhingig vom King 
Horn seinen landsleuten in deren sprache vorfOhrte.t Es ist aber 
auch moglich, dass er mehrere versionen kannte, unter welchen der 
King Horn eine ist; hicrfiir spricht namentlich abschnitt C. 

Wenn jedoch Slimming a. a. o. weiter sagt, der dichter von 
Horn Childe habe >unmittelbar aus der sage selbst geschopft* , so 
wird man ihm hierin wohl nicht unbcdingt beistimmen kiinnen, Aus 
•der stilistischen untersiiihung ergiebt sich , dass der verfasser von 
Horn Childe motive und ganze satze aus anderen gedichten entlehnt 
hat ; er war zu wenig genial , um aus der volkssage ein derartiges 
gedicht zu schaffen. Es ware auch das erste mal , dass die quelle 
einer. zwolfzeiligen romanze in der volkssage direct zu suchen wftre, 
Aber wir brauchen nicht einmal so weit zu gehen. Ebenso girt wie 
Stimming das »parcheminf dafllr geltend machl, da.ss dei Franzose 



334 



J. Caro 



wohl >eine abgeschlossene forni< der Homsage kannte, konnten wir 
aus der romanze selbst beweisen , dass der dichter nach einer vor- 
lage arbeitete. Mehrere male sagt er: »/'« boke as we redet etc., 
woraus doch wohl zur gentige erhellt, dass er bloss eine bearbeitung 
eines andem gedichtes liefert. VVas das aber flir ein tbok*. gewesen 
ist, lasst sich vorlaufig nicht entscheiden ; jedenfalis wies es monientg:- i 
auf, welche in K. H. und R. H. nicht zu finden sind, und ander^^ 
welche in R. H. vorkommen. Der dichter von H. Ch. kann auch 
wic der von R. H. mehrere vorlagee gehabt haben; jedenfalls aber 
war keine derselben unser K. H. , da dieser und H. Ch. R. H. 
gegentlber nichts gemein haben, cf. B p. 328. MH 

Ist es bei einer frage von sokh problematischer natur gestattet, 
eincn quellenstammbaum zu zeichncn, so mochte ich das verhaltniss 
der drei gedichte etwa in nachstehender weise anscbaulich machen : 




Horn et Riemenhild 



Die ziige, die R. H. und H. Ch. von dem K. H. sch«aenr 
konnen in der verlorenen fassung I, die zUge, welche R. H. selb 
st&ndig aufweist, in der verlorenen fassung 111 gestanden haben; 
und die ztige, die H. Ch. von K. H. und R. H. unterscheiden, sii 




Kleine publicationeo aus der Auchinleck-hs. 



335 



aus der verlorencn fassung II entlehnt. Diese drei verlorenen 
■ fassungen schOpften ebenso wie der K. H. unmittelbar aus der 
volkssage, die natUrlich in den verschiedenen gegenden verschiedene 
fdrbung angenommen hatte. Einzelne individuelle momenta, vora 
dichter selbst hinzugefligt, welche jedoch hierbei nicht in betracht 
kommen, finden sich in alien drei gedichten. 



I 



F. Die balladen. 

Ich komme jetzt noch mil einigen worten auf die balladen 
zuiilck. Zwei von den vier bei Michel in seiner ausgabe des 
King Horn abgedruckten wurden voa W i s s m a n n , Untersuchungen 
und Slimming a. a. o. analysirt. Child a. a. o. bietet alle balladen, 
welche dieses thema behandein ; davon sind A, C, E, F zum ersten 
male gedruckt und soUen hier kurz besprochen warden. Alle acht 
balladen sind nordlichen ursprungs. Was ihre quelle anlangt , so 
meint Stimming, a. a. o. p. 361 , sie sei in der volksUberlieferung 
zu suchen ; Child a. a. o. I, p. 192 e leugnet es auch entschieden, 
dass H. Ch. und die balladen in beziehung zu einander stehen. 
Dass sie die bedeutung des ringes, die beabsichtigte resp. voll- 
brachte entfUhrung der braut gemein haben, ist nach S t i ra m i n g ' s 
ausfiihrungen ihrem beiderseitigen nOrdtichen charakter zuzuschreiben. 
Schwer bleibt es aber immerhin und spricht zu gunsten Wiss- 
mann's a. a. o. p. 133, dass der schluss in H. Ch. und den balladen 
gleich lautet, ein umstand, den auch Child 1, p. 192 e nicht uner- 
wilhnt lasst. 

tHom Childe hat an der belreffenden stelle, v. 11 11 und ma: 
^L Notv is Rimnlld tuiis wtdde, 

^r Horn brought hir to his hedde. 

Ballade A : Tlie bridegroom he had wedded the bride. 
But Young Hind Horn he took her to bed. 
Ballade B: The bridegroom thought he hadde the bonnie bride wed. 
But Young Hyn Horn took the bride to bed. 
Ballade C : Her ain bridegroom had her first wed, 
Bui Young Hyn Horn had her first to bed. 
Von den vier bei Child neu gedruckten balladen sind nur A 
und C vollstandig; E und F sind verstiimmelt. Auch diese balladen 
enthalten nnr den eigentlirhen rom.in und beginnen mit der lielie Horn's 
zur konigstocliter ; sic giebt ihni beini abscliiede geschenke, darunter 
einen ring, der dieselbe eigenschaft wie der in H. Ch. hat. Die 




336 J. Caro 

scene mit dem bettler wird ausfUhrlich dargestellt, natnentlich der 
kleidertausch. C unterscheidet sich , wie schon oben bemerkt, von 
A dadurch, dass die cntfilhrung der braut wirklich stattfindet ; The 
bridegroom cam tripping ii<ncm to the stair . But there was neither 
bride nor beggar there. 

Ballade E beginnt mit dem momente, wo Horn am ringe mcrkt, 
dass she is either dead, or sh's Married, und schliesst mit dem be- 
gegniss Horn's und des bettlers. 

Ballade F endigt kurz vor der katastrophe ; nach dem kleider- 
taiische heisst es: The beggar has got on to ride. But Young Hynd 
Horns bound for the bride. 

Bemerkenswerth ist es, dass man in alien ba]lv<iden im dunklen 
dariiber bleibt, weshalb Horn seine braut verlasst. Einige balladen, 
D, F, H bringen einen neuen zug, indem sie Horn dem konige um 
seine tochter sieben jahre dienen lassen : Seven long years he served 
the king. And it's (7* for the sake of his daughter Jean. (D.) 



4 
4 
4 




Anhang 

Dialekt, melrum und sUl. 

Im jahre 1845 &usserte sich Fraucisque Michel in der vorrede lu seiner 
ausgabe von Horn et Rimcnkild p. XL f. in bezag auf unsere ronianze folgender- 
massen : ■ Quoiqut It Horn Childe and Maiden Rimnild du Afanuserit Aucktnteilt, I 
comme tons les autres artielet di ce volume , ne parte aucun<i trace dt dialtfte Jn I 
nn-d , ccfendimt elite version de I'hisloirc dt Horn sembte fvidtmmeitt etwir iti ' 
formic sur les idccs traditionellcs d'unc pcrsonnc qui vivail dcutt It merd 4t 
I' Anglclerrc . Lt nom dt I'un des rots dt I'armic dts erwahisscurs , Matktm, et\ 
I'histoirc cnti'crt telle qu'clle est racontie ici , sembtcnt mnttrer que les tmdilitnt 
Jixaitnl so date ii I'epoqui oil les Danois irlandois, unis avec Its Eeesseis, itaiemt 
kaiitues ii enva/tir les parties scptentrionales de l'Angleterrt.» Anglia IV, p. J51 
sagt Wissmann Uber unsem dichttrr : lEr stammte aui dem binnenlaode and 
kanntc die see nicht«, enth£lt sich also eines nSheren urtheils Uber die sprache 
des gedichtes. Bei einer eingehenden untersuchung zcigl sich, dass Michel — 
wie schon aus den worten comme tons les autres articles dc ce volume henroigeht, i 
ich erinnere an den Sir Tristrcm — sich vollstSndig geirrl hat, und dass Wiss-J 
mann's ansicht zu modificiren ist. ]Jas$, wie Michel anzunehmen geneigt ist, I 
die facta und iiamen wenigstens (llr die niirdliche herUunft des verfassers sptech<n,j 
ist VOD gcriiigem bclang , wir haben jetzt bcstimmte charakterisdca fUr die eio«| 
xelnen dialekte , die uns in den stand setzvn , ein ziemlich sichcres urtheQ 
fallen. Allerdings liisst es sich nicht verhchlen , dass in unscrem falle die nater- 1 
suchung durch einige ungUnstige momente beeintrSchtigt wird ; die reinie, die vor 
alien dingen in betracht komnien, !>ind der grossen anzahl nach deraxlig, das M 
nnwesentliche endungen treffen ; die verlialHexion ist am ende de* vcnet tebr 



I 



Kleine publicationen aus der Auchinleck-bs. 



337 



I 



wenig TcrlTcten ; in der mitte its textes fehlen einige vene resp. stiophen , die 
uns zur aufldimng tlber gewisse punkte hfitten diencn konnen, und vor alleni, 
es ist bios ^ine handschrirt vorhonden , so dass einc eigentliche kritik unm6glich 
ist. Trotzdem giebt es noch momente genug, auf die sich eine diAlektische unter- 
suchnng stUtzen kann. 

Icb gebe zuoachst eine vollstSndige aufz&htung der lautlichen und flexivischen 
verhiltnisse der romanze ; die wandlung der altenglischen consonanteii Ubergehe 
ich, da sie oicht massgebend ist oder nur in seltenen fSllen einen ausschlag geben 
kann, Zum beweise diene Wissmann's unter^uchung, die sich mil den rocalen 
und den consononten in gleicher weise eingehend bescbiiftigt. Das unbetonte 
end-e kann bei Una handschrifl auch nicbt bertlcksichtigt werden, ich konune 
nur gelegentlich darauf zurtlck. 



1. Dlalekt. 

A. Laute. 

<r. Altenglische kurze vocale. 

Ae. a vor cons., ausser tc und den nasalen, bleibt a: sake v. 107 im reime 
mit make; naktd v. 296 — ymaked; made v. 103 — trade; last v. 300 — 
fast. — a vor v> bleibt ebenfalls: drawe v. 94 reimt mit rirtoe (ae. rSvi), dawe 
V. 756 (ae. dagjon) — schawe. — a vor n ist schwankcnd ; ein sicberer beleg fUr die 
geltung von a findet sich v. 649 iegan und man im reime mit nan und Elidan; 
ein beweis fUr o ist peron v. 329 im reime mit undon. An alien andem stellen 
hat die handschrift an, z. b. stvan 1052 — loan, swan 1096 — Itman, pan 1103 
— man, an 833 — forpan. Es scheint biemacb, dass der dichter gew6hnlich a 
gesprocben hat. — Ftir a vor nd und m Ifisst sich Uberhaupt kein entscheidender 
reim anftlbren. — Ae. a wird 1. a: fast v. 199 r. m. last, lobrast v. 228 — 
tail — last — fast; poll* v. 378 — eallt — kalU; bare (ae. thtr) v. looo — 
sort — mare — luare. 2. «.• speke (ae. sprae) v. 824 — seke, wes v. 467 — 
fit. 3. vor gutturalen ay (resp. ey): day 59 — say; fain v. 87 — o^ain — 
Twayn — slayn; may 983 — loumay. Ae. stagen erscbeint als 1. slan vv. 80, 
506, 739, 764, 800, 805. 2. slon V. 126. 3. slayn vv. 96, 166, 236, 1017. 
4. slawe v. 562 i. r. m. lodrawe. — Im falle t und 2 kann nicht beurtheilt 
werden, ob a oder gemcint ist; v. 888 muss jedenfalls slan des reimes mit 
mtmt — nane — schame halber statt slain eingesetzt werden. — Ae. t 1. bleibt t: 
ktrt T. 49 — were — spere — bere; speke v. 307 — for^ett, btdde v, 520 — 
fortUd. 2. wird rait gutturalen ay (ey): say v. 58 — day, ofain v. 90 — 
/ayn — nvayn — slayn; layd v. 526 — iiwreid , oway v. I107 — day — 
say; sayn (ae. segen) v. 1058 — ofain. 3. wird 1 im praet. und partic. von 
ae. k^tan: lii^t v. 306 — bri^l — ni^l — urifi , v. 34S im reime mit //j/ — 
gi/t — y?'V; als partic. v. 418 im reime mit kni^t , v. 442 — mift. — Ae. ea 
(die beiden, ihrem urspnmg nach zu trennenden ea, zusammenfassend) wird 1. vor 
/ zu a: kalle v. 381 — calle — palle, ebenso vor r: ^are v. 846 — everiwkart — 
wart — /are. 3. vor Id zu o: bold v. 963 und kold v. 972 i. r. m, woldt — 
meldt; alle anderen stellen sind nicht slichhaltig. 3. vor gutturalen zu oh CouJ: 
auft (ae. iahid) v. 47 — bifouft , mouft v. 56 — brou^t, mau^t (ae. meaki) 
▼. 124 — au^t — bttautt,! — fau%t, 4. vor / zu t: ^ete v. 945 — melt — 

E. Kolbing, Englisdie wudieo. Xll. 3. 22 



M» 



J. o« 




mtt; ▼. ^S» mt mama 4feB vans c- aaac — Ac <# 'vird i. in t: ft (ae. /«*<] 
T. 46f — «r — /w — /r. **•-/ ». n4 — «■■«. j»rf« T. 417 — tttdt — 
.^fialr — mutt. *. ai^ nMii e uK adi^ jair ■■& & ivm 9A a. r. m. ttrJt — 
i»A — <■*< (A- Z«|»Uu, auto m Gay « tei x. xx < eeadnricht rot «/j 
V. woo yV^f — a^ — 4q«/ — tm^ — Ae. f UoU / ; ftr /raoi «. lote 
>(■« — «!■■■ — '■■B at ac / \* g am =s_fri^wm ^ */'^gfam maaeacB. — Ae. « 
■SbE^ <v vor {f «ad ^ m (mtj: wr^mft r. 40S — tittiift — 
' — •■■■'; trmft T. 5Sj — ""ff- — Ae. ■ wsd Tor mJ kng and als 
rm gtmlkaAat daaaa^ anmrfr, f 1 r— irfc, ^ommSt. — Ac. jr, da Hmki 
««■ a. pete «r virir v. 75 vad ktrt$ r. 84 i r a. crb — marlu: flii 
«. ij> — flf* — £;f — Aqf. ■mimma », 363 ^id <«■■« t. 369 L r. m. 



^ 



^ Alteacltsckc laacc ▼•c«Ic aad dipkthoage. 

Ac. t wird s. »i rmd* w. Ite — A^Mi — elari^ — m att : dendbe idiB 

T*. 4S7. ta«. 4M. a'rr t. SfS — J^", Aomo t. 616: mart *. 99S — Atrr 

(ae Act), .r«rr «. 997 — tew. «aB>dhM ▼. 66S — EHdam, •«• t. 647 — 

r«w/ V. K — Aaar, «ea« (ae. aJaav^ v. 707 — imft — raft — 

X •: /* «. 15s — p"**. gaf ^- Syt — «•■• • ia m ■ la indan in 

70, MOI J»- gr- «tar ia aaaac mi 4tmla mam t% haneo: jUmi»-taf*- 
mtmm. 5. t: mmJmtii4t t. 593 — dafc. «. 539 L r. ^ ^aiti^faUkti v. 1104 — 
JMrfr — aadi — «Mt. — Ae. i aad t. »,• mart ». 617 — /«r» — fmt — 
aw; »«r( «. S^f — a4aPT — laaw — /Et. thoiw v. IIJ9 nad t. 843. 
a. *.* mart t. II3 ^rf part T. Iiz rdaca aa/^rr — Blakarmatart. 3. /.- < 
(at. ae) V. II — Ae, ckeaas v. 445 » aeiae ait fn; mttt t. 5 — iSo« 
hmrt — •»».- *»r«- ». 5j — km — aarr — tf*^: rtdi t. 684 — mtit — 
Hail — iMb; tiit «. S99 — aaMk — aMk— ^^. — m*^ t. 517 and UUi 
V. 51S i. r. a. Atddr — >>«W aad ia aAW aad Mdr aa iadeni. — 4. «■ 
tror «#.- <>Ma{/ t. .j6 — as}/, r. 3^ t (. B. ana^f — A**^ — 
5. af xm taBaaim: graf (ae. grig) ». S47 — §af. — Ae. / hidbt r. 
gaBwalea wM et ay: mraj (.ae. ar^fpaa) t. 4S9 L r. a. >Cf;r«' — fay; Hm 
r. SS7 — 19^- — Ae. St pckt iiBlHalii.> c /«.t «. ijo — /to — /»» — 
mtJi r. 16^ — ^aidr — Aadr — fadti mm «aaBaI • (m^ a): x/a (ae. 
V. 10S6 —pa — ta. — Vor fataaaica aad ca tff: mtift a. 437 — 
ayv r. 7S9 — tJtitt — Jri; rift *. 1090 — Mft (acw O^fma). Vt^ci Ue 
lettteav art *(1. Sir Tnttrtm cd. rMii^ p. LXtV aad Hohtant ia Ai^H. 
bd. Vm. anaigtr p. ixi. — Ac tr aad 1. t: dtrt t. 990 — itgfmt — "ara— ^ 
hart, ciwaao *ar vj gttmt v. 375 — anar. a. ait fattaxalea ly odea i:/ti 
V. 4S3 — av)^ — /ar — aada^; M War ndkickt aack^< aoclick, a» 
Mropke 41 fi^tudM leia klBc: aai mai tM Mdf Sft r. 1091 — tyt (yt). — 
Vor t itirfcfW I nets •; lift r. 3$^ — imifl; Sff r. m — jift — tift ~ 
tift. — Beeaadm hoa^aaakebca aad i^ « dr (ae. Uam) L r. a. jihtrif. wd 
ttka — seAa i. t. m. da. — Ae. I blcibl aaTctladt ad aad taaLaui a ge- 
•ckritbca: aa^ t. 7S4. — Ae. ^ crUtt ack pafthiWirh ab «.- a. b. xtadr t. »o$ — , 
tail — JUA — gadt. — Vor kt estsickdt es sich xm am:'tnmtt t. io^ 
tamff — mrattff — aMt^r. — Ae. li btciU in da idirdbaae am: eampt, 

ramm, admtm. — Ae. y, da amlaia Toe ■, vird 1. ?: ^i/' *• 819 
'*« — atxft — aSati kidt t. 57 — nmridt — odSr — riidr, kidi ». 396 — 



4 



I 



tkafi} 



Kldne pnblicadooen aus der Aachinleck-hs. 



339 



H umride — tidt — pride etc., pridt v. 453 — ride — tide — bide etc. — predt 
V. 1 30 — unride — tide — ride und prede v. 183 — aside — Mde — tide sind 
in pride ra Sndem. 2. I \a fert (ae. /yr) v. 930 — fere — dere — were; 
man konnte aUerdings mit einer kleinen anderung des sinnes /ere als ae. ge/era 
fassen , doch finden wir dies stets mit der proposition to als y/ere im reime , in 
unserem gedichtCi — Ae. y, der tunUut von la, giebt i: Mere (ae. Mynm) 

^v. 300 — iere — nere — there, stiel (ae. style) v. 298 i. r. m. wel ist in stel 
zn &ndem. 
und 



I 



B, Flexion: 
a. Im reime stehende formen. 

Snbst. pi. Die wenigen im reime stehenden formen lauten gleich dem sg., 
und rwar rind es nicht umlautende: ^ere v. 291 — nere — there — here, da»- 
selbe wort vv. 840, 866, 927; ni^t v. 171 — tri^t — yfj/ — mi^t und v. 431, 
day V. 86 — say — pray — lay; knit,t t. IOI — m^t — iri^t — yfj/, und 
V. 452; here (ae. Mergas') v, 59 — were — spere — iere; es ist fraglich, ob hen 
sg. oder pi. ist, v. 138 und 736, ebenso spere v. 52. 

Anfitallend ist es , dass v. 650 man t. r. m. Elidan — hish — i^an ohna 
umlaut als pi. gebrancht ist, doch (indet sich diese form in der .\ucl1inleck-ver5ioa 
des Arthcur and Merlin haufig. 

Die adj. habcn ihre flexion vollstandig verloren. 

Die adr. geben auf ly aus: hastily v. 169 — cri — sty — l>y; siktrty 
V. 946 — by. 

Von pron. pers. erscheinen folgende im reime: pay v. 154 — Wkissonday ; 
he als pi. V. 448 — se — fre — grej scho v. 976 — <A»; ht ace. sg. fem, 
V. 441 — fre — be. 



I 

I 



ll 



Verbum. Tempora. Im inf. kann e fehlen oder stehen; das n fehlt ge' 
wSbnlich, kommt jedoch auch vor in sain (neben say') v. 247 — slain and v. 801, in 
gon (neben jfo) v. 892 — don und v. 944, in layn v. 118 — os,ain, w. 689, 884 und 
ia /rain v. I060 — o^ain — sain — /ain. — Constantes n haben demnach nur layn 
mhA /rayn . — Der inf. dp, der ebenso wie go das n lange bewahrte (cf. Sir Tristrem 
p. LXVII) enchein\ hier ohne w, v. 977 im reime mit seko; allerdings wSre dim 
nicht unmoglich , da , wie oben gezeigt wurde , der inf. gon mehrere mal belegt 
ist, — Das part, praet. starker verba hat gewohnlich die endung ».' t. h. bom 
V. 15 — Hmn — H/om; ycorn v. 330 — Horn — bi/om; s/ayn (slon, slon) 
¥.96 — tVMsyn — o^nin — /ain; tan v. 556 — ham — gan — tarn, — Ohne 
H erscheinen /are v. 872 — -.oare — ^are — rveriwhare : slawe v. 562 — todratue; 
sent V. 304, welches nach der hs. praet. pi. <ein muss, ist in die%r form bei 
Stratmann und in Spcciallcxicis nicht zu finden, ich mdchte es als praet. partic. 
Buffiusen und had in den vers einsetzen , was sich scbon aus metrischen grtlndea 
cmpfiehlt. — Nach den angefuhrten beispielen erscheinen die participia gewiihn- 
lich ohne das allengliscbe prSfix ge-, nur vier weisen es auf: ymated v. 295, 
yseyd v. 965, ydi^t v. 392 und das formelhafte yeom v. 330, cf. Mall, TJU 
Harowing 0/ Hell p. 17, — Das praet. plur. starker verba hat den ablaut 
des sg,, z. b. rade v. 182 — brade, abade v. 184 — made, bigan v. 73 — blan — 
warn — rwan, /and v. 697 — land — /rland. 

22* 



340 



J. Caro 



Die personen des verbums. Gerade in dieser beziehong sind die reime 
unseres gedichtcs nicht ergiebig genug, da nur wenige fonncn belegt sind; die imter- 
suchuiig wird hier theilweise auch mit den inneren formen des verses rechnen mtiisen. 
I. pers. pi. praes. ist unflectirt : ndes.vn — fide — lotdt — sttde; mete v. 664 — 
jteAe — greti — sptcht. — 111. pers. sg. praet. ind. erscheint oft mit unorganischem 
e: bare v. 1000 — sore — mare — tuare, coitu v. 326 — sone, nomt v. 788 — 
come, bede v. 334 — rede, rode v. 487 — made, speke v. 824 — sekt. — Diese 
fiille konnen theilweise auch zum beweise dafUr dienen, dass auslautendes unbe- 
tontes e zur zcit des dichters nichl mehr gesprochen wurde. — Der pi. praet. 
starker Tcrba ist flexionslos und erscheint bald mit e, bald ohae e: i. b. btre 
V. 53 — sptrt — wtre — here, aber fond y. 256 — Inglond — hand. — 
Praeteritopraesentia: II. pers. sg. praes. ind. ist unflectirt: may v. 760 — 
day, hier sowohl wie w. t6i, 8oj, 9S3 ist may sg., ▼. 251 pi., also der ablaut 
des pi. ist = dem des sg. — Das praet. lautet im sg. und pi. entweder mi^t 
V. 443 (sg). V. 142 (pl-). Oder »;o«j/ v. 809 (sg.), v. 56 (pi.). — Das praet. 
zu con heisst coupe v. 37, das verbaladjectiv cbenso v. 40, beidc im reime mit 
soupe — moHpe. — Der pl. conj. praes. lu don ist don v. 893 — gon. — Das 
praet. v. gan lautet ^ode w. 206, 497 und ^edt w. 417, 516. — Die IT. pos. 
sg. ind. praes. zu vjiUan ist will v. 919 — Rimnild. 

Verbum substan tivum. Inf. bt vv. 133, 267 oder by v. 947 — 
siktrly. — IIIi pers. sg. ind. praes. es (hs. hat is) v. 44 — ches, is v. 1136 — 
jfcV. — Conj. praes. be vv. 349, 735, 979, 9S9. — III. pers. sg. ind. praet. iwi 
V. 467 — pes. — Plur. praet. I. luere v. 5 — lere — dtre — htre. 2. Wfrf 
V. 258 — lore — mare, v. 1124 und v. 1133. — Der sg. conj. praet. I. iBOrt 
(resp. luare^ w. 113, 282, looi. 2. were w. 834, 876, 936. — v. 343 ist stall 
votrt i. r. m. more: wore zu lesen. 



4 
4 

4 



/}, Formen im inncrn des verses. 



b^^^ 



Ich beschrinke mich auf diejenigen formen , welche im reime nicht 
sind oder sich von den dort erscheineaden unlerscheiden. Subst. pl. 1, /; 
hnges v. 7, stories v. 4, maidens v. 435, days v. 649, faders v. 127. 2. pl. — 
sg. : ^er T. 23, ckilder v. 310. 3. umlautende pl. : men vt. 71 und 80; /rt/ 
v. 1085. 4. schwache pl. auf «; fon v. 124. — Der siichsische genitiv — mtd 
nur ein solchcr erscheint im gedichtc — geht auf s aiis ; mi faders ban r. 799, 
mennes hertts v. 250, godes men v. 980, oder ist ohne endung: mi fadtr mirt 
V. 802, pe childer name v. 26, his hors fete v. 1085. — Adv. endigen : I. aiif 
ly: grimly v. 777, certeinly v. 1015, itepeli v. 770. 2. auf lich: smettlickt 
V. 279, htndelick v. 409, blepelich v. 918, baldliche v. 761. — Pron. perl. 
I. pers.: / v. 386, 1' v. 490, Ich v. 405; pl. ous w. 526 und 158. — 11. pen. 
sg. nur in zusammensetzungen , vgl. weiter uiiten , pl.: ^1 r. 2, fou r. 7. — 
III. pers. sg. masc. he v. 19, him tv. 18 und 22; fem. : sckt v. 315, kir Ti.iil^ 
und 520; neutr. : // v. 395. — HI. pers. pl. I. he y. 235, 2. fay w. at, 36; 
hem vv. 48 und 102. — Zusammensetzungen von verbalformen mit personal- 
pronominibus der ersten und zwcilen person begegnen hautig: ichave v. 124, iekam 
V. 1065, iehil V. 1114, hastcnu v. 522, 797, schaltoxvy. 531, 654, sckultfoiy. 980, 
miftestcrw v. 721, canestojo v. 857. — Zusammensetiungen onderer art sind asftv 



i 




Klone pnblicationen aus der Auchinleck-hs. 



Ail 



34 » 

12, Aer T. 371, 



V. 896, patoui V. 919, — pron. poss, mi v. i, our v. 5, 
lar v. 354, pi. pair v. 83 und her v. 53. 

Verbum. Infinitiv: Formen mit n sind hier zahlreicber als oben : htrhtn 
V. 25, rtkn$ y. 27, /<rw v. 48, /even v. 157, siten v. 333, if« v. 569, ktlftH v. 749. — 
Partic. praes, endigt axJ and: lieanJy. 237, liggtamd y . 520, hongandy. 398. — 
Verbaladjectiva gchen auf ;V»^ aus; «» hunting v. 40, a/ hunting v. 284, 
of justing V. 619, (^ nooning y. 634, justing als ace, v. 651. — Von partic. 
praet. starker verba haben nicht «; /owe v. 261, foundc v. 673; das prSfix /< 
erscheiDt hier Sflers: ytaken v. 931, yeomen v. 1136, ygrowen v. 579, jraiow v. 719, 
schwach: yserved v. 548, ymade y. 638. — Der imperativ sg. und pi ist ohne 
flexion: htrken (pi.) v. 2, f<«»f y. 353, forsake v. 408, /oi/ v. 545, fle v. 591. — 
Der pi. praet. starker verba leigt bisweilen bcsonderen ablaut: gun v. 709 und 
777, ridin v. 173 und 706. 

Personen des verbums. U. pcrs. sg. ind. praes. — est: asiest v. 923, 
sesty. 583. — III. per s. sg. ind. praes. i.ef: ridef v. 82, pinkefy. 128, bihovtp 
V. 158 etc. 2. rs: /emes V. $2S, si/tes y . ^^y , iedes v . 6^1 etc. 3 . Ohne flexion : /i>i/( 
V. 763, ptnke V. 882. 11. sg. ind. praet. — est: ouitesi v. 981, Praeterito- 
praesentia: II. pers. sg. Ind. praes. /.- sehalt vy. 350, 542, u/ilt v. 917. 
IT. pers. sg. ind. praet. i. /: sehult v. 382, miitestow v. 721; 2. unflectirt 
m/}/ V. 723, wist V. 550. — Der pi. praes. hat den ablaut des sg. und encheint 
ohne flexion: can 351, Jo v. 207. — Ausser den im reime beleglen formen 
kommen noch folgende vor: dede sg. und pi. vv. 703, 736, 685, schuld sg. und 
pi. TV. 201, 197, dar I. pers. sg. v. 752, durst pi. praet. w. 216, 501. farf, 
scbwankend ob sg. oder pi., v. 238, wil pi. praes. v. 3, an III. sg. (ae. unnan) 
*■ 833; S'P III- pers. sg. ind. v. 82. — Verb, subst. I. pers. pi. ind. praes.: 
er 1024, III. pers. be v. 203, 731 und er v. 1091 ; part, praet. ten 134. — 
Formen von hove: III. sg. ind. praes.: hap v. 724, pi. han v. 134; sg. praet. 
haddt v. 13. 

Resultat. 

Am meisten entscheldend fUr den diolekt eines gedichtes sind das verhallen 
■von ae. i, <? und v (y), <lem umlaute von m (&). Ae. J ist als a in 14 llllen, 
als in zwei fiUlen, als ; in einem falle belegt ; e kommt in .lUen dialekten vor, 
und iwar nur in der endung hede ; o erscheint im grossen und ganzen nur im 
sUden, a im norden; das mittcUand hat eine mischung von a und 0, cf. Amis and 
Amiloun mit seinen 28 a- und 35 o-reimen; fUr unser gedicht ist, was dicsen punkt 
anlangt, cntschieden der norden in anspruch zu nehmen ; dass im norden auch o 
erscheint, beweist der Sir Tristiem, d. p. LXXI ff. , der trotz seiner nordlichen 
herkunft roehrere aufweist. 

Ae. y (y), die umlaute von u (A), ergeben /; dieses i erscheint sowohl im 
norden wie im mittellande , cl. Sir Tristrtm p. LXX ; der Amis and Amiloun, 
welcher von Kblbing an die nordgrenze des mittellandes gesetzt wird, weist in 
bestimmtcD worten neben / auch e auf; unser gedicht hat nur einmal e = y, in 
fere = ae. fyr. L'nd auch hier kOnule man allenfalls das e anders erkliiren, 
cf. oben p, 339. In dieser bezichung konnte also unser gedicht einerseits mit dem 
nJ)rdlichen Sir Tristrtm, andererseits mit denkmalcm aus dem ostmiltellande, wie 
dero Havtlok und Genesis and Exodus, in eine kategorie gcstellt werden. 



34* 



J. Caro 



Was ae. ir betriffl, so wird es hier a, oder e; t in den meisten (alien, 
a und in ae. p<rr, kwir, wih-e, xuiron ; namentlich ist die fiu-bung de» <i in 
den letzten wortern massgebend ; das zahlenverhaltniss giebt auch hier au&chliui : 
wart ist 4mal , fare jmal, ware (^ ae. Mvirr) imal, wore und /unr je Imal, 
were 1 mal gesichert ; ii ist die gewohnliche furm des nurdens, e des stldens, das 
mittelland hat a, o oder e, cf. Amis art J Amiloun; Sir Tristrtm p. LXXIII; 
Mall a. a. o. p. 18; Hausluiecht, The Stwdan of Babylon p. 5; Ladtke, Tlu 
Erl of Tolous p. 32. — In diescr hinsicht werden wir fUr unser denkmal, 
'wenn auch nicht den entschiedenen norden , so doch wenigstens den norden des 
mittellandes annehmen k5unen. 

Fossen n-ir alle diese punkte zusammen , so ergiebt sich , dass der dichter 
der romanze hart an der grenze des n6rdllchen und ostmittellandischen Englands 
gelebt hat, und da die zahl der a-reime die der f-reime so bedeutend aberwiegt, 
miicbte ich ihn lieber dem sUdlichen nordlande, als dem n6rdlichen miltellande 
zuweisea. 

Mit dieser annahme stimmen die flexivischen eigenthUmlichkeiten aberetn 
oder widersprechen ihr wenigstens nicht. 

Im inf. ist das n nur constant in layn und frayn; in einigen anderen verben 
kann n stehen oder fehlen , jedenfalls sind es diejenigen , welche oach ICefbing, 
Sir Tristrtm p. LXXIV stels das n zu wahren pflegen ; ein gleiches verhiltniss 
hinsichtlich des infinidvs zeigen andererseits die ostmittelliindischen ftarratnng of 
Iftll, cf. Mall p. 18 und Amis and Amiloun p. XXXIII. 

Das part, praet. starker verba hat der regel nach n und erscheint ohne 
pilfix ; wenn n bisweilen fehlt , so steht dies mit dem ndrdlichen oder ostmittel- 
ISndischen dialektc nicht in widerspruch. Sir Tristrtm hat auch zwei participia 
mit einfachem stammvocale ohne n: of tore and ysleie, cf. ib. p. LXVII; da« 
prifix-^, welches 4mal belegt ist, ist swar cine sUdliche eigenlhilmlichkett , aber 
ycom ist formelhaft , und die anderen drei beweisen nichts gegen die ndrdliche 
resp. ostmittellSndische herkunft von //om CAilJe , da Mall a. a. o. p. it und 1; 
y- auch dem ostmittellande zuweilen zuschreibt imd der Sir Trittrem auch der- 
artige participia, wenn gleich nicht hSufig, aufweist. 

Die flexionslosigkeit des plur. praes. ind. ist nach Sir Triitrtm p. LXXIV, 
Mall a. a. o. p. 17, Amis and Amiloun p. XXXIII dem n6rdlichen und ost- 
mittelUndischen dialekte eigenlhdmlich , ebenso der umstand, dass der pi. praet. 
den ablaut des sg. hat, und dass in der III. pers. sg. ind. praet. oft ein UDor- 
ganisches e erscheint. 

Wenn in uuserem texte ebenfalts keine plurole auf .; im reime vorkommen, 
so mag sich das ebensu erkliren, wie im Sir Tristrtm, cf. p. LXXIV, Mall 
a. a. o, p. 16. Fttr n6rdliche resp. ostmittell&ndische herkunft spricht auch, dass 
die adverbia auf ly ausgchen, cf. Sir Tristrtm p. LXXVIII, Amis and Amiitttn 
p. XXXIII, und dass die adjectiva flexionslos sind. 

Was die pronomina angeht, so schreibt man fai dem norden, ht als pi. dem 
sUden zu , das mittelland hat fai und kt. In unserm denkmale sind pai und V 
je einmal belegt, gemjiss dem miltcUandischen dialekte, cf. Mall a. a. o. p. 16 
imd Hausknecht a. a. o. p. 6 ; einmal begegnct he sogar im nordhumbiischen 
psalter, cf. Wende , Ueberlieferung der sprache der me. version des psalten, 
Breslau 1884, p. 22. Die verschmelzung von pron. pers. mit verbalformeo und 



4 



I 




KJeioe publicationen aus der Auchinleck-hs. 



343 



I 



conjunctioDen findet sicb iro norden und fistlichen mittelUuide, cf. Hausknecht 
a. a. o. p. 7. Sir Tristrem leigt auch hiervon einige beispiele. 

Specifisch ndrdlich sind das participium tan, cf. Sir Trittrrm, p. LXXVI, 
ttho, cf. Hilmer, Ueber die spracbe der oltcnglischen Story 0/ Genesis and 
Exodus, Sondershausen 1876, p. 27, anm. , und «, III. pers. sg. ind. praes, 
von ten. 

WSrter , die nur im nordeu und ostinittellande vorzukommen pflegen , sind 
ii/em, cf. Sir Tristrem p. LXXVI, Amis and Amiloun p. XXIII, everilian, cf. 
Sir Tristrem p. LXXVTIl und HausVnecht a. a. o. p. 7, und /re, cf. Amis and 
Amiloun p. XXXIIl. 

Ziehen wir den schloss, so ergiebt sich mit noch gr6sserer gewissheit , dass 
das gediclit im sQdlichen norden entstanden ist, da es ipecifisch ndrdliche charak- 
teristika gcgentlber gemeinsamen nOrdlichen und ostmitteU&ndischen eigenthtlmlich- 
keiten aufweist. Iliermit harmoniren , wie in Sir Tristnm , die anwendung der 
alliteration und der versbau, cf. Kolbing, ib. p. LXXVI. 

Die sprache im innern des verses ist mit sUdlichen eigenthllmlichkeiten ver- 
setzt: so weist der innere vers schwache plurale von substantiven auf, adverbia 
endigen auf -licH, neben -ly, als ace. pi. des pron. pers. eracheint /urn, II. pen. 
sg. praes. und praet. ind. hat die endung -est, die II. pers. sg. ind. praes. der 
praeteritopraesentia bat die endung / neben llexionslosigkeit , einige ma] hat der 
pi. praet. starker verba seinen cigeuen ablaut; part, praet. mit priilix^- crscheinen 
hiufiger als im reime , sUdlicb ist schliesslich uocb i(A in ieA a men , fiat ith 
vkile etc., sowie s7t<iche. 

Im ganzen aber bat der scbreiber den ndrdlichen resp. o$tmittellihidischen 
text gewahrt , cf. oben das register der im innem des verses stehenden formeni 
ich erwShne nur faders als gen., cf. Hilmer a. a. o. p. 25, und pair, cfi 
Hausknecht p. 7. 



2. Metrum. 

a) Die strophe. 

l)em folgenden abschnitte liabe ich die orbeiten Kolbing's in seinen ein- 
leitungen turn Sir Tristrem und Amis ajid Amiloun lu grunde gelegl. Was 
reim , vers und alliteration aniangt, so halte icb micb streng an die anordnungen 
K6lbing's, •da es der Ubersichtltchkeit und spSter n6tbig werdenden zusammen- 
fasning solcber arbeilen wegen sebr wllnscbenswcrth ist, das dieselben gleichroiissig 
angeordnet seicn« (Sir Tristrem p. XXXVII). 

Im stropben - und versbau , im reimc etc. hat sicb unser dichter vielfache 
unregelmassigkeiteii eriaubl , aus denen hervorgebt , dass er nicbt gerade zu den 
gescbicklesten reimem geb6rte. Allerdings besitten wir nur £irie handscbrift, und 
manche b&rte kann , wie gezeigt werden soil, getilgt werden und rtlbrt sicberlicb 
nichl vom dichter her. Oft aber auch stimmt der sinn zu gut , als dass wir an- 
nebmen soUten, der scbreiber babe gcHndcrt. 

Das gedicbt ist in der zwfilfzeiligen scbweifreimstrophe geschrieben und ge- 
h5rt nach Ktilbing's eintheilung (.\mis and Amiloun p. XIV) zur enten dasse. 
Die refhenfolge der reime ist aab aab ccb ddb. Unvollstfindig sind 52, 67 und 96. 
Abweichangcn zeigen (cf Kolbing a. a. o.) die slruphen 31, 37, 56, 69, 74, 76, 
%0, 88 mit der rcibenfolge aab ccb ddb eeb. Ausser den von Kiilbing augefUhrten 



stropben kommen noch, ebenfalls nadi dem freieren schema, hinzu 78 nnd 83: 
42 und 81 konnen leicht gebesseit werden. 

Die strophen 33, 44, 58, 65 weichen nur schembar von dert^elab; durch 
eine kleine iindening (verwandlung von o ^ ae. ft in a , von a •= ae. x in e, 
von a vor n und Id in o) wird die r^gelmSssigkeit hergestellt. 

In strophe 54 findet nur assonanz zwischen zeile I, 2 und 4, 5 statt. — 
Strophe 41 I&sst die verse 10 und 11 mit der cauda reimen , so dass folgendes 
metrum entsteht: aab aab ccb bbb; cf. 78: aab bbb ccb ddb. Aehnlich reimen 
in strophe 54 zeite 7 und 8 mit 1, 2 und 4, 5, also: aab aab aab ccb. 

b) Der reim. 

Die folgenden verse zeigen reichen reim: i) die form der reimwdrter ist 
gleich, ihre bedeutung verschiedcn : v. 37 eottfe =» ae. eitfe III. pers. »g. : v. 40 
(tmdt = ae. c/id verbaladj. ; v. 282 ware :•= ae. totere III. sg. : v. 288 wort ^ 
ae. toiron III. pi. ; v. 327 Horn : v. 336 horn; v. 338 ta = ne. lo take : v. 340 
to ^ ae. tw& (mit S.nderung von to in to) \ v. 457 went III. sg. : v. 461 itieHt III, pi. ; 
v. 603 mete inf. : v. 612 mete III. pi. praet. ; v. 843 whare (ae. kteir) -. v. 849 
ware ^ ae. wire; v. 1035 viis = frz. vis : v. 1041 wits ^ ae. wJj. 

2) Ein reimwort ist ein simplex, das andere cin compositum; die bedeutung 
beider kann verschieden sein; der zweite thcil des compositums ist nur der form 
nach dem betreffenden simplex gleich: v. 25 wold : v. 29 H'inwold; v. 123 
anon : v. 129 on; v. 570 Irewe : v. 576 untrewe; v. 634 ride : v. 633 lutridi: 
v. 981 /or fete : v. 984 fete; v. 6 /ond ; v. 9. Inglond. 

3) Gleiche form und gleiche bedeutung der reimwdrter: v. 15 : a I bom, 
v. 102 : 108 mede , v. 217 : 221 se , v. 378 : 1%^ palle , v. 495 : 501 nouft, 
V. 525 : 528 und V. 534 : 540 pe, v. 1009 : I012 swife , v. 1083 : 1089 /<>, 
V. II 10 : 1 1 16 day, v. 542 : 544 hunting, v. 635 : 64I nam, v. 853 ; 857 ride 
(zweifelhaft), v. 903 : 909 fede, v. 915 : 924 ie, v. 939 : 948 mtte. 

Beraerkenswerth ist, dass alle diese reime mit ausnahme von ftlnf (w. 338, 
25, 542, 635, 853) in der cauda erscheinen. 

FSlle von assonanz finden sich sehr htutig ; die 1136 erhaltenen verse weisen 
viel mehr assonanzen auf, als die 3344 erhaltenen verse des Sir Trislrem (p. XXXV): 
v. 69 roum reimt mit ioun — gonfeynoun — adoun ; v. 79 iieam r. m. jM»; 
V. 318 him r. m. winne — Hginne — inne; v. 372 kim r. m. winne — giffe — 
tinne; v. 326 eome r. m. sone — undon — feron; v. 342 ^i/t r. m. Jlitf — 
lift — fiift; V. 362 weiie r. m. spred; v. 376 pat r. m. sfac — brat — hlaci 
V. 380 slikt r. m. wite; v. 386 ane r. m. name; v. 434 ckete r. m. Irot; v. 477 
sipt r. m. wive — olive — prive ; v. 508 schame r. m. tan — slan — none; v. 554 
tam I. m. gan — tan — liam, Shnlich v. 707 sawe r. m. bape — rape — kavt, 
V. 858 grete r. m. specie — secA^ — mete; v, 954 gange r. m. land — $tmd — 
prangi; v. 561 /inde r. m. morwening — king — king; v. 582 lip* r. m. yvt — 
wive — olive; v. 589 wede r. m. segke; v. 636 gang r. m. stand — /mu/ — land; 
v. 641 nam r. m. onan; v. 68$ wrong r. m. Irlond — kond — stonJ; v. 749 
soHt r. m. come; v. 758 fi/l r. m. /ift — lift — rift; v. 764 slan r. m. sckame; 
r, 806 Aam r. m. slan; v. 828 olive r. m. tipe — ilipe — mipe; v. 860 cam t. 
m. man; v. 882 none r. m. name — schame — slain (^ 'Ic"*) ! *• 9*3 ''<' '• 
m. }//■/; V. 925 time r. m. perinne — mine — pine; v. 971 spekt t. m. ttt} 
V. 978 speke r. m. metle — forfete — \ete; v. 1013 ive r. m. swipe — bttpt — 1 



iift 



t 
4 



4 
4 



4 




Kleine publicationen aiu der AachinlecV-Iis. 



I 



rwipt; V. II 19 rtddc r. m. bede — slidt — sftdt, doch k«.nn man hier reddt in 
rtdc 2ndeni, cf. w. 276, 277, 468, wo in gleichem verse rtdt steht. 

Ungenaue schreibung von ou und au erscheint in v. 19 sou^l : v. 20 bitau^t, 
iind v. 399 bilaift im reime mil wrouit — fiouft — HOUft. 

Scheinbare reimlosigkeit ISsst sicb durch eine kleine inderung leicht be- 
seitigen in v. 38 Teiaudt i. r. m. H'iii^iiold — wold — lold; v. 74 is t. m. eJia; 
V. 486 maladyc r. m. flye — -.vray — Ay; v. 786 dye r. m. dye — ei^e — 'lei^e, 
cf. Holtbaus a. a. o. 

Folgende ungenauigkeiten rUhren oBTenbar nur vom schrciber her; v. 298 
ttiil r. m. weli v. 338 ta r. m. go; v. 343 -were r. m. more ; v. 438 htye r. m. 
trit; V. 455 more r. m. fare; v. 818 so r. m. Atula, cf. oben III.: v. S66 ^evtH 
r. m. rival: v. 888 j/ai« r. m, name — nant — ickame, cf. oben III. im ab- 
Khnitte Qber die lauclebre. 

I c) Die alliteration. 

a) WiederholuDg eines oder mehrerer wBrter in anfeinanderfolgenden zeilea, 
irodurch eine >vom dichter beabsichtigte parallelisirung der zeilen< , eine hervor- 
hebung der betreffcnden ihatsachen, gewonnen wird, v. 385 f. und v. 403 f. wird 
ein vrortspiel dadorch erreicht: 

v. 217 und 221, in derselben strophe: Gret dial it v/ai to see. v. 269 f. : 
And ever token Uh out tvinde, pai scfiul viende wif me. v. 358 f . : Horn, 
seke seyd, is fi name. An horn I scfial give fe ane. v. 403 f. ; Bitttrfer fit 
swerd hi^t, Belter swerd bar never kni%t. v. 440 f. : pat he schuld lake non 
ofer rede, A'on per pan ckese he. v. 553 ff. : A morwen Horn to hunting 
is gam To late pe wilde wip pe lam In pe morwening. v. 571 ff.: WhtH 
ft ston -wexep wan, pan ekaungep pe pou^t of pi leman; When pe slOH 

maidtnhtde. v. 739 ff. : Z,i/ he toil /%t, he 
T^if he wil bide, he shat he Ian, Y Iroue best, he tail fte. 
V. 915 f. : And seyd: Lat mi bride! be, Wippi pou lat mi bridel be. 

fi) Bindung unverwandtcr wdrter, wclche ihres begrifflichen verhiiUnisaes oder 
ihrer grammatischen beziehung wegen zusammengestellt sind. 

i) Binduog concreter begriffe, welche innerholb derselben lebensgebiete neben 
cinander vorzukommen pflegen : v. 902 If'ip laboumes bete and irumfes blewe. 
V. 906 Toen of molde. v. IO72 H'ip Xrumf and labourun out of loun. v. 64 
IVip he/me on h/ued. v. 55 Schstfie and ntte to vMp pai broM(l. v. 93 To 
urjattnt and to swayn. v. 112 In ireepe and in forest. T. 813 iour and toiM. 
V. 369 lunges kinne. v. 746 H'ip windes and wip watres bell, v. 645 lord of 
fis lend. v. 511 Vjiifles befor pe king. 

2) Bindung abstrakter begriffe, welche in gemeinsamen lebenssphtren zu 
einander in bcziehung zu stehen pflegen: v. 2 Herien and ;/ may here. v. 771 
To ho/d pat be bibete. v. 418 f. And sche wel Ireively hap him hi(l Hir maidenhed 
10 mede. 

3) Bindung gleichlaufender worte, welche die innere begriflliche Shnlichkeit 
mit einander verknUpft: v. 30 vise and yrifl. v. 194 mani and mo. v. 283 war 
and vise. v. 275 a/ maner gamen and g/ewe. v. 935 iihnlich wip g/e and game. 
'• 533 '* l*''' "'"'' ^de, V. 921 (air and {re. v. 971 michel he pouit and ni or 
he If eke. v. 1102 Thou leddest me and iosterd lo man. 



»pe ston -wexep wan, pan ehaungep pe 
viextp rede, pan have I lam mi maidenht: 
sehal be slan, Z,if he wil bide, he si 



346 



J. Caro 



f. IJ 
rtut 



4) Bindang von worten, welche begrifTliche gegens3ue atudrflcken : v, 
To viile and nou^l to went. 

5) Substantiv nnd odjectiv in attributirer oder pridikativer biodung ; ' 
{rendts Ur and nere. v. 64 bn'm bWj/. v. 87 The folk was (am. v. ill 
Hnride. v. 213 grimfy gate. v. 236 {air Mk. v. 313 miri maiden. T. j, 
■wine viite. v. 338 gcntil goshauh. v. 429 Vni-^Us pat ivtren kene. v, 776 fi 
fode. V. 865 loies riven, v. 873 Aoiihter Aere. v. 881 fair (est. v. 950 frtfy 

fist. V. 966 rairi m/n. v. 1073 r/j/ roMn. v. 1094 mani a man. t. 1129 

(rely iolk. ^H 

6) Zeitwort oder adjectiv binden sich mit dem adverbium oder substanti^^B 
welche ihre adverbuUe nebenbestimmung entbaltcn: v. 153 proud in lelk a ptet. 

V. 255 sUfe on slede. v. 339 fair to (Hit. v. 691 To halayl hom'n. ». 754 
fain (i\t. v. 694 Hem com an haven wele to hand. v. 27 Y toil ^ott rtlUn 
arift. V. 107 To sing for fe dedes sake. v. 167 \ong to live. v. 199 ^ing 
UapeolJ (auft (ait. l. 286 //e radJe ari^t. v. 312 Who so rede ariit. r. 377 
jeie let (et (orf, v. 777 giete grimly, v. 991 pe maiden slille sioJe. v. 1091 
Traitours pat er leve to Ufe. v. 1 96 Pn/ long seppen man seyd so, v. 39 /» 
herd is Houft to hide. v. 507 For Torept he void viede, v. 163 His folk I, 
hatayl hede. v. 170 To com to pe kinges en. v. 2oft Whom he hit opon 
hede. V. 34a And ysf Haperof of her ^ft. v. 728 For to stonJ in lUJt 
kni%t. V. 87s Er he bring her to his hed. v. 590 //> sat opon his uJe. 1. 61, 
pureh a (orest (are. v. 671 Of his hors he made him held. v. 674 pai had ieii 
him in pe (eld. v. 35 (ul [ike/, v. 619 (ul (ain. v. 193 viel wt. T. loSi wd 
y/ise. V. 426 (ul (iftene. 

7) Zeitwort und substantiv treten so in olliterirende verbindung, dass dieso 
object xu jenem ist : v. 36 Lesinges on him pai li^t. v. 75 pal iaitful yserk 
yfirke. v. 157 //e tad pe harfour leven his lay. v. t6o He sent his sand. V. 7j 
Batayl dor / noii^t abide, v. 1 85 Swicht Tailing was never made. v. 243 
htrde Mile pis iipeand. v. 252 Her heuedes for to hide. v. 345 On him hir Int 
mas lift. V. 768 Her Mves for to leie. v. 801 />e sope for to sain. v. 854 .<n^ 
bad pe hegger. v. 449 pai gal pe gre. v. 286 Komanee he ladde arift. ▼. 9O4 
Muging Ving he Vjiave. v. 1047 His buffeyt schal he houft. 

8) Substantiv und zeitwort sind im verhiUtniss von subject uud pr&dikat nit 
dnander verbunden : v. 329 pal sewn mi^l sit ptron. v. 854 And bad pt httC" 
tchttld abide. 

Im folgenden fUhre icb ohne tmteischeidung noch einige GUIe an, die sich D 
die obigen rubriken ntcht einordnen lassen. Mehrere beispiele leigen die bindno{ 
von zeitwort und hilfszeilwort : v. 762 Balail sciui/ -ae schavf. v. 496 Hi wdU 
horn as he viere Yiode. v. 825 Sche milt no linger mipe. v. 327 SeAi wend p4S 
it vier Horn. v. 615 And bad Horn schuld abide, v. 963 To henehe iidi ft 
bold. v. 289 The word sprang wide. v. 450 fn lumament pat tide, v, J4I Tf 
morwe in pe morwening. v. 785 For pe kinges tones sake. v. 25 VlenJe and )r 
me herktn wold. v. 560 Tioitour pou hast Xiesoun wrouft, 

y) Eigennameu in alliterirender verbindung mit irgend einem worte denclbes 
ulle. In unsercr romanie herrschl hierin bei weitem nichl die grosse manni{" 
faltigkeit, die den dichter des Sir Tristrem auszeichnet : v. 8 VienJe Hapiolf. tsA 
attributivisch v. 265 Houlac king was wel hende. v. 355 And Ytarlaustd f*t vu 
hinde. v. 3S9 Hende Horn. v. 84 Bi stint Siiiles kirke. v, 864 /ek hat fUt**^ 



6t^^ 



'^ 





Kieine publicationen aus der Auchinleck-hs. 



347 



I 



V. 774 tlialian king to melt. v. 707 To hay/es H/>m. v. 58 IViett Hafea// it 
herd say. v. 402 And VI eland it v/rouft. v. 224 And smote Iking Hapeol/ to 
tkt hert. v. 307 Seie herd Ham sfeke. 

Zwei eigennunen alUteriren'. v. 34 ^itard and his trofet \fiie/. v. 1099 
To Koulac king Horn gan toende. 



hin- 
spott 



i 



¥t. 



3. SUI. 

Unsere romanze gehfirt hinsichtlich des stofles zu den interessantesien , 
skhtlich der form zu denen , welcbe tiicht ganz ohne grund Chaacer's 
herausforderten , cf. Chaucer, ed. Morris HI, p. 136, v. 186 ff. : Men speken 
cf Tomauns of priis, Of Horn child and of Ypotis. Sieht man das gcdicht niher 
•n, so zeigt sicb, dsiss der dichter, vom inbalt abgesehen, fast nirgends originell 
ist. Er arbeilet in unbeschronkter wcise mit dem formelapparate, dessen sich auch 
seine zeitgenossen bedienten. WiederboluDgen derselben worle and salze in kurzer 
aufeinanderfolge sind etwas ganz gewohnliches. Der vocabelschatz weist nur wenige 
worte auf, die seltener in derartigen dichtungen vorzukommen pflegen. K61bing 
hat im Amis and Amiloun und im Sir Tristrem eine grosse liste von phrasen zu- 
sammengestellt , die sich in den romanzeu hSufig finden. Ich gebe daher nur 
iemere belege fUr das, was dort fehit, und verwcise fUx das Ubrige auf seine tabelle. 

Anruf des dichters an den leser : Ilerken (uul ;e may here v. 2, cf. Guy of 
Warwick (Auch. MS.) v. 7415 Ilerken and ;e may here; as ft may here v. 13; 
and fe me herken wold v. 25; As fe may forward hen v. 300, ebenso v. 360; 
And le tuil understonde v. 3, vgl. tlber diese ausdrticke Amis p. XLIII, 

Bezugnahme auf die quelle : In boke pus rede vie v. 276 ; pus in boke as 
vie redt v. 277 ; In boke so rede we v. 468 ; In boke as uie rede v, 1 1 19; In rime 
as it is told v. 1080, cf. Amis p. XLIII. Ausserdem konunt hier vor die zeile 
Who so rede orift v. 312, cf. Sir Percev. v. 16 H'ho so redis ryghte. 

Versichening des dichters, dass er die wahrheil bcrichtet: In herd is nou^t 
i» hidt VT. 39, 57, 189, 396, 669, 729: // nou^t to hide v. 753; Is nouft to 
layn v. 884; fie sope for to sain v, 801 ; sope to say v. 973; for sope v. 800; 
■wipouttn Using vv. 115, 484, 565, 658; wipouten les v. 150, cf. Amis p. XL 
und XLIV und zum ersten ausdnicke Sir Tristrem anm. zu v. 166 und neuerdings 
Brenl, Sir Gowther anm. zu v. 189. 

Zusammenstellung entgegengesetzter begriffe ; He sent after frendes fer and 
mere v. 17; Noiper fer no nere v. 294; pai hadde frendes fer and nei%e v. 437, 
cf. The sente about fer and nerre King of Tars v. 1 008; In count rys fer and 
nerrt Laonfal 432; Awnturs ferre or nerre Sir Eglamour v. 213; Shnliche aus- 
drUcke sind: Of cuntreys fer and wide Launfal v. 54; Hem hope wythout and 
viythinne Ljrb. Disc. v. 1734; Nether thar nomaa benethe ne above Launfal 103; 
To se yn lengthe and brede Lyb. Disc. v. 735 ; And alle hys liarmeys lasse and 
more v. 595 ; To fcld his hameise lasse and more v. 616, cf. Am. p. XL VIII ; 
/// busked bope nift and day v. 59; l>ai busked bope ni^t and day v. 250; Bi 
day no bi ni^t v. 309; Witard rode after, day and ni$t v. 604; IVeper he wold 
M nift or day v. 704, cf. Am. p. XLV ; Horn let send est and west v. 1 121, 
Mud est and west pourchout al Kent Guy v. 7371 ; Bofe bi norp and hi soupe 
V, 3J, cf. Bi norp no bi soupe Guy v, 7378, cf. auch Breul a. a. o. zu v. 295; 
To tuite and nouit to wene v. 432 , cf. To wite and naght to tvene Lyb, Disc. 



348 



J. Curo 



1046 ; To teytt wylhouttn 
wytlt vnthcnvt uvHt Sir Gowther 



r<»»4i 



1599; To wite loithouten wetu King of Tars 
Le bone Florence of Rome v. 2156; For to 
V, 474, cf. Breul a. a. a. zu v. 422. 

Ausdrtlcke, welche sich auf die rUstung, die kriegsfuhrung u. s. ir. bexiehen: 
A/it were fiai redi iouH v. 63 ; pan were fiai ioun v. 1069, cf. Am. p. LII and 
Sir Tr. zu v. 144; j4//e were fat redi to fi^t v. 65; Al amud -wtrt fio held 
V. 1071 ; Wip iren hattti , schild and sf>ere v. 52; }Vip tchtld and wip spirt 
V. 195, cf. luip scha/te ne wip schild Sir Perce v. v. 52; Sehuld sende him armw, 
sckyld and sfeyr Sir Gowlhcr v. 406 ; IVip helme on htued and trini M^t rv. 64, 
98, 143, cf. IVip helm on htd and brunye briht King of Tars v. 949; With helm 
on heued and irinie iri^t Rembrun (Guy of Warwicks sonc Auch. MS.) v. 485; 
iVip htlme and plate and hrini hry^t Guy 7980; armour and brini iri^t v. 91; 
Wip spere oloft and gon/tynoun w. 773, 1070; With sptrt and genftyneum 
Rembroun v. 484; Wip trump and tabourun out of Iomm v. 1072; Ther was 
Irumpes and labour Guy 7091, cf. Zielke, Sir Orfeo p. 17; Wip stout ost amd 
unride v. 51 ; wip a rout unridt v. Ill ; Wip kni^tes stipe on stede w. 255, 69O, 
1095, 1125; Wip kniftts stife on stede Guy v. 7972; Kni^tts stif on stede Rembrun 
V. 701, cf. Sir Tr. lu v. 66; Proude in ich a prts v. 153, cf. Am. p. XLIV; 
To ftl po fay in fi^t v. 1 77; To fel pe ftyt adoun v. 72; To f tile kyt fou in 
fyghtes Lyb. Disc. 1530; In fild hys fon to fell ib. v. 1S47 ; To f tile Ifym deum 
yn fyght ib. v. 1 146 ; To ftl is foman adoun Rembroun v. 491 ; To ftUt hem doum 
iti fyght Sir Tr. v. 3150; pe batoile wald he bide ». 705; pis bataile dar I moutt 
abide v. 752, cf. Batayle mi^t pou bedt v. 723; His folk to batayl iedt w. 162 
und 1122; pai wold pe batayl hold v. 767, cf. Justing btdes he po v. 651 ; Juitts 
kt will pe bede Lyb. Disc. 1493, vgl. Am. p. XLIX. 

Verschicdene bezcichnungen fllr die Hebe zweier personen : On Aim hir btt 
was lift V. 345; Alle hys love yn her was lyghth Launlal v. 307; On Sir Amis, 
pat gentil knift, Ywis hir love was al alift Amis and Amiloun v. 472 f., cf. Mint 
hert so hard is on the lift ib. v. 581 ; pe hinges love on hir was lent Emare v. 404: 
Syn our lovt is on hur sett Erl of Tolous v. 514; On whomt all Ays loot w*t 
Itnt Guy V. 778; All mi love is layd on the Guy (Auch. MS.) v. 6966; Ffr ft 
love of pe V. 534; Rimnild, for pe love of me v. 580; And Haptrof for pe Irrt 
of mt V. 352; And bide him for the love of me King of Tars v. 888; Help 
for the love of me Guy v. 9623; He lay hir hert ful nere vv. 354, 993; 
lay his hert ful nere v. 837, cf. TAey ley his hert full nere Sir Amadas v. 
And ley my hert full nere ib. v. 71a. 

AusdrUckc, welche ein versprechen und seine erfUlluDg bezeichnen : And i 
wtl trewely hap him hift v. 418; For sche wel trewtly hap him Aiff y. 
And Horn ful trnuely hap him hift v. 727 und 910; And Wihard trttdy hi 
hi%l V. 475; Say him, Ireupe plift tr we v. 1024; Horn pal hadJt hir trnfi 
plift V. 1 108, cf. /« hert trewly he hyght Sir Degrevant v. 462; My trmntk I 
the plyfth ib. v. 680; And mi trtuthe Y schal plight Iht Guy 10138; To hiU 
pat he bihele v. 771 ; to hold pat he bihift v. 1126, cf. Am. p. L. 

Ausdrtlcke der vcrwilnschung und der bitte : Dapet who htm iimetH *. 239< 
cf. Dapet who pe bimene Amis and Amiloun v. 1569; God liti htm rnvtr pmi 
V. 480, cf. Am. p. XLVII ; And seyd: So god me spide v. 411, cf. Nay Sir 
sche seyd. So god me spede Guy v. 7337; 2Jif Crist wil pat it bl v. 735; ^\f 
Crist mt toil spede v. 900; ^i/ Crist him weld spedi v. 1128, cf. Am. p. XLVI; 



Kleine publicationen aus der Aucbinleck-hs. 



349 



I 
I 



God juite him his m<de v. lo8, cf. Guy v. 7370; God quitt him his mede ihnlich 
ib. V. 10137, cf. Am. p. LIII. 

Aosdrilcke des schmerzes: King Haptolf -u/as wtl wo v. 193; And Iho was 
l.ybeaus will wo Lyb. Disc. v. 636; Thtr/ort him was welt wo Sir Eglunoui 
V. 839; Thtr/ort was the erlt fuHe wo ib. v. 655; In htrt him was /ul wo Guy 
V. 734S i So nii^e hir hert it ^eJe v. 417 ; ffir pou%t hir htrt brae atuo v. 821 ; 
mine hett bfiktp atuo Guy v. 8913; Ifym thought hys hert wold brtkt Lyb. Disc. 
V. 1448; Mine hert wil brtken on thrt Guy v. 7762; Mine htrt wil breke fiut 
ib. V. 8746 und 9776. 

Verechiedcnartige belohnung der helden : And sum ht ^af londts brade 
V. 104; And %af htm londts widt and bradt v. 464; IVif brode londts to spendt 
Sir Percev. v. 26 und 34; For gold no silver, lond no ft v. 137; Houlae king ^af 
gold and ft V, 469, For to win gold and ft v. 679; Our king hap bodtn him 
gold and ft V. 724, cf. Soft gold and also fee Sir Isumbras v. 21 ; gold and silver, 
frtcyous stcnys Launfal v. 68; For gold, stiver, ne rtnt King of Tars v. 81. 

Der sieg in einem tumiere wird folgendermassen bezeichnct : Mani time fai 
gat ft grt V. 449; Ever pai gat pe gre v. 462 ; For to win pt grt v. 657 ; Jit 

take pt gre v. 1096; At hunting oft he wast the priis v. 284, cf. He whan even 

tht grt Sir Degrev. v. 56. 

Die bertihmtheit des helden wird in folgenden worten gefeicrt : pe word of 

Hem wide sprong v. 289, cf. of him full xvidt pt word sprang lUvelok v. 959; 

ft word sprong widt ivithall \^omy&on v. 130; T/it word of him ful widt it ran 

Gny V. 6905; pen wtnt his namt full wydt Sir Gowther v. 192. 

Ich verzeichnc nunmehr die gebrtuchlichsten epitbeU , und iwar in olpha- 

betischer reihenfolge: 

Beiwdrter, welche fUr helden und damen gleichmSssig gcbraucht werden: 

Sehr oft Itve and dert, mit and verbunden, so am haufigsten, ndrr mit doiwischen 

gestelltem substantiv, cf. auch Ain. p. LI: Horn schal bt mt itve and dere v. 271 ; 

pat (wiman) loas him leve and dere v. 83 1 ; And be me leve and dere v. 933; 

Mi leve frende dere v. I, die gleiche stellung in Mi leue sone dere Rembrun 

▼• «»44- 

Beiw6rter der helden : Ami ever o blipe chert (Horn) v. 297 ; wip a blipt 
chert (HarlaundJ v. 357; And Winwald pat was so fre v. 446; Htndt Hapeolf, 
pat was so frt w. 145 und 218; Allt were pai fnly bom v. 31 ; For to Hhald 
pat fitly fodt V. 1034, cf. Am. p. XLIX ; pe barouns of gret mift v. 180; Hendt, 
gew6hnlich in allilerirender verbindung mit den eigennanien Haptolf z. b. v. 8 ; 
Houlae V. 265; Horn v. 359; llarlaund v. 35$; kniftts pal wtren kent v. 439; 
Hon ht was bope miehet and long v. 290; Michel he was and wtl ymtktd v. 295; 
Horn was bopt war and wist v. 283; Gariis wist and wi%t v. 30; pa ht seyt 
pal wtrt wift v. 97. 

Beiworter der damen : Bot a maid brift v. 303 ; fit maidtn was brifl and sehtnt 
V, 368, cf. For ladyes brift and sthent Lyb. Disc. V, 1032 ; fiat was bryght and 
stkene Bone Florence v. 1454; Scht was a fair may and a sehtnt v. 305; pat is 
so fair and fre v. 921 ; Now swonep pat fre vv. 600 und 1005; miri maidtn 
w, 313 und 325; Kiche of kin and hondts sltift v. 436, cf. Of her hondes scht 
was sltift Emore v. 67. 

Beiw6rtcr der raise: a sttdt blae v. 377, cf. Ht wan hys sttd bloc Sir 
Degrev. v. 1112; a stede lift v. 383, cf. a sttdt litk Havelok v. 1943; Wip 



/■ 




3SO 



J. Canj 



IIJI, cf. SleiUs tohytl 






'% 



hort mtt and iroum v. 807 ; IVip sttdts wUe and iraun 
and gray Sir Amadas v. 472, cf. Am. p. XLIII. 

