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ENGLISCHE STUDIEN.
37. BAND.
ENGLISCHE
SIUDIEN.
Organ für englische philologie
unter mitberücksichtigung des englischen unterrichts auf
höheren schulen.
Gegründet von Eugen Kölbing.
Herausgegeben .
JOHANNES HOOPS::-..
professor der englischen philologie an der universität Heidelberg.
II 04 U 00V. vw
“
37. band.
~_ ewes
vw
ever
Leipzig. |
©. R. REISLAND. oan
Karlstrasse 20.
1907.
vores WAVEHO
Piererscbe Hofbuchdruckerei Stephan Geibel & Co. ia Altenburg.
INHALT DES 37. BANDES.
Ba an
ABHANDLUNGEN.
Skelton-studien. Von Friedrich Brie . .
Notes on the Text of Kydd. By 7. Ze Gay Brereton
Scott as a Man of Letters. By A. Af. Williams . .
Beiträge zur altenglischen wortforschung. Von Oo B. Schlutter .
Contributions to Anglo-Saxon Lexicography. IV. By A. E. A. Swaen
Zur textkritik altenglischer dichtungen. Von /. Holthausen .
Robert Greene and the Italian Renaissance. By S. Z. Wolf
Die partizipiale gerundialfügung, ihr wesen und ihr ursprung. Von
G. Ärüger .
Split-infinitive. Von Eugen Borst . .
BESPRECHUNGEN.
Sprachgeschichte.
Altenglisch s. Beowulf, Leidener glossar.
Beowulf s. Schticking.
Dialekte s. Grtining, Hirst.
Franz, Orthographie, lautgebung und wortbildung in den werken
Shakespeares. Ref. Aug. Western .
Grüning, Schwand und zusatz von konsonanten in den neuenglischen
dialekten. Ref. Zrik Björkman .
Hessels s. Leidener glossar.
Hirst, A Grammar of the Dialect of Kendal (Westmoreland) Descriptive
and Historical. Ref. W. Franz . . oe
Lautlehre s. Grüning, Hirst; Shakespeare.
Leidener glossar. A Late Eighth-Century Latin- Anglo-Saxon Glossary,
preserved in the Leiden. University MS. Voss. Q°. Lat. No. 69.
Ed. by John Henry Hessels. Ref. Plasidus Glogger .
Neuenglisch s. Palmer, Trench; Shakespeare; Dialekte.
Orthographie s. Shakespeare.
Palmer, The Folk and their Wordlore. An Essay on Popular Ety-
mologies. Ref. Erik Björkman . . . . . . ee
Schticking, Die grundztige der satzverkntipfung im Beowulf, Teil I.
Ref. Eduard Eckhardt «© 6 16 6 6 een.
212
398
399
394
397
396
VI Inhalt
Shakespeare s, Franz.
Smith (C. Alphonso), Studies in English Syntax. Ref. C. 7. Onions .
Syntax s. Smith, Wendt; Beownlf.
Trench, On the Study of Words. Ed. with emendations by A. Smythe
Palmer. Ref. P. Fijn van Draat. .
Volksetymologie s. Palmer.
Wendt, Die syntax des sciektivs im heutigen Englisch. Ref. A. EZ.
H. Swaen . . 0. .
Wortbildung s. Shakespeare.
Literaturgeschichte.
Addison s. Saudé,
Alexius-legende s. Rösler.
Altenglische literatur s. Andreas, Beowulf, Finns-fragment, Waldere.
Andreas and The Fates of the Apostles. Two Anglo-Saxon
narrative poems, ed. with introduction, notes, and glossary, by
George Philip Krapp. Ref. Louise Pound . .. ..
Assmann, Studien zur A. W. Schlegel'schen Shakespeare thersetrang:
Die wortspiele. Ref. O. Gide . . .. . .. .
Baeske, Oldcastle-Falstaff in der englischen I literatar bis zu Shakespeu
Ref. Friedrich Brie . . nn
Bates s. Browning.
Beatty s. Chaucer 1.
Beowulflied, Das. Als anhang Das Finn-bruchstück und Die Waldere-
bruchstticke. Bearbeiteter text und deutsche tibersetzung von Moritz
Trautmann, Ref. Eduerd Eckhardt .
— s. auch Routh.
Boas s, Chapman.
Bobsin, Shakespeare’s »Othello« in englischer pihnenbearbeitung- Ref.
Hermann Fantsen . . .» ws . oe
Borghesi, Petrarch and his Influence on ‘English Literature. Ref.
E. Koeppel » «2 2 2 ww ee
Brown (Carleton F.) s. Chaucer 5.
Browning (Mrs.) s. Merlette.
Browning (Robert), “A Blot in the Seutcheon”, ““Colombe’s Birthday”,
“A Soul's Tragedy”, and “In a Balcony”. Ed. by Arlo Bates.
Ref. £. Koeppel: nee
Byron-Literatur.
ı. Holzhausen, Napoleons tod im spiegel der zeitgenössischen
presse und dichtung.
2. Holzhausen, Bonaparte, Byron und die Briten.
3. Varnhagen, Über Byrons dramatisches bruchstück “Der um-
gestaltete missgestaltete”.
4. Leonard, Byron and Byronism in America.
5. Ochsenbein, Die aufnahme lord Byrons in Deutschland und
sein einfluss auf den jungen Heine. Ref. Richard Ackermann
Seite
217
125
126
220
144
147
141
252
by
Inhalt
Chapman, “Bussy D’Ambois” and “The Revenge of Bussy D’Ambois”.
Ed. by Frederick S. Boas. Ref. Robert K. Root
Chaucer-Schriften.
1. Chaucer Society Publications. First Series,
95 u. 96. The Cambridge Ms. Dd. 4. 24 of the Canter-
bury Tales, completed by the Egerton Ms. 2726 (the Haist-
well Ms.). Ed. by F. J. Furnivall.
97. Parallel-Text Specimens, Part 9: An Introduction to the
8 Specimens of Chaucer’s “Clerk’s Tale”, by John Koch.
Second Series.
34. A New Ploughman’s Tale, being Hoccleve’s englisht
Legend of the Virgin and her Sleeveless Garment. Ed. by
A. Beatty.
35. The Pardoner’s Prologue and Tale. A critical
edition by John Koch.
36. The 4 days’ Journey from London to Canterbury and back
of the Aragonese Ambassadors, 31. July to 3. Aug. 1415.
Ed. by R. E. G. Kirk and F. J. Furnivall.
2. Spies, Chaucer’s “Retractatio?,
3. Lowes, The ‘Dry Sea?’ and the ‘Carenare’.
4. Tatlock, Chaucer and Dante.
5. Brown (Carleton F.), Chaucer’s ‘Litel Clergeon?.
6. French, The Problem of the two Prologues to Chaucer's
‘Legend of Good Women?.
7. Lowes, The Prologue to the ‘Legend of Good Women? con-
sidered in its Chronological Relations. Ref. Zohn Koch
Conrad s, Shakespeare.
Cravein (Lady) s. Ley.
Dante s. Chaucer 4.
Davenant s. Weber.
Drama s. Browning, Byron, Chapman, Dryden, Shakespeare.
Dryden s. Hammann, Zenke.
Edgeworth s. Lawless,
Epos s. Beowulf; Chaucer, Squyr of Lowe Degre; Tennyson; Longfellow.
Fata Apostolorum s. Andreas.
Falstaff s. Baeske,
Ficker, Bemerkungen zu sprache und wortschatz in Tennyson's “Idylls
of the King”. Ref. O. Glöde
Finns-fragment s. Beowulflied.
French s. Chaucer 6.
Furnivall s. Chaucer ı.
Gwynn, Thomas Moore. Ref. Z. Koeppel
Haase s. Tennyson.
Hannmann, Dryden’s tragödie “All for Love, or the World well
Lost” und ihr verhältnis zu Shakespeare's “Antony and Cleopatra”.
Ref. O. Gléde .
Hoccleve s. Chaucer 1.
vu
Seite
152
223
262
251
157
Vil Inhalt
Holzhausen s. Byron 1. 2.
Koch (John) s.. Chaucer 1.
Koeppel, Studien fiber Shakespeare's wirkung auf zeitgenössische drama-
tiker. Ref. Phil, Aronsteim . 2. 2. 2 2 ws oe ee
Krapp s. Andreas.
Kritik s. Addison.
Lawless, Maria Edgeworth. Ref. Afaurice Todhunter . .
Legenden s. Alexius-legende.
Leonard s, Byron 4.
Ley, Die literarische tätigkeit der Lady Craven, der letzten markgräfin
von Ansbach-Bayreuth. Ref. Armin Xroder. . . . .
Loewe, Shakespeare-studien: 100 stellen weidmännisch erklärt und über-
setzt. Ref. O. Glide. 2. 2. 2 > 2 2 2 ew ee een ne
Longfellow’s “Evangeline’. Kritische ausgabe mit einleitung, unter-
suchungen über die geschichte des englischen hexameters und an-
merkungen von Ernst Sieper. Ref. F. Xrats . ..
Lowes s. Chaucer 3. 7.
uce, A Handbook to the Works of William Shakespeare. Ref. £. Koeppel
Marienklagen s. Thien.
Mead s. Squyr of Lowe Degre.
Merlette, La Vieetl’Oeuvre d’Elizabeth Barrett Browning. Ref. £. Kveppe:
Milton s. Telleen.
Mittelenglische literatur s. Petrarca; Alexius-legende, Chaucer.
Hoccleve, Marienklagen, Squyr of Lowe Degre.
Moore (Thomas) s. Gwynn.
Napoleon s. Byron 1. 2.
Neuenglische literatur s. Koeppel, Petrarca; Addison, Browning,
Mrs. Browning, Byron, Chapman, Craven (Lady), Davenant, Dryden,
Edgeworth, Milton, Moore (Thomas), Rossetti (Christina), Shakespeare,
Tennyson, de Vere.
Ochsenbein s. Byron 4.
Petrarca s. Borghesi, Zocco.
Roman s. Edgeworth.
Rösler, Die fassungen der Alexius-legende mit besonderer berück-
sichtigung der mittelenglischen versionen. Ref. Gordon Hall Gerould
Rossetti (Christina), Poems, chosen and edited by W. M. Rossetti.
Routh, Two Studies < on the Ballad Theory of “the Beowulf, together
with an Introductory Sketch of Opinion. Ref. Eduard Eckhardt
Saudé, Die grandisgen der literarischen kritik bei * Joseph Addison. Ref.
C. Vaughan . . . . .. .
Schlegel-Tieck s. , Assmann, "Shakespeare.
Shakespeare's dramatische werke. Übersetzt von Schlegel und
Tieck, revidiert von Hermann Conrad. Ref. Konrad Meier
— s. auch Assmann, Baeske, Koeppel, Loewe, Luce; Antony und Cleopatra
s. Hammann; Macbeth s. Weber; Othello s. Bobsin; Troilus and
Cressida s. Zenke.
X Inhalt‘
Schulgrammatiken und übungsbücher.
Baumann, Der kleine Toussaint-Langenscheidt. English. Ref. O. Schu/se
Dickbuth, Übungsstoff und grammatik für den englischen anfangsunter-
richt. 1. teil: Formenlehre. 3., verbesserte aufl. — 2. teil: Syntax.
Ref. O. Schule . . . » . . . Er .
Görlich und Hinrichs, Kurzgefasstes lebr- und &bungsbuch der eng-
lischen sprache für realschulen, realprogymnasien, sowie für reform-
schulen und gymnasien.. Ref. O. Schule . . ... er
Püttmann und Meier, Der offizier als englischer dolmetscher. Ref.
Ph. Wagner. . . . nn
Röttgers, Englische schulgrammatik. Ref. H. Heim
Sevin, Elementarbuch der engl. sprache. II. teil. 2. aufl. Ref. Philipp
Wagner. . . .
Swoboda, Lehrbuch der englischen sprache für höhere handelsschulen.
L., 2. u. 4. teil. Ref. 4. Gref . . . ne.
Teichmann's praktische methode. — Englisch sprechen und denken.
Ref. 7, Heim. . ... .
Wilke, Einführung in die englische sprache. 5, Verbesserte aufl. der
stoffe zu gehör- und sprechübungen. Ref. 7. Heim . .
Schulausgaben.
1. Dickmann’s Französische und englische Schulbibliothek.
A149. Bulwer, Harold the Last of the Saxon Kings. Für den schul-
gebrauch bearbeitet von F. Meyer. Ref. O. Glide. . . ...
2. Diezmann und Albrecht’s Modern English Comic Theatre.
1. Wilks, Sudden Thoughts.
51. Lunn, Fish out of Water.
57. Lille, As like as two Peas. Ref. Armin Ärodır . . 1...
58. Robertson (Will.), My Wife's Diary.
70. A slight Mistake, or, a Price in a German Lottery.
80. Who is to inherit? or, the Darkest Hour is the Hour before Day.
Ref. 7. Fernow . . . 2 6 © 6 8 ew re
3. Freytag’s Sammlung französischer und englischer Schriftsteller.
Dickens, A Christmas Carol in Prose. Herausgegeben von H. Heim.
Ref. O0. Glöde . ..
Macaulay, Selections, Herausgegeben von August Sturmfels. Ref.
A. Greeff. en
4. Hangen’s Englische Übungsbibliothek.
2ı. Fulda, Unter vier augen. Zum übersetzen aus dem Deutschen in
das Englische bearbeitet von Ph. Hangen. Ref O. Glöd .
3. Klapperich’s Englische und französische Schriftsteller
der neueren Zeit.
33. Parliament and Orators of Britain. Ed. by J. Klapperich. Ref.
O. Glide. > 2 one.
Seite
291
294
425
427
429
430
433
435
437
Verzeichnis der mitarbeiter
Seite
Verschiedenes.
Swaen, A short history of English Literature. Ref. Hermann Jantzen 171
Verzeichnis der vom ı. Oktober 1905 bis 31. Dezember 1906 bei der
redaktion eingelaufenen druckschriften on. 440
MISCELLEN.
»\Miracies and Mysteries in South-East Yorkshire.«e Von Zaward Sorg . 172
Robert Yarington und Shakespeare. Von £. Koeppel . 173
Zu dem 25. rätsel des exeterbuchs. Von Emma Sonke . . . . . . 313
Ralph Roister Doister and the Apophthegmes of Erasmus. By W. 7.
Williams - 6 6 6 222... 318
Zum Leidener glossar. Von Plazidus Ginger 453
Entgegnung. Von 7. H. Kern . 458
Notes on Easter Sepulchres. By W. van ‚der Gaaf 461
Die engel Härüt und Märüt in der englischen dichtung. Von E Koeppel 461
Kleine mitteilungen . . 2. 2. 2. 2 2 1 2 ew eee) 176. 320. 469
VERZEICHNIS DER MITARBEITER.
Ackermann 252. Glogger 394. 453-. Richter 277.
Aronstein 423. Greeff 307. 433. Root 152.
<i 386 397. 398. nie so. se 311. Schlutter 177.
rs . olausthen 198.
Brereton 87. Schulze 291. 294. 296.
Brie 1. 144. Jantzen 147. 168. 171. Sonke 313.
Sorg 172.
Delcourt 244. 259. Kern 458. Swaen 126. 188.
Eckhardt 396. 401. 404. Koch, John 223.
Ehrismann 279. Koeppel 141. 173. 240. Todhunter 247.
251. 265. 270. 272.
Fernow 429. 461. Vaughan 159.
Fijn van Draat 125. Kratz 166.
Franz 399. Kroder 161. 427. Wagner, Ph. 299. 306.
Gaaf, van der 461. Krüger 375. en ar
eyrauch 408.
Gerould 134. 406. Meier, Konrad 413. om A.M
Glöde 149. 154. 157. Williams, A. M. 100
260. 262. 264. 287. Onions 217. Williams, W. H. 313.
421. 425. 430. 435. Wolff, S. L. 321.
437. Pound 220.
SKELTON-STUDIEN.
Inhalt.
Seite
Einleitung. ........ 2
Zu Skelton’s lebenslauf . 3
Zur charakteristik Skel-
tom's... 2 we en ew 14
Uberlieferung der werke
Skelton's.... 2.2.2... 16
Fälschlich Skelton zuge-
schriebene werke... .. 18
The Boke of Three Fooles. 18
Gedicht auf die trennung von
seiner frau. .....-. 21
Woffully araid . . 2... 22
Now synge we, as we were
wont .. 2 2 2. 26 « « « 25
How euery thing must haue
atyme......... 26
Prayer to the Father of
Heaven ........ 26
To the seconde Person . . 26
To the Holy Ghost. . . . 26
Zweifelhafte werke.... 27
Auf den tod Eduards IV. . 27
Qui trahis ex domiti &c.. . 28
Neu aufgefundene werke
Skelton’s ........ 28
An masteres anne. ... . 28
The Recule ageinst Gaguyne 31
Skelton als dramatiker .. 32
Queen Hester... .... 33
Pageants. . ......- 34
Robin Hood ....... 3
J. Hoops, Englische Studien. 37. 1.
Echte erhaltene werke
Skelton’s . .. 2 2 20.
sikem . . . 2 2 ww ee
Skelton’s liebeslyrik . . . .
The Bowge of Courte. . .
Agaynste a comely coys-
trowne &C.. 2 2 2 002.
Phyllyp Sparowe .....
Ware the Hauke .....
Elynour Rumming. ... .
The Rose both White and
Rede . . 2.22 2202.
kynge . 2. 2.222020.
Against Dundas. .... .
Poems against Garnesche. .
A Replycacion ..... .
Die verlorenen werke
Skeltons . .. 2 2 202.
Skelton als dichter ....
Skelton’s belesenheit. . .
Das Skelton’sche metrum.
: Zur textkritik ......-e.
I, liber, et propera, regem
tu pronus adora &c.. . .
Chronologie der werke
Skelton's. ..... ee
Seite
37
38
40
4!
42
46
48
49
50
57
57
59
64
67
74
75
78
83
83
84
2 Friedrich Brie
Verzeichnis der abkürzungen.
Ag. D. = Vilitissimus Scotus Dundas &c. (Dyce I 192).
Ag. Garn. = Poems against Garnesche (I 116).
Alb. = Howe the donty Duke of Albany &c. (II 68).
B. C. = The Bowge of Courte (I 30).
C. Cl. = Colyn Cloute (I 311).
El. R. = The tunnyng of Elynour Rummyng (I 95).
Garl. = A ryght delectable tratyse vpon a goodly Garlande &c. (I 361).
Ph. Sp. = Phyllyp Sparowe (I 51).
Sp. P. = Speke, Parrot (II 1).
Repl. = A replycacion agaynst certayne yong scolers &c. (I 206).
W. H. = Ware the Hauke (I 155).
Why come &c. = Why come ye nat to Courte (II 26).
EINLEITUNG.
Die vorliegende arbeit erscheint in einer ganz anderen
gestalt, als urspriinglich geplant war. Ich hatte die absicht,
eine monographie tiber John Skelton zu schreiben, als ich
während der ausarbeitung zu der einsicht kam, dass es allzu
gewagt sei, auf das geringe material hin einen grossen ober-
bau aufzuführen. Ich darf wohl schätzungsweise sagen, dass
nur ein viertel von Skelton’s literarischer produktion auf uns
gekommen ist. Auch über sein leben haben wir nur spärliche
nachrichten. So wird man wohl verstehen können, warum ich
noch in später stunde auf den versuch verzichtete, mit hilfe
von sprache, stil, syntax, wortgebrauch, metrik, poetischer
technik sowie der in den werken sich aussprechenden an-
schauung, bildung und kultur zu einer charakteristik Skelton’s
als mensch und künstler zu gelangen ').
Der zeitpunkt für eine abschliessende arbeit über Skelton
ist offenbar noch nicht gekommen. In grösseren oder kleineren
zwischenräumen taucht immer wieder eines der verloren ge-
glaubten werke auf. Auch mir war es beschieden, eins oder
zwei derselben an das tageslicht zu ziehen, leider sah ich mich
aber auch genötigt, mehrere der bis jetzt für echt gehaltenen
dichtungen Skelton abzusprechen. Zum andern müsste einer
!) Wie recht ich daran tat, hat mir A. Kölbing’s umfangreiche dissertation
Zur charakteristik John Skelton’s, Freiburg 1904, bestätigt. Vgl. meine an-
zeige in Engl. Stud. 34, p. 294 fl.
4 Friedrich Brie
gelegenheit vorhanden, sich seiner abkunft zu rühmen, wenr
dabei etwas rühmenswert gewesen wäre. Seine parade des
angriffs ist sehr matt: Du bist zwar von adliger geburt, abeı
die herolde sollten dir den adel wegen deines lebenswandels
absprechen). Wer Skeltcn’s eltern waren, ist unbekannt.
Schon Dyce hat die vermutung Blomefieid’s, dass William
und Margaret Skelton des dichters erzeuger waren, zurück:
gewiesen?).. Bei meinen studien, die ich nach daten aus
Skelton’s leben in den archiven des Public Record Office an
gestellt habe, ist mir noch mehr als ein träger des namen:
begegnet, der der zeit nach des dichters vater gewesen seit
könnte. Um so mehr vorsicht ist geboten. Schon in den
Calendar of Patent Rolls Edw. IV, V and Rich. IH
1476—1485 (L. 1901) finden sich nicht weniger als vie
personen namens Skelton, von denen jede gleichviel ode:
gleichwenig anspruch auf unsre beachtung hat. Auch unte
den Sheriffs von Norfolk findet sich für die jahre 1504— 150
ein John Skelton, für die jahre 1522—1523 ein (derselbe?
Sir John Skelton?). Dyce zitiert einen eintrag aus den
jahre 1501, wo einer Johanne Skelton vidue de regard. Domin
Regis eine auszahlung gemacht wird‘). Bei dem späten datun
besonders liegt keine veranlassung vor an des dichters mutte:
zu denken. Ich selbst stiess auf das testament einer Johann:
Skelton de Norwico vom jahre 1479, welches sich in dem
bande testamenta in Registrario Norvicensi (MS. Harley ıc
p. 318/19) findet. Hier werden als kinder ein Nicolaus und
ein Augustinus Monachus erwähnt, aber kein Johannes. Am
selben orte (p. 177) wird das testament einer witwe Cecilia
Schelton, gattin des Thomas Schelton in Norwich, vom
Jahre 1484 erwähnt. Ob diese urkunde etwas mit John Skelton’s
mutter zu tun hat, lässt sich gleichfalls nicht entscheiden.
Über die jugend Skelton’s wissen wir überhaupt nichts
Dyce zitiert zwar p. LII einen eintrag aus den Books of the
Treasury of the Receipt of the Exchequer, woselbst ein sub
ı) Ag. Garn. v. 64 ff.
2) Dyce I, p. V. Das testament dieses William ist datiert vom 7. No
vember 1512.
3) Vicecomites Norfolciae... chronologically and alphabetically arranged . .
L. 1843.
4) I, p. XXVI.
Skelton-studien 5
clericus namens Johannes Skelton eine zahlung erhält. Dieser
hat aber nichts mit unserm dichter zu tun, sondern ist identisch
mit dem späteren Sir John Skelton, wie aus verschiedenen
einträgen in den Letters and Papers &c. of Henry VIII er-
sichtlich ist’). Eine vielerörterte streitfrage ist, ob Skelton in
Oxford .studiert hat. Seine Alma mater Cantabrigensis hat er
selbst besungen. Betreffs Cambridge kann also kein zweifel
herrschen; aller wahrscheinlichkeit nach ist unser dichter
identisch mit dem one Scheklton, der zufolge Cole's Collections
im jahre 1484 M. A. in Cambridge wurde’). Die über-
lieferung, dass Skelton in Oxford studiert hat, geht in letzter
instanz auf Wood's Ath. Oxon. zurück, der sich auf Bale’s De
Scriptoribus Anglicis beruft3). Wood's Irrtum beruht wahrschein-
lich auf einer verwechslung Skelton’s mit dem unmittelbar auf ihn
folgenden John Scogan, von dem ausgesagt wird: Johannes
Scogan, artium liberalium Oxonii magister, vir facetus scripsit . . }
Denn bei Bale ist nichts über irgendeine universität, die Skelton
besucht haben soll, zu finden. Auch die regesten der uni-
versität Oxford geben über ihn keine kunde‘). So dürfen
wir wohl annehmen, dass Wood sich in seinem gewährsmann
getäuscht hat. Wie wir aber aus den Merie Tales of Skelton
ersehen können, existierte zweifellos eine tradition, die Skelton
mit Oxford verband. Diese lässt sich wohl darauf zurück-
fülaren, dass Skelton poeta laureatus der universität Oxford
Wear und von diesem titel ausgiebigen gebrauch machte. Eben-
sowiel oder -wenig anspruch darauf wie Oxford, der schauplatz
vor: Skelton’s akademischen studien gewesen zu sein, hat auch
die universität Löwen; denn auch sie erteilte dem kaum dreissig-
jahrigen die würde eines poeta laureatus. Stützen liesse sich
diese hypothese allenfalls durch des dichters auffallend grosse
vErtrautheit mit der französischen sprache, deren er sich sogar
gelegentlich in versen bedient 5), wie durch den umstand, dass
—
t) Vol. IV, pt. I, No. 166 u. 1235.
2) Dyce p. VI.
3) Als Index Britanniae Scriptorum nach dem Selden MS. der Bodl.
Libr, hrsg. von R. Poole und Mary Bateson 1902.
*) Register of the Univ. of Oxford ed. by the Rev. C. W. Boase, Oxford
1885. Unter dem jabre 1518 findet sich der folgende, aber nicht auf unsern
dichter beztigliche eintrag: Skelton, John, adm. B. Can. L.
5) Dyce I, p. 426.
6 Friedrich Brie
Löwen damals eine nicht selten von englischen studenten be-
suchte universität war *).
Skelton wurde erst spät, im jahre 1498, aber dann rasch
hintereinander, zum subdiakon, diakon und priester ordiniert. In
der zwischenzeit beschäftigte er sich mit klassischen studien. Seine
literarische tätigkeit eröffnete er vermutlich mit übersetzungen
aus dem lateinischen. Wenigstens erfahren wir aus Caxton's
einleitung zur Eneydos (1490), dass Skelton damals bereits
Cicero’s briefe an seine freunde und den Diodorus Siculus
übersetzt hatte. Auf seiner humanistischen laufbahn muss er
es früh zu grossen erfolgen gebracht haben. Wie aus Caxton':
einleitung hervorgeht, hatte er schon 1490 den grad eine:
poeta laureatus der universität Oxford; im jahre 1493 hörer
wir von ihm als poeta laureatus der universität Löwen; im
selben jahre erlangt er auch den gleichen grad von deı
universität Cambridge”). Mir will es scheinen, als ob eı
den grad zuerst von der universität Löwen erhielt. Dafüı
spricht wenigstens die anordnung in dem dekret der universitäi
Cambridge vom jahre 1493: Johanni Skeltone Poete ir
partibus transmarinis atque Oxon. Laurea ornato. Sein anseher
als humanist wird uns durch Caxton’s worte wie das lob einige:
ausländischer kollegen verbiirgt. So feiert ihn Erasmus in
vorwort zu seiner Ode De Laudibus Britanniae3) im jahre I5oc
und Pico de Mirandola in einer undatierten hymne‘). Wi
der letztere dazu kam, Skelton zu verherrlichen, ist nicht rech
verständlich. Einmal ist Pico, obwohl seine werke in Englanc
viel gelesen wurden, selbst nie dort gewesen, zum andern is!
seine geistesrichtung, so viel wir sehen können, eine gan:
andre als die Skelton’s. Da Pico schon im jahre 1494 starb,
ist sein gedicht auffallend frühen datums. Über die abfassungs
zeit von Whittington’s In Clarissimi Scheltonis Louaniensis
Poetae Laudes Epigramma5), das sich im Opusculum R. W.
in florentissima Oxoniensi achademia Laureati findet, wisser
1) John Ashton in seiner ausgabe der Balade of the scottyssbe kyng:
(L. 1882, p. 16) nimmt in der tat ein studium Sk.’s in Oxford wie Löwen an
2) Dyce I, p. XIII.
3) Dyce J, p. XXIII.
4) Dyce II, p. 485.
5) Dyce I, p. XVI ft.
8 Friedrich Brie
verloren gegangene handschrift der Methodos Sceltonidi:
laureati, einer art fürstenspiegel für den jungen Heinrich, sol
Eltham A. D. MDI datiert gewesen sein‘). Dies wird zun
teil durch Skelton’s eigene worte bestätigt, dass er für Hein
rich VIII. als Duke of York das Speculum principum geschriebe:
habe. Denn schon im jahre 1503 wurde Heinrich nach den
tode des prinzen Arthur zum Prince of Wales ernannt). Ic
möchte vermuten, dass Skelton’s tätigkeit als erzieher in
jahre 1502 sein ende gefunden hat. Einmal mag wohl mi
zehn jahren das lernyng primordialle des prinzen beendet ge
wesen sein, zum andern würde der dichter wohl nicht eı
mangelt haben, uns davon mitteilung zu machen, wenn er da
gleiche amt noch bei dem Prince of Wales innegehabt hätte
Schliesslich ist er auch schon für das jahr 1504 als rektor voı
Diss in Norfolk bezeugt.
Wie des dichters stellung bei hofe sich gestaltete, wisseı
wir nicht. Man hat schlüsse daraus zu ziehen gesucht, das
am 10, Juni 1501 ein Johannes Skelton als commissus carceribu
Janitoris Domini Regis erwähnt wird). Dies kann: wohl unse
dichter gewesen sein, aber leider wissen wir nichts über de
anlass und die dauer der strafe. Sehr auffallend ist, dass i
keiner der urkunden jener zeit sein name genannt wird, währen«
wir zb. einer anzahl von königlichen anerkennungen gegenübe
seinem kollegen Bernard André, dem erzieher des prinzeı
Arthur‘), sowie gegenüber Stephen Hawes5) begegnen. Dabe
ist jedoch zu bemerken, dass das material für die zeit Hein
richs VII. nur sehr lückenhaft auf uns gekommen ist°). Nu
durch den dichter. selbst hören wir von einer auszeichnung
durch den könig, die wohl in die zeit zu setzen ist, als er
bei hofe weilte. Im jahre 1504.05 wird Skelton zum zweiten
male als Poeta Laureatus der universität Cambridge bestätigt
mit dem zusatz quod possit uti habitu sibi concesso a principe ”).
!) Dyce I, p. XXI.
2) 18. Febr. 1503.
3) Dyce I, p. XXVIL
4) Rymer Foedera XII 317, 643.
5) D.N.B.
6) Vgl. Letters and Papers &c. of Rich. III .and Henry VII ed.
J. Gairdner (Rolls Series) vol. I, p. IX ff.
7) Dyce I p. XIII.
Skelton-studien 9
Auf dieses gewand, in das das wort Calliope eingestickt war,
beruft sich der dichter zu verschiedenen malen. Ich möchte
diese auszeichnung in zusammenhang bringen mit dem umstande,
dass Skelton sich in späteren gedichten häufig orator regius
nennt. Vielleicht war dieser titel mit dem gewande verbunden.
Eine beziehung zwischen Skelton und dem hofe Hein-
richs VII. ist auch daraus hergeleitet worden, dass der dichter
im Garl. berichtet, er habe “of Mannes Lyfe the Peregry-
nacioun” aus dem französischen in das englische “Of my ladys
grace at the contemplacyoun” übersetzte Auch Dyce denkt
hier an die mutter Heinrichs VII., Margareta Countess of
Richmond and Derby, weil diese als beschiitzerin und pflegerin
der wissenschaften bekannt sei. Es wäre auch möglich, an
Elisabeth of York, die gemahlin Heinrichs VII., oder, was mir
aın wahrscheinlichsten, an die Countess of Surrey zu denken,
die zur zeit, als Skelton den Garl. schrieb, seine Protek-
torın war.
Um das jahr 1503 muss der dichter sein amt als rektor
von Diss angetreten haben. Wir werden kaum mit der an-
nahme fehlgehen, dass er die rektorschaft als lohn für seine
dienste als prinzenerzieher empfing‘), Wir haben keinerlei
Zeugnis dafür, dass er weiterhin in verbindung mit dem hofe
Heinrichs VII. blieb, ja, bei dem schweigen der archive scheint
es nicht einmal wahrscheinlich. Man könnte erwarten, dass
sich dies änderte, als im jahre 1509 sein ehemaliger zögling
als Heinrich VIII. den thron bestieg. Ein umstand scheint
auch dafür zu sprechen. In dem ersten der gedichte gegen
Gameys erwähnt Skelton, dass sein gegner ihn in des königs
palaste beleidigt habe. Dazu stimmt auch der vermerk einiger
dieser gedichte, dass sie auf des königs befehl oder wunsch
abgefasst wurden. Dies ist das einzige zeugnis dafür, dass
Skelton jemals am hofe Heinrichs VIII. weilte. Daran, dass
Er in engerer beziehung zum hofe oder zur person des königs
Stand, ist gar nicht zu denken, so oft auch moderne literar-
historiker eine solche zu konstruieren sich bemüht haben.
a
') Eine ganz auffallende analogie zu Sk.’s bisheriger laufbahn bietet die
seines zeitgenossen Bernhard André (f ca. 1521), der gleichfalls humanist,
dichter und prinzenerzieher war. Schon im jahre 1486 wird er als poeta
lureatus erwähnt. Wie Sk. erlangt er die priesterweihe, wird prinzenerzieher
und darnach geistlicher.
12 Friedrich Brie
Cl., Sp. P. und Why come &c., von denen die beiden ersten
sicher vor dem Garl. (1520—22) verfasst worden sind. Die
entstehung des dritten werkes fällt zwischen November 1522
und Januar 1523'). So können wir als sicher annehmen, dass
Skelton schon im jahre 1519 Wolsey als seinen gegner be-
trachtete. Jene stellen, aus denen man entnehmen will, dass
Wolsey in einem patronatsverhältnisse zu dem dichter stand,
finden sich chronologisch geordnet in dem Boke of Three
Fooles, im Garl., im Alb. und in der Repl. Das Boke of
Three Fooles, das sich nur in Marsh’s ausgabe vom jahre 1568
findet, trägt die überschrift: M. Skelton, Poete Laureate, gave
to My Lord Cardynall. Wie wir weiter unten beweisen werden,
rührt dieses werk nicht von Skelton her, kommt also für uns
hier nicht in betracht. Bemerkenswert ist nur die unterschiebung
von seiten Marsh’s. Der Garl. ist, wie wir oben sahen, zu
einer zeit entstanden, wo Skelton den kardinal schon mit seiner
satire verfolgte. Trotzdessen bittet er diesen in dem Lautre
Enuoy, seiner versprechungen ihm gegenüber zu gedenken.
Am gleichen orte findet sich eine widmung des gedichtes an
den könig und Wolsey, die sehr deplaziert erscheint, da das
gedicht seine entstehung der liebenswürdigen aufnahme des
dichters durch die gräfin Surrey verdankt. Entscheidend ist,
dass die ganze stelle sich nicht in der zu des dichters lebzeiten
erschienenen ausgabe des Garl. bei Fawkes (1523) findet,
sondern nur in der ausgabe Marsh’s vom jahre 1568. Das uns
erhaltene MS. bricht leider zu früh ab, um hier von belang
zu sein. So sind wir berechtigt, auch dieses mal wieder an
eine absichtliche fälschung Marsh's zu denken, von dem wir
bereits sagten, dass er das Boke of Three Fooles für seine
ausgabe Skelton unterschob und mit einer widmung an den
kardinal versah. Das gedicht auf den herzog von Albany
fallt seinem inhalt nach schon in die zeit, wo Skelton seine
bitterste satire gegen Wolsey, Why come &c. geschrieben
hatte. Das envoy will uns glauben machen, das gedicht sei
auf wunsch des kardinals abgefasst worden. Diesem envoy
geht indessen schon ein anderes voraus, mit dem .das gedicht
offenbar im originale schloss. Leider ist das in rede stehende
gedicht uns nur einmal und zwar in Marsh's ausgabe von 1568
1) S. p. 86.
Skelton-studien 13
überliefert. So haben wir überreiche ursache, wiederum an
eine falschung zu glauben‘). Am schwierigsten steht die sache
betreffs der Replycacion, die uns nur in einer form, in einem
undatierten einzeldrucke von Pynsön, erhalten ist. Wie ich
weiter unten zu beweisen versuchen werde, ist diese dichtung
erst im jahre 1526 entstanden. Es ist also völlig undenkbar,
dass der dichter ihr die devote widmung beigegeben haben
sollte, die sich samt überschrift und argumentum auf dem
titelblatt des Pynson’schen druckes findet). Sollen wir Pynson
wie Marsh eine absichtliche fälschung zutrauen? Die einzige
mir möglich erscheinende erklärung ist folgende. Der name
Skelton stand wegen seiner allgemein bekannten angriffe auf
Wolsey für den leser in einem fast untrennbaren zusammen-
hang mit dem des kardinals, So kam es, dass man ein werk
Skelton’s, welches an und für sich nichts mit dem kardinal zu
tun hatte, dadurch mit diesem in verbindung zu bringen suchte,
dass man ihm eine widmung an jenen voransetzte. Vermutlich
bezweckte man damit, dem leser oder käufer die autorschaft
Skelton’s deutlicher vor augen zu bringen. Wieviel in da-
maliger zeit von verlegern zu reklamezwecken auf titelblättern
gesündigt wurde, ist jedem bekannt, der sich mit drucken des
16. jahrhunderts abgegeben hat. Ob die schuld in unserm
falle Pynson selbst oder jemand andern trifft, lässt sich
natürlich nicht erraten. Ähnliche motive wie diesen verleger
haben sicherlich auch Marsh zu seinen fälschungen bewogen),
Die mehrfach erwähnten älteren biographen berichten
1) Kölbing (p. 141) macht hier darauf aufmerksam, dass in dem gedichte
selbst (v. 59 ff.) von der noble powre Of my lorde cardynall die rede sei,
dass somit das zweite envoy doch wohl zu dem gedichte gehöre. Dagegen
ist einzuwenden, dass der erwähnte ausdruck eine völlig indifferente bezeich-
nung darstellt, die auch als solche von Dyce ignoriert worden ist, Der sinn
der stelle ist: Der herzog von Albany zog sich zurück, als er hörte, dass
Surrey (my lorde amrell!) samt der stattlichen heeresmacht Wolsey's heranzöge.
Der ausdruck “my lorde cardynall” deutet natürlich kein persönliches verhältnis
an, vgl. den bei Dyce II, p. 377 zitierten brief. Möglich aber ist, dass eine
derartige bezeichnung später missverstanden ward und so den anlass zu der
tälschung des zweiten envoy’s gab.
2) Dyce I, p. XCII.
3) Im verlaufe der arbeit werden wir noch weiteren unterschiebungen
Marsh’s oder des I. S., der die ausgabe für ihn zusammengestellt zu haben
scheint, begegnen.
Friedrich Brie
nstimmend, dass Skelton, um der verfolgung Wolsey’s
tgehen, seine zuflucht im asyl von Westminster nahm
ort bei seinem alten freunde, dem abte Islip, bis zu seinem
ende blieb, Über das datum dieser flucht ist nichts be-
Ich bin geneigt, es in die letzten, wenn nicht das letzte
jahr des dichters zu verlegen. Denn einmal vermag ich
zu glauben, dass die frühestens 1526 verfasste Repl. in
rbannung geschrieben wurde, zum andern blieb Skelton
stens nominell bis zu seinem tode rektor von Diss,
nd es doch Wolsey ein leichtes gewesen wäre, ihn von
1 amte zu suspendieren. Bei längerer abwesenheit wäre
olche suspension auch wohl ohne Wolsey’s zutun erfolgt.
lle urkunden bezeugen uns, dass der dichter im asyl
1. Juni 1529 starb und in St. Margaret’s Church bei-
t wurde:). Die älteren biographen berichten, die in-
des grabsteins habe von hinterlassenen kindern ge-
en”). Der grabstein ist jetzt nicht mehr vorhanden,
bemühungen, etwas über ihn aus den kirchenbüchern
t. Margaret's Church zu erfahren, blieben erfolglos.
ies ist alles, was betreffs Skelton’s leben gegenüber Dyce
richtigen war. Auf ein uns nicht bekanntes ereignis, das
einen sturz auf seiner laufbahn bedeutet haben muss,
t der dichter im Garl. v. 540 ff. anzuspielen, wenn er
acyoun erzählen lässt, wie sie sein leck gewordenes
schiff wieder flott machte 3).
Zur charakteristik Skelton’s.
etreffs Skelton’s charakter sind wir lediglich auf seine
angewiesen, denn gerade in diesem punkte ist schon
eugnis der nächstfolgenden generation unsicher. Es
ast nur schattenseiten, auf die wir mit einiger sicherheit
sen können. Eine fast kindische eitelkeit verrät sich in
rtwährenden betonung seiner würde als poeta laureatus
rator regius, wie in seiner selbstverherrlichung im Garl.
zu unrecht ist bisweilen behauptet worden, dass es sich
r letzteren um ein stück selbstironie handele. Solche
Dyce 1, p. XLVI.
Dyce I ano,
Dyce 1, p. 383.
16 Friedrich Brie
erscheinen. Mir will es dünken, dass aus seinen werken weit
mehr der geistliche als der humanist zu uns spricht, Gewiss
hat er vieles geschrieben, was vom heutigen standpunkt sich
nicht mehr mit dem beruf eines priesters verträgt, doch das
haben Lydgate, Douglas, Barclay und vor allem Dunbar auch
getan. Skelton ist trotz seines lebhaften tenıperamentes eine
durchaus solide natur. Man sollte endlich einmal damit auf-
hören, ihm züge eines Bohémien unterzuschieben,
Überlieferung der werke Skelton’s.
Über der überlieferung der werke Skelton’s hat ein seltener
unstern gewaltet, was sich indessen zum teil aus den zeit-
verhältnissen erklären lässt. Seine wirksamkeit fällt in die
übergangsperiode vom MS. zum druck. Das aufkommen des
buchdrucks bewirkte, dass man der überlieferung in schrift nicht
mehr die frühere teilnahme schenkte. Was nicht für wert ge-
halten wurde, gedruckt zu werden, konnte nunmehr nur auf eine
geringe verbreitung rechnen und ging oft für die späteren
geschlechter verloren. Nur so kann man die tatsache erklären,
dass kaum eine literarische epoche so viele lücken in der
überlieferung aufweist wie die jahrzehnte um die wende des
15. jahrhunderts.
Bei weitem die mehrzahl von Skelton’s werken ist niemals
gedruckt worden, und nur wenige zu seinen lebzeiten. Einiges
wurde durch die sammelausgaben späterer herausgeber des
16. jahrhunderts gerettet, einiges wenige endlich ist im MS.
auf uns gekommen. So ist es verständlich, dass der grössere
teil seiner schriften uns nicht erhalten ist. Zum teil mag
dieser umstand auch durch die art der dichtungen bedingt sein.
Einmal sind viele von ihnen gelegenheitsgedichte, zum andern
sind sie allzu stark von des dichters persönlichkeit getragen.
So konnte ihre verbreitung naturgemäss nur eine geringe sein.
Aber auch was den text betrifft, ist die überlieferung
der auf uns gekommenen werke schlecht. Zunächst sind uns
fast alle seiner werke nur in einer fassung, in einem
druck oder in einem MS,, erhalten. Dazu kommt der merk-
würdige umstand, dass der dichter seine einzelnen dichtungen
mehrmals und in veränderter gestalt herauszugeben liebte.
Die ursprünglichen texte erfuhren zusätze und umänderungen,
18 Friedrich Brie
führung etwas von den andern unterscheidet. Aus der gleichen
tabelle lässt sich auch schon ersehen, dass die vier sammel-
ausgaben untereinander in beziehung stehen müssen. Denn
sie weisen sämtlich den gleichen druckfehler auf, eine 3 an
stelle einer 4 als vorletzte ziffer der zahlenreihe*).
Die einzelnen sammelausgaben haben für die herstellung
des textes also gar keinen wert. Wo MSS. vorhanden sind,
weisen sie stets einen besseren text auf als die drucke, Dyce
hat denn auch diese, wo er konnte, seiner ausgabe zugrunde
gelegt. Für einen künftigen herausgeber wird es also schwer
sein, bessere texte zu erzielen, als Dyce geliefert hat.
Erwähnen möchte ich hier noch, dass es schwerlich eine
ausgabe der werke Skelton’s von John Wight (8°; 1588) ge-
geben haben kann, wie Bliss?) behauptet. John Wight's letzter
eintrag im Reg. Stat. findet sich unter dem jahre 1584.
Ebenso wenig hat Warton eine ausgabe Sharlaker's (oder
Shorleyker) vom jahre 1582 gesehen). Nach dem Reg. Stat.
fallen dessen veröffentlichungen in die jahre 1627—30.
Fälschlich Skelton zugeschriebene werke.
The Boke of Three Fooles.
Schon vor mehreren jahren hatte ich anlässlich einer
besprechung +) darauf hingedeutet, dass das genannte werk
Skelton abzusprechen sei, sowohl aus stilistischen gründen als
wegen einer stelle im text, die einen verstoss gegen die
humanistische bildung darstellt 5). Kurze zeit darauf stiess ich
auf den beweis für meine behauptung. Bei einer untersuchung
von Watson’s übersetzung des »Narrenschiffs« fand ich zu meiner
überraschung, dass drei kapitel derselben, Nr. 47, 49 und 50
sich samt ihren eingangsstrophen im “Boke of Three Fooles”
wiederfinden. Weiteres zusehen ergab, dass dieses »werk«
nichts anderes ist als ein fast wörtlicher abdruck jener drei
kapitel. Die einzige nennenswerte änderung besteht darin, dass
die drei eingangsstrophen zu den einzelnen kapiteln zusammen
1) Vgl. p. 26.
2) Vgl. Dyce I, p. XCIX.
3) aao.
4) Engl. Stud. 33, p. 262.
5) Theseus wird mit Thyestes verwechselt.
Skelton-studien 19
an den beginn der kompilation gestellt sind. Auch der erste
satz des ersten kapitels bei Watson: Come and wasshe your
eyen in the water of this chapytre folysshe fooles without
wytte or vnderstondynge, ist verändert. Unmittelbar darnach,
mit den worten “Pecunyous fooles . . .” beginnt die wörtliche
übereinstimmung. Diesem ersten abschnitt entspricht bei Watson
kap. 49; dem zweiten abschnitt “Of enuye” entspricht kap. 50,
dem dritten “Of the voluptuousnes corporall” kap. 47. Die her-
stellung des Boke, seine übertragung auf den namen Skelton
und die widmung an kardinal Wolsey geht vermutlich auf das
konto des herausgebers Marsh‘),
Die prosaübersetzung des »Narrenschiffse durch Henry
Watson ist durch die poetische Barclay’s völlig in den schatten
gestellt worden. Da über sie fast nur irrtümer im umlauf sind,
werden folgende bemerkungen vielleicht willkommen sein:
Nur zwei exemplare des werkes sind bekannt, von denen
das eine in der Bibliothéque Nationale in Paris, das andere
in der Bodleian Library sich befindet. Zarncke hat in seiner
ausgabe des »Narrenschiffs« ?) jenes beschrieben, E. Flügel
im Ne. Lsb. dieses). Ich selbst habe beide untersucht.
Das exemplar der Bibl. Nat. vertritt allein die erste auflage.
Es ist ein prachtvoller, auf pergament gedruckter quartband.
Schluss: Thus endeth the shyppe of fooles of this worlde,
enprynted at London in Flete strete by Wynkyn de Worde
prynter ... the yere of Our Lorde MCCCCCIX . . . VIdaye
of Julii. Eine stelle im prolog gibt uns kunde von dem über-
setzer: I Henry Watson indygne and symple of vnderstondynge |
have reduced this present boke in to our maternall tongue
of Englysshe out of Frensh | at the request of my worshypfull
mayster wynkyn de worde' thrugh the entysement & exhortacyon
of ¥ excellent pryncesse Margarete countesse of Rychemonde
and Derby ... Dem Oxforder exemplar, das eine andre
auflage vertritt, fehlt das titelblatt. Dem inhalt nach stimmt
es genau zu dem druck vom jahre 1509. Schluss: Thus en-
deth the shyppe of fooles of this worlde. Imprynted at
London in flete strete by Wynkyn de Worde, } yere of ¥
) Vgl. oben p. 17.
2) 1854, p. 242.
3) p. 422.
2*
22 Friedrich Brie
Wir haben gesehen, dass seine frühesten biographen einstimmig
berichten, er sei wegen zusammenlebens mit einer konkubine
(oder seiner frau) von dem bischof Nix zur verantwortung ge-
zogen worden. Dass daraufhin eine zeitweilige oder völlige
trennung der beiden liebenden stattgefunden hat, ist mehr
als glaubhaft. Ferner spräche für Skelton das metrum des
gedichtes, das dem von “Why were ye Calliope” &c. (Dyce
I 197) genau entspricht. Allein weit gewichtigere gründe
sprechen gegen ihn als verfasser des gedichtes, das uns
ohne seinen namen in einer hand aus der mitte des 16. jahr-
hunderts überliefert ist. Wie wir gleich sehen werden, stammt
das vorausgehende gedicht “Woyfully a Raid” nicht von
Skelton her. Zum andern ist es undenkbar, dass er als
priester gewagt haben würde, ein gedicht zu veröffentlichen,
das seine heimliche sünde unter die leute brachte und noch
dazu der schwangerschaft seiner geliebten gedenkt! Drittens,
und dies ist der schwerwiegendste punkt, wird ein unbefangener
leser des gedichtes überhaupt annehmen müssen, dass es
einer frau in den mund gelegt ist und demgemäss ihm
etwa den folgenden titel geben: Klage der geliebten über die
trennung von dem liebhaber. Endlich spricht auch das metrum
nur in geringem masse zu Skelton’s gunsten, denn ähnliche
formen der schweifreimstrophe begegnen uns schon vor ihm !).
Wir werden daher gut tun, unser gedicht wieder aus der
reihe der Skelton’schen werke zu streichen.
Woffully araid.
Dies lied ist von Dyce unbeanstandet unter die echten
werke Skelton’s aufgenommen worden. Wusste er doch aus
dem Garl. v. 1418 ff., dass Skelton verfasser eines mit diesen
worten beginnenden geistlichen gesanges war:
With, Wofully arayd, and shamefully betrayd;
Of his makyng deuoute medytacyons
Spater (Dyce II 453) fiel es ihm ein, dass hier wohl von
zwei werken die rede sei, man also besser lese:
With, Wofully arayd, and Shamefully betrayd.
Auf diesen gedanken kam er offenbar, weil sich in Skelton's
vermeintlichem gedicht nichts dem “shamefully betrayd”
') Vel. Schipper, Metrik I, p. 364 ff.
Skelton-studien 23
korrespondierendes fand. Der innenreim: arayd — betrayd und
die ursprüngliche orthographie werden die zitierte zeile einem
unbefangenen wohl eher als die beiden eingangsverse eines
liedes erscheinen lassen, das dann nicht mit dem uns er-
haltenen identisch wäre. Sehen wir uns zunächst einmal
die tiberlieferung an. Es ist uns nur aus MSS. bekannt.
Das eine mal begegnet es uns in doppelter gestalt samt
noten in dem sogenannten Fairfax MS. (MS. Add. 5465,
Br. Mus. auf Bl. 63b—67b und kürzer auf Bl. 73b—77), in
beiden fassungen ohne den namen des verfassers'). Das
andere mal findet es sich auf einbandblättern des 1496 ge-
druckten Boetius de Discip. Schol.?), wo es zwei strophen
mehr enthält und die unterschrift trägt: Explicit qd. Skelton. :
Diese beiden überlieferungen legte Dyce seiner ausgabe zu
grunde. Sehr auffallend ist, dass keine der gedruckten aus-
gaben der werke Skelton’s das gedicht enthält, nicht einmal
Marsh’s sammelausgabe vom jahre 1568.
Ich habe das lied noch in einer dritten und, soviel ich
weiss, bisher unbekannten fassung in MS. Harl. 4012 (Bl. 109)
gefunden, das einen band geistlicher traktate, gebete und
heiligenlegenden darstellt. Die hand gehört sicher noch dem
15. jahrhundert an, vermutlich der zeit von 1475—1500. Ich
will zunächst die abweichungen dieser fassung von dem bei
Dyce mitgeteilten text angeben. Beginn:
Ho sumeuer saith pe praier in pe worship of be passion
shall haue C yere of pardon.
Wofully a raide
My blode man
ffor the ran
My body blo and wanne . wofully araide.
| ni may not be naide
Be holde me I pray pe &c. wie bei Dyce (I, p. 141).
Thus naked &c. wie bei Dyce bis v. 4. Dann:
This was I defasid
Thus was my flesh rasid
and I to deth chasid
=
") Die handschrift ist im ersten viertel des 16. jahrh. wahrscheinlich
für dr. Fairfax hergestellt worden. Den meisten gedichten ist der name des
verfassers beigefügt.
2) Vgl. oben p. 22.
24 Friedrich Brie
like a lambe led vnto sacrifise
Slayne I was in most cruell wise.
With sharpe &c. wie bei Dyce. Dann:
Dere brother non other thing I desire
But geue me thi hert fre to rewarde myne hire
I am he that made pe erth water end fire
Hym haue I ouer caste
In hell prisonne bounde faste
Wher ay his woo shall laste
I haue puruaide a place full cler
ffor mankynde whom I haue bought dere.
Who sumeuer saith this deuotely hathe grauntid be diuers
Bisshopes saing at the laste ende fiue pater nosters and fiue
Aves CCCCCC dayes of pardon.
Die umgebung, in der wir das gedicht antreffen, wie die
bemerkungen zu anfang und ende lassen vermuten, dass wir
es hier mit einem allbekannten sanktionierten gebet zu tun
haben. Hier, wo es uns in der ältesten fassung entgegentritt,
geht es nicht unter dem namen John Skelton’s. Der zeit nach
könnten wir wohl eins seiner jugendgedichte vor uns haben;
doch lässt sich schwer annehmen, dass ein solches schon vor
1500 ein verbreitetes gebet war. Von Skeltonischem stil oder
geiste zeigt es keine spur. Nach beidem zu urteilen gehört
es vielmehr in die erste hälfte des 15. jahrhundert’s. Ver-
mutlich schloss sich Skelton’s uns nicht erhaltenes Woffully
araid an dieses allgemein bekannte gebet an. Den sicheren
beweis, dass er nicht dessen verfasser sein kann, bieten meines
erachtens einige anspielungen bei Lydgate. Zweifellos hatte
er unser gebet vor augen, wenn er in dem “litel dite’ zum
Testamentum schreibt:
Drawen as a felon zz moost cruel wyse
Was like a lamb offryd in sacrifise
Und weiterhin:
Gyf me thyn herte, and be no more vnkynde
Schon Dyce kannte diese anspielungen'), stellte aber
keinerlei vermutung an, wie die entsprechenden stellen in
—
) II, p. 198.
Skelton-studien 25
dem vermeintlich Skelton’schen gedichte sich dazu verhalten.
Benutzt worden ist das gebet auch von Stephen Hawes in
seiner Conuercyon of Swerers'), was deutlich aus folgenden
versen hervorgeht ?):
I, god and man, moost wofully arayde,
To you complayne, i# maye not be denayde;
Und kurz darauf:
Why arte thou Aarde herted .. .
Es ist doch schwer denkbar, dass Stephen Hawes ein zeit-
genossisches gedicht derartig ausgeschlachtet hatte. Bei einem
jedermann bekannten gebete ist das dagegen nur natürlich,
Das gebet lehnt sich seinem inhalt nach stark an frühere
erzeugnisse ähnlicher art an. Insbesondere ist mir in dieser
beziehung ein gedicht in MS. Trin. Coll. Camb. O 2,53 auf-
gefallen, das die überschrift trägt:
Come on the borne blesse.
My body bloe and wanne
was made for thy sake mane
Auch strophe 2 und 3 zeigen eine grosse ähnlichkeit:
The Jues me accusyd
And petyr refusyd for the
My frynd me abusyd
Yet shortly amend the
And I shall defende the | come on
| come on
W thornes was I crowned
Sore bobbyd sore wondyd } and she
My moder then sownyd
Sawe for thy encheson
I suffryd grete treson | come on
Now synge we, as we were wont
Vexilla regis prodeunt?).
Von diesem gedichte gilt fast dasselbe wie von dem voran-
gehenden. Es ist uns nur aus einem bande von Christmas
Carolles in gotischen lettern bekannt, von wo es Bliss in seine
1) Gedruckt von Wynkin de Worde 1509.
2) Vgl. Dyce II, p. 197.
3) Dyce I, p. 144 ff.
26 Friedrich Brie
Bibliographical Miscellanies aufnahm. Von dort hat es dann
Dyce für seine ausgabe übernommen. Da das lied nicht unter
dem namen Skelton’s ging, war für Dyce allein die kunde im
Garl. v. 1420 massgebend:
Vexilla regis he deuysid to be displayd.
Auch hier scheint Dyce wieder einmal zu gläubig gewesen
zu sein. Der vers lehrt uns nur, dass Skelton eine paraphrase
des allbekannten kirchenliedes verfasst hat. Nichts deutet aber
darauf hin, dass wir in dem Christmas Carol Skelton’s dichtung
vor uns haben. Die berühmte lateinische hymne des Venantius
Fortunatus ist mehr als einmal von englischen dichtern para-
phrasiert worden. In MS. Un. Libr. Camb. Kk I 6 findet sich
auf Bl. 198 eine paraphrase von The ymne Vexilla regis
prodeunt, die unter dem namen Lydgate’s geht. Der erste
vers lautet:
Royal baners vnrolled of the kyng
Eine berechtigung, das von Dyce adoptierte gedicht
Skelton zuzuschreiben, könnte also nur aus sonderheiten im
stil, wortschatz oder metrum hergeleitet werden. Von alledem
findet sich aber nicht das geringste. Dyce’s fassung entbehrt
jedes individuellen zuges und scheint seinem ursprunge nach
eher in die entstehungszeit von “Woffully araid” (s. 0.) zu fallen
als in die zeit Skelton's.
How euery thing must haue a tyme.
Prayer to the Father of Heauen.
To the seconde Person.
To the Holy Ghost.
Auch diese vier unbedeutenden gedichte weisen keinen
hauch Skelton’schen geistes auf. Im Garl. sind sie nicht er-
wähnt. So kommt bei der frage nach ihrer echtheit vor allem
die überlieferung in betracht. Sie finden sich alle vier in der-
selben anordnung und mit genau übereinstimmendem wortlaut
in den “Certaine bokes compyled by mayster Skelton” in der
ausgabe von John Kynge and Thomas Marsh, von John Day,
von Richard Lant und schliesslich noch in der grossen aus-
gabe Marsh’s vom jahre 1568 (vgl. Dyce I p. XCV). Wir
haben bereits auf s. 18 gezeigt, dass diese vier ausgaben kritisch
nur den wert einer einzigen haben. Sehr auffallend ist nun,
dass die ersten drei ausgaben in ihrem inhaltsverzeichnis auf
Skelton-studien 27
dem titelblatte wohl die fünf andern dichtungen Skelton’s, die
sie enthalten, erwähnen, nicht aber die vier in rede stehenden
lieder. Dieser umstand muss den verdacht erwecken, dass sie
eigentlich nicht in die ausgabe hineingehören. Marsh’s aus-
gabe von 1568 fusste nun einfach auf einer dieser früheren.
Der abschnitt, der nr. 6—12 umfasst, repräsentiert einfach
eine von ihnen. Es hat also nichts zu bedeuten, wenn unsre
vier lieder hier im inhaltsverzeichnis als nr. 8—11 figurieren.
Die überlieferung vermag die verfasserschaft Skelton’s nicht
zu stützen. Entscheidend für die ausscheidung der gedichte
bleibt ihr völlig unskeltonischer charakter.
Zweifelhafte werke.
Auf den tod Eduards IV.
Das gedicht auf den tod könig Eduards IV. gilt für das
älteste werk Skeltons. Die vermutung liegt nahe, dass es
im jahre 1483, dem todesjahre könig Eduards, entstanden ist.
Die verfasserschaft Skelton’s ist niemals in zweifel gezogen
worden, obwohl das gedicht an und für sich in keiner weise
an seine sonstigen produktionen gemahnt. Es könnte aus der
feder eines jeden Lydgateschülers geflossen sein. Allein
Skelton war damals noch jung, braucht also noch keinen
ausgeprägten stil besessen zu haben.
Sehen wir uns die überlieferung an, so finden wir das
gedicht einmal in einem MS. in privatbesitz’), zum andern
in den gedruckten ausgaben von Kynge und Marsh, von Day,
von Lant und in der ausgabe von Marsh vom jahre 1568.
Alle diese versionen sind von Dyce herangezogen worden.
Mir ist das gedicht noch in einer weiteren fassung in MS.
Harl. gor f. 169 ff. begegnet. Da diese mir den besten text
zu repräsentieren scheint, wird sie dem künftigen herausgeber
Skelton’s jedenfalls von wert sein. Weder in den drucken
noch in den MSS. trägt das gedicht die unterschrift Skelton’s.
Ziehen wir hierzu noch das auffallend frühe datum der ab-
fassung und das stillschweigen des Garl. in betracht, so werden
wir zugeben müssen, dass Skelton’s autorschaft nicht über allen
zweifel erhaben ist.
1) Vgl. Dyce I, p. 1.
28 Friedrich Brie
Daran, dass das gedicht an Lady Bess, Eduards weib,
gerichtet war, ist gar nicht zu denken‘). Das hätte für sie
eine beleidigung bedeutet, denn das werk enthält eine ver-
urteilung Eduards. Unrichtig ist auch, was Sidney Lee in
seinem artikel über Skelton im D. N. B. angibt, dass nämlich
die in rede stehende dichtung das vorbild für die einzelnen
gedichte des “Mirror for Magistrates” abgegeben habe. Aus den
worten William Baldwin’s, des geistigen urhebers des Mirror,
wissen wir, dass dieser in absichtlicher anlehnung an Lydgate's
“Fall of Princes” ausgeführt wurde. Unser gedicht wurde in den
Mirror (und auch nur als anhang) aufgenommen, weil es grosse
ähnlichkeit mit den vorangehenden gedichten aufwies.
Qui trahis ex domiti &c.
Diese lateinischen verse, die unter Skelton’s namen gehen —
aber der aufmerksamkeit Dyce’s entgangen sind, möchte ick—
hier nachtragen. Sie finden sich auf einem pergamentblatte=
das zwischen Bl. 52 und 53 von MS. Un. Libr. Camb. Ee ‘ume
18 eingeheftet ist. Das blatt ist bedeckt von notizen vemmm
schiedener art, ärztlichen vorschriften und lateinischen verser—
alles in einer hand um die mitte des 16. jahrhunderts. Dim
Skelton zugeschriebenen verse finden sich zwar bereits im Ca_—
of MSS. in the Libr. of the Un. of Camb. II p. 178 mitgeteil —
doch will ich sie der leichteren zugänglichkeit halber hic=
nochmals wiedergeben:
Qui trahis ex domiti ramum pede dive leonis
Daemonis indomiti me serva de ore leonis Skeltonidis -
Candida qui frigido tua tundis pectore saxo laureati
Ipse tuis famulis O pater esto pius
Ich muss gestehen, dass mir der sinn dieses gebetes, da==
eine anspielung auf die Androclus Fabel enthält, nicht rec
klar ist. So muss ich auch die entscheidung betreffs der ve
fasserschaft Skelton’s offen lassen.
Neu aufgefundene werke Skelton’s.
Gedicht an masteres anne.
Bei der untersuchung eines papierkodex in Trinity College
Cambridge (R 3, 17) stiess ich auf der pergamentenen vorde= -
1) Kölbing aao. p. 24.
Skelton-studien 29
kustode auf verse in einer handschrift aus der ersten hälfte
des 16. jahrhundert’s, die sich bei näherem zusehen als ein
unbekanntes gedicht Skelton’s erwiesen. Die schrift ist der-
artig verblichen, dass es mir nur durch das medium einer
photographie möglich war, den inhalt völlig oder wenigstens
fast völlig zu entziffern. Das gedicht ist offenbar in einer
sehr sorglosen weise niedergeschrieben worden; denn ein teil
des inhalts ist ausgestrichen und daneben in neuer gestalt
mitgeteilt. Dies legt den gedanken nahe, dass wir es hier
mit der ursprünglichen niederschrift des dichters zu tun haben.
Da aber der fundort wie die nachlässige art der niederschrift
dem zu widersprechen scheinen, müssen wir die frage unent-
Schieden lassen. Ich will zunächst eine genaue widergabe des
textes samt den korrekturen folgen lassen.
masteres anne
I am your man
as you may well espie
if you will be
content w' me
I am —
But if you will
kepe company still
Ww" euery knaue pt comes by what leteth [thee]*) faythfull to
then shall you be’) [be] :)
forsaken of me 2) then kepe you still ?)
am — to worke your will?)
But if you fayne
~ tell you playne
if J presently shulde die 3)
will none suche
AS loues to muche
am —
flor if you can
due euery man
bY can flatter & lie
mm
*) Eigene konjektur.
*) Im original durchstrichene verse.
%) Im original: if I shulde presently shulde die.
30 Friedrich Brie
then are not ye
no mache for me
Iam —
ffor I will not take
no suche kinde of make
. shall me flatter . .*) . may all full well it trie?)
pat of will me cast
at any blast
Iam . —3)
Dass Skelton verfasser dieses liedes ist, verraten stil 3
metrum und inhalt. Es gehört unter die gedichte an die un
auch sonst bekannte “‘mastres Anne”, die “at the Key ir
Temmys strete”, also in London, wohnhaft war. Ein andre==
lied an sie, aus dem wir gleichfalls keine günstige meinungzg
über sie gewinnen, ist des dichters “Womanhood, wanton, ya
want” +). Dass Skelton aber auch zu zeiten günstiger über sie
dachte, beweisen uns folgende zeilen im Garl. (v. 1240 ff.):
The umblis of venyson, the botell of wine
To fayre maistres Anne that should haue be sent
He wrate therof many a praty lyne
Where it became, and whether it went,
And how that it was wantonly spent.
Unser gedicht passt seinem inhalt nach besser zu “Woman-
hood, wanton, ye want” als zu den im Garl. beschriebenen ver-
lorenen liedern. Vermutlich geht unser gedicht dem ersteren
zeitlich voraus, Denn es enthält eine warnung an masteres
Anne, sich des dichters gunst und ergebenheit nicht dadurch
zuverscherzen, dass sie auch noch andern ihre liebe zuwende,
während in “Womanhood, wanton, ye want” der bruch mit der
geliebten schon eingetreten zu sein scheint.
Das gedicht ist uns ohne titel überliefert. Vielleicht lässt
es sich aber mit einem von Bale erwähnten, im Garl. aber
übergangenen werke identifizieren. Bale erwähnt nämlich ein-
mal “Cantilenas de magistra Anna”, womit er, wie aus der
') Im original durchgestrichen; einige worte nicht zu entziffern,
:) Das wort vor may nicht zu entziffern.
3) Ein wort nicht zu entziffern.
4) Dyce I, p. 20 ff.
Skelton-studien 31
anordnung ersichtlich ist, den inhalt der oben zitierten verse
des Garl. wiedergeben will, zum andern aber, nachdem er die
laste der im Gar]. verzeichneten werke erschöpft hat, eine
‘<Meditationem de D. Anna”. Dieser titel, der bei Skelton
etwa “Meditacioun on masteres Anne” gelautet haben mag,
scheint mir sehr gut zu unserm liede zu passen, besser jeden-
falls als zu “Womanhood, wanton, you want”.
Auf die wichtigkeit unseres liedes als eines der wenigen
zeugnisse individueller liebeslyrik des ausgehenden mittelalters
brauche ich wohl kaum hinzuweisen.
The Recule ageinst Gaguyne.
Aus dem Garl. v. 1187 erfahren wir, dass Skelton auch
eine “Recule ageinst Gaguyne of the Frenshe nacyoun” ver-
fasst hat. Vermutlich blieb der angegriffene nicht stumm,
denn an einer andern stelle (v. 374) spricht er von “Gagwyne
that frownyd on me full angerly and pale”. Trotzdem muss
unser dichter eine hohe meinung von seinem gegner besessen
haben, wie aus der erwähnung seines namens im Garl. v. 373 ff.
und in “Why come” &c. v. zı5fl. zur genüge hervorgeht.
Gaguin, der bekannte französische historiker, der verfasser des
“Compendium supra Francorum gestis“, wurde ca. 1425 geboren
und starb im jahre 1502. 1490 kam er in einer gesandtschaft
Karls VIII. nach England. Seine literarische fehde mit Skelton
wird also wohl in die goer jahre fallen.
Bei meinem suchen nach verschollenen werken unsers
dichters bin ich auf ein MS. gestossen, welches verse von und
gegen Gaguin enthält, und ich vermute, dass wir hier den
streitfall Gaguin contra Skelton, vielleicht auch nur eine phase
desselben, vor augen haben. Der ganze text findet sich auf
Bl. 165b von MS. Trin. Coll. Camb. O 2,53. Am anfang steht
ein vierstrophiges lateinisches gedicht in einer hand von ca. 1500.
Leider ist die schrift derartig unleserlich, dass ich bei der ge-
ringen zeit, die mir zur verfügung stand, nur wenig entziffern
konnte. Aus dem gleichen grunde war ich auch nicht imstande,
eine photographie der betreffenden seite nehmen zu lassen. So
kann ich den text hier nur mit allem vorbehalt mitteilen in
der hoffnung, dass es bald jemandem glücken möge, ihn zu
berichtigen und zu ergänzen.
32 Friedrich Brie
Gaguinus orator gallus contra Anglos.
Stamus tum [?] crebris frustra contentibus Anglos
&c.
Die zweite strophe trägt die überschrift: Ad regeı
Anglie.
Die dritte: Egidius Anglicus contra prefatum gallum.
Die vierte: Rex Anglie ad gallum.
Auf diese lateinischen strophen, die einen (fingierten?) a
griff Gaguin’s auf England und die entgegnung von englisch
seite enthalten, folgt eine strophe in englischer sprache, w
mir scheint, in einer neuen hand:
How darest thow swere or be so bolde also
To blasfeme hym that is very rete [right?] and kynde
And pull his Armes his patrones [?] body fro
Alas what vnkendnesse is in thy mynde
Yf thowe were to duy [?] erthly kyng so vnkynde
Thow shuldst be drawe and hangyd by pe shyn
As traytour horybill though pou were next of his kyn.
Da dem gedicht kein name beigefiigt, liesse sich zweifel
ob wir hier Skelton’s Recule vor uns haben. Aber sollen w
annehmen, dass Robert Gaguin noch einen andern literarisch:
streit mit einem Engländer ausfocht? Die englischen ver
scheinen mir durchaus Skelton’s schreibart und grobheit :
entsprechen. Vielleicht, dass die endgültige entzifferung d
lateinischen strophen weitere aufklärung bringt. Eine analog
zu unserm werke könnte man in dem gedichte Skelton’s geg:
den schotten Dundas erblicken'), wo der dichter gleichfa
einen angriff auf England aufs heftigste zurückweist. Dass
in diesem punkte keinen spass verstand, zeigt auch sein we
“Against the Scottes” ?).
Skelton als dramatiker.
Skelton’s dramatische tätigkeit muss sehr umfangrei
gewesen sein. Auf uns gekommen ist’allerdings nur “Mag
ficence”, doch gibt uns der dichter im Garl. selbst kunde v
einem “Interlude of Vertue” und einer “Comedy called Act
demios”, Durch Bale erfahren wir, dass er auch noch v«
') Vgl. p. 57.
2) Dyce I, p. 182 fl.
34 Friedrich Brie
Von Skeltonischem metrum ist nichts, von Skeltonischer
nicht viel zu finden, nicht mehr jedenfalls, als einem
seiner dichtungen unwillkürlich in die feder geflosse
würde. Auch das ausdrucksvolle stilmittel der späteren
Skelton’s, die alliteration, ist selten und ungeschic
gewandt. Von Skelton’s verve, wie sie sich selbst n
der ziemlich lahmen diktion von “Magnificence” zeigt, is
spur zu finden.
Gehen wir zum zweiten punkte iiber, so legt Sk
tätigkeit als dramatiker in jener zeit fast von selbst die
nahe, ob er nicht auch pageants verfasst hat. Eine st
Garl. (v. 1383) hat schon vor langer zeit diese ansich
breiten helfen. Skelton nennt sich selbst den dichter
Of paiauntis that were played in Joyows Garde.
Bale hielt diese paiauntis für erzeugnisse der bek
schauspielgattung und gibt sie durch “Theatrales ludos” '
Das gleiche nahm Collier ın seiner “Hist. of Engl.
Poetry II” p. 142 an. Dyce dagegen stellt eine andre
sinnige vermutung auf, dass nämlich unter diesen pa
keinerlei werke dramatischer art zu verstehen seien, s
waffentaten oder spiele, die im schlosse Sir Launcelo!
sich gingen, und die Skelton zum gegenstande eines ge
gemacht habe. Er findet auch die redensart “to pl
pageant” in ähnlichem sinne bei verschiedenen zeitgenös:
dichtern belegt‘). Die ıneisten modernen kritiker sind
erklärung gefolgt. Ich möchte aber doch die entsch
offen lassen, ob nicht'Bale’s und Collier's auffassung «
gezwungenere ist. Etwas auffälliges würde die lokali:
dramatischer pageants in Joyows Garde (Lanzelot's s
nicht an sich haben; wissen wir doch, dass man die s:
der pageants an alle möglichen orte verlegte und nicht
an solche, die der phantasie und ausstattungskunst einen
spielraum boten. Interessante belege hierfür findet m
in den Letters and Papers &c. of Henry VIII. II 2 p. 1
in dem abschnitt über “The particular names of the
tentts and pavyllions.”
|
t) Sie findet sich auch bei Skelton selbst, zb. Dyce I, p. 4, v. 85:
v. 37 uam.
Skelton-studien 35
Ward hat in seinem “Catal. of Romances” &c,*) darauf
hingewiesen, dass Skelton vielleicht der verfasser eines “Robin
Hood pageant” gewesen sei, das auf der ballade von Faulk
Fitz-Warin beruht habe. Auf diese vermutung brachten ihn
die beiden stücke, Munday’s “Downfall of Robert Earl of
Huntington” und dessen zweiter von Munday und Chettle ge-
meinsam ausgeführter teil “The Death of Robert Earl of
Huntington”. Das erste stück trägt das gewand einer auf-
führung, die von John Skelton für Heinrich VII. inszeniert wird,
Skelton selbst übernimmt ausser der rolle des Prologus die rolle
des Friar Tuck, aus der er dann gelegentlich herausfallt. Ward
meint, es sei keineswegs unwahrscheinlich, dass das stück sich
wirklich auf einem May-day pageant Skelton’s aufbaue, das aber
nicht wichtig genug war, um in der aufzählung seiner werke
im Garl. einen platz zu erhalten. Niemand habe mehr ursache
gehabt als Skelton, die geschichte der Matilda Fitz-Water zu
feiern, denn während seines ganzen lebens sei Robert Lord
Fitz-Water sein patron gewesen, der selbst zwar ein Ratcliffe
war, aber die Lordship of Diss durch seine grossmutter, die
letzte der alten Fitz-Waters, ererbt hatte. Mancherlei scheint
fir Ward zu sprechen. Munday und Chettle müssen wohl
irgendeinen anhalt gehabt haben, gerade Skelton in ihren
sticken als regisseur und schauspieler auftreten zu lassen.
Nicht ohne ursache lassen sie ihn wohl in der ersten szene die
erklärung abgeben:
For many talk of Robin Hood, that never shot in his bow,
But Skelton writes of Robin Hood what he doth truly know,
womit ein bekannter spruch über Robin Hood parodiert wird.
Bezeichnend scheint mir auch eine stelle (A. IV, S. ID,
wo Friar Tuck (Skelton) auf die frage, ob das stiick auch dem
könige gefallen werde, zur antwort gibt:
I promised him a play of Robin Hood,
His honourable life in merry Sherwood.
His majesty himself survey’d the plot,
And bad me boldly write it; it was good.
Dazu kommt noch der allerdings vielleicht zufallige um-
Stand, dass ein May pageant von Robin Hood and Maid
Marian tatsächlich zu Skelton’s lebzeiten im jahre 1515 am hofe
_—_
) I, p. 507.
3°
36 Friedrich Brie
Heinrichs VIII. aufgeführt worden ist, wie wir aus einem ein-
trag in den Letters and Papers &c. of Henry VIII.*) erfahren,
wo auch genau das kostüm der schauspieler beschrieben ist.
Die rolle des Friar Tuck spielt allerdings nicht Skelton, sondern
ein mann namens Wynnesbury. Eine andre, ähnliche auf-
führung wird uns vom 18. Januar 1510 berichtet’): “for a glad-
ness to the Queen’s grace”, worin der könig, Lord Harry
Stafforth und andre mehr auftraten, 11 von ihnen “in green
coats and hose of Kentish Kendal like [Robin] Hood’s men
and a woman like Maid Marian” >). Dass Skelton in seinen
werken kenntnis der Robin Hood-sage verrät, ist nur natürlich.
Die anspielung in “Magnificence” (v. 361 ff.) klingt aber fast,
als ob er wirklich einmal die rolle des Friar Tuck gespielt habe.
Alles dies zusammen würde mich aber doch noch nicht
bestimmt haben, Skelton eine Robin Hood-dichtung zu-
zuschreiben, wenn nicht das zeugnis eines zeitgenossen vorläge,
das merkwürdigerweise sowohl Dyce wie Ward entgangen ist.
Am schluss des “Ship of Fooles” zieht bekanntlich Barclay in
einer strophe gegen Skelton zu felde‘):
Holde me excused, for why my will is good,
Men to induce vnto vertue and goodnes;
I write no ieste ne tale of Robin Hood,
Nor sowe no sparkles ne sede of viciousnes ;
Wise men loue vertue, wilde people wantonnes ;
It longeth not to my science nor cunning,
For Philip the Sparow the Dirige to singe.
Der letzte vers ist langst als ausfall gegen Skelton er-
kannt worden, nicht aber das vorangehende. Nach allem, was
wir vorher gesagt haben, wird man wohl kein bedenken mehr
tragen, die anspielung auf eine Robin Hood-dichtung wie die
anspielung auf die leute, welche lasterhaftigkeit verbreiten und
üppigkeit lieben, auf Skelton’s rechnung zu setzen.
Vergeblich habe ich mich bemüht, spuren von einer Robin
Hood Sichtung Skelton’s zu finden. Vielleicht ist sie nie ge-
1) Vol. II, No. 1503.
2) Vol. II, p. 1490.
3) Schon dieser eintrag scheint mir gegen die ansicht zu sprechen, dass
die »maskee am dreikönigsfest 1513 zuerst ihren einzug in England gehalten
haben soll (s. ten Brink II, p. 482).
4) Vgl. Dyce I, p. XXXAV.
38 Friedrich Brie
anschluss Skelton’s an das original ein enger, sogar schüler-
haft sklavischer. Näheres wird wohl die bereits in vorbereitung
begriffene ausgabe für die EETS bringen.
