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Full text of "Jahresbericht über die Leistungen und Fortschritte im Gebiete der Ophthalmologie"

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v'/M.  DUDLEYHALL.    M.  D. 

24  MT.  VERNON  ST., 

BOSTON. 


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THE  FRANCIS  A.  C0UN7WAY 
LIBRARY  OF  MEDICINE 

BOSTON,  MA 

FEB  0  4  2003 


liit. 


JAHRESBERICHT 


ÜEBER   DIE 


LEISTUNGEN  UND  FORTSCHRITTE 


DI  GEBIETE  DER 


OPHTHALMOLOGIE 


BEaBÜNDBT  VOK 


De.  albrecht  NAGEL, 

OftOraiTLICHBM  PB0FBS60B  DBB  AUGEHHBILKÜNDB  UND  VOBSTAHDB  DBB  OPHTUALM1ATB18GHBM 

KUMIK    AM  DEB  UNIVEBSITÄT  TÜBIBOBM. 


rORTGBSRTZT  IlTEBEIN  IIT  IRHRRRIN  FACH0IN0S8EN 


UIS'D  BEDIGIfiRT  VON 


Db.  JULroS  MICHEL, 

OBDBHTIiIGHBM  PBOFE880B  DBB  AÜGBNHBILKÜKDB  UND  YOBSTANDB  DBB 

X7NiyBB8ITAT3.AUOBNKIiINIK  ZU  WÜRZBUBQ. 


SECHZEHNTER  JAHRGAlie.    BERICHT  FÜR  DAS  JAHR  1885.  . 


TÜBINGEN,  1886. 

VERLAG  DER  H.  LAÜPP'SCHEN  BUCHHANDLUNG." 


Druek  von  U.  Lauppjr.  in  TUbingen. 


Inhalt 

Bette 

Anatomie  des  Auges,  Ref.:  Dr.  Max  Flesoh. 

Allgemeines 1 

Sklera  und  Cornea 8 

Iris 3 

Corpus  ciliare,  Chorioidea 9 

Betina 12 

Linse 15 

Glaskörper 16 

Optikus  und  Chiasma 21 

Augenlider 29 

Conjunktiva *. 81 

Nerven          82 

Muskeln         86 

Thrftnen-Organe 88 

Orbita 40 

Blut-  und  Lymphbahnen 42 

Anthropologisches 46 

Wirbellose  Tiere 48 

Entwickelungsgeschichte  des  Auges,  Bef.:  Prof.  Mans   .  50 

Physiologie  des  Auges. 

Dioptrik  ,  Bef. :  Prof.  L.  Matth i essen 55 

Allgemeines v 64 

Akkommodation  und  Irisbewegung    I 64 

Centralorgane >    Bef.:  Prof.  Aubert    •  69 

Gedchtsempfittdungen     ...        i 75 

Qeiichtswahrnehmungen                     ) 95 

Cirkulation  und  Innervation,  Ref. :  Prof.  Michel..      .      .  99 

Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Allgemeiner  Teil 108 

Ophthalmologische  Journale  und  sonstige  pe-  j 

riodiBche  Zeitschriften 1  ....      .  109 

Zusammenfassende  ophthalmologische  Werke'   Ref.:  Prof. 

und  Allgemeines /Michel        .  110 

Biographisches  und  Geschichtliches       •      •    1 ^^^ 

Hygienisches  und  Kliniken               .            •    ) 112 

Statistisches,  Bef.:  Plrof.  Michel  in  Gemeinschaft  mit  Dr.  Bhein  119 

Untersuohungsmethoden  des  Auges,  Be£:  Privatdocent  Dr.  Schön  144 

Pathologische  Anatomie  des  Auges,  Bei:  Prof.  Michel             .  185 

Allgemeines 185 


IV  Inhali 

8«lt« 

Sklera  und  Cornea 196 

XJyealtraktag 199 

Optikas  und  Ghiasma 203 

Netahaat 208 

Linse 209 

Glaskörper 209 

Conjunktiva         210 

Augenlider 214 

Thränenorgane 217 

Orbita 219 

Angeborene  Missbildungen  des  Auges,  Qef . :  Prof.  Mani        .      .  220 

Allgemeine  Therapie,  Bef.:  Prof.  0.  Haab 234 

Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Specieller  Teil 257 

Beziehungen  der  Augenkrankheiten  au  Krankheite]:i>  des  Qknrigen 

Organismus,  Ref.:  Prof.  Michel*,      i 257 

Allgemeines •      .      .  257 

Allgemeine  Emfthrungsstörungen 258 

Infektionskrankheiten 259 

Intoxikationen     .      .    ' 266 

Krankheiten  des  Nervensystems       .      .      .    ■ 270 

Anomalien  des  Girkulationsapparates 313 

Verschiedene  Erkrankungen 316 

Krankheiten  der  Conjunktiva  \ 320 

Krankheiten  der  Cornea     .     >  Ref.:  Prof.  0.  Haab       .      .      .  333 

Krankheiten  der  Sklera     .     ^ 341 

Krankheiten  der  Iris        .            ..      .      .      .      lof.pf-  ^^ 

Krankheiten  des  Corpus  ciliare  und  der  Ghorioidea  1  ^  «I,'        *     •  859 

Glaukom \    hnsir     '  ^ 

Sympathische  Affektionen     ......)                      .  396 

Die  Krankheiten  der  Netzhaut,  Ref. :  Prof.  Michel.      .      .  403 

Krankheiten  des  Sehnerven,           »          >           »          ....  416 

Krankheiten  der  Linse,          |    Ref.:  Prof.  Kuhnt  in  Qemein-     .  421 

Krankheiten  des  Glaskörpers)        schaft  mit  Dr.  Bohr  ad  er         .  445 

Krankheiten  der  Lider                 |    Ref.:  Privatdoc.  Dr.'Helf-      .  457 

Krankheiten  der  Thränenorgane!                    reich                       .  475 

Krankheiten  der  Orbita,  Ref. :  Prof.  Berlin 481 

Refraktions-  und  Akkommodationsstörungen,  Ref.:  Prof.  Nagel  .  493 

Motilitätsstörungen  des  Auges,                            »         »         »         .  536 

Verletzungen  des  Auges,  Ref.:  Prof.  Michel 559 

Vergleichende  Aagenheilkunde ,  Ref. :  Prof.  Bversbusch    .      .  570 

Druckfehler-Verzeichniss 588 

Namen-Register 589 

Sach-Register .  599 

Bibliographie  des  Jahres  1885. 
Berichtigungen  und  Zusätze  zu  derselben. 


Anatomie  des  Anges. 

Referent:  Prof.  Dr.  Max  Fiesch. 

L  AUgemelnesu 

1)  Carri^re,  Just,  Die  Sehorgane  der  Tiere,  vergL-anat.  darg.  Mit  147 
Abb.  o.  1  Taf.  gr.  8.    München.    Oldenbourg. 

2)  Schwalbe,  G.,  Lehrbuch  der  Anatomie  der  Sinnesorgane.  2.  lief.  1. 
Hälfte.    Erlangen.    Bezold. 

3)  Hilbert,  B.,  Beiträge  zur  Eenntnias  der  postembryonalen  Entwicklung 
der  Augen  der  Säugetiere.    Memorabilien.     Heft  4. 

4)Matthiesseny  L. ,  Ueber  den  physikalisch-optischen  Bau  des  Auges 
Ton  Felis  leo  fem.  P  f  1  fi  g  e  r's  Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.  XXXV.  S.  68  (siehe 
Torj.  Ber.  S.  92). 

5)  —  üeber  den  physikaUsch-optischen  Bau  des  Auges  der  V6gel.  Ebd. 
XXXVra.    8.  104. 

6)  Langer,  C.  y.,  Lehrbuch  der  systematischen  und  topographischen  Ana- 
tomie.   Wien.    630  S.    8.  Auflage. 

7)  Merkel,  F.,  Handbuch  der  topographischen  Anatomie  mm  Qebrauoh  fllr 
Aerzte.    L  Bd.    Braunschweig ,  Vieweg  und  Sohn. 

ä)  Clans,   C,   Lehrbuch  der  Zoologie.     3.  Auflage.    Marburg  und  Leipzig. 

N.  Q.  Elwert. 
9)Thanhoffer,   L.  v.,    Gnmdzüge   der  rergleichenden  Physiologie  und 

Histologie.    Stuttgart.    Enke.    752  S. 

10)  Schenk,  S.  L.,  Grundriss  der  normalen  Histologie  des  Menschen  f.  Aerzte 
und  Studierende.  Wien  und  Leipzig.  Urban  und  Schwarzenberg.  308  S. 
(Sehorgan  S.  259.) 

11)  Bizzozero,  G.  et  Firket,  Gh.,  Manuel  de  microscopie  clinique.  II. 
Edition  fran9aise.    Paris  et  Bruxeiles.    (Examen  de  Toeil.  p.  287.) 

12)  M  0  j  8  i  s  0  vi  c  s,  A.  Edler  v.  M  o  j  s  y  ä r,  Leitüaden  bei  zoologisch-zootomi* 
sehen  Prftparierflbungen.  2.  Aufl.  Leipzig.  Engelmann.  280  S.  (Sehorgan 
8.  56.) 

13)  Fol,  H«,  Sur  les  conditions  d^ezistence,  sous  le  rapport  de  la  lumi^re,  des 
animaux  aquatiques  yiyant  dans  les  grandes  profondeurs.  Gompt.  rend. 
des  trayaux  k  la  68.  Session  de  la  Soc  hely^t  d.  Sc  nat.  r^unie  au  Locle. 
11.-13.  Aöut  1885.    p.  57. 

^•hiMbettelil  t  Ophthalinologi«.  XYI.  1886.  1 


2  Anatomie  des  Auges. 

14)  A  e  b  7,  Chr.,  Die  Herkunft  des  Pigmentes  im  Epithel.  Centralbl.  f.  d.  med. 
Wisaensch.    Nr.  16. 

15)  Bizzozero  und  Vassale,  üeber  den  Verbrauch  der  Drüaenzellen  der 
Säugetiere.  Centralbl.  f.  d.  med.  Wissensch«  Nr.  11  (siehe  Abschnitt : 
»Thrftnenorgane«). 

16)  Skokalski»  Üeber  das  Leuchten  der  lierangen  in  der  Dunkelheit. 
Kaazechsiviat.    Nr.  22.     (Nicht  zugänglich.) 

17)  Brunn,  A.  y.,  Der  W  e  s  t  i  e  nasche  Universalloupenhalter.  Klin.  Monatsbl. 
f.  Äugenheilk.   S.  121. 

18)  Flesch,  M.,  Bemerkungen  zur  Kritik  der  Tinktionspräparate.  Zeitschr. 
f.  wissensch«  Mikroskopie.  TL  Bd.  S.  464  (siehe  Abschnitt:  »Sklera  und 
Cornea«). 

19)  Myles  Standish,  Gelloidin ;  the  new  matehal  for  embedding  speci- 
mens  for  microscopic  section  cutting ;  its  method  of  use  and  its  adyan- 
tages.    Americ.  Joum.  of  Ophth.   p.  68. 

20)  Warlomonty  Note  svf  U  ti«kliiq)te  Aicro«Bopique  de  Toeil.  BulL  Soc 
beige  de  micr.    XL  p.  201.   (Nichts  neues.) 

21)  G  e  1  p  k  te,  Tb. ,  Kötife  %nr  Atiwendung  der  W  e  i  g  e  r  tischen  modificierten 
Hämatoxylinf&rbung  auf  das  periphere  NerTen-System.  Zeitschr.  f.  wissen- 
tdiliftl.  Mikroik.    II.    S.  484  (S.  Abschnitt :  »Optikus  u.  Chiasma«). 

22)  Weigert,  Ein  neues  Tauchmikrotom  besonders  f&r  grosse  Schnitte, 
fibd.  8.  326  (siehe  Abschnitt:  »Optikus  u.  Chiasma«). 

23)  '  üeber  Schnittserien  von  Celloidinpräparaten  des  Centralnervensystenu 
feum  Zwtacke  der  Markscheidenf&rbung.  Ebd.  8.  496  (siehe  Abschnitt :  »Op- 
liktu  u.  Ohiafema«). 

Fol  (18)  hat,  gemeinsam  mit  Sarasin,  sich  mit  der  Frage 
beschäftigt,  bis  za  welcher  Meerestiefe  das  Tageslicht  vordringe; 
photographische  Platten  von  grosser  Empfindlichkeit  wurden  iM  Kas- 
setten iü  dte  Tiefe  versenkt,  der  Art,  dass  erst  bei  Berührang  des 
Grandes  die  Kassette  sich  öffnete  und  die  Platte  dem  Licht  expo- 
niert war.  Tiere,  welche  in  einer  grosseren  Tiefe  als  400  Meter 
leben,  müsstes  danach  in  absolutem  Dunkel  sein,  wenn  nicht  lokale 
Lichtquellen  dort  existierten.  Auf  letztere  muss  man  indessen  aus 
d^T  Anwes^Aibeit  gut  entwickelter  Augen  schliessen,  deren  Dimen*- 
sionen  nicht  tiliifallend  gross  sind,  wie  bei  den  Augen  in  geringerer 
Tiefe  (200 — 300  M.)  lebender  Tiefseefische,  üeber  jene  lokalen 
Lichtquellen  selbst  äussert  sich  Fol  dahin,  dass  die  Tiere  selbst 
leuchten  können;  bei  manchen  Fischen  (Malacosteus  niger,  Stomia) 
existieren  eigene  Lettchtorgane ,  sei  es  um  zu  leuchten,  sei  es  um 
Beutetiere  anzuziehen.  Das  letztere  mag  namentlich  bei  augenlosen 
Tieren  allein  die  Anwesenheit  phosphorescierender  Organe  erklären. 
i|wAebj  (14)  erbringt  für  eine  Reihe  epithelialer  Gebilde  den 
Nachweis,  dass  Pigment  nie  im  Epithel  gebildet  wird,  vieimehr  auf 


Anatomie  der  Iris«  3 

dem  Wege  der  Eiowanderung  von  Seiten  des  Bindegewebes,  ge- 
tragen von  Wanderzellen  dahin  gelangt.  Die  zwischen  die  Epithel- 
zellen  eingedrungenen  Wauderzellen  bilden  in  den  Intercellularräu- 
man  gelegene  Pigmentnetze;  die  dieselben  konstituierenden  Zellen 
werden  nach  oben  undeutlich,  zerfallen  und  werden  in  Bruchstücken 
Ton  den  Epithelzellen  assimiliert.  Speciell  gilt  dies  für  die  Haare; 
nach  Beobachtungen  des  Ref.  bieten  gerade  die  Cilien  gute  Studien- 
objekte der  von  A.  beschriebenen  Verhältnisse,  die  in  einem  ge- 
wissen Zusammenhang  mit  den  Angaben  Retterer^s  (Ber.  f.  d.  J. 
1883.  S.  6.)  über  das  Verhalten  der  unteren  Epithelialschichten 
stehen;  die  Deutungen  A.'s  bedürfen  noch  der  Bestätigung.  Die 
Abkunft  des  Pigmentes  im  Retinalepithel  ist  von  ihm  nicht  be- 
rührt. 

Westien^Sy  von  v.  Brunn  (17)  beschriebener  Loupenhalter 
besteht  aus  einem,  mittelst  eigenartiger  Befestigung  an  einer  Stange 
Terschiebbaren  Metallstab,  darin  ein  federnder  Hebel  die  Loupe 
(Mikroskopocular)  pendelnd  trägt. 


IL  Sklera  und  Cornea. 

1)  Flesch,  M. ,  Bemerkungen  zur  Kritik  der  Tinctionspräparate.    Zeitschr. 
f.  wiflsenschaftl.  Mikroskopie.    II.   S.  464. 

F 1  e  s  c  h  (1)  beschäftigt  sich  in  seinem,  die  physikalischen  Be- 
dingungen für  das  Entstehen  differenzierter  Tinctionsbilder  am  mi- 
kroskopischen Präparat  behandelnden  Aufsatze  mit  dem  Zustande- 
kommen der  bekannten  Silberbilder  der  Hornhaut.  Er  betont,  dass 
das  negative  Silberbild  durch  schnellere  Imbibition  der  intercellularen 
bezw.  interfibrillären  Kittsubstanz  und  nicht  durch  Einwirkung  spe- 
cifischer  chemischer  Korper  an  deren  Ort  erzeugt  wird. 


lU.  Iris. 

1)  E  o  g  a  n  e  I,  J.,  Untersuchungen  über  den  Bau  der  Iris  des  Menschen  und 
der  Wirbeltiere.     Arch.  f.  mikr.  Anat.    XXV.    S.  1. 

2)  Fuchs,   E. ,   Beiträge  sur    normalen    Anatomie   der   menschlichen   Iris. 
V.  Graefe's  Arch.  f.  Ophfh.    XXXI.    3.   S.  39. 

1* 


4  Anatomie  des  Auges. 

—  3)  Fuchs»    E. ,    Zar   Anatomie    der    Iris.     Kl  in.   Monatsbl.   f.   Aagenheilk. 

S.  467. 
'^4)  Zeglinskj,  N.,  Experimentelle  üntersachungen  Qber  die  Irisbeweg^gen. 

Arch.  f.  Physiol.     Physiol.  Abteil.    S.  1. 
^5)  Eversbnsch,  0.,  Vergleichende  Stadien  über  den  feineren  Ban  der  Iris 

der  Sängetiere.     Zeitschr.  f.  Yergl.  Aagenheilk.    III.    S.  33. 

6)  ^  Nachträgliche  Bemerkung.     Ebd.  8.  145. 

7)  Boä,  F.,  Quelques  recherches  sur  la  couche  pigmentaire  de  Tiris  et  snr 
le  Boidisant  muscle  dilatateur  de  la  pupille.  Archiv.  d*Opht.  V.  p.  311. 
(Ref.  nicht  zug&nglich.) 

Eoganei  (1)  unterscheidet  mit  Schwalbe  einen  mesoblasti- 
schen  und  einen  epiblastischen  Teil   der  Iris.     Ersterer  mnfasst  das 
Endothel  der  vorderen  Fläche,  die  vordere  Begrenzungs-  und  die  6e- 
fössschicht  des  Irisstroma,  die  Schicht  des  Dilatator  pupillae  und  die 
hintere  Begrenzungshaut.     Das  Endothel  der  vorderen  Flache  unter- 
scheidet sich  in   nichts  von  dem    der  Descemet' sehen  Haut;   ab- 
weichende Angaben  führt  E.  auf  die  Schwierigkeit  der  Praparation 
zurück.     Im  Stroma  finden  sich  vier  Zellformen:  fixe  platte  Bindege- 
webszellen gewohnlicher  Art,  Stromazellen  (MicheTs  Faser-,  Spinn- 
oder Sternzellen),   die  zum  Teil  pigmentiert  sind,   Leucocytenähn- 
liche  Formen  und  » Klump enzellen«,  stark  pigmentierte,  kugelige  oder 
ovale  Zellen,    die   vielleicht  den  pigmentierten  Stromazellen   einzu- 
reihen sind ;   genau  sind   dieselben  von  Michel    beschrieben.     Die 
Leucocytenähnlichen  Formen  verhalten  sich  nach  ihrer  mikrochemi- 
schen Reaktion  (intensive  Tinction   durch  Dahlia)   wie  Mastzellen; 
die  nicht  pigmentierten  Stromazellen  lassen  sich,  da  sie  weder  Dahlia 
noch  Eosin  annehmen,  zu  Wald  eye  r's  Plasmazellen  stellen.    Da  sie 
oft  spindelförmig  gestaltet  sind,  so  mögen  sie  mit  glatten  Muskeln 
verwechselt  worden  sein.     Die  Granulationen  sind  vielleicht  als  Vor- 
läufer der  Pigmentkömer   in  den  farbigen  Stromazellen  aufzufassen. 
Die    Pigmentkörnchen   sind   nur   bei   Säugern    in   den   Stromazellen 
blasser  als  im  Pigmentepithel;  bei  Vögeln  vermisst  man  einen  Un- 
terschied.    MicheTs  mehrkemige  Zellen  hat  K.  nicht  beobachtet. 
In   der   vorderen  Begrenzungsschicht  des  Menschen   überwiegen   die 
Stromazellen    ungemein;    sie  sind  häufiger  Spinnenzellen   als   weiter 
rückwärts ,   in  3 — 4  Lagen  gehäuft.     Gegen  Michel  behauptet  K. 
die  Anwesenheit  von  Fasern  zwischen  den  Zellen,  bestreitet  aber  den 
lymphadenoiden  Charakter  dieses  Gewebes.     Am  PupiUarrand  endet 
die  Schicht  ziemlich  plötzlich ;  am  GUiarrande  dringen  Ausläufer  des 
Ligam.    pectinatum   in   sie   ein.     Rückwärts    besteht   keine   scharfe 
Grenze  gegen  die  Gefässschicht.    Von  den  Blutgefässen  der  nächsten 


Ziuammensetznng  dee  M.  Sphinkter  pupillae.  5 

Schicht  erwähnt  E.  das  direkte  Einbiegen  feiner  noch  nicht  capil- 
larer  Ärterienäste  in  Venen  am  Pupillarrande ;  er  bestreitet  (gegen 
Hfittenbrenner)  die  Existenz  longitudinaler  Moskelzüge  sowie 
elastischer  Fasern  in  der  Adventitia  (mit  Faber);  erstere  sind  wohl 
nicht  pigmentierte  Stromazellen.  Das  Zwischengewebe  enthält  hier 
grosse  Lymphspalten  in  radiär  geordnetem  Bindegewebe.  Einmpen- 
zellen  finden  sich  am  reichlichsten  am  Sphincter  und  am  Ciliarrande. 
Die  Septa  des  Sphincter  pupillae,  dessen  Beschreibung  E.  nichts 
neues  hinzufügt,  leitet  er  (gegen  Michel)  ?on  dem  Stroma  und 
nicht  Yon  der  hinteren  Begrenzungshaut  ab.  Zur  vergleichenden 
Histologie  dieser  Schicht  bemerkt  E.  vom  Eaninchen,  dass  hier  die 
typischen  Stromazellen  trotz  des  Pigmentmangels  nicht  fehlen ;  die 
Tordere  Grenzschicht  unterscheidet  sich  von  der  des  Menschen  durch 
stärkeres  Hervortreten  der  Fasern,  die  hier  auch  Michel  beschrie- 
ben hat.  Bei  den  Ratten  treten  dagegen  die  Fasern  zurück  und 
fehlen  dem  entsprechend  Adventitialscheiden  der  Gefässe.  Sehr  wenig 
Bindegewebe  bei  reicher  Entwicklung  der  Stromazellen  findet  sich 
auch  bei  der  Fischotter;  dagegen  ist  hier  der  Sphincter  enorm  ent- 
wickelt, so  dass  er  |  der  Breite  und  fast  die  ganze  Dicke  des  Stroma 
einnimmt;  auch  bei  dem  Iltis,  dessen  Stroma  sich  durch  tief  dunkle 
Pigmentierung  auszeichnet,  findet  sich  ein  ziemlich  starker  Sphincter, 
I  der  Breite  einnehmend.  Bei  der  Eatze  ist  der  Sphincter  noch 
stark,  mit  seinen,  durch  stärkere  Septa  getrennten  Bündeln  die  halbe 
Breite  der  Iris  erfüllend ;  eigenartig  sind  hier  die  Tapetalzellen  des 
Stroma,  welche  durch  die  Fügung  ihres  Eörpers  aus  der  Längsaze 
folgenden  feinen  starren  Fäserchen  den  Goldglanz  der  Iris  bedingen. 
Auftreten  von  Pigmentkörncheu  in  ihnen  deutet  die  Verwandtschaft 
mit  den  ebenso  reichlich  vorhandenen  pigmentierten  und  pigment- 
losen Stromazellen  an.  Bei  den  pflanzenfressenden  Haustieren  treten 
die  Bindegewebsfasern  stark  hervor;  meist  von  der  vorderen  Fläche 
schief  zur  hintern  gerichtet,  so  dass  lamelläre  Spaltung  nicht  mög- 
lich ist.  Reich  an  circulären  Fasern  ist  die  Iris  des  Pferdes,  lieber 
deren  Sphincter  bringt  E.  nichts  neues.  Bei  den  Vögeln  ist  wegen 
der  grossen  Ausdehnung  des  Sphincter  wenig  Bind^ewebe  vorhan- 
den. Die  Stromazellen  sind  meist  pigmentlos.  Gegen  Michel  be- 
tont E.,  dass  er  den  Sphincter  der  Taube  bis  zu  6  Faserlagem  ge- 
schichtet getroffen  hat.  Beim  Straussen  findet  er  im  Gegensatze  zu 
anderen  Vögeln  an  Stelle  lockerer  Fasern  dichte  Bündel.  Von  der 
Reptilieniris  ist  bemerkenswert  die  Verteilung  der  dicken  Sphinkter- 
lage   beim  Alligator  über  die  ganze  Breite,   ferner  das  Vorkommen 


ß  Anatomie  des  Auges. 

zweier,  durch  eine  Lage  Ton  Tapetalzellen  geschiedener  vor  dem 
Sphinkter  gelegener  6ef ässschichten ,  von  welchen  die  eine,  direkt 
unter  dem  Endothel  gelegen,  letzteres  vorwulstet.  Eine  besondere 
Irismnskulatnr  bei  Amphibien  bestreitet  E.  Die  spindelförmigen 
Zellen ,  welche  Orünhagen  isoliert  hat  —  entgegen  dessen  An- 
gaben findet  K.  die  Zellen  selbst  pigmentiert,  nicht  nur  von  Pig- 
ment umschlossen  —  gehören  wahrscheinlich  zum  Pigmentepithel. 
Bei  Fischen  kann  ein  Sphinkter  fehlen  (Karpfen,  Hecht,  Stör;  von 
den  Selachiem  Heptanchus) ;  andere  besitzen  einen  solchen  (schwach 
bei  Scyllium  catulus,  stark  wulstig  bei  Carcharias;  ausserdem  nach- 
gewiesen beim  Barben ,  beim  Huchen ,  Galeus ,  Chrysophrys ,  Thun- 
fisch). Die  zahlreichen  Blutgefässe  des  Stroma  verlaufen  im  allge- 
meinen circular,  ausgehend  von  einem  selbst  circulären  dem  Pupillar- 
rande  nahegelegenen  Stammgefässe,  so  dass  an  radiären  Schnitten 
die  grösseren  Gefässlumina  pupillarwärts  gefunden  werden;  irrtüm- 
lich ist  dies  so  aufgefasst  worden ,  als  ob  eine  Erweiterung  der  Ge- 
fässe  stattfände.  Das  Lig.  pectinatum  zeigt  Variationen,  indem 
durch  Anhäufung  der  Zellen  die  Maschenräume  ganz  schwinden 
können  (Umgestaltung  zu  einem  compakten  »Lig.  annulare  beim 
Karpfen«;  Verhalten  wie  bei  dem  Menschen  beim  Hecht).  Die  Di- 
latatorschicht  zeigt  grosse  Variationen;  es  soll  ein  Dilatator  fehlen 
beim  Menschen  (gegen  Schwalbe),  Gorilla,  Orang,  Hund,  Katze, 
Iltis,  Ratte,  Meerschweinchen,  Schwein  (Ref.  findet  beim  Schwein 
einzelne  radiär  verlaufende  glatte  Muskelfasern) ,  Rind ,  Pferd. 
Ein  schwacher  Dilatator  —  Grünhagen's  Insertionsbündel  des 
Sphinkter  —  findet  sich  beim  Kaninchen;  aber  stark  ist  der  der 
Fischotter,  wo  er,  aus  dem  Sphinkter  in  Gestalt  bündelweise  in  ra- 
diärer Richtung  austretender  Fasern  sich  entwickelnd  bis  zum  Giliarrand 
zu  verfolgen  ist ;  teilweise  biegen  hier  die  Bündel  auf  eine  kleine  Strecke 
in  circuläre  Richtung  um,  teilweise  verlieren  sie  sich  direkt.  Die  Exi- 
stenz des  Dilatator  bei  Vögeln  behauptet  K.  für  Taube  und  Bussard ;  die 
quergestreiften  Fasern  sollen  feiner  sein  als  die  des  Sphinkter,  gegen 
den  Giliarrand  zunehmen  und  sich  bis  in's  Corpus  ciliare  verfolgen 
lassen.  (Bei  der  Eule  konnte  Ref.  nur  glatte  Dilatatorfäsem  sehen.) 
Von  Reptilien  zeigten  Eidechse  und  Natter  einen  quergestreiften  Di- 
latator ;  er  fehlte  beim  Alligator,  ebenso  bei  allen  untersuchten  Am- 
phibien und  Fischen.  Die  hintere  B^renzungshaut  besteht  aus  in 
ihrer  Dicke  wenig  variierenden,  cylindrischen,  wenig  verästelten,  aber 
unter  einander  zusammenhängenden  leicht  gebogenen  Fasern ;  die- 
selben scheinen  starr  zu  sein  und  einer  besonderen,   weder   zu   den 


Verhalten  dea  ReUefi  der  Vorderflftche  der  Iris.  7 

leimgebeDdeo  noch  eu  den  elastisehen  zu  roobnendcu  Faserkategorie 
anzugehören.  Sie  erhalten  sich  in  Trypsin  und  80  ^/o  Ealilöaung; 
in  letssterer  weichen  sie  auseinander  durch  Losung  eines  Kittes;  von 
glatten  Muskeln  unterscheidet  schwächere  Färbung  in  Pikrinsäure, 
von  elastischen  Fasern  Aufquellen  und  Erblassen  in  yeniünnter  Es- 
sigsaure und  Kalilösung.  Kerne  fehlen.  Im  ganzen  stimmt  ifai« 
Struktur  mit  der  Glashaut  der  Aderhaut.  Sehr  dick  und  fest  ist 
die  Membran  bei  Katze,  Schwein,  Rind  und  Pferd,  dünn  bei  der 
Fischotter,  ferner  bei  den  Vögeln,  den  meisten  Reptilien  und  Am- 
phibien ;  bei  Alligator  ist  sie  dick.  Wo  die  Membran  sehr  dünn 
ist,  bleiben  zwischen  den  Fasern  von  Kittschichten  ausgef Gllte  Lücken« 
Bei  Fischen  ist  sie  dick,  namentlich  nahe  dem  Pupillarrand,  wo 
ausserdem  (nicht  bei  Garcharias)  die  Fasern  in  circuläre  Anordnung 
umbiegen.  K.  weist  darauf  hin,  dass  bei  Tieren  mit  schwachem 
oder  fehlendem  Dilatator  fast  immer  die  hintere  Begrenzungshaut 
stark  entwickelt  sei  und  umgekehrt  (Ausnahmen  für  letzteres  die 
sehr  dünnen  Regenbogenhäute  der  Ratte  und  Maus  sowie  der  Amr 
phibien),  dass  ferner  bei  schwach  entwickeltem  Bindegewebe  die  Blut- 
gefässe reichlich  vorhanden  sind,  im  Gegensatze  zu  dem  Befunde  bei 
starkem  Bindegewebe  und  dicker  hinterer  Grenzschicht.  Es  scheint 
also,  dass  Dilatator,  Elasticität  der  hinteren  Grenzhaut,  Schwell- 
vermogen  der  Gef  ässe  sich  substituieren  können.  —  Bezüglich  der 
Epithelflchicht  der  Lris  wird  im  wesentlichen  die  Anschauung  Grün- 
hag en*8  und  Schwalbe's  bestätigt,  dass  2  Zellschichten  vorhan- 
den 8ei«n;  beide  Lagen  können  sich  von  einander  lösen,  lassen  sich 
an  Schnitten  gebleichter  Regenbogenhäute  oder  (tangentialen)  Schnitten 
alfainoüscher  Eaninchen-Irides  demonstrieren.  Die  Zellen  der  vor- 
deren Schicht  sind  kleiner,  langgestreckt  polygonal,  kernhaltig  und 
haften  fest  an  der  hinteren  Begrenzungshaut;  wie  die  Fasern  der 
letzteren  so  biegt  auch  die  Richtung  der  spindelförmigen  Zellkerne 
am  Giliarrande  in  die  circuläre  Anordnung  um.  Die  Zellen  der  hin- 
teren Schicht  sind  hezagonal,  kubisch  oder  cylindrisch,  stärker  pig- 
mentiert, mit  kugeligem  Kern ;  sie  können  sich  in  selbständige  Fal- 
ten gruppieren,  entsprechend  dem  Contraktionszustande.  Der  unter- 
schied beider  Schichten  fehlt  noch  beim  7monatlichen  Embryo.  Mit 
Schwalbe  findet  K.  an  der  hinteren  Fläche  das  Pigmentepithel 
begrenzt  durch  ein  strukturloses  Häutchen,  welches  vom  Pupillar- 
rande  bis  in  den  gleichartigen  Ueberzug  der  Giliarfortsätze  zu  ver- 
folgen ist. 

Fuchs  (2,  3)  bringt  eine  ausführliche  Beschreibung  des  Beliefis 


B  Anatomie  des  Aages. 

der  freien  Flache  der  Iris.  Scheidet  man  an  dieser  Membran  dnrch 
den  CSrc.  ari.  minor  einen  ciliaren  und  einen  papillären  Teil,  so  ge- 
wahrt man  nach  beiden  Seiten  ziehende  radiäre,  reichlicher  auf  dem 
pnpillaren  Teile  vorspringende  Balken.  Zwischen  den  Arterien  fin- 
den sich  Vertiefungen  oder  Krypten,  die  am  reichlichsten  am  kleinen 
Ejreis  oder  an  der  äusseren  Peripherie  der  Iris  nachzuweisen  sind ; 
die  zweitgenannte  Stelle  ist  wegen  des  in  der  Tiefe  der  Krypten 
durchschimmernden  Pigmentes  schon  am  lebenden  Auge  als  dunkler 
Ring  sichtbar.  Die  Krypten  enthalten  aber,  durch  Aufhören  des 
Endotheles,  frei  gewordene  Mündungen  der  im  Irisstroma  enthal- 
tenen Lymphspalten.  Letztere  bilden  einen  Spaltraum,  Irisspalt,  der 
als  aus  einem  System  anastomosierender  Lücken  in  dem  spärlichen, 
die  mittlere  —  von  grosseren  Stämmchen  gebildete  —  Gef  ässlage,  um- 
gebenden Stromagewebe.  Es  communiciert  diese  Spalte  ausser  mit 
den  Lymphspalten  des  Irisstroma  der  anderen  Schichten  und  des 
Lig.  pectinatum  frei  mit  der  vorderen  Kammer  eben  durch  die  Spalt- 
öffnungen im  Grunde  der  Krypten.  Die  Rückfiäche  der  Iris  zeigt 
radiäre  Falten  und  concentrische  Wülste ;  letztere  werden  allein  von 
der  oberflächlichen  Lage  des  Retinalteiles  der  Iris  (Pigmentschicht), 
erstere  auch  vom  Stroma  gebildet;  ausserdem  finden  sich  Faltungen 
der  oberflächlichen  Pigmentzellenlage  am  Pupillarrand,  und  wechseln 
letztere  bei  den  Bew^ungen  der  Pupille  dadurch,  dass  beide  Lagen 
des  Pigmentes  auf  einander  gleiten.  Bei  Pupillenverengerung  werden 
die  in  der  Gegend  des  kleinen  Kreises  liegenden  Krypten  zu  spalt- 
förmigen  Lücken  ausgezogen  und  verschlossen;  die  Randzone  vei^ 
breitert  sich,  umgekehrt  geht  es  bei  Pupillenerweiterung.  Die  Be- 
wegung der  Iris  wird  so  von  Einfluss  nicht  nur  auf  die  Lymph- 
strömung überhaupt,  sondern  auch  auf  deren  Richtung,  indem  ab- 
wechselnd die  ciliaren  oder  die  pupillaren  Spalten  sich  öffnen.  F. 
nimmt  an,  dass  ein  grosser  Teil  der  Irislymphe  nicht  direkt  in  die 
Lücken  des  Lig.  pectinatum,  sondern  in  die  vordere  Kammer  sich 
ergiesse.  —  Auch  die  Dilatatorfrage  ist  berührt.  F.  betont,  dass 
die  hintere  Grenzmembran  das  bei  der  Dilatation  wirksame  Element 
sein  müsse,  weil  sonst  (wenn  weiter  vorn  gelegene  Gebilde  sich  con- 
trahierten) ,  die  hinter  ihr  gelegenen  Pigmentschichten  bei  der  Er- 
weiterung der  Pupille  sich  in  deren  Oeffnung  vorwulsten  müssten. 
Fraglich  bleibt  es  aber,  wie  das  Gewebe  der  Grenzmembran  einer 
aktiven  Dilatation  fähig  sein  könnte.  Ausführlicher  sind  dieselben 
Dinge  in  der  grösseren  Arbeit  von  Fuchs  (3)  behandelt,  speciell 
bezüglich  der  hinteren  Grenzhaut  ist  hier  betont,  dass  sie  jedenfalls 


Corpus  ciliare  nnd  Ghorioidea.  9 

anatomisch  sich  wesentlich  vom  Muskelgewebe  unterscheide.  Als 
vielleicht  senile  Veranderung  erscheint  es ,  wenn  sich  gelegentlich 
das  hinter  dem  Sphincter  gelegene  Gewebe  unter  Volumzunahme  in 
eine  hyaline  starre  Materie  umgestaltet. 

Aus  den  Üntersuchungs-Ergebnissen  Zeglinsky's  (4)  ist  hier 
ZQ  erwähnen,  dass  der  Sympathikus  bei  den  Vögeln  keinen  Einfiuss 
auf  die  Irisbewegung  hat;  da  er  aber  deren  Gefässe  nachweislich 
innerviert,  so  kann  die  Irisbewegung  nicht  vom  Lumenwechsel  der 
Gefässe  abhängen  (vgl.  auch  u.  Nerven). 

Eversbusch  (5)  beginnt  mit  einer  grösseren  Mitteilung  die 
kritische  Ausarbeitung  seiner  im  Auszug  bereits  mitgeteilten  ünter- 
SQchungen  über  die  Dilatations-Prage  (vgl.  Ber.  f.  d.  J.  1881.  S.  18. 
1883.  S.  8).  Auch  er  beschäftigt  sich  ausführlich  mit  der  Be- 
schafiFenheit  der  hinteren  Gefässhaut  und  der  Pigment-,  bezw.  Re- 
tinalschicht  der  Iris.  Er  leugnet  nunmehr  den  Diktator.  Die  von 
ihm  bei  dem  Pferde  beschriebenen  radiären  Ausbreitungen  vom 
äusseren  Sphincterrand  an  den  Enden  der  grossen  Azen  ovaler  Pu- 
pillen zur  Irisperipherie  bezeichnet  er  jetzt  als  accessorische  Sphinc- 
terinsertion ;  eine  solche  findet  sich  bei  der  dreieckigen  Pupille  der 
Fischotter  an  jedem  der  8 ,  sonst  bei  allen  ovalen  Pupillen  an  den 
beiden  Endpunkten  des  längsten  Pupillar-Dm.  Bei  den  Tieren  mit 
nmder  Pupille  finden  sich  solche  accessorische  Insertionen  nicht; 
dag^en  besteht  eine  innige  Durchflechtung  der  Sphincter-Bündel, 
wahrend  diese  bei  ovaler  Pupille  concentrisch  angeordnet  fast  den 
Eindruck  accessorischer  Sphincteren  (Eölliker)  aufkommen  lassen. 
Gegen  die  Auffassung  der  hinteren  Grenzhaut  als  Dilatator  adoptiert 
EL  die  Argumente  Schwalbe*s  (Anatomie  der  Sinnesorgane);  es 
ist  diese  Membran  dünner,  als  der  Querdurchmesser  einer  glatten 
Muskelfaser;  sie  zerklüftet  in  starre  Fädchen.  E.  findet  sie  kern- 
haltig, namentlich  reichlich  bei  der  Fischotter.  Diese  Kerne  fasst 
er  auf  als  Kerne  platter  Zellen,  die  zumeist  der  Oberfläche  elasti- 
scher Fasern  anliegen,  mit  ihrer  Längsaxe  parallel  der  Faserung; 
somit  ist  die  hintere  Grenz-Membran  als  elastisches  Gebilde  aufzu- 
fiEtfsen.  Das  Pigment  betreffend  anerkennt  auch  E.  zwei  Schichten. 
Die  Arbeit  ist  noch  nicht  abgeschlossen. 


lY.    Corpus  ciliare.    Chorloldea. 

1>   Virchow,    H. ,    Mitteilungen   zur  vergleichenden  Anatomie  des  Wirbel- 
tieraoges.    58.  Yen.  deutscher  Naturf.  n.  Aerzte  in  Strassbarg.    Tagbl.  S.-A. 


10  Anatomie  des  Auges. 

2)  y  i  r  c  h  0  w,  H.,  üeber  die  Form  der  Falten  des  Corpus  eiliare  bei  Säuge- 
tieren.   Morphol.  Jahrb.    XL   8.  437. 

3)  —  Ueber  die  verschiedeDen  Formen  des  Lig.  pectinatum  iridis.   Sitzungsber. 
der  Berl.  physiol.  Gesellsch.    Arch.  f.  Physiologie.    S.  571. 

4)  —  üeber  den  ciliaren  Muskel  des  Frosches.    Ebd.  S.  571. 

5)  F  0  n  t  a  n,  Oontribntion  k  Thistologie  de  la  chorolde.    Recneil  d*Opht.  p.  29. 

6)  —  Histologie  de  la  chorolde.    (Systeme  nerveox.)   Ibid.  p.  333.     (Referent 
nicht  zugänglich.) 

Aus  H.  V  i  r  c  h  o  w's  (1)  Mitteilungen  zur  vergleicheDden  Anatomie 
des  Auges  beziehen  eich  auf  die  Ghorioidea  bezw.  Chorioidealdrüfie 
folgende  Angaben:  »Die  »Chorioidealdrüsec  fehlt  bei  den  niedrigen 
Formen  der  fischähnlicben  Wirbeltiere  bis  incl.  der  Knochenganoiden, 
tritt  aber  auf,  und  zwar  gleich  in  kraftiger  Entwicklung,  bei  Amia. 
Es  giebt  bei  Gyprinus  und  einigen  anderen,  aber  nicht  allen  Cypri- 
noiden ,  eine  zweite  »ChorioidealdrOee« ,  welche  nicht  von  der  A. 
ophthalmica  magna,  sondern  von  der  A.  ophthalmica  minor  resp. 
A.  hyaloidea  gespeist  wird.  Die  Verzweigung  der  Oefässe  innerhalb 
derselben  ist  von  anderem  Charakter  wie  bei  der  bekannten  »Drüse«, 
nämlich  dichotomisch.c 

U.  y  i  r  c  h  o  w*8  (2)  Untersuchungen  der  Falten  des  Corpus  ciliare 
veranlassen  ihn,  in  dessen  Beschreibung  einen  neuen  Bestandteil  ein* 
zufügen,  nämlich  einen  ringförmigen  Vorsprung,  welcher  in  äqua- 
torialer Richtung  angeordnet,  bei  manchen  Tieren  der  Art  sich  er- 
hebt, dasB  er  zwei  Abschnitte  der  Ciliarfortsätze  und  der  sie  schei* 
denden  Thäler  zu  unterscheiden  ermöglicht.  Y.  bezeichnet  diese 
äquatoriale  Falte  als  ciliares  Sims;  vor  demselben  bleiben  in  der 
»Kammerbucht«  (Sinus  camerae  posterioris)  zwischen  den  Ciliarfort» 
Sätzen  »Kammer fächere  (^Recessus  camerae  posterioris),  hinter  ihm 
Fächer  des  P  e  t  i  tischen  Raumes  (Recessue  Petitianae).  Jeder  Ciliar- 
fortsatz  zerfällt  in  einen  vor  und  einen  hinter  dem  Sims  gelegenen 
Teil  (Septa  cameralia;  Plicae  Petitianae).  Die  ZonuLafasern  ent* 
springen  bei  dem  Kaninchen  ausschliesslich  hinter  dem  Simse  von 
dessen  hinterer  Fläche  und  den  Petit 'scheu  Falten;  alle  Falten 
sind  durch  das  Sims  in  querer  Richtung  verbunden,  was  natürlich 
für  die  mechanische  Leistungsfähigkeit  von  Vorteil  ist.  Alle  Falten 
erreichen  beim  Kaninchen  das  Sims ;  Hauptfalten  sind  aolche,  welche 
sowohl  den  Peti tischen  als  den  Kammerteil  voll  entwickelt  zeigen. 
ZuDgenförmig  nennt  Y.  eine  mit  unvollkommenem  Kammerteil  kom- 
binierte P  e  t  i  tische  Falte ;  unvollkommene  zungenf  örmige  Falten 
zeigen  auch  den  Peti  tischen  Teil  schv^her  entwickelt.  »Simsfal- 
ten« sind  kleine  Peti tische  Falten  ohne  KammerteiL     »Zwillings- 


Cili&nDQskel  des  Fro^hes.  11 

üedtenc  entsteben,  wo  die  Spitzen  zweier  Fortsatze  confluieren;  auch 
3  Falten  können  zusammenhängen.  Weiter  hebt  V.  hervor,  dass 
man  in  dem  Aufbau  des  Corp.  ciliare  eine  »Grundplatte« ,  die  vorn 
mit  der  Oefässschicht  der  Iris,  hinten  mit  der  der  Chorioidea  zu- 
sammenhängt, zu  unterscheiden  habe;  diese  Grundplatte  kann  durch 
starke  Entwicklung  des  Ciliarmuskels  in  das  Auge  gewölbt  sein,  so 
dass  sie  einen  äquatorialen  Wulst  darstellt,  auf  welchem  sich  die 
CUiarfortsätze  und  das  Sims  erheben.  Ein  Sims  findet  sich  ausser 
bei  dem  Kaninchen,  beim  Meerschweinchen,  beim  Hund  und  bei  der 
Katze  (kurz,  nahe  der  Iris  gelegen) ;  beim  Känguruh  und  bei  Mycetes ; 
auch  dem  Menschen  scheint  es  vorzukommen,  unentschieden  bleibt, 
ob  es  bei  den  Huftieren  existiert;  es  fehlt  dem  Seehund.  Die  bei 
dem  Menschen  so  mächtig  vorgewölbte  Grundplatte  —  man  könnte 
auch  ohne  Sims  durch  deren  Wulst  zwei  Abschnitte  der  hinteren 
Kammer  scheiden  —  ist  fast  nicht  entwickelt  bei  den  Camivoren,  noch 
weniger  bei  dem  Seehund.  Die  kompliziertesten  Faltenverhältnisse 
durch  reiche  Entwicklung  der  Sekundärwülste  zeigen  die  Huftiere: 
bemerkenswert  ist  bei  diesen  auch  das  reichliche  Stromagewebe  (Fal- 
tenstamm),  welches  von  der  Grundplatte  ausgehend,  in  die  Wülste 
Fortsätze  sendet.  Bezüglich  der  Einzelbeschreibungen  muss  auf  das 
Original  verwiesen  werden. 

Das  Lig.  pectinatum  sollte  nach  H.  Virchow  (3)  als  >  Netz- 
werk des  Hornhautiriswinkels«  bezeichnet  werden.  Schwach  ist  es 
beim  Menschen,  stärker  bei  den  Anthropoiden;  beim  Kaninchen  be- 
steht es  aus  kurzen  dicken  Fasern  in  geringer  Zahl.  Hund  und  Katze 
zeigen  es  reichlicher  als  andere  Raubtiere  (Wickelbär).  Sehr  mäch- 
tig, bis  zum  Pupillarrande  reichend  ist  es  beim  Seehunde,  bei  wel- 
chem seine  Fasern  von  der  Hornhaut-Skleralgrenze  aus  nach  vorn 
und  hinten  divergieren,  von  Pigmentzellen  umkleidet  und  nahe  der 
Sklera  von  cirkulären  Fasern,  nahe  der  Iris  von  Gefässen  durch- 
setzt. Sehr  ausgebildet,  aus  zarten  bis  zur  halben  Breite  der  Iris 
ziehenden  Fasern  gebildet  ist  es  bei  Vögeln ;  auch  bei  dem  Frosche, 
bei  welchem  im  übrigen  das  Corpus  ciliare  wenig  ausgebildet  ist. 
Zart  und  nicht  breit  findet  es  sich  bei  der  Ringelnatter. 

Der  Ciliar- Muskel  des  Frosches  ist  na^h  H.  Virchow  (4)  als 
Tensor  chorioideae  angeordnet;  zwischen  ihm  und  dem  Lig.  pecti- 
natum iridis  bleibt  ein  F  o  n  t  a  n  a^scher  Raum. 


12  Anatomie  dee  Auges. 

Y.  Betina. 

1)  Bernheimer,  St.,  Zur  fienntniss  der  NervenfaserBchicht  der  mensch- 
lichen Retina.  Sitzungsber.  d.  Kais.  Acad.  d.  W.  in  Wien.  Juli-Heft.  HL 
Abt.  1884. 

2)  Engelmann,  Th.  W.,  üeber  Bewegungen  der  Zapfen  und  Pigment- 
zellen der  Netzhaut  unter  dem  Einflüsse  des  Lichtes  und  des  Nerven-Sy- 
stems.  (Auszug  aus  einem  in  der  gemeinschaftlichen  Sitzung  der  anato- 
mischen und  physiologischen  Sektion  des  8.  internationalen  Kongresses  der 
medicinischen  Wissenschaften  am  14.  August  1884  in  Kopenhagen  gehal- 
tenen Vortrage.)    P  f  1  ü  g  e  r's  Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.   XXXV.  Bd.  S.  498. 

3)  G  r  a  d  e  n  i  g  u,  G.,  Intorno  alP  influenza  della  Luoe  e  del  Galore  sulla  Be- 
tina della  Bana.    Padova.     Stabilimento  Prosperini.    1885. 

4)  Guccati,  G. ,  Sur  la  stmctare  rayonnde  du  segment  externe  des  bäton- 
nets  de  la  r^tine.    Arohiyes  itaL  de  biologie.    VII.  Bd.    2.    p.  284. 

5)  W  0 1  f  f  b  e  r  g,  L.,  Die  entoptische  Wahrnehmung  der  Fovea  centralis  und 
ihrer  Zapfenmosaik.     Arch.  f.  Augenheilk.    XVI.    1.    S.  1. 

6)  Barrett,  J.  W. ,  Preliminary  communication  on  the  distribution  of 
blood-vessels  in  the  outer  layers  of  the  retina.  Proc.  Physiol.  Soc.  Lon- 
don 1885  —  6.    p.  10 — 12.    (8.  auch  Blut-  und  Lymphbahnen.) 

7)  Dogiel,  A. ,  Zar  Frage  über  den  Bau  der  Betina  bei  Triton  cristatus. 
Arch.  f.  mikroskop.  Anat.    XXIV.    S.  451.    Ber.  f.  d.  J.  1884.  S.  16. 

Bernheimer  (1)  stellt  fest,  dass  die  Fasern  der  Optikus- 
Schicht,  welche  zur  Fovea  ziehen,  höchstens  0,0003  mm  dick,  also 
um  die  Hälfte  dünner  sind,  als  die  dünnsten  Fasern  anderer  Netz- 
hautstellen mit  0,0006  mm.  Verzweigungen  der  Fasern  waren  nir- 
gends zu  finden;  ob  solche  etwa  tiefer  nach  Einschaltung  von  Gran- 
glienzellen  vorkommen ,  bleibt  dahingestellt. 

Engelmann  (2)  berichtet  nach  Untersuchungen  Hru.  van 
Genderen  Stort's  über  motorische  Vorgänge  in  der  belichteten 
Netzhaut,  deren  wesentliches  Ergebniss  darin  enthalten  ist,  dass  die 
Zapfeninnenglieder  sich  unter  Einwirkung  des  Lichtes  verkürzen,  sich 
dagegen  im  Dunkeln  verlängern.  Ellipsoide,  Aussenglieder  und  die 
Stäbchen  sollen  unverändert  bleiben.  (Vgl.  dagegen  die  später  re- 
ferierten Angaben  Gradenigo's.)  Am  stärksten  ist  die  Längen- 
änderung bei  Fischen  und  Fröschen.  Bemerkenswert  ist ,  dass  bei 
einer  kleineren  Art  der  Zapfen  der  Frosch-Netzhaut,  »Zäpfchen«,  im 
G^ensatze  zu  den  vielleicht  aus  ihr  hervorgehenden  »Kugelzapfen« 
mit  stark  lichtbrechenden  Kügelchen  die  Verkürzung  gering  ist, 
ebenso  bei  dem  der  Kugel  entbehrenden  Teilstück  eines  Zwillings- 
zapfen ;  die  unbeweglichen  Zapfen  des  Schildkrötenauges  gleichen  den 
letzteren  in  jeder  Hinsicht,  wenn  wir  von  den  farbigen  Fetttropfen  ab- 
sehen.   Gering  ist  die  Verkürzung  bei  der  Natter,  fast  unmerklich  bei 


Bewegungen  der  Zapfen  nnd  St&bchen  bei  Belichtung.  13 

der  Schildkröte.  Bei  der  Taube  sind  alle  Zapfen  ohne  Rücksicht  auf 
Farbe  der  Fetttropfen,  Lage  im  roten  Feld  (vgl.  Ber.  f.  d.  J.  1883. 
S.  17)  contractil.  Die  Streckung  im  Dunkeln  verläuft  langsamer 
als  die  schon  nach  wenigen  Minuten  selbst  im  diflFusen  Tageslicht 
ihr  Maximum  erreichende  Verkürzung.  Versuche  ergaben,  dass  alle 
Teile  des  Spektrum,  anscheinend  allerdings  die  hochbrechbaren  stär- 
ker bei  der  Hervorrufhng  der  Kontraktion  wirksam  sind ;  dass  ferner 
der  Ort  der  primären  Reizung  in  das  Innenglied  bezw.  vor  die 
Grenze  von  Aussen-  und  Innenglied  fällt,  da  bei  Tieren  mit  farbigen 
Kugeln ,  beispielsweise  grünes  Licht  bei  Zapfen  mit  roten  Kugeln, 
maximale  Kontraktion  henrorrief ,  obwohl  die  Kugeln  gerade  dieses 
wesentlich  abschwächen.  Weitere  Versuche  ergaben ,  dass  die  Be- 
wegungen vom  Nerven-System  ablegen,  so  zwar,  dass  stets  auch 
nach  einseitiger  Belichtung  bei  beiden  Augen  die  Bewegung  er- 
folgt. Diese  Association  wird  durch  die  Sehnerven  vermittelt,  wel- 
chen sonach  ausser  optischen  auch  retinomotorische  Fasern  zuzu- 
schreiben sind.  Ausser  der  Belichtung  des  Auges  kann  auch 
Strychnintetanus  und  Belichtung  der  Körperoberfläche  bei  Aufent- 
halt im  Dunkeln  die  Contraktion  anregen.  Bemerkenswert  ist,  dass  die 
bekannte  Pigmentbewegung  und  die  Zapfenkontraktion  nicht  zusam- 
menfallen müssen ,  also  auch  nicht  nur  ein  einheitliches  Phänomen 
bilden:  bei  Belichtung  im  roten  Lichte  fand  sich  einmal  Dunkel- 
siellang  des  Pigmentes  bei  maximaler  Verkürzung  der  Zapfen;  um- 
gekehrt einmal  (als  Ausnahme)  bei  Belichtung  der  Körperoberfläche 
maximale  Pigmentbewegung  bei  Dunkelstellung  der  Zapfen. 

Anknüpfend    an    die   Untersuchungen   Engelmann's   findet 
Gradenigo  (3),   dass  auch  die  Inneuglieder  der  Stäbchen,  nicht 
nur  die  der  Zapfen,  bei  Belichtung  sich  verkürzen,  während  zugleich 
die  äusseren  Körner  eine  mehr  ovale  Form  annehmen;   das  schmale 
Zwischenstück^  welches  äusseres  Korn  und  Innen-Glied  des  Stäbchens 
verbindet,  wird  unter  dem  Einflüsse  des  Lichtes  dicker,  seine  Länge 
geringer,  so  dass  der  Abstand  zwischen  der  Grenze  von  Aussen-  and 
Innenglied  einerseits,  der  (nach  der  Belichtung  oval  gestalteten)  Seh- 
zelle andererseits  sich  vermindert;  die  äussere  Körnerschicht  nimmt  an 
Höhe  zu,   während   die  Innenglieder  sich  verkürzen.     Die  einzelnen 
Veränderungen  erfolgen  nicht  zu  gleicher  Zeit;    zuerst  beginnt  das 
Einwandern  des  Pigmentes  zwischen  die  Aussenglieder  der  Stäbchen, 
dann  kontrahieren  sich  die  Zapfen    und  die  Aussenglieder  der  Stäb- 
chen; zuletzt  geschieht  die  Kontraktion  der  Innenglieder  der  Siäb- 
chen   und  die  ovale  Gestaltung   der  Körner.   —    An    ganz   frischen 


14  Anatomie  des  Aages. 

Präparaten  der  im  roten  Lichte  zerzupften  Netzhaut  im  Dunkehi  ge- 
haltener Frösche  konnte   Gradenigo  abwechselndes  Dicker-  und 
Dünner- Werden  des  Innengliedes  beobachten,   bis  es   schliesslich  in 
einem  bestimmten  Verkürzungszustand  bebarrte.  —  G.  meint,  dass 
der  Vorgang  auch  im  Leben  in  dieser  Weise  ablaufe.    Die  Bewegung 
erfolgt  unter  Ablauf  einer  Umlagerang  der  Substanz  des  Innengliedes 
bezw.  des  äusseren  Kornes,  der  Art,  dass  an  letzterem  sich  um  den 
unveränderten  Kern   abwechselnd  eine  körnige  oder  homogme  Be» 
schaffenheit  der  contnrierenden  Schicht  zeigt.    Es  scheint  also,  dass  bei 
der  Kontraktion    des   äusseren  Kernes   granuliertes  Material  in  das 
Innenglied  wandert ;  dies  würde  erklären,  wesshalb  letzteres  bald  als 
homogen  bald  als  leicht  granuliert  beschrieben  wurde,   unentschieden 
lässt  G.  die  Frage,  ob  der  konstante  Befund  ungleicher  I^nge  der 
Stäbchen-Innenglieder   mit   den   motorischen  Vorg^mgen  zusammen- 
hänge ;  jedenfalls  finden  sich  solche  Ungleichheiten  an  den  Stäbchen 
auch  dann  noch,  wenn  Pigment  und  Zapfen  bereits  in  die  Ruhestel- 
lung  zurückgekehrt  sind.     Von  besonderem  Interesse  ist  die  Tat- 
sache, dass  auch  Erwärmung  des  Tieres,  und  zvrar  im  Dunkeln,  die 
Kontraktion  der  Innenglieder  und  die  Pigmentwanderung  gleich  einer 
Belichtung  hervorruft ;  bis  zur  Limitans  externa  können  die  Pigment- 
kömer  getrieben  werden.    Die  Vermutung  G.*s,  dass  auch  die  tieferen 
Schichten    der  Netzhaut  vielleicht  durch  bessere  Untersuchungsme- 
thoden  als  in   den  Bereich  der  Bewegungsvorgänge  fallend  erkannt 
werden  könnten,  ist  einstweilen  gegenstandslos ;  die  Ausdehnung  der 
Engel m an n'schen    Funde  auf   die   Stäbchen  ist  wichtig  genug, 
auch  wenn  G.'s  Vergleich  seiner,  G.^s,  Entdeckung,  die  ja  nichts  ist,  als 
eine  Erweiterung  der  E. 'sehen,  mit  der  des  Sehpurpurs  übertrieben  ist. 
Cuccati  (4)   versucht  nachzuweisen,  dass  die  Aussenglieder 
der  Stäbchen  ein  Gefüge  haben,    welches  eine  Neigung  zu  radiärer 
Zerklüftung  bedinge,   dass  sie  also  aus  radiär  angeordneten  prisma- 
tischen Sektoren  aufgebaut  seien.     Kannelierung  der  Oberfläche,  wie 
sie  Max  Schnitze  beschreibt,  konnte  G.  an  ganz  frischen,  in  Humor 
aqueus   bezw.  Glaskörperflüssigkeit   oder   Methylgrüukochsalzlösung 
isolierten  Stäbchen  der  Tritonen   meistens   nicht  finden;    die  feine 
Längsstreifnng  derselben  ist  eben  der  Ausdruck  jener  Spaltbarkeit. 
An   isolierten    Querscheiben    kann    man    von   der   Peripherie    zum 
Centrum   gerichtete    Spalten    sehen.     Dieselben   Besultate    ergaben 
Zupfpräparate   der  in   Osmiumsäure   oder  Flemming'scher  Lio- 
sung  (Ghromsäure,    Osmium^ure    und  Essigsäure)    fixierten  Retina 
vom  Frosch ,  Triton   und  Azolotl ;  ebenso  Schnittpräparate ;  letztere 


Spindelförmige  LQckBn  der  Linse.  15 

waren  mit  Sanrefiichsin  gefärbt.  Auch  an  Schnittpraparaten  yom 
Hohn,  vom  Rind  nnd  vom  Pferd  war  die  radiäre  Struktur  zu 
konitatieren.  Ueberall  konnte  C.  eine  Verschiedenheit  der  centralen 
von  der  peripheren  Substans,  sei  es  auf  Orund  ungleicher  Licht- 
breehnng,  sei  es  wegen  ungleicher  Tinctionsfähigkeit ,  statuieren. 
Aach  fand  er  stets  einen  scharf  b^enzten  Randsaum,  welchen  er 
der  von  einigen  Autoren  angenommenen  Membran  der  Aussenglieder 
identificieren  zu  sollen  glaubt.  Bmm  ganz  jungen  Axolotl  fand  er  eine 
eentnde  Durchbohrung  in  den  Scheiben,  welche  das  Aussenglied  auf- 
bati«Q.  Auffallend  ist,  dass  beim  Frosch,  beim  Rind  und  Pferd  meist 
3  tiefe ^  bis  zum  Gentrum  vordringende  Spalten  bezw.  3  Hauptsek- 
tonn  zu  konstatieren  waren*  C.  nimmt  an,  es  bestehe  das  Aussen- 
glied aus  2  Substanzen ,  einer  dichteren ,  welche  die  Hülle  und  die 
Bßhmale  zum  Centrum  yordringende ,  die  Hauptspalten  darstellende 
Zwischensubstanz  umfasstt  einer  mderep,  der  Hauptsubstanz,  in 
welcher  feinere  Radiärstreifen  zu  beobachten  sind.  C.  glaubt  end- 
lieh, dass  ein  Vergleich  zwischen  dieser  radiären  Struktur  der  Stäb- 
ehenaossenglieder  bei  Vertebraten  und  den  Rhabdomen  der  Everte- 
braten-Augen  möglich  sei. 

Wolffberg  (5)  sucht  die  Zahl  der  im  entoptisch  wahr- 
nehmbaren Mosaik  der  gefässlosen  Stelle  in  der  Macula  enthaltenen 
Stabchen  zu  bestimmen;  sein  Resultat  —  ca.  50  Elemente  im  Ra- 
ÜUB,  7500  in  der  ganzen  Fläche  stimmt  annähernd  mit  Kuhnt 
überein.  Bezüglich  der  kritischen  Bemerkungen  W.'s  über  die  Deu- 
tung des  Mosaik's  muss  auf  das  Original  verwiesen  werden. 


YI.  Linse. 

1)  Eobinskiy  S. ,  Untersuchungen  über  die  »spindelförmigen  Lücken«  der 
physiologischen  und  pathologischen  Augenlinsen.  Berlin,  klin.  Wochenschr. 
Nr.  23. 

2)  —  Untersuchungen  zur  Anatomie,  Physiologie  und  Pathologie  der  Augen- 
linse.   Deutsch,  med.  Wochenschr.  Nr.  1. 

3)  M  a  1 1  h  i  e  s  s  e  n,  L.,  üeher  den  physikalischen  Bau  des  Auges  der  Vögel. 
Ebd.   XXXVIII.    S.  104. 

Rebiüski  (1^2)  wendet  dich,  gegen  Becker *s  Nachweis 
ipindelf  ormiger  Lücken  auf  Grund  eigener  Untersuchungen  an  yer- 
pttittelst  schwacher  Höllensteinlosungen  hergestellten  Pr&paraten ;  an 
jünea  findet  er  die  Faser  stets  dicht  gedrangt  (vermutlich,  weil  sie 


16  Anatomie  das  Auges. 

eben  in  den  schwachen  Losungen  aof quellen,  Ref.) ;  den  gleichen  Be- 
fand bietet  verdünnte  Salze&nre. 

Matthiessen  (3)  giebt  auf  Grund  von  Messungen  am  Auge 
des  Thurmfalken  und  des  Raben  Mitteilungen  über  den  optischen 
Bau  des  Vogelauges.  Indem  wir  bezC^lich  der  Rechnungsergebnisse 
auf  das  Original  yerweisen,  sei  hier  aus  den  anatomischen  Bemer- 
kungen erwähnt  die  Bedeutung  der  flüssigen  Beschaffenheit  der  Lin- 
sensubstanz, welche  in  hohem  Masse  dazu  beitragt,  dass  Vogel  bis 
ins  hohe  Alter  akkommodationsfahig  bleiben  und  nicht  starblind 
werden.  Ref.  möchte  hinzufügen,  dass  eine  weichere  Beschaffenheit 
der  Vogellinse  für  die  schnelle  Wirksamkeit  der  quei^estreiften 
Akkommodationsmuskulatur  jedenfalls  von  Wichtigkeit  sein  dürfte. 


YIL  Glaskörper. 

1)  Czermak,  W.,  Zur  Zonulafrage.  v.  G  r  a  e  f  e*8  Aroh.  f.  Ophth.  XXXI. 
1.    S.  79. 

2)  —  ErwideruDg  auf  Dr.  Dessauer^s  im  Jalihefte  dieser  Monatsblätter 
enthaltene  Bemerkungen  zu  meiner  Arbeit  über  die  Zonula.  Klin.  MonatsbL 
f.  Aagenheilk.    S.  410. 

3)  —  Erwiderung  auf  Herrn  Dr.  ßerger*8  Bemerkung  »Zur  Zonulafragec . 
y.  Graefe'8  Arch.  f.  Ophth.   XXXI.  4.    S.  295. 

4)  —  Berichtigung.    Ebd.    1.    S.  306. 

5)  Berger,  E. ,  Bemerkungen  zur  »Zonulafragec  v.  Graefe*8  Arch.  f. 
Ophth.   XXXI.  3.   S.  93. 

6)  Dessauer,  Zur  Zonulafrage.    Elin.  MonatsbL  f.  Augenheilk.    S.  314. 

7)  Virchowi  H.,  Ueber  den  Bau  der  Zonula  und  des  P e  t  i t'sohen  Kanalee. 
Arch.  f.  Anat.  u.  Physiol.  (Physiol.  Abt)  S.  164.  (Verhandl.  d.  physiol. 
Gesellsch.  zu  Berlin.) 

8)  —  Mitteilungen  zur  vergleichenden  Anatomie  des  Wirbeltierauges.  55. 
Yersamml.  deutsch.  Naturf.  o.  Aerzte  in  Strassburg.    Tagbl.    S.-A. 

0)  —  Eine  Bemerkung  über  die  Falten  des  Corpus  ciliare  mit  Demonstration 
einiger  Augenpräparate.  Ber.  über  die  XVII.  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch. 
zu  Heidelberg.    S.  226.    Diskussion  8.  231. 

10)  —  Ueber  GlaskOrperzellen.  Verhandl.  d.  Physiol.  Gesellsch.  zu  Berlin. 
Nr.  14  u.  15. 

11)  Younan,  A.  0.,  On  the  histology  of  the  vitreous  humour.  Journ.  of  ana- 
tomy  and  physiol.    XIX.    p.  1. 

12)  Haensell,  P.,  Becherches  sur  le  oorps  vitr^.  Bullet,  de  la  dinique  nat. 
opht.  de  rflospice  des  Quinze-Vingts.  III.  p.  18,  95,  177,  226.  (Ref.  nicht 
zugänglich.) 

G  z  e  r  m  a  k  (1)  formuliert  die  Ergebnisse  seiner  Arbeiten  über 
die  Zonula  in  folgende  Sätze:    1)  Die  Zonula  Zinii   ist  kein  hau- 


CaBalifl  Petiti  und  F o n t a n a'scher  Kanal.  17 

tiges  Gebilde,  sondern  ein  ziemlich  kompliziertes  System  yon  Fasern. 
Der  von  diesen  Fasern  durchzogene  Raum  gehört  zur  hinteren  Kam- 
mer and  ist  mit  Kammerwasser  gefüllt.  Es  giebt  keinen  Ganalis 
Petiti.  2)  Die Ursprungsf äserchen  der  Zonula  kommen  aus  der  Glas- 
lamelle der  Pars  ciliaris  retinae,  kein  einziges  aus  dem  Glaskörper. 
Die  Glaslamelle  geht  nach  hinten  nicht  in  die  Limitans  interna  re- 
tinae, sondern  in  die  Grenzschichte  des  Glaskörpers  über.  3)  Zwi- 
sehen  den  Zonulafasern  sind  einzelne  Endothelplatten  und  zahlreiche 
Wanderzellen  nachweisbar,  die  mit  ihren  protoplasmatischen  Fort- 
sätzen an  den  Fasern  haften.  4)  Das  sub  2)  erwähnte  Verhalten 
der  Glaslamelle  erklärt  das  Zustandekommen  der  A  e  b  j '  sehen  und 
aller  anderen  makroskopischen  Präparate ,  nach  welchen  die  abge- 
zogene Glashaut  der  Pars  ciliaris  retinae  als  »Strahlenbändchen«  für 
die  Zonula  selbst  gehalten  werden.  —  Aus  dem  Inhalte  der  ünter- 
suchimgen  sei  zunächst  der  sorgfältigen  Beschreibung  der  Glashaut 
auf  der  Innenfläche  des  Epithelüberzuges  des  Ciliarkörpers  bezw.  der 
Pars  ciliaris  retinae  gedacht ;  Gz.  nimmt  an,  dass  Fortsätze  der  Glas- 
haut zwischen  den  Zellen  des  Epithels  sich  mit  Fortsätzen  der  in- 
neren Glashaut  (der  Aderhaut)  verbinden.  Fasern  der  Zonula  giebt 
es  in  3  Arten:  »1)  Solche,  die  vom  Orbiculus  ciliaris,  und  solche, 
die  Tom  Ciliarkörper  entspringen  und  zur  vorderen  oder  hinteren 
Linsenkapsel  ziehen,  orbiculo-  und  cilio-capsuläre  Fäserchen.  2)  Solche, 
die  vom  Orbiculus  ciliaris  entspringen  und  sich  teils  an  dessen  vor- 
deren Partien,  teils  aber  und  dies  in  ihrer  grössten  Zahl,  am  Gorpus 
ciliare  inserieren  —  orbiculo-ciliare  Fäserchen.  3)  Solche,  die  von 
einer  Giliarkörperwand  zur  anderen  ziehen,  inter-  und  intra-ciliare 
Fäserchen. €  Alle  Fasern  entspringen  in  einem  Gebiete,  welches 
1—1,5  mm  vor  der  Ora  serrata  beginnt,  und  sich  bis  zu  einer  mit 
den  Stirnflächen  der  Giliarfortsätze  abschneidenden  Ebene  erstreckt; 
dabei  reicht  in  den  Thälern  die  ürsprungsgrenze  etwas  weiter  nach 
vom,  jedoch  nie  über  jene  Ebene  hinaus.  Eine  Kittmasse  zwischen 
den  Fasern  wird  entschieden  bestritten ;  auch  die  Existenz  des  von 
Berger  und  Kuhnt  angegebenen  Recessus.  Es  giebt  nach  Gz. 
weder  einen  Ganalis  Petiti,  noch  einen  F  o  n  t  a  n  ansehen  Kanal. 
Wenn  »die  vordere  Kammer  und  der  präzonulare  Teil  der  hinteren 
mit  Lymphsinus  die  meiste  Aehnlichkeit  haben,  so  entspricht  der 
zonuläre  und  Fontana'sche  Raum  mehr  Lymphspalten  und  man 
kann  daher  wohl  die  Kammern  in  toto  als  ein  Mittelding  zwischen 
beiden  auflTassen.«  Auch  entwicklungsgeschichtlich  sucht  Gz.  seine 
Anschauungen  zu  stützen,  indem  er  den  Nachweis  erbringt,  dass  noch 

J»hzMb«rloht  t  Ophthalmologie.  XVI.  1886.  2 


lg  Anatomie  des  Auges. 

bei  Embryonen  von  6^  Monaten  die  Zonula  eigentlich  die  ganze  hin- 
tere Kammer  erfüllt,  indem,  was  bei  Erwachsenen  nie  der  Fall  ist, 
ganze  Büschel  von  Zonulafasern  von  der  peripheren  Hälfte  der  hin- 
teren Irisfläche  und  von  den  vorderen  Teilen  des  Ciliarkorpers  ab- 
gehen ;  die  bei  dem  Erwachsenen  bestehende  Anordnung  ist  Folge 
eines  die  Bildung  der  Kammern  fortsetzenden  Rarefikationsprocesses. 
»Die  Zonula  entsteht  also  aus  dem  embryonalen  Schleimgewebe,  i$ß 
den  Raum ,  in  dem  später  die  hintere  Kammer  sich  bildet ,  ausfüllt^ 
und  zum  embryonalen  Glaskörper  gehört.«  Cz.  glaubt,  »dass  man 
in  der  Zonula  ein  durch  »funktionelle  Anpassung«  modificiertes 
Schleimgewebe  vor  sich  hat,  das  ausser  in  seiner  morphologischen 
Beschaffenheit  auch  in  der  physikalischen  und  chemischen  Beschaf- 
fenheit seiner  Elemente  abgeändert  worden  ist,  und  sich  zum  Glas- 
körpergewebe etwa  wie  das  Fontana'sche  Balkenwerk  zum  ge- 
wöhnlichen Bindegewebe  verhält.  Bezüglich  der  makroskopischen 
Pnlparationen ,  welche  gleichfalls  die  Natur  der  Zonula  als  Faser- 
gitter darthun,  sei  auf  das  Original  verwiesen.  Aeby's  Präpara- 
tionsmethode (Maceration  der  Bulbi,  s.  Ber.  f.  d.  J.  1882.  S.  4H) 
wird  auf  Grund  der  Erfahrungen  G  z.^s  verworfen.  A  e  b  y  hatte  die 
mit  abgelöste  Glashaut  des  Ciliarkorpers  auf  dem  Gitterwerk  der  Zo- 
nula aufliegen;  was  Ä.  als  Canalis  Petiti  injiciert,  ist  Cz.'s  zonu- 
larer  Teil  der  hinteren  Kammer.  Bezüglich  der  Einzelheiten  sowie 
der  Erwiderungen  (2,  3)  auf  die  Bemerkungen  Berger's  und 
D  e  s  s  a  u  e  r's  kann  auf  die  Originale  verwiesen  werden.  Hervorge- 
hoben werden  muss  die  Uebereinstimmung  in  den  Ergebnissen  der 
sorgfältigen  Arbeiten  C  z  e  r  m  a  k*s  und  Hans  V  i  r  c  h  o  w*s  (s.  unten), 
durch  welche  jedenfalls  einer  einheitlichen  Auffassung  Bahn  ge- 
brochen ist. 

B  e  r  g  e  r  (5)  verwahrt  sich  gegen  C  z  e  r  m  a  k  dagegen ,  dass 
er  die  Hyaioidea  zur  Zonula  ziehe;  er  weist  darauf  hin,  dass,  weil 
die  Zonula  von  dem  Glaskörper  leicht  isoliert  werden  kann,  es  mög- 
lich sei,  dass  auch  nach  Ablösung  der  von  der  Pars  ciliaris  retinae 
kommenden  geradlinigen  Fasern  die  aus  dem  Glaskörper  entstehen- 
den noch  auf  letzterem  sichtbar  bleiben.  Diese  bilden  aber  nicht  eine 
Membran,  sondern  eine  Schichte  von  durch  Interstitien  getrennten 
Fasern. 

Dessauer  (6)  verwahrt  sich  gegen  C  z  e  r  m  a  k  gegen  die 
Auffassung,  dass  er  neben  den  Fasern  der  Zonula  eine  Membran  an- 
nehme, und  stellt  sich  in  volle  Uebereinstimmung  mit  den  Auffas- 
sungen C  z.'s  ;  letzterer  erbringt  in  seiner  Erwiderung  (2)  den  Nachweis 


Besohaffenheit  der  Zonala.  19 

erheblicher  Differenzen  der  früheren  und  der  jetzigen  Darstellungen 
D.'s  (vgl.  Ber.  f.  d.  J.  1883.  S.  37 ,  wo  bereits  auf  einen  Wider- 
spruch zwischen  den  Angaben  in  D/s  Arbeit  hingewiesen  ist). 

H.  y  i  r  c  h  0  w  (7)  lässt  den  Glaskörper  durch  eine  Membran 
g^en  den  P  e  t  i  tischen  Kanal  abgeschlossen  sein ;  dagegen  existiert 
Dach  ihm  kein  Abschluss  des  P  e  t  i  tischen  Kanales  gegen  die  hin- 
tere Angenkammer.  Der  Raum  selbst  wird  durch  die  Fasern  der 
Zonula  ausgefüllt ;  zwischen  deren  Masse  und  dem  Glaskörper  bleibt 
also  ein,  meist  nur  ideeller  Spalt,  der  künstlich  beim  Aufblasen  er- 
weitert wird.  In  Wirklichkeit  besteht  aber  keine  scharfe  Begrenzung 
der  hinteren  Fläche  der  Zonula ;  es  liegen  nur  hier  die ,  obendrein 
dünneren  Fasern  lockerer  als  weiter  vorne.  Die  grossere  Dicke  der 
Fasern  an  der  vorderen  Fläche  lässt  sich  besonders  schon  bei  der 
Ziege,  die  reiche  Teilung  derselben  gegen  den  Linsenäquator  beim 
Hunde  demonstrieren.  Verbindungen  zwischen  Zonula  und  Glaskör- 
peroberflache finden  sich  nur  im  Bereiche  des  Orbiculus  ciliaris.  Ob 
eine  Eittsubstanz  die  Fasern  verbindet,  lässt  V.  unentschieden.  Ref. 
mochte  betonen,  dass  diese  Auffassung  sachlich  nicht  von  jener  ver- 
schieden ist,  welche  an  Stelle  eines  einheitlichen  P  e  t  i  tischen  Raumes 
ein  Lückensystem,  welches  von  Fasern  durchsetzt  ist,  annimmt. 

H.  V  i  r  c  h  o  w  (8)  fasst  hier  die  Zonula  nicht  auf  als  eine  Mem- 
bran, sondern  als  eine  den  Peti tischen  Raum  ausfüllende  Faser- 
masse, welche,  aus  »Zonula-Fibrillen«  gebildet,  den  Befestigungs- 
apparat der  Linse  darstellt.  Bei  Fischen  zeigt  dieser  Apparat  eine 
wechselnde  Form ;  auch  findet  man  hier  in  ihm  Platten  (beim  Thun- 
fisch die  dorsale  Platte  bis  1  mm.  dick),  Membranen,  Fasergeflechte 
und  Netze;  im  »Linsenmuskel«  ist  ein  oft  viereckiger,  platter,  wie 
glockenförmiger  Teil  des  Befestigungsapparates  in  Muskeln  als  sog. 
Campanula  umgewandelt.  Der  Zonula-Faser  morphologisch  gleich- 
wertig ist  die  Glaskörperfaser.  Die  morphologische  Einteilung  des 
Innenraumes  des  Auges  in  einen  faserhaltigen  Abschnitt  (Glaskörper 
und  Zonula)  und  einen  faserfreien  (vordere  und  hintere  Augenkam- 
mer) deckt  sich  nicht  mit  der  physiologischen,  welche  den  Peti ti- 
schen Raum  mit  seiner  Ausfüllung  der  vorderen  und  hinteren  Augen- 
kammer zurechnen  muss.  Ein  modificiertes  Glaskörpergewebe  bildet 
die —  nur  bei  Esox  und  Salmo  sichelförmige  —  »Leiste«  (Process.  falci- 
formis)  der  Fische.  Sie  ist  nur  selten  im  ganzen  pigmentiert ;  beim 
Thunfisch  stecken  nur  die  Gefässe  in  Pigmentscheiden ;  bei  Stachel- 
flossern  ist  sie  pigmentlos.  Meist  erhebt  sie  sich  nicht  über  die  Netz- 
hautspalte.    Ihr  zuzurechnen  sind:   ein  beim  Barsch  und  vielen  an- 

2» 


20  Anatomie  dee  Auges. 

deren  Stachelflossem  aus  der  Netzhautspalte  zwischen  Papille  und 
Ora  serrata  in  den  Glaskörper  ragender  muskulöser  Zapfen;  femer 
ein  stets  mit  der  Leiste  vorhandener  »dorsaler  Anhange,  der  von  der 
Mitte  der  Papille  aufwärts  ragt.  —  Weitere  Angaben  Qber  Homo- 
logien und  über  Glaskörpergefässe  siehe  Abschnitt:  >Gefä88ec. 

H.  V  i  r  c  h  o  w  (9,  10)  hat  femer  in  Fortsetzung  seiner  früheren 
Untersuchungen  (Ber.  f.  d.  J.  18^2.  S.  42 j  über  den  Glaskörper  Ex- 
perimente gemacht,  welche  dessen  Festigkeit  illustrieren ;  er  konnte 
bei  geeigneter  Präparation,  welche  die  Membrana  hjaloidea  vorher  eli- 
miniert, ein  Gewicht  von  mehr  als  25  gr.  an  der  Substanz  des  Glas- 
körpers vom  Rindsauge  aufhangen.  Die  hübsche  Versuchsanordnung 
ist  im  Original  einzusehen.  Die  morphologische  Grundlage  der  Glas- 
körpersubstanz bildet  ein  Fasergerüste  aus  runden,  gleichmassig  dicken 
Fasern,  die  sich  ohne  Anschwellung  in  den  Knotenpunkten  verbinden 
und  ein  Maschenwerk  bilden,  welches  unter  Umstanden  so  eng  sein 
kann,  dass  das  Gewebe  einen  streifigen  Charakter  zeigt.  Am  besten 
sind  die  Fasern  unter  der  Grenzhaut,  namentlich  unter  dem  Pe tit- 
schen Kaum  zu  sehen;  vorzüglich  gut  beim  Igel,  ausserdem  beim 
Menschen,  Chimpanse,  Orang,  Kaninchen,  Maus,  Alligator,  Frosch. 
Man  darf  sie  nicht  mit  den  stark  lichtbrechenden  Fasern  der  Glas- 
körperoberfiäche  bei  niederen  Vertebraten  (Frosch,  Cyprinoiden,  Wels) 
verwechseln.  In  der  Diskussion,  welclie  sieh  an  diesen  Vortrag  bei 
dem  Heidelberger  Kongresse  anschloss ,  erklärt  V.  das  Vorkommen 
abgeschlossener  Ergüsse  im  Can.  P  e  t  i  t  i  daraus ,  dass  ein  Erguss 
stets  zuerst  in  das  lockere  Gewebe  in  dem  hinteren  Teile  de.-^  Raumes 
erfolgt,  dabei  aber  die  vordere  Faser  so  dicht  an  einander  drangt, 
dass  nun  ein  Abschluss  besteht. 

Y  o  u  nan's  (llj  Darstellung  des  feineren  Baues  des  Glaskörpers 
erkennt  in  dessen  Gewebe  Zellen,  Membranen  und  Fasern.  Zellen  fin- 
det er  in  zweierlei  Formen :  als  amöboide  und  als  verästelte  Binde- 
gewebszellen, welche  namentlich  am  Aequator  des  Auges  oft  in  ein 
Netzwerk  auslaufen,  dessen  Fasern  sich  in  jene  der  Zonula  verlieren 
können;  gegen  Schwalbe  verwirft  Y.  die  Annahme,  dass  letz- 
tere durch  Umwandlung  aus  amöboiden  Zellen  sich  bilden.  Die  Mem- 
branen, zu  welchen  auch  die  M.  limitans  hyaloidea  gehört,  beschreibt 
Y.  in  ähnlicher  Weise  wie  Hannover,  also  in  concentrischer  An- 
ordnung mit  Verlauf  zum  Umfange  des  Glaskörper-Kanales.  Dass  die 
Flüssigkeit  des  Glaskörpers  durch  einen  Stich  ganz  abfliessen  kann, 
aber  nicht  durch  die  von  ihm  angenommene  membranöse  Septa  ge- 
hindert wird,  sucht  Y.  aus  der  hypothetischen  Existenz  von  Lücken 


Optikus  nnd  Ghiasma.  21 

an  Stelle  früher  vorhandener  Glaskorpergefässe  zu  erklären.  Die  Zo- 
nnla  lasst  T.  mit  Iwan  off  aus  der  Glaskorpersubstanz  hervor- 
gehen. Ihre  Beziehung  zu  dem  P  e  t  i  tischen  Kanal  und  der  hinteren 
Kammer  schildert  er  ähnlich  wie  H.  V  i  r  c  h  o  w  (s.  o.).  Ausser  den, 
elastischen  ähnlichen  Fasern  der  Zonula  beschreibt  Y.  ferner  Faser- 
Netze  am  Aequator  und  in  der  Gegend  der  Ora,  die  ein  ähnliches 
Ansehen  zeigen;  am  hinteren  Pol  existieren  sie  nur  vereinzelt.  Y. 
legt  Gewicht  auf  das  Eindringen  der  Fasern  in  die  Glaskörpersub- 
stanz, weil  so  der  Zug  der  Zonula  bei  deren  Anspannung  sich  ver- 
teile und  nicht,  wie  bei  Annahme  des  Ursprunges  der  Zonula  aus  der 
Limitans  retinae,  letztere  und  damit  die  gesammte  Netzhaut  anspan- 
nen und  schädigen  könne.  Endlich  beschreibt  Y.  noch  ein  überall, 
vornehmlich  in  der  Rinde  des  Glaskörpers  verbreitetes  zartes  Netz- 
werk, dessen  Verzweigungen,  durch  Goldinjektion  am  lebenden  Tier 
darstellbar,  sehr  den  Cornealnerven  gleichen.  Da  der  Glaskörper  als 
eigenartiges  Gewebe,  das  wesentlich  vom  Schleimgewebe  diflferiert, 
an&ufassen  ist,  so  hätte  nach  Meinung  Y.'s  die  Existenz  eines  Ner- 
vennetzes nichts  Wunderbares,  wenn  auch  der  Beweis  noch  zu  er- 
bringen ist. 


YIIL  Optikus  nnd  Chiasma. 

1)  Gelpke,  Th.,  Notiz  zur  AnwenduDg  der  W e i g e r fachen  modifiderten 
HämatoxylinförbuDg  aaf  das  periphere  Nervensystem.  Zeitschr.  f.  wisaen- 
Bchaftl.  Mikrosk.    IL    S.  484. 

2)  Weigert,  Ein  neues  Taachmikrotom  besonders  für  grosse  Schnitte.  Ebd. 
8.  426. 

8)  —  Ueber  Schnittserien  von  Celloidinprftparaten  ^des  Centralnervensystemes 
zum  Zwecke  der  Markscheidenfärbiing.    Ebd.    S.  496. 

4)  Bernheimer,  Si,  Zur  Eenntniss  der  Nervenfaserschichte  der  mensch- 
lichen Retina.  Sitzungsber.  d.  Kais.  Acad.  d.  Wissensch.  in  Wien.  III. 
Abt.    Juliheft.    1884. 

5)  Weiss,  üeber  Länge  und  Krümmung  des  Orbitalstückes  des  Sehnerven 
und  deren  Einfluss  auf  die  Entstehung  der  Kurzsichtig keit.  Tagebl.  d.  58. 
Versammlung  deutscher  Natur  f.  und  Aerzte  in  Strassbnrg  i.  E.  S.  498. 

6)  Fuchs,  E.,  Etüde  microscopique  sur  le  nerf  optique.  Archiv.  d*OphU 
p.  173.  (Soci^t^  fran9.  d'Opht.)  und  Bullet,  mäm.  Soc.  fran9.  d'opht.  III. 
p.  116. 

7)  Angelucci,  Ssllu  struttura  del  chiasma  dei  mammiferi  e  sul  centro 
visivo  della  corteccin.    Bull.  d.  r.  Accad.  med.  di  Roma.  XL  p.  17.  (Nicht 

zugänglich.) 


22  Anatomie  des  Aages. 

8)  Bellonci,  G. ,  lotorno  alla  terminazioDe  centrale  dei  nervi  ottici  nei 
manuniferi.  Bendiconto  delle  seesioni  della  B.  Accad.  delle  Boiense  dell* 
istituto  di  Bologna,    p.  49.    (Vgl.  Bar   f.  d.  J.  1884.  S.  27.) 

9)  Tartuferi,  F.,  SuH'  anatomia  minuta  delle  eminenze  bigemine  anteriori 
del  uomo.  (Centro  di  reflessione  e  di  irrcdazione  dell*  apparato  centrale 
della  visione.)  Memoria  premiata  dal  R.  istituto  Lombarde  di  scienze  e 
lettere  di  Milane.    Milane  1885. 

10)  Monakow,  v. ,  Einiges  Qber  die  Ursprungscentren  des  N.  opticus  und 
über  die  Verbindungen  dersplben  mit  der  Sehsphäre.  Sitzung  am  30.  Ja- 
nuar. Verhandlungen  der  PbysiologiBchen  Geselli^cbaft  zu  Berlin.  Nr.  6,  7.  b. 

11)  —  Experimentelle  und  pathologisch-anatomische  Untersuchungen  über  die 
Beziehungen  der  sog.  Sehsphäre  zu  den  iofracortikalen  Optikuscentren  und 
zum  Nervus  opticus.    Arch.  f.  Psych,  und  Nervenkr.    XVI.  l.    S.  151. 

12)  V.  G  u  d  d  e  n,  Ueber  die  Frage  der  Lokalisatiou  der  Funktionen  der  Gross- 
hirnrinde.  (Jahresvers.  d.  Vereins  der  deutschen  Irrenärzte.)  Neurolog. 
Centralbl.  S.  451. 

13)  —  Ueber  die  Sehnerven ,  die  Sehtraktus,  das  Verhältniss  ihrer  gekreuzten 
und  ungekreuzten  Bündel,  ihre  Seh-  und  Pupillarfasern ,  und  die  Centren 
der  letzteren.  Tagebl.  d.  58.  Versammlung  deutscher  Naturf.  und  Aerzte 
in  Strassburg  i.  E.    S.  136. 

14)  _  Diskussion.    Ebd.  S.  507. 

15)  D  a  r  k  s  c  h  e  w  i  t  s  c  h,  L.  v.,  Zur  Anatomie  des  Corp.  quadrigeminum.  Neu- 
rolog. Centralbl.  S.  251. 

Gelpke's  (1)  Bemerkungen  zu  der,  in  diesem  Berichte  Jahrg. 
1884.  S.  27,  besprochenen  W  e  i  g  e  r  tischen  Hämatoxilinfärbung  be- 
ziehen sich  speciell  auf  die  Untersuchung  des  Sehnerven.  Er  macht 
mit  Recht  darauf  aufmerksam ,  dass  man  intimer  die  Extraktion  mit 
dem  Eisensalz  sehr  vorsichtig  betreiben  soll;  am  besten  unter  An- 
wendung weit  schwächerer ,  als  der  von  Weigert  angegebenen 
Lösungen,  die  allerdings  entsprechend  langsamer  wirken.  Gegen  G. 
möchte  Ref.  die  Natur  des  Sehnerven  als  Hirnteil  betonen ;  für  ächte 
periphere  Nerven  ist  die  Methode  überhaupt  nicht  so  zweckmässig. 
Sehr  empfehlbar  dürften  sich  Versuche  an  in  Chromsäure  statt  in 
Mülle  r'scher  Flüssigkeit  erhärteten  Präparaten  erweisen ;  solche  zei- 
gen eine  intensivere  Tinktion.  Die  spezielle  Anwendung  auf  den  Optikus 
hat  allerdings  Ref.  noch  nicht  vorgenommen.  —  W  e  i  gert's  (2,  3) 
verbessertes  Mikrotom,  sowie  dessen  Verfahren,  Schnittserien  des  Ge- 
hirnes für  seine  Tinktionen  herzurichten ,  sind  hier  zu  erwähnen, 
wegen  der  Untersuchung  der  Optikus-Centren  und  des  Chiasma.  Das 
Mikrotom  gestattet,  grössere  Gehimstücke  unter  Spiritus  zu  schnei- 
den, indem  das  ganze  Instrument,  welches  nach  »Schanze-System« 
(Schlittenführung  des  Messers,  Hebung  des  Präparates  durch  eine 
Schraube)  gebaut  ist,  an  Charnieren  so  umgelegt  werden  kann,  dass 


Anatomie  der  Torderen  Vierhügel.  23 

das  Messer  der  Flache  nach  vertikal  statt  horizontal  steht,  das  Ob- 
jekt entsprechend  in  horizontaler  Lage  sich  befindet.  —  Die  Schnitte 
werden  auf  doset- Papier  oder  dünnem  Packpapier  aufgefangen  (Ref.) 
und  mit  diesem  —  nach  Arider  Metachromatypiebilder  —  auf  mit  CoUo- 
dium  überzogene  Objektträger  zu  mehreren  aufgelegt,  hier  nochmals 
mit  Collodium  übergössen  und  nunmehr  als  aus  CoUodium-Schichten 
gebildete  Lappen  weiter  behandelt.  Genaueres  ist  im  Original  einzu- 
sehen ;  jedenfalls  hat  W.  es  erreicht ,  dass  nunmehr  Präparate  zur 
Darstellung  von  Faserungsverhältnissen  der  Nerven-Centren  nicht 
schwerer  als  gewöhnliche  Garminpräparate  darzustellen  sind.  Modificiert 
man  noch  sein  Verfahren  dahin,  dass  man  die  einzelnen  Schnitte  statt 
des  Stückes  der  Imbibition  mit  Kupferlösung  unterzieht  (Lichtheim; 
Ref.),  so  hat  man  es  in  der  Hand,  beiderlei  Präparate  abwechseln  zu  lassen. 

Weiss  (5)  fand  bei  Untersuchungen  über  die  Länge  und  Krüm- 
mung des  in  der  Orbita  enthaltenen  Teiles  des  Sehnerven  beide  grossen 
Schwankungen  unterworfen.  Die  Länge  betrug  zwischen  20  und  30  Mm, 
im  Mittel  24,04  Mm. ,  der  Abstand  zwischen  Foramen  opticum  und 
Eintritt  des  Sehnerven  in  den  Bulbus  24 — 14  bezw.  18,298  mm. 
Zwischen  beiden  Werten  liegt  eine  mittlere  Differenz  von  5,588 
(12 — 3)  Mmm.  Auf  beiden  Seiten  können  Länge  und  Krümmung  des 
Sehnerven  verschieden  sein.  Weiss  glaubt  nach  Versuchen,  welche 
zu  beweisen  scheinen,  dass  bei  kurzem,  gestreckt  verlaufendem  Seh- 
nerven Zerrungen  desselben  mit  Rotationen  des  Bulbus  zur  Konver- 
genzstellung verbunden  sind,  ferner  nach  Beobachtungen,  welche  eine 
verzogene  Form  der  Pupille  bei  solchen  Augen  ergaben,  sich  den 
Autoren  anschliessen  zu  sollen,  welche  diesem  Verhalten  eine  Rolle 
in  der  Aetiologie  der  myopischen  Veränderungen  des  Auges  zuweisen. 
Allerdings  wird  in  der  anschliessenden  Diskussion  die  Auffassung  der 
ovalen  Papillenform  als  pathologisch  von  L  a  q  u  e  u  r  und  K  u  h  n  t 
nicht  geteilt. 

T  a  r  t  u  f  e  r  i's  (9)  preisgekrönte  Monographie  der  vorderen  Vier- 
hügel bringt  nach  einer  ausführlichen  bibliographischen  Einleitung 
eine  sorgfältige  histologische  Beschreibung  dieses  Teiles  der  Seh- 
centren. Er  unterscheidet  nervöse  und  Stützelemente,  zu  welchen 
letzteren  er  ausser  einer  dünnen  peripheren  Schicht  und  den  spinnen- 
fonnigen  Gliazellen  das  Ependym  des  Aquaeductus  Sylvii  rechnet,  in- 
dem die  laugen  basalen  Fortsätze  der  Ependymzellen  als  feine  Fasern 
in  die  mediane  Scheidewand  einbiegen.  Er  hält  fest  an  einer  Auf- 
stellung von  7  Schichten,  von  welchen  die  äusserste  und  innerste 
allein    dem   Stützgewebe   angehören:   periphere  Bindegewebsscbicht. 


24  Anatomie  des  Auges. 

Stratum  zonale  (Dicke  65  |i) ,  graue  Kappe  oder  peripheres  Grau 
(Dicke  520  |i),  weissgraue  oberflächliche  Schicht,  weissgraue  tiefe 
Schicht,  centrales  Grau,  centrales  Stützgewebe.  Die  Gürtel-  und  die 
oberflächliche  weissgraue  Schicht  hängen  aussen  und  innen  von  der 
Kappe  zusammen.  Die  im  Stratum  zonale  vorkommenden  Zellen  ge- 
hören zum  Stützgewebe  (gegen  M  e  y  n  e  r  t).  Die  graue  Kappe  ent* 
hält  spärliche  Nervenzellen,  in  den  oberflächlichen  Lagen  von  runder, 
ovaler,  oder  birnförmiger  Gestalt,  zuweilen  schräg  gestellt  mit  auf- 
wärts gerichteten  Ausläufern,  die  sich  in  das  periphere  Bindegewebe 
verlieren,  abwärts  verlaufenden  Axencylinderfortsäizen,  in  den  tieferen 
Schichten  runde  oder  ovale  Zellen,  deren  Fortsätze  überwiegend  auf- 
und  abwärts  gerichtet  bald  einzeln,  bald  in  kurzen  gemeinsamen 
Stämmchen  entstehen.  Bei  dem  Menschen  hat  man  diese  Schicht 
übersehen ,  weil  die  gewöhnliche  Schnittrichtung  nicht  günstig  ist ; 
man  muss  statt  der  gewöhnlichen  Richtung  (parallel  dem  Austritte 
des  Oculomotorius)  eine  Ebene,  die  den  hinteren  Vierhügelarm  senkrecht 
schneidet,  sei  es  in  frontaler  Li^e  (A),  sei  es  in  der  Richtung  (B)  der 
Axe  und  des  vordem  Zweihügels  zu  Grunde  legen.  Die  oberflächliche 
weissgraue  Schicht  enthält  dreierlei  Faserzüge :  verhältnissmässig  dicke 
Bündel,  die  vorwiegend  in  der  Nähe  der  Kreuzfurche  (den  Thälem 
zwischen  den  Vierhügeln)  vorkommen,  mittlere,  in  regelmässigen  Ab- 
ständen verteilte  kleine  Bündel,  und  tiefe  dicke  Bündel  in  zwei  Grup- 
pen, einer  dichten,  im  Querschnitt  Kommaförmigen  nahe  der  Mittel- 
ebene (»Virgola  midoUare,  Mann.  Komma«)  einer  von  grauer  Sub- 
stanz durchsetzten  lateralen  (^  Virgolagrigia«).  Alle  sind  von  vorn  nach 
hinten  gerichtet,  verhalten  sich  jedoch  ungleich,  in  der  Weise,  dass 
bei  der  Schnittrichtung  A  nur  die  oberflächlichen  Bündel  quer,  die 
anderen  bis  auf  die  sehr  tief  geschnittenen  medialen  Bündel  der 
mittleren  Gruppe  leicht  schräg  getroffen  sind.  Die  Nervenzellen 
dieser  Schicht  sind  gross,  multipolar,  gleich  jenen  der  Vorderhörner 
des  Rückenmarkes  untermischt  mit  anderen  sehr  kleinen  Elementen. 
Die  Axencylinderfortsätze  derselben  sind  abwärts  gerichtet;  manche 
beschreiben  vorher  einen  weiten  Bogen,  durchsetzen  dann  die  tiefe 
weissgraue  Schicht,  um  dort  als  radiale  Axencylinder  zu  erscheinen. 
Die  Fasern  der  nächsten  Schicht,  im  allgemeinen  quergerichtet,  aber 
von  radialen  durchsetzt,  bilden  im  Querschnitt,  untermischt  mit  grauen 
Massen,  ein  Gewölbe,  welches  das  Centralgrau  umfasst.  Die  queren 
Fasern  kreuzen  sich  und  gehen  in  die  hintere  Kommissur  über;  die 
radialen,  deren  Ursprung  teils  der  vorigen,  teils  der  in  Rede  stehen- 
den Schicht  angehören  und  welche  nach  M  e  y  n  e  r  t    als  Bindeglied 


Ergebnisse  der  Wegnahme  von  Rindenpartien  des  Occipitallappens.     25 

zwischen  Optikus  und  Oculomotoriuscenfcren  aufzufassen  wären,  wen- 
den sich  zum  grossen  Teile  lateral-  und  abwärts.  Die  Nervenzellen 
dieser  Schicht  gleichen  im  allgemeinen  jenen  der  vorigen.  Eine  wenig 
bekannte  Anomalie  der  Anordnung  dieser  Schicht  hat  T.  in  der  Form 
beobachtet,  dass  am  Längsschnitt  dessen  Fasermasse  nicht  als  regel- 
massige leicht  gekrümmte  Linie,  sondern  als  Häufung  von  der  hin- 
teren Kommissur  analogen  Zügen  erscheint  als  Ausdruck  einer  Ver- 
mehrung der  das  Optikuscentrum  mit  der  Sehsphäre  verbindenden 
Fasern.  Im  Centralgrau  finden  sich  kleine  multipolare  Zellen  mit 
sehr  feinen  Fortsätzen  und  feinste  Nervenfasern.  Die  basalen  Fort- 
satze der  Elpendymzellen  sind  fein  yerästelt ;  dass  ein  grösserer  Fort- 
satz durch  die  Raphe  sich  in  den  Boden  der  Längsfurche  zwischen 
den  Vierhügeln  begiebt,  ist  bereits  erwähnt.  (Falls  sich  diese  Fort- 
ratze nach  6  o  1  g  i^s  Methode  mit  Silber  färben,  dürften  sie  eher  als 
für  die  Stdtzgewebe-Auffassung  T.*s  für  eine  nervöse  Bedeutung  der 
Ependymzellen  sprechen.)  —  T.  ist  der  Ansicht,  dass  alle  die  6e- 
sicbtseindrücke  leitenden  Fasern  des  Sehnerven  in  der  grauen  Kappe 
und  (zum  kleineren  Teil)  in  dem  benachbarten  Teile  der  oberfläch- 
lichen Weissgrauen  Schicht  (obere  Fasern  der  oberflächlichen  weiss- 
grauen  Schicht)  ihr  Ende  finden ;  dass  die  Retinal-Eindrücke  erst  von 
da  aus  weiter  zu  den  anderen  bekannten  und  unbekannten  Sehcentren 
ausstrahlen^  Die  Verbindung  zu  den  Kniehockem,  dem  Thalamus  und 
anderen,  wegen  der  verwickelten  Faserverhältnisse  nicht  festzustellen- 
den Orten,  vermitteln  die  tiefen  Fasern  der  oberflächlichen  weiss- 
granen  Schicht.  Die  Fasern  der  tiefen  weissgrauen  Lage,  zum  Teil 
aus  der  oberflächlichen  als  radiale  Fasern  und  zwar  teilweise  gekreuzt 
aos  der  gegenüberliegenden  Seite  entstammend,  enden  teils  in  den 
Zellen  der  tiefen  Schicht  selbst,  teils  verlaufen  sie  möglicherweise 
als  oberflächliche  Faserung  der  Schleife  zu  den  Vorder-Seitensträngen, 
die  Verbindung  zum  Rückenmark  vermittelnd.  Im  wesentlichen  ist 
Bonach  Tartuferi  auch  für  den  Menschen  zu  Anschauungen  ge- 
langt, wie  er  sie  auf  Grund  experimenteller  Untersuchungen  an  Säu- 
gern bereits  früher  vertreten  hat  (Ber.  f.  d.  J.  1881.  S.  48). 

V.  Monakow^s  (10,  11)  experimentelle  Untersuchungen  an 
Katzen,  bei  welchen  kurze  Zeit  nach  der  Geburt  Rindenexstirpationen 
im  Gebiete  des  Occipitallappens  vorgenommen  waren,  ergänzen  dessen 
frühere  Mitteilungen  (Ber.  f.  d.  J.  1883.  S.  41).  Stets  fand  sich 
Atrophie  der  infracortikalen  Optikuscentren,  also  im  Corp.  genic.  ex- 
temum,  Pulyinar  und  vorderen  Zweihügel  der  operierten  Seite,  gleich- 
viel  ob    das  Tier   zur  Zeit  der  Operation  1 — 2  Tage  oder  mehrere 


26  Anatomie  des  Aoges. 

Wochen  alt  war.  Anders  liegt  es  mit  dem  Traktus  und  Nervus  op- 
ticus, welche  anscheinend  nur  bei  gleich  nach  der  Geburt  operierten 
Tieren  durch  Hemmung  des  Wachstumes  —  nicht  durch  Degenera- 
tion —  zurückbleiben.  Es  scheint  ferner  bei  der  Katze  insofern  eine 
Verschiedenheit  vom  Kaninchen  zu  bestehen,  als  bei  ersterer  eine 
engere  Beziehung  umschriebener  Stellen  der  Sehsphare  zu  einzelnen 
Teilen  der  infracortikalen  Centren  vorliegt;  die  mediale  Partie  der 
Sehsphare  steht  beinahe  allein  mit  der  lateralen,  die  laterale  mehr 
mit  der  medialen  der  infracortikalen  Centren  in  Beziehung.  Eine 
weitere  DiiFerenz  liegt  darin,  dass  bei  dem  Kaninchen  der  vordere 
Zweihügel,  bei  der  Katze  (und  dem  Menschen)  Corp.  gen.  ext.  und 
Pulvinar  als  Optikuscentrum  die  grössere  Rolle  spielen.  Gegenüber 
Tartuferi  betont  v.  M.  die  direkte  Abstammung  von  Traktus- 
fasem  aus  den  beiden  letztgenannten  Centren,  wahrend  T.  nur  eine 
Verbindung  der  letzteren  durch  das  oberflächliche  Vierhügelgrau  zu- 
gesteht. —  An  diese  Mitteilung  reiht  v.  M.  die  ausführliche  Be- 
schreibung des  bereits  in  der  früheren  Publikation  geschilderten 
Falles  einer  beiderseitigen  Encephalomalacie  in  den  Occipitallappen. 
Bezüglich  der  sehr  sorgfaltigen  Beschreibung  und  Kritik  des  Falles 
muss  auf  das  Original  verwiesen  werden,  da  ein  abgekürztes  Referat 
unmöglich  ist.  Nachdem  v.  M.  den  Beweis  erbracht  hat,  dass  eine 
Obliteration  der  Occipital- Arterie  D  u  r  e  t's  vorliegt,  mithin  der  Aus- 
gang des  Defektes  in  den  von  ihr  versorgten  Hirnteilen  zu  suchen 
ist,  zeigt  er,  dass  die  absteigende  Degeneration  nach  Defekten  im 
Gyr.  littgualis,  descendens  und  Cunens,  sich  durch  die  Graiiole ti- 
schen Stränge  auf  die  infracortikalen  Centren  und  von  da  aus  auf 
die  zur  Retina  gelangenden  Teile  des  Traktus  fortpflanzt.  Die  Ls^e 
des  gekreuzten  und  ungekreuzten  Bündels  im  Chiasma  kann  gut  ver- 
folgt werden;  das  Resultat  deckt  sich  im  ganzen  mit  den  Angaben 
Ganser*s  (Ber.  f.  d.  J.  1882.  S.  60).  Das  ungekreuzte  Bündel 
nimmt  im  Chiasma  wie  im  Optikus  das  dorsal-laterale  Querschnitts- 
feld ein;  beide  Bündel  verlaufen  geschlossen,  nur  wenige  Fasern 
können  sich  allenfalls  diffus  durchflechten. 

V.  Monakow  (11)  hat  im  Anschlüsse  an  die  vorige  und  seine 
früheren  Mitteilungen  (Ber.  f.  d.  J.  1883.  S.  41)  weitere  Untersuch- 
ungen an  Präparaten  vorgenommen,  welche  geeignet  sind,  Aufschluss 
über  die  Ausdehnung  der  primären  und  sekundären  Sehcentren  zu 
geben.  Einer  der  Fälle  betrefft  eine  Amaurose  im  Anschlüsse  an  eine 
doppelseitige,  durch  das  sagittale  Mark  des  Hinterhaupthirnes  ziehende 
absteigende  Degeneration  unter  Beteiligung  des  Pulviuars,  des  Corp. 


Infraeortikale  Gehimoentren.  27 

geniculat.  extern,  und  des  vorderen  Zweihügels,  bei  intaktem  Augen- 
befond  nnd  massiger  Entartung  des  Sehnerven ;  ein  zweites  Präparat 
zeigt,  ebenfalls  nach  plötzlich  aufgetretener  hochgradiger  Sehstörang, 
porencephalische  Erweichung  im  Hinterhauptlappen  bei  Intaktheit  der 
Bulbi,  des  Sehnerven  und  nahezu  auch  der  primären  Centren.  Ein 
dritter  Fall,  einem  Kranken  mit  progressiver  Paralyse  entstammend, 
zeigte  Atrophie  der  primären  Sehcentren  nach  langjähriger  idiopa- 
thischer hochgradigster  Atrophie  beider  Sehnerven.  Bezüglich  der 
Einzelheiten  der  Befunde  und  Erörterungen  M.'s  ist  auf  das  Original 
zu  verweisen.  Aus  den  Resultaten  ist  hervorzuheben,  dass  kein  An- 
halt dafür  besteht,  dass  etwa  beim  Menschen  andere  als  die  durch 
den  Tierversuch  ermittelten  infracortikalen  Gentren  —  vordere  Zwei- 
hügel, Corp.  geniculat.  extern,  und  Pulvinar  —  bestehen;  »wenn 
Beziehungen  des  N.  opticus  zu  anderen  Hirnregionen  bestehen,  so 
sind  dieselben  anderer  Natur  und  können  solche  Regionen  nicht  als 
Drsprungscentren  des  N.  opticus  aufgefasst  werden.«  Im  Pulvinar 
entspringen  Sehnervenbündel  —  wie  der  letzte  Fall  beweist  —  allein 
ans  der  grauen  Grundsubstaiiz ;  erst  mittelbar  aus  den  Granglienzellen 
der  medialen  und  caudalen  Bandzone.  Das  zonale  Mark  besteht  zum 
Teil  aus  Sehnervenfasem,  zum  Teil  aus  optischen  Projektionsfasern. 
Im  Corp.  geniculat.  ext.  entspringt  der  Sehnerv  hauptsächlich  aus 
der  lateralen  und  ventralen  Zone  und  zwar  in  relativ  grosserer  Stärke 
als  bei  Säugetieren.  Die  im  ventralen  grauen  Blatt  enthaltenen  grossen 
Ganglien  scheinen  aber  nicht  mit  ihm  in  Beziehung  zu  stehen ;  eine 
solche  kommt  anscheinend  eher  den  kleineren  als  den  grosseren 
Ganglien  zu.  Das  ventrale  zonale  Mark  des  Corp.  geniculat.  ext.  ist 
ebenfalls  wieder  aus  optischen  und  aus  —  anscheinend  mehr  ober- 
flächlich gelegenen  —  Sehnervenfasem  gemischt.  Im  allgemeinen 
verlaufen  die  Sehnervenfasern  des  Corp.  geniculat.  ext.  in.  dem  dessen 
lateral- ventralen  Teil  konstituierenden  Geflecht  kleiner  Ganglienzellen; 
aus  den  grosseren  medialen  Zelllagem  scheinen  Haubenfasern  zu  ent- 
springen. In  den  vorderen  Vierhügeln  entspringt  der  Optikus  an- 
scheinend aus  kleinen  Zellen  des  oberflächlichen  Graues  und  bildet 
der  Hauptsache  nach  das  oberflächliche  Mark  (die  zonalen  Fasern 
der  grauen  Kappe,  Tartuferi,  Ber.  f.  d.  J.  1881.  S.  46).  Die 
Fasern  der  optischen  Projektionsbahnen  (Sehstrahlen)  entspringen 
aus  den  Ganglienzellen  der  primären  Centren,  im  Pulvinar  aus  dessen 
caudalen  Partien  (die  indessen  auch  nioht  mit  der  Sehsphäre  verbun- 
dene Zellen  enthalten),  vielleicht  auch  aus  den  unteren  Lagen,  im 
Corp.  geuicul.  ext.  aus  den  lateral- ventralen  Zellherden,  im  vorderen 


28  Anatomie  des  Auges. 

Zweihügel  aus  den  Ganglienzellen  des  oberflächlichen  Graues.  Die 
Fasern  scheinen  sowohl  im  Stratum  zonale  der  Kappe  als  im  mitt- 
leren Marke  zu  verlaufen.  »Sämmtliche  optische  Stiele  vereinigen 
sich  im  sagittalen  Marke  des  Hinterhauptshirns  zu  einem  soliden 
Zuge,  der  längs  der  Balkentapete  verläuft,  und  in  die  Rinde  der 
occipitalen  Windungen,  vor  allem  aber  in  diejenigen  ^des  Guneus,  des 
Lobul.  lingualis  und  des  Gyr.  descendens  mündet.« 

V.  G  u  d  d  e  n  (12)  hat  nach  Exstirpation  des  gesammten  Hinter- 
haupthirnes bei  jungen  Kaninchen  ausgezeichnetes  Sehvermögen  er- 
halten gefunden.  Er  bezweifelt  daher  M  u  n  k  ^  s  Resultate,  und  betont, 
dass  man  die  verschiedenen  Schichten  der  Hirnrinde  getrennt  zu  un- 
tersuchen habe.  »Die  Funktion  der  Rinde  erscheint  als  eine  fluk- 
tuierende; ausschlaggebend  ist  die  Günstigkeit  der  Bahnen  für  die 
Erregungen  ;  diese  Verhältnisse  lassen  aber  Veränderungen  zu.« 

Die  Isolation  des  ungekreuzten  Bündels  des  Sehnerven  vollführt 
V.  Gudden  (13,  14)  neuerdings  in  der  Weise,  dass  er  beim  neu- 
gebornen  Tiere  durch  die  Sagittalnaht  mit  einem  feinen  Messer  vor- 
geht und  dajs  Ghiasma  durchschneidet.  Die  Versuche  gelangen  beim 
Kaninchen  und  bei  der  Katze  (Ganser);  die  Taube  entbehrt  des 
ungekreuzten  Bündels.  Bei  der  Katze  ist  die  Lage  des  gekreuzten 
und  des  ungekreuzten  Bündels  im  ganzen  dieselbe  wie  die  von  G. 
bei  dem  Menschen  (v.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth.  XV.  4.)  beschriebene. 
»Die  Kreuzung«  (Durchsetzung  ?  Ref.)  des  gekreuzten  und  ungekreuzten 
Bündels  vollzieht  sich  im  ganzen  Querschnitte  des  aus  dem  Ghiasma 
austretenden  Nerven  ;  erst  nach  und  nach  sondern  sich  im  Verlauf 
des  Nerven  die  Fasern,  um  zu  den  bezüglichen  Netzhauthälften  zu 
gelangen.  Der  Querschnitt  des  gekreuzten  verhält  sich  zu  dem  des 
ungekreuzten  wie  5:3.  —  Weitere  Untersuchungen  v.  Gudden's 
haben  ihn  zu  der  Annahme  geführt,  dass  neben  den  eigentlichen 
Sehfasern  und  den  die  Pupillenbewegung  beherrschenden  Fasern,  deren 
Centren  im  Corp.  geniculat.  externum ,  sowie  im  oberen  Hügel  des 
Corpus  quadrigerainum  sich  finden,  noch  ein  drittes  Fasersystem,  mit 
besonderem  vor  dem  oberen  Hügel  gelegenen  Centrum  existieren 
müsse ,  da  man  durch  nicht  zu  tief  greifende  Abtragung  eines  vor- 
deren Vierhügels  ein  Kaninchen  auf  der  entgegengesetzten  Seite  blind 
machen  könne,  ohne  dass  die  Pupillenbewegung  leidet.  Das  dritte 
Centrum  ist  noch  nicht  gefunden.  Dagegen  sind,  besonders  schon 
bei  der  Katze,  aber  auch  bei  dem  Menschen  und  Kaninchen,  zwei 
Faser-Kaliber  ohne  Mittelformen  vorhanden,  so  zwar,  dass  sowohl 
das  gekreuzte   als  das  ungekreuzte   Bündel  beide  Faserarten  in  ent- 


Augenlider.  29 

sprechender  Zahl  enthält.  »Bei  den  durch  Abtragung  des  oberen 
IlQgela  auf  der  entgegengesetzten  Seite  ohne  Störung  der  Pupillen- 
bewegung blind  gemachten  Kaninchen«  hat  »aber  die  Untersuchung 
der  frei  der  Quere  nach  geschnittenen ,  gut  gefärbten ,  atrophischen 
Nerven  in  sofort  wieder  in  die  Augen  fallender  Weise  die  mächtige 
Ansammlung  der  dicken  Fasern  ergeben.«  —  In  der  anschliessenden 
Diskussion  weist  v.  Monakow  darauf  hin ,  dass  die  experimentell 
bestimmte  Lagerung  der  gekreuzten  und  ungekreuzten  BQndel  nicht 
auf  den  Menschen  übertragen  werden  könne,  weil  eine  Ausgleichung 
der  atrophischen  und  nicht  atrophischen  Fasern  denkbar  sei ;  M  o- 
n  a  k  o  w  selbst  hat  in  einem  Fall  hochgradiger  Degeneration  eines 
Traktus  die  Entartung  beider  Sehneryen  in  besonderen  Bündeln  (auf 
der  nicht  gekreuzten  Seite  im  dorsal  lateralen,  auf  der  gekreuzten 
im  ventral  medialen  Querschnittsfeld,  hier  relativ  scharf  umschrieben) 
atrophisch  gefunden.  M.  erinnert  femer  an  seine,  früher  schon 
(Ber.  f.  d.  J.  1883.  8.  41)  besprochenen  Befunde,  wornach  bei  Weg- 
nahme eines  Bulbus  die  graue  Substanz  im  contralateralen  Corp.  ge- 
niculat.  extemum  bei  relativ  guter  Erhaltung  der  scheinbar  dicht  ge- 
drängten Ganglienzellen  einen  Defekt  zeigt. 

V.  Darkschewitsch  (15)  bringt  eine  Abbildung  der  Ver- 
teilung des  Tractus  opticus  im  vorderen  Vierhügel.  Dieselbe  erfolgt 
hauptsächlich  in  den  zwei  vorderen  Dritteln  des  Corp.  bigem.  an- 
terius  in  dessen  äusserer  Peripherie,  während  die  innere  Seite  den 
Sehstrahlen  zur  Hirnrinde  zum  Ursprünge  dient.  »Diese  letzten 
Fasern  sind  wohl  von  denen  zu  unterscheiden,  die,  vom  mittleren 
Marke  aui^ehend  (Ganser),  in  der  inneren  Kapsel  nach  der  Rinde 
verlaufen« ;  letztere  stellen  ein  besonderes  System  dar ,  dessen  Be- 
sprechung späterer  Mitteilung  vorbehalten  bleibt.  »Die  Verteilung 
der  Fasern  des  Tractus  opticus  in  der  grauen  Substanz  des  Vierhügels 
erinnert  im  Gegensatze  zu  den  übrigen  Hirnnerven  (excl.  Olfactorius) 
an  die  Verteilung  der  Stabkranzfasern  in  der  Grosshirnrinde«. 


IX.  Augenlider. 

1)  Fnchs,  E.,  Zur  Physiologie  und  Pathologie  deB  Lidschlusaea.    v.  Graefe's 
Arch    f.  Ophth.    XXXI.  Jahrg.    II.  Abt.    8.  97. 

2)  Wolf  ring,  E.,  Zur  Lehre  von  den  Lidknorpeldrüsen.     Westnik  oftalm. 
Jan.  —  Febr.    p.  1.    (Nicht  zugänglich.) 

3)  Pilliet,   A.,  Note  sur  la  glande  de  Härder  du  chameau.    Bullet,  de 
la  See.  zoologique  de  France  pour  Tannäe  1885.    p.  349. 


30  Anatomie  des  Aagea. 

Fuchs  (1)  bringt  Messungen  über  die  »Lidhohe«  (die  grosste 
Höhe  des  Lides  vom  freien  Lidrande  bis  zur  halben  Breite  der  Augen- 
braue bei  leicht  geschlossenem  Auge)  die  »vertikale  Ausdehnung  der 
Lidhaut«  (grosste  Entfernung  von  dem  freien  Lidrande  und  der  Mitte 
der  Augenbraue  bei  starker  Spannung  der  Lidhaut  durch  Zug  an  den 
Augenbrauen)  und  der  Länge  der  Lidspalte  in  verschiedenen  Lebens- 
altern. Die  Lidhöhe  ist  von  der  —  selbst  individuellen  Schwankungen 
unterworfenen  Höhe  —  der  Orbita  abhängig ;  wie  diese  wächst  sie  un- 
verhältnissmässig  rasch  in  den  ersten  zwei  Lebensjahren,  erreicht 
mit  drei  Jahren  nahezu  die  volle  Grösse,  während  bekanntlich  das 
Eörperwachstum  nach  rascherer  Zunahme  im  ersten  Lebensjahre  spä- 
ter gleichmässig  erfolgt.  Das  mittlere  Mass  steigt  vom  1. — 50.  Jahre 
von  12,5  auf  25,3  mm;  es  sinkt  später  ein  wenig  durch  das  Sinken 
der  Augenbraue  mit  der  Erschlaffung  der  Netzhaut.  Die  Ausdehnung 
der  Lidhaut  nimmt  rascher  zu  als  die  der  Lidhöhe,  und  bleibt  eine 
stetige  bis  in  das  höchste  Alter  (von  18,5  —  45,1  mm).  Das  Ver- 
hältniss  zwischen  beiden  (Länge  der  Lidhaut  dividiert  durch  die  Lid- 
höhe »Coefficient«)  steigt  von  1  :  1,5  beim  Neugeborenen  auf  1  :  1,8 
—  1,9  bei  Greisen.  Die  Länge  der  Lidspalte  wächst  verhältniss- 
massig  wenig,  nämlich  um  etwa  die  Hälfte  (von  18,5  —  in  maximo 
28,5  mm).  »Die  bedeutende  Länge  der  Lidspalte,  zusammen  mit  der 
grösseren  Elasticität  der  Lidhaut  sind  die  Ursachen  der  weit  offenen 
Augen  der  Kinder«  (vgl.  dagegen  v.  Reuss,  Ber.  f.  d.  J.  1881. 
S.  50 ;  derselbe  findet  —  wie  Ref.  glaubt,  mit  Recht  —  die  Ursache 
der  scheinbaren  Grösse  des  Kinderauges  darin,  dass  die  Cornea  sehr 
frühe  ihre  volle  Grösse  erreicht,  womit  die  Höhe  der  Lidspalte  gleich- 
falls wächst,  während  deren  Länge  noch  eine  geringe  ist). 

Pilliet  (3)  hat  die  Harder'sche  Drüse  und  die  Nickhaut 
des  Kameeies  untersucht.  Interessant  ist  daran  die  Beschaffenheit 
des  von  der  Drüse  umfassten  Knorpels,  einer  3  ctm.  hohen,  2  breiten, 
ohrf  örmigen  Platte,  die  durch  elastische  Bänder  mit  den  Lidwinkeln 
verbunden  ist  und  innerhalb  der  Drüse  durch  faserknorplige  Züge 
mit  deren  sehr  scharf  begrenzten,  von  Fett  umhüllten  Kapsel  zusam* 
menhängt.  Die  Grundsubstanz  des  Knorpels  ist  reich  an  faseriger 
und  körniger  elastischer  Substanz;  auch  in  einzelnen  Zellen  glaubt 
F.  Kömer  dieses  Materiales  zu  finden  (?  Ref.).  Die  Drüse  z^gt  den 
Charakter  der  serösen  Drüsen  :  kubische  Zellen  mit  rundem  centralem 
Kern  in  den  Acini,  Stäbchenepithel  in  den  Ausführungsgängen.  P. 
lässt  zwar  die  Frage  nach  der  Natur  ihres  Sekretes  offen,  neigt  aber 
zu  der  Ansicht,  dass  es  fermenthaltig  sei,  und  dazu  diene,  die  desqaa- 


Follikel  der  Bindehaat.  31 

mierten  Epithelien  der  Conjunktiva  aufzulösen  (Ret).  Der  Teil  der 
ConjnnktiTa,  welcher  den  inneren  Winkel  des  Augenlides  ausfüllt, 
enthält  reichlich  Talgdrüsen,  yielleicbt  Ersatz  für  die  im  unteren 
Lide  fehlenden  M  e  i  b  o  m'schen  Drüsen. 


X.  ConjnnktiTa. 

1)  StGhr,  Ph.  ,  üeber  den  Bau  der  Conjunctiva  palpebramm.    Vortrag,  ge- 
halten in  der  Sitzung  d.  physik.-med.  Gesellsch.  am  21.  Febr. 

2)  LoDkowitsch.    Zur    mikroskopischen    Anatomie   der   Bindebaut   des 
Auges.    Charkow. 

Stöhr  (1)  fasst  selbst  seine  Ergebnisse  bei  der  Untersuchung 
der  Conjunctiva  palpebrarum  in  folgende  Sätze  :  »Von  dem  adenoiden 
Grewebe  der  Bindehaut  erfolgt  in  gleicher  Weise  wie  von  dem  ade- 
noiden Gewebe  des  Darmkanals,  eine  Wanderung  von  Leucocyten  durch 
Epithel  in  den  Conjunktivalsack.  Der  Grad  der  Auswanderung  hängt 
ab  von  der  Ausbildung  des  adenoiden  Gewebes ;  da  wo  dasselbe  sich 
bis  zur  höchsten  Stufe,  dem  follikulären  Leucocytenhaufen  entwickelt 
hat  (»Wiederkäuert),  ist  die  Auswanderung  eine  sehr  reichliche  und 
bedingt  wesentliche  Alterationen  des  Epithels;  an  anderen  Stellen, 
wo  das  genannte  Gewebe  nur  in  Form  diffuser  Infiltration  auftritt  — 
und  das  gilt  besonders  für  die  Lidbindehaut  des  Menschen  —  ist  die 
Auswanderung  nur  eine  massige  und  scheint  keinen  deletären  Ein- 
flufls  auf  das  Epithel  auszuüben.  Die  Auswanderung  erfolgt  nicht 
nur  zwischen  den  Epithelien  hindurch,  es  dringen  auch  Leucocyten 
in's  Innere  von  Epithelzellen,  vermehren  sich  daselbst  und  brechen 
endlich  durch.t  Aus  den  von  Stöhr  mitgeteilten  Tatsachen  er- 
wähnen wir:  den  Nachweis  kleiner  Follikel  im  Fomix  der  mensch- 
lichen Bindehaut,  in  bogigen  Linien  angeordnet  (H  e  n  1  e)  ;  den  Nach- 
weis des  Vorkommens  von  Kemteilungsfiguren  im  Centrum  der  Fol- 
likel, wo  diese  vorkommen.  Stöhr  betont,  dass  man  als  Quelle 
der  auswandernden  Zellen,  wo  Follikel  nicht  so  gut  kenntlich  sind, 
auch  an  die  Gefässe  denken  müsse  (Ref.  fand  gut  ausgesprochene 
Follikel  auch  an  der  Conjunctiva  palpebrae  anscheinend  normaler 
Augen). 

In  Bezug  auf  Lunkewitsch^s  (2)  Mitteilungen  über  die 
Conjunctiva  bulbi  benützen  wir  das  Referat  Hirschmann^s  im 
Archiv  für  Augenheilkunde.  L.  hält  die  Follikel  der  Bindehaut  bei 
erwachsenen  Tieren   für   normal,  beim  Menschen  für  pathologisch. 


32  Anatomie  des  Anges. 

Die  LymphiDfiltration  der  Gonj.  tarsi  beginnt  dicht  bei  den  Mei- 
bom* sehen  Drüsen.  Aeinose  Drüsen  ßndet  L.  beim  Menschen  in 
der  lateralen  Hälfte  der  Gonj. ,  oben  und  unten  im  hinteren  Drittel 
der  Conj.  tarsi ;  dagegen  nie  knäuelf  ormige  Drüsen  am  äusseren  Horn- 
hautrande. Becherzellen  findet  L.  überall,  namentlich  in  den  Buch- 
ten ;  besonders  gross  sind  sie  gegen  den  Lidrand.  Die  Krause- 
schen  Kolben  liegen  unter  dem  Kapillametze  am  reichlichsten  in  der 
Uebergangsfalte  und  im  unteren  Teile  der  Gonjunctiva  tarsi ;  die  Kol- 
ben sind  rund,  mit  doppelter  Hülle.  Beim  Hunde  sah  L.  einmal 
in  einer  Hülle  2  Kolben  mit  selbständig  zutretenden  Nervenfasern  ent- 
halten. Die  Nerven  dieser  Zellen  zweigen  von  einem  weitmaschigen 
Netze  dünner  markhaltiger  Fasern  in  die  Grundsubstanz  der  Gonjunk- 
tiva  ab.  Andere  Abzweigungen  dieses  Netzes  zerfallen  in  feinste, 
marklos  in  das  Epithel  eindringender  und  hier  verdickt  endigender 
Fädchen ;  andere  enden  in  einem  subepithelialen  Netz  blasser  Fasern, 
an  welchem  auch  die  sympathischen  Gefässnerven  participieren.  Be- 
züglich der,  im  B>eferat  nicht  ganz  klaren  Beschreibung  des  Epithels 
muss  das  Original  verglichen  werden. 


XI.  Nerven. 

1)  Zeglinsky,  N.,  Experimentelle  UntersnchuD^n  über  die  Irisbeweg- 
angen.    Arch.  f.  Anat.  und  f.  Physiol.     Physiol.  Abt.    S.  1. 

2)  Reche,  Ad.,  Ueber  die  Beziehungen  des  N.  oculomotorius  und  sympa- 
thicus  zum  Ganglion  ciliare.    Greifswald.    27  p. 

3)  Darkschewitsch,  L.  v.,  üeber  die  hintere  Kommissar  des  Qehirns. 
Neurol.  Gentralbl.   S.  100. 

4)  —  üeber  die  Bedeatung  der  hinteren  Kommissur  des  Gehirns.  Pflüger's 
Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.    36.  Bd.    S.  640. 

5)  —  Zur  Anatomie  des  Gorp.  quadrigeminum.  Neurol og.  Gentralbl.  S.  251 
(siehe  Abschnitt:  »Optikus  und  Ghiasma«). 

6)  Edinger,  Ueber  den  Verlauf  der  centralen  Hirnnervenbahnen  mit  De- 
monstration von  Präparaten.  Arch.  f.  Psych,  u.  Nervenkr.  XVI.  3.  S.  858. 
(X.  Wandervers.  d.  südwestd.  Neurologen  und  Irrenärzte.) 

7)  Spitzka,  E.  G.,  Vorläufige  Mitteilung  über  einige  durch  die  »Atrophie- 
Methode«  erzielte  Grundsätze,  hauptsächlich  die  Gommissura  posterior  be- 
treffend.   Neurolog.  Gentralbl.   S.  246. 

8)  V.  Gudden,  üeber  die  Sehnerven,  die  Sehtraktus,  das  Verhältniss  ihrer 
gekreuzten  und  ungekreuzten  Bündel,  ihre  Seh-  und  Pupillarfasern,  und 
die  Gentren  der  letzteren.  Tagebl.  d.  68.  Versammlung  deutscher  Naturf. 
und  Aerzte  in  Strassburg  i.  £.  S.  136  (siehe  Abschnitt:  »Optikus  und 
Ghiasma«). 

9)  —  Diskussion.    Ebd.  S.  507  (siehe  Abschnitt:  »Optikus  und  Ghiasma«). 


BeEiehüngen  des  N.  oculomotorius  und  sympathicuB  zum  Gaoglion  ciliare.  33 

10)  Eckhard,  C,  Beiträge  znr  Geschichte  der  Experimentalphysiologie  des 
NerTensystems.  Geschichte  der  Physiologie  der  motorischen  Nerven  des 
Änges.    Beitr.  z.  Anat.  u.  Physiol.  (Eckhard).    Giessen.    XI.    S.  115. 

Zeglin8k7(l)  schickt  seinen  experimentellen  Untersuchungen 
ober  die  Irisbewegungen  eine  anatomische  Darstellung^  der  Augen- 
höhlen-Nerven bei  den  Vögeln  voraas.  Das  Ganglion  ciliare  erhält 
bei  denselben  keine  Wurzel  vom  Sympathikus ;  eine  sensible  Wurzel 
geht  bei  der  Taube  stets  in  das  Ganglion  ein.  Beim  Huhn  gesellt  sie 
sich  erst  jenseits  desselben  zu  den  Ciliarnerven,  kann  sich  aber  von 
diesen  nochmals  trennen,  um  fQr  sich  in  das  Auge  einzudringen. 
Ausführlich  wird  die  Praparation  dieser  Nerven  am  lebenden  Tier  be- 
handelt; vorzüglich  schön  sind  die  Abbildungen  der  Nerven  (vgl. 
auch  Abschnitt:  »Irisc). 

[Reche  (2)  machte  seine  Untersuchungen  über  die  Beziehungen 
des  Nervus  oculomotorius  und  sympathicus  zum  Ganglion  ciliare  am 
Kopfe  des  Schafes.  Bei  der  makroskopischen  Praparation  wurde 
manchmal  nur  einer,  gewöhnlich  aber  2  sehr  dünne  Nervenfäden 
gefunden,  rechts  vom  Plexus  caroticus.  Die  Radix  longa  geht  nicht 
vom  N.  naso-ciliaris  aus,  sondern  entspringt  aus  dem  Ganglion  G  as- 
ser i  zwischen  dem  1.  und  2.  Trigeminusaste.  An  einer  Stelle  des 
N.  oculomotorius  ungefähr  in  der  Mitte  zwischen  Sinus  cavernosus 
und  Ganglion  ciliare  wurden  Ganglienzellen  gefunden,  welche  an  Ge- 
stalt und  Grösse  den  Zellen  des  Ganglion  ciliare  gleichen,  sowie  dass 
in  dem  Oculomotoriusaste  neben  den  breiteren,  dem  quergestreiften 
M.  obliquus  inferior  und  wahrscheinlich  dem  Akkommodationsmuskel 
zukommenden  Fasern  schmälere  in  demselben  Neurilemm  verlaufen; 
femer  dass  ein  kleiner  Teil  der  breiteren  und  sämmtliche  schmälere  Fa- 
sern sich  von  dem  Oculomotoriusaste  abzweigen  und  zur  sog.  Radix 
brevis  werden.  Die  dünnfaserigen  Bündel  werden  mit  den  sympathi- 
schen Fasern  identificiert.  Die  schmalen  Fasern,  welche  im  Oculo- 
motorius und  der  Radix  longa,  sowie  im  Ganglion  und  den  Ciliar- 
nerven gemessen  wurden,  wechselte  in  den  Grenzen  von  1,8  —  10  |a, 
die  breiteren  von  14 —  18  |jl  und  die  Fasern  der  freien  sympathischen 
Wurzel  zwischen  1,8  —  14  (i. 

Bei  den  mikroskopischen  Untersuchungen  an  2  neugeborenen 
Kindern  und  an  2  Erwachsenen  fand  sich  in  allen  Fällen  im  Oculo- 
motorius in  der  Radix  brevis  ein  Bündel  schmälerer  Nervenfasern.  Bei 
Querschnitten  durch  die  Radix  brevis  zeigten  sich  überall  Ganglien- 
zellen, welche  auch  bis  in  den  Oculomotorius  sich  vorfanden.  Schnitte 
dorcb  die  Radix  longa,  die  Ciliarnerven,  den  Oculomotorius  und  das 

lihrctbttloht  fOr  Ophthalmologie.  XVI.  1889,  3 


34  Anatomie  des  Ang^e. 

Ganglion  ciliare  wiesen  verschieden  dicke  Fasern  auf,  die  schmäleren 
beim  Kinde  1,8  —  2,7  |i,  beim  Erwachsenen  3  —  7  (i,  die  breiteren 
4,5  —  5,4  |i  resp.  11  —  18  |i,  die  Fasern  der  Radix  sympathica 
1,8  —  2,4  |i ,  resp.  4  —  7  (i.  Michel.] 

Darkschewitsch  (3,  4)  findet ,  dass  die  ventralen  Bündel 
der  hinteren  Eommissnr  beim  menschlichen  Embryo,  in  einem  von  dem 
der  dorsalen  abweichenden  Verlaufe,  sich  in  vorwärts  convexer  Bieg- 
ung dem  centralen  Grau  angeschlossen  zur  Gegend  des  hinteren  Längs- 
bündel teils  in  dieses  selbst,  teils  in  eine  dem  Oculomotoriuskem  an- 
geschlossenen Gruppe  kleiner  Ganglienzellen  verlieren.  Sie  enthalten 
ihre  Markscheiden  früher  als  die  Fasern  des  tiefliegenden  Markes 
der  vorderen  Vierhügel.  Da  die  erwähnten  kleinen  Ganglienzellen 
vielfach  mit  dem  grosszelligen  Oculomotoriuskeme  und  dem  hinteren 
Längsbündel  Verbindungen  zeigen,  da  ferner  zahlreiche  Oculomotorius- 
bündel  direkt  in  das  hintere  Längsbündel  übergehen,  so  schliesst  D. 
auf  eine  nahe  Beziehung  der  ventralen  Fasern  der  hinteren  Kommis- 
sur zum  Oculomotorius.  Am  Kaninchen  konnte  D.  diese  Fasern  beim 
ausgewachsenen  Tier  in  die  Hirnrinde,  die  Glandula  pinealis  und  das 
Ganglion  habenulae  verfolgen ;  in  die  beiden  letztgenannten  gelangen 
hier  auch  Fasern  des  N.  opticus.  Somit  bilden  Fasern  der  hinteren 
Kommissur  wahrscheinlich  die  Bahn,  durch  welche  Reize  von  der 
Hirnrinde  und  dem  Tractus  opticus  zu  den  Augenmuskel-Nerven  ge- 
langen. Speciell  sind  die  Pupillarnerven  beteiligt.  Mediane  Durch- 
schneidung der  hinteren  Kommissur  in  sagittaler  Richtung  bedingt 
beiderseitige  Pupillenerweiterung.  Die  weiteren  physiologischen  An- 
gaben bedürfen  weiterer  Kontrolle ,  weil  der  von  Luchsinger 
(Ber.  f.  d.  J.  1883.  S.  58)  konstatierten  Tatsache,  dass  beide  Irides 
des  Kaninchen  unabhängig  reagieren,  nicht  Rechnung  getragen  zu 
sein  scheint. 

E  d  i  n  g  e  r  (6)  findet  zwischen  den  Oculomotoriuskernen  beider 
Seiten,  da  wo  diese  am  kräftigsten  sind,  einen  medialen  Kern,  der 
zum  Nerven  beider  Seiten  Fasern  sendet.  Unklar  ist  die  Beziehung 
zweier  Nebenkeme  aus  spindelförmigen  Zellen,  die  dorsal  und  ventral 
vom  Oculomotoriuskem  jederseits  sich  fanden,  ebenso  diejenige  der  im 
centralen  Grau  um  den  Aquaeduct  gelagerten  feinen  Fasern  zum  Nerven. 
»Der  oder  die  Nudei  oculomotorii  stehen  in  Verbindung  mit  Fasern 
aus  dem  tiefen  Vierhügelmark  (der  gleichen  und?)  der  gekreuzten 
Seite ,  welche  seitlich  und  ventral  herantreten ,  mit  dem  hinteren 
Längsbündel,  mit  Fasern  aus  der  Subst.  reticularis  der  gekreuzten 
Seite.     Eine  vom  und  dorsal  vom  Oculomotoriuskem  gelegene  Zell- 


Hintere  Kommissur.  35 

grappe ,  G  n  d  d  e  n '  s  dorsalen  Oculomotoriuskern ,  konnte  E.  nicht 
sicher  als  solchen  bestimmen.  —  E.  tritt  zu  Gunsten  der  Trocblearis- 
kreuzung  auf  und  wird  darin  in  einer  der  referierten  Mitteilung  fol- 
genden Diskussion  von  S  tili  in  g  unterstützt.  Letzterer  erkennt  dem 
Trochlearis  3  Wurzeln  zu,  zwei  gekreuzte,  Ton  welchen  die  eine  sehr 
dünne  aus  den  hintersten  hind  obersten  Schichten  der  Schleife,  die 
andere  aus  dem  Hauptkem  stammt;  die  dritte  ungekreuzte  Wurzel 
aus  dem  Kleinhirn  ist  schwer  zu  erkennen. 

Bei  einem  3  Monate  alten  Kätzchen,  welchem  am  3.  Lebenstage 
eine  Verletzung  des  Thalamus  und  wahrscheinlich  der  angrenzenden 
Teile  der  Himschenkel  beigebracht  war,  fand  Spitzka  (7)  fast  voll- 
ständigen Schwund  der  linken  Himhälfte;  ausser  Thalamus  und 
linker  Hemisphäre  fehlten  Tractus  opticus  und  oculomotorius  und 
linke  Pyramide  ganz,  waren  der  Tractus  und  Lobus  olfactorius  sowie 
der  vordere  Vierhügel  verkümmert  und  die  Brücke  sowie  die  rechte 
Kleinhimhälfte  reduciert.  Von  den,  mit  dem  Sehapparat  verbun- 
denen Himteilen  sind  das  hintere  Längsbündel,  der  Oculomotorius- 
kern und  der  Abducensursprung  beteiligt.  Das  hintere  Längsbündel 
war  in  seinem  vorderen  Teil  besonders  reduciert,  ebenso  das  lateral- 
wärts  sich  anschliessende  Gebiet  der  Haube,  mit  Ausnahme  des  an  die 
Raphe  grenzenden  Strahlenbündels,  welches  obendrein  links  sogar  stär- 
ker war  als  rechts.  Da  die  Atrophie  des  linken  hinteren  Längsbündels 
vom  bedeutender  ist,  ja  fast  in  vollständigen  Schwund  auszuarten  scheint, 
so  nimmt  8.  an,  dass  es  aus  zwei  Ursprüngen,  von  welchen  der  ge- 
kreuzte erst  weiter  rückwärts  in  es  eintritt,  sich  bilde.  Da  femer 
dieser  Schwund  mit  einem  Defekt  des  einen  Vierhügels  zusammen- 
fallt, während  andere  Defekte  nach  den  Befanden  v.  Monakow' s, 
Meyer's  und  v.  Gudden's  ohne  Einfluss  bleiben,  so  meint  S.  in 
dem  Befunde  eine  Stütze  für  seine  Ansicht  zu  finden,  dass  dieses 
Bündel  ein  Projektionsglied  darstelle,  dessen  höheres  Centrum  die 
Vorderhügel,  dessen  unteres  Ende  die  Nervenkerne  der  Augenbeweg- 
ungsnerven —  eventuell  auch  der  Kopfdrehungsmuskelnerven  dar- 
stellende F 1  e  c  h  s  i  g*s  sowie  D  u  v  a  Ts  und  L  a  b  o  r  d  e*s  Auffassung 
des  hinteren  Längsbündels  als  Verbindungsbahn  der  Augenmuskelkerne 
scheint  S.  ungenügend,  weil  die  Atrophie  mit  dem  medialen  Oculomoto- 
riuskern aufhöre,  dieser  aber  unmöglich  allein  ein  so  grosses  Faserbün- 
del abgeben  könne.  Die  auffallende  Persistenz  der  an  die  Raphe  ange- 
lehnten dicken  Längsfasem  der  Haube  auf  der  atrophischen  Seite  er- 
klärte sich  daraus,  dass  diese  Fasern  unter  Kreuzung  in  der  hinteren 
Kommissur   aus  dem  rechtseitigen  Thalamus  entsprangen  (überein- 

3* 


36  Anatomie  des  Auges. 

stimmeDd  mit  Meynert).  Im  Gegensätze  zu  Dark  sc  he  witsch 
nimmt  S.  an,  dass  die  hintere  Kommissur  überhaupt  keine  Kommissuren- 
fasern  enthalte.  —  Beide  Oculomotoriuskerne  waren  atrophisch,  aber 
in  unsymmetrischer  Weise,  übereinstimmend  mit  früheren  Befunden 
y.  Gudden's  (vgl.  d.  Orig.).  Der  Abducensursprung  ist  durch  die 
Atrophie  der  Haubenfasern  auf  die  Hälfte  Oer  normalen  Entfernung  der 
Mittelebene  genähert.  (Bei  der  grossen  Ausdehnung  der  Zerstörung 
ist,  wie  S.  selbst  zugesteht,  die  Verwertung  seines  Fundes  schwer, 
jedenfalls  darf  die  Differenz  in  dem  Verhalten  des  linken  Längsbün- 
dels nicht  ohne  weiteres  in  dem  Sinne  von  S.  gedeutet  werden,  Ref.) 


XU.  Mnskeln. 

1)  Flesch,  M.,  Zur  EenntDiss  der  NervenendiguDg  in  den  qaergestreiften 
Muskeln  des  Menschen.  Nach  Untersuchungen  au  Querschnitten  vergol- 
deter Präparate  der  Augenmuskeln.  Mitteil,  der  naturforsch.  Gesellsch.  in 
Bern  f.  d.  J.  1884.    I.  Heft. 

2)  E  i  c  h  b  a  u  m ,  F. ,  Untersuchungen  üher  die  Aponeurosen  des  Bulbus  und 
der  Augenmuskeln  bei  den  Haussäugetieren.  Zeitschr.  f.  yergl.  Augen- 
heilk.    III.   S.  1. 

3)  Motais,  Recherches  sur  Tauatomie  humaine  et  Tanatomie  compar^e  de 
l'appareil  moteur  de  Toeil.  Archiv.  d'Opht.  V.  p.  28,  143,  419,  524  (wird 
im  nächstjährigen  Jahresberichte  referiert  werden). 

4)  —  Capsule  de  Tenon  chez  Thomme.  Ibid.  p.  166  (Sociätä  fran9.  d*Opht.) 
und  Bull,  et  mäm.  Soc.  fran9.  d'Opht.    III.    p.  192. 

Flesch^s  (1)  Mitteilungen  über  Nervenendigungen  in  den  quer- 
gestreiften Muskeln  fussen  auf  Untersuchungen  an  den  Augenmuskeln, 
enthalten  jedoch  keine  Angaben  über  speciell  den  Augen  zukommende 
Eigentümlichkeiten.  Indem  wir  daher  bezüglich  der  Untersuchungen 
auf  das  Original  verweisen,  führen  wir  nur  das  Endresultat  an,  wel- 
ches dahin  geht,  dass  die  Endplatte  in  direkter  Kontinuität  mit  den 
interstitiellen  protoplasmatischen  Bestandteilen  der  Muskelfaser  steht, 
dass  sie  mithin  mit  der  Muskelfaser  eine  organische  Einheit  bildet. 
Die  Umsetzung  der  Nervenerregung  in  Muskelarbeit  findet  also  in  der 
Endplatte  und  nicht  erst  in  der  Muskelfaser  statt.  Im  wesentlichen 
stimmt  dies  mit  Kühne^s  Anschauungen  überein,  widerspricht  da- 
gegen dem  von  G  e  h  b  e  r  g  für  die  Iris-Muskeln  der  Vögel  vorge- 
tragenen (vgl.  Ber.  f.  d.  J.  1884.  S.  11). 

E  i  c  h  b  a  u  m  (2)  giebt  eine  ausführliche  Darstellung  der  Apo- 
neurosen des  Bulbus  und  der  Augenmuskeln  bei  den  Haustieren.     Be- 


Aponeurosen  des  Auges  und  der  Augenmuskeln.  37 

züglich  der  äusserst  sorgfältig  geschilderten  Einzelheiten  müssen  wir 
auf  das  Original  verweisen.  Im  wesentlichen  ist  überall  der  Nach- 
weis dreier  Faserblätter,  eines  oberflächlichen,  welches  alle  Organe 
mit  Ausnahme  der  Tbränendrüse  überzieht,  eines  darunter  gelegenen, 
speciell  dem  M.  Levator  palpebrae  sup. ,  bezw.  dessen  Ausstrahlung 
in  das  Augenlid  verbundenen,  eines  tiefen,  welches  wieder  in  mehrere 
Blatter  zerfallt,  geführt.  Das  oberflächliche  Blatt  von  diesen  verliert  sich 
xumTeil  an  der  Innenfläche  der  geraden  Muskeln ;  das  tiefe  zerfällt  wei- 
ter in  zwei  Lamellen,  von  welchen  die  innere  dem  Bulbus  unmittel- 
bar aufliegt,  die  äussere  zum  Teil,  nämlich  in  den  Zwischenräumen 
zwischen  den  Muskeln  mit  der  vorigen  verschmilzt,  während  sie  auf 
den  Muskeln  sich  dem  oberflächlichen  Blatte  anschliesst.  Beide  Blät- 
ter umschliessen  auch  das  Fettpolster  hinter  dem  Nickhautknorpel 
(Blinzknorpel)  zwischen  inneren  und  unteren  geraden  Augenmuskeln, 
nachdem  das  tiefe  die  Innenfläche  des  Knorpels  mit  seiner  Drüse,  das 
oberflächliche,  mit  dem  medialen  Lidbande  verbundene,  dessen  Aussen- 
fiäche  überzogen  und  Verbindung  mit  der  mittleren  Fascie  einge- 
gangen hat.  Nach  rückwärts  schliesst  sich  —  nach  BUdung  der 
Scheiden  für  die  Sehnen  der  Augenmuskeln  —  die  tiefe  Fascie  dem 
Retractor  bulbi  an;  da  wo  dieser  die  mediale  Fläche  des  Sehnerven 
anfeine  kurze  Strecke  frei  lässt,  liegt  sie  diesem  selbst  auf.  Von  ihr  aus- 
gebend schieben  sich  2  Fortsätze,  ein  lateraler  unterer  und  ein  me- 
dialer oberer,  unter  den  Retractor,  welche  sich  spaltend  den  Op- 
tikus, bezw.  dessen  Hüllen,  umscheiden.  Bei  dem  Rinde  ist  der  vom 
M.  retractor  freigelassene  Teil  des  Optikus  grösser  als  beim  Pferde. 
Die  oberflächliche  Fascie  ist  bei  dem  Rinde  aus  2  Blättern  gebildet, 
von  welchen  das  schwächere  über  der  Tbränendrüse  liegt ;  bemerkens- 
wert ist  eine  mächtige  Ausstrahlung  derselben  zur  Periorbita  aussen 
von  der  Harder'schen  Drüse.  Bei  dem  Schafe  ist  bemerkenswert 
diu  ^Starke  der  oberflächlichen  Aponeurose ,  bei  dem  Schweine  die  Lage 
der  Harde raschen  Drüse  ausserhalb  der  Fascia  superficialis.  Bei 
dem  Hunde  ist  hervorzuheben  die  Beziehung  der  mittleren  Aponeu- 
rose zur  Sehne  des  oberen  schiefen  Muskels,  welche  sie,  zuweilen  be- 
kleidet von  Muskelbündelo,  die  vom  Levator  abzweigen,  umscheidet. 
Die  tiefe  Fascie  ist  an  ihrer  Aussenseite  bedeckt  von  einer  dünnen  Mus- 
kellage, die  von  ihr  da,  wo  ihr  äusseres  Blatt  an  die  geraden  Muskeln 
herantritt,  entspringt,  und  an  der  äusseren  Fläche  des  Nickhaut- 
knorpels endet,  nachdem  sie  von  dem  M.  obliquus  inferior  durchbohrt 
worden  ist.  Der  M.  retractor  zerfällt  in  4  Bündel,  von  welchen  zwei 
Ober,  zwei  unter  dem  Sehnerven  liegen.     Auch  bei  der  Katze  findet 


38  Anatomie  des  Auges. 

sich  die  der  tiefen  Fascie  anfli^ende  Lage  glatter  Muskeln.  Ausführ- 
lich besprochen  ist  die  Beziehung  der  Augenmuskeln  zu  den  Fascien; 
E.  kommt  zu  der  —  beim  menschlichen  Bulbus  von  Luschka  ver- 
tretenen —  Auffassung,  dass  die  Recti  das  tiefe  Blatt  seiner  tiefen  Fascie 
durchbrechen,  ohne  eine  Scheide  von  ihr  zu  erhalten  oder  mit  ihr 
zu  verwachsen.  Im  wesentlichen  stinmien  die  von  EL  gefundenen 
Verhaltnisse  mit  den  bei  dem  menschlichen  Auge  bestehenden  über- 
ein ;  am  schwierigsten  ist  der  Vergleich  hinsichtlich  der  T  e  n  o  na- 
schen Kapsel  zu  führen.  Als  solche  ist  das  tiefe  Blatt  der  tiefen 
Fascie  au&ufassen ;  abweichend  verhalt  sich  dasselbe  allerdings  durch 
seinen  Uebergang  auf  den  Retractor  bulbi,  während  die  Tenon'sche 
Kapsel  am  Optiku»-Eintritt  endet,  bezw.  die  Umgrenzung  der  supr^ 
vaginalen  Lymphraume  (Schwalbe)  umfasst.  Ein  dem  suprava- 
ginalen  entsprechender  Lymphraum  existiert  .aber  nach  E.'s  Unter- 
suchungen auch  beim  Pferde  in  Gestalt  des  Spaltes,  welcher  von  den 
Fortsätzen  der  tiefen  Fascie,  die  zwischen  die  Bündel  des  Retractor 
vordringend  die  Optikus-Scheide  umfassen ,  gebildet  sind ;  es  gelang 
von  diesem  Räume  aus  den  subduralen  Lymphraum  zu  injicieren. 
Der  wesentliche  Unterschied  von  der  Teno  n'schen  Kapsel  des  Men- 
schen liegt  also  darin,  dass  die  Verbindung  mit  dem  Bulbus  ausser 
am  Sehnerveneintritt  noch  an  zwei  streifenartigen  Ansatzstellen  er- 
folgt, welche  sich  medial-  und  lateralwärts  vom  Sehnerveneintritte 
über  die  hintere  Hemisphäre  des  Augapfels  bis  zur  Insertion  des  Re- 
tractor hinziehen.  E.  weist  darauf  hin,  dass  auch  bei  den  Tieren 
die  Fascien  eine  wesentliche  Bedeutung  als  Hemmungsmechanismen 
haben ;  es  bestätigt  sich  ferner,  dass  ihre  Anordnung  das  Folgen  der 
Augenlider  bei  den  Stellungsveränderungen  des  Bulbus  bedingt ;  end- 
lich sind  sie  wichtig  für  die  Nickhautbewegung,  welche  in  Er- 
manglung eigener  Muskeln  bei  den  grossen  Haustieren  durch  die 
Druckwirkung  der  Contenta  der  Augenhöhle  auf  die  hinter  dem  Nick- 
hautknorpel gelegenen  Fettpolster  ersetzt  wird,  während  zugleich  die 
Entspannung  der  Fascie  ein  Vorwärtstreten  des  Knorpels  begünstigt. 


XIII.  Thränen-Organe. 


1)  P  i  1  li  e  t,  A.  nnd  6  i  g  n  o  n  ,  Fanny  ,  Sur  la  glande  lacrymale  d'une  tor- 
tue g^ante  (Chelone  viridis).  Bullet,  de  la  Soc.  zool.  de  France  pour 
rannte.    I.  Partie.    S.  60. 

2)  Bizzozero  und  V a s b a  1  e ,  üeber  den  Verbrauch  der  Drüaenzellen  der 
Säugetiere.    Centralbl.  f.  d.  med.  Wissensch.  Nr.  11. 


ThränendrÜBe  der  Riesensohildkröte.  39 

S)  Kamocki,   V.,   üeber  die  Entstehnog  der  B e r m a n naschen  tnbnlösen 
Drüsen.    Referat  im  Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.   S.  352. 

P  i  1 1  i  6 1  (1)  und  B  i  g  n  0  n  (1)  liefern  eine  ausführliche  Beschrei- 
bung der  Glandula  lacrymalis  einer  Biesenschildkröte.  Das  Organ 
ist  rosarot,  pyramidenförmig,  mit  einer  der  Decke  der  Orbita  zuge- 
kehrten Basis;  eine  concave  Seite  passt  sich  dem  Bulbus  an.  Die 
Spitze  sieht  nach  dem  oberen  medialen  Winkel  der  Orbita;  von 
den  Ejiochen  der  Augenhöhlenwand  berührt  sie  das  Postfrontale, 
Frontale  und  Präfrontale  oben,  einwärts  das  Ethmoid,  unten  das 
Sphenoid.  Bei  einem  Gewicht  von  37  gramm  hat  sie  Dimensionen 
Yon  85  und  40  mm.  Von  den  Muskeln  des  Bulbus  scheidet  sie  ein 
Muse,  compressor  gland.  lacrymalis,  und  eine  diesen  fortsetzende 
sehnige  Fascienscheide.  Gebaut  ist  die  Drüse  aus  cylindrischen  Läpp- 
chen ,  die  sich  aus  radiären  ,  um  einen  centralen  AusfÜhrungsgang 
gruppierten  Schläuchen  von  200  (i  Länge,  20 — 30  (i  Dicke  konsti- 
tuieren. Jedes  Böhrchen  hat  eine  Tunica  propria;  letztere  ist  um- 
spült von  der  Länge  des  Röhrchens  folgenden  Kapillaren,  welche  cen- 
tral in  den  Läppchen  gelegenen  Arterien  entstanmien  und  in  grosse, 
der  Grenze  der  Läppchen  anliegende  Venen-Sinus  sich  ergiessen.  Die 
Drüsenschläuche  haben  im  secernierenden  Teil  kubische,  im  ausfüh- 
renden Teil  cylindrisch-prismatische  Epithelien,  anscheinend  ohne 
basale  Ersatzzellen;  doch  sind  massenhaft  abgestossene  Zellen  im 
Sekret  enthalten.  Das  Lumen  der  Schläuche  ist  eng,  spaltartig ;  die 
Tunica  propria  enthält  längliche  platte  Kerne,  die  sich  durch  Bäma- 
toxylin  färben.  Die  centralen  Kanäle  der  Läppchen  vereinigen  sich 
zu  einem  gemeinsamen,  3  mm  weiten,  von  reichlichem  Bindegewebe 
und  den  Arterien  umgebenen  Ausführungsgang.  Die  Drüse  wird 
umgeben  von  einer  FascienhüUe,  die  aus  einer  oberflächlichen  Faser- 
schicht und  einem  tieferen  elastischen  Netzwerk  besteht;  die  Septa 
der  Läppchen  gehen  von  dieser  Kapsel,  welcher  oberflächlich  die  ge- 
nannten Venensinus  auliegen,  aus.  —  P  i  1 1  i  e  t  und  B  i  g  n  o  n  sehen 
in  dem  geschilderten  Bau  einen  neuen  Typus  der  tubulösen  Drüsen, 
der  zwar  manches  ähnlich  den  bei  andern  Reptilien  und  Vögeln  ge- 
schilderten Anordnungen  zeigt ,  aber  doch  eine  vollkommene  Analogie 
mit  den  Verhältnissen  anderer  Drüsen  bei  höheren  Tieren  nicht  auf- 
weist. Mit  der  Leber  gemeinsam  ist  die  Gruppierung  vieler  Schläuche 
um  einzelne  enge  Röhren;  allenfalls  lassen  die  Meibom'schen 
Ürflsen  einen  Vergleich  bezüglich  der  centralen  Lage  des  Ausf ührungs- 
ganges  zu.  Vollkommen  gleich  ist  das  histologische  Bild  der  finger- 
förmigen Superanal-Drüse  bei  den  Selachiem. 


40  Anatomie  des  Aoges. 

Bizzozero(2)  und  V a 8 s a  1  e (2)  stellen  fest,  dass  in  der  Thra- 
nendrüse  erwachsener  Meerschweinchen  Kernteilungen  fehlen.  Die- 
selbe gehört  mithin  zu  der  Gruppe  der  Drüsen  mit  stabilen  Zellen. 


XIT.  Orbita. 

1)  Merlin,  H.,  Varietäten-Beobachtungen  aus  dem  Innabrucker  Seciersaale. 
Berichte  des  naturwissenschaftl.  medic.  Vereines  in  IsoBbruck.  1885.  S.  1. 

2)  —  Ueber  angeborene  Defekte   in    den  Wandungen  der  Augenhöhle.     Kbd. 
S.  16. 

Merlin  (1)  beschreibt  einige  Schädel,  an  welchen  Schaltkno- 
chen im  Augenhöhlendache  vorhanden  waren.  Einmal  lagen  di('selben 
in  der  Naht  zwischen  horizontaler  Lamelle  des  Stirnbeines  und  dem 
Siebbein;  die  Schaltknochen,  welche  sich  in  der  vorderen  Schädel- 
grube ebenso  wie  in  der  Orbita,  allerdings  in  etwas  ungleicher  Ge- 
staltung kenntlich  waren,  hatten  eine  ziemlich  bedeutende  Grösse 
(über  20  mm  Länge  bei  10 — 15  mm  Breite).  An  dem  anderen  Schä- 
del schliesst  M.  auf  die  frühere  Existenz  der  Schaltknochen  aus  Lücken 
zwischen  den  kleinen  Eeilbeinflügeln  einerseits,  der  Lamina  cribrosa 
andererseits  ;  dieselben  entsprechen  dem  gewöhnlichen  Orte  der  Schalt- 
knochen im  Orbitaldache  und  zeigen  in  der  Querrichtung  ihre  grösste 
Dimension  (rechts  15  :  6,  links  8  :  4  mm). 

Weitere  Untersuchungen  Merlin's  (2)  betreffen  das  Vorkom- 
men von  Lücken  in  den  Wänden  der  Orbita.  In  Folge  von  Alters- 
atrophie finden  sich  solche  häufig  nach  dem  40.  Lebensjahre  in  allen 
Wänden  der  Orbita ,  am  häufigsten  aUerdings  im  Thränenbein,  dar- 
nach in  der  Lamina  papyracea  des  Siebbeines.  Im  Dache  finden  sich 
solche  Dehiscenzen  selten,  wohl  nur  dann,  wenn  der  Sinus  frontalis 
nicht  zwischen  die  Blätter  der  Orbitalplatte  des  Stirnl)eines  vordringt. 
Es  kommt  auch  vor,  dass  die  Stirnhöhle  selbst  eröffnet  wird ;  M.  be- 
schreibt ein  solches  Präparat,  mit  20  mm  langer,  5  mm  breiter  Kom- 
munikation. Am  Boden  eröffnet  sich  zuweilen  der  Sinus  maxillaris, 
etwas  häufiger  der  Canalis  infraorbitalis.  In  der  lateralen  Wand 
endlich  finden  sich  atrophische  Defekte  auf  Kosten  des  Keilbeines, 
die  zur  Erweiterung  der  Fissura  orbitalis  superior  und  inferior  füh- 
ren; auch  die  Orbitalfläche  des  Jochbeines  kann  Lücken  enthalten. 
In  einem  Falle  bestand  beiderseits  symmetrisch  ein  über  20  mm  lan- 
ger, 9  mm  breiter  Spalt  im  grossen  Keilbeinflügel.  Dem  Auftreten 
der  Dehiscenz  geht  eine  starke  Verdünnung  der  Knochen  voran,  deren 


Blni-  and  Lympbbahnen.  41 

Umwandlung  in  darchsichtige  Platten  den  bevorstehenden  Defekt  an- 
zeigt. (Ref.  mochte  betonen,  wie  er  dies  an  anderer  Stelle  (Ar- 
chiv f.  Ohrenheilkunde  XVIII.  S.  65)  für  die  analogen  Vorkomm- 
nisse am  Tegmen  tympani  gethan  hat,  dass  wirkliche  Lücken  nur 
dann  als  nachgewiesen  anzusehen  sind,  wenn  das  frische  Präparat 
sie  zeigt;  gerade  bei  der  Ref.  z.  Z.  öfters  vorkommenden  Unter- 
suchung an  Wiederkäuer-Schädeln,  welche  am  Trockenpräparat  fast 
immer  ausgedehnte  Dehiscenzen  des  Thränenbeines  zeigen,  wird  man 
zur  Vorsicht  gemahnt,  da  eine  dünne  biegsame  Deckschicht  fast 
immer  noch  existiert.)  Angeborene  Defekte  der  Orbitalwand  unter- 
scheiden sich  von  den  durch  Dehiscenz  der  vorher  vorhandenen  Kno- 
chen zu  Stande  gekommenen  durch  dicke  feste  Umrandungen.  Sie 
sind  im  ganzen  nicht  häufig.  M.  fand  5  Fälle  auf  132  Schädel.  Sie 
betreffen  sämmtlich  den  Teil  der  Orbitalwand,  welcher  durch  direkte 
Ossifikation  der  knorpligen  Nasenkapsel  entsteht,  d.  h.  die  Lamina 
papyracea  des  Siebbeines  und  die  Superficies  orbitalis  des  Oberkiefers. 
Im  Leben  existiert  vielleicht  eine  membranöse  oder  knorplige  Aus- 
füllung dieser  Defekte,  die  eine  praktische  Bedeutung  gewinnen 
können  durch  Auftreten  von  Emphysemen  in  der  Orbita  ohne  Fraktur 
oder  vorherige  Erkrankung  der  Knochen,  z.  B.  nach  heftigem  Schneu- 
zen. An  einem  Schädel  bestanden  gleichzeitig  5  Oeffnungen  in  der 
Lamina  papyracea,  die  grosste  davon  war  9  mm  lang,  6  breit ;  Kom- 
munikationen bestehen  mit  dem  Gavum  cranii,  dem  Siebbeinlabjrinth, 
der  Nasenhöhle,  dem  Sinus  sphenoidalis  und  frontalis.  An  einem  an- 
deren Schädel  bestehen  angeborene  Defekte  neben  Alters-Dehiscenzen ; 
erstere  bewirken  eine  fast  vollstAudige  Trennung  der  Lamina  papy- 
racea vom  Stirnbein  und  Kommunikation  der  Orbita  mit  dem  Gavum 
cranii.  An  anderen  Schädeln  eröffnen  die  Defekte  einmal  Siebbein- 
zellen, zweimal  den  Sinus  maxillaris.  Sämmtliche  Beobachtungen 
betreffen  macerierte  Schädel.  (Auffallend  ist  die  ausdrückliche  An- 
gabe M.X  dass  die  Orbita  an  den  defekten  Wänden  in  einigen  dieser 
Falle  ausgebauscht  erschien ;  darnach  könnte  denn  doch  eine  Dehis- 
cenz durch  von  der  Orbita  ausgehende  Druckwirkungen  —  gegen- 
über der  auf  Erweiterung  der  angrenzenden  Höhlen  bei  Atrophie  der 
Knochen  beruhenden  —  vorliegen.     Ref.) 


42  Anatomie  des  AngeB, 

XY.  Blnt-  und  Lymphbahnen. 

1)  Ba  rrett,  J.  W.,  Preliminary  communication  on  the  distribation  of  blood- 
Yessels  in  the  outer  layen  of  the  retina.  Proo.  Physiol.  Soo.  London. 
1885-6.    p.  10. 

2)  Birnbacher,  A.,  üeber  cUio-retinale  Qefässe.  Arch.  f.  Angenbeilk. 
XV.    8.  292. 

8)  Fuchs,  E. ,  Zur  Anatomie  der  Iris.  Klin.  Monatsbl.  S.  467  (siehe  Ab- 
schnitt: »Irisc). 

4)  P  i  1 1  i  e  t,  A.,  Sur  les  vaisseauz  de  la  crystalloide  post^rieore  ches  le  foe- 
tuB  des  mammiföres.  Bullet,  de  la  8o&  zool.  de  France  pour  Tann^  1885. 
I.  Partie,    p.  85. 

5)  V  i  r  c  h  0  w,  H.,  üeber  GlaskOrpergef&sse  von  Gyprinoiden.  Verhandl.  der 
physiol.  Qesellsch.  zn  Berlin.  Nr.  14  und  15  und  Arch.  f.  Anat.  a.  Physiol. 
(Physiol.  Abt.)   S.  563. 

6)  —  Mitteilungen  zur  vergleichenden  Anatomie  des  Wirbeltieranges.  Tagebl. 
d.  58.  Versamml.  deutsch.  Natorf.  und  Aerzte  in  Strassburg.    S.  409. 