Schlies&lich stelle ich noch einige oft wiederholte vene, die sich den obigeD 
nicht einreiben liessen, msaiiimen ; v. 4S TV Um hem to riJt, cf. To lenu 
tn ride Le bone Florence v. 420 ; To leren hem to ride 1. 447 ; po he itiie 
were wi^l v. 97; pe king seye fat pey were uiift v. 451 ; Ofein outlanMt htrt 
vv. 138 und 168; His londes for to were vv. 144 und 204; //elp tuno at pit 
nede v. 165, cf. J/elfi (imperadv) now in pis nede v. 264, cf. Am. p. LIII; 
Ri^t in a litel stounde v. 187; lie brou^t in a litel stounde v. 211; Gret diol it 
was to se v. 217 und 321, cf. Am. p. LV; f>at hende Hapeolf was slan v. 24S; 
lyhtn htndt liaptolf was slan v. 259; Of mi self is me nou^t w. 262 und 524; 
iVheper hem lever ware v. 282; If-'Aeper Aim lever ware v. 617; fer hem levitl 
ware v. 849; pat mift a dint stand of his hand v. 293; Sekal sitttn a dint nf 
pine hond v. 407; Mi^t stand a dint of his hand v. 782; Lcved he noping m< 
(sc. hunting) v. 385; pat loved hunting, noping mare v. 344; Seht wend pat 
wer Horn v. 327; Sche wende ii Haperof, Horn it were v. 344; Man most * 
vv. 474 und 828 ; Of no love ne schal he sptde pat I nt schat kefe mi maidemhtJe 
V. 538; Majoun king schal never sptde, For to have mi maidenhede v. 1018; 
Kni%tes , gap into halle swipe v. 1009; Haperof go into halle rwipe ». 1063; 
Haperof go into halle and se v. 1021 ; Haperof go into pe erier swipe v, 1012 
And Ud pe kings make hem blipe v. loio; And hid mi fader make him i. 
V. 1064; An hundred kniftes ii mi side v. 1043; And hundred iniftes U hit 
V. 1079 ; Wikard pat is leve to smite v. 1066 ; Traitours pat er leve to li^e v. logi ? 
Fo winne pat his fader ware v. 1 124; To winne al pat his fader ware y. 1133. 

Aber wir findeo in unscrer romanze nicht nur gemeinpIStze , sondeni aoch 
directe wiederholungen aus anderen gedichten, oder, wcnn man nicht so \«eit gehcn 
will , wenigstens sehr wunderbarc anklSoge an ondere romanzen ; ich 
in dieser bezichung auf Kolbing's ausfuhrungen in Sir Tristrem p. XXXI 
und Amis and Amiloun p. LXIV, wo ilber unsere romanze ausftihrlich gespi 
wird. Den parallcUtcUen aus Amis and Amiloun mochte ich noch eine 
fUgen, niimlich v. 550 f . : And pouft, sehe weld for noman wond pat tehe m» 
wold to him fond, cf. Horn Childe v. 313 f . ; pat miri maiden uold nouft tptmd 
Dem love for to fond, und einige andere aus dem Sir Amadas und King of Tm 
beibringen; Horn Cbilde v. 547 f. : As he sittts at his des Yterved cf the jin 
mes; King of Tars v. 85 f. : The Sowdan sat at his des Vserved of his fur. 
mes , cf. Sir Percev. v. 486: Servede of the firstt mese. Horn Childe r. 963 ; 
pe bord was sett, pe clop was layd. Sir Amadai v. 218 : The bord was seyt, fe 
clop was layd. Horn Childe v. 1 1 14 ff. : Half mi land /chil pe fife Wip mi 
douhier, while I live, And al after mi day. Sir Amadas v. 572 ff. ; Haift mj 
kingdom whylyst V lyffe will my doghter Y wyll pe gyffe And be eyr after my 
day, cf. auch Sir Eglamour v. 1291 : Y hym geve Halfe my kingdome whylt Y Int. 
Was schliesslich das alter unserer romanze betxifft und die zeit, in welciur 
sie geschricben ist, so konnen wir diese zicmlich gcnau bestinunen. Sir Trisi 
welcher in Horn Childe erwShnt wird , wird von Rolbing p. XXXi ins 
jahrzehnt des dreizchnten jahrhunderts geselzt; andererseits stehl unser gedicht 
der Ancbinleck-hs.; es kann also nicht vor 1290 und nicht nach 1315 geschiietod' 
sein; h6chst wahrscheinlicb ist es also im ersten viertel des vienehnten jahxhunddS^ 
entstanden. 




'1 




Kleine publicadonen ans der Aucbinleck-hs. 



351 



Text. 
Das vorliegende gedicht ist bekanntlich nur in der Auchinleck-hs. 
in Edinburgh erhalten, und leider auch hier nur unvollstandig ; es 
reicht von fol. ^iT^ — 322d. Nach fol. 321 fehJen ein oder mehrere 
blotter. Ebenso fehlt der schluss. Die vorliegende ausgabe ist be- 
reits die dritte. Die erste gab Ritson tm anhang zu seinen Ancient 
English Metrical Romances, Vol. Ill, p. 282 — 320, die zweite nach 
einer collation der hs. Laing in Michel's sehr seltenem buche: Horn 
et Riemenhild, Recueil de ce qui reste des podmes relatifs k leurs 
aventures, Paris 1845, P- 34' — 89. So ist dieser text der erste all- 
gemein zugSngliche und zugleich der einzige, welcher eine fortlaufende 
zeilenzahlung bietet; er beruht auf prof. Kolbing's collation des Ritson'- 
schen textes mit dem ms.; ausserdem hat Mr. George P. McNeill in 
Edinburgh die grosse giite gehabt, eine correctur mit der hs. zur seite 
1 zn lesen, wofUr ich ihm hiermit meinen ergebensten dank ausspreche. 



fol. siyt- 



Horn Childe & maiden Rlmnild. 



I. 



Mi leue (rende dere, 
Herkcn & je may here, 

& je wil vnderetonde: 
Stones ^e may lere 
S Of onr elders, jjat were 

Whilom in l)is lond. 
V wQ jou telle of kinges tvo, 
Hende Ha{>eolf was on of po, 

{)at weld al Ingelond ; 
10 Fntm Mumber norf) Jian wait be, 
pit was into fie won see, 

In his owhen bond. 

II. 
He no hadde no child , as ^c may 

here, 
Bot a souc, ]>at was him dere, 
I 15 When t>at he was born ; 

pe king was glad & of gudc chere, 
He sent after frendes fer & nere 

& bad men calle him Horn. 
VIII knaue childer he sou^t, 
20 To Horn his sone /ii htm bitaujt, 
AUe were {)ai frely bom, 



Wi{) him to play & lere to ride, 
Fiue ^er in ()at ich tide, 
Wi[> baner him bifom. 

lU. 

Hende, & Je me derken wold, 35 

pe childer name, as it is told, 

Y wil 50U reken ari^l: 
Ha{)iof & Tebaude, 
Apelston & Winwold, 

Gariis wise & wijt, 30 

Wilhard, j)at was ever trewe, 
Sel){>en first him Horn knewe, 

To serue wi{) al his mijt; 
Wicard it his bro[)er Wikel, 
Se[>en Horn fond hciti ful fikel, 35 

Lesinges on him {jai lijt. f. HT^- 

IV. 
Arlaund, |)al al ^wes coupe, 
— Bo{)e bi norfi S: bi soupe, 

In herd is nou^t to hide, 
On hunting was him most coupe, 40 
For to blowe an bom wip moupe 

& houndes lede biside, 



DU iibertchrift relh ; ilarunter bcfand sUk tin jtUt ktrausgeschnilttius tiU. 
[t. 13 Into nu. — T. 20 he hem] om. ms.; vgl. v. tjq. 



3S» 



J. Caro 



To haq>e wele & pUy at ches, 
& al gamen, pal vsed is 
45 & mo was in (lat tide; ^ 
Hat>eolf ArUund bitau^t 
Horn & his children aujt, 
To lem hem lo ride. 

V. 
Out of Danmark com an here, 
50 Opon Ingland for to were 
\Vi{) stout ost & vnride, 
Wi{i ircii hattes, scheld & spere; 
AUe her pray to schip f>ay berc 
lu Clifland bi Teseside. 
55 Schepe & nete to schip [lai brouft 
& al {>at |)ai haue moujt, 

In herd is nou^L to hide. 
When Ha{)eolf it herd say, 
He busked bot>e ni^t & day, 
60 Ojain hem for to ride. 

VI. 
\Vi{)in fiat ich fuurtennijt 
Barouns fele & mani a knijt, 

Al were |)ai redi boun ; 
Wip helme on heued & brini brijt 
65 Alle were pai redi to fijt 
& rered gonfeynoun. 
On Alertunmore al Jjai mett, 
Jwr wer her dayes sett, 
Failed hem no roum; 
70 Set>{>en to Clifland psu rade, 
|3er pe Danis men abade, 
To fel pe feye adoun. 

vn. 

In a morning ])ai bigan. 
Of al t>,it day [>ai no blan 
75 {lat baleftd werk to wirke; 
Sides I>ai made bio <k wan, 
|)at er wer white so fepcT on swan, 

Swiche gamen man au5t irke. 
When fat euen bicam. 
So ^e Danis men were al slan : f.jiS'. 
It bigan to mirke. 
Who so go{> or ride|) Jjcrbi, 
^elc may men see per bones ly 
Bi seyn Sibiles kirke. 



vra. 

Hende Hafieolf, as y ^ou say. 
Duelled pet pe ni^en day, 

pe folk of him was fain. 
|>ai toke anon {>at ich pray, 
Schepe & nete , f)at per slain lay, 

.\nd jaf it pe folk ojain; 
Armour & brini brijt 
He ^af to squier & to knijt. 

To seriaunt & to swayn ; 
Schipes he dede to lond drawe 
& ^af to bond-men on rawe, 

For her catel was slayn. 

K. 

po, he seye, pat were wijt, 

Wip helme on heued & brini brijt 

& wele cou[)e prike a stede, 
& t>o, pat wer; douhti in fijt, IC 

Sexti dubbed he per to knijt, 

& jaf hem riche mede. 
Sum baylis he made, 
And sum he jaf londes brade, 

His jiftes were noujl gnede; M 
& seppen he dede chirchet make, 
To sing for pe dedes sake: 

God quite him his mede I 

X. 

Seppen King Hapolf fore. 

For to hunten on Blakeowemore (if 

Wip a rout ynride, 
In fretpc & in forest pore: 
To telle pe dere, strong it wore, 

{>al he felled pat tide, 
& anon after, wipouten lesing, HS 
He held a fest at Pikering, 

pet his kni^tes schuld ride ; 
& seppen to ^ork , was noujt to 

Uyn, 
Arlaunde com him o^ain, 

& Horn his sone wip prede. 

XI. 

King Hapeolf tok pe childreo aujt, 
{>at he had his sone bitaojt, 
& gan to wepe anon: 



r. 5 1 Wip] /. A? — V. 123 wepe] ianach sore, unterptmklei. 



Kleine pablicationen aus der Aachinleck-lu. 



353 



• Icb aue won mi Ton wi{> mau^, 

f. i'S"-- 

15 |>at we ojein in batayl faujt, 
& now I>ru ben al slon, 
& Jour faden ben slawe |>are: 
|>at of-f)inke|) me ful sare 
& opa mani on. 
}0 t>e lond, ))at (lai held of me, 
Alle y jiue jou here fre, 
Ward no kepe y non. 



r 



XII. 



WiJ> Horn, mi son, y wfl, Je be, 
As jour Taders han ben wi() me, 
}5 & o{>es je schu] him swere, 
t>at Je schal neuer (ram him fle, 
For gold no siluer, lond ne fe, 

Ojein outlondis here.« 
To Horn his sone he hem biloke 
40 & dede hem swere opon pe boke, 
Feute l>ai schuld him bere. 
While fiat Jjai live mijt, 
WiJ) helme on heued & brini brijt, 
His londes for to were. 

xm. 

(5 Hende Ha{>eoIf, fat was so fre, 
Bot IX monef) soioumd he, 

No lenge no hadde he pes. 
Out of Yrlond com Idnges f)re, 
Her names can y telle pe, 
}0 Wele, wifxiuten les : 

Ferwele & Winwald werf per to, 
Malkan king was on of {>o, 

Pronde in ich a pres; 
Al Westmerland stroyed fiay, 
S5 {le word com on a Whissonday 
To King HaI>eolf at his des. 

XIV. 

He bod pe harpour leuen his lay : 
*For ous bihoue[> ano|>er play, 
Boske armour & stede.< 
160 He sent his sond nijt & day 
Also fast as he may. 

His folk to batayl bede: 
>Bid hem, fiat fiai com to mc, 
Al fiat hold her lond fre, 
E.KSlbing, EngliMhe tnidiea. XU._3. 



Help now at f)is nede; 165 

Better manly to be slayn, 
fum long to liue in sorwe & pain, 

Ojain out-londis f>ede.' fol.jiSc. 

XV. 

pu busked hem wel hastily, 

To com to f>e kinges cri 170 

Wif) in elleuen nijt, 
{>at evericbe strete & eu/ri sly 
Glised, fier fiai riden by. 

Of her brinis brijt; 
& sef>f)en to Staynesmore fiai rode, 175 
I>e rout was bofx long & brod. 

To fel fro fay in fijt ; 
Atle fuit nijt duelled f>ay, 
Til amorwe f)at it was day, 

f>e barouns of gret mijt. 180 

XVI. 

I>e Irise ost was long & brade. 
On .Stainesmore f)er f)ai rade, 

{>ai jaf a crie for prede; 
Hende Hafieolf hem abade, 
Swiche meting was neuer made, 18$ 

Wif) sorwe on ich a side: 
Rijt in a litel stounde 
Sexti f>ousand wer* layd to grouflde, 

In herd is noujt to hide; 
King lIaf>eolf slouj wif) his hond, 190 
{)at was comen out of Yrlond, 

Too kinges f>at tide. 

XVII. 

King Haf>eolf was wel wo. 

For pe Irise ost was mani & mo 

Wif) scheld & wif) spere; 195 

Ful long se[>f)en man seyd so: 
When men schuld to batayl go, 

To men raijl on derc. 
f>ei king Hapeotf faujt fast. 
King Malkan stiked atte last 200 

His stede, fiat schuld him bere: 
Now schal men finde kinges fewc, 
]nt in batail be so trewe, 

His lond fat to ntck. 







^H^ 354 


Caro 


^^^Hp 


He busked hijw to ride; 


^ 405 When king Hajieolf on fol stode, 


AHe he scsed in his hand. 


^^^B pc YrUe folk about him Jode, 


Al pM he tofom him fand, 245 


^^^H As hondes do to bare; 


Rijt to Humberside. 


^^^^H Whom he hit opon \>e hode, 


When fat Arlaund herd sain, 


^^^H Were he neuer knijt so gode, 


|>at hende Hat>eolf was slain. 


^^^^ aio He Jaue a dim wel sare; 


He durst no lenge abide ; 


^^ He broujt in a litel stounde 


J>ai busked bojjc nijt & day 250 


^^^^L Welefiffiouscndetogroundc f.3i8<l. 


As fast as [>ai may. 


^^^^P Wi{> his grimly gare. 


Her heuedes for to hide. 


^F I>e Irise ost tok hem to red, 




^^^^ 315 To ston ]>at douhti knijt to ded: 


XXH. 


^^^B I>ai durst oeije him na mare. 


Fer sou|>e in luglund 




Houlac king per (>ai fond, 


^^H 


Wip kni^tes 5ti{)c on stede. 255 


^^^^H Gret diul it was to se 


He toke him Honi bi pc hand; f.3i9a. 


^^^^p Of bende IU|)euir, |>at was so fre, 


When he hadde teld bis tifieand, 


^V Stones to him (>ai cast; 


Mennes hertes mi^t blede: 


^^^^ aio J)ai brak hi»« bo[)e leggc and kne, 


• When hende Ha[>eolf was tian 


^^^^h Gret diol it w.is to se, 


& his londes fram him tan 360 


^^^H He kneled atte last. 


& we ben flowe for drede: ^^^^ 


^^^H King Malcan wi|i wret{>e out stert 


Of mi self is me noujt, ^^^^| 


^^^^ tS: smot king Hajieolf to fw hert; 


Bot Horn, hissone, ichaue f>e broo^t^^^H 


^^ 225 He held hii wepen so fast, 


Help now in ph nede!< ^B 


^^^^L pal king Malkan smot his arm atvo, 


^1 


^^^H Ei he mijt getc his swerd him fru, 


xxnr. ^1 


^^^H For nede his hert tobrast. 


Houlac king was wel hende. '^^| 




Ressaiued hem ni^cn, Herlau/nl pe ^| 


^^ XX. 


teade, ^| 


|>o king Malkan wan pe priis, 


Her maister for to be: ^B 


jjO Oway brou5t he no mo, ywis. 


>Metc and drink y schal hem fende, ^| 


Of his men, bot [iritten. 


\' euer, when ich out wcnde, ^H 


{)at wounded ware in bak & side; 


t>ai schal wende wi{> me. 370 ^| 


J>ai flei^e & durst nou5t abide. 


Horn schal be me leue & dere.< ^| 


DaJKt, who hem bimene ! 


He bad, Harlaund .schuld him teie, ^| 


23s To Yrlond he com ojain 


pe ri^t for to se, ^H 


& left her fair folk a] slain 


[>e lawes bo|>e eld & oewc, ^| 


Lieand on pe greoe. 


Al maner gamen & glewe; 275 ^| 


Jwu-f hem noifier nijt no day 


In bok pus rede we, ^^| 


Make her ros, f>ai wan Jjc pray, 


^H 


340 Bot slowe pe king, y wene. 


XXIV. ^1 




I>us, in boke as we rede, ^H 


XXI. 


AUe |>ai were in court to fede, ^H 


.\n erl of Nor{>umberland, 


Sweteliche at lare; ^H 


He herdc telle pis tijieand, 


Alle were t>u clo{>ed in wcde, t^ ^f 


V. 216 neije] i u. J. t. gtjc/ir. — 


1. 241 Anerl mi. — v, 251 |Mij J""^ ^^k 


Mmei iurAstaien ausradirt. 



l^^lb 



Kleine publicationeii aus der Auchinleck-bs. 



35S 



To ride on palfisy o^ on stede. 
'WIiet>er hem lener wsie. 
S'Honi was botw war & wise, 
At huntiiig oft he wan ^ priis, 
385 Loaed he no{>mg mare; 

Harpe & romannce he radde arijt, 
Of at gle he hadde insijt, 
|>at in lond ware. 

XXV. 
|ie word of Horn wide sprong, 
^ 390 Hon he was bof>e michel and long, 
yfip in fiftene jere; 
pere was no knijt in Inglond, 
I>at mijt a dint stond of his hond, 
NoiI>er fer no neie. 
^ 295 Michel he was & wele ymaked, 

As white as milke he was naked, 
& ener o bli^ chere; 
r Heke he was & trewe so stid, 
Alle games he con|)e wel, 
300 As ;e may forward here. f. 319b. 

XXVI. 
Honlac king, j wene, 
Hadde no child bi fie qaene, 

Bot a maid bii^t; 
AI pai seyd, {lat hir Aail sene, 
305 Sche was a feir may & a schene, 
& maiden Rimneld sche hijt. 
When sche herd Horn speke, 
Mijt sche him noujt forjete 
Bi day no bi nijt; 
310 Loned neuer childer mare 

Bot Tristiem or Ysond it ware, 
Who so rede aiijt. 

XXVII. 
Jnu miri maiden wald noujt wond, 
Dem lone for to fond, 
315 ^if sche it mi;t winne; 
ForI)i sche sent hir sond, 
Forto speke wi[> Arlond, 

For Horn schuld cum wij) him. 
& Arlannd him biI>oajt, 



^if he Horn trip him brou^, 330 

Lennges schuld biginne; 
For {>i he lete Horn at hame, 
& toke Haperof in his name 

To maiden Rimneld imu. 

XXVIII, 
pt miri maiden, al so sone 335 

As Hafierof in to chanmber come, 

Sche wend, ]>at it wer Horn. 
A riche cheier was vndon, 
f>at seiuen mi^t sit pet on, 

In swiche craft ycom; 33g 

A baudekin petoa was spred: 
{>ider pe maiden hadde hem led, 

To siten hir bi fom; 
Front & spices sche hem bede, 
Wine to drink, wite & rede, 335 

Bopt of coppe & horn. 

XXIX. 

{lan a aeriaunt sche bad go, 
A gentil goshaok for to ta, 

Fair he was to fli^t; 
|>er wi{> herten gloues to, 340 

Swiche was I>e maner |)0, 

And jaf Ha^of of her ^t. 
Sche wende bi HaI>erof , Horn it wsr;, 
pat loaed hunting, no{>ing more, 
fol. 3t9<=. 

On him hir loue was U^. 345 

A les of grehoundes forp |>ai brou^, 
& he forsoke & wald it noujt 

& seyd, HaI>erof he hi^t 

XXX. 

>What euer {)i name it be, 

j>ou schalt haue pis honndes I>re, 350 

f>at wele can take a dere; 
& Ha[>erof, for {le loue of me, 
Com to mom, & Horn wi{> pe\* 

He lay hir hert fill nere. 
& Harlannd, {nt was hende, - 3S5 

Tok his leue for to wende, 

Wfip a blil>e chere, 



V. 383 hor (I) ms. — v. 304 had] am. mt. — v. 316 sent] wi{) adJ. «.'. — 
324 inne] mn. mi. — v. 343 jif (I) ms. 

33* 



^m 3i^ ^IHBf J- 


^^^^^^1 


^^^f & com anon on Jm mom 


^^^H 


^ & broujt wi[> him hende Horn, 


fnn sche lete for(> bring ^^^^| 


^^^^ 360 As je may forward here. 


A swerd hongand bi a ring, ^^^H 


^^B 


To Horn sche it biUo^: ^H 


•It is [» make of Miming, 4^H 


^^^H t>e maiden hour was fair spred, 


Of al swerdes it is king, ^B 


^^^^M Atired al wif) riche wcbbe, 


& Weknd it wroo^t. ^^ 


^^^H Sche hayUrt hem wit> winne ; 


»'Bitter-fer Jje swerd hijt, ^^k 


^ {>e mirie maiden hir bi()oujt, 


Better swerd b.ir neuer knijt, ^^k 


^K^^ 365 In what moncr l^at sche moujt 


Horn, to {)e ich it foiijt : 4*^1 


^^^^B Trewe loue for to ginne. 


Is noojt a knijt in Inglond, ^| 


^^^H Sche sett hir hem bitvene: 


Schal sitten a dint of t>ine bond, ^| 


^^^H ^ I>e maiden was brijt and schene 


Forsake I>ou it notijt 1 e ^H 


^^^^1 And comen of kinges kinne ; 


^H 


^^^H 370 Anon hir sclue hadde hem ledde 


XXXV. ^1 


^^^H To sitte opon her owhen bedde, 


Hendelich {lan |>anked he ^H 


^^^^^ Arlaund Hi. Horn wip him. 


{>e maiden of hir jift fire 4^^^ 




And seyd: iSo god me spede, ^H 


^^^^^f 


Rimnild, for f>e loue of [>£ ^| 


^^^^T Hendeliche sche to hem spac, 


Y schal iuste, {>at pan schalt se, ^| 


^^^^V A poumgornet t>er sche brak, 


Opon {>is ich stede. < ^| 


^^^B 37S And spices dede jsrhn colle, 


Horn in {nt ich stoonde 4'^^| 


^^^H Wine do drink; after [>Bt 


^af {>e maiden loue wounde, ^H 


^^^H Sche lete fet for]) a stede blac, 


So neije hir hert it {ede ; ^H 


^^^H Was couered al wif) palle, 


And sche wel trewely haf) him hijt, ^H 


^^^^P {>e stiropes were of silke wite, 


^if t>at he be dubbed kni^t, fl 


^^V 380 Bridel & sadel al was sUke, 


Hir maidenhod to mede. 420 


^^^^L & seyd : •Horn hende in halls, 


^^ 


^^^^B It was me told, {>ou schult be knijt : 


XXXVI. ^H 


^^^H Y I>e ^ here a stede lijt, 


Will in t>at ich fourtennijt ^^^^| 


^^^^^ & a queyntise of palle. 


Horn was dubbed to kni^t ^^^^^| 




And Ha{>erof, as i wene, ^^^H 


^^^^^ XXXUI. 


And o{>er mani, ptx. wer« U^ ^H 


^V 3S5 Horn,* sche seyd, >is [>i name, 


Has Houlak king hadde hem hi^: I'^H 


^^^^ An horn I schal jiue pe ane. 


So were |>ai ful fiftene. ^H 


^^^H A michel & rnride, 


A tumament {le king lete cxie, ^^k 


^^^H Al yuore is |>e bon, f. 3I9<<. 


{>ider com wel on heye ^^^^H 


^^^^P Sett wit> mani a riche ston. 


Knijtes, I>atwer« kenc ^^^^| 


^^^^ 390 To here bi ]>i side.« 


Maiden Rimneld biheld [xit pUy.^J^^ 


^M pe baudrike was of silk ri{l. 


Hou Horn wan [)e priis |>at day, 


^B {>e maiden self it hadde ydi}t. 


To wite & nouzt to wene. f. 3W«l^ri 


^^^^ Layd wi|> gold for pride: 


■ 


^^^H *What (Hit euer be m\) me. 


XXXVU. ^1 


^^^H 395 Horn, at |>i wille schal it be, 


Houliic king ;af Horn leue, ^^^^k 


^^^H^ In herd is noujt to hide 1 • 


In his bour forto chese ^^^^| 


^^^^P V, 363 haylest (1) wu. — v. 432 


Horn] auf ratur guihr. — v. 433 i] <•• *^^k 


^^^^^ g. gtuAr. — V. 434 forto] danach a, ausradirl. chen] ch auf ratur gtstir. ^H 



Kleine paUication«n tnt der Andunleck-hs. 



iST 



435 Jw nuddcBi |>«t werf fre, 
^ Rjche Af kin A hoada tlgf : 
Jiai badde imdet fer ft nei^e, 

He mijt aTannced be; 
And maiden Rimnild him bede, 
440 pat lie sdiuld take non o^tr lede: 
Non oI>er {mn diese be; 
For sche wel trewely haf him hi{t, 
^if pat sche line mi{t, 
His leman wald sche be. 

xxxvm. 

445 Teband went bijond se 
& Winirald, {mt was so &e, 

To leren hem to ride; 
Will I** '""S °f FraoMoe dndled ht, 
Mini time I>ai gat I>e gre 
450 In tnrnament t>at tide. 

fie king sei^e, {mU pai wer wi^ 
Bo^ he dabbed hem to kni^ 

"Wtp wd liche pride; 
Wiif Imu toke & dneUed (nie, 
455 In Inglond com ]>ai nomore, 
Her werdes for to bide. 

XXXIX. 

Gariis in to Bretein went, 

& A|>e]ston wi{) him was lent, 

To an eri so fre. 
4(0 At instes ft at tuntament, 
Whider-ward 10 t>ai went, 

Ener (lai gat I>e gre, 
& ]ierl hem bo{>e knijtes made 
And Jaf hem londes wide and brade, 
465 Wip him for to be; 

tms ]Mi duelled ptr in pes. 
While {Mt Cristes wil wes. 

In boke so rede we. 

XL. 
Honlac king jaf gold & fe 
470 To hem, put {Mi mijt l>e better be, 
& bad, I>ai schnld wine; 
Hajierof, a knijt fie, 
& Horn, he seyd: >Y lone pe, 



Man most oliue.« 
ft Wiard trenly he ha|> hi^, 475 

^heschiddriibcdbetokni^ {.310b. 

At an of>er lSp«. 
Wigard ft Wikd hem bilKMJt, 
How I>ai Horn bitiay moo^: 

God lete bem neuer |iriuel 480 

XLI. 
On a da>, as Houlak king 
Schnld wende on his playing. 

To late his haokes fleye, 
Horn {>an, inp onten lesing, 
Bilaft at horn for blodeleteing 485 

Al for a maladye. 
Wilcaid bi I>e king rade, 
Wikel ^t lesing made, 

Horn gan t>ai wray, 
& seyd: >Sir, y seije jisterday, 490 
Hon Horn bi fii doubter lay: 

Traitonzs bolw be {lai.i 

XLH. 

Tpe king leued t"t I>ai sede: 
>For ]>i jaf sche him t>e stede, 

Lesing it is nou{t.< 495 

He went horn as he wer« wode, 
In to boure anon he jode 

ft maiden Rimnild he soujt; 
He bete hir so, {mt sche gan blede, 
|>e maidens fleije oway for drede, 500 

I>ai duist hdp hir nou^t; 
Gi/tles sche was of pat dede, 
Horn hadde nonjt hir maidenhede, 

Bot in word and ]>oa{t. 



XLIU. 



505 



Honlac his iwerd ha]> tan 
ft seyd, Horn schnld be slan; 

For wretl>e he wald wede: 
>He haf me don michel schame, 
Y wende wde have suflBred nane 

For mi gode dede.< 510 

Knijtes com {w king bifom, 



V. 443 trew.] we an/ raiur g€sckr. — ▼. 459 anerl nu. — v. 470 |>ai] A. 
<i- ». guckr, — T. 50a gitles (I) mi. 



^^ 358 ^^^v 


^^^^^^^1 


■ 


^^^H Alle prayd {>ai for Horn, 


Fare as |)Ou wist noujt, 


^ 


^^^^H No mi^t {>er nun spcde : 


& he schal telle pe al his {Mjujt, 


■ 


^^^^m pe king in to his chaumber is gon 


Er J>ou from {)at bord goI« , 


J 


^^^H^ 515 And schel himself pet in al on, 


1 


■ 


^^^^^^^a Til his wrett>e ouerjede. 


XLVII, ^ 
A morwen Horn to hunting is gan. 


1 


^^^^^ 


To take pe wilde wif I>e tam. 


■ 


^^^H pei |>at Horn was sore adrad, 


In {)e morwening ; 


'm 


^^^H In to boure he was ladde, 


Fine hertes ha|) he tan, 


■ 


^^^^ J>e maiden for to se ; 


Bi midday brou^t hem ham 


■ 


^K 520 He fond hir liggcand on hir bede, 


Bifor Houlak king. 


■ 


^^^^ fol. 330c. 


pe king seyd : 'It is for noujt: 




^^^^H Mou{)e & nose a] forbled : 


Traitour, [x>u hast tresoun wroujt; 


560 


^^^H >{>is hastow for me.< 


To morwe jif y f>e finde. 


m 


^^^H (Bi god of heuen, (lat me bou^t. 


. Bi mi croon, [>ou schalt be slawe. 


■ 


^^^^1 Of mi selue is me nou^t, 


Wi(> wilde hors al todrawe 


■ 


^^^^ 5*5 w^y '^ ■"* ''"■ ^^■ 


& septwn on galwes hing 1 • f. 3lo4^H 


^t Falsmen hip nn ous leyd, 




^H 


^^^^ & to mi fader ous biwraid, 


XLVIII. 




^^^^L^^ Y drede, be flemes te. 


ToRimneld he com, wit> outen lesing, 
& sche bitau^t him a ring, 


'i 


^^^^V 


pe vertu wele sche knewe : 


■ 


^^^P Bot, Horn, ;tf it so schal bib'de, 


• Loke, {>ou forsake it for no (>ing, 


■ 


^g 530 I>at {>ou schalt out of land ride 


It schal ben our tokening. 


■ 


^^^^ & flemed schaltow l>e, 


pe ston, it is wel trewe; 


4 


^^^H I>is seucn winter y schal abide, 


When pe ston wexej) wan. 


■ 


^^^H Mi maidenhed to hele & hide, 


pttn chaunge]) pe fiou^t of t>i leman. 


■ 


^^^^1 For pe loue of I>e: 


Take Jjan a newe ! 


■ 


^^^^ 535 I**' *" empw^ur come. 


When pe ston wexe{> rede. 


■ 


^M King ojjer kinges sone, 


|>an haue y lorn mi maidenhed, 


iiM 


^^^^L For to wedde me, 


O^nes'tie vntrewo 


■ 


^^^^F Of no loue ne schal he spede, 




■ 


^m ]>at y ne schal kepe mi niaidenhede, 


XLIX. 


■ 


^B 540 So help me god, to pe ! 


Horn seyd; 'In [>ine erber is a tre, 
pe vnder is a wel fre, 


1 


^^H 


Ygrowen ol wi|) yue: 




^^^^B Horn, to morwe in |ie morning 


Rimnild, for pe love of me. 


58" , 


^^^^B |)ou schalt fare on hunting 


Eueriday fat po\x ptt be. 


■ 


^^V To take pe wild ro; 


To se pe wateT|>e : li 


■ 


^M Z,ii god l>e spede an hunting. 


And when t>ou sest mi schadu pue, 


■ 


^H 54$ Loke t>ou bring it bifor pe king. 


fian trowc |)ou me nomare, 


^ 


^B What so I>ou may to: 


pa.n am y bon to wine; 


5** „ 


^^^^a As he sittes at his des. 


And while po\i sest mi schadu uoa^t, 


M 


^^^^^ Yserued of t>e first mes, 


pSiii chaunge() never mi {K>u^t, 


■ 


^^^^^^K Haujtel pe now so. 


For no woman olioe.< 


1 


^^^^f r. 579 yue] y citrr. ous n. 




J 



■^^I^B 


B^ 1 


359 J 


^^^^^^B Kleine publicationen 


ans der Auchinleck-hs. 


V 


Ojaines him pat tide. 


^H 


Houlac king wald nere wede, 


{« kni^tes scheld he cleue atvo 


^^^1 


590 I>erc he sat opon his seghe 


& of his plates he brae [50 


^^H 


& seyd : »Traitour, fle 1 « 


& fnissed alle his side : 


630 ^^H 


Hom tok his leue & jede, 


Out of his sadel he bar him {lan 


^^^^^H 


Wi|) him he loke his gode stede 


He brae his arm & his schulderbon 


^^H 


& grehoundes bot pre 


He hadde a fal vnride. 


^^^H 


595 & alle his harneys lasse & mare; 




^^H 


Ha{>erof durst nou^t wijj him fare. 


LFV. 


^^^1 


So wro|> pe king was be. 


When he of swoning bicam, 


^^^|, 


Maidens in f>e boure gan crie 


He asked after Homes nam, 


^ii ^^ 


& seyd, Rimnild wald dye: 


Whider he wold gang : 




600 >Now swone{> I>at fre 1 « 


• In Walls lond is per nan 
— Man ymade of flesche no ban, 


^1 


LI. 


Ajain pe may stand.* 


^1 


When Hom com fer out of l«»l si^t, 


Hom answerd onan: 


640 H 


He seyd, Gode-bounde he hijt. 


• Gode-bounde is mi nam. 


^1 


When he gan ani mete ; 


Ich am comen to fand. 


^^^^ 


Wiard rode after day & nizt, 


For to win gold & fe. 


^^^1 


605 A] so fait as he mijt. 


In seruise wip jour king to be, 


^^H 


Hom for to seke. 


|>«t lord is of pis land.* 


645 ■ 


Of Gode-bounde herd he speke, 






Homnomi^theneuergete, f. 32l«. 


LV. 


^^^ 


Bi way no bi strete. 


•Our Idnges name is Elidan : 


^^^1 


610 Wiard rode soujie&Hom rode west, 


In al Wales is per nan 


^^^H 


To Wales Hom come atle lest. 


So strong a man as he; 


^^^1 


Wei long, er {lai so mete. 


While pe seuendays began, 


^^B 




Enerich day wip sundri man 


650 H 


UI. 


lusting bedes he pe. 


H 


Jjurch a forest as he schuld fare. 


fe eijtenday, be pou bold. f. 321b. ^| 


An armed knijt mette he fiare. 


^if pou pe seuen days roai hold. 


^1! 


*!$ & bad, Hom schuld abide. 


I)e king pan schaltow sc 


^^ 


To jeld his hameise lesse & mare 


Com rideand on a stede broun 


«S5 ^m 


OJjer iuste, whel>eT him leuer ware. 


Wip a soket (?) feloun. 




J>e lawe is noujt to hide. 


For to win pe gre.* 


^^^H 


& Hom of lusting was ful fain 




^^^1 


610 & seyd to pe knijt ojain : 


LVI. 


^1 


• Ful leue me were to nde.t 


Hom seyd, wipouten lesing: 


H 


Lltl. 


•For to speke wip pe king. 




For noping wil y bide.« 


6te ^^B 


J)e knijt toke a schaft in hand, 


I>e knijt teld him namare ; 


^^^H 


& Hom wele vnder-fand, 


J>e king at Suowedoun he fond pare. 


^1 


{>at he couf)e ride; 


Sir Elydan, pat Ude. 




625 Hom tok on al so long 


He iusted al pat seuen nijt. 


^fl 


& fill touj & to so strong 


Eueri day wip sundri knijt, 


665 ^H 


V. 597 wroji] i/anofA pe, uusradirt, mi. — v. 614. for bic. hi wo/il fin ^H 


adj. ausgt/ttllta. 




^^^H 






^^H 



j6o 



J. Caro 



He gat ]>e iairest pride, 
t>e ei}tenday vfip Elidan, 
& wan her stedes euerilkan, 

In herd U noujt to hide. 

LVII. 
670 He smot pe king opon ]>e schdd, 
Of his hors he made him held {>) 

& feld him to (le grounde; 
Swicbe on hadde he founde seld, 
I>et so had feld him in {le feld 
675 Bifor pat ich stounde. 

pt king asked him , what he hijt, 
And he him answerd anunrijt: 
•Mi name is Godc-bonnde.* 
«Y wil {)e jif gold & fe, 
680 ^if I>at (lou wil duclle wi{i me, 
Bi fere a {wusend pounde.* 

LVIII. 
Messangers com out of Yrland 
iSc toke t>e king a letter in hand 
& bad, he schuld rede, 
685 Fro a king, |>at men dede wrong. 
His owhen sone, ich vnderstond, 

t>at axed help at nede. 
He lete write a letter o^ain. 
He schuld han help, is noujt to layn, 
' 690 Vfip knijteii sul>e on stede. 
Horn to batayl was ful boun 
& folwed {ic messangen out of toun, 
Into Irlond {>ai him lede. 

LIX. 
Hem com an hauen wele to hand, 
695 t>at ^olkil is cleped in Irland, 

pe court was {)er biside. f. 331 c. 
Ftnlawe king (ler pu fande, 
For to here tifieande, 
Ojain hem gan ride. 
700 |>e letter told, pat he broujt, 
Help schuld him faile nouft 

Ojaines l>ilke tide. 
King Finlak dede to Malkan say, 
Whef>er he wold bi ni^t or day, 
705 pe bataile wald he bide. 



LX. 
pe kinges sones riden ba^, 
To hayb; Horn, when l>ai himsawe, 

& welcomed him, [lat be. 
.Anon psd gun to striue rafx, 
Whefjcr of hem him schuld haae, 

To duelle in her meine. 
Horn answerd hem {wn as hende 
& seyd to hem: >Mi leue (rende, 

pe king t>an wald y se, 
& afterward y wille jou telle. 
Where me leuest is to duelle 

& semlyest to me.< 



710 



Vi 



LXI. 
pe messanger told Homes dede, 
Hou he hadde ywon pe stede, 

And hou he seije him ride: 720 { 

•Sir, miftestow hold him to t>i nede. 
King Malkan paif pe noujt drede, 

Batayle mijt {x>u bide. 
Hour king hap boden him gold & fe, 
Wi{> {wit he wil wit> him be 7*$.] 

At t>is ich nede, 
& Horn ful trewely hap him hi^, 
For to stond in stede of knijl. 

In herd is noujt to hide.* 

Lxn. 

In Yrland was per nan, 

pat alle pai be to Malkan gan. 

So michel was his pouste, 
Bot Finlak king him al an 
Has pe batayl vndertan, 

^if Crist wil, pat it be. 
King Malkan dede bede out here, 
Opon pe king Finlak to were: 

• Now pan schal we se, 
;^if he wil 6jt, he schal be slan, 
|if he wil bide, he schal be tan: 

f.3S 

V trowe best, be wil fle.< 



LXIII 
Bot pre woukes were per aett, 
t>at alle pis folk schal mett, 

& batayle schal per be. 
I>e Wilis king hadde gret lett 




667 /. mauustelUnf — v. 707 hayles (I) ms. — v. 743 schal] be mJd. mt. 



Kleine publicationen aus der Auchinleck-ha. 



361 



I 
I 

I 



Wi]) wiodes & wif) watres hett, 

Sir Elidui (« fre; 
He no mi^t in to Irlond come, 
For to helpen his sone, 

For stormes on \>e ae. 
KingFinlak acyd: >Is noo^tto hide, 
pis batayl dar y noujt abide ; 

Mi rede is tan to fle.< 

Lxrv. 

& {>an was Horn as fain o fi^, 
755 As is tx foule of pe Ujt, 
When it ginne{) dawe: 
>SiT king, for to held [>i rift, 
Y rede, Jkju bede riche jifl; 
|>e folk wil to pe drawe, 
760 Geder to pe folk ptit ]>ou may 
& baldliche hold [>i day, 

Batail schal we schawe ; 
To fle, me I)ink, it is gret schamc, 
Ar dintes be smiten or ani man slan, 
765 For drede of wordes awe.« 



I 



LXV. 
^ kinges sones wer knijtes bold 
& seyd, |)ey wold pe batayl hold, 

Her lines for to lete; 
Finlac king, l>ei he war aid, 
770 Blet>eli, he seyd, fijl he wald. 
To hold (>at he bi-hete. 
{>ai ftai riden out of towi 
Wi{) spere oloft & goinfaynoun, 
Malkan king to mele ; 
775 Wi[) speres scharp & swerdes gode 
pu slouj mani a frely fode. 
So grimli gnn ])ai grete. 

LXVI. 
t>er Horn seife pe mest |)rang, 
In he rides hem a-mang 

& lays on wel gode won ; 
It was no man of Yrland, 
Mift stond a dint of his hond. 

At ich stroke he slouj on 



780 



Lxvn. 

Maiden & wiif gret lorwe gan make 

f. 322». 

For pe kinges aones sake, 785 

pat were apoint to dye. 
Finlac king o^aines him come 
& his ormes of him nome, 

pe blod ran ouer bis eije. 
He cleped his doiihter Atula 790 

& bad, sche schuld a plaster ta: 

Of woundes was scbe sleije. 

LXVIIl. 
I>e maiden tast Homes wounde, 
pe kinges duuhter, in pu ttoiuide ; 
Uf him hye is ful fain : 795 

• {xiu schalt be sone hole & soiuide : 
Hastow Malkan broajt to groivide?< 

He seyd >^a< o^ain. 

• King Malkan was mi faders ban, 

& now, for so|>e, ich haue him slon, 800 

pe sot>e for to sain. 
Mi fader swerd y wan to day, 
Y kepe it, while y liue may: 

pe name is Blauain.i 

LXIX. 
pu birid pe folk, pat were ilan, 805 
& her armonr I)ai ladde ham 

Wi{> hors white & broun. 
Finlac king him bi{>oujt, 
Hou he Horn ^eld moujt. 

To ^r hiro his warisoun ; 810 

He tok Malknn kinges lond, 
& sesed it into Homnes hond, 

BoI>e tour & toun. 
Erles, barouns, euencbon, 
In Iiland was |)er non, 815 

pat no com to his somoun. 

LXX. 

pe kinges doubter Atula 
Loved hende Horn so 
Sche durst it noujt ki{)e; 



r. 758 bede] de S. rf. t. gischr. - 
The King of Tars v. 498. — v. 783 
Hatlc. — V. 816 I>at] it a,f</. (!) mj. 



- V. 765 Fg/. Engl. St. XI, p. 4S. "I""- *- 
Hier isl einc liickc von woiigsltni eitum 




362 



J. Caro 



820 Whe{>er sche seize him ride or go, 
Hir {)onjt, hir hert brak aWo, 

fat sche no spac wi{) put blifie. 
On a day sche made hir seke, 
Horn com & wij) hir speke, 
825 Sche mijl no lenger mil>e ; 
To him spac pat maiden fre 
& seyd : •Horn, y loue pe, 
Man most oliue.' f. 32* 1>. 

LXXI. 

Oner a] Horn Jje priis him wan, 
830 He scyd, it was for o wiman, 
J>at was him leue & dere. 
Atula wende forjjan, 
jjat Horn hir loued & most gode an 
Of ani woman, {jat were. 
835 Of ano|icr was al his I>oujt, 

Maiden RimnUd format he noujt, 

Sche lay his hert ful nere. 
pe ring to schewcn ha[) he tan, 
f>e hewc was chaiu»ged of Jje stan, 
840 For gon is seuen jere. 

LXXU. 

Horn wald no lenger abide ; 
He busked him for to ride 

& gedred folk eueriwharc, 
Ad hundred knijtes bi his side, 
845 WiJ) stedes fcle & michel pride. 

Her schippes were ful ^are. 
{ni sayled ouer pe flode so gray, 
In Inglond ariued were I>ay, 

per hem leuest ware ; 
850 Vnder a wode per {>ai gan lende, 
Horn seije a begger wende, 

& after he is fare. 

LXXIII. 
Horn fast after him gan ride 
& bad, pe begger schuld abide, 
85s For to here his speche. 
r pe begger answerd in pa.1 tide: 
»Vilaine, canestow noujt ride (?)? 
Fairer ])ou mijt me grete; 

V. 84J euer aware mi. 



^^^\ 



Haddestow cleped me gode man, 

Y wold hane teld pe, wennesycam 
& whom y go to seche: 

Horn to seke haue i gon 
t>urchout londes mani on, 
& ay schal, while we mete. 

LXXIV. 

& now be min robes riven, 865 

& me no was no not>er ^enen 
Of alle pis seuen Jere. 

Y go to seke after hiw ay, 
& t)us haue don mani a day. 

Til ]iat we mete yfere. 870 

To day is Moging jje king 
Wi[) Rimnild at spouseing, f. 322 c. 

t>e kinges doubter dere ; 
Mani sides schuld be bibled, 
Er he bring hir to his bed, 87$] 

l^if Horn in lond were I 

LXXV. 

Wiard schaltow calle me; 
Gentil man, ^if l>ou be fre, 

Tel me {>i name I 
]>i knaue wald y fain be. 
t)at fair fest for to se. 

Me {lenke, [latow hast nane.< 
Horn answerd him o^ain ; 
>Ich hat Flom, is noujt to Iain, 

& elles were me scbame; 
Bot jif ich held fiat [kju host leyd, 
Er {)at |)ai ben in bed layd. 

Five t>ousende schal be slain. 

LXXVl. ^ 
Wiard, ojain schaltow ride 
To mi folk & ()ere abide, 89I>1 

Haue here mi robe to mede ; 
And y wil to court gon. 
For to loke, what ^i don, 

In t>i pouer wede ; 
Bring hem vnder {on wodeside, 
Al so Jem astow may ride, 

pe way pou canst hem ledc ; 





Kleine publicalionen uu der Auchinleck-hs. 



363 



& y schal hei^e me wcl sone, 
Y com ojain, er it be none, 
^cx> ^ii Crist me wfl spede.« 

LXXVII. 
When Horn fro fer herd glewe 
WiJ) Uboumes bete & truwppes 
blewe, 

Ojaines hem he ^ede. 
Muging king ful wele he knewe, 
He tok him bi J>e lorein newe, 

Ozain he held his stede. 
Wikard com & smot him so 
&seyd: iTraitour, Int Jic bridel go ! • 

|)e blode out after ^ede. 
Horn ful trewely haj) liim hijt, 
He schal him jeld [>at ich ni^t, 

A box schal ben bis mede. 



905 



910 



Lxxvin. 

Moioun king was ful wo, 

I>at he badde smiten Jjepouermanso, 

& seyd ; >LBt mi bridel be I 
WiJ>I)i I>ou lal mi bridel be, f. 322 d. 
What so |)ou wilt aski me, 

Blet>elich Jiue y {>el« 
»Peter!« qua{>Horn, •i/I>atow will, 
920 Ziue mc maided Rlronild, 

pax is so fair & frc I • 
|ie king was wroj) & rewe his jift : 
>{>ou askest wrong & no I>ing ri^t, 

Sche may noujt J)ine be.« 

LXXIX. 

945 Horn seyd ; »Y sett a nett o time ; 
Zif ani fische is taken Iierinne 

Of al {lis scuen jcre. 
No schal it neuer more tie mine, 

Y wold, it were sonken in belle pine, 
930 Wi|) fcndes felc on fere; 

& zif it ha]) ytaken noujt, 

Y schal it loue in hertjioujt, 
& be me leue and dere.« 

|>iu pai went alle ysaroe 
935 Unto pe castel wiji gle and game ; 
A fole, Jiai wende, he were. 

V. 991 C/iier Peter vg/. Chaucer, 
tm, mj, — V. 948 pi] his ms. — v. 



LXXX. 

•Of beggers mo fan sexti,« 
Horn seyd, ^maister am y 

& aske pe pe me^e, 
J)at y mote & ot)er {>re 940 

To day in {line halle be. 

When folk is gon to sete, 
I>an y wfl folwe pe ham, 
& {)Bl y mot wip pe gan 

In atte castel;ete.< 94$ 

pe king him hijt stkerly; 
•J)OU schalt in pe halle by 

To haue {lere // mete.« 

LXXXI. 
J>ere was mani riche gest 
Di^t vnto {lat frely fest 950 

Of douhti folk in lond : 
Atte Jate was strong {irast, 
Horn wald nou^t be pe last 

In for to gange. 
pe porter cald him herlot swain, 955 
& he put him ojain, 

Jier out for to stand. 
Horn bnist opon him so. 
His scholderbone he brak ato, 

& in anon he grange. 960 

LXXXII. 
Kokes hadde {le mete grayd, f. 32j». 
pe bord was sett, pe clo{i was layd, 

To benche Jede pe bold ; 
pe trompes blewe, pe glewemen 

pleyd, 
pe bischopes had pe grace yseyd, 965 

As miri men of molde. 
{wre was mani a riche man, 
Mete & drinke wel gode wan 

To alle, pat ete wolde. 
Horn sat & litel ete, 97«> 

Michel he poujt & more he speke. 

For fole men schuld him hold. 

LXXXIH. 
{Mm was pe lawe, sojic to say, 
fie bride schuld pe first day 

. TAi Minor Poems, td. Sktat, p. 346. if 
964 blewe] Jede ms. 



3^4 



J. Oro 



975 Semen atte mete; 

Hendelich pan scrued scho, 
Ai a maiden scbold do -, 

Horn bigan to spcke : 
• Maiden, jif \a wille be, 
980 To godes men schultow se, 

J>ou no oujtest hem noujt forjete ; 
& set>I>en (le knijtes schul tuniay, 
For to loke who so may 

{>e maistri of hem i|ete.< 

LXXXIV. 

985 For]) sche went, I>at maiden fre, 
& feched drink, pal men mi^t se, 

To Jiat beggere ; 
'For Homnes loue y pray \>e. 
Go noujt, or I>is drunken be, 
990 ^if euer he was pe dere ! < 
pe maiden bi him stille stode, 
To here of Horn , hir {)ou^t il gode, 

He lay hir hert ful ncre; 
Of \ie coppe he drank pe wine, 
995 pe ring of gold be keste ]]erinne : 
•Bitokening, lo, it herel* 

LXXXV. 

>A, sely man, pe I>re5tes sare, 
|>ou schalt haue a drink mare, 
Gode wine schal it be.< 
1000 Ano{)er drank sche him bare, 

Sche asked, jif Horn {)erin ware ; 

• ^a, certes', pm seyd he. 
Nas sche bot a Utel fram him gon, 
{mU sche ne fel adoun anon, 
1005 Now swonef) pM fre. f. 323 b. 
Knifes her to chaiunber Icdde ; 
When sche lay opon hir bedde, 
Sdbeaeyd: •ClepeHa{>eroftomel 

LXXXVI. 
Kjujles, go{) into halle swifie, 
lOlo & bid pe kinges make hem bli{>e, 
I>at y wold wel fain ; 
HB]>erof go into pe erber swijje 
& geder paruink & iue, 
Creses, ])at ben of main. 



Certeynli, as y ;oa tcy, 
Horn is in t>is hsiUe to day, 

I wende, he hadde ben slain: 
Moioun king schal neuer spede, 
For to haue mi maidenhede. 

Now Ham is comen ojain I 



1015 



t030 



I02S 




LXXXVU. 
Ha^erof, go into halle & se: 
In seli pouer wede is he, 

Y pray |je, knowe him rijt ■. 
Say him, treu{>e plijt er we, 
Bid him«, sche seyd, aas he is &e, 

Hold put he bihijt; 
Bidd him go & me abide 
Rijt vnder jon wodeside, 

As he is trewe knijt ; 
When al pa folk is gon to play, 1030 
He & y schal stele oway 

Bitvene |>e day & I)e ni^ 1 1 

LXXXVIU. 
Haf>erof into halle jode, 
For to bihald f>at frely fode, 

Fule wele he knewe his viis; 
Opon his fot hard he stode, 
Horn fjou^t pe tokening gode, 

Up he gan to arise. 
For{> t>ai {ede , ]>o kni^tes bold; 
Ha()erof pe maidens erand told. 

Of irewe loue Horn was wiis: 
• Y schal com into pe feld wijj pride, 
An hundred knijtes bi mi side, 

Milke white is mi queintise. 

LXXXIX. 

Bot, Haperof, ])ou most me schawe, 1045 
Wharbi y schal Wikard knawe, 

His buffeyt schal be booJtU 
>He ha|> queintise white so anawe 
Wij) foules blac as ani crawe, f. 3*3 « . 

Wi{) silke-werk it is wroo^. 1050 
Moioun queintise is jalu & wan, 
Sett wi{> pekok & \np swan, 

t)at he wil> him has broujt; 




103J 



1040 




4 



r. lOjl was mt. 



Kleine pnblicatioaen ans. der Auchinleck-hs. 



VnkolM (}iiejmtaa is jila & giena, 
1055 Flonre dm liis sett bitieaa. 
Him forjeta |x>a noghtU 



Out liB Baot Wifles a^e : 
Tnitoun, fat ac lave to li^e, 
Men schal hem ken so. 



36s 
1090 



XC. 

Now is Halierof comen ojain 
.& sejrd, he haf) Horn sain, 
ft ■what folk he hap broojt, 
;lo6o ft aiier wisaimes he gan Grain; 
Was nener Rimnild ere so fain 

In hert no in fjonjt: 
>HapeTof, go into halle swi|>e 
ft bid mi &deT make hin blifie 
1065 & say, icham sike non^tl 
Wikaid, (Mtt is lene to smite, 
Horn schal him his dettes quite. 
To ni0 it schal be bon^.< 



xcra. 

f>at day Horn pe tumament wan f. 323 d. 
Fro Moionn & mani a man, 

Wip knijtes sti^ on stede; 1095 
He toke I>e gie, fat was a swan, 
ft sent to Rimnild his leman. 

To hir riche mede. 
To Hoolac king Horn gan wende 
ft {xmked him as his frende iioo 

Of his gode dede : 
>^a feddest me & fotsterd to man I < 
He maked Wikel telle out fum 

His lessinges & his falshed. 



xa. 

'When I>ai hadde eten, I>an wer; 
pai boun; 
«070 Wil> spere oloft & gonftinoun, 
Al armed were I>o bold; 
Wil> trump & tabounm out of toon 
'pm ftj. redde I>e ri^ roun, 
Idt man as he wold. 
X075 An ed ont of Comwayle 
Ojain Moionn, saun fatle, 

J)e tumament schal hold; 
& Horn com into Jw felde wij) piide, 
An hundred knijtes bi his side, 
«o8o In rime as it is told. 

xcn. 

Horn of Air coning was wel wise 
ft knewe hem bi her qneyntiM, 

Anon t>ai connterd |>o. 
Moionn king hal> tint pe priis, 
S085 Vnder his hors fete he liis, 

Horn wald him noujt slo. 
To dr Wigard his swerd he weued, 
Enen atao he dene his hened, 

I£s box he jalt him {x>; 



XdV. 

Moioon king is inel dijt,. 1105 

Tint he haft fat swete wi^ 

& wold ben oway. 
Horn, I>at hadde hir beape plijt. 
Wedded hir pat ich nijt 

& al opon a day. liio 

Kow is Rimnild tviis wedde, 
Horn broa^ hir to hu bedde; 

Honlac king gan say: 
>Half mi lond ichil |>e jiue, 
Wi|> mi dourer, while y line, 1(15 

And al ai^ mi day.€ 

xcv. 

Fine days sat her fest, 

Wil> mete and drink riche ft onest. 

In boke as we rede. 
For}), as we telle in gect, 1130 

Horn lete sende est ft west, 

His folk to baUyle bede, 
Into Nor|>-Humberland for to five, 
To winne pat lus fader ware, 

yfip knijtes stil>e on stede, 1125 
Wil> erl, baionn & wif) swain 



nu. 



1060 was annes ms. — ▼. 1081 her] em. ms. — v. 1091 pat lene to lije . 



366 



W. Sanler 



To winoe his fader lond ojain, 
^if Grist him wold spede. 

XCVI. 
Michel frely folk was liare, 
1130 Into NorJvHiunberland to fare 
Wif) stcdes \vite & broun. 

FiMNE in Posen, dec. 1888. 



Horn wald for noman spare, 
To winne al l>at his fader ware, 

Bo]>e tour & toun. 
When f>orbroDd herd {)is, 1135 

{>an Horn to land yeomen is, 



J, Caro. 



ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 



vn. 

(Fortsetiung)"). 

4. >Die wbrter hair, fruit, /owl. fish nehroen das /'iura/ieichtn 
nur an, wenn einzelne haare, frilchte, vogel und fische beieichnet 
werden sollen (two fowls, zwei hlihner); gewohnlich sind sie collcctiva 
und bedeuten dann hair, haare; fruit, obst; fowl, geflUgel (besonders 
als gericht); fish, fische. Auch die namen einzelner fische werden 
als collectiva im singular gebraucht, 2. b. salmon, lachs; trout forelleD.* 

Auch in dieser fassung, welche freilich besser ist als die in 
anderen gramraatiken , ist die vorstehende regel nicht richtig und 
nur geeignet, den lernenden irre zu fiihren. Wann sind es denn 
einzelne fische, wann einzelne frilchte u. s. w., muss man fragen, wenn 
man doch den plural fishes, fruits u. s. w. so unendlich hiiufig 
findet. Soil das in klammern beigefUgte ttivu fowls' etwa andeuten, 
dass ein zahlwort den plural verlangt , so ergeben viele der fUr die 
einzelnen ausdrlicke anzufilhrenden beispiele auch davon das gegen- 
iheil. VereifizelU beispiele aber genUgen nicht, um zu beweisen, dass 
der sprachgebrauth ein anderer ist oder geworden ist , als wir ibn 
nach den regeln der grammatik kennen. Zudem ist — wie bereits bei 
dem singularen gebrauche mancher thiemamen bemerkt worden*) 
die zahl der so gebrauchten ausdrUcke mit der obigen liste kein 
wegs erschopft. Obschon es schwierig ist, sie alle unter einero gc 
meinsamen gesichtspunkt zusammenzufassen , da sie im einzelnen 



bei I 



Vgl. Engl. 
') a, B. o. p. 



stud. X, p. 355 f. 
272. 





Zur englucheo grammatik. VII. 



367 



'vielfach verschieden sind, dtirfte es sich empfehlen, die von Schmidt 
unter 5) gegebenen worte hier unmittdbar einzureihen. 

5. >Die substantive sail, cannon, shot, horse, foot yi&cAax in der 
singularform gebraucht, wo im Deutschen der plural oder ein eigeiies 
coUectivum steht. A fleet of ao sail (= vessels). One hundred 
cannon. The enemies were stiU firing their shot (schUsse); doch 
braucht man den plural von einzelnen schitssen , two shots were 
fired. Fifty thousand foot (= infantry) and nine thousand horse 
(=^ cavalry). 

Anm. Collective singulare sind ferner: small craft, alle arten 
kleiner schiffe; grape, kartatschen. Shot heisst auch schrot; powder 
and shot, pulver und blei. — Auch verse wird collectivisch im sin- 
gular gebraucht: to relate in verse (= nicht in prose).* 

Besser liesse sich die regel dann wohl so fassen : 

Kollectiv im singular, doch nicht selten tuben d&va plural , wie 
im Deutschen, werden gebraucht: 

1. Eine anzahl von stoffnamen, wie brick, coal, coin, hair, stone; 

2. manche bdume, fische, friichle (obst), voget, wild; 

3. die ausdriicke cannon, grape, shell, shot; craft, sail; foot (in- 
fantry), horse (cavalry); 

4. die einzelnen ausdriicke clergy, counsel; cost und expense, die 
im Deutschen keinen singular haben; produce iind verse. 

Nach form und bedeutung werden verschieden gebraucht: 

1. nur im singular ais eigentUche coUectiva: cavalry, clergy, craft, 
infantry, produce. 

2. Im singular coUectiv neben dem plural: brick, cannon, coal, 
coin, cost, expense, fish, fowl, fruit, hair, shell, stone. 

3. Im singular oder plural mit verschiedener bedeutung: counsel, 
anwalt, counsels, rathschlSge; foot und horse, fussvolk und 
reiterei, horses pferde; grape, kartatschen, grapes, trauben; 
sail, segel, schifle, sails, die segel \ shot, kanonenkugeln (auch 
schrot), shots, schllsse ; verse, verse, poesie, verses, verse. 

I. Nur im singular. 
I. cavalry, cavallerie , reiitr; infantry, infanterie, infanteristen, 
fussvolk, der form nach coUectiva finden sich mit sahlwortem 
verbunden"). 



') Auch das plurate Iroofs wird unmittdbar mit cincm tahlwort verbunden. 
The bulk of the Turkish forces Duniber<»l from 35 to 40000 regular troops. 
D. N. W, C. 3, 223. 



368 



W. Sattler 



The Turks Juve/flf cavalry. Daily Ntwi W»r Comcpoedeoce, 3, 96. 
Some/oxr thousand wrcgaXtx cavalry and infantry were mixed up. /</, 3, 231. 
Over twenty thousand infantry prisoners. Id. 3, 236. 
Forty thousand infantry covered the pbun. Miu. dive 47. J 

clergy, die gtistlUhkeii , der clerus; als indhidven gewohnlich 
clergymen, doch auch in verbindung mit sahlwortern clergy^). 

How the Ronuui clergy are dominated by a wholly different mood. Graf hie 

17/4. 86. 406. 
When you have got the principals of the wedding and two or three seconds 

in the shape of as many clergy. Id, 26I6. 86. 703. 
Grave clergymen sat disguised in the pit among coxcombs. /I. Y. 8/5. 86. 

271. 
Amongst its contributors are Archdeacon Furrar . . and other well-lmo' 

clergy and ministers. Athen. 10/5. 84, 601. 
Two clergy are come in black gowns. Bishop Wilierforct, Life, 3, 56 
The old clergy are for keeping all quiet. Jd. 225. 
The following letter was an answer to four clergymen. Id. 236 

craft'), all sorts of vessels employed in loading and unloai 

ships as lighters , hoys , barges , scows etc. Small craft 

term given to small vessels of all kinds , as sloops , schooners, 

cutters etc. {OgilvU, Imp. Diet.). 

They dreaded the possibility of being ordered to board so uncanny a craft. 

Ch. I. 8ls. 86. 304. J 

Liberal owners of river craft allow a cup of coffee. Bales, Ammxon I, 2 in 

Future explorers will tell us something of thue brave old weather-beaten 

craft. Ch. I. 
Several other craft are there that show the same colour. Id. 
These croft have become a perfect nuisance. Graphie. 
Here and there larger craft were moored. Howells, Ven. a8. 
The number of craft of all land engaged in fishing. Simmons, 
the Sea. 12. 

produce, product, ertrag, gewinn; coUectiv die producte. Fflr den 
plural scheint products gewohnlicher. 

He will send more than ten times as much feathered stock and pro<i\ 
A. Y. a6/ii. 81. 375. 



86. 

1 

is^ 






They consisted of about two thousand five hundred regtUur trt9ps. Mac. 

Hist. 2, 171. 
Strict economy enabled him to keep up a peace establishment of tbctf 

thouscsnd troops. Id. Fred. 3. 
Two hundred and fifty English troops were left dead in the blockade. 

Marryat, Life, 86. 
Storm, Engl. phil. 236, a. 2. >lch mbchte clergymen vorzieben.t 
•) Den plur. crafts habe ich nur einmal gefunden. Blockade-nmning in 
small crafts, and even boats, was constantly carried on. Hobart Pascka Sk. 157. 
wikhrend auch hier sonst gewohnlich der sing, gebraucht wird ; so : to cap(uR_ 
and destroy small craft. Id. 218. 



p 

We CO 



Zur englischen gnunmalik. VII. ifig 



e come apon carts and waggons, contiiining com, wheat, hay, and fuel, 

and other country product. Id. 26/12. 84. a6i. 
Warehouses stuffed with produce. Id. 17/10. 85. 157. 
A tradesman has been out all the summer collecting produce. Bates, 

Amazon 2, 378. 
The produce stored in the warehouses is not the property of the Dock 

Companies. Ch. I. 15/12. 83. 791. 
But product of value , such as tea , coffee etc. ore to be worked for sale 

purposes. Id. 
The produce of Hungary , even live cattle , is taken westward by rail to 

London. Cotit. Rev. 11/84. ^49- 
They are generally influenced to favour foreign against English manufacturiet 

and produce of all kinds. /■/. 703. 
If they raised the price of American produce, it would be shipped direct to 

London. Graphic 16/2. 84. 146. 
The Cate sooner or later overtakes garobleis in produce. III. N. lo/il. 83. 

45«- 

The value of the product of the soil far exceeded the value of all the other 
fruits of human industry. Mac, Hist, t, 306. 

A capital may be employed in transporting either the rude or the manu- 
factured produce from the places where they abound. A. SmitA., W. 
N. 2, 5. 

The home trade is employed in purchasing the product of the industry of 
that countr>'. Id. 

We may invite the world to come here and see the products of both the 
mother country and her scattered offspring. Graph. 8/5. 86. 486. 

The official Section gives all the products of India. Id. 495. 

The Exhibition embraces examples of the products of the art and industry 
of many races. ///. N. 8/5. 86. 472. 

Those outlets by which the products of the English looms and forges are 
poured forth. Mac, Hist. I, 338. 

Each island has a little Section to itself, which is interesting from the pro- 
ductions and manufactures. Graph. 8/5. 86. 495. 

LI. Im singular colUcth', ntben dem plural. 

brUk, siegel, ziegelsttin. 

All buildings have to be either of wood, bamboo, or britk. Graphic. 16/5. 

86. 534. 
The Vale is beginning to manufacture largely both brick and tiles. Hugh, 

T. Brown 7. 
Slate has succeeded to thatch, and brick to timber. Mae,, Hist, i, 334. 
The ordinary material was brick. Id. i, 345. 
The few bricks that were used were it! baked. Id. 

My house in England is large, and built of britks. Thack., Virg, 4, 276. 
Cannon, kanone. 

K. Kolbing, Eaglitche iiudicu. XII. 3. 34 



370 



W. Sattler 



Sowohl im sing, wie im plur. ohne besonderen onterschied 
von gun gebraucht. Ein einulnes gesehutz auch wohl a piece of 
artillery, of ordnance. 

He look the management of a piece of artillery, Mae., Qive 23. 

They were accompanied by fifty fiects of ordnarui. Id. 47. 

A monster cannon thundered at intervals. Daily News, W. Corr. 3, 185, 

Wilhrend von schiffen in der regeL guns gesagt wird, finden 
sich im iibrigen guns, kanonen und cannon, cannons ohne weiteren 
unterschied gebraucht und nur vereinzelt guns als gnvehre den 
cannon, cannons, kanonen gegentlbergestellt. 