An vielen orten ist noch zu lesen, dass Skelton den
Diodorus aus John Phreas’ (John Free) lateinischer bearbeitung
übertragen habe. Phreas*) hat niemals den Diodorus über-
setzt, wohl aber eine schrift verfasst “Contra Diodorum Siculum
poetice fabulantem”. Jenes gerücht hat seinen ursprung in
einer äusserung Leland’s, der ein fälschlicher weise Phreas zu-
geschriebenes MS. der Poggio’schen übersetzung eingesehen
hatte.
Die bedeutung der Skelton’schen übersetzungen ist sea
übertrieben worden. Schon vor ihm hatte der chronist Willias-m
of Worcester im jahre 1473 ein klassisches werk, Cicer=” :
De Senectute, aus dem Lateinischen in’s Englische übertrage wn
Von einem verdienst kann auch bei ihm nicht die rede sex m.
Der gedanke, die klassiker direkt in’s Englische zu übersetze m,
lag zur zeit der blüte des englischen humanismus einfach gn
der luft. Douglas übertrug in seiner jugend (ca. 1495?) Ovicll’s
“De remedio amoris“ und vollendete im jahre 1513 seine
“Eneados”. Barclay übersetzte Sallust’s “Jugurthinischen krieg”
zwischen 1519 und 1524. Andre klassische werke kamer
durch das medium des Französischen ins Englische, so die = 1¥
22. April 1480 von Caxton vollendete übersetzung der meta
morphosen des Ovid?). Auch die 1481 von Caxton gedruckt
übertragungen von Cicero “De Senectute” und “De Amicitia
beruhen auf französischen vorlagen. ®
Skelton’s liebeslyrik.
Die wenigen uns erhaltenen gedichte, die von Skeltox™®
liebesleben erzählen, sind bisher nicht genauer untersucht word 3
Dyce hat ihnen offenbar nicht viel gewicht beigelegt. Im Ga#
spricht der dichter überhaupt nicht von diesen erzeugniss<2
er erwähnt nur einige nicht auf uns gekommene gedichte #*
Mastress Anne). Sie scheint der mittelpunkt seiner lie&
1) Vgl. D.N.B.
2) Hrsg. nach dem MS. in Magd. Coll. Camb. von G. Herbert für J =“
Roxburghe Club 1819.
?) Vgl. oben p. 28 ff.
Skelton-studien 39
lyrik gewesen zu sein. An sie sind mit sicherheit das p. 29 f.
mitgeteilte lied an Mastress Anne und “Womanhood, wanton,
ye want” gerichtet. Aber auch die andern liebesgedichte
passen, nach allem, was wir aus diesen beiden liedern über
die beziehungen zwischen den liebenden erraten können, gut
zu den gleichen verhältnissen. Das gedicht “The auncient
acquaintance, madam, betwen vs twayn”*) drückt offenbar
ganz dieselben gefühle und gedanken aus, wie das auf p. 29 f.
mitgeteilte lied, dem es aber an schärfe nachsteht. Wir hören,
dass die ungenannte dame den dichter, ihren “old trew louyng
knyght” vergessen hat und bei andern ihr vergnügen sucht’).
Am schlusse erhält sie den rat, diese dinge wenigstens nicht
so öffentlich zu betreiben,
Die beiden andern gedichte “Knolege, aquayntance, resort,
fauour with grace” und “Go, pytyous hart, rasyd with dedly
wo” schliessen sich dem stil nach eng an das vorhergehende
an. Sie sind aber viel zu konventionell und allgemein gehalten,
als dass sie sich auf den gleichen fall, die gleiche geliebte,
beziehen müssten. Hier ist der dichter der schmachtende lieb-
haber, der offenbar noch nicht erhörung gefunden hat und
keinen zweifel in die tugend seiner angebeteten setzt. Nehmen
wir an, dass diese gedichte zu dem zyklus von liedern auf
Mastress Anne gehören, so ergibt sich dessen anordnung ganz
von selbst: 1. Knolege, aquayntance &c.; 2. Go, pytyous
hart &c.; 3. die verlorenen, im Garl. erwähnten lieder; 4. The
auncient acquaintance &c.; 5. masteres anne &c.; 6. Woman-
hood, wanton, ye want.
Fragen wir nach dem zeitpunkt, in den Skelton’s liebes-
roman mit Mastress Anne fällt, so spricht die unbeholfenheit
des stils und die bescheidenheit des ausdrucks deutlich für ein
frühes datum. Die gedichte müssen vor die periode seines
Persönlichen stils, dh. in die zeit vor seinem aufenthalt in
Diss fallen. Der schauplatz der begebenheit ist offenbar London,
Wo ja auch Mastress Anne ihren wohnsitz hatte. Wir können
wohl annehmen, dass dieses liebesverhältnis in den abschnitt
Seines lebens zu setzen ist, der seiner priesterweihe und seinem
Amtsantritt als prinzenerzieher vorausging. Anderseits zeigen
mm
") Dyce I, p. 23.
)v. 13 fl.
40 Friedrich Brie
die lieder nichts mehr von dem ton jener epoche, wo Skelton
sich humanistischen studien hingab. So werden wir kaum fehl-
gehen, wenn wir ihre entstehung in den zeitraum zwischen
1490 und 1498 verlegen.
The Bowge of Courte.
Das datum dieser dichtung, einer der besten unseres
dichters, zu gewinnen, ist verschiedentlich versucht worden.
Man hat sie jeder einzelnen periode seines schaffens zu-
geschrieben. Ich meine, dass sich eine ziemlich genaue
datierung aus inneren gründen gewinnen lässt. Eine wichtige
rolle spielt zunächst die frage, ob “Bowge of Courte” spuren
einer abhängigkeit von Barclay’s “Ship of Fools” (1509) auf-
weist. Dies ist von Herford‘), Rey?) und Kölbing >) über-
einstimmend angenommen worden. Diese annahme würde be-
deuten, dass unser gedicht nach 1509 entstanden ist, und dass
Skelton sich des werkes eines rivalen bediente, in welchem er
in einer jedermann verständlichen weise angegriffen worden
war‘), Dass Skelton Barclay’s werke gekannt hat, ist natürlich
das wahrscheinliche. Gute freunde werden ihn schon auf den
darin enthaltenen angriff aufmerksam gemacht haben. Ein an-
deres ist, ob unser dichter durch sie beeinflusst wurde, und
ob in “Bowge of Courte”. Schon früher habe ich gelegentlich
hervorgehoben 5), dass es verkehrt ist, jedes englische werk, das
den einfluss des »Narrenschifis« zeigt, unbedingt als nach 1509
abgefasst und von Barclay beeinflusst anzusetzen. Das »Narren-
schiffe war schon längst in Locher’s lateinischer übersetzung
(1497), vielleicht auch in den französischen von Riviere und
Droyn, in England verbreitet. Somit stünde nichts im wege,
die “Bowge of Courte” in die zeit um 1500 zu verlegen. Zum
andern glaube ich aber überhaupt nicht, dass sich in unserm
werk der einfluss des »Narrenschiffss bemerkbar macht, ebenso
wenig wie in irgendeiner andern uns bekannten dichtung
1) Literary Relations &c. p. 350 ff.
2) Sk.’s Satirical poems in their relation to Lydgate’s Order of fools &c.
Bern. Diss. 1899.
3) aao. p. 69 ff.
4) Vgl. oben p. 36.
5) Engl. Stud. XXXIII, p. 262.
42 Friedrich Brie
clarke” (v. 58) genannt wird, schliessen, dass das werk erst in
Diss entstanden ist; dann aber sicher zu anfang seines dortigen
aufenthaltes. Vermutlich fällt seine abfassung in die zeit
zwischen 1498 und 1504.
Das gedicht wird im Garl. nicht erwähnt. Möglich wäre
jedoch, dass es identisch ist mit dem v. 1470 erwähnten werke
“The Nacyoun of Folys”, das man fälschlich mit dem “Boke
of Three Fooles” hat identifizieren wollen. Zu dieser ver-
mutung scheinen mir die ersten verse eine gewisse berechtigung
zu geben:
Of all nacyons vnder the heuyn,
These frantyke foolys I hate most of all.
For though they stumble in the synnys seuyn,
In peuyshnes yet they snapper and fall,
Which men the VIII dedly syn call.
Ob unter dem bei Bale erwähnten gedichte Skelton’s
“Contra pseudopoetam” das unsrige zu verstehen ist, wage ich
nicht zu entscheiden.
Phyllyp Sparowe.
Die entstehung dieses gedichtes muss vor das jahr 1508
fallen, das jahr der abfassung von Barclay’s “Ship of
Fools”. Denn hier wird mit namen auf Ph. Sp. angespielt‘).
Anderseits kann es erst während Skelton’s aufenthalt in
Diss entstanden sein. Denn die heldin des gedichtes Jane
Scroupe, mit der Skelton in persönlichem verkehr stand, weilt
nicht weit von Diss unter den schwarzen nonnen zu Carow
bei Norwich. Seinem ton nach, der noch nicht die schärfe
der späteren werke erreicht hat, steht es zwischen der im
alten stil abgefassten “Bowge of Courte” und der gleichfalls
den neuen stil repräsentierenden El. R. Der zurückhaltende
ton ergibt sich natürlich zum grossen teil aus der wahl des
stuffes, aber selbst’ in der gegen die tadler des gedichts bei-
gefügten “adicyon” ist die sprache noch durchaus massvoll. Dies
und das verhältnismässig starke zurücktreten der eigenen person
sprechen für ein frühes datum. Die worte sind noch nicht so
gesucht wie in El, R. und den späteren dichtungen, der neue
') Vgl. die auf p. 36 erwähnten verse.
Skelton-studien 43
stil und das neue metrum noch nicht so weit ausgebildet. So
bin ich geneigt, die entstehung von Ph. Sp. zwischen die ab-
fassung der “Bowge of Courte” und die zeit der oben er-
wähnten anspielung, dh. in die jahre 1503—1507 zu verlegen.
Über die person der Jane Scroupe habe ich nichts in er-
fahrung bringen können. Der name Scroupe war zu jener
zeit, auch in Norfolk, ein sehr gebräuchlicher.
Ursprünglich erschien Ph. Sp. naturgemäss ohne adicyon,
Diese findet sich auffallender weise noch an einer andern
stelle in Skelton’s werken, nämlich im Garl. v. 1261—1375
hinter der erwähnung von den leuten, die mit Ph. Sp.
unzufrieden waren. Dyce') ist geneigt, zu glauben, dass
die adicyon zuerst im Garl. erschien. Dies dünkt mich
nicht wahrscheinlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass
Skelton 15 jahre nach abfassung von Ph. Sp. eine derartig
milde entgegnung an dessen tadler gerichtet hätte, die sich
in jeder hinsicht wie ein stück von Ph, Sp. liest. Es war auch
nicht seine art, lange mit der antwort auf angriffe zu warten.
Wahrscheinlich wurde die adicyon dem Ph. Sp. bald nach
seinem erscheinen beigefügt. Dass sie sich gegen Barclay’s an-
griff richtet, ist möglich, aber nicht beweisbar.
Wenn wir Dyce’) und ten Brink glauben schenken
würden, so wäre das vorliegende gedicht Skelton’s auf eine
anregung Catull’s hin entstanden. Das ist in diesem sinne
sicher nicht der fall. Zweifellos verdankt Ph. Sp. seinen ur-
sprung einem wirklichen geschehnis, dem tod des sperlings der
Jane Scroupe. Es wäre absurd, anzunehmen, dass Skelton den
ganzen vorfall in anlehnung an antike vorbilder ersonnen habe.
Ph. Sp. ist ein gelegenheitsgedicht so gut wie die meisten seiner
werke.
Gelegentlich begegnen wir jedoch anklängen an die antike,
wenn sie zum teil auch durch die ähnlichkeit der situation
hervorgebracht sein mögen. Das scheint mir besonders für
die parallelen zu Catull zu gelten, auf die schon Dyce in
seinen anmerkungen aufmerksam gemacht hat. Das berühmte
“Passer deliciae meae puellae” steht zunächst schon dem gegen-
stande nach unserm gedichte ferner. Es drückt keine klage
') II, p. 149.
2) II, p. 120.
c
44 Friedrich Brie
um den tod eines vögleins aus, sondern den wunsch des —
dichters, alle schmerzen ebenso leicht vergessen zu kénnene—
wie die geliebte dies im spiel mit ihrem sperling kann. Zw _
den eingangsversen finden sich allerdings anklänge bei Skeltor—
(v. 124 ff.)
And many tymes and ofte
Passer deliciae meae puellae Betwene my brestes softe
quicum ludere, quem in sinu It wolde lye and rest.
tenere
(v. 354 ff.)
Quoi primum digitum dare at- How pretely it wolde syt,
petenti
et acris solet incitare morsus. Many tymes and ofte,
Vpon my finger aloft.
Diese züge sind jedoch zu allgemeiner art, als dass mar
hier von einer abhängigkeit reden könnte. Was gibt es natur—
licheres, als dass ein vogel sich auf den busen oder finger”
seiner herrin setzt? Mehr anhaltspunkte bietet ein anderes
gedicht, Catull’s Luctus in morte Passeris (Lugete O Veneres
Cupidinesque), das sich im gegenstand mit Ph. Sp. eng be-
rührt. Parallelen im einzelnen bieten sich kaum, höchstens
die folgende:
(v. 8) (v. 121)
nec sese a gremio illius movebat And wold syt upon my lap
Weit mehr als Catull kommt Ovid mit seiner Elegie “In
mortem Psittaci” (Amores II 6) in betracht'). Die verse
387—394 in Ph. Sp. scheinen wirklich von Ovid inspiriert zu
sein. Mein vogel ist tot, ihr andern vögel kommt herbei und
helft mit eurem gesange, ihn zu betrauern. Zwei der herbei-
gerufenen vögel nennt Ovid bei namen, die nachtigall und das
turteltiiubchen. Bei Skelton wird daraus, ganz seiner art
gemäss, eine lange und bunte reihe. Auch die naheliegende
frage nach des vogels dasein nach dem tode wird von Skelton
(v, 68 ff. und 596 ff.) wie von Ovid (l. c. v. 49ff.), freilich in
völlig verschiedener weise, behandelt. Selbst der gedanke
eines epitaphs für den vogel (v. 819 ff.) findet sich schon bei
Ovid (v. 60 ff). Auch die metamorphosen Ovid’s scheint
1) Dyce II pp. 120, 128, 136.
Skelton-studien 45
Skelton herangezogen zu haben. Wenigstens zeigt die
sclhhilderung von Envy (Ph. Sp. v. 904—969) grosse Ähnlichkeit
mıit Ovid Metam. II v. 775 ff.*).
Wie man auf den gedanken kommen konnte, dass das
kınadderlied “Who killed Cock Robin?’ einen zusammenhang
nmmit Skeltons bericht von des sperlings begräbnis haben
KOnrine’), ist mir unbegreiflich. Das erwähnte lied gehört zu
dern zyklus “Cock Robin”, der die tragikomische geschichte
des hahns in form eines kindermärchens wiedergibt. Noch
unbegreiflicher aber ist es, wenn jemand einen zusammenhang
zwrischen Ph. Sp. und Dunbar’s “Dirige to the King at Sterling”
entdecken will3).
Bevor wir zu den späteren grösseren werken Skelton’s
übergehen, möchte ich noch auf verschiedene merkmale auf-
merksam machen, die für die reihenfolge der entstehung dieser
dichtungen von grosser bedeutung sind. Wir sind aus ver-
schiedenen gründen zu der annahme gelangt, dass Ph. Sp. vor
El. R. entstanden sein muss. Dieser umstand lässt sich auch
zahlenmässig nachweisen, wenn wir drei bestimmte eigen-
tumlichkeiten in der entwicklung des Skeltonischen verses in
betracht ziehen. Einmal haben wir häufungen von reimworten
bis zu zwölf. Wenn wir von den kleineren häufungen, bis zu
VIer reimworten, absehen, so haben wir die erscheinung vor
uns, dass der dichter sich in seinen späteren werken der
ETOsseren häufungen öfter bedient als in seinen früheren.
©nau das gleiche gilt von der wiederholung des eingangs-
WOrtes in aufeinander folgenden versen. In der nachstehenden
Statistik habe ich nur die falle einer drei- oder mehrmaligen
Wiederholung verzeichnet. Zum dritten besteht ein ähnliches
Prinzip auch hinsichtlich der alliteration innerhalb der ein-
Zelnen kurzzeilen. Die späteren werke zeigen weit mehr fälle
Von alliteration als die früheren.
Die grösseren uns erhaltenen werke in der Skeltonischen
kurzzeile sind Ph. Sp, W.H., EI.R., C.Cl., Why come &c.,
Ib. und Repl. Ihr verhältnis bezüglich häufung von reimen,
Wiederholung von anfangsworten und alliteration ist bei den
Tl
1) Dyce II, 145.
2) Sidney Lee im D. N. B. unter Skelton; Kölbing p. 17.
3) W. K. Williams, A Selection of Skelton, p. 28. L. 1902.
46 Friedrich Brie
längeren gedichten für je 1000 verse (bei alliteration 300), bei
den kürzeren für die volle länge angegeben ').
Ph. Sp. W. H. El. R. C. Cl.
Reime 7 11000 73) : 327 13 : 620 20 : 1000
Wiederh. 4?): 1000 3 (4): 327 7: 620 I4 : 1000
Allit. 28 : 300 22 > 300 40 : 300 49 : 300
Why come &c. Alb. Repl.
28 : 1000 II: 507 13 : 400
13 : 1000 8 3 507 6 : 400
62 : 300 68 : 300 60 : 300
Wir werden sehen, dass die statistik genau die reihenfolge
ergibt, wie sie schon Dyce vermutet hat, und wie sie die
datierbaren dichtungen bezeugen. Nur die Repl. fallt aus der
Dyce’schen reihenfolge heraus, stimmt aber genau zu meiner
auf p. 64 ff. erörterten vermutung.
Ware the Hauke.
Auch bezüglich des datums dieses gedichtes sind wir
im wesentlichen auf stilistische kriterien angewiesen. Da der
schauplatz der handlung Diss ist, muss es nach 1502 ent-
standen sein. Seiner ganzen art nach gehört es zusammen
mit den vor 1507 abgefassten epitaphen auf Bedel und genossen,
dem gedicht gegen Dundas und Ph. Sp., dh. in die zeit 1504
bis 1508. Auch die statistik, besonders die geringfügige ver-
wendung der alliteration wie die noch nicht allzu scharfe ton-
art verweisen auf diese periode.
Der text der dichtung war ursprünglich nicht derselbe, .
wie er uns jetzt vorliegt. Skelton wurde von einem geistlichen, .
ı) Diese statistik soll natürlich nur ein annähernd richtiges resultat ver—
treten. Dies gilt besonders bezüglich der alliterationen, wo ich mich oft in
verlegenheit befand, wie ich mich hinsichtlich gebräuchlicher alliterierender—
phrasen und alliterierender namen verhalten sollte. Hier habe ich dann nach
gutdünken verfahren müssen. Wo es möglich war, habe ich weit mehr verse=
untersucht als die statistik angibt. Die abweichungen von dem resultat der
statistik waren indessen stets so geringfügig, dass ich mich nicht veranlasse=
sah diese zu ändern.
2) Die wiederholungen vv. 395 ff., 406 ff., 412 ff., 416 ff., 432 fl.
452 ff., 458 ff., 563 ff. und 567 ff. müssen als eine einzige gerechnet werden
3) Nur zwei der reimhäufungen zeigen englische worte, die anders
lateinische.
Skelton-studien 47
der wohl keinen hohen rang einnahm, dadurch gekränkt, dass
dieser in seiner kirche zu Diss einen falken beizte. Darauf
schrieb Skelton eine satire gegen ihn, die nicht auf uns ge-
kommen ist, die aber schon die in unserm text wiederholte
Zabull enthalten haben muss. Über die letztere machte sich
der angegriffene, der ihren inhalt nicht zu entziffern vermochte,
lustig:
Then in a tabull playne
I wroute a verse or twayne,
Whereat he made dysdayne.
The pekysh parsons brayne
Cowde not rech nor attayne
What the sentence ment;
He sayde, for a crokid entent
The wordes were paruerted:
And this he ouerthwarted.
Da erst verfasste Skelton das auf uns gekommene gedicht.
Die lösung der tabull, um die der pfarrer, Dyce und andre
mehr sich umsonst bemüht haben, ist inzwischen H. Bradley
gelungen). Die silben der längeren worte sind umgestellt, und
bedeutungslose silben sind angehängt, um den leser irre zu
führen. Das zahlensystem ist so gedacht, dass die ziffer für
die konsonanten deren stellung im alphabet ausdrückt, während
die vokale der reihe nach durch ı, 2, 3, 4, 5 wiedergegeben
sind. So erhalten wir als auflösung der ersten vier zeilen die
€iden hexameter:
Sic velut est Arabum phenix avis unica tantum
Terra Britanna suum genuit Sceltonica (l)?) vatem
Skelton verheimlicht uns absichtlich den namen seines
Segners, wie aus v. 38 hervorgeht. Flügel°) irrt sich, wenn
<r hinter Domine Dawcocke (v. 244) eine namensbezeichnung
Verrmutet. Der gleiche ausdruck begegnet noch an andern
Orten, B.C. v. 303 &c.
Wer sich für die kirche von Diss, den schauplatz der in
Unsrer dichtung geschilderten ereignisse interessiert, findet eine
Urze beschreibung derselben in den Cursory Notices of the
ee
ı) Academy 1265.
2) Muss Sceltonida heissen; statt der 3 sollte hier eine 4 stehen.
3) Ne. Lb. p. 402.
48 Friedrich Brie
Rev. Francis Blomefield . . with a descriptive account of
Diss .. by S. Wilton Rix. Great Yarmouth 1863‘). Daraus
ersehe ich, dass die kirche seit Skelton’s zeit mancherlei um-
gestaltungen erfahren hat. So ist nichts mehr von dem in
unserer dichtung erwähnten rood loft zu sehen.
Dass die lateinischen verse De Libera Dicacitate Poetica &c.,
die in allen ausgaben W. H. beigefügt sind, ursprünglich dazu
gehörten, ist wohl kaum anzunehmen.
Elynour Rumming.
Dieses werk gehört offenbar derselben schaffensperiode
an wie Ph. Sp. Die betrachtung des stils lehrt, dass es nach
diesem entstanden sein muss. In Ph. Sp. ist der vers Skelton’s
noch nicht so weit ausgebildet wie in El. R. Der vers in W.H.
steht letzterem offenbar näher, wie auch die statistik auf p. 46
zeigt. So werden wir El. R, am besten in die zeit zwischen
1506 und 1512 verweisen.
Was den text anbetrifft, so scheint mir der doppelte
schluss dafür zu sprechen, dass das lateinische distichon wie
die verse auf die trunksüchtigen weiber ursprünglich nicht zu
dem gedicht gehört haben.
Dass der inhalt von EI.R. sich auf wirkliche begeben-
heiten stützt, ist mehr als unwahrscheinlich. Dallaway’s an-
gaben im “Letheraeum” 1821 (p. 4—6)?) habe ich leider nicht
aktenmässig nachprüfen können. Dass der bericht von Skelton’s
einführung in El. R.’s bierhaus im gefolge Heinrichs VIII. eine
erfindung von Dallaway ist, hat schon Dyce erkannt. Ich bin
sehr geneigt, zu zweifeln, dass es überhaupt eine person namens
El, R. gegeben hat). Wie schliesslich Sidney Lee darauf
kommen konnte, zu behaupten‘), dass Skelton die dichtung
von El. R. zur erheiterung Heinrichs VIII. und seines hofes
ausgeführt habe, ist mir ein rätsel.
Dallaway vermutete, dass El, R. seine entstehung einer
dichtung Lorenzo de Medici’s verdanke, dem “Simposio”, das
') Einziges exemplar im Br. Mus.
4) Vgl. Dyce II, p. 157 ff.
ı) Dallaway's ausführungen im “Letheraeum” (Etchings of views in the
vicurage uf Letherhead by Harriet Dallaway mit einem vorwort von James
Halluway) sind einfach phantasien.
4) D.N.B. Artikel über Skelton.
50 Friedrich Brie
scheinen in beziehung zu stehen zu einem auf das gleiche
ereignis zielenden gedichte des Thomas Morus. Es bildet den
abschluss eines werkes, das (in MS. Cott. Titus DIV, fol. 14)*)
den titel tragt:
In suscepti Diadematis diem Henrici Octaui .. . Carmen
gratulatorium Thomae Mori Londoniensis.
Das gedicht selbst ist überschrieben: “Eiusdem De Rosa
utraque in unum florem coalita Epigramma”.
Purpureae uicina fuit Rosa candida untranque
Utraque dum certant sit prior utra premit.
Utraque sed florem Rosa iam coalescit in unum
Quoque potest uno lis cadit illa modo.
&c
A Balade of the skottysshe kynge.
Dieses werk ist uns in zweierlei gestalt überliefert. Deut-
lich haben wir hier den fall vor uns, von dem wir schon des
öfteren gesprochen haben, dass nämlich der dichter ein schon
früher veröffentlichtes werk in veränderter gestalt neu heraus-
gab, Wir haben zu unterscheiden zwischen der von Ashton °)
veröffentlichten “Balade of the skottysshe kynge” und der bei
Dyce (I p. 182 ff.) abgedruckten dichtung “Skelton Laureate
against the Scottes”, Die ballade umfasst nur einen teil
dieses werkes, nämlich die verse go—180, ohne dass sich
jedoch die beiden stücke völlig deckten. Es finden sich
eine menge kleiner, auch inhaltlich interessanter abweichungen,
Ashton meint, dass die ballade zuerst und zwar gleich auf die
kunde von dem siege hin von Skelton niedergeschrieben
worden sei. Als er sie später in sein werk “Skelton Laureate
against the Scottes” aufnahm, habe er die unrichtigkeiten ge-
tilgt. Flügel dagegen hegt gelinde zweifel, ob die ballade auch
wirklich von Skelton herstamme. Dieser könne sehr wohl
seiner dichtung “Against the Scottes” eine allgemein bekannte
ballade zugrunde gelegt haben, Kölbing schliesslich meint,
dass die ballade gleichfalls von Skelton herrühre, der sie sonst
nicht ohne weiteres in sein späteres werk aufgenommen haben
1) Auch in den gedruckten ausgaben von Thomas Morus unter Epigrammata
zu finden.
2) L. 1882; nachgedruckt bei Flügel N. L. p. 154 ff.
Skelton-studien 51
wiirde.
Ein zweifel über diesen punkt hätte gar nicht auf-
kommen dürfen, denn wortschatz und stil der ballade verraten
unverkennbar die hand unsres dichters.
Um diesen punkt
und einige andre leichter feststellen zu können, will ich hier
sowohl die ballade*) wie das entsprechende stück von “Against
the Scottes” ) nebeneinander wiedergeben 3),
Kynge Jamy | Jomy your. Joye is all go
ye somnoed our kynge why dyde ye so
To you no thyng it dyde accorde
To sommon our kynge your souerayne
lorde.
5 A kynge a somner it is wonder
Knowe ye not salte and sugar asonder
In your somnynge ye were to malaperte
And your harolde no thynge experte
ye thought ye dede it full valyauntolye
10 But not worth thre skppes of a pye |
Syr sqyer galyarde ye were to swyfte.
Your wyll renne before your wytte.
To be so scornefull to your alye |
Your counseyle was not worth a flye.
15 Before the frensshe kynge | danes | and
other
ge ought to honour your lorde and
brother
Trowe ye syr James his noble grace |
For you and your scottes wolde tourne
his face
Now ye prode Scottes of gelawaye.
Kynge Jamy, Jemmy, Jocky my jo,
Ye summond our kynge, — why dyd
ye so?
To you nothing it did accorde
To summon our kynge, your soueraygne
lord.
A kyng, a sumner! it was great wonder:
Know ye not suger and salt asonder?
Your sumner to saucy, to malapert,
Your harrold in armes not yet halfe
experte.
Ye thought ye dyd yet valyauntly,
Not worth thre skyppes of a pye:
Syr skyrgalyard, ye were so skyt,
Your wyll than ran before your wyt.
Your lege ye layd and your aly
Your frantick fable not worth a fly,
Frenche kynge, or one or other;
Regarded ye should your lord, your
brother.
Trowid ye, Syr Jemy, his nobul grace
From you, Syr Scot, would turne his
face ?
With, Gup, Syr Scot of Galawey !
Now is your pryde fall to decay.
Male vryd was your fals entent.
so Fur your kynge may synge welawaye
Now must ye knowe our kynge for
your regent |
your souerayne lorde and presedent : For to offende your presydent,
Your souerayne lord most reuerent,
Your lord, your brother, and your
regent.
In him is fygured Melchisedec,
And ye were disloyall Amalec.
He is our noble Scipione,
Annoynted kynge; and ye were none,
In hym is figured melchisedeche |
And ye be desolate as armeleche
5 He is our noble champyon.
A kynge anoynted and ye be non
t) = A.
2) = B.
3) Der text von A ist nach Ashton’s ausgabe, der von B nach Dyce
(I, p. 185 ff.) wiedergegeben.
4°
52 Friedrich Brie
Thrugh your counseyle your fader was
slayne
wherfore I fere ye wyll suffre payne .
And ye proude scottes of dunbar
30 Parde ye be his homager.
And suters to his parlyment |
Ye dyde not your dewty therin.
wyerfore ye may it now repent
ye bere yourselfe som what to bolde |
35 Therfore ye haue lost your copholde.
ye be bounde tenauntes to his estate.
Gyve up yovr game ye playe chekmate.
For to the castell of norham
I vnderstonde to soone ye cam.
40 For a prysoner there now ye be
Eyther to the deuyll or the trinite.
Thanked be saynte Gorge our ladyes
knyrhe
ye haue determyned to make a fraye
Our kynge than beynge out of the waye
45 But by the power and mvght of god
ve were beten weth your owne rod
By your wanton wyll syr at a worde
ve haue loste spores, cote armure,
) and sworde
ye had bed better to haue busked to
) huntey bakes |
so Than in Englonde to playe ony suche
prankes
Rut ye had some wyle sede to sowe.
‘Thertore ye be layde now full lowe |
\our power coude no lenger attayne
warre with our kynge to meyntayne.
55 OF the kynge of nauerne ye may take
hede |
How unfortunately he doth now spede |
In double welles now he dooth dreme.
Thoughe ye vntruly your father haue
slayne.
His tytle is true in Fraunce to raygne;
And ye, proud Scot, Dunde, Dunbar,
Pardy, ye were his homager,
And suter to his parliament:
For your vntruth now ar ye shent.
Ye bare yourselfe somwhat to bold,
Therfore ye lost your copyehold;
Ye were bonde tenent to his estate:
Lost is your game, ye are checkmate.
Vnto the castell of Norram
I vnderstande, to sone ye came.
At Branxston more and Flodden hylles,
Our Englysh bowes, our Englysh bylles,
Agaynst you gaue so sharpe a shower,
That of Scotland ye lost the flower.
The Whyte Lyon, there rampaunt of
moode,
He ragyd and rent out your hart bloode ;
He the Whyte, and ye the Red,
The Whyte there slew the Red starke
ded.
Thus for your guerdon quyt ar ye,
Thanked be God in Trinite,
And swete Sainct George, our ladies
knyght !
Your eye is out; adew, good nyght!
Ye were starke mad to make a fray,
His grace bryng out of the way:
But, by the power and might of God,
For your owne tayle ye made a rod.
Ye wanted wit, syr at a worde;
Ye lost your spurres, ye lost your
sworde,
Ye myght baue buskyd you to Huntley
bankys;
Your pryde was peuysh to play such
prankys ;
Your pouerte coude not attayne
With our kynge royal war to mayntayne.
Of the kyng of Nauerne ye might
take heed,
Vngraciously how he doth speed:
In double delynge so he did dreme,
Skelton-studien 53
That is a kyng witou a realme That he is kynge without a reme;
At hym example ye wolde none take. And, for example ye would none take,
> Experyence hath brought you in the Experiens hath brought you in suche
same brake a brake.
Your wealth, your ioy, your sport,
your play,
Your bragynge bost, your royal aray,
Your beard so brym as bore at bay,
Your Seuen Systers, that gun so gay,
All haue ye lost and cast away.
Thus fortune hath tourned you, I dare
well saye,
Now from a kynge to a clot of clay:
Out of your robes ye were shaked,
And wretchedly ye lay starke naked.
For lacke of grace hard was your hap:
The Popes curse gaue you that clap.
Of the out yles ye rough foted scottes | Of the out yles the roughe foted
Scottes,
we have well eased you of the bottes We haue well eased them of the bottes:
ye rowe ranke scottes and dronken The rude ranke Scottes, lyke dronken
danes dranes,
of our englysshe bowes ye haue fette At Englysh bowes haue fetched theyr
your banes, banes.
65 It is not syttynge in tour nortowne| It is not fytting in tower and towne
A somner to were a kynges crowne A sumner to were a kynges crowne:
That noble erle the whyte Lyon. Fortune on you therfore did frowne;
your pompe and pryde hath layde a Ye were to hye, ye are cast downe.
downe
His sone the lorde admyrall is full good. Syr sumner, now where is your crowne?
70 His swerde hath bathed in the scottes Cast of your crowne, cast vp your
blode crowne |
God saue kynge. Henry and his lordes Syr sumner, now ye haue lost your
all crowne.
And sende the frensshe kynge suche
an other fall |
Der beweis dafiir, dass Skelton auch der verfasser der
“ ballade ist, lässt sich leicht erbringen. Gerade die auffallendsten
ausdrücke kehren auch in andern werken Skeltons wieder.
Hierfür ein paar beispiele:
v. ro: But not worth thre sk[y]ppes of a pye
Sp. P. 209: For Parot is no churlish chowgh, nor no flekyd pye
Why come &c. 606: Thou peuysshe pye pecked
54 Friedrich Brie
v. 11: Syr squyer galyarde (B: Syr skyrgalyard)
Sp. P. 427: With, skyregalyard...
Alb. 168: Suche a skyrgaliarde
v. 19: Now ye prode scottes of gelawaye
Alb. 32: And the ragged ray
Of Galaway
158: Twyt, Scot of Galaway
Ag. D. 29: Dundas of Galaway
v. 29: And ye proude scottes of dunbar
Alb. 24: Dunbar Dunde
Ag. D. 60: Dunde Dunbar
v. 37: ... ye playe checkmate
Magn. 310: ... to play with me checke mate
C. Cl. 1014: Hath played so checkemate
Why come &c. 585: ... play checke mate
v.50: ...to huntey bakes (B richtig: Huntley bankes) _
Alb. 18: Of Huntley banke
Ag. D. 57: On Huntley bankes
Why come &c. 263: After Huntley bankes
v. 62: ... ye rough foted scottes?)
Ag. D. 41: A rough foted Scot
v. 64: ...dronken danes (B richtig: dronken dranes»
Alb. 164: By suche a dronken drane
Aus den wenigen beispielen, die deutlich beweisen, dass
dic ballade eigentum Skelton’s ist, geht auch hervor, dass sie
einen sehr schlechten text repräsentiert. Überhaupt sind ganz
allgemein die lesarten von B besser, so dass sie oft die von
A zu berichtigen vermögen, V, 32 in A gehört offenbar nicht
in den text. Dies zeigt sich schon daran, dass er weder mit
einem der vorangehenden noch nachfolgenden verse durch reim
verbunden ist.
') Vgl, Dyce II, p. 221.
2) Ashton aao. p. 77 will den ausdruck dahin deuten, dass die sieges-
gewissen Schotten, die nicht fliehen wollten, sich vor der schlacht die schuhe
auszogen. QOffenbar haben wir es aber hier mit einem gebräuchlichen schimpf-
wort zu tun, das die Engländer den Schotten anhängten. Vgl. Dyce II, p. 222.
TEE
Skelton-studien 55
Die erste bedeutendere inhaltliche abweichung B’s von A
findet sich v. 19 ff., wo B zwei verse hinzufügt. Grösseres
interesse erregt die zweite, v. 40 ff. Hier weist B einen zusatz
von acht versen A gegenüber auf. Diese verse können nicht
durch zufall in A ausgelassen sein, denn sie enthalten einen
umstand, von dem Skelton zur zeit der abfassung von A ver-
mutlich noch keine kenntnis hatte, nämlich eine auszeichnung,
die der könig Surrey nach der gewonnenen schlacht zuteil
werden liess. Auf diese spielt Skelton inB an, wenn er Surrey
als “The Whyte Lyon, there rompaunt of moode” nennt.
Dyce zitiert hier’) eine stelle aus Collins’ “Peerage” (I, 77),
dass der könig Surrey nach der schlacht bei Flodden verlieh
“an honourable augmentation of his arms, to bear on the bend
thereof: in an escutcheon Or, a demi Lion rampant”. Dass
A wirklich unmittelbar auf die erste nachricht von dem siege
hin abgefasst wurde, ersehen wir am besten aus v. 40 ff., wo
von dem gefallenen könig als gefangenem die rede ist?), In
B hat der dichter dann diesen irrtum berichtigt. V. 51 und
52 sind in B ausgelassen, weil sie sich auf die vermeintliche
gefangennahme Jakobs bezogen. V. 58 enthält in A eine an-
spielung auf den könig von Navarra, der als im kerker (double
welles) weilend erwähnt wird. Das letztere ereignis hat nie
stattgefunden. In B heisst es denn auch statt dessen: “In double
delynge so he did dreme”. Auch die anspielung auf dieses er-
eiznis in A v. 59 ist weggefallen. Ashton) will aus der er-
wähnung des königs von Navarra schliessen, dass Skelton
kopien der briefe Jakobs an Heinrich VIII. und dessen antwort
an Jakob unmittelbar nach ihrer ankunft in England gesehen
habe, Die antwort Heinrichs traf aber überhaupt erst nach
der schlacht ein, und wie lange müsste es noch gedauert haben,
bis Skelton, den wir uns in Diss zu denken haben, kopien
jener briefe zu gesicht bekommen konnte! Die ganze theorie
von einer anspielung Skeltons auf diese briefe hat etwas sehr
unwahrscheinliches an sich, während die erwähnung des königs
von Navarra, des königs ohne land, an jener stelle sich aus
') II, p. 220.
2) Vgl. auch die bemerkungen über den “Chorus de Dis” auf p. 57.
3) aao. p. 48.
56 Friedrich Brie
der analogie mit könig Jakob ganz von selbst erklärt‘). Ausser-
dem wissen wir ja, dass der dichter die ballade unmittelbar
auf die erste siegesnachricht hin verfasst hat. Wie sollte er
da schon kenntnis von den briefen gehabt haben? Die elf
verse, die sich in B nach A v. 61 eingeschoben finden, sind,
wie schon das abweichende metrum verrät, spätere zutat. In
ihnen sind einzelheiten über den sieg und den tod Jakobs ent-
halten, die der dichter offenbar bei der abfassung von A noch
nicht kannte,
Zu beginn der dichtung “Against the Scottes” erfahren
wir, warum der dichter es nicht bei der ballade bewenden
liess, sondern noch einmal hand an den gleichen stoff legte.
Es kränkte ihn, dass die schotten ihre niederlage nicht zugeben
wollten und dreist behaupteten, die schlacht gewonnen zu
haben, In der neuen dichtung fügt er nun allerhand zu, was
nicht recht zu der früheren ballade passt. Einmal weisen die
neuen partien teilweise ein neues metrum auf, zum andern
leidet der unmittelbare, volkstümliche ton der ballade durch
hinzufügung einer einleitung (v. 65—90), die sogar klassische
reminiszenzen aufweist. Dazu kommen noch die schon er-
wähnten änderungen an dem text der ballade. Doch vermute
ich, dass “Against the Scottes” nicht lange nach der ballade,
also auch nicht lange nach der schlacht selbst entstand; we-
nigstens scheint mir dies der dichter in v. 83 ff. anzudeuten:
To angre the Scottes and Irysh keteringes withall,
That late were discomfect with battayle marcyall.
Aber die dichtung fand in der neuen form sogar wider-
spruch von englischer seite, so dass Skelton sich bewogen
fühlte, der nächsten ausgabe noch eine rechtfertigung anzuhängen
“Unto diuers People that remord this Ryminge agaynst the
Scot Jemmy”. Aus ihrem inhalt ersehen wir, dass der heftige
ton der dichtung und die allzuscharfen ausfälle gegen den un-
glücklichen könig, der immerhin Heinrich’s VIII. schwager war,
anstoss erregt hatten.
Hier haben wir also ganz deutlich den für Skelton so sehr
charakteristischen zug vor augen, dass der dichter selbst sein
werk in dreifacher gestalt in die öffentlichkeit sandte,
1) Warum Kölbing (aao. p. 36) die anspielung auf den könig von Navarra
eine spätere hinzufügung nennt, weiss ich nicht; sie findet sich doch schon in A.
Skelton-studien 57
Chorus de Dis contra Scottos &c').
Dieses offizielle lateinische gedicht, von Skelton als rektor
von Diss am 22. September 1513, also 14 tage nach der schlacht
bei Flodden, zur siegesfeier abgefasst, zeigt deutlich ein späteres
datum der entstehung als die ballade. Denn der dichter weiss
bereits vom tode könig Jakob’s (v. 16) und von der wappen-
erteilung an Surrey, der als Leo Candidus (v. 17) bezeichnet
wird. Vermutlich fällt der Chorus zwischen die ballade und
ihre nächste bearbeitung. Es ist ein werk kühler reflexion,
das unter den zahlreichen dichtungen, die das gleiche ereignis
feiern, keinerlei hervorragende stellung einnimmt,
Against Dundas?),
Dies werk ist nicht genauer zu datieren. Aus stil, metrum
und ton geht hervor, dass es unter die späteren gedichte
Skelton’s gerechnet werden muss. Seiner unflätigen grobheit
nach) steht es dem gedichte “Against the Scottes” und den
“Poems against Garnesche” am nächsten, mag also am ehesten
in die periode 1513—1517 fallen.
Dyce glaubte Skelton’s Gegner, Dundas, mit einem George
Dundas, einem gelehrten Schotten, der ca. 1520 lebte, identi-
fizieren zu können. Skelton bezeichnet ihn (v. 16) als “undique
notum”. Nach den “Letters and Papers &c. of Henry VIII”
Könnten zwei verschiedene personen namens Dundas in betracht
kommen, erstens ein George Dundas, später Sir George Dundas,
ein geistlicher und ritter des Malteserordens, zweitens ein Adam
Dundas, der eine politische rolle spielte und am englischen
Hofe für einen zwischen Schottland und Frankreich konspirie-
renden verräter galt5). Es kann kein zweifel darüber bestehen,
dass Dyce’s vermutung richtig ist und wir es hier mit George
Dundas zu tun haben, von dem wir auch wissen, dass er ein
Selehrter und professor in Aberdeen war. Ich will die wenigen
— nn
. —— ————— (ei
1) Dyce I, p. 190.
2) Dyce I, p. 192 ff.
hs 3) Dass auch die gebildetsten humanisten jener zeit nicht vor den ge-
*SSi gsten und schmutzigsten angriffen zurückschreckten , zeigt besonders das
1Spiel, das Poggio in seinen invektiven gab.
4) Dyce II, p. 224.
5) Vgl. Letters and Papers III, No. 3465 ff.
58 Friedrich Brie
notizen, die Dyce über ihn zu geben vermochte, durch die ein-
träge in den “Letters and Papers” ergänzen:
[I, No. 3240] 1512 7. June R.Card. B. P. [ ]
to James IV.
Highly commends his letter written to the Pope in the
case of Geo. Dundas, Patrick [Paniter] the King’s secretary,
and James Curtis (Cortesius). As the case has been decided in
favor of the last, recommends that he shall have peaceable
possession. Rome 7. June 1512.
[II, No. 87] [Paniter] to —
. .. Supposes he knows about the suit concerning the
chancellorship of Dunkeld, the pracventio of the archdeaconry
of Murray and the uncertainty about the parsh church of
Kynnell. It would be of more consequence, if he had better
hope of the preceptory of St. John’s. William, the last who
held it, died without nominating any assistant or successor. An
old knight named George has, however, succeeded by right
of seniority (antianitatis), alleging that the reversion was granted
to him by the Lieutenant of Rhodes five years ago. He is
believed to have obtained it from the Master of the English
Order. ? Febr. 1516.
[II, No. 88] [Paniter] to —
It is a long time since he received his last letters of
6. Dec. Urges many reasons why the title claimed by George
to the preceptory [of Torphichen] by the pretended resignation
of William is not valid, but that it really fell vacant by William's
death. Had sent a courier from London on 20. Dec., who
was to arrive in ten days with the process disproving the re-
signation, and showing, among other things, that the said
George had written to Fabricius [de Caretto] “se vacuum
possessione praeceptoriae, et propterea pati transactionem prae~
ceptoris Willielmi cum praebendario de Arnaldstone super jur
decimarum, tunc pendulocoram Antonio de Monte auditor=s
Camerae.”
[II, No. 2800] James V to Leo X.
Writes in behalf of his brother, Alexander Stewart, wR—-
is engaged in a suit concerning the preceptory of St. Johax—
at Torfichen, with George Dundas, styling himself brot
of the Order of St. John of Jerusalem, and who has obtain «=
bulls from Rhodes against Paniter. Has deferred writing throu =
Skelton-studien 59
press of business, as the English are plotting mischief, and war
is impending. Edinburgh, 20. Jan. 1516.
Was wir aus diesen einträgen über George Dundas erfahren,
ist allerdings sehr kärglich. Wir hören nur, dass er im jahre
15r6 schon ein alter mann war, dass zur gleichen zeit seine
zugehörigkeit zum Malteserorden angezweifelt wurde, und dass
er mit andern bewerbern in streit um die pfründe von St. John’s
Church in Torfichen lag.
Poems against Garnesche.
Über Skelton’s gegner Garneys wissen wir durch neuere
nachhforschungen genauer bescheid, als es selbst für unsre
zwecke nötig ist. Im D.N.B. findet sich ein kurzer artikel
über ihn. Viel material wird in den “Letters and Papers” ge-
boten'), Seine lebensumstände liefern uns den terminus a quo
für die abfassung von Skelton’s streitgedichten. Schon im ersten
vorm ihnen (v. 1) redet der dichter seinen gegner mit Master
G arneshe an, und in v. 8 fragt er: What haue ye kythyd
yow a knyght..? Aus beiden äusserungen ersah schon
Dyce 2), dass Garneys die ritterwürde besessen haben muss,
Diese wurde ihm aber erst am 25. September 1513 verliehen,
wie aus folgendem eintrag in den “Letters and Papers”
hervorgeht:
1513, 15. Sept. Tournay.
knights made at Tourayne [Tournay] in the church after the
King came from mass, under his banner in the church,
25. Dec. [sic!], 5th year of his reign; viz. ... Sir Christopher
Garneys.
Für den terminus ad quem bietet sich kein rechter anhalt.
A uffallen muss, dass die in rede stehenden gedichte, obwohl
&¥FGsseren umfangs, nicht im Garl. erwähnt sind; doch mag
dies zufall sein. Die stilkriterien versagen, da wir es nicht mit
<iner grösseren, einheitlichen dichtung in kurzversen zu tun
ben, sondern mit einer anzahl von gedichten verschiedenen
NMetrums. Dem ganzen, sehr groben, ton nach passen sie am
Sten zu den gegen die Schotten und dem gegen Dundas.
mm
x *) Siehe besonders unter 1513 25. Sept.; 1514 21. Jan., 23. Sept., 9. Okt. ;
>E x 28. Dez; 1518 8. Dez.; 1520 ff.
4) II, p. 177.
60 Friedrich Brie
So bin ich geneigt sie mit allem vorbehalt in die zeit zwischen
1514 und 1518 zu versetzen.
Der streit zwischen Garneys und Skelton ist offenbar nur
ein literarisches scheingefecht von der humoristischen gattung
des “Flyting”. Dies hätte nie bezweifelt werden sollen. Nicht
nur trägt jedes gedicht die unterschrift: By the kynges most
noble commaundment, sondern im dritten (v. 177 ff.) wird noch
ausdrücklich bestätigt, dass der ganze streit nur zur belustigung
des königs geführt wird:
But for to serue the kynges entent,
Hys noble pleasure and commandemennt,
Scrybbyl thow, scrybbyl thow, rayle or wryght,
Wryght what thow wylte, I xall the aquyte.
Ausserdem ist der streit offenbar einem bekannten litera-
rischen zweikampf nachgebildet, dem zwischen Dunbar und
Kennedy, der auch von Jakob V., Lyndsay, Montgomery und
Hume of Polwart nachgeahmt worden ist. Schon Dyce hat
einige Stellen aus dem “Flyting Dunbar contra Kennedy”
herangezogen, welche eine auffallende übereinstimmung mit
stellen in Skelton’s streitgedichten aufweisen, und in der ein-
leitung’) die vermutung ausgesprochen, dass unser dichter
Dunbar, der ja des öfteren in England weilte, persönlich kennen
gelernt haben mag, wodurch sich denn eine einwirkung um
so leichter erkläre. In chronologischer hinsicht steht einer
solchen beeinflussung jedenfalls nichts im wege. Nach Schip-
per?) sind die Dunbar-Kennedyschen streitgedichte höchst-
wahrscheinlich zwischen dem 8. Dezember 1504 und der ersten
hälfte des Jahres 1505 entstanden). 1508 liegen sie bereits
im drucke vor. Dass in schmähgedichten von der art der
flytings sich anklänge, vor allem in schimpfworten, finden,
beweist an sich noch keine abhängigkeit. Wenn sich aber in
den 552 versen Dunbar’s und Kennedy’s wie in den 469 versen
Skelton’s so viele parallelstellen finden, wie die folgende tabelle
aufweist, so werden wir die theorie von einer absichtlichen an-
lehnung seitens unsres dichters nicht mehr von der hand
1) I, p. XXXI.
*) The poems of W. Dunbar, 22d Part., p. 53. Wien 1892.
3) Dass sie nicht, wie Laing annimmt, in die jahre 1492—1497 fallen,
geht allein schon aus den verschiedenen anspielungen auf die lues amorea
(vv. 83, 191) hervor, die erst 1495 in Europa, 1497 in Schottland auftrat.
62 Friedrich Brie
Auf die stellung der beiden sekundanten im “Flyting”
bin ich etwas genauer eingegangen, weil sich im streite Skelton
contra Garneys hierzu eine analogie findet. Zwar hören wir
nicht, dass jemand unserm dichter beistand, wohl aber hatte
Garneys einen helfer. Skelton’s zweites gedicht richtet sich
der überschrift gemäss: “Agenst M[aster] Garneshe Chalangar,
with gresy, gorbelyd Godfrey [et] cetera.” Auch im text
(v. 29, 32 u. 36) wird dieser Godfrey als helfer erwähnt.
Auch das dritte gedicht ist gegen beide gerichtet, v. 3 und
v. 90 wird Godfrey als Garneys’ scrybe (Sekretär?) bezeichnet.
Es ist sehr wohl möglich, dass auch Skelton einen solchen
helfer hatte; sonst wäre der kampf ein ungleicher gewesen,
Vermutlich haben wir uns wie im Dunbar-Kennedy’schen
“Flyting” die kämpfer von je einem sekundanten unterstützt
zu denken, der auch in den streit persönlich eingreifen durfte.
Bevor ich zu den wörtlichen übereinstimmungen in den
einzelnen streitgedichten übergehe, möchte ich noch auf einige
parallelen, die die art des angriffs betreffen, aufmerksam machen.
Die haupttaktik besteht darin, möglichst viel und mit mög-
lichst scharfen worten den gegner zu beschimpfen. Auf beiden
seiten begegnen wir langen anhäufungen von schimpfworten, so
bei Skelton im dritten gedicht v. 162 ff., bei Dunbar v. 235 fl.
und 521 ff. Im vierten gedichte Skelton’s v. 63 hören wir, dass
Garneys seine abstammung angegriffen hat. Etwas ähnliches
haben wir in der schmährede Kennedy’s auf Dunbar’s geschlecht
v. 385 ff. Wenn Skelton sich (aao. v. 80 ff.) seiner verdienste
und würden rühmt, besonders seines nahen verhältnisses zum
könige, seinem einstigen zöglinge, so weist Kennedy (v. 417 ff.)
darauf hin, dass das blut des königs auch in seinen adern fliesse,
und dass er als dessen treuer “speciall clerk” und untertan auch
königlichen lohnes gewiss sei, Wie Skelton Szenen aus der
kindheit und schmutzige geschichten aus dem späteren leben
Garneys’ auftischt (III, v. 24 ff., 40 ff., IV 33 ff.), so gibt Dun-
bar ähnliche erzählungen über Kennedy und dieser über ihn
zum besten (v. 140 ff., 201 ff., 377 ff., 425 ff., 459 ff.). Wenn
Garneys Skelton der entstellung von tatsachen zeiht (IV,
v. 136 ff.), so erinnert uns das an eine äusserung Dunbar's,
wo Kennedy der erfindung von lügen beschuldigt wird (v. 137 ff.
und 313 ff...
Wichtiger noch als diese anklänge sind die übereinstim-
Skelton-studien 63
mungen in auffallenden ausdrücken und redensarten, die wir in
form einer tabelle dem leser vor augen führen wollen.
Skelton.
(I 4) Butyf yt warSyrTyrmagant...
(118)... your face ys nat fayer
(8 36)... ye solemn Sarson, alle
blake ys your ble.
(I 37) As a glede glowynge, your
ien glyster as glasse,
Rowlynge in yower holow hede,
vgly to see.
(I 29) Your wynde schakyn shankkes,
your longe lothy legges.
(II 6) Ye cappyd Cayface copious,
your paltoke on your pate,
Thow ye prate lyke prowde
Pylate, be ware yet of
check mate.
(II 25) The facyoun of your fysnamy
the devyl in a clowde.
(111 27) In the pott your nose dedde
sneuyll.
(III 70) She callyd yow Syr Gy of
Gaunt’)
(IV 106) Auaunt, rybawde, thi tung
reclame.
(III ı 12) Caste up your curyows wrytyng,
And your dyrty endyting.
(IIL 45) For when ye dwelt there,
Ye had a knauysche cote
Was skantly worthe a grote.
(111 131) Your skyn, scabbyd and
scuruy,
Tawny, tannyd,
shuruy.
and
t) Vgl. Dyce II, p. 184 ff.
Dunbar-Kennedy.
(532) Termygantis temp[tlisethe..,
(495) ...euill facit messan tyke.
(370) ... with sic a frutles face,
(525) Sarazene...
(165) ...and blaiknit is thy ble,
(128)... . hungry gled.
(176) Lyke to ane stark theif glow-
rand in ane tedder.
(98) Na, glowrand, gaipand fule...
(164) Ffor hiddowis, haw, and holkit
is thyne ee,
(181) Thy hanchis hirklis, with huke-
banis harth and haw.
(533) Belzebub thy full brothir will
clame
To be thyne air, and Cayphas
thy sectour.
(523) Thow irefull attircop, Pilate
apostata.
(81)... thy frawart phisnomy
(518)... apon thy phisnom fy.
(550) ... 1 shout, apon that snowt
that snevillis.
(172)... thow spreit of Gy.
(32) And leif thy ryming, rebald,
and thy rowis.
(54) Renunce, rebald, thy ryming,
thow bot royis.
(143) I saw the thair, in to thy wache-
manis weid, |
Quhilk wes nocht worth ane pair
of auld gray fox.
(122) Ffy, skolderit skyn, thow
art bot skyre and
skrumple.
(495) A crabbit, scabbit...
(239)... barkit hyd.
64 Friedrich Brie
(III 124) Row and full of lowsy here.
(135) Men sey ye will wax lowsy.
(III 162) Thou tode, thow scorpyone
(III 180) That ther thou xuldyst be
rachchyd
(IV 28) Lothsum as Lucifer...
(IV 161) God garde the, Garnyche from
the rope!
Stopa tyd, and be welle ware
Ye be nat cawte in an hempen
snare.
(IV 192)... your brethe stanke lyke
a broke.
(III 81) At bothe endes ye stynke.
(III 142) Your brethe yt ys so felle
And so puauntely dothesmelle,
And so haynnously doth stynke
&c.
(171) Thy skolderit skin, hewd lyk
ane saffrone bag.
(102) Laithly and lowsy...
(121)... baith lowsy in lisk and
longe.
(178) Thow lukis lowsy ...
(58) Scarth fra scorpione....
(251)... and scorpion venemous.
(368)... . about thy crag to rax.
(252) Lucifer laid...
(478) Happyn thow to be hangit in
Northumbir,
Than all thy kyn ar wele quyte
of thy cumbir,
And that mon be thy dome, I
vndirstand.
(127) The gallowis gaipis eftir thy
graceless gruntill.
(486) In sum desert, quhair thare is
na repaire,
For fyling and infecking of the
aire,
Cary this cankerit corrupt carioun.
(192)... . sawrand all with clowiss.
Fassen wir alle diese punkte der übereinstimmung zwischen
den Skelton-Garneys’schen und den Dunbar-Kennedy’schen streit-
gedichten zusammen, so werden wir als gesichert annehmen
dürfen, dass die ersteren nur eine nachahmung der letzteren
darstellen’).
A Replycacion?),
Schon früher?) haben wir über die datierung dieses werkes
sprechen müssen. Bisher sind weder über diese noch über die
der dichtung zugrunde liegenden geschehnisse irgendwelche
vermutungen aufgestellt worden. Da Dyce die widmung an
1) Jetzt erst, nach vollendung der vorliegenden arbeit (27. Okt. 1905),
stosse ich auf eine stelle in R. Brotanek’s Untersuchungen über das leben und
die dichtungen Alexander Montgomeries (Wiener beitr. zur engl philol. III,
1896, p. 103 ff.), wo der verfasser gleichfalls abhängigkeit Skelton’s von——
Dunbar annimmt.
2) Dyce I, p. 206.
3) 5. p. 46.
66 Friedrich Brie
Betrachten wir die übereinstimmungen punkt für punkt:
der theologe und humanist Barnes‘), der spätere märtyrer,
wurde im jahre 1495 geboren, war also im jahre 1525 erst
dreissig jahre alt, Er studierte in Cambridge, wo er
später prior des Augustinerklosters wurde. Wie uns Foxe
berichtet, sammelte er hier einen kreis von anhängern
um sich. In Cambridge wurde er wegen einer am 24. De-
zember 1525 gehaltenen predigt als Häretiker angeklagt,
und nach einer disputation mit der geistlichkeit vor den Vize-
kanzler zitiert, wo er sich weigerte zu widerrufen. Von hier
wird er nach London zu kardinal Wolsey gesandt, der ihn
milde behandelt. Zu beginn des jahres 1526 wird er von ver-
schiedenen bischöfen examiniert und schliesslich vor die wahl
gestellt, abzuschwören oder den feuertod zu er-
leiden. Er entscheidet sich für das erstere und wird mit vier
deutschen kaufleuten*) zusammen dazu verurteilt, reisig-
bündel in einer prozession nach St, Paul’s Cross
zu tragen.
Ich glaube, dass die identität dieser ereignisse mit den in
der “Replycacion” geschilderten überzeugend ist. Es ist doch
wohl undenkbar, dass ein ganz analoger fall sich kurze zeit
vorher oder nachher gleichfalls in Cambridge zugetragen haben
sollte, ganz abgesehen davon, dass wir keine kunde von einem
solchen haben.
Meine spätere datierung der “Replycacion” findet, wie wir
schon oben sahen, eine bestätigung darin, dass sie nicht im
Garl. erwähnt ist. Noch wichtiger scheint mir indessen das
resultat der statistik auf p. 46, welches der “Replycacion”
den letzten platz unter den dichtungen Skelton's anweist.
Nicht verschweigen will ich aber zwei punkte, die dagegen
zu sprechen scheinen, dass wir in unserm gedicht den fall
Barnes vor augen haben, Skelton spricht nie von einer ein-
zelnen person, mit der Barnes gemeint sein könnte, sondern
stets von einer anzahl junger gelehrter. Der dichter mag hier
aber ungenau unterrichtet gewesen sein und an eine grössere
4) Vgl. D.N.B.; J. Foxe, Acts and Monuments; J. Gairdner, The English
Church in the 16th Cent. (p. 89).
4) Über die untersuchung gegen diese findet sich genaueres in den “Letters
and Papers &c. of Henry VIII.", IV, pt. I, No, 1962; der fall Barnes ist hier
nicht erwähnt.
6a Foedrich Brie
Rehersvnge by ordse, and what 5 the grownde.
Nach weicher reshenfolge jedoch die werke geordnet sind,
ist schwer zu erraten. Anz nächsten hegt natürlich, an chrono-
‚ogische anordnung zu denken, aber Magn. und C. CL kommen
vor Ph. Sp. und die übersetzung des Diodorus Siculus bildet
den schluss. Won zeitlicher rethenfolge kann also nicht die
rede sem. Wo werden um so mehr darauf verzichten müssen,
überhaupt eme methode m der anordsung zu entdecken, als
wir von den ca. 50 angeführten dichtungen nur etwa 10 mit
uns erhaltenen werken identiiizeren können Bale folgt im
index wie mm summarnm, dee sich fast wörtlich decken, ver-
schedenen gewährsmännern, die im ersteren genannt sind. In
der hauptsache ist er den Collecta Edwardi Braynewoode ')
verptichtet, für das gedıcht gegen Lily William Horman, für
Contra Inguas venenatas und Angime tuba, endlich Richard
Grafton?). Der Braynewoode entnommene teil deckt sich in
inhalt und reibenfolge fast gänzlich mit der aufzählung
im Garl.
Über die uns nicht erhaltenen werke lässt sich naturgemäss
nicht viel sagen. Doch da sich auch an sie zahlreiche falsche
hypothesen geknüpft haben, will ich versuchen, sie ihrer art
nach zu bestimmen, so weit als dies die spärlichen nachrichten
über ste gestatten. Skelton’s eigene mitteilungen sind meistens
dunkel oder einfach unverständlich. Bale’s angaben leisten
gelegentlich aufklärende dienste. Besonders aber kommen in
betracht die lateinischen zitate am rande der originalaus-
gabe des Garl., die sich auf den inhalt der daneben angeführten
werke beziehen, bisher aber noch nicht zu deren bestimmung
herangezogen worden sind. Zunächst will ich die im Garl. er-
wähnten verschollenen dichtungen Skelton’s betrachten.
“The Boke of Honorous Astate” (v. 1172) bin ich geneigt,
für einen moralisch- religiösen traktat (in Prosa?) zu halten,
ebenso wie die nachher genannten werke “The Boke how men
shulde fle synne” (v. 1173) und “The Boke Royall Demenaunce
worshyp to wynne” (v. 1174). Ähnlicher, vielleicht mehr-
pädagogischer richtung mögen “The Boke to speke well or—
be styll” und “The Boke to lerne you to dye when ye will’™
1) Eine mir völlig unbekannte persönlichkeit.
1) Verlegte dem Reg. Stat. zufolge von 1538—1559 (oder 1571?).
nl
70 Friedrich Brie
vergässen, einen gedanken, den wir in der Repl, wieder-
finden,
Die übersetzung von Cicero's briefen an seine freunde
(v. 1185) muss, wie wir oben p. 37 gesehen haben, schon vor
dem jahre 1490 abgefasst worden sein. “Good Aduysement”
(v. 1186) scheint identisch zu sein mit dem in der Repl, v. 360
erwähnten “Boke of Good Aduertysement”. Am rande findet
sich dazu der vermerk: “Fac cum consilio, et in aeternum non
peccabis.” Nach der Repl. v. 361 ff. muss in dieser jedenfalls
lehrhaften dichtung auch von dem göttlichen berufe des dichters
die rede gewesen sein. Die “Recule ageinst Gaguyne” (v. 1187)
haben wir auf p. 31 mit einem neu aufgefundenen werke zu
identificieren gesucht. Schwierigkeiten bietet der “Popingay”
(v. 1188), der gewöhnlich in zusammenhang gebracht wird mit
Sp. P., obwohl der angegebene inhalt, lob und tadel ver-
schiedener frauen, durchaus nicht dazu passen will. Man stützte
sich dabei vor allem auf Sp, P. v. 280:
Go, litell quayre, namyd the Popagay
und nahm an, dass der im Garl, angegebene inhalt sich auf
einen uns nicht erhaltenen teil von Sp, P. bezieht, Das klingt
gewiss nicht sehr überzeugend. Leider hilft uns die zeit der
abfassung von Sp. P. auch nicht viel. Der letzte teil ist zwar
sicher erst 1523, also nach dem Garl. entstanden, aber die
ersten stücke können sehr wohl früher abgefasst worden sein,
So miissen wir die entscheidung dahingestellt sein lassen.
“Of Soueraynte a noble pamphelet” (1191) scheint wieder lehr-
hafter art gewesen zu sein, Darauf deuten auch die worte am
rande: “Non mihi sit modulo rustica papilio”.
“Of manerly maistres Margery Mylke and Ale” (v. 1198)
hat Skelton allerhand gedichte verfasst, wovon aber nur eins
(Dyce I, p. 28) auf uns gekommen ist. Die v. 1200 ff. geben
ein klares bild weder über die persönlichkeit Margery’s noch
von dem inhalt der verlorenen lieder, Ersehen lässt sich nur,
dass sie humoristischer art waren. Skelton's prosaübersetzung
von De Guilleville's französischer “Peregrinatio humani generis”
(v. 1221) scheint nicht identisch zu sein mit irgendeiner der
uns erhaltenen übertragungen. “The Treatyse of Triumphis of
the Rede Rose” (v. 1223), der viele vergessene geschichten ent-
halten haben soll, wird wohl schwerlich ein historisches gedicht
in der art von Drayton's Barons’ Wars gewesen sein, wie
—
72 Friedrich Brie
inhalt damit in keinerlei beziehung zu stehen scheint. “How
dame Minerva first found the olyue tree” (v. 1404) und die
daran sich knüpfenden ereignisse (v. 1505 ff.) mögen gegen-
stand einer ernsthaften dichtung gewesen sein. Dagegen war
sicher komischer natur “The Epitomis of the myller and his
ioly make” (v. 1411 ff.), die von des müllers begründeter eifer-
sucht auf seine schöne frau handelten. “Wofully arayd and
shamefully betrayd” (v. 1418) lautete der anfang einer uns
nicht erhaltenen hymne'). Das nächste werk scheint eine
paraphrase der lateinischen hymne “Vexilla regis prodeunt”
gewesen zu sein, aber wohl schwerlich identisch mit der uns
erhaltenen*). V. 1421 ff. deutet offenbar auf eine paraphrase
ähnlichen stils von “Sacris Solemniis juncta sunt gaudia”,
Geistlicher natur waren auch die v. 1421 ff. erwähnten “Other
contemplacyouns, That in them comprisid consyderacyons”.
Bale (oder Braynewood) hat offenbar nur die angaben des
Garl. übersetzt, wenn er “Meditationes deuotas” und “De-
clarationes [index: duorum] hymnorum” registriert. Ob hinter
dem inhalt von v. 1439—1460 gleichfalls ein verloren ge-
gangenes werk zu suchen ist, wage ich nicht zu entscheiden.
Warton hat ein solches zu finden geglaubt und es in seiner
literaturgeschichte nach einem ausdruck in v. 1439 als “Marione
clarione” verzeichnet. Sollte er recht haben, so würde es wohl
von einem schönen weibe gehandelt haben, das durch ihren
bösen gatten zugrunde gerichtet wurde. Ein gedicht auf das
heilige blut Jesu, das in dem Skelton wohlbekannten kloster
zu Ashridge aufbewahrt wurde, wird v. 1461 ff. erwähnt. “The
Nacyoun of Folys” (v. 1470) ist vielleicht identisch mit dem
uns erhaltenen gedicht “Agaynste A comely coystrowne”3),
”Apollo that whirllid vp his chare” (v. 1470) muss eine-satire
auf zeitgenössische dichter (Barclay?) gewesen sein, in der ihre
werke verspottet wurden. Die angegriffenen fühlten sich ver-
letzt (v. 1473 ff.) und Skelton selbst spricht den vergeblichen
wunsch aus, diese dichtung aus dem buche der Fama aus-
gestrichen zu sehen.
Das gedicht “Of the mayden of Kent callid Counforte”
1) Vgl. oben s. 22 ff.
4) Vgl. oben s. 25 ff.
3) Vgl. oben s. 41 ff
74 Friedrich Brie
Tanner erwähnt noch ein werk von Skelton, genana
“Miseries of England under Henry VII"), wobei sicher nic]
an das uns erhaltene, einer späteren zeit angehörige pseudı
skeltonische gedicht “Vox Populi, Vox Dei” zu denken is
vielleicht aber an die von Bale erwähnte “Angliae tuba’
Warton endlich will ein “Interlude” von Skelton, genannt “Th
Nigromansir”, von dem er eine genaue inhaltsangabe wieder
gibt, in einem drucke von W. de Wonde aus dem jahre 1504
gesehen haben’), Da sich sonst aber keinerlei spur von diesem
werke hat finden lassen und Warton’s angaben sich nicht immer
als absolut glaubwürdig erwiesen haben, werden wir nicht alle
zweifel an der existenz des “Nigromansir” unterdrücken können,
Skelton als dichter,
Wir sahen, dass es im grossen und ganzen doch möglicl
ist, ein bild von den uns nicht erhaltenen dichtungen Skelton’
zu erlangen. Es stimmt gut zu dem, das man aus de
vorhandenen werken gewinnt. Auffallend ist nur die gross
anzahl kleiner humoristischer und erotischer schöpfungen, dere
verlust für uns um so schmerzlicher ist, als sie gewiss stark
persönliche momente enthalten haben.
Was Skelton seine eigenartige stellung in der geschicht
der englischen literatur anweist, ist der umstand, dass ¢
gelegenheitsdichter par excellence in einer epoche dt
epigonentums war, wo man sich fast nur in ausgetretenei
gleise bewegte. Wenn ich Skelton einen gelegenheitsdichti
nenne, so denke ich natürlich nicht an seine grossen all
gorischen werke wie B. of C. und Garl., wo er nur einer unt
vielen ist, auch nicht an seine panegyrischen erzeugnisse }
lateinischer und englischer sprache, sondern an die mas
kleiner und grösserer gedichte, wo ein ihn persönlich b
rührendes ereignis, etwa der tod des sperlings der Jane Scroup
ein übersandtes geschenk, die koketterie der geliebten, eit
persönliche beleidigung oder ein seiner nation angetaner schim}
ihn zu spontaner äusserung veranlasst. Diese
dichtungen im besten sinne trennen ihn von der kunst des au
gehenden mittelalters, wie sie durch Barclay, Hawes, Dougla
*) Vgl. Dyce I, p. XCIX.
3) Vgl. Dyce I, p. XCIX.
—
76 Friedrich Brie
pflichtet. Die wenigen anklänge abgerechnet, die wir bei ge
legenheit von Ph. Sp. besprochen haben, finden sich nur gan
vereinzelte anleihen. Die erzählung von Daphne (Garl, v. 290 ff
318 ff.) ist zwar Ovid's Metamorphosen I, die Geschichte vo,
Jopas (Garl, v, 688 ff.) Vergil’s Aeneis I nachgebildet, zu de
beschreibung von Envy (Garl. v. 601 ff,) scheint eine stelle it
Vergil's Eklogen die anregung gegeben zu haben, abe
damit sind wir auch am ende angelangt. Offenbar fand Skelton
keine rechte brücke von der alten poesie zu der neuen. Die
klassiker sind ihm einfach unübertreffliche autoritäten, und ge
legentliche zitate aus ihnen betrachtet er als ornamente seine
englischen muse, |
Eine lange aufzählung der ihm bekannten lateinischen un¢
griechischen schriftsteller findet sich Garl. v. 323 ff. Aucl
aus sonstigen anspielungen können wir entnehmen, dass €
ausser Ovid und Vergil vor allem Horaz, Persius, Juvenal un
Martial hochschätzte. Dass er die römischen satiriker liebte
ist gemäss seiner ganzen schreibart fast selbstverständlich
dennoch hat er nichts von ihnen gelernt‘),
Auch der einfluss der humanisten auf seine englische mus
ist gering. Petrarca, von dem er eine erzählung aus de}
“Famosae Epistolae” erwähnt °), wird des öfteren zitiert. Wi
Boccaccio, dessen werk “De claris mulieribus” Skelton ge
legentlich benutzte), wird Petrarca im Garl. bei der aufzählun)
der lateinischen schriftsteller angeführt. Guarino wird in eine
randglosse genannt‘). Von Poggio kennt Skelton ausser de
übertragung des Diodorus Siculus in's Lateinische noch di
“Facetiae”s). Gaguin, der mehr in seiner eigenschaft al
historiker bekannt ist, wird auch von unserm dichter nur al
solcher erwähnt (Why come &c., v. 715 ff.). Dagegen schliess
er sich völlig an die humanisten, zu denen er ja selbst gehörl
in seinen lateinischen gedichten an, ohne dass sich jedocl
) Flügel's ansicht (Ne, Lb. I. band, 1895, p. 402), dass Skelton gt
legentlich Juvenal nachgeahmt habe, kann ich durch nichts bestätigt finder
Das besteht nur bei Skelton’s lateinischen dichtungen zu rechte, wo scho
Dyce anklänge an Juvenal festgestellt hat.
2) Why come &c, v. 684 ff. Vgl. Dyce II, p. 364.
3) Vgl. Dyce II, p. 321.
4) Vgl. Dyce I, pı 416.
) Garl. v. 373.
=
78 Friedrich Brie
gery Mylk and Ale” zu denken. Auf ihre rechnung kommt
wohl auch zum teil die volkstümliche, ja oft unflätige sprache
seiner satiren.
Das Skelton’sche metrum.
Über den ursprung und charakter dieses metrums ist bisher
noch keine einigung erzielt worden, Skelton war gewiss kein
grosser verskünstler. Scheiden wir die unechten und zweifel-
haften werke aus, so verfügt er eigentlich nur über die Rhyme-
Royal-Strophe und den nach ihm benannten vers. Gelegent-
lich, zb. in dem kleinen gedicht “Why were ye Calliope &c.”
(Dyce I 197) und den im Garl. eingelegten liebesliedern be-
gegnen wir noch spielarten der schweifreimstrophe. Seine
frühesten dichtungen, wie die ode auf den tod des Earl of
Northumberland, einige gedichte auf Mistress Anne und
Bowge of Courte sind in der Rhyme-Royal-Strophe, der
lieblingsstrophe der Chaucerschule, abgefasst, Wie wir schon
früher erwähnten, begann Skelton erst während seines aufent-
haltes in Diss sich des kurzverses zu bedienen. Damit trat
wohl zum ersten male in der geschichte der englischen litera-
tur der wohl mehr oder weniger unbewusste vorgang ein, dass
ein dichter ein seinem temperamente und dem inhalte seiner
dichtungen adäquates metrum erfand. Denn Skelton ist tat-
sächlich der erfinder des nach ihm benannten metrums. Alle
versuche Skelton dieses lorbeerblatt zu entreissen, sind ge-
scheitert. Der gegenstand scheint mir wichtig genug, um auf
die einzelnen theorien einzugehen. Schipper‘) vertritt die an-
sicht, der skeltonische vers sei durch auflösung der alliterie-
renden langzeile in kurzzeilen entstanden. Er fände sich schon
vor Skelton in verschiedenen Mysterien sowie in den Morali-
täten “The Four Elements” und besonders “The World and the
Child”, Stellen wir zuerst die merkmale des skeltonischen me-
trums fest, Es besteht aus kurzzeilen von ein bis vier, meistens
drei hebungen, die in gruppen von zwei bis acht, ja gelegent-
lich von noch mehr durch reim miteinander verbunden sind,
so jedoch, dass die reime sich niemals kreuzen. Dem reime
fällt hierbei die wichtigste rolle zu, Er wird die eigentliche
seele des metrums, der zuliebe die verse gebaut werden. Der
sinn eines satzes wird so oft variiert und die epitheta so lange
4) Metrik I, p. 238 f.
—
80 Friedrich Brie
der von Schipper herangezogenen stelle (v. 9—25) ist
abbcaddefggfghhhi, Aus dem drama wird Skelton also schwer-
lich eine anregung zuteil geworden sein, Schliesslich sei noch
erwähnt, dass Schipper auf Guest fussend die ansicht vertritt®),
der Skelton'sche vers gehe in seinen anfängen zurück auf die
form des “Virelay”, das ursprünglich in einer neunzeiliger
strophe mit der reimstellung aabaabaab besteht. Eine in dei
englischen poesie vorkommende variation derselben zeigt da!
schema aaab aaab bbbc bbbe cccd &c, Auch gegen diese an
nahme spricht deutlich die strophenform und der gekreuzte reim
Skelton's metrum schreibt seinen ursprung von gan}
andrer seite her, nämlich aus den geistlichen und huma
nistischen studien des dichters. Es ist im wesentliche
einem mittellateinischen metrum nachgebildet, welche
sowohl in die französische wie in die englische dichtkuns
selbständig eingang fand. Skelton's poetischer stil knüpfi
ebensowenig wie sein prosaischer, den wir allerdings nur au
der Repl. kennen, an die englische überlieferung an. Man ha
den stil seiner späteren werke stets für etwas volkstümliche)
erklärt; er ist es auch geworden; seinem ursprung nach is
er ee das gerade gegenteil davon, nämlich manier. Manie
kann eben auch volkstümlich werden. Skelton’s stil
mittel sind die bizarren der Latinisten. Er ist ei)
merkwürdiger vertreter des humanismus. Obwohl er an dei
bestrebungen einer wiederbelebung des klassischen Lateins teil
nimmt, bricht er doch nicht mit dem alten lateinischen sti)
dazu liebt er den unfug und die manier zu sehr. Aus de
“tabull” in W. H. und den mätzchen im Garl. v. 751 ff. lass
sich seine vorlebe für die lateinischen rätselkunststücke eı
kennen, Oder man betrachte seine humoristischen lateinische)
reime, wie sie sich in Ph. Sp., W. H., Sp. P. uam. eingestreu
finden, oder seine, wenn auch spärlichen proben makaronische
poesie *),
») I, pr 364
a) Maister sophista,
Ye simplex syllogista,
Ye deuelysh dogmatista,
Your hawke on your fista
To hawke when you dist
Im ecclesia ista, (W. H. v. 246 f£)
82 | Friedrich Brie
Auch die alliteration, die Skelton indes schon in seinen
frühesten werken angewandt hatte, ist ein ganz gebräuchliches
stilmittel der hymnenpoesie. Einzelne fälle finden sich schon
in den eben mitgeteilten proben. Sehr charakteristisch sind zb.
folgende verse"):
Veni virgo virginum
Veni /umen /uminum
Veni vena veniae.
In der Sequenz De sancto Petro*) beginnt sogar jedes wort
mit einem P.
Dass Skelton vom Lateinischen ausging, konnte man
eigentlich schon aus seinen werken selbst erraten. Wir be-
sitzen ein lateinisches gedicht von ihm, das bis auf die
beiden schlussverse völlig im »Skelton’schen« metrum
ist. Es ist dies das 1506/07 gedichtete “Trentale” auf John
Jayberd, welches folgendermassen anhebt):
Sequitur trigintale
Tale quale rationale,
Licet parum curiale,
Tamen satis est formale, &c.
Es ist wohl möglich, dass dieses lied früheren datums ist als
irgendeines der englischen gedichte im Skelton’schen vers.