7)  Langer,  Ct.,  Der  Sinus  cavernosus  der  harten  Hirnhaut.  Sitzungsber. 
d.  kais.  Akad.  der  Wissensch.  zu  Wien.  XCI.  3.  Mai-Heft.  (Noch  nicht 
zugänglich.) 

8)  Schick,  H.,  Experimentelle  Beiträge  zur  Lehre  vom  Flüssigkeitrwechsel 
im  Auge,  mit  vorzugsweiser  Berücksichtigung  der  Regeneration  des  Humor 
aquens.    v.  Graefe*s  Arch.  f.  Ophth.   2.    S.  35. 

Barrett  (1)  unterscheidet  in  der  äusseren  granulierten  (äus- 
seren Molekular-  oder  Zwischenkömer-)  Schicht  3  Teile:  die  eigent- 
liche äussere  molekulare  oder  »reticuliertec  Schicht«,  die  Grenzmem- 
bran und  die  äussere  Faserschicht.  Es  lässt  sich  bezüglich  der  6e- 
f  ässverteilung  konstatieren,  dass  bei  Säugetieren  mit  vaskularisierter 
Netzhaut  vielfach  Eapillarschlingen  in  die  Zwischenkörnerschicht, 
jedoch  anscheinend  nicht  über  die  Grenzmembran  hinaus,  vordringen ; 
wenigstens  konnte  selbst  bei  dem  Hunde,  bei  welchem  die  Kapillaren 
am  weitesten  zu  verfolgen  sind,  ein  Vorkommen  derselben  in  der 
sehr  dünnen  äusseren  Faserschicht  nicht  konstatiert  werden.  (Re- 
feriert nach  der  ausführlicheren  1886  erschienenen  Arbeit.) 

Birnbacher  (2)  findet  an  Horizontalschnitten  eines  vollkom- 
men gesunden  Auges  ein  40  p.  dickes  aus  einer  52  |i  dicken  Arterie 
der  Chorioidea  entspringendes  Gefäas,  welches  um  den  Rand  des  Fo- 
ramen chorioideae  umbiegend  in  die  Netzhaut  bis  zur  Optikusfaser- 
schicht vordringt  und  in  der  Richtung  gegen  die  Macula  verläuft. 
Er  betont  mit  Recht  die  Bedeutung  des  Vorkommens  solcher  neuer- 
dings von  Schnabel  und  Sachs  bestrittenen  Verbindungen  für 
den  Fall  von  Embolien  der  Centralarterie,  bei  welchen  so  ein  Teil 
der  Neizhautcirkulation  auf  collateralem  Weg  erhalten  bleibt. 


Glaskörpergefässe.  43 

Pilliet  (4)  findet  noch  an  einem  ansgetragenen  und  einem 
weit  entwickelten  menschlichen  Embryo,  sodann  an  einem  Pferde- 
foetus  von  67  cm  Länge,  bei  ausgetragenen  Ratten  und  Lemmings 
(Myodes  Lemmus)  und  neugeborenen  oder  1 — 2  Tage  alten  Katzen 
die  Kapillaren  der  hinteren  Linsenfläche  erhalten.  Er  vermutet,  man 
werde  bei  Eindetn  vielleicht  häufiger  die  Persistenz  der  Glaskorper- 
arterie  antreffen,  als  gewohnlich  nach  der  Untersuchung  an  Erwach- 
seDen  angenommen  wird.  Er  macht  auf  die  perivaskulären  Endo- 
ihelscheiden  jener  Kapillaren  aufmerksam,  die  er  sowohl  bei  Säuge- 
tieren als  bei  Amphibien  konstatiert;  die  Strukturlosigkeit  der  hin- 
teren Linsenkapsel  macht  sie  zum  Studium  der  Eemanordnungen  in 
diesen  Gefäasen  und  deren  Scheiden  sehr  geeignet.  P.  betrachtet  die 
Membran  selbst  als  ein,  zu  den  Bindesubstanzen  gehöriges  Abschei- 
dongsprodukt  der  betreffenden  Zellen,  welche  mit  jenen  des  Glas- 
korpers  zusammengehören ;  sie  verschwinden  mit  den  von  ihnen  um- 
hüllten Gefäasen. 

H.  V  i  r  c  h  o  w  (5)  hebt  gelegentlich  der  Demonstration  der  Glas- 
korpergefösse  der  Cyprinoiden  hervor,  dass  bei  der  von  der  Papille 
ausgehenden  bilateralen  Verzweigung  der  Arterie  radiäre  Anordnung 
nur  durch  starke  Entwickelung  der  Seitenzweige  vorgetäuscht  wird. 
Die  Dichtigkeit  der  kapillaren  Netze  zwischen  den  Arterienzweigen 
und  den  Wurzeln  der  an  der  Ora  serrata  gelegenen,  das  Auge  am 
tiefsten  Punkte  des  Corpus  ciliare  verlassenden  Bingvene  ist  eine  sehr 
ungleiche  (spärlich  und  lückenhaft  bei  Leuciscus,  reichlich  bei  Tinea), 
ebenso  die  Art  der  Arterienverästelung  (spärliche  Endzweige  bei  Cj- 
prinus,  allmälige  dichotome  Teilung  bei  Tinea). 

Ein-  und  Austrittsstelle  der  GlaskSrpergefässe  der  Fische  lie- 
gen nach  H.  V  i  r  c  h  o  w  (6)  im  untersten  Punkte  der  Ora  serrata 
bei  Knochenganoiden,  Welsen  (auch  ungeschwänzten  Amphibien),  in 
der  Papille  bei  Aalen  und  Schlangen;  endlich  bei  Pharyngognathus 
im  Verlaufe  der  Netzhautspalte.  Bei  Cyprinoiden  und  Batrachus  liegt 
die  Eintrittsstelle  in  der  Papille,  die  Austrittsstelle  im  untersten  Punkt 
der  Ora  serrata.  Auf  die  primitive  GlaskSrpergef  ässschlinge  zurück- 
zuf&hrende  homologe  Bildungen  sind :  die  »Leistet  der  Fische  (s.  Ab- 
schnitt :  »Glaskörper«),  Glaskorpergef ässe  der  Fische,  der  ungeschwänz- 
ten Amphibien,  der  Schlangen  und  der  Säugetierembryonen,  Zapfen  der 
Eidechsen  und  der  Schlangenembryonen  (bei  letzteren  schwindend 
mit  der  Ausbildung  der  Oberflächengef ässe) ,  der  Fächer  der  Vögel. . 
Die  Einzelentwickelung  der  Gebilde  kann  variieren.  (Vergl.  auch  : 
Ber.  f.  d.  J.  1882.  S.  85.) 


44  ÄDatomie  des  Auges. 

S  c  h  i  c  k's  (8)  Versuche  znr  Lehre  vom  Flüssigkeitswechsel  im 
Auge  sind  mit  Benützung  der  Methode  der  physiologischen  Injektion 
angestellt;  von  zwei  Versuchsreihen  wurde  die  erste  (a)  so  ausge- 
führt, dass  den  Tieren  subkutan  oder  direkt  in  den  Glaskörper  Ferro- 
cyankalium  und  Craninlösung  injiciert,  dann  der  Bulbus  in  verschie- 
denen Zeitintervallen  nach  der  Injektion,  je  nach  d^m  Auftreten  des 
Uranin  in  der  vorderen  Kammer  enukleiert  wurde ;  die  Untersuchung 
erfolgte  nach  Fixation  des  Eisensalzes  durch  Einlegen  des  Bulbus  in 
Eisenchlorid.  Die  zweite  Versuchsreihe  (b)  kontrolliert  die  erste 
durch  subkutane  Injektion  von  Uraninlosung  und  Beobachtung  am 
lebenden  Auge.  Die  Ergebnisse  fasst  S.  selbst  in  folgende  !%tze,  die 
wir  unter  Hinweis  auf  die  Begründung  im  Original  reproducieren : 
»a.  1)  Die  den  Tieren  subkutan  injicierte  Ferrocjankaliumlösung  er- 
scheint schon  nach  wenigen  Minuten  in  den  Blutgefässen  des  Auges. 
2)  Ein  Filtrationsstrom ,  welcher  in  der  von  Ulrich  (Ber.  f.  d.  J. 
1883.  S.  67)  beschriebenen  Form,  von  den  Ghorioidalgefässen  aus- 
gehend, quer  durch  Netzbaut,  Glaskörper,  Zonula  Zinuii,  hintere 
Kammer,  Iris,  vordere  Kammer  bis  in  die  Hornhaut  verläuft,  ist 
nicht  nachweisbar.  3)  Das  Ferrocyankalium  tritt  aus  Corpus  ciliare 
und  Iris  in  die  hintere  Kammer  ein.  4)  Von  der  hinteren  Kammer 
tritt  die  Flüssigkeit  in  die  Linsenkapsel  und  durch  den  Gan.  P  e  t  i  t  i 
in  die  Linsensubstanz  selbst  ein.  5)  Durch  die  Zonula  tritt  das  Salz 
in  den  Glaskörper  ein,  durchdringt  zunächst  dessen  vordere  Schich- 
ten, um  dann  den  ganzen  Glaskörper  zu  durchdringen.  6)  Ob  die 
Netzhaut  von  den  Netzhautgefässen  selbst  oder  von  der  Ghorioidea 
her  das  Blutlaugensalz  erhält,  Hess  sich  aus  obigen  Versuchen  nicht 
eruieren ;  wahrscheinlich  ist  ersteres  der  Fall.  7)  Zwischen  vorderer 
und  hinterer  Kammer  ist  am  intakten  Auge  keine  Kommmiikation 
am  Pupillarrande  nachweisbar.  8)  Der  Humor  aqueus  der  vorderen 
Kammer  wird  von  der  ganzen  Vorderfläche  der  Iris  geliefert;  die 
secemierte  Flüssigkeit  stammt  mit  grosser  Wahrscheinlichkeit  nur 
aus  den  Irisgefässen,  jedenfalls  zum  grössten  Teile.  9)  Das  vordere 
Kammerwasser  fliesst  durch  den  F  o  n  t  a  n  ansehen  Baum  ab.  10)  Das 
Blutlaugensalz  dringt  nicht  auf  dem  Wege  der  Filtration  direkt  ans 
der  vorderen  Kammer,  sondern  aus  den  Gef  ässschlingen  des  Corneal- 
limbus  in  die  Hornhaut  ein.  11)  Bei  Injektion  direkt  in  den  Glas- 
körper und  bei  erhöhtem  Glaskörperdrucke  dringt  das  Blutlaugeusalz 
durch  die  Netzhaut  in  die  Ghorioidea  ein  und  wird  von  den  Gefässen 
derselben  resorbiert.  12)  Durch  die  Zonula  difiPundiert  das  Ferro- 
cyankalium (nach  Glaskörperinjektion)  in  die  hintere  Kammer  durch ; 


FlüBsigkeitswechsel  im  Ange.  45 

hier  dringt  es  znm  Teil  am  Linsenaquator  in  die  Linse  ein,  zum 
Teil  in  das  Corpus  ciliare  und  in  die  Rückflache  der  Iris,  um  von  den 
Irisgefässen  resorbiert  zu  werden.  13)  Ein  Teil  der  in  das  Irisge- 
webe eingedrungenen  Flüssigkeit  dringt  an  der  Irisvorderfläche  in 
die  vordere  Kammer  ein.  14)  Auch  bei  Injektion  in  den  Glaskörper 
tritt  das  Blutlaugensalz  nicht  von  der  Hornhautrückfläche  in  die 
Hornhaut  ein.«  b.  »1)  Die  einem  Kaninchen  subkutan  injicierte 
üraninlosung  erscheint  nach  kurzer  Zeit ,  in  manchen  Fällen  schon 
nach  4 — 5  Minuten,  in  den  Blutgefässen  des  Auges,  tritt  ans  den- 
selben aus  und  durchdringt  auf  bestimmt  vorgeschriebenen  Wegen 
sammtliche  Augenteile.  2)  Von  den  Chorioidalgefässen  aus  durch- 
dringt das  üranin  das  ganze  Gewebe  der  Aderhaut.  3)  Es  geht  kein 
Flüssigkeitsstrom  von  der  Ghorioidea  durch  die  Netzhaut  in  den  Glas- 
korper  über«  (Bestätigung  des  sub  a.  6  vermuteten ;  wie  steht  es  aber 
bei  gef ässloser  Netzhaut^  z.  B.  des  Pferdes  ?  Ref.).  >4)  Die  Netzhaut 
wird  von  den  Netzhautgefässen  und  nicht  von  der  Ghorioidea  er- 
nährt; es  durchdringt  das  Uranin  die  Netzhaut  viel  langsamer  als 
die  Aderhaut.  5)  Von  der  Oberfläche  des  Corpus  ciliare  dringt  das 
üranin  in  die  hintere  Kammer  ein;  die  Grünfärbung,  welche  das 
hintere  Kammerwasser  zeigt,  ist  so  intensiv,  wie  an  keinem  anderen 
Teile  des  Auges.  6)  Von  der  hinteren  Kammer  aus  filtriert  das 
Uranin  durch  die  Zonula  in  den  Glaskörper,  färbt  zuerst  dessen  vor- 
dere Schichten  und  dann  die  hinteren.  Die  Glaskorperfärbung  tritt 
unabhängig  von  der  Färbung  der  Netzhaut  und  Aderhaut  ein.  7)  Auf 
demselben  Wege,  auf  welchem  das  Uranin  in  den  Glaskörper  ge- 
drungen  ist,   tritt   wenigstens  ein  Teil   desselben   auch   wieder  aus. 

8)  Von  der  hinteren  Kammer  aus  tritt  die  grüne  Flüssigkeit  am 
Linsenäquator  in  die  Linsenkapsel  und  später  an  derselben  Stelle  in 
die  Linsensubstanz  selbst  ein.  Sie  färbt  zuerst  die  Linse  und  dann 
den  Kern ,    um  auf  demselben  Wege  die  Linse  wieder  zu  verlassen. 

9)  Sowohl  Glaskörper  als  namentlich  die  Linse  sind  einem  bedeutend 
langsameren  Stoffwechsel  unterworfen,  als  sämmtliche  anderen  Augen- 
teile. 10)  Am  intakten  Auge  ist  am  Pupillarrande  keine  offene  Kom- 
munikation zwischen  vorderer  und  hinterer  Kammer  nachweisbar, 
soihlem  es  geht  die  Regeneration  des  Humor  aqueus  nach  obigen 
Versuchen  ausschliesslich  von  der  Vorderfläche  der  Iris  aus.  11)  Die 
der  Ins  entstammende  Flüssigkeit  filtriert  nicht  an  einer  bestimmten 
Filtrationszone  aus  der  hinteren  Kammer  durch  das  Irisgewebe  in 
die  vordere  Kammer  durch,  sondern  stammt,  wenigstens  der  Haupt- 
sache nach,  aus  den  Irisgefässen  selbst.    12)  Die  erste  Grünfärbung 


46  Anatomie  des  Aoges. 

des  Humor  aqueus  geht  stets  vom  Sphincter  iridis  aus.  13)  Nach  Abflnss 
des  Kammerwassers  in  Folge  von  Homhautparacentese  tritt  der  neu 
ersetzte  Hnmor  aqueus  an  der  ganzen  Irisvorderfiäche  in  die  vordere 
Kammer  ein,  nur  in  den  Fällen,  in  welchen  die  Iris  mechanisch  — 
etwa  durch  zu  grosse  Schnelligkeit  des  Abflusses  —  von  der  Linse 
gewaltsam  abgehoben  wird,  tritt  auch  am  Pupillenrande  Farbstoff  in 
die  vordere  Kammer  ein.  14)  Die  nach  Homhautparacentese  am 
Pupillarrande  erscheinenden  Farbstoffinassen  unterscheiden  sich  we- 
sentlich von  den  von  der  Irisvorderflache  stammenden  und  kommen 
ausschliesslich  aus  der  hinteren  Kammer,  nicht  aus  den  Sphinkter- 
gefassen.  15)  Der  Farbstoff  tritt  nicht  direkt  durch  das  Epithel 
aus  der  vorderen  Kammer  in  die  Hornhaut  ein,  sondern  es  findet  die 
Färbung  der  Hornhaut  von  der  Gomeoskleralgrenze  aus  statt.  16)  Um 
die  Wirkung  von  Uranininjektionen  auf  die  Augen  zu  beobachten, 
eignen  sich  besser  Kaninchen  mit  brauner,  als  solche  mit  albinoti- 
scher  Iris.€ 


XYI.  Anthropologisches. 

1)  Sohneider,  L.,  Verbreitung  des  blonden  and  brünetten  Typus  in  Böh- 
men. Verhandl.  der  Berlin.  Gesellschaft  f.  Anthropol.,  Ethnol.  und  Urge- 
schichte.   S.  339. 

2)  y  i  r  c  h  o  w ,  R. ,  üntersnchnng  der  Zulu.    Ebd.  S.  17. 

3)  —  Singhalesen.    Ebd.  8.  36. 

4)  —  Neger  aus  Darfur.    Ebd.  S.  488. 

5)  —  Schema  zu  anthropologischen  Aufnahmen.    Ebd.  S.  99. 

Schneider  (1)  unterzieht  die  Untersuchungen  Schirmer's 
über  die  Augen-,  Haut-  und  Haarfarbe  in  Oesterreich  (1884)  einer 
Nachprüfung  bezüglich  der  Bevölkerung  Böhmens.  Er  findet  blaue 
Augenfarbe  am  stärksten  überwiegend  in  böhmischen  Schulbezirken 
(in  16  gegen  nur  6  deutsche),  wahrend  die  wenigsten  blauäugigen 
gerade  in  4  deutschen  Bezirken  sich  fanden.  Die  grösste  Zahl  grau- 
äugiger trifft  deutsche  Bezirke,  die  wenigsten  böhmische.  Braun- 
äugige sind  beiden  Gebieten  eingesäet,  relativ  am  häufigsten  den 
deutschen.  Blondes  Haar  überwiegt  in  deutschen  Bezirken ;  bezüg- 
lich der  HautÜEirbe  herrscht  überall  der  helle  Typus  vor,  etwas 
mehr  jedoch  in  deutschen  Bezirken.  —  S.  kommt  zu  dem  Schlüsse, 
dass  das  gemeinschaftliche  Merkmal  des  Deutschen  und  Slavischen 
Böhmen  blaue  Augen  und  weisse  Hautfarbe  sind ;  graue  und  braune 


Schema  zu  anthropologischen  Anfiiahmen.  47 

Augen  sind  Beimischungen,  erstere  häufiger  bei  den  böhmischen 
Deutschen ,  letztere  bei  beiden  Typen  gleich  verbreitet.  Charak- 
teristisch für  die  Deutschen  ist  das  blonde  Haar;  das  graue  Auge 
als  Merkmal  slarischer  Volker  (Waldeyer)  will  S.  nicht  aner- 
kennen. Die  braunäugigen,  dunkelhaarigen  Individuen  will  S.  als 
Rest  einer  Bevölkerung  auffassen,  die  Böhmen  bewohnt  hat,  ehe 
es  von  der  jetzigen  Bevölkerung  slavischer  und  deutscher  Zunge  be- 
setzt worden  ist. 

Aus  V  i  r  c  h  o  w's  (2)  Untersuchung  der  in  Berlin  vorgeführten 
Zolu-Eaffem  bringen  wir  folgende  auf  den  Sehapparat  bezügliche 
Angaben.  Das  Auge  ist  gross,  ofien,  glänzend,  angenehm  und  von 
gutartigem  Ausdruck.  Die  Iris  ist  hellbraun  (Hautfarbe  dunkel- 
braun, Haar  schwarz).  Interorbitaldistanz  bei  4  Individuen  45,  41, 
39,  38  mm,  Länge  der  Lidspalte  30  —  32,  einmal  35,5  mm.  Die 
schwarzen,  nicht  sehr  starken  Äugenbrauen  bilden  einen  grossen, 
nach  aussen  etwas  hoch  gestellten  Bogen. 

Bezüglich  der  schon  von  Eotelmann  (Ber.  f.  d.  J.  1884. 
8.  52)  untersuchten  Singhalesen  bestätigt  V  i  r  c  h  o  w  (3)  E.'s  —  ge- 
genüber Englischen  —  Angaben,  dass  nie  schwarze  Farbe  der  Iris  vor- 
komme. Bemerkenswert  ist  das  konstante  Vorkommen  gelbbraunen 
Pigmentes  in  der  GonjuuKtiva,  namentlich  in  deren  medialem  Ge- 
biet. Bei  einem  Yorderindier  findet  Y.  eine  etwas  bunte  Iris :  aussen 
dunkelbraun,  innen  hellbraun,  dazwischen  lichtgelb.  Die  Augen  der 
Singhalesen  sind  meist  gross ,  offen ,  glänzend ,  bei  Männern  mehr 
länglich,  bei  Frauen  und  Kindern  mehr  rundlich.  Interorbitaldistanz 
gering,  bei  Frauen  31,  bei  Männern  34  —  35;  die  Länge  der  Lid- 
spalte ist  gleichfalls  beträchtlicher  bei  den  Männern.  Bei  den  Yor- 
der-Indiern  ist  die  Interorbitaldistanz  grösser  (37  —  39  mm). 

Bei  den  Darfur-Negem  findet  Y  i  r  c  h  o  w  (4)  durchweg  dunkel- 
braune Iris,  meist  gelbbraune  Sklera  (von  7  Individuen  einmal 
ziemlich  rein  weiss,  einmal  gefleckt),  Lidspalte  eng,  kurz  (29 — 32  mm), 
grosse  Interorbitaldistanz  (40 — 31  mm,  letzteres  bei  einem  15jäh- 
rigen  Knaben),  Augenbrauen  schön,  dicht,  kurz. 

Y  i  r  c  h  o  w  (5)  hat  ein  Schema  zur  anthropologischen  Auf- 
nuhme  zusammengestellt,  welches  auch  der  Untersuchung  der  bezüg- 
lichen Merkmale  des  Sehapparates  Rechnung  trägt.  Dasselbe  ist,  in 
Form  von  Zählkarten  gebracht,  in  der  Druckerei  Gebr.  Unger,  Ber- 
lin, S.  W.  Schönebergerstrasse  17a  zu  beziehen. 


48  Anatomie  des  Auges. 


XVn.  WirbeUose  Tiere. 

1)  Carri^re,  Just.,  Die  Sehorgane  der  Tiere,  vergl.-anat.  darg.    Mit  147 
Abb.  u.  l  Taf.  gr.  8.    München.    Oldenbourg. 

2)  Beddard,  Fr.  Evers.  Report  on  the  Isopoda.    The  genas  serolis.    Report 
on  the  scientific  results  of  the  voyage  of  H.  M.  S.  Challenger.    Zoology. 

Vol.  XI. 

3)  C  i  a  c  c  i  0 ,   G.  V. ,   Del  modo   di  unione  dei  bastoncelli  ottici  con  i  coni 
cristallini  che  sono  negli  occhi  composti  delle  Sfiagi,  delle  Libellule  e  delle 
Squille.    Rendiconto  delle  sessioni  della  R.  Accad.  delle  scienze  dell*  istuto 
di  Bologna,    p.  37.    (Nicht  zugänglich.) 

Carriere  (1)  giebt  eine  ausführliche  Darstellung  der  ver- 
gleichenden Anatomie  des  Auges,  bei  welcher  allerdings  fast  aus- 
schliesslich die  Nervenendigung  berücksichtigt  ist,  die  aber  als  erster 
Versuch  einer  durchgeführten  Morphologie  der  lichtpercipierenden 
Apparate  sehr  beachtenswert  ist.  lieber  wesentliche  Punkte  der 
von  C.  zu  Grunde  gelegten  Einteilung  ist  bereits  im  vorigen  Jahr- 
gange berichtet.  Die  zahlreichen  von  C.  gelieferten  auf  eigenen  Un- 
tersuchungen beruhenden  Einzelheiten  entziehen  sich  dem  Referat. 

B  e  d  d  a  r  d  (2)  giebt  eine  ausführliche  Boschreibung  des  Auges 
einiger  Serolis- Arten  (zu  den  Isopoden  gehöriger,  von  der  Challenger 
Reise  in  mehreren  neuen  Arten  mitgebrachter  Krebse).  Sammtliche, 
mit  Ausnahme  der  Serolis  antarctica,  haben  Augen  jederseits  von 
dem  Kopfschilde  in  halber  Höhe  des  Körpers.  Es  handelt  sich  bei 
den  Flachseeformen  um  Facetten- Augen ,  mit  biconvexer ,  aus  der 
Chitinhülle  abzuleitender  Linse,  einem  aus  zwei  Segmenten  bestehen- 
den Glaskörper,  einer  aus  nur  4  pigmentierten  Zellen  bestehenden 
von  Pigmentzellen  umscheideten  Retinula;  letztere  umschliesst  ein 
4teiliges  Rhabdom,  dessen  Rhabdomere  feine  Fäden  gegen  die  Hülle 
des  Auges  entsenden.  Jede  Retinalzelle  hängt  mit  einer  starken,  an 
der  Berührungsstelle,  bezw.  der  Hülle  des  Auges  leicht  angeschwol- 
lenen Nervenfaser  zusammen.  Die  Nervenfasern  sind  noch  auf  eine 
kurze  Strecke  jenseits  des  Auges  von  Pigment  eingescheidet.  Sie 
erscheinen  leicht  quergestreift,  wie  Muskeln ;  irrtümlich  hat  man  bei 
anderen  Objekten  daraus  auf  eine  eigene,  akkommodierende  Musku- 
latur des  Crustaceen-Auges  geschlossen.  Eigenartig  und  bei  keinem 
arideren  Arthropodenauge  zu  finden  ist  ein,  unter  dem  Rhabdom 
gelegener,  von  den  Retinalzellen  umschlossener  hyaliner  Körper  in 
jedem  Einzelauge.  Meist  besteht  er  aus  zwei  Teilen,  deren  jeder  ein 
kernartiges  Gebilde  umschliesst.    Das  Rhabdom  ist  in  denselben  von 


Augen  der  Flachaee-  and  Tiefseetiere.  49 

vom  her  eingedrückt ;  die  feinen  Fortsätze  der  Rhabdomere  scheinen 
durch  ihn  durchzutreten.  Vermutlich  handelt  es  sich  um  einen 
lichtbrechenden  Körper.  Bei  Serolis  paradoxa  enthält  ausserdem 
jede  Retinulazelle  einen  lichtbrechenden  Körper,  eine  »Phaosphärec. 
Bei  Serolis  comuta  zeigt  das  Rhabdom  einen  komplizierten  knäuel- 
artigen Bau.  Von  den  Tiefseeformen  hat  Serolis  antarctica  gar  kein, 
S.  gracilis  ein  in  variierendem  Grade  in  Verkümmerung  b^riffenes 
Auge ;  S.  bromleyana  und  neoera  kaum  eine  Andeutung  der  Wölb- 
img der  Oomeallinse.  An  Stelle  der  Glaskörperabscheidungen  findet 
sich  eine  zellenartige  Bildung,  deren  Kern  nach  vom  gelegen  ist, 
80  dass  B.  glaubt,  diesen  Glaskörper  der  Form  vergleichen  zu  sollen, 
welche  Grenacher  als  »pseudoconus«  nur  bei  Dipteren  gefunden 
hat  Dieser  Glaskörper-Bildung  folgt  bei  S.  neoera  eine  Pigment- 
scheide, dann  eine  jede  Spur  einer  Retinula-Anordnung  entbehrende 
Zelbnasse,  die  mit  einem  feinen  Nervenbündel  zusammenhängt;  bei 
S.  gracilis  und  bromleyana  fehlt  das  Pigment.  Indem  wir  hinsicht- 
lich der  Details  auf  das  Original  verweisen ,  heben  wir  das  bemer- 
kenswerte Endresultat  hervor,  wonach  hier  die  Flachseetiere  ein  sehr 
gnt  entwickeltes  Auge  haben ,  während  die  Tiefseeformen  eine  De- 
generation durch  Mangel  der  Retinalbildung  bis  zum  gänzlichen 
Wegfall  des  Auges  in  mehreren  Uebergängen  aufweisen. 


^fthxMboloh«  ita  Ophthalmologie.  XVI.  1885. 


Entwickelongsgeschichte  des  Anges. 

Referent:  Prof.  Manz. 

1)  G  a  r  r  i  ^  r  e,  J.,  Die  Sehorgane  der  Tiere,  vergL-anatom.  zusammengeBtelli 
München-Leipzig.    205  Stn. 

2)  Real  j  Beyro,  Contributions  ä  Tätude  de  Tembryologie de  Toeil.  Thtee 
de  Paris.    144  pp.    4  pl. 

3)  Fol,  D&cription  d*un  embryon  humain.    Separatabdr. 

4)  H  i  1 1  n  e  r,  L.,  üeber  die  Entwickelung  des  Nervus  opticus  der  Säugetiere. 
Biol.  Centralbl.  15.  März.  (Ganz  kurze  vorl.  Mitteilung,  der  die  ausführ- 
lichere bald  nachfolgen  soll.) 

Carridre  (1)  giebt  in  seiner  »vergleichenden  Anatomie  der 
Sehorgane  der  Tierec  eine  Reihe  systematischer  Zeichnungen  über 
die  Entwickeinng  des  Auges  in  verschiedenen  Tierklassen  —  Gastro- 
poden ,  Gephalopoden  und  Wirbeltiere  —  in  welchen  die  Verschie- 
denheit resp.  Uebereinstimmung  in  der  Einstülpung  des  Ektodenns 
zur  Linse  und  die  Bildung  der  sekundären  Augenblase  berücksichtigt 
sind. 

In  der  Einleitung  zur  Beschreibung  des  Wirbeltierauges  erläu- 
tert Verf.  die  wesentlichsten  Unterschiede  zwischen  diesem  und  dem 
Molluskenauge,  nämlich  die  gerade  entgegengesetzte  Lage  der  Sinnes- 
zellen  und  die  Zusammensetzung  der  Retina.  Letztere  kommt  da- 
durch zu  Stande,  dass  bei  den  Vertebraten  über  einer  einfachen  Lage 
von  iSinneszellen  eine  Art  von  Ganglion  flächenhaft  ausgebreitet  ist, 
welches  dem  Ganglion  opticum  peripher,  der  Wirbellosen  entspricht. 

An  der  verkehrten  Lage  der  Sinneszellen  ist  der  Umstand  mass- 
gebend beteiligt,  dass  das  Auge  der  letzteren  in  der  Lage,  in  wel- 
cher es  vor  der  Anlage  des  Zentralorgans  sich  entwickelt  (oberes 
Schlundganglion),  auch  liegen  bleibt  und  so  zur  vollen  Ausbildung 
kommt,  in  einer  Lage,  in  welcher  die  Sinneszellen  dem  Lichte  zu- 
gekehrt sind.  Anders  beim  Wirbeltierauge.  Dieses  schnürt  sich 
nicht  sofort,  nachdem  es  aus  der  Gehirnblase  hervorgetreten  ist,  ab, 
sondern   erst   nachdem  seine   vordere  Wand   durch  eine  Einsenknng 


Ptimitiye  Cornea.  51 

Tom  flctoderm  aus  eingestülpt  worden  ist.  Es  entsteht  der  bekannte 
Doppelbecher,  dessen  Oeffhnng  dem  Ektoderm  zugewendet  und  durch 
die  Linse  geschlossen  wird. 

Dabei  bilden  die  Zellen  des  äusseren  Pols  die  äussere  Schale, 
die  des  hinteren  Pols  die  innere.  Nicht  die  Retina  wird  »umge- 
kehrte, sagt  der  Verf.,  sondern  das  Auge  ändert  seinen  Ort  und 
wendet  seinen  inneren  Pol  nach  aussen ,  dem  jetzt  von  hinten  ein- 
Mlenden  Licht  zu.  Es  entspricht  also  die  Retina  der  Wirbeltiere 
der  der  Mollusken,  und  das  Pigmentepithel  der  ersteren  der  inneren 
Cornea  der  Schnecken  und  dem  Pigmentepithel  der  Cephalopoden. 

Real  7  Beyro  (2)  hat  unter  DuvaTs  Leitung  die  Ent- 
Wickelung  des  Wirbeltierauges  studiert  und  ist  in  manchen  Punkten 
zu  Resultaten  gekommen,  welche  nicht  unwesentlich  von  den  mehr 
oder  weniger  allgemein  gültigen  Ansichten  abweichen,  vor  allem  über 
die  Rolle,  welche  das  Mesoderm  beim  Aufbau  des  Auges  spielt  und 
welche  von  ihm  anderen  Beobachtern  gegenüber  wesentlich  einge- 
schränkt wird. 

Im  ersten  Kapitel  seiner  Arbeit  giebt  Verf.  eine  üebersicht  über 
die  erste  Anlage  der  Augen,  wobei  er  von  dem  Bekannten  nur  in 
Betreff  der  Bildung  des  Augenblasenstiels  abweicht.  Während  näm- 
lich Andere  mit  K  ö  1 1  i  k  e  r  jene  Bildung  hauptsächlich  oder  aus- 
schliesslich den  Gehimblasen  zuschreiben,  glaubt  R.,  dass  dieselbe  zum 
grosseren  Teil  durch  eine  Proliferation  der  Wände  der  Augenblasen 
selbst  zu  Stande  komme. 

In  der  viel  besprochenen  Frage  über  die  Einmischung  des  Meso- 
derms  bei  dem  Zustandekommen  der  sekundären  Augenblase  hält  er 
(gegen  Kessler)  an  dem  Vorhandensein  einer  »Mesodermschichtc 
zwischen  Augenblase  und  Ektoderm  wenigstens  für  die  Säugetiere 
fest,  welche  dann  natürlich  mit  eingestülpt  und  zur  gefässhaltigen 
Linsenkapsel  wird.  Nun  ist  aber  jene  gefässführende  Schicht  in 
Wahrheit  nicht  das  Mesoderm,  wie  die  Autoren  glauben,  sondern 
eine  besondere  Gewebsschicht ,  welche  bei  der  Entwickelung  auch 
anderer  Gefasspartien  des  Auges  fast  allein  beteiligt  ist  (s.  u.).  Bei 
und  nach  der  Abschnürung  der  Linse  befindet  sich  zwischen  dieser 
und  dem  Ektoderm  eine  hyaline  Masse,  von  Kessler  als  primitive 
Cornea  bezeichnet.  Nach  R.  enthält  dieselbe  2  Schichten:  eine  äus^ 
sere,  sehr  dichte,  die  dem  Ektoderm  angehört,  und  eine  hintere, 
weichere,  vom  Mesoderm  herstammende.  In  letztere  erfolgt  dann 
etwas  später  die  Einwanderung  von  Zellen,  während  die  erstere  sehr 
reduziert  wird  (die  spätele  Limitans  corneae  anterior). 

4* 


52  Entwickelnngtgeschichte  des  Angei. 

Jene  vor  der  primären  Angenblase  li^ende  und  mit  ihr  sich 
einstülpende  Gewebsschicht  gelangt  so  in  das  Innere  des  Anges  und 
bildet  die  Anlage  des  Glaskörpers  —  sie  ist  ein  Abkömmling  der 
Pia  mater  cerebri ;  ans  ihr  gehen  auch  Iris,  Gorpos  ciliare  und  Cho- 
rioidea  hervor. 

Im  zweiten  Kapitel,  in  welchem  die  fötale  Angenspalte  be- 
sprochen wird,  schliesst  sich  der  Verf.  zunächst  der  Ansicht  seines 
Lehrers  D  u  t  a  1  an ,  welcher  den  EÜnfluss  der  sich  bildenden  Linse 
auf  die  Einstülpung  der  primären  Augenblase  bestreitet.  Es  sind 
innere  Wachstumserscheinungen  in  den  Wandungen  der  Augenblase 
selbst,  welche  jene  Invagination  vorbereiten.  Während  die  innere 
und  obere  Wand  derselben  nur  langsam  wächst,  yergrossert  sich  die 
untere  und  äussere  (distale)  so  rasch  und  so  stark,  dass  sie  sich 
faltet  und  immer  zugleich  an  Dicke  zunehmend,  sich  gegen  die  hin- 
tere Wand  hin  einstülpt  und  über  dieselbe  sich  ausbreitet. 

Die  Kommunikation  der  sekundären  Augenblase  mit  der  Aussen- 
fläche,  an  ihrer  äusseren  unteren  Seite  gelten,  wird  Fötalspalte  ge- 
nannt. An  derselben  unterscheidet  man  eine  vordere  und  eine  hin- 
tere Abteilung,  an  jener  liegt  die  Linse,  die  letztere  führt  zum  Seh- 
nerven. In  dieselbe  wuchert  die  Ghoriocapillaris ,  die  zu  einer  Art 
von  Stiel  wird,  der  das  Zusammentreffen  der  Spaltenränder  verhin- 
dert, welche  sich  deshalb  nach  innen  aufrichten.  Ihre  Schliessung 
beginnt  an  der  Ansatzstelle  des  Stiels,  und  schreitet  zugleich  nach 
vom  und  hinten  fort,  im  Gegensatz  zu  dem  Yogelauge,  wo  dieser 
Akt  vorne  beginnt  und  nur  nach  hinten  fortschreitet. 

Die  Chorioidea  ist  nach  Verf.  nicht,  wie  fast  alle  neueren  For- 
scher annehmen,  ein  Abkömmling  des  Mesoderms,  sie  stammt  von  der 
Capillargefässschicht,  welche  schon  die  primäre  Augenblase  umgiebt 
und  ist  analog  der  geßsshaltigen  Hülle,  welche  auch  die  Gehim- 
blasen  umschliesst  und  später  zur  Pia  mater  wird.  Dasselbe  Gef  äss- 
lager  schiebt  sich  zwischen  Linse  und  distales  Blatt  der  Augenblase 
ein  und  wird  hier  zum  Gefässsystem  des  Glaskörpers. 

In  einem  gewissen  Entwicklungsstadium  besteht  die  Choriocapil- 
larschicht  aus  2  Lagen  und  einem  zwischen  beiden  befindlichen  La- 
ger von  Spindel-  und  sternförmigen  Zellen,  welche  sjralter  Pigment 
aufnehmen.  Die  Entstehung  des  Aderhautkoloboms,  welche  auf  dieses 
Verhalten  zurückgeführt  wird,  scheint  dem  Ref.  dadurch  nicht  ver- 
ständlicher zu  werden. 

Bei  der  Entwickelung  der  Iris  beginnt  die  Pigmentierung  so- 
wohl an  der  äusseren  Mündung  der  sekundären  Augenblase,  als  in 


Entwickelang  der  gef&SBhaltigen  Kapsel  der  LinBe.  53 

der  Augenspalte ;  dabei  sammelt  sich  das  Pigment  nicht  in  der  Inter- 
cellalarsnbstanZf  sondern  in  den  Zellen  selbst  an.  In  den  Details  der 
Irisbüdmig  schliesst  sich  Verf.  meist  an  Kessler  an,  da  und  dort 
allerdings  mit  kleinen  Abweichungen,  die  im  Original  nachgelesen 
werden  müssen.  Abgesehen  7om  vorderen  Endothel  besteht  die  Iris 
aus  3  Schichten:  die  vorderste  stammt  von  der  Choriocapillaris ,  die 
mittlere  vom  proximalen  (pigmentierten)  Blatt  der  Retina,  die  tiefste 
entspricht  der  Pars  ciliaris  dieser  Membran. 

In  Bezug  auf  die  Entstehung  des  Glaskörpers  giebt  Verf.  zwar 
zu,  dass  seine  Choriocapillaris  bei  ihrer  Einstülpung  in  die  Augen- 
blase einige  Zellen  des  Mesoderms  mitnimmt ,  ohne  dass  jener  aber, 
wie  fast  alle  neueren  Autoren  annehmen,  etwa  im  ganzen  von  diesem 
abstammte,  dagegen  sind  die  freien,  ästigen  Zellen,  welche  man  zwi- 
schen den  Gefassmaschen  gefunden  hat  (K  o  1 1  i  k  e  r) ,  Abkömmlinge 
der  Gefasswände  selbst. 

Wie  der  grösste  Teil  der  Iris,  so  ist  auch  die  Pupillarmembran 
ein  Produkt  der  Choriocapillaris,  von  deren  Wulst  in  der  Umgebung 
der  Linse  schon  sehr  frühe  Gefassschlingen  gegen  den  Stiel  der  noch 
nicht  abgeschnürten  Linse  hinziehen,  ohne  aber,  auch  nach  Schwund 
jenes  Stiels,  hier  zu  anastomosieren,  vielmehr  in  Schlingen  endigend. 

Die  Membrana  capsulo-pupillaris  stanuut  vom  Glaskörper  und 
kommt  später  zwischen  Iris  und  Linse  zu  liegen;  mit  ihrem  inneren 
Bande  steht  sie  mit  der  Membr.  pupillaris  und  mit  dem  Pupillarrand 
der  Iris  in  Verbindung. 

Nach  Schluss  der  Fötaispalte  tritt  zwischen  die  dichtgedrängten 
Gefassmaschen  des  Glaskörpers  ein  Exsudat,  welches  dieselben  aus- 
einanderdrängt. Während  dann  im  mittleren  Teil  die  Gefässe  mehr 
und  mehr  schwinden,  entwickeln  sich  einige  davon  stärker  in  der 
Peripherie,  und  auf  dieselbe  Weise  bildet  sich  auch  die  spätere  Art. 
hyaloidea.  Die  an  der  Peripherie  des  Glaskörpers  liegenden  Ge&sse 
bilden  später  ein  eigenes  Gefässlager,  welches  von  EöUiker  als 
Capsula  vasculosa  corp.  vitr.  beschrieben  worden  ist.  Diese  Gefässe 
liegen  aber  nicht  in  einer  Membran  und  wandeln  sich  nicht  in  die 
Gefässe  der  Retina  um ;  diese  entstehen  vielmehr  aus  der  Art.  cen- 
tralis retinae. 

Während  die  Erjstalllinse  in  der  ersten  Zeit  einer  besonderen 
gef  ässhaltigen  Kapsel  entbehrt,  entwickelt  sich  später  eine  solche  aus 
der  Art.  hyaloidea,  welche  sich  auf  ihrer  hinteren  Fläche  ausbreitet, 
dazu  kommen  Venen,  welche  nur  in  der  vorderen  Hälfte  vorhanden 
sind  und  zur  Iris  gehen,  und  ein  Netz  von  Capillaren  (von  Heule 


54  EntwickelTingsgesohichte  des  AngeB. 

und  Eolliker  beschrieben).  Bei  der  Rückbildung  dieser  Tunicft 
vascul.  lentis  schwindet  zuerst  die  vordere,  dann  die  hintere  Ab- 
teilung. 

In  Betreff  der  Stellung  der  Hülhnembran  des  Glaskörpers  pflich- 
tet Verf.  denen  bei,  welche  dieselbe  der  Retina  zurechnen  und  des- 
wegen als  Membr.  limitans  ret.  bezeichnen.  Später  differenziert  sich 
innerhalb  derselben  eine  zweite  Membran ,  die  spätere  wahre  Hya- 
loidea,  und  zwar  durch  Verdichtung  der  Peripherie  des  Glaskörpers. 
Auf  diese  Weise  und  ungefähr  um  dieselbe  Zeit  entwickelt  sich  auch 
die  Zonula  Zinnii ;  mit  deren  Besprechung  R.  seine  fleissige  Arbeit 
beschliesst,  welche  durch  eine  Anzahl  gut  gezeichneter  Schnittprä- 
parate von  verschiedenen  Embryonen  —  Huhn ,  Maus ,  Schaf  — 
noch  ein  besonderes  Interesse  gewinnt. 

Fol  (3)  fand  an  einem  menschlichen  Embryo  von  5,6  mm  Länge, 
nach  H  i  s  also  aus  dem  Anfang  der  4ten  Woche  stammend ,  die  3 
Gehimblasen  noch  wenig  getrennt,  die  Verbindung  mit  dem  Medullar- 
rohr  noch  weit  offen. 

Die  Augenblasen  kommunizierten  durch  einen  weiten ,  hohlen 
Stiel  mit  dem  Zwischenhim  an  der  Grenze  des  Vorderhims ;  die  MOn- 
düng  desselben  in  die  Hirnblase  war  spaltförmig.  Die  vordere  (di- 
stale) Wand  der  Augenblase  war  eingestülpt,  hatte  die  bekannte  Form 
eines  doppelwandigen  Bechers,  die  Erystalllinse  war  nur  durch  eine 
Verdickung  des  Ektoderms  vor  der  Höhlung  des  Bechers  angedeutet. 
Der  Sehnerv  inserierte  sich  am  unteren  Umfang  desselben. 


Physiologie  des  Anges. 
Dioptrik. 

Referent:  Prof.  L  Matthiessen. 

1)  A  über  t»  H.|  Nähert  sich  die  Hornhaiitkrümmung  am  meisten  der  Ellipse? 
Pflüger's  Arch.  f.  d.  gea.  Physiol.    XXXV.    S.  597. 

2)  Batelli,  Aug.,  Sui  systemi  cattotrici  centrati.  Atti  d.  R.  Acc.  Tor. 
XIX. ;  übersetst  vod  Fischer-Tölz  in  Gentrals.  f.  Opt.  n.  Mech.  VI. 
Nr.  21,  22,  23  und  Rep.  d.  Phys.  S.  128  (s.  Ber.  f.  1884.  S.  76). 

3)  —  Ueber  die  Fortpflanzungsgeschwindigkeit  des  Lichtes  in  einem  dioptrisch- 
katoptrischen  Systeme.  Atti  d.  R.  Jst.  Ven.  IL  1884;  übersetzt  von  Fi- 
«cher-Tölz  Ebd.  Nr.  24  und  Rep.  d.  Phys.  S.  267.  (Ref.  in  W i e- 
demann's  BeibL  IX  S.  116.) 

4)  E  X  n  e  r,  Sigm.,  üeber  ein  Mikrorefraktometer.  Rep.  d.  Phys.  XXI.  S.  555 ; 
TagebL  d.  Vers.  d.  Natnrf.  u.  Aerzte  in  Strassbuig  8.  215.  (Ref.  in  Wie- 
demann's  BeibL  IX.  S.  417.) 

5)  Gn^bhard,  A.,  Expos^  el^mentaire  des  d^ouvertes  de  G a u s s  et  de 
Listing  sur  les  points  cardinaux  des  syst^mes  dioptriques  centräs.  Ann. 
d*ocuL  T.  81.  p.  195;  Obers,  von  Fischer-TOlz  in  Centralz.  f.  Opt. 
u.  Mech.  VL  Nr.  1,  2     (S.  Ber.  f.  1879.  S.  52.) 

6)  H  e  1  m  h  o  1 1  z ,  H.  v.,  Physiologische  Optik.    2.  Aufl.    H.  l,  2. 

7j  Jadanza,  N. ,  Sui  systemi  diottrid  composti.  Atti  d.  R.  Accad.  Tor. 
XIX.;  Qbersetzt  von  Fischer-Tölz  io  Centralz.  f.  Opt.  u.  Mech.  VI. 
Nr.  9,  10,  17,  18.  (Ref.  in  Wiedemann's  Beibl.  IX.  S.  39.  (S.  Ber.  f. 
1884     S.  76.) 

8)  —  Teorica  dei  cannochiali  secondo  il  metodo  di  Gauss.  Torino.  VI.  ed. 
182  p. 

9)  Javal,  Mensuration  de  la  courbure  de  la  com^.    Gaz.  d.  Höpit.  p.  1011. 

10)  K  r  a  m  e  r ,  Aug. ,  Allgemeine  Theorie  der  zwei-  und  dreiteiligen  astrono- 
mischen Fernrohrobjektive.    Berlin.    (XII.  u.  226  S.) 

11)  Laurent,  L.,  üeber  einen  Apparat,  die  Krümmung  der  Oberflächen  und 
der  Brechung  der  Linsen  zu  kontrollieren.  Compt.  rend.  C.  p.  903.  (Ref. 
in  Wiedemnnn's  BeibL  IX.  S.  627;  Centralz.  f.  Opt  u.  Mech.  VL 
Nr.  22 ;  Zeitschr.  L  Instrumentenk.    V.    S.  322.) 

12)  Leroy,  C.  J.  A. ,  Dcü  diverses  manieres  de  reprdscnter  le  pinceau  astig- 


56  Physiologie  des  Aages. 

mate.    Le  th^or^me  de  Sturm  et  les  considörations  de  Matthiessen. 
Recueil  d'Opht.    V.    p.  216. 

13)  L  i  e  b  i  8  c  h ,  Th. ,  Neuere  Apparate  für  die  W  o  1 1  a  s  t  o  n*8cbe  Methode 
zur  Bestimmung  der  Brechuogsindices.    Zeitsohr.  f.  Instrum.    V.    8.  13. 

14)  Lommel,  £.,  Ueber  einige  optische  Methoden  und  Instrumente.  (Be- 
stimmung der  Brennweiten  von  Linsen  und  ihrer  Brechungsindices.)  Zeit- 
sohr. f.  Instrum.  V..  S.  124,  200. 

15)  London,  J. ,  Qeometrische  Methode  in  der  Theorie  der  Refraktion  an 
einer  oder  mehreren  kugelförmigen  Oberflächen.  Phil.  Mag.  5.Ser.  XYIIl.  S.485. 

16)  Matthiessen,  Ludw.,  Üeber  das  Gesetz  der  Zunahme  der  Brechungs- 
indices innerhalb  der  Erystalilinsen  der  S&ugetiere  und  Fische,  y.  G  r  a  e  f  e's 
Arch.  f.  Ophth.  XXXI.  S.  31. 

17)  —  üeber  Begriff  und  Auswertung  des  sogenannten  Totalindex  der  Krjstall- 
linse.    Pflüg er's  Arch.  f.  d.  ges.  PhysioL    XXXVI.    S.  72. 

18)  —  Ueber  den  physikalisch-optischen  Bau  des  Auges  der  Vögel.  Ebd. 
XXXVIIL  S.  104. 

19)  —  üeber  die  Prioritätsansprüche  verschiedener  deutscher  Physiker  auf  die 
Entdeckung  der  dioptrischen  Kardinalpunkte.  Gentralz.  f.  Opt.  u.  Mecb. 
VI.  Nr.  14.  S.  157.    (Ref.  in  W  i  e  d  e  m  a  n  n's  Beibl.  IX.  S.  666.) 

20)  M  0  n  0  y  e  r ,  M.  F. ,  Formules  g^n^rales  des  syst^mes  dioptriques  oentr^ 
Compt.  rend.  XCVIL  2.  p.  88;  übers,  von  Fisch  er- T öl z  in  Rep  d. 
Phys.    S.  58  und  Gentralz.  f.  0.  u.  Mech.    VI.    Nr.  11,  12. 

21)  Schaw,  W.  N.,  FokalHnien.  Nature.  XXXI.  p.  185.  (Ref.  in  Wiede- 
mann^s  Beibl.    IX.    S.  415.) 

22)  S  c h 0 e n,  Bemerkungen  zu  dem  Referat  von  L.  Matthiessen  im  Ber. 
f  1884.  S.  85.     Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.  S.  493. 

23)  Schwarz,  A.,  üeber  das  Gesetz  der  Quellung  von  Leimcy lindern  (Re- 
fraktionsgesetz).   Rep.  d.  Phys.    XXI.   S.  702. 

24)  Weingarten,  J.,  Note  über  die  Brennlinien  eines  unendlich  dünnen 
Strahlenbündels.  Borchardt*s  Journ.  f.  reine  u.  angew.  Math.  XGVIII. 
S.  281. 

25)  Z  e  h  e  n  d  e  r ,  W.  v. ,  üeber  den  Gang  der  Lichtstrahlen  bei  schräger  In- 
ddenz  (in  Linsen).  Ber.  d.  XVII.  Vers.  d.  ophth.  Ges.  in  Heidelberg. 
Beil.  der  Elin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.   S.  29. 

Matthiessen  (19)  hat  in  einer  kurzen  Notiz  die  Prioritäts- 
ansprüche deutscher  Physiker  auf  die  Entdeckung  der  sammtlichen 
dioptrischen  Kardinalpunkte  zusammengestellt  und  zwar  für  den  all- 
gemeineren Fall,  in  welchem  das  System  centrierter  sphärischer  Flä- 
chen von  zwei  verschiedenen  Medien  b^renzt  wird.  Unter  Hinweg- 
lassung  der  Quellencitate  geben  wir  ein  kurzes  Resume. 

1.  Die  Hauptpunkte  sind  in  ihrer  Bedeutung  zuerst  erfasst  von 
Gauss  (1841). 

2.  Die  Knotenpunkte  in  ihrer  Bedeutung  für  das  Auge  zuerst 
erkannt  von  Moser  (1844),  worauf  sie  von  Listing  (1845)  diese 
Bezeichnung  erhalten  haben. 


Krümm angsverhältnisse  der  Hornhaut.  57 

3.  Die  negativen  Hauptpunkte,  von  Grunert  (1867)  entdeckt 
und  dann  von  Töpler  (1871)  so  benannt. 

4.  Die  negativen  Knotenpunkte  zuerst  von  Listing  (1860) 
als  »accessorische  Punkte«  gefunden  und  später  (1871)  von  Töpler 
so  benannt. 

5.  Die  Symptosen  (zwei  Doppelpunkte)  von  Listing  (1866). 

6.  Die  Haupt-  oder  Knotenpunkte  gleichwertiger  Linsen  in 
Luft,  zuerst  von  Hällsten  (1880),  welcher  sie  »innere  dioptrische 
Punkte«  nannte;  identisch  mit  denselben  sind  die  »äquidistanten 
Punkte«  von  Monoyer  (1883). 

7.  Die  negativen  Haupt-  oder  Knotenpunkte  gleichwertiger  Lin- 
sen in  Luft,  ebenfalls  von  Hällsten  (1880)  gefunden  und  mit  dem 
Namen  »äussere  dioptrische  Punkte«  benannt;  identisch  mit  den- 
selben sind  die  »antiäquidistanten  Punkte«  von  Monoyer. 

Was  die  Prioritätsansprüche  von  M o eb i u  s  und  B i o  t  betrifft,  so 
bemerkt  Dr.  Fischer-Tölz  in  einer  angeschlossenen  Notiz,  dass 
Moebius  die  Entdeckung  der  Hauptpunkte  und  Biot  die  der  Kno- 
tenpunkte zuzuschreiben  sei,  indem  letzterer  in  seiner  Astronomie 
(1841)  diese  Punkte  als  »centres  conjuguä«  bezeichne.  Indessen  ist 
in  der  betreffenden  Abhandlung  von  Moebius  (1830)  nur  von  Linsen- 
systemen in  Luft  die  Rede,  und  von  der  Stelle  in  dem  Werke  von 
Biot,  welcher  über  die  fast  gleichzeitig  publizierten  dioptrischen 
Untersuchungen  von  Gauss  sich  äusserst  piquiert  aussprach,  ist  es 
mindestens  zweifelhaft,  ob  sie  nicht  in  gleichem  Sinne  zu  nehmen  ist. 

A  u  b  e  r  t  (1)  hat  mit  Hülfe  eines  nach  seinen  Angaben  in  der 
Werkstatt  seines  physiologischen  Institutes  angefertigten  Ophthalmo- 
meters aufs  neue  die  Krümmungsverhältnisse  der  Hornhaut  verschie- 
dener menschlicher  Augen  mit  grosser  Sorgfalt  und  Genauigkeit  ge- 
messen zum  Zwecke  einer  Prüfung  der  Resultate  der  Messungen  von 
Senff,  V.  Helm  hol  tz  und  Knapp,  welche  bekanntlich  dem 
Meridionalschnitte  der  äusseren  Hornhautfläche  die  Gestalt  eines 
Ellipsenscheitels  vindizieren,  sofeme  es  sich  darum  handelt,  über  die 
erste  Annäherung  eines  Krümmungskreises  hinauszugehen.  Bei  den 
früheren  Messungen  wurden  immer  nur  drei  Krümmungsradien  beob- 
achtet und  zwar  der  Radius  Po  in  der  Gesichtslinie  und  die  Radien 
pj  und  Pg  zweier  seitlicher  äquidistanter  Punkte  temporal-  und  na- 
salwärts,  wobei  sich  bei  den  verschiedenen  Individuen  eine  grössere 
oder  geringere  Abweichung  a  der  Richtung  der  Gesichtslinie  von  der 
der  EUipsenaze  ergab.  Aubert  hat  nun  behufs  Kontrollierung 
der  Uebereinstimmung   der   wirklichen  Krümmungen   aller    auf  den 


1 


58  Physiologie  des  Auges. 

beiden  Bogen  (po  Pi)  ^^^  (Po  P2)  gel^enen  kleineren  Bogenelemente 
mit  den  berechneten  möglichst  viele  intermediäre  Krümmungsradien 
zu  messen  gesucht.     Es  erfolgt  zunächßt  eine  detaillierte  Beschreib- 
ung des  benutzten  Ophthalmometers,  welches  sich  in  einigen  Punkten 
von  dem  v.  Helmholtz- Meyer stein'schen   vorteilhaft  unter- 
scheidet.    Eine  weitere  Verbesserung  der  früheren  Methode  besteht 
darin,  dass   Aubert   die  feinen  Halbbilder  zweier  dünnen,  langen, 
in  einem  Cylinder   befindlichen  Gasflammen  übereinander  zu  einem 
einzigen  Totalbilde  zusammentreten  lasst.     Obgleich  diese  Flammen 
jede  beliebige  Lage  gestatten,  also  zur  Messung  aller  Meridiane  ge- 
eignet sind,  so  beschranken  sich  die  vorliegenden  Beobachtungen  doch 
auf  den  horizontalen  Meridian ,  was  einstweilen  völlig  genügt.     Für 
die  Flammen  ist  die  Distanz  98  mm  gewählt,  mithin  eine  geringere 
gegen  die  von  den  früheren  Beobachtern  angewendete.    Dabei  betrug 
die  Entfernung  des  beobachteten  Auges  auch  nur  1010  mm,  um  einen 
möglichst  geringen  Incidenzwinkel  zu  erzielen    und   auf  diese  Weise 
die  Larvierung  wirklicher  Differenzen  der  Krümmungsradien  nahe  an 
einander  liegender  Bogenteile  zu  verhüten.     An  beiden  Augen   von 
vier  Individuen   wurden   die  Krümmungsradien   von   6®    zu    6°    ab- 
schweifender Blicklinien   gemessen   und   zwar  bei   0^ ,   6®,3 ,    12^,4, 
180,2,  290,7  (Tab.  IL).     In  Tab.  lU.  sind  die  Elemente  der  Ellipse 
(p2  9)  P01  P29)  berechnet  und  in  Tab.  IV.  die  beobachteten  mit  den 
gemessenen  Krümmungsradien  gleicher  Hornhautpunkte  kollationiert. 
Bei  dieser  Yergleichung  kommt  Aubert  zu  dem  Resultate,  dass  die 
einander  konjugierten  Werte  durchaus  inkongruent  sind,   die   hypo- 
thetische Ellipse  also  die  wirklichen  Krümmungen  nicht  repräsentiert 
Um  die  wahre  Kurve  zu  finden,  schlägt  Aubert  den  Weg  ein,  zu 
ermitteln,  wie  sich  die  beobachteten  Werte  der  Krümmungsradien  zu 
dem  einer  durch  den  Scheitel  der  Gesichtslinie  gelegten  Kreislinie  mit 
dem  Radius  p^  verhalten.     In  Tab.  Y.  findet  sich  eine  solche  Zusam- 
menstellung ;   auch   sie  ergiebt   wie   diejenige  der  Yergleichung  mit 
der  Ellipse  eine  beträchtliche  Abflachung  der  Hornhaut   nasalwärts. 
Aubert  zieht  weiter  den  Schluss,  dass  die  Krümmung  etwa  12^  zu 
beiden  Seiten  der  Gesichtslinie  sehr  gleichmässig   also  sphärisch  ist, 
und  deshalb  zwischen  einer  Polarzone  und  einer  Randzone  zu  unter- 
scheiden sei,  von  denen  die  erstere  den  optischen  Anforderungen  ge- 
nüge (optische  Zone),    die  andere  dagegen   sich  den  äusseren  anato- 
mischen Yerhältnissen  anpasse  (Sklerazone). 

Exner  (4)   beschreibt  ein   im  Principe  dem  des  Töpler'schen 
Schlierenapparates  ähnliches  Yerfahren  am  Mikroskope,  indem  er  durch 


Ermittelung  der  Brecbkraft  einer  Linse.  59 

eine  geradlinig  abgeschnittene  seitliche  Blende  oberhalb  des  Okulars 
das  relative  Brechungsvermögen  der  Teile  durchsichtiger  mikroskopi- 
scher Objekte  zur  Wahrnehmung  bringt.  Wenn  nämlich  die  stereo- 
metrische Form  der  Objektteile  insoweit  bekannt  ist,  dass  man  weiss, 
nach  welcher  Seite  hin  dasselbe  an  Dicke  zu-  oder  abnimmt,  so  lässt 
sich  feststellen ,  ob  der  Brechungsindex  des  Teilobjekts  oder  der  der 
imigebenden  Substanz  ein  grosserer  ist.  Diese  Methode  ermöglicht 
eine  Bestimmung  des  Brechungsindez  bis  auf  einige  Einheiten  der  4. 
Decimale.  Da  mit  Hülfe  derselben  die  Indices  aber  nicht  direkt, 
sondern  nur  durch  Vergleichung  des  Brechungsvermögens  mit  den  be- 
kannten einer  Skala  von  Flüssigkeitsgemischen,  wozu  Exner  Gly- 
cerin  und  Wasser  benutzte,  gemessen  werden  können,  so  ist  zu  einer 
Bestimmung  der  absoluten  Indices  erforderlich,  jedesmal  zwei  Ge- 
mische zu  wählen,  von  denen  das  eine  eben  noch  stärker,  das  an- 
dere eben  noch  schwächer  bricht  als  das  Teilobjekt.  Das  Mikrore- 
fraktometer  yerspricht  eine  wichtige  Anwendung  auf  die  Ermittelung 
der  Brechungsindices  in  dem  physikalisch-optischen  Bau  der  Augen 
der  Insekten,  wobei  wir  hier  vorläufig  auf  den  nächstfolgenden  Jah- 
resbericht verweisen  müssen. 

Matthiessen  (17)  hat  die  gebräuchlichen  Methoden  der  Aus- 
wertung des  Totalindex  der  Krystalllinse  unter  einen  gemeinsamen 
Gesichtspunkt  gebracht  und  gezeigt,  dass  sie  zu  demselben  mathe- 
matischen Ausdrucke  führen,  wenn  die  innere  physikalische  Beschaffen- 
heit und  die  Art  der  Schichtung  in  Betracht  gezogen  wird.  Zur  Er- 
mittelung der  Brechkraft  einer  Linse  pflegt  man  entweder  1)  eine  der 
beiden  äusseren  Fokaldistanzen ,  oder  2)  die  Hauptbrennweite  und 
zugleich  die  Hauptpunktsdistanzen  mikroskopisch  zu  messen  oder 
3)  die  partiellen  Indices  und  die  Krümmungen  der  Schichten  zu 
messen  und  daraus  die  Brennweite  und  den  Totalindex  zu  berechnen. 
Da  man  also  zwei  entgegengesetzte  Wege  einschlagen  kann,  so  sind 
diese  Methoden  zur  wechselseitigen  Eontrolle  vorzüglich  geeignet. 
Um  für  die  beiden  ersten  indirekten  Methoden  eine  mathematische 
Grundlage  zur  Vergleichung  der  dioptrischen  Elemente  der  natür- 
lichen und  fiktiven  Linse  zu  erhalten,  sind  zunächst  die  dioptrischen 
Integrale  der  ersteren  in  einer  bedeutend  einfacheren  Gestalt  als  früher 
(s.  Ber.  f.  1879.  S.  55)  entwickelt  und  daraus  der  Totalindex  ge- 
fanden gleich 

n  =  N,(l  +  2i;+V.C»^^*), 

r^  -t-  r,/ 
wo  N,    den  Index  der  äussersten  Cortikalis  und  C  ^^^^   Eonstante 


60  Physiologie  des  Auges. 

bezeichnet,  welche  sich  aus  der  Gleichung  Nm=Ni(l  +  C)  ergiebt, 
wo  Nm  den  Eemindex  bedeutet.  Ebenso  sind  noch  die  Hauptbrenn- 
weiten und  Hauptpunktsdistanzen  in  einfachen  Funktionen  derselben 
Grössen  dargestellt.  Da  eine  fiktive  homogene  Linse  nicht  existiert, 
welche  mit  einem  geschichteten  Systeme  eine  gleiche  äussere  Be- 
grenzung, eine  gleiche  Brennweite  und  gleiche  Hauptpunktsdistanzen 
gemein  hat ,  so  ergeben  die  angestellten  Untersuchungen ,  dass  man 
auf  gleiche  Hauptpunktsdistanzen  und  Interstitien  verzichten  und  den 
Totalindex  definieren  müsse  entweder  1)  als  denjenigen  einer  homo- 
genen Linse,  welche  von  gleicher  Form  ist  imd  die  beiden  Brenn- 
weiten nur  der  Länge  nach  mit  der  natürlichen  Linse  gemein  hat; 
oder  2)  als  denjenigen  einer  homogenen  Linse,  welche  von  gleicher 
Form  ist  und  entweder  die  erste  oder  die  zweite  äussere  Fokaldistanz 
mit  der  natürlichen  Linse  gemein  hat;  oder  3)  als  denjenigen  einer 
homogenen  Flüssigkeit,  durch  welche  das  Brechungsvermogen  der  in 
derselben  suspendierten  Linse  aufgehoben  wird.  Wird  nun  in  allen 
drei  Fällen  das  Integral  der  Brennweite  der  natürlichen  Linse  ein- 
geführt, so  gelangt  man  zu  dem  oben  angegebenen  Werte  des  Total- 
index. Will  man  dagegen  gleiche  Hauptpunktsdistanzen  mit  einer 
fiktiven  Linse  erzielen,  so  kommt  man  zu  einem  Totalindex,  der  viel 
zu  grosse  Brennweiten  ergeben  würde.  Die  praktische  Anwendung 
der  gegebenen  Formeln  wird  am  Schlüsse  an  der  Berechnung  der 
Kardinalpunkte  demonstriert  in  vier  Fällen,  nämlich  Ä.  dem  mensch- 
lichen Auge  nach  v.  Helmholtz's  Messungen  (Physiol.  Opt.  S.  82); 
B.  dem  Auge  eines  Hundes;  C.  dem  Auge  eines  Rindes;  D.  dem 
menschlichen  Auge  nach  Sommerin g's  Messungen. 

Matthiessen  (16)  giebt  an,  dass  die  bisherigen  Messungen 
der  Brechungsindices  innerhalb  der  Schichten  der  Erystalllinsen  der 
Vertebraten  zu  einem  sehr  einfachen  Gesetze  geftihrt  haben,  welches 
darin  bestehe,  dass  1)  die  Indexzunahme  von  der  Gortikalis  bis  zum 
Kemcentrum  sich  graphisch  durch  einen  halben  Parabelscheitel  dar- 
stellen lasse  und  2)  dass  wenn  die  ErystalUinse  kugelförmig  sei,  wie 
z.  B.  bei  den  Fischen  und  Walen,  die  Indicialkurve  für  jeden  be- 
liebigen geradlinigen,  auch  excentrischen  die  Kugel  durchbohrenden 
Kanal,  ebenfalls  ein  Parabelscheitel  sei.  Es  wird  weiter  mitgeteill; 
und  durch  Messungen  bestätigt,  dass  dieses  Gesetz  noch  ein  merk- 
würdiges physikalisches  Analogon  hat.  Werden  nämlich  dicke  Ge- 
latinecylinder  längere  Zeit  dem  Trocknen  ausgesetzt  und  darauf  in 
Wasser  etwa  ebenso  lange  zur  Quellung  gebracht,  so  ist  die  Indicial- 


üeber  den  Gang  der  Lichtstrahlen  bei  schiefer  Incidenz.  61 

kunre  eines  CoDtralkanales  in  einem  normalen  Schnitt^  des  Cylinders 
ebenfalls  eine  Parabel. 

Schwarz  (23)  hat  mit  Bezugnal)me  auf  diese  Mitteilung  diese 
Messungen  an  einer  grosseren  Anzahl  von  Gelatinecjlindern  mit 
Hülfe  des  Ä  b  b  e'schen  Refraktometers  in  sorgfaltigster  Weise  wieder- 
holt und  ebenfalls  bestätigt  gefunden ,  dass  hier  das  Gesetz  der  Zu- 
nahme der  Brechungsindices  in  der  bekannten  Form 


n  =  n,(l-f  ^       b«     -) 


Gültigkeit  hat,  so  dass  es  ein  ziemlich  allgemein  verbreitetes  zu  sein 
seheint. 

In  einer  Abhandlung  (18)  über  den  optischen  Bau  des  Auges 
der  Vögel  berücksichtigt  Matthiessen  bei  der  Berechnung  der 
EardinalpuDkte  den  Ringwulst  der  Erystalllinse ,  welcher  aus  einem 
Systeme  von  Radiarfasem  besteht.  Diese  sind  stark  verlängerte  Epi* 
thelzellen  von  gleichem  Brechuugsvermögen  mit  der  äussersten  Cor- 
tikalschicht.  Der  innere  geschichtete  Teil  der  Linse  hat  eine  sphä- 
rische Form  und  die  ganze  Linse  erscheint  somit  als  bestehend  aus 
zwei  äusseren  convezconcaven  Linsen  und  einer  sphärischen  Kern- 
linse. Die  Berechnungen  sind  ausgeführt  an  dem  Auge  des  Thurm- 
falken  und  des  Raben  und  zwar  mit  Anwendung  der  bekannten 
dioptrischen  Integrale,  wobei  sich  eine  ziemlich  gute  Uebereinstim- 
mung  des  berechneten  hinteren  Brennpunktes  mit  dem  Orte  der  Re- 
tina ergiebt. 

Zehender  (25)  beschreibt  die  Erscheinungen,  welche  beim 
Durchgange  eines  Lichtkegels  durch  sphärische  Linsen  nach  schiefer 
Incidenz  auftreten,  um  die  Beschaffenheit  des  gebrochenen  Strahlen- 
bündels in  seine  Einzelbestandteile  zu  sondern,  wurde  vor  der  Linse 
ein  ringförmiges,  coaxial  gestelltes  Diaphragma  angebracht.  Von 
dem  gebrochenen ,  hohlen  Strahlenkegel  sind  verschiedene  Quer- 
achnitte  photographisch  aufgenommen  worden  und  der  Abhandlung 
beigefügt.  Bei  Anwendung  einer  biconvexen  Linse  zeigen  die  Quer- 
schnitte in  ihren  äusseren  und  inneren  Begränzungen  Kurven  IV. 
Ordnung  (Taf.  L  Fig.  1 — 4).  Nimmt  man  eine  planconvexe  Linse, 
deren  convexe  Seite  der  Lichtquelle  zugewendet  ist,  so  erhält  man 
Figuren  (Taf.  IL  Fig.  1 — 8),  welche  nahezu  denen  entsprechen,  die 
bei  der  Brechung  eines  Strahlenkegels  bei  schiefer  Incidenz  in  eine 
einfache  sphärische  Fläche  auftreten  müssen.  Lässt  man  nämlich 
das  ringförmige  Diaphri^ma  sich  zu  einem  vollständig  kreisförmigen 
erweitem,  so  erhält  man  normale  in  ihrem  Innern  gleichmässig  er- 


62  Physiologie  des  Auges. 

hellte  Querschnitte  des  gebrochenen  vollen  Strahlenkegels  von  ganz 
derselben  äusseren  Begrenzung.  Ist  das  Diaphragma  klein,  so  wird 
diese  von  Kurven  IV.  Grades  gebildet,  wie  schon  aus  ihrer  Lemnis- 
katen  ähnlichen  Form  ersichtlich  ist.  Nun  stellt  Fig.  IL  die  I. 
Brennlinie  dar,  der  Kreis  Fig.  IV.  den  grössten  Querschnitt  zwischen 
der  I.  und  II.  Brennlinie.  Die  II.  Brennlinie  aber,  weil  sie  nicht 
senkrecht  zum  Hauptstrahle  steht,  bleibt  in  den  Figuren  V. — VIII. 
larviert,  macht  sich  jedoch  kenntlich  in  den  Knoten  der  Lemniskaten 
ähnlichen  Querschnitte  des  gebrochenen  Strahlenkegels  im  Bereiche 
der  II.  Brennlinie  (s.  Ber.  f.  1883.  S.  98).  Es  leuchtet  ein,  dm 
bei  einer  gewissen  schiefen  Stellung  des  Schirmes  gegen  die  Axe  des 
Lichtkreis  und  zwar  durch  das  rechte  Ende  von  Fig.  Y.  und  das 
linke  Ende  von  Fig.  VIII.  sich  die  U.  Brennlinie  vollkommen  deut- 
lich projiciert  haben  würde.  Diese  photographischen  Aufiiahmen 
liefern  hier  den  sichtbaren  Beweis  für  die  Richtigkeit  des  noch  nei- 
fach  bestrittenen  Theorems,  dass  bei  der  sphärischen  Brechung 
nach  schiefer  Incidenz  die  IL  Brennlinie  nicht  senkrecht,  sondern 
schief  gegen  den  Azenstrahl  steht  und  mit  der  durch  den  leuchten- 
den Punkt  gehenden  optischen  Axe  coincidiert  (Reusch). 

In  einer  Replik  von  Schoen  (22)  spinnt  sich  die  Kontroverse 
zwischen  ihm  und  Matthiessen  weiter  (s.  Ber.  f.  1884.  S.  85). 
Es  möge  einiges  daraus  hervorgehoben  werden.  Seh.  betont:  der 
Satz ,  dass  die  Retina  die  Brenngebilde  bei  der  Ruhestellung  des 
Auges  in  der  Nähe  der  ersten  Brennlinie  durchschneide,  sei  nicht 
zuerst  von  M. ,  sondern  von  ihm  1877  auf  der  Heidelberger  Ver- 
sammlung aufgestellt.  Hierdurch  wird  dem  Ref.  eine  Behauptung 
zugeschoben,  die  er  gar  nicht  gemacht  hat.  Zur  Orientierung  muss 
bemerkt  werden,  dass  es  sich  in  jener  Mitteilung  durchaus  nicht  um 
die  ganze  Retina,  sondern  nur  um  einen  einzigen  Strahl  von  der 
Incidenz  60»  handelte  (s.  Ber.  f.  1877.  S.  71),  wobei  Zufälligkeiten 
o£Penbar  nicht  ausgeschlossen  sind.  Das  Zutreffende  hängt  ja  we- 
sentlich von  der  richtigen  und  den  natürlichen  Verhältnissen  ent- 
sprechenden Bestimmung  des  Totalindex  für  den  gewählten  Durch- 
gang durch  die  KrystalUinse  ab.  Später  sind  dann  für  die  ganze 
Ausdehnung  der  Retina  Berechnungen  der  theoretischen  Retina  ver- 
öffentlicht von  Fick  (s.  Ber.  f.  1879.  S.  68),  von  Rasmus  und 
Wa  uer  (ebend.  S.  73)  und  Matthiessen  (ebend.  S.  75)  und  zwar 
letztere  unter  jedesmaliger  Berücksichtigung  von  einem  Kern-  und 
Scheitelstrahl  und  dem  TotaUndex  für  jeden  besonderen  Durchgang. 
Weiter  rügt  Schoen,  dass  M.  in  seinem  Referat  zu  dem  Abschnitte 


Lage  der  Brennlinien.  63 

RotaüoDsellipsoid  geglaubt  habe,  als  seine  Bemerkung  hinzufügen  zu 
sollen,  dass  die  durch  den  Focus  gehenden  Strahlen  astigmatisch  ge- 
brochen werden.  In  seinem  Werke  (8.  53)  bemerkt  S  c  h.,  dass  wenn 
die  Astigmasie  seitlicher  Strahlen  für  das  Rotationsellipsoid  beseitigt 
werden  solle,  N  =  rcos(of  sein  müsse.  Dass  solche  Strahlen  durch 
einen  Focus  gehen,  war  bereits  früher  bekannt.  In  der  Bemerkung 
TOD  M.  handelt  es  sich  nicht  um  parallel  zur  Axe  und  dabei  schief 
einfallende  Strahlen,  für  welche  der  Index  an  die  Gleichung  n  =  1 :  e 
geknüpft  ist,  sondern  um  Strahlen  sehr  entfernt  liegender  seitlicher 
Objekte  bei  einem  gegen  die  Axe  geneigten  Einfall,  für  welche  der 
Index  völlig  unabhängig  von  der  Excentricität  ist.  Wenn  also  Seh. 
hinzufügt:  die  Strahlen  werden  in  der  erforderlichen  Weise  (astig- 
matisch) gebrochen ,  wenn  der  Index  n  =  1 :  e  ist ,  so  musste  man 
daraus  schliessen ,  dass  nur  Strahlen  gemeint  seien,  welche  parallel 
zur  Axe  einfallen.  Beide  Theoreme  haben  nichts  mit  einander  ge- 
mein. Es  handelt  sich  also  nur  noch  um  den  Quellen-Nachweis  des 
zweiten  Theorems.  Weiter  erklärt  Seh.,  dass  er  mit  den  Schluss- 
iblgerungen  von  M.  nicht  übereinstimmen  könne.  Dieser  sage:  »Das 
Gesetz  der  Indexzunahme  ist  bereits  bekannt;  das  Krümmimgsgesetz 
der  Niveauflächen  konstanter  Indices  ergiebt  sich  daraus  ganz  von 
Helbst.«  Seh.  nennt  dies  einen  Zirkelschluss.  Die  Gestalt  der 
Niveauäächen  kann  offenbar  erst  dann  deduciert  werden,  wenn  man 
fQr  ^mnitliche  centralen  Kanäle  durch  Messung  die  Niveaupunkte 
gleicher  Indices  gefunden  hat.  Ueber  das  Gesetz  der  Indexzunahrae, 
welches  von  M.  durch  Messungen  der  Niveaupunkte  gleicher  Indices 
gefunden  und  auch  von  anderen  (Mönnich)  als  vollkommen  zu- 
treffend bestätigt  ist,  urteilt  Seh.  absprechend  und  erklärt  es  für 
eine  blosse  Hypothese,  zu  deren  Prüfung  durch  die  Resultate  seiner  Mes- 
sungen an  Linsen  in  Luft  Gelegenheit  gegeben  sei.  Es  dürfte  schwer 
darüber  zu  entscheiden  sein,  welchem  von  beiden  Autoren  zuzumuten 
sei ,  seine  Messungen  an  den  Messungen  des  Andern  zu  prüfen. 
Weiter  wird  von  Seh.  der  Einwurf  gemacht,  dass  es  keineswegs  be- 
wiesen sei,  ob  die  Zahl  der  Schichten  eine  unendliche,  das  Anwachsen 
der  Indices  ein  kontinuierliches  sei.  Abgesehen  davon,  dass  bei  stoff- 
lichen Begriffen  von  einer  unendlichen  Kleinheit  überhaupt  nicht  die 
Rede  sein  kann,  so  ist  das  erstere  in  dem  Referat  auch  gar  nicht 
behauptet,  sondern  nur  gesagt,  dass  man  sich  die  geschichtete  Kry- 
stalUinse  vorzustellen  habe  als  bestehend  aus  einer  »fast  unbegrenz- 
tenc  d*  h.  sehr  grossen  Anzahl  verschwindend  dünner  Schichten  von 
kontinuierlich  abnehmenden  Krümmungen  und  Indices.   In  der  mensch- 


64  Physiologie  des  Auges. 

liehen  Linse  werden  diese  Schichten  aus  Lamellen  von  der  mittleren 
Dicke  0,004  mm  gebildet,  so  dass  in  der  Aze  ungefähr  1000  Schich- 
ten auf  einander  folgen.  Da  es  wohl  Niemand  unternehmen  wird, 
für  ein  System  von  1000  brechenden  Flächen  die  Kardinalpunkie 
und  den  Strahlendurchgang  nach  den  gewohnlichen  arithmeti- 
schen Methoden  zu  berechnen ,  so  muss  man  natfirlich ,  wie  es  bei 
allen  Problemen  der  höheren  mathematischen  Physik  üblich  ist,  zur 
Integralrechnung  greifen  und  notwendigerweise  unendlich  viele  Schich- 
ten voraussetzen,  da  die  Principien  derselben  in  der  Betrachtung  un- 
endlich kleiner  Grossen  beruhen.  Die  Kontinuität  der  Zunahme  der 
Indices  mit  der  Tiefe  der  Schichten  haben  alle  bisherigen  Messungen 
als  zutreffend  erwiesen.  Die  beiden  Autoren  suchen  die  dioptrische 
Wirkung  der  ErystalUinse  auf  entgegengesetztem  Wege  zu  erfor- 
schen. Der  eine  ist  bestrebt,  durch  Beobachtung  der  dioptrischen 
Wirkung  der  Erystalllinse  in  einem  beliebigen  Medium  den  physi- 
kalisch-optischen Bau  zu  ergründen,  der  andere  durch  genaue  Mes- 
sungen des  physikalisch-optischen  Baues  der  geschichteten  Erystall- 
linse ihre  dioptrische  Wirkung  zu  berechnen  und  die  Resultate  mit 
der  Lage  der  Retina  zu  vergleichen,  üeber  den  relativen  Wert 
beider  Methoden  müssen  die  Erfolge  entscheiden. 


L  Allgemeines*). 

Referent:  Prof.  Aubert 

1)  Fick,  A.,  Die  mediciniBohe  Physik.  Brannschweig,  Vieweg  u.  Sohn.  438 S. 

2)  Hermann»  Ludimar,  Lehrbuch  der  Physiologie.  8.  Aufl.  Berlin.  Hirsch- 
wald.    (Gesichtssinn  S.  497  bis  583.) 

3)  EetteleriE.,  Theoretische  Optik,  gegründet  aaf  das  Bessel-Sell- 
m  e  y  e  rasche  Princip.  Zugleich  mit  den  experimentellen  Belegen.  Braun- 
schweig, Vieweg  u.  Sohn. 

4)  Thanhoffer,  Ludwig  y.,  Grundzüge  der  vergleichenden  Physiologie 
und  Histologie.    Stuttgart,  Enke.    752  S.    (Gesichtssinn  S.  519'-554.) 


II.  Akkommodation  und  Irisbewegnng. 

1)  Barrett,   J.   W.,   The  velocity  of  accommodation.    Joum.  of  physiol. 
London.    VI.    p.  16. 


*)  Die  folgenden  Abschnitte  II.— V.  sind  ebenfolls  von  Herrn  Professor  Aubert 
referiert. 


Methode  zur  üntersnohung  der  Pupillen bewegnng.  65 

2)  Bei  1  armi  n  off,  L.,  Anwendung  der  gpraphischen  Methode  bei  der  Un- 
tersuchung der  Pupillarbewegung.  (Photocoreograph.)  Buaekeia  medio. 
Nr.  11-13.  p.  211,  282,  253  u.  Arch.  f.  d.  ges.  Physiologie.    37.    S.  107. 

8)  Biokerton,  T.  fl.,  Traumatic  cataract;  absolute  disappearance  of  lens 
and  capsole  without  Operation;  perfect  yision  with?  power  of  accommo- 
dation.     Lancet.    1.   p.  514. 

4)  Darkschewitsch,  L. ,  Zur  Anatomie  des  Corpus  quadrigeminum. 
Neorolog.  Gentralbl.  S.  251. 

5)  —  Ueber  die  hintere  Kommissur  des  Gehirns.    Ebd.  Nr.  5. 

6)  —  Ueber  die  Bedeutung  der  hinteren  Kommissur  des  Gehirns.  Arch.  f.  d. 
ges.  Physiol.    Bd.  36.  S.  639. 

7)  Deere n,  £tude  sur  le  m^canisme  de  Taccommodation.  Recneil  d*Opht. 
p.  611. 

8)  Jegorow,  J.,   0  wptywie  nerwöw  rseskowich  dlugich  na  rozszerzenie 

arenicy.    (Wirkung  der   langen  Ciliarnerven  auf  die  Erweiterung  der  Pu- 
pille.)   Gaz.  lek.  Warszawa,  2.  s.  5.  p.  409. 

9)  Prost,  A.,  Supposed  power  of  accommodation  in  aphakic  eye.  Lancet. 
I.    p.  756. 

11)  Je 880 p,  Pupillary  movements  associated  with  eztrinsic  movements. 
Opbth.  Review,  p.  379. 

12)  Katschanowsky,  P.,  Einwirkung  der  Cervikalportion  des  N.  sympa- 
thicus  auf  die  Pupille.  Med.  pribav  k  morsk.  sborniku,  St.  Petersburg. 
Aug.  —  Sept  p.  119,  161  (siehe  Nr.  13). 

13)  —  Ueber  die  oculo-pupillären  Centren.     Wien.  med.  Jahrb.  S.  445. 

14)  K  o  w  a  1  e  w  8  k  y,  N.,  Untersuchung  über  die  Innervation  bei  der  Pupillen- 
dilatation.   Kasan.    61  p. 

15)  Mauthner,  Pupille  und  Accommodation  bei  Oculomotoriuslähmung. 
Wien.  med.  Wochenschr.  Nr.  8.  S.  225,  264,  293. 

16)  Moeli,  Bemerkungen  über  die  Pupillenreaktion.  (Berlin.  Gesellsch.  f. 
Psych,  nnd  Nervenkr.  Sitzung  vom  13.  Juli.)  Neurolog.  Centralbl.  S.  354 
und  Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    September.    S.  272. 

17)  Reche,  Ad.,  Ueber  die  Beziehungen  des  Nervus  oculomotorius  nnd  sym- 
pathicus  zum  Ganglion  ciliare.     Greifswald.    27  p. 

18)  Zeglinsky,  N.,  Experimentelle  Untersuchungen  über  die  Irisbewegung. 
Arch.  f.  (Anat  und)  Physiol.  S.  1. 

Eiine  nene  Methode  zur  UntersDchung  der  Pupillenbewegun^ 
giebt  Bellarmin  off  (2)  an:  er  bestimmt  mittelst  eines  photo- 
graphischen Apparates,  welchen  er  »Photocoreograph«  nennt,  teils 
die  Grösse  der  PupiUe,  teils  die  Zeiten,  welche  fQr  die  Veränderung 
der  Pupille  erfordert  werden.  Die  Vorrichtung  besteht  aus  einem 
photographischen  Objektiv,  in  dessen  Brennpunkt  sich  eine  kleine 
polierte  Eaoutschoukplatte  mit  senkrechtem  Spalt  befindet  und  da- 
hinter ein  mit  Bromsilberpapier  umwickelter  Cylinder,  welcher  mit 
▼erschiedener  messbarer  Geschwindigkeit  bewegt  wird ;  bei  gehöriger 

Jahretberieht  f.  Ophthalmologie.  XYI.  1886.  5 


56  Physiologie  des  Auges. 

Einstellung,  über  welche  das  Original  genauere  Anleitung  giebt, 
bildet  sieh  auf  dero  lichtempfindlichen  Papier  ein  Streifen  ab,  welcher, 
der  lichtlosen  Pupille  entsprechend,  hell,  der  lichtreflektierenden 
Regenbogenhaut  entsprechend  dunkler,  dem  Rande  der  Sklerotica 
entsprechend  noch  dunkler  ist.  Alle  Schwankungen  des  Pupillen- 
durchmessers geben  also  einen  in  der  Breite  dem  jeweiligen  Pupillen- 
durchmesser entsprechenden  weissen  Streifen  auf  dem  Bromsilberpa- 
pier. Zugleich  werden  elektrische  Reizungen  irgend  einer  Stelle  des 
Körpers  (z.  B.  N.  Ischiadicus)  der  Zeit  nach  genau  auf  dem  Brom- 
silberpapier  registriert :  es  iässt  sich  also  die  darauffolgende  Pupillen- 
reaktion nach  Zeit  und  Grösse  genau  photographieren.  —  Bellar- 
min o  f  f  hat  teils  an  Katzenaugen,  teils  am  Auge  weisser  Kaninchen, 
auch  an  blonden  Menschen  mit  hellgrauer  Iris  experimentiert  nnd 
stellt  weitere  Publikationen  über  die  durch  diese  Methode  gewob- 
nenen  Resultate  in  Aussicht. 

Die  für  die  Akkommodation  erforderlichen  Zeiten  hat  Bar- 
ret (1)  bestimmt  und  ist  zu  folgenden  Resultaten  gelangt:  die  Ge- 
schwindigkeit der  Akkommodation  wird  beeinflusst  durch  Alter,  Ver^ 
letzungen  oder  .Refraktionsstörungen,  Uebung,  Individualität,  Tages- 
zeit, Ermüdung.  Absolute  Zahlen  haben  daher  nur  Geltung  für 
bestimmte  Umstände  und  gegebene  Entfernung;  die  Relaxation  er- 
folgt yiel  schneller  (0,7  Sek.)  als  die  aktive  Akkommodation  (1  bis 
1,7  Sek.) ;  für  monokulares  und  binokulares  Sehen  sind  die  Zeiten 
fast  gleich. 

Bezüglich  der  Irisinnervation  hat  Darkschewitsch  (4 — 6) 
geleitet  durch  anatomische  Untersuchungen  Versuche  über  die  Be- 
ziehung dier  hinteren  Kommissur  zur  Irisbewegung  angestellt  und 
gefunden,  dass  Durchschneidung  der  hinteren  Kommissur  in  sagit- 
taler  Richtung  beiderseitige  hochgradige  Pupillenerweiterung,  wenn 
sie  in  der  Mittelllinie  —  gleichseitige  starke  und  contralaterale 
schwache  Erweiterung,  wenn  sie  seitlich  von  der  Mittellinie  gemacht 
wird,  zur  Folge  hat ;  dass  ferner  Durchschneidung  des  Thalamus  op- 
ticus in  sagittaler  Richtung  schwächere  contralaterale  Irisreaktion 
auf  Lichtreiz  zur  Folge  hat  —  ein  medianer  Schnitt  durch  die  hin- 
teren zwei  Dritteile  der  Corpora  quadrigemina  aber  keine  Pupillen- 
veränderung bedingt. 

Zeglinsky  (18),  welcher  Untersuchungen  über  die  Irisbe- 
wegung an  Vögeln  (Taube,  Huhn,  Ente,  Eule,  Habicht)  angestellt 
hat,  findet  nach  Durchschneidung  der  Nn.  ciliares  oder  des  N.  oculo- 
motorius  Erweiterung,  auf  Reizung  stets  Verengerung  der  Pupille  — 


Ocnlomotoriiulähmuiig  bei  Menschen.  67 

weder  Durchschneidung  noch  Reizung  des  oberen  Stumpfes  des  Hals- 
sympathikus  hat  eine  Veränderung  der  Pupillenweite  zur  Folge,  da- 
gegen bringt  •  Reizung  sensibler  Spinalnerven  oder  des  centralen 
Rückenmarksstumpfes  Erweiterung  der  Pupille  hervor.  Die  Durch- 
flchneidimg  des  Trigeminus  oder  seines  Ramus  ophthalmicus  giebt 
keine  konstanten  Resultate,  Reizung  des  Trigeminus  aber  fuhrt  Pu- 
pillenerweiterung  herbei,  und  er  schliesst  aus  weiteren  Versuchen, 
dass  die  pupillenerweiteriiden  Fasern  durch  den  R.  ophthalmicus 
trigemini  zum  Auge  gehen.  Dass  Atropin  nicht  auf  die  Pupille  der 
Vögel  wirkt,  erklart  Zeglinsky  daraus,  dass  teils  der  Sympathikus 
die  Lris  nicht  beeinflusst ,  teils  daraus ,  dass  der  Oculomotorius  bei 
V9geln  in  quergestreiften  Muskeln  endigt,  da  Curare  durch  Lähmung 
der  Endverzweigungen  des  Oculomotorius  wirkt  (wie  Atropin  bei 
Saugetieren)  —  Eserin  dagegen  bewirkt  Papillenverengerung  durch 
Reizung  der  peripheren  Oculomotoriusenden.  Nicotin  aber  veren- 
gert die  Pupille  (auch  am  ausgeschnittenen  Auge)  durch  Reizung 
der  Oculomotoriusfasern.  —  Er  läugnet  auf  Grund  anderer  Versuche 
die  Teilnahme  der  Blutgefässe  bei  der  Irisbewegung  und  findet  es 
geboten,  zwei  gesonderte  Muskeln  (sphincter  und  dilatator)  für  das 
Zustandekommen  der  Irisbewegungen  anzunehmen. 

Katschanowsky  (13)  hat  an  morphinisierten  Hunden  Er- 
weiterung der  Pupille  und  Drehungen  der  Bulbi  eintreten  sehen 
bei  Reizung  einer  Stelle  des  vorderen  Stimlappens,  und  zwar  bei 
einseitiger  Reizung  immer  bilateral  und  bei  Reizung  des  Kopfes  des 
StreifenhGgels ;  Durchschneidung  je  eines  Vagosympathikus  am  Halse 
sistiert  die  pupilläre  Wirkung  auf  der  gleichnamigen.  Durch- 
sehneidung  der  Med.  oblongata  sistiert  die  pupilläre  Wirkung  jener 
Beizung  auf  beiden  Seiten:  die  Fasern  müssen  also  vom  Stirnlappen 
durch  die  Med.  oblongata  zu  dem  HaLssympathikus  gelangen.  Ferner 
bewirkt  Reizung  eines  hinteren  Vierhügels  bilaterale  Pupillenerwei- 
iening ;  nach  Durehschneidung  des  Halsmarkes  oder  eines  Vagosym- 
pathikus bleibt  dieselbe  aus.  Die  pupillären  Centren  der  Rinde  und 
des  Streifenhügels  sind  von  dem  Bestände  der  hinteren  Vierhügel 
unabhängig.  (Gegen  die  Methode  der  Reizung  hat  sich  Bech- 
terew ausgesprochen,  s.  Ber.  1884.  S.  108.  Ref.) 

Mauthner  (15)  hat  in  einer  Reihe  von  Oculomotoriusläh- 
onmgen  bei  Menschen  beobachtet,  dass  die  Iris  und  der  Akkommo- 
datioQsapparat  frei  von  Lähmung  waren ,  oder  dass  bei  Intaktheit 
da  Akkommodation  die  Iris  mitgelähmt  war,  oder  dass  nur  Mangel 
der  Lichtreaktion  der  Iris  bei  Erhaltung  ihrer  akkommodativen  Mit- 


68  Physiologie  des  Aages. 

bewegung  vorhanden  war  und  schliesst  daraus,    dass  es  sich  hierbei 
nur  um  nucleare  (centrale)  Störungen  handeln  könne. 

Moeli  (16)  hat  im  Anschiuss  an  frühere  Beobachtungen  (s. 
Ber.  1882.  S.  122)  von  500  Paralytikern  bei  47  %  keine  Licht- 
reaktion,  bei  4  Vo  zweifelhafte,  bei  10  ^/o  minimale  Lichtreaktion  ge- 
sehen; meistens  fehlte  Dilatation  auf  sensible  Reize  an  den  licht- 
starren  Pupillen,  Konvergenzbewegung  fehlte  nur  sehr  selten,  Akkom- 
modationslähmung  war  nur  in  1  Vs  ^/o  vorhanden.  Im  üebrigen  siehe 
Abschnitt:  »Krankheiten  des  Nervensystems«. 

Bickerton  (3)  hat  bei  vollständigem  Fehlen  der  Linse  und 
Linsenkapsel  Akkommodationsvermögen  konstatiert  <  doch  suclit 
Frost  (9)  die  Gründe  für  das  Vorhandensein  wirklicher  Akkom- 
modation als  imgenügend  nachzuweisen.  (Der  Fall  ist  auch  unsicher 
bezüglich  des  Fehlens  der  Linse.     Ref.) 

[D  e  e  r  e  n  (7)  stellt  sich  vor ,  dass  die  Circulär-  und  Radiar- 
fasern  des  M.  ciliaris  eine  besondere  gleichzeitige  Aktion  ansQben. 
Die  ersteren  sollen  auf  den  Linsenrand  drücken,  wodurch  der  Aien- 
durchmesser  der  Linse  ein  längerer  werde,  die  letzteren  den  Glas- 
körper zusammenpressen ,  wodurch  die  Linse  verhindert  werde ,  sich 
nach  hinten  zu  bewegen.  Michel.] 

J  e  g  0  r  0  w  (8)  hat  an  curarisierten  Hunden  (und  Katzen)  nach 
Eröffnung  der  Orbita,  Freilegung  des  Sehnerven  und  Aufsuchung 
des  6gl.  ciliare  und  der  Ciliarnerven  in  bestimmter  Operationsweise 
sowohl  Durchschneidungen  und  Reizungen  einzelner  oder  aller  Ciliar- 
nerven ,  als  auch  Durchschneidungen  und  Reizungen  des  Vagosym- 
pathikus  und  des  Oculomotorius  vor  und  nach  der  Ciliarnervendurch- 
schneidung ausgeführt,  und  ist  zu  folgenden  Resultaten  gekommen: 
1)  alle  pupillenerweiternden  Nerven  treten  ohne  Yermittelung  des 
Ggl.  ciliare  in  den  Bulbus;  2)  nach  Durchschneidung  aller  langen 
Ciliarnerven  wird  die  Pupille  eng  und  erweitert  sich  nicht  nack 
Reizung  des  centralen  Sympathikusstumpfes  oder  eines  sensiblen 
Nerven ;  3)  nach  Durchschneidung  einiger  langer  Ciliarnerven  ver- 
engt sich  die  Pupille  unregelmässig ;  die  Verengung  nimmt  zu  und 
wird  regelmässiger  nach  Durchschneidung  des  Halssympathikus ;  Reiz- 
ung dieses  oder  eines  sensiblen  Nerven  bewirkt  eine  unregelmässige 
Erweiterung;  4)  Reizung  einzelner  peripherer  Stümpfe  der  langen 
Ciliarnerven  hat  eine  partielle  Pupillenerweiterung  zur  Folge.  Mit 
Berücksichtigung  des  anatomischen  Verlaufs  ergiebt  sich,  dass  die 
pupillenerweiternden  Nervenfasern  das  Ggl.  Gasseri  mit  dem  Bsm» 
ophthalm.  N.  trigeni.  verlassen  und  mit  den  langen  Ciliarnerven  znr 


Gentralorgane.  g9 

Iris  gehen.  Es  gehen  also  die  pupillenerweiternden  Fasern  aus  dem 
Halssympathikus  zu  dem  Ggl.  Gasseri  und  von  da  mit  dem  Elam. 
ophthalm.  trigemini  zu  den  langen  Ciliarnerven  der  Iris,  ohne  das 
Ggl.  ciliare  zu  passieren;  der  Zweig  der  langen  Ciliarnerven,  wel- 
cher durch  die  obere  Abteilung  des  M.  retractor  bulbi  verläuft,  ver- 
sorgt das  obere  und  äussere  Segment  der  Iris:  seine  Reizung  ruft 
eine  Erweiterung  der  Pupille  nach  oben  und  aussen  hervor.  —  End- 
lich hat  Jegorow  festgestellt,  dass  die  Erweiterung  der  Pupille 
unabhängig  von  der  Erweiterung  oder  Verengung  der  Art.  eentr. 
retinae  erfolgt,  was  für  die  Existenz  eines  besonderen  M.  dilatator 
iridis  spricht. 


IIL  Centralorgane. 


1)  Angelncci,  Sulla  atruttora  del  chiasma  dei  mammiferi  e  sul  centro 
Tisivo  della  corteccia.    Bull.  d.  r.  Accad.  di  Roma.    XL   p.  17. 

2)  Banham,  Hemianopia.    Brit.  med.  Journ.    I.  p.  331. 

3)  Basso,  B.f  Sul  valore  dei  sintomi  oculari  per  la  diagnoei  e  la  localisa- 
sdone  dei  tumori  cerebrali.    Bollet.  d'Ocol.    VII.    p.  138  u.  155. 

4)  B  e  r  g  e  r  ,  0. ,  Zur  Lokalisation  der  kortikales  Sehsphäre  beim  Menschen. 
Breslauer  ftrztl.  Zeitschr.   Nr.  1. 

5)  Brissaud,  Observation  de  looalisation  c^r^rale  dans  un  cas  d'ost^iie 
syphilitique  du  crftne.  Progt^s  med.  Nr.  19.  (Ohne  ophthalmologisches 
Interesse.) 

6)  Bull,  Stedman  Gh.,  Two  cases  of  unilateral  temporal  hemianopsia.  Trans- 
act.  of  the  americ.  ophth.  soc.  21st.  meeting  p.  115  und  Americ.  Journ. 
of  Ophih.   p.  140. 

7)  Chris tiani,  A.,  Zur  Physiologie  des  Qehirns.  Berlin.  176  S.  (Soweit 
die  Untersuchungen  den  Gesichtesinn  betreffen ,  bereits  referiert  im  Ber. 
1884.  8.  108.) 

8)  E  X  n  e  r ,  S. ,  Kritischer  Bericht  über  die  neueren  physiologischen  Unter- 
suchungen, die  Qrosshirnrinde  betreffend.    Biolog.  Centralbl.    Y.    S.  17. 

9)  F^r^,  Ch.  ,  Trois  autopsies  pour  servir  k  la  localisation  des  troubles  de 
la  Vision  d^origine.    Arch.  de  Neurolog.    Nr.  26. 

10)  F  e  r  r  i  e  r,  D.,  A  record  of  ezperiments  on  the  effects  of  lesion  of  different 
regions  of  the  cerebral  hemisphere.  Philos.  Transact.  of  the  roy.  soc.  of 
London.     Vol.  175.    P.  II.    p.  479. 

11)  Fran9ois-Franck  et  Pitres,  A.,  Becherches  expärimentales  et  cri- 
tiques  sur  Texcitabilit^  des  h^mispheres  cöröbraux.  Arch.  de  physiol. 
norm,  et  pat.  XVII.  p.  149.  (Die  Untersuchungen  beziehen  sich  nur  auf 
die  Bewegungssphäre.) 

12)  Goltz,  üeber  Verstümmelung  des  Gehirns.  Tagebl.  d.  58.  Vers.  D.  Na- 
tarf.  u.  Aerste  in  Strassburg  i.  E.   S.  414. 


70  Physiologie  des  Aages. 

18)  Gudden,  ▼.,  Ueber  die  Frage  der  LokaliBation  der  Fanktionen  der  Groei- 
himrinde.  Jahresvers.  d.  Vereins  d.  deutsch.  Irrenärzte.  Neurol.  Central bl. 
S.  451. 

14)  Günther,  Klinische  Beiträge  zur  Lokalisation  des  Gehirn mantela. 
Zeitschr.  f.  klin.  Med.  IX.  1.  S.  1.  (Berieht  sich  nicht  auf  den  Ge- 
sichtssinn.) 

15)  Heiberg,  J.,  Schema  der  Wirkungsweise  der  Hirnnerven.  8.  Wiesba- 
den.   Bergmann. 

16)  Hughes  Bennet,  A.,  Gase  of  cerebral  tumours.  Brit.  med.  Jonrn.  I. 
16.  May. 

17)  Keil,  W. ,  E^iträge  zur  Litteratnr  der  temporalen  Hemianopsie.  Halle 
a.  S.    32  S. 

18)  L  o  e  b  ,  Jaques  ,  Die  elementaren  Störungen  einfacher  Funktionen  Dach 
oberflächlicher,  umschriebener  Verletzung  des  Grosshirns.  Pflflger^s 
Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.    Bd.  37.  S.  51. 

20)  Monakow,  v. ,  Einiges  über  die  Ursprungscentren  des  N.  opticus  und 
über  die  Verbindungen  derselben  mit  der  Sehsphäre.  Sitzung  am  30.  Ja- 
nuar. Verhandlungen  der  Physiologischen  Gesellschaft  zu  Berlin.  Nr.  6, 
7,  8.  (Referiert  nach  der  ausführlichen  Darstellung  im  Bericht  f&r  1883. 
S.  110.) 

21)  —  Experimentelle  und  pathologisch  -  anatomische  Untersuchungen  über 
die  Beziehungen  der  sog.  Sehsphäre  zu  den  infracortikalen  Opticuscentren 
und  zum  N.  opticus.  Arch.  f.  Psych,  und  Nervenkr.  XVI.  1.  8.  151  und 
3.  S.  317. 

22)  Pflüger,  üeber  Erregungen  und  Miterregangen  im  Bereiche  homonymer 
Gesichtsfeldberirke.  Tagebl.  der  58.  Vers.  D.  Natur  f.  u.  Aerzte  in  Straa»- 
burg  i.  E.    S.  257. 

23)  Richter,  R. ,  Ueber  die  optischen  Leitungsbahnen  des  menschlichen  Ge- 
hirns. Allg.  Ztschr.  f.  Psychiatr.  XLI.  S.  636.  (Versammlung  des  Ver- 
eins Deutscher  Irrenärzte  in  Leipzig.) 

24)  —  Zur  Frage  der  optischen  Leitungsbahnen  des  menschlichen  Gehirns. 
Arch.  f.  Psych,  und  Nervenkr.    XVI.  3.    S.  639. 

25)  —  Ueber  sekundäre  Atrophie  der  optischen  Leitungsbahnen  von  den  Oo- 
cipitalwindungen  aus  nach  dem  Pulvinar.  (Berlin.  Gesellsoh.  f.  Psych,  and 
Nervenkr.    Sitzung  vom  11.  Mai.)    Neurolog.  Central bl.    S.  262. 

26)  Schäfer,  Hermann,  Ueber  Augenkrankheiten  im  Zusammenhange  mit 
Erkrankungen  des  Centralnervensystems.  Vortrag ,  gehalten  am  6.  Dec. 
1884  im  ärztlichen  Vereine  zu  Braunschweig.  Deutsche  med.  Wocheuschr. 
Nr.  22.   S.  372,  392.    (Zusammenfassung  von  Bekanntem.) 

27)  Seguin,  E.  C,  A  contribution  to  the  patbology  of  hemianopsia  of  cen- 
tral origin ;  case  with  specimen.     Med.  News.    XGIII.   p.  179. 

28)  S  i  1  c  0  c  k,  Gompression  of  optic  chiasma.  Medic.  Times  and  Gaz.  II.  p.  856. 
(Ophth.  soc.  of  the  united  kingd.) 

29)  Thomson,  Kasuistische  Beiträge.  3.  Ein  Fall  von  vorübergehender  fast 
kompleter  »Seelen blind heit  und  Wortblindheit«.     Charite-Annalen   S.  573. 

30)  T  s  i  s  c  h  ,  Woldemar,  De  Tezcitabilitä  de  Tecorce  cebrale.  Arch.  de 
Physiol.  norm,  et  pathol.  17me  ann^  3me  ser.  T.  6.  p.  292.  (Bezieht  sich 
nur  auf  die  Beweguugssphäre.   Ref.) 


StOriingen  des  QeBichtseinneB  bei  oberflftohHchen  GehimTerletKüngeD.     71 

31)  Wilbrand,  Ueber  concentriBche  Oesichtsfeldemscbr&nkung  bei  fanktio- 
oellen  Störungen  der  Orosshirnrinde  und  über  Inkongruenz  hemianopi- 
Bcher  Qerichtsfelddefekte.    Elin.  Monatsbl.  f.  Augenheiik.    S.  73. 

82)  —  Ein  Fall  Ton  recbtsseitiger  lateraler  Hemianopsie  mit  Sektionsbefund. 
V.  Oraefe*s  Arcb.  f.  Opbth.   XXXl.  3.   S.  119. 

£  X  n  e  r  (8)  ist  auf  Grund  der  vorliegenden  Versuche  und  Be- 
obachtungen über  Gehirnrindenaffektionen  zu  der  Anschauung  ge- 
langt, dass  im  allgemeinen  die  Rindenfelder  ohne  scharfe  Grenzen 
(relative  Rindenfelder)  teils  nebeneinander,  teils  in  einander  liegen 
ond  dass  dieser  Charakter  der  Rindenfelder  insbesondere  für  die 
Sinnesorgane  manchen  Schwankungen,  auch  für  verschiedene  Indivi- 
doen  unterworfen  ist.  Unter  diesem  Gesichtspunkte,  indem  er  die 
Lasion  der  Gehirnrinde  teils  durch  die  Stabkranzfasem ,  teils  durch 
die  Associationsfasem  (zwei  Stellen  der  Rinde  verbindende  Fasern, 
Meynert)  sich  fortsetzend  vorstellt,  sieht  er  den  Widerspruch  in 
den  thatsächlichen  Ergebnissen  der  Untersuchungen  als  nicht  so 
gross  an,  wie  er  nach  der  Heftigkeit  des  Streites  der  Autoren  zu 
sein  scheint.  Die  Annahme  einer  scharfen  Begrenzung  der  Rinden- 
felder muss  man  aber  aufgeben. 

Zu  ähnlichen  Resultaten  konunt  F  ^  r  ^  (9),  welcher  bei  concen- 
trischer  Einengung  des  Gesichtsfeldes  Degeneration  des  linken  Ge- 
himschenkels  und  Hämorrhagie  bis  unter  die  3te  Stirnwindung  fand, 
bei  hemianopischer  Beschrankung  eine  Verletzung  an  der  unteren 
Partie  des  oberen  parietalen  Lappens,  bei  permanenter  und  vollstän- 
diger Hemianopsie  Verletzung  der  inneren  Seite  des  Occipitallappens: 
die  Hemianopsie  steht  also  in  unläugbarer  Verbindung  mit  der  Hemi- 
sphäre, aber  eine  genaue  Lokalisation  ist  nicht  nachweisbar. 

Auch  V.  Gudden  (18)  spricht  sich  gegen  eine  scharfe  Loka- 
iisation  aus:  nach  Ezstirpation  des  ganzen  Hinterhaupthirns  beider- 
seits bei  jungen  Kaninchen  konnten  die  Tiere  ausgezeichnet  sehen 
(vergl.  Goltz  12);  er  steht  im  Ganzen  auf  dem  Standpunkte  von 
Goltz  und  postuliert  nur  genauere  Elxstirpationsmethoden. 

B  e  r  g  e  r  (4)  dagegen  kommt  auf  Grund  dreier  Fälle  von  Seh- 
storung  mit  Sektion  zu  dem  Resultate,  dass  der  mittlere  Teil  der 
ersten  Hinterhauptswindung  besondere  Bedeutung  für  die  Sehsphäre 
hat,  dass  aber  eine  Hemisphäre  für  die  andern  vicariieren  kann. 

B  a  8  8  o's  (3)  2  Fälle  sind  teils  ungenau  untersucht,  teils  unklar. 

Ferrier  (10)  berichtet  über  33  Versuche  an  Affen,  meist 
Macacus,  mit  galvanokaustischer  Zerstörung  verschiedener  Rindenbe- 
zirke,  von  denen  nur  einige  zu  Störungen  des  Gesichtssinnes  führ- 


72  Physiologie  des  Aages. 

ten :  Verletzungen  des  Gyrus  angularis  auf  einer  Seite  hatten  ge- 
wöhnlich vorübergehende  Amblyopie  oder  Blindheit  auf  dem  contra- 
lateralen Auge,  —  Verletzungen  beider  Gyri  angulares  vorüber- 
gehende Blindheit  mit  bleibender  Amblyopie  (lasting  visual  iuipair- 
ment)  auf  beiden  Augen  zur  Folge.  Nur  vollkommene  Zerstörung 
der  Hinterhauptslappen  und  der  Gyri  angulares  verursachte  vollige, 
bleibende  Blindheit;  endlich  hatte  Zerstörung  der  Regio  hippo- 
campi  unter  dem  Occipitallappen  Unempfindlichkeit  der  Haut  und 
Sehstörungen  zur  Folge.  Den  Versuchen  ist  stets  das  Sektionsre- 
sultat nebst  Abbildung  der  Verletzung  an  der  Gehirnrinde  beigefügt. 
—  Im  Ganzen  sind  die  Versuche  für  die  Frage,  ob  es  ein  scharf  be- 
grenztes Sehrindenorgan  giebt,  nicht  entscheidend. 

Goltz  (12)  zeigte  auf  der  Strassburger  Naturforsch erversamro- 
lung  5  Hunde  vor,  von  denen  einer  nach  ausgedehnter  Zerstörung 
der  beiden  Hinterhauptslappen  (incl.  > Sehsphären c)  unzweifelhaft 
sehen  kann  und  Hindernissen  mit  voller  Sicherheit  aus  dem  Wege 
geht;  die  herausgenommenen  Gehirne  werden  gleichfalls  vorgelegt. 
Bei  den  übrigen  Hunden  entsprechen  die  Veränderungen  im  Benehmen 
gleichfalls  nicht  der  Lokalisationstheorie. 

Loeb  (18)  ist  auf  Grund  teils  seiner  früheren  (s.  Ber.  1884. 
S.  106),  teils  neuer  Versuche  an  Hunden  zu  dem  Resultate  gekom- 
men, dass  nach  einmaligen  Exstirpationen  beschränkter  Bezirke  der 
G^hirnoberfläche  (»elementare  Störungen«)  die  Hunde  für  Reize, 
welche  auf  die  Operationsseite  wirken,  empfänglicher  sind,  als  auf 
der  gekreuzten  Seite,  dass  aber  auf  dieser  Seite  Verstärkung  des 
Reizes  dieselbe  Wirkung  hat,  wie  der  schwächere  Reiz  anf  der  Ope- 
rationsseite;  dass  ferner  die  Reaktion  auf  einen  nach  Qualität  und 
Intensität  gleichen  Reiz  auf  der  gekreuzten  Seite  später  eintritt  und 
langsamer  abläuft,  als  auf  der  Operationsseite.  Hemiamblyopisch 
gewordene  Hunde  nehmen,  wenn  je  ein  Fleischstück  an  zwei  sym- 
metrischen Stellen  des  Gesichtsfeldes  vorgehalten  wird,  stet«  das  auf 
der  Operationsseite  befindliche  —  sie  nehmen  aber  stets  dasjenige 
Fleischstück  zuerst,  welches  hin  und  her  bewegt  wird :  wird  nur  ein 
Fleischsttick  in  der  gekreuzten  Gesichtsfeldhälfte  präsentiert,  so 
springen  sie  regelmässig  nach  diesem  auf.  Mit  der  Intensität  der 
Störung,  welche  unmittelbar  nach  der  Operation  am  grössten  ist, 
geht  die  Reaktionsschwäche  Hand  in  Hand ;  es  kann  dadurch  der 
Anschein  hervorgerufen  werden,  dass  eine  qualitative  Veränderung 
der  Funktion  eingetreten  sei,  während  es  sich  in  Wirklichkeit  nur 
um  quantitative  Veränderung  des  Sehens  handelt.   —  Die  oben  er- 


Sekundäre  Beteiligung  der  Sebcentren  bei  Opticnsatrophien.  73 

warnten  Reeultate  findet  Loeb  analog  anderer  Erfahrungen  in  der 
Physiologie  der  Centraiorgane  unter  der  Annahme,  dass  durch  den 
operativen  Eingriff  ins  Gehirn  Leitungsbahnen  ausser  Funktion  ge- 
setzt werden,  und  dass  die  Vorzüge  im  Bereiche  der  gestörten 
Funktion  statt  der  normalen  Bahnen  solche  von  grösserem  Wider- 
stand durchlaufen  müssen. 

y.  Monakow  (21)  bat  im  Verfolg  seiner  früheren  Untersuchungen 
(Nr.  20  und  Ber.  1883.  S.  110)  zunächst  Versuche  an  Katzen  an- 
gestellt, in  der  Absicht,  den  Zusammenhang  zwischen  der  Sehsphäre 
der  Gehirnrinde  und  dem  Optikus  auf  dem  Wege  der  eintretenden 
Degeneration  zu  erforschen.  Er  findet,  dass  nach  Abtragungen  von 
Riodenpartien  aus  der  sog.  Sehsphäre  Atrophie  in  den  unteren  Op- 
tiküscentren,  nämlich  im  Corpus  geniculatum  externum,  im  Pulvinar 
und  im  vorderen  Zweihügel  der  operierten  Seite  eintritt  und  zwar 
nach  6  —  8  Wochen.  Im  Tractus  und  Nervus  opticus  aber  tritt 
eine  deutliche  Atrophie  nur  dann  ein,  wenn  die  Tiere  1 — 2  Tage 
nach  der  Geburt  operiert  werden,  so  dass  es  sich  hier  nicht  um 
Rückbildung^,  sondern  um  gehinderte  Wachstumsprozesse  han- 
delt, üeber  die  anatomischen  Differenzen  zwischen  Katzen  und  Ka- 
ninchen in  Bezug  auf  die  Kreuzungen  der  Optikusbündel  ist  das 
Original  nachzusehen.  Ausserdem  hat  v.  Monakow  Untersuchungen 
an  vier  menschlichen  Gehirnen  angestellt,  welche  allerdings  nicht 
80  rein ,  wie  die  Tierexperimente  sind ,  aber  doch  zu  dem  Schlüsse 
führen,  dass  auch  beim  Menschen  in  Folge  eines  Defektes  im  Occi- 
pitalhim  absteigende  Entartungen  bis  zu  den  infracortikalen  Gan- 
glien vordringen  und  dass  der  grosste  Teil  der  Projektionsfasern  des 
Pnlvinars  und  des  Corp.  genicul.  externum  aus  dem  sagittalen  Mark 
des  Occipitalhims  entspringt  —  dass  fem  er  die  Sehnervenbündel  im 
Palvinar  aus  der  grauen  Grundsubstanz  der  medialen  und  caudalen 
Rondzone  stammen  und  ebenso  aus  der  grauen  Grundsubstanz  des 
Corp.  genic.  extern.;  im  vorderen  Zweihügel  giebt  femer  das  ober- 
flächliche Grau  den  Sehnervenfasem  ihren  Ursprung.  »Sämmtliche 
optische  Stiele  vereinigen  sich  zu  einem  soliden  Zuge,  der  längs  der 
Balkentapete  verläuft  und  in  die  Rinde  der  occipitalen  Windungen, 
Yor  allem  aber  in  diejenigen  des  Cuneus  des  Lobus  lingualis  und 
des  (jyrus  descendens  mündet,  c 

Zu  erheblich  abweichenden  Resultaten,  namentlich  in  Beziehung 
auf  die  sekundäre  Atrophie  des  Pulvinar  ist  Richter  (23,  24,  25) 
gekommen  bei  der  Beobachtung  von  drei  Fällen  von  Hemianopsien 
mit  Erweichungen    des  Occipitallappens,   und  ausserdem  7  anderen 


74  Physiologie  des  Aages. 

Fälle  von  teils  einseitiger,  teils  doppelseitiger  Atrophie  des  N.  op- 
ticus. In  (24)  resümiert  Richter  dahin:  1)  dass  eine  einseitige 
oder  doppelseitige  Sehnervenatrophie  beim  Erwachsenen  sich  makro- 
skopisch über  den  Sehstreifen  hinaus  (selbst  nach  10  Jahren)  nicht 
zur  Geltung  zu  bringen  braucht ;  2)  innerhalb  dieser  Zeit  wirkt  ein- 
seitige Sehnervenatrophie  auf  die  gangliösen  (Gebilde  des  Eniehöckers 
der  oberen  und  unteren  Vierhügel  und  der  Sehhügel  in  gleicher  Weise 
nach  beiden  Seiten  hin,  bei  doppelseitiger  Atrophie  kumuliert  sich 
die  Wirkung;  3)  Zerfall  eines  Occipitallappens  braucht  sich  bezüg- 
lich der  genannten  vor  ihm  gelegenen  Gebilde  selbst  nach  Jahren 
noch  nicht  in  makroskopischer  Weise  zur  Geltung  zu  bringen; 
4)  ob  Zerfall  eines  Occipitallappens  die  Ganglienzellen  der  Yor  ihm 
gelegenen  Gebilde  in  gleicher  Weise  alteriert ,  vrie  die  Sehnerven- 
atrophie, ist  nicht  erwiesen.  Nach  Untersuchung  eines  intra  vitam 
gut  beobachteten  Falles  von  Hemianopsie,  welcher  von  ihm  seciert 
wurde,  ergänzt  er  obiges  Resüm^  dahin  (24),  dass  sich  Zerfall  eines 
Occipitallappens  beim  Erwachsenen  bezüglich  der  infracortikaien 
Centren  nach  Jahren  allerdings  in  makroskopischer  Weise  zur  Gel- 
tung bringt,  aber  nur  im  Pulvinar,  resp.  dem  hinteren  und  hinteren 
inneren  Teil  des  Thalamus  opticus,  weiterhin  ist  eine  degenerierende 
Wirkung  nicht  nachgewiesen.  Die  Sehsphare  des  Menschen  ist  noch 
nicht  genügend  abgegrenzt.  Aehnlich  spricht  er  sich  in  (25)  ans. 
Sowohl  V.  Monakow  (21)  als  Richter  (24)  haben  ihre  anatomi- 
schen BeAmde  durch  Abbildungen  illustriert. 

Aus  Wilbrand's  (32)  Fall  heben  wir  als  physiologisch  in- 
teressant hervor,  dass  sich  eine  komplete  laterale  Hemianopsie  rasch 
entwickelte,  später  Hemiplegie  im  Gebiete  des  rechten  Facialis,  Hy- 
poglossus  und  der  rechten  Extremitäten,  darauf  Aphasie  und  später 
concentrische  Einengung  der  linken  Gesichtshalften  auftritt  ohne 
Störung  der  Pupillenreaktion  und  der  Augenbewegungen.  Die  Sektion 
ergab  linkerseits  Atrophie  der  medianen  Fläche  des  Zwickels  und 
der  ganzen  hinter  der  Fissura  calcarina  gel^enen  Pars  occipitalis, 
ferner  an  der  Unterseite  des  Spindellappens,  des  Gyrus  hippocampi 
und  des  ganzen  Occipitallappens ;  ausserdem  Erweichung  von  weisser 
Substanz  im  Bereiche  des  Occipitallappens.  Endlich  zeigte  sich  noch 
eine  Erweichung  des  linken  Vierhügels  und  des  Corp.  geniculafcum 
extern,  und  intern,  der  linken  Seite  und  ein  massig  atrophischer 
Zustand  des  Tractus  opticus  sinister,  während  die  rechte  Hemi- 
sphäre völlig  normal  gefunden  wurde. 

Pflüger   (22)   machte   die  Erfahrung,   dass   das  Gesichtsfeld 


OefiicbtsempfindQDgen.  75 

eines  Patienten  durcb  Funktionsprüfnngen  verschiedener  Art  sich  sehr 
schnell  einschrankte,  derselbe  also  sehr  leicht  ermüdbar  war.  Die 
Art  der  Ermüdung,  bezw.  Einschränkung  des  Gesichtsfeldes  war  aber 
eine  regelmässig  fortschreitende,  nicht  beliebig  überspringende,  wor- 
aus er  schliesst,  dass  die  Erregung  und  Miterregung  in  Form  von 
Ermüdung  ihren  Sitz  in  der  Sehsphäre,  nicht  in  der  Netzhaut, 
haben  müsse.  Wegen  der  weiteren  Deductionen  und  Einzelangaben 
müssen  wir  auf  das  Original  yerweisen. 

Wilbrand  (31)  sucht  nachzuweisen,  dass  die  bei  Epileptikern 
auftretenden  concentrisch  um  den  Fixationspunkt  gel^enen  Gesichts- 
feldeinsehrankungen  auf  funktionelle  Rindenstorungen  bezogen  werden 
können  unter  der  Annahme,  dass  die  Grosse  und  Kongruenz  der- 
selben abhängig  ist  1)  von  der  Grosse  der  Flächenausdehnung  des 
eioen  Sehcentrums  zu  der  des  anderen ,  2)  von  dem  Flächenverhält- 
niss  der  einzelnen  kleinsten  Fascikelfelder  des  Fase.  lateralis  zu  denen 
des  Fase  cruciatus,  3)  von  dem  Intensitatsgrade  der  Funktions- 
störung je  eines  Sehcentrums. 


IT.  Geslchtsempflndnngeii. 

(Lichtempfindung ,  Gesichtsfeld ,  Farbenempfindungen  ,  Subjektive 

Erscheinungen.) 

1)  Am  ick,  W.  ß.,  Light  and  color.    Cincin.  Lancet  &  Clin.    XV.   p.  61. 

2)  Angelucci,  A,  Una  nuova  teoria  snlla  visione.  Accad.  med.  di  Roma, 
Sedata  14  luglio  1884.  —  Bollei  d^ocalistica  dal  A.  Simi,  Firenze  anno 
VllL,  3.  Novemb.  p.  65  und  6.  Febr.  p.  141.  —  Bollet.  de  la  clinica  ott. 
del  Hospital  de  Santa  Graz.  Num.  2.  p.  20.  Nnm.  8.  p.  85.  Num.  4. 
p.  54.  —  Traduit  par  le  Dr.  Parisotti  in  Recueil  d'Ophth.  p.  220. 

3)  Baas,  Periodisches  Blausehen  als  einzige  Erscheinung  eines  larvierten 
Wechselfiebers.    Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.  S.  240. 

4)  Bargellini,  D.,  Sülle  sympatie  che  existono  fra  Tocchio  a  Torrechio. 
Boll.  d'Ocul.  YII.  p.  213.    (Reflexionen  über  Bekanntes.) 

5)  Bayer,  Drei  Fälle  von  Ezstirpation  des  Bulbus.  Zeitschr.  f.  vergl.  Augen- 
heilk.  IIL    S.  75. 

6]  Berger,  £.,  Ein  Fall  yon  Erythropsie.  Gentralbl.  f.  prakt.  Augenheilk. 
Mai.    8.  140. 

7)  6  e  z  0  1  d,  W.  y.,  Ueber  Herstellung  des  Farbendreiecks  durch  wahre  Far- 
benmischung.   Annal.  d.  Physik  u.  Chemie.    N.  F.    Bd.  26.    S.  390. 

8)  Bloch,  A.  M.,  Exp^riences  sur  la  yision.  Compt.  rend.  soc.  de  biol.  IL 
p.  493. 


76  Physiologie  des  Anges. 

9)  Brudenell  Carter,   Acoteness  of  7181011.    Medio.  Times  aod  Gw.    I. 
p.  461.    (Geschwätz.) 

10)  Bnll,  0.,  Farveaenstabeller.    Forh.  Norske  med.  Selsk.  i  Kristiania,  p.  48. 

11)  Garpentier,  J,  Definition,  Classification  et notation des couleors.  Compt. 
rend.  de  TAcad.    C.  .p.  808. 

12)  Charpentier,  Aug.,  Recherches  sar  la  perception  diffärentielle  saooes- 
sive.    Arch.  d*Opht.    V.  p.  1. 

13)  —  La  perception  Inmineuse  est-elle  la  möme  sur  tont  T^tendue  de  la  r^ 
tine?    (Critique  ezperimentale.)    Compt.  rend.  soc.  de  biol.  8.  s.  11.  p.  333. 

14)  —  La  perception  lumineuse  simultan^e.    Ibid.    p.  336. 

15)  —  Sur  la  duröe  de  Tadaptation  de  la  r^tine  ä  robsouritä.    Ibid.  p.  310. 

16)  —  Sar  les  connections  fonotionelles  des  deuz  r^tines.    Ibid.  p.  364. 

17)  —  Relation  entre  la  sensibilitä  lumineuse  et  Teclairage  ambiant.  Ibid. 
p.  475. 

18)  —  La  perception  diffärentielle  dans  le  cas  des  ^lairages  ordinairet.  Compt 
rend.  de  TAcad.  d.  scienc.    T.  C.    p.  361. 

19)  —  Sur  la  mesore  de  Tintensit^  des  sensations,  en  particulier  des  senaa- 
tions  color^es.    Ibid.  p.  1248. 

20)  —  Sur  la  distribution  de  Tintensit^  lumineuse  et  de  Tintensit^  yisuelle  dam 
le  spectre  solaire.    Ibid.  T.  GL  p.  182. 

21)  —  Theorie  de  la  perception  des  couleurs.    Ibid.  p.  275. 

22)  —  Reponse  aux  obseryations  pr^sent^s  par  M.  Parinaud  k  propos  des 
fonctions  ^ementaires  r^tiniens.    Ibid.  p.  976,  p.  1078  und  p.  1195. 

23)  Chibret,  Chromatoskope.  Arch.  d*Opht.  Y.  p.  181.  Bull,  de  Soc  franc. 
d*Opht.    III.   p.  316. 

24)  D  e  e  r  e  n,  Contribution  k  T^tude  des  images  entoptiques.  Recueil  d*Ophi 
p.  282  und  p.  678. 

25)  D  e  n  i  SS  e  n  k  0,  Zur  Frage  aber  die  Entstehungsart  der  Photopsien  in  der 
Netzhaut.    Arch.  f  Augenheil k.    Bd.  15.   S.  442. 

26)  Dobrowolsky,  W.,  Ueber  den  Unterschied  in  der  Farbenempfinduog 
bei  Reizung  der  Netzhaut  an  einer  oder  mehreren  Stellen  zu  gleicher  Zeit 
Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.    Bd.  35.   S.  536.    (Referiert  1884.  Ber.  S.  128.) 

27)  D  o  r,  Un  cas  de  chromatotyphlose  ou  achromatopsie  compl^te.  Rev.  g^ndr. 
d'Opht.  p.  433. 

28)  Dreser,  H.,  Zur  Chemie  der  Netzhautst&bchen.  Zeitschr.  f.  BioL  XXII. 
S.  23. 

29)  Duyse,  van,  Deuz  cas  dVythropsie.    Rev.  gän^r.  d*Opht.  Nr.  5.  p.  197. 

30)  Ehrlich,  F.,  Das  Sauerstoffbedarf niss  des  Organismus.  Eine  farbenana- 
lytiscbe  Studie.    Berlin.     167  S. 

31)  E  n  g  e  1  a  k  j  ö  n ,  C,  Die  elektrotherapeutische  Gesichtsfeldprobe.  Arcb.  f. 
Psych,  u.  Nervenkr.    XVI.  3.    S.  831. 

32)  —  Die  angleichartige  therapeutische  Wirkungsweise  der  beiden  elektri- 
schen Stromesarten  und  die  elektrodiagnostische  Gesichtsfelduntersuchang. 
Ebd.  XV.  2.  und  XVI.  1. 

33)  E  z  n  e  r ,  S. ,  üeber  eine  neue  ürteilstäuBchung  im  Gebiete  des  Gesichts- 
sinnes.   Pflüger's  Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.    Bd.  37.    S.  520. 

34)  F^rä,  Gh.,  Relations  entre  les  sensations  visuelles  et  T^nergie  muscalaire. 
(Soci6t(^  de  biol.  S^ance  du  6.  Juin.)    Gaz.  hebdom.  p.  408. 


Gefliobttempfindangen.  77 

85)  F  ^  r  € ,  Ch.  et  A.  L  o  n  d  e ,  ObservatioDS  pour  serrir  k  rhistoire  des  effets 
dynarniqnes  des  impresnons  yisuelles.  Compt.  rend.  soc.  de  biol.  IL  p.  362. 

36)  Ferri,  La  perimetria  ed  i  perimetri  registratori.  (Rivista  critica.  Ann. 
di  Ottalm.  p.  53. 

37)  Flieh  n  e,  ü.,  üeber  die  Entstehung  des  Lichtstaubes,  der  Starrblindheit 
nnd  der  Nachbilder.  Zugleich  ein  Beitrag  zur  Lehre  von  der  chronischen 
TabaksTergiflnng.    y.  Qraefe*3  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.  2.    S.  1. 

88}  Galezowski,  Perimetro  del  dott.  Galezowski.  Annali  di  Ottalm. 
p.  182  und  Ball,  et  m6m.  Soc.  franc.  d'Opht.  II L  p.  320.  —  Arch.  d'Opht. 
y.  p.  181:  P^rim^tre  portatif. 

39)  6  i  r  a  u  d  e  a  u,  De  Tauditioxi  color^.    L'Enc^phale.    Nr.  5. 

40)  GilletdeGrandmont,  Perimbtre  enr^gistreur  et  numeratenr.  Arch. 
d'Opht.    V.   p.  181.    (Sociötö  fran9.  d'Opht.) 

41)  Gradenigo,  Eine  neue  Theorie  über  den  Sehakt.  Allgem.  Wien.  med. 
Ztg.  Nr.  12.  S.  131. 

42)  —  Ueber  den  Einflnss  des  Lichtes  nnd  der  Wärme  auf  die  Retina  des 
Froeches.    Ibid.  XXX.  S.  348,  353  und  Gazz.  d.  osp.  Milano.  VI.  p.  578,  587. 

43)  Gray,  Th. ,  Oolour  blindness.  Report  presented  to  both  houses  of  par- 
liament  by  order  of  H.  M.  the  Queen.    London.   435  p. 

44)  Gri  ffith,  A.  W.,  The  field  of  yision.    Med.  Chron.    Nov.    p.  89. 

45)  H  e  r  i  n  g ,  E. ,  Oeber  individuelle  Verschiedenheiten  des  Farbensinnes. 
Lotos.    N.  F.    Bd.  VI.    p.  1. 

46)  —  Bemerkungen  zu  A.  Königes  Urteil  einer  Abhandlung  über  indivi- 
duelle Verschiedenheiten  des  Farbensinnes.  Centralbl.  f.  prakt.  Augen- 
heilk.    Nov.    S.  827. 

47)  H  i  1  b  e  r  t ,  R. ,  Die  subjektiven  Farben  und  die  Hering*  sehe  Farben- 
theorie.   Betz*s  Memorabilien.    2.  Hft.   N.  F.    V.    S.  65. 

48)  —  Das  Verhalten  der  Farbenblinden  gegenüber  der  anomalen  Dispersion. 
Klin.  Honatsbl.  f.  Augenheilk.    S.  283. 

49)  —  Zar  Kenntniss  der  Xanthopie.    Arch.  f.  Augenheilk.    XV.    S.  419. 

50)  —  üeber  Xanthopie  verursacht  durch  Pikrinsäure.  Centralbl.  f.  prakt. 
Augenheilk.    März.    S.  70. 

51)  ^  Zur  Physiologie  der  Retina.  Pflüger*s  Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.  Bd. 
37.  S.  123. 

52)  Hirschberg,  Ein  Fall  von  Blausehen.  Centralbl  f.  prakt.  Augenheilk. 
Mai.    S.  141. 

58)  Hogg,  J.  ,  Colour  blindness  in  the  mercantile  marine.  Brit.  med.  Joum. 
L   p.  1151. 

54)  —  Homer  colour-blind.    Journ.  of  scienc.    Lond.  3.  s.  VII.  p.  313. 

55)  Jones,  A.  E.,  The  eye  and  seeing.    Health  Lect.    London.    VII.   p.  69. 

56)  König,  Arthur,  Zur  Kritik  einer  Abhandlung  von  Hm.  E.  Hering: 
Ueber  individuelle  Verschiedenheiten  des  Farbensinnes.  Centralbl.  f.  prakt. 
Augenheilk.    Septbr.    S.  260.    (cf.  Nr.  45  n.  46.) 

^1)  —  Ueber  Farbensehen  und  Farbenblindheit.     Arch.  f.  (Anat  u.)  Physiol. 

8.  160. 
58)    K  0 1  b  e,  Bruno,  Ueber  den  Einfluss  der  relativen  Helligkeit  und  der  Farbe 

des  Papiers  auf  die  Sehschärfe.    Pflüger*8  Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.    Bd. 

37.  S.  562.    Auszug  in  C  h  o  d  i  n's  Westnick  oftalm.   II.    p.  289. 


78  Physiologie  des  Auges. 

59)  K  o  1  b  e,  Bruno,  Ueber  den  Einfluss  der  relativen  Helligkeit  von  Scbriftseichen 
und  der  Farbe  des  betreffenden  Grandes  auf  die  Sehschärfe.  Vortrag  im 
Verein  d.  Petersb.  Aerzte.    Petersb.  medic.  VVochensohr.    Nr.  l.    8.  10. 

60)  —  Zar  Vergleichbarkeit  der  Pigmentfarbengleichungen.  Gentralbl.  f.  prakt. 
Augenheilk.   Juli.    S.  193. 

60a)  K  0  n  r  a  d  y  Engen  und  Wagner,  Julius,  Ueber  den  Wert  der  Engels^ 
k  j  ö  n*schen  elektrodiagnostischen  Gedchtsfelduntersachong.  Arch.  f.  Psych, 
u.  Nervenkr.    XVI.    S.  101. 

61)  Kraepelin,  E. ,  Nachtrag  sn  der  Arbeit  über  die  Gflltigkeit  des  We- 
be raschen  Gesetzes  bei  Lichtempfindungen.  Wnndt's  Philosophische 
Studien.    IIL    S.  651.    (vergl.  Ber.  1884.  S.  117.) 

62)  Kries,  J.  y.  und  Brauneck,  Ueber  einen  Fundamentalsatz  aus  der 
Theorie  der  Gesichtsempfindungen.    Arch.  f.  (Anat  n.)  Phyaiol.  S.  79. 

68)  LawBon,  B.  W.,  Acuteness  of  vision.  Medic.  Times  aod  Gaz.  I.  p.  5d3. 
(Protest  gegen  Nr.  9,  Brudenell-Garter.) 

64)  Lehmann,  Alfred,  Versuch  einer  Erklärung  des  Einflosses  des  Gesichts- 
winkels auf  die  Auffassung  yon  Licht  und  Farbe  bei  direktem  Sehen. 
PflQger's  Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.    Bd.  36.   S.  580. 

65)  Leroy,  G.  J.  A.,  De  la  perception  monocnlaire  des  grandears  oa  des  foi- 
mes  apparentes.    Archiv.  d*Ophtb    V.    p.  216. 

66)  Lipps,  Th.,  Physiologische  Studien.  (1.  Der  Raum  der  Gesichtswahmeh- 
mung.)    Heidelberg,  G.  Weiss.    161  S. 

67)  Mayerhausen,  G.,  Verbesserungen  an  meinem  selbstregiBtrierenden 
Perimeter.  Arch.  f.  Augenheilk.  XV.  S.  306.  —  A  new  selfregistering  Pe- 
rimeter. (Translated  by  Seh  ort  er.)  Archiv.  ofOpht.  XIV.  Nr.  1  (vergl. 
Ber.  1884!    S.  122). 

68)  —  Studios  on  CSiromatokinopsies.  Ibid.  p.  81.  (Referiert  Ber.  1884.  S.  ISO 
nach  dem  deutschen  Aufsatz.) 

69)  Nickels,  E.  L. ,  On  the  sensitiveness  of  the  eye  to  colors  of  a  low  de- 
gree  of  Saturation.  Americ.  Journ.  of  med.  scienc.  New-Uaven.  XXX.  p.  37 
und  im  Auszuge  in  Journ.  de  Physique.   2me  ser.    T.  V.   p.  135. 

70)  —  On  the  duration  of  color  impressions  upon  the  retina.  Ibid«  XXVIIL 
p.  248  und  im  Auszuge  ibid.    T.  XIV.    p.  98. 

71)  Nieden,  A. ,  Demonstration  des  selbstregistrierenden  Perimeters  von 
Mac  Hardy.  Ber.  über  die  XVII.  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  in  Heidel- 
berg.   S.  241  (vergl.  Ber.  1882.  S.  134). 

72)  Oliver,  Gh. ,  A  correlation  theory  of  color  perception.  Americ  Journ. 
of  med.  scienc.  January  und  Americ  Journ.  of  med.  scienc  Phila.  LXXXIX. 
p.  98,  462. 

73)  —  A  description  of  some  modifications  in  a  color-sense  measure.  Trans- 
act.  of  the  americ.  ophth.  soc.    Twenty-first  meeting.   p.  110. 

74)  —  A  new  series  of  metric  test-letters  for  determining  the  acnity  of  direct 
Vision  for  form.    Ibid«  p.  130  und  Med.  News.    XLVIL    p.  247. 

75)  Olshausen,  Entoptische  Untersuchung  eines  centralen  Blendungs-Sko- 
toms  nebst  einigen  die  Macula  lutea  betreffenden,  anatomischen  und  phy- 
siologischen Beobachtungen  und  Betrachtungen.    Inaug.-Dissert.  Halle  a.  S. 

76)  Parinaud,  H.,  Photoptom^tre.  (Soci^t^  fran9.  d'Ophth.)  Archiv.  d'Opht. 
V.   p.  182. 


Genohtsempfindangen.  79 

77)  Parinaud,  H.,  Appareils  ponr  Triade  des  intensit^s  lomineiiBes  et  chro- 
matiquefl  dee  couleurs  spectrales.    Ibid.    p.  182. 

78)  —  Influence  in^le  de  radaptation  r^tinienne  sar  les  lumibres  de  r^fran- 
gibilit^  differente ;  1a  sensibilitä  de  1a  maeala  et  les  parties  peripheriqnes ; 
role  du  ponrpre  Yisuel.    Bull,  et  m^m.  Soc.  fran^.  d'opht.   III.    p.  829. 

79)  —  Snr  Texistence  de  deux  esp^ces  de  sensibilit^  k  la  lumi^re.  Oompt.  rend. 
de  PAcad.  d.  sc.    T.  CI.   p.  821. 

80)  —  Nouvelle  r^plique  k  la  reponse  qui  Ini  avait  4t6  faite  par  M.  C  h  a  r- 
pentier,  k  propos  des  fonctions  des  ^l^meots  r^tiniens.    Ibid.  p.  1078. 

81)  —  et  Du  boBcq,  Appareil  ponr  T^tude  des  intensitäs  Inmineuses  ot  chro- 
matiqnes  des  coleurs  spectrales.     Journal  de  Phjsique.  XIV.   p.  271. 

82)  PetruBchewsky,  Farben  bei  Licht.  Journ.  d.  physik.-chem.  Ges.  in 
Petersburg.    XVII.  2.   p.  85,  42.    (Russisch.)    (Referiert  von  B.  K  o  1  b  e.) 

8S)  P  Q  r  1 8  c  h  e  r,  0.,  Weitere  Beiträge  zur  Frage  der  Erythropsie.  Centralbl. 
f.  prakt.  Augenheilk.    Februar  u.  M&rz.    S.  48  u.  72. 

84)  Roy,  L.,  Examen  du  sens  de  la  lumibre  d*apr^s  une  m^thode  bas^e  sur 
la  d^pendance  du  sens  des  couleurs  vis-k-vis  le  sens  de  la  lumi^re.  Rev. 
Clin,  d'ocul.  V.  p.  118. 

85)  SchiOts,  Hj.,  Ein  selbstregistrierendes  Perimeter.  Arch.  f.  Augenheilk. 
XVI.  1.  S.  13. 

86)  —  Ophthalmometrische  und  optometrische  Untersuchung  von  969  Augen. 
Ebd.    S.  87. 

87)  Schleich,  G.,  Untersuchungen  über  die  GrOsse  des  blinden  Fleckes  und 
seine  rftumlichen  Beadehungen  zum  Fixationspunkte.  Mitteil.  a.  d.  ophth. 
Elin.  in  Tabingen.    IL  2.   8.  181. 

Schul  in,  C,  Erythropsia.  Northwest  Lancet,  St  Paul,  1884—5.  IV. 
p.  317. 

Schweigger,  C«,  Ueber  Resektion  der  Sehnerven.  Arch.  f.  Augen- 
heilk. XV.  8.  50  und  Arch.  Ophth.  XIV.  p.  228.  (Ohne  physiologisches 
Beraltat) 

90)  Sinclair,  C.  F.,  Sun-blindness.    Journ.  americ.  med.  ass.    V.    p.  488. 

91)  Smith,  G.  W.,  A  note  on  Perimetrie  records.    Ophth.  Review.  IV.  p.  266. 

92)  Szokalski,  Ueber  das  Leuchten  der  Tieraugen  in  der  Dunkelheit. 
Raszechsiviat    Nr.  22. 

93)  Szili,  A.,  Ueber  Erythropsie.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Februar. 

94)  T  e  u  1 0  n ,  G.,  Gebelles  optom^triques.  Dict  encycl.  d.  scieno.  med.  XXXII. 
p.  43. 

95)  Thomson,  A.  F.,  The  wave  theory  of  light   Nature.  XXXL  p.  91,  115. 

96)  Treitel,  Th.,  Ueber  Hemeralopie  und  Untersnchong  des  Lichtsinnes. 
V.  Graefe*s  Arch.  f.  Ophth.    XXXL  1.    S.  189. 

97)  —  Eine  neue  Methode  der  numerischen  Bestimmung  des  Lichtsinnes.  Cen- 
tralbl. f.  prakt.  Augenheilk.    Januar.    S.  4. 

98)  ~  Tafeln  zur  numerischen  Bestimmung  des  Lichtsinnes,  hergestellt  nach 
der  vom  Verfasser  im  Januarheft  des  Centralblattes  für  Augenheilkunde 
1885  veröffentlichten  Methode.    Königsberg  i.  Pr. 

ühthoff,  W. ,  Ueber  das  Verhftltniss  der  Sehschärfe  zur  Beteuchtungs- 
intensitftt.  Verhandl.  d.  physiol.  Ges.  zu  Berlin,  Sitzung  18.  Febr.  Nr.  6, 
7,  8  und  Arch.  f.  (Anat  u.)  Physiol.   S.  281. 


80  Physiologie  des  Auges. 

100)  Williams,  E.,  Snow  blindoess.  8t.  Louis  med.  and  surg.  Journ.  XLVIII. 
p.  336. 

101)  Wolffberg,  L.,  Ueber  die  Prfifuiig  des  Licbtsinnes.  Eine  physiologisch- 
klinische  Studie.  V.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth.  XXXL  1.  8.  1.  (Referiert 
Ber.  1884.    S.  129.) 

102)  —  Die  entoptisclie  Wahrnehmung  der  Fovea  centralis  und  ihrer  Zapfen- 
mosaik.   Arch.  f.  Augenheilk.    XVI.  1.   S.  1. 

Thomson  (95)  stellt  allgemeine  Betrachtungen  über  die  Wir- 
kung der  Wellenbewegung  auf  die  Sinnesorgane  an. 

A  n  g  e  1  u  c  c  i  (2)  hat  seine  »Theorie  des  Sehens«  im  Juli  1884 
so  ausgesprochen :  Von  den  Elementen  der  Stäbchen-  und  Zapfen- 
schicht  der  Netzhaut  geht  unter  der  Wirkung  des  weissen  und  ge- 
wissen farbigen  Lichtes  eine  besondere  Reaktion  aus,  welche  sich  in 
Bewegung  umsetzt.  Jedem  Licht-  und  Farbeneindrucke  entspricht 
eine  besondere  Bewegung  in  der  Stäbchen-  und  Zapfenschicht  (nello 
Strato  a  mosaico),  welche  bestimmt  ist,  die  Lichtwellen  in  Erregung 
umzusetzen.  —  In  weiterer  Verwertung  der  Beobachtungen  von  E  n- 
gelmann  (s.  Ber.  1884.  S.  112)  giebt  er  jetzt  der  »Theoriec  fol- 
gende Formulierung :  durch  die  physischen  und  chemischen  Veränderun- 
gen, welche  das  weisse  und  farbige  Licht  in  der  Stäbchen-  und  Zapfen- 
schicht bewirkt ,  entsteht  die  Empfindung  des  Lichtes  und  der  Far- 
ben, und  somit  das  Sehen  der  Objekte,  welche  es  umgeben.  (Diese 
gänzlich  willktihrliche  Deutung  soll  eine  Theorie  des  Sehens  sein !  Ref.) 

D  r  e  s  e  r  (28)  findet ,  dass  Osmiumsäure  den  Sehpurpur  ohne 
Mitbeteiligung  des  nach  Unna  zur  Entschwärzung  benutzten  Was- 
serstoffhyperoxyds zerstört;  ebenso  verhält  sich  übermangansaures 
Kali.  Pilocarpin  bewirkt  nur  »anagenetischc  Regeneration  des  Seh- 
purpurs d.  h.  aus  noch  vorhandenem  Sehweiss  (vergl.  Ber.  1877.  S.  84). 

Eraepelin  (61)  berichtigt  einige  Zahlenangaben  in  seinem 
früheren  Aufsatze  (s.  Ber.  1884.  S.  117)  imd  bemerkt  dann  g^en 
Hering's  (s«  Ber.  1876.  S.  132)  Beanstandung  des  Weber-Fecb- 
ner'schen  Gesetzes,  dass  Pupillen  Verengerung  und  Netzhautadapta- 
tion nicht  als  Momente  aufzufassen  seien,  welche  die  scheinbaren 
Helligkeiten  der  Objekte  gleich  machen,  und  dadurch  im  Sinne  jenes 
Gesetzes  einen  mächtigen  Einfluss  ausüben,  sondern  dass  nach  Aus- 
sage seiner  Versuche  bei  Ausschluss  der  Pupillenbewegung  und  der 
Netzhautadaptation  jenes  Gesetz  empirisch  am  deutlichsten  hervor- 
getreten sei. 

[Giraudeau  (39)  bespricht  die  gemachte  Erfahrung,  wonach 
bei  gewissen  Individuen  jedesmal  durch  das  Hören  von  Tönen  auch 
die  Wahrnehmung  einer  bestinmiten  Farbe  erweckt  werde.    Je  höher 


Verhalteo  der  Sehschärfe  bei  yei-flcbiedener  Beleuchtuagaintensität.     gl 

der  Ton  sei,  desto  leuchtender  die  Farbe,  während  gemischte  Ge- 
räusche, wie  Kanonenschüsse,  der  Lärm  einer  Menschenmenge,  die  Er- 
scheinung nicht  hervorbrächten.  Michel.] 

L  e  r  o  y  (65)  stellt  folgende  beachtenswerte  Betrachtung  über 
die  Wahrnehmung  der  scheinbaren  Grösse  oder  des  Gesichtswinkels 
eines  Objektes  an:  wenn  wir  einen  Punkt  A  fixieren,  so  erscheinen 
die  Formen  in  der  Umgebung  desselben  ziemlich  undeutlich  ;  indem 
wir  aber  unser  Äuge  auf  einen  zweiten,  von  dem  ersten  mehr  oder 
weniger  entfernten  Punkt  B  richten,  bewegen  wir  die  Netzhaut  um 
den  Drehpunkt  des  Auges  um  einen  gewissen  Winkel  und  die  Grosse 
dieser  Bewegung  A  B  kommt  durch  den  Muskelsinn  zu  unserem  Be- 
wusstsein,  und  zwar  mit  grosser  Genauigkeit.  Beiderlei  Wahr- 
nehmungen, die  direkte  (actuelle)  und  die  Erinnerungswahrnehmung 
(perception  rappelt)  associieren  sich  bei  dem  gewöhnlichen  Sehen 
fortwährend  und  diese  Association  führt  zu  genauerer  Wahrnehmung, 
als  einer  der  beiden  Vorgänge  allein  es  könnte.  Diese  Association 
Ton  direkter  Netzhautfunktion  and  Muskelfunktion  findet  auch  bei 
der  Wahrnehmung  der  kleinsten  Gesichtswinkel  statt ;  die  Wahr- 
nehmung der  Grösse,  Gestalt  und  des  Ortes  eines  Objekts  ist  daher 
nicht  (ansschlieaslich)  eine  Funktion  der  Netzhaut,  sondern  eine 
Funktion  der  Augenbewegung  d.  h.  des  Muskelsinnes,  der  Gesichts- 
winkel also  der  Drehungswinkel,  welchen  man  beschreiben  muss,  um 
die  Endpunkte  eines  Objekts  zu  fixieren. 

T  r  e  i  t  e  1  (96 — 98)  stellt  für  die  Untersuchung  des  Lichtsinnes 
bei  Kranken  die  Forderung,  dass  bei  Ausschluss  der  Sehschärfe  und 
anter  konstantem  Gesichtswinkel  die  Prüfung  der  ünterschiedsem- 
pfindlichkeit  bei  hellem  difiFusem  Tageslicht  angestellt  werde;  er 
benutzt  hierzu  eine  auf  verschiedene  Helligkeiten  eingestellte  Mas- 
son'sche  Scheibe,  welche  mit  einer  neben  derselben  aufgestellten 
schwarzen  Scheibe  verglichen  wird.  Bei  3®  Weiss  und  357 <^  Schwarz, 
wobei  die  ünterschiedsempfindlichkeit  sich  =^  ^  berechnet  und  das 
Objekt  von  1  □Ctm.  aus  der  Entfernung  von  1  M.  gesehen  wird 
(Gesichtswinkel  =  35'),  konnte  von  allen  Personen  ein  Helligkeits- 
nnterschied  gegen  Schwarz  erkannt  werden.  Setzt  man  unter  diesen 
Bedingungen  L  =  1,  so  würde  bei  6^  Weiss  der  Lichtsinn  L  —  J, 
bei  x^  allgemein  L  =  '/x  sein.  —  Zur  bequemeren  Untersuchung  hat 
Tr eitel  Tafeln  hergestellt. 

ühthoff  (99)  hat  auf  A.  König's  Anregung  Versuche  über 
die  Sichtbarkeit  der  Snellen'schen  Hakentafeln  in  der  Art  ange- 
stellt, dass  die  Lichtquelle  für  dieselben  bei  Ausschluss  alles  fremden 

^•brMbexioht  1  Ophthalinologie.  XVI.  1886.  6 


82  Physiologie  des  Ange«. 

Lichtes  näher  oder  femer  aufgestellt  und  dann  die  Entfernung,  ans 
welcher  mehrere  (7)  Beobachter  die  Haken  erkennen  konnten,  er- 
mittelt wurde.  Für  weisses  Licht  ergab  sich  eine  rasche  Zunahme 
der  Sehschärfe  von  niedrigen  Beleuchtungsgraden  bis  zu  einer  Inten- 
sität, welche  einer  Entfernung  der  Lampe  von  0,35  M.  gleich  ist, 
wenn  eine  Entfernung  derselben  in  12  M.  als  Lichteinheit  gesetzt 
wird ;  bei  dieser  Intensität  ist  die  maximale  Sehschärfe  erreicht  und 
eine  weitere  Steigerung  der  Intensität  lässt  die  S.  nicht  mehr  an- 
wachsen. Die  geringste  Intensität,  bei  welcher  noch  etwas  erkannt 
werden  konnte  (S  für  Sn.  CC  in  10  ctm.),  war  für  verschiedene 
Individuen  sehr  verschieden  :  f  ür  K  =  0,000  276,  oder  den  425724(i8ten 
Teil  derjenigen  Beleuchtung,  bei  welcher  S.  ihren  Höhepunkt  er- 
reichte, für  ü  den  783333sten  Teil,  für  W  den  3425658ten  Teil. 
Auch  mit  monochromatischem  Lichte  wurden  die  Tafeln  beleuchtet 
und  die  Sehschärfe  bestinmit,  worüber  indess  keine  näheren  Angaben 
gemacht  werden. 

Ezner  (-^3)  hat  auf  Grund  einer  zufälligen  Beobachtung,  in 
welcher  der  durch  ein  Fenster  gesehene  Nachthimmel  dem  Flackern 
eines  Feuers  entsprechend  seine  Helligkeit  zu  wechseln  schien,  ohne 
dass  ein  solcher  Helligkeitswechsel  an  den  Wänden  des  Zimmers  zu 
bemerken  war.  Versuche  angestellt,  in  denen  eine  undurchsichtige, 
von  vom  beleuchtete  Scheibe  auf  einem  durchscheinenden  Grunde 
angebracht  war,  welcher  von  hinten  erhellt  wurde:  bei  wechselnder 
Erhellung  des  Grundes  erscheint  aber  nicht  der  Grund,  sondern  die 
gleichmässig  beleuchtete  Scheibe  zu  flackern,  namentlich,  wenn  man 
sie  indirekt  betrachtet.  Wir  sind  also  geneigt,  die  in  unserem  Ge- 
sichtsfelde dominierende  Helligkeit  für  konstant  zu  halten  und  die 
wechselnde  Differenz  dieser  Helligkeit  des  Grundes  auf  den  Hellig- 
keitswechsel eines  beschränkten  Feldes  zu  beziehen.  Für  Farben 
gilt  das  Gleiche :  ein  grauer  Schatten  auf  rötlichem  Grunde  erscheint 
als  grüner  Schatten  auf  grauem  Grunde. 

Ferri  (36),  Galezowski  (38),  Gillet  de  Grand- 
mont  (40),  Mayerhausen  (67),  Nieden  (71),  Smith  (91) 
haben  verschiedene  Verbesserungen  am  Perimeter  angebracht,  welche 
sich  teils  auf  leichte  Transportfähigkeit  (Galezowski),  teils  ani 
bequemere  und  schnellere  Handhabung  des  Instrumentes,  teils  anf 
eine  exaktere  Registrierung  der  Befunde  und  Vermeidung  störender 
Lichtreflexe  (Mayerhausen)  beziehen  und  im  Original  nachge- 
sehen werden  müssen. 

Engels kjön  (31)  hat,    worauf  allein  wir  hier  eingehen,  die 


Zunahme  der  ünterachiedsempfindlichkeit  mit  der  Helligkeit.  83 

Beobachtung  gemacht,  dass  eine  Beschränkung  oder  andernfalls  eine 
Erweiterung  der  Oesichtsfeldgrenzen  bei  Anwendung  des  faradischen 
oder  galvanischen  Stromes  auf  verschiedene  Körperteile  bewirkt  wer- 
den kann  und  giebt  eine  Anzahl  von  den  vor  und  nach  der  Anwen- 
dung des  Stromes  gemessenen  Gesichtsfeldern.  Diese  Versuche  sind  von 
K  0  n  r  a  d  (60a)  und  Wagner  (60a)  wiederholt  worden,  welche  zwar 
auch  gefunden  haben,  dass  Erweiterungen  und  Einschränkungen  des 
Gesichtsfeldes  nach  der  Elektrisierung  vorkommen,  dass  aber  derar- 
tige Veränderungen  auch  ohne  Elektrisierung  vorkommen  und  dass 
sie  zum  Teil  von  der  Oe£Fnung  der  Augen  abhängig  sind.  Engels- 
k  j  ö  n  (32)  sucht  die  AngrifiPe  zu  widerlegen ,  ohne  dass  dabei  die 
ganze  Frage  geklärt  wird.  E]s  werden  weitere  Untersuchungen  an 
gesunden  und  an  nervösen  Personen  anzustellen  sein,  ehe  die  Sache 
als  festgestellt  angesehen  werden  kann  und  dabei  die  Beobachtungen 
von  Pflüger  (vergl.  III.  22)  sorgfältig  zu  berücksichtigen  sein. 

Charpentier  (12)  hatte  früher  (s.  Ber.  1880.  S.  97)  ge- 
fanden, dass  die  ünterschiedsempfindlichkeit  für  gleichzeitige  Hellig- 
keitsdifferenzen 1  ^k ,  für  successive  aber  7 — 8  ®/o  betrage.  Neuere 
Versuche  (s.  Ber.  1884.  S.  118)  aber,  welche  er  mit  seinem  hierzu 
modificierten  Photoptometer  angestellt  hat,  in  welchem  in  rascher 
Folge  die  grossere  und  die  geringere  Helligkeit  erscheint,  haben 
fiist  ganz  dieselben  Werte  für  die  successive  wie  für  die  simultane 
ünterschiedsempfindlichkeit  ergeben;  auch  bei  farbigem  (rotem,  gel- 
bem, grünem,  blauem)  Lichte  zeigte  sich  kein  unterschied  zwischen 
der  simultanen  und  der  successiven  ünterschiedsempfindlichkeit  und 
ebensowenig  in  Bezug  auf  die  Sehschärfe.  Diese  Untersuchungen 
gelten  zunächst  nur  für  das  Verhalten  der  centralen  Netzhaut,  wäh- 
rend peripherie^rörts  die  simultane  ünterschiedsempfindlichkeit  stetig 
abnimmt,  die  successive  dagegen  sich  überall  gleich  zeigt.  —  Indem 
Charpentier  auf  seine  frühere  Unterscheidung  der  Netzhaut- 
fanktionen  in  einfache  Lichtempfindlichkeit  (sensibilit^  lumineuse 
simple),  Farbenempfindlichkeit  und  Formenempfindlichkeit  (percep- 
tion  des  couleurs,  des  form  es)  zurückkommt,  unterscheidet  er  eine 
absolute  Erregbarkeit  der  einzelnen  Netzhautelemente,  deren  Mini- 
mum im  Netzhautcentrum  sich  findet,  und  eine  ünterschiedserreg- 
harkeit  (exdtabilit^  diffgrentielle)  von  Gruppen  der  Netzhautelemente, 
welche  im  Netzhautcentrum  maximal  ist,  nach  der  Peripherie  hin 
stetig  abnimmt. 

Charpentier  (18)  findet  den  Satz  bestätigt,  dass  die  ünter- 
schiedsempfindlichkeit mit  der   Helligkeit  zunimmt  (was   Aubert 

6* 


84  Physiologie  des  Ä.uges. 

schon  vor  24  Jahren  gefunden  hat,  Ref.)  Seine  Vermutung,  dass 
die  Unterschiedsempfindlichkeit  mit  der  Quadratwurzel  der  Helligkeit 
zunimmt,  gilt  in  dieser  Allgeraeinheit  nicht. 

Charpentier  (19)  hat  ferner  Farben  von  verschiedenem 
Helligkeitsgrade  in  Bezug  auf  die  Intensität  der  Empfindungen, 
weiche  sie  hervorbringen,  untersucht  und  gefunden,  dass  wenn  man 
die  Helligkeitsintensitäten  auf  der  Äbscisse,  die  Empfindungsstärken 
auf  der  Ordinate  verzeichnet,  die  Kurve  der  Empfindungsunter- 
schiede  anfangs  schnell,  dann  immer  langsamer  aufsteigt  und  dass 
die  Kurven  für  die  verschiedenen  Principalfarben  auch  verschieden 
ansteigen  und  zwar  für  Blau  stärker  als  für  Gelb. 

Lehmann  (64)  erörtert  das  Verhältniss  zwischen  Gesichts- 
winkel und  Beleuchtungsintensität  für  die  Wahrnehmbarkeit  von 
weissen  und  farbigen  Objekten  und  unterwirft  zunächst  die  Faktoren 
der  Irradiation  einer  eingehenden  Analyse  in  Bezug  auf  das  Netz- 
hautdild ,  nämlich  die  Dispersion ,  die  monochromatische  Aberration 
und  die  unvollkommene  Akkommodation ,  indem  er  die  Annahme 
macht,  dass  die  Lichtstärke  in  den  Zerstreuungskreisen  gleichmässig 
vom  Centrum  gegen  die  Peripherie  abnimmt.  Indem  er  berücksich- 
tigt, dass  Irradiation  sowohl  vom  Objekt  als  vom  Grunde  aus  statt- 
findet, kommt  er  zu  einer  Kurve,  welche  ein  Bild  der  Lichtvertei- 
lung vom  Rande  des  Netzhautbildes  giebt,  wonach  ein  helles  Objekt 
auf  dunklem  Grunde  vergrössert  erscheinen  muss.  Ein  kleines  Ob- 
jekt wird  durch  den  Zuwachs  der  Irradiationszone  eine  stärkere  Ver- 
grösserung  des  Netzhautbildes  geben,  als  ein  grosses  Objekt,  und 
daher  erklärt  sich  der  scheinbare  Widerspruch  zwischen  Fiat eans 
Versuchen  mit  grossen  Objekten  und  Volkmann  und  A u b e r t's 
mit  kleinen  Objekten.  •  Für  kleine  Objekte  ergiebt  sich  theoretisch 
das  Resultat,  dass  die  anscheinende  Grösse  nahezu  konstant  ist,  was 
mit  Aubert's  empirischen  Beobachtungen  in  üebereinstimmung  ist 
Lehmann  hat  zur  Erhärtung  dieses  Satzes  je  10  weisse  Streifen 
von  verschiedener  Breite  und  in  solchen  Distanzen  von  einander  an- 
gebracht, dass  Breite  +  Distanz  den  gleichen  Raum  einnehmen: 
die  Auflösung  der  Streifen  erfolgte  bei  allen  Figuren  nahezu  in 
gleicher  Entfernung  vom  Auge.  —  Weiter  untersucht  Lehmann 
den  Einfluss  der  Irradiation  auf  die  Sichtbarkeit  farbloser  Objekte 
unter  Zugrundelegung  einer  von  Aubert  als  zweifelhaft  aufge- 
stellten Hypothese,  >dass  ein  Objekt  sichtbar  sein  wird,  wenn  es 
eine  bestimmte  Menge  Licht  in  das  Auge  wirft,  gleichviel,  ob  diese 
Lichtmenge    ein    kleineres   oder  grösseres    Areal    auf  der   Netzhaut 


Lichtem pfindende  und  Seh-Elemente  der  Netzhaut.  85 

trijGft«,  dass  also  »Gesichtswinkel  und  Helligkeit  reciprokc  sind,  und 
bestimmt   für   ein   aus  4  weissen  Quadraten   auf  schwarzem  Grunde 
bestehendes  Objekt   die  Entfernung,   bei   welcher   dasselbe   bei   ver- 
schieden  intensiver   Beleuchtung    eben   definitiv   verschwindet.      Für 
deo  einen  Beobachter    ergab   sich    eine  Konstanz  des  Produktes  aus 
dem  Abstände   des  Auges   in  den  Abstand  der  Lichtquelle  von  dem 
Objekte,  für  den  zweiten  Beobachter  (bei  relativ  geringerer  Sehweite) 
eine  kleine ,  durch  einen  konstanten  Fehler  bedingte  Zunahme  jenes 
Produktes,    nach    Eliminierung    des    Fehlers    aber   eine    sehr    an- 
nähernde Konstanz.     Für  kleine  Gesichtswinkel   ist  also  die  Grenze 
der  Sichtbarkeit    eines  Objektes   bestimmt   als   das  Produkt   aus  der 
Sehweite    und   der  Entfernung   der  Lichtquelle  vom  Auge  und  kon- 
stant (Aubert^s  Hypothese  trifiPt  also  zu)  —  bei  Zunahme  des  Ge- 
sichtswinkels nimmt  jenes  Produkt  zu  (Au b er t 's  Hypothese   trifft 
also  nicht  zu).   —    Lehmann  hat  ferner  Pigmente  (Karmin,  Zin- 
nober, Bläicromat,  Zinkcromat,  Schweinfurtergrün  und  Ultramarin- 
blau)   auf  möglichst   hellem  Grunde   daraufhin   untersucht,   ob  die 
Helligkeit  der  Pigmente  eine  Aenderung  bei  Verminderung  der  Be- 
lenchtungsintensitat    erleidet    und   bei   3  Beobachtern   fast   vollstän- 
dige  üebereinstimmung    ihrer  Angaben   gefunden;    ausserdem    fand 
sich   bei   abnehmender  Beleuchtung   ein   relatives  Hellerwerden    für 
Grün   und  Blau,   ein  Dunklerwerden    für   die   übrigen  Farben.     Er 
zieht  aus  diesen  Beobachtungen  von  Pigmenten  den  Schluss,  dass  die 
für  die  Sichtbarkeit  von  Objekten  gefundenen  Gesetze  auch  für  die 
Farbenauffassung  mit  grosser  Annäherung  gelten.    Lehmann  stellt 
schliesslich  als  wahrscheinlich  hin,  dass  die  Veränderungen  des  Far- 
bentones bei  abnehmendem  Gesichtswinkel   wegen   der  dabei  abneh- 
menden Lichtstärke  des  Netzhautbildes  dieselben  sein  werden,  welche 
bei   konstantem   Gesichtswinkel   aber   abnehmender    Beleuchtungsin- 
tensität auftreten.     (Die  Erklärung  der  Erfahrung,   dass  Licht   und 
Farbe  bei    sehr   kleinem  Gesichtswinkel   anders   erscheinen,   als    bei 
grossem  Gesichtswinkel ,  würde  also  auf  durch  Irradiation  bedingter 
HeUigkeitsdifferenz    zwischen    dem  Objekte   und    dem   Netzhautbiide 
beruhen.     Ref.) 

Gharpentier  (20)  nennt  Lichtintensität  oder  Helligkeit  die 
Kraft,  welche  die  Netzhaut  erregt,  Sehintensität  die  Fähigkeit, 
kleinste  Formen  zu  unterscheiden.  Beide  bieten  verschiedene  Kur- 
ven gegenüber  dem  Spektrum:  die  erstere  hat  ihr  Maximum  bei 
b  (X  ^  0,52  |i) ,  die  letztere  bei  D  (X  =  0,5785  (i). 

Charpenti(*r   (21)    unterscheidet  lichtempfindendo  und  Seh- 


86  Physiologie  des  Aagee. 

elemente  der  Netzhaut:  die  ersteren  vermitteln  nur  die  Emp&idtmg 
von  Helligkeitsdifferenzen,  die  letzteren  die  Farbenempfindung,  welche 
der  Empfindung  des  Klanges  entspricht.  Er  lässt  es  unbestimmt, 
ob  ein  Element  zweierlei  Teile  (einen  peripherischen  und  einen  cen- 
tralen) enthält,  oder  ob  es  nur  eine  Art  Elemente  giebt,  welche 
durch  die  objektiven  Vorgänge  in  verschiedener  Weise  erregt  wer- 
den ;  Stäbchen :  photest&iques ,  Zapfen :  visuels  u.  s.  w. 