He was discharged into II. M. S. Victorious, 74 guns. Capt, Marryat, 

Life 48. 
Our cannon played on the Turkish guns. D. N., W. C. 2, 15a. 
The fire of the guns must have reached the (own, and the reply came not 

only from the Turkish battrries , but also from cannon on the flink. 

Id. 3. 35- 
He had brought down twenty pieets of artilltry to the spur. In fact, he 

worked his cannon so much that sereral pieces have been q>oiled. 

Id. 3, 76. 
The long-bows or cross bows served to kill men at a distance, instead of 

guns and cannon. Scott, Tales. 
The mountains re-echoed with the continuous roll of musketry and the 

thunder of cannon. V. A'., W. C. 2, 322. 
There came a tremendous outburst of cannon and musketry. W. RusstU, 

Diaiy 330. 

cannon, collectiv. 

Our cannon, great and small, were firing furiously. D. A"., W. C. 3, 2$. 

Everywhere the cannon opened a heavy fire. IJ. 3, 59. 

Many had been shattered by the cannon of Fairfax. Mac, Hist. 1, 285 

The cannon were planted. Id. 4, 42. 

An European warrior rushes on a battery of cannon with a load hnrrab. 

Id. Hastings 231. 
Each time the Due went out of the house or letnmed, tamnom were fired. 

Malmesbury, Memoirs, I, 156. 
And now there stand the cannon on the Place d'Armes. W. Russtll, Diary 

397- 
plur. cannons: Shak. John 2, a 10. — H. 8. 5, 4, 13. — 
Mcb. I, 2, 37. Hml. s, 2, 288. 
They advanced against the Russian cannons, which bad been reinforced bjr 

an other battery of eight pitcts. D. xV., W. C. 3, 189. 
They escaped with stores, cannons, and ammunition to Kus. U, J. 2IJ' 
They denied that they had cannons. Id. 3, Z13. 
To our right and left the roar of the cannons. Id. 3, 175. 

In verbindung mit tahhvdrUrn cannon oder cannons. 



\ 



Zur engliachen grammatik. VII, 



371 



The thru old British cannon sunk ofT Plozisel were recoveieil during the 
recent low tides. The Mayor has asked government permission to 
place thest cannons at the front of the monument. Graph. 3/4. 87. 343. 

The ebb of the receding soldiery left the cannon — all thrti ai them — standing 
on the site of the fny. Kinglake, Invasion. 

They recaptured their Ihttc cannon. D. N., W. C. 2, 160. 

They reckoned little more than three thousand bayonets , with about forty 
cannon. Id. 3, 306. 

The battery will be armed with six ox eight siege catmon. IJ. 3, 39. 

He lost thrte cannon which be had placed in the redoubt. Id. 3, 83. 

It vras accompanied by the annoying but harmless noise of aoo cannon. 
Id. 3. l8«. 

Seven pachas, thirty-six cannons, and 36 battalions had surrendered. Id, 
3. a>3- 

The whole fortress, with 400 cannons, fell into our bands. Id. 3, 306. 

7. coal, colUclh', koliU, steinkohlen; plur. coals. 

To get steam, we must have coal. A. Y. 2/9. 82. 12$. 

How long will our coal last? Id. 17/3. 60. 4881). 

In 1881, the rod/ export amounted to 5,496,462 tons; and 1885, 414,159 

tons of coal were shipped coastwise. Ch. I. 2/9. 82. 516. 
Besides coal, it carries on a brisk trade in stores of all kinds. Id, 33/9. 

82. 602. 

We have more than once referred to the method of blasting coal. Id, 37/2. 

83. 126. 

It was actually cheaper for fuel than coal, or eren wood. Id. 38/9. 83. 269, 
Coal is cheaper on the Rhine than anywhere else. Conl. Rev. 11/82. 649. 
The effect upon the price of coal has already appeared. Graphic, 9/9. 82. 

242. 
The coal had been placed in bunkers on the starboard-side. Td. 20/1. 83. 71. 
The regions north of the Tweed possessed in their coal b£ds a source of 

wealth. Mac, Hist. I, 382. 
It was not the custom then to employ coal for the smelting of ore , and 

the rapid consumption of wood tx<i\\.tA the alarm of politicians. Id. 312. 
Coat was already the ordinary fuel in some districts. Id. 
Coal in particular was never seen except in the districts where it was pro- 

dnccd. Id. 370. 
He had gasped his last in the fog and rtxi/ smoke of Fleet Street. Id. 

Pitt. 83. 
I have tight duty, a nice house, coal, candles etc. Id. Lett. 3, 211. 

In den anzeigen der Ugesblatter findel sich stets coal neben 
coids*). 



I 



L 



<) In dem ganzen artikel heisst es stets eoal. 

») So auch lloiart Pascha, Sketches 123. Having so little coat on board; 
^S'S"' '^- Coals were tent to us. 



372 



\V. Sattlcr 



plur. coals. 
All of high repute as yielding the best household (oah, A. Y. 26/ ix. 7I 

175- 
When you ask for Wallsend coals, see that you get thctn. Id. 154. 
Conh were brought chiefly from Caerphilly Mountains. Ck. I. 2/9. 82. 56J.* 
Vour dolLirs are in these two drawers ; the ccals in the bottom one. 

Ditrneli, Endymion. 
He said that they should have no more coals if they came to hear yoa 

preach. Eliot, Middlem. 2, 307. H 

'8. coin, die mUnze, auch colkctiv. 

In the year 1125, no less than 94 persons were convicted of corrupting the 

coin. Ch. I. 8/10. 70. 672. J 

The Britons made use of iron rings as n substitute for coin. Id. 641. 1 
A few dozen of very ancient coin were turned up. Id. 19/4. 84. 250. 
They were surprised to And in it besides a great deal of silver ck 

Marryat, Ch. of N, F. 104. 
Half a sovereign out of her few coins. Ch. I, 8/5. 86. 289. 
British coins have been found of an earlier date. Id. 8/10. 70. 641, 

cost, preis, expense, auch charge, aufwand, ausgabe vertreten 
wohnlich den deutschen plural kosten. unkosten, doch werden audi" 
sie im plural gebraucht: costs, besonders gericlitskosten ; petty ex- 
penses, charges, kleine unkosten, spesen. 

at a cost of 

at the expense 
The cost of getting in the crop was about equal to the cost of making it 

into hay. Ch. I. 24/2. 83. 124. 
The cost of the undertaking must be prohibitory. Id. 27/10. 83. 683. 
The cost of a cocoa plantation is after the rate of , . Bates, Amazon I, 269. 
The actual cost of the bridge will be about 15,300,000 f . Harper's Mag., 

5/83- 927- ^ 

The new water works have been built at a cost of £ 20,000. ///. jV. 3i/(0)| 

83. 650. 
Of the ordinary cost no part was paid by the crown. Mac, Hist. I, 387. 
Two coaches had been built at a cost of five hundred pounds. Id, 33*. 
The difference is not counterbalanced by increased expense of transit. BalUt^i 

Amazon 2, 369. ^^k 

He had no wish to raise France at the expense of the House of Habsborg. 

Afac, Fred. 25. 
The expense of such an establishment was enormous. Id. 33. 
He could no longer support the expense of the management. Id., Hastings 

291. 
He would probably have set out for Rome but for his fear of the expmst , 

of the journey. Id. Johnson i8i. 
We seem to dlfTcr in our ideas of expense. Sheridan, Sch. f. Sc. 4, 3. 
He is willing, at his own charge, to lead 3. forlorn hope. Ck. I. I7/II< 8j. 

729. 



of] 



mit einem anfwande, za einem preise von. 



I 

I 



1 
J 



F 



Zur cnglischen grammatik. VII. jy j 



The (hargt was seven pounds a ton. Mat., Hist. I. 370. 

pluraJ: 
He will only be returned, on condition of paying all cesls. Ch. /. 16 3. 

84. I03. 

The debt is two pound ten, and the costs three pound five. Dickens, Pickw. 
Four others were severally fined 20 s. and costs. Graphic, S/il. 83. 438. 
One hundred pounds damages, with all costs, were awarded to Squire N. 

Recollections of Foxhuntcr 23 1, 
Mr. Bulstrode met all the crfensis. Eliot, Middlem. 3, 43. 
The finances of a nation sink under the debts and expenses, yunius, Lett, 1. 
The king promised to contribute twenty thousand pounds for architectural 

expenses. Mac, Hist. I, 301, 
It was with difficulty that the daily expenses of his household were defrayed. 

/</. Johnson 141. 
The charges are very moderate. ///. ^V. 8/12. 83. 566. 
' The List of Postal Charges for Foreign Parts is given at page 35. /</. 546. 

10. Jish sing, ein fisch; coUectiv fische, plur. fishes: i) fische, be- 
k senders eitizeltte fische ; 3) fische, im gegensatz zu vogeln etc. ; 
I 3) fiichartcn. 

^^, fish, coUectiv fische. 

^^P Auch bei Ogilvie (Imperial Dictionary) heisst es: »We use 
fish for fishes in general, or the whole race.c Wenn aber der 
collective gebrauch im ganzen auch Uberwiegt, so giebt es doch 
zahlreiche ausnahmen und kann in manchen fallen die eine oder 
andere form gebraucht werden. Deutlich tritt der unterschied 
hervor in beispielen wie: 

The Jish (die fische, d. h. alle) follow the bait. Proverb. 
Fishes (indiviJuen) ire cast away that are cast into dry ponds. Id. 



Let them have dominion over the fish of the sea, and over the foul of the 

air, and over the cattle. Genes. 1 , 26. 
There certainly seems to be room for a handbook on the art of stuffing 

fish, flesh, aiii fowl. Chamb. I, 27/12, 84. 825. 
Apart from all this the yf/A make a fine display. All. Y. 28/10, 83. 330. 
Fish are t>oiled in water and soy. Bird, Japan I, 237, 
The competitions in this department will embrace specimeni oi fiik of all 

kinds. Chamb. I. 25/2. 82. 122. 
1\x fish are caught by over 110,000 fishermen. Id. 123. 
How to capture only those fish which have just arrived at the proper siie 

for table use, is still an unsolved q,uestion. /</. 
These fish have certainly been established in a score of streams. Id. l/il. 

80. 715. 
It is the worst possible economy to kill these virgin fish. Trollopc, Br. 

Sp. 179. 



374 



W. S»ttler 



The mere catching of a basket of fith is perhaps the smsUest g;niti6cation. 

Id. 158. 
It is wonderful to find how populous with fisk the Thames still ia. 14. l6j,^^ 
Very few of these commercial Jish are procured by angling. U. 172. ^^k 
The gold fish in the fountain in Hampton Court Gardens eat a large qnan^^ 

tity of food. Whiti, Sel borne 274, 
I happen to visit a family where gold and tihitr fetkts are kept in a bowl. 

Id. 273. 
When fish have been hurt or bruised, a white matter foans over the 

wound. Id. 

It was here that I first observed the manner in which fishts die. Id. ^H 

Aus den angefUhrten beispielen ") ist zu schliessen , dass die^ 
giammatiker unter einzelnen fischen — wo dann der plural fishes er- 
forderlich sei — die ffille verstehen, wo ein zahhoori vorangeht. Das 
ist indessen durchaus falsch. Allerdings heisst es wohl 

We have here but five loaves and two fishes. St. ilallh. 14, 17. 19. 

St. Mark. 6, 38 etc. 
Dagegtn: We have been out and caught eight or ten fisk in one da 

Buckland, Nat. H. I, 229. 
Twelve handsome fish were found in perfect condition. Chami. I. 6/11. 714.' 
As many as six or seven dead fish have been found in one place. Id. 27/1. 

86. 139. 
Each barrel contains eight hundred fisk. G. Words 9/83. $14- 
They bad caught three or four coarse fiik. Hughes, T. Brown. 33. 
There are in Scotland one or two peculiar fisk. Trollope, Br. Sports 17 
We have seen one hundred fish weigh ninety-nine pounds. Id. 171. 
The twenty thousand fish annually caught may vary in siie. Id. 182. 
Aehnlich: Five hundred fry, there playing, were subsequently turned into 
the river. Chami. I. 6/1 1. 80. 714. 

fishes: i) fische, hesonders einseltie; 2) fische, im gegensat 
2U vogeln etc. ; 3) Jischarten. 

I. Seven (loaves) and a few little fishes. And he took the seven loaves 

and the fishes. St. Matth. 15, 34. 36. 
They inclosed a great nvuUitude of fishes. St. Luke 5, 6. 
He was astonished at the draught of the fishes, which they had taken. 

Id. 9. 
While standing by a post xhe fishes come into sight. G. SVards iJSi. 105. 
The greater fishes , as usual in such cases , swallowing up the lesser^ 

Hallam, lit. Essays 89. 
Whole fishes, or the offal of fishes are chopped very fine. Simm» 

Pr. S. 71. 
Several fishes of prey pursued us. Spectator 343. 



17/2. 

170S 
nto 

I 

■es 

4 



■) So heisst es bei Deutschbein : In our pond there are many fikt, yesti 
1 caught three pikts; bei Gesrnius: We caught four trouts and tkrte sali 
Damit vergleiche man die mit einem stem bezeichneten beispiele Uber die fise' 




Zur engUscben grammatQc. VII. 



575 



» 



As Benjamin Franklin hu it, fitkts are 'bits of silver pulled out of tiic 

water <. Trot lope, Br. Sp. 186. 
The enormous fecundity <A fishes has given anglers the idea . . Id. 177. 

2. The beasts, the fisAes , and the winged /ow/j. SAai.') Err. 2, i, i8. 
DagegeM: Of more preeminence ihan fish ta^ fowls. Id. 23. 
In the mere are fishes, otters. Carlyle, Fred, 2, 2*2. 
He has particularised the whole technique of skinning and preserving 

birds, mammab , fishes and reptiles. Chami. I, 37/12. 84. 825. 
A pitiful sight for men vai. fishes. Hughes, T. Br. 175. 
How he must be revelling in the thousand new birds, beasts, and fishti. 

Id. 261. 
The huge marine mammals . . . The utilily o{ fishes, properly so called, 

to man is not very various. Simmonds, Prod, of the Sea 1. 
There axe fishes that have wings; and there are animals . , Special. 519. 

3. There are fishes which range the meadows by night, fishes which creep 
up sluice-gates and rocks, fishes which take leaps worthy of steeple- 
chasers , fishes which amuse themselves by climbing trees , fishes 
which take long flights in the air. I say nothing of singing fishes. 
All. Y. 11/8. 66. 104. 

There ore certain data in the natural history of most of our food fishes 

of which we are still ignorant. Chamb. I. 25/2. 82. 123. 
Crouch, in his Fishes of the British Islands. Id. 12/6. 75. 380. 
Essay on the Commercial Sea Fishes — on the Food of Fishes — on 

the Acclimatisation of Foreign Fishes — on the Propagation of 

Freshwater Fish. III. N. 3/11. 83. 430. 
The taking of the herring . . and other fishes is of great value. Simmons, 

Pr. of Sea 2. 
The oil obtained from the shark . . and cthtr fish it used for lamps. Id. 
There are fishes of various kinds and sires. Id. 
That host of minor fishes which scientific anglers value only as bait. 

TroUope, Br. Sp. 163. 
There is no lack aX fishes in that Queen of Lochs. Id. 172. 
See Mr. Yarrell's work on British fishes. White, Selb. 187. 

Hinsichtlich der behandlung der verschiedenen fischarten sind 
die gnunmatiker sich nicht einig. Die einen woUen alle arten fische, 
andere nur salmon und frovi , oder auch piie wie fish als colkctiva 
itn singular gebraucht wissen. Die nachstehenden beispiele zeigen 
indessen, wie ungemein verschieden der gebrauch sich fllr die ver- 
schiedenen arten gestaltet. Denn wiihrend eine an^ahl fast ausschliess- 
lich im singular vorkommt, finden sich andere nur itn plural iind 
>vieder andere — oft ohne erkennenswerthcn unterschied — bald 
collectiv im singular, bald im plural gebraucht. Wie spater bei den 




■) Nach Schmidt in seinem .Shok.-Lex. iindet sich bei Sh^ceiqieare fiih 
^oUectiv 8 mal, fishes 9 mal. 



J76 



W. SaUlei 



1. 

2. 

3- 



1 



vogeln, soil auch hier eine Ubersicht den verschiedenarugen gebrauch. 
veranschaulichen. M 

He describes Iwo-and-twenty species of anc/iovUs. All. Y. 1/7. 65. 54^ 
Anchovits are also caught in Norway. Simmoms, Prod, of Sea 81 ff, 
A stream, in which they caught an immense quantity of fish, iaritl xaA 
bream. Baldwin, Afr. Hunt. 24I. 
4. They will buy as many barbel as he can catch. BucklanJ, Nat. 
')5*. I caught one day three barbel. Id. i, 289. 
6». Bass are queer fish. Graph. 28/2. 85. 219. 
6.* Two large black bass were the only ones reserved for our supper. 

Townshead, Florida IT4. 
7. In the great net upwards of one hundred and seventy pounds of in 

were taken. Adams, Naturalist 154. 

8,' I bought three good sized bream. Bneklttnd, N. H. 1 , 268. 

9. Bream and roach are plentiful. Chamb. I. 3/5. 84. 273, 

10.* The fish seized numbered 76,750, and included 34 bream, 14 trill, 

gjS cod, 159 crabs, 3200 dabs, 5 dories, 81 grayling, 4500 gurnets. 

4962 haddocks, to hake, 11,675 herrings, 6 ling, 2701 lobsters, 460 

mackerel, j6oi flaice, 125 shads, 300 smelts, 430 soles, 7015 thomba^- 

igo trout, jj turbot, 3(),400 whiting, 256 quarts of whitebait, TJ^ 

of eels. Times. 

1 1. It is well tu keep , for breeding , a few of those gigantic old ci 

All. Y. 
13. I observed some very pale debauchcd-looking car/>. BucklanJ, N. 
I, 236. 

13. I have kept carp, tench, minnows, and gold Jish in an aquarium. 

3. 338. 

14. Carp, although not so plentiful, are to be found. Chamb. I. 3/1 

84- 273- 
15,* Thousands of dead carp , eels, and barbel have been floating on thf 
surface of the water. Graph. 6/5, 82. 443. 

The moats were turned into preserves of carp and pike. Mcu., 
t, 285. 

In the fish ponds are kept tame tetrp. Lady Montagu, Lett, 313. 
The result was a few obese fat-headed carp. Ninet. Cent. 9/83. 
The carp spawn early in May. Prejt^valsky , Mongol, a, 32. 
We waded towards the spot where we could see the carp jumpinC' 
IJ- 33- 

You see these mouldy old carps are a curiosity. Thack., Virg. 4, *•• 
Various entries are made of rewards to persons bringing tcJtrff to 
the king. Timbs, TTiings 129. 
Carp are mentioned as above. Id. 130. 
In this water are many carps. Il'hite, Selb, 188. 
Quantities of brilliantly red char, trout and two salmon. Markhtm, 
Gr. Frozen Sea 201. 



16. 

«7. 
18. 

>9. 

20. 

21. 

23. 

23- 
24. 
35.* 




•) In den mit einem stem bezeichneten beispielen findet sich ein MiAjJI* 
iuit eiuem singular verbunden. ^^" 



Zur englischen grammatik. VII. 



377 



36, 

27- 

28. 
29- 

30. 



3*. 

a.* 

34.' 

35- 

36. 
37. 

3S. 

39- 
40. 

4«- 
4a- 

43- 



45- 

46.' 

47- 

4«. 
49- 

50. 



5'- 

52- 
53- 
54. 



CAar are found in many of the Scotch lochs. Cham6. /. 28/6. 84. 406. 

The river Avon at Rugby is a slow stream, in which iiut, dace, roach 

and uther coarse fish are plentiful enough, together with a fair sprinkling 

of small jack, tlughts, T. Br. 169. 

It is not often that great chub are in earnest about anything. Jd. 173, 

Clamt are used for bait. Simmons, Prod, 147. 

Cockles, mussels, periiainkles , whelks and other mollusks are largely 

eaten for food. Id. 

Enormous cod seem capable of swallowing a man whole. All. Y, 28/10. 

82. 330, 

Cod and ling are known to prey extensively on the herring. Ckami. 

I. 2/8. 84. 491. 

Only five millions of cod, ling and hake are to be found in our northern 

seas. G, Words 9/82. 514. 

Some of the officers hauled from forty to fifty large cod in three hours. 

Chamb. I. 4/11. 82. 703. 

The number of cod , ling and kakt taken in Scotland in 1876 was 

3,454,198. Simmons, Prod. 26. 

It is said congers will bite fingers. All. Y, 17/8. 67. 188. 

There is not a word of truth in his assertion touching tongtr eel. III. 

N. 24/ II. 83. 497. 

I never heard of conger eel boiled down. fd. 

I asked him if conger eel were good 10 eat. Id. 

We are informed by the Times that Turtle Soup is largely composed 

of Conger Eel. Punch 24/11. 83. 243. 

Conger eels are caught on the Irish coast. ///. N. 24/11. 83. 499. 

I have a word to say about conger eels. Id. 

On their stomachs being examined crabs and lobsters together with 

pilchards, dabs, soles, plaice, weavers, herrings and mackerel have been 

found. Graph. 10/2. 83. 146. 

The boats go off to wrest a harvest from the sea — cuddies, haddock, 

herring, flounders, lythe and sythe, roek-codlings , and skate. All, Y, 

28/4. 83. 397- 

Lemon dabs would not sell as well as lemon soles, Acad. 19/10. 82. 280. 

A doten small dace were swimming in a bucket. G. Words 9/84. 600. 

After an hour's work they obtain a few dael or gudgeon. Trotlope, 

Br. Sp. t6a 

The sporuman must leave behind him the daei and ehub. Id, 187. 

In the Thames , the dace are little fellows of an ounce or two in 

weight. Graph. 15/9. 83. 279. 

Such comparatively unfamiliar deni7.ens of the deep or of the river as 

dobs, green, carp, weaver, pouting, grayling or humber, lumps, colefish, 

allis, bass, willis, smeer-dabs, homelings, ruffs, popes, firi-flaws, bleaks, 

shad, and grigs. III. N. 16/6. 83. 595. 

Eels, too, are numerous. All. Y. 7/9. 72. 399. 

Eels and other dainties are served with soy. Bird, Japan. 1, 232. 

Eels are netted, speared, and caught in eel-pots. Chamb. I. 3/5. 84. 273, 

Paris consumed the following quantities of fresh-watet ftiK, <«<». borbtV, 



378 



W. 



1 



iream, pikt, smttls, gmdgeon, tamprtys, ptrek, tttich, Iroul . , , preserred 
fUh, sardiuu, tutmy, ancAoviis. Simmoms, Prod. iS. 
5$. He traced €els down to the brackUh water. Timbs, Things 8$. 

56. Etls are angled industriously for io the Seine. TroUvpe, Br. Sp. t 

57. There are three species of tels. Whitt, Selb. 187. 

58. The spearing of flat flik it BOt altogether devoid of interesL Trellofi, 
Br. Sp. 189. 

59. The assertion that there are no greyling in Scotland is icaToely correcu 
AeaJ. 39/12. 84. 406. 

60. Grilst are young salmon. Trollope, Br. Sp. 179. 

61. All the guJgeon of the neighbourhood flock to the place. Btukland, 
N. H. I, 228. 

62. Bold l>iters are these gudgums. Id. J 

63. Nothing did we catch but a few guaigeons. JJ. 1 , 283. || 

64. The name is used to designate ooe of the gurnards ax gurnets. Atai. 
14/10. 82. 280. 

65. Gurnards grunt like hogs. Timhs, Things 84. 

66.* The fish included 3 barrels oi gumtti, 34 of tysttrs and 6 of pidded 
salmon; 17 bags o^ escallops, 3& oi periivinkUs aaA oi v/ktHi ; 32 boxes 
of cod, 67 of haddeeks , 2 of pickled herrings; 121 ol plaice , 7 of 
tohiltbttit , and 26 of whiting; 8 baskets of shrimps , 3 of skate , and 
58 of smills; 24 loisteri , 7 salpien, and 12 pairs of wits. III. 
18/3. 82. 263. 

67. Tens of thousands of miniature haJdacki and soUs are captured, 
Ckamb. I. 25/2. 82. 124. 

68. The Dutch carry off great quantities of herrings. BucklauJ, Jottings 156. 

69. The herring in confinement feed readily upon shrimps. Chamb. I, 
25/2. 82. 124. 

70. Herrings of different sizes come under notice at tank 33. Id. 

71. Herrings arc so delicate in their nature. Id, 
73. The herrings are all caught in fjords. Id. 4/1 1, 83, 703. 

73. In Scotland a millioa barrels of herring are annually cured. Id. 25/j 
82. 123. 

74. It being the rule to capttue the herrings , if possible, just as they at' 
about to spawn. Id, 

75. Seven hundred millions of individual herrings at least. Id. 

76. One million of barrels of herring are being cured every year. G. iVtrds 
9/82, 514. 

77. What are called fresh herrings. Id. 

78. In autumn the surrounding waters are brisk with herring. Harper's 
M.. 8/84. 361. 

79.* The fish included 3100 herrings, 6S cad, joo haddaeks, j6 ling, 467 

plaice, 40 salmon and 300 vihiling. III. N. 
80. Herrings become valuable as provision. Simmomt, Prod. 41 AT. 
Si. No man of taste who could obtain herrings or sprats would ertf 

purchase roach or barbel. Trollope, Br. Sp. 167. 
82. Holibuts are common on the banks of Newfoundland. All, K l/9- 

65. 143. 



1 



I 



Zar engliscben grammatik. VII. 



519 



«3.' 

83«.* 

84.* 
8s. 
86.* 
87. 

88. 

89.* 

90.' 
91. 

9»- 
93- 
94- 

95- 
96. 

97- 



98. 
99.' 

100. 
loi. 

IOI>. 

103. 
•03- 

104. 

105. 
106. 

107. 



'44. 
day. 



red- 



Our tirii Ao/iiut weighed collectively over ainehnndred pounds. /J. 

As many as tu'enly-six Jack have been ouight to ■ net in one 

Btuktand, N. H. 1, 445. 

I have caught thirty jack. Id, 3, 143, 

They are very dainty, artful feUom, tkeat \a% jack. Id. 147. 

We caught once io the net tkrci jack. Id. 148. 

He is inclosed in a barricade of dried Ash — trifptrs, iloalcrs, 

itrrmgs, and salt cod. All. Y. 23/12. 8a. $09, 

Latthctts and gwrnits are always quoted in the price-lists as distinct. 

Acad. 14/10. 8z. 280. 

He is gone to his grave with fivt fine mackerel in his belly. Gray, 

Lett Eleg. Epistles. 394. 

The agent relumed with four fine fresh mackerel. III. N. l6/6. 83. 595. 

The mackerel are sometimes seen at least a mile from shore. Simmons, 

Prod. 66. 

These mackerel axe packed in ice. Id. 67 if. 

Macktrel arc permitted In be sold on Sundays. Timis, Things 176. 

He had bagged a couple of remarkably fine mitmaws. Ckami, I. 18/6. 

68. 4S7. 

In the tail of a stream he saw big trout taking minnnu. Harper's Af., 

*/8S- 4«9. 

To whom minncrws or infantine fish of any kind are a godsend. Trallopt, 
Br. Sp. 164. 

We have speared mullet in the basin of Arcacbon, we have caught 
single herrings in the bay of Wick, we have killed saithe in the Qyde, 
we have taken mackerel in I^argo Bay, we hiive •howkeda for eels in 
the broads oi Norfolk, have netted whitebait below Woolwich, caged 1 
lobsters at (he Orkney Islands, •trotted* for whelks everywhere, dug 
sand eels, dredged for oysters, caught ;ea trout at Lambuah, handled 
gobies at Joppa, seen a shoal of pilchards landed in the south of Eng- 
land, taken parr wholesale out of the Isla. Id. 1S8. 
Murrel grow to an immense siie in the lakes. Graph, lo/ll. 83. 478. 
The results of his fishing were half a dotett of parr, Chesmh. /. 18/7. 
68. 457- 

These perch rise at the bait. All. Y, 7/9, 72. 399. 
Perch abound in the stream. Id. 

That lake was justly renowned for its beautiful perch. Id. 31/3. 8$, 15. 
She soon took several fine yellow perch. Harper's M., 6/84. 87. 
We have some specimens of perch, eels, trout, carp, bream, and some 
other fresh- water fish. Chamb. I. 18/7. 68. 457. 

The perches wait until the sunfish complete their homes. Harper's At,, 
12/83. 100. 

The perch, especially, are fine in this river. 111. N. 
PtrcM, too, are tolerably plentiful, and jack as, well, not to speak of 
the silver eel, Trollope, Br. Sp. 163. 

The pike of Oakhurst have been celebrated for generations. All. Y, 
Il9- 72. 399- 



38o 



W. Saltier 



I <t . . 9 

I 
I 

n- 

\ 



108. Fishing for pike and perch was pursued with every conceivable engiat, 
Chamlf. L 1/3. 79- 141. 

109. He determined to capture all the pike which were in bis water*. U, 

2/S. 79. 493. 

no. There were pike in the pool. Id. 3/5. 84. 274. 
I io>. No longer are to be caught mammoth pik* like the one caught 
G. Words 3/86. 190. 

111. In the Genisei arc found pike, ntft, perch, and tench. LiuitdeU, Sibehi 

I, 201. 

III".* She got three pike and seven eelt. Malmesbury, Memoirs 3, 12S, 

112. Pilchards and herrings are similar in size. All. Y. 1/7. 65. 544, 

1 13. The comrorls of all the labouring classes depend un a successful take 
of pilchards. Simmons, Prod. 61 ft 

114. Several plaice and mullet vien caught. Adams, Naturalist 207. 

115. The offal of fishes, either /ogy/Vj, mackerel, or others, are chopped 
very fine. Simmons, Prod. 11, 

116. The manufacture of oil from porgies or menhoden is an important in- 
dustry. Simmons, Prod. 221. 

117. As for the monster roach, they lurk in hidden numbers. All. Y. jh 

7«- 399- 
1 1 S. Like the roach, the barbels require an invitation in the form of grouni 
bait to assemble. Buckland, N. H. i, 277. 

119. They never seem to catch anything except a fnv roach and bream. 
Id. 1, 268. 

120. The catch of roach and bleak was very satisfactory. Id. i, 283. 1 
121.* I caught l7vo more little thin roach. Id. 3, 57. 

12a.* We had a good haul of lish, some magnificent roach, two prrth, and 

/our trout. Id. 3, 163. 
133. Three cart loads of rocuh and bream were said to leave the necessary 

room to the remaining fish. Chamb. I. 1/3. 79. 141, 
124.* I saw picked up serveral hundred red rock or sea perch. Butkiamd, 

N. M. 2, 266. 
125. Rokers fetch a less price than skate in the markets. Acesd. 14/10. &2. 280. 
1 26.* We landed at the first cast twenty-three very fine salmon and a fm 

turbol. Adams, Nat. 187. 

127. Salmon, cod, herring, taithe, lytht , cuddies, macherel, floH$idtrs, 
rockcodling are collected by the fbhers. All. Y, 12/5. 82. 441. 

128. Salmon come from the bonks of the Severn, soles from Texel, whiting 
and mackerel from the South Coast, smelts from the Medway, twrttis 
from iJover , eels and flounders from the Thames , perch and trayjUk 
from Oxford, lobsters from the coa.st of Norway, trout principally from 
Loch Lever, and mullet from the Channel Islands. Id. 16/10. 63. 131. 

129. Salmon and soles vanished like a dream. Id. 10/5. 79. 493. 

130.* What a sight was there I some fifteen or twenty beautiful salmM, 

struggling and leaping. Buckland, N. H. 4, 26$. 
131.* Three fine salmon were swimming about. Id. 293. 
132.* I carried seven live salmon in a big box full of water. Id. 295' 
jjj.* I counted about sSo salmon there. Id. 298. 



Zar englischen grammatik. VII. 



38' 



■ 



134. Immense numbers of salmon and brown trout have been liberated. 

Chami. I. 6/11. 80. 714. 
135,* Two thousand healthy young salmon were despatched to the waters of 

the Pacific. IJ. 
136.* The next shipment yielded six thousand salmon. Id, 
137. The fisheries for salmon, cod, herring, /Aarii^ and w^o/m are prosecuted 

with much vigour. Id. 4/11. 82. 703. 
l3Sa.* Into this compound five splendid salmon were placed. /(/. 27/3. 86. 208. 
138.* It included 20 salmon , 282 lobsters , i barrel of sprats , 9 bags of 

periwinkles, I basket of shrimps, 7 of skate, and 1 1 of smelts, 33 boxes 

of haddocks, 2 of hake, 2 of herrings, 87 of plaice, and 13 of whiting, 

and 26 boxes of oysters. III. N, 18/2, 82. 134. 

A very small percentage of the young salmon which go down to the 

sea as smolis, return as grilse. Trollope, Br. Sp. 178. 
140. .\nglere have heard of the enormous salmons of fonner days. Id. 179, 
141.* As many as 18,000 salmon, Si,ooo grilse, and 6g,ooo bull-trout were 

taken — not counting either parr or smolts. Id. 180. 
■ 42. They were to throw an annual million oi salmon into the river. Id, 183. 

143. The filthy Qyde has no salmon. Id. 184. 

144. Sardines are sprats. All. Y. 1/7. 65. 549. 

145. This is exclusive of sardines, anchovies, Simmons, Prod. II. 

146. Sardines in oil form the most important branch of the trade. Id, 79. 

147. The fish most in repute for European tables in Madras are the leer. 
Id. 130. 

148. It is necessary to see a net filled with shad. Chamb. I. 30/5. 74. 341. 

149. Are shad put down among the game fish, his father asked. Harper's 
Mag,, t]iAr 89. 

150. Sharks are generally spoken of as the most rapacious sea-animals. 
Chamb. I. 12/6. 75. 380. 

IS'' They have a wonderful contrivance for killing the sharks. Id, 3/3. 
77. 142. 

153. Sharks especially are much valued. Simmons, Prod, 130. 

I S3' Large skate, rock cod and other fish were lying dead among the stones. 
Adams, Naiur. 321. 

154. There are tanks for skate, shark, cod, sturgeon, whiting and dog-fish. 
Chamb. I. 

155. When the smolts arrive at the edge of a waterfall, they sound a halt, 
I Buckland, N. H. 4, 301. 

1 156. The fish were marked in 1863 as smolts, and returned in 1864 as 
I grilse. Id. 305, 

"157, Ponds capable of turning into the main water a million of smolts, 
Trollope, Br. Sp. 1 84. 

158. The "prime* comprise soles, brill, and cod. The "ofTaU are chiefly 
haddock, plaice and whiting, Simmons, Prod. 9. 

159. One hundred millions of soles are said to be annnally sold in Billings- 
gate. /(/. 130. 

160. I never could ascertain whether the squid (a little cuttle-fish) had come 
I on board of their own accord. Chamb. I. 12/4. 84. 230. 



38a 



W. Skttler 



fnll of wet moss, and in it some 



and a high tax was put upon than, 
a singular way of catching ttt 



. Id. S4. 
like a frog. IfJKft," 






■odaU 

*1 



161. I packed a little earthen pot 

itickUbacks. White, Selb. 73. 
163. Sturgeon were Imperial property. 

Lady Bloom f., Recoil. I, 1 43. 

163. The Cossacks of the Ural have 
Bamaiy, Khiva 52, 

164. The quantity of sturgeon is at times so large . . 

165. Tenth croak like frogs. Tituit, Things 84. 

166. SoiM tench which he caught made a croaking 
Selb. 245. 

167. Instinct teaches trout to adapt their colours to the different localities. 
Acad. 20 '12. 84. 406. 

168. The others remained near home, to catch trout and thar. AIL Y. S/J. 

64. 78. 

169. In this sanctttury repose trout of gigantic sice. /J. 10/5. 79. 48^ 
170.* In the little river Nipoyon thirty or forty trout may be caught in a day. 

Alhen. 17/5. 84. 626. 

171. I was told the fish in the -Swale were 'trout, chevtn (ehub) , rocth, 
eels, perch, barbel, carp, date, gudgeon, jatk, bream, iurtot, and all 
sorts." Buckland, N. H. 3, 51. 

172. The trout are grown scarce. Buhner, K. Chill. 

173. There are a fnv trout which she had tamed. Id. 

174. He brought home a few trouls to his mother. IVi/l, Chambtrt, 

175. In summer when the trout are feeding, the edge of pools are favourite 
resorts. There the trouts') are often Ijring in hundreds. Chami. !. 
18/7. 68. 459. 

176. Trouts became a drug in the kitchen. Id. 

177. She does not feel the least interest in the trouts. Id. 

178. The three little ones have actually grown into a basketful of beautiful 
trtuts. Id. 

179. They are vigorous fellows, these Lochlevea troull Id. 13/7. 84. 436. 
180.* In fonrty minutes I had ttiut good trout. Id. 1 1/4. 8$, 339. 

181.* He landed in succession three big trout. Harper's M., 2JS$. 489. 
l8l». Who are said to >have done fairly well« killing trout, grayling, rvaei, 
date, and a few small-sized pereh. 111. N. aojz. 86. 284. 

1 82. A dish of trouts fresh from the neighbouring brook was to be obtained 
at small charge. Mac, Hist. I, 378. 

183. Wallace had caught a good many trouts. Scott, Tales. 

184. Traditions are handed down among these fishers of mighty tr»m/ ui 
other giant fishej. Trollope, Br, Sp. 162. 

185.* We know of no better reward for an industrious fisher than a d—" 
or two of trout. Id. 168. 

186. In the large lakes of Scotland there arc gigantic trout. Id. ItK), 

187. Lake Leven trout have deteriorated in flavour. Id. 171. 
r88. Steps luve not been taken to augment the supplies of th4si tnti' 

Id, 172. 



4 



■) In diesem artikel findet sich trout I9mal, trouts I2mal. 



Zur eDgUschm graioiutik. VII. 



3«3 



tt89. The lakes teem with trout and char. Id. 187. 
190, The tunnits move in vast shoals. Simmoru, Prod. 84 (T. 
191. The tunny {olloi* the southern or northern shores of the Meditemnean. 
Id. 86. 
193.* la a good season, this F.shery fumishei from 10,000 to 14,000 tunny. 
Id. 87. 
193. Turbol, toks , brill, durits, and mullet are known as prime, while 
plaice, haddocks and whiting take a lesi honoorable place. All. Y. 
2ilt2, 82. 510. 
194.* There were more than a themsand turtot. Chanti. /. 19/8. 69. 517. 
19J. Tufbot average to the fishermen 3 sh. to 4 sh. Simnuns, Prod. 130, 
The female turtle are very clever in their concealment of their eggs. 
Ctoftr, Coral Lands. 2, 131. 

By far the greater number of turtle are taken on shore. Id. r29. 
The best plan is to watch the turtle at night. Id. 128. 
The turtle are brought from the coast of the Gulf of Mexico. Simmons, 
Prod. 300. 

Quantities of veoeUue are taken once or twice a year. Trolltfe, Br. 
.Sp. 170. 

The viAalei^) are sought for in Lancaster Sound. Markham, Whaling 
Cruise 7. 

All right whales are denominated fish. Id. Gr. Froien Sea. 23. 
Whitebait are caught when the water is a little brackish. All. Y. 10/10. 
63. 151. 

I am again bidden to tukitebait at Greenwich. ///. A'. 16/6. 83. 595, 
W hitches somewhat resemble another kind of dab, Acad. 14/10. 82. 2S0. 
The boy was full of whiting; the waters were alive with them. 
Mehalah. 104. 

bedarf kautn dei erwahnung, dass die untersuchung damit 
keineswegs abgeschlossen ist. Wahrscheinlich sogar werden sich 
inanche der hier nur im singular gebrauchten ausdrlicke anch im 
plural finden , und umgekehrt , wie ich z. b. die vereinzelte forro 
ptrchti (103) erst spit gefunden habe. Nach den vorliegenden bei- 
spielen werden indessen gebraucht: 



196. 

197- 
198. 

«99- 



201. 

202. 
203. 

204. 
205. 
206. 

£s 



1. bass: 6. 6a. 50, 

2. bream: 3. 7. 8. 9. 10. 54 
118. 122. 169. 

3. brill: lo. 1 57. 189. 

4. burbot: 169. 

5. char: 25. 26. 166. 185. 



I. iV«r colltetiv im singular. 

6. cheven (chub): 169. 
!. 7. chub: 27. 28. 48. 169. 

8. cod: 10. 31. 33. 34. 35. 66. 79. 
87. 126. 136. 153. 157. 

9. cole fish: 50. 
10. crayfish: 12 J. 



•) Although the whale is not a fish, with the whalers nothing is a fish but 
the Greenland whale. Id. 38. In dem ganzeii buche findet sich stets der plur. 
Vrhales. 



384 



W. SatUer 



11. dacl: 27. 46. 47. 48. 49. 169. tSta. 

12. dog-fish; 153. 

13. fiat-fish: 58. 

14. grayling: 10. 50. 59. 181 ". 

15. green: 50. 

16. grilse: 60. 138. 140. 155. 

17. hake: 10. 33. 35. 137. 

18. Auniier: 50. 

19. _/■<;<■/•.• 27, 83 ». 84. 85. 86. 105. 169. 

20. ling: 10. 32. 33. 35. 79. 

21. lyt/u; 44. 126. 

22. mackerel: 10. 43. 89. 90—96. 114. 
136. 127. 

23. menhaden: 115. 

24. mullet: 97. I14. 128. 193. 

25. murrel : 98. 

26. farr: 97. 99. 14I. 

27. fike: 16. 54. 107 — III. 



28. plaice: lO. 43. 66. 79. 114. 

• 58. 193- 

29. pouting: 50. 

30. roach: 2T.&1. \l^ — 123. 171. ll 

3 1 . rock (sea perch) : 1 24. 

32. ru/t: III, 

33. saithe: 97. 127. 

34. seer: 147. 

35. skate: 44. 66. 125. 138. 153.' 

36. sijuid: 160. 

37. sturgeon: 154. 162. 163. 164. 

38. sythe: 4^ 

39. tench: 13. 54. iii. 165. 166. 

40. turtle^): 196^199. 

41. vendace: 200. 

42. whiteiait: 10. 66. 97. 203, 204. 

43. whiting: 10. 66. 128. 13S. 154. 158. 
193. 206. 

44. willis: 50. 



2. N^ur im plural. 



3- 
4- 
S- 
6. 

7- 
8. 

9- 
10. 
II. 
12. 

»3- 
14. 
«S- 
16. 

17- 

'18. 

H9. 
20. 



allis (?): SO. 

anchovies: 1. 2. 54. 145. 

bloaters: 87. 

clams: 29. 

cochles: 30. 

congers: 36. 

crabs: 10. 43. 

cuddies: 44. 127. 

</<i4j: 10. 43. 45. 50. 

dorces: lo. 

dories: 1 93. 

w/j'); 10. 15. 51—57- 97- «03' 

lIO>. Ilia. 128. 171. 

escallops: 66. 

fire-fiaws: 50. 

flounders: 44. 127. 128. 

gobies: 97, 

^nsr^: SO- 

gurnards: 64. 65, 
gurnets: lo. 64. 66. 88. 
homelings: 50. 




21. kippers: 87. 

22. lampreys: 54. 

23. late he ts: 88. 

24. lobsters: 10. 43. 66. 97. I18. 13S. 

25. lumps: 50, 

26. mussels: 30. 

27. periwinkles: 30. 66. 138. 

28. pilchards: 43. 97. 112, 

39- poggi"- "S- 

30. /<»/«.• 50. 

31. porgies: 1 1 6. 

32. redherrings: 87. 

33. rokers: 125. 

34. >V>: 50. 

35. sardines: 54. 144. 145 

36. shrimps: 66. 69. 138. 

37. smcer-dahs: 50 

38. smelts: 10. 54. 66. laS. 138. 

39. smolts: 139. 141. 155. 156. 157- 

40. jo/^x.- 10. 43. 45. 66. 67. 128. I>9' 
158. 159. 193. 



4 



') Obschon nicht lu den fischen gehorend, mag es hier mil angefUut ytetil^ 
") /Vo/i- fuhrt unler seinen beispielen an : tel and pike are principally to be 

found . . freilich ohne angabe der quelle , doch ist mir nur von conger eel d* 

collective gebrauch vorgekommen. 




Zur englischen grammatOc. VII. 



38s 



41. sprats: 81. 138. 144. 44. whalts^): 137. 201. ao2. 

43. stickUbacks: 160. 45. whelks: 30. 66. 97. 

43. Ihomiacks: lO. 46. ■wkiUhes : 205. 

Zu bemerken ist, dass die unter den fischen mit angeflihrten 

moUusken und schalthiere, wie clams, cockles, crabs, escallops, lobsters, 
mussels, oysters, periwinkles, shrimps, whelks nie colUctiv gebraucht 
2U werden scheinen. 



3. ColUctiv ira singular und im 



plural. 



I 



I. 


barhtl: 3, 4. 5. 15. 54. 81. 171. 


118. 




2. 


iliak: 120. 


50. 




3- 


carp: U— 20. 23. 50. 103. 17I. 


ai. 22. 24. 




4- 


conger-ett: 37. 38. 39. 40. 


41. 42. 




5- 


gold-fish: 13. 


Beispiele oben 


im texte. 


6. 


gudgeon: 47. 54. 61. 62. 171. 


63. 




7- 


haddock: 44. 158. 


10. 66. 67. 79. 


«37- '93- 


8. 


ktrring 44. 69. 73. 76. 78. 127. 
>37- 


10. 43. 66. 68. 


70—75. 77. 79. 


9- 


holibut: 83. 


82. 




10. 


minnow: 95, 


«3- 96. 




II. 


perch: 54. 100—106. 108. 111. 122. 
128. 171. 181 a. 


104. 




12. 


rock coddling: 127. 


44- 




•3- 


salmon: 25. 60. 66. 79. 126 — 139. 
141. 142. >43- 


140'). 




14. 


shad: 50. 148. 149. 


10. 




»S- 


shark y: 154. 


137. 150. 151. 


152. 


16. 


trout; 10. 25. 54. 103. 122. 128. 
134. 140. 167—173- «75- »79- «8o. 
180 a. 184. 185—189. 


174—178. 182. 


183. 


"7- 


tunny: 191. 192. 


190. 




18. 


turiol: 10. 126. 193. 194. 195. 


138. 




19- 


weaver: 50, 


43- 





II. fowl. I. vogel; plur. foivls , vogel (veraltet und dichterisch); 

2. fiuhn (allgemein fUr hen oder cock); plur. fowls, huhner; 

3. colUctiv vogel, geflUgel*); einzelne hilhncr. Die erkl^rung 



') Vgl. anm. zu 197. 

*) Dos eintige beispici , das ich Qberhaupt Tom plural gefunden. 
1) Wohl Uberhaupt selten. 

*) poultry ist 1) das gefiUgtl auf dem hUhnerho/e (poultry-^-asd.; dagegen 
4/whouse etc.) besonders huhner, dann auch cnten , giiue, puter und das zum 
verkauf bcstimmte geflugel bei Aem poulterer (wild- und geflUgelhSndler) ; 2) ge- 
JlUget, mil bezug auf die ta/el; so auf den speisekarten : »Hot Joints and Poultry* ; 
<lodi nie boiled oder roast poultry, sondem fowls, ducks etc. /owl meist fcderuiild 
E. KolbinE, Engliichc uudien. XII. 3. T^ 




3»6 



W. Sattler 



I, at. jaJ 



Tr*lleft. 



Johnsons: >rowl, a wisged animal; a bird. It is eoUofuiaUy 
tised of edible birds; but in books, of all the feathered tribes. 
Fowl is used colUcltt'ely : as, we dined upon fish and fowU ist 
ftlcht mehr %tttiz zutreffend. 

1. StiA God croaletf ^'wr^ wingod /#iW after his kind. GetHi. 
But the sta-ftTuI is gone to her nest Cnuftr, Al. SaUurk. 
Of all clean fnvls you may eat /7n</. 19, 26, 
Behold the fowls of the air. St. Matth. 6, a6. 
(Behold the *ir<// of the air." Id. 8, 2a 13, 3a.) 

This mighty breath 
Instructs the /mils of heaven. Thomson, Spring. 
To man has been given dominion over the /nils of the air. 

Br. .Sp. 166. 
This lonely domain is a vary agreeable haunt for many sorts of wild 

fowls. IVhile, Selb. 27. 

2. lie was disturbed by the crowing of a etck in a neighbooriag yard. He 

offered a considerable som for the noay /owl. All. Y. 10(1.85. 3*4- 
The poor folks here miglit have a /owl in their pots, as the good French 

king used to wish for all his people. Eliot, Middlem. i, 131. 
He did not venture even to look al a /owl or a diuk. Lady Sitritr, 

Lett 114. 
They ate a boiled /owL. Mac, Lett 2, 28. 

Fowls, to be healthy, must have a *run«, AU. Y. a6/ll. 81. *^^. 
Fowls and farmyard ducks are eaten also. Bird, Japan. I, 333. 
Fowls and half-wild curs have made the stabling their home. Chm 
The /owls were all gone to roost Eliot, Ad. B. i , 189. 
The p'rench eat a good many /owls — skinny fowls , you know. 

Middlem. i. 131. 
A htn and chickens, with that steadfast obstinacy that is so chancteristio 

oi /owls. Graph. 27/10. 83- 426. 
An Irishman asked a market woman the price of a pair o( /twls, Htrfir'i. 

Mag. 10/83. S08. 
They inspected the different /owls as if nothing so novel as foullry h«4 

yet fallen in their way. Howells, Ch. N. 181. 
The boys hav'nt been after jo\a fowls. Hughes, T. Brown. 334. 



u^.J. 



/I 



\ 



(game), Ein artikel «ber Foultry-ttroAng , All Year 16/I1, 81. 274 begionl out 

den wortcn: 'Have you no cocks and hensf Don't people keep fowls in England'' 

He maintained on the premises a large stock of Cocks, hens, and other fimltrj. 

Hughes, T. Br. 230. 
The entries in the two sections of the Show are : . . poultry and pigt*»>- 

Graph. 17/11. 83. 499. 
Enormous numbers of poultry are raised in Ireland; there are dealers who 

do nothing but buy fowls for exportation, Chamb. I, 11/6. 81. 379- 
Our poultry; two thirds of the number beina common domestic /imt^' ■ t*" 

remainder turkeys, glut, and ducks. Id, zi/a. 85. 121. 
Sir Pkt Crawley , carving fomlt at the bead of the table, said . . TiUrA. 

V. F. 2, 2J5. 
The little boy consumed roast fowls with a gallanlry . . />/. 3, 116. 



Zur englischen grammatik. VII. 



387 



In my yard Klone tbey lulled two dozen oi fraiU. Mae,, Lett I, 22. 
A few fowls, a sow and two young pigs were the animals on the 

establUbmenU Marryal, Chiidr. 31. 
They fonnd themselves, as fvwh can always do when they have a great 

range of ground to go over. Id. 6t. 
Pheasant are made to approximate to the habits of bam-yard foroli. 

Troll., Br. Sp. 133. 
Fvwb belonging to London bakers, and which roiMt over their ovens, 

•le very early layers. White, Selb. 310, 
Fowls that roost in trees are much later in laying their eggi. Iii. 



EThe turkey — the largest and most savoury of all our domistic fowh. 
Ch. I. 26/12. 85. Si 8. 
Whe shall confine the remainder of this letter to the few domestic fo^ols 
of our yordii. H'Ailt, Selb. 246. 
Guinea fowls, heavy as they are, get up into apple trees. /(/. 310. 
Guinia fowls not only roost on high, but in hard weather resort , even 
in the day-time, to the very lops of highest trees. Id. 
1 discovered all my guinea fowls sitting on the highest boughs. Id. 311. 
Guinea fowls, which arc African birds, dejKisit their eggs on the 
ground. Id. 
Pta-fowts climb to the highest tops of the highest trees for security. 
/./. 310. 
3. And let fowl multiply in the earth. Ctn. I. 22. 
And let them have dominion over the fowl of the air. /d. 26. 28. 
The bright-plumed Chinese or Asiatic fowl upon which he is about to 
exercise his skill as a marksman. Trollope, Br, Sp. 134. 
fungle-fou'l, fea-foiul, and spur-fowl are common in the woods. Sanderson, 

Wild Beasts 14. 
Pea-fuwl') are often caught in a similar manner, Chami. /. 12/2. 76. 104. 
They must remember a variety of notes from water-fowl. Trollope, Br, 

Sp. 156. 
To say nothing of 580, 388 wild-foiol. Chamt. I. 29/1. 76. 65. 
The first question will be whether he intends to pursue prairie-chicken 

or wild-fowl. Trollope, Br. Sp. 133, 
The attractions which sea-coast wild-fowl shooting possessed. Id. 135. 
They found a coop with some dozen querulous and meditative fowl 
(huhner) in it. J/owells, L. Ar. 71. 

Wie unter game bereits bemerkt, wirti auch cine ganze anzahl 
federwHd bald — selbst in verbindung rait zahlwOrtem •) — colleciiv 
im singular, bald im plural gebraucht. 

I.* I was much interested in watching sixlun ilaekceek and two grey hens 
basking in the sun. Buckland, Jottings. 45. 



•) a pea-rofA, a pea-^^«,- plur. ^ita-fowh s. oben. 

*; Die betreflendcn beispiele sind mit einem stem bezeichnet. 



388 



\V. Saltier 




2. Bnslord, /loriktH, red-legged partridge, quail and rockgmttit are common 
in the oj^n country ; and ivild duck, leal, snipt, wild gene, /lamimgeei, 
pelicans and cranes in the lakes and rice-fields. Sanderson, W. Beasts 1 4. 

3. In Scotland capercoilsie frequent the large lir forests of Dunkelk ; greuse 
prefer the moors, ptarmigan the snow-capped crest of Ben Nevis, 
Xev. 1/85. 223. 

4. The curlew, birds of delicate Havour, were quietly moving along. 
>'. 4/6. 64. 400. 

5. Curlew and snipe fed among the marshes about the site of Gi 
Square. Jd. 3/4. 86. 158. 

6. Take these curlew. They are plump birds. Mekalah. 34. 

7. Ducks and snipe do not like Africa. All. 1'. 9/1. 64. 469. 

8. A perfect chorus of cries from ducks, geese, widgeon, plover, tvaterkens, 
resounded over the water. Id. 12 jj. 84. 246. . 

9. From these every now and there wild duck rise. Id. 248. ■ 

10. Even wild duck often go there. Lady Barker, Lett, 171. 

1 1 . fyHd duct and goose, pheasant, snipe, heron, ■wood-cock, skylark, quails 
and pigeons are eaten by the middle classes. Bird, Japan 1 , 233. 

12. Skooting duct and quail in the winter . . . formed the sum ol amuse- 
ments in Suez. Chamb. I. 23/9. 82. 602. 

13.* We endeavoured to make as good a supper of a brace of small dnci 
Lady Dixie, Patagonia 229. 

14. The decoys furnished 31 200 ducks, -widgeon, and teal for the Londi 
market G. W. 3/86. J90. 

15. Ducks of all kinds, prairie-chicken, plover, and snipe are found in 
immense quantities. Graph. 7/7. 83. 6. 

16. In winter they teem with wild duck and grey geese. MehalaJk, 8. 

1 7. Il made mc at first rather nervous, when wading after duck. Tonnshtad, 
Florida 58. | 

18. Various coloured ducks and snipe lay in the thick grass, /d. 69. 

19. Vast flocks of ducks , teals and widgeons lie on this expanse of waterv 
White, Selb. 34. 

20. Geese, ducks, partridges, pheasants, snipe, and dikkop, a bird about tlx 
size of a curlew. Baldwin, .\{t. Hunt. 332, 

20 >. We had rare sport, especially with /ra«<-i;.'/«. //obart Paseha, Sketcha iiJ' 
20 b*. We killed a hundred and seven francolin. Id. 266, 

21. I loaded my horse with great quantity of geese, duck, and flevir. 
Lady Dixie, Patag. 156. 

22.* They had for dinner two geese , eight ducks and two loidgton. Ccfl. 
Marry at. Life. 

23. Commencement of a Cripple-Chase, afler firing Two Pounds of Shot intiJ 
a Skein of Brent Goose, and Two Wild Swans. Trollope, Br. Sp. 13S 

24. Grouse take a harder blow than partridges. All. Y. ytJT. 64. S**- 

25. He would have seen no special beauty in a moor only tenanted iT 
grouse. Chamb. I. 29/1. 76. 66. 

26. He catches old grouse and partridges. Id. 67. 

27. They are inimical to the undisturbed rearing of grouse, partrUgtt, M*^ 
pheasants. Id. 6$. 






i 



Zur englUchen grammatik. VII. 



389 



38. Ten yeats of driving grouse have also something to do with it Trolloft, 
Br. Sp. 153. 

29. Those deadly missiles which they drive through the spangled plumage 

ol grouse , pheasant, VL-ai partridge. Id. 131. 
30.* We had a good hit of shooting, bagging two iorati (bustard). Baldwin, 

Afr. Hunt. 114. 

31. Lap7fings , snipes, wild ducts, and, as I have discovered within these 
few years, teals. IVhitt, Selb. 27. 

32. Larks are never shot, while golden and common plover , quail, and 
certain ducks are often to be found with shot wounds. G. W, 3/86. 191. 

33. The great flocks of mallard and teal , rujf, coot, and geeu no longer 
make for the fens. Id. 3/86. 190. 

34. Partridges are common, but quail rare. All. Y. 4/1. 64. 469. 

35. Painted partridge were very abundant here. Ball, Jungle 627. 

36. I also heard painted partridges. Id. 636. 

37. Partridges, quails and antelopes abound. Chami. I. 14/6. 79. 380. 
38.* Feathered game, including 717, 292 partridges, 84,487 queiil , 78,759 

pheasants, 43J16 wild-duck, jj,oyo snipe, wood-cock etc. Id. 18,3. 
83. 176. 

39. They began a series of sorrowful letters, with presents of partridges 
and quail. Capt. Taylor, Life 133. 

40. The partridges and grouse are accustomed to have grain. Trollope, 
Br. Sp. 134. 

41. Partridges in vast plenty are bred on the verge of this forest. H'hite, 
Selb. 27. 

42. Their captures consisted of peacock , painted partridge , painted sand- 
grouse and four species of quail. Ball, Jungle 586. 

43.* There could not be less than twelve or fifteen hundred pea/owl. Chami. 
I. 29/12. 64. 822. 

44. They killed in one day 24 brace o[ pheasants , 13 brace of partridges, 
and 16 couple of woodcocks. Trollope, Br. Sp. 143. 

45. They have invented a new method of ulillsing pheasants. Id. 153. 

46. He is spreading the grain along the ground for his pheasants to eat. 
Id. 134. 

47. If we are to look for those pheasants, we had better go now. Thaci., 
Virg. 4, 28. 

48. Plot'er, snipe, lapwings, curlew, sandlaris and dunlins are also pretty 
plentiful. Buckland, Jottings 155. 

49. Plcnitr, of both kinds are common. G. W. 3/86. 191, 

50. Prairitchicken 'J , wild duck , partridge , snipe , and plovers are very 
plentiful. All. K 16/8. 84. 371. 



') Sonst gewOhnlich chickens und chicks. 

How often would I have gathered thy children together, even as a hen 

gathereth her chickens under her wings. St. Matth, 23, 37. 
As for the young chickens, Hetty would have hated the very word >hatching<, 

Eliot, Middlem. 1, 206. 
The round downy chicks never touched Hetty with any pleasure. Id. 
Nach Storm (Engl, philol. i, 224) bemerkt Al/ord in seinem The Queen's 



39" 



W. Satder 



5 1 . Tlie fint question is whether he intends tp ponoe prairie-thitim 

wild/nvl. Trolloft, Br. Sp. 133, 
S3,* Tlie shooting of fight ptarmigan in an honr and forty minutes, is 

feat. Allien. 6/9. 84. 302. 

53. From Norway and Sweden we get large conapiBents of ptarmigi 
which in their snow white winter plumage, make a pcetty show. Ck, 
S6/12. 85. 818. 

53 a. We saw a flight of flarmigtm. f'ic/oria, Leaves. 40. 
53 b.* Albert rejoined me with two ptarmigan. Id. 68. 

54. These are goshawks, which fly at ijuail. Adams, Natunhst 114. 
55.* As many as twenty haet of quail may be taken in a day. Id. 115. 
36. We got back to a splendid breakfast oi quail. Baldwin, Afr. Hunt 51. 

57. All these, except fuails, tvoodeotk, and pitasant, are cooked by boiling. 
Bird. Japan i, 233, 

58. All birds, with the exception of ;««'/, taeodtttk, and pJkemsatHi, which 
are broiled on spits, /d. 237. 

59. A good many qmail were shot in the Koitfa of Scotknd. G. IV. 7/85. 458. 

60. No one has eaten so many quailt. Graph, 24/2. 83. 191. 

61. A Mr. W. has backed himself to eat a thousand qumils in a thousand 
hours. Id, 

62. I had some pleasant shooting — qttail were plentifnl , aad I found 
smpt too. Capt. Taylor, Life 93. 

63. The sportsman is jubilant when he brings down bis snipt right and 
left. Adams, Natur. 229. 

64. I was shooting snipe. All. Y. 23/4. 64. 249. 

65. I was invited to shoot double snipes. AtJatuoH, Sibiiia 336. 

66. In two or three minutes the smifes rose. /d. 339. 

67. I shot a /cm snipe. Ball, Jungle 556. 

68. I never look out without seeing myriads of snipe feeding on the water. 
Lady Barker, Lett. IS3. 

69. Myriads at snipt come over to the island. Id. 16a. 

70. They are not regular snipe. Id. 

71. Sometimes the snipe or ilnets fall in die verjr aiddle eC tla Ukc 
Id. 165. 

72.* He had been known with five pellets to knock over tkrtt jmp(. 
Chamb. I. 11/9, 80. 571. 

73. They had been roasted for ditmer along trith some snipe and tviV in^^- 
Lady Dixie, Patag. 132. 

74. During the smnmer saipe are very plentifiU. Edot, Sibina 93. 



I 



English — in der ersten ausgabe flndet es sich noch nicht — dass •chitif 
collectiv gebraucht wird : Do you keep chicken ? aber chickens von den einMlafli 
kiicblein«. Mir ist kein bcispici davon vorgekommen , doch erklart sich der ^ 
tnauch gentlgend ans den angefUhrten fSUen von duck und goese, obsclmi es ^ 
stets wilde entan und g&nse sind. Jcdenfallt dtuite eiae •idrenassodxtiun mil des 
alien jiAural oKen>, wie Storm ivrroutfaet, damach anageschloBen aein. IMKtfO" 
bemerkt schon Johnson . Chicken is , I believe , the old pfand of cUtk , lboi«* 
now used as a aiqgmlar nsnn.* 

The chic* is veady far hatching. Cent. Rtv. </85. 848. 



Zur englUchen grammatik. VII. 



»« 



75. Snift were rising all around us. Graph, 15/9. 83. 274. 

76. A vast area, renowned in the seventeenth ceototy for peaches and tnifts. 
Mac., Hist. I, 3SI. 

77. While shooting tnife in the jungle. TroHope, Br. Sp. «50. 

78. In breading time, imifes play over the moon. WUte, Selb. 66. 

79. The lagoons furnish abundance of swans, gttse, ducks, widgttn, ttol, 
flamingots and spoonbills. Musters, Patag. 309, 

80. What havoc he would have wrought among the wild swans and brait 
getse, and canvas-back ducks, and blue wings, and all the host of xaild 
fowl. Trollopt, Br. Sp. 156. 

81. A flock of teal ') settling down in the water, Mams, Natur. 89. 

82. Here some teal were shot by our sportsmen, besides some curlews, and 
and a few golden plovers. Id. 113. 

83. We devoted part of it to shooting, our bag including tetU, quail and 
snipe. Ball, Jungle, 567. 

84. Teal, are they? Buckland, N. H. 3, 128. 

85. A flock of teal were to be seen paddling about quite close to them, and 
beyond these a large flock of mallards. Ckamb. 1, 3/5. 84. 274. 

86. In an instant every head among the Ital was up. Id, 
%1* He killed 166 teal. Malmtsbury, Memoir 2, 101. 

88.* A couple of teal or wild-duck outweigh the value of a hundred pittatants. 
Trollope, Br. Sp. 136. 

89. I did not know till then that teals ever breed in the sonth of England. 
White, Selb. 157. 

90. I saw young teals taken dive. Id, 163. 

91. Flights of tern and petrel wheeled and shrieked averhead. Howetls, W. 
Reas. 2, 317. 

The tern were nesting on the atoU. Id. 023. 

Deer , wild turkeys , quail have not yet learned to shun the haants of 
man. Chamb. I. 3/12. 84. 798. 

Deer and turkey arc tolerably numerous. Toivnshead, Florida 265. 
It is the favourite resort of shy widgeons and little bright-eyed teal, 
Adams, Natur, 158, 

Whistling widgeons were passing by in twos and threes. These, with 
the mallards and the leal, made the little bay vocal. Id, 933, 
Multitudes of widgeons and teals frequent our lakes. fVhite, Selb. 41. 



2. 
3- 
4- 



92. 
93- 

94- 
95- 

96. 

97- 

Es finden sich in vorstehenden beispielen also gebraucht im 

singular (coUectiv) : plural: 

black-cock 1. 

blue-wings. 9o, 

bustard 2. 
captrcailsdi 3. 



I 



■) Skeat, Concise Etymological Dictionary: ^teaJ, a bird, kriekente (anas 
cricca). The original sense vm merely « vbrooj* or a * flock*, Mid its use as a 
specific term was accidental ; we still iw* itai as a plural form,* Dec plural 
findet oder fand sich indessen auch gebraucht, vgl. beisp, {9. 31. 89. 90. 97> 



^39^^^^^^^^^^ 


Satd^^^^^^^^^^^^^^^^^l 


S. '■'"" 33. 


^^^^^^^^^^1 


6. crimes. 


^^^^^^^^^^^^^1 


7. curlew 4. 5. 6. 48. 


^B^^^^^^l 


8. Jikkop 20. 


^^P^^^^^^^H 


y. ducky wild 2. 10. II. 12. 13, 16. 


7. 8. 14. 15, 19. 20. 32. 31. 33. 71. ^^ 


21. 38. so. 74. 87. 


79- 80. B 


10. dunlin. 


■ 


1 1 . flamingo. 


79. ^1 


12. Jlorikm 3. 


^H 


13. frantoUn aoa. 20b. 


^1 


14. goose, wild 11. 23. 


2, 8. 12. 20. 21. 22. 11. 79. 80. ^H 


15. grouse 2, 3. 24—29, 4a 42. 


^H 


16. ^^ron II, 


^1 


17, koran 30, 


^1 


18, lapwing. 


3'- 48. ■ 


19. /ar*. 


H 


20, mallard. 


33. 85. 96, ■ 


31, partridge 2. 29. 35. 42. 50. 


24. 26. 27. 34. 36—41. 44. ^1 


22, peacock 42, 


^H 


23. pea/o-.vl 43. 


^1 


24. pelican. 


^1 


25, /f/«/ 90. 


^H 


26. pheasant 11. 29, 57. 58. 


20. 27. 38. 44—47- 87. ^1 


27, pigeon. 


^H 


28, ^/(Wff- 8, 15. 20. 32. 48. 49. 


^^k 


29. prairie-chicken 15. 50, 51. 


^^k 


30. ptarmigan 3. 52. 53. 531. 53 b. 


^H 


31. quail 2. 12. 34. 38. 39, 54. 55. 


II- 37- 57- 60. 61, ^1 


56—58, 62, 83. 93, 


^1 


32. ruff Zl- 


^H 


33, sandlark. 


■ 


34. skylark 11, 


^1 


35, jm>* 2, S, 7. II. 15, 18. 20, 38, 


31, 65, 66, 76. 78. ^^ 


48— sa 62, 63. 64. 67—75. 77. 83. 


^H 


36. spoonbill. 


79- H 


37. jzoow, wild. 


23. 79. 80. ^1 


38. teal 2. 14. 33. 79. 81, 88, 95—97- 


19. 31. 89, 90. 97, ^^B 


39. tern 90. 91. 