Zur gewissheit erhoben wird endlich noch der lateinische ur-
sprung des Skelton’schen metrums durch den umstand, dass
wir besonders in den frühsten in der kurzzeile abgefassten
dichtungen stets neben den englischen versen lateinischen,
nicht selten zu grösseren gruppen vereinigt, begegnen. Das
gilt für Ph. Sp., W.H., Ag. D., Col. Cl., Sp. P. und Repl. In
Ph. Sp. sind es sogar noch die lateinischen verse der lithurgie,
die wir eingeflochten finden. In anderen dichtungen begegnen
wir versen aus lateinischen hymnen. Dass dieser wechsel
zwischen englischen und lateinischen versen — oft sind es
auch englische und lateinische worte in einem und demselben
vers — aus der hymnenpoesie stammt, bedarf wohl kaum eines
beweises. Als ein beispiel dieser mischung will ich nur eine
strophe aus der hymne Veni Coronaberis wiedergeben *):
4) Kehrein p. 215.
3) Kehrein p, 271.
3) Dyce I, p. 168 ff, Siehe auch das Requiem p, 171.
4) Hymns to the Vergin and Christ ed. F. Furnivall E.E.T.S. 0.S, 24, p. 1,
84 Friedrich Brie
Chronologie der werke Skelton’ 4
Zum schlusse wollen wir den versuch wagen, eine chrono-
logische übersicht der hauptwerke Skelton’s zu geben. Dabei
ist zu bemerken, dass die datierung fast durchweg nur eine
ungefähr zutreffende sein konnte. In einigen fällen habe ich
den spielraum für die zeit der entstehung sehr weit bemessen
müssen, Trotz dessen ist es wohl möglich, dass der wirkliche
zeitpunkt auch noch aus diesem rahmen herausfällt.
Eine chronologie der werke Skelton's herzustellen bietet,
wie wir gesehen haben, ganz ausserordentliche schwierigkeiten
und ist daher meines wissens auch noch niemals versucht worden.
Besitzen wir doch keinen einzigen datierten druck eines seiner
werke zu seinen lebzeiten, ausgenommen Fawke’s ausgabe des
Garl, vom Jahre 1523. Auch die MSS, sind so gut wie niemals
datiert, So bin ich bei der herstellung der chronologie im
wesentlichen auf die spärlichen zeugnisse von zeitgenossen, auf
anspielungen auf bekannte ereignisse, auf das alter der zugrunde
liegenden quellen und vor allem auf ein sehr zweischneidiges
handwerkszeug, auf stilistische merkmale, angewiesen gewesen,
Datum Name des werkes!) SEAN BPLRBE
Datierung
1483 [Gedicht auf Eduard IV] Siehe p. 27
1485—1489 Übersetzung des “Diodorus Siehe p. 37
Siculus” und der briefe Cicero's
1489 (zum 1. Okt.) | *Prince Arturis Creacyoun Siche p. 69
1489 (nach 28. April) | Auf den tod des Earl of | Tod des Earl's am
Northumberland 28. April 1489.
1490-1498 Gedichte an Mastress Anne | Siehe p. 39 &
1491-1501 Recule ageinst Gaguyne Siche p. 31
1494 (zum 1. Nov.) |*Gedicht auf prinz Heinrichs | Siehe p. 73
ernennung zum Duke of York
1498—1501 *Methodos Skeltonidis | Siehe p. 8
14991503 Bowge of Courte Siehe p. 40
1498—1504 Against a comely coystrowne Siehe p. 41
1503—1507 Philipp Sparrow Siehe p. 42 f.
1504—1 508 Ware the Hauke Siehe p. 46
1506—1507 Epitaphe &c, (Dyce I, | Tod der betreffenden
P. 168 ff.) personen 1506. MS.
datiert 1507.
*) Ein * bedeutet, dass das betreffende werk uns nicht erhalten ist.
r
Skelton-studien 85
Datum Name des werkes Stande der
Datierung
1507 Lamentatio urbis Noricum | Brand von Norwich
1507.
1506—1512 Elynour Rummyng Siehe p. 48
1509 The Rose both White and Rede) Siche p. 49
1509 Eulogium &. (Dyce I, p. 179)| Heinrich VIII. 1509
zur regierung.
1513 (nach 8, Sept.) | A Balade of the skotiysshe Siehe p. 55
kynge
1513 (kurz vor 22. Sept.) Chorus contra Scottos Siehe p. 57
1513
1513-1517
1514-1518
1516 (nach 16. Okt.)
1518—1521
1516—1521
1519—1525
1520—1522
Chorus contra Gallos
Against Dundas
Poems against Garnesche
Elegia in comitessam de Derby
Colyn Clout
Magnificence
Speke Parrot
Garlande of Laurell
Erwähnt ereignisse
des August 1513.
Siehe p. 57
Siehe p. 59 f.
F 16. Okt. 1516.
Luther erwähn
C. CL. zitiert im Garl,
Ludwig XII. (} 1515)
als tot erwähnt; zi-
tiert im Garl.
Die einzelnen teile zu
verschiedenen zeiten
entstanden. Ein teil
vielleicht identisch
mit dem Garl. v. 1188
erwähnten Popingay.
In v. 340 vielleicht
anspielung auf Wol-
sey's aufenthalt in
Calais 1521. v. 425
enthält anspielung
auf Clemens VIL,
der erst 1523 papst
wurde.
C. Cl. und Maga.
darin erwähnt; da-
tierter druck vom
jahre 1523.
36 Friedrich Brie, Skelton-studien
Gründe der
Datum Name des werkes | .
Datierung
1522 (Nov.) bis 1523 | Why come ye nat to Courte
(Jan.?)
In v. 638 ff. wird er-
wähnt, dass 16 jahre
seit dem tode Sir
Richard Nanfan’s
(f Januar 1507) ver-
flossen sind"). v. 905
spielt auf den Maior
Sir John Mundy an,
der sein amt am
28. Okt. 1522 antrat?)
1523 Against the Duke of Albany | Albany’s einfall 1523.
1526—1527 Replycacion
1) Vgl. E. Arber, Surrey-Wyatt Anthology p. 159.
2) Siehe Arber aao.
Marburg. | Friedrich Brie.
NOTES ON THE TEXT OF KYDD.
(The Works of Thomas Kyd, edited by F. S. Boas. Oxford 1901.)
1. The Spanish Tragedy.
Act III, sc. 1, |. 47:
“No more, I say: to the tortures, when!”
Dodsley’s addition of wztk him is unnecessary; a pause
and a gesture after “No more, I say” would be just as effective
as a verbal addition.
III 1, 67—69:
“These eies beheld, and these my followers;
With these, the letters of the Kings commends
Are happie witnesses of his highnes health.”
In line 67, it is probable that we should transpose the comma
and the semi-colon.
Il 7, 15:
“But they are plac’t in those imperiall heights.”
The change — made by Schick in his Temple edition, and
endorsed by Boas — of zmperiall to empyreal is not justifiable.
The word “imperial” was used in the sense of ‘empyreal’,
or with a combination of the modern distinct meanings of
both words. Compare Marlowe, // Zamburlaine, II 3, 2995
(Wagner):
“Then let some holy trance conuay my thoughts
Up to the pallace of th’ imperiall heauen.”
II 8, 7:
“Good Madam, affright not thus yourselfe.”
Qy.: “Good Madam, do not thus affright yourselfe.” ? |
III 12, 46:
“To knit a sure inexplicable band.”
88 J. Le Gay Brereton
This is the reading of all the Qq., except that of Allde
which has ‘znexecrable band’. It is not easy to see why
modern editors prefer the reading invented by Hawkins —
‘inextricable’.
III 13, 102—107:
“Hieronimo, when, as a raging Sea.
Tost with the winde and tide, oreturnest then
The vpper billowes course of waues to keep,
Whilest lesser waters labour in the deepe;
Then shamest thou not, ieronimo, to neglect
The sweet reuenge of thy Horatio.”
Read: —
“Hieronimo, whenas a raging Sea,
Tost with the winde and tide, oreturneth thee", etc.
[I had already written this note when Professor Schick’s German
edition of Zhe Spanish Tragedy reached me, and I discovered
that Mr. Gollancz had anticipated my correction. ]
III 14, 46—47:
“Cast, She is thy sister.
Lor. Who, Belimperia? I,
My gracious Lord, and this is the day
That I haue longd so happely to see.”
Transfer / from end of line 46 to beginning of line 47.
IV 4, 61:
“Relentless are mine eares to thy laments,
As thy butcher is pittilesse and base.”
Qy.: “As [this] thy butcher,” &c.?
2 Cornelia.
I 1, 30:
“Yet thou, reuiuing foyl’dst our Infant Towne.”
Foyl'dst (= stainedst) is the reading of the Qq., and should
be retained. All the editors prefer “soyl’dst”.
II 2, 34:
“When as thy husband Crassus (in his flowre)
Did first beare Armes, and bart away my loue.”
Read “thy loue”. Garnier’s words are “tes amours”.
II 2, 86:
“Or (where th’ sunne forsakes the Ocean sea,
Or watereth his Coursers in the west).”
There is no need to read, with Boas, she for tk’; the pause
after ‘Or’ fills the line to its true dimensions.
Notes on the Text of Kydd gI
Probably we should omit the first comma, and read, “And
if” (= if).
II 1, 82:
“The fairest shape but fowlest minded man.”
Shape not only has better authority than shaped (the reading
of Hazlitt and Boas) but it gives a better sense.
II 1, 158:
“What are thy teares but Circes magike seas,
Where none scape wrackt but blindfould Marriners ?”
For wrackt we should probably read wracke.
II 1, 28:
“Both to haue seene and tride his valour.”
Read “and [to have] tride”.
III 1, 73 sqq.:
“Erastus, ile not yet vrge to know the cause
That brought thee hether, least with the discourse
Thou shouldst afflict thy selfe,
And cross the fulnes of my ioyful passion.
But [as a token] that we are assurde
Heauens brought thee hether for our benefit,
Know thou” &c,
Rearrange Il. 75—77:
“Thou shouldst afflict thy selfe, and cross the fulnes
Of my ioyful passion; but that we are assurde” —
III 1, 104:
“Denie not So/iman his own request.”
This is the reading of the ed. of 1599; 1599A and the un-
dated Q give ‘this owne. Hawkins and Hazlitt read ZAzs one,
probably correctly. If we follow ed. 1599, we should, I think,
read his one.
IV 1, 58—s9:
... “For Pindarus: or then Augustus
Sparde rich Alexandria for Arrius sake.”
Transfer sparde to end of line 58.
IV 1, 84:
“Brests, like two ouerflowing Fountaines.”
We may questionably scan this by taking Drests as the first
foot, and /éke as the second; but since the previous line runs:
“Neck, whiter than the snowy Apenines,”
one’ may suggest that the verses would match better were
we to read:
‘“Brests, like two ouerflowing Fountaine [head]s.”
92 J. Le Gay Brereton
Still Soliman may well linger more ardently over the drests
(and the thought which they suggest) than over a neck,
however lovely.
IV ı, 108:
“Nay, then, Perseda growes resolute.”
Read groweth?
IV 1, 140:
“Graunt one boone that I shall craue of thee.”
Boas’ reading, taken from Hawkins, is “Graunt [me] one”.
But see note on I V 51.
V i, 5—6:
“And thanks to gratious heauens, that so
Brought Soliman from worse to better.”
Qy.: “And thanks to gratious heauens, that so brought
Soliman from worse to better [mind].“?
V 2, 3:
“See [that] he be condemd by marshall law.”
See note on I V 51.
V 2, 5-7:
“Come, fellowes, see when this matter comes in question
You stagger not; and, Ianisaries
See that your strangling cords be ready.”
Prose.
V 2, 40—45. Here again a speech which consists of
prose, with the possible exception of a final couplet, is printed
as verse.
V 3, 63—95. More prose minced into verse.
V 4, 28:
“Then Ile combate thee, what ere thou art.”
See note on 1 V 51. Boas reads “Then I will” &c.
V 4, 76:
“I will not kisse her, sir, but giue me leaue
To.weepe ouer her.”
Read “[But] to weepe”, &c.?
V4 115:
“And on thy beautie [Ile] still contemplate.”
If we are to read [Ile], I’d like to transpose that and the
wing word. But I think we should more likely read
“And on thy beautie still [shall] contemplate.”
; try to account for an omission; the superficial
of s#ll and shall may have deceived the printer.
Notes on the Text of Kydd 93
V 5, 14. Where the Qq. have wastning I should keep
it, rather than alter it to wasting.
4. The First Part of Ieronimo.
I, 1, 2. I notice that Mr. Boas has made an unnecessary
alteration in this line.
I 1, 4:
“My knee sings thanks vnto your highnes bountie.”
For sings read signs.
I 1, 14:
“Ile bleed for you; and more, what speech afords,
Ile speake in drops, when I do faile in words.”
The text is defensible, perhaps. But I incline to think that
the author wrote “and more ZAen speech afords”.
I 1, 27:
“The merry yeare, the peacefull yeere, [the] Jocond yeare.”
Perhaps -- “The merry yeare, the peacefull Iocund yeare”.
I I, 52— 53:
“Well tuned mellody, and all sweet guifts of nature.”
Cannot auaile or win him to it.”
Rearrange —
“Well tuned mellody, and all sweet guifts
Of nature, cannot auaile or win him to it.”
I 1, 88:
“? will be hard like thunder, and as rough
As Northerne tempests.”
At first glance Aard would appear to be a rather unhappy
adjective; really it is a verb, as in I 2, 5: “I haue hard of
your honor, gentle brest’”’.
I 1, 95:
“Lordes, letes in: ioy shalbe now our guest.”
See note on S. and P.1 5, 51. Boas reads “let vs in”.
I 2, 13:
“If thou wouldst remaine heere with me, and not go.”
Oy.: “If heere thou wouldst remaine with me, not go”?
I 2, 25—26:
“] know you will be rough and violent,
And Portingale hath a tempestus son,
Stampt with the marke of fury, and you too.
And. Sweet Bellimperia,
Bel. Weele meet like thunder,
Eatch imperious ouer others spleene.”
94 J. Le Gay Brereton
Here the editors have darkened counsel. Collier, Hazlitt and
Boas change Weele to Youle. (Reed does not to so, apparently,
tho’ Boas says he does.) But it should be at least suspected
that foo (l. 25) is wrong; for the words “and you too” are
a mere repetition in sense of line 23 — “I know you will
be rough and violent”. I am confident that the true reading is
. “and you two —
And. Sweet Sellimperia,
Bel, — will meet like thunder”, &c.
I 2, 45—46:
“Bel, But will you indeed, Andrea ?
And. By this, and by this lip blushing kisse.
Hor, O, you sweare sweetly.”
This is obviously two lines of verse, divided at “By this / and
by this”. After Andrea, an unaccented syllable is wanting.
Is it supplied by the action of kissing, or should we recast
the passage thus? —
“Bel, But will you indeed, Andrea?
And, [I,] by this [Embracing her.
And (by) this lip blushing kisse.
Hor. O, you sweare sweetly.”
I 3, 26:
“Whose Incke-soules blacker then his name.”
Read “Whose Inckie soule is blacker then his name.”
I 3, S.D. after 38:
“Enter Jeronimo, and Horatio, and ouer heares their talke.”
Mr. Boas, who reads ouer heare, is inconsistent in his treatment
of plural verbs in -s. So in II 4, 24: —
“when multitudes
Makes it confused ere it come to head”,
he follows previous editors in reading Make; but line 48 of
the same scene he leaves untouched in defiance of the same
editors: —
| “My words iterated giues thee as much.”
I 3, 50:
“His bounty amongst souldiers sokes him dry.”
The uncertainty of old editors on the point makes it necessary
to explain that sokes is printer's spelling for sucks.
II 1, 25—27:
“I not deny but tribute hath bin due to Spaine
By our forfathers base captiuitie:
Yet cannot raze out there successors merit:”
Should we not read: |
>
Fr
f
Notes on the Text of Kydi 95
a |
“I not deny but tribute hath bin dw :
To Spaine. But our forfathers base tfptiuitie
Yet cannot raze out there successors grit.”?
II 1, 54—55: wz
“And. Then thine and this posses one quatiuc.
Bal. O, let them kis.”
Read: —
“And. Then thine and this
Posses one qualitie.
Bal, O, let them kis.”
II 1, 60—65:
“Ide wade up to the knees in bloud,
Ide make a bridge of Spanish carkases,
To single thee out of the gasping armye.
And. Wovt thou, prince? why euen for that I loue.
Bal, Tut, loue me, man, when we haue drunke
_ Hot bloud together; woundes will tie
An euerlasting setled amity” —
Possibly should be rearranged: “I'd wade ... make | A
bridge ... thee / Out of... prince? / Why euen for that
I loue. Tut, loue me when / We haue drunke .. . tie |
An... amity”.
II 1, 76—77:
“Bal, O, I hug thee fort,
The valianst spirit ere trod the Spanish courte.
Heere let the rising of our hot bloud set.
Alex. My leedge, two nobler spyrits neuer met.
Bal, Vntill we meet in purple”...
Boas transposes lines 76—77 (“Here let” and “My liege”),
but it is quite likely that Alexander's speech is interposed, as
Andrea’s in I 2, 26; see note on that passage.
I 3, 119:
“Lor. Farwell, Jeronimo.
Excunt Lorenzo and Isabella.
Isa. Welcome, my Lord Lorenso.”
But Lorenzo and Isabella entered in company about 70 lines
earlier, Read: — |
“Zor. Farwell, /eronimo,
Isa. Well, come, my Lord Lorenzo,
Exeunt Lorenzo and Isabella.”
It 4, 72—74:
“Nay, then you loue me not:
Let that be first dispatcht ;
Till when receiue this token.”
Qy. Rearrange thus? —
96 J. Le Gay Brereton
“Nay, then yq@® loue me not: let that
Be first dispa@&t; till when receiue this token.”
The redivision of th@&erses in this play is not an easy task.
Hitherto editors hav,2@gen content to suppose that the verse
was unworthy of editorial care. As a matter of fact the
author (whose work is spirited and interesting) is a careful
but spontaneous writer and a metrical experimenter.
II 4, 89—92. Boas:
“Lay hands on him; [and] some
Reare vp the bleeding body to the light.
Rog. My Lord, I think tis you; were you not heere,
A man might sweare twere you.”
Read: —
“Lay hands on him; some reare vp the bleeding
Body to the light.”?
Rog. My Lord, I think tis you;
Were you not heere, a man might sweare twere you.
II 4, 102—104:
“Lords, cannot you yet discry
Who is the owner of this red, melting body?
Rog. My Lord,
It is Alario” —
”
Read: —
“Lords, cannot you yet discry who is the owner
Of this red, melting body?
Rog. [I,] my Lord,
It is Alcario” —?
II 4, 115—116:
“Lor. Peace; no words; ile get thy pardon.
Why mum then.”
I believe the last three words should be assigned to Lazarotto;
they are his assent to the bargain with Lorenzo.
II 4, 123:
“Bel. Are you Andrea.
And. Doe not forget
That was Alcario, my shapes counterfet.”
But this is the first that Belimperia has heard of the counterfeit
Andrea. I think the words “Doe not forget” are an aside
addressed by Lazarotto to Lorenzo, as soon as general attention
is directed elsewhere.
II 5, 6—9:
“What, is tribute paid? [ist] peace or wars?
And. \Nars, my dread leedge.
King. Why then, that bleeding obiect
Doth presage what shall hereafter follow.”
Notes on the Text of Kydd 97
The verse in this passage, as Mr. Boas sees, needs help on
its halting way. May we offer a hand, thus: —
“What,
Is tribute paid? peace or wars?
And. Wars, my dread leedge.
King. Why then, that bleeding obiect doth presage
What shall hereafter follow.”
II 5, 15—17:
“I see an excellent villaine hath his fame
As well as a great courtier.
‚Wed. Speake, villain: wherefore didst thou this accursed deed?”
It needs no critical ear, to notice that “Speake, villain” should
be printed at the end of line 16.
II 5. 30. This line is a foot short. One may suggest —
“In scorne, and his hot suite (straitly] denide.”
“Xing. He intertained it?
And. I], and returned it with menasing browes:
Prince Baltheser, his son,
Grew Violent, and wished the fight begune.”
Read:
“King. He intertained it?
And. I, and [he] returned it:
With menasing browes, Prince Baltkeser, his son,
Grew Violent, and wished the fight begune.”
II 5, 81—89. As printed, there is little semblance of
verse in this passage; but a little care will reduce the lines
to something like order. Read: —
“Mess. My leedge, the Portugalles are vp in armes,
Glittering in steel.
King. Wheres our lord generall,
Lorenzo, stout Andrea,
With whome I rancke spritely Horatio?
What, for shame, shall the Portugalles trample the fields
Before you?
Gen. No, my leedge, thers time enough
To let out bloud enough, tribute shall flow
Out of their bowels, and be tendered so.”
III 1, 64:
“Let trybute be apeased and so stayed.”
Oy.: “By tribute be’t apeased and so stayed.”?
III 2, 124—125:
“I, I, Don Zedro, my boy shall meete thee.
Come, valliant sperits of Spaine.”
Transpose “my boy .. . thee” to beginning of |. 125.
J. Hoops, Englische Studien. 37. 1. 7
98 J. Le Gay Brereton
III 2, 3:
“As if he would slise them out like Orenges.”
Why agree with Hazlitt in the omission of z/?
III 2, 50—54. Some rearrangement of the lines is required.
According to Boas, the last words of each line are as follow:
‘Andrea | Balthezer | houre | message | attempt’. Is it not
rather: —
“Bal. I haue sweat much, yet cannot find him. [Hal]
Andrea.
And. Prince Baltheser: O lucky minute,
Bal, O long wished for houre. Are you remembred, Don,
Of a daring message, and’ a proud attempt.”
III 2, 91—95. Boas: ‘slaine | gore | blouds / him |
Pedro. Qy.t —
“And. O me, ill stead, valliant Rogero slaine.
Bal, O my sad fates,
Don Pedro weltring in his gore. O could
I meete Andrea, now my blouds a tiptoe,
This hand and sword should melt him: valliant Don Pedro.”
III 2, 102. Boas unnecessarily omits an zs,
III 2, 127—129. Boas: ‘prisoner | first | renowne’. Qy.? —
Hor. Hand off, Lorenso,
Touch not my prisoner.
Lor. Hees my prisoner;
I seizd his weapons first.
Hor. O base renowne,
Tis easie to seize those were first laid downe.”
III 2, 133—136. Q.: ‘my / prisoner / kno’. Boas: ‘Lord :
prisoner | kno’. Qy.? —
“Well, my Lord, to you a while I tender
My whole prisoner. Horatio,
You tender me part of mine owne, you kno.”
In the second of these lines there is a strong stress on the
word My, which forms the first foot.
* *
*
In his Notes on The Housholders Philosophie (P. 273, 9).
Mr. Boas observes that Kydd mistranslates ad lumina (= till
dawn) by a phrase which should have suggested Nash's fleering
at the author of the Ur-Hamlet — namely, dy candlelight.
Nash, after referring to writers “that could scarcelie latinise
their neck-verse, if they should haue neede”, goes on to say:
Notes on the Text of Kydd 99
“yet English Seneca read dy candle-light yeeldes manie good
sentences”. A little later he refers to the results of his
butts’ labours as “their candle stuffe”. Is not this significant?
Probably “translation by candle light” became a stock-phrase
in Nash's circle; and “candle stuffe” is nothing but Kyddian
mistranslation.
Sydney. J. Le Gay Brereton.
7*
SCOTT AS A MAN OF LETTERS.
Scott’s novels and poetry are known in the uttermost
parts of the earth and familiar wherever the English tongue
is spoken, while their merits and demerits have been discussed
in countless articles and volumes. It is almost useless now to
attempt to criticise the Waverley Novels: since the day in
1829 when the author writing to his son, Major Scott, tells
him that the sale of the collected edition of the Novels is pro
di-gi-ous there has been a steady demand for these admirable
books, and in spite of occasional Carlyle depreciation a steady
recognition of them as excellent literature. On the other hand
the poetry although intensely popular has hardly ever received
its due at the hands of critics, who for the most part have
been content to paraphrase Scott's own estimate of it, In 4
letter to Joanna Baillie he says, “I was never fond of my own
poetry, and am now (1822) much out of conceit of it”, and
to Sir William Gell he said, “Byron det me out of the field in
the description of the strong passions, and in deep-seated
knowledge of the human heart”. It is a curious fact that
Scott had a much keener eye for his own literary short
comings than for those of others, to whom he was extremely
lenient (even his treatment of the garrulous irrelevancy ©
Godwin’s Life of Chaucer is very gentle roaring), and ther
is truth in what he says of his poetry. In like manner, 2”
anonymous article by Scott inthe Quarterly Review for Januar)"
1817, where in a review of his own Zales of My Landloré
he replies to Dr. McCrie’s strictures on his treatment of the
Scotch Covenanters, contains some quite just criticism on the
Waverley Novels, which are said to be marked by some car“
lessness in narrative and to fail to make their heroes su
102 A. M. Williams
the printer.” This was written in the days of toil that followe<
the crash of Scott’s fortune, when his life had become a gres
monotony, although he still clung to the habits of an earlie
time in which, thanks to intellectual alertness and quick tena
cious memory, his vagrant studies had gathered that delightfu
miscellany which forms the connective tissue of the poem:
and novels, and is responsible for the ever-charming notes an
prefaces. Scott habitually speaks slightingly of his attentioı
to his formal school and college studies and of the progres
he made in them, but Lockhart says, “that in this, as in aimos
every case, he appears to have underrated his own attair
ments”. While this may be so, we know that the self-edı
cation which made Scott the man he was began very earls
Speaking of his failure to make reasonable progress with Greell
Scott writes, “All my hopes of my progress in the Gree
were now over; insomuch that when we were required +
write essays on the authors we had studied, I had the audaci-
to produce a composition in which I weighed Homer agairs
Ariosto, and pronounced him wanting in the balance. I su
ported this heresy by a profusion of bad reading and flims
argument. The wrath of the professor was extreme, while .
the same time he could not suppress his surprise at the qua:
tity of out-of-the-way knowledge which I displayed.” It ma
be taken for granted that the account given in the thir
chapter of Waverley of the hero’s studies, with Scott’s com-
ments on its merits and defects, applies mutatis mutandis to
Scott's own reading. Of Scott as of Waverley it may be said
that he “drove through the sea of books like a vessel without
a pilot or a rudder’, and that “he had read, and stored in:
memory of uncommon tenacity, much curious, though ill
arranged and miscellaneous information”. The whole chapte
constitutes an excellent essay on desultory reading, whos
results we are now to consider. It will be found that ver
much of what is prosaically recorded in volume and revie\
appears in a more glorious form in the poems and novels
One instance occurs at once. It is unnecessary to remind an:
Scotsman of the long warfare — not yet indeed accom
plished — waged over the Picts. There is, on one hanc
the opinion that the Picts were a Goidelic people, that i:
Celts allied to the early historic inhabitants of Ireland and th
114 A. M. Williams
succeeded. But not even the doctrine of religion, far less its
forms or its exterior policy, can be justly or wholesomely
forced on a nation by breach of laws and invasion of liberties,”
These two passages reveal the eminently well balanced and
calm mind that Scott preserved on a question that excited
and still excites bitter partisan feeling, and while the whole
article is deserving of careful study as supplying much of the
kind of material which when acted on by the esemplastic
agency of Scott’s imagination yielded the splendid result of
Old Mortality, such passages as have been cited are especially
noteworthy as showing how accurately Henry Morton, halting
like Israel at a like crisis between two opinions, represented
the comprehensiveness of the author himself. Scott saw so
much of the strength and the weakness of each party that
like Sir Roger de Coverley he found a great deal could be
said on both sides.
As the readers of the Waverley novels know well, “tragicad
stories of a domestic character” play a prominent part in them —
The Bride of Lammermoor, is a notable instance — anc
this kind of history Scott found so attractive that there s ==
certain appropriateness in his having written his last criticam
article on Pitcairn’s Criminal Trials. There are set forth th =®
horrible crimes of the Mures of Auchendrane, known to th *
readers of Scott’s poetry as The Ayrshire Tragedy. Th *
story is an extraordinary revelation of the savagery to b»-
found in the Scotland of 1597 even among men of good famil==
and estate. John Mure of Auchendrane prompted by ambitio #
procured the murder of Sir Thomas Kennedy of Cullayn 4
under circumstances of diabolical treachery. Being then afraie=
of the knowledge possessed of the transaction by a lad Dak
rymple, he had the youth kept in concealment and afterward=
transported to the Low Counties. Returning thence Dalrymp! 4
was snared by Auchendrane, his son, and one James Bannatyne
and murdered. Suspicion was roused and after Mure ha«
tried to create a diversion by attempting to murder Hug
Kennedy of Garriehorne, he was arrested and lodged in th<
Tolbooth of Edinburgh. Young Auchendrane now persuade 4
their accomplice Bannatyne to go to Ireland and along wit]
his father stood trial. The elder Mure was liberated unde&
security to appear when summoned, but the younger wa
Scott as a Man of Letters II5
ained and examined under torture by the express in-
ictions of King James, who was convinced of the Mures’
It. Meantime old Auchendrane hatched a plan to murder
evidence Bannatyne by the hand of one Pennycuke, who
turn should be murdered by Mure of Auchmull. But
ınatyne contrived to shun the plots devised against him
ultimately surrendered and confessed, and the upshot of
whole infernal business, as Scott calls it, was that the two
res were executed, Such tales of dark and turbulent passion
‘inated Scott, who details several of them with an obvious
‘reciation of their dramatic aspects, and of their value as
; to realising the condition of Scotland at a time when the
abitants spent their time “in drinking deep and taking
dly revenge for slight offences”.
Scott's most elaborate historical work was his Life of
poleon. The introduction to Zhe Betrothed contains matter
‘porting to be “Minutes of sederunt of a general meeting
the Shareholders designing to form a joint-stock company,
ited for the purpose of writing and publishing the class of
tks called the “Waverley Novels” held in the Waterloo
vern, Regent's Bridge, Edinburgh, 1. June, 1825”.
At this meeting in Nephelococcygia, or Cloud-Cuckoo-land,
: Eidolon of the author of the Waverley Novels was called
the chair, the worthy Jonathan Oldbuck, Esq., of Monkbarns,
ted as secretary, and the chairman concluded a speech with
: words, ‘I will write History.” There was a tumult of surprise,
id which our reporter detected the following expressions: —
he devil you will!? ‘You, my dear sir, you? ‘The old gentleman
‘gets he's the greatest liar since Sir John Mandeville!?.
‘Not the worse historian for that,’ said Oldbuck, ‘since
slury, you know, is half fiction.’ |
‘I'll answer for that half being forthcoming,’ said the former
eaker; ‘but for the scantling of truth which is necessary after
|, Lord help us! Geoffrey of Monmouth will be Lord Clarendon
him.” As the confusion began to abate more than one member
the meeting was seen to touch his forehead significantly while
iptain Clutterbuck humm’d: —
Be by your friends advised,
Too rash, too hasty, dad,
Maugre your bolts, and wise head,
The world will think you mad.
8 *
118 A. M. Williams
amiable, excepting in one particular. His temper, when |
received or thought he received provocation, especial
if of a personal character, was warm and vindictive. He wa
however, placable in the case even of his enemies, pr
viding that they submitted to his mercy; but he had n
that species of generosity which respects the sincerity |
a manly and fair opponent. On the other hand, no oı
was a more liberal rewarder of the attachment of h
friends. He was an excellent husband, a kind relation, ar
unless when state policy intervened, a most affectionate brothe
General Gourgaud . . . states him to have been the best
masters ... There was gentleness and even softness in h
character ... Napoleon respected himself too much, and unde
stood the value of public opinion too well to have plunge
into general or vague debauchery.” Scott does full justice
Napoleon’s strategy and tactics, to the brilliancy of his gover
ment abroad, to its general liberality and moderation at hor
while he speaks in justly severe terms of “the abominat
murder of the Duc d’Enghien” and of the cowardly murder
Palm, the Nurenberg bookseller, whose sole crime was tk
he had exposed for sale a pamphlet adversely criticisi
Napoleon and his policy. For both outrages Napoleon w
directly responsible. Scott is also within the limits of t
evidence when he points out Napoleon's egotism, his ov
weening ambition, his unscrupulous use of false or misleadi
bulletins, his vindictiveness (“he bequeathed a legacy to
villain who attempted the assassination of the Duke
Wellington”), and his pettiness in refusing to acknowled
merit in troops or generals by whom he had been vanquishe
Scott’s conclusion of the whole matter is admirable. “Ti
faults of Buonaparte we conclude, as we commenced, we
rather those of the sovereign and politician, than of the i
dividual... It was the inordinate force of ambition whic
made him the scourge of Europe; it was his efforts to di
guise that selfish principle that made him combine fraud wit
force, and establish a regular system for deceiving those who1
he could not subdue. Had his natural disposition been cold!
cruel, like that of Octavius, or had he given way to the warm!
of his temper, like other despots, his private history, as we
as that of his campaigns, must have been written in blow
Scott as a Man of Letters 119
If instead of asserting that he never committed a crime, he had
limited his self-eulogy to asserting that, in attaining and
wielding supreme power, he had resisted the temptation to
commit many, he could not have been contradicted. And this
is mo small praise... His system of governing was false
in the extreme. It comprehended the slavery of France, and
aimed at the subjugation of the world. But to the former he
did much to requite them tor the jewel of which he robbed
them. He gave them a regular government, schools, institutions,
courts of justice and a code of laws. In Italy his rule was
equally splendid and beneficial ... His invasions ... have
gone far to loosen the feudal yoke, to enlighten the mind both
of prince and people, and have led to many admirable results.”
Modern writers on Napoleon have not bettered Scott’s estimate
of his character. “Till he had lived”, says Lord Rosebery,
“no one could realise that there could be so stupendous a
combination of military and civil genius, such comprehensiveness
of view united to such grasp of detail, such prodigious vitality
of body and mind,” and Mr. Rose says, “He was superlatively
great in all that pertains to government, the quickening of
human, energies, and the art of war’. These succinct state-
ments suggest one explanation of the neglect of a book once
SO Popular; it is too long for this generation, which likes its
literature in Bovril-like extracts.
On certain standing disputes Scott took the British side
and on one of them we believe him to be right. Lord Rose-
bery and others blame the British government for the rigorous
IMPrisonment in St. Helena. As a matter of right, the im-
PriSonment was justifiable; as a matter of expediency, it was
Pruadent. ‘His ambition” says Scott, “equally insatiable and
NCurable, justified Europe in securing his person as if it had
been that of a lunatic’. Lord Rosebery is of opinion “that
had he effected the impossible and escaped, he could never
have seriously disturbed the world again except as a tradition”,
but one may doubt whether Napoleon’s strength was so un-
Qual to another effort as Lord Rosebery thinks, or that a
quiet and inoffensive life would have suited one with such a
history as Napoleon, one too who said, “Je n’ aime pas bea-
COup les femmes, ni le jeu — enfin rien; je suis tout a fait
UN €tre politique’. Scott denies that Wellington was surprised
122 A. M. Williams
and profligacy. Altogether it is not much like the production
of a mere man of letters or a fastidious speculator in sentiment
and morality: but exhibits throughout, and in a very pleasing
form, the good sense and large toleration of a man of the
world, with much of that generous allowance for the
‘Fears of the brave, and follies of the wise’,
which genius too often requires, and should therefore always =
be most forward to show.” This is just and true, and no =
better illustration could be produced of the manly generous—
spirit of Scott than his comments on Swift’s change of political” _,
faith, his treatment of Stella and Vanessa, and the outrageous _
coarseness of much of his writing, as contrasted with Macaulay'=
splenetic description of Swift as “the apostate politician, th _ .
ribald priest, the perjured lover, with a heart burning wit.___]
hatred against the whole human race and a mind richly store—— «
with images from the dunghill and the lazar house”. In ik
manner the paragraph on Dryden's change of politics and «<<
religion and the loose tone of his comedies is in the grar a
manner natural to a lofty serene temper. Yet even in su
biographies as these, full and interesting as they are, we mm ==
something; we feel that the creator of characters whom on <—
known we can never forget, could have treated Swift a arm
Dryden with a vivacity and impressiveness that he has refus <==
to employ, that he who could give to romance the verisima 2
tude of history, hesitated to give to history the vivifya x =m;
touch of romance.
There is a particular pleasure in following Scott alos=$
forgotten paths of literature. Writers that this generata<—»a
embarrassed by its wealth of books knows nothing of we z*
among Scott’s familiars, and it is pleasing to read his papers >
authors like Charlotte Smith, Anna Seward, Richard Cumberlaxz <i,
Clara Reeve, Charles Johnstone, and Robert Bage. Even mn
cases where one may feel that Scott's great-heartedness mak ©&S
him over estimate the productions he is criticising, one is gl
to find the neglect of to-day so far compensated by hear ®Y
praise from an immortal pen. These prose pieces, howew =",
contain nothing so extravagant in the way of appreciation 4
the lines on Joanna Baillie.
“When she, the bold enchantress, came,
With fearless hand and heart on flame!
Scott as a Man of Letters 123
From the pale willow snatched the treasure,
And swept it with a kindred measure,
Till Avon’s swans, while rung the grove
With Montfort’s hate and Basil’s love,
Awakening at the inspired strain,
Deem’d their own Shakespeare lived again”.
The estimate is coloured by Scott’s friendship for Miss Baillie,
but it is fair to remember that she had a great repute in her
tirme; did not Byron say, “Woman (save Joanna Baillie) cannot
write tragedy”? Perhaps the justest piece of literary criticism
Written by Scott is his judgment on Byron’s poetry. “The
Character of his style and versification once distinctly traced
Cannot again be dwelt on without repetition. The harmony
Of verse, and the power of numbers, nay, the selection and
arrangement of expressions, are all so subordinate to the
thought and sentiment as to become comparatively light in
the scale. His poetry is like the oratory which hurries the
hearers along without permitting them to pause on its sole-
Cismns or singularities. Its general structure is bold, severe,
and as it were Doric, admitting few ornaments but those
'Mwnediately suggested by the glowing imagination of the
€4t hor, rising and sinking with the tones of his enthusiasm,
TOtıghening into argument, or softening into the melody of
©€ling and sentiment, as if the language fit for either were
alilke at the command of the poet, and the numbers not only
“me uncalled, but arranged themselves with little care on his
Part into the varied modulation which the subject requires.”
his is particularly sound and is a very favourable specimen
Of Scott’s critical judgment and general appreciation of a great
©Sntemporary poet. But it is not a solitary specimen of clear
Derspicacious criticism, for which Scott was fully equipped.
n full cause shewn he could also give a shrewd thrust. He
Says for instance of Godwin's Chaucer: “We cannot refuse
Braise to the industry of Mr. Godwin, who has acquired a
reat fund of knowledge, however ill-arranged, upon subjects
teo which he was so lately an utter stranger.” For the most
Bart Scott’s literary opinions and knowledge have to be
€athered from the odtter dicta scattered with luxuriant haste
Over the pages of magazines and memoirs, but in the essays
©n Chivalry, Romance, and the Drama, contributed to the
124 A, M. Williams, Scott as a Man of Letters
Encyclopoedia Britannica we have a formal treatment of sub-
jects that greatly exercised the pen of the Wizard of the
North, and in their own way they are wholly admirable.
Anyone that will take the trouble to read these essays and
the critical biographies prefixed to the Novelist’s Library will
probably ask himself why he has never heard of Scott the
critic as well as Scott the poet and Scott the novelist. A word
must be spared for the Letters on Demonology and Witchcraft.
Written towards the close of Scott's life they show some
cloudiness of thought and expression, but withal they are a
favourable specimen of Scott’s manner in their wealth of inter-
esting knowledge, their geniality of style, and their flow of
hnecdote and illustration.
‘Read Scott — every word’, said Ruskin, and it will
have been seen how much this involves. Yet it is worth
doing. To read his miscellaneous writings is to see Scott in
a new light, to apprehend the extraordinary range and catho-
licity of his reading, to appreciate him as a historian, a bio-
grapher, a literary critic, a delightful writer on passing sub-
jects of the hour, and to learn that withal there is but one
Scott, a man of sane, clear intellect, of pure and lofty feeling,
of steady and unconquerable courage. And one thing more.
Without the poems and the novels we should have had ira.
Scott a distinguished writer and a man to admire and love=
but not the same easy means to measure the great gap th _
lies between the accomplished man of letters and the suprermmm,
creative artist.
Glasgow. A. M. Williams,
BESPRECHUNGEN.
SPRACHGESCHICHTE.
Richard Chenevix Trench D.D., Or the Study of Words.
Edited with emendations by A. Smythe Palmer D.D.
London, G. Routledge & Sons, Ld., 1904.
It would seem to me that to reprint this book at this time
of day, is doing an injustice to the memory of Archbishop Trench.
When these lectures were first delivered and printed, half a century
480, modern philology was in its infancy; and what are the
Pardonable mistakes of a highly cultured man, when considered
in the light of that time, must now appear the glaring errors
of an amateur. Ridiculous as many of the Archbishop's derivations
may seem to us, who was there to challenge them when these
lectures were first given? Very few scholars on the continent,
indeed; fewer still, in England ; and, certainly, none of the pupils
Of the Training College for whose benefit they were first penned
town. Why give a re-hash of such absurdities as the following:
a Lind person is a Ainned person, one of kin” (p. 70); “by a
“’/zorc our plain-speaking Anglo-Saxon fathers were wont to
designate the unhappy women . . . who for Aire are content to
Profane and lay waste the deepest sanctities of their life” (p. 80);
Zigeuner means Zich-gauner, that is, roaming thieves” (p. 123);
““t#7erall descends to us from a period when it was the custom to
* Arell or drill the ear of a slave in token of servitude” (p. 126);
4 Tgıuxn passed over from the Greek to the Gothic tongue, and
these Goths ... lent the word in their turn to other German
tribes” (p. 102); “the Aaft of a knife is properly only the par-
HcCiple perfect of to Aave, that whereby you have or hold it”
225); owl differs from Aow/ in nothing but its spelling”
Pp. 240). Why re-edit page after page of such absurdities, when
you are aware, and even tell the reader in endiess footnotes,
126 Besprechungen
that all these theories are long exploded; and that the Archbishop,
for all he was a good moralist, was an execrable philologist?
The fact is that Trench was first and foremost the preacher,
who could not resist the temptation of drawing a lesson or
enforcing a moral from the teaching of a word. Language, to «
him, was “fossil poetry’. And being a man of wide reading, _
endowed with poetic feeling and a vivid imagination, he freely —~,
gave the rein to his imaginative faculties, and demonstrated to «<>
his audience the beauty of religion and morality by pressing this
“fossil poetry” into his service. It is not difficult now to sec
through the hollowness of the theories advanced here. But these
book constitutes a grave danger to the beginner into whose
hands it may happen to fall. For the grace and the charm Cf
the style in which the book is couched make it singularly attraciw- e
to the undiscerning mind. The editor's footnotes, indeed, canceam=]
the conclusions which the Archbishop arrived at; but, for am_il
that, the theories stand, and the most erroneous notions are
perpetuated.
“Riddle” — it says in page 232 — “an enigma, is from =
German source!” Is it wonderful that Dr. Skeat should have ~&o@
assure his countrymen again and again that English is not deriv > <
from German?
Utrecht, May 1906. P. Fijn van Draat.
G. Wendt, Die syntax des adjektivs im heutigen Englisch, TDD <=
teilnehmern der 48. versammlung als festgabe dargeboten ~~ <—”
dem ortskomitee. Hamburg 1905.
It is a matter of deep regret that Prof. Wendt's very a tole
paper has been privately printed. Every student of Mod «= ¥#
English outside the comparatively small number of members of
the Hamburg Congress is interested in the subject and wots 1d
reap much information from a perusal of this suggestive atu—#*
Let us fondly hope that at no distant date the learned auth <> =
study in adjectives will appear in public print.
The paper is introduced by a few words on »gang und 22 =
grenzung der untersuchunge. Next comes a synopsis of ® he
subject. Finally the body of the dissertation. The subject »
divided as follows: I. Gebrauch des adjektivs. A. Das ig at
liche adjektiv: «a. attributivisch; 4. prädikativisch; c. attributivis=—"
Wendt, Die syntax des adjektivs im heutigen Englisch 127
pradikativisch. 2. Das uneigentliche adjektiv. Attribut in nicht
adjektivischer form: z. adverbia; 2. hauptwörter; 3. zusammen-
gesetzte ausdrücke. — Prädikativisch in nicht adjektivischer form.
II. Stellung des adjektivs: a. gewöhnliche stellung; 4. es muss
nachstehen; c. es kann nachstehen. III. Adjektiv als substantiv:
a, Substantivisch gebrauchtes adjektiv: z. geschlechtlich; 2. ge-
schilechtslos. 4. Adjektiv als vollwertiges substantiv. 7. geschlecht-
ich; 2. sachnamen; 7. abstrakta. — This division to which no
reasonable objection can be raised is strictly maintained, and
sulsdivided, each subdivision being illustrated by a large number
of quotations. These are for the greater part taken from modern
authors and periodicals in accordance with the writer's intention
to give a survey of the syntax of the adjective in modern English.
Names of authors are not given except classical ones.
Almost without exception the writer's views are stated in
Clear matter-of-fact language; only occassionally, as for instance
on p. 39 in the discussion of ‘the sublime’ one could wish the
language to be simpler. The paper is wellnigh exhaustive and
Uniformly excellent; but some points deserve mention for the
Suggestive manner in which they have been treated, e. g. the use
Of one. The following observations are the outcome of attentive
Teading not of censorious faultfinding. — Zhe Pink’n (p. 6) may
be a »Schülerzeitung«e, but it is more generally known as the
Narre of a sporting-paper. Cp. fin in ‘to wear the pink, i. e.
the scarlet hunting-coat. — What Prof. Wendt says about tle
on p. ıo is misleading: »Wo es dennoch verwendet wird, liegen
besondere gründe vor, oder es erscheint in verbindung mit einem
andern adjektiv, dem es — wie ein diminutivum — zu folgen
Pflegte: the adjective is not followed by little, but the noun is
Preceded by it; in other words, ie always immediately precedes
the substantive with wich it forms a diminutive. Cp. @ little old
"tan with a darling little Cyclops, a pretty little maid. — Alive (p. 9)
IS Occasionally found as an attributive adjective: It was such an alive,
Warm, buoyant personality. G. Atherton, Senator North, V. —
Colloquially we find the adverb used as a predicative adjective after
ook: But she looks dreadfully, does not she? Marion Crawford, Zale
Ya lonely Parish, XIX"). — It is not quite correct to say that golden
~
mn m
E 1) Cp. Aug. Western, Some remarks on the use of English adverbs.
Nel. Stud. 36, p. 86 ff.
ge
Wendt, Die syntax des adjektivs im heutigen Englisch 129
in @dluded-to have some stress. — I believe the explanation of By
having meetings regular (p. 27) is not correct: the construction
is just the same as in: fainting the door red. To have has the
meaning here of “to cause something to be done” and % hold
might be substituted for it, “by holding meetings regularly”. —
There can be little doubt that Lubbock wrote, in one sentence,
thevags external, and external things for the sake of clearness:
“tlhings external to ourselves” might have had another meaning
anci would certainly have been ambiguous. (p. 28.) — In wth
a fLeaste for having things comfortable (p. 28) from Vanity Fair, we
hawe not the combination things comfortable after the model of
thevegs Russian, things English but again a case of have, followed
by anoun and a predicative adjective in the signification, this
time, of “to possess, to enjoy’; cp. J like to have my bath hot. —
Armong the idiomatic combinations (p. 29) of noun and adjective
might have been mentioned: regent designate (Mrs. Fitzherbert
seems to have advised the Aegent designate to employ his old
friends, the Whigs. Athenzeum 25th Nov. 1905, p. 716); the regular
POStposition of the adjective in the language of heraldry: cross
Pomel, — potent, three roses argent etc.; and the frequent post-
Position of the adjective in the language of the law: malice pre-
Perse, issue male etc. Also note the place of born in: a poet born,
2 beggar born. — Those eminent in literature, those opposite (p. 36)
Cannot be quoted under one head with she sick of heart etc.:
the construction is different and so is the stress! The relation
tween Zhose and opposite is entirely different from that between
‘hose and English in: That's just like /Aose English (p. 38). —
am glad to see that Dr. Wendt has given the correct explanation
Of “pe sublime’ etc. (p. 39). It is high time our grammars
fOllowed suit. — In the section on the substantive use of the
Adjective no mention is made of the peculiar application of young
™™ the language of Natural History. The following quotations will
Clucidate this use: Blackbird on Nest with Young (plural).
Owans, Wid Birds at Home. Willow-Wren feeding Young
(Plural I). ib. Nest, Eggs, and Young of Moorhen (singular!). 1b.
&g and newly hatched Young of Lesser Black-backed Gull
Sim gular!). ib. The puffin feeds its young on the fry of certain
Ashes (singular, for the puffin lays only one eggl). ib. p. 72. In
We season ¢he young were hatched. Kearton, Wild Nature's Ways,
J. Hoops, Englische Studien. 37. 1. 9
132 Besprechungen
Independents: nine in all. Modern Language Notes XVI 2, p. 110. -
An adjective can be used substantively with plural meaning, wit!
out an article, if a relative clause follows: I stood for a while |
the rain among the throng of poor, who had come to wait ther
R. W. Chambers, Cardigan, XXVI. (Cp. Wendt, p. 7.) -
Examples of English etc. for Englishmen etc. are rare: Then oı
friend was relating with great gusto to a laughing circle of Engl.
and Americans the adventures and miseries of his first three da’
in Paris. A. Standish Hartrick, A Zragic Comedian. — It isn
only rich and poor and other adjectives expressing contrasts th
prop each other, as most grammars say and as may be }
ferred from Dr. Wendt’s instances (p. 7): Aged and infirm we
placed at the edge of the path so that they might obtain a bett
view. Times (W.E.) 4th Aug. 1903, p. 568. — Names of countr
do not usually take the adjective whole before them, /ke wk
of being preferred. Cases like the following are exception:
Jerusalem itself follows — and a long account of whole Palesti:
Saintsbury, A short History of English Literature, 151. — E
the superlative (p. 6) cp. The woodcuts are of /Ae very wooden.
Punch zoth Dec. 1899. Many writers have been credited w
the utmost of finicking pains. Street, From a London At
Pall Mall Mag. Jan. 1900. — Examples of adjectives used
singular substantives are: Physically he is a flabby pot-belli
degenerate. Wells, Love and Mr. Lewisham, XXIII. He ha
just polished off a satisfactory right and left. Lehmann, M
Hadden’s Preferment. She lived to become the author of th
once famous ‘Letters upon the Improvement of the Mind’, tt
commended of Queen Charlotte, and the “admirable Mrs, Chapone
of the more serious Bas Bleus. Dobson, Richardson, 122. St
was an incapable, but there was nothing better to be done. Marcel
234. The new religious is put fairly to bed in his coffin whi
the Mass proceeds. Acad. Aug. 11th 1900, p. 110. What an o
dear he is, Miss Penhurst! B. Harraden, Zhe Fowler, 72. TI
sun-light stole through the tall windows and fell upon the whit
carven, recumbent figure of some /mfortant, long dead. Aca
May 6th 1899. In the autumn I had seen a palmist known
the Wonderful Mrs. Hopkinson, who assured me, with the absolu
certainty of the mistaken, that a man with the initials A. H. wou
‘come into my life’. Zunch 13th Feb. ıg901, p. 135. And wi
Wendt, Die syntax des adjektivs im heutigen Englisch 133
the name of Confucius the western stands on dry ground. Acad.
Feb. 224 1901, p. 99.
Among the names of colours white should have been mentioned
which is used both as a singular and a plural for the white part
of an egg: Switch the whites of the eggs to a stiff froth. From
a Book of Cookery. — Likes and dislikes (p. 48) should not have
been mentioned together with dygones and externals; it is out of
place in Dr. Wendt’s paper as Jike and dislike are the verbs used
substantively. Cp. Murray. — I fail to see why the author puts
_ after wanton (p. 43): »Herkunft?« as the etymology of the word
is known with absolute certainty. — On p. 41 the familiar the
cold (to leave a person out in Zhe cold), and the less common
the warm (He had bade them make up her bed downstairs in the
warm. Marcella 295) might have been mentioned. — Interesting
examples of esdue and ese (pp. 18, 41) are: The preface to “Three
Plays for Puritans”is a trying, Shawesgue document. Acad. Feb. 204
Igor, p. 97. It is earnestly to be hoped that the British and
Congolese authorities may combine in placing the Okapi on the
“wholly-protected” list. Zimes (W.E.) roth May 1gor, III. Notice
wholly-protected! — With military etc. (p. 40) we may compare:
In Supplement of the early announcement that Mr. Cadbury, of
COcoa renown, had a large share in the new proprietary and
direction of the Daily News, it is stated etc. Punch Feb. 13th
1991, p. 131.
By a slip of the pen awake, aware, alone are mentioned
among predicative prepositional phrases (p. 9), while poorly is
given as one of the adjectives that always stand behind the
noun (p. 29). What is meant is that these four words are used
exclusively as predicative adjectives. Azake, aware and alone
should not be mentioned together with akin, alive and aloof which
are really prepositional phrases, next used as adverbs and finally
25 predicative adjectives. — Shrunken and sunken do occur as
Predicative adjectives: The always delicate “face was pinched and
shrunken, Braddon, Vixen 312. His Majesty's face was sunken.
Stanley Weyman, A Gentleman of France II 245.
The comparative is sometimes used substantively without a
Pr€ceding determinative (p. 7): But wéser than he said between the
quinine doses: You'll come back again. Zimes (W.E.) 16th March
"900, — No mention is made of such forms as: German-built,
134 Besprechungen
modern-built, kitchen-bred, China-bound etc. — In conclusion 1
cannot omit expressing a hope that Dr. Wendt will find time t <—
treat other parts of grammar in the same lucid and helpfw_ıl
manner‘).
Groningen. A. E. H. Swaen.
LITERATURGESCHICHTE.
Margarete Rösler, dr. phil., Wien, Die fassungen der Alexis s
legende mit besonderer berücksichtigung der mitielenglischen ve +-
sionen. (Wiener beiträge zur englischen philologie, hrsg. wor
J. Schipper, XXI.) Wien und Leipzig, Wilhelm Braumüller, 19<> 5.
X + 197 ss.
Since the publication of Amiaud’s well-known study?) thas
monograph is the most substantial contribution to the knowledge
of the Alexis legend that has appeared. Its defects are due am
large measure to the difficulty of treating a complicated and eve r-
widening field within a limited space, while it has the merit of
subjecting previous theories to careful criticism and of classifying
a large number of versions in Greek, Latin, and the vernaculars
of western Europe, which had hitherto escaped either mention Or
proper study from the point of view of the legend as a whole.
As indicated by the title, the author's primary aim has been tO
discover the relationship which the Middle-English forms bear €O
one another and to their sources; but to this end a general ove ¥-
hauling of material has proved necessary. That all of the arg =
ments used and all of the conclusions reached should find gener =
acceptance would be too much to expect. That this treatise ma’
1) For the nature of far and home in “the far West, the Aome industry |
(p. 13) cp. the V.4.D. i. v. far and home. — Average in “the average readin =
Briton” is as much an adj. now as cheap, commonplace etc., and should a
classed with these (p. 14). — The example of predicative otherwise (p. 2
is not a convincing one as it is based on a pun; for better ones v. V.£.D. ——
I fail to see why fo de high is given on p. 23; fo be High Church wolle ~~
come under the heading »prid. adj. in nicht adjektivischer forme. — I believ 7”
“all his own” and “peculiarly his own” on p. 27 are predicative adjectives.
2) La légende syriague de Saint Alexis 1’Homme de Dien (Bibliothiyyas™
del’ Fevle des Hautes Etudes, fasc. 79), 1889.
I 36 Besprechungen
Much depends, of course, upon this fundamental conception.
Dr. Rösler criticizes Amiaud (p. 2) for saying that the early
Syriac version is free from marvels, instancing the saint's oppor-
tune discovery of a ship to carry him from home and the dis-
appearance of his body after death. But the first incident is
surely not miraculous, since the saint has merely prayed for help —
without saying what he wishes or where he would go'). As tn
the second matter, Plaine’s explanation quoted by Dr. Réslex—,
that the biographer merely took this way of expressing he;
ignorance of the manner by which the Holy Man quitted Edess=—_ 4
is entirely reasonable. Of Amiaud’s five reason for believing ~ in
the former existence of a Byzantine legend as an intermedia- _1y
between the East and the West, Dr. Rösler admits the validity of
but one, — that the names are Greek. She has proved, I thix— ok
(pp. 3—5), that the legend may have come to Rome before the
tenth century, but this is by no means necessarily fatal to a belie
in Byzantine influence. Of her criticism (pp. 6 and 7) of Amiau__ d's
argument from the date of Alexis’ death, the same thing may be
said. On the other hand, she does not succeed (pp. 5 and 6)
in overthrowing the argument that the importance of images in
the developed legend shows the influence of Byzantium. I_- ae
the reviewer she has to leave the matter of the Carschouni & ext
unconsidered through the lack of definite knowledge. Thus she
would be obviously unfair in saying (p. 7) »bliebe also nur n<och
derjenige der gr. namen iibrig«, even if all her arguments were
accepted. All in all, the hypothesis that the legend was farst
developed by the Greek church must for the present be regarcded
as the most satisfactory that has been advanced. Indeed,
Dr. Rösler has cleared away one difficulty in showing that it vv&S
known at Rome before the tenth century, since as she notes ON
p. 8 the author of Syriac II (MSS. from the ninth century on)
refers to his Latin source. The fact noted by Duchesne ?), ar»!
emphasized by our author, that “l’immense majorité des marnı 2°
crits grecs derivent d’une recension exécutée A Rome vers la #2"
du Xe siecle” does not present any grave difficulties. After e #¢
legend had been definitely localized at Rome it was natural th» &!
Greek writers should follow a version established in Alexis’ natt ~“¥¢
1) See p. 4 of Amiaud's translation.
2) p. 241, note 2,
Rösler, Die fassungen der Alexius-legende usw. 137
!
That no Greek form survives which can be regarded as
nting a parent Byzantine legend is unfortunate but by no
conclusive as to the former existence of such a work.
drop out in the history of all narratives, and certainly not
in hagiography than elsewhere. It is even possible that
zantine legend may not have been written down, or that
; several forms, some of which were unwritten. To my
g, the question of the Byzantine legend is not likely to be
until some scholar has made what Amiaud and Dr. Rösler
eglected, — a thorough investigation of the Slavic versions.
ı other respects than this, the author's criticism of Amiaud’s
ment of texts is more successful. Her examination of a
aumber of Greek and Latin MSS. shows clearly that we
with security place a version ascribed to Simeon Meta-
's at the head of all the extant texts because: (7) there is
divergence as to whether the saint's marriage and burial
jlace in St. Boniface’s or St. Peter’s (pp. 11—13); and (2)
lar confusion exists with reference to the introduction of
nperors Arcadius and Honorius (pp. 13-15). At the
ime, all the Greek and Latin texts get rid of the Zara-
is, or companion of the bridegroom, and replace the Bishop
iac I by a pope. Whether Marcian or Innocent first
2d in this röle is perhaps still doubtful, though the existence
former name in the Slavic versions inclines me to believe
was the first to be used. The confusion in later texts can
lained on the supposition that Innocent was first brought
1e story at Rome. Amiaud’s scheme breaks down in de-
ıen, and thus cannot stand, while the criticism (pp. 19— 23)
smann’s theory as to the relationship of version A (two MSS.
na and Munich) to the Latin of the Acta Sanct, supple-
in many particulars that of Blau and Paris.
n pp. 23—34 Dr. Rösler proceeds with her positive con-
m to the general history of the legend. She separates the
1 versions into four classes. The type of I is the Latin
Acta. Sanct.; and the variations from it in almost countless
is are slight. This is the vulgate. To the list of texts
on pp. 24 and 25 should be added that of the Aldhabetum
tionum, a very important collection of exempla formerly
ted to Etienne de Besancon but now supposed by some to
140 | Besprechungen
x
AG-versione, 3.e. that of the North-English homily collection,
requires somewhat more extended mention. It is placed in the
first group, where it certainly belongs. Aside from MSS.
Ashmole 42 and Camb. Univ. Gg V 31, which Dr. Rösler
mentions, the homily which contains this legend is found also in
Lambeth 260, and Camb. Univ. Dd I, 1, a MS. in the southern
dialect written towards the middle of the fifteenth century"), but
in no other MSS. containing the collection. The discussion as
to whether A or G is the original form (p. 94) is thus based on
insufficient grounds, since the relations of the MSS. cannot %be
settled except by the comparison of more than one homily. A
and G do in fact belong to different groups?), and A has ratkeer
more authority than the other. Both MSS. are of the early
fifteenth rather than the late fourteenth century3), which is the
date of the Edinburgh MS. of the same collection. Dr. Résler
is undoubtedly right in saying that the peculiarities of the verstOom
make it impossible to derive it from any known Latin or French
form; but my study of the collection as a whole makes me feel
sure that it was not constructed from more than one writteı
source. 6. The version found in MS. Camb. Univ. Gg Il, 6,
— i.¢. that of the Scottish legend collection formerly attribut«=d
to Barbour‘) — is largely derived from the Legenda Aurea ard
so must be placed in group I. Horstmann and Metcalfe agre<d
in this derivation, but Dr. Rösler points out (pp. 96 and & 7)
various discrepancies which she explains as being at least part ly
due to the Latin text of the Acta Sanct. The resemblance 10
French versions at vv. 343—348, noted by our author, togetkaer
with the use of “chargyt” at v. 355 for “onerati estis” of the
Vulgate, leads me to think that the secondary source may An
stead be French’). The author concludes (pp. 98—102) that the
six Middle-English versions are essentially independent of 1°
another.
!) See the reviewer's Vorth-English Homily Collection, 1902, pp. ©
2) Work cited, p. 18.
3) In the work cited, p. 6, I said early fourteenth, following Soa all,
English Metrical Homilies, 1862, and Horstmann. I have since collated the IMS.
+) As to this attribution see Buss, Anglia, 1X 493—514 as well as the
reference in Metcalfe’s edition.
5) See p. 115 for a translation from the French, where “charged” is
used. The French form may be consulted on p. 140 from MS. Bibl. mit.
fran. 412.
Borghesi, Petrarch and his Influence on English Literature 141
1 a long Anhang (pp. 103—ı89) Dr. Rösler has done us
service by printing (7) MS. grec 1488 of the Bibl. Nat.
the eleventh century; (2) MS. Harl. 4775, a fifteenth century
h translation of Jean de Vignay; (3) three texts of group II.
allel columns from MS. Bibl. Nat. grec 1604, Cod II, 992
Royal Library at Brussels, and MS. Bibl. Nat. fran. 412,
many variants in the case of the first two; and (4) three
texts of the sixteenth century. The texts are carefully
as far as I have been able to judge. The volume closes
‚long Bibliographie which might, however, be considerably
2d to good advantage.
In spite of the defects in arrangement and ordered thought
lessen its worth, this monograph is a work of solid eru-
and of genuine importance. That it leaves something yet
accomplished with reference to a difficult and complicated
m does not detract from the praise due the author.
rinceton University.
Gordon Hall Gerould.
" Borghesi, Petrarch and his Influence on English Lite-
re. Bologna, Nicholas Zanichelli, 1906. 135 S. Preis
3,00.
'Zocco, Fetrarchismo e Petrarchisti in Inghillerra. Palermo,
Pedone Lauriel, 1906. 130 S. Preis L. 2,00.
liese beiden büchlein stimmen darin überein, dass sie der
dringenden forschung nichts neues bieten. Bei der zu-
nstellung und besprechung der bekannten tatsachen aber
ie beiden verfasser sehr verschieden verfahren.
orghesi, der seine schrift leider nicht italienisch, sondern
m etwas steifen englisch abgefasst hat, tritt gelehrter auf.
vorrede bemerkt er: Whe have consulted ... many other
including those of eminent historians and critics, such as
n, Courthope, Saintsbury, Ten Brink, Taine, Einstein, Segre,
m we avow our obligations (p. 1 f.). Einstein ist ausserdem
‚weimal genannt (pp. 96, 125), und Borghesi hätte in der
: daran getan, seine verpflichtungen diesem forscher gegen-
och viel stärker zu betonen, denn er hat sich aus dessen
ds zitiertem werke, “The Italian Renaissance in England”
142 Besprechungen
(New York 1902), nicht nur sehr viele tatsachen, sondern oft auch
gedanken und ausdrucksweise geholt. Allzu häufig ist seine schrift
geradezu ein Mosaik von Einstein-stellen.
Ganz abgesehen von seinem ersten kapitel, das sich von
Seite 14—22 wie ein stark gekürzter auszug aus den einleitenden
kapiteln Einstein's liest, beachte man in den späteren teilen der
Borghesischen arbeit zb. folgende übereinstimmungen:
Borghesi (p. 48 f.): Of course Wyatt’s skill is rather poor compared
with Petrarch’s, and also the conceits he attempted are somewhat
clumsy and ill-fitting... (p. 49 f.): Moreover his rhymes are
often bad, and his metrical effect is not smooth, therefore we can casily
understand how the sonnet remained for some lime stationary at
the court where it had first been introduced, and that only afterwards zwas
it commonly adopted by every poet in England — vgl. bei Einstein (p. 326):
He could notcompare wilhhim in skill, and the conceits heattemp fed
were clumsy and ill-fitting as arule...the rhymes being often
bad and the metrical effects by no means easy ... (p. 332): For a
time, however, the use of the sonnet form remained stationary in
England. At first it had been known only at the court. A certain tema
was to elapse before it was generally adopted,
Borghesi (p. 73): They have not really the same position in literature:
Wvatt is the innovator, Surrey is the greater poet — Einstein
(p. 321): The positions of Wyatt and Surrey in poctry were by no muss
the same. There can be as little doubt that Wyatt was the innovaf «7%
as that Surrey was the greater poet of the two; vgl. auf diesen site
auch noch die identische bemerkung über Grocyn und Linacre.
Borghesi (p. 101): He [Watson] could not escape monotony, extr 3
vagant metaphor and exaggeration — Einstein (p. 333) hatte betre: #15
Watson’s gedichte gesagt: Zhe successors of Petrarch... in order to escao
monotony, made use of extravagant metaphors and exaggeration.
Borghesi (p. 103): és [Spenser's] poetry is Italian rather ini
outward form than in its inward spirit — Einstein (p. 342): rome
Italian literary influence can be traced in Spencer in outward for
rather than in inward spirit,
Borghesi (p. 131): .Warlow ... satirizes the Italianed Englis A
man in Piers Gaveston, the royal favourite — Einstein (p. 164
Marlowe represented him [the Italianate Englishman] in Pie”
Gaveston, the royal favourite —
usw., usw., die beispiele liessen sich häufen (vgl. zb. noch pp. 5=—
62, 63. 79, 115, 117, 120, 132, mit Einstein’s ausführunge—
pp. 328 und 321, 329, 329, 331, 339 anm. 3, 339, 158 f., ı
und 166°.
Es kommt auch vor, dass Borghesi ein urteil Einstein’s =
anderem zusammenhang verwertet. Dieser hatte von der dicht
—
gruppe vor Wyatt und Surrey gesagt: Vagueness and di__”
zs
144 Besprechungen
Einen wesentlich günstigeren eindruck erhalten wir von dem
denselben stoff behandelnden werkchen des fräulein Irene Zocco.
Man ist nicht überrascht, auf dem titelblatt die empfehlende notız:
Monografia premiata nel recente concorso ministeriale zu lesen, die
schrift hat diese auszeichnung in der tat verdient. Die verfasserin
zeigt eine viel grössere selbständigkeit als Borghesi; sie hat sich
glücklicherweise ihrer schönen muttersprache bedient und in ihr
manchen eigenen gedanken auszusprechen gewusst. Die bekannten
tatsachen sind geschickt gruppiert und durch viele, mit grossem
fleiss gesammelte beispiele beleuchtet: namentlich das ıo. und
11. kapitel (p. 95 ff.), die von dem verhältnis Shakespeare's zu
den Petrarchisten und seiner verspottung ihrer extravaganzen
handeln, sind recht lesenswert.
Dass ihre arbeit auf der höhe der forschung stehe, kann
man allerdings nicht sagen. Sie hat offenbar verschiedene der
neueren bücher und aufsätze nicht gekannt, und es sind ihr auch
einige versehen passiert, die uns verraten, dass sie nicht alle der
erwähnten werke aus eigener anschauung kennen gelernt hat —
denn sonst würde sie nicht gesagt haben, Lyly habe neun komö-
dien in versen geschrieben (p. 64), und Sidney’s Arcadia nicht
bezeichnet haben als un romansetio paslorale .... presso a por?
nello stesso stile di Lyly (p. 67). Im ganzen hat man aber doc¥®
immer wieder die empfindung, dass man es mit einer gewandtex?
und begabten schriftstellerin zu tun hat, die ihre blicke vom eis“
zelnen auf's ganze zu richten versteht und von der sich jedenfall
eine geschmackvolle behandlung literarischer fragen erwarten lässt -
Strassburg, im Mai 1906. E. Koeppel.
Wilhelm Baeske, Oldastle- Falstaff in der englischen literatur”
bis zu Shakespeare. (Palaestra 50.) Berlin, Mayer & Müller -
1905. Preis M. 3,60.
Die arbeit, die sich ein dankenswertes thema zum vorwur
macht, beginnt mit einer breit angelegten untersuchung über der
historischen Oldcastle. Es ist nicht des verfassers schuld, wenr”
dabei herzlich wenig für den literarischen Oldcastle herauskommt-
Erst bei Bale taucht ein hervorstechendes moment, wenn auch nu
flüchtig angedeutet, auf, die legende von einer wilden jugend de
ritters. Es will mir scheinen, als ob der verfasser, nach dessex
(p. 92). Wenn Falstaff, wie der
von dem historischen Oldcastle an :
—
;, Davenant's Macbeth im verhältnis zu Sh.'s gleichnamiger tragédie 155
ein stück bestimmt war, stets auf die menschlichen herzen zu wirken, so
es. die gewaltige tragödie Macbeth. Sie wurde wieder auf die bühne
durch die Davenant’sche bearbeitung 1665, mit glinzender opern-
tung, tänzen und gesängen zur musik von Locke; dabei waren die
schon im kosttim komisch gehalten. Als darsteller der titelrollen finden
angegeben: Betterton, John Mills (1711), Quio. So blieb das stiick auf
repertoire bis 1744, wo Garrick zuerst den Macbeth spielte. Er hatte im
ichen den originaltext hergestellt, wagte aber doch nicht, alle zutaten
beseitigen und konservierte namentlich die gesänge eines hexenchors von
2 50 personen, welche dann bis auf unsere zeit erhalten blieben. Für den
enden Macbeth hatte Garrick noch eine lange rede hinzugefügt, weil es
ine besondere kunst war, sterbende darzustellen. In der auffassung des
war er völlig verschieden von allen seinen vorgängern. S. 9—15
A. weist Weber nach, dass Davenant’s bearbeitung auf der ersten folio-
jissgeabe vom jahre 1623 beruht, Darauf wird s. 16-58 inkl. die handlung
bei Shakespeare und Davenant szene für szene verglichen und die abweichungen
werden festgestellt. Davenant hat die szenische einteilung sehr vernachlässigt,
weil er trotz der technischen hilfsmittel nicht imstande war, den ort so oft
wechseln zu lassen, als es der sinn erfordert. Zu Shakespeare's zeit wurde
tie änderung des schauplatzes nur durch eine bekanntmachung dem publikum
verkäindet. Shakespeare hatte die Macduff-handlung in sein drama eingeführt,
um einen wirksamen gegensatz zu Macbeth und seiner gemahlin zu haben,
Davenant arbeitete dieses motiy bedeutend weiter aus. Eine gestalt aber, wie
sie Davenant in der Lady Macduff konstruiert hat, ist in der diisteren und
gewaltigen tragédie nicht an ihrem rechten platze. Als theaterdirektor kannte
Davenant sein publikum zu genau, als dass er nicht wusste, wie sehr die
zenen auf dasselbe wirkten, wie gerne es überhaupt übernattirliche,
| schaurige dinge auf der bühne dargestellt sieht. Die absicht des dichters,
dieser geite des publikums zu schmeicheln, hat ihn zu manchen veränderungen
Yeranlasst, Davenant hatte ferner das bestreben, alles episodenhafte und weit-
Schweifige aus dem stücke zu entfernen. So war es völlig berechtigt, die
Tolle des pförtners zu streichen. Davenant muss ferner den eindruck gehabt
haben, als ob das gespräch zwischen der Lady Macduff und ihrem kinde nicht
Ds drama hineingehöre. Den mord auf der btihne darzustellen, scheint er
allzu schrecklich gefunden zu haben. Die szene ist aber völlig unentbehrlich
er
Shakespeare in der englischen literatur des 17. und 18. jehrkunderts, Doberan
Die hauptsächlichsten bearbeitungen sind: Timon of Athens von Thomas
Shadwell (beh. von O. Beber 1897), Richard III. von Colley Cibber (beh,
TSE R. Dohse 1897), King Lear von Nahum Tate und George Colman (beh.
Sn R. Erzgräber 1897), Romeo and Juliet von Thomas Otway und Garrick
Th. von W. Schramm 1898), Zhe Tempest von Dryden, Beaumont und
Pletcher, ‘John Suckling (beh. von O. Witt 1899), Taming of the Shrew von
oy und Garrick (beh. von F. Weber 1901), Merchant of Venice (beh. von
ae BSurmeister 1902), Antony and Cleopatra von Dryden (beh. von F. Hannmann
eos” Troilus und Cressida von Dryden (beh. yon H. Zenke 1904), Othello
‘Fa. von O. Bobsin 1904).
EE
Ley, Die literarische tätigkeit der Lady Craven, usw. 161
ıe task a deeper psychology and metaphysic than had been open
| Locke, that a more satisfactory ZEsthetic because possible.
As to doubtful statements, (1) it may be questioned whether
ddison so entirely identifies Chriticism with the ‘art of judging
ell, understood even in the most liberal sense, as Dr. Saudé
Ould seem to believe (p. 10). One would say that he took a
ısinterested interest in tracing the ‘pleasures of the imagination’
> their source in man’s reason and passions; in other words, that
‘riticism to him was not only an art but a science. And, though
1ls is implied in the fact that Dr. Saudé devotes a section to
.ddison’s ZEsthetik, it world have been well if the significance
f this had been drawn out more explicitly. (2) In quoting
» 50) the passage in which Addison speake of the //4ad and
'dyssey as ‘allegorical fables’, it would have been fair to quote
so that of a later Spectator (315) in which he seems clearly to
ithdraw from that position.
But it is ungracious to speak of one or two blemishes in a
Ork so clearly conceived, and executed with so much scholarship.
Il students of literature will look forward with keen interest to
e work on Addison's influence upon the literary thought of
ngland and Germany during the eighteenth century, which Dr.
tudé promises in his closing sentence.
Leeds, May 1906. C. Vaughan.
ans Ley, Die literarische tätigkeit der Lady Craven, der leisten markgräfin
Ton Ansbachk-Bayrcuth. Mit einem bildnisse der Lady, einem musikstticke
und einem faksimile eines briefes. Erlangen, Fr. Junge, 1904. (Erlanger
beiträge zur Engl. philologie etc. hrsg. von H. Varnhagen, 16. heft.) VIII +
915. Preis M. 2,60.
Vorliegende doktorschrift ist mehr don enfant als bon zu nennen. Den
Arakter der Lady Craven wird wohl niemand, ohne den vorwurf der mohren-
ische zu riskieren, weiss waschen wollen; und die fackel eines gelehrten, die
das halbdunkel dieser literarischen viertelsbertihmtheit hineinleuchten und
Cht in tag verwandeln möchte, müsste in der sauerstoffarmen atmosphäre
löschen. Dr. Ley ist freilich viel zu vorsichtig, als dass er eine absicht des
Dwaschens oder des verherrlichens Jaut werden liesse. Aber sein thema
ingt ihn doch wenigstens im literarischen teil dazu: hier scheint er mehr
Er weniger aus der not eine tugend zu machen; und im biographischen
Pitel (s. 1—18) glaubt er ein »amte, aber keine »meinung« haben zu dürfen.
'T_ schwerpunkt der frage hat sich durch vorliegende untersuchung nach keiner
tung verschoben; dass unter allen Craven’schen werken nur die reisebriefe
memoiren auf gewisse beachtung anspruch machen können, wussten wir
J. Hoops, Englische Studien. 37. 1. 11
—
Ley, Die literarische täigkeit der Lady Craven, usw. 163
1885 u, 1890) die Vita der lady erzählt ist. An einer stelle ver-
ie anlehnung sogar in ein nachplaudern von offensichtlichen schnitzern,
Ley (p. 16) das bewundernde »urteil der Mrs, Robinson Montague
Cravene anführt, wie denn schon Meyer, Beiträge 202 geschrieben
Erinnerungen 210 wiederholt hatte: »Eine gelebrte dame, Mistress
‚ die einen versuch fiber den Genius und die schriften Shakespeares
hat, fällte über Lady Craven ff. bezeichnende urteil: Ich habe usw.«
gibt nicht die Meyer'schen schriften, sondern die memoiren der fürstin
frog) als seine quelle an; liest man daselbst (oder auch in der tibersetzung
, Denkwürdigkeitem TL 110) nach, so muss bei den lesern ein all-
schütteln des kopfes entstehen: die worte verlieren im nu von ihrem
öritätswert nicht nur viel, sondern alles, denn sie stammen gar nicht
jenem gelehrien munde , entflossen vielmehr den honigstissen lippen einer
leben jenen tagen als gesellschafterin für das Craven'sche haus engagierten (!)
in, namens Mme de Vaucluse, Eine falsche beziehung des pronomens
hatte das versehen Meyer's veranlasst — dasjenige Ley’s ist schlechter-
unverzeihlich, da dieser die englische ausgabe der memoiren gelesen
" muss‘) und der originalwortlaut an deutlichkeit nichts zu witnschen
lässt.
Auf p, 18 beginnt die exegese der literarischen werke, und der leser
[mass da recht wortreiche inhaltsangaben in kauf nehmen. Die dramen in
smgllischer sprache sind zum teil aus dem Französischen übersetzt, vielfach bloss
im titel erhalten. Die in elegantem stil geschriebenen*) französischen lust-
pielchen sind fast sämtlich überliefert, sie wurden grösstenteils für die mark-
gräflichen theater zu Ansbach und Triesdorf gebraut und daselbst verzapft.
Es sind komödien, darunter eine übersetzung von Colley Cibber’s She would
ME she would not, und zwei pantomimen (balletts) mit gesangseinlagen.
ist nun, wenn wir der frage kühn ins auge sehen, die bedeutung der
gräfin als dramatischer dichterin? Imposant klingt Ley's erklärung p. 67:
"Nicht weniger als 21 dramatische arbeiten habe ich oben aufzählen können« —
ber von diesen 21 haben 11 stticke das aroma der druckerschwärze überhaupt
Me gerochen, und die epitheta, mit denen die Biogr. dram. oder Genest ihre
kennzeichnen, lauten eben leider manchmal nicht besser als “insipid
Wife”, “was damned”, “disgust and contempt” usw. Die ballette sind wohl
else nicht als literarische leistungen anzusehen (sie erscheinen nur so
wei Ley ihnen’ besprechungen widmet, die en wortreichtum die
Micke selber übertreffen); die zahlreichen übersetzungen und nachahmungen
silicke stellen originalleistungen nicht dar, und die art und
Weise ihrer bearbeitung verrät nicht immer takt oder geschmack. Bleiben
UF Lady Craven’s konto ganze vier stücke (1 englischer und 3 französischer
[Pfache), die man hinsichtlich ihrer künstlerischen durchführung milde beurteilt,
—_
4) Vgl. freilich weiter unten den fall Bievre.