Parinaud  (79)  nimmt  mit  Rücksicht  auf  seine  Publikationen 
von  1881  (s.  Ber.  1881.  S.  108)  gegenüber  Charpentier  die 
Priorität  für  die  Unterscheidung  der  Stäbchen  als  lichtempfindliche, 
der  Zapfen  als  färben-  und  raumempfindliche  Elemente  in  Anspruch. 
Charpentier  (22)  behauptet  gegen  Parinaud,  schon  1878 
(s.  Ber.  1878,  S.  lll)  die  Unterscheidung  von  licht-  und  farben- 
empfindenden Elementen  gemacht  zu  haben;  jeder  von  beiden  (80, 
22)  repliciert,  ohne  dass  einer  von  beiden  Beweise  für  jene  schon 
längst  aufgestellte  Hypothese  beibringt. 

Parinaud  (76,  77  und  81)  hat  mit  Dubosq  zusammen 
einen  photoptometrischen  Apparat  zur  Bestimmung  der  Helligkeits- 
und Farbenintensitäten  der  Spektralfarben  konstruiert.  Der  Apparat 
besteht  aus  zwei  Spalten,  welche  das  Licht  auf  zwei  entgegengesetzt 
angeordnete  Prismen  werfen,  vor  welchen  die  Strahlen  total  reflek- 
tiert auf  das  zerstreuende  Prisma  und  von  diesem  auf  zwei  Spiegel 
gehen,  von  wo  aus  die  Spektren  refiektiert  und  superponiert  wer- 
den ;  durch  Spalte  können  die  einzelnen  Abteilungen  der  Spektren 
isoliert  und  deren  Helligkeit  reguliert  werden.  Mit  diesem  Appa- 
rate hat  Parinaud  (77)  nachgewiesen,  dass  es  kein  konstantes 
Verhältniss  zwischen  den  Lichtintensitäten  der  verschiedenen  Abtei- 
lungen eines  und  desselben  Spektrums  giebt  (was  Mac^deL^pinay 
und  N  i  c  a  t  i  (s.  Ber.  1883.  S.  128  u.  f.)  schon  in  sehr  ausführ- 
licher und  genauer  Weise  nachgewiesen  haben.     Ref.) 

Charpentier  (11)  beabsichtigt  die  Pigmentfarben  in  ein  recht- 
winkliges Koordinatensystem  einzutragen  und  so  eine  kubische  An- 
ordnung der  Farben  (Classification  cubique)  herzustellen.  (Seine  Dar- 
stellung ist  mir  nicht  verständlich.     Ref.) 

V.  Bezold  (7)  hat  einen  Apparat  konstruiert,  welcher  es  mög- 
lich macht,  farbige  gleichseitige  Dreiecke,  Welche  von  der  Spitze  nach 
der  Basis  abschattiert  sind,  übereinander  projiciert  zu  sehen  und  so- 
mit Farbenmischungen  von  der  verschiedensten  Färbung  und  Hel- 
ligkeit herzustellen.  Die  Abschattierung  wird  durch  übereinander 
gelegte  Streifen  Pauspapiers,  die  Färbung  durch  farbige  Gläser,  die 


Beschaffenheit  dea  Gelbes  der  Macula.  87 

Mischling  der  Dreiecke  durch  Spiegelglasplatten  in  einer  prismati- 
schen schwarzen  Röhre  bewirkt.  —  Was  v.  Bezold  im  Anschlüsse 
an  seine  Farbenmischung  über  dieYoung-Helmhoit z'sche  und 
die  H  e  r  i  n  g*sche  Theorie  folgert,  wobei  er  die  H  e  r  i  n  g'sche  Assi- 
milation und  Dissimilation  mit  dem  Sehpurpur  in  Beziehung  bringt, 
ist  im  Original  nachzusehen. 

Hering  (45)  kritisiert  im  ersten  Teile  seines  Aufsatzes  die 
Befunde  van  der  Weyde's  (s.  Ber.  1882.  S.  150)  an  Rotgrün- 
blinden  und  kommt  zu  dem  Resultate ,  dass  bei  der  Herstellung 
seiner  Gleichungen  aus  Blau  und  Gelb  bei  verschiedenen  Lichtinten- 
sitaten  bedeutende  Yersuchsfehler  vorgekommen  sein  müssten,  da 
andernfalls  die  Newton'sche  Mischregel  und  Schwerpunktskon- 
struktion von  ?an  der  Weyde's  Untersuchungen  umgestossen 
werden  würde.  Nach  H  e  r  i  n  g's  Untersuchungen  bleibt  die  Gleich- 
ung unverändert,  wenn  die  Helligkeit  von  1  bis  50  variiert.  Femer 
kritisiert  er  E  o  n  i  g's  Untersuchungen  mit  dem  Ophthalmoleukoskop 
(8.  Ber.  1884.  S.  129)  —  einem  dem  Rose'schen  Farbenmesser  im 
Prinzip  und  Zweck  gleichen  Instrumente  —  und  erklart  seine  Re- 
sultate daraus,  dass  teils  die  Helligkeit  des  kleinen  Gesichtsfeldes  zu 
gross  gewesen  sei,  um  Helligkeitsdifferenzen  unterscheiden  zu  lassen, 
teils  nicht  eine  gleiche  Helligkeit,  sondern  nur  völlige  Farblosigkeit 
ron  den  untersuchten  Farbenblinden  in  ihren  Gleichungen  herge- 
steUt  worden  sei.  —  Im  zweiten  Abschnitte  teilt  Hering  Unter- 
sachungen  an  drei  in  derartigen  Untersuchungen  völlig  zuverlässigen 
Farbentüchtigen  mit,  aus  denen  sich  grosse  individuelle  Verschieden- 
heiten des  Farbensinnes  in  Bezug  auf  die  Blau-  und  Gelbempfindung 
ergaben,  aus  denen  Biedermann  relativ  blausichtig,  Sänger 
relativ  gelbsichtig ,  Hering  selbst  in  der  Mitte  zwischen  beiden 
stehend  erkannt  wurde.  Die  dadurch  bemrkte  Farbenveränderung 
in  ihrem  Tone  wurde  für  weisses  Licht  von  verschiedener  Intensität 
und  Mischung,  sowie  für  farbiges  Spektrallicht  eingehend  untersucht 
and  die  Ursache  für  diese  individuellen  Verschiedenheiten  zunächst 
in  einer  verschieden  stark  gefärbten  Macula  lutea,  worauf  schon 
Maxwell  und  Helmholtz  aufmerksam  gemacht  hatten ,  ge- 
funden. Indem  nämlich  Hering  ganz  frische  Netzhäute  im  Dun- 
kehi  trocknete  und  aufbewahrte,  fand  er,  dass  das  Gelb  ihrer  Ma- 
eulae  luteae  von  sehr  verschiedener  Sättigung  war,  dass  weisses 
Papier  durch  dieselben  gelb,  der  blaue  Himmel  grau  und  dunkel  er- 
tehien,  dass  ferner  der  blausichtige  S.  durch  eine  passend  gewählte 
Macula  lutea  Farbenmischungen  ebenso  sah,  wie  der  gelbsichtige  B., 


88  Physiologie  des  Auges. 

und  dass  ein  >  Rotblinder  €  mit  Hülfe  einer  vor  das  Auge  gebrachten 
Macula  in  einen  »ürüubiiuden«  verwandelt  werden  kann.  Die  Re- 
sultate der  Unterscheidung  von  Rotgrün  blinden  in  Rotblinde  und 
Grünblinde  werden  also  durch  die  relative  Blau-  bezw.  Gelbsichtig- 
keit  der  einzelnen  Individuen  bedingt  und  ebenso  die  Lage  für  die 
neutrale  Stelle  oder  die  Trennungslinie  im  Spektrum  der  Farben- 
blinden und  die  Lage  des  reinen  Grün  im  Spektrum  der  Farben- 
tüchtigen. —  Im  dritten  Abschnitte  bespricht  Hering  die  Ab- 
sorption der  Macula,  welche  sich  vom  Violett  bis  zum  Grüngelb  er- 
streckt und  die  Differenzen  zwischen  der  Farbeuempfindung  im 
Centrum  und  auf  der  Peripherie  der  Netzhaut  bedingt,  für  welche 
letztere  nach  Biedermann's  Untersuchungen  die  N e w t o n'sche 
Mischregel  gleichfalls  Geltung  hat,  findet  aber,  dass  ausser  der 
Macula  die  gelbe  Färbung  der  Kry  st  alllinse,  welche  verschiedenartig, 
aber  gunz  allgemein  und  konstant  ist,  die  individuelle  Farbenem- 
pfindung beeinflusst.  Die  beiden  letzten  Abschnitte  enthalten  eine 
Replik  auf  einzelne  Stellen  der  Abhandlung  von  D  o  n  d  e  r  s  »Noch 
einmal  die  Farbensysteme«  (s.  ßer.  1883.  S.  136  und  1884.  S.  132), 
welche  auszugsweise  nicht  gegeben  werden  kann.  —  Gelegentlich  der 
Farbengleichungen  erwähnt  Hering  eines  zu  den  Bestimmungen 
benützten  Apparates,  in  welchem  die  beiden  Vergleichsflächen  un- 
mittelbar neben  einander  in  20  Mm.  vom  Auge  projiciert  eine  Kreis- 
fläche mit  scheinbarem  Durchmesser  von  7  Ctm.  bilden.  Die  Kritik 
König's  (56)  über  diese  Arbeit,  sowie  die  Replik  Hering's  (46) 
müssen  im  Original  nachgesehen  werden. 

König  (57)  fasst  seine  zum  Teil  mit  D  i  e  t  e  r  i  c  i  (Ber.  1884. 
S.  126,  127  und  132)  angestellten  Untersuchungen  auf  dem  Gebiete 
der  normalen  und  abnormen  Farbenempfindungen  zusammen  und  hebt 
namentlich  hervor:  1)  dass  eine  scharfe  Trennung  von  Rotgrün  ver- 
wechseiern in  Rotblinde  und  Grünblinde  aus  der  Lage  des  neutralen 
Punktes  nicht  zu  folgern  sei,  vielmehr  ein  kontinuierlicher  üeber- 
gang  in  dieser  Beziehung  stattfinde ;  2)  dass  auch  innerhalb  des  tri- 
chromatischen  Farbensystems  nicht  geringe  individuelle  Verschieden- 
heiten vorhanden  sind ;  3)  dass  die  Empfindlichkeit  für  eine  grös- 
sere Wellenlänge,  als  510  Milliontel  Millimeter  unabhängig  ist  von 
der  Intensität. 

K  0 1  b  e  (58 ,  59)  hat  bei  weiterer  Fortsetzung  seiner  Farben- 
studieu  (s.  Ber.  1884.  S.  123)  den  Einfluss  der  Helligkeit  und  der 
F'ar])en  auf  die  Sehschärfe  untersucht,  indem  er  bei  3  Beobachtern 
die  Kutfernungen  bestimmte,  aus  welchen  die  Snell  en'schen  Haken 


Verhalten  von  färb.  Flächen  bei  Kerzenlicht  im  Vergleich  mit  diffus.  Tagesli  cht.  gO 

(E)  eben  noch  erkannt  werden  konnten,  und  zwar  1)  bei  diffusem 
Tageslichte  a)  schwarze  2,6  ®/o  der  Helligkeit  des  Eon  ig' sehen 
Normal  weiss  h  N  (s.  Ber.  1884.  S.  132),  neutralgraue,  purpurne, 
grüne  Lesezeichen  auf  einem  Grunde,  dessen  Helligkeit  96,8  ^/o  bis 
6,8  %  h  N  betrug ;  b)  schwarze  und  weisse  Lesezeichen  vor  rotie- 
renden Scheiben  von  ähnlichen  Abstufungen  der  Helligkeit,  und 
kommt  zu  den  Resultaten:  1)  dass  die  Sehschärfe  mit  der  Hellig- 
keitsdifferenz zwischen  dem  Schriftzeichen  und  dem  Orunde  zunimmt, 
aber  nicht  gleichmässig,  sondern  vom  dunkeln  Grunde  und  schwarzen 
Lettern  bis  zur  mittleren  Helligkeitsdifferenz  (54  %)  rasch ,  dann 
langsam ,  dann  auf  hellem  Grunde  (75 — 94  ^/o)  meder  rascher  an- 
steigt und  zwar  um  so  deutlicher,  je  schwächer  die  Beleuchtung  ist; 
2)  dass  die  Differenz  der  Sehschärfe  stärker  heryortritt,  wenn  kleine 
Lettern  angewendet  werden  und  besonders  bei  schwächerer  Beleuch- 
tung —  in  grösserer  Entfernung  und  bei  herabgesetzter  Beleuch- 
tung ergaben  sich  andere  Kurven;  3)  dass  die  Sehschärfe  wenig 
durch  die  Farbe  des  Grundes,  sondern  wesentlich  durch  die  Hellig- 
keitsdifferenz beeinflusst  wird;  4)  bei  künstlicher  Beleuchtung  wer- 
den schwarze  Lesezeichen  auf  farbigem  Grunde  nicht  deutlicher  wahr- 
genommen,  als  auf  gleich  hellem  grauem  Grunde,  doch  sind  die  Be- 
sultate  schwankend ;  farbiger  Grund  ermüdet  das  Auge  mehr  als 
weisser,  um  so  mehr,  je  intensiver  die  farbigen  Nachbilder  sind; 
5)  bei  kleinen  Helligkeitsdifferenzen  scheinen  weisse  Lesezeichen  auf 
schwarzem  Grunde  besser  erkannt  zu  werden,  bei  grosseren  schlechter 
als  Schwarz  auf  Weiss.  Eolbe  schliesst  daraus,  dass  für  Druck- 
schrift in  Schulbüchern  die  Helligkeitsdifferenz  zwischen  Lettern  und 
Grund  80  Vo  betragen  muBs  und  dass  es  unzweckmässig  ist,  Schul- 
bficher  auf  gelblichem  Papier  zu  drucken.  K  o  1  b  e  giebt  auch  eine 
einfache  Methode  an,  durch  Konstruktion  die  Helligkeit  von  Fig- 
mentflächen  auf  ^/o  h  N  (Normalweiss)  zu  reducieren.  Diese  Kon- 
struktion hat  K  o  1  b  e  (60)  für  Mischfarben  in  Bezug  auf  ihre  Hellig- 
keit, wie  in  Bezug  auf  ihre  chromatische  Valenz  des  Näheren  er- 
läutert 

Petruchewsky  (82)  hat,  ohne  K o  1  b e's  (Ber.  1884.  S.  124) 
Beobachtungen  zu  kennen.  Versuche  über  das  Erscheinen  farbiger 
Flachen  bei  Kerzenlicht  im  Vergleich  mit  diffusem  Tageslicht  ange- 
stellt, indem  er  die  beiden  verschieden  beleuchteten  Pigmentflächen 
durch  einen  besonderen  Apparat  unmittelbar  neben  einander  proji- 
cierte ;  er  bezeichnet  die  Farbenempfindung  bei  Tageslicht  als  »wahre 
Farbe«,  die  bei  Kerzenlicht  als  »scheinbare  Farbe«.    Wahres  Weiss 


90  Physiologie  des  Aages. 

^ird  scheinbar  orange,  wahres  Gelb  wird  scheinbar  roÜichgelb,  wahres 
Grün  wird  gelbgrün  bis  gelb,  Hellblau  wird  scheinbar  hellbriLunlich, 
Violett  scheinbar  rotbraun  u.  s.  w.  Werden  Farben  bei  Tageslicht 
mit  einem  orangefarbigen  Felde  umgeben,  so  wirkt  dieses  durch 
simultanen  Kontrast  ganz  anders,  als  das  die  Netzhaut  umstimmende 
gleichfalls  orangefarbige  Kerzenlicht ;  er  fand ,  als  er  die  Versuche 
so  anordnete,  dass  sie  einem  grösseren  Zuhörerkreise  sichtbar  ge- 
macht wurden,  dass  der  Eindruck  weissen  (elektrischen  Bogen-)  Lichtes 
rasch  vergeht,  wenn  das  Auge  längere  Zeit  unter  dem  Einflüsse  von 
künstlichem  (orangefarbenem)  Lichte  gestanden  hat. 

y.  Kries  (62)  und  Brauneck  (62)  haben  den  Helmholtz- 
schen  Satz,  dass  »wenn  von  zwei  zu  vermischenden  Lichtem  das  eine 
sich  stetig  ändert,  sich  auch  das  Aussehen  der  Mischung  stetig  än- 
derte, welcher  mit  A 1  b  e  r  t's  Versuchen  (s.  Ber.  1882.  S.  144)  im  Wider- 
spruch zu  sein  schien,  experimentell  untersucht,  indem  sie  im  Spektral- 
apparat von  V.  Frey  und  v.  Kries  (s.  Ber.  1881.  S.  121)  Misch- 
ungsgleichungen, d.  h.  zwei  helle  Farben  von  objektiv  verschiedenen, 
für  das  Auge  aber  gleich  erscheinenden  Lichtern  einstellten  und 
prüften,  ob  dieselben  noch  gültig  bleiben  bei  gleichzeitiger  Ver- 
minderung der  Intensität  sämmtlicher  in  die  Mischung  eingehender 
Lichter  in  gleichem  Betrage.  Sie  fanden  in  allen  fallen,  dass  die 
Gleichheit  der  beiden  Felder  bei  beliebigen  Abschwächungen  sämmt- 
licher Lichter  vollkommen  erhalten  blieb  —  was  also  mit  dem  Helm- 
hol t  z  *  sehen  Satze  in  üebereinstinmiung  ist.  Sie  bemerken  dazu, 
dass  es  sich  hier  um  die  Gleichartigkeit  des  Verhaltens  einer  Kom- 
ponente sämmtlichen  Lichtarten  gegenüber  gehandelt  habe.  Hieven 
zu  unterscheiden  sei  die  Aufgabe,  verschiedene  Komponenten  unter 
einander  in  Vergleich  zu  bringen,  z.  B.  die  Intensität  des  roten  zu 
vergleichen  mit  der  des  blauen  Lichtes  in  Bezug  auf  die  Rot-  und 
Blauempfindung  und  haben  bei  Vergleichungen  einer  lichtstarken 
mit  einer  lichtschwachen  Farbe  keine  Sicherheit  über  die  Gleichheit 
des  Farbentones  gewinnen  können,  halten  vielmehr  das  urteil  hier- 
über von  Nebenumständen  beeinflusst.  ( Vergl.  indess  M a c ^  de 
Lepinay  und  Nicati,  Ber.  1882.  S.  136.     Ref.) 

N  i  c  h  0 1  s  (69)  hat  zur  Gewinnung  von  Farbennüancen  rote 
gelbe,  grüne  und  blaue  Pulver  mit  weissem  Pulver,  und  zwar  Men- 
nige ,  Ghromblei ,  Chronioxyd  und  Ultramarin  mit  kohlensaurer 
Magnesia  gemischt  und  gefunden,  dass  31  Männer  noch  die  Farbe 
erkannten,  wenn  10  Millionen  Teile  Magnesia  gemischt  waren  mit 
16  Teil  Mennige,  17  Chromblei,  149  Ultramarin  —  23  Frauen  aber 


Erythropde.  91 

einer  Menge  von  60  Mennige,  83  Chromblei,  914  Chromoxyd,  108 
Ultramarin  bedurften,  mn  die  Farbe  zu  erkennen.  Er  hat  ferner 
den  Grad  der  Unterschiedsempfindlichkeit  bestimmt,  indem  er  die 
Aufgabe  stellte,  die  verschiedenen  Nuancen  ein  und  derselben  Farbe 
von  100  graduierten  Röhren  zu  ordnen  und  gefunden 

für  Männer    Rot  87,     Gelb  87,    Grün  93,    Blau  78, 
1     Frauen       >     91,        »91,       »      98,        »     83, 
also  eine  grössere  Unterschiedsempfindlichkeit   für  Frauen,    wie  für 
Männer.    (Diese  Methode  steht  jedenfalls  der  Prüfung  mit  der  Mas- 
8 o naschen  bezw.  der  kombinierten  Masson-Mazwel Fschen  Scheibe 
sehr  nach.    Ref.) 

N  i  c  h  o  1  s  (70)  lasst  vor  einem  Spektroskope  eine  Scheibe  mit 
vier  Schlitzen  von  5  Mm.  Breite  mit  zunehmender  Geschwindigkeit 
rotieren,  bis  der  Eindruck  ein  kontinuierlicher  ist:  er  findet,  im  Ein- 
klänge mit  Plateau,  dass  die  Dauer  der  Netzhautbilder  eine  Funk- 
tion der  Wellenlänge  ist,  minimal  für  Gelb  und  nach  beiden  Enden 
des  Spektrums  hin  zunehmend  —  dass  für  ein  und  dieselbe  Farbe 
die  Dauer  um  so  kürzer  ist,  je  intensiver  die  Lichtintensität  —  dass 
sie  individuell  und  temporär  verschieden  ist  —  dass  jeder  einfache 
Strahl  des  Spektrums  den  Eindruck  rot,  grün  und  violett  liefert, 
von  denen  der  grüne  zuerst,  der  violette  zuletzt  verschwindet.  Die 
Fortdauer  des  Eindrucks  hängt  von  der  Dauer  der  Einwirkung  ab. 
(Sowohl  die  Methode,  als  die  aus  den  Versuchen  gezogenen  Schlüsse 
sind  mir  nicht  verständlich.     Ref.) 

Baas  (3)  hat  Blausehen  bei  einem  nervösen  Bildhauer  beob- 
achtet ohne  Störung  des  Farbensinnes,  welches  periodisch  auftrat 
und  nach  Chinin  verschwand.  Hirschberg  (22)  hat  Blausehen 
in  einem  Falle  1  Jahr  nach  einer  Iridektomie  beobachtet  und  sieht 
dasselbe  als  cerebralen  Ursprungs  an.  Hilbert  (49)  hat  Xan- 
thopie  bei  einem  Epileptiker  in  einer  gewissen  Beziehung  zur  Aura 
gefunden  und  sieht  dasselbe  als  cerebralen  Ursprungs  an.  —  Ber- 
ger (6)  hat  Rotsehen  anfallsweise  auftreten  sehen  nach  Verletzung 
der  linken  Jochbeingegend  durch  einen  Hieb,  wahrscheinlich  in  Folge 
der  heftigen  Aufregung  des  ohnebin  nervösen  Studenten.  —  S  z  i  1  i 
(93)  vergleicht  das  pathologische  Rotsehen  mit  dem  physiologischen 
Rotsehen.  Ein  Patient  sah  am  Abend,  nachdem  das  Rotsehen  bei 
Tage  sehr  lästig  gewesen  war,  bei  Bewegung  der  Lidspalte  Alles 
»grasgrüne.  Purtscher  (83)  teilt  mit,  dass  schon  Mackenzie 
1832  einen  Fall  von  Erythropsie  beobachtet  habe;  er  berichtet  ferner 
über  2  Fälle  von  Rotsehen  aphakischer  Augen  und  4  Fälle  von  nicht 


92  Physiologie  des  Auges. 

aphakischen  Augen  mit  und  fasst  die  von  allen  Beobachtern  gewon- 
nenen Resultate  dahin  zusammen:  die  Erythropsie  ist  ein  rein  sub- 
jektives Phänomen,  bedingt  durch  Erregung,  resp.  Ermüdung  des 
Sehapparates  (der  optischen  Centralorgane)  durch  teils  direkte,  teils 
indirekte,  speciell  auch  vasomotorische  Einflüsse.  Zum  Schluss  giebt 
er  eine  Zusammenstellung  der  Litteratur  der  Erythropsie. 

Hilbert  (51)  hat  das  zuerst  von  Beguelin  1770  und  dann 
von  Chevreul  1877  (s.  Her.  1877.  S.  99)  beobachtete  Phänomen, 
dass  schwarze  Buchstaben  rot  erscheinen,  wenn  Sonnenstrahlen  die 
Sklera  stark  beleuchten,  zufällig  beobachtet.  Er  fand,  dass  auch 
farbige  Buchstaben  auf  weissem  Grunde  so  erscheinen,  als  wäre  ihnen 
Bot  beigemischt,  und  hat  mittelst  der  Lamb  er  tischen  Methode*) 
gesehen,  dass  dieselben  Pigmente  eine  gleiche  Verfärbung  bei  Zu- 
mischung von  Rot  auf  katoptrischem  Wege  erfahren.  Das  im  Auge 
entstehende  Rot  leitet  er  von  der  vom  Sonnenlicht  stark  erleuch- 
teten Chorioidea  »vielleicht  auch  noch  vom  Sehpurpurc  her,  und 
dieses  Rot  mischt  sich  natürlich  dem  Netzhautbilde  bei.  (Chevreul 
hat  von  Beguelin  nichts  erwähnt  —  ich  habe  -mir  im  Ber.  1877 
erlaubt,  die  kleine  historische  Notiz  einzuflechten ,  ohne  besonders 
hervorzuheben,  dass  sie  von  mir,  nicht  von  Chevreul  herrührt.  Ref.) 

Hilbert  (50),  bei  welchem  Gelbsehen  nach  Einnehmen  von 
nur  0,3  grm.  Pikrinsäure  in  einer  halben  Stunde  eintritt,  hält  das- 
selbe für  bedingt  durch  centrale  Erregung,  nicht  durch  Gelbfärbung 
der  Augenmedien ;  das  Spektrum  erscheint  ganz  unverändert ,  übri- 
gens ist  nur  die  Empfindung  des  Grün  alteriert.  Die  Wirkung  der 
Pikrinsäure  ist  also  eine  andere  als  die  des  Santonin. 

Hilbert  (48)  hat  Farbenblinde  ein  durch  ein  Rosanilinprisma 
erzeugtes  (anomales)  Spektrum  beobachten  lassen  und  bei  Rotgrün- 
verwechslem  ein  gleiches  Verhalten  gefunden  wie  bei  einem  nor- 
malen Spektrum. 

F  i  1  e  h  n  e  (37)  diskutiert  die  Frage,  ob  das  sogenannte  Licht- 
chaos des  dunkeln  Gesichtsfeldes  und  die  Verdunklung  des  Gesichts- 
feldes beim  längeren  Hinstarren  auf  einen  Punkt,  welche  er  »Starr- 
blindheit« nennt,  im  Gehirn  oder  in  der  Netzhaut  entstehe.  Er  sah 
die  Starrblindheit  um  so  schneller  eintreten  bei  ruhiger  Körperlage 
und  Fixation,  je  mehr  das  diffuse  Tageslicht  gedämpft  war;  das  Ge- 
sichtsfeld erscheint  dann  nicht  schwarz,  sondern  ein  Lichtchaos  wie 


*)  Die  L  a  m  b  e  r  t*8che  Methode  von  1760  ist  beschrieben  in  meinen  Grund- 
zügen der  physiologiachen Optik  (Qraefeu.  Saemisch  II,  2jÖ.  521.    Aubert. 


EntstehungBetätte  des  Lichtstaabes,  der  Nachbilder  and  des  Kontrastes.  93 

im  finstem  Räume.  Nach  der  Entfernung  eines  hellen  Objekter^ 
aus  dem  Gesichtsfelde  erscheint  an  seiner  Stelle  ein  tiefes  schwarzem; 
Nachbild  mit  Lichthof,  welche  beide  allmählig  abklingen :  hieraus 
folgert  er,  dass  die  Ursache  der  Starrblindheit  nicht  in  der  ja  noch 
lichtempfindlichen  Retina  gelegen  sein  kann,  sondern  mehr  central- 
warts  zu  setzen  ist,  und  vergleicht  die  Affektion  mit  Gewöhnungs- 
erseheinungen ,  in  welchen  die  Empfindung  trotz  fortdauernd  zuge- 
leiteter Erregung  aufhört.  Da  das  objektive  Licht  eine  stärkere  Er- 
regung für  das  Sehorgan  ist,  als  das  Lichtchaos,  dieses  aber  in  Starr- 
blindheit normal  gesehen  wird,  so  muss  die  Entstehungsstätte  we- 
nigstens eben  so  central,  wie  die  der  Starrblindheit  gelegen  sein. 
Daf  Qr  aber,  dass  die  Entstehungsstätte  im  Gehirn  gelegen  sei,  macht 
er  geltend :  1)  aus  dem  Lichtstaube  werden  durch  das  Yorstellungs- 
vermögen  allerlei  Bilder  und  Muster  geformt;  2)  innerhalb  eines 
(bei  ihm  selber  bestandenen)  Tabacksskotoms  erschien  überall  der 
Lichtstaub,  er  muss  also  weiter  centralwärts  seine  Angriffsstätte 
haben,  als  die  Angriffsstelle  des  Nikotins ;  3)  das  Tabacksskotom  ist 
wahrscheinlich  eine  centrale  Affektion  (hierauf  gehen  wir  hier  nicht 
ein).  —  Weiter  verlegt  er  in  die  Entstehungsstätte  des  Lichtstaubes 
auch  zugleich  die  der  Nachbilder  und  des  Kontrastes ;  bezüglich  der 
Nachbilder  tritt  er  Exner  (Ber.  1875.  S.  88),  welcher  die  reti- 
nale Entstehung  nachgewiesen  hatte,  mit  dem  Einwurfe  entgegen, 
dass  für  elektrische  Reizungen  des  N.  opticus  eine  ebenso  grosse 
Zahl  von  Reizimgen  in  der  Sekunde,  nämlich  60 — 70,  erforderlich 
sei,  als  für  Lichtreizungen  der  Retina,  während  Exner  an  rotie- 
renden Seheiben  mit  schwarzen  und  weissen  Sektoren  nur  24  Er- 
regungen in  der  Sekunde,  für  den  Optikus  aber  gleichfalls  60  Reiz- 
migen  nötig  gefunden  hatte,  um  Kontinuität  der  Empfindung  zu  er- 
zeugen. Filehne  hat  als  Sehobjekt  G  eissler'sche  Scheiben 
mit  dem  elektrischen  Strome  durchleuchtet,  statt  der  rotierenden 
Scheiben  angewendet  und  bei  ihnen  eine  gleiche  Helligkeit  herge- 
stellt, wie  sie  bei  dem  subjektiven  Blitzen,  bei  Erregung  des  N.  op- 
ticus erschien.  Die  Zahl  der  für  kontinuierliches  Erscheinen  einer 
Scheibe  mit  schwarzen  und  weissen  Sektoren  erforderlichen  Inter- 
Qiittenzen  steigt  aber  mit  zunehmender  Sektorenzahl  der  Art,  dass 
bei  48  bis  60  Sektoren  gleichfalls  etwa  75  Erregungen  erfordert 
irerden,  d.  h.  eben  so  viel,  wie  bei  den  6  eissler^schen  Rohren. 
Er  schliesst  daraus ,  dass  E  x  n  e  r's  Annahme ,  die  positiven  Nach- 
bilder seien  retinaler  Natur,  nicht  stichhaltig  sei.  —  Zweitens  hatte 
£xner  den  Nachweis  der  Entstehung    des  positiven  Nachbildes  in 


94  Physiologie  des  Auges. 

der  Ketioa  darauf  begründet,  dasB  Druck  auf  den  Bulbus  das  Nach- 
bild früh  zum  Verschwinden  bringt:  indem  Filehne  das  Druck- 
phosphen  als  in  der  Netzhaut  entspringend  ansieht,  bemerkt  er,  dass 
nach  Ablauf  dieser  retinalen  Erscheinung  der  Lichtstaub  aus  dem 
Gesichtsfelde  zunächst  verschwindet,  ebenso  wie  v^hrend  der  Netz- 
hautreizung durch  objektives  Licht,  und  folgert,  dass  die  Beeinflus- 
sung des  Eigenlichtes  durch  Druck  nichts  gegen  seine  cerebrale  Na- 
tur beweise;  im  Bereiche  seines  Tabacksskotoms  hat  er  das  Dmck- 
phosphen  nicht,  oder  erst  nach  sehr  langem  Drucke  auftreten  sehen, 
sondern  im  Lichtstaube  des  Eigenlichtes  verbleibend.  —  Auf  die  Mit- 
teilungen über  den  Verlauf  des  Tabacksskotoms  gehen  wir  hier 
nicht  ein. 

Wolffberg  (102)  ist  es  gelungen ,  nach  der  Methode ,  die 
Purkinj  e*sche  Aderfigur  und  Fovea  centralis  durch  ein  kleines, 
bewegtes  Loch  zur  Erscheinung  zu  bringen,  die  Zapfenmosaik  der 
Fovea  so  deutlich  zu  sehen,  dass  er  eine  Zahlung  der  Zapfen  vor- 
nehmen konnte,  indem  er  das  entoptische  Bild  auf  einen  weissen 
Vorhang  mit  Centimeterteilung  in  8  Meter  Entfernung  projicierte: 
er  berechnet  aus  seinen  Bestimmungen  7500  Elemente,  was  mit 
E  u  h  n  t's  Zählungen  (7000)  übereinstimmt.  —  Ueber  die  Beziehung 
dieser  entoptischen  Erscheinung  zu  der  Charpentie raschen  Figur 
(s.  Ber.  1881.  S.  124)  und  der  E5nig*schen  Erscheinung  (s.  Ber. 
1884.  S.  135)  ist  das  Original  nachzusehen. 

[Deeren  (24)  hält  dafür,  dass  der  Sitz  der  entoptischen  Er- 
scheinungen auf  und  in  die  Hornhaut  zu  verl^en  sei ;  in  letzterer 
werde  ihre  Entstehung  durch  die  in  der  Hornhaut  vorhandenen  Wan- 
derzellen, beziehungsweise  die  Cirkulation  des  Lymphstromes  in  der- 
selben hervorgerufen.  Dass  der  Humor  aqueus  nicht  die  Ursache 
sei,  gehe  daraus  hervor,  dass,  wenn  man  die  vordere  Kammer  punk- 
tiere, die  entoptischen  Erscheinungen  die  gleichen  seien  wie  vor  der 
Punktion.  Die  entoptischen  Erscheinungen  erfahren  zugleich  eine 
Vergrosserung  durch  die  Linse.  Um  den  wirklichen  Sitz  der  entop- 
tischen Erscheinungen  zu  bestimmen,  ist  es  notwendig,  die  Entfer- 
nung des  mit  einer  kleinen  Oeffnung  versehenen  Schirmes  von  dem 
Auge  (15  mm)  von  der  mittleren  Länge  des  Auges  abzurechnen. 

Michel.] 

Olshausen  (75)  hat  sich  gel^entlich  der  Sonnenfinstemiss 
von  1882  ein  Blendungsskotom  zugezogen  auf  dem  rechten  Auge 
und  ist  dadurch  veranlasst  worden,  verschiedene  Beobachtungen  entop- 
tischer Natur  anzustellen,  welche  sich  teils  auf  den  Sitz  und  die  Art 


GesichtBwahriiehmTingen.  95 

des  Skotoms,  teils  auf  physiologische  Probleme  beziehen.  Von  den 
letzteren  heben  wir  hervor,  dass  Olshausen  die  Form  der  Fovea 
centralis  auf  entoptischem  Wege  und  mit  einer  schwarzen  Sichel  an 
der  einen  Seite  und  diese  mit  einer  blutroten  Sichel  begrenzt  sieht. 
—  Er  folgert  femer,  dass,  da  ein  Nachbild  eine  feste  Stellung  in 
der  lichtempfindlichen  Netzhautschicht  hat,  ein  entoptisches  Bild 
aber  parallaktisch  verschoben  wird,  sich  aus  der  Grosse  der  Ver- 
schiebung der  Refraktions-  und  Akkommodationszustand  des  Auges 
bestimmen  lasse  und  hat  diese  Bestimmung  für  sein  rechtes  Auge 
ausgeführt.  —  Olshausen  sieht  das  Skotom  in  ganz  dunklem 
Räume  als  ein  »Spielen  halbkreisförmiger  leuchtender  concentrischer 
Linienc ;  bei  Druck  auf  den  Bulbus  im  Finstem  erscheint  das 
Skotom  als  senkrecht  stehendes  Oval.  Es  erscheint  ausserdem  in 
Helligkeit  und  Farbe  verändert  bei  Einwirkung  von  farbigem  oder 
weissem  Lichte  auf  das  gesunde  Auge.  —  Aus  der  Feinheit  der  con- 
centrischen  Linien  und  im  Anschlüsse  an  Beobachtungen  von  Nuel 
(De  la  Vision  entoptique  de  la  fovea  centralis  et  de  Tunit^  physio- 
logique  de  la  rötine.  Archives  de  Biologie.  T.  IV.  1883.  p.  641) 
schliesst  Olshausen,  dass  die  physiologische  Einheit  der  Fovea 
centr.  nicht  »der  Zapfen  als  Ganzesc  sein  könne,  vielmehr  der  Zapfen 
mehrere  solcher  Elinheiten  beherbergen  müsse  und  dass  also  die  Seh- 
schärfe für  äussere  Gegenstande  nicht  durch  die  Grösse  der  licht- 
empfindlichen Elemente,  sondern  durch  Mängel  des  dioptrischen  Ap- 
parates im  Auge  begrenzt  wird.  —  Er  schliesst  weiter,  dass  auf 
lichtunempfindliche  Inseln  auf  der  Netzhaut  eine  Induktion  von  den 
lichtempfindlichen  Partieen  aus  sich  erstrecken  könne  der  Art,  dass 
die  Formen  der  Objekte  restituiert  würden  und  ohne  Unterbrechung 
erschienen.  (Leider  ist  die  Anordnung  und  Durcharbeitung  des  Be- 
obachtungsmateriales  eine  ziemlich  unbeholfene,  wodurch  das  Lesen 
der  Dissertation  erschwert  wird.     Ref.) 


y.  Oesichtswahrnehmuiigen. 

(Binoculares  und  stereoskopisches  Sehen,  Augenbewegungen.) 

1)  Alix,  üne  Illusion  de  Tesprit    Rev.  m^d.  de  Tonlonse.    XIX.    p.  129. 

2)  Armaignac,  De  la  vision  chez  les  aveagles-n^  qui  reoouyrent  la  vae 
dans  une  &ge  plus  on  moins  avancd,  et  de  la  vision  d*nn  oeil  atteint  de 
c^t^  pendant  nne  premibre  periode  de  Texistence  et  qui  vient  k  recouvrir 
la  Tne,  le  second  oeil  ayant  toajoorB  4M  bon.  Revue  clin.  d^Ocnlist.  p.  212. 


96  Physiologie  des  Auges. 

ä)  Baginsky,  Benno,  Zur  Physiologie  der  Bogengänge.  Arch.  f.  (Anat.  u.) 
Phydol.    S.  253. 

4)  Bernheim  et  Gharpentier,  L*image  hallucinatoire  et  Pimage  räelle. 
Gaz.  mdd.  de  Paris.    Nr.  21. 

5)  Eckhardte,  Beiträge  zur  Geschichte  der  Ezperimentalphysiologie  dea 
Nervensystems.  Geschichte  der  Physiologie  der  motorischen  Nerven  des 
Auges.  Beitr.  zur  Anat.  u.  Physioi.  des  Auges  (Eckhard),  Giessen.  XLS.  115. 

6)  Einthoven,  Willem,  Stereoscopie  door  Eleuverschil.  Inaug.-Diss.  Utrecht 
32  S.  Deutsch:  Stereoskopie  durch  Farbendifferenz,  v.  Graefe's  Arch. 
f.  Ophth.    XXXI.    3.    S.  211. 

7}  Ewald,  Demonstration  eines  Stereoskops.  Tagebl.  d.  58.  Vers.  deutscL 
Naturf.  u.  Aerzte  in  Strassburg  i.  E.    S.  215. 

8)  Gayet,  Education  du  sens  de  la  vue  chez  une  aveugle-n^,  op^r^e  ä 
seize  ans.  Soc.  d'anthrop.  de  Lyon  1884.  (Auszug  im  Archiv.  d*Opht.  V. 
p.  371.) 

9)  Högyes,  üeber  die  Detaileinrichtung  des  centralen  und  oentrifugalen 
Teiles  des  die  Augenbewegungen  associierenden  Nervenmechanismus.  Pest 
m^d.  chir.  Presse.    XXI.    S.  65,  85. 

10)  J  a  e  s  c  h  e,  E.,  Einige  Bemerkungen  über  die  Ruhelage  der  Augen.    Arch. 
f.  Augenheilk.    XV.    S.  302. 

11)  Kandinsky,  V.,  Kritische  und  klinische  Betrachtungen  im  Gebiete  der 
Sinnestäuschungen.    1.  a.  2.  Studie.     Berlin ,  Friedländer  u.  Sohn. 

12)  Magnus,  H.,  Die  Sprache  der  Augen.  Vortrag.  Wiesbaden,  Bergmann.  50  S. 

13)  Mierzejewsky,  J.  und  Bosenbach,  J.,   Zur  Symptomatologie  der 
Pons-Erkrankungen.    Neurol.  Centralbl.    Nr.  16  u.  17.    S.  361,  385. 

14)  0  u  g  h  1 0  n,  J.,  On  the  secondary  nature  of  monocular  relief.    Lancet.  IL 
p.  8,  62. 

15)  Reu  SS,  V.,    Ophthalmologische  Mitteilungen  (über  monoculare  und  bino- 
culare  Sehschärfe  u.  s.w.).    Wien.  med.  Presse.  Nr.  22,  24,  25,  28 — 42,  45. 

16)  S  0  u  8  ,    G. ,   Instrument  du  Dr.  W.   Zehender  pour  d^terminer  Tangle 
de  convergence  des  azes  visuels.    Revue  clin.  d*Ocul.    V.   p.  94. 

Jaesche  (10)  findet  die  Augen  in  Ruhelage,  wenn  die  Blick- 
ebene um  45^  gesenkt  und  auf  die  Bodenfläche  gerichtet  ist. 

Ewald  (7)  demonstriert  ein  Stereoskop,  welches  gestattet, 
Versuche  über  die  verschiedene  Tieferwahmehmung  des  ausgeruhten 
und  des  nicht  ausgeruhten  Auges  zu  machen;  Beschreibung  fehlt. 

Einthoven  (6)  hat  unter  D  o  n  d  e  r  s'  Leitung  eine  von 
diesem  gelegentlich  gemachte  Bemerkung,  dass  blaue  Linien  auf 
dunklem  Grunde  weiter  entfernt  zu  liegen  scheinen,  als  gelbe  oder 
rote  Lineamente,  einer  eingehenden  Untersuchung  unterworfen  und 
zunächst  gefunden,  dass  die  Erscheinung  bei  verschiedenen  Indivi- 
duen mit  verschiedener  Deutlichkeit  auftritt,  dass  bei  einer  Reihe 
von  Personen  (der  Hälfte)  sich  die  Erscheinung  umkehrt,  indem  die 
blauen  Figuren  vor  den  roten  zu  liegen  scheinen,  dass  ferner  beim 
monocularen  Sehen    die   Erscheinung    nicht  auftritt.     Hat   nun   die 


Monooalare  and  binoculare  Sehschärfe.  97 

Akkommodation  und  Konvergenz  auch  einen  Einfluss  auf  die  rela- 
ÜTe  Entfernung  der  roten  und  blauen  Linien,  so  findet  Einthoven 
doch  den  eigentlichen  Grund  der  Erscheinung  in  der  Abweichung 
der  Gesichtslinien  und  der  Visirlinien  von  der  Augenaxe,  denn  je 
nachdem  die  lateralen  oder  die  medialen  Pupilleuränder  bedeckt 
werden,  ändert  sich  die  Lage  der  beiderlei  Lineamente;  bei  Yer- 
decknng  der  lateralen  Seite  treten  die  blauen  vor  die  roten  und 
?ice  yersa.  Er  erläutert  dieses  Verhalten  durch  Figuren,  welche  den 
Gang  der  roten  und  der  blauen  Strahlen  durch  die  Augenmedien 
darstellen.  Aus  der  individuell  verschiedenen  Lage  der  Pupille  zur 
Gesichtslinie  erklaren  sich  die  individuellen  Verschiedenheiten.  — 
Yersuehe  mit  Brillengläsern ,  welche  temporalwärts  oder  nasalwärts 
vor  der  Gesichtslinie  angebracht  werden,  führen  zu  denselben  Effek- 
ten. Dass  auf  weissem  Grunde  die  Verschiebung  der  roten  und 
blauen  Linien  weniger  deutlich  ist ,  leitet  Einthoven  von  der 
Farbenzerstreuung  des  Weiss  über  den  farbigen  Rand  der  Linien  ab. 

Oughton  (14)  bezeichnet  als  sekundäre  Wahrnehmung  (per- 
eeption)  den  Process  bei  der  ümkehrung  des  Reliefs  in  Vertiefung 
beim  monocnlaren  Sehen  und  liefert  dazu  eine  neue  Figur :  eine  ab- 
gestumpfte vierseitige  Pyramide ;  er  führt  verschiedene  andere  Bei- 
spiele an,  welche  zum  Teil  Pseudoskopieen  sind.  Er  sucht  die  Mo- 
mente auf,  welche  uns  zu  der  Verschiedenheit  und  dem  Wechsel  der 
Auslegung  bestinunen  können  beim  monocnlaren  Sehen  und  ver- 
gleicht sie  mit  den  beim  binocularen,  körperlichen  Sehen  in  Betracht 
kommenden  Daten. 

Reu  SS  (15)  hat  teils  Punktgruppen  der  Burckhard  tischen 
internationalen  Sehproben ,  teils  isolierte  Buchstaben  (Snellen, 
Pflüg  er)  im  Foer  ster'schen  Photometer  und  bei  vollem  Tages- 
lichte binocular  und  monocular  beobachtet.  Er  findet:  1)  dass  zum 
bbocnlaren  Sehen  weniger  Licht  als  zum  monocnlaren  erfordert 
wird ;  2)  dass  binocular  besser  gelesen  wird,  als  monocular ;  3)  dass 
ftr  das  Erkennen  von  Farben  kein  Unterschied  stattfindet;  4)  in 
ToQem  Tageslichte  wird  bei  manchen  Personen  kein  Unterschied,  bei 
uidem  ein  Unterschied  zu  Gunsten  des  binocularen  Erkennens  von 
Bnchstaben  gefunden,  obwohl  die  Unterschiede  nicht  gross  sind.  In 
^e  weit  hierbei  die  Erklärung,  welche  Urbantschitsch  (s.  Ber. 
1883.  S.  122)  giebt,  >dass  die  sensorielle  Erregung  der  einen  Seite 
onen  Einfluss  auf  die  Intensität  der  andersseitigen  Empfindung  übte 
Geltong  hat  gegenüber  dem  Einflüsse  der  Pupillenverengerung  l)eim 
innocularen  Sehen ,  muss  im  Original  nachgesehen  werden. 

'«kmbtttoht  1  OphtluOmologie.  XVI.  1886.  7 


98  Physiologie  des  Augee. 

Mierzejewsky  (13)  und  Rosenbach  (13)  &nden  in 
Folge  eines  im  Pons  gelegenen,  in  die  RAntengmbe  hervorspringen- 
den Tumors  ansser  der  Lähmung  des  rechten  Abduoens  (in  Fol^e 
der  Zerstörung  des  rechten  Abdncenskemes)  auch  eine  Parese  des 
linken  M.  rectus  internus,  also  eine  Innervationsstörung  im  Gebiete 
des  linken  Oculomotorius,  eine  auch  von  andern  Beobachtern  gefiis- 
dene  rätselhafte  Association. 

B  a  g  i  n  8  k  7  (3)  findet  bei  Fortsetzung  seiner  Untersuchungen 
(Ber.  1881.  S.  153)  über  die  Zerstörung  der  Bogengänge  und  be- 
nachbarter Teile  des  Kleinhirns,  dass  1)  die  Entfemnng  der  Flocke 
ein-  oder  beiderseitig  bei  Kaninchen  in  den  meisten  Fällen  keine 
Erscheinungen  im  Gefolge  hat,  in  manchen  Bellen  aber  TOT(lbe^ 
gehenden  bilateralen  Nystagmus;  2)  dass  nach  Anbohrung  des  Lft* 
byrinths  ein  beiderseitiger,  hochgradiger  Nystagmus  erfolgt,  den 
gewöhnlich  Starre  der  Augen  und  dann  krampfhafte  Rotationen  cle^ 
selben  vorangehen.  Mit  dem  Nystagmus  verbindet  sieh  fast  imnier 
die  Mag  endie'sche  Augenstellung  (das  gleichseitige  Auge  nach 
oben  und  aussen,  das  contralaterale  nach  innen  und  unten  gerichtet). 
Bei  der  Sektion  war  das  Labyrinth  immer  von  Blut  erfüllt,  die  II- ' 
sionen  des  Kleinhirns  waren  nicht  konstant.  Bei  Hunden  ergab  die 
Erbrechung  des  Labyrinths  muichmal  keine  Veränderungen,  in  der 
Mehrzahl  der  Versuche  aber  beiderseitigen  hochgradigen  Nystagmus, 
Rollen  der  Augen,  Verengerung  der  ^eichseitigen  Pupille,  Empfin- 
dungslosigkeit der  Hornhaut,  heftige  Schwindelbewegungen  in  ve^ 
schiedener  Form.  Er  schliesst  aus  den  Versuchen  mit  posüiveiii 
Resultate  auf  eine  sekundäre  E}mwirkung  auf  das  Gehirn,  welche  sich 
aus  einer  Läsion  des  Trigeminus  an  der  Schädelbasis  erklären  lasse. 
Wie  diese  Läsion  zu  Stande  kommt,  lässt  Baginsky  dahinge- 
stellt. —  Er  polemisiert  gegen  die  Versuche  von  Högyes  (Ber. 
1881.  6.  153). 

G  a  y  e  t  (8)  hat  ein  Mädchen  mit  kongenitalen  Katarakten  im 
fünfzehnten  Lebensjahre  operiert:  sie  wusste  sich  ihres  Gesichts- 
sinnes lange  gar  nicht  zu  bedienen  und  nach  zwei  Monaten  specielltf 
Erziehung  war  das  Resultat  keineswegs  vollendet. 

[A  r  m  a  i  g  n  a  c  (2)  meint,  im  Hinblick  auf  die  Erfahrungen  bei 
Individuen,  welche  in  frühester  Kindheit  das  eine  Auge  verloren,  spater 
das  Sehvermögen  des  anderen  Auges  einbüssten  und  solches  durch 
eine  Operation  wiedergewonnen,  dass  die  Empfindung  von  Seiten  der 
Netzhaut  nicht  einer  besonderen  Uebung  bedürfe;  vielmehr  genOge 
es,    wenn  nur  einmal  optische  Bilder  in  das  Gentrum  aufgenommen 


GirknJation  and  Innerration.  99 

worden  waren,  den  sofortigen  Kontakt  zwischen  der  Au&ahme  der 
Bilder  der  G^enstande  der  Aussenwelt  von  Seiten  der  Netzhant  zu 
derjenigen  von  Seiten  des  Gehirns  herzustellen.  Michel.] 

Magnus  (12)  kritisiert  in  seinem  Vortrage  die  volkstümliche 
AuffaBBung  des  physiognomischen  Ausdrucks  der  Augen  an  der  Hand 
der  nüchternen  Beobachtung  und  bespricht  den  Einfluss  der  Augen- 
lider, der  Stellungen  des  Bulbus,  welche  die  Augenmuskeln  bewir- 
ken, die  Beweglichkeit  und  Ruhe  des  Bulbus,  die  Konvergenz  und 
Divergenz  der  Blicklinien,  endlich  den  Einfluss  der  Farbe  der  Iris 
auf  den  physiognomischen  Ausdruck  der  Augen. 


Tl.  Clrknlation  und  Innervation'*'). 

1)  Albertoni,  P.  und  Tizzoni,  G.,  Üeber  die  Folgen  der  Ezsiirpation 
der  Schilddrüse.  Centralbl.  f.  d.  med.  Wissensch.  Nr.  24.  (Beobachtung 
einer  »EeratooonjunotivitiBc  I) 

2)  Dnjardin,  E^ratite  trophique.  Joum.  des  soienc.  m^.  de  Lille,  p.  588 
und  Revue  din.  d^oculist.  V.  p.  191.  Nr.  8.  (Einfoches  Hornhautgeschwär 
in  Folge  einer  Anästhesie  der  Hornhaut.) 

2a)  Bergmann,  E.  y.,  üeber  den  Hirndruck.  Arch.  f.  klin.  Chirurg.  XXXH. 
8.  705.  (Wendet  sich  vorzugsweise  gegen  die  unrichtigen  Ausführungen 
Adamkiewicz*B,  der  bekanntlich  Kompressibilität  des  Gehirns  mit 
Kompression  verwechselt  hat.) 

3)  Ehrlich,  P.,  Das  Sauerstoff-Bedflrfnis  des  Organismus.  Eine  farbenana- 
lytische  Studie.    Berlin.    167  S. 

4)  Grashey,  üeber  die  Bedeutung  des  Liquor  cerebrospinalis  för  die  Blnt- 
bewegung  im  Schädel.  Tagebl.  d.  58.  Versamml.  deutscher  Naturf.  und 
Aeivte  in  Strassburg  i.  £.   S.  258. 

5)  Hammars ten,  0.,  Lärobok  i  fysiologisk  kemioch  fysiologisk-kemisk 
analys.    üpeala.    (Hjemani  nervema  och  Sinnesorganen,  p.  867.) 

6)  H  i  g  g  e  n  s ,  C. ,  Neuro-paraljtic  Ophthalmia.  Med.  Times  and  Gaz.  IL 
p.  856.  (Ophth.  soc  of  the  united  kingd.)  (19j.  Patientin,  rechtseitige  Tri- 
geminusanästhesie,  Homhautgeschwür  und  Hautgeschwüre  der  entsprechen- 
den Stimhälfte.) 

7)  Hoeltzke,  Experimentelle  Untersuchungen  Ober  intra-oculären  Druck. 
Ber.  über  die  XVIL  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  in  Heidelberg.  S.  125.  (Dis- 
Irassion  S.  131)  und  Verhandl.  der  pbysiol.  Gesellsch.  zu  Berlin.  Nr.  14 
und  15. 

7a)  Howe,  L.,  On  the  pulsating  variations  of  intraocular  tension  as  mea- 
•ured  by  the  manometer.  (Americ.  ophth.  sodety.)  Amerio.  Joum.  of 
Ophth.  IL  p.  189  und  155.    (Nicht  das  geringste  Neue.) 


*)  Referiert  von  Prof.  Michel 


100  Physiologie  dea  Aages. 

8)  Hutchinson,  Keflez  ophtha!  miti».  (Ophth.  soc.  of  the  united  kingdom. 
Joly  3.)  Ophth.  Review,  p.  248.  (Diskussion  über  die  verschiedenen  Theo- 
rien der  sympathischen  Erkrankungen.) 

9)  E  ^  1 1  i ,  E.,  Adatok  az  együtl^rz5  ideg  ^et-^  Rörian&hoz.  Orvosi  betilap. 
p.  50.    (Beiträge  zur  Physiologie  und  Pathologie  des  Sympathikus.) 

10)  E  1  u  m  p  k  e ,  Mlle. ,  Contribution  k  T^tude  des  paralysiee  radiculaires  du 
plexus  brachial.  De  la  participation  des  filets  sympathiques  oculo-pupil- 
laires  dans  ces  paralysies.    Revue  de  m^.  p.  591  et  739. 

11)  E  0  w  a  I  e  w  8  k  y,  N.,  Beobachtungen  über  die  Blutcirkulation  in  der  Haut. 
Gentralbl.  f.  d.  med.  Wissensch.  Nr.  18. 

IIa)  —  Untersuchung  über  die  Innervation  bei  der  Pupillen-Dilatation.  Easan. 
61  8. 

12)  Mendelssohn,  M.,  üeber  den  axialen  Nervenstrom.  Du  Boys-Rey- 
m  o  n  d's  Arch.  f.  Physiol.    S.  381. 

13)  Poncet,  Paralysie  de  la  brauche  mazillaire  sup^rieure  du  trijumean; 
troubles  oculaires  corn^ns.  Compt.  rend.  Soc  de  biol.  8.  s.  II.  p.  338. 
(Bei  einer  Trigeminus-Neuralgie  Entstehung  eines  HornhautgeschwQrea, 
welcher  Fall  den  experimentellen  Ergebnissen  bei  Trigeminusverletsun^ 
gleichgestellt  wird.) 

14)  Raehlmann,  L.,  üeber  einige  Beziehungen  der  Netzhautcirculation  zu 
allgemeinen  Störungen  des  Blutkreislaufes.  Virchow*s  Arch.  f.  path. 
Anat.    Bd.  102.    S.-A. 

14a) Rampoldi,  L. ,  Res  ophthalmicae  undique  colleclae.  III.  Alterazioni 
oculari  dipendenti  da  primitivi  disordini  del  simpatico  oervicale.  Ana. 
di  Ottalmol.  XIV.  p.  291.  (Fälle  von  Narben  am  Halse,  in  welchen  durch 
Vermittlung  des  Sympathikus  Erkrankungen  der  betreffenden  Augen  ein- 
geleitet wurden.) 

15)  Regard,  P.  et  Loye,  E.,  Exp^riences  sur  un  supplici^  Progrbs  m^ic. 
p.  33.  (Die  einzige  Reflexbewegung,  die  erzielt  werden  konnte,  war  eine 
schwache  Pupillenverengemng  bei  Lichteinfall.) 

16)  Seck,  H.,  Versuche,  das  Centrum  der  reflektorischen  Thränensekretion 
zu  bestimmen.   Beitr.  z.  Anat.  u.  Physiol.   (Eckhard.)  Qiessen.  XL  S.  1. 

17)  Schick,  H.,  Experimentelle  Beiträge  zur  Lehre  vom  Flüssigkeitswechsel 
im  Auge,  mit  Vorzugs  weiser  Berücksichtigung  der  Regeneration  des  Humor 
aquens.     v.  Graefe*8  Arch.  f.  Ophth.  XXXL  2.  S.  35. 

18)  Sc  h  ul  t^n,  M.  W.  V.,  Untersuchungen  über  den  Hirndruck,  mit  beson- 
derer Rücksicht  auf  seine  Einwirkung  auf  die  (^rkulationsverhältnisse  des 
Auges.     Arch.  f.  klin.  Chirurg.    XXXII.    S.  762  und  947. 

19)  Tscherning,  Sur  la  contraction  de  Tiris  qui  accompagne  T^coulement 
de  Thumeur  aqueuse.  Archiv.  d'Opht.  V.  p.  181.  (Sociät6  fran^.  d*Opht) 
(Hält  die  Verengerung  der  Pupille  nach  Entleerung  des  Humor  aqueus 
für  die  Folge  eines  mechanischen  Vorganges.) 

20)  üffreduzzi,  G.  Bordoni,  Osservazioni  sperimentali  sul  decubito.  Arch. 
per  le  scienze  med.    VIII.    Nr.  17. 

Mendelssohn  (12)  fand  in  dem  Optikus  und  Akustikus  von 
Fischen ,  sovile  in  allen  untersuchten ,  rein  centripetalen  Nerven 
(hintere  RückenmarksMnirzeln  vom  Frosch  und  Kaninchen^  die  JKich- 


Centnun  ftir  die  Papillenerweitemng.  101 

tung  des  axialen  Nervenstromes  ausnahmslos  absteigend,  d.  h.  also, 
ebenso  wie  in  elektrischen  Nerven,  der  Richtung  der  funktionellen 
Erregnngsleitung  entgegenlaufend. 

Frl.  E 1  u  m  p  k  e  (10)  machte  eine  Reihe  von  Experimenten  am 
Hunde,  um  die  Frage  nach  der  Ursache  der  bei  Lahmungen  des 
Plexus  brachialis  vorhandenen  Erscheinungen  einer  Lahmung  der 
oculo-pupillaren  Fasern  des  Halssympathikus  zu  losen.  Sie  stellte 
fest ,  dass  die  genannten  Erscheinungen  nur  dann  auftreten ,  wenn 
der  Ramus  communicans  des  ersten  Dorsalnerven  selbst  zerstört 
oder  die  Verbindung  desselben  mit  dem  Rückenmark  durch  Durch* 
schneidung  des  ersten  Dorsalnerven  im  Niveau  seines  Zwischenwir^ 
beUoches  aufgehoben  wird.  Es  werden  alle  bisher  bekannten  klini- 
schen Beobachtungen  einer  Analyse  unterworfen  und  es  wird  daraus 
ebenfalls  der  Schluss  gezogen,  dass  die  Sympathikus-Erscheinungen 
auch  beim  Menschen  nur  durch  eine  Verletzung  des  Ramus  com- 
municans vom  ersten  Dorsalnerven  hervorgerufen  werden  können. 

Eowalewsky  (11)  beobachtete  bei  Durchschneidung  eines 
Seitenstranges  des  Rückenmarkes  in  der  Höhe  des  3.  Halswirbels 
eine  bleibende  Gefässerweiterung  an  dem  Ohre,  der  Nasenhalf te  und 
den  Lidrandem  der  gleichnamigen  Seite;  durchschneidet  man  aber 
an  einer  Seite  den  Seitenstrang  und  an  der  anderen  Seite  den  Hals- 
sympathikus, so  erhält  man  eine  ziemlich  gleichmässige  Gefässdila- 
tation  beiderseits  an  denselben  Lokalitaten.  Daraus  wird  gefolgert, 
dass  die  Vasomotoren  des  Halssympathikus  oder  die  sie  tonisieren- 
den  Rückenmarksfasern  aus  dem  gemeinschaftlichen  vasomotorischen 
Centrum  der  Medulla  oblongata  in  dem  entsprechenden  Seitenstrange 
des  Rückenmarkes  herabsteigen.  Wenn  man  nach  Durchschneidung 
des  Seitenstranges  in  der  oben  gedachten  Weise  den  centralen 
Stumpf  des  N.  ischiadicus  reizt,  so  tritt  eine  Kontraktion  der  Ge- 
isse des  Ohres  und  des  Lidrandes  an  der  intakten  Seite  ein  und 
gleichzeitig  an  derselben  Seite  eine  Dilatation  der  Gefasse  der  Nase. 
Diese  reflektorische  Gef ässkontraktion  am  Ohre  uud  an  dem  Augenlide 
der  intakten  Seiten  weist  somit  darauf  hin,  dass  die  reflektorische 
(lefässdilatation,  die  an  einigen  Körperstelleu,  wie  hier  an  der  Nase 
auftritt,  keine  allgemeine  Gültigkeit  hat. 

Eowalewsky  (IIa)  nimmt  .:ach  seinen  Versuchen  an  der 
Katze  ein  besonderes  Gentrum  für  die  Pupillenerweiterung  im  Ge- 
hirne an.  Von  diesem  Centrum  aus  gehe  ein  centraler  und  spi- 
naler Faserzug  zu  den  Pupillendilatatoren.  Der  letztere  Faserzug 
gebort  den  Seitensträngen  an  und  jeder  Seitenstrang  enthält  Fasern 


102  Fhyiiologte  dee  Avges. 

fOr  die  beiden  Sjeiteii.  Niehfc  alle  spinalen  Fasern  passieren  die  Cer* 
yicalportioo  des  N.  sympathiens.  In  den  Seitenstiangen  verianfeD 
hanptfi&chlich  die  Reize  des  N.  ischia^os  zum  Gehimeentrum  für 
die  Popillendilatatocen.  Die  reflektorische  Pupillenerweiterung  voll- 
zieht sich  auch  unter  dem  Einfluss  des  N.  vagus,  hypc^lossus,  lin- 
gualis  und  infraorbitalis.  Auch  ist  das  Gehimeentrum  direkt  reiz- 
bar, wie  bei  Verminderung  des  Zuflusses  arteriellen  Blutes  and  io 
der  Dyspnoe. 

Seck  (16)  stellte  sich  die  Aufgabe,  die  Lage  des  Centrums  der 
reflektorischjen  Thranensekretion  zu  bestimmen,  und  fand  Folgendes : 
Die  Fon  der  Gonjunktiva  aus  erregbare  reflektorische  Thranensekre- 
tion kann  man  erhalten,  wenn  mindestens  das  Rückenmark  bis  zum 
unteren  Ende  des  4.  Wirbels  oder  bis  zum  oberen  des  5.  Wirbels 
erhalten  ist.  Will  man  sie  aber  im  Experiment  möglichst  sicher 
und  vollständig  eintreten  sehen,  so  thut  man  besser,  das  Rücken- 
mark bis  in  die  Gegend  des  6.  Wirbels  zu  erhalten.  Dabei  halt  die 
möglichst  vollkommen  reflektorische  Thranensekretion  gleichen  Schritt 
mit  der  möglichst  vollkommen  erhaltenen  Lid-  und  Nickhautbe- 
wegung.  Die  Annahme  erscheint  am  wahrscheinlichsten,  dass  die 
centripetalen ,  an  der  Bindehaut  beginnenden  Nervenfasern  des  Tri- 
geminus  auf  eine  grosse  Strecke  im  Rückenmark  abwärts  und  dann 
wieder  bis  etwa  zu  den  Kernen  der  noch  sicher  ihrem  wahren  Ur- 
sprünge nach  zu  erforschenden  centrifugalen  Thränennerven  aufwärts 
steigen.  Diese  Annahme  wird  darauf  gestützt,  dass  man  beim  Ka- 
ninchen die  grosse,  empfindliche  Wurzel  des  Trigeminus  schon  ma- 
kroskopisch ein  gutes  Stück  im  oberen  Ende  des  Markes  absteigend 
wahrnehmen  kann. 

Femer  wurde  durch  Abbindung  und  Abtragung  entsprechender 
Gehirnteile  festgestellt,  dass  das  Centrum  für  die  reflektorische  Thra- 
nensekretion von  der  Conjunktiva  aus  nicht  namhaft  über  den  ma- 
kroskopischen Ursprung  des  Trigeminus  nach  vom  hinausragen  kann. 

Uffreduzzi  (20)  teilt  die  unter  v.  G  u  d  d  e  n's  Leitung  aus- 
geführten Versuche  über  den  Einfluss  des  Trigeminus  auf  die  Horn- 
haut nach  vorheriger  Zusammenheilung  der  Lider  mit,  welche  schon 
im  vorj.  Berichte  8.  148  ausführlich  mitgeteilt  sind. 

Ehrlich  (3)  injicierte  subkutan  bei  Kaninchen  das  Alizarin- 
blau, und  konstatierte  in  den  ersten  10 — 15  Minuten  bei  Benützung 
einer  mittleren  lethalen  Dose  eine  blaue  Färbung  der  Haut  und 
Schleimhäute.  Um  zu  konstatieren ,  dass  das  Blut  vergifteter  Tiere 
ein  noch  ziemlich  intensiv  gefärbtes  Semm   abscheidet,   wurde  eine 


Modell  sar  VeraDschaalLohnng  dar  Lokomotkm  der  Netzhautarterien.  103 

Pnnktion  der  Torderen  Kammer  gemacht,  das  regenerierte  Kammer«- 
waeser  unter  Luf  tabsobluss  in  Kapillaren  gesammelt  und  als  Filtrat 
des  Blutes  yon  blauer  Färbung  gefunden.  Zu  den  Drüsen,  in  wel- 
chen während  des  Lebens  der  Farbstoff  in  unveränderter  Form  ent- 
aalten ist ,  gehört  unter  Anderem  auoh  die  Glandula  lacrymalis, 
später,  15 — 45  Minuten,  tritt  die  Reduktion  zur  Alizarinsäure  auf. 
Zu  den  Drfisen,  die  während  des  Lebens  eine  energische  Reduktion 
ausüben,  gehört  die  Harder*sche  Drüse.  Bei  subkutaner  Anwen- 
dung von  Indophenol  zeigte  sich  die  Thränendrüse  wenig  farbstoff- 
haltig,  indem  sie  nach  der  Oxydation  nur  eine  spurweise  Bläuung 
zeigte;  primär  gebläut  waren  aber  die  Augenmuskeln.  Hii^ichtlich 
der  allgemeinen  Betrachtungen  sind  die  Interessenten  anf  das  Ori- 
ginal zu  verweisen. 

H  ö  1 1  z  k  e  (7)  untersuchte  die  Wirkung  des  Pilocarpin  auf  den 
intraocularen  Druck  und  fand,  dass  dasselbe!,  wie  das  Physostigmin, 
in  den  Bindehautsack  eingeträufelt ,  an  und  für  sich  den  Kammer- 
dmck  erhöhe,  dass  aber  mit  der  hervorgerufenen  Pupillenverenger- 
ung eine  ganz  beträchtliche  Druckherabsetzung  einhergeht.  Femer 
wurde  festgestellt,  dass  der  Glaskörperdruck  gleich  ist  dem  Kammer- 
dracke.  In  letzter  Instanz  ist  der  intraoculare  Druck  unter  normalen 
Verhältnissen  stets  vom  Blutdrucke  abhängig.  Es  konnte  in  einem 
Falle  von  absolutem  doppelseitigem  Glaukom  beim  Lebenden  in 
der  Narkose  eine  manometrische  Messung  vorgenommen  werden. 
Der  Druck  wurde  auf  72  mm  Hg.  festgestellt  und  wurden  während 
der  ganzen  Messung  sehr  bedeutende  Schwankungen  des  Quecksilbers 
beobachtet. 

Raehlmann  (14)  hat  zur  Veranschaulichung  der  Lokomotion 
der  Arterienstämme  der  Netzhaut  einen  rechteckigen,  aus  Glasplatten 
bestehenden  Kasten  konstruiert ;  an  den  beiden  Schmalseiten  des  Ka- 
stens sind  Kautschuckmembranen  eingelassen,  welche  einen  dünnen 
Gummischlauch  durchpassieren  lassen.  Das  eine  Ende  des  Schlau- 
ches mit  einer  ballonartigen  Erweiterung  steht  mit  der  Wasserleit- 
ung in  Verbindung,  das  andere  Ende  desselben  stellt  das  Abflussrohr 
dar.  Der  im  Kasten  herrschende  Wasserdruck  wird  durch  die  Höhe 
des  Manometers  bestimmt.  Liegt  der  Schlauch  im  Kasten  linear 
gestreckt,  so  sind  Bewegungen  an  ihm  nicht  sichtbar.  Verlauft  aber 
der  Schlauch  gewunden,  so  zeigen  die  Biegungen  beim  Pumpen  mit 
dem  Ballon  lebhafte  zuckende  Bewegungen,  die  jedoch  um  so  stär- 
ker werden,  je  geringer  der  Wasserdruck  im  Kasten  wird  und  je 
hoher  der  Druck  im  Schlauche  steigt  (vergl.  folgende  Seite).    Diese 


104  Physiologie  des  Aages. 

Lokomotionen  können  bedeutend  yerstarkt  werden,  sobald  der  Äbfiu« 
des  Schlauches  komprimiert,  demnach  wenn  der  Widerstand  yergrös* 
sert  wird. 

G  r  a  s  h  e  y  (4)  hat  mittelst  eines  besonderen  Apparates,  welcher 
geeignet  ist,  über  die  sehr  komplicierten  Verhältnisse  der  Blntcir- 
knlation  im  menschlichen  Schädel  Aufschluss  zu  geben  und  dessen 
Konstruktion  in  dem  Tageblatt  der  vorj.  57.  Versammlung  S.  250 
näher  beschrieben  wurde,  zunächst  gezeigt,  dass  an  einem  elastischen 
Gefässe,  welches  in  eine  geschlossene,  starrwandige,  mit  Wasser  ge- 
füllte Röhre  eingeschlossen  ist  und  unter  einem  bestimmten  Druck 
(Blutdruck)  von  einem  kontinuierlichen  Flüssigkeitsstrom  durchsetzt 
wird ,  bei  Zunahme  dieses  Druckes  eigentümliche  Schwingungen  der 
Gefässwand  auftreten,  dass  diese  Schwingungen  auf  das  periphere 
Ende  des  elastischen  Gefässes  beschränkt  sind  und  dass  sie  eine  be- 
deutende Girkulationshemmung  im  Gefolge  haben.  Bei  freiem  Ab- 
fluss  der  Cerebrospinalflüssigkeit  sinkt  der  intrakranielle  Druck  aoi 
Null  und  die  Blutcirkulation  bleibt  unbehindert,  bei  aufgehobeDem 
Abfiuss  dagegen  steigt  der  intrakranielle  Druck  mit  dem  Blutdrücke 
und  es  folgt  eine  bedeutende  Cirkulationshenmuung  unter  Umständen, 
welche  sonst  die  Cirkulation  beschleunigen  und  fördern.  Indem  die 
Cerebrospinalflüssigkeit  beweglich,  in  quantitativer  Beziehung  nicht 
konstant,  sondern  variabel  ist  und  unter  einem  endlichen  positiven 
Drucke  abfliesst,  war  zu  untersuchen,  ob  die  oben  erwähnten  Ge- 
fässschwingungen  unter  solchen  Verhältnissen  ebenfalls  auftreten. 
Diese  Frage  wurde  mittels  des  Apparates  experimentell  geprüft  und 
bejaht.  Die  Gefässschwingungen  mit  Girkulationshemmung  traten 
nicht  nur  bei  geschlossenem  Apparate  (Schädel)  ein,  sondern  auch 
bei  offenem,  wenn  nur  der  intrakranielle  Druck  einen  bestimmten 
positiven  Wert  erreicht.  Gleichgiltig  erscheint  es,  ob  der  intrakra- 
nielle Druck  die  erforderliche  Höhe  erreicht  durch  vermehrten  Zu- 
fluss  des  Liquor  oder  verminderten  Abfluss  desselben  oder  durch  Aus- 
dehnung des  elastischen  Gefässes  in  Folge  Steigerung  des  Blutdruckes 
oder  durch  Zusammenwirken  aller  dieser  Faktoren.  Bei  Anwendung 
sehr  enger  Manometerröhren  erreicht  der  intrakranielle  Druck  schon 
bei  relativ  geringer  Ausdehnung  des  elastischen  Gefässes  diejenige 
Höhe,  welche  den  Eintritt  der  Gefässschwingungen  und  der  Girku- 
lationshemmung herbeiführt.  Als  sicher  ist  anzunehmen ,  dass  der 
Abtiuss  der  Cerebrospinalflüssigkeit  nicht  bei  allen  Individuen  unter 
demselben  Druck  erfolgt.  So  können  die  Abflusswege  zahlreicher 
und  kann  demzufolge  der  Zufluss  variabel  sein ;  bei  einer  Steigerung 


Verhalten  der  Netzhautcirlnilatioii  bei  intrakranieller  Drucksteigemng.  105 

des  Blntdrnckee  in  der  Carotis  muss  ein  entsprechend  stärkerer  Ab- 
floss  der  Cerebrospinalflfissigkeit  stattfinden,  wenn  nicht  das  Oefäss 
der  6e&hr  einer  Cirkulationshemmnng  ausgesetzt  wird.  Die  gleiche 
Bedeutung  haben  Dehnbarkeitsschwanknngen  der  Himgefässe. 

Nach  einer  kurzen  historischen  Einleitung  und  nach  kurzer 
Anffilhrung  der  schon  im  vorj.  Berichte  8.  142  berichteten  Me- 
thoden und  Untersuchungsresultate,  teilt  ▼.  Schulten  (18)  mit, 
dass  er  über  den  allgemeinen  Himdruck  und  über  seine  Einwirkung 
auf  die  Cirkulation  des  Auges  sich  zunächst  eine  Anschauung  zu 
Terschaffen  suchte.  Es  wurde  ein  Hydrocephalus  imitiert,  indem 
eine  ^  %  lauwarme  Kochsalzlösung  unter  konstantem  Drucke  durch 
eine  Trepanationsöffnung  in  den  Subarachnoidalraum  eingespritzt 
wurde.  Die  Versuche  wurden  an  Kaninchen  Torgenommen.  Wird  der 
Druck  auf  40—60  Mm.  Hg.  gesteigert,  so  vermindert  sich  die  Ex- 
kavation der  Papille,  ihr  Boden  wird  vorgetrieben,  die  Retinalar- 
terien  werden  feiner,  die  Retinalvenen  schwellen  dagegen  an,  werden 
dunkeler,  blutreicher  und  ihre  Krümmungen  werden  mehr  und  mehr 
aosgepri^t.  Wird  der  Druck  noch  mehr  erhöht  bis  zu  140  Mm.  Hg., 
80  werden  die  genannten  Erscheinungen  noch  mehr  ausgeprägt;  be- 
sonders auffallend  ist  die  äusserste  Feinheit  der  Arterien.  Wird  ein 
massiger  Druck  längere  Zeit  (1^  —  4  Stunden)  ausgeübt,  so  sind  die 
6ef  ässveränderungen  scharf  ausgeprägt  und  verschwinden  auch  nicht 
gleich  beim  Aufhören  der  Drucksteigerung.  Werden  die  Gefässe  im 
ÄQge  durch  vorübergehende  Herabsetzung  des  intraoculären  Druckes 
auf  0  oder  durch  Anämie  paralysiert,  so  bleibt  die  Verengerung  der 
Arterien  aus,  die  Erweiterung  der  Venen  wird  aber  eher  noch  grösser. 
Der  intraoculäre  Druck  zeigt  schon  bei  niederen,  besonders  aber  bei 
höheren  Druckgraden  die  Neigung  zu  fallen.  Gleichwohl  bemerkt 
man  bisweilen,  besonders  aber  bei  plötzlich  vorgenommenen  Druck- 
steigerungen, eine  schnell  vorübergehende  Steigerung  desselben. 
Der  Blutdruck  in  der  Art.  ophth.  verändert  sich  nicht,  bis  der  Druck 
in  der  Sehädelhöhle  sich  der  Höhe  des  Blutdruckes  nähert,  wo  dieser 
dann  ziemlich  parallel  mit  dem  Himdruck  steigt  und  die  Tendenz 
hat,  letzteren  zu  übertreffen;  Carotiskompression  übt  ihren  gewöhn- 
lichen, obgleich  an  Intensität  etwas  wechselnden  Einfluss  auf  den 
Blutdruck  in  der  Art.  ophth.  aus.  Der  Blutstrom  wird  in  den  Re- 
tinalgefässen  zum  Stocken  gebracht,  wenn  der  Blutdruck  in  der  Art. 
ophth.  bei  bestehender  intrakranieller  Drucksteigerung  durch  Kom- 
pression der  Karotis  auf  derselben  Seite  herabgesetzt  wird.  Es 
scheint,  als  ob  in  einem  Teil  der  Fälle  auch  der  chorioidale  Umlauf 


106  Physiologe  des  Aages. 

gleichzeitig  sistiere.  Ab  eine  Folge  dee  gesteigerten  Hiindrack« 
erscheint  femer  eine  bedeutende  Abnahme  der  Geschwindigkeit  des 
Blutstromes,  man  kann  deutlich  die  Strömung  der  Blutköiperchen 
unterscheiden.  Das  Schlussresultat  der  Untersuchungen  lautet  dem- 
nach :  arterielle  Verengerung  und  Anämie,  sowie  yenöse  Erweiterong 
und  Hyperamie  in  der  Retina  bei  intrakranieller  Drucksteigening. 
Etwas  yermindert  scheint  auch  der  Blutzufluss  zu  den  Ciliararterien 
zu  sein,  aber  der  Abfluss  durch  die  Venae  vorticosae  ist  nicht  er- 
schwert. Das  Verhalten  des  intraoculären  Druckes  beseitigt,  daas 
mit  steigendem  Himdruck  sich  eine  geringere  Blutmenge  im  Auge 
Yorfindet,  ol^leich  der  Blutdruck  in  der  Art.  ophth.  bei  höheren 
Graden  von  Himdruck  steigt.  Wiederholt  wird  bei  diesen  Dar- 
legungen auf  die  bekannten  Untersuchungen  von  Manz  eingegangen, 
und  nach  Mitteilung  der  verschiedenen  Ansichten  über  die  Entsteh- 
ung der  Stauungspapille  bei  intrakranieller  Dmckerhohung  die  Fort- 
pflanzung des  Druckes  auf  die  Sehnerrenscheiden  als  die  wahr- 
scheinlichste Ursache  hingestellt  t.  Seh.  ist  nicht  der  Ansicht, 
dass  eine  Kontraktion  *  der  arteriellen  Gefösse  des  Auges  eine 
wesentliche  Bolle  spielt.  Wird  nämlich  der  Dmck  bis  zur  mini- 
malen Höhe  des  Blutdruckes  gesteigert,  so  entsteht  eine  durch 
Anämie  der  Medulla  und  des  Gehirns  hervorgemfene  Beiaung  dee 
yasomotorischen  Centrums  mit  Erhöhung  des  Blutdruckes  und  Kon- 
traktion der  Arterien  des  Körpers.  Von  anderen  Centren  werden 
bei  Erhöhung  des  Himdruckes  noch  gereizt :  Vagua»,  respiratorischee 
Krampf-  und  pupillenerweitemdes  Centrum.  Eine  starke  Erweiter- 
ung der  Pupillen  ist  ein  die  Krampfanfalle  begleitendes  Symptom. 
Die  nähere  Schilderung  der  Einwirkung  des  Hirndruckes  auf  die 
Blutcirkulation  im  Gehim,  auf  die  Respiration,  Motilität  etc.  ist 
im  Original  zu  erfahren,  es  wird  daher  auf  eine  Wiedergabe  des- 
selben als  nicht  hieher  gehörig  verzichtet. 

Um  eine  Vorstellung  yon  dem  Verhalten  des  Himdruckes  bei 
lokalisierter  RaumbeschriLnkung  in  der  Schädelhöhle  zu  gewinneUf 
wurden  teils  Frakturen  mit  Bluterguss  hervorgebracht,  teils  Wachs, 
Oel  oder  eine  Gelatinelösung  zwischen  Dura  und  Schädel  hineinge- 
presst,  teils  eine  Oelinjektion  in  den  Subdural-  und  Subarachnoideal- 
raum  gemacht.  Das  Volumen  der  Substanz,  welche  den  Baum  in 
der  Schädelhöhle  einengte,  wurde  so  viel  als  möglich  gemessen  und 
mit  dem  Kubikinhalte  des  ganzen  Schädels  vei^lichen.  £üne  extra- 
durale Raumbeschränkung  führt  die  gewöhnliche  Wirkung  des  Him- 
dmckes  auf  die  Cirkulation  in   der  Retina  mit  sich.     Die  Wirkung 


Verhalten  der  Netihautdrkalation  bei  intrakranieller  Drncksteigening.  107 

tritt  schon  herror,  wenn  die  Raumbeschrankang  5—* 6  %  des  Schädel- 
inhaltes  erreicht,  ehe  noch  andere  auffallende  Symptome  am  allge- 
meinen Hirndrucke  sich  geltend  machen.  Sie  wird  gesteigert  bei 
einer  Sanmbeschrankung  von  10  Vo ,  wo  gewöhnliche  Krämpfe  und 
Stillstand  der  Respiration  sich  zeigen.  Die  deutliche  Wirkung  einer 
5—6  Vo  betragenden  Raumbeschrankung  auf  das  Auge  ist  schon  am 
nächsten  Tag  yerschwunden ,  obgleich  die  Raumbeschränkung  noch 
fortdauert.  Eine  über  den  Subduralraum  verteilte  Raumbeschrän- 
knng  hat  eine  ähnliche  Wirkung  auf  das  Auge,  es  scheint  aber,  dass 
sie  relativ  grosser  sein  muss,  damit  diese  hervortrete.  Die  Verän- 
denmgen  sind  immer  beiderseitig  und  kaum  mehr  ausgeprägt  auf  der 
Seite,  wo  der  Druck  wirkt.  Der  intraoculare  Druck  wird  sehr  wenig 
dnrch  einen  ausserhalb  der  Dura  wirkenden  Druck  modificiert,  der 
in  Beeng  auf  die  Veränderungen  in  der  Papille  wirksam  ist.  Die 
klinischen  Beobachtungen  an  Mensch^i  stimmten  nach  der  Zusam- 
menstellung des  Verf.  in  vielen  Fällen  mit  den  experimentellen  Re- 
soltaten  überein,  in  einer  grösseren  Zahl  fehlten  aber  die  Störungen 
in  der  Papille  und  in  der  Netzhaut,  was  Verf.  auf  einen  bald  ein- 
tretenden Ausgleich  des  Druckes  durch  Verdrängung  der  Flüssigkeit 
ans  der  Schädelhöhle  zurückführt.  Im  weitem  werden  noch  die 
Einwirkungen  auf  Herzthätigkeit,  Respiration,  Sensibilität  und  Moti- 
lität, Sensorium  besprochen  und  wird  zum  Schlüsse  ein  Gesammt-Rück- 
bliek  gegeben.  (Ref.  möchte  gegen  die  von  dem  Verf.  erhobenen 
Bedenken  gegen  seine  Theorie  Verwahrung  einlegen.  Im  Anschluss 
aa  seine  Versuche  über  die  Wirkung  der  Kompression  der  Carotis 
hat  Ref.  das  hier  beobachtete  Verhalten  des  Augenhintergrundes  nur 
im  Allgemeinen  mit  der  sog.  Stauungspapille  verglichen  und  die  ar- 
terielle Anämie  sowie  die  venöse  Hyperämie  der  Netzhaut  hervorge- 
hoben. Dies  findet  seinen  Ausdruck  in  dem  Satze:  Bei  intrakra- 
nieller Drucksteigerung  »wird  der  gesammten  arteriellen  Girkulation 
des  Schädels  ein  Hindemiss  bereitet,  als  dessen  Endresultat  eine 
Tenose  Hyperämie  erscheint,  c 


Pathologie  und  Therapie  der  Angenkrankheiten. 


Allgemeiner    Teil. 


Ophthalmologische  Journale  und  sonstige  perio- 
dische Publikationen. 

1)  Albrecht  y.  Graefe's  Archiv  für  Ophthalmologie,  heraa^ 
geben  von  Arlt,  Donders  und  Leber.  XXXI.  Bd.  1. — 3.  Abt.  Be^ 
lin,  H.  Peters.  Mit  General-Register.  Bd.  XXI.  bis  XXX.,  bearbeitet  von 
W.  Schlaefke. 

2)  Klinische  Monatsblätter  fOr  Angenheilkunde.  Herausgegeben  von  W. 
Zehende r.    XXIIl.  Jahrgang.    Stuttgart,  Enke. 

8)  Archiv  für  Augenheilkunde.  Herausgegeben  von  Knapp  uod 
Schweigger.    XIV.  3.  4.  und  XY.    Wiesbaden ,  J.  Bergmann. 

4)  Jahresbericht  über  die  Leistungen  und  Fortschritte  im  Gebiete  der 
Ophthalmologie;  begründet  von  Albr.  Nagel,  im  Verein  mit  mehreren 
Fachgenossen  und  redigiert  und  fortgesetzt  von  Jul.  Michel.  XV.  Jahrg. 
Bericht  f.  d.  J.  1884.    Tübingen,  Laupp. 

5)  Centralblatt  für  praktische  Augenheilkunde.  Herausgegeben  von  J. 
Hirschberg.    XX.  Jahrgang.    Leipzig ,  Veit  und  Comp. 

6)  Zeitschrift  für  vergleichende  Augenheilkunde.  Unter  Mitwirkung  tod 
Prof.  Dr.  0.  Bollinger,  R.  Leuckart  u.  A.  herausgegeben  von  Prof. 
Dr.  R.  Berlin  in  Stuttgart  und  Doc  Dr.  0.  Eversbuschin  Mün- 
chen.   Jahrg.  III. 

7)  Annales  d'O  culistique,  fond^s  par  le  docteur  C  u  n  i  e  r,  continuees 
par  MM.  Hairion  et  Warl  o  m  o  n  t.    T.  93  et  94.    Bruzelles. 

8)  Recueil  d^Ophtalmologie,  paraissant  tous  les  mois  sous  la  di- 
rection  de  Galezowski  et  Cuignet.    Paris ,  Germer  Bailli^re. 

9)  Journal  d^oculistique  et  de  Chirurgie,  dirig^  par  le  doct  Fano.    Paris. 

10)  Gazette  d^Ophtalmologie,  redig^e  par  le  doct.  Garr^.    Paris. 

11)  Archives   d*ophtalmologie   publik  par  F.  Panas,  E.  Landolt,  F- 
Poncet.    Secr^taire  de  la  r^daction :   Dr.  F.  de  Laperson  ne.     T.  V. 

12)  Revue  cliniqued'ocnlistique   du  Sud-Ouest ,   fond^  et  publice 
par  le  Dr.  U.  H.  Armaignac. 


OphthalmologiBohe  Journale.  109 

13)  Le  Sad-Oaest  M^dioali  Revue  de  m^ecine,  d^  chirnrgie  et  d*ocu- 

lisüque.    Publik  li  Bordeaux  et  paraissant  k  la  fin  de  chaque  mois.    Dir. 

D.  B  a  d  a  1. 
U)Beyue    g^n^rale   d*ophtalmologie.      Recueil   mensuel    biblio- 

graphique,  analitiqne,  pratique,  dirig^  par  M.  le  profesaeur  Dor  et  M.  le 

Dr.  K  Meyer. 

15)  Bulletin  de  la  clinique  nationale  ophtalmologique  de  hospice  des 
Qainze-Vingts  par  le  docteur  Fienzal.    T.  III. 

16)  Arohiv  of  Ophthalmologj.    X.IV.     New- York ,   James  Anderson. 

17)  The  Ophthalmie  Review,  edited  by  Karl  Grossmann,  Priest- 
ley  Smith  and  John  B.  Story.     Vol.  IV.     London. 

18)  The  American  Journal  ef  Ophthalmology.    Vol.  IL    Edited  by  A.  Alt. 
19)AnDali   di   Ottalmologia  diretti  dal  professore  A.   Quaglino  e 

redatti  dal  dottori  ßampoldi,  Cicardi,  Guaita.   Anno  XIV.    Pavia. 

20)  Oiornale  delle  malattie  degli  occhi,  redigiert  von  Morano    Napoli. 

21)  Bolletino  di  oculistica ,  redigiert  von  S i m i.    Firenze. 

22)  La  Crönica  oftalmologica.    Anno  IX.    Cadix. 
23)Oftalmologia   (La)  pr&ctica.     Bevista  mensual.    Director  Dr.  A. 

de  la  P  6  n  a.    Madrid. 

24)  Eevista  especial  de  oftalmologia  sifiliografia  etc. ,  re- 
digiert von  Rodigruezy  Vifacos.    Madrid. 

25)  Boletin  de  la  clfnica  oftalmologica  del  hopital  de  Santa  Cruz.  Director: 
Dr.  J.  Bar r aquer.  Redactoree:  Barraquer,  Comulada,  Casa- 
gemaSfFraginals,  Par^syMoret,  Presas.  Revista  mensual. 
Barcelona.    Aüo  I. 

26)  Periodico  de  Ophthalmologia  pratica,  editado  pelo  Dr.  van  der  Laan 
an  Lisboa. 

27)  Archive  ophthalmotherapeutioo  de  Lisboa.    Editor  L.  da  Fonseca. 

28)  Medicinisk  Westnic,  herausgegeben  von  C h o d i n.    IL    Kiew. 

29)  Szemässety  Zweimonatlich  in  Budapest  erscheinende  Beilage  zum  Or- 
vesi  Hetilap,  redigiert  von  W.  S c h  u l e k. 

30)  Bericht  aber  die  XVII.  Versammlung  der  ophthalmologischen  Gesell- 
ichaft  zu  Heidelberg,  redigiert  durch  F.  C.  Donders,  W.  Hess  und 
W.  Zehende  r.    Beilageheft  zu  den  Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk. 

31)  Bericht  der  Sektion  fQr  Augenheilkunde  der  58.  Versamml.  deutscher 
Naturforscher  und  Aerzte  zu  Strassburg  i.  E.   Tageblatt  der  Versammlung. 

^)  Bericht»  systematischer,  über  die  Leistungen  und  Fortschritte  der  Augen- 
heilkunde im  zweiten,  dritten  und  vierten  Quartal  des  Jahres  1884,  so- 
wie im  ersten  und  zweiten  Quartal  des  Jahres  1885.  Von  H.  Magnus, 
C.  Horstmann  und  A.  N i e d e n.  Archiv  fflr  Augenheilkunde.  XV 
und  XVI. 

i^''\  H  0  r  8 1  m  a  n  n,  N  i  e  d  e  n,  A.  und  V  o  s s  i  u  s,  A.,  Bericht  über  die  XVII. 
Versammlung  der  ophthalmologischen  Gesellschaft  zu  Heidelberg  am  15. 
nnd  1(5.  September  1885.    Arch.  f.  Augenheilk.   XVL 

-^) —  Bericht  über  die  ophthalmologischen  Vorträge  auf  der  Naturforscher- 
veriammlung  zu  Strassburg  1885.    Ebd.  S.  77. 

34)  B^gne,  Ck)mpte  rendu  de  la  sociät^  Ophthal mologique  du  Royaume-ünL 
Bulletin  de  la  clinique  nat.  opht.  de  hospice  des  Quinze-vingts.    p.  69. 


Ho  Pathologie  and  Thenpie  der  Augenkrankheiten. 

35)  Gongr^s  de  Ck>penfaagne.   Section  d*ophtalmologie  (fin.).    ßecaeü  d*Oplit. 

p.  44. 
86)  D  e  8  p  a  g  n  e  t,  Soci^t^  fran9ai8e  d^ophtalmologie.    Compte  rendu  de  la  troi- 

si^me  Session.    Ibid.  p.  65  n.  142. 

37)  Duyse,  van,  Compte  rendn  analytiqne.  Sooi^t^  frangaise  d^ophtalmo- 
logie.    3me  Congr^s  annael.    Annal.  d'Oculist.    T.  XCIII. 

38)  Transactions  of  the  ophthalmologieal  society  of  the  united  kingdom. 
Vol.  y.    Sesdon  1884—1885.    London.    J.  n.  A.  Churchill.    260  p. 

39)  —  of  the  american  ophthalmologieal  society.  Twenty-first  annnal  mee- 
ting.    New-London.    Boston.    168  p. 

40)  The  American  Ophthalmologieal  Society.  Americ  Jonrn. 
of  Ophth.    II.   p.  142. 

41)  Tilley,  B.,  Report  of  the  ophthalmologieal  section  of  the  american  me- 
dical  assooiation  held  at  New-Orleans.  April,  1885.  Amerio.  Jonrn.  of 
Ophth.  p.  73.  (1«  Tiffany,  Sympathetie  Ophthalmie  with  oalcaceon 
and  ossific  d^osita;  2.  Mnrell,  Determining  errors  of  refraction  bj 
double  Images  and  by  parallax.) 

42)  Cicardi,  Congresso  intemazionale  di  Copenaghen.  Annali  di  Ottahs. 
XIV.  p.  73. 

48)  —  Societk  franceae  di  Ottalmologia  (3*  sessione).    Ibid«  p.  253. 

44)  .Faravelli,  Kendiconto  della  16*  rianione  della  societä  ottalmologica. 
Heidelberg  1884.    Ibid.  p.  265  e  377. 

45)  Bendiconto  delle  sednte  della  aocietä  ottalmologica  italiana  nel  XI. 
congresso  generale  della  associaiione  medica  in  Perugia  1*  e  2*  aedata. 
Ibid.  p.  535. 

46)  Schmidt-Rimpleri  H.,  Artikel :  Augenkrankheiten  im  Jahresberiobt 
der  gesammten  Medidn  von  V  i  r  o  h  o  w  und  Hirsch.    IL   Bd.  2. 

47).  Geissler,  Beferate  über  ophth.  Arbeiten  in  Schmidt*s  Jahrbüchern 
der  gesammten  Medicin. 

48)  Bibliographie  in  klin.  MonatsbL  f.  Augenheilkunde. 

49)  Index  bibliographique.    Becueil  d*Opht.    p.  748. 

50)  Bevue  bibliographique.    Archiv.  d'Opt.   T.  V. 

51)  Bäpertoire  bibliographique.    Annal.  d*Oculist    T.  93  und  94. 

52)  B  i  V  i  s  t  a.    Annali  di  Ottalmologia.    XIV. 


Zusammenfassende  ophthalmologische  Werke  und 

Allgemeines. 

1)  Adamücky  Lehrbuch  der  Augenkrankheiten.    I.  Bd.    936  S.    Kasan. 

2)  Alt,  A.,  Miscellanea  from  practice.    Americ.  Jonrn.  of  Ophth.  p.  34. 

3)  —  Ophthalmology :   A  treatise  for  the  general  practitioner.     Illustr.  12. 
St.  Louis. 

4)  A  r  e  n  s,  Ed.,  Ophthalmologische  Beobachtungen  und  Bemerkungen.  Luxem- 
burg. 24  S.    (1.  Ein  Wort  über  Augendiphtheritis.    2.  üeber  Hornhantver- 


Ophthalmologiscbe  Werke.  Hl 

knöcherong.  8.  AngenTerletznng  durch  Eagelschnss.  4.  Beitrag  2ar  Patho- 
geneae  dee  grauen  Stars  nach  Typhus.  5.  Spontane  Kataraktoperation  im 
Verlaufe  Ton  Meningitis  cerebralis.) 

5)  A  r  1 1,  ▼.,  Clinical  stadies  on  diseases  of  the  eye,  including  those  of  the  con- 
junctiya,  tome&,  sclerotiCi  iris  and  ciliary  bodj.  Translated  bj  Lyman 
Ware.    Philadelphia   325  p.  und  Edinburg  333  p. 

6)  B  i  a  d  a ,  Inperiosa  necesidad  de  la  propagaciön  universal  de  los  cono- 
cimientos  oftalmolögicos  entre  los  mädicos;  enseSanza  official  d«  la  oftal- 
mologia  en  loe  diTersos  paises  de  Europa.    Gae.  mdd.  catal.   VIIT.  p.  3«58. 

7)  Borthen,  Lyder,  Synsindtrykkene ,  specielt  med  hensyn  pa  farve- 
sandaen,  forklarede  ved  molekularbevftgelse.    Throndhjem. 

8)  Brailey,  Abstract  of  lectures  on  some  points  in  the  anatomy  and  phy- 
nology  of  the  eye.    Brit.  med.  Joum.    I.    p.  584,  648  u.  691. 

9)  Burnett  Swan,  A  clinical  lecture  delivered  at  the  central  dispensary 
Washington.    (The  comea.)    Med.  &  surg.  Reporter,  Phila.  LH.  p.  520. 

10)  C  0  h  n  ,  Augenkrankheiten  (Statistik)  Eulenbnrg*8  Bealencyklop&die. 
18.  und  14.  Lieferung. 

11)  Dyes,  A.,  T^ijbttong  vob  Avgeatrfibung  and  Btindheit.  Üin  Beitrag  zur 
Ophthalmotherapie.     Berlin  und  Neuwied.    42  S. 

12)  Forbes,  L.,  Weak  sight,  its  varieties,  canses  and  eure.    London.    31  p. 

13)  Galezowski,  Trait^  iconographique  d*ophtalmo8copie.  Ayec  52  fig.  et 
28  pls.    col.    2.  ^    gr.  &    Paris.    Baillibie  et  fils« 

14)  -^  et  Daguenet,  Diagnostic  et  traitement  des  affections  ocnlairee.  At. 
Fig.  8.    Paris.    Bailli^re  et  fils. 

15)  6 o  1  d B i e h e r,  Auge.  £ulenburg*s  Bealencyklopädie.  18.  und  14. 
Lieferung. 

16)  Oraefe,  Plaudereien  über  den  menschlichen  Blick.  Deatache  Reyue.  De- 
eember-Heft. 

17J  H  i  r  s  c  h  b  e  r  g,  Der  Elektromagnet  in  der  Augenheilkunde.    Berlin.    157  S. 

18)  —  Angengeschwtllste  ,  Augenheilmittellehre,  Augenheilkunde.  Eulen- 
bnrg*8  Bealenoyklop&die.    13.  und  14.  Lieferung. 

19)  Hock,  Augenmnskelkrämpfe ,  Angenmuskellfthmnng ,  Augenverletzungen 
Ealenburg's  Realen cyklopädie.    13.  und  14.  Lieferung. 

20)  Horstmann,  Augenheilkunde.  Jahrb.  f.  prakt.  Medic.  von  P.  BSrner. 
IL  Hälfte. 

20a)  K  an  eil  es,  S.  J.,  MsXirv)  M,  toO  ivoqpdttXiuapLoS ,  diocqpopAv  9U|iaxuodAv 
npordvTQOV.    TaXq^^    'Ad^^ai  IT'  n.  299,  305,  321,  337,  353. 

21)  Liebreich,  R.,  Atlas  der  Ophthalmoskopie.  12  Taf.  m.  59  Fig.  in  Far- 
bendr, u.  erklär.  Text.  3.  Aufl.  Fol.  Berlin.  Hirsch wald.  —  Auch  eng- 
lisch erschienen  bei  J.  A.  Churchill,  London.    39  p. 

22)  L  0  r  i  n  g,  Edw.,  Text  book  of  ophthalmoekopy.  Part  1.  The  normal  eye, 
iletermination  of  refraetion,  diseases  of  the  media,  physiological  optics,  and 
theory  of  the  ophthalmoscops. 

*<23)  Magnus,  H.,  Die  Sprache  der  Augen.  Vortrag.  Wiesbaden.  Bergmann.  50  S. 

24)  Manche,  L. ,  L*ottalmologia  in  quadri  sinotMoi.    Malta. 

25)  Mitteilungen  ans  der  ophtha! miatrischen  Klinik  in  Tübingen.  Hrsg. 
▼.  Albrecht  Nagel.  2.  Bd.  2.  Heft  Mit  4  Doppel-Taf.  u.  5  Holzsohn, 
gr.  8b    Tflbingen,  Laupp. 


112  Pathologie  and  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

26)  Pedrazzoli,   Vade-meoam  per  la  cara  delle  malattie  oculari  piü  oo- 
mnni.    Ed.  Drescher  e  Tedeachi. 

27)  Realencyklopädie  der  gesammten  Heilkande »   herausgegeben  Yon 
A.  Eulen  bürg. 

28)  Bampoldiy  Res  ophthalmicae  undique  coUectae  (Annotazioni  Cliniche). 
Annali  di  Ottalm.    XIV.    p.  284. 

29)  Schweigger,   Handbuch  der  Augenheilkunde.     5.  yerbesserte  Auflage. 
Berlin. 

30)  —  Manuale  di  oftalmiatria ;  traduz.  ital.  sulP  ultima  tedesca»  dei  dott.  V 
Meyer.    Milano. 

31)  Taylor,  C.  B.,  Glinical  lectures  on  diseases  of  the  eye.    Lancet.  IL  p.  421. 

32)  T  u  r  n  b  u  1 1 ,  Chas.  S. ,  Ophthalmology.    Philadelphia.    8  p. 

33)  V  o  8  8  i  a  s ,    Leitfaden    zum  Gebrauch   des  Augenspiegels  für   Studierende 
und  Aerzte.     Berlin.    Hirschwald.    78  3. 


Biographisches  und  Geschichtliches. 

1)  Fonseca,  da,  L.,  Subsidios  para  a  historia  da  ophthalmologia  em  Po^ 
tugal.     Arch.  ophth.  de  Lisb.    VI.    p.  65. 

2)  Gordone  Norrie,  Nekrolog.    Erenchel.  Gentralbl.  f.  prakt  Aagen- 
heilk.    April.    S.  126. 

3)  Hogg,  J.,  Homer  coulour- blind.    Journ.  of  scienc.    Lond.  3.  s.  VII.  p.  81ä 

4)  J  a  c  0  b  8  0  n,  J.,  Albrecht  v.  G  r  a  e  f  e*8  Verdienste  um  die  neuere  Ophthal- 
mologie.   Aus  seinen  Werken  dargestellt    Berlin.    Peters.    874  S. 

4a)Kotelmann,  Zur  Geschichte  der  Brille.    Bl&tter  t  Handel,  Gewerbe  u. 
sociales  Leben.    Nr.  36—39. 

5)  Inmemoriam(Elyt).    Transact.  of  the  americ.  ophth.  soc.    Twenty 
first  meeting.    p.  167. 

6)  Erul,  R.,  Archiefs  prokkels.    Een  oogmesteres,  1768.    Nederl.  Tjidschr 
T.  Geneesk.   XXI.    p.  586. 

7)  Motais,  Le  Docteur  Go^pin  oculiste,    philosophe,  historien.    Paris.    Oe- 
lahaye.    56  p. 

8)  Necrologie.   —    Mort  de  M.  No@l  Guinea  u  de   Mussy.    Becueil 
d'Opht.  p.  445. 

9)  Wecke  r,  L.  de,  Edouard  Jaeger.    Gand.    yan  Doosselaere. 


Hygienisches  und  Kliniken. 

1)  Azl885.  ^vi  orsz&gos  oryosi  ^s  köreg^szs^gugyi  Kon- 
gressus  t&rgyal&sai.  Redigiert  von  Dr.  E41män  Müller,  Se- 
kretär.   (Aerztlicher  und  hygienischer  Eongress  in  Budapest.) 

2)  Berg,  A.,  Ophthalmoblennorrhoea  neonatorum  dess  orsak  ooh  profilak- 
tiska  behandling.    Referat.    Hygieia.     Stockholm.    XL  VI.   p.  132. 


Hygienifiches  and  Kliniken.  113 

3)  Berlin,  R. ,  Dr.  8  c  h  u  b  e  r  t  und  die  Schiefschriftfrage.  Eine  Entgeg- 
nung.   Berlin,  klin.  Wochenschr.   Nr.  21.    (Polemisches.) 

4)  Brndenell  Carter,  Ejesight  in  schools.  Medic.  Times  and  Gaz.  1. 
p.  535  und  569.    (Zusammenfassendes  und  Bekanntes.) 

5)  Bunge,  Die  neue  Universiiäts- Augenklinik  in  Halle  a.  d.  S.  (Mit  6  Bau- 
plänen.)   Elin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.  S.  118. 

6)  BuBtenell,  Kate  C. ,  Diseases  of  the  eye  among  the  natives  of  central 
China,  with  notes  in  regard  to  native  treatment  of  the  same.  Kansas 
(^ty  medic.  Becord.    II.    p.  149. 

7)  Cohn  ,  fi.,  Untersuchungen  Ober  die  Tages-  und  Gasbeleuchtung  in  den 
Auditorien  der  Breslauer  Universität.    Berlin,  klin.  Woohenschr.   Nr.  51. 

7a) —  üeber  den  Beleuchtungswert  der  Lampenglocken.    Wiesbaden.    74  S. 

8)  De  Beck,  D.,  The  Prophylaxis  of  Ophthalmia  neonatorum.  Cincin.  Lan- 
oet  &  Clinic.    XIV.   p.  767 . 

9)  Derby,  Richard,  Contagious  Ophthalmia  in  asylums  and  residential 
schools.    Med.  Record.  June  13.    XV.    p.  779. 

11)  Detblefsen,  A. ,  Ueber  das  Credö'sche  Verfahren  zur  Verhütong  der 

Blennorrhoea  neonatorum   und  die  Einführung  desselben  in  die  Friyat- 
prazis.    Inaug.-Diss.    Kiel.     16  S. 

12)  Diskussion  om  preyentiva  ätgftrder  mot  Ophthalmia  neonatorum. 
Svens  L&k.-S&llsk.  n.  Handl.    p.  82. 

13)  Dys 8,  A.,  Verhütung  von  Augentrübung  und  Blindheit.  Ein  Beitrag  zur 
Ophthalmotherapie.  Berlin  und  Neuwied.  42  8.  (Verf.  steht  in  Bezug 
auf  seine  ganze  medicinische  Anschauung  auf  einem  heutzutage  ÜEist  un- 
verständlichen und  nicht  charakterisierbaren  Standpunkt.) 

14)  F  i  e  n  z  a  1,  Des  verres  color^s  en  hygitoe  oculaire.  Bulletin  de  la  clinique 
nat.  opht.  de  Thospice  des  Quinze-Vingts.  III.  p.  145.  (Empfiehlt  gprau' 
gelbe  Gläser.) 

15)  —  Causes  et  prevention  de  la  c^it^,  par  M.  le  professeur  Fuchs,  tra^ 
duit  de  Tallemand.    Ibid.   p.  148. 

16)  —  Contribution  ä  T^tude  de  la  cMt^.    Ibid.    p.  162. 

17)  —  Conseils  auz  mferes  dans  le  but  de  pr^venir  ^Ophthalmie  purulente  des 
nouYean-näs.    Ibid.    p.  78.    (Uebersetzung  der  englischen  Vorschläge.) 

18)  —  Hygiene  de  la  vue  dans  les  ^coles ;  instructions  pratiques.   Ibid.  p.  201. 

19)  Fuchs,  Die  Ursachen  und  die  Verhütung  der  Blindheit.  (GekrOnte  Preis- 
schrift.)    Wiesbaden.    Bergmann.    243  S. 

^)  —  The  causes  and  the  prevention  of  blindness.  Translated  by  R.  £.  Du  d- 
geon  with  a  few  notes  by  M.  Roth.    London.    256  p. 

21)  —  Causes  et  prevention  de  la  c^itä  (memoire  cooronn^).  Traduction  par 
Dr.  Fieuzal.    Paris.    235  p. 

22)  Ha  ab,  Ueber  Aetiologie  und  Prophylaxe  der  Ophthalmo-Blennorrhoe 
Neugeborener.  S.-A.  Korrespondenzbl.  f.  Schweiz.  Aerzte.  XV.  S.  7,  28 
(siehe  Abschnitt:  »Krankheiten  der  Conjunktiva«). 

23)  Jones,  A.  E.,  The  eye  and  seeing.    Health  Leci  London   VII.  p.  69. 

24)  L  a  y  e  t,  Leyons  sur  les  affections  oculaires  d*origine  professionelle.  Revue 
auiitaire  de  Bordeaux.  Nr.  34  et  39.  (Cours  d'hygi^ne  de  la  Facult^  ds 
m^ecine  de  Bordeaux.) 

Jakiwbnioht  1  Ophthalmologie.  XVI.  1886.  8 


114  Pathologie  nnd  Therapie  der  AngeBkraDkheiten. 

25)  L  a  7  6 1 ,  DeB  meilleares  conditions  d*eclairage  des  salles  d*4ooI&  lind, 
p.  184. 

26)  —  L'^lairage  ^ectrique  au  point  de  vue  de  Thygi^ne*  Ibid.  Nr.  36.  (Em- 
pfiehlt die  elektrische  BelenchtuDg.) 

27)  MagnDä,  Die  Blindheit  und  ihre  Verhütnng;  mit  besonderer  Berück- 
sichtigung der  Bedürfnisse  des  praktischen  Arztes.  Deutsch,  med.  Ztg.  I. 
8.  181,  193,  205,  217.  (Eine  schon  in  früheren  Arbeiten  des  Verf.  gegebene 
Darlegung.) 

28)  Man  ton,  W.  .,  The  prophylactic  treatment  of  Ophthalmia  neonatoram. 
Boston  med.  and  snrgic.  Jonrn.    GXIII.    p.  151. 

28a) —  Report  on  Ophthalmia  neonatorum.    Boston.    8  p. 

29)  Massregeln  gegen  die  Angenentsündung  der  Neugeborenen.  Centralbl. 
f.  allg.  Gesundheitspflege.    S.  79. 

30)  M  c  K  e  o  w  n ,  W.  A. ,  On  the  preyention  of  Ophthalmia  neonatorum  and 
of  its  ravages.    Brit.  med.  Joum.   I.  p.  383. 

31)  Nagel,  Wie  ist  die  Entwickelung  der  Knmiehtigkeit  zu  verhüten? 
Besondere  Beilage  des  Staats-Anzeigers  fQr  Württemberg.  Nr.  6.  Statt- 
gart. 

32)  Prevention  of  Ophthalmia  of  infants.  Ophth.  Review,  p.  116.  (Ophth. 
Society  of  the  unit.  kiugdom.)  und  Medic.  Times  and  Gaz.  I.  p.  129.  (SoH 
gesetzlich  eine  Belehrung  über  die  Erscheinungen  bei  der  Blennorrhoea 
neonatorum  den  gesetzlichen  Dokumenten  über  Geburt  etc.  beigefügt 
werden.) 

33)  Reich,  M.,  Eine  modificierte  Lampeneinrichtung  mit  kleinem  Gegenre- 
flektor zur  Beleuchtung  von  Klassentischen.  Elin.  Monatsbl.  f.  Augenbeilk. 
S.  45. 

34)  —  Der  Gontrareflektor  für  Elassenlampen.  Centralbl.  f.  prakt.  Augeoheilk. 
Dezember.    S.  365. 

35)  R  e  u  B  B ,  y. ,  Ueber  den  Einfluss  der  Schule  auf  das  Entstehen  nnd  Wach- 
sen der  Eurzsichtigkeit.  S.-A.  aus  d.  Österreich,  ärztl.  Vereinszeitnng. 
(Populärer  Vortrag.) 

36)  —  Die  modernen  schulhygienischen  Massregeln  gegen  die  Kurzsichtigkeit. 
Vortrag  gehalten  im  Vereine  z.  Verbreitung  naturwissensch.  Kenntniese  in 
Wien  am  17.  Dez.  1884.    (Populär.) 

37)  Roberts,  Gh.,  Statistics  of  eyesight  in  elementary  schools.  Medic.  Times 
and  Gaz.  I.  p.  593.  (Teilweise  Ergänzung  der  von  Garte  r  mitgeteilten 
Statistiken.) 

38)  —  Education  and  eyesight.  Ibid.  I.  p.  173.  (Nimmt  gestützt  auf  das  Re- 
sultat seiner  Untersuchungen  der  Sehschärfe  bei  den  Zöglingen  des  Mzrl- 
borough  Gollege  an,  dass  der  Grad  der  Sehschärfe  mit  dem  Alter,  d.  h. 
mit  der  üebung  steige.) 

39)  —  Givilisation  and  eyesight.    Nature.  London.    1884—5.  XXXI.    p.  552. 

40)  Schubert,  Antwort  auf  die  Entgegnung  von  Professor  Berlin  in 
Nr.  21  d.  Bl.     Berlin,  klin.  Wochenschr.    Nr.  26.    (Polemisches.) 

41)  Steffan,  Ph..  In  wiefern  entspricht  unser  zur  Zeit  Üblicher  erster Schnl- 
unterricht  —  die  ersten  3  Schuljahre ,  d.  h.  7. ,  8.  und  9.  Lebensrjahr  um- 
fassend —  den  Anforderungen  der  Hygiene  des  Auges  ?  Gentralbl.  f.  ft^'?' 
Gesuudheitspfl.    S.  124. 


Üniyersitftts-Augenkliiiik  in  Halle.  115 

43)  Stratx,  G.  H.,  Sublimat  als  Propbylacticam  bei  Blennorrhoea  neona- 
torum.   Centralbl.  f.  Gyn&k.    IX.    S.  257. 

43)  D  f  f  e  1  ma  n  n,  J.,  Die  Prophylaxis  der  Blennorrhoea  neonatorum.  Deutsche 
Med.-Ztg.  I.  S.  61.  (Zusammenfassender  Bericht  über  die  Prophylaxe  der 
Blennorrhoe,  benehungsweise  über  das  Gr^d^sche  Verfahren.) 

44)  Uppenkamp,  fl.,  Zur  Aetiologie  und  Prophylaxe  der  Ophthalmoblen- 
norrhoea  neonatomm.  Inaug.-Disa  Berlin  (siehe  Abschnitt:  »Krankheiten 
der  Co^junktiTac.) 

45)  Venneman,  La  o^dt^  et  sa  Prävention.  Bev.  m^.  Louyain.  XV.  p  56, 
145,  199,  309. 

46}  Waldhauer,  G.  sen.,  Aphoristisches  zur  Schulfrage.  St.  Petersburger 
med.  Wochenschr.  Nr.  13,  14,  15. 

47)  Warlomont,  Museum  d*ophthalmologie.  Annal.  d*Ocnlist.  T.  93.  p.  220. 
(Anlegung  einer  anatomisch-ophth.  Sammlung.) 

48)  Willy,  Gh.,  L'Bygi^ne  de  la  Tue  dans  nos  äcoles.  Neuchitel.  1884.  68  p. 
aveo  fig.  (Ünsermichnng  von  219  Schülern ;  üebergang  von  H.  in  £.  u.  M. 
Die  akkommodative  Myopie  wird  einer  Eongestion  des  GiliarkOrpers  zn- 
gesohrieben.  Ee  folgt  eine  Beschreibung  der  Beleuchtung,  sowie  der  Schul« 
bAnke  in  Ghanzdefonds.) 

Die  Universität 8- Augenklinik  in  Halle  (5)  ist  für 
45  Kranke  berechnet  nnd  teilt  sich  mit  der  Ohrenklinik  (15  Kranke) 
in  ein  zu  diesem  Zwecke  nenerrichtetes  Gebäude.  Es  besteht  aus 
einem  Mittelbau  und  2  Seitenflügeln;  der  Hörsaal  in  der  Mitte  des 
Erdgeschosses  und  der  Operationssaal  in  der  Mitte  des  oberen  Stock- 
Werkes  aind  der  Atigen-  und  Ohrenklinik  gemeinsam,  sonst  aber 
strenge  geschieden,  derart,  dass  die  erstere  die  ganze  obere  Etage 
und  die  linke  Hälfte  des  Erdgeschosses,  die  letztere  die  rechte  Hälfte 
desselben  einnimmt.  Der  Mittelbau  ist  für  Lehrzwecke,  Poliklinik 
und  zu  Wohnungen  der  Aerzte  bestimmt.  Das  Vestibül  muss  den 
grössten  Teil  der  ambulanten  Kranken  aufnehmen,  da  das  neben  dem 
Auditorium  gelegene  Wartezimmer  den  Ansprüchen  nicht  genügt. 
Vom  Vestibül  sowohl  als  Tom  Wartezimmer  führt  eine  Thür  zum 
poliklinischen  Abfertigungszimmer,  welches  mit  einem  üntersuch- 
ongs-  nnd  Augenspiegelzimmer  verbunden  ist.  Ein  geräumiges 
Treppenhaus  führt  zum  oberen  Stockwerk  des  Mittelbaues  und  zwar 
sonächst  in  ein  Vestibül,  welches  als  Vorzimmer  des  Operations- 
saalee  dient.  Letzterer,  von  beträchtlicher  Ausdehnung,  ist  durch 
ein  einziges  Fenster  beleuchtet  und  sein  Fussboden  neigt  sich  von 
allen  Seiten  einer  central  gelegenen  Abflussöffnung  zu«  Das  mitt- 
lere Vestibül  ist  durch  Flügelthüren  abgeschlossen,  welche  nach  links 
durch  ein  noch  grosseres  Vestibül  zu  den  Zimmern  des  Direktors 
and  zu   der   aus  Stube  und  Kammer    bestehenden  Wohnung  des  2. 

8* 


116  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Assistenzarztes,  nach  rechts  ebenfalls  durch  ein  grosses  Vestibül  zu 
der  Wohnung  des  I.  Assistenzarztes  führen.  Die  obere  Etage  des 
rechten  Seitenflügels  ist  für  die  Männerstation,  die  obere  des  linken 
für  die  Frauen,  die  untere  Etage  des  letzteren  für  die  Kinder  be- 
stimmt. Die  Stationen  der  Erwachsenen  zerfallen  je  in  3  grosse 
Saale,  mit  je  6  Betten,  ein  Isolierzimmer,  1  Anrichteküche  und  1 
Wärterzimmer.  Die  Einderstation  ist  um  einen  Saal  kleiner;  tod 
den  Korridors  jeder  Station  sind  Räume  für  die  Closets  und  Bäder 
abgetrennt.  Das  Kellergeschoss  beherbergt  die  Familie  des  Per- 
tiers  etc.  Von  einem  central  gelegenen  Kesselhaus  wird  Heizung 
und  Ventilation  besorgt,  wie  auch  diejenige  der  anderen,  auf  dem 
gleichen  Terrain  untergebrachten  Kliniken. 

C  o  h  n  (7)  hat  mit  dem  Webe  r'schen  Photometer  und  Raum- 
winkelmesser auch  die  Auditorien  der  Universität  Breslau  untersucht, 
ebenso  die  Gasbeleuchtung  geprüft,  wobei  in  letzterer  Beziehung 
sich  zeigte,  dass  in  allen  Auditorien  noch  nicht  einmal  die  Bälfte 
aller  Plätze  die  nötige  zehn  Kerzen  Helligkeit  hatte. 

C  o  h  n  (7a)  untersuchte  mit  Hilfe  des  Weber  'sehen  Photo- 
meters, wie  hell  ein  in  beliebiger  Entfernung  von  der  Flamme  befind- 
liches und  gegen  die  einfallenden  Strahlen  beliebig  geneigtes  Papier 
bei  Anwendung  von  Lampenglocken  beleuchtet  sei.  Es  wurden  darauf- 
hin die  12  verschiedenen  Glocken  des  Gasrundbrenners  untersucht, 
unter  anderem  wurde  auch  der  Lichtverlust  durch  Lampenteller 
und  Augenschützer  geprüft  u.  s.  w.  Was  nun  die  zum  Lesen  und 
Schreiben  empfehlenswerte  Lichtmenge  anlangt,  so  wird  vollstän- 
diger Ersatz  des  Tageslichtes  mit  50  Kerzen  als  das  Beste  be- 
zeichnet. Bis  noch  genauere  Untersuchungen  vorliegen,  wird  »als  das 
Minimum  der  hygienischen  Forderungen  nur  der  5.  Teil  derjenigen 
Lichtmenge  vorsgechlagen ,  bei  welcher  man  ebenso  schnell  und 
ebenso  weit  wie  am  Tage  liest.  Somit  wäre  die  Benutzung  jeder 
Flamme  und  Glocke  in  einer  Distanz  und  bei  solchem  Einfallswinkel 
hygienisch  nicht  zu  billigen,  in  der  die  Papierhelligkeit  weniger  als 
10  Kerzen  beträgic 

[Imre  (1)  bespricht  die  rationellen  Bedingungen  der  Schul- 
hygiene. In  Bezug  auf  die  Schonung  der  Augen  der  Schulkinder 
empfiehlt  er  die  Anwendung  des  Leonhard-Webe r'schen  Pho- 
tometers und  die  Bestimmung  des  Raum  winkeis  (50  —  500  °)  durch 
den  Weber'  sehen  Raumwinkelmesser.  In  Bezug  auf  die  Schul- 
Iralnke  empfiehlt  er  die  Herstellung  der  gehörigen  Schulbänke  durch 
eine  Staats-Maschinenfabrik.    Die  Ueberbürdung  der  Schulkinder  fand 


Beleachtang  der  Scbnlzimmer.  X17 

Imre  nicht  nur  in    den  städtischen,   sondern    auch  in  den  Dorf- 
schalen.  C  z  a  p  o  d  i»] 

Reich  (33  und  34)  empfiehlt  trichterförmige  oder  besser  ko- 
nisch abgestutzte  Augenschützer  (Contrareflektoren)  und  macht  darauf 
aufmerksam,  dass  Gohn  ausser  Acht  gelassen  habe,  wie  dieselben 
im  Stande  sind,  unter  gewissen  Bedingungen  die  Beleuchtung  auf 
dem  Tische  zu  yerstarken.  Diese  konischen  dünnen  Gontrareflek- 
toren  aus  weissem  Milchglase  haben  im  oberen  Durchmesser  15  und 
18  cm,  im  untern  7 — 7^  cm,  und  eine  Höhe  von  5^ — 6  ctm,  so  dass 
der  Oeffhungswinkel  derselben  viel  grösser  ist,  als  bei  den  gewöhn- 
lichen im  Handel  befindlichen  Augenschützem  und  c.  100  ^  erreicht 
Die  innere  glatte  Fläche  des  Contrarefiektors  reflektiert  wie  ein 
Spiegel  einen  grossen  Teil  des  Lichtes  nach  oben  zum  »Obenschirmec 
zurück,  Yon  dessen  weisser  lackierter  oder  polierter  Unterfläche  das- 
selbe wieder  nach  unten  auf  den  Tisch  hin  reflektiert  wird.  Der 
»Obenschirm«  muss  grossen  Durchmesser  und  grossen  Oeffnungswinkel 
besitzen  und  empfiehlt  Verf.  die  Art  und  Weise  der  Beleuchtung  in 
Fallen,  wo  die  Lampen  verhältnissmässig  hoch  hängen,  wie  in 
Schulen,  Arbeitszimmern,  Bibliotheken  etc. 

Steffan  (41)  yerlangt  in  Bezug  auf  den  ersten  Schulunter- 
richt folgende  Reformen; 

>1)  Aufgeben  unserer  sog.  deutschen  oder  Frakturschrift. 

2)  Entfernung  aller  Liniensysteme  von  Tafel  und  Schreibheft 
bis  auf  die  eine  Zeilenlinie. 

3)  Entfernung  von  Schiefertafel  und  Oriffel  aus  der  Schule: 
entweder  weisse  Schultafel  oder  doch  Bleistift  auf  Papier,  wenn  nicht 
sofort  mit  Tinte  geschrieben  werden  kann. 

4)  Umwandlung  des  jetzt  üblichen  Schreib-Leseunterrichtes  in 
den  Lese-Schreibunterricht:  zunächst  Lesen  lernen  an  Wandtafeln, 
zuletzt  der  Schreibunterricht. 

5)  Der  Schreibunterricht  darf  nicht  so  weit  gehen,  dass  er  die 
Kinder  zu  Kalligraphen  heranbilden  will;  eine  gefällige,  geläufige, 
bequem  lesbare  Schrift  genügt. 

6)  Beginn  des  Schulunterrichts  erst  nach  vollendetem  7.  Lebens- 
jahre. 

7)  Entfernung  aller  anstrengenden  Naharbeiten  aus  dem  Kin- 
dergarten, also  Entfernung  von  Netzzeichnen,  Flechten,  Ausnähen 
durchstochener  Flächen  und  Ausstechen  von  Figuren  aus  denselben.c 

L  a  y  e  t  (25)  empfiehlt  einzig  und  allein  nur  eine  Beleuchtung 
der  Hchulzimmer  von  einer,  und  zwar  von  der  linken  Seite  bei  Nord- 


11g  Pathologie  and  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

läge ;  doch  gestattet  er  in  Fällen,  in  welchen  eine  hinreichende  Be* 
lenchtung  auf  diese  Weise  nicht  gewonnen  werden  kann,  noch  eine 
zweite  Beleuchtung  von  der  rechten  Seite.  Um  die  Beleuchtung  an 
den  yerschiedenen  Stellen  der  Schulzimmer  ungefähr  zu  bestimmen, 
wendet  L.  den  Radiometer  an. 

F  i  e  u  z  a  1  (18)  giebt  nach  einer  Einleitung  über  die  Verbrei- 
tung der  schulhjgienischen  Massregeln  und  der  Blindheit  in  Europa 
die  allgemeinen  prophylaktischen  Massregeln,  wie  Beleuchtung,  Schul- 
bücher etc.,  wendet  sich  dann  zur  Besprechung  der  Refraktion,  vor- 
zugsweise der  Myopie,  und  stellt  Betrachtungen  über  Amblyopie, 
Strabismus,  skrophulose  Diathese  (!)  und  ansteckende  Augenkrank- 
heiten an. 

Fuchs  (19)  ordnet  den  Stoff  nach  einer  Einleitung,  worin  eine 
Definition  von  Blindheit  und  Schwachsichtigkeit,  sowie  eine  Statistik 
der  Erblindungsursachen  gegeben  wird,  in  folgender  Weise:  I.  Au- 
genkrankheiten auf  erblicher  Grundlage;  II.  Augenkrankheiten  dtf 
Kindesalters ;  III.  Augenkrankheiten  der  Schul-  und  Lehrzeit  (1.  Ur- 
sache und  Prophylaxe  der  Myopie) ;  IV.  Augenkrankheiten  in  Folge 
von  allgemeinen  Krankheiten ;  Y.  Ansteckende  Augenkrankheiten; 
VI.  Einfluss  des  Berufes  auf  die  Augenkrankheiten;  VII.  Einfluss 
der  socialen  Verhältnisse  auf  die  Augenkrankheiten ;  VIII.  Einfluss 
des  Klimans  und  der  Rasse  auf  die  Augenkrankheiten ;  IX.  Behand- 
lung der  Augenkrankheiten. 

Fieuzal  (16)  gibt  einen  Bericht  über  die  Magnus^sche  in 
J.  1883  erschienene  Schrift:  Ueber  die  Blindheit  etc.  und  fdgt  hin- 
zu, dass  nach  der  Statistik  der  Blinden  im  J.  1883  in  Frankreich 
und  Algier  3794  Blinde  gezählt  wurden  im  Alter  bis  zu  21  Jahren 
und  34,838  erwachsene  Blinde.  Es  würde  demnach  eine  Zahl  von 
38,692  Blinden  auf  40,803,495  Einwohner  gegeben  sein.  Die  sta- 
tistischen officiellen  Tabellen  über  die  Anzahl  der  Blinden  in  den 
verschiedenen  Regionen  von  Frankreich  werden  ausführlich  mitgeteilt 

[Otta  va  (1)  bespricht  die  in  mehreren  Gegenden  Ungarns  auf- 
tretende Trachom-Endemie.  Während  der  Jahre  1875—1885  kamen 
Trachom-Kranke  auf  die  Budapester  Augenklinik  aus  85  Gemeinden 
des  Komitats  Pest,  aus  28  Gemeinden  des  Kom.  Bäcs-Bodrog,  aus 
23  Gemeinden  des  Kom.  Tolna,  aus  16  Gemeinden  des  Kom.  J.-N.-Eun- 
Szolnok,  aus  je  14  Gemeinden  der  Komitate  Fehte  und  Torontäl,  aus 
13  Gemeinden  des  Kom.  Veszprem,  aus  12  Gemeinden  des  Kom. 
Bihas  etc.  —  0.  bespricht  die  Notwendigkeit  der  Verwendung  von 
besonderen  Trachom-Aerzten  und  Errichtung  von  Spital- Baracken. 


StatütiMhefl.  119 

Csapodi  (1)  betont  in  der  Wohnungsfrage  die  Notwendigkeit, 
die  in  Budapest  so  zahlreichen  Kellerwohnungen  zu  delogieren,  da 
in  selben  als  Zeichen  der  miserablen  Hygiene  die  »lymphatischenc  (!  ?) 
Augenleiden  in  erschreckender  Weise  gedeihen. 

Schusny  (1)  empfiehlt  für  die  Fabrikarbeiter  das  Tragen  von 
Glimmerbrillen,  was  yon  Seite  der  Magistrate  zu  kontrollieren  wäre. 

G  s  a  p  o  d  i.  J 


Statistisches. 

Referent:  Prof.  Dr.  Michel*). 

1)  Adler,  Ueber  die  elektrolytisohe  Behandlung  ständiger  Hornhanttrüb- 
nngen.  XII.  ßer.  tlber  die  Augenkranken- Abteilung  im  k.  k.  Kranken- 
hauBe  Wieden  und  im  St.  Josef-Einderspitale.  Wien.  S.  30.  und  Wien. 
med.  Wochenschr.  Nr.  18. 

2)  Anckei  B. ,  100  Fälle  yon  KeratitiB  parenchymatosa  diffusa.  Central bl. 
f.  prakt  Angenheilk     Deiember.    S.  860. 

8)  B^gue,  Compte  rendu  de  la  sociätö  ophtalmologique  du  Royaume-Üni. 
Bulletin  de  la  clinique  nat.  opht.  de  Thospioe  des  Quinze-ying^    p.  69. 

4)  B  e  r  i  0  h  t,  2.  der  Privat-Augenheilanstalt  des  Dr.  J.  Hock;  yom  1.  März 
1888  bis  Ende  Dezember  1884.  Wien.  med.  Blätter.  VII.  S.  1182;  Vlil. 
1215,  1248,  1278,  1806,  1845. 

5)  —  7.  der  Augenheilanstalt  fßr  den  Regierungsbezirk  Aachen. 

6)  —  aber  die  Erankenbewegung  in  der  Provincial-Augen-Elinik  zu  Münster 
im  Jahre  1885,  erstattet  von  San.-Bath  Dr.  Josten. 

7) die  Wirksamkeit  seiner  Augen-Klinik  in  den  Jahren  1884  und  1885, 

nebst  Bemerkungen  über  Staroperationen,  von  Dr.  MeyhOfer  in  Görlitz. 
8)    —  schriftlicher,  der  üniyersitäts- Augenklinik  Bern  für  das  Jahr  1885  yon 

Prof.  Dr.  Pflüger. 
9) der  Uniyersitäts-Augenklinik  Budapest  für  das  Jahr  1885  yon  Prof. 

Dr.  Schule k. 
10) der  Uniyersitäts-Augenklinik   zu  Dorpat  für   1885    yon   Prof.   Dr. 

Rählmann. 
11) der  Uniyersitäts-Augenklinik  zu  Erlangen   für  das  Jahr  1885  yon 

Prof.  Dr.  Sattler. 
12) der  Uniyersitäts-Augenklinik   zu  Qiessen   für  d.  J.    1885  yon  Prof. 

Dr.  y.  Hippel. 
13) über  die  kgl.  Uniyersitäts-Augenklinik  zu  Königsberg  i.  Pr.   (Prof. 

Dr.  Jacobson)  yom  1.  April  1885  bis  1.  April  1886,    erstattet  yon  Dr. 

Ulrich. 


*)  In  Gemeinschaft  mit  Hr.  Dr.  Rhein,  I.  Assistenten  der  Uniyersitäts- 
Augenklinik  zu  Würzburg. 


120  Pathologie  nnd  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

18a)  Bericht,  schriftlicher,  der  üniversitäts^AngenpoHklinik  zu  Königsberg  i. 

Pr.  über  d.  J.  1885,  erstattet  von  Dr.  Vossius. 
14) der  Üniyertitäts-Augenklinik  in  Erakan  f.  d.  J.  1885  von  Prof.  Dr. 

Bydel. 
15) der  UniverBitäts-Angenklinik  za  Würcburg    f.  d.  J.  1885  von  Prof. 

Dr.  Michel. 
16) des  Bradford  Eye  and  Ear  Hospital  von  Dr.  Bronner  und  Bell 

pro  1885. 
17)    —  —  über  die  Augenklinik  des  8an.-Rath  Dr.  Dürr  in  Hannover  f.  d. 

J.  1885. 
18) über  die  in   der  Augenklinik   des  Dr.  Fränkel  in  Chemnitz  im 

Jahre  1885  ansgefQhrten  Operationen. 
19) der  Augenabteilung  des  allgemeinen  Krankenhauses  zu  Hamburg  f. 

d.  Jahr  1885  von  Dr.  Haase. 

20) über  die  Augenklinik  von  Dr.  G.  H  ä  u  e  1  in  Dresden  im  Jahre  1885. 

21) über  die   Augen krankenabteilung   des   Landschaftshospitals   in  Ja- 
roslau  im  Jahre  1885  von  Dr.  S.  Kazaurow. 
22) über  die  Augenheilanstalt  von  Dr.   v  a  n  M  i  1 1  i  n  g  e  n  in  Eonstan- 

tinopel  für  die  Jahre  1883  und  1884. 
23) der  Inrichting  voor  Ooglijders  von  Dr.   van   Moll   te   Rotterdam 

over  het  jaar  1885. 

24) der  Augenklinik  des  Dr.  Nie  den  in  Bochum  f.  d.  J.  1885. 

25) der  Augenklinik  des  Dr.  R  h  e  i  n  d  o  r  f  in  Neuss  f.  d.  J.  1885. 

26) der  Augenheil- Anstalt  des   Dr.    v.  Schmid  in  Odessa   über  d.  J. 

1885. 

27) der  Augenklinik  des  Dr.  Paul  Schröter  in  Leipzig  pro  1885. 

28) der  Augenabteilung    des  allgem.  Krankenhauses  zu  St.  Roohus  in 

Budapest  f.  d.  J.  1885  von  Privatdooent  Dr.  v.  Siklössy. 
29) der  Augenabteilung  der  Vereinsklinik   in   Karlsruhe  für  das  Jahr 

1885  von  Hofrath  Dr.  Maier. 

30)  Bogatewskj,  Kurzer  Bericht  über  die  Augenerkranknngen  im  Kre- 
mentchoughospital  im  Jahre  1884.    Westnik  ophth.  Juli  —  Oktober. 

31)  Boletin  de  la  cKnica  oftalmolögica  del  hopital  de  Santa  Cruz.  Director: 
Dr.  J.  Barraquer.  Redactores:  Barraquer,  Comulada,  Casa- 
gemas,  Fragin  als,  Pa  r  ds  j  Mores,  Presas.  Revista  mensnal. 
Barcelona.     Afio  I. 

32)  Burchardt,  Charit^* Annalen.    Bericht  über  die  Augen-Abt 

33)  Cicardi,  La  clinica  oculistica  di  Pavia  neir  anno  scolastioo  1884—85. 
Annali  di  Ottalmologia.    XIV.    p.  441. 

34)  Cheatam,  W.,  Eye  clinic.    Americ  Journ.  of  Ophth.   p.  102. 

35)  —  Report  of  sixtj-three  cases  of  eztraction  of  cataract.  Arch.  Ophth. 
New-York.   XIV.    p.  1. 

86)  C  0  h  n,  H.,  Blinden-Statistik.  Real-Encyklopädie  der  gesammten  Heilkunde. 
Med.-ohimrg.  Handwörterbuch  f.  prakt.  Aerzte.    Aufl.  IL 

37)  —  Augenkrankheiten  (Statistik)  E  u  1  e  n  b  u  r  g*s  Realencjklop&die.  13. 
und  14.  Lieferung. 

38)  Creniceanu  Gjörgy,  A  vakok  statistikäja  haz&nkban.  S.-A.  aus 
Orvosi  Hetilap.    17  p.   und  Szemeszet.  p.  61. 


statistisches.  121 

39)  Drake-Brockman.  E.  F. ,  A  Statistical  review  of  108  cases  of  glan- 
coma.    Ophth.  Review,    p.  189. 

40)  Dürr,  Bericht  fiber  die  ophthalmologische  Tätigkeit  in  den  Jahren  1881 
bis  1884  nnd  dber  weitere  hundert  Star-Extraktionen  nach  A.  y.  Graefe's 
Methode  nebst  einer  kurzen  Mitteilung  über  die  Blinden-Anstalt  in  Han- 
nover und  einer  Zusammenstellung  der  Erblindungsnrsaoben  der  jetzigen 
ZOgtinge.    Hannover. 

41)  Eveill^,  H.,  Becherches  statistiques  sur  la  Syphilis  oculaire.  Th^se  de 
Bordeaux. 

42)  F  i  e  u  z  a  1 ,  Gontribation  k  T^tude  de  la  o^citä.  Bulletin  de  la  clinique 
nat.  opht.  de  Thospice  des  Quinze-Vingts.    III.    p.  144. 

43)  —  Enumeration  des  opärationt  pratiqu^  k  la  clinique  pendant  le  S. 
trinaestre  1885.  -  Ibid.  p.  200. 

43a)  —  Sommaire  des  maladies  observ^es  k  la  clinique  pendant  Tann^e  1885 
(de  trimestre).    Ibid.    p.  200. 

43b) —  Enumeration  sommaire  des  Operations  et  des  maladies  observees  pen- 
dant le  1er  semestre.    Ibid.    p.  144. 

43c)~  Mouvement  de  la  cUniqne  pendant  le  1er  trimestre.  Ibid.  p.  80. 

43d)  —  Mouvement  de  la  clinique  pendant  le  deuxi^me  trimestre  de  1885. 
Ibid.    p.  144. 

43e)  ~  Compte  rendu  de  la  clinique  pour  rannte  1884.    Ibid.    p.  1. 

43 f)  -  Enumeration  des  Operations  pratiquees  k  la  clinique  pendant  le  4e  tri- 
mestre 1885.    Ibid.    p.  258. 

4dg)  —  Enumeration  sommaire  des  maladies  observees  k  la  clinique  pendant 
l*annee  1885  (4e  trimestre).    Ibid.   p.  258. 

43b)—'  Mouvement  de  la  clinique  pendant  le  quatri^me  trimestre  de  1885. 
Ibid.   p.  258.  . 

43  i)  —  Mouvement  de  la  clinique  pendant  le  iroisi^me  trimestre  de  1885.  Ibid. 
p.  200. 

44)  Ger  man,  Theodor,  Beitrag  zur  Eenntniss  der  Refraktionsverhftltnisse 
der  Kinder  im  Sftuglingsalter ,  sowie  im  vorschulpfliohtigen  Alter.  Gen- 
tralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.   p.  878. 

45)  Quaita,  L.,  L'inizio  della  cliuica  oculistica  Senese.  Resoconto  per  Tanno 
scolastico  1884—85.    Siena  1885. 

46)  HOring,  V.,  Bericht  über  die  25j.  Wirksamkeit  der  Privat- Augenheilan- 
stalt in  Ludwigsburg.    Stuttgart.    19  S. 

47)  Jahresbericht,  XXIII.  der  Dr.  S t e f f a naschen  Augenheilanstalt  in 
Frankfurt  a.  M.  (l.  AprU  1884  bis  1.  April  1885). 

48)  —  der  Augenheilanstalt  in  Basel  vom  Januar  1884  bis  Januar  1885 ;  im 
Anftiuge  des  Gomite  veröffentlicht  von  Prof.  Dr.  Schiess-Qemuseus. 
83  S. 

49)  —  (7.)  über  die  Wirksamkeit  der  Angenheilanstalt  für  Arme  in  Posen, 
nebst  klinischer  Kasuistik  mit  einer  kurzen  Abhandlung  Über  Cocain  von 
Wicherkiewicz.    Posen. 

50)  —  des  allg.  Krankenhauses  zu  Hamburg  für  1884  (Statistik  der  Augen- 
abteilung) S.  51. 

51)  —  21.  über  die  Wirksamkeit  der  Dr.  Jan  y'schen  Augenklinik  in  Breslau. 

52)  —  3.  aus  Dr.  Kleines  Augenklinik  zu  Neisse. 


122  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

53)  Jahresbericht,  VIII.  von  Dr.  A.  B  r  n  n  h  u  b  e  r  in  Regensburg.   Za- 

sammenstellung   der   im  Jahre    1885   behandelten  Augenkrankheiten  und 
Bericht  über  die  Klinik. 

54)  —  XVI.  von  Prof.  Dr.  H  i  r  8  c  h  b  e  r  g's  Augenklinik  für  1885.  Centralbl. 
f.  prakt.  Aagenheilkunde.    Januar  1886.   p.  29. 

55)  —  Xir.  aber  die  Augenheilanstalt  zu  Zittau  für  die  Jahre  1884  und  1885 
nebst  einem  geschichtlichen  Ueberblick  über  die  ersten  25  Jahre  seit  Be- 
gründung der  Anstalt  erstattet  von  Dr.  Otto  Just 

56)  —  15.  der  New- Yorker  Augen-  und  Ohrenklinik  vom  1.  Jan.  bis  30.  Sept 
1884.    Prof.  Dr.  Knapp. 

57)  —  V.  des  Vorstandes  des  Vereins  zur  Unterhaltung  der  Augen-  und  Ohren- 
beilanstalt  für  Oberschlesien  in  Gleiwitz,  vom  1  Oktober  1884  bis  SO. 
September  1885. 

58)  —  III.  über  Dr.  Sohreiber's  Augenheilanstalt  in  Magdeburg  vom  1. 
Januar  bis  31.  Deoember  1885. 

59)  —  30.  der  Augenheilanstalt  für  Arme  in  Wiesbaden. 

60)  Karassevitsch,  Beitrag  zur  Sehschärfe  der  Matrosen  des  russischen 
Meeres.    Medic.  Supplement  zum  Marinebericht     Juni.    (Russisch.) 

61)  Kaurin,  Ed.,  Affeotions  des  yeux  des  l^preux  de  Thöpital  de  ReknAs. 
Revue  g^n^ale  d'Opth.   p.  375. 

62)  Kerschbaumer,  F. ,  Wie  viele  Blinde  gibt  es  und  kann  es  geben  ? 
Wien.  med.  Bl&tter.    1886.    Nr.  26. 

63)  Külliker,  Alfred,  Ueber  markhaltige  Nervenfasern  der  Netzhaut.  In- 
aug.-Diss.    Zürich. 

64)  L  a  u  r  e  n  t  i  e  r,  A.,  Wirksamkeit  der  Augenabteilung  des  Nicolai-Milit&r- 
hospitals  in  St.  Petersburg.    Medicinsky  Joum.    1885.    Juli.  p.  213. 

65)  Lubinski,  Die  Resultate  der  Untersuchung  der  Sehschärfe  der  Marine- 
Soldaten.    Medic.  Pribaolenia  k  morskomon  Iborniskon.    Januar. 

66)  Machek,  RechenschafUbericht  der  ophthalmol.  Klinik  von  Krakau  von 
1877—1882.    Przeglad  lekars.    1884.   Nr.  22,  24,  25,  26. 

67)  Magnus,  H.,  Erster  Bericht  der  augenärztlichen  Klinik.    Breslau. 

68)  —  Zur  Blindenstatistik.    Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.    S.  357. 

69)  —  Die  Blindheit  und  ihre  Verhütung;  mit  besonderer  Berücksichtigung 
der  Bedürfnisse  des  praktischen  Arztes.  Deutsche  Medicinal-  Zeitung  Nr. 
16-20. 

70)  Nederlandsch  Gasthuis  voor  behoeffcige  en  minvermogende  ooglij- 
derste.    Utrecht.    Zes-en-twintigste  Verslag.    Mei. 

71)  0  8 1  r  0  w  B  k  7,  A.,  Kurzer  Bericht  über  147  Operationen.  Westnik  ophth. 
März-April,    p.  140. 

72)  P  r  e  s  a  8 ,  Breve  resefia  estadistica  de  la  clfnica  oftalmolögica  durante  los 

aüos  de  1882,  83  j  84.    Boletin  de  la  clfnica  oftalm.  del  Hospital  de  Santa 
Cruz.    Nr.  1.  p.  8,  Nr.  2.  p.  25,  Nr.  3.  p.  42,  Nr.  4.  p.  58.  Nr.  5.  p.  74. 

73)  Randall,  B.  Alex.,  The  refraction  of  the  human  eye.  Extracted  fiom 
the  Americ  Joum.  of  the  medic.  scienc.    XC.    p.  123. 

74)  —  Augen  Untersuchungen  in  den  Schulen.  Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk. 
S.  500. 

75)  —  A  study  of  the  eyes  of  medical  students.  Reprinted  from  Transact 
Pennsylvania  State  medic.  society.    18  p. 


Statifitieehes.  123 

76)  Rapport  9e  anniiel  de  1a  cliuiqne  opbtalmologique  de  M.  le  Professeur 
Dr.  Dor  k  Lyon. 

77)  Recheosehafts-Bericht,  III.  der  Dr.  Eönigshöfe r'schen  Ver- 
eins-ÄngenheilaDstalt  itlr  weniger  Bemittelte  and  Arme.    Stuttgart. 

78)  Reich,  Bericht  über  die  Augenerkrankangen  der  Truppen  des  Kaukasus 
im  Jahre  1884.    Tiflis.    (Russisch.) 

79)  ^  Die  Krankheiten  der  Augen  in  unserer  Armee.  Russkaja  med. 
Nr.  1—7. 

80)  Report,  siztinth  annual  of  the  Masaaohnsetts  charitable  eye  and  ear  in- 
firmary  for  the  year  1885. 

81)  —  mzteenth  annual  of  the  Manhattan  Eye  and  Ear  Hospital  New-Tork. 
September  SOth  1884,  to  ootober  Ist  1885. 

82)  —  eighth  annual  of  the  Preebyterian  Eye,  Ear  and  Throat  Charity  Ho- 
spital, Baltimore. 

83)  —  twenty-eighth  annual  for  the  year  ending  December  Slst,  1884,  of  the 
Breadford  Eye  and  Ear  Hospital. 

84)  -  for  the  Tear  ended  December  81,  1885  of  the  Wills  Eye  Hospital,  Phi- 
ladelphia. 

85)  R  e  u  s  s  ,  Prof.  ▼. ,  Ophthalmologische  Mitteilongen  aus  der  2.  üniversi- 
t&tsaogenklinik  in  Wien.    Wien.  med.  Presse.   Nr.  22—52. 

86)  Riassnnto  statistico  della  Glinica  oculistica  della  R.  Uniyersitä  di  Mo- 
dena.    Spallanzani.   XIV.    p.  7—9. 

87)  Bichey,  S.  0. ,  Determination  of  Tision  in  school  ohildren.  New-Tork 
med.  Becord.    April,    p.  426. 

88)  Roberts,  Gh.,  Statistics  of  eyesight  in  elementary  sohools.  Medic  Times 
and  Gas.  I.  p.  593. 

89)  Saint-Qermain,  de,  L.  A. ,  Da  traitement  des  maladies  des  yeux  k 
THöpital  des  Enfants-Malades  (1873—1884).    Rev.   mens.  d.  mal.  de  Tenf. 

m.  p.  17. 

90)  S  a  1 1  i  n  i,  G  i  n  1  i  o,  Un  settennio  di  Glinica  oculistica  nella  R.  üniversita 
di  Modena.    Note  diniche  e  qnadri  statistici    Modena. 

91)  Schenkl,  Üeber  hundert  Frontalextraktionen.  Prager  Med.  Wochen- 
schr.  Nr.  32. 

92)  8  G  h  i  0 1  s,  Hj.,  Ophthalmometrische  und  optometrische  üntersnchnngen  Ton 
969  Augen.    Gentralbl.  f.  Augenheilk.  S.  474. 

9S)  Sohl  eich,  Dr.  G. ,  Die  Augen  der  Idioten  der  Hei)-  nnd  Pflege- Anstalt 
Schloss  Stetten  in  Wfirttemberg.  Elin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.  S.  446 
und  Zeitschr.  f.  d.  Behandlung  Schwachsinniger  und  Epileptischer.  Nr.  23. 

94)  Schmidt,  E. ,  Ueber  Sehneryenentzündung.  (Aus  der  Universitätsklinik 
von  Prof.  Hirschmann  in  Gharkow.)    Westn.  ophth.  p.  273. 

95)  Schmidt-Rimpler,  Zur  Frage  der  Schnlmyopie.  Gentralbl.  f.  prakt. 
Augenheilk.  8.  455. 

96)  Serebrenikow,E.,  Kurzer  Bericht  über  100  Augenoperationen  in  der 
Landpraxis.    Westnik  ophth.    (Nov.  —  Dec.)    p.  408. 

97)  S  i  m  i ,  A. ,  Inchiesta  ottometrica  nelle  Scuole  dall*  Italia  fatta  per  cnra 
dei  coUaboratori  del  Bolletino.  Riassunto  degU  esami  praticati  neu*  anno 
8Cola»tico.  1883—84.    Boll.  d'Oculist.    VII.   p.  173,  232,  252  und  301. 

98)  ->    Riassonto  generale  delle    visite    oculistiche   eseguite   sugli  agenti  ed 


]24  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

aflpiranti  ad  impieghi  delle  ferrovie  Bomane  durante  Tanno  1884.  BolL 
d'Ocal.  VII.  p.  211. 
99)  S  k  r  e  b  i  t  z  k  7 ,  A. ,  In  welchem  Verh&ltnisB  steht  in  Buasland  die  Für- 
sorge f&r  die  Blinden  zu  deren  Zahl  ?  Gedruckter  Vortrag  zum  V.  In- 
ternat. Gongress  der  Vorsteher  und  Lehrer  der  Blindenanstalten  in  Am- 
sterdam.   Bonn.    15  S. 

100)  8  t  e  f  f  a  n,  Ph.»  In  wiefern  .entspricht  unser  zur  Zeit  üblicher  erster  Schal- 
unterricht —  die  ersten  3  Schuljahre,  d.  h.  7.,  8.  und  9.  Lebensjahr  um- 
fassend —  den  Anforderungen  der  Hygiene  des  Auges?  Centralbl.  f. 
allg.  Gesundheitspfl.    S.  124. 

101)  Universitäts-Augenklinik  in  Bern.  Bericht  über  das  Jahr  1883. 
Erstattet  von  Prof.  Dr.  Pflüger.    Bern.    59  S. 

102)  V  e  r  e  e  n  i  g  i  n  g  tot  oprichting  en  instand-houding  eener  Inrichting  voor 
ooglijders  te  Amsterdam.    Twaalfde  Verslag.    Mei  1885. 

103)  —  Dertiende  Verslag.    Mei  1886. 

104)  —  tot  hat  Verleenen  van  Hulp  aan  Minver mögende  Ooglijders  voor  Zuid- 
Holland,  Gevestigd  te  Rotterdam.  Twintigste  Verslag,  Coopen,  de  over 
het  Jaar  1885.    Met  Bijlagen. 

105)  Villaret,  Militär-Sanitftts- Wesen.  Jahresbericht  über  die  Leistungen 
und  Fortschritte  der  gesammten  Medicin  von  V  i  r  c  h  o  w  und  Hirsch. 
XX.  Jahrgang.    S.  588. 

Adler  (1)  giebt  noch  als  Anbang  zu  seinem  12.  Jahresbericht 
eine  tabellarische  Zasammenstellnng  von  45  in  der  Klinik  behan- 
delten schweren  Traumen,  nach  dem  Hauptsitze  der  Verletzung  ge- 
ordnet. Dieselbe  bezieht  sich  auf  Alter  und  Beschäftigung  des  Ver- 
letzten, Art  und  Ursache  der  Verletzung,  Verschulden,  Diagnose  und 
Status  praesens,  Komplikationen,  Sehvermögen,  Verlauf,  Therapie, 
Ausgang,  Zeitraum  von  der  Verletzung  bis  zur  Aufnahme,  Dauer 
der  Behandlung,  Schwere  der  Verletzung. 

Zum  Schluss  teilt  A.  noch  mit,  dass  er  in  12  Fällen  von  Cor- 
nealtrQbung  sehr  gute  Resultate  durch  Behandlung  mit  Elektrolyse 
erzielt  habe.  In  allen  Fällen  trat  auch  eine  Besserung  der  Seh- 
schärfe ein. 

A  n  c  k  e  (2)  hat  aus  der  Zahl  der  16  800  Patienten,  die  in  der 
Zeit  vom  Juli  1883  bis  Oktober  1885  in  der  Hi  rsch  b  er  g'schen 
Klinik  behandelt  wurden,  100  Fälle  von  Keratitis  parenchymatosa 
diffusa  zusammengestellt.  Es  kommt  1  Fall  auf  168  Patienten,  also 
f  %  aller  Fälle.  Von  den  Betroffenen  waren  62  männlichen  and 
38  weiblichen  Geschlechts.  In  38  Fällen  waren  beide  Augen  (aber 
nie  gleichzeitig  und  in  gleicher  Intensität),  in  22  Fällen  das  linke, 
in  36  Fällen  das  rechte  Auge  ergriffen.  Im  Alter  bis  zu  10  Jahren 
standen  31  Personen,  im  11.  bis  20.  Jahre  37,  im  21.  bis  30.  Jahre 
16,  im  31.  bis  40.  Jahre  7,  im  41.  bis  50.  Jahre  3,  im  51.  bis  60. 


Blindenstatistik.  125 

Jahre  1 ,  im  61.  bis  70.  Jahre  2.  Bei  3  Patienten  war  das  Älter 
nicht  notiert.  In  37  Fallen  fand  sich  sichere  Lues  (darunter 
27mal  kongenitale,  lOmal  acquirierte)  und  24mal  Lues  dubia,  wäh- 
rend 39  Fälle  keinen  Anhalt  für  Syphilis  boten.  Die  Zähne  waren 
bei  27  Patienten  abnormal.  Typische  Hutchinson' sehe  Zähne 
fanden  sich  11  mal  ;  in  7  von  diesen  11  Fällen  bestand  sichere  Lues 
congenita.  In  6  Fällen  fanden  sich  keilförmige  Schneidezähne  (4mal 
Lues  congenita,  2mal  Lues  dubia),  in  weiteren  10  Fällen  geriefte 
and  defekte  Zähne.  Die  Patienten  waren  meistens  elend,  anämisch, 
schlecht  entwickelt  und  klein  von  Wuchs.  Der  Verlauf  der  Krank- 
heit war  in  derselben  Zahl  der  Fälle  ein  guter.  Gompliciert  durch 
stärkere  Iritis  waren  16  Fälle,  durch  Episkleritis  3  Fälle.  In  16 
BUUen  fanden  sich  periphere  Pigmentveränderungen  im  Augenhin- 
tergrunde. 

Meyhofer  (6)  führt  12  Fslle  unreifer  Katarakt  namentlich 
auf,  in  denen  er  durch  Entleerung  des  Kammerwassers  mittels  Punk- 
tion und  mit  daran  sich  schliessender  Linsenmassage  die  künstliche 
Reifang  zu  Stande  brachte  und  spricht  diesem  Verfahren  gegenüber 
der  künstlichen  Reifung  durch  Iridektomie  das  Wort.  In  11  von 
diesen  12  Fällen  ist  die  Keifung  nach  2 — 6  Tagen  eingetreten  und 
wurde  die  Extraktion  meist  ca.  5 — 14  Tage  nachher  vorgenommen, 
b  1  Falle  wurde  nach  Reaktion  und  Massage  kein  sichtbarer  Erfolg 
auf  das  Vorwärtsschreiten  der  Katarakt  ausgeübt. 

Bogaiewsky  (30)  behandelte  im  Jahre  1884  (dem  ersten, 
in  welchem  Augenkranke  ins  Krementchoughospital  aufgenommen 
wurden)  62  Patienten.  Katarakt-Extraktionen  wurden  17  gemacht, 
Iridektomieu  9  etc. 

[C  i  c  a  r  d  i  (33)  spricht  der  präparatorischen  Iridektomie  sehr 
das  Wort,  sei  es  um  den  Star  zur  vollständigen  Reife  zu  bringen, 
sei  es  um  den  Erfolg  der  Operation  überhaupt,  wenn  er  aus  irgend 
einem  Grunde  gefährdet  zu  sein  scheint,  zu  sichern.  Zum  Beweise 
ffihrt  er  folgende  Zahlen  an  :  Von  152  in  den  Jahren  1881 — 85  nach 
(iräfe  extrahierten  Augen  gingen  9  zu  Grunde,  also  5,92%,  wäh- 
rend von  72  präparatorisch  iridektomierten  und  nachträglich  extra- 
hierten Augen  nur  3  verloren  gingen,  also  4,16  ^/o;  zur  richtigen 
Würdigung  dieses  Unterschiedes  muss  hervorgehoben  werden,  dass 
der  präparatorischen  Iridektomie  grösstenteils  solche  Augen  unter- 
worfen wurden ,  welche  ungünstige  Momente  für  den  Heilerfolg  in 
sich  bargen.  Brettaue r.] 

Cohn    (36)   macht  in   seiner  Blindenstatistik  zuerst  eine  Zu- 


126 


Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten 


sammenstellung  der  Zahl  der  Blinden  in  verschiedenen  Ländern 
nach  vorhandenen  bezüglichen  Statistiken,  gibt  dann  eine  Statistik 
der  Blindenanstalten  und  berechnet  die  Zahl  der  Blinden,  die  in  den 
einzelnen  Iiandem  auf  1  Anstalt  kommt,  folgendermassen : 


in  Belgien 

1  Anstalt  auf    368 

>  Schweiz 

>      508 

>  Prenssen 

»      591 

»  Nordamerika 

»       643 

>  Dänemark 

>       732 

>  Holland 

>       796 

»  England 

>     1044 

>  Oesterreich 

»     1415 

>  Frankreich 

t     1948 

>  Schweden  und  Norwegen 

>     2790 

»  Italien 

»    4920 

»  Spanien 

>     8689 

Hierauf  folgt  eine  Statistik  der  Erblindungs-Ursachen  nach 
den  Zusammenstellungen  der  verschiedenen  BUnden  -  Statistiker. 
Daraus  ergiebt  sich,  dass  unter  1000  Erblindungen  nur  225 
unabwendbar,  449  vielleicht  vermeidbar  und  326  absolut  vermeid- 
bar waren. 

[Nach  J.  Jekelfalussy  kommen  g^enwärtig  auf  10,000 
Seelen  13,3  Blinde  (im  Jahre  1872  blos  12,0).  Seit  1869  hat  die 
Zahl  der  Blinden  um  2316  Individuen  zugenommen.  Greniceanu 
(38)  schreibt  >diese  höchst  ungünstigen  Verhältnisse  dem  Mangel 
an  Augenheilanstalten  im  Lande  zu.  In  Budapest  bestehen  aller- 
dings 6:  üniversitäts- Augenklinik,  St.  Rochus-Sp. ,  St.  Johannes^ 
Sp.,  Stephanie-Sp.  (für  Kinder),  Elisabeth-Sp.  und  Israeliten-Sp.  Allein 
die  Erfahrung  lehrt,  dass  diese  Anstalten  zumeist  nur  aus  der  Haupt- 
stadt und  der  näheren  Umgebung  aufgesucht  werden.  Ausserdem 
sind  noch:  in  Elausenbuig  eine  üniversitäts- Augenklinik,  in  Press- 
burg und  in  Kronstadt  je  eine  Landesheilanstalt  und  endlich  in 
Theresiopol  eine  kommunale.  So  bleibt  der  grosste  Teil  der  Beichs- 
hälfte  von  solchen  wichtigen  Hilfsstationen  entblosst.  Cr.  schlagt 
einen  Fragebogen  vor,  um  bei  einer  neueren  Blindenzählung,  die  er 
von  Sanitätsorganen  ausführen  lassen  möchte,  die  heilbaren  von  den 
unheilbaren  Blinden  sondern  zu  können.  Ungarn  hat  blos  eine  Blin- 
denlehranstalt.  S  z  i  1  i.] 

Die  108  f^lle  von  Glaukom,  die  Drake-Brockmann  (39) 
beobachtete,   verteilen  sich  auf  73  Individuen,  die  mit  Ausnahme 


Statistik  des  Qlankom's.  127 

Yon  2  Europäern  mmmÜich  Eurasier*),  Mohamedaner  oder  Hindu 
waren.  Die  Statistik  der  Augenbeilanstalt  von  Madras  während  der 
letzten  5  Jahre  zeigt,  dass  das  Glaukom  die  hohe  Ziffer  von  4,75  % 
der  Augen-Affektionen  bei  der  einheimischen  Bevölkerung  ausmacht, 
während  es  bei  den  in  Madras  wohnenden  Europäern  nur  in  1  % 
der  f^le  vorkommt. 

Unter  den  108  Glaukomfällen  waren  45  von  akutem  und  63 
ton  chronischem  Glaukom,  lieber  die  Ursachen  giebt  folgende  Ta- 
belle eine  Uebersicht: 


I.   Akutes  Glaukom: 

a)  primäres  Glaukom: 
Nervöse  Ursachen 

4 

Verletzungen 
Fieber 

4 
2 

Operationen  bei  den  Eingeborenen 

Atropin 

Gelenkrheumatismus 

2 

1 
1 

Unbekannte  Ursachen 

15- 

Vorhandensein  von  Katarakt 

15 

b)  sekundäres  Glaukom: 

Irido-Choroiditis 

1 

45 

n.  Chronisches  Glaukom: 

a)  primäres  Glaukom : 
Metrorrhagie  2 
Nervöse  Ursachen  2 
Alkoholismus  2 
Unbekannte  Ursachen  55 

b)  sekundäres  Glaukom: 
Irido-Choroiditis  2 


63. 

Für  die  Behandlung  des  akuten  Glaukoms  empfiehlt  D  r  a  k  e- 
Brockman  die  Iridektomie  bei  gleichzeitigem  Gebrauch  von 
Eserin  und  die  Extraktion  der  Linse,  sobald  sie  getrübt  ist.  Beim 
chronischen  Glaukom  erzielt  er  die  besten  Erfolge  durch  die  Skle- 
rotomie  in  Verbindung  mit  Eserineinträufelungen. 


*)  So  oennt  man  in  Indien  die  weissen  Abkömmlinge  von  einem  Enro- 
pfter  und  einem  Hiadaweib. 


128 


Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 


Die  erhaltenen  Resultate  veranschaulicht  folgende   Tal 


1 

ohne  Ver-I 

besserung 

9¥D 

•I» 

< 

-e 

« 

II 

> 

II 
> 

II 
> 

II 

(3 

a.  Akutes  Glaukom: 

Eserin  und  Iridektomie 

14 

1 

2 

3 

2 

( 

Eserin  und  Iridektomie  mit 

1 

Extraktion  der  Katarakt 

6 

3 

1 

— 

3 

^ 

Eserin  und  Sklerotomie 

3 

— 

— 

— 

— 

^ 

Eserin  allein 

1 

— 

— 

— 

^ 

b.  Chronisches  Glaukom: 

Eserin  und  Iridektomie 

28 

7 

_ 

3 

1 

1 

> 

Eserin  und  Iridektomie  mit 

Extraktion  der  Katarakt 

7 

— 

2 

3 

— 

1 

1 

Eserin  und  Sklerotomie 

4 

1 

— 

— 

2 

-J, 

Eserin  allein 

1 

— 

— 

— 

— 

1 

I 

40  Fall^ 


6 
9 

8 
1 

9. 

7 

29  FälU 

10 
2 
3 


Dürr  (40)  hat  von  1881—1884  8167  Kranke  behan 
grosste   Anzahl    der  Erkrankungen    waren   solche  der   Co 
nämlich  32,1  ^/o,  und  der  Cornea,  25,3  ^/o.    Operationen  h^ 
ausgeführt. 

Die  Blindenanstalt  von  Hannover  zahlt  98  blinde  Ins 
Blindheitsursachen  verteilen  sich  folgendermassen : 

1.  Angebome  Blindheit: 

Mikrophthalmie  und  Anophthalmie 

M^alophthalmie 

Angebome  Katarakt 

Choroiditis 

Atrophie  des  Optikus 

Retinitis  pigmentosa 

2.  Idiopathische  Augenerkrankungen: 

Blennorrhoea  neonatorum 

Conjunctivitis  diphtheritica 

Homhauterkrankungen 

Choroiditis 

Katarakt 

Atrophie  des  Optikus 

Glaukom 

Myopie 


21 


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2507 

2701 

2265 

566» 

5678 

1642 

1551 

2581 

24899 

m 

398 

322 

- 

442 

84 

49 

- 

- 

22s» 

2S03 

1943 

- 

5236 

1540 

1502 

- 

- 

4489 

8863 

- 

- 

9809 

1125 

915 

- 

- 

16,7 

22,0 

- 

- 

22,2 

13,6 

18,66 

- 

_ 

TT 


Sät 

1 

4i 

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1 

S 

1884 

1884 

UM   M.' 

1884 

1884 

1 

53 
81 

25 
1 

S 

8 
9 

56 
53 
3 

15 
i 
11 
15 

16 
171 

45 
30 

18 
12 

6 
3 

48 
47 
9 

15 
33 
20 
46 

U 
5 

226 

44 

20 

1 
19 

12 
9 
3 

24 
11 

1 

9 

3S 
27 

3 

1 

140 

100 
92 

54 
2 

1 

6 
6 
3 

81 
76 

1 

11 
5 
38 
25 

3 
14 
2 

7 

4 

314 

72 
55 

48 

7 

8 
9 

69 
69 

5 
2 
48 
68 

42 

4 

3 
313 

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11 

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pt 

Tabelle  IV.    Operationserfolge. 


1 

b 

2 

H 

»JJ9 

s 

Anstalten. 

Jahrgang. 

Zahl  der  operirten  nicht 
oomplicirten  Gataracte. 

Vollkommener  Erfolg: 
8  =  1  bis  S  <  tV- 

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PüOQ 
00 

o 
II 

GQ 

.* 

1  -J 

II 

GQ 

i 
> 

o(e> 

8 

Bern,  Prof.  Dr.  P  f  1  fi  g  e  r 

1885 

81 

81 

— . 

— 

9 

Badapeet,  Prof.  Dr.  Schulek 

1885 

205 

140 

63 

2 

0,98 

10 

Dorpat, Prof. Dr.  B&hlmann 

1885 

25 

22 

3 

— 

— 

11 

Erlangen,  Prof.  Dr.  S  a  1 1 1  e  r 

1885 

61 

60 

— 

— 

-0 

12 

Qieasen,  Prof.  Dr.  y.  H  i  p  p  e  1 

1885 

20 

19 

— 

1 

5 

13 

Königsberg,  Prof.  Dr.  Jacob- 
son 

1885 

108 

107 

— 

1 

0,93 

14 

Krakau,  Prof.  Dr.  Rjdel 

1885 

62 

56 

3 

3 

4,84 

15 

Wurzbarg,  Prof.  Dr.  Michel 

1885 

64 

61 

1 

2 

8,12 

17 

Hannover,  S.-B.  Dr.  Dflrr 

1885 

81 

29 

2 

— 

— 

21 

Jaroelan,  Dr.  Kazanrow 

1885 

88 

80 

6 

2 

2,27 

28 

Rotterdam,  Dr.  yan  Moll 

1885 

17 

17 

— 

— 

— 

28 

Budapest,  Dr.  y.  Siklössy 

1885 

122 

114 

6 

2 

1,63 

29 

Earlsrohe,  Hofrat  Dr.  M  a  i  e  r 

1885 

41 

38 

2 

1 

2,4 

32 

Payia,  Dr.  Cicardi 

y.6.XI.84- 
8.  VII.  85. 