^^^H 


40. turkey 94. 


93- ^^H 


41. waitrhen. 


^^H 


42. widgeon 8. 14. 22. 79. 


15. 95. ^^H 


43. wildfowl 51. 80. 


^^^H 


44. woodcock II. 38. 57. 58. 


^^H 


^^^ 12. fruit, I. sing, frucht, auch < 


bildluh^); 2. coUectiv: frUchle, ob^^^ 


^^^^B ■) Beispiele unfcr 5. Die anmerkung bei Schmidt •plenty o( fruit, aber *^^ 
^^^^H fruits of my advice* legt den schluss oahe, als ob der singular nicht io bildlic-^^ 


^^^^B bedtutung gebraucht werde. 


M 



Zui englischen grammatik. VII. jot 

phir. fruits: 3. frUchte, the fruits of the earth; vielfach auch in 
verbindungen me/ruHs and Jlffwers, fruits and vegetables, seeds etc. \ 
\. frucktartm; $. frUchte, bUdlich; 6. first fruits, erstlinge. 

dried fruit, getrocknetes obst, backohst, 
dagegen dried fruits^), getrocknete /rtf^r^jif, fdgen, rosinen, co- 
rinthen. 
gtetnfruits, noch gillne und nicht ganz reifgepflUckte und 
veTsandte frflchte, wie apfelsinen, dtronen u. a. 
candied fruits, cxadaxXit frUchte, 
preserved, syruped fruits, eingemachte frUchte. 
Some dried-fruU merchants live in Fudding-lane. A. Y. 1/12. 77. 393. 
Offidally, according to the Cnstoms lists, all fnut is divided into three 

parts — ixiiti fruits ; green fruits; and nuts. Id. 26/2. 87. 134. 
Green fruits are entirely duty free; the title >green< indndes fruits only 
conventionally green, such as oranges and lemons, tomatoes, Spanish 
onions and potatoes. Id. 
The canditd fruits were so caked and spotted with molten sugar. Ditk., 

Chr. Car. 3, 40. 14. 
It was the completest neutrality in preserved fruits I had ever tasted. Ch. 

I. 26/8. 83. 539. 
She &red sumptuously eveiy day upon dainties — delicate jellies and 
syruped fruits. Hoviells, L. Ar. 85. 

1. Nicht selten finden sich asit^ fruit \mA. fruits, of\. ohne xae^- 
lichen unterschied, neben einander gebraucht. 

Ye shall know them by their fruits. 

Even so every good tree bringeth forth good frtnt (Luther: frUchte), but a 

CMTnpt tree bringeth forth evil frmt. Matth. 7, 16. 17. 
The peach is one of the most aristocratic of naturalised European fruits. 

A. Y. 26I9. 68. 369. 
Let us dose with the emperor of all fnai — the Anana. Id. 370. 

2. Flir den coUectiven gebrauch von fruit, dem in den meisten 
Men ja das dcutsche obst entspricht, werden wenige beispiele genugen. 

The palm gives intoxicating liquor as well at fruit. All, Y. 10/4. 75. 31. 

Her hands lie in her lap , with a branch of fruit. Athtn. 14/10. 82. 503. 

The lemon yields very fair crops of good/riM/. ChasHi. I. 16/1J. 83. 718. 

The herds eat greedily of the fallen fruit. Id. 

They ate a large basket of sandwiches, another of fruit. Mac., I>tt 2, 28. 

'Which like fruit unripe, now sticks on the tree ; 

But fall unshaken. Skat., Hml. 3, 2, 200. 



■) In dem ganzen artikel findet sich/rwiV, obst, frucht — Tithea fruits, 
fiftchte. There is no such fruit market anywhere as the great London fruit 
market. — So auch fruit m^chant , fruit season , fruit trade , wo es auch im 
Dentschen mcht frUckte heisst. 



394 



W. Satder 



3. Wkhliger erscheint es, durch eine grtissere eahl von bei- 
spielen nachzuwcisen , wie unendlich hilufig der plural fruits trotz 
aller entgegenstehenden behauptungen gebraucht wird. Wenn es bei 
Ogihiie in The Imperial Dictionary heisst; > among \iit fruits oi Uie 
tarlh •) are included not only corn of all kinds , but grass , cotton, 
flax , grapes , and all cultivated plants. In this comprfhcnsive senst, 
the word is generally used in the pluralt, so bezeichnet dies doch 
nur eine seite des gebrauchs, 

Bei dichtem: 

And saw uonnd me the wide field revire 

With fruits and fertile promise. Byron, Ch. H. 3, 30. 

and rich in odoriferous herljs 
And fungous fruits of earth. Cowptr, Task. 1 , 518. 
With summer /r««V/ brought forth by wintry suns. /</. 3, 518. 
An applewoman's stall was near, 

Well stock'd with /rwiV/ thro' all the year. Gny, Fables 2, 3. 
And Eve within, due at her hour prepared 
For dinner savoury fruits. Milton, P, L. 7, 304. 
Covering the earth with odours, fruits and flocks. Id., Comus. 
See Pan with flocks, with fruits Pomona crown'd. Popi. Windsor F. 37- 
And we came to the Isle of Fruits. Tennyson, Voyage of M. (>. 
It is only flowers, they had no fruits. Id,, Maud 3, 5, 8. 
Unnumber'd fruits of kttn delicious taste, Thomson, Summer 729. 



Fruits also may be kept in this way. All. Y. 

I fancy that it must sometimes feed on the frtiits vbile itill oo tbe branch 

Ball, Jungle 391. 
The fruUs of some species of jungle-trecc furnish a variety of poitoos. Id. $5'- 
The festival of fruits was the only occasion in which the Indiana of liu 

neighbourhood assembled together. Bolts, .\mazon 2, 207. 
The fruits of the two palms were scattered on the ground. Id. I , I > '■ 
The fruits of the palm-tiee occupied the chief pljce. /,/. 1 24. 
I once saw a tame Cutia nibbling Ihe fruits fallen from the palm-tree. IJ.ioy 1 
Heavy fruits from the crowns of trees fall now and then. Id. 2, 53. 
It lives excbisively on fruits. Id. 3, 320. 
The birds eat the fruits of the sarrounding trees. Id. 340. 
The very gold and silver fish, set forth among tbeae eboioe fruits in a Ix"" 

Dickens, Chr. Car. 2. 
I was presented with fruits and fowls. Du CluiUlu, Eqa. Afr. 237. 
I subsisted chiefly on boiled rice and fruits. JSJlis, Madag. 145. 
Fruits and cigars were hospitably tendered, tfarper't At. 5/83. 831. 



■) Settled sunshine would ensure greater abundance of the predous fr'"' 
of the earth. III. N. 9^9. 82. 270. ^, 

The same ungenial weather has injured the moic ooeesaary /rw*" <" '^ 1 
earth. While, Selb. 198. 



ZuT eoglischeo grammatik. VII. 



39S 



There were, bemdes, roast fowls, rice, salads, fruits. Id. 
Others fed on the fruils of the banyan. Ttnent, Ceylon 1 , 1 73. 

W/b and flowers. 

He might keep up a more exact balance of life in favour of the fruils and 
^^ fowtrs — there was no reason why the whole land should not abound 
^H with /rv/'/ u^ flviatr. All. Y. 24/10. 63. 103. 

^^t is all very well to talk of the iSunny South', of its frmti and fiowtrs. 
Id. tHjb. 64. 440. 
Fhwtrs and fruits on the crowns of the large trees grow principally towards 

the end of tender twigs. Bales, Am. 2, 339. 
Variety and abundance oX fltrweis ia\i fruits. Ellis, Madag. 193. 
There was the pyramid of /lowers surrounded with fruits. Reade, Womanh. 
2, 105. 

tiits and vegetables. 

Negroes in these climates live principally upon fnutt and vegetables. All. V, 

31/3. 83. 298. 
Vox f mitt and vtgitaiUs we are still more indebted to the introduction out 

of other lands. Id. 15/11. 62. 225. 
Potatoes an not perfect snbstilules, as the crave for other vegetables and 

fruits proves. Cfuimb. I, 36I6. 83. 390. 
The excellence of the fruits and vegetables is well known. Id. 23/9. 82. 602. 
There are other fruits and vegetables too numerous to mention. Id. 13/12. 

84. 798. 
Look at the fruits, vegetables, and Jltrwers of a couple of hundred yean 

ago. Crap A. 15/9. 83. 279. 
Potatoes and tropical /rwjVt. Id. 1/5. 86. 459. 
Its food consists chiefly of fruits and the roots and stems of tncculent plants. 

Tennent, Ceylon I, 299. 
It is living oa fruits , seeds, leaves, iuds and the like. Chamb, f. 24/12. 

81. 831. 
The fruits did not interest her, but only the simfUt. Reade, Womanh. 2, 75. 
The merchant who brings back the fruits and wisus of Portugal to Poland. 
Ad. Smith. W. of N. 2, S- 
4. All fruits in season agree with them. All. Y. Ij/ll. 79. J22. 
Fruits, Trees, and Forestliees. Anderson, Okavingo 16S. 
He would pass the day in scouring the country for wild fruits. Baldwite, 
Afr. H. 17. 
^^1^ found the stomach contain a mass of palps and seeds oi fruits. Bates, 
^p Am. 2, 333. 

^^Among other fruitt are apples, pears etc Bird, Japwi. 1 , SJ4. 
Fruils, with one exception, are eaten raw. /(/. 
The list of fmils indigenous to Manitoba is by no means a scanty one. 

Cliami. /. 25/11. 82. 756. 
The fruils of California grow in great profusion. Some of the fruits may 
not come up to the expectation oC the traveller. Id. 26/5. 83. 334. 
I Florida is becoming dotted with orange and lemon groves, wherever these 

k fruits will flourish. Id. 3 li. 83. 692. 



396 



W. Sutfler 






A brief word in regard to the quince , and oiu- present list o( /rmti a 

complete. Harptr's Mag, 4/86, 705. 
They annually present to the Lord Mayor an offering of their choicest and 

most rare fruits of the season. ///. N. 2/9. 82. 259. 
The tropical fruits are wretched. Mac, Lett 2, 205. 

5. fruits, frUchte (bildlich); auch im singular. 

The traitors are now enjoying the fruit of their treachery. C<mt. Rtv, 

310. 
She employed , in concealing the fruit of her studies , the same care. 

Esquires, Engl, at Home 3, 74. 
Yet Ireland was but reaping the fruit of her own leniency. Preude, Ireland 

I, 496. 
Some fruit has already been produced by the letter of the Baroness. Grafk. 

12/1. 84. 38. 
A peace , concluded under the English mediation , was the fmU of thii 

battle. Mac, Frcder. 26. 
The fruit of these wise counsels was such as might have been foreseen. 

Id., Hist. 9, 63. 
Of which the fruits were seen long. Froude, Carlyle i , 283. 
They refused to believe that the tree on which such fruits grew had loJt 

its old corruption. Id., Ireland i, 479. 
It was not the Emperor who had reaped the fruits of the Thirty Yetn' 

War. Mac, Freder. 37. 
Those fruits had been pilfered by states of the second and third rank. Id. 57. 
See what the fruits of patriotism are I Id., Lett. 3, 170. 
The fivils of this measure were not long in being gathered. Lord /, Russil, 

Reflexions. 

6. first/ruits. 
Ve shall bring a sheaf of your Jlrstfruitt of your harvest to the priest 

Levit. 23, 10. 
These were redeemed among men , being the frslfruits unto god. Xtvll- 

I4i 4- 
A loaf was on this day offered as a frstfruits of harvest Skeat, Ety» 
Diet. 5, Lammas. 

Auch von einigen baumarten, wie alder, ash, beech, birch (bi 
buchsbaum). cedar, elm, hazel, larch, laurel (maple, ahorn), oak, pit 
poplar, spruce, wird der singular manchroal collectiv gebraucht. 

There is a great quantity of excellent /</ir. All. Y. Il/6. 70. I7. 

This valley is beautifully studded with iirch, poplar and willows. Allans^'* 

Sibiria 115. 
There were dwarf oaks, willows, hattl, and spruce. Bird, Rocky Mount i S^ 
The rounded bluffs were covered with clumps of yellow birch. Ckamh. 

10/6. 71. 358. 
If you love colours, plant maple. Id. 17/1. 85. 35. 



I 



I 



■Uym - 
pif^ 



/■ 



The birds 
Ad. B. 



lours, 
were building 
64. 



in the tall leafy boughs of eak and tlm, E^* 



Zur englischen grammatik. VII. ^nj 

Birch, cedar, and acacia tiees, iex and orchids coreied the sides. Graph, 

»Sli- 84- S04- 
The rood is thickly wooded with oah, iirch, Seech, mountain ash. QutCH 

Victoria, More Leaves 118. 
It is Toy pretty with fine Scotch firs and other trees of all kbds , ieech, 

eah, ash, and tirch. Id. 188. 
Along which the drive goes onder birch, moontain-aj^, oak, alder. Id. 242, 
Bracken with Urch and oak grow profbaely. Id. 389. 
You drive a good deal onder trees, ath, oak, alder and the mouotain-Ari, 

Id. 248. 
There are trees of all kinds, bnt chiefly Krch, pine, larch and etlder. Id. 339. 
Forests ot pine, \xvt-oak, magnoli and /awr// succeeded. Towntkcad, Florida 

301. 
The mosses contain trees often of immense size. These are generally oak, 

birch, different willows, or aUUr, and the Scotch fir. White, Selb. 27. 

13. hair, coUectiv das haupthaar'), haare; hairs haare, einzelne wie 
auch aa%eldst herabfallendes haar; graue oder weisse haai«. 
Lydgate's hair never turned white. Eliot, Middl. 4, 263 neben: Though 

white hairs may chance to be the trophies of old age. Punch. 6/12. 

84. a73- 

Der onterschied vom Deutschen tritt besonders in einzelnen 
wendiingen hervor, wie: sich die haare (das haar) schneiden 
lassen, to have one's hair cut*); jemand bei den haaren zupfen, 
reissen, to pull somebody's hair; einem stehen die haare zu 
beige, one's hair bristles, stands on end. 

Yon ought to have your hair cut regularly once a week. jIU. Y. 3/7. 61. 496. 

Perhaps you might have your hair cut. Crawford, D. Claud. 52. 

That he might be able to pull my hmr, TroUope, Autob, 25. 

I felt my hmr individually bristle. Scott, Tap. Chamb. 

Respecting the hair standing on end from fright. Chamb. I. 24/7. 69. 465. 

My hair almost stands on my head now. TroUope, Autob. 55. 

Auch wir sprechen in der regel von kurzem oder langem, eigenem 
Oder falschem, blondem oder schwarzem haar, so dass der vor- 
herruhendt gebrauch des hair nur in einzelnen fallen aufOUlig sein 
kann. 

And they had hair (Luther: haare) as the hair of women. Revel. 9, 8. 

False hair, for ladies' wear, is required as a necessity of modem social 
existence. All. Y. 27/jo, 77. 278. 



') In diesem siime auch a head of hair. 

An unimpaired hetui of hair was of infinitely greater importance. All. Y. 

2/7, 64. 496. 
He sate, covered with orders, and in a rich curling head of hear. Thack. 

V. F. 2, 341. 
») Wenn es bei Shah., Per. 4, 4, 78 heisst : He swore never to wash his 
f»ct, nor cut his hairs, so soil es sich viettacht auf kepf und bart beziehen. 



398 



W. SstOer 



he giitten. Ciami. j 



I 



There are, commercialljr, seren colours of Aair. 
The chiffonier picks out the /«a/V from the heaps 

24/7. 69. 468. 
His Aflj'r is sprinkled with gr'y- ^'^- t?/"- S3, 729. 

He was a boy to be proud of, with his curly h-ottm hair. Hugktt, T. B. 45. _ 
Allowing his hair to fall down on his shoulders. Marryal, Ch. 285. ■ 

At ninety they lose their teeth and kair, Stei/t, GtlU. 
His hair was dishevelled, uncnrled, void of powder, and dank with dew, 

Scolt, Tap. Chanib, 
He acknowledged the possession of a lock of ilack hair. Thati., Virg. 4, 1 1> 

So auch in Advertisements : 

Prevents the Nair falling off or turning Grey. Puruh 17/11. 83. 

The lovely nuance •Cbatain Foncfei cin be imparted to Hair of any 

colour. /(/. 
Grey Hair restored by this Preparation. Timts 8/11. 83. 
GelJfH Bronie Hair — this lovely naance can be imparted to any Hmr. // 

Ebenso von thieren: 

The bulk of the hair — schweine — is packed in large bales md icnt to 

England , where, mixed with hortt-hair, it is used for tlnffing cnshiou. 

Chamb. I. 10/3. Si. 196. 

hairs: 

Bnt the very hairs of thy head are all numbered. St. AfaM. to, Jo. 

Luit 12, 7. 
And she did wipe them with the hairi of her head. J.uie 7, 38. 
It will cause the short hairs to grow long. AU. Y, 2/7. 64. 495. 
If I could exchange my i^rey hairs for your youth. /</. 27(9. 84. 526. 
All eminent German counted the numher of hairs in heads of four diRereiil 

colours. Chamh. I. 24/7. 69. 475. 
Stiff wiry hairs stood up on their Ixicks. Hmeitis, L. A. 18. 
Somt hairs of Lather's eyebrows came off in taking the cast 

83- 427- 
Gray hairs are death's blossoms. Kay, Proverbs 79. 
My hairs are ivhili, my limbs are cold. Scoll, L. M. 2, 30. 
He would hold the most passionate discourse with himself, 

grey hairs of Duncan. Chamb, 1. 20/10. S3. 669. 
No livery is so becoming as old age, madam, and no lace as haodsoffle ** 

silver hairs, THaci., Virg. 
His head to which a few while hairs still adhere hangs on one side. AH- 
His head and his hairs were •while. Revel. 1, 14. 

Von thieren und pflamm : 

What creature's this, with his shml hairs. All. V. 24/7. 69. 467. 

The sealskin is soaked and fermented which loosens the long Aain. 

3/1. 63. 417. 
After being freed from hairs and scurf by jets of water, the carcase (of t»*i^ 

is raised. Chamb, J, 10/3. 81. 191. 
If horse-hairs be placed in a brook, /a'. 24/8. 78. 543. 



I 




touching 



;. 



//. 



irf) 



ZuT engliscbcn grammatik. VII. ^oo 

Some of these VoIuceUas u« covered with long eoloured hairs. Ctod W. 

i«/83. 763- 
Then aie hairs on plants, like shields, scales. A. Y. 8/8. 63. 564. 

Am bezeichnendsten fllr das verhiUtniss von hair und hairs ist 
die audi in grammatiken vieUach angeftthrte stelle aua Shakespeare. 

%e has more hah than wit, and more fiinlts than hairs. Gent. 3, i, 362. 

Die weiteren bei Schmidt angefUhrten beispiele von hairs = 
>single filaments growing on the skinc Hs. 3, 7, 14; Troil. i, 2, 
122; Mcb. 5, 6, 92; 'Lr. 3, 7, 38. 4, 6, 99; 0th. 5, 2, 75 ent- 
sprcchen mit ausnahme des durch ein * bezeichneten beispiels alle 
dem deutschen sprachgebrauch. Die tibrigen beispiele von hairs = 
ithe whole Covering of the skint beweisen aber, wie schwer es ist, 
die grenzscheide in dem gebrauche von hair und hairs genau fixiren 
su wolleo. Die Schlegel'schfe ttbersetzung giebt hier fast ausnahms- 
Jos den plural hairs dortih hoar wieder. 

Spread o'er the silver waves thy golden hairs. Err. 3, 2, 48. 

Her hairs were gold . . L. L. L. 4, 3, 142. 

And with gray hairs, and bruise of many days. Ado. 5, I, 6$. 

His silver hairs 
Wfll purchase us a good opinion. Cats. 2, i, 144. 
Superfluity comes sooner by while hairs. Merch. I, 2, 9. 
His white hears do witness it. HA. 4. 2, 4, 514. 
How Ql white hairs become a fool. HB. 4. 5, 5, 52. 
Would bring white hairs unto a quiet grave. HC. 6. 2, 5, 40. 
Here in her hairs 
The painter plays the spider. Merch. 3, 2, 120. 

O what love I note 
In the fair multitude of those her hairs. John 3, 4, 62. 

Bind up your hmrs. Id. 68. 
As they have given these hairs their liberty. Id. 72. 
With thy vines our hmrs be eroWn'd. Ant. 2, 7, 123 song. 

14. shell, bombe; cotUctiv, besonders in der verbindung shot and 
shtU; plur. shells, bomben. 

Under a fiie more like ■ hailstom of shot and sheU. Hobart Pascha 

Sk. 220. 
Now and then they fired shot and tmuhitry. Id. 212. 
The shell not only feO into tha battery but rolled into the Magazine. 

Marryat, Life 33. 
Engaged batteries with shot and shell and rocket*. Id. 36. 
Transport is needed for tbe supply of joo rounds of 200 shell. W. Russell, 

Diary 410. 
Ebgaging batteries at Barcelona with shot and shells. Ce^t. Afarryat, Life 

38- 39- 
Their shells burst before they reached the latter. W. HusstU, Diaiy 178. 



400 



W. SalUer 



They threw i hells across (he bridge. Id. 179. ^^^^^f 

Their shells wenl whistling into Bazeilles. Id. 187. 

15. stone, auch einzeln colUctive, steine. 
One can see by the mounds or heaps of stont, where the Glasgow watenrorls 

are carried. Queen Victoria, More Leaves 124. 
The violence of the torrents has brought quantities of statu with them. 

M 261. 
The road passes by a mass of huge piled-up slones. Id, 340. 
III. Im singular oder plural mil verschiedener bedeutung. 

16. counsel, anwali, advokat; collectiv auch in verbindimg tnit sahl- 
w'ortem. Plur. counsels, ralhschldge. 

Counsel of eminence are engaged on both sides. Grafhie, 3/1, 85. (4. 
Counsel of real talent would be no losers by the proposed change. M 

21/2. 85. 174- 
From the position of the counsel engaged , the army of witnesses, the coit 

of the trial must be enormous. Id. 14/3. 85. 266, 
Which one of the prisoner's counsel besought the jury to send. Id, 23/5. 

85. 507. 
The prisoner was defended by the ablest of English counsel. III. X. 8/12. 

83. S'6. 
The counsel were by no means fairly matched. Mac, Hist 3, 189, 
At first Captain Preston had great difficulty in obtaining eounstl. Mtin, 

Hist, s, 280. 
The business of the day was opened by the counsel on the put of the 

petition, Mr, Dunning and Mr. John Lee. /■/. 5, 340. 
The other counsel for the IJoctor were far too skilful. Slaithope, Hist. 2, 14*. 
All engaged in the trial, judges, counsel, prisoners, and all. Yatei, Rf 

collections 2, 131. 
The two last-named being counsel for Post Office prosecutions. /./. 2, iSi- 
After a trial of twenty-nine days, in which some thirty counsel were engsp"!- 
■ Graphic, 15/3. 84. 258. 

17- foot, fussvolk ; horse, reiterei; collectw. 

"V^t foot were led by Monmouth himself, Mac., HisL 2, 175. 

It was a division of Hartmann's Bavarians — cavalry, and artillery and fi*^ 

IV. Rtissell, Diary 183. 
Under the orders of this Commission were twelve regiments of foot 

two regiments of horse. Mac, Hist. 1, 348. 
The horse were confided to Grey. Id. 2, 175. 
Horse, foot, and artillery are bivouacked. IV\ Russell, Diary 151. 
Eight hundred horse were taken prisoners in the civil wars in Lincolnsi» 

while sticking in the mire. Comhill, Mag. 205. 74. 

18. grape, kartdlschen ; collecth', gewohnlich grapes Jwt, >a duster 
small s/iot, confined in a canvass bag, forming a kind of cylixic- 
whose diameter is equal to that of the ball adapted to 
cannon.* {Ogifvie, Imp. Diet.) 



Zor englischen grammalik. VII. ^OX 

The canister and grap* from large smooth-bore guns woold be more effective 

than the segment shell. Ch. J, t8/6. 64. 389. 
We fired our carronade with grapt at the foremost pirate. Id. 9/4. 87. 239. 
They were often fired at by grape and ikttt. Hobart Pascha, Sk. I02. 
A vessel armed with six other gims firing grape, shell etc Id. 221. 

19. saU, segel; coUectiv vereinzelt flotte; in verbindung mit %ahl- 
wortern, segel, schiffe; sails, segel eines schiffes. 

Their sail is more numerous than ouis. Buhuer, Pausanias 58. 

The Russian fleet of eighteen sail was off the Godwin Sands. Malmesbttry, 

Memoirs t, 131. 
The Imp^riense destroyed fifty sail of merchant men. Marryal, Life 35. 
Engaged a convoy of ao sail. Id. 38. 
Took twelve sail laden with wheat. Id. 39, 
A convoy of eleven sail had taken shelter in the port. Id. 43. 
The spectral yards, with their shadowy sails, swung round. Ch. y. 8/5. 

86. 304. 
The great Danish sea-kings whose sails were long the terror of both coasts. 

Afae., Hast. 215. 
As we furled our sails, they did not fire. Marryat, Life 34. 

20. shot, I. (kanonen)<h(^(r/; coUectiv (}iaxioDea)hugel» ; plur. shots 
selten. 2. shot, schuss; shots, schiisse. 

powder and shot, pulver und kugeln. 

shot and shell (shells), kugeln und bomben. 
Die annahme, dass shot in der bedeutung (kanonen)^^;/ im 
singular nicht gebraucht wird, erweist sich als ebenso irrig, wie die 
theorie des gebrauchs des plurals zur bezeichnung von einzelnen 
sthUssen. 

She anchored at Spithead where she took in ptiader and shot. Graphic 

8/5. 86. 490. 
Here was a general who beat us with no shot at times , and no powder. 

Thack., Virg. 4, 258. 
The Armstrong 32 pounder threw shot and shell upwards of five English 

nules. Ch. I. 7/5. 69. 301. 
The armourplate of the Warrior was not only pierced by Whitworth shot, 

but penetrated by Whitworth shell. Id. 
Engaged batteries with shot and shell and rockets. Marryat, Life 36. 
Engaging batteries at Barcelona with sliot and shells. Id. 38. 39. 
It is indispensable that artillery should possess first solid shot; secondly 

common shell; and thirdly a shrapnell shell. Ch. I. 18/6. 64. 392. 
The shot is of small diameter in proportion to its length. Id. 
The shell then resembles a solid shot. Id. 
The Whitworth gun sent a shot of 24 pounds to a distance of 3500 yards. 

Id. 7/5. 64. 301. 
The force exercised by the gas escaping above it, causes the shot to rebound 

from the bottom. Id. 18/6. 64. 389. 
E. Kilbinc, Enslische studien. XII. 3. 26 



402 



W. Satller 



31 



n 



The bore of the gaa is injured by tie shot thus striking iL /■/. 

The gnscs of the gunpowder are used in propelliog the shot from the gnn. 

Id. s/2. 6$. 119. 
There is do loss of force (rom the escape of gas round tkt shH which nitttt 

be the Case when gunpowder is used, /d, m 

ColUctiv. ^ 

Hennen states that he has seen limbs carried off by taniKm-shvt. Jd. 29/10. 
81. 693. 
Solid shot are never fired from these guiis (shell-guns). Id. iS/6, 64. 389' 
The nfled guns, from firing elongated shct, require less diameter. /</. 
He opened a harmless fire with the Parrot gun , the shot falling far short 

of us, llobart Piischa, Sk. 121. 
We received a broadside from a gunboat, her shot passing over ut. lil. Ijo 

(vgl. 134- >42- «49- «56 u- »•)• 
The shot of the cutter went over and over him. Alarryat, Three Cotioi 
One of the shot carried away the head of the mast. Id. 
The smooth water was ploughed up by the sJtot directed against the fhgaie. 

Id., Life 35. 
The shot from our large guns wen thrown against the rock-;. Id. 45. 

Plur. kugeln, mfiglicherweise auch schiUse. 

Two or three shots in her hull, but no hurt, floiart Pascha, Sk. 145. 

Two led horses, which in the field always closely followed his person, 

struck down by cannon shots. Mac, Hist. 7, 220. 
She had twelve shots in her hull. MalmsbHry, Mem. 2, 1 54. 
2. shot, sc/iuss ; shots, schUsse. 

They will have heard the shots. Boner, Chftmois Hunt. 160. 
Twelve shots were fired from various distances, Ch, I, 26/1. i>4. 61. 
Shots pierced the snow. Id, 

All the shots fired went completely through the wnll. Id. 
Something more than n fnu stray shots would herald the Russiaa ad«i>» 

D. N, W. C. \, 105, 
A few Cosacks exchanged shots with the outposts. Id. 3, 113, 
We heard firing — first, a few straggling shots , and then a fusilUde. 

3. '57- 
The shots we had heard were fired at ns. Id. 158. 
These shots came from the invisible summit of , . Id. 187. 
Most of the rifleshots were aimed too high. Id. 21 1, 
1 could almost count the rifleshots on their side. Id. 22$. 
The three last shots may be accounted for by the woman's horror 

desperation. Graphic 27/12. S4. 558. 
A few shots were occasionally fired from either bank. Marryat, Life fr9- 

. versf , verse"), poesie; verses, einzelne, wie auch 1115*0""*°' 
hangende verse, gedicht, wie Mr. Addison's verut on Lil*"' 
Pope, Lett. 239. 



li.' 



liid 



') Original Vent bildct cine itchendc rubriW in tier Acatiimy, 



^.i.i- ciii;ii>.:;.fii giamm..uU. VU. ^03 

L)ie blosse bemerkung bei Schmidt, auch verse wird colkctivisch 
uu iiiij^ular gebraucht, veranlasst, wie ich aus eigener erfahrung 
u'ci s, bei schiilern leicht missverstandnisse. Der gebrauch sollte 
wenigstens durch einige beispiele eriauteit werden. 
The Miscellanies in prose ami verse, published by Elisabeth Harrison. 

Ai'.rr.v//, Johns. I, 176. 
'i licj^an to compete with Junius in frcse, and Churchill in verse. Harper's 

Mag. S.83. 238. 
lb.' wmte prose and verse. Mac., Fred. 10. 
Kccent Poetry and Verse. Graph. 28 10. 82. 458 passim. 
Ijiicthe's Faust. The Text with English Notes, Essays and Verse Translation, 

By E. I. Turner. Acad. 8/4. Si. 
' ('/'.<<; is not always the fitting medium for many of these utterances. ConI, 

Rn: 1 1 'S3. 70S. 
There, Mi.ss, you read all the first sentence of this epistle, and never knew, 

that you were reading r'erse. Mac., Lett. 2, 56. 
Tu a somewhat later period probably belongs a vast pile of blank verse, 

entitled Fingal, a poem in XII books. Id. i, 38. 
He had not the slightest notion wh.it Hank tvrj^ should be. /(/..Johns. 156. 
It was a volume of English verse. Crawford, DocL Q. 55. 
This prayer I made in Latin verse, yohns. \jt\\. El. Ep. 512. 
Macaulay detested the labour of manufacturing Greek and Latin verse') in 

cold blood as an exercise. Trevel. Mac. I, 98. 
He had early made himself known by turning Pope's Messiah into Latin 

verse. Mac, Johns. 142. 
Notes containing a history of modern Latin verse. Id. 144. 
So fUhrt Smith, Hist, of Engl. Lit., neben den I'rose Works eines 
hriftstcllers die poetischen werke stets als Poems — Poetry — oder 
trse auf. 

What your Royal Highness thinks of Poetry is just ; verses that do not 

teach men new and touching truths. Carlyle, Fred. 5, 176. 
In support of the formidable description he quotes verses without mercy. 

Junius, Lett 53. 
He had sent a large quantity of verses to Voltaire. Mac, Fred. 50. 
Who scrawled Latin verses sitting up in bed. /(/., Johns. 151. 
Writers rarely pardon the executiimers of their verses. Pope, Lett. El. Ep. 220. 
I had in my head not only the verses of Hadrian. Id. 232. 
Repeat her some of your own verses. Sher,, Sch. i , i. 
Lord Chesterfield sends these verses to Voltaire. 7'hack,, E. H. 155. 
His pleasure was to steal out at night and hear his verses sung. /d. 320. 

Bremrn. W. Sattler. 



') Die auf den englischen schulen gemachten lateinischcn verse dagegen sind 
Bl» *LatiH verses (die sog. nonsense verses). You may just as well stop here and 
• yonr versit. Hughes, T. Br. 218 passim. Dagegen: When schoolboys write 
*** -■ poetiy. Cowper, Lett El. Ep. 550. 



404 



W. Swoboda 



IL 

ANEIGNUNG EINES . WORTVORRATHS. IN EINER' 

FREMDEN (BESONDERS DER ENGLISCHEN) 

SPRACHE. 



■tComenescebant pUrique, qui se dediderant Uteris cirea vocabulai 
sagt mein landsmann J. Amos Comenius in der vorrede seiner in 
jahre 163 1 erschienenen *Janua linguarum reserata<. Nach vcrlau 
von 250 jahren hat dieser alte ausspruch des grossen pfidagogen 
nichts an seiner richtigkeit verloren. Die von Comenius iind Ratich 
ill! fremdsprachlichen unterricht eingeschlagene realistische richtung 
nahm zwar seit der mitte des 17. jhs. zweimal einen vielversprechen- 
den anlauf, wurde jedoch beide male durch tiefgehende historiscie 
umvvaUungen gehemint und gehindert, zii gedeihlicher entw-ickeluog 
zu gelangen : das erste mal durch den 3ojahrigen krieg, das andere 
mal durch die der franzosischen revolution von 1789 folgende reaction, 
Mit Ratich und Comenius begann cine reihe von padagogischea b 
methodikern , deren bedeutendste glieder ausser diesen beiden Johsf 
Locke, Rousseau, Basedow, Jacotot, Hamilton u. a. sind. Aber auch 
staatsmanner und andere menschliche grdssen hniten sich fiir die 
neue methode erwarmt oder ihr lebhaft zugestimmt , so OxensiierDi 
und Bacon, Kant, Euler, Lessing und Goethe. In neuester zeit dud 
lingt eine »neue< methode mit grossem ungestiim um anerkennung 
theoretischer resultate, erprobung derselben in der praxis, und iKitbi 
an die pforten der lehrgebaude heflig um einlass. Man nennt sie 
die reform be wegung. Sie ist eine legitime tochter der seit Vives' 
und Francis Bacon's zeiten beginnenden realistischen methoden und 
wild sich dieser abstammung bewusst werden tnilssen und darauCfl 
grosse vortheile ziehen , wenn sie an die ergebnisse der erfahrungc'' 
ihrer vorfahren anknilpft, was sie bisher bedauerlicherweise so iitf^' 
lich versftumt hat. Diese neueren reformatorischen bewegungen hab*^'' 
es sich ztnn ziele gesetzt, der lebenden sprache und dera kOnn ^^ 
der gesprochenen sprache zu ihrem imbestreitbaren rechte zu v'*^'' 
helfen. Es ist nun zwischen den vertretern der alten und der net-**'* 
methode ein heftiger kampf ausgebrocbcn , der mit eifer, oi't »■"'' 
riicksichtslosigkeit geflihrt wird. Der zuversichtliche ton der neue^"*'*' 
fordert den rechthaberischen widerspruch der gegner heraus; per*^"' 
liche eitelkeit und andere nicht rein sachliche motive verbittem <^'^ 



I 



Aneignuog eines •wortvorralhs< in einer fremdcn (bes. der cngl.) sprache ^05 



gemiither, und die klarheit des blickes wird getrilbt. Auch ist nicht 

■ zu leugnen , dass die reformer sich vielfach blossen gegeben haben : 
sic geriethen in extreme, demolirten ohne aufzubauen und reilen jetzt 
schon hie und da steckenpferde ganz eigenthilmlicher rasse. Eine 

■ nicht unbedeutende anzahl der aufgestellten thesen muss man als 
verfriihte losungen bezeichnen. Die reformbewegung wird gut thun, 
sich Adam Smith's worte vor augen zu hahen: first to doubt, 
then to inquire, l/un to discove r. Das erste dieser forschungs- 
stadien , der rweifel an der vortreff lichkeit der bisherigen methode 
des neusprachlichen unterrichts, scheint den grosseren theil der 
neusprachlichen lehrerschaft ergriffen zu haben , was durch nichts 
besser als durch das anbieten von compromissen bewiesen wird. In 
das zweite stadium sind die reformer kaum erst eingetreten, obwohl 
einzelne vorschnelle schon in das geloble land einer idealen sprach- 
erlcrnung einzudringen meinten. Auch die wohlmeinung der schul- 
behftrden, die man vielfach zu gewinnen gesucht und auch hie und 
da gefunden hat , wird dem neuen gebaude keine festigkeit geben, 
denn hier gilt das wort Buckle's: To seek to change opinions by 
lait's is more than futile, first alter the opinion and then you may alter 
the lavi. Alles, was man von den behorden beanspruchen darf, ist die 
erlaubniss, theoretisch geloste probleme praktisch zu erproben. Bevor 
B roan jedoch die mittel der spracherlernung discutirt, muss man 
sich ilber den zweck derselben einigen. Hat man dann ein abseh- 

• bares ziel ins auge gefasst, so miissen alle anstrengungen , um dazu 
zu gelangen , in der absehbar sichersten richtung angelegt werden. 
Aus diesem grunde sind priifende vorarbeiten nothwendig (During, 
Logik p. 141). Nichts ware der neuen methode gefahrlicher als ein 
zufalliges herumexperimcnliren. Die unausbleiblichen misserfolge 
discreditiren nirht nur die methode, sondem sie machen, was noch 
schlimmer ist, den irrthum zur parteisache, worauf es mit der 
objectivitat und der zugfinglichkeit fUr vemunftgrlinde seine guten 
Wege hat. 

Es ist freilich nicht die aufgabe des neusprachlichen unterrichts 

•^ji mittelschulen, handlungsreisende, kellner oder portiere mit einem 

fkcichten ranzlein, gefUllt mit den gebrSuchlichsten redensarten, in die 

^^elt zu schicken ; es wjtre jedoch andererseits eine verkennung seiner 

Aufgabe, wenn er nicht eine gewisse sprechfertigkeit zu erzielen suchte, 

^lag nun aber der sprachunterricht welche ziele immer verfolgen, so 

**iuss gerade hierin ein gewisses minimum erreicht werden. Es muss 

S «der schuler, der einen neusprachlichen unterricht genossen hat, einen 



4o6 



W, 



> wortvorrathi >a thorough command of a limited number o/ nw/aU 
(Sweet) besitzen. ■ 

Die folgenden auseinanderiietzungen niaassen »ich nicbt an, eitM 
jahrhundertc alte frage mit einem schlage aus der welt zu schaffeH 
sondem sie soUen bloss cine der nothigen vorarbeiten zur Idsuiifl 
des proldems einer reform des neusprachlichen unterrichts bildeitl 
Die befassung mic sprachen hat iirspriinglich keiaen andem zwecM 
haben konnen , als die ermbglichung eines leichteren , deutlicheren 
uiid erweiterten verstandnisses. Fiir denjenigen . der diese these fur , 
den sprachlichen unterricht nicht gelten lassen will, kann das folgend 
keinen werlh haben. Ich muss jedoch einen festen ausgangspunk 
haben , um nicht ins vage zu schweifcn. Wenn ich im folgende 
meinem vorhaben gemass von der ausdehnung, dem wesen und de 
mitteln der erwerbung eines fremdsprachlichen wortschatzes spreche, 
so bringt es die natur der sache mit sich, dass ich Ofter allgeraeinerti 
fragen des neusprachlichen unterrichts in erdrterung ziehen muss, 
sich ja das geschiift der begrtindung eines wortschatzes von den 
allgemeinen gange des unterrichts auch theoretisch nicht treu 
lasst. Der begriff >wortschatz< ist ein sehr relativer. 
sagt mit recht, die sprache sei etwas unendliches, da sie eine 
unendlichen und wahrhaft grenzenlosen gebiete, dem inbegriff alto 
denkliarcn, gegeniibersteht. Die sprache muss daher von endlichel 
mitteln einen unendlichen gebrauch niachen. (W. v. Humboldt VI, le 
Eine sprachbeherrschung im absoluten sinne ist daher iiberhaupt und 
insbesondere filr den einzelnen unmoglich. Daraus folgt nun, das* 
es auch verschiedene grade der sprachbeherrschung gebea muss, die 
sich verhalten wic concentrische kreise Die sprachbeherrschung litj 
aber die folge des besitzes eines wortschatzes und steht zu diesciil| 
in geradem verhaltniss. Die erfahrung lehrt, dass es graduelle untcr 
schiede in der sprachbeherrschung, somit auch im unifange des wort 
schat/es giebt — jedoch nicht nur in der sprachbeherrschung vef-j 
schiedener individuen , sondern auch in der des einzelnen je nath | 
dem alter, der biidungsstufe, jeweiliger beschaftigung und lebcnslajic- 
Der wortschatz vergrossert und vertieft sich bis zu einem maximum, j 
um im greisenalter wieder abzunehmen. Die ausdrilcke imd *«"* 
dungen der studentensprache verschwinden nach und nach aus dei* ' 
gebraucbten wortschatz des spateren philisters bis zuni voUigen vet- 
gessen. Ein gerichtsbeamter, der lange zeit als anklager fungirt Mi 
wird bei einem plStzlichen Ubergange zum vertheidigeramte cio'^' 
grtlndlichen vorbereitung bediirfen ; ja, das vorhandensein seines sa«'''' 



Ml 



I 



ung eines »wortvorraths« in einer fremden (bcs. der engl.) sprache ^o7 

anwaltlichen wortschatzes wird ihra selbst hinderlich sein. Ein lehrer, 
der heterogene gcgenstande, wie mathematik und sprachen, zu lehren 
hat, wird, wenn er nicht ununterbrochen beides gleichzeitig lehrt, in 
deni einen odcr dem anderen an seinem wortschatze einbiissen. >Es 
ist ein sicheres gesetz • die menge der worte des sprachschatzes richtet 
sich nach der menge der bewussten vorstellungen eines volkes, eincs 
volkstheiles und eines einzelnen menschen. Die menge dieser vor- 
stellungen ist wt-iler bedingt durch die menge der gegenstande, die 
sich im gesichtskreise einer sprachgemeinschaft befinden ; davon, ob 
der sprecheiide oft oder selten Uber gewisse vorstellungen zu reden, 
also ge/wungen ist, die sprachlichen communicationsmiltel zu be- 
quemer initiheilung zu mehren oder nicht; von der haufigeren oder 
selteneren veranlassung, die einzelnen vorstellungen zu neuen vor- 
stellungen oder gedanken zu combiniren* ')• 'Nur die erfahrungen 
des menschen erhalten besondere sprachliche benennungen , welche 
gegenstand des gesprachs werdenc»). Der wortschatz wSchst also mit 
dem zur mittheilung gew&hlten gebiet und der pracision und distinktion 
der mittheilung. Eine statistik des individuellen wortschatzes ist eine 
untrtigliche statistik des geistigen horizonts des sprechenden, und 
uragekehrt ist dieser tnassgebend fllr jenen. Der geistigc horizont 
des schtilers muss dem lehrer bekannt sein; der neusprachliche unter- 
richt daif demselben daher keinen wortschatz anlernen woUen , der 
ganz oder theilweise Uber die situation seines bewusstseins 
hinausgeht. 

Mein gewjlhrsmann Comenius sagt: >Prin(ipio quia mihi inter 
immotas Didactitae leges /uu-c est, ut inteUectus et lingua para 1 1 e It 
df currant semper, et quantum guis rerum apprehendit , tantum eloqui 
coMSuescat, nam qui intelligit, quoit exprimere nequil, a muta statua quid 
differtl' Dare auteni sine menle sonos psitlaeorum estf ^). Wenn wir 
also diesen obersten grundsatz der erzieiiung und des unterrichts 
anerkennen, mtissen wir auch Rousseau zustimraen, der sagt: >das 
kind soil nicht das lemen , was manner zu wissen ndthig haben, 
sondem was es begreift,* und seine warnung berlicksichttgen : Jls 
cherchent toujours I'homme dans V enfant, sans penser H ce qu^il est 
aiiant que d'etre homme. Man solle daher acht haben, welchen sinn 
die kinder mit ihren worten verbinden, und ihren wortvorrath 
so sehr wie moglich beschrinken , denn es sei ganz unzweckmiissig 



k 



) Wegener, Ueber deutsche dialcktfotschung. Zacber. Ii. bd. p. 468. 
') Ebendaselbst p. 469. 
}) •Janua linguarum* hrg. von K. J. Tham, 1805. 6. aufl. XVII. 



4o8 



fUr sie, niehr worte zu haben als ideen, und von mehr dingen 
«u reden, als bei denen sie sich etwas denken konnen'). 

Die situation dcs bewusstseins der lemenden eTfordert also schon 
cine beschrankung des anzulernenden wortschatzes. Was Uber das 
verstandniss des kindes hinausgeht, von der im gehim aufgestapelteiiH 
vorstellungsmasse nicht appercipirt werden kann, ist so gut wie ver^ 
loren. Der terminus ad quern muss sich aus der situation des be- 
wusstseins der scliiiler ergeben , denen man eine fremde sprache 
leliren will. Die hochste aufgabe des neusprachlichen unterrichts 
ware , dem schtiler einen solchen fremdsprachlichen wortschatz bei- 
zubringen , der seiner vorstellungsfahigkeit entspricht. Wenn maa^ 
einen ilcutschen knaben annaherungsweise auf das sprachliche niveatifl 
seines englischen altersgenossen heben will, was ein ideal bleibt, 
diirfen ihm einerseits nicht solche sprachmittel geboten werden, die 
auch dem englischen knaben nicht gelaufig sind , und andererseits_ 
muss ihm solcher sprachstoff zuerst geboten werden, den der 
liche schtiler schon besitzt, wenn er in die schule kommt. Es wa 
also sehr wiinschenswerth, wenn nilchteme und verstandige engliscb 
padagogen lebensgetreue ") aufzeichnungen des wort- und sprac 
schatzes sechs- bis siebenjahriger kinder machen und ihren deutschen 
collegen vermitteln wollten. Deutsche schulmeister konnten ihnen 
ein gegengeschenk derselben art machen. I 

Man hat an der schule, an der ich wirke, einen versuch mit 
englischen und franzosischen fibeln gemacht , jedoch ohne den g^ 
hoflften erfolg. Dies erklart sich daraus, dass der wortschatz und 
die ausdrucksweise schon dieser primitiven lehrmittel mit dem fah 
tischen wortschatz der kinder nicht im einklang stehen und denselb^BJ 
zu oft liberschiessen. Die folgen dieses missverhaltnisses iiussern sichl 
oft in hochst drolliger weise, die aber zu denken giebt. Mein eigencf j 
junge von 7 jahren kommt aus der schule und erziihlt: Du, pap»i | 
Jesus wurde von den juden gejagt und geschlagen, und dann ist n ' 
zum billard (I) (spr. biljar) gegangen< , soil heissen: Pilatus. Ein 
anderer knabe von 10 jahren kommt zu seinem lehrer nach der 




') E. Raumer, Gesch. d. padag. Uber Rousseaa. 

') In der »Presse' vom 25. juli a. c. lese ich, dass der bckannle eWB'* ' 
techniker Edison einen neuen phonographen erfunden und in folgender «<"* 
nutibar gemacht hat: er lasst den apparat in dem kinderzimmcr aufstellen, wel'k" 
die sprechversuche des kindes , sowie die worte der amme und der muttef ^^ 
nachwelt Uberlicfern soil. Ist das mSdchen erwachsen , so soU einroal bei ioa- 
licher gelegenheit der inhalt der phonographischcn aufzeichnungen heruntefgew''* 
werden, Aehnliche phonugraphische aufzeichnungen hatten meines erachlens oo"' 
grossen sprachniethodischen werth. 



I 



Aneignung eines »wortvorraths« in einer fremden (bes. der engl.) sprache aoq 



stunde und erinnert ihn , er habe ihm etwas zu geben versprochen, 
n^mlich eine iriigec I Ein mathematischer college giebt den schUlem 
cine beschreibung von dreiecken auf itnit riicksicht auf die winkeU 
und bekomint mehrere mit der aufschrift >niit driickt sich auf die 
winkeU ! Man darf mir nichl einwenden, dass dieses vorgehen noth- 
wendig sei, wenn nicht der wortschatz der schiiler starr bleiben soUe. 
Die erweiterung muss durch solche worter und phrasen geschehen, 
die appercipirbar sind. Derselbe junge, der Jesus zum billardspieler 
machte, sagte nach den ersten tagen des schulbesuches: >papa, ich 
wette drauf, der onkel komnit<. Er hatte diese phrase in einem 
gedicht gelemt und sie sich angeeignet. Aus bUchern , wie wir sic 
jetzt haben , lasst sich der thatsachlich verwendete sprachstoff von 
kindem gar nicht ermitteln , da schon die allerersten lehrmittel an 
sprachlicher verkiinstelung leiden. Es ist zwar unmoglich, besonders 
im massenunterrichte , die wege natUrlicher spracherlernung einzu- 
schlagen, aber man soil sich auch nicht unndthigerweise davon ent- 
femen. Da wir der fremden sprache keine wirkliche heimath 
bietcn konnen, so bieten wir ihr eine kUnstliche, wie man stadt- 
kindern , denen der rasen, die heide, der garten, der fluss und die 
L berge des dorfes fehlen, kiinstliche spielpl^tze vcrschafft. 
r Um in mtinen erijrterungen nicht missverstanden zu werden, 

mu&s ich hier an dem begrifTe des wortschatzes eine distinction 
vornehmen. Ich unterscheide nJlmlich einen activen und einen 
passiven wortschatz. Unter dem ersteren vcrstehe ich jenen wort- 
schatz, welcher einem sprecbenden individuum in irgend einer 
lebenden sprache stets und Uberall zur verfligung steht; unter dem 
letzteren jenen viel grcisseren schatz von w6rtern , deren klang im 
h6ren oder deren anblick beim lesen in dem angehSrigen der be- 
treflfenden sprachgemeinschaft den entsprechendcn begrifT entstehen 
Ifisst, d. h. solche worter , die cr wohl > versteht* , ohne sie jedoch 
je im sprechen zu verwenden. Bei dem activen wortschatz findet 
reproduction, bei dem passiven erinnerung statt. >Wenn 
■wir von den vorstcllungen im bewusstsein ausgehend durch association 
au einer neuen einmal dagewesenen vorstellimg gelangen, so re- 
produciren wir sie; wenn wir jedoch eine gegebene vorstellung 
als eine frllher erlebte wiedererkennen, so erinnern wir uns ihrer* '), 
<1. h. im ersten falle ruft z. b. ein gegcnstand oder ein ausseres oder 






') H. K. Wolfe, Unterauchungeii abcr das tongedSchUiiss. Wundi , Phil. 
IL p. S36. 532 



410 



inneres geschehcn das wort hervor; im anderen fidle ruft das vo 
anilern gesprochene oder das gelesene wort flie vorstellung bervorj 
>Jedcrmann weiss , dass frllher erlebte vorstellungen viel leichfe 
wiedercrkannt als reprodticirt werden. Die roeisten vu 
uns verslehen mehr wfirter, als sie licnutZL-n konnen. Man unter 
scheidet auch leicht zehnmal so viel farbenl6ne als man in dc 
phanlasie schen kann , und im tongebiet findet sich derseibe untcr- 
schiedo ')■ 

Ich kann recht wohl ein gedicht, einen roman, ein drama ver 
stehen , aber ich kann es beileibe nicht selbst machen. Die pflegc 
eines bloss passiven wortscbatzes konnte und sollte vielleicht de 
classischen sprachen geniigen ; aber in cincr modernen sprachc raus 
auch ein activer wortschat^ geschaffen werden , und man darf : 
nicht damit begniigen zu crreichen , dass die schiiler ein buch 
eincr iVemden sprachc lesen und verstehen kiinnen . wie sich drJ 
V. Gautsch, der fisterreichische unterrichtsminister, im abgcordneicn 
hause ausgedriickt hat'), sondern man muss auch das sprechei 
in einem wcnn auch noch so sehr begrenzten urafang erreichen. 

Der active wortschatz ist selbst in der muttersprache von ge- 
ringerem umfang als man denkt. E. de Beaumont') rechnet zwar 
aus, dass englische bauem 70C0, handwerker 10 000, handels- und 
geschaftsleute 15000, gcbildeie 30000, auf hochschulen gebildete 
25000 worter gebrauchen; Sweet's Elementarbuch entha.lt ca. i8oo; 
aber man muss davon die grosse zahl der ttrmini Uchnici abzieheo 
wenn man das gemeinsame sprachmaterial der umgangssprache 
milteln will. Noch viel geringer ist der wortschatz, den wir 
nebensprachen, die wir nicht als muttersprache sprechen, 
herrschen. 

Ich kann hier aus unmittelbarer erfahrung sprechen. lo 
mischtsprachigen landem , wie bei uns in Mahren , kampfen vo 
kindheit an oft zwei sprachen um den rang der »muttersprache«J 
Welcher von beiden endlich der sieg zuDiUt, h&ngt nicht von 
sprache der mutter, sondern von zufalligkeiten ab. Es sprechei 
zwar vater, mutter, verwandte das vornehmere Deutsch, aber H* 
umgebung ist slawisch, .so dass auch die eltem mil den kindem oft! 
Slawisch sprechen. Diese sprache hat die oberhand, wenn auch da» 



') H. K. Wolfe, Untereuchungen fiber das tongcd&chtni&s. Wundt, PIuI- 
stud, m, p. S36, 537- 

') SiUung dcs Osterr. abgcordnetenhauses vom 12. mai 1887. 
') FboDctic teacher 1S8S. VI, p. 255 aus J. of Education. 



I 



I 

I 

I 



Aneignung eines •wortvormths' in einer fremden (bes. der engl.) sprache ai i 

Deutsche vcretanden wird. Dies todert sich jedoch mit einem schlage, 
wenn der knabe iu die nachste stadt ans deutsche gymnasium kommt. 
Von den eriten ferien an spricht er auch im familienkreise die sprache 
seines professors, beginnt Deutsch zu denken und zu trSumen, wJih- 
rend vielleicht seine unstiidirten geschwister dem Slawischen treu 
bleiben. Daher kommt es, dass oft einzelne geschwister »Dcutsche<, 
die andern >Cecheni werden. Will es der zufall, dass die eltem 
nach dem lo. oder 12. lebensjahre des sohncs in eine deutsche 
gcgcnd Ubcrsiedeln , so iritt bci ihm die slawische sprache ganz in 
den hintergrund. Er absolvirt die hochschule, kommt aber als be- 
amier in eine gemischtsprachige gegend. Er ist genothigt, bohinische 
magde zu halten , mit bohmischen »parteien« zu verkehren. Und 
sieh 1 er verstehl nicht nur alles, was die leute sprechen ; nach kurzer 
zeit spricht er selbst wieder ohne schwierigkeiten. Wie gross ist 
nun aber der umfang seines wortschatzes r ein lacherlich kleiner; 
er zahlt vielleicht einige hundert worter, aber er reicht vollkommen 
zur verstkntlignng aus , weil dieser geringe wortschatz als ein ge- 
schlossener, festgegliederter erworben wurde und das sprachgefiihl 
nicht erstorben ist. Man wird hier geliend machen , dass es eine 
entwUrdigung des unterrichts sei, oder wie die sonstigen /Wo/a tkeatri 
lauten , die schiiler auf den verkehr mit englischen bauem , niagden 
und handwerkern abzurichcen. Ich bin auch weit davon entfernt 
dies anzurathen, aber ich will doch diese exf>eritntia mera zu meinem 
zwecke verwerthen, indem ich behauptc, dass der active wortschatz 
in einer fremden sprache bcschrankt isl imd doch zur verstandigung 
geniigt. Freilich sind solche leute nicht im stande, einen bohmischen 
vortrag oder eine rede zu halten. Das war aber auch ein college, 
der Oeche ist, nicht im stande (obwohl er die sprache perfect spricht), 
da er jahrelang an einer deutschen schule thatig war. Das sprechen 
einer sprache ist eben eine fertigkeit wie jede andere, das gehen, 
schwimmen, lurnen etc. Hat man einmal den bescheidcnen apparat 
eines beschrinkten activcn wortschatzes vollkommen in der gewalt, 
so hat man , abgesehen von der ausbildung des sprechens bis zur 
redekunst , nur noch nolhig, den wortvorrath zu vermehren. Das 
kind lernt auch zuerst gehen , bevor es auf dem seile tanzt. Auch 
Comenius meinte , als er den grundsatz autstellte , man miisse das 
Latein in seinem ganzen umfange innehaben, nicht, man solle alle 
worte und jedes wort der sprache kennen. Gestehe doch selbst 
Cicero, dass er das nicht im stande sei. Was man imter dem inne- 
haben einer sprache in ihrem ganzen umfange verstehen miisse, das 



412 



W. Swobodtt 



richte sich nach jedes einzelnen stand und bedUrfniss. 
miissten namlich die gemeinsaine sprache aller kennen, dazu 
aber der arzt die technischen ausdrticke etc. Wenn wir in rucksicht 
der nothwendigen beschrtokung des anzueignenden wortschatzes an- 
dere wissenschaften in deren schulmassiger behandlung herbeiiiehen, 
so ergiebt sich folgendes: man fordert in der arithmctik vom schiiler 
wohl eine genaue und exacte kenntniss seines kleinen einmaleins, 
aber man verlangt von ihm nicht, dass er ohne reflexion, griffcl und 
papier das product von 379X379 wisse. Ebenso muss der schiilei 
auch in alien andern wissenschaften gewisse grundlegende kenntnis: 
ohne lange reflexion uud unbewusst oder mechanisch zur verfiigung 
haben. Dcm entsprechend soil auch der active wortvorrath in einer 
nebensprache etwas moglichst beschranktes sein. Dass die meinungen 
Uber die grenzabsteckung des gebietes auseinandergehen diirften und 
dieselbe mit grOsseren schwierigkeiten verbunden sein wird als in 
den exacten wissenschaften , liegt in der natur der sache. Das darf' 
jedoch versiiche einer beschrankung und fixirung des unbedingt noth- 
wendigen worischatzes nicht hindern. Die exacten wissenschaften 
sind zu ihrer geschlossenheit auch nicht ohne mannigfaltige versnche 
gelangt. Das ■'tie rieti fcrdre, toujour s thisauriser, est . . unt s»rtt 
d'ai'arice littiraire plus nuisable qu' utile* ^). Es ist nicht die abso 
lute menge der gcwussten >w6rter< , die einen worlvonath aus- 
macht Comenius sagt ganz richtig»): *Noverit puer millies miilen* 
vocabula recitarc; si rebus applicare tion ncvit queni apparatus istt 
usum habilurus estrt 

Drastisch schildert der vater der modernen padagogik dieses 
aineisenmassige sammeln in seinem >Labyrinth«, einer allego- 
rischen darstellung seiner akademischen erlebnisse, in welcher er den 
stiidenten eine schulordnung giebt, ieinem bekommt es gut, aber 
nicht alien, und rlas macht ihre fressbegierde. Sie nahmen gar nicht 
zu, sondern kiiegten aufgeschwollene bauche, blieben mager, gaben 
alles wieder unten und oben unverdaut von sich, wurden ofl vom 
schwindel und unsinn befallen und starben vor der zeit«. »Manchc 
wollten daher aus furcht nichts einnehmen, sondern stopften sich die 
taschen voU, besonders mit solchen, welche die aufschriften fUhrten 
vocabularium, dictionarium, lexicon promptuarium, florilegium, herbarium, 
cemtordanlia, loci comtnums etc. Aus der tasche nahmen sie in den 






I 



■) Rey (J. A.) , Theorie et pratique de la science sociale. 
I, p. 98. 

') 1. a. o. XII. 



Paris 184: 




Aneignung eines »wortvorralh5« in einer fremden (bes, der engl ) sprache aji 

sund und so in die feder« ■). Es ist gar nicht zu zweifein, dass 
tin deulscher /us/y musly anglicist einen bei weitem grosseren abso- 

jten wortvorrath besitzt als irgend ein englischer arbeiter oder schul- 
knabe oder gar ein analphabet. Wcr wird aber behaupten dilrfen, 
dass der erstere im gewfihnlichen praktischen wortverstande besser 
lEnglisch kanm als die letzterenr Ebensowenig als ich es von mir 
behaupten kann, obwohl mir eine gebildete Englanderin untergekommen 
isl , die die bedeutung von wfirtem wie fardel, totioo und mancher 
anderer nicht kannte. Der >wortvorrath : ist also nicht ein buntes 
conglomerat von >wortem€ , und der wortschatz wiichst nicht mit 
der absoluten zahl der vocabeln, die man portionenweise sich an- 

r'gnet. 
Diese irrthumliche annahme hat auch zu einer irrigen roethode 
der aneignung eines wortschatzes gefUhrt trotz Comenius' wamung: 
■>e solis etiam scparatii vocabulis orcUionem exsurgen posse qui 
sperat , idem speret arenas in manipulos coUigari posse aut e cemenio 
murum erigi absque caice. £ vocabulariis igitur et dicUonariis Latinae 
linguae studium nimis est impeditumt. "'). ThatsSchlich versuchte man 
bis ins 17. jahrhundert'), das Latein so in der schuie zu iemen, dass 
man den kindem des ersten >haurens< >damit sie auch vil latei- 
nischer wort iernen, yhn taglichs am abend etliche w6rter zu lernen 
ftirgab«, und es konnte sich J. A. Wolf zu dem fotgemien metho- 
dischen unicum versteigen , das einer padagogischen verlegenheit 
durch eine verkehrtheii abhelfen sotlie : »Die vocabeln lernen sich 
nicht ex usu (!); roan muss zuweilen ex professo darauf hinarbeiten, 
dass die schiiler auch diejenigen vocabeln lernen, die in der lectiire 
licht vorkommen* (1). Der vorgang bei dieser angeblich metho- 
schen aneignung rilcht sich noch heutzutage an den classischen 
prachen. Es ist kein geheimniss, dass die methode der classischen 
prachen, trotzdem sie steinalt ist, dennoch zu keiner consolidirung 
^elangen kann, und dass besonders die discussion der >vocabelfraget 
bisher weder zu einer einigung noch zu einer besseruug der lehr- 
erfolge geflihrt hat , da ihre fehler principiell sind und durch sog. 
reformen in nebensachen , nmemotechnische kunstslUcke u. a. nicht 
gut gemacht werden konnen*). Nach wie vor besteht die klage, dass 



I 



M Pappciiheim, Comenius p. 5. 

M a. a. o. XII. 

\) Vgl. Raumer, PSdag. 



Vgl. die arlikel • Lateinischer unterricht* (p. 301 AT.) und >Voc*belleroe&< 
in Schmid's EncyklopSdie. 



4'4 



W. Swobtxla 



die abiturienten keinen nennenswerthen lateinischen oder griechischen 
>woitvorTath> besitzen. Man ist aber trotz diescr misserfolge doch 
bei ansichten geblieben wie die folgende: >lJas einzeine woi 
bildet bei der erlernung und filr den gebrauch der sprache die er 
grundlage, den natUrlichen (I) ausgangspunkt . . das wort hat 
erste stelle, gk-ich\iel ob es sich um erlemung der muttersprache 
durch gewbhnimg oder um erlernung einer fremden toten oder lebej 
digen sprache unter mehr oder weniger schulmSssigem and inetfa 
dischem verfahren handelt< '). Trotz dieser selbstzufriedenbeit UB 
salbung hat man jedoch seit dem ende des 17. jahrhundcrts rait eifi 
nach einem andern methodischen mittel gegriffen, n^mlich der et^ 
mologie. Ja, wenn eine sprache bless das wissen von ihr zu 
lehrzwecke hatte, so wire etymologic gani unentbehrlich. Ueberdid 
ist das etymologisiren an sich und auch fiir schiiler Lnteressani un 
den unterricht belebend, aber dieses interesse erwacht erst, >we« 
schon tin gewisser sprach- und sprachenschatz erworben isi« , ui 
die etymologic ist im eleraentarunterricht cin hyiUron proteron. Aus 
dem nimmt das interesse liir etyraologie die aufmerksamkeit dc 
schlilers in einer richtimg in anspruch, die weit entfemt, dem eigen 
lichen zwecke der sprach erlernung zu dienen , zur spracl 
bildung fUhren kann, aber das interesse von jener geradexu ab- 
lenkt. Dieses etymologisiren ist ein vomehmes geschaft, und sein 
betrieb fuhrt nur zu jener bekannten verachtung des >parlirens<. 
>Lebende sprachen wollen nicht mil den hauten heimgesucht sein, 
die sie langst abgeworfen habenc»). 

Kin wortvorrath kann also weder auf dem wege der aneignnni; 
des isolirten wortes , noch durch reilectirende betrachtung seiner 
morphologischen elemente erworben werden. »Der sprechende, tl" 
auf die sprache gerichlete reflexion hinzutritt , hat darin nur dis 
ganze des zu beceichnenden gedankens im auge. Man kann sich 
unraoglich die entstehung der sprache als von der bezeichnung d" 
gegeiisiiinde durch woiter beginnend, und von da zur zusamniw- 
fugung Ubergehcnd denken. In der wirklichkeit wird die rede nichi 



■) Schmid's Enqrklopadie, •VocabeUemen*. Gcrade das gegcDtlieil itt lUtU'' 
lich richlig. Der gesprocheue satz in der naiven sprache, doch uucb Iwim gramif"' 
lisch gcschulten sprecher in der praxis des gewohnlichcu lebens, isl eine geschlosw"' 
phonclische cinheit. Erst cine weilgrcifende specul.itiun lehrt uns den saU m s'' 
begrifflicheo elemente zu zerlegen, und diese nennen wir wOrter. El winl r' 
riuem logisch-grammalischen schema weder gesprochen noch versunden , Siind'' 
in oachbildung und nachempfindung gewisser durch den gebrauch verilJlJi'ili"'' 
gcwordencr salztypen. Vgl. Sievcn, Phonetik I. p. 178 f. 

') poring, Logik p. 390. 




I 



I 






Ancignuiig eiiics •wortvorr^ths* in eincr fremden (bes. der engl.) sprache 415 

aus ihr vorangegungenen wdrtern zusammengesetzt, sondern die 
•wfirter gehen umgekehrt aus dem ganien der rede hervorc '). Wir 
erlernen iinsere mutiersprache nicht dadurch , dass wir die wOrter 
einzeln auswendig lerncn, wie etwa die namen der fliisse und stadte 
in der geographie. Angenommen jedoch , es ware mOglich , den 
ganzen wortvorrath, z. b. der umgangssprache so zu erlemen, >danii 
mllsste die fahigkeit, diese masse zu handhaben, noch wimderbarer 
•erscheinen : jedesmal , wenn uns irgend eines von diesen wOrtern 
nbthig ist, inliKsten wir uns seiner erinnern und zwar wlhrend des 
ktirzesten zeitraumes; aus der unabsehbaren menge von !autcom|)lexen 
tniissten wir augenblicklirh gerade den complex auswahlen , den wir 
ini belrefl'enden augenblick brauclien* »). In wirklichkeit jedoch geht 
die aneignung einer sprache recht leicht und in ziemlich kurzer zeit 
•vor sich, nicht aber dadurch, dass wir jedes einzelne wort auswendig 
lemen. Die wirklich sprecheiide sprache ist nicht blosser vorrath 
von einzelnen wortern, in welchc sie von der grammatischen theorie 
zerlegt wird, sondern es ist gerade umgekehrt: »In wirklichkeit be- 
lieht die sprache immer nur ihre worter aufeinander; die wttrter in 
ihrer einzelheit sind abstraclionen, sprache nur der mfiglichkeit 
nach< '). 