4) Der stil der französischen briefe unserer autorin kommt mir ebenso
ä vor, als mich derjenige der dramen durch fluss und grazie fesselt.
It in diesem betrachte das faktum bedeutungslos, dass ein französischer émigré,
an der markgriflichen pagerie (M. Asimont) eine der haupistätzen
MBisseur) des schlosstheaters und herausgeber der bühnenstücke war?
164 Besprechungen
wenn man sie »nicht schlechter als die dutzendware ibrer epochee bezeichnet;
deren fabel in zwei fällen unzweifelhaft aus fremdem born geschöpft ist (Ley's
bemtthungen in dieser richtung sind ohne erfolg gewesen), während in einem
fall eine unrühmliche kabalengeschichte der kleinen residenz zu einem dramatisch
sein sollenden drama ausgeschlachtet ist.
Die übrigen schriften (in prosa) umfassen erzählungen, sowie das leuchtende.
doppelgestirn der reiseberichte (‘A Journey through the Crimea to Constantinople” )
und der Mfemvirs, Auch diesen beiden letztgenannten werken wäre etwas kritische=S
scheidewasser dienlich gewesen. Bei aller selbständigkeit ihres charakters scheism!
sich die Lädy nicht gescheut zu haben, hie und da zusammenzuleimen im a
ein ragout von andrer schmaus zu brauen; so ist zb. die beschreibung de
Madrider stierkämpfe (wie schon der deutsche tibersetzer in einer fussnote au
merkt) ebenso wörtlich als ungeniert aus einer früheren reisebeschreibung heribe——™
genommen. Sodann wäre es nicht vom übel gewesen, die auffallenden unter ~™
schiede der beiden redaktionen dieser memoiren etwas genauer unter die he
zu nehmen. Der verfasser tut nicht genug, wenn er — als den ausdruck seine"
eigenen ansicht — folgende erklärung des deutschen übersetzers!) abdruck"" !'
»Als ihm die gedruckte englische ausgabe nachher zu gesicht kam, bemerk —!
er, dass dieselbe von dem ihm eingesendeten manuskript mannigfaltig abwich.
und nach dem ersten fitichtigen entwurf abgedruckt zu sein schien.e Schc—
der widersinn dieser worte hätte Ley stutzig machen sollen. Also das (vie===!-
leicht ohne wissen der fürstin) ins ausland gelangte manuskript wäre das gut— &ı
vollständigere, ausgearbeitete, während die autorin selber in ihrer heimat ein 1
sersten flüchtigen entwurfe hätte drucken lassen! Wie nun, wenn es Gi «r
klugen Lady vielmehr opportun erschienen wäre, für den englischen dra «<<
eine reihe von stellen ihres handmanuskriptes zu unterdrücken (ms ™);
stellen, welche die bereits ins ausland gelangte abschrift der originalfassu wg
(ms!) noch getreulich aufwies? Schon bei flüchtiger vergleichung spragr=n
beweise hierfür in die augen. Die oben zitierten worte »das sttick gefiel ni bt
und konnte nicht gefallene fehlen bezeichnender weise in ms* (Mast:
II 182). Memoiren sind ja oft genug verteidigungsschriften, denen der E>*
") Die tibertragung (“Denkwürdigkeiten der Markgräfin von Anspachz >)
offenbar aus der hand eines belesenen und verständnisvollen mannes, ist ree=bt
gewandt und tut weder der deutschen sprache noch dem sinn des origum als
gewalt an. Dennoch ist eine entgleisung zu vermerken: D. II 113, wo tae ke
down des originals \M. II 112) mit »in der meinung herabsetzen« statt amit
»rasch aufschreiben« wiedergegeben ist. An einer andern stelle verdank<¢™
wir dem übersetzer den richtigen wortlaut einer im englischen texte du =# ch
druckfehler entstellten angabe. Die Wemvirs weisen nämlich I 253 die le» art
‘We had written a play? auf, wobei die gleichung gilt We = Lady Craven \
Gräfin \. Ahlefeld etc. Die deutsche übersetzung nennt dagegen (D. I ı = 5.
den marschall v. Biévre als verfasser des in rede stehenden Séducteur, und zu.
gutem grunde, da der kalauernde marquis tatsächlich dessen vater ist (175 —
Das We des englischen textes lässt sich also ohne weiteres als falschlesa = =
eines im druckmanuskript vielleicht undeutlich geschriebenen Hr erken=>
(vom marschall Biévre ist im zusammenhang die rede). Dergleichen interesse = ™
kleinigkeiten entgehen Ley immer.
Ley, Die literarische tätigkeit der Lady Craven, usw. 165
orteil zukommt, unter geänderten lebensverhältnissen und nach dem
r beteiligter personen geschrieben zu sein (vgl. Rousseau’s, Goethe's
raphien). Am meisten scheint der rotstift in jenen kapiteln gewtitet
‚ die von dem englischen gesellschaftsleben plauderten (und aus-
1), so etwa im fünften des zweiten buches. Auffallend ist hier, wie
e dr. Johnson sich zwei darstellungen gefallen lassen muss, deren
rere, zu erklären, zu mildern, durch den hinweis auf krankheit und
\altnisse mit dem schroflen wesen des mannes zu versöhnen sucht,
die andere, kürzere, weniger schonende, blosse fakta erzählt, ohne
‘ndes wort der erklärung oder entschuldigung. Sonst sind es be-
"weise immer die verletzenden äusserungen, die aus opportunitäts-
in ms? gestrichen wurden (also in den Memvirs fehlen), so eine
eftige und kaustische philippika gegen Sir William Wraxall (Denk.
:, eine desgleichen gegen den blaustrumpf-zirkel der Mrs. Montague
35 f.), vgl. auch Denkw. I 189—191 zu Men. I 258 ff. und vor
rende höchst interessante variantenstelle :
ıl-)ms! (Denkw. I 216). (Zugestutztes) ms? (/em. I 287).
. wurde angeklagt, dass Bacon . .. was accused of having
Witte bestechen lassen, und suffered himself to be corrupted by
n wahrhaft dummen richter- bribes; and condemned in a very
srurteilt, seine würden als heavy fine, and to lose his dignity
nd pair von England zu ver- both as Chancellor and as a Peer.
‘as hat diese brutalitdt seinen At this time his memory is revered.
geholfen? Ihr andenken ist
ste gebrandmarkt, während
e bei einer erleuchteten nach-
ohen ehren steht.
s hier für die veröffentlichung in London die den englischen hof
englische justiz verletzenden stellen nach der hand gestrichen
ind, kann doch wohl nicht ernstlich angezweifelt werden; während
t die vorstellung, es wären dergleichen wenig schmeichelhafte
en einem ursprünglich kürzeren entwurf in einer zweiten redaktion
worden, schon im hinblick auf den satzzusammenhang von der hand
ist. Andere fälle könnten namhaft gemacht werden, in denen der
wortlaut die striche des rotstiftes zur evidenz deutlich verrät,
en wir uns auf das gefilde der »Lyrischen gedichte« hinüber. Leider
selben nichts als mark- und knochenlose salonpoesie vor, und es
für dr. Ley keine verpflichtung ausdenken, nachdem er so viele
schon als dramatische auszüge gegeben, im anhang nochmals proben
n'). Einzelne tiraden dieser ergtisse sind mit der geistreichen strophe
ındt:
I put my hat upon my head
And walked into the Strand.
And there I met another man,
Whose hat was in his hand).
ın gewissen stellen ist die von dem herausgeber »geänderte« inter-
immer noch fehlerhaft und irreführend.
u gleichem zwecke bei Coleridge, Bivgr. Lit, II 2, ı zitiert.
146 Besprechungen
Mx socbem und etwas besserem schund druckt Ley 18 kostbare seiten
sees ınkarges voll. als wollte er uns »damit locken, dass wir glauben sollene,
Bet s> cporscher unterlage darf ich es wohl unterlassen, meinen beweis
mica spear iss detail zu führen. Aber zwei knacknüsse, deren schalen für
me:2e -ızgen zähre zu hart sind, hätte ich zum abschied noch zu verebren,
azé gwar ‘e eine dem literaturforscher und dem sprachgelehrten. Lady Crret
eriki: Sazd II. seite 116 f. ihrer memoiren, dass die geschätzten briefe der Lad Y
Mcctag2z eine mystifikation ihres zeitgenössischen freundes Horace Walpo®‘
Jurseliien. dass sie — die kluge Craven — die fälschung beim ersten les
yeahat csw. Ist von dieser legende schon notiz genommen worden? Mei x®
zweite frage betrifft die lautentwicklung des ae. 7 und e in den synonym
ym. und :avex, Wenn ich mich auf den pfaden eines seither verlassen =
wissensgehietes noch einigermassen auskenne, so mussten das aus einem =‘
ewe entwickelte Awes und das dem Altenglischen entsprechende kwin zu kw
und später zu Juris zusammengefallen sein. Dass um 1770 eine diflerenzieuse”
mh bestanden habe, erscheint kaum möglich. Nun berichtet aber das om—
von den peinlichen und lustigen szenen, die ein gewisser ausländer häufig
der gesellschaft heraufbeschworen habe, wenn er bei tisch zur dame des haus
vor stot Sum statt ver sillyiub (sillabub) sagte — ein geschmackvoller w 3
in einem damenbuch! — und beim kartenspiel mit konstanter bosheit —
werte Seare als mac, gucen als guean aussprach. Es erscheint mir ders
bar, dass die notwendigkeit einer differenzierung der synonyma den proz =m
der natürlichen lautentwicklung etwas hintangehalten oder beschleunigt hat
insonderheit scheint die ‘dirne? mit ktirzerem vokal ausgesprochen worden
sein; denn ms? (.Vem. II 124) stellt, abweichend von ms!, der yween —
num” gegenüber.
Nürnberg, Juni 1905. Armin Kroder.
l.ongfellow's Zrangeline. Kritische ausgabe mit einleitu sr
untersuchungen über die geschichte des englischen hexame®&«
und anmerkungen von Ernst Sieper, dr. phil., a. o. prof.
der universität München. (Englische textbibliothek, hrsg. ~~
Johannes Hoops. 11.) Heidelberg, Winter, 1905. VII + 177
Preis M. 2,60; geb. M. 3,20.
Durch das vorliegende bändchen erfährt die sammlung 1
sehr beprüssenswerte bereicherung. Die meisten der bisher «
achienenen ausgaben waren fast ausschliesslich in rücksichtt 4
len gebrauch an mittelschulen hergestellt und hatten demgerx3 4
andere als rein wissenschaftliche zwecke im auge. Ausser] <
wat den verfassern der amerikanische teil des quellenmate #2:
avis vt in erschöpfender weise zugänglich geworden. Um so d2@¥
haier inlinsen die bemühungen prof. Siepers aufgenommen werd“
dem on cum teil unterstützt durch liebenswürdiges entge = ‘
168 Besprechungen
An dem im druck wohl ausgestatteten text ist nichts zu e
innern. Zu den in ihrer gründlichkeit geradezu mustergültige
anmerkungen sei mir verstattet, einige, wenn auch ganz nebe
sächliche bemerkungen zu machen.
Zu v. 75:
»Wearing her Norman eap, and her kirtle of blue, and the ear-ringse
(anm. s. 136) möchte ich noch auf die stelle in Ousre-Mer (TI
Norman Diligence) hinweisen, die sich mit der zitierten briefste
decken dürfte:
»The brunette was decket out with a staid white Norman cap, nic
starched and plaited and nearly three feet high, a rosary and a cross ab
her neck, a linsey woolsey gown, and wooden shoes.«
Die zu vv. 315—325 vermisste quellenangabe findet si
teilweise in kapitel II (s. 9), wo wenigstens auf das umgekeh:
motiv in Rossinis oper La Gazza Ladra hingewiesen ist.
Bei der zu vv. 1102/3 gegebenen anmerkung bin ich
zweifel, ob es sich wirklich um den grizzlibären und nicht vi
mehr um den schwarzen bären (baribal) handelt.
Zu vv. 1160 und 1300 wäre eine weitere erklärung wünsche
wert gewesen.
Den anmerkungen folgt eine von prof. dr. J. Rein besor
botanische bestimmung der in der dichtung genannten pflanz
die man vielleicht hätte missen mögen. Es fehlt darin übrig
die bestimmung von wood-bine (v. 84), dover and horseshoes (v. 28
kelp and seaweed (v. 577), Wachita willows (v. 816).
Ein sehr interessanter appendix bringt die texte der in |
dichtung erwähnten indianischen märchen von »Moowis« ı
»Leelinane nach H. R. Schoolcraft.
Zum schlusse möchte ich noch mit grosser freude dar
hinweisen, dass prof. Sieper in seinem vorwort verspricht, al
The Song of Hiawatha und Courtship of Miles Standish in (
selben weise zu bearbeiten.
Ansbach 1906. F. Kratz.
GESCHICHTE DER PADAGOGIK.
Cornelie Benndorf, Die englische pädagogik im 16. je
hundert, wie sie dargestellt wird im wirken und in den wer
von Llyot, Ascham und Mulcaster. (Wiener beiträge zur e
Benndorf, Die englische pädagogik im 16. jahrhundert, usw. 169
lschen philologie. 22.) Leipzig, Braumüller, 1905. XI +
84 ss. 8°.
Es war ein recht glücklicher gedanke, die drei grössten eng-
lschen pädagogen des 16. jahrhunderts, ihre geschichte und ihr
wirken einmal im zusammenhange darzustellen. Roger Ascham
dürfte der einzige sein, über den man im allgemeinen etwas ge-
nauer bescheid weiss, Elyot und Mulcaster sind bisher immer
sehr zurückgetreten. Das bild, das uns die fleissige arbeit der
verfasserin entwirft, ist lehrreich und vielseitig; sie ist zwar kurz
und bündig, verliert sich nicht ins weite und beschränkt sich auf
die hauptsachen. Die darstellung wirkt aber darum nur um so
klarer, und näheres eingehen war tatsächlich meist nicht nötig.
Sie erzählt uns zuerst das leben der drei männer, fügt daran ein
verzeichnis ihrer wichtigsten schriften (s. 1—58) und gibt dann
eine vergleichende kritik ihrer leistungen vom pädagogischen
(8. 59-72) und literarhistorisch- philologischen standpunkt aus
(s. 73—84). Alle drei sind entschieden hervorragende persönlich-
keiten, Elyot vornehmlich ein feiner, philosophischer kopf, Ascham
ein glänzender gelehrter, Mulcaster ein kraftvoller, zielbewusster,
praktischer schulmann. Gemeinsam ist allen dreien eine in ihrer
zeit noch sehr vereinzelt dastehende hochschätzung der mutter-
‘Prache, ihre fürsorge für gute und gediegene frauenerziehung und
Bildung und jener gesunde sinn, der neben der geistigen aus-
bildung des menschen auch die körperliche nicht vernachlässigt
"issen will. Elyot wie Ascham dürfen übrigens auf den ruhm
ANSpruch erheben, als stammväter der ganz modernen reform-
Methode verherrlicht zu werden. Im zehnten kapitel des Governor
(x 5331) leitet nämlich Elyot seine zeitgenossen an, ihre kinder
"ach den grundsätzen der 2erlitz-School zu unterrichten, und
Ascham eifert in seinem ausgezeichneten Schoolmaster (1570) wie
“ner der begeistertsten reformpädagogen unserer tage gegen die
Y©rwerfliche unsitte, die schüler aus der muttersprache ins
Ateinische übersetzen zu lassen. Also hat auch hier der gute
=m Akiba wieder einmal recht; ob aber die beiden alten gewährs-
Männer von ihren gegenwärtigen anhängern bereits gebührend
Sew tirdigt worden sind, weiss ich nicht genau. Besonders be-
Merkenswert ist ferner noch, dass Mulcaster in seiner schrift
Elesnentarie (1582) die forderung aufstellt, dass man die englische
®Prache auch in der schule als besonderes fach eingehend be-
treiben müsse, und dass diese forderung alsbald im jahre — 1867
27 Beszeechungen
-=Zilr vr= x wrkict englische sprache und literatur in de
emer Der ors x London School aufgenommen wurde.
{mer wr 2x Sach um seines stoffes willen im gross
ili: Faczer us sme ormerhin schätzenswerte leistung anerkenne
SS 3:7 eEndevers nicht zu verschweigen, dass in gewisse
zumker mpi mech: Woss in einzelheiten, manches hätte ande
mn! ser peach: werden können. Zunächst ist es sehr :
zeimuner Sess Se veriasserin nicht auch Chambers’ Cyclopacı
£7 Zurisk Lisrassr: benutzt hat, denn das ist, soweit die di
zelme 3 Zossen tatsachen in betracht kommt, wohl die be:
ib: rrverizeseste hieraturgeschichte, die gegenwärtig vorhand
= Der wiren ihr wahrscheinlich nicht die sonderbaren mi:
pesctncke m= verschiedenen daten begegnet, die mir nicht rec
verein sind. Elvot starb nämlich am 20. März 1546, nic
2: we s 3 steht. Die wahl zum parlamentsmitglied hat na
Chas hers 1342 stattgefunden, Benndorf verzeichnet sie vor de
er rsic. Asch Aschams todesdatum ist falsch. Er starb 3
ze Terember 1568. aicht am 3. Dezember 1569 (s. 17). Ut
seme citickeit als lektor des Griechischen in Cambridge sz
Zemnönt s. 13). dass er bis 1537 dort wirkte, während er na
Chambers erst 1538 ernannt wurde. Bei Elyot vermisst man ı
verseichnung des necdruckes vom Governor in Arber's Engl
Sam Litran nr. 20. Die schrift Bankette of Sapience (15:
zossee erwähnt und, da sie doch höchstwahrscheinlich au
pacagueschen inhalts ist, besprochen werden, wenn auch 1
ter. Ebenso hätte es im rahmen der aufgabe gelegen, die sch
Savans' Datrina or Princes, die Elyot übersetzt hat, zu nenr
end ihren inhalt auf einen etwaigen zusammenhang mit gedank
Ges Gerrereer hin zu prüfen. Der titel des werkes von France
Parrin heisst De regne ct instilutione regis, nicht De regis .
rots Detence of Geed Women, erschienen 1545, umfasst ı
as kleine uktavseiten und ist wohl nur in einem einzigen exempl:
vorhanden: so ist es denn sehr schade, dass sich die verfasserin ı
ge gelegenheit entgehen liess, durch einen abdruck des ganz
ehtittehens ihr eigenes buch um eine sehr wertvolle beigabe
Nereichern. Bei R. Ascham hätte auch die in Körting’s Grund;
werseichnete literatur verwertet werden müssen, was nicht
archen ist. Fur Richard Mulcaster möchte ich darauf hinweis
dass sich bei Seccombe and Allan, Age of Shakespeare (1903
g 201 2 eine zwar knappe, aber sehr gute würdigung des man
et
Swaen, A short history of English. Literature 171
findet, im übrigen ist er tatsächlich der englischen literaturgeschichte
fast ganz fremd, selbst bei Chambers ist er nicht verzeichnet.
Königsberg. Hermann Jantzen.
VERSCHIEDENES.
A.E.H.Swaen, A short history of English Literature. Second
edition. Groningen, G. Noordhoff, 1906. 60 ss. 8°. Preis
Fr. 0,50 = M. 0,80.
Das hübsche kleine buch, das im jahre 1900 zum ersten
male erschien, ist als lehrbuch für niederländische middelbare
s#eolen — wir dürfen übersetzen höhere schulen — bestimmt. Als
solches ist es sehr gut geeignet. Sein grösster vorzug liegt in
gesunder beschränkung. Es stehen tatsächlich nur wirklich wichtige
damage darin, alles überflüssige und rein gelehrte ist weggelassen.
Dazu kommt eine erfreuliche zuverlässigkeit im bericht der tat-
sachen. Nur zuletzt wird die darstellung allzu knapp; eine etwas
eimagehendere behandlung, die der verfasser übrigens selbst schon
beabsichtigt hat, wäre sehr zu wünschen. — Zu bemerken wäre
allenfalls, dass s. 2 der unterschied zwischen Alt- und Mittel-
englisch nicht hinreichend erklärt ist. Bei Shakespeare, der
übrigens nach Dowden behandelt ist, vermisst man eine erwäh-
nung der epen, und über die sonette hätte etwas anderes gesagt
werden können, als dass sie besser sind als die früheren. Bei
Defoe's Robinson konnte auf die weltbedeutung des buches hin-
gewiesen werden. Bei Burns dürfte das bekannteste seiner lieder
My heart’s in the Highlands nicht fehlen, die dichter der see-
Schuale (s. 47) sind in der reihenfolge vom jüngsten zum ältesten
40 @efiihrt. Sonst wäre es noch erwünscht, die jahreszahlen der
le'>enszeiten auch bei älteren dichtern in klammern hinzuzufügen,
NCht zum lernen, sondern um den überblick über die zeitläufte
za erleichtern. — Das büchlein kann sich getrost den besten
deutschen leistungen seiner art zur seite stellen, ja manche von
ihnen übertrifft es sogar. Als schulbuch wird es seinen zweck
bestens erfüllen.
Königsberg. Hermann Jantzen.
MISCELLEN.
wee ee Me
“a 33 SS AND MYSTERIES IN SOUTH-EAST YORKSHIRE.
-= = & ee
Tater Zuser SIerscinit erschien in der nummer vom 6. April c.
jr :Ezgl I. en kcreer artikel von W. v. d. Gaaf, worin
Ser sewes versch wird caftir, dass auch in dorf- pfarrkirchen
z zurer accgecir werden. Diese annahme ist vielleicht völlig,
2; :ier was 2s Sauptgrund für sie angegeben wird, dürfte
= azem iıım berchen. Herr v. d. Gaaf hat in der kirch qe
=.:z a2 gousches denkmal aufgefunden, von dem er be=_
sy = ate eine role in den von ihm angenommenen
zisserer-ı2Tlbrurgen gespielt. Er bezeichnet es als ein “Ha Wy
Tae: Serichre”. Die näheren angaben möge man in de= m
sr sie zachsehen. Vielleicht ist es wirklich »ein heilie- es
3: we can es käaufıg in katholischen kirchen antrifft, Rh.
ees ı: Sa mi emer kastenartigen vertiefung (»recesse), die dam zu
soso mt st. in den kartagen eine den leichnam Christi darstellem <le
digit actronehmen. Allerdings müsste in diesem falle der üi>ert
ser vertiefengs befindliche teil des denkmals verhüllt worden se am.
Das ware “a denkbar. Es liesse sich schliesslich auch denken,
Sass Se monstranz, die bei einer derartigen gelegenheit immer <'
xagrrielt ist, in dem zurücktretenden raum über der obem= <2
dgzrerne De untergebracht worden wäre. Aber ob das ganze em me
guscchipuckumg zuliesse, wie sie bei den »heiligen gräbern« im
eacherschen kirchen immer zu finden ist, ist mir mehr als fragli <_—h.
tewerin esse ich mir die annahme, dass es sich einfach ee ®M
a Neiiges grabe handelt, noch gefallen. Aber weiter zu folge #7;
sass dann dieses >heilige grab« eine rolle bei der aufführe me 718
® =u ne
gas a SECTS gespielt habe, oder gar aus seinem dasein &
Se autuhrung abzuleiten, erscheint mir etwas kühn. Sc 3c 02
seringfügigen grasseny erhältnisse weisen eine solche annak m =zmme€
8
‘
Srv:
de
E. Sorg, “Miracles and Mysteries in South-East Yorkshire” 173
ab. Das ganze denkmal hat kaum die grösse einer kreuzweg-
station. Herm v. d. Gaaf ist das ja selbst aufgefallen, aber er
geht darüber weg.
Ich muss nun aber gestehen, dass mir nicht einmal wahr-
scheinlich erscheint, dass es sich bei dem denkmal um ein »heiliges
grab« handelt. Ich glaube vielmehr, wir haben es mit einer dar-
stellung der auferstehung Christi zu tun, die keinen andern zweck
hatte denn als bildwerk für sich zu wirken. Man betrachte nur
einmal unbefangen das ganze — herr v. d. Gaaf gibt ja eine
abbildung. Unten sind die schlafenden grabwächter, in der mitte
das leere grab. Dies zeigt uns der mit den gesetzen der per-
Spektive nicht vertraute künstler von vorn, weil er wohl nicht im-
Stande war, es von oben deutlich als leer zur darstellung zu
bringen. Demselben grunde seines künstlerischen unvermögens
ist es auch zuzuschreiben, dass Christus und die beiden engel
oben auf dem grabe sitzen, statt zu schweben, wie die gewöhn-
liche darstellung ist. Doch bleibt hier auch die annahme mög-
lich, dass der künstler darstellen wollte, wie Jesus gerade aus dem
grabe hervorgeht. Darauf könnte deuten, dass — wenn die
Photographie nicht täuscht — die obere grabplatte nach hinten
geneigt ist, also hier das grab vielleicht als offen gelten soll.
Dies ist meines erachtens die erklärung der gruppe; ähnliche
Sarstellungen in katholischen kirchen des kontinents zu finden,
dürfte herrn v. d. Gaaf nicht schwer fallen. Vielleicht bestätigt
der eine oder andre leser die richtigkeit meiner beurteilung, in-
em er da oder dort eine ähnliche auffassung der auferstehung
Rachweist.
Annaberg i./E., Juni 1906. Edward Sorg.
ROBERT YARINGTON UND SHAKESPEARE.
In Julius Caesar IV 1, 21 ff. hatte Antonius den Lepidus mit
inem esel verglichen, der die goldene last nur tragen, nicht aber
Sriessen darf — ein gleichnis, das in ähnlicher weise auch in
© kker's “Old Fortunatus” verwertet ist (vgl. Sh.s Wirkung
3). Desselben bildes bediente sich, und zwar vermutlich auch
‘“FAwmittelbar nach dem erscheinen der Caesartragödie, Robert
= rington, der in bluttaten schwelgende verfasser des bürger-
ihe trauerspiels “Two Lamentable Tragedies” (gedr. 1601).
174 Miscellen
Der bösewicht Fallerio will seinen neffen Pertillo, dessen vermögen
er zu verwalten hatte, töten, um die reichtümer für sich behalten
zu können. In dem bestreben auch seinen sohn Allenso für den
mordplan zu gewinnen, sagt er zu thm:
If the boy live, then like to sencelesse beasts,
Like long-eard Asses and rich-laden Mules,
We must resign these treasures to a boye,
And we like Asses feede on simple hay').
Vielleicht hatte auch Shakespeare einen gewissen eindruck
von dieser an knalleffekten überreichen tragödie erhalten.
Macbeth's worte:
For mine own good
AU causes shall give way: I am in blood
Stepp’d in so far that, should I wade no more,
Returning were as tedious as go o’er (III 4, 135 ff.)
erinnern uns an den anfang eines monologs des doppelmörders
Merrie nach seinem ersten mord:
I am knee-deepe, ile wade up to the wast,
To end my hart of feare, and to atteine
The hoped end of my intention (ib. p. 30).
Im weiteren verlauf der Yaringtonschen tragödie bemerken
wir noch eine uns auffällige übereinstimmung mit Shakespeare in
der wahl eines gleichnisses — auffällig, weil uns die fragliche
stelle als einer der wenigen poetischen kristalle in dem sehr rohen
gestein dieser schauertragödie erscheinen muss. Nach der von
ihm veranlassten ermordung des knaben Pertillo vergleicht sich
der von gewissensbissen und mehr noch von der furcht vor der
strafe gepeinigte Fallerio mit dem gehörnten Actaeon und seine
ıhm früher schmeichelnden, jetzt aber ihn marternden gedanken
mit den den verwandelten jäger zerreissenden hunden:
My verie soule
ls ract with tormentes for Pertillos death.
l am Acteon; I doe beare about
My hornes of shame and inhumanitie.
My thoughts, like hounds which late did flatter me
With hope of great succeeding benefits,
Now gin to teare my care-tormented heart
With feare of death and tortring punishment (p. 82 f.).
') Vgl. Bullen’s Collection vol. IV (London 1885), p. 26. Bullen’s text
bietet die lesung /ongd-eard, Uber eine spätere verwendung dieses gleichnisses
bel ‘Thomas Heywood vgl. Shakespeare's wirkung p. 23.
176 Kleine mitteilungen
herrschten und gepeinigten dichter, mit dem unseligen jäger :
vergleichen:
He, as I guess,
Had gazed on Nature's naked loveliness,
Actaeon-like, and now he fled astray
With feeble steps o’er the world’s wilderness,
And his own thoughts, along that rugged way,
Pursued, like raging hounds, their father and their prey
(Adonais st. 31).
Strassburg, im Mai 1906. E. Koeppel.
KLEINE MITTEILUNGEN.
Am 1g. Juli starb zu Friedrichsdorf im Taunus direktor ¢
Ludwig Proescholdt, der sich als Shakespeare-forscher u
als schulmann einen geachteten namen gemacht hat. Er ist a
52 jahre alt geworden.
In Heidelberg wird als dissertation eine neuausgabe des wes
sächsischen prosapsalters mit einleitung vorbereitet.
4
BEITRAGE ZUR ALTENGLISCHEN
WORTFORSCHUNG.
1. feht ‘vellus’.
Ungedeutet ist nach Kluge, Z. f. d. Wfg. II 299, das in
mer urkunde vom jahre 858 vorkommende /e%. Die urkunde
abgedruckt bei Sweet, OET. p. 438, und es werden da als zu
istende abgabe YY lamba and XX fehta namhaft gemacht.
luge schlägt vor, wenn auch zweifelnd, fet — gr. mwextdg zu
ssen und darin ein altes substantiviertes partizip als bezeichnung
r das geschorene schaf zu sehen. Dieser vorschlag ist sicher
mehmbarer als die von dem ersten herausgeber des doku-
emts, Thorpe, in seinem Diplomatarium, p. 19, gebrachte er-
ärung ‘cake’, die Leo und Hall in ihre wörterbücher auf-
mommen haben, und zwar setzen sie fé#¢ an, beziehung zu
am bekannten /öca suchend. Dass deren deutungsversuch
cht das richtige treffen könne, habe ich schon im sommer
yOO in meinen, prof. Flügel damals unterbreiteten, nachträgen
| Sweet’s wörterbuche behauptet und dabei auf das im Eadw.
. 71, 6 belegte weht 4 flys (vellus) hingewiesen, das ich mit
son /eht der urkunde von 858 identifizierte.
Ich machte zu gleicher zeit auch auf die unzweifelhafte
Mhenform is? aufmerksam, die im Harl. Glossar, WW.
37, 19, deorenum jihtum (ferinis iubis) vorliegt, und die
weet ebensowenig wie fekt? in seinem wörterbuche verzeichnet.
Dagegen,< sagte ich, »führt er ein ‘spatnorth. neutrum’ i%te
ag’ an, obwohl ji%les (panni) in den Lindisf. Gospels, Mt.
‚ı6; Mk. 2, 21, nur den von Cook gemachten ansatz 1%
schtfertigt und dieser auch von E. Zupitza, Die germ. Gutturale,
. 198, als zu recht bestehend angesehen und mit gr. mwéxog
wörog) zusammengebracht wird.ce In der tat ist kein grund
J. Hoops, Englische Studien. 37. 2. 12
„ |
Beiträge zur altenglischen wortforschung 179
üssigt fühlen, durch überschreibung von dannuc dieser be-
deutung des ersten bestandteiles ausdruck zu geben, Ein
folgender abschreiber mochte das überschriebene wort als be-
| absichtigte verbesserung ansehen und es daher für fee ein-
gesetzt haben, infolgedessen wir nunmehr das widersinnige
bannuccamb lesen, das nimmermehr ins wörterbuch hätte
aufgenommen werden sollen. Ebensowenig hat auch das von
Hall übernommene Jotwrencceast ‘guile’ etwas darin zu suchen.
Es beruht auf missverständnis des den singular versutiam wieder-
gebenden plurals Zotwrenceas von Mk. 12, 15 der West-
Sichsischen evangelien; der singular dazu ist natürlich /ozwrenec.
Auch magcynren ‘family, lineage’ beruht auf einem missver-
Ständnis, das auf Bouterwek zurückgeht. Derselbe druckt Z. f.
dA.o9, 437% als erklärung von prosapia (gl. genus. progenies)
tin anacynnere, das er als verderb von mago. cynrene ansicht,
Während Sweet augenscheinlich megcynrene emendiert hat. Aber
hätten beide die glosse auf s. 445b, prosapia, mid eynrene,
Steratione verglichen, so hätten sie sehen müssen, dass in
M@eynnere auf s, 437% dasselbe mid cynrene stecken müsse,
We denn auch die Digby hs, laut Napier's abdruck, OEGI.
1, 2297 hat. Dieses angebliche mageynren ‘family, lineage’
felalt bei Napier p. 273 f. in der liste der Doubtful and Spurious
Words and Forms. In derselben liste fehlt das bei Napier
% 9 unter nr, 3728 erörterte wfreda (putamen) =. f.d. A.
9, 494%, das, wie Napier angibt, Leo und Hall als adjektiv mit
der bedeutung ‘formlos’ aufführen, während Sweet es über-
haupt nicht aufführt. In dieselbe liste gehört ferner das von
eet aus Hall übernommene orleahtor ‘danger’, Hall ist
freilich nicht für die übersetzung ‘danger’ verantwortlich; er
sich mit dem eintrag orleahter ‘discrimen’, was auf
ww, 223, 14; 252, 8 beruht und auch in discrimina orhlettras,
Zi. d.A. 9, 450b, vorliegt. Bouterwek bemerkt nichts zur stelle,
Ad Napier in seiner erörterung der entsprechenden glosse der
igby hs., OEGI. 1, 1867, discrimina orleahtras, vergisst die
'¢rhafte lesung des interpretaments in der Brüssler hs, zu
Fiyähnen. Wie er aber ganz richtig ausführt, gibt der Glossator
durch seine übersetzung orleahtor seiner eigentümlichen auf-
ing von discrimen ausdruck. Das ausrufezeichen Sweet's
"ACh orleahtor ist daher berechtigt, aber dem Glossator durfte
it die übersetzung ‘danger’ untergeschoben werden. Er fasste
EE
180 ©. B. Schlutter
discrimen als ‘zustand sine crimine’, indem er dis = de
nahm, Also etwa ‘lack of vice (defect, blame)’ wäre statt
‘danger? zu setzen gewesen, In Napier's liste unechter und
zweifelhafter worte und formen vermisse ich ferner das unter
I, 114 erwähnte sintredende (teres) des Brüssler codex, Z.f.d. A.
9, 408b, wofür die Digby hs. das richtige sintrendende hat.
Auf grund der fehlerhaften lesung der Brüssler hs, führt Sweet
das aus Hall übernommene siniredende ‘round? mit dem zusatz
‘once? auf, obwohl sintryndel, lytel scyld (ancile), WW. 143, 24,
davor hätte bewahren sollen. Zu dem von Napier angesetzten
ae. trendan vergleiche ausser dem angeführten fortrendan noch
betrendan, das ich in detrnda (voluto) des Hymnarium Anglo-
Saxonicum p. 96 als vorliegend ansehe), Direkt ist trendave
belegt in dem von Zupitza aus Brit. Mus. Cott. Faust A ©
citierten spruche: se @ppel nefre pes feorr ne trended, he
cyd, hwanon he com: Pomum licet ab arbore igitur unde
reuoluitur, tamen prouidit unde nascitur. Ich habe mir diese
notiz schon vor einer reihe von jahren aufgeschrieben, kan
daher die genauigkeit nicht verbürgen. Das Latein, wie ich
es hier gebe, ist augenscheinlich nicht in ordnung. Man sollt
erwarten etwas wie Pomum licet cadat, ab arbore tamen nom
longe revolvitur; prodit igitur unde nascitur.
Da Napier in seine liste auch echte worte einschliesst,
denen falsche bedeutungen beigelegt worden sind, so hätte
wohl Sweet's sqft ‘once reciprocal’ da erwähnung verdiemt.
Der eintrag beruht auf Z. f.d. A. 9, 463% reciprocts mid
sc. volatibus. Die ganze stelle lautet bei Aldhelm (ed. Giles
P. 33, 18 ff): duccellam crustulae semiplenam quam pennige!
pracpes indefessis famulatibus et reciprocis volatibus hauled
advexerat rostro, Es ist auf den ersten blick klar, dass mit
reciprocis volatibus das hin- und herfliegen des speisebring=™
den vogels gemeint ist. Wenn nun reciprocis durch med
swiftum interpretiert wird, so werden wir dem bekannten wore
für schnell, swift, nicht vorschnell die bedeutung ‘reciprocal?
zuerteilen dürfen, sondern müssen annehmen, entweder das
die interpretation auf anderer lesart für reciprocis, etwa veloaibze5
') Es ist wohl auch me. bezeugt in dyfranyd, dh. bytrand (votes)
WW. 620, 9. Ae. ymötryadan scheint vorzuliegen WW. 187, 6 mid mtr
ymötyrnd stede (circumlutus locus). Sweet nimmt ymblyrnan da an.
184 Ä ©. B. Schlutter
Unerklärt ist auch bislang das anklingende eoydie (Erf*
1118), das als interpretament des ebenso dunklen Zapsanus im
Erfurt? vorkommt. Nach Götz vermutet Gallée dafür raphanus;
das passt zu vedic, aber nicht coydic. Cf. Ahd. Gl. III 623, 5?
Unerklärt lässt Sweet im Dictionary das auf Cp, 186
aparatu aexfaru beruhende eaxfaru* exfaru, das er jedoch
unter eax ‘axle-tree, axis’ stellt, nachdem er im glossar zu
OET. p. 461b es als axis-course erklärt hatte. Die glosse
lautet nach Hessels’ ausgabe A 696 aparatu t ministratio aex-
faru, Mich dünkt aexfaru steht für aesefaru und bedeutet
‘kriegsschiffahrt, flottenexpedition’; zu apparatu dürfte also
nauium zu ergänzen sein; woher die glosse stammt, habe ich
noch nicht ergründen können. Das afparatu von Oros, IV
9, 2; VII 5, 5; Aldh. p. 12, 1 bezieht sich auf eine landheer-
expedition, zu deren erklärung wir degnfaru erwarten sollten.
Die weitere glossierung ministratio scheint sich auf eine andere
stelle zu beziehen, wo apparatu im sinne von ‘dienst? (vgl, det
grosse dienst’ — ‘das köstliche geschirr bei grossen hoffesten’)
vorkam, Oder verstand der glossator der # ministratio u
aescfaru (aexfaru) zuschrieb, @sc im sinne von asch, dh. ge
schirr? Vgl. die erklärung igneum zu fyrenfulle (flagitiosum),
2. f.d. A. 9, 4274, die auf missverständlicher verknüpfung von
Jyren- mit fyr (ignis) beruht. In ähnlicher weise scheint sick*
die mysteriöse glosse WW. 218, 34—35 delento fruto CA
piccum felde de denso campo zu erklären. Wie Napier zus
OEGI. 1, 104 bemerkt, bezieht sich die glosse auf Aldhelm™ ~
(ed. Giles 3, 34—35) /ento careni defruto. Die ursprüngliche
erklärung von defrutum war, wie Napier zu OEGI. 1, 32
ausführt, peall. Die glosse mit ihrer einstigen erklärung mag
also gelautet haben /ento . . defruto of piccum pealle. Nuc®
werden 2, w und f ausserordentlich oft in diesen glossen ver“
mengt; im laufe des abschreibens mag also pealle zu fealle
geworden sein. Liess nun ein abschreiber @ aus und fügte c=?
über der zeile später nach, etwa so: Felle und war @ so gee
schrieben, dass es d ähnlich sah, wovon wir beispiele haber
so konnte der nächste abschreiber in dem aus @ verlesenen .
leicht eine beabsichtigte korrektur des zweiten / sehen, übe
dem es zu stehen schien, welche vermeintliche korrektur &
in die tat umsetzte, indem er fe/de schrieb. Bei der z=
k |
CONTRIBUTIONS TO ANGLO-SAXON
LEXICOGRAPHY IV).
huntung. In tne Colloquy of Archbishop Alfric, Wrig Zum
Wolcker a:. we read: guid facis de tua uenatione? him am
2:2 $4 Ze f:nre auntunge. Here huntung denotes the res =_
ct the action. that which is obtained by hunting: garwa_ ¢
sec of the chase, bag. In the same manner the Lat =n
In Usd Means ‘game’, e. g. septum venationis, a ‘garm «.
creserve’. Cp. modern filings, swerpings. Cp. Wüllr ¢g
ss :r4-3379. Similarly on p. 103. leornung is used for
Lrtangtis. and glosses ‘gimnasium’. Latin influence?
ser. Bosworth-Toller i. v. ofer 13 gives the two meaning=s
-acter’ anc ‘through’, during. As third meaning should
Save Deen added "till the end of, for a period that in.
Zides” ıNED. i. v. over 19), ‘during one period into the
sex“. Isa the very interesting passage of the Colloquy
were the falconer speaks we read: manige fedap pu
reece cer Sumor pet eft hig habban gearuwe, Her:
whee meaning evidently is that the fauconer kept the hawks
‘ures Ihe summer into the hunting season. In the coom-
cure orrcintran we find the same shade of meaning:
wrt comer ‘ee oferwintran buton minon crefte, ib. Gi:
Dwweetcal erer-year (adv.) means: kept till next year. Cp.
Desk „rerfang. This development of the meaning of
cempers. ‚rer agrees with that of local over, as in Zr
oe eres == above the river, and beyond the river. . Si
wWirw S 774.
ice. Bosworth-Toller does not give the verb, nor a
sweet Clark Hall has: foican, to increase, but does =
siye big source. In the sense of ‘to add? it occurs in ~“& °
CNN. glossing ‘adiicientur?: fas Zinge ealle beop Pr
are re. kigetate) cow. Ib. 99.
ce Fagl Stud. 20, 125; 32) 153: 33, 176. |
—
A. E.H. Swaen, Contributions to Anglo-Saxon Lexicography. IV 189
(we2e eg. In Bosworth-Toller this word is given with the addition :,
Wre. Voc. 11. 129, 26. v. pung. Under pung no further
Meration is made of wung. This might mislead the unwary
Mt the belief that there is such a word as wung, which
IS mot the case. Wright-Wülcker 200, 39 has “Cassidile,
®e2e>2g”, and the index duly gives wung. Cassidilis, cassidele,
T@Szdilis, casilida (v. Diefenbach, Gloss. and Novum Gloss.)
*S =x leathern pouch used by shepherds and falconers, and
1S usually glossed pung (WW. 11, 20. 283, 8. 362, 34).
S also in WW. 200, 39, but unfortunately the scribe
™Esread the 2 for a w, a venial mistake. This ought to
Reve been corrected in WW. and the ghostword ought
™St to have found its way into Bosworth-Toller, after what
been said in Anglia XIII, p. 320. In the Colloquy
Cvww. 97) we find enumerated among the articles made by
sceowyrhta: flascones et calidilia. In a note Wülcker
Says: It is doubtful, whether the MS. has cakailia or
Cesidilia. The word is of course casidilia, Now it is
Slossed higdifatu. This mysterious word is the Aydig fet
(@ leathern pouch) of WW. 125, 35 where we read: bu/ga,
hydig fet. Bulga is a leathern knapsack, Whether higdt-
Fatu stands for hydigu fatu or a somewhat strange compound
Fegdigfaiu 1 do not wish to decide, but cp. isernöryne,
Esernfetor.
®2>yrte, is not merely, a basket, but also a buck, an eel-basket.
“The fisher says in the Colloquy (WW. 93): z astigie min
scyp and wyrpe max mine on ea and ancgil, uel @s, ic
zuyrpe and spyrtan.
, pursue, hunt. Only in Sweet, without source. Mid
swiftum hundum ic betece (text betecc) wildeor, Ib. 92.
Latin text: insequor.
Faay, O. O, O, magnus labor est: hig hig micel gedeorf ys
hyt. Ib. ot.
Fig (Sweet), facg (Bosworth-Toller), fage (text) may belong
to the same stock as modern Northumberland fag, loach.
Tt glosses ib. 94 p/atesia. The form is doubtful*).
©n-beledan, inferre, inflict upon, ac we witon pe bilewitne
twesan and nellan onbeleden swincgla us. 1b. 90,
i
[) Vgl. hierzu jetzt J. Köhler; Die altenglischen fischnamen. Heidel-
Berger dissert. Anglist. forsch, 21, s. 31 ff. D. red.]
—— A. E. H. Swaen
circumstance), In the first example wénan is followed
Het, in the second by ofer. No instance is given of its bi
followed by Aweer. Cp. 22, 31 and Wülfing i, v. wei
-seol (scolu). In pes leornungscole drohtnizen
gelered wes sum man. 14, 6 C. Not in the dictiona)
Cp. leornung-has.
2> zufan-cweden, above-mentioned. Only in Sweet. —
Öufancwedena wer. 14, 8 C. — bufan-sprecen, in nont
the dictionaries, ] pa pas dufansprecenan ealdormannes }
mid farzrninge becom to sumre ea, 14. 23, 24 C.
SF ererning, journey, march. ] pa pes bufansprecenan
dormannes here mid fererninge becom to sumre ea.
23, 24 C. Not in the dictionaries,
plddgian. Sweet: be bloodthirsty Gl.; cover with blo
Bosworth-Toller: (blodegian) to make bloody; cruent)
(No quotations.) Clarke-Hall: to become violent, m
WW. 215. 43. In our text it occurs in the sense of
make bloody’, pr hi ealle onzunnon heora hors |
heora sperescaeftum perscan ] mid heora spurum dlodzia
heawan, 14, 25 to 15, 1 C, — H has ‘heawan 7 wundian
amzesundlice, excessively, exceedingly? In none of
dictionaries. — bzr hy ealle onzunnon hyra hors mid ht
sceftum perscan 7 mid heora spurum heawan 7 wundian,
pet hy ungesundlice zeswencede weron. 14, 26 to 15, 2
speresceaft. per hi ealle onzunnon heora hors mid hi
speresceftum perscan, 14, 25—27 C.
mistücian. Examples appear to be rare. — peah pa |
weron mid swipum swide zeswunzene ] mid pam spu
mistucode. 15, 4—6 H. The x may be short. Cp. 20, 3
neban is exclusively instanced from poetical texts. C
Hall affixes the dagger used in his dictionary to ind}
poetical words. Him wes mycel ege to pon, pat he )
to swype ne nypde, gif he pes ungewunelican pinge
Gode wilnode. C 18, 10. O has nedde. H has gedyrstla
Cp. note *) on p. 190.
repel, m., staff, rod; not in the dictionaries. ] a for
be he nafde nenne repel hine mid to persceanne, pa gel
*) Napier, O. E, Glosses 4251: cruentabat, pa seblodésude,
2) Modern dialects have fuck in the South, ¢owk in the North, W
gives Zuk, tok as pronunciation,
—
Contributions to Anglo-Saxon Lexicography. IV 195
an of mode = gewitan of mode to slip from one's
mind, Aweper fe of mode abeah pet fu ne zemundest, pat
Dauid etc. C 40, 24. —H has hweder pe pe of mode gewat,
= stencan, todrifan. hi hi mid tintresum astencton.
H 42, 33. — C has iodrifon.
reteel. Sweet: regular dwelling-place, district, region.
Clark Hall: dwelling-place, house. Bosworth-Toller: dwelling-
place, mansion, habitation, house. The meaning district,
region occurs in the following passage: manige men hine
seornlice lystan seseon of manizum boldsetalum. C 45. —
H has scirum.
Sum sceal wildne fugel wloncne atemian
heafoc on honda, oppset seo heoroswealwe
wynsum weorped; dep he wyrplas on,
fedep swa on feterum fiprum dealne,
lepep lyftswiftne lytlum gieflum,
oppet se welisca wedum ond dedum
his stgiefan eadmod weorped
ond to hagostealdes honda gelered.
The Fates of Men, 85—92.
To any one acquainted with hawking lines 85—89 are
Perfectly clear, The lexicographers, however, have mis-
understood the passage. Sweet gives in his Dictionary:
wyrpel foot-ring (of hawk)”; Clark Hall follows suit; “ring
Put on a hawk's leg, foot-ring”; Bosworth-Toller says:
A vervel, a ring put on a falcon's leg. Thorpe in his note
0 the following passage quotes from Roquefort the explan-
ation of the French vervel/e: Large anneau qu'on passoit au
| Pied d'un faucon pour le retenir “and continues cf, the de-
Sctiption of a falcon's equipment given in a M. H. Ger. poem,
üpt. Zsch. 7, 341, quoted by Leo: Lancvezzel, würfel und
‘lin, daz waren diu kleit sin.” This sounds likely, un-
fortunately it is wrong. No ring is put on the falcon’s leg:
Would hurt and incommode a bird which is treated by the
lconer with the tenderest care. Terms of falconry are often
£troneously defined in Dictionaries as we shall presently see.
The wwyrpel (weorpan!) is the jess (jacere !) thus very accurately
“plained in the NED,: “A short strap of leather, silk, or
ther material, fastened round each of the legs of a hawk
Sed in falconry; usually bearing on its free end a small ring
EE
gives Grein's surmise and adds: “
read (éfep (cf. léf or léwep (cl.
would give very much the same
for the simple reason that the old
‘) It will be seen, from this quotation
use vervel, vervelle incorrectly. v. Dunoyer de
pP 160, —Wulverhorst Verster et Schlegel, 7
0%) Lipsiae, 1788. J
3) x. Boke of Saint Albans, i. v. ereance.
improvements were made. in the training and
“European falconers had become acquainted with
colleagues, Cp. Dunoyer de Noirmont III, p. 79.
ZUR TEXTKRITIK ALTENGLISCHER
DICHTUNGEN. |
a OO
1. Rede der seele.
v.44 f.: Jet da waere purk flésc ond purh fyrenlustas
strange gestryned (gestgred E) etc.
Die erste halbzeile ist wegen der stellung der alliteration a =
stössig, weshalb gewiss Zurh flasc w@re zu lesen ist.
v. 47 f.: n@fre da me swa heardra hellewita
ne giarwode purh pinra neoda lust
bietet die hs. von Exeter, während es in dem texte var“ ‘
Vercelli heisst:
n&fre da me mid swa heardum hellewitum
ne generedest purh pinra nieda lust.
Da schon aus metrischen gründen keine der beiden lesartes™
von v. 482 richtig sein kann, vermute ich, dass der text se”
herzustellen ist, indem ich mit Ettmüller wd für mid einsetze —
n&fre pi me wid swa héardra hellewtta
néarwe generedest etc.
ntarwe wäre der dat. sing. des neutr. méaro “bedrängnis’.
2. Des vaters lehren.
v. 86 f.: Hele scéal wisfest
and gemetlice mödes snottor.
Das handschriftliche gemetlice wird vom metrum als richtig -
erwiesen und darf daher nicht mit Thorpe, Grein und Wiilke=
in gemetlic geändert werden. Dann ist auch Ettmiiller’s e
gänzung: manpwäre and gemetlic überflüssig |
204 F. Holthausen
v. 1551 f.: suna Noéfe]s: Sem ond Cham,
Fafed pridda.
Man lese: Sem, oder Cham, vgl. v. 1241»: [wes] oder Ch — —-
v. 1622 f.: feeder on laste, sıddan ford gewät
Cham of lice, pa him cwéalm gesceöd. —
Lies /ife statt /tce, und vgl. as. Af farlatan, farhosan, age aan
ae. lif alatan, ofl&tan, forl@tan, forleosan, ofgifan bei Siew > rs
Heliand s. 448. |
v. 2536 f. ergänze:
lastas legde, odpet he gelédde [hie],
brgd mid bearnum under burhlocan.
14. Daniel.
v. 122: fregn pa da menigeo, hwet hine gem@lte.
Man stelle des metrums wegen um: Awet gem@tte hine.
v. 253 ff.: burnon scéalcas
ymb ofn atan: alet gehwearf
teonfullum on teso.
Vor alet (= @led) ergänze ond oder for ‘denn’, weil der halb
vers so zu kurz ist.
v. 265 ff.: =
ne se bryne beot macgum, pen[den] in pam beote wer":
ac pet for fyrscyde t6 dam, pe da scylde workton:
hweorfon pa h@denan heftas etc.
In der ersten zeile ist das erste deot wohl für beorhtum, Ja
zweite für J@/e verschrieben; als prädikat zu 2658 ist aus de
vorhergehenden verse wes zu ergänzen. In /yrscyde erbliccke
ich mit Manning /yrsode ‘ging’, vor scylde ist offenbar <'"
adjektiv, etwa /recnan, zu ergänzen, Awéorfon endlich what
Napier richtig als Awearf on erklärt. Die stelle hätte in
zu lauten:
ne se bryne béo[rh]t{um] macgum, pen[den] in pam © ale
weron,
ac pet for fyrsode to dam, pe da [frécnan] scylde work #0"
hwearf on pa h@®dnan heftas.
Cosijns: ac pet for Ba scynde (P. Br. Beitr. XX 110) ist
möglich, da ja das nomen alliterieren muss!
un-
17. Rätsel’).
4, 44 lauten:
blacan lige, ond gebrecu ferad
deorc ofer dreontum gedyne micle.
Yas seltsame dreontum v. 45 wollte Thorpe in dreoktume —
‘ryhtum bessern, Grein vermutete darin dreongum — dreng ausm,
Ja aber ein skandinavisches wort (aisl. drengr) in den a #t-
nglischen rätseln eine bedenkliche annahme ist, möchte ih
as näher liegende dreorgum vorschlagen; die ungen sirwd
atürlich die erschrockenen menschen, vgl. v. 33 f.: Zar bard
gsa sum eldum geqwed; v. 49 fl.: egsa astiged, micel mic
rea monna cynne, broga on burgum.
10, 1%: mec on pissum dagum deadne ofgeafun, lie *
lagum pissum oder pissum dögrum.
ib. 10% lies: oppet ic aweoxfe].
Das 16, rätsel zeigt bemerkenswerte übereinstimmung- ="
nit einem gedicht über das stachelschwein (de Aystritm=)
on Claudianus’), vgl. v. 3 ff.:
biadowapen bere; me on bace standad
her swylce sw[in]le:
nit v. 5 fl.:
Os longius illi
assimulat porcum, Mentitae cornua saetae
summa fronte rigent .. .
Parva sub hirsuto catuli vestigia dorso.
Ind den schluss, v. 24 ff.:
Gif se midsctapa niarwe stige
me on swape secep, ne tos@lep him
on pim gegnpape güßgemötes,
sippan ic purh hylles hrof geräce
ond purh hest hrino hildepilum
ladgewinnum, pam pe ic longe fleah,
ait v. 18 ff.:
Crebris propugnat iactibus ultro
et longe sua membra tegit tortumque per auras
il. II 144 f.
Claudiani carmina U 152 #., Leipig at
»Dichtungen des Cl. Cle, Darmstadt 186
1) Vgl. Klaeber, Mod.
) Ed. L. Jeep, Cia
v. Wedeki
Ld F. Holthavsen
Mit verwerfung einer früheren ergänzung (Anglia 24, 265)
möchte ich jetzt herstellen:
had argped (ond m)ec hr(a)pe sippan
ited unsodene eac (swä some).
Was Assmann hinter 4 als w gelesen hat, wird der rest eines
r sein, desgleichen der /-strich der eines s.
84, 21 ff. sind überliefert:
wundrum bewreped, wistum gehladen,
hordum gehroden, helepum dyre.
Die beiden ersten halbzeilen werden durch blosse umstellus?5
korrekt: dewreped wundrum und gehroden hordum; in 21» #*
wohl gehlested statt gehladen zu schreiben.
ib. 28: freolic, sellic, fromast ond surpost, Warum er
dert Assmann mit Thorpe und Grein das metrisch ud
grammatisch richtige fromast in ein unmögliches Frommase ?
Etwa, weil es im nhd. fromm heisst?
87,4 f:
godlic gumrinc, grap on sina
heofones töße .
Lies grapon (dat. plur.) statt grap on und heof on his np“
Aleow on eage v. 6. Der ‘himmelszahn’ ist doch zu Kid
88, 7 ergänze (st0)d ic on stad(ol)e, vgl. oben zu 35, 1 F
90. Dies einzige lateinische rätsel der sammlung i= =
so überliefert
Mirum videtur mihi: lupus ab agno tenetur ;
obeurrit agnus & capit viscera lupi.
Dum starem et misarem, vidi gloriam magnan:
dui lupi stantes et tertium tribul
5 ZIII pedes habebant, cum septem oculis videbant.
Wir haben hier offenbar verse von sechs hebungen mit ein
giisur in der mitte; wie ausserdem v. 5 zeigt, sind die bei
halbverse jeder zeile durch endreim miteinander gebudde——.
Allerdings ist dieser durch den nachlässigen schreiber des —*
dichtes meist gestört, jedoch mit leichtigkeit wiederherzustel— ="
Schon Thorpe hat richtig v. 1% in mirum mihi videtur =—~
bessert und v. 4b das letzte wort zu /ribulantes ergänzt.
bleiben noch v. 24 und 3b zu heilen, was bei-ersterem um ==?
nötiger ist, als er gegen die regel bloss zwei hebunr—"
enthält, Das einzige reimwort, das hier passt, ist rupi de
felsen’; misarem, worin wir mit Conybeare und Thorpe nati==-
EE
Zur textkritik altenglischer dichtungen 211
1 mirarem erkennen, verlangt als reim parem statt magnan.
s gedicht wäre also kritisch so herzustellen:
Mirum mihi videtur: lupus ab agno tenetur ;
obcurrit agnus [rupi] & capit viscera lupt.
Dum starem et mirarem, vidi gloriam parem:
dui lupt stantes et tertium tribul[antes]
JIII pedes habebant, cum septem oculis videbant.
= formen mtrarem und dui darf man wohl dem dichter zu-
.uen und deshalb nicht ändern!
91, 8: Awulum ic under bac bregde | nebbe. Vor nebbe
alt offenbar ein adjektiv, das dranre, béorhtre oder bläcre
"wesen sein wird.
92, 1: /c wes brunra beot, beam on holte. Was soll
zenra bedeuten? Ich möchte ursprüngliches drunna darin
blicken, da die esche') sehr wohl »der stolz der bäche« —
denen sie wächst — genannt werden kann, vgl. die namen
"Aburn, Eschenbach u. i.
ib, 3 lies wwyan [on] stapol[e] ond wifes sond.
94, 3 ergänze (kre)dre ponne sunne, vgl. swiftre ponne
zn2e 67, 3.
Kiel, im April 1906. F. Holthausen.
ı) Trautmann hält »die buchee für die richtige auflösung. Aber vgl.
>Ps, Waldbäume und kulturpflanzen s. 260: »Es ist auch kein zufall, dass
®buche in der englischen poesie gar keine rolle spielt.«
14*
Ea
Shakespeare zu tun hat als zb, der
in Sweet's HES. und das kapitel “D
selben verfassers.
In dem zweiten abschnitte, Lautgebung,
nur der versuch gemacht mit hilfe der
sonders Gill, die gebildete aussprache zu
zustellen, sondern die laute werden auch weiter
verfolgt, so dass dieser abschnitt eigentlich dasse
bietet wie der obengenannte abschnitt in Sweet
weiterung des rahmens nun schadet dem to
Denn einerseits gibt das buch, wenn man
behält, zu viel; andererseits vermisst man
es als eine kompendiöse darstellung der
geschichte betrachtet. Sie beeinträchtigt auch
des buches, denn auf den go seiten, welche «
umfasst, ist eine solche menge von bemerkur
gedrängt, dass die übersichtlichkeit dadurch
dem reichhaltigen stoffe gänzlich überwältigt
daher, glaube ich, besser gewesen, wenn verf.
—
Franz, Orthographie etc. in den werken Sh.’s mit ausspracheproben 213
16. jahrh. gehalten, und die spätere lautentwicklung nur
ofern herangezogen hätte, als sie für den älteren lautbestand
t belang ist.
Besondere berücksichtigung widmet verf., wie zu erwarten
r„ der neuenglischen entwicklung der mittelenglischen q-laute.
+ schlussfolgerung ($ 19), »dass der @-laut des gelehrt-
mservativen Gill in den mittelschichten der bevölkerung
mdons und unter dem volke um 1600 bereits @ gesprochen
dee, ist natürlich unanfechtbar, denn das wissen wir schon
s dem Lambeth-fragmente und ebenso aus Erondell. Dagegen
aeint es mir zweifelhaft, ob verf. recht hat, wenn er annimmt,
ss die erhöhung des a vor d2, #%, 3 begonnen hat; denn in
n von Salesbury angeführten ashe, lashe, watche, und gewiss
Ch in der unbetonten endung -age, wo er ai hört, war ja das
kurz, und dass das kurze @ der palatalisierung länger widerstand
@, scheint sicher. Zwar meint verf. (§ 22), das kurze @ sei
ton vor 1600 in der volkssprache in @ übergegangen, dem-
Olge er in den angehängten sprachproben aus Shakespeare für
alltägliche rede wörter wie answer, began, had, that, mark mit
transkribiert. Aber für einen so frühen übergang des @ in &
ben wir gar keinen beweis, Alle autoritäten scheinen darüber
tig zu sein, dass das kurze @ bis in den anfang des 17. jahrh.
iverändert blieb. In Salesbury's domaige etc. sehe ich vielmehr
nen beginnenden ai-diphthong, indem sich aus dem folgenden
Jatalen zischlaut ein z-gleitlaut entwickelte. Dies fand wahr-
theinlich auch vor -nge statt, vgl. schreibungen wie chaynge,
tengier, raynge (s. NED.) und Salesbury’s umschrift oreintsys =
‘anges. Dies ai, das in seiner vollen entwicklung selbstverständ-
th mit dem alten ai in day zusammenfallen musste, scheint jedoch
jeder aufgegeben zu sein ausser vor -nge, wie Butler's trans-
fiptionen chainge, dainger, rainge, strainger lehren. Wenn wir dies
nicht diphthongisch fassen, wird die moderne aussprache der
rbindung -ange nur schwer erklärlich; denn es ist nicht leicht
ızusehen, warum sich a in den ebengenannten wörtern anders
twickeln sollte als in chance, lance, demand, grant. Den wörtern
f -ange muss sich auch ancient angeschlossen haben, obschon
je aussprache mit a’ hier nicht nachweisbar ist. Das c muss
mn wie $ (aunSient, anSient, ainsient) gelautet haben, denn ein
sient, Onsient mit’s würde sich wahrscheinlich ganz wie chance,
nee, lance entwickelt haben. Hierauf deutet auch die gelegent-
w ‘
‘ranz, Orthographie etc. in den werken Sh.'s mit ausspracheproben 215
zwei oder mehr konsonanten muss aber bald völlige kürzung
ttreten sein, so dass dies neue @ mit dem nahe liegenden
rünglich kurzen @ in man, path, bar zusammenfiel. Diese
icklung muss auch das @ in half, calf durchgemacht haben,
hon nur ein konsonant folgte, da / wahrscheinlich stumm
Für die wörter Aalf, calf, calm nimmt verf, die spätere ent-
lung 2 > @ > @ an, weil Price die aussprache Aelm be-
t, aber schwerlich mit recht. Eine aussprache Aelf, kaif,
ı mag freilich im 17. jahrh. als künstliche oder konservative
prache bestanden haben, aber daraus kann schwerlich A@/,
k@m hervorgegangen sein, ebensowenig wie zb. se/f, elm zu
ı *sef, *ém geworden sind. Auch Luick nimmt (Angl. XVI
f.) die entwicklung Aauf > Ahaf an; nur scheint er zu meinen,
@ sei direkt in @ übergegangen, mit andern worten, dass eine
elform Aaf oder A@f mit kurzem vokal nicht existiert hat, Vgl.
entgegen, dass Gill eine »dialektaussprache« von /augh = laf
ihnt, die noch von Wallis bezeugt wird, Die kurze aussprache
haf kann vielleicht auch als eine mischform von dem volks-
ichen Aaf, kaf, woraus regelrecht A5f, Aöf bei Cooper und
5, und dem konservativen A@/f, kelf, das wohl als feiner galt,
irt werden, In derselben weise betrachtet ja Gill Ja/m, half,
mit gesprochenem / als mustergültig, weil diese aussprache
r den gelehrten gilt, während er die ohne / (ddm, Aaf, ak)
lie häufigere bezeichnet. Die wörter alm, calm machen frei-
schwierigkeiten. Im Neuenglischen hätten wir entweder 43m,
wie in Aalm, shalm erwarten sollen, vgl. auch die häufige
tktform 43m, oder wenn aus den zwei formen 4am und helm
neue mischform em entstanden wäre, so hätten wir eben
& im Neuenglischen erwarten sollen, da ja keine verlängerung
m wie vor den stimmlosen spiranten und vor z-verbindungen
mand, grant, dance) stattfindet; vgl. auch sa/mon, das Cooper
| söman ausspricht. Ebenso spricht Jones 43m, pim, sim. Die
jerne aussprache Jam etc, muss daher als eine künstliche be-
inet werden.
Die verlängerung des @ in chaste, haste darf nicht mit
in cast, last verglichen werden ($ 22). Letztere wird erst
Cooper bezeugt, während chaste, haste schon spätme. oder
me. 4 gehabt haben müssen, da sie sonst nicht ne. « be-
men hätten. Vielleicht verdanken sie ihren langen vokal
wahrscheinlich um 1500 auftauchenden neubildungen chasten,
Smith, Studies in English Syntax 217
natürlich nicht gesagt werden, dass dieser abschnitt nicht auch
interessante dinge über Shakespeare’s sprache bietet, aber wie in
dem vorigen abschnitte ist das, was man sucht, oft unter der
grossen masse des überflüssigen verborgen,
Fredriksstad (Norwegen). Aug. Western.
€. Alphonso Smith, Studies in English Syntax. Ginn & Co.
1906.
If the writer of this little book — it extends to 92 pages
only — had given it a more particular title, we suppose he would
have called it “Essays in Interpretative Syntax as applied to
English”. It consists of three chapters, of which two are reprints
from linguistic periodicals and the third is new. The first, entitled
“Interpretative Syntax”, deals with the study of syntax as an aid
fo the interpretation of literature and of language. Professor
Smith begins by pointing out inter alia how the omission of
verbs in poetry suggests calm and quietude, and their repetition
Activity and bustle, how imagination is revealed in the choice of
Reuns and verbs, and fancy in the choice of adjectives and
Adverbs, how the use of certain ellipses, resumptive words, and
the like, characterize particular modes of thought. In the course
©f his argument he makes a point against such would-be critics
*S attempt to determine the authorship of a literary work by a
™€re tabulation of the idioms which it contains and their com-
Päarison with those of a work of known authorship, without any
Alte mpt to interpret, or even to exhibit, its syntactical features.
Seems to the interpretation of language, he endeavours to show
how syntactical peculiarities survive through a series of divergent
"<4 apparently unconnected idioms, and in doing so he seizes
opportunity to deprecate isolation in the study of syntax. The
ing is worthy of remark: “If a construction is common in Old
English prose, let the student watch confidently for its reappearance
‘©® its lineal descendant somewhere in Modern English. Trust no
Sian who tells you it is dead.”
In the second chapter, “The Short Circuit in English Syntax”,
S44 attempt is made to prove that “syntactical relations do not
Span wide spaces in English”, and that “our normal syntactic
Sonsciousness is so limited that the mind tends to let go of one
218 Besprechungen
relation while it attends to another”. Under this heading we
grouped; redundant pronouns resumptive of the subject or anti-
cipating the object; tis, that, and the like, used in recapitulation 5
between you and I; startlingly and rash, cold and sickly (all the
examples are from Shakespeare); / bind and keipis (Scottish); the
group genitive; the use of plural pronouns in reference to a none
of multitude, where a singular verb has preceded; the “bolsteringup””
of relatives by means of demonstrative and personal pronouns; thee
use of present participles without a proper subject of reference=-
Chapter III is entitled “The Position of Words as a Factoer
in English Syntax”. The argument is that the normal wore#-
order in English (subject + verb + object) exacts that a worl
appearing in “subject territory” should be in the nominatis<
and one in “object territory” in the objective case. Thus were
get / was given a book for Me was given a book; 1 think for
Methinks; Who did you see? for Whom did you see?; Woe is meee
for J am woe ]; Shail's? for Shall we?; Come thee for Comme
thou; and It is me for It is 1.
We find little to call for adverse criticism till we reach tie
last page of the first chapter, where we read that “Interpretati we
syntax begins where statistics leave off”. This sentence, in wir
view, contains a fundamental error. Professor Smith maintaix=S,
and rightly, that there is too much “counting” in the syntactie==2
research of to-day, and too little “weighing”, but he unfortunare=t¥
makes this an excuse for ceasing to “count” altogether. Chua=
conviction is that statistics should never leave off, and this boo
will not persuade us otherwise. Not that chapters II and II are
not interesting and suggestive; but the limited range of wine
evidence put forward and the generalizations made upon it law =
us quite unconvinced in respect of the main theses. Profes=<*
Smith may have a very strong case, but his present methe»<®*
will certainly not prove it so. His treatment of the sym===*
of the Authorized Version of the Bible and of Shakespeare =
of itself sufficient to suggest doubts as to his ability 10 de=@l
with the linguistic facts involved in a study of such documex®===
The peculiarities in nearly all the Biblical examples that he quo==
can be traced to the originals — we refer to those from ®=**
1611 version, the instances from Wyclif being of course valuele=>
We must call attention in particular to the conclusion of chapter EB
where an attempt is made to apply the principle of the “short
EE
—
Smith, Studies in English Syntax 219
circuit” to the Authorized Version, the syntax of which, we are told,
“is a model in its accommodation to the native sprachgefühl, the
ityle being the least suspensive of all styles” — a statement for
vhich the writer gives as illustration eight examples, in all of
thich a comparison with the Hebrew and the Greek texts shows
ie syntax to be entirely imitative. In every investigation of this
ind it should always be borne in mind that only by means of
irefully marshalled statistics is it possible to exhibit syntactical
jages in their proper setting and to put the idiosyncrasies of
(rticular writers into their proper place.
‘There is space here to notice only a few of the blunders and
is-statements in detail that would require treatment in an ex-
kustive criticism of this book. We select the following. On
Age 29 we read, “A man does not call his wife Miss Mary (or
Ges. Jenkins); he does not call his daughter Miss Alice, his
©@usemaid Miss Jones”. This is very puzzling, partly owing to
Me ambiguity of the verb “call”. No man either speaks of or
‘Adresses his wife as “Miss” anything. On the other hand, a
an does speak of his wife as “Mrs.” So-and-so, and he may
‘ave occasion to speak of his daughter as “Miss” Mary or Alice.
Again, on page 42, we have “the idiom . . . may be heard in
" Aad rather stay than to go with you and similar sentences”,
Such a sentence is possibly ordinary North-Carolinese, but it is
(Ot English. Occasionally the most dubious quotations are made
basis of an argument. It is indeed incredible that a sentence
ich as that penned by one Lieutenant Joseph A. Baer in the
few of Reviews for June, 1904, and quoted on page 62, should
© seriously adduced as typical of English usage: “To Russian
Plomacy and Russian organization belong the credit of one
‘ation of the problem of satisfactorily handling a subject race.”
his idiom, by the way, seems to be characteristically American,
'© Professor Smith tells us that it is frequent in freshmen's themes,
Here it has to be corrected.
One of the most serious of all the blunders to be found in
ke few pages before us is that involved in the statement that
"io is me gives evidence of the objectifying influence of the
Bst-verbal position”. This seems to mean that / am wo (which,
® the authority of Van der Gaaf, was already in use about
320, and which Professor Smith takes to be the original form)
eeame Wo is me, — we suppose, through an intermediate Wo
ke
5: 2b as a ag 23; on |
ae Cee
Philip Krapp, Lecturer in
BT
Andreas and The Fates of the Aposiles by G. Ph. Krapp 221
versity. Boston, Ginn & Co., Publishers. The Athenzeum Press,
1906. LXXI + 238 pp. 8v0. Price $ 2,00 = 8 s. 6 d.
One of the notable American publications of the year for
| Old English is the new edition, by Dr. G. P. Krapp, of Andreas
and The Fates of the Apostles, two poems that may well be grouped
in one volume because so closely related in problems of authorship
| and in theme. This is the first time that Andreas has been
edited with full commentary and presented in its historical and
linguistic setting since the edition by Jacob Grimm in 1840, and
in the meantime Old English scholarship has seen considerably
more than half a century of development. Of Zhe Fates of the
Apostles, this is the first edition giving the text with accompani-
ment of introduction, text criticism, and full elucidation of the
linguistic and other difficulties of the poem. The new volume
appears as the second Anglo-Saxon number in the Albion series
of Old and Middle English texts, edited by Professors Bright and
Kittredge, of which the first number was the Christ of Professor
Cook, published in 1900. Like the Christ, this edition of the
Andreas and The Fates of the Apostles appears in very attractive
form, externally as well as in matters of typography, and is of
fonvenient size; and, like the C/rist again, it aims to contain all
the material necessary to thorough study, thus adapting itself to
the needs of both the teacher and the student.
Dr. Krapp’s introduction occupies itself with the following
topics, treated in as detailed and exhaustive fashion as the plan
°f the book permits; the history of the manuscript and the
€ditions; the sources of the poems; the authorship of the poems;
POetic elaboration in Andreas; and the history of the legend of
Saint Andrew. Under the latter heading especially, the student
5 equipped with valuable matter not readily accessible. Con-
Seryatism and impartiality mark the attitude of the editor in
‘Saling with the material of his introduction. He is not in haste
advance personal views or new theories, or to take sides
‘ongly; rather does he inspire unusual faith in the deliberation
“And sanity of his judgments. One turns with interest to his con-
Slsions on the stock problems of the poems. Canvassing all
the evidence again, Dr. Krapp, although giving due weight to
Brofessor Wiilker's theory, feels convinced, with Professor Cook,
What Cardinal Guala Bicchieri was directly or indirectly responsible
for the presence of the Vercelli Book in Italy. The position at
a 22 T2 ous 2 ont i: critical Opinion, is as follows
mol ft 8.5 2 22 agit .! these considerations, to assign sie
ze 2 Zu ithe: Rane it is perhaps going too far
_. wots -_ m othe ev tence at present available duc
- „mu. ernie: entering the field uf mercy
~ + 70 1eL mo D otertirs re going as far as our warrant perm *s
. 2. Tf nam eig: f.l..ws the general traditio:s «
- i - met [rn Sultana, and “£icne to be held:
ram! rn tits Dur or Krapp finds no necessity
iu Tr Saree 9 Mr Apostles as the epilogue
© _ 77 27 157 Tarıserot evidence or the eviden::
ur mt “rr 222225 Dr. Krapp, like the rest
itt ».. or Isilserv if the runes, concedes ta:
- „2 2 7tewit Stes he. either in the manuscript.
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x. is usa crs text of the poems on Wiilker s
au eenäfügi.t oof che manuscript, taking into account
Chaucer-schriften 223
the various editions and collations; and he shows in textual
matters the same conservatism manifested in dealing with the
problems of the introduction. He is not reckless in the suggestion
of new readings, although in many instances he makes departures
which students of the poem will find of special value. A number
of these are already familiar from the editor's Notes on the
Andreas in the second volume of Modern Philology. Variant
readings, giving a full history of the textual criticisms of the
Poem are included in the footnotes, or commented on fully in
the notes proper. The latter, which are very full, and are
illustrative in nature as well as textual or explanatory, show no
little research and testify to the author's sound and rich scholarship
in the province of the Old English literature. Special attention
is given to the characteristics, illustrated by these poems, of the
Old English poetic style, a phase of the study of Old English
in which Dr. Krapp shows more than the usual interest. For
the most part, the student of Old English is accustomed to find
textual or linguistic matters stressed until little space remains for
iMustrative matter or for characteristics of style.
The University of Nebraska.
Louise Pound.
Chaucer-schriften.
"Chaucer Society Publications First Series. a) XCV and XCVI.
"Whe Cambridge MS. Dd. 4. 24 of the Canterbury Tales, com-
Bleted by the Egerton MS. 2726 (the Haistwell MS.), edited
by F. J. Furnivall. London 1902. XVIII + 688 pp. 8vo.
%b) XCVII. Parallel-Text Specimens, Part IX: An Introduction
to the eight Specimens of Chaucer's Clerk’s Tale, by Prof. Dr.
John Koch. London 1899—1902. XXXVI pp. 4°. Second
Series. c) 34. Supplementary Canterbury Tales: 3. A New
Ploughman’s Tale, being Hoccleve's englisht Legend of the
Virgin and her Sleeveless Garment, from the Christchurch and
Ashburnham MSS., edited by A. Beatty, Ph. D,, Wisconsin,
London 1902. 23 pp. 8¥°. d) 35. Zhe Pardoner’s Prologue
and Tale, a critical edition by John Koch. e) 36. Analogues
of Chaucer's Canterbury Pilgrimage, the 4-days' Journey from
London to Canterbury and back of the Aragonese Ambassadors,
=
rt. vv m 2 Saez igrs. exe. edited by R. E. G. Kirk and
2 „ 2453.72 —~ Dsmiea 1903. VI + 31 pp. 8.
Saiz rr 21 23. Cymer s ‘Retractaho’. Sonderabdrc
ES Ier 'es= ımm dir Admit Toler Braunschweig, Westermann,
as oT RS Pe
1. itm 2° ı2zsTı2z Lawes. Zhe ‘Dry Sea’ and the ‘Carenare.
Vermaret rum Muvem Muioiogy’. Vol. III, No. 1, June 1905.
. it.
- .ı123% 7 Tatlia:k. Came and Dante. Reprinted from
Mowen 2niuicgy’ Vol IE No. 3, January 1906. 6 pp.
las 2rız F. Brown. Ctamer’s ‘Litel Clergeon. Reprinted
ram "Wuderr Pinictogy’. Voi. II. No. 4, April 1906. 25 pp.
yr (737m 0. Prench. Lite Proéem of the two Prologues to
am: "gm of Gad Womex’. Dissertation, John Hopkins
Imverstr Buttmore. J. H. Furst Company, 1905. 100 pp.
Jr Ve iw vezenswn von JohnS. P. Tatlock in ‘Modern
-amzune Noo”. Vol IX No. 2, p. 58—62.)
~ "rıx Liviızgstor Lowes, Zhe Prologue to the ‘Legend of
werd Mymex” msaur:i = 25 Chromeiegial Relations. Reprinted
um Ze Pubincuswes of the Modern Language Association of
Amerca Vou IN No. 4. 1005. p. 749—864.
Wenn 2 in Ce space deser liste einige veröffentlichunge=2
qesmut Jude. deren erscheinungsjahr bereits etwas weit zurück -
ext. & movie wh erstens bemerken, dass die Chaucer Societ
giters Sie puöusitunen veel später, als das datum besagt, heraus —
give der versendet so st mir 1¢ erst vor kurzem zugegangen) ==
gevteas, dus ich mir de aufgabe gestellt habe, die leser dieser
encom ut allen mir zugänghch gemachten erzeugnissen der
(raitvexeeratur bekanat zu machen, soweit sie nicht von andem
Yeyrmicen vespzruchen werden, da manchem doch leicht dieses
niet ene. was für thn interesse hat, entgehen kann.