54 

42 

9 

3 

5,56 

42 

Paris,  Dr.  Fieazal 

1885 

355 

288 

53 

14 

4 

50 

Breslau,  Dr.  J  a  n  y 

1885 

51 

50 

— 

1 

1,8 

53 

Berlin,  Prof.  Dr.  Hirsohberg 

1885 

79 

78 

— 

1 

1,26 

54 

Zittan,  Dr.  Jus  t. 

1885 

78 

74 

2 

2 

2,5 

57 

Magdeburg,  Dr.  Schreiber 

1885 

18 

17 

-- 

1 

5,56 

58 

Wiesbaden ,     Dr.     Pagen- 
steoher 

1885 

54 

49 

4 

1 

1,85 

76 

Lyon,  Prof.  Dr.  Dor 

1885 

27 

26 

1 

— 

— 

80 

Boston,  Dr.  Derby 

1885 

86 

71 

10 

5 

6,0 

4 

Wien,  Dr.  Hock 

1884 

13 

8 

3 

2 

15,4 

46 

Frankfurt,  Dr.  Steffan 

1884 

20 

18 

2 

— 

— 

L 

•       •*                         ^r  •  ^ 

1ft«5i     nnH 

Befraktion  der  Neugeborenen.  ]^29 

3.  Verletzungen:  15  Fälle. 

Augenverletzungen  2 

Kopfverletzungen  & 

Missglückte  Operationen  2 

Sympathische  Ophthalmie  6 

4.  AUgemein-Erkrankungen :  15  Falle. 

Cerebrale  Atrophie  des  Optikus  9 

Choroiditis  nach  Typhus  1 

Choroiditis  nach  Scharlach  1 

Keratitis  nach  Scharlach  1 

Keratitis  nach  Masern  2 

Atrophie  des  Optikus  nach  Masern  2 

Glaskörpertrübungen  nach  Morbus  maculosus  1 

Keratitis  scrofulosa  8 

unbestimmte  Ursachen  10. 

Die  Blindheit  bei   den  Insassen   der  Anstalt  war  unvermeidlich   in 

45,9  %  der  Fälle ,   in  39,7  Vo  konnte  sie  vermieden  werden   und  in 

14,4^0   war  nicht  zu  bestimmen,   ob   die  Blindheit  unvermeidlich 

war  oder  nicht. 

[E  V  e  i  1 1  e  (41  &nd  unter  10,000  Kranken  der  Klinik  in  Bor- 
deaoz  311  Falle,  deren  Augenaffektion  durch  Syphilis  hervorgerufen 
war.  Die  häufigste  Augenerkrankung  war  die  Iritis  (95  Fälle),  dann 
die  Chorioiditis  (59)  und  die  Neuritis  nervi  optici  (58).  Die  übrigen 
Erkrankungen  sind  selten ;  die  Lähmung  des  N.  oculomotorius  ist 
ungefähr  in  4 — 5  %  vorhanden ,  und  die  Syphilis  im  Allgemeinen 
als  ursächliches  Moment  in  ungefähr  30  *^/o.  Michel.] 

F i e u z a  1  (42)  bespricht  Eingangs  die  Arbeiten  von  Mag- 
nus über  Ursachen  und  Verhütung  der  Blindheit  und  fügt  dann 
die  durch  das  Ministerium  des  Innern  über  die  Blinden  in  Frank- 
reich gepflogenen  Erhebungen  in  Tabellen  au. 

Diese  Tabellen  zeigen,  dass  in  Frankreich  und  Algier  3794  Blinde 
Ton  6—21  Jahren  und  34  838  erwachsene  Blinde  sich  befinden,  also 
9,48  :  10  000  Einwohnern. 

Germann  (44)  untersuchte  110  Säuglinge,  somit  220  Augen. 

Es  ergab  sich,  dass  innerhalb  der  ersten  Lebensmonate  ausnahmslos 

Hypermetropie  bestand  und  zwar  von  etwas  unter  1  D  bis  zu  12  D. 

H  bis  zu  1  D  hatten   8  Augen,   von    1 — 4  D   95  Augen,   von 

4 — 8  D  98  Augen,  H  von  mehr  als  8  D  19  Augen. 

Dem   ersten  Lebensmonate   gehörten    168  Augen  an ,   auf  diese 

JftbrMboiioht  t  Ophthalmologie.  XVI.  1886.  9 


130  Pathologie  und  Therapie  der  Aageoksankheiteii. 

yerteilen   sich   die    erwähnten  Grade  der   H.,   wie  folgt:  2,38%, 
36,30%,  60  >,  11,80  <^/o. 

Auf  den   2.  Lehensmonat  kommen  40  Augen ;   davon  entfielen 
auf  die  erste  Klasse  der  H.  10  Vo,  auf  die  2.  65  %  nski  wf  die  3.  25  >. 
Die  Durchschnitts-H.   »Immtlieher  Amgen   betrag  4,84  D,  die 
für  den  L  Lebensmonat  5,37,  für  den  2,  3,30  D. 

Später  ergiebt  sich  eine  Abnahme  der  H.,  also  eine  Befrak- 
tionserhohung,  bedingt  durch  das  Wachstum. 

6.  bestimmte  femer  die  Refraktion  der  Augen  Yon  66  Kindern 
im  Alter  von  1^ — 10  Jahren,  die  bis  dahin  keiner  Beacb&ftigung  ob- 
gelegen und  keinerlei  Unterricht  genossen  hatten«  Von  diesen  132 
Augen  kommen  119  (8&V$)  auf  H.,  9  (7  %)  auf  G.  und  4  (3%) 
auf  M. 

Die  höchste  H.  betrug  9  D,  die  Dorchscbnitts^H.  8,27  D,  die 
Durchschiötts-Refraktion  1,72  D. 

85  Kind^  waren  Anisometropen  von  im  Maximum  2  D  Diffe* 
rena^    Je  jünger  die  Individuen,  desto  mehr  H. 

{Im  Schuljahre  1884/86  (15.  Januar  —  5.  November  188&)  be- 
handelte Guaita  (45)  auf  der  Üniversitats-Augenklinik  in  Sieoa 
1492  Patienten  (davon  176  stationär,  1316  ambulatorisch).  Es  wtur^ 
den  20  Kataraktextraktionen  gemacht»  alle  mit  gutem  (operativ4ecb- 
nischem)  Erfolgie,  39  Iridektomien  und  63  Operationen  an  den  Li- 
dern wiegten  Trichiasis  und  Entropion.  Brettaue rj 

Schiess**Gemuseus  (48)  behandelte  poliklinisch  1779 Fa- 
ttentan  und  Machte  179  Operationen.  Di^  meisten  Kranken  liefen 
ten  die  Monate  Januar ,  März  ,  Juli ,  die  wenigsten  November  und 
Deoember«  Die  Altersklasse  von  10 — 20  Jahren  stellte  das  grosste 
Erankenkontingent)  nämMch  22,77  %.  Die  Altersklassen  von  50—70 
JaJuren  und  darüber  stellten  die  wenigsten  Patienten.  Extraktionen 
von  nicht  komplicierten  Altersstaren  wurden  40  ausgeführt,  davon 
37  mit  vollem,  3  ohne  Erfolg.  Der  Procentsatz  der  einzelnoi  E^ 
krankungen  ist  folgender: 

Gonjunktiva  25,63  Vo 

Cornea  29,17  » 

Sklera  0,51  » 

Iris,  GcNrpus  ciliare  4,05  » 

Choroidea  1,01  » 

Glaukom  0,96  » 

Amblyopie  0,84  » 

Retina,  Nervus  Opticus        3,59  » 


Lepritoe  Angenerkrankungen.  13  X 

Corpus  vitreum  0,62  ®/o 

Lena  6,30  > 

Bulbus,  Orbita  2,14  » 

Refractio  11,52  » 

Aooomodatio  2,47  > 

Muskeln,  Nerven  2,36  > 

Thranenorgane  3,15  > 

Lider  5,68  > 

In  der   Kew-Yorker   Augenklinik  (56)  wurden  vom 

1.  Januar  bis  30.  Sept.  1884  4659  Augenkranke  behandelt,  darunter 

236  Aufnahmen.     Es  wurden   366  Operationen  ausgeführt  (36  Ea^ 

taraktextraktionen,  30  Nachstaroperationen  mit  1  Verlust). 

Karasseyitch  (60)  untersuchte  1510  Matrosen  auf  ihre  Seh- 
schärfe und  Refraktion  und  &nd  77,6%  Emmetropen,  14,4%  Hy- 
permetropen,  7,8  Wo  Myopen.  Die  Sehschärfe  war  in  45,76  %  >  1 
und  =  1  bei  30,74%. 

unter  den  64  von  E  a  n  r  i  n  (61)  untersuchten  Leprakranken 
des  Spitals  von  Reknäs  zeigten  41  (64,1  %)  Augenerkrankungen;  bei 
37  (90,2  Vo)  derselben  waren  beide  Augen  afßciert,  6  (14,0  %)  waren 
Yollkommen  blind.  Von  37  (35,1  %)  an  der  anästhetischen  Form 
Erkrankten  hatten  13  (35,1  >)  normale  Augen  und  24  (64,9  %) 
litten  an  Augenerkrankungen. 

Von  7  an  der  anästhetischen  Form  Erkrankten,  die  vorher  an 
der  nunmehr  geheilten  tuberkulösen  Form  gelitten  hatten  ,  waren 
3  (42,9  %)  normal,  während  4  (57,1  %)  an  den  Augen  litten. 

Von  14  Eranken  der  tuberkulösen  Form  hatten  6  (42,9  %)  nor* 
male  Augen,  8  (57,1  ^/o)  litten  an  Augenaffektionen.  5  ehemak  von 
der  tuberkulösen  Form  Ergriffene,  nun  Geheilte,  hatten  sämmtlich 
Angenerkrankungen. 

Die  anästhetische  Form  zeigte  folgende  Augenaffektionen:  Lag- 
ophthalmus  paralyticus,  Xerosis  corneae,  Synechiae  post.,  Cataracta, 
Phthisis  bulbi,  und  einen  Fall  von  Obscuratio  corneae.  Die  beiden 
eisten  Erkrankungsformen  waren  die  häufigsten.  — 

Die  tuberkulöse  Form  hatte  folgende  Erkrankungen  der  Augen  aufzu- 
weisen :  Obscuratio  comea,  Leucoma  corneae,  Synechiae  post.  et  Iritis, 
Tuberculum  sclero-comeale,  Tuberculum  iridis,  Cataracta,  Phthisis  bulbi« 
Während  der  Jahre  1883—1884  hat  K.  folgende  Operationen 
an  Leprosen  gemacht :  2  Kataraktextraktionen ,  10  Tarsoraphien, 
3  Keratotomien,  3  Iridektomien  und  1  Punctio  corneae. 

Kerschbaumer    (62)   wendet   sich  unter  Hinweis  auf  seine 

9* 


132  Pathologie  and  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Schrift:  »Die  Blinden  des  Herzogthums  Salzburg  etc.  WieBbaden^ 
1886c  gegen  die  Blindenstatistiker,  welche  mit  seiner  Behauptung,  daas 
»25  Blinde  auf  je  10  000  Einwohner,  die  von  jeder  Kultur  und 
Hygiene  uneingeschränkte,  maximale  Zahl  darstellen,  welche  man 
durch  Hinzutreten  Ton  Trachom  auf  30  steigern  kann«,  im  Wide^ 
Spruche  sich  befinden.  So  bezeichnet  er  die  Angabe  von  Magnus, 
dass  in  Italien  nach  S  o  r  m  a  n  i  auf  Grund  von  in  den  letzten  U 
Jahren  an  2  Millionen  Rekruten  gewonnenen  Beobachtungen  75  bis 
90  von  10  000  blind  sein  sollen ,  als  fehlerhaftes  Citat.  Er  glaubt, 
dass  sich  Sormani,  nachdem  von  10  000  Stellungspflichtigen  75 
bis  90  auf  beiden  Augen,  oder  auf  einem  Auge  blind  oder  schwach- 
sichtig seien ,  verrechnet  habe.  Dem  Referate  F  e  u  e  r^s  an  das  un- 
garische Ministerium,  wonach  von  100,000  Einwohnern  des  Toron- 
taler  Komitates  1000  in  Folge  von  Trachom  zu  blinden  Bettlern 
geworden  seien,  hält  E.  entg^en,  dass  es  sich  thatsachlich  nnr 
um  49  (80  unheilbare,  19  heilbare)  Trachomblinde,  also  5  :  10000 
handle.  Dem  durch  einen  Rechnungsfehler  erreichten  Resultate  von 
Magnus  gegenüber,  dass  von  10  000  Kindern  der  Stadt  Breslau  im 
Alter  von  0 — 5  Jahren  10,70  erblinden,  berechnet  er  die  Erblind- 
ungsgefahr für  dieses  Alter  nur  auf  1,28  :  10  000  aus  den  Magnus'- 
schen  Untersuchungen.  Femer  findet  er ,  dass  Magnus  bei  der 
Berechnung  der  Erblindungsgefahr  desselben  Alters  für  die  Provinz 
Schlesien  in  8  Rechnungsfehler  verfallen  sei,  zwei,  welche  die  Ver- 
bal tnisszahl  auf  18  emporgeschnellt  hätten ,  und  einen  dritten ,  der 
dieselbe  wieder  um  das  Fünffache  verminderte,  so  dass  er  zufällig 
blos  einen  um  das  Dreifache  zu  hohen  Wert  3,57  gefunden  habe. 

Sodann  sagt  E.,  er  habe  nachgewiesen,  dass  Cohn  (Blinden- 
statistik,  Eulenburg's  Realencyklopädie)  nur  durch  den  Umstand 
dazu  gekommen  sei,  das  Centrum  und  den  Westen  Frankreichs  gegen 
Blindheit  für  ziemlich  immun  zu  halten,  dass  er  übersehen,  dass 
in  den  Departements  Seine  und  Vend^  die  ausserhalb  Blindeninsti- 
tuten  lebenden  Blinden  überhaupt  nicht  gezählt  worden  sind.  Die 
unglaubwürdig  niedrige  Ziffer  für  die  ungarische  Militärgrenze  und 
Oesterreich  mit  5,1  und  5,5  Blinden  auf  10  000  der  Bevölkerung 
nach  der  Zählung  vom  Jahre  1869  haben  bei  der  Zählung  1880  eine 
den  thatsächlichen  Verhältnissen  mehr  entsprechende  Korrektur  er- 
fahren, nämlich  18,2  und  9,1  :  10  000  und  E.  erwartet  von  der  Volks- 
2&hlung  1890  den  Nachweis,  dass  in  Oesterreich  durchschnittlich  min- 
destens 10,  in  der  Militärgrenze  mindestens  15  Blinde  auf  10000 
Einwohner  entfallen. 


Markhaltige  Nenrenfasem. 


ISS 


Besonders  wendet  sich  £•  gegen  den  oben  referierten  AuftatE 
▼on  Dr.  Skrebitzky:  In  welchem  Yerhältniss  steht  in  Rnssland 
die  Ffirsorge  für  die  Blinden  zn  deren  Zahl?  und  behauptet  ge- 
radezu ,  dass  Skrebitzky  die  Blindenzahl  um  mindestens  das 
Zehnfache  übertrieben  habe.  Zum  Beweise  vergleicht  er  in  einer 
Tabelle  die  von  letzterem  angegebenen  Zahlen  mit  denen  von  yer^ 
schiedenen  anderen  Völkern.  In  einer  11.  Tabelle  führt  K.  die  ein- 
zeben  Gebrechen  auf,  welche  in  Oesterreich  Befreiung  vom  Militär- 
dienst bedingen,  und  die  Anzahl  der  von  je  10  000  untersuchten 
Wehrpflichtigen,  die  wegen  derselben  zurückgestellt  oder  geloscht 
worden.  Darunter  sind  aufgeführt  wegen  Krankheiten  der  Augen 
im  Jahre  1876:  245;  1875:  250,  1874:  260. 

In  Tabelle  III.  sind  die  Augenkrankheiten  nach  dem  amtlichen 
Schema  specificiert,  doch  ist  nicht  die  Zahl  der  auf  einem  Auge  und 
auf  beiden  Augen  Blinden  oder  Schwachsichtigen  separat  angegeben. 


Von  je  10  000  Wehrpflichtigen  mit  der  Körperl&nge 
Ton  1,554  m   an  anfw&rts  wurden  im  Jahre   1876 
lorückgeatellt  oder  gel($echt  wegen 


o 

I  TS 

11 
^8 


O 

eS  5  d) 

o  a  S 


mit 


Chronischer  Entsündong  und  st&ndiger  Verbildung 

der  Thr&nenorgane 
Chroniflcher  Entsündnng   und  ständiger  Vorbildung 

der  Lider 
Chronischer  Entzündung  der  Bindehaut 
Kumichtigkeit 
Schielen 

Ständiger  Verbildung  der'  Regenbogenhaut 
TrfibuDgen  and  Narben  der  Hornhaut 
Schwachflichtigkeit,  schwarzem  Star 
Graoem  Star 
Schwund  des  Angapfels 
Erblindung  auf  einem  oder  beiden  Augen 
Sonstigen  Krankheiten  des  Auges 


6 

8 

5 

11 

22 

2 

42 

0 

5 

39 

13 

20 


6 

12 
22 
26 
34 

11 
114 

5 

15 
11 
21 

2 


11 
16 
20 
46 

10 
80 

3 
10 

7 

15 
22 


Summe  1  136 


316 


245 


Es  giebt  demnach  unter  je  10000  Stellangspflichtigen  durchschnitt- 
lich ungefähr  171  mit  Sehstoning  oder  Blindheit  eines  oder  beider 
Augen  Behafteten;  in  Zara  96,  in  Lemberg  211. 

unter  52 180  Patienten  der  Züricher  ophthalm.  Klinik  und 
Poliklinik  und  der  Privatklinik  von  Prof.  Homer  aus  den  Jahren 
1872—1883  «and  Kolli  ker  (63)  59  =  0,111  Vo  mit  markhaltigen 
Neryenfasern   der  Netzhaut   behaftete    Individuen.     Meist   ist  diese 


134  Pathologie  and  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Anomalie  einseitig,  anf  beid^i  Augen  kam  sie  in  13,7  ^/o  vor.  In 
81,34  Vo  wurde  sie  nach  oben,  ebenso  oft  nach  unten,  in  25  ®/o  nach 
innen  und  in  11  Vo  nach  aussen  beobachtet,  doch  nie  bis  in  die 
Macula  reichend.  Von  den  Betreffenden  waren  62  %  Männer,  38  ^/t 
Frauen,  und  fanden  sich  47,9%  Myopen,  31,3%  Hypermetropen, 
20,8  %  Emmetropen.  In  13,57  Vo  der  Falle  waren  zugleich  Defor- 
mitäten des  Schädels  und  des  Körpers  vorhanden  und  zwar  stärkere 
Entwicklung  der  markhaltigen  Nerrenfasem  mit  grösserer  Assymetrie 
der  entsprechenden  Eopfhälfte.  15,2  %  der  mit  der  Anomalie  der 
Netzhaut  Behafteten  hatten  Strabismus  und  zwar  ll,8®/o  Strabismus 
divergens ,  3,4  ^/o  Strabismus  conreigens.  Centrale  und  periphere 
Sehschärfe  wurden  nicht  vermindert  gefunden,  dagegen  bestanden 
Skotome  entsprechend  der  Ausdehnung  der  markhaltigen  Nerven- 
fasern.    Der  Farbensinn  war  unverandert. 

Laurentier  (64)  behandelte  1884  im  Ganzen  856  Augen- 
kranke,  hauptsächlich  aus  den  Garde- Regimentern,  darunter  51,2^/« 
Gonjunktival-  und  16,18  ^/o  Comealerkrankungen.  Den  grossten 
Procentsatz  der  Erkrankten  geben  die  neueingetretenen  Soldaten. 
Operationen  wurden  19  ausgeführt.  Die  meisten  Augenaffektionen 
kamen  vor  zur  Frühjahrs-  und  zur  Lagerzeit,  die  wenigsten  am 
Ende  des  Sommers  und  Anfang  des  flörbstes. 

Die  Zahl  der  von  L  u  b  i  n  s  k  i  (65)  untersuchten  Marinesoldaten 
betrug  6556.  Davon  waren  47  ®/o  Emmetropen ,  43,4  Vo  Hyperme- 
tropen ,  2,9  ^/o  Myopen,  2,4  Vo  Astigmatiker  und  5  ^/o  Farbenblinde. 
Von  den  Emmetropen  hatten  61,2  %,  von  den  Hypermetropen  78,5  % 
V  >  f . 

Im  Zeitraum  von  6  Jahren  sind  in  der  ophthalmiatrischen  Klinik 
von  Erakau  (66)  7605  ambulante  und  1097  stationäre  Kranke, 
zusammen  8713  behandelt  worden.  Die  Zahl  der  Krankheiten  be- 
trug 10  228. 

Die  Juden ,  die  10  %  der  Bevölkerung  Galiziens  ausmachen, 
sind  häufiger  als  die  Christen  von  Augenleiden  befallen,  wie  dies 
aus  nachstehendem  Yerzeichniss  ersichtlich  ist.    Es  wurden  behandelt: 


Christen 

Juden 

Zusammen 

kranke  Juden  nach  7o 
der  BeTÖlkerung 

1877 

916 

357 

1273 

28,0 

1878 

998 

393 

1391 

28.2 

1879 

887 

508 

1395 

36,4 

1880 

1098 

390 

1488 

26,2 

1881 

1038 

522 

1560 

33,5 

1882 

1162 

444 

1606 

27,6 

6099 

2614" 

8713 

30.0 

Die  BHiidheit  and  ihre  Verhttttmg. 


1S5 


Rekapitulation  der  in  diesen  6  Jahren  in  der  Eliiiik  ansgoführton 

Operationen : 

1877     187S 

215 
44 


EMarakioperationen 
Opeiationen  an  der  Iria 

»    Cornea 


Enukleationen 


»  Go^junktiva  — 

>  Sklera  — 
den  Lidern  3 

>  Muskeln  5 
9  Thränenorganen  29 


248 
78 
8 
8 
2 
6 
1 
26 


18T9 

275 
(7 

U 
1 
8 
16 
11 
82 
8 


1880 

288 

75 
4 


2 
11 

6 
86 

8 


1881 

226 
86 
6 
7 
1 

16 
8 

84 
7 


1882 

249 

76 
10 

8 
2 
5 
6 
8& 
8 


Bei  391  Iridektomien  ging  Smal  ein  Ange  verloven  und  zwar 
einmal  durch  Wundeiterung  und  2mal  dureh  Iridocyclitis  plastica. 
In  allen  3  Fällen  handelte  es  sich  um  Iridektomie  wegen  Glaiukoma. 
Magnus  (67)  hat  im  Jahre  1884  2275  neue  Kranke  behan- 
delt und  147  grossere  Operationen  gemacht,  darunter  30  Katarakt- 
Extraktionen  nach  y.  6  r  a  e  f  e.  In  21,01  Vo  lag  der  Augenaffektion 
ein  Allgemeinleiden  zu  Grunde.  Die  Krankheitsursachen  lassen  sich 
tolgendermassen  einteilen: 

Scrofnlose  16,79 

Syphilis  0,61 

Masern  1,32 

Gehirn  und  seine  Hüllen  0,52 

Tabes  0,39 

Albuminurie  0,21 

Anämie  0,21 

Phtisia  0,21 

Schwangerschaft  und  Kindbett        0,21 
Diphteritis  0,13 

Hysterie  0,13 

Scarlatina  0,8 

Typhus  0,4 

Gesichtserysipel  0,4 

Morbus  Basedowii  0,4 

Dem  Bericht  sind  3  Tabellen  beigefügt,  welche  die  in  der  Klinik 
beobachteten  Fülle  doppelseitiger  Blindheit,  sowie  des  reckten  und 
des  linken  Auges  enthalten« 

Der  Abhandlung  Ton  Magnus  (69)  über  die  Blindheit  und 
ihre  Verhütung  sind  die  gleichen  statistischen  Zusammenstellungen 
zu  Grunde  gelegt,  die  in  dessen  Aufsatz,  die  Blindheit,  Entstehung 


136  Pathologie  und  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

•  und  Verbreitung,  Breslau  1883  figurieren  (vergl.  diesen  Bericht,  1883. 
S.  190). 

Rand  all  (74)  macht  es  sich  zur  Aufgabe,  die  ausgedehnte, 
zerstreute,  statistische  Litteratur  über  Refraktion  von  Augen  zu 
sammeln  und  zu  vergleichen.  Vornehmlich  richtet  sich  sein  Interesse 
auf  Augen  von  Kindern,  weil  er  an  ihnen  das  typische  oder  normale 
Auge  zu  finden  hofft,  und  sucht  die  Wandlungen  zu  beobachten, 
welchen  die  Augen  während  des  Eörperwachstums  unterliegen.  Er 
klagt  über  die  grosse  Verschiedenheit  der  Untersuchungen,  welche 
zum  Teil  von  der  mangelhaften  Definition  der  Begriffe  Emmetropie, 
Myopie   und  Hypermetropie  herrührt.     Auf  Grund   von    weit  über 

.  200  verschiedenen  üntersuchungsreihen ,  welche  er  fast  ausschliess- 
lich deutschen  Forschem  verdankt,  gelangt  R.  zu  folgenden  Ergeb- 
nissen : 

1)  Emmetropie  ist  im  mathematischen  Sinne  ein  fingierter  Be- 
griff. Aber  auch  angenäherte  E.  mit  einem  Spielräume  von  +  0,5  D 
kommt  nicht  häufig  vor  und  erscheint  in  keinem  Lebensalter  stärker 
als  in  10  Vo  vertreten. 

2)  Myopie  ist  bei  Neugebomen  so  gut  wie  unbekannt  und  auch 
in  den  ersten  Jahren  selten.  Bei  jungen  Leuten,  deren  Augen  durch 
die  Schule  nicht  übermässig  angestrengt  worden  sind,  zeigen  sich 
etwa  10  %  myopische  Augen ;  hingegen  ist  der  Procentsatz  in  den 
höchsten  Klassen  der  gelehrten  Schulen,  zumal  in  Deutschland,  weit 
grosser  und  kann  sogar  die  Hälfte  aller  Fälle  überschreiten. 

8)  Hypermetropie  ist  bei  Neugebornen,  mit  sehr  geringen  Aus- 
nahmen, der  gewohnliche  Refraktionszustand.  In  den  ersten  Kinder- 
jabren  sinkt  die  Procentzahl  der  Hypermetropen  sehr  langsam.  In 
welchem  Grade  während  der  Schulzeit  die  Anzahl  derselben  abnimmt, 
hängt  von  den  Anforderungen  der  Schule  ab;  in  Elementarschulen 
ermittelte  man  im  Durchschnitt  76  Vo  hypermetropische  Augen,  wäh- 
rend man  in  den  höheren  Schulen  nur  50%  üebersichtige  antraf. 

Zum  Schluss  giebt  R.  eine  Zusammenstellung  der  statistischen 
Bibliographie. 

R  a  n  d  a  1 1  (75)  untersuchte  die  Augen  von  92  Studenten  in 
Philadelphia  und  zwar  auf  Sehschärfe,  manifeste  und  ophthalmosko- 
pische Refraktion,  bestimmte  den  Nah-  und  Fempunkt  und  machte 
ausserdem  eine  Untersuchung  der  Insufficienz  und  des  Augenhinter- 
grundes. 

Er  fand  unter  180  Augen 


AugenerkrankongiBii  beim  Militär.  137 

32  Emmetropen         =     18,8  % 
17  Myopen  =       9,5  % 

131  Hypermetropen    =     72,8%. 
T80. 
Interessant  ist  der  Vergleich  zwischen  manifester  und  ophthal- 
moskopischer Refraktion  von  142  Augen: 

manifeste  ophthalmoskopische  Refraktion 

51  Em.  =  36  >  31  Em. 

37  H.     =  26  >  92  H. 

54  M.     ==  38%  19  M. 

142  142 

Die  Akkommodationsbreite  war  im  Durchschnitt  9,17  D ;  nur 
wenige  Augen  hatten  eine  solche  von  mehr  als  11  D  und  weniger 
ab  7,5  D. 

Zum  Vergleich  zieht  R.  vier  anderweitige  Tabellen  von  Refrak- 
tioDsprüfungen  von  Studentenaugen  heran,  nämlich  2  von  Gohn  in 
Breslau,  1  von  Gollard  in  Utrecht  und  1  von  Van  Anrvoy 
in  Leyden.  Unter  den  Breslauer  Studenten  findet  sich  eine  grossere 
Anzahl  von  Myopen  und  ein  höherer  Durchschnittsgrad  der  Myopie, 
wahrend  die  Ergebnisse  in  Holland  mit  denen  in  Amerika  ziemlich 
übereinstimmen«  Der  Verfasser  klagt,  dass  der  Augengrund  in  keinem 
Fall  normal  erschien ,  sondern  dass  die  Aderhaut  stets  derartige 
Störungen  zeigte,  dass  sie  ärztlicher  Obhut  bedurfte.  Die  intraocu- 
laren  Störungen  rühren  nach  R  a  n  d  a  1 1  von  angestrengter  Arbeit 
her  und  erzeugten  den  typischen  Studentenaugenhintergrund,  an  wel- 
chem einzelne  deutsche  Professoren  den  Fleiss  ihrer  Zuhörer  schätzen 
aoUen. 

Der  Bericht  von  Reich  (78)  enthält  sehr  genaue  statistische 
Angaben  über  die  Augenerkrankungen  der  Truppen  des  Kaukasus 
im  Jahre  1884,  ausserdem  Beobachtungen  mehrerer  Militärärzte  über 
die  Wirkung  der  neuen  Mittel  wie  Jequirity,  Sublimat,  Cocain  etc. 
Reich  (79)  findet  nach  neueren  Angaben  die  grösste  Zahl  der 
Angenerkrankungen  in  den  Militörbezirken  von  Odessa,  Kiew  und 
Warschau  (in  verschiedenen  Jahren  von  41  %  —  103  ®/o) ,  die  ge- 
ringste in  den  Bezirken  von  Sibirien  und  Turkestan  (9 — 22,7  %). 
In  der  Armee  sind  erblindet 

1881  1882 

auf  beiden  Augen  115  50 

»    einem  Auge  389  203 

behielten  mangelhaftes  Sehvermögen         762  837. 


138  Pathologie  «ad  Tlienipie  der  AngentoanMinteD. 

Während  in  der  englisehen  Annee  die  Angenerkrankongen  nur 
15  %,  in  der  prenniechen  25  % ,  in  der  fnaHsomehen  36  ^/o,  in  der 
italieniachen  67  %  ansmachen,  ergiebi  rieh  in  der  nuaiechen,  die 
fieberkranken  nicht  mitgerechnet,  91  Vo  (1882). 

Der  6.  Jahreabericht  der  Masaaehaeette  Charitable  Eye 
and  Ear  Infirmary  (80)  enthält  anaeer  den  in  den  Tabellen 
ao^ef  fihrten  Daten  noch  eine  tabellarische  Ueberaicht  fiber  94  Sta^ 
Operationen,  die  in  der  Zeit  yom  1.  IX.  1884  bis  1.  IX.  1885  aus- 
geführt wurden.  —  Dieselbe  bezieht  rieh  anf  (Geschlecht,  Alter,  Na- 
tion des  Operierten,  Daner  der  Beifimg  nnd  Art  der  Katarakt,  Funk- 
tion des  Anges,  Art  der  Operation  nnd  der  Anästhesiemng,  Heünngs- 
procesB,  Daner  der  Behandlung,  errrichte  Sehschärfen 

Von  den  Operationen  wurden  74  nach  modifirierter  t.  Grae- 
fe'scher  Methode,  1  nach  Le  Brun,  8  nach  de  Wecker  aos- 
geffihrt;  7  traumatische  und  1  wricher  Star  wurden  durch  Suction 
entfernt.  —  Der  Erfolg  war  bei  den  nach  ▼.  Graefe'scher  Methode 
ausgeführten  Operationen  in  62  Fällen  =^  84%  gut,  in  7  Fallen 
^  9  %  mittehnäsrig,  in  5  FOlen  =  7  %  schlecht  (8  »  0).  Bei 
den  nach  de  Wecker  operierten  8  Fällen  waren  5  gut,  S  mittel- 
mässig,  kein  Verlust.  Die  per  suctionem  operierten  Falle  hatten 
sämmtlich  vollen  Erfolg. 

Von  den  5  Verlusten  erfolgten  4  durch  Sepsis  (3  durch  Pan- 
ophthalmie,  1  durch  Keratitis  purulenta  mit  Iritis)  und  1  durch 
Cyklitis. 

Die  Anästheriemng  wurde  in  68  Fallen  durch  C!ocain  bewirkt, 
in  24  Fällen  durch  Aethernarkose;  2  E%lle  wurden  chne  Anästhe- 
ticum  operiert. 

V.  R  e  u  8  8  (85)  machte  97  Operationen  an  der  Linse,  nämlich  71 
Extraktionen  und  26  Discissionen.  Erfolg  s.  Tabelle  IV.  SämmÜiche 
Operationen  am  Bulbus  wurden  unter  Anwendung  Ton  Cocain  ge- 
macht. Als  Verbandmittel  wurde  Jodoform,  zum  Waschoi  Borsäure- 
lösung  verwendet. 

Während  des  Schuljahres  1884  -85  wurden  an  der  Univer- 
sitätsaugenklin  ik  zu  Modena  (86)  1139  Patienten  behan- 
delt, davon  996  ambulatorisch.  Es  wurden  136  Operationen  ausge- 
führt, darunter  26  Eataraktextraktionen  und  50  Glaukomiridekto- 
mien.  Bei  13  unter  17  Staroperierten  wurde  Astigmatismus  beob- 
achtet und  zwar  von  1 — 7  D. 

In  dem  8eptennium  1877 — 1884  wurden  an  der  von  Manf  redi 
geleiteten  Univ  ersitäts^A  ugenklini  k   zu   Modena  (90) 


VoTkoromen  von  Aitigmattsmns. 


189 


8205  Aügenkranke  behandelt.  Die  einzelnen  Erkrankungen  yerteilen 
sich  folgendennassen:  Gonjunctiva  45,06  ®/o  (Trachom  10,56%), 
Cornea  22,81%,  Sklera  0,18%,  Iris  2,65%,  Ciliarkörper  nnd  Cho- 
roidea  0,39  %  ,  Glaukom  3,04  %,  Retina  2,42  % ,  Optikus  1,82  >, 
Lens  5,38  % ,  Corpus  vitreum  0,14  % ,  Bulbus  0,34  % ,  Refractio 
2,63  °/o,  Accommodatio  0,33  %,  Amblyopie  0,80  %,  MuscuU  0,67  %, 
Palpebrae  5,78  <»/o,  Organa  lacrymalia  4,78%,  Orbita  0,17  ^o,  Tu- 
moren 0,19  % ,  angebome  Anomalien  0,12  %.  Unter  den  588  aus- 
gef&hrten  Operationen  waren  166  Eataraktoperationen  mit  16  Miss- 
erfolgen und  123  Glaukomiridektomien.  Nach  EinfQhrung  der  Anti- 
sepsis sanken  die  Misserfolge  von  9,63  %  auf  5,04  %. 

Schiötz  (92)  untersuchte  969  Augen  von  485  Zöglingen  der 
Cathedralscbule  zu  Christiania  im  Alter  von  6 — 20  Jahren.  Dabei 
&nd  sich  470mal  Emmetropie,  59mal  Hypermetropie,  328mal  Myopie, 
112lDal  einfacher  oder  gemischter  Astigmatismus. 

Bei  den  272  enunetropischen  Individuen  fand  sich  198mal  E/ 
beiderseits  und  74mal  E.  einseitig.  Diese  74  hatten  in  29  Fällen 
auf  dem  anderen  Auge  M.,  in  19  Fällen  H.,  in  24  Fällen  Astigma- 
tismus, in  2  Fällen  gemischten  As. 

Bei  59  hypermetropischen  Augen ,  die  sich  auf  41  Individuen 
Terteilen,  war  48mal  die  H.  <  2  D.  Die  328  myopischen  Augen 
bmen  auf  185  Schüler,  143  hatten  beiderseitige  M.,  42  nur  auf 
onem  Auge,  das  andere  Auge  zeigte  29mal  E. ,  13mal  einfEbchen 
oder  gemischten  As. 

Der  Homhautastigmatismus,  resp.  der  Totalastigmatismus  des 
Auges  fand  sich  nach  Procentzahlen 


In  der  Stärke  von 

0  —  <  0,25  D 

0,25  <  1,0    D 

=  1,0    D 

>  1,0  <  2,0    D 

2,0  D  oder  mehr 


bei  £. 


22,13 

53,20 

28,20 

1,27 

0,20 


H. 


15,25 
50,85 
15,75 
15,25 
3,40 


88,14 
8,89 
8,89 
1,69 
8,89 


M. 


22,26 

43,90 

26,83 

4,27 

2,74 


74,09 

16,46 

5,49 

1,22 

2,74 


Die  fettgedruckten  Zahlen  beziehen  sich  auf  den  Totalastigma- 
tismus, die  anderen  auf  den  Homhautastigmatismus. 

Es  fand  sich  dieser  Astigmatismus  also  bei  85  von  328  Myopen 
(25,9  •/o)  und  nur  bei  7  von  59  Hypermetropen  (11,8  ®/o).  In  den 
204  Fallen  von  Totalastigmatismus  fehlte  der  Homhautastigmatis- 
mus lOmal.  Unter  den  969  untersuchten  Augen  hatten  190  keinen 
Hornhautastigmatismus;  bei  68,5  Vo  der  Augen  war  der  vertikale 
Meridian   der  meist  brechende ,   bei  6,3  ^/o  der  horizontale  und  bei 


140  Pathologie  und  Therapie  der  Aogenknuikheiteii. 

5,8  Vo  ein  schräger.  Der  Meridian  der  stärksten  Brechung  des  To- 
tal-As.  fiel  in  fast  allen  Augen  mit  dem  des  Hornhaut-As.  zusam- 
men.    Total- As.  fandi  sich  also  bei  21  Vo  sammtlicher  Augen. 

Schleich  (93)  fand  bei  Untersuchung  der  156  Idioten  unter 
den  300  Insassen  der  Heil-  u.  Pflegeanstalt  Schloss  Stetten,  folgende 
Verhältnisse:  die  Untersuchten  sind  aus  allen  Altersklassen,  aus 
den  verschiedensten  Gesellschaftskreisen  und  Ländern.  50  Vo  sind 
in  einem  Alter  unter  18  Jahren ,  ebensoviel  darüber.  Aufiallende 
Anomalien  in  der  Pigmentierung,  die  sich  in  Farbe  der  Hare,  der 
Iris  und  des  Augengrundes  äussern  ,  wurden  nicht  konstatiert,  Albi- 
nismus in  keinem  Fall  beobachtet.  Microphthalmus  üoki  sich  nicht 
vor.  Anomalien  in  den  äusseren  Augenmuskeln  waren  in  15  Fällen 
(10  Vo)  vorhanden,  von  diesen  zeigte  ^  mikrocephale  Schädelbildung. 
Schielen  wurde  in  10  Fällen  6%  konstatirt,  davon  6  mal  Schielen 
nach  einwärts,  meist  verbunden  mit  starker  Uebersichtigkeit,  4  mal 
•Schielen  nach  auswärts.  In  keinem  der  Fälle  von  Schielen  war 
Augenmuskellähmung  die  Ursache.  —  In  5  E^en  war  auffallen* 
des  Augenzittern  vorhanden  verbunden  mit  hochgradiger  Schwach- 
sichtigkeit. In  5  %  der  Pelle  fanden  sich  ausgedehnte  narbige 
Hornhauttrübungen  als  Folge  von  Entzündungen,  sonst  keine  Ano- 
malien der  Hornhaut.  Nur  in  ganz  wenigen  Fällen  war  eine 
deutliche  Differenz  in  der  Weite  beider  Pupillen  zu  konstatiren. 
Trübungen  der  Ejristallinse  liessen  sich  nicht  nachweisen.  —  Die 
objektive  Bestimmung  der  Refraktion  von  299  Augen  ei^b,  dass 
nur  17  Kurzsichtige  (5,7  Vo)  darunter  waren.  Bei  11  dieser  Augen 
waren  Veränderungen  der  brechenden  Medien,  Trübungen  und  Ano- 
malien des  Augengrundes  als  Ursache  der  Eurzsichtigkeit  anzu- 
sehen und  so  war  nur  bei  3  Individuen  (2  ^/o)  Kurzsichtigkeit  ohne 
greifbare  Ursache  vorhanden.  Bei  zweien  davon  war  die  Eurzsich- 
tigkeit eine  nur  geringe.  70  ^/o  der  Untersuchten  zeigten  mittlere 
und  höhere  Grade  der  Uebersichtigkeit.  Von  angeborenen  Störungen 
wurde  gefunden:  Ein  Fall  von  Spaltbildung  des  Sehnerveneintritts, 
ein  Fall  von  einseitigem  Coloboma  choroideae,  ein  Fall  von  beider- 
seitigem Vorkommen  mehrerer  umschriebener,  ektatischer  Herde 
im  Augenhintergrund,  femer  ein  Fall  von  persistirender  Arteria 
hyaloidea.  Bei  3  Individuen  (2  %)  wurde  eine  pathologische  Ver- 
färbung der  Sehnerven  beobachtet.  In  keinem  einzigen  Falle  war 
typische  Pigmententartung  der  Netzhaut  noch  Hemeralopie  nachge- 
wiesen. Von  den  auf  ihre  Sehschärfe  Untersuchten  hatten  87  % 
normales,    13  ®/o   herabgesetztes   Sehvermögen.    Accomodations-Ano- 


Ausgang  der  Neuritis  des  Sehnerven.  141 

malien  wurden  nicht  konstatirt,  ebensowenig  typische  Farbenblind- 
heit oder  bemerkenswerte  Gesichtsfeldbeschränkung.  —  Bei  den  127 
ontersnchten  Epileptikern  fanden  sich  weder  abnorme  Pigmentierung 
des  Angengrundes  noch  angebome  Missbildungen  des  Auges.  In 
2  Fällen  war  Nystagmus  yorhanden,  in  7  Fallen  (5,5 ®/o)  Schielen. 
Horohautflecken  fanden  sich  in  (5  ^/o)  der  Fälle,  in  11  Fällen  anor- 
males Verhalten  der  Pupille  (10  mal  auffallend  träge  Yerengerungy* 
auf  Licht,  1  mal  auffallende  Differenz  der  Weite  der  Pupille).  Die 
Bestimmung  der  Refraktion  mittels  des  Augenspiegels  ergab  13 
kurzsichtige  Augen  (5,1  ^o),  üebersichtigkeit  fand  sich  in  ca.  50®/o. 
In  7  Fallen  (5,5  Vo)  war  Abblassung  der  äusseren  Hälfte  der  Pu- 
pille Yorhanden,  in  9  Fällen  (7  Vo)  Abweichung  in  der  Farbe  der 
Papille  ohne  Funktionsstörung.  Atrophie  des  Optikus  und  Stau- 
nngspapille  wurden  nicht  beobachtet.  Die  Prüfung  der  Funktion 
ergab  in  75  Vo  normale  Sehschärfe  in  19  Vo  Herabsetzung,  davon 
in  7  Vo  keine  Veränderung  der  Medien.  Im  Gesichtsfeld  und  Farben- 
perception  wurden  Anomalien  nicht  gefunden. 

E.  Schmidt  (94)  fand  unter  den  von  1870—1882  zur  Be- 
handlung gekommenen  72141  Augenkranken  der  Hirschmann'- 
tthen  Klinik  279  lalle  von  Neuritis,  Papillitis  und  Neuroretinitis, 
also  0,4%,  darunter  168  Männer  und  111  Frauen.  Dem  Alter 
nach  verteilen  sich  dieselben  folgendermassen : 

bis  zu  10  Jahren,  von  10—20,  von  20—30 
13  37  88 

von  30—40,  von  40—50,  Aeltere  als  50  Jahre 
81  37  23. 

Einseitig  waren  nur  31  Falle ;  reine  Papillitis  180  FlOle ,  Papillo- 
Retinitis  82  Fälle,  Neuritis  retro-bulbaris  17  Fälle.  In  2  Fällen 
war  die  Entwicklung  von  Bindegewebe  von  der  entzündeten  Papille 
aus  über  der  Retina  in  den  Glaskörper  hinein  zu  beobachten.  Ge- 
nauere ätiologische  Angaben  waren  nur  in  120  Fällen  vorhanden, 
die  in  folgender  Tabelle  (s.  nächste  Seite)  gruppiert  sind. 

Der  Ausgang  ist  blos  in  95  Fällen  genau  angegeben ,  näm- 
lich volle  Herstellung  mit  Restitution  des  Sehvermögens  6  mal  be- 
deutende Besserung  in  33  Fällen,  volle  Sehnervenatrophie  19  mal  und 
unvollkommene  29  mal.  Das  ophthalmoskopische  Bild,  wie  auch 
die  Funktion  blieben  mhrend  der  langen  Beobachtungszeit  unver- 
ändert in  3  Fällen.  Tod  in  Folge  des  Grundleidens  5  mal,  darunter 
1  mal  bei  Besserung  der  Augen;  drei  Sektionsbefunde. 


142 


Pathologie  and  Therapie  der  AngenkianUieiteii. 


Intrakranielle  Pro- 

cesse  incL   syphiü- 

tiachen  ürsprongs 

i. 

BJ'S 

o 

Trauma 

Chronische  Vergiftungen ' 

00 

Schweres  Fasten 

-S 

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M 

P 
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1 

d 

1 

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0 

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8 

•3 

n 
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1 
1 

2 

Malaria  und  Infektions- 
krankheiten           II 

0 
ad 

o 

o 
••* 

a 

JA 

1 

3 
1-9 

1 

O 

a 

1 

PapiUitis 

Papillo  -  Re- 
tinitis 

Neuritis  re- 
tro-bulbaris 

8 
2 

10 

1 
1 

2 

2 

14 
6 
2 

4 
2 

4 

1 

1 
6 

1 

1 
2 

14 

17 

3 
IT 

8 

1 

2 
11 

2 

1 
3 

3 

1 

1 
5 

1 

7 
8 

3 

1 

1 

1 

1 

Summa 

2 

22 

4 

2 

1 

[Simi  (97)  veröffentlicht  das  Endresultat  der  yon  ihm  ange- 
regten Untersuchungen  der  Augen  yon  Schulkindern,  welche  toq 
verschiedenen  Aerzten  an  mehreren  Orten  Italiens  im  Schuljahre 
1883 — 84  angestellt  wurden.  Von  3767  untersuchten  Schulkindern 
waren  1186  (31,21  %)  mit  Augenfehlem  behaftet  and  zwar  waren 
868  (9,77  «/o)  amblyopisch,  700  (18,58  «/o)  myopisch  und  43(1,11  % 
hypermetropisch.  Nähere  Angaben  fehlen.  Die  Schlussfolgerungen 
spitzen  sich  in  der  Forderung  zu :  jeder  Schule  müsse  ein  Arzt  bei- 
gegeben werden. 

Derselbe  (98)  giebt  in  dem  von  ihm  redigirten  Boll. d^OculisL 
eine  tabellarische  Uebersicht  der  wegen  Augenfehler  zum  Dienste 
ungeeigneten  Individuen  bei  den  römischen  Eisenbahnen.  Yon  1550 
untersuchten  Individuen  wurden  229  als  untauglich  befunden  und 
zwar: 

unter  den  188 
schon  Angestellten 
wegen  chron.  Entzündungen  2 

»      ungenügender  Sehschärfe    19 
»      Farbenblindheit  5 


unter  den  1362 
Anzustellenden 

11 
170 

22 


Brettauer]. 
Skrebitzky  (99)  beklagt  den  Mangel    einer   offiziellen,  za^ 
verlässigen  Blindenstatistik  in  Bussland  und  bespricht  die  Unglaal>- 
würdigkeit    der    Quellen.    Er   führt  an,    dass  Ende  der    50er   und 


Angeniehler  bei  WehrpflidhiigeiL  143 

Anfang  der  60er  Jahre  Prof.  Samson  von  Himmelstiern 
fon  Dorpat  die  Zahl  der  Augenkranken  nnd  Blinden  in  Livland  zu 
bestimmen  versucht  und  gefunden  habe,  dass  in  8  Kreisen  dieser 
Provinz  619  Blinde  waren  und  zwar  sei  1  auf  beiden  Augen  Er- 
Uindeter  auf  1076  Sehende  und  1  auf  einem  Auge  Blinder  auf 
1379  der  Geeammtbevolkerung  gekommen.  Diese  Angaben  aber 
sollen  noch  weit  hinter  der  Wirklichkeit  zurückgeblieben  sein.  Von 
der  Gesammtbevolkenuig  des  Dorpat'schen  Kreises,  die  sich  auf  115000 
Menschen  belfiufi;,  habe  Samson  492  auf  beiden,  594  auf  einem 
Auge  Erblindete  gefunden.  Es  kamen  also  von  den  Blinden  der 
enlen  Kategorie  1  auf  235  Sehende,  von  denen  der  zweiten  1  auf 
103  Sehende.  Die  in  den  Jahren  1882 — 83  von  der  Kiew  *schen 
Sektion  des  Marienvereins  vorgenommene  Blindenzahlung  hat,  bei 
der  Geeammtbevolkerung  dieser  Provinz  von  2,144,276  Menschen, 
4221  Blinde  verschiedenen  Alters,  also  nur  0,196  ^/o  ergeben.  (Ein 
Blinder  auf  508  Sehende.)  Diese  Zahlen  findet  S.  gegenQber  denen 
von  zuverlässigeren  Personen  gefundenen  des  Dorpt'schen  Kreises 
Tiel  zu  niedrig.  —  Von  1,396,284  in  der  Periode  von  1879—1883 
durch  Bekrutierungs-Kommissionen  ärztlich  untersuchten  Jünglingen 
wurden  18,923  wegen  Blindheit  von  der  Ableistung  der  Militär- 
pflicht dispensirt.  Damach  kommt  1  Blinder  auf  100  Sehende. 
Ausserdem  sind  9,057  Schwachsichtige  aufgef&hrt.  —  Unter  den 
in  der  Zeit  von  1879 — 1883  in  der  Kiew^schen  Provinz  Ausgehobe- 
nen 43118  Mann  wurden  600  Blinde  und  275  Schwachsichtige  ge- 
fnnden,  wonach  ein  Blinder  auf  65  Sehende  kommt.  Diess  steht 
mit  der  oben  angegebenen  Zahl  der  Blinden  in  der  Kiew  Vhen 
Provinz  im  Widerspruch.  Nach  dem  ftr  den  Dorpater  Kreis  ge- 
wonnenen Verhältniss  (1  Blinder  auf  235  Sehende)  käme  auf  das 
ganze  russische  Reich  mit  einer  Bevölkerungsziffer  von  101,553,138 
eine  Blindenzahl  von  432,141.  Dabei  besitzt  Russland  nur  14 
Blinden*ABstalteii  mit  cirea  400  Insassen:  7  Schulen  mit  164  Zög- 
lingen, 4  Beschäftigungsanstalten  mit  60  und  3  Asyle  mit  165 
Blinden.  — 

Yillaret  (105)  teilt  in  der  Zusammenstellung  von  Ausheb- 
oogsresultaten  verschiedener  Lander  folgende  statistische  Angaben 
über  Augenfehler  mit: 

1)  unter  den  1884  untersuchten  327,705  Wehrpflichtigen  des 
Jahrgangs  1863  der  italienischen  Armee  wurden  66,259  als  untaug- 
lich angemustert,  davon  194  wegen  Verlust  eines  Auges,  3384 
wegen  verschiedener  Augenfehler,  85  w^en  SchieleoSi   315  wegen 


144  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Myopie ,  59  wegen  Hypermetropie.  —  Unter  den  337,187  Wehr- 
pflichtigen des  Jahrgangs  1864  wurden  ausgemustert  68  010,  davon 
wegen  Augenleidens  4248  (wegen  Schielens  98). 

2)  Von  den  19  827  untersuchten  Wehrpflichtigen  in  Dänemark 
im  Herbst  1884  waren  nach  Salomon  4104  vollkommen  dienst- 
untauglich  (20,7^/o)  davon  wegen  Sehschwäche  280. 

3)  Bei  den  Aushebungen  in  Schweden  1885  vnirden  nach  Ed- 
h  o  1  m  31  803  Wehrpflichtige  erster  Klasse  ärztlich  untersucht ,  da- 
von 6616=20,80  ®/o  untauglich  erklärt,  unter  diesen  8,34%  wegen 
Gesichtsfehler. 

Unter  den  3368  Wehrpflichtigen  der  2—5  Klasse  waren  913 
=  24,89  ^/o  untauglich ,  davon  9,97  %  wegen  Gesichtsfehler. 


Untersnchungsmethoden  des  Anges. 

Referent:    Privatdocent  Dr.  Schön  in  Leipzig. 
a)  Refraktion.  Centrale  Sehschärfe.    Brillen.    Sehproben. 

1)  AguilarBlanch,  J.,  El  astigmatismo ;  jaido  critioo  sobre  los  proce- 
dimientOB  de  sa  deterxninaciön.  Rev.  esp.  de  oftal. ,  sif  etc.  Madrid  IX. 
p.  3,  97,  145,  241. 

2)  Albini,  Q.,  Tavole  ottimetriche.    Enri  Dettren.    Napoli. 

3)  A  r  k  ö  y  y ,  Jos. ,  Diagnostik  der  Zahnkrankheiten  nebet  einem  Anhange 
über  die  Differentialdiagnose  von  Zahn-  und  Augen-  als  auch  Ohrenkrank- 
beiten.    Stuttgart.    Enke.    404  S. 

4)  Baroffio,  F.,  Le  imperfezioni  della  rifrazione  e  del  yisns  in  relasdoae 
al  servicio  militare.    Roma.    37  p. 

5)  B  e  r  g  h,  Anton,  Handledning  vid  nndersökning  af  Ogonens  funktioner  med 
aatföljande  stüskalor  tili  bestämmande  af  synsskärpa  och  refraction. 
Stockholm  1884. 

6)  B  n  0  k  1  i  n ,  G.  A. ,  Diagnosis  of  cataract  withont  the  aid  of  on  ophthal- 
moscope.    Med.  Record.   New- York.   XX VIII.    p.  11. 

7)  Burdenell  Carter,  Acuteness  of  vision.  Medic.  Times  and  Gaz.  I. 
p.  461. 

7a)  —  Eyesight  in  schools.    Ibid.  p.  535  and  569. 

8)  Barnett,  Swan  M.,  The  action  of  cylindrical  glasses  in  the  correction 
of  regulär  astigmatism.    Americ.  Joum.  of  Ophth.    11.    p.  275. 

9)  C  0  h  n  ,  Vier  kleine  Apparate  zur  Beschleanigang  der  Leseproben.  Cen- 
tralbl.  f.  prakt  Augenheilk.    Janaar. 


ÜntennchaBgsmethoden  des  Auges.  145 

10)  Gohn,  Untersuchungen  über  die  Tages-  und  Qasbelenchtimg  in  den  Au- 
ditorien der  Breslauer  Universität     Berlin,  klin.  Wochenschr.  Nr.  51. 

11)  —  üeber  den  Beleuchtungswert  der  Lampenglocken.    Wiesbaden.    74  S. 

12)  —  Ueber  kleine  Erleichterungen  bei  der  Brillen-Vorprobe.  Breslauer  ärztl . 
Zeitfichr.    VII.   S.  39. 

13)  Com  wall,  Wby  astigmatism  of  low  degree  should  be  fitted  with  dif- 
ferent  lenses  for  the  near  point  and  for  distant  vision.  Americ.  Jonm.  of 
Ophth.   n.    p.  219. 

14)  C  0  n  r  8  8  e  r  a  n  t,  Du  traitement  et  du  diagnostic  des  amblyopies  toxiqnes 
(alcolo-nicotiennes)  par  les  injections  sous-cutan^s  de  chlorhjdrate  de 
Pilocarpine.    (Soc  franf.  d*Opht.)    Arch.  d'Opht.    p.  179. 

15)  Culbertson,  Spasmodic  Myopie.  Astigmatism.  On  the  application  of 
cylindrical  glasses.    Amerio.  Journ.  of  Ophth.    p.  187,  211. 

16)  D  a  g  n  i  1 1 0  n ,  Contribution  k  T^tude  du  staphyldme  pelludde  de  la  oor- 
näe.  Bulletin  de  la  clinique  nat  opht.  de  Thospice  des  Quinse-Vingts. 
p.  60. 

17)  D  e  M  e  1 1 0 ,  H.  G. ,  8ur  trois  nouveaux  instmments  d*ophthalxaologie. 
üniao  med.  Bio  de  Jan.  1884.    IV.    p.  489,  509 ;  1885.    Y.   p.  82. 

18)  Denn  et,  W.  S.,  Test  type.  Trans,  of  the  americ.  ophth.  soc  Twenty 
first  meeting.    p.  106. 

19)  Dickey,  J.  L. ,  The  errors  of  refraction.  Transact.  med.  boc.  W.  Virg. 
XVm.    p.  186. 

20)  E  m  m  e  T  t,  Mesures  anciennes  et  nouvelles.  BeTue  m^dic.  de  la  Suisse  ro- 
mande.    Nr.  8.   p.  474. 

21)  Ferguson,  B.  M. ,  The  dioptric  System ,  and  its  relation  to  the  old  Sy- 
stem of  numbering  lenses.    Louisville  med.  News.    XIX.   p.  353. 

22)  Fieuzal,  Des  verres  color^es  en  hygi^ne  oculaire.  Bulletin  de  la  cli- 
nique nat.  opht.  de  Thospice  des  Quinze-Yingts.    III.    p.  145. 

23)  Galezowski  et  Daguenet,  Diagnostic  et  traitement  des  a£Feotions 
oeolaires.    Av.  fig.  8.    Paris.    Bailli^re  et  fils. 

24)  Giraud-Teulon,  Becher ches  cliniques  sur  Thyperm^tropie.  Acad.  de 
med.  de  Paris.    S^ance  du  6.  Octobre.   XIV.   p.  1386. 

24a) —  fichelles  optomdtriques.  Dict.  encycl.  d.  scienc  m^.    XXXII.    p.  43. 

25)  Harlan,  Description  of  J.  L.  B  o  r  s  c  h  's  sphero-cylindrioal  combination 
lens,  gronnd  on  one  surface  only.    Americ  Jonm.  of  Ophth.  p.  96. 

26)  Hill,  £. ,  Far-sightedness.    Nature.    London.    1884—5.   XXXI.   p.  533. 

27)  Holt,  E.  £. ,  Strabismus.  Its  correction  when  ezcessive  and  in  high  de- 
grees  of  amblyopia.  Transact.  of  the  americ  ophth.  soc.  Twenty-first  mee- 
ting p.  121  und  Americ  Journ.  of  Ophth.   U.   p.  151. 

28)  Horstmann,  Contributions  to  the  determination  of  the  refractive  con- 
ditioDS  of  the  human  eye  during  the  first  five  years  of  life.  Arch.  Ophth. 
XIV.    New- York.    p.  45. 

29)  Howe,  Arrangement  for  the  demonstration  of  refraction  and  accommo- 
dation.    (Americ.  ophth.  society.)    Americ  Journ.  of  Ophth.  p,  149. 

90)  Imbert,  A. ,   Nouveau  procädö  de  värification  des  verres  oylindriques. 

Annal.  d'Ocnlist.    T.  XCIII.   p.  243. 
31)  —  Sur  le  choix  des  yerres  de  Innette  et  sur  la  Variation  du  poovoir  ao« 

JfthxMteiieht  1  Ophthalmologie.  XYI.  1886.  IQ 


146  Pathologie  ond  Thempie  der  Augenkrankheiten. 

commodatif  avec  Tftge.    Qaz.  hebd.  d.  scienc  mM.  de  Montpellier.   VII. 
p.  197. 
82)  EarasseTitsch,    Beitrag  zur   Sehschärfe.    —   üntersnchang  bei  den 
Matrosen  der  schwarzen  Meer-Flotte.    Supplement  zam  Marine-Bapport 

33)  König,  Üeber  die  Beziehung  zwischen  der  Sehschärfe  und  der  Beleach- 
tungsintensit&t.  Yerhandl.  d.  physikal.  Gesellsoh.  in  Berlin.  Nr.  16.  8iti- 
ung  vom  4.  Dec 

34)  E  0 1  b  e,  Bruno,  Ueber  den  Einfluss  der  relativen  Helligkeit  ond  der  Farbe 
des  Papiers  auf  die  Sehschärfe.  Westnik  oftalm.  II.  p.  289  und  Pflü- 
ger's  Arch.  L  d.  ges.  Phys.    XXXVII.    S.  562. 

85)  E  r  e  m  e  r ,  H.  J. ,  De  oogen  van  de  leeringen  de  rijks  hoogere  burge^ 
school  en  van  het  gymnasium  te  Groningen.    Groningen ,  1884. 

36)  L  a  w  8  0  n,  B.  W.,  Acutenese  of  vision.    Medic.  Times  and  Gas.  I.  p.  598. 

37)  Laurent,    Sur   un   appareil  destin^e  ä  contröler  la   courbure  de  rar- 

faces  et  la  r^fraction  des  lentilles.    Compt.  rend.  d.  TAcad.  d.  scienc  100. 
p.  903. 

38)  Layr^-Dufau,  Värification  des  verres  de  lunettes.  Gaz.  hebd.  d.  soienc. 
mäd.  de  Montpellier.    VII.    p.  411. 

39)  Lehmann,  A.,  Versuch  einer  Erklärung  des  Einflusses  des  Gesichtswin- 
kels auf  die  Auflfassung  von  Licht  und  Farbe  bei  direktem  Sehen.  Pflü- 
g  e  r*s  Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.    XXXVI.   p.  580. 

40)  L  n  b  i  n  s  k  i ,  Die  Resultate  der  Untersuchung  der  Sehschärfe  der  Marine- 
Soldaten.    Medic  Pribaolenia  k  moskomon  Ibomiskon.    Januar. 

41)  M  a  h  e  r  ,  W.  0. ,  Spectrum  of  retinal  vessels  and  yellow  spot.  Austrat. 
medic.  Gaz.    1884.    Nov. 

42)  —  A  method  by  which  one  can  see  the  shadows  of  ones  own  retinal  ves- 
sels and  yellot  spot.    Ibid.    IV.   p.  38. 

43)  Mitchell,  H.  E. ,  Errors  or  refraction ;  the  importance  of  their  recog- 
nition  and  correction  in  early  life.  Transact.  New- York  med.  Ass.  I.  p.  131. 

44)  Mitkevich,  G.  A. ,  Akkommodationsstörungen.  Westnik  ofbalm.  !!• 
p.  84. 

45)  M  0 1  a  i  s,  Pince-nez,  pour  les  astigmates.  Revue  g^närale  d'Opht.  Nr.  6. 
p.  253. 

46)  —  Nouvean  pince-nes  ponr  Tastigmatisme.    Recueil  d'Opht.    p.  487. 

47)  —  Pince*nez  pour  verres  cylindriques.    Annal.  d^Oculist.  T.  XCIII.  p.  248. 

48)  Murell,  T.  £. ,  Determining  errors  of  refraction  by  double  images  and 
by  parallaz.    Journ.  americ.  med.  Ass.  Chicago.    V.   p.  284. 

49)  Nagel,  Noch  einmal  die  Loupenvergröeserung.  Mitteil,  aus  d.  ophthalm. 
Klinik  in  Tübingen.    II.   2.   S.  243. 

50)  Oliver,  Gh.,  A  new  series  of  metric  test-letters  for  determining  tbe 
acuity  of  direct  vision  for  form.  Trans,  of  the  Americ.  ophth.  soc  p.  1^ 
und  Med.  News.    XLXIL    p.  247. 

51)  P  u  r  t  s  0  h  e  r,  0.,  Ein  Vorschlag  hinsichtlich  der  Gläserkorrektion  gewisser 
Krümmnngsfehler  der  Cornea.    Arch.  f.  Augenheilk.    XV.   S.  68. 

52)  Rand  all,  B.  Alex.,  The  refraction  of  the  human  eye.  Extraoted  firom 
the  Americ.  Journ.  of  the  medic.  scienc.    XC.   p.  123. 

53)  —  Augenuntersuchungen  in  den  Schulen.  Elin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk 
S.  500. 


Wirkung  eines  Oylinderglases.  147 

54)  ~  A  stndj  of  the  eyes  of  medical  stndents.  Beprinted  &om  Transact. 
PennsylvaDia  State  medic.  societj.    18  p. 

55)  Reich,  M.,  Eine  modificierte  Lampeneinriohtang  mit  kleinem  Gegenre- 
flektor zur  Beleuclitong  von  Elassentischen.  Klin.  Monatsbl.  f.  Angen- 
heilk.  S.  45. 

56)  Reich,  M.,  Der  Contrareflektor  fQr  Elassenlampen.  Gentralbl.  f.  prakt. 
Augenheilk.    Deoember.   S.  365. 

57)  Eich ey,  S.  0. ,  Determination  of  räion  in  achool  children.  New-Tork 
med.  Record.    April,    p.  426. 

58)  Sehproben,  entworfen  nach  dem  Metersystem  zur  Bestimmung  der 
Sehschärfe,  herausgegeben  vom  St.  Petersburger  Augenhospital. 

59)  Uhthoff,  W. ,  Üeber  das  Verhältniss  der  Sehschärfe  zur  Beleuchtungs* 
Intensität.  Sitzung  am  13.  Februar  1885.  Verhandlungen  der  Physiolo- 
gischen Gesellschaft  zu  Berlin.  Nr.  6,  7,  8  und  Aroh.  f.  Anai.  u.  Physiol. 
(PhysioL  Abt.)    S.  231. 

60)  V  e  n  n  e  m  a  n,  J^helle  typographique.  Arch.  d*Opht.  V.  p.  182.  (Sod^t^ 
fran9.  d*Opht.) 

61)  ~  Determination  de  Tastigmatisme  d^apr^s  nn  proc^d^  nouveau.  Bull,  et 
mäuL  Soc.  fran9.  d'opht.   III.  p.  335.    (S  n  e  1 1  e  n*s  Prindp.) 

62)  Weidlich,  Zur  Berechnung  der  Zerstreuungskreise  in  ametropischen 
Augen.    Arch.  f.  Augenheilk.    XIV.  S.  442. 

fö)  —  Akkommodation  und  Pupillenspiel.    Ebd.    XY.   S.  164. 

64)  —  Die  quantitativen  Beziehungen  zwischen  der  Pupillenverengerung  und 
der  scheinbaren  Abnahme  der  Enrzsichtigkeit.    Ebd.   S.  175. 

65)  Zehender,  1.  Üeber  den  Gang  der  Lichtstrahlen  bei  schräger  Inoidens. 
2.  üeber  aplanatische  Brillengläser.  Ber.  über  die  XVII«  Vers.  d.  ophth. 
Oesellsch.  in  Heidelberg.    S.  29.    (Diskussion  8.  36.) 

66)  — .  Demonstration  der  Wirkung  schie&tehender  sphärischer  Linsen.  Ebd. 
p.  232. 

[B  e  r  g  h  (5)  beschreibt  die  einfachsten  Methoden,  durch  welche 
Nicbt-Ophthalmologen  ohne  Ophthalmoskopie  die  Funktionen  der 
Augen  untersuchen  können.  Er  erwähnt  die  Sehschärfe,  die  Be- 
Fraktion  und  Akkommodation  u.  s.  w.  Er  beschreibt  ein  von  ihm 
konstruiertes  Perimeter,  sehr  ähnlich  dem  von  Blix  konstruierten 
(Tergl.  diesen  Ber.  1882),  nur  ist  am  Ende  der  horizontalen  Stange 
ein  gewöhnlicher  Perimeterbogen  angebracht  und  der  Apparat  ist 
nicht  selbstregristrierend. 

Beigegeben  sind  mehrere  Tafeln  in  schwedischer  Sprache  zur 
Bestimmung  von  As.  und  Y.  und  eine  recht  praktische  üebersichts- 
Wel.  Gordon  Norrie.] 

Culbertson  (15)  scheint  zu  meinen,  dass  das  für  die  Feme 
korrigierende  Cylinderglas  den  Astigmatismus  nicht  für  die  Nähe 
korrigiert 

10* 


148  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

B  u  r  n  e  1 1  (8)  hält  dagegen  fest,  dass  ein  Auge  mit  einfachem 
myopischem  Astigmatismus,  wenn  für  die  Feme  korrigiert,  sich  ver- 
hält  wie  ein  emmetropisches  Auge. 

C  o  h  n  (9)  bespricht  sein  Dioptrie- Lineal  (s.  Ber.  1884.  8.  209), 
zweitens  leiterartige  zusammengestellte  Gläser-Serien,  die  übrigens 
schon  von  v.  Graefe  benutzt  wurden,  drittens  ein  Probierbrillen- 
gestell mit  Klappen  zum  Schliessen  des  einen  Auges,  endlich  eine 
Konvexbrille  +  6  mit  Klappen  zur  Prüfung  von  Amblyopen, 

Cohn  (10,  11)  untersuchte  den  Beleuchtungswert  der  Lampen- 
glocken mit  dem  We herrschen  Photometer  und  fand,  dass  selbst 
bei  den  besten  Glocken  nur  bis  auf  0.5  m  Seitenentfernung  das  zum 
geläufigen  Lesen  erforderliche  Minimum  =  10  Meterkerzen  (50  =  Ta- 
geslicht) erreicht  wurde.  Massstab  einer  guten  Beleuchtung  ist  die 
Möglichkeit,  Sn  1  auf  1  m  schnell  zu  lesen. 

Emmert  (20)  setzt  auseinander,  weshalb  die  Meinung  Der- 
jenigen sich  als  irrig  erwiesen  hat,  welche  erwarteten,  die  Dioptrie- 
berechnung würde  bequemer  sein,  als  die  frühere.  Da  die  Kennt- 
niss  der  Brennweiten  bei  der  Brillenbestimmung  nötig  ist,  so  kommt 
die  Bruchrechnung  bei  dem  Dioptrie-System  wo  möglich  noch  melir 
in  Anwendung.  E.  greift  auf  seinen  älteren  Vorschlag  zurück,  die 
Gläser  durch  die  reciproken  in  cm  ausgedrückten  Brennweiten  zu 
bezeichnen. 


{ 

s= 

100  D 

= 

J^ 

Zoll 

i 

= 

20  D 

=: 

i 

» 

^ 

= 

10  D 

= 

i 

> 

^ 

= 

5.5  D 

=s 

1 

» 

^ 

= 

2.5  D 

= 

iV 

» 

fiiF 

= 

1  D 

« 

Ä 

>      u.  s.  w. 

Zur  ophthalmoskopischen  B,efraktionsbestimmung  empfiehlt  E.  das 
Schmidt-Rimple rasche  Verfahren. 

Holt  (27)  hat  einen  Apparat  konstruiert,  welcher  die  asso- 
ciierten  Muskel-  sovrie  Akkommodationsbewegungen  zeigt. 

Howe^s  (29)  Apparat  zur  Demonstration  der  Refraktion  mid 
Akkommodation  besteht  aus  zwei  dünnen  Metalll&ndem ,  welche 
verschieden  gebogen  werden  können  und  Linsen  von  verschiedener 
Krümmung  darstellen.  Mit  Metallstäben  wird  der  Strahlengang  ver- 
deutlicht. 

Imbert  (30)  teilt  eine  Methode  mit,  um  ohne  andere  Hülfe 
als  den  Brillenkasten  genau  Nummer  und  Axe  eines  Gylinderglases 
zu  bestimmen.    Sind  p  und  p^  die  Krümmungsradien  in  den  beiden 


Bestimmiing  der  Nummer  und  Axe  eines  Gylinderglases.  I49 

Haaptebenen,  r  und  r^  diejenigen  in  zwei  anderen  zu  einander  senk* 

rechten  dnrch  die  Axe  gelegten  Ebenen ,  so  ist  — I — r  =  — h    — ' 

r       r*"       p        p^ 

Der  Radius  der  sphärischen  Flache  des  zu  prüfenden  Glases  sei  «=  R. 

2 
Zahlt  man  zu  obiger  Gleichung  auf  beiden  Seiten  ^   hinzu  und  multi- 
pliziert man  mit  (n  —  1),  so  folgt: 

Halbieren  die  beiden  Schnitte  die  Winkel  zwischen  den  Haupt- 
ebenen,  so  wird  r  =  r^  und  wir  erhalten : 

("-#4)-i'[(-')(?^s)-(-%^4)] 

d.  h.  die  dioptrische  Kraft  in  diesen  beiden  Schnitten  ist  dieselbe 
und  gleich  der  algebraischen  Summe  der  Brechkraft  der  beiden 
Hanptschnitte.  —  Man  legt  auf  das  zu  prüfende  Glas  einen  steno- 
paischen  Schlitz  und  bestimmt  das  sphärische  Glas,  welches  diesen 
einen  Meridian  korrigiert.  Als  Merkmal,  dass  die  Korrektion  er- 
reicht isty  dient  Folgendes.  Man  macht  leichte  Bewegungen  in  der 
Richtung  der  Spalte.  Ist  die  Korrektion  vollständig,  so  liegen  auch 
die  Randstrahlen  in  derselben  Ebene  wie  die  Axe  und  das  Objekt 
Terschiebt  sich  nur  vermöge  der  sphärischen  Aberation  in  der  Rich- 
tung der  Spalte.  Ist  die  Korrektion  nicht  vollständig,  so  li^en  die 
Randstrahlen  nicht  in  derselben  Ebene  und  die  Verschiebung  des 
Objektes  erfolgt  schräg  zur  Spalte. 

Darauf  bestimmt  man  in  gleicher  Weise  das  Glas'  f&r  den  zum 
ersten  senkrechten  Meridian.  Die  algebraische  Summe  der  Brech- 
kraft beider,  F  +  F^,  ist  gleich  derjenigen  der  beiden  Hauptmeri- 
diane.   Endlich  sucht  man  denjenigen  Meridian,  welcher  eine  Brech- 

F  +  F^ 
kraft  gleich  der  Hälfte  jener  Summe  =    — 5 hat.     Da  dieser 

mit  den  Hauptebenen  einen  Winkel  von  45^  bildet,  so  sind  auch 
die  Hauptebenen  ermittelt. 

K  0 1  b  e  (34)  benutzt  bei  der  Helligkeitsbestimmung  von  Pig- 
mentflachen reinweissen  Bristolkarton  und  reduciert  die  Zahlen  dann 
aof  Königes,  mit  Magnesiumoxyd  bedeckte,  weisse  Papierfläche. 
Wird  die  Helligkeit  der  letzteren  h^  =  100  gesetzt,  so  hat  erstere 
eine  Helligkeit  W  =  90.4  %  hR.  —  Hat  ein  Pigment  die  Normal- 
helligkeit h  =  n ,  so  heisst  dies,  dass  h  =  einer  Mischung  von  n  % 
Normalweiss  +  (100  —  n)  ^/o  absolut  Schwarz  ist. 


150  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Sammet  ist  ^  0.225  h^.  Diese  Helligkeit  li^  für  gewöhnliche 
Versuche  unter  der  Genauigkeitsgrenze  der  Beobachtung  und  kann 
vernachlässigt  werden. 

Nachdem  E.  in  der  im  Ber.  f.  1884.  S.  234.  referierten  Weise  die 
Normalhelligkeit  verschiedener  Pigmente  gemessen ,  reduciert  er  die 
Werte  wie  oben  angegeben  auf  Magnesiaweiss. 

Normalhelligkeit  einiger  Pigmente  bei  diffusem  Tageslicht: 

Magnesium  weiss  ^   100  ^/o. 


Schwarzer  Sammet 

© 

0.225 

Schwarzer  Bristolkarton 

S 

2.6 

Druckerschwärze 

3.7 

Ball's  Neutralgran 

14.3 

Neatralgran  B  K  N.  462 

N 

29.2 

Helles  Silbergraa 

52.4 

Papier  der  Snellen'schen  Tafeln 

83.0 

Beinweisser  Bristolkarton 

3B 

90.4 

Papier  (N.  50.  doppelt) 

92.4 

Weissestes  Bristolpapier 

W 

96.3 

Karmin 

K 

17.6 

Scharlach 

24.7 

Gelb 

G 

56.9 

Gelb  (pikrins.  N.) 

G' 

46.3 

Grfln  II 

Gr  II 

29.3 

Ultramarin  II 

U  II 

26.0 

Violett  II 

18.4 

Purpur 

21.6 

Zur  Berechnung  entwickelt  E.  die  Formeln 

100  (i  —  h)       , 

W- 

-h 

y  =      ;v-      ii      «od  ^  =  1» 

"^       100      ^ 

worin  h  die  Normalhelligkeit  des  untersuchten  Pigments,  j  der  zuge- 
fügte Procentsatz  W,  100  Vo  x  =  100  Vo  Normalgrau  bedeutet,  wel- 
ohes  X  %  Normalweiss  und  (100  —  x)  ®/o  Normalschwarz  enthält.  Die 
Helligkeiten  solcher  Mischungen  von  Pigmenten  mit  W  verdeutlicht 
K.  in  Kurven.  Auf  Tafeln  von  verschiedenem  Grunde  wurden  nun 
Lesezeichen  (S  n  e  1 1  e  n's  Haken)  von  verschiedener  Farbe  und  Hellig- 
keit angebracht  und  bestimmt,  in  welcher  Entfernung  drei  Beob- 
achter A.  B.  0.  dieselben  erkannten.  Auf  Snellen's  Tafeln  lasen 
dieselben  die  Linie  VI  am  gleichen  Tage  A  in  4.5,  B.  in  7.5  und  C 
in  7.0  Metern, 


Das  Verhalten  der  SehechArfe  bei  YersckiedeBer  Helligkeit.  151 


Sehschärfe   bei  yerscbiedener  Helligkeit  der  Tafeln.    Diffuses  Tages- 
licht »  ca  50  Meterkerzen. 


fielligkiät 
Grundes 


(o= 


96.8 


90.4 


Lese- 
zeichen 
Z 

Schwan 
2.6  7a  h. 


Neairal- 
graa 
29.1 


Purpur 

28.5 


Grün  II 
29^ 


Beob- 
achter 

A 
B 
C 

Mittel 
G-Z 

A 

B 

C 
Mittel 
G-Z 

A 

B 

C 
Mittel 
G— Z 

A 

B 

C 
Mittel 
G— Z 


61.8 


41.4 


WeiMOBtee 
Bristol- 
papier 
5.0 
9.0 
8.0 
7.2 
93.7 

4.0 
6.5 
6.5 
5.7 
67.2 


ReinweiBserl    Grau  I 
Bristol 
karten 


26.4 


6.8 


4.5 

8.0 
6.0 
6.2 
87.3 

8.8 
6.3 
5.3 
5.1 
61.2 

3.3 
7.2 
7.0 
5.8 
61.9 

2.3 
6.2 
4.3 
4.3 
61.0 


Grau  II  I  Grau  III  |  Grau  IV 
entsprechend  Helligkeits-Tafeln  von  je 

20%  hH 


3.7 
6.5 
5.8 
5.0 
59.2 

3.6 
6.2 
5.2 
5.0 
32.7 

3.3 
7.0 
5.5 
5.3 
33.8 

2.8 
5.7 
4.2 
4.2 
32.5 


3.4 
6.0 
5.0 
4.8 
38.8 

2.5 
6.0 
4.8 
4.3 
12.3 

2.0 
5.3 
3.4 
8.6 
12.9 

2.0 
2.8 
3.5 
2.8 
12.1 


2.7 
5.5 
4.5 
4.2 
23.8 

1.5 
2.3 
2.8 
2.2 

—  2.7 

2.3 
4.5 
4.2 
3.6 

—  1.9 

2.0 
5.8 
3.5 
3.8 

—  2.9 


K.  brachte  dann  anch  die  Lesezeichen  vor  rotierenden 
▼on  verschiedenem  Grau  an  und  erhielt  folgende  Werte: 


2.2 
3.0 
3.2 

2.8 
4.2 

3.0 
6.5 
4.8 
4.8 
22.3 

3.8 
5.5 
6.0 
5.1 
—  21.7 

2.8 
6.8 
6.1 
5.2 
-22,5 

Scheiben 


zeichen 

Schwan 
2.6 


Weiss 
96.8 


Lese- 
zeichen 


Schwan 


Beob- 

Normale  Helligkeit  der  rotierenden  Scheiben 

• 

aehter 

10 

20    1  80 

40 

50       60       70       80        90   1  96.3 

A 

2.75 

8.5 

4.0 

4.1  1 

4.8 

4.6 

4.9 

5.2 

5.6 

6.2 

B 

3.9 

5.8 

6.0 

6.5 

6.75 

7.0 

7.2 

7.5 

8.0 

8.6 

Mittel 

3.36    4.40 

5.00 

5.30 

5.51 

5.80 

6.05 

6.85 

6.80 

7.40 

G-Z 

7.4 

17.4 

27.4 

37.4 

47.4 

57.4 

67.4 

77.4 

87.4 

98.7 

A 

6.2 

5.57 

5.2 

5.0 

4.8 

4.25 

8.6 

3.0 

2.0 

B 

7.9 

7.25 

7.0 

6.75 

6.25 

6.05 

5.5 

5.0 

4.5 

Mittel 

7.05 

6.50;    6.10 

5.78 

5.58 

5.15 

4.55 

4.00 

3.25 

G-Z 

-86.3 

-76.3 

-66.3 

-56.3 

-46.3 

-36.8 

-26.3 

-16.3 

-6.3 

Hellig- 
keit 

Bot 

Gelb 

Grttn 

Blau 

Gran 


Farbige  Scheiben  als  Hintergrund  (Mittelwerte): 


10 


20    I    30    !    40    I    50    I     60    |    70    |    80    |    90 


8.4 
8.2 
3.0 
8.0 
3.4 


4.0 
4.5 
4.2 
4.1 
4.4 


5.2 
5.1 
5.0 
4.8 
5.0 


5.4 
5.2 
5.3 
5.2 
5.3 


5.5 

6.2 

6.3 

6.8 

5.0 

6.0 

6.0 

6.4 

5.3 

5.9 

6.2 

6.8 

5.4 

5.6 

5.9 

6.2 

5.5 

5.8 

6.1 

6.4 

6.7 
6.7 
6.6 
6.6 
6.8 


152  Pathologie  und  Therapie  der  Aagenkrankhetten. 

Die  Sehscharfe  wachst  mit  der  Helligkeitsdifferenz  zwischen  den 
Schriftzeichen  und  dem  Grunde,   doch  nicht  gleichmässig.     Die  Zu- 
nahme ist  um  so  deutlicher,  je  schwächer  die  Beleuchtung  war  und 
je  kleiner  die  Lesezeichen.    Stellt  man  für  eine  bestimmte  Entfernung 
Tafeln  mit  äquidistanten  Helligkeitsstufen  her,  so  erscheinen  sie  bei 
grösserer  Entfernung  nicht  mehr  äquidistant.    Die  Tafel  scheint  aus 
einer  dunkleren  und  helleren  Hälfte  zu  bestehen.    Bei  gleich  hellem 
Grunde  und  schwarzen  Zeichen  hat  die  Farbe   des  Grundes  keinen 
Einfluss  auf  die  Sehschärfe.     Bei  Lampenlicht  ist  gelbliches  Papier 
nicht  heller  als  das  gleichhelle   (bei   Tageslicht)   Grau.  —  Farbiger 
Grund  ermüdete  das  Auge  mehr  als  weisser  und   zwar  um  so  mehr, 
je   intensiver   die  farbigen  Nachbilder  sind,    welche   die  betreffende 
Farbe  erregt.    E.'s  Auge  ermüdete  mehr  bei  Rosa  und  Grau  als  bei 
Gelb  und  Blau,  am  wenigsten  bei  Weiss.     Schulbücher  sollen  daher 
tiefechwarz  auf  recht  weissem  Papier   mit   einer  Helligkeitsdifferenz 
von  80  ®/o  hn  wenigstens  gedruckt  sein.  —  Zur  Beleuchtung  der  Seh- 
proben in  der  Praxis  empfiehlt  E.  Hohlspiegel  von  grünlich  blauem 
Glase  oder  mit  Indigolösung  gefüllte  Kugeln,  durch  welche  man  weisses 
Licht  erzielen  kann.     Eine   Mischung  von  Komplementärfarben  zu 
Rein-grau  bei  Tageslicht  muss  auch  bei  diesem  Licht  farblos  aussehen« 
Je  geringer  der  Unterschied  G  —  Z ,  desto  schneller  sinkt  die  Seh- 
schärfe bei  abnehmender  Beleuchtung.     Bei   kleinen  Helligkeitsdiffe- 
renzen scheint  Weiss  auf  Schwarz  besser,  bei  grosseren  schlechter  er- 
kannt zu   werden   als  Schwarz  auf  Weiss,     Farbige  Zeichen  werden 
bei  geringen   Helligkeitsunterschieden   weiter  erkannt   als  farblose; 
bei  grosseren  ist  die  Verschiedenheit  unbedeutend.    Bei  quantitativer 
Prüfung  des  Farbensinns  nach  Donders  ist  daher  reingrauer  gleidi 
heller  Grund  zu  wählen;  am  Besten  ist  eine  rotierende  Scheibe. 

Laurents  (37)  Verfahren  zur  Bestimmung  der  Krümmung 
und  Refraktion  von  Flächen  und  Linsen  besteht  darin,  dass  ein 
Ocular  auf  ein  Diaphragma  eingestellt  wird,  dessen  eine  Hälfte  ein 
feines  Gitter  darstellt,  welches  mit  einem  Prisma  seitlich  beleuchtet 
wird.  Die  zu  prüfende  Linse  legt  man  auf  einen  Planspiegel,  welcher 
sich  auf  einem  verschiebbaren  Schirm  befindet,  und  verschiebt  letz- 
teren dann  so  lange,  bis  das  Gitter  deutlich  erscheint.  Die  Entfer- 
nung zwischen  Gitter  und  Diaphragma  ist  gleich  der  Brennweite. 
Für  Concavgläser  und  Concavspiegel  findet  eine  geringfügige  Modi- 
fikation des  Apparates  statt. 

Lehmann  (89)  wirft  zuerst  die  Frage  auf,  ob  die  lineare 
Grösse   des   Netzhautbildes   wirklich   in  demselben    Grade   abnimmt 


Zunahme  der  Irradiations werte  bei  zunehmender.  Lichtstärke.         153 

wie  der  Abstand  des  Objektes  zuniiniDt.  Da  dies  voraussetzen  würde, 
dass  ein  Punkt  im  Baume  sich  auch  als  Punkt  auf  der  Netzhaut 
abbildet,  imtersucht  er  zuerst  die  Lichtyertheilung  im  Netzhautbilde. 
~  Bezüglich  der  Irradiation  kommen  drei  Punkte  in  Frage  1)  die 
Dispersion,  2)  die  monochromatische  Abweichung ,  3)  die  ungenaue 
Akkommodation.  Während  die  beiden  ersten  Zerstreuungskreise  mit 
abnehmender  Intensität  nach  ihrer  Peripherie  hin  liefern,  ist  die 
Licbtintensität  in  den  Zerstreuungskreisen  in  Folge  ungenauer  Ak- 
kommodation gleichmässig  verteilt.  Der  Radius  dieser  letzten  Zer- 
strenongskreise  ist  mit  der  Entfernung  veränderlich  und  hängt  auch 
Yon  der  Weite  der  Pupille  ab.  Ver£  nimmt  bei  seiner  Unter- 
suchung auch  diesen  Radius  als  konstant  an.  Verf.  glaubt  anneh- 
men zu  können,  dass  alle  drei  Irradiationsarten  zusanunen  einen  vom 
Centrum  des  Zerstreuungskreises  aus  nach  der  Peripherie  hin  all- 
malig  sich  vermindernde  Helligkeitsvertheilung  bewirken  und  kon- 
struiert, von  dieser  Voraussetzung  ausgehend,  auf  mathematischem 
Wege  die  Kurven  för  die  Irradiation ,  erstens  des  Objektes  auf  den 
Grund,  zweitens  des  Grundes  auf  das  Objekt,  und  drittens  die  resul- 
tierende. Ein  Teil  der  Irradiationszone  wird  zum  Objekt,  ein  Teil 
zam  Grunde  gerechnet.  Wohin  setzt  die  Psyche  die  Grenze?  Wahr- 
scheinlich wird  die  Grenze  an  der  Stelle  angenommen,  deren  Hellig- 
keit die  Mitte  zwischen  der  des  Objektes  und  der  des  Grundes  hält. 
Werden  die  Lichtempfindungen  des  Grundes  mit  S,  des  Objektes  mit 
E,  des  Grenzpunktes  mit  H  bezeichnet,  so  müssen  die  objektiven 
Lichtintensitäten  nach  Weber-Delboeuf  sich  verbalten: 


Y*  =  Y^  oder  Jh   =  i/Js  "^t 

•in        Jk  V 


Ist  die  Lichtstärke  des  Netzhautbildes  i,  diejenige  des  Grundes  a,  so 
liegt  die  scheinbare  Grenze   an   der  Stelle   der  Irridiationszone ,   wo 
die  Intensität  J,  =  wil  ist;  das  Bild  erscheint  vergrössert. 
Für  den  Zuwachs  des  Netzhautbildes  erhält  L.  die  Formel: 

wenn  z  der  Radius  des  Zerstreuungskreises  ist.  Der  Zuwachs  ist 
unabhängig  von  der  wahren  Grösse  des  Netzhautbildes,  wenn  dieses 
grosser  als  z  ist. 

L.  leitet  dann  den  experimentell  bewiesenen  Satz  von  dem  Zu- 
nehmen der  Irradiationswerte  mit  zunehmender  Lichtstärke  ab,  in- 
dem er  t  för  verschiedene  Werte  von  i  berechnet.  Es  ergiebt  sich 
eine  ähnliche  Kurve,  wie  sie  Plateau  experimentell  gefunden  hat. 


154  Pathologie  und  Therapie  der  Angealurankheiten. 

Verf.  entwickelt  auch  Formeln  für  den  Fall,  dass  die  lineare  Bild- 
grosse  kleiner  als  der  Durchmesser  der  Zerstreuungskreise  ist,  wo- 
rüber im  Original  nachzulesen,  und  berechnet  bei  einem  Yerhaltnisi 
a:i  =  1:51  die  Irradiationswerte 

GrO»e  des  Netzhantbildes : 
b  2  z       1.8        1.6        l.O        0.8        0.4        0.3        0.2       0.1        O.Ol 

Irradiationszuwachs : 
t    0.504  z       0.506    0.510    0.545    0.565    0.637    0.654    0.676    0.666    0.555 

Scheinbare  Breite  des  Objekts: 
d     3.01    z      2.81      2.62      2.09      1.93      1.68      1.61      1.55      1.43      1.12 

Die  Werte  von  t  wachsen  bis  zu  einer  gewissen  Grenze  mit  den 
abnehmenden  Werten  von  b.  Innerhalb  nicht  zu  weiter  Grenzen 
kann  dagegen  d  als  konstant  angesehen  werden  unabhängig  Ton  b. 
Das  stimmt  mit  den  Versuchsresultaten  von  Volkmann  und  An- 
bert.  Zum  Beweise  der  Eonstanz  Yon  d  modificiert  Verf.  einen 
Versuch  Aubert's.  Auf  schwarzem  Grunde  werden  mehrere  Grup- 
pen verschieden  breiter,  weisser  Streifen,  z.  B.  10  in  jeder  Gruppe, 
gezogen,  so  dass  alle  gleichgrosse  Quadrate  bilden.  Wenn  man  sieh  ans 
grösserer  Entfernung  allmälig  nähert,  wird  die  Schra£Serung  gleichzei- 
tig in  allen  sichtbar.  Bei  kleinen  Gesichtswinkeln  ist  die  anscheinende 
Breite  weisser  Objekte  auf  schwarzem  Grunde  sozusagen  konstant.  Ein 
schwarzes  Quadrat  auf  weissem  Grunde  erscheint  verkleinert.  Sieht 
man  dagegen  ein  solches  Quadrat  unter  kleinerem  Gesichtswinkel,  so 
wächst  dasselbe  wie  das  weisse  durch  Irradiation  auf  solche  Weise, 
dass  die  scheinbare  Grösse  konstant  bleibt,  aber  die  Zunahmen  der 
Irradiation  sind  kleiner  als  beim  weissen  Objekt.  Verf.  meint  diese 
Erscheinung  auch  aus  seiner  Theorie  erklären  zu  können ,  geht  je- 
doch nicht  näher  darauf  ein.  —  Im  II.  Abschnitt  untersucht  L.  den 
Einfluss  der  Irradiation  auf  die  Sichtbarkeit  farbloser  Objekte  und 
geht  dabei  von  der  A  über  tischen  Hypothese  aus,  dass  ein  Objekt 
sichtbar  sein  wird,  wenn  es  eine  bestimmte  Menge  Licht  in  das  Auge 
wirft ,  gleichviel  ob  diese  Lichtmenge  ein  grösseres  oder  kleineres 
Netzhautstück  trifft.  Der  Theil  des  Lichtes,  welcher  über  die  schein- 
bare Grenze  des  Objekts  hinaus  zerstreut  wird ,  kann  vernachlässigt 
werden.  Zunächst  folgt  die  Entwicklung  für  sehr  kleine  Gesichts- 
winkel, bei  welchen  das  scheinbare  Netzhautbild  konstant  ist.  Ist 
das  wirkliche  Netzhautbild  ==  b ,  so  ist  die  Liehtmenge,  welche  in  das 
Auge  gelangt,  =  b*  i.  Dieselbe  sei  die  eben  unmerklich  gewordene 
Lichtmenge  U,  also  ü  =  b*  i.  Hat  man  in  einem  andern  Falle 
bj^  ij  =  ü,  so  wird  da  die  scheinbaren  Netzhautbilder  gleich  gross 


Einflnss  dee  Geeiohtswiakels  aaf  die  Aaffasming  von  Lieht  u.  Farbe.  155 

sind,  b*  i  ÄS  bj*  ii  und  dabrb^  =  s^  :  s,  wo  s  und  Sj  die  Gesichts- 
weiten bezeichnen,  zugleich  i:ij  =  a^*  :a*,  wo  a  und  a  die  Ent- 
fernungen der  Lichtquelle  sind.     Es  wird 

bi«  ~  ii  "  s«  ■"  a,«'  ^^^1  *i- 
Ffir  sehr  kleine  Gesichtswinkel  ist  das  Produkt  des  Abstandes  des 
Anges  und  der  Lichtquelle  konstant.  Die  Erfahrung  wird  jedoch  nur 
Annäherungen  an  dieses  Gesetz  ergeben,  da  dasselbe  auf  nicht  immer 
greifbarer  Simplifikation  beruht.  Für  den  Fall,  dass  das  Objekt  unter 
einem  so  grossen  Gesichtswinkel  erscheint,  dass  b  >  2  z  ist,  lässt  sich 
die  wirksame  Lichtmenge  genau  berechnen. 

Indem  Verf.  den  Lichtverlust  auf  jeder  Seite  des  Bildes  mit  k, 
den  Lichtzuwachs  durch  Irradiation  des  Grundes  mit  k^  bezeichnet, 
erhalt  er  ähnlich  wie  bei  der  eben  entwickelten  Formel : 
ü  =  b«i  — 4bki  +  4bkia  =  bi8ii— 4bikii  +  ^h^k^oL^. 

Da  a :  i  =  ttj  :  ij  ;   b :  bj  «  Sj  :  s  und  i :  i^  =  a^  *  :  a*  ,  so   er- 
giebt  sich 

^  2^  2 Ä  ^1^1 k  —  k^  ]-  __  ^  .  k  —  k^T 

B«a«  sa»    •  ~  bi         ""  bi 

k  —  k  - 
und  wenn  man   — -. — ^—  =  c  setzt: 

Si  a^  «  (Sj  —  4  c  s)  =  s«  a«  (1  —  4  c). 

sa  =  lA^^i"-^^  ,  worin 
V         1  — 4c 

s^a«— s  »a  » 
c  =  *     * 


4(s*a* — ss^ai* 

and  aus  zwei   Paar  zusammengehörigen  Werten   yon  s  und  a   expe- 
rimentell zu  bestimmen  ist;  dann  lässt  sich  s  berechnen 

^    Si»!  (^4c^ar,^T(l^"4c)ä7— 2caJ 
^  ~  a«(l~4c). 

Waren  die  Voraussetzungen  richtig,  so  muss  das  Experiment  f&r 
sehr  grosse  Werte  yon  s  ein  konstantes  Produkt  as  geben,  wenn  aber  d 
anter  eine  gewisse  Grösse  sinkt,  muss  a  wachsen.  Verf.  hat  eine  expe- 
rimentelle Prflfung  vorgenommen.  Vier  kleine  (1  mm.  Seite)  weisse 
Quadrate  auf  schwarzem  Grunde  wurden  von  einer  Kerze  in  verschie- 
denen Entfernungen  beleuchtet,  und  die  Abstände  bestimmt,  in  wel- 
chen sie  aufhörten ,  sichtbar  zu  sein. 


156 


Pathologie  and  Tlian^ie  der  Augenkrankheiten. 


L  Beobachter 

IL  Beobachter 

a 

8 

aX« 

8 

8 

aXs 

8 

A.    50 

913 

45650 

berechnet 

A.    1050 

54000 

berechnet' 

60 

772 

46820 

au8 

914 

54840 

aus 

80 

582 

46560 

a  und  ß 

679 

54320 

Y  und  d 

100 

481 

48100 

B.    597 

59700 

r 

120 

402 

48240 

420 

63000 

448 

150 

327 

49050 

395 

67150 

404 

B.  170 

313 

53210 

a 

347 

69400 

356 

200 

280 

56000 

276 

278 

69500 

294 

250 

235 

58750 

232 

243 

72900 

252 

300 

198 

59400 

199 

214 

74900 

219 

350 

176 

61600 

P 

192 

76800 

9 

In  den  Abteilungen  A,  grosses  s,  sind  die  Produkte  as  merklich 
konstant,  während  sie  in  den  Abteilungen  B  mit  abnehmendem  d 
wachsen.  Die  nach  den  Formeln  aus  den  experimentell  gefundenen 
Wertpaaren  für  s  (a  =  313,  ß  =  176  und  y  =  597  8=192)  berech- 
neten Werte  fär  s  stimmen  mit  den  übrigen  gefundenen,  besonders 
wenn  man  bei  dem  II.  Beobachter  einen  konstanten  Fehler  ausmerzt. 

I.  Für  kleine  Gesichtswinkel  gilt  die  Formel  sa  =  s^  a^ 

II.  Werden  die  Gesichtswinkel  so  gross,  dass  I  nicht  zutrifft,  in- 
dem alsdann  das  Produkt  sa  wächst,  so  gilt  die  Formel : 

^1  ^1*  (8i — 4  es)  =  s*  a*  (1 — 4  c). 

III.  Auf  den  Helligkeitsveränderungen  der  Farben  und  deren 
Einfluss  auf  die  Farbenauffassung  lassen  sich  obige  Sätze  nicht  über- 
tragen, weil  die  grösste  Menge  von  Farbenstrahlen,  welche  einen  be- 
grenzten Teil  der  Netzhaut  treffen  können ,  ohne  eine  Farbenempfin- 
dung zu  erregen,  nicht  unabhängig  von  der  Beleuchtung  und  vom 
Kontraste  ist. 

Verf.  hat  darum  experimentell  die  Helligkeit  von  Pigment&rben 
bei  verschiedener  Beleuchtung  am  Farbenkreise  durch  Vergleich  mit 
schwarzweissen  Scheiben  bestimmt.  Die  Zahlen  sind  Mittelzahlen 
von  drei  Beobachtern  und  geben  die  Grade  der  weissen  Sektoren  an. 
Die  Beleuchtung  wurde  photometrisch  gemessen  und  geregelt. 


Bdenchtang : 

10000 

2500 

490 

51 

1.3 

0.23 

Esrmm 

93 

74 

94 

71 

10 

8 

Zinnober 

136 

134 

128 

117 

61 

46 

Bleicbromat 

242 

229 

204 

194 

101 

107 

Zinkchromst 

298 

292 

318 

312 

239 

253 

Schwf.  Grttn 

163 

148 

156 

131 

159 

170 

Ultramarin 

83 

65 

80 

73 

93 

97. 

Es  wurden  von  verschiedenen  Individuen  die  Helligkeit  der  Farbe  unge- 


VerhältDiSB  der  Sebgch&rfe  snr  BeleuohtangsintenBit&t.  157 

fahr  übereinstimmend  gescliätzt.  Bei  abnehmender  Beleuchtung  werden 
Grfin  und  Blau  relativ,  d.  h.  im  Yerhältniss  zu  weiss  heller,  während 
alle  anderen  Farben  dunkler  werden,  und  zwar  tritt  die  Helligkeits- 
Tanation  erst  recht  von  der  Helligkeit  51  an  abwärts  hervor,  welche 
der  Beleuchtung  eines  Nordzimmers  Mittags  an  einem  regnigten 
Herbsttage  entspricht  Für  grössere  Helligkeiten  glaubt  Verf.  Gül- 
tigkeit der  obigen,  bezüglich  der  Sichtbarkeit  von  Objekten  überhaupt 
gefundenen,  Gesetze  annehmen  zu  können.  Die  Veränderung  des 
Farbentones  bei  abnehmendem  Gesichtswinkel  würde  sich  dann  so 
erklären  lassen,  dass  die  Lichtstärke  des  Netzhautbildes  fortwährend 
geringer  wird  und  in  Folge  dessen  dieselben  Veränderungen  des  Farben- 
tones wie  bei  konstantem  Gesichtswinkel  und  abnehmender  Beleuch- 
tong  sich  geltend  machen« 

Mäher  (41  und  42)  setzt  sich  10 — 20  Fuss  entfernt  von  einer 
Gasflamme  und  betrachtet  diese  durch  die  Mitte  einer  Convexlinse, 
welche  in  der  Entfernung  ihrer  eigenen  Brennweite  vom  Auge  ab 
gehalten  wird,  dann  bewegt  er  die  Linse  rasch  hin  und  her.  Nach 
einigen  Sekunden  sieht  man  den  Schatten  der  Fovea  als  gelben  Fleck 
mit  schwarzen  Punkten.  Auch  die  feinsten  Gapillaren  sind  sichtbar. 
Der  Schatten  der  Fovea  und  der  Gefässe  ist  deutlicher  als  bei  dem 
Purkinje *schen  Verfahren. 

M  o  t  a  i  s  (45,  46,  47)  hat  einen  Klemmer  f&r  Cylindergläser  an- 
gq^eben.  Die  Gläser  sitzen  fest  an  einem  horizontalen  Stabe,  dessen 
xwei  Teile  sich  in  einander  schieben  lassen  und  von  einer  Feder  zu- 
sammengezogen werden. 

Purtscher  (51)  bezweifelt,  dass  bei  dem  Wundastigmatis- 
vom  nach  Staroperation  der  vertikale  Meridian  in  seiner  ganzen 
Ausdehnung  gleichmässig  schwächer  gekrümmt  sei,  sondern  glaubt 
dass  die  Abflachung  gegen  die  Wunde  hin  stärker  werde  und  schlägt 
Glaser  vor,  welche  in  dem  betreffenden  Meridian  zunehmende  Krüm- 
mung beflitzen.  Die  technischen  Schwierigkeiten  seien  zu  überwinden, 
doch  hat  P.  noch  keine  Versuche  gemacht.  Den  Einwurf,  dass  bei 
Hebung  und  Senkung  der  Blickebene  die  Korrektion  eine  ungenaue 
würde  hält  Verf.  nicht  für  gewichtig. 

Uhthoff  (59)  benützte  zu  seinen  Versuchen  über  das  Verhält- 
niss  der  Sehschärfe  zur  Beleuchtungsintensität  eine  Petroleumlampe 
von  etwa  4  Kerzenstärke,  welche  ringsum  verschlossen  war  und  nur 
durch  einen  kleinen  Ausschnitt  Licht  auf  das  Probeobjekt,  S  n  el  1  e  na- 
sche Hakentafel ,  fallen  Hess.  Diese  Lampe  in  12  m  Entfernung 
bildete  die  Lichteinheit.    Als  niedrigste  Sehschärfe  wurde  S  n  e  1 1  e  n 


158  Pathologie  nnd  Therapie  der  Angenkrankheiten. 

C  G  in  10  cm  Entfernung  angenommen.  U.  bestätigt  die  schon  be- 
kannte Thatsache,  dass  bei  den  schwachen  Intensitäten  die  Sehscharfe 
enorm  schnell  steigt,  nm  dann,  wenn  eine  gewisse  Intensität  erreicht 
ist,  nur  noch  langsam  in  die  Hohe  zu  gehen.  Bei  der  Intensität 
1175  (Lampe  in  35  cm  Entfernung)  ist  bei  den  Meisten  der  unter- 
suchten die  maximale  Sehscharfe  erreicht.  Wie  lange  dieselbe  bei 
weiter  steigender  Intensität  sich  auf  dieser  Höhe  erhält,  konnte  ü 
nicht  ermitteln.  Bezüglich  der  geeignetsten  Beleuchtungsintensitat, 
welche  noch  eine  Sehschärfe  Sn  G  G  in  10  cm  ermöglicht,  ergeben  sich 
für  das  normale  Auge  grosse  individuelle  Verschiedenheiten.  Dr. 
König  bedurfte  nur  einer  Intensität  von  0.000276.  Er  hatte  also 
noch  S= 0.001,  wenn  die  Intensität  der  Beleuchtung  nur  den  4257246. 
Teil  Yon  der  betrug  (1175)  welche  seine  Sehschärfe  auf  ihren  Höhe- 
punkt brachte«  U.  hatte  noch  S  =  0.001 ,  wenn  die  Intensität  den 
783333.  Teil  der  Intensität  1175  ausmachte,  obgleich  seine  Sehschärfe 
eine  höhere  war.  Ein  Anderer  (Wallerstein)  bedurfte  den 
342565.  Teil  der  Intensität  1175.  Derselbe  hatte  aber  bei  der  In- 
tensität 1175  noch  nicht  den  Höhepunkt  seiner  Sehschärfe,  klagte 
auch  Abends  über  hemeralopische  Beschwerden.  Auf  1  Kerze  als 
Einheit  reduciert  (Lampe  in  12  m  entsprach  1  Kerze  in  6  m), 
hatte  Dr.  König  S=0.001  bei  Beleuchtung  mit  1  Kerze  auf  363.6  m 
Enfemung,  Wallerstein  S  =  0.001  bei  1  Kerze  in  100.4  m  Ent- 
fernung. Ein  Nyktalop  mit  ophthalmoskopisch  deutlichem  Albinis- 
mus,  H  =  2  D  und  S=^  hatte  bei  schwacher  Intensität  yerhältniss- 
mässig  gute  Sehschärfe.  Dieselbe  sank  aber  wieder  bei  zunehmender 
Beleuchtung,  ü.  hat  folgende  zwei  Parallelversuche  angestellt.  Die 
Lampe  wurde  in  20  cm  Entfernung  (Intensität  3600)  aufgestellt  and 
zuerst  ein  rotes  Glas  eingefügt,  dann  ein  graues,  welches  dieselbe 
Sehschärfe  gab.  Bei  steigend«*  Beleuchtung  stieg  die  Sehschärfe  im 
roten  Licht  rascher. 

Weidlich  (62)  entwickelt  unter  Zugrundelegung  des  redo- 
cierten  Auges  Formeln  für  die  Berechnung  der  Zerstreuungskreise  in 
ametropischen  Augen.  Dieselben  ergeben  sich  einfach  aus  der  Aehn- 
lichkeit  von  Dreiecken  und  sind  bezüglich  des  ruhenden  Auges: 

p.l, 


für  El  z  = 
Ml  z  = 
Hl  z  = 


d+1, 
p(l^— La) 

d  +  1, 

PCU  +  Lg) 
d+lj      ' 


Vermindemiig  der  Kiimichtigkeit  im  Alter  darcfa  Papillenverengemng.  159 

worin  z  der  Durchmesser  des  Zerstreuungskreises  der  Pupille, 
p     >  »  der  Pupille, 

d     >    Abstand   der    Pupille  vom   hinteren   Brennpunkte   des 

Auges, 
I2  die  Entfernung  des  Bildpunktes  vom  hinteren  Brennpunkte, 
Lj    >  >  der  Netzhaut  vom  hinteren  Brennpunkte  ist. 

Für  das  aecommodierte  Auge  ist  die  Formel  des  kurzsichtigen 
Auges  zu  beufitzen,  solange  noch  der  hintere  Brennpunkt  vor  die 
Netzhaut  fallt,  sonst  die  des  hjrpermetropischen  Auges.  In  der  Ab- 
handlung über  Akkommodation  leitet  Weidlich  (63)  im  Anschluss 

z  1 

an  Hasner  ab,   dass   die  Formel  -  = -=— ^-T-ein  Ausdruck  für  die 

p        d+la 

Akkommodationsquote  ist.   Die  Ableitungen  gelten  allerdings  nur  für 

das  redncierte  Auge.    Da  in  demselben  d  =  F'  ist  und  weil  1^  P  = 

Fl  F>,  so  erhält  man 

p  =  P«  ^1  £i    =  ^«   +  ^2  f^i  fi- 

Weil  z  sich  immer  proportional  mit  p  ändert,  so  würde  das  Pupillen- 
spiel gar  keinen  EinSuss  auf  die  Akkommodation,  d.  h.  auf  die  Ver- 
wandlung des  Zerstreuungskreises  in  eine  Bildeinheit  yon  der  Grosse 
einer  Seheinheit  haben,  wenn  die  Seheinheit  ein  mathematischer  Punkt 
wäre.  Da  das  nicht  der  Fall,  die  Seheinheit  vielmehr  =  0.0056  zu 
nehmen  ist,  so  müssen  Veränderungen  in  der  Pupillenweite  sich  mit 
entgegengesetzten  Veränderungen  in  den  Abständen  der  Bildpunkte 
Ton  der  Netzhaut  ausgleichen  können,  so  dass  die  der  Seheinheit  ent- 
sprechende Bildeinheit  gleich  gross  bleibt.  Verf.  berechnet  die 
Brechkraffcveränderung,  welche  einer  Pupillenverengerung  von  4  mm 
auf  1  mm  gleichkommen  und  findet  dafür  1  :  4047.27  mm  d.  h.  eine 
ConTexlinse  Ton  4.047  M.  Brennweite,  wenn  der  Bildpunkt  mit 
0.0050  mm  im  Durchmesser  angenommen  wird.  Der  Einfluss  der 
Pupillenweite  ist  also  sehr  unbedeutend.  Unter  denselben  Voraus- 
setzungen behandelt  Weidlich  (64)  die  quantitativen  Beziehungen 
zwischen  der  Pupillenverengernng  und  der  scheinbaren  Abnahme  der 
Eurzsichtigkeit  und  findet  z.  B.,  dass  die  Fempunktsweite  jenes  min- 
der kurzsichtigen  Auges,  welches  bei  einem  Pupillendurchmesser  von 
4  mm  dieselben  Grossen  von  z  besässe ,  wie  das  stärker  kurzsichtige 
Auge  von  649.6776  mm  Fempunktsweite  bei  einem  Pupillendurch- 
measer  yon  2  mm,  =  1249.2396  mm  ist ,  so  dass  die  auf  Rechnung 
der  Pupillenverengerung  zu  setzende  scheinbare  Verminderung  der 
KunEsicfatigkeit  im  Alter  eine  ganz  ansehnliche  sein  kann. 


160  Pathologie  nnd  Therapie  der  Angenkrankheiten. 

Zehender  (65,  66)  bespricht  und  demonstriert  die  Brennfiguren 
schräger  Strahlenbündel  in  Gonvexlinsen,  welche  auch  Ref.  schon  an 
mehreren  Orten  behandelt  hat.  Eine  schräg  gehaltene  Linse  wirkt 
wie  eine  Gylinderlinse  und  lässt  sich  als  Astigmometer  verwenden. 
(Bravais'  Astigmometer.  Sous  traite  d'optique  2te  Aufl.  8.  481. 
beruht  darauf.)  Schliesslich  schlägt  Z.  namentlich  zum  Gebrauch  für 
Staroperirte  aplanatische  Gläser  vor,  welche  aus  zwei  mit  der  Con- 
vexen  Seite  einander  berührenden  Planconvexlinsen  bestehen.  Da- 
durch lässt  sich  die  sphärische  Aberration  bis  auf  die  Hälfte,  und 
wählt  man  verschiedene  Linsen,  deren  Brennweiten  sich  =  2:3  ver- 
halten ,  auch  noch  genauer  korrigieren. 


b)  Optometer^  Ophthalmometer.    Keratoskop.    Astigmometer. 

1)  Barnett,  Ophthalmometry  with  the  Ophthalmometer  of  Javal  and 
S  c  h  i  ö  t  z ,  with  an  acconnt  of  a  case  of  keratoconus.  Archiv  of  OphtL 
XIV.    Nr.  2—3.    p.  169. 

2)  D  a  h  l  e  r  u  p ,  S. ,  Dr.  P 1  e  h  n*8  apparat  til  bestemmelse  af  refraction  og 
synstyrke.    Ülgekr.  for  läger.    4  B.    XII. 

3)  Denn  et,  W.  S.,  The  Stokes*  lens  for  measoring  astigmatism.  Trans- 
act.  of  the  americ.  ophth.  soc.     Twenty  first  meeting.   p.  106. 

4)  G  a  z  e  p  y ,  Optom^tre  binocalaire.'  Archiv.  d*Opht.  p.  182.  (Soci^t^  fran9. 
d'Opht.) 

5)  —  Optom^tre  et  astigmom^tre  binoculaire.    Becueil  d'Opht.   p.  138. 

6)  Javal,  Menauration  de  la  courbure  de  la  cornäe.   Gaz.  des  Höpit.  p.  1011. 

7)  Issekuts,  L.,  Ophthalmometrie-Tafeln.  Szem($8zet.  5.  p.  87.  (Tabelle 
der  EoDstanten  des  Ophthalmometers  der  Badapester  Universitäts-Augen- 
klinik.) 

8)  Martin,  ätiides  d*ophtalmomätrie  clinique.  Annal.  d^Ocalist.  XGIII. 
p.  228  und  Journ.  de  m^.  de  Bordeaux.    XV.   p.  25. 

9)  —  Ge  qui  devient  le  meridien  de  courbure  pendant  IMvolution  d^un  oer- 
tain  nombre  de  glaucomes.    Ibid.    16.  Aoüt. 

10)  Marula,  A.,  De  la  lunette  de  Galil^e  en  Optometrie.  Th^  de  Paris. 
49  p. 

11)  Paci,  F.,  Abozzo  di  ricerche  intente  a  segnalare  e  ad  interpretare  il  di- 
retto  di  coXncidenza  tra  lo  sperimento  ed  i  principii  di  ottica  fisiologica 
intorno  alle  variazioni  del  valore  di  B.  consecutive  alla  evacuazioae  dell* 
acqueo  dalla  Camera  anteriore.  Tesi  de  laorea.  Giornale  la  Bivista  Cli- 
nica.    Settembre. 

12)  Pfalz,  G.,  Zur  Frage  über  das  Zustandekommen  der  abnormen  Form  von 
Oorneal-Astigmatismus  bei  Glaukom.  Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.  De- 
zember.  S.  382. 

13)  —  Ophthalmometrische  üntersucbungeo  über  Oomealastigmatismus  ,  mit 
dem  Ophthalmometer  von  Javal  und  iS  c  h  i  ö  t  z  ausgeführt  in  der  Univ.- 
Augenklinik  zu  Königsberg,    v.  G  r  a  e  f  e's  Arch.  f.  Ophth.  XXXI.  1.  8.  201. 


Vorkommen  des  Astigmatismiis*  161 

14}  Plehn,   Ferd. ,   Ein  Apparat  zur  Ermitteinng  yon  Refraktion   und  Seh- 
schärfe.   Arch.  f.  Augenbeilk.   XV.    S.  269. 

15)  Prouff,  K^ratoscope.     Archiv.  d'Opht.   p.  182.    (Sociötö  fran9.  d'Opht.) 

16)  —  Scl^rotoscopie.    Ibid.    p.  165. 

17)  ScbiOtz,  Hj.,  Ophthalmometrische  und  optometrische  Untersuchung  von 
969  Augen.    Aroh.  f.  Augenheilk.    XVI.    S.  37. 

18)  M  a  r  e  1 1 ,    Determining  errors  of  refraction  by  double  images  and  by  pa- 
rallaz.    Rep.  of  the  ophth.  Section.     Americ.  Joarn.  of  Ophth.    p.  73. 

19}  W  0  1  f  f b  e  r  g ,  L. ,  Apparat  zur  Augenuntersuchung  auf  dem  Assen tplatz« 

Deutsche  militärärztl.  Zeitschr.    XIV.    S.  149. 
20}  Z  e  n  g  e  r  y   Snr  un  optomätre  spectroscopique.    Compt.  rend.  d.  PAcad.  d. 
sdene.   101.  8.  1003. 

Gazepy's  (4,  5)  binocularer  Optometer  und  Astigmometer  be- 
steht für  jedes  Auge  aus  zwei  Scheiben  mit  sphärischen  und  einer 
mit  Cylindergläsem  auf  einem  gemeinschaftlichen  Fusse.  Die  Oeff- 
nuDgen,  durch  welche  die  Augen  des  Untersuchten  sehen,  können 
einander  genähert  oder  entfernt,  auch  mit  einem  schwarzen  Schirm 
oder  roten  Glase  bedeckt  werden.  Die  Axen  der  Cylindergläser  richtet 
ein  Mechanismus  gleichzeitig  so,  dass  alle  in  derselben  Stellung  Yor  das 
Auge  gelangen.  Für  Leseproben  in  der  Nähe  ist  ein  verschiebbarer 
Schirm  vorhanden.  Das  Ganze  befindet  sich  in  einem  Kasten,  wel- 
cher zugleich  als  Untersatz  dient.     (Nach et.) 

Martin  (8,  9)  hat  gefunden,  dass  jede  Sklero-  oder  Iridekto- 
mie,  nach  oben  oder  unten  gemacht,  die  Refraktion  des  vertikalen 
Meridians  vermindert  und  zwar  in  Folge  Einschaltung  eines  locke- 
reren Narbengewebes.  Aber  auch  ohne  Sklerotomie  soll  der  glauko- 
matöse Process  zu  einer  Herabsetzimg  der  Refraktion  im  vertikalen 
Meridian  führen.  Nach  M.  hatte  unter  17  I^len  von  Glaukom  15 
mal  der  vertikale  Meridian  eine  geringere  Krümmung.  Astigmatis- 
mus überhaupt  beobachtete  M.  in  50  ®/o  aller  Glaukomfälle.  Er  läug- 
net  nicht,  dass  in  einzelnen  Fällen  der  Astigmatismus  vor  dem  Glau- 
kom vorhanden  war.  Astigmatismus  gegen  die  Regel  ist  bei  Juden 
häufiger ,  welche  auch  eine  grossere  Disposition  zu  Glaukom  haben. 
M.  teilt  eine  Anzahl  von  Fällen  mit,  in  welchen  entweder  ein  Astig- 
matismus nach  der  Regel,  sich  während  des  Verlaufes  des  glaukoma- 
tostm  Processes,  in  einen  Astigmatismus  gegen  die  Regel  verwan- 
delte oder  ein  Astigmatismus  gegen  die  Regel  in  Folge  der  (nicht 
operativen)  Behandlung  (Eserin)  verschwand.  Eine  Erklärung  für  diese 
Erscheinung  vermag  M.  nicht  zu  geben.  Es  scheint  als  wenn  ur- 
sprünglich ein  Astigmatismus  nach  der  Regel  vorhanden  sein  müsste, 
damit  während  des  glaukomatösen  Processes  sich  daraus  ein  entg^en- 
gesetzter  Astigmatismus  entwickle. 

JakxMb«iloht  1  OphttuOmologi«.  XVI.  1886.  11 


162  Pathologie  und  Therapie  der  Angenkrankheiteii. 

Pfalz  (12,  13)  hat  mit  dem  Ophthalmometer  von  Jayal  usd 
Schiötz,  welchen  er  sehr  empfiehlt,   Messungen  des  Gornealastig-  * 
matismus  veranstaltet.    Je  höher  der   Grad   der  Comealasymmetrie 
ist,  desto  seltener  weicht  der   sonstige  Gesammtbau   des  Auges  vom 
emmetropischen  ab.    Nächst  dem  As.  mixt,  haben  die  Glaukome  das 
höchste  (13,8  %)  Procentverhältniss   excessiver  As-Grade.     Der  Me- 
ridian stärkster  Krümmung    wich  von   der   vertikalen  um  mehr  als 
45^  in  2,2  Vo  ab,  Glaukome  nicht  mitgerechnet.    Je  grösser  die  Asym- 
metrie beider  Augen  in  Bezug  auf  den  Grad  ist,   desto  häufiger  ist 
asymmetrische  Meridianlage.     Die  Axenstellung    des  Gomealastigma- 
tismus  weicht  in  der  Regel  nur  sehr  wenig   von   der   des  Gesammt- 
astigmatismus    ab.    Dagegen   stimmen  Asc.   und  Aso   bezüglich  des 
Grades  nur  in  der  Hälfte  der  Fälle.     In  der  anderen  Hälfte  ist  Aso 
gewöhnlich  geringer.     Der  Linsenastigmatismus   kann  den  comealen 
sogar  überkorrigieren.     Daraus  erhellt  die  Wichtigkeit  der  Ophthal- 
mometrie f&r  die  Entdeckung  asymmetrischer  Akkommodation.    Der 
höchste  Procentsatz  der  letzteren  findet  sich  bei  Ash.   Der  myopische 
As.  würde  sich  durch  astigmatische  Acc.  noch  kurzsichtiger  maches. 
Die  geringen  Grade  von  Asc.  können  der  accommodativen  Korrektion 
wegen  nur  mit  dem  Ophthalmometer  gefunden  werden ;  dieselben  sind 
häufig  der  Grund  asthenopischer  Beschwerden.  Ist  der  Grad  des  As.  auf 
beiden  Augen  ungleich,  so  kann  durch  starken  astigmatischen  Akkom- 
modationsspasmus   der   Aso   des  Auges  mit  der  geringeren  Comeal- 
asymmetrie umgekehrt  werden.    Unter  den  Glaukomen  wich  der  Me- 
ridian stärkster  Eürümmung   in  55,2  ^/o  um  mehr   als  45^   von  dem 
vertikalen  ab,  und  zwar  sind  dies  immer  f^le  von  akutem  Glaukom. 
Ob  der  Astigmatismus   gegen    die  Regel  die  Ursache  des  Glaukoms 
oder  dieses  die  Ursache  von  jenem  und  im  letzteren  Falle,  auf  welche 
Weise  des  Glaukom  den  As  erzeugt,  lässt  sich  noch  nicht  feststellen. 
Die  Meinung  des  Verf.  geht  dahin,   dass  die  Abflachung  durch  den 
Druck  im   horizontalen  Meridian  hintenan  gehalten   wird   durch  die 
Wirkung  der  äusseren  horizontal  wirkenden  Augenmuskel  und  deren 
besonders  starken  Sehnen. 

Plehn*s  (14)  Aufsatz  enthält  eine  übersichtliche  DarstelloDg 
sämmtUcher  Punkte,  welche  bei  der  Optometrie  in  Frage  kommen, 
und  in  früheren  Berichten  (1878  S.  160,  1881  S.  187  u.  s.  w.)  schon 
zur  Besprechung  gekommen  sind.  P.^s.  Instrument  besteht  aus  zwei 
Plankonvexlinsen  von  5  cm.  Brennweite,  welche  sich  ihre  convexe 
Fläche  zukehren,  in  einer  Rohre.  Die  Okularöffnung  ist  so  angeord- 
net, dass  der  Focus  der  Okularlinse  mit  dem  Knotenpunkt  des  unter- 


AstigmatismiiB  der  Hornhaut.  X63 

Buchten  Auges  zusammenföllt ,  auf  welche  Weise  bekanntlich  Kon- 
stanz der  Gesichtswinkel  erreicht  wird.  Einer  Dioptrie  entsprechen 
2,5  mm  der  Scala.  P.  hängt  die  Sehproben  in  3  M.  Entfernung  um- 
gekehrt an  die  Wand.  Der  Nullpunkt  der  Skala  entspricht  derje- 
nigen Einstellung  der  verschiebbaren  Objektivlinse ,  bei  welcher  sie 
um  die  doppelte  Brennweite  von  der  Okularlinse  entfernt  ist,  parallel 
ein&llende  Strahlen  also  parallel  austreten.  Da  die  Sehproben  sich 
nicht  in  unendlicher  Entfernung  befinden,  so  wird  dadurch  ein  kleiner 
Fehler  bedingt.  Das  Bild  der  Sehproben,  welches  der  Untersuchte 
sieht,  wird  um  das  4fache  der  Brennweite  einer  der  Cionvexlinsen  ge- 
nähert also  um  20  cm.,  was  einem  Glase  von  0,008  Dioptrieen  ent- 
spricht. In  gleicher  Weise  erscheinen  die  Sehproben  ein  wenig 
(l,04fiBch)  yergrössert.  Beide  Punkte  können  yemachlässigt  werden. 
Der  Apparat  lässt  sich  zur  EIrmittlung  der  Befraktion,  der  Sehschärfe 
und  des  Astigmatismus  (mittelst  Schlitzes  oder  Einfügung  von  Gylin- 
dergläsern,  statt  der  sphärischen  Linsen)  sowie  auch  zur  ophthalmo- 
skopischen Befraktionsbestimmung  verwenden.  Der  Apparat  bleibt 
in  derselben  Stellung  in  Bezug  zum  untersuchten  Auge.  Der  Be- 
obachter sieht  von  der  Seite  hinein,  welche  gegen  die  Sehproben  ge- 
kehrt war.  An  dem,  dem  Untersuchten  zugewandten,  Ende  wird  ein 
kleiner  Spiegel  angebracht.  (Schmidt  und  H  a  e  n  s  c  h,  Berlin  Stall- 
sehreiberstrasse  4.) 

Schiotz  (17)  untersuchte  969  Augen  ophthalmometrisch  und 
optometrisch  bauptoLchlich  in  Bezug  auf  Astigmatismus  und  auf 
Homhautkrümmung.  Astigmatismus  der  Hornhaut  konmit  bei  allen 
Refraktionszuständen  ziemlich  gleichmässig  vor.  Bei  Myopie  ist  Total- 
astigmatismus häufiger  manifest,  wahrscheinlich  weil  die  Akkommo- 
dationsthätigkeit  nicht  so  entwickelt  ist.  Das  Auftreten  von  Astig- 
matismus ist  häufig,  nämlich  21  ®/o,  oder  abgesehen  von  den  Fällen, 
wo  er  1  D  nicht  erreicht,  7,6  ®/o.  Zwischen  dem  Alter  von  6  und  19 
Jahren  erleiden  die  Homhautradien  kaum  eine  Veränderung.  Bei  der- 
selben Refraktion  ist  der  Homhautradius  der  grössten  Variationen  fähig. 


Homhantradins 

E. 

M. 

a 

MiDimun 

7.243 

7.18 

7.40 

Manmoin 

8.676 

8.50 

9.26 

Dnrdisclmitt 

7.94 

7.88 

7.985 

7.833  bei  M.  >  2  D. 

Das  starker  myopische  Auge  scheint  durchschnittlich  einen  kleineren 
Radius  zu  besitzen  als  das  Emmetropische.  Hypermetropische  haben 
durchschnittlich  etwas  sch^i^chere  ErQmmung. 

11* 


164  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Murrell's  (18)  Methode  zur  Bestimmung  der  Refraktion  mit- 
telst Doppelbilder  und  durch  die  Parallaxe ,  ist  nichts  Anderes  als 
der  Seh  ein  er  ^  sehe  Versuch.  Entweder  werden  zwei  feine  Oeff- 
nungen  gebraucht  —  dann  sind  Doppelbilder  eines  fernen  Leuchtpunktes 
vorhanden,  wenn  das  Auge  nicht  für  dieselbe  eingestellt  ist  —  oder  es 
wird  eine  feine  Oefhung  vor  dem  Auge  hin  und  her  bew^,  dann 
treten  unter  derselben  Bedingung  parallaktische  Verschiebungen  ein. 

Zenger^s  (20)  Optometer,  hauptsachlich  f&r  physiologische 
Zwecke  bestimmt,  hat  als  Sehmarke  eine  feine  Spalte.  Die  Convex- 
linse  ist  aus  Ealkspath  so  geschliffen,  dass  dessen  Axe  mit  der  opti- 
schen Axe  zusammenfallt.  Dieselbe  hat,  fCLr  den  ordentlichen  und 
ausserordentlichen  Strahl,  zwei  Brennweiten,  die  sich  verhalten  = 
1,48  :  1,65.  Der  Untersuchte  macht  für  beide  Einstellungen,  aus  de- 
ren üebereinstimmung  dann  auf  die  Genauigkeit  zu  schliessen  ist. 
Z.  hat  gefunden,  dass  namentlich  von  älteren  Leuten  sehr  grosse  Fehler 
bis  zu  2  cm.  gemacht  werden,  dass  aber  die  Genauigkeit  viel  grosser 
wird,  wenn  man  die  Spalte  mit  monochromatischem  Licht  beleuchtet 
Z.  hat  mittelst  eines  Spektroskopes  a  vision  directe,  dessen  Spalte 
durch  einen  cylindrischen  Gonvexspiegel  ersetzt  war,  der  beliebig 
hinausgerückt  werden  konnte,  sich  überzeugt,  dass  die  Frauen- 
hofe r'schen  Linien  nicht  gleichzeitig  sajnmtlich  sichtbar  sind,  dass 
vielmehr  der  Spiegel  um  10  bis  15  mm  angenähert  oder  entfernt 
werden  muss ,  je  nach  der  Brechbarkeit  der  Strahlen.  Mit  diesem 
kleinen  Apparat  lässt  sich  der  unvollkommene  Achromatismus  des 
Auges  leicht  nachweisen  und  messen. 


e)  Ophthalmoskopie. 

1)  Agnew,  The  insniHency  of  the  Ophthalmoskope  as  the  sole  test  of  erron 
of  refraction.    Transact  of  the  Americ.  ophth.  Soc.    III.    110.    p.  112. 

2)  Albertottiy  Preliininari  du  stadi  sperimentali  diretti  a  stabilire  sopra 
nuovo  principio  Tesame  fnnzionale  dell*  occhio.  Gior.  d.  r.  Accad.  di  med. 
di  Torino.   3.   s.   XXXII.   p.  162. 

3)  Bayer,  Ueber  Veränderungen  des  Augenhintergrnndes  bei  Sepsis.  Tagebl. 
d.  58.  Yersamml.  deutscher  Naturf.  u.  Aerzte  in  Strassbnrg  i.  E.    S.  120. 

4)  B  e  n  n  e  t  y  E.  H. ,  Note  on  a  ready  method  of  demonstrating  the  alter- 
nation  of  the  sectors  of  the  cry stalline  lens.  Transact.  of  the  Academj 
of  medidne  in  Ireland.   III.   p.  435. 

5)  Benson,  A.  H. ,  A  convenient  ophthalmoscope  for  stndents  and  prac- 
titioners.    Brit  med.  Journ.    I.    p.  68. 

6)  Borger,  Refraktions-Ophthalmoskop  mit  variablem  Intervalle  zwischen 
je  zwei  Eorrektionsgläsem.    Zeitschr.  fflr  Instmmentenkunde,   Y.  Heft  3< 


Ophthalmoskopie.  Iß^ 

7)  Bergougnonj,  Gonsid^tions  snr  le  progostio  de  Tatrophie  papillaire. 
Th^e  de  Lyon. 

8)  Birnbaeher,  A. ,   üeber  dlio-retinale  Gefftsee.     Arch.  f.  Angenheilk. 
XV.    S.  292. 

9)  Brunn,  A.  v.,  Der  W  e  s  t  i  e  n*sche  üniversallonpenh alter.  Elin.  M onatsbl. 
f.  Angenheilk.    S.  121. 

10)  B  n  r  c  h  a  r  d  t ,  M. ,  Dioptriemeter  für  das  anfechte  Bild.  Gentralbl.  f. 
chir.  n.  orthop.  Meoh.    1.   p.  39. 

11)  Burdenell  Carter,  Ghanges  in  optic  discs  persistent  ten  jears  after 
accident.    Ophth.  Review,  p.  343.    (Ophth.  soo.  of  the  onited  kingdom.) 

12)  —  Persistent  hyaloid  vessels.    Ibid. 

13)  Dobrowolsky,  Ueber  einige  ophthalmoskopische  Veränderungen  auf 
dem  Augenhintergrande  beim  Glaukom.    Arch.  f.  Augenheilk.  XV.  S.  161. 

14)  Dennet,  W. ,  The  electric  light  ophthalmoscope.  Transact.  of  the 
Americ.  ophth.  soc.   p.  149. 

15)  —  W.  F.,  An  electric  ophthalmoscope.  New- York  med.  Becord.  May.  p.  503. 

16)  De  Vincentiis,  G.,  Nuovo  reperto  oftalmoscopico  da  parziale  embolia 
e  trombosi  de*  vasi  retinici  con  due  osservazioni  di  embolia  parziale  della 
retina.    Riv.  internaz.  di  med.  e  chir.   II.   p.  86. 

17)  E  m  e  r  s  0  n,  J.  B.,  A  schematic  eye  for  students  of  ophthalmosoopy.  New- 
York  med.  Becord.    Okt.    p.  398. 

16)  £ngelhardt,  üeber  eine  Untersuchnngsmethode  der  seitlichen  Beleuch- 
tung mit  Loupenvergrösserung.  Jahresber.  d.  Gesellsch.  f.  Natur-  und 
Heilk.  in  Dresden.    1884-85.    S.  29. 

19)  Eversbusch,  0.,  Eine  neue  Form  von  Missbildung  der  Papilla  nerri 
optici,  yerbunden  mit  ausgedehnter  Verbreitung  markhaltiger  Sehnerven- 
fasem  und  congenitaler  hochgradiger  Eurzdohtigkeit.  Klin.  Monatsbl.  f. 
Augenheilk.   8.  1. 

20)  F  e  r  r  i ,  Grandezza  del  fondo  oculare  visibile  ad  immagine  diritta.  Gior. 
d.  r.  Accad.  di  med.  di  Torino.    3.    s.  XXXIII.    p.  48.    (Nichts  Neues.) 

21)  Fox,  L.  W.,  An  improyed  relraction  ophthalmoscope.  Med.  News.  Phila. 
XL  VI.    p.  279. 

22)  Galezowski,  Trait^  iconographique  d*ophtalmoscopie.  Ayec  52  fig.  et 
38  pls.  coL  2.  äd.  gr.  8.  Paris.  Baiili^re  et  fils.  (Sehr  reichhaltig  und 
vollständig.) 

23)  Germann,  Beiträge  zur  Eenntniss  der  Refraktionsverhältnisse  der  Kin- 
der im  Säuglingsalter  sowie  im  vorschulpflichtigen  Alter,  y.  Graefe's 
Arch.  l  Ophth.    XXXI.    2.    S.  122. 

24)  Giudici,  V. ,  Sulla  misorazione  obbiettiya  della  miopia  e  della  iper- 
metropia.    Giom.  di  med.  mil.  Roma.    XXXIII.   p.  128. 

25)  G  0 1  d  z  i  e  h  e  r.  Angeborene  Veränderung  des  Augenhintergrundes.  Wien, 
med.  Wochenschr.  Nr.  11.  (Gesellsch.  d.  Aerzte  in  Budapest,  Sitzung  yom 
14.  Febr.) 

26)  H  a  a  b ,  1 .  Skizzenbnch  zum  Einzeichnen  ophthalmoskopischer  Beobach- 
tungen des  Augenhintergrundes ;  2.  Erkrankung  der  Macula  lutea.  Kor- 
reepondenzbl.  f.  Schweizer  Aerzte.    XV.    Nr.  19. 

27)  —  Erkrankungen  der  Macula  lutea.  Vortrag.  (Beferat  im  Gentralbl.  f 
prakt.  Augenheilk.    Dezember.    S.  383. 


X66  Pathologie  and  Tberapie  der  Augenkrankheiten. 

28)  Hartridge,   Opaqne  nerve-fibree.    Ophth.  aoeietj  of  the  anited  king- 
dom.    Jannary  8  th. 

29)  -^  The  examination  of  the  comea  and  lens  by  means  of  the  ophthalmot- 
cope,  having  behind  it  a  streng  convez  lens.   Brit  med.  Jonrn.  IL  p.  689. 

30)  Hirschberg,  Beitr&ge  sn  den  embolischen  Erkrankungen  des  Augee. 
Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Febmar. 

31)  *-  Zor  Lehre  Ton  der  Netzhantembolie.    Ebd.   Dezember.  S.  353. 

32)  —  Ein   Fall   von    prftpapillarer    Qefftaaschlinge   der   Netshaotschlagader. 
Ebd.    JnlL    S.  205. 

33)  —  Klinische  Kasoistik :  ein  angewöhnlicher  Fall  ?on  Kolobom  der  Angen- 
h&ate.    Ebd.    August. 

34)  Jackson,  Edw. ,  A  new  form  of  refraction  ophthalmoscope.  Transact. 
of  the  americ.  ophth.  soc.    Twenty-first  meeting.   p.  111. 

35)  —  The  measnrement  of  refraction  by  the  shadow-test,  or  retinosoopj. 
Americ.  Joum.  of  med.  scienc.  Phila.  n.  s.  LXXXIX.  p.  404 

36)  —  An  improved  form  of  refraction  ophthalmoscope.  Med.  News.  XLVIL 
p.  528. 

37)  J  e  s  s  0  p,  Card  cases.  1.  large  semicircular  retinal  haemorrhage  near  the 
yellow  spot ;  2.  detachement  of  retina.  (Ophth.  soc.  of  the  anited  kingdom.) 
Medic.  Times  and  Gaz.   IL   p.  856. 

38)  EOlliker,  üeber  markhaltige  Nervenfasern  der  Netzhaut.  inaag.-Diss. 
Zürich. 

39)  Kramsztyk,  Z.,0  patrzeniu  przez  soczwke  w  obracie  odwrotnyen  i  o 
zastoBowaniu  tego  sposobu  w  oftalmoskopii.  (Erzeugung  des  umgekehrten 
Bildes  auf  der  Retina.)    Gaz.  lek.  Warszawa.   2.   s.  V.   p.  427  u.  452. 

40)  K  u  h  n  t ,  Ueber  den  Halo  glaucomatosus.  Nebst  Bemerkungen  über  pa- 
thologische Befunde  beim  Glaukom  überhaupt.  Ber.  über  die  XVU.  Yen. 
d.  ophth.  Gesellsch.  zn  Heidelberg.   8.  101. 

41)  Lang,  Drawings  of  ophthalmosoopic  cases.  Ophth.  society  of  the  united 
kingdom.    12.  Mars. 

42)  —  and  Barrett,  On  the  nse  of  homatropine  as  a  Substitute  for  atro- 
pine  in  estimating  errors  of  refraction.    Med.  Times  and  Gaz.   IL    p.  78. 

43)  L  a  s  s  a  1 1  e,  Peut-on,  k  Taide  du  miroir  ophthalmoscopique  et  sans  yerres 
correcteurs,  däterminer,  aveo  une  exactitude  süffisante,  la  refraction  star 
tique  de  Toeil?    Lyon  m^d.    XLIX.    p.  521. 

44)  L  i  e  b  r  e  i  c  h,  B.,  Atlas  der  Ophthalmoskopie.  12  Taf.  m.  59  Fig.  in  Fal^ 
bendr.  u.  erkl&r.  Text  3.  Aufl.  Fol.  Berlin,  Hirschwald.  — •  Auch  englisch 
erschienen  bei  J.  A.  Churchill,  London.    89  p. 

45)  Loring,  Edw.,  Text  bock  of  ophthalmoscopy.  Part.  L  The  normal  eye, 
determination  of  refraction,  diseases  of  the  media,  physiological  optica, 
and  theory  of  the  ophthalmoscops. 

46)  Malgat,  £tade  comparative  du  fond  de  Toeil  normal  et  pathologiqae  ^ 
Tophthalmoscope.    Nice-mäd.   E^.    p.  145  und  X.    p.  200. 

47)  Magnus,  Eigentümliche  congenitale  Bildung  der  Macula  lutea  auf  beiden 
Augen.     Klin.  Monatebl.  f.  Augenheilk.   S.  42. 

48)  Masse  Ion,  De  la  coloration  de  la  papille  et  des  prolongements  anor- 
maux  de  la  lame  cribWe,  Archiv.  d'Opht.  V.  p.  176  (Sociöt^  firan9.  d'Opht) 
und  Bull,  et  m^m.  Soc.  fran9.  d*opht    IIL    p.  192. 


Neuer  Augenspiegel.  157 

49)  Morton  Stanford,  Ophthal moscopes.  Ophth.  sooietj  of  the  united 
kingdom.    January.   8. 

50)  P  a  r  e  n  t ,  Ophthalmoscope  h.  verres  cylindriques.  Archiv.  d'Opht.  p.  182. 
(Sociät^  fraD9.  d*Opht.) 

51)  Pflüger,  Skiaskopie.  S.-A.  a.  d.  Korrespond.-Blatt  f.  Schweiz,  Aerzte.  XV. 

52)  R  a  n  d  a  1 1,  Some  additions  of  the  ophthalmoscope.  Medic.  News.  XL VII. 
Nr.  16.    p.  442. 

53)  Schleich,  Der  Augengrund  des  Kaninchens  und  des  Frosches  als  Hilfs- 
mittel beim  Unterricht  im  Ophthalmoskopieren.  Mit  Tafel  I — III.  Mitteil. 
a.  d.  Ophthal miatrischen  Klinik  in  Tübingen.    II.    2.    S.  167. 

54)  —  Kasuistische  Mitteilungen  seltener  Hetinalerkrankungen :  I.  Aneurysma 
arterio-yenosum,  aneurysma  circumscriptum  et  variz  (aneurysmatious  ?)  re- 
tinae. Mit  Tafel  IV.  (Im  Text  irrtümlich  mit  Taf.  5  bezeichnet.  Ebd. 
S.  202. 

55)  Erklärung  der  Abbildungen  auf  Tafel  I — III  zu  Schleich,  der  Augen- 
gmnd  des  Kaninchens  und  des  Frosches.    Ebd.   S.  258. 

56)  S  i  c  a  r  d ,  J.,  De  quelques  anomalies  et  affections  cong^nitales  du  fond  de 
Toeil,  observäee  chez  des  enfants  consanguins.    S.-A. 

57)  Story,  Aneurysms  of  retinal  veesels.    Ophth.  Bev.    p.  367. 

58)  S  z  i  1  i.  Merkwürdige  Schlinge  der  Netzhautsohlagader.  Centralbl.  f.  prakt. 
Augenheilk.    August.    S.  236. 

59)  Szokalski,  üeber  das  Leuchten  der  Tieraugen  in  der  Dunkelheit  Bas- 
zechsiviat.    Nr.  22. 

60)  V  0  s  s  i  tt  s,  A.,  Beitrag  zur  Lehre  von  den  angeborenen  Gonis.  Klin.  Mo- 
natsbl.  f.  Augenheilk.   p.  173. 

61)  —  Leitfaden  zum  Gebrauch  des  Augenspiegels  für  Studierende  und  Aerzte. 
Berlin.     Hirsch wald.    78  S. 

62)  Weiss,  L. ,  üeber  den  an  der  Innenseite  der  Papille  sichtbaren  Beflex- 
bogenstreif  u.  seine  Beziehung  zur  beginnenden  Kurzsichtigkeit.  ▼.  G  r  a  e- 
f  e '  s  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.    3.    S.  239. 

63)  —  Ueber  die  ersten  Veränderungen  des  kurzsichtigen  bezw.  kurzsichtig 
werdenden  Auges.  Ber.  über  die  XVII.  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  in  Hei- 
delberg.   S.  188. 

Albertotti  (2)  beleuchtet  den  Augengrund  mittelst  eines  glüh- 
enden Platindrahtes  von  0,01  m.  Durchmesser.  Adiathermisch  durch- 
sichtige Schirme  sind  zwischen  demselben  und  dem  beobachteten  Auge 
angebracht,  undurchsichtige  schützen  das  des  Beobachters.  Das  um- 
gekehrte Bild  wird  mit  3  entworfen,  kann  auf  einer  Glasplatte  auf- 
gefangen und  auch  photographiert  werden. 

Benson  (5)  empfiehlt  einen  Augenspiegel  mit  Plan-  und  Kon- 
cavspiegel,  —  yon  welchen  einer  immer  als  Handhabe  dient,  — 
und  einem  Eonvexglase  und  4  Eorrektionsglasem.  An  Stelle  der  Re- 
fraktionsbestimmung im  aufrechten  Bilde  soll  die  Retinoskopie  treten. 

Dennet  (14,  15)  hat  am  Griff  seines  Ophthalmoskops  ein  elek- 
trisches Licht  von  |  Eerzenlichtintensität  angebracht.     Durch  eine 


168  Pathologie  nnd  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Linse  Mit  das  Licht  aaf  den  Spiegel,  welcher  unter  einem  Winkel 
Ton  45^  steht.  Einige  Elemente  einer  konstanten  Batterie,  oder  auch 
eine  Taschenbatterie  reichen  aus  (Verf.  Meyrowiz  Broc. New-Tork). 

V.  Brunn  (9)  beschreibt  einen  von  Westien  augefertigten 
Universalloupenhalter,  der  durch  einen  Handgriff  in  jeder  beliebigen 
Stellung  festgehalten  werden  kann.  Als  Loupe  lässt  sich  jedes 
schwache  Mikroskopobjektiv  verwenden. 

Masseion  (48)  berichtet  über  abnorme  Verlängerungen  der 
Lamina  cribrosa,  welche  mit  markhaltigen  Nervenfasern  verwechselt 
werden  können,  doch  sind  sie  nicht  gestreift  wie  diese  und  können 
stets  bis  zur  eigentlichen  Lamina  cribrosa  verfolgt  werden.  Diese 
Fortsetzungen  der  Lamina  entweder  auf  dem  Optikus  oder  in  der  Um- 
gebung sehen  bleiweiss  aus. 

Pflttger  (51)  behandelt  unter  dem  Namen  Skiaskopie  die 
Phantoskopie  Cuignet^s  und  empfiehlt  dieses  Verfahren  besonders 
fQr  die  Refraktionsbestimmung  bei  hochgradiger  Myopie,  Amblyopie, 
Nystagmus  u.  s.  w.  Er  benützt  den  Planspiegel  und  bestimmt,  aus- 
gehend von  einer  Entfernung  =  125  cm  den  Punkt,  in  welchem  die 
gleichsinnige  Bewegung  des  Schattens  in  die  entgegengesetzte  um- 
schlägt. Stellt  sich  das  untersuchte  Auge  als  ein  hypermetropisches 
heraus ,  so  werden  stärkere  Eonvexgläser  vorgesetzt  und  auf  diese 
Weise  der  Pernpunkt  in  positive  Entfernung  verlegt. 


d)  Liehtslnn.    Farbensinn.    Farbenblindheit 

1)  Bickerton,  Gase  of  colourhlindnees.  Liyerpool.  Med.-chir.  Journ.  V.  p.  508. 

2)  Bloch,  A.  M.,  Exp^riences  sur  la  vision.  Compt.  rend.  soc.  de  biol.  II.  p.493. 
8)  Bull,  0.,  FarveseDstabeller.    Forh.  Norske  med.  Selsk.  i  Eristiania.    p.  48. 

4)  Charpentier,    Recherches   aar  la   perception   diff^rentielle  succeBsive. 
Archiv.  d'Opht.    p.  1. 

5)  —  La  perception  lumineuse  est-celle  la  möme  rar  tout  l^etendue  de  la  re- 
tine ?   (Critique  ^xperimentale.)  Compt.  rend.  soc.  de  biol.  8.  s.  II.   p.  833. 

6)  —  La  perception  Inmineuse  simultan^.    Ibid.    p.  336. 

7)  —  Sur  la  duröe  de  Tadaptation  de  la  r^tine  k  TobscuritiS.    Ibid.   p.  310. 

8)  —  La  perception  dififerentielle  dans  le  cas  des  ^clairages  ordinaires.   Compt. 
rendu.  d.  TAcad.  d.  scienc.    p.  361. 

9)  —  Definition,  Classification  et  notation  des  couleurs.    Ibid.   p.  808. 

10)  —  Sur  la  distribuiion  de  Tintensit^  lumineuse  et  de  intensit^  visuelle  dans 
le  apectre  solaire.    Ibid.   p.  182. 

11)  —  Sur  la  mesure  de  Tintensitä  des  sensations,  en  particulier  des  sensa- 
tions  color^es.    Ibid.  C.   p.  1248. 

12)  —  Sur  les  connexions  fonctionelles  des  deux  r^tines.    Compt.  rend.  soc.  de 
biol.   II.  p.  364. 


n 


Licht-  und  Farbenrinn.  169 

13)Charpeniier,  Relation  entre  la  sensibilit^  Inmineuae  et Tdolairage am- 
biani    Ibid.  p.  475. 

14)  —  Th^rie  de  la  perception  des  coulean.    Ibid.  CI.    p.  275. 

15)  Chibret,  Chromotoscope.    Archiv.  d^Opht.    V.   p.  181. 
16)Colardeaa,  Jzaruet  Chibret,   De  Tapplication  de  la  Polarisation 

chromatique  k  la  dätermination  rapide  et  quantitatiye  de  Tacuit^  chroma- 
tiqae  dans  la  r€gion  de  la  maoula.  Bull,  et  m^m.  aoc.  fran9.  d*Opbt  III. 
p.  316. 

17)  Der,  ün  cas  de  chromatotyphloae  on  achromatopsie  oomplbte.  Bev.  gän. 
d'Opht    p.  481. 

18)  Oraj,  Th.,  Oolour  blindness.  Report  presented  to  both  hoases  of  parlia- 
ment  bj  order  of  H.  M.  the  Queen.   London.  435  p. 

19)  Hering,  E. ,  üeber  individuelle  Verschiedenheiten  des  Farbensinnes. 
S.-A.  ans  »Lotosc.    Neue  Folge.    Bd.  VI. 

20)  —  Bemerkungen  zu  A.  E  ö  n  i  g  *  s  Kritik  einer  Abhandlung  über  indivi- 
duelle Verschiedenheiten  des  Farbensinnes.  Centralbl.  f.  prakt.  Augen- 
heilk.   Nov.    S.  327. 

2t)  Hilber  t,  Das  Verhalten  der  Farbenblinden  gegenüber  der  anomalen  Dis- 
persion.   Elin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.   S.  233. 

22)  Hogg»  J.,  Colour  blindness  in  the  mercantile  marine.  Brit.  med.  Journ. 
L  p.  1151. 

23)  König,  Arthur,  Zur  Kritik  einer  Abhandlung  von  Hrn.  £.  Hering: 
lieber  individuelle  Verschiedenheiten  des  Farbensinnes.  Centralbl.  f.  prakt. 
Augenheilk.    September.    8.  260. 

24)  ^  üeber  Farbensehen  und  Farbenblindheit  Pflüger*8  Arch.  f.  Physiol. 
8.  160. 

25)  Kolbe.  Zur  Vergleichbarkeit  der  Pigmentfarbengleichungen.  Centralbl. 
f.  prakt.  Augenheilk.    Juli.   S.  193. 

26)  K r i e 8 ,  J.  v.  und  Brauneck,  üeber  einen  Fundamentalsatz  aus  der 
Theorie  der  Gesichtsempfindungen.    Du  Bois-Beymond*s  Arch.  8.79. 

27)  M  i  1 1  i  k  i  n  ,  B.  L. ,  Case  of  sudden  loss  of  colonr  perception.  Columbus 
med.  Joom.    IV.    p.  193. 

28)  K  i  c  k  o  1  8,  E.  L.,  On  the  sensitiveness  of  the  eye  to  colours  of  a  low  de- 
gree  of  Saturation.  Americ.  Journ.  of  med.  scienc.  New-Haven.  XXX.  p.  37. 

29)  Oliver,  Ch. ,  A  correlation  theory  of  color  perception.  Americ.  Journ. 
of  med.  acienc.    Pbila.    LXXXIX.  p.  98,  462. 

30)  —  A  description  of  some  modifications  in  a  colour-sense  measure.  Trans- 
act.  of  the  americ.  ophth.  soc.    Twenty-first  meeting.  p.  182. 

31)  Parinaud,  Photoptom^tre.    Aroh.  d*Opht.    V.   p.  182. 

32)  ^  Appareil  pour  T^tude  des  couleurs  spectrals.  Bull,  et  mdm.  Soc.  fran9. 
d'opht.   IIL   p.  327. 

33)  -»  Snr  Texistence  de  denx  esp^ces  de  sensibilit^  k  la  lumibre.  Compt. 
rendn  d.  TAcad.  d.  scienc.    101.   p.  821. 

34)  B  o  y  ,  L. ,  Examen  du  sens  de  la  Inmi^re  d^apr^s  nne  mäthode  bas^  snr 
la  dependance  du  sens  des  couleurs  vis-k-vis  le  sens  de  la  lumibre.  Bev. 
Clin.  d*ocul.    V.  p.  113. 

35)Thom8on,  W.,  The  sight  and  hearing  of  railway  employes.  Pop.  So. 
Montb.  N.-T.  XXVI.   p.  438. 


170  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

36)  T  reit  ei,  Th.,  üeber  Hemeralopie  und  Untersuchung  des  Liohteianei. 
V.  G  r  a  e  f  e's  Aivh.  f.  Ophth.    XXXI.    1.    S.  259. 

37)  —  Eine  neue  Methode  der  numerischen  Bestimmung  des  Liohtsinnea.  Cen- 
tralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Jan  aar. 

38)  —  Tafeln  zur  nomerischen  Bestimmung  des  Lichtsinnes,  hergestellt  nach 
der  vom  Verfasser  im  Januarheft  des  Centralblattes  fOr  AagenheUkiinde 
1885  veröffentlichten  Methode.    Königsberg  i.  Pr. 

89)  Wolfberg,  Ueber  die  Prüfung  des  Liohtsinnes.  Eine  physiologisch-kli- 
nische Studie.    V.  6raefe*s  Arch.  f.  Ophth.   XXXI.    1.    S.  1. 

Charpentier  (4)  hat  weitere  Untersuchungen  über  die  succea- 
sive  und  gleichzeitige  Unterschiedsempfindlichkeit  angestellt  und  ist 
zu,  von  seinen  früheren  etwas  abweichenden,  Ergebnissen  gekommen. 
Er  beleuchtete  an  seinem  Photometer  entweder  eine  Scheibe  von 
35  mm  Durchmesser  oder  ein  Quadrat  von  17  mm  Seite,  von  Yorn 
mit  einer  bestimmten  Intensität  und  fügte  dieser  Beleuchtung  von 
der  Rückseite  so  viel  Licht  in  Intervallen  hinzu,  dass  eben  das 
Zu-  und  Abnehmen  der  Beleuchtung  wahrgenommen  wurde.  Die 
Unterbrechung  der  Lichtzufuhr  von  der  Rückseite  geschah  mittelst 
eines  Schirmes,  welcher  von  einem  Metronom  2^  Male  in  der  Minute 
Yorbeigeführt  wurde.  Es  stellte  sich  jetzt  heraus,  dass  die  Unter- 
schiedsempfindlichkeit für  gleichzeitige  sowie  für  successive  HeUig- 
keitsunterschiede  dieselbe  war.  Der  hinzuzufügende  Bruchteil  Yer- 
hält  sich  nahezu  umgekehrt  wie  die  QuadratYYurzel  der  Beleuchtung. 
Bezüglich  des  farbigen  Lichtes  ergab  sich  Folgendes.  Wurde  als 
Einheit  der  Intensität  für  jede  Farbe  diejenige  genommen,  welche 
eben  einen  Lichteindruck  hervorruft  und  das  10-,  20-  oder  SOfache 
dieser  Intensität  zur  Beleuchtung  gewählt,  so  war  die  successive  Unte^ 
schiedsempfindlichkeit  am  grossten  für  Rot  am  kleinsten  für  Blau. 
Nahm  C  h.  dagegen  diejenige  Intensität  jeder  Farbe  als  Beleuehtongs- 
einheit,  welche  eben  noch  einen  farbigen  Eindruck  macht,  so  Ye^ 
hielten  sich  alle  Farben  gleich.  Dasselbe  war  der  Fall,  wenn  als 
Einheit  die  Intensität  jedes  farbigen  Lichtes  diente,  welche  gleiche 
räumliche  Sehschärfe  lieferte.  Während  die  gleichzeitige  Unterschied- 
empfindlichkeit nach  der  Peripherie  des  Gesichtsfeldes  hin  gleichmassig 
abnimmt,  bleibt  die  successive  im  ganzen  Gesichtsfelde  gleich,  ja  ist 
sogar  in  einem  mittleren  Gürtel  etwas  höher  als  im  Gentrum.  Sie 
verhält  sich  also  wie  die  Lichtempfindiichkeitsschwelle.  Bei  beiden 
handelte  es  sich  um  eine  und  dieselbe  Gruppe  von  Netzhautelementen. 
Die  räumliche  Wahrnehmung,  die  gleichzeitige  Unterschiedsempfind- 
lichkeit und  die  Farbenempfindung  haben  das  Gemeinsame,  dass  sie 
jan  Deutlichkeit  nach  der  Peripherie  des  Gesichtsfeldes  zu  verlieren. 


Bestimniiing  der  Intonait&t  dner  Farbenempfindang.  17X 

Ch.  glaubt  daher,  dass  auch  bei  der  Farbenempfindnng  wie  bei  den 
beiden  anderen  Funktionen  das  Verhältniss  einer  Gruppe  von  Netzhaui>- 
elementen  zu  der  Nachbargruppe  in  Frage  konunt. 

Charpentier  (8)  hat  jetzt  auch  für  grössere  absolute  Hellig- 
keiten festgestellt,  dass  die  zur  WahrnehmuDg  eines  Unterschieds  in 
der  Helligkeit  notige  Lichtmenge  sich  ändert  mit  der  Intensitöt  der 
Beleuchtung  und  zwar  im  umgekehrten  Verhältniss  zu  derselben.  Er 
beleuchtete  ein  Blatt  weisses  Papier  mit  Tageslicht.  Die  Beleuchtung 
konnte  mittelst  des  A  u  b  e  r  tischen  Episkotisters  auf  bestimmte  Bruch- 
teile herabgesetzt  werden.  Die  Mitte  des  Papiers  wurde  von  der 
Rückseite  mit  dem  Differentialphotometer  beleuchtet.  Die  ünter- 
sehiedsempfindlichkeit  ist  um  so  besser,  je  grösser  die  Beleuchtungs- 
intensität ist.  Daher  ändert  sich  auch  die  Sehschärfe  mit  der  Beleuch- 
tung. Die  ünterschiedsempfindlichkeit  verhält  sich  ungefähr  wie  die 
Quadratwurzel  aus  der  Beleuchtung.  —  Ausgehend  von  dem  Gedanken, 
dass  die  Farbe  einer  Fläche  genügend  bestimmt  ist,  wenn  dies  mit 
drei  der  einfachen  Gomponenten  geschehen  ist,  will  Charpentier 
(9)  für  jede  farbige  Fläche  die  Menge  des  reflektierten  Lichtes  fest- 
stellen, wenn  diese  Fläche  mit  homogenen  farbigen  Licht  beleuchtet 
wird,  und  zwar  im  Verhältniss  zu  der  gleichzeitig  seitens  einer  weissen 
Flache  von  demselben  farbigen  1  acht  zurückgeworfenen  Menge.  Sind 
diese  Verhältnisszahlen  für  drei  homogene  Lichter,  etwa  Bot,  Gelb 
und  Blau  ermittelt,  so  sollen  dieselben  auf  ein  kubisches  Coordinatensy- 
Biem  aufgetragen  werden.  C  h.  schlägt  eine  Einteilung  der  Kanten  des 
Kubus  in  9  Teile  vor,  so  dass  Weiss  die  Goordinaten  x  j  z  =  999, 
Schwarz  diejenigen  x  j  z  ^  000  haben  würde.  Dadurch  wäre  jeder 
Farbenton  bestimmt.  Ein  Instrument,  welches  zur  Bestimmung  der 
reflektierten  Lichtmengen  dienen  soll,  wird  von  D  u  b  o  s  q  angefertigt. 

Charpentier  (11)  nimmt  zur  Bestimmung  der  Intensität  einer 
Farbenempflndung  die  der  Schwelle « entsprechende  Lichtintensität 
als  Ausgangspunkt  und  jeden  Zuwachs,  welcher  zu  einer  vorhandenen 
Intensität  hinzugefügt,  eine  Unterschiedsempflndung,  sowohl  successiv 
wie  simultan,  ermöglicht,  zur  Einheit.  Auf  diese  Weise  konstruiert  er 
Kurven  für  die  verschiedenen  Farben,  welche  die  Schwelle  gemeinsam 
haben,  von  da  an  aber  getrennt  verlaufen.  Bei  Steigerung  der  Licht- 
intensität steigt  die  Empfindungsintensität  für  die  weniger  brechbaren 
Farben  viel  rascher  als  für  die  brechbareren.  Sind  z.  B.  B  die 
Schwelle  für  Blau,  G  diejenige  für  Gelb,  so  geben  100  B.  eine  Em- 
pfindung von  gleicher  Stärke  wie  27  G. 

Charpentier  (10)  hat  auch  für  die  verschiedenen  Abschnitte 


172  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkraiikheiten. 

des  Sonnenspektrums  die  Schwelle  der  Lichtempfindung  and  die  Schwelle 
der  raumlichen  Wahrnehmung  mit  seinem  Photometer  bestimmi 
Für  letztere  liegt  ein  Maximum  in  der  Nähe  des  Streifen  D  bei 
X  =  0,5785  [i,  für  erstere  in  der  Nahe  von  b^ ;  X  =  0,52  ji.  Eratere 
scheint  proportional  der  absoluten  Energie  des  Lichtes  zu  sein,  welche 
nach  Longl  ey  ihr  Maximum  bei  X  =  0,58  |x  erreicht,  letztere  da- 
gegen auch  von  der  Brechbarkeit  abzuhängen. 

Gharpentier  (14)  kommt  noch  einmal  auf  seine  Unterscheid- 
ung zweier  Arten  von  Elementen  in  der  Retina  zurück,  nämlich  den 
»photesth&iiques«,  welche  nur  Belligkeitsempfindung  vermitteln  imd 
den  »visuelsc  ,  den  räumlich  empfindenden.  Im  Centralorgan  erst 
kommt  "Wechselwirkung  und  durch  Interferenz  beider  die  Farben- 
empfindung zu  Stande.  Letztere  ist  also  keine  direkt  erregte,  son- 
dern eine  Differenzialempfindung.  Dieser  Gedanke  dürfte  Gharpen- 
tier eigentümlich  sein  und  erscheint  Parinaud's  (33)  Prioritäte- 
reklamation  nicht  begründet,  während  die  hypothetische  Verteilung 
physiologisch  verschiedener  Thätigkeit  auf  die  Retinalelemente  wohl 
nahezu  ebenso  alt  ist,  wie  die  anatomische  Eenntniss  dieser  Elemente. 

Chibret's  (15)  Instrument  soll  sehr  schnell  zur  Ermittlung 
der  Farbenverwechsler  und  Farbenblinden  führen. 

Hering  (19,  20)  unterzieht  in  einer  ausführlichen  Abhandlung 
die  von  v.  d.  W  e  y  d  e  und  von  E  o  n  i  g  bei  Farbenblinden  ange- 
wandten üntersuchungsmethoden  einer  eingehenden  Kritik  und  bringt 
dann  selbst  neue  Thatsachen  bei,  welche  geeignet  sind,  den  ünte^ 
schied  zwischen  Rot-  und  Grünblinden  von  einem  ganz  anderen  Ge- 
sichtspunkte betrachten  zu  lassen.  Auf  die  Vermutung  einer  Fehler- 
quelle bei  den  Untersuchungen  v.  d.  W  e  y  d  e '  s  führten  hauptäch- 
lich  folgende  Gleichungen,  welche  v.  d.  W  e  y  d  e  mitteilt.  Bei  einer 
Intensität  1  stellte  der  Farbenblinde  v.  d.  Weyde  ein 

100  Grün  =   113.5  Gelb     +  29.5  Blau. 
Bei  einer  Intensii^t  ^,  welche  Intensitätsherabsetzung  durch  Drehung 
der  Nikols  erzielt  wurde,  ergab  sich 

34.5  Grün  =  32  Gelb  +   101.01  Blau, 
oder,  da  die  Intensität  der  Beleuchtung  nur  ^  der  vorigen  war  und 
dieselbe  Herabsetzang  auch  durch  Verengerung  der  Spalten  auf  {  zu 
erreichen  gewesen  wäre,  wenn  man  die  Spaltbreiten  der  2ten  Gleich- 
ung durch  4  dividiert 

8.625  Grün  =  8  Gelb  +   25.2  Blau. 
Die  Beleuchtungsintensität  ist  =  1  wie  bei  der  1.  Gleichung.  Drei  andere 
V.  d.  W  e  y  d  e  'sehe  Gleichungen  auf  die  Intensität  1  reduciert,  ergeben 


Unterschied  Ewischen  Bot-  nnd  Grünblinden.  173 

100  Grün  =  29.5  Blau  +  113.  5  Gelb 
50.75  Grün  =  29.7  Blau  +  53,07  Gelb 
8.62  Grün  =  25.2  Blau  +  8  Gelb. 
Die  gleichbleibende  Menge  Blau  macht  diese  Ergebnisse  in  der  That 
onwahrscheinlich.  Die  Newton  ^sche  Mischregel  würde  fttr  Farben- 
blinde ihre  Gültigkeit  verlieren.  H.  yermutet,  dass  die  beiden  Nikols 
zn  geringe  Oeffnung  hatten,  um  die  drei  Spalten  gleichmassig  zu  be- 
leachten.  —  Gegenüber  K  o  n  i  g  bemerkt  zunächst  H.,  dass  das  Leu- 
koskop  wesentlich  identisch  mit  ß  o  s  e  '  s  Farbenmesser  sei,  nur  fehle 
das  Objektivnikol  des  letzteren.  In  dem  Leukoskop  sei  es,  entgegen 
den  Angaben  Königs,  Farbenblinden  nicht  möglich,  bei  einer  Dicke 
der  Quarzplatten  von  5  und  10  mm  die  beiden  Farbenfelder  gleich 
zu  machen,  dieselben  blieben  immer  verschieden  hell.  Wahrscheinlich 
hat  König  zu  grosse  absolute  Helligkeiten  benützt  und  die  Farben- 
blinden nicht  ausdrücklich  darauf  hin  befragt,  ob  sie  die  beiden  Fel- 
der nicht  bloe  gleich  gefärbt,  sondern  auch  gleich  hell  sehen.  H. 
hat  unter  Farbentüchtigen  zwei  Kategorieen  gefunden,  die  sich  unter- 
einander analog  verhalten,  wie  die  Grünblinden  zu  den  Rotblinden, 
Damlich  Blausichtige  und  Gelbsichtige.  Wahrscheinlich  ist  der  Unter- 
schied darauf  zurückzuführen ,  dass  erstere  eine  schwacher ,  letztere 
eine  starker  pigmentierte  Makula  und  auch  eine  starker  absorbierende 
linse  besitzen.  Unter  seinen  Assistenten  waren  beide  Kategorieen 
b  angesprochener  Weise  vertreten,  während  H.  selbst  in  Mitte  stand. 
Dieselben  stellten  f&r  reines  Rot  (nicht  das  spektrale,  welches  gelblich 
ist)  am  Farbenkreisel  ein 

der  eine        B  :  261  Rot  +  99  Blau 
der  andere     S  :  347  Rot  +   13  Blau. 
Das  Bot,  welches  H.  einstellte,  fand  B.  gelblich,  S.  bläulich.  Aehn- 
lich  verbalten  sich  beide  dem  Grün  und  Grau  gegenüber: 

B  :  300  Grün  +  60  Blau 
S  :  339  Grün  +  21  Blau. 
Betrachtete  S  das  für  B  reine  Grün,  Rot  oder  Grau  durch  ein  gelbes 
Glas  von  passender  Dicke,  so  erschienen  ihm  die  genannten  Farben 
ebenfalls  rein.  H.  nimmt  an,  dass  der  Unterschied  zwischen  Grün- 
blinden und  Rotblinden  darin  besteht,  dass  bei  ersteren  die  Makula 
stärker  pigmentiert  sei  und  die  kurzwelligen  Strahlen  in  dersel- 
ben und  in  der  Linse  stärker  absorbiert  würden.  —  H.  untersuchte 
die  Farbenblinden  mit  folgendem  Apparat.  Der  zu  Untersuchende 
sieht  in  ein  kleines  Femrohr,  auf  eine  leuchtende  Fläche  von  schein- 
bar 7  cm  Durchmesser,  welche  in  beiden  Hälften  verschieden  beleuchtet 


176  Pathologie  und  Therapie  der  Angeokrankheiten. 

welche  die  gleiche  Zahl  yon  Maasseinheiten  enthalten,  auch  eine  gleiche 
Helligkeit  zukommen  werde. 