Der sprachunterricht, der mit der isolirten vocabel beginnt, f^ngt 
mit einer abstraction an, die desto verblasster ist, je mehr bcdeutungen 
«in wort im zusammenhange annehmen kann. Indem man deni 
schUler zuerst die >vocabelt , d. h. das vereinzelte wort zura ein- 
prtlgen bot und noch bietet, mit liilfe welcher wCrter der lemende 
wortverbindungen und satze mit unteriegtem multersprachlichen ma- 
terial zu bilden hatte , die natiirlinh nur ein sttlmperhaftes , dem 
fremden sprachgei-ste widerstrcitendes geprjlge erhalten , hat man 
gerade den verkehrten weg eingeschlagen und das brett dort zu 
bohren versucht, wo cs am dicksten ist. — 

Aus den vorstehenden er6rterungen resultirt also filr den neu- 
sprachlichen unterricht die forderung, mit zusammenhangendem 
sprach material zu beginnen. >Die worte und wortverbindungen, 
wenn sie dem schilier zuerst entgegentreten , sollen nicht aus ihrem 
natiirlichen zusammenhange herausgerissen , sondern als lebendigc 



') W. V. Humboldt, Ueber die verschiedenheit des menschlichen sprechbaues etc. 
Werke VI, p. 76. 

') N. Krusxewski, Princip. der sprachcntwickelung. Techmer's intemtt. xUchr. 
Jll, p. 171 ff. 

>) Gerber, Die sprache als kunst. Berlin 1885. 2. auO. y- '^<»> 



4i6 



W. Swoboda 



glieder des satzorganismus erfasst werdenc. »Das wort wird also 
erst dann in seinem innersten wesen erfasst sein, wenn es nicht lo9^| 
gerissen von seinem natUrlichen verbande , sondern als glied eines 
ganzen, dera es angehdrt, erforscht und erkannt worden ist,« ausseru^ 
sich schon Perthes') und ^hnlich Bierbaum*), Schr6er^) u. a^| 
»Nur die verbundene rede,< sagt W. v. Humboldt, »muss man sich 
in alien untersuchungen, welche in die lebendige wesenheii der sprache^^ 
eindringen soUen, immer als das wahre erste denken. < ^M 

So wie jeder act des denkenden geistes seinem subjectiven inhalte 
nach ein ganzer gedanke ist : so muss jede sprachausserung als ein 
ausdruck des gedankens der absicht des sprechenden nach ein ganzer 
satz sein. Der zusammenhang des denkens und sprechens entspricht 
ja auch dem zusammenhang des seins : >Man hat niemals die wahr- 
nehmung eines baumes , sondern dieser ist immer ein theil einer 
wahmehmung des baumes mit dem boden, in dera er wurzelt. mil 
der luft, in die er hineinragt, mit dem hintergrunde , vor dem er 
steht u. s. w.« Kurz jede wahmehmung umfasst einen horizont*), 
Eine rationelle sprachunterrichtsmethode muss es also mit Hainilton^)^| 
und J a c o t o t ^) als ihren >hauptnerven < bezeichnen , dass die^^ 
worler nicht isolirt , sondern dass sie den wortvorrath sogleich in 
ganzen untereinander inhaltlich zusammenhangenden 
satzen kennen lehrt. 

Zusammcnhangende lehrtexte werden Uberdies aus rUcksichten 
des zeitersparnisses gefordert. Der schtller muss zu jeder lectUre 
expositionelle fahigkeit mitbringen. Je klarer und vollstan- 
diger die situation dutch die anschauung, die erfahrung, den vor- 
herigen unterricht etc. gegeben ist, desto weniger sprachlicher mtttd 
bedarf es. Das drama hat z. b. weniger worte nothig als der roman, 
weil dieser die meisten expositionellen mittheilungen zu machen hat. 
Denken wir uns nun ein conglomerat von zu einem absatz vereinigten, 
jedoch inhaltlich nicht zusammenhangenden, bloss einer gramraatischen 
regel auf den leib geschnittenen satzen, deren stoff aus den hetero- 
gensten gedankengebieten entnommen ist: astronomic, politischer 
und cultur-litteraturgeschichte des alterthums, des mittelalters , der 
neuen zeit, dem tiglichen leben etc. bunt durcheinander. Wenn der 



pidng. 



') ZeiLschr. f. Gymn. p. 27. 28. 

') L)ie anlat-direcle methcxle. Cassel 1887. p. 71. 

1) Schroer, Wissenschaft und schule. Leipzig 1887. p. 56. 

«) Schroer a. a. a. 

5) Tafel, Deutsche vierteljahrsschrift. 1838. 3. heft. Raumer, Goch. i- 



Andgnung eines >wortvoiTaths< in einer fremden (bes. der tngV) sprache aij 

schiUer den inhalt voll eifassen und nicht bloss wOrter ohne sinn 
vernehmen soil, so ist zu jedem satz eine exposition ndthig. Sie 
nimmt kostbare zeit weg und muss Itberdies in der mnttersprache 
gegeben warden, da die schlller eine fremdsprachliche nicht ver- 
stehen. Diese nothwendige forderung kann ohne arge sch&digung 
des eigentlichen unterrichtszweckes gar nicht erflillt werden. Die 
zahl dieser expositionellen mittheilungen ist nun bei zusammen- 
hangendem lesestoff, gebieten entlehnt , auf denen der schlller voll- 
komroen zu hause ist, nur gering, wie beispielsweise fllr die Sweet'schen 
stiicke >nBture, man . .c etc. 

Ausserdem wird durch zusammenhSngende lectQie in dem ideen- 
gange der schQler ein zustand erzeugt, den wir illusion nennen, 
in dem wir uns befinden, sobald wir uns der auflUhrung eines wohl- 
exponirten dramas, der lectiire eines romans oder einem spiel hin- 
geben. Dieser dem aussenleben abgekehrte zustand des geistes ist 
bei kindem mittelst eines anregenden textes (wie in ausgezeichneter 
weise durch Swift's GuUwer's Travels), einer landkarte, eines erd- 
globus, einer ein&chen physikalischen maschine, eines ausgestopften 
tbieres, ja einer blossen kreidezeichnung leicht erzeugt. Dass dieser 
zustand der illusion und concentrirung der gedanken auf einen gegen- 
stand fUr jeden unterricht sehr zutrSglich, ja tmentbehrlich ist, braucht 
nicht erst nachgewiesen zu werden. 

Die exposition macht einige schwierigkeiten bei dialogischem 
stoff. Es giebt drei formen, in welchen der dialog in der schule 
eine rolle spielt: i. die bekannten aus der lectUre geschdpften 
questions and answers; 2. die dialoge, wie sie in Waddy's 
Echo oder Sweet's CoUoquial Sentences erscheinen und 3. drama- 
tische dialoge. Bei der ersten art liegt die exposition schon in dem 
vorhergehenden lesestllck; diese dialoge haben aber, wie manniglich 
bekannt, den nachtheil, dass sie oft hdchst gezwungen und h61zera 
sind und wenig interesse bieten, wenn sie sich bloss auf die frage- 
weise wiederholung des gelesenen beschr&nken. Sie kdnnen aber 
fruchtbar gemacht und belebt werden, wenn sie frtther besprochenes 
in ungezwungener weise herbeiziehen. Diese art dient am besten 
dem anfangsunterricht. Die zweite art hat den vorzug, dass sie an 
im gew5hnlichen leben h^ufige gelegenheiten anknilpft und moglichst 
ungezwungene gesprilche giebt. Da hat nun zwar der sprechende 
Oder der verfasser keine exposition nothwendig, wohl aber der 
schuler. Wenn z. b. das stUck nr. 59, p. 35 (Sweet, i. aufl.) ge- 
lesen, veistanden und gelemt werden soil, so muss der schttler, der 

E. KSIbinc EnitUiche undien. XII. 3. 27 



4i8 



W. Swoboda 



bei seinem buche und nicht bei einem dinner sitzt durch expositioDeUe 
miitheilungen in die situation desselben eingefiihrt werden. Solchc 
dialoge bedlirfen also einer erganzung und sind fiir vorgeschriiteni 
schiiler aufzusparen , wenn die expositionellen mittheilungen in 
freraden sprache gegeben werden konnen. 

Bei dramatischem dialog, der bloss gelesen wird, gcniigen 
btlhnenanweisungen in der regel nicht, illusion zu erzeugen. Am 
dem ist die sprache der blihne sprache der kunst und nicht sprai 
dcs lebens ; der dialog will witzig sprudelnd sein, auf den charaki 
der handelnden personen ein licht werfen, die handlung fordern u. s 
Dadurch wird das interesse von der sprache weg auf jenc dra 
tischen qualitdten abgclenkt. Daher empfiehlt sich diese dritte 
erst f(ir das letzte stadium des sprachunterrichts. — 

Eine weitere anforderung an den neusprachlichen unterricht 
den in demselben an/ucignenden wortvorrath ist: zweckmassi 
keit. Mag der unterricht in einer fremden sprache blo.ss asthetis< 
zwecke im weitesten sinne oder bloss praktische verfolgen, so m 
doch beide richtungen sich auf correcte aussprache , das verste 
des gesprochenen bis zu einem gewissen grade und einen f< 
begriindeten, stets zur verfUgung stehenden activen wortvorrath grilti' 
den. Gegen die ansicht, welche es als eine todsUnde erachtet, we: 
man es sich nur von feme einfallen ISsst , in der wissenschaft u 
im unterricht nach zwecken und praktischer nfitzlichkeit xu fragen 
will ich nicht pVolemisiren. Ich verstehe unler ntitzlichkeit ui 
zweckm^ssigkeit nicht >jene nahrungsbilrgerliche, auf die kUoste ui 
r&nke des gewinnmachens geschulte auffassung wissenschaftlicherthiti{ 
keit, wodurch nur das essen und trinken gef6rdert wird, und wol 
man auf jede sonstige wissenschafdiche thatigkeit als ein privatvci 
gntlgen halbunzurechnungsfahiger leutc herabsieht, sondem jene zwecl 
massigkeit, die es auf eine herrschaftserweiterung und stahlung dw 
individuums fiir den kanipf urns dasein abgesehen hat« '). Der unter- 
richt hat nicht leute zu erziehen, wie der ehrliche weise Riccaboci 
einer war : Like many a man who is wise enough 7i>iUi pen ami fcf' 
before him, and plenty of time wherewith to get uf> his wisdom. Biic> 
bocca was flurried, nervous, and confused, when that wisdom toas i'^' 
upon for any ready exertion. From the tree of knowledge 
taken grafts enough to serve for a forest; but the whole forest 
not spare him a handy walking stick *). Das princip des inlerit it* 



uii- 

4 



') Daring, Logik p. 384. 
») Bnlwer, My Norel. 



Aneignung cines •wortvurratlis* in einer fremdcn (bea. der engl.) spracbe ^jg 



I 



enttndu erfordert einerscits, dass der neusprachliche unterricht auf ein 
bestimmtes ziel lossteuert, in unserem speciellen falle auf die be- 
griindung eines zweckmclssigen wortschatzes , andererseits muss der 
schUler es auch wissen, warum und zu welchem ende er etwas 
lernt. -tUne aetion ne peui plus exister sans mobile quun effct sans 
caust* '). Auch der schiller ist ein treasonable being, and continually 
in pursuit of happiness , which )u hopes to attain by the gratification 
of some passion or afffxtion , he seldom acts or thinks without a pur- 
pose and intention. He has still some object in view; and ho^vever 
improper the means sometimes be , which he chusts for the attainment 
of his end, he never loses view of an end nor will he so much as 
throw away his thoughts or reflections, where he hopes not to reap 
any satisfaction from themf). Der wortvorrath nmss daher der 
sprache des wirklichen bediirfnisses, der sprache der mittheilung ent- 
nomtnen sein'). Ferner muss dem zogling, der eine fremde sprache 
lernen soil, die er sein lebelang nicht hat sprechen horen, durch die er- 
fahrung, die inan ihn roachen ISsst, klar werden, dass die neue sprache 
wirklichlebt. von andem sprachgeraeinschaften als muttersprachebenutzt 
wird. Der niederosterreichische bauernjunge, der cinsprachig ist und 
in die stadt kommt , urn zu studiren , hat zwar von Franzosen oder 
Englandern in anderem zusammenhange gehort; aber grosses erstaunen 
pi^gt sich in seinem gesichte aus, wenn er ertihrt, dass in England 
alle bauernjungen den ganzen tag nichts als Englisch sprechen. Aus 
B^tzen, die von Alexander d. gr., Romulus und Remus, von schlachten, 
konigen etc. erzahlen , schdjjft er dicse erkenntniss nicht. Der me- 
thode PIdtz kann man den vorwurf nicht ersparen, dass sie das vor- 
urtheil , als ob die fremde sprache nur etwas rein theoretisches sei, 
das man lerne , urn eine note zu erhalten , fdrmlich gross gezogcn 
hat. Der schUler muss es nicht nur wissen, sondem er muss es 
auch einsehen und begrcifen, dass das ding, das er Icrat, zum 
wirklichen sprechen da sei , und sein verhalten darnach einrichti-n, 
Zu dicser erkenntniss wird man ihn erst ens fiihren, wenn man ihm 
sprachmittel bietet, denen er voiles, sachliches verstandniss ent- 



■) Rey a. a. o. 



Hume, An inquiry cone. hum. underet. London 1875. p. 19 anm. 
5) Locke, Sonic thoughts on cduc. London 1759. 6 cd. voL 111, p. 76. 
. . tiepntiing still luitli that which lies most obvious to Ihi sinses ; such us is the 
kitt-,Kiltitge oj minerals, plants, an J animals, and particularly timber and fruit-lrtes, 
thtir parts and ways of profagntioH, wherein a great dial may bt taught to a 
ekiU, which will not be useless to a man. But more especially geografhy, astro- 
nomy and cutatomy , , 

11* 



420 



W. Swobod« 



gegenbringt. Dieses sprachmaterial kann sogar hinter deiu alter 
des schtilers zurilckbleiben , da der bekannte stoff in dem neuen ge- 
wande besondern reiz verleiht ■). Eine zerlegende beschreibung 
z. b. darf die grenzen der gelaufigen und mechanischen bekanntschaft 
des hcirers nicht liberschreiten. Das voile verstandniss einer erzah- 
lung wird nicht bloss aus den wijrtern, sondern aus der erfahrung, 
die man von der betreffenden handlung geniacht hat, geschopft. 

Wo die erfahrung fehlt, da fehlt eben das verstSndniss einer 
sprachlich angedeuteten handlung"). Wenn auch ein verstandniss 
von handlungen, die man nicht gesehen hat, nach musteranalogien 
tu stande kommt, so besitzt der schUler z. b. fUr fremde cultus- und 
festgebrauche, beschreibungen und schilderungen von fremden landem, 
schiften, langst vergangenen culturzustanden , rechtsgebrauchen u. a. 
keine analogie, kein verstandniss, kein interesse. In einem so 
einfachen sat^e wie: >AIexander d. gr. eroberte Persien*, versteht 
ein lojahriger schuler nicht ein wort voll und ganz, denn dazu ge- 
hdrt eine menge von historischen ethnologischen und antiquarischen 
kenntnissen. Zweitens wird man den lernenden zur erkennin 
seines interit bien entemiu luhren durrh das interesse, das m 
ihm flir die sache einflfisst. Nur im falle voUkoromenen ver- 
stSndnisses ist interesse moglich. Interesse erzeugt lust am gegen- 
stande , diese erzeugt aufmerksamkeit und fleiss und macht zwang 
enlbehrlich*). ■> Attention and repetition help much to the fixing My 
ideas in the memory: hut those , which naturally at first make tht 
deepest impression, are those which are accompanied with plea iurt 
and painK*). Da das letztere mittel vom untenicht wohl auszu- 
schliessen ist , so blcibt nur interest und pleasure. Ihre abwesenh 
miisste jede spracherlernung, wie auch die erwerbung und festiguo] 
eines wortvorraths illusorisch machen. 

Ein dnttes mittel, dem schUler die niitzlichkeit einer fremden 
sprache klar zu machen, ist, ihm zu zcigen, wie sie geeignet ist, »ll« 
seine gedanken, die er in der schule, zu hause oder auf dem spifl- 
platze haben mag, auszudrilcken, d. h. durch benutzung der fremden 
sprache als unterrichts- und verkehrssprache. Die fof- 
derung, die fremde sprache selbst zur erlemung der fremden /.u Ix" 
nutzen, ist nitht neu. Ich erinnere besonders an das scurrilc ver- 



1 



■) Ktthn in der einleitung zu seiner fraiiiz. gramm. 

•) Gerl)cr a. a. o, 

>) Ein grundsali der philaiilhropisten. 

4) Locke, Hum. underst. p. Ii2. London 1735. 



1887. 




Aneignung eines 'wortvorraths' in einer fremden (bes. der engl.) iprache a2i 



fahren im erlemen des Latein durch Montaigne') und weise atif 

■ die erorterungen Locke's hin*). 

Andere alle pSdagogen, selbst Comenius, Hamilton, Jacotot u. a., 
haben sich nicht so wait emancipiren konnen, die muttersprache vom 
fremdsprachlichen unterrichte auszuschliessen und haben zu lateral- 
oder den entsetzlichen wortlichen interlinearversionen ihre zuflucht 
genommen. Die neuere reformbewegung hat hier weiter zurilck- 
gegriffen und dieses miltel der spracherlernung in ihr programm auf- 
genommen , wahrend die altere methode bei der Ubersetzung ge- 
blieben ist. Auf die nachtheile der letztem in rilcksicht auf die 
erwerbung eines wortvorraths einzugehen, ist hier nicht der ort. Ich 
■will daher so verfahren, als ob man auf dieses expediens gar nicht 
verfallen ware, und zu zeigen versuchen, in wie weit ebenso als bei 
der erlcmung einer sprache im auslande oder durch bonnen und 
gouvemanten , die muttersprache ira massenunterrichte umgangen 
werden kann. Zugleich trete ich in den 2. theil meiner aufgabe ein, 
welcher zeigen soil, wie ein activcr wort vor rath begrUndet werden 
konnte. 

Es handelt sich um die frage, wie sot! der kitt, das ctmentum, 
um mit Comenius zu reden, herbeigeschafft und seiner beslimmung, 
die emzelnen bausteine in einem festen gebaude zusammenzuhalten, 
zugefUhrt werden? Comenius fahrt an derselben stelle') fort: ^Tum 
per eosdem annos tffarcUbalur vocabulis rerum sine rebus., i. e. nee 
res vocibus Hits exprimendae (quo facUior , firmior, et evidentiori cum 
uUlitate impressio fieret) monstrabantur , nee voeum iuncturae , cuiusiiis 
linguae propriae ostrttdehatur : manifesto utrinque errore. Voces enim, 
quia rerum sign a sunt, his ignoratis quid significabunt f Die sache 
ist substanz, das wort accidens ; die sache der leib, das wort ist das 
kleid. Es dUrfen also sache und wort nicht getrennt werden, wenn 
jswischen der welt der dingc und der welt der ideen ein fester zu- 

^sammcnhang hergestellt werden soil. Wenn die dingvorstellung mit 

I •) Ess. in, 2. 

H >) Thoughts on Education, Works. London 1759. 6. ed. vol. Ill (1690) 

^KP' '5 • '^'"' /"""'• languages for the ordinary inttrcourii of society, and commu- 
mitalioH of thought in common life. And for this purpose the original way of 
beaming a language by conversation , not only serves well enough, but is to 
ie preferred, as the most expedite, proper and natural. t p. 71 : 'And when wt 
JO often see a french-woman teach on English girl to speak and read french 
perfectly, in a year or two, without any rule or grammar, or anything else, but 
jT'rottling to her ; I cannot but wonder, how gentlemen have overseen this way for 

1*htir sons, and thought them more dull or incapable than their daughters.* 
3) a. a. o. XII. 



42a 



W. Swoboda 



der entsprechenden wortvorstelliuig untreanbar verbunden ist , s( 
ordnen sich unsere vorstellungen nach denselbea grruppen, nach denen 
die aussenwelt geordnet ist: dinge (pron., subsl.), thatigkdten und 
zust^nde (verba), eigenschaften (adj., adv.), menge (num.), beriehungen 
(prapos.). Die entwickelung der sprache geht nach dem gesetz der 
correspondenz zwischen einer welt von wortem und einer welt voi 
dingen vor sich : zwischen dcm system der zeichen (der sprache] 
und dem, was dieselben bezeichnen soUen, muss eine moglichst vol 
kommene entsprechung stattfinden '). Damit das fremdsprachliche 
wort mit dem gegenstand so verkniipft werde, dass es von dem 
gegenstande spater ohne den umweg liber das muttersprachliche woi 
reproducirt werde , ist directe anschauung nothwendig. Da fernf 
diese zunachst bloss einen wortvorrath von concreten wortem v 
mitteln kann, so wird der neusprachliche anschauungsunterricht zuc: 
bloss concreten sprachstoff anwenden: all ideas, especially abstrae 
ones, are naturally faint and obscure: the mind has a slender hoi 
of tliem: they are apt to be confounded with other resembling ideas 
On the contrary, all impressions, that is, all se/isatious, either imtwan 
or inward, are strong and vivid"). Beim sprachlichen anschauunc; 
unterricht darf man jedoch nicht etwa folgenden weg einschlagen 
der lehrer nimmt einen gegenstand in die hand (kreide, schwamii 
buch Oder ahnl.) und fragt : IVhat's that.', weil dem schilli 
natilrlich der deutsche name einfallt und die ankniipfung zwischi 
dem freradwort und dem gegenstand illusorisch wird; man sagt aurtk' 
nicht: >das, was ich euch hier zeige, ist ein apfel, eine nuss, da 
tiscb u, s. w., sondem man giebt satze wie: a book is lying on Iht 
table; open your books; shut the door. If I have two nub (mar^ 
in one hand ami two in the other , how many have 1 ? four imtt 
(marbles): Two marbles (nuts) and two more are f four marbles (nuli). 
If I take two away again, how many are left? two . . Then ton 
marbles taken from four leave ? two etc. 

Dieser vorgang setzt voraus, dass die schuler schon englisch 
zahlen gelemt haben. Dieses, sowie das anschreiben von dictirttD 
grosseren zahlen gehort ganz in den anfang des unlerrichts, da tn.'" 
dabei der niuttersprachc am leichtesten entrathen kann. Man schreiic' 
dann zu den vier rechnungsarten mit unbenannten , dann mit be 
nannten zahlen {strokes, dots, apples, eggs, nuts, oranges etc.). I^'' 



I 





Krustewiki a. a. o. p. 173. 
Hume, Hum. undcrst. p. 16. 




Aneignung eines •wortvortallm in einer fremden (bcs. der engl.) iprache ^2^ 



benutze zu diesem zweck das bUchlein: >Figures made easy* von 
Hens ley (Clarendon Press). 

An diese einfachste art der anschauuog schliesst sich dann die 
anschauung von natur- (thiere, pflanzen, mineralien), geographischen 
(erdglobus , wandkarten nach : Elementary Lessons in Physical Geo- 
graphy by A. Geikie. London, Macmillan tS8f), physikalischen 
objecten {Lessons in Elementary Physics by B. Stewart, ebendaselbst 
1888). EHeser tliatsachliche unterrichtsvorgang mag zugleich als 

■ antwort auf cine anfrage in dieser zeitschrift XI, 3, p, 549 dienen. 
Wo eine directe anschauung nicht moglich ist, oder sich durch 
die schulverh&ltnisse verbietet, da raacht man von hilfsmitteln, 
von indirecter anschauung, gebrauch : von dem bild oder der 
kreidczeichn u ng auf der tafel. So in der geometrie, wozu 
Bich 'Euclid Revised I. by Nixon ^Clarendon Press 1886) benutze. In 
Hsolcher weise wurde z. b. auch das it. stUck in Nader und 
Hwurzner's lesebuch, >Entdeckung der dampfkraftc , erklart. Die 
Hbeweise lUr die kugelgestalt der erde, ihre bewcgungen sammt den 
consequenzen (Geikie 8 — 17), die luftpumpe, der ballon, barometer, 
camera obscura u. a. (Stewart 92, 91, 85, 252 etc.) wurden mit 
hilfe von kreidezeichnungen veranschaulicht. Ich bemerke aber hier 
ausdrUcklich, dass an osterreichischen realschulen der unterricht im 
' Englischen in der V. classe, d. h. mit schulern von mindestens 
■ 15 jahren beginnt. Was ist nun der erfoig dieses anschauungsunter- 
richts ? Um ein beispiel herauszugreifcn , eriebte ich folgendes : Ich 
hatte in ciner stunde iS zeilen des lescstUckes, >Die pulververschwOrungc 
(Nader und Wurzner p. 1 68) , gelesen , was eine menge historischer 
erkl&rungen nothwendig machte. In einer andern stunde war ich 
im stande, die gestalt der erde und ihre bewegungen zu besprechen, 
wobei kreidezeichnungen aushalfen und nur die bisher unbekannten 
worter und wendungen auf die tafel geschrieben wurden. Bei der 
wiederholung zeigte sich nun, dass der inhalt des historischen stiickcs 
recht schwerfallig und unsichcr wiedergegeben wurde, wahrend die 
demonstration des andern geographischen themas viel sicherer, fliesseo- 
der und freier vor sich ging. Zu gunsten des letzteren wirkte die 
anschauung und das sachliche verstandniss , wahrend fUr die social- 
politische lage Englands vor dem gunpowder-plot das voUe verstand- 
niss und somit auch das interesse abging. Diese erfahrung wieder- 
holic sich bci alien khnlichen gelegcnheiten. 

Andere auskunftsmittel, um die anwendung der muttersprache 
zu vermeiden , und ding und wort unmittelbar zu verkndpfen , sind 



424 



W. Swoboda 



I 



sog. tteaching dodges'L , d. h. praktisch-methodische kniffe oder 
geberden , zu denen glUckliche erfindungsgabe des einzelnen lehrers 
gehort. J. Passy hat einige davon im Phonetic teacher {$.16. 1888) 
veroffentlicht, z. b. The absence of some boy or other gives mt the 
opportunity of asking his neighbour 'Who sits by you?*., then tviho 
is sitting by you?< ; an J after his good or bad ansviers I explain 
that the first question he ought to anstoer the absent schoolfeMow't' 
name, — ^because he usually sits there*, — to the second: tnobodyt, — 
^because he is not sitting there nou><. Minder complicirte verhalt- 
nisse, besonders solche der lage, der gestalt, lassen sich durch die 
entsprechende geberde, handbewegung u. a. ausdrUcken. Wo diesfl 
noch nicht ausreicht, oder wo man es vermeiden kann oder will, 
kann auch von dem errathen, dem erschliessen und der er- 
klarung durch schon bekannte worter gebrauch gemacht warden. 
Das errathen , oder vielmehr erkennen der bedeutung der englischen 
wfirter aus der ahnlichkeit des klanges, oder auch der schreibung der 
fremden mit deutschen und franzdsischen , ist freilich eine zwei- 
schneidige waffe, wenn der lehrer das einreissen der sog. stUraper- 
synonyma'J und der » shots < ') nicht hiiitanzuhalten wUsste; aber es 
ist doch andererseits zu werthvoU, als dass man darauf verzichten 
kdnnte. Die bedeutung von wfirtern wie der folgenden , die man 
jedoch betrachtlich vermehren konnte, wird sogleich erkannt : a great 
fire broke out, baker, shoemaker; flames, a monument stands, the gas 
we burn in our houses etc. etc, 

Erschlussen wird die bedeutung eines noch unbekannten 
wortes aus dem zusammenhange. Erklslrt wird ein begriflf, dessen 
benennung zuerst vorkommt mit zuhilfenahme schon bekannter wijrter, 
z. b. spark is a small particle of fire. 

Die verknupfuDg des dinges etc. mit seiner bezeichnung kann dei 
natur der sache nach bloss ein mittelbares band sein; hierrait sind^f 
jedoch noch nicht die mittel erschopft, >Uber die unser geist ver- 
fiigt , um eine ganze menge von verschiedenartigen wortern in ein 
harmonisches ganze (d. h. zu einem soUden wortvorrath oder wort- 
schatz) zusammenzuschweissen* 3). Die unmittelbaren bande der 
worter ergeben die reihen- oder angrenzungsassociatioa 
und die coexistenz (ahnlichkeit oder analogic). ^f 

Wenn wir im gesprilch mit einer person begriffen sind, die mitten " 



1 



') Asher, Die wichtigsten regeln der cngl. syntax. 



dantsHiebslac (Schaible), EnglUche sprachschniuer p. 3. Strucburg iSS^ 
Kruuewski a. a. o. p. 173. 



Aneignung eines >wortvornitbs« in einer fremdcD (bes. der cngL) sprache ^25 



^B Aneigi 

W im satz aus irgend einem grunde abbricht oder unterbrochen wird, so 
erganzen wir das wort oder die worter, die zur vollstandigkeit der 
mittheilung gehoren, aus eigenem, z. b. >Warum besuchen Sic mich 
jetzt nie?< >Ich werde schon morgen . . . .« Oft helfep. wir einer 
person, die in einer rede stockt, die zerstreut ist, oder der das be- 
treffende wort nicht einfallt, ein. Dasselbe findet statt, wenn wir in 

• einem buche lesen , und mitten im satze umblattem mUssen , z. b. 
>Wenn man nicht auf alle entdeckung eines zusammenhanges ver- 
zicht . . . .c Beim diktandoschreiben in der schule pflegen schUler, 

■ die schneller schreiben, solche selbstverstandliche erg^nzungen auf 
eigene faust zu machen. Die leichtigkeit der ergiinzung wachst in 
dem masse, als die verbindung gewisser worte isolirt und mecha- 
nisirt ist. Das isoliren geschieht , wie spater gezeigt werden wird, 
durch das wirken der analogie, das mechanisiren aber vorzUglich 
durch angrenzungsassociation. Wir sind eben gewohnt, gewisse 
worter in einer constanten verbindung zu horen und zu sprechen. 
tCuslom is the great giile of human li/e<^), >in der gewohnheit ruht 
das einzige behagen des menschenc »). Schon Luther') meint , dass 
>aucb die sprachen , so die allergewissesten regeln haben, als die 
lateinische und griechische sprache, vielmehr aus Ubung und gewohn- 

Iheit, denn aus regain gelernet werden <. Jedes wort ist mit unzah- 
ligen banden der angrenzung mit seinen verschiedenen begleitem in 
verschiedenen redeweisen verbunden ; es ist inimer ein glied von 
bestimmten syntaktischen reihen von wOrtern , so dass wir beim 
sprechen nicht immer gezwungen sind, zu der unmittelbaren erinnening 
zuflutht zu nehmen. Die reihenassociation hat die mech ani si rung 
der sprachroittel zur folge, ohne welche der mensch ebensowenig 
gel&ufig sprechen, wie der seiltanzer und kunstreiter mit voller sicher- 
heit und voller selbstbestimmung seine kilnste produciren kann, ohne 
■ mechanisirung der muskelthatigkeit. Der sprachunterricht, der sich's 
I zum ziele setzt, dem lernenden ta thorough command of a limited 

k number of words*, zu verschaflfen , muss sich entschliessen, eine ge- 
wisse zahl von sprachmitteln zu mechanisiren. Wie werden nun 
sprachmittel mechanisirt? ZunSchst rlurch das auswendiglernen 
^ von reihen, nicht von vocabeln oder phrasen, denn auch diese letztern 
B sind blosse petrefacte, wenn sie als isolirte sprachmittel aus der frei 
ausfUhrenden darstellung gerissen werden ; verktlrzungen von schlllssen, 




Hume. 
Goethe. 
3) Bei Raumer, Gesch. d. pidag. 



lein- 
ruhfl 



die nur in der zusanimenbangenden darstellung verstHadlich werden. 
Das auswendiglernen oder memoriren ist in dem weitern 
sinne zu nehmen, wie ihn Hoppe') bestimmt hat, nicht in jenem 
odiosen sinne des absichtlichen auswendiglernens von sprachmittcln, 
deren sinn man nicht oder nur halb versteht und leicht zu vergessoM 
fUrchtet, z. b. gebete, gedichte, formein etc, Nicht das sog. mecha- 
nische memoriren , wodurch z. b. einzelne schiiler unsercr latein-_ 
losen realschule sich die lateinischen responsen bei der messe pdlc 
aber gedankenlos angeeignet haben. Das mechanische und absicht 
liche memoriren ist mit recht perhorrescirt worden ; dennoch beru 
unsere ganze sprechfertigkeit auf >auswendiggelemtem< itn weiteren 
sinne '). 

Dieses auswendiglernen im weiteren sinne, d. h. das gedachtniss- 
m&ssige einverleiben eines unverlierbaren wortvorraths , wird durdfl 
solche methodische mittel erzielt, welche die blirgschaft des festen 
haftens in sich tragen: i. Man muss ein voiles verstundniss und, 
eine begriffliche oder sachliche erkenntniss des auswendigzulernende 
haben. 2. Dieses muss dadurch, dass es der situation des bewusS 
seins angepasst ist, interesse erwecken. 3. Es muss unier starke 
eindrilcken, am besten mittels des gesprochenen wortes, d. h. dfl 
horbildes aufgenommen werden. 4. Es muss dutch geflissenUiche 
emeuerung im gedachtnisse erhalten werden'). 

Ueber die punkte i und 2 ist schon oben gesprochen wo 



') Das auswendiglcroeu und auswendighersagen etc. Hamburg u. I^ipiig i{ 
•) John Locke , .Some Thought on education ; • for languogei hcin^ l> 1 
Itam'ii by rote, cut lorn and mtmory, are t/iiH ipoktn in grealfit fer/tetii* 
■whtn all Ihe raits 0/ grammar are ullerly forgotten. t tNor lit the obje(tu»t\ 
that he vjill then know it only ty rote, fright anyone. This , lehen Trell ttii»\ 
dered , is not any moment against , tut plainly for this vxty of learmiJii 1 
language; for languages are only to be learn'd by rote; omJ a jwtf»w^l 
does not speak English or Latin perfectly by rote, so that having thought «f t^\ 
thing he could speak of , his tongue of course without thought of any rule vl 
grammar, falls into Ihe proper expression and idiom of that language, dfti ••' ' 
speak it well, nor is master of it . . And he that will speak them well, hv ** ' 
other lule but that, nor anything to trust to but his memory , amd the keM >( 
speaking after the fashion learned from those that are allowed to speak profh- 
which, in other words, is only to speak by rote.' There is nothing mort l^ 
dent, than that languages learned by role seive welt enough for the etm»'* 
affairs of life, and ordinary commerce. Nay, persons of quality of the softf "'■ 
and such of them as have spent their time in well-bred compiuty , shew us, <**' 
this plain natural way, without the least study or knowledge of grammar, '* 
carry them to a great degree of elegancy and politeness in their language, '"" 
there are ladies who, without knowing what tenses and particles, adverts, anil f* 
positions are, speak as properly, and as correctly (they might lakt it for J» ^* 
compliment , if I said as any country-schoolmaster) as most gentltman tekt *"* 
been bred up in the ordinary method eif grammar-schools, 
3) Vgl. Hoppe a. b. o. p. 65. 




I 



AneignuDg eines •wonvoiralhs* in ciaer fremden (bes. der engl.) sprachc ^27 



den ; Uber 3 und 4 will ich meine erfahrung sprechen lassen, 
indem ich zunachst die bildung und befestigung von reihenasso- 
dationen darstelle : Es wird ein leichtes, aus wenigen einfachen satzen 
mit bloss concretera sprachmaterial bestehendes stiick . 2. b. Sweet's 
stilck tnaturt* (lo zeilen) den schUlem vom lehrer mit sorgfaltiger 
articulation vorgelesen. Dann liest ein schliler oder, wenn nothig, 
mehrere , zunachst ohne ruoksicht auf den inhalt ; denn bei schaifer 
und pr^ciser articulation ist das ganze denken auf diese concentrirt 
und darf durch das bestreben , den sinn zu erfassen , nicht gestort 
werden. Sind schwierigkeiten oder ist zerstreuung vorhauden, so lasst 
man das artikuliren mit mbglichst hoch gesteigerter stimme vornchmen. 
Dieses verfahren befestigt die organiscben Laufbahnen, macht sie ge- 
liiufiger, vertreibt die storenden gedanken, lenkt uns streng auf unsere 
aufgabe bin und versetzt uns in den zustand des ndthigen emstes. 
So verfahrt der schauspieler, wenn er seine rolle memorirt. — 

Hierauf geht man an die erkiarung des so gelesenen. Viele 
wtirter wie : think, the earth, flat, sea, round, really, like, ball, flattened, 
orange, see, ship, sail out, sink, more and more, water, nothing, mast, 
eotne near, land, thing, and so on, world, follows, must, direction 
werden in ihrer bedeutung ohne weiteres erkannt. Anderes wird aus 
dcm iusammenhang erschlossen z. b. not quite, as she gels, seems u. a.; 
andere worter werden erklart oder umschrieben : people = men ; kind = 
sort; cakes are made of meal; meal is made of corn; covered with 
sugar they are delicious lo eat. 

Die kreidezeichnung eines kreises , andeutung der "flattened 
portion* durch punklirte liuien, die umrisse eines schiffes drauf, senk- 
rechte linicn bezeichnen den beobachter, the masts, trees, churchsteepUs ; 
an andem stellen hilft eine bezeichnende geberde und teaching dodges 
ein ; das voile verstamlniss ist hergestcllt. Nach nochmaliger lesung 
kann man sich Uberzeugen, ob sich schon reihenassociationen gebildet 
haben : man liest bei geschlossenen blichern : People used to think the 
earth a . . . bricht ab. Bekommt man als fortsetzung zu hdren . . a kind of 
flat cake, so ist eine reihe fertig. Nach und nach werden die andeu- 
tungen des lehiers karger, die fortsetzungen des schlilers umfangreicher, 
bis endlich der ganze absatz auswendig gewusst wird. Dann kommen 
fragen an die reihe, wobei man auf strikte nachahmung des 
gelemten textes achten muss. Der sprechende lernt in jeder sprache 
durch das h6ren, lesen etc. in der mannigfaltigsten weise auswendig, 
selbst in der muttersprache. Wir gebrauchen ja nur die wiirter und 
wendungen, wie wir sie gehort, gesprochen und gelesen haben., aVvcsft. 



dass wir uns ihres ursprungs oder der thatsache , dass wir imniet 
nachahmer sind, bewusst werden. Nur durch jabrelange (Ibiuig haben 
wir durch stride nachahmung ein sprachgeflihl erworben , das uns 
gegerj den gebrauch undeutscher wendungen schtlUt. In einer fremden 
sprache , die wir nicht von kindheit an sprechen , fUhien wir uns 
stets unsicher, wo wir nicht strict nachahmen und fUrchten mit recht. 
gegen den idiomatischen sprachgebrauch zu verstossen. Wir haben 
keinen andern massstab , mit dem wir vergleichen , keine andere 
quelle, aus der wir schopfen konnen, als den schatz der durch stride 
nachahmung erworbenen sprachmittel. Der spielraum des sog. freien 
producirens in einer fremden sprache ist verschwindend klein; nur 
auf dem lummelplatz der raechanisirten sprachmittel bewegen wir 
uns frei. Je mehr sprachmittel daher mechanisirt werden, desto 
grosser wird der active worlvorrath , desto leichter und wohler wird 
sich der lernende in dem fremden elemente ftihlen. — fl 

Wie sichert man nun mechanisirte sprachmittel gegen den ver^ 
fell? Purch zweckmassige wiederholung. Die treue des gedacht- 
nbses nimmt mit der zeit ab. Experimentelle versuche') lassen v« 
muthen, dass das vergessen zuerst schnell dann immer lanj 
samer erfolgt, also vielleicht nach eincm dem logarithmischen ahn 
lichen verhaltnissc. Dasselbc tehrt auch meine erfahrung. Ich nahm 
im anfange der VI. classe das Sweet'sche stUck p. 2 (i. aufl.) b«- 
ginnend mit: ///<" sea is always in motion . . in der oben angegebeoen 
weise durch und liess es am ende der stunde von einem schUler L.fl 
aufsagen, was er ohne stocken durrhfiihrte. In der n^chsten stunde 
traf er es nur mit nachhilfe und miihe. In derselben stunde fing ^ 
ich an , (iber die kugelgestalt der erde , die beweise daflir (iucl^| 
Geikie) zu sprechen. L. wurde nach einem beweise gefragt. Er ~ 
blieb stumm ; doch als ich ihm das key-word: people used to think 
gab, sagte er die ganze vor etwa 3/4 jahren gelemte stelle nur 
einer stockung und geringer wortverinderung her. Daraus folgt flir 
den unierricht, dass ein mechanisirtes stUck gerade in den unmitteJ' 
bar folgenden lectionen wiederholt hergesagt werden niuss, worauft* 
dann fiir lange zeit intact bleibt. 

Man wird sich dieses *mechanische« vorgehen mUhsam un<i 
schwerfkllig vorstellen, AUerdings ist es dies im anfange, wenn di« 
articulation noch unsicher, die fremden lautc spriide sind. Aber « 
ist eine heilsame gymnastik des geistes , die allein zum eigM"" 



cht- 



min 

fiir^ 



') Wolfe «. a. O. p. 551. 






:tignung eines •wortvorraths' in einer fretnden (bes. der engl.) sprache ^29 

kbnnen fUhrt. Aber wenn diese anfanglichen schwierigkeiten Uber- 
wunden sind, so scharft sich der drang und das vermogen, aus dem 
gehbrten und gelesenen immer mehr und schneller in das gedScht- 
ft niss hinilberzuziehcn. Die fortschritte beschleunigen sich in bestiLn- 
' dig steigendem verhaltniss, da die erhohnng der kraft und die ge- 
wjnnung des stoffes sich gegenseitig verstarken und erweitem. Nach 
halb- Oder ganzjahrigem unterricht ist das so geilbte ged&chtniss 
derntassen erstarkt , dass es in einer lection eine ganz betr^chdiche 
masse von sprachniitteln mechanisiren kann. 

I Wenn duich die reihenassociation eine gewisse menge von zii- 

samroenh^ngendem sprachstoff, z. b. die ersten Sweet'schen stUcke 
(nature, man, tools and weapons, food, houses, cloths, language) ange* 
eignet sind, so wird sich das andere associationsgesetz, namlich das 
der analogic, geltend machen. Der instinct fiir analogic, der bei 
der muitersprache so gewaltiges wirkt, bei der fiemden sprache zwar 
H nie in gleichem masse wirksam wird, darf nicht ungestraft vernach- 
lassigt werden. Jedes wort ist mit anilern durch bande der laut- 
lichen, niorphologischen und semasiologischen ahnlichkeit verbunden 
und ist infolge eines bekannten psychischen gesetzes im stande, 

I andere ahnliche woiter zu reproduciren und von ihnen reproducirt 
zu werden, ohne dass wir zur reflexion oder erinncrung unsere zuflucht 
nehmen milssen. Einige formen wie writes , reads , takes befahigen 
zur richtigen bildung ahnlicher wie: speaks, bears:, ebenso wortver- 
bindungen wie: glass of water, glass of beer, glass of wine, xur 
I bildung von a glass of coffee, bank of a river, parts of England 
level of the sea, the heat of the sun vermitteln das richtige gcfiihl 
lUr das durch of bezeichnete verhaltniss. Solche analogiebildungen 
l6sen sich aus den associirten reihen: There is nearly three times 
as much water as land; there is a good deal of rather high ground 
u. s. w. Reihen wie: people often go out for a walk; they 
generally go by train; they always mean the Themse ; it gra- 
dually hardens into clay schfirfen das geflihl fiir die stellung dieser 
art adverbien. S^tze wie : the first things V Ihey see ; like the gas V 
Ti'c burn; from all the 7vatcr V it can get at; the moisture V '' «»*- 
tains; in the half of it V the sun shines on gewChnen an die dem 

PfTeiitschen sprachgefilhl fremdartige auslassung des relativs. Es ist 
nicht nothig, hier beispiele zu haufen und raum zu verschwenden. 
Jeder lehrer wird die weittragende bedeutung dieser associationen zu 
'vurdigen wissen. Ihre festigkeit ist auch der beste schutz gegen 
I Serrnanismen. Sie bilden die grundlage des sprachgefiihls. Wendungen 



430 



W. Swoboda 



iung~ 



•wie a glass V beer; nothing as mist; it was a man (st. thtre was) 
stossen auf sofortigen widerspruch der iibrigen schtiler. Dass dieser 
widerspruch wirklich auf dem sprachgefiihl beruht und nicht auf 
reflexion, erhellt daraus, dass derselbe schtiler, der seinen dissens 
ausgednickt hat, oft nicht das richtige weiss, da er das sprai 
widrige fUhlt, es aber nicht verbessem kann. Dieselbe erscheinun] 
begegnet auch im unterricht der muttersprache, wo die schtiler rwar 
die fehlerhaftigkeit und sprachwidrigkeit falscher constructionen fuhlen, 
jedoch nicht das richtige zu sagen verm6gen. Erst jetzt, wenn dieser 
zustand der spracherlemung eingetreten ist, kann die gramniatische 
zusammenfassung ihr gutes leisten. — fl 

Die beginnende wirksamkeit der ahnlichkeitsassociation macht 
sich durch den umsland bemerkbar, dass die lernenden bei wieder- 
holungen absichtlich und unabsichtlich anderungen , erweiterungen, 
zusammenziehungen des mechanisirten sprachstoffes versuchen , z. b. 
people (men) used to think (formerly believed) (that) the earth was a 
fat (st. a kind of flat cake) surrounded by water (st. with the sta 
round it); it is a globe (st. round); like an apple (st. orange). Diescn 
selbstandigkeitsftusserungen darf man einerseits nitht entgegentreten^ 
andcrerseit.s sie nicht zu sehr ermuntcm, damit besonders ehrgeizig^^ 
schUler nicht verflihrt werden , vorzeitig das w6rterbuch ■) zu con- 
sultiren, wie jencr, der in dem satz : . . a basin filled with the tame 
liquid, statt liquid, liquidness setzte, das er unter >flussigkeit< 
im wbrterbuch fand oder: The neigbourhood of an ocean stipulali' 
the moisture of the climate. Der lehrer wird gut thun, die sprachlichen 
ausserungen der schtiler auf das schon erlernte zu beschrankcn. 
damit nicht jene sprachfabrikation platz greift, die man der tiber- 
setzungsmethode vorwirft. Hochslens mag der lehrer dem nacb 
einem ausdrucke ringenden schUler eine neue wendung selbst s»gen 
und sie sogleich von der dasse fixiren lassen. 

Auf (liese weise wird sich der schtiler einen activen wort- 
Bchatz erwerben, d. h. eine feslgefilgte durch reihenasso- 
ciation, analogie und anschauung tnechanisirte massc 
von s])rachmitteln aneignen'). 

Mit der sprache verhalt es sich wie mit der denkthatigkeit d** 
menschlichen verstandes : tbut though our thoughts seem to possess <** 



') Es ist cine notbwendige conse(|iienx der methode , dass, wenn den «•"•" ' 
Irrn schon ein w6rterbuch in die hand gegeben wird, es ein eDgIiKb-<ngl>*^ 
scin niu.ss. 

*) Hoppe a. a. o. 



Aneignnng eines iwortrorraths* in einer fremden (bes. der engl.) spnche ^^i 

unbounded- liberty , we shall find on nearer examination , that it is 
really confined within very narrow limits , and that all this creative 
power of the mind amounts to no more than the faculty of com- 
pounding, transposing, augmenting or diminishing the 
materials afforded us by the senses and experience*. •). 

Ich schliesse diese bemerkungen mit einer variation der Schiller'- 
schen strophe: 

>Langsan) in dem lauf der horen 

FUget sich der stein zum stein; 

Schnell, wie es der geist geboren. 

Will das wort gesprochen sein.f — 



■) Home Ham. undent, p. 14. 
Znaim, juli 1888. 



Wilh. Swoboda. 



LITTERATUR. 



Torrent of Portyngalc. Re-edited from the Unique Ms. in the Cheth; 
Library, Manchester, by E. Adam, Ph. D. (Early English Te.xt Society. ExI 
Series No. LI). London 18S7. XXXIV und 120 ss. S". Price: 10 ih. 
J. O. HalHwell , dem wir die ersle ausgabe der me. romanze von ' Tarn 
of Portyngale' verdanken, hatte sich daranf beschr&nkt, den text der einiigen 
voUstandig erhaltenen hs. und der wenigen fragmente abzudruckeo, und er hi 
recht daran gcthan , deun bei einer cinzigen und noch dazu so verderbteii 
wie die vorliegende es ist, kommt es zundchst darauf an, den wirklich Uberliefi 
text weiteren krciscn zugSnglich zu machen , ohne das bild durch vors<:hi 
anderungen zu Irllben und dadurch die Ubersicht zu erschwcren. Jetzt aber, 
wir dank der regen thatigkeit deuLscher anglicisten (um diesen ausdruck /u 
brcuchen) in der lagc sind , das rcichc gebiet der me. romanzenpoesie fast v 
standig Ubcrsehcn und zur vergleichung hcranziehen zu konnen , war cs au di 
zeit , auch den text des T. P. eincr grUndlicben durchsicht zu unterzichen, ■ha' 
nach mogtichkeit von febtern zu sSubem und nanientlich auch die zu gcnade 
liegende strophenform und das reimschema in der ursprtlnglichen gestalt wieder- 
herzustellen. Die aufgabe war cine schwierige; aber der herausgeber, dr. Admi 
hat sich dcrselhen vollauf gewachsen gezeigt , und wir haben alien gruad , ilin 
fUr seine leislung dankbar zu sein. 

Bei der texlconslruction handelte cs sich in erster reihe um die wiedtrhw 
stellung der ursprtlnglichen .strophenform. Ilalliwell hatte in seiner ausgatie <i^ 
gedicht in sechsteitige strophen eingetheill: ich mochte ihm aber daraus koo"' 
vorwurf machen (cf. T. P. ed. Adam p. VI), wenn sogar Schipper (Engl, nietrii 
I, 359) sich durch die verdcrbnisse einzelner hss. dazu verlciten liess, zu ujcx- 
• In manchen andero erzahlcnden dichtungcn ist keine bestimmie stropbcnfonn 
eingehaltcn ; so sind zwOlfzeilige strophen mit sechszeiligen strophen untenuuc'i' 
in l-yheaus Disconus und Sir Gowghttr, oder mit vercinzelten neun- und fUnralU' 
zeiligen, wie in Syr Tryamourt, Sir Chges, oder sccbszeilige mit zwolf- und """" 
undzwanzigzeiligen, wie in The Wright's chastt wij't,* In wirklichkeit enthi'J"* 
allc diese gedichte ursprtlnglich ganz sicber nur zw&lfzeilige strophen , die ''^ 
auch bei heranziehung sammtlicher tins erhaltenen hss. in den meisten (SUeii ■<^' 



I 




I 



E. Adam, Torrent of Portyngale 



433 



leichtjgkeit wiederherstellen lassen. Fttr Sir Ccmghttr hat dies Breol darch seine 
ausgabe nachgcwiescn ; fUr Liieaus Disconus werde ich es in der von mir ror- 
bereiteten , demniicbst in den druck gehenden kritischcn ausgabe thun. Ebenso 
Ussen sich die mingel der strophenform in Sir Triamotir und Sir Cligts leicht 
beseitigen. Ich beabsichtige , urn dies beilSufig va. erwiihnen , ersteren fUr die 
Extra Series der Early English Text Society , letztcren fUr K6lbing's Englische 
studien binnen kurzem neu herauszugeben. Aber auch mancbe von Kdlbing in 
der einleitung zu Amis and Amiloun (p. XIV) nicht aufgefuhrte gedichte sind 
ursprUnglich ebenfalls in der zwolfxeiligen schweifreimstrophe abgefasst und nur 
durch die nachliLssigkeit der abschreiber uns in ungenauer form Uberliefert, so 
z. b. aus der Percy-hs. : Tht Grcnt Knight, yoktt dc Rteve, Guy and Colbrandt etc. 
Demnach hat Kbibing (Engl. stud. XI, 496), dem sich Adam (p. VII) anschliesst, 
unzweifelhaft recht , wenn er die dichter der me. romanzen gegen die ihnen von 
Hertzberg , Bennewitz , Dttriog , Schipper u. a. zugescbriebene unfShigkeit , das 
einmal zu grunde gelegte strophenschema durch das ganze gedicht hindurch fort- 
zufllhren, in schutz nimmt und alie derartigen entstcllungen der ursprflnglichen 
strophenfolge den abschreibern zur last legt , die ja allcrdings darin grosses ge- 
leistel haben. Was den Sir Tkopas anlangt, so glaube ich ebenfalls mit Kbibing 
(Engl, stnd XI, 496 ff.) , dass Chaucer nicht die ungeschicklichkeit der dichter 
in der anwendung eines reimschemas geisseln wollle, sondem gerade die Ober- 
tiiebene ktlnstelei, 

Doch kommen wir zum T, P. zurtlck. Selbst in der so fehlerhaften hs. 
Uberwiegt bei weitem die zw6lfzdlige strophe; es ist somit von vomherein klar, 
dass der verfosser nur diese strophenform in seinem gedichte zur anwendung ge- 
bracht hat. Dem zwcilen herausgeber ist es nun in der that auch gelungen , die 
zwolfzeilige schweifreimstrophe mit dem reimschema aalxelxtdbttb (ganz vereinzelt 
findet sich das schema aabaabccbddb : sir. 20, 50, 58, 164, 218, einmal aabaabccbccb : 
str. 96) mit wenigen ausnahmcn ftlr das ganze gedicht durcbzufuhren. In den 
meisten flUlen genUgte hierzu die ersetzung eines reimwortes durch ein nahe- 
liegendes synonymum , welches den erforderUcben reim enthielt , die umstellang 
dnzclner worter a. s. w.; nur selten war eine tiefergreifende Snderung noth 
wcndig. Manche ungenauigkeiten im rcimc , die wohl auch nicht voin dichter 
herrUhren , aber jetzt schwer zu beseitigen sind , muss roan freilich dabci mit in 
den kauf nehmeii. Einzelne strophen (34, 37, ill, lao, 122, 130, 230) weisen 
Ittcken von je cinem verse auf. Das eine mal, bei v. 413, hat A. anch im texte 
eine zeile frei gelassen und dieselbe mitgezjihlt, in den andern flillen nicht. Hier 
wire ein gleichmSssiges verfahren erwtlnscht gewesen. Grcissere lUcken von je 
3 venen, wic sie in der handschriftlichen Uberlieferung der schweifreim-romanzen 
nicht selten sind, hnden sich in str. 53, 65, 73, 98, 126, 131, 193, 194, 2lt, 
214, 220, 229. Hier liess sich weiter nichts thun. Die versuche eigener tu- 
dicbtung zur ausftlllung der lUcken (cf. Weber, Utlerson und auch Ltidtke) sind 
bisher nicht derartig ausgefallen , dass sie zur nachahmung auf furderlen . Str. 65 
und 98 mochte ich am tiebsten ganz streichcn , da sie iiberflUssige und den zu- 
sammenhang storende varianten zu str. 74 resp. 95 sind. Eine lUcke von 7 versen 
Uegt in str. 146 vor. Bei den nocb Ubrig bleibenden sechszeiligen strophen, 
vrenigstens soweit sie paarweisc auftreten (7, 8 — 18, 19 — 162, 163) oder nur durch 
eine zwolfzeilige strophe getrennt sind (174 — 176), glaube ich aber nicht, dass 
eine lUcke in der Uberlieferung vorliegt , sondem dass sich auch Ki« ».va \«. ■x 




K. K6lbipg, EnglUche »tudien. Xll. 3* 



434 



Litteratur 



sechszeiligen eine zwtilfteUigc strophe constniiren lisst. So mochte ich z. b. Mr. 7J 
und 8 zu einer strophe verbinden mit den schweifreinivenen -. j 

V. 75. Be trru) to thy covenand ^^^ 

V. 78. Fort mo ma/i n/old I wand ^^^| 

V. 81. Full Euyll Ihow dourst kynu find (cf. 524) ^^H 

V. 84. No ston Uttythe ht stuid. ^^H 

Ebenso liisst sich sir. 18 und 19 vereinigen, wenn man in str. 19 Uest^ ' 
V. 201. And fast he gan to done {warie Ms.; cf. v. 2447) 
V. 204. Ther-with he gan hyme slon. 

Bei str. 162 und 163 zeigen schoa die identischen reime 'there : there', iMB 

hier nicht alles in ordnung ist. Vielleicht haben wir zn lesen: ^^H 

V. 1887. Sht Ihankid god anon ^^^ 

V. 1890. To god she made her mone; I 

aber der rechle zusammenhang ist durch diese Snderung noch nicht hergeslellt. 

Auch str. 203, die als zwdlfzeilig gedruckt ist, gehbrt hierher, denn Be 
enthSU nach Adam's text zwei verschiedene schweifreime : deyse : feai und assy: 
delay. Mm delay ist erst von A. fUr das handschriftlichc Use, das sehr gut past, 
eingesetzt worden. Um die strophe in ordnung zu bringen , haben wir also nur 
nir V. 2349 ein enlsprechendes reimwort zii finden. Ich schloge vor: />r to flay 
OH the gres (cf. v. 1165, wo gres cbenfails vom schreiber beseitigt ist). 

Str. 174 — 176 = v. 201 1 — 34 mochte ich in zwei zwblfzeilige stropben »er- 
legen, vv. 2011 — 22 und vv. 2023 — 34. Die erste ISsst sich herstelleu, wenn wir 
V. 2019 die lesung der hs. : 'My children [bothe] ye slowe' beibehalten und 
V, 2022 etwa lesen : 

Nere hem she yede that throwe. 
Die beiden nSchsten schweifreime mUssten an str. 1 76 angeglicben werden , ulio 
V. 202J etwa: 'slaj'ne' fUr 'slant' ; wie aber v. 2022 zu Indem ist, weiss ich 
selbst nicht. 

Gegen ende des gedichts (str. 211 — 220) scheint Uberhaupt in der stropben- 
eintheilung cine grosserc verwirrung eingctreten zu sein, die sich jetzt nicht mehr 
t)eseiligen ISsst. Nur filr den schluss mochte ich noch folgendes vorschlagen 
V. 2641 r gehdrt noch zu str. 229 (der letzte vers derselben fehlt). Die nidnte 
strophe rcicht von 2643 — 2654 ; v. 2654 lautet ja nach der hs. : And sith htt 
loay they yode. Die schlussstrophe umfasst vv. 2655 — 2669; aber tv. 2661 — 266|j 
sind als Uberflttssig zu streichen ; v. 2666 ist vielleicht zu lesen : Gtve ps tit 
blessing alwcy (?) und v. 2669: Whan we shalle wend awey. 

Was den bau der einzelneu verse anlangt, so bemerkt der hersusgeber 
(p. VII) : 'As to the structure of the eight lines of the four couplets, eoch con- 
tains (or at least ought to contain) four accents , the caudae three ; but as lit, 
imfortunately , possess only one Ms. , a conclusive statement on this point is im- 
fostitlt' . Nun giebt es allerdings, obwohl hisher noch niemand darauf aufmsk*] 
sam gemacht hat, auch romaiizrn , in denen simmtliche zwiilf zeilen der scfawci^ 
reimstrophe jc drei hebungen cnth.ilten ; es gehbren dahin Libeaus Desconui (laii 
ausnahme weniger strophen) und die zweite h&lfle von Roulastd and Vtrntg"- 
Allein in unserem fallc ist es doch sicher , dass die vier reimpaare jeder stroplw 
urspiUuglich nidit melir und nicht weniger ak vier — die caudae drci — hcliiingm 
hatten und doss die unregelmassigkeiten des Uberlieferten texles in rhythmiKJ)" 
hcziehung wiederum durch den odcr die abschreiber verschiddet aind. Mitmle' 



I 



) 



I 



E. Adam, Torrent of PortyngJe 



435 



P hat Adam aus metrischen grdnden ge&iidert; ich h&tte es etwas bSnfiger gethan, 
namentlich da, wo sich durch streicbung irgend eines tlberlltlssigen wortcs^eiu 
gleichmSssigerer rhytbmus des verses erziclen liess. So wiire z. b. zu streichen ; 
V. 17s to him ht — V. 186 kcthe — v. 192 0/ hyi body — v. 194 grtt — 
V. 219 Tht londtt — V. 222 that — v. 231 then in (viederholl aus v. 230) — 



V. 394 so 



308 ^ood — V. 330 And sctkyn — v. 339 mt — v. 438 ys — 



V. 467 may — v. 568 can — v. 593 And — v. 626 to wod — v. 853 And — ■ 
V. 893 That — V. 974 of — V. 989 Lord — vv. I028, 2313 das zweite he — 
V. 1184 ffoT — V. 1208 hii days — v. 1320 of und yart — v. 1333 a — 
V. 161S euir — V. 1849 ivokt and (cf. Fragiu. Ill) — v. 1935 '■"'" — 
V. 2079 in — V. 2250 a — v. 2345 at — v. 2346 das zweite in — v. ^348 
that — V. 2454 And — v. 2457 And — v. 2625 Thty. Ferner ware zu lesen; 
V. 239 He durst goo nerre no fote — v. 571 Ther is (ftlr: / deme, thtr it) — 
V. 933 Two dnchyes in this hnde — v. 104O be (fUr: pat theff) — v. 1096 tant 
(fUr: i-tane) — v. 2221 D, kti. that ttronge knyght — v. 2542 And hmo ihcy 
in the see did her do — v. 2615 SwitA in soumyng down she fell — v. 2668 in 
his ilis. 

Ueber den dialekt des T. P. bondelt Adam auf p. X — XVI, Trotz der 
nnzuverliissigkeit des Uberlieferten lextes weisen doch die melsten sprachlicben er- 
tcbeinungen sicber nach dem nurden bin ; da aber andrerscits manchc mittel- 
Undiscbe charuktcristica damit vermischt sind, so wird die beslimmung Adam's: 
'nordlicbes mittelland' wohl zutrcfTend sein. Wamen mdcbte icb nur djvor, auf 
einen einzclnen reim bei eiuer so jungen und so verderbten bs. zu grosses ge^ 
wicht zu legcD. So glaube ich z. b. trotz w. 1824/37 nocb nicht an die existenx 
eines part, pracs. auf -ond; denn v. 1827 steht gar nicht in der hs., sondera 
our im fragm, VII; ausserdem aber mag er ursprilnglicb wohl gelautet habcn: 
'Thtrin thty hem tuonde\ und dann ist, wie sonst z. b. bei ffand 1452, der vokal 
des sg. praet. a in den plur. eingedrungen. Kleinere ungenauigkeiten bei der 
grammalischcn untersuchung sind; v. 1196 anon gehcirt nicht unter 4, sondcm 
nnter (S, wo es aucb wieder angcfubrt ist. — 1257 ouereom ist inf.; es liegt also 
nicht ae. a zu grunde, sondem m. Adjm hat es auch unter « nochmals erwahnt, 
V. 2360 breste gebt nicht auf ac. itarst, sondern auf iaerst zurUck, war also 
unler ae zu erw&hncn. — v. 367 dore ist (nach Zupitza) nicht von ae. duru, suo- 
dem von ae. dor herzuleilen. — v, 1113 mont konunt nicht von ae. manan, son* 
dem von ae. munan. 

Die orthograpbie der hs. hat Adam, soweit der text nicht gefindert werdeu 
musste, getreu wiedergegeben ; nur bei den reimwfirtem hat er vorhandene uu- 
ebcnheiten ausgeglicbcn. Ich wire in lelzierer beziehung noch etwas weiter ge- 
gangen und hiitte z. b. auch geschrieben: v. 4 wynae — v. 27 dede — v. 37 
Der — V. 41 oiyde — v. 46 bene (cf. 8) — v. 221 iwroivgh/ — vv. 571, 595 
aiou/t — V. 605 iyt — v. 639 smyt etc. etc., und dementsprechend dann auch 
im innem der verse Shnliche, der wirklicben aussprache zur zeit des dichters offenbar 
mcht entsprecbende schreibungen gcandert , t. b, v. 173 fyghtyng — v. 244 
wai/e (whallej — v. 451 loye (loiutj etc. Doch darllber sind die ansichtea 
venchieden. 

Die einleitung enthilt des weiteren (p. XVI — XXXII) eine gcnaue inhalts- 
angabe des T, P. und eine vergleichung desselbeu mit anderen, einen ahntichcu 
sagenstoff behandelnden gedichten. Besonders inleressant ist dct tvv:3cracA, ^aaak 



436 



Liueratur 



twischen 7*. P. und Eglamour nicht our inhaltlich, sondern auch in der pfanMsS! 
logic u. s. w. eine sehr grosse Ubereinstimmung sich zeigt, so dass beide vcnnntb- 
lich Ruf dieselbe quelle — ein Slteres englisches gedicht — zurOckgehen. Eine 
sichere entscheidung dieser frage wird sich allerdings wobi erst nach dem er- 
scheinen einer kritischcn ausgabe dcs Ei;tamour fgUen lassen. 

Ueber die einrichtung seiner ausg,\be, insbesondere aucb Uber das verhUinijs 
der fragmeulc zu der hs. apricht A. auf p. XXX.II — XXXIV. Der text der 
fragmente ist auf p. 93 — 100 in extcnso abgedruckt; die vergleichung detselben 
ware aber erleidilerl worden, wenn A. sSmmlliche abweichenden lesarten der 
ftagmente auch unter dem texte selbst angegeben hatte. 