Was num cee mut 14 bezeichnete ausgabe betrifft, so ist das
Pu NS nach Jen untersechungen Zupitza’s über die Pardoner-
Junipiurnten eins der besten erhaltenen und bildet mit mehreren
gadern val ua. meine Pardoner-ausgabe s. XXXVII ff.) eine
geuppe des woo mir so genannten A-typus, zu dem auch die beste
Na, Nliesmere, xehört Es schien daher ratsam, diesen text be
hem Nerstellung einer kritischen ausgabe der C. T. allgemein
betevar au wachen, und so hat sich auf meine anregung
Perarvall dieser aufgale mit der bekannten sorgfalt unterzogen
14
er
‚Chaucer-schriften 225.
| mir die besondere ehre erwiesene, diese veröffentlichung mir
widmen, Leider ist das Dd.-MS. so vielfach verstümmelt (zb.
len vom Gen. Prol. die ersten 252 verse), dass ein grosser teil
“textes aus dem gleichfalls zu jener gruppe gehörigen Haistwell,
t Egerton MS. hat. ergänzt werden müssen. Die in beiden
enden stellen, so ua. der Shipman’s Prolog, sind bann
Skeat'schen ausgabe entnommen und in einem Appendix,
(81—86, zusammengestellt. In den ‘Forewords” wie in den
ftents’ berichtet dann Furnivall kurz über die äussere be-
ıffenheit von Dd, und dessen lücken, überlässt es mir jedoch,
m eingehenden vergleich dieses textes mit den übrigen von
Chaucer Society publizierten anzustellen, wozu ich demnächst
nötige zeit zu gewinnen hoffe. Beigegeben sind auch diesem
de die beilagen (abbildungen etc.), welche sich in den übrigen
[-texten der Chaucer Society befinden.
Bei der unter ıb erwähnten ‘Introduction’ handelt es sich
am, den wert von acht hss. der C. T., die in den nummern
U und XCII der xt. Series abgedruckt sind, zu bestimmen,
the nicht den* ‘Pardoner’ enthalten, somit in den früheren
suchungen von Zupitza und mir unberücksichtigt bleiben
sten. Das ergebnis meiner forschung ist nun insofern trost-
h, als höchstens eins dieser MS. in kritischer hinsicht von be-
(ung sein könnte: das vor jahren von mir kopierte Neapolitaner
ment. Da dieses aber weiter nichts von Chaucer als die
rkes Tale? enthält, kommt es im übrigen, ebenso wie die
im sieben, für eine textausgabe nicht weiter in betracht.
werden uns daher für diesen zweck mit dem bisher veröffent-
en mäterial begnügen können,
Nr. 1¢ hat nur insoweit mit Chaucer etwas zu tun, als
"hier mitgeteilte legende im Christchurch-MS,*), das zu den
tren der C. T. gehört, in diese willkürlich eingefügt worden
‘Den eingang hierzu bilden zwei der üblichen siebenzeiligen
then, die jedoch schon wegen ihres ungeschickten baues
theinend viertaktige verse) nicht von Chaucer, nicht einmal
Hoccleve herrühren können, Die eigentliche erzählung, gleich-
in obiger strophenform, gehört zur zahlreichen klasse der
) Die inhaltsangabe dieser hs, auf s, VII f. bringt kaum etwas neues,
Be übersicht derselben bereits im 2. bande des Six-Texts Print (Trial
) abgedruckt ist.
‘Hoops, Englische Studien, 37. 2. 15
te
226 Besprechungen
Marien.legenden, biefät jedoch nur geringes Interessen ein mie
betet täglich 50 Ave Maria, bis ihm die hl. jungfrau im |
losen gewande erscheint und ihm verkündet, dass er ihr die
kleid durch seine gebete verschafft habe; um die noch fehlen zu
den armel anzufügen, müsse er aber die zahl der ‘Ave? verdrei—z—
fachen und bei jedem zehnten ein Pater noster einschalten <==
Der fromme mann befolgt dies geheiss, und siehe da! bei ihrer —.=
nächsten besuch hat der rock ärmel erhalten, und zur belohnungze ey
wird der mönch abt von St. Giles usw. Dem texte obiger hs_= ey
ist der in der Hoccleve-ausgabe von Gollancz parallel gesetzt >,
doch sind die abweichungen beider nicht so erheblich, dass Simei,
nicht ebensogut als varianten am fusse der seite hätten platz findem—.,
können. Die “Introduction? bietet die erforderliche literarische ate,
kunft nebst angaben über legenden ähnlichen inhalts.
sei noch erwähnt, dass ein appendix aus einer andern hs., =.
auch Chauceriana enthält (Harl. 2251), eine kleine erzählung ven
Lydgate bringt, die in das kapitel der ‘Grateful Dead? gehört,
Nr. rd ist genau dieselbe ausgabe, welche unter andern alm}
in dieser zeitschrift (bd. 32, s. 257) einer freundlichen besprechwerz
unterworfen worden ist, nur in den den publikationen der Chauger
Society eigenen grünen deckel mit besonderem aufdruck gehüllt
Von nr, 1° gilt etwa dasselbe, was von 1° gesagt ist; auch
dieses heft’ist für Chaucer-studien grösstenteils nur von sekundärer
bedeutung, da einzig die auf s. 5—6 abgedruckten notizen über
die reise der spanischen gesandten vom 31. Juli bis 3. August
1415 von London nach Canterbury und zurück unsere beachtung
verdienen. Diese reise wurde in je zwei tagen zurückgelegt, und
zwar wurde das erste ‘prandium’ in Dartford, die erste ‘cena’
in Rochester eingenommen, das zweite ‘prandium’ in Ospringe,
die zweite ‘cena’ in Canterbury selbst; auf dem rückwege waren
die entsprechenden stationen Sittingbourne und wieder Rochester,
am letzten tage Dartford und London. Inwieweit diese angaben
mit denen über Chaucer's pilgerfahrt übereinstimmen, kann man
unter andern aus meinen ausführungen in der ‘Chronology of
Chaucer's Writings’, $$ 30—34, ersehen. Doch darf man daraus
nicht sofort folgern, dass auch diese reisenden nur zwei tage auf
dem hinwege brauchten, da eine in aller musse wandernde zahl-
reiche pilgerschar wahrscheinlich einer längeren zeit bedurfte als =
die offenbar besser berittenen und besser eskortierten herren einer =
ausländischen gesandtschaft. Immerhin wird man die angeführten ==
ee
A
Vou.
230 Besprechungen
meinen dank für deren freundliche zustellung ausdrücken möchte,
da ich dieses leider beim empfange versäumt habe. — In dem
zuerst (nr. 3) angeführten aufsatze untersucht Lowes die be-
deutung der im ‘Deeth of Blaunche’ (vv. 1027/28) vorkommende
ausdrücke aye se und Carrenare, mit deren bisheriger auslegum
als Czirknitzsee und Quarnaro im Adriatischen meere er unzı=-
frieden ist, ebenso mit der neuesten vermutung Torracas, da==
statt (a) drye se: Adrya se zu setzen sei. Vor allem stellt er feo,
dass das zweite fragliche wort wegen des reimes: war sein —&
verlieren. müsse, weswegen an die herleitung aus Quarnaro ddr
Carnaro nicht weiter gedacht werden dürfe; überhaupt findet er.
dass nach dem zusammenhang der ganzen stelle ein weit em “=—
legeneres gebiet als ort, wohin ritter zu abenteuerlichen taten g
schickt werden, zu suchen sei, wobei er eine ähnliche stelle eu es
Machault's ‘Dit du Lion’ anzieht, wo als fernes ziel der Arbre Se
genannt wird. Lowes geht dann näher auf eine stelle im bri- =
des fabelhaften priesters Johannis ein, den Mandeville später b= <=
nutzte, wo von einem ‘(A)arenosum mare” die rede ist, welch 5
auch deutsche dichter der zeit kennen. Diese beweglichen sam <—2
massen, von denen alte chinesische geschichtsschreiber wie u ®
der bekannte reisende Marco Polo berichten, befinden sich amt
in der wiiste Godi oder Lop, wo der einsame wanderer überdie—*
durch wunderbare stimmen in die irre geführt wird. Im wore” *
Carrenar aber erkennt Lowes das mongolische Kara-nor, was zu"
deutsch »schwarzer see« bedeutet. Ein solcher see befindet sich
aber tatsächlich in der dortigen gegend, wofür der verf. auch
neuere reisende, wie Sven Hedin, als gewährsleute zitiert, ja noch
mehr, er lag an der alten, jetzt fast verschwundenen handels-
strasse zwischen dem morgen- und dem abendlande, so dass dieser
weg bis zum jahre 1368, wo mit dem sturze der Mongolen-
dynastie den fremden jeder zutritt nach China versperrt wurde,
den kaufleuten und reiseschriftstellern des mittelalters wohl bekannt
war. Doch noch eine andere erklärung hält Lowes für möglich;
nach reiseberichten und karten aus dem 16. und 17. jahrh. befand
sich eine ‘Dry Sea’ (russ. Soechaia more) auch an der niederung der
Petschora. Dass aber diese gegend schon in früheren jahrhunderten
in England bekannt sein konnte, ergibt sich nach den darlegungen
des verfassers aus den lebhaften handelsbeziehungen mit dem
orient, die durch Skandinavier und Hanseaten mit England ver-
mittelt’ wurden, und da man damals, wie alte karten zeigen, keine
=
Th) payed
Wa,
232 Besprechungen
wonach die zahl der chorknaben überall nur eine beschränkte var _
etwa 8—12, die eine besondere erziehung genossen, also nichwt
eine gemeindeschule besuchten. Doch wurde auch in diesen sie
„unterricht erteilt, damit die schüler später als
den kirchengesang unterstützen könnten. Ferner berichtigt der
verf. in eingehender darlegung einen irrtum Skeat's in seinen arm —
gaben über die von Chaucer aao. zitierte hymne ‘Alma Redemptoris— ,
um dann zu erörtern, was wir uns unter dem damals gebrauchter
“frymer’ vorzustellen haben. Ein solches büchlein enthielt wol
das alphabet, aber im übrigen nur religiöse stücke, wie vaterunser,
das apostolische glaubensbekenntnis, die ro gebote usw., anfans
‘nur in lateinischer, später in englischer sprache, deren gebrau—h
in schulbüchern erst mit dem 16. jahrh. nachweisbar ist. Es wer
also keine fibel, sondern ein gebetbuch, woraus die kinder zuer—t
lesen lernten, dann die gebete wörtlich memorieren mussten, C#=
ja auch. die liturgie in der kirche lateinisch war, an der die kinder
ebenfalls teilnehmen sollten — gleichgültig, ob sie die einzelhne===
worte verstanden oder nicht. Im letzten abschnitt seiner nte==—
essanten abhandlung sucht Brown dann die art der schule, welda—
jenes knäblein besuchte, zu ergründen und führt zu diesem zweck —
aus, dass zur zeit unsers dichters kein scharfer unterschied zwischen
‘elementary? und ‘grammar’-school gemacht, vielmehr in beiden =
der anfangsunterricht auf gleiche weise erteilt wurde, zu dem in
der letzteren erst auf höheren stufen der systematische betrieb
des Lateinischen trat. Unter ‘rede? verstand man damals schlecht-
hin Lateinisch lesen. — Wir sehen der ferneren untersuchung
der legende selbst, die uns der verf. am schluss in baldige aus-
sicht stellt, gern entgegen. \
Die in meiner vorstehenden liste mit 6 und 7 bezeichneten
umfangreicheren schriften, nebst der gleichfalls dort‘ zitierten
rezension der ersteren werden am besten in einer zusammen-
fassenden besprechung der in den letzten jahren (vgl. meine an-
zeigen in dieser zeitschrift bd. 30, s. 456 ff. und bd. 36, s. 133 ff)
so lebhaft erörterten frage nach der priorität der beiden ver-
sionen des prologs zur L.G.W, vereint, obwohl der autor der
einen, French, für die fassung in der Gg-hs. als die ältere
eintritt, während Lowes, seine früheren argumente in der an
letzterer stelle besprochenen abhandlung fortsetzend, die gegen-
teilige auffassung verficht, und Tatlock den von ihm ein-
genommenen ähnlichen standpunkt, doch mehr zwischen beiden
ae _——
ann abet
Siichiverfaliren wir aber aus demain
die zur zeit der niederschrift vollendet war
a
233 Besprechungen
Doch, wie schon angedeutet, beschäftigt sich Lowes in seiner
abhandlung nicht allein mit diesem gegenstande, sondern sucht
im. zusammenhange damit auch andern werken Chaucer's, die der-
selben periode angehören, eine von der bisherigen ansicht ab-
weichende stellung anzuweisen. Seine ergebnisse fasst er s, Sic»
dahin zusammen, dass er das Hous of Fame an die spitze stellt
dem dann die meisten, wenn nicht alle legenden der LGW —
folgten; dann soll der Pa/amon gleich in der form der jetzige
Knightes Tale, dann Trotlus und zuletzt die erste redaktion ==
prologs der L.G.W., die er dem jahre 1386 zuweist, entstande—a
sein, während er Anelida.(s. 861 anm.) zwischen ‘Palamon’ ng
‘Troilus? einschiebt. Es müssen besonders wichtige gründe sim,
durch die er die von ten Brink nicht übel motivierte chronologiscue
folge, die von den meisten forschern akzeptiert worden ist, ver-
drängen will. Da aber Lowes dabei meist mit ästhetischen ind
stilistischen betrachtungen, die bei Chaucer nur mit vorsicht an-
gebracht sind, operiert und wenig positive argumente vorbringt,
hat er mich durch seine darlegungen nicht überzeugen können.
Freilich sind manche der von ihm geäusserten gedanken beachtens-
wert, doch häufig drängen sich zweifel auf, ob seine voraus
setzungen zuzugestehen und ob seine folgerungen wirklich stich-
haltig sind. Es würde zu weit führen, wollte ich ihm hierin schritt
für schritt folgen, doch will ich wenigstens einige fälle kurz zu
sprache bringen. —
Wenn er (s. 794) vermutet, dass Chaucer die vorhin erwähnte
abhandlung des papstes Innocenz ursprünglich dem rechtsgelehrten.
als erzählung in den mund legen wollte, so ist dies keinesweg=
zurückzuweisen; doch würde dies gerade als grund für die as”
nahme der priorität des G-prologs gelten können, da der dichte"
darin diesen traktat aufführt, während dessen erwähnung in =
weggelassen sein dürfte, weil er mittlerweile eine andere
dafür ins auge gefasst hatte,
Die beobachtung (s. 797), dass Chaucer bei der umarbeitun® ®
der ersten version sehr sparsam mit den reimen verfuhr und di
einmal angebrachten möglichst wiederum zu verwenden bemüh =" :
war, lässt sich doch ebensogut auf F wie auf G beziehen, so das=<=
sie nicht als argument für das frühere vorhandensein der eines —"
oder andern version angezogen werden darf,
Wenn dann ferner Lowes, um die verhältnismässig frühe a"
fassune der legende von Ariadne nachzuweisen, deren stilistisc=®
m
‘ed
rey ae
Ft
Chaucer-schriften 239
td metrische unbeholfenheit dartun will und zu diesem zweck
813) eine ganze reihe von kurz aufeinanderfolgenden versen
zieht, die alle mit And beginnen, so übersieht er, dass dasselbe
<h in den andern legenden der fall ist, so in den ca. 120 versen
© Cleopatra 3omal, in den ca. 220 versen der 7isde 6omal usw.
Wrefiend ist dann wohl die von ihm bemerkte ähnlichkeit der
stellung in der ‘Ariadne? und der Anightes Tale (s. 805 ff.),
ver daraus folgt noch nicht, dass diese erhaltene form der
=lamon-bearbeitung in unmittelbarem zusammenhange mit jener
gende steht. Vielmehr würde hierdurch ten Brink's von mir
iter ausgeführte (s. auch Chron. p. 30) ansicht, dass Chaucer
or der ‘Kn. T eine wörtlichere übersetzung der “Teseide” in
rophenform verfertigte, aufs neue bestätigt. Denn die von L.
förterten beziehungen zwischen den obigen beiden stücken würden
ürch das vorhandensein einer solchen ursprünglichen redaktion
ts “Pal. and Arc.” eine leichter verständliche erklärung finden
ad ihn nicht zu der sehr schwach begründeten annahme ge-
btigt haben, dass die legende vor dem “Pal.” entstanden sei.
Der weite abstand des prologs von den legenden selbst, den
owes wahrscheinlich zu machen sucht, indem er die geschicktere
‘rm jenes hervorhebt, scheint mir ebenfalls höchst bedenklich.
ass eine oder ein paar bereits existierten, ehe der dichter den
tolog verfasste, ist ja zweifellos, weil er selbst darin sich vom
tbesgotte den auftrag erteilen lässt, mit der Cleopatra zu be-
innen. Doch die inferiorität der einzelnen erzählungen im ver-
leiche mit dem prolog ist meines erachtens nicht so bedeutend,
m eine jahrelange poetische übung zwischen beide zu legen,
imal Chaucer sich in den legenden mehr an seine quellen band,
ährend die einleitung dazu eine ganz freie erfindung ist, in die
+ nur gelegentlich reminiszenzen aus den dichtungen anderer
nflocht.
Ebensowenig kann ich mich der früheren datierung des Hous
© Fame anschliessen, welches Lowes sowohl vor der Ariadne-
gende und dem ‘Palamon’, da im ‘Hous of Fame’ bereits die
schichte der Ariadne skizziert ist, als auch vor'dem ‘Troilus’ an-
zen will. Dass die genannte legende wie die ‘Knightes Tale?’ —
enn diese versteht, wie gesagt, Lowes unter dem ‘Palamon’ —
ach dem ‘Hous of Fame’ verfasst worden sind, widerspricht der
isher üblichen auffassung nicht, wohl aber, dass alle diese stücke
och vor dem ‘Troilus’ geschrieben sein sollen. Um dies aber
ii
une
RERE EE
i
sorgfältigst N
sicherung: / repeat that nothing good can be s
ines of Sh. unless it has reference
cess of their evolution, and keeps ever in
perfections that culminate in the astonishing
(p. 207). Eine solche dem wahren wesen de
i
») S. ss. 33 anm. 1, 118, 129, 415 ff.
a
Telleen, Milton dans la Littérature frangaise 245
in whose language he writes, but he fails to adapt himself to it
and seems to forget that any work conceived on such a plan
must necessarily aim at being a work of art. This means not
only that it should have a beginning, a middle and an end, but
also that much should be lopped off which might in a bare
enumeration be considered interesting matter. Cohesion and con-
sistency must he obtained at all costs and no element is to be
E introduced, except occasionally in the notes, which has not its
part to play in the whole fabric. Another principle hardly distinct
from the first is that the said elements are to be differentiated
carefully so that the important ones may be brought into pro-
Minence, the other being given only secondary places. Most of
all it is required that the writer should display some originality
in his appreciation of facts which else present the appearance of
@ colourless list. Whoever would, while sticking to those, and
similar, principles, never sin against accuracy, might be said to
given a completely satisfactory illustration of his method.
We are sorry to say Mr, Telleen has given us no such
illustration, His these, which begins with the middle of the
XVII century, as facts would have it, stops abruptly, without
@ word of conclusion, at the beginning of the XIXth, in which
We imagine worthies as famous as Le Roy or Beaulaton might
have been discovered. Then lopping is badly wanted. Why, f. i,
tell us in the text (p. 3) that a commonplace account of two of
Milton's prose works is to be found in “les Mémoires de Costar,
ins€rés en 1726 par Desmolets dans ses Continuations des
Mémoires de Litterature et d'Histoire de Mr. Salengre”? It is no
More material to the subject to inform us in the text (p. 13) that
4 certain quotation of Niceron’s about Milton's religion is taken
from “Histoire des ouvrages des savants du mois de février
1699 (p. 87) oü Henri Basnage, sieur de Beauval, fait des
sur Milton 4 propos de sa vie écrite par Toland.” We
Should think that such references, if inserted, should be reserved
0 the foot-notes. The foot of pages should also, it seems to us,
be ‘used for short notices about the authors mentioned, most of
“Rom remain mere names to the reader. — Again there is no
ri about the division into chapters, the one entitled “La
“SFitigue” £ i, leaving Voltaire's Essai sur da podsie dpique and
observations out of account, and some of the remarks
®n Voltaire on the other hand occurring in another chapter than
|
Lawless, Maria Edgeworth 247
handling of such a delicate language must be to any one not to
the mmaanner born and we grant, to use a French phrase, that he
has at least gained honour for having attempted it. Still we
wondler how it did not occur to him that such sentences as “ces
editäons souvent joignaient au poéme des notes” (p. 28),
“Le commencement du septitme chant regut cette traduction”
(p. G8), “la défense pour sa version est ainsi” (p. 74), however
int©Wligible they may be, sound hopelessly foreign to a French
ear. Why he could not get some French friend to improve those,
and similar turns we are unable to find out.
To return to the main point. We hope that, should Mt.
Teleen choose to publish a second edition of his thése, he would
first re-consider his method, and give consistency, perspective
ame originality their due. But there is a host of themes more
deserving of his attention than Milton dans la littérature francaise.
Paris. J. Delcourt.
.
FR on. Emily Lawless, Maria Edgeworth. (English Men of
Letters) Macmillan and Co. 1904. VIII + 219 pp. Price
2 s. net.
“That which in womanhood dieth not” has its niche and
ing lamp for most of us in letters and life. If there are
many greater names than “Maria” in the world’s fading prose,
give more pleasant and cheerful glimpses of child-life and
Weasantlife one century ago. Like old morsels of Zhe Times
"hese still tales remind us of the days when Pitt heard the sad
mews of Austerlitz and rolled up the map on his wall and lay
“on his couch not to rise. If this fresh survey falls short of
greatness in matter and style it brings us at any rate back to
dead times and old friends.
By common critical consent Maria Edgeworth's chief title to
fame must really rest on Castle Rackrent and The Absentee. It
is well known that Sir Walter Scott was stirred by these Irish
“vignettes” to accomplish the same task for rugged Scotland.
By Macaulay (to whom she afforded “forty years of en-
joyment”) the scene in which Lord Colambre reveals himself to
his father's tenants was once termed worthy of old Homer. To
Ruskin these books seemed to throw more real light on Irish
politics than countless columns and blue-books. Lastly the great
=
Angelina across the years that come
Vase has clever points although the idea
inborn on strange soil is out of date,
a back-ground for the short drama Zhe
been due to her good Swedish suitor
mr
Lawless, Maria Edgeworth 249
» once failed to win her hand. In those “days it was easier
write about a country than to travel there, but the colour is
glaringly false. That peasants drew carriages laden with the
psacks of soldiers who had lost their lives in Finland was a
5 now-a-days the authoress would be glad to hear that the
‘dish recruits not reading or writing are a smaller root than
my other host. Zhe good aunt is somewhat strained and could
at any time have been a first-hand impress of school-life,
it small school-boy at Westminster ever wanted (we may ask)
nake a present of sugar-plums to his stern head-master and
g
The family of Edgeworth were nevertheless able to go abroad
90d deal and observe life in the old-fashioned way, Their
ag near Buonaparte in a box at the theatre was hardly less
üge than their sudden expulsion from Paris in January 1803.
umour had gained ground that Mr. Edgeworth was brother
the abbé who consoled and tended poor Louis on the scaffold:
‘mteen years later their name was a passport to royalist social
les when the Bourbons at length had come back. Maria
us to have charmed both Humboldt and Cuvier by her talk:
her the old naturalist told his tale about beetroot and the
deror (page 157). One thing is curious to note: like most
is of the eighteenth century (which now seems so heroical
far-off in its restraints) she cared little for landscape and
ht only converse with the wise. None of the qualities some-
& set down as Celtic were hers beyond some types which
found: even in the bay of Naples she might well have
ted beer and beef as soon as Macaulay himself.
Guests came and went out of homage and friendship in
years in ‘the green isle. A near neighbour “Sweet Kitty
mham” became the bride of “a handsome general, very
m, quite bald and a hooked nose” who won a big battle
Belgium (page 117). Maria's feeling for Scott was a bit
ager than friendship: one almost hears their bright dialogue
he shade of the trees in her park. Lockhart bears witness to
tears which gathered in her eye when Sir Walter praised the
de virtues of common-folk and put plain conduct above art
he one thing needful to true life, Many years later Fitzgerald
e thus of her sunset: “We are great friends: we talk about
whom she adores... Old Miss Edgeworth is wearing
L.
A
906.
Florence, April 2nd 1
Mauri
Gwynn, Thomas Moore 251
Thorreas Moore by Stephan Gwynn (English Men of Tea
London, Macmillan and Co., 1905. 203 ss,
‘Das leben des mannes, dem es Irland in erster linie ver-
ink<t, dass in dem dichterchor des 19. jahrhunderts auch seine
inename der welt deutlich vernehmbar wurde, hat in diesem bänd-
(ern der English Men of Letters eine verständnisvolle würdigung
feanden, in der trotz der vorliebe des biographen für seinen
Eden doch eine dem modernen gefühl widersprechende über-
&sSsige verherrlichung des dichters Moore glücklich vermieden
- Die zeit der rückhaltslosen Moore-schwärmerei ist wohl für
tS alle vorüber, seine süssen lieder sind von den mächtigen
"Säingen seiner englischen zeitgenossen übertönt worden — aber
"wuz verklingen wird seine stimme nie, der wohllaut verschiedener
mer kleinen gedichte wird immer wieder dankbare hörer finden.
“ach in der geschichte der englischen metrik wird Moore's name
‘Sts zu nennen sein; mit recht betont Gwynn, der für Moore's
Shler, die unsicherheit seines geschmacks, seine oft süssliche
Sontimentalität keineswegs blind ist, wiederholt seinen starken
Uonfluss auf die englische lyrik im allgemeinen, deren vers er ge-
‘Shmeidigt, deren formenschatz er bereichert hat.
In literarhistorischer hinsicht bringt das buch wenig neues,
Ruf quellenforschungen hat sich Gwynn nicht eingelassen. Der
Weit verbreiteten ansicht, Moore's Orientalia seien nur ein reflex
Ser Byron’schen epen, gegenüber ist es verdienstlich, dass Gwynn
aufs neue nachdrücklich hervorhebt, dass Moore's berühmte per-
sische rahmenerzählung “Lalla Rookh” nicht nur geplant, sondern
zum teil auch bereits ausgeführt war, als Byron's erstes griechisch-
türkisches gedicht “The Giaour” erschien — zur schmerzlichen
überraschung des Irländers, der voraussah, dass er nunmehr für
einen nachahmer Byron's gelten würde: Never was anything more
unlucky for me than Byron's invasion of this region, which, when
Z entered it, was yet untrodden, and whose chief charm consisted
in the gloss and novelty of its features; but it will now be overrun
with clumsy adventureres, and, when I make my appearance, instead
of being a leader, as I looked to be, I must dwindle into a humble
follower — a Byronian (p. 58).
Bei seinen mitteilungen über Moore's lebensführung hat Gwynn
6fters anlass anzudeuten, wie geschickt und taktvoll der dichter
im kreise seiner englischen freunde seinen irischen standpunkt zu
wahren wusste. Sehr humoristisch sind die gefahren der schranken-
ie 4
Strassburg, im September
x. P. Holzhausen, Napoleons tod ı
presse und dichtung. Frankfurt a.
8+ 118 pp. 8°, .
2. P. Holzhausen, Bonaparte, J
kulturbild aus der zeit des ersten
M. Diesterweg, 1904. XI + 340
in leinenbd. geb. M. 7,00.
3 =H Varnhagen, Über ee
1905. 27 pp. 4°.
4. W. E. Leonard, Byron and By
Columbia University. Boston, 1905.
5. W. Ochsenbein, Die aufnahme lord
und sein einfluss auf den jungen Heine.
X + 228 pp. 8°. Preis fres. 4,50 =
Untersuchungen zur neueren sprach-
Herausgegeben von Oskar F. Walzel, 6.
Die erste uns vorliegende schrift, die
studie zu dem zweiten, grösseren buche d
untersucht »die antinapoleonische legendes
Bi
Byron-literatur 253
‘eisen der bevölkerung, ihre entstehung und ihre physiologische
id pathologische wirksamkeit; sie gehört nur insofern vor das
rum unserer zeitschrift, als sie auch die presse und die autoren
aglands berücksichtigt, die damals ihre stimme zugunsten des
‘ossen toten erhuben, wie der verfasser denn auch nachweist,
iss die englischen tagesblätter bei jener gelegenheit gerechter
id anerkennender waren als die französischen. Neben der reihe
wutscher dichter, an ihrer spitze Grillparzer und Immermann,
itt zugunsten Napoleon’s vor allem lord Byron auf den plan,
!ssen verhältnis zu Napoleon gestreift wird, der gleich dem
anzosen Quinet das bild vom neuen Prometheus bringt, der von
am englischen geier zerfleischt wird, in dessen namen auf den
‘d Napoleon's sogar gefälschte dichtungen in jener zeit raschen
»satz finden (hier zweimal der irrtum, dass der bekannte Byron-
trausgeber Coleridge den vornamen Zarnest statt Ernest erhält,
51 u. 54). Nach Byron wird Shelley's ode bei der nachricht
’m tode Napoleon’s gewürdigt (auch hier ist Forman, nicht
‘€emann, p. 57, des dichters herausgeber!) Im anhang ist unter
dern interessanten beilagen der artikel der Times vom 5. Juli
21, der die todeskunde des Korsen behandelt, in extenso ab-
druckt. —
Paul Holzhausen’s Bonaparte, Byron und die Briten ist
Seltenes buch, das nicht speziell fachwissenschaftlich ist, aber
tee nur dem allgemeinen historiker, sondern auch dem kultur-
{ literarhistoriker Englands eine solche fülle von studien, ge-
“ken und anregungen bietet, dass es auch an dieser stelle eine
© <ligung verdient; für das studium der geistigen und politischen
> mungen jener tage bei den Briten ist es eine reiche und dank-
"ee fundgrube, Man möchte sagen, dass ein neues fach der ge-
*ichte erst von ihm erschlossen wurde, wenn er allerdings darin
"on den grossen Macaulay zum vorgänger hatte, nämlich das
© stimmungsgeschichte; er versteht es, mit feinem kolorit
= gefühle vergangener menschen und zeiten neu zu beleben. In
iner bewertung Napoleon's hochmodern, gegenüber der auffassung
ges Lanfrey oder Treitschke, untersucht der verfasser eingehend
e stellung und stimmung Byron's und seiner landsleute gegenüber
am grossen zeitgenossen, Byron's persönlichkeit als grund seines
‚rhältnisses zu Napoleon, den dichter auf dem standpunkt des
glischen patriotismus, dann wieder als zuschauer in dem ent-
heidungskriege, den liberalismus von 1815, Byron als kosmo-
254 ‚Besprechungen
politen in der reaktionszeit und seine stellung zu
auf St. Helena. Zu dieser untersuchung benutzt er nicht mur das
zeugnis der hauptsächlichsten autoren der periode, sondern ach
das der regierenden politiker und der opposition in den press
äusserungen der tages- und zeitschriften, die satire und das pam-
phlet, die karikatur und die memoirenliteratur. Eine reihe von
nachbildungen bedeutender porträts des kaisers und des dichters,
hervorragender karikaturen und bilder erhöhen den genuss bei der
lektüre des buches.
Eine reihe von einzelheiten sind es in dem schönen buche,
die referent aus der fülle des gebotenen hervorheben oder mit
denen er sich auseinandersetzen möchte. Zunächst der beweis, dem
Holzhausen bringt, dass die aufstellungen Sybel’s und andere
über die nachwirkung der revolution von 1789 in England um—
zulänglich und zum teil unrichtig sind; der zu beachtende hinweis
auf Godwin’s roman Caleb Williams als einen vortrefflichen sittera—
und seelenspiegel der damaligen gesellschaft, der bis jetzt zu weni
beachtet wurde; die äusserst interessante schilderung der regierungS-
blätter im kampfe gegen Napoleon, die kritik über diese blate=™
und des weiteren eine übersicht über die revuen von Jeflrey "5
Edinburgh Review bis auf Leigh Hunt’s Examiner; von desm
journalisten und essayisten William Hazlitt, der neben W. S. Lax
dor der grösste panegyriker Bonaparte's in England ist; die scharf,
aber leider nicht unrichtige charakterisierung Coleridge's, besonde ==>
in seiner journalistischen tätigkeit; die stellung der staatsmännr
Pitt und Fox zu Napoleon; eine skizze der berühmtesten kum#-
katuristen des tages, Isaac und George Cruikshank, Ansell, Won 3-
ward und Gillray ; die bedeutung von Hobhouse’s »Pariser briefem= =
für die Engländer und insbesondere für Byron.
Der hauptwert des buches liegt, wie schon der titel besa
in der gegenüberstellung Bonaparte’s und Byron's. Holzhausen
versteht es vorzüglich, die ähnlichen züge und neigungen bei den
beiden männern hervorzuheben, so, wie Rousseau bei beiden Camas
bindeglied wurde, oder der beiden hinneigung zum Iskm, dien.
despotischen zug in Byron's wesen, der auch in seinen politischmussen
ansichten immer wieder hervortritt. Nachdem Holzhausen erkl it
hat, was er unter »spezifischem milieu« versteht, führt er in Byron
milieu ein, berichtet über die stimmungen des smensche 2%
Byron und versucht, im einzelnen der lebensführung die kritise=he
sonde anlegend, nichts im leben der beiden unerklärt zu lassen;
A
Byron-literatur 255
» mennt er einmal dem gesunden gehirn Goethe's gegenüber
yron »das typische bild eines hysterischen menschene. Für den
yronforscher fehlt es fernerhin nicht an winken über dessen werke,
ie nicht zu übersehen sind, nicht nur bezüglich der anregung zu
en Napoleongedichten Byron’s, sondern auch zu Don Juan (darin
elegentliche grundstoffe aus Curran und Sheridan!) und anderen.
Das problem des inzestes, der ja so Bonaparte wie Byron vor-
feworfen wurde, nennt er mit recht ein beliebtes motiv in der
‘omantischen dichtung und führt noch Chateaubriand’s René und
fen harfenspieler in Wilhelm Meister an, wir möchten ausser
shelley noch den schwedischen zeitgenössischen dichter Stagnelius
1793—1823) mit seinem drama Der Kitterturm hinzufügen. Dass
{ngland auch das eigentliche »Napoleondrama« gegründet hat,
las dann besonders in Deutschland nachfolger fand, ist unsres
fissens hier auch zum ersten male betont worden. Im schluss-
apitel sind die schriftstellerischen zeugnisse zugunsten Napoleon’s
is in die neuzeit, und zwar bis zu einem aufsatze des britischen
Idmarschalls Lord Wolseley fortgeführt.
Nicht unerwähnt darf bleiben, dass der apparat der an-
‘erkungen die kolossale literaturkenntnis des autors beweist, der,
erall auf die quellen zurückgehend, dem zukünftigen literatur-
Storiker der epoche des interessanten und anregenden die fülle
®tet, so dass wir den reichen genuss jedem versprechen können,
AR wir selbst aus der lektüre des buches geschöpft haben.
Hermann Varnhagen hat seine dankenswerte studie über
© Deformed Transformed mit einem interessanten bericht über
® Byron-denkmalfrage und des dichters gegnerschaft in England
‘@eleitet. Dass aber die kenntnis von Byron’s dichtungen in
tem vaterlande wirklich so gering ist, davon haben mich auch
= zwei (p. 5—6) erzählten episoden nicht ganz überzeugt, die
\e beweisen, dass die offizielle vertretung der high church in
tche und schule ihn immer noch verdammt. "Aber die häufigen
{tikel in den periodischen blättern und ausgaben wie die grosse
om Prothero-Coleridge dürften doch auch etwas für das gegenteil
jrechen.
Die frage der bekannten vorlage des dramas hat Varnhagen
inau behandelt, dabei Byron berichtigt, der in seiner vorrede
ich M. Gregory Lewes’ Zhe Wood Demon auf Pickersgill zurück-
hrte, und uns über dessen roman gegenüber Coleridge in der
yronausgabe, der nur den eingang und eine kurze episode mit-
aS
256 Besprechungen
teilt, genauen einblick gegeben, was um so wertvoller ist, als das
buch nur in zwei bekannten exemplaren vorliegt, die Varnhagem
in der Bodleiana zu Oxford einsah. Die autobiographischen ige
des dramas, die den hauptreiz des fragmentes für den heutiger®
leser ausmachen, werden gebührend hervorgehoben und der eim-
fluss von Goethe's Faust richtig gestellt, der nicht allzu bedeutene
ist und ausser mehreren kleineren zügen in der hauptsache auf
einigen charakterstudien des Mephisto beruht. Eine von Varnhager=
gefundene metrische nachahmung, die ein anderer kritiker seines
aufsatzes geleugnet hat, hat zum wenigsten so viel ansprechendes,
dass die meisten sie ihm zugeben werden. Schwieriger ist ein
entscheidung für die von Varnhagen mit vielem scharfsinn erörtere=
frage über den zusammenhang zwischen der ersten szene und der=a
folgenden, der ihm ein nur lockerer und sehr äusserlicher zu sera
scheint, und über den wert der teile und des ganzen, Diese
punkte müssen in der abhandlung selbst nachgelesen werden, die
sie an dieser stelle zu weit führen würden. Köppel’s hypothese
stellt Varnhagen (p. 19) über die ursprüngliche absicht und motiwe
des dichters eine ebenso scharfsinnige, aber leider unerwiesene,
entgegen, da wir keinerlei anhaltspunkte dafür haben, Wenn work
sicher steht, dass Arnold noch auf Cäsar eifersüchtig werden musste,
so scheint uns die hypothese zu weit zu gehen, die mit Képp==
den mord Olympias durch Arnold mutmasst. Die gestalt des
Cäsar gegenüber der des Mephisto wird scharf gezeichnet; m=
recht ist ersterer minderwertig genannt gegenüber der gestalt, da
Goethe geschaffen hat. Dass deshalb das stück nicht, wie Shelley
es tat, seine schlechte nachahmung des Fausfe genannt werde
muss, haben Varnhagen’s ausführungen erwiesen, Aber die hole
wertschätzung, die Goethe dem stücke zuteil werden liess, bezog
sich sicher nur auf die erste szene, was Varnhagen hervorhebt,
der p. 22—23 die ergebnisse seiner untersuchung endgültig festlegt.
Nebenbei bemerkt, ist der »Landsmann«, der den Faust wor
Byron mündlich übersetzte, offenbar Shelley gewesen, und zwar
fand die übertragung während des aufenthaltes der beiden in der
Schweiz statt.
Das Buch Leonard's, Byron and Byronism in Amesit,
füllt eine lücke in der bücherei über den grossen romantiker in
vortrefflicher weise aus; über des dichters beziehungen zu Amerika
waren wir bis jetzt hauptsächlich auf Kraeger’s artikel in der bell
d. Allg. Ztg. (1897) angewiesen. Leonard's arbeit entstand auf
u
258 Besprechungen
ragendste typus des Byron-jüngers unter ihnen ist Fitz-Green Hil
leck, der ein epos Fanny in nachahmung von Reppo oder Don
Juan schrieb, und der, hierin mit Heine in einem bekannten ais
spruch tibereinstimmend, äusserte, er habe »durch Byron's tod
einen bruder verloren. Eine ausnahme muss Leonard allerdings
hervorheben, den grossen Edgar Allan Poe, der in seinen anfängen
stark von Byron inspiriert war, und, nach art der ¢
Byron-schwärmer, ihn auch im äusserlichen gebaren und in
tracht nachahmte. Sonst zeigen die bedeutenderen poeten Amerika
jener periode um die mitte des jahrhunderts spuren zunächst au
dem studium Tennyson's, der Byron ablöste, daneben, wie zE
Lowell, die einwirkung Landor's und, besonders beachtenswer
Shelley’s, der, wenn auch anfangs sein name wie der Byron's ei
>anathema« war, seinen zauber auf die späteren generatione
immer mehr ausübte, wie beispielsweise bei Neal und Perciv|
erwähnt wird. Auch die nicht unbedeutenden nachahmungen 94
Walter Scott hat Leonard in einer note zusammengestellt. Ve
den autoren unter dem obenerwähnten “sub-literary influence
Byron’s ist besonders auffallend McDonald Clarke, “the m2
poet”, der zudem eine grosse ähnlichkeit mit Byron hatte und il
in allen details nachahmte, Mrs. E. Anne Lewis, die von du
dichterinnen in der Byron-manie den preis verdient, und in d
neueren zeit Joaquin Miller, der californier, der ausser Halle
von Byron am meisten zu originellen schöpfungen angeregt wurd
Grosses interesse bieten die details über die begegnung d
amerikanischen historiker Ticknor und Bancroft mit Byron. E
appendix gewährt in der liste der amerikanischen Byron-ausgabe
von 1811 bis 1868 eine notwendige ergänzung zu Coleridge
bibliographie im letzten band der grossen Murray-ausgabe (194)
Unter den deutschen, die Byron’s tod verherrlichten (p, 5), fehl
Alfred Meissner, der deutsche verfasser eines Marino Falieri
(p. 6°) heisst Walloth.
Wilhelm Ochsenbein behandelt in der zweiten, grössere)
hälfte seines buches einen stoff, den kurz vor ihm schon Feli
Melchior (Heinrich Heine's verhältnis zu Lord Byron; vergl. hierz
unsre besprechung in bd. 34. 3 dieser blätter) sorgfältig durch
gearbeitet hatte. Kurz vor abschluss seiner arbeit kam diese
buch Ochsenbein zu gesicht, so dass er es noch benutzen konnt
und in seinem eigenen einen abschnitt über sprachliches un
metrisches bei den übersetzungen aus Byron deshalb wegliess, Th
" PP
Byron-literatur 259
übrigen weist er aber in seinem vorwort darauf hin, dass es ihm
darauf ankam, möglichst bestimmt den einfluss Byron's auf
seinen deutschen zeitgenossen darzulegen, während Melchior zu
wenig die literarischen strömungen und lebenserfahrungen berück-
sichtigt habe, die auf Heine einwirkten, und deshalb dem einfluss
Byron's zuviel gewicht einräume. Deshalb kommt Ochsenbein
auch in seinem ergebnis zu dem schlusse, dem wir nicht ganz
beistimmen, dass Heine von Byron nur zeitweise abhängig und
deshalb vielmehr selbständig sei, als man (auch Melchior) an-
genommen habe. Dagegen hat Ochsenbein die tragödien Heine's
im gegensatz zu jenem in seinen beiden schlusskapiteln sorgfältiger
behandelt.
Der erste teil des buches, »Byron's aufnahme in Deutschlande,
ergänzt in dankenswerter weise mehrere frühere arbeiten über
dies gebiet, indem er, von verschiedenen gesichtspunkten aus-
gehend, rezensionen, übersetzungen, nachdrucke, anthologien, per-
sönliches, Byron-mode, darunter die Byron-aufsätze eines Fr. Schlegel,
Willibald Alexis und Wilhelm Müller in historischer reihenfolge
nochmals kritisch durchnimmt, eine arbeit, die eine reiche literatur-
kenntnis des verfassers auf diesem gebiete beweist. Besonders ist
genaue angabe der übersetzungen Byron’s bibliographisch
Wertvoll und bringt ua. zu Gödeke manche ergänzung. So war
ins neu, dass auch Platen zu den sbyronisierendene dichtern zu
"chen sei, und auch auf Wilhelm Miller's biographie des eng-
lin ers (1825) hat Ochsenbein wieder nachdrücklich aufmerksam
‚acht. Dagegen vermissen wir den echten Byron-typus Ernst
“Lepp und sein »Byron's lebensgeschichte, briefwechsel, ge-
und vermischtese (Sämmtliche werke, zweite abteilung,
1839, 3 bde.).
Der spezielle teil des buches, der Byron gegenüber Heine
idmet ist, erörtert zunächst »Heine's verhältnis zu Byron im
Urteil der kritik«, womit ein wichtiger beitrag zur geschichte der
Krsıik in Deutschland von 1822 bis jetzt geliefert wird, Heine's
jiche auffassung von Byron, das Byron’sche in Heine's
Juagendlyrik und zuletzt, wie schon bemerkt, die tragödien Ratcliff
“and Almansor. In dem berühmten »Traum« Byron's mit seinem
-Tückblick auf jugendliebe und -leben sieht Ochsenbein die vorlage
2u Ratcliff. Interessante hinweise auf anklänge und parallelen
Sind reichlich zu finden, wenn wir auch hier wieder wie bei der
„anzeige des buches von Melchior davor warnen müssen, in diesem
17*
=
Ficker, Bemerk. zu sprache u. wortschatz in Tennyson's Idylls of the King 263
me mo grace, nor uncle me no uncle”‘) und Romeo 3, 5, 153: “Thank me no
thankings, nor proud me no prouds”,
Eine andere eigentümlichkeit in der sprache der /dylls ist die häufige
anwendung stehender beiwörter und die wiederholung bestimmter redensarten,
die Leicht formelhaft werden (vgl. s. 7). Ein weiterer kunstgriff zur erzielung
besonderer wirkung ist die häufige anwendung alter wörter und formen.
8% 8 f. werden die veralteten wörter — es sind darunter wirklich alte wörter
oder solche mit alter schreibung oder veralteter bedeutung — nach wortarten
feordnet aufgezählt. S. 41—43 folgen grammatische und sprachliche unregel-
miissigkeiten, die sich auf die pluralbildung, die steigerung, den konjunktiv
‘nd imperativ, die wortstellung, die auslassung von to do, des relativpronomens
im nominativ und auch anderer pronomina beziehen. Den schluss der unter-
suchung bilden einige betrachtungen über neubildung von wörtern und über
Orthographische eigenheiten.
Der verfasser hat die vorhandenen wörterbticher genau geprüft, leider
konnte das standard work von Murray (und Bradley) bei abschluss der unter-
Suchung erst bis zu dem 1901 erschienenen k benutzt werden. Die neueren
machen alle einen deutlichen unterschied zwischen archaic und
bsolete, Die ansichten der lexikographen gehen sowohl bei den einzelnen
Wörter als auch bei den einzelbedeutungen sehr auseinander. Im einzelnen
Möchte ich die fachgenossen auf bemerkungen hinweisen, die entweder allgemeines
haben oder der näheren untersuchung bedürfen. Bedwate (s. 301:
A dmate of the anzil and eft and snake) findet sich nur bei Flügel (4. aud.
Braunschweig 1890), Halliwell (A Dictionary of Archaic and Provincial Words,
(SBsolete Phrases etc. Third Edition. London 1855) und Wright (Dictionary
OE Obsolete and Provincial English etc. London 1857), während man sonst
Mur Jedfellow finde.
tought (s. 34: The dragon-boughts and elvish emblemings began to
führt Murray in mehreren bedeutungen als veraltet an. Es heisst hier
> wWindung« (Halliwell: a bend, a joint, a curve). Das subst. urn (disch.
born; s. 29: our fast-falling burns) ist heute nicht mehr schrift-englisch; es
‘ist auf den Norden und das Schottische beschränkt, vgl. Bannockburn, Whit-
burn ua. In Mittel- und Südengland findet man: Aldbourn, Winterbourne,
ua. Ensample kommt einmal vor (s. 390: others . . . drawing
foul ensample from fair names), es ist äusserst selten. Shakespeare hat einmal
sample (Cymb. 1, ). Graff (s. 201: pfropfreis) ist die alte, historisch rich-
tige form für neueres graft. Beim adjektiv sind die artikel über buxom, gust/ul,
Bayrim, weird sehr lehrreich, beim adverb die ber sore, belike, fain, therewilhal,
bei den konjunktionen die über alöeit und an. Beim verbum sind neben un-
verben viele ungewöhnliche bedeutungen zu nennen, und zwar
sind die letzteren häufiger als die ersteren, man vergleiche so amaze, to bide,
fo coax, t cope, to harry, to reave, to trow, to wreak, to cleave, to climb, to
melt, to writhe und viele andere solche, die ursprünglich stark waren und jetzt
schwach geworden sind. Als unregelmässig bezeichnet der verfasser die form
wot (God wot) von to wit. Seltene plurale sind dews, farewells und deaths,
#) So schreibt Shakespeare und nicht: graces und wneles, wie Thistle
thwaite will.
—
Le
266 Besprechungen
This world is not tenable on other terms, schrieb sie wenige jahre
vor ihrem frühen tod an eine freundin '),
Zwischen dem schaffen dieser dichterin des rg. jahrhunder® a
und der dichtung des fast das ganze 18. jahrhundert beherrschende®
Alexander Pope besteht ein intimer zusammenhang insofern, 22>
Elizabeth ihre poetische laufbahn als offenkundige Pop
nachahmerin begonnen hat. Die anregung zu ihrer ersten grössere =
dichtung, dem epos “The Battle of Marathon”, gedruk—t
1820, im 14. lebensjahr der verfasserin, verdankt sie einem were
Popes, das sehr viele bedeutende dichter des 19. jahrhunderts imma
ihrer ersten jugend entzückt und begeistert hat — seiner Homer
übersetzung. My great “epic” of eleven or twelve years old, A
Sour books... is Pope’s Homer done over again, or rather undon ——
lautet das are urteil der Miss Barrett über diese kindhei———
dichtung*), Nach dem erstarken ihrer begabung ist sie ihre eigene — —e
romantischen wege gegangen, auf denen sie Pope bald ganz a u
den augen verlor.
Beim durchlesen der uns vorliegenden, sehr fleissig und =——
wissenhaft gearbeiteten biographie kommt uns nicht selten <i 4
gedanke, dass die englische dichterin den beifall ihrer französische
kritikerin noch öfter und rückhaltsloser gefunden haben wir
wenn sie mehr in der nähe des klassizisten Pope geblieben ware
Frl. Merlette ist offenbar in der bewunderung der korrekten dicks wa
ihres vaterlands aufgewachsen, ihre klassische ruhe und stre== ee
form haben ihr den massstab für die beurteilung dichterscHmesr
leistungen im allgemeinen geliefert. Infolgedessen hat sie an user
durchaus nicht mustergültig korrekten, sich sehr frei und mam<—=I-
mal zweifellos allzu hastig bewegenden dichterin recht viel amwas-
zusetzen — jedenfalls mehr als die meisten deutschen kritäk=er
rügen würden.
Die fehler der dichterin festzustellen, ist keine schwierige = uf
gabe: sie müssen sich jedem, einigermassen aufmerksamen leser
aufdrängen. Ihre reime sind zum teil schauerlich schlecht, wer
letzen augen und ohren allzu oft in gröblichster weise. Mis
Barrett freilich behauptete, sie habe sich dieser ungenauen reizme
absichtlich bedient, um der dichtung eine grössere freiheit der
mt
a
+) Cf. The Letters of E.B. B. ed. with Biographical Additions by F- ©
Kenyon (London 1897, in 2 vols,); vol. II, p. 230.
2) Ch ib. vol. I, p. 3 f
|
268 Besprechungen
so ist das allerdings eine hässliche ausdrucksweise, die aber doch
ganz innerhalb des gemütszustandes und des vorstellungskreises
der leidenschaftlichen südländerin liegt. Frl. Merlette aber seht
in diesen worten einen so ungeheuren geschmacksfehler, das st©
sie nicht einmal zu zitieren wagt (vgl. p. 330). Vermutlich hat
sie, die gelegentlich einigen polemischen bemerkungen de®
Mrs. Browning gegenüber ihren katholischen standpunkt wahr®,
auch an der verwendung des wortes fy- in diesem zusammenum
anstoss genommen.
Am stärksten kommt die stets das schöne mass und d#«
schöne form suchende geschmacksrichtung und schulung der vese-
fasserin zur geltung in ihrer kritik des umfangreichsten und b=
deutendsten gedichtes der Mrs. Browning, der lebensgeschich=e
der dichterin Aurora Leigh. Im gegensatz zu Taine, dr
dieses werk für ein meisterwerk erklärt hatte, findet sie in ihm
nicht nur wie in sehr vielen anderen gedichten der Mrs. Browniz=&
geschmacksfehler — Ze goüt, qui “enseigne surtout ce qu'il farwet
@viter,” voila ce qui a mangu a Mrs. Browning, en dépit de tout
son genie (p. 285) —, sondern sie tadelt in ihr auch kompositior=s-
fehler, die schlechte zeichnung der charaktere, die leblosigkeit =
gestalten, den lockeren, leicht zu prosa herabsinkenden blank ur ==:
und vor allem den mangel jeder einheitlichkeit des eindru= ===
(unit! d’impression): L’harmonie de Censemble, si loute des classique"
(et si louable, quoigu’on ait put pu dire), ne peut ttre admirte dar 7
le pome ... On ne peut done dire avec Taine: “cette ceeuer™—*
étrange est un chef-d'euvre”. Si Ruskin, parlant de cette mE
wre, a dit que Cetait “le plus grand potme qui ait paru, u"
aucune langue, jusgualors au XIX sitcle,” il faut se rappeler qi
pour Ruskin, comme pour beaucoup a’ Anglais, les qualitis de form“
sont secondaires (p. 285 f.). Im hinblick auf den gedankenreichtum =
und die entzückenden landschaftlichen schilderungen dies © —
modernen epos wird die mehrzahl der deutschen kritiker yer
mutlich der günstigen meinung Taines und Ruskins näher stehen
als dem ablehnenden urteil des Frl. Merlette.
Am ergreifendsten klingt die stimme der dichterin zweifellos,
wenn sie von den gefühlen zu sprechen hat, die ihr eigenes
seelenleben beherrschen: von der fähigkeit des weibes, zu lieben
und sich für den geliebten zu opfern, die eigene persönlichkeit
auszulöschen, wenn sie dem glück geliebter menschen hemmend
im wege steht. Wunderschöne gedanken und worte haben der
EE
—
a
‘Browning, A Blot in the ’Scutcheon, Colombe's Birthday, etc. Ed. Bates 271
linie die unvergesslichen szenen von “Pippa passes”; die von
Bates getroffene wahl wird ihre erklärung wohl darin finden, dass
ein anderes bändchen derselben series die übrigen dramen des
dichters bringen wird.
Quellenvermutungen hat Bates nicht ausgesprochen; in den
meisten der von ihm edierten dramen bieten die kargen stofflichen
elemente dem forscher wenig anhaltspunkte für eine derartige
Untersuchung. Traditionelle motive erkennen wir nur in dem
bühnenkräftigsten drama, in “A Blot in the 'Scutcheon” — das
trio der hauptgestalten, die liebenden und der feindliche, sie
trennende gegenspieler, ist uns aus zahllosen dramen der welt-
literatur vertraut. Auf eine variation dieses themas, die mit dem
Browning'schen drama darin übereinstimmt, dass der widersacher
der liebenden der strenge bruder des mädchens ist, bin ich kürz-
lich durch Creizenach aufmerksam gemacht worden. In dem
dritten bande seiner »Geschichte des neueren Dramas (Halle
1903) lesen wir folgende analyse der komödie “Ymenea” des
Spaniers Bartolomé de Torres Naharro, dessen leben zum
grössten teil in die erste hälfte des 16. jahrhunderts fällt: »>Ymeneo
bringt der schönen Febea zur nachtzeit ein ständchen und be-
stürmt sie mit glühenden liebesbeteuerungen, so dass sie endlich
zusagt, ihn in der nächsten nacht zu sich einlassen zu wollen.
Doch der Marques, Febeas bruder, entdeckt das geheimnis und
Will sie töten, als gerade im rechten augenblick Ymeneo hervor-
titt und erklärt, er wolle sich mit Febea rechtmässig vermählen«
(p. 212). Den leidenschaftlich begehrenden, schliesslich aber buss-
fertigen liebhaber, das schwache mädchen, den die ehre über alles
st©llenden, zur blutigen rache bereiten bruder finden wir in beiden
, nur ist das ältere stück als komödie, nicht als tragödie
&=Plant. Dass Browning das spanische, 1517 zum ersten male
&=diruckte und vor der entstehung von “A Blot” nicht neu auf-
&@legte werk kannte, ist sehr unwahrscheinlich, wir werden es mit
einer der häufigen zufälligen übereinstimmungen zu tun haben,
Mit denen der literarhistoriker stets rechnen muss.
Strassburg, im September 1906. E. Koeppel.
282 Besprechungen
haften geblieben, und wohl nur ein theologisch geschulter verfass=== ey
konnte auf grundlage einer religiösen idee die innere gedanke===— „
einheit seines werkes, sowohl im ganzen als in einzelnen teil. Ew
(s. unten), so konsequent durchfiihren. .
Eine reihe der einzelnen einwände, die Br. gegen eine th. _.
logische bildung des verfassers erhebt, verlieren unter beri ng —
sichtigung der angeführten allgemeinen züge des stils und C———=y,
inhalts ihre beweiskraft.
Mit der unanschaulichkeit hängt es zusammen, wou ,,
der dichter das verhältnis der pharisäer und schriftgelehrten zu
ihren volksgenossen nicht klar bestimmt (s. 6). Hierher geb mir
auch der »deutliche mangel an übersicht über seinen steam fi
(s. 6), oder »die allgemein gehaltene schilderunge vv. 2339 —23 7;
(S. 10).
Auf anpassung an germanische zustände beruhen die a"
derungen v. 114 ff. und v. 221 ff. (s. 7): Den erzengel Gab
lässt er dem Zacharias deshalb gleich nach dem gruss sein en
namen und seine sendung eröffnen (/c és [gottes] eng bine
Gabriel dium ic hétan). weil es germanische sitte war, zuerst des —*
namen des absendenden herrn zu nennen und darauf erst die bot-S |
schaft auszurichten. Und der gé/hert man v. 221 entspricht der bes _
beratungen im mhd. volksepos, und auch in höfischen dichtungen, „S*
häufig vorkommenden figur des seine meinung abgebenden ver--*
wandten oder gefolgsmanns.
(Scheinbare) irrtümer. Die zeitbestimmung vv. 5394 f., « 3
wo bei der freilassung des Barrabas, und vv. 5621 f., wo bei der#==
verfinsterung der sonne ebenfalls der mittag angegeben wird (s. 6 f.). © -3
schliessen sich gegenseitig nicht aus, denn das erste mal heisst es ie =
uurd ndhida thue .. . endi middi dag, also es ging erst gegen mittag sg =
das zweite mal 7Auo uuard thar an middian dag mahti tetan uuundar 8S —
xiuuaraht, = am nachmittag. Entsprechend hat Otfrid IV 24, 2. = 2
un: seiban mittan then day und IV, 33, 9 fon sextu unz in nétc~ EU
Aber auch wenn der sächsische dichter sich nicht so vorsichtig aus =» US:
gedrückt hatte, so könnte man hinter der zweimaligen zeitbestimmun—ar zung
‘mittag’ nichts finden, da schon in seiner vorlage, einer kirc”_ —mch-
lichen autorität, die beiden sich widersprechenden zeitangabe» «c en
hera sexta \also sogar mit genauer stundenbestimmung) sich ves —rer-
tragen. Zudem hat an der zweiten stelle, Hel. 5621, an middi-—=waxr
Jeg Jen ausgeprägten sinn 2am hellen nachmittage, denn dar—aenit
290 Besprechungen
work, Prof. A. C. Bradley's Shakespearcan Tragedy and of Mr.
G. C. Macaulay's remarks on the secent edition of Cowley's
works in the “Cambridge English classics’. Surely if anything
is able to rehabilitate Cowley in the minds of those to whom
his name means only recollections of conventionalism and pseudo-
classicism, it is such an apology as that Mr. Macaulay offers.
Taking first the vices of the writer's school of poetry in general,
he points out that the part of Zhe Mistress from which nearly
all the examples of bad taste are traditionally drawn was “not
to be regarded as expressing much genuine feeling” if we are
to believe Cowley himself. Then he proceeds to take the
defence of the imperfect Findaric Odes and of the unfinished
Davideis, from the latter of which he thinks that Dryden borrowed
the heroic couplet. Perhaps all this apology is not sufficient to
make Cowley rank any higher among English poets than he does,
but it certainly shows that he was entitled to having his works
re-edited, and the editor, Mr. A. R. Waller, seems to have
accomplished the task with accuracy and good taste.
Another valuable review is that contributed by Mr. W. W.
Greg on some of the numerous publications of, or essays about,
Elisabethan dramatic literature which have appeared during the
last few years. We are glad, among other things, that the
bungled work done by the recent editors of the Zemple Dramatst
should be here mercilessly exposed and condemned. An editor
who states that a play was the “first unaided effort” of its author
though it is well known to have been a joint composition of two
dramatists, both of whose names are to be found upon the title
page of the first edition, is well worthy Mr. Greg's severity, and
one in whose notes “the quotations are constantly at variance
with the text, and the references constantly wrong”, deserves no
better treatment than he gets. It would be a good thing if the
censures of the Modern Language Review prevented the retum
of such offensive practices.
The other reviews of English works are also well worth
reading. We particularly approve of the plan of having notes
on a given subject contributed by several hands, as is the case
in the pages devoted to Zhe Devil’s Charter by Barnes Barnake.
No fewer than three contributors, including the editor himself,
Mr. R. B. MeKerrow bring their share of notes on words and
passages otherwise obscure which receive much-needed light from
Baumann, Der kleine Toussaint-Langenscheidt. Englisch 291
their suggestions. It is only a pity they in no case happen to
select the same passage and take diverging views about it. In
line 446 ff. f. i. we should have liked to find another inter-
pretation of:
“But let your wars foundation touch his Crowne”
than Prof. Gregory C. Smith's hypothesis. “The war you have
set on foot” hardly seems to us a satisfactory explanation,
although we confess we are unable to propose a better one.
J. D.
SCHULGRAMMATIKEN UND UBUNGSBUCHER.
H. Baumann, Master of arts of London University, Der kleine
Toussaint- Langenscheidt. Englisch. Zur schnellsten aneignung
der umgangssprache durch selbstunterricht. Berlin-Schöneberg,
Langenscheidt’sche verlagsbuchhandlung, 1905.
Die frühere von van Dalen verfasste auflage dieses buches
ist vor 8 jahren in dieser zeitschrift besprochen worden. Ich
kenne das alte buch nicht, aber es scheint, dass der neue heraus-
geber gründliche veränderungen, wenn nicht gar eine vollständige
umarbeitung einzelner teile vorgenommen hat. Auf jeden fall
haben wir es mit einem sehr praktischen buche zu tun. Auf den
ersten 80 seiten gibt es das wichtigste aus der englischen gram-
matik. Dann folgen 5o seiten gespräche über gegenstände des
alltäglichen lebens, und zwar text mit unter den einzelnen zeilen
stehender aussprachebezeichnung und wörtlicher übersetzung, denen
Sich dann am ende jedesmal eine gute freie übersetzung anschliesst.
Darauf erhalten wir ein deutsch-englisches konversationswörterbuch
von 297 seiten und ein kleineres englisch-deutsches sachwörterbuch
(s. 298—352). Am ende des buches befindet sich eine farbige
€Nglische münztafel.
Dem buche sind am anfang winke über die anwendung des
Srammophons beigegeben. Der verleger hat sämtliche gespräche
Auf 33 platten eines apparates der deutschen grammophon-aktien-
&eselischaft übertragen lassen und bietet so einem jeden gelegenheit,
N text aus dem munde eines Englanders zu hören. Ich muss
Offer, gestehen, dass ich mich dieser sache gegentiber anfangs sehr
Misgtrauisch verhielt. Jetzt jedoch, wo ich den apparat selbst
&eprüft habe, trage ich kein bedenken, ihn aufs wärmste zu
+n
294 Besprechungen
W. Dickhuth, Udungsstof und grammatik für den englischen
anfangsunterricht. Erster teil: Zormenlehre. Dritte verbesserte
auflage. — Zweiter teil: Syntax. Magdeburg, Lichtenberg &
Rühling, 1905.
Von dem vorliegenden buche habe ich die zweite auflage des
ersten teils bereits vor 6 jahren in dieser zeitschrift besprochen,
und ich habe deshalb hier nur kurz zu wiederholen,‘ dass es nach
den worten der einleitung für schüler von 9—ıo jahren bestimmt
ist, also für solche, mit denen als erste fremde sprache Englisch
getrieben wird. Der verfasser beschäftigt sich auf den ersten
7 seiten mit der aussprache, dann folgen auf s. 8—57 anekdoten,
fabeln, beschreibungen, geschichtliche erzählungen, gespräche und
gedichte, darauf auf s. 58—99 die dazu gehörigen vokabeln ohne
irgendeine aussprachebezeichnung, auf s. 100—122 die »ein-
fachsten und notwendigsten regeln der formenlehre und syntax«
und von s. 123—144 ein »alphabetisches wörterverzeichnis mit
aussprachebezeichnungen«. Deutsche sätze sind in diesem ersten
teile nicht vorhanden. Wie der lehrer die grammatik einüben
will, das wird ıhm vollständig überlassen, denn die stücke sind
weder grammatisch zugeschnitten, noch sind irgendwelche zu-
sammenstellungen grammatischer natur hinzugefügt.
In der dritten auflage sind nur geringe veränderungen vor-
genommen. Einige neue stücke sind hinzugefügt, da der stoff
etwas knapp bemessen war.
Von den ausstellungen, die ich in meiner vorigen besprechung
hauptsächlich in bezug auf die aussprachebezeichnung gemacht
habe, ist auch nicht eine einzige berücksichtigt. Es ist hier alles,
sogar bis auf die druckfehler, dasselbe geblieben. Die aussprache
wird mit ziffern bezeichnet, eine bezeichnung, die nach der ansicht
des verfassers »für knaben von 9—10 jahren am geeignetsten,
weil am leichtesten zu sein schien, welche ansicht die praxis auch
bestätigtee. Wir lesen also immer noch: »oi besteht aus der zu-
sammensetzung von o* und 1° zu einem diphthong, der ein wenig
voller!‘ lautet wie deutsches eu in treu« (s. 3). »G lautet wie
deutsches g vor a, 0, u und vor konsonanten: game, grove.
Vor e, 1, y lautet g gewöhnlich wie weiches g in Genie, be-
zeichnet wird dieses g durch dj: gentle (dje?ntl) sanfte {s. 4).
‚Ih erweicht sich vor dem i-laut; worth, worthy« (s. 5\. Das
stimmt für das beispiel werthy, aber nicht für healthy und wealthy,
die als einzige vertreter sölcher wörter im buche vorkommen.
Dickhuth, Übungsstoff und grammatik für den englischen anfangsunterricht 295
»Um das th auszusprechen, bringt man die zungenspitze lose
zwischen die vorderzihne. Wenn man alsdann die luft stark
herauspresst, so entsteht das scharfe th; lässt man hingegen die
luft langsam ausströmen, so entsteht das weiche th« (s. 5). Das
ist eine durchaus ungenügende angabe. Ich kann die luft lang-
sam ausströmen lassen und dabei ein »hartes« “2 hervorbringen
und umgekehrt beim stärksten »herauspressen« der luft ein ganz
deutliches »weichese /% sprechen. Warum macht der verfasser
nicht auf das tönen oder nichttönen der stimmbänder aufmerksam ?
Er würde dann auch finden, dass viele angaben in seiner lautlehre
an grosser unbestimmtheit leiden, dass ausdrücke wie hart und
weich, ein schwaches deutsches 7 ua. einfach auszumerzen oder
durch deutlichere angaben zu ersetzen sind.
Ich würde die angaben über die laute einer vollständigen
umarbeitung unterziehen und vor allen dingen die alte Walkersche
bezeichnung als gänzlich ungeeignet und als viel zu kompliziert
verwerfen. Denn dass dies letztere der fall ist, davon muss, denke
ich, sich jeder überzeugen, der den von mir in der besprechung
der 2. auflage angeführten satz in der transkription des verfassers
und in der viétors vergleicht. Zudem würde es sich empfehlen,
auch von der englischen artikulationsbasis zu sprechen und die
charakteristischen englischen /, w ua. zu berücksichtigen.
Der zweite teil, die syntax, bringt auf den ersten 22 seiten
zusammenhängende texte. Über jedem derselben befindet sich
eine überschrift wie: wortstellung, unpersönliches verb, personal-
pronomen usw. S. 23—36 gibt die wichtigsten regeln der syntax.
Dann folgen 24 seiten deutsche einzelsätze und endlich auf s. 61
bis 110 englische lesestücke, gedichte und kaufmännische briefe.
Dem ganzen sind vokabelverzeichnisse ohne aussprachebezeich-
nungen beigegeben.
Der verfasser sagt in der einleitung, dass er eine hinzufügung
der aussprache für überflüssig erachte, »da nach zweijähriger
schulung in der aussprache einige wenige neue wörter, welche
von den hauptregeln der aussprache abweichen, durch vorsprechen
von seiten Jes lehrers leicht von dem schüler erlernt werden
können.« Ich stehe hier auf einem andern standpunkte und ich
meine, dass bei jedem worte eine genaue transkription hinzugefügt
werden sullte.e Wie oft kommt selbst ein erwachsener in die
lage, das wörterbuch nach einer aussprache wieder nachzusehen |
Und was stehen dem quartaner und untertertianer für mittel zu
296 Besprechungen
gebote, wenn er sich zu hause über ein wort in dieser hinsicht
informieren will?
In betreff des grammatischen teiles mache ich den verfasser
auf folgende stellen aufmerksam. S. 23 »Das subjekt steht vor
dem verb, die ergänzung (dh. das attribut, das objekt . . .) steht
hinter demselben.e Sind denn in ausdrücken wie z small penin-
sula, a large tree, die adjektive nicht attribute? Ebenda: »Yester-
day I have asked my friend« enthält einen grammatischen fehler |
S. 24, 4: »Anm. Viele zeitwörter fordern immer den dativ mit
to; zb. to write to, to say to, to belong to, aber fo answer und
fo tell ohne to.« Kann ich denn nicht sagen: he wrote mea
letter? Die regel musste meines erachtens viel genauer angegeben
werden. Ebenda: » While bezeichnet eine gleichzeitigkeit, zeAslst
hingegen einen gegensatz.e IJVAcle und whélst bezeichnen dasselbe,
gleichzeitigkeit und gegensatz. S. 26 IV, 3: »% do steht nicht,
wenn ein fragendes fürwort das subjekt des satzes bildet« ; hinzu-
zufügen ist »und der satz nicht verneint ist«. S. 26, V, 2: Die
bemerkung über dozen bedarf eines zusatzes. S. 28: »I like better
(I would rather) a cup of tea.«e Bei / would rather ist noch ein
verb hinzuzufügen. S. 30: It was the English who built the
first steamboat. Fulton baute das erste dampfschiff im jahre 1807
auf dem Hudson.
Schliesslich füge ich aus meiner ersten besprechung hier noch
die bemerkung hinzu, dass, wenn der unterricht in der weise
erteilt wird, wie ihn der verfasser in seiner programmabhandlung
(Osnabrück 1898) vorschlägt, man mit den beiden büchern gute
resultate erzielen kann.
Gera, Reuss. - | O. Schulze.
Ewald Görlich und Hugo Hinrichs, ÄAurzgefasstes lehr- und
übungsbuch der englischen sprache für realschulen, realprogymnasien,
sowie für reformschulen und gymnasien. Paderborn, Ferdinand
Schöningh. 1905. 348 ss.
»Das vorliegende lehrbuch der englischen sprache ist eine zu-
sammenfassung und kürzung des englischen unterrichtswerkes von
Ew. Görlich, nämlich des method. lehr- und übungsbuches, der
grammatik und des iibungsbuches. Es soll den gesamten lehr-
und übungsstoff für den englischen unterricht an sechsklassigen
schulen umfassen und auch für den unterricht an reformschulen
293 Besprechungen
grammatik in beispielen. In den beiden letzteren findet sich
erfreulicherweise hinter jedem worte eine phonetische Umschri.
Im einzelnen habe ich nur weniges zu bemerken. Der § 0,
der vom imperfekt und perfekt handelt, bedarf meines erachtens
einer schärferen fassung. In 8 107, wo Jef, allow und permit w-
sammengestellt werden, ist zu bemerken, dass ef fast gar nicht
passivisch vorkommt. In $ 111 sind nur sätze angegeben, wie
he ts too feeble to make an attempt, dh. also solche, in denen
haupt- und nebensatz dasselbe subjekt haben. Nach foo muss
aber auch bei ungleichem subjekt die infinitivkonstruktion stehen,
und es sind deshalb auch beispiele anzugeben, wie she snow was
too deep to venture further. 3 129 »Ebenso steht der artikel nach
präpositionen vor ded, court, market, exchange, town.« Vor town
braucht keine präposition zu stehen. Zhe Queen left town at 9
o'clock a. m. Man sagt nur fo be on 'change, to go to 'change. abet
nie in diesem zusammenhange und ohne artikel exchange. § 140.
Man kann sagen a sail, ein segelschiff, aber nicht a foot, ein
infanterist. § 159. In dem ausdrucke »modale hilfsverben« würde
ich modale streichen. § 123. »Der titel oder verwandschaftsname
(resp. das adjektiv) verschmilzt mit dem personennamen (resp.
ländernanen) zu einem begriff.« Wenn ein ausländer einen
logischen unterschied herausfinden wollte zwischen »liebe freunde:
und »lieben freunde«, so würden wir sicherlich eine solche unter-
scheidung belächeln. Auch würden wir wohl schwerlich einen
unterschied gelten lassen zwischen »Norddeutschland« und »das
nördliche Deutschland«. Aber in den grammatiken werden uns
derartige sachen oktroyiert, und mit einer wahren jongleurhaftigkeit
werden von einzelnen »die begriffe«e herumgeworfen. Auch unset
verfasser sind von dieser eigentümlichkeit nicht ganz frei. \
Princess Beatrice soll der titel zu einem begriffe mit dem folgen CI
verschmelzen, in Zhe Princess Beatrice aber nicht! Und d <¢
bezeichnet beides logisch genau dasselbe. An einer andern st «)
($ 128) verschmilzt das adjektiv »gewissermassen mit CI
substantiv zu einem begriffe. In $ 183 wird der »begriff d
beziehungswortes durch den attributiven relativsatz beschrän #
Nach $ 184 und $ 185 steht nach einem kollektivum der pk ™!
und wo, wenn der »pluralbegriff«e, und der singular und wai
wenn der singularbegriff überwiegte. Abgesehen davon, dass V?
logischem standpunkte aus einwendungen gegen die fassung dm €S¢:
tegeln zu machen sind, ist es doch auch pädagogisch unric tig,
Püttmann und Meier, Der offizier als englischer dolmetscher 299
orte zu gebrauchen, die die schüler noch nicht ordentlich ver-
ehen. Der schüler lernt, dass ein kollektivum ein wort im
ngular ist, das mehrere personen oder gegenstände bezeichnet.
ienkt man an die einzelnen wesen, so setzt man den plural,
enkt man an die gesamtheit, an das ganze, so wendet man den
ngular an. Das ist auf jeden fall klarer, als wenn man von dem
überwiegen des plural- oder singularbegriffes« spricht.
Gera, Reuss. O. Schulze.
üttmann und Meier, Der offisier als englischer dolmetscher.
E. S. Mittler und Sohn. Berlin 1905. 245 ss. Pr. M. 4,00.
Endlich wieder ein buch, das eine wirkliche lücke ausfüllt.
5 hat den zweck, diejenigen offiziere und beamten, welche sich
ı der dolmetscherprüfung im englischen beteiligen wollen, in die
ıglische militirsprache und in die kenntnis der englichen heeres-
‘ganisation einzuführen. Der dolmetscher hat im feindesland den
:rkehr mit den behörden, einwohnern und gegnerischen streit-
äften zu ermöglichen. Die anfertigung von aufrufen an die be-
jikerung, der verkehr mit den behörden bei der unterbringung
id verpflegung der truppen, bei heranziehung der bevölkerung des
indlichen landes zu arbeiten, die unterhandlung mit gegnerischen
fehlshabern, die vernehmung gefangener oder verwundeter
Idaten, die abfassung der kapitulations- und waffenstillstands-
dingungen, alles dies ist seine aufgabe. Operieren mehrere
tionen gemeinsam, so liegt es ihm ob, den verkehr der eigenen
it den fremden befehlshabern zu vermitteln und dadurch ge-
einsame operationen zu ermöglichen. Die ausarbeitung der vom
ıef des generalstabs für die schriftliche dolmetscherprüfung ge-
ellten aufgaben geschieht unter aufsicht, es darf dazu ein feld-
ässiges wörterbuch benutzt werden. Die aufgaben bestehen ın
nem aufsatz über ein gegebenes thema und in einer übersetzung
ıs dem deutschen ins englische. Zur mündlichen prüfung werden
ır diejenigen kandidaten zugelassen, die in der schriftlichen
üfung genügt haben.
Die aufgabe, die den herausgebern zufiel, war eine neue und
ilweise besonders schwierige. Im allgemeinen haben sie dieselbe
. recht befriedigender weise gelöst. Da jeduch offenbar die ıhnen
ır verfügung stehende zeit eine ziemlich beschränkte war, so ist
; klar, dass das buch auch mancherlei mängel und lücken auf-
300 Besprechungen
weist. Referent möchte deshalb den verfassern einige wünsche
nahelegen, die vielleicht bei der zweiten auflage berücksichtigung
finden können.
Das buch sollte eine übersichtliche darstellung der für den
offizier wichtigen militärischen fächer enthalten. Es müsste also
so anzulegen sein, dass es, auf englische verhältnisse angewandt,
das wichtigste von dem bietet, was die gegenwärtig im unterricht
auf kriegsschulen verwendeten leitfäden enthalten, dh. es sollte im
auszug ein leitfaden für befestigungslehre, für feldkunde, taktik,
waffenlehre, heerwesen, einteilung des heers, rekrutierung, ersatz,
für brücken- und eisenbahnunterbau etc, werden. Dadurch würde
das buch 'entsprechend umfangreicher, als es jetzt ist. Allein es
lässt sich viel raum sparen, wenn man teil I “Reading selections”
wesentlich einschränkt oder ganz weglässtt.e. Die beschreibung
einzelner episoden eines kriegs oder einer schlacht, namentlich
aber poetische lesestücke sind für den kandidaten nicht erforderlich,
die findet er in seinen schulbüchern, oder sie sind ihm durch jede
bibliothek leicht zugänglich. Die geschichtlichen stücke können
also ganz wegfallen, dafür sind die einzelnen abschnitte von teil II,
also von s. 121 an, viel ausführlicher zu behandeln.
Sodann sollten in einem ähnlichen werke anschauung und
beschreibung nebeneinander hergehen. Das buch liefert eine
einzige und dazu noch recht dürftige abbildung, nämlich die der
feldausrüstung eines infanteristen. Wünschenswert wäre die ab-
bildung eines gewehrs mit allen seinen teilen, eines säbels, einer
lanze, eines geschützes, je eines mannes jeder waffengattung mit
ganzer ausrüstung usf.; auch sollte das buch plane und skizzen
einer modernen festung mit der ganzen armierungseinrichtung und
dem festungsgürtel, grund- und aufriss eines einzelnen forts, eines
schützengrabens mit den verschiedenen arten von deckung, hinder-
nissen und geschützanlagen, einer brücke, eines eisenbahnunterbaus
mit den namen aller einzelnen teile und des materials, aus dem
sie gemacht sind, enthalten.