König  (28)  gibt  zu,  dass  in  seinem  Leukoskop  Farbenblinde  die 
beiden  Felder  öfter  nicht  gleich  hell  gesehen  hätten,  bestreitet  aber, 
dass  der  Helligkeitsunterschied  ein  grosser  gewesen  sei.  Er  meint,  die 
yon  Hering  benutzte  Lichtquelle,  Barytweiss,  habe  polarisiertes  Licht 
geliefert.  Die  Veränderlichkeit  der  neutralen  Linien  hält  E.  aufrecht. 
Brachte  Hering  einem  Rotblinden  neben  dasjenige  spektrale  Grün,  wel- 
ches ihm  weder  gelblich  noch  bläulich,  also  rein  grau,  erschien,  weisses 
von  einer  Wolke  ausgebendes  Licht,  so  hatte  letzteres  einen  blauen  Ton. 
Der  Grünblinde  beurteilt  beide  als  nahezu  gleich.  K.  erklärt  dies  durch 
simultanen  Kontrast,  das  von  dem  Farbenblinden  eingestellte  grün  sei 
für  denselben  nicht  wirklich  rein  grau,  sondern  etwas  gelblich  gewesen. 
Hering  (20)  antwortet  auf  die  Kritik  von  König  Folgendes: 
Die  Empfindlichkeit  Farbenblinder  für  Helligkeitsunterschiede  ist  nor- 
mal. Je  nach  der  Dicke  der  Quarzplatte  muss  das  Helligkeitsver- 
hältniss  der  beiden  auf  das  entsprechende  Rot  und  Grün  eingestellten 
Felder  ein  verschiedenes  sein,  wie  sich  theoretisch  und  experimentell 
nachweisen  lässt.  Bei  5  mm  Quarzdicke  erscheint  das  von  einem 
Rotblinden  eingestellte  Grün  sehr  viel  heller,  bei  10  mm  umgekehrt 
das  Rot.  Die  Quarzdicke  von  15  mm  ist  unbrauchbar,  weil  die  Far- 
ben zu  weisslich  werden.  Durch  Anbringen  eines  Objektivnikol  lässt 
sich  die  Helligkeit  gleich  machen.  Dann  brauchte  bei  5  mm  Quarzdicke 
ein  Grünblinder  das  Litensitätsverhältniss  100  :  155 
»     Rotblinder  »  100  :  189 

bei  10  mm  Quarzdicke 

der  Grünblinde  142  :  100 

der  Rotblinde  176  :  100. 
Dazwischen  gibt  es  für  jeden  Farbenblinden  eine  bestimmte  Quaiz- 
dicke,  welche  Einstellung  auf  Farben-  und  Helligkeitsgleichheit  er- 
lauben würde.  Solche  Quarze  hat  aber  K.  nicht  beigegeben.  Derselbe 
behauptet  vielmehr,  bei  jeder  Quarzdicke  über  2  mm  könnten  Farben- 
blinde auch  auf  gleiche  Helligkeit  einstellen.  Wäre  dies  richtig,  so 
hätten  die  Farbenblinden  auch  keinen  Lichtsinn.  Das  Licht  des 
Barytpapiers  enthält  nicht  mehr  polarisiertes  Licht  als  das  Wolken- 
licht.  Hering  hat  nie  eine  Trennung  der  Rotgrünblinden  in  zwei 
Klassen  für  undiskutierbar  erachtet.  Die  Ansicht  Königes,  dass 
die  blausichtigen  Rotgrünblinden  ein  Grün  eingestellt  hätten,  welches 
für  sie  gelblich  gewesen  sei,  ist  nicht  zutreffend,  weil  nicht  zu  be- 
greifen ist,  wesshalb   dieselben    nicht  auch   einmal   bläuliches  Grün 


Veriialten  der  Fkrbenbluiden  gegenfiber  der  anomalen  Disperflion.    177 

einBtellen  sollten.  Zweitens  sehen  Rotblinde  und  ebenso  blaosichtige 
Farbenblinde  nach  vorhergegangener  Erholung  des  Augesauch  ohne  Ver- 
gleicfaslicht  das  Licht  der  weissen  Wolke  blaulich.  K  o  n  i  g's  Methode 
ist  nicht  geeignet  zur  Bestimmung  des  wahren  neutralen  Punktes. 

Hilbert  (21)  hat,  um  zu  entscheiden,  ob  nur  die  Empfindung 
des  normalen  Spektrums  bei  Farbenblinden  yeriLndert  sei,  dieselben 
mit  dem  anomalen  Spektrum  eines  mit  Rosanilinlosung  gefüllten 
Kund  tischen  Prisma  untersucht.  Ein  Sonnenstrahl  wird  mittelst 
Hohlspi^els  in  ein  dunkles  Zimmer  geleitet  und  geht  durch  das 
Prisma.  Eine  Linse  (1  M.  Brennweite)  entwirft  ein  Spektrum  auf 
einem  Schirm.  In  dem  anomalen  ßosanilinspektrum  folgen  violett, 
blau,  rot,  orange,  gelb  und  die  Linien  F,  6,  B,  A,  B,  C,  D  auf- 
einander. Grün  und  Blaugrün  sind  absorbiert  und  an  ihrer  Stelle 
finden  sich  Abeorptionsstreifen.  Farbenblinden  erscheint  auch  das 
anomale  Spektrum  verkürzt  (am  violetten  Ende).  Es  wird  von  ihnen 
als  zweifarbig  (blau-gelb)  bezeichnet.  Die  graue  Strecke  in  der  Mitte 
ist  verbreitert.  Drei  der  untersuchten  waren  grünblind,  zw  i  rotblind, 
einer  litt  an  Atrophie  des  Sehnerven.  Erstere,  die  Grünblinden,  hatten 
ein  wenig,  die  Rotblinden  ein  stark  verkürztes  Spektrum.  Ein  üntei^ 
schied  zwischen  angebomer  und  pathologischer  Farbenblindheit  liess  sich 
bei  dieser  Untersuchung  nicht  bemerken. 

Die  beiden  ersten  Abschnitte  der  Eolb'schen  (25)  Arbeit  sind 
gleichen  Inhalts  mit  der  oben  (S.  149)  referierten.  Der  dritte  behan- 
delt die  Verwendung  der  Farbengleichungen  und  deren  Eintragung  in 
den  Farbenkreis,  nachdem  die  Valenz  der  einzelnen  Farben  am 
Kolbe'schen  Farbenmesser  (vergl.  Ber.  für  1884.  S.  234)  bestimmt 
ist.  Man  tragt  die  Valenz  der  Komponenten  vom  Centrum  aus  auf 
die  entsprechenden  Radien  des  Farbenkreises  ab  und  teilt  die  Ver^ 
bindungslinie  beider  Endpunkte  im  umgekehrten  Verhältniss  der  ge- 
mischten Mengen,  dann  entspricht  die  Entfernung  des  Teilungspunktes 
vom  Centrum  der  chromatischen  Valenz  (physiologischen  Intensität) 
der  Mischfarbe,  während  der  Radius  zugleich  den  Farbenton  angiebt. 
Normalhelligkeit  und  chromatische  Valenz  einiger  Pigmente  bei 
diffusem  Tageslicht  verhalten  sich  wie  folgt: 

h  Vp  C 

Helligkeit  ohromat.  Valenz  Ort  im  Farbenkreise 

1)  Carmin  17.6  87.6  14« 

2)  Scharlach  24.7  102.0  37« 

3)  Rotorange  37.3  140.0  53« 

4)  Gelb  I  —  pikrins.  N.      46.3  104.0  121 

JabrMlMriobt  t  Ophtb«lmologle.  XVL  1886.  12 


178  Pathologie  und  Therapie  der 


h 

Vp 

C 

Helligkeit 

Chromat.  Valenz 

Ort  im  Fkrbenkrelse 

5)  Gelb  n 

56.9 

102.3 

125 

6)  Grfin  I 

29.2 

98.2 

176 

7)  Qrfin  II 

29.3 

100 

184 

8)  ultramarin  I 

26.0 

63.7 

295« 

9)  ultramarin  II 

23.5 

62.8 

295 

10)  Violet 

18.4 

62.8 

337 

11)  Pnrpnr 

21.6 

69.2 

395 

12)  Bull's  Rot 

15.0 

33.3 

13)       >       Orange 

15.7 

35.0 

14)  Bnirs  Grfin  (blänlich) 

12.5 

30.2 

15)       >      Blau  (grünlich) 

12.4 

32.8 

Die  Bestimmung  der  chromatischen  Valenz  der  Pigmentfarben 
bildet  eine  Ergänzung  der  quantitativen  Prüfung  des  Farbensinnes 
bei  Farbenblinden.  Die  chromatische  Valenz  der,  einem  solchen  farblos 
erscheinenden,  Mischfarbe  ist  ein  Maass  fELr  die  Farbenschwäche. 

Kries  (26)  untersucht  die  Alb  er  tische  Angabe  (Wiede- 
m  a  n  n  'sehe  B.  XY I),  dass  ein  homogenes  und  ein  aus  Bot  und  6rGn 
gemischtes  Gelb,  wenn  sie  bei  mittlerer  Lichtstärke  einander  gleich 
seien,  bei  herabgesetzter  Lichtstärke  sich  verschieden  verhalten:  das 
homogene  Gelb  soll  rotlicher  werden.  Es  wurden  im  Spektralapparat 
zwei  helle  Felder  von  objektiv  verschiedenen  für  das  Auge  aber  gleich 
erscheinenden  Lichtem  hergestellt  und  durch  einen  vor  den  vertikalen 
Okularspalt  gebrachten  horizontalen  Spalt  gleichmässig  verdunkelt. 
Die  Gleichheit  des  Farbentons  blieb  bei  beliebigen  Abschwächungen 
sämmtlicher  Lichter  vollkommen  erhalten. 

P  a  r  i  n  a  u  d^s  (31)  und  D  u  b  o  s  c  q^s  (31)  Apparat  besteht  aus  zwei 
Teilen,  von  welchen  der  eine  zwei  identische  Projektionsspektren 
liefert,  welche  man  beliebig  sich  decken  lassen  kann ;  der  andere  dient 
dazu  die  Intensität  beliebig  zu  ändern.  Mit  diesem  Apparat  hat 
Parinaud  ermittelt,  dass  ein  festes  Verhältniss  zwischen  den  Li- 
tensitäten  der  einzelnen  Teile  des  Spektrums  nicht  besteht.  Diess 
rührt  daher,  weil  die  Netzhautempfindlichkeit  im  Dunklen  tOr 
die  brechbaren  Strahlen  stärker  wächst.  In  der  Makula  steigt  die 
Empfindlichkeit  überhaupt  nicht,  wahrscheinlich,  weil  daselbst  kein 
Sehpurpur  sich  befindet. 

Tr eitel  (36,  37)  beabsichtigt  mit  seiner  neuen  Methode  zur 
numerischen  Bestimmung  des  Lichtsinnes  folgende  Bedingungen  zu 
erfüllen: 


Gesichtsfeld.  179 

1)  £b  dürfen  keine  Ansprüche  an  die  Sehschärfe  erhoben  werden. 

2)  Die  Untersuchung  muss  unter  konstantem  Gesichtswinkel  aus- 
geföhrt  werden. 

3)  Die  Prüfung  muss  bei  hellem  diffusem  Tageslicht  möglich  sein. 
T.  hält  die  von  Anderen  aufgestellte  These,  der  zu  Folge  ünter- 

Bchiedsempfindlichkeit  und  Eleizschwelle  bei  Amblyopieen  unabhängig 
YOD  einander  verändert  werden,  fflr  nicht  begründet.  Nach  seiner 
Ansicht  ist  die  Bestimmung  der  Unterschiedsempfindlichkeit  bei  hellem 
Tageslicht  entscheidend.  Die  meisten  bisher  angewandten  Methoden 
wenden  keinen  konstanten  Gesichtswinkel  an  und  stellen  Anforder- 
ungen an  die  Sehschärfe.  T.  bringt  vor  einen  aufrecht  stehenden 
Maxwell 'sehen  Kreisel  einen  mit  schwarzem  Papier  bekleideten 
Metallschirm ,  welcher  eine  quadratische  Oeffnung  von  10  mm  Seite 
hat.  Die  etwas-  überstehende  Papierauskleidung  der  Oeffnung  schleift 
auf  der  Scheibe.  Der  Apparat  steht  in  1  M.  Entfernung.  Alle  ge- 
Sonden  Menschen  könnten  bei  3^  Weiss  auf  357  <^  die  Oeffnung  von 
dem  Schirm  unterscheiden.  Nimmt  man  die  Helligkeit  des  schwarzen 
Papiers  zu  dem  weissen  bei  Tageslicht  =  ^,  so  würden  das  Hellig- 
keitsyerhältniss  zwischen  Schirm  und  Oeffnung  sein  =  1:5.  Die 
absolute  Helligkeit  wird  durch  die  eigene  Sehschärfe  geregelt.  Mas- 
sige Abnahme  derselben  setzt  den  Lichtsinn  übrigens  nicht  herab. 
Die  Herabsetzung  des  Lichtsinnes  drückt  sich  durch  einen  Bruch  aus, 
wovon  3^  der  Zähler  und  die  zur  Unterscheidung  notigen  Sektor- 
grade  von  Weiss  den  Nenner  bilden. 

Treitel  (38)  hat  auf  Tafeln  verschiedene  Graumischungen  ange- 
bracht.  Dasjenige  Grau,  welches  3<^  W  -f  357^  Schw.  entspricht,  wird 
von  einem  normalen  Durchschnittsauge  noch  erkannt.  Die  übrigen 
Grau's  enthalten  6^  W.  9®  W.  u.  s.  w.  und  zeigen  einen  Lichtsinn 
von  1^  :  ^  u.  8.  w.  an,  bis  j^jf.   Im  Ganzen  sind  11  Tafeln  vorhanden. 


e)  Perlpherisehes  Sehen.    Gesichtsfeld. 

1)  £  n  g  e  1 8  k  j  ö  D,  C,  Die  elektrotherapentiache  Gesichtafeldprobe.  Aroh.  f. 
Psych,  und  Nervenkr.   XVI.   8.  S.  831. 

2)  —  Die  ungleichartige  therapeutische  Wirkungsweise  der  beiden  elektrischen 
Stromesarten  und  die  elektrodiagnostische  Gesichtsfelduntersuchong.  Ebd. 
XV.  2.  und  XVL  1. 

3)  Ehrhardt,  W.,  üeber  den  Einflnss  elektrischer  Ströme  auf  das  Geeiohts- 
feld  und  seinen  Wert  in  therapeutisch-diagnostiBoher  Beziehung.  Inaug.- 
DisB.     München. 

12* 


180  Pathologie  and  Therapie  der  Aogenkrankheiten. 

4)  Ferri,  La  perimetria  ed  i  perimetri  registratori  (RivistA  critica).    Annali 
di  Ottalm.    p.  53. 

5)  QalezowBki,  P^rimätre  portatif.    Archiv.  d*Opht   p.  181. 

6)  —  Perimetro    del  dott.  GalezowskL     Annali  di  Ottalm.   p.  182  und 
BulL  et  mäm.  Soc.  fran^.  d*Opht.    III.  «p.  320. 

7)  Gillet   deGrandmont,   Dela  n^cessitä  d^une  num^ration  oommnne 
en  perioptom^trie.    Recneil  d'Opht.  p.  134  and  Rev.  clin.  d*ocal.  II.  p.  26. 

8)  —  Pdrim^tre  enregistear  et  nam^ratear.    Archiv.  d*Opht.   p.  181.  (Soci^t^ 
franc.  d^Opht.) 

9)  Qriffith,  A.  H.,  The  field  of  yision.    Med.  Ghron.    Nov.    p.  89. 

10)  Kon r ad,  £.  and  Wagner,  J.,  üeber  den  Wert  der  Enge  Iskjön*- 
Bchen  elektrodiagnostischen  GesichtsfeldiinterBuchung.  Arch.  f.  Psjch.  n. 
Nervenkr.    XVI.    1.   S.  101. 

11)  Majerhausen,  A  new  self-registering  perimeter.  Translated  by  Dr. 
J.  H.  S  c  h  o  r  t  e  r.    Arch.  of  Ophthalm.    XIV.    Nr.  1. 

12)  —  Verbesserungen  an  meinem  selbetregis trierenden  Perimeter.  Arch.  f. 
Aagenheilk.    XV.    S.  806. 

13)  Hello,  Note  sur  an  noavel  instrament  destin^  k  la  meneuration  du 
champ  visael  et  de  la  diplopie.     Archiv.   d*Opht.    p.  276. 

14)  N  i  e  d  e  n,  Demonstration  eines  selbstregistrierenden  Perimeters.  Ber.  fiber 
die  XVIL  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  in  Heidelberg.   S.  241. 

15)  SchiOtz,  Hj.,  Ein  selbstregistrierendes  Perimeter.  Arch.  f.  Aagenheilk. 
XVI.    1.    S.  13. 

16)  Schleich,  Untersuchangen  über  die  Grösse  des  blinden  Fleckes  and 
seine  räumlichen  Beziehungen  zum  Fizationspunkte.  Mitteil.  a.  d.  ophthalm. 
Klinik  in  Tübingen.    IL    2.    S.  181. 

17)  Priestley  Smith,  A  note  on  Perimetrie  records.  Ophth.  Review, 
p.  266. 

18)  Tr eitel,  Th.,  Ueber  das  positive  centrale  Skotom  und  über  die  Ursache 
der  Sehstörung  bei  Erkrankungen  der  Netzhaut,  v.  Graefe's  Arch.  f. 
Ophth.    XXXI.    1.    S.  259. 

19)  Anderson,  J. ,  On  a  case  of  sjmmetrical  defect  in  the  lower  halves  of 
both  fields  of  vision  with  right  hemiplegia  and  hemianaesthesia.  Ophth. 
Review,    p.  225. 

20)  Banham,  Hemionopia.    Brit.  med.  Journ.    I.    p.  331. 

21)  Bull,  Two  cases  of  unilateral  temporal  hemianopsia.  Transact.  t>f  the 
americ.  ophth.  soc.  Twenty  first  meeting.  p.  115  und  Americ.  Journ.  of 
Ophth.    p.  140. 

22)  £  s  k  r  i  d  g  e»  J.  C.,  Tumor  of  the  cerebellom  with  monocular  hemianopia« 
Journ.  of  nerv,  and  ment.  disease.    XII.    p.  1. 

23)  J  e  s  8  0  p,  Contraotion  of  the  field  of  vision  in  diphtheritic  paraljsis.  Med. 
Times  and  Gas.    II.   p.  856.    (Ophth.  soc.  of  the  united  kingdom.) 

24)  E  a  1  k  0  f  f.  F.,  Beiträge  zur  DifiFerentialdiagnoee  der  hysterischen  und  der 
kapsal&ren  Hemianüsthesie.    Inaug.-Diss.    Halle. 

25)  Keil,  W.,  Beiträge  zur  Literatur  der  temporalen  Hemianopsie.  Halle a.  S. 
32  S. 

26)  P  h  i  1  i  p  B  e  n ,  H. ,  Om  den  halvsidige  Blindhet  (Hemianopsia).  Biblioth. 
f.  Laeger.   7.  R.   XV.   p.  800,  466. 


Selbetregistrierender  Perimeter.  181 

87)  Pflfl  ger,  Ueber  ErregaDgen  und  Miterregnngen  im  Bereiche  homonymer 
Gesichtsfeldbezirke.  Tagebl.  d.  58.  Versamml.  detitsoher  Naturf.  u.  Aerzte 
in  Stanssburg  i.  E.  S.  257. 

28)  —  SchoMTerletzung  beider  Occipitallappen.    Ebd.  S.  503. 

29)  Seguin,E.  C,  A  cootribution  to  the  pathology  of  hemianopsia  of  cen- 
tral origin;  case  with  specimen.    Med.  News.    XCIII.    p.  179. 

30)  Wilbrand,  Ueber  concentrische  Oesichtsfeldeinechränkung  bei  funktio- 
nellen Störungen  der  Grosehirnrinde  nnd  über  Inkongruenz  hemianopischer 
Gesichtafelddefekte.    Elin.  Monatsbl.  f.  Angenheilk.    S.  78. 

31)  —  Ein  Fall  von  rechtsseitiger  lateraler  Hemianopsie  mit  Sektionsbefand. 
V.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth.   XXXI.  3.   8.  119. 

Ferri  (4)  bespricht  die  verschiedenen  registrierenden  Perimeter 
und  beschreibt  den  eigenen.  Der  Objektträger  nnd  der  Zeichenstift  be- 
w^en  sich  in  Parallelkreisen.  Der  Zeichenstift  wird  mit  der  Hand 
jedes  Mal  auf  den  korrespondierenden  Parallelkreis  des  Schemas  ein- 
gestellt. 

Gillet  de  Grandmont  (7,  8)  schlagt  vor,  bei  der  Periop- 
tometrie  die  Gesichtsfeldgrenzen  und  diejenigen  für  die  einzelnen  Far- 
ben jedes  durch  eine  2jahl  zu  bezeichnen,  z.  B.  Weiss:  A.  0.  J. 
ü.  9667.  Grün:  7334.  Erstere  Zahl  würde  90^  nach  Aussen,  60^ 
nach  Oben 9  60^  nach  Innen  und  70^  nach  unten,  jede  Ziffer  also 
Zehner,  bedeuten. 

M  e  1 1 0 '  s  (13)  Instrument  für  Messung  des  Gesichtsfeldes  und 
der  Diplopie  besteht  aus  zwei  Scheiben,  welche  an  einer  Wand  zu 
befestigen  sind,  mit  Eop&tützen  und  ausziehbaren  Linealen,  auf  wel- 
chen die  Tangenten  der  Winkel  für  16  cm  und  2  M.  Entfernung  be- 
rechnet sind. 

Mayerhausen  (11,  12)  hat  seinen  registrierenden  Perimeter 
mehrfach  verbessert.  Ohne  Abbildungen  sind  dieselben  nicht  ver- 
standlich wiederzugeben.  (Verf.  G.  Rodenstock  München,  Preis 
185  Mark  mit  500  Schemat). 

Bei  dem  selbstregistrierenden  Perimeter  von  SchiStz  (15)  be- 
findet sich  das  Schema  hinter  dem  Pol  des  Perimeterbogens  auf  einem 
federnden  Halter.  Der  Schreibstift,  welcher  leicht  gegen  einen  far- 
bigen vertauscht  werden  kann,  stellt  sich  bei  Drehung  des  Perimeter- 
bogens immer  dem  betreffenden  Meridian  des  Schemas  gegenüber. 
Zur  Verschiebung  des  Objektführers  dient  ein  Federband,  welches 
sich  auf  eine  Trommel  in  Lagen  neben  einander ,  wie  ein  Schrauben- 
gewinde aufrollt  und  dabei  den  Schreibstift  verschiebt.  Will  man 
einen  Punkt  anmerken,  so  drückt  man  das  Schema  gegen  den  Schreib- 
stift an,  welcher  sich  immer  an  dem,  dem  Orte  des  ObjektfÜbrers  ent- 


182  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

sprechenden    Punkt   befindet.      (Verf.    Krogh    Christiania   Eirke- 
garde  12.  155  Mark.) 

Schleich  (16)  fand  bei  H.  den  blinden  Fleck  in  grosserer 
Entfernung  vom  Fizationspunkt,  als  beim  emme<ropischen  Auge;  bei 
M,  ohne  Sichel  das  Gegenteil.  Die  Ausdehnung  des  blinden  Fleckes 
ist  in  letzterem  Falle  eine  geringere,  während  er  bei  M  mit  Sichel 
stets  vergrossert  ist,  entweder  nach  innen  oder  nach  der  Makula  hin 
oder  in  beiden  Richtungen.  Es  war  Durchschnittsgrösse  bei  £. 
4.5  —  5.4^,  die  Entfernung  des  äusseren  Randes 

vom  Fixierpunkte     16.69  —  15.22» 

des  inneren  12.41  —  11.86 

des  Gentrums  14.  7  —  14.  3. 


f)  Konvergenz.    InsufHcienz.    Strabismus. 

1)  Beselin,  0.,  Examination  of  the  refraction  and  basal  line  of  the  eyes, 
and  of  the  dynamic  relations  of  the  lateral  muscles  in  girls  from  five  to 
eighteen   jears  of  age.    Arch.  Ophth.  New- York.    XIV.    p.  200. 

2)  Gallenga,  Nota  sopra  aloune  deienninazioni  della  linea  base.  Atti 
della  B.  Ac.  di  Med.  di  Torino. 

3)  Hireohberg,  Ueber Messung  des  Schielgrades  nnd  Dosierung  der  Schiel- 
operation.   Gentralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Nov.   S.  325. 

4)  Jaesche,  Einige  Bemerkungen  über  die  Ruhelage  der  Augen.  Arch.  f. 
Augenheilk.   XV.   8.  302. 

5)  Landolt,  L*ainplitude  de  convergenoe.  Archiv.  d*Opht.  p.  97  und  173 
und  Bull,  et  m^in.  Soc  fran9.  d'opht    III.    p.  105. 

6)  —  Ueber  die  Insufficienz  des  KonvergenzvermOgens.  Ber.  über  die  XVII. 
Vers.  d.  ophth.  Qesellsch.  in  Heidelberg.    S.  5. 

7)  —  Demonstration  einiger  Instrumente  (Ophthalmodynamometer,  Blepharo- 
stat  und  Pinzette  zur  Tenotomie).    Ebd.  8.  248.    (Diskussion  S.  243.) 

8)  N  0  7  e  s,  H.  D.,  On  the  tests  for  muscular  asthenopia  and  on  insaffienoy  of 
the  eztemal  recti  muscles.    Kopenhagen.    J.  Koben.    44  p. 

9)  Beymond,  Sui  rapporti  dell'  accommodamento  colla  conyergenza.  Atti 
della  R.  Ac.  di  Med.  di  Torino.    VI. 

10)  Sous,   G.,   Instrument  du  Dr.  W.  Zehen  der  pour  d^terminer  Tangle 
de  convergence  des  axes  visuels.    Rev.  clin.  d'ocul.    V.   p.  94. 

11)  Ulrich,    Untersuchungen  über  den  Zusammenhang  von  Convergenz  und 
erworbener  Myopie.    Kim.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.    8.  433. 

Gallenga  (2)  beschreibt  einen  von  R  e  y  m  o  n  d  und  Alber- 
totti angegebenen  Apparat  zur  Messung  der  Grundlinie.    Vor  jedem 
I  Auge   befindet  sich   ein   kleines  Diaphragma.     Die  Entfernung  der- 

!  selben  von  einander  kann  verändert  und  gemessen  werden.    Der  Unter- 

suchte fixiert  entweder  einen  unendlich  fernen  Punkt  und  bringt  die 


Toaomeirie.  183 

Zeratreaungsbilder  der  Diaphragma  mittelst  Verschiebung  der  letzteren 
zur  Deckung  oder  er  thut  dasselbe,  indem  er  nach  einander  zwei 
endlich  entfernte  in  der  Mittellinie  gelegene  Punkte  fixirt.  Bei  letz- 
terer weniger  praktischen  Methode  ist  eine  kleine  Rechnung  nötig. 
Landolt  (5,  6,  7)  hat  mit  seinem  Oppthalmodynamometer 
Untersuchungen  über  die  Breite  der  Konvergenz  angestellt.  Der  Eon- 
Tei^enzwinkel  des  einzelnen  Auges  ist  umgekehrt  proportional  der 
Entfernung  des  Fixationspunktes.  Befindet  sich  letzteres  in  1  M. 
Entfernung,  so  ist  der  Winkel,  um  welchen  jedes  Auge  aus  der  Pa- 
rallelstellung  abweichen  muss,  die  Einheit,  der  Meterwinkel,  derselbe 
betragt  ffir  eine  Augendistanz  yon  58  nun  =  100^,  f&r  eine  solche 
Yon  64  mm  =  110^.  Die  Divergenz  muss  durch  Prismen  gemessen 
werden.  Die  entsprechenden  Meterwinkel  erhalt  man  f&r  ein  Pris^ 
ma  X^  wie  folgt: 

o  >^  \fu\  ~   TTT"^  ^^®  Distanz  von  58  mm; 

2  w  \iQ  =   -jj-  für  diejenige  von  64  mm. 

Die  Ablenkung  übertragt  sich  auf  beide  Augen  und  ist  fUr  jedes 

X 

im  Mittel     =--7-  Man  braucht  also  nur  die  Gradzahl  des  Prisma 

durch  7  zu  dividieren  um  den  entsprechenden  Meterwinkel  zu  er- 
halten. — 

Das  Minimum  ist  im  Mittel  =  1     Mwinkel 
das  Maximum  »  =  9.5        > 

die  Refraktion  hat  keinen  erheblichen  Einfiuss,  nur  ist  bei  den  höch- 
sten Graden  von  Ametropie  die  Eonvergenzbreite  sehr  gering.  Die 
Arbeit  in  der  Nähe  erfordert  eine  Konvergenz  von  3—4  Mw.  und 
darf  auf  die  Dauer  nicht  mehr  als  (  bis  \  der  ganzen  verfügbaren 
positiven  Konvergenz  in  Anspruch  nehmen. 


g)  Simulation.    Tonometrie.    Tersehledenes. 

1)  Bertin-SanB,   E. ,   Nouvel  optoBCope  poor  d^joner   la  nmolation  de 
l'ambljopie  et  de  la  ctötä  monocnlaires.    Ann.  d'hyg.    XIV.   p.  840. 

2)  Chanvel,  Diagnostic  d*ambl7opie  unilaterale  simulöe.    Archiv,  de  m^eo. 
mUit.    Aoüt   VL    p.  129. 

S)  fiaab,  Simulation  yon  Blindheit  oder  Scblechtsehen  und  den  Nachweis 

derselben.    Correq;>.-B1.  f.  Schweizer  Aerzte.    Nr.  19. 
4)  H  0  w  e,  L.,  On  the  pulsating  variations  of  intraocular  tension  as  measored 


Ig4  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

by  the  maaometer.     (Americ  ophth.  society.)    Americ.  Jonm.  of  Ophth.  IL 
p.  139  und  155. 

5)  I  m  b  e  r  t,  A.,  Theorie  des  ophtalmotoDomfetres.    Archiv.  d'Opht.  V.  p.  858. 

6)  Lazeratfün  nouveau  tonom^tre  oculaire.    Recueil  d'Opht.   p.  6U. 

7)  Maklakoff,  L*ophtalmotonom^tre8.    Archiv.  d'Opht.   Y.    p.  159. 

8)  —  Beiträge  zur  Ophthalmotonometrie.    Wratsch.    Nr.  17. 

9)  H  e  r  z  e  n  8 1  e  i  n,  Ü.,  Vorläufige  Mitteilung  über  die  Syndennometrie.  Gen- 
tralbl.  f.  praki.  Äugenheilk.    December.    S.  372. 

10)  H  0  w  e,  A  meane  of  measurement  of  the  amoont  of  anesthesia  from  cocaine. 
Americ.  Joum.  of  Ophth.    II.    p.  163. 

11)  Pflfiger,  Demonstration  von  Instrumenten  ( Eephalothetoskop  und  Somv 
thetoskop).  Ber.  Aber  die  XVII.  Vers.  d.  ophth.  Oesellsch.  zu  Heidelberg. 
8.  244. 

GhanveKs  (2)  Apparat  zum  Erkennen  von  Simulation  ein- 
seitiger Amblyopie  besteht  ans  einem  Kasten  (20  X  33  cm)  mit  zwei 
Okularen  und  einer  von  hinten  beleuchteten  Rückwand ,  welche  die 
doppelt  vorhandenen  Sebproben  tragt.  Dem  Untersuchten  unbemerkt 
lassen  sich  zwei  Diaphragmen  austauschen,  von  welchen  das  eine  das 
Sehen  der  Sehproben  nur  mit  gekreuzten  Gesichtslinien,  das  andere 
nur  mit  geraden  erlaubt.  (Verf.  Nach  et.). 

I  m  b  e  r  t  (5)  entwickelt  auf  mathematischem  Wege  eine  Theorie 
der  Ophthalmotonometer.  Die  Form  der  Vertiefung  welche  die  ge- 
wöhnlichen Tonometer  machen,  hängt  ab  1)  vom  Augendruck,  2)  von 
der  ursprünglichen  Form  der  Sclera,  3)  von  der  ursprünglichen 
Spannung  der  Sclera,  4)  von  der  Tiefe  des  Eindrucks.  —  Es  genügt 
also  nicht,  einen  Eindruck  gleicher  Tiefe  zu  erzeugen,  es  bleiben 
immer  noch  zwei  schwer  zu  schätzende  Momente,  nämlich  die  ur- 
sprüngliche Form  und  die  Spannung  der  Sclera,  welche  die  Höhe  der 
Kraft  mitbestimmen,  die  zur  Er^nznng  des  Eindrucks  von  bestimm- 
ter Tiefe  nötig  ist.  Maklakoff's  Tonometer  misst  dagegen  den 
Druck  direkt  da,  sobald  ein  Stück  Sclera  flach  gedrückt  ist,  auf  bei- 
den Seiten  der  gleiche  Druck  lastet. 

Lazerat's  (6)  Tonometer  fusst  mit  zwei  Stützen  auf  dem 
oberen  und  unteren  Orbitalrande;  die  Stützen  lassen  sich  verkürzen. 
Der  Apparat  wird  der  Hornhaut  oder  der  Sclera  so  weit  genähert, 
bis  der  eigentliche  Tonometerstab  mit  seinem  Kautschuckende  das 
Auge  berührt.  Darauf  wird  mittelst  eines  Hebels  eine  Federwirkung 
ausgelöst,  welche  mit  einer  vorher  bestimmten  Gewalt,  z.  B.  ent- 
sprechend einem  Gewicht  von  20  gr.  gegen  das  Auge  andrückt.  Ein 
Zeiger  giebt  an,  wie  tief  der  Stab  eingedrückt  wird.  Die  Tiefe  des 
Eindrucks  wird  an  demselben  Stabe  gemessen,  welcher  den  Ein- 
druck  macht.     (An  dem  Apparat  sind  zwei  Quadranten   zum  Ab- 


PathologiBehe  ABatomie.  185 

lesen  angebracht.)  Von  grosser  Wichtigkeit  ist  es,  dass  das  Auge 
nicht  ausweicht.  Verf.  empfiehlt  darum  den  Apparat  senkrecht  zur 
unteren  Orbitalwand  wirken  zu  lassen.  (Ref.  scheint  der  umstand, 
dass  die  Tiefe  des  Eindrucks  an  demselben  Stabe  gemessen  wird, 
welcher  dieselbe  macht,  ein  Rückschritt  gegenüber  dem  Tonometer 
von  M  o  n  i  k  zu  sein.) 

Bei  M  a  k  l  a  k  o  w's  (7,  8)  Tonometer  wird  eine  mit  trockener 
blauer  Farbe  bestrichene  matte  Glasscheibe  auf  die  Hornhaut  ge- 
drückt. Auf  der  von  der  Hornhaut  angefeuchteten  Stelle  lost  sich 
das  Anilin  und  diese  wird  dadurch  kenntlich.  Man  misst  sie  mit  dem 
Zirkel  oder  stellt  die  Scheibe  dann  auf  Papier.  Die  Grösse  des  mitt- 
leren Teiles  des  Abdrucks  giebt  einen  Anhalt  zur  Beurteilung  des 
Augendrucks.  Der  Apparat  wiegt  20  Gramm.  Man  kann  das  ganze 
Gewicht  desselben  g^en  das  Auge  drücken  lassen,  oder  auch  5  oder 
10  gr.  in  Gestalt  von  zwei  Ringen  abheben. 

Herzenstein  (9)  misst  mit  einer  kleinen  Elfenbeinplatte, 
welche  mit  Scala  versehen  ist,  die  Tiefe  des  Lidsacks.  (Syndesmo- 
metrie).  Die  mittlere  Tiefe  des  oberen  Lidsacks  betragt  22 — 24  Li- 
nien, die  des  unteren  betragt  11 — 12.  Bei  demselben  Individuen 
finden  sich  oft  Verschiedenheiten  auf  beiden  Augen.  Mazimalgrössen 
sind  bei  M.,  Minimalgrdssen  bei  H.  häufiger. 


Pathologische  Anatomie  des  Auges. 

Referent:  Prof.  Dr. 

Allgemeines. 

1)  A  b  a  d  i  e,  Microbes  et  diatbfeses.  Semaine  m^ic.  Nr.  14.  (Hält  die  Eiter- 
ung bei  Wunden  der  Hornhaut  auaschlieflslich  bedingt  durch  Mikroorga- 
nismen.) 

2)  B  a  u  m  g  a  r  1 6  n,  P.,  Experimentelle  und  pathologisch-anatomische  Unter- 
suchungen aber  Tuberkulose.     Zeitschr.  f.  klin.  Medic.    IX.   8.  93. 

3)  ßissozero,  G.  et  Firket,  Gh.,  Manuel  de  microscopie  clinique.  H. 
Edition  franpaise.    Paris  et  Bruxelles.    (Examen  de  Toeil.  p.  287.) 

4)  De  B a r 7  ,  Vorlesungen  über  Bakterien.    Leipzig.    Engelmann. 

5)  Oallenga,  Deir  idroftalmia  congenita  (studio  clinico  ed  istologico). 
Annali  di  Ottalm.   XIV.   p.  322. 

6)  Qayet  et  Massen,  Essai  sur  Tatrophie  du  globe  oculaire.  Archiv. 
d*Opht   V.    p.  121,  205,  295,  405. 


186  Pathologie  und  Thenkpi»  der  Asgenkrankheiten. 

7)  Guaita,  L. ,  A  propoelto  deir  esame  anatomico  di  dae  bulbi  ocnlari 
operati  di  ablazione  della  catarrata;  eontribuzione  all*  anatomia  ed  alla 
fisio-patologia  deir  occbio,  e  studio  teorico-pratico  soi  varii  proceaai  ope- 
rativ!, basato  su  daecento  operazioni.  Gior.  intenias.  d.  Bcienc.  med.  n.  b 
VII.    p.  47,  136. 

8}  H  a  n  e  m  a  n  D  ,  Fr. ,  Ein  kaBuistiscb-kritischer  Beitrag  snr  Lehre  von  der 
Entstehung  der  Vorderkammerabsacknngen.  Inaug.-Diss.  MQnchen  (siebe 
Abschnitt:  »Krankheiten  der  Iris«). 

9)  Bosch,  Die  Parasitentheorie  in  der  Ophthalmologie.  CorrespondenzbL 
für  Schweizer  Aerzte.    Nr.  23. 

10)  E 1  e  m  p  e  r  e  r,  G.,  üeber  die  Beziehung  der  Mikroorganismen  zur  Eiterung. 
Zeitschr.  f.  klin.  Medio.   X.   S.  158. 

11)  Krause,  F.,  Ueber  einen  bei  der  akuten  infektiösen  Osteomyelitis  des 
Menschen  vorkommenden  Mikrokokkus.  Fortschritte  der  Medicin.  1884.  Nr.  7. 

12)  Larbouret,  Oontribution  k  T^tude  des  dermoides  de  Toeil.  Th^e  de 
Paris. 

13)  Mansanori  Ogata,  Untersuchungen  über  die  Aetiologie  der  Eakke. 
Bayer.  &rztl.  Intellig.-Bl.  Nr.  47. 

14)  M  elcher,  R.  und  Ortmann,  P.,  üebertragung  von  Lepra  auf  Eanio- 
eben.    Berlin,  klin.  Wochenschr.    Nr.  13. 

15)  Muhlert,  W.,  Beiträge  zur  Kenntniss  über  das  Vorkommen  der  Tuber- 
kel-Bacillen  in  tuberkulösen  Organen.  Inaug.-Diss.  Göttingen.  (BacilleD 
auch  bei  Tuberkulose  der  Chorioidea.) 

16)  M  u  1  es,  P.  H ,  Tubercle  of  the  eye  and  its  appendagee  in  its  relation  to 
general  tubercular  infection.  (With  micro-photographs.)  Opht.  Review. 
IV.    p.  1.    (Zusammenstellung,  vergl.  vorj.  Ber.  S.  244.) 

17)  Passet,  J  ,  Untersuchungen  über  die  Aetiologie  der  eiterigen  Phlegmone 
des  Menschen.    Berlin.    94  S.    1  Tafel. 

18)  Reoklinghausen,  üeber  (]hlorome.  TagebL  d.  58.  Versammlung 
deutscher  Naturf.  und  Aerzte  in  Strassbarg  i.  £.    S.  421. 

19)  R  u  i  j  8,  J.  A.,  Ueber  die  Ursachen  der  Eiterung.  Dentsoh.  med.  Wochen- 
schr.  Nr.  48. 

20)  S  a  m  e  1  s  0  h  n,  Zu  dem  Verhalten  von  Gilien  in  der  Vorderkammer.  (3en- 
tralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.  December.  8.  363  (siehe  Abschnitt:  »Krauk- 
heiten  der  Irisc). 

21)  Valude,  Oontribution  k  T^tude  des  Processus  inflammatoires  de  PoeiL 
Archiv.  d'Opht.   V.  p.  328. 

22)  Wagner,  E. ,  Gesammelte  Abhandlungen  von  Julius  0  o  h  n  h  e  i  nu 
BerHn.    707  S. 

23)  W  a  r  1 0  m  0  n  t,  Note  sur  la  technique  microscopique  de  Toeil.  BulL  Soc. 
beige  de  micr.    XI.    p.  201. 

24)  W  e  d  1 ,  0.  und  Bock,  E.,  Pathologische  Anatomie  des  Auges.  Systema- 
tisch bearbeitet.    Mit  Atlas.     Wien.    Gerold*s  Sohn.    468  S. 

25)  Weeks,  Ein  Fall  von  Augapfelabscesa  nach  Meningitis.  Oentralbl.  f. 
prakt.  Augenheilk.  Mai.  S.  129.  (Teilt  den  makroskopischen  und  mikro- 
skopischen  Befund  eines  phthisischen  Bulbus  mit,  welcher  sich  im  An- 
schluss  an  eine  Meningitis  nach  Scharlach  gebildet  hatte.  Etwas  beson- 
ders Bemerkenswertes  ist  nicht  heryorsuheben.) 


Hydrophthalmtw  congenitiis.  187 

26)  Ziegler,  £.,  Technik  der  hiatologischen  Untenacbong  pathologisch-ana- 
tomischer Präparate,    gr.  8.    Jena,  Fischer. 

Wedl  (24)  und  Bock  (24)  stellen  sich  von  vornherein  auf 
den  Standpunkt,  dass  eine  systematische  Bearbeitung  der  pathologi- 
schen Anatomie  des  Auges  derzeit  nur  als  ein  Versuch  bezeichnet 
werden  könne,  und  beklagen  die  Schwierigkeit,  das  nötige  Unter- 
Buchungsmaterial  sich  zu  verschaffen.  cEs  ergiebt  sich  daher  von  selbst, 
dass  manche  Kapitel  wenige  Originalbeobachtungen  enthalten  und 
wir  nicht  in  der  Lage  waren,  so  manche  Lücken  in  der  Entwicklung 
und  Kombination  an  pathologischen  Processen  nach  Wunsch  auszu- 
fällen«. Das  Werk  zerföllt  in  ein  Textbuch  und  in  einen  Atlas  von 
XXXIII  Tafeln.  In  dem  ersteren  werden  I.  die  Krankheiten  der 
Coniea  und  Sclera  geschildert,  IL  solche  der  Iris  und  Chorioidea 
sammt  Glaskörper ,  111.  Krankheiten  der  Linse  und  des  Glaskörpers, 
lY.  die  Erkrankungen  der  Retina  und  des  Nervus  opticus,  Y.  die 
Panophthalmopathien,  VI.  Krankheiten  der  Lider,  VII.  Erkrankungen 
der  Thränenorgane,  VIII.  Erkrankungen  der  Orbita,  IX.  Die  fötalen 
Erkrankungen  des  Auges  und  seiner  Annexe.  Daran  schliesst  sich  ein 
Verzeichniss  der  Abbildungen  und  ein  Register.  Die  ältere  und  neuere 
Literatur  wurden  w^en  ihres  grossen  Umfangs  nicht  eingehender  be- 
rficksichtigt ;  »wir  bestrebten  uns  vorzugsweise  die  neuesten  patho- 
logisch-anatomischen Ergebnisse,  insoweit  sie  eine  Bereicherung  ein- 
schliessen,  nach  den  uns  zu  Gebote  gestandenen  Mitteln  gewissenhaft 
aoszufGllen.«  Die  Tafeln  sind  in  Lichtdruck-Reproduktion  ganz  vor- 
züglich ausgeführt  und  dürften  als  eine  wertvolle  Ergänzung  der 
vorhandenen  Atlanten  für  den  Unterricht  zweckmässig  verwendet 
werden  können.  Demjenigen,  der  sich  speciell  mit  der  pathologi- 
schen Anatomie  des  Auges  beschäftigt,  ist  aber  in  dem  Atlas  nur 
wenig  wesentlich  Neues  geboten. 

[Gal longa  (5)  hat  in  einer  sehr  ausführlichen  Arbeit  die 
fremden  und  eigenen  Resultate  über  Hydrophthalmus  congenitus 
zusammengestellt.  Das  Material  dazu  lieferten  ihm  50  Fälle  (29 
Männer  und  21  Weiber),  welche  im  Laufe  der  letzten  12  Jahre  auf 
Reymond's  Klinik  aufgenommen  wurden.  Ein  Dritteil  der  falle 
kam  aus  der  Gebirgsgegend.  In  6  Fällen  konnte  dieselbe  Krankheit 
bei  mehreren  Familiengliedern  nachgewiesen  werden.  In  27  Fällen 
hatte  die  Krankheil  auf  beiden  Augen  beinahe  denselben  Grad  er- 
reicht, während  in  den  übrigen  23  Fällen  13  mal  das  linke  und  10 
mal  das  rechte  Auge  stärker  erkrankt  war.  In  2  Fällen  bestand 
gleichzeitig    angeborenes  Iriscolobom    (ob    auch    Chorioidealcolobom 


188  Pathologie  und  Therapie  der  Aagenkrankheiteiu 

konnte  wegen  vorgeschrittener  Degeneration  der  Bnlbi  nicht  ermittelt 
werden).  Die  Refraktion  war  beinahe  konstant  H.  Von  5  E^len 
wird  eine  genaue  anatomisch-pathologische  und  mikroskopische  Be- 
schreibung gegeben ;  dieselben  entsprachen  yerschiedenen  Stadien  der 
Erankheitsentwicklung.  In  allen  fand  sich  jedoch  eine  wesentliche 
Verdünnung  der  äussern  Augenhäute,  Verflüssigung  des  hintern  Glaft- 
körperabschnittes,  tiefe  Exkavation  der  Papille  und  eine  eigene  Form 
von  Chorioidealatrophie.  In  drei  Fällen  hatte  sich  unter  dem  Hornhaut* 
epithel  eine  Schichte  Bindegewebes  neugebildet,  was  zum  Teil  dem 
mangelnden  Schutz  von  Seiten  der  Lider,  der  den  vergrösserten 
Bulbis  fehlt,  zugeschrieben  wird.  Die  Chorioidealveränderungen  we^ 
den  als  das  primäre  Agens  angesprochen  für  den  vermehrten  intra- 
kularen  Druck,  die  Sehnervenexkavation  und  die  Ausdehnung  aller 
Augenhäute.  Mit  dem  chronischen  Glaukom  hat  der  Bydrophthal- 
mus  congenitus  vom  klinischen  Standpunkte  viele  Aehnlichkeit  — 
ohne  dass  sich  jedoch  6.  der  Ansicht  Jener  anschliesst,  welche  ein 
angebornes  Glaukom  in  demselben  sehen  —  wozu  besonders  die  schab- 
weisen Verschlimmerungen,  die  Schwankungen  im  Druck,  der  Brecb- 
zustand  und  die  günstige  Einwirkung  der  Iridektomie  gehören.  Da 
ausser  schlechten  Zähnen  öfters  noch  Störungen,  welche  vom  Sym- 
pathicus  abhängig  sind,  angetroffen  wurden,  wie  Hypertrophie  der 
Thyroidea,  Cardiopalmus,  leicht  und  rasch  auftretende  Gesichtsrer- 
färbung ,  Neuralgieen ,  so  wirft  G.  die  in  spätem  Beobachtungen  zu 
berücksichtigende  Frage  auf,  ob  der  Hydrophthalmus  nicht  mit  einer 
speziellen  Sympathikusaffektion  in  Verbindung  zu  bringen  sei.  Ob- 
wohl er  aus  den  vielen  vorgeschlagenen  Mitteln  den  Schluss  der  Un- 
wirksamkeit der  meisten  derselben  zieht,  empfiehlt  er  dennoch  neben 
Iridektomie  und  Paracentesen  den  frühzeitigen  lange  fortgesetzten 
innerlichen  Gebrauch  von  Jodkali.  —  Brettaue r.] 

V.  Recklinghausen  (18)  fasst  die  grüne  EUrbung  derChlo- 
rome  als  eine  Parenchymfarbe  auf,  schreibt  diesen  Geschwülsten  eine 
innige  Beziehung  zur  Leukämie  zu  und  fand  solche  erbsgrüne  Fl^ 
bungen  mit  und  ohne  Gewebschwellungen  unter  Andern  auch  in  den 
Bindehäuten  und  den  Thränensäcken. 

Larbouret  (12)  nimmt  Veranlassung,  Bekanntes  zu  wieder- 
holen ;  er  gibt  an,  dass  die  Dermoide  sich  in  der  Hornhaut,  an  dem  Hom- 
hantrand  und  in  der  Gonjunctiva  entwickeln,  alle  Elemente  der  Haut 
aufweisen  und  mit  Missbildungen  verknüpft  sein  können. 

G  a  y  e  t  (6)  und  M  a  s  s  o  n  (6)  teilen  pathologisch-anatomische 
Untersuchungsresultate  von  85  atrophisch  gewordenen,  in  Müller- 


Beftind  bei  atrophischen  Aagen.  189 

sehe  Losong  conseryierten  Bnlbi  mit.     Zur  I.  Grappe  werden  solche 
Augen  gerechnet,  welche  in  Folge  einer  vollständigen  Zerstörung  der 
Hornhaut  mit  Verlust  der  Linse  und  des  Glaskörpers  atrophisch  ge- 
worden  sind.    Als  Schnittrichtung  wird  die  meridionale  empfohlen. 
Hinsichtlich  der  Configuration  der  Scleralkapsel  wird  hervorgehoben, 
dass   der   vor  den  Insertionen   der  Augenmuskeln   gelegene  Teil  ein 
normales  Aussehen  darbietet,  und  in  dieser  Gegend  nur  radiäre  Fal- 
tungen EU  bemerken  sind.    Hinter  den  Insertionen  der  Muskeln  finden 
sich  ganz  unregelmässig   gestaltete  grosse  Falten,  in  der  Umgebung 
der  Sehnerven  nur  unbedeutende   und  wenig  tiefe.    Entsprechend  der 
Insertionsstelle  der  Muskeln  erleidet  die  Krümmung  der  Bulboskapsel 
eine  fast  knieförmige  Biegung ;  vor  derselben  ist  die  Dicke  der  Sclera 
nicht  verändert,  hinter  derselben  erfährt  sie  eine  bedeutende  Zunahme. 
Die  Verdickung  wird  darauf  zurfickgef&hrt,  dass,  nachdem  die  Sklera 
in  Folge  einer  plötzlichen  Entleerung  ihres  Inhaltes  ihre  Spannung 
verloren  hat,  sie  sich  der  natürlichen  Elasticität  ihrer  Bündel  nach- 
gebend   zusammenzieht   und    dabei  an   Dicke  gewinnt,   was  sie  an 
Länge  und  Breite  verloren  hat.     Die  Falten  werden    gebildet   unter 
dem  Einflüsse  der  muskulären  Tätigkeit  da,  wo  die  Sklera  nicht  mehr 
durch  den  Inhalt  gestützt  ist.    Mikroskopisch  findet  man  immer  Reste 
von  der  zu  Grunde  g^angenen  Hornhaut.     Von  dem  Zuge  des  sich 
entwickelnden  Narbengewebes  hängt  die  Form   des  Vorderteiles  des 
Stumpfes  ab ;  dieser  Zug  wird  allmälig  auf  alle  Teile  ausgeübt,  welche 
mehr  oder  weniger  mit  dem  Narbengewebe  im  Zusammenhang  stehen. 
Die  Iris,  mit  der  Hornhaut  verschmolzen,  ist  in  Narbengewebe  um- 
gewandelt ;  an  einzelnen  Stellen  finden  sich  in  der  pigmentierten  Narbe 
Hohlräume.     Die  Ciliarfortsätze  zeigen  sich  erhalten,  oft  durch  den 
Narbenzug  in    ihrer  Lage   und   ihrer  Form   verandert.     Die   Ciliar- 
muskel  und  die  angrenzende  Partie  der  Ghorioidea  sind  häufig  abge- 
löst.     Die    übrigen    Teile   der  Ghorioidea    liegen    der   Sklera    an, 
wo  Falten  der  letzteren    vorhanden  sind ,   überbrückt  sie  dieselben, 
oder  zeigt   nur   kleine  Einbiegungen   dortselbst.    Die  Lamina  fusca 
ist  oft  unverändert,  zuerst  atrophiert  die  Choriocapillaris ,  dann  die 
Schichte  der  grossen  Gefasse,  die  oft  eine  Endovaskulitis  aufweisen; 
häufig   werden   auch  Drusen  der   Glaslamelle  und   Verknöcherungen 
der  Ghorioidea  gefunden.    Die  Netzhaut  ist  regelmässig  trichterförmig 
abgelöst,  durch  den  Zug  der  Netzhaut  auch   die  Papille   nach  vom 
verschoben.    An  der  Stelle  des  Glaskörpers  finden  sich  einzelne  Binde- 
gewebzüge oder  Verknöchemngen.    Zur  IL  Gruppe  (9)  werden  die- 
jenigen atrophischen  Augen  gerechnet,  bei  welchen  ein  Trauma  der 


1$0  Pathologie  nnd  Tberapie  der  AngenkrankheiieiL. 

Hornhaut  mit  Verlust  der  Linse  oder  eines  mehr  oder  weniger  be- 
trächtlichen Teiles  des  Glaskörpers  stattgefunden  hatte.  Die  Horn- 
haut erscheint  oft  nach  innen  eingestülpt ;  liegt  die  Wunde  am  Lim- 
bus,  so  wird  der  Homfaautrand  verdünnt,  die  benachbarte  Sklera  nicht. 
Abgesehen  yon  der  Narbe  behält  die  Hornhaut  ihre  Durchsichtigkeit, 
die  Sklera  zeigte  nur  3  mal  die  in  der 'Gruppe  I  beschriebenen  Ver- 
änderungen. Die  gleichen  Veränderungen  wie  bei  der  Gruppe  I  zeig- 
ten Corpus  ciliare  und  Chorioidea;  die  Iris  ist  in  die  Narbe  einge- 
klemmt, zurückgezogen  und  erföhrt  im  Allgemeinen  Terschiedene  Lage- 
yeränderungen.  Die  Linsenkapsel  ist  gefaltet  und  zeigt  ihr  Inhalt 
zerstörte  Linsenmasse,  Entzündungsprodukte  und  auch  Pigment.  Die 
Retina  ist  abgelöst.  Zur  III.  Gruppe  (7)  werden  die  atrophischen 
Augen  gezählt,  welche  ein  Trauma  mit  Erhaltung  der  Hornhaut  und 
der  Linse,  aber  mit  einem  beträchtlichen  Verlust  an  Glaskörperflüs- 
sigkeit erfahren  haben.  Es  ist  höchstens  eine  Abflachung  der  vorderen 
Kammer  vorhanden,  die  Sklera  zeigt  abgesehen  von  der  Narbe  Falten, 
die  Linse  ist  runder  als  gewöhnlich,  manchmal  dislociert  und  zwar 
durch  partielle  Ruptur  der  Zonula,  manchmal  luxiert  und  regel- 
mässig partiell  getrübt.  Der  Limbus  der  Hornhaut  erscheint  durch 
centripetalen  Zug  des  Giliarkörpers  verdünnt.  Die  Iris  kann  ganz 
atrophisch  sein ;  die  Chorioidea  ist  manchmal  abgelöst,  bald  verdünnt 
bald  verdickt.  Die  Gefösse  können  sklerosiert  sein.  Die  Processus 
ciliares  sind  verdünnt,  die  Gefässe  sklerosiert,  die  Netzhaut  ist  ent- 
sprechend der  Skleralnarbe  abgelöst.  Bei  der  V.  Gruppe  ist  die  Atro- 
phie, die  als  essentielle  bezeichnet  wird,  durch  einen  in  das  Innere 
des  Auges  eindringenden  Fremdkörper  hervorgerufen.  Die  Atrophie 
erfolgt  erst,  nachdem  ein  längerer  Zeitraum  verflossen  ist. 

Der  Befund ,  welchen  V  a  1  u  d  e  (21)  mitteilt ,  bezieht  sich  auf 
ein  Auge,  welches  an  Panophthalmie  plötzlich  erkrankte,  nachdem 
vor  18  Jahren  ein  Fremdkörper  eingedrungen,  und  wie  es  scheint 
nur  ein  kleiner  Rest  der  Hornhaut  mit  Verwachsung  der  Iris  erhalten 
geblieben  war.  V.  meint,  dass  eine  Infektion  durch  Bakterien  an 
der  Stelle  der  vorderen  Synechie  stattgefunden  hätte,  was  ihm  wahr- 
scheinlicher dünkt,  als  ein  Wiederaufleben  der  früher  eingedrungenen 
Mikroorganismen.  Eine  Färbung  der  Schnitte  nach  Gram  hatte 
ein  negatives  Resultat.  Die  ausführliche  Beschreibung  des  mikros- 
kopischen Befundes  muss  im  Original  nachgelesen  werden,  Verf.  hebt 
selbst  als  das  Bemerkenswerteste  hervor,  dass  in  dem  Corpus  ciliare 
Mastzellen  gefunden  worden  sind,  welchen  er  eine  besondere  Beschrei- 
bung widmet,  und  über  welche  er  allgemein  Bekanntes  wiederholt. 


Die  Ürncben  der  Eltemag.  191 

Rnij's  (19)  konunt  durch  die  Beemltate  seiner  experimentellen 
üntersnchnngen  zu  dem  Schloase,  daas  eine  Eiterung  nnr  dann  ent- 
stehtf  wenn  pyogene  Mikroorganismen  zum  entzündeten  Gefassgebiet 
durchdringen  können.  Ist  daher  eine  Eiterung  aufgetreten,  beispiels- 
weise nach  Einbringung  von  Terpentinöl,  Crotonol  unter  die  Haut, 
80  muss  man  eine  wie  auch  immer  zu  Stande  gekommene  Infektion 
durch  niedere  Organismen  annehmen.  Die  Versuche  waren  folgende: 
in  die  vordere  Kammer  yon  Eaninchen  wurden  unter  aseptischen 
und  antiseptischen  Eautelen  Injektionen  von  Terpentinöl,  Crotonol  zu 
gleichen  Teilen  yermischt  mit  Olivenöl,  und  Petroleum  gemacht.  Mit 
Ausnahme  eines  einzigen  Falles  zeigte  sich  in  allen  übrigen  20  Fallen 
in  der  vorderen  Augenkammer  ein  fibrinöses  Exsudat,  das  nach  kür- 
zerer oder  längerer  Zeit  allmälig  wieder  resorbiert  wurde.  Zu  weiterer 
Untersuchung  wurden  die  Tiere  nach  5,  25,  27,  57  und  58  Tagen 
nach  der  Einspritzung  getötet.  Die  Exsudate  bestanden  aus  Fibrin- 
fiuem  und  mehr  oder  weniger  veränderten  Leukocythen;  die  Endo* 
thehsellen  der  Membrana  Descemetii  waren  verschwunden  da,  wo  das 
Exsudat  mit  der  Cornea  in  Berührung  kam,  und  Iris  und  Cornea 
mit  kleinen  runden  Zellen  infiltriert.  Mit  dem  Mikroskop  wurden 
keine  Bakterien  gefunden,  ebensowenig  gelang  eine  Kultur  auf  den 
entsprechenden  festen  Nährboden.  In  den  oben  erwähnten  Fällen 
von  Eiterung  wurden  aber  Mikrokokkenkolonieen  nachgewiesen  und  es 
entwickelten  sich  Beinkulturen  von  Staphylococcus  pyogenes  albus. 
Eine  weitere  Versuchsanordnung  bestand  darin,  mit  Crotonol  etc.  ge- 
tränkte, zuvor  desinficierte  Seidenfiden  in  die  vordere  Augenkammer 
KU  bringen,  und  jedesmal  bildete  sich  ein  auf  den  unmittelbaren  üm- 
&ng  des  Fadens  beschränktes  fibrinöses  Exsudat.  Brachte  man  aber 
vorher  mit  einer  Kultur  von  Staphylococcus  albus  oder  aureus  ge- 
impfte und  ein  paar  Tage  auf  37  ^  C  gehaltene  Seidenfaden  in  die 
vordere  Kammer,  so  trat  Hypopjon  und  Panophthalmie  auf.  Es 
ist  dabei  noch  hervorzuheben,  dass  bei  Einspritzung  von  in  indifiPe- 
renten  Kochsalzlösung  aufgeschwemmten  Kulturen  von  Staphylococcus 
pyogenes  in  die  vordere  Kammer  nicht  regelmässig  Eiterung  auftritt, 
wohl  desswegen,  weil  die  Mikroorganismen  rasch  durch  den  Flüssig- 
keitsstrom weggeschafft  werden.  Um  die  Frage  zu  entscheiden,  ob 
nicht  pyc^ene  Bakterien  bisweilen  Gelegenheit  finden,  aus  dem  Blute 
in  das  getötete  Gewebe  zu  kommen ,  wurden  Kaninchen ,  bei  denen 
unter  dem  Einfluss  von  Crotonol  etc.  ein  fibrinöses  Exsudat  im  Auge 
entstanden  war,  mit  Kulturen  von  Staphylococcus  gefüttert  oder  es 
wurden  Au&chwenunungen  von  solchen  Kulturen  in  indi  Bereuter  Koch« 


192  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

salzlÖBUDg  in  eine  Yene  eingespritzt.    Eine  Aenderong  in  den  Exsu- 
daten wurde  nicht  bemerkt,  sie  blieben  fibrinös. 

Die  Versuchsresnltate  von  Klemperer  (10)  verdienen,  wenn 
sie  auch  nicht  an  dem  Auge  gewonnen  worden  sind,  hier  desswegen 
eine  Erwähnung,  weil  es  festgestellt  erscheint,  dass  eine  Eiterung 
bei  Fernhaltung  von  Mikrobien  niemals  zu  Stande  kommt. 

Passet  (17)  nahm  folgende  Impfungen  vor: 

1.  Mit  einer  vorher  ausgeglühten  und  später  in  eine  Reinkultur 
von  Staphylococcus  pyogenes  aureus  gestossenen  Nadel  wird  auf  dem 
rechten  Auge  die  Cornea,  auf  dem  linken  die  Conjunktiya  eines 
Kaninchens  leicht  angeritzt;  am  nächsten  Tage  zeigte  das  rechte 
Auge  leichte  Conjunctivitis  und  eine  punktförmige  weisse  Infiltration^ 
welche  in  den  nächsten  Tage^  Linsengrösse  erreicht,  diese  Infiltration 
geht  etwas  zurück  und  es  bleibt  an  der  Impfstelle  ein  kleines  Leukom. 
Das  linke  Auge  zeigt  am  nächsten  Ti^e  eine  starke  Conjunctivitis 
mit  schleimig-eitrigem  Sekret,  welches  rasch  zurückgeht. 

Die  Hornhaut  eines  anderen  Kaninchens  wird  auf  gleiche  Weise 
geimpft,  es  entsteht  eine  grau- weisse  Infiltration  der  Hornhaut,  die 
benachbarten  ConjunktivalgeiSsse  sind  stark  injiciert,  die  Entzündung 
geht  zurück,  auf  der  Cornea  bleibt  an  der  Impfstelle  in  ca.  Linsen- 
grosse eine  leichte  Trübung. 

2)  Impfung  mit  Staphylococcus  pyogenes  albus  wie  bei  Nr.  1. 
Die  Conjunctiva  zeigt  keine  Reaktion,  in  der  geimpften  Cornea 

zeigt  sich  in  den  nächsten  Tagen  ein  weissliches  Infiltrat  und  eine 
heftige  Conjunctivitis  desselben  Auges;  nach  8  T^en  gehen  die 
entzündlichen  Erscheinungen  zurück  und  es  bleibt  ein  linsengrosses 
Leukom  an  der  Impfstelle  bestehen. 

3)  Impfung  mit  Staphylococcus  pyogenes  citreus  in  die  rechte 
Hornhaut  und  in  den  linken  Bindehautsack  eines  Kaninchens. 

Das  Tier  stirbt  bereits  nach  28  Stunden.  Das  rechte  Auge 
zeigt  noch  keine  Veränderung,  das  linke  dagegen  starke  Conjunctivitis 
und  in  dem  schleimigen  Conj.-Sekrete  finden  sich  viele  Stapfaylococcen. 

Im  Uebrigen  können  die  in  das  Ge&sssystem  gelangten  Staphyl. 
durch  die  Nieren,  femer  auf  der  Pleura,  dem  Peritoneum  und  wie  es 
für  den  aureus  bei  Mäusen  nachgewiesen  worden,  auf  der  Conjunctiva 
zur  Ausscheidung  gelangen. 

Krause  (11)  hat  mit  einer  Reinkultur  von  Mikrokokken  der 
akuten  Osteomyelitis  die  Hornhaut  geimpft,  indem  eine  kleine  Tasche 
in  derselben  gebildet  wurde.  Am  andern  Tage  sah  man  an  der 
Impfstelle  ein  kleines,  grauweisses  Infiltrat,   welches   sich  meist  bis 


Hornhaut-  nnd  Iristaberkel.  193 

zum  nächsten  Tage  vergrosserte.  Manchmal  traten  noch  einige  neue 
Punkte  daneben  in  der  Substanz  der  Hornhaut  auf.  Am  4.  Tage 
pflegt  die  Entzündung  schon  abzunehmen.  In  der  Regel  bildet  sich 
kein  Hypopyon  (nur  2m  al  bei  12  Augen).  In  einem  zum  Zwecke 
der  Untersuchung  enukleierten  Auge  fanden  sich  im  Hypopyoneiter 
keine  Mikroorganismen,  und  auch  die  Aussaat  des  Hypopyoneiters 
auf  Agar-Agar  ergab  ein  negatives  Resultat. 

De  Bary  (4)  erwähnt  bei  seiner  Besprechung  der  urröchlichen 
Beziehungen  parasitischer  Bakterien  zu  den  Infektionskrankheiten 
der  Warmblüter  überhaupt  des  von  Sattler  angegebenen  Mikro- 
kokkus  bei  der  trachomatosen  Erkrankung  der  Bindehaut  und  des 
Stabbakteriums  bei  der  Xerosis  conjunctivae. 

Baumgarten  (2)  bespricht  zunächst  in  seinen  experimentellen 
and  pathologisch-anatomischen  Untersuchungen  über  Tuberkulose 
die  Histogenese  des  tuberkulösen  Processes  und  kömmt  zu  dem 
Schlüsse,  dass  ausschliesslich  die  Tuberkelbacillen  den  tuberkulösen 
Prozess  zu  erzeugen  im  Stande  sind  nnd  dass  sie  diesen  Prozess 
auch  jedesmal  erzeugen,  wenn  sie  in  den  lebenden  Qeweben  zur 
Wucherung  gelangen.  Vorzugsweise  wird  die  Histogenese  des  Iris- 
nnd  Homhauttuberkels  in  sehr  ausführlicher  Darstellung  geschildert, 
woran  sich  Mitteilungen  über  die  Histogenese  des  tuberkulösen  Pro- 
cesses in  den  verschiedenen  inneren  Organen,  über  den  Lymphdrüsen-, 
Lungen-  etc.  Tuberkel  anschliessen.  Das  Gesammtergebnis  der 
Untersuchungen  über  die  Histogenese  des  Hornhaut-  und  Iristuberkels 
wird  dahin  zusammengefasst,  dass  nach  dem  Eindringen  der  Tuberkel- 
bacillen in  das  normal  lebende  Gewebe  die  fixen  Gewebszellen  bei 
der  Tuberkelbildung  den  ersten  Angriffspunkt  bilden.  Durch  die 
in  ihrem  Leibe  resp.  in  ihrer  Nähe  befindlichen  Bacillen  zur  Pro- 
liferation angeregt,  erzeugen  sie  aus  ihrem  Leibe  eine  Brut  proto- 
plasmatischer  ein-  bis  mehrkemiger  Zellgebilde  —  die  sog.  Epitheloid- 
und  Riesenzellen  des  Tuberkels.  In  zweiter  Linie  üben  die  in  das 
Gewebe  eingedrungenen  Tuberkelbacillen  aber  auch  eine  pathologische 
Wirkung  auf  die  Wandungen  der  in  das  inficierte  Parenchym  ein- 
geschlossenen Geiässe  aus,  der  zufolge  eine  l^itime  entzündliche  Ex- 
travasation  farbloser  Blutkörper  Plaz  greift,  welche  die  bisher  aus- 
schliesslich oder  fast  ausschliesslich  aus  epitheloiden  Zellen  bestehenden 
Tnberkelherde  mit  leukocytären  Elementen  versieht,  wodurch  allmäh- 
lich die  Tuberkelherde  das  Gewand  der  grosszelligen ,  epitheloiden 
(Langhaus-,  Wagne  r-S  c  h  ü  p  p  e  Tschen)  Tuberkelstruktur  mit  dem 
des  kleinzelligen  lymphoiden  (V  i  r  c  h  o  w  'sehen)  Tuberkels  vertauschen. 

JftlttMberioht  fOr  Ophthalmologie.  ZVI.  1886.  13 


194  Pathologie  imd  Therapie  der  Angenkrankbeiten. 

Haben  die  Tuberkel  einmal  diese  Stufe  des  Lymphoidzellentuberkels 
erreicht,  dann  sind  sie  keiner  weiteren  Entwicklung,  keiner  weiteren 
progressiven  Wandlung  der  histologischen  Struktur  mehr  fähig  —  ihr 
einziges  Geschick  ist  dann  der  Untergang,  der  Zerfall,  welcher  sich 
nach  Art  der  bekannten  charakteristischen  käsigen  MetamorphoBe 
der  menschlichen  Tuberkel,  beginnend  mit  dem  Zerfall  der  Eenie, 
endigend  mit  der  Bildung  einer  käsigen  Detritusmasse,  vollzieht. 

Die  Präparate  wurden  vom  Kaninchen  gewonnen,  indem  stets 
eine  grössere  Zahl  (8 — 10)  mit  tuberkulöser  Substanz  geimpft  wurde. 
Die  inficierten  Bulbi  wurden  vom  5.  Tage  ab  »in  6 — 12 — 24  Stunden 
den  lebenden  chloroformierten  Tieren  enukliert  und  sofort  oder  nach 
schleunig  ausgefElhrten  Einschnitten  in  Yorderkammer  und  Glaskörper- 
raum in  die  Conservierungsflüssigkeiten«  geworfen.  Von  den  3  be- 
nutzten Härtungsverfahren  (absol.  Alkohol ,  Müller  *sche  Lösung) 
hat  sich  am  besten  die  Chromsäure-  (resp.  Pikrinsäure-)  Behandlung 
erwiesen,  indem  es  damit  gelungen  ist,  typische  Mitosen  in  den  in 
der  Bildung  begriffenen  Tuberkeln  nachzuweisen.  Um  sowohl  die 
Tuberkelbacillen  als  auch  die  histologische  Struktur  des  Gewebes 
möglichst  vollkommen  auf  denselben  Präparaten  zur  Anschauung  za 
bringen,  konnte  festgestellt  werden,  dass  eine  vorsichtige  Anwendung 
der  Ehrlich  'sehen  Färbungsmethode  an  wohlgehärteten  Chromsäure- 
präparaten die  Kemteilungsfigur  nicht  erheblich  alteriert.  Die 
Schnitte  vnirden  nach  Tinktion  in  Ehrlich'scher  Methylviolett- 
lösung und  entsprechender  Entfärbung  etwa  ^/s — 1  Stunde  in  einer 
halb  mit  Aqu.  destill,  verdünnten  concentrierten  alkoholischen  Fuchsin- 
lösung oder  10 — 15  Minuten  in  einem  Fuchsin- Anilinölgemisch  ge- 
lassen und  sie  danach  im  ersteren  Falle  5 — 10  Sekunden  einer 
wässerigen  Methylenblaulösung  1  :  1000,  im  letzteren  5 — 10  Minuten 
einer  concentrierten  wässerigen  Methylenblaulösung  exponiert,  dann 
nach  5 — 10  Minuten  langem  Aufenthalt  Uebertragung  in  Nelkenöl 
u.  s.  w.  Auch  noch  in  anderer  Weise  wurden  gute  f^rbungen 
erzielt,  was  im  Original  nachzulesen  ist. 

Die  Homhauttuberkulose  wurde  auf  zweierlei  Weise  hervor- 
gebracht, nämlich  durch  direkte  Infektion  von  tuberkelbacillenhaltiger 
Flüssigheit  resp.  Inoculation  von  bacillenartiger  Substanz  in  dem 
Centrum  der  Hornhaut  oder  durch  Implantation  von  mit  Bacillen 
versehener  Tuberkelmasse  durch  eine  Schnittwunde  am  Homhautrande 
in  die  vordere  Kammer.  Bei  dem  ersten  Infektionsmodus  entstand 
am  5.  bis  6.  Tage  ein  Geschwür,  am  8.  bis  9.  Tage  traten  am 
Geschwulstrande    stecknadelspitze-    und    darüber    grosse   weissliche 


ImplrnntatioD  tob  Kakke-BMiUeB  in  die  Tordare  Kammer,  1^5 

Knöichoi  heiror,  das  Geschwfbr  und  die  Knötchen  YergrSeserton  dohi 
und  iiknliche  Knötchen  schoesen  in  einer  grosseren  Entfeniung  Ton  der 
Impfirtelle  auf,  und  dann  begann  eine  pannose  TrQbung  der  gans«n 
Hornhaut  Es  wird  angegeben,  dass  in  der  Hornhaut  eine  auf- 
£Bdlend  Qppige  Vermehrung  der  Bacillen  sich  ent&ltet,  mit  welcher 
alsbald  eine  massenhafte  Ansammlung  yon  Wandenellen  Hand  in 
Hand  geht.  Als  Quelle  der  Wanderzellen  wird  das  Gosjunctiyal- 
Sekret  beseichnet.  An  den  fixen  Homhautzellen  sind  sehr  sparsame 
Mitosen  wahrzunehmen,  zur  Bildung  mehrkerniger  Epitheloid-  oder 
Yollends  Riesenzellen  kömmt  es  nicht;  das  weitere  Geschick  der  in 
das  Stadium  der  lymphoiden  Tuberkel  übergetretenen  Produkte  ist 
der  Zerfidl. 

Bei  dem  2.  Infektionsmodus  dringen  die  Bacillen  auf  der  Bahn 
des  die  comeale  Schnittwunde  verschliessenden  jungen  Narbengewebes 
in  das  Hornhautgewebe  ein.  Bei  geringer  Inyasion  beschr&nkt  sich 
die  Tuberkelbildung  auf  die  Region  der  Schnittnarbe  und  die  un- 
mittelbar daran  angrenzende  Bezirke  der  Binde-  und  Hornhaut 

Melcher  (14)  und  Ortmann  (14)  implantierten  bei  2  Ka- 
ninchen Partikel  eines  Lepraknotens  in  die  vordere  Augenkammer. 
Bei  einem  Kaninchen  yerlief  die  Impfung  reaktionslos  und  starb 
das  Tier  kurze  Zeit  darauf.  Bei  dem  andern  Kaninchen  bildete  sich 
an  der  Einstichstelle  eine  geringe  Trübung  der  Hornhaut  mit  Synechia 
anterior  aus.  Die  implantierten  Gewebsstücke  waren  noch  Monate 
lang  deutlich  sichtbar,  später  trat  noch  Pannus  und  Iritis  hinzu. 
Nach  einer  Versnchsdaner  von  300  Tagen  wurde  das  Kaninchen  tot 
aufgefunden  und  die  Sektion  48  St.  später  gemacht.  Makroskopisch 
&nden  sich  Knoten  von  bacillenhaltigen  Zellen  in  den  Lungen,  der 
Pleura,  dem  Perikard.  Die  Narbe  der  Hornhaut  war  entzündlich 
infiltriert:  teils  kleinere  Rund-  und  Spindelzellen,  teils  grössere 
pigment-  und  bacillenhaltige  Zellen;  in  Rundzellenherden  der  Iris 
waren  ebenfalls  bacillenhaltige  Zellen,  sowie  vereinzelte  Bacillen  in 
den  Processus  ciliares  und  dem  Ciliarteil  der  Chorioidea  vorbanden, 
in  letzterer  »herdförmiges  scharf  umschriebenes  Infiltrat  von  spin- 
deligen und  Rundzellen  in  der  Capillarschicht,  die  Retina  leicht  her- 
vorwolbend ;  darin  in  jedem  Schnitte  mehrere  grosse  und  ovale  reich- 
liche Bacillen  enthaltende  Zellen«. 

Mansanori  Ogata  (IS)  injicierte  Reinkulturen  von  Bacillen 
der  Kakke  in  die  vordere  Augenkammer  von  Kaninchen  und  beobachtete 
nach  2 — 8  Tagen  »ein  weisses  Band  genau  wie  bei  älteren  Kulturen 
in  flüssiger  Nährlösung.    Dasselbe  wächst  allmälig   bis  eine  Woche 

18* 


196  Pathologie  UDd  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

nach  der  Impfung,  nach  2  Wochen  beginnt  es  allmalig  abzunehmen, 
verschwindet  aber  selbst  nach  Monaten  nicht.«  Mikroskopisch  wurden 
massenhafte  Bacillen  mit  Sporen  gefunden. 


Sklera  und  Cornea. 

1)  Addario,  C,  Su  di  an  caso  di  melanosarcoma  episclerale  e  sulla  for- 
mazione  della  melanina  ne*  tamori.    Ann.  di  Ottalm.    XIV.    p.  393. 

2)  De  Jager,  Pigmentvorming  in  de  Cornea.  Weekblad  van  het  Nedert. 
Tijdschr.  voor  Geneesk.  p.  859  und  Virchow^s  Arch.  f.  path.  Anat.  CI. 
p.  193. 

3)  H  a  e  n  8  e  1 1,  P.,  Hecherches  sur  le  staphjldme.  I.  partie.  Bull,  de  la  cli- 
nique  nat.  opht.  de  Thoapice  des  Quinze-Vingta.    III.    p.  95. 

i)  Hoffmann,  W.,  Ueber  Eeratitis  und  die  Entstehung  des  Hjpopyon. 
Ber.  über  die  XVII.  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  zu  Heidelberg.    S.  67. 

5)  —  Demonstration  mikroskopischer  Präparate.  Ebd.  S.  237.  (Disknssion 
S.  237.) 

6)  J  e  s  s  o  p,  W.  H.,  Growths  in  the  Cornea  and  iris.  (Ophthalm.  soc.  of  the 
united  kingdom.)  Ophth.  Review,  p.  219.  (Fand  weder  Riesenzeilen  noch 
Tuberkelbaoillen.) 

7)  Euhnt,  Demonstration  von  Pr&paraten,    welche  eine  Einheilnng  von  stiel- 

los auf  die  Hornhaut  übertragener  Conjunctiva  zeigen.     Ber.  über  die  XVII. 
Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  zu  Heidelberg.    8.  226.     (Diskussion  S.  226.) 

8)  —  üeber  Skleraloperationen.    Ebd. 

9)  Mackinlaj,  J.  G. ,  Gomeal  pigmentation  by  aniline.  Ophth.  Review, 
p.  343.  (Ophth.  Society  of  the  united  kingdom.)  (Bei  einem  44j.  Mann, 
welcher  7  Jahre  lang  in  einer  Anilintabrik  arbeitete,  zeigte  sich  Hörn- 
und  Bindehaut  von  einer  braunen  Farbe.) 

10)  PanasetVassaux,  Etüde  experimentale  sur  la  tuberculose  de  la  cor- 
nöe.  Archiv.  d'Opht.  V.  p.  81,  177  u.  (Soci^tö  franf.  d*Opht.)  (siehe  Ab- 
schnitt: »Krankheiten  der  Hornhaut«). 

11)  Peters,  Alb.,  Qeber  die  Regeneration  des  Epithels  der  Cornea.  Inaug.- 
Diss.    Bonn. 

12)  Roy,  L.  et  Alvarez,  Observation  clinique  du  bacille  de  la  tuberculose 
dans  la  com^.  Revue  clinique  d^oculist.  Aoüt.  V.  p.  185  (siehe  Abschnitt : 
»Krankheiten  der  Hornhaut«). 

13)  Schmidt-Rimpler,  Hornhaut-Impfungen  zur  Prüfung  der  Einwirkung 
von  Cocain,  Sublimat  und  Aqu.  chlori  auf  infektiöses  Thränensacksekret. 
Ein  Beitrag  zur  Desinfektionsfrage.  Arch.  f.  Augenheilk.  XV.  8.  295  (siehe 
Abschnitt:  »Allgemeine  Therapie«). 

De  Jag  er  (2)  schliesst  sich  hinsichtlich  der  Pigmentbildung  im 
Epitheliom  der  Cornea  den  Anschauungen  Aeby's  an,  wonach  das  Pig- 
ment aus  dem  Bindegewebe  nach  dem  Epithelium  eingewandert  sei,  und 
als  Trager  des  Pigments  die  Wanderzellen  zu  betrachten  seien.     Als 


Beeultat  bei  Hornhautätzaogen.  197 

UntersQchungsobjekt  standen  Verf.  Fälle  von  traumatischer  Keratitis 
und  Keratitis  diffosa  bei  Hunden  und  Kaninchen  zu  Gebote.  Das 
Pigment  befindet  sich  sowohl  in  der  Mitte  als  an  dem  Rande  der 
Cornea,  sowohl  im  Comeagewebe  selbst,  als  im  Epithelinm,  wurde 
zuerst  im  Comeagewebe  gebildet  und  durch  Wanderzellen  nach  dem 
Epithelium  gebracht.  Ausserdem  erwähnt  Verf.  noch,  dass  unter 
physiologischen  Verhältnissen  beim  Kaninchen  und  Pferde  gerade 
da,  wo  das  Corneaepithel  in  das  Epithel  der  Conjunctiva  bulbi  über- 
geht, sich  Pigment  vorfindet. 

Peters  (11)  kommt  in  seinen  Untersuchungen  zu  dem  Resultate, 
dass  die  erste  Bedeckung  eines  Epitheldefektes  ohne  Mitose  erfolgt. 
Ist  der  Defekt  mit  einer  einschichtigen  Lage  von  Zellen  versehen, 
so  beginnt  die  Zellenvermehrung  auf  dem  Wege  der  indirekten 
Kernteilung.  Der  Ersatz  des  Epithel  wird  von  den  weiter  rückwärts 
gel^enen  Partien  durch  Vorschieben  von  Zellen,  also  durch  Ver- 
lagenmg  und  nicht  durch  Neubildung  geliefert.  Die  Zellen  wandern 
vermöge  ihrer  amöboiden  Beweglichkeit  in  den  Defekt  ein  und  decken 
denselben  in  einschichtiger  Lage.  Die  Zellgrenzen  werden  verwischt 
und  die  Kerne  nahe  aneinander  gelagert.  Die  Zellgrenzen  stellen 
sich  wieder  her,  wenn  die  üeberwucherung  des  Defektes  complet 
geworden  ist  und  damit  der  Druck  der  benachbarten  Zellen  einen 
Widerstand  gefunden  hat.  Sind  im  Defekte  wieder  isolierte  ein- 
kernige Zellen  vorhanden,  so  treten  massenhaft  mitotische  Kern- 
teilungsfiguren  auf,  deren  Zahl  mit  der  vollständigen  Elegeneration 
beständig  abnimmt. 

Haensell  (3)  will  als  Resultat  seiner  Untersuchungen  über 
das  Staphylom  die  histologische  Ursache  desselben  in  einer  Pro- 
liferation der  fixen  Zellen  der  Hornhaut  und  in  einem  Uebergang 
derselben  in  die  Grundsubstanz  der  Hornhaut  erblicken.  Die  letztere 
soll  sich  in  Fibrillen  teilen  und  so  ihren  Widerstand  gegen  den 
intraocularen  Druck  einbüssen.  Die  weitere  Mitteilung  über  Ent- 
wicklung der  Grundsubstanz,  über  die  Erscheinungen  bei  der  sog. 
Keratitis  traumatica  enthalten  grösstenteils  Bekanntes,  das  Gleiche 
gilt  von  den  ausgeführten  Experimental-Untersuchungen  über  die  Ver- 
änderungen bei  der  Keratitis. 

Hoffmann  (4  und  5)  hat  nach  stärkeren  Aetzungen  der 
Hornhaut,  die  zum  Zwecke  des  Studiums  der  Herkunft  des  Hypopyon 
gemacht  wurden,  eine  scheibenartige  Trübung  genau  an  der  ent- 
sprechenden Stelle  der  hintern  Wand  gefunden  (hinterer  Reinbezirk). 
Die  Trübung  besteht    aus  Zackenzellen   sowie   aus   einer  Vacuolen- 


198  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

bildung  des  Endothels,  »die  in  ihren  ersten  Anfängen  intercellulär 
zugleich  durch  das  Entstehen  von  Stigmata  oder  Stomata  sich  ein- 
leitet und  später  intracellular,  sowie  intemuclär  angetroffen  wird.« 
Die  Vacuolenbildung  kann  »zu  einer  allgemeinen  Zertrümmerung 
der  Zellplattec  führen.  Bei  progressiven  Geschwüren  gesellt  sich 
als  eine  weitere  Erscheinung  die  Einli^ernng  von  Leukocythen  und 
Eiterkörperchen  hinzu,  die  vorwiegend  in  dem  ursprünglichen  Reiz- 
bezirk zwischen  den  Endothelzellen  sich  ansammeln.  Nach  H.  soll 
übrigens  die  Descemet 'sehe  Membran  bei  Katzen  und  Kaninchen 
eine  doppelte  Endothellage  besitzen. 

Die  Leukocythen  wandern  aus  den  Gefassen  zwischen  den  Endo- 
thelblättem  resp.  zwischen  Endothel  und  hinterer  Basalmembran, 
alsdann  zwischen  den  Endothelzellen  zur  hinteren  Reizstelle  hin  und 
gelangen  von  hier  in  das  Kammerwasser  »was  in  ähnlicher  Weise 
vor  sich  gehen  mag,  wie  bei  jedem  eiternden  Geschwür,  wenn  die 
schützende  Epitheldecke  mangelt«.  Da  allmälig  die  ganze  Endothel- 
membran  sich  mit  Leukocythen  durchsetzt,  der  Kammerfalz  sich 
beteiligt,  so  treten  jene  in  grösserer  Menge  in  die  vordere  Kammer 
und  bilden  das  Hypopyon. 

K  uh  n t  (7  und  8)  zeigte  an  Präparaten,  dass  stiellose  Bindehaut- 
lappen auf  eine  sorgfältig  gereinigte  corneale  Geschwürsfläche  auf- 
heilen können.  Die  Präparate  wurden  von  dem  Auge  eines  Ijäh- 
rigen  Kindes  7  Tage  nach  Ausführung  der  Operation  gewonnen. 
Unter  der  angeheilten  Bindehaut  war  eine  Perforation  nach  der 
vorderen  Kammer  zu  eingetreten. 

Kuhnt  (8)  suchte  experimentell  an  Hunden  festzustellen,  bis 
zu  welchem  Grade  die  Sclera  für  Operations-Eingriffe  zugänglich  sei, 
ohne  dass  das  übrige  Auge  darunter  leide.  Verschiebungen  benach- 
barter Sklerastücke  selbst  bei  leichten  Alterationen  der  Aderhaut 
resp.  des  Corpus  ciliare  heilten  ohne  jede  opht.  sichtbare,  sekundäre 
Störung.  War  die  Uvea  in  grösserer  Ausdehnung  abgetragen  oder 
perforiert  worden,  so  trat  einige  Male  eine  stationäre  Linsentrübung 
ein.  Die  zur  Deckung  eines  angelegten  Defektes  transplantierten 
Lederhautstücke  heilten  immer  schnell  an,  eine  Veränderung  an  der 
Chorioidea  war  nicht  vorhanden,  nur  war  die  verdickte  Bindehaut 
fest  mit  dem  übertragenen  Teile  verwachsen.  Wo  ein  Stück  Sklera 
herausgeschnitten  und  einfach  mit  Conjunctiva  gedeckt  worden  war, 
bildete  sich  keine  nennenswerte  Narbe,  sondern  verheilte  Binde-  und 
Aderhaut.  In  einem  Falle  gelang  beim  Menschen  die  Transplantation 
eines  Stückes  Sklera  eines  Ochsenauges. 


Uvealtractas.  X99 

[Addario  untersuchte  das  linke  Auge  der  Leiche  eines  85jahrigen 
Mannes,  welches  mit  einem  kleinzelligen,  episcleralen  Melanosarcom 
behaftet  war.     Die  erste  Entwicklung   des  Tumors  wurde   ungefähr 
2V4  Jahre  vor  dem  Tode  bemerkbar  und   erreichte  schliesslich  eine 
Grosse  von  37  X  25  nun.  Durchmesser.   Die  innem  Augenhäute  waren 
normal,    besonders  wird  hervorgehoben,    dass   die  Choroidea   keine 
Veränderungen  und  keine  abnorme  Verwachsungen   mit   der  Sklera 
zeigte;    das   episderale   Gewebe  wurde   als   der  Ausgangspunkt  des 
Tumors  angesehen.    In   der   Leiche  fanden   sich   noch  in   den  ver- 
schiedensten Organen    und   Geweben   kleine   schwarze  Flecken    und 
Knötchen,  so  im  ünterhautzellgewebe,  in  der  grauen  Hirnsubstanz, 
der  Pleura,  dem  Bauchfell,  der  Leber  etc.     Die  Himcapillaren  waren 
mit  melaninhaltigen  Zellen  angefüllt,  während  die  Gefasswände  selbst 
normales    Aussehen    darboten.     Die   Untersuchung    erstreckte    sich 
weiter   auf  die  Frage ,   ob    in   melaninhaltigen  Tumoren  Eisen  vor- 
komme und  A.  glaubt  dies,  ebenso  wie  Perls,  verneinen  zu  können, 
da  die  chemisch-mikroskopische  Untersuchung  dasselbe  als  dem  Hä- 
moglobin angehörig  nachweise.     Bezüglich  der  Entstehung  des  Pig- 
ments in  den  Melanomen  verwirft  Verf.  die  Theorie  des  hämatischen 
Ursprungs  und  spricht  sich   für   die    metabolische  Entwicklung   der 
pigmentierten  Neubildungen  an  solchen  Stellen  des  Körpers  ans,  wo 
präezistierende  Pigmentzellen  den  Ausgangspunkt  abgeben.  Thatsachen 
aus   der  Entwicklungsgeschichte   und   der  pathologischen   Anatomie 
f&hrt   er  zur   Erhärtung   dieser   seiner  Ansicht  an,   welche  er   in 
folgende   Sätze   zusammenfasst :    1.  Melanotische  Tumoren  entstehen 
nur  an  solchen  Körperstellen,  wo  Pigmentzellen  präexistieren;  2.  die 
Tumoren   sind  das   Produkt  der  Wucherung  dieser  Zellen;    3.  das 
Pigment  verdankt  seine  Entstehung  einer  den  Zellenelementen  eigenen 
Thätigkeit,  ganz  so  wie  bei  den  präexistierenden  Pigmentzellen. 

Brettauer.] 


Uvealtractus. 

1)  Birnbacher  und  Gsermak,  W. ,  Beiträge  zur  pathologischen  Ana- 
tomie des  Olankom«.    v.  Graefe*8  Arch.  f.  Ophtb.   XXXI.    1.    S.  297. 

2)  Bo^,  F.,  Quelques  rechercbes  sur  la  coocbe  pigmentaire  de  Piris  et  snr 
le  soidisant  mnscle  dilatateur  de  la  papille.  Arch.  d*Opht.  V.  p.  811.  (In 
Ergänzung  des  Referats  über  die  normale  Anatomie.) 

8)  Boncheron,  Des  cyclites  exsudatives;  ^tude  d*anatomie  et  de  Physio- 
logie pathologiqne.     Bull,  et  m4m.  soc.  franf.  d*Opht   III.    p.  120. 


200  Pftthologie  und  Therapie  der  AugenkrankheiteiL 

4)  Brailej,   On  ihe    advance  of  the  periphery  of  the  Iris  in  glancoma 
Brii.  med.  Jonm.  I.   p.  1088. 

5)  —  De  r^tat  des  nerft  dliaires  dana  quelques  affectioDS  de  Toeil.    Becueil 
d*Opht   p.  106. 

6)  D  im  m  er,  F.,  ContributionB  to  the  patholc^ical  anatomy  of  the  choroid. 
Arch.  Ophtb.  New-Tork.   XIY.   p.  60. 

7)  F  e  r  r  e  t ,  Consid^rations  sur  la  patbog^nJe  des  kystes  de  riris.  Bulletin 
de  la  clinique  nat.  de  Thoepice  des  Quinze-Vingts.    p.  109. 

8)  F  o  n  t  a  n,  Contribution  k  histologie  de  la  chorolde.  Recueil  d  'Opht.  p.  29. 
(Nichts  Neues.) 

8a)  —  Histologie  de  ia  chorolde.  Systeme  nerveuz  (PI.  IV),  suite  et  fin.  Ibid. 
p.  333.    (In  Ergänzung  des  Referates  über  die  normale  Anatomie.) 

9)  Qallenga,  C. ,  Osservazione  di  trapianto  deir  epitelio  corneale  sull 
iride.    Giom.  della  R.  Accad.  di  Med.  di  Torino.    Fase.  1.  2.   1885. 

10)  Goldzieher,  Zur  Pathogenese  der  Iriecysten.  Pest,  med.-chir.  Presse. 
XXI.  S.  481. 

11)  MylesStandisb,  A  case  of  tuberculosis  of  the  iris.  Transact.  of  the 
americ.  ophth.  soc.  Twenty-first  meeting.  p.  59  und  (Americ.  ophth.  So- 
ciety) Americ.  Journ.  of  Ophth.  IL  p.  159.  (Bei  einem  14j.  M&dchen  ohne 
Lungentuberkulose  tuberkulöse  GranulationsgeBchwulst  der  Iris;  Enuclea- 
tion ;  mikroskopisch  Kiesenzellen  und  Tuber kelbacillen.) 

12)  Bosch,  Fr.,  Experimentelle  Studien  über  Iriscysten.  Yirchow's  Arch. 
f.  pathol.  Anat.    99.   8.  446   (siehe  Abschnitt:  »Krankheiten  der  Iris«). 

13)  —  Tuberkulose  der  Choroidea  nach  erfolgreicher  Impfung.  S.-A.  aus  d. 
Correspond.-Bl.  f.  Schweiz.  Aerzte.    XV.   S.  153. 

14)  Kattocki,  W. ,  Gruczolak  naczyniöwki  zbtakany  (adenoma  churoideae 
aberratum).    Gaz.  lek.  Warszawa.    V.    p.  545. 

15)  Kuhnt,  üeber  den  Halo  glancomatosus.  Nebst  Bemerkungen  über  pa- 
thologische Befunde  beim  Glaukom  überhaupt.  Ber.  über  die  XVII.  Vers, 
d.  ophth.  Gesellsch.  zu  Heidelberg.    8.  101. 

16)  Manz,  W.,  Ein  Fall  von  metastatischem  Krebs  der  Ghorioidea.  v.  Grae- 
fe*s  Arch.  f.  Ophth.  XXXI.  4.  S.  101  (nebst  einer  Bemerkung  von  Leber. 
Ebd.    8.  111). 

17)  Nordenson,  Ein  Fall  von  oavemOsem  Aderhautsarkom  mit  Knochen- 
schale bei  einem  11  jährigen  Mädchen,  v.  Graefe*8  Arch.  f.  Ophth. 
XXXI.  4.   S.  59. 

18)  Reissmann,  Jul ,  Ein  Fall  von  tuberkulöser  Chorioiditis  mit  spontaner 
Perforation  der  Sklera  in  das  Subconjunktivalgewebe.  Berlin.  18  8.  (siehe 
vorj.  Ber.  8.  258). 

19)  8 1 0 1 1 i n  g ,  Die  Entstehung  seröser  Iriscysten.  y.  Graefe's  Arch.  f. 
Ophth.    XXXI.    8.   8.  99  (siehe  Abschnitt:  >Krankheiten  der  Iris«). 

20)  V  0  8  s  i  u  s,  A.,  Ein  Fall  von  Tumor  chorioideae,  welcher  unter  dem  Bilde 
einer  plastischen  Iridocyclitis  zur  Erblindung  geführt  hatte.   Ebd.  2.  8.  147. 

21)  —  Mikrochemische  Untersuchungen  über  den  ürsprang  des  Pigments  in 
den  melanotischen  Tumoren  des  Auges.    Ebd.    8.  161. 

B  0  e   (2)    machte    seine    Untersuchungen    unter    der    Leitung 
8chwalbe*s;  das  Resultat  derselben  ist  folgendes:  1.  Die  Pigment- 


Taberkuloae  des  GiliarkSrpera.  201 

läge  der  Iris  besteht  ans  2  Schichten,  die  vordere  entspricht  dem 
äusseren,  die  hintere  dem  inneren  Blatte  der  sekundären  Augenblase ; 
2.  der  M.  dilatator  Henle*s  existiert  nicht,  die  den  Muskelfasern 
zugeschriebenen  Kerne  gehören  den  Zellen  der  vorderen  Schichte 
an.  Die  innere  Lage  der  Ciliarportion  der  Netzhaut  ist  frei  von 
Pigment,  sie  verlängert  sich  über  die  Iris  und  pigmentiert  sich  all- 
malig,  wobei  festgestellt  wurde,  dass  bei  Erwachsenen  die  Pigmentie- 
msg  vollständig  der  Kerne  entsprechend  die  Iriswurzel  bedeckt.  Bei 
einem  Kinde  von  4  Jahren  konnte  man  die  Kerne,  wenn  auch  mehr 
oder  weniger  verdeckt ,  noch  verfolgen  bis  zum  Pupillarrand ,  bei 
einem  Gmonatlichen  Foetus  zeigte  sich  die  hintere  Lage  lange  bevor 
eine  Pigmentierung  statt&nd.  Die  gleichen  Verhältnisse  wie  bei 
dem  Foetus  waren  bei  Barbus  fluridatilis  festzustellen. 

Fontan  (8)  nimmt  einen  Nervenplexus  in  der  Suprachorioidea 
an,  der  reich  an  Ganglienzellen  sei  und  aus  marklosen  und  mark- 
baitigen  Fasern  bestehe.  Von  diesem  Plexus  stammten  die  vasa- 
motorischen,  mit  Ganglienzellen  versehenen  Nervenfasern,  deren 
Endigungen  sich  überall  in  die  Gefasswand  verfolgen  Hessen.  Ausser- 
dem soll  noch  ein  besonderes  Nervennetz  vorhanden  sein ,  welches 
mit  spiraligen  Zellen  versehen  sei,  und  möglicherweise  die  Ghorioideal- 
mnskeln  (!)  innerviere. 

Nordenson  (17)  fand  in  dem  enucleirten  Auge  einer  17jäh- 
rigen  Patientin  einen  bohnengrossen  Tumor  im  hinteren  Abschnitte 
der  Chorioidea.  Die  Retina  war  trichterförmig  abgelöst,  der  Tumor 
erschien  zum  bei  weitem  grossten  Teile  aus  bluthaltigen  Gefass- 
räumen  zusammengesetzt.  Eine  den  Tumor  umgebende  harte  Schale 
bestand  aus  inselformig  verteilten  und  unter  einander  zusammen- 
hängenden Lamellen  aus  echter  Knochensubstanz.  Sowohl  innerhalb 
der  Knochenschale  als  an  der  Grenze  zwischen  Knochen  und  dem 
cavernosen  Gewebe  fanden  sich  Züge  von  schwarzbraunem  Pigment. 
Die  Chorioidea  war  reichlich  von  runden  Zellen  durchsetzt;  im  vordem 
Abschnitt  des  Bulbus  fand  sich  eine  ungleichmässig  geschrumpfte 
Katarakt,  eine  Verwachsung  des  Kammerwinkels  und  ein  eigen- 
tümliches partielles  Staphylom  an  der  Sklerocomealgrenze.  Die  Ge- 
schwulst wird  als  cavemöses  Aderhautsarkom  mit  Knochenschale 
angesehen. 

Ho  seh  (18)  beobachtete  einen  Fall  von  Tuberkulose  im  Ciliar- 
körper  bei  einem  17jährigen  Individuum  und  meint,  dass  die  chronische 
Tuberkulose  des  Auges  noch  als  eine  sehr  seltene  Krankheit  bezeichnet 
werden  müsse  (vergl.  dagegen  das  Lehrbuch  des  Ref.).    Die  Impfung 


202  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

von  Partikeln  aus  dem  Innem  des  enuoleirten  Bolbas  in  die  vordere 
Kammer  der  Kaninchen  hatte  ein  positives  Resultat,  doch  war  es 
H.  nicht  gelungen,  Tuberkelbacillen  im  Bulbus  oder  in  den  Impf- 
tuberkeln  nachzuweisen. 

Brailey  (4)  behauptet,  dass  in  einer  grösseren  Anzahl  von 
Fallen  sowohl  bei  dem  primären  als  dem  sekundären  Glaukom  die 
langen  Ciliarnerven  geschwellt  erscheinen,  und  der  Axencylinder 
verbreitert  sei.  Bei  der  sympathischen  Augenenszündung  finde  man 
bei  der  grösseren  Mehrzahl  der  Fälle  Zeichen  einer  Entzündung 
rings  um  die  Arterien  und  Nerven,  aber  vorzugsweise  um  die  Arterien, 
ebenso  bei  der  serösen  Ghoroiditis  und  der  Panophthalmie. 

[G  all  eng a  (9)  beschreibt,  nach  Anführung  zweier  Fälle  von 
Gilienimplantation  in  die  vordere  Kammer,  einen  Fall  von  auf  die 
Iris  transplantierten  Homhautepithels  in  folge  einer  penetrierenden 
Cornealwunde.  Ein  glühendes  Eisenstück  hatte  Cornea  und  Sklera 
am  Limbus  durchtrennt,  Irisprolapsus,  Cataracta  traumatica  und 
Iridodialyse  verursacht.  Nach  vier  Wochen  Extraktion  nach  vorher- 
gegangener Excision  der  losgetrennten  und  an  der  Cornealwunde 
adhärenten  Irispartie,  welche  bei  der  mikroskopischen  Untersuchung 
eine  ausgedehnte  Hämorrhagie  im  Gewebe  nachwies  und  überdies 
auf  der  vorderen  adhärenten  Fläche  der  Cornea  ein  mehrschichtiges 
Pflasterepithel,  das  vollständig  dem  Comealepithel  glich  und  unmit^ 
telbar  und  fast  in  der  Dicke  von  1,2  mm.  der  Iris  auflag.  Zwischen 
den  Zellen  der  untersten  Epithellagen  (Cylinderzellen)  sah  man 
zahlreiche  der  Iris  entstammende  Pigmentzellen.  Gallenga  weist 
auf  die  Aehnlichkeit  dieses  Befandes  mit  solchen  bei  sich  bildenden 
Iriscysten  hin.  Brettaue r.] 

Vossius  (21)  benützte  zu  seinen  mikrochemischen  Unter- 
suchungen über  den  Ursprung  des  Pigments  in  den  melanotischen 
Tumoren  des  Auges  10  verschiedene  Fälle.  6mal  gelang  die  Pigment- 
reaktion und  4mal  fiel  sie  negativ  aus,  so  bei  einem  angeborenen 
kleinen  Melanom  der  Karunkel.  Y.  glaubt,  dass  ein  grosser  Teil 
des  Pigments,  welcher  die  Farbe  der  melanotischen  Sarkome  des 
Auges  bedingt,  seine  Abstammung  dem  Farbstoff  der  roten  Blut^ 
körperchen  verdankt ;  er  fand  Langhans *sche  blutkörperhaltige 
Zellen  und  benützte  folgende  Reaktionen :  1)  Einlegen  der  Schnitte  in 
eine  concentrierte  Ferrocyankaliumlösung  und  Nachbehandlung  mit 
Salz  resp.  Salpetersäure  (Perls);  2)  Anwendung  des  Schwefel- 
ammoniums  (Quincke);  3)  Färbung  mit  Eosin  (Merkel).  In 
ausführlicher  Weise  werden   klinisch  und  anatomisch  (makro-  und 


Optiku  und  Chimma,  203 

mikroskopiKh)  folgende  FUle  beschrieben:  ein  Melanom  der  Gon- 
jonctiTE  bnibi ,  ein  epibnlbaree  pigmentiertes  Sarkom  (67j.  Mann^ 
rechtes  Ange),  ein  pigmentiertes  Sarkom  der  Chorioidea  in  der 
Macnlagegend  (59j.  Mann,  linkes  Auge),  sowie  2  weitere  pigmentierte 
Chorioidealsarkome  (31j.  resp.  58j.  Mann;  in  letzterem  Falle  war 
das  rechte  Ange  erkrankt). 

y  OS  sin  8  (20)  beobachtete  bei  einer  56jährigen  Frau  eine 
Erkrankung  des  linken  Auges,  welche  als  »plastische  Iridocyclitis« 
gedeutet  wurde.  Der  enucleirte  Bulbus  zeigte  aber  ein  gemischtes 
farbloses  und  pigmentiertes  Sarkom  der  Chorioidea ,  welches  sich 
Yom  Aequator  des  Bulbus  aus  tiber  den  ganzen  hinteren  Abschnitt 
der  Chorioidea,  die  Membrana  elastica  desselben  vor  sich  herschiebend, 
ausgebreitet  hatte.  Sklera  und  Geschwulst  waren  fest  miteinander 
Ter  wachsen,  die  erstere  war  von  kleineren  GeschwulstknStchen  im 
ganzen  Bereiche  des  Tumors  durchsetzt  und  um  den  Opticus  war 
ein  grösserer  Knoten  episkleral  zur  Entwickelung  gekommen.  An 
der  Eintrittsstelle  des  Sehnerven  in  den  Bulbus  war  die  Aftermasse 
mit  Zerstörung  des  feineren  histologischen  Baues  des  Sehnerven  einer- 
seits nach  rückwärts  von  der  Lamina  cribrosa  in  den  Opticusstamm, 
anderseits  nach  vorn  von  derselben  in  der  Papille  und  der  angrenzen- 
den Netzhaut  fortgewuchert.  Von  dem  sehr  ausführlichen  makro- 
skopischen und  mikroskopischen  Befunde  ist  noch  eine  Perforation 
der  vordem  Linsenkapsel  mit  Katarakt  zu  erwähnen.  Die  Perfora- 
tion wird  als  Ruptur  durch  Zug  der  iritischen  Schwarte  angesehen. 


Optikus  und  Chiasma. 

1)  Dentschmann,  ß.,  Zur  Pathogenese  der  >8ymi>athi8ohen  Ophthalmie« 
—  Ophthalmia  migratoria.    v.  Oraef  e*8  Arch.  f.  Ophth.  XXXL  2.  p.  277. 

2)  —  Ueber  eitrige  Meningitis  nach  Enacleatio  bulbi.  Vortrag  im  ftrstlichen 
Verein  zn  Darmstadt ,  gehalten  von  Dr.  A.  B  r  fl  o  k  n  e  r ,  Augenarzt  in 
Darmstadt ,  mit  Bewilligung  des  Verfassers  zum  Drucke  bearbeitet.  Ebd 
4.    S.  251. 

3i  Fachs,  Die  periphere  Atrophie  des  Sehnerven.    Ebd.    1.    8.  177. 

4)  —  Etüde  microscopiqne  snr  le  nerf  optique.  Archiv.  d*Opht.  p.  178.  (So- 
ei^tö  fran^.  d*Opht.)  und  Bullet,  m^m.  Soc  frau9.  d*opbt.    III.    p.  116. 

5)  Hirschberg  und  Birnbacher,  A. ,  Beiträge  zar  Pathologie  des 
Sehorgans.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenbeilk.    März.    S.  65. 

6)  Jatzow,  R.,  Beitrag  zur  Kenntniss  der  retrobulbären  Propagation  des 
Chorioidoalsarkoms  and  zur  Frage  des  Faserverlaufs  im  Sehnervengebiete« 
V.  Q  r  a  e  f e*s  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.  2.    8.  205. 


204  Pathologie  and  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

7)  Johnson,  W.  and  P r u d d e n,  T.  M.,  Myzo-sarcoma  of  the  optic  nerre 
with  hyalin  degeneration.     Archiv.  Ophth.  New- York.    XIV.   p.  151. 

8)  Ennachovich,  K.  J. ,  Miksoma  syiteln.  nerva.  (Myxoma  des  N.  op- 
ticns.)    Med.  Obozr.    XXIV.   p.  293. 

9)  Monakow,  v.,  Einiges  über  die  ürsprnngscentren  des  N.  opticus  nnd 
über  die  Verbindungen  derselben  mit  der  Sehsphftre.  Sitzimg  am  30.  Ja- 
nuar.   Verhandlungen  der  Physiologischen  Gesellschaft  za  Berlin.   Nr.  6, 7, 8 

10)  —  Experimentelle  und  pathologisch-anatomische  Untersuchungen  über  dk 
Beziehungen  der  sog-  Sehsphäre  zu  den  infracortikalen  Opticuscentren  und 
zum  N.  opticus.    Arch.  f.  Psych,  und  Nervenkr.    XVI.    1.  S.  151. 

11)  Richter,  R.,  üeber  die  optischen  Leitungsbahnen  des  menschlichen  Ge- 
hirns.   Allg.  Ztschr.  f.  Psychiatr.   XLI.    S.  636. 

12)  —  Zur  Frage  der  optischen  Leitungsbahnen  des  menschlichen  Gehirns. 
Arch.  f.  Psych,  und  Nervenkr.    XVI.  3.   S.  639. 

13)  —  Ueber  sekundäre  Atrophie  der  optischen  Leitungsbahnen  von  den  Oo- 
cipitalwindungen  aus  nach  dem  Pulvinar.  (Berlin.  Gesellsch.  f.  Psych,  und 
Nervenkr.    Sitzung  vom  11.  Mai.)    Neurolog.  Centralbl.  S.  260. 

14)  Spitzka,  E.  C,  Vorläufige  Mitteilung  über  einige  durch  die  »Atrophie- 
methode« erzielte  Grundsätze ,  hauptsächlich  die  Commissura  posterior  be- 
treffend.   Ebd.   S.  246. 

15)  V  o  8  s  i  u  s ,  Zur  thatsächlichen  Berichtigung  des  Herrn  R.  J  a  t  z  o  w. 
V.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth.    XXXL   3.   S.  173. 

16)  Weiss,  üeber  die  ersten  Veränderungen  des  kurzsichtigen  bezw.  kurz- 
sichtig werdenden  Auges.  Ber.  über  die  XVII.  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch. 
in  Heidelberg.    S.  138. 

17)  —  üeber  Länge  und  Krümmung  des  Orbitalstückes  des  Sehnerven  uad 
deren  Einfluss  auf  die  Entstehung  der  Kurzsichtigkeit.  Tagebl.  d.  58.  Ver- 
sammlung deutscher  Naturf.  und  Aerzte  in  Strassburg  i.  E.   S.  498. 

Deutschmann  (2)  berichtet  kurz  über  die  in  der  Literatur 
bekannt  gewordenen  Fälle  (24)  von  Meningitis  nach  Enucleatio  bulbi 
und  erörtert  die  Ursachen  und  Wege  der  Meningitis.  Was  von 
vornherein  nach  unseren  jetzigen  chirurgischen  Anschauungen  ak 
selbstverständlich  anzusehen  ist,  wird  ausführlich  auseinandergesetzt. 
Es  ist  gewiss  zu  erwarten,  dass  die  Orbitalwunde  inficiert  werden  moss, 
und  dass  auf  praeformierten  Wegen  die  Infektionsträger  sich  ausbreiten. 
Als  solche  Wege  werden  erwähnt:  der  Sehnerv  und  seine  Scheiden, 
die  Orbitalvenen  und  der  Sinus  cavernosus,  die  Augenmuskelnerven 
mit  ihren  Scheiden,  die  Bindegewebsspalträume  der  Fissura  orbitalis 
superior,  sowie  Periost  und  Knochen. 

Fuchs  (3)  will  gefunden  haben,  dass  beim  erwachsenen  Men- 
schen Atrophie  gewisser  Bündel  als  Regel  vorkomme.  »Die  Nerven- 
bündel, welche  von  dieser  fast  als  physiologisch  zu  bezeichnenden 
Atrophie  befallen  werden,  liegen  unmittelbar  unter  der  Piaischeide. 
Sie  finden   sich    daher   einerseits  an  der  Oberfläche  des  Sehnerven- 


Retrobulbäre  Propagation    eines  ChorioidealBarkoms.  205 

Stammes,  andererseits  um  die  Centralgefasse  herum,  welche  bekannt- 
lich von  einer  Fortsetzung  der  Piaischeide  b^leitet  werden. c  Die 
Atrophie  wird  als  eine  Art  der  grauen  Atrophie  bezeichnet,  Fett- 
kömchenzellen sowie  entzündliche  Erscheinungen  wurden  aber  yermisst. 
Wie  es  scheint,  wurden  nur  larbungen  mit  Carmin,  Haematoxylin 
und  Goldchlorid  in  Anwendung  gezogen,  und  wurde  die  für  die 
vorliegende  Frage  massgebende  Weigert  ^sche  Färbung  gänzlich 
Temachlässigt.  Wer  darüber  unterrichtet  ist,  dass  mit  dieser  Fär- 
bung schon  bei  einem  7  monatlichen  menschlichen  Embryo  die 
ersten  Anfänge  der  Markbildung  an  einzelnen  Fasern  im  Chiasma, 
Sehnerv  etc.  zu  entdecken  sind,  wird  den  Untersuchungsresultaten 
des  Hr.  Fuchs  mit  berechtigtem  Misstrauen  entgegentreten,  zu- 
mal ja  nicht  ausgeschlossen  ist,  dass,  wie  in  der  Netzhaut  dies  die 
fiegel  ist,  einzelne  Fasern  oder  Faserbündel  im  Sehnerven  marklos 
geblieben  sind.^  Die  Entstehungsweise  der  angeblichen  Atrophie  wird 
einer  Kompression  durch  Blutgefösse  und  durch  Lymphstauung  zu- 
geschrieben, und  was  die  funktionellen  Folgen  der  Atrophie  der 
centralen  Bündel  anbelangt,  so  meint  F.,  dass  sich  dieselbe  noch  mehr 
der  Beobachtung  entziehe,  als  diejenige  der  Atrophie  der  peripheren 
Bündel ,  von  welcher  ohne  jede  thatsächliche  Begründung  angenommen 
wird,  dass  sie  eine  Vergrosserung  des  blinden  Fleckes  verursachen 
würde.  Eine  weitschweifige  Erörterung  über  die  Septen  des  normalen 
Sehnerven  bringt  wenig  Neues;  im  vordersten  Abschnitte  desselben 
wurden  nebst  den  gewöhnlichen  Septen  noch  solche  gesehen,  welche 
an  der  Peripherie  eine  einfache,  mit  der  Piaischeide  parallele  oder 
besser  gesagt,  concentrische  Reihe  bilden.  Die  Distanz  dieser  Septen, 
welche  »kurzweg  als  periphere  Septenc  bezeichnet  werden,  von  der 
Piaischeide  betragt  0,03 — 0,0G  mm.  Ein  solches  Septum  besteht  aus 
einer  unregelmässigen,  lappigen,  vielfach  durchlöcherten  Membran. 
Zwischen  den  peripheren  Septen  und  der  Piaischeide  finden  sich  nun 
die  peripheren  atrophischen  Bündel. 

Jatzow  (6)  veröffentlicht  einen  von  Samelsohn,  (»dem 
nicht  nur  dafür,  sondern  vor  Allem  für  die  aufopfernde  Belehrung« 
der  aufrichtigste  Dank  angesprochen  wird),  zur  Bearbeitung  über- 
lassenen  Fall  von  Chorioidealsarkoin ,  welches  auf  den  Optikus  über- 
greifend seinen  Weg  in's  Gehirn  gefunden  hatte.  57j.  Mann,  vor 
8  J.  Abnahme  des  Sehvermögens  rechts,  Diagnose:  sekundäres  Glau- 
kom nach  Iridochorioiditis ;  am  linken  Auge  wurde  ein  Gesichtsfeld- 
defekt nach  aussen  unten  entdeckt.  Wegen  starker  Schmerzen  wurde 
die  Enukleation  des  rechten  Auges  vorgenommen,  und  dabei  ein  den 


206  Pathologie  und  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

Opticus  einhüllender  Tumor  gefunden,  welcher  alsdann  herausgeschält 
wurde.     Der  Gesichtsfelddefekt   links  wurde  alsdann  auf  ein  Miter- 
griffensein   der   Chiasma  bezogen.     Nach  4  Wochen   Recidiv,  Exen- 
teratio  orbitae,  der  Tumor  setzte  sich  durch  das  Foramen  opticum  fort 
und  es  trat  Exitus  lethalis  ein.     Die  letzte  Gesichtsfeldaufnahnie  am 
linken  Auge   zeigte  eine  vollständige  temporale   Hemianopie.    »Der 
nasale  periphere  Defekt  hatte  um  ein   Geringes  sich  ausdehnend  mit 
dem  äussersten  Auslaufer  nach  oben  etwa  die  Horizontale  erreicht.« 
Opth.    normaler    Augenhintergrund ;    S  =  7^    resp.    >eine  för  den 
Allgemeinzustand  der  Patienten   noch  recht  gute.«     Die   makrosko- 
pische und  mikroskopische  Untersuchung  des  enucleirten  Auges,  wie 
die  Sektion   ergab  in    Kürze   folgenden   Befund :     Zwischen  Papille 
und  Makula  war  ein  in  diffuser  Weise    die    Aderhaut  ergreifendes 
Sarkom  entstanden;   die  Netzhaut   in    toto   abgelöst,   in  der  Sklera 
Geschwulstknotehen,  an  einer  Stelle  vollkommener  Schwund  der  Sklera- 
fasem  und  Durchbruch  der  Neubildung  nach  aussen.    Hier  verbreitet 
sich  letztere  einerseits  in  episklerales  Gewebe,  andererseits  aber  ergreift 
sie  das  intraorbitale  Gewebe  um  die  Ciliararterien  bis  zur  Optikus- 
scheide.    Der  den  Optikus  enthaltende  Tumor  liegt  vom  am  Bulbus 
hauptsachlich  auf  dessen  äusserer  Seite,  umgreift  aber  sehr  bald  den 
Optikus  von  allen  Seiten.     Mikroskopisch  zeigte  sich  der  Tumor  ab 
ein  aus  Rund-  und  Spindelzellen  gemischtes  Sarkom  mit  sehr  wenig 
Intercellularsubstanz  und  stellenweise  sehr  vereinzelter,   stellenweise 
massiger  Pigmentierung.     Mikroskopisch  fand  sich  am  Optikus  keine 
Spur   von  nervösen  Elementen,   hinter    der  Lamina  cribrosa  war  er 
diffus  von  Sarkomzeilen   infiltriert.     Etwa  in    der   Gegend,   wo  die 
Gentralge&sse  eintreten,  kann  der  ganz  in  Tumormasse  umgewandelte 
Optikus   nur  noch  an  der  ümschliessung   durch  die  Scheide  erkannt 
werden.     Auch  die  äussere  und  innere  Scheide  sind  sarkomatos  ent- 
artet.   Hinter  dem  Foramen  opticum  hatte  die  Neubildung  grosse  Tu- 
moren in  der  vorderen  und   mittleren   Schläfengrube  gebildet.    Das 
Chiasma  erschien  vom  Tumor  von  unten  her  zum  grössten  Teil  über- 
deckt, beim  Abziehen  des  Tumors  von  vorne   zeigte  es  sich  als  eine 
rötlich   graue  Masse.     Rechts   fand   sich   an  Stelle   des  Optikus  der 
Tumorstiel,  links  der,  etwa  2  mm  vom  Chiasma  entfernt  aufs  Drei- 
fache seines  Volumens  angeschwollene  und  hier  besonders  innen  ver- 
färbte  N.   Optikus.     Der  linke  Tractus  erschien  normal,    der  rechte 
als  flaches  graues  Band.    In  dem  intraorbitalen  Teile  des  linken  N. 
Optikus  fanden  sich  zwischen    Gefässeintritt  und  Bulbus  2  Partieen 
nach  aussen  und  innen,   in  welchen  die  Nervenbündel  schmäler  und 


FkaeiTerIftaf  io  dem  intrakraniellen  und  cerebralen  Verlauf  des  SebnerTen.  207 

starker  tingiert  erschienen.  Die  äussere  Partie  zieht  sich  in  Form  eines 
schmalen  Streifens  yon  den  Centralgefassen  gerade  nach  aussen  bis 
an  die  Peripherie  hin,  die  innere  bildet  einen  Eeil,  der  mit  der  Spitze 
gleichfalls  an  der  Centralgefösse  liegend  etwa  {  des  Optikusquer- 
schnittes  einnimmt.  Am  Foramen  opticum  wird  Eemwucherung  und 
Vermehrung  der  hellen  Kugeln  sichtbar,  im  intrakraniellen  Teil  des 
Sehnerven  Durchwucherung  desselben  mit  Sarkomzellen,  und  zwar  der 
ganzen  inneren  Partie.  Nach  unten  und  aussen  in  der  Form  eines 
Halbmondes  befindet  sich  ein  aus  normalen  Nervenfasern  bestehendes 
Bfindel.  Dieses  Bündel  lässt  sich  nach  hinten  bis  in  den  linken 
Traetus  verfolgen,  »allenthalb  normale  Nervenfesem  zeigend,  aller- 
dings von  einzelnen  grossen  hellen  Kugeln  durchsetzt.'  Im  Uebrigen 
war  das  Chiasma  ganz  und  g^  in  die  Neubildung  aufgegangen,  c 
—  »Der  in  allen  Dimensionen  stark  verkleinerte  rechte  Traetus  zeigte 
bei  massenhafter  Einlagerung  der  hellen  Kugeln  noch  viele  erhaltene 
Nervenfasern  mit  deutlichen  Axencj lindern,  viel  weniger  aber  trat 
die  Atrophie  in  dem  fast  normal  dicken  linken  Traetus  hervor,  doch 
war  hier  die  mediale  Kante  besonders  an  der  ventralen  Seite  auf 
eine  Strecke  von  etwa  1  nun  von  Sarkomzellen  occupiert,  zwischen 
denen  von  nervösen  Elementen  nichts  mehr  zu  erkennen  war.«  Es  ist 
besonders  zu  bemerken,  dass  vom  Verf.,  wie  es  scheint,  nur  Garmin- 
oder Haematoxylinfarbungen  in  Anwendung  gezogen  wurden,  deren 
Wert  resp.  Unwert  für  die  Beurteilung  der  anatomischen  Diagnose 
eine  Atrophie  von  Nervenfasern  hinreichend  bekannt  ist,  und  femer, 
dass  Verf.  Anhanger  der  Semidecussatio  ist,  wie  folgendes  Dictum  be- 
weist :  »Nach  dem  oben  geschilderten  Befunde  an  den  Nervenbahnen 
des  Sehnervenapparates  ist  es  wohl  klar,  dass,  falls  es  überhaupt  noch 
nötig  wäre,  einen  Beweis  g^en  die  totale  Optikuskreuzung  im  Chi- 
asma beizubringen,  derselbe  hier  erbracht  wäre.«  Verf.  glaubt  nun 
gestützt  auf  das  Resultat  seiner  anatomischen  Untersuchung  den  Ver- 
lauf des  ungekreuzten  Bündels  im  Chiasma  und  Optikus  klar  legen 
zu  können.  Die  Interessenten  sind  auf  das  Original  zu  verweisen, 
hier  mögen  aus  der  umständlichen  Darlegung  folgende  Sätze  hervor- 
gehoben werden:  «Das  umgekehrte  Gesichtsfeld  erscheint  wie  ein 
Abklatsch  des  Nervenquerschnittes  dicht  vor  dem  Chiasma,  wobei  die 
erhaltenen  Nervenfasern  dem  erhaltenen  Gesichtsfeld  entsprechen. 
Femer:  »Jeder  Tractusquerschnitt  ist  der  Abklatsch  je  zweier  ho- 
monymer Netzhauthälften  in  ihrer  natürlichen  gegenseitigen  Lage 
miiDittelbar  aneinander  gelegt.«  Dass  der  Verf.  sich  nicht  scheut, 
selbst  die  Fortpflanzung   der  Neubildung   für   die  ITaserkreuzung  im 


208  Pathologie  nnd  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Chiastna  zu  verwenden,  beweist  folgender  Satz:  Zuerst  werden  die 
zu  dem  obersten  Teile  der  Retina  ziehenden  Fa«em  von  der  Neubil- 
dung ergrifiPen  und  ihre  Leitungsfahigkeit  zerstört,  dann  schreitet 
der  Defekt  in  regelmässiger  Weise  nach  unten  fort;  also  werden  die 
oberen  Fasern  am  weitesten  peripher  —  vorne  im  Ghiasma  —  die 
untersten  am  weitesten  central  —  hinten  im  Ghiasma  zunächst  dem 
Tractus  —  sich  kreuzen.  Es  ist  hiebei  ein  gleichmässiges  Vorschreiten 
der  Neubildung  vorausgesetzt,  ohne  welches  eine  so  gleichmässige 
Ausbreitung  des  Gesichtsfelddefektes  ja  auch  gar  nicht  denkbar  irare.€ 
Vossius  (15)  meint,  dass  aus  dem  anatomischen  Befunde 
J  a  t  z  0  w  *  8  »absolut  sicher«  nur  das  eine  zu  schliessen  sei,  nämlich 
dass,  »von  dem  Ghiasma  (an?)  ein  grosser  Teil  der  Fasern  des  nicht 
gekreuzten  Fascikels  am  untern  äusseren  Umfang  des  Optikus  ge- 
legen ist,  dass  ferner  weiter  abwärts  nahe  dem  Augapfel  ein  grosser 
Teil  der  dem  gekreuzten  Fascikel  angehörigen  Fasergnippen  am 
inneren  Umfange  und  im  Gentrum  des  Querschnittes,  die  Makula- 
fasern  aussen  angeordnet  sind.«  Die  übrigen  Mitteilungen  polemi- 
scher Natur  sind  im  Original  nachzulesen. 


Netzhaut 

1)  Nordenson,  E.,  Vorläufige  Mitteilung  üher  die  pathologiach-anatomiacheD 
Veränderungen  bei  NetzhautablOeung.  Ber.  über  die  XVII.  Vera.  d.  ophtb. 
Geflellsch.  zn  Heidelberg.    S.  58. 

2)  —  Denionütration  mikroskopischer  Präparate.  Ebd.  S.  232.  (Diskussion  S.  233. 
8)  Tafani,  A.,  Studii  di  anatomia  patologica  sopra  alcune  importanti  ma- 

lattie  della  retina  nmana.  (Pubblicaz.  del  B.  Istituto  di  atudi  auperion 
pratici  e  di  perfezionamento  in  Firenae.)  Archiv,  della  acuola  d*Anatomio 
patolog.  diretto  dal  P  e  1 1  i  z  a  r  i.    I.   p.  15. 

Nordenson  (1  und  2)  hat  bei  spontaner  Netzhautablosung 
an  3  myopischen  Augen  eine  fibrilläre  Entartung  des  Glaskörpers, 
Schrumpfung,  partielle  Ablösung,  und  partielle  Adhärenz  desselben 
an  der  Innenfläche  der  abgelösten  Netzhaut  sowie  eine  Netzhautper- 
foration beobachtet,  welche  in  2  yon  den  Augen  während  des  Lebens 
diagnosticiert  war.  In  der  Ghorioidea  fanden  sich  Zeichen  einer  chro- 
nischen Entzündung  mit  einigen  chorioretinitischen  Herden.  Die 
Ränder  des  Netzhautrisses  waren  nach  innen  umgeschlagen.  Auch 
bei  Netzhautablösung  in  Augen  mit  Ghorioidealtumoren  zeigte  der 
geschrumpfte    und    abgelöste    Glaskörper    eine   stark   fibrilläre   Be- 


Tuberkelbacillen  im  Glaskörper.  209 

8eha£fenheit,  ebenso  bei  einer  solchen  im  Gefolge  von  Retinitis  albu- 
minnrica.  Die  Zapfen  erschienen  hier  mehr  oder  weniger  hypertro- 
phisch und  mit  den  zugehörigen  äusseren  Körnern  ausserhalb  der 
Membrana  limitans  externa  herausgerückt.  Solche  Zapfen  mit  heraus- 
gerückten Eömern  fanden  sich  auch  in  einem  myopischen  Auge.  Die 
Ursache  der  Schrumpfung  des  Glaskörpers  wird  in  einer  Ernährungs- 
störung in  Folge  von  schleichender  Chorioiditis  gesucht. 


Linse. 

1)  Falchi,   ^tude  anatomiqae  et  cliniqne  8ur   la  cataracte  de  Morgagni. 

2)  —  Sulla  lussazione  del  cristallino  sotto  la  coogiantiva.  Annali  di  Ottalm. 
XIV.    p.  304- 

3)  RobinskiyS. ,  üntersuchasgen  über  die  »spiDdelförmigen  Lücken c  der 
physiologischen  und  pathologischen  Augenlinsen.  Berlin,  klin.  Wochen- 
8chr.    Nr.  23  (siehe  Abschnitt :  »Anatomie«). 

4)  —  Untersuchungen  zur  Anatomie,  Physiologie  und  Pathologie  der  Augen- 
linse.   Deutsch,  med.  Wochenschr.    Nr.  1.    1886. 

[In  zwei  Fällen  subkonjunktivaler  Luxation  der  Linse  fand 
F  a  1  c  h  i  (2)  nach  14  Monaten  in  einem  Falle  das  Sehver- 
mögen «  f  ^  ,  das  andere  Mal  nach  40  Tagen  =  f  {.  Die  histolo- 
gische Untersuchung  der  luxierten  Linsen  deutete  auf  ein  langsames 
Vorwärtsschreiten  der  pathologischen  Veränderungen  in  demselben 
an:  denn  das  eine  Mal  war  21  Tage  nach  erfolgter  Luxation  die 
Linsenkapsel  wohl  von  den  Linsenfasem  (teils  durch  eingedrungenes 
Blut)  getrennt  und  abgehoben ;  das  Linsenkapselepithel  war  aber  un- 
versehrt und  die  Linsenfasern  wenig  verändert.  In  dem  andern  Falle 
fehlte  ein  Jahr  nach  der  Luxation  das  Eapselepithel  vollständig  und 
innerhalb  der  Kapsel  hatte  sich  reichlich  neues  Bindegewebe  gebildet. 

B  r  e  1 1  a  u  e  r.] 


Glaskörper. 

1)  Haensell,   P. ,   Becherches  sur  le   corps  vitr€.     Bullet,  de  la  cliniqu^ 
nat  opht.  de  Thospice  des  Quinze-Vingts.    III.   p.  18,  177,  226. 

Haensell  (1)  betont,  dass  auch  im  Glaskörper  die  Tuberkel- 
bacillen sowie  die  dem  Tuberkel  eigentümlichen  histologischen  Ele- 
mente zur  Entwicklung  kommen  können.    Der  mikroskopische  Befund 

JahrMbeiieht  tax  Ophthalmologie.  XVI.  1886.  14 


210  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

von  2  zur  Enukleation  gelangten  Fällen,  nämlicb  1)  einer  Tuberku- 
lose des  Corpus  ciliare  und  der  Ghorioidea  und  2)  einem  fälschlich  als 
Gliom  bezeichneten  Falle  wird  ausführlich  mitgeteilt ;  es  wurden  Tu- 
berkelbacillen  gesehen ,  welche  sich  in  den  Bläschenzellen  des  Glas- 
körpers befinden  sollen.  Im  Weiteren  teilt  er  Bekanntes  über  die  Ent- 
wicklung und  Zusammensetzung  des  Glaskörpers,  über  Färbungen  etc. 
mit  und  fasst  zuletzt  seine  Untersuchungsresultate  dahin  zusammen, 
dass  er  den  Glaskörper  als  ein  wahres  Bindegewebe  betrachtet,  wel- 
ches mit  einem  Endothel  (lUembrana  hyaloidea)  bedeckt  sei.  Die 
Zellen  bilden  ein  protoplasmatisches  Netz ,  sind  in  Lamellen  ange- 
ordnet und  zeigen  kariokynetische  Figuren. 


Conjunktiva. 

1)  B  u  m  m,  E.,  Der  Mikroorganismus  der  gonorrhoischen  Schleimhaut-Erkran- 
kungen »Gonococcns  —  Neisser«.    Wiesbaden.    J.  F.  Bergmann. 

2)  Campart,  Cylindrome  de  la  conjonctive  bnlbaire.  Bull.  clin.  de  la  Da- 
tion, opht.  de  THöpital  d.  Quinze-Vingts.    III.    p.  59. 

8)  Gay  et,  De  la  tnberculose  conjonctivale.  Archiv.  d*Opht.  p.  177.  (So- 
ci6i4  fran9.  d'Opht.) 

4)  Fränkel,  E.,  Bericht  über  eine  bei  Kindern  beobachtete  Epidemie  in- 
fektiöser Eolpitis.  Virchow's  Arch.  f.  path.  Anat.  IC.  S.  251  und 
Deutsch,  med.  Wochenschr.    Nr.  2. 

5)  Giulini,  Ferd.,  Beitrag  zur  Eenntniss  des  Melano-Sarkoms  der  Binde- 
haut.   Inaug.-Diss.    Würzbnrg. 

6)  Oppenheimer,  0.,  Untersuchungen  über  den  Gonokokkus  (Neisser). 
Arch.  f.  Gyn&k.  XXV.  1  (siehe  Abschnitt :  »Krankheiten  der  Conjunktiyac). 

7)  Baehlmann,  üeber  Trachom.  Volkmann's  Sammlung  klin.  Vor- 
träge.  Nr.  263   (siehe  Abschnitt:  »Krankheiten  der  Conjunktiva c). 

8)  St  Öhr,  Ph. ,  üeber  den  Bau  der  Conjnnctiva  palpebrarum.  Vortrag,  ge- 
halten in  der  Sitzung  d.  physik.-med.  Gesellsch.  am  21.  Febr. 

9)  dir  ich,  G.,  Nachweis  der  Tuberkelbacillen  bei  (^onjunktivaltuberkalose. 
Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.   December.    S.  359. 

10)  Widmark,  Ytterligare  nägra  iakttagelser  om  gonokockernas  fÖrekymst 
vid  purulent  konjunctivit  samt  vid  purulent  vulvovaginit  hos  minder&riga. 
Sv.  l&karesäUsk.  förhandl.    Hygiea.    1885. 

Giulini  (5)  berichtet  über  2  in  der  Würzburger  üniversitäts- 
Äugenklinik  beobachtete  Fälle  von  Melanosarkom  der  Bindehaut. 
In  dem  ersten  Fall  (52j.  Mann)  bestand  angeblich  schon  seit  dem 
14.  Lebensjahre  ein  kleiner  Pigmentfleck,  der  sich  jetzt  nach  einem 
Stosse  vergrosserte.  Das  Melanosarkom  nahm  vorzugsweise  in  der 
innern  Hälfte  den  untern  Teil  der  Bindehaut  der  Sklera  ein  als  eine 


.    Ein  dem  Qonokokkns  ähnlicher  Mikrokokkus.  211 

onregelmäBsige  hockrige  Geschwtdst  von  15  cm  Ausdehnung  in  hori- 
zontaler Richtung  und  von  massig  harter  Konsistenz.  Die  Geschwulst 
8888  mit  breiter  Basis  der  Sklera  auf  und  war  yerschiebbar.  Nach  oben 
erstreckte  sich  die  Geschwulst  bis  nahe  an  den  Aequator  Bulbi  und 
ritt  gleichsam  auf  dem  unteren  Lidrande.  Zugleich  mit  der  Ent- 
ferDüDg  der  Geschwulst  wurden  auch  die  oberflächlichsten  Schichten 
der  Sklera  abgetragen  und  wurde  der  Defekt  durch  Lappenyerschiebung 
der  Bindehaut  gedeckt.  Das  Epithel  erschien  mikroskopisch  nicht 
Teiandert;  die  Geschwulstmasse  selbst  bestand  aus  pigmentierten 
Spindelzellen  nach  leicht  alveolarem  Typus  angeordnet,  oder  in 
netzförmiger  Weise  fand  sich  in  Maschenräumen  eine  grossere  An- 
ISofang  von  pigmentierten  Rundzellen  oder  platten  Zellen,  oder  es 
WBT  eine  ganz  diffuse  Anhäufung  von  Pigment  vorhanden.  Der 
Ausgangspunkt  wie  die  Fortpflanzung  der  Geschwulst  wird  in  das 
adenoide  Gewebe  der  Bindehaut  verlegt. 

In  dem  2.  Falle  (54j.  Mann)  war  in  der  Mitte  des  rechten  untern 
Lides  zuerst  die  Geschwulst   zur  Beobachtung   gekommen.     An   der 
gedachten  Stelle  war  zum   grössten  Teil    der   innern  Lidkante   auf- 
sitzend eine  über  kirschkerngrosse  rundliche  leicht  blutende  Geschwulst 
von  schwarzbrauner  Barbung  zu  bemerken.    Die  Bindehaut  des  untern 
Lides,  die  üebergangsfalte,  die  untere  Hälfte  der  Conjunctiva  bulbi 
zeigten  eine  diffuse  schmutzig  braune  bis  chokolade-ähnliche  Färbung. 
An  dem  erkrankten  Lide  fand  sich  ausserdem  ein  zweiter  Thränenpunkt, 
etwa   1  mm   von    dem   andern   entfernt.    Nach    einem  Verlauf  Ton 
2  mm  ging  der  Canaliculus  des  2.  Thränenpunktes  unter  stark  spitzem 
Winkel    in    denjenigen   des    andern    über.     Das  ganze    untere  Lid 
wurde  in  der  Form  eines  Dreiecks  excidiert  und  die  Dief  fenbach- 
Szjmanowski'sche  Blepharoplastik  vorgenommen,  sowie  die  untere 
Hälfte  der  Bindehaut  der  Sclera  entfernt.   Mikroskopisch  zeigte  sich  die 
Geschwulst  als  ein  melanotisches  Rundzellen-  und  Spindelzellensarkom. 
Pigmentierte  Zellen  fanden  sich  auch  im  EpitheiUager ;  das  Pigment  um- 
gab die  Haarbälge,  drang  in  den  Tarsus  ein  etc.   Der  Ausgangspunkt 
wird  in  das  adenoide  Gewebe  der  Bindehaut  verlegt.    Eine  chemische 
Untersuchung  der  Geschwulstmassen  erwies  den  Farbstoff  als  Melanin 
in  der  Form  eines  schwarzbraunen  amorphen  Pulvers  ,   welches  sich 
gegen  Rei^entien  wie  das  Augenpigment   im  Allgemeinen   verhielt. 
Die  Untersuchung  des  Harnes  zeigte  keine  abnorme  Bestandteile. 

F  r  ä  n  k  e  1  (4)  konstatierte  gelegentlich  der  Untersuchung  des 
Sekrets  einer  grosseren  Anzahl  an  Eolpitis  leidenden  Scharlach-  und 
ehimr^sch-kranken  Kinder  einen  Mikroorganismus,  welcher  in  Bezug 

14* 


212  Pathologie  und  Therapie  der  Angenkrankheiten. 

auf  Form,  Grösse  etc.  eine  yoUständige  üebereinstimmung  mit  dem 
Gonokokkus  darbot.  Es  war  auch  eine  intranucleäre  Lagerung 
einzelner  Eolpitiskokken  festzustellen.  Dieselben  waren  mit  in- 
fektiösen Eigenschaften  begabt,  indem  es  gelungen  war,  durch  Ueber- 
tragung  minimaler  Mengen  des  fraglichen  Eokkus  am  5.  Tage  nacli 
Uebertragung  auf  die  menschliche  Conjunctiya  eine  schleimig-eitrige 
Conjunctivitis  zu  erzeugen,  in  deren  Sekret  die  gleichen  Kokken  vor- 
handen waren.  Es  wurde  ferner  eine  Isolierung  der  Mikroben  anf 
festen  Nährboden  vorgenommen  und  gelangte  Fr.  zu  Resultaten, 
welche  mit  den  von  B  u  m  m  (siehe  unten)  veröffentlichten  teils  übei> 
einstimmen,  teils  dieselben  erweitem.  Es  wurden  2  Diplokokken 
gezüchtet;  der  eine  Diplokokkus  stimmt  mit  den  Bumm^schen, 
von  ihm  im  Eiter  einer  puerpalen  Mastitis  gefundenen  vollständig 
überein.  Der  andere  Diplokokkus  zeigt  sich  in  der  Form  von  kaum 
prominierenden,  mattgrauweissen  Pünktchen,  die  allmälig  konfluierend 
zu  sehr  zarten  meist  senkrecht  vom  Imp£stich  ausgehenden  Büschelchen 
auswachsen.  Die  Kulturen  wachsen  nur  in  die  Tiefe  und  verflüssigen 
Agar-haltigen  Nährboden  nie.  üebertragungsversuche  auf  menschliche 
Bindehaut  waren  negativ,  dagegen  wurde  schon  am  2.  Tage  durch 
Einbringung  von  Reinkulturen  des  mit  dem  B um m 'sehen  identischen 
Kokkus  in  den  Conjunctivalsack  eines  Kaninchens  eine  nach  5  Tagen 
abgelaufene  Conjunctivitis  erzeugt.  Diesem  einen  positiven  Versuchs- 
ausfalle steht  aber  eine  grössere  Zahl  negativer  Versuchsresultate 
eni^egen  und  Verf.  will  daher  davon  absehen,  diesem  Kokkus  pathogene 
Eigenschaften  zu  vindicieren,  geschweige  denn  ihn  mit  dem  Golpiti»- 
kokkus  zu  identifizieren. 

B  u  m  m  's  (1)  Monographie  über  den  Gonokokkus  beschäftigt 
sich  nach  einem  geschichtlichen  Ueberblicke  mit  der  Morphologie, 
der  Gestalt  und  Grösse,  dem  Verhalten  gegen  Farbstoffe,  dem  Ver- 
halten im  Sekrete  und  dem  Vorkommen  des  Gonokokkus.  Zugleich  wird 
die  diagnostische  Bedeutung  des  Gonokokkusbefundes  gewürdigt,  und 
hervorgehoben,  dass  die  Tripperbakterien  nur  durch  eine  Fähigkeit 
sich  auszeichnen,  welche  allen  formähnlichen  abgeht:  »sie  vermögen 
nämlich  in  das  lebende  Zellprotoplasma  einzudringen,  sich  daselbst 
zu  vermehren  und  jene  rundlichen  Anhäufungen  um  die  Kerne  zu 
bilden,  wie  sie  sich  bei  anderen  Diplokokken  in  dieser  Weise  niemals 
vorfinden. €  Genauere  Studien  über  das  Eindringen  der  (Jonokokken 
in  die  Bindehaut  des  Auges  konnte  durch  ein  Material  ermöglicht 
werden,  welches  aus  den  verschiedensten  Zeiten  der  Infektion  stammte 
(vom  1.  bis   zum   32.  Tage  der    Erkrankung).     Die   Mitteilung  des 


f 


Blennorrhoea  neonatoram.  213 

Details  würde  den  Rahmen  eines  Referates  bedeutend  übersteigen; 
im  Hinblick  auf  die  sorgßltig  und  kritisch  durchgeführte  Unter- 
suchung kann  einzig  hnd  aliein  das  Studium  des  Originalwerkes  und 
zwar  auf  das  dringendste  empfohlen  werden.  Das  Gesagte  gilt  auch 
Ton  den  Züchtungs-  und  Impf  versuchen ,  welche  B.  angestellt  hat. 

[Widmark  (10)  resümiert  selbst  seine  Arbeit.  Er  hat  25  neue 
lalle  von  Blennorhoea  neonatorum  untersucht.  In  19  yon  diesen 
waren  Gonokokken  vorhanden,  in  den  übrigen  6  nicht;  in  den 
Fallen,  in  welchen  Gonokokken  gefunden  waren,  wurde  die  Cornea 
in  8  FSAlen  ang^riffen ;  in  2  Fallen  war  die  Cornea  schon  perforiert, 
wemi  die  f^lle  zur  Behandlung  kamen.  —  Die  6  Fälle,  in  welchen 
keine  Bakterien  gefunden  wurden,  verliefen  alle  sehr  leicht  ohne 
Affektion  der  Cornea.  Das  Sekret  von  dem  einen  Falle  wurde  in 
drei  männliche  Urethren  mit  negativem  Resultate  inoculiert. 

In  einem  Falle  von  beiderseitiger  purulenter  Conjunctivitis  bei 
einem  Erwachsenen,  hat  Verf.  die  Gonokokken  in  den  Epithelzellen 
am  zweiten  und  dritten  Tage  nach  Beginn  der  Entzündung  gefunden. 
In  einem  andern  Falle  —  bei  einem  jungen  Mädchen  mit  Trachoma, 
die  durch  ein  Kind  mit  Blennorrhoea  neonatorum  angesteckt  war  — 
untersuchte  er  bei  den  ersten  Symptomen  die  Conjunctiva  und  fand 
anfangs  die  Gonokokken  nur  an  den  Epithelzellen  oder  frei  im  Sekrete, 
nicht  aber  in  den  Eiterkörperchen.  Verf.  meint  daher,  dass  die 
Gonokokken  im  latenten  Stadium  sich  auf  den  Epithelialzellen  ent- 
wickeln. Dieses  erklärt  auch,  warum  Cr^d^'s  Methode,  selbst  bei 
einer  lang  dauernden  Geburt,  immer  die  erwünschte  Wirkung  hat, 
und  es  zeigt,  welche  Methode  zu  befolgen  ist,  um  das  gesunde  Auge 
bei  einseitiger  Affektiön  vor  dem  Contagium  zu  bewahren. 

Verf.  hat  die  Gelegenheit  gehabt  in  einem  Falle  eine  unge- 
wöhnliche Art  der  Infektion  zu  konstatieren.  Ein  Mädchen  von 
2^  Jahren  bekam  purulente  Conjunctivitis;  es  litt  seit  Langem 
an  einer  bedeutenden  purulenten  Vulvovaginitis.  Die  Mutter  hatte 
ti  Monate  früher  geboren,  und  das  Kind  hatte  Blennorrhoea  neo- 
natorum bekommen;  die  Mutter  selbst  bekam  zwei  Monate  nach 
dem  normalen  Wochenbette  Bubonen  in  den  beiden  Leisten- 
gegenden. Während  der  letzten  Gravidität  hatte  ihr  Mann  eine 
Gonorrhoe  acquiriert  und  seine  Frau  inficiert.  Typische  Gonokokken 
wnrden  sowohl  im  Conjunktival-  als  Genitalsekrete  des  Kindes  und 
im  Genitalsekrete  der  Mutter  gefunden.  Verf.  untersucht  danach 
1 1  andere  Fälle  von  acuter  purulenter  Vulvovaginitis  mit  dem  über- 
raschenden   Resultate,   dass   er   Gonokokken   in  allen   Fällen    fand. 


214  Pathologie  und  Therapie  der  Angenkrankheiten. 

Er  glaubt  daher,  dass  diese  A£Pektioii  in  der  Regel  von  blennorrha^ 
gischer  Natur  ist.  —  In  mehreren  anderen  Fällen  yermochte  Verf. 
auch  die  Art  und  Weise  der  Infektion  des  Sekretes  nachzuweisen. 

Gordon  Norrie.] 

Gay  et  (3)  berichtet  über  einen  Fall  von  Conjunctivaltuberkulose 
bei  einem  26j.  Mädchen.  Die  graubläulichen  Granulationen  der 
Bindehaut  ulcerierten,  und  in  dem  entfernten  Gewebe  fanden  sich 
Tuberkelbacillen.  Auch  gelang  die  Uebertragung  auf  Meerschweinchen. 
Die  tuberkulöse  Infektion  machte  weitere  Fortschritte  und  es  fand 
sich  auch  das  Auge  mit  tuberkulösen  Massen  erfüllt.  Die  Prä- 
aurikulardrüse  und  die  Halsdrüsen  erkrankten  zu  gleicher  Zeit  oder 
im  weiteren  Verlaufe. 

C  a  m  p  a  r  t  (2)  berichtet  über  den  mikroskopischen  Befund  eines 
nussgrossen  Tumors  der  äusseren  Bindehautlmlfte  der  Sklera,  welcher 
von  dem  Ansätze  des  M.  rectus  externus  bis  zum  Comealrande  reichte 
und  ein  himbeerartiges  Aussehen  darbot.  Der  Befund  war  derjenige 
eines  Sarkoms  mit  hyalinen  Schläuchen.     (Cylindrom). 

Ulrich  (9)  berichtet  in  einer  vorläufigen  Mitteilung  über 
2  Fälle  Yon  tuberkulösem  Granulationsgeschwür  der  Bindehaut  des 
rechten  untern  Lides  bei  einem  32j.  Manne  und  einem  10  Monate 
alten  Kinde.  In  beiden  Fällen  war  in  der  Familie  Tuberkulose 
vorhanden.  Die  histologische  Untersuchung  der  excidierten  Stücke 
der  erkrankten  Bindehaut  ergab  Folgendes:  die  Bindehaut  war  in 
stark  vaskularisiertes  Granulationsgewebe  umgewandelt,  durchsetzt 
teils  von  circumscripten ,  kleineren  und  grösseren  Tuberkelknötchen 
mit  ausgesprochener  centraler  Gewebsverkäsung ,  teils  von  aus  der 
Eonfluenz  der  Knötchen  hervorgegangenen  unregelmässigen,  diffusen 
Tuberkelinfiltraten.  Zahlreiche  und  zuweilen  auffallend  grosse  Tnber- 
kelriesenzellen  wurden  in  sämmtlichen  Präparaten  nachgewiesen. 
Mit  Hilfe  der  Ehrlich'schen  Färbungsmethode  gelang  es  in  bei- 
den Fällen,  im  2.  Falle  namentlich  am  Bande  der  verkästen  Partien 
Tuberkelbacillen  nachzuweisen,  im  1.  Falle  spärlich,  im  2.  Falle 
reichlicher. 


Augenlider. 


1)  Balzer  et  Mdn<$trier,  £tade  sur  un  cas  d*ad^nome8  s^bac^  de  la 
face  et  du  cuir  chevelu.  Archiv,  de  Phyaiol.  norm,  et  path.  Vi.  Nr.  8. 
p.  564. 


Xanthom  der  Augenlider.  215 

2)  Dessauer,  Cystoide  Erweiterung  der  vergröaserten  und  vermehrten 
Sohweissdrüsenknäuel  unter  dem  klinischen  Bilde  dea  Xanthelasma  pal- 
pebrarum.   V.  G  r  a  e  f  e's  Arch.  f.  Ophth.   XXXI.   3.   8.  87. 

3)  Podwjzsozki,  Ueber  die  Regeneration  von  Epithelien.  Fortschr.  d. 
Medicin.    Nr.  19.   8.  630. 

4)  Touton,  E.,  Ueber  das  Xanthom ,  insbesondere  dessen  Histologie  und 
Histiog^nese.    8.-A.    Yierteljahresschr.  f.  Dermat.  und  Syphilis. 

Die  Untersuchungen,  die  von  Podwyzsozki  (3)  über  die 
Regeneration  der  Epithelien  der  Leber,  der  Niere,  der  Speicheldrüsen 
auch  an  den  Meibom  'sehen  Drüsen  unter  pathologischen  Be- 
dingungen angestellt  worden,  hatten  folgendes  Ergebniss :  Eine  leichte 
mechanische  Verletzung  führt  schon  nach  6 — 24  Stunden  zu  einer 
Wucherung  der  Drüsenepithelien  in  einer  gewissen  Entfernung  von 
der  Reizstelle.  Diese  Wucherung  wird  eingeleitet  durch  eine  An- 
schwellung des  Eemes,  worauf  Eernteilungsfiguren  in  tjrpischer  Reihen- 
folge auftreten.  In  der  ersten  Zeit  nach  der  Verletzung  wuchern 
die  secemierenden  Drüsenzellen ,  etwas  später  auch  das  Epithel  der 
Ausführungsgange.  Entzündungsvorgänge  und  grosse  Blutungen  ver- 
zögern den  Process  der  Wucherung  der  Drüsenzellen  sehr  erheblich. 

Touton  (4)  untersuchte  8  Fälle  von  Xanthom  der  Augenlider 
mit  21  Geschwülstchen;  nur  in  einem  Teil  der  Fälle  bewahrheitete 
sich  die  makroskopisch  gestellte  Diagnose.  Zwei  verschiedenen  Fällen 
angehörige  Geschwülstchen  erwiesen  sich  als  Retentionsscysten,  sieben 
von  einem  Falle  als  Mischgeschwülste  und  zwölf  als  reine  Xan- 
thelasmata  von  6  fallen.  Als  charakteristischer  Bestandteil  erschien 
hier  die  Xanthomzelle;  dieses  Gebilde  zeigte  sich  erst  nach  Behandlung 
mit  fettlösenden  Reagentien  als  eigentliche  Zelle  mit  scharfer  Membran, 
feinkörnigem  od^r  f  äd^kömigem  Inhalte  und  grösserem,  rundlichen 
oder  ovalen  Kern.  Diese  einzelnen  Bestandteile  sind  durch  dicht- 
gedrängte Fetttropfen  verdrängt.  Die  Grösse  schwankt  zwischen  der 
einen  Epithelzelle  und  der  der  grössten  Riesenzellen,  wie  sie  bei 
Sarkomen  vorkommen.  Eine  besondere  Abart  stellt  die  pigmentierte 
Xanthomzelle  dar;  zwischen  Fetttropfen  resp.  Granulis  des  Proto- 
plasmas liegen  eine  kleinere  oder  grössere  Zahl  dicker,  rostbrauner 
Pigmentkömer.  Das  Fett  zeigt  sich  in  der  Form  kleinerer  Kugeln.  Die 
Xanthomzellen  liegen  in  den  interfascikulären  Lymphspalten  und  in 
grösseren  Lymphräumen  der  Cutis  und  zwar  bei  weit  vorgeschrittenem 
Processe  in  der  ganzen  Cutis  bis  hinauf  zur  Retegrenze.  Es  finden 
sich  die  deutlichsten  Uebergänge  der  normalen  spindel-  und  stern- 
förmigen Bindegewebskörperchen  oder  Endothelien  mit  ihrer  eng 
an  den  Kern  angeschmiegten  Membran  und  dem  geringen  Protoplasma- 


216  Pathologie  und  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

gehalt  durch  die  manigfaltigsten  Zwischenstufen  in  Form  und  Grosse 
bis  zur  wohl  charakterisierten  ein-  oder  mehrkemigen  Xanthomzelle. 
Die   Xanthomzellen   liegen    meistens   in    kleineren    oder    grösseren, 
lappchenformigen  Heerden  zusammen,  und  zwar  in  den  adventiellen 
Lymphspalten  der  Blutgefässe  und   des   bindegewebigen  Baarbalges. 
Eine  hervorragende  Beteiligung  der  Talg-  und  SchweisdrQsen,  sowie 
der  Nervenbündel  konnte  nicht  festgestellt  werden.   Die  Bindegewebs- 
bündel  mit  den  elastischen  Fasern  bilden  ein  unregelmässiges  Net^ 
werk   zwischen   den   Zellen;   neu   gebildetes  Bindegewebe   ist  nicht 
vorhanden.    Die  Blutgefässe,  ebenso  die  Anfänge  der  Lymphbahnen 
erscheinen   unbeteiligt.     Im  Allgemeinen   dürfte  die  Geschwulst  mit 
de  V  i  n  c  e  n  t  i  i  s   als  Endothelioma  adiposum  oder  lipomatodes  be- 
zeichnet werden.     Bei  dem  Xanthoma  tuberosum  multiplex  fand  sich 
ausser  Xanthomzellen  und  einer  grossen  Menge  von  runden,  länglichen 
und  spindelförmigen  Zellen  die  Riesenzelle,  welche  vorzugsweise  im 
Centrum  der  Geschwülstchen   sich  findet.     Das  Xanthom    tuberosum 
wird    daher   als  multiples  Rund-,  Spindel-   und   Riesenzellensarkom 
mit  dem  Charakter  des  Xanthoms  angesprochen.     Zum  Schluss  folgt 
eine  eingehendere  Besprechung  der  Literatur  und  wird  das  Xanthom 
als  eine  scharf  abgegrenzte,  selbstständige  Neubildung  definiert,  be- 
stehend aus  Elementen ,  welche  für  den  Standort,  also  für  die  Cutis 
atypisch  sind. 

Dessauer  (2)  gibt  eine  anatomische  Beschreibung  zweier 
Fälle  von  Xanthelasma  der  Lider  und  deutet  das  Untersuchungs- 
resultat als  eine  Vergrösserung  und  Vermehrung  der  Schweissdrüsen- 
knäuel,  sowie  als  eine  Erweiterung  der  Ausführungsgänge  der  Schweiss- 
drüsen  und  behauptet,  sonst  nirgends  irgend  welche  Veränderung 
gesehen  zu  haben.  Er  teilt  mit,  dass  in  dem  Gesichtsfelde  des 
Mikroskopes  drei  auch  vier  um  das  doppelte  und  dreifache  vergrösserte 
.Drüsenpakete  sich  vorfanden.  »Von  den  Drüsen  ausgehend,  mit 
diesen  oft  nachweislich  im  deutlichen  Zusammenhange,  durchziehen 
lange,  wurstförmige  Schläuche,  die  Ausführungsgänge  der  Drüsen, 
die  Cutis  nach  allen  Richtungenc.  »In  Verbindung  mit  den  be- 
schriebenen Schläuchen  stehen  Cysten ;  dieselben  finden  sich  in  allen 
Schichten  der  Cutis,  unmittelbar  unter  dem  Rete  Malpighi,  in  den 
Schweissdrüsenknäueln  selbst,  ja  vereinzelt  auch  zwischen  den  Muskel- 
bündeln.c 

Balzer  (1)  und  M^netrier  (1)  beobachteten  bei  einem  21j. 
Patienten  eine  grosse  Menge  von  beweglichen,  kleinen  Geschwülsten 
im  Gesichte,  am  behaarten  Kopfe   und   am  Lidramie,    welche   hier 


Bakteriell  des  Thränensacksekreies.  217 

nur  in  sehr  geringer  ÄDzahl  klein  und  fest  sitzend  erschienen.  Das 
Resoltat  der  anatomischen  Untersuchung  der  herausgeschnittener! 
Geflcbwülstchen  ergab  Veranlassung,  dieselben  als  Adenome  der  Talg- 
drüsen zu  bezeichnen. 


Thränenorgane. 

1)  Alt,  A  case  of  spindle-cell  sarcoma  of  the  lachrymal  gland.  Americ. 
Joarn.  ofOphth.  II.  p.  201  und  St.  Louis  med.  and  surgic  Joarn.  XL VIII. 
p.  411. 

2)  Aub,  J. ,  Two  cases  of  orbital  tamors.  Mioroaoopical  examination  by  A. 
A 1 1.    Americ.  Journ.  of  Ophth.    I.    p.  243. 

3)  Figos,  S.,  Adeno-ODCondroma   della  gbiandola  lacrimale.    Sassari.    Azuni. 

4)  Leplat,  L.,  Note  sor  les  conor^tions  des  voies  lacrymales.  Extrait  des 
Annal.  de  la  sodöt^  m^d.-chir.  de  Liege.    XXIV.    p.  376. 

5)  Sattler,  B«,  üeber  die  im  Sekrete  des  Tbr&nensackes  Yorkommenden 
Spaltpilsarten  und  deren  Beziehungen  zur  eitrigen  Bornhautentzündung. 
Physik,  med.  Societät  zu  Erlangen.    Sitzung  yom  9.  Nov. 

6)  —  Ueber  die  im  Thränensackeiter  enthaltenen  Infektionskeime  und  ihr 
Verhalten  gegen  Antiseptica.  Ber.  über  die  XVII.  Vers.  d.  ophth.  Oe- 
sellsch.  zu  Beidelberg.   S.  18.    (Diskussion  S.  26.) 

7)  Widmark,  Job.,  Bakteriologiska  studier  öfver  dacryocystit ,  hypopyon- 
keratit,  bleiaradenit  och  fiegmonös  dakryocystit.    Bygiea.    p.  58  h 

[Widmark  (7)  hat  seine  Studien  des  Thranensacksekretes  fort- 
gesetzt. Schon  früher  hatte  er  verschiedene  Bakterienformen  ge- 
funden, was  von  Yomherein  zu  erwarten  war,  weil  der  Thränensack  so- 
wohl durch  Canaliculi  lacrymales  als  durch  die  Nase  mit  der  Luft  in 
Verbindung  steht.  Bisher  hat  er  10  Fälle  untersucht,  und  dabei 
4  Terschiedene  Arten :  drei  Mikrokokken  und  eine  Stabchenform  ge- 
fonden.     Er  nennt  vorläufig  diese  4  Arten  A,  B,  C,  D. 

A  und  B  wachsen  üppig  sowohl  in  Blutserumgelatine  als  in 
Fleischextractpeptonagar  und  Fleischextractpeptongelatine,  welche  sie, 
bevor  sie  noch  eine  karakteristische  Gestalt  angenommen,  verflüssigen. 
Die  Kulturen  von  A  sind  weiss,  die  von  B.  heller  oder  dunkler  gelb 
bis  orangegelb.  Er  sieht  sie  als  identisch  mit  Staphylokokkus  albus 
et  aureus  Bosenbach  an.  C  ist  ein  Streptokokkus,  der  in 
schwachen  Culturen  auf  den  genannten  Nährboden,  ohne  sie  zu  ver- 
verflfissigen ,  wächst,  und  mit  Streptokokkus  pyogenes  Rosen  bach 
identisch  ist.  D.  ist  eine  kleine  Stäbchenform,  welche  auf  den  ge- 
nannten Nährböden  üppig  wächst  und  einen  schwach  putriden  Ge- 
ruch verbreitet. 


218  Pathologie  und  Therapie  der  Aogenkrankheiteii. 

Verf.  hat  17  I^e  ron  Blepharadenitis  mit  Abscessen  in  den 
Giliarwurzeln  untersucht.  In  diesen  wurden  A  oder  B  oder  beide 
neben  einander  gefunden,  in  einem  FaUe  war  Dakryocyatitis  Torhan- 
den  und  hier  wurde  B  allein  sowohl  im  Sekrete  der  Dakryocystitis  &ls 
in  den  A  bscessen  gefunden.  —  Von  phlegmonöser  Dakryocystitis  bat 
er  in  Allem  12  Fälle  untersucht  und  in  den  11  wurden  G,  in  den 
12.  einen  anderen,  wahrscheinlich  A,  gefunden.  In  6  Fallen  mit  C  hat 
er  diesen  rein  cultiyiert,  in  den  5  von  diesen  Fallen  entwickelte  sich 
G.  allein,  in  dem  6.  war  B  in  geringem  Grade  beigemischt.  Ks 
scheint,  dass  G  die  Bakterie  ist,  welche  im  Allgemeinen  bei 
Dakryocystitis  phlegmonosa  gefunden  wird.  Dies  stimmt  mit  den 
Beschreibungen  Ogston*s  und  Rosenbach*s,  dass  Staphylo- 
kokkus lokale  und  begrenzte  Abscessen ,  Streptokokkus  pyogenes 
dagegen  Entzündungen  von  erysipelatösem  Earakter  hervorrufen. 
Mit  allen  4  Formen  hat  er  Einimpfungen  in  die  Gomea  des  Kaninchens 
gemacht  und  in  allen  (40 — 50)  entstanden  ülcerationen ,  welcbe 
am  meisten  dem  Ulcus  Gomea  serpens  ähnlich  waren,  doch  mit  dem 
Unterschied,  dass  der  Verlauf  viel  leichter  war,  nur  einen  Fleck 
zurücklassend,  was  vielleicht  von  der  einmaligen  Einimpfung  her- 
rührte, während  die  Infektion  bei  einem  Ulcus,  von  einer  Dakryo- 
cystitis herrührend,  ständig  erneuert  wird. 

In  4  Fällen  hat  Verf.  ein  Ulc.  Gomea  serp.  bei  Menschen  ab- 
geschabt und  in  allen  Fällen  Bakterien  gefunden;  in  einem  Falle 
von  einem  ganz  kleinen  beginnenden  Ulcus  erzielte  er  eine  Bein- 
kultur und  fand  A,  mit  welchem  später  Impfungen  mit  positivem 
Resultate  an  Kaninchenaugen  gemacht  wurden.  —  Mit  A  B  und  D 
hat  Verf.  auch  Impfungen  unter  die  Haut  von  E[aninchen  gemacht^ 
mit  A  4 ,  mit  B  2,  mit  D  5mal ;  schon  am  nächsten  Tage  Infiltration, 
3 — 4  Tage  später  Fluktuation  und  durch  Incision  entleerte  sich  Eiter. 

Nach  diesen  Untersuchungen  meint  Verf.  die  Antwort  auf  die 
Frage,  welche  er  in  seiner  vorigen  Abhandlung  nicht  beantworten 
konnte,  gefunden  zu  haben:  Welche  Bedeutung  haben  die  bei  Dakryo- 
cystitis vorkommenden  Bakterien  für  die  Entstehung  des  Thränen- 
Sackskatarrhs?  Sind  sie  vielleicht  die  Ursache  dazu?  Verf.  meint 
nein.  Die  3  von  den  4  im  Sekrete  gefundenen  Bakterien  sind  ja 
gewöhnliche  pyogene  Bakterien  und  obgleich  oft  mit  dem  4.  zusammen 
sind  sie  doch  auch  mehrfach  allein  gefunden.  Soweit  bekannt, 
können  diese  Bakterien,  welche  A bscesse  mit  Pub  bonum  und  lao- 
dabile  bewirken,  einen  krankhaften  Process  an  den  Schleimhauten 
nicht  hervorrufen ;    man  sieht  ja   oft ,   dass  Eiter  von  Abscessen  in 


Orbita.  219 

der  Nähe  des  Conjunctivalsackes  in  diesen  gelangt,  ohne  Con- 
jnnctiyitis  hervorzurufen.  Es  ist  daher  auch  nicht  wahrscheinlich, 
dass  diese  Bakterien,  welche  für  alle  andere  Schleimhäute  unschädlich, 
für  den  Thränensack  pathogene  sein  sollten.  Andererseits  ist  es 
unwahrscheinlich ,  dass  die  grosse  Menge  yon  Bakterien ,  welche  bei 
der  Dakrjocystitis  gefunden  werden,  ohne  Einfluss  auf  diese  sein  sollten. 
Yerf.  hat  sich  die  Sache  folgendermassen  gedeutet:  Wenn  dieThränen- 
kanäle  normal  sind,  strömen  die  Thränen  stets  durch  sie  in  die  Nase 
hinein.  Die  Bakterien ,  die  durch  die  Rima  oculi  kommen ,  folgen 
dem  Strome  und  sind  ausser  Stande  auf  dem  Epithel  zu  haften ;  wenn 
aber  eine  Hinderung  der  Passage  entsteht,  stagniert  der  Inhalt  im 
Thranensacke ,  und  die  Bakterien,  die  hineingelangen,  finden  dann 
günstigere  Bedingungen  für  ihre  Entwickelung.  Durch  ihre  Ver- 
mehrung bewirken  sie  eine  Äenderung  des  Inhaltes  des  Sackes,  und 
dieser  abnorme  Inhalt  wirkt  heftig  irritierend  auf  die  Wandungen  ein 
und  ruft  eine  lebhafte  Neubildung  und  Auswanderung  von  lym- 
phoiden  Zellen  hervor.  — 

Hypopyonkeratitis  kann  weiter  durch  verschiedene  Bakterien- 
formen bewirkt  werden,  die  ungleiche  Heftigkeit,  mit  welcher  sie 
auftritt,  beruht  wahrscheinlich  auf  der  ungleichen  Ansteckungs- 
fahigkeit  der  verschiedenen  Bakterienformen.  Wenn  das  Leiden  als 
eine  Komplication  der  Dakrjocystitis  auftritt,  wird  es  von  Ein- 
wanderung von  Bakterien  aus  dem  Thränensack  bewirkt.  — 

G  or  don  e  Norr  i  e.] 