Der text des T. P., wie Adam (p. I — 91) ihn bietet, stehl dem ori- 
ginale unzweifelhan viel nSher, als der uns in der hs, Uberlieferte. An einer 
ganzen rcihe von stellen ist erst durch cine glUckliche Enderung Adam's rfer 
richtige sinn und zusammcnhang wedcrhergeslelU worden. Er hat es daltci auch 
verstanden, das rechte moss innezuhalten und nur da gefindert, wo wirklich ein 
zwingender grand dazu vorhanden war iind die bcssemng nahe lag. So k6ooen 
wir scinem verfahrcn bei der behandlung dcs textes im grossen und ganzen unsere 
zustimmung nicht versagen. Mitunter bleibt es allerdings (ragUch, ob das ran 
A. eingesetzte wort gerade das richtige ist und dem originate angebCrt haben 
mag ; manche dunkle stelle ist uocb stehen gebtieben ; aber es ist zu hofTen, dns 
jctzt, wo dcT text in gereinigter gestalt den fachgenosacn aufs nene znginglich 
gemacht ist, von anderer scite noch vicles richtig gestcllt werden wird. Ich sdhit 
lasse einige bcmerkungen, die sich mir bei der lecture aufgedrSngt haben, fblgn 
und Vierilcksichtigc dabei zugleich anch die snmerkungen (p. loi — llj), in denes 
Adam (unterstBtzt von Hall und K61bing) wcrthvoUe beitrige zur erkllrong m- 
zelner stellen des gcdichtes, weitere besserungsvorschlSge und vielfache hinweiK 
auf paraltclstellcn in anderen me. romanzen bietet. 

v. 2. Der mit tli,i/ beginnende relativsatz reicht bis v. 3 ; es ist also wohl 
has (filr haut) zu lesen — v. 6 l/iy] lies-, his — v. 14 that] thar — y. 16. 'In 
Portugal wohnte ein graf; hold darauf hatte er einen sohn' stimmt nicht rechl 
Wie isl zu Sndcm? — v. 25 f. War der k6nig von Portugal froh (faytu) nber 
den tod von Torrent's vater? Ich mSchte, um namentlich anch die gewChn- 
liche namensform Torrent einsetzen zu kSnnen, lesen : 

' Thi kyng of Portynggall toase gent 
To-warde hym he laky the Torrent.' 
Im iiamenregister (p. 120) steht 'Torrayne, v. 26 Touraine' ; A. scheint lit* 
v. 26 zu Uliersetzen : 'er Ubcrgiebt ihm die Touraine', Aber abgesehen divi 
dass die Touraine nicht zu den hesitzungen des kfinigs von Portugal gehSj 
wUrde dann v. 27 im anschluss an '■Torrayne' nicht passen. — r. yi/eJe^ 
pasture ist mir aus me. texten nicht bekannt. Ich schlage vor: ' BoUU forest st 
mede'. 'Wald und wiese' ist ja cine im deutschen (allerdings wegen der alliltei- 
tion) sehr gelSufige vcrbindung. — v. 31. Wenn wir uns an die vergleiche haltft 
welche T. P. selbst bietet, so milssen wir aus v. 759 efiiselzen : whyl ase neaui. — 
v. 59. Darf man 'yf thoiu her have' Ubersetzen : 'wenn du sie haben mUsf'' 
Sonst wflrde ich cntwedcr nach EglamoHr P. 217 IT. lesen: 'Yf thaw her vrni. 
thmo schalt her haue' oder nach T, P. 1216 f . : 'Thow schalt her vyne, or thio 
her hau^ . In fihnlicher weise wfire Ipomydon cd. K3lbfaig ▼. 1795 zu Indem. -", 




ilw I 

I 




E, Adsm, Torrent of Portyngale 



437 



» 



V. 76 r. Mit weglossung von 'ere , das hier dunihauB oichl posst, und 'they urete' 
lese ich: 'The leyJ Torraitl; 'So god mt spede And 1 wysl, in lohat stedt . D«- 
durch wird der rhythmus besser, und das beziehnngslosc 'they' f&llt fort. — v. 90. 
Was ist outer 'wymie' lu verstehen? Isl etwa Lib. Dcsc. /'. 223 f. zu vergleichen; 
' Thcu ne durst for thy terdt Ahyid the wind 0/ my rsuerde ' ? — v . 95, Vgl. 
Sir Degree P. 464 '// hee were as strong as Sampson' . — v. 139. slone kann 
nur inf. oder part, sein; also ist vieUeichC zu lesen: 'wold slone' oder 'had stone' . — 
V. 172 ff. Der sinn der stelle ist ofTenbar: 'Weiui jcmand auch nocb su erfahren 
im gefechte wiire, so h&tte er doch aus dem kampfe Torrent's mit dcm ricscn 
nocb etwas lenien konnen', Ich lese daher v. 173: 'And ay wber h4id 0/ fy^' 
ling sent' (cf. 2412, wo aye where = 'ttberall' vorkommt). — v. 232 htrej his — 
V. 234. Vielleicht Thre stall J'herf — v. 265 f. Die auderung Adam's trilft 
wohl kaum das richtige ; abcr ich wciss nicbts besseres. v. 265 scbeint nach der 
fassung der hs. correct zu ^in. £s haudelt sich doruni, v. 266 su zu iindern, 
dass er cia reimwort zu 'lady' entbalt und im zusammcnhang mit v. 267 einen 
vemtloftigen sinn giebt. — Zwiscbeu str. 23 und 26 ist keine lUcke anzuseizen. 
Die leidy ist besorgt um das leben Torrent's and will ihn irgcndwo verbergen. 
Sie kann es offcnbar nicht begrcifen, dass Torrent Uberbaupt unbehelligt zu der 
burg des riesen gekommen ist; daher lahrt sie fort. Es scheint uiir, uach lieineu 
worten, dass der vogelgesong ihn eingeschl&fert hat'. — v. 287 lies, iet-wene. — 
V, 305, Der name I'erdownys darf hier nocb nicht eingesetzt werdcn, da er erst 
spaier mitgetheilt wird. Sollle das laud vielleicht 'Pervys' oder Provys gclautct 
haben? cf. v. 868, wo in der hi pvys steht. — Wie ist v. 309 zu verstehen? — 
V 333 thy] thys oder your? — v. 340, Auch hier m6chte ich, wie v. 305, lesen: 
'The kynges sone of Pervys' (oder 'of Provys'), denn 'that doTvghtly ys' steht ja 
wieder in v. 342, — v. 376. Die umstellung ist gut, abcr die hinzufUguiig von 
hym nicht erforderlich ; das objekt fehlt z. b. auch v. 496. — v. 396 lies: Messen- 
gytes tokc the 7veye (cf. 504, 519 und 948, wo die hs. ebenfalls to, das fragment 
toie liest. — v. 418. Vielleicht; i^'ed my dowghltyr and be myn Byer. — v. 469 
the] they. — v. 513 to\ vielleicht on? — v, 533 take] tan wUrde dem dialekt 
mebr entsprcchen. — v. 555. schyld steht allerdings im widerspruch zu v. 526 
nnd 549 (cf. p, 104); es ist aber einfach chyld zu schreibeu, 'der junge held', 
wie Torrent auch v. 169 genannt wird. — v. 581. Statt kyld {kyllyd hs.) mochte 
ich scbreiben: held (cf. 677). 'Torrent bedurftc der kuhlung'. — v. 696. Der 
vorschlag HaU's; 'Thus in // journeys Torrent so' ist nicht besonders glUcklich. — 
V. 722. Gegcn Jlall's sonst annehmbaren vorschlag, pomely zu lesen, sprichl 
V. 1707 'On coursers romly dighl' . — v. 738. Warum ist 'quod' eingrschoben 
und nicht "sayd" .-' Quod wird gew5hnlicb nur mit eigennamen verbunden und 
steht stets vuran (vgl. v. 852). — v. 751. H'ondyr ist pi. praet. des vcrbums, 
also besser ii'ondyrd zu schreiben. — v 762 withaUe: Portynggall ergiebt keinen 
guten reim, da letxtcrcs wort in der hs. zwar gewohnlich mit // geschriaben ist, 
aber nur mit wfirtcrn auf -ale rcimt. Ich sthlagc also vor; ' Leityrres come to 
that sale'. — v. 838. Der fehler 'X-WH' ftlr 'VII score' ist ver.mlasst durch die 
fllr letzteres ubliche schreibung 'VII XX'. Demnach hatle ich 'seven score' aus 
dem fragment in den text gesetzt. ^ v. S47. ther sieht gar zu lehr wie ein 
lUckenbUsBcr aus; ich lasse es fort und lese mit dem fragment: 'In the lond of 
Calabtre' . Auch in v. 1320 bildel Calahere ofTenbar das reimwort, und 'yare' 



L 



ist zu streichen, wodurch auch der rhylhmus gebessert wird. — Wie ist v. 986 10 
Terstehen? Ich mSchte lesen: /^it -Htill Revie hym hys chaff ar. 'A!s Torrent deo 
riesen erblicVte, da reute ihn scin handel (d. h. scin abenteuer), mochte die 
schOnheit Dcsonell's seinen sjnn aucb noch so sehr gefesselt haben'. — v, lojo. 
Pie finderung ist nicht recht zufriedenstellend. Der reim AwsdiH (= Augustinus) : 
ren Ki nicht rein ; der speer kann dem riesen aach nicht das gehim CMfrne) Ter- 
letzt haben, denn er kSmpft ja dann noch yiexXa All fat somyrrts nyghi (y. 10J7), 
'Mtrin' (im fragment) sollen wohl die 'ohren' sein, aber 'auge und beidc ohren' 
Iccinnen nicht zugleich von einem speere gctroBen werden. Ich weiss allerdingt 
auch nicht. wie der slelle am beslen abzuhclfen ist. — v. 1070. A. erldirt 
diesen vers: 'This expedition was so dangerous, that 1 expected to die'. Abet, 
troti der schreibung der hs. (liellij ist dtdt hier nicht ae. dtiid, sondem ae. di d 
"= 'heldenthat, abenteuer', wie w. 38, 1158 u. 6. (cf. p. Iio, anm. vx v. 23t6r.). -^H 
V. loSi. Es musste it gedruckt werden, da die handschriftliche lesung geSnde^' 
ist — V. 1091. Ein reim v> : v 6iidet sich sonst nicht ira gedichte ; 'iy savn' 
darf .ilso nicht hinzugefUgt werden. Wahrscheinlich ist der name def ttadt ent- 
stcllt und lautete ursprUnglich 'Cardavt' (= Gjrdova?). — v. 1103. Das in det 
hs. vor Jiay stehende a hat A. wohl als artikel ongesehen und daher gestriche 
Es gchBrt aber doch ru dem folgenden worte: a-Ray = array' 'pracht". — v. iij 
passi nicht recht lu dem vorhergehcnden. Viclleicht ist nach v. 1 132 die luck« tn- 
zusetzen. — v. 1144. they kann stehen bleiben, denn wie aus v. 1146 hervorgcht, 
sind es zwei personen. — v. 1307. ai he v>as wtmne ist ganz richtig; deon atmu 
ist adj. ; vgl. die bemerkung Hupe's Uber dieses wort, Engl. stud. XI. p. 493 f. — 
V. 1378. hold ist hier 'geholz, wald', also lieber 'half ra schreiben. — v. 1385. 
the ist nicht tiberflUssig (cf. p. loS). Er Ubergiebt sein land dem konig (also /4 
ftir dessen tochter. — v. 1444. ffedt ist hier 'feind', cf. Cursor Mumdi v. 79J] 
16254 u. 6. — V. 1463 IT. AoA/scheint hier und v. 2091 'hafen' zu bedeuten. ^londtk 
wird wohl zu streichen sein. v. 1464 f. sind dann in der stellung der bs. ra le 
'sie segelten nach einem andem hnfen, wo der konig selbst lag. Sie gingen 
seiner wohnung etc' — v. 1623. Im glossar ist bei wtrt die bedeatong 'to 
tired' angegeben. A. scheint also did als praet. von don anzusehen und tu aber- 
setzen : 'bis er anting mUde zu werden'. Offenbar ist aber wert der conj. pncc. 
des vb. subst. und did nur eine andere schreibung fUr das adj. dtd ^ 'lodt'. 
Also; 'bis er todt war'. — v. 1716. Sam stilh giebt kcinen rechten sinn; ta 
xippon fchlt das beziehungswort. Wahrscheinlich ist zn lesen ; Som stede K( riinl^ , 
vppon. Ein riese zu pferde ist eine seltenheit ; daher die erwShnung dieses at 
standes nicht uberfltissig. — v. 1729. Was bedeutel 'statt' hier? — v. »!<. ' 
Bui kann wohl stehen bleiben. 'Sie hSrte zwar den hSmerschall, abet wagle O 
nicht, naher zu gehcn, sondern floh tiefer in die wildniss hinein'. — v. 2030 i> 
ist vielleicht richtig : 'au/ diescm einsamen wege kam sie cndlich in eine ebenc'. ' 
V. 2039. Ich mochte lesen: ' IVho is that lord of jtntill blood" > — v. Jl*3' 
Vielleicht tooreh statt worth? — v. 2186 lies to statt into. — t. 2337. V/ "" 
it. — v. 2520. schone (alone: John: echone) kann doch unmoglich das "Ij- 
'schBn' = ae. seine sein. — v. 2518 — 2520. Als parallelstelle fuhre ich an Ctrl' 
off Carlili (Percy F. Ms. Ill) v. 472 ff. : And the ffeast they earn iegimm; 7*" 
they were mached orright Euery Lady against a Knight. — v. 2j8l lies ; hftV**' " 
V. 2584 lies: They graunled alle that there was. 








J. Schipper, Engliache metrik, II. theil 



439 



Ein kurzes, aber sorgfaltig ausgearbeites glossar (p. 113 — 117) und ein 
namenregister p. 119 f. schliesst das buch ab. In das glossar sind nur die 
sdteneren, im Ne. nicht mehr vorhandenen oder von der ne. form sehr ab- 
weichenden wiirter aufgenoinmen. Mit der aoswahl derselben kann man sich 
wohl einverslanden erkliren. Vermissi habe ich z. b. /enJ 1395 — /onJ 524 — 
gard 204 — frfst 1165 — Jte/d 677 — /nie 1667 — med 457 — nynyd 149 — 
wtdt 615 etc. Zu pyll 57J hilte ich ne. 'pile' als bedeutung angegebcn — sptrrys 
\i^ a\. ne. 'spar' — rude |666 scheint ne. 'ruddy' zu sein. — Die bei -wight 1551 
angefuhrte bedeutung 'white' ist wohl nur druckfebler fUr 'while'. 

• Muge dr. A. aus meinen bemerkungen ersehen, welch grosses interesse ich 

an seioer tUchtigen arbeit genommen habe, der er boflentlicb bald eine weitere 
folgen lisst. 
^L KONtGSBERG i. Pr., October 1888. Max Kalusa. 

H^J. Schipper, Englische metrik in historischer und systematischer entwickelung 
dargesleUt. 11. theil. Neuenglische metrik. Erste halfte: Verslehre. Bonn, 
E. Strauss. XXVI u. 464 ss. Pr. : mk. 9.60. 

Mit freude begrtlssen wir das erscheinen dieser seit jahrcn erwarteten fort- 
Ktzung der Englischen metrik. Liegt auch das wcrk noch nicht voUst&ndig vor, 
da der schlussband , den strophenbau enthaltend, erst im laufe des winters er- 
scheinen wird , so bildet doch dieser erschienene theil ein in sich abgeschlossenes 
ganze. Nach den im vorwort angegebenen gesichlspunkten betrachtet , ist vcrf. 
der sich gestelUen aufgabe voUkomraen gerccht geworden ; es ist ein herrlicher 
monnmenlalbau, der unsere bewunderung uud anerkeunung verdient, ein wUrdiger 
denkstein , den die Hebe einea sohnes dem andenken der vetstorbenen mutter 
errichtet. 
H Nach ciner einleitenden betracbtung Ubcr den unterschied zwischen alt- und 

' neuenglischer verskunst , sowie die abgrenzung beidcr, giebt Sch. 'unler berllck- 
nchtigung der hervorragenderen und vor alien dingen der fUr die entwickelung 

(der dichtkunst lonangebenden dichter- , ein klares , Ubersichtliches bild der ent- 
wickelung der neuenglischen metrik, von Surrey und Wyatt an bis zur gegenwart. 
Das buch zcrfUIt in zwei theile , einen allgemeineu und einen besondcrcu theil. 
Der erste abschnitt behaodelt im allgemeinen die fUr den englischen versbau 
wichiigen erscheinungen in bezug auf versrhythmus , silbenmessung und wort- 
betonung , w£hrend in dem zweiten theile auf die einzelnen versarten im beson- 
dcrcu eingegangen wird. Und zwar folgen den aus altenglischer zeit Uberlieferten 
die untcr dem einfluss der renaissance entstondenen und neu eingefuhrten vers- 
arten, mit einschluss der nachabmungcn antiker metra. Die bezeichnung : aiu alt- 
englischer zeit Uberlieferte versarten, ist, wie Sch. in einer vorbemerkung uusftlhrt 
(s. 1$), •keineswegs so aufzufassen , als ob die verschiedenen hierher gehOrigen 
metra einfach als ganz dicselben rhythiuischen gebildc, die uns in der altenglischen 
poesie cntgegentrelen , anzusehen seien. Im gegenlheil macht sich auch in ihnen 
iieben den einflUssen , welche die sprache setber in ihrem entwickelungsgonge 
modificirten , die einwirkung der theoretischen beschilftiguug und bekanntschaft 
Hut der metrik, specieU mit der antiken metrik, bemerkbar<. 



44° 



Litteratur 



Bevor Scb. xu den eiDzelncn fiir den Tcrsrhythmus in betracht kommendeo 
enchrinungen ttbergeht , behandcli er ausftthrlich die gruDdbedingungen fUr den 
wohlklaiig der verse, wie vermcidung der diarese, die toiutlrke der den methschcn 
accent tragenden wbrter , das verhaltnus der in der hebung stehenden worter za 
den in der senkung stchenden, die geschickte verwendung von pausen und trochieo, 
cDJambemenc u. t. ir. Dieser innere baa der vene, von dem der wohlklang der- 
selben abhiiogig ist, ist mcines erachteos noch nicht gcnUgend b«Ttlcksichtigt 
worden ab unterscheidungsmerkmal der verse in Shakespeare's draaten, in betreff 
ihrer chronologie. Oass der versbau Shakespeare's , wie auch onderer dichter, ^M 
ein loserer geworden ist , liis^t sich nicht verkennen , aber man sollte nach den ^ 
hier von Sch, entwickelten gcsichtspunkten den versbau der stUcke betracfateo, 
und nicht procentbcrechnungen anstcUen (ll>er iiusserlichkeiten , welche auf die 
beschafTeoheit der verse von keinem einflusse sind. Nicht die anzah] der iB^| 
einem stUck vorkomtnendeu trochfien , pausen, Uberzahligen silben u. s, f. ist es, ^^ 
was ein stuck von dem andem unterscheidet, sondem die art tind weise, wie die- 
selben verwandl worden sind. Im einzelnen werden dann behandelt: Cisur vwo 
Sch. ebenso wie im Altcnglischen drei arten unterscheidet : stumpfe , klingende 
lyrische und klingende epische), fehlen des auftactes, schwebcnde betonung, fehlea 
einer silbe im versiuncrn und am versschluss, wortzerdehnung, tactumstetlung, luf- 
treten doppelter senkungen, Uberz&hlige silben und enjambement. 

Von besonderer wichtigkeit sind die ausfllhrungen Uber das fehlen einer silbe, 
sowohl einer senkung, als auch einer hebung (s. 34. 37. 42), Sch. geht in dieser hin- 
sicht, meines erachtens mil vollem recht, noch einen schritt weiter, als EUe in seinen 
Notes on Elizabethan Dramatists. Wahrend EUc nur am versanfang und im vcrs- 
innem an der stellc einer pause den ausfall einer silbe (senkung und hebung) 
annimmt , kommen bei Sch. zwei neue gruppen hinzu : ausfall einer senkung im 
versinnern ohne vorhergehende pause und, in gewissen fallen, ausfall der hebung 
des funftcn fusses. Die bezeichnung: 'fehlen des auftactes' fUr das fehlen ilet 
senkung im crsten fuss, balte ich fUr die neuenglischen jambischen verse nicht Alt fl 
gerechtfertigt , da diese senkung ein ebenso wescntlicher bestandtbcil des verses ^ 
ist, als diejenigen im versinnern. Auch ist kein unterschied zwischen dem fehlen 
dieser senkung und dem der Ubrigen, nur dass die ersterc natUrlicherweise biiufiga , 
ausfSUt , da der rhythmus , wcgen des starken einschnitts zwischen iwei verien, I 
durch dergleichen unregelmassigkeiten im anfang am wenigsten gestort wird. Sd'i 
ist ja auch tactumstellung am hauligsten an erster stelle. Der in der rausik tkl 
auftact bezeichuete tacttheil ist aber 'von dem complex der folgenden tactc abge-1 
sondert' (vgl. .Schipper, Engl. metr. I, s. 80) und findet seine ergaozung in lien^ 
unvollstSndigeu tact am schlusse. 

Den ausfall der hebung crkennt Sch. nur in den OlMen an, wo keinc andeit 
scansion , abgesehen von den oft zu welt gehenden zerdehnungen Abbott's und 
Fleay's, raoglich ist. Indcsseii sind doch hierfUi in der elisabethanischen zcit un-J 
zweifclhafte beweise so zahlreich (vgl. Eltc, Notes on Elizabethan Dram. II, 131;' 
III, 41 ff. ; Engl. stud. XI, 221; Wilke, Metr. unters. zu Ben Jonson f. 51; 
v. Scholten, Metr. onlers, zu John Marston's trauerspielen s. 22/23; Haunemaon, 
Metr, unters. zu John Ford s. 49), doss wir auch wohl noch in anderen, iweiCet><| 
haften fallen den ausfall der hebung onnehmen konnen. Allerdings bleibt imliMt'] 
dem subjectivcn ermesscn die cntscbeidung Uberlassen, welcher erklikrung der 
xug zn geben ist. Auch die annahme des ausfalls der letzten hebung (s. fi) 




J. Schipper, Englische metrik, 11. theil 



441 



halte ich nicht nur auf die weoigen fiUle beschrSnkt, in denen eine unterbrcchuog 
der rede sUttfindet, obwohl diese am meisten bewelskrSrtig sind. Der abschluss 
eines gedankens wird sehr wirkungsvoll durch das fehlen dieser Ictzten hebung 
gekennzeichnct. 

Id betrcfr des fehlens der senkung im vendnnem ohne vorhergehende pause 
(s. 42) ist Sch. durchaus beizustimmen , wenn man auch fUr diejenigen verse, in 
denen der hebiing nach der ausgefallenen senkimg zwei unbetonte silben fulgen, 
liebcr tactumstellung statt der ausgefallenen senkung annehmen ktinnle ; z. b. But 
proud I pteple | that dread | no fall und Of old | fathers | the proud | and roy|all 
works (s. 43). Dos etnzig bcdcukliche hierbei ist das fehlen der pause. Doch 
halte ich nach den zahlreichen beispielen bei Ben Jonson (.Metrische unters. 
'• 36/37) tactumstellung ohne vorhergehende pause fUr zuliissig. .\uch bel 
Shakespeare (.Rich. II. II, I, 88 Should dying men | tiatter | with those that 
live; ib. II, 2, 91 Bid her send me { pr^ntjly a thousand pound etc.) und 
MiJtoa (P. L. VI, 866 Burnt after them to the | b6ttom|less pit; S. A. 140 Their 
plated backs | dnder { his heel ; S. A. 42 llimself in bonds | dnder | Philistian 
yoke etc.) linden sich derartige verse hiiufiger. Doss wir diese in altenglischer 
zeit gar nicht seltene erscheinung auch noch ftlr die elisabcthanische zeit anzu- 
oehmen ha ben , ist wohl nicht zu bestreitcn. tSie stellt sich, wie Sch. [s. 43) 
bemerkt , so zu sagen von selbcr eiu durch den eintluss zufKUig in zwei benach- 
bsrten wurtem zusammenstehender laute, langer vocale oder mehrfacher con- 
sonanten oder cumbinationen beider , die so schwer nach einander deutlich aus- 
rusprechen sind, dass der zwischen beiden erforderliche stimroverschluss gleichsam 
die fehlende seokung ersetzt«. Es ist dies wieder ein beweis, dass wir es in 
dieser Ubergangszeit von der altenglischen zur neuenglischen metrik noch nicht 
mit so fest stehenden metrischen gesetzen zu thun haben , wie in der neueren 
periode. Es ist diese erscheinung , ebenso wie das fehlen der senkung im vers- 
aufong, wie das auftreten doppelter senkung im versinncni ein Oherrest alter zeit, 
I der in diesem losen , noch nicht zu regelmiissigem wechsel von hebung und 
senkung gelaiigten metrum seine crklarung Itndet , und nicht , wie Abbott be- 
bauptet, in der 'rapidity' und dem 'slur over' des elisabethanischcn Engliscb, 

Sodann ist die .innohme einer ausgefallenen senkung ein wesentliches hilfs- 
mittel, urn die oft recht unschoncn worlzerdchnungen zu vermeiden, wie sie Abbott 
und Fleay mit vorliebe annehmen. Sch. schriinUt die wortzerdehnung mit vuUem 
recht auf zwei fSUe ein (s. 46. 115), n&inlich i) zcrdebnung eines auf einen 
diphthong mit folgcndem r auslautenden wortes, und 2) lerdehnung eines mehr- 
albigcn wortes, dessen eine silbe mit emer muta schliesst , wahrend die folgende 
mit einer liquida beginnt, durch einschiebung eines c. Nicht als wortzerdehnung 
sind oatllrlich jene faille aufzufassen , wo die wfirter , abweichend vom heutigen 
standpunkt, Ubereinstimmcnd mil der schreibung gespruchen wurden, wie colonel, 
extraordiiuiry etc. , oder die vollmessung der endsilben -ion , -lent etc. , oder die 
aussprache eines gewUhnlich stummen e. 

Das auftreten doppelter senkungen ist eine besonders in der ersten zeit der 
neuenglischen periode noch sehr hiiufig zu beobacbtende erscheinung. Uer strenge 
blankvers Thomson's und Cowper's zeigt dieselbe nicht. Sch. scheidet, je nach 
der stelle des verses, wo diese Uberzithligen silben eintreten k6nuen, 'zwei haupt- 
gruppen, solche, die dem eigentlichen versrhythmus angehoren, und solche, die 
in gewissem sinne, wenn man nsinilich streng jombisches versschema zu grunde 



44' 



Litteratur 



I 



legt , ausserhalb desselben stehea.' Indessen teigt sich auch hier wieder dn 
incinandergreifen mehrerer encheinungen , so dass m.in , je nach dem subjectiven 
ermessen, bald der einen, bald der andern den vorzug geben kann. Es fragt sich 
n&mlich , inwieweil k6nuen und dilrfen dicse doppelten senkungen dorch die in 
dem abschnitt 'silbcDmessung' behandelten aushilfsmittel, nie elision, apokope elc. 
beseitigt werden? DUrren n-ir niit EUe und Abbott majesty, impudence, languish- 
ing etc. zweistlbig lesen, oder mOssen wir nicht vielmehr, wie es Scli. thai, 
doppelte senkungen annebmen } Ebenso iweifelhan ist es mil dem abfall der 
pr&fixe. Wohl giebt es eioe ganze anzahl von w6rtem, die sowohl bei Chaucer, 
als bci den elisabcthanischen dichtem, ohne prSfixe sehr hSufig gebraucht werdeo 
(scape, gin, pose, quyle, playne etc.), aber wie weit diese annabme ausgedehnti 
werden kann, ob wir z. b. mistakings, preceeders (Elze, Notes II, s. I41. I4j)| 
zweisilbig lesen k6nuen, bedarf noch der naheren untersuchung. 

Als letztcn hicr in betracfat kommendea puokt bebandelt Sch. die allittenlion, 
in anschluss an die werthvoUen vorarbeiten von Seitz und Zeuner, sowie an cine 
noch nicht im dnick erschiencne abhandluug von Leon Kellner, AUitteralion zur 
leit Shakespeare's. An ein zufalliges oder gelegentliches benutzcn allitterirender 
formein, ist, wie Sch. bemerkt, im Neiienglischen nicht zu dcnken, sondem nor 
an eine absichtliche vcrwendung. Erwahnenswerth ist dabei noch , dass die 
neueren dichter nicht immer den gesetzen fUr die verwendung der allitteration 
gerecht werden, indem n&mlich oft mit einem nebenton versehene senkungen odcr^^ 
unbetunte senkungen den stabreim enthalten. ^H 

Bei der betrachtung der silbenmessung unbctonter silben , die bald voU- ^T 
gemessen, bald verschleift, bald gnnzlich ausgestosscn werden kbnnen , sind iwci 
hauptgruppen unterschieden : flexions- und ableitungssitben . Von den Hexionssilbea 
scheiden natUrlich dicjcnigen aus, die noch im Neuenglischen ihren vollen gehalt 
tmd klang bewahrt haben : die endung des part. prSs. -ing und die comparatir- 
endung -er, so dass also nur Ubrig bleiben: -es, -eth, -est, -ed, wozu noch Air 
den anfang der neuenglischen epoche einige archaistische endungen hinzukonunen, 
vor ollem das fttr gcw6hn1ich schon verstummte -e. Unter den ableitungssilbes 
handelt es sich besonders um die romanischen , da die germanischen entwedcr 
bcreits mit der stammsilbe verschmolzen sind , oder sich noch als eigene silben 
erbalten habco , wie -ing, -ness, -y, -ly. Im einzelncn werden sodann die hier 
in betracht kommenden endungen bchandelt und zahlreiche belege ongefuhrt. An 
die voUmessung schliessen sich an silbenverschleifung, contraction, verkHrxiing und 
verlSngerung der wfirter. 

Recht wcrthvoll ist der abschnitt Uber die wortbetonung, Ausfuhrliche be- 
bandlung hatte die wortbetonung bisher nur ftlr Ben Jonson und Thomas Wyatt 
erfahren ; einzelnes Uber Surrey lindet sich auch in dem in der Anglia I^^^H 
erschiencnen aufsalze von Schrtier , wozu sich noch , gleichzeitig mit Sch.i^| 
metrik, die arbeit von Konig Uber den vers in Shakespeare's dnunen gesellte. die 
aber gerade in diescm punktc so unklar und unUbersichtlich ist, dass sic neben 
Sch.'s metrik kaum beachtung vcrdient. VVir haben hier bei Sch. zum ersten 
male eine Ubersichtlicbe, crschiipfende darslellung der abweichungen in der 
betonung bei den bedeutenderen dichtem , wie .Surrey , Wyatt, Ben Jonion , 
allem Sbakespenre. Den romanischen w&rtern Tolgen die germanischen, und t« 
einfache wie zusammengesetzte , bei denen zu gunstcn des rhythmus accent 
schiebung einlritt. Im gegensatz dazu stebt dann ein lurUcktreten des actenls. 



nsien 

1 



Marlowe, Tragical History of Dr. Faustus aa^ 

meist in romanischen wortem, scltener in germaniscben . AU dritte gruppe reihen 
sicb die drei- und mehrsilbigen an, bei denen drei unterabtheilungen zu schciden 
sind (s. 154): i) worter, deren erstc und letzte silbe den ton trogen und in der 
lenkuDg stehen , wiihrend die miltlere , unbetonte silbe den rhythmischen accent 
erhilt, z. b. chardcter; 2) dreisilbige worter, deren mittclste silbe betont ist, 
wShreod der rhythmische accent auf die erste und dritte silbe fSlU, r. h. siiccess6r; 
3) worter , deren erste silbe den hochton trSgt, wShrend die zweitc tieftonig, die 
letzte aber tonlos ist, nehmcn den rhythmischen accent auf die erste und letzte 
olbe , so dass die mittlere in der senlcung steht , z. b. qukk-sil%'£r. Eine mil 
diesem accentschwanken in zusammenhong stehende, aber durchaus zu verwerfende 
metrische licenz ist das auftreten unaccentuirter reime. 

Auf den zweitcn theil des buches n&her einzugehen, kann ich mir Teisagen. 
Sch. bebandelt in dcmselben die einzelnen versarten in historiicher entwickelung, 
mit rtlcksicht auf die im allgemeinen theil besprocbenen unregelmfissigkeiten und 
abweichungen. Dass dabei der so schr beliebtc und verbreitete blankvers [Sch. 
bildet davon sogar den plural blankvcrses] einen besonders weiten umfang erhfilt, 
ist erklSrlicb , amsomehr , da gerade bei dieser versart jenc unregelm&ssigkciten 
am hSufigsten vorkommen. Sch. giebt bier (s. 259") ebenso wie zum hexameter 
(s. 445) eine zusammenstellung der einschliigigen litteratur, wozu noch zwei in- 
xwischen erschienene werke hinzugeRlgt seien : Hannemann , Metrische unter- 
tuchungen zu John Ford. Hallenscr diss. 1888, und G. K(inig, Der vers in 
Sliakespere's dramen. Strassburg 1888. 

Mag die ausfUhrung der einzelnen abscbnitte dieses zweiten theiles , bei der 
menge des zu bewfilligcnden materials, auch nicht erschfipfend sein , so vcrltcrt 
das bucb dadurch keineswegs an seinem wertb. Sch. wird das verdienst hnben, 
gerade dadurch anregung zu geben zu ncuen dankbaren specialuntersuchungen 
auf dem gebiete der engliscbcn roetrik, Dieser letzte theil de» buches erbfTnet 
ibnen ein weitcs fruchtbares feld. Es wird ein vortrefflicher leitfaden sein fUr 
die studirenden der cnglischen philolugie, ein treuer freund und rathgeber denen, 
welche nach dem verlassen der uoiversitSt sich mit englischer nietrtk bescb&ftigen 
W'Unschen wir dem verf. eine recbt baldige erfullung seines in der vorred0< 
(s. XIII) ausgesprochencn wunsches, eine zweite auflage dieser erslen folgen 
lassen zu k6nnen. 

Halle a. S., juni 1888. W. Wilke, 



: 



Marlowe, Tragical History of Dr. Faustus. Greene, Honorable History of Friar 

Bacon and Friar Bungay, ed. by A.W.Ward Litt. D. Second Edition Re- 

yised and Enlarged. Oxford, Qarendon Press, 1887, CXXXV und 296 ss. 8°. 

In obigem werke tritt uns ein alter, alien fachgenosMD wohlbekannter freund 

entgegen. Unsere freude Uber das wiedersehen wSchst, wcnn wir bei gcnauerem 

tuschauen bemerkcn, dass dieser alte freund wohl noch dieselben uns lieb gewor- 

denen zUge aufweist, aber zugleich ein verjUngtes aussehen gcwonnen hat. Nur 

zu seinem vortheil hat er sicb in den ncun jahren, da er uns zum ersten male 

entgegentrat, verandert ^ Susserlich wie innerlich, geistig. jelzt bietet das buch 

ein so reiches, gesichtetcs, woblgeordnetcs material, dass nicmand dasselbe ohne 

ein gefUhl des dankes gegen den verfasser aus der hand legen wird. In geschichte 

Und litteratur , sagen- und culturgeschichte , grammatik und textkritik , in alien 




444 



Littermlur 



gebieten Ut Ward zu bstise. Die vielseidgkeit seines wisseos ist bewundeni 

wie ei denn aocfa nicht nur in die breite, sondem auch in die tiefe geht und 

■nit der deutschen wifsen&chaftlichen furschung vertraut ist, wie wenige Englander. 

Die genauigkeit eiidlicb, mit welcher Ward seine qucUen citirt, die grtind- 
licbkeit, mit welcher er jede cinzelne frage behandelt, verdienen uoeingeschranktes 
lob. Zweifelsobne gehdrt die bier zu besprechende schrift zu deo besien aos- 
gaben, die bisher von den werken der englischen dicbter des 1 6. jabrbunderts 
veranstaltet worden siud. 

Aeusserlicb unterscheidel sich nun die iwcite von der ersten auflage in 
folgender weise. Die einleitung ist um 22 seiten , die anmerkungen sind um 
14 seiten vcnnehrt worden ; zugleich haben lowohl jene wie diese eine durch- 
greifende umgestaltung und, wo es notbig war, berichtigung erfabren. ,\ls cine 
sebr willkommene zugabc und verbesserung ist ausserdem der 10 seiten umlassende 
index zu begrtlssen, der rasch Uber alle in den anmerkungen bebandelte Fragea 
orientirt. 

Es wUrde den rabmcn des uns hier zu gebote stebenden raumes weit Uber- 
scbreiten, wollteu wir eine eingehende besprechung des in der einleitung und in 
den .Va/es gebotencn reicbcn materials untemehmeo. Es mag dies einer spateren 
gelegenbeit vorbebalten bleiben. FUr heutc werden wir uns auf den text roa 
Marlowe's Faust bcschrSnkcn '). Derselbe ist oflenbar eine stereotype wiedergabe 
des textes der erslen ausgabe vom jabre 1879; er reproducirt sehr genau 
iUteste quarto des jahres 1604. Nur folgende druckfebler sind uns darin*) ai 
gefallen : 

Es sind binzuzufUgen /Ao/ (vor twenty-four) tc. V, z. 106; am (vor qow) 
sc. V, z. 135; ein ? (nacb moon) sc. VI, z. 35. J 

Es ist umzuslellen / nol sc. IX, i. ^ 

Es muss geslrichen werden int sc. IV, z. 5. 

Endlicb sind zu andern Jumt in JanO) sc. VI, i. 97; mountaiiu in owKit- 
mtm/j*) sc. VII, z. 47 ; iy (nor any) in o/" sc. Vlt, z. 58; into in untv sc 
z. 41. — Wie man siebt, ist die zahl der druckfebler eine Susserst geringc. 
wtlnscht wSre eine Ubereinsiimmung in der schreibung von fuofAa sc IV, i, 
und yuo/A a sc. XI, z. 45. 

Es wurde bereits bemerkt, dass der text der ersten auflage unvcifiadert 
beibebalten worden sci. Gleicbwobl zeugt es fUr des herausgebers sorgfalt, dut 
er an verscbiedenen stellen die wenigen fehler der ersten auflage verbess at hit. 
Es sind folgende: 



^ 






■) Wir werden uns dabei tolgender abkUrzungen bedienen : 
A' ^ Quarto 1604 m = Quarto 1620 Dy. = Dyce ausg. v. 1858, 1870 
A= = » 1609 B-« = • 1624 Wag. = Wagner » • 1877 
B"= • 1616 BS = . 1631 War.' = Ward . • 1878 

B'= . 1619 &>= . i66j W.-ir.' = Ward . . 1887 
B.W. 2^ Buhnen-Weisung Bu. = BuUen ausg. v. 1885. 

') In der einleitung ware noch zu vcrbcssem: p. 43 anm. 4 profesiur 
p. 70 z. 4 v. o. Wittenberg; p. 104 anm. 2 lllteraturdenkmalc ; p. 105 anm. I| 
Oesterreicb ; p. 106 anm. 3 -pantomimen; p. 106 anm. 4 Pbillips. — In dcB^ 
>Notes«: p. 123 z. I v. u. 2 Tamb. IV. 3.; p. 169 z. 3 v. u. thy; p. 173 ai 
zu vera 166 »Quarto of 1616.. 

3) Das iit die lesart von A' A'. (Vgl. Ubrigens War.' p. 170.) 

<) Sonderbarer weise will Fleay bier Sridget gelesen wissen , was sch in 
keiner alien quarto findet. S. Appendix A zu War.> p. CXXXIII. 



Marlowe, Tragical History of Dr. Fausttu 




c. n, 


z. la: 


• IV, 


• 3-- 


B ■ 


. 30- 


• VI, 


.64: 


. IX, 


' 3>: 


. XIII. 


• 35: 


> > 


• 44: 



44S 



licentiate (erste aafl. licentiates; ebenso Dy. Wag. Bu.) 
Balio (erste aufl. Baliol; ebenso Dy. Wag. Bu.) 
my meat (erste aufl. their m. ; ebenso B'— ^ Dy. Bu.) 
Lechery (erste aufl. L. ; ebenso Dy. Bu.) 
Domine (erste aufl. Domini; ebenso Dy. Wag. Bu.) 
B. W. Ex. Sch. & W. (etsle aufl. Ex. Sch.) 
sins (erste aufl. sin ; ebenso Dy. Wag.). 
Anch hat Ward, m. e., sehr recht gethan, in folgenden stellen an den von 
den alten quartos gebutenen Icsarten fcstzuhaltcn , trotzdem dieselben aus hier 
nicht nSher lu erortemden grtlnden zweifelhaft erschcinen konnteii und daher 
■ denn auch yon onderen herausgebem verworfen worden sind: 
K Sc. I, u 33: His study; dafUr This st. Dy. Wag. Bu. 







61 


his verse; 






91: 


our land ; 






116: 


shadows ; 






149: 


lusty; 






152: 


Albanus ; 


' n, 




29: 


it would ; 


• rv, 




75 ■• 


vestigias n. 



I 

t 



I 



her V. Dy. this v. JVag, 

the 1. A^ Dy. Wag. 

shadow B'—'' Dy. 

little /4' bushy B'-^ Bu. hidden Wag. 

Albertus Dy. Wag. Bu. 

would Dy. Wag. Bu. 

vestigiis n. Dy. Wag. 
Ebenso stimme ich Ward bei , wenn er Iht end (sc I, i. 10), welches olle 
alten quartos aufweisen und an dem Wag. und Bu. festhalten, verwirft und daftlr 
that end in den text aufnimmt, und wenn er das von A' und A' gebotene WntlJtt 
(sc I, z. 24), trotz Wag,, durch Couldst ersetzt 

Es bleibt nun noch eine reihe von stellen zu besprechen, die ich glaube, 
aaders beurtheilen zu mii^iscn , als Ward cs gclhan hat. Mein alter Treund und 
frtlherer college wird mir eine freie meinungs&usserung um so weniger vcrUbeln, 
als er ja weiss, dass mir nichls ferner liegt als die absicht, den worth seiner 
ausgabe zu verkleincm. Mich leitet hicrbei einzig und alleiiv die unbesiegbare 
lust am suchen n.ich der wahrheit , nach der sprachtichen form , in die der 
<tichter seine gedanken ursprtlnglich gckleidet haL Irre ich mich in meinen an- 
sichten, nun, so werden schon andere, unter ihnen sicherlich Ward selber, mir die 
nJithige belehrung zu thell werden lassen. Irrc ich mich nicht, dann kbnnen 
aber meine bemerkungen vielleicht dazu beitragen , die drilte , hoffentlich recht 
bald zu erwartende ausgabe des vorliegenden buches an einigcn wenigeii punkten 
zu verbessem. 

Zun&chst seien diejenigen stellen angefUhrt , an denen Ward die lesart der alten 
quartos beibehSlt, wShrend ich dieselbe ohne alles bedenken emendiren wttrde, 

I . Im ncunten verse des chors vor der ersten scene heisst es Ubereinstimmead 
in den quartos A' und A" : 

To patient judgment wc appeal our pbud, 
und so schreiben auch olle neueren herausgeber des textes, obgleich keiner von 
ihnen den sonderbarcn ausdruck to appeal one's plaud to the judgement of any 
one zu erklSren oder dafUr auch nur eine einzige parallelstcUe beizubringen im 
stande ist. Hier kann doch nur ein druckfehler vorliegen, Marlowe schrieb, 
m. e., . . we appeal /or ptause, ein ausdnick, der verstfindlich ist and zugleich 
an das Plaudite der romtschen comodie erinnert. Die form plause fUr applause 
hat nichts auffSUiges, wenn roan sich an bove, l)out, cause, couat, \ax>M«v, -aaa^^ 



446 



LUteratur 



oat elc, 

d 



mong, noyance, porel, ray, rested, sionished, live, lilce statt above, abaal ete,^ 
erinnert, s. Abboi § 460 und Kcllner I. c. p. 24 ff. 

2. Der sechzchnte vers dc&selbcn chores : 

The fruitful plot of scholerium grac'd 
(That shortly he yris gracd with doctor's name) 
scheiut mir noch von niemand richtig verstaodeii wordcn zu sein. Von den einen, 
wie \V. MuUer und v. d. Velde, bleibt er daher unllbersetit, von den uidern, wie 
Dyce, Cunningham, Wagner und BuUen, unerklirl. Wird versuchl eine erklaning. 
Er fassl grace =^ schmUcken, zieren, und meinl , es bedeute jener vers 
>nachdem der fruchtbare garten der gelehrsamkeit durch ihn geschmlickt worden 
war< (The fruitful garden of scholarship being adorned by him). Nun ist aber 
plot hier ganz im allgemeinen fleck, platz, sttick land und in Oberlragener 
bedeulung, feld. Femer ist grace hier nur eine anders geschriebene form far 
graze. Dass gleichlautende, consonantische schriflzeicben im Elisabethanischen 
Englisch noch bestandig vertauscht werden konnten ist bekannt ■). Wenn wir 
also fUr dentales c vor allem s oder z (choire , scarce , source ; cowardise etc 
()lT s dagegen dentales c und z (sence, recompense; cbastiie, pesaot, surptiie el 
finden'), so steht auch fttr z oft s (do/en, fren.rie)*) and, wie hier, dentales 
So viel Uber die form. Was die bedcutung anlangt, so ist graxe hier nidtt' 
das neutrale verb welden, sondem das transitive abgrasen, abweiden, wie 
es sich z. B. Uei Pope findet : 

The lambs with wolves shall ^ate the verdant mead, 
oder bei Dryden : 

He gave my kine to g-rau the flowery plain. 
Nun erhjilt die gonze stelle einen vorlrefTlicben sinn. 'So rasche fottschnUe 
machl Faust in der theologie, dass, nachdem das fruchtbare feld der 
gelehrsamkeit van ihm abgcweidet worden war, er bald mit dem 
doctortitel geschmllckt ward.< Ein letzter einwaud bleibt zu erledigen. Wjg. 
p. 102 meint, dass die wiederholung abnlich lautender worler in eincm verse uder 
in zwei auf einander folgcnden versen •ungeschickt< sei, und daher jeocr vers 
schwerlich in dieser form niedergeschriebeo sein konne. Das gerade gegenthoil 
ist richtig. Kaum ein dramatiker des 16. jahrbuuderts ist &ei von der suchi 
nach derarttgen, uns vielteicht >ungeschickt> erschciuenden wortspielen. Jedeobib 
bildct Marlowe keinc ausnahme von der regel. Zum bcweise seien folgeode 
stellen hier angefuhrt, die mir gerade cinfallen, sich aber leicht verdoppein lasscn: 
We must ptr/orm the form . . (Faustus, erster chor z. 6, 7), 
Whose lerminint (terminus?) is term d (ib. sc. VI, z. 42), 
But /r«enlly be prest (ib. 2 Tamb. ed. A. Wagner v. 4073), 
Hell and darknesse filch their pil:hy tentes (ib. v. 4397), 
Plead in vaine ynfUas'mg souerainty (ib. v. 4589), 
Haply some hap\cs& man hath c. (Jew of M. ed. Dyce p. 147*), 
The kopeXess daughter of a /lapXtss Jew (ib. p. 152*). 

3. Auch der achlzehntc vers desselben chores ist cmendationsbcdurftig, unH 
zwar in hohem grade. Fanst wird doselbst beschrieben ab 



wir 
u, wie 

4 



') A. Lummert, Die orthographie der ersten folio-ausgabe der Shakspcit'idlta 
dramen. Halle 1883. 

') A. Lummerl, 1. c. p. 51. 



Marlowe, Tragical History of Dr. Faustus 



447 



I 



I 



I 

I 

I 



Excelling all whose sweet delight disputes 
In heavenly matters of theology etc. 

Verdfichtig ist zunSchst der gebrauch der priposltion in nach to dispute. 
Man wUrde n/, on, aiout erwartcD, abcr kaum in. Vgl. V[, z. 34; And argue 0/ 
divine Astrology, wo B'-* And reason 0/ d. A. haben, Mehr aostoss muss man 
aber an dem ausdruck selber nehmen , den Ward nor umschreibt ('whose sweet 
delight it is to dispute! p. 124), Wag. ausserdem sogar als cinen poetischen be- 
zeichnet. Nach meinem empfinden ist der ausdruck: "Er Uberlrifft alle, deren 
sUsse lust in (den himmlischen dingen) der theologie di.ipuliri>, nicht nur nicht 
poetisch, sondem ini faochsten grade barock ; im gewobnlichen leben wlirde man 
sagen, es ist der reine unsinn. Die lust, die man an dem disputiren empfindet, 
die erst eine folge des disputirens ist, erst mit demselben oder durch dasselbe 
her«-orgerufen wird , disputtrt doch nicht I Ejjie solcbe sinnlose redensart kann 
Marlowe unmtiglich gebruucht und niedergeschrieben haben. 

Wie ist da zu helfen ? Zwei niiiglichkeiten sind zu erwSgen. Konnte 
Marlowe nicht geschrieben haben who sweetly like disputes ? Aus dem who i . . . 
hitte dann der gedankenluse setzer tvhost , aus dem . . . ly likt dagegen delight 
gemacht. Man vergesse dabei nicht, doss die setter jener zeit noch toUeres ge- 
leistet haben. 

Eine ondere und, wie mir scheint, einfachere ISsung des rithsels wird mir 
von dr. Koeppel vorgeschlagen. Man stclle die beiden letzten w&rter des acht- 
zehnten verses um und lese whose sweete disputes delight — , dann ist den an- 
forderuDgen sowobl der grammatik als auch des gesunden menschenverstandes 
gendgt. Und hinlanglich bekannt ist cs ja , wie hiiufig cine derartige falsche 
Teibenfulge zweier wiirter die werke der alien autoren verunziert hat. 

4. Der zwolfte vers der ersten scene lautet bei Ward: 

Bid Economy farewell, and Galen come. 
Auf s. 129 giebt Ward selber zu, dass Economy in dem allgemcinen sinne von 
philosophie nirgends vorkomme, dass aber keine andere bedcutung gerade hier 
passe, wie auch bercits W. Muller richtig gerathcn tmd danach Uberselzt hstte. 
Allerdings haben A' und IS'—'' nur Economy. Nun hat aber glUcklicherweise A' 
die form Oncaymaeun, was gar nichts anderes sein konn, als das Aristotelische ov 
xol (txi 01', in lateinischen bucbstaben geschrieben. Dicse vortreffliche, so Uberaus 
einfachc, abcr gerade darum erst 1885 gefundene, richtige emendation BuUen's 
hilte Ward unbedeoklich in den text aulnehmen konnen. 

5. Das in der 19. z. der 3. scene vuii den alten drucken gebotene quod 
tumeraris giebt absotut keinen sinn. Ich hiilte die von Kleay und Bu. vor- 
geschlagene lesart quid tu moraris? in den text gesctzt. 

6. In z. 126 der 5. scene lesen alle alten drucke und auch alle neueren 
herausgeber : 

Ay, think so still, till experience change thy mind. 
Und doch liegt hier sicher nur ein druckfehler vor. Der setzer voii A' las in 
der handschrifl 

Ay, think so, till experience etc., 
foig an zu setzen und machte gedankcnlos aus so till ein stilt , dem er dann 
chenso gednnkpnios da.s //// de.s ms. anfUgte. so still till ist cine kakophonie, 
die wir Marlowe in dieseui falle um so weniger zutrauen dtlrfen, als erst durch 
fonlassung von still aus der zeile ein regelmSssig gebauter zehnsilbct '<«\t4. 



448 



Litteratur 



J 



7. Wagner's emendation Now (sc. XI, i. 73) statt des bier gam nnpasiendeii 
No, das sich allerdings in A', A*, D7. und Bu. findet, ist, m. e., in den text 
aufzunebmen. 

8. In sc XIV, z. 76 lescn \vir : 

O I'le I leape v'p | to my G6d | etc. A' Dy. Wag. War Bu 

O l)e I leape vn | to my G6d | etc. A'. 
Diese lesarten l^issen sich nur vertbeidigen , weon man im drilten fusse eine 
silbige senkung annimmt. Dieselbe widersprichl aber so sehr deo sonst von Marlowe 
befolgten metrischen gesetzen , doss hier eine emendation gerechtfertigt encbeinen 
dUrftc. B'-5 baben nun rp to heaven gesetzt. Vermulblicb scbrteb Marlowe: 
O He leape vp to God elc. — 

9. In sc. XIV, I. 79 wilrde ich Ab streicben, welches nur einem durch das 
in der vorhergebenden zeile stehende oA veronlassten versehen des setters sem 
dasein verdankl. 

10. Ebenso wttrde in sc. XIV, z. 102 zu streicben aein. 



J 



Wir kommen nun zu einer anderen gnippe von stellen, an denen Ward 
lesart der alten quartos verwirft, wSbrend ich sie gloube beibehalten zu mSaen. 

1. In sc. I, z. 19 helsst es in A' und A': 

Is not thy common talk sohuH aphorisms? 
Wag. hat daher den alten text unveriindert gelassen und erklart sound mit rvcM 
1= never Failing, never deceiving. Warum Dy., War. und Bu. dafUryo«»»(/ eingeseut 
baben, vermag ich nicht einzusehen. 

2. In A" und A» findet sich nur die form Wertenberg , bezw. Wirtenberg. 
die von Wag. und War. durch Wittenberg ersetzl worden ist. Mir scheint jedoch, 
dass man die altc form beibehalten mtlsste , da sie ja recht gut von Marlone 
sell>er herrtlhren konn, dessen geographische kenntnisse der nicbl-engUschen lander 
gewiss nicht grOsser war«n, als diejenigen Shakespeare's. 

3. Die conjunction anJ ist in sc. I, z. 11 von Dy. und War. annCtbiger- 
wcise vor Galen hiozugefUgt worden, obgleich jenes wort weder in A' noch in 
A' entballen isl; erst B'-*" bringen den zusatz. 

4. Wie B'— *, so haben auch Dy. und War in sc. I, z. 24 mtn. Dt abet 
das nachfolgende Ihem eine beziehung auf das von A' und A* gebrachle itum wegen 
der diesem innewohnendcn cuUectivischen bedeutung recbt wobi zulSsst , so ioI1t( 
an der ursprUngliehen lesart festgehalten werden. Wag. und Bu. haben es gethia. 

5. In sc. I, z. 61 haben Dy. War. und Bu. die von A' und A* vertreteH* 
lesart trit thy braines verworfen und in tire thy brains verwandelt. Die Doti- 
wendigkeit einer iinderung will mir nicht einleuchten. Faust will ja erjl »'* 
fangen , die magie ausiutlben. Da ist es doch nur zu nattlrlich, dass er vor begiu 
cines solchcn unternehraens sagt: »Darin will ich meine geistigen krifte »ef 
sucbena, nicht aber: >Darin will ich sie ermUden.* Dazu kommt, das s<^ 
gerade in unserem sttlckc io try in ganz fibnlichen wendungen selir Ua"( 
findet, z. b. : 

Sc. I, z. 158: Faustus may try his cunning by himself, 
» I, » 163 : For, ere I sleep, I'll try what I can do, 
• II, • 40: Vet let us try what we can do. 
» III, • 5,6: Faustus tiegin . . . and try if devils will obey. 
•• III, » 15: And fry tbe uttermost magic can perform. 



Marlowe, Tragical History of Dr. Faastus 



449 



r6. Es heisst io sc. Ill, z. 44; 
No I came now hither of mine own accord, 
uas 1st die lesart von A', A' und B'. Der ven ist ein richliger zehnsilber, da 
ja hither hier einsilbig zu lesen ijt (s. Abbut § 466). Es war also ein irrthum, 
wenn B' durch fortlassung von /iou> zu bessern glaubte. Dass die spSteren quartos, 
B)— *>, jenen vers ohne now wieder abdrucklen, luinn nicht auffallen. Die neueren 
beraasgeber aber, von Dy. bis Bu. hitten die ursprllngliche lesart wieder her- 

■ stellen mOssen. 
7, In sc. Ill ist die teile 
And mtlke | that l^|d c6n|tin£at | to Spdin 
nater beobachtung der von Abbot §§ 484, 486 gegebenen meirischen regeln ein 
richtiger zehnsilber, wie er von A' und A' gebracht wird. B'— * und alle neueren 
heraosgeber haben geglaubt, land durch country erselzen zu mUsseu. Ausserdem, 
^Lwelche kaVophonie: counxrj, rcntinentl 
^B 8. In sc. 3. I. 13 heisst es in A' und A>: 

^1 Now that I have obtain'd what I desirt. 

^P Nach dem vorgange von B'— '' haben Dy. und War. hier dtsir'd emendiit. 

^r Wag. und Bu. haltcu dagegen an der ursprUngtichcn lesart fest, die sich anch 
vertbeidigen ISsst. 

9. A' und A' haben in sc. V, z. 30: 

■ Now li|U wh4l I says Ld|dKr, | thy L(5rd ? 

Statt dessea haben B'-*, Dy., War. und Bu. emendirt und Now tell me etc. 
geschrieben. Die hinzufUgung cines wortes ist hier ebenso wenig ndthig, wie 
^in dem bekannten Shakespeare'schen verse (J. Caes. Ill, 2, 153): 
■ Vou .shilU I read lis | the w({U, Cde|sar's wflll 

^K S. Ubrigens wiederum Abbut § 486. 

H 10. Unter dicser nummer mag noch eine lesart besprochen werden , deren 

H verwerfung ich durchaus billige , for die ich aber eine andere emendation vor- 
H schlagen muchte. In sc. I, z. 127 lesen A' und A': 
^1 Then in their white breasts of the queene of Loue. 

H Das in their ist offenbar cine irrthumliche wiederbolung aus z. 126. Wenn nun 
H Wag. daftlr Than's in the einsetzt , so ist das eine conjectur , die Bu. etwas 
drastisch als putidissima bezeichnet hat , die aber jedenfalls abgewiesen werden 
moss. Aber auch die von Dy., War. und Bu. dafUr in den text aufgenommene 
lesart have the will mir nicht rechl gefollen. Am einfachsten und nalUrlichsteu 
etscheint es mir , statt in their ein has the zu emeudiren , und breasts ^ breast 
^m (s. Abbot § 338) aufzufassen. 

H In einer dritten gruppe fasse ich schliesslich einige fSlle zusammen, in 

^B denen ich onders interpungiren m6chte, als andere herausgeber es gethan haben. 
^B I. In sc I, z. 40 selzcu Dy., War. und Bu. ein komma nach cume. Das in 

alien alten quartos sich vorlindende kolon wire doch wohl vorzuziehen. 
1 2. In sc. VII, z. 61 ist die Icsarl von A': 

^B . . . wilt please you draw neare. 

^1 Es ist dies, meiner unmassgeblichen ansicht nach, keine frage, sonden eine 

liSfliche aufforderung, gerade wie auch wir z. B. sagen: Wollen sie gefSlligst 

n aher trcten. Ebenso sc. XII, z. 15: 

. . . wilt please you taste on them, 
Kolbins, Eogtiicbe studicn. XII. 3, 



_ n She 



45° 



Litteratar 



An all solchen stellen haben nun die neueren herausgeber von Dy. bis Bu. on 
firagezeichen gesetzt, was ich nicht thun wUrde. 

3. Dass die interpunktion nicht gleichgttltig ist ftlr die AufTassung einer 
stelle Oder fUr den syntaktischen gebrauch eines wortes zeigt uns z. 22 des chors 
voT der ersten scene, Hier interpungiren Dy., War, und Bu. 

And, melting, heavens conxpir'd his overthrow, 
Dazu die erkliirung bei War. •the wings melting*. Ich glaube, dass hier die 
interpunktion der alten quartos den vorzug verdient: 
And melting heavens etc. 
Denn melting ist an dieser stelle nicht als intransitives zeitwort zerschmelzen, 
sondem als kausatives verb zu fassen im sinne von schmelzen machen, auf- 
losen. Vgl. damit 

To rid my bosom of these [thralling] dumps, 
das Elze (Notes, i. ser. 1880 p. 6) richtig erklSrt, i. e. dumps that are enthralling 
me. Vgl. ferner Heinr. VIII (I, 2. 95): 

A trembling contribution I (tr. = fear-inspiring). 
Andere beispiele fllhrt Abbot an in §§ 4, 291. Vgl. auch lively breath = be- 
lebender Odem , Jew of Malta, dtirt von L. Kellner, zur sprache Ch. Marlowe's, 
Wien 1887. — Sehr schon und richtig hat W. MUller die obige stelle aus Faust 
Qbersetzt : 

Und ihm das Wachs der Himmel schmolz zum Sturz. 

Ich schliesse meine besprechung mit dem ausdruck der hoffiiung, dass Ward 
in ihr einen beweis des grossen interesses erblicken m6ge, mit dem ich seine aus- 
gabe studirt und geprttft habe I 

MCnciien, 8. april 1888. Hermann Breymann. 



MISCELLEN. 



gu 



DEN QUELLEN UND DEM HANDSCHRIFTENVERHALT- 
NISS DES CURSOR MUNDI. 



Hupe's erwidcruiig tAnglia XI, 121 ff.) nuf meiiie auseinuidersetzuiigea 
liber das handschriAenverbiUtnUs des Cursur Mundi (Engl. stud. XI, 335 ff.) hat 
insofem gute fnicht getragen, als sie mich veranlusst hat, nochnials den bUher 
lUnbekanntcn quellen fUr einige der letzten abschnitte d« C. M. nachzuspUren, 
nm daraus neue stUtzen fUr die richtigkeit meiner anschauuagen Uber das bss,- 
verhaluiiss zu gcwinnen, Meine bcmtlbungen sind nichi erfulglos geblieben. Ich 
bin, mil hiUfe der trelTlicben Indices bei Migne, heut in der lagc, zu den von 
Haeniscb (Inquiry into the Sources of the Cursor Mundi) bereits festgesteUten 
iquellen drei weiterc hinzufUgen zu kunnen (vgl. auch Engl. stud. XI, 235 f.). 

ZunSchst ist der abschnitt Uber den Antichrist, C. M. 21975 — 22426 einc — 
nuko kann sagen ; wbrlUche — Ubersetzung von Adio's Libtllus At Antichristo 
(Migne 101, p. 1289 ff. ; vgl. Ebert, Allg. gesch. d. lit. d. mittelalters III, 
479 ff.). Besondere bewei.se hierfUr brauche ich nicht zu geben. Ueide texte 
sind Icicht zuganglich ; es kann also ein jeder die vergleichung anstellen, bei der 
lich auf den ersten blick crgiebt, dass Adsu's buch und nur dieses die vorUgo 
(^ den erwahnten abscbniit des C. M. gewesen ist. Ja, sngar solche bcroerkungea 
vie V. 22007 f., V. 22404, die man uni ehestcn noch fUr cigenthum des dicbters hallen 
IvUrde, sind nichis weiter als Ubersetzungen der lat. quelle. Man vergleiche z. b. 



Lib. de Antichristo p. 1 29a A . 
Hoc auttm obleslor in Christo, ijuod 
iliclurus sum, tx propria sentu nan 
Jingo; ltd in libtis aulhtnticis diligtnler 
rlltgcndo hate omnia srripla iitvmia. 

Lib. de Antichristo p. 1 298 A : 
ijuod ulrumqut pottst issi. 
Die abschnitte Uber die neun hfillenqualen, Uber die sieben gaben der seligen 
•^d Uber den zustand der well nach dem jilngsten gerichte, C M. 23195 — 23704 
■*d entnomnica ilcm LluciUanum des /lonoiius Auguitoduntiisis (^Mignc 172, 



C M. 22007 f.: 

Xatking sal 1 fent yo-,u ntii, 
Bot pat / find in bokts trtu. 



C M. 22404-. 
^t pis be tolh, ful we/ mai fall. 



> t»» 



T«i Mete 

die 
: — C M. 9Si— 998 — Bk. 

Mtr-a. 

>V— < t«f .VnM^ir Lib. m. (Mi^ 

benUat n kabea. [>oe 
c p, g) in der ffitt. &cU. 



1<~?. 







rwar zunScbst euige lU- 

■DUIekt ucd alter do- bs. 

Itnitses eiucu trerlh. vir 

toaptii scheint.' AIlcnii]i|l 

mi puttie (Lunit is toUoi 

At ^tevel aius eiitcT jtoigow 

eioc jltngcrc hs., nci 

raSMe, wird woU audi 

s. ^ bt gerade liie iSa- 

wdche e^ta kUhb <to 

M, wUireDd aSe Obn<*ai 

Am pgeaaarifm 
ba ■fcri geB stionnt ja nab 
4k E. die illexe, vtrn ia 




. 19695 C. voIUc. i>* 
mm gcfmihw tu'lfi 

k 1969$ t) iB E mi 
kibe. VBtftddNO, •> 



M. Kaloza, Zu den quellen und dem bxt.-verhSltniss des Conor Mandi ^ei 

von CFG entsUuiden isL. Der zweite vers von E, \relcher eben das anstSssige 
fcimwort enthielt, wurde umgestcllt nnd dabei natiirlich 'btgupi' in 'ttgan' ge- 
indert, also: ' fn synagog htgan to sptU . l)en reim zu 'split lieferte der hochst 
tUjerflUssige ziisalz 'als i yinu ttlF . Nun blieb noch Ubrig 'sont wax h< 'ufit', woraus 
rin neuer vers gebildet wurde: 'And pus sone pan wax hi cuth' . Endlich musste, 
MM das ceimpaar zu venrollstlndigen, ein weiterer ven hinzukommen -. 'Wit goildt 
mn/ all of his mouth' . Was aber das wichtigste ist, diese neue fassung enUpricht 
gar nicht mehr der vorlage. Abgesehen von der umstellung lieider sfitze iu CFG hiess 
t* in E richlig ; Paolus wurde mit den 'crislin mtn' C= cum discipulis qui erant 
Dvmatci) bekanni und begann in der synagoge zu predigen' (sc. den juden). In 
CFG aber lautet die stelle : 'Paulus begann Jtn christen in Jer synagoge zn predigen, 
and to wurde er schnell belcannt'. Dies Ut aber falsch, denn in der synagoge 
kat er eben nichi zu den christen, sondem zu den juden gepredigt, um dieselben 
au bekehren (cf. 19706 'fie "Jtius fast can he confound' , Nun wollen wir aber 
die sache einmal umkchren : Wenn die fassung von CFG wirklich die ursprUng- 
Uche wire , weshalb hStte da E geSndert ? Nur , um die ungewohnliche lorm 
iigmpi hineinzubringen ? Dann hStte es ja, wie bei v. 34579 genUgt, im innem 
des verses 'began' in 'begupe' zu indem. Kurz, es ist gani sicher, dass hier E 
allein die lesarl des originals bewahrt hat, und daraus folgt dann allerdings weiter, 
doss der C M. nordlich vom Tweed, also im stldlicben Schottland, wo diese 
form allein nachweisbar ist, entstanden sein muss. In seiner erwidening macht 
ikb nun H. die sache sehr leicht, indem er (p. 134) einfach erklfirt: 'Hgupe' ist 
eine komipte form aus der mitte des 14. jahrhunderts, . . die sonstigen bemer- 
knngen K.'s an dieser stelle sind deshalb hinlallig'. Wohcr weiss denn aber H., 
dass diese form erst 'um die mitte des 14. jhd.' entstanden ist? Wenn sie auch 
frtlher aus dcnkmSlern nicht nachzuweisen ist, so kann sie doch scbon existirt 
haben und ihr vorkommen im C. M., also im 13. jhd, ist um so bedeutsamer. 
H. muss doch aber mindestens zugestehen, dass 'bigupe' schon um 1300 ganz 
gcUufig war, denn die hs. E, in der sich die form iweimal findet, slammt spStestens 
aus dem anfang des 14. jhd, Daraus schon crsieht man, dass H.'s apodiktische 
behouptuiig der gruudlage entl>chrt. 'bigupe' scheint allerdings mit den ergeb- 
nisieii von H.'s dialektischer untersuchung nicht recht in einklang zu stehen; 
aonst wUrde er sich dagegen nicht so sehr strauben'). Ich habe nun freilich keine 
wnfnssenden dialektischen untersuchungen Uber den C. M. angestellt ; soviel aber 
w«iB ich, dass auch der wortschalz gar maocbes enth&lt, was sonst nur n6rdlich 
Tom Tweed, namentlich in den schuttischen legenden (vgl. die diss, von Bust), 
Torkommt. Ich erinnere z. b. an das wort 'sigunr', welches an so vielen stlelen, 
mcist im reime, bcgegnet. Kaiin H. dieses wort vielleicht siiJIich vom Tweed 
const nachweisen? 

Weilerhin (p. 123) bemerkt Hupe : meine beweisfbhrung erscheine ihm febler- 
haft wegen des 'subjcctiven moments', das in dcrselben liegt. Nun, dieser vor- 
wurf der 'tubjectivitst' irifft nicht mich, sondem Hupe sclbsi. H. hat in seiner 
dissertation bei der beurtheilung der einzelnen lesarten einzig tuid allein seine 
•abjective anschauung zu grunde gelegt , w£hrend ich , soweit dies mQglich war. 



') Meine vermuthung hat sich beslStigt. .\ns der Academy vom 24. nov. 
p. 341 babe ich iiizwischen erfahren , dass nach H. der C. M. im norden von 
Lincolnshire , also m. a. w. im norden des mitleUandes entstanden ist. Auf die 
/beweise ftlr diese behauptnng bin ich wirklich gesponnt. 




454 



Miscellen 



mdtf 




Sr diestj 
te. cH 



auf die quellen zurllckgegangen bin. Ich konnte ja auf grancl denelben nad 
weisen , das H. an manchen stellen (i. b. 19061 — 64, 19393) gerade die richl^ 
lesart filr Tilsch gehalten hat. Wer ijt also da subjcctiv und wrer objectiv 
fahrcn> Dass ich aber neben vielem unzweifelhaft sicheren auch manches miadtf 
vichiige beweismatcrial init aufgenommen habe, wird mir wohl keiner nun 
wurf machen. Wenn eben der sachverhalt erst andcrweitig klargestellt at, 
dienen auch geringfllgigere Ubereinstimmungen jur weiteren beleuchtung. Diss 
in einem einzclnen falle auch cine verschiedenartige aufTassung moglicb ist, was 
ich sehr wohl ; weun aber Hupe, wo der beigebrachtc text der quelle es ihm 
nicht ad ocolos demonstrirt, sich gegen fast alle von mir vorgebrachten 
stellen ablchnend verhSlt, dann hat er, indem er luviel beweisen woUte, gar m<j 
bewiesen; man sieht dann, dass er nicht unbefangen an die sache herang 
ist. Ich mllsste nun freilich auf :Jle von H. in seiner crwiderung 
stellen ausfuhrlich cingehen, um nieine aufTassung derselben zu rechtfertigeo ; *ber 
abgesehen davon, dass der mir von deni herausgebcr der Engl. stud. Rlr diese 
bemerkungen freundlichst zugewiesene raum nur cin beschrankter sein konn 
glanbe ich auch, dass eine derortige einzelerurterung zwecklos sein wUrde. 
beiderwitigen anschauungen liegen gedruckt vor; es kano also jeder sich 
ein urtheil dartlbcr bilden. Ich beschrSnke raich daxauf, nur die haupU 
nochmals zu Isertlhrcn untl einige der wichtigslen bewei<,stellen zu erortem. 