Ferner wird der kandidat ein vokabular mit aussprache-
bezeichnung vermissen. Dasselbe sollte wenigstens diejenigen
wörter enthalten, die der offizier von seiner schulzeit her nicht
kennen kann. Das nachschlagen in einem grossen wörterbuch
raubt ihın zu viel zeit, überdies findet er dort nicht immer, was
er sucht, Für das lesen englischer karten ist es endlich
noch ertorderlich, dass die in England gebrauchten signaturen,
302 Besprechungen
Bei einer neuauflage lässt sich hier jedenfalls vieles streichen und
manches anders fassen. So heisst es in $ 2: »Wirkt bei den
konsonanten die stimme mit, so ergeben sich stimmhafte laute,
sonst sind sie stimmlos.« — Da hätte vorausgehen müssen, was
hier unter »stimme« zu verstehen ist. — Die auseinandersetzungen
in $ 3 (vokale) können kürzer und klarer gefasst werden, wenn
nur von den englischen ‚lauten gesprochen wird. Gleich hier
konnte dann mit grösserem nachdruck die »organische basis:
betont werden, dann fällt zb. $ 10 die bemerkung weg, bei /
(= $) seien die lippen nicht vorzustülpen wie im deutschen. In
S 3 ist auch »vorstülpunge und »rundunge besser auseinanderzu-
halten; denn der ü-laut ist sehr wohl auch ohne vorstülpung
möglich. — Bei den vokalen musste auch sogleich der »leis®
stimmeinsatze erwähnt werden, von dem erst in § 15 die re&&*®
ist. — In § 9 ist in der regel über das anlautende stimmhaf &*
th der artikel nicht erwähnt, obwohl er sich in den beispile=
findet. Ebenda konnte auch die regel für das stimmhafte x ®
anxiety, example etc. kurz erwähnt werden. In § 10 ist wohl Gi
regel für anlautendes s, nicht aber die für auslautendes s gegeben. ———
Wenn manche zu breit geratene stellen wegfallen, lässt sich au «ch
ein wort über »das beste Englische und die wichtigsten sb
weichungen sagen, wie dies Krueger in seinem »Elementarbuc B&ı«
so schön getan hat. — Wegfallen muss zb. p. 13 die angab= € -
»Im inlaut ist zw verstummt nach s, /A (d), wie in
boatswain (bousn), hochbootsmann, Aussif == housewife (haem ik
hausfrau, nähtasehe, southward (sadad), südwärts, Southwar 7” x
(sadak) . . .3« denn bdoatswain, southward und Southuar 77 k
werden jetzt meist regelmässig ausgesprochen, und in = sf
kommt ze gar nicht vor; Aousewife aber hat in der bedeutum = 5
»nahtaschee auch meist regelmässige aussprache, und fast nur « & ze
seemannsprache hat die form dousn. — Zu § 12 ist ua. zu E>*
merken, dass in Aumour das A wohl häufiger gesprochen als au.
gelassen wird. Im allgemeinen sind solche »zweifelhaftıe a 13°
nahmen: stets wegzulassen; je weniger der schüler mit solc ke €
ausnahmen überbürdet wird, desto besser. Nur vor absolut ura 2 &
lässıgem ist zu warnen. Deshalb ist auch empty, nicht = 774 4
zu setzen; und die regel, »inlautendes 4 und p haben sich folgende ™
/ angeglichen,« ist dementsprechend zu ändern (vgl. arse
sculptor). S 16 ist als form des best. artikels vor vokalen “ty
statt d/ angegeben. — Seltene vokabeln, wie zb. webssr (3 22)
306 Besprechungen
Velhagen-Klasing’schen verlags, musterhaft. Nur könnten die fuss-
noten in etwas grösserem druck gesetzt werden.
Ich will noch erwähnen, dass vor ablauf des sommersemesters
ein lesebuch und ein übungsbuch zu Röttgers’ engl. schulgrammatik
erscheinen sollen, und wünsche dem gut angelegten werk eine
glückliche vollendung und guten erfolg.
Darmstadt, Juli 1905. H. Heim.
Ludwig Sevin, Zlementarbuch der englischen sprache. 11. teil. 2. auflage.
Karlsruhe, J. Bielefeld, 1905. 288 ss. Preis M. 2,80.
Das buch ist nach der analytischen, nicht nach der direkten methode
bearbeitet. Während die anhänger der direkten methode alles übersetzen ver-
werfen, hat der verf. gegen das übersetzen der fremdsprachlichen lesestücke in
das Deutsche wie gegen das übersetzen eines deutschen textes in die fremd-
sprache nichts einzuwenden; wie die anhänger der direkten methode legt er
“edoch grossen wert auf die behandlung der lautlehre, und er ist bestrebt, den
schtiler möglichst rasch in den mündlichen gebrauch der fremdsprache ein-
zuführen und sie mit der eigenart des fremden volkes und landes bekannt
zu machen. Sein buch zerfällt in folgende vier teile: lesebuch, grammatik,
grammatische übungen und wörterverzeichnis,
Im allgemeinen kann die vom verf. getroffene auswuhl der lesestücke
als eine gute bezeichnet werden; doch sind die anekdoten zu zahlreich ver-
treten, und namentlich würde man gerne auf unwahrscheinliche geschichten
verzichten. Dass räuber, auf welche die wahrheitsliebe eines von ihnen be
raubten jungen grossen eindruck macht, alles zurtickgeben, was sie je reisend
abgenommen haben, ist wohl unmöglich. Es mag ausnahmsweise vorkommer—,
dass Schotten von 12—4 uhr in der kirche sitzen, um zuerst dem englischen.
dann dem gälischen gottesdienst anzuwohnen, allein regel ist es sicher nici:
Was der ref. an porridge in verschiedenen städten Englands. gegessen hammmmt,
war überall ein dicker brei, keine dünne suppe. Für die lesestticke wi__-—rd
mancher lehrer sachliche anmerkungen vermissen. Die aussprachebezeichnummemmung
von eigennamen und dialektworten sollte nirgends fehlen. Auffallend ist, dass
in wörtern wie Alabama, Florida etc. die unbetonte endsilbe immer mit ganzmmmmmmer
länge bezeichnet ist. Die bezeichnung der länge durch doppelbuchstaben ist
unzulässig. Auch für einfache konsonanten sollten keine doppelzeichen v er-
wendet werden. Für das « in fox dasselbe zeichen wie für den ersten ko—=—=n-
ponenten des diphthongen von go zu gebrauchen, geht nicht an. Irrefüihre=—nd
kann die bemerkung sein: s = stimmloses sch wie in child. Die fassucomunng
der regeln ist nicht immer cine genaue. Es sollen hierüber nur einige ——u-
deutungen gemacht werden. Neben staves gibt es auch eine pluralform sa___S".
S. 95 steht die regel: die intransitiven verben können. im Englischen a—ws.ıch
mit fo de verbunden werden. Es gibt jedoch viele, die nur mit fo have = @2-
struiert werden. Auf derselben seite wird gesagt: das präsens steht im E=.zng-
lischen statt des deutschen perfekts bei / forget. Dies trifft nur zu, wemzı /
forget die bedeutung hat von ‘ich kann mich nicht erinnern’. S. go Zzex
Swoboda, Lehrbuch der engl. sprache für höhere handelsschulen 307
man: wenn der deutsche infinitiv passive bedeutung hat, so steht im Eng-
lischen der infinitiv im passiv; wo bleiben beispiele wie: rooms to let, he is tn
Alame etc.? S. 96 vermisst man den gebrauch von us’ als präteritum. S. 104
wird behauptet: ¢o dear von frucht und leiden; es wird bekanntlich mit einer
reihe anderer objekte verbunden. Es wäre zu wünschen, dass s. 118 be-
züglich des gebrauchs von very und much angegeben wäre, dass bei verben
CUtzutage serv much an stelle des einfachen much gebräuchlich ist, und dass
T den Engländer manche partizipien wie pleased, surprised etc. zu adjektiven
Reworden sind und darum mit very verbunden werden. S. 119 ist zu lesen:
Gas adverbium kann auch vor das verbum gestellt werden; regelmässig ge-
SChieh: dies bei den einfachen adverbien der zeit. Trifft dies beispielsweise
un. now zu? Auch die regeln: »der unbestimmte artikel fehlt vor fart of«
4 ssteht bei angabe des standes«, »wenn das relativpronomen im akkusativ
bent wird er häufig ausgelassen« ua. müssen in einer späteren auflage genauer
Stimmt werden. Die äussere ausstattung des buches ist eine recht gediegene.
en, kann in seiner neuen gestaltung als brauchbares unterrichtsmittel warm
Pfohlen werden.
Stuttgart. Philipp Wagner.
Wilh elm Swoboda, Lehrbuch der englischen sprache jür höhere handels-
Sehaslen, ]. teil: Junior Book, Lehr- und lesebuch für den 1. jahrgang des
Nglischen unterrichts. 174 ss. Preis geh. 2 kr. 20 h., geh. 2 kr. 80 h.
‘DOS. — Il. teil: Semior Book, Part. I. Lehr- und lesebuch für den 2. jahr-
gang des englischen unterrichts von prof. Wilhelm Swoboda und Karl Kaiser.
Ne SS. + 54 ss. (wörterbuch). Preis geh. 3 kr., geb. 3 kr. 60 h. 1906. —
- teil: Schulgrammatik der modernen englischen sprache mit besonderer
Fücksichtigung der geschäftssprache. 125 ss. Preis geh. ı kr. 60 h., geb.
2 kr. 20 h. 1906. Wien und Leipzig. Franz Deuticke.
Dur T. teil. Das lehrbuch beginnt mit einer »Vorschule der aussprachee.
die Ch den einleitenden satz: »Die laute der sprache entstehen dadurch, dass
zu af aus der lunge durch den kehlkopf, und zwar durch die stimmritze
ws trSmte, wird nur das ausatmen, nicht das sprechen beschrieben. An merk-
vor die auch im Deutschen »meist mit ihrer heimischen aussprachee (?)
Ommen, sollen die vokale und diphthonge eingettbt werden. Dann wird
har Verhältnis von laut und schrift und der unterschied stimmloser und stimm-
sti ter konsonanten besprochen. Das wort sérike passt nicht als beispiel für
mm haftes zungenspitzen-r, da weder stimmton noch r-laut vorliegt. Uber
te Aussprache von w und wh bemerkt Swoboda, dass die lippen dabei eine
alte bildeten. In wirklichkeit sind sie gerundet, aber stärker genähert als
U a, Eine anweisung für silbenschliessendes / und zungen-r (dies nament-
h fur Norddeutsche) wäre zu wünschen. Bei der gruppierung der kun-
Qänten nach ihrer bildungsstelle darf » nicht von d, ¢ getrennt werden.
Sc Der zweite abschnitt bringt lesestücke, bemerkungen über aussprache und
brig, aufgaben und grammatik. Grössere übersichtlichkeit würde durch ver-
neg dieses stoffes auf mehrere abschnitte erreicht sein. Die lesestticke be-
“dein, meist in dialogform, die umgebung des schtilers in schule und haus,
an*
lie
So
3038 Besprechungen
dann englisches leben, besonders in einer boarding-school. Zeitungsanzeigen
sind passend eingeschaltet, auch eine fabel, ein kurzes stück aus Robinson
Crusoe und einige kinderreime. Hierbei ist jedoch dem deutschen schulleben
zu viel raum gegönnt, erzählender stoff würde stärker fesseln. Statt der sinn-
losen kinderreime von Cock Robin wären einige wertvolle gedichte zu er-
warten.
Die grammatischen regeln sind «klar gefasst. Zu berichtigen ist (s. 40)
»a5 leitet ein: . . . 3) Relativsätze nach suche; (s. 92) »wenn ein begründen-
der satz vorangeht, so setzt man as, folgt er, dann decause oder or: (dagegen
Krüger, Syntax 88 1833, 1838); (s. 60) who auf höhere tiere bezogen ‘ausser
in der fabel nur, wenn ihnen ein eigenname beigelegt wird. Krüger, Er-
gänzungsgr. § 15).
In den ‘Exercises? finden wir englische fragen über den inhalt der lese-
stücke. Daneben sollen satzteile vom schüler ergänzt und die grammatik da-
durch eingeübt werden. Besonderer nachdruck wird mit recht schon früh auf
solche übungen für die präpositionen gelegt. Verfrüht erscheint (zu 3 22::
“Put in “not?: Hold up your hands! .. .”, da erst in § 25 die regel darüber
gelehrt wird. Die deutschen übersetzungsstücke schliessen sich inhaltlich an
die englischen lesestücke an, sind aber im allgemeinen ohne rücksicht auf be-
stimmte grammatische erscheinungen gearbeitet.
Der häuslichen vorbereitung oder wiederholung sollen dienen 1° ein
wörterbuch mit aussprachebezeichnung; 2) anmerkungen, die besonders die
aussprache berücksichtigen; 3) einige Übertragungen der lesestticke in lautschrift
für langsameres, rascheres und rasches lesen. Die lautzeichen sind leicht ver-
ständlich, doch sind 74 und d% zu beanstanden. Auch vermisse ich eine folge-
richtige durchführung der sprechtakte. (S. 115: Wiv, jaa, ja ly s. 114:
hw 72, 5. 126: ai v ad a veri... ., aim, s. 111j112 3 Is usw.) Auffallend
ist we273 für Afessrs. Man sagt wohl nur wes’jrs oder mes'j:s. Eine anmerkung
zu dlomd (s. 89, nr. 40, z. 23), das hier auf die gesichtsfarbe, nicht auf das
haar zu beziehen ist, wäre angebracht.
Folgende druckfehler bemerkte ich: s. 60 a ausgelassen in Nations, Ay
statt dv; s. 127 patoi'tas; s. 70 zwei schreibungen desselben namens, Grey und
Gray; s. 115 after. Die umschrift after” in 2 seif’ pleis’ entspricht nicht dem
text after “Don’t speak too fast”.
ll. teil. Dieser teil bietet in seinen ‘Texts? anschauliche bilder aus Eng-
land und seinen kolonien, wobei das handelsleben besonders berticksichtigt
ist. Dazu kommen ein paar entsprechende erzählungen. (Dick Whittington,
Gideon’s Front Tooth, From Mark Twain’s ‘More Tramps Abroad?.) Die
‘Exercises? gleichen denen des I, teils und zeigen, dass die verfasser hier noch
mehr wie dort auf eine systematische behandlung der grammatik verzichten.
Dann kommen briefe, die an einer reihe von beispielen aus verschiedenen
zweigen den ganzen verlauf von handelsgeschäften darstellen. Aufgaben sind
beigefügt. Auch die ‘Translations? sind denen des I. teils ähnlich. Sie setzen
eigentlich die kenntnis der ganzen grammatik voraus, doch wird die vor-
bereitung durch zahlreiche hinweise auf jene erleichtert.
An druckfehlern finden sich: s. 10 costumers (= customers), s. 12
caarrying; S. 31, 2. 177 I possesses; s. 4y Slade (== Slade); 8, 63, 2. 47
bringing = bribing); 8. 71, z. 18 night (= might); s. 72, 2. 63 accomedaie;
310 Besprechungen
geben, wie man nicht sagen darf (88 226, 245). — Zu What sort of (§ 240)
ist zu bemerken, dass das folgende substantiv oft den unbestimmten artikel
hat. — Eine zusammenstellung der verwendungen der präpositionen hält
Swoboda für unnötig (§ 278), ich meine, dass sie in einer grammatik enthalten
sein muss.
Die druckfehler sind in diesem teile ziemlich zahlreich: s. 10 guverment;
s. 25 Scientific... religions (fett zu drucken, nicht ardour); s. 26 what i:
says; 5. 38 The was forced; Ss. 43 as for as; 8. 44 wailing for your: s 44
(8 94) ausser (im Past tense); s. 44 (§ 95) Political ccomumists, speculative
philosophers and preachers; 5. 47 pretended, that. ..; Ss. 70 father, mother
and three children; s. 71 the cabs, carriages and carts; s. 76: »Im Englischen
steht der bestimmte artikel 1. nur vor gattungsnamen ...« (es folgt kein 2.';
s. 79 Lord Major; s. 81 »Vgl. § 124« (soll heissen § 166); s. 83 § 188
(»nicht« einzuschieben); ovf (== a hook); s. 91 Henry the Eight; s. 107 beth
banks... of the river is... .; 8. 109 und s. IIO accomodation.
Mein urteil über das lehrbuch fasse ich darin zusammen, dass in ihm
eine tiichtige leistung vorliegt, dass es auf gediegener wissenschaftlicher grund-
lage und gründlicher kenntnis der sprache beruht und den besonderen bedtrf-
nissen der anstalten, für die es bestimmt ist, gerecht wird. Den anhängen
der direkten methode ist es warm zu empfehlen.
Hannover-Linden. A. Greeff.
Teichmann’'s Praktische methode. — Englisch sprechen nud
denken. Von Bernhard Teichmann, vereidigtem dol-
metscher beim königl. amtsgericht zu Erfurt. 9.—13. tausend.
Preis geb. M. 3,75. Erfurt 1903, verlag von H. Giither. 196 ss.
Im vorwort charakterisiert der verfasser seine methode als
»das wissenschaftliche ergebnis der anwendung der mathematischen
prinzipien der wahrscheinlichkeitsrechnung auf die neueren sprachenc ;
das will sagen, dass der verfasser mit grossem fleiss und mit
einem gewissen geschick eine grosse anzahl der gebräuchlichsten
wörter und redewendungen zu fortlaufenden gesprächen über die
verschiedensten gegenstände verarbeitet hat. Als sammlung von
gesprächstoffen wird auch Teichmann’s buch demjenigen, der die
englische sprache zu rein praktischen zwecken erlernen will, recht
gute dienste leisten, um so mehr, als der englische text mit fort-
laufenden aussprachehilfen ausgestattet ist. Allerdings hätten diese
hilfen wohl reichlicher ausfallen dürfen. Auch die angaben über
die .aussprache des englischen: (p. 14—15) sind entschieden zu
knapp ausgefallen und müssten bedeutend erweitert werden, sollten
sie einen wirklichen nutzen stiften. Der unterschied zwischen
stimmhaften und stimmlosen lauten ist nicht erklärt, und falsch
ist zb., was der verfasser über die zweifache aussprache des /4
Wilke, Einführung in die englische sprache 311
sagt (p. 15): sd .. . deutet den weichen lispellaut, #4 ... den
harten lispellaut an. Beide lispellaute werden dadurch hervor-
gebracht, dass man die zungenspitze an die unterkante der
vorderen oberzähne legt und die luft dann schwach, bezw.
stark zwischen der zungenspitze und der oberen zahnreihe
hindurchpresst « — Dass nicht die stärkere oder schwächere
pression, sondern das schwingen oder nichtschwingen der stimm-
bänder den charakteristischen unterschied zwischen weichem und
hartem (oder besser stimmhaftem und stimmlosem) 7% bildet, scheint
dem verfasser entgangen zu sein. — Auch die phonetische um-
schreibung der englischen texte s. 16—43 könnte noch manche
besserung vertragen.
Was die methode selbst anlangt, so sucht der verfasser
möglichst direkt, d. h. mit tunlichster vermeidung der mutter-
sprache in das verständnis der fremdsprache einzuführen. Der
grammatik räumt er in diesem für den anfangsunterricht bestimmten
werkchen keinen platz ein; er will zuerst ein gewisses können in
der fremdsprache schaffen, und erst später soll die grammatik
hinzutreten. — Es ist wohl möglich, dass — unter der leitung eines
geschickten lehrers und den nötigen fleiss vorausgesetzt — durch
die durcharbeitung clieses büchleins ganz respektable praktische
kenntnisse erlangt werden können, und es wird einem so vor-
gebildeten schüler nicht gehen wie dem verfasser, der, wie er
sagt, nach jahrelangem wissenschaftlichen unterricht im französischen
auf einem gynınasium als einjähriger den krieg von ı870:71 mit-
machte, und am ersten tag von allem, was er von tranzosen hörte,
nur das eine wort verstand: »malheure. —
Nun, hoffentlich sind jetzt doch die leistungen unserer höheren
schulen in dieser beziehung etwas besser geworden.
Darmstadt, Juni 1905. H. Heim.
Ed. Wilke, Zinführung in die englische sprache. Ein elementar-
buch für höhere schulen. Fünfte, verbesserte auflage der Sfo/fe
su gehör- und sprechübungen. leipzig 1905. 254 ss. Preis
geb. M. 2,20.
Wenn bei der heutigen überproduktion an englischen lehr-
büchern ein werkchen wie «das vorliegende die fünfte auflage er-
lebt, so ist dies jedenfalls ein beweis für seine brauchbarkeit und
lebensfähigkeit. Das durchaus praktisch angelegte buch, das ganz
312 Besprechungen
aus der unterrichtspraxis herausgewachsen ist, legt mit recht grossen
wert auf eine gründliche schulung im hören und sprechen. Seite ı
bis 33 enthalten fast ausschliesslich hierzu dienende übungen; die
eigentliche elementargrammatik nebst dazu gehörigen übungen füllt
s. 34—92. Und nun folgen in methodischer weise geordnet lese-
stücke in gebundener und ungebundener rede, die den schüler in
verschiedene anschauungskreise (familienleben, gewerbe, menschlicher
körper, nahrungsmittel, haus usw.) einführen und ihm einen ausser-
ordentlich reichen schatz an wörtern, sprichwörtern und idio-
matischen redewendungen darbieten. Eine nochmalige kurze über-
sichtliche darstellung der wichtigsten grammatischen erscheinungen
sowie durchaus praktische übersetzungsübungen und eine kurze
anleitung zu kleineren freien arbeiten und briefen machen den
beschluss. Zwei vollständige wörterverzeichnisse (englisch-deutsch
und deutsch-englisch), ersteres mit sorgfältiger phonetischer um-
schreibung der aussprache, werden dem lernenden die besten
dienste leisten.
Wie dies bei einem so tüchtigen schulmann selbstverständlich,
ist an der arbeit nichts wesentliches auszusetzen. Kleinigkeiten,
die sich bessern lassen, finden sich indessen in jedem buch.
Hierher gehört zb., dass es auch schon auf dieser stufe angezeigt
wäre, verba wie fo bind, to sing, to fall usw. nicht als unregel-
mässig, sondern als stark zu bezeichnen (vergl. p. 8: und 171).
Der druck des textes sowohl als auch der aussprache
bezeichnung ist sehr korrekt; ganz ohne druckfehler geht es ja
selbstverständlich nie ab, doch würde ich es für kleinlich halten,
ein jedes dieser unvermeidlichen versehen systematisch anzustreichen
und aufzuschreiben. Ist ein druckfehler von bedeutung, so finde,
ihn der lehrer wohl sofort auf und berichtigt ihn; wenn die schüäl\e,.
ihn entdecken, um so besser. Ja, es lässt sich sogar die auf.
merksamkeit der klasse manchmal dadurch steigern, das nnan
erklärt, auf dieser seite befindet sich ein druckfehler; wer findet
ihn für das nächste mal aus? — Nur zu der aussprache von
nightingale möchte ich bemerken, dass heute wohl die aussprache
mit 9 die in England häufigste sein dürfte.
Da auch die ausstattung des buches nur zu loben ist, Sei
Wilkes Zinführung auch in dieser neuen auflage aufs beste
empfohlen.
Darmstadt, April 1905. H. Heim.
MISCELLEN.
LANAI ONS ™ «
ZU DEM 25. RÄTSEL DES EXETERBUCHES.
Ic eom wunderlicu wiht, wr&sne mine stefne:
hwilum beorce swa hund, hwilum blete swa gat,
hwilum grade swa gos, hwilum gielle swa hafoc,
hwilum ic onhyrge bone haswan earn,
5. gudfugles hleopor, hwilum glidan reorde
mupe gemzene, hwilum mzwes song,
per ic glado sitte . X . mec nemnad
swytce . N 3.R. . N . füllested,
N. 3. |. nu ic haten com,
10, swa pa siex stafas sweotule becnad.
Wer die tiernamen angelsächsischer und auch späterer glos-
sare ins auge fasst, wird bemerkt haben, dass die wahl lateinischer
äquivalente für germanische bezeichnungen früher sehr will-
kürlich war.
Die familie der raben, auf welche es in rätsel 25 zunächst
ankommt, ist in jenen glossaren zahlreich vertreten; deshalb fällt
an ihr die willkür der namengebung besonders auf. Man ver-
gleiche nach Wright-Wülkers Anglo-Saxon and Old English Voca-
bularies:
_ 8, jahrhundert. cicuanus: Augrae, garula: crause; picus: Aigre, fina, —
ven Jahrhundert. graculus vel monedula: ceo; gaia vel catanus : higere; graculus
Baca ralus: hroc; corvus: remn; pica : agu. — 10, /1T. jahrhundert. grallus :
> picus: Aigere vel gagia. — 15. Jahrhundert. picus, pica: a pre; graculus:
e 5 ficedula: rooke; monedula: chowge; cornix: crawe; ficedula: nuthage;
FAR lus: thrush; corvus: crow; cornix: rewran, monedula, nodus: revoke;
Ara lus, gratulus: jay’.
Diese unsicherheit der vogelbezeichnungen dauert fort bis in
‘Sere zeit. Sie bereitet der übersetzung arge schwicrigkeiten.
"Asere wörterbücher pflegen Aigora wiederzugeben durch ‘a wood-
*2<ker or a magpie’.
‘ay.
314 Miscellen
Das rätsel 25 verlangt hier eine entscheidung.
Prehn (Neuphilol. stud. III, Paderborn 1883, p. 274) über-
setzt Specht”. — Whitman (Journ. Germ. Philol. 2, 161 v.
J. 1898) gibt über Azgera folgende auskunft: “Asgera. Woodpecker.
Cf. Germ. Häher ... the Anglo-Saxon Aigera meaning a laugher,
doubtless referring to the cry of the green woodpecker (gecinus
‘viridis) ...Riddle 25 is sometimes interpreted as the jay, but
as the name of the bird is formed by the runes G. A. R. O.H.L
it must be Agora, the woodpecker, although this bird is not
generally considered a mimic”. — Dietrich (Haupt’s zeitschrift
XI, 466) sagt mit bezugnahme auf rätsel 25: »Der gemeine specht
freilich ist kein so kunstfertiger vogel als der star oder der dom- |
pfaffe; vielleicht meinte auch der angelsachse etwas andres mit
picus oder Aigera« und kommt schliesslich auf Garrulus glan-
darius L., den eichelhäher (jay), einen nahen verwandten der
elster, Pica caudata L. (magpie).
Wenn wir es hier überhaupt mit einem vogel zu tun haben,
so hat Dietrich recht; denn der specht besitzt keine nachahmungs-
fähigkeit. Seine stimme ist ein eintöniger ruf. An seinem ein
dringen in die familie der raben tragen die schreiber jener glossen
die schuld. Ihre beobachtung der vögel geschah jedoch zu andem
als naturwissenschaftlichen zwecken, wie aus Alcuin’s warnung
hervorgeht: “auguria quoque et avium cantus ... vetanda sunt.”
(Ep. 179.)
Die mimische veranlagung der raben war jenen zeiten um so
besser bekannt, nicht nur aus Symphosius (Enigm. 27, 3. Cornix:
“et non irascens ultro convicia dico”), sondern aus eigener an-
schauung. Zahme vögel dieser art pflegte man auch in klöstern
zu halten. (Vgl. Vita S. Fructuosi, Migne, patres saec. VII:
“nigras parvasque aves, quas usitato nomine vulgus Gragulas ...
vocitant, mansuetas in monasterio habuisse perhibetur.”’‘ Ist nun
Dietrich's Azgora ein solcher gezähmter häher? Ihm fehlt eine
gabe, welche diese vögel mit den papageien teilen, und die wir
an beiden besonders unterhaltend finden: die sprechfertigkeit.
(Vgl. Enigm. Eusebii 59, De Psittaco:
. verba sonabo,
Nomina et humane reddam de more loquele,
Nam natura mihi Aue est uel iam dicere Care;
Cetera per studium depromam nomina rerum.
(Nach Ebert, Ber. k. sächs. ges, wiss. 1877.)
Emma Sonke, Zu dem 25. rätsel des Exeterbuches 315
Wer die künste eines lieblingsvogels mit der ausführlichkeit
des rätsels 25 aufzuzählen beginnt, unterlässt die erwähnung dieser
fähigkeit nicht, um zu den buchstaben des vogelnamens über-
zugehen und an diesen weiterraten zu lassen.
Die zusammenstellung des Aigora-repertoriums gibt auch in
andrer hinsicht zu denken. Unter sieben nummern bietet es vier
vogelschreie, darunter die der ärgsten feinde des hähers: adler,
habicht und weihe. — Dieser Aigora mit seinem über das tierische
hinausgehenden unterscheidungsvermögen, das tierstimmen von
andern gehörswahrnehmungen sorgfältig sondert, ist wohl doch kein
vogel, sondern, wie Grein (Dichtung der angelsachsen 2, 220;
sprachschatz II, 72) vermutete, der derna des Gloss. Epin. 159,
des Corpus ms. (Wright-Wiilker 9, 1) und des Cleopatra ms. A III
(W.W. 358, 5), auf den auch Wülker (bibl. III, 1, 198) in der
anmerkung zu rätsel 25 fragend bezug nimmt:
berna = verna = /igora,
ein bezeichnender bühnenname für den mimen als tierstimmen-
nachahmer. Noch heute geben diese wunderlichen künstler mit
vorliebe szenen zankender hunde und meckernder ziegen wieder;
durch die anwendung von .entsprechenden vogelpfeifen aber sind
ihre sonstigen leistungen melodischer geworden.
Schon Müller (Cöthener gymn.-progr. 1861 p. 16) stimmte
Grein insofern bei, als er sagte: »Dort (in Naumann’s natur-
geschichte der vögel Deutschlands) ist auch ausdrücklich von dem
possierlichen wesen des hähers die rede; so hatte bei den angel-
sachsen vielleicht derselbe veranlassung gegeben, den spass-
macher /ugora zu nennen, an dessen namen sccawend-sceaucre
Dietrich zu IX erinnert, und Grein hat nicht unrecht aus dem
gl. Fpinal ı59 Agrae berna, d. i. verna scurra herbeizu-
ziehen.e Müller scheint aber doch bei ‘“Häher’ zu bleiben;
denn er stellt folgende bemerkung voran: »Der alte abendsänger
nr. IX ... ist... die holztaube; so ist das rätsel sehr ähnlich
dem 25... Die runen ergeben den namen /igora, das ist ohne
zweifel “häher’”. — 1865 schreibt Grein in Pfeiffer's Germania X
p- 307: »Bei einigen rätseln jedoch scheint mir Dietrich's lösung
weniger zutreffend, und ich will hier den versuch machen, meine
abweichende ansicht über diese rätsel vorzutragen:, geht aber auf
rätsel 25 nicht ein (vgl. auch das Kleine angelsächs. wörterbuch von
Grein Groschopp, Kassel, 1883). Ebert (Lit. des M.A. 3, 42.
1887) und Trautmann (Anglica Beibl. V p. 46. 1894) erwähnen
31 6 Miscellen
gleichfalls nur die lösung “häher”. Walz (Harvard studies V:
wendet nichts dagegen ein. (Vgl. auch Tupper, Mod. Lane.
Notes XVIII p. 98 Anm. 7.)
Es ist also wohl angebracht, die ansicht Grein’s besonders
hervorzuheben, handelt es sich doch hier ausserdem um eine
volkstiimliche figur von kulturgeschichtlicher bedeutung und
aktuellem interesse, wie schon Symphosius deren eine zum gegen-
stand eines rätsels gemacht hatte (cf. Symph. Enigm. 93. Funam-
bulus).
Dass unter den fahrenden leuten jener zeit, von denen viele
bekannte schriftdenkmäler der angelsachsen kunde geben, auch
tierstimmen -nachahmer vertreten waren, ist wohl anzunehmen;
denn diese kunst war von alters her beliebt (vgl. H. Reich's
»Mimuse p. 315 u. 419). Edelestand du Menl führt in seiner
“Hist. de la com. fr.« aus Petron. fragm. 68 an: “Interim puer
Alexandrinus qui caldam ministrabat, luscinias coepit imitarı.”
Strutt sagt in seiner beschreibung des französischen narrenfestes
p. 346: “at intervals, in place of a burden, they imitated the
braying of an ass”. Gautier (Ep. fr. II, 109) erwähnt unter den
empfehlungsbriefen der zocuwlatores (aus Buoncompagno) einen
“De illo qui scit volucrum exprimere cantilenas et voces asininas’.
Baudouin de Condé (‘Contes des hiraus” vgl. Chamber's Med.
Stage I, 71) spricht verächtlich von diesen leuten “qui font grant
noise sans deduit”; er kennt ihrer einen “qui fait le cat”. Und
bei A. Schultz (»Das höfische leben ...« p. 443 Anm. 3) lesen
wir: “De kunde harde waele Schallen as de nahtegale Ind ouch
sunderlingen Nach anderen vogelen singen. Sulche pyffen, als
das re; Sulch, als der pawe schre.”” Dergleichen künste redeten
deutlicher als worte; für sie bedeuteten die sprachgrenzen kein
hindernis, wie auch Strutt's “Sports and Pastimes” bestätigen.
Eine der dem Strutt'schen werke beigegebenen abbildungen
(p. 160) veranschaulicht eine volkstümliche vorstellung. in welcher
ua, ein als ziege verkleideter mensch mitwirkt. Auch knaben, als
hunde verkleidet, traten auf (cf. p. 86). p. 60 ist ein tiertanz
abgebildet, von dessen teilnehmern der eine einen raubvogel dar-
stellt. Hierzu vergleiche man Chamber's bezugnahme auf ein
poenitentiale des 13. jahrhunderts (Med. St. I, 71): “Others, to
whom Thomas de Cabham particularly refers, came in masked as
animals, and played the dog, the ass or the bird with appropriate
noises and behaviour.” Nach Chamber's (Med. St. I, 166: lässt
31 8 Miscellen
schiff, auf welchem ich anlange, ein stattliches ist (vgl. runen-
lied 78—80), wenn ich auf wohlgezäumtem rosse (auf viel-
begangener strasse) daherkomme, so dient dies gleichfalls zu
meiner empfehlung. Es sichert mir achtungsvolle aufnahme. —
(8, 2) Der verstand, der witz, (nach Kemble: der mund} tut
dann das übrige. — (9, 1) Hagel und eis, das ungemach
meines wanderlebens, möge euch daran erinnern, dass mir nicht
immer so heiter zu mute ist, wie ich hier auf der metbank unter
euch sitze (7, 1).
So läge in sechs runen, von denen die beiden letzten nicht
weniger eindringlich und deutlich winken (zl. 10), als die drei
sinnvoll verbundenen ersten, das leben des mimen vor uns, nach
seinen drei hauptabschnitten geordnet: einzug (zu schiff, zu lande);
vorstellung; weiterfahrt (im sommer, im winter). In diesem sinne
betrachtet, würde das doch wohl allzuleichte rätsel 25 zugleich zu
einer zweckvollen formel, die uns auch verständlich erscheinen
lässt, weshalb der dichter unter den bezeichnungen für den mimen
das wort Aigora wählte: es ist in jeder beziehung ein redender name.
Breslau. Emma Sonke.
RAILPH ROISTER DOISTER AND THE APOPHTHEGMES
OF ERASMUS.
There is no reason to doubt that Kosster Doister was written
by Nicolas Udall, but the following instances of similar phraseology
taken from the Apophthegmes of Erasmus ‘translated into Englyshe
by Nicolas Udall’, (1542), may afford some slight internal evidence
of authorship.
Ralph Roister Doister. Apophthegmes of Erasmus.
Prol. 20. beares the bell. fol. 41. wynne the spurres & beare
the belle.
I ı, 35. crakyng. ful. 32. bragge or crake.
fol. 235. bosted and craked.
fol. 306. craked and made vaunte.
fol. 32S. vauntyng, bostyng, crakyng.
bragguyng.
I 1, 40. to the harde eares. fol. 303. to the hard grounde.
fol. 319. to the harde teeth.
I 1, 49. holde vp his yea and nay. fol. 44. held by ye yea & naye.
fol. 135. hold vp a mannes yea and
nave.
I 2,
ES Ser per ge = wy
I
I
I 3,
I
I
I 4,
I
Williams, Ralph Roister Doister and the Apophthegmes of Erasmus 319
i
2, 28. like a ramme.
a breast.
the Lion which Hercules
I 2, 32.
54
slewe.
3, 16. the lane [i. e. throat].
3, 64. stoppe.
98. Ill chieue it.
4, 7. douke you.
4, 7. crouche.
12. nicebecetur.
5, zı. a ioyly man. \
Il 3, 53. a ioily mery knot.
I 5, 18. een so would I, if I were
thou.
TI £, 20. twang.
II 1, 23. toodleloodle.
II 2, 1. shoke vp.
Il 3, 77. good turnes entwite.
III 2, 37. feele.no pangues.
III 2, 46. in election of takyng.
III 2, 89. choploge.
Ill 3. 73. } pieuishe.
III 4, 96.
III 4, 148. chide him a good.
IV 7, 73- \ in ray.
Iv 8, €.
IV 7, 98. Hoh!
fol. 199. holdyng vp their yea and
naye.
fol. 137. a principall ramme for the
touthe of Mars -hymeelf. [of an
Olympian victor.]
fol. 331. a good loude breste.
fol. 114. did Hercules kill the hougie
greate lyon.
fol. 119. the narrowe lane.
fol. 282. stoppes & lettes,
fol. 308, eiuill chieuyng come to hym.
fol. 91. doukyng; stoopyng, beckyng
and prostracions.
fol. 147. crouchyng & knelyng.
fol. 120. nycibecetours or denty dames.
Joyly occurs 16 times.
fol. 185. And so would I, quoth
Alexander, if I wer Parmenio.
fol. 176. twangyng of harpestrienges
and lutestrienges.
fol. 207. Paris with his harpe did
nothyng but twang fonde fansies
of daliaunce and lasciuiousnesse.
fol. 223. instrumente wheron to plaie
toodle 1 odle bagpipe.
fol. 77. The couetous persones he
ratleed & shooke vp.
fol. 146. entwyte me thus...
upbraid the giftes.
fol. 226. make greate vaunte of his
desertes towardes Caesar, and...
entwyting the same with takyng his
parte in warre.
fol. 171. feele the mocions and pangues.
fol. 171. stande in eleccion for to haue.
fol. 223. choppeloges or greate prat-
leers.
fol. 83. the peuyshe multitude.
fol. 94. a peuishe trifleyng argument.
fol. 107. fonde or peuyshe.
fol. 128. buff, and barke, and byte
agood.
fol. 186. his armie now alreadie sette
in a raye.
fol. 164. Take euen vntill thou wilt
saie hoe.
fol. 291. till wee crye hve again.
and
320 Kleine mitteilungen
IV 8, 8. taken tardie. fol. 253. he tooke hir tardie.
IV 8, 26. mounsire graunde captaine. fol. 113. O Mounsire Capitain.
V 2, 24. homely daliance. fol. 194. homely playe it is.
V 4, 12. perfect honestie. fol. 1. perfecte honestee.
fol. 50. h
V 6, 37. take payne to suppe. fol. 57. take peines at dyner.
It seems likely that the many instances of paronomasia in the
Apophthegmes of Erasmus may have suggested to Udall Merygreke's
use of words in two senses.
I may perhaps be allowed to add, as an indication of the
date of Roster Doister, that Henry Machyn in his Diary, (Camden
Society, p. 17), states that on the 30th of April, 1552, it was
proclaimed ‘that no man shuld put ther money unto usery for
gaynes’. Cf. R.R.D. V 6, 19— 22. Also that there is a curious
parallel to the expression ‘white sonne’, (I 1, 49), in Juvenal,
XII 141, “gallinae filius albae.
University of Tasmania. W. H. Williams.
KLEINE MITTEILUNGEN,
Prof. dr. Alois Brand! in Berlin wurde zum LLD. honoris
causa der University of Pennsylvania zu Philadelphia ernannt;
prof. dr. Jakob Schipper in Wien erhielt die gleiche aus-
zeichnung von der universität Aberdeen.
Privatdozent dr. Deutschbein in Leipzig wurde zum
ausserordentlichen professor ernannt.
In der plenarversammlung der fünf französischen akademien
wurde die goldene Volney-medaille für 1906 professor Otto
Jespersen in Kopenhagen für sein werk Growth and
Structure of the English Language zuerkannt.
ROBERT GREENE AND THE ITALIAN
RENAISSANCE.
The Puritan keeps life unquiet, and its elements apart, —
beauty from virtue, sense from soul, pleasure from righteousness,
truth from imagination. This ¢#transigeance or irreconcilableness
of character, — “the dissidence of dissent, and Protestantism
of the Protestant religion” — is what makes Robert Greene
so curious a study. As a river a continent, so does Puritanism
explain, pervade and divide him. He can never unify his
| nature, or order his life upon any consistent plan: he never
becomes one self. He is not even wholly Puritanical; nor —
for his Puritanism is too strong for that — is he predominantly
sensual, or predominantly imaginative. He is not, like Spenser
and Milton, a blend of several natures into one, or, like
Petrarch, the single resultant of a conflict of forces. All of
their work is colored by all of their traits together. His
fluctuates between extremes of sin and repentance, of surfeit
and emptiness, of excess and defect. In Greene the elements
do not mix, and when they appear together, they run in
streaks. Set him piping in Arcady, and he bethinks him of
his sin'); take him at the dread bottom of one of his penitential
t) “The Song of the country Swaine at the returne of PAslador.
The silent shade had shadowed euery tree,
And Phoebus in the west was shrowded low:
Ecch hiue had home her busie laboring Bee,
Ech bird the harbour of the night did knowe:
Euen then
When thus
All things did from their weary labour linne,
Menalcas sate and thought him of his sinne.”
Mourning Garment p. 214.
References, unless otherwise specified, are to Grosart’s edition of Zhe
Works of Robert Greene (The Huth Library) 1881—86.
J. Hoops, Englische Studien. 37. 3. 21
*) That of the Farmer Bridegroom, in |
a Million of Repentance,
Tanta
Robert Greene and the Italian Renaissance 323
the important division between Greene’s imaginative and his
unimaginative work. It would be pleasanter, and perhaps more
relevant to a purely literary study, to consider only the former;
but to exclude the rest — so much greater in bulk and so
Much more decisive of Greene's standing as a writer, — would
be not only to suppress in general the truth about Greene
himself, but very specifically as well to warp the student’s
| sense of proportion about Greene's relations with the Renaissance,
16
Indeed, Greene took over from the Renaissance a really
ponderous mass of material, — allusions, quotations, ideas and
scraps of information, — which he never embodied imaginatively,
as plot, character, background, structure, diction, ornament or
imagery, in the fabric of his work, Besides stories and story-
like plays, he wrote satirical, reformatory, penitential, and
Miscellaneous tracts. In these, and in the external scaffolding
or frame-work of his stories — their merely intellectual or
Moralizing part — the non-imaginative contributions of the
Remmaissance to his work may naturally be expected to appear.
so they do. It is in his prefaces, letters dedicatory, and
“frexrne-tales” that we find, for example, his most frequent
alleassions to the Italian ideal of the courtier: the combination
of arms and letters, of chivalry and learning, of valor and
Social grace, of the knighthood of the Middle Ages with the
hummanism of the Renaissance. This is Castiglione’s idea; and
3F©ene mentions it very often indeed. But he never embodies
t in the person of one of his actors: and among his few
Tacters that of the doubly-accomplished Courtier finds no
lace. So with his notion about Italy itself, To read only
IS Stories, the existence of the “Italian danger” would hardly
E Suspected. Whatever of filth, vice and crime the Renaissance
°"tains is there absorbed and carried off by the story-teller’s
Pgginative art. But the interlocutors in the frame-tales, —
= actual narrators of these very stories, — advert frequently,
"heir preliminary conversation and subsequent comment, to
= parlous state of Italian morals, And this they do even
Ren they are Italians"). As for the Con*y-catching pamphlets,
| Sa
») Farewell to Folly.
324 S. L. Wolff
the Quip for an Upstart Courtier, the Spanish Masquerade,
the Groatsworth, and the Repentance, — these simply tem
with warnings against the Italian danger. And yet Greene
nowhere makes his plot turn — say — upon the corruption
of a young Englishman by the example of Italy.
Such instances illustrate well enough the distinction between
Greene's imaginative and his unimaginative use of Renaissance
material. The material itself that is unimaginatively used,
may or may not influence Greene's own ideas, and may or
may not, in the shape in which it reaches the reader, represent
those ideas. It will be considered here according as it sen
to represent them more or less, and in the order of its apparent
efficacy in shaping them. By this tentative classification, though
not rigorously applicable, it is hoped that the more inwarci
and essential portion of this study, — the consideration of ti
Renaissance influence upon Greene as a literary artist — may
be approached.
The less representative, less efficacious matter includes al]
that Greene, a reader of Italian books and a traveler in Italy,
would naturally add to his stock of information without letting
it affect his opinions, much less change his attitude toward
life. This, it is found, he uses for rhetorical ornament, or for
illustration, or to gain admiration for his Italian acquirements,
or to follow the fashion. Such, for example, are his allusions
to Italian literature, and his quotations, or what purport to
be quotations, from Italian writers; such, too, are those allusions
to Italian history, cities, fashions and vices, and those proverbs,
and fragments of Italian phrases, which are not meant to give
background, or local color, and are thus not used by his
imagination. Such are those Italian sentiments. that are just
put into the mouths of his personages, without really indicating
character; and such, too, are his merely intellectual discussions
of the science and the pseudo-science of the Renaissance, —
astrology, magic, demonology, omens and portents — which
hardly trouble his own views of destiny.
In the second, or more efficacious class, there is a deal
of material which, while it is still not used by Greenes
imagination, nevertheless gets into his work in other ways
showing that it modified more or less profoundly his own
intellectual life and Weltanschauung — his opinions about
a
wr
Robert Greene and the Italian Renaissance 325
y, politics, education, literature and life. In both classes
her, the material far exceeds in bulk that which will be
to be used imaginatively, and it is much too extensive
: fully set forth here. A few specimens in each class
suffice.
\mong Italian writers'), Greene knows best Ariosto,
| Greene had no very profound knowledge of Italian literature. He
ae read Petrarch or his imitators, some of whose concetti he adopts.
3 not read Dante. Of the three allusions to Dante that I have found
ell to Folly p. 335; Mamillia p. 264; Debate between Folly and Lowe
| only the last seems genuine; “Loue springeth of sodaine sundne
by receiving an apple, as Cidippe; by reading in a booke, as the
Francis Rimhi” [sic]. (Not having access to Louise Labé’s Didat,
thich Greene took his Dedate, I cannot say whether the French work
s this allusion.) Greene's relations to Boccaccio are mainly imaginative,
il be dealt with hereafter (pp, 346 sq.). From Boccaccio his reading
to have skipped to the sixteenth century, touching incidentally two
3 century writers: 1. Boiardo (Allusions to the Fountain of Arden,
turns love to disdain: Alcida p. 78; Mamillia p. 72. But he is just
ly to have taken the fountain from Ariosto, who introduces it in Orl,
LIL, 60). 2. Mantuano (Allusions to his Eclogue in Dispraise of Women,
too Late, p. 24; Mamillia p. 107; a verse of his on Envy, quoted:
Exchange p. 282). — Among minor cinguecentisti he alludes to Aretino,
, and Paolo Giovio. “Aretines Tables” — probably Marcantonio
di's plates illustrating the Ragionamenti — are mentioned as an Italian
(Blacke Bookes Messenger p. 25). Guazzo is credited with the author-
of “pleasing poems . . . which begin: Chi spinfo d’amore, thus
cd” — whereupon follows what purports to be a translation, in hexa-
| of verses on love and lust (Farewell to Folly p. 290). 1 have not
ble to find the original, which is not among the incidental verses in
's Conversasione Civile, “Paulus Jovius" is cited as authority for a
bout “Mulcasses [Muleasses] King of Thunis", part of which really
in the Italian author; the rest Greene probably made up (Farewell
\p. 337): “Mulcasses King of Thunis” though in his misery abandoned
“Emperour Charles”, yet “spent a hundredth crownes vpon the dressing
eacocke, whereat his musitians playing, he couered his eyes to reape
rater content: but the iudgement of God speedelie followed this vaine
e, for within two days after his owne sonnes put out his eyes with
of hoat iron.” The refusal of the Emperor to help, and the blinding
at iron by the King’s sons, appear in Paulus Jovius: Zlogia virorum
virtute illustrium; Florence 1551, p. 314. (This book also furnished
hor of Selimus with the outlines of that worthy's history, p. 218; and
considered, with Fortescue’s Mexia, and with Parondinus, as a possible
of Marlowe's Taméurlaine, p. 93.) Paulus Jovius again alludes to the
x of Muleasses in his Historiae sui temporis, Works, Basel 1578, vol. I,
where he attributes the act to the King’s brother, — My opinion
eo
Robert Greene and the Italian Renaissance 327
shion®), In the same book the account of the Florentines
8 lovers?) — their sumptuous apparel, flattering speech,
erenades, etc. — is modelled upon a similar passage in the
bird book of the Courtier. In George a Greene (line 1352),
teorge declares
““tis more credit to men of base degree
To do great deeds, than men of dignitie.”
This is the exact counterpart of Castiglione’s proposition
4 noble deeds are expected of the high-born, and are there-
‘= of less credit to them. The courtly ideal — the com-
tation of chivalry with humanism — is alluded to more
<Quently than any other of Castiglione’s ideas®), The im-
*tance of circumstances, “as how it be done, and why it
done, and when it be done” (Courtier book II), is twice
Sisted upon in Zuphues His Censure*). In Tritameron,
ve is declared to be the guerdon of chivalry; and Greene,
se Castiglione, asserts that when the ladies look on from
ılcony or city wall, their knights fight all the more bravely 5).
hese do not nearly exhaust the allusions and parallels to
astiglione’s great book, which Greene twice expressly classes
ith the most famous dialogues of the ancient world, Cicero's
e Oratore and Plato's Republic‘). In spite of the survival
‘Greene of the mediaeval condemnation of the court”), it is
te Renaissance conception of the Courtier that prevails. That
äs does not sink very deeply, however, and is purely decorative,
somewhat indicated by the fact that Greene’s heroes and
:roines of high birth do not hesitate to earn their bread by
iil, whereas Greene, as a mere dogma, declares that honor
*) See, especially, p. 324.
+) p. 291.
3) Luphues his Censure pp, 160—161, 175, 199, 209, 259; Perimedes,
tdication, p. 5; Alida, Epistle Dedicatory, p. 5; Tullic's Love, Dedication,
99; Quip for an Upstart Courtier p. 225; Vision p. 270.
4) pp. 241, 266,
5) Castiglione goes so far as to say that that army would be invincible
ich should carry with it as spectators of its prowess the mistresses of all
e soldiers composing it,
%) Buphues His Censure, Dedication, p. 152; Farewell to Folly p. 243.
1) James IV. line 69; Menaphon p. 49; Mamillia p. 37.
Be atheism, which is attributed to the
pollicie.”)
7) See Meyer: Machiavelli and the Elizabethan
3 pi ast. 1 1660 sqq. Machiavelli
6) Groatsworth p. 108; James IV. 1. 1378.
*) Penelope's Web p, 212.
; | i -
—
Robert Greene and the Italian Renaissance 329
Among Italian cities, Greene finds Venice most ornamental
» his text, — perhaps, in its beauty and wickedness, most
!Presentative of Italy *). He mentions St. Mark's, “the Signorie”,
ae Duke, who is “Aureo Seruidore”, the “Strado Curtizano”,
he “Rialto Treuiso”, and Murano, “where they make glasses”.
‘adua, Siena, Florence and Bologna are supposed to have
ken, in Friar Bacon's time, great schools of magic’). In
tome, the Cardinals “goe solemnly singing De profundis, from
astel Angelo to S. Peters Church’). “Venecia, Florence,
bie, Naples, Geneua”, are witnesses to the rapacity of Roman
‘elates, “in which places hauing bene appointed as Legats,
ey haue displaied the Trophees of their wrath, as vpö the
‘use of the Medices in Florence after $ death of olde Cosmo,
ainst Peter Ludouike and Lorenso” +).
And “foure Tyrants haue beene more cruell then any
“er: 1. Herod, 2. Attyla, 3. Nero, 4. Esselynus” 5),
Tags of Italian abound, mostly corrupt or misprinted.
“Come stata la uostra Signoria quest a matina” ... “Io
Sto ben signior diu merce, ringratiandoui sonnamenti di uostra
grande cortesia” °).
“I fell into a great laughter to see certain Italianate
Contes, humorous Caualiers, youthful Gentlemen, and /namorati
gagliardi . . . Others that seemed Homini di grand istima by
their lookes and their walkes” 7),
would not take an Elizabethan long to adopt such an Italian
hrase as “Captaine of Cornetto”*). Proverbs, too — “Amor
molto, ma argento fa tutto”, “Amor é la madre del buon
tta”9), — are plenty; and one of Greene's miscellaneous
acts, “The Royal Exchange”, purporting to be a translation
2m the Italian, is a collection of proverbial wisdom, arranged
*) The Royal Exchange p. 222; Neuer too Late, ad fin.; Blacke Bookes
essenger p. 25; Defence of Conny-catching p. 73; Farewell to Folly p. 325.
®) Frier Baton and Frier Bungay \. 525 sqq.; 1. 1284 sqq.
3) Spanish Masquerade p. 259.
4) Spanish Masquerade p. 261.
3) Ezzelino da Romano, ' Royal Exchange p. 319.
6) Newer too late p. 124.
7) Quip for an Upstart Courtier p. 217.
5) “Menelaus . . . contented to become Captaine of Cornetto.” Mamillia
Ber
9) Tritameron pp. 61, 88.
Robert Greene and the Italian Renaissance 331
“Martignauus . . . counted that head as glorious, that was
med with a Lawrell Garland, as that which was impalled
a Diadem; thinking as great Dignity to come from the
e, as from the scepter”*).
ander the caption “Pouerta Pouertie”*), it appears that
“Foure Artes doo impouerish a man — 1. Grammer,
‚odgicke, 3. Arithmeticke, 4. And Geometrie.” And this
use “all liberall Artes decay, . . . devotion towardes
ling is colde, and... it is the poorest condition to be
holler, all Artes fayling but [the professions] Diuinitie, Law,
Phisicke”,
eaching is honorable, and Francesco, in Neuer too Late,
while supports himself and his wife by means of it.
o write “Jove” in place of “God” is a trick both of
sance humanism and of Renaissance paganism; and
+, like may of his contemporaries, often does so,
uly in the turgid diction of his plays3). More essen-
pagan is his frequent emphasis on earthly fame rather
ıpon a life hereafter’); and such frankly unchristian
for revenge as Castania’s, in Carde of Fancie. Her
Zuidonius is supposed to be dead, betrayed by Valericus.
‘solves
prolong her daies . . . that she might most rigorously
hge the villanie of Valericus, and by bathing in his bloude
might both satisfie herselfe and signifie to Gwidonius how
elie she loued and liked him” 5).
at of the Renaissance cult of pleasure, with its pagan
‘e that natural impulses should be followed without
at, Greene shows hardly a trace, He puts some such
le into the mouth of one of the wicked elders who
Susanna, in Mirror of Modestie®), but the speaker is
ttus diaboli, and his words do not count.
P. 247.
Royal Exchange p. 302.
Frier Bacon 1. 2108; Alphonsus Ml. 181, 424, 525, etc.
Already observed in Royal Exchange p. 257; very notable in Ned
(infra, p. 355).
This is based, too, upon the pagan idea of placating the dead by
ce, and it savors of Seneca.
P17.
elie!
ne
*) I. 589 sqq., 1378 sqq.
eeeVU=.
Robert Greene and the Italian Renaissance 333
he astrologer may well be pretty confident’). The noticeable
joint about all this is its freedom from mystical jargon. The
Renaissance is mistaken in its facts, but its manner of dealing
with them is strictly scientific; and Greene, when he adopts
in Italian author's theory, is for the nonce scientific too. He
vould fain be so when he is standing alone, but he knows
So much that isn't so”, and has so little power of discrimination,
lat he grows muddled. In Looking Glass for London and
wgland, the portents are incurably supernatural despite
teene's attempts to be rationalistic. Yet, in Blacke Bookes
‘essenger, he discredits quite the cozener’s cock-and-bull
Dries of the wonders of pseudo-science:
“heele teach you . . . To stand on the top of Paules with
a burning glasse in your hande, and cast the sun with such a
force on a mans face that walkes under, that it shall strike
him starke dead more violently than lightning. To fill a letter
full of Needles, which shall be laide after such a Mathematicall
order, that when he opens it to whome it is sent, they shall
all spring vp and flye into his body as forceably as if they
had beene blowne vp with gunpowder” ?).
Two fashions of the Renaissance, Platonism and the
tactice of quantitative versification, touched Greene lightly.
he first merely furnishes him with a few stock phrases:
“true loue is no other thing, but a desire of that which is
good; and this good is the influence of the celestiall bountie;
so that by the definition it is to be placed in the intellectual
part of the mynd, and not in the sensuall” >),
4) Greene gets this theory not, as might be supposed, from Pontano’s
ag treatise “de Reus Coelestibus, but from his dialogue called Aegidius
tose Works — Venice 1519 — vol, Il) At the beginning of Planetomachia,
takes over neatly veréatim, in the original Latin, seven pages of this
(logue (beginning at p. 168), substituting his own name “Aobertus Grenus"
d that of his friend “Franciscus Handus”, for the names of Pardus and of
anciscus Puderieus respectively, wherever these occur in the original. He
titles the whole “Dialogus saneguam venusius ex operibus Ioan: Loui:
tmia:". In the dialogue, Hand agrees with Pontano, and with Pico della
trandola (Libri XII adversus Astrologos), in respecting the science of
strology while condemning its ignorant and fraudulent practitioners,
3) Blacke Bookes Messenger p. 28.
3) Mamillia p. 80.
has made them this own.
Throughout the Renaissance tl
about the efficacy of education.
by which is meant not the external o
stitution, character and estate, — will ;
able, and the most that education
’) Tritameron p. 122. #
*) e. g. Tritameron p. 95; Mamillia be 256;
Phitomela p. 139;; Orpharion p. 66. >
| 3) Penelope's Web p. 163,
4) Mourning Garment pp. 153, 159; for 0
Folly p. 290; Mamillia p. 219.
=
Robert Greene and the Italian Renaissance 335
dy-made individual how to use his environment. This, of
Irse, was not the opinion of the great Renaissance educators,
© sought to mould character, by schooling those very im-
Ises of nature which Renaissance paganism declared intract-
le Greene, too, held the opinion that the individual may
tr his nature by discipline. In Quip for an Upstart Courtier,
‘honest simple life of England before Italian fashions came
Is personified by old Cloth Breeches, who manifestly voices
author's own sentiments in the following characteristic
Sage*):
“Doth true vertue consist in riches, or humanity in welth?
5 auncient honor tied to outward brauery? or not rather true
lobility, a minde excellently qualified with rare vertues? I will
tach thee a lesson . . . howe Gentility first sprung up, . . .
then Adam delud and Eue spanne, who was then a Gentleman?
fut . . . after the generall floode . . . there was no more men
pon the earth but Ve and his three sonnes . . . Sem beeing
hast and holy, /apheth learned and valiant, Cham churlish and
eruile, yet did not the curse [for looking on Noa#’s nakedness]
xtend so far upon Cham, nor the blessing upon Japheth, but,
"the one altered his nature, and became either indued with
tarning or valour hee might bee a gentleman, or if the other
egenerated from his auntient vertues, hee might bee held a
esant: whereupon Noe inferred that Gentility grew not onely
y propagation of nature, but by perfectiö of quality”.
Of course, all this is completely in line with Greene's
tal democracy, as well as with that strand of Italian thought
ch finds in the individual, with his merit and demerit, and
power to mould himself and circumstances, the key to the
lal order. It differs from the Machiavellian theory chiefly
so far as the latter will not grant that the individual can
nge himself®). Greene recognizes individual vért because
favors a society that gives free play to merit. Machiavelli
ds the virtuoso in order to establish the State, and “give
aws”; but, once established, it ought, he thinks, to become
4) p. 225. Nothing like it is to be found in Francis Thynne's Debate
ten Pride and Lowlines, from which Greene took the general outline, and
‘al details, of the Quip,
4) Machiavelli, Principe, XXV+: Capitolo di Fortuna; Discorsi II, ix
*) Farewell to Folly pp, 270, 305, 306.
5) Farewell to Folly p. 271.
*) p. 62.
7) lines 767 sqq.
8) 1. 1328 sqq. The words are those of
cited by Cunliffe, Znfl. of Seneca on Elis, 7
Robert Greene and the Italian Renaissance 337
“Bare faith, pure vertue, poore integritie
Are ornaments fit for a priuate man;
Beseemes a prince for to do all he can”.
in Pandosto the proposition seems to be taken for granted,
irt of the common stock of truisms. The friend of the
is King is unwilling to believe a warning that the latter
itting to poison him; but at last he “beganne to consider,
n Loue and Kingdomes, neither faith, nor lawe, is to be
tted”, and so concluded to be warned in time. We shall
hereafter Selimus's elaborate justification of the same view.
ast to be noticed among Greene's political ideas, and
among his ideas about literature, is the doctrine that it
{ writer's function to serve the State. It is an idea that
down from early Italian humanism — from Coluccio
alutati and Giannozzo Manetti, to the great Florentine
tary himself. The motto “Wascimur pro patria” appears
he title-page of each of Greene's “Conny-catching”
i; and in these exposures of what we might now
he “bunco-games” of London, he evidently believed that
as rendering a public service. So, in Greene's Vision,
omises his monitor, Gower, that he will hereafter eschew
ın love-stories, and will write either philosophic works,
ome Politicall Axiomes or Acanonicall [Economical] pre-
$ that may both generally and particularly profite the
nonwealth”). The political axioms, of general benefit,
| be works like those of Machiavelli and of Guicciardini.
economical precepts, which would profit “particularly”
by way of the “particular” or private citizen — Fr.
ulier) would be works like Leon Battista Alberti's Governo
Famiglia, Torquato Tasso's Padre di Famiglia — translated
tomas Kyd in 1588 under the name of The Householder's
sophie, Luigi Cornaro's book della Vita Sobria, on growing
omfortably, or other Italian treatises on domestic economy
he art of private life. Greene's feeling that literature has
itarian aim, his description of that aim as political and
mic, and his conviction that literature finds a proper
& in teaching the art of living, are all characteristic of
tenaissance,
I p- 273.
oops, Englische Studien. 37. 3. 22
4) Title page and preface of Zupäues his Cem:
2) Alida p. 59.
153.
149,
3) Tullies Lowe pp. 102,
+) The plays, passim.
Furioso UW 1401
Orlando
5) e. g. Alcida p. 74;
*) p. 126.
1) Second Part of Conmy Catching p. 71.
Robert Greene and the Italian Renaissance 339
hd indeed all the books of his conny-catching series, as well
Ned Browne and the Quip for an Upstart Courtier, are
‘itten in racy, swift and straightforward English.
Euphuism of some kind is inseparable from every revival,
it is from every decline, of literary art. The journeyman
iter, just being made free of his craft, and conscious of
ipient power over his tools and material, plays with them.
far, Euphuism may be thought of as a trait of the Re-
ssance. But one very striking characteristic of the Italian
naissance is its sense of reality, its power to look at the
rid, both outer and inner, directly, without intervening veils
any kind. Now this Greene’s Euphuism will not permit
f to do; and it is decidedly anti-Renaissance in so far as
draws between him and reality a veil of stylistic affectation.
Carde of Fancie*) the lovers Gwidonius and Castania have
me to an understanding by letter; after long delay they
: together, alone at last; and here is their rapturous con-
tsation,
Her first words are: “As the Whale (Gwydonius) maketh
faies signe of great ioye at the sight of the fishe called
Ipa Marina . . .”; and he answers choicely: “Castania it
an axiome of Philosophie that . . . the flower putte into
nose-thrill, stoppeth the smelling”.
This is not only not realism, it is not truth; not only
(ld no lover under the sun ever have talked so, — but the
y idea of love is lost in a fog,
Lyly’s and Greene’s peculiar brand of Euphuisth involves
interesting mental process — the inversion of what we
the “pathetic fallacy”. To assume the humanity of all
ags, to call on nature to sympathize with our feelings, and
employ the gloom and the brightness, the growth and the
ay, the calm and the storm, of the outer world to shadow
h inner conditions of the soul, — this has been more or
necessary to the human spirit at all times. Classic poetry
all of examples. The Middle Age, less awake to its own
"Like Arbasto, Carde of Fancie borrows some of its incidents (and
fps the name Gwydonius which looks like a Latinized form of Guido or
=) from Huon of Bordeaux,
22°
all
Robert Greene and the Italian Renaissance 341
heir subiects haue bene superficiall, and their intents amorous,
i‘? they have been “mixed with such morall principles that
© precepts of vertue seemed to craue pardon for all those
ine opinions loue set downe in his periods”. “Ommne tulit
tectum qui miscuit utile dulci” is one of his regular title-page
»ttoes. And this is the theory of his art, — to please by
interesting love story, and to edify by maxims of express
>rality formally introduced*). It is beyond the power of his
agination, as it was beyond the power of all but the greatest
aginations of the Renaissance, to let life reveal its own ethical
(nificance, as Shakespeare does, without a word of preaching,
Gower disapproves Greene’s method: Do not write wantonly
all, he says, even to sugar-coat the pill of instruction:
Duid drewe not so many with his remedie of Loue from
ue, as his Ars Amandi bred amorous schollers”*), But
haucer goes to the other extreme: Though your work, he
Ils Greene, is full of moral “Sentences”, yet you do not
‘ed a moral at all, “Wee haue heard of thy worke to be
lorous, sententious, and well written. If thou doubtest blame
+ thy wantonness, let my selfe suffice for an instance, whose
mterburie tales are broad enough before, and written homely
a pleasantly: yet who hath been more canonised for his
trkes, than Sir Geffrey Chaucer? What Green? Poets wits
© free, and their words ought to be without checke” >).
After such a declaration of independence, the condemnation
all earthly letters by King Solomon, at the end of the tract,
rather futile. The proper study of mankind, he says, is
fology. But this is so obviously an imitation of the end
Euphues that it is worth little as evidence of Greene's own
‘inion, and in any case cannot affect what seems to be the
ith, that Greene, both in practice and in critical theory, has
Mpses of a free imaginative art.
The Renaissance emphasis upon the earthly immortality
fame rather than upon the immortality of the soul connects
®ene's ideas about literature with his ideas about life. The
» “neere the Muses sacred places,
Dwels the virtuous minded graces".
Vision p. 201,
4) Vision p, 219.
3) Ibid. p. 215.
Robert Greene and the Italian Renaissance 343
duls then peopled all this sublunary world, — demons,
itches, and gibbering ghosts, or the powers of darkness
‘emselves arrayed often in the forms of one’s own kindred,
© better to seduce to damnation — do not seem to have
‘otten on his nerves” at all. Yet the essentially romantic
2nd of Puritanism, of which such things exemplify one phase,
&y well have affected Greene's romantic envisagement of his
t as the performance of uncharacterized personages'), and
‘us have touched slightly the domain of imagination. We
‘all notice, too, that the dissidence, or separativeness, of his
aritanism finds expression in his habit of keeping his moral
the “Frame-tale”, apart from the more nearly imaginative
ory he has to tell), and in his habit of didactically enun-
ating moral sentiments, instead of letting ethical meaning
sue from the story itself).
How swiftly and easily Puritanism and other moods chase
ch other through his mind has been illustrated by his intro-
tection of sin into his pastoral*), and a roguish tale into
5 penitent “passion” ). One other example will suffice to
ow how lightly he wears the sanctimonious frame of mind,
the preface to the Blacke Bookes Messenger, Greene
‘omises to publish soon a tract of a conny-catcher’s repen-
nce: how “through the woonderfull working of Gods
ärite, euen in the dungeon at Newgate the night before
: died, he so repented him from the bottome of his hart,
at” — we expect to hear — ‘that he made an edifying
id upon the gallows, and was saved at last’, or the like.
0; “he so repented him from the bottome of his hart, that
may well beseeme Parents to haue it [the pamphlet!] for
eir Children, Masters for their seruants, and to bee perused
‘euery honest person with great regard”. Puritanism shades
f into réclame upon the turn of a conjunction. We must
b our eyes, and read the passage again, to see where the
lange came in.
Yet this is not to say that Greene's religion or morality
*) See infra p. 364.
2) See infra p. 367.
3) See supra p. 341.
4) See supra p. 321.
5) See supra p. 321.
|—
Robert Greene and the Italian Renaissance 345
pf the Renaissance: Ida’s view of the world as a work of art
like her needlework *). Where Greene’s own feelings are most
meagre and colorless, the Renaissance has least part in them,
. IL.
From Greene's ideas about life we proceed to his embodi-
ment of life in literature; from his ideas about his art we
proceed to his practice of it; and we ask what the Renaissance
did for his creative imagination. The answer has been anti-
: Greene's imagination took from the Italian Renaissance
what could be used by his talent for narrative. His feeble
accomplishment in the field of drama, his pretty fancy in
lyric verse, are almost unaffected by the Renaissance; and
they are quite subsidiary to his narrative power, and over-
Shadowed by it*). His plays, furthermore, show no Renaissance
influence that cannot be adequately treated under the head
of narrative. Indeed, narrative rather than drama offers the
key to their structure; for Greene’s dramatic power is almost
nal; and his plays are hardly more than stories. If he holds
a place in the history of the English drama, it is by no
mastery of theme, character or motive, or advance in power
over the technical devices of the dramatist. It is because of
the pleasant rural setting of George a Greene and of Frier
Bacon, like the background of a romantic tale; it is because
of the idyllic underplot of the latter play, put in without
dramatic relation to the main plot, just because Greene had
another story to tell; it is because of the native freshness of
the middle and lower class characters in both these plays. It
5 because Selimus and Alphonsus attest by imitation the
dopularity of Marlowe's Tamburlaine; and because Looking
Glasse for London and England exemplifies rather elaborately
he moralistic interlude. James /V. is not a historical play,
put, like Orlando Furioso, an Italian story told in dialogue.
1) James IV.) cf. Midsummer Night’s Dream, M1, ii. 203 sqq.; Pericles,
horus before Act V.
*) He published no sonnet-sequence or other collection of independent
terse; his poetry appears scattered among the pages of his plays and novels,
The Maidens Dreame, an elegy upon the death of Sir Christopher Hatton,
5 the only exception. Of course, although thus subordinated, his poetry
would nevertheless demand attention here if it were vitally influenced by the
Renaissance, But it is not.
ae
accomplished
(transformation by love) in the episode of V
plot, and the name Ida, in James /V. are
who transmits to the lover what is ostensibly his own
returned, but what is really an encouraging reply,
Boccaccio's story of the confessor as go-between —
by Koeppel). There is, too, a typical Italian po
slaughter — father killing son-in-law, daughter ki
which recalls Cinthio's tragedy of Oréecehe, or his narrati
m
|
press allusion to Italian stories is even more frequent than
deliberate conveyance of the whole; and the stories alluded
to are often briefly told, in illustration or argument, Here
Bandello is added to Greene's reading-list; but in several cases
the Italian source of the story alluded to does not appear,
though the story undoubtedly comes from Italy '),
Robert Greene and the Italian Renaissance 347
story in Hecatomm. U1. 2. Greene's Orlando Furioso is of course founded upon
Ariosto’s, though the differences are more striking than the resemblances.
*) “Chymon's” transformation by love (Decam. V. 1) is cited in Greene's
Morando The Tritameron of Loue, second day. The Spanish Masquerade
alludes in close succession to the story of Friar Albert (The Angel Gabriel —
Dec. IV. 2), and to the story of the quick-witted Friar who promised to exhibit
a festher of the Angel Gabriel, but “finding in his scrip only coals which some
wag had substituted, at once declared these to be the coals on which Saint
Laurence was roasted (Decam. VI. 10). Bandello’s novel of Count Mendozza
and the Duchess of Savoy (II. 44) is mentioned in Mamillia; his novel of the
Duchess of Malfi and her Steward (I. 26), in Zhe Carde of Fancie, where it
is coupled with an allusion to Cinthio’s tale of Eufimia and Acharisto,
(Hecatomm. VIIL. 10.) — But where does Greene get “Lady Margaret Padylia
. -. a Florentine [who] going to Church . . . espied a poore Genouese . . .
with whom she fell in loue, and .. . so handled the matter, that the same
day they ... wedded —?’ (Morando) — Again, says Greene (Spanish
Masquerade), “one merily (I call not his name to remembrance) setteth down”
that a monk sitting betwixt his Popish prayer book and his mistress doubted
which to turn to; “the Deuill behind made him answere, Haud refert: utrague
mim ducit ad infernum, Whereupon to auoyde the doubte, hee made proofe
of both.” That which Greene himself could not “call to remembrance”, I
have not been able to uscertain. — Mamillia contains at least three obscure
allusions to Italian stories. The first is to “a mery iesting Gentleman of
Venice... who hearing the preacher command every man to take up his
Crosse, and follow him, hastily tooke his wife on his shoulders, and said he
was ready with the foremost", Next, “Jouimianus Otto nephewe to Alexädrus
Farnesius, after that he had renounced his vow made to his louer, ran
madde”. He may be traceable in some biography of the Farnese, Third is
an obvious allusion to the tale of the Three Caskets: “he which maketh
choyce of bewty without vertue commits as much folly as Crifius did, in
choosing a golden boxe filled with rotten bones", But whence the name
(Critius? In the Gesta Romanorum the chooser is a woman, and both she and
the husband she gains by the choice are nameless, A lost play “The Jew”,
which had been “showne at the Bull” before 1579, and so before Mamillia
(licensed 1580, publ. 1583) is thought to have contained the motif of the
three caskets as well as that of the pound of flesh. Stephen Gosson says
(Sehoole of Abuse 1579) that it represented “the greedinesse of worldly
chusers, and bloody mindes of Usurers”. Perhaps Critius played in it the
part that Shakespeare gave to Morocco, (Koeppel notices none of these un-
traced allusions.)
ee"
Robert Greene and the Italian Renaissance 349
ind, pretending not to know him, tells.as a piece of current
jossip that Tomkins's wife is flirting desperately with another
tudent. Tomkins is willingly led to a college window, where
ooking in, he beholds Kate on the lap of that other, eating
herries. He must restrain himself, in order not to become
diculous in the eyes of his guide, whom he believes unaware
f his identity. So, too, though impatient to be off homeward,
© must show no haste, but join the student in a drink, He
put to sleep by drugged liquor, and taken home to bed.
When he wakes, his wife and her mother persuade him
tat he has been through a severe illness, with delirium, and
kat all he has seen is hallucination, So he learns to trust
is wife, and to mistrust his own senses,
The tone of this story is healthier; the immorality of the
lot does not taint the pure farce of the situation when Tomkins,
je student being all the while aware who he is, must look
n calmly in order not to give himself away; nor ‘does it forbid
ur laughter at Tomkins's folly in allowing himself to be talked
ut of believing the evidence of his eyes, There is a reminiscence
E Boccaccio's stories of Ferondo in Purgatory (Dec. III. 8) and
f the Enchanted Pear Tree (Dec. VII, 9; Canterbury Tales:
‘he Merchant's Tale). But the farce is apparently Greene's own.
These stories are works of unmixed imagination, guiltless
fa moral. Though Chaucer's tale of Tomkins is introduced
» exhibit a cure for jealousy, the utilitarian or quasi-ethical
ürpose does not penetrate from the framework into the story
self. It is otherwise with most of Greene's uses of the motif
(sex. His novelle are seldom free from an edifying tendency
‘some sort, often strangely contorted: with sex at the bottom,
ey purport to illustrate, as do so many of Boccaccio's,
agnanimity, generosity, friendship, prudence, chastity, or the
eans of grace and reformation, or several of these combined.
wife supplies her husband's mistress with money, and at
st wins him back*); an injured husband reforms his erring
ife by leaving with her a coin (counterfeit) every time he
ies his marital rights, The argument is subtle, but not too
usive*). A jealous husband tests his wife’s virtue by causing
") Penelopes Web. Cp. He/tameron IV. 38
3) Disputation betw. He-Connycatcher and She-Connycatcher.
al
Robert Greene and the Italian Renaissance 351
icy, shipwreck, re-discovered identity, lost and restored
(dren, and the like. With this treatment of fortune Greene's
gination exhausts itself; and his own stories exemplifying
vicissitudes of fortune, — Pandosto, Menaphon, Carde
Fancie, the third novel in Perimedes, etc. — carry the
me no further.
The merit of Pandosto lies in its pastoral interlude, and
hhe lovely sentiment of motherhood in Bellaria (Hermione);
the plot, though perhaps the most successful of Greene's
une-stories, nevertheless shows how Fortune proves un-
ageable in his hands. Under the influence of the Greek
lances, or of some model more purely classical, he makes
dosto (Leontes), not knowing his daughter Fawnia (Perdita),
in love with her. When her identity is revealed, Pandosto
s himself in despair at his unnatural desire, and at the
ine jealousy that had earlier resulted in the death of his
t, The serene mastery of Shakespeare did better with the
te material. Shakespeare’s is no merely conventional happy
ling. It is due to his having first saved Hermione, to be
‘ored in the incomparable statue-scene; and next, to his
se of measure, in not adopting the incest that so gratuitously
ils Greene's idyl.
So, again, Fortune, or the mere love of bizarre situations,
5 away with Greene in Menaphon, the plot of which (taken
of its sweet pastoral setting) is a tissue of intolerable ab-
lities. Samela, recognizing her father but unrecognized by
‚ allows him to woo her, and says nothing. Pleusidippus
son, when he was stolen from her by pirates, was old
agh to know his mother by sight, and by her assumed
\e Sephestia‘). Yet back he comes to woo her, in ignorance,
ene would have us believe, of his relation to her. What
ene must bring about, in the face of nature, is this pre-
jerous situation: a woman courted by both her father and
son, she being all the while married secretly to some one
| This is the very caricature of Fortune as the mistress
‚lot.
”) He was a bright lad, too, with the pertness that the Elizabethans
to have liked in children, His precocious repartee to the pirates is like
of little York to Gloster, in Richard III.
rer
Robert Greene and the Italian Renaissance 353
Pew, so handled the matter, that the same day they...
wedded”,
Certainly mere love at first sight is not the gist of the
tory: this, which might plausibly be attributed to Fortune,
3 too common for remark, and, besides, is only the beginning.
{ is the marriage that is under discussion, and that was
fought about wholly by the lady’s own act. Again Fortune
ad nothing to do with it. Greene has simply twisted the
ting around, in order to use a popular catchword. It may
® concluded that the Renaissance idea of fortune, either as
Art:governor of the world, or as a basis for plot, never took
strong hold upon him; and certainly he never took a strong
ald upon it.
Virtu, the correlative of Fortune, appeals still less to
reene's imagination as a mover of plot. It appears seldom
| his novels, and in his plays gets no original treatment,
Whonsus King of Arragon, and Selimus Emperour of the
urkes, are mere Tamburlaine-plays. Their theme is simply
larlowe's theme of the boundless self-expansion of an individual
y force of arms; and though the character of Selimus is
ifferentiated in important ways, to be noticed hereafter, from
hat of Tamburlaine, yet neither Ajphonsus nor Selimus adds
aything to Marlowe's virtü as a theme of plot.