0  r  b  i  t  a. 

1)  Bardelebe n,  Sarcoma  orbitae  recidivum.  Charit6-Ann.  1883.  Berlin. 
1885.  X.  S.  385  (siehe  »Zwicke«,  AbschDitt:  »Krankheiten  der  Orbita«). 

2)  B  u  1 1  e  r ,  A  case  of  melanotic  sarcoma  of  the  orbit«  (Amerio.  ophth.  ao- 
dety.)     Amerio.  Journ.  of  Ophth.   II.   p.  145. 

3)  —  Melanotic  fibrorsarcoma  of  orbit  removed  ten  years  after  enucleation 
on  the  eje-ball  containing  a  pigmented  growth.  Ibid.  p.  118  und  Trans- 
act.  of  americ.  ophth.  soc.  Twenty-first  meeting.  p.  84.  (48j.  männl.  In- 
dividnam,  nach  der  Beschreibung  möglicherweise  ein  pigmentiertes  Sarkom 
des  Auges  mit  VerknOcherung.    Das  Uebrige  bietet  nichts  Neues.) 

4)  Greder,  Experimentelle  Untersuchungen  fiber  Scbädelbeinbrüche.  Deutsch. 
Zeitschr.  f.  Chirurg.    XXI.    S.  491. 

5)  Jones,  E.  W. ,  Epithelioma  of  orbit ;  removal.  New-Orl.  med.  &  surgic. 
Journ.    XIII.   p.  50. 

6)  Kuntzen,  A.,  üeber  maligne  Tumoren  der  Orbita.    Inaug.-Diss.  München. 

7)  Pfalz,  6.,  Beitrag  zur  pathologischen  Anatomie  der  Orbitaloysten.  Elin« 
Monatsbl.  f.  Augenheilk.    S.  271. 


220  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 


Angeborene  Missbildungen  des  Anges. 

Referent:  Prof.  Manz. 

1)  Ancke,  Drei  Fälle  von  Ectropinm  nveae  congenitnm.    Gentralbl.  f.  prakt. 
Augenheilk.    Okt.    S.  Sil. 

2)  Arlt»  V.,  Üeber  Mikrophthalmos  und  Anophthalmus.    Anzeiger  der  k.  k. 
Gesellsch.  der  Aerzte  in  Wien.    Nr.  17. 

3)  Birnbacher,   A.,  Eine  angeborene  Anomalie  am  hinteren  Augenpole. 
Arch.  f.  Augenheilk.   XV.    2.    S.  159. 

4)  0  8  a  p  o  d  i ,  J. ,  Aniridia  congenita.    Saemäszet.   3.    p.  57. 

5)  —  Partieller  Albinismus  iridis.    Ibid.  p.  52. 

6)  D  i  m  m  e  r ,  Epicanthus  und  Ectropium.    Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.  S.  308. 

7)  Eversbusoh,    Eine   neue  Form  von  Missbildung  der  Papilla  nervi  op- 
tici.   Ebd.   S.  1. 

7a)  F  r  a  n  c  k  e,  Eine  eigentümliche  congenitale  Anomalie  der  Iris.    Gentralbl. 
f.  prakt.  Augenheilk.    April.    S.  101. 

8)  Fuchs,  Angeborene  abnorme  Kürze  der  Lider.    Arch.  f.  Augenheilk.   XV. 
S.  2. 

9)  Gallenga,   Gontribution  &  T^tnde  des  tumeurs  cong^nitales  de  la  oon- 
jonctive  et  de  la  corn^.    Annal.  d*Ooul.    T.  XCIV.    p.  215. 

10)  H  i  g  g  e  n  8 ,  Gh. ,  Peculiar  condition  of  the  pupils  in  a  boy.     Lanoet.  19 . 
Sept. 

11)  Hirschberg,    Ein  Fall  von  präpapillarer  Gefässschlinge  der  Netzhaut- 
schlagader.    Gentralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Juli.    S.  205. 

12)  —  Ein   ungewöhnlicher  Fall    von  Kolobom   der  Augenhftute.    Ebd.     Aug. 
S.  233. 

13)  —  Ein  neuer  Fall  von  Sehnerven-Atrophie   bei  Schädelmissbildung.     Ebd. 
Jan.   S.  25. 

14)  K  G 1  li k  e r,  A.,  üeber  markhaltige  Nervenfasern  in  der  Netzhaut.    Inaug.- 
Diss.    Zürich. 

15)  KOnigstein,   Ein  Fall  von  Iridochorioidealkolobom.    Wien.  med.  Wo- 
chenschr.    Nr.  21. 

16)  K  u  n  d  r  a  t ,    Ueber  die  angeborenen  Gysten  im  unteren  Augenlide.    Mi- 
krophthalmie und  Anophthalmie.     Wien.    med.  Presse.   Nr.  51,  52.  3  (86). 

17)  Lawford,  Naevns  of  the  choroid.    Ophth.  Review.    May. 

18)  Mc  Gregor,  Qlioma  of  retina,  three  cases  in  a  family  of  five      Medio. 
Times.    II.    p.  45. 

19)  Magnus,  Eigentümliche  congenitale  Bildang  der  Macula  lutea  auf  hm- 
den  Augen.    Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.    S.  42. 

20)  Man  z,  Ueber  Pseudokolobome  der  Iris.    ßer.  d.  Verhdl.  d.  Naturf.- Vers,  in 
Strassbnrg.    S.  498. 

21)  Nu@l,  Golobome  temporal  de  la  papille  du  nerf  optique.    Annal.  d*Ocul. 
T.  XCIII.   p.  174. 

22)  0 1 1  a  V  a,  J.,  Kliniker  i  Küslemenick.    Szemteet.    V.    S.  94. 
23}  —  Irideremia  c  ectopia  lentis.    Ibid.    p.  12. 


Befand  bei  Mikropdthalmnfl.  221 

24)  Bampoldi,  R. ,  Tre  casi  di  blefaroptosi  congenita  atrofica.  Annali  di 
Ottalm.  XIV.  p.  49.  (Beiderseitige  angeborene  Blepharoptosis  bei  Vater 
und  Tochter  ohne  weitere  Anomal ieen.  In  einem  dritten  Falle  auch  Un- 
vermögen der  Augenbewegungen  nach  oben,  unten,  oben-aussen  und  oben- 
innen.) 

24a)  Remak,  Drei  seltene  Fälle  von  persistierender  Arteria  hyaloidea.  Cen- 
tralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Jan.    8.  9. 

25)  Beuss,  v.,  Ueber  beiderseitigen  Anophthalmus  congenitns  mil;  Cysten- 
bildung  unter  dem  ünterlide.    Wiener  med.  Presse.    Nr.  6. 

26)  Rakert,  Fr. ,  Beiträge  zur  Lehre  von  den  angeborenen  Hornhauttrüb- 
nngen.    Münchener  Diss.    Leipzig. 

27)  Schiess-Gemuseus,  Ein  Beitrag  zur  Lehre  von  den  angeborenen 
Linsenanomalieen.    y.  Oraefe^s  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.   4.  S.  53. 

28)  S  c  h  1  e  i  c  h  y  Die  Augen  der  Idioten  der  Heil-  und  Pflegeanstalt  Schloas 
Stetten  in  Württemberg.    Elin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.   S.  446. 

29)  —  Kasuistische  Mitteilungen  seltener  Retinalerkranknngen.    Mitteil.  a.  d. 

Tübinger  Augenklinik.    II.    2.    S.  202. 

30)  Schreiber,  Angeborene  Thränenfistel.  Jahresber.  d.  Augenheilanat.  in 
Magdeburg. 

31)  Schultheiss,  B.,  Beitrag  zur  Lehre  von  den  angeborenen  Anomalieen 
des  Comeo-Skleralbords.    München.    Dias.    Leipzig. 

32)  de  VincentiiSy  Mikrophthalmos  congenitus  Annali  di  Ottalm.  XIV.  p.  1. 

33)  V  0  8  s  i  u  s,  Beitrag  zur  Lehre  von  den  angeborenen  Conis.  Elin.  Monatsbl. 
f.  Augenheilk.   S.  173. 

[de  Vincentiis  (32)  giebt  den  genauen  anatomischen  Befund 
eines  beiderseitigen  Mikrophthalmus,  der  mit  einer  Reihe  von  Bil- 
duDgsfehlem  am  Herzen  vergesellschaftet  war,  bei  einem  ausgetra- 
genen aber  kleinen,  mageren  Kinde,  welches  35  Tage  nach  der  Ge- 
burt starb.  Die  gesunden  Eltern  waren  nicht  blutsverwandt  und 
hatten  mehrere  andere  gesunde  lebende  Kinder.  Die  Hautfarbe  des 
Patienten  war  dunkelrot,  das  Gesicht  beim  Weinen  stark  cyanotisch ; 
kleiner  äusserst  frequenter  Puls,  statt  der  Herztöne  hörte  man  ein 
sanftes  Blasegerausch.  Die  Lider  waren  trichterförmig  in  die  Orbita 
hineingezogen;  Gilien  besonders  an  den  oberen  Lidern  reichlich  vor- 
handen ;  die  Lidspalte  9,5  cm  weit,  Orbita  normal  und  (auch  bei  der 
einmidigen  Betastung  mit  dem  Finger)  anscheinend  leer.  Bei  der 
Sektion  fand  man  Persistenz  des  Foramen  und  Ductus  Botalli,  Einmün- 
dung der  Aorta  in  den  rechten  Herzventrikel,  welcher  zwei  Semi- 
lunarklappen  hat,  Fehlen  des  Stammes  der  Pulmonalis,  ein  Loch  in 
der  Herzkammerscheidewand,  excentrische  Hypertrophie  des  rechten 
Herscens,  Muskatnussleber  mit  Atrophie  der  Gallengänge,  Magen- 
Dannkatarrh,  Cyanose  aller  Organe  und  Transsudation  in*s  Unter- 
hantbind^ewebe  und  die  serösen  Höhlen.  Die  Seiten  Ventrikel  des 
Gehirns  stark  ausgedehnt,  Chiasma  und  Tractus  optici  klein ,   Orbita 


222  Pathologie  nad  Therapie  der  Aogenkrankheiteii. 

beiderseits  normal  Yom  nntem  OrbitalraBd  bis  zum  foram.  opt.  22  mm 
messend.  Die  Balbi,  an  denen  alle  äussere  Augenmuskeln  normal 
ansetzten,  waren  erbsengross,  im  Sagittaldurchmesser  7  und  9  mm, 
im  Querdurchmesser  6  und  7  mm  gross.  Die  Cornea,  welche  von 
der  festanliegenden  Conjunktiva  ganz  überzogen  wurde,  konnte  kaum 
vom  Skleralgewebe  unterschieden  werden.  Die  Membrana  Desce- 
metii  fehlte.  Eine  vordere  Kammer  nicht  nachweisbar;  statt  der  ru- 
dimentären Iris  bemerkte  man  eine  Lage  Pigmentepithel,  welches  der 
kleinen  runden  Linse  auflag,  hinter  welcher  eine  perlmutterweisse 
knorpelige  Masse  sich  befand,  die  von  der  abgelösten  Retina  hart 
umgeben  war.  Die  Chorioidea  lag  der  Sklera  an  und  zeigte  in  ihrem 
vordem  Abschnitte  stark  ausgedehnte  Venen.  Zwischen  Chorioidea 
und  Retina,  welche  grösstenteils  in  fibrilläres  Bindegewebe  umge- 
wandelt war  und  in  der  Gegend  der  £örnerscbicht  cystische  Ent- 
artungen zeigte,  befand  sich  eine  koagulierte,  hyaline  Masse.  Die 
Sehnervenscheide  lag  den  Nervenfasern,  welche  grossenteils  dege- 
neriert waren,  nur  locker  an.  Verfasser  glaubt,  dass  der  ganzen 
Bildungshemmung  im  Auge  eine  Entzündung  des  vordem  Uveal- 
Tractus  ursprünglich  zu  Grunde  gelegen  habe.         Brettaue r.] 

[Ottava  (22)  sah  bei  einem  1  ^jährigen  Knaben  einen  Mangel 
beider  Bulbi.  Die  Lider  waren  normal  entwickelt,  der  Bindehautsack 
trichterförmig  nach  hinten  gezogen,  endigte  mit  einem  5  mm  langen 
schiefen  Röhrchen.  Nach  unten  im  orbitalen  Zellgewebe  war  ein 
erbsengrosser  Knoten  zu  fühlen.  Szili.] 

V.  Reuss  (25)  stellt  ein  Smonatliches  Eand  vor  mit  linksei- 
tigem  Anophthalmus  (höchstgradiger  Mikrophthalmus)  congenitus 
und  Cystenbildung  unter  dem  Unterlide.  Letzteres  erscheint  durch 
einen  bläulichen  Tumor  in  Form  und  Grösse  einer  kleinen  Pflaume 
vorgewölbt,  der  sich  bei  fokaler  Beleuchtung  als  eine  sehr  trans- 
parente, dünnwandige,  mit  heller  Flüssigkeit  erfüllte  Cyste  mani- 
festiert. Die  Haut  darüber  ist  leicht  abzuheben  und  wird  in  der 
Mitte  des  Tumors  von  einem  derberen,  vertikal  verlaufenden  Strange 
durchzogen,  korrespondierend  befindet  sich  auch  in  der  Cysten- 
wand  eine  dunkle  Linie.  Beim  Schreien  des  Kindes  tritt  die  Cyste 
weiter  hervor  und  erscheint ,  dem  Strange  entsprechend ,  etwas 
eingeschnürt.  Der  Strang  dürfte  durch  eine  von  der  Hebamme  vor- 
genommene Punktion,  bei  der  eine  fleischwasserähnliche  Flüssig- 
keit sich  entleert  haben  soll,  entstanden  sein.  Oeffhet  man  die  Lid- 
spalte, so  sieht  man  in  der  Tiefe  der  sonst  leeren  Orbita  einen  etwa 
erbsengrossen  mndlichen  Körper,  offenbar  den   rudimenfören  Bulbus 


Entstehnng  des  Mikrophthalmaa.  223 

und  tastet  ihn  auch  mittelst  des  eingeführten  Fingers  als  härtliches 
Knotehen. 

Oben  referierter  Yortn^  gab   zu  weiteren  Verhandlungen  über 
dieses  Thema  Veranlassung  und  zwar  zunächst  zu  einer  Demonstra- 
tion eines  Präparates  von  Seiten  E  u  n  d  r  a  t^s  (16),  dessen  Mittheilung 
in  erweiterter  Form  als  Separatabdruck  in  diesem  Jahre  erschienen 
ist  9   über  die  wir  aber  wegen  ihres  engen  Zusammenhangs  mit  dem 
Falle,  welchen  y.  Reuss  und  denen,  welche  nachher  y.   Arlt  (2) 
der  Gesellschaft  der  Wiener  Aerzte  yorf&hrte,  schon  jetzt  referieren. 
Während  E.  nach  Einsichtnahme  der  yon  letzterem  yorgelegten  Prä- 
parate die  angegebene  Entstehung  einiger  der  fraglichen  im  Unterlid 
gelegenen  Cysten  zulässt,  giebt  er  für  seinen  und  andere  falle  eine 
andere  Erklärung.  Zunächst  wird  daran  festgehalten,  dassAnophthalmus 
wohl  fast  immer  nur  ein  hoher  Grad  yon  Mikrophthalmus  sei,  da  eine 
Störung  der  primären  Augenanlage  ohne  bedeutende,  die  Existenz 
der  ganzen  Frucht  bedrohende  Veränderung  des  Hirnes  kaum  denk- 
bar sei.     Dann  aber  hebt  der  Verf.  besonders  heryor,   dass   ein  Mi- 
krophthalmus  fast  immer  oder  wahrscheinlich   immer  mit  anderen 
geringfügigen  oder  grossartigeren  Missbildungen  zugleich  yorkomme, 
anter  denen  die  im  Gehirn  die  konstantesten  seien,    unter  circa  100 
Fallen  yon  Mikrophthalmus,  welche  er  im  Wiener  Museum  fand,  war 
nnr  ein  einziger  »reinere  Fall,  und  selbst  hier  war  der  Schädel  nicht 
ganz  normal.    Diese  bei  Mikrophthalmus  beobachteten  Gehimdefekte 
stimmen  darin  überein,  dass  bei  allen  das  Zwischenhirn  beteiligt  ist, 
also  der  Gebirnteil,  aus  welchem  die  Augenanlagen  heryorgehen.   Das 
gilt  yor  Allem   für  die  Cyklopie  und  die  yom   Verfasser  beschrie- 
bene Arhinencephalie.     So   fand  sich  auch   in  dem    oben  erwähn- 
ten  »reinenc    Fall  eine  Verwachsung  der  Sehhügel.     Es  sind   im- 
mer primäre  Bildungsfehler  des  Hirns,  welche  den  Mikrophthalmus 
bedingen,  da  spätere  Veränderungen  auf  das  nun  ziemlich   fest  ge- 
formte Auge  einen   solchen  störenden  Einfluss  nicht  mehr  ausüben 
können.     Die  abnorme  Lage  des  yerkleinerten  Bulbus  tief  hinten  in 
der  Orbita  erweckt  die  Vermutung,  dass  mit  der  yerhinderten  Ver- 
grosserung  des  Auges  auch  eine  abnorme  Eürze  des  Augenstiels  yer- 
bnnden  sein  mag,  welche  das  Vortreten  des  Auges  unmöglich  macht. 
Zugleich  aber  kann,  meint  der  Verf.,   diese  Stielyerkürzung   auf  die 
unter  jenem  liegenden  Mesodermmassen  in  der  Weise  einwirken,  dass 
von  hier  aus  die  Glaskörpereinstülpung  und   damit  die   Schliessung 
der  fötalen  Augenspalte  gestört  wird.    Der  Unterschied  in  der  Auf- 
tusung  E's.  und  yon  Arlt^s  in  Betreff  der  am   unteren  Bulbus- 


224  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

umfang  sitzenden  Cysten  li^  nun  wesentlich  darin,  dass  in  manchen 
Fällen  eine  verzögerte  und  anomale  Schliessung  der  Fötalspalte  doch 
zu  Stande  kommt,  in  anderen  dagegen  nicht.  Für  letztere  besteht 
ein  offener  Zusammenhang  des  Bulbusinneren  mit  jenen,  denselben 
umgebenden  Mesodermpartieen,  in  welchen  sich  dann  Cystenräome 
entwickeln.  Dass  in  diesen  hin  und  wieder  Netzhaut-  und  Äderhaut- 
teile  gefunden  werden ,  wäre  so  zu  erklären ,  dass ,  wie  £.  für 
seinen  eigenen  Fall  anninmit,  die  Netzhaut  resp.  Aderhaut  in  jene 
unter  dem  Bulbus  liegenden  Gewebsmassen  hinein  wuchert.  Dieser 
nun  ausführlicher  geschilderte,  von  ihm  selbst  zergliederte  Fall  war 
ein  beiderseitiger  Mikrophthalmus,  unter  welchem  sich,  in  bekannter 
Weise  das  Unterlid  Yordrängend,  eine  grosse  und  mehrere  kleinere 
Cysten  befanden.  Ihre  äussere  Wand  war  ein  faseriges  Gewebe,  deren 
innere  Auskleidung  dagegen  ein  geschichtetes  gliomatöses.  In  eine 
der  kleineren  Cysten  ragte  im  linken  Auge  die  gefaltete  Retina 
hinein  und  zwar  unterhalb  des  SehnerYeneintritts.  Die  Zwischen- 
räume zwischen  den  Cysten  füllt  ein  zellreiches  embryonales  Binde- 
gewebe, welches  auch  mit  der  Sklera  im  Zusammenhang  stand ,  nnd 
an  einer  Stelle  ein  kleines  Knorpelstück  einschloss.  Auch  am  rechten 
Auge  ragte  ein  Retinalzapfen  in  das  unterhalb  desselben  liegende 
Zellgewebe,  vor  welchem  ein  grosser  Cystenraum  1^.  Durch  diesen 
Befund  ist  nun  zunächst  wieder  erwiesen,  was  Ref.  auch  neuerdings 
wieder  gegen  T  a  1  k  o  vertheidigt  hat ,  dass  diese  Cysten  in  einem 
genetischen  Zusammenhang  mit  dem  Augapfel  stehen.  Ihre  Bildung 
aber  aus  einer  Ausbuchtung  von  dessen  unterer  Wand  zu  erklären, 
hält  K.  für  unthunlich.  Es  handelt  sich  dabei  vielmehr  um  ein  Hinein- 
wuchern des  Gewebes  der  primären  Augenblase  in  die  Mesoderm* 
Umgebung,  wofür  die  gliomatöse  Auskleidung  der  Hohlräume  spricht, 
die  er  für  eine  Analogie  der  Retinaanlage  hält.  Für  das  Prinmre 
hält  er  aber  doch  die  verhinderte  Entwicklung  des  Glaskörpers  und 
den  verhinderten  Verschluss  der  fötalen  Augenspalte.  Zum  Schlosse 
erwähnt  Verf.  noch  der  Möglichkeit  einer  Verbindung  von  solchen 
Cysten  mit  Dermoidcysten,  wobei  an  eine  Einwucherung  von  Teilen 
des  äussern  Keimblattes  in  dem  Orbitalraum  zu  denken  wäre. 

In  seiner  Erwiderung  auf  den  £.*8chen  Vortrag  hält  v.  A  rlt  zu- 
nächst an  der  von  ihm  schon  früher  aufgestellten  Annahme  fest,  dass 
die  in  Rede  stehenden  Cysten  aus  einer  abnormen  Dehnung  der  unteren 
Bulbuswand  sich  entwickeln,  zu  welcher  wiederum  ein  ausgebliebener 
Verschluss  der  foetalen  Augenspalte  Veranlassung  giebt.  Er  bezieht 
sich  dabei  auf  Beobachtungen  und  anatomische  Befunde,  welche  von 


Angeborne  Hornhanttrabung  beim  Hunde.  225 

ihm  schon  vor  20  und  30  Jahren  demonstriert  uad  in  ähnlicher 
Weise  gedeutet  worden  waren.  Die  tiefe  Lage  des  verlcümmerten 
Bulbus  hangt  nach  A  r  1 1  mit  einer  Art  von  Drehung  zusammen, 
welche  derselbe  zu  seiner  Queraxe  in  der  Weise  ausführt,  dass  die 
Cornea  nach  oben  sieht  und  die  untere  Seite  des  Auges  immer  mehr 
g^en  das  untere  Lid  andrängt.  Da  das  Bildungsmaterial  fQr  die 
Ausbildung  der  Cyste  verwendet  wird,  so  muss  der  Bulbus  in  seiner 
Füllung  und  Ausbildung  zurückbleiben.  Mikrophthalmus  und  ge- 
störte Schliessung  der  Retinaspalte  stehen  mit  einander  in  innigstem 
causalem  Zusammenhange,  darum  findet  man  bei  jenem  »jedesmalc 
ein  Colobom  der  Iris  und  wohl  auch  der  Chorioidea ,  wenn  die  Ver- 
kümmerung eben  nicht  zu  hochgradig  ist.  Durch  einen  Zug  von 
aussen  oder  durch  Bildung  einer  Cyste  im  Orbitalraum  ausserhalb 
des  Bulbus  kann  nach  A  r  1 1  die  staphylomatöse  Ausdehnung  seiner 
unteren  Wand  mit  deren  Folgen  nicht  entstehen.  Dass  der  Verschluss 
der  fötalen  Augenspalte  vom  Gehirn  aus  gestört  werden  kann,  hält 
er  fär  sehr  nahe  li^end,  ohne  aber  über  den  Modus  dieses  Einflusses 
sich  zu  äussern,  andererseits  ist  nach  ihm  eine  in  der  Orbita  selbst 
li^ende  Ursache  für  jene  Stöirung  nicht  yon  der  Hand  zu  weisen, 
besonders  da,  wo  die  Missbild ang  einseitig  ist  und  wo  eine  gewisse 
Sehkraft  vorhanden  ist.  Am  Schlüsse  seines  Vortrags  weist  A.  noch 
auf  die  interessante  Thatsache  hin,  dass  von  Geburt  an  verkümmerte 
Bulbi  wachsen  können,  wie  er  selbst  in  einem  Falle  beobachten 
konnte,  in  welchem  im  Laufe  der  ersten  5  Lebensjahre  nicht  nur 
die  Grosse  beider  Augen  sehr  zugenommen  hatte,  sondern  auch  auf 
dem  einen  eine  deutliche  Lichtempfindung  vorhanden  war. 

Schultheiss  (31)  giebt  eine  genaue  makro-  und  mikro- 
skopische Beschreibung  einer  am  Auge  eines  Hundes  vorgefundenen  an- 
geborenen Hornhauttrübung.  Dieselbe  grifiP  über  den  unteren  Corneal- 
rand  beträchtlich  hinüber,  gegen  die  Cornea  selbst  durch  einen  Pig- 
mentsaum abg^renzt.  Die  mikroskopische  Untersuchung  erwies  diese 
Trübung  als  acht  sklerales  Gewebe  von  Conjunctiva  überzogen.  Der- 
selben gegenüber  ist  der  angrenzende  vordere  Uvealabschnitt  sehr 
mangelhaft  entwickelt,  im  Corpus  ciliare  fisist  bis  zum  Defekt.  Verf. 
weist  die  Erklärung  der  betreffenden  Missbildung  durch  eine  intrauterine 
Entzündung  zurück,  und  sucht  dieselbe  mit  der  fötalen  Augenspalte  in 
Beziehung  zu  setzen ,  deren  gestörte  Schliessung  ihre  Spuren  öfters 
gerade  im  Corpus  ciliare  hinterlässt;  daraus  würde  sich  auch  die 
vorgefundene  lokale  Verdünnung  der  Sklera  erklären.  Die  sklenJe 
Entwicklung  könnte  dann  etwa  durch   eine   übermässige  Anhäufung 

JahzMbcfloh«  fttx  Ophthalmologie.  XVI.  1886.  15 


226  Pathologie  und  Therapie  der  AagenkraDkheiten. 

von  Ernähnmgsmaterial  im  Gebiete  der  sie  yersorgenden  Gelasse  zu 
Stande  gekommen  sein.  Diese  Hypothese  würde,  wie  Seh.  sagte, 
alle  YOi^efundetien  anatomischen  Veränderungen  auf  einen  gemein- 
samen Boden  zurückzufahren  gestatten. 

In  seiner  unter  Eversbusch's    Leitung  gefertigten  Di88e^ 
tation  über  die  angeborenen  Hornhauttrübungen  giebt  Bückert(7) 
eine  fleissige  makro*  und  mikroskopische  Beschreibung  der  Augen  einee 
Schweins,  welche  in  symmetrischer  Lage  eine  solche  Trübung  trugra. 
Von  den  Resultaten   seiner  Untersuchung  giebt  der  Autor  folgendes 
Resum^:   An   Stelle   des   normalen  Hornhautgewebes   finden  wir  ia 
einem  ziemlich  grossen  Bezirk  der  Cornea  eine  Gewebsform ,  die,  in 
den  schmäleren   vordersten   Partieen    in   ihrer   unregelmässigen   Zu- 
sammensetzung allerdings,  den  Narbengeweben  nicht  ganz  unähnlich, 
im  grossten  Teile  des  anomalen  Bezirks  jedoch  eine  ausserordentliche 
Aehnlichkeit  mit  dem  Skleralgewebe  zeigt,  ja  streckenweise  geradezu 
von  diesem  gar  nicht  unterschieden  werden  kann.     Auf  diese  Weise 
hat  die  Grenze  zwischen  Hornhaut-  und  Skleralgewebe  eine  sehr  be- 
deutende Verschiebung   zu  Gunsten  des   letzteren   erlitten.     An  der 
Stelle  der  Trübung  war  die  Iris  mit  der  Cornea  verwachsen.     Trotat- 
dem  ist  Verf.  nicht  geneigt,  das  angeborene  Leukoma   adhaerens  als 
das  Produkt  einer  einfachen  fötalen  Keratitis   aufzufassen,   sondern 
glaubt,  dass  dabei  auch  »eine  Art   höheren  Organisationsprocesses« 
im  Spiele  gewesen  sei,  welcher  zu  der  Bildung  von  achtem  Skleral- 
gewebe geführt  habe. 

Eine  am  menschlichen  Auge  wenigstens  in  so  mächtiger  Ent- 
wicklung ziemlich  seltene,  am  Pferdeauge  dagegen  häufige  Bildung 
an  der  Iris  beobachtete  A  n  c  k  e  (8)  in  3  Fällen.  Der  Pupillenrand 
war  mit  franzenartigen,  pigmentierten  Auswüchsen  besetzt,  welche 
in  einem  Falle  so  gross  waren,  dass  sie  wie  Beutelchen  an  der  Iris 
herunterhingen,  und  an  ihrem  Rande  selbst  wieder  Einkerbungen 
zeigten.  Ihr  Sitz  ist,  wie  bei  den  Pferden,  haupfauU^hlich  der  obere 
und  imtere  Pupillenrand.  Beim  Pferde  bestehen  dieselben  (Trauben- 
komer  genannt)  nur  aus  Bindegewebe  und  Pigment,  MuskeUasen 
fehlen.  Andere  Abnormiläten  waren  an  der  betreffenden  mensch- 
lichen Iris  nicht  vorhanden  (Colsmann  hat  auch  einen  solchen 
Fall  vom  Menschen  beschrieben.) 

Einen  angeborenen  Defekt  der  Iris  beobachtete  Franc ke  (8) 
im  Auge  einer  60jährigen  Frau;  derselbe  war  bogenförmig  und 
lag  im  temporalen  Teil,  vom  normalen  Pupillenrand  ziemlich  scharf 
abgegrenzt.     Viel  grosser  als  im  Parenchym  der  Iris  war  der  Defekt 


Angeborne  Defekte  der  Iris.  227 

im  hioteren  Pigmentblatt  derselben,  wo  er  eine  sehr  nnregelmässige 
Grenze  hatte.  Die  Iris  war  in  diesem  Bezirk  verdünnt,  wie  atro- 
phisch, insbesondere  schien  die  Muskulatnr  zu  fehlen,  da  derselbe  an 
den  Veränderungen  der  normalen  Pupille  nur  passiv  teilnahm.  Bei 
dem  Versuch  einer  Deutung  dieser  Abnormität  weisst  Fr.  auf  den 
Widerspruch  hin,  der  fär  die  typische  Lage  des  Iriskoloboms  aus 
der  von  V  o  s  s  i  u  s  nachgewiesenen  Drehung  des  foetalen  Optikus 
entsteht,  ftir  dessen  Aufklarung  genauere  Untersuchungen  noch  mangeln. 
In  seinem  Vortrag  wies  M  a  n  z  (11)  darauf  hin ,  dass  die  Deu- 
teng  der  Iriscolobome  die  Unterscheidung  mehrerer,  genetisch  ver- 
schiedener Arten  desselben  notwendig  mache. 

1)  Das  typische  Goloboma  iridis  ist,  mit  oder  ohne  Goloboma 
ehorioideae,  auf  die  foetale  Augenspalte  zurückzufahren. 

2)  Diesem  am  nächsten  steht  das  sogen.  Pseudocolobom  (Golo- 
boma incompletum) ;  bei  dem  einzelne  Schichten  der  Iris  an  einer 
Stelle  fehlen ;  dasselbe  kann  denselben  Ursprung  haben,  wie  das  vorige. 

3)  Irideremia  cong.  partialis,  in  allen  Formen  und  jeder  Lage 
vorkommend :  hat  mit  der  foetalen  Augenspalte  nichts  zu  schaffen, 
eher  mit  der  Pupillarmembran. 

C  z  a  p  o  d  i  (4)  beschreibt  2  E^Ue  von  Aniridie : 

1)  Bei  einem  4jährigen  Mädchen  beiderseits  totaler  Irismangel, 
ovale  kranzfSrmige  Linsentrübung  mit  durchsichtiger  Peripherie  und 
reinem  Centrum,  Myopie  mit  C!onus,  massiger  Nystagmus  rotatorius. 
(Unter  mehreren  Geschwistern  nur  noch  eines  mit  dem  gleichen  Defekt). 

2)  Bei  einem  4jährigen  Knaben  partielle  Aniridie:  rechts  fehlt 
nur  das  innere  Drittel ,  die  übrige  vorhandene  hellgrau-braune  Iris 
zeigt  zahlreiche  Lücken  (Polykorie) ,  Linse  durchsichtig ;  links  ist 
von  der  Iris  nach  unten  ein  sichelförmiges  Stück  vorhanden,  die 
ganze  Linse  getrübt. 

In  einem  Fall  von  angeborenem  Irismangel  beider  Augen  fand 
Otta  va  (11)  auch  beide  Linsen  luziert;  der  untere  Linsenrand  stand 
&8t  in  der  Hohe  des  senkrechten  (?)  Homhautmeridians.    H  =  11  D. 

H  i  g  g  e  n  s  (10)  sah  bei  einem  Knaben  auf  dem  rechten  Auge  4 
Oefimngen  in  der  Iris,  auf  dem  linken  deren  2,  einige  davon  waren 
8pftltf5rmig,  andere  etwas  breiter.  Sie  begannen  in  der  Nähe  des 
Ciliarrandes,  eine  centrale  Pupille  war  nicht  zu  erkennen.  Im 
Angeninneren  war  nichts  abnormes  zu  entdecken,  die  Sehkraft  war 
Bo  gut,  dass  feiner  Druck  gelesen  vnirde.  Die  Abnormität  wurde 
von  den  Angehörigen  bald  nach  der  Geburt  bemerkt 

15» 


228  Pathologie  and  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Schi 6  88  (27)  fand  in  beiden  hochgradig  myopischen  Augen 
eines  Knaben  eine  defekte  Linsenbildung,  welche  als  eine  Verkürzung 
ihrer  unteren  Randpartie,  besonders  bei  erweiterter  Pupille  auffiel 
Der  untere  Rand,  an  welchen  sich  eine  ununterbrochene Zonula  an- 
setzte, war  fast  gerade,  statt  krumm.  Die  Linse  des  rechten  Auges 
zeigte  im  hinteren  Cortez  eine  feine  streifige  Trübung,  diejenige  des 
linken  war  vollständig  rein.  Die  Missbildung  unterscheidet  sich  ihrer 
Form  nach  von  dem  Goloboma  lentis,  von  welchem  mehrere  Beispiele  be- 
kannt sind;  nur  0.  Becker  scheint  einen  analogen  Fall  gesehen  zn 
haben.  In  Betreff  der  Ursache  hält  Seh.  mit  Heyl  die  mangelhafte 
Entwicklung  einzelner  Zweige  der  Art.  hyaloidea  für  wahrscheinlicher 
als  die  ZurückfÜhrung  auf  einen  ungleichen  Zug  der  Zonula  (Becker). 

Remak  (24b)  schildert  3  Fälle  von  Arteria  hyaloidea  per^ 
sistens,  von  denen  der  eine  uncompliciert  war,  während  in  den  bei- 
den anderen  Spuren  eines  Goloboma  chorioideae  vorhanden  waren. 
In  allen  8  Fällen  handelt  es  sich  um  membranose  Stränge,  welche 
aus  der  Gefösspforte  der  Papille  entspringend,  in  den  Glaskörper  nach 
vom  verlaufen  und  hier  endigen,  während  das  dazu  gehörige  vordere 
Stück  an  der  hinteren  Linsenfläche  hängt.  Wahrscheinlich  hat  also 
eine  Zerreissung  des  obliterierenden  Gefassstranges  stattgefunden.  Mit 
Recht  macht  der  Verf.  auf  die  Bedeutung  aufmerksam,  welche  solche 
Reste  embryonaler  BlutgefiLsse,  oder  vielmehr  die  anomale  Rückbildung 
der  fötalen  Glaskörpergefasse  für  das  Verständniss  der  Goloboma  oculi 
haben,  indem  es  wohl  am  nächsten  liegt,  für  eine  Verzögerung  des 
Schlusses  der  fötalen  Augenspalte  das  Verhalten  des  in  den  Bulbus 
eindringenden  Gefassstranges  verantwortlich  zu  machen. 

Ein  von  Eönigstein  (15)  untersuchtes  Auge  einer  Frao, 
deren  anderes  normal  war,  hatte  ein  Aderhautcolobom,  welches  die 
Papille  einschliessend,  nach  unten  gerichtet  bis  gegen  den  Aequator 
reichte  —  und,  wie  gewöhnlich,  von  Pigment  umsäumt  war.  Dasselbe 
war  bedeutend  vertieft  (10  D)  und  von  einer  zarten  Membran  über- 
zogen. S.  nur  Finger  auf  1  M.,  im  Gesichtsfeld  ein  dem  Colobono 
entsprechendes  Scotom  ohne  jede  Lichtempfindung.  Im  Glaskörper 
ein  bewegliches  Gonvolut  von  feinen  Fäden,  welche  von  oben  nach 
abwärts  streichen,  und  an  ihren  Enden  fixiert  sind.  Diese  E^den  sind 
entweder  als  die  obliterierten  Gefasse  der  Linsenkapsel  oder  des  em- 
bryonalen Glaskörpers  au&ufassen ;  dieselben  schienen  übrigens  in 
eine  Membran  eingehüllt  zu  sein. 

Von  den  Art.  hyaloidea  persistens  sehr  verschieden,  aber  wohl 
öfters  mit  ihr  verwechselt,  sind  schlingenfÖrmige  Verlängerungen  von 


Sehnerven- Atrophie  hei  Schädelmisshildung.  229 

Aesten  der  Centralgefasse,  die  eine  gewisse  Strecke  in  den  Glaskörper 
hineinragen ,  von  welchen  H  i  r  s  c  h  b  e  r  g  (11)  ein  neues  Beispiel 
giebt.  In  einem  sonst  normalsichtigen  Ange  bildete  besonders  die 
Ari  temporalis  in  f.  eine  mehrfache  bis  1  mm  in  den  Glaskörper 
Yordringende  Schlinge.  Beide  Augen  waren  kurzsichtig,  das  mit 
der  beschriebenen  Getässanomalie  behaftete  in  hohem  Grade.  Einen 
ganz  ähnlichen  Befund  veröffentlicht  S  z  i  1  i :  auch  hier  war  die 
Schlinge  eine  arterielle,  und  wie  bei  H.  von  einer  zarten  Membran 
eingehüllt. 

Das Aderhautcolobom,  welches  Hirschberg  (12)  im  rechten 
Auge  eines  Bauemmädchens  fand,  war  durch  2  Brücken,  in  welcher 
Chorioidealgefösse  zu  sehen  waren,  in  3  ungleich  grosse  Partieen  ge- 
teilt, von  welchen  die  erste  an  den  unteren  Rand  der  Papille  sich 
anschloss.  Die  grosste  Abteilung  war  die  vorderste,  welche  deutlich 
vertieft  war  und  in  der  Aequatorialgegend  endigte.  Den  einzelnen 
Abteilungen  des  Coloboms  entsprachen  auch  Defekte  im  Gesichts- 
feld,   (f&r  das  Verhalten  der  Retina  von  grosser  Wichtigkeit,  Ref.). 

Den  wenigen  Beispielen  eines  angeborenen  Naevus  facialis,  welcher 
sich  auch  auf  das  Auge  erstreckte,  fügt  Lawford  (17)  einen  ana- 
tomischen Befund  hinzu,  welchen  er  als  solchen  deutet.  Ein  Sjähriges 
Mädchen  hatte  ein  Muttermal  über  der  ganzen  linken  Gesichtshälfte, 
das  aber  an  den  Lidern  fehlte ,  welche  nur  ein  wenig  geschwollen 
waren.  Das  linke  Auge  war  blind  und  schmerzhaft  und  vnirde  dess- 
halb  entfernt.  Die  Chorioidea  war  um  den  Sehnerveneintritt  herum 
in  einer  gewissen  Breite  verdickt,  von  zahlreichen  erweiterten  Blut- 
kanälen durchzogen,  deren  Wände  das  Chorioidealgewebe  bildete; 
einige  erweiterte  Capillaren  waren  vorhanden.  Die  Retina  war  ab- 
gelost, die  Linse  geschrumpft,  die  Iris  mit  der  Peripherie  der  Cornea 
yerwacbsen. 

Hirschberg  (18)  bringt  ein  neues  Beispiel  von  partieller 
Sehnervenatrophie  mit  oder  wohl  in  Folge  von  Schädelmissbildung. 
Das  centrale  Sehen  war  beiderseits  sehr  herabgesetzt,  das  periphere  be- 
sonders an  der  Nasenseite  sehr  beschränkt,  besonders  auch  für  Farben. 
Die  Papillen  zeigten  eine  auffallende,  weissliche  Verfärbung,  beson- 
ders die  rechte;  der  Schädel  war  hoch,  bei  grosser  Kürze.  V ircho  w 
vermuthet  ausgebreitete  Nahtsynostose ;  in  der  Richtung  der  Sagit- 
talis  lag  eine  Grube,  vielleicht  ein  kolossal  vergrössertes  Emissarium. 

Pat.  war  mit  Strabismus  convergens  behaftet. 

Schleich  (28)  hat  unter  Berücksichtigung  der  von  Ref.  vor 
2  Jahren  auf  der  Neurologenversammlung  in  Baden  mitgeteilten  Beo- 


230  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

bachtungen  die  Angen  der  Zöglinge  in  der  württembergischen  Idioten- 
anstalt Stetten  untersucht  und  dabei  unter  156  Insassen  zunächst  ein 
seltenes  Vorkommen  von  Myopie  konstatiert.  Dieses  ist  wohl  haupt- 
sächlich der  eigentümlichen  Art  des  Unterrichts  zuzuschreiben,  jeden- 
falls ist  aber  auch  der  angeborene  Langbau  des  Auges  sehr  selten. 
Von  den  ophthalmoskopischen  Befunden,  welche  als  angeborene  Miß- 
bildungen anzusehen  sind,  auf  welche  Ref.  aufmerksam  gemacht  hatte, 
fanden  sich  in  8  Augen  verschiedene,  aber  zweifellose  Abnormitäten. 
Abnorme  Pigmentierungen  an  der  Papille,  Colobom  der  Ghorioidaa, 
Golobom  der  Sehnervenscheide,  Art.  hyaloidea  persistens,  circumscripte 
Atrophie  der  Chorioidea  —  alle  diese  Annomalieen  gehörten  Indivi- 
duen mit  mikrocephaler  Kopfbildung  an ;  auch  die  Farbe  der  Pa- 
pille und  das  Verhalten  der  Centralgefässe  zeigten  manchmal  etwas 
Eigenttimliches.  Hervorzuheben  ist,  dass  typische  Pigmenteinlagerung 
in  die  Retina  (Retinitis  pigmentosa)  in  keinem  einzigen  Falle  ge- 
funden wurde.  Die  Sehschärfe  war,  soweit  sie  geprüft  werden  konnte, 
meistens  eine  gute,  wie  auch  Farbenempfindung  und  Akkommodation. 
Strabismus  fand  sich  bei  mehreren  Zöglingen. 

Als  einen  Befund  zweifelhaften,  vielleicht  congenitalen  Ursprungs 
beschreibt  Schleich  (29)  Gefössverhältnisse  im  Auge  eines  Sjährigen 
Knaben,  dessen  Blindheit  erst  vor  einigen  Monaten  zufällig  bemerkt 
worden  war.  Dieses  (R.)  Auge  war  äusserlich  normal,  über  dem- 
selben jedoch  ein  continuierlich  blasendes  Geräusch  mit  systolischer 
Verstärkung  zu  hören,  welches  über  dem  L.  Auge  fehlte.  Die 
Haupifiste  der  Art.  centralis  wären  dort  bedeutend  erweitert,  ge- 
schlängelt, zwischen  Art.  temp.  sup.  und  inf.  bestand  eine  starke 
Verbindung,  ebenso  zvnschen  ihren  Zweigen  und  den  begleitenden 
Venen  an  mehreren  Stellen.  In  der  Maculagegend  lag  eine  grosse 
Gefässschlinge,  auf  der  Papille  war  eine  kleine  Arterie  zum  Aneurysma, 
eine  Vene  zu  einem  Varix  erweitert,  über  welche  eine  Arterie 
hinüberzog.  Spontane  Pulsation  war  nicht  vorhanden,  wohl  aber 
konnten  durch  leichten  Druck  die  Venen,  durch  stärkeren  die  Arterien 
zum  Pulsieren  gebracht  werden. 

A.  Kölliker(14)  hat  aus  den  Protokollen  der  Züricher  Augen- 
klinik aus  den  Jahren  1872 — 1883  58  Fälle  von  markhaltigen  Nerven- 
fasern in  der  Retina  gesammelt.  Meistens  fand  er  diese  Anomalie 
nur  in  einem ,  nur  in  13  Vo  in  beiden  Augen ;  ebenfalls  in  13  ^/o 
waren  zugleich  bedeutendere  Schädeldeformitäten  (Asymmetrie),  in  15% 
Strabismus,  mehr  divergens  als  convergens  vorhanden.  Unter  den 
untersuchten  Augen  waren  43  %  myopisch,  31  ®/o  hypermetropiflch, 


ÄDgebome  Veränderung  an  der  Macula.  231 

20  %  emmetropisch.  Die  markhaltigen  Fasern  verliefen  meistens 
nach  oben  resp.  nach  unten,  selten  nach  aussen,  berührten  nie  die 
Macula,  umkreissten  dieselbe  aber  öfters  (für  die  Genese  der  Macula 
Yon  grosser  Bedeutung!  Ref.).  Auf  die  centrale  oder  periphere 
Sehschärfe  schien  die  Anomalie  keinen  Einfluss  zu  haben,  dagegen 
war  der  blinde  Fleck  entsprechend  vergrössert. 

Als  Kolobom  des  Sehnerven  beschreibt  Nuel  (21)  einen  Befund 
in  einem  myopischen  rechten  Auge,  dessen  Partner  einen  schmalen 
temporalen  Bügel  an  der  Papille  hatte.  Hier  war  die  Myopie  eine 
geringe,  die  Sehschärfe  normal,  dort  jene  hochgradig,  mit  S  =  5/30. 
In  den  temporalen  Teil  griff  eine  grosse  scharf  umschriebene  Stelle 
ein,  welche  von  Pigment  umsäumt  eine  bedeutende  Vertiefang  zeigte 
und  die  ganze  Maculapartie  einnahm.  Von  den  Aesten  der  Central- 
gef  ässe  zogen  nur  wenige  dünne  nasalwärts,  die  anderen,  Arterien  und 
Venen  folgten  den  Rändern  der  Vertiefung,  oder  zogen  auch  über  diese 
hin.  Von  Ghorioidealgef  ässen  war  im  Kolobom  nur  eine  einzige  Schlinge 
zu  sehen.     Der  blinde  Fleck   hatte  einen  Querdurchmesser  von  13®. 

Im  linken  Auge  war  übrigens  der  Gefässverlauf  ein  analoger. 
Verf.  hält  dies  für  Spuren  der  bis  zum  hinteren  Pol  der  Augen  sich 
erstreckenden  foetalen  Augenspalte,  von  welcher  auch  die  Kolobome 
der  Macula  lutea  Reste  sind.  (Vergl.  d.  v.  Wecker  beschriebenen 
Fall  in  Graefe-Saemisch,  Handb.  d.  Augeiiheilk.  IV.  S.  595.) 
N.  stellt  aber  auch  in  der  Deutung  der  gewöhnlichen  Staphylome 
an  der  äusseren  Seite  der  Papille  sich  auf  die  Seite  SchnabeTs 
und  bringt  auch  diese  in  genetische  Beziehung  zur  fötalen  Augenspalte. 
Die  anomale  Gefässverteilung,  wie  in  obigem  Fall,  konstatierte 
Verf.  auch  in  einigen  anderen  Augen,  mehr  myopischen  als  hyper- 
metropischen ,  und  sieht  darin  ganz  allgemein  ein  Zeichen  eines 
gestörten  Schlusses  dieser  Spalte. 

In  beiden  Augen  eines  21- Jährigen,  welchen  Birnbacher  (3) 
untersuchte,  fand  sich  an  der  Stelle  der  Macula  eine  scharf  um- 
schriebene hügelformige  Erhöhung,  welche  jedenfalls  von  Retina 
überzc^en  war,  da  kein  Scotom  nachzuweisen  war.  Die  Höhe  dieser 
Prominenz  berechnet  sich  der  Papille  gegenüber  auf  5  mm.,  da  M 
dort  zu  5  D,  hier  zu  25  D  (!)  ophthalmoskopisch  bestimmt  wurde. 
Die  Funktionsprüfung  ergab  7  D,  mit  S  =  /y.  Verf.  vermuthet 
als  Grund  der  Prominenz ,  die  in  beiden  Augen  ziemlich  ähnlich 
aussah,  eine  Einlagerung  zwischen  Chorioidea  auf  Sclerotica.  Der 
Pigmentsaum  griff  auch  auf  die  Hervorragung  hinauf,  die  Retinal- 
gefasse zogen  daran  vorüber. 


232  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Eine  eigenthümliche  Veränderung  an  der  Macula  lutea  beider 
Augen  fand  Magnus (19)  bei  einem  schlecht  entwickelten,  ly ährigen 
Kinde ,  welches  nicht  fixierte  (und  wohl  sehr  wenig  sah  ?).  Die 
Pupillen  waren  normal  gross,  yon  träger  Beweglichkeit.  Beide 
Papillen  etwas  blass,  an  der  Macula  ein  fettweisser  Fleck,  umgeben 
von  dem  bekannten  Beflexring  mit  dunkelrotem  Gentrum  und  einigen 
kleinen  Netzhautgefässen.  Der  Befund  blieb  Ehrend  eines  Viertel- 
jahrs ganz  der  gleiche.  Einen  ganz  ähnlichen  Befund  hatte  auch 
Knapp  bei  einem  wohlgenährten,  aber  muskelschwachen  Kinde. 
Die  Augen  waren  in  beständiger  nystagniischer  Bewegung.  Hier 
war  die  Trübung  an  der  Macula  nicht  scharf  begrenzt,  wie  in  obigem 
Fall,  sondern  verlor  sich  mehr  allmälig  in  den  normalen  Augen- 
hintergrund. Das  Aussehen  der  Papillen  war  hier  besser  als  dort, 
wesshalb  K.  eine  Besserung  des  zur  Zeit  sehr  schlechten  Sehens  in 
Aussicht  stellte,  welche  auch  nach  einigen  Monaten  sich  zeigte  und 
mit  Abnahme  des  Nystagmus  stetig  fortdauerte.  Es  entwickelte  sich 
richtige  Fixation  und  gute  Pupillenreaktion,  während  die  Trübung 
an  der  Macula  bestehen  blieb.  Die  Therapie  war  z.  T.  eine  toni- 
sierende  gewesen,  doch  wurde  auch  Galomel  und  Jodkalium  gegeben. 
Lues  der  Eltern  war  nicht  nachzuweisen. 

Bei  einem  15jährigen  Mädchen,  dessen  linkes  Auge  völlig  normal 
war,  entdeckte  Eversbusch  (72)  auf  dem  hochgradig  schwach- 
und  kurzsichtigen  rechten  eine  merkwürdige  Missbüdung  am  8eh- 
uerveneintritt.  Dessen  Form  scheint  eine  ganz  unregelmässige  un- 
gefähr Seckige,  stark  vertiefte;  am  Rande  der  Vertiefung  aus  einer 
Art  von  Goulisse  hervorkommend  verlaufen  die  stärkeren  Retinal- 
gefässe,  von  denen  einige  übrigens  auch  in  der  Tiefe  der  Grube 
selbst  liegen.  Der  Grund  dieser  ist  indessen  ein  sehr  unebener, 
in  mehrere  von  einander  ziemlich  scharf  getrennte  Flächen  geteilt. 
Die  Umgebung  dieses  Sehnerveneintritts  ist  mit  markhaltigen  Nerven- 
fasern bedeckt,  in  welchen  die  Gefässe  streckenweise  untertauchen, 
um  erst  in  einiger  Entfernung  wieder  sichtbar  zu  werden.  Die 
Gegend  der  Macula  ist  von  markhaltigen  Fasern  umgeben,  und  lässt 
wegen  mangelnden  Pigmentes  die  grösseren  Ghorioidealgefässe  durch- 
blicken. Diesen  Veränderungen  an  der  Macula  entspricht  ein  cen- 
trales Scotom. 

In  seiner  epikritischen  Besprechung  dieses  interessanten  Befundes 
sucht  E.  die  Ursache  der  Missbildung  in  einer  den  Schluss  des  Augen- 
stiels störenden  Wirkung  des  intraocularen  Druckes,  wodurch  der  in 
der  Rinne   des  Opticus  li^ende  Gefässstrang    in    eine   falsche  Lage 


Angeborne  VerkOrzung  der  Augenlider.  233 

gegenüber  den  ihn  umgebenden  Sehnerrenfasern  gedrängt  wird.  In 
wiefern  die  nicht  erfolgte  Ausbildung  der  Lamina  cribrosa  die  von 
markhaltigen  Nerrenfasem  in  der  Betina  bedingt  hat,  ist  nicht 
Daher  anzugeben. 

Die  sehr  zahlreich  vorhandenen  OlaskSrpertrübungen,  sowie  die 
PigmentYerschiebungen  in  der  Chorioidea  sind  als  die  Produkte  einer 
fötalen  Chorioretinitis  aufzufassen. 

y  ossius  (33)  giebt  eine  Statistik  der  von  ihm  im  Laufe  einiger 
Jahre  in  der  Königsberger  Augenklinik  beobachteten  »Conic  am 
Sehnerveneintritt.  Als  häufigste  Lage  bestätigte  auch  er  die  tem- 
porale (unter  425  Augen  231mal),  eine  andere  (»abnorme«)  zeigten  111, 
und  darunter  waren  wieder  weitaus  am  meisten  yertreten  die  an  den 
untern  Rand  der  Papille  sich  anschliessenden.  Der  Refraktionszustand 
war  bei  diesen  nur  einmal  E,  28mal  M,  7mal  H  und  39mal  As; 
dieser  war  der  Mehrzahl  nach  ein  myopischer.  Sehr  häufig  kon« 
statierte  V.  den  von  Fuchs  beschriebenen  eigen thümlichen  Ver- 
lauf der  Centralgefösse  auf  der  Papille:  Richtung  der  Hauptäste 
zuerst  nach  der  Nasenseite,  erst  ausserhalb  derselben  in  die  gewohn- 
liche übergehend.  Diese  anatomischen  Verhältnisse,  das  widerholt 
beobachtete  Vorkommen  bei  nahen  Verwandten^  der  häufige  Astig- 
matismus, Muskelinsufficienz,  Schielen,  nicht  selten  eine  Amblyopie 
ohne  anatomischen  Befund  in  der  Retina  und  besonders  das  von 
mehreren  Beobachtern  vorgefundene  Zusammenvorkommen  solcher 
Coni  mit  wirklicher  Chorioidealcolobome  bestärken  den  Verf.  in 
seiner  Ansicht,  solche  Coni  und  zwar  in  jeder  Lage  für  angeborene 
rudimentäre  Kolobome  zu  halten,  und  sie  mit  der  fötalen  Augen- 
spalte in  Beziehung  zu  setzen. 

Mac  Gregor  (18)  bringt  ein  auffallendes  Beispiel  des  Vorkom- 
mens von  Netzhautglioms  in  einer  Familie.  Die  gesunden  Eltern 
hatten  5  Kinder ,  davon  zeigte  sich  jene  Neubildung  beim  1.,  2. 
und  4.,  die  beiden  anderen  schienen  frei  zu  bleiben. 

Schreiber  (30)  beobachtete  bei  einem  10  Wochen  alten 
Kinde  eine  feine  Fistel  des  Thränensackes,  aus  welcher  sich  Thränen- 
flOssigkeit  entleerte,  sowohl  spontan  als  auf  Druck.  Das  Leiden 
war  einseitig,  andere  Missbildungen  nicht  vorhanden. 

Fuchs  (76)  bringt  3  Beispiele  einer  angeborenen  auffallenden 
Verkürzung  der  Augenlider  im  Höhendurchmesser,  durch  welche 
nur  ein  forcierter  Lidschluss  möglich  ist.  Die  Messung  hat,  da 
das  Lid  dabei  etwas  gespannt  werden  muss,  etwas  unzuverlässiges, 
und  ist  fast  nur  am  Oberlid  auszuführen.    Am  Unterlid  führt  dieser 


234  Pathologie  und  Therapie  der  AngeakrankheiteiL 

Fehler  leicht  zu  Ektropium  ;  eine  Muekelschwäche  (Ptoeis)  braucht 
damit  nicht  verbunden  zu  sein.  Die  Behandlung  besteht  in  der 
Tarsoraphie. 

D immer  (6)  beobachtete  auf  der  Arlt'schen  Klinik  bei  2 Kin- 
dern ein  gleichzeitiges  Vorkommen  yon  Epicanthus  und  Entropium 
der  unteren  Lider.  Es  war  leicht  nachzuweisen,  dass  der  mit  dem 
ersteren  zusammenhängende  Hautüberschuss  die  Ursache  des  Entro- 
piums bildete,  welches  desshalb  auch  im  2.  Falle  durch  Ezcision 
einer  queren  Falte  aus  dem  Lide  vollständig  beseitigt  wurde. 

Eine  angeborene  Geschwulst,  welche  Gallenga  (9)  von  dem 
Auge  eines  Mädchens  entfernte,  und  welche  am  äusseren  Homhaut- 
rand  gesessen  hatte,  zeigte  eine  ziemlich  komplicierte  Struktur :  unter 
der  Epitheldecke  eine  Schicht  Bindegewebe,  ganz  dem  coqjunctivalen 
entsprechend,  darunter  eine  Gruppe  kleiner  Drüsenläppchen ,  durch 
fibrilläres  und  fetthaltiges  Bindegewebe  von  einander  getrennt,  in 
der  Mitte  dieser  Parthie  lag,  von  einer  fibrösen  Kapsel  umschlossen 
ein  Stück  hyalinen  Knorpels.  Im  Epithel  des  Tumors  stacken  auch 
einige  Drüsenausführungsgänge. 

Verf.  erinnert  an  einen  von  v.  Graefe  extirpirten  und  von 
Schweigger  untersuchten  Tumor,  welcher  ebenfalls  einen  Knorpel 
enthielt  (Netzknorpel).  In  Bezug  auf  die  genetische  Bedeutung 
dieser  besonderen  Art  von  Dermoiden  glaubt  G.,  dass  es  sich  dabei 
wohl  um  eine  mit  der  Membrana  nictitans  zusammenhängende  Bildung 
handeln  köime,  (troz  des  Sitzes  am  äusseren  Cornealrand !). 


Allgemeine  Therapie. 

Referent:  Prof.  0.  Haab  in  Zürich. 

1)  A  1  b  i  n  i ,  E. ,  Exenteratio  bulbi.    Qasz.  degU  ospitali  Nr.  80,  81  u.  81 
la)Allp  ort.  F.,  Peroxide  of  hydrogen.     Americ  Journ.  of  Ophth.  IL  p.  98. 

2)  Alt,  Clinical  experiences  with  the  muriate  of  cocaine.    Ibid.   p.  225. 

3)  A  n  d  r  e  w  8,  J.  A.,  Oil  olive  as  a  menstram  for  disaolying  cocaine  for  ap- 
plication  to  the  eye.    (Americ.  ophth.  aociety.)    Ibid.  p.  162. 

4)  Argyll  RobertBon,  Wirkung  des  CoffeinB  auf  die Coi^unctiTa.    Brit. 
med.  Journ.    3.  Juni« 

5)  Baas,   Bulbusstellung   nach  Gocatngebrauch.     Klin.  Monatabi.  f.  Augen- 
•heilk.   S.  456. 

6)  B  a  1  d  w  i  n ,  B.  J. ,  Observations  of  fifty  Operations  on  the  eye  under  Koi- 
leriam.    Louisville  med.  Newa,    XIX.   p.  193. 


Allgemeine  Therapie.  2S5 

7)  Barraqner,  D.  J. ,  La  eoeaina  en  oftalmologia.  Gaz.  medic.  Gataluna. 
VIII.   Nr.  1.    p.  1. 

8)  Bandry,  S^  De  TanesÜi^e  en  Chirurgie  ooulaire.  Paris,  p.  107.  dann 
Bull.  mM.  du  Dord,  Lille,  XXIV.  p.  33,  106,  140,  198  and  Bull,  et  m^m. 
Soc.  fran^.  d*Opht.  III.  p.  90.  (Allgemeines  über  die  Narkose,  Indikationen 
und  Contraindikationen,  die  verschiedenen  Anaeethetica  und  ihre  Eigen- 
schaften.   Anaesthesie  durch  (Cocain  bei  subkutaner  Applikation.) 

9)  Becker,  0.,  Üeber  Fabrikation  künstlicher  Augen.  Ber.  über  die  XVII. 
Vers.  d.  ophth.  Qesellsch.  zu  Heidelberg.   S.  81  und  84. 

10)  Bellarminoff,  Zur  Frage  über  die  Wirkung  des  Cocains  auf  das  Auge. 
Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.   S.  511. 

11)  —  Ueber  die  allgemeine  nützliche  Wirkung  des  CocaTns  nach  £intr&ufe- 
lang  in  das  Auge.    Rousskeia  medic.  Nr.  38. 

12)  üeber  die  ungünstige  Wirkung  des  Cocains  auf  den  Organismus  bei 
lokaler  Anwendung  auf  die  Schleimhaat  des  Auges.  Centralbl.  f.  prakt. 
Augenheilk.    September.   S.  269. 

13)  Bender,  C.  J. ,  Studien  über  Erythroxylin ,  Gewinnung  der  Alkaloide : 
Cocain,  Cocaicin  und  Erythroxylin.  Pharmac.  Centralhalle  Nr.  21.  (Schil- 
derung des  HerBtellungsyei'fahrens  £ür  obige  Körper.) 

14)  ~  üeber  den  Alkaloidgehalt  von  Duboisia  myoporoides  und  die  Darstel- 
lung des  Duboisins.    Ebd.   p.  38. 

15)  Ben  ton,  J.  C,  Cocaine  in  Ophthalmie  surgery.  Glasgow  med.  Journ. 
XXIII.   p.  2a 

16)  Bergmeister  und  Ludwig,  üeber  die  anästhesierende  Wirkung  des 
Apomorphins.    Centralbl.  f.  Therap.   Nr.  5. 

17)  Bert,  F.,  fitude  analytique  de  Tanaesthäsie  par  les  m^langes  titr^  de 
chloroforme  et  d*air.    Compt.  rend.  d.  s^nce  de  la  soc.  de  biol.    Nr.  25. 

18)  —  Intozication  chronique  par  le  chloroforme.    Ibid.  Nr.  80. 

19)  Berthold,  E. ,  Zur  physiologischen  Wirkung  des  Cocains.  (^ntralbL  f. 
d.  med.  Wissensch.    Nr.  9. 

20)  Bettmann,  Perozyde  of  hydrogen.    New-Tork  med.  Joom.   p.  226. 
^1)  Biggs,  The  physiological  action  of  cocaine.    Ibid.   p.  176. 

22)  Birnbacher,  A.,  Ueber  die  Anwendung  der  Sterilisation  durch  Hitze 
auf  die  oculistische  Asepsis.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    August 

23)*  B  u  n  g  e ,  üeber  schädliche  Wirkungen  des  Cocains  auf  die  Hornhaut 
EHin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.    8.  402. 

24)  Burchardt,  M. ,  Verbandmethode.    Charit^- Annalen.    p.  559. 

25)  Cam6,  Del  Yodoformo  en  oftalmologia.  Clinica  oftaL  de  la  dispensaria 
de  Santa  Rosa  Santiago  de  Chile.    I. 

26)  C  i  c  a  r  d  i,  Sul  jodoformio  nella  terapia  oculare.  Annali  di  Ottalm.  XIV.  p.  189. 

27)  —  Notizie  bibliographiche  snlla  oocaina.    Ibid.  p.  82. 

28)  Cohn,  H.,  Schmerzlose  Augenoperationen,  üeber  das  (Cocain  in  der  Au- 
genheilkunde.   Gartenlaube.    Nr.  4. 

29)  Collombe,  ^Stude  sur  la  coca  et  les  sels  de  cocaine.    Paris. 
80)  Courtade,  De  la  cocaine.    Bull.  gto^.  de  Therap.  p.  488. 

31)  Coursserant,  Du  bain  d*oeil  appliqu^  k  Toeil  cocatnisä ;  du  bain  ^eo- 
trique;  recherches  de  th^rapeutique  sur  les  yeuz  cocalnis^.  Rerue  olin. 
d'Ocul.    Nr.  3.    p.  78. 


236  Pathologie  ond  Then^ie  der  Augenkrankheiten. 

32)  Dan  ts  ig  er,  C,  Beiträge  sur  Anwendung  der  Massage  in  der  Augen- 
heilk.    V.  Graefe*8  Arch.  f.  Opfath.    XXXI.    3.    S.  187. 

33)  D  e  1  a  c  r  0  i  X ,  H. ,  Oontribution  k  T^tüde  dee  applioations  de  la  cocalne  k 
la  Chirurgie  oculaire.  Beims  und  Union  m4d.  et  icient.  du  nord-eet.  Beims. 
IX.   p,  97. 

34)  D  e  M  e  1 1 0,  H.  G.,  Sur  trois  nouveaux  instmments  d'ophtalmologie.  Uniao 
med.  Rio  de  Jan.  1884.   IV.    p.  489,  509 ;  1885.   Y.    p.  32. 

35)  Denti,  F.,  11  bagno  idro-elettrico  e  la  docoia  elettrica  applicati  all' 
occhio.    Qazz.  d.  osp.    VI.    p.  249  u.  257. 

36)  D  n  b  0  i  8 ,  Nouvel  appareil  it  anesth^ie  par  le  m^ange  titr^  d*air  et  de 
chlorofomie.    Archiv.  d*Opht  p.  183.    (Sooi<$t6  fran^.  d*Opht.) 

37)  D  u  f  o  u  r ,  De  Taimant  dans  la  th^rapeutique  oculaire.  Rey.  m^.  de  la 
Suisse  romande.    Nr.  7  et  8.   p.  393. 

38)  Du j  ardin,  Accidents  k  la  fittite  de  Tanesth^ie  oculaire  par  la  cocalne. 
Journ.  des  scieno.  m^.  de  Lille.    5.  Dec 

39)  E  m  m  e  r  t,  bublimat  in  der  Augenheilkunde.  Deutsche  med.  Wochenschr. 
Nr.  34.    S.  581. 

40)  ^  Cocain.  Vortrag  geh.  im  med.-pharmac.  Bezirksverein  in  Bern,  den 
27.  Januar.    8.-A.  ans  dem  Gorrespondensbl.  f.  Schweizer  Aerzte. 

41)  Engelskjön,  C,  Die  elektrotherapentische  Gesichtsfeldprobe.  Arch.  f. 
Psych,  und  Nervenkr.    XVI.    3.   S.  831. 

42)  —  Die  ungleichartige  therapeutische  Wirkungsweise  der  beiden  elektri- 
schen Stromeaarten  und  die  elektrodiagnostische  Gesichtsfelduntersuohung. 
Ebd.  XV.  2.   und  XVI.  1. 

43)  E  Y  e  r  s  b  u  s  c  h,  0.,  Einige  Bemerkungen  über  die  physiologische  Wirkung 
des  Cocains.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Oktober.    8.  289. 

44)  —  Eine  Bemerkung  über  die  Reinhaltung  der  CocainlÖsungen  und  deren 
Gebrauchsart  an  dem  Auge.    Münch.  med.  Wochenschr.    8.  628. 

44a)Falchi,  F.,  DelP  azione  del  choridrato  di  pilocarpina  suir  ampisEsa 
d^estensione  deir  accomodamento  depo  passato  Teffetto  miotico  neir  iride. 
Giom.  della  R.  Accad.  di  Med.  di  Torino.   Fase.  6.   1885. 

45)  Fano,  Emploi  favorable  des  v^icatoires  ponsäs  avec  la  morphine  et  ap- 
pliqu^  au-dans  du  sourcil  dans  les  cas  de  Photophobie  rebelle.  Joutd. 
d*Oculist.   Nr.  149.   p.  61. 

46)  —  De  Temploi  du  salicylate  de  soude  dans  les  affections  rhumatismaleB 
de  roeil.    Ibid.   p.  44.    Nr.  147. 

47)  — '  L^anesth^sie  locale  deroeil ;  la  cocalne  et  ses  pr^parations.  Ibid.  VII. 
p.  1. 

48)  —  Mömoire  sur  Temploi  du  borax  et  de  Tadde  borique  en  oculistique. 
Ibid.  p.  4. 

49)  —  Note  sur  Tinconv^nient  des  bains  d'oeil  avec  la  Solution  d^acdtate  de 
plomb  cristallis^,  dans  les  l^ons  traumatiques  de  la  corn^e.     Ibid.  p.  21. 

50)  B'  a  u  c  o  n ,  Du  salicylate  de  soude  dans  Piritis  rhumatismale.  Journ.  des 
Bcienc  m^d.    p.  373. 

51)  Faravelli,  Rivista  bibliografioa  del  jequirity.   Annali  di  Ottalm.  p.  510. 

52)  F  a  y  e ,  F.  C. ,  Ealomel  som  öjenmiddeL  Tidsscr.  for  pract.  Med.  1884. 
p.  422. 

53)  F  e  d  d  e  r  8  e  n,  M.,  Beitrag  zur  Atropin Vergiftung.    Inaog.-Dist.    Berlin. 


Allgemeine  Therapie.  237 

54)  Fieuzal,  Des  verres  color^  en  hygi^De  oculaire.  Bulletin  de  la  clinique 
nat.  opht  de  rhospice  des  Qainze-Vingts.    III.   p.  145. 

54a)-.  Gauses  et  prevention  de  la  cöcitä ,  par  M.  le  professeur  Fuchs,  tra- 
duit  de  Tallemand.    Ibid.   p.  148. 

55)  Fischer,  üeber  die  Narkose  mit  Dimethyl-Acetat  und  Chloroform. 
Ztsohr.  f.  Chirurgie,    p.  445. 

h(\)  Frend,  S.,  Ueber  Coca.    S.A.  ans  dem  Centralbl.  f.  d.  ges.  Therapie. 
ü7)   Fröhlich,  C,  Ueber  Galvanokaustik.    Arch.  f.  Augenheilk.  XYI.  1.8.17. 

58)  —  Extraktion  eines  Eisensplitters  aus  dem  Glaskörper  mit  dem  Elektro- 
magneten.   Fast  volle  Sehsch&rfe.    Ebd.    S.  349. 

59)  —  Extraktion  eines  Eisensplitters  aus  der  Iris.  Volle  Sehschärfe.  Ebd.  8. 351. 

60)  Fuchs,  Die  Ursachen  und  die  Verhütung  der  Blindheit.  (Gekrönte  Preis- 
Schrift.)     Wiesbaden.    Bergmann.   248  S. 

61)  —  The  causes  and  the  prevention  of  blindness.  Translated  b j  R.  E.  Dud- 
g  e  0  n  with  a  few  notes  by  M.  Roth.     London.    256  p. 

62)  —  Causes  et  prevention  de  la  cMt6  (memoire  oouronn^e).  Tradnction  par 
Dr.  Fienzal.   Paris.   235  p. 

63)  Galezowski,  De  Textraction  des  oorps  ^trangers  m^talliques  de  Toeil 
a  l'aide  d*un  aimant  (avec  une  fignre  dans  le  texte)  (suite).  Recueil 
d*Opht.  p.  518,  584,  641. 

64)  Germann,  Th.,  Zur  Kasuistik  der  Magnetoperationen.  Centralbl.  f. 
prakt  Augenheilk.    Oktober.    S.  317. 

65)  Gou  vda,  H.  de,  A  cocaina  na  oirurgia  e  therapeutica  ocular.  Revista 
do  contada  foculdade  de  medicina  di  Rio  de  Janeiro. 

66)  G  r  a  s  8  e  1 1  i,  G.,  La  cocaina  nella  terapia  oculare.  Gazz.  med.  ital.  lomb. 
8.  s.  VU.  p.   31,  51,  68,  73,  78,  99,  118,  123. 

67)  G  r  e  V  y ,  Notes  on  some  of  the  physiologioal  effects  and  practical  appli- 
cationa  of  oocaine  hydrochlorate.    Amerio.  Jonrn.  of  Ophth.    I.    p.  231. 

68)  Gnaita,  Di  alonne  inesplorate  virtü  terapeutiohe  della  cocaina  in  ottal- 
mojatria.    Annali  di  Ottalm.    XIV.    p.  458. 

69)  —  Exenterazione  del  globo  oculare.    Ibid.   p.  472. 

70)  —  Letto  per  operazioni  oftalmiche.    Ibid.  p.  478. 

71)  Guibal,  Contribntion  k  Tätude  clinique  du  jequirity.    Th^e  de  Nancy. 

72)  Hansen  Grut,  Exenteratio  bnlbi.    Hosp.  tid.   8.    R.  III.    p.  437. 

78)  Harnack,  E.,  Ueber  einen  basischen  Begleiter  des  Pilocarpins  in  den 
Jaborandiblättem.    Centralbl.  f.  d.  med.  Wissensch.    Nr.  24. 

74)  Heil  mann,  0.,  Om  chloret  cocalnicnm  som  lokalt  anaestheticum  i 
jeriekirurgien.    Hosp.-Tid.   3.  R.   IlL   p.  153. 

75)  Heuse,  Unf&lle  bei  Cocatngebranch.  Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk. 
September.    8.  265. 

76)  Hewetson,  H.  B.,  Antiseptic  precautions  dnring  cataract  and  other 
Operations  on  the  eye  by  means  of  M.  M  a  y  o  R  o  b  s  o  n*s  dry  Eucalyptus- 
spray  and  dry-dressings.    Brit.  med.  Jonrn.   II.    p.  644. 

77)  Hippel,  V.,  Ueber  Cocain.  Berlin,  klin.  Wochenschr.  Nr.  17.  (Med.  Ge- 
sellsch.  in  Giessen.) 

78)  H  i  r  s  c  h  b  e  r  g,  Der  Elektromagnet  in  der  Augenheilkunde.  Berlin.   157  8. 

79)  —  Ueber  Cocain.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.  Oktober.  8.  314  u.  815. 

80)  —  Ueber  Antisepsis  in  der  Augenheilkunde.  Berlin,  klin.  Wochenschr.  8. 669. 


238  Pathologie  nnd  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

81)  H  i  r  8  c  h  b  e  r  g ,  Das  Porzellanange.    Ebd.   S.  26. 

82)  H  j  0  r  t,  Extraktion  of  Jernsplinter  i  0iet  med  Elektromagneten.  Norek. 
Mag.  f.  Laegevidensk.,  Christiania.    V.    p.  187. 

83)  Horstmann,  Weitere  Mitteilungen  fiber  die  Anwendung  des  Cocainum 
muriaticnm  in  der  Augenheilkunde.    Deutsche  med.  Wochenschr.     S.  90. 

84)  H  o  w  e ,  L. ,  A  means  of  measurement  of  the  amount  of  anesthesia  from 
cocaine.    Jbid.   II.   p.  163. 

85)  —  A  protective  shield  for  the  eje.    Buffalo. 

86)  Hübscher,  Cliniqoe  ophthalmologique  du  Dr.  L a n d o  1 1 :  De  rinfluence 
du  traitement  ordinaire  sur  le  gonococcus  de  la  conjonotive  purulente  des 
nouyeau-n^    Archiv.  d*Opht.   V.    p.  806. 

87)  H  u  n  i  c  k  e ,  W. ,  Ezperienoes  with  hjdrochlorate  of  cocaine.  Americ. 
Joum.  of  Ophth.    II.    p.  27. 

88)  Jan  y,  Demonstration  eines  Elektromagneten.  Ber.  Aber  die  XYIII.  Vers, 
der  ophth.  Gesellsch.  in  Heidelberg.  8.  241.    (Diskussion  S.  241.) 

89)  Jessop,  W.  B.,  On  the  oombined  action  of  cocaine  and  atropine  in 
iritis.    Lancet.    II.  p.  659. 

90)  ^  On  the  mydriasis  produced  by  the  local  application  of  cocaine  to  the 
eye.  Prooeedings  of  the  Boy.  sooiety.   Nr.  828. 

91)  I  n  0  u  y  e ,  Bericht  der  Privatangenklinik  in  Tokio  fQr  das  Jahr  1884. 

92)  Jones,  H.  M. ,  Ocular  therapentics.  Practitioner.  XXXV.  p.  104  und 
XXXIV.   p.  187,  266,  856.  410. 

92a)—  Ocular  therapeutios.    Ibid.  p.  89. 

93)  Just,  Ueber  Cocain.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Februar. 

94)  E  a  u  r  i  n ,  E. ,  Jodkalium  og  kalomel.    Tidsskr.  for  pract.  Med.  p.  5. 
96)  Keys  er,  P.  D.  (Philad.),  Gocalne  in  Ophthalmie  surgery.    Therapeut.  Ot- 

zette.  Jan. 

96)  Eier,  Johann,  Bitrag  til  bed0mBEielsen  af  mekanotherapiens  betydning  (mas- 
sagehandlingen)  i  J0jenlaegeyidenskaben.  Aeadem.  Dissert.  Eobenhayn.  p.  152. 

97)  Knapp,  H. ,  Das  Cocain  und  seine  Anwendung.  Arch.  f.  Augenheilk. 
XVI.  S.  398. 

98)  —  Cocaine  and  its  use  in  Ophthalmie  and  general  surgery.  With  supple- 
mentary  contributions  by  Drs.  F.  H.  B  o  s  w  o  r  t  h ,  B.  J.  Hall,  E.  L. 
Keyes,  H.  Knapp  and  Wm.  M.  Polk.    New- York  &  London.   1885. 

99)  Königstein,  L. ,  üeber  Anwendung  des  Cocain  am  Auge.    Centralbl 
f.  d.  ges.  Therapie.  III.8.4undMed.-chir.  CentralbL  Wien.  XX.  8.90,111. 

100)  —  Zur  Anästhesie  der  Cornea  und  Conjunctiva.  Wien.  med.  Blätter.  Nr.  21. 

101)  Koller,  C,  Cocain  als  Örtliches  Anaestheticum.  Berlin,  klin.  Wochschr. 
Nr.  1. 

101a)  K  u  h  n  t ,  Vorschlag  einer  Modifikation  der  Iridektomie  su  optischen 
Zwecken.  Tagebl.  d.  58.  Versammlung  deutscher  Naturf.  und  Aente  in 
Strassburg  i.  E.  8.  497. 

102)  L  a  b  0  r  d  e ,  J.  V.,  Des  pr^tendus  saccedan^  de  ia  cocaine  comme  anesth^ 
siques  locaux  de  l'oeil;  la  caf^ine  et  la  th^ne.  Compt.  rend.  See.  de 
Biol.    8.  s.  II.  p.  239. 

108)   Labry,  C,  De  la  cocaine   et   de  son  emploi  en  opihalmologie.    Paris. 
104)   La  cocaine  en  Ophthalmologie.  —  Bibliographie  analytique  (2e  appen- 
dioe).    Annal.  4*0euUat    T.  XCHI.  8.  270. 


Allgemeine  Tberapie.  23d 

105)  Landesberg,  Znr  Rehabilitierang  des  Ha&rseiles  in  der  Augenheil- 
kunde.   Gentralbl.  f.  d.  med.  Wiasensch.    Juli.    8.  199. 

106)  Landmann,  üeber  die  Anwendung  des  Cocain  in  der  Augenheilkunde. 
Breel.  äntl.  Zeitsohr.  Nr.  3. 

107)  L  a  n  d  o  1 1 ,  Du  maniement  des  instrumenta  en  Ophthalmologie.  Gas.  des 
hdpit.    p.  1148  und  Publications  du  Progrbs  mäd. 

108)  —  Notre  bMpharostat  perfectionnä.    Archiv.  d'Ophi    V.  p.  52. 

109)  —  Demonstration  einiger  Instrumente  (Ophthalmodynamometer,  Blepba- 
rostath  und  Pinselte  zur  Tenotomie).  Ber.  Über  die  XVII.  Vers,  der 
opbth.  Gesellsch.  in  Heidelberg.    S.  243.    (Diskussion  S.  243.) 

110)  Lundj»  C.  J.,  Oleate  of  cooaine  in  Ophthalmie  praotioe.  New-Fork  med. 
Jonrn.  XLL  p.  246. 

111)  Mariani,  Le  coca  et  la  cocalne.    Paris,  Delahaye. 

111b) M ans,  üeber  einen  Qlaukomanfoll  nach  Cocain.  Ber.  flb.  die  XVII. 
Vers.  d.  ophth.  Qesellsch.  in  Heidelberg.    S.  118. 

112)  Martin,  Applications  diverses  de  la  eocaTne  en  Ophthalmologie.  Joum. 
de  m^d.  de  Bordeaux  XIV.  p.  401,  435,  448. 

113)  Majer hausen,  G..  Ein  Fall  von  hochgradiger  (]ocaTn-Intozikation. 
Wien.  med.  Presse.    Nr.  22  und  23. 

114)  Menthol,  Snoc^dan^  de  la  cocalne.    Progrte  mM.    12.  Sepi 

115)  Meyer,  Ed.,  Enoore  un  mot  sur  la  cocalne.  Bevue  g^n^rale  d*Opht. 
Nr.  3.  p.  97. 

116)  MejhOfer,  Augenlidhalter.  Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.  S.  221. 
(vgl.  vorj&hr.  Bericht  p.  320). 

117)  Millingen  van,  Ueber  Cocain.    Gentralbl.  f.  praki  Augenheilk.  p.  18. 

118)  Moeller,  J. ,  Das  Cocablatt  Pharmac.  Centralhalle  p.  128.  (Genaue 
Beschreibung  der  makro-  und  mikroskopischen  Struktur  des  Blattes  mit 
Abbildungen). 

119)  Nettleship,  Dangers  of  cocaine.    Gphth.  Review  p.  371. 

ISO)  —  Treaiment  by  electromagnet.    Med.  Times  &  Gas.    II.  p.  855. 

121)  Ne  vinny,  J.,  Das  Cocablatt.  Einelpharmacogn.  Abhdig.  Wien.  Toeplits&  D. 

182)  N  i  e d e n,  A.,  On  the  use  of  the  galvano-cantery  in  eye  diseases,  especially 

in  destructive  processes  of  the  comea.    Translated  by  Dr.  B.  McMahon. 

Arohiv.  of  Ophth.    XIV.    Nr.  l  p.  31. 

123)  —  Die  sweite  Hundertreihe  galvanocaustisoh  behandelter  Angenaffektionen. 
Arch.  l  Augenheilk.   ZV.    S.  405. 

123a)  N  o  y  e  s ,  fi.  D.,  Evisceratio  bulbi.    Gentralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.  März. 

124)  Nys,  Des  propri^t^  de  la  cocalne.    Becueil  d*Opt.  p.  96. 

125)  Ottava,  J.,  Das  Atropin  als  gef&hrliches  Augenmittel.  Pest,  med.-chir. 
Presse.    XXI.  S.  240. 

126)  —  An  atropin  mint  vessedelmes  ssemorvossäg.  (üeber  die  Gefahren  der 
Anwendung  des  Atropins).    Ssemteei    p.  7. 

126a)  —  Nehing  szö  as  iridectomi&röl  4b  sderotomi&rol.  Ibid.  p.  110.  (Ein  Wort 
fiber  Iridectomie  und  Sclerotomie,  letztere  kein  Ersatz  fQr  erstere). 

127)  P  a  n  a  s,  Des  applications  de  Tantisepsie  en  Chirurgie  oculaire.  Acad.  de 
m^.  de  Paris.    S^ance  du  24.  mars  et  Union  möd.  26.  Mars. 

128)  —  De  l'dmploi  de  la  cocalne  en  ophtalmologie.  Bull.  Acad.  de  m^.  de 
Paris.   2.  s.  XIV.  p.  583. 


240  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

129)  P  a  p  e ,  L. ,  üeber  den    gegenwärtigen  Stand  der  Antiseposfrage  in  der 

Aagenheilkande.    Inaag.-Di«8.    Breslan. 
130^  Pefia,  de  la,  A.,  Apnntes  para  el  e  studio  de  la  oocaina,  nnevoanest^ 

sico  en  oftalmologia.    Rev.  esp.  de  oftal.  sif.  etc.    Madrid.   IX.    p.  51. 

131)  PflQger,  Cocain.    Centralbl.  f.  prakt.  Angenheilk.   Joli.   8.  206. 

1 32)  P  i  e  r  d  *  b  o  u  7 ,  A. ,  Vasettolo  in  ocnÜBtica.     Milano. 

133)  —  Note  di  terapia  ocnlare.    Ibid. 

134)  ->  L*albaminato  di  rame  citro-ammonico    in    oenlistica.     Gazetta   med. 
ital.  lombarda.    Nr.  2. 

135)  —  La  cocalna  in  ocnlistica.    Ibid.    1884.    Nr.  49. 

136)  —  La  scopolia  japonica  in  oculistica.    Ibid.   8.   s.   VII.  p.  119. 

137)  —  La  doccia  idro-elettrica  nella  terapia  ocolare.    Ibid.   p.  161,  199. 

138)  — -  Scopoldna.    Ibid.  p.  179. 

139)  Rampoldi,  Note  pratiche  di  terapia  ocalare.  Annali  di  Ottalm.  XIV. 
p.  15. 

140)  —  Nnovo  contributo  alle  applicasdoni  terapeutiche  del  jeqnirity.  Gazx. 
med.  itaL  lomb.    8.   s.   VII.   p.  129.    (Nichts  Neaes.) 

141)  —  Della  cocaina  nella  terapia  ocalare.    Ibid.    p.  76. 

142)  —  Due  casi  di  affezione  dolorosa  del  5  paio  goariti  radicalmente  con  lo 
strappo  cruento  del  nervo.    Annali  di  Ottalm.    XIV.   p.  488. 

143)  Reich,  Noch  einmal  die  toxische  Wirkung  des  Cocains  in  der  oculisti- 
schen  Praxis.    Ronskeia  Medic.    Nr.  30. 

144)  Ren  SS,  A.  v.,  Ophthalmologische  Mitteilangen  aus  der  zweiten  Uni?er- 
sitätsaugenklinik  in  Wien.    Wien.  med.  Presse  und  Sep.-Abdr. 

145)  Rigolet,  £tude  exp^rimentale  sur  les  propri^t^s  physiologiques  et  th^ 
rapeutiques  du  chlorhjdrate  de  cocalne.    Th^s'e  de  Paris. 

146)  Rehmer,  Cocalne  et  chloroforme  en  ophtalmologie.  Rev.  m^.  de  Test. 
Nancy.    XVII.    p.  289. 

147)  —  Cataracte  et  cocalne.    Ibid.    p.  513. 

148)  R  o  s  e  n  z  w  e  i  g,  L.,  lieber  Desinfektion  bei  Augenoperationen.  Centralbl. 
f.  prakt.  Augenheilk.    September.    S.  268. 

149)  Rosmini,  G. ,  11  jodoformio  nella  terapia  ocalare.  Gaza.  med.  ital. 
lomb.    VII.    p.  242,  380,  387,  409,  420,  445,  456,  464. 

150)  Rossander,  C,  Om  cocainet  sausom  anaestheticum  för  ögat.  Hygiea. 
1884.   Sv.  l&karesällsk  fOrh.    p.  305. 

151)  Ronssanow,  Der  Fisch thran,  ein  fast  unfehlbares  Mittel  gegen  die 
Hemeralopie.    Wratsch.    Nr.  16. 

152)  Roy,  L. ,  Quelques  consid^rations  sur  la  galvanocaustique  cliniqne  ou 
cinisellicaustie ;  applications  &  la  Chirurgie  oculaire  en  particulier.  Rev.  diu' 
d'ooul.    V.    p.  57. 

153)  Saltini,  Giul.,  Suir  impiego  della  cocaina  in  oculistica.  Spallanzani 
Modena.   2.   s.  XIV.   p.  16.    (Nichts  Neues.) 

154)  —  Suir  efQcacia  del  jequirity  nella  cura  della  ottalmia  granulosa.  Oasa* 
d.  osp.  Milano.    VI.    p.  74. 

155)  Santos-Fernandez,  Nuevo  anest^sico  local  para  las  operaciones  en 
los  ojos.    Crön.  med.-qnir.  de  la  Habana.    XL    p.  11. 

156)  —  Ausencia   de  apösito  en   las  operaciones  y  heridas  de  los  ojos.    Rev. 
esp.  de  ofbal.,  sif.  etc.    IX.    p.  337. 


Allgemeine  Therapie.  241 

U7)  SantoB-Fernandesi  La  peonia  que  se  tisa  en  la  oftalmiatria.  An. 
r.  Aoad.  de  cien.  m6d,  de  la  Habana.   XXII.   p.  179. 

158)  Sattler,  R.,  The  physiological  eÖects  and  therapeutic  nses  of  berberine 
and  hydrastine  in  Ophthalmie  and  aural  practice.  Drugs  and  medicines 
of  North  America.    I.  Nr.  5.    p.  171. 

159)  —  Hydrochlorate  of  hydrastine,  a  aoloble  aalt  of  the  white  alkaloid  of 
hydrastia  Canadensis;  ite  application  and  value  in  ocular  therapy.  Med. 
News.    ILVL   p.  119. 

160)  Sattler,  H.,  üeber  die  im  Sekrete  des  Thränensackes  yorkommenden 
Spaltpilzarien  nnd  deren  Beziehungen  zur  eitrigen  Homhautentaündung. 
Physik,  med.  Societfit  zu  Erlangen.    Sitzung  vom  9.  Nov. 

161)  —  üeber  die  im  Thränensaokeiter  enthaltenen  Infektionskeime  und  ihr 
Verhalten  gegen  Antiseptica.  Ber.  über  d.  XVII.  Vers.  d.  ophth«  Glesellsch. 
ZQ  Heidelberg.    S.  18.    (Diskussion  S.  26.) 

162)  Sehen  kl,  Ueber  die  Anwendung  des  Cocains  in  der  Augenheilkunde. 
Prager  med.  Wochschr.  Nr.  7,  10  und  11.    S.  59. 

168)  Schmidt-Bimpler,H.,  Die  Anwendung  des  Cocain.  (A erztlicher  Verein 
zu  Marburg.    Sitzung  vom  3.  Dec.)     Berlin,  klin.  Wochenschr.  Nr.  19. 

164)  —  Hornhaut-Impfungen  zur  Prüfung  der  Einwirkung  yon  Cocain,  Sublimat 
nnd  Aqu.  chlori  auf  infektiOees  Thränensaoksekret.  Ein  Beitrag  zur  Des- 
infektionsfrage.    Arch.  f.  Augenheilk.    XV.    S.  295. 

165)  Schmitz,  A.,  Üeber  Menthol  und  seine  Wirkung.  Centralbl.  L  klin. 
Medic    Nr.  82. 

166)  Schweigger,  Üeber  die  Anwendung  des  Cocains  bei  Augenoperationen. 
Berlin.  kHn.  Wochenschr.  Nr.  4. 

167)  —  Ueber  Cocain.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Januar. 

168)  Sciaki,  De  la  cocalne  en  Ophthalmologie.    Thtee  de  Paris.    123  p. 

169)  Snell,  S.',  The  employment  of  the  electro-magnet  in  Ophthalmie  surgery. 
Additional  cases.    Brit.  med.  Joum.    I.   p.  884. 

170)  —  The  affect  of  general  anaesteeia  on  cocaine  mydriasis.   Ibid.    IL   p.  153. 

171)  Sous,  De  Teztrait  de  coca  en  Ophthalmologie.  Joum.  de  m^.  de  Bor^ 
deanz.    XIV.  p.  248. 

172)  Squibb,  Edw.  R.,  Edw.  H.  &  Charles  F.  An  ephemeris  of  materia 
medioa,  pharmacy  therapeutics  and  coUateral  Information.  Vol.  11.  S.  7. 
(Hydrochlorate  of  cocaine  or  muriate  of  cocaine.)    Brooklyn. 

173)  Staderini,  C,  L^antisepsi  nella  terapia  ooulare.  Boll.  d.  Soc.  tra  i 
colt.  d.  scienc.  med.  in  Siena.    III.    p.  119. 

174)  Teillais,  Dela  cocaine,  comme  agent  anesth^que  local  et  de  son 
emploi  en  Chirurgie  oculaire.    Gaz.  m^d.  de  Nantes.    III.    p.  43. 

175)  Terrier,  F.,  Rapport  sur  un  travail  de  M.  le  Dr.  Dransart  iutitulä: 
Du  chlorhydrate  de  cocaine  comme  anesth^ique  oculaire  et  en  partioulier 
de  son  assodation  avec  le  chloroforme.  Bull,  et  mdm.  Soc.  de  ohir.  de 
Parie.  n.  s.  XI.   p.  149. 

176)  ~  Note  sur  Temploi  du  chlorhydrate  de  caf^ine  comme  aneetb&ique  de 
la  comde.    Ibid.    p.  226. 

177)  Thoresen,  Nogle  bem&rkninger  om  samtidig  anvendelse  of  kalomel 
og  jodkalium.    Tidskr.  f.  prakt.  med.  p.  7. 

178)  Vacher,  L.,  Du  bi-jodure  de  mercure  oombin^  k  Tjodure  de  potassium 

JahiMberfohi  t  OphthAlmologie.  XYI.  1886.  16 


242  Pathologie  and  Therapie  der  Aogenkrankheiten. 

(jodhydrargyrate  djodure  de  potassiam)  comme  pantement  aDtiaeptiqne 
en  Chirurgie  et  particuli^rement  en  Chirurgie  oculaire.  Du  lalydlate  de 
Gocaine.    Gaz.  hebd.  de  mäd.  et  de  chirurg.    p.  583.    Nr.  86. 

179)  —  Pince  k  double  fixaüon  et  pince  k  capsulotomie.  Arch.  d'Opht  V. 
p.  167.    (Sociäte  firauf.  d*Opht.)  p.  182. 

180)  Vetleten,    H.  J.,    Ealomel  som  öjennidel.    Tidsskr.    for   pract.  Med. 
p.  1. 

181)  Vigier,  P.,  Contributions  pharmaceutiques  sur  la  oocalne  p^ruTienne. 
Qas.  hebd.  de  mäd.  et  de  chirurg.    Nr.  27. 

182)  Warlomont,  La  cocalne  en  Ophthalmologie.  —  Bibliographique  ana- 
litique.    Annal.  d'Oculist.    T.  XCIII.    p.  151. 

188)  Wicherkiewicz,  Geber  ein  neues  Verfahren,  unreife  Stare  zu  operiereoi 
nebst  Beitrag  zur  Augen-Antiseptik.  Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk. 
S.  478  und  Qaz.  lek.  Warszawa.    V.    p.  505. 

184)  —  0  kokainie  i  jego  wartöoft  l^cznicz^j,  mianowicie  w  dziedainie  okulxstjki 
Przegl.  lek.  Krakow.   XXIY.    p.  51,  81,  91. 

185)  —  Zur  schädlichen  Wirkung  des  Cocains.  Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk. 
Dezember.    S.  868. 

186)  —  Einige  Erfahrungen  Über  den  therapeutischen  Wert  und  die  An- 
wendungsweise des  Cocains  in  der  Augenheilkunde.    Ebd.    MAkz. 

187)  Wulfsberg,  N.,  Om  samtidig  anvendelse  af  kalomel  og  jodkaliom. 
l'idsskr.  f.  prakt.  med.   p.  893.    1884. 

188)  -  EriksGly  og  jod.    ibid.    p.  817. 

189)  —  Om  Eollyrier.    Ibid.    p.  288. 

190)  Young,  L.  F.,  Cocaine  and  cataract  at  Labore.  Indian.  med.  Gas. 
Calcutta.   XX.    p.  146. 

191)  Ziem,  Ueber  Intoxikation  durch  Cocain.  AUg.  med.  Gentral-Zeitang. 
Nr.  90. 

192)  Zieminski,  B.,  Pnyczjnek  do  zastösowania  kokainy  w'  okalistyce. 
(üeber  die  Anwendung  des  Cocains  in  der  Ophtalmologie.)  Prsegl.  lek. 
Erakbw.    XXIV.    p.  49. 

198)  —  Klinische  Untersuchungen  über  die  Wirkung  des  Cocains  in  der  Oph- 
thalmologie«   Elin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.    S.  801. 

Koller  (101)  erwidert  Rossbach,  dass  er  erstens  y.  Anrep 
als  Beobachter  der  local  anaesthesierenden  Wirkung  des'  Cocains  er- 
wähnt habe,  dass  zweitens  die  anaeethesierende  Wirkung  des  Cocains 
auf  Schleimhäuten  schon  früheren  üntersuchern  bekannt  gewesen  sei 
und  dass  er  aber  hauptsächlich  die  Wirkung  des  Cocains  auf  die 
Cornea  erprobt  und  die  praktische  Verwertung  betont  habe. 

Schweigger  (166  und  167)  lobt  das  Cocain  namentlich  bei  der 
galvanokaustischen  Behandlung  eitriger  Eeratiten  etc.  Bei  denjenigen 
Extraktionen,  bei  denen  Glaskörper  droht,  zieht  Seh.  Chloroform  yor, 
ebenso  bei  Vorlagerung  eines  Muskels,  Enukleation,  Neurotomie  und 
endlich  bei  sehr  ängstlichen  Patienten. 

Bunge  (23)  schildert  3  Arten  yon  Störung  durch  Cocain.    In 


VonsÜge  des  Cocain.  243 

3  Fälen  trat  ein  centraler  runder  Epithelverlust  ohne  Trübung  der 
Cornea  auf.  Die  projektierte  Staroperation  wurde  jeweilen  ver- 
schoben,  und  nach  Heilung  der  AflPektion  ohne  Cocain  unter  Chloroform 
mit  vollkommenem  Erfolg  ausgeführt.  Ernster  war  die  Störung  bei 
einem  60jährigen  rüstigen  Starpatienten ,  bei  dem  sich  die  untern 
zwei  Drittel  der  Cornea  mit  feinen  herpesartigen  Bläschen  bedeckten. 
Dabei  war  die  Cornea  sonst  durchsichtig,  aber  weniger  sensibel  als 
normal.  Die  Reizung  war  nicht  erheblich,  aber  erst  in  der  6ten 
Woche  trat  rasche  Besserung  auf.  Noch  unangenehmer  war  bei 
6  Starpatienten  eine  parenchymatöse  Infiltration  der  Cornea,  die  eine 
bleibende  Trübung  zur  Folge  hatte,  so  dass  diese  kaum  mehr  Licht- 
eintritt gestattete,  als  die  getrübte  Linse.  Diese  Trübungen  waren 
am  8ten  Tag  nach  der  Operation  eben  gerade  angedeutet  und  steigerten 
sich  Ton  Woche  zu  Woche  bis  die  Cornea  milchglasähnlich  war.  Benützt 
wurde  eine  nur  8  Vo  Losung  Ton  M  e  r  c  k'schem  Cocain.  Daneben  war 
während  und  nach  der  Operation  kräftig  Sublimat  angewendet  worden. 
[Guaita  (68)  macht  auf  folgende  Vorzüge  des  Cocains  auf- 
merbam:  1)  Es  setzt  die  Neigung  zum  Glaskörpervorfall  bei  Star- 
extraktion wesentlich  herab,  selbst  wenn  man  mit  Traktionsin- 
stnimenten  den  Star  herausbefördern  muss.  Die  Ursache  liegt  in 
dem  durch  das  Cocain  herabgesetzten  intraocularen  Druck  und 
in  der  Atonie  der  äussern  und  innem  Muskeln  des  Auges.  2)  Ob- 
wohl die  anästhesierende  Wirkung  des  Cocains  bei  Strabismusope- 
rationen  nicht  genügend  ist,  so  sei  dessen  Anwendung  doch  bei 
Behandlung  des  Schielens  von  Nutzen  und  zwar  sei  es  wegen  der 
Atonie  der  Muskeln,  die  es  hervorrufe,  bei  b^innendem  con vergie- 
rendem Schielen  der  Hypermetropen  abhängig  von  Uebergewicht  der 
Intemi  angezeigt  und  contraindiciert  bei  InsufGcienz  der  geraden 
innem  Augenmuskeln.  Femer  ist  es  indiciert  bei  Muskelvorlage- 
nmgen,  weil  es  während  des  Heilungsvorganges  die  Beweglichkeit  des 
Auges  und  die  Wirkung  des  Ant^onisten  vermindert ;  dagegen  con- 
traindiciert bei  Muskelrücklagerung,  es  wäre  denn,  dass  der  Opera- 
tionseffekt ezcessiv  ausgefallen  wäre.  3)  Während  die  Eserinwirkung 
bei  akutem  Glaukom  (abgesehen  von  den  operativen  Eingriffen)  unan- 
getastet bleibt,  ist  das  Cocain  angezeigt,  femer  bei  hämorrhagischem 
Glaukom  und  bei  solchen  Sekundärglaukomen,  welche  abhängig  sind 
von  Beizung  und  Entzündung  der  Iris  und  des  Ciliarkörpers ,  da  es 
den  Sphincter  iridis  und  Tensor  chorioideae  erschlafft,  die  Sekretion 
des  humor  aqueus  sowie  den  Druck  von  Seiten  der  äusseren  Augen- 
m.iiBkeln  herabsetzt,  Anämie  der  Iris  und  des  Ciliarkörpers  hervormft 

16» 


244  Pathologie  and  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

und  schliesslich  den  Trigeminus  lähmt.  4)  das  Cocain  unterstützt 
wesentlich  die  antiphlogistische  Wirkung  des  Atropins  bei  Entzünd- 
ung des  vordem  Uvealabschnittes.  5)  Es  ist  äusserst  nützlich  bei 
Schmerzen  und  Lichtscheu  in  Folge  oberflächlicher  Eeratitiden,  ebenso 
6)  bei  sympathischen  Ophthalmieen  durch  2stündliche  EintränflaDg 
in  beide  Augen:  zum  Belege  werden  4  Krankengeschichten  ange- 
führt; und  schliesslich  7)  bei  Traumen  des  Bulbus. 

Bampoldi  (139)  konstatierte  die  günstige  Wirkung  des  Co- 
cains bei  einigen  Fällen  retinaler  und  ciliarer  Hyperästhesie,  die  von 
Blepharospasmus  begleitet  waren,  welch'  letzterer  nach  Einträufelmig 
einer  4^/o  Lösung  bis  zu  24  Stunden  ausblieb.  Weitere  günstige 
Wirkung  trat  ein  bei  Lichtscheu  in  Folge  oberflächlicher  Gomealge- 
schwüre  oder  von  Phlyktänen,  ungenügende  bei  Sondierung  deB 
Thränensacks  und  Kauterisation  yon  Homhautgeschwüren  mit  Pa- 
quelin.  In  einem  w^en  Glaukom  verdächtigen  Auge  (das  andere 
war  schon  wegen  Glaukom  iridectomiert)  wurde  nach  Einträuflung 
von  Cocain  Sehverschlechterung  und  eine  vorher  nicht  di^ewesene 
Pulsation  der  Centralgefässe  konstatiert. 

Entgegen  der  Ansicht  L  u  n  d  y  's  verwirft  Pierd'houy  (135) 
das  Ölsäure  Cocain,  da  es  weder  billiger  ist  noch  rascher  und  nach* 
haltiger  wirke  als  die  übrigen  Cocainpräparate. 

Brettauer.] 

Konigstein  (99)  empfiehlt  das  Cocain  in  Form  von  Yaselin- 
salbe  0,06  auf  3  bei  phlyktaenulären  Processen.  Auch  bei  Herpes 
Zostes,  Iritis,  Gyclitis,  Glaukom  etc.  leiste  es  gute  Dienste.  Er  fand 
im  eigenen  Auge  Akkommodationsverminderung.  An  albinotischen 
Kaninchen  sah  er  nach  Cocainisierung  eine  Verengerung  der  B^ 
tinalarterien. 

Auch  Wicherkiewicz  (186)  empfiehlt  bei  entzündlichen 
Zuständen  die  Cocain-  Vaselinsalbe  (5  und  10  %).  Er  benütste 
Cocain,  salicyl.  hydrochlor.  und  hydrobrom.  ohne  eine  wesentliche 
Di£ferenz  in  der  Wirkung  der  drei  Salze  zu  finden,  ausser  dass  das 
zuerst  genannte  etwas  mehr  brannte.  Die  Salben  wirken  schwacher 
als  die  Lösungen. 

V.  Hippel  (77)  hat  auch  noch  Cocainum  citricum  und  tartaricmn 
in  vergleichende  Untersuchung  gezogen.  Diese  beiden  Salze  sind 
schwerer  löslich  und  wahrscheinlich  deshalb  auch  weniger  wirksam 
als  die  andern.  Bei  Entzündungen  mildert  Coc.  den  Schmerz,  in* 
stilliert  oder  in  Salbenform,  hat  aber  direkt  keinen  Einfluss  auf  den 
Krankheitsprocess.    Zu  operativen  Zwecken  benützt  v.  H,  2  Vo  Losung 


Verg^ftmigsersoheinaiigeii  nach  Cocain.  245 

bei  kleineren  Operationen  an  der  Cornea  und  Gonjunktiva ,  4  ®/o  bei 
grosseren  Operationen. 

Pflfiger  (131)  fand,  dass  Cocain  die   Akkommodation  herab- 
setzt und  zwar  um  einige  Dioptrien.     Diese  Beschränkung  geht  aber 
iBsch  vorüber,  viel  rascher  als  die  Mydriasis  und  erfordert  zu  ihrer 
Entwickelung  eine  ziemlich  intensive  Anwendung  des  Mittels.     Auf 
die  Lage  des  Fernpunktes  übt  Cocain  eine  Einwirkung  in  dem  Sinne 
ans,  wie  Weber  gefunden:  bei  Myopen  rückt  derselbe  etwas  herein, 
bei  Anderen   mit  gelähmter  Akkommodation   etwas  heraus.     Bei  P. 
selbst  mit  leichtem  gemischtem  Astigmatismus  wurde  er  nicht  ver- 
ändert. —  In  2   Fallen   beobachtete   F.  eine  unerwünscht  lang  an- 
dauernde Anästhesie  der  Hornhaut  gepaart  mit  ausserordentlich  hoch- 
gradiger Herabsetzung   des  intraocularen   Druckes.      Das  eine  Mal 
stellte  sich  bei  einem  sehr  senilen  67jährigen  Patienten  nach  Durch- 
schneiden eines  Nachstars  mit  der  v.  Wecker  'sehen  Scheere  7  Tage 
nach  der  Operation   starke  Trübung  der  Hornhaut  ein,  die  sich  als 
ganz  unempfindlich  erwies.    Dabei  T.  —  8.   Konstanter  Strom  besserte 
sowohl  Insensibilität  als  Trübung.    Aehnlich  verhielt  sich  die  Cornea 
in  einem  zweiten  Fall.    Beide  Mal  war  blos  2  Vo  Lösung  appliciert 
worden.    Möglicherweise  habe  der  5  Tage  nicht  gewechselte  Verband 
mit  Amylumbinde  durch  Kompression  die  Insensibilität  der  Hornhaut 
teilweise  mit  verschuldet;  hiefür  spräche  die  Herabsetzung  der  Sen- 
sibilität und  der  Tension  auf  dem  nicht  operierten  Auge  des  ersten 
Falles.  —  An  4  Patienten  mit  Ptosis  und  Myosis  in  Folge  von  Affek- 
tion des  Halssympathicus  sah  P.  eine  Wirkung  weder  auf  das  obere 
Lid  noch  auf  die  Pupille.     Es  gelang  P.  ferner  nicht   (und  ebenso- 
wenig  Kronecker,   der   die  Beobachtungen   kontrollierte) ,   eine 
zweifellose  Kontraktion  der  Irisgefasse  unter  Cocain  wahrzunehmen. 
Heuae  (75)  sah  einige  Male  Unwohlsein  nach  Cocain-Instilla- 
tionen, das  sich  durch  Uebelkeit,  Unbehagen,  Ermattung,  Atemnot  cha- 
rakterisierte.    Es  waren  weder  viele  Tropfen,  noch  starke  Losungen 
verwendet  worden.    Im  Femeren  räth  er  die  Cocainlösungen,  welche 
1)ei  Operationen  gebraucht  werden,  mit  Sublimat  zu  sterilisieren,  um 
Pilzbildung  zu  verhindern. 

Bellarminoff  (12)  fügt  den  bis  jetzt  veröffentlichten  Beobach- 
tnngen  von  Vergiftungssymptomen  nach  Cocain-Instillation  5  weitere 
F^Ue  bei,  die  auf  der  Klinik  von  Dobrowolsky  beobachtet  wur- 
den. Es  war  allemal  3 — 4  mal  zu  2—  3  Tropfen  4  %  Cocainlösung 
(Merck^sches  Cocain)  in  Intervallen  von  3-^  Minuten  eingetiäufelt 
worden.    In   sämmtlichen  5  Fällen  handelte  es  sich  um  ältere  und 


246  Putliologie  and  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

ganz  alte  schlecht  genährte  Frauen.  Die  Yergiftungssjmptome  traten 
jedesmal  1| — 2  Standen  nach  der  Operation  auf  und  bestanden  in 
allgemeiner  Schwäche,  Schwindel,  Schweiss,  Erbrechen,  MeteorismiiB, 
zuweilen  Schmerzen  an  verschiedenen  Eörperstellen  und  Zittern  der  Ex- 
tremitäten. Das  Erbrechen  wirkte  in  sämmtlichen  5  Etilen  ungünfitig 
auf  die  Wunden  ein,  indem  sich  der  Schluss  derselben  und  die  Fül- 
lung der  vorderen  Kammer  2 — 3  Tage  hinzog,  was  den  Grund  zu 
ziemlich  bedeutender  Keratitis  gab. 

Ed.  Meyer  (115)  träufelt  mit  einem  Tropfenzähler,  der  von  einem 
Gramm  destillierten  Wassers  20  Tropfen  giebt,  nur  einen  oder  höch- 
stens 2  Tropfen  einer  2  ^/o  Losung  ein.  Bei  der  Tenotomie  lässt  er 
nach  Incission  der  Conjunktiva  nochmals  1 — 2  Tropfen  auf  die  Mnskel- 
Insertion  aufträufeln,  wobei  völlige  Schmerzlosigkeit  eintrete.  Ebenso 
lässt  er  vor  der  Iridektomie  einen  Tropfen  in  die  vordere  Kammer 
auf  die  Iris  eindringen  (p.  Spritze).  Da  nach  subcutaner  Injektion 
von  12  Tropfen  seiner  Lösung  die  Haut  im  Bereich  einiger  Quadrat- 
centimeter  anaesthetisch  wird,  benützt  er  dies  bei  Vornahme  von 
Lidoperationen ;  grössere   Menge  zu  injicieren  sei  aber  nicht  ratsam. 

K  e  7  s  e  r  (95)  sah  bei  4  ®/o  Merck  'scher  Cocainlösung  Anä- 
sthesie, aber  auch  regelmässig  folgende  mehr  oder  weniger  lang 
dauernde  Schmerzen.  Sodann  beobachtete  er  bei  4maliger  Anwen- 
dung einer  2  %  Losung  3mal  Panophthalmie  nach  Eataraktopera- 
tionen  imd   Imal  nach  Iridektomie. 

Meyerhausen  (113)  veröffentlicht  eine  heftige  Intoxikation 
durch  Cocain  bei  einem  12jährigen  Mädchen,  dem  in  Zwischenpausen 
von  5 — 8  Minuten  circa  15  gtt.  2  Vo  (M  erck)  Cocainlösung  (alflo 
circa  0,01  Cocain)  instilliert  wurden,  um  nachher  die  Cornea 
wegen  eines  Trauma  reinigen  zu  können.  Es  trat  Kopfschmerz, 
Kratzen  im  Hals,  starke  Uebelkeit  (ohne  Erbrechen),  Abgeschlagen- 
heit, Taumeln,  Erschwerung  der  Sprache  auf,  und  erst  nach  24  Stun- 
den war  wieder  normales  Befinden  vorhanden. 

Zieminski  (193)  fand,  dass  2%  Cocainlösung  keine  sichere 
Analgesie  hervorrufe ,  sondern  dass  dazu  mindestens  8  Vo  nötig  sei 
(?  ßef.).  Er  benützte  zu  seinen  Versuchen  Cocain  von  Gehe.  In- 
jektion unter  die  Conjunktiva  bei  Tenotomien  und  Enuklationen 
nütze  nichts.  Das  Cocain  hindere  die  Heilung  von  Wunden  nicht 
Dabei  benützte  er  gewöhnlich  6  gtt.  einer  8 — 10  ®/o  Lösung. 

Bellarminoff  (10)  fand  u.  A.,  dass  Cocain  bei  circa  20  Be- 
obachtungen die  Akkommodation  allemal  verminderte  und  zwar  bei 
emmetropischen   oder  leicht  myopischen  Augen    um  circa  ^.    Bei 


Verhalten  der  Geßsse  nach  CooaininstillatioD.  247 

presbyopischen  oder  hypermetropischen  Augen  ist  die  Abrückung  des 
Nahepunktes  eine  grössere,  geringer  dagegen  bei  mittleren  oder  hoch- 
gradigen Myopen.  Das  Maximum  der  Pupillen-Dilatation  beginnt  etwas 
froher  als  das  Maximum  der  Akkommodations- Verringerung.  B.  nimmt 
auch  an,  dass  Cocain  die  Sympathikusfasem  reize  und  dadurch  die 
Atropinmydriasis  noch  zu  steigern  im  Stande  sei.  Für  das  Zustande- 
kommen der  Erweiterung  der  Lidspalte  nimmt  B.  2  ursachliche 
Momente  an:  1)  Verminderung  der  Reflexe  auf  den  Musculus  or- 
bicularis,  2)  Reizung  des  Zweiges  des  Nervus  Sympathikus,  welcher  die 
Eontraktion  des  Mülle  r'schen  glatten  Muskels  hervorruft.  Adduk- 
tions-  und  Abduktionskraft  werde  durch  Cocain  nicht  verändert.  In 
starker  Losung  und  in  Substanz  verursache  Cocain  leicht  Abblätter- 
ung des  Comea-Epithels,  nachweislich  bedingt  durch  Anwesenheit 
einer  ziemlich  bedeutenden  Menge  von  Salzsäure  im  Cocain,  da  seine 
Losungen  eine  stark  saure  Reaktion  besitzen.  Diese  Abblätterung 
trete  besonders  da  gerne  auf,  wo  das  Auge  lange  geöffnet  bleibe. 

Manz  (lila)  beobachtete  bei  einer  SOjährigen  Dame  mit  Pro- 
dromen des  Glaukoms  einen  Anfall  desselben,  der  möglicherweise  auf 
die  Listillation  eines  Tropfens  Cocain  zurückzuführen  war. 

Knapp  (97)  hat  in  einem  Falle  von  Enukleation  mit  Cocain 
zuerst  durch  Einträufelung  die  Bindehaut  anästhesiert,  dann  den  Bul- 
bus möglichst  nach  der  Nase  zu  gedreht  und  in  der  O^end  der  Ciliar- 
nerven einige  gtt.  in  das  Orbitalgewebe  injiciert.  Nach  2  -3  Minuten 
verursachte  die  Trennung  der  Recti  zwar  geringe  Schmerzen,  doch 
war  die  ganze  übrige  Operation  schmerzlos.  Auch  die  Blutung  war 
unbedeutender  als  ohne  Anwendung  von  Cocain.  — 

[Heilmann  (74)  bestätigt  im  Ganzen  die  von  anderen  Seiten 
erwähnten  Resultate  der  Wirkung  des  Cocains.  Ein  geringes  Hinaus- 
rücken des  Nahepunktes  vermochte  Verf.  oft  nachzuweisen,  niemals 
aber  eine  Verminderung  der  Akkommodationsbreite  bis  f ,  selbst  nach 
stundenlanger  Applikation  des  Mittels.        Gordon   Norrie.] 

V.  Miliin  gen  (117)  fand  eine  raschere  Wirkung  des  Eserins 
bei  cocainisierten  Augen,  was  beweise,  dass  Cocain  nicht  auf  die  Ela- 
sticität  der  muskulären  Elemente  einwirkt,  sondern  dass  es  rein  cir- 
culatorische  Störungen  (Ischaemie)  hervorruft.  Die  Wirkung  des 
Eserins  mache  sich  leichter  geltend  bei  der  durch  Cocain  hervorge- 
rufenen hochgradigen  Anaemie  der  Iris  und  des  CiliarkSrpers. 

Eversbusch  (43)  hält  Pflüger  g^enüber  daran  fest,  dass 
nach  Cocaininstillation  in  den  Conjunktivalsack  sich  die  Gefasse  der 
Iris  kontrahieren  und  dass  die  Verengerung  der  Gefösse  eine  wichtige 


248  Pathologie  and  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Bolle  spiele  beim  Zustandekommen  der  Anästhesie.  Was  den  Giliar- 
muskel  betrifft,  so  ist  er  der  Ansicht,  dass  durch  Cocain  die  Refrak- 
tion nicht  beeinflusst  wird.  —  Bezüglich  der  Reinhaltung  der  Gocain- 
lösungen  teilt  E.  (44)  mit,  dass  eine  Losung,  die  mit  gesättigter 
wässriger  Salicyllosung  und  Sublimatlosung  1 :  4000  zu  gleichen  Teilen 
gemischt  hergestellt  werde,  ganz  klar  bleibe.  Ueberdies  könne  man 
eine  Gocainlösung  ganz  wohl  kochen,  ohne  dass  sie  an  Wirksamkeit 
yerliert.  Aehnliche  Epitheldefekte  wie  Bunge  hat  auch  E.  beo- 
bachtet. Er  glaubt,  dass  dieselben  von  Eintrocknung  der  Cornea  in 
Folge  Offenstehens  der  Augen  herrühren.  Nachteilige  Folgen  seien 
übrigens  nicht  aufgetreten. 

B ergmeister  (16)  und  Lu dwig  (16)  fanden,  dass Apomorphin 
in  2  %  Losung  nach  10  Minuten  zwar  eine  yollständige  Anästhesie 
der  Cornea  und  Conjunktiva  produciere,  aber  zugleich  Trübung  des 
Cornealepithels  und  üble  Allgemein erscheinungen  veranlasse,  somit 
praktisch  nicht  zu  empfehlen  sei. 

Auch  Chloralhydrat  verursacht  nach  Eönigstein  (99)  in 
10  ®/o  Losung  ins  Auge  geträufelt  Anästhesie  der  Cornea  und  Con- 
junktiva, die  relativ  lange  anhält,  reizt  aber  in  hohem  Grade. 

Courtade  (30)  schildert  zuerst  kurz  das  Bild  des  Cocainismns 
bei  den  CocarKauem.  Die  Leute  seien  gelb,  mager,  kachektisch,  be- 
kommen Ascites  etc.  Die  Europäer  bekommen  bei  Coca-Abnsiifi 
flallucinationen,  werden  stupid  und  altern  frühzeitig. 

Vi  gier  (181)  giebt  ein  neues  einfaches  Verfahren  an,  das  Co- 
cain herzustellen  und  rät  das  Älkaloid  schon  in  Peru  zu  fabricieren, 
was  einfacher  und  billiger  sei. 

V  ach  er  (178)  empfiehlt  das  salicjlsaure  Cocain,  da  es  sich  io 
der  Lösung  besser  halte. 

Argyll  Robertson  (4)  versuchte  das  dem  Cocain  chemisch 
nahe  verwandte  Coffein  in  seiner  Wirkung  auf  die  Conjunctiva  und 
zwar  in  der  Concentration  von  16  auf  100  einer  Losung  von  Natron 
salicylicum,  da  das  Coffein  in  Wasser  wenig  löslich  ist.  Es  trat 
auf  mehrere  Tropfen  keine  Anaesthesie  auf,  dagegen  dilatierte  sich 
die  Pupille  etwas  (nach  ^  —  f  Stunden).  Diese  Mydriasis  ist  ge- 
ring und  verschwindet  nach  20  Stunden. 

[Rossander  (150)  bestätigt  die  Erfahrungen,  welche  Andere 
mit  Cocain  nach  wie  vor  gemacht  haben.  Er  empfiehlt  sehr  das 
Cocain  bei  der  Ophthalmoskopie.  Die  Dilatation  der  Pupille  dauert 
20 — 24  Stunden.  Er  beobachte  an  sich  selbst,  dass  die  Pupille  nicht 
kontrahiert  wurde,   wenn   er   einen   naheliegenden  Punkt  mit  dem 


^ 


Mjdriatiaohe  Wirkang  des  Scopolain.  249 

oocainisierten  Auge  allein  fixierte.  Bei  Fixation  mit  beiden  Augen 
kontrahierte  die  Pupille  sich  wohl,  jedoch  in  geringerem  Grade  als 
die  des  anderen  Auges.  Bei  Betrachtung  einer  Lichtflamme  kon- 
trahierte die  dilatirte  Pupille  sich  etwas,  auch  wenn  das  andere 
Auge  geschlossen  war,  mehr  wenn  dies  geöffnet  war,  niemals  aber 
in  gleichem  Grade.  Verf.  glaubt,  dass  das  Mittel  mitunter  bei  sehr 
heftiger  Irritation  unwirksam  sei.  Gordon  Norrie.] 

Freud  (56)  schildert  die  Ciocapflanze  und  ihre  Kultur,  ihre 
Geschichte,  Verwendung  in  Amerika  und  Europa,  die  Darstellung 
des  Cocains  und  dessen  Geschichte  und  giebt  eine  kurze  üebersicht 
fiber  die  Cocawirkung  beim  Tier,  beim  gesunden  und  beim  kranken 
Menschen,  wobei  sowohl  die  vorhandene  Literatur  eingehend  benützt 
als  auch  eigenes  Beobachtungsmaterial  verwertet  wird. 

Nach  Bender  (14)  ist  der  Gehalt  an  Duboisin  in  den  Blättern 
von  Duboisia  myoporoides  1,95 — 2,18  p.  Ct.  B.  schildert  dann  die 
chemische  Reindarstellung  des  Alkaloids.  Es  hinterbleibt  dieses 
schliesslich  in  Form  einer  nur  schwach  gelb  gefärbten  syrupdicken 
Masse  und  ein  daraus  bereitetes  Sulfat  ist,  fein  gerieben,  fast  farblos. 

[Die  nach  Atropineintrauflungen  zuweilen  auftretende  Conjunctival- 
reizung  und  Erythem  der  Lider  sah  Pierd'houy  (133)  vollständig 
weichen,  nachdem  er  dem  Atropin  Cocain  zugesetzt  hatte.  Des 
hohen  Preises  des  Cocains  wegen  hatte  er  auch  versucht  nach 
Robertson's  Vorschlag  dasselbe  durch  Coffein  zu  ersetzen,  fand 
es  aber  in  seiner  anästhesierenden  und  mydriatiscben  Wirkung  dem 
Cocain  weit  zurückstehen. 

Pierd^houy  (136  und  138)  berichtet  über  die  mydriatische 
Wirkung,  die  das  Scopolein  hervorbringt,  ein  Alkaloid,  das  aus  der 
Wurzel  einer  in  Persien  vorkommenden  Solanee-Scopolia  japonica 
gewonnen  wird ;  es  ist  noch  nicht  genügend  rein  dargestellt.  Ein 
Tropfen  einer  wässrigen  Lösung  von  1  :  50  000  bewirkt  deutliche 
Mydriasis  bei  Kaninchen  und  Menschen.  Es  wurden  vergleichende 
Versuche  mit  Atropin  am  Menschen  angestellt,  indem  beide  Alkaloide 
in  demselben  Verhältnisse  in  Wasser  gelöst  wurden  (0,05  auf  24,0  HO, 
der  Scopoleinlöaung  wurden  noch  einige  Tropfen  Essigsäure  zugesetzt, 
da  sie  nur  so  ihre  Klarheit  beibehält.  In  die  linken  Augen  von 
4  gesunden  Individuen  wurde  Scopelein,  in  die  rechten  Atropin  ein- 
geträufelt. Nach  8  Minuten  begann  sich  links  die  Pupille  zu  er- 
weitem, nach  15  Minuten  begann  der  Nahepunkt  um  ein  geringes 
hinauszurücken ;  im  Mittel  war  links  nach  45  Minuten  das  relative 
Blaximum  der  Erweiterung  erreicht,  rechts  nach  60  Minuten.    Nach 


250  Pathobgie  and  Therapie  der  Attgenkrankheiien. 

f  Stunden  nahm  die  Wirkung  des  Atropin  fibwband,  jedoch  nur 
f  Qr  kurze  Zeit,  da  nach  12  Stunden  wiederum  die  Scopoleiuwirkung 
bedeutender  war.  Während  die  AtropinmjdriaeiB  durcb  Eeerin  aufge- 
hoben werden  konnte,  gelang  dies  bei  der  SoopoleinmydriasiB  niemals. 

Nach  Falchi's  (44a)  Untersuchung^i  yerursacht  das  sobcutan 
dem  Körper  einverleibte  Pilocarpin,  nachdem  die  Myosis  schon 
vorübergegangen  ist,  eine  Verkleinerung  oder  Einschränkung  des 
Accomodationsbereichs,  während  die  Pupille  für  die  yerschiedenen 
Grade  der  Lichteinwirkung  wieder  vollkommen  empfindlich  und  be- 
weglich geworden  ist.  Die  Einschränkung  der  Accomodationsbreite 
—  nach  vorübergegangener  Myosis  —  beruht  sowohl  auf  Hinaos- 
rückung   des  Nahepunktes  als  auf  Hereinrückung  des  FempunkteB. 

Saltini  (154)  berichtet  über  die  Resultate  der  Jequiritybe- 
handlung  von  146  Augen  an  der  Klinik  in  Modena  unter  Manfredi^s 
Leitung.  78  Augen  wurden  geheilt  (58  ®/o) ,  34  gebessert  und  34 
nicht  geheilt.  114  Augen  betrafen  veraltetes  Trachom  mit  oder 
ohne  Pannus,  32  dagegen  mehr  frische  Granulationen  ohne  Pannus; 
von  letztem  heilten  nur  10  (31  %),  von  erstem  dagegen  68  (59  %). 
Seine  Arbeit  resümiert  sich  in  folgenden  Sätzen:  1)  die  Jequirity- 
Ophthalraie  hat  einige  Aehnlichkeit  mit  der  Conj.  crouposa  und 
diphteritica ;  der  Grad  derselben  hängt  ab  von  der  Stärke  der  Ma- 
ceration,  der  Zahl  der  Waschungen  und  hauptsächlich  vom  Zustande 
der  behandelten  Bindehaut.  2)  Die  Jequirityophthalmie  ist  nicht 
inoculierbar.  3)  Bei  intakter  Homhaut  tritt  nur  dann  ein  schädlicher 
Einfluss  auf,  wenn  nicht  die  gehörige  Vorsicht  geübt  wird.  4)  Die 
Heilerfolge  sind  meist  vollständige,  die  Behandlungsdauer  ist  relativ 
kurz.  Bei  veralteten  Fällen  muss  die  Behandlung  nach  mehr- 
wöchentlichen Intervallen  wiederholt  werden.  Frisches  Trachom  ohne 
Pannus  ist  keine  Kontraindication,  verlangt  aber  die  grösste  Vorsicht 
bei  Spitalaufenthalt.  5)  Unter  den  Ersten,  welche  die  Wirkung 
des  Jequirity  auf  chemischer  Basis  vermuteten,  ist  Manfredi  zu 
nennen. 

Bampoldi  (139)  und  sein  Assistent  Gicardi  (26)  rühmen 
die  Wirkung  des  Jodoforms  in  einer  Reihe  von  Krankheiten,  so  bei 
Blepharitis  ciliaris  ulcerativa,  bei  Tarsitis  specifica,  bei  Thränensack* 
blennorrhoe  nach  Spaltung  des  Sackes,  bei  Cornealgeschwüren ,  so 
lange  sie  nicht  durchgebrochen  und  Iris  vorliegt,  da  es  auf  zu  Tage 
liegender  Iris  gebracht,  oft  heftige  Hämorrhagieen  vemrsachte. 
Auch  bei  eitrigen  Bindehautentzündungen  der  Erwachsenen  und  Blen- 
norrhoea   neonatorum    soll    es  von    grossem  Nutzen  sein;    fireilioh 


GemiBohie  Narkose.  251 

wurde  gleichzeitig  2mal  taglich  eine  LoBnng  Yon  Nitr.  arg.  ein- 
gepinselt« 

A 1  b  i  n  i  (1)  spricht  sich  an  der  Hand  von  sechs  auf  li  e  y- 
mond's  Klinik  in  Tnrin  ausgeführten  Exenterationen  des  Bulbus 
aus  den  von  Gräfe  schon  geltend  gemachten  Gründen  in  günstigem 
Sinn  über  diese  Operationsmethode  aus;  er  bedauert  freilich,  dass 
manches  anatomisch-pathologische  Material  dadurch  verloren  gehe, 
welches  durch  die  Enudeation  gewonnen  wurde.  Der  Zugang  in 
das  Innere  des  Bulbus  wurde  wiederholt  durch  blosse  Abtragung 
der  Cornea  mit  Intaktlassung  der  Sklera  gewonnen  und  die  Con- 
junctiva  durch  Tabaksbeutelnaht  geschlossen.  Derselbe  Erfolg  der 
Eliminierung  des  ganzen  Bulbusinhaltes  mit  Erhaltung  der  Sklera 
bei  beginnender  Panophthalmitis  wurde  in  frühem  Jahren  auf  der 
Turiner  Klinik  durch  wiederholtes  Einführen  eines  Höllensteinstiftes 
durch  die  Hornhaut  erreicht,  und  zwar  im  Verlauf  einer  Woche. 

Guaita(69)  hat  die  Graf  e*sche  Exenterationsmethode  insofern 
etwas  modifiziert,  als  er  die  Sclerotica  und  mit  ihr  den  Ciliarkörper 
bis  4  Millimeter  hinter  dem  limbus  conjunctivae  abtragt,  um  dadurch 
die  Verletzung  des  Ciliarkörpers  selbst  zu  umgehen.  Nach  Ent- 
leerung des  Glaskörpers  führt  er  einen  kleinen  desinficierten  Schwamm 
in  die  Bulbushdhle,  dreht  ihn  mehrmals  in  derselben  um  und  entfernt 
durch  dieses  Manöver  vollständig  Retina  und  Ghorioidea.  Einstreuen 
von  Jodoform  und  Tabaksbeutelnaht  der  Gonjunctiva  beschliessen 
den  operativen  Akt.  Brettaue r.] 

Noyes  (123a)  kann  die  Evisceration  des  Bulbus  um  so  mehr 
ebenfalls  empfehlen,  als  er  diese  Operation  ganz  ähnlich  wie  A.  Graf  e 
sie  angab  in  den  letzten  15  Jahren  recht  häufig  ausführte.  Er  habe 
sie  anch  in  seinem  Lehrbuch  der  Augenheilkunde  (New-Tork  1881 
S.  189)  erahnt.  Namentlich  in  gewissen  schweren  Fällen  von 
PanOphthalmie  sollte  die  Evisceration  der  Enukleation  substituiert 
werden. 

Hansen  Grut  (72)  erwähnt  die  oft  zu  grosse  Neigung  der 
Operateure  zur  Enudeation,  die  unangenehmen  Folgen  dieser  Operation 
(er  bat  selbst  2  Todesfälle  durch  Meningitis  gehabt)  und  die  Wahrschein- 
lichkeit der  Beobachtung,  dass  die  sympatische  Ophthalmie  eine  trau- 
matische Infektion,  längs  des  Nerv.  opt.  verpflanzt,  sei.  Er  spricht 
sieb  für  eine  konservative  Behandlung  aus,  verwirft  die  ursprüngliche 
Form  der  Neurotomia  opticociliaris  und  wartet  die  Resultate  von 
Schweigger 's  Resektion  des  Nerv.  opt.  ab.  —  Verf.  beschreibt 
die  Ezenteratio  bulbi  (er  spült  mit  Sublimat  (1 — ^2000)  oder  Carbol 


252  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

(2 — 100)  aus ,  bestreut  die  innere  Fläche  der  Sklera  mit  Jodoform, 
legt  Nähte  an,  ohne  Drainage  zu  verwenden).  Er  hat  damals  (Mai  1885) 
die  Operation  13mal  gemacht ,  Imal  bei  einem  grossen  Staphylom, 
7mal  bei  Iridochoroiditis ,  von  welchen  2  traumatische,  Imal  bei 
totaler  Destruktion  der  Cornea  mit  zu  befürchtender  Panophthalmitis, 
Imal  bei  Panophthalmitis  in  voller  Entwicklung  (der  Verlauf  nach 
der  Operation  relativ  irritationsfrei) ,  Imal  bei  Buphthalmie  mit 
frischen  intraoculären  Haemorrhagien ,  2mal  bei  Atrophia  dolorosa 
mit  Verkalkung  in  der  Choroidea,  in  welchen  fallen  die  Ausschabung 
wohl  schwierig,  der  Verlauf  aber  durchaus  normal  war. 

Gordon   Norrie.] 

Fischer  (55)  lobt  die  gemischte  Narkose  mit  Dimethyl-Acetal 
G^H^oOg  und  Chloroform  1)  für  Fälle,  bei  denen  Brechen  und 
Magenkatarrh  nach  der  Operation  vermieden  werden  soll,  2)  bei 
Herzfehlern,  Nephritis,  Erkrankung  des  Centralnervensystems  etc. 
und  wo  überhaupt  bei  Chloroform  allein  beunruhigende  Zufälle  ein- 
treten und  doch  weiter  narkotisiert  werden  soll.  Das  Dimethyracetal 
hat  ein  spezifisches  Gewicht  von  0,87  und  siedet  bei  64^. 

Inouye  (91)  benützt  zum  Ausspritzen  von  Starresten  einen 
D  a  V  i  e  r  sehen  Löffel  mit  Kanal  und  siebförmigen  Löchern  an  der 
Spitze,  durch  welche  die  Borlösung  austreten  kann. 

[Kuhnt  (101a)  schlägt  folgendes  Verfahren  zur  Anlegung 
einer  Iridektomie  aus  optischen  Zwecken  vor:  Schnitt  von  4 — 5  mm 
Breite;  die  Iris  wird  in  einer  Ausdehnung  von  1 — 1^  mm  in  der 
Mitte  zwischen  Pupille  und  Ciliarrand  gefasst,  leicht  über  die  Wunde 
hervorgezogen,  und  mit  einem  radiären  Scheerenschlage  abgetragen. 
Nunmehr  wird  gut  reponiert,  dann  mit  einer  v.  Wecker 'sehen 
pince-ciseau  eingegangen  und  der  noch  erhaltene  Sphinkterenteil, 
wiederum  genau  in  der  Faserrichtung  des  Gewebes,  durchtrennt. 

Michel.] 

Schmidt-Rimpier  (164)  kritisiert  zunächst  die  Sa  ttl  er 'sehen 
Untersuchungen.  Man  wisse  immerhin  noch  nicht  genau,  welcher 
der  Pilze  im  Thränensack- Eiter  der  eigentlich  pathogene  sei.  Auch 
sei  die  Anwendung  von  Kulturen  bei  Beantwortung  der  Frage, 
welches  Antisepticum  das  wirksamste  sei,  nicht  ganz  richtig.  Er 
erinnert  z.  B.  daran,  dass  bei  der  Desinfektion  die  Feuchtigkeit  der 
Microorganismen  eine  grosse  Rolle  spiele,  z.  B.  dem  Chlor  gegenüber. 
Ausgetrocknete  Pilzkulturen  werden  durch  dasselbe  weniger  leicht 
getödtet  als  feuchte.  Versuche  mit  Thränensack-Eiter  selbst  seien 
daher  vorzuziehen. 


Trockene  Sterilisatioii«  253 

Cocain  mariat.  und  Salicyl  haben  fast  gar  keine  desinficierende 
Eigenschaft.  Sublimat  1  :  5000  desinficiere  das  Thränensacksekret 
erst  nach  5 — 10  Minuten.  Es  wird  vom  Lig.  Chlori  übertroffen. 
Letzteres  bleibt  immer  noch  das  beste  und  mildeste  Desinficiens  fürs 
Auge  und  wird  von  Seh.  auch  bei  den  Operationen  benützt. 

Hirschberg  (80)  schildert  u.  A.  seine  antiseptischen  Eautelen 
(Sublimatwaschwasser  1  ^/o ,  Sublimataugen wasser  0,2  %o  ,  Alkohol 
absolutus  für  die  Instrumente  etc.)  und  hält  dieselben  für  vorteilhaft. 

Sattler  (160)  empfiehlt  ein  neues  Antisepticum  nämlich 
0,1  Queksilbeijodid  gelost  in  1000  Com  einer  0,2  %o  Sublimatlösung. 
Diese  Lösung  übertreffe  die  0,2  Voo  Sublimatlösung  noch  wesentlich 
und  rufe  dabei  nur  ganz  geringes  Unbehagen  im  Conjunctivalsack 
hervor,  — 

y  ach  er  (178)  fand,  dass  Quecksilberbijodid  mit  Jodkalium  (jod- 
hydrargyrate  d'iodure  de  potassium)  fünf  mal  stärkere  antiseptische 
Kraft  habe  als  Sublimat.  Er  benützt  eine  Losung  von  1  :  12000. 
Er  mischt  in  einem  Glas  0,1  grm  Quecksilberbijodid  und  0,1  grm 
Jodkali,  fügt  10,0  aq.  dest.  bei,  rührt  bis  zur  Lösung  um  und  giesst 
dies  dann  in  12000  destill.  Wasser.    Das  Präparat    sei   auch  billig. 

Y.  Reuss  (144)  wendet  in  letzter  Zeit  trockenen  Jodoform- 
verband nach  den  Operationen  an.  Zuerst  wird  das  fein  zerriebene 
Jodoform  ins  Auge  eingepudert,  namentlich  auch  auf  die  Wunde. 
Auf  die  Lider  kommt  zunächst  Jodoformgaze,  dann  trockene  Watte, 
dann  eine  Galicot-Binde.  Wird  nicht  über  Schmerz  geklagt,  so  wird 
der  Verband  bei  Extraktionen  erst  nach  3  Tagen  gewechselt,  so  dass 
überhaupt  im  Allgemeinen  nur  zwei  Verbände  während  des  ganzen 
Heilungsprocesses  nötig  sind.  Vor  dem  nassen  Borverband,  den  v.  R. 
frülier  applicirte,  hat  dieser  Jodoformverband  für  grosse  Anstalten 
noch  den  Vorzug  der  Bequemlichkeit. 

Burchardt  (24)  wendet  jetzt  10%  Borsäurewatte  statt  der  vor- 
her gebrauchten  Salicyl watte  an,  da  letztere  Husten  verursachte.  Die 
Wattelagen  auf  dem  Auge  werden  dann  noch  mit  lauwarmer  ge- 
sättigter Borsäurelösung,  die  1  :  40  000  Sublimat  enthält,  begossen. 
Der  Verband  wird  mit  derselben  Lösung  nachher  nass  erhalten. 
Schwämme  verwendet  B.  gar  nie. 

Birnbacher  (22)  verwertet  die  Resultate  der  neueren  Bak- 
teriologie bei  seiner  antiseptischen  Methode,  mit  der  er  bei  Operationen 
vorgebt ,  in  der  Weise ,  dass  er  zunächst  sämmtliche  zur  Operation 
notwendigen  Verbandmaterialien  und  Glassachen  4  Stunden  vor  der 
Operation    in   einer   verschlossenen    Blechbüchse .  in  einem   Rohr- 


254  Pathologie  und  Therapie  der  Angenkrankheiteu. 

beck'acben  Trockenofen  2  Stunden  lang  bei  150 — 160^  sterilisirfc, 
nachdem  die  Glassachen  noch  überdiess  Yorfaer  in  1  Voo  Sublimat 
gewaschen  und  mit  Alkohol  ausgespühlt  worden.  Die  in  Anwendung 
kommenden  Instrumente,  mit  Ausnahme  der  schneidenden,  also 
Häckchen,  Löffel,  Spatel  und  We herrsche  Schlinge  sind  aus  Platin 
gefertigt  und  werden  yor  dem  Gebrauch  in  der  Flamme  eines 
Bunsen*schen  Brenners  geglüht,  auf  eine  sterilisierte  Glasplatte 
gelegt  und  mit  einer  sterilisierten  Glasschale  bedeckt.  Mit  Iris- 
pincette  und  Fasspincette,  die  in  ihrem  untern  Drittheile  3us  Platin 
bestehen,  wird  ebenso  verfahren.  Die  schneidenden  Instrumente 
werden  1  Stunde  in  absoluten  Alkohol  gelegt,  mit  sterilisierten  Mull- 
fleckchen abgewischt  und  auf  die  Glasplatte  zu  den  geglühten  In- 
strumenten gelegt.  Auge  und  Umgebung  werden  mit  Seife  und 
Sublimat  1  :  5000  gereinigt ,  besonders  wird  der  Ciliarboden  gut 
ge^Lubert.  Zur  Auswaschung  des  Bindehautsackes  und  zur  Irrigation 
des  Bulbus  während  der  Operation  dient  dieselbe  Sublimatlösung. 
Die  Erfahrungen  mit  dieser  Methode  stehen  aber  noch  aus. 

Bosenzweig  (148)  findet  Birnbachers  Verfahren  zu  um- 
ständlich und  empfiehlt,  namenÜich  für  die  Privatpraxis ,  die  Ton 
ihm  seit  einer  Reihe  von  Jahren  befolgte  Methode  der  Reinigung 
der  Instrumente:  dieselben  werden  in  eine  Mischung  yon  40  gr 
5  %  Borlösung  und  30  gr  38^  Spiritus,  die  zum  Sieden  gebracht 
wurde,  eingetaucht,  Messer  und  Lanzen  3 — 5  Sekunden,  worauf  sie 
mit  »reinem  Linnen c  abgewischt  werden  und  so  noch  einige  Mal 
nach  einigen  Minuten.  Die  übrigen  Instrumente  werden  langer  aber 
auf  ähnliche  Weise  gereinigt. 

Nieden  (122)  empfiehlt  die  galvanokaustische  Behandlung  auch 
im  Femern  zur  Reinigung  der  Stellen,  an  denen  heisse  Eisen-  oder 
Stahlpartikel  die  Hornhaut  getroffen  und  die  gewöhnlich  einen  braunen, 
fälschlich  sog.  Rostring  zeigen.  Die  vollständige  Reinigung  und 
Heilung  lasse  sich  mit  der  Glühschlinge  rascher  erzielen  als  mit 
andern  Verfahren.  Er  schildert  ferner  die  Resultate  der  Galvano- 
kaustik bei  einem  weitern  Hundert  von  Fällen. 

Fröhlich  (57)  schildert  die  verschiedenen  Galvanokauter, 
erklärt  den  Gebrauch  des  von  ihm  konstruierten  Instrumentes  und 
empfiehlt  das  Verfahren  namentlich  auch  zur  Behandlung  des  Trachoms, 
indem  mit  der  'Glühnadel  in  die  einzelnen  Follikel  gestochen  wird. 
Nur  in  der  üebergangsfalte  warnt  er  nicht  durch  lange  Brandlinien 
die  perlschnurartig  an  einander  gereihten  Follikel  zu  za^stören. 
Auch  zur  Heilung  des  Pannus  trachomatosus  leistet  die  Glühschlinge 


Gleidiseitige  Anwendimg  von  Merknr  und  Jodkali.  255 

gute  Dienste,  indem  entweder  die  einzelnen  Gefisse  desselben  am 
Comea-Rand  durchgeglüht  oder  der  ganze  Hornhautrand  Peritomie- 
artig  umzogen  wird.  Auch  bei  Keratitis  ulcerosa  benutzt  Fr.  den 
Galvanokauter  mit  grossem  Vorteil  (zusammen  mit  Eserin  statt 
Atropin)  ebenso  bei  Keratitis  fascicularis  etc.  und  endlich  hat  Fr. 
neuestens  auch  kleine  Irisvorfälle  mittelst  des  Galvanokauters  be- 
seitigt. Experimentelle  Untersuchungen  zeigten,  dass  beim  Frosch 
die  galvanokaustische  Betupfung  der  Cornea  fast  gar  keine  Entzündung 
hervorruft. 

Dantziger  (32)  empfiehlt  die  Massage  bei  Behandlung  älterer 
Hornhauttrübungen,  auch  solchen  bei  granulöser  Bindehautentzündung. 
Er  liess  manchmal  der  Massage  eine  Abrasio  corneae  yorausgehen. 
Zehn  Krankengeschichten  erläutern  die  Methode  und  zeigen  deren 
gute  Wirkung.  — 

[Sowohl  Pierd'houj  (137)  als  Denti  (85)  haben  mit  der 
Augendouche  den  konstanten  Strom  in  eigenen  Apparaten  in  direkte 
Verbindung  zu  bringen  gesucht  und  erwarten  von  der  kombinierten 
Anwendung  dieser  Mittel  auf  das  cocainisierte  und  durch  einen 
Sperrelevateur  offen  gehaltene  Auge  gute  Erfolge  bei  Muskelparalysen, 
Intoxikationsamblyopieen ,  Atrophieen  des  Sehnerven  etc.  Die  Re- 
sultate sind  abzuwarten.  Brettauer.] 

Boussanow  (150)  erwähnt,  dass  im  südlichen  Russland  sich 
auf  sehr  feuchtem  Boden  ein  Dorf  befinde,  wo  alle  Frühjahr  fast 
alle  Einwohner  von  Hemeralopie  befallen  werden.  Das  »Gel  gegen 
die  Blindheitc ,  wie  dort  der  Fischthran  geheissen  wird ,  heilt  die 
Affektion  sicher.  Es  genügt  oft  ^  Pfund,  in  2  Tagen  genommen, 
zur  Heilung,  manchmal  muss  die  Dosis  wiederholt  werden. 

[K  i  e  r  (96)  beschreibt  die  Massage  und  die  Resultate  der  Be- 
handlung von  170  Fällen  auf  der  Klinik  Dr.  Ghristensen's  (Kopen- 
hagen). Er  empfiehlt  die  Massage  bei  chronischer  Hyperaemia  con- 
junctivae, Conjunctivitis  chron.  und  ihren  Folgen  (Ectropium),  bei 
Trachoma  chron.  und  ihren  Folgen. 

Wulfsberg  (187)  empfiehlt  die  gleichzeitige  Anwendung  von 
Merkur  und  Jodkali  in  solchen  Fällen,  in  welchen  Jodkali  allein 
die  Krankheit  nicht  .bekämpfen  kann.  Später  erwähnt  Verf.  einen 
Fall  von  Baumeister,  in  welchem  die  Conjunctiva  bei  gleich- 
zeitiger Anwendung  der  zwei  Mittel  kauterisiert  vnirde.  Verf.  meint, 
dass  das  Kalomel  hier  mit  Sublimat  verunreinigt  wäre.  F  a  y  e  (52), 
Kaurin  (94)  und  Thoresen  (177)  erwähnen  mehrere  Fälle,  in 
welchen  die  Gonjunctiya  kauterisiert  wurde,  während  das   Kalomel 


256  Pathologie  und  Th^papie  der  Aogenkrankheiieü. 

ganz  sicher  nicht  verunreinigt  war.  Endlich  erzählt  Vetlesen  (180), 
dass  nachdem  er  Kauterisation  bei  einem  Kinde  gesehen  hatte,  er 
die  Applikation  des  Kalomels  anf  seinem  eigenen  Ange  ohne  gleich- 
zeitige Anwendung  von  Jodkali  versuchte,  und  dass  seine  CSonjunctiva 
dadurch  doch  kauterisiert  wurde.  Er  meint  daher,  dass  ein  Teil  des 
Kalomel  durch  die  chlomatriumhaltige  Thranenflfissigkeit  in  Sublimat 
Qbergeftihrt  war.  Gordon  Norrie.] 


Pathologie  nnd  Therapie  der  Augenkrankheiten. 


Specieller    Teil. 


B^ehnnsen  der  Augenkrankheiten  zu  Krankheiten 

des  übrigen  Organismus. 

Referent:  Prof.  Dr.  Michel. 
a)  Allgemeines. 

1)  Jacobson,  Beziehungen  der  Verftnderungen  und  Krankheiten  des  Seh- 
organs zu  Allgemeinleiden  und  Organerkrankungen.  Leipzig.  W.  Engel- 
mann.   188  8. 

2)  Schweigger,  Ueber  den  Zusammenhang  der  Augenheilkunde  mit  an- 
deren Gebieten  der  Medioin.  Rede,  gehalten  zur  Feier  des  Stiftungstages 
der  milit&r-Srztlichen  Bildungsanstalten  am  2.  August.  Berlin.  Hirschwaid. 
(Enth&lt  nur  Bekanntes  ttber  die  MikroorganiBmen  bei  Xerosis  nnd  Blen- 
norrhoe der  Bindehaut  sowie  die  antiseptischen  Eautelen;  die  optischen 
Ansehungen  werden  in  ihren  Beziehungen  zum  Sehenlemen  besprochen.) 

Jacobson  (1)  bespricht  nach  einer  Einleitung,  welche  nur 
Bekanntes  über  den  »Gesichtssinne,  die  »Bewegungc,  die  >Blut-  und 
Lymphbahnen €,  enthalt,  im  speciellen  Teile  die  yorhandenen  Er- 
krankungen und  Funktionsstörungen  des  Auges,  bei  welchen  All- 
gemeinleiden und  Organerkrankungen  zur  Beobachtung  kommen.  Auf 
diese  Weise  werden  abgehandelt:  1)  die  Retina,  Entzündung  der 
Retina ;  2)  Nervus  opticus ;  3)  Amblyopie  und  Amaurose,  Augen- 
muskeln, Krankheiten  der  Orbita;  4)  Krankheiten  des  üvealtractus, 
Chorioidea,  Iris;  5)  Refraktion  und  Akkommodation;  6)  die  Pupille; 
7)  Glaskörper  und  Linse;  8)  die  Cornea;  9)  die  Krankheiten  der 
Sklera;    10)  der  Thränenapparat  und  die  Conjunktiva;  11)  die  Augen- 

J«kfMb«iioht  1  OphthAlmologle.  XYI.  1886.  17 


258  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

lider.  Im  Schlusswort  (12)  wird  besonders  die  Unvollsiandigkeit  der 
Kenntnisse  nnd  die  Notwendigkeit  betont,  durch  gemeinschaftliche 
Arbeit  aller  Kliniker  die  Häufigkeit  der  Teilnahme  des  Auges  an 
verschiedenen  Körperkrankheiten  festzustellen. 

Im  Interesse  der  Sache  kann  der  Ref.  nicht  umhin,  sein  Be- 
fremden darüber  auszudrücken,  dass  J.  von  den  zahlreichen  Beob- 
achtungen ,  welche  vom  Ref.  in  seinem  im  J.  1884  erschienenen 
Lehrbuche  in  Bezug  auf  den  Zusammenhang  von  Augenerkranknngen 
mit  Allgemeinleiden  niederlegt  worden  sind,  nicht  die  geringste  Notiz 
nahm.  Die  Erfahrungen  sind  vom  Ref.  durch  zahlreiche,  in  Gemein- 
schaft mit  hervorragenden  deutschen  Klinikern  gemachte  klinische 
und  weiter  durch  patholog.-anatomische  Untersuchungen  gewonnen 
worden;  allerdings  sind  nicht  alle  zuvor  besonders  veröffentlicht 
worden.  Gewiss  wird  Jeder,  welcher  ein  medicinisches  Gebiet  in 
auaammenh&agender  Weise  bearbeitet,  es  als  seine  Pflicht  betrachten, 
die  neueste  medicinische  Literatur  zu  berücksichtigen. 


b)  Allgemeine  Ernährnngsstörnngen. 

1)  Litten,  M.  und  Hirsohberg,  J.,  Ein  Fall  von  totaler  doppelseitiger 
AmauiOBe  im  Verlaufe  einer  leiohten  Anämie.  Berlin,  klin.  Wocheaschr. 
Nr.  30.   S.  476. 

2)  Maokenzie,  St.,  Diffuse  papillo-retinitis  due  to  chloroeia.  Brii.  med. 
Journ.  I.   p.  328. 

8)  Nettlesbip,  Diabetic  retinitis.  Iledio.  Times  and  Gas.  11.  p.  855. 
(Ophth.  soo.  of  the  onited  kingdom.) 

4)  —  The  dissappearance  of  diabetio  cataraot  Ibid.  I.  p.  689.  (Ophih.  So- 
ciety of  the  united  kingdom.  14.  Mai.)  (Angeblich  nach  Gebraneh  von 
Karlsbad«) 

5)  Wiesinger,  F.,  üeber  das  Vorkommen  von  Entsöndung  der  Iris  und 
Cornea  bei  Diabetes  mellitus,  v.  Qraefe*8  Arch.  f.  Ophth.  XXXI.  4. 
8.  203. 

Litten  (1)  und  Hirschberg  (1)  beobachteten  bei  einem 
15j.  Madchen  mit  den  Erscheinungen  einer  leichten  Anämie  eine 
doppelseitige  Stauungspapille  mit  Amaurose.  Bei  guter  Ernährung 
besserte  sich  das  Sehvermögen  und  entsprechend  der  Besserung  des- 
selben ging  die  Schwellung  der  Eintrittsstelle  des  Sehnerven  voll- 
ständig zurück.  Anfänglich  waren  noch  centrale  Skotome  vorhanden, 
die  aber  täglich  an  Umfang  abnahmen. 

Mackenzie  (2)  beschreibt  einen  ophth.  Befund  bei  ein^n 
2(>j.  Mädchen,  der  grosse  Aehnlichkeit  mit  einer  sog  .Nenro-Retinitis 


InfektioDskrankheiten.  Si59 

albtuninurioa  darbot.  Die  Papille  zeigte  sich  stark  geschwellt,  in 
der  Umgebung  weissglänzende  Plaques,  in  dem  linken  Auge  eine 
radiäre  Anordnung  von  weissen  Flecken  in  der  Gegend  der  Makula. 
Pas  linke  Auge  war  blind,  das  Sehvermögen  des  rechten  Auges  be- 
deutend herabgesetzt.  Eigentümlicher  Weise  wird  die  Erkrankung 
der  Äugen  mit  Chlorose  in  Verbindung  gebracht.  Die  Allgemein- 
Untersuchung  hatte  ein  negatives  Ergebniss.  ESn  Oehimtulnor  wird 
desswegen  ausgeschlossen,  weil  keine  Gehirnerscheinungen  z.  Z«  vor- 
handen waren,  (früher  bestand  aber  Kopfschmerz  I) 

Nettleship  (3)  meint,  dass  die  diabetische  Retinitis  sich  von 
der  albuminurischen  durch  eine  unregelmässige  Anordnung  der  weissen 
Plaques  in  der  Makula  und  durch  eine  gelbe  Färbung  der  Flecken 
unterscheide.  In  dem  beobachteten  Falle  bestand  auf  der  andern 
Seite  Katarakt. 


e)  Infektionskrankheiten. 

1)  Alexander,  Iritis  serosa  und  Varicella  syphilitica.  Geittralbl.  f.  prakt. 
Aagenfaeilk.    April.    S.  105  (siehe  Absohnitt:  »Krankheiten  der  Irifl«). 

2)  Baas,  Periodischee  Blaasehen  als  einzige  Erscheinang  eines  larvierien 
Wechselfiebers.  Elin.  Monatsbl.  f.  Angenheilk.  S.  240.  (Jeden  2ten  Tag 
trat  Morgens  von  10 — 12  Dhr  Blausehen  auf;  Heilung  durch  Chinin.) 

3)  B  a  c  c  h  i ,  8ur  la  sypbilis  pr^coce  des  membranes  profondee  de  Toeil. 
Ball.  Clin,  nation.  opht  de  Thosp.  d.  Quimte-Vingts.  IIL  p.  40  und  Bau. 
et  m4m,  Soc.  fran9.  d*ophi   III.    p.  98. 

4)  Baker,  A.  W.  W.  and  J.  B.  Story,  Hereditary  Syphilis,  dental  mtel- 
formations,  and  diffuse  interstitial  keratitis.     Ophth.  Review,    p,  321. 

5)  B  a  Q  Uli  S.,  Kasoistische  Beiträge  «ur  Kenntniss  der  extragenitalen  Initii^ 
Sklerose.    Vierteljahrsschr.  f.  Dermat.  und  Syphilis.   S.  97. 

6)  Bayer,  üeber  Veränderungen  des  Augenhintergmndee  bei  Sepsis.  Tageb). 
d.  58.  Versammlung  deutscher  Naturf.  und  Aerzte  in  Strassburg  i.  6.  S.  120. 

7)  Bisserie,  F.,  Iritis  b^^do-syphilitique  (gommes  irieunes)  chea  an  en- 
fant  de  siz-mois.    Ann.  m^.*chir.  fran^  et  Strang.    I.   p.  202. 

8)  Bnrchardt,  Syphilitische  Iritis  in  sekundärer  und  in  tertiärer  Form 
bei  demselben  Individuum;  doppelseitiges  Glaukom  ia  Folge  seknndärier 
syphilitischer  Iritis.  Charitä-Ann.  1883.  Berlin  1885.  X.  p.  555.  (Nichts 
weiter  Bemerkenswertes.) 

9)  C  a  m  ö ,  M. ,  La  Qaeratitis  parenquimatoea  estriada  6  de  la  sffilis  secun- 
daria.  Glinic.  oftalmol.  de  la  dispcnsaria  de  Santa  Rosa  Santiago  de  Chile.  L 

10)  Clagb  orn  e,  J.  H.  jr.,  Diffuse,  interstitial,  parenchymatous  or  syphilitic 
keratitis.    Gaillard^s  med.  Journ.  New-York'.    XI.    p.  857. 

11)  Courtade,  A. ,  Synehisis  dtinoelant  et  Syphilis.  Union  ttM,  XXXIX. 
p.  17.  (Einseitige  Synchysis,  einige  hintere  Synechien,  entere  bei  dem 
67j.  Mann  wohl  ohne  Zusammeahang  mit  der  Lues.) 

17* 


260  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiien. 

12)  Dagoillon,  Amblyopie  syphilitiqne.  Bullet,  de  la  cliniqne  nat  opht 
de  rhospice  des  Qainze-Vingts.  p.  131.  (unklarer  Fall ,  der  bei  genauerer 
Beobachtung  möglicherweise  als  Hysterie  au&ufassen  war.) 

12a)Fendick,  E«  6.,  On  the  association  of  Ophthalmia  neonatorum  with 
joint-disease.    Brit.  med.  Journ«    II.    p.  830. 

13)  F  o  u  r  n  i  e  r ,  De  la  syphilia  här^taire  tardive.  —  La  k^ratite  interetitielle. 
Recueil  d*Opht.  p.  705. 

14)  Frank  H.  Hodges,  Thrombosis  of  retinal  artery  occnrring  during 
convalescence  from.  scarlatina.  Ophth.  Review.  IV.  p.  296.  (Bild  der 
Embolie  der  Art.  centralis  retinae  bei  einem  18j.  Mädchen ;  Tollst&ndige  Er- 
blindung rechte,  ohne  ersichtlichen  Grund  wird  eine  Thrombose  angenommen.) 

15)  Giünfeld,  Demonstration  einer  interessanten  Syphilisform.  Wien.  med. 
Presse.    Nr.  49.  (Sitzung  des  Wiener  med.  Doktor-Kollegiums  vom  23.  Not.) 

16)  Henius,  Doppelseitige  Erblindung  in  Folge  von  Paerperalinfektion. 
(Mit  einem  Zusätze  von  fiirschberg.)  Gentralbl.  f.  prakt.  Augenheilk. 
Mftrx. 

17)  He  noch,  Mitteilungen  aus  den  Diphtherie-Epidemien  der  Jahre  1882 
und  188S»  Charit^Annalen.  *X.  S.  490.  (»Die  ConjunctiTapalpebr.  wurde 
sehr  selten  und  zwar  fast  nur  in  der  septischen  Form  befallen.«) 

18)  Hirschbergi  Beiträge  zu  den  embolischen  Erkrankungen  des  Auges. 
Gentralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Februar. 

19)  B  0  tz,  F.  C.y  A  case  of  choroiditis  following  typhoid  fever.  Americ  Joum. 
of  Ophth.  p.  222.  (Ein  Fall  von  einseitiger  Entzündung  der  Iria  und  der 
Chorioidea  mit  Glaskörpertrübungen,  angeblich  nach  einem  »Typhoid«.) 

20)  J  e  B  s  0  p ,  Contraction  of  the  field  of  vision  in  dipbtheritic  paralysis.  Med. 
Times  and  Gaz.  II.  p.  856.  (Ophth.  soc.  of  the  united  kingdom.)  (Bei 
einem  Kinde  (1)  mit  diphtheritischer  Lähmung  Gesichtsfeldbeechränknng.) 

21)  Jones,  £.  W.,  Retinal  hemorrhage  in  malarial  fevers.  Med.  Bec.  New- 
York.    XXVIL    p.  705. 

22)  L  e  d  d  a ,  8.  A.,  Ambliopia  bilaterale  temporanea  da  infezione  malarioa. 
Spallanzani.    XIV.    p.  201. 

22a)Lacas,  C,  Gonorrhoeal  rheumatism  in  infants  from  purulent  Ophthalmia. 

Brit  med.  Joum.    I.    p.  429  und  H.  p.  57. 
22b)  —  Association   of  Ophthalmia    neonatorum   with  joint-disease.    Ibid.   IL 

p.  699. 

23)  Magnussen,  L.,  Zur  Diagnose  und  Kasuistik  der  Aotinomykose.  Inaug.- 
Dias.  Kiel.  (L&hmung  des  M.  orbioularis,  durch  oi>eratiyen  Eingriff  ver- 
anlasst.) 

24)  M  e  i  g  h  a  n ,  A.,  Notes  on  syphilitic  eye  affections.  Med.  Times  and  Gas. 
I.   p.  5. 

25)  Mendel,  Ueber  diphtheritische  Lähmungen.  Deutsch,  med.  Wochenschr. 
Nr.  8.    (Sitzung  d.  Berliner  med.  Gesellsoh.  vom  11.  Februar.) 

26)  —  Zur  Lehre  von  den  diphtheritischen  Lähmungen.  Neurolog.  Gentralbl. 
Nr.  6. 

27)  Netolitzky,  Scharlach  und  Blattern  an  einem  Individuum  oder  Pro- 
dromalexanthem der  Variola?  Prag.  med.  Wochenschrift.  Nr.  46.  (An- 
geblich bei  einem  15  Monate  alten  Kinde  Auftreten  einer  Pustel  auf  der 
linken  Hornhaut  bei  Blatternezanthem  an  Gesicht,  Händen  und  FOssen.) 


Yeränderangen  des  Auges  bei  Puerperalfieber.  261 

Oliver,  Report  of  a  case  of  interstitial  keratitis  in  a  snbjeot  with  pro- 
bable herediiary  Syphilis.    Maryland  med.  Jonm.   XII.  p.  76. 

29)  Ottava,  Jg.,  Elinikai  közlem^oyek :  Torok-diphtheritis  ut&n  t&madt 
alkalmazkod&si  b^nnl&s  esete.  (Ein  Fall  von  Acoomodations-Lähmung  nach 
Diphteritis  faucium.)    Szem^szet.    S.  12. 

30)  0 1 1 0 1  e  n  g  h  i ,  8.,  La  cheratite  interstiziale  sifilitica  di  Hutchinson.  Tesi 
di  Laurea.    Crazz.  d.  Cliniohe.  2^  Sem.    Nr.  25  u.  26. 

81)  Peok,  £.  S.»  Double  gumma  of  iris,  and  its  early  manifestation.  Joum. 
cntan«  &  ven.  diseases.    New- York.    III.    p.  202. 

32)  B  e  y  n  o  1  d  8 ,  D.  S.,  Syphilitic  keratitis  with  uloeration  of  the  larynz« 
Phila.  med.  Times.    1884—5.    XV.   p.  351. 

33)  R  i  e  d  1 ,  J.,  Ein  Fall  von  plötzlicher  beiderseitiger  Erblindung  durch 
Variola«     Wien.  med.  Presse.    Nr.  11. 

34)  Rombro,  Ein  Fall  von  Intermittens  mit  Amaurose.  Boussk.  Medicina. 
Nr.  20.  (Mehrtägige  Erblindung,  welche  nach  Chiningebrauoh  vollständig 
verschwand.) 

1      35)  S  e  e  1  y ,  A  second  case  of  serous  effusion   into   the  vitreous    humor ,   pro- 
!  bably  due  to  malaria.    Transact.  of  the  americ.  ophth.  soc.    Twenty-first 

;  meeting.    p.  64  und  Americ  Joum.  of  Ophth.    IL    p.  161.    (Hält  das  Vor- 

i  kommen  f&r  nicht  selten.) 

36)  Trousseau,  Iritis h^r^o-syphilitique  ohez  nn  enfant  de six  mois.  Annal. 
de  Dermat.  et  syph.    July  25.    VI.    p.  415. 

37)  ühthoff,  W.,  Ein  Fall  von  Lähmung  aller  Augenmuskeln  nach  Diph- 
theritis  fiiucium.    Neurolog.  Gentralbl.    Nr.  6. 

38)  Watson  Spencer,  Intra-ocular  Gumma.  (Ophth.  society  of  the  united 
kingdom.)    Ophth.  Review,    p.  219. 

39)  —  On  a  case  of  intraooular  gumma  in  a  child  aged  six  years,  whose 
history  pointed  to  inherited  syphilis.  Lancet.  I.  p.  1085.  (Im  Titel  das 
Bemerkenswerteste  enthalten.) 

40)  Williams,  Iritis  relieved  by  cholera  morbus.  St.  Louis  med.  and  snrgic. 
Joum.    XLVIII.   p.  336. 

41)  —  Iritis  cured  by  an  attack  of  cholera  morbus.    Ibid.   p.  246. 

42)  Zatvornicki,  A. ,  Ueber  Qelenkrhenmatismus  im  Qefolge  der  Oon- 
junktival-Blennorrhoe.    Westnik  ophth.    Mai  —  Juni 

43)  Z  e  i  s  s  1 ,  M.  v.,  üeber  Lues  hereditaria  tarda.  Wiener  Klinik.  Juli. 
Heft  7.  •  (Verf.  tritt  f&r  das  Bestehen  einer  Lues  hereditaria  ein  und  meint, 
dass  die  Keratitis  parenchymatosa  nur  in  seltenen  Fällen  durch  Lues 
entetflnde.) 

B  i  e  d  1  (38)  beobachtete  bei  einem  Falle  von  Purpura  variolosa 
nach  eingetretener  Frühgeburt  eine  plötzliche  Erblindung.  Eine 
ophth.  Untersuchung  wurde  nicht  vorgenommen ,  makroskopisch 
nichts  an  der  Netzhaut  etc.  wahrgenommen,  mikroskopisch  fanden  sich 
»an  dem  linken  der  Lamina  cribrosa  benachbarten  Teile  des  N.  opticus 
massenhafte  Ansammlungen  von  Rundzellen  in  der  Umgebung  der 
den  Sehnerven  durchsetzenden  kleinen  Gefass6.€ 

Bayer  (6)  beobachtete  bei  einer  Reihe  Ton  Puerperalfieberfallen 


262  Pathologie  und  Therapie  der  Aogenkrankheiteii. 

im  Winter  1880/81  ausnahmslos  Veiändenmgen  des  Angenhinter- 
gmndes,  welche  sich  ebenfalls  bei  mehreren  Wöchnerinnen  mit  nicht 
septischen  Erkrankungen  fanden.  Von  nicht  septischen  Affektionen 
des  Augenhintergrundes  wurden  konstatiert:  eine  Tuberkulose  der 
Chorioidea  sowie  eine  albuminurische  Neuro-Retinitis.  Die  hämor- 
rhagische Retinitis  findet  sich  sowohl  bei  Sepsis  wie  bei  andern 
Krankheiten,  wie  bei  Anämie  nach  schwerer  Placentarlösung ,  bei 
Cervizcarcinom.  Bei  sicher  konstatierter  Sepsis  sind  die  Blutungen 
als  ungünstiges  Zeichen  aufeufassen.  Die  Retinitis  septica  (Blutungen 
und  weisse  Plaques)  ist  dann  path(^omisch  f&r  Sepsis,  wenn 
andere  Erkrankungen,  wie  Nephritis,  Diabetes,  Leukämie  ange- 
schlossen sind.  Sie  kommt  sowohl  bei  der  phlebitischen  wie  bei 
der  lymphangitischen  Form  des  Puerperalfiebers  vor,  und  ist  prog- 
nostisch nicht  absolut  ungünstig.  Die  Panophthalmie  geht  bald  nur 
Yon  der  Cühorioidea  bald  von  der  Retina  aus.  Es  handelt  sich  alsdann 
um  eine  ulcerose  Endocarditis  als  Mittelglied.  In  einem  Falle  yon 
Gervixcarcinom,  Uterus  duplex  und  doppelseitiger  Salpingitis  war  eine 
akute  eitrige  Chorioiditis  durch  eine  ulcerose  Endocarditis  verursacht. 