Was punkt I, das vtrhSUniss von F tu G betrifft, so hat H. schliesljdi 
doch nicht umhiu gekonnt, anzuerkennen, dass T nicht direct aus G geflosKS 
ist, sondem dass bcide auf eine gemeinsame quelle , also 8 , zurtlckgehen. 
gelangt zwar zu diescr schlussfolgerung zum iheil aus andeni grilnden als 
aber fur die sache sctbst ist dies hBchst gleichgUltig , und wenn die th 
dass T nicht G, sondem S beniltzt hat, erst einmal feststeht, ist es da nici 
natllrlichcr , in alien denjenigen f^len , wo T genau mit CF Ubereinuimnit, 
G aber abweicht, mil mir anzunehmen, dass T dort einfach seiner rorlage rl 
gefolgt ist, als mit H. zu glauben, dass schon d so gelesen bat, wie G, T aber 
wiederum selbstiindig ge£ndert hat und zwar ztifallig immer genau Ubereiiutimiiienii 
mit der correcten lesart von CF ? Die einfachste und ungezwungenste crklinine 
ist bei alien derartigen untersuchungen doch gewiss die richtige. ■ 

Im einzekieu bemerke ich nur (zu p. 124), dass vnled v. 7641 nicht ^| 
'miserable' ist, sondem cin subst., gebildet aus un -j- /"' (■«. /'"</), also ct«fl 
'unvolk'. Wie wire sonst der plur. o pam im folgenden verse zu erkliiw" 
Femer ist pe in v. 20431 nicht das relati vpron . , wie H. (p. n6) anitimmt, son- 
dem es ist der dat. .sg. des pron. pets, der 2. pers. Man vergleiche z. b. dco 
anfang eines Marieulicdes aus der Vemon-hs. f. C.KXII, col. 2 : 

Marie, modur, wel {le bee I H 

Modur and may dm, thenk on me etc V 

Ich babe dann aus den vielen, oft recbt auflSlligen Ubereinstimmungen 
zwischen F and T geschlossen, dass F wahrscheinlich auch if, die sildliche ^*^m 
arbeituug des C. M., gekannt hat. H. dagegen erklart alle diese tlbereinui** 
mungen aus gleichen dialektischen Sndemngen. Nun, wenn 11. glaubt, die* 
erkl&rung verantworten zu konnen, so soil es mir auch recht sein ; mein staian'' 
baum wUrde dann nur vereinfacht, indem die punklirte linie zwischen F o^i • 
in wegfall kSme. Uebrigens habe ich selbst (Engl. stud. XI, 242) eiuen gT«5*J 
tbeil der gemeinschaflUchen iindecungen von F und T bereits auf dialectisdlH 





M. Kaluza, Zu den quellen und dem hss.-verhSltniss des Cursor Mundi ^ec 

eigenthtlniUchkeiten zurtickgefuhrt ; H. hStte also diese stellen nicht mit den 
tlbrigen zusammenwerfen dUrfen. 

Unter nr. U hatte ich nachgcwiesen , dass T mcht dit gnttU von HBL 
gewesen sein kann, da es oft fal&che lesarten hat, wo die andern hss, das richtige 
bewahrt haben. Dass ich bei dicsem punkte mehr auf kleinigkeilen cingehen 
musste, als bei andercn fragen, Uegt auf der hand, da die einzelneo hss, der stld- 
lichen bearbeitung, soweii sic uns bekannt sind, eben nur in geringfiigigen dingen 
yon einandcr abweichen. T enthfilt aber auch falsche lesarten, wo der text von 
HBL uns nicht vorliegt ; es ist also wohl klar, dass es nicht das original der 
sttdlichen fassung gewesen ist, und dass es vor den drei andern hss. weiter nichts 
Toraiu hat, als dass es zufiillig gednickt worden ist, wShrend den andern hss. 
dieses glflck nicht zu theil wurde. H. giebt auch selbst zu (p. 132), dass meine 
auHassung, HLB seien nicht direct aus T geflossen , sehr nahe liegt ; damit bin 
ich schon zufrieden. Eine sichere entscheidung Uber diese frage ISsst sich nattlr- 
Uch erst nacli cinsicht in die ungedruckten hss. HL.B treffen. 

Die beiden ersten punkte sind nun allerdings, wie H. richtig bemcrkt, ftlr 
die herstellung eines krilischen textcs des C. M. von untergeordneter bedeutung; 
der kempunUt der ganzcn untersuchung bleibt nach wie vor das gegmseitigi ver- 
haltniss van ECFG. Hier hat es H. ofTenbar grossc mllhe verursacht, seine 
frUheren bchauptungen zu rechtfertigen , aber er bleibt schliesslich doch dabei, 
dass die vier hss. in EC < FG zu gruppiren sind, nicht, wie ich bewiesen habe 
nad heut nochmals nachweisen will, in E <C CFG. 

feber v. 19695 f. (tngupe), welches ftlr sich allein einen ausreichenden 
beweis ftlr nieine ansicht bildel, habe ich oben bercils gcsprochen. Auch v. 1939S 
(arehidtnis) beh&lt trotz aller bemerkungen Hupe's seine voile beweiskraft. 
'ardtidenis' steht in E und ist die einzig richtige lesart; CFG hnben dafUr das- 
selbe falsche wort 'nihts' ; sie weisen also einen gemeinsamen fehler auf; an dieser 
thatsache ISsst sich nichts Sndern. Ein wort kann wohl einmal in einer hand- 
ichrift undeutlich geschrieben sein, cs kann auch ein bereits vorliegender fehler 
gedankenlos in andcre hss. Ubemommen werden ; dass aber dasselbe wort in zwei 
verschiedenen hss, (nach H. in y und y) undeutlich geschrieben ist und dass die 
verschiedensten schreiber ganz zuf&llig dtnsilben unsinn herauslesen, das mag 
glauben , wer will ; ich thue es nicht. Und dies gilt fllr die meisten hier in 
betracht kommenden stellen. 

v. 19419 ff. ist allerdings nicht Toll beweisend, weil in C zwei verse fehlen. 
Aber nach meiner ansicht hStte C iwei unmittelbar aufeinander folgende verse 
flbersprungen, nach H. zweimal je einen vers; er hStte also zweimal einen fehler 
begangen. Auch hier ist meine auffassung wieder die natUrlichere. Von einer 
'absichtlichen vereinfachung eines gedankens' ist l>ei C sonst nichts zu finden. Wenn 
aber H. nicht glauben will, dass die stellung in E die :illein richtige ist, dann 
kann ich weiter nichts thun, als ihn nochmols auf den lat. text zu verweiseiu 
Jedenfalls ist seine conjectur : 

[x bisccif of ptyr lay heer sayd : 
'Qutfier ts pi I soop ouptr reneydl' 
entschieden zurtlck^u weisen, denn sie steht in volbtem widerspruch mit der vor- 
lagc. Dort fragt der princefs saetrdolum nicht : '1st ditstr matin wahr oder ai- 
trilnrtig-^' sondem : W'timquid hale ita le ha bent f also: 'Verhiill sich die sache 
10? Ist dill wahr oder nicht?' Seit wann heisit denn tbrigens //V 'dieser mana'i 



456 



Mucelten 





Der passus 24931 — 34 steht nicht in der vorlage; er ist also ein MB 
entweder des verfasseis des C M. oder eines spSteren abschrerbers. Im enteren 
falle wiire es sonderbar, dass E gerade diese stelle, die aach in der vorlage fehlt, 
wieder weggelassen hillte; es bleibt also dabei, dass hier eine interpolation vi 
R vorliegt, und ich glaube dasselbe bus denselben grtlnden aucb fttr v. 19735 '• 

Noch (Ur eine dritte stelle Icann ich heut sicher nachwetsen, dass a <ic(i 

interpolationen gestaltete. In dem abschnilte Uber den Antichrist heiast 

bei E, T. 32105 f. nur: 

Corotaim ai ie fie waa. 

And tua be fit ai betluaidal 

Dann foIg:t sofort y. 22111: 

Noritst him sale enchanleor, etc. 

Genau 10 lautet die lat. vorlage (Migne lOl, 1293 B) : Vat tiM Cormaim, 

vat tm Bethsaidal Hcibebit aulem Anlichristus magos tt ariolei . . . ftti eum 

nutrient etc E stimmt also vortrefTlich zu der lat. quelle, in CFG dagegen, oder 

vielmehr in ihrer gemcinsamen vorlage n, sind bier 4 verse eingeschoben 

And Caphamaum ai wa ye be! 

pe sinful sun sal regnt in fit. 

pof fiou fit rats up intil Aa'tn, 

To hell dept sal fiou ie driven. 

Die stelle ist entnommen aus der Bibel (Matth. XI, 23. Luc X, 15 

tu Caphamaum ! Numquid usque in caelum exaltaberis > Usque in infemuM dt- 

stendts' . H. wird freilich sagen : 'der rusatz rllbrt vom verfasser des C. M. hai 

E hat in seiner nachlassigkeit die 4 verse fortgelassen'. Aber der verfcsser des 

C. M. erlaubt sich, wie bcreits benierkt, in dem ganzen abschnitt Uber den Anri- 

christ, nicbt einen einzigen zusatz, sondem iibertrSgt fast wfirtlich, und jedenfitUs 

ware es docb dann hdchst sonderbar, dass E nun schon xuro dritten male geaaa 

dasselbe wieder fortlSsst, was auch in der quelle nicht gestanden hat Ilat ctwa 

der 'sonst so sorglose' schreiber von E die quellenschriften zur hand genommen 

und bei der abschrift beide texte genau verglichen i 

Bei V. 21915 — 18 ist nun cinmal die fassung des gedankens in E beaff 

und vollstandiger als in CFG. Duss E twei verse eingeschoben hStte, ist mir 

nicht wahrscbeinlich, andrerseits das weglassen von 2 veisen in a leicht erklblicti, 

da 21915 — 18 gleichen reim (nicht 'gleiche reimwbrter') haben. Dencrbe mm 

in vier aufeinanderfolgenden versen ist im C. M. g^r nicbt so sehen, 

19421 — 24, 22725 — 28, 22991 — 94, 23323 — 26. 

Die nun folgenden stellen, 19269 etc. wSren an und Air sich aUerdiogs tr 

beweiskr&ftig , weil es sich um geringfUgigere abweichungen handelt , abcr un 

lichte der vorausgehenden sicheren beweisgrtindc betrachtet, sind sie doch oid 

werthlos. Eine stelle wcnigstens, auf die ich frtther gar kein besonderes gewi< 

gelegt hatte, hat sich jetzt als sehr wichtig erwiescn, nSmlich v. 22406 : 'Hf' 

ure lauerdis face' E; 'be/or vr lauerd grace' CFG. Der lat. text lautet: 'q\ 

si Michael Dei faciem venientis ad judicium prtievtnuns eum inlerfectrit , non sua, 

^fftl D6 virtus erit et jussio' (Migne loi, 1298 A). Hier hat also E wiedff 

HoleiD die richtige lesart; a hal face in grace ge&ndert. Nach H. luBulin 

nier wieder zwei verschiedene schreiber selbstlndig und unabhSngig von einandff 

genau dieselbe anderung vorgcnommen haben , fUr welche nicht einmal on 

zwingender grund vorhanden war, denn face ist eine sehr gute le$ait. gr»ei 

g&nz luverstSndlich. 



% 



tt raw 

I. B^ 

••enigtf^^ 
un 
licU^H 



I 



I 



I 



M. Kaluia, Zu den quellen ond dem lus.-verhXItniss des Cursor Mundi ^ry 




Bei r. 22371 I>eisst c^ i™ lat- tot: :nV«/ m Apocalypsi legitur' (Mi^e 101, 
1*97 A). Dem entspricht genau: 'fe bott of schauing' E, wShrend CFG lesen : 
'the bck spelling', also das 'cvangeliam', M6gen die bezeichnungen ftlr die 
Apolcalypse ooch so mannichfaltig gewesen sein ; das buch 'von der rede (predigt) 
an die sieben kirchen", wie H. meiot, wurde sie sicher nicht genannt. 

la betreff derjenigen stellen, an deuen E genau mit A und Gg aberein- 
(ttimnt, wShrend CFG gemeinsam anders lesen (es sind leider nur wenige, da der 
gr5sste theil dieses abschnittes in E Tehlt), ist H. wieder anderer ansicht als ich, 
nnd als er selbst ftuher war. Die sache liegt doch so einfach. Der verfasser 
dea C. M. sagt ▼. 20059 ^- ausdrttcUich , er woUe jetzt ein ursprllnglich in sUd- 
tichem dialekt abgefasstes selbstSndiges gedicht tlber die Assumptio Marine scinem 
werke einyerlciben. Nun ist uns ein selhstandiges gedicht Uber die Assiunptio, 
welches bis auf den dinlekt genau diesem abschnitt des C. M. entspricht, in 5 
mehr oder weniger voUstfindigen hss. erhalten (cf. Gierth, Ueber die ilteste me. 
versioD der Ass. Mar., Engl. stud. VII, I ff.). D« muss man wohl — wenigstens 
so lange das gegentheil nicht sicher erwiesen ist — unbedingt annehmen, dass 
wtr in dieser fassung die qtiellt, welchc im C, M. benUtii ist, zu sehen habcn. 
H. aber, obwohl er nur 2 von den 5 hss. kennt, ist anderer nieinung. Er hSlt 
dieses selbstlndige gedicht nicht fUr die quelle, sondem fllr eine art separatabzug 
des betreflenden abschnittes des CM., der dann natUrlich wieder aus dem nord- 
lichen in einen sUdlicheren dialekt zurllckubertragen werden musste. Einen beweis 
for diese sonderbare onstcht hat H, nicht erbrocht ; ich sehe aber sehr wohl, wo- 
dnrch er zu ciner solchen annahme gedrSngt worden ist; sie ist die consequenz 
seiner irrthtlmlichen auffassimg des hss.-verhliltnisses. E slimmt an einigen stcllen 
genau zu A und Gg, wahrend CFG anders lesen. Wenn nun A und Gg die 
quelle des C. M. reprSsenlircn, so ist dadurch zugleich nachge wiesen , dass E un- 
abhlngig ist von CFG und deren vorlage a. Das kann H. nalOrlich nicht zu- 
geben, und so bleibt ihm nichts Ubrig, als dass er A und Gg zusammen mit E 
aus einer und derselben, schon bedeutend jllngeren hs. (es sind in H.'s neuem 
stammbaume die mittelglieder: w — z — x — r) herstanunen Ifisst, Diese ganze 
erkllrung ist so gekUnstelt, dass ich fest Uberzeugt bin, H. wird sie bei un- 
befangener belrachtung selbst wieder zurtlcknchiuen. Dagegen spricht auch schon der 
umstand, dass Gg bedeutend lUter ist, als E und C, und 'das alter der hss. be- 
sitzt filr die untcrsuchung ihres verwaudtschaftsverhfiltnisses einen werth, den H. 
in diesem falle nicht anzuerkennen scheint'. 

Meine bemerkungen Uber die Additions halte ich in vollem umfange auf- 
recht. Es ist ja dies nicht der einzige beweis, den ich (llr meine behauptungen 
anfohre, sondem dienl nur zur weileren beleuchtung des vorher bereits festgesteUten 
hss.-verhSItnisses. Zu den 'Matinh of fe eras' (vgl. Engl. stud. XI, 251) be- 
merke ich noch, dass dieselben in dem inhaltsverzeichniss der Vemon-hs, auf- 
gefUhrt sind ; leider fehlt das blatt, welches sie enlhalten soUte, in der hs. 

Hupe fuhrt uun p. 138 f. weitere 5lellen an fltr die vcrmcintliche zusammen- 
gehorigkeit von EC, aber dieselben sind ebensowenig beweiskrSftig, als die beiden 
(2005S und 23373), die er in seiner dis.sertation vorgebracht hat. v. 20124 und 
23087 sind in EC auch metrisch in bester ordnung. Was bei v. 24642 und 46 
das richtige ist, mi oder /i, / /unguis oder /n longurs, ist nuch sehr fraglich ; 
thogkt in V. 24642 ist unbedingt falsch. Bei v. 22890 und 22915 ^- '^^^" ^ ""^ 
C allerdings falsch ; aber hier wird H. mil seinen eigenen wafTen geschlagen -. bei 



45 8 



Miscellen 



so geringfUgigen , eigentlich rein orthographischcn Xndeningen kdunen wirldich 
eirnnal zwei ver<<chiedeDe schreibcr denselben fehler begangeo haben. Bei v, 22848 
holte ich brcutd oder brued Rlr das ursprUnglichc. Endlich bci v. 22740 sehe ich 
ttberhaupt keinen wesentlichen untetschied twischen beiden fassungen ; das weg- 
Ussen voD 'nas' hat doch weiter nichts zu sagen. Ich bemerlce noch, dasi bei 
V. 22450 (vgl. XI, 253) die hs. C nicht mit K nan liest, soadem gani deatlich 
man, wie FG. 

Nachdem mir H. bis dahin auch die schwerwiegendsten beweise , die 
fUr die enge rus.immengehorigkcit von CFG angefUhxt , wegdisputirt hatte , war 
ich weiter nicht Uberrascht, dass er auch an die n&faeren beziehungen von E und 
F, Uber welche ich XI, 253 — 257 gesprochen habe, nicht glauben will. Die 
fachen (Ibereinstimmungen zwischen E und F sind j,-i tlbrigens nach H.'s stamm- 
bautn ebenso aufTallig wie nach meinem , und ich weiss dieselben eben nicht 
anders zu erklSren, als dadurch, dass F neben seiner nachsten vorlage ^ auch eine 
hs, dcs Cypus E, also (, benlltzt hat, was nuch dcm sonstigen verhalten gerade 
von F gar nichls auffalligcs hat. Eine derartige durchkreuzung des hss.-ver- 
hiUtnisscs ist bei so allgemeiu verbreitetcn werken, wie der C. M., gar nicht selteo ;^ 
ich erinnerc nur an die legenden-hss. 

Mangel an raum hindert mich, auf diese fragc nSher einzugehen. Ich wiB 
nur eraiihncn, dass die richtigkeit roeiner auffassung von v. 22042 durch den 
laL text bestStigt wird. 'Qui positus in sublimt. ut ait btalus Grtgonus, nitluram 
polmtiae suae non perdit vtl dejtctus' (Migne loi, 1292 C). In v. 22028 haben 
nicht CG 'der deutlichkeit halber die vemeiniing aufgenommen, trolzdem irfaw 
genflgt' (H. p. 142)1 sondem ne^l, welches fUr den sinu unentbehrlich ist, wurde-' 
von EF falschlich weggelasscn. Man vergleiche wiedcr die lat. quelle: 'Nasertur 
autim ex patrit et matris copulatione, sicut alii Aomints, Hon ut qtddam ftbtt^^ 
Umhtr, dt sola virgint, nee de tpiscopo tl vumacka, sicut alii deliranJo dtgma' 
titani ; sid de immunJissima meretrice et crudelissimo tiebulont' (1 292 B) 

Ueber das verh&ltniss von F zu C und C wird vielleichl ein bisher un- 
gedrucktes fragment des C. M. aus dera 15. jhd. in der hs. Br. Mus. Add, 31042 
noch aufschluss geben. Eine flUchtige durchsicht desselben bei gelegenhrtt meiner 
letzten nnwesenheit iii London hat die bereits von dem verfasser des katalogs 
gemachte bemerkung, dass dieses fragment am niichsten mit F verwaodt iit, 
bestStigt. 

Ich komme zum schluss. Ich wtlrde an die richtigkeit der Hupe'schen 
sicht, dass EC zusammcn eine gnippe bilden gegeniiber FG, ohne weiteres glauben, 
wenn er mir aus den jetzt fast vullstiindig nachgewiesenen quelleoschriften aui 
nur eine einzige stelle aufweisen kbnnte, an welcher EC mit der quelle in oflen' 
barem widerspruche stehen, wfihrend FG damit Ubereinstimmen. Die«en beweij 
hat H. nicht erbracht und kann ihu auch nicht erbringen. Ich dagegen habe f^r 
eine ganze reihe von stellen aufs deutlichste nachgewiesen , dass CFG gemeinsam 
fehJerhafle lesarteu enthalten, welche im original des C. M. nicht gestanden haben 
kbnnen , wahrend die fassung von E genau mit der quelle ubereinstimmt. Nun 
mSgen die fachgenossen selbst urtheilen , wessen beweisgrilnde die stirkeren, 
wessen methode die bessere und wessen resultate die richtigen smd. 

KtiMCSBBKC i. Pr., novembcr 1888. Max Kalai 



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M. Konrath, Die lat. quelle lu Aycnbite ed. Morris u. lu SawlesWarde acq 

DIE LATEINISCHE QUELLE ZU AYENBITE ED. MORRIS 
P. 263—269 UND ZU SAWLES WARDE'). 

Tn dein Inirzen stUcke, welches in Don Michel's hondschrift auf den Ayen- 
bitc of Inwyl folgt, siehl ten Brink GEL. p. 355 cine kentische tlbertragiing der 
schonen allegorie Savvies Warde. Der umstand scheint ihm bedeutsam ; denn er 
weise auf eineo zusammenhang der jilngeren , kentischen prosa mit der alteren 
hio, welche in der ersten halfte des 13. jahrhunderts auf wcstsSchsischem gebiet 
blilhte. Man kdnnte nun auf die vermuthung kommen, als ub ein unmittelbarer 
zusainmenhang bestUnde zwischen Sawles Wnrde und der keDtischen version der- 
selben allegorie, so dass jenes die vorlage fiit diese gebildet bStte. Es Ifisst sich 
jedoch zeigen, dass dies nicht der fall scin konnte. Jene vorlage findet sich viel- 
mehr in den cap. XIII — XV des Liber IV. De Anima , als appendix zu den 
schriften des Hugo dc St. Victore gedmckt bci Migne, torn. 177 p. 185 fT. Der ver- 
fasser dieser capitel, die sich von den tlbrigen desselben buches deutlich abbeben, ist 
nicht bekannt; nod auch in bezug auf die ganze schrift De Anima 1st man im 
zweifel, wem sie zuzutheilen sei. Vgl. darUber die Prolegomena zu Migne's aus- 
gabe des Hugo de St. Victore, lorn. 175 p. CXIII und CXl.VIII. Dass aber 
wirldich ein von Migne's nur wenig verschiedener text die quelle det kentischen 
tlbersetzung gewesen sei , davon kann man sich durch eine vergleichung beider 
leicht ilberzcugen. Und zwar folgt der vcrfasser dem Latein im allgemeinen ge- 
trenlicb, fast wort filr worl; darum ist auch seine Ubersetzung oft so ungeschickt, 
stellenweise geradezu gewaltthatig gegen seine muttersprache, ganz abgesehen von 
gelegentlichen missverstandnissen , wie z. b. ne somnus peccati sut>repat=^e slep of 
zenne henymfi (p. 264, z. 6); uncos fenint, ut quos sui iuris esse (onvUerint, eorum 
animas violenter extrahani ^ hokes hi brengejj, {>et fx) [let byef) to hare rijte ouer- 
comtp: hire zaulen be strcng[>e: of {)c bodye dra^ep out (p. 264, z. 10 v, u. — 
dagegen SW p. 249: forte binden ant to drahen in to inwarde helle, hwuch se 
he mei prcoouin jjurh his boc . . .) ; vivunt . . . sine omni advtrsilatt = hy 
lybbef) . ■ . wy|>oute enye ••vvpslondynge (p. 268 z, 17). Und derartige fHUe eincr ■ 
schiefen deutung eines lateinischen wortes oder eines mangelhaften verstSndnisses * 
einer construction koromen auch sonst in dem stUcke vor. 

Etnige stellen scheinen in der Uberlieferung verderbt. p. 263 z. 17 steht im 
text (ich behalte die interpunclion der hs. bei): {>e wyl of skele . to huam be- 
longej) moche mayne , l>o5tes . and his besteriinge . wyi . and dedes, ase wel 
wyI>oute : ase wyjiinne. Fur his dUrftc hire zu schreiben sein : cogitaliones et 
motus tarum, sensus quoque et actiones, lam exteriores quam interiores. 

p. 266 z. 9: Vef we longe godes drede, and bejienchinge of dyal>e were 
stille: ryjt hit is, |)et jw spekinde, wel more we by stille = Si nos, dum timor 
et memoria mortis loqueretur , tacuimus , iustam est ut te loquente multo magis 
taceamus. Morris Ubersetzt ; If we, on account of God's Dread and Bethinking of 
Death, were silent. Aber kann lonf^t (ohne praepos.) diese bedeutung haben? Ist 
etwas ausgefallen , oder hat der (iberselzer etwa dttm TUr diu verlesen ) [timor et 



I 



•) Prof. Konrath bitlet mich, ausdrUcklich zu constatiren, dass dieser aufsatz 
vor der dem erscheinen der schrift VoUhardt's: Einfluss der gcistl. litlcratur etc. 
Leipzig 1888, der redaction der Engl. stud, eingesandt wurden ist. E. K. 



460 



Miscellen 



memoru mortis = godis drede and be{)enchinge of dytfi <^ber p. 264 richtig; 
ich ani drcde and be{}enchiDge of dyajx]. 

p. 367 z. 13: Ich yzej {>e apostles ine tronen zittynde . f>e tribj, and |)e 
tongen, alle preste . and of pourt, and of zyke : zuo blUuolle and holy, of oare 
Ihord icsa crist, and zuo beje, ynoz alneway ich am wondrinde = Vidi apostoks 
in thronis sedcntes, tribus et linguas umncs iudicare paratos, et dc paupcribus et 
de infinnis tarn gloriosos tamque sublimes factos a domino Jesu , saiisque snpet 
hoc miratus sum. prcste ist wohl nicht, wie Morris im glossar angiebt ^ proudest, 
sondem ttbersetzt faratot ; dann muss das entsprechende wort fUr iudicare aus- 
gefallen sein. Vgl. SW p. 261 : Ich iseh pe apostles . . . jarowe forte demen 
i|>e dei of dome kinges ant Iceiscres ant alle cunreadnes of aOe cunnes ledenes, 
Ebenso fchlt ymad (factos) hinter holy oder hti,e. 

Oeflcrs begegnen im englischen texte, verglichen mit dem nns vorliegenden 
lateinischen , kleinere oder grbssere zusatze uud andere abweichungen . So heisst 
es p. 263 z. 5 V. u. : |>e uader of pe house , ate ueiste guoingc in : he tette 
slcj{>e, to by doreward . fet yknau|> huet is to uorlete : and huet ys to wylny . 
huet uor to bcssctte out of pe house . huet uor to onderuonge into {)e house. 
Bei Migne (p. 183) steht nur: prudenlinm in primo aditu constituat , quae 
discemat quid sit admittendum, quid vitandum, quid excludendum. Daraaf folgt: 
N'ixt [>an : ha zettc strcng])e . pet pe vyendes, pet slejpe zent to zygge, to keate 
oui : strengpe wypdroje . pet his uoule lostes wypdrojc : and wypzede. Im 
lateinischen text : Secus hanc fortitude locetur, ut hostes, quos prudentia venire 
nuntiaverit, repellat. Vgl. S W p. 247: Strengde Mont next hire, pat, jef ei wnle 
in wanchipes vnponkes, wami strengde fore, pat is hire suster, ant heo hit Qt 
warpe. 

Ferner p. 264 z. 4: Hueruore: huyche time fie pyef is comynde, me not . 
ac eche tyme me ssel drede , ]iise zuo ydi^t : najt longe to pe wakynde \t slep 
of zenne benymp. Vor al pet lyf is to waky. Zome messagyers slejpe ssel lete 
in usw. Dem entspricht im lateinischen text: Et quia qua hora fur sit ventums 
nescitur, omni hora timeatur, et ne somnus peccati siibrcpat , ossidue vigilandnm 
est. His ita dispositis introducere debet prudentia aliquos nuntios usw. Damacfa 
wUrde also pise tno ydip «= his ita dispositis, vor tomi messagytrs gehoreo ; ta 
pe wakynde kdnnte allenfalls ein vigilaHtibus Ubersetzen. Aber was soil dann nenf 
IPHgf? Enlweder die vorlage enthielt einen etwas abweichenden text, oder der 
Ubeiselzer, der die stelle nicht richtig verstand (subrepat :~ benymp), legte aich 
dieselbe, so gut er konnte, zurccht. 

p. 264 z. 13: Ich am drede, and bepenchinge of dyape . and dya{> co- 
my[n]de ; ich do you to wylene = Ego sum timor mortis, et mortem vobis veoitc 
nuntio. Unter den redenden wird dieser bote aufgefUhrt als Memoria mortis; im 
englischen text dagegen ; Drede zayp. Auch SW hat an dieser stelle (p. 249): 
fearlac ich batte ant am deades sonde ant deadcs munegunge ant am icomen 
biuore hire to wamin ow of hire cume. 

p. 264 z. 15: And huer is nou pe ilke dyap . and hoonne ssel he 
come? = Ubi est mors? Vermulhlich fehlt im Text bei Migne: et qoando 
veniet } da in der antwort auf die frege darauf bezug genommen wird : Scio quia 
non lordat venire, et prope est. Sed diem et horam adventus eins ego nescio. 
Darauf fragt Prudentia: Et qui veniunt cum ilia? Der entsprechende passus 
hatet in SW p. 249 folgendermassen : warschipe . . . freined koeenttit he 



4 



I 
4 

I 



4 



■^ M. 1 



r 



I 



M. KoQimth, Die Uu quelle xa Ayeabite ed. Morris u. zu Sawles Warde a^I 

L der tod) come , and hwuch hiid ba leade . fearlac hire ontswered : ich lut 
nawt t>e time , for ha ne uide bit roe nawt , ah cauer lokid i:cifnmt : for Airf 
wune ii to camen bi stale, fetliche ant unmandluoj^, Awat me least wened. 
Of Mrt bird [M tu caskest, ich t>e ondswerie n. t. w. FOn erste ist wobl kein 
{welfel , dass (Ur kiceonene zu schreiben ist kuie(oJmu , welches ja die antwort 
vorausselzt. Dann muchte ich aber auch noch auf das auffallige hirt, in be- i 
ziehung auf diad hioweisen , welches doch glcich von vomherein schon auf den 
gedacken an eine latciiiische quelle fUhren konnte : denn es liissi sich (neben 
ricbtigem ht, ha) wohl nur aus der voraossetzung erklircn , dass dem verfasser, I 
vlhrend er dies ichrieb, das lateinische mors vor augen war. Und ganz dasselbe ' 
gilt Ton der entsprechenden stelle des kentischen testes p. 264: And buer is dob 
{>e ilkf dyaj). and huanne ssel ke come? . . . Ich wot Mrel l>et ht ne abyt na^t 
to comene, and ne} A<r is . ac ^ant day, o{)cr (lane tyme of his comynge: ich 
not . . . And huo ssel come myd hyri? »• Et qui reuiunt cum ilia ... A 
{xmzend dyeulen ssoUe come mid hire u. s, w. 

p. 264 t. 13 V. u. : Idc l)e bokes byef) ywrite alle |)e tennen of men (and 
hue brenge{>, |>et be ham hi moje ouercome men). Der von mir eingeklaromerie 
steht nicht im lateinischen text ; nuch SW hat nichts damit iibereinstimmendcs. 

p. 264 z. 7 V. u. . Sle}|>e zay]>. Huonnes comste? Drede zayt>. V'ram hcllc. 
Dieser [lassus fchlt ebcnfalls im text bei Migne, muss aber urspriingUch vorhandcn 
gewesen sein; vgl. SW. p, 249: Ant wArshipe hire euskcd: Hweonene cunicil 
tn, fearlac, deades munegunge? Ich cume, he seid, of helle. 

p. 264 I. 5 V. u.. Helle is wyd, wyfioule melinge . dyep, wyjioute butme. 
Vol of brene onpolyindt. Vol of stenche , wfpoute eamparisoun . per is zorjc . 
l>er is [lyestcrnesse u. s. w. •> Infenius latus est sine mensura, profundus sine 
fundo, plenus ardore itnomfaraHli , plenus fetorc intoltrabili , fltntu dolort in- 
Humcrabili. Ibi miseria, ibi tencbrae u. s. w. Dem entsprechend SW. p. 249 f. : 
Helle is [wid] widute met ant deop widute grunde , ful of brune uneuenlich, 
. . . ful of stench un[joleUch, ... ful of sorhe uutalelich u, s, w. [Ich bemerke, 
dass wantrokiymge , p. 265 u i, diiperalio abersclzt: ibi nulla spes boni , nulla 
desperatio mali. In der bcdeutung 'verzweifeln', ^die hoflfnung) 'aufgeben', steht 
das verb bei Schorham p. 34: jef ^ou wenst deie (Wr. seie) and nast no prcst, 
Scbryf |>e to an o|>er felawe. Ac |>at ne scholt [jou neuere do, Bote {>e wantrokye 
of lyue : And }ef |>ou comste to lyue a}en , Eft {irof {>ou most {>e scryue To 
preste. — wantrokynge = vcrzweiflung p. 163.] 

p. 266, z. 12: |>cruore bye|i slille, and yherel> myd wylle. Ich come uram 
heuene . and t>elliche ]iinges ich yzej ]ier . |}et no man nc may dyngneliche 
ziggc ^ Tacete ergo. Vidi tnlia, quae nullus hominum potest digne loqui. Al>er 
SW. p. 2J9: llercnid nu [lenne, he scid, ant jeomliche understonded. Ich Am 
murdes sonde ant munegungc uf eche lif ant lines luue ihaten ant cume riht from 
heouene, [>at (1. ]>er) ich habbe isehen nu ant ofte ear fie blisse, (lat na monnet 
lunge ne mci of tcllen. Der satz 'ich komme vom himmel' muss also im original 
enthalten gewesen sein. 

p. 266 z. 22 : Hyt ouergef) uorzupe alle wyttes , and alle zyjlica . |>e iike 
bry^tncsse . and {le ilke uoluesse ^ ilia claritas, ilia pulchritudo; uotntsst mXvtwA 
verschrieben fUr uaymesst. 

p. 266 z. 4 V. u.: ynimtuJ Marit febit ira lateinischen text, steht abet auo 
SW. p.. 259: pc eadi meiden, his moder, Marie inempncL 



46 a 



Miscellen 



p. 267 /. 9 . {>erefier pe profetes ich yze^ . add pe patriarkcs wonderlycbe 
glediynde ine blissc . uor pet hy yie^en ine goste : uolueld hy yie{i . I>et ine 
longe anoy onderuynge, ]>« ouct of biysse wy{>oute ende chongeden. Hier muss 
dem Ubersetzer cine anderc version des lateinischen textes vorgelegen habeo. 
Migne giebt: Deinde prophelas intuitus sum, et patnarchas miro exsultantn gaudio, 
qui earn, quam olim a longe salutaverant patriam, obtinent, qui ca , quae in 
spiritu praeviderant , compleU conspiciunt. Dazu stimml SVV. p. 261: Efter bam 
ich isch lowart te palriarches ant te propheles, t>e niakied swuch rourhde, p»l ha 
aren nude i pm ilke lont of blisse , t>al ha hefden of feor igret ear on eorde, 
ant seod nu al [)at isodet, l)at ha hefden longe ear icwiddet of ure lauerd, as he 
befde ischawed ham i gastelicb sihde. 

p, 267 z. 17: Ich yzej, ac uollyche ich ne roy^te al yzy, pe innumerable 
uelajrede of pe holy niartires , mid blisse and wor]>ssipe, ycorouned . pet be pe 
pincn of t>ise time, huyche hi beren to ]>o blisse, (let wes ysseawed ine ham ; hy 
come Jierto. Der Ubersetzer scheint hier gefindert zu haben. Die stelle lautet Im 
lateinischen text: Vidi, sed per\'idere non potui, innumcrahilem beatorum martyrum 
exercitum gloria et honore coronatum , qui passiones huius temporis, quas per- 
lulerant, minus reputnbant ad illam gloriam, quae revelata erat in eis. Und damit 
stimmt wieder SW. p. 261 Uberein : Ich biheolt te Martyrs ant hare unimete 
muhrde, I>e {loleden her pincn ant dead for ure lauerd ant lihtliche lalden to (?) 
alles cunncs neowcins ant eordliche tintreohen ajeines |>e blisse, {>at godd in bare 
heorle schawede ham to cumene. 

p. 267 z. 22 : Ich yze^ to [ie blyssede heape of confessours , amang hoam, 
men a|)ostIes, and techeres, {>et holy cherche mid hare techinge wereden . and 
alsuo uram alle heresye, wyfioute wem habbcj) yclenzed : sseawef) . and hy uele 
]iabbe{> ytajt . ssynej) ase sterren , ine eurelestynde wyt>oate ende. Bci Migne 
steht nur : rcspexi glonosam multitndinem confessorum , inter quos viri apostolici 
et doctores, qui sanctam ecclesiam doctrinis suis muniertmt, fulgent quasi stellae 
in perpetuas aeternitates. Aber in der vorlage des Ubersetzers muss anch etwas 
dem zusatz cntsprechendes gestanden haben: darauf liisst wenigscens der ungefUge 
salzbau dcs englischen textes ■>chliessen. Der doppelpunkt vur sseawif scheint 
dieses, nach Dan Michel's gebrUuchlicher interpunktion, mit dem vorhergehenden 
zu verbinden: es dllrfte etwa ein lateinisches osUndunt wiedergeben, von dem der 
vorhergehende satz abhiingt. SW. p. 261 weicht hier einigermassen ab: Efter ham 
ich biheolt pe cunfcssurs bird, l>e liueden igod lif and haliche deiden, |>e schined 
as dod steorren ijse eche blissen ant seod godd in lii.s wlite, l)at haued alle tearei 
iwipet of hare ehnen. Dieser letzle gedanke erscheint im text bei Wigne und in 
der kentischcn version etwas weiter unten, wo von den mdnchen die rede ist. 

p, 267 z. 3 V. u. : Alast, to pe uelajrede of maydynes ich lokede . of 
huychen, biysse, ssepl>e, agTay])inge, and rnelodya . huyche none mannes speche: 
dingnelyche may telle. And hy zonge I>ane zang : fet non <Spet ne may lyogc. 
Aehnlich SW. p, 261 : pe. feirlec of hare wlite, pie swetnesse of hare song ne mei 
na tungc telleu. Alle ha singed, pe per beod. Ah hare song ne mahe nane 
buten heo singen, — w&hrend bei Migne Uberliefert ist: Postremo ad chornm 
virginum rcspexi, quarum gloria, omatus et melodia dulcis. Nam cantabant caa- 
ticum, quod nemo alius poterat dicere, nulla hominum eloquentia digne enarrare 
potest.' 

p. 36S z. 4: And to hare benes : oure Ihord arist . to alle ot>ren t sittinde 



I 



I 



I 



J. Zupitza, Zur Meditacio Ricardi Heremile de Hampole etc. 



463 



I 
I 



he Ihest. Das feblt bei Migne, kommt aber auch in SW. p. 261 ror: (or ajein 
hare bisocnen godd him scolf arised, pat alle pe odre halhen sittende ihered. 

p. 268 z. 19-. (lis is [>ct lyf wyf)oute ende, fe' hy knawe Jjc io{)e god, and 
huam JK)U zcntest iesu crist . and [jeruore ylyche hy bye|), uor hy yiyep ase 
he is. Den letzten sntz, der bei Migne wieder fehit, hat SW. p. 263 in Shnlicher 
form 1 ant bcod for ]>i ilich him i{>e itke wlite |)Bt he is, for ha seod him as he 
is, ncbbe to iiebbe. 

p. 268 z. 9 V. u. : and uor ]>ct ech \o\iep optea ase him telue . ase moche 
blisse he{) ech of otires guode : ase of his o^ene = Et quia unusquisque unum- 
quemquc diligit sicat seipsum, tantum gaudium quisque habet de bono singulorum, 
quantum de suo. Darauf folgt die begrilndung: quoniam bonum, quod non habet 
in seipso, possidet in altero, — die sowohl im kentischen text als auch in SW. fehlt. 

p. 268 t. 3 V. u. ; More hy byeji glede wyf>uutc gessyuge of godes holy- 
nesse : |>anne of his ojene, and of alle apie myd hym <= plus gaudet (quisque) 
de Dei felicitate quaro de sua et omnium aliorum secum. Der iibersetzer scheint 
gaudent gclesen lu baben (das subject quisque steht etwas entfernt), w£hrend er 
lua, stcum als singul. erkannte : daher die incougruenz. Dem uypoutt gtssyngt 
entspricht niclils im ilberlieferten laleinischcn text; aber SW. p. 263 bietel: mare 
he gleaded of godd widutcn ei ellungc |>en of his ahne glcadunge ant of alle t>e 
odres. Daraus ergiebt sich zuglcich, dass etlunge (T : eattungc) und nichl rilung, 
welches Morris auch in seine Ubersetzung aufgenommen, die richiige lesart ist. 

p. 269 I. 9: Alle hy byej> myjtuoUe. Zykere hy bye[i of zuyche lyue u. 5. w. 
Dazu vgl, man SW. p, 265 : for euch an is al mihti to don al, (lat he wule, ^e 
makie to cwalden heuuene ba ant eorde wid his an finger. Sikerc ha beod of al 
I>is, of ^ulli lif U.S. w. Dagegen bei Migne: Omnes securi sunt. Securi sunt 
de tali vita u. s. w. 

Man sieht also, dass das laleinische original der kentischen Ubersetzung hier 
und da eine andcre lesart gehabi haben muss als der bei Migne gedruckte text; 
und ferner, dass dem tlberselzcr SW. nicbt vorgelegen hat. Zugleich dUrfte aus 
den angefOhrten beispieleo hervorgehen, dass auch der verfasser von SW. dieselbe 
lateinische quelle beimtzt haben muss, aus der die kentische version geflossen ist, 
und zwar in eincr ziemlich iibcrcinstimmenden fassung. Nur hat er viel freier 
dumach gearbeilet, Er hot namcntlich die allegoric durch neue und selbstandige 
itige, wie durch cinfuhrung dcs cigenwilUgen weibes und ihres verhilltiiisses zu 
den unlenksamen und liirmeoden hausgenossen, in hochst anschaulicher weise er- 
weitert ; er hat die schrecken der holle krflftiger ausgemalt , auch sonst manchen 
gedanken breitcr ausgefuhrt : aber in der hauptsache folgt auch er der lateinischen 
Torlage, und nichl selten IBssl sich sogar eine wortliche Ubertragung dersclben 
bet ihm beobachten. 

Greifswajj), Jan. 188S. M. Kouraih. 



ZUR MEDITACIO RICARDI HEREMITE DE HAMPOLE DE 

PASSIONE DOMINI, 

(Engl. stud. VII, 454 fr.'i 

All icb vor mehreren johren das oben bezeichnete deiikmal in Ulhuann's 
nusgabe las , machte ich mir einigc notizeu, die ich erst jelzi zeit gefunden hiibe 



464 



Miscellen 



ann'i 

uun. 1 
tnlcl 
da 

i 



auszuarbeiten, nachdem ich inzwischen zu einer vergleichimg der hs. LI I, 8 in dcr 
universitStsbibliothek zu Cainbridge gelegenheit gehabt. Indeoi ich nun zugleich 
die ergebni-ise dcr leLzteren vorlegc , sehe ich ini nllgemeinen von Ullmann 
ubweichungeii im gebrauch grosser und kleiner anfangsbucbsuben ab. Die 
punktion der hs. erwShne ich nur dann , wenn mir des herausgebers satzieici 
fnUch lu sein scheinen. 1 Ihankt] h Ubcr dcr zcile nachgetrageo ; in dcr 
i\\ z. I (s. 463) ist «/c 343 Ubersehen. 2 Nach orysouH scheint nur ein punkl 
vcrloscht. 4 CkriiU \ hinter tiH ist mit der hs. ein punkt lu setzen statt des 
konunas dcs lierausgebcrs und dann (ebenfalU mit der hs.) Pattx (vgl. 1 1 
Z^ u, s. w.). 10 pat I my^te turnc thormv pat nvet oivt of al sehenase 0/ soHi 
dcr herausgcber meint , da&s hinter pat swtl ohne zweifcl mtrcy einzufogen 
indem er »«( z. 8 for pi node mercy hinweist. Aber swtt ist in i. 10 ufiienl 
iiicht ne. rtotet , sondern ne. noeat und beziehl sich auf t. 7 wenne pou nvattul 
hlod for angwysehe |{ owt of al sekeiusse of souU in to lyf of helt of tody] 
glaube, dass of vor hele ebenso lUr or verschriebea ist, wie z, 65: 'leben 
korperlichen beiU< ware doch ein sondcrbarer ausdruck. 18 tck<iiira& 
liyse/wf\x%; denn die abkUrzimg fUr die pluralenduug ist ganz dieselbe, wie z. 
z, 103 nir us in pus. 19 hinter eneiiiys ist ein konuna zu setzen || tekam 
25 pere we thoro'v pi blessyd lokyng may lume to pi grace] es ist vorher 
dcm blick des mitlcids die rede , nut dem Jesus Petrus ansah, der ihn verleugoet 
hattc. Ich glaube, dass die augeu des schrcibers von dem -wi des hauptsatzi 
auf das ttie des nebensatzes abgeirrt sind , so dass ursprilnglich etwa dogestandi 
haben wird: pert we sc, pat we thorow u. s. w. 36 s{ham\i&, 37 paset. 44 
vor nvete hs. richtig (nicht pe). 45 purpm. 54 pat pou were so byiled pamUi 
so crownyd wyth thomys ist zu interpungiren im anichluss an die hs. , die hinter 
panne eincn punkt hat; der herausgcber hat das komma vor patuie gesetii 
60 schamui. 65 wliefier he were pef or moHiltcre kann nicht ^Ullmano s. 41 
bcdeuten : 'als ub er dicb oder todtschlSger ware', souderu vielmehr: 'inochtc 
dieb oder todtschliger sein' ; es ist dies cine crlSuterung von wycktdt mtn : auf- 
follcnd ist dabei freilich nicht sowohl der sing, he nach dem plur. mtn, als die 
ignorirung des auf men folgenden and thtuys. Uebrigens ist wohl pert z. 64 und 
65 relativ , nicht , wie der herausgeber es fasst , dcmonstrativ. 7a tenJoi h*., 
nicht tender. 76 panne hs. , nicht pamu. Uebrigens kann der sati , me a 
in der hs, sicht , nicht richtig sein : pe dew dropys , pat panne root pert wjtk, 
it is to thenke, Mir scheint unzweifelhaft , dass soruit (vgl. z. 376) oder em 
sinnverwandtes wort nach is ausgefallen ist. 77 redt hs. || rexmt hs. 1% pi ervmu 
hs. richtig. 80 pal | hinter bedy-^t ist ein punkt zu setzen und dann weiter so 
inter|mngiren ; pe grucchynge and pe gronynge , pe sorme and pt systkyngt , 
rewtht of hys there, I wolde , were (hs. were, nicht wtr) my dtth , pe ervwrne 
a/ (so hs., nicht a/t) blysse u. s. w. Der herausgeber hat hinter beJytf nur ein 
komma, dafUr hinter there, wo die hs. keine interjiunklion bat, einen punkt. dann 
hinter wer ein mir unverstandliches komma, hinter deth, wo die hs. einen punkt 
hat, nichts. 83 Nach thomys ein komma statt dcs punktes zu setaen. 84 Ilmi 
defouled mit der hs. ein punkt zu setzen (der hcrausgelwr hat keine interpunktion] 
soane and al hs.; die gauze stelle ist so zu interpungiren : he , fat tekop 
tonne and al, pat is ouit, of al pe gode in erpe, pat al it of kys gyftt, kt Ad 
not , xuere innt hys hted he myi,te hyde u. s. w. (vgl. z. 219 f.). Die hs. 
punkte hinter ou^t imd gyftt; der herausgeber einen punkt \aD.\a gyftt , nicbts 



lei 

I 






:in 
nkt 

I 



J. Zupiua, Zur Meditacio Ricardi Heremitc de Hampole etc. 



46s 



PuM^^fb;/. 88 IxuMOitourti hs. , nicbt toTmtntourti . 89 ft hs. richtig vor 
ptplt, nicht //. 9a heerK hs. richtig, nicht Aetres, 93 f. ist wohl txx schreiben: 
fi lomly face [isj so wan ami so holnyd luyth bofetynge and wyth bttynge , vjylh 
spyltyngt [and] toylh spowlynge; die beiden worter ill eckigen klunmcrn habe ich 
erganzt. 99 ist die construclion merkwUrdig : es heisst ami al ny^t woake u. s. w., 
als ob statt what wytk grti fastyngt ein causuler sau mit pou als subject vorber 
ginge; hinter taki ist nattirlich ein komma zu setzen. 102 -.vannt hs. 104 <m>t 
cfj owl auf rasur, of nachtiaglich am rande zugefUgt. 108 Sovi\me hs. 109 
tasmentyJ hs. |{ i(J mir scheint is dazustehcn. 115 f. Der sat/, wird vcrstandlich, 
wenn man cytt zuerst als 'stadt', dann als 'bUrgerschafi', 'bewohncr der stadt' 
nimmt. 117 mod\it hs. 118 wotaman hs. 119 loa/ur hs. 120 fT. hat der 
berausgeber he (^= 'sie') in sht geSiidert, aber z. 198 stehen lassen; vgl. hto 
122. 199. he ist an sich eine gaoz unladelige fomi. 121 /a/. 123 Der beraus- 
geber hat si in wepyst wohl nur aus veisehen cursiv dnicken lasaen. 124 Das 
komma hinter hues ist zu streichen ; die hs. hat zwar hier einen punkt , aber 
loues muss substanlivum sein. 1x8 f. tvommaniyndt hs. ; hinter ny ist statt des J 
kommas des herausgebers und des punktes in der hs. ein fragezeichen zu setzen und ^ 
statt seines fragezeichens hinter /'/, wo die hs. nichts hat, ein komma. 132 Oer 
punkt des berausgebers und der hs. hinter sorewt ist zu tilgen ; fttr of pi soityi 
passyotm was al pin kerte set muss es wohl heissen on pi sonys p. u. s. w. 
137 f. A, lady, for pat sortwe , pat pen soffryd of pi sonys passyotm, for fat 
Schmidt haue hitn myn ovme giebt der berausgeber s. 465 wieder durch: 'lUr 
jenen schmerz , den du erduldelest wcgen deines sohues leiden , fUr jenen hitte 
inein eigener sein soUen' ; aber der verfasser woUte, wie das folgendc zeigt, nicht 
sagen, dass er den schmerz der jungfrau Maria, sondern dass cr das leiden Christi 
hiitte dulden soUen. Ich glaube , dass der anfang der ausgehobenen stelle zu 
ttbersetzen ist: >Acb . . . dber den kummer<. Das zweite yVif ist >denn' ; aber 
es ist mdglicb, dass dieses zweite for nur einem verseben eines schreibers sein 
dasein verdankt und daher zu streichen Ist, 139 ist hinter gylteles statt des 
kommas des berausgebers mit der hs. ein punkt zu setzen, dagegcn 140 hinter 
ry\t trota des punktes der hs. nur ein komma. 141 ist nach luyth mit der hs. 
ein punkt zu selzen und dann so tu interpungiren : %yf al pat too is my ry^t, 
gett me of myn oiune: ne be pou not so wrongful to wythholde at, pow al pi 
woo it pt leef. ne art pou nou^t rtaythi largt: parti wytk pe poore u. s. w. 
Nach ry^t hat die hs. einen punkt, der berausgeber ein ausruf ungszeichen . Nach 
al hat die hs. einen slrich , der berausgeber vor demselben ein komma. Nach 
largt fchit jede iulerpunktiun in der hs. und ausgabe. 144 sykest] si stebt auf 
rasur. 149 walw hs. 150 ist zu schreiben lady, for pi merty, pat modur (hs. 
moduT , nicht moda) art of mercy: die hs. hat pat statt pi; vgl. aber z. 248 
lord, for pi mercy , pat willt art of mercy. 151 modar bs. ; vor diesem wort 
ist der stricbpunkt des berausgebers in ein komma zu verwandeln , da for pi 
mercy zu den imperativen herken uud vysyl gehort. 152 vysyt my chyld sone in 
myn hertt , pat is hard, os ston, a sparelt of campassyoun] Der berausgeber be- 
merkt s. 465: 'diese stelle scheint verderbt zu sein; my chyld stbrt den sinn des 
salxes'. Ich glaube zunSchst, dass py fUr my zu schreiben ist; der betende ncnnt 
sich ein kind der jungfrau Maria, die kurz vorber als modur of surecchys bezeichnet 
wird. Falls in sone das verbum steckt, von dcm a sparelt abh&ngt, so liegt die 
vcrmuthung am nfichsten, dass es aus Itiie verderbt ist, so dass iuLicVu«:>yc>ea.-w'VR.^ 
E. K61bing, Engliscbe studicD. Xll. 3. T^o 



466 



Miscellen 



'■ Ml 



vyjyt fy ckyld, leue in my herlt. Aber sont kdnnte ne. soan jcin und dahinter d<lj 
verbum feblen. \t^% jn hs., Dicht ^n. i6z Des heraosgebcn kumma hioter strtynydf 
wo in der hs. nicht interpungirt ist , ist zu tilgen , dafUr eines hinter eras rm 
setzen, wo er nichts, die hs, aber einen punkt hat. 163 mtktntsse] wegradirt isB 
hinter m die abkiirzunng f(lr tr: uHenbar hatte der schreiber angefangeo, mtny^ 
zu schreilien. 164 wohl doppelpunkt hinter se zu setzen. 169 mod\a hs. 176 
tht yoT J'ele auf rasur. 1 76 it myt,t be a priioun , glorieust lord, to f>i godkfjji 
prisouH scheint mir nicht in den zusiiminenhang zu passen. Ich vermuthe trtJouM 
dafUr. 178 tht vor taitt auf rasur. 179 haue lost auf rasui || nach sytut* ist ein 
kumma zu setzen. 186 ist hinter wot Mvtt^t, wo die hs, einen punkt hat, ein komma, 
187 nach sodhcJt, wo die hs. nichts hat, ein punkt zu setzen. 187 vs auf rasur. 
190 pivne hs. igi soiintsi hs. richtig. 193 Statt dcs strichpunktes des henius- 
gebers vor pit/ore ist mit der hs. ein punkt nach pcrfort zu setzen. 196 ist nach 
meiner ansicht fat vur bare, zu welchem der schreiber durch das kurx vorher 
und kurz nachher stehende pat verfilbrt worden ist, zu streichen und hinter largt^ 
I. 196 gegen die hs. cine stiirkere interpunktion zu setzen : so wird die annal 
des herausgebcrs, dass pt sore wouttdys in z. 195 durch pal sore and pat /oi 
in z. 197 wiedcr aufgenommen wcrde , UberHUssig. 197 modui hs. 199 Die 
bat hinter among einen punkt : es ist hier mindestcns ein komma zu setzen und 
dafUr das des herausgebers vor and z. 198 zu tilgen: syschyng muss zu ki fet 
doun gehoren. 200 Der herausgeber hat hinter doun ein komma gesetzi , das 
hinter dolfuHy besser am platze ist, wo die hs. einen punkt bietet. 30j pat ist 
wohl zu streichen : die construction , die der herausgeber annimmt , scheint mir 
unmdglich. 214 /ou steht in der hs. doppelt, als letztes wort auf 204 v und 
crstes auf 205 ' ; ttbrigens stcckt in der zeilc irgendwo ein fehler ; vielleicht 
eine Itlcke nach wordys anzunehmen ; offenbar fehlt das priidicat zu pe heryngtt 
230 f. ist zu intcrpungiren byholdylh, syf euere any peyne , pat euere sojfieJ di 
man, or ony wordely n>o<> be lyk pe soruie u. s. w. Der herausgeber hat kci 
komma hinter man, wohl aber eines hinter woo, vielleicht verfllhit durvh die hs. 
die hier einen punkt hat. 231 ff. Der herausgeber interpungirt nay, lord, wit, 
ptre was neulre non so hard; for it was maieles of alle peynys ; pat tuert w 
so hard, was neuer fowndyn u. s. w. , und er (ibersetzt s, 466 die stelle: 'ni 
herr, nein, es gab keinen so harten (sc. schmerz) ; denn er war mit alien schmei 
nicht zu vergleicben; der je so hart war, ward nie gcfunden'. Der 
w&re , um das mindeste zu sagen , nicht bcsonders geschickl. Es ist ru inter- 
pungiren for it was makeles : of alte peynys, pat euere were, so hard tool mtutrt 
(s. untcn) fowndyn. Die hs. hat hinter were einen punkt, sonst kein seiche 
333 neutr mit eincm kicincn hiUcchen am r, also wohl neuetz (nicht mtua, 
335 Der punkt hinter chosen ist in ein komma zu verwandein und das kom 
hinter p/auntyd in ein fragezeichen. 336 will der herausgeber wegen des lutein 
pofulus mens das Uberlieferte my swele in my pepte andem ; aber die wiedcrgatie 
braucht nicht wbrilich zu sein , und my swele passt an sich ganz gut : auch 
Shakespeare hat noch ofter O my rtveet als anrede. 2 j9 in in der hs. mil anderc* 
tinte wohl mit unrecbt getilgt. 241 fadai hs. 247 he . . . knew pt for g»i 
and hys munt trespas , wo der herausgeber repented nach ami einschieben 
lassl uch wuhl halten: «dich als gott und sein eigenes vergehcn anerkannte' 
249 pat welle art of merry giebt der herausgeber s. 466 in der anmcrkimg 
f. i^4 mit unrecht durch: tdcr du hist vol! der gnade< wiedcr; weUe ist nalilr 




i(e«^H 



J. Zupitza, Zur Me^lacio Ricardi Heremite de Hampole etc. 




467 



I 



lich 'quell'. 250 wyltMs hs. 251 ff. nach Itnl ist mit der bs. ein punkt lu 
setuii stati des Icommos des herausgebers und dann so zu schreibeii und tu 
jnterpungiren '. pou , fat were so gracyous and so curteys ... in pi most tuoo, 
nno pou art in Hysse, fere aouft is, fiat pt greuyth, but owre mysJedys, or fiat 
pe litlylk, He be pou u. s. w. Ich habe or an slelle des tiberliefertcD are gcsetzt, 
das der herausgeber bcibehalten hat, ohne es in seiner Ubersetiung wiedcrzugeben: 
'wo nichts ist, was dich bekUmtnert. als unsere missetbaten , wclcbe dir anstuss 
erregen' (was letten nicht wohl bedeuten kann). now ist natUrlich rclativ zu 
fassen. 254 straunge fcr to craue ist nicht 'streng im anklagen', sondern 'schwcr 
zu erbitten' ; straunge ist natUrlich nt. strange, nicht ne. strong || seth hiilt der 
herausgeber mit rccht ftlr verdcrbt : hat vielleicht betk in der vorlage gestanden ? 
356 modai hs. 258 Wommaa hs. 259. 260 modar hs. 263 rotuien hs. 264 
doms hs. 265 Ein komnu nach by , wo die hs. einen punkt hat i{ rody is: wohl 
in rode zu verwandein oder, was mir weniger wahrscheinlich vorkommt, blee oder 
tolour dahinter zu erginzeu. 269 Das koinma ist hinter take statt hinter god za 
setzen: die hs. hat hier kcine interpunktion. 275 loondwi hs. 277 ff. In der 
tibersetzung s. 467 ist manches zu Iwrichtigen. 'Das blut', das zur erkliirung in 
klammem beigeftigt wird , ist gewiss nur ein lapsus fennae filr 'essig und galle'. 
poH Ihryst muss nach dem zusammenhange prateritum sein, also 'dUistetesl' , nicht 
'dUrstest'. pat dyden pe to pe det/i ist nicht 'welche dich zum tode fuhrten', 
sondern 'welche dich todteten'. pat ilke man ist 'derjenige mensch', nicht 'gerado 
der mann'. Z. 278 ist nach pyned mit der hs. ein punkt statt des komnms del 
herausgeber^ zu setzen; 279 hal die hs, a/tnt. 383 bodyli hs. 290 pat pe -was 
JO begon neuere martyrdom kann nicht richtig sein : ist vielleicht zu lesen fiat 
p*[re] uras so [woo] begon u. s. w.? 292 neuxxt hs, \\ pe hs. richtig statt /(',■ vor 
dieses pe ist wohl ein doppelpunkt zu setzea. 298 modxii hs. || In dicser zeilo 
muss irgendwo eine lucke sein, entwedcr hinter 7000 oder hinter toper. 305 lykimde 
verstehe ich nicht: jcdenfalts kann es nicht 'verfHlhrerisch' bedeuten, wie der 
herausgeber Ubersetzt. 307 Hinter offe ist ein punkt zu setzen, dagegen nath si 
nor ein komma, da os vnivorl/iy zu / zu ziehen ist. Wie der herausgeber s. 467 
OS durch 'also' wiedergeben konnte , ist mir unbegreiflich. 309 komma hinter 
my^le, da das folgende nicht von diesem abh&ngig sein kann. 312 herd harte tioX, 
der herausgeber in hert harde ge&ndert: cs ist aber gar nicht abzusehen, warum 
das adjectiv dem substantiv nachgestellt worden sein sollte. Andercrseits hat 
freilich die hs. sonst nirgends herd oder harte: man wird daher wohl hard hertt 
mit vertauschung der vocale zu schreiben haben. 315 ist wohl nach z. 84. 343 
bcsser Sonne . als sunne zu schreiben. 323 hard bs. mit eineni wohl bedeutungs- 
losen schnorkel am d , nicht harde. 324 ist zu schreiben myn herte . . . is not 
worthy, pal pou pert inne lyi,le: in der hs. steht freilich aus versehen hinter 
worthy noch come to pe, aber cs ist hier nicht davon die rede, dass das hcrz zu 
Je«n, sondern dass Jesus zum herzen kommen soil (vgl. z. 326 pin eomyngt und 
333)- 3*5 •*' *" lescn pin holy sepulere , pat pou were in manhed [in] closyd: 
das zweite in, das der schreiber weggelasscn hat, kann nach pat nicht fehlen. 
327 mvi/ur hs. 333 ist lu schreiben come panne at pi wylle . . . and ly^t in 
me u. s. w.; die hs. hat lyifen fUr /v;/ in. 335 ouwt hs. || Das ausrufungs- 
xeichen hinter thyngt ist zu tilgen ; denii hinter dem ersten at ist kein is zu er- 
gfinzen , wie der herausgeber s. 468 will , sondern al brtnnyng bezieht sich auf 
das folgende /.- so thtil al biennvng u» hue ouur al thvnee al ^e viorUi t mo-i 



468 



Mucelleu 



foTgelt u. s, w, 340 fadiir hs. 341 Das erste pi \A wohl m ft z\i ver«'Uidelii. 
342 sayJtst bs. 344 wtduT hs. 34J /•; knowe ist mir aicht recht verstandlich . 
ft vor godhtde ist vielleicht in pi zu jindem. 346 rua/ut hs. 348 Was isl tn 
ran (so die hs.)? 332 modya hs. 354 /cifr^i/ ist wuhl in hkyn zu aiidem, da 
priisentia vorhergehcii und (olgen. 357 f. ist zu interpungiren: lady, for 
mercy, iythat I dtteruyd al, pal %ow iy/cl, and al is my ryi,l, grawnle mt 0/ 
grace a sy^t of pi soreiut, a poynl of pi pcyne to playt mt wylft, pat I may u. t. w 
Der berausgeber hat kcin kumnu vur sylhen, einen punkt slatt des komtnas binter 
ry\t, wo die hs. nichts hat, und das komma vor u>yth statt dahinter, wo in der 
hs. ein punkt steht. 364 Die hs, hat nicht /<>, wie der berausgeber anm. 2 an- 
giebt, sondem pou, wenn auch der erste strich von « abgerieben ist. Der heraus- 
geber bat pe geschrieben, ^bcr pou ist ganz richtig : •dami worst du in deiner gott' 
heit schr rasch in der hoUe*. 369 aft\a hs. 370 modax bs. 376 >»«.i>^r bt. 
377 wa/ur bs. 379 Nach Jtsu nocb ii'c. 

Berlin. Julias Znpitza 



ifl 



zu DEM ANFANG DES SPECULUM VITAE. 
(Engl. stud. VU, 468 ff.) 

Ich gebe bier, was icb mir bei einer vergleicbung von Ullmann's ab 
mit der hs. notirt babe. Von kleinen und grossen bucbstaben und von der wort 
trennung sebe ich ab. Wo nur eine lesart steht , ist es die der lis. ; wo zw«i 
angefubrt sind , gebort die vor der klanimer Ullmann's text an. 9 worjckipt. 
15 /ur. 16 is] it. 19 absatz. 26 ntuviT, 38 gtilotirei. 44 a (bs. of) kmykt\ 
a knyght. 45 sire. 50 fVe] To, 52 Of (\a. It't)] To. 56 gonnt] gvme 
61. 64 Englysch. 67 schtwyd. 77 oldt an iongt. 78 englisck. 79 pere. 80 
('hs. IVo)] To. 89 absaU. 110 of] to. 11 1 thenkt. 1 16 pe] po. 118 am* 
r.ande De dignitate oracionis dominice. 122 comaundemtnt. 130 dysiiptts. I 
ryght. 135 myldt. 137 ryght. 143 /roy^r. 157 f. lauten in der hs., wie 
Ullmann ; es ist aber gewiss zu scbrciben : pe prydde thyng is gret profyt, fat 
many wyscs comtth of it, also of, das die hs. vor gret in der ersten icile hat. 
Tor it in die zweite zu setzcn. 169 fx\yj,er. 176 sonntre. 1S6 am rande Dt 
vHHlatt or»)\0tus dominice. 201 pe] fio. 202 a//e hat wirklich die hs., es iit 
aber gewiss a/se zu schreiben. In dam auf diesen vers folgenden Latein ist das 
lelzte wort nicht pt omovem/is , sondem amovendis. 20^ fatten. 2C& for te] ftr 
do (d. h. fordo). Am rande dieses verses Et dimitte noiii debila noitra /icn 
ct not et rttera'). 209 absatz. 210 am rande yro male pr^erUo Vl» petttit, 
Nach 212 temp/adonem. 213 absatz {{ am rande /ro ma/o futuro V[t» pelint 
Nacb 2l6 binter malo am rande pro mato pxtsenti Vllma peticio. 217 absati 
318 al H coascienct. Nacb 224 meum cotidium] nostrum cotidianum || luKs 
am rande fro bono tempoxali /IIJIo peticio. 225 absatz. 227 slirt] sttrt. 22 
say] sey, Nach 228 Fit] Fiat |{ et ^bs. sed)] jicu/ |{ et in terra. 229 absAtz | 
and abgekUrzt. 231 am rande /ro bono ettino . [l<^ peticio. 232 ot] i» 
nach diesem verse Adncniat. rtgnuva tuum. 233 absatz. 234 wxupi. N» 



') Ohne die citate sind w. 20S f. 232 f. 236 f. gar nicht vent&ndlieh^ 
DBttlrlich ist vor ifanen stets ein doppelpuuki zu sctzen , wie auch am ende 
tr ?7? 216 nimnnii's i>iiuktc in doppelpunkte zu verwandein sind. 