From Greene’s novels, a few instances of virtü have been
Oted already: the “young gentleman” and the student that
ticked the farmer and the wheelwright respectively exercised
rtü of a rather small and fraudulent kind, but still virtü —
at of the fox, as Machiavelli puts it. Arbasto, on the other
ind, is a conspicuous example of vacillation and general want
Virtü. Having escaped, he tamely opens negotiations in
(od faith with his treacherous enemy Pelorus: a virtuoso
Yuld have dissembled, and entrapped Pelorus or have come
€k with an army and wiped him from the earth. Arbasto
@ Machiavellian only half-baked. It is Myrania who ex-
‘its the thorough going Italian virtü. Passionately in love
th Arbasto, she
“secretly sent for the iailer . . . into her chamber: where he
&o sooner came, but he was curteously entertained of the
ong Ladie, who fayning that she had to debate with him of
Weighty affaires, called him into her closet, where treading upon
J. Hoops, Englische Studien. 37. 3. 23
Robert Greene and the Italian Renaissance 355
im»); there is a go-between in’ the’ intrigue of the lovers;
ind she’ is'made to believe that she is:the bearer of a dis:
souraging’ reply; the wicked’ Duke wat last is cut off ino the
hidst of his sins, without time for repentance *), +a 'eircum!
tance’ of ‘peculiar horror ‘in a Catholic’ country. Decidedly,
his tale is instinct with Italian feeling. ln solv
' Roguery is the’ last among: Greene's principal’ Renaissance
temes. In this field his work has elements in common) with
lany different genres. It touches’on the one’ side such ‘jokes
nd’ ‘moti as may be found gathered in: Castiglione’s Courtier;
f at!large’ in‘any set of Italian tales of daffe and durle. On
fother side’ it is ‘akin to mediaeval survivals’ like the numerous
Ooks of jests about, or by, or attributed to, ‘popular favorites!
le Zustige| Streiche of Tyll Eulenspiegel '(Howleglas) ‚the
zpeues Franches of Villon, the Legende Foyeuse ou‘ Faits et
Yicts Foyeulz' de Pierre Faifeu, the Fests of Scogan and
| ‘Skelton, the’ Merrie Conceited Testes of George: Peele!
verstepping the bounds’ between roguery and crime, it is in
ie with ‘a long tradition (probably ‘not yet extinct) of popular
‘oadsheet accounts’ of crimes and their punishment, And: it
tars a striking resemblance to the’ picaresque novel of Spain}
reene’s Ned Browne (“The Blacke Bookes Messenger”, 15924)
|‘ this'particular plainly anticipating Nash's Yack! Wilton (“ The
fortunate Traveller”, 1594) which is usually counted the first
jecimen in English, IL
" For these reasons there may well be some besitatibnd about
beling Wed’ Browne, and Greene's other stories of roguery and
jmeé*), as stories Italian in theme or plot. Yet there isıa
paganism about Greene's unrepentant ‘cut-purse, that
jacks strongly of the Renaissance. He has robbed a church
France; they are just hanging him’ from: the window; | and
ith the rope around his neck, Ned Browne, about to “leap
‘a daisy”, harangues the. spectators. “If you thinke (Gentle:
A motif used ‘again’ in Selimus. |
(3) Banidello I. 42 (Didaco Centiglia and Violante) uses; the) same motif;
hibinding, gagging and torture.
3), "The Black Bookes Messenger; or the Life and Death of Ned Browne,
+ of the most notable cut-purses . . „that ever lived in England”,
4) Occasional throughout Grecoos series of boold dH! “Cony Cateting’]
Se Stories form ihe staple of the Third and Last Part of Connycatching, 1594.
23°
—-
Robert Greene and the Italian Renaissance 357
franchisement of Italian literary art, — these are what Greene's
magination gains from the Renaissance in the domain of plot.
IV.
Upon the side of character, Greene is but superficially
‚ouched by the Renaissance, He does not care much for
tharacter any-way, and does not seem to advert much to it:
his main concern is to tell what happened. The new freedom
of the spirit, for speculative flights, or for self-expansion, or
for wreaking itself in conquest upon an outer world, does not
attract him: he does not, as has been seen, deal in any original
way with wirtz. Nor is he a profoundly contemplative spirit,
gifted with insight into the depths of human nature, or troubled
by the problems of human destiny — of that fortune of man
which so preoccupied the Renaissance. For, to the Renaissance,
just as wirti expressed the sum of the internal forces whereby
the individual made himself felt, so fortuna summed up the
forces at work in the external world. Sometimes she was
regarded as a deputy of Providence; sometimes as a convenient
formula for all the unknown portions of a system of scientific
Causation — undiscovered law; sometimes as fate, sometimes
as mere blind chance; but nearly always as actually sharing
in the government of the world. In Greene, as we have ob-
served, she is a contrivance to keep the story going.
His concern, in a word, is not the dramatist’s concern
with the clash of virtü and fortuna, or the mutual interaction
of circumstance and character; and he does not trouble to
make of his personages anything more than types, or to supply
sufficient motives for their action. Arbasto and Doralicia chop
and change from love to hate without a shadow of reason or
consistency. Valdracko is a type consistently presented, but still
only a type. He is a “Saturnist” "), acting upon the gloomy
promptings of a troubled imagination, His nature leaves him no
Peace; he cannot bear to be happy or to see others happy; and
when his enemy is dead, and his daughter married to the man of
her choice, he still feels “the sparks of revenge to be raked
ap in $ dead sindars of hate and malice”. Yet, despite this
‘) The story of Valdracko is told by Venus (in Planetomachia) to prove
the baleful influence of Saturn.
“properly, motived, That is &
ee re
informed, with,
ee.
Valdracko. story, «seems j
zyulitsnueg nahe
\ lim Yet IGreene, even in.‚the.‚doı
A t
ee in solile
Euphuistic mannerism jit i
analysis of ‚character, |,and, ratior
action.) It, turns the eye inward for a v
t; rue Py 354
‚For the second, , Mamillia’s 1
“Shall the leaudnesse of Pharicles
make thee wauering? ... . committing pe
men; wt thow by flying thy ‘promise te an
the Gods forbid”.
Robert Greene and the Italian Renaissance 359
It is in his use, too, of certain special {yes of character
that Greene proclaims his indebtedness to the Renaissance.
The tendency to make much of Fortune, and to blame her
for one's own deficiencies, has been observed in Arbasto. In
him, too, has been noted the substitution of policy — and
futile policy at that — for courage. This, which stamps him
as deficient in vrti, marks likewise the advent of a new type
of hero to take the place of the knight of mediaeval romance.
A knight would have answered Myrania: ‘I love Doralicia
and must remain true to her. ‘I cannot marry you. If you
will set me free only upon that condition, here I must remain,
and meet death as best I may’'). Arbasto “flattered her, for
fancie her I could not”, and then played her false. Yet from
Greene's whole tone it is clear that we are expected to sym-
pathize with Arbasto, — that gray-haired old fraud, robed in
white satin and crowned with gold, who weeps while he gazes
upon “the counterfeit of Fortune”. Such a story records the
passing of chivalry, and the arrival of “Machiavellianism”,
In Sedimus*), Greene's variation from his model Zaméur-
laine is equally significant. Contemplating the murder of his
father, Selimus justifies it in a long soliloquy:
In the earliest age of the world, all men lived in equal
peace and freedom, without private property or family ties,
or laws, or judges, or kings, or priests, or religion. Then
inus the son of Belus made war, and each man seized what
- could for his own, and ambitious persons became kings.
juality once introduced, it became the interest of those in
power to maintain human society in the constitution that
favored them. So, in order to keep their power and riches
in peace, they made laws; and to sanction these
*) Huon of Bordeaux gives a similar answer to the Saracen Princess
de. (Huon of Burdeux, Tr. Berners, E.E.T.S. extra series no. 40,
I. ps 126. I have not had access to either of the French versions.)
2) Assuming that Greene wrote it, — a very doubtful assumption. Dis-
ig the versification, which raises a strong presumption against Greene's
ip, this very matter of characterization would be almost decisive.
imus, Acomat, Corcut, Baiaset are characters so well-rounded and individual
to. seem beyond Greene's power. I have therefore based no coriclusions
‚Selimus alone, but haye used it only to illustrate or confirm my remarks
Greene's undoubted works,
we
Robert Greene and the Italian Renaissance “361
are taken straight from Machiavellit). Selimus's virt% is not
‘he mere brute ambition and boastfulness of Tamburlaine,
‘harging the world head down like a bull, justification or no
astification. Our hero is a cool calculating sophister, fully
Dgnizant of the political theories of the Italian Renaissance,
nd seeking by their means to base his policy of expansion
Pon what he believes or pretends to believe to have been
te actual history of mankind’),
Another of Greene's types may have been affected by
te new Renaissance individualism, — the type of the free man
E lowly birth, who not by virti but by virtue and independence
takes his way to success. This character Greene actually
1) Diseorsi 1. xi, Numa, “trovando un popolo ferocissimo, e volendolo
Ädurre nelle ubbidienze civili con le arti della pace, si volse alla religione,
‘ome cosa al tutto necessaria a volere mantenere una civilta” — Disc. 1. iis
“ .. gli uomini . . . cominciarono a riguardare fra loro quello che fusse piü
tobusto e di maggior cuore, e fecionlo come capo; e l’obbedivano. Da guesto
‘eacyue Ja cogmisione delle cose oneste € buone, differenti dalle pernisiose ¢ ree.
|.» si riducevano a fare leggi, ordinare punizioni a chi contra facesse; donde
venne la cognisione della Giustina.” — And cp. Principe XVIU.
*) The details of the first part of Selimus’s soliloquy — that concerning
he Golden Age — are taken from Ovid (Met. 1. 89 sqq.) rather more freely
han from Seneca (Hipp. IL. 483 sqq-, 526 sq.), to whom Mr. Cunliffe (op.
Wt, p. 63) attributes them, Seneca's Troades (380—417) too, which Mr.
Sunliffe seems inclined to regard as the source of Selimus’s “sceptical reasoning”,
{uestions only the existence of the future life, and offers no parallel to his
rguments from sociology and economic and political history. These argu-
nents are most nearly approached (short of Machiavelli) by the later portion
Wf the Roman de la Rose (ed. Michel, 9104—9203, 70243—r0412) which in-
o many respects anticipates the Renaissance. Jean de Meung also goes to
Wid for idyllic details, but like Selimus, is more interested in origins.
\ecording to him, the first King was a burly peasant, hired with gifts of
ind and goods to protect the property of those who, when community of
foods came to an end, had managed, in the general scramble for riches, to
tize a competence. Government was thus a mere invention to enable those
tho had gained property by strength to keep it in ease. The inference is
he same as that in Selimms; such a State commands no loyalty from anyone
ble to resist it, But whereas Jean de Meung does not push this conclusion,
Fr enounce it explicitly, Selimus not only does so, but even extends it to
lomains other than political (e. g. religion, etc.) and then proclaims it in its
host sweeping form as a rule of action, — It is to be noted that this passage
if the Roman de la Rose falls into the gap between Fragments “B, and C,
5875—11444, ed. Michel) of the English translation attributed to Chaucer,
ind would not be accessible in English to an Elizabethan writer,
——
Robert Greene and the Italian Renaissance ‚363
But despite these few types, — the weakling that
blames Fortune, the subtle egotist and Machiavellian, the
virtuous man of the people, and despite Greene's occasional
small successes in the revelation of character by means of
Soliloquy or otherwise, it should not be forgotten that character
God; Piers Plewman‘ (VI. 50) predicts that those who are underlings here
will be preferred in heaven unless their earthly superiors “do bet":
“For in charnel atte chirche * cherles ben yuel to knowe,
Or a Knigte from a Knaue pere.” ,
2. Its tone, like that of _medisval rationalism, is partisan and contro-
versial, Tt has not the quiet assurance that characterizes the utterances of a
Worthy man sure of his ground; but is rather militant, hysterical and ex-
Aggerated, representing in this want of measure the self-assertion of rising
classes — dourgeoisie or peasantry — against their former masters the barons,
3- So its purport, again, is negative and levelling, — herein again
tesembling mediaeval rationalism —, instead of hopeful and constructive. I know
of but one medieval assertion, for example, like Muzio's (see last; note).
That is a Renaissance declaration of the dignity of the individual; and is
paralleled only by Roman de la Rose 19540 sqq., 19828.
A few examples follow.
“Nous sommes: hommes comme ils sont", say the peasants in revolt against
their lords, in Renart Contrefaiet (1342); and again, “J/ n'est nuls, gentis, nuls
homs west vilains”, (Cited by Gebhart; Origines de la Ren, pp. 4849.) John
Ball's couplet
£ “When Adam delved and Eve span P.
Ww . Who was then the gentleman?”
Sems to have originated as early as the 12th Century, in Wace’s Roman de
Rou (1. 6027). Langlois (Origines ct, sources du Roman de la Rose p. 98)
tites it, and adds from a poem of the 13th Century the lines:
“Nus qui bien face n’est vilains,
Més de vilonie est toz plains
Hauz hom qui Iaide vie maine,
F Nus n'est vilains s'il ne vilaine.”
‘Even a King,” says the Roman de la Rose (ed. Michel) 5988—6040, ‘has no
teal power over his people; nay, he is wholly in their power, for if they will
they may withdraw their support, and with it will vanish his strength, riches
and wisdom, which are really theirs. Nature did not bestow these upon the
King; and what Nature has not granted, Fortune, no matter how favorable,
eannot supply.” A’ more complete denial of the natural or divine right of
kings could scarcely be conceived. The poor monarch is stripped of every
vestige of state, and left less happy than “uns ribaus de Gritve",, who may
fearlessly “Séur et seul partout aler, | Et devant les larrons baler”. (This is
Juvenal’s vacuus viator, Sat, X. 22, M. Langlois, by the way, has not noted
the parallel.)
4) See a list of Italian writers on the subject, in Burckhardt II. 111 sqq.
Robert Greene and the Italian Renaissance 365
novellieri. He disengages his story, and gets on with it, as
Boccaccio would, or Sermini, with a minimum of background *),
The scene of his novels is usually laid in Italy. This fact
is conveyed to the reader with an initial flourish of Italian
Yaames of persons and places, often of allusions to Italian
tistory. So much done, — a local habitation and a name
"ace provided, — Greene seldom troubles to sketch in the
‘Senery further. By a touch or two of “local color”, usually
other name, or an Italian proverb or tag of verse, or the
Whe, in the course of the story, he keeps the reader reminded
nat he is up with the fashion, and not in England). But,
©xcepting such characteristically Italian stories as have been
"oticed already, these tales are localized only by their names,
and might have happened anywhere). It is not, however,
1) Greene's Euphuism and interminable soliloquies are apt to mask the
rapidity of his style. Eliminate these, and the story moves amazingly, e. g.
in Ned Browne,
4) He carries the fad so far as to give Italian names to English people:
the hero of “Newer too Late” is Francesco, his father-in-law is Fregoso.
4) So, at the beginning of Mamillia, we are introduced to the family of
the Gonzaga, rulers of Padua; a few pages further on, Sienna is mentioned;
and towards the end of the story the scene changes to “Saragossa” (Syracuse ?)
in Sicilia, and we hear of the Governor “Signor Farnesse” and of his friends
“Madam Gambara the Marquesse of Saldena, and the yong Ladie Modesta".
So far, mere names, But there is one little touch that really helps to localise
the story, and that must have pleased the well-informed reader, Mamillia a
daughter of the Gonzaga is made to say that the advocates of marriage have
Painted the joys of that state rather too brightly. A husband they have
“prauely set out in his colours, But so did Aristotle his happy man; Tully,
his Orator, Plato, his common Wealth, and in our countreye here, one of my
Kinsmen sets out the liuely image of a Courtier”. Now Castiglione's mother
was in fact a Gonzaga, Greene’s allusion must have seemed quite close to
Italian life. — Not so well judged is a similar attempt at local color, in
Philomela, Philomela was daughter to the Duke of Millain and wife to Z4
Conte Phillippo Medico a nobleman of Venice, where he dwelt near the Rialto.
He was cousin to the Duke of Venice, Lorenso Medici etc. etc. Passing by
this impressive but blundering array of names, we come to Philomela'
voyage. The lady is very sick, but declines the services of the captain,
“Philomela thanked him and tould him it was nothing but a passion that the
roughnesse of the Seas had wrought in her, who heretofore was unacquainted
with any other waters than the river Po, and such small creekes as watered
Italie”. Yet she was wife to a Venetian and lived near the Rialto! — In
Greene's play Orlando Furioso, all the personages are named after Ariosto's, but
the resemblance stops there: the interest lies in comic bombast, considerable
ee
Robert Greene and the Italian Renaissance 367
Where the frame and the included stories are about equally
emphasized, approaches more closely another Italian type, that
of the Sixteenth Century Dialogues,, —. Bembo’s Asolani,
Castiglione's Cortegiano, and the like. The narrators, or rather
interlocutors, are usually persons of consideration, who, assem-
bled after dinner, discuss questions in morals or love-casuistry,
amd tell tales to support their opinions, Interest in the per-
S@mages themselves, apart from the stories they tell, is kept
wp by the introduction of matter that is personal to them.
This scheme of narrative construction at the same time offers
& picture of Italian manners").
"Greene likes the frame tale*), as a ready mould into which
We can cast his material. This is because it is such a very
Convenient method of offering edification and amusement
together — not combined into a single homogeneous whole,
*) In Penelope's Web, Penelope and her companions talk of the virtues
‘Of women and tell stories in illustration. All the while they are waiting for
‘Ulysses, with whose return the whole is concluded. In Euphucs' Censure to
Philautis it is the Greeks and the Trojans who, during a truce, take dinner
together, and afterwards agree to frame a perfect soldier. They quip each
‘other about the familiar matter of the Trojan war; and Helen and Paris in
particular are mercilessly “nipt on the pate”, It is all not unlike the banter
in // Cortegiano, though coarser. So, in Morando, and in Farewell to Folly,
an Italian nobleman retires to his country-house with a company of friends,
who discourse politely, in the one case of love and fortune, in the other of
some of the deadly sins. In Morando some of the ladies and gentlemen fall
in love, and this slight outer plot serves to keep up the reader's interest in
them, The frame-work of Orpharion is very elaborate, “Cycle and epicycle,
orb in orb", I wandered, says the original narrator, in search of Venus, to
whom I wished to present a petition. These wanderings give occasion for an
account of Venus's shrines, with her faithful and unfaithful votaries. (First
stage.) At last I fell asleep, and Mercury appeared to me in a vision and
introduced me to the banquet of the gods, who were arguing the question
whether women are good or bad. (Second stage.) So they raised from
Hades the singers Orpheus and Arion, each of whom told a story in support
‘of the one or the other side. (Third stage.) In Planefomachia we are again
in the company of gods, After a serious discussion whether the stars affect
human destiny, Venus and Saturn relate each a “tragedic" illustrating the
‘other's baleful influence.
4) Of twenty-three works containing fiction, fourteen have a frame-
work. Perhaps there should be deducted from this number the two of his
three Vision-pieces which contain fiction; as deriving rather from the Middle
Ages than from the Renaissance. Yet even these two (Orpharion and Vision)
introduce the Italian scene of people telling stories as a social diversion.
_
Robert Greene and the Italian Renaissance 369,
he country, for no other purpose, apparently, than to give:
ireene a chance to introduce a pastoral. They overhear a
Shepherd’s Ode” about a rustic courtship: ie
“The swaine gaue a girdle red,
Shee set garlands on his hed,
Gifts were giuen, they kisse againe,
Both did smile, for both were faine.
Thus was loue mongst shepherds solde,
When fancy knew not what was golde.”
© just conception of Greene's meagre use of background
wild fail to take account of this continuous and effortless
end towards a pastoral setting, so characteristic both of the
‘enaissance and of Greene himself).
It has been observed that the Renaissance tendency to
visage things as pictures, and to describe them as such, left
freene almost untouched. He seldom ventures upon a word-
fainting *); and once, but only once, he compares the world,
¥) It is significant of the strength of this: tendency that it moves Greene
{his only description of landscape. “... Menaphon . . . walking solitarie
bwne to the shore, to see if anie of his ewes and lambes were straggled
§wne to the strond to brouse on sea iuie, wherefore they take speciall delight
feede; he found his flockes grazing upon the Promontorie Mountaines
fdlie; whereon resting himselfe on a hill that ouerpeered the great
Fetéterraneum, noting how Phoebus fetched his Laualtos on the purple Plaines
Neptunus, as if he had meant to have courted 7%etis in the royaltie Of his
(bes... .” The rest of the sea-scape runs off into mythology of no real
lective or descriptive force. But, turning back to the landscape, “Looking
er the champion of Arcadie tu see if the Continent were full of smiles, as
© seas were of fauours [Menaphon], sawe the schrubbes as in a dreame with
lightful harmonie, and the birdes that chaunted on their braunches not
fturbed with the least breath of a fauourable Zephirus, Seeing then the
Cord of the Land and Sea, ... he began to consider how Venus was
(gued by the Poets to spring of the froathe of the Seas.” For once Greene's
&s are opened, and his imagination responds “as in a dreame with delightful
‘rmonie”.
4) 1 recall only four instances, the first two in Morando: 1. the de-
fiption of a picture of Europa and the Bull, — a regular epy/lion, (Moschus,
@ after him Ovid, Achilles Tatius, Poliziano, Muzio, Marini, Spenser and
‘anyson, to mention no more, painted the same picture.) 2. a description of
Picture of Fortune. (Among many others, Machiavelli [Capitolo di Fortuna]
ts the same thing.)
Friar Bacon and Friar Bungay 1055 99.
Orlando Furioso 1583 sqq.
J. Hoops, Englische Studien, 37. 3. 24
} descriptions of golden argosies.
m
“Parrhasius drawing the counterfeit of loue, painteth him
tickling Youth on the left side with a Feather, and stinging
him on the right with a Scorpion” *);
and that
“Phidias the painter drew . . . Mars tied vnto Venus by
the eye, his breast open, wherein appeared a hart all of gold.
But Venus hauing her sight valed, her hart pearsed through
with an arrow, and chained vnto Mars with a silver thread,
wherein was written this posie Sans aultre”’*),
Insensible to the glorious imaginative painting of the
Renaissance, Greene seems quite fascinated?) by this merely
fantastic and often absurd excrescence upon it, Here again
its moralizing and didactic quality, distant #020 coelo from
anything that Phidias or Parrhasius, or for that matter Botticelli
or Titian, could have put into their work, may have attracted
him. He places these ridiculous monuments about the country-
side, in the foggy land that forms the setting of some of his
tales; and the traveller may actually come upon them at a
turn of the road, So, in Mourning Garment, the returning
prodigal finds “a piller erected, whereupon stood the picture
of a Storke, the young one carrying the olde, and under
was ingraven this motto ANTIPECHARGEIN” [sic]. This
commemorated filial piety. Alexander Vandermast (in Greene's
Vision) needs to be cured of his jealousy, Wandering about
the country near Antwerp, he encounters an aged man “houlding
a serpent in his hand, that with hir teeth still bit hir selfe”,
The old man tells him the obvious meaning of the emblem,
and discourses of jealousy. There is no hint that Vandermast
was dreaming, or that the old man was a supernatural being,
or an abstraction, or an allegorical symbol. In that strange
country of Greene's, real Dutchmen like Vandermast can find
real wizards with real self-biting serpents, all ready and
waiting to point a moral.
This seems to say the last word about Greene's back-
ground. Freest and most imaginative when worked up not
Robert Greene and the Italian Renaissance 371
") Perimedes p. 70.
*) Tritameron p. 75.
3) His tract The Spanish Masquerade is simply a procession of emblems,
Vike the “floats” of a parade, in triumph at the defeat of the Armada,
aah
B Robert Greene and the Italian Renaissance 373
work, is really much broadened and enriched by an abundance
of Renaissance ideas about science, literature, society, education
and politics.
His imagination, above all, is manifested, as we have seen,
chiefly in a very respectable talent for narrative, — a talent
whhich, although deficient in sense of character and background,
Yt possesses a mastery over plot complete enough, in many
rss, to supply or conceal these deficiencies. In every division
©f narrative art the Renaissance gives Greene all that his
iteaagination can use, — themes and motifs, bizarre ornament
Stach as he is capable of appreciating, types of character, and
"models of narrative structure, But it does a greater thing
than this. A glance at Greene's progress in letters will show
that the Renaissance more and more strengthens and enfranchises
his imagination, increasing his original power to use what it
gives, His literary life lasts twelve years, from 1580 to his
death in 1592. It begins with Mamillia, a work of great
Promise; but proceeds to break that promise in the fatuous
Euphuism of Gwydonius and the distorted psychology of
Arbasto (both 1584). In 1585, almost half way to the end,
appears Planetomachia, containing the story of Valdracko, with
its reckless profusion of Italian material used in a manner undis-
criminating and unmotived. This marks the spendthrift stage.
Reserve, unity, emancipation from Euphuism and from moralizing,
are still to come. And gradually, throughout the narrative
portions of the “Coney-catching” pamphlets of his last years (all
of them — Ned Browne included — 1591—92) these qualities
appear little by little, finally gaining conscious expression in
Greene's critical theory, — his declaration of the independence
of the imagination, (Vision, 1592.) They culminate in practice
at the same time in the novel of the Farmer Bridegroom
(Groatsworth of Wit, licensed 1592). The sheer narrative
talent exhibited here, if applied to a worthy theme, would
have served to make a great story. The rubbish of Euphuism,
of allusion and jargon and all faddishness, has dropped off;
the imagination has its way in the end. And this progress
seems typical of the general function of the Renaissance in
maturing English literature. Even so, in the rising scale of
Shakespeare's plays, even so, in the whole great course of
374 S. L. Wolff, Robert Greene and the Italian Renzissance
Elizabethan letters, the Renaissance vanishes more and more
in the consummation of its own perfect work. It emancipates
the writer from its own jingle and glitter, the jingle and the
glitter of chains; and gives him to himself at last in the
freedom of power fulfilled.
University of Tennessee. S. L. Wolff.
DIE PARTIZIPIALE GERUNDIALFÜGUNG,
IHR WESEN UND IHR URSPRUNG.
Die untersuchung dr. Willert’s in den Engl. Stud. bd. 35,
eft 3, »Vom gerundiume, ist sehr dankenswert. Er hat
a einen dornigen punkt der englischen grammatik, an dem
is jetzt vorbeigehuscht worden ist wie an so vielen anderen,
erausgegriffen, und seinen versuch, zwischen gerundium und
erbalsubstantiv reinlicher zu scheiden, als bisher geschehen
t, muss ich als gelungen betrachten; sein ergebnis fällt zu-
immen mit dem meinigen, das ich in der im April 1906
tschienenen Schulgrammatik in folgender form zusammen-
efasst habe:
$ 533. Aus dem gerundium entwickelt sich das verbalsubstantiv.
A. Kennzeichen des gerundiums.
1. Es kann keinen artikel und kein hinzeigendes fürwort vor sich haben,
2. Es wird (wie die zeitwörter) von einem adverb näher bestimmt:
The dog attracted my attention by barking loudly, (By loud barking wäre
itwörtliches hauptwort.) Writing quickly tires my hand.
3. Es kann (wie ein transitives verb) ein objekt ohne präposition hinter
th haben:
We frightened the wolves by firing our guns (by the firing of our guns
fire zeitwörtliches hauptwort). 7at is putting the cart before the horse.
4. Es kann nie in der mehrzahl vorkommen,
5. Es kann zusammensetzungen bilden.
B. Kennzeichen des verbalsubstantivs,
1, Es kann den bestimmten oder unbestimmten artikel vor sich haben,
The erying of children waked me.
A barking of dogs was heard,
2. Es kann ein hinzeigendes oder zählendes fürwort vor sich haben:
This limping was the result of rheumatism, — Did you hear that
caning? — There is only one rendering of this passage, — Every popular
sing was put down,
376 G. Krüger
3. Es wird (wie die hauptwörter) von einem eigenschaftswort näher be
stimmt: Quick travelling is generally expensive.
A (the, this, that) loud barking was heard,
4. Es kann nicht wie ein verb ein objekt ohne präposition hinter sich
haben, sondern es verlangt die präposition of:
The (a, this) firing
The (a, that) loud firing
5. Es kann (nicht selten) eine mehrzahl bilden:
There are two renderings of this passage. — Loud barkings were heard, —
These itchings are unbearable, — My sleep was disturbed by the snortings of
the horses.
Anm. 1, Ein verbalsubstantiv kann ohne jegliches kennzeichen sein, zb,
Lysias sendeth Festus greeing‘) (i. ec. grectings, hearty greeting, a grectng),
Anderes beispiel. Smoking, / mean excessive smoking, is bad for th
Jungs. Da smoking = excessive smoking, so ist es verbalsubstantiv.
| Das fehlen des artikels entscheidet nichts, Fehlt jedes kennzeichen (zb,
Reading tires my eyes), so kann nur derjenige entscheiden, ob verbalsubstantir
oder gerundium vorliegt, der genug Englisch kann, um zu wissen, welches
kennzeichen hinzutreten könnte.
| of guns was heard.
Anm. 2. Sowohl gerundium als auch verbalsubstantiv können ein besitz-
anzeigendes fürwort oder einen angelsächsischen genitiv vor sich haben:
. His having six children
d ical,
Gerundium My friend’ s ing six ch. made him economical
Verbalsubstantiv ! 7. “ud singing
My friend’s loud singing disturbed ws.
Anm. 3. Im allgemeinen kann das gerundium mit dem zeitwörtlichen
hauptwort vertauscht werden; es muss aber letzteres gebraucht werden,
wenn nach nennung einer tätigkeit in gerundialer form ihr träger genanıt
werden soll.
1. (The) using (of) snuff is disgusting, 2. This tool is used in (the
cutting (of) leather. 3. His greatest delight is (the) shooting (vf) lions. 4. Ar
cat is clever at catching birds oder in the catching of birds. 5. The ringing
of a bell waked me.
Auch seine kristallklare darstellung des wesens des gerun-
diums unterschreibe ich durchaus; von welchem werte sie ist,
erkennt jeder, welcher sich durch den wust aller unserer land-
läufigen grammatiken, auch der sich wissenschaftlich geberden-
den, hat durcharbeiten müssen; die lehre vom gerundium darin
ist geradezu ihre partie honteuse und zeugt von der geringen
fähigkeit ihrer verfasser, sich in fremde spracherscheinungen
hineinzudenken.
') Dies ist alte sprache.
Vv
Die partizipiale gerundialfiigung, ihr wesen und ihr ursprung 377
Treffend ist seine kritik ihrer lehren vom gerundium; sie
sind übersetzungsgrammatik im schlimmsten sinne, Was da
vorgetragen wird, kommt alles nur heraus, wenn man die
deutsche übersetzung dafür einsetzt; am tollsten ist, wenn vom
subjekt eines gerundiums geredet wird, dh. einem, das darin
steckt und das die verfasser als scharfsinnige nussknacker
herausholen. Wie je einem lernenden das wesen des gerundiums
an der hand unserer grammatiken, sie mögen heissen, wie sie
wollen, hat klar werden können, ist mir unfassbar; sie tun ja
alles, um ihm den zugang zur einsicht zu verrammeln; und die
herren verfasser können sich selbst über die sache nie klar
geworden sein. Dr, Willert's lehre, dass das gerundium immer
ein substantivisches satzglied ist, wird allein ihm
gerecht.
Nicht kann ich ihm zustimmen, wenn er sagt, »es liege
nicht die geringste veranlassung vor, bei der lehre vom gerun-
dium die verbalsubstantiva auf -img zu behandeln; wenn man
ihre syntaktische verwendung überhaupt besprechen will —
was ganz zwecklos ist, da sie durchaus nichts eigentümliches
hat — so muss es bei der lehre vom substantiv und nicht
beim verbum geschehen. Da in gewissen fällen gerundium
und verbalsubstantiv auf -zmg miteinander vertauscht werden
können, so müssen sie syntaktisch zusammen behandelt werden,
um so mehr, da ja eines nur eine besondere anwenduug des
anderen ist. Wann jene vertauschung statthaben kann, wann
nicht, ist eine der härtesten nüsse der nussreichen englischen
syntax. Ich habe den gegenstand gestreift in Ergänz. Gr. $$ 573,
574, und Syntax $ 1498, aber glaube nicht, schon eine er
schöpfende lösung gefunden zu haben. Das befragen von Eng-
ländern hat hier völlig versagt. An einer scheinbar so lum-
pigen sache knabbert man oft jahre herum.
Eines scheint mir sicher zu sein:
Im allgemeinen kann das gerundium mit dem zeitwörtlichen
hauptwort auf -img vertauscht werden; es muss aber letzteres
gebraucht werden, wenn nach nennung eines vorgangs in
gerundialer form der träger der tätıgkeit genannt werden
soll. Beispiele: a) (Zhe) using (of) snuff is disgusting. This
tool is used in (the) cutting (of) leather. His greatest delight
is (the) shooting (of) lions. My cut is elever at catching
—o
Die partizipiale gerundialfügung, thr wesen und ihr ursprung 379
ind Französischen widerlegt. Was ist mit: / have success-
wlly chloroformed children while asleep, before a necessary
peration, they awakening in the morning to find that all the
rouble was over without their being conscious of it. — Thieves
alling out, honest men come by their own anzufangen? Es
pottet jeder einordnung in die grammatischen begriffe, und
fir ermöglichen uns sein verständnis nur, indem wir es »auf-
ösen«, dh. heimlich oder offen etwas dem sinne nach gleiches
insetzen. Er wird zugeben, dass auch hier dem partizip eine
olle zugewiesen worden ist, die ihm eigentlich nicht zukommt.
fenau so ist es mit der verzwickten englischen fügung, die
tir logisch nicht restlos zergliedern, sondern deren sinn und
(sprung allein wir uns klar machen können. Welche um-
tände haben nun zusammengewirkt, einem partizip, dh. einer
bhangigen, nur näher bestimmenden wortklasse, die ja im
runde nur das zeitwörtliche eigenschaftswort ist, den wert
iner selbständigen wortklasse, eines hauptworts, was ja
m grunde das gerundium ist, zu verleihen?
Nach dr. Willert ist appearing ein gerundium'), und der
kkusativ sei eingedrungen, um dem gerundium seinen charakter
Is verbform zu wahren; ferner habe die analogie zu dem
kkusativ mit infinitivfügung mitgewirkt. Letzteres halte auch
th für sehr wahrscheinlich, aber gerade diese annahme, ver-
inigt mit andern gründen, drängt mich dazu, in appearing
in partizip zu sehen. Denn wir finden nach den zeitwörtern
als abgeschmackt zurtickweisen wird. In den schulgrammatiken von
Tanger und Dubislav-Buck wird sogar die uns beschäfligende erscheinung
lute partizipialkonstruktion« genannt. Das wort »absolut« scheint sich
i grammatikern oder solchen, die sich so nennen, allemal einzustellen, wenn
fehlen.
#) In siitzen wie: / insist upon Miss Sharp appearing einen akkusativ
it dem gerundium und nicht ein partizipium anzunehmen, hat mich die tat-
veranlasst, dass im Altfranzösischen »ein subjektsakkusativ zum prä-
tionalen infinitiv hinzutretene kann. A. Tobler hat in den Vermischien
13 89 f. davon gehandelt und eine anzahl beispiele gegeben, wie:
Eu... gue ce astoit grief chose de riche home entrer ou regne dow ciel oder
Ime vies croix... faite i fu Por cel miracle estre en memoire, usw, Derartige
fscheinungen sind aus dem Neufranzösischen so gut wie verschwunden. Auch
Englischen hat sich nur for + ace. c. inf. durchgesetzt (vgl. Einenkel,
Ben und Mätzner III 61 f.), während bei allen andern präpositionen
die alıfranzösische konstruktion gewahrt, aber der infinitiv nur in der
des gerundiums zulässig ist. H. Willert,
380 G. Krüger
der sinnlichen wahrnehmung ebenso akkusativ mit infinitiv
wie akkusativ mit partizip der gegenwart, / heard him
enter, I heard him coming. — The king feels death approaching.
Die beiden fügungen / /ike him being scolded und I like
the rascal to be punished sind völlig gleichartig, insofern der
logische ton nicht mehr auf den grammatischen objekten jim
und rascal rulıt, sondern die wirklichen objekte deing scolded
und fo be punished sind, zu denen jene in wirklichkeit nur
a's nahere bestimmungen dienen, die besagen, auf wen sich
schelte und strafe beziehen.
So ist es mit dem infinitiv, der die nähere bestimmung
zu einem fer + hauptwort oder fürwort bildet; es konnte früher
ebensogut ein /Aat-satz die ergänzung bilden: the Jady... was
rum. soreand wroth for her frende blanchardyn, that he
zus fw ferre from her (Blanchardyn 197/30). feragus, beyng
er! Sentente for hys hors that was dede, took hys swerdt
ter & smyte Rolland (ibid. 222'28)'). The count gave orders
yr acs retinue to follow him.
Wie sich nach meiner meinung diese sprachform entwickelt
hat. darüber habe ich mich schon in der Ergänzungsgrammatik,
SS 389-595. weitlaufig ausgesprochen, will aber das dort ge-
Sagte. da es nicht genügend beachtung gefunden zu haben
scheint, wiederholen, zugleich aber erweitern; die hier ge-
brachten beispiele sind wohl sämtlich neu. — J insist on Miss
Skarf appearing als aus einem missverständnis von / insist
upon Miss Sharp's appearing hervorgegangen anzusehen, dazu
liegt kein anlass vor. Letzteres war und ist in jedem seiner
teile allgemein verständlich, was sollte irgend jemand daran
missverstehen? Die fügung ist, so lange sie besteht, jedem
Engländer klar gewesen; klare ausdrucksweisen aber unterliegen
keiner verderbnis. Wie kam es dann trotzdem zu der ihr
ähnlichen?
Erstens befand sich die englische sprache in einer not-
lage. Sie hatte einen äusserlich erkennbaren genitiv im all
gemeinen aufgegeben. Denjenigen auf s, der ja ursprünglich
nur starken männlichen und sächlichen hauptwörtern zukam.
hatte sie allerdings in mittelenglischer zeit auf den genitiv aller
") Die mittelenglischen beispiele sind Kellner’s “Caxton’s Syntax and
Style’ entnommen ; siehe ss. 95, 96.
YOO
Die partizipiale gerundialfugung, ihr wesen und ihr ursprang 381
wörter sowohl in der einzahl wie mehrzahl ausgedehnt, fing
dann aber an, die mit es oder s gebildeten genitive erstens
auf bezeichnungen lebender wesen und zweitens auf ein besitz-
verhältnis dieser zu beschränken, und hat dies wenigstens
für die alltagssprache der heutigen sprache durchgeführt. Was
sie auf der einen seite gegeben, nahm sie also auf der andern
wieder. Den lebloses bezeichnenden hauptwörtern war damit
die möglichkeit genommen, träger einer durch ein gerundium
bezeichneten handlung zu sein. Einem englischen hauptwort
das nehmen, hiess so viel, wie einem Türken den kaffee
oder dem Japaner seinen reis nehmen. Gutwillig hätten sie,
bei der ungeheuren wichtigkeit des gerundiums für das eng-
lische sprachleben, sich diese capitis diminutio nicht gefallen
lassen. In diesem falle lag aber die entschädigung so nahe,
wie einem soldaten, wenn ihm seine putzsachen abhanden ge-
kommen sind; er nimmt dann die seines nachbars. Da fügte
es nun ein gütiges schicksal, dass eine dem gerundium völlig
gleichklingende zeitwortform vorhanden war, das partizipium
der gegenwart. Und weiter fügte es sich, dass just an den
stellen, wo ein gerundium stehen konnte, auch ein solches
partizip hinpasste.
Wir müssen, wie bei allen syntaktischen erscheinungen,
so auch bei dieser, auf ihren ursprung zurückgehen, nicht etwa
die letzte form auf ihre logische zulässigkeit prüfen; das
ende ist in der sprache meistens verderbt, oft unsinnig, aber
der anfang erklärt uns, wie der sinn zu unsinn geworden ist.
Fügungen wie Would you mind me asking a few questions?
sind jahrhunderte alt").
Gehen wir von excuse me aus. Das gibt vollständigen
sinn. Jetzt kann man noch die handlung hinzufügen, für welche
der redende um entschuldigung bittet: Zxreuse me troubling
You again, entschuldigen Sie mich, den Sie belästigenden. Das
partizip ist hier ganz in der ordnung. Mrs. Percival went to
the door, to see if she could perceive Malachi and Fohn
coming, ob sie Malachi und John sehen könne, kommend sehen
könne, sehen könne, wie sie kämen.
4) Kellner bringt solche sätze aus Caxton bei: Most /umélie hescekynge
my... lord to pardon me so presuming. — Take no displaysir on me
40 presuming. Er bat übrigens kein recht don’t mind me sitting down als
vulgar English zu bezeichnen. ($. 96.)
a
Die partizipiale gerundialfügung, ihr wesen und ihr ursprung 383
Wenn nun an das ohr zahlreiche sätze schlugen, wo
man beim besten willen nicht entscheiden konnte, ob man ein
gerundium oder ein partizip vor sich hatte, so wurde diese
unsicherheit erheblich durch diejenigen fälle verstärkt, wo nicht
bloss durch den inhalt, sondern auch durch die form das
sachverhältnis getrübt wurde; das sind erstens die mehrzahl-
formen auf -s, wo ja der altenglische genitiv nicht anders
lautet wie die übrigen formen: Stories are told in Lincolnshire
and France of flies or cockchafers being eaten on Twelfth-
day. |
This process is reliable enough in the case of newspaper
pigeons carrying messages over short distances, Hier
lässt sich ebensogut beziehen: »im falle von brieftauben,
welche meldungen beförderne, wie of newspaper pigeons’
carrying im falle des beförderns von meldungen durch brief-
tauben. | Are there examples of authors refuting their works?
Zweitens her, das ebenso gut akkusativ des weiblichen
persönlichen fürworts wie weibliches besitzanzeigendes fürwort
sein kann: The click of the machine prevented her hearing
the door opened: 1) hinderte ihr hören, 2) hinderte sie am
hören. / was more afraid of her knowing my past than
of the police.
Bedenken wir ferner, dass die fähigkeit, klar zwischen
gerundium und partizip der gegenwart zu unterscheiden, von
der sprache ihren angehörigen durch vieles andere getrübt
worden war. Man frage heute einen Engländer, was in
‘he kept the pot boiling? letztere form sei, und man wird,
wenn der gefragte nicht eines besseren belehrt worden ist,
sondern nur aus seinem gefühl heraus antwortet, es wohl
immer als partizip ansprechen. Wenn man ihn ersucht, dies
zu rechtfertigen, so bezieht er: Er behielt den topf als kochen-
den, hielt ihn im zustand des kochens, wogegen sich weder
sprachlich noch logisch etwas einwenden lässt),
Das gefühl des englischen volkes hat sich in bezug auf
gerundium und partizip in frühneuenglischer zeit getrübt, sonst
hätte es nicht präpositionen in, on vor ersterem fallen lassen
und redensarten gebildet wie ke went poaching. Jene verhältnis-
*) Um jedes missverständnis auszuschliessen, bemerke ich, dass diese auf
fassung vom geschichtlichen standpunkt falsch ist.
Die partisipiale gerundialftigung, ihr wesen und ihr ursprung 385
ır hoffe ich damit gerecht geworden zu sein, dass ich ihr
einer jüngst erschienenen grammatik den namen »gerundiale
izipialkonstruktione gegeben ($ 549) und sie als solche
‘st in die lehrbücher als selbständige und ausserordentlich
ıtige erscheinung eingeführt habe. Nach reiflicher über-
ıng erscheint mir freilich die bezeichnung »partizipiale
ındialfügung« noch treffender, weil in ihr besser hervor-
, dass sie nur der form nach partizipial, der sache
ı gerundial ist. Wer mir einen besseren namen nach-
it, dem will ich’s danken. Einen kurzen zu finden, wird
il unmöglich sein, denn wenn man kaffee und milch zu-
mengiesst und schon im namen die mischung andeuten
‚so muss man sie schon milchkaffee oder kaffeemilch oder
th mit kaffee, bezüglich kaffee mit milch heissen. Wo der
ee vorherrscht, wird »milchkaffee« treffend sein, und wo
gerundiale vorwiegt, muss man von gerundialfügung reden;
partizip entspricht dann der milch. Oder um ein edleres
zu brauchen, vom väterchen, dem partizip, hat sie die
ur, vom mütterchen aber, dem gerundium, die natur. Viel-
ıt hat dr. Willert nur beabsichtigt, letztere zu betonen;
n weichen wir gar nicht voneinander ab. Jedenfalls ist
e erörterung, welche sicher die frucht langen denkens ist,
tvoll; derartige arbeiten bringen uns weiter.
Berlin. G. Krüger.
Hoops, Englische Studien. 37. 3. 25
SPLIT-INFINITIVE.
Die St. James’s Gazette bringt unter dem 29. Januar 1901
folgende notiz:
“Someone suggested the other day that a certain lady
novelist, who will be recognised at once by the statement that
above all things advertisement is distasteful to her, shrieked so
loud that she split her infinitives. A correspondent raises a
point in regard to the aforesaid fissures, and wishes us to define
an infinitive when it is split. He demands to be told, if its
true that such a sentence as ‘It is impossible to exactly describe
what happened? involves the splitting of the infinitive ‘to describe’.
which must be regarded as one word, whether ‘the impossibility
of exactly describing what happened’ is not equally incorrect
English. Our correspondent takes it for granted that ‘of de
scribing’ and ‘by describing” are simply the genitive and ablative
of the verb-noun ‘to describe’, just as in Latin the oblique cases
of the infinitive are supplied by the gerund — e. g., dicere is
the nominative, and dicendi, dicendo the genitive and ablative.
It is a nice point, but there is no doubt that the authority of
usage has decided in favour of the one (the split gerund should
it be called?) and against the other. What is certain is that
the split infinitive will not be found in the work of any
writer with the smallest pretension to style.”
Darnach miisste man annehmen, dass der split-infinitive
sich nur bei den schlechtesten literaten, zeitungsschreibern u. dgl.
findet. Damit soll jedoch keineswegs gesagt sein, dass die
sprache der zeitungen einen minderwertigen stil darstelle. So
viele nachlässigkeiten in der journalistensprache auch mit unter-
| ee
E. Borst, Split-infinitive 387
laufen mögen, so dürfen wir doch wenigstens in dem Englisch
der grossen zeitungen ein treues spiegelbild des herrschenden
sprachgebrauchs erblicken, wird dieser doch auch im New
English Dictionary nicht selten aus den grossen Londoner
tagesblättern illustriert. Auch die »spaltung des infinitivs« lässt
sich aus den bestredigierten zeitungen belegen. Zwei beispiele
mögen genügen,
Daily Chronicle, Nov. 3, 1900, p. 9€: St. Bartholomew's
must be vastly better than Guy's...... if they are fo success-
fully cope with Rosslyn Park. — Daily News, Sept, 20, 1905,
p. 4: our ability to satisfactorily determine what is right.
Dass jedoch dieser sprachgebrauch sich keineswegs auf
den zeitungsstil beschränkt, ist hinlänglich bekannt Wir
zitieren folgende stellen.
Miss Burney, Evelina (T.) 51: Your confusion and mor-
tifications were such as fo entirely silence all reproofs on
my part. — George Eliot, Silas Marner (Cassell & Co.) 56:
Well, Mr. Macey, said poor Tookey, serious amidst all the
Jaughter, I undertook Ze partially fill up the office of parish-
clerk by Mr. Crackenthorp's desire. — Pollard, Chaucer
Primer 125: a country priest who had felt his [Wyclif’s] in-
fluence at Oxford would be likely to closely resemble Chaucer's
ideal parson. — St. A. Brooke, Literature Primer 93: he
seems fo even have had disgust for his profession as an
actor. — Jerome, Idle Thoughts (T.) 17; at the same time
I resolved ¢o one day decoy him to an eating-house I remembered
near Covent Garden. — Ib. 95: To devote your whole life to
her, and io never think of yourself, seemed such ‘a simple
thing. — Ib. 101: Unless you got him to clearly understand
this, he would go off into fits of merriment over every word
you uttered. — Ib. 183: If you wish zo thoroughly enjoy your
dinner, take a thirty-mile country walk after breakfast. —
Lewis Einstein, The Italian Renaissance in England (Macmillan
& Co.): The courtier should be learned, said Pettie, in order
that he might be able fo properly advise his prince in the
government of the state‘).
Aber noch eine ganze reihe weiterer autoren, darunter
anerkannte meister des englischen stils, werden durch den
*) Die letzte stelle verdanke ich herrn prof. dr, Franz in Tübingen.
25°
Split-infinitive 389
"worden. Schon Hall (bei Storm 762) hat nachgewiesen, dass
er sich bereits vom 14. jahrhundert an, wenn auch nicht so
häufig wie jetzt, findet. Auch polemisiert Krüger mit un-
recht gegen den von Sweet eingeführten ausdruck “split-
infinitive”, der sich nicht nur durch seine praktische kürze
empfiehlt, sondern auch sachlich insofern das richtige trifft,
als die präposition mit dem infinitiv im sprachbewusstsein des
Engländers eine organische einheit bildet, was vom Französischen
zb. nicht in gleicher weise gesagt werden kann.
Ist nun der split-infinitive im modernen Englisch wirklich
so häufig, wie dies nach den darstellungen von Krüger
und Conrad der fall zu sein scheint? Conrad hat sein material
allerdings grösstenteils »romanen der letzten ı0 jahre, vor-
wiegend aber der letzten fünf jahre« entnommen. Allein selbst
für diesen zeitraum wird die gestellte frage kaum bejaht
werden dürfen. Es gibt moderne schriftsteller, die eine ge-
wisse vorliebe für den splitinfinitive haben, wie J. K. Jerome
(8 beispiele in 2 büchern); in geringerem grad bestand die-
selbe neigung schom im 18. jahrhundert bei Miss Burney
(Storm 762). Von andern autoren wird er ebenso peinlich
vermieden. Im grossen ganzen jedenfalls ist der split-infinitive
auch heute noch etwas so ungewöhnliches, dass er in einer
schulgrammatik nicht als regel sanktioniert werden darf.
Poutsma hat (a. a. 0.) auch versucht, die gebrauchs-
sphäre des split-infinitive näher zu bestimmen. Das resultat,
zu dem er in dieser hinsicht gelangt: “It is chiefly found
together with word-modifiers, adverbs of degree or of quality;
more rarely with sentence-modifiers, adverbs of time, attendant
circumstances or mood” ist dahin zu ergänzen, dass gelegent-
lich auch adverbien des orts begegnen (to there present him
with a fitting testimonial, bei Krüger), und dass die mehr-
teiligen adverbialen bestimmungen (one day, more fully etc,)
ebenfalls in der minderzahl sind. Richtig ist, dass die negation
not dem präpositionalen infinitiv stets vorausgestellt wird;
nicht aber dann, wenn die negation no? ein adverb mit nega-
tiver bedeutung bei sich hat, das dadurch selbst positiven sinn
erhält (Wordsworth: to not unfrequently make ex-
cursions, bei Storm 763). Never dagegen erscheint, wie
sein gegenteil a/ways, nicht ganz selten zwischen # und
dem infinitiv (Jerome: fo never think of yourself, s. o.).
wm
Split-infinitive 391
2. um die bei stellung B eintretende trennung von verbum
und objekt zu vermeiden;
3. um die mit stellung C meist verbundene ei,
betonung des adverbs auszuschliessen.
Als vierter grund wäre noch die rücksicht auf den wohl-
(aut beizufügen.
Poutsma hat die drei ersten erklärungsgründe auf den
satz An incident had happened early in the opening of the
vear, which had served to greatly strengthen their friend-
ship angewendet. Hierzu ist folgendes zu bemerken:
1. Gegenüber der stellung A (it had served greatly to
strengthen) hat allerdings die split-stellung den vorzug der
grösseren deutlichkeit, aber — nur in der geschriebenen
sprache. In der lebendigen rede können wir über die be-
tiehung des adverbs nicht in zweifel sein, und auch bei der
lektiire ist ein missverständnis in vielen fallen schon dadurch
ausgeschlossen, dass das adverb entweder der natur der sache
nach sich auf das vorausgehende verbum gar nicht beziehen
lässt oder (wie in dem zweiten der oben aus Jerome ange-
führten beispiele) ein solches überhaupt nicht vorhanden ist,
Dass lediglich der logische zusammenhang massgebend ist,
zeigt sich unter anderem auch daran, dass selbst ein hinter dem
objekt des infinitivs stehendes adverb da, wo es der sinn er-
fordert, zum vorausgehenden hauptverb bezogen wird: I should
like to hear it immensely (Krüger $ 560). Also wenigstens
in der gesprochenen sprache kann bei der A-stellung von
einer undeutlichkeit nicht die rede sein; man wird sogar diese
stellung vorläufig noch ruhig als regel proklamieren und nicht
{mit Conrad) als älteren brauch« bezeichnen dürfen.
2. Was die stellung B betrifft (## had served to strengthen
greatly their friendship), so ist man längst darüber einig, dass
der Engländer der trennung des akkusativ-objekts vom verbum
durchaus nicht so ängstlich aus dem wege geht, wie man eine
teitlang annehmen zu müssen glaubte. Auf der andern seite
iber ist ebenso sicher, dass die stellung B in der regel nur
la angewendet wird, wo nicht einfaches, sondern erweitertes
ikkusativ-objekt vorliegt. Vgl. Matthew Arnold: I want to
äistinguish clearly the aristocratic class from the Philistines
proper (Chambers's Cycl. III 606); Macaulay: It was a point
of honour with every Ambassador to extend as widely as
Split-infinitive 393
htigkeit, der bücher wie The Queen's English, The Dean’s
nglish und neuerdings The King’s English") (Oxford, Clarendon
"ess, 1906) ins leben gerufen hat und in England zu zeiten
ı einer wahren “rabies philologorum” entflammt ist.
Böblingen (Württ.), Dezember 1906.
Eugen Borst.
t) Die kurze bemerkung tiber den split-infinitive, die sich p. 319 dieses
ches findet, konnte in der vorliegenden arbeit leider nicht mehr bertick-
htigt werden.
A Late Eighth-Century Latin-Anglo-Saxon Glossary. Ed. by Hessels 395
deckte quelle zur Breuis Exsolutio (cf. HLd. p. XXXVIII, ad VI)
angeben.
Die doppelausgabe diente entschieden zur gegenseitigen för-
derung, da HLd. seinerseits den text von GLd. mit der ihm
eigenen gewissenhaftigkeit nachverglich und aus dem kommentar
Seine unabhängig gewonnenen resultate ergänzte, während ich die-
jenigen von HLd. in den dritten teil meiner ausgabe aufnehmen
kann, der Juli 1907 erscheinen soll und worin ich auch die fälle,
in welchen ich verschiedener meinung bin, zu besprechen gedenke.
ier nur noch einige bemerkungen allgemeinerer art.
Wie vom herausgeber des Corpus Glossary zu erwarten war,
Sind einleitung (ca. 50 ss.) und kommentar äusserst sorgfältig
ausgearbeitet. Letzterer eignet sich wegen seiner alphabetischen
form vorzüglich als nachschlagewerk, während GLd.* hauptsäch-
lich die quellenforschung im auge hat. Pg, IX, $ 6 wird das
Ahd. Gl. IV, p. 481, 30 verlesene (Vidite richtig als (A)UD/TE
wiedergegeben. Die eingehende vergleichung anderer hss., deren
datierung feststeht, mit unserer hs. führt zu dem resultate, dass
Leiden ca. 790—800 geschrieben sein dürfte; dies deckt sich mit
GLd. p. 2, z. ı2 ff. Erwähnt seien noch die interessanten details
über Vossius und die späteren schicksale der hs. und das wohl-
gelungene faksimile, Beachtenswert ist ferner die deutung des
GLd,* p. to, z. 26 ff. ausführlich besprochenen 2- oder y-ähnlichen
häkchens als “vernacule” (p. XXXIV). Ich gebe zu, dass viel-
leicht der eine oder andere schreiber das zeichen in diesem
sinne gedeutet hat, ja sogar, dass vermacu/e schon ursprünglich
abwechselnd mit faxomice gebraucht wurde, aber die vermischung
des 7 mit y (cf. HLd. p. XXXIII u. GLd.' p. ı1, z. 11 u. 15 ff.)
und besonders der von mir exzerpierte Cod. Carlsr. CXXXV,
welcher deutlich tiber altenglische wörter ein /, über althochdeutsche
ein / (saxonice und francice) setzt (cf. Ahd. Gl. I, p. 481, 4;
488, 16 u. 17 usw.), bestärken mich in der ansicht, dass,
wenigstens teilweise, das z-häkchen aus einem nicht-
verstandenen / entstellt wurde. Da man ja bei diesem / zuerst
von der mitte des stammes nach unten und auf demselben wege
zurück nach oben fuhr, um den bogen anzufügen (cf. GLd.*
P- 5, z. 7) und letzterer zug oft nach rechts abwich, lässt sich
diese verwechslung leicht erklären.
Von verwandten oder ähnlichen hss. hat HLd. vorzüglich
Corpus, Epinal und Erfurt, drei aus Cambridge und eine aus dem
Palmer, The Folk and their Wordlore 397
Innerhalb der drei eben genannten abschnitte führt Sch. sein
fleissig gesammeltes material mit einer gründlichkeit vor, die mit-
‘Unter sogar des guten etwas zuviel leistet und allzusehr ins einzelne
‘geht (vgl. zb. s. 130).
Einen erfreulichen nebengewinn der zunächst rein syntaktischen
‘untersuchung stellt eine reihe textkritischer verbesserungsvorschläge
‘dar, von denen mir ein grosser teil sehr beachtenswert zu sein
scheint, Die meisten dieser vorschläge erstrecken sich auf eine
‘andere verteilung der sätze unter einander.
Durchaus zu billigen ist meines erachtens auch, dass Sch.
‘die annahmen von nebensätzen @rrö xotvod aus psychologischen
‚gründen verwirft. Ich glaube, dass die grammatiker bei der auf-
stellung einer satzkonstruktion drrö xotvod gar zu sehr vom ge-
sehriebenen, nicht vom gesprochenen satz der wirklichen rede aus-
‚gegangen sind. In der lebendigen rede ist eine konstruktion @7d
xotvob einfach undenkbar, und was als solche erscheint, ist in
wahrheit ein elliptischer satz, worin ein pronomen oder pronominal-
adverb ausgelassen worden ist.
Die gediegenheit der arbeit macht das baldige erscheinen des
zweiten teils wünschenswert, um so eher, als darin die beobachtung
der verschiedenen stilmittel in der satzverknüpfung zu schluss-
folgerungen auf die einheitlichkeit des Beowulfepos verwertet
werden soll.
Freiburg i. Br. Eduard Eckhardt.
A. Smythe Palmer, D.D., 7he Folk and their Wordlore, An
Essay on Popular Etymologies. London, George Routledge and
Sons, Limited; Newyork, E. P. Dutton & Co., 1904. VIII +
194 ss. 8°. Preis 2/6 sh.
“Whatever other definition of man may be hazarded, he is
beyond doubt an etymologising animal, and he must render some
account to himself of the origin and reason of the words which
he uses” (Palmer s, 9). Wie schon aus dem titel hervorgeht, ist
dieses buch eine studie über englische volksetymologie. Es ist
schon in der natur der sache begründet, dass das behandelte
sprachmaterial hauptsächlich ausländischen und zwar zum grössten
teil recht exotischen ursprungs ist. Aber es gibt ja auch ein-
heimische wörter, die durch volksetymologie umgestaltet worden
—
Hirst, A Grammar of the Dialect of Kendal etc. 399
Im Early English Pronunciation), sondern auch das Wright’sche
Dialect Dictionary und die vielen dialektglossare mit herangezogen
@tte*). Das wäre allerdings eine noch mithsamere und zeit-
iubendere aufgabe gewesen, aber um so reicheren lohn hätte er
für geerntet! Aber sein material hat er gut verwertet und vor
len dingen leicht zugänglich gemacht. Wollen wir also seine
beit nicht allzu sehr deswegen tadeln, dass er noch reicheres
i ergiebigeres material hätte heranziehen können, sondern
Smügen wir uns mit dem, was uns hier schon geschenkt
den ist!
Die arbeit zerfällt in zwei abschnitte: A) Konsonanten-
biwund (s. 3—49); B) Konsonantenzusatz (s. 49—76). Nach
Sammenstellung des materials folgt für jeden konsonanten eine
Ibersicht über die verbreitung der erscheinung in den dialekten« ;
erauf sind die fälle verzeichnet, »wo neben formen mit schwund
‘zw. zusatz von konsonanten solche mit dem konsonantischen,
ütstand der schriftsprache belegt sind«, welche fälle ja für die
ige nach dem einfluss der schriftsprache auf die dialekte wichtig
id. Zuletzt werden bisweilen »Besondere fälle behandelt, dh.
tmen, »die durch irgendwelche besondere beeinflussung einen von
m schriftsprachlichen abweichenden konsonantismus aufweisen«.
Wie von einem kritiker anderswo schon hervorgehoben ist*),
ht es nicht an, die heutige schriftsprache in einer solchen unter-
chung als basis zu nehmen, wie es Grüning tut. Dadurch wird
der überaus wichtige entwicklungsgeschichtliche gesichtspunkt
iikommen vernachlässigt. Es mutet einen zb. seltsam an, wenn
an unter dem abschnitt »Konsonanten zusatz« liest, dass ein
wisser konsonant dialektisch in gewissen fällen erhalten ist.
as hätte sich leicht vermeiden lassen, wenn der verfasser von
ner älteren sprachstufe ausgegangen wäre.
Göteborg. Erik Björkman.
| ©. Hirst, A Grammar of the Dialect of Kendal (Westmore-
land) Descriptive and Historical. With Specimens and a Glossary.
(Heft 16 der Anglistischen forschungen hrsg. von Joh. Hoops.)
Heidelberg, C. Winter, 1906. IV + 170 ss. Preis M. 4,00.
*) Wright's English Dialect Grammar war damals noch nicht erschienen,
2) Wilhelm Horn, Beiblatt zur Anglia 16 (1905) s. 71 f.
Trautmann, Das Beowulflied; Finn-bruchstück und Waldhere-bruchstücke 40T
in wegfall kommen. Vielleicht am meisten neues bieten die
Paragraphen über die formenlehre. Die worte fader, mudar,
bruder bilden den genetiv noch meist ohne [s], s. 127. Das alte
Fü reflektiert sich je nach dem satzton und der art des voraus-
gehenden wortes in drei formen: dyw, dy, # (s. 129, 130), für
ts gilt if. Sehr bemerkenswert ist, dass der dialekt von Kendal
das relativpronomen who nicht kennt (s. 131). Die interjektion
fai ist von bedeutung für die erklärung und die geschichte von
J say! Das letzte kapitel der fleissigen arbeit enthält zusammen-
hängende proben des dialekts. Inwieweit das gebotene die mund-
art treu wiedergibt, kann ich nicht sagen. Es ist jedenfalls sehr
erfreulich, dass das interesse für die dialektforschung auch in
England im wachsen begriffen ist. Sie wird nicht nur für die
lautgeschichte, sondern auch für die geographie der wortformen,
die bis jetzt noch nicht genügende berücksichtigung gefunden hat,
wertvolles material zugänglich machen.
Tübingen, 29. Juli 1906. W. Franz.
LITERATURGESCHICHTE.
Das Beowuiflied, Als anhang Das Finn-bruchstück und Die
Waldhere-bruchstücke. Bearbeiteter text und deutsche über-
I setzung von Moritz Trautmann. (Bonner beiträge zur
anglistik. 16.) Bonn, Hanstein, 1904. XI + 188 ss. Preis
M. 4,00.
Trautmann hatte schon 1899 im 2. bande seiner »Bonner
beiträge zur anglistike eine reihe von berichtigungen zu den
ersten 1215 versen des Beowulf-textes vorgeschlagen. Gegen
sliese »berichtigungen« wendet sich Sievers in einem aufsatz »Zum
Beowulfe (PBb. 29, 305 ff.). Sievers greift Tr. in sehr scharfer,
nach meinem gefühl allzu persönlicher weise an, hat aber im all-
gemeinen vollkommen recht, wenn er Tr. die neigung vorwirft,
»bei der behandlung unserer alten dichtungen persönliche willkür
des urteils an die stelle geduldiger vertiefung in die zur rede
stehenden probleme zu setzen.e Tr. hat in band 17 seiner »Bei-
träge zur anglistik« versucht, sich gegen Sievers’ angriffe zu ver-
teidigen. Es ist ihm auch gelungen, einige von dessen vorwürfen,
die sich auf einzelheiten beziehen, zu widerlegen; jener haupt-
vorwurf aber, den Sievers gegen Tr.’s ganze methode der wissen-
J. Hoops, Englische Studien. 37. 3. 26
Ku
——{
Routh, Two Studies on the Ballad Theory of the Beowulf, etc. 405
Marot aus der ersten hälfte des sechzehnten, ein werk des natur-
forschers Aldrovandus aus dem siebzehnten jahrhundert, die sekte
der Ophiten von ihm herangezogen, also eine sonderbar ge-
mischte gesellschaft, deren verknüpfung mit Beowulf jedenfalls
überraschend wirkt. Und das alles deshalb, weil die genannten
schriften irgendwo Kain oder die Hydra erwähnen, oder weil die
Ophiten Kain als ihren meister verehrten, und zugleich eine der
orientalischen mythologie entstammende schlange anbeteten [lI].
Jene dürftigkeit des beweises hat R. auch selbst erkannt (vgl.
s. 26). Er ist sogar so gütig zuzugeben, dass im Beowulf auch
spuren der altgermanischen heidnischen mythologie vorhanden
seien, geht aber gar nicht darauf ein und lässt sich von seiner
abenteuerlichen dogmatik auch durch diese freilich nur dämmernde
erkenntnis nicht abbringen.
Wertvoller ist die zweite studie, die von den nebensächliche
dinge erzählenden abschweifungen im Beowulfepos handelt.
Müllenhoff hatte solche stellen als interpolationen ausgeschieden.
R. zeigt, dass derartige abschweifungen auch sonst in angel-
sächsischen epischen dichtungen häufig sind, sogar in werken,
deren einheitlichkeit unzweifelhaft ist, dass sie also ein merkmal
des angelsächsischen epischen stiles überhaupt sind. Damit sagt
er denen, die in bezug auf die liedertheorie einen vermittelnden
standpunkt einnehmen, zwar kaum etwas neues; es ist aber immer-
hin verdienstlich, durch eine vergleichende stilistische untersuchung
handhaben zur bekämpfung des schroffen standpunkts Miillenhoffs
und seiner anhänger darzubieten.
Auch hier findet sich aber eine bedenkliche behauptung, Es
ist voreilig, aus Beowulf und Güdlac allein zu schliessen, dass das
auftreten eines nahen weiblichen verwandten des helden am schluss
von dessen laufbahn ein typischer zug des epos sei, Um das
typische dieses auftretens zu beweisen, hätte R. noch mehr bei-
spiele aus andern epen nennen müssen.
Alles in allem eine mittelmässige leistung.
Freiburg i. Br. Eduard Eckhardt,
406 Besprechungen
Hermann Thien, Über die englischen Marienklagen. Kieler
dissertation. Kiel, H. Fiencke, 1906. XII + gı.
The investigation of the medisval laments of Mary, which
was first systematically developed by Schénbach') and carned
on by Wechssler?), is of interest from several points of view.
In the history of hymnology, of church drama, and of the Mary
cult, these laments are of very considerable importance. They
represent, as Wechssler showed 3), the movement which from the
twelfth century humanized religion at the same time that it
popularized the elements of mysticism. The course that these
laments ran has now been studied for most of the important
literatures of Europe. Schénbach investigated the German matenal,
Wechssler the examples in Romance tongues, while the monograph
now in review considers the specimens in Middle English. All
three writers have of necessity discussed the Latin originals.
Aside from these studies there have been, of course, many mono
graphs dealing with particular specimens, of which Dr. Thien
gives us an adequate bibliography (pp. VII—XI). In the course
of thirteen years since the publication of Wechssler's work, there
has appeared, naturally, much new material, the most important
for the study of the laments of Mary undoubtedly being that
contained in the successive volumes of Dreves’ great collection‘).
In his first section (pp. 3—12) Dr. Thien has gone through
the Greek and Latin originals and has offered some interesting
gleanings after Wechssler. Among these may be mentioned his
discovery of a version (Dreves XV 54) of Lat. II, earlier than
that printed by Mone; his confirmation of Dreves and Wechssler
in their view that stanzas g—10 of Lat. IV are not original; his
clever proof that the Bernard Tractate according to the Antwerp
edition of 1616 stands nearer the German laments than does
Lat. VIII; and his addition of. the fifteenth century specimen from
the pen of Chancellor Johannes Gerson 5).
The remainder of the dissertation (pp. 12—91) is concerned
with the laments in Middle English, of which the author
1) Über die Marienklagen, 1874.
2) Die romanischen Marienklag:n, 1893.
3) Work cited, pp. 101 f.
4) Analecta hymnica, I—XLIII, 1886— 1904.
$) From Zxpositio in Passionem Dominicam, Opera, ed. Dupin 1706,
III, col. 1153.
Thien, Über die englischen Marienklagen 407
enumerates twenty-eight distinct specimens in one or more ver-
sions. The point at which the variant becomes a new product
is difficult to ascertain satisfactorily in some cases, since these
laments, whether prevailingly lyrical or dramatic in structure, are
always so slight in content that seemingly minor changes may
involve the whole fabric. It is a case for nice discrimination
and, accordingly, for some difference of opinion. For example,
I see no reason why the poems edited by Jacoby") and Napier®),
which Dr. Thien cites under his D (p. 21) should not be listed
separately. The Latin hymn (Dreves VIII 55), which Napier printed
together with his Compassio, is certainly its original. Though not
itself a lament, it stands nearer to the specimens under con-
sideration than they do to the two forms of D. Why not, then,
give to the former place as distinct versions, despite their com-
munity of ideas with D? Y and Z, as the author himself notes,
have the same range of thought.
This leads to the question as to the value of putting the
laments of Mary into a literary category by themselves. Wechssler
said: »Zu allererst ist der begriff Marienklage = planctus Mariae
genauer festzustellen, als bisher geschehen ist«*), and Dr. Thien
(p. 2, note 1) holds to this definition. Undoubtedly such limitation
is necessary to a consideration of them as a species, but the fact
seems to be that they can hardly be regarded with propriety as
a genre at all. The name, I admit, is a serviceable one, provided
that it is not made a fetich, Yet we must remember that a name
is philologically seductive and that categories woo us to repose
with the voice of sirens. Let us by all means use the name
»Marienklage« to indicate a particular form of hymn, or epic
story, or dramatic presentation of the sorrows of the Virgin; but
let us remember that it indicates a purely artificial distinction,
that any material connected with the passion might be turned in
that form by the exercise of the very slightest ingenuity, while
the given material might be treated according to the ıanner of
several different genres, and that the lament cannot properly be
said to have an independent history of its own. Its interest is
not formalistic but suggestive, as an indication of a great religious
movement.
*) Vier mittelenglische geistliche gedichte, 1890, no. 4.
2) Archiv LXXXVUI, 181.
3) P. 6,
The Squyr of Lowe Degre. Edited by Mead 409
tdacht worden. Es ist daher mit freuden zu begriissen, dass
lead sich seiner angenommen hat, um so mehr, als die bisher
orhandenen ausgaben von Ritson und von Hazlitt durchaus nicht
nwandfrei sind.
Nachdem M. im vorwort über die einschlägige literatur und
e weiter unten zu erörternden grundsätze gesprochen hat, die ihn
“i seiner ausgabe geleitet haben, handelt er in der voraus-
schickten einleitung über die verschiedenen fassungen und die
ıvon vorhandenen ausgaben (I), über das gegenseitige verhältnis
tr versionen (II), über die quellen (III), den dialekt (IV), die
ofassungszeit (V) und die literarische stellung der romanze (VI).
In dem ersten dieser einleitenden kapitel zählt M. die be-
innten drei fassungen auf: ı. W, die beiden bruchstücke einer
nm 1520 erschienenen, Wynkyn de Worde zugeschriebenen aus-
tbe, die M. zum ersten male abdruckt, 2. C, Copland’s etwa
n 1555—60 erschienene ausgabe, die, von unbedeutenden ortho-
'aphischen änderungen abgesehen, W wörtlich folgt, fehlerhaft
gedruckt von Ritson (Anc. Engl. Metr, Rom.), wieder abgedruckt,
der immer noch fehlerhaft, von Hazlitt (Remains), und 3. P, die
ssung der Percy Folio Hs., abgedruckt von Hales und Furnivall.
ie beliebtheit der romanze im 16. jahth. wird von M. durch
teressante beispiele dargetan; von einer ähnlichkeit zwischen
he Taming o. th. Shrew, Ind. II 37 ff. und Squyr C 739 ff., die
och dazu “rather striking” sein soll, kann ich allerdings nichts
atdecken.
Im zweiten kapitel handelt es sich um die feststellung des
wsionenverhaltnisses. Da nur drei fassungen vorliegen und C ein
örtlicher, nur vollständiger abdruck von W ist, so werden von
\, wie es auch T, schon getan hatte, nur C und P miteinander
trglichen. Hierbei läuft ihm ein versehen unter, das bedenkliche
Igen hat, insofern als es zu einer schiefen 'auffassung des gegen-
itigen verhältnisses von P und C führt. M. sagt (s. XV), dass
ıch in P die tochter des königs den leichnam des vermeintlichen
Hiebten einbalsamiert und sieben jahre lang aufbewahrt, Die
elle lautet aber (P 93 ff): 7 will take thy fingars and thy flax,
will throwe them well in virgin wax usw. Die einbalsamierung
ird also nur als absicht ausgesprochen, kommt aber nicht zur
ısführung. Damit ist die zahl der züge, in denen P von C ab-
eicht, um einen sehr wesentlichen vermehrt: es fällt nämlich fort
er selbst M. (s. LXXX) verdächtig vorkommende bericht von C,
—
The Squyr of Lowe Degre. Edited by Mead 4tt
| Aber dem original scheint mir nach alledem P trotz seiner ver-
| stimmlung näher zu stehen.
| Wenn nun bei der erörterung der quellenfrage (kap. III),
‘trotzdem M. das gegenteil annimmt, und trotz der eingestandenen
|unmöglichkeit eines beweises für die originalität der person des
|stewards, einfach “waving this difficult question” (), sogar auch
diesen unter die mutmasslichen originalzüge bringt (s. XXVI), so
‘kann man sich denken, dass bei einer derartig schlecht fundierten
‘untersuchung nicht viel herauskommt. Und so ist es denn auch.
IM. hätte hier wirklich besser getan, sich mit den ergebnissen T.'s
zu bescheiden, die einwandfreier sind als seine eigenen. Gerade
(die von T. ermittelte parallele aus den Sevyn Sages — die M.
merkwürdigerweise “rather far fetched” nennt — ist wesentlich.
| Dagegen hat der zug, den er als parallele aus Boccaccio anführt
(das vergraben des kopfes) nicht die geringste ähnlichkeit mit der
einbalsamierungsepisode aus C und verdient nicht einmal den
namen “a sort of parallel”. Die resignierte Bemerkung Mead’s
"The embalming of the body of a lover is a decidedly unusual
motive” usw. zeigt so recht, dass hier etwas nicht stimmt. Schlimmer
ist es, dass Mead infolge seiner völlig grundlosen gleichstellung
von C mit dem original zu dem schluss geführt wird (s. XLIV),
der verfasser des originals habe die version B (Cambr. ms.) des
Guy of Warwick gekannt — obwohl dies nur fiir C, aber nicht
im geringsten fiir P nachweisbar ist! Dieser ganz und gar un-
berechtigte schluss macht leider auch das ergebnis der unter-
suchung über die abfassungszeit (s. w. u.) z. t. hinfällig. Ich ver-
stehe nicht, wie M. dazu kommen konnte. Alles was sich aus
der ähnlichkeit von Guy B und Squyr C ergibt, ist immer und
immer wieder nur das eine: dass der verfasser von C die fassung
der erwähnten Guy-hs. gekannt und benutzt hat. Ein weiterer
schluss auf das original ist jedenfalls abzuweisen, Die stark
übertriebene behauptung (s. XXXVII); There is much more
resemblance in phraseology between some passages in Guy of
Warwick (B) and The Squyr of Lowe Degre (so allgemein drückt
M., auch auf s. XLV u. ö,, sich aus, obwohl es sich nur um die
fassung C handelt!) than between the same passages in Guy of
Warwick (B) and Guy of Warwick (C)” dürfte M. übrigens schwer-
lich beweisen können. Auch der hinweis darauf, dass das in
unserer romanze entworfene bild von dem leben und treiben am
hofe den tatsächlichen zuständen des 15. jahrh. entspricht (s. XLV),
Schlegel-Tieck's Shakespeare-tbersetzung. Kevidiert von Conrad 413.
die sich z. t. mit dem berühren, was unterzeichneter schon a. a. 0.
_ gesagt hatte, beschliessen den einleitenden teil.
Auf ihn folgt der abdruck von W, P, C— W neben C, und
P auf beiden seiten darunter, so dass die vergleichung erleichtert
ist, Von besserungsversuchen hat M. im ganzen abgesehen, und
das war bei dem dürftigen handschriftenmaterial wohl auch der
vorgezeichnete weg; wo emendationen gemacht sind, ist die ur-
sprüngliche lesart als fussnote gegeben. An den text schliessen
sich die anmerkungen, die, von einzelnen erklärungen (zb. zu
C 651 ff.) abgesehen, recht brauchbar sind. Ein glossar und
ein wertvoller index beschliessen die ausgabe, die hoffentlich
den anstoss zu weiteren forschungen geben wird.
Elberfeld, M. Weyrauch.
|
Shakespeare's dramatische werke, Übersetzt von Schlegel und
Tieck, revidiert von Hermann Conrad, Stuttgart und
Leipzig, Deutsche Verlagsanstalt, 1905. 5 bände, preis geheftet
M. 10,00.
Die vorliegende ausgabe hat ihre geschichte. Bekanntlich
hatte Eidam bei dem vorstand der deutschen Shakespeare-gesell-
schaft beantragt, man solle eine neue, durchgesehene ausgabe der
Schlegel-Tieck’schen übersetzung veranstalten. Der antrag wurde
von der gesellschaft abgelehnt. Der damalige, inzwischen ver-
storbene vorsitzende, dr. Oechelhäuser, hatte dann zwischen
Conrad als herausgeber und der deutschen verlagsanstalt das unter-
nehmen vermittelt, und die gesellschaft hatte dies hinterdrein ge-
billigt; etwas anderes hätte sie wohl auch nicht tun können. Die
frage ist dann weiter erörtert worden; es haben sich dazu Wetz,
Eidam, Conrad einerseits, Brandl, Dibelius, Förster anderseits
‚geäussert, und zuletzt hat auch Rudolph Genée in seinem schriftchen
A, W. Schlegel und Shakespeare (Berlin, Reimer, 1903) gegen
Conrad stellung genommen. Genée hält wohl für angebracht,
dass tatsächliche versehen berichtigt werden, spricht sich aber
entschieden dagegen aus, dass diese gebotene grenze überschritten
und der text nach lediglich subjektiven auffassungen umgestaltet
wird. Hieran sei erinnert, um darauf hinzuweisen, wie schwierig
es ist, Conrads ausgabe zu beurteilen. Der beigelegte druck-
fertige waschzettel erleichtert vielen berichterstattern die aufgabe
ja ungemein. Da wird mit dem lobe nicht gespart und urbi et
414 Besprechungen
orbi verkündet, dass »mit der schwierigen und verantwortungs-
vollen aufgabe (den text einer gründlichen revision zu unterziehen)
der berufenste derin betrachtkommenden gelehrten,
prof. H. Conrad, betraut wurde, dessen ausgabe ein meister-
werk deutschen forscherfleisses und pietätvoller gewissenhaftigkeit
ist, der das problem glänzend gelöst hate. An diesen fingerzeigen
kann sich eine ernsthafte wissenschaftliche kritik wohl nicht ge
nügen lassen, ebensowenig kann sie wort für wort vergleichen:
sie kann sich aber an die arbeiten halten, in denen der heraus
geber seine absichten und seine ergebnisse veröffentlicht hat: den
im januar 1903 in den Preussischen Jahrbüchern veröffentlichten
aufsatz und die nach erscheinen der ausgabe herausgekommenen
Schwierigkeiten der Shakespeare-übersetzung (Halle, Niemeyer 1906’.