Nach  einer  manuellen  Entfernung  einer  Placenta  nach  voraus- 
gegangenem Abortus  trat,  wie  Henius  (16)  mitteilt,  hochgradiges 
Fieber  und  ohne  anderweitige  lokale  Erscheinungen  eine  Phlegmone 
des  rechten  Handrückens  auf.  Nach  7  Tagen  erkrankte  das  rechte 
Auge  und  entleerte  sich  aus  der  Skieraloffiiung  eine  eitrig^seröse 
Flüssigkeit.  Nach  ungefähr  3  Wochen  war,  wie  Hirschberg 
berichtet,  im  linken  Auge  nach  aussen  unten  eine  mächtige  blau- 
graue  Infiltration  im  Glaskörper,  vielleicht  auch  Netzhautabhebung 
nachzuweisen.  Rechts  waren  die  Erscheinungen  einer  regressiven 
Panophthalmie  ausgeprägt. 

Hirschberg  (18)  bringt  8  Beiträge  zu  den  embolischen  Er- 
krankungen des  Auges,  nämlich :  1)  einen  Fall  von  septischer  Embolie 
des  linken  Auges  bei  einem  IBj.  Mädchen,  welches  vor  2  Jahren 
einen  akuten  Gelenkrheumatismus  und  Mitralisinsufficienz  acquiriert 
hatte.  Es  erkrankte  neuerdings  unter  Fiebererscheinungen,  Schmerzen 
in  beiden  Kniegelenken,  etc. ;  Exitus  lethalis.  Die  Obduktion  wurde 
verweigert;  die  Diagnose  war  auf  Endocarditis  ulcerosa  gestellt 
worden;  2)  Ein  Knabe  von  18  Monaten  wurde  von  sehr  schwerem 
akutem  Gelenkrheumatismus  befallen,  und  im  Verlaufe  desselben  von 
einer  Erkrankung  beider  Augen,  v.  Graefe  stellte  die  Diagnose 
auf  Iridochorioiditis.  16  Jahre  später  fand  H.  diesen  Fall  als  eine 
gebeilte  rheumatische  Embolie  bezeichnet.    Abgesehen  von  hinteren 


Blennorrhoe  mit  Rheumatismtis.  268 

Synechien  zeigte  sieh  rechts  die  Linse  nach  unten  laxiert  und  schicht- 
starahnlich  getrübt.  Arteria  nasalis  inferior  als  weisser  Faden 
sichtbar,  von  der  Papille  nach  oben  und  unten  ziehen  Bindegewebs- 
streifen  in  die  Netzhaut  hinein ;  an  der  Peripherie  des  Augenhinter- 
grundes  schwarze  Herde.  Links  fehlen  die  YerauderuDgen  der  Linse 
und  der  Arterie.  3)  Als  partielle  blande  Netzhautembolie  werden 
folgende  Falle  aufgeführt:  a)  17j.  Mädchen,  Embolie  der  Arteriola 
temporalis  superior,  Insufficienz  der  Mitralis;  b)  55j. Fraulein,  par- 
tielle Embolie  der  Arteriola  temporalis  inferior,  letzte  erscheint  als 
weisser  ITaden.  Hypertrophie  des  linken  Ventrikels,  Rigidität  der 
Carotiden,  starke  Schlängelung  der  Temporalis;  c)  ISjähr.  Fräulein 
Embolie  der  Arteriola  temporalis  inferior,  Stenosis  ostii  venosi  sinistri 
und  Insuff.  yaly.  mitralis;  d)  28j.  Fräulein,  der  untere  Ast  mit  seinen 
beiden  Zweigen  ist  fadenförmig  und  ohne  sichtbare  Reflexstreifen; 
Allgemeinuntersuchung  fehlt;  e)  24j.  Fräulein,  »die  Arteriola  temp. 
infer.  ist  verdünnt  und  zeigt  weisse  Einscheidung ;  auch  die  tempo- 
ralis sup.  ist  verdünnt;«  —  »Herz  und  Urin  anscheinend  normale. 
Es  gibt  noch  ein  anderes  Krankbeitsbild ,  das  wohl  auf  partielle 
blande  Embolie  der  Art.  central,  ret. —  vielleicht  der  makulären  Aeste! 
—  bezogen  werden  kann;  es  ist  häufiger  als  das  erstgenannte  und 
durch  ein  centrales  Skotom  charakterisiert.  Ein  Beispiel  davon  statt 
vieler:«  Bei  einem  69j.  Patienten  »grauliches  Oedem  in  der  Netz- 
hftutmitte  mit  kirschrotem  Fleck.  Keine  Hauptarterie  verschlossen. 
Hypertrophie  des  linken  Ventrikels.     Urin  normal.  Jodkali.« 

Lucas  (22a  und  b)  beobachtete  in  ausführlich  mitgeteilten 
fällen  von  Blennorrhoea  neonatorum  beider  Augen  eine  schon  kurze 
Zeit  nach  dem  Auftreten  der  Blennorrhoe  entstehende  Schwellung 
von  Gelenken,  welche  Erkrankung  als  ein  gonnorrhoischer  Rheuma- 
tismus aufgefasst  wird. 

Auch  F  e  n  d  i  c  k  (12a)  beobachtete  einen  Fall  von  3  Tage 
nach  der  Geburt  entstandene  Blennorrhoea  neonatorum,  in  deren 
Verlauf  und  zwar  3  Wochen  später  eine  linkseitige  Enieschwellung 
aufigetreten  war. 

Zatvornicki  (42)  teilt  folgende  2  Fälle  mit:  in  dem  1. 
Falle  war  eine  Blennorrhoe  beider  Augen  im  Gefolge  einer  Blen- 
norrhoe der  Urethra  entstanden  und  nach  einigen  Tagen  gesellte  sich 
eine  Entzündung  des  linken  Handgelenkes  hinzu.  In  dem  2.  Falle 
veranlasste  eine  Blennorrhoe  bei  einem  Neugeborenen  eine  Entzün- 
dung des  rechten  Ellbogen-  und  Handgelenkes.  Die  Mutter  des 
Kindes  wurde  am  3.  Tage  nach  der  Geburt  von  einer  schweren  Pa- 


264  Pathologie  and  Therapie  der  Aogeiikrankheiteii. 

rametritis  befallen  und  Krankheit  der  Motfcer  sowie  des  Kindes  wurde 
anf  die  Oonococcns-Infektion  geschoben. 

Trousseaa  (36)  teilt  folgende  Krankengeschichte  mit:  Eiie 
Fran  wnrde  14 — 15  Monate  vor  der  Entbindung  von  ihrem  Manie, 
der  vor  24 — 26  Monaten  einen  Schanker  acqniriert  hatte,  inficiert. 
Das  Kind  kam  gesund  zur  Welt,  im  Alter  von  5^  Monaten  ent- 
wickelte sich  eine  syphilitische  Iritis,  zugleich  zeigte  sich  am  Afler 
ein  Syphilid. 

Peck  (31)  beobachtete  ein  doppelseitiges  Gumma  der  Iris 
5  Monate  nach  dem  Auftreten  des  Initialaffektes  mit  einem  pustnlosen 
Syphilid  auf  Gesicht,  Arm,  Beinen  und  in  geringem  Grade  auf  dem 
Stamm.     Heilung  unter  specifischer  Behandlung. 

Fournier  (13)  fand  unter  212  Beobachtungen  von  heredi- 
tärer Syphilis  88  Falle  von  Keratitis  interstitialis ,  schätzt  die  Dauer 
des  Verlaufes  desselben  auf  6 — 10  Monate,  selbst  auf  12 — 18  und  be- 
tont die  Möglichkeit  von  Recidiven. 

B  a  ke  r  (4)  und  Story  (4)  stellten  50  Fälle  von  parenchymatöser 
Keratitis  zusammen,  allerdings  in  einer  sehr  kurzen  und  durchaus  nicht 
erschöpfenden  Weise.  Vorzugweise  fehlen  genauere  allgemeine  Unter- 
suchungen, deren  Resultat  als  weiterer  Beweis  fBr  die  syphilitische 
Heredität  anzunehmen  wäre.  Das  Hauptaugenmerk  richteten  die  Verf. 
auf  die  Beschaffenheit  der  Zähne  und  fanden  sich  dieselben  in  der 
weit  grösseren  Anzahl  der  Fälle  charakteristisch  yeiändert. 

[Ottolenghi  (30)  weist  an  vier  von  ihm  auf  B o n o  *s  Kli- 
nik in  Turin  beobachteten  Fällen  nach,  dass  die  vorhandene  Kera- 
titis interstitialis  als  Zeichen  hereditärer  Syphilis  aufgefasst  werden 
müsse,  da  letztere  teils  in  andern  Formen  noch  an  dem  Patienten 
sichtbar  war,  teils  die  stattgehabte  Infektion  der  Eltern  direkt  oder 
indirekt  eruiert  werden  konnte.  Brettaue r.] 

M  e  i  g  h  a  n  (24)  berichtet  zunächst  aber  einen  Fall  von  pri- 
märem hartem  Schanker  an  dem  linken  untern  Lide  mit  Schwellung 
der  SubmaxiUardrüsen  und  allgemeinen  syphilitischen  Erscheinungen. 
Der  Patient  hatte  sich  dadurch  inficiert,  dass  er  den  Schanker  eines 
Andern  einige  Wochen  vorher  verbunden  hatte.  Als  syphilitische  Er- 
krankungen des  Auges  überhaupt  werden  aufgeführt:  Iritis,  Irido- 
chorioiditis ,  Chorioiditis,  Retinitis,  Hyalitis,  Periostitis,  Comeo-Iritis 
und  parenchymatöse  Keratitis. 

Baum  (5)  beobachtete  bei  einem  18j.  männl.  Individuum  eine 
Initialsklerose  am  inneren  Augenwinkel  am  Uebergange  der  Haut  in 
die  Bindehaut  in  der  Form  einer  etwa  ^  cm  gegen  die  Nase  zu  sich  er- 


BiphtheriÜBohe  L&hmungen  von  Augenrnnskeln.  265 

streckenden  wallartigen  Infiltration ,  über  welcher  die  Haut  intensiv 
gerötet  war  und  die  sich  hart  anfiihlte.  Der  äusserste  Teil  der- 
selben war  exulceriert  und  blutete  bei  leichter  Berührung.  Schwellung 
der  Eörperlymphdrüsen  besonders  der  cervikalen  und  subnaaxillaren  mit 
naehfolgendem  makulösem  Syphilid  war  yorhanden.  Patient  arbeitete 
mit  einem  Manne,  der  mit  einem  Ulcus  specificum  behaftet  war,  in 
einer  Werkstatte  zusammen  und  benützte  mit  ihm  dasselbe  Handtuch. 
Grünfeld  (15)  demonstriert  einen  Patienten,  der  vor  unge- 
fähr 1  Jahr  eine  schwere  Syphilis  acquiriert  hatte.  Zuerst  ent- 
wickelte sich  eine  Rupiaform  nebst  Geschwüren  an  den  Tonsillen,  dann 
ein  zerfallendes  Gumma  an  dem  rechten  oberen  Lide,  nach  12  Tagen 
ein  gleiches  am  linken  unteren,  und  gummöse  Geschwüre  in  der 
Urethra,  später  ein  perforierendes  Geschwür  am  weichen  Gummen 
und  schliesslich  Schwellung  des  Funiculus  spermaticus. 

Uhthoff  (37)  beobachtete  bei  einem  lOj.  Knaben  zuerst  eine 
doppelseitige  Akkommodationsparese,  später  trat  eine  vollkommene 
Lahmung  aller  Augenmuskeln  hinzu,  mit  leichter  Ptosis  und  einer 
ganz  geringen  Beweglichkeit  des  linken  Auges  im  Sinne  des  M. 
rectus  extern.  Die  Akkommodationsparese  heilte  und  die  Beweg- 
lichkeit des  Auges  stellte  sich  wieder  ebenfalls  verhältnissmässig 
(nach  c.  4  Wochen)  rasch  im  Sinne  der  associierten  Bewegungen 
Dach  rechts,  links,  oben  und  unten  her.  Der  Sphincter  pupillae  war 
intakt,  der  Sitz  der  Erkrankung  wird  central  gesucht;. 

Mendel  (25  und  26)  berichtet  über  einen  Fall  von  diphtheri- 
tischen  Lähmungen  bei  einem  8j.  Knaben.  Beiderseitige  Ptosis,  rechts 
Parese  des  M.  rectus  extemus,  superior  und  inferior,  Paralyse  des  M. 
rectus  internus,  links  Parese  der  geraden  Augenmuskeln.  Keine  Ak- 
kommodationsparese. Angeblich  sollen  im  Okulomotoriuskem  die  Zellen 
im  Vergleich  mit  denen  von  normalen  Präparaten  auffallend  gross, 
wie  geschwellt  erschienen  sein.  Die  Veränderungen  in  der  peripheren 
Paserung  der  Oculomotorii  (rechts  stärker  ausgesprochen  als  links) 
werden  folgendermassen  beschrieben:  1)  »der  Querschnitt  erscheint 
auffallend  rot,  die  Markscheide  hatte  also  das  Garmin  aufgenommen,  c 
2)  »In  einer  Anzahl  von  Markscheiden  ist  ein  Axencylinder  nicht  zu 
erkennen;  3)  die  Yorhandenen  Axencylinder  variiren  in  Bezug  auf 
ihren  Durchmesser  in  ganz  auffallender  Weise;  4)  »Zwischen  den 
Nervenfasern  treten  hier  und  da  schollenartige,  unregelmässig  ge- 
formte, rot  gefärbte  Gebilde  hervor  ;€  5)  an  manchen  Stellen  zeigen 
sich  in  abnorm  grosser  Zahl  die  Kerne  des  Endoneuriums,  femer  grosse 
Zellen  mit  stark  kömigem  Inhalt. 


266  PaUiolagie  nad  Therapie  der  AngeDkrankheiten. 

d)  Intoxikationen. 

1)  Ayres,  S.O.,  Amblyopia  alcoholica  and  Tobacco  Amblyopia.  Americ. 
Jonra.  of  Ophtb.  II.  p.  91.  (Nichts  bemerkenswertes;  die  Fälle  sind 
wenig  genau  antersacht.) 

2)  Bert,  F.,  Intozication  ohronique  par  le  ohloroforme.  Comp*  read.  d. 
sdance.  de  la  soc.  de  bioL    Nr.  80. 

3)  B  r  0  a  a  r  d  e  1 ,  P.  et  L  o  y  e ,  P.,  Reoherches  sor  Tempoisonnement  par 
Thydrog^ne  salfur^.  Compt  rend.  CI.  Nr.  5.  p.  401.  (Mydriasis,  Ex- 
ophthalmas,  Verschwinden  des  Papillarreflexes,  Anästhesie  der  Hornhant) 

4)  Cheatam,  W.,  Eye  clinic.  Americ.  Joum.  of  Ophth.  p.  102.  (Fälle 
von  Herabsetsong  des  Sehvermögens,  angeblich  dnrch  Alkohol  oder  Nicotin 
veranlasst.) 

5)  Golem  an,  W.  F.,  Does  tobacco  prodnce  amblyopia?  Maryland  med 
Journ.  Balt.   XII.    p.  871  and  Chicago,  med.  Jonm.  Ezam.    LI.    p.  216. 

6)  ConrsserantyDa  traitement  et  du  diagnostic  des  amblyopies  toxiques 
(alcolo-nicotiennes)  par  les  injections  sous-catanto  de  chlorhydrate  de 
Pilocarpine.  Archiv.  d*Opht.  p.  179.  (Soci^t^  fran^.  d'Opht)  u.  Gas.  des 
höpit.    Nr.  20.    (Unmittelbare  Verbesserung  des  Sehvermögens.) 

7)  Demme,  Fall  von  zufälliger  Atropinvergiftung.  XII.  Ber.  über  die 
Thätigkeit  des  Jenner^schen  Einderspitals  in  Bern.    S.  47. 

8)  Dunoyer,  Aphasie  transitoire  toxique  (ä  la  suite  de  IHngestion  de  la 
santonine).    Gaz.  m^.  de  Paris.    Nr.  39. 

9)  F  e  d  d  e  r  s  e  n ,  M.,  Beitrag  zur  Atropinvergifbong.  Inaug.-Digs.  Berlin. 
(Siehe  vorj.  Ber.  S.  318.) 

10)  Filehne,  ü.,  Ueber  die  Entstehungsart  des  Lichtsiaubes ,  der  Staar- 
blindheit  und  der  Nachbilder.  Zugleich  ein  Beitrag  zur  Lehre  von  der 
chronischen  Tabacksvergiftung.  v.  Graefe*s  Archiv  f.  Ophth.  XXXI.  2. 
S.  1.    (Siehe  Abschnitt:  »Physiologie  des  Auges«.) 

11)  Flury,  Zur  Kasuistik  der  Fleischvergiftung.  Schweizer  Korresp<md.-BI. 
Nr.  8  und  9. 

12)  Frost,  Poisoning  by  bisulphide  of  carbon  and  chloride  of  sulphur.  Med. 
Times  and  Gaz.  I.  p.  129.  (Ophth.  society  of  the  united  kingdom. 
January.  8th.)  (Bericht  über  das  Vorkommen  von  Amblyopie,  Neuriüs 
und  Atrophie  des  Sehnerven  bei  Kautschuckarbeitem ,  ohne  etwas  Neues 
zu  bringen.) 

13)  Hubert,  R.,  Ueber  Xanthopie  verursacht  durch  Pikrinsäure.  CentralbL 
f.  prakt.  Augenheilk.    März.    S.  70. 

14)  Hirsch feld,  5  Fälle  von  Fischvergiftung  mit  3  Todesfällen.  Viertel- 
jahrschr.  f.  gerichtl.  Medic  XLIII.  2.  8.  283.  (Nach  Genuss  von  Häringeo 
Ptosis  und  Pupillenerweiteruug ;   Exitus  lethalis.) 

15)  Jan,  Paralysie  du  nerf  moteur  oculaire  commun  d*origine  nicotiniqne. 
Recueil  d*Opht  p.  98.  (Einseitige  Oculomotoriusparese  bei  einem  41^. 
Manne,  welche  wegen  Abwesenheit  anderer  Krankheitserscheinungen  mit 
dem  reichlichen  Genuss  von  Tabak  in  Verbindung  gebracht  wird.) 

16)  Je  an  ton,  Tentative  de  suicide,  empoisonnement  avec  90  grammes  de 
teinture  de  digitale;  guerison  en  huit  jours.  Gaz.  des  h6pit.  Nr.  56. 
p.  441. 


Vesgiftang  mit  Digitalistinktor.  267 

17)  Oliver,  Th. ,  A  olinical  leoture  on  lead  poiBoning.  Brit  med.  Journ. 
IL   p.  481. 

18)  Parisotti  et  Melotti,  ün  cas  d*atrophie  des  deox  papilles  par 
intozication  satnrnine.  Recaeil  d*Opht.  p.  520.  (In  aetiologischer  ße- 
aehnug  nnklarer  Fall;  anaser  Sehneryenatrophie  Veränderung  der  Wan- 
dangen  der  Retinalgef&aae  and  linka  Ghorio-Retinitis  der  Macula.) 

18a) —  Contribnto  allo  studio  della  amaurosi  satumina.    Gazz.  d.  osp.  Milane. 

VI.    p.  683,  691,  700. 
18b) Pontoppidan,  Referat  og  kritik  af  et  par  nyere  ophthalm.  arbejder. 

Hoep.  tid.    p.  709. 

19)  Rampoldi,  Della  ambliopia  nicotinica.    Annali di Ottalm.   XIV.  p.  118. 

20)  —  Della  ambliopia  nicotinioa.    Pavia. 

21)  Schroeder,  Tb.  y.,  Beitrag  zur  Kasuistik  und  Literatur  der  Ambljopia 
satumina.    ▼.  Graefe*s  Arch.  f.  Opbth.    XXXI.  1.   S.  229. 

22)  Schwarzbach,  B.,  Amblyopia  alcoholica.  Australas.  med.  Gaz.  IV. 
Nr.  5.  &  127.  (Referat  über  schon  yerOffentlichte  Arbeiten  von  übt  ho  ff 
und  Anderen.) 

23)  Seile,  8ur  un  cas  d'empoisonnement  par  le  sulfate  d*atropine.  Bullet, 
g^.  de  thärap.    p.  561. 

24)  W  a  d  8  w  0  r  t  h ,  0.  F.,  Double  optic  neuritis  and  ophthalmoplegia  frora 
lead  poisoning;  complicated  by  typhoid  fewer.  Transact.  of  the  americ. 
ophth.  soc.  Twenty-first  meeting.  p.  50,  Boston  med.  and  snrgic.  Journ. 
Okt.  p.  340  und  (Americ.  ophth.  society)  Americ.  Journ.  of  Opht.  II. 
p.  161.  (Oj.  Knabe;  Ausgang  in  Atrophie  der  Sehnerren  mit  vollständiger 
Herstellung  der  Augenbewegung,  Aetiologie  unklar,  aogeblich  wurde  Blei 
im  Urin  gefunden,  und  die  Intoxikation  soll  durch  das  Trinken  von  Wasser 
aus  einer  Gisterne  entstanden  sein,  in  welcher  ein  Bleirohr  lag.) 

25)  W  e  b  e  r ,  G  ,  De  ramblyopie  satnmine.  Th^e  de  Paris,  (unwesentliches ; 
die  vorfibergehende  Amaurose  wird  auf  einen  Krampf  der  Arterien  be- 
zogen, die  ständige  als  eine  von  der  Nierenaffektion  abhängige  bezeichnet.) 

26)  Williams,  £.,  Quinine  amaurosis.  Report  of  two  caaes.  Transact.  of 
the  americ.  ophth.  soc.  Twenty-first  meeting.  p.  66  und  Americ  Journ. 
of  Ophth.    II.    p.  163.     (Americ.  ophth.  society.) 

D  u  n  0  y  e  r  (8)  teilt  mit ,  dass  bei  Genuas  yon  Santonin  0,05 
Zugleich  Aphasie  und  Gelbsehen  aufgetreten  sei  und  beide  Erschei- 
nungen nach  ungefähr  4  Stunden  verschwunden  seien. 

Hubert  (13)  beobachtete  an  sich  selbst  2  Stunden  nach  Ein- 
nahme Yon  0,3  Pikrinsäure  ein  etwa  2  Stunden  lang  dauerndes 
leichtes  Gelbsehen.  Nachfolgendes  ßlau-  oder  Violettsehen  wurde 
nicht  bemerkt.  »Bei  dieser  geringen  Dosis  ist  natürlich  an  eine 
merkliche  Gelbfärbung  der  brechenden  Medien  des  Auges  nicht  zu 
denken,  sondern  ich  muss  den  Process  als  direkt  durch  centrale  Er^ 
'^i^K  bedingt  ansehen.« 

Bei  einer  Selbstvergiftung  eines  57j«  Mannes  mit  90,0  Digi- 
taUstinktur    fand   sich    nach  der   Mitteilung  von   J  e  a  n  t  o  n   (16) 


268  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkran kheiieD. 

Nausea,    Schwindel  etc.,  ferner  Pupillenerweiterung  und  Trübsehen. 
Am  2.  Tage  bestand  auch  Xantopsie. 

Nach  der  Mitteilung  von  Seile  (23)  nahm  ein  8j.  Knabe  irr- 
tümlich c.  f  eines  GoUyriums  von  0,05  gr.  Atryp.  sulfur.  auf  10  gm. 
Wasser  innerlich.  25  Minuten  spater  beobachtete  S.  eine  Pupillen- 
erweiterung, alsdann  die  andern  Zeichen  einer  Belladonnavergifbung. 
Es  trat  Genesung  ein.  Die  Behandlung  bestand  in  Herrorrufen  von 
Erbrechen,  starken  Gaben  von  Eafiee,  und  einer  subkutanen  Morphium- 
injektion,  später  Opium. 

D  e  m  m  e  (7)  beobachtete  eine  Atropinvergiftung  bei  einem 
l^j.  Kinde,  »durch  Saugen  an  einem  Schnuller  aus  Leinwand,  welcher 
zum  Abwaschen  einer  aus  dem  umgefallenen  Fläschchen  teilweise  ver- 
schütteten, für  den  Vater  bestimmten  Atropinlosung  gedient  hatte.i 
Die  Erscheinungen  waren  hauptsachlich  Fleckenzanthem,  Nacken- 
starre, Konvulsionen,  nicht  sehr  bedeutende  Pupillenerweiterung, 
Trockenheit  im  Halse.  Der  Barn  des  Kindes  bewirkte  bei  einer 
Katze  Mydriasis. 

Williams  (26)  erzahlt  zwei  Fälle  von  Ghininamaurose.  Ein 
42j.  Arzt  erkrankte  unter  heftigen  Erscheinungen,  KrampiunfiUlen, 
Erbrechen  etc.  und  nahm,  da  er  die  Krankheit  als  auf  Malaria  be- 
ruhend ansah,  subkutan  per  Rectum  und  auf  einer  künstlich  erzeugten 
GeschwürsjQache  ungefähr  eine  Unze  Chinin  innerhalb  4  Tage.  Er 
wurde  total  blind  und  taub;  die  Blindheit  dauerte  4  Tage  und  es 
blieb  eine  weisse  Atrophie  der  Sehnerven  zurück,  ohne  Störung  des 
Sehvermögens  und  des  Farbensinnes,  nur  mit  concentrischer  Eineng- 
ung des  Gesichtsfeldes. 

Der  andere  Fall  war  der  Neffe  des  Arztes,  14  Jahre  alt,  welcher 
von  ähnlichen  Erscheinungen  ungeföhr  zu  gleicher  Zeit  befallen  war. 
Er  erhielt  grosse  Dosen  Chinin,  und  wurde  blind  für  4  Tage.  Es 
zeigte  sich  Nystagmus  und  es  blieb  das  Sehvermögen  gestört,  ebenso 
war  der  Farbensinn  defekt  und  das  Gesichtsfeld  hochgradig  einge- 
schränkt; ophth.  Atrophie  der  Sehnerven. 

[Während  Rampoldi  (19  und  20)  früher  glaubte,  dieTabaks- 
amblyopie  komme  nie  isoliert,  sondern  nur  in  Verbindung  von  Alco- 
holamblyopie  vor,  hat  er  im  letzten  Jahre  wenigstens  28  reine  Ta- 
baksamblyopieen  registriert,  und  nur  10 — 12  mal  sah  er  sie  mit 
Alkoholamblyopie  kombiniert,  welch  letztere  er  nur  ungefähr  lOmal 
unvermischt  zu  sehen  bekam.  Das  Auftreten  der  Tabaksamblyopie 
hängt  nicht  allein  von  dem  übermässigen  Tabaksgenuss  ab,  sondern 
es  gehört  als  prädisponierendes  Moment   ein  allgemeiner   Schwäche- 


BleivergiftuDg.  269 

zostand  des  Organismus  aus  irgend  welcher  Ursache  (speciell  in  den 
Yerdanongsorganen)  dazu.  Bei  Weibern  hat  er  noch  keinen  Fall  zn 
beobachten  Gelegenheit  gehabt.  Obwohl  der  allgemeinen  Intoxikation 
gemäss  die  Amblyopie  stets  beiderseitig  auftritt,  glaubt  er  doch  einen 
Fall  beobachtet  zu  haben,  in  welchem  nur  ein  Auge,  das  freilich 
einseitig  angestrengt  wurde,  befallen  war.  Nur  in  vorgeschrittenen 
Stadien  lässt  sich  ophthalmoskopisch  Schwellung  der  Venen  und 
Ischämie  der  Retinalarterien  nachweisen,  bei  grauer  Retinaverförbung 
um  die  Papille,  welche  eine  deutliche  Kupferfarbe  annimmt.  Dieser 
Befund  entspricht  einem  allgemeinen  Reizzustand,  während  später 
bei  allgemeiner  Depression  blasse  Verfärbung  des  Sehnerven  mit  Ver- 
engerung aller  Retinalgefasse  auftritt.  Dem  ersten  Stadium  ent- 
sprechen auch  mehr  erweiterte  Pupillen,  welche  später  gerade  in  das 
Gegenteil  umschlagen.  Eigentümlicherweise  hat  R.  nur  selten  cen- 
trale Skotome  nachweisen  können,  dagegen  beobachtete  er  unter  den 
Anomalien  des  Farbensinns  hauptsachlich  Grünblindheit.  Von  thera- 
peutischen Hil&mitteln  rühmt  er  hauptsachlich  —  neben  Bromkali  — 
subkutane  Strychnininjektionen.  Brettaue r.] 

jPontoppidan  (18b)  referiert  und  kritisiert  Uhthoffs 
Arbeit:  Ueber  die  Veränderungen  des  Augenhintergrundes  in 
Folge  von  Alkoholismus  (BerL  klin.  Wochenschrift  1884  No.  25). 
Er  hat  eine  gleiche  Zahl  Alkoholisten  wie  U  h  t  h  o  f  f  untersucht, 
kann  aber  nicht  mit  diesem  in  Bezug  auf  eine  Trübung  oder 
weissere  Farbe  der  äusseren  Seite  der  Papille  (insbesondere  nicht 
wenn  die  Funktion  normal  ist)  übereinstimmen.  Er  hat  nur  selten 
Amblyopia  centralis  gefunden  und  niemals  diese  Krankheit  im  ge- 
ringen  Grade,  sondern  nur  in  voller  Entwicklung. 

Oordone   Norrie.] 

Fl  u  ry  (11)  hat  bei  in  höchst  dürftigen  Verhältnissen  lebenden 
Individuen  eine  grössere  Anzahl  von  Erkrankungen  beobachtet, 
welche  den  Symptomencomplez  des  Botulismus,  so  auch  Ptosis,  My- 
driasis, Akkommodationsstörungen  und  Parese  der  Augenmuskeln  dar- 
boten. 

Oliver  (17)  betont  dass  er  bei  Bleikranken  in  vielen  fallen 
Nenroretinitis  vor  dem  Auftreten  von  Albuminurie  beobachtet  habe. 
Die  Sehnervenpapille  war  geschwellt,  und  die  Netzhantzone  rings- 
hemm  getrübt.  In  andern  Fällen  fand  sich  eine  primäre  Atrophie 
dea  Sehnerven. 

v.  Schröder  (21)  teilt  einen  Fall  von  Bleivergiftung  eines 
33j.    Lackierers    mit.     Ausser    einer  Lahmung   der  Extensoren   des 


270  Pathologie  und  Therapie  ieit  Aageiikrankbeiien. 

Annes  beiderseitB,  Bleisaum  etc.,  fand  sich  eine  doppelseitige  Abda- 
censläbmnng  tind  ophtfa.  ein  Neuro-Retinitis  mit  massiger  Schwellung 
der  Papille  und  geringer  Beteiligung  der  angrenzenden  Netzhaut ;  klei- 
nere Blutextravasate  waren  sichtbar  und  die  Gefasse  bis  in  den  nor- 
malen Teil  der  R«tina  hinein  Ton  weissen  Streifen  begleitet.  (Perivas- 
kulitis).  Nach  Einreibungen  mit  üng.  ein.  und  Gebrauch  Yon  Jod- 
kalium gieng  die  Schwellung  der  Papille  etc.  zurück.  Der  Urin 
wird  als  eiweissfrei  angegeben.  Ausserdem  wird  die  vorhandene  Lit- 
teratur  berücksichtigt. 


e)  Krankheiten  des  Nerrensystems. 

1)  Algeri,  O.  und  liarohi,  V.,  Beitrag  cum  Studium  der  Brkrankangen 
der  Brücke.    Rivista  sperim.  di  freD.  e  di  med.  legale.   XL  p.  254. 

2)  Anderson,  J.,  On  a  case  of  symmetrioal  defect  in  the  lower  halves  of 
both  fields  of  vision  with  rigbt  hemiplegia  and  hemianaesthesia.  Ophth. 
Review,   p.  225. 

8)  Baker,  Headache  and  other  reflez-nerTOus  troubles  as  the  reanlt  of  eye- 
strain ;  with  six  iliuBtratiye  cases.    Med.  Bec.  New-Tork.    XXVIII.   p.  199. 

4)  B  a  n  h  a  m ,  Hemaniopia.    Brii.  med.  Journ.   I.    p.  331. 

5)  Bas 80,  B.,  Sul  valore  dei  sintomi  oculari  per  la  diagnosi  e  la  locali- 
zazione  dei  tumori  oerebrali.    Bollet.  d*ocal.  1884—5.  VII.    p.  138  u.  155. 

6)  Bernabei,  C. ,  RasnmoUimento  cerebrale  della  terza  circonyoluzione 
frontale,  dell*  insula  e  dei  nucleo  lenticolare  delP  emisfero  destro.  Gas. 
degli  ospitali.    Nr.  84.    (Linksseitige  Mydriasis.) 

7)  Bern  heim  etCharpentier,  Llmage  hallucinatoire  et  Timaga  reelle. 
Qaz.  m^d.  de  Paris.   Nr.  IL 

8)  Benedikt,  Blepharospasmus  and  Kinnbaokenkrampf.  Wien.  med.  Wochen- 
schr.  Nr.  3.  (Oesellsch.  d.  Aerzte  in  Wien.)  (Vor  2  Jahren  Blepharos- 
pasmus,   später  Kinn  backen  krampf ;   Heilung  durch  statische  Electridt&t.) 

9)  B  e  r  g  e  r ,  0.,  Zur  LokalisatioB  der  kortikalen  Sehsch&rfe  beim  Menschen. 
Breslauer  ärztl.  Zeitschr.  Nr.  1. 

10)  —  üeber  die  ätiologischen  Beziehungen  zwischen  Syphilis  und  Tabes. 
Deutsch,  med.  Wochenschr.  Nr.  1  und  2. 

11)  Bleuler,  Zur  Kasuistik  der  Herderkrankung  der  Brücke  mit  besonderer 
Berücksichtigung  der  kombinierten  seitlichen  Augenbewegungen.  Deutsch. 
Arch.  f.  klin.  Med.  XXXVIL  S.  527  und  XXXVIIL  S.  28. 

12)  B  r  1  e  g  e  r ,  Solitärtuberkel  im  Kleinhirn.    Charit^ Annalen.    X.    8.154. 

13)  Brissaud,  Observation  de  localisation  c^räbrale  dans  an  cas  d*oet^ite 
syphilitique  du  crane.    Progr^s  mäd.  Nr.  19. 

14)  Brist owe,  J.  S.,  Gases  of  ophthalmoplegia,  complicated  with  varions 
other  affections  of  the  nenroua  system.    Brain.    VII.   p.  818. 


fiimiikheiieii  cbB  NerrendystemB.  271 

15)  B  rn  s  e  1  n  i  B  >  R.,  och  Wallis»  Ett  fall  af  tumOr  i  lilla  hjernan.  Hygiea. 
XLVI.    STenska  läkarea.  förh.    1884.    p.  2. 

16)  Ball,  Siedman  Gh.,  Two  oases  of  unilateral  temporal  hemianopsia. 
TraoMct.  of  tbe  americ.  opbtb«  sog.  Twenty  first  meeting.  p.  115  und 
AmeriCi  Joam.  of  Ophth.    p.  140. 

17)  Galhoun,  A.  W.,  Irido-chorioiditis  following  meningitis.  Atlanta  med. 
St  BQrg.  JonxD.  n.  s.    IL   p.  283. 

18)  Gatell,  J.  M.  K,  The  inertia  of  the  eye  aud  brain.  Brain.  London. 
YUL    p.  295. 

19)  G  a  z  a  1 .  L.  du,  Goitre  exopthalmique  avec  tremblement  et  atrophie  mus- 
cnlaire  g^n^ralis^  Qaz.  h^bdom.  Nr.  21.  (Zugleich  mit  den  Symptomen 
der  Basedow'schen  Erkrankung,  Atrophie  sftmmtlieher  Muskeln.) 

20)  Gsapodi,  Amaurosis  hysterica.  Wien.  med.  Wochenschrift.  Nr.  49. 
(Getellech.  d.  Aerzte  in  Budapest.  Sitzung  vom  24.  Okt.)  und  A  bndapesti 
kir.  orrosegzes&let  1885.  ^  iki  äykOnyye.  S.  122.  (Heilung  durch  gal- 
▼ani sehen  Strom  und  inner!.  Darreichung  Ton  Hämoglobinpastillen.) 

21)  Davezac,  Paralysie  du  moteur  oculair  commun  droit;  h4mipar4sie 
gauehe;  mort;  autopsie ;  foyer  de  ramollisement  interessant  le  tronc 
nerveux  et  une  partie  du  p^doncule  cerebral  correspondant.  Abeille  m^. 
XLIL    p.  140. 

22)  Benny,  G.  F.»  Exophtbalmio  goitre  with  aeute  hypertrophy.  Death. 
Nortiiwesteni  Laneei.  Deo*  15.  (Nach  4  Monaten  bestehender  Yer- 
grOsserung  der  Schilddrüse  plötzlich  enorme  Schwellung  derselben  mit 
Protrusion  beider  Augen  bei  einem  85j.  Neger.) 

28>  Dodds^W.  J^  Gentral  affeetiont  of  yision.    Brain.  April,    p.  21. 

24)  Eisenloh  r,  Ein  Fall  von  Augenmuskellähmung.  Deutsch,  med.  Wochen- 
schr.   Kr.  9.    (Aerztl.  Verein  zu  Hamburg.    Sitzung  am  7.  Oktober  1884.) 

25)  Eskridge,  J.  G.,  Tumor  of  the  cerebellum  with  monocular  hemianopia. 
Jouin.  of  nerT.  and  ment.  disease.    XII.   p.  L 

26)  Eulenburg,  A.,  Beiträge  zur  Aetiologie  und  Therapie  des  Tabes  dor- 
saalis,  namentlioh  über  deren  Beziehungen  zu  Syphilis.  Virchow^s  Aroh. 
f*  path.  Anat.    99.    8.  18. 

27)  ETerett  Smith,  H.,  Hereditary  or  degeneratiTO  ataxia.  Siz  cases  in 
one  fiftmily.  Death  of  one  case  and  autopsy.  Boston  med.  and.  surg. 
Joom.    GXIII.   p.  861.    (Als  AugenstOrung  ^d  sieh  Nystagmus.) 

28)  Feilchenfeld,  L.,  Ein  Fall  tou  Tumor  cerebri (Qliosarkom  der  Zirbel- 
drüse).   Neurolog.  Gentralbl.    Nr.  18.   S.  409. 

29)  F6t4f  Gh.,  Trois  autopsies  pour  servir  k  la  looalisation  des  troubles  de 
la  Tision  d*origine.    Arch.  de  Neurolog.   Nr.  26. 

30)  Filia,  Gontribuzione  dinica  alle  studio  della  localizzazioni  cerebrali; 
paralisi  a  sinistra  per  frattnra  del  parietale  deztro;  ambliopia.  Rivista 
interna«,  di  med.  e  chir.    Nr.  4. 

81)  F  i  n  1  a  y  s  o  n ,  J.,  Bemarks  on  laryngeal  paralysis  and  inegality  of  the 
pupils.    Lancet.    I.   p.  8. 

32)  Fulton,  Ein  Fall  von  chronisch-eitriger  Mittelohrenentzündnng  mit 
nachfolgender  intrakranieller  Erkrankung.  Doppelseitige  Neuritis  optica. 
V'ollsft&ndige  Genesung.  Zeitsohr.  f.  Ohrenheilk.  XIY.  S.  218.  (Die  Pa- 
pillen waren    geschwollen,   hellrOtlich   und  von  weissen   radienartig  aus- 


272  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

strahlenden  Streifen   dnrchsogen.    Fortpflanzung  der  EntsOndong  auf  die 
Gehimbade.) 

33)  Fürstner,  Weitere  Mitteilungen  über  Qliose  der  Hirnrinde.  Arch.  f. 
Psych,  nnd  Nervenkr.  XVI.  3.  8.  851.  (X.  Wanderr.  d.  südwestd.  Neu- 
rologen nnd  Irrenärzte.)  (In  den  4  mitgeteilten  F&llen  bestand  Optioos- 
atrophie.) 

34)  Galesowsky,  Attaqnes  d'äpilepsie  et  Ophthalmie  sympathiqoe  par  la 
perte  d*un  oeil.    Obeerv.  eomm.  &  TAcad^mie  de  Paris.    25.  D^. 

35)  G  r  a  d  l  e  I  H.,  Nervous  Symptoms  dae  to  overlooked  anomalies  of  the  eye 
and  ear.    Jonm.  Amerio.  med.  Ass.    IV.    p.  497. 

36)  Grashey,  üeber  Aphasie  nnd  ihre  Besiehungen  zur  Wahrnehmung. 
Arch.  f.  Psych,  und  Neryenkr.    XXI.  3.    S.  654. 

87)  G  r  0  c  c  0 ,  P.»  Snlla  peendo-ipeitrofia  musoolare  nOTropatica  degli  adiilti. 
Gazett.  medic.  ital.   Nr.  5.    (Angeblich  Nystagmus.) 

38)  —  Gontribuzione  alle  studio  clinico  ed  anatomioo-pathologico  della  nenite 
multipla  primitiya.    Milano.    (Nichts  direkt  oculares.) 

39)  ¥.  G  u  d  d  e  n ,  Ueber  die  Frage  der  Localisatioa  der  Funktionen  der  (3f083- 
hirnrinde.  (Jahresrers.  d.  Vereins  der  deutschen  Irren&rzte.)  Neurolog. 
Centralbl.   8.  451. 

40)  —  Üeber  die  Sehnerven,  die  Sehtraktus,  das  Verhältnis  ihrer  gekreuzten 
und  nngekreuzten  Bfindel,  ihre  Seh-  und  Pupillarfasern,  nnd  die  Centren 
der  letzteren.  Tagebl.  d.  58.  Versammlung  deutscher  Natorf.  und  Aerzte 
in  Strassburg  i.  E.   S.  136. 

41)  —  Diskussion.    Ebd.    8.  507. 

42)  Günther,  Klinische  Beiträge  zur  Lokalisation  des  GroeshirnmantelB. 
Zeitschr.  f.  klin.  Medic    IX.  1.  8.  1. 

43)  G  n  i  n  0  n ,  A  propos  de  six  cm  d'hystdrie  chez  i'homme.  Progr^  mäd. 
Nr.  18,  23  et  33. 

44)  G  un  n,  M.,  Proptosis  and  optio  atrophy.  (Ophth.  soc.  of  the  united  king- 
dom  Jnly  3.)    (>phth.  Review,    p.  247. 

45)  Gussenbauer,  G.,  Ein  Beitrag  zur  Kenntniss  und  Exstirpation  der 
myelogenen  Schädelgeschwülste.    Zeitschr.  f.  Heilk.    V.    S.  139. 

46)  —  Zur  operativen  Behandlung  der  tiefliegenden  traumatischen  Himabecesse. 
Prag.  med.  Wochenschr.  Nr.  1—3.  (Strabismus  convergens  in  einem  Falle 
von  Hirnabscess,  welcher  nach  Extraktion  einer  Revolverkugel  entstan- 
den war.) 

47)  Haie  White,  Lesions  of  the   frontal  lobe.    Brit  med.  Jonm.   I.  p.  130. 

48)  —  Tumour  of  the  glandula  pituitaria.  Ibid.  p.  282.  (Patholog.  soo.  of 
London.) 

49)  H  a  1 1  0  p  e  a  u,  Essai  de  localisation  d'une  c^it^  aocompagn^e  d*hemichor^. 
Union  m^ic.  p.  825.    Nr.  68  und  L'Enc^phale.  Nr.  2. 

50)  H  a  r  d  y ,  Bämianesth^ie  d*origine  saturnine.  Gaz.  des  hOpit  Nr.  24. 
(Rechtsseitige  fiemianästhesie  mit  Beteiligung  der  Sinnesorgane  in  Folge 
von  Bleiintoxikation.) 

51)  Harlan,  Geo.  G.,  Hysterical  affections  of  the  eye.  Therapeut.  Gas.  L 
p.  102. 

52)  Hartz,  J.,  Drei  Fälle  von  Hirngeschwülsten.  Bayer,  ärztl.  Intellig.-Bl. 
Nr.  2  u.  3. 


Erankheiten  dee  Nervensystems.  273 

53)  Hebold»  0.,  ABeurysmen  der  kleinsten  Rückenmarksgefässe.  Arch.  f. 
Psych,  und  Nervenkr.    XVI.  8.  S.  813. 

M)  Heinemann,  C,  Eine  Beobachtung  Yon  in  AnföUen  auftretender  dop- 
pelseitiger Amaurose  bei  Epilepsie.  Virchow's  Arch.  f.  path.  Anat.  102. 
S.  522. 

55)  Hubert,  Zar  Eenntniss  der  Xanthopie.    Arch.  f.  Augenheilk.  XV.  8.  419. 

56)  Herxheimer,  G. ,  üeber  Lues  cerebri.    Inaug.-Diss.    Wünburg. 

57)  H  i  r  s  e  h  be  r  g,  üeber  den  Zusammenhang  swisohen  Epicanthus  nnd  Ophthal- 
moplegie.   Nearolog.  Central  bl.    Nr.  13.    S.  294. 

58)  Hoffmann,  J. ,  Zur  Kasuistik  der  trophischen  St5mngen  bei  der  Tabes 
dorsalis.  Berlin,  klin.  Wochensohr.  Nr.  12.  (In  den  drei  veröffentlichten 
Fällen  bestand  zugleich  Myosis  und  reflektorische  Pupillenstarre;  ferner 
syphilitische  Infektion.) 

59)  Hom^n,  E.  A.,  och  Linden,  K.  E.,  £tt  fall  af  endotheliom  i  hyeman. 
Finska  Iftkares.  handl.  1884.    XXVL   4.    p.  229. 

60)  Hughes  Bennet,  A.,  Gase  of  cerebral  tumoors.  Brit.  med.  Journ.  L 
p.  988. 

61)  Hughlings  Jackson,  F.  B.  S.,  Ophthalmology  and  diseases  of  the 
nervous  System.    Medic  Times  and  Gaz.   II.  p.  695.    (Allgemeines.) 

62)  Jendrissik,  E.,  A  polio-myelencephalitis  yiazony&rol  a  Basedow-körhoz. 
Orrod  hetilap.   Nr.  38,  39. 

63)  Jürgens,  B.,  üeber  Syphilis  des  Bfickenmarkes  und  seiner  Hftute.  Cha- 
rit4-Annalen.    X.    8.  729. 

64)  Kalkoff,  F. ,  Beiträge  zur  Differentialdiagnose  der  hysterischen  und  der 
kapsul&ren  Hemi  anästhesie.  Inaug.-Diss.  Halle.  (Die  mitgeteilten  Beob- 
achtungen sind  in  ocularer  Beziehung  wertlos;  der  Augenbefnnd  ist  un- 
Yollst&ndig  und  ohne  genügende  Sachkenntnias  aufgenommen,  und  in 
Fällen,  wo  dies  von  sachverständiger  Seite  geschah,  ohne  Rücksichtnahme 
auf  die  QehirnstOrung.) 

65)  K  a  t  z  a  u  r  o  w,  Nucleäre  Ophthalmoplegie.  Westn.  oftalm.  II.  p.  130.  (33j. 
Frau ,  doppelseitige  Oculomotoriuslähmung ,  wahrscheinlich  syphilitischen 
Ursprunges.) 

66)  Keil,  W. y  Beiträge  zur  Literatur  der  temporalen  Hemianopsie.  Halle  a. 
S.    32  S. 

67)  K^tli,  Ein  Fall  von  Ophthalmoplegia  chronica  progressiva.  Wien.  med. 
Wochenschr.  Nr.  9.  (Gesellsch.  der  Aerzte  in  Budapest.  Sitzung  vom  24. 
Januar)  und  A  budapesti  kir.  orvosegyesület  1885.  iki  dvkönyve.  p.  6. 

68)  Klinkert,  Jets  over  tabes  dorsalis.  WeekbL  van  het  Nederi.  T^jdschr. 
voor  Geneesk.   1884.   Nr.  46. 

69)  K  n  a  p  p ,  H. ,  Zwei  Fälle  von  Ertaubung  nach  Gerebrospinal-MeningitiSy 
ein  einseitiger  und  ein  doppelseitiger,  mit  gleichzeitiger  Erkrankung  bei- 
der Augen,  welche  in  dem  einen  Falle  in  Genesung  übergieng.  Zeitsohr. 
£.  Ohrenheilk.  XIV.  S.  241.  (Bei  einem  6j.  Knaben  doppelseitige  Taubheit 
mit    doppelseitiger    Augenentzündung   (metastatische    Uveitis);     Ausgang 

!  rechterseits  in  Phthise,  links  in  Genesung.) 

70)  —  üeber  einen  Fall  von  akuter  Myelitis  mit  beiderseitiger  Ophthalmo- 
plegie und  Stauungspapille.  Tagebl.  d.  58.  Versammlung  dentecher  Na- 
torf.  und  Aerzte  in  Strassburg  i.  E.    8.  489. 

Jalowberloht  für  OphthiOmologie.  XVI.  1886.  18 


274  Pathologie  und  Thmrapie  d«r  Angeskrankheiteii. 

71)  Eonr&d,  E.  and  Wagner,  J.,  üeber  den  Wert  der  Engel skjön- 
sehen  elektrodiagnostischen  Qeeioktsfeldantersuchang.  Arch.  f.  Psych,  q. 
Nervenkr.  XVI.  1.  S.  101. 

72)  —  J. ,  Balucinansok  hall-ös  litidegeinek  yiäamos  reactiöiröl.  Qrvosi  he- 
tilapi  44.  (Elektrische  Reaktionen  des  Hör-  und  Sehnerven  bei  Hallncinie- 
renden«) 

73)  E  r  ö  m  e  r,  Zar  Kasoistik  der  Linsenkernaffektion.  Deutsch,  med.  Wochen- 
sehr.  Nr.  19.  (Ein  einseitiges  Hornhantleukom  ohne  Zusammenhang  mit 
der  Qehirnerkrankung.) 

74)  Landesberg,  Zar  Kenntniss  der  transitorischen  Psychosen  nach  Star- 
operation.   Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Mai.    S.  184. 

75)  —  Transient  insanity  following  Operation  for  cataraot  Med.  &  sarg.  Re- 
porter.   LIII.    p.  425. 

76)  —  Atrophie  der  Sehner?en  und  Tabes  dorsalis  in  Folge  von  Syphilis. 
Berlin,  klin.  Wochenschr.   Nr.  83. 

77)  Landouay,  L.  et  D^jerine,  J.,  De  la  myopathie  atrophique  progres- 
siye  (myopathie  sans  neuropathie)  d^butant  d*ordinaire  dans  Tenfance  par 
la  fiaee.    Bävue  de  m^.  p.  81  et  251.    (Angenmuskehi  unbeteiligt) 

78)  Laufenauer,  Ein  Fall  von  Polyenoephalitis  chronica  superior.  Wien, 
med.  Wochenschr.  Nr.  9.  (Gesellsoh.  der  Aerzte  in  Budapest.  Sitzung  vom 
24.  Januar)  und  A  budapesti  kir.  orvosegyesület  1885.  iki  ÖYkOnyve.  p.  5. 

79^)  —  A  hangyilla  mint  diagnosticai  esskOz.    Ibid.    p.  8. 

80)  —  Perimetrikus  vizsg&latok  a  hysterikus  l&ttär  szakfiletät  illet^leg.  Ibid. 
p.  10* 

80a)—  Eözlem^nyek  a  cerebr&lis  pathologia  k5räböl.    Ibid.    p.  8. 

81)  Leichtenstern,  0. ,  üeber  epidemische  Meningitis.  Deutsch,  med. 
Wochenschr.   Nr.  81. 

82)  L  e  w  i  n  8  k  iy  Znr  Pathologie  des  Nervus  sympathicus.  (Lähmung  des  Hals- 
und  des  Armsympathikus  durch  Druck  eines  Struma.)  BerUn.  klin.  Wo- 
chenschr.  Nr.  84i 

83)  Lilienfeld,  A.  Erankendemonstration.  (Berlin.  Gesellsch.  f.  Psych,  und 
Nervenkr.   Sitzung  vom  13.  Juli.)    Neurolog.  Centralbl.    S.  352. 

84)  —  Zur  Lehre  von  der  multiplen  Neuritis.  Berlin,  klin.  Wochenschr. 
Nr.  45. 

85)  LOwenfeld,  L. »  Ein  Fall  von  multipler  Neuritis  mit  Athetosis.  Neu- 
rolog. GentralbL  Nr.  7  und  8. 

86)  Mackenzie»  St,  Intracranial  tumour,  probably  cerebellar;  double  pa- 
pUlitis  "with  amauroeis;  dieappearanoe  of  both  knee  jerks.  Brit.  med. 
Joum.  I.  p.  328. 

87)  M  a  d  e  r,  Embolische  Erweichung  der  linken  vordem  Central  Windung  mit 
rechtsseitiger  Parese  und  Aphasie.  Wien.  med.  Presse.  Nr.  3.  (Aas  der 
k,  k.  Erankenanatalt  Rudolfstiftung.)  (Eonjugierte  Augendeviation  nach 
links  und  gleichseitige  Eopfdrehung.) 

88)  Mäher,  W.  0.,  Caee  of  hysterical  amblyopia  in  a  girl  13  years  of  age. 
Austral.  medic.  Gaz.   IV.  p.  183. 

89)  M  a  i  s  8  u  r  i  a  n  z ,  S.,  Ein  Fall  von  Diagonalfraktur  der  Seh&delbasis.  Pe- 
tersb.  med.  Wochenschr.   Nr.  2   (siehe  vorj.  Ber.  S.  353). 

90)  Majoli,   G. ,   Amaurosi  bihiterale  da   distruzione  parziale  dd  tnberooli 


EramkheiteD  des  NenrensyttemB.  275 

qnadrigemelli  e  totale  de  talami  ottiei  prodotta  da  ascesso  idiopatico  (?)» 
sviluppatosi  nel  ventricolo  medio  del  cenrello.  BoUet.  d'Ocalist.  VIII. 
Nr.  4.    Deoembre. 

91)  Maroni,  Amigo,  (Jn  caao  di  tetania,  storia  e  considerazioni.  Gaz.  med. 
ital-lomb.   Nr.  25. 

92)  lAaathner,  Papüle  und  Accommodation  bei  OcalomotorioalähmnDg. 
Wien.  med.  Wochenachr.   Kr.  8.   &  225,  264,  293. 

93)  ^  Die  Noclearl&hmang  der  Angenmnskeln.  Wiesbaden,  Bergmann  (siehe 
Abschnitt:  »Krankheiten  der  Angenmaskelnc). 

94)  Mendel,  Tuberkel  im  Gehirnschenkel.    Berlin,  klin.  Wochensohr.  Nr.  29. 

95)  M  i  e  r  &  e  j  e  w  B  k  7,  J.  and  R  o  s  e  n  b  a  c  h,  J.,  Zar  Symptomatologie  der 
Fonserkrankongen.    Neorolog.  Centralbl.   Nr.  16  und  17. 

96)  M  i  1 1  i  k  i  n ,  B.  L.,  Gase  of  sudden  loss  of  colour  perception.  Gohimbos 
med.  Joum.   17.    p.  193. 

97)  Moeli,  Bemerkungen  über  die  Pupillenreaktion.  (Berlin.  Gesellech.  f. 
Psych,  u.  Nwvenkr.  Sitzung  vom  13.  Juli.)  Neurolog.  Centralbl.  S.  354 
und  Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    September.    S.  272. 

98)  Moria n.  Zwei  Fälle  von  Kopfverletzungen  mit  Herdsymptomen.  S.-A. 
aus  y.  L  a  n  g  e  n  b  e  c  k's  Archiv.    XXXI.    Heft  4. 

99)  Morton  Prince,  A  case  of  spinal  ataiia  without  loes  of  Sensation 
and  with  inoreased  patellar-tendon-reflex.  A  eontribution  to  the  stndy 
of  spinal  ataxy.  Boston  med.  and  surgic  Journ.  CXIII.  p.  371.  (Als 
Augenstl^rnng  fand  sich  Nystagmus  bei  Bewegungen  nach  rechte  oder  links.) 

100)  M  0  s  8  d  o  r  f»  F.,  Ein  zweiter  Fall  von  Beteiligung  der  Gesichtsmuskulatur 
bei  der  juvenilen  Muskelatrophie.  Neurolog.  Centralbl.  Nr.  1.  (»Das  Auge 
kann  nicht  vollkommen  geschlossen  werden ;  es  besteht  dadurch  an  der 
Conjunctiva  des  unteren  Lides  ein  geringer  Katarrh.«) 

101)  Nieden,  A.,  Ueber  Sympathikusaffektion.  Centralbl.  f.  prakt.  Augen- 
heilk.  Nov.  S.  321.  (Mitteilung  der  Pulscurve  des  im  vorj.  Beriehte  er- 
wähnten Falles,  welcher  unterdessen  die  Erscheinungen  von  Pr&oordialh 
angst  darbot) 

102)  Norris,  W.  F.,  On  the  association  of  gray  degeneration  of  the  optic 
nerves  with  abnormal  patellar-tendon  reflexes.  Transaot.  of  the  americ. 
opbth.  Boc.  Twenty-first  meeting.  p.  158  und  Americ.  Joum.  of  Ophth. 
IL   p.  161. 

163)  —  On  the  relation  between  the  earliest  stages  of  gray  degeneration  of 
the  optie  nerve,  and  increase  or  diminution  of  the  patellar-tendon  reflez 
(kneejerk).    Med.  News.   XLVIL    p.  205. 

104)  —  The  eye  as  an  agent  for  eaosing  headacbes  and  other  nervous  dis- 
tnrbances.    Philadelphia. 

105)  Oppenheim,  H.,  Beiträge  zur  Pathologie  der  Hirnkrankheiten.  Cha- 
rit^ Annalen.  S.    S.  335. 

106)  —  Weitere  Mitteilungen  über  die  sich  an  Kopfverletzungen  und  Ersohüt- 
temngen  (in  specie :  Eisenbahnnn&Ue)  anschliessenden  Erkrankungen  des 
Nervensystems.     Arch.  f.  Psych,  und  Nervenkr.  XVI.   3.   S.  743» 

107)  Ormerod,  J.  A.,  On  hereditary  looomotor  ataxy.  Brit  med.  Journ.  L 
p.  435.  (Royal  med.  and  chirurg.  sooiety.)  (In  einem  Falle  etwas  Ptosis 
und  periodisches  »Schielenc.) 

18» 


276  Pathologie  and  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

108)  Ottava,  Blepharospaamns  nach  Sch&del Verletzung.  Wien.  med.  Wo- 
chenschr.  Nr.  11.  (Gesellsch.  d.  Aerzte  in  Budapest,  Sitzong  vom  14.  Febr.) 
(siehe  vorj.  Ber.  S.  607). 

109)  Otto,  R.,  Ein  Fall  von  Poren oephalie  mit  Idiotie  und  angebomer  spa- 
ßtischer  Gliederatarre.  Arch.  f.  Psych,  und  Nervenkr.  XVI.  1.  S.  215. 
(Nystagmus.) 

1 10)  P  a  n  a  a ,  Quelques  consid^rations  sur  la  pathog^nie  du  goitre  ophthal- 
mique.  Union  m^ic.  Nr.  105.  (Verlegt  den  Site  der  Erkrankung  in  die 
Modul  la  oblongata.) 

111)  Pasqoale  Ferraro»  Emiatrofia  e  degenerazione  secondaria  descen- 
deute  della  midolla  allungata  e  della  midolla  spinale  conaecntiva  a 
tumore-gomma  del  ponte  di  Variolio.  Bivista  intemaz.  di  med.  e  Chi- 
rurg.  Nr.  7—9. 

112)  Pedrono,  S.  M.  AI.,  Des  läsions  oculaires  dans  le  goitre  exophthalmic 
Paris.    84  p. 

113)  Pelizaeus,  Fr.,  üeber  eine  eigentümliche  Form  spastischer  L&hmong 
mit  Cerebralerscheinungen  auf  hereditärer  Grundlage.  (Multiple  Skle- 
rose.) Arch.  f.  Psych,  und  Nervenkr.  XVI.  3.  S.  698.  (Horizontaler  Ny- 
stagmus bilateralis.) 

114)  Peter,  Meningo-myälite  aigud  ou  congästion  meningo-my^que,  survenue 
brusquement  chez  une  femme  k  la  suite  d'un  rapprochement  sezueL  Gas. 
des  höpit.  Nr.  51.  (Paraplegie  der  unteren,  leichte  Parese  der  oberen 
Glieder,  sowie  der  Lippen  und  Augenlider.  Strabismus  internus  des  lin- 
ken Auges  und  Diplopie.    Hysterie  wird  ausgeschlossen.     Heilung.) 

115)  Philipsen,  H.,  Om  den  halvsidige  Blindhed  (flemianopsia).  Biblioth. 
t  laeger.  R.  7.   Bd.  XV.   p.  300,  466. 

11 5a) Pflüger,  üeber  Erregungen  und  Miterregungen  im  Bereiche  homony- 
mer Gesichtsfeldbezirke.  Tagebl.  d.  58.  Versamml.  deutscher  Naturf.  n. 
Aerzte  in  Strasaburg  i.  E.  8.  257  (siehe  Abschnitt:  »Physiologie«). 

116)  —  Ueber  periodische  Nnclearlähmang.    Ebd.  S.  491. 

117)  —  Schussverleteung  beider  Occipitallappen.    Ebd.  S.  503. 

118)  Pichon,  De  T^pilepsie  dans  ses  rapports  avec  les  fonctions  visuelles. 
Th^  de  Paris. 

119)  P  iqu^,  L.,  Ostdite  tuberculeuse  du  rocher.  —  Pachymdningite  de  voi- 
sinage.  —  Gompression  du  nerf  trijumeau.  —  Ph^nomänes  divers  dans  la 
zone  de  ce  nerf.  Mort.  Gaz.  m^d.  de  Paris.  Juillet.  11.  (Es  fiEknd  sich 
Strabismus  divergens  (?)  und  eine  Keratitis  neuro-paralytica.) 

120)  Pitt,  A.,  A  case  of  extensive  cerebral  softening,  with  descending  scle- 
rosis  in  the  lateral  columns.    Guy's  Hosp.  Reports.   XLII.  p.  351. 

121)  Pontoppidan,  Knud,  Ein  Fall  von  Tumor  der  Zirbeldrüse.  Neurolog. 
Gentralbl.  Nr.  24. 

122)  Putze  1,  L.,  The  pathological  anatomy  of  acute  locomotor  ataxia. 
Joum.  of  nervons  and  ment.  disease.  April,  p.  176.  (35j.  Mann ;  Beginn 
mit  rechtsseitiger  Ptosis  und  Doppeltsehen,  nach  *U  Jahren  alle  Sym- 
ptome ausgebildeter  Tabes.) 

123)  Raggi,  Inversione  del  movimento  pnpillare  in  un  individuo  affetto  da 
paralisi  progressiva  degli  alienatL  Annali  univ.  di  med.  e  chiraig. 
Jnglio. 


Krankheiten  des  Nervensystema.  277 

124)  B  a  m  e  j,  Snr  im  cas  de  paralysie  alterne  d*origiDe  p^doncnlaire.  Bevne 
de  m^.    Juin. 

125)  Referat  og  Kritik  af  et  par  nyere  ophihalmologiske  arbejder.  Ho6p. 
tid.   p.  709. 

126)  Rögis,  E. »  ün  oas  de  paraljsie  g^n^rale  k  Tage  de  17  ans.  L*Edc^- 
pbale.  Nr.  5.    (In  der  Kindheit  acqnirierte  Lnes ;  rechtsseitige  Ptosis.) 

127)  Remak,  E.,  Ein  Fall  von  generalisierter  Nenritis  mit  schweren  elektri- 
schen Alterationen  auch  der  niemals  gelähmten  Nerri  fociales.  Nenrolog. 
Centralbl.   Nr.  14.   S.  813. 

128)  —  Drei  Fälle  ron  Tabes  im  Kindesalter.    Berlin,  klin.  Wochenschr.  Nr.  7. 

129)  Richter,  R.,  Ueber  die  optischen  Leitungsbahnen  des  menschlichen 
Gehirns.    Allg.  Ztschr.  f.  Psychiatr.    XLI.    S.  GSß. 

180)  —  Zur  Frage  der  optischen  Leitungsbahnen  des  menschlichen  Gehirns. 
Arch.  f.  Psych,  u.  Nervenkr.    XVL    3.    S.  689.  ' 

181)  —  üeber  sekundäre  Atrophie  der  optischen  Leitungsbahnen  Ton  den 
Occipitalwindungen  aus  nach  dem  Pnlvinar.  (Berlin.  Gesellsch.  f.  Psych, 
und  Nerrenkr.    Sitzung  vom  11.  Mai.)    Neurolog.  Centralbl.    S.  260, 

182)  Rieger,  Zur  Kenntniss  der  progressiven  Paralyse.  (Fortsetzung.)  Sitz- 
ungsber.  d.  physik.-med.  Gesellsch.  zu  Würzburg.  Nr.  1  (siehe  »Riegerc 
und  »Rabbas«  diesen  Bericht  1888.  S.  836). 

188)  Kos 8,  James,  A  case  of  multiple  tubercular  tnmonrs,  one  of  which  was 
situated  in  the  left  crus  cerebri  and  caused  paralysis  of  the  third  nerve 
of  that  side,  while  another  was  situated  in  the  spinal  membranes  of  the 
left  side  on  a  level  with  the  function  of  the  oervical  dorsal  regions,  and 
produoed  paralysis  of  the  motor  and  sensory  branches  derived  from  the 
seventh  and  eight  cervical  and  first  dorsal  nerve  roots.  Brain.  January. 
(Linksseitige  Oculomotoriuslähmung ;  ein  Tuberkel  durchsetzte  den  linken 
Oeulomotorius  nach  seinem  Austritte  aus  dem  Gehimschenkel.) 

184)  Rotter,  J. ,  Die  operative  Behandlung  des  Kropfes.  MitteiL  aus  der 
Chirurg.  Klinik  zu  W&rzburg.  S.  41.  (S.-A.  aus  Langenbeck*s  Arch. 
XXXI.) 

185)  Rumpf,  TL,  üeber  die  Behandlung  der  Tabes  dorsalis.  Tagebl.  d.  58. 
Versamml.  deutscher  Natnrf.  und  Aerzte  in  Strassburg  i.  E.  S.  271.  (Be- 
richtet über  günstige  Erfolge  durch  seine  Behandlung  mit  dem  faradi- 
schen Pinsel ;  in  einem  Falle  ging  die  Sehnervenatrophie  weiter,  während 
die  anderen  spinalen  Erscheinungen  weniger  wurden.) 

186)  Samelsohn,  Augenerkrankungen  bei  Spinalleiden.  Deutsch,  med. 
Wochenschr.    Nr.  25.    (Allg.  ärztl.  Verein  zu  Köln.) 

187)  Saundby,  R.,  Note  on  optio  neuritis  in  children.  Birmingham  med. 
Rev.    Nov.   p.  222. 

187a)  —  A  case  of  migraine ,  with  paralysis  of  the  third  nerf.  Lancet. 
Nr.  2. 

138)  Schäfer,  Hermann,  üeber  Augenkrankheiten  im  Zusammenhange  mit 
Erkrankungen  des  Centralnervensystems.  Vortrag,  gehalten  am  6.  Dec. 
1884  im  ärztlichen  Vereine  zu  Braunschweig.  Deutsche  med.  Wochen- 
schr. Nr.  22.  S.  872,  392.  (Bekanntes,  an  die  landläufigen  Anschauungen 
sich  anschliessend.) 

189)  Schleich,  Dr.  G.,  Die  Augen  der  Idioten  der  Heil-  und  Pflege-Anstalt 


278  Pathologie  and  Thermpie  der  Angenknuikheiteii. 

ScfaloM  Stetten  in  Wllittemberg.  Klin.  Monatibl.  f.  Angenheilk.  S.  446 
and  Zeitechr.  f.  d.  Behandlung  Schwacbnnniger  nod  ^ileptischer.  Nr.  23. 
(riehe  Ahsehnitt:  »Siatutieehes«). 

Id9a) Schmeichler,  L. ,  Klinische  Papillenstadien.  Wien.  med.  Wochen- 
schr.  Nr.  39-42. 

140}  8  c  h  r  a  d  e  r,  A.,  Ein  Gehimschonkelherd  mit  sekond&ren  Degenerationen 
der  Pyramide  and  Haabe.    Inaag.-DiaB.    Halle. 

141)  Sehnbert,  Bericht  .aber  das  erste  Lustmm  obrenärstlicher  T&tigkeit 
Arch.  f.  Ohrenheilk.  XXII.  1.  8.  51.  (Erwähnung  einer  Beobachtnng  ab- 
soluter Himtaobheit  und  Himblindheit ,    letstere  ans   Hemianopie  sich 

«  entwickelnd,'  and  einer  solchen  Ton  partieller  Tontanbheit  nnd  eines  hemi- 
anopischen,  sektorenf5rmigen  Defekts.) 

142 j  Öchnls,  R.,  Beitrag  sor  Lehre  der  multiplen  Neuritis  bei  Potatoren. 
Neurolog.  Centralbl.  Nr.  19.    S.  433. 

143)  —  Neuro  pathologische  Mitteilungen.  Aroh.  f.  Psych,  und  Nerrenkr.  XVI. 
3.   S.  579. 

144)  Schuster,  Ein  Fall  von  multipler  Sklerose  des  Gehirnes  und  Bücken- 
markes in  Folge  von  Syphilis.  Tagebl.  d.  58.  Versamml.  deutscher  Na- 
tnrf.  und  Aerzte  in  Strassbarg  i.  E.  S.  241.  (Beide  Aug&pfel  machen  hin 
und  hergehende  »Sägebewegnngen«.) 

145)  Seguin,  E.  C,  A  oontribation  to  the  pathology  of  hemianopüa  of  cen- 
tral origin;  case  with  specimen.    Med.  News.   XCIII.    p.  179. 

146)  Seymour  Sharkey,  Partial  ophthalmoplegia  interna  and  externa. 
Ophth.  Beview.  p.  366.  (Ophth.  soc.  of  the  united  kingd.)  (35j.  Mann 
mit  den  Erscheinungen  der  Ataxie,  Fehlen  des  Patellarsehnenreflexes.) 

147)  Siloock,  Compression  of  optic  ohiasma.  Medic.  Times  and  Gaz.  II. 
p.  856.  (Ophth.  800.  of  the  united  kingd.)  (Kompression  und  Erweichung 
des  Chiasma  durch  ein  Sarkom  der  Glandula  pituitaria  bei  einem  25j. 
weibL  Individuum.) 

148)  Spitzer 9  Fr.,  Ein  Fall  von  halbseitiger  Gesichtsatrophie.  Wien.  med. 
Blätter.   Nr.  1. 

149)  Steinheime r,  Nucleäre Lähmung  des  Abduoens  und  Polyurie.  Deutsch, 
med.  Wochenschr.    Nr.  30. 

150)  Stephan,  B.  H.,  Bydrag  tot  de  localisatie-leer  von  bewegingsstoor- 
nissen  in  den  hersenbast.  Weekbl.  van  het  Nederl.  Tijdsohr.  voor  Ge- 
neesk.  Nr.  1.  (Bei  tuberkulöser  Meningitis  von  Zeit  zu  Zeit  Etollbeweg- 
ung  der  Augen  nach  links.) 

151)  Sturm  ,  €.,  üeber  Gehirntuberkulose.   Inaug.-Diss.   Wfirzbnrg. 

152)  Szili,  Ophthalmoplegia  chronica  progressiva.  Wien.  med.  Wochenschr. 
Nr.  10.  (Gesellsch.  d.  Aerzte  in  Budapest.  Sitzung  vom  7.  Februar.)  und 
A  budapesti  kir.  orvosegzesület  1885.  iki  ^vkönyve.    p.  15. 

153)  Thomson,  Kasuistische  Beiträge.  1.  Ein  Fjill  von  langdauemder  posfr 
epileptischer  Aumesie  mit  vorübergehender  Pupillarstarre;  2)  Ein  Fall 
von  typisch  recidi  vieren  der  Oculomotoriuslähmung  mit  psychisch  ner- 
vGsen  Störungen  und  concentrischer  Gesichtsfeldeinengung;  3)  Ein  Fall 
von  vorübergehender,  fast  kompleter  »Seelenblindheit c  und  »Wortblind- 
beit«.    Charit^- Annalen.   p.  562,  567. 

154)  —  Ueber  einen  Fall  von  typisch  wiederkehrender  Oculomotoriualähmang. 


Krankheiten  des  Nerren^yatems.  279 

Arch.   f.  Pfljch.    und  Nenrenkr.    XVI.    1.    S*  281.     (Berlin.  Geaellsoh.  f. 
Pajch.  und  Neryenkr.    Sitzung  yom  10.  Not.  1884.) 

155)  ühthoff,  W. ,  Ueber  Neuritis  optica  bei  multipler  Sklerose.  Berlin, 
klin.  Wochenschr.    Nr.  16. 

156)  Ulrich,  Rieh.,  üeber  Stauungspapille.  Tagebl.  der  58.  Versammlung 
deutscher  Naturf.  und  Aerzte  in  Strassburg  i.  E.    S.  504. 

157)  Verga  eÜsuelii,  Tumor!  endocranici  basilari  della  dura-madre  in 
nn  demente.     Arch.  ital.  per  le  mal.  ner?08.    XXIL    p.  139. 

158)  Voss,  J.,  Cjster  i  ovre  0ielaag.  Forh.  Norske  med.  Seiski  Kristiania, 
p.  73. 

159)  W  ä  h  n  e  r ,  Beitrag  zur  pathologischen  Anatomie  der  B  a  s  e  d  o  waschen 
Krankheit.    Inaug.-Diss.    Freiburg. 

160)  W  a  1 1 0  n ,  G.  L. ,  Gase  of  hysterical  hemianaestheeia,  oonTulsions  and 
motor  paraljsis,  brought  on  by  a  fall.  Boston  medic.  and  surgic.  Joum. 
1884.    11.  Dez. 

161)  Webster,  A  case  of  double  optic  neuritis  from  chronic  cerebral  me- 
ningitis;  death ;  autopsy.  Americ.  Jonrn.  of  Ophth.  I.  p.  267.  (Das 
Wesentliche  in  der  üeberschrift  enthalten;  Sektionsbefund  hOohst  man- 
gelhaft.) 

162)  W  e  e  k  s,  Ein  Fall  von  Augenapfelabscess  nach  Meningitis.  Gentralbl.  f. 
prakt.  Augenheilk.  Mai.  S.  129  (siehe  Abschnitt:  »Pathologische  Ana- 
tomiec). 

168)  Weir,  J.,  Aknte  Neuritis.    LouisTille  med.  News.    XIX.   p.  19. 

164)  Weiss,  Ein  Fall  von  periodisch  auftretender  totaler  linksseitiger  Oculo- 
motorioslähmang.    Wien.  med.  Woohensohr.    Nr.  17. 

165)  West,  S.,  Double  optic  neuritis  after  a  fall.  Med.  Times  and  Gas.  II. 
p.  856.  (Ophth.  soc.  of  the  united  kingd.)  (Angeblich  Neuritis  optica 
bei  einem  llj.  Mädchen  nach  einem  Falle  auf  den  Kopf.) 

166)  Westphal,  üeber  einen  ei gentClm liehen  Symptomenkomplez  bei  Er- 
krankung der  Hinterstrftnge  des  Hflckenmarkes.  Arch.  f.  Psych,  und 
NerTenkr.    XVI.   S.  496  und  778. 

167)  Wharton  Sinkler,  Two  oases  of  Fr  iedreich*s  disease.  Medie. 
News.  July  4. 

168)  W  i  1  b  r  a  n  d ,  üeber  concentrische  Gesichtsfeldeinschr&nkung  bei  funk- 
tionellen Störungen  der  Grosshirnrinde  und  über  Inkongruenz  hemianopi- 
seher  Gesichtsfelddefekte.  Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.  8.  73  (siehe 
▼013.  Her.  8.  368). 

169)  —  Ein  Fall  von  rechtsseitiger  lateraler  Hemianopsie  mit  Sektionsbefund. 
V.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth.  XXXL  3.  S.  119. 

170)  —  üeber  einen  Fall  von  Gehimembolie.  Deutsch,  med.  Wochensohr. 
Nr.  51. 

171)  —  üeber  den  Nystagmus.  Berlin.  13  S.  und  Deutsche  Med.Ztg.  1884.  II. 
8.  583. 

172)  Wider,  H.  A.,  A  case  of  fracture  of  the  base  of  the  skull,  with  loss 
of  brain  substanoe  trough  ear;  recovery.    Med.  News.   June.  6. 

173)  W  i  8  i  n  g,  P.  J.,  Ett  bidrag  tili  frSgan  om  de  cerebrale  localisationema. 
Hygiea.    XL VII.   4.    p.  239. 

174)  Toung,  Henry  B. ,  Was  it  tabetic  atrophy  ?    Americ  Joum.  of  Ophth. 


280  Pathologie  und  Therapie  der  Angenkrankheiteii. 

II.   p.  254.    (Bei  einem  8j.  Mädchen  mit  Fehlen  der  Patellamehnenrefleze 

wird  die  Atrophie  beider  Sehnerven  auf  Tabes  zurückgeführt;  Hutchin- 

8on*8che  Zähne!) 
175)  Zesas,   Üeber  die  Erfolge   der  Dehnung  dee  N.  facialis  bei   Facialis- 

krampf.    Wien.   med.  Wochenschr.    Nr.  27«     (Nur   Litteraturzusammen- 

stellung.) 

Schm  eich  1er  (139)  bat  seine  Pupillenstudien  an  mehr  als 
5000  Individuen  in  verschiedenen  Lebensaltern,  bei  Gesunden  und 
Kranken,  Sterbenden  und  Toten  gemacht.  Die  Mitteilungen  ent- 
halten grossenteils  Bekanntes.  Seh.  glaubt,  dass  die  >spontanen 
Pupillenbewegungen«,  w^elche  als  im  langsamen  Rythmus  sich  wieder- 
holende Verengerungen  und  Erweiterungen  der  Pupille  bei  gerade  aus 
gerichtetem  Blicke  sich  abspielen,  bis  jetzt  keine  Beachtung  gefunden 
haben;  etwas  ähnliches  hätte  nur  Schadow  mitgeteilt.  Er  teilt 
uns  femer  mit,  >dass  die  Irisgef  ässe  direkt  aus  dem  Gehirne  kommen, 
dass  also  Vorgänge  an  den  Gehimgefassen  auch  an  der  Iris  sich  wieder^ 
spiegeln  können.  An  diesen  hat  man  nun  dreierlei  Gef ässchwankungen 
beobachtet:    1)  Systole   und   Diastole   (60 — 80mal   in   der  Minute); 

2)  Die  vom  Gefässcentrum  abhängige  Welle  (2 — 6mal  in  der  Minute); 

3)  Wellenberg  der  Ex-  und  Wellenthal  der  Inspiration  (15 — 20mal 
in  der  Minute)«.  Die  spontanen  Pupillenbewegungen  sollen  nun 
mit  den  letztgenannten  GeßLssschwankungen  zusammenhängen.  So 
wurden  sie  auch  beobachtet  bei  einem  hystero-epileptischen  Anfalle 
eines  21  j.  Mädchens,  überhaupt  meist  bei  weiblichen,  besonders  bei 
reizbaren,  neuropathischen  Individuen. 

Guinon  (43)  berichtet  über  die  Charcot^schen  Vorlesungen. 
Ch.  stellt  sich  vollkommen  auf  den  Standpunkt,  dass  der  in  Folge 
von  Eisenbahnunfällen  und  ähnlichen  traumatischen  Ursachen  ein- 
tretenden Symptomencomplex  >Railway-Spine  resp.  Railway-Brain« 
als  ein  hysterischer  au&ufassen  sei.  6  Fälle  von  männlicher  Hysterie 
werden  alsdann  mitgeteilt  und  ist  hier  von  ocularen  Störungen  die 
regelmässig  beobachtete  Gesichtsfeldeinschränkung  hervorzuheben. 
Im  3.  Falle  ist  bemerkenswert,  dass  nach  Verlust  des  linken  Auges 
durch  einen  Messerstich  zuerst  nächtliche  Hallucinationen  auftreten. 

Im  Gegensatz  zu  der  eben  erwähnten  Charko tischen  Ansicht, 
wonach  in  Folge  von  Kopf- Verletzungen  uud  Erschütterungen  (Eisen- 
bahnunfälle) sich  eine  Hysterie  entwickelt,  versucht  Oppenheim  (106) 
den  Beweis  zu  liefern,  dass  alsdann  Erkrankungen  des  Nervensystems 
materieller  Natur  entstünden.  Er  stützt  sich  vorzugsweise  darauf,  dass 
am  Nervus  opticus  eine  Atrophie  sichtbar  würde.  Dies  war  aber 
in  den  10  mitgeteilten  Beobachtungen  nur  2mal  der  Fall.    In  dem 


Verletzung  des  Hinterhauptslappens.  281 

einen  Falle  handelte  es  sich  nur  tun  eine  rechtsseitige  Atrophie 
(Äbblassung),  nnd  in  dem  anderen  um  eine  linksseitige:  Papille  in 
toto  blässer  als  normal,  leicht  atrophisch.  Es  ist  hiebei  die  Möglichkeit 
nicht  ausgeschlossen,  dass  als  Ursache  der  einseitigen  Atrophie  in 
beiden  Fallen  eine  Basisfraktur  vorlag,  resp.  eine  solche  im  Canalis 
opticus.  Die  in  den  übrigen  Fallen  beobachteten  Einengungen 
dürften  nicht  den  geringsten  Wert  beanspruchen  (vgl.  Eon  r ad  und 
Wagner);  in  einem  Fall  war  Pupillendifferenz  und  reflektorische 
Pupillenstarre  vorhanden.  (Ref.  erinnert  sich  bei  diesen  Beobachtungen 
eines  Falles,  der  so  recht  geeignet  ist,  als  Wertmesser  für  die  ent- 
wickelt« Anschauung  zu  dienen.  Zur  Zeit,  als  die  Mitteilungen  über 
Etailway-spine  in  voller  Blüthe  standen,  erlitt  ein  Gymnasiast  einen  Sturz 
auf  den  Rücken,  und  klagte  nebst  anderen  Erscheinungen  im  spätem 
Verlauf  über  Sehstorungen.  Es  wurde  zunächst  eine  Wirbelfraktur 
diagnosticiert,  und  der  Pat.  trug  eine  Stützmaschine  des  Rückens. 
Von  einigen  konsultierten  Ophthalmologen  wurde  doppelseitige  Atrophie 
des  Sehnerven  konstatiert  und  die  trübste  Prognose  fQr  die  Zukunft 
gestellt.  Die  Untersuchung  des  Ref.  ergab :  Hochgradige  concentrische 
Gesichtsfeldbeschränkung,  Herabsetzung  der  Sehschärfe  auf  y^^  und  ex- 
quisite Rotgrünblindheit  beiderseits.  Ophth.  erschienen  die  Sehnerven 
normal,  nur  etwas  blässer  im  Zusammenhang  mit  der  allgemeinen 
Blasse  der  Gesichtsfarbe  etc.  Es  wurde  daher  sofort  eine  hysterische 
Simulation  angenommen  und  in  kürzester  Frist  waren  Sehschärfe  und 
Gesichtsfeld  normal.  Die  Störung  der  Farbenperception  zu  simulieren 
hatte  der  Pat.  eingestandenermassen  von  seinem  Bruder  gelernt,  der 
angeboren  grünrotblind  war.  Die  chirurgische,  von  Maas  vorge- 
nommene Untersuchung  stellte  auch  nicht  die  geringsten  Zeichen  einer 
Wirbelfraktur  fest.) 

Bull  (16)  berichtet  über  2  Fälle,  welche  als  einseitige  temporale 
Hemianopsie  bezeichnet  werden.  Bei  einem  60j.  Mann  war  nach 
einer  Kopfverletzung  Blindheit  des  rechten  Auges  aufgetreten,  später 
wurde  in  dem  linken  Auge  ein  irreguläres  centrales  Skotom  gefunden. 
Ophth.  beide  Optici  schmutzig  weiss,  mit  tiefer  Exkavation,  links 
eine  breite  Retinalblutung.  Normale  Tension.  (Wo  ist  die  temporale 
Hemianopsie?  Ref.)  In  dem  zweiten  Falle  hatte  eine  Depressions- 
fraktur des  Stirnbeins  über  dem  linken  Auge  stattgefunden,  in 
welchem  eine  unregelmässige  temporale  Hemianopsie  festgestellt 
werden  konnte. 

Pflüger  (117)  erzählt  folgenden  Fall:  16j.  Junge,  Verletzung 
des  Kopfes  durch  einen  Schrotschuss.  Unmittelbar  nach  dem  Schusse  fiel 


282  Paihologw  nnd  Therapie  der  AngeAlnmiiklieiieiL 

Pafc.  ZQ  Boden,  c.  6  Stunden  spater  war  totale  Erblindung  eingetreten. 
Am  folgenden  Tage  konnte  der  Pat.  Licht  von  Dunkelheit  unter- 
scheiden, nach  5 — 6  Tagen  zahlte  er  Finger  in  3  Schritt  Entfernung. 
Der  Augenspiegel  zeigte  doppelseitige  Stauungspapille.  Die  Autopsie 
zeigte,  dass  von  den  zahlreichen  Schrotkömem,  welche  den  Hinter- 
kopf getroffen  haben,  5  den  knöchernen  Schädel  mit  Splitterung  der 
Glastafel  durchbohrten.  Einige  derselben  hatten  die  Dura  durchsetzt, 
waren  nebst  den  mitgerissenen  Knochensplittern  in  die  Substanz  des 
Grosshims  und  zwar  in  den  rechten  und  linken  Hinterhauptslappen 
eingedrungen  und  hatten  Zertrümmerungen  sowie  Blutergüsse  ver- 
ursacht. Die  Erklärung  der  Erblindung  lautet  wortlich  folgender- 
massen:  »üeber  Sehstörungen  im  Moment  nach  der  Verletzung  ist 
vom  Kranken  keine  bestimmte  Aussage  gemacht  worden ;  mit  Wahr- 
scheinlichkeit ist  durch  den  Schuss  der  linke  Occipitallappen  derart 
laedirt  worden,  dass  rechtsseitige  Hemianopsie  demselben  unmittelbar 
folgen  musste.  Beim  Aufsteigen  auf  den  Wagen  am  folgenden 
Morgen  trat  plötzlich  Erblindung  ein,  voraussichtlich  in  Folge  von 
Hämorrhagie  in  den  rechten  Occipitallappen,  wodurch  auch  links- 
seitige Hemianopsie  bedingt  wurde.  Nach  Resorption  des  Blutes 
hat  die  mediane  nicht  zerstörte  Zone  des  rechten  Occipitallappens 
eine  sehr  reducierte  Thätigkeit  wieder  aufgenommen,  die  hinwieder 
von  der  descendierenden  Neuritis  beeinträchtigt  wurde.€ 

Morian  (98)  berichtet  über  2  Fälle  von  Kopfverletzung: 
1)  47j.  Mann,  im  rechten  Trommelfell  ein  Riss,  Sprachstörung, 
geringer  Grad  von  konjugierter  Deviation  nach  links,  Nystagmus, 
epileptiforme  Anfälle,  Lähmung  des  rechten  Armes,  Goma.  Autopsie: 
Bruch  der  Schuppe  des  rechten  Schläfenbeines  mit  Fortsetzung  auf 
die  Pyramide  und  Durchschlagung  des  T^men  tympanin,  subduraler 
blutiger  Erguss  links,  Zerstörung  der  3.  Schläfenwindung  links, 
kleinere  Extravasate  in  verschiedenen  Himteilen;  2)  26j.  Mann, 
Bewusstlosigkeit,  Respiration-  und  Pulsverlangsamung,  Sprachstörung, 
motorische  und  sensible  Parese  der  rechten  Eörperhalfte ,  paretische 
Erscheinungen  von  Seiten  des  rechten  Sympathicus,  Ruptur  des 
rechten  Trommelfells,  Verlust  des  Geruches,  SchwindelgefQhl ;  das 
Sehvermögen  war  rechts  auf  die  Erkennung  von  Handbewegnngen 
herabgesetzt;  grosse  farbige  Papierquadrate  wurden  in  ihrer  Farbe 
nicht  erkannt.  Links  S.  «  }  und  hochgradige  concentrische  Ein- 
schränkung des  Gesichtsfeldes,  besonders  nach  unten.  Ophth.  rechts 
etwas  rötlichere  Färbung  und  trüberes  Aussehen  der  Eintrittsstelle 
des  Sehnerven«     Wahrscheinlich  handelt  es  sich  um  einen  Bruch  des 


AbdnoeiiMrkrankQDg  bei  CerebroBpinalmmiiiigitifl.  283 

Scheitelbeins,  welcher  von  der  CoiiYexitat  nach  dem  rechten  Schläfen- 
bein herabsteigt,  das  mittlere  nnd  innere  Ohr  durchsetzt  und  neben 
der  Pjramidenkante  nach  dem  Foramen  lacerum  anticnm  dextrum 
hinzieht,  von  da  sich  über  den  Turbensattel  nach  der  linken  mittleren 
Schadelgrnbe  fortsetzt  und  einen  Ausläufer  durch  den  rechten  Ganalis 
opticus  nach  der  horizontalen  Siebbeinplatte  schickt.  Es  wird  an- 
genommen, dass,  weil  die  Beobachtung  nicht  die  erfahrungsgemäss 
sonst  eintretende  Atrophie  der  Sehnerven-Eintrittsstelle  erkennen 
liess,  der  bleibende  entzündliche  Zustand  entweder  durch  eine  Gallus- 
bildung  oder  eine  meningeale  exsudative  Entzündung  oder  durch  beide 
Momente  zugleich  hervorgerufen  werde.  Die  Schädigung  der  Sehschärfe 
des  linken  Auges  hatte  sich  allmälig  erheblich  gebessert ;  zu  ihrer  Er- 
klärung wäre  die  Annahme  eines  in  langsamer  Resorption  begriffenen 
intrakraoiellen  Extravasates  in  der  Gegend  der  Chiasma  oder  am  An- 
fange des  orbitalen  Verlaufes  des  linken  N.  opticus  ausreichend. 
Allmälig  machten  sich  starke  Erscheinungen  des  Schwachsinnes 
geltend.  Der  letzterwähnte  Fall  wurde  später  von  Grashey  (36) 
untersucht  und  die  vorhandene  Aphasie  auf  eine  Verminderung  der 
Dauer  der  Sinneseindrücke  und  eine  dadurch  bedingte  Störung  der 
Wahrnehmung  und  der  Association  zurückgeführt.  Die  Untersuchung 
der  Sehschärfe  und  des  Gesichtsfeldes  ergab  rechts  eine  sehr  bedeutende 
Herabsetzung  mit  ausserordentlich  starker  concentrischer  Einengung 
des  Gesichtsfeldes,  links  normale  Sehschärfe  und  ein  Skotom  in  dem 
äusseren  unteren  Quadranten  des  Gesichtsfeldes. 

Nach  Wilderes  (172)  Mitteilung  soll  aus  dem  linken  Ohr  bei 
einer  Basisfraktur  des  Schädels  c.  eine  Drachme  Himbrei  ausgeflossen 
sein.  Am  dritten  Tage  stellte  sich  eine  linksseitige  Gesichtslähmung 
ein  und  nach  c.  3 — 4  Monaten  eine  linksseitige  Ptosis.  Verf.  nimmt 
eine  Läsion  des  linken  mittleren  Hirnlappens  an  und  zwar  in  der 
Nahe  der  mittleren  oder  unteren  Schläfenwindung. 

Leichtenstern  (81)  behandelte  eine  grössere  Anzahl  (29)  von 
Fallen  epidemischer  Meningitis.  Unter  allen  Gehimnerven  waren 
am  häufigsten  die  Abducentes  afficiert,  und  kamen  ein-  und  doppel- 
seitige Paresen  vor.  »Aeusserst  selten  waren  Erscheinungen  von 
Seiten  des  Oculomotorius.  Im  Stadium  hydrocephalicum  kam  ein- 
mal geringe  Ptosis  beider  Augenlider,  einmal  Schwäche  eines  Internus, 
einmal  Ungleichheit  der  Pupillen  vor.  Das  Verhalten  der  Pupillen 
ist  von  nicht  geringer  differential-diagnostischer  Bedeutung.  Die 
bei  der  Meningitis  tuberkulosa  häufige,  extreme  Erweiterung  der 
Pupillen  mit  Reaktionslosigkeit  derselben   ist  bei  epidemischer  Me- 


284  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

ningitis  eine  Seltenheit  und  kam  nur  2mal  im  Stadinm  hydro- 
cephalicum  vor.  In  einem  Falle,  wo  «Immtliche  Gehimnerven  in 
eitriges  Exsudat  eingehüllt  waren,  mid  die  Ocolomotorii  rosarot 
erschienen,  waren  aasser  den  Zeichen  einer  doppelseitigen  Abducens- 
Parese  keinerlei  andere,  insbesondere  keine  Zeichen  von  Ocnlomotorins- 
Lähmnng  zugegen.  In  einem  Falle,  der  nach  mehrwöchentlichem 
Stadium  hydrocephalicum  totlich  endigte,  fand  sich  zur  Zeit,  wo 
das  Sensorium  noch  erhalten  war,  Lähmung  sammtlicher  Augen- 
muskeln vor :  Bulbi  in  der  Primärstellung,  ohne  Möglichkeit  irgend 
einer  Bewegung,  nebst  Ptosis.  Dabei  Reaktion  der  normal  weiten 
Pupillen  auf  Lichteinfall.c  Ueber  Trochlearislahmung  konnte  nichts 
festgesetzt  werden,  andere  Erkrankungen  des  Auges  wurden  nicht 
beobachtet,  dagegen  mehrmals  Nystagmus  im  Stadium  hydrocepha- 
licum, desgleichen  Conjunctivitis  mit  Chemosis. 

Schulz  (143)  veröffentlicht  den  Sektionsbefund  bei  der  im 
vorj.  Ber.  S.  359  erwähnten  Patientin  mit  einem  Defekte  der  tem- 
poralen Gesichtsfeldhälfte  des  linken  Auges.  Später  trat  ein  Ausfall 
der  nasalen  Hälfte  des  Gresichtsfeldes  des  rechten  Auges  hinzu,  sonach 
handelte  es  sich  um  eine  homogene  linksseitige  Hemianopsie.  Es  fand 
sich  eine  Pachy-  et  Leptomeningitis  cerebralis  chronica,  Encephalitis 
interstitialis  und  Pachymeningitis  cervicalis  hypertrophica.  Am  stärk- 
sten war  die  Pia  um  das  Chiasma  herum  verdickt,  hier  weisslich 
und  so  fest;,  dass  man  sie  kaum  lösen  konnte.  Das  Chiasma  und  die 
Nervi  optici  erschienen  etwas  komprimiert,  waren  nicht  grau  gefärbt, 
nicht  abgeplattet  und  nicht  atrophisch.  Verf.  konnte  hinsichtlich 
der  mikroskopischen  Untersuchung  des  Chiasma,  der  Tractus  und 
der  Sehnerven  zu  keinem  Resultate  gelangen. 

Jürgens  (63)  fand  bei  einem  totgeborenen  hereditär-syphi- 
litischen Kinde  auch  in  der  Umgebung  des  Chiasma  starke  fibröse 
Verdickung  der  weichen  Hirnhaut. 

He  hold  (53)  veröffentlicht  folgenden  Fall:  14fj.  Mädchen, 
Pupillen  weit  und  auf  Lichteinfall  nicht  reagierend,  ophth.  Stauungs- 
papille, angeblich  Strabismus  convergens  altemans,  Aphasie,  zu- 
nehmender Blödsinn.  Bei  der  Autopsie  fanden  sich  ConvezitiLts- 
meningitis,  Thrombose  des  linken  Sinus  transversus,  zwei  Abscesse 
im  linken,  ein  Abscess  im  rechten  Schläfelappen.  Myelitis  und 
Aneurysmen  im  Rückenmark.     Lungen-  und  Darmtuberkulose. 

R  e  i  1  (66)  berichtet  nach  Aufzählung  der  bis  jetzt  vorhandenen 
Literatur  über  4  Fälle  von  temporaler  Hemianopie:  1)  57j.  Frau, 
»die  Untersuchung   der  Brust-  und  Unterleibsorgane   ergiebt  ausser 


TeiniK>rale  Hemianopsid.  285 

leichten  giehmenden  Geräuschen  auf  der  rechten  Lunge  und  einer 
massig  yergrösserten  Leber-  und  Milzdämpfung  das  Vorhandensein 
einer  geringen  Menge  ascitischer  Flüssigkeit.  Die  tägliche  Urin- 
menge  ist  angeblich  sehr  reichlich. c  S  ist  nahezu  normal,  für  jedes 
Auge  Yollständiger  Ausfall  der  temporalen  Hälfte  »mit  einer  scharfen, 
vertikalen,  temporalwärts  vom  Fixationspunkt  verlaufenden,  und 
so  diesen  der  sehenden  Hälfte  erhaltenden  Grenzlinie.c  Ophth. 
Papillen  scharf  begrenzt  und  weiss  atropisch.  Die  Diagnose  wurde 
auf  eine  Erkrankung  der  Chiasma  gestellt,  speziell  Neubildung. 
(Dass  letztere  Annahme  von  vorn  herein  höchst  unwahrscheinlich 
erscheinen  musste,  zumal  ein  positiver  allerdings  unvollständiger 
allgemeiner  Befund  festgestellt  werden  konnte,  wird  dadurch  bestä- 
tigt, dass  5  Jahre  später  das  Augenlicht  sich  gebessert  habe.  Ref.) ; 
2)  27j.  Fräulein,  öfters  »Rheumatismusc.  Sehvermögen:  »Rechts  Ea- 
lenderzahlen  in  15  Fuss,  links  Jäger  23  in  15  F.  Die  Trennungs- 
linie der  Gesichtsfeldhälfte  biegt  ein  wenig  um  den  Fixationsj^unkt 
herum  nach  aussen,  und  ragt  auf  dem  rechten  Auge  oben  und  unten 
der  Defekt  zungenformig  in  die  sehende  Hälfte  hinein.  Beide  Op- 
tici atrophisch,  rechts  mehr  als  links.  (Eine  Untersuchung  des 
Nervensystems  der  Fat.  wurde,  wie  es  scheint,  nicht  vorgenommen 
Bef.);  3)  44j.  Frau,  bedeutende  Herabsetzung  des  centralen  Seh- 
yermögens,  temporaler  Defekt  mit  scharfer  vertikaler  Begrenzungs- 
linie, welche  links  genau  durch  den  Fixationspunkt  verläuft ,  rechts 
aber  um  P  temporalwärts  vom  Fixationspunkt  verschoben  ist. 
Symptome  von  Seiten  des  Centralnervensystems  sind  angeblich  nicht 
vorhanden  gewesen,  wenn  man  nicht  zeitweises  Prickeln  in  den 
Händen  als  ein  solches  annehmen  will.  Eine  Allgemein-Untersuch- 
ung  fehlt;  4)  45j.  Fräulein;  aus  der  Anamnese  ist  hervorzuheben, 
dass  sie  nach  vorausgegangenem  starkem  Eopüschmerz  und  Ueblig- 
keit  bewusstlos  gefunden  wurde,  zugleich  war  Lähmung  sämmtlicher 
Extremitäten,  Lähmung  der  Blase  etc.  vorhanden.  Nachdem  die 
EIrscheinungen  nach  einigen  Monaten  zurückgegangen  waren,  be- 
merkte Fat.  eine  Störung  des  Sehvermögens.  Zunächst  wurde  eine 
bedeutende  Herabsetzung  des  centralen  Sehvermögens  festgestellt; 
die  ophth.  Untersuchung  »lässt  suspektes  Aussehen  der  Papillen 
erkennen«.  Die  nicht  ganz  geradlinige  Grenze  zwischen  temporaler 
und  medialer  Gesichtsfeldhälfte  »verläuft  mit  ihrem  oberen  und 
unteren  Ende  noch  innerhalb  der  nasalen  Gesichtsfeldhälfte,  biegt 
aber  in  der  Mitte  auf  dem  rechten  Auge  so  um  den  Fixationspunkt 
herum  aus,  dass  dieser  der  sehenden  Hälfte  erhalten  bleibt;    links 


286  Pathologie  und  Therapie  der  AugenkrankheiteiL 

»geht  sie  durch  den  Fixationapunkt  dnrchc«    Mehrere  Monate  Yer> 
hielt   sich  die  Sache  so,  als   eine  Abscediernng  am   linken  oberen 
Augenlide  auftrat.    Es  wurde  durch  einen  operativen  Eingriff  fest- 
gestellt,  dass  in  der  Mitte  des  knöchernen  Augenhöhlenrandes  eine 
reichlich   stecknadelkopfgrosse,   mit  Granulation  angefüllte   Fistel- 
öffiiung  in  den  Sinus  frontalis  f&hrte;    »Dieser  selbst   enthielt  eine 
kaum  bemerkenswerte  Menge  Eiter ;  im  hintern  Abschnitt  über  seiner 
obern  Wand,   also  in   der  Richtung  nach   dem  Ghiasma  zu,   fühlte 
man  mit  der  Sonde  deutlich  cariös  erkrankte  Knochenpartien.«    Nach 
1  Jahre   zeigte  sich   der   temporale  Defekt   auf    dem   linken   Auge 
unverändert;    auf  dem  rechten   ist   eine   centrale  positive  c.  2®   in 
horizontaler  Richtung  betragende  Ausbuchtung  zu  konstatieren.    Die 
centrale  Sehschärfe  ist  eher   etwas   gestiegen;    ophth.  »leichte  De- 
coloration  beider  Optici«.    K.  meint,   dass   entweder  ein   unter  die 
Dura  ergossenes  Sekret  die  Gegend  unterhalb  des  Chiasmas  oder  im 
vordem   Winkel   hervorgewölbt    habe    oder    periostitiscbe   Processe 
fortgeleitet  resp.   osteophytische  Wucherungen   an  derselben   Stelle 
entstanden  seien.    Die  Untersuchung  des  Granulationsgewebes  auf  Ta- 
berkelbacillen  fiel  negativ  aus. 

Der  von  Anderson  (2)  veröffentlichte  Fall  (28j.  Individuum) 
ist  nicht  hinreichend  klar  gestellt.  Was  das  Gesichtsfeld  anlangt, 
so  fehlen  nach  der  vorliegenden  Zeichnung  nicht  die  untere  Hälfte 
desselben  vollslandig,  sondern  der  innere  untere  Quadrant  und  ein 
Stück  des  äusseren  unteren.  S  =  -f^^  keine  Farbenstörung.  Wäh- 
rend A.  keine  Veränderungen  im  Augenhintergrunde  wahrnimmt, 
sieht  N.  eine  bleiche  f^bung  der  Papillen  mit  einer  tiefen  trich- 
terförmigen Exkavation.  Angeblich  soll  noch  in  der  obern  und  un- 
tern Extremität  ein  GefQhl  von  Schwäche,  ausserdem  eine  Hemi- 
anästhesie  bestanden  haben. 

Knapp  (70)  erzählt,  dass  bei  einem  82j.  Manne,  welcher  vor 
8  Jahren  Syphilis  hatte,  nach  einer  ungewöhnlichen  Ausschweifung 
in  Baccho  gleichzeitig  Amaurose  und  aufsteigende  Eörperlihmung 
aufgetreten  sei.  Am  15.  Tage  gesellte  sich  beiderseitige  Ophthal- 
moplegie hinzu  und  am  17.  Tage  Bulbärparalyse.  Am  21.  Tage 
Exitus  lethalis.  Die  Autopsie  wgab:  Hyperämie  der  Rückenmarks- 
häute,  Lendenanschwellung  und  oberes  Dorsalmark  gänzlich,  das 
ganze  Dorsalmark  beträchtlich  erweicht.  Ghiasma,  Traeti  (!)  und 
Nervi  optici  geschwollen,  weich,  rötlich  grau.  Die  Arterien  zeigten 
mikroskopisch  eine  hyaline  Verdickung  der  Intima  mit  verengtem 
Lumen,  im  Ghiasma  und  in  den  Seknerven  Untergang  vob  Nerve»* 


Latorale  Hemianopde.  287 

£Bsem,    Yerbreiterang  des    Sepien,  Rundzelleninfiltration  und  End- 
arteriitis. 

Anschliessend  daran  erzählt  Waldhausen,  dass  bei  einer  Ver- 
letznng  des  4.  oder  5.  Brustwirbels  durch  einen  Bolzen  mit  gleich- 
zeitiger Zerschmetterung  einer  Rippe  und  Verletzung  beider  Lungen 
eine  Lähmung  der  unteren  Extremitäten  und  vollständige  Blindheit 
beiderseits  vorhanden  gewesen  sei.  Fat.  hatte  noch  S^Stunden  nach 
der  Verwimdung  gelebt. 

Wilbrand  (169)  beobachtete  bei  einem  63j.  Mann  eine  schnell 
entstandene,  anfangs  inkomplete,   laterale  rechtsseitige  Hemianopsie, 
doppelseitige  Stauungspapille  mit  normaler  Sehschärfe  auf  dem  rechten 
und  verminderter  auf  dem  linken  Auge,  und  mit  beiderseitiger  normaler 
Farbenempfindung.    Nach  Ablauf  mehrerer  Wochen  trat  rechtsseitige 
Hemiplegie  mit  Mitbeteiligang  des  rechten  Facialis  und  Hypoglossus 
auf,   später   aphasische  Störung,   während  die  Stauungspapille   fast 
völlig  zurückgieng.     Die  Sektion   ergab  einen  Erweichungsherd  des 
linken  Hinterhauptlappens,   es   zeigte  sich  ein  fast   bis  zur  Spitze 
desselben  reichender  Substanzverlust  in  der  Rinde  mit  hellrostfarbener 
zerfliessender  Masse  bedeckt,  die  mediane  Fläche  des  Zwickels  und 
der    ganze   hinter    der  Fissura  calcarina   gelegene  Pars  occipitalis 
atrophisch,  auch  die  weisse  Substanz  war  atrophisch  und  zum  Teil 
erweicht,  besonders  die  Gegend   des  sagittalen  Bündels.    Das  linke 
Ammonshom    erschien    etwas   schmäler   und    weicher,   die   hintere 
Hälfte    des    Spindellappens   (IIl.  Scbläfenwindung)  und   des   Gyrus 
hippocampi  erweicht,  ebenso  die  obere  und  äussere  Fläche  des  linken 
Hinischenkels ,   besonders   aber  das   linke   Pulvinar  und  die   linken 
Corpora  geniculata.     Der  linke  Tractus  opticus  etwas   graurotlich 
gefärbt  und  schmäler  als  der  rechte.    Das  Chiasma  und  beide  Optici- 
Stümpfe  von  leicht  graurötlicher  Farbe,   der   linke   makroskopisch 
etwas  atrophisch,   der  rechte  anscheinend  nicht.    Die  beiden  linken 
Yierhügel  sind  ziemlich  atrophisch  und  erweicht ;  der  linke  Thalamus 
stark  atrophisch,  schmutzig  rot  und  erweicht,  die  graue  und  weisse 
Substanz  nirgend  mehr  zu  differenzieren.  Die  weitläufigen  Auseinander- 
setzungen über  diesen  Fall  können  im  Referate  nicht  wiedergegeben 
werden;   Verf.  fasst  das  Resultat  derselben   dahin  zusammen,   dass 
bei  embolischen  Erweichungsheerden  in  den  Hemisphären  ophth.  auch 
Staaungq^apille    gefunden  werden   kann,   und  ihr  Zurückgehen  bei 
Zunahme   der  Herderscheinungen  sich  zu  Gunsten  der  Diagnose  der 
erwähnten  Erkrankung  verwerten  lasse.    Weiter  zeige  der  beobachtete 
Fall,  dass  »eine  Schrumpfung  des  sagittalen  Marklagers  und  eine 


288  Pathologie  und  Therapie  der  Aogenkrankheiten. 

Erweichung  der  Rinde  der  ünterfläche  des  linken  HinterhaupÜappens 
sowie  der  Binde  der  hintern  Hälfte  des  Gyrus  hippocampi  und  der 
hinteren  Hälfte  der  3.  Schläfenwindung  neben  rechtsseitiger  lateraler 
Hemianopsie  Erscheinungen  der  Leitungsaphasie  henrorbringt,  welche 
sich  aus  einer  Unterbrechung  der  Associationsbahnen  zwischen  Sch- 
und Horcentrum  und  zwischen  diesen  beiden  und  dem  Centrum  f&r 
die  Vorstellung  der  Artikulationsbewegungen  fQr  die  Sprache  her- 
leiten lassen.c 

Banham  (4)  fand  bei  einem  38j.  Manne  eine  linksseitige 
Hemipl^ie  und  eine  rechtsseitige  Hemianopsie,  die  linke  Pupille  war 
weiter  als  die  rechte.  Der  Pupillarreflex  fehlte.  Es  wird  angenommen, 
dass  die  Hemiplegie  durch  eine  Thrombose  der  rechten  mittleren 
Cerebralarterie  und  die  Hemianopsie  durch  eine  solche  eines  Astes 
der  hintern  Cerebralarterie  verursacht  worden  sei,  welche  den  hintern 
Teil  des  Thalamus  opticus,  die  Corpora  geniculata  und  quadrigemina 
versorge. 

Landesberg  (76)  will  eine  auf  syphilitischer  Basis  enstandene 
und  mit  tabetischen  Erscheinungen  einhergehende  Atrophie  der 
Sehnerven  durch  antisyphilitische  Behandlung  geheilt  haben.  Zu- 
gleich bestand  rechterseits  hochgradige  Myosis,  und  beiderseits  reflek- 
torische Pupillenstarre.  Früher  wurde  eine  leichte  Parese  des  linkMi 
Abducens  beobachtet. 

Schon  am  10.  Tage  der  Behandlung  machte  sich  die  Besserung 
fühlbar.  Das  Sehvermögen  stieg  alsdann  rechts  von  ^^  und  links  von  H 
auf  \i  resp.  |f.  Die  Einschränkung  des  Gesichtsfeldes  verschwand, 
wie  auch  die  Pupillenstarre,  rechte  Pupille  warnur  um  ein  Geringes  enger 
als  linke.  Das  Gesichtsfeld  zeigte  sich  sogar  »weit  über  das  Durch- 
schnittsmasse Ophth.  beide  Papillen  temporalwärts  weiss  schillernd. 
Zur  Beurteilung  der  vorliegenden  Beobachtung  möge  noch  folgendes 
aus  dem  Status  praesens  mitgeteilt  werden:  »Im  Sommer  1871  litt 
Pat.  nach  seiner  Beschreibung  wahrscheinlich  an  Periostitis  syphi- 
litica (!)  der  Ulna  und  Tibia  linkerseits,  mit  taberkulösen  (!)  (xe- 
schwüren  an  denselben  und  mit  Verkrümmung  des  linken  Zeigefinger8.€ 

Schrader  (140)  giebt  zunächst  eine  kurze  Aufzählung  der  in 
der  Literatur  bekannt  gewordenen  Fälle  (13),  in  welchen  der  Gross- 
hirnschenkel Sitz  eines  stationären  Herdes  war  und  reiht  hieran  die 
ausführliche  Beschreibung  eines  in  der  Heilanstalt  Nietleben-Halle 
beobachteten  Falles.  Eine  60j.  geisteskranke  Frau  erlitt  i.  J.  1880 
einen  apoplektischen  Insult  mit  rechtsseitiger  typischer  Hemiparese 
und  Hemianästheaie  und  linksseitiger  Oculomotoriusparese.    Die  Ge- 


Zasammenhasg  des  Hinterhaoptlappens  mit  der  Sehfunktion.        289 

fühle-  und  MotilitatsBtomngen  besserten  sich,  ebenso  die  Oculomotorios- 
parese.  Oräfe  stellte  eine  »sehr  geringe  Pupillaraktion,  Ein- 
schranknng  des  Gesichtsfeldes  beider  Angen,  Yerlnst  der  Semitrans- 
parenz  beider  N.  optici  nnd  opake  Beschaffenheit  derselbenc  fest. 
Links  war  ein  grösserer  nnregelmässig  gezackter  schwarz  getigerter 
Herd  temporalwSrts  vom  Opticus,  rechts  eine  Atrophie  circum  papillam 
nach  der  Macola  lutea  hin  entwickelt.  Bald  trat  eine  starke  Herab- 
eetzimg des  Sehyermögens  rechts  auf  und  während  die  Oculomotorius- 
pareee  links  fast  geschwunden  war,  ebenfalls  rechts  eine  leichte  Mydriasis 
und  Ptosis,  spater  noch  Nystagmus.  Das  zusammenfassende  Ergebnis 
der  anatomischen  Untersuchung  des  Gehirns  war  folgendes.  Linke 
Himseite:  thrombotische  Obliteration  der  Arteria  fossae  Sylyii, 
Atrophie  (encephalomalacische)  des  Lobulus  supramarginalis,  angularis 
imd  der  obersten  Schlafenwindung,  Erweichung  des  ganzen  Hinter- 
hauptlappens, Atrophie  der  inneren  Kapsel,  des  geschwänzten  und 
des  Linsenkems,  im  Himschenkel  in  der  frontalen  Ebene  der 
Oenlomotoriusfaserung  ein  fast  durch  die  ganze  Höhe  des  crus 
reichender  Herd,  der  nur  c.  1  mm  unversehrte  Substanz  an  der 
Basis  übrig  Hess;  rechte  Himseite:  Windungen  an  der  Grenze  des 
Schlafen-  und  Hinterhauptlappens  erweicht  und  atrophisch,  kleiner 
tUDSchriebener  Herd  im  oberen  und  mittleren  Drittel  der  ersten 
Schlafenwindung  keilförmig  bis  zur  Grenze  der  grossen  Marklager. 
An  beiden  Oculomotoriis  war  makroskopisch  nichts  abnormes  wahr- 
zunehmen, der  rechte  N.  opticus  erschien  in  seinem  innem  Drittel 
etwas  bramurSÜich  verfirbt» 

Berger  (9)  berichtet  über  folgenden  Fall;  71j.  Mann,  plötz- 
lich heftiges  SchwindelgefOhl,  Klagen  über  »Yerwirrungt  im  Kopf, 
besonders  aber  über  plötzlich  yollstandigen  Verlust  des  Sehvermögens 
?om  Beginne  des  Anfalles  an.  Ophth.  normal,  totale  Amaurose, 
Reaktion  der  Pupille  auf  Lichteinfall.  Ausserdem  bestand  rechtsseitige 
Hemianästhesie  und  Hemiparese.  Die  Sektion  ergab:  linker  Schläfen- 
lappen eingesunken.  Nervi  und  Tractus  optici  normal,  Atherom  der 
Basal-Arterien,  besonders  der  Art.  profunda  links,  wandständiger  der- 
ber Thrombus  in  der  rechten  Carotis,  frisches  Gerinnsel  in  der  linken 
Art.  fossae  Sylvii.  Der  ganze  linke  BinterhanpÜappen  und  der  linke 
Thalamus  fast  vollständig  erweicht,  im  Hinterhauptlappen  der  rechten 
Hemisphäre  ein  ganz  umschriebener  Erweichungsherd,  etwa  in  der 
Grösse  eines  10  Pfennigstückes,  und  vom  im  medialen  Teile  der  I. 
Windung.  Als  weitere  Beweise  fQr  den  Zusammenbang  des  Hinter- 
hauptlappens mit  der  Sehfiinktion  werden   noch   2  EUlle  angeführt« 

J«hrMb«ilQhft  ftx  OphthiOmoloel«.  XVI,  1886.  19 


290  Pathologie  und  Therapie  der  Angenkrankheiten. 

1)  65j.  PatientiD,  auffallende  HerabBetznng  des  SebTermögens  bei 
nonualem  opbtb.  Befund  und  intakter  Licbtreaktion  der  Pupillen. 
Autopsie  :  Erweicbung  des  grosseren  Teiles  beider  Hinterhauptlappen; 

2)  68j.  Mann,  fast  volistandige  Blindheit  unter  plötzlichem  Schwindel- 
gefühl.  Augenspiegelbefund  normal.  Autopsie :  Erweichung  des  grossten 
Teiles  des  linken  Hinterhauptlappens  sowie  an  der  oberen  Fläche  des 
rechten,  der  2.  Windung  entsprechend,  ein  kaum  1  cm  grosser  Er- 
weiehungsherd. 

Bleuler  (11)  teilt  aus  der  Berner  internen  Klinik  3  T^lle  toh 
Ponserkrankung  mit:  1)  nach  2  apoplektiformen  Anfallen  bleibt  eine 
centrale  Lahmung  des  rechten  Hypoglossus  und  starke  Anarthrie,  da- 
neben noch  geringe  Störung  der  Motilität  im  rechten  Arm  und  Bein. 
2  Jahre  später  plötzlicher  Schwindel,  Kontraktur  der  linken  Ex- 
tremitäten, und  es  bleibt  linksseitige  Hemiplegie,  doppelseitige  Läh- 
mung der  Oesichtsmuskeln,  Parese  der  Kiefermuskeln,  Lähmung  des 
Schlingaktes,  YöUige  Sprachlosigkeit  bei  Erhaltensein  der  akustischen 
Wortbilder,  Lähmung  der  Rechtswender  der  Augen  und  des  Kopfes, 
ohne  Deviation  nach  links,  linksseitige  Hemianästhesie  mit  Ausnahme 
Yon  Geruch  und  Geschmack,  der  Haut  des  Antlitzes  und  der  Zunge. 
Als  Ursache  der  ersten  Sprachstörung  und  der  rechtsseitigen  Zungen- 
lähmung fand  sich  eine. alte  Apoplexie  im  Knie  der  linken  inneren 
Kapsel,  der  letzte  Anfall  war  durch  eine  Blutung  in  die  rechte 
Brückenhälfte  entstanden.  Atherom  der  Arterien.  2)  Bei  einem  ge- 
sunden Manne  traten  folgende  Erscheinungen  im  Laufe  von  4  Wochen 
auf:  Erst  Ohrensaussen,  dann  von  den  Fingerspitzen  bis  zur  Schulter 
aufsteigendes  Ameisenkriechen  links,  dann  das  Gleiche  rechts; 
Schwindel;  unsicherer  Gang,  Kopfschmerz,  Abnahme  des  Gesichts, 
Schwäche  der  Extremitäten,  namentlich  der  linken,  Harnretention. 
Das  Sehvermögen  erscheint  beiderseits  herabgesetzt  ohne  abnormen 
ophth.  Befund ,  die  seitlichen  Bewegungen  des  Auges  vollständig 
aufgehoben ,  keine  Akkommodationslähmung.  Alle  Krankheitser- 
scheinungen verschwinden  fast  vollständig.  Es  werden  mehrere  kleine 
Herde  in  der  Brücke  und  im  Bulbus  angenommen.  3)  Tuberkulöser 
Knabe,  Lähmung  des  rechten  Facialis  mit  Entartungsreaktion  und 
mangelnden  Reflexen,  leichte  Lähmung  des  rechten  Gaumens,  viel 
später  auch  Schwächung  der  Geschmacksempfindung  auf  der  rechten 
Zungenhälfte.  Lähmung  beider  Abducentes,  zuckende  Bewegungen 
der  Musculi  recti  intemi  bei  kombinierten  Augenbewegungen,  za- 
nehmende  Kontraktur  dieser  Muskeln,  später  Schwäche  und  deutliche 
Ataxie  der  Extremitäten,  und  zwar  besonders  der  linken.    Heftiges 


Kombinierte  Augendeviation.  29l 

Kopfweh,  anfangs  3mal  Konvulsionen,  Stauung  in  den  Retinalvenen, 
später  Neuritis  optica.  Sektion :  grosser  Tuberkel  im  Pons.  Aus 
dem  mikroskopischen  Befände  ist  hervorzuheben,  dass  der  Abdncens- 
kem  nur  links  eine  Anzahl  gut  erhaltener  Ganglienzellen  zeigte, 
rechts  sind  dieselben  verkümmert  und  viel  weniger  zahlreich  als 
normaL  Die  austretenden  Abducensbündel  lassen  sich  mitten  in 
der  Tumormasse  noch  sehr  gut  erkennen. 

An  diese  Mitteilungen    schliesst  sich   eine  Besprechung  der   in 
der  Literatur    bekannt  gewordenen    E^lle    an,   mit   besonderer  Be- 
rücbBichtigung   der  Erscheinungen   von    Seiten   der   Augenmuskeln ; 
Verf.   fasst    die   Resultate   seiner   Erwägungen   in   folgenden  Sätzen 
zoaaunmen:  1)  bei  den  Störungen  der   kombinierten  seitlichen  Augen- 
bewegung   ist   zu   unterscheiden   zwischen    einfacher   Lahmung   und 
Reizung  der  Seitwärtswender  und  den  in  die  Klasse  der  Schwindeler- 
seheinungen  und  Zwangsbewegungen  gehörigen  Phänomenen.    Wahr- 
scheinlich existiert  auch  eine  konjugierte  Deviation  der  Augen,  welche 
blos   auf  Störung   der   (reflektorischen)  Tonus    der  Seitwärtswender 
beruht.  2)  Gewohnlich  komplicieren  sich  diese  verschiedenen  Momente; 
ein   lahmender   Herd   erzeugt   oft    zugleich  Zwangsstellungen,    und 
zwar  im  gleichen  Sinne  wie  die  der  Lähmung  entsprechende  Augen- 
deviation.    Bei  akuten  Fällen  verstärkt   ein   Reizzustand   der  Anta- 
gonisten   (als  Teilerscheinung   eines   allgemeinen   Reizzustandes   des 
Gehirns)  sehr  oft  die  Deviation ;  bei  chronischen  kann  die  sekundäre 
Kontraktur   der  Ante^onisten   im  gleichen   Sinne  wirken.     Letztere 
muss  viel  ausgesprochener  sein  auf  dem  Auge   mit   dem   gelähmten 
Äbducens,   wenigstens  solange  die  Konvergenzbewegungen  noch  er- 
halten sind  (Strabismus  convergens).     3)  Sehen  wir  ab  von  Läsionen 
der  Gegend  der  Oculomotoriuskerne,  so  werden  durch  Himherde  von 
den  kombinierten  Augenbewegungen  fast  ausschliesslich  die  parallelen 
seitlichen   Veränderungen   der   Blicklinie    gestört.     Dies   hat   seinen 
Grund    darin,   dass   diesen  Bewegungen   nur    einseitige  Bahnen   zur 
Verfügung  stehen,  der  andern  aber  doppelseitige.     Da  das  Symptom 
durch  eine  Verletzung  langer  Faserzüge  und    nicht   eines   einzelnen 
Punktes  hervorgebracht  wird,  da  zudem  die  Unterscheidung  zwischen 
Reizung  und  Lähmung  manchmal   schwierig  ist,   und   da   auch   das 
Kleinhirn   eine   gewisse  noch   unbekannte  Rolle   bei   der  seitlichen 
Augenbewegung  zu    spielen   scheint,   ist    der  Wert   der   kombinier^ 
ten  Augendeviation   als   lokal-diagnostisches  Symptom   ein  geringer. 
Mit    Sicherheit    deutet    das    Symptom     nur    auf    eine  Läsion    der 
Gehirnsubstanz   selbst.     In  Verbindung   mit   anderen  Erscheinungen 

19* 


292  Pathologie  and  Therapie  der  Angankraiikheiieii. 

kann   es  aber  oft  zu   einer  sehr   genauen  topieeben  Diagnose  ver* 
belfen.c 

Herxheimer  (56)  berichtet  über  27  E%Ile  Ton  Gebimlaee; 
llmal  fand  sieb  eine  mehr  oder  weniger  yoUkommene  Lähmung  des 
N.  oculomotorius ,  in  einem  Falle  bestand  gleichseitige  Abdacens- 
läbmung.  Der  Abducens  war  ausserdem  noch  in  3  Eallen  betroffen. 
In  3  fallen  fand  sich  Opticusatrophie,  in  einem  Falle  Cborio-Retinitis, 
in  einem  Periyasculitis  und  Endarterütis  der  Netzhautgefasse,  in 
einem  hochgradige  Stauungspapille  (Sjphilom  der  Gehirnrinde). 

Seguin  (145)  fand  eine  plötzlich  aufgetretene,  ausgesprochene 
linksseitige  Hemianopsie,  welche  den  Fixierpunkt  etwas  nach  links 
überschritt,  mit  gleichzeitiger  Taubheit  der  ganzen  linken  ESrper- 
häifte  bei  einem  46j.,  an  maligner  Endocarditis  leidenden  Mann. 
Die  Obduktion  ergab  eine  gelbe  Erweichung  des  grossten  Teils  des 
rechten  Guneus,  hat  bis  an  die  Spitze  des  Occipitallappens  reichend, 
dessgleichen  der  4.  und  5.  Temporalwindung  und  des  Gyrus  hippo- 
campi.  Embolus  in  der  rechten  Arteria  occip.  Die  Markmasse  war 
einige  mm  weit  in  die  Tiefe  hin  erweicht.  Das  Gehirn  wurde  weg« 
unvollkommen  gelungener  Härtung  nicht  vollständig  untersucht 

Hallopeau  (49)  beobachtete  bei  einem  83j.  mit  Aortenstenoae 
behafteten  Patienten  das  plötzliche  Auftreten  einer  vollsünd^ea 
Blindheit  mit  negativem  ophth.  Befund  und  Reaktionslosigkeit  der 
Pupillen.  Bald  darauf  traten  choreaahnliche  Zuckungen  in  der  linken 
Körperhalfte  auf.  4  Tage  spater  stellte  sich  eine  Besserung  ein 
und  schwand  allmälig  die  Blindheit.  H.  glaubt  annehmen  zu  müssen, 
dass  eine  Embolie  in  eine  der  3  Arterienstamme,  welche  die  Corpon 
quadrigemina  versorgen,  stattfand,  und  zwar  müsse  die  rechte  Seite 
betrojffen  worden  sein. 

Algeri  (1)  und  Marchi  (1)  fanden  in  zwei  Fallen  von  Hezd- 
erkrankungen  des  Pons  konjugiertes  Schielen,  in  dem  einen  Fslie 
nach  rechts  bei  multiplen  Abscessen  in  der  linken  Brückenhalftei 
in  dem  andern  nach  rechts  bei  einem  hämorrhagischen  Herd  in  der 
rechten.  Es  wird  der  Abducenskem  als  affiziert  angesehen,  im 
ersten  Fall  handelt  es  sich  um  Lähmung  des  Abducens,  im  zweiten 
Falle  wahrscheinlich  um  eine  Reizungserscheinung. 

F  ^  r  ^  (29)  teilt  3  Beobachtungen  von  cerebralen  Sehstömngen 
mit  Sektionsbefund  mit:  1)  61j.  Kranke,  im  Jahre  1873  rechtsseitige 
Hemiplegie  und  vorübergehende  Aphasie.  Es  fand  sich  leichte  rechts- 
seitige Facialisparese ,  voUkonunene  Lähmung  der  rechten  oberen 
Extremität  mit  Kontrakturen,  geringere  der  rechten  unteren,  Lähmung 


Stauungspapille  bei  intrakranieller  Neubildung.  293 

der  Sensibilität  rechterseits  mit  Einschluss  des  Gehörs,  des  Geruches 
Dod  Geschmackes.    S.  beiderseits  ungefähr  auf  die  Hälfte  des  Nor- 
malen herabgesetzt,  Gesichtsfeldeinschrankung  besonders  rechterseits, 
keine  Störung  der  Farbenempfindung,  ophth.  Befand  normal.  Sektions- 
befond :   Atrophie  des  linken  Pedunculus  cerebri  in  seinen  mittleren 
Btfaideln,  der  linken  Pyramide  und  der  linken  Brückenhälfte.    Alter 
hämorrhagischer  Herd  ausserhalb  vom  Linsenkern,  gelbbräunliche  Yer- 
ßrlrang  der  hinteren  2  Drittel  der  Capsula  interna  und  des  schmalen 
Teils   des   Linsenkems.    2)  45j.  Kranke,   im  J.   1878  rechtsseitige 
Hemiplegie   mit    vorQbergehender   Aphasie;    Kontrakturen   auf  der 
gelähmten  Seite,   rechtsseitige  Hemianopsie,   Störungen  der  Sprache 
und  der  schriftlichen  Perception.     Sektionsbefund :  die  inneren  mitt- 
leren BOndel  des  linken  Himschenkels  abgeplattet,   linke  Brücken* 
hafte  etwas  atrophisch,  linke  Pyramide  schmäler  und  gelblich,  Er- 
weichung der  oberen  Hälfte   der  Insel,   des  mittleren  und  hinteren 
Teils   der    8.   Stimwindung   und  des   unteren   Teiles  der  vorderen 
Oontralwindung.    Erweichung  aller  Partien  ausser  des  Linsenkernes ; 
grute  Verfärbung   der  nach  vom   gelegenen   Partien    der  inneren 
KapseL    8)  52j.  Frau,  im  J.  1888  yorübergehende  rechtsseitige  Hemi- 
plegie, rechtsseitige  partielle  Sensibilitätsstörung  und  Hemianopsie, 
fiektionsbefund :   links  oberflächliche   gelbe  Erweichung   am  Cuneus 
tmd  an  der  anliq^nden  II.  Occipito-temporalwindung ;    Fehlen   der 
grauen  Kommissur. 

Pontoppidan  (121)  beobachtete  bei  einem  81j.  männlichen, 
liwtisch  inficierten  Individuum  Kopfweh,  Schwindel,  benommenes 
8ensorimn,  starrer  Blick  mit  beschränkter  Beweglichkeit  nach  allen 
Richtungen  und  beginnender  Stauungspapille  mit  normaler  Sehschärfe. 
Spater  zeigte  die  Stauungspapille  eine  Zunahme  und  trat  eine  kon- 
pgierte  Ablenkung  der  Augen  nach  rechts  auf.  Autopsie:  starke 
Dilatation  der  Ventrikel,  wallnussgrosser  Tumor  in  der  Fissura 
transversa  cerebri,  auf  den  corpora  quadrigemina  und  der  crura  cere- 
belli  ad  cerebrum  ruhend.  Die  Geschwulst  liegt  in  der  Mittellinie 
ttof  der  Stelle  der  Glandula  pinealis,  und  lässt  sich  in  seiner 
Tobalitat  zusammen  mit  Tela  und  Plexus  choroideus  entfernen,  da 
nirgends  ein  Zusammenhang  mit  der  Gehimsubstanz  besteht.  Die 
mikroekopische  Untersuchung  liess  zweifelhaft,  ob  die  Geschwulst 
ab  ein  stark  vaskularisiertes  Rundzellensarkom  aufeufassen  sei  oder 
▼ielleieht  als  eine  Granulationsgeschwulst  auf  Grundlage  von  syphi- 
litischer Gefässerkrankung  im  Plexus  chorioideus  sich  entwickelt 
liabe. 


294  Pathologie  nnd  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Pasqnale  Ferraro  (111)  beobachtete  bei  einem  26j.  Manne 
16  Monate  nach  der  Primäraffektion  die  ersten  Symptome  eines 
Gumma  imPons:  rechtsseitige  Abducenslähmung,  vollständige  beider- 
seitige Facialislähmung ,  sensible  und  motorische  Lähmung  der  ge- 
sammten  linken  Eorperhälfte,  gefolgt  von  Kontrakturen.  Die  Sektion 
(nach  6  Monaten)  ergab  eine  Endarteriitis  obliterans  des  Stammes 
und  der  kleinen  Verzweigungen  der  Art.  basilaris,  und  Verf.  meint, 
dass  von  den  Gefässen  aus  das  Gumma  sich  entwickelt  hätte,  welches 
die  ganze  rechte  Brfickenhälfte  einnahm  und  sich  von  der  Basis  bis 
nahe  an  die  Nervenkeme  am  Boden  des  4.  Ventrikels  erstreckte. 

Haie  White  (47)  berichtet  unter  Andern  über  folgenden 
Fall:  26j.  Frau,  Kopfweh,  Verlust  des  Sehvermögens,  Neuritis 
optica.     Autopsie:  Gliom  des  Frontailappens. 

Feilchen feld  (28)  beobachtete  während  des  Lebens  (18j. 
männl.  Individuum)  in  einem  Falle  von  Gliosarkom  der  Zirbeldrüse 
von  ocularen  Störungen  eine  vollständige  Lähmung  der  vom  N.  oculo- 
motorius  versorgten  Augenmuskeln  bei  normaler  Beweglichkeit  des 
obern  Lides  und  beträchtlicher  Stauungspapille  beiderseits.  Es  fand 
sich  ausserdem  bei  der  Autopsie  eine  grau-rötlich  erweichte  Partie 
an  der  Vereinigungsstelle  des  oberen  Kleinhirnschenkels  mit  dem 
mittleren  und  zwar  an  der  depi  4.  Ventrikel  zugekehrten  Fläche. 
Die  Geschwulst  hatte  sich  an  Stelle  der  hinteren  Kommissur  und 
des  Zirbelstieles  entwickelt  und  griff  seitlich  noch  auf  den  Sehhügel 
an  der  Stelle  der  Ganglia  habenulae  über.  Zirbeldrüse  vergrössert 
und  in  eine  feste  Knorpelmasse  verwandelt,  welche  dem  vorderen 
Ende  des  vorderen  Vierhügels  fest  aufgelötet  war. 

Aus  den  von  Günther  (42)  mitgeteilten  Fällen  sind  folgende, 
bei  welchen  ein  Augen befund  erwähnt  ist,  anzuführen:  1)  Links- 
seitige Ptosis  und  linksseitige  Facialisparese ;  wallnussgrosse  Cyste 
im  rechten  Schläfen  läppen  mit  gelber  Flüssigkeit;  2)  enorme  Blässe 
des  Gehirns,  kleine  Blutungen  in  den  Occipitallappen  und  den  Retinae, 
Phthise;  3)  Tumor  im  linken  Occipitallappen,  Stauungspapille; 
4)  ausgedehnter  Erweichungsherd  des  linken  untern  Scheitelläppchens, 
kleinere  Erweichungsherde  im  rechten  Scheitellappen,  rechtsseitige 
Hemiplegie  und  deviirte  Konjugation  der  Augen  nach  links;  5)  gum- 
möser Tumor  im  linken  Schläfenlappen  und  im  'rechten  unteren 
Scheitelläppchen,  rechtsseitige  Ptosis  und  Facialislähmung;  i>)  Abscess 
des  grössten  Teils  des  linken  Schläfenlappens,  eitrige  Meningitis  an 
dieser  Stelle,  rechtsseitige  Lähmung,  linksseitige  Ptosis.  Autfallend 
ist  die  häufige  Erkrankung  des  Occipitallappens  ohne  irgend  welche 


Toinor  der  Glandula  pitaitaria.  295 

Sehstorongen.  Wie  weit  darauf  geachtet  wurde,  ist  übrigens  aus 
den  Krankengeschichten  nicht  zu  erkennen. 

Hartz  (52)  teilt  zunächst  von  einem  42j.  weiblichen  Individuum 
mit,  dass  vollständige  Erblindung  vorhanden  gewesen  sei  und  die 
Autopsie  ein  Carcinom  des  rechten  Frontallappens  ergeben  habe. 
Eine  ophth.  Untersuchung  hatte  nicht  stattgefunden. 

Mierzejewsky  (95)  und  Rosenbach  (95)  £EUiden  bei  einem 
Falle,  der  i^mhrend  des  Lebens,  abgesehen  von  anderweitigen  cerebralen, 
die  Erscheinungen  einer  Lähmung  des  M .  rectus  externus  des  rechten 
und  des  M.  rectus  internus  des  linken  Auges,  Herabsetztmg  der  Seh- 
schärfe und  doppelseitige  Neuro-retinitis  dargeboten  hatte,  ein  an 
Blutgefässen  reiches  Gliom  (mit  stellenweiser  käsiger  Entartung) 
der  Yarolsbrücke,  und  zwar  in  der  dorsalen  Portion  in  der  rechten 
Hälfte.  Die  Geschwulst  hatte  die  Baphe  und  die  linke  Hälfte  der 
Brücke  nach  links  gedrängt.  Dorsalwärts  wölbte  sie  sich  frei  in  die 
Höhe  des  4.  Ventrikels  hervor.  Die  Frage  über  den  Mechanismus 
der  Kombination  von  Abducenslähmung  mit  Parese  des  kontralateralen 
M.  rectus  internus  bei  einseitiger  Affektion  des  Abducenskemes  wird 
noch  als  eine  offene  bezeichnet. 

Eskridge  (25)  beobachtete  bei  einer  35j.  Frau  nach  voran- 
gegangenen heftigen  Kopfschmerzen  und  blitzartigen  Erscheinungen 
bei  geschlossenem  rechten  Auge  eine  langsam  zunehmende  Herab- 
setzung des  Sehvermögens.  Ausserdem  bestand  Parese  des  rechten 
Armes  und  Beines,  Ataxie  beider  Beine,  Nausea,  Yomitus  etc.  Es 
wurde  eine  Dilatation  und  massige  Starre  der  rechten  Pupille,  links 
frischere  und  rechts  ältere  Neuritis  optica,  links  eine  temporale 
Hemianopsie  festgestellt,  welche  die  Medianlinie  etwas  überschritt. 
Die  schwangere  Kranke  starb  in  soporösem  Zustande,  noch  ehe  das 
tote  Kind  entwickelt  werden  konnte.  Die  Sektion  ergab  ein  Spindel- 
zellensarkom auf  der  oberen  Fläche  der  rechten  Kleinhirnhemisphäre 
und  Verf.  meint,  dass  die  einseitige  Hemiopie  durch  den  Druck 
veranlasst  worden  sei,  welchen  der  Tumor  durch  das  Tentorium 
auf  die  »Sehsphäret  des  Occipitallappens  ausgeübt  habe. 

Haie  White  (48)  demonstrierte  einen  Tumor  der  Glandula 
pituitaria,  welcher  als  Myo-Neurom  bezeichnet  wird  und  die  Grösse 
einer  Haselnuss  darbot.  Das  Chiasma  war  komprimiert  und  es 
bestand  hochgradige  Atrophie  der  Sehnerven.  Das  Präparat  stammte 
von  einem  Knaben ,  welcher  unter  meningitischen  Erscheinungen 
gestorben  war. 

Hughes   Benett  (00)  diagnosticierte   bei   einem   25j.  Manne 


296  Pathologie  and  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

mit  Lähmung  des  linken  Armes,  Schwache  des  linken  Beines  und 
Neuritis  optica  ohne  Störung  des  Sehvermögens  einen  Tumor  in  der 
Nachbarschaft  des  mittleren  Dritteiis  der  Rolands 'sehen  Spalte. 
Es  wurde  eine  Trepanation  zum  Zwecke  der  Entfernung  des  Tumors 
ausgef&hrt  und  ein  Gliom  der  Oberfläche  des  Hirns  entfernt,  welches 
der  aufsteigenden  Parietalwindung  angehörte.  Der  Kranke  starb 
c  4  Wochen  spater  unter  meningitischen  E2rscheinungen. 

Nach  Mackenzie*s  (86)  Mitteilung  trat  bei  einem  23j.  weib- 
licben  Individuum  zuerst  KopÜBchmerz  und  Doppelsehen  auf.  (Ukh- 
mung  des  linken  M.  rectus  extemus.)  Spater  wurde  Herabsetzung 
des  Sehvermögens  festgestellt;  allmälige  Erblindung  trat  ein  und 
ophth.  fand  sich  beiderseits  hochgradige  Stauungspapille,  die  spater 
in  Atrophie  fibergieng.  Es  wird  die  Wahrscheinlichkeitsdiagnose 
auf  einen  Eleinhimtumor  gestellt. 

Bruzeluis  (15)  und  Wallis  (15)  fanden  bei  einem  20]. 
Individuum  eine  doppelseitige  Stauungspapille  mit  Skotomen  (?)  und 
mit  Erweiterung,  sowie  schlechter  Reaktion  der  Pupillen ;  es  bestand 
Schwindel,  Erbrechen,  Kopfschmerz  etc.  Die  Sektion  ergab  ein 
ungefähr  f  der  rechten  und  ^  der  linken  Hälfte  des  Kleinhirns  ein- 
nehmendes Gliom. 

Oppenheim  (105)  teUt  folgende  Fälle  mit:  1)  42].  Frau, 
nach  einer  Kopfverletzung  ohne  besonders  schwere  Erscheinungen 
Auftreten  von  Symptomen  einer  intrakraniellen  Erkrankung,  Parese 
der  rechten  Körperhälfte,  eine  in  den  Rahmen  der  Aphasie  gehörige 
Sprachstörung  und  beiderseits  hochgradige  Stauungspapille  mit  rechts 
erhaltener,  links  fehlender  Pupillenreaktion.  Einen  T^  ante  mortem 
komplete  Bewusstlosigkeit  mit  konjugierten  Abweichungen  des  Auges 
und  des  Kopfes  nach  links.  Autopsie:  Qliosarkom  im  linken  Teile 
der  IL  linken  Stimwindung,  im  Centrum  eine  über  Hühnereigrosse 
Blutmasse;  2)  54j.  Frau,  linksseitige  Hemiparese  und  Hemianästhesie 
(mit  Einschluss  der  Sinnesorgane)  linksseitige  Hemianopsie,  kon- 
jugierte Deviation  der  Augen  und  des  Kopfes  nach  rechts.  Ge- 
wöhnlich befanden  sich  die  Bulbi  in  den  rechten  Augenwinkeln  und 
»führen  hier  leichte  Nystagmusähnliche  Bewegungen  aus.  Nur  ab 
und  zu  schwimmen  (!)  sie  langsam  nach  links  hinüber;  regel- 
mässig dann,  wenn  Pat.  die  Augen  schliesstc.  Kurze  Zeit  ante 
mortem  zeigte  sich,  dass  vielleicht  die  inneren  Hälften  der  Papillen 
etwas  abnorm  gerötet  waren,  und  weiter  eine  Lichtstarrheit  der  Pa- 
pillen. Autopsie:  citronengrosser  Tumor  im  rechten  Parietallappen 
mit  sekundären  Veränderungen  in  der  Umgebung,  wie  Kompression 


StROong9papall6  nnd  Aagenmaskellähmangen  bei  Qehirnsyphilis.       297 

des  Thalamus  optieuB  etc. ;  8)  38j.  Mann ,  Lähmung  des  linken 
M.  rectus  »ternns  und  des  rechten  M.  reetus  internus,  allmälig  zu- 
nehmende Lähmung  der  rechten  Eztremitöten  und  des  rechten  untern 
Facialis,  sowie  Kontraktur.  Später  noch  Lähmung  aller  Zweige  des 
linkai  Facialis,  Anästhesie  im  oberen  Aste  des  linken  Trigeminus, 
Trübung  der  linken  Hornhaut  in  ihrer  unteren  Hälfte.  Die  Diagnose 
wurde  durch  die  Autopsie  bestätigt:  tuberkulöser  Tumor,  der  mit 
dem  gröesten  Teile  seiner  Circumferenz  in  der  linken  Ponshälfte  sass, 
mit  einem  kleineren  in  die  rechte  hinübergriff;  4)  68j.  Frau,  plötz- 
licher Eintritt  einer  Lähmung  der  rechten  Eörperhälfte  mit  Aphasie, 
und  rechtsseitige  Hemianästhesie  mit  Ausfall  der  äusseren  Zone  des 
Gerichtsfeldes  des  rechten  Auges.  Deviation  des  Kopfes  und  der  Bulbi 
nach  rechts.  Autopsie:  alter  bis  in  den  hintern  Teil  des  Linsenkemes 
eindringender  Erweichungsherd  im  linken  Schläfenlappen,  rote  Er- 
weichung des  basalen  Abschnittes  der  3.  Stimwindung,  nahezu  der 
ganzen  Inselwindung  und  eines  Teiles  der  äusseren  Kapsel;  5)  37j. 
Fran^  linksseitige  Lähmung  und  Hemianästherie ;  opbth.  hochgradige 
typische  Stauungspapille  mit  einzelnen  weissen  Plaques,  keine  gröbere 
Sehstönmg,  Pupillen  eng,  lichtstarr.  Syphilis.  Leichendiagnose: 
chronisch  yerlaufende  gummöse  Meningitis,  wesentlich  an  der  Basis 
in  der  Gegend  des  Circulus  Willirii,  und  in  der  rechten  Fossa  Sylvii. 
Hier  erscheint  die  Arteria  fossae  Sylyfi  dextra  in  einer  Ausdehnung 
▼on  etwa  2^  cm  ToUständig  obliteriert  und  stellt  einen  dünnen 
derben  Strang  dar.  Entsprechend  findet  rieh  rechts  ein  Erweich  angs- 
herd  der  Marksubetanz  imterhalb  der  Centralwindungen ,  welcher 
nach  innen  bis  tief  in  die  innere  Kapsel  vordringt;  6)  42j.  Frau, 
1870  oder  1871  syphilitische  Infektion,  im  J.  1878  Neuritis  incipiens 
links  (Periostitis  am  Foramen  orbitale),  Mydriasis,  Akkomodations- 
parese  und  Diplopie.  Später  zunehmende  Oculomotoriusparese  beider- 
sdts,  allgemeine  Cerebralerscheinungen,  linke  Hemiparese,  Geistes- 
störung. Diagnose:  Chronisch  verlaufende  syphilitische  Himer- 
krankong  (an  der  Basis  cerebri)  mit  Elemissionen  und  Exacerbationen ; 

7)  37 j.  Frau,  ophth.  beiderseits  Papillen  ausgesprochen  atrophisch 
verfärbt,  leicht  getrübt,  die  Grenzen  leicht  verschleiert,  Kopfschmerz, 
Erbrechen,  Verwirrtheit,  Delirien  und  Augenmuskellähmungeu.  Der 
Verlauf  bewegt  sich  in  Remissionen  und  Exacerbationen.  Syphilis. 
Diagnose:     »Chronische    periodisch    verlaufende    Hirnerkrankung«; 

8)  38j.  Frau ,  syphilitisch  inficiert ,  im  An&nge  Schwindel-  und 
Ohnmachtsanfalle,  reflektorische  Pupillenstarre,  im  weiteren  Verlaufe 
linksseitige   Oculomotoriuslähmung,  die  bis  auf  die  Pupillenstarre 


208  Pathologie  ond  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

wieder  schwindet.  Unter  intensiTeD  Eopfscbmerzen  Auftreten  einer 
»retro-bulbäreu  AiFektion  des  N.  opticusc  rechts.  Diagnose:  »Chro- 
nische Erkrankung  an  der  Basis  cerebri,  welche  in  der  In-  und  Ex- 
tensität ihrer  pathologischen  Veränderungen  schwankt« ;  9)  49j.  Frau, 
syphilitisch  inficiert.  Chronischer  Verlauf  mit  Remissionen,  allge- 
meine Cerebralerscheinungen,  vorübergehende  Lahmungserscheinungen 
in  den  unteren  Extremitäten,  dauernde  Pupillenstarre ;  10)  30j.  Frau, 
psychische  Alteration  in  der  Form  der  Melancholie;  ophth.  beider- 
seits typische  Stauungspapille.     Autopsie  hat  nicht  stattgefunden. 

Dir ic  h  (156)  erwähnt  im  Eingange  seines  Vortrages  Bekanntes 
über  den  ophth.  Befund  beim  Beginne  einer  sog.  Stauungspapille 
und  berichtet  über  den  anatomischen  Befund  bei  einer  solchen,  welche 
bei  einer  Cyste  des  Kleinhirnes,  Hydrops  der  Hirnventrikeln  und 
Gehirnödem  entstanden  war.  Als  Ursachen  der  Schwellung  werden 
3  Faktoren  namhaft  gemacht,  nämlich  die  beträchtliche  Hyperämie, 
die  seröse  Infiltration  und  die  sklerotische  Degeneration  der  Nerven- 
fasern. »OfiTenbar  geht  man  zu  weit ,  wenn  man  all&  rundlichen, 
hyalin  aussehenden  Gebilde  an  Schnitten  für  Querschnitte  skleroti- 
scher Nervenfasern  erklärt,  es  sind  sicher  z.  T.  Serum-Tropfen.«  Die 
Stauungspapille  wird  als  passives  Oedem  durch  venöse  Stauung  auf- 
gefasst.  »Als  Ursache  dieser  Stauung  haben  wir  die  Kompression 
der  Centralgefasse  im  Sehnervenstamm  anzusehen,  die  ihrerseits  auf 
einen  ödematösen  Zustand  der  Nerven  zurückzuführen  ist.«  Das 
Oedem  des  Sehnervenstammes  unterscheidet  sich  wesentlich  von  dem 
der  Papille  dadurch,  dass  keinerlei  Anzeichen  vorliegen,  dass  die  die 
Lymphräume  des  Nervenstammes  erfüllende  Flüssigkeit  durch  Trans- 
sudation  aus  den  Gefässen  in  loco  produziert  werde.  Die  Flüssigkeit 
muss  vielmehr  auf  eine  ferner  liegende  Quelle  zurückgeführt  werden. 
Da  nun  die  Autopsie  ein  allgemeines  Oedem  der  Gehirnsubstanz  nach- 
gewiesen, so  liegt  es  nahe,  das  Oedem  des  Sehnervenstammes  ab 
eine  Fortsetzung  des  Gehirnödems  anzusehen.« 

Verga  (157)  undUsuelli  (157)  beobaohteten  bei  einem  42j. 
hereditär  belasteten  Manne  abgesehen  von  einer  stupurösen  Demenz 
linksseitige  Ptosis,  Amaurose  und  anfänglich  leichte  epileptiforme 
Anfälle  mit  Erbrechen.  Pat.  starb  apoplektiform.  Pei  der  Sektion 
fand  sich  ein  fast  kastaniengrosser  Tumor  vom  Duraüberzug  des 
Planum  ethmoidale  ausgehend,  der  den  linken  N.  opticus  kompri- 
miert hatte,  und  ein  weiterer  taubeneigrosser  Tumor,  der  von  der 
linken  mittleren  Schläfengrube  ausgehend  den  Oberkieferast  des  Tri- 
geminus  umgab  (alveoläres  Endotheliaisarkomj. 


Qcalomotoriualähmung  V>ei  Tuberkulose  des  Pons.  299 

Homen  (59)  und  Linden  (59)  fanden  bei  einem  lO^j.  Mäd- 
chen eine  doppelseitige  Sehnervenatrophie,  mit  steitweiser  Verbesse- 
rung und  Verschlimmerung  des  Sehvermögens  und  dem  Endausgange 
einer  vollkommenen  Blindheit.  Ausserdem  waren  Krampfanfälle, 
Erbrechen,  Somnolenz  etc.  vorhanden.  Die  Sektion  ergab  an  der 
Basis  des  Gehirns  eine  pflaumengrosse  Geschwulst  (Endotheliom) 
unmittelbar  an  dem  Pons,  welche  mit  dem  vorderen  Teile  auf  das 
Chiaama  drückte.  Die  Nervi  optici  waren  abgeplattet,  beide  Seiten- 
ventrikel im  höchsten  Grade  von  klarer  seröser  Flüssigkeit  ausgedehnt. 

Wising  (173)  beobachtete  bei  einem  41j.  Mann  Lähmung  der 
rechten  oberen  und  unteren  Extremität,  der  unteren  Teile  der  rechten 
(lesichtshälfte  und  der  rechten  Zungenhälfte  sowie  Lähmung  des 
linken  M.  levator  palpebrae.  Die  Autopsie  ergab  einen  scharf  be- 
grenzten Abscess  in  der  linken  Grosshimhemisphäre,  der  das  mitt- 
lere Drittel  der  linken  Central windung,  einen  entsprechenden  Teil 
des  Bodens  der  Centralfurche  and  den  benachbarten  Teil  der  vorderen 
Centralwindung  einnahm.  Ausserdem  fand  sich  ein  Abscess  im  Gyrus 
sapramarginalis ,  am  oberen  hinteren  Ende  der  Sylvii 'sehen  Furche 
und  am  hinteren  Bogen  dieser  Windung,  und  wird  die  Ptosis  mit 
diesem  Herde  in  Verbindung  gebracht 

Weiss  (164)  beobachtete  bei  einem  30j.  weibl.  Individuum  mit 
gleichzeitiger  Tuberkulose  der  Lungen  eine  periodisch  auftretende 
totale  linksseitige  Oculomotoriuslähmung.  Der  Augenspiegelbefund 
war  angeblich  negativ.  Die  Autopsie  zeigte  den  linken  N.  oculo- 
motorius  platt,  graulich,  in  seiner  Wurzel  beim  Austritte  aus  dem 
Gehirnschenkel  zahlreiche  graue ,  mohnkomgrosse  Granulationen, 
welche  einen  reichlichen  Gehalt  von  Tuberkelbacillen  darboten.  Die 
vom  Unken  N.  Oculomotorius  versorgten  Muskeln  waren  fettig  de- 
generiert. 

Mendel  (94)  demonstrierte  das  Gehirn  eines  4|jähr.  Knaben, 
welcher  zuerst  die  Erscheinungen  einer  linksseitigen  Oculomotorius-, 
einer  rechtsseitigen  Facialis-  und  Extremitätenlähmung  dargeboten 
hatte,  später  mit  denjenigen  einer  rechtsseitigen  Parese  des  N.  oculo- 
motorius. Ophth.  keine  Veränderung.  Die  Autopsie  ergab  einen 
Tuberkel  mit  seiner  Spitze  gegen  den  Pons,  mit  seiner  breiten  Grund- 
fläche nach  vorn  gegen  den  Thalamus  opticus  gewendet.  Zerstört 
erschienen  die  Haube  des  linken  Hirns?chenkels,  der  rote  Hauben- 
kern, die  Bindearme,  wenig  verletzt  die  Region  der  Schleife.  Als 
Ursache  der  rechtsseitigen  Oculomotoriuslähmung  zeigte  sich  eine 
circuiuscripte  tuberkulöse  Meningitis  in  dem  intrapedunculären  Räume. 


300  Pathologie  und  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

Bei  einem  2j.  Mädchen  entwiokdte  sich  nach  der  Beobachtong 
von  Pitt  (120)  im  Anscbluss  an  Krämpfe  eine  rechts-  sowie  links- 
seitige FaciaUsparese,  doppelseitige  Nenritis  optica  mit  nachfolgender 
Opticusatroph  ie,  Nystagmus,  später  Eopfdrehong  nach  rechts,  links- 
seitige Hemiplegie,  Kontraktor  s&mmtlicher  Extremitäten.  Die  Sek- 
tion ergab  Erweichung  des  vorderen  Teils  des  Frontal-,  des  hinteren 
Occipital-y  des  aufsteigenden  Pftrietalhimes  und  des  Gfyrus  angularis, 
des  äusseren  Teiles  der  inneren  und  äusseren  Kapsel,  Tuberkulose 
der  Lungen,  Nieren  etc.  Im  Rfickenmark  hauptsächlich  Sklerose 
beider  Seitenstrangbahnen. 

Barne  7  (124)  fand  bei  einem  52j.  Mann  die  Gehimerkrankong 
mit  Parasthesien  im  rechten  Fuss  beginnend,  dann  trat  eine  links- 
seitige Oculomotoriuslähmung  auf  (mit  Ausnahme  des  M.  levator 
palpebrae  sup.),  und  rechts  eine  Lähmung  des  M.  rectus  superior, 
inf.  und  extemus  zugleich  mit  Atrophie  des  Sehnerven.  Ausserdem 
bestand  rechtsseitige  FaciaUsparese  und  Parese  des  Armes  und  Beines; 
vorQbergehende  Hemianästhesie.  Die  Sektion  ergab  neben  Lungen- 
tuberkulose einen  mandelkemgrossen  Tuberkel  in  der  Haube  des 
linken  Hirnschenkels  und  gleichzeitige  Zerstörung  des  linken  Tha- 
lamus opticus.  Die  A£Fektion  der  Oculomotorii  erklärte  sich  aus 
einer  umschriebenen  Arachnitis  an  der  Subst.  perfor.  poster.,  welche 
dieselben  komprimiert  und  erweicht  hatte. 

Nach  der  Mitteilung  von  Brieger  (12)  traten  10  Jahre  vor 
dem  Tode  bei  einem  25j.  phthisischen  Mädchen  Schmerzen  im  Hinter- 
kopfe, leichte  Schwindelanfälle  auf,  3  Monate  vor  dem  Tode  Herab- 
setzung des  Sehvermögens  und  Neuritis  optica,  2  Monate  vor  dem- 
selben Tremor  manuum.  Die  Sektion  ergab  ausser  allgemeiner  Tu- 
berkulose einen  Tuberkel  von  4  mm  Durchmesser  in  der  linken 
Eleinhimhemisphäre. 

Sturm  (151)  berichtet  über  8  FsMe  von  Gehimtuberkulose, 
wobei  zu  bemerken  ist,  dass  die  ocularen  Befunde  teilweise  unvoil- 
stöndig  aufgenommen  worden  sind.  Im  Falle  2  (42].  weibl.  Indi- 
viduum) bestand  rechtsseitige  Oculomotoriuslähmung.  Die  Autopsie 
ergab  entsprechend  der  rechten  Hälfte  der  VierhQgel  einen  solitären 
Tuberkel ;  die  Himschenkel  waren  stark  nach  abwärts  disloziert  und 
hatte  die  Geschwulst  den  rechten  Brückenarm  in  Mitleidensdiaft 
gez(^en.  Im  Falle  5  (49j.  männl.  Individ.)  bestand  möglicherweise 
eine  geringe  Lähmung  des  linken  M.  rectus  externus,  später  scheint 
das  Umgekehrte  der  Fall  gewesen  zu  sein.  An  dem  rechten  Auge 
wurde  auch  einmal   horizontaler  Nystagmus    beobachtet«    Zugleich 


Nenritia  optica  bei  multipler  Sklerose.  301 

wurde  ancb  eine  leichte  venSee  Stauung  und  Sdematöse  Schwellung 
der  Papille  beflondera  rechts  wahi^enommen«  Die  Autopsie  zeigte 
eine  basilare  tuberkulöse  Meningitis.  Beim  Falle  6  (26j.  männL  In- 
di?id.)  ergab  die  ophth.  Untersuchung  eine  starke  kapillare  Hyperamie 
der  Eintrittsstelle  der  Sehnerven,  spater  im  rechten  Optikus  einen 
TaberkeL  Bei  der  Autopsie  fanden  sich  ausgebreitete  basilare  Menin- 
gitis und  einzelne  Tuberkeln  in  der  Himsubstanz.  Im  Falle  7  fand 
sich  bei  einem  6j.  männlichen  £inde  leichte  seröse  Durchtrankung 
und  Trübung  der  Papille  und  linkerseits  »Strabismus« ;  wie  es  scheint, 
eine  allmälig  sich  entwickelnde  Oculomotoriuslähmung.  Bei  der  Au- 
topsie zeigte  sich  die  Gegend  des  Oirculus  Willisii  sowie  die  ganze 
Oberffiche  des  Pons  mit  einem  gelblichen  derben  Infiltrat  bedeckt, 
Miliartuberkeln  längs  den  Oefissen  der  Fossa  Sylyii. 

[Philipsen(115)  hat  die  Resultate  der  neueren  Untersuchungen 
gesammelt.  Nach  einer  anatomischen  Uebersicht  beschreibt  er  die 
homonyme  Hemianopsie.  Er  hat  beinahe  50  Sektionen  gesammelt 
und  sie  werden  in  3  Gruppen  geteilt:  Leiden  a)  desTraktus,  b)  des 
Thalamus  und  des  angrenzenden  Teils  der  Capsula  int.  und  3)  des 
Lohns  oecipitalis,  ol^leich  es  nicht  mogUch  ist,  eine  scharfe  Grenze 
zwischen  den  zwei  letzten  Gruppen  zu  ziehen,  a)  Sektionen  von 
Hjort,  Hirschberg,  Gowers,  Mohr,  Dreschfeld,  Mar- 
chand (2)  und  vielleicht  yon  Huguenin,  Dmitrowsky-Le- 
beden  und  F6t6.  b)  Sektionen  you  Weyssidre,  Remy,  Ray- 
mond, Jackson,  Gowers,  Pflüger,  Prevost,  Frieden- 
reich, Vetter,  Dreschfeld  (2),  Linnell,  Rosenbach, 
Peltzer.  c)  Yerf.  erwähnt  nur  einige  Ton  den  zahlreichen  Sek- 
tionen bei  Leiden  des  Lohns  oecipitalis.  —  Wie  eine  vollständige 
Integrität  der  Leitungsfaden  eine  Bedingung  für  die  Leitung  von 
allen  Sehqualitäten  ist  und  eine  Verminderung  des  Leitungsvermögens 
erst  die  Leitung  der  Farben-  und  Raumeindrücke,  am  letzten  die 
des  Lichteindruckes  aufhebt,  so  verlangt  die  Auffassung  und  Bear- 
beitung von  sämmtiichen  Sehqualitäten  eine  vollständige  Integrität 
der  cortikalen  Elemente,  während  eine  Verringerung  dieser  die  Auf- 
fassung von  Farben-  und  Raumeindrücken  hindert;  erst  bei  einer 
noch  bedeutenderen  Verminderung  der  Ernährung  der  Zellen  der 
Cortikalmasse  wird  die  Auffassung  von  Lichteindrücken  gelähmt. 
Zum  Schluss  wird  die  temporale  Hemianopsie  erwähnt. 

Gordon  Norrie.] 

übthoff  (155)  erzählt  zwei  Fälle  von  Neuritis  optica  bei  mul- 
tipler Sklerose :  1)  35j.  Patientin  mit  dem  Bilde  der  multiplen  Skle- 


302  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

rose  des  Gehirns  und  des  Rückenmarkes,  fast  völlige  Erblindung ;  ophtb. 
Papillen  von  grau-rötlicher  Farbe,  in  den  äusseren  Hälften  mit  einem 
deutlichen  Stich  ins  Weissliche  und  völlig  getrübt,  ihre  Grenzen 
verwischt.  Die  Retinal gefässe  und  namentlich  die  Venen  sind  deut- 
lich verbreitert  und  stark  geschlängelt.  Ferner  Beschrankung  der 
Augenbewegungen  und  Nystagmus.  Später  war  das  Bild  der  »reinen 
Sehnervenatrophie«  mit  leichten  circumpapiUären  Chorioidealverände- 
rungen  gegeben.  Dieses  letztere  Bild  soll  innerhalb  10  Tagen  ent- 
standen sein,  während  vorher  noch  die  entzündlichen  Erscheinun- 
gen bestanden.  2)  26j.  Mann;  am  28.  März  1884  Neuritis  optica  mit 
Herabsetzung  des  Sehvermögens  auf  Handbewegungen,  am  9.  April 
schon  Rückgang  in  der  Papillenschwellung.  Die  Sehschärfe  hob  sich 
auf  ein  Drittel  unter  stetiger  Erweiterung  des  Gesichtsfeldes.  Später 
partielle  linksseitige  Oculomotoriuslähmung,  und  ergab  die  Unter- 
suchung: Links  ophth.  nichts,  rechts  leichte,  aber  deutliche  atro- 
phische Abblassung  der  Papille,  hauptsächlich  in  den  äusseren  Teilen. 
S  =  1.  Gesichtsfeld  frei.  Ein  dritter  Fall  wird  nur  als  »neuritiale 
Gesichtsfeldanomaliec  bezeichnet:  23j.  Patient,  disseminierte  Herd- 
sklerose. Rechts  S  ^  ^,  ophth.  »Nichtsc.  Gesichtsfeld  frei.  Links 
S  ==  iS  1  centrales  Skotom  für  Rot  und  Grün.  Abblassung  der 
temporalen  Papillenhälfte. 

Löwenfeld  (85)  konstatierte  bei  einem  als  multiple  Neuritis 
mit  Athetosis  bezeichneten  Falle  (44j.  Mann)  Folgendes  in  Bezug 
auf  oculare  Störungen :  »Das  linke  Auge  beim  Geradeaussehen  etwas 
einwärts  rotiert  (linksseitiger  Strabismus  convergens).  Patient  sieht 
beim  Linksdrehen  der  Augen  die  vorgehaltene  Hand  doppelt,  beim 
Rechtsdrehen  einfach,  und  so  verhielt  es  sich  nach  seiner  Angabe 
immer.« 

Remak  (127)  glaubt  ebenfalls,  dass  seine  in  einem  Falle  ge- 
machte Diagnose  einer  generalisierten  Neuritis  durch  den  von  üht- 
hoff  festgestellten  Befund  einer  Neuritis  optica  beiderseits  bestätigt 
werde,  letztere  »bemerkenswerterweise  ebenfalls  ohne  wesentliche  Be- 
einträchtigung der  Funktion«.  Allerdings  dürfte  die  Diagnose  einer 
Neuritis  optica  nicht  über  jeden  Zweifel  erhaben  erscheinen.  Der 
Befund  war  nämlich  folgender:  R.  Auge  S  =  ^^.  Ophth.  E.  Pa- 
pille leicht  gerötet  und  deutlich  getrübt,  die  Grenzen  der  Papille 
sind  völlig  verwischt  bis  auf  die  nach  aussen  gelegenen  Teile,  welche 
scharf  erscheinen.  An  der  Austrittsstelle  der  Retinalgefässe  zeigt 
sich  in  glänzend  weisslicher  Herdform  eine  Bindegewebsentwicklung. 
L.  As  myopicus.    8  =  \^.    Die  Papille  zeigt  analoge,  doch  nicht  so 


PupillenstGnmgen  bei  Gehirn krankeD.  :303 

ausgesprochene  Veränderungen  wie  rechts.  Die  bindegewebige  Ver- 
dickung fehlt,  Gesichtsfeld  ist  aber  normal. 

In  einem  Falle  von  multipler  Neuritis  bei  einem  Potator  fand 
sich  nach  Schulz  (142)  eine  doppelseitige  Lähmung  des  N.  ab- 
ducens ;  ophth.  keine  Abweichung  vom  Normalen. 

Lilienfeld  (83  und  84)  konstatierte  bei  einem  26j.  neuro- 
pathisch  belasteten  Kranken  (Alkoholiker)  eine  doppelseitige  Abdu- 
censlähmung  und  eine  auffallende  Koordinationsstörung  in  den  Beinen, 
so  dass  Pat.  weder  zu  gehen  noch  zu  stehen  vermochte.  Auf  beiden 
Augen  bestand  ausgesprochene  Neuritis  optica  bei  normaler  Reaktion 
der  Pupillen.  Es  soll  eine  rasche  Besserung  aller  Krscheiiiungen 
aufgetreten  und  nur  eine  gewisse  geistige  Schwäche  und  Abnahme 
des  Gedächtnisses  zurückgeblieben  sein.  —  L.  meint,  die  Diagnose 
einer  multiplen  Neuritis  zweifellos  stellen  zu  können,  »zumal  da  die- 
selbe an  beiden  Opticis  ophthalmoskopisch  sichtbar  war.c 

Moeli  (97)  berichtet,  dass  bei  500  Paralytischen  47%  reflek- 
torische Pupillenstarre  darboten,  bei  4%  war  sie  zweifelhaft,  bei 
10*/o  minimal.  Meist  fehlte  die  Dilatation  auf  sensible  Reize  — 
aber  namentlich  bei  Frauen  nicht  ausnahmslos  —  an  den  lichtstarren 
Pupillen,  und  weit  häufiger  zeigten  sich  die  Pupillensymptome  ohne 
Eniephänomeue.  Die  Konvergenzverengerung  fehlte  nur  sehr  selten, 
Akkommodationslähmung  war  nachweisbar  nur  in  1^  ^/o  vorhanden. 
Von  Individuen,  welche  eine  Pupillenstarre  ohne  irgendwelche  andere 
paralytische  Symptome  wahrnehmen  Hessen,  betrug  die  Gesammt- 
zahl  nach  Abzug  der  mit  lokalen  oder  Gehirnaffektionen  Behafteten 
56.  Von  52  dieser  Individuen  litten  schliesslich  14  (resp.  12)  an 
Tabes  und  bei  3  (resp.  5)  Kranken  ohne  und  4  mit  durch  Alkoho- 
lismus erzeugten  Symptomen  traten  nach  längerer  Zeit  noch  Zeichen 
der  progressiven  Paralyse  hervor.  10  weitere  Patienten,  von  denen 
8  zur  Sektion  kamen,  litten  an  Hirnerkrankungen  verschiedenen 
Charakters.  Nach  Abzug  dieser  31  Fälle  bleiben  noch  21,  bei  denen 
sich  keine  paralytische  Erscheinungen  nachweisen  liessen.  Bei  8 
Kranken  war  Syphilis  vorausgegangen,  die  übrigen  betrafen  Fälle  von 
Verrücktheit,  Verwirrtheit  etc.  Nur  in  höchstens  1,4  Vo  ist  Licht- 
stirre  bei  wirklich  Nichtparalytischen  gefunden  worden. 