C. EhrhoTt, Das datum der pilgerfalirt nach Canterbtuy 



469 



336 SaiuVt/fcetaT nomtn /num. 237 am rande Cenjirmacio ctterarum 1* pcHd» 
fro pctseutrancia in bono. 243 Now (\ii. Forf)] Now. 245 am rande Dt 
nil»r veriij ia /rindpio oratioms dominice i/ut diet poisuHt fitologus fiusdem 
scilicet Pafer nosier . fMi ts in ctHs. 346 ^/ vt vndtrstondt htm well. 247 
^y/] How (lllmann's ange ist vom wt in v. 246 auf wt in v. 247 abgeirrt). 
249 fia. 251 watdes, 253 ■watpi. 256 am rande Patet noster q\u et in 
{tfK. 257 absatz || yisi] fxisc. 258 Fadtrc. 261 absatz. 276 and wow. 
277 pat] Yt. 280 pe] To. 285 3. kt] ho (auch das erste //ir ist in /Jo lu ver- 
wandeln). 290 pe] po. 291 absatz. 293 hijs. 296 /atj pet. 298 aj e. 299 
Myht. 307 ab&atz. 315 absatz. 319 nyth] selh aus seyth radirt. 322 trout] 
htmt. 336 iounte die hs. wirklich (nach 351 ist dafUr dtufe zu schreiben), 

337 absau. 343 absaU. 350 n'ej Bt. 351 absaU. 355 neu\a. 359 /er. 
360 Ah so oftt sipt \ fadai. 364 /er. 365 absatz || am rande hot veritm 
paItT ad stx admonel nos. scilicet ad amorem. Hmorna. oitdienciam . seruiciifia. 
honorem et reutren^am. 370 reutitnce. 

Bejilin. Julius Zupitza. ^ 



DAS DATUM DER PILGERFAHRT NACH CANTERBURY. 

C. T. V. 4425 f. bieten die besten hss. die lesart the eightetene day of 
April und diese letart wird durch die astronomischen angaben v. 4432 ff. und 
V. 17321 fT. , welche fiir den genannten tag auf die minute stimmen, voDauf be- 
stStigt. Mittclst der schon von prof. .Scherk (s. Hcrtzberg p. 666) angewandten me- 
thode hat nun J. Koch (Uebets. d. klein. dichtungen) das jahr 1391 al« dasjenige 
der pilgerfahrt crmitteln zu kJinnen geglaubt. Es scheint , dass bis jetzt kein 
zweifel an der richligkeit seiner berechnung erhoben worden ist ; auch During 
(III, 409) hal nichts gegen sie einzuwenden. Das verfahren an sich ist unanfecht- 
bar. Die gewiihnliche erklirung der stelle v. 17330 (T. vorausgesetzt , bleibt nur 
die (rage xu I6sen, in welchem jahr gegen ausgang des 14. jahrfaunderts (iel neu- 
mond aaf den 5. april a. st. Aber unstalthaft ist cs oflenbar, die seither ver- 
flossenen btlrgerlichen jahre als eben so viele tropische jahre in rechuung zu 
nehmen und die kaJenderreform von 1582 ganz unberllcksichtigt zu lassen. Rechnet 
man genan , so ergiebt sich, dass nicht im jahre 1391. sondem in den jahren 
1380 und 1399 am 5, april neumond eintrat. Denn vom 5. april 1380 resp. 
1399 bis zum II. april 18S8 sind 185541 resp. 1 78 602 tage oder 6283 resp. 
6048 synodische monatc verflosscn. 

Dasselbe resultat crhKlt man aach auf anderem wege, wodorch uosere rech- 
nung bestatigt wird. Nach dem julianischen kalender soUte der neumond in den 
jahren 1380 und 1399 am 9. april cintreten (s. die tabelle bei Brinckmeier). Nun 
betrug die differenz zwischen der angabe des kalenders und dem thatsSchlichen 
eiatntt des neumondes im jahre 1583 vier tage und zwar infolge eines fehlers, der 
lich erst in 3l3'/i jahren zu einem tag summirte. Folglich tnt schon am eode 
des 14. jahrhunderts der neumond 4 tage frllher ein als der kalender angab. 

Die jahre 1380 und 1399 passen allerdings nicht besonders gut; ersteres ist 
etwas zu frtth , lelzteres offenbar zu spat. Anders gestaltet sich die sache , wenn 
wir mit Fumivall eine mehrtiigige daucr der pilgerfahrt annehmen. N'ach Fumi- 
vall's reisepUtn (Morris 1, 273* ff.) gilt das datum des 18. april ftlr deal.. 



ifil 



Elk 



47° 



Miscellen 



der fahrt , die angabe in l>ctrcflr des mondes Rir den 4. nnd letzten , also dea J 
30. april. Dan wUrde den eintritt des neumondes am 7. april voraussetzen ; 
viel ich sehe, ist aber in den fllr uns in betracht kommenden jahren der neumond 
nic auf den 7. april gefallen. Vier tage sind jedoch filr die entfemung Ton 
ca. 90 km. zwischen London und Canterbury offcnbar zu viel ; die reisenden 
brechen in aller frllhe auf und setzen die fahrt bis sonnenuotergang fort. Die 
tagesdauer betrSgt in London in jener jahreszeit 14 — 15 slunden. Rechnen wir 
ein drittel der zeit ftlr rast ab , so brauchen die pilger nur 4 — 5 km. per itunde 
znrtlckzalegen, um in 3 tagen die reise id voUenden. Unter dieser Tornussetzung 
wnrde sich die angabe tlber den stand des mondes aaf den 19. april beziehen: 
neumond mtlssle am 6. eingetreten sein , und dies war im jahre I j88 der fall. 
Nichts scheint dieser annahme zu widersprechen , und wenn Chaucer bei der ab- 
fassung seines meistcrwerkes ein bcstimmtes ereigniss im auge gehabt hat, so hat 
dasselbe demnach vor geoau einem halben jahrtausend stattgefunden, 

STtrrrcART, april 1888. Carl Ehrhart. 



BEITRAGE ZUR KENNTNISS DES ENGLISCHEN KREOLISCH. 



I. 

Als ich vor jahren mich niit den kreolischen mnndarten zu beschiftigen 
l>egann , lenkte ich meine aufmerksamkeit auch auf das Englische der Indianer. 
AUein ich konnte nicht in erfahrung bringen , doss ein seiches irgendwo in fester 
ausprSgung wic das Negerenglisch auftrete , und selbst (Iber die sprachfehler der 
einzelnen , worin sich nattirlich zum theil die eigenthUmlichkeiten der sehr ver> 
schiedenen mutlerspracheu wiederspiegeln , erlangte ich keine bcstimmte ausVunft. 
Wohl aber kamen mir , besonders dureh die gUte des herm Albert S. Calschel, 
nummem von Indiancrschulzcitungen in die hand , welche zahlreiche probeo von 
dem Englischen der rothen zoglinge rnthaltcn. Man sollle zwar meinen, dass C5 
dabei mehr auf gute zeugnisse fUr Icmende und lehrende, als auf merlcwHrdige 
von sprachmischung ankomme. Immerhin begegnet uns, wenigstens in einer dieier 
zeitungen , da den Indianem auch in der erstcn jugeud die erlemung des Eng- 
liiichen im allgemeinen schwer genug fSIll, manche lehrreiche stilttbung. 

Es sind das die monatlichen 'School News' von Carlisle Barracks, Pennsil- 
vania, seit juni 18S0; der erste herausgeber war Samuel Townsend , 'a Pawnee 
Indian boy'; er wurdc im .august 1881 von Charles Kihega , 'Iowa Indian boy' 
Bbgel6$t. In der ersten nuninier Icsen wir unter 'Editorial' : 

We know that this is a small paper. It is the smallest that we ever saw 
[oiimlich kaum 10: 13 cm]. We are going to try to make it good. We pat 
every thing in this paper that the Indian boys write for us. Not any while 
man's writing, but all the Indian boy's writing. Some speeches and some 
letters. U. s. w. 

Ein Siouxknabc der nur ein paar monate in der schule gewesen ist, scbretbt 
(juni 1880): 

Dear Teacher : This morning I can not glad William and Max and Oliver 
and Pollock and Sarah all go out I can not glad this morning me I say Oliver 
Good-bye and I say Max Good-bye. I say Good-bye Pollock. I .*ay Good-bye 



4 



H. Schucfaardt. Beitr3ge zur kernilnin des englischen Kreolisch. I. 



Sarah. I aui not write much you write to me. Good-afternoon. 
Frank Tvrist. 

Pamit man sehe, 'dass grosse knaben und mSdchen ebenio gut lemen k6nnen 
wie kleine' , wtrd ein brief von einem der grossen Siouxknaben abgedmckt , die 
nngefShr xit einem jahre durt weilen (dec. 1880') : 

My dear teacher: I .im going to write to you I want this morning a 
little English to tell you and my work and my school which one good tell me. 
1 guess and your good teacher because that every day my heart is very cheerful 
the time this morning I must try to write to you more that is all. From your 
loving friend that is me. Philip. 

Ein Kiowaknabe schreibt (mai 1881 — das format hat sich inzwischen be- 
deutend vergrtisiert) : 

Dear Cousin : I was received your most improved letter I was very glad 
to hear you. Now I roust tell you , that you expecting to know about me, 
that you say are you sick? I was sick once when I was stayed there in 
hospital and afterward when I was quite well and I went down to black-smith 
shop and I was meet you with Miss Hyde and that you told me are you lazy 
do not work. I was felt ashamed of myself, because I guess think of me th;it is 

the way on that day. Why you are two girls not study hard as 

well Laura did. I wa-t felt badly when I heard that you of two girls don't 
care for your own business. What you come here for.' I thought of you both 
were came here to learn about your books and I heard it was not so. Did 
you both are feel ashame of yourself, because you have been school must 
8 years, now and yet not learn to read either writing too. I think Laura 
pretty smart indeed and I want both of you try to be same way. Also 
you must be kind to each other. I heard that both of you anger with Laura 
some time , you must not do that , because that is the not right I hope you 
be sure and to do. Don't both of you remember what your own father told 
you so do don't disobey own father. I am glad that Laura remember of her 
father's words that is the way I do. That is all. From your cousin. 

Charles Kauboodle. 
Gleich dartmter findet sicb von Jessa Bent die beschreibung der wUste : 
Desert is covered with sand and rocks and i.s nothing grows there because 
is no rain there and is very dry country and very hot and no trees no gnus 
there and I think must so i>oor country and must stop I got sor figer I write, 
Dos letzte muss bedeuten : 'wiihrend ich schrieb' ; weiter unten in derselben 
nummcr wird die frage aufgeworfen : 

Who can make this sentence right •Teacher excuose roe, I got sar figer, 
I can write'. 

Ebendaselbst noch : 

Here is one more crooked sentence , who can make it straight ? >Some 
boys have sore eyes not many 1 guess these some boys the sore eyes will soon 
we have been not sore eyes<. 

.Und endlich ein brief von einem Puebloknaben : 
f My dear friend : I am going to write to you this morning very good 
ol. All Indian boys play the arrow shooting up birds tree very nice sing 
yellow bird. Very beautiful rain down ground, green grass very nice. I very 
happy in Carlisle school very kind write letter me. Indian boy not much 



1 



^^L 



47* 



Miscellen 



write letter, my hand write very nice to leam. John Shields Poeblo at school 
nine monlhs. 

Ein Kiowaknabe tchreibt (juai 1881): 

Now dear brother YcUow Hair onr mother and other rest friends all 
pretty well and all want to see you very mnch. Only one cousin die Uit 
spring. Now this I am so sorry to tell , your dearwife got other young man, 
never mind brother good many other nice girl yet, not see all friend yet some 
time way ofT good way. Pretty soon the Kiowa all move away to making 
medicine house and also Cheyenne making medicine house three times. I want 
you write to me soon if you can. Good-bye God bless you be a good boy. 
Your dear brother. P. C. Z. 

Ein Puebloknabe schreibt (august !88l): 

My dear mother: I am going to write to yoa this Saturday afternoon. 
I hear you say to me, that was my friend he is died, I am very sorry. But 
he is good boy . and he like me, I with him play but he is go up where is God 
when he die , we go up where was God to slay with us but we are not all 
go up, some bad people go down but if we help God we all go up. That 
is all. Good by. Your John Menaul, Pueblo. 

Ein neunjKhriges Cheyennemadchen schreibt (october 1881): 

Some boys and girls have Indian dressers. Some boys and girls speak 
very nice. One girl she afraid but I was sleep in the chapel. I heard Capl. 
Pratt talked to the people one boy he speak very nice he name is Luther. 
Mi&s Kyde she sing loud I think are the people heard her. I heard her. 
I will tell something now about sweet things. Do you like grapes I like them. 
Do you like strawberry. 1 like them. Your ore funny lady. And Miss — 
She is funny lady. Your are very kind lady. I like you so much. I have 
one little puppy at home. Her name is Short tail and my horse her name is 
black horse I like that horse and dog. I have three cows at home I do not 
know what her name, and are Cheyenne boys and girls have three cows that 
is all from your friend. Julia Bent, Cheyenne. 

Mary Sioux beschreibt in derselben nnmmer ein bild : 

Here is two little girl's he is walking on the snow he get brown umbrella, 
and she is very wind blow and she is very cold for us and she get his arm is 
an the wreath . and she no hat and she had brown hair. The snow are 00 
the ground and the trees is no leaves because In winter there are no leaves 
on the trees and the sky is grey because the snow is comes down. 

Ein anderes Siouxmadchen schreibt (november 1881): 

My Dear Three Stars : I want to write to you again and I haw cheerfully 
to work all the time and to leam everything. I have accomplish a pair pants 
and coats too, every day because I can build the pants and coals too. I have 
work in 13 months in tailor trade, and I never become tired. We are perputual 
cheerfully attending school every day. We are trying long suffering and hard 
think. Now I can able write letter this time that is all to say , write soon. 
From your cousin. Clarence Sioux — that is me. 

In derselben nummer beschreibt der schon genannte John Maaaul ein btid: 

I see aboy he holding skein in his hand. The boy he was tired he hold 

long time. 1 think he want rest little while. The other boy just come to the 

door he want that come out I want yon play with me. Aad tha dog dts 



I 
I 

t 



H. Schuduurdt, Beitrige tat kenntnist des englischen Kreoliscb. I. ^y t 

beside the boy. He wtit. He warn that boy done and when he done that 
boy he want go out with him. I think he like it very much. The woman 
sits on the chair she make ball with skein. The skein is made of wool. That 
woman when she done begin she knits the stocking. I think that boy may 
be wear stocking that woman maked because that boy he tired too. The boy 
without that. 

Wenn der Neger, der des Englischen noch niehl genllgend herr ist, sich be- 
kanntlich im schriftlichen ausdruck sehr zur schwUlstigkeit neigt , so scheint aiich 
der Indianer dieser gefahr nicht ganx entrtickt lu sein. L'nter 'Not good english' 
lesen wir (november lS8l) mit einer vorbemerkung des herausgebers [Indian 
boys had better learn to me small words the right way, before they try to use 
targe words] : 

Dear Friend: Will I give thee the opportimity of our inflnence that I 
recognize to try to get a good education. I do hope your wtU glad to hear 
from. I do impatient consequence of circumstance to be civilized , not savage 
people. U. s. w. 

I continuing to tell you how I interesting and how much exchanging in 
my own duty and skillful intelligent smart fellow. — U. s. w. 
Hierher gehort aus einem andem briefe (febmar 1882): 

I instinct magnificently all the time because this is a good place. 
Die etsten worte bedeuten oflenbar / /«/ spUndiJIy : I feeling ^= I am 
feeling; feeling subst. = feeling ger. ; instinct = feeling. 

Bemerkenswerth ist folgende, auf einem missversl&ndniss beruhende begriffs- 
erweiterung (april 1882): 'it is three hot in this room'. Der knabe identificirt 
l»o mit two, und steigert es zu three. 

Die 'School News' sind eine schulerzeitung ; die eigentlichen interesscn der 
Indian Training School von Carlisle werden durch die grdssere monatszeitung 
'Eadle Keatah Toh' (Big Morning Star) seit april 1880 vertreten , die daher in 
weit beschr£nkterem masse indiano-englische schriftstticke bringt, 

Aeusserlich und innerlich Shnell den 'School News' von CarlUle Barracks 
'The Hallaquah' der Wyandotte Mission , Grand River , Indian Territory (seit 
december 1879); nur bietet diese zeitung nicht so viele und nicht so sttlmperhafte 
schUlerarbeiten , die drei hernusgcberinnen, welche wobl der weissen rasse angeh&ren, 
dnrften eine strengere auswahl getroffen haben. 

Ueber die fortdauer die«cr drei leitungen nach 1882 bin ich nicht unter- 
richtet, Es werden noch andere derartige erscheinen oder erschienen sein, da es 
noch mehr Indianer-schnlen giebt (so zu Hampton, Virginia und zu Forest Grove, 
Oregon). 

Manche erscheinungen kehren in dem texte der 'School News' sehr hfiufig 
wieder, so die weglassung des s der 3. s. prSs. {she knmo, she think, she grve, 
one toy ash) , die pleonastische selzung des pronomens nach dem subject (my 
father hi took me, the people it was very much glad, Philadelphy it is a large 
eity , where ladies thty learn, one gentleman he said (vgl. Rreol. stud. V, 9). 
Verwendung des personalpronomens ftir das possessivpronomen {he name) , die 
verwechselung von he und she (my horse her name , two Cheyenne boys — onl 
she name Little Elk, one she name Kise), vgl. die verwechselung von sun und 
moon bei denjenigen Indianem, in deren sprachen beide wellkorper durch dasselbe 
wort bezeichnet werden. Einen eigenartigeren vorgang weist das ini^«<«K.V- »«^ 



474 



Miscellen 



Indem der lodianer felt in T ftlt und / havt felt als ein und dasselbe filhlt (ygL 
oitt day the girls taken fUr took ') , liegt es fllr ihn nahe , dem haroe des pcrfecu 
ein hilfszeitwort beim imperfect gegenUber/.ustellen ; er eotnimmt es aus / vios 
fuling and sagt / was felt. Da aber nun durch was und have die leitnttanceo 
zur gcnllge au.sgcdrtlckt werden , so hat der untcrschied des felt von feel keinen 
zweck mehr; man conjugirl also: I feel, I was feel. I have feel. Ganz Shnlich 
verhSlt sich negerport. tu jA fallar ; tti ja fallou = en fallei (Ztschr. f. rom. 
phil. XJI, 251). Ueispiele : a) twos received, I was stayed, I was felt, Columbus 
was discovered, you toth were eanie, the wind was Hew; b) / was meet , / utat 
try, we was have, kt was smoke (dies als duratives imp.) — / Aat^e work, I have 
tucomplish, I httvt see, Andereneits wird to tt im praesens beim geruadinm, 
beim adjectiv , beim adverb hliufig unterdrllckt : / continuing , I fust thinking, 
you expecting, they always talking, they ^oorking, I very hapfy, all childrens glad, 
when Mary Sioux there; auch / anxious, she afraid ftir / was anxious, sht was 
afraid, wie ja das praesens sehr oft, wo einmal die zeit bestimml ist, bunt mit 
dem imperfect wechselt. Befremdend ist der pleonasmus von to be in fSUen wie 
/ think are the people heard her, and are Cheyenne boys and girls have three ctwi, 
you are two girls not study hard, you toth are feel ashame. 

Was in diesen proben etwa Indianisches steckt, entzieht sich mir dem keiner 
dieser sprachen im geringsten kundigen gSnzlich ; es wfire zu wtlnachen , dass 
man drtlbcn indianische reflexe im Englischen der Indianer gelegentlicb auf- 
zeichnete. 

Graz, juli 1888. H. Schuchardt. 



II. 



NOCH EINMAL DIE SCHOTTISCHEN LOCAL EXAMINATIONS, 



Herm dr. K. Breul in Cambridge, der mit seinem bericht dbcr 'Das wissen- 
schaftliche studium der neueren sprachen in Gimbridge« (oben s. 244 ff.) den 
deulschen neuphilologen einen nicht hoch genug zu schstzenden dienst geleistet 
hat , habe icb auch meinerseits aufrichtigen dank auszusprechen , dass er sich 
freundlichst der mUhe unterzog , meine Engl. stud. XI, s. 476 anm. gestellte an- 
frage zu beantworten (s. 315 ff. dieses bandes), eine mUhewaltung, die, wie sich 
aus seiner mittheilung sclbst ergiebt, nicht ganz klein gewesen. 

Hiemachsl fuhlc ich mich indess auch verpflichtet, den lesem der Engl. stud, 
rechenschoft darUber lu geben, dass ich jene bitte um auskunft nicht leichtfertig 
hinwarf; zweitens mochte ich selbst noch ein kleines scherflein zur aufklSrung der 
frage von den middle class examinations beitrapen, und endlich sehe ich mich 
durch die bezUgliche bemerkung herm dr. Breul's veranlasst, meine ausslellang 
an Hoppe aufrecht zu erhalten. 

Als ich jene anmerkung zu Swoboda's vortrefflichem bericht tlber den 
6. congress der professeurs de franfois en Angleterre (Engl. stud. XI. s. 458—479) 
schrieb, war mir der compte-rendu liber jene versammlung nicht zur hand. So 
hatte ich kein mittel, tiber den ausdruck 'middle class examination* in der voa 



4 



4 




4 
4 



9 I. Storm. Engl. phil. s. 284, 331. 



H. KJinghordt, Noch einmal die schottischen Local Examinations A-jt 



m »im 



4liMlMda mitgetheilten these die voranf^henden ausfuhrungen des betr, redners 
xa rathe lu Ziehen. Derselbe interessirte mich aber aus dcm grunde ausserordent- 
lich, weil ich wusste, wie sehr in England die schulbildung gerade der middle 
tiasses im argen licgt. Die local txaminations der universitJitcn (s. Engl. stud. XI, 
s. 474 anm.) galten dero um die scbule so hochverdienten Matthew Arnold 
nnr als cin unzulanglicher nothbehelf gegenUber dem, was hier bedUrfniss sei (vgl. 
in Th. H. Ward's TTu Reign of Queen Victoria, vol. II Matlhew Arnold's 
bericht Uber das englische schulwescn s. 277). T. H. S. Escott ist fUr den ge- 
nannten zweck roehr von ihnen befriedigt, ja er identificirt sie mit diesem in dem 
grade, dass er sie in seinem bekannten werke England, its People, Polity and 
Pursuits s. 291 Iwi erwShnung ihrer grtlndung i. j. iSsS geradezu local middle- 
class examinations nennt und sie weiter unten sogar kurzweg als middle-class 
examinations bezeichnet. Ich hatte hiemach alien gnind, als ich in Sw.'s bericht 
den ausdruck local ami middle-class examination fond, denselben ftlr ungenau statt 
lc€ttl middle-class examination zu halten, und durfte die sache zugleich fUr wichtig 
genug ansehen, um dartiber eioe fragc an freundliche fachgenossen jenseits des. 
canals ru richten. Was ich dabei nicht genllgend beachtet hatte, war, dass es 
sich an der betr. stelle in Sw.'s bericht nicht sowohl um englische als vielmehr 
um schottische verhSltnisse handelt. 

Zur sache selbst habe ich jetzt, wo mir der compte-rendu wieder zur ver- 
filgung steht, behufs aufklSning der frage noch Tolgendes nachzutragen. Urheber 
der von Sw. mitgetheilten these war herr Paul Baume, lehrer des Franzdsischen 
in Glasgow, ein mann von weitem blick und grllndlicher sachkenntntss, wie am 
seinem vortrag hervorgeht. Der comfte-rendu bietet nun aber in der 5. vera 
redner aufgcstellten these nicht den ausdruck ilocal 'and' m.-cl, exam.a, sondem 
•local 'or' m.-cl. exam.« Das macht schon einen unterschied. .Sodann gebraucht 
redner in seinem vorhergehenden vortrage den ausdruck middle-class examination 
nic, sprichl dagegen zweimal von local examination certificates und erwahnt an 
eincr drillen die 'candidates at our University Local Examinations. • Da nun 
seine these 5 nichls ist als cine kurze zusammenfassung der von ihm vorher 
ausfuhrlich an den certificates der local txaminations getlbten herben kritik, so 
kann gar kein iweifel bcstehcn, dass die in der these genannten 'local 'or middlt 
class' examination certificates' mit jenen identisch sind und redner hier nur noch 
eine zweite ihm ausserdem gelaufige bezeichnung der lotal txaminutient nm dor 
deatlichkeit willen einschob. 

Hiemach wlire unter zuhulfenahme von herm dr. Breul's mittheilung 
folgendes festgestellt ; Der officiellc uamc der betreffenden prtlfungen (an gehobenen 
und h6hercn lehranstalten) ist offenbar iiur tuniversily local examinations'. Hervor- 
ragende bedeutung haben dieselben vurzugsweise filr jene middle-classes, die ihren 
xfihnen einen besseren unterricht angedeihen lassen wollen , als die volksschule 
ihnen bieten kann, die aber doch nicht Uber hinreichende mittel verfUgen, um sie 
anf einer der kostsipieligen public schools erzichen zu lassen. Wegen dieser ihrer 
wichtigkeit fllr die middle class education (ein hSufiger ausdruck bei Matthew 
Arnold) bezeichnet nun Escott die in rede stehenden prtlfungen ftlr England 
direct als local 'middle-class' examinations oder noch ctwas kiirzer und kuhner als 
'middle-class' examinations. Auch hcrr Paul Baumc in Glasgow gebraucht fUr 
die schottischen local examinations nebenher als gleichwerthig den ausdruck 
tmiddle-class' examinations. Man darf annehmen , dass beide mSnner die&e b*.- 



476 



MUcellen 



irichnung nicht jeder fUr sich erfunden, sondem der verkehrssprache ihrer beider- 
seitigcn iimgebungen entiioramen hnben. Writ verbreitet luuin sie schweriich 
sein , denn gerade die betreffenden prllfungsbehdrden in Gla^ow and Edinbargh 
kennen sie nicht. 

Ucbrigens sieht der mehr oder weniger ausschliesslich mil sprachforschung 
beschSfligte lescr an diesem beispiel recht deuUich , ein wie mtlhevolles jtudmm 
gar oft dasjenigc der realien ist. 

Was nun Hoppe belrifll, so ist er twar begreiflicherweise entschuldigt, 
im jahre 1871 die damals noch gar nicht vorhandenen schottischen leeal txami- 
nations unerwShnt gelassen zu haben ; aher dass er der zu jener zeit schon seit 
13 jahren bestehenden englischen total examinations nicht gedenkt , bildet aller- 
dings eine storende lUcke. Dies hSngt freitich zusammen mit dem allgemeinen 
umstande , dass er seinem sonst so werthvollen buche nicht das englische volks- 
leben selbst, sondem dessen litterarische widerspiegelung zu gninde gelegt bat. 

Die von herm dr. B r e u 1 erwShnten government examinations for seeondary 
sthools dOrflen , falls sie sich einleben , von epochemachender bedeutung fUr das 
hShere schulweien nicht nur Schotllands, sondem anch Englands werden, and ein 
grosser theil der leser der Engl. stud, wird die freundlichst in aussichi gestellten 
weiteren nachrichtcn darltlier mit lebhaftestem interesse entgegennehmen. 

RElCHeNBACH i. .Schl., October 1888. H. Klinghardt. 



4 




ENGLISCHE SEMINARtJBUNGEN IN LONDON. 

Es dUrfte manchem leser der > Englischen studien<, der London zu besochen 
beabsichtigt, von interesse sein zu erfahren, dass der vorstand des «Vereins deutscher 
lehrer in England* eine einrichtung zu London ins leben gerufen hat, welche Rlz 
die daselbst sich auf baltenden lehramtscandidaten von grossem nutzen zu sein ver- 
spricht. Einem oft geausserlen wunscbe deutscher studircnder nachkoramend sind 
von jenem vercin praktische englische seminartlbungen in seinem vereinszinuner 
eingerichtet , die von einem Oxforder gelehrten, dem rev. Morris, M.A., geleitel 1 
werden und sich auf englische sprachtlbungen, englischen vortrag, dictat, extcm- 
poreschreiben, briefstil u. a. richten und zum theil schon recht gut bcsucht wamu 

Es braucht wohl kaum bemerkt zu werden , dass der vorstand des obcn> 
geoannten vereins in v611ig nneigennUtziger absicht seine zeit und arbeit dem 
ausban dieser einrichtung widmet, lediglich aus dem patriotischen grunde, die mit 
englischem lelien noch unbekannten jungen fachgenossen zu unterstiitzen und da- 
durch dem unterricht in der heimath fbrderlich zu sein. Demgemiss hat da 
deutsche lehrerverein auch bislang noch eincn bedeutenden theil der stundengeldK 
aos seiner casse zugeschossen, um die fUr das nensprachliche stadium so wichtige 
einrichtung zu erbalten und sich weiter entwickeln zu lassen , bis sie sich selhct 
bezahlt. Das stundengeld musstc vor allem auch den bescheidensten verhiltnisM 
der theilnehmer angepasst werden und betiJigt so auch nur 5 reichsmark nir 6 bia 
8 unterrichtsstunden w&chentlich. Um so viel wie m&glich individuelleo unterricht 
zn ermoglichen , werden auch nur 8 bis 10 theilnehmer zn einer daise vcreinigl. 
Auf diese weise allein kann ein hauptubel unseres neuspracblichen scholnnierrichts 
beseitigt werden, das in der uberiUUung der classen besteht. Alle neusprachlidMB 



F. Lange, EngUsche seminur-ttbangen in London 



477 



refonnen werden zu wasser werdeii , so lange man nicht bier das meascr anlegt 
und fUr ncuspracb lichen unterrichl enlsprechend kleine classen von lo bis 15 schU- 
lern einrichtet. So lange in einer dasse noch 40 bis 50 schuler .im englischen 
Oder franzosischen unlcrricht theilnehmen, werden vorwiegend sprcchubungcn wohl 
kaum einen nenDenswertben erfolg vor der ulthergebrachten gramniatischen mc- 
thode erzielen , es sei denn , dass man dem neusprachlichen lebrer alljihrlich die 
zulage zu einer erholungsreise an die see gewShre. 

BetrefTs der in London abgebalteneii seminortlbungen hat es sicb als wUn- 
schenswerth berausgestellt, die theilnabme der studirenden an denselbeu feslzustcllen 
und ihnen biertlber wie auf gnind einer mUndlichen prUfuug ein zeugniss aus- 
zustellen , das seine prakiischen kennlnisse im Englischen verzeicbnet und wenn 
miiglich einst dem rahmen der neusprachlicben gesetzgebung angepasst and ein- 
gefllgt werden kann. 

Ein solcbes zeugniss, das, mit dem stempel des deutschen gencralconsulates 
zu London verseben , den aufenthalt des studirenden in England und seine prak- 
tiscben studien dasclbst documenlirt , wird flir letzteren aber auch noch einen er- 
beblicheii vortbcil vor einem milbewerber um eine stelle in der beimath gcwihren, 
der vielleicht sein oberlehrerexamen gut bestanden hat und kuhn gcnug ist, Eng- 
liscb Oder Franzdsisch zu unterricbten , ohne das auslond ]e mil eigenen augen 
geseben zu baben. Ein weiteres ziel des vereins deutscher lebrer in London ist 
es, seinen bijhcrigen ehrensecretfir in einen von den deutschen regierungen be- 
soldeten beamten verwandelt zu seben , der die interessen der in London sicb 
aufhaltenden deutschen studirenden rait rath und that zu wahren vermScbte und 
so einen theil der vum neuphilologentage zu Hannover an den reichskanzler ent- 
sandten petition verwirklicbte. 

Um die deutschen reicbsregierungen und schulbebdrden fUr diese englLschen 
seminartlbungen in London zu intcressiren und sie am weitere unterstutzung der 
patnotiscben ziele des deutschen lebrervereins daselbst anzugeben , die cr allein 
auf die dauer nicht durchzufilhren vermag, ist obigen behSrden letzten juli folgende 
denkscbrift zur kenntnissnabme und begutacbtung vorgelegt : 



u 



Denk8(>hrlft. 



Seit emem jabre hat der vorstand des •Vereins deutscher lebrer in England*, 
einem oft geilusserten wunsche vieler seiner vereinsmilglieder nachgebend, praktische 
• Engliscbe seminarUbungen« eingerichtet , vomchmlich fUr die deutschen 
lebrer und studierenden, welche sich nur kurze zeit in England aufholten konnen. 
Aus unkenntnus mit den hiesigen verbitltnissen ist es nur zu h&ubg der fall, dass 
sie ibre kustbore zeit zersplittern und den zweck ihres aufenthaltes in London, 
sicb eine praktische sprachfertigkeit anzueignen, verfeblen. 

Diesem Ubelstonde abzuhelfen und den deutschen commilitonen die hand zu 
reichen in ibren bemUhungen, aus ibrem englischen aufenthalle den grosstmoglichen 
nutzen zu ziehen, bat der vorstand jene praktischen Ubungen in seinen vereins- 
raumlichkeiten eingerichtet, Sie stehen unter der leltung cines erprobten englischen 
lehrers , des rev. Morris , M. A. , und beschSftigen sich ausschliessUch mit der 
praktischen seite des englischen studiums , mit conversation , briefstil , aufsalz- 
ichrciben , englischer grammatik 50 weit wie nbthig , und moderncr englischcr 
litteratur. Das sprachwissenscbaflliche stiidium des Englischen ist luerboi unhertlck- 




Miscellen 



^Sltigt geblieben, um nicht in die auf den heimathlichen universiliteo gebotenen 
vorlcsuDgen einzugreifen. Diese letztcren soUen nach ihxer praklischeD sciic hin 
durch die Londoner seminarilbungen erg&nzt , oichc ersetzt werden. Diese er- 
gjinzung kann abcr niigend wo anders auf gleirh fruchtbare weiie sUitAnden als 
an der lebenden quelle der sprache setbst, wenn sie systematisch betiiebcn und 
geleitet wird. 

Um dies aber auf eine den deutschen studierenden und lehrem in ihrer ge- 
sammtheit nulzenbringende und wirksame weise auszufObren, hat sich das bedorf- 
niss herau&gestelli , die in den Londoner seminorUbungen gemacbcen fortscbrilte 
der deutschen studirenden, wie Uberhaupt ihre betheiligung daran, festzusiellen. 

Der vorstand hat es deshalb in berathung gezogen, ob ea nicht nidglicb wire, 
eine in beslimmten zeitr£unien abzuhaltende schlussprUfung von vereinswegen ein- 
zurichteo. Diesc augelegenhcit kann aber, wenn sie segensreich auf den deutschen 
unterricht der hcimath einwirken soil , vom vontand des vereins wohl angeregt, 
nicht aber definiciv entschieden werden , da die competenz darUber den hohen 
cultusministerieu und prUfungsconunissionen der deutschen universilaten allein zusteht. 
Der vorstand des Vereins deutscber lehrer in England wagt daher , den 
hohen deutschen miniaterien des cultus und den prilfungsconimissionen der deutscheu 
universilaten folgende punkte unterthXnigst zur berilcksichtigung und endgUltigeo 
entscheidung vorzulegen : 
I I. Es ist wttnschcnswerth und einem bedUrfniss enlsprechend, tiber die bethd- 

ligimg der deutschen studirenden an den vom verein eingerichteten seminar- 
flbungen in London an die heimathlichen behorden zu berichten und dber 
ihre in den seminarUbungen (die sich wocheutlich Uber 6 bis 8 unterrichts- 
I stunden gegeu cin wdchentlichcs stundengeld von 5 mark erstrecken) uud 

in England Uberhaupt gemachten fortschritte in der praktischen erlemnag 
der cnglischen sprache eine schlussprllfung abzuhalten. 
3. Wenn solche prllfiing in London als bedeutungsvoU anerkaonl wird , auf 
welche punkle sollte sie besundere rllcksicht nehmen, um mit den heimath- 
lichen prUfungen in einklang zu stehen } 

3. Es liegt im interesse der deutschen studierenden, dass ihnen von competenteit 
cnglischen professoren (von denen herren wie dr. Henry Sweet, professor 

I Napier, von dem vorstande bereits in aussicht genommen sind) mit hinxn- 

ziehung einer commission von drei mitgliedem des vorstandes des deutschem 
lehi-ervereins ein zeugniss Uber ihre fortschritte und praktischen kenntnlsse 
i ausgestellt und solch zeugniss scitens der heimathlichen schulbeborden an- 

I erkannt wird. I'm die autheuticitiit festzustellen , konnte das zeugni» auf 

vorlagc seitens des vcreinsvorstandes mit dem stempel des kaiserlicb dettt^ 
schen generalconsulals verseben werden. 

4. Folgendes ist ein Ubersichtsplan der •EngUschen seminarUbungen in London', 
die bei reger betheiligung lunSchst in aussicht genommen sind : 

b Der somniercursus ungefShr vom I. juni bis zum 16. juli. 

^^L Der herbstcursus ungefahr vom 6. august bis zum 29. September. 

^^m Der wintercursus ungefahr vom I J. October bis zum 17. december. 

Der weihnachlsferiencursus ungef&hr vom 31. december bis turn 30. jannat. 

Die seiniuarubungen sind classenweise cingerichtet und soil aos praktischen 
grUaden keine cLsse meht als S odtt 10 \iicvVtvcV«ftM haben. 



I 



I 




F. Lange, Engluche seminar-Qbungen in London 



479 



Candidaten und lehrer, die sich behufs praktischer erlernung der englischen 
sprache in London aufholten uder in kurzem nach London zu kommen beabsich- 
dgen, sind aufgefordert, sich betrelTs ihrer betheiligung an den Ubungen oder be- 
treHs wohnungsvermittelung an den ehrensecretiir, herni H. Reichaidt, lu wcnden. 

Indem der vorstaiid des Vereins dcutscher Ichrcr in England den hohen 
deutscheu ministerien des cultus und den prtlfungscommisslunen der deutschen 
universititen dicse dcnkschrift unterthanigsl vorlegt, wUnscht cr eiue pllichl gegen 
das vaterland zu eiiUllen , zu dessen nutzen et obige angelegenheit anregen zu 
mUssen geglaubt. 

Der vorstand des tVereins deutscher lehrer in England*. 

i'orsitteniier : dr. F. Lange, professor, Royal Military Academy, Wool- 
wich ; Examiner in German at the Victoria University , Manchester, 
SttllvertreleHder vorsittendcr : H. Baumann, M.A., director des 

Anglo-German College, Brixton. 
Sckrijtfuhrtr: H. Reichardt, Military College, North Kensington. 
Schatimtisttr: Karl Mengel, director der International High School 

for Ladies, Islington. 
BMiotktkar: Karl von Donat, director des Military College, Ken- 
iingtoD, W. 

Dr. Borns, Wimbledon. 

Max C h r i s t a , lehrer am Anglo-German College , Brixton. 

H. Eve, M.A. , director der University College School; 

Dekan des College of Preceptors, London. 
Dr. O. Henrici, LL.D., F.R.S., professor der mathematik, 
Central Institution of the City and Guilds of London 
Institute. 
I. Holthusen, redacteur. 
W. Hugentoblcr, sprachlehrer, London. 
Dr. A. Macdonell, M.A. , Deputy Professor of Sanskrit, 

Oxford University. 
Dr. Karl Neuhaus, International College, Isleworth , W, 
Dr. L. Rost, LLD., oberbibliothekar, Indisches amt. 
Dr. Schoell, pastor an der luthcriscfaen kirche in Cleveland 
Street , London ; Late Examiner in German at the Uni- 
versity of London. 
Ad. Schonheyde, deutschc schule, Islington. 
Dr. E. S tulle, Late Principal Modern Language Master, 

Duiwich College. 
F. Storr, M.A., Chief Master of Modern Subjects, Merchant 
Taylora' School, London. 
Curatorea: O. von Ernsthausen. A. Domcier. 
Rtchtsamviille : Goldberg & Langdon, i. West Street, Finsbury 

Circus, E.C. 
Vereinjanf: dr. C. Harrer, 34, Cily Road, Finsbury Square. 

Virtiniiiireau : 
15, Gower Street, London, W.C. 



48o 



Miscellen 



Du kiinigl. WUrtemberg. ministerium da kirchen- and schulwesens uod der 
grossberxoglich Badische oberschulratli baben denn anch die in obiger denlucbrifc 
niedcrgclegten ziele des vereins in ihren crwiedeningen vom I. und 24. august a. c. 
anzuerkenuen geruht und ihre sich in London aufhaltenden lehramtscandidaten 
augewiesen, uch an den seminar-Ubungen zu betheiligen. Zugleich halten es beide 
schulbehorden fUr wtllkommen tiud werthvoU , wenn den theilnehmem an obigen 
Ubungen seitens des vereins ein teugniss ausgestellt wird. Somit ist der ente 
wichtige schrilt gethan , der den englischen seminar-Ubungen in London eine ge- 
deihliche fortentwickelung sichert. 

NSbercs betre&s des deutschen lehrervereins in England ersieht nun aus deni 
bcricht O. Sicpmonn's Uber dessen fUnfte jahresversammlung , Engl. stud. XI, 
p. 513 fl°. und aus der octobcr-nummer der 'Mittheilungena des vereinsorgaos. 

Royal Militaky Acauem\', Woolwich, sept. 18S8. 

Franz Lange, 



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ner ve^^f 

er ibeo^l 



DER DRITTE DEUTSCHE NEUPHILOLOGENTAG ZU 

DRESDEN 
AM 29., 30. SEPTEMBER UND i. OCTOBER 188S. 

Wenn der drittc deulsche neuphilologentag zu Dresden wenigcr zahlieid 
besucht war als seine beiden vorgSnger , so darf daraus nicht etwa der schliiis 
gezogen werden, dass das interessc fUr die allgemeine sache in den kreUcn 1 
fachgenouen in der abnahnie begriffen sei'). Im gegentheil , die Dresdener 
sammlung hat in ihrer eigenart wieder den voUgUlligcn bewcis daDlr geliefert, 
der zusammenschluss der deutschen ncuphilologcn, sowohi der verlreter der 
retischen wissenschaft als auch der manner der schulpraxis , ein dauemder unif 
herzlicher zu sein verspricht. Die schwiichere betheiligung erklort sich vielmehr 
aus einem rein fiusserlicbcn grunde : aus der vetschiedenheit des anfangs- und cod- 
punkles der herbstferien. Nicht nur in den verschiedencn deutschen staateu, son- 
dem selbst in den einzelnen provinzen von Preussen beginnen die herbstferien zu 
verschiedencn zciten, so dass beispielsweise die collcgen aus der provinz Branden- 
burg am Samstag den 29. September noch nicht dienstfrei waren, wahrend die- 
jenigcn aus dem k&nigreich .Sachsen Dresden scbon am sunntag verlassen mussten, 
iim am montag den unterricht wieder zu beginnen. Els vi'irt also emstlich die 
frage zu erwSgen, ob unsere zusammenkUnfte nicht ein fUr alle mal auf eine andere 
rcil zu verlegen seien. So lange wir freilich kein einheilliches deutsches reich&- 
scbulgesetz haben — and das wird bei dem zShen festhalten jedes einzelnen 



■) Die genaue zahl der festtheilnehmer vennag ich nicht anzugeben, da di 
prSsenzliste mtr Icider abbanden gekommen ist. Bei dieser gelegenheit niocl 
ich aur cinen Ubelstand hinweisen , der in Dresden recht unangenehm auffi 
Die prasenzliste erschicn nSmlich erst am dritten luge, und dazu waren die nam< 
der anwesenden nicht cinmal alpbabelisch geordnet. Durch solche verspStu' 
wird sicherlich manche bckanntschaft unler den fachgenussen vereitelt ; im inti 
aller sollten daher die ortsvorstande kUnftiger neuphilologentnge ihre einrichtunL 
so ireflfen, dass den theilnehmem die prSsenzliste von jedem einzelnen tage reel 
zeilig zugSnglich gcmacht wird. 






Proescholdt, Der dritte deutsche neuphilolugentag zu Dresden 



stammes an seinen 'berechtigten eigenlhUmlichkciten' noch gule weile haben — 
wird sich schwcrlich cin zeitpunkt ausfindig machen lassen , an dcm a 1 1 e neu- 
phiIologi;cben fachgenossen dienstftei Mnd. FUr die nSchste versammlung siad 
die pfingsttage 1890 feslgesetzt worden. 

In Dresden fand am 28. septeml>cr abends 8 iihr eiiie vorversammlung in 
den 'Drei raben' stalt , in welcher die von auswarts bereJLs eingetrofTenen gii-ste 
seitens des vorstandcs und dcs ortsausschusses begiilssi wurden. Sodann erstattete 
prof. SchefTler den jahresbericht , aus welchem die erfreuliche thatsache lu ent- 
nehmen war, dass die mitgliedereahl unserer vereiuigung von 700 auf 850 ange- 
wachsen ist. An demselben abende wollte man sich auch noch Uber ort und zeit 
des nachsten neuphilologentoges einigen ; doch wurden bindende beschlUsse vor 
der hand noch ausgesctzt. Zuni grossen bcdauem aller anwesenden miisste prof. 
Scheffler die mittheilung machen, dass prof, Karl Sachs-Brandenburg durch krank- 
heit verhindert sei , in Dresden zu erscheinen und seines amies als vorstandsmit- 
glied zu walten. Es war daher ein ersatzmann fUr ihn zu wiihien, und als solcher 
wurde herr geh. oberschulrath dr. v. Sallwurk-Karlsruhe in aussicht genommen. 
Endh'ch wurde noch die reihenfolge der angemeldeten vortrage festgeselzt. 

In der ersten hauptversammlung, die samstag, den 29. septbr., 
von frtlh 10 uhr an in dem herrlichen saale des kuniglichcn polytechiiicums sialt- 
fand, warcn als ehrengSsle erschienen : der cullusminister dr. v. Gerber, gehcim- 
rath Vogel , schulrath Bomemann, gehcimrath Zcuncr, stadtrath Nake, stadtrer- 
ordnetenvorsteher geheimrath Ackennann , der cisterrcichische gesandte baron 
Herbert-Ralhkcal, rector Bcmbard, rector Ocrlel, consul Klostermann als vertretet 
der Berliner DanlegescUschaft u. a. Nachdein prof. SchefTler alle anwesenden 
herzlich bewilUcoromnet hatle , ergrifT der cultusminister excellenz v. Gerber du 
wort, um den dritten neuphtlologentag zu begrUssen. Es war wohlthuend , aus 
dem munde eines so hochgeslellteu und cinflussreichen mannes zu vcrnehnien, 
welch lebhaften antheU man im sachsischen ministerium an der entwickelung der 
neuphilologie im allgemeinen und an den strebungen des deutschen neuphilologen- 
tages im l>esondem nimmt. Als einen besondeni vorzug unserer wissenschafl 
stellte herr v. G. bin , dass sie berufen und geeignct erscheine , eine einigung 
aller europS.ischen cultur- und litteraturstrOmungen anzubahnen, und somit einen 
ausgleich der in der gegenwart oft mit hSsslicher schSrfe hervortretenden uatiunalen 
gegeosSize herbeizufuhren. Darauf hiess herr stadtrath Nake den neuphilolugentag 
in den mauem Dresdens willkommen. Das zvitgemaLsse unserer bestrebungen an- 
erkennend , fuhrte redner weiter aus , dass gerade die neuphilologie zu vermitteln 
habe iwischen den gcgensStzen , die sich in jUngerer zeit auf dem gebietc des 
deutschen schulwesens bemerkbar gemacht haben. Auch zwischen schule und 
Icben kSnnc gerade sic die beste brticke schlagen ; gerade sie k&nne die allge- 
meine bildung , in der wir Deutschen alle nachbarvOUcer Uberragen , in immer 
weitere krcise hinaustragen. 

Als cinleitcndcr vortrag reihte sich bieran derjenige des herm baron v. Lo- 
cella Uber 'Dante in Deulschland'. Es w.tr eine lust, den beredten wortcn dcs 
redners zu lauschen , der , cin auslilndcr , un.ser Deutsch wie seine mutteraprache 
meislerte. Er legte zunfichst den roSchligen zauber dar, den Dante's unsterbliches 
gedicht auf die viilker des mittelalters austlbte und zeigle dann , wie sich die 
kenntniss dessellien seit der 1. hKlfte des 14. jahrhunderts mehr und mehr in 
Deulschland ausbreilete , bis sein studium und seine .lusleguiig unter dem konig' 
E. KSIbing, EngliKhe itudien. Xtl. j. V 



482 



MUcellen 



lichen forscher PhiUlethes den hShepunkt in Deutschland erreichte. Gewiss Witi 
dieser vortri^ der wQrdigste tribut, den der deutsche neuphilulogenug in Dresdeaj 
dem jeder knnst und wissenschaft stets wohlgeaeigten sScbsischen berrschcrhause 
toUen konnte. 

Ehe in die weilere tagesordnung cingetreten werden konnte , musste der 
vorstand ergiinzt und das bureau gebildet werden. Oberschulmth v. Sallvrurk 
erklSrt, die auf ihn gefollene wahl annehmen zu wollen, was von der vereammlung 
mit grosser freude begnlsst wird ; zu schriftfuhrern wurden gewShlt: dr. Kasten- 
Hannover, dr. Peter- und dr. A p e t z - Dresden und der unterceichnete bericht- 
erstalter. Prof. Scheffler gedachte nunmehr der im verflossenen jahre verstorbenen 
vereinsmilgliedcr , deren andenken durch erheben von den sitzen geehrt wurde. 
Weilerhin berichtet prof. Stengel Ober den stand der petitionsfrage in sachen der 
reisestipendien. Bekanntlich haltc der reichskanzler die bittschrift als an eine 
falsche adresse gerichtet zurilckgewiesen ; daraiif wurde dieselbe an alle deutschen 
bundesregierungen eingereicht. Der erfolg war ein betrtlbender. Von den meisten 
wurde sic eincr antwort Uberhaupt uicht werth erachtet oder abschliiglich be- 
schieden ; bei einer soil sie sogar in den papierkorb gewandert sein. Stengel Icgt 
verwahrung gegen die auffossung ein , als ob es sich bet unserer bittschrift urn 
gewiihnmg personlicher unteistutzungen handle ; man habe vielmehr nur die 
ftjrderung der guten sache, des freradsprachlichen unterrichts dabei im auge. Am 
freundlichsten habe sich die regierung von Baden zu den reisestipendien gestell 
die einen posten zu die.sem zwccke bercits iu den staatshaushalt aufgenomnn 
habe. Auch der sichsische minister sei geneigt, die sache in emstliche erwiigung' 
zu Ziehen. Der deutsche neuphilologentag soil aber nach dem rath Stengel'* 
nichts mehr in der sache thun ; er habe seine pflicht erfullt ; nunmehr sei es an 
den regiemngen, die ihrige zu thun. 

Prof. Korting-MUnster hielt alsdann seinen vortrag 'Ueber die riele und 
aufgaben der romanischen phitologie'. Darf auch die auffassung des redners am 
seiner EncyclopSdie sowie aus seinen Ncuphilologischen essaj-s im allgemeinen 
als hinlSngtich bckannl vorausgesetzt werden , so wusste er doch in seinem vor- 
trage eine solche fuUe von anregungen im einzelnen zu geben , dass jeder an- 
wesende ihm mit interesse lauschte. Als nichstes ziel stellte K. die erforschung 
der sprachen und litteraturcn aller romanischen r6Iker hin. Das Franzosische 
nehme aus rein Susserlichen grllnden den weitesten und breitesten raum ein ; 
objectiv liegen filr eine solche bevorzugung gar keine grUnde vor. Ferner seien 
ttmmtliche romanischen dialekte zu erforschen , ein fllr den auslSnder rwar nur 
schwer zu bebauendes gcbiet , auf dem er indessen immerhin den eingeboreneii 
forscher zu unlerstutzen vermoge. Viel habe die romanistik noch auf dem gebiete 
der grammatik zu thun ; sei doch ausser fUr das RhStoromanische noch keine d< 
onforderungen der ^vissenschaft entsprechende grammatik der einzelnen romanischi 
sprachen vorhanden. Ebenso fehle eine romanische chrestomathie, vermitteU deien 
sich der onf^nger einen Uberblick Uber das gesammtgebiet der romanischen sprachen 
verschaflen konne. Die grUndliche durchforschung des Vulgarlateins muss die 
romanische philologie sich auch fcmerhin stets angelegen .sein lassen ; insonderheit 
vermisst Korting noch einen Thesaurus latino -ro manensis; doch vetspricht 
er sich nach dieser seilc hin reichen gewinn von dem gross angelegten wi 
WOlfTIin's. Als philologie im weitesten sinne muss die romanische sich bcw 
Lileihen , dass sie nach erkenntniss des volkslebens , der volksseele streben muss. 



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L. Proescholdt, Der dricte deulsche ueuphilologentag in Dresden ^St 



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■ wie sie ach in den sprachen und litteraturen der einzelnen romanischen st&mine 
zu erkennen geben, dass sie also slets den zusammenhang mit der cuUurgescbichte 
zu wahren hat. Somit liegt ihr ub, ihr voiles interesse den realieu (archiiologie, 
privatalterthUmer u. dgl.) zuzuwenden. Ihre bochste aufgabe soil aber die roma- 
nische philotogie darin erblickcn , dass sie in den litteraturen der verschiedenen 
volker die vereinigenden punkte zusammeufasst, dass sie nationale vorurtheile be- 
kSmpfen und auf geistigem gebiete eine verbindnng der gebildeten v61ker herbei- 
fllhrcn hilft. — In der sich anschliessenden deballe hebt zuniichst prof. Stengel 
hervor, dass K. mehr die allgemeinen , idealen ziele und aufgaben der romanischen 
philologie gekennzeichnet habe, statt die thatsiichlicheu, gegenwiirtig am niicbsten 
liegenden zur sprache zu bringen. Beschrankung sei ebenso nothwendig wie ver- 
allgemeinerung. Prof. Kblbing tindet, dass K. die bedeutung des Altfrantosischen 
zu wenig betont babe; dastelbe erheische eine bevorzugte stellung innerhalb des 
•tudiums der romanischen sprachen, da nur von ihm aus die gesammtc romantische 
litteratur des mittelalters zu verstehen sei. Die altfranzosische litteratur sei die 
intemalionalste des mittelalters gewesen ; sie biete daher den schlussel zum ver- 
gleicbcnden litteraturstudium des mittelalters Uberhaupt dar. Korting wendec 
dagegen ein, doss er der altfranzosischen litteratur diese bedeutung nur daiin bei- 
zumessen vermochte, wenn sie die miltalterlichen stofle geschaffen hatte; das habe 
sie aber nui in sehr beschriinktem masse gethan , sondem vielmehr aus morgen- 
nnd abendland zahlreiche stoffe entlehnt und nur Uberarbcilet. Gegen Stengel 
macbt K. gcllend , dass nur die kUrze der zeit ibn gezwungen habe , sicb in 
seinem vortrage auf allgemeine gcsicbtspimkte zu bescbrSnken. Geme wtlrde er 
bervorgebobcn baben, dass beispielsweise in der synonyniik gegeuwiirtig noch sehr 
viel zu thun sei. Erst wenn sie ausgebildet sei, konne die von Stengel als zu- 
kunftswissenschaft hingestellte stilistik ausgebaut werden. Es lasst i-ich nun 
herr Klostermann Uber das studium der ronuuiischen sprachen vernehmen ; leider 

• war aber die versammlung nicht in der lage, einen zusammenhang zwiscbcii dem 
in rede stebenden gegenstand und dem von herru Klostemuinn gesagten heraus- 
zufinden. Im weitem verlauf der debatte legt Stengel noch cine lanze ftlr die 
originalitiit der altfranzUsischen litteratur ein , indem er darauf hinweist , dass sie 
zwar alle mfiglichen fremden elemente in sicb aufgenommen , dieselben aber ein- 
heitlich verarbeitet und so als ueue gebilde wiedcr von sicb gegeben babe. Im 
schlusswort giebt Korting die bedeutung der altfrauzdsischen litteratur fUr das ver- 
glcichende litteraturstudium zu , ihre originalitat vermag er indesseu nicht boch 
zu veranschlagen. 

»Als letzter gegenstand war fUr die vormittagssitzung noch der vortrag des 
dr. Mahrenholtz uber Friedricb Melcbior Grimm angesetzt. Dass dcrselbe ein 
anscbauliches und erschopfendcs bild von dem leben dieses interessanten mannes 
gab, braucht bei cinem redner wie M. nicht erst besonders bervorgehoben zu 
werden. Auf einen eingehendcren bericht dariiber mttssen wir indessen an dieser 
stelle verzichlen. 
^1 Die nac bmittagssitzung, die um 4'/^ uhr ihren anfang nahm , wurde 

^ausgefallt durch den vortrag des rector D 6 r r - Solingen : 'Die reform des 
iieusprachlicben unterrichts. Erfabrungen und erwagungen'. Ehe 
redner auf seinen eigcntlichen gegenstand einging, gcdachte er in ebrenden worten 
Ldes ktlrzlicb verstorbenen, um die sacbc der reform hochverdienten J. K. Krauter. 
I In seinem vortrage selbst bracbte D. Dichts wesentlich neaes ; von. bcv».dn.«<&. 



i^ 



Miscellen 



interesse waren aber seine mitlheilungen tiber die in der praxis gemachten etfiS ' 
rungen. Was die reform will, ist jeczt genugsam ausge<;prochen wordea; oun 
ist es an der zcit zu zcigen , was sie Icann. Nichls kann also ervrttnschter lein, 
als dass m&glichst viele , unabh&ngig von einander arbeitende fachgenossen tich 
darUber aussprechen, wie sie die tbeorie in die praxis umgesetzt and was sie dabd 
erreicht haben. Fast glcichzeitig mit D.'s mdndlicben mittheilungen sind dean 
auch die bciden schriflchen bekannt geworden , in welchen Klinghardt lein ver- 
fahren im englischen, Walter das seine im franzosischen classenuntcrrichte nieder- 
gelegl haben. Es wSre eine dankenswerthe aurgabe zu vergleichen , in welcben 
punkten die drei genannten Ubereiiustimraen und in welchen sie anseinandergehen ; 
doch gehdrt dies nicht in den rahmen unseres bcrichts. Wir wollen nur die fach- 
genossen auf die brochUren K.'s und W.'s nachdrllcklichst hingewiesen haben. 
Der D.'sche vortrag , in dem zum nutzen der sache die 'erwagungen' noch 
stfirkcr gegen die 'erfahrungen' hatten zurUcktreten kiinnen, lief in folgenden $ati 
aus : 'Eine wahrhafi grUndliche reform des neusprachlichen , 
Uberhaupt des gesammten hdhercn unterrichts ist erst mSglich, 
wenn wir philologen nicht nur eine grUndliche fach- sondern anch 
eine ausreichende theoretische und praktische pSdagogische bil- 
dung erbalten, und wenn dann die behorde wieder so viel ver- 
trauen in unsere einsichl fasst, dass sie an stelle der bis ins ein- 
zelne gehenden lehrplSne und rorschriften ein verfahren treten 
]£sst, das dem director und lehrercollegium jeder cinzelnen in- 
stall ermQglicht, den bedUrfnissen und verhiltnissen entspre> 
chend den gang des unterrichts zu gestalten, vorausgese tzt, dass 
das vorgesteckle ziel erreicht wird'. An der debatte, der leider durch 
die hereinbrechende dunkelheit ein vorzeitiges ende bereitet wurde, betheiligten 
sich Klinghardt, Herz, Boddekcr, John Koch, Quiehl, Tank, 
Tanger, Sarrazin, Wendt, Ltppold, K6rting, v. Sallwdrk nnd 
.Stengel. In hohein grade erfreulich war es zu beobachten , wie bei mancher h 
meinungsvcr«:hiectcnheic im cinzelnen, die debatte doch im allgemeinen von einem H 
hauch der versohnlichkcit , des wechselseitigcn entgegenkommens durchweht war. 
NachtrSgliche auseinandersctzungen zwischen den 'alien' und den 'jungen' sind 
von der Drcsdencr versamralung her nicht zu filrchten. Auf jedes einzelne filr 
und wider hier einzugehen, wUrde zu weit (Uhrcn ; als besonders durchschlagend ^J 
heben wir das hervor, was Klinghardt aus seiner mehrjihrigen erfahnmg mil- ^| 
theilte , und was herr oberschulrath v. SallwUrk Uber den stand der reformfrage ^* 
in Baden ausfUhrte. v. S. erklart sich Air einen warmen freund der bewegung, 
doch sci es ein anderes, als lehrer in reform zu machen , ein andcres, als schul- 
aufsichtsbeamter allgcmein gtlltige rcfomivorschriften zu eriassen. Er sei ftlr die 
sache besonders eingenommen, seit er bemerkt habe, dass die lehrer der neuereo 
sprachen sich infolge der reformbewegung wieder auf ihre lehrstunden vorbereiten, 
und dass sie mehr werth auf die sachliche scite des unterrichts legen. Prof. 
Stengel, der sich auch der reform zugcwandt hat, weil sie neues licht und neues 
leben in die schule gctragen habe, schlagt der versammlung vor , die nach jeder 
seile hin anregende debatte in folgende resolution ausklingen zu lassen : 'Der 
dritte dcutsche neuphilologen tag erklSrt es fUr wttnschenswerth, 
dass weitere, nioglichsl zahlreiche versuche mit der lehrweise gc- 
macbt werden, die aut \auv.\\c\iet ^tvxviAViL^e tuhl und den tu- i 



L. Proescholdl, Der dritte deotsche neuphilologentag in Dresden jige 

sa mmenhSngenden lesestoff znm m i 1 1 e 1 p a n k t des unterrichts 
m a c h t ' . Diese resolution wird rait starker mehrheit angenommen und darauf 
die zweite sitzung geschlossen. 

Die dritte sitzung fand montag , den I. October, von frtlh g'j^ nhr ab 
statt. ZunSchst war ftlr den bereils abgereiaten oberschulrath v. SnllwUrk ein 
drittes vonitandsmitglied zu wahlen. Die stimmen der onwesenden rereinigten 
sicb auf prof. Roller- Stuttgart. Daniuf schritt man zur wabl des nSchsten 
venammtungsortes , als welcher endgUltig Stuttgart bestimmt w-urde. Bei fest- 
setzung des zeitpunktes der nSchslen versammlung kam in betracht, da^s pfingsten 
1889 der wttrttcmbergische reallehrerverein in Stuttgart tagt, und dass in den 
herbstferien der allgemeine deutscbe philologentug in Gorlilz tusammentritt. Es 
wnrde daher Pfingsten 1890 ftlr die abhaltung unserer nSchsten versammlung fest- 
gesetzt. In den neuen vorsland wurden gewahit: K o 1 1 e r - Stuttgart , v. Sall- 
w U r k - Karlsruhe und Korting-MUntter. 

Auf der Frankfurter rersammlung war das von dr. Kasten herausgegebene 
Neuphilolog ische centralblatt vorlfiufig auf ein jahr als verbandsorgan 
anerkannt worden (vgl. s. 48 der Frankfurter verhandlungen). Der dritte neu- 
philologentag hatte sich also (Iber den fortbcstand oder die aufhebung der in 
Frankfurt getroffenen mas<inahinc schlUssig zu machen. Dies gab aniass zu einer 
theilweise recht unerquicklichen debattc, fielen doch worte wie 'cliquenblatt' u. dgl. 
Man mag Uber die leislungcn des Neupbil. cenlralbl, denken wie man woUe; die 
ehrlichkeit seines bestrcbens und den guten willen der redaction soUte man doch 
nicht antasten. Das ergebniss des wortstreits war , dass man das centralblatt als 
verbandsorgan fallen liess, und dass man beschloss, an seine stelle keine andere 
zeitschrift zu setzen, sondem die mittheilungen aber vereinsangelegenheit von zeit 
zu zeit in broschUrenform veraflcnllichcn zu wollen. 

Ein zweiter heikler punkt war die berathung Uber beseitigung des vorhan- 
denen deficit*. Prof. Kolbing schlug erhfihung des jahresbeitrags auf 2 mark 
▼or; doch wurde nach langer debatle von jeder erhohung abgesehen, dagegen 
eine einmalige umlage von I mark gut geheissen. Erwihnenswerth ist, dass ein 
vereinsmitglied sofort 50 mark zur deckung des deficits beisteuerte. 

Mittlerweile war die zeit ftlr prof. Stengel's angektlndigten vortrag 'Zur 
abiassung einer |>eschichte der franztisischen grammatik in Deutichland' zu knapp 
gewordcn, so doss redner sich nach kunen allgemeinen bemerkungen auf die bitte 
beschrankt sah , alle fachgenossen mochten ihn bei der uusarbeitung seines ge- 
planten werkes durch angabe aller ihnen etwa zugSnglicheu alten franzosischcn 
grammatiken unterstutzen . Nachdera prof. Wulker alien theilnchmera am dritten 
neuphilologentage im namen des vorstandes fUr ihr crscheinen und ihre unter- 
stUtzong gedankt und prof. KUlbing ein hoch auf den vorstand ausgebracht hatte, 
vrurde der dritte neuphilologentag far geschlossen erkliirt. 

Wir dUrfen indessen unscm bcrichl Uber den officiellen theil der versamm- 
lung nichl schliessen, ohne noch einer einrichtung erwihnung gethan zu haben, 
die der driltc neuphilologentag vor den beiden frtlheren voraus hatte, wir meinen 
die auf anregung des herm prof. Schefflcr hergestellte Dante-Shakespeare-Moliire- 
ausstelluog, liber welche die nicbt in Dresden gewesenen fachgenossen das nbthige 
aus dem gedruckten katalog oder auch aus der von dr. Mann gelieferten kurzen 
besprechung (Litteraturblatt fllr germ, und rom. phil., nr. 11, sp. 517 f.) ersehen 



^M^ 



486 



MUcellen 



kbniien. Es sei hier noch einmaJ den herren Scheffler, Sahr und tMUon v. 
der ihnen gebuhrende dunk gezoUt. 

Sollen wir scbliesslich noch einige worte Uber die geselligen venuistaltungen 
wihrend des Drcsdener neuphilologentages sagen, so sprechen wir zunichst alien 
den herren, die sich um das gelingen des ganzen so eifrig bemUht haben, uosere 
vollstc anerkenuung und unsem wSrmsten dank aus. Das am samstag nach det 
ersten sitzung im Belvedere eingeuommene essen war swar in anbecracht des 
bercchneten preises kein besonders reiches; doch hatte es ftlr die nachmiti 
siuung das gute, doss man sich daron nicht Ubeniahm,*uad au-sserdem konnte 
sich an eincm vorzUglichen schoppen wcin schadlos halten. Abends fanden in den 
beiden kbniglichen hoftheatern fcstvorstellungen sutt, und zwar wurde in dem der 
altstadt die 'Zauberflbtc', in dem der neustadt Shakes{)eare's 'King Lear' auf- 
gefuhrt. Nach den vorstellungen fanden sich damen und herren zu cinem ge- 
niilthlichen nachttrunk im 'Kaiserhof zusammen , bei welcher gelegenheit die 
schleussen der beredsamkeit sich natUrlich bald offneten. Emste und beii 
trinksprilcke wechselten ab, selbst eine begeislerte lobrede auf den seligen P16I 
lief vom stapel. 

Am sonntag morgens von 9 — 11 uhr wurde unter der sachkundigen leicung 
des baron von Locella und andercr vorstandsmitglieder die ausstellung besich 
alsdann brachte ein sonderzug die festtheilnehmer nncb dem alien Meissen, wo 
der 'Sonne' das mittagsmahl eingenommen wurde. Den trinkspruch auf 
deutschen kaiser und den k5nig von Sachsen brachte prof. Scheffler aus; proL'' 
Korting toastete auf den kbnig von Italien, prof. Wiilker auf die gaste und bazxiD 
von Locella ubermitlclte grllsse der italienischen Danle-gesellsch:ift und der stadl 
Florenz. Von zUndender wirkung war das herrliche gedicht, in welcheni dr. 
Thiergen die fraucn feierte, und von zwerchfcllcrschutternder komik der gniss, 
den herr dr. Franz vom 'Barlikularisten Bliemchen' Uberbrachte. An das fest- 
essen reihte sich noch ein tanz, bei welchem selbst die altesten semester der neu- 
philologen ihrc jugcndfrische und ieistungsfShigkeit bekondeten. — Die wenigeo, 
die sich am montog frUh zu einem abschiedstrunk im restaurant Bismarck lu- 
sammenfanden , gaben einmUthig der Uberzeugung ausdruck , dass Dresden sein 
bestes geboten habe , und gewiss ist der mehrzahl der fachgenoasen die zett in 
der hauptstadt des landes der 'gemUthlichkeit' nur allzu scbnell cntschwunden- 
Wunschen wir, dass der Slultgarter neuphilologentag sich dem Dresdener in jedef 
beziehung wllrdig anreihen m&gel 

HOMBUKC v. d. H., 5. dec. 188S. Ludwig Proescholdu 



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