Da muss freilich auch der ganz neutrale kritiker sagen, dass er
dem vom verlag gespendeten lobe nicht beistimmen kann, dass
besonders die bedenken gerechtfertigt erscheinen, die Genee aus
gesprochen hat, ja dass C. öfter ganz unhaltbare neuerungen
bringt und es hier und da auch an gründlichkeit fehlen lässt.
Nachweisen will ich das durch bemerkungen zu dem erstgenannten
aufsatz in den jahrbüchern und zu den stellen der Schwierigkeiten
aus Hamlet, da die besprechung sonst übermässig viel raum be
anspruchen würde.
Schlegel übersetzt aus Caesar
He was my friend, faithful and just to me
mit
Er war mein freund, war mir gerecht und treu.
Das sei, meint C., »ein schwerer übersetzungsfehler« , noch
dazu begangen auf kosten der deutschen grammatik; die treue
gehe so gut wie verloren, es müsse (l) daher heissen:
Er war mein freund,’ treu und gerecht zu mir.
Leider ist diese übersetzung auch nur auf kosten der deutschen
grammatik möglich, denn man sagt weder freu zu mir, noch ge
recht su mir, sondern: war mir treu und gerecht gegen mich. Die
besserung ist also unrichtiger als Schlegel's fassung, die leicht zu
ändern war, (wenn es sein musste) in:
Er war mein freund, war treu mir und gerecht.
Des Brutus worte
We shall be called purgers, not murderers
übersetzt Schlegel
Wird man uns réiniger, nicht mörder nennen.
Schlegel-Tieck's Shakespeare-übersetzung. Revidiert von Conrad 415
Das von Brutus erfundenc(!) prachtvolle(!) wort furger soll
da im jambenschwall untertauchen; es müsse ohne zweifel (I)
heissen:
Wird man reiniger uns, nicht mörder nennen,
Ich fürchte, wer etwas musik im leibe hat, wird starke
zweifel an der notwendigkeit einer änderung des Schlegel’schen
| textes hegen.
| Wenn C. fiir constellation, das Schl. durch gestirn wiedergibt,
wesen einsetzt, so ist das dem sinne nach richtig, der sache nach
nicht, denn so tilgt er den charakteristischen hinweis darauf, dass
das wesen eines menschen abhängig gedacht wurde von der
stellung der sterne. Eine übersetzung kann doch nicht zugleich
eine interpretation des werkes bringen.
Ganz unverständlich ist mir, dass C. anstoss nimmt an
gewann den willen
Der scheinbar tugendsamen königin
Zu schnöder lust,
wo er für »willene setzen will: »sinnentrieb, sinnlichkeite, was
ganz unhaltbar ist, denn wi// bezeichnet nie einen wesenszustand,
sondern stets das begehren; in diesem sinne also: sinnliches gelüste
(bei Schmidt carnal desire). Wil! kann hier gar nichts anderes be-
deuten als einwilligung. Die königin war dem verführerzu willen, sonst
hätte Claudius doch notzucht begehen müssen; vgl. Melanchthon,
Corp. Ref. XIII 310: principalis causa adulteriorum voluntas, und
Rom. and Jul. V 1, 75: My poverty, but not my will consents. —
Ebensowenig kann ich C. beistimmen wenn er glaubt, »das richtige
gefunden zu habene, indem er modled queen in seine bestandteile
zerlegt: mob-led queen. Zunächst ist zu bemerken, dass mod als
abkürzung von mobile vulgus erst um 1700 aufkommt, zweitens
dass mobile bei Sh. für pöbel überhaupt nicht vorkommt, sondern
stets nur rabble, tag, lag-rag people gebraucht wird; schliesslich ist
in betracht zu ziehen, dass die foliogar nicht wie die quartos
mobled, sondern dreimal inobled, liest, davon das eine mal mit
grossem anfangsbuchstaben, so dass ein druckfehler hier aus-
geschlossen erscheint: die lesung der folio gibt einen guten sinn,
die lesung mod-/ed aber nicht, denn in einer stadt, wo mord und
totschlag durch eindringende feinde herrscht, da führt der pöbel
niemanden johlend durch die strassen! Wenn C. behauptet, alte
frauen hätten einen schlotterigen gang, so irrt er m. e.; die kniee
schlottern vor angst und entsetzen, eine alterserscheinung ist das
pe
Schlegel-Tieck's Shakespeare-übersetzung. Revidiert-von Conrad 417
ad die beiden modi: what it (i. e. passion) likes, and what it
athes.
Im Sturm soll in der stelle
new-created
The creatures that were mine;
eatures die politischen schöpfungen Prosperos bedeuten; dass
is eine ohne jeden grund an den haaren herbeigezogene deutung
t, liegt auf der hand. — Wenn C. hier und da von stil- und
wachfeblern Schlegel’s redet, verrät er, dass er keine gründliche
nntnis vom sprachgebrauch des 18. jahrhunderts hat; er be-
ıstandet wo für jf, das noch jetzt gebräuchlich ist in wofern;
yenso tadelt er while — weil statt während, noch ganz gebräuch-
th in dieweil; vgl. zb. Möricke, Derweil ich schlafend lag ein
findlein wohl vor tage usw. Hierher gehört auch, wenn er in
mm Schwierigkeiten, zu denen ich nun übergehe, s. 31 der(!)
achstum mit dem ausrufezeichen versieht; wir sagen der reich-
m, und wenn Schl, der wachstum schrieb, so wird man das wort
(mals als maskulinum gebraucht haben; ebenso zu beurteilen ist
e zeile: Du kommst in so fragwürdiger gestalt, wo eben frag-
irdig gebraucht ist — des fragens wert, wie wir heute noch
würdig = der ehre wert brauchen; das von C. eingesetzte
ort in anheimelnder gestalt entspricht doch dem guestionable ganz
id gar nicht. Darf man nun einem poetischen werke, wie den
ihlegel'schen übersetzungen, die seiner zeit eigentümliche sprache
jhmen? Verbessern wir denn bei Goethe etwa: Der menschheit
(nzer jammer fasst mich an, bloss weil sich der sprachgebrauch
ändert hat? — Als unzutreffend bezeichnet C. für Why such
press of shipwrights — gepresst für werften, weil es unwahr-
heinlich(!) sei, dass nicht bloss matrosen gepresst worden seien ;
rgl. zb. King Lear V, 3: our impressed lances. — impress als
bst. könnte übrigens hier auch entsprechen dem ital. impressa
-expeditio militaris vel quodvis opus quod aggredimur, also diese
iegsvorbereitungen der zimmerleute. — Hamlet I, 2:
within a month
Ere yet the salt of most unrighteous tears
Had left the flushing in (fol. of her galled eyes.
She married
ILC. Schlegel's »der wunden augen röte noch verliess« ersetzen
rch: »noch ihre wunden augen rötetee. Dann hätte es die
nigin mit dem heiraten sehr eilig gehabt, denn das weinen
tet: die Augen sehr bald! Der sinn der stelle ist doch: noch
J. Hoops, Englische Studien. 37. 3- 27
m
Schlegel-Tieck’s Shakespeare-übersetzung. Revidiert von Conrad 419
tgt eine paulinische stelle zugrunde. ı. Korinth. XV 28 liest
e Vulgata: ut sit Deus omnia in omnibus = that God may be
Lin all; Colosser III 11: omnia et in omnibus Christus. Von
ch selbst aber sagt der apostel 1. Cor. 9, 20ff.: Omnibus
mnia factus sum, was Luther tibersetzt: Ich bin jedermann allerlei
worden, Die deutung erhellt aus den angegebenen versen, Dass
| diesem sinne al in all damals gebraucht worden ist, beweist
>, eine Stelle in Bacon's Essay on friendship von einem menschen:
> thinke Himselfe All in All. — 1617 schreibt derselbe an den
!önig: I can be omnibus omnia for your Majesty's service. Der
nn der stelle ist also: Nehmt ihn für einen, der allen (untertanen)
lles war, oder etwa: Glaubt's! er war allen alles, nie werd ich
tinesgleichen wiedersehn. — II, 11 503: like neutral to his will
od matter, ist »ew/ral sicher nicht zweifeind; da trifft das
chlegel'sche farteilos den sinn viel besser. — III, I 83: Thus
onscience does make cowards of us all ist n. m. d. conscience
icht das denken, sondern das bedenken, das bewusstwerden (der
gen). — III, 1 228: To desperation turn my trust and hope;
rust ist zwar nicht /rost, aber auch nicht glawde, sondern ver-
rauen! — Ill, 11 277: frighted with false fire gefällt mir Schl.'s
alscher feuerlärm viel besser als C.’s gemaltes(!) feuer. — III,
ls 56: May one be pardoned and retain the offence übersetzt
fehl. im ganzen richtig: Wird da verziehen, wo missetat besteht
d. h. fortbesteht); C.’s übersetzung: »Wird dem verziehen, der
leiner sünde lohn geniesst« , ist falsch: retains heisst behalt, d. h.
ticht zurückgibt. Es handelt sich hier um ein kirchliches dogma,
lie restitutio ablati: peccatum non dimittitur nisi ablatum
festituatur. — V, 1 102: a pickaxe and a spade; seit wann
bxistiert das wort ein gradesscheit(!)? — V, II 30: a prologue to
my brains ist drains nicht = play, sondern = plan! — II, it
117: Doubt Truth to be a Liar. Schl.: Zweifle, ob lügen kann
die wahrheit. — Dafür will C. — incredibile dictu — setzen:
Zweifle an der macht(!) der wahrheit. Denn nach Schl.'s fassung
— meint C. in den Preuss. Jahrb. — sei die tatsache, dass die
wahrheit lügt, ebenso unzweifelhaft wie der sterne klarheit! Ja,
wenn nur dass dastiinde! Es steht aber od, und das leitet eine
frage ein, aber kein kategorisches urteil. Ob wohl die wahrheit
lügen kann? Zweifle eher, was du da zu antworten hast, als dass
du an meiner liebe zweifelst. Die stelle erhält jedenfalls erst die
rechte bedeutung durch die bibelworte: »Gott ist die wahrheit«,
27*
Assmann, Stndien zur A. W. Schlegel'schen Shakespeare-tibersetzung 421
weil diese arbeit weit über die kraft des einzelnen hinausgeht,
und weil sie soviel problematisches mit sich bringt, dass der ein-
zelne nicht mit sicherheit entscheiden kann und nicht auf unbedingte
zustimmung rechnen darf. Dem idealen streben und dem ehr-
lichen fleisse C.'s kann man die anerkennung nicht versagen, auch
wenn das vollbringen hinter dem erstrebten ziele zurückgeblieben
ist, hinter einem ziele, das n. m. d. nur durch planmässiges zu-
sammenarbeiten vieler zu erreichen ist. Und hierbei ist nicht eine
neue ausgabe das zunächst wünschenswerte, vielmehr müssten
vorerst die tatsächlichen irrtümer bei Schlegel und auch die
zweifelhaften stellen in jedem einzelnen stück und damit die
probleme der textkritik und der interpretation gesammelt und zur
erörterung gestellt werden; erst nachdem diese philologische vor-
arbeit geleistet ist, kann daran gedacht werden, den besserungen
die geeignete dichterische form zu geben. — Was die äussere
ausstattung anlangt, so verdient diese alles lob, und trotz aller
ausstellungen, die zu machen sind, kann die ausgabe weiteren
kreisen doch empfohlen werden.
Dresden. Konrad Meier.
B. Assmann, Studien zur A, W, Schegel’schen Shakespeare-übersetsung: Die
wortspiele. Wiss. beilage zum jahresbericht der Drei-könig-schule (real-
gymnasium) zu Dresden-Neustadt, Ostern 1906. 26 ss, Gr. 8°,
Nachdem der verfasser kurz Shakespeare's stellung als deutscher klassiker
gekennzeichnet hat (s. 3—6), weist er mit recht darauf hin, wie das Wurth
in seiner grundlegenden arbeit über das wortspiel bei Shakespeare schon getan
hat, dass sich gerade das wortspiel als ein wertvoller prüfstein fir die kunst
der übersetzer erweist. Ausserdem ist eine untersuchung der wiedergabe der
Shakespeare'schen wortspiele fruchtbar, weil die vergleichung der mittel, mit
denen zwei verschiedene sprachen einen und denselben zweck verlolgen, einen
tiefen blick in das leben und weben der sprache eröffnet. In ausführlicher
weise zeigt Wurth, wie Shakespeare auch hinsichtlich des wortspiels der schüler
und meister seines zeitalters ist. Und doch hat gerade die anwendung dieses
kunstmittels dem dichter wiederholt den schärfsten tadel eingetragen, indem
vielfach ihre anwendung als geschmacksverirrung verurteilt worden ist, nicht
nur von englischen, sondern auch von deutschen kritikern. Ihre beste wür-
digung wurde den wortspielen von Schlegel zuteil, der sich auch hierin als
‚echter kenner des dichters erwies. Missig verwendet, wird das wortspiel stets
seine wirkung tun. Wenn Shakespeare zuweilen die wortspiele mehr verwendet,
als vielleicht unserm geschmack zusagt, so liegt es an ihrer damaligen beliebt-
heit in der gesellschaftlichen sprache mit ihrer freude an launigen und witzigen
einfällen. Der doppelsinn eines wortes oder das witzige spiel mit klangähn-
lichen wörtern würzte damals die rede des handwerkers wie des höflings. Ja,
re
Koeppel, Studien über Shakespeare's wirkung auf zeitgenössische dramatiker 423
heit Wilhelm Meister's (in Schiller's Horen, 1796, 4. stück) in ausführungen
über die zu leistende tibersetzungsarbeit voraussah: »Die wortspiele, die sich
nicht übertragen oder durch ähnliche ersetzen lassen, müssten zwar wegbleiben,
aber so, dass keine lücke sichtbar würde«,
Bei anführung der wortspiele (s. 7—26) macht Assmann nicht auf un-
bedingte vollständigkeit anspruch, insbesondere sind solche wortspiele weg-
‚gelassen, die sich durch wörtliche übersetzung auch im Deutschen ohne weiteres
als solche ergeben, zb. wenn die situation den doppelsinn von reden ergibt.
Die einschlägige literatur ist erschöpfend ausgenutzt (vgl. s. 26). Schlegel's
übersetzung ist in den ausgaben von 1797—1810, von 1839—1841, sowie in
der neuesten von Brandl (10 bde., Leipzig und Wien, Bibliographisches in-
stitut, 1897) benutzt, der englische text ist nach der Globe Edition zitiert. Im
‚ganzen sind 17 Shakespeare'sche stücke behandelt, und zwar Romeo and Fulieti
A Midsummer- Night's Dream, Julius Caesar, Twelfth Night, Hamlet, The
Merchant of Venice, As you like it, The Tempest, King John, Richard Il,
Henry IV. (1. und 2. teil), Henry V., Henry VI. (1., 2. und 3. teil) und
Richard III. Zwei beispiele für alle mögen genügen, um zu zeigen, wie ge-
schickt Schlegel bei der wiedergabe verführt. Romeo and Juliet I 1, 1. Sampsom.
Gregory, o'my word, we'll not carry coals. Gre, No, for then we should
be colliers. Sam. I mean, an we be in choler, we'll draw. Gre. Ay, while
you live, draw your neck out 0’ the collar. — Auf mein wort, Gregorio, wir
wollen nichts in die Zasche stecken. Freilich nicht, sonst wären wir taschen-
spieler. Ich meine, ich werde den 4o/er kriegen und vom leder ziehen. Ne,
Freund! deinen ledernen Ao//er musst du bei leibe nicht ausziehen.
The Merchant of Venice 1 2, 144: Portia. I had rather he should shrive
‘me than wive me, wollte ich lieber, er weite mich, als er freite mich. Schlegel
benutzt wie das Englische alle mittel, um eine möglichst treffende übersetzung
zu geben, also auch reim und stabreim, wo sie sich ungesucht bieten, ohne
dem sinn gewalt anzutun. Man wird gut tun, sich schwierigere stellen aus
dieser zusammenstellenden tabelle in sein handexemplar von Shakespeare's
werken einzutragen. Dass an einzelnen die wortspiele durch bessere ersetzt
werden können, ist ja durch neuere veröffentlichungen über einzelne Shakes-
peare'sche stücke bekannt.
Doberan i. M. 0. Glide
E. Koeppel, Studien über Shakespeare’s wirkung auf zeitgenössische
dramatiker. Louvain 1905. (Materialien zur kunde des älteren
englischen dramas, hrsg. von W. Bang, bd. IX.) XI + 103 ss,
Gr, 8°, Preis M. 5,60; für subskribenten M. 4,80.
Der verfasser, der wohl, wie kaum ein anderer, in der welt
des englischen renaissancedramas zu hause ist, bietet uns hier eine
neue frucht seiner studien und sammlungen. Er behandelt den
einfluss Shakespeare's auf gleichaltrige und jüngere berufsgenossen.
Ausgeschlossen sind die von dem verfasser in andern schriften
Dickmann’s Schulausgaben 425
SCHULAUSGABEN.
1. Diekmann's
Französische und englische Schulbibliothek.
Leipzig, Renger.
A149. Edward Bulwer Lytton, Harold the Last of the
Saxon Kings. Fiir den schulgebrauch bearbeitet von F. Meyer.
1906. IX + 110 ss. 8°, Preis M. 1,20.
Das vorliegende bändchen erzählt, wie die von demselben
verfasser vor kurzem in der französischen und englischen schul-
bibliothek veröffentlichte ausgabe von Freeman's Short History of
the Norman Conquest of England, von dem gewaltigen kampfe,
in welchem der Normannen-herzog Wilhelm dem ihm an mut,
feldherrntalent und herrschergrösse mindestens ebenbürtigen Sachsen-
könig krone und leben raubte, Abgesehen davon ist das werk
des dichters nach plan und anlage, inhalt und sprache so ver-
schieden von dem des historikers, dass beiden gleichzeitig ohne
bedenken ein platz in derselben sammlung gewährt werden konnte.
Von Bulwer's schriften ist bisher kaum eine andere als das lust-
spiel Zhe Lady of Lyons in schulausgaben vertreten gewesen, was
befremden muss, weil Bulwer als meister des stils bekannt ist.
Ausserdem hat Bulwer bei der abfassung seines romans darauf
rücksicht genommen, dass er auch jugendlichen lesern in die hand
gegeben werden kann, wohl in hinblick darauf, dass die helden-
gestalt des Harold wie keine andere danach angetan ist, die
jugend zu packen und an dem beispiel edelster vaterlandsliebe zu
begeistern.
Da der umfang des romans mehr als das fünffache eines
bändchens der schulbibliothek umfasst, so musste der herausgeber
bedeutend kürzen. Er ist dabei nach dem gesichtspunkte ver-
fahren, dass alles, was nicht in unmittelbarster beziehung zu den
zwei hauptpersonen, Harold und Wilhelm, steht, insbesondere die
vor ihrem ersten zusammentreffen liegende, umfangreiche vor-
geschichte ausschied. Immerhin wird uns aber eine in sich ab-
geschlossene, einheitliche darstellung des für die geschichte Eng-
lands so ungemein wichtigen ereignisses, des entscheidungskampfes
Diezmann und Albrecht's Schulausgaben 427
merkungen mit grosser sorgfalt behandelt, so dass diese ausgabe
von Bulwer's werk für unsere höheren schulen von grossem nutzen
sein wird.
Doberan i. M. 0. Gléde.
2. Diezmann und Albrecht's
Modern English Comic Theatre. With Notes in German. Leipzig,
H. Hartung & sohn, 1904. 16°. Price M. 0,40 each.
1. T. E. Wilks, Sudden Thoughts. An original farce, in 1 act.
V. edition.
51. J. Lunn, ish out of Water. A farce, in 1 act. V. edition.
57. H. Lille, As like as two Peas. A farce, in 1 act. II. edition.
Diese sammlung englischer lustspiele besteht seit einem halben
jabrhundert und umfasst zurzeit fast ein ganzes hundert nummern :
es sind also nicht tönerne füsse, auf denen der koloss steht;
wenigstens scheint es so, da die meisten heftchen bereits mehrere
sauflagen« erlebt haben und — nach mitteilung des verlags —
als lektüre in privatzirkeln, sprachklubs und schulen vielfach
benützt werden. (Was die letzteren anlangt, so prüfe, wer sich
jährlich bindet, mit weiser vorsicht, da mitunter heikle themen
behandelt werden, wie zb. in nr. 57 eheliche eskapaden vom
standpunkt des blasierten aus.) Da die veröffentlichten werke
fast ausnahmslos ehrwürdigen alters und demgemäss druckfrei sind
und andrerseits die schmucklose ausstattung der sedezheftchen *)
ein finanzielles risiko für die verleger nicht bedeuten kann, so
sollte man grössere sorgfalt der bearbeitung erwarten und muss
dieselbe verlangen, wenn anders das unternehmen anspruch auf
wirkliche beachtung unsrer englischen lehrwelt erheben will. Ge-
wissen fehlern gegenüber ist man oft im unklaren, ob sie dem
drucker oder dem herausgeber in die schuhe zu schieben sind;
schliesslich ist doch aber der herausgeber nicht nur bezahlter,
sondern auch bestallter druckbogenkorrektor, der sich mit dem
setzkastenteufel absolut nicht in ein schutz- und trutzbündnis ein-
lassen darf. Dabei nehme ich zur ehrenrettung der herren he-
arbeiter an, dass die epitheta »II. edition, V. edition« als blosse
*) Das seitenstück zu obiger edition, das bekannte 7hdätre Francais des
Velhagen & Klasing'schen verlages bietet saubere bündchen des doppelten um-
fanges um den preis von 30 pfennigen.
Diezmann und Albrecht's Schulausgaben 429
liegt; der titel ist mir entfallen. Das abhängigkeitsverhältnis der
beiden stücke verdiente nähere prüfung.
Nürnberg, Februar 1905. Armin Kroder.
58. My Wifes Diary. A. Farce in one Act. by William
Robertson. II. Ed.
qo. A slight Mistake, or, a Price in a German Lottery. A Comedy
in one Act. (For Female Characters only.) IV. Ed.
80. Who is to inherit? or, the Darkest Hour is the Hour before
Day. An original Comedy in one Act. (For female Characters
only.) II. Ed.
Von diesen drei augenscheinlich für die englisch lernende
weibliche jugend berechneten einaktern, die mit verteilten rollen
gelesen gelegentlich auch wohl aufgeführt werden sollen, ist nr. 58
ein auf den gröbsten unwahrscheinlichkeiten aufgebauter, leicht-
fertiger schwank, der nicht einmal dıe lachmuskeln in bewegung
zu setzen, geschweige denn den höheren zwecken des erziehenden
unterrichts zu dienen vermag. Er kann höchstens dazu beitragen,
die sittlichen begriffe zu verwirren; und dieser nachteil wird durch
den vorteil der erlernung einiger brocken der englischen umgangs-
sprache keineswegs aufgehoben. Man urteile: madame Dumontel,
die seit drei monaten verheiratet ist, vertraut ihrem tagebuche an,
dass sie im begriffe steht, ihren ehemann mit dessen bestem freunde,
Monsieur Deligny, der sich bei ihnen auf besuch befindet, zu
hintergehen. Der argwöhnisch gewordene ehemann macht sich
mit dem tagebuch dadurch bekannt, dass er den schreibtisch
seiner frau mit einem nachschlüssel öffnet, Deligny aber dadurch,
dass er dasselbe auf dem wege zur post — madame Dumontel
hat es nämlich an ihre intimste jugendfreundin adressiert — auffängt
und durchstudiert. Dazu hält er sich berechtigt, weil diese intime
freundin — seine frau ist; eine tatsache, die er den Dumontels
bis gegen schluss des stückes vorenthält. In diesem stile geht
es weiter. Es erfolgt schliesslich eine versöhnung der ehegatten
auf kosten des geprellten liebhabers, der bis zum fallen des vor-
hanges auf der bühne bleibt. Dergleichen anstössige dinge sind
auf englischem boden natürlich nicht denkbar; darum ist der schau-
platz nach Rouen verlegt, und die personen tragen französische
namen,
Freytag's Schulausgaben 431
Ferner hat der verfasser eine sich an das Christmas Carol selbst
anschliessende zusammenfassende schilderung der weihnachts-
gebräuche gegeben, auf die in den anmerkungen stets verwiesen
ist. Der auf dem Karlsruher neuphilologentag so nachdrücklich
ausgesprochenen forderung der bildlichen darstellung ist der ver-
fasser durch beigabe von illustrationen nachgekommen, die so
gewählt sind, dass sie zur erklärung des textes dienen und zu-
gleich gelegenheit zu sprechübungen geben sollen, Die illustrationen
sind teils nach englischen stichen zb. von Langton (Dickens'
Childhood and Youth), Green (Pears’ Annual 1892), Hampton &
Sons (Interiors), teils nach englischen photographien (zb. von York
& Son) gemacht; das bild “Mr. Fezziwig's Ball” ist nach einem
faksimilierten farbendruck des aquarells von Leech, der dasselbe
auch für die originalausgabe des Christmas Carol gestochen hat,
hergestellt. St. Paul's Cathedral ist aus Ravenstein’s »Londone,
Dickens’ bild aus Tauchnitz' Pickwick Papers entnommen. Einige
skizzen hat der verfasser selbst gezeichnet. Die anordnung des
im anhang mitgeteilten Christmas Carol stammt vom hofkonzert-
meister Petr. Manches verdankt der verfasser den vorhandenen
schulausgaben, besonders der von J. Schmidt"). Die erklärung
zu corkscrew (s. 157) ist neu. Corkscrew (eig. korkzieher), tour
de bras, heute selten getanzte reigenartige tanzfigur (die bedeutung
fehlt im New English Dictionary, bei Hoppe, Suppl.-lex. ist sie
falsch angegeben) des Sir Roger de Coverley, so genannt nach
den verschlingungen, in denen sich die tanzenden umeinander
bewegen. Der beginn ist vom verfasser ($. 157) durch zwei
figuren nebst text erklärt. Neu ist auch, was über Welsh wig
S. 151) gesagt ist.
In der Einleitung s. XI—XXIV bietet der herausgeber eine
gedrängte, aber äusserst wertvolle biographie des dichters mit
drei bildern, die das geburtshaus von Dickens, sein porträt als
27jahriger und das zwischen Rochester und Gravesend gelegene
landhaus Gadshill Place darstellen. S. XXV—XXXII folgt eine
eingehende beschreibung der englischen weihnachtsfeier, die
manches neue bietet und äusserst anziehend geschrieben ist.
Interessant ist die erklärung des noch heute von den schülern
2) Wie oft das berühmte werk von Dickens in Deutschland herausgegeben
und kommentiert ist, beweisen die ausgaben von Ahn, Fischer, Hegener, Hupe,
Regel, Riechelmann, Röttgers, Tanger, Thiergen, Weeg, Wendt.
Freytag’s Schulausgaben 433
Der zweite teil (119—197) enthält die zahlreichen, ausführlichen
|anmerkungen, die eine menge stoff zur erkenntnis englischer sitten
und gebräuche bieten. Court (s. 124) heisst »enges, meist
schmutziges gässchen«, und zwar nicht nur (wie Muret angibt)
in London, sondern fast in ganz England, diese bedeutung fehlt
im New English Dictionary. Zu s. 16 z. 29 (next morning) ist
zu bemerken, dass zur zeit, da Dickens das Christmas Carol
schrieb, der zweite weihnachtstag noch kein sog. Bank-Holiday
war, dh. feiertag für fast alle geschiifte. Heute sind an den
(1871 eingeführten) bank-holidays, nämlich am oster- und pfingst-
| montag, am ersten Montag im August und am zweiten weihnachts-
tag alle grösseren geschäfte geschlossen. Die erklärungen unter-
stützt der verfasser auch hier durch treffliche abbildungen, so die
averse und reverse der münzsorten (s. 129), Züre-place with hobs,
Fireplace with front-grate, Fireplace with dog-grate (s. 135 u. 136),
Custard-cups (s. 173), low-browed, beetling shop (s. 184) ua. Zu
S. 23 z. 22 (to play the deuce with s. o., wo die verdrehung von
devil in deuce und dickens erklärt wird, fügt der herausgeber das
wortspiel hinzu, das Dickens sich gefallen lassen musste, als er
seine ersten schriften mit Boz unterzeichnete;
“Who the dickens ‘Boz? could be
Puzzled many a curious elf (Elf, knirps, armer kerl)
Till time unveiled the mystery,
And ‘Boz? appeared as Dickens’ self.” —
Wichtig scheint mir auch die anmerkung zu s. 45 z. 2 tiber die
country dances, deren es tiber 100 gibt. Beigegeben ist der aus-
gabe ferner eine bezeichnung der aussprache, die auch dem vor-
züglich gearbeiteten 82 seiten starken wörterverzeichnis vor-
gedruckt und für die einzelnen vokabeln verwandt ist.
Heim's büchlein ist eine zierde von Freytag's sammlung
französischer und englischer schriftsteller und entspricht allen an-
forderungen, die man an eine sorgfältige schulausgabe stellen kann.
Doberan i, M, O. Gléde.
Thomas Babington Macaulay, Selections. Für den schul-
gebrauch herausgegeben von dr. August Sturmfels. 1906.
8 + 118 + 38 ss. Preis M. 1,60 = 2 K.
Die in diesem bändchen vereinigten abschnitte veranschau-
lichen in glücklicher weise die verschiedenen seiten der schrift-
J. Hoops, Englische Studien. 37. 3. 28
lässigkeit das zum verständnis des textes
kleinigkeiten finde ich darin zu berich
10, 32: Odoaker wurde von Theoderich selbst
16, 5: Das von Macaulay genannte Connaught
Irlands.
Hangen's Schulausgaben 435
26, 32: Vorwiegend katholisch sind ausser den genannten kantonen noch Uri
und Tessin.
34, 24: Zu der übersetzung »staatsrate (fur Privy Council) wäre die kurze er-
klärung hinzuzufügen, die später in der anmerkung zu 50, 11 gegeben wird,
42, 20: Bristol hat heute 330000 einwohner,
49, 3: Die erklärung »brief, vorbereitung eines prozesses bis zur mtindlichen
verhandlung« stimmt nicht; brief heisst vielmehr eine kurze darlegung von
ERBE er Fe 1a anna a a BER
kebrenden niederen anwalt (solicitor) an den höheren anwalt (barrister), der
die sache vor gericht führt, gerichtet wird.
68, 7: Die höhe des Ben Cruachan wäre besser in metern angegeben, wie es
68, 31 für den Ben Nevis geschehen ist.
Das beigefügte verzeichnis der anmerkungen und der eigen-
namen (mit aussprachebezeichnung) ist nützlich, ebenso die kurze
biographie Macaulay's,
An druckfehlern habe ich bemerkt:
43, 11: lower; 51, 26: fop (statt fops); ferner die abweichungen von der
üblichen silbentrennung: 51, 16: foreig-ners; 54, 6: diffe-rent; 100, 4:
atten-dance; 100, 5: infor-mation; 103, 32: accor-ding; 111, 23: atten-dants.
Möge das in jedem sinne empfehlenswerte bändchen freund-
liche aufnahme finden.
Hannover-Linden. A. Greeff.
4. Hangen's
Englische übungsbibliothek. Dresden, Ehlermann.
21. Ludwig Fulda, Unter vier augen, Lustspiel in einem
aufzug. Zum übersetzen aus dem Deutschen in das Englische
bearbeitet von Ph. Hangen. 1905. VIII + 83 ss. Kl. 8°
Mit erlaubnis des verfassers und verlegers hat Hangen Fulda's
bekanntes lustspiel (2300. bändchen von Reclam’s universal-
bibliothek) für die »Englische volksbibliothek« bearbeitet. Das auf
vielen deutschen bühnen mit grossem erfolg aufgeführte lustspiel
eignet sich allerdings in hervorragender weise zum übersetzen ins
Englische. Die klare, einfache und lebendige sprache des dialogs
gibt dem schüler, ohne ihm grosse schwierigkeiten zu bereiten,
eine reiche auswahl von redensarten, für welche er im täglichen
verkehr verwendung hat. Wo wesentliche verschiedenheiten in
der ausdrucksweise und den konstruktionen beider sprachen be-
sonders hervortreten, erteilen die fussnoten und das wörterbuch
die gewünschte auskunft auch solchen, die ohne die hilfe eines
28°
Klapperich's Schulausgaben 437
muss der punkt hinter dressmaker’s fehlen, also: it’s always the
dressmaker’s bill. S. ı1, anm. 1 ist strenger haustyrann genügend
erklärt durch “strict oder severe domestic tyrant”. Browbeating,
bullying und hectoring entfernen sich zu sehr von dem eigentlichen
sinn. S. 12, anm. 9 ist der ausdruck: »Diese mühe lohnt sich
nicht« wiedergegeben durch /Aat does not pay. Weshalb nicht mit
worth? S. 15, anm. ı würde ich die wörtliche übersetzung: Mrs.
Privy Concillor Heuer (regierungsrätin Heuer) ganz weggelassen
haben, da ja doch Mrs. Heuer das allein richtige ist. An andern
stellen sind die slang-ausdrücke wiederum sehr willkommen, so
the lucky dog (5. 17) statt the lucky fellow, to have a confab (con-
Jabulation) together in private statt then we should have to be for
once in a way alone together (s. 20), to cut it, to cut and run, to
Hook it (s. 21) und viele andere. S. 20, anm, 14 fehlt eine
klammer hinter me. Ib. anm. 15 muss der punkt hinter alone
fehlen. S. 25, anm. 6 ist engl. s/op-gap wohl die bessere über-
setzung für »lückenbüsser« als /ach-at-a-pinch. S. 27, anm. 4 ist
wieder einfach Mrs. Heuer besser als Mrs. Privy Councillor. S. 31,
anm. 6 konnten die formen shew, shewed, shewn fiir den heutigen
gebrauch ganz fehlen. Beachtenswert ist die anm. 1 auf s. 32.
In America they call their dances cotillions instead of quadrilles
(Mrs, F. Trollope). Vgl. auch Burns “Tam O'Shanter”: Warlocks
and witches in a dance: Nae cotillion brent new frae France. Das
angefügte wörterbuch (s. 42—83) genügt allen anforderungen.
Aufgefallen ist mir die übersetzung von »kreislaufe durch wéla
goose chase, sowie die aussprache von quadrille.
Doch das sind alles kleinigkeiten. Die neue bearbeitung
wird sicherlich viel und mit grossem nutzen verwendet werden
und zur weiteren verbreitung der Englischen übungsbibliothek
beitragen.
Doberan. O. Glöde.
5. Klapperich's
Englische und französische schriftsteller der neueren zeit.
Glogau, Flemming, 1901 ff.
33. Parliament and Orators of Britain, With Speeches from Lord
Chatham, Edmund Burke, William Pitt, R. B. Sheridan, Charles
J. Fox, Lord Macaulay, John Bright, Mr. Chamberlain. Edited,
of Parliament, 1904 (House of Lords
Tuesday, Feb. 2). Der zweite teil |
Chatham’s ‘Speech on the
(awe of Lords, January 20,
vorgehen der regierung gegen die
In gleichem sinne nimmt sich Edmund
(March 22, 1775) dieser kolonien an it
resolutions for concilation with the
Von Burke sind auch teile aus seinen
aus anlass der anklage (trial) von W:
‘From the opening Speech on his
Westminster Hall, 19th February, 17:
of the concluding Speech, delivered in
1794. Ein muster einer sozialpo
“Speech on the Slave Trade’ (s.
Es folgt s. 62 eine rede des
Klapperich’s Schulausgaben 439
Brinsley Sheridan, die dieser am 26. April 1798 im unterhause
hielt: “On the Probability of a French Invasion’, die die wärme
des Demosthenes mit der kraft Cicero's verbindet. Von Charles
James Fox ist abgedruckt: ‘Speech in the Debate in Parliament
on the French Overtures for Peace” (unterhaus, 3. Februar 1800),
von Th. Babington Macaulay: ‘Speech on the Duty of the State
with regard to Education (unterhaus im jahre 1847), von John
Bright; ‘Speech on the Crimean War” (gehalten im unterhaus am
31. März 1854). Den schluss bildet Mr. Joseph Chamberlain's
“Speech on Home Rule’, die er als antwort auf die rede des
premierministers am 1. September 1893 im hause der gemeinen
hielt. Alle reden sind meisterstücke, sowohl was die klassische,
bilderreiche und das englische selbstbewusstsein atmende sprache
anbetrifft, als auch in bezug auf strenge logische gliederung der
gedanken, die klar und deutlich den standpunkt des redners zu
den wichtigsten tagesfragen kennzeichnen. Es ist die sprache
freier männer, die ohne rücksicht auf partei und regierung ihre
meinung äussern mit der alleinigen absicht, ihrem vaterlande zu
dienen.
Die vorliegende ausgabe kann als lektüre für die oberen
klassen unserer höheren schulen nicht warm genug empfohlen
werden. In den realanstalten, wo die form weniger schwierig-
keiten bereiten wird, erweitert sie den sprachlichen und geschicht-
lichen gesichtskreis der schüler bedeutend; sie bildet die not-
wendige ergänzung zur Macaulay-lektiire. Auch auf dem gym-
nasium, das ja nun wohl durchweg den englischen unterricht ein-
geführt hat, muss den schülern die bekanntschaft mit den be-
deutenden rednern unter den englischen staatsmännern des letzten
jahrhunderts vermittelt werden, und zwar müssen sie die reden
im urtext lesen und verstehen lernen. Die kenntnis der sprache
und geschichte eines der grössten und bedeutendsten völker, die
als träger der modernen kultur mit an der spitze der welt stehen,
ist für den gebildeten Deutschen unseres jahrhunderts schlechthin
unerlässlich. Um diese kenntnisse zu erlangen, ist die ausgabe
der vorliegenden reden durch Klapperich ein vorzügliches hilfs-
mittel,
Doberan i. M. O. Glöde,
‘nal
Verzeichnis der eingelaufenen druckschriften 441
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Moorman, An Introduction to Shakespeare. (Teubner's School Texts. 2.)
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ist als begleitschrift zu den ausgaben von vier Shakespeare’schen dramen in
Teubner’s School Texts of Standard English Authors gedacht; es soll als
einleitung und zugleich ergänzung zu ihnen dienen. In den abschnitten “Life
of Shakespeare”, “The Elizabethan Theatre”, “Shakespeare's Verse” und
“Shakespeare’s English” werden die wichtigsten bekannten tatsachen, mit
möglichster ausscheidung der strittigen punkte, klar und allgemein verständlich
zusammengefasst. Daran schliessen sich analysen und kurze beurteilungen der
vier dramen The Merchant of Venice, Henry IV. (1. teil), Julius Caesar und
Macbeth.
Edward Howard Griggs, Shakespeare: a Handbook of Twelve
Lectures. New York, Huebsch [1906]. 42 pp. Price 25 cents net. —
Mr. Griggs's pamphlet is merely a brief outline of a course of lectures delivered
by him before popular audiences in America, It contains nothing which need
concern the serious student of Shakespeare.
Brooke (Stopford A), On Ten Plays of Shakespeare, London,
Constable & Co., 1905. 311 pp. Price 7 s. 6 d, net.
Vershofen, Charakterisierung durch mithandelnde in Shakespeare's
@ramen, (Bonner Beiträge zur Anglistik. 20,) Bonn, Hanstein, 1505. Preis
M. 5,00. — Bespr. v, Petsch Engl. Stud. 36, 409.
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Hamtone und der ursprung der Hamletsoge. (Literarbistor. Forschungen. 32.)
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43—16: 1783—1797. Oxford, Clarendon Press, 1905. Price 6 s. net each.
Smart, Fomes Macpherson. An Episode in Literature, London, Nutt
1905. IX + 224 pp. Price 3 8. 6 d,
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12°. Price 2 s. 6 d. net.
Edward Howard Griggs, The Poetry and Philosophy of Browning.
A Handbook of eight Lectures. New York, Huebsch [1905]. 51 pp. Price
25 cents net. — Umriss von vorlesungen über Browning's weltanschauung,
deren jeder ein gedicht Br.'s zugrunde gelegt ist.
The Ingoldsby Legends, or Mirth and Marvels, London, Macmillan & Co.,
1906. XV + 546 pp. Price 7 s. 6 d. — Barham's unsterbliche /ngoldsdy
Legends erscheinen hier, mit den bekannten illustrationen von Cruikshank,
Leech und Barham, in Macmillan's “Uniform Edition” englischer dichter, welche
auch die werke von Wordsworth, Coleridge, Shelley, Tennyson, M, Arnold,
Lowell ua. umschliesst. Die /ngo/dsby Legends sind ja gewiss keine dich-
A.G. Bradley, Captain John Smith,
Macmillan & Co., 1905. VIII + 226 pp.
Longfellow's Zvangeline, Kritische
von Ernst Sieper. b
Heidelberg 1905, Winter, ee:
Bespr. v. Kratz Engl. Stud. 37, 166.
Bresciano, J! vero Edgardo Poe.
Roma. 191 ss.
Renton, Oils and Water-Colours
William Satchell, The Toll of the,
1905. IX + 423 pp. Price 6 s.
Verzeichnis der eingelaufenen druckschriften 447
H.G. Wells, Aipps. The Story of a Simple Soul. London, Macmillan
& Co,, 1905. VIII + 425 pp. Price 6 s.
H. G. Wells, /m the Days of the Comet. London, Macmillan & Co.,
1906. Price 6 s.
Edith Wharton, 7% House of Mirth, London, Macmillan & Co.,
1905. 516 pp. Price 6 s.
Richard Jefferies, Die geschichte meines hersens. Aus dem Eng-
lischen von Hedwig Jahn. Diederichs, Jena, 1906. XXIV + 164 ss, Preis
M. 3,00, geb. M. 4,00.
Collection of British Authors, Tauchnitz Edition, vols. 3841—3940.
Leipzig 1905—06. Preis & band M. 1,60.
3841.
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Percy White, 7ie Patient Man,
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. 3858. Wells, Kipps.
Bennett, Sacred and Profane Love,
Q (Quiller-Couch), Shakespeare's Christmas, and other Stories.
Ruskin, Sesame and Lilies,
Wiggin, Rose 0’ the River,
George Moore, The Lake.
3865. Hewlett, Zhe Fool Errant.
Lee (Vernon), Pope Facynth.
. 3868. Vachell, Brothers.
Phillpotts, Zhe Golden Fetish.
871. Ruskin, Zhe Stones of Venice,
“Rita”, Prince Charming.
3874. Maartens, The Healers.
Harraden, The Scholar's Daughter.
Woodroffe, The Beauty-Shop.
. Pemberton, My Sword for Lafayette,
3879. Benson, The Angel of Pain,
The Princess Priscilla’s Fortnight. By the Author of Elizabeth and
her German Garden,
« The Adventures of Elisabeth in Rügen, By the Author of Elisabeth
and her German Garden.
. Trowbridge, A dassling Reprobate,
3884. Rider Haggard, The Way of the Spirit.
448 Verzeichnis der eingelaufenen druckschriften
3885. Agnes and Egerton Castle, Jf Youth but Knew!
3886. Percy White, Mr. John Strood, :
3887. Frank Frankfort Moore, The artful Miss Dill.
3888. Vernon Lee, Genius Loci, and The Enchanted Woods,
3889. 3890. Wharton, The House of Mirth.
3891. Whiteing, Ring in the New,
3892. Elinor Glyn, Beyond the Rocks.
3893—94. Mrs. Humphry Ward, Fenwick's Career.
3895. Vachell, The Face of Clay.
3896. Betham-Edwards, Martha Rose, Teacher.
3897. Anstey, Salted Almonds.
3898. Merrick, Whispers about Women,
3899. 3900. Dorothea Gerard, 7% Compromise.
3901. Q (Quiller-Couch), The Mayor of Troy.
3902. 3903. Fowler, /n Subjection,
3904. Osbourne, Wild Justice.
3905. 3906. Marie Corelli, The Treasure of Heaven.
3907. Croker, A Nine Days’ Wonder.
3908. 3909. Mathers, Tally Ho!
3910. Ruskin, Unto this Last, and Munera Pubveris.
3911. 3912. Maartens, 7% Woman's Victory, and other Stories.
3913. 3914. Hobbes, 7% Dream and the Business.
3915. Cotes, Set in Authority,
3916. 3917. Maxwell, The Guarded Flame,
3918. Roosevelt, Outdoor Pastimes of an American Houter,
3919. 3920. Hichens, The Call of the Blood.
3921. George Moore, Memoirs of my Dead Life.
3922. 3923. Cholmondeley, Prisoners.
3924. Kipling, Puck of Pook’s Hill.
3925. 3926. Benson, Paul.
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3928. 3929. Hope, Sophy of Kravonia.
3930. Croker, The Youngest Miss Mowbray.
3931. 3932. Weyman, Chippinge.
3933. Atherton, Resdnov.
3934. Eccles, The Matrimonial Lottery.
3935. 3936. Doyle, Sir Nigel.
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1906. VIII + 224 ss.
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Continental Pupils. Leipzig, Brandstetter, 1906. Preis geb. M. 1,60.
Carstens, Repetitorium der englischen grammatik, Hamburg, O. Meissner,
1906. — Dies Repetitorium »will weder lehrbuch noch nachschlagebuch sein.
Es will kurz und ttbersichtlich die wichtigsten sprachlichen tatsachen gruppieren,
die dem vorgeschrittenen schüler bei seinen mündlichen und schriftlichen dar-
stellungen in der englischen sprache unentbehrlich sinde.
Ellinger und Butler, Zehrduch der englischen sprache, Ausgabe B.
1. teil: Zlementarbuch. Preis geb. M. 2 k. 25 h. — 2. teil: An English
Reader. Preis 4 k., geb. 4 k. 50 h. Wien, Tempsky, 1906.
Goerlich, Englisches lesebuck. Ausgabe für sechsklassige schulen.
Paderborn, Schöningh, 1906.
Haberland’s Unterriehtsbriefe für das selbststudium lebender fremd-
sprachen, Englisch; hrsg. von prof. Thiergen. Haberland, Leipzig.
Kursus I, Brief ı.
Hamburger, Znglish Lessons, After S. Alge's Method for the first
Instruction in Foreign Languages. sth ed. St. Gallen, Februar 1905; Leipzig,
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anstalten und für den privatunterricht. Berlin, Weidmann, 1905.
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1906 [Dez. 1905].
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geb. M. 1,60,
A Christmas Posy, Stories und Sketches of Christmas Time by Maarten
Maartens, Bret Harte, Harding Davis, and other Authors, Hrsg. von
J. Bube. Leipzig, Freytag, 1906. Preis geb, M. 1,60, Dazu ein
wörterbuch 60 Pf.
Kate Douglas Wiggin, Zhe Bird's Christmas Carol, Hrsg, von
Elisabeth Merhaut, Leipzig, Freytag, 1906. Preis geb. M. 1,00.
Wiggin, Rebecca of Sunnybrook Farm, In gekürzter form hrsg. von
Elisabeth Merhaut, 1906, Dazu wörterbuch.
Longfellow, Selections, Hrsg. von Johanna Bube. 1906,
On English Trade. Für die oberklassen von handelsschulen aller art
hrsg. von H. Fr, Haastert, 1906,
Bulwer, Zhe Last of the Barons, In gekürzter fassung hrsg. von
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Shakespeare, Julius Caesar, Hrsg. von August Sturmfels. 1907
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22. Heyse, /m bunde der dritte. Bearbeitet von Ph, Hangen. 1906.
Preis geb. M. 0,80.
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J. Klapperich. Ausgabe A. Preis geb. M. 1,40.
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Ausgabe B. Preis geb. M. 1,80.
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J. Klapperich. O.j. [1905.] Ausgabe A. Preis geb, M. 1,40.
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105B. Webster, Zhe /sland Realm, or Günter’s Wandrryear. Hrsg. von
R. W. Reynolds und P. Vetter. 1906. Preis M. 1,40; Warter-
buch 30 Pf.
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Invasion of the Crimea?. Hrsg. von G. Budde. 1906. Preis M. 1,20:
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meyer. 1906. Dazu wörterbuch.
Velhagen & Klasing’s Reformansgaben mit fremdsprachlichen an
merkungen.
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O. Thiergen and J. W. Stoughton. 1905. Preis M. 1,10.
18. Dickens, A Tal of two Cities. Abridged Edition for Schools by
J. W. Stoughton. 1905. Preis M. 1,40: Wörterbuch 30 Pf.
19. Webster, Zhe /sland Realm, or Günter’s Wanderycar. Edited by
R. W. Reynolds. 1906. Preis M. 1,40.
Charles and Mary Lamb, Tales from Shakespeare. A second selection
ed. by J. H. Flather. (Pitt Press Series.) Cambridge University Press;
London, Clay, 1606. Price 1 s. 6 d.
MISCELLEN.
ZUM LEIDENER GLOSSAR.
Die vom unterzeichneten gemachte ausgabe des Leidener
ossars Cod. Voss. lat. 4° 69 (I. teil: Tex? der handschrifi, Augs-
arg 1901; II. teil: Zrilärungsversuche, Augsburg 1903) wurde
den Engi. Stud. 36, 1, p. 111 ff. von J, H. Kern-Groningen
zensiert und einer eingehenderen kritik unterworfen, auf welche
h folgendes antworten zu miissen glaube, nachdem ich dieselbe
ider erst im August zu gesicht bekam und ausserdem durch
tankheit an einer rascheren erledigung gehindert wurde *).
Bei der wiedergabe des textes war es nicht gut möglich, die
dtrennung der altenglischen »wörtere (sic, weil ae. »glossen«
ich lemma + glossierung bedeuten kann) beizubehalten und
war aus dem Ld." p. 16, z. 11 ff. angegebenen grunde. Auch
‘Ld. hat dasselbe getan. — Dass ¢ durch @ ersetzt wurde (cf.
d.* p. 15, z, 35 ff.), geschah lediglich aus praktischen gründen,
eil in der druckerei keine solchen typen vorhanden waren (HLd.
it alle e wiedergegeben). — Gegen sima 59, 21 hat bereits
thlutter brieflich mit recht einspruch erhoben (näheres im
IL teil). — Ebenso ist /efim 41, 32 bereits von ebendemselben
EGPh. V, p. 468) in fethim = fethm umgeändert worden. —
ber uacias 41, 10 kann man streiten, weshalb ich auch »viel-
ichte dazugesetzt habe, was Kern in diesem wie in manchem
ıderen falle nicht genügend zu berücksichtigen scheint: es könnte
ein späterer abschreiber das lateinische statt des altenglischen
ortes eingesetzt haben. Dass ein \/ über wzcias allein nicht viel
weist, habe ich durch hinweis auf Ld." p. rr, z. 5 f. angedeutet,
*) Lat = I. teil, Ldr = I. teil meiner ausgabe; HLd, = die in-
fischen erschienene ausgabe desselben glossars von J. H. Hessels, Cam-
idge 1906.
P. P. Glogger, Zum Leidener glossar 455
dastand, ist wohl möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich, aber
nicht notwendig, da längen auch unbezeichnet bleiben können
(cf. Bülbrivg $ 31). Der angebliche »lapsuse c/ay 23, 31 ist aus
dem Oxf. Dict. (unter clammy) herübergenommen, da dieses wort
sowohl die neuenglische übersetzung von clam gibt, als auch zu
derselben familie wie ae. clam, ne. cloam (dialekt.) gehört, wie
aus der zitierten stelle über Ave? bei Kluge hervorgeht. — Dass für
eine arbeit, wie die vorliegende, die in ein paar semestern er-
worbenen grammatikalischen kenntnisse nicht hinreichen, fühlte ich
zur genüge. Deshalb kam ich von dem plane auch eine laut-
lehre von Leiden zu geben immer mehr ab, zumal der text und
die quellen die meiste zeit in anspruch nahmen und ich auch
hörte, dass eine solche arbeit von anderer seite in angriff ge-
nommen werde. — Wegen uwep 21, 20 strecke ich gerne die waffen,
da sich # nur noch St. Gallen 299 (Ahd. Gl. I, p. 590, 6) findet,
wo sich ebenfals althochdeutscher einfluss geltend gemacht hat
(cf. auch Dieter, Sprache d. alt. engl. denkm. § 37 C und § 38,
3). — Auch gebe ich die konjektur Accape (A)lyste 62, 37, welcher
durch Schlutters erklärung der boden so ziemlich entzogen wird,
jetzt preis. — Das von Kern beanstandete, von mir »für richtig
gehaltene« styra 64, 5 stammt aus Kluge, DE. Wtb. (unter Sfr),
Ld.* steht styria (styra?); ich habe demnach Kluges ansicht in
frage gezogen (im lesebuch schreibt er allerdings nur sZyria), —
Wegen nor statt Amor 28, 19 verweise ich auf Bülbring § 480
anm. — Bei 57, 30 “grimith zu grimman” dürfte sich ein fach-
mann wohl die grammatikalische Form grimmith selbst ergänzen
können. — Für /oh 48, 31 gibt Schlutter JEGPh. V p. 469 f. eine
andere erklärung; wegen ae. de/ ‘abgrund” cf. Bosw. ‘IT. — Bei 62,
22 bin ich für den hinweis auf Napier 962 anm. sehr dankbar. —
In Ld.? fehlt zu 62, 32 das fragezeichen. — Von den beiden
»wilden vergleichungene stammt 62, 27 aus Oxf. Dict, (unter
Amper). Die andere 13, 29 klingt gewiss nicht unwahrscheinlich,
wenn man bedenkt, dass bayr. geschwaibet von schwaiben
“schwemmen, spülen’ kommt und ae. gaesuope (andere formen W-W
index) seinerseits sicherlich zu ae. swdpan = ne. sweep “fegen, kehren?
gehört. — Was Kern zu 31, 26 bemerkt, hatte ich mir in den
vorarbeiten längst notiert und habe deshalb ausdriicklich hinter
-on ein fragezeichen gemacht, da es im ae. erst spät vorkommt
(Siev. $ 237 anm. 6) und nach Braune $ 193 anm. 6 fränkisch
ist. Übrigens setzt Braune |. c. für die älteste zeit »-um (seltener
P. P. Glogger, Zum Leidener glossar 457
Prompt. Parvul. 534 b (wo vél/ws nach Verg. Georg. IV 376 im
inne von villosa zu nehmen sei; ich bemerke dazu, dass es nach
Georges auch eine spätere nebenform vil/us für vellus gibt, welche
ch Ld.*, in der irrigen voraussetzung, dass wuloh — uuluc sei,
als erklärung zu Corp. U 213 benützte), Volucris wiluchun usw.
Ahd. Gl. IV 110, 12, IIL 220, 23, IV 165, 65, III 696, 50, 622,
$4, IV 106, 46 und I 319, 37. Wlöh (villus) will Schlutter als
m abulg. ziakno ‘faser’ (Zupitza Gutt. p. 143) gehörig fern
jalten. Besonderes gewicht legt er mit recht auf // in Cp, Ep.
ind Ef, und nimmt mit HLd. für weo/w und wulluc eine gemein-
‚ame wurzel wed “wickeln, rollen’ an (cf. Kluge, DE. Wtb. unter
Welle), indem er u. a. auf reisweile “bündel? verweist. Zur be-
deutung ‘wickeltuch’ cf. auch Ld. 21, 3 und IV Regum 2, 8.
Tnuolucrus mag statt inuolucre oder inuolucrum (cf. Georges) stehen
ef. auch Ld.* 24, 16). — Auf den vorwurf der vermengung von
fialekten antworte ich, dass ich Leiden nicht als einheitliches
jlossar, sondern als sammlung mehrerer einzelglossare betrachtet
abe und noch betrachte. Dies lehrt schon ein flüchtiger blick
n die Ahd. Gl. und die beschäftigung mit den verwandten
flossaren (cf. unten) hat mich in dieser ansicht nur bestärkt.
fine eingehende sprachliche arbeit über Cp, Ep. Ef. und Leiden
kätte demnach zuerst die einzelglossare auszuscheiden, was durch
rmittelung der quellen bei Leiden fast gänzlich und bei den
ibrigen glossaren schon zum grossen teil geschehen ist. Vielleicht
ich sage ausdrücklich »vielleicht«) ergeben sich dann auch ver-
‚chiedene dialekte für die einzelnen teile und lassen sich die »bei-
jemischten« formen anderer dialekte (cf. Sievers $ 2 anm. 4 und
Sülbring $ 19) näher begründen. — Zu 12, 20 schrieb mir
jchlutter bereits vor zwei jahren: »12, 20 erklären Sie sicher
ichtig als causativ zu giidan. Sie befinden sich damit in über-
instimmung mit einer von mir früher gegebenen erklärung. Vgl.
lazu Steinmeyer in der anzeige von Heynes Altnd. Denkm. AfdA.
ti» 136 (ZfdA. 22), der digitdda labefactat als causativ zu gfidan
klärt.e In Ld.? ist sigan statt sigan druckfebler. Als normal-
orm für eine causativbildung aus ag/dan wäre natürlich agl@dan
(nzunehmen. Ich betrachte eben agleddego als entwicklung hier-
us, — Zum schluss noch ein wort über die »fleissigere benutzung
inderer glossaree. Als »systematische vergleichung der ein-
chlägigen glossenliterature lässt Kern die blosse zitierung der
yarallelstellen aus Corp, Epin. und Erf. im “Class-Glossary” (63,
rer
J. H. Kern, Entgegnung 459
wittern, dass mein verehrter fandsmann dr. Hessels in seiner im jahre 1906 zu
publizierenden ausgabe ebenfalls in /rewis die entstellung eines altenglischen
wortes erkennen würde. Das heft endlich des E.G.Ph. V, in welchem Schlutter
eine ähnliche vermutung über /efim äusserte wie ich (tibrigens ist meines er-
achtens mein besserungsvorschlag */edm ansprechender als sein */e/him), war
derzeit noch nicht hier eingetroffen. — Den vorwurf der nichtbeachtung des
wortchens ‘vielleich? glaube ich nicht zu verdienen. Jedenfalls ergibt sich die
begründung jenes vorwurfs nicht daraus, dass ich zu Glogger’s behauptung,
das \/ über wneias (41, 10) deute vielleicht auf ein ursprüngliches ae. ynce
“zoll? hin, die bemerkung machte, “das \/ gentige nicht, um einen fehler für
_ynce glaublich zu machen”, und wohl ebensowenig daraus, dass ich seinen ge-
danken, in extulit se 7, 5.liege “vielleicht eine entstellung von (a)egylt s(axonice)
vor”, als eine vermutung bezeichnete, usw. — Auch nach Glogger’s hinweis
auf Isidor sehe ich nicht ein, weshalb die wiedergabe eines lateinischen v durch
F in einer in England angefertigten oder aus einer solchen abgeschriebenen
handschrift auf spanischem einfluss beruhen soll. — Wegen Carolsr. 99 und 135
uwidubil steht es für mich fest, dass das erste ; in wifwdil Ld, 22, 8 schon in
der gemeinschaftlichen vorlage gestanden hat, mithin nur das / hochdeutschen
einfluss verrät. — Die worte “gaborind statt gabolrind” gestehe ich falsch ver-
standen zu haben. — Zu 23, 31 hatte ich aus graphischen gründen als ur-
sprüngliche lesart Zum wel clam vermutet, Glogger ändert das letzte wort in
elaam und belehrt mich dann, dass liingen auch unbezeichnet bleiben können,
wofür es doch wohl keines hinweises auf eiue grammatik bedurfte. Dass ne.
dlay (ae. cl@j) mit ae. clam verwandt ist, wird kein mensch bezweifeln, aber
in Glogger’s worten “clam (ne. clay, dial. clam Hallw.) schlamm, ton, lehm
(ef. auch Klei £7.” usw.) war das eben nicht ausgedrückt und musste mir
‚ne. clay” als ein lapsus erscheinen. — Betreffs styra hätte ich lieber sagen
sollen, dass Glogger es für “möglich” (anstatt richtig”) halte, indem er hinter
die form ein fragezeichen gestellt hatte. — Dass bei “grimith zu grimman”
57, 30 ein fachmann sich wohl die grammatikalische form selbst dürfte er-
gänzen können, ist wahr, aber wozu diente die falsche? Es ist auch darum
nicht gleichgültig, welche form man angibt, weil das korrekte *grimmith (oder
*grimith) graphisch weiter von der handschrifilichen lesart *g/imith absteht als
das sprachwidrige *grimith, welches eben auf einem fehlerhaften ansatz Schlutter's
(Anglia 19, 465) beruhte. — Wegen nor statt *hnor 28, 19 ist es mir nicht ei
gefallen, die gelegentliche nichtschreibung des anlautenden 4 zu leugnen, aber
gegen den “lauigesetzliche(n) abfall des A” (Glogger II 37) erhob ich ein-
spruch. — Ebensowenig habe ich an die bedeutung ‘abgrund? für ac. del
aweifel ausgesprochen, ich wollte nur betonen, dass die zwei glosseme ahd, Zo/r
und ae. da/ zwei verschiedene bedeutungen des lemma wiedergäben, und dass
del ‘abgrund? nicht zu der Eusebius-stelle passte. — Ae. ampre und ne. anbury
scheint mir noch immer eine wilde gleichung. Im N.E.D. wird sie zwar er-
wähnt, aber bekämpft; da kann man doch nicht behaupten, dass sie aus dem
N.E.D. stamme. Und der vergleich von nbair, geschwaidet ntr., zu schwaiben
(ahd. sweibon), mit ahd. gasopha leuchtet mir durch die heranziehung der
altenglischen wörter, welche auch germ. p haben, nicht besser ein, — Zu
swithelon 31, 26 bemerke ich noch einmal, dass nicht nur das -on, sondern
auch das i sich der möglichkeit, wir hätten eine halbwegs altenglische form
W. van der Gaaf, Notes on Easter Sepulchres 461
NOTES ON EASTER SEPULCHRES.
In spite of Mr. Edward Sorg's remarks in Engl. St. 37,
heft 1, I must adhere to my conviction that the Patrington
sepulchre “once constituted an important feature in the annual per-
formance 6f the Easter Mystery”. Such a mystery is printed by
Pollard in his English Miracle Plays, Appendix I, pp. 157—ı16r.
‘The text of another one is in Chambers, Zhe Medieval Stage
vol. II pp. 315—318. Of course they are both in Latin. The
Easter morning ceremonial in described minutely in Feasey,
Ancient English Holy Week Ceremonial pp. 129—178. See also
Chambers ]. c. vol. II pp. 6—40; Pollard I. c. Introduction
pp. XIV—XVI; Bates, Zhe English Religious Drama, pp. 14—17.
A crucifix was “buried” in the Sepulchre on Good Friday, and
removed again, secretly of course, before Sunday morning, so
that when the “Marys” came to the tomb, they found it empty. —
The use of puppets is on record (Feasey p. 173; Chambers II
pp. 157—158; Clarke, Zhe Miracle Play in England, p. 13), but
no child probably ever took part in the performance.
“This reliques of bygone days is supposed to be unique —
at any rate in the United Kingdom”. This statement of mine
is based upon information I obtained locally, and which I had no
opportunity of verifying at the time —, hence the words “is
supposed”. I have since found that there are at least three more
sepulchres of the same type as the one at Patrington, viz. in
Lincoln Cathedral, at Heckington in Lincolnshire, and at North-
wold in Norfolk. The one at Patrington is probably much older
than the others, and in this respect it may be unique. Smaller,
less pretentious sepulchres, simply consisting of a canopied recess
without any figures, are also to be found here and there; I know
of at least half a dozen instances.
Amsterdam. W, van der Gaaf.
DIE ENGEL HARUT UND MÄRÜT IN DER ENGLISCHEN
DICHTUNG.
1. Thomas Moore’s “Loves ol the Angels”,
Im laufe des jahres 1822 dichtete Thomas Moore in
Paris den kleinen zyklus “The Loves of the Angels”, ver-
öffentlicht noch vor Weihnachten dieses jahres, aber mit der jahres-
m
E. Koeppel, Die engel Härüt und Marit in der englischen dichtung 463
gewesen ist, der um 1730 in Florenz geboren wurde und gegen
das ende des jahrhunderts gestorben ist. Von Maritis eingehendem,
neunbändigem, in 1766—1769 gedrucktem berichte über seine
‚orientalischen reisen liegt mir nur die die ersten vier bände dieses
werkes bietende französische übersetzung von 1791 vor: Voyages
dans I'Isle de Chypre, la Syrie et la Palestine, avec I Histoire
Générale du Levant; par M. 1’ Abbé Mariti: traduits de I’ Italien.
A Neuwied, Ches la Socittt Typographique, zwei bände. Im
fünften kapitel des zweiten bandes lesen wir:
Tout le monde sait qu'il est défendu aux sectateurs de I’ Alcoran
de manger d’aucun animal, désigné comme impur par U Ancien
Testament; mais peut-ttre ignore-t-on que la prohibition du vin n'est
pas tirte de la loi du prophete, mais d’un autre livre saint quon
appelle le Taalim, et le Mahométtan qui seroit pris en Coat,
de ce pricepte, subiroit une peine rigoureuse.
Lauteur du Taalim fonde la raison de cette défense sur une
Aistoire, ou pour mieux dire, sur une parabole, dont les Orientaux
Sont souvent usage dans leurs discours. Il dit donc que deux anges
nommés, l'un Arot et l'autre Marot, furent envoyés par pré-
dilection, pour gouverner le monde, avec l'ordre expres de ne pas
boire de vin. Un difftrend domestique vint diviser la plus belle
union: et l’iouse qui desiroit se rapprocher du ceur de son mari,
£rul y parvenir aisément par la médiation des deux favoris du ciel.
Elle les invita de se rendre & sa maison, ou ils furent accueillis
avec beaucoup de fete. On leur présenta du vin dans une coupe,
quils noserent refuser aux mains gracieuses qui l’apportoient.
N’estil pas bien pardonnable de devenir mortel pour une belle
Jemme? Ils goüterent donc cette liqueur qui leur parut exquise, et
als en burent un peu trop. Echauffés et bientöt enivrés, Messieurs
des anges voulurent remercier leur charmante hötesse avec une ex-
pression de sentimens un peu vifs, dont l’amant fait usage encore plus
que V'époux. Cette femme toit chaste et fidelle, et par constquent
se trouva confuse et embarrasste. Pour sortir avec honneur de ce pas
dineux, il falloit de l’adresse. Elle en eut. Sous le prétexte de la
curiosité, elle demanda aux deux messagers ctleste de quelles paroles
ils se servoient pour retourner vers Dieu. Une premiere foiblesse
conduit & une autre, lorsgu’on en attend le prix. Ils lui rtvélerent
ce secret important. La femme s’en privalut soudain, s'arracha de
leurs mains, et perca jusguau tréne de l’Eternel. D'un ton suppliant
elle exposa ses doltances, qui furent entendues avec justice. La bonté
j E. Koeppel, Die engel Hardt und Mart in der englischen dichtung 465
grossen Elisabethaner, der sein stilles leben fern der metropolis
in Oxfordshire, zum grossen teil in den schléssern und bibliotheken
adeliger génner, verbracht zu haben scheint, befindet sich eine
erzählende dichtung, deren voller titel in der aus dem jahre 1653
stammenden eigenhändigen niederschrift des verfassers lautet:
“Vrania. The Woman in the Moone in Foure Cantoes or Quarters”.
Dieser titel darf aber nicht zu der annahme verleiten, dass die
frau im monde Urania geheissen habe; mit Urania ist vielmehr
die muse der astronomie gemeint, die von dem dichter als er-
zählerin seiner sich mit einem himmlischen gestirn beschäftigenden
geschichte eingeführt ist: e
And how that Woman there became confin'd
Vrania knowes: who now descended thence
Shall (as she hath therof euform’d my minde)
Impart you her divine jntelligence.
(I, 4) p. 272)").
Dass die Urania-dichtung, die eine leichte satirische tendenz
auf kosten der frauen erkennen lässt, eine der jugendarbeiten
Basse's war, wird uns dadurch bewiesen, dass sie ursprünglich dem
schon 1612 verstorbenen ältesten sohne Jakob's I., dem prinzen
Heinrich, gewidmet war. Gleichwohl ist sie zu lebzeiten des
dichters nicht gedruckt worden. Basse scheint bald nach der für
den druck in Oxford bestimmten niederschrift seiner noch nicht
veröffentlichten gedichte im jahre 1653 gestorben zu sein —
sämtliche gedichte dieses manuskripts haben erst viel später, erst
1870, das licht der öffentlichkeit erblickt.
Das Urania-gedicht ist in derselben sechszeiligen stanza vor-
getragen, deren sich der junge Shakespeare für sein epos von
Venus und Adonis bedient hatte — Basse war ja ein verehrer
Shakespeare's, wie uns sein poetischer nachruf auf den rare
Tragoedian, seine Elegy on Shakespeare, erkennen lasst*). Der
inhalt seines mondgedichtes überrascht uns durch seine kühne
originalitat: Empört über die wachsende verderbnis der welt, die
die strafe der sündflut des Deukalion längst vergessen hatte, be-
schliesst Jupiter zwei boten zu entsenden, die ihm einen genauen
bericht über die taten und untaten der menschen abstatten sollten,
damit er strafe und lohn gerecht verteilen könne. Zu diesem
+) Cf, The Poetical Works of William Basse (1602—1653), now for the
first time collected and edited with introduction and notes by R. Warwick
Bond; London 1893.
+) Cf. Bond’s ausgabe p. 113 fi
J. Hoops Englische Studien. 37. 3. 30
466 Miscellen
zweck wählt er aus der schar der himmlischen zwei schöne junge
götter, deren namen der dichter aus zarter rücksicht verschweigt:
And for this action, he selects among
Th’Olimpique Race (if I may terme them so)
Two handsome youthfull Gods, and light, and strong,
This paynfull pilgrimage to vndergoe;
But I conceale their names. Great minds defam’d
In their attempts, desire to passe vnnam’d
(I, 7, p- 273).
Wie in dem schlusscouplet dieser strophe angedeutet, rechtfertigen
die beiden jungen götter das in sie gesetzte vertrauen keineswegs.
In Zthioßia verlieben sich beide höchst sterblich in ein wunder-
schönes weib, in eine vollendete, kalt berechnende kokette, deren
verhalten gegen ihre verehrer der Moliére’schen Celimene als vor-
bild hätte dienen können:
When one came alone
’Twas he she lik’d, when th’ other came ‘twas he.
If this her right hand, that her left hand tooke,
She bore a stedfast and jndifferent looke .. .
If this the softnesse of her hands had felt,
The other had the glances of her eyes
(II, 18 und 20, p. 282 f.).
Die ungeduldig drängenden götter enthüllen der spröden schönen
das geheimnis ihrer olympischen herkunft, in der hoffnung, ihrer
eitelkeit zu schmeicheln und sie auf diese weise zu gewinnen. In
der seele des weibes aber erwacht sofort der wunsch, die wunder
des himmels mit eigenen augen zu schauen. Sie verheisst ihnen
ihre gunst unter der bedingung, dass sie ihr den zauberspruch
mitteilten, kraft dessen sie wieder zum himmel emporsteigen
könnten:
Teach me that pray'r wherby you thither goe,
And not alone possess me here, but there.
(II, 30, p. 286%.
Dieser lockung können die schwachen götter nicht widerstehen,
sie verraten der sterblichen den magischen spruch, den diese
schleunigst für sich selbst verwendet. Auf starken schwingen
steigt sie zum himmel empor, während die verliebten jünglinge
beschämt auf erden bleiben und weiterwandern müssen — wohin?
darüber lässt uns der dichter im unklaren, die überlisteten götter
verschwinden spurlos aus seinem gedicht. Im himmel aber ver-
ursacht die ankunft der verwegenen luftschifferin das grösste auf-
sehen und die peinlichste verblüffung; die götter wissen nicht,
was sie mit ihr anfangen sollen. Schliesslich wird die zudring-
E. Koeppel, Die engel Härät und Marat in der englischen dichtung 467
liche in den vergeblich protestierenden mond versetzt, der seinen
ärger über diese unwillkommene einquartierung an den menschen
und vor allem an den ganz von ihm beherrschten frauen auslässt,
Der schmerz des schöpfers über die entartung seiner ge- ©
schöpfe, der menschen, die entsendung der beiden engel auf die
‚erde, ihre moralische niederlage, die schlauheit der begehrten frau,
ihr emporsteigen zum himmel, wo sie in einen stern verwandelt
wird, das zurückbleiben der sündigen engel — alle diese haupt-
motive der Basse'schen dichtung sind in dem bericht des Midrasch
Abchir enthalten, dem auch Moore’s fassung in einem punkte am
nächsten steht (vgl. oben p. 464). In Grünbaum’s wiedergabe
(aao. p. 225) lautete die betreffende stelle: »Als die menschen,
die kurz vor der sündflut lebten . . ., anfingen götzendienst zu
treiben ... ., war gott der herr betrübt. Alsbald erhoben sich
die zwei engel . . . und sprachen: ‘O herr der welten, so musste
es kommen! Wir haben es ja gleich gesagt! Damals, als du den
menschen erschaffen wolltest, da sagten wir: Was ist der mensch,
dass du an ihn denkst? . . .” Da nun die engel wiederholt be-
teuern, dass, wenn sie auf erden wären, sie sich weit tugend-
hafter betragen würden als die menschen, werden beide, um ihre
gepriesene standhaftigkeit zu erproben, auf die erde entsandt.
Sie bestehen die probe schlecht; sie konnten ihre leidenschaft
nicht bezwingen und vergingen sich mit denjenigen. menschen-
töchtern, welche schön waren. Schemchasai') entbrennt in liebe
zu einer jungfrau ..... Sie ist bereit ihn zu erhören, aber unter
der bedingung, dass er ihr zuerst den geheimen namen gottes . . ,
mitteile, vermittelst dessen er zum himmel empor fliegen kann,
Im besitze dieses geheimnisses schwingt sie sich alsbald himmelan
und entflieht so der bewerbung Schemchasais. Da sprach gott:
“Dieweil sie sich von der sünde ferne hielt, so gebet ihr einen
platz unter jenen sieben sternen’ — und so ward [sie] unter die
sterne . . . versetzt.«
Basse hat der orientalischen sage geschickt das ihm und
seinen zeitgenossen vertraute klassische kolorit gegeben. Er hat
seine gestalten ohne namen gelassen, weil er die hebräischen
namen selbstverständlich nicht verwenden konnte, und ausserdem,
seiner satirischen absicht entsprechend, einige änderungen der
*) Im Midrasch heissen die engel nicht Harit und Marit, sondern
Schemehasai und Asael (vgl. oben p. 464).
30*
Kleine mitteilungen 469
KLEINE MITTEILUNGEN,
Richard John Lloyd, der bekannte englische phonetiker,
honorary reader der phonetik an der universität Liverpool, fand
beim besuch des Esperanto-kongresses in Genf durch einen nicht
völlig aufgeklärten unfall wahrscheinlich am 30. August v. j. in
den fluten der Rhone seinen tod. Eine skizze der literarischen
laufbahn Lloyd's nebst einer würdigung seiner verdienste um die
sprachwissenschaft gibt Viétor im November-heft der Neueren
sprachen 14, 447 f.
Am 14. Dezember starb der romanschriftsteller und dramatiker
Charles Hamilton Aide.
Der abschluss der von dr. O, Ritter in Halle schon vor
einiger zeit angekündigten Studien über die sprache der schottischen
parlamentsakten hat leider eine unerwartete verzögerung erfahren.
Bei einer vergleichung des Thomson’schen druckes mit den
originalmanuskripten im Register House in Edinburgh fand Ritter,
dass dem Thomson’schen druck nicht jene zuverlässigkeit bei-
zumessen ist, die ihm allgemein zugeschrieben wird. Thomson
hat zudem gelegentlich — worüber er in seiner vorrede nichts
bemerkt — vorlagen benutzt (hss.? ältere drucke?), die von den
originalmanuskripten, welche allein einer sprachlichen untersuchung
zugrunde gelegt werden dürfen, teilweise recht erhebliche ab-
weichungen zeigen. Dr. Ritter hat die vergleichung der original-
handschriften noch nicht zu ende führen können, hofft sie aber
in diesem jahre abzuschliessen. Leider ist, wie er uns mitteilt,
schon jetzt so viel ersichtlich, dass einzelne partien seiner arbeit
einer durchgreifenden umgestaltung unterzogen werden müssen.
Lektor J. J. Stable an der handelsschule zu Cöln ist mit
einer dissertation, betitelt »Textkritik der ersten Quarto von Romeo
and Juliet«, beschäftigt.
In Heidelberg sind dissertationen über die neuenglischen
deminutivbildungen, sowie über die Geschichte der
Dorotheenlegende, mit besonderer rücksicht auf Massinger's
Virgin-Martyr, in vorbereitung; ferner wird eine ausgabe des alt-
englischen Arundel-Psalters vorbereitet.
Dr. Nathaniel E. Griffin, Preceptor in English an
der universität Princeton, kündigt eine ausgabe von Guido
da Colonna’s Historie Troiana an.
zo"
470 Kleine mitteilungen
Die orthographiereform, die auf anregung von Br:
Mathews und andern amerikanischen gelehrten durch ei
fügung des präsidenten Roosevelt offiziell in der staatsdı
der Vereinigten Staaten eingeführt war, ist infolge des
standes einer tiberwältigenden majorität des repräsentanteı
durch einen erneuten erlass des präsidenten wieder abges
worden. Alle freunde einer vernünftigen reform der vors
lichen englischen orthographie werden diesen ausgang de
bedauern. Wenn sogar ein Roosevelt dieser Hydra ni
köpfe abschlagen kann, wenn selbst 1m fortschrittlichen A
so wenig sinn für zeitgemässe reformen zu finden ist, wol
dann die besserung kommen?
Vom Montag, den 23., bis Freitag, den 27. Septembe
findet in Basel die 49. versammlung deutscher
logen und schulmänner statt. Den vorsitz führen p
Münzer (Basel, Marschalkenstrasse 26) und rektor dr. Sc
(Miinsterplatz 15). Obmänner der englischen sektion sin
dr. Binz (Oberwilerstr. 67) und dr. Thommen (Holbein:
Vorträge sind bis zum 15. Juni, für die plenarsitzungen be
der beiden vorsitzenden, für die sektion bei einem der
obmänner anzumelden.