Thomson  fögt  bei,  dass  von  1H99  untersuchten  Kranken  241  Para- 
lytiker waren  ;  von  diesen  fehlte  die  Pupillenreaktion  bei  108  =45**/o, 
dagegen  fehlte  von  den  übrigen  1158  nichtparalytischen  Kranken 
dieselbe  nur  bei  17  =  1,5  *^/o.  unter  diesen  17  Kranken  waren  6 
mit  Dementia  senilis,   2  mit  Herderkrunkungen   (davon  1  auf  Lues 


304  Pathologie  nnd  Thetapie  der  Aogenkraiikheiien. 

verdächtig),  5  Alkoholisten  und  4  Kranke  mit  chronischer  Paranoia. 
Davon  litt  1  an  Tabes,  2  waren  derselben  verdachtig.  Bei  einem 
Alkoholisten  wurde  einseitige  Pupillenstarre  beobachtet. 

Siemerling  teilt  die  Resultate  der  Untersuchungen  mit  über 
700  Falle  von  geisteskranken  Frauen,  wovon  81  angesprochene  Pa- 
ralyse darboten.  Von  diesen  hatten  44  reflektorische  Pupillensiarre 
(44,3  Vo).  Von  den  nichtparalytischen  Geisteskranken  fanden  sich 
10  mit  Pupillenstarre. 

Oppenheim  bemerkt,  dass  in  der  grossten  Mehrzahl  der  EUle 
der  Nervenklinik,  in  welchen  Pupillenstarre  gefunden  wurde,  es  sich 
um  Tabes  handelte.  Eünige  Male  wurde  Pupillenstarre  im  Verlaufe 
der  Hirnsyphilis  beobachtet  und  in  2  Fallen  von  Bailway-spine. 

Uhthoff  teilt  noch  mit,  dass  er  Smal  eine  angeborene  Be- 
aktionslosigkeit  der  Pupillen  mit  erheblicher  Erweiterung  bei  rudi- 
mentärer Entwicklung  der  Iris  gesehen  habe,  femer  eine  doppelaei- 
tige  Pupillenstarre  mit  einseitiger  Akkommodationslahmung  bei  einem 
Kinde  mit  Lues  hereditaria.  Was  das  Verhaltniss  der  Akkommoda- 
tionslahmung zur  reflektorischen  Pupillenstarre  anlangt,  so  habe  sich 
herausgestellt,  dass  die^Syphilis  als  ätiologisches  Moment  bei  gleich* 
zeitiger  Lähmung  des  M.  ciliaris  und  des  M.  sphincter  pupillae  über- 
wiege; ist  nur  reflektorische  Pupillenstarre  vorhanden,  so  überwi^ 
Spinalerkrankung  und  progressive  Paralyse. 

Thomson  (153)  berichtet  über  folgende  Falle:  1)  bei  einem 
31j.  Potator  tritt  nach  einem  epileptischen  Anfalle  2  Tage  lang  Pu- 
pillenstarre auf.  Es  wird  das  ausserordentlich  seltene  Vorkommen  von 
Pupillenstarre  bei  Epileptischen  betont,  was,  abgesehen  von  Herder- 
krankungen als  pathognomonisch  für  progressive  Paralyse  angesehen 
werden  müsste;  2)  Ein  34j.  Mann  wird  seit  seinem  5.  Lebensjahr  regel- 
mässig im  Mai,  seit  dem  28.  Lebensjahre  auch  noch  einmal  im  Herbste 
unter  denselben  Prodromen  (Erbrechen,  Kopfweh,  Schmerzen  im  Auge) 
von  einer  Oculomotoriuslähmung  befallen,  die  meist  in  3 — 4  Wochen 
verschwindet.  Seit  dem  13.  Lebensjahre  bestehen  ausserdem  noch  in 
Folge  eines  Trauma's  epileptische  Anfälle.  Die  vom  Verf.  konsta- 
tierte concentrische  Einengung  des  Gesichtsfeldes,  welche  vorwiegend 
auf  dem  kranken  Auge  besteht,  geht  der  Intensität  der  Augenmuskel- 
lähmung paralleL  Die  Störung  wird  für  eine  rein  funktionelle  an- 
gesehen. 3)  Bei  einem  44j.  Individuum,  welches  an  hallucinatori- 
scher  YerrQcktheit  und  Schwachsinn  leidet,  treten  plötzliche  Seb- 
Störungen  auf;  Gegenstände,  Buchstaben,  Zahlen,  Sachen  werden  nur 
teilweise  erkannt  und  falsch  bezeichnet.     Auch  versteht  der  Kranke 


Amaurose  bei  Epilepsie.  305 

nnr  einen  Teil  dessen,  was  zu  ihm  gesprochen  wird,  kann  nicht  lesen 
und  schreiben.  Dieser  Zustand  verschwindet  wieder  plötzlich  nach 
9  Tagen  und  wird  als  >Seelenblindheit<  und  »Worttaubheitc  ge- 
deutet. Ausserdem  besteht  einseitige  PupiUenstarre  bei  Pupillen- 
iragheit  des  anderen  Auges;  ophth.  Befund  normal. 

Brissaud  (13)  meint,  dass  die  Anfälle  von  Jackson'scher 
Epilepsie  bei  einem  SOj.  Manne  bedingt  seien  durch  einen  meningi- 
tischen  Herd,  welcher  fortgepflanzt  von  einer  ausgedehnten  syphili- 
tischen Ostitis  am  äusseren  linken  Augenwinkel  entstanden  sei. 

Pichon  (118)  giebt  an,  dass  das  Gesichtsfeld  der  Epileptischen 
wahrend  der  an&Usfreien  Zeit  in  dem  5.  Teil  der  Fälle  concentrisch 
eingeschränkt  sei,  im  Anfall  eine  Pupillenerweiterung  und  vollstän- 
diger Ausfall  der  Reflexbewegungen  der  Pupille  vorhanden,  femer 
ophth.  venöse  Stauung  und  Yeneupuls  der  Netzhaut  sichtbar  sei ;  aus 
der  Netzhauthyperämie  könne  sich  eine  Verförbung,  selbst  Atrophie 
der  Papille  entwickeln. 

Hubert  (55)  teilt  einige  Beobachtungen  über  das  Auftreten 
YOQ  Xanthopie  mit.  In  einem  Falle  von  schwerem  Typhus  erschien 
wahrend  der  Rekonvalescenz  mehrere  Monate  hindurch  Alles  lebhaft 
orange  gefärbt.  In  einem  anderen  Falle  trat  24  Stunden  vor  einem 
epileptischen  Anfall  intensives  Gelbsehen  auf,  welches  bis  zum  Ein- 
tritt des  Anfalles  dauerte  und  unmittelbar  nach  demselben  wieder 
verschwand.  Auch  als  unmittelbarer  Vorläufer  eines  Ohnmachts- 
anfidls  macht  sich  zuweilen  Gelbsehen  geltend.  Die  Xanthopie  wird 
als  eine  central  bedingte  Störung  angesehen,  so  auch  die  experimen- 
tell durch  Santonin  und  Pikrinsäure  hervorgerufene. 

Heinemann  (54)  behauptet,  dass  bei  einer  46j.  Frau,  welche 
an  regelmässig  sich  wiederholenden  epileptischen  An&llen  leidet, 
denselben  1  Stunde  vorausgehend  Amaurose  auf  beiden  Augen  auf- 
trete, welche  nach  Beendigung  des  Anfalles  wieder  verschwinde. 
Nach  Verlauf  von  10  Jahren,  von  denen  9  in  ungetrübtem  Wohlsein 
verflossen,  traten  die  Anfälle  wieder  auf,  und  bestehen  nun  meistens 
nur  aus  der  Aura  amaiirotica  mit  nachfolgender  Bewusstlosigkeit.  In 
der  anfallafreien  Zeit  sollen  beide  Gesichtsfelder  unregelmässig  con- 
centrisch begrenzt,  besonders  kurze  Zeit  vor  dem  Anfalle,  und  die 
Eintrittsstellen  der  Sehnerven  gleichmässig  stark  gerötet  sein.  Etwa 
^  Stunde  sowohl  vor  dem  Eintreten  der  Amaurose  als  nach  völligem 
Erlöschen  der  Gesichtsempfindungen  sollen  die  Eintrittsstellen  der 
Sehnerven  vollkommen  blass  und  von  weissgrauer  Farbe  sein. 

Konrad  (71)  und  Wagner  (71)  sprechen  sich  über  den  Wert 

JftbYMberioht  t  OphtluJmologie.  XVI.  1886.  20 


306  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

der  Engelskjon ^schen  elektrodiagnostischen  Gesichttfeldmitersa- 
ehung  (vergl.  vorj.  Ber.  8.  239)  folgendermassen  ans:  »Wir  können 
es  nur  aufrichtig  bedauern,  dass  die  so  mühevoll  gesammelten  Er- 
fahrungen Engelskjon 's  und  die  daraus  gezogenen  Schlüsse  in 
Betreff  der  Wahl  der  verschiedenen  Stromesarten  durch  die  elektro- 
diagnostische  Gesichtsfelduntersuchung,  welche  für  die  Elektrothe- 
rapie von  nahezu  epochemachender  Bedeutung  erschienen,  unserer 
Ansicht  nach  in  die  Kategorie  der  Irrlehren  eingereiht  werden  müs- 
sen, c  Die  Versuche  zeigten  nämlich,  dass  Erweiterungen  und  Ein- 
schränkungen des  Gesichtsfeldes  auch  ohne  Anwendung  irgend  eines 
Stromes,  ganz  einfach  nur  bei  nach  einigen  Minuten  wiederholten 
Messungen  sich  nachweisen  lassen  —  eine  Thatsache  übrigens,  die  hin- 
sichtlich der  Gesichtsfeldgrenzen  jedem  gut  beobachtenden  Augen- 
arzte geläufig  ist. 

Galezowski  (34)  beobachtete  bei  einem  40).  Manne  epilep- 
tische Anfölle,  welche  verschwanden,  nachdem  das  vor  7  Jahren  in 
Folge  einer  Verletzung  atrophierte  Auge  enukleiert  worden  war. 
Zugleich  war  opfath.  auf  dem  gesunden  Auge  eine  hämorrhagische 
Neuro-Retinitis  festgestellt  worden.  Ob  der  Zusammenhang  richtig 
dargestellt  ist,  mag  billig  bezweifelt  werden. 

Wal  ton  (160),  welcher  die  Ansicht  vertritt,  dass  die  Hysterie 
als  eine  funktionelle  Neurose  des  Gehirns  häufig  durch  eine  Kopf- 
erschütterung bewirkt  werde,  berichtet  über  einen  diesbezüglichen 
Fall.  Ein  29j.,  vorher  schon  neuropathisches  Mädchen  zeigte  nach 
einem  Sturze  von  einer  Kellertreppe  ver^iinderte  Sensibilität  der 
rechten  Körperhälfte,  Verlust  des  Geruches  und  des  Geschmackes, 
Abschwächung  des  Gehörs  besonders  für  höhere  Töne,  Einschränk- 
ung des  Genchtsfeldes  und  erschwerte  Farbenunterscheidung. 

[Pontoppidan  (125)  referiert  und  kritisiert  die  Mitteilung 
von  Thomson  und  Oppenheim  im  Neurologischen  Oentralblatt 
1884  Nr.  2  und  im  Arch.  fttr  Psychiatrie  und  Nervenkrankheiten 
1884  Heft  2  und  3:  lieber  das  Vorkommen  und  die  Bedeutung  der 
sensorischen  Anästhesie  bei  Erkrankungen  des  centralen  Nervensy- 
stems. —  P.  hat  zahlreiche  Patienten  und  hauptsächlich  Epileptiker 
am  Kommunehospital  Kopenhagens  untersucht.  Nur  bei  Hysterischen 
hat  er  die  typische  Form  der  sensorischen  Anästhesie  geAmden. 
Thomson  und  Oppenheim  haben  sie  nur,  wenn  die  Patienten 
nicht  ganz  klar  waren ,  gefunden ,  und  P.  behauptet  daher ,  dass 
die  zwei  Verff.  nicht  das  Gesichtsfeld,  sondern  die  Aufmerksamkeit 
der    Patienten    gemessen    haben.      Wird    der    Pbtient    stimuliert, 


Ophihalmoplegia  externa.  307 

80  werden  sowohl  das  Gesichtsfeld  als  die  Farbengrenzen  erweitert. 

Gordon  Norrie.] 

[Lanfenauer  (80)  begründet  die  an  Hysterischen  bei  An- 
wendung der  Stimmgabel  beobachteten  Angenerscheinnngen  mit  dem 
Hinweise  anf  das  von  Hogyes  gefundene  Reflexcentrum  im  oberen 
Teile  der  lY.  Himkammer,  welches  einerseits  mit  dem  Acusticus, 
andererseits  mit  den  Bewegungsnerven  des  Auges  in  Verbindung 
steht.  Je  nach  der  Schwere  des  Falles  wird  durch  das  Anstimmen 
der  Gabel  bezüglich  der  Augen  1)  einfaches  Schliessen  der  Lider 
mit  ziellosen  Augenbeweguugen ,  2)  krampfhaftes  Schliessen  mit 
krampfhafter  Deviation ,  8)  Nystagmus,  4)  Nystagmus  mit  starken 
Deviationen  wahrgenommen. 

Die  hysterische  Achroraatopsie  und  die  damit  verbundene  Ge- 
sichtsfeldeinschränkung ist  durch  die  Untersuchungen  Landolt's, 
Galezowski's  u.  A.  bekannt.  Allein  die  Einschränkung  sowohl 
wie  der  Mangel  der  Farbenperception  sind  nur  so  zu  verstehen,  dass 
die  Empfindung  aus  dem  entsprechenden  infracortikalen  Ganglion 
vom  cortikalen  Gesichtsfelde  nicht  zur  Kenntniss  .'genommen  wird. 
Nach  Laufenaue r^s  (80)  Untersuchungen  bleibt  die  Reflexerreg- 
barkeit durch  Farben  von  Seiten  des  achromatoptischen  Auges  in- 
takt; denn  bei  der  perimetrischen  Untersuchung  ergiebt  sich,  dass 
beispielsweise  die  Reflexbewegung  der  oberen  Extremität  schon  bei 
60<^  unten  eintritt,  während  das  Objekt  erst  bei  20<^  bewusst  signa- 
lisiert wird.  In  der  Hypnose  erweitert  sich  das  beschränkte  Gesichts- 
feld zur  Norm.    Hautreize  können  es  erweitem  und  beschränken. 

Szili.] 

Bernheim  (7)  und  Charpentier  (7)  stellten  die  Tatsache 
fest,  dass  bei  hypnotisierten  und  zwar  weiblichen  Individuen  das 
während  des  Schlafes  mitgeteilte  Bild  sich  beim  Erwachen  verhält 
wie  ein  optisches  Erinnerungsbild.  So  tritt  ein  Sehen  der  Misch- 
farbe von  2  während  des  Schlafes  mitgeteilten  Farben  nicht  ein. 
Auch  wurde  noch  die  Erzeugung  von  Doppelbildern  zum  Zwecke 
des  Experimentes  benützt. 

Bristowe  (14)  teilt  5  Fälle  von  Ophthalmoplegia  externa  mit, 
nur  in  einem  Falle  trat  Exitus  lethalis  ein  und  war  der  Sektions- 
befand  ein  absolut  negativer.  In  diesem  Falle  handelte  es  sich  um 
ein  25j.  Mädchen,  welches  im  J.  1877  die  Erscheinungen  der  Base- 
dow'sehen  Erkrankung  dargeboten  hatte,  1880  diejenigen  der  Oph- 
thalmoplegia externa  mit  gastrisehen  Krisen  und  plötzlichen  Fieberan- 
fallen;  1881  war  eine  vollständige  rechtsseitige  Hemianästhesie   mit 

20» 


308  Pathologie  und  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

Einschlnss  der  Sinnesorgane  aufgetreten,  1882  ein  epileptischer  An- 
fall, gefolgt  von  spastischer  dauernder  Hemiplegia  dextra.  Beizbare 
Stimmung,  zuweilen  Wahnideen.  Ein  2.  Fall  war  ganz  ähnlich  dem 
eben  beschriebenen  (kein  Sektionsbefand) ,  im  3.  handelte  es  sich 
wahrscheinlich  um  eine  syphilitische  Basalmeningitis,  im  4.  um 
eine  atrophische  Paraplegie  und  im  5.  um  eine  Tabes. 

[Szili  (152)  stellt  eine  Ophthalmoplegie  vor  (4()jährige  Frau), 
bei  welcher  das  Uebel  vor  2^  Jahren  mit  Schlechtsehen  begann; 
erst  nach  einem  Jahre  gesellten  sich  die  Bewegungsstörungen  des 
Auges  hinzu.  Rechtes  Auge  ohne  Lichtempfindung,  linkes  sieht  Arm- 
bewegungen in  2  m.  Atrophie  der  Sehnerven,  Divergenz  der  fast 
unbeweglichen  Bulbi  (noch  etwas  kompensatorische  Bewegung  nach 
unten  bei  passiver  Bewegung  des  Kopfes  nach  rückwärts);  Pupillen 
massig  eng,  starr;  Ptosis;  beginnende  Tabes  dorsalis.  Auch  dieser 
Fall  passt  nicht  in  den  Rahmen  der  von  v.  Graefe  beschriebenen, 
sondern  gehört  in  jenen,  von  welchen  Hutchinson  angiebt,  dass 
die  an  den  Bewegungsnerven  wahrgenommenen  Störungen  mit  all- 
gemeiner Sklerose  im  Zusammenhange  stehen. 

In  einem  Falle  Eetli's  (67)  hat  sich  bei  einer  Frau  voll- 
ständige Ophthalmoplegie  beider  Augen  (in  Divergenzstellung  yöllige 
Unbeweglichkeit,  Pupillenstarre  und  Akkomodationslosigkeit,  Ptosis) 
während  eines  Jahres  unter  unausgesetzten  heftigen  Kopfschmerzen 
entwickelt.     Beginnende  Atrophie  des  Sehnerven  und  Tabes. 

Szili.] 

Eisenlohr  (24)  stellte  einen  42j.  Mann  vor,  dessen  Krankheit 
vor  1  Jahr  mit  undeutlichem  Sehen,  später  Doppelsehen  begonnen 
hatte.  Dann  stellte  sich  Taubheitsgefühl  und  später  hochgradige 
Anästhesie  im  Gebiete  beider  Trigemini,  besonders  in  der  Schleimhaut 
der  Lippen,  der  Zunge  und  des  Gaumens  ein,  sowie  eine  Schwierigkeit 
im  Schlucken  d.  h.  den  Bissen  an  den  richtigen  Ort  zu  dirigieren. 
»Pat.  zeigt  ausgesprochenen  Strabismus  convergens,  bedingt  durch  die 
Lähmung  beider  Abducentes.  Dabei  geringe  Pupillendifferenz,  die  rechte 
ist  weiter  als  die  linke;  Lichtreaktion  ist  rechts  aufgehoben,  links 
normal.«  Lues  war  nicht  vorhanden,  und  Verf.  resümiert  die  Diagnose 
dahin,  dass  eine  nucleäre  Affektion  der  betreffenden  motorischen 
Nerven,  verbunden  mit  eventueller  sklerotischer  Veränderung  der 
Trigeminuswurzeln  vorli^e. 

[Bei  einem  Kranken  der  psychiatrischen  Abteilung  von  Lau- 
fenauer  (78)  waren  nebst  völliger  Ophthalmoplegie  beider  Augen 
nur    die  Ezterni    noch   einigermassen  wirksam,    Pupillen   mehr  als 


Totale  Ophthalmoplegie.  309 

massigweit  starr,  auch  fanden  sich  Störungen,  die  der  Balbär-Paraljse 
entsprechen,  femer  Grössenwahn.  Szili.] 

Sanndbj  (137)  berichtet  über  einen  Fall  von  rechtsseitiger 
Ptosis,  lAhmnng  des  rechten  M.  rectus  intern,  und  des  unteren 
linken  Mnndfacialis  mit  heftigen  Kopfschmerzen  und  Schmerzen  im 
rechten  Auge.  Wenige  Tage  später  war  die  Augenmuskellähmung 
verschwunden ;  etwa  ein  Jahr  früher  war  die  gleiche  Art  der  Lähmung 
aufgetreten. 

[Bei  einem  16jährigen  Bleiarbeiter  war  neben  hochgradigem 
Exophthalmus  (und  den  andern  völlig  ausgebildeten  Erscheinungen 
Bas edo Wischer  Krankheit)  die  Ophthalmoplegie  v.  Graefe's  vor- 
handen: völlige  Unbeweglichkeit  der  Augen  mit  prompter  Reaktion 
der  gleich  weiten  Pupillen  und  mit  dem  Alter  entsprechenden  Akkomo- 
dationsvermögen. Jendrässik  (62),  der  diesen  Fall  auf  der  Klinik 
Prof.  Wagner^s  beobachtet  hat,  sieht  in  demselben  eine  Stütze 
für  seine  Ansicht,  dass  der  Krankheitsprozess  im  verlängerten  Marke, 
welcher  die  Erscheinungen  der  Basedo waschen  Krankheit  bedingt, 
mit  der  Poliencephalitis  verwandt  sei,  Szili] 

Pflüger  (116)  stellt  die  bis  jetzt  in  der  Literatur  bekannt 
gewordenen  7  Fälle  von  periodischer  Nuclearlähm\mg  zusanunen, 
und  fügt  einen  selbst  beobachteten  hinzu:  22j.  Mädchen,  im  ersten 
Anfall  Paralyse  des  linken  Oculomotorius  (Pupille  und  Ciliarmuskel 
frei)  und  Facialis,  in  den  spätem  solche  des  rechten  Oculomotorius 
und  Facialis,  und  zuletzt  noch  Lähmung  des  rechten  Oculomotorius, 
linksseitige  Facialis- Abducensparalyse.  Die  Verletzung  der  Lähmung 
»liest  sich  kaum  anders  erklären  als  durch  einen  kriechenden  Krank- 
heitsprozess im  Höhlengrauc.  Weiter  lässt  sich  P.  folgendermassen 
vernehmen:  »Der  Process  erstreckte  sich  in  diesem  Falle  mit  Ver- 
schonung  der  vordersten  Kerne  des  Ul.  Nerven  ftir  Iris  und  Ciliarmuskel 
nach  hinten  bis  zum  Abducensfacialiskem ,  das  eine  Mal  links,  das 
andere  Mal  rechts  beginnend,  das  eine  Mal  in  gerader  Richtung 
nach  hinten  sich  ausbreitend,  das  andere  Mal  bei  seinem  Rückwärts- 
schreiten von  einer  Seite  zur  andern  hinüberschreitend.  €  Der  ganze 
Zustand  wurde  anfangs  als  ein  hysterischer  aufgefasst. 

Birschberg  (57)  beobachtete  bei  einem  31j.  Patienten  eine 
typische  totale  Ophthalmoplegie  beider  Augen  mit  beiderseitiger 
Ptosis.  Massige  Sehkraft,  Akkommodationslähmung  auszuschliessen, 
Pupillen  von  normaler  Reaktion,  Sehnerv  normal.  »Als  Pat.  mir 
versicherte,  dass  sein  Zustand  angeboren  sei,  wollte  ich  es  ihm  zuerst 
nicht   glauben.    Aber   er   erklärte,   dass  seine  Mutter  sowohl  wie 


310  Pathologie  und  Therapie  der  Aogenkrankheiten. 

aüch  sein  Kind  dasselbe  liabe.c  Schon  Tags  darauf  brachte  er 
»seinen  9monatlichen  Sohn  zur  Stellet.  Dieser  zeigt  das  gewohnliche 
Bild  des  paralytischen  Epicanthus.  Es  besteht  Ptosis,  Hebung  der 
Bulbi  ist  unmöglich;  Adduktion,  Abduktion  und  Senkung  sind  be- 
friedigend; es  ist  Divergenz,  abwechselnd  mit  krampfhafter  Kon- 
vergenz zu  beobachten.  »Dieses  hereditäre  Verhältnis  zwischen 
Ophthalmoplegie  und  Epicanthus  wirft  ein  neues  Licht  auf  die 
Ursache  des  letztgenannten  Fehlers.€  Es  ist  nicht  ein  Hautüberschuss 
das  Wesentliche,  sondern  eine  Parese  des  M.  levator  und  rect  sup. 
»Mein  Erankenpaar  zeigt,  dass  es  sich  um  eine  nucleare  angeborene 
Lahmung  (Aplasie  der  Centren)  handeln  dürfte,  c 

Wharton  Sinkler  (167)  berichtet  über  2  Fälle  Fried- 
reich'scher  Krankheit  (18j.  Mann  und  llj.  Mädchen).  Es  wird 
hervorgehoben,  dass  bei  der  genannten  Krankheit  die  transitorischen 
Lähmungen  im  Oculomotoriusgebiete  fehlten,  ebenso  die  Pupillen- 
erscheinungen, dagegen  Nystagmus  als  eigentümliches  Symptom  her- 
vortrat. Bei  dem  llj.  Mädchen  bestand  angeblich  eine  b^innende 
Atrophie  der  Sehnerven  bei  normaler  centraler  Sehschärfe  und 
mit  geringer  Herabsetzung  des  Farbensinnes. 

Norris  (102  und  108)  bezeichnet  als  Beginn  einer  grauen 
Degeneration  der  Sehnerven  eine  trübe  rötlich-graue  Färbung  der 
Sehnerven,  sowie  eine  concentrische  Einengung  des  Gesichtsfeldes, 
auch  für  Farben,  verbunden  mit  einem  erhöhten  Patellarsehnenrefiex. 

In  Westphars  (166)  Falle  (47j.  Mann)  war  bei  einer  Er- 
krankung der  Hinterstränge  doppelseitige  Myopie,  Amblyopie  und 
divergierender  Strabismus  festgestellt  worden.  Zur  Beseitigung  des 
letzteren  wurde  eine  Tenotomie  des  B.  externus  mit  Yemähung  des 
linken  Rectus  internus.  Später  wurde  angeblich  eine  Ptosis  (!)  be- 
merkt, allerdings  bei  bestehender  linksseitiger  Blepharo-Conjunctivitis, 
später  eine  doppelseitige,  links  stärker  als  rechts.  Beiderseits  stark 
concentrische  Einengung  des  Gesichtsfeldes,  Farbenstörung  und  ophth. 
Papillen  beiderseits  blasser  als  normal,  doch  nicht  angesprochen 
atrophisch.  Bei  der  Autopsie  zeigte  sieb  der  rechte  N.  abducens 
dünner  und  durchscheinender  als  der  linke;  eine  nähere  Untersuchung 
wurde  nicht  vorgenommen. 

Remak  (128)  berichtet  über  3  Fälle,  welche  als  Tabes  im 
Kindesalter  bezeichnet  werden:  1)  12j.  Mädchen,  Vater  syphilitisch, 
im  9.  Jahre  Fall  auf  den  Kopf  mit  einer  Wunde  am  Hinterhaupt 
und  vorübergehender  Bewusstlosigkeit,  vor  2  Jahren  links  Ptosis, 
ferner  Doppelsehen    und   Abnahme   des  Sehvermögens.     Beiderseits 


NyBtagpniis  bei  TabeB.  311 

S  »  ^,  spftter  S  =»  ^  und  -^^  Gesichtsfeldeinscliranknng,  massig  weit 
yoigeschritiene  Sehnervenatrophie  mit  geringer  Verengung  der  Gen« 
tralgefässe.  Ausserdem  bestanden  GQrtelgefÜhl,  Mangel  der  Patellar- 
reflexe,  Blasenstörungen ;  2)  14j.  Knabe,  FingenuQilen  rechts  auf  10', 
links  auf  5%  Gesichtsfeldeinschrankung ,  die  Sehnerven  in  mehr  als 
mittlerem  Grade  atrophisch  und  grünlich  verfärbt.  Vor  einem  Jahre 
Enuresis  nocturna,  seit  ^  J.  Inkontinenz,  keine  Spur  von  Ataxie  etc. 
Das  Kniephaenomen  fehlt  beiderseits ;  3)  16j.  Knabe,  beide  Sehnerven 
atrophisch  und  grünlich  verfärbt,  S  auf  Fingerzählen  beiderseits 
herabgesetzt,  Gesiehtsfeldeinschränkung.  Bei  dem  syphilitisch  in- 
ficierten  Vater  wurde  Tabes  im  ersten  Stadium  konstatiert.  Der 
Sohn  litt  vor  3  Jahren  an  Enuresis  nocturna,  Sensibilität  an  den 
unteren  Extremitäten  an  einigen  Partien  beeinträchtigt,  das  Knie- 
phaenomen fehlt  vollständig.  »Ein  seltenes  Beispiel  von  Heredität 
scheint  dieser  Fall  zu  bieten.« 

A.  Eulenburg  (26)  giebt  eine  tabellarische  Zusammenstellung 
Yon  125  Fällen  von  unzweifelhafter  Tabes  (106  Männer  und  19  Weiber). 
Bei  Nichtberücksichtigung  der  weiblichen  Kranken  fanden  sich  unter 
den  Männern  67  ohne  und  39  Fälle  mit  vorangegangener  syphi- 
litischer Infektion,  und  zwar  28  unzweifelhaft  in  Form  typischer 
Sklerose  und  allgemeiner  Syphilis  und  11  wahrscheinlich  in  Form 
von  einfachem  Schanker.  Bei  den  syphilitisch  gewesenen  Tabes- 
kranken zeigte  sich  7mal  eine  Affektion  des  N.  oculomotorius,  9  eine 
solche  des  Sehnerven,  Imal  eine  Hemianopsie  und  5mal  eine  Myosis 
mit  Pupillenstarre. 

Berg  er  (10)  berichtet  zum  Zwecke  einer  statistischen  Erhebung 
über  die  aetiologischen  Beziehungen  zvnschen  Syphilis  und  Tabes 
100  falle;  von  dieser  hatten  43  an  sekundärer  Syphilis  gelitten. 
Von  den  verschiedenen  Symptomen  des  Tabes  kann  vielleicht  nur 
das  Ueberwiegen  der  Augenmuskellähmung  bei  Tabischen  mit  syphi- 
litischen Antecedentien  bemerkenswert  erscheinen.  Bei  früher  syphi- 
litischen Mnnem  (34)  bestand  es  in  32  ^/o,  bei  fehlender  Syphilis  (41) 
in  17  ^/o ,  bei  Weibern  stehen  sich  25  und  18  Proc.  gegenüber. 
Kurz  werden  2  Fälle  angeführt,  in  dem  einen  handelt  es  sich  um 
eine  einseitige  luetische  Iritis,  in  dem  andern  um  eine  Neuritis 
massigen  Grades. 

Samelsohn  (136)  stellte  zunächst  eine  36j.  Frau  vor ;  sie  klagte 
wegen  eines  SchvnndelgefÜhls,  das  sie  allein  beim  Blicke  nach  links  er- 
griffe. Die  Prüfung  auf  Doppelbilder  ergab  ein  v&llig  negatives  Resul- 
tat ;  das  gleiche  Ergebniss  zeigte  die  Untersuchung  von  Sehschärfe,  Qe- 


312  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Sichtsfeld,  Farben-  und  Lichtsinn.  Eine  porzellanartige  Blasse  beider 
Papillen  erweckte  den  Verdacht  einer  spinalen  Erkrankung;  es  fand 
sich  auch  reflektorische  Pupillenstarre,  Ataxie  der  oberen  wie  unteren 
Extremitäten  etc.  Bei  forcierter  Linkswindung  trat  deutlich  ein 
Nystagmus  hervor,  was  für  die  Erklärung  des  subjektiven  Schwindel- 
gef&hls  benützt  wird,  und  S.  deutet  dieses  Symptom  als  eine  »Ataxie 
der  Linkswender  der  Blickebene«.  Ein  weiterer  Fall  betrifFb  eine 
27j.  Frau;  früher  litt  sie  an  Iritis  serosa  beiderseits,  »welche  im 
Anschlüsse  an  eine  forcierte  Laktation  (!)  aufgetreten  wäre.  Nach 
einem  Jahre  zeigte  sich  ophth.  eine  deutliche  weissliche  YerßLrbung 
der  temporalen  Papillenhälfte  auf  dem  rechten  Auge  (S  «=  Finger- 
s»hlen  auf  10'),  und  ein  grosses  centrales  Skotom.  Im  allgemeinen 
enorme  Steigerung  der  Sehnenreflexe,  Fussclonus,  statische  Ataxie 
bei  geschlossenen  Augen  etc.  Der  Fall  wird  als  Mischform  von 
Tabes  und  spastischer  Spinalparalyse  gedeutet. 

Elinkert  (68)  beobachtete  2  Fälle  von  Tabes  dorsalis,  welche 
in  diagnostischer  Hinsicht  ein  Interesse  darboten.  Von  ocularen 
Erscheinungen  sei  hier  nur  f.rwähnt,  dass  in  dem  einen  Falle 
reflektorische  Pupillenstarre  bestand,  welche  teilweise  nach  einer 
antisyphitischen  Behandlung  verschwand.  In  dem  anderen  Falle 
waren  beiderseitige  Abducensparalyse ,  reflektorische  Pupillenstarre 
und  Störungen  im  Gebiete  des  linken  Halssympathicus  vorhanden. 

Lewinski  (82)  beschreibt  die  bekannten  oculo-pupiUären  Er- 
scheinungen bei  einer  Lähmung  des  Halssympathicus,  in  dem  vor- 
liegenden Falle  rechterseits,  bedingt  durch  eine  Struma.  Dabei  war 
die  rechte  Gesichtshälfte  wenig  atrophisch,  schwitzte  nicht,  und 
zugleich  war  an  dem  rechten  Vorderarm  und  der  rechten  Hand  eine  öde- 
matöse  Schwellung  vorhanden,  und  die  Schweisssekretion  herabgesetzt 

Botter  (134)  macht  in  seiner  Zusammenstellung  über  die 
Resultate  der  operativen  Behandlung  des  Kopfes  darauf  aufmerksam, 
dass  verhältnismässig  selten  Sympathicus- Erscheinungen  vorkommen ; 
Ist  dies  der  Fall,  so  sind  sie  bedingt  entweder  durch  Druck  der 
Schilddrüse  auf  den  Sympathicus  oder  durch  Verletzung  desselben 
bei  der  Operation.  In  einem  Fall  war  vor  der  Exstirpation  einer 
carcinomatosen  Struma  vermehrte  Wärme,  Hyperidrosis,  Lähmung  der 
oculo-pupillären  Fasern  vorhanden.  Während  der  Strumektomie  vnirde 
der  Sympathicus  in  einer  Ausdehnung  von  etwa  3  cm  blosgel^t  und 
erwies  sich  verbreitert  und  plattgedrückt.  Nach  Entfernung  der 
Struma  bestanden  alle  Erscheinungen  in  der  geschilderten  Weise 
fort,   nur  die  Bulbusspannung  wurde  normal. 


Anomalien  dea  Girkalationaapparates.  313 

Pedrono  (112)  hat  14  Fälle  von  Basedo Wischer  Erkrankung 
untersucht  und  12n]al  SehstSrungen  gefunden.  Auch  soll  die  Ak- 
kommodation durch  Verlängerung  (!)  der  Ciliarner^en  Not  leiden, 
nnd  eine  mittlere  Weite  der  Pupille  die  Regel  bilden.  Femer  wird 
eine  Verlängerung  des  Sehnerven  angenommen,  die  zur  Atrophie 
f&hre,  auch  soll  sich  Myopie  im  Gefolge  der  Basedow 'sehen 
Krankheit  entwickeln,  und  die  Funktion  der  Augenmuskeln,  besonders 
der  M.  recti  intemi  eine  Herabsetzung  erfahren.  Die  Keratitis  wird 
als  trophischen  Ursprunges,  als  neuro-paralytisch  angesehen. 

In  dem  W  a  e  h  ne  r  ^schen  (159)  Falle  von  Basedow  'scher  Krank- 
heit (Exophthalmus,  Hypertrophie  des  linken  Ventrikels  und  der  Glan- 
dula thyreoidea)  fanden  sich  wie  graue  Degenerationen  erscheinende 
Herde  im  Bückenmarke  und  der  Medulla;  mikroskopisch  erschienen 
an  dieser  Stelle  nur  die  Geßsse  yerändert,  erweitert  und  bei  den 
Arterien  die  Media,  bei  den  Venen  die  Intima  verdickt.  Verf.  fasst 
diese  Veränderungen  als  Folgezustände  der  durch  die  Herzaffektion 
bedingten  Cirkulationsstorung  auf. 

Gunn  (44)  teilt  einen  Fall  von  beiderseitigem  Exophthalmus, 
Atrophie  beider  Sehnerven  mit  Stauung  in  den  Netzhautvenen  und 
Verlust  des  Geruches  mit.  (Unzweifelhaft  handelt  es  sich  der  ganzen 
Beschreibung  nach  um  eine  Neubildung  des  Oberkiefers)  etc. 

Spitzer  (148)  beobachtete  eine  linksseitige  Gesichtsatrophie, 
welche  im  4.  Lebensjahre  begonnen  hatte.  Ophth.  fand  sich  der 
Augenhintergrund  beiderseits  besäet  mit  kleinen  hellen  Flecken, 
Aber  deren  Natur  nichts  Näheres  angefahrt  wird. 


f)  Anomalien  des  Clrknlationsapparates. 

1)  D  a  g  u  i  1 1 0  n,  La  rdtinite  h^morrhagique  et  les  maladidB  du  coeiir.  Bul- 
let, de  la  cHnique  nat.  opbt.  de  Thospice  des  Qainze-Vingts.  III.  p.  123. 
(Bringt  14  Fälle  von  Betinitis  haemorrhagica ,  und  will  1  Sinai  zugleich 
Herzfehler  gefunden  haben.  Die  Untersuchung  in  letzterer  Beziehung  ist 
eine  sehr  mangelhafte.) 

2)  Fulton,  J.  F.,   Gase  of  retinal  haemorrhage  apparently  due  to  dmple 

anaemia  with  remarks.  Americ.  Joum.  of  Ophth.  p.  31.  (Angeblich  auf 
einem  Auge  eine  Blutung  in  der  Gegend  der  Macula  bei  einer  angeblichen 
Anämie  eines  26j.  Mädchens.) 

3)  Hartly,  B.  N. ,  Haemorrhagic  ambljopia  cured  by  dilatation  of  the 
sphincter  ani.    Med.  Times  and  Gaz.    IL    p.  733. 

4)  Lapersoune,  F.  de,  Phldbite  suppur^e  dea  yeinea  ophtalmiques  et  des 
sinua  cayerneux.    Archiv.  d*Opht«  V.  p.  486. 


814  Pathologie  und  Therapie  der  Angenknnkheiteai 

5)  P  a  n  a  8 ,  Diagnostic  d*une  thrombose  des  yeines  ophtadmiqnes  et  des  siniis 
caverneux.    Semaine  m4d.   V.    p.  255. 

6)  R  a  e  b  ]  m  a  n  n,  L.,  üeber  einige  Beziehungen  der  Netzhautcirkniation  zu 
allgemeinen  Störungen  des  Blutkreislaufes.  yircbow*s  ArcL  f.  path. 
Anat.    Bd.  102.    S.-A. 

7)  ßampoldi,  L^arterosclerosi  difEusa  le  e  malattie  dell*  occhio.  Ann« 
uniy.  de  med.  e  chir.    CCLXXI.    p.  142. 

8)  Sattler,  R.,  Exophthalmus ;  its  symptomatic  importance  as  an  oocasional 
attendant  of  hemorrhagic  forms  of  retinitis,  occurring  in  connection  with 
altered  and  increased  general  arterial  pressure,  the  result  of  cardiac,  renal, 
and  hepatic  lesions.    Arch.  Ophth.    XI7.    p.  190. 

9)  —  A  Gase  of  one-eided  transitory  ezophthalmos,  with  undisturbed  fonction 
and  muBCular  movements  of  the  eye  and  the  coexistenoe  of  enophthalmos 
or  recession  of  the  globe.  Americ.  Joum.  of  med.  scienc  n.  s.  LXXXIX. 
p.  486. 

• 

Raehlmann  (6)  bespricht  die  Hyperamie  der  Netzhaut- 
gefässe  bei  sog.  allgemeiner  Anämie,  und  die  pathologische  Be- 
deutung des  Netzbautarterienpulses,  zunächst  die  Form  und  Er- 
scheinung des  Pulses,  dann  den  Arterienpuls  bei  intraoculärer  Durch- 
steigerung, bei  Insuf&cienz  der  Aorta,  bei  Aortenaneurysma,  bei 
Anämie  (nach  profusen  Blutungen,  bei  Chlorose  und  Morbus  Base- 
dowii),  bei  starker  venöser  Stauung  und  bei  Alteration  der  Gefäse- 
wand,  sowie  bei  Netzhauttrübung.  39  Fälle  werden  namentlich 
aufgeführt  und  in  ihren  Erscheinungen  genau  geschildert.  Hinsichtlich 
derselben  sowie  der  sonstigen  Ausführungen  muss  auf  das  Original 
verwiesen  werden.  Die  Schlussbemerkungen  über  den  Netzhaut^ 
arterienpuls  sind  folgende:  »Der  Netzhautarterienpuls  findet  sich 
bei  Insufficienz  der  Aortenklappen,  wenn  gleichzeitig  Dilatation  des 
linken  Ventrikels  und  Hypertrophie  desselben  vorhanden;  er  findet 
sich  ohne  jede  nachweisbare  Spur  von  Herzkrankheit  bei  allgemeiner 
Oligocythämie  mit  hydraemischer  Blutbeschaffenheit.  Er  findet  sich 
femer,  vielleicht  aber  nicht  ausschliesslich,  bei  Angioneurosen  im 
Gebiete  der  Carotis  interna.  Venöse  Stauung  begünstigt  das  Zustande- 
kommen des  Pulses  in  hohem  Grade.  Kompression  der  Carotis  ver- 
hindert oder  vermindert  denselben.  Der  Arterienpuls  der  Netzhaut 
ist  stets  eine  pathologische  Erscheinung.  Gesunde  Individuen  zeigen 
denselben  nicht.  Anregung  und  Beschleunigung  der  Herzaktion, 
einfache  Herzhypertrophie  etc.  bringt  den  Puls  nicht  hervor.  Es 
ist  keine  einfache  Folge  der  Lähmung  der  Gef ässwandung ,  ebenso- 
wenig die  Folge  einer  einfachen  oder  auch  entzündlichen  Hyperämie 
der  Netzhaut.  Das  Vorhandensein  des  Pulses  liefert  den  unum- 
stösslichen   Beweis,   dass   die  Pulswelle  abnorm  weit   in   die  peri- 


Biiiflttw  der  Artoriosoleroee  anf  das  Sehorgan.  315 

pherischoi  Gdfässbezirke  gelaugt,  bevor  sie  der  kontinuierlichen 
Strömung  Platz  gemacht.  Häufig  genug  ist  die  nächste  Ursache  dieser 
abnormen  Circulation  nicht  in  der  Herzarbeit  allein,  sondern  in  der 
BeschafiFenheit  des  Blntes  zu  suchen,  häufig  auch  sind  die  durch 
Tasomotorische  Einflüsse  gesetzten  Blutdruckdifferenzen  massgebend. 
In  allen  Fällen  aber  ist  der  Arterienpuls  in  der  Netzhaut  ein 
Symptom  von  grosster  klinischer  Wichtigkeit,  dessen  Bedeutung  für 
die  diagnostisch-pathologischen  Cirkulationsvorzüge  nicht  verkannt 
werden  darf.c 

Was  die  Hyperämie  der  Netzbautgef ässe  bei  sog.  allgemeiner 
Anämie  anlangt,  so  hat  Verf.  unter  86  Fällen  zunächst  nur  17mal 
(c.  20  Vo)  eine  deutlich  hervortretende  Anämie  der  Netzhaut  be- 
obachtet, dann  in  einer  fast  gleich  grossen  Anzahl  von  Fällen 
(c.  15 — 23  ^/o)  eine  normale  Füllung  der  Retinalgefasse  und  in  den 
fibrigen  57 — 60  Vo  eine  exquisite  Hyperämie.  Die  Befunde  von 
Netzhautbyperämien  sind  nach  2  Richtungen  zu  unterscheiden, 
erstens  kann  es  sich  um  eine  venöse,  durch  mangelhafte  vis  a  tergo 
bedingte  Stauungshyperämie  handeln  und  zweitens  (und  es  ist  dies 
in  der  weitaus  grossten  Zahl  der  Fall)  um  eine  hervorstechende 
Hyperämie  aller  Gefasse  der  Netzhaut,  vornehmlich  des  arteriellen 
Gefasssystems.  Die  Arterien  zeigen  eine  blassrote  bis  gelbrote  Färbung 
und  auf  ihrer  Mitte  einen  breiten,  hellen,  jedoch  wenig  glänzenden 
Reflexstreifen.  Die  Farbe  des  Yenenblutes  ist  auffallend  hochrot, 
wenig  dunkel  und  die  Venen  zeigen  auf  ihrer  Mitte  einen  ungemein 
hellen ,  glänzenden,  aber  sehr  schmalen  Reflexstreifen.  Eine  sichere 
Erklärung  dieser  Erscheinung  vermag  Verf.  nicht  zu  geben.  Ob  es 
sich  nm  vasomotorische  Störungen  handelt  oder  ob  hydramische 
Blntbeschaffenheit,  Erweiterung  der  kleinen  Arterien,  Verminderung 
der  Widerstände  im  peripherischen  Stromgebiete  etc.  eine  Rolle 
spielen,  wird  dahingestellt. 

[Rampoldi  (7),  welcher  seit  Jahren  ein  specielles  Augen- 
merk auf  den  Zusammenhang  der  Allgemeinerkrankungen  mit  jenen 
des  Auges  gerichtet  hat,  bespricht  ausführlich  den  Einfluss  der 
Arteriosderose  auf  das  Sehorgan.  Die  primären  und  secundären 
Netzhautblutungen  bei  Glaukom  haben  meist  ihre  Ursache  in  Arterio- 
sklerose; letztere  ist  oft  Ursache  der  Linsentrübungen  vermittelt 
dnreh  gestörte  Sekretions-  und  Ernährungsverhältnisse.  Bei  ope- 
rativen Eingriffen,  besonders  Starextraktionen,  kann  sie  durch  intra- 
ocolare  Blutungen  den  Erfolg  gänzlich  vernichten;  er  räth  daher 
in  solchen    Fällen   zur    präparatoriscben    Iridektomie.     Sehnerven- 


316  Pathologie  lud  Thenpie  der  Angenknakheiteii. 

atrophieen,  Hemianopsieen,  plötzliche  Erblindungen  sind  oft  Folgen 
der  dnrch  Arteriosklerosen  ausserhalb  des  Angapfek  bedingten 
Blutungen,  Aneurysmen  und  Embolieen.  Brettaue r.] 


g)  Yerschiedene  Erkrankangen. 

1)  Allen  Sturge,  W-,  An  asalyns  of  the  nerre.  Phenomena  in  a  case  of 
anaesthetic  leprosy.    Brain.   p.  40. 

2)  A  r  k  Ö  ▼  7 ,  Joe. ,  Diagnostik  der  Zahnkrankheiten  nebst  einem  Anhange 
Über  die  Differentialdiagnose  von  Zahn-  and  Angen-  als  anch  Ohrenkrank- 
heiten.   Stuttgart.   Enke.   404  S.   (Nor  Litteratnrberficksichtigiing.) 

3)  Bargellini,  D.,  Snlle  sympatie  che  esistono  fra  Tocchio  •  Torecchio. 
BolL  d'ocul.    VII.    p.  213. 

4)  B  e  h  r  e  n  d,  G.,  Ein  Fall  idiopathischer  angeborener  Hant-Atrophie.  Berlin, 
klin.  Wochenschr.  Nr.  6.  (Ektropiom  der  unteren  Lider  in  Folge  der  Hani- 
schnunpfung.) 

5)  Capdeyille,  de,  Belations  pathologiques  entre  Toeil  et  Toreille.  Mar- 
seille m^dic.  D^.  1884  et  Janvier  1885.   p.  358. 

6j  Gheatam,  W.,  Neuro-retinitis  albnminurica.  Joum.  americ  medic  Ass. 
V.  p.  150. 

7)  Eitelberger,  Gangrftn  der  Ohrmuschel.  Wien.  med.  Wochenschr. 
Nr.  21.  (Bei  einer  spontanen  Gangrän  der  Ohrmuschel  eines  ISmonatl. 
Kindes  bestand  gleichzeitig  Eeratomalaoie.) 

8)  Hirschberg,  üeber  Gelbsehen  und  Nachtblindheit  bei  Ikterischen. 
Berlin,  klin.  Wochenschr.  Nr.  23. 

9)  H  o  p  m  a  n  n,  Üeber  den  Zusammenhang  von  Nasen-  und  Augenaffektionen, 
besonders  in  therapeutischer  Hinsicht.    Deutsch,  med.  Wochenschr.  Nr.  25. 

10)  H  0  w  e,  L.,  Abortion  for  the  albnminuric  retinitis  of  pregnancy.  Americ. 
Joum.  of  Ophth.  II.  p.  111.  (H.  meint,  dass  die  Einleitung  der  Frühge- 
burt in  den  frfihen  Monaten  der  Schwangerschaft  bei  Retinitis  albuminu- 
rica zu  empfehlen  sei.) 

11)  Huber,  Ein  Beitrag  znr  Symptomatologie  des  Morbus  Addisonii.  Deutsch, 
med.  Wochenschr.   Nr.  38. 

12)  H  u  t  c  h  i  n  s  o  n,  8.  H.,  Lagophthalmos  dne  to  dental  irritation.  Brit.  med. 
Journ.  II.  p.  1077.  (Angeblich  bestand  einseitiger  Spasmus  des  M.  le- 
vator.) 

18)  K  a  u  r  i  n ,  Edv.,  Om  Öjenlidelser  hos  de  spedalske.  Tidskr.  f.  prakt.  med. 
p.  81. 

14)  Kaposi,  N.,  Xeroderma  pigmentosum.  —  Idiopathisches  multiples  Pig^ 
mentsarkom  der  Haut.    Wien.  med.  Wochenschr.  Nr.  44. 

15)  L  a  n  d  e  8  b  e  r  g,  Amaurose  in  Folge  von  Retinitis  e  morbo  Brigthii.  Gen- 
tralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    April.    S.  106. 

16)  M  0 1  a  r  d,  Des  troubles  oculaires  provoqu^  par  le  taenia.  Recueil  d*Opbt 
p.  284. 

17)  N  i  e  d  e  n ,   Zwei  Fälle  von  spontaner  Heilung  von  Affektionen  des  üveal- 


AugeDerkrankungen  bei  Lepra.  317 

tracttu  nach  üeberstehen  eines  Qeaichtseryaipek.    Oeutralbl.  f.  prakt.  Au- 
genheilk.    M&rz. 

18)  0  u  r  8  e  I ,  Contribution  li  T^tude  des  affections  oculaires  dans  )e  troables 
de  la  menstruation.  Th^e  de  Paris.  (Ohne  jede  genauere  Begründung 
werden  Ekzeme  der  Bindehaut  und  Hornhaut,  EntzflnduDgen  der  Iris,  der 
Chorioidea,  der  Beüna  eto.  in  Verbindung  mit  Amenorrhoe  und  mit  der 
Menstruation  gebracht) 

19)  Rampol di,  B.,  Ipopio  idiopatico  in  donna  grayida  da  tre  mesi.  Ann. 
di  Ottalm.    XIV.    p.  492. 

20)  —  La  Pellagra  e  il  mal  d*occhi.    Ibid.  p.  99. 

21)  —  Di  talune  malattie  degli  occhi  in  rapporto  con  Telmintiasi  intestinale. 
Ibid.  p.  175  und  Gass.  d.  oep.  Milane.   VI.    p.  307. 

22)  —  ün  caso  di  lebbra  oculare.    Ibid.   p.  485. 

23)  RoBsbach,  Ein  merkwürdiger  Fall  von  greisenhafter  Veränderung  der 
allgemeinen  Eörperdecke  bei  einem  18j.  Jüngling.  Deutsch.  Archiv,  f. 
Hin.  Medic.    XXXVI.    S.  197. 

24)  Russe,  W.,  Die  Nase  in  ihren  Beziehungen  zum  übrigen  Körper.  Jena. 
42  S. 

25)  S  c  h  w  a  n  I  F.  W. ,  Report  of  a  case  of  albuminurio  retinitis.  Columbns. 
IV.   p.  5. 

26)  Z  7  c  h  o  n,  De  la  goutte  oculaire.    Reoueil  d'Opht.  p.  415,  477  und  542. 

[Bei  einem  56jährigen  Mann  traten  vor  7  Jahren,  bis  zu  welcher 
Zeit  er  vollkommen  gesund  war,  die  ersten  Zeichen  von  Lepra  auf, 
welche  in  Knotenform  im  Gesicht,  an  den  Extremitäten,  der  Rachen- 
schleimhant  und  den  Augen  aufgetreten  war.  Rampoldi  (22) 
&nd  beiderseits  Augenbrauen  und  Gilien  fehlend,  das  rechte  obere 
Lid  verdickt,  Conjunctiva  schmutzig  gelb,  Sensibilität  derselben 
erhalten.  Rings  um  die  rechte  Hornhaufc  und  auf  dieselbe  über- 
greifend einige  rosenfarbige  Knötchen,  die  Hornhaut  selbst  trübe 
wie  mattes  Glas,  doch  erkennt  man  hinter  ihr  die  unbewegliche, 
nnregelmässige  durch  Exsudat  verschlossene  enge  Pupille.  Aehnlicher 
Befund  links.  Tension  normal,  Sehvermögen  auf  Fingerzahlen  be- 
schrankt. Nach  Abtragung  der  Knoten,  in  welcher  Leprabacillen 
nachgewiesen  wurden,  trat  leichte  Aufhellung  der  Cornea  und  einige 
Besserung  im  Sehvermögen  auf.  Brettaue r.] 

In  einem  Falle  von  Lepra  anaesthetica  fand  sich  nach  der  Mit- 
teilung von  Allen  Sturge  (1)  ausser  anderweitigen  Anästhesien 
auch  eine  Anästhesie  der  Stime  und  der  Augenlider,  und  entsprechend 
eine  Atrophie  des  M.  occipito-frontalis,  der  Corrugatores  supercilii 
und  Orbiculares  palpebrarum.  Die  Lider  konnten  nicht  geschlossen 
werden. 

Kaurin  (13)  zählt  folgende  Augenerkrankungen  bei  der 
anästhetischen    Form    der   Lepra  auf:    Lagophthalmus   paralyticus, 


318  Pathologie  und  Tberapie  der  Angankrankheüen. 

Xerosis  corneae,  hintere  Synechien,  Katarakt  und  Phthisis  bnlbi,  ein- 
mal Trübung  der  Hornhaut  und  bei  der  tuberkulösen :  Trübung  und 
Leukom  der  Hornhaut,  hintere  Synechien,  sklerokorneale  und  in 
der  Iris  befindliche  Knötchen,  Katarakt  und  Phthisis  bulbi.  K. 
empfiehlt  Tarsoraphie  und  die  Keratotomie  bei  den  sklerokomealen 
Knoten. 

[Rampoldi  (20)  zahlt  die  bei  Pellagrösen  am  häufigsten 
beobachteten  Augenkrankheiten  auf  und  ohne  für  ein  direktes  Ab- 
häDgigkeitsTerhältnis  zu  plaidieren,  macht  er  doch  speziell  für  die 
bei  Pellagrösen  beobachtete  angeborene  und  erworbene  Retinitis 
pigmentosa  auf  die  Analogie  der  Abhängigkeit  mancher  Augen- 
krankheiten von  Syphilis  aufmerksam  sowie  auf  die  von  Dr.  Bareggi 
bei  6  Pellagrösen  nachgewiesene  Pigmentdegeneration  der  Spinal- 
ganglien.  Im  Frühjahr  werden  die  meisten  mit  Pellagra  im  Zusammen- 
hang stehenden  Augenerkrankungen  beobachtet;  hiezu  gehören  die 
Erkrankungen  des  nervösen  Apparates,  wie  Hemeralopie,  Retinitis 
pigmentosa,  Sehnervenatrophie,  dann  Schwund  des  Ghoriodealpigments, 
seltener  Geschwüre  und  Nekrose  der  Hornhaut,  Linsen-  und  Glas- 
körpertrübungen. Brettaue  r.] 

Z y c h o n  (26)  stellt  den  Sydenham 'sehen  Spruch :  Totam 
corpus  est  podagrac  an  die  Spitze  seiner  Arbeit.  Wir  sind  schon 
von  Z  y  c  h  o  n  's  Lehrer  Galezowski  gewohnt,  dass  er  die  Gicht 
bei  allen  möglichen  und  unmöglichen  Augenkrankheiten  als  Ursache 
ansieht,  und  so  verwundern  wir  uns  nicht,  wenn  wir  als  »gichtigec 
Augenkrankheiten  folgende  mitgeteilt  erhalten:  Die  Lithiasis  der 
Augenlider,  das  trockene  EIkzem  desselben,  die  subconjunktivalen 
Blutungen,  die  gichtige  Gonjunktivitis,  die  kalkige  Degeneration  der 
B  o  w  m  a  n  'sehen  Membran,  die  Skleritiden  und  Iritiden,  Chorioditen 
und  Cyklitiden,  die  Retinitiden  und  Ghorio-Retinitiden,  die  Katarakte, 
Glaukome,  arteriellen  Thrombosen,  Muskellähmungen  und  endlich 
die  Migraine. 

Hirschberg  (8)  beobachtete  einen  36j.  Patienten  mit  Nacht- 
blindheit und  Ikterus.  Letzterer  bestand  aber  seit  6  Jahren,  aller- 
dings in  wechselnder  Intensität,  seit  3  Wochen  erst  die  Nacht- 
blindheit. Der  Kranke  giebt  an,  am  Tage  wie  durch  einen  gelben 
Nebel  zu  sehen.  »Die  Sehkraft  ist  bei  heller  Tagesbeleuchtnng 
ziemlich  gut,  das  Gesichtsfeld  nahezu  normal;  aber  bei  derartig 
herabgesetzter  Beleuchtung,  dass  der  Beobachter  noch  seine  normale 
Gesichtsfeldausdehnung  behält,  schrumpft  es  sofort  ganz  erheblich 
zusammen  (!).€     Ophth.    erschien  der  Sehnerv  rein-weis-rötlich ,  der 


AagenttSrangen  bei  Helminihiasis.  319 

Augengnmd  rein^range.  Das  Durchsehen  durch  dünne  Gallenfarb- 
ISrangen  und  dnreh  gelbe  Gläser  löschte  bei  normalen  Individuen 
die  ganze  brechbare  Hälfte  des  Spektrams  ans;  bei  dem  erwähnten 
Kranken  hörte  im  reinen  Grün  die  Farben-,  im  Kornblumenblau  die 
Liehtempfindung  auf«  Das  ikterische  Gelbsehen  wird  auf  die  Gallen- 
stoffimbiktion  des  dioptrischen  Vorbaues,  bezw.  der  Netzhaut  bezogen, 
die  Nachtblindheit  hänge  unmittelbar  mit  dem  Gelbsehen,  d.  h.  mit 
der  Blaublindheit  zusammen,  indem  in  der  Abenddämmerung  zuerst 
die  gelben  Strahlen  schwinden  und  zunächst  die  blauen  Strahlen 
Ueiben,  welche  den  Ikterischen  ganz  dunkelblau  erscheinen. 

Bei  der  Bronzekrankheit  wird  besonders  hervorgehoben,  dass 
die  Conjunktiva  von  der  Pigmenteinlagerung  frei  bleibe,  oder  nur 
äusserst  selten  mitbeteiligt  werde.  In  einem  von  Huber  (11)  mit- 
geteilten Falle  handelte  es  sich  um  einen  älteren  Mann  mit  starker 
Pigmentierung  des  Gesichtes,  Lippensaumes,  Nackens,  Penis,  Skro- 
tnm's  etc.  Die  Conjunctiva  sklerae  zeigte  rechts  3  mm  vom  Hom- 
hautrande  entfernt  etwas  nach  einwärts  von  der  Medianlinie  einen 
über  stecknadelkopfgrossen ,  rundlich-eckigen  graphitfarbenen  Fleck, 
in  ihrem  unteren  Teil  beiderseits  mehrere  feine  Flecke. 

In  einem  Falle  von  greisenhafter  Veränderung  der  allgemeinen 
KSiperdecke  bei  einem  18j.  Jünglinge  giebt  Rossbach  (23)  fol- 
genden Augenbefuttd:  >Die  AugenöfiFnung  ist  schlitzförmig  eng  in 
Folge  des  tiefen  Herabgesunkenseins  der  stark  verlängerten  oberen 
Augenlider.  Auch  die  Conjunktiva  zeigt  beim  Auseinanderziehen 
der  Augenlider  eine  starke  Vergrösserung  (nicht  Verdickung)  und 
dadurch  starke  Faltenbildung  und  Abhebung  vom  Auge.  Auch  ist 
rings  um  die  Lider  die  Haut  in  eine  Masse  grosser  und  kleiner 
Falten  gelegt.  Das  Auge  selbst  ist  jugendlich  frisch  und  klar  und 
macht,  wenn  man  es  bei  auseinandergezogenen  Augenlidern  betrachtet, 
in  Folge  des  Gegensatzes  zu  dem  übrigen  greisenhaften  Aussehen 
einen  merkwürdigen  Eindruck.  Beim  Schliessen  des  Auges  bleibt 
in  den  oberen  AugenUdem  noch  eine  breite  Hautfalte  aufrecht  stehen. 
Das  untere  Augenlid  ist  leicht  ektropioniert,  die  Conjunktiva  zwischen 
unterem  Augenlid  und  Cornea  ist  so  vergrössert  und  gefaltet,  dass 
sie  das  untere  Lid  weit  vom  Auge  entfernt  hält ;  auf  beiden  Seiten 
ist  Blepharitis  dliaris  vorhanden,  c 

[Rampoldi  (21)  führt  fünf  neue  Fälle  an,  in  denen  ver- 
schiedene Augenstörungen  von  der  Anwesenheit  von  Würmern  im 
Dannkanal  abhängig  waren.  Brettaue r.] 

Despagnet  (16)  will  einen  Fall  von  Störung  des  Sehvermögens 


320  Pathologie  und  Therapie  der  Angenkraiikheiteii. 

und  der  Sensibilität  in  der  Umgebung  der  Augenhöhle  mit  gleich- 
zeitigen anscheinend  ataktischen  Erscheinungen  nach  jeder  Richtung 
durch  Entfernung  einer  Taenie  geheilt  haben.  Dabei  wird  eine 
im  J.  1865  von  Molard  (16)  yerö£Pentlichte  Krankengeschichte 
eines  Falles  abgedruckt,  der  eine  grosse  Aehnlichkeit  mit  dem 
beobachten  dargeboten  haben  soll. 

H  o  p  m  a  n  n  (9)  weisst  darauf  hin,  dass  die  bei  Nasenaffektionen 
vorkommenden  Vorgänge  am  Auge  gemischter  Natur  seien,  einerseits 
entzündliche  Zustände,  andererseits  nervöse  Erregungsvorgänge.  H. 
erinnert  an  die  Abhängigkeit  von  Amblyopie,  Hemiopie,  Flimmer- 
skotom  von  Nasenleiden  und  stellt  auch  einen  Fall  von  einseitigem 
Morbus  Basedowii  vor,  dessen  Heilung  durch  ausschliessliche  Be- 
handlung eines  hauptsächlich  auf  derselben  Seite  entwickelten  Nasen- 
leidens bewirkt  worden  war  und  nunmehr  über  1^  Jahre  Stand 
gehalten  hat.  Am  häufigsten  sind  die  Erkrankungen  des  Thränen- 
nasenkanals  und  der  Bindehaut  bei  diffuser  Hypertrophie  der  Mu- 
scheln, bei  Polypen,  bei  trockenen  Formen  des  Nasenkatarrhs  etc. 

De  Gapdeville  (5)  will  bei  4  Fällen  die  Ueberleitong  eines 
entzündlichen  Processes  des  Auges  auf  das  Ohr  annehmen  und  nimmt 
dabei  die  Theorie  der  sympathischen  Erkrankungen  des  Auges  zu 
Hilfe.  Bei  den  beschriebenen  lUllen  handelt  es  sich  um  Eatarakt- 
operation,  traumatische  Katarakte  und  Glaukom;  worin  aber  die 
Ohrenafi'ektionen  bestanden  haben,  erfahren  wir  nicht,  so  dass  über^ 
haupt  wohl  gar  keine  nähere  Untersuchung  stattgefunden  hat. 


Die  Erankheiten  der  GonjnnktiYa. 

Referent:  Prof.  0.  Haab  in  Zürich. 

1)  Agailar61anch,J.,  Oftalmfa  porolenta  de  los  reci^n  nacidoa.    Pro- 
gresso  ginee.    Valencia.    1.    p.  421. 

2)  Ahlfeld,   F.,   Die  AugenentzQndnDg  Neageboreaer.      Ber.  cu  Arb.  a.  d. 
geburtsh.-gynaek.  Klinik  za  Marbarg.    II.    8.  202. 

3)  A 1  b  i  n  i ,   Q.,   Considerazioni   ed   osBerrazioai  pratiohe  sni  coUirii    Oior. 
intemaz.  d.  scienc.  med.,  Napoli  n.  s.    VII.   p.  1. 

4)  Alt,   A   case   of  keratitis  phlyctaenulosa   of  long  standing,  healed  affcer 
enucleation  of  tbe  phtbisical  fellow  eye.   Americ.  Journ.  of  Ophth.  II.  p.  38. 

5)  -*  On  the   inspergation   of    powdered  jeqnirity   in    oases    of  trachoma. 
Ibid.    p.  257. 


Krankheiten  der  Gonjanktiva.  321 

6)  A  m  a  t,  Une  sangsne  dans  le  cal  de  eac  coigonctiTal  supärieur.    Gaz.  m^d. 
de  Paris.    Nr.  18.    p.  210. 

7)  A  n  d  r  e  w  8 ,    J.  A. ,   Contagious  conjunctivitifi ;  ite  canses,  prevention  and 
treatment.    New- York.  med.  Journ.    Oct.   p.  449  and  480. 

S)  —  Treatment  of  pamlent  conjanotivitis.   Americ.  Journ.  of  Ophth.  IL  p.  144. 

9)  —  Jequirity  Ophthalmia.     Ihransactb  of  amerio.  ophth.  soo.    1884.    Boston. 
1885.    III.    p.  6  79. 

10)  Arens,  Ed.,  Ophthalmologische  Beobachtungen  und  Bemerkungen.  Lu- 
xemburg. 24  S.    (1.  Ein  Wort  tkber  Augendiphtheritis.) 

11)  Baas,  Genuine  nervOse  Conjunctivitis.  Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk. 
S.  238. 

12)  B  a  e  u  m  1  e  r ,  E. ,  Pemphigus  conjunctiTae  und  essentielle  Schrumpfung. 
Ebd.    8.  329. 

13)  Bartel,  W. ,  Ein  Fall  yon  Frühjahrskatarrh  der  Conjunotiva.  Inaug.- 
Diss.    Berlin.    (Nichts  Neues.) 

14)  B  a  u  d  0  n ,  Chancre  de  la  oonjonctive.    Reeneil  d^Opht.   p.  678. 

15)  B  e  1 0  Wy  Beitrag  zur  Behandlung  der  entzflndlichen  Bindehauterkrankangen . 
Westnik  ophth.    Mai  — Juni. 

16)  Benson,  A.  H.,  Lupus  of  conjunctiva.  Ophth.  Review,  p.  121.  (Ophth. 
soc.  of  the  united  kingdom.) 

17)  Berg,  A.,  Ophthalmoblennorrhoea  neonatorum  dess  orsak  och  profylak- 
tiska  behandling.    Referat    Ilygieia.    Stockholm.    XLVI.  p.  182. 

18)  Bergmeister,  Ein  Fall  von  Herpes  iris  conjunctivae.  Anaeiger  der  k. 
k.  Gesellsch.  d.  Aerzte  in  Wien.    Nr.  29.   S.  228. 

19)  Bieloff,  üeber  die  Behandlung  der  entzündlichen  Erkrankungen  der 
Bindehaut.    Westn.  oftalm     Eieff.   IL   p.  195. 

20)  Bisserie,  F.,  Note  sur  une  forme  sp^iale  de  conjonctivite  phljctänu- 
laire  avec  äcoulement  muco-purulent ,  pr^^ant  l*apparation  des  phlyc- 
t^nes.    Ann.  mdd.-chir.  frauf.  et  Strang.   I.  p.  202. 

21)  B  o  u  n  t  a  h ,  Traitement  de  Tophthalmie  granpleuse  par  le  j^uirity. 
Recueil  d*Opht.    p.  689. 

22)  Browne,  Edgar  A.,  A  point  in  the  treatment  of  purulent  Ophthalmia. 
Brit.  med.  Journ.    I.   p.  69. 

28)  Bumm,  E. ,  Der  Mikroorganismus  der  gonnorrhoisohen  Schleimhauter- 
krankungen »Qonococcus  N  e  i  s  s  e  r«.    Wiesbaden.    146  S. 

24)  Burn  h  am,  G.  H.,  The  use  of  carbolic  acid  in  purulent  a£fections  of  the 
conjunctiva  and  comea.    Ameiic.  Journ.  of  Ophth.    L   p.  250. 

25)  C am  ö,  M.,  Sobre  el  pter£gion.  Clinica  oftalmol.  de  la  dispensaria  de  Santa 
Bosa  Santiago  de  Chile.   I. 

26)  Campart,  Cylindrome  de  la  conjonctive  bulbaire.  BuU.  de  la  din. 
nation.  opht.  de  Thospice  d.  Quinze-Vingts.  III.   p.  59. 

27)  C  a  r  r ,  W.  L. ,  A  case  of  gonnorrhoeal  Ophthalmia,  rupture  of  the  comea 
and  loss  of  the  lens.    Med.  Record.  New-Tork.   XXVII.   p.  317. 

28)  C  h  i  1 1 0  n,  B.  H.,  Operative  and  medicinal  treatment  of  pterygium.  Trani- 
act.  Texas  med.  Ass.  Austin.   XVIII.    p.  841. 

29)  Cohn,  Ueber  Pemphigus  der  Augen.  Vortrag,  gehalten  in  der  Sitzung 
der  med.  Sektion  der  Schlesischen  Gesellschaft  für  vaterl.  Kultur  am  13. 
Februar.    Breslauer  ärztliche  Zeitschr.   Nr.  10. 

JahxMbtfloht  1  Ophthalmologi«.  XYI.  ISSft.  21 


822  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

SC)  C  o  1 1  i  n  ■,  E.  T^  The  hollow  eye  specnliun  and  dondie  for  the  treakaent 

of  gonnorrhoeal  Ophthalmia.    Lancet.    I.    p.  1130. 
31)  C  o  p  p  e  s,  1.  Eneore  le  Jeqnirity  ;  2.  De  Top^ration  de  la  cataracte  moUe 

par  aspiration.    Archiv.  d*Opht.   p.  173,    Rot.  d*ocal.   Nr.  6.  p.  137,  177. 

(Soeiät^  fran^  d*Opht)  und  Ballet,  möm.  80C.  fran9.  d*Opht    III.   p.  77. 
32)Critchett,    A.  and   J n  1  e r ,   Enential   «hrinking  of  the   oonjancÜTa. 

Med.  Times  and  Gaz.  IT.    p.  855.    (Ophth.  soe.  of  the  nnited  kingdonoL) 

33)  Gsapodi,  J.,  A  kOtöhirtya  diphtheri&s  gynlad^sa.    Ssemteet.  6.  p.  108. 
(Diphtheriti«  der  Bindehaut.) 

34)  Dahlfeld,  C,   Der  Wert  der  Jeqvirity-Ophthalmie  fUr  die  Behandlang 
des  Trachoms.    Dorpat.    98  8. 

35)  D  a  r  i  e  r,  De  Pophthalmie  ▼imlenie.    Revue  cliniqae  d*Oeul.  Nr.  3.  p.  79 
und  Arch.  d*Opht.    p.  180.    (Soci^t^  fran^.  d*Opht.) 

86)  Darrigade,  P.,  Dn  pt^gion  et  de  son  traitement  par  la  m^hode  dite 
d*enroa]ement.    Thäse  de  Paris.    62  p. 

37)  De  Beck,  D.,  The  Prophylaxis  of  Ophthalmia  neonatorum.  Cincin.  Lan- 
cet &  Clinic.   XIV.    p.  767—777. 

38)  Dehierre,  Arthrite  du  coude  dans  le  oours  d*nne  Ophthalmie  pnrulente. 
Revue  g^närale  d'Opht    p.  299. 

39)  Derby,  Riebard,  Contagions  Ophthalmia  in  asylums  and  residential 
schools.    Med.  Record.    June  13.   XV.  p.  779. 

40)  DeSchweinitz,  G.,  Two  cases  of  diphtheritic  conjunctivitiB.  Med. 
News.   XL VII.  p.  149. 

41)  D  i  8  k  n  s  s  i  0  n  om  preventiva  ätgfirder  mot  Ophthalmia  neonatorum. 
Svens  L&k.-Säll8k.  n.  Handl.   p.  82. 

42)  Dolgenkow.,  W. ,  Verbrennung  der  Bindehaut  bei  gleichzeitiger  An- 
wendung von  Jod  und  Quecksilber.    Westnik  ophthahn.    Mai  —  Juni. 

43)  Duci,  E.,  Cisticerco  sotto-oongiuntivale.  Gazz.  d.  osp.  Milano.  VI.  p.  354. 
(Entfernung  eines  subconjanktivalen  Cysticercus  bei  einem  8j&hrig^n  Kna- 
ben durch  einfachen  Gonjunktivalschnitt.) 

44)  Feuer,  Nathan,  A  trachoma-endemia  Toront&lban.  Szemteet.  1835. 
p.  9. 

45)  —  Die  Tracbomendemie  im  Torontdler  Ck>miiat.  Pest,  med.-chir.  Presse. 
XXI.    p.  200,  220. 

46)  F  i  c  a  n  o,  La  resorcina  nella  cura  de!  traooma  e  panno  oomeale.  Annali 
di  Ottalm.   XIV.   p.  186. 

47)  Fi  e u z a  1 ,  Conseils  aus  mbres  dans  le  but  de  pr^venir  Topbtalmie  puru- 
lente  des  nouvean-n^.  Bullet,  de  la  olinique  uat.  opht.  de  Thospioe  des 
Quinze-Vingts.   III.    p.  78. 

48)  Fox,  L.  W. ,  Catarrhal  Ophthalmia  —  »Pink  Eye«.  Americ.  Jonm.  of 
Ophth.    p.  108. 

49)  Fr&nkel,  E. ,  Bericht  über  eine  bei  Kindern  beobachtete  Epidemie  in- 
fektiöser Kolpitis.    V  i  r  c  h  0  w*s  Arch.  f.  path.  Anat.    IC.    S.  251. 

50)  F  r  a  n  c  k  e,  üeber  Aetiologie  und  Therapie  der  Blennorrhoe  Neugeborener. 
Deutsche  med.  Wochenschr.    S.  45.    (Nichts  Neues.) 

51)  Friede,  H.,  Zur  Aetiologie  der  Polypen  an  der  Coigunotiva.  Inaug.-Diss. 
Kiel.    13  8. 

52)  G  a  1 1  e  n  g  a ,   G. ,   Contribution  h  Tätude  des  tumeurs  cong^nitales  de  la 


Krankheiten  der  ConJDnktiya.  323 

conjonetive  et  de  la  eorn^.    Gonsid^rationa  rar  lenr  gen^.    Annal.  d'OcoL 
T.  XCI7.    p.  215. 

53)  —  Riviita  clinica  sol  trattamento  operativo  delle  cicatrici  oomeali.  Gaz- 
zetta  delle  cliniche.    XXI.    p.  829. 

54)  Oasparetti,  Y. ,  Cnra  della  blenorrea  congiuntivale  colla  resorcina. 
Riv.  veneta  di  scienc.  med.    II.    p.  544. 

55)  Gay  et,  De  la  tubercalose  conjonctivale.  Archiv.  d*Opht.  p.  177.  {8oc\4t6 
fran^.  d*Opht.) 

56)  Gelpke,  Tb.,  Ueber  Pemphigaa  conjanotivae.  Elin.  MonatebL  f.  Augen- 
heilk.  8.  191. 

57)  G  i  n  1  i  n  i ,  Ferd. ,  Beitrag  zur  Kenntniss  des  Melano-Sarkoms  der  Binde- 
haut.   Inaug.-Difls.    Wflrzburg. 

58)  Glorienz,  Z.,  L'idiosjncraaie  de  la  oonjonctivite  atropinique.  Annal. 
d'OcnliBt.    T.  XCIV.   p.  201. 

59)  G  o  r  d  0  n ,  N.  R. ,  Chronic  Conjunctivitis  dependent  upon  disease  of  the 
intranasal  tissues.    Joum.  Americ.  med.  Ass.  Chicago.    V.    p.  538. 

60)  Guaita,  L.,  Epithelioma  della  congiuntiva  bulbare.  Gazz.  d.  osp.  VI. 
p.  611,  627. 

61)  Gnnning,  üeber  Trachom.  Ber.  über  die  XVII.  Vers.  d.  ophth.  Ge- 
sellsch.  in  Heidelberg.    8.  198.    (Diskussion  8.  206.) 

62)  H  a  a  b,  Üeber  Aetiologie  und  Prophylaxe  der  Ophthalmo-BIennorrhoe  Neu* 
geborener.    8.-A.    Korrespondenzbl.  f.  Schweiz.  Aerzte.    XV.    8.  7,  28. 

63)  H  a  n  8  e  1 1 ,  H.  F. ,  An  epidemic  of  acute  catarrhal  Conjunctivitis ;  >pin- 
keyec,    Med.  News.    XLVI.    p.  448. 

64)  Herschel,  Schwefelsäure  Verbrennung  beider  Augen.  Deutsch,  med. 
Woohenschr.  Nr.  15.    (Sitzung  d.  ftrztl.  Vereins  zu  Hamburg  am  27.  Jan.) 

65)  Hj  ort,  J.,  Den  kroniske  Eonjunktivalhyperaemi  og  den  kroniske  folliku- 
läre Eonjunktivalbetaendelse.  ügesk.  f.  Laeger.  Ejobenfaaven.  4.  R.  XIl.  p.  36. 

66)  Hock,  Conjunctivitis  granuloea  cum  panno;  unter  Jequirity-Eur  Schwin- 
den der  Papillarsch wellung.    Wien.  med.  Blätter,   p.  1215. 

67)  Holmes,  £.  L. ,  Gases  of  chanore  of  the  eyelid  and  of  the  eamncle. 
Chicago  med.  Journ.  &  Ezam.    I.    p.  296. 

68)  Kipp,  C.  J.,  Conjunctivitis  primaveral.  An.  de  obst.  ginepat  y  pediat. 
Madrid.   2  ^p.    V.   p.  75. 

60)  Knapp,  H.,  Heilaug  diffuser,  hyaliner  (amyloider?)  BindehautinfiltratioB 
durch  Elektrolyse.  Ber.  über  die  XVIL  Vers.  d.  ophth.  GesellsoL  in  Hei- 
delberg. 

70)  —  Weitere  Beobachtungen  Über  die  Anwendung  von  Jequirity.  Aroh.  t 
Augenheilk.   XIV.    4. 

71)  Kroner,  Ueber  die  Aetiologie  der  Ophthalmia  neonatorum.  Mitt.  d. 
Vers.  d.  Aerzte  in  Nieder-Oest.    XI.    8.  49. 

72)  Lang,  Pemphigus  of  conjunctiva.    Ophth.  Review,   p.  368. 

73)  Lee,  G.,  Gumma  of  the  ocular  conjunctiva,  eure,  remarks.  Lanoet.  II« 
p.  803. 

74)  Little,  W.  8.,  Therapentic  action  of  cocaine  in  a  case  of  diphtheritie 
Conjunctivitis.    Med.  &  surg.  Reporter.    LH.   p.  228. 

75)  Lucas,  d  Gonorrhoeal  rheumatism  in  enfiuits  from  purulaot  Ophthal- 
mia.   Brit.  med.  Journ.    1.   p.  429. 

21» 


324  Pathologie  and  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

76)  L  u  c  a  •,   C. ,   Association  of  Ophthalmia   neonatorum   with  joint-disease. 
Ibid.    II.    p.  699. 

77)  L  y  o  Y ,   0. ,   Ophthalmoblennorrhoea  neonatorum.    Med.  Oboxr.    MoskaTa. 
XXIV.    p.  325. 

78)  M  a  n  t  on,  W.  F.,  The  prophylactic  treatment  of  Ophthalmia  neonatoram. 
Boaton  med.  and  surgic.  Journ.   CXIII.    p.  151. 

79)  —  Report  on  Ophthalmia  neonatorum.    Boston.    8  p. 

80)  Massregeln  gegen  die  AugenentzAndung  der  Neugeborenen.  Gentralbl. 
f.  allg.  Gesundheitspfl.    S.  79. 

81)  Mo  Eeown,  W.  A. ,  On  the  prevention  of  Ophthalmia  neonatorum  and 
of  its  ravages.    Brit.  med.  Journ.   I.   p.  383. 

82)  Mittendorf,  W.  F.,  Granulär  lids.    New-Fork  med.  Journ.   p.  168. 

83)  M  o  n  o  d ,  E. ,  Ophthalmie  purulente  des  nouyeau*n^.  Gaz.  hebdom.  des 
sciences  medic.  de  Bordeaux.    Nr.  83  et  34 

84)  0  p  p  e  n  h  e  i  m  e  r,  0.,  Untersuchungen  über  den  Gonokokkus  (Ne i  s ser). 
Arch.  f.  Gynäkol.    XXV.    1. 

85)  Ottava,  J.,  Klinikai  kOzlem^nyet  (Klinische  Mitteilungen.)  Symmetrisch 
gelegene  grosse  Lymphgefässer Weiterungen.    Szemäszet.    5.    p.  93. 

86)  Paris otti,  Di  un  caso  di  epithelioma  primitive  della  congiuntira  bul- 
bare.    Annali  di  Ottalm.  p.  126. 

87)  —  Epithelioma  primitif  de  la  conjonctive  bulbaire.  Archiv.  d^Opht.  V. 
p.  180.    (Soci^tä  fran^.  d*Opht.) 

88)  —  Sur  un  cas  d'^pithelioma  de  la  conjonctive  bulbaire.  Beoneii  d*Opht 
p.  272. 

89)  Parker,  F.  L.,  Transplantation  of  the  conjunctiva  of  the  rabbit  to  the 
human  eye,  in  a  case  of  Symblepharon,  associated  with  convergent  squint, 
sucoessful ;  subsequent  correction  of  squint  by  tenotomy.  Med.  News. 
Phila.    XLVI.    p.  688. 

90)  Perrin,  M. ,  Traitement  de  la  conjonctivite  pomlente  rhumatismale. 
Union  m^c.   p.  670. 

91)  Peunow,  Anwendung  von  Jequirity  bei  Trachom.  Westnik  ophtL 
Mai  —  Juni. 

92)  P 1  a  n  t  e  n  g  a ,  H.  G.  W. ,  De  jequirity- behandeling  in  de  oogheelkunde. 
Wageningen.    91  p. 

98)  Prevention  of  Ophthalmia  of  Infants.  Ophth.  Review,  p.  119.  (Ophth. 
Society  of  the  unit.  kingdom.)  und  Medic.  Times  and  Gas.    I.   p.  80. 

94)  Raehlmann,  L. ,  Ueber  Trachom.  Volkm an n*8  Sammlung  klin. 
Vortr&ge.    Nr.  263. 

95)  Reu  SS,  v.,  Conjunctivitis  jequiritica;  die  Jequirity-Ophthalmie.  (Ophth. 
Mitteil«  a.  d.  2.  Ünivers.-Augenklinik  in  Wien.)  Wien.  med.  Presse.  Nr.  22 — 45. 

96)  Richter,  R.,  Zur  Behandlung  der  Conjunctivitis  granulosa  durch  Ex- 
cision.    V.  Graefe*s  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.   4.   S.  73. 

97)  Robertson,  J.  A. ,  An  eye  removed  for  a  melanotic  sarcoma  affecting 
the  conjunctiva  of  the  lid  and  globe.    Transact.  med.-chir.  soc.    IV.  p.  3. 

98)  Sa e misch,  Die  Augenentzündung  der  Neugeborenen.  Centralbl.  t  allg. 
Gesundheitspfl.   S.  81. 

99)  S  a  1  o  m  0  n  ,  J.  V. ,  The  use  of  alumn  in  purulent  Ophthalmia.  Ophth. 
Review,   p.  181. 


Krankheiten  der  Gonjunktiva.  325 

100)  Santos-Fernandez,  J,  Accidentes  k  qne  puede  dar  Ingar  el  je- 
quiritj;  indicaciones  j  contraindicacionee.  Crön  m^d.-quir.  de  la  Ha- 
bana. XL  p.  196  und  An.  r.  Acad.  de  cien.  mäd.  de  1a  Habana.  XXII. 
p.  ISO. 

101)  Sehen  kl,  Ein  Fall  von  amjloider  Degeneration  der  Bindehaut  des 
linken  Anges.  Wien.  med.  Wochenschr.  Nr.  19.  (Verein  deutscher  Aerzte 
in  Prag.) 

102)  Schweigger,  C,  A  rare  conjnnctival  lesion  (formation  of  vesicles 
with  subsequent  atrophy).    Arch.  Ophth.    XIY.    p.  100. 

108)  Sedan,  Note  sur  un  cas  de  conjonctivite  catarrhale  k  s^crätion  muco- 
purulente  et  k  forme  intermittente.  Bull,  et  mäm.  Soc.  fran^  d'opht. 
III.   p.  308. 

104)  Shastni,  A.  N.,  Treatment  of  Grefovski's  catarrh  oombined  with  con- 
junctiviÜs  contag.  etc.    Yoyenno-san.  diclo.  St  Petersb.    V.   p.  117. 

10.5)   Steffan,  Pemphigus  conjunctivae.  Elin.  Monatsbl.  f  Augenheilk.  S.  214. 

106)  Stratz,  C.  H.,  Sublimat  als  Prophylacticum  bei  Blennorrhoea  neona- 
torum. Centralbl.  f.  Gynäk.    IX.    S.  257. 

107)  Taylor,  B.  H.,  Hydrochlorate  of  cocaine  in  catarrhal  Ophthalmia.  At- 
lanta med.  and  surg.  Joum.   n.  s.    II.   p.  135. 

108)  Tekontiew,  Ljodoforme  dans  le  traohome  et  le  pannus.  Gesellsch,  d. 
kaukas.  Aerzte.  Nr.  18. 

109)  T  e  n  n  w  i  c  h,  R.  G^  A  case  of  Ophthalmia  neonatorum  with  Joint  disease. 
Brit.  med.  Joum.   II.   81.  Okt. 

•  

110)  Touchet,  Des  copjonctivites  rhumatismales  aiguSs.  Th^se  de  Paris. 
89  p. 

111)  T  r  0  u  s  8  e  a  u,  Prophylazie  et  traitement  de  Tophthalmie  purulente.  Ann. 
mM.-chir.  fran9.  et  Strang.   I.  p.'  286. 

112)  Tweedy,  J.,  On  the  use  of  alnmn  in  purulent  Ophthalmia.  Brit  med. 
Joum.    July. 

113)  Ü  f  f  e  1  m  a  n  n,  J.,  Die  Prophylaxis  der  Blennorrhoea  neonatorum.  Deutsche 
Med.-Ztg.  I.  S.  61.  (Zusammenstellung  des  bis  dahin  Bekannten  speciell 
das  G  r  e  d  ^^sche  Verfahren  Betreffenden.) 

114)  Ulrich,  G.,  Nachweis  der  Tuber kelbacillen  bei  Coxgunktiyal tuberku- 
löse.   Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.  Dezember.   S.  859. 

115)  Uppenkamp,  H.,  Zur  Aetiologie  und  Prophylaxe  der  Ophthalmoblen- 
norrhoea  neonatorum.    Inaug.-Diss.    Berlin. 

116)  Valude,  Note  sur  une  forme  d'ophtalmie  des  enfants  scrofuleux  Simu- 
lant la  conjonctivite  puralente.    Paris.    Steinheil. 

117)  Vossius,  Zur  operativen  Behandlung  der  Coigunotivitis  granulosa. 
Ber.  über  die  XVII.  Vers,  der  ophth.  Gesellsch.  zu  Heidelberg.    S.  186. 

118)  Walker»  G.  £.,  A  case  of  gumma  of  the  conjunctiva.  Med.  Rec.  New- 
York.  XXVin.  p.  513. 

119)  Watson  Spencer,  Peritomy  for  granulär  lids.  Ophth.  Review,  p.  348. 

120)  Webster,  D.,  Jequirity  as  a  remedy  for  granulär  lids  with  pannus. 
Med.  Record.    XXVII.   Nr.  7.    p.  180. 

120a)—  The  treatment  of  granulär  lids.    New-Tork  med.  Joum.  p.  164. 

121)  Widmark,  J. ,  Monartrit  hos  ett  barn  med  Conjunctivitis  neonatorum. 
Aftryk  ur  Hygiea. 


326  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

122)  Widmark,  J.,  Ytterligare  nSgra  iakttagelser  om  gonokockemat  före- 
komst  yid  pomlent  konjuncÜTit  samt  vid  pnmlent  TulroTaginit  hos 
minder&riga.    Svenska  IftkareeälUk  f<5rh.      Hygiea.   p.  581. 

128)  W  o  0 1  e  D  ,  F.  D. ,  Gonnorrhoeal  Ophthalmia.  D  a  n  i  e  1'  s  Texas  med. 
Joum.    Austin.    I.    p.  117. 

124)  Zatvornicki,  A.,  üeber  Gelenkrheomatismus  im  Gefolge  der  Con- 
jonktival-Blennorrhoe.    Westnik  ophth.    Mai  —  Jnni. 

B  u  m  m  (23)  schildert  nach  einer  kurzen  geschichtlichen  Ueber- 
sicht  Morphologie,  Verhalten  im  Sekret  und  Vorkommen  des  Gono- 
kokkus, femer  sein  Verhalten  im  Gewebe,  die  Reinkultur  und 
Rfickimpfung  desselben.  Was  die  diagnostische  Bedeutung  des 
Gonokokkusbefundes  anbetrifft,  so  resümieren  sich  die  Befunde  von 
B.  dahin,  dass  1)  die  Diplokokkengestalt,  resp.  die  von  Neisser 
hervorgehobene  Semmelform,  für  den  Gonokokkus  nicht  charakteristisch 
ist,  da  noch  andere  pathogene  und  nicht  pathogene  Diplokokken 
in  der  Form  genau  so  beschaffen  sind,  sondern  dass  vielmehr  die 
rundlichen  Anhäufungen  um  die  Kerne  der  farblosen  Blutkörperchen 
resp.  das  Vermögen  des  G.  in  das  lebende  Protoplasma  einzudringen 
das  Haupt-Characteristicum  des  Parasiten  bilde.  2)  Vorausgesetzt, 
dass  keine  desinficierende  Behandlung  vorausgegangen  ist,  sind  Grono- 
kokken  im  Sekret  jeder  gonorrhoischen  SchleimhautentzQndung  nach- 
weisbar. 3)  Gonokokkenfreies  Sekret  wirkt  Schleimhäuten  g^enüber 
nicht  infektiös.  4)  Gonokokkenhaltiges  Sekret  bewirkt  an  empfang- 
lichen Schleimhäuten  in  minimer  Quantität  mit  absoluter  Sicherheit 
die  blennorrhoische  Entzündung.  —  Zur  raschen  Diagnose  em- 
pfiehlt B.  folgendes  Verfahren:  das  fein  ausgestrichene  Sekret  wird 
auf  dem  Objektträger  über  der  Flamme  getrocknet,  eine  halbe 
bis  eine  Minute  einer  concentrierten  wässrigen  Fuchsinlösung  aus- 
gesetzt, abgespühlt,  wieder  an  der  Flamme  getrocknet  und  dann 
eventuell  ohne  Deckglas  direkt  im  Oel  der  homogenen  Immersion 
besichtigt.  So  wird  binnen  2 — 3  Minuten  die  Untersuchung  eines 
Sekrets  ermöglicht.  —  Eine  besonders  sorgfältige  Berücksichtigung 
widmet  B.  dem  Verhalten  des  Gonokokkus  im  Gewebe  der  an 
Blennorrhoea  neonatorum  erkrankten  Conjunktiva  (vgl.  auch  Ab- 
schnitt: »pathologische  Anatomiec). 

Nach  üppenkamp  (115)  sank  nach  Anwendung  des  Cre- 
d^ 'sehen  Verfahrens  in  der  Entbindungsanstalt  der  Gharite  der 
Procentsatz  der  Blennorhoea  neonatorum  von  9 — 14  ®/o  auf  0,9  Vo. 
Anwendung  einer  0,5  Vo  Lösung  statt  einer  2  Vo  habe  noch  bessere 
Wirkung  wie  letztere,  aber  ohne  störende  Conjunktivalerscheinungen. 

Browne  (22)   empfiehlt  zur  gründlichen  Reinigung  des  Gon- 


GonococeuB  bei  BleoDorrhoea  DeoDatonun.  327 

janktivalsackes  bei  Conjunktivitis  blennorrhoica  prolongierte  Aus^ 
spühlungen  vermittelst  eines  Eleyatorartigen  Instrumentes,  das  bis 
in  den  obern  Fornix  hinaufgeschoben  werden  kann  und  durch 
6  feine  Locher  an  seinem  oberen  Bande  die  Irrigationsflüssigkeit 
austreten  lässt,  die  ihm  durch  einen  6 — 7  Fuss  langen  Gummi- 
schlauch aus  einem  hoch  stehenden  Irrigateur  zugeleitet  wird.  Es 
soll  taglich  2mal  je  eine  Viertelstunde  lang  irrigiert  werden.  Als 
Irrigationsflüssigkeit  empfieht  B.  Trichlorphenol  in  Verbindung  mit 
Magnesia.     Zuerst  wird  2  ^/o,  dann  1  Vo  Losung  genommen. 

Oppenheimer  (84)  fand  bei  der  Untersuchung  der  Insassen 
der  Heidelberger  Entbindungsanstalt  auf  Neisser'sche  Gonokokken, 
dass  bei  30  unter  108  Graviden  (27  ®/o)  im  Scheidensekret  solche 
vorhanden  waren.  Das  kokkenhaltige  Sekret  ist  mehr  gelblich  weiss, 
flüssig,  langsam  trocknend,  das  kokkenfreie  dagegen  mehr  glasig  zäh, 
grau,  rasch  trocknend.  Auch  in  den  Lochien  dieser  Frauen  fehlten 
die  Gonokokken  nicht.  0.  studierte  femer  die  Lebensbedingungen 
dee  Gonokokkus  ausserhalb  des  Organismus  und  untersuchte,  welche 
Mittel  im  Stande  sind,  denselben  unschädlich  zu  machen  resp.  zu 
töten.  Bei  einer  grossen  diesbezüglichen  nach  der  Methode  von 
Koch  mit  den  verschiedensten  Substanzen  vorgenommenen  Versuchs- 
reihe fand  er,  dass  Argent.  nitr.  in  2  %  Lösung  die  Entwicklungs- 
fähigkeit der  Gonokokken  vernichtet.  Schwächere  Lösungen  konnten 
dieselben  nur  auf  einige  Tage  abschwächen.  Koch  schädlicher  für 
die  Gonokokken  erwiesen  sich  die  Salze  des  Quecksilbers,  besonders 
das  Sublimat,  das  Chlorwasser  und  Creosot.  Letzteres  und  Sublimat 
sind  die  stärksten  Gifte  für  den  Gonokokkus.  Unschädlich  war 
Resorcin,  Tannin,  Galcaria  chlorata,  Salicylsäure  (gesätt.  ^^srige 
Lösung)  Thymollösung  (gesätt.)  Phenol  wirkt  erst  in  5  ®/o  Lösung. 
—  Er  empfiehlt  als  Prophylaxis  auch  das  Verfahren  von  Grede. 

[An  einem  Kinde  mit  purulenter  Conjunktivitis,  in  deren  Sekret 
Gonokokken  gefunden  wurden,  wurde  nach  der  Mitteilung  von 
Widmark  (121)  eine  akute  Arthritis  pediB  deztra  am  16.  Tage 
nach  Anfange  der  Conjunktivitis  bemerkt.  14  Tage  später  war  die 
Arthritis  vollständig  geheilt.  Verf.  vergleicht  diesen  Fall  mit 
Arthritis  gonorrhoica  und  hat  in  der  Literatur  einen  ähnlichen 
Fall  gefunden  (Lucas  Clement,  Ophth.  Review.  VoL  IV.  Nr.  42. 
p.  114.  Gordon  Norrie.] 

Widmark  (122)  teilt  ferner  mit,  dass  er  25  weitere  Fälle 
von  Blennorrh.  neonatorum  untersucht  und  bei  19  derselben  Gono- 
kokken  gefunden   habe.    Die   6  Fälle   ohne   Gonokokken   verliefen 


328  Pathologie  and  Therapie  der  AageskrankheiteD. 

gutartig   und   3  Impfnngen  vom  Sekret   derselben   auf  3  mannliclie 
Harnröhren  hatten  keine  Infektion  derselben  zur  Folge.    W.  glaubt, 
dass   in    der   latenten   Periode   der   ersten   3  Tage   die  Gonokokken 
sich   auf  den  Epithelzellen   entwickeln.     Dies  erkläre  auch  die  nie 
fehlende  Wirkung  des  C  r  e  d  e'schen  Verfahrens.    Bei  einem  2|jährigen 
Mädchen,   das  von   einer    purulenten  Conjunktivitis  befallen  wurde, 
nachdem  es  schon  längere  Zeit  an   eitriger  Vulvo-vagrinitis   gelitten, 
&nd  W.  in    beiden  Sekreten   den  Gonokokkus   und   ebenso  auch  im 
Scheidensekret   der   Mutter   des   Kindes,    die  6  Monate   vorher  ein 
Kind   geboren   hatte,    das   an  Blennorrhoea   neonatorum   erkrankte. 
W.  untersuchte    dann   auch   noch    andere  Fälle  Ton   akuter  eitriger 
VulYO-vaginitis   und   fand    bei    allen  Gonokokken.     Er   beobachtete 
femer   folgende  Uebertragungen   des  Gonokokkus:    Ein  Mann  holte 
sich  Tripper  bei  einer  Prostituierten,  inficierte  dann  seine  Frau  und 
diese  das  20  Monate  alte  Kind,  indem  sie  für  ihre  Genitalien  dasselbe 
Handtuch  benützte  wie  für  die   des  Kindes.     Im  Sekret  aller  drei 
fanden   sich  Gonokokken.     Eine    andere  Frau   mit  schon    lange  be- 
stehendem Scheidenfluss    hatte   zunächst  2  Kinder  mit  Blennorrhoea 
neonatorum ,    dann   bekam    sie    Gelenk-Rheumatismus   und    endlich 
inficierte  sie  auf  ähnlichem  Wege  wie  die  vorige  Frau  ihr  5jährige8 
Mädchen,  das  eine  heftige  Yulvo-vaginitis  bekam. 

Haab  (62)  stellte  zunächst  aus  den  Mitteilungen  von  Hauss- 
mann und  einigen  anderen  Autoren  eine  möglichst  grosse  Zahl 
möglichst  verlässlicher  Angaben  zusammen  und  fand,  dass  unter 
42871  in  Gebäranstalten  lebend  geborenen  Kindern  3845  an  Augen- 
entzündung litten,  was  8,9  ®/o  ausmacht.  Bei  10521  Kindern  dagegen, 
die  nach  Grede  in  verschiedenen  Kliniken  behandelt  wurden,  er- 
krankten 109,  was  1  Vo  ausmacht.  Dieselben  Autoren  hatten  vor 
Einführung  der  C  r  e  d  e  'sehen  Prophylaxe  bei  8227  Kindern  7,2  Vo 
Erkrankungen  gehabt.  Damit  das  so  wohlthätige  Grede  'sehe  Ver- 
fahren allgemeinste  Verbreitung  finde,  ist  es  nach  der  Ansicht  von 
H.  nicht  angezeigt ,  allzusehr  den  Zusammenhang  der  Blennorrhoea 
neonatorum  mit  der  Gonorrhoe  der  Eltern  in  den  Vordergrund  zu 
stellen,  üebrigens  scheint  das  C  r  e  d  e  'sehe  Verfahren  bei  den 
Neugeborenen  auch  die  gutartigen  eitrigen  oder  schleimigen  Katarrhe 
1LXX  verhindern,  die  gar  nicht  so  selten  sind  und  ebenfalls  genaue 
Behandlung  erfordern.  Die  eitrigen  Formen  dieses  Katarrhs  werden 
wohl  oft  mit  Blennorhoe  verwechselt,  denn  sie  unterscheiden  sich 
manchmal  nur  wenig  von  milderen  Blennorrhoeformen.  Bloss  die 
mikroskopische  Untersuchung  giebt  exakten  Aufschluss,   indem  man 


Trachom.  329 

hier  keine  Gonokokken  findet.  Seit  1881  beobachtete  H.  8  solche 
eitrige  Katarrhe  bei  Neugeborenen,  während  er  im  selben  Zeitranm 
16  FtLile  Ton  Blennorhoea  neonatorum  in  Behandlung  bekam  und 
bei  14  dieser  Blennorrhoe-Einder  die  Gonokokken  nachweisen  konnte 
(wie  schon  früher  in  zahlreichen  f^len).  Die  eitrigen  Katarrhe  der 
Neugeborenen  seien  wohl  der  Grund,  weshalb  manche  Ophthalmologen 
sich  bis  jetzt  sträubten,  die  Blenn.  neonat,  als  durch  Gonorrhoe  der 
Eltern  verursacht  anzunehmen.  Im  allgemeinen  hat  der  Katarrh 
milderen,  kürzeren  Verlauf  als  die  Blennorrhoe,  er  tritt  gewohnlich 
etwas  später  erst  auf,  als  die  Blennorrhoe,  nämlich  am  5 — 12  Tag, 
seltener  schon  am  3.,  befällt  gewohnlich,  nicht  sehr  rasch  nach 
einander,  beide  Augen,  kann  in  5  Tagen  bei  zweckmässiger  Be- 
handlung heilen,  aber  auch  trotz  Behandlung  sich  4 — 5  Wochen 
lang  hinziehen.  Unbehandelt  kann  ein  solcher  eitriger  Katarrh 
sich  über  6  Wochen  fortschleppen.  —  Die  mikroskopische  Unter- 
suchung aller  I^Ue  von  Augenentzündung  Neugeborener  auf  Gono- 
kokken ist  unerlässlich,  schon  deshalb,  weil  sonst  leicht  bei  der  Be- 
handlung die  gutartig  Erkrankten  mit  Biennorhoe  inficiert  werden 
konnten.  —  Im  ferneren  hält  Yerf.  dafür,  dass  das  Verfahren  von 
Gred^  rasch  so  allgemein  wie  möglich  Anwendung  finden  sollte  und 
zwar  nicht  blos  in  Gebär-  und  Findelanstalten,  sondern  auch  im  Prirat- 
haus  und  dass  zu  letzterem  Zweck  die  Hebammen  das  Verfahren  lernen 
nnd  angewiesen  werden  sollten,  es  wo  immer  möglich  zu  applicieren. 
Raehlmann  (94)  giebt  eine  Uebersicht  über  die  Geschichte 
und  klinische  Erscheinung  des  Trachoms.  Die  LjmphfoUikel  sind 
der  einzig  charakteristische  Befund  bei  Trachom  und  alle  Verlanfs- 
stadien  dieser  Krankheit,  ja  alle  Symptome  derselben  sind  aus- 
schliesslich durch  die  Veränderung  dieser  Gebilde  bedingt.  Wir 
haben  drei  Stadien  im  Verlauf  dieser  Afiektion  zu  unterscheiden: 
das  erste  Stadium  der  FoUikelentwicklung,  das  zweite  des  Follikel- 
zerfalles  und  der  Uleeration  und  das  dritte  der  Narbenbildung.  — 
Der  Pannus  ercheint  schon  im  ersten  Stadium  der  Erkrankung  in 
33—40  %  aller  Fälle.  R's.  diesbezügliche  Erfahrungen  sind  aus 
einem  Material  von  1574  reinen  Trachomfällen  gesammelt.  Er 
glaubt,  dass  die  Ursache  des  Pannus  weder  in  der  Rauhigkeit  der 
Tarsalconjunktiva,  noch  in  der  Propagation  des  trachomatösen  Pro- 
ceeses  von  der  Bindehaut  zur  Hornhaut  hinüber  liege,  denn  Rauhig* 
keit  fehle  oft,  wo  doch  Pannus  da  sei.  Es  ist  bis  jetzt  das  Verhältnis 
der  Abhängigkeit  des  Pannus  von  dem  Trachom  als  durchaus  unbe- 
kannt  zu   bezeichnen.     Auffallend    ist   das   häufige  Vorkommen  der 


330  Pathologie  und  Therapie  der  Aogenkrankheiteii. 

Keratitis  phlyctaenulosa  im  Initialstadiiiin  der  Krankheit.  Bei  Schil- 
derung des  zweiten  Stadiums  des  Trachoms  legt  B.  starke  Betonung 
auf  den  ulcerativen  Zerfall  der  Follikel  und  die  dadurch  heryor- 
gerufene  Narbenbildung.  Dem  chronischen  Trachom  stellt  R.  eine 
Form  der  follicularen  Conjunktiyis  gegenüber,  welche  unter  akuten 
Entzündungserscheinungen  entsteht,  verlauft  und  sehr  wohl  als  akutes 
Trachom  klinisch  von  den  chronischen  Formen  unterschieden  werden 
kann.  Das  akute  Trachom  kann  vollständig  heilen.  Die  Trachom- 
komer  verschwinden,  insbesondere  bei  geeigneter  Behandlung,  aber 
auch  häufig  ohne  dieselbe,  vollständig  und  werden  resorbiert  ohne  Spuren 
zu  hinterlassen.  Es  kann  aber  die  Krankheit  chronisch  werden  und 
dann  alle  Stadien  des  Trachoms  durchmachen.  —  Es  folgen  dann 
Bemerkungen  über  die  Kontagiosität  des  Processes,  sein  Verhalten 
gegenüber  der  Blennorrhoe,  über  Diagnose  und  Behandlung. 

[F  i  c  a  n  0  (46)  hat  in  zwei  Fällen  von  Granulationen  mit 
Pannus  der  Hornhaut  eine  1 — 3  Vo  Lösung  von  Resorcin  in  Glycerin 
zu  1 — 2  Tropfen  in  Zwischenräumen  von  2 — 4  Tagen  in  den  Binde- 
hautsack eingeträufelt  und  glaubt  das  Mittel  zu  weiteren  Versuchen 
empfehlen  zu  können.  Brettaue r.] 

Richter  (96)  teilt ,  nach  einer  kurzen  Uebersicht  über  die 
Geschichte  der  operativen  Behandlung  der  Conjunktivitis  granulosa 
und  einer  kurzen  Kritik  der  Excision  grösserer  Partieen  der  erkrankten 
Bindehaut,  seine  Erfahrungen  mit,  die  er  mit  letzterer  Methode 
(nach  H  e  i  s  r  a  t  h)  gemacht.  Dieselben  sind  sehr  günstige,  wie  durch 
einige  Krankengeschichten  des  näheren  erörtert  wird.  Er  zieht  das 
Verfahren  von  H e i s r a t  h  demjenigen  von  Schneller  bedeutend  vor. 

Vossius  (117)  hat  bei  Conjunktivitis  granulosa  die  Excision 
der  Uebergangsfalten  auch  ausgeführt,  und  ist  mit  den  Resultaten 
sehr  zufrieden.  Er  operierte  fast  immer  in  Chlorofommarkose.  Er 
umschneidet  den  erkrankten  Bezirk  der  Conjunktiva  mit  der  Scheere, 
und  trägt  dann  oberflächlich  die  Conjunktiva  ab,  eventuell  mit  dem 
Tarsus,  soweit  letzterer  miterkrankt  ist.  Die  Wunde  wird  besser 
mit  Suturen  vereinigt,  was  allerdings  etwas  zeitraubend,  aber  die 
Heilung  sehr  fördernd  ist.  Nachher  Jange  Zeit  Verband,  Ruhe,  Eis, 
kein  Jodoform.  Im  Durchschnitt  wurde  ein  Stück  der  Conjunktiva 
von  3—11  mm  Breite  excidiert.  Die  Operation  wurde  138mal 
gemacht.  Nur  3mal  wurde  nachher  geringgradige  Störung  der  Lid- 
stellung beobachtet,  sonst  aber  stehen  die  Lider  nachher  gut,  können 
gut  geöffnet  und  geschlossen  werden  und  die  Bewegungen  des  Bulbus 
werden  in  keiner  Weise  beeinträchtigt.    Die  Suturen   mit  den  vom 


Diphtheriins  ooi^unctiyaa.  331 

Verfasser  acgegebenen  Eautelen  beschleunigen  die  Heilung  um 
wenigstens  14  Tage.  Die  Nachbehandlung  nimmt  aber  immerhin 
noch  2 — 3  Monate  in  Anspruch;  ohne  diese  Behandlungs-Methode 
hätte  aber  ein  gleiches  Resultat  blos  nach  mindestens  1  Jahre  er- 
zielt werden  können,  ohne  dass  dabei  Recidire  ausgeschlossen  ge- 
wesen waren.  — 

Gunning  (61)  teilt  mit,  dass  in  Amsterdam  unter  den  un- 
bemittelten Juden  sowol  auf  den  Polikliniken  als  auf  den  Schulen  die 
Procent-Zahl  der  Conjunktival-Leidenden  im  allgemeinen  wie  auch 
der  Trachom-Leidenden  eine  ausserordentlich  yiel  grössere  ist  als 
unter  den  Christen  und  dass  unter  dem  ärmsten  Teil  der  Bevölkerung 
diese  Zahlen  (wie  auch  anderwärts  schon  beobachtet  wurde)  am 
grössten  sind.  Unter  der  ärmeren  jüdischen  Bevölkerung  von 
Amsterdam  entsteht  femer  das  granuläre  Trachom  in  seiner  meist 
typischen  Gestalt  vorzugsweise  unterhalb  dem  Alter  von  6 Jahren;  der 
Satz  von  der  Immunität  des  kindlichen  Alters  muss  daher  aufgegeben 
werden.  G.  hat  das  granuläre  Trachom  schon  vor  dem  2.  Lebens- 
jahre sich  entwickeln  sehen.  Die  rituellen  Bäder  der  menstruierten 
jüdischen  Frauen  in  der  Synagoge  leisten  der  Ansteckung  jedenfalls 
grossen  Vorschub. 

Knapp  (70)  beobachtete  nach  Jequirity  einmal  auch  diph- 
teritische  Entzündung  mit  Verlust  beider  Augen.  Es  handelte  sich 
um  chronisches,  follikuläres  Trachom  ohne  papilläre  oder  sonstige 
Schwellung  der  Conjunktiva  und  ohne  Sekretion.  Jequirity  war 
also  nach  v.  Wecker 's  Angaben  indiciert. 

[Die  Diphtheritis  Conjunktivae  ist  in  Ungarn  so  selten,  dass 
Prof.  Seh  nie k  seit  1873  (damals  in  Klausenbnrg)  bis  auf  den  hier 
von  Csapodi  (33)  mitgeteilten,  verhältnismässig  leichten  Fall  keinen 
neuen  gesehen  hat.  Bei  einem  14jährigen  Knaben  war  die  untere 
Hälfte  der  Gonj.  bulbi  des  linken  Auges  so  hart  und  dicht  infiltriert, 
dass  sie  durch  das  Unterlid  wie  eine  Geschwulst  durchzufühlen  war. 
Die  Oberfläche  war  in  der  Breite  von  8 — 10  mm  von  schmutzig- 
grau-braunen Membranen  bedeckt,  die  sich  nicht  fortwischen  liessen. 
Am  unteren  Rande  der  Cornea  hob  sich  ein  fast  erbsengrosser 
grau-gelber  Knoten  ab,  in  der  nächsten  Nachbarschaft  war  die 
CSomea  matt  getrübt.  Lider  odematös.  Massige  Sekretion.  Bachen- 
schleimhaut hyperämisch;  am  linken  Velum  gelber  Belag.  Die 
linken  Submaxillardrüsen  waren  geschwollen.  Antiphlogistische  und 
antiseptische  Behandlung.    Heilung  mit  strangf5rmiger  Narbe. 

SziliJ 


832  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

0  6 1  p  k  6  (56)  teilt  eine  Beobachtung  von  Pemphigos  con- 
junktiyae  bei  einem  14  Monate  alten,  schlecht  genährten,  kachektischen 
Mädchen  mit,  welches  teils  an  der  Eorperhaut,  teils  an  den  Angen 
Blaseneruption  bekam  and  schliesslich  unter  profuser  Diarrhoe  und 
Erbrechen  zu  Grunde  gieng.  Die  Gonjunktivalaffektion  näherte  sich 
am  Anfang  mehr  dem  Bilde  eines  Croup,  später  dagegen  mehr  dem 
der  Diphtheritis.  Die  Cornea  gieng  beiderseits  zu  Grunde.  Die 
Sektion  ergab  nichts  yon  Lues. 

Steffan  (105)  giebt  in  einem  Zusatz  zur  letztjährigen  Mit- 
teilung von  Pemphigus  conjunctivae  (vergl.  Jahresbericht  pro  1884 
S.  414)  den  Schluss  der  Krankengeschichte.  Es  kam  zu  allmäliger 
Schrumpfang  auch  der  obem  Conjunktivalsäcke,  zu  blasiger  Ab- 
hebung circumscripter  Partien  des  Comea-Epithels,  darunter  Eschara- 
Bildung,  Perforation  und  Zerstörung  der  Hornhäute  mit  endlichen 
total  atrophierten  Bulbusstümpfen,  die  mit  beiden  Lidern  total  ver- 
wachsen sind.  St.  hält  die  Auffassung  fest,  dass  die  s(^.  essentielle 
Schrumpfung  der  Conjunktiva  auf  Pemphigus  beruhe. 

Bäumler  (12)  beschreibt  2  neue  Fälle  von  Pemphigus  und 
essentieller  Schrumpfung  der  Conjunktiva,  nachdem  er  einen  früher 
schon  erwähnten  Fall  (v.  Graf e's  Arch.f.  Ophth.  XXIV.  1.)  naher  ge- 
schildert. Bei  diesem  ist  der  Process  abgelaufen,  Obliteration  der  Conj.- 
Säcke  und  Bedeckung  der  Corneae  mit  einer  trockenen,  cutisartigen 
Membran  eingetreten.  Bei  dem  einen  der  beiden  neuen  Fälle,  die  sich 
im  übrigen  sehr  ähneln,  war  Blasenbildung  auf  der  Haut  des  Körpers 
sehr  stark  und  ausgebreitet  vorhanden  (Pemphigus  universalis),  nicht 
aber  auf  der  Conjunktiva  sichtbar  geworden.  Dagegen  erkrankte 
die  Mundschleimhaut.  Beim  andern  Patienten  fehlten  Blasen  sowol 
auf  der  Haut  als  auf  den  Augen.  Nur  einmal  waren  bei  diesem 
(dem  ersten)  Patienten  auf  der  Conjunktiva  des  Bulbus  und  der 
Lider  eigentümliche  fetzige  membranöse  Auflagerungen  von  graulicher 
Farbe  zu  konstatieren,  nach  deren  Wegwischen  epithelfreie  Schleim- 
haut zurückblieb.  Es  kamen  bisher  in  der  Hallenser  Klinik  7  Falle 
von  essentieller  Schrumpfung  vor  (auf  97000  Pat.).  Nur  in  2  der- 
selben war  eine  Komplikation  mit  Pemphigus  (Imal  allgemein,  Imal 
lokalisiert)  vorhanden.  Essentielle  Schrumpfung  und  Pemphigus  als 
identisch  anzusehen  sei  berechtigt,  weitere  Beweise  seien  aber  noch 
erwünscht. 

C  o  h  n  (29)  sah  bei  einem  4jährigen  Kinde,  das  Pemphigus  der 
Körperhaut  hatte,  Schrumpfung  der  Conjunktiva  des  rechten  Aages, 
die  von  einer  dünnen,  bläulichen,  in  Fetzen  abziehbaren  Haut  bedeckt 


Krankheiten  der  Cornea.  333 

war.  Die  Hornhaut  war  leicht  getrübt.  Am  linken  Auge  war  die 
Schrumpfung  noch  starker  ausgesprochen,  die  ganze  Conjunktiva 
matt  und  bläulich.  Eigentliche  Blasen  wurden  an  den  Augen  nie 
beobachtet  ausser  einmal  einige  kleine  Bläschen  am  untern  und 
innem  Rand  der  rechten  Cornea.  Die  Behandlung  hatte  keinen 
wesentlichen  Erfolg. 

Amat  (6)  fand  (in  Algier)  unter  dem  obern  Lid  resp.  im 
obem  Fomix,  angeheftet  an  die  Conjunktiva  bulbi,  einen  kleinen 
Blut^el,  25 — 30  mm  lang  und  1,5  mm  Dick.  Das  Trink-  und 
Waschwasser  jener  Gegend  enthielt  sehr  viele  Blutegel  obiger  Art. 

[Ottava  (85)  beschreibt  als  Lymphgefässerweiterungen  zwei 
hanfkomgrosse  Cysten  mit  flüssigem  klaren  Inhalte,  von  welchen  je 
eine  auf  einem  Auge  symmetrisch  unterhalb  eines  stark  ausgebildeten 
yerschiebbaren  Pterygiums   dem   inneren  Rande  der  Cornea  festsass. 

Szili.] 

[Guaita  (60)  enukleirte  das  linke  Auge  einer  Frau  wegen 
eines  Tumors,  welcher  in  der  Nähe  der  Thränenkarunkel  aufgetreten 
in  der  Grosse  eines  Hanfkornes  war,  sich  aber  allmälig  bis  über 
die  Hornhaut  erstreckte,  das  Sehvermögen  vernichtete  und  starke 
Schmerzen  hervorrief.  Bei  der  mikroskopischen  Untersuchung  stellte 
es  sich  heraus,  dass  der  Tumor  seinen  Ursprung  aus  dem  Epitheliam 
der  Haarbalgdrflsen  der  Thränenkarunkel  genommen  hatte.  In  den 
Epithelialzellen  der  Neubildung,  welche  als  Epitheliom  charakterisiert 
wird,  konnte  Earyokinese  nachgewiesen  werden.      Brettaue r.] 


Die  Krankheiten  der  Cornea. 

Referent:  Prof.  0.  Haab  in  Zflrich. 

1)  Abadie,  Staphylomes  eorn^ns  et  syndchiea  autäriearet;  aeoidentB  qai 
penvent  en  6tre  la  coDB^uence;  traitement.   Archiv.  d*Ophth.    V.  p.  499. 

2)  Adler»  Üeber  die  elektrolytische  Behandluog  Bi&ndiger  Hombauttrah- 
angen.  XII.  Ber.  über  die  Angenkranken- Abteilung  im  k.  k.  Erankenhause 
Wieden  und  im  St.  Joeef-Kinderspitale.  Wien.  S.  80  und  Wien.  med. 
Wocbenscbr.    Nr.  18. 

8)  Ancke,  B.,  100  Fälle  von  Keratitis  parencbymatoaa  diffusa.  Gentralbl. 
f.  prakt.  Angenbeilk.   Dezember.   S.  360. 

4)  Baker,  A.  W.  W.  and  J.  B.  Story,  Hereditary  sypbilis,  dental  mal- 
formations,  and  diffuse  interstitial  keratitis.    Opbtb.  Review,  p.  821. 

5)  Bayer,  Keratitis  interstitialis.    Zeitschr.  f.  yergl.  Augenheilk.  III«  S.  75. 


384  Pathologie  und  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

6)  Benson,  A.  H.,  Tnherculods  of  the  comea  and  iria.  Ophth.  Review, 
p.  116«  (Ophth.  Bodetj  of  the  united  kingdom.  12.  Mars)  und  Bxit.  med. 
Joarn.  I.   p.  600. 

7)  Boncheron,  De  la  k^ratite  dn  chien.  Bullet  et  m^.  soo.  fran9. 
d*Opht.    III.    p.  256. 

8)  Bnrnett,  Swan  M.»  Ophthalmometry  with  the  Ophthalmometer  of  Ja- 
y  al  and  SchiGtz,  with  an  acoonnt  of  a  case  of  keratoconoa.  Archiv, 
of  Ophth.   XIV.    Nr.  2-3.   p.  169. 

9)  —  A  clinical  lecture  delivered  at  the  central  dispensary ,  Washington« 
(The  Cornea.)    Med.  &  onrg.  Reporter,  Phila.    LH.    p.  520. 

10)  Camö,  La  Qneratitis  parenqaimatosa  estriada  6  de  la  sffilis  secundaria. 
Glinica  oftal.  de  la  dispensaria  de  Santa  Rosa  Santiago  de  Chile.  I. 

10a)Gicardi,  T.,  Un  nnovo  caso  di  stasi  linfatioa  ocalare.  Ann.  di  Ottal- 
mol.  XIV.  p.  44.  (Ein  Fall  von  sog.  Lymphatase,  wie  sie  wiederholt  von 
R  a  m  p  o  1  d  i  beschrieben  worden.) 

11)  Clainborne,  J.  H.  jr.,  Phlyctennlar  keratitis  or  scrofulons  Ophthalmia 
and  its  treatment.    Atlantic  Joarn.  med.    II.   p.  241. 

12)  —  Diffuse ,  interstitial ,  parenchymatoos  or  syphilitic  keratitis.  Oaillard's 
med.  Joarn.    New- York.    XI.   p.  357. 

13)  Gotter,  R.  0.,  Some  complicated  caaes  of  nlcer  of  the  oomea.  Atlanta 
med.  &  sorgic.  Joarn.   IL   p.  618. 

14)  Goursserant,  Abcte  de  la  com^.    France  m4dic.   p.  1515.   Nr.  126. 

15)  Gritchett,  A.  and  Jnler,  Veside  of  oomea.  Ophth.  Review,  p.  121. 
(Ophth.  soc.  of  the  united  kingdom.) 

16)  D  a  g  u  i  1 1 0  n ,  Contribution  ^  Tätude  da  staphyl6me  pelincide  de  la  cor- 
n^e.  Bulletin  de  la  diniqae  nat.  opht.  de  Thospice  des  Quinze-Vingte.  p.  60. 

17)  —  Troia  cas  de  käratocone.    Ibid.   p.  135. 

19)  —  Section  de  la  comäe  et  de  la  sclärotique ;  issue  partielle  da  Corps  vitr^. 
Ibid.  p.  138. 

20)  De  Jager,  Pigmentvorming  in  de  Gomea.  Weekblad  van  het  NederL 
T^dschr.  voor  Geneesk.  p.  859  und  Virchow's  Arch.  f.  path.  Anat  OL 
p.  198. 

21)  Di  mm  er,  F.,  Ein  Fall  von  Blasenbildang  aaf  der  Gornea.  Klin.  Mo- 
natsbl.  f.  Angenheilk.  S.  812  und  Memorabilien,  Beilbronn,  n.  F.  IL  S.  257. 

22)  Dolgenkow,W.,  Gancroid  corneae.    Westnik  ophthalm.   IL   p.  23. 

23)  Dujardin,  K^ratite  trophique.  Joum.  des  scieno.  med.  de  Lille,  p.  583 
und  Revue  clin.  d^ooul.  V.  p.  191.  Nr.  8. 

24)  E  m  m  e  r  t ,  E. ,  Keratitis  dendritica  ezolcerans  mycotica.  Gentralbl.  f. 
praki  Augenheilk.    Oktober.    8.  302. 

25)  —  Notiz  za  meiner  Originalmitteilung  Aber  Keratitis  dendritica  im  Ok- 
toberheft dieses  Blattes.    Ebd.    Dezember.    S.  382. 

26)  F  a  1  c  h  i ,  Fibroma  della  Gomea.    Annali  di  Ottalm.    XIV.    p.  36. 

27)  Fano,  Rapports  entre  les  diverses  formes  d*iritis  et  la  k^tite  ponctu^ 
Joum.  d^Oculist.    Nr.  150.    p.  71. 

28)  P  o  u  r  n  i  e  r ,  De  la  syphilis  höröditaire  tardive.  —  La  köratite  intersti- 
tielle.   Recueii  d'Ophi   p.  705. 

29)  Qalezowski,  De  Tanesth^sie  de  la  coraäe  dans  Therpte  föbrile  de  oette 
membrane.    Ibid.   p.  129. 


Krankheiten  der  Cornea.  335 

90)  Oallenga,  G. ,  Contribution  k  T^tude  des  tnmenrs  cong^nitales  de  la 
conjonctive  et  de  la  com^e.  Consid^rations  snr  leur  gen^.  Annal.  d*Oca- 
liflt.    T.  XCIV.   p.  215. 

81)  Oordon,  L.  A.,  GlOheiaen  bei  Homhautgeechwüren.  Vracb.  St.  Peters- 
burg.   VI.   p.  677. 

82)  GroisSyB. ,   A  keratitis  parenchymatosa  striat&s  alakja.    Szem^zei    4. 

S.  77.    (üeber  Keratitis  parenchymatosa  striata.) 

33)  G  r  u  e  n  i  n  g,  On  the  nse  of  the  actnal  canterj  in  the  treatment  of  ulcos 
corneae  serpens.    Arch.  of  Ophth.    XIV.    p.  28. 

34)  G  a  g  1  i  e  l  m  e  1 1  i  I  8.,  L*eserina  nelle  ulceri  comeali  con  h jpopion.  BoU. 
d'ocnl.    VII.   p.  275. 

35)  B  a  n  s  e  1 1,  A.  F.,  A  case  of  arcus  senilis  in  a  boy  three  and  a  half  years 
of  age.    Med.  News.  Phila.  XLVI.  p.  375. 

36)  Hansen  Gmt,  Dentritische  mycotische  Keratitis.  Gentralbl.  f.  prakt. 
Augenheilk.  p.  881. 

37)  Higgins,  G.,  Nenro-paralytic  Ophthalmia.  Med.  Times  and  Gas.  II. 
p.  856.    (Ophth.  800.  of  the  united  kingd.) 

88)   Hirschberg,  Zur  Pathologie  des  Keratoconns  pellncidus.    Gentralbl.  f. 

prakt.  Augenheilk.    Januar.    8.  26. 
80)   Hock,  Keratitis  dendritica  ezulcerans.    Ebd.    Dezember.    S.  380. 

40)  H  o  d  g  e  s ,  F.  H. ,  8erpiginous  ulceration  of  both  corneae ;  double  irideo- 
tomy ;  recovery ;    with  excellent  yision  in  both  eyes.    Lancet.    II.    p.  573. 

41)  Hoffmann,  F.  W.,  Geber  Keratitis  und  die  Entstehung  des  Hypopyon. 
Ber.  fiber  die  XVII.  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  zu  Heidelberg.  8.  67. 

41a) —  Demonstration  mikroskopischer  Pr&parate.  Ebd.  8.  287.  (Diskussion 
8.  237.) 

42)  Jany,  Uloos  corneae  rodens.  Heilung.  Gentralbl.  f.  prakt.  Augenheilk. 
Juni.    8.  162. 

43)  J  a  y  a  1,  Mensuration  de  la  courbure  de  la  corn^   Gaz.  des  Höpit.  p.  1011. 

44)  Jessop,  W.  H.,  Growths  in  the  comea  and  iris.  (Ophth.  soo.  of  the 
united  kingdom.)    Ophth.  Review,    p.  219. 

45)  I  n  o  n  y  e ,  T.,  Behandlung  arsenikhaltiger  Fremdkörper  in  der  Gomea  mit 
KalilOsnng.    Arch.  f.  Augenheilk.    XVI.    1.    8.  68. 

46)  Issekutz,L. ,  A  keratitis  parenchymatosa  striat&s  alakja.  Szem^szet. 
p.  77. 

47)  Knapp,  H. ,  On  the  actual  cautery  in  destructive  corneal  processes. 
Transact.  of  the  americ.  ophth.  soc.    Twenty-first  meeting.    p.  40. 

48)  K  u  h  n  t ,  Demonstration  von  Pr&paraten ,  welche  eine  Einheilung  von 
stiellos  auf  die  Hornhaut  übertragener  Gonjunktiva  zeigen.  Ber.  Aber  die 
XVII.  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  in  Heidelberg.  8.  226.   (Diskussion  8.  226.) 

49)  Magawly,  Lepraknoten  der  Hornhaut.  (Si  Petersb.  med.  Wochenschr.) 
Gentralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Juni.    8.  187. 

50)  Mayerhansen,  G.,  Eine  unfreiwillige  T&towierang  der  Hornhaut.  Gen- 
tralbl. f.  d.  med.  Wissensch.    August.    8.  230. 

51)  Me  Gregor,  A.,  Foreign  body  in  comea  for  two  months ;  easily  remo- 
yed  after  the  application  of  cocaine.    Med.  Times  and  Gaz.    L    p.  145. 

52)  Oliver,  G.  H. ,  Report  of  a  case  of  interstitial  keratitis  in  a  snbjeot 
with  probable  hereditary  Syphilis.    Maryland  med.  Joom.   XII.   p.  76. 


336  Pathologie  und  Therapie  der  Aogenkrankheiten. 

53)  Panas,  Consid^rations  sur  ]e  traitement  du  k^ratooone,  avec  une  oboer- 
vation  nouvelle  ä  Tappui.     Arohiv.  d^Opht.  p.  348. 

54)  —  K^ratoglobe.    Union  m^.    XXXIX.    p.  239. 

55)  —  et  V  a  8  8  a  u  z  ,  Etüde  ezp^rimentale  anr  la  tuberculose  de  la  com^. 
Archiv.  d'Opht.    V.    p.  81,  177.      (Sociätä  fran^.  d'Opht.) 

56)  Pfalz,  G. ,  Ophthalmometrische  üntersuchuDgen  über  Gornealaatigmatis- 
mus,  mit  dem  Ophthalmometer  von  J  a  v  a  1  und  S  c  h  i  ö  t  s  ausgeführt  in 
der  Üniv.-Angenklinik  zu  Königsberg,  v.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth. 
XXXI.    1.    S.  201. 

57)  P  h  i  I  i  p  8  e  n ,  H. ,  Ueber  Ulcus  corneae  serpens  durch  Eintrftufelung  sep- 
tischer Atropinlösungen  hervorgerufen.    Hosp.  tid.    R.  III.   Bd.  3.  p.  1222. 

58)  Poncet,  Paralysie  de  la  blanche  mazillaice  sup^rieure  du  trijumeau; 
troubles  oculaires  cornäens.     Compt.  rend.  Soc  de  biol.  8.  b.  IL    p.  338. 

59)  Prin  ce,  A.  E.,  An  accidental  divulsion  of  a  pterygium  leading  to  an 
improvement  in  the  regulär  Operation.  Arch.  Ophth.  New-Tork.  XIV. 
p.  16. 

60)  Prozok,  Behandlang  des  Ulcus  corneae.  CentralbL  f.  prakt.  Augen- 
heilk.  Juni.    8.  187. 

61)  Pro  uff,  Edratoscope.    Archiv.  d'Opht   p.  182.    (Soci^tä  fran^.  d'Opht.). 

62)  —  Pronostio  de  Teczäma  aigu  de  la  corn^  se  ddveloppant  che«  les  jeunes 
enfants  au  coars  de  Tecz^ma  aigu  (imp^tigineuz)  de  la  face.  Rev.  clin. 
d'ocul.    V.   p.  92. 

63)  Rampoldi,  Ipopio  idiopatico  in  donna  gravida  da  tre  rneei.  Annali  di 
Ottalm.    XIV.    p.  492. 

64)  —  Nuovi  casi  di  congestione  linfatica  oculare.  Ibid.  p.  497.  (5  neue  F^IIe 
von  sog.  Ljmphstase.) 

65)  —  Gase  di  transitoria  irrigazione  sanguigna  nella  Cornea.    Ibid.  p.  307. 
65a)—'  Pro  justitia  et  veritate.    Ibid.  p.  67.    (Polemisches  gegen  Nagel.) 
65b)  —  Res  ophthalmicae  undique   collectae.    I.  Sulla  genesi  del  Cheratocono. 

Ibid.   p.  284. 

66)  Ren  ton,  J.  C,  Note  on  the  value  of  the  thermo-cautery  in  the  treat- 
ment  of  sloughj  ulceration  of  the  cornea.    Ophth.  Review,   p.  353. 

67)  Reynolds,  D.  8.,  Syphilitic  keratitis  with  ulceration  of  the  larynz. 
Phila.  med.  Times.    1884—85.   XV.    p.  351. 

68)  Roy,  L.  et  Alvar  e  z,  Observation  clinique  du  bacille  de  la  tuberculose 
dans  la  com^e.    Revue  clinique  d*ocul.    AoClt.    V.    p.  185. 

69)  Rück  er  t,  Fr.,  Ein  Beitrag  zur  Lehre  von  den  angeborenen  Hornhaut- 
Trübungen.  Jnang.-Diss.  München  und  Zeitschr.  f.  vergl.  Augenheilk.  III. 
S.  102. 

70)  R  u  m  s  c  h  e  w  i  t  z,  E.,  Blutung  in  die  Hornhaut  Westnik  offcalm.  Mai  — 
Juni. 

70a)Schiess,  Eiuundzwanzigster  Jahresbericht  der  Augenheilanstalt  in  Basel. 

71)  Schultheis s,  Benj.,  Ein  Beitrag  zur  Lehre  von  den  angeborenen  Ano- 
malien des  Gorneo-Skleralbordes  und  des  vorderen  Teiles  des  Uvealtraktus. 
Inaug.-Diss.  München  und  Zeitschr.  f.  vergl.  Augenheilk.  III.  S.  84. 

72)  S  e  n  u  t ,  Vdsico-pustule  de  la  paupi^re  inf^rieure  gauche  et  k^ratite  ul- 
cäreuse,  suite  d*inoculation  accidentelle  de  vaccin.  Archiv,  de  m^.  milit 
Oki 


Keratitis  interstitialia  centralis.  837 

73)  S  e  r  y  i  D ,  A« ,  CoDtribution  k  T^tude  du  traitement  des  abscte  de  la  cor- 
n^e.    Th^se  de  Lyon. 

74)  S  1 0  r  c  k ,  C. ,  Ueber  die  Erümmungsanomalien  der  Hornhaut  des  Pferdes. 
Rev.  f.  Tierh.    VII.    S.  81. 

75)  y  0  8  8  i  u  s ,  Ueber  die  centrale  parenchymatöse  ringförmige  Hornhautent- 
zündung. (Keratitis  interstitialis  centralis  annularis.)  Berlin»  klin.  Wo- 
chenschr.  Nr.  43. 

76)  Widmark,  Joh.,  Bakteriologiska  studier  öfyer  dakryocystit,  hypopyon- 
keratit,  blefaradenifc  och  flegmonOs  dakryocystit.    Hygiea.    p.  581. 

77)  Wiesinger,  F.,  Ueber  das  Vorkommen  von  Eutzandung  der  Iris  und 
Cornea  bei  Diabetes  mellitus,  y.  Graefe*s  Arch.  f.  Ophth.  XXXL  4. 
8.  203. 

Schiess  (70a)  beschreibt  unter  anderem  eine  Keratitis  paren- 
chymatosa  kombiniert  mit  hochgradigem  foUiknlärem  Katarrh  und 
interknrrierendem  Gelenkrheumatismus ,  femer  eine  eigentümliche 
hyperplastische  Bildung  am  obem  Homhautrand  mit  Besserung  nach 
Peritomie,  Keratitis  parenchymatosa  mit  angeborenem  Mangel  bei- 
nahe aller  Zähne  des  Oberkiefers,  Malacia  corneae  circumscripta  mit 
Heilung  durch  lineare  Kauterisation. 

[Issekutz  (45a)  teilt  einige  Falle  von  Keratitis  parenchyma- 
tosa mit,  bei  welchen  die  Trübung  aus  zahlreichen  sich  senkrecht 
durchkreuzenden  Streifen  bestand,  die  der  Cornea  zuweilen  ein  kar- 
riertes  Aussehen  gaben.  Er  fand  den  Zustand  stets  schmerzhafter 
-und  hartnäckiger  als  bei  der  typischen  Keratitis  parenchymatosa. 

Szili.] 

Die  von  Vossius  (75)  geschilderte,  von  ihm  bis  dahin  9 mal 
beobachtete,  Keratitisform  charakterisiert  sich  durch  eine  dichte  cen- 
trale ringförmige  Trübung  durch  die  ganze  Dicke  der  Cornea,  deren 
Mitte  zunächst  noch  ziemlich  lange  eine  ziemlich  normale  Durch- 
sichtigkeit bewahrt.  Es  lässt  sich  dabei  eine  yaskuläre  Form  von 
einer  nicht  vaskulären  trennen.  Letzere  verläuft  mehr  reizlos  von 
Anfang  bis  zu  Ende,  iii^hrend  bei  ersterer  eine  schmale  pericomeale 
Injektionszone,  erweiterte  vordere  Ciliarvenen,  Thränensekretion  die  ge- 
wohnlich frühzeitig  ringsherum  auftretende  Vaskularisation  begleiten. 
Die  vaskuläre  Form  zeichnet  sich  durch  längere  Dauer  und  Hartnäckig- 
keit der  Therapie  gegenüber  aus.  V.  beobachtete  die  Erkrankung 
bloss  bei  jugendlichen  Individuen  im  Alter  von  5 — 20  Jahren.  Meist 
waren  es  Kinder  unter  10  Jahren,  2  mal  war  das  Leiden  einseitig, 
7 mal  beiderseitig  vorhanden.  £s  waren  die  Kinder  meist  schwächlich, 
schlecht  genährt,  jedoch  ohne  Rhachitis,  Knochenaffektionen  oder 
Drüsenschwellungen.  Dagegen  war  der  Verdacht  auf  hereditäre  Lues 
mehrfach  sehr  gross.     7  kurze  Krankengeschichten. 

J«hxMb«riohl  £  Ophthalmologie.  XVI.  1886.  22 


338  Pathologe  imd  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Falchi  (26)  beschreibt  nach  Mitteilung  der  bisherigen  Literatur 
über  Gomeal-Tumoren  ein  Fibrom  der  Cornea  bei  einem  28jähngen 
Manne,  das  als  blass  rötlicher  glatter,  6 : 3  mm  grosser  Tamor  auf 
der  untern  Corneahälfte  dem  untern  Pupillarrand  gegenüber  sass 
und  nach  unten  die  Cornealgrenze  nicht  erreichte.  Nach  Exstir- 
pation  trat  kein  Recidiv  auf. 

Di  mm  er  (21)  sah  9  Tage  nach  einer  Ealkrerbrennung  die 
Cornea  nur  sehr  oberflächlich  grau  getrübt,  uneben,  nach  2  Tagen 
aber  mit  einer  schwappenden  Bluse  fast  ganz  bedeckt,  die  von  einer 
hellroten,  blutig  serösen  Flüssigkeit  erfüllt  war.  Nach  Abtragung 
derselben  tiberzog  sich  die  Hornhaut  bis  zum  nächsten  Tag  mit  Epi- 
thel, war  fast  ganz  glänzend,  glatt  und  sehr  wenig  trüb.  Die  Blasen- 
wand war  aus  Epithelzellen  gebildet,  zwischen  denen  hie  und  da 
kleine  Ealkpartikelchen  eingelagert  waren.  D.  glaubt,  dass  eine 
Blutung  aus  den  Gefässen  des  Limbus  Veranlassung  zu  der  Blasen- 
bildung gab. 

Inouye  (45)  beschreibt  4  Verletzungen  der  Augen  resp.  Cor- 
neae durch  Explosion  beim  Pulverisieren  von  Arsensulfid  in  Zink- 
werken. Die  dadurch  gesetzten  sehr  zahlreichen  Trübungen  in  der 
Hornhaut  werden  am  besten  durch  lange  fortgesetzte  Eintraufelungen 
von  0,3 — 0,5  %  Kalilösung  behandelt  und  leicht  entfernt ,  wenn  sie 
oberflächlich,  langsam  dagegen,  wenn  sie  tiefliegend  sind.  Die  obige 
Koncentration  wird  gut  ertrs^en ,  0,6  %  Lösung  hat  dagegen  sehr 
viel  stärkeren  Schmerz  und  ConjunctiTal-Injektion  zur  Folge. 

[In  Folge  eines  Vortrags  Hirsch  her g's  über  Antiseptik  in  der 
Augenheilkunde  (nach  Berl.  klin.  Wochenschr.  in  Hosp.  tid.  referiert) 
schreibt  Philipsen  (57)  an  die  Redaktion,  dass  er  annehme,  dass 
Ulc.  corneae  serp.  nicht  ganz  selten  durch  Behandlung  leichter  trau- 
matischer Läsionen  der  Cornea  mit  septischen  Atropinlösungen  be- 
wirkt werde,  und  daher  benutzt  er  Lösungen  von  Atropin,  Cocain  und 
Eserin  mit  einem  Zusätze  von  0,2®/o  Sublimat.     Gordon  Norrie.] 

Magawly  (49)  demonstrierte  dem  deutschen  ärztl.  Verein  zu 
St.  Petersburg  eine  28jährige  Patientin,  die  einen  über  erbsengrossen 
Lepraknoten  zeigte,  welcher  vom  obem  Comealrande  in  die  Horn- 
haut eindrang.  Der  Knoten  hatte  sich  seit  4  Jahren  allmälig  ent- 
wickelt. Es  war  im  ferneren  das  Gesicht,  ein  Teil  des  Jialses  und 
die  Vorderarme  ergriffen.  Die  Form  des  Processes  war  die  tuberku- 
löse, das  hochgradig  entstellte  Gesicht  yon  Beulen  und  Knoten  durch- 
setzt ,  nirgends  war  aber  an  den  affizierten  Hautpartien  Anästhesie 
zu  konstatieren.     Die  Patientin,   die   verheiratet,   hat  weder  in  der 


KerBÜtiB  dendritiea  exnlcemns.  339 

Familie  Lepra  noch  ist  sie  je  mit  Leprakranken  in  Berühmng  ge- 
kommen.   Sie  ist  in  Petersburg  geboren  und  lebte  bestandig  dort. 

Nach  Galezowski  (29)  sollen  bei  Herpes  febrilis  der  C!omea, 
den  er  besonders  häufig  im  FrQhling  und  Winter  beobachte,  die 
kleinen  ülcera  immer  linienformig  hinter  einander  auf  einem  Hom- 
hantradius  von  der  Peripherie  bis  zum  Centrum  liegen,  gemäss  dem 
Verlaufe  der  Homhautnerven.  (Ref.  mochte  eine  solche  Anordnung 
beim  richtigen  Herpes  febrilis  geradezu  als  sehr  selten  bezeichnen.) 
Femer  betrachtet  6.  die  lokale  Anästhesie  im  Bereich  der  Herpes- 
eraption  als  besonders  wichtig.  (Die  Anästhesie  charakterisiert  viel- 
mehr den  Herpes  zoster.  Im  Bereich  Ton  Hornhautgeschwüren  aller 
Art  ist  in  der  Regel  die  Sensibilitöt  stark  yermindert.     Ref.) 

Mayerhausen  (50)  beobachtete  eine  unfreiwillige  Tätowie- 
rung durch  Tinte,  indem  einem  12jährigen  Mädchen  von  einer  andern 
Schülerin  eine  Feder  in  die  Hornhaut  gestossen  worden  war.  Dieser 
Stich  liess,  ohne  die  vordere  Kammer  zu  eroffnen,  eine  dreieckige 
schwarze  Stelle  mitten  auf  der  Ck)rnea  zurück,  die  sich  bei  näherer 
Betrachtung  als  mit  Tinte  imbibiert  und  tief  im  Parenchym  liegend 
erwies.  Die  Reizerscheinungen  waren  gering  und  die  Heilung  er- 
folgte rasch.  Eine  nachträgliche  Reinigung  der  Stelle  durch  Heraus- 
kratzen des  Gefärbten  gelang  nur  sehr  unvollkommen.  Dagegen 
wurde  der  Rest  der  Trübung  nach  und  nach  innerhalb  10  Wochen 
bis  auf  eine  ganz  minimale  Spur  abgestossen. 

Dnter  dem  Namen  Keratitis  dentritica  exulcerans  mycotica  be- 
schreibt Emmert  (24)  eine  Form  von  Keratitis,  die  sich  dadurch 
charakterisiert,  dass  rasch,  unter  sehr  heftigen  Erscheinungen  von 
Lichtscheu,  Thränenfluss  und  Rötung  der  Gonjunctiva  an  dieser  oder 
jener  Stelle  der  Cornea  sich  eine  grauliche  subepitheliale  Trübung 
bildet,  die  entweder  als  kleiner  Herd  beginnt,  von  welchem  Aeste 
ansschiessen  oder  als  kleiner  Streif,  der  sich  verlängert,  teilt  und 
dabei  Schosse  nach  den  Seiten  treibt.  Durch  Abstossung  des  Epi- 
thels entstehen  an  Stelle  der  Trübungen  bald  furchenartige  Rinnen. 
Der  Hauptast  sowohl  wie  die  Nebenäste  bleiben  immer  schmal. 
Samtliche  Aeste  und  Zweige  können  allmälig  epithellos  werden. 
Die  Affektion  kann  in  einigen  Tagen  ausheilen,  falls  sie  frühzeitig 
behandelt  wird.  Hat  sie  einen  gewissen  Grad  erreicht,  so  beträgt 
die  Dauer  stets  3 — 6  Wochen.  In  den  Furchen  fand  E.  Bacillen. 
Sechs  Krankengeschichten. 

Hock  (89)  teilt  darauf  mit,  dass  er  auch  schon  3  mal  eine  ana- 
loge  Erkrankung   der   Hornhaut    beobachtet   habe   und   belegt  dies 

22* 


340  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

durch  kurze  Krankengeschicliten.  H.  ist  der  Ansicht,  dass  bezfiglich 
der  Bezeichnung  »mycotica«  immerhin  noch  eingehendere  Untersu- 
chungen nötig  seien.  Seine  Patienten  litten  im  ferneren  nicht  wie 
diejenigen  von  Emmert  an  Skrophulose. 

Hansen  Grut  (36)  ergänzt  im  ferneren  die  Mitteilung  E  m- 
mert^s  dahin,  dass  er  schon  am  Eopenhagener  Eongress  (August 
1884)  diese  Krankheit  ausführlich  beschrieben  und  Zeichnungen  dazu 
beigelegt  habe.  Nur  seien  es  nicht  phthisische  oder  skrophulose 
Personen,  bei  denen  er  dieselbe  und  zwar  in  erheblicher  Zahl  beob- 
achtet habe.  Auch  sei  nicht  die  Trübung  der  Aeste  mehr  in  den 
Axen  als  in  den  Rändern  accentuiert,  sondern  umgekehrt.  ^  Hierauf 
erwidert  Emmert  (25),  er  sei  noch  nicht  überzeugt,  dass  Hansen^s 
Keratitis  mit  der  von  ihm  beschriebenen  übereinstimme.  (Ref.  ver- 
misst  in  dieser  Streitfrage  eine  auch  nur  einigermassen  präcise  Abgren- 
zung der  Affektion  gegen  den  Herpes  corneae febrilis,  wie  ihn  Homer 
so  genau  geschildert  hat  und  der  genau  solche  Furchen  macht.  Ein 
Weiterkriechen  kommt  beim  Herpes  allerdings  nicht  Tor,  dagegen  kom- 
men manchmal  Seitenäste  erst  nachträglich  bei  Abstossung  der  Blasen- 
decken und  bei  guter  Beleuchtung  und  Besichtigung  zum  Vorschein.) 

Bezüglich  W  i  d  m  a  r  k*s  (76)  Studien  über  Ulcus  serpens  siehe 
Abschnitt:  »pathologische  Anatomiec  dieses  Jahresberichtes. 

Adler  (2)  nimmt  die  elektrolytische  Behandlung  standiger 
Hornhauttrübungen  so  vor,  dass  er  nach  Instillation  von  Atropin 
und  Cocain  mit  oder  ohne  Lidhalter,  aber  ohne  Fixationspincette 
die  beiden  Knopfchen  von  Seeger^s  Stromgeber  auf  das  Auge 
au&etzt  und  den  Strom  von  5  Elementen  einer  Siemen s-H als ke- 
schen  Batterie  (0,1 — 0,15  Milliampere)  durchgehen  lässt.  Es  wird 
der  positive  Pol  auf  die  Gonjunctiva  bulbi  gesetzt,  während  mit  dem 
negativen  die  Hornhauttrübung  ca.  15  Sekunden  leicht  bestrichen  wird. 
Die  Reizung  halte  5 — 7  Stunden  an,  um  dann  zu  schwinden.  Die 
so  behandelte  Stelle  der  Cornea  wird  zunächst  noch  trüber  und  quillt 
etwas  auf.  Diese  Vorbauchung  besteht  etwa  8  Tage  lang  und  die 
Sehschärfe  ist  zunächst  schlechter,  um  dann  nach  8 — 10  Tagen  besser 
zu  werden,  namentlich  bei  gleichzeitiger  Calomelinspersion.  Es  wur- 
den bis  dahin  12  Patienten  in  21  Sitzungen  so  behandelt  und  es 
war  allemal  die  Wirkung  sowohl  in  kosmetischer  wie  optischer  Hin- 
sicht günstig.  Kontraindiziert  ist  das  Verfahren  bei  totalen  Leu- 
komen ,  bei  bestehenden  akuten  Entzündungen  der  Cornea,  der  Iris 
und  Conjunctiva,  kurz  bei  allen  Reizzuständen  des  Auges.  Dagegen 
bilden    Conjunctivitis   granulosa   chronica,    lang  bestehende  vordere 


Krankheiten  der  Sklera.  341 

Synechien   keine  Contraindikation.  —  Die  Wirkung  ist  vorwiegend 
eine  chemische,  die  mechanische  tritt  sehr  zurück. 

Panas  (55)  und  Yassaux  (55)  beobachteten  bei  einer  tuber- 
kulösen 80jährigen  Dame  knötchenartige  Infiltrate  in  der  Hornhaut, 
die  serpiginös  ulcerierten,  aber  im  Verlauf  von  3  Monaten  endlich 
heilten.  Da  diese  Herde  ganz  wie  miliare  Tuberkel  aussahen,  stu- 
dierten P.  und  y.  die  Impftuberkulose  an  der  Cornea  von  Kaninchen, 
wobei  sie  Erfolg  hatten. 

Roy  (68)  und  Alyarez  (68)  konnten  dagegen  die  tuberkulöse 
Natur  einer  Comealerkrankung  noch  genauer  nachweisen.  Bei  einem 
4ijährigen  Mädchen  der  v.  Wecker'schen  Klinik,  das  am  linken  Auge 
zuerst  das  Bild  parenchymatöser  Keratitis  mit  Vaskularisation,  dann 
aber  Durchbruch  eines  Knötchens  am  Skleralbord  zeigte,  wonach  die 
Cornea  immer  mehr  ulcerös  zerfiel,  konnten  in  einem  kleinen  Stück, 
das  aus  der  Cornea  excidiert  wurde,  Tuberkelbacillen  nachgewiesen 
werden,  nachdem  mehrfache  Untersuchung  des  die  Cornea  bedecken- 
den Schleimes  und  abgekratzter  Massen  resultatlos  gewesen.  Die 
Bacillen  lagen  zwischen  Rundzellen,  zum  Teil  in  Riesenzellen  einge- 
bettet. Verff.  glauben,  dass  die  Tuberkulose  zuerst  in  der  Cornea 
sich  lokalisiert  habe  und  dann  erst  auf  das  Corpus  ciliare  überge- 
gangen sei.  Nach  einiger  Zeit  zeigten  sich  bei  dem  Kinde  auch 
deutliehe  Erscheinungen  von  Tuberkulose  der  Lungen. 

[Rampoldi  (65  b)  glaubt  yersichem  zu  können,  dass  Bildung 
des  Keratoconus  abhängig  sei  von  primären  Sekretionsveränderungen 
in  der  Ciiiargegend  und  den  davon  abhängigen  Ernährungsstörungen 
der  tiefem  Cornealschichten.  Stichhaltige  Beweise  für  diese  Be- 
hauptung fehlen  noch.  Brettaue r.] 


Die  Krankheiten  der  Sklera. 

Referent:  Prof.  0.  Haab  in  Zürich. 

1)  Äddario,   Sa  di  un  caso  di  melano-sarcoma  episclerale  e  sulla  forma- 
sione  della  melanina  ne'  tumori.    Annal.  di  Ottalm.    XIV.    p.  393. 

2)  Abadie,  Large  blessnre  de  la  sclärotiqne.    Archiv.  d'Opht.    V.   p.  188. 
S)  Danesi,  Q.,  Della  Bcleritide.    BolL  d'ocal.    VII.   p.  133. 

4)  Flemming,   Znr  Easaistik  der  Skleralnaht.    Klin.  Monatsbl.  f.  Aagen- 
heUk.  8.  393. 


342  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

5)  Knapp,  Zerstörung  episkleraler  Geföaswucherungen  durch  den  GlQhdraht 
naoh  Cocain.  Ber.  über  die  XVII.  Versamml.  d.  ophth.  Gesellschaft  in  Hei- 
delberg.   S.  227. 

6)  E  u  h  n  t,  üeber  Skleraloperationen.  Tagebl.  d.  58.  Versammlung  deutscher 
Naturf  und  Aerzte  in  Strassburg  i.  E.    S.  497. 

7)  Landesberg,  M.,  Zur  Anwendung  von  Suturen  bei  Skleralwunden. 
Elin.  Monatsbl.  für  Augen heilk.    S.  519. 

8)  Tronchet,  Sutore  de  la  scldrotique.  Journ.  de  mdd.  de  Bordeaux.  23.  Aoüt. 

Flemming  (4)  yeröffentlicht  zwei  Fälle,  in  denen  Samel- 
s  o  h  n  die  Skleralnaht  mit  gutem  Erfolg  ausführte,  das  eine  Mal  bei 
einer  ca.  f  Zoll  langen  Wunde,  welche  Cornea  und  Sklera  betrafen 
und  den  Giliarkörper  zerschnitt,  das  andere  mal  bei  einer  ebenfalls 
durch  Glassplitter  gesetzten,  die  Sklera  perforierenden,  8  mm  langen 
zackigen  massig  klaffenden  Wunde,  die  sich  auch  noch  4  mm  weit 
in  die  Cornea  fortsetzte  und  die  Iris  und  Linse  mitverletzte.  In 
beiden  Fällen  wurden  2  feine  Seidensuturen  eingelegt,  das  eine  Mal 
darüber  dann  noch  die  Conjunctiva  besonders  vereinigt.  In  letzterem 
Fall  heilten  die  Skleralsuturen  ohne  Reizung  ein.  Beidemal  erfolgte 
sehr  günstiger  Verlauf.  Beim  ersten  Patienten  besteht  jetzt  nach 
11  Jahren  normale  Sehschärfe.  Beim  2ten  Patienten  musste  Resorp- 
tion der  verletzten  Linse  abgewartet  werden.  Nach  fast  5  Monaten 
ergab  sich  dann  hier  S  =  ^^  bei  H  14  D.  £s  folgt  eine  kurze  Ge- 
schichte der  Skleralnaht. 

Landesberg  (7)  hat  in  11  Fällen  perforierender  Wunden  der 
Sklera  genäht,  7  davon  waren  unkompliziert,  bei  4  fand  sich  Vor- 
fall von  Iris,  Ciliar-  und  Glaskörper.  In  2  leichteren  Fällen  genügte 
die  Anlegung  von  Katgutsuturen  durch  die  oberflächliche  Schicht  der 
Sklera,  Monoculus  und  ambulante  Behandlung.  In  dreien  war  beider- 
seitiger Verband  und  Bettlage  notwendig.  Bei  einem  dieser  7  Fälle 
trat  nachträglich  schleichende  Iridocyclitis  und  Phthisis  bulbi  auf,  die 
übrigen  heilten  gut.  Von  den  4  komplizierten  Fällen  verliefen  3 
günstig,  bei  einem  stellte  sich  nach  8  Monaten  auch  Cyclitis  und 
Phthisis  bulbi  ein. 


Krankheiten  der  Iris. 

Referent:  Prof.  EversbuSCh  in  Erlangen. 

1)   A  b  a  d  i  e  ,    Staphylomes  corn^ens  et  sjn^hies  ant^rieures ;   acoidentB  qui 
peuvent  en  gtre  la  cousäqaence;  traitement.     Archiv.  d^Opht.    V.    p.  499. 


Krankheiten  der  Iris.  343 

2)  Alexander,  Iritis  serosa  und  Varicella  syphilitica.  Centralbl.  f.  prakt. 
Augenheilk.    April.    S.  105. 

3)  Benson,  A.  H. ,  Tubercnlosis  of  the  cornea  and  iris.  Ophth.  ßeyiew. 
p.  116.  (Ophth.  Society  of  the  nnited  kingdom.  12.  Mars)  und  Brit.  med. 
Journ.    I.    p.  600. 

4)  B  e  r  g  e  r,  E.,  Ein  seltener  Fall  von  Einheilung  eines  Fremdkörpers  in  der 
Iris.    Wiener  med.  Blätter.    Nr.  6.    S.  161. 

5)  Birnbacher,A.,  Ein  Eisensplitter,  der  25  Jahre  in  der  Iris  gesessen. 
Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    August. 

6)  Bisserie,  F.,  Iritis  h^r^do-syphilitique  (gommes  iriennes)  chez  un  en- 
^t  de  siz-mois.    Ann.  m^.-chir.  fran^.  et  Strang.    I.   p.  202. 

7)Burchardt,  M.,  Syphilitische  Iritis  in  sekundärer  und  tertiärer  Form 
bei  demselben  IndiYidoum.    Gharit^Annalen.   X.    S.  555. 

8)  C  a  m  p  a  r  t,  Gomme  de  Tiris ;  retinite  circumpapillaire  double ,  plus  pro- 
nonc^  ä  gauche.  Bull.  clin.  de  la  nation.  ophth.  de  Thospice  de  Quinze- 
Vingts.    III.    p.  58. 

9)  —  Iritis  traumatique;  d^collement  de  la  moitiä  externe  de  la  r^tine  avec 
d^hirure  de  la  choroide.    Ibid.   p.  50. 

10)  C  h  i  b  r  e  t ,  La  sensibilit^  de  Tiris  consid^r^e  au  point  de  Tue  de  Tiridec- 
tomie.    Soc  fran9.  d'Opht.    1885.   21.  Janv. 

11)  Greniceanu,  Gy.,  Az  iriscystäk  köroktanAnak  priorit^sa.    Szemteet.  2. 
p.  25.    (Die  Priorität  in  der  Pathologie  der  Irisoysten.) 

12)  Gross,  F.  B.,  Gystic  tumour  of  iris.    Transact.  of  the  ophth.  Soc.  V.  p.  67. 

13)  Derby,  H. ,  Iridektomie  bei  chronischer  Iritis.    Transact.  of  the  americ . 
ophth.  soc.  1884  (referiert  nach  dem  Arch.  f.  Augenheilk.). 

14)  Duj ardin,  B^orption  de  Tiris.    Journ.  des  scieno.  m^.  de  Lille,  p.  85. 

15)  Fano,  Bapports  entre  les  diverses  formes  d*iritis  et  la  käratite  ponctn^e. 
Journ.  d^oculist.    Nr.  150.    p.  71. 

16)  —  Yaleur  de  Tiridectomie  dans  le  traitement  du  däcollement  de  la  r^tine. 
Ibid.    Nr.  149.   p.  62. 

17)  Faucon,  Du  salicylate  de  soude  dans  Tiritis  rhumatismale.  Journ.  des 
scienc.  m^.  p.  373.  ' 

18)  F  e  r  r  e  t,  Gonsid^rations  sur  la  pathogen ie  des  kystes  de  Tiris.  Bullet,  de 
la  clin.  nat.  ophth.  de  Thospice  des  Quinze- Vingts.    p.  32. 

18a) —  Observation  d'iritis  chez  un  rhumatisant  syphilitique.    Ibid«  p.  244. 

19)  F  i  e  u  z  a  1 ,  Bulletin  de  la  clinique  nationale  ophthalmologique  de  Tho^ 
spiee  des  Quinze-Ying^.    Tome  III.    (Statistik.) 

20)  Fröhlich,  G.,  Achtjährige  Erblindung.  Iridotomie.  Erfolg.  Klin.  Mo- 
natsbl.  f.  Augenheilk.    S.  346. 

21)  —  Extraktion  eines  Eisensplitters  aus  der  Iris.  Volle  Sehschärfe.  Ebd. 
S.  351. 

22)  Frost,  Serous  cyst  of  iris.    Ophth.  Soc.  of  great.  Brii    p.  58. 

23)  Fuchs,  E. ,  Freie  (^yste  in  der  vorderen  Kammer.  Arch.  f.  Augenheilk. 
XV.    1.    S.  7. 

24)  Gant,  Serous  cyst  of  iris.  Ophth.  soc.  of  Great  Brit.  p.  57  (referiert 
nach  dem  Arch.  f.  Augenheilk). 

25)  G  o  1  d  z  i  e  h  e  r,  Zur  Pathogenese  der  Iriscysten.  Pest,  med.-chirurg.  Presse. 
XXI.    S.  481. 


344  Pathologie  und  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

26)  G  o  1  d  2  i  e  h  e  r,  V.,  Az  iriscyst&k  fejlöd^e.    A  budapesti  kir.  orroeeyzesüle 

1885.    iki  ävkGDyTe.    p.  33.    (Die  Entwickelung  der  Iriscysten.) 

27)  G  u  a  r  a  D,  Pronostic  et  traitement  dee  hemies  de  Tiris.    Normandie  m4d, 
Roaen.    I.    p.  6. 

28)  Hanemann,  Fr. ,  Ein  kaBuistisch-kritiBcher  Beitraf?  zur  Lehre  Ton  der 
EntetehuDg  der  Vorderkammer- Absacknogen.    MQnchen.    Inaag.-Disa. 

29)  H  o  d  g  e  8 ,  Granolar  looking  body  on  iris.  Ophth.  Soc.  of  Great  Brit. 
p.  59  (referiert  nach  dem  Arch.  f.  Aagenheilk.). 

30)  H  0  8  c  h,  Fr.,  Experimentelle  Studien  über  Iriscysten.  V  i  r  o  h  o  w*8  Arch. 
f.  path.  Anat.   99.   8.  446. 

31)  J  n  1  e  r ,  Ghoimma  of  iris.  Med.  Times  and  Gaz.  II.  p.  856.  (Ophth.  soc. 
of  the  united  kingd.) 

32)  J  e  8  8  o  p ,  W.  H. ,  On  the  combinated  action  of  cocaTne  and  atropine  in 
iritis.    Lancet.    II.    Nr.  15. 

33)  E  u  h  n  t ,  H. ,  Vorschlag  einer  Modifikation  der  Iridektomie  zu  optischen 
Zwecken.  Tagebl.  der  58.  Vers,  deutscher  Naturf.  und  Aerzte  in  Strass- 
bürg  i.  £.    S.  497. 

34)  Lang,  Growth  on  iris.    Ophth.  Soc  of  Great  Brit.   p.  60. 

35)  Leber,  Th.,  Ueber  das  Vorkommen  von  Iritis  und  Iridochorioiditis  nebst 
Bemerkungen  über  die  Wirkung  von  Salicylsäure  bei  inneren  Augenent- 
zündungen.   Y.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.  4.   S.  183. 

-iß)  L  u  n  d  y,  C.  J.,  Iritis;  its  relation  to  the  rheumatic  diathesis  and  its  treat- 
ment.    Physician  &  surg.  Ann.    Arbor.,    VII.    p.  385. 

37)  Manolescu,  Aniridie  apparente  consecutive  ^  Tinflamnuttion  de  la 
choroide.     Archiv.  d*Opht.    Vi    p.  449. 

38)  Myles  Standish,  A  case  of  tuberculosis  of  the  iris.  Transact.  of  the 
ophth.  Society.  Twenty-first  meeting  p.  59  und  Americ.  Journ.  of  Ophth. 
IL    p.  159. 

39)  Nettleship,  Ciinical  remarks  on  a  case  of  my driasis  with  Iritis ,  and 
on  cases  of  my  driasis  foUowing  a  blow  of  on  the  eye.  Medic.  Times  and 
Gaz.  II.   p.  865. 

40)  —  New  formations  of  pigment  on  front  of  iris.  Transact.  of  the  ophth. 
soc.    V.   p.  147. 

41)  Observations  diverses  recueillies  k  la  clinique  ophthalmologique  des 
Quinze-Vingts.    III.    p.  47,  157.    (Corps  ^tranger  de  Tiris.) 

41a)  0 1 1  a  V  a ,  J. ,  Elinikai  küzlemänyek.  (Klinische  Mitteilungen.  P^techiae 
iridis.)    Szem^zet.    5.    p.  94. 

42)  Page,  F.,  Wound  of  the  Cornea  with  prolapse  of  the  iris;  removal  of 
foreign  bodies  from  the  orbit;  eure.    Lancet.    I.    p.  155. 

43)  Peck,  C.  8.,  Double  gumma  of  iris,  and  its  early  manifestation.  Journ. 
cutan.  &  ven.  dis.  New-Tork.   III.    p.  202. 

44)  Samelson,  Zu  dem  Verhalten  von  Cilien  in  der  Vorderkammer.  Cen- 
tralbL  f.  prakt  Augenheilk.    Dezember.    S.  363. 

45)  8  c  h  e  r  k,  Scheere  zur  Iridotomie.  Centralbl.  f.  chir.  u.  orthop.  Mech.  I.  S.  40. 

46)  8  c  h  i  0  t  z  ,  Ein  Fall  von  Linsenastigmatiamus  nach  Iridektomie.  Arch.  f. 
Augenheilk.   XVI.   8.  283. 

47)  Stölting,  Die  Entstehung  seröser  Iriscysten.  v.  Graefe*8  Arch.  f. 
Ophth.  XXXI.  3.  8.  99. 


Gilie  in  der  vorderen  Augenkammer.  345 

48)  Treite],  Ein  Fall  von  operativ  geheilter  Iristuberknlose.  Berlin,  klin. 
Wochensohr.  Nr.  28.   8.  445. 

49)  TronsBeaUy  Iritis  häi^do-Byphilitique  cbez  un  enfant  de  six  mois.  Annal. 
de  Dermat.  et  syph.   July  25.    VI.  p.  415. 

50)  W  a  1  k  e  r,  G.  £.,  On  tfae  treatment  of  adhesions  of  the  iria  to  tbe  Cornea . 
Liverpool  med.-cfair.  Joarn.    V.    p.  508. 

50a)  Web  st  er,  Sarcome  of  iris.  Rep.  of  the  Americ.  ophth.  Soc.  1885.  p.  23. 

51)  Williams,  E.,  Iritis  cured  by  an  attack  of  cholera  morbus.  St.  Loa» 
med.  and  snrgic.  Journ.    XLYIII.    p.  246. 

52)  —  Iritis  relieved  by  cholera  morbos.    Ibid.    p.  342. 

53)  W  i  e  8  i  n  g  e  r,  F.,  üeber  das  Vorkommen  von  Entzflndungen  der  Iris  und 
Cornea  bei  Diabetes  mellitus,  v.  Qraefe's  Arcb.  f.  Ophth.  XXXI.  4. 
S.  203  o.  flgd. 

£iiiem  Patienten  ans  der  Praxis  Samelson's  (44)  flog  die 
Klinge  eines  Federmessers  mit  dem  Rücken  gegen  das  linke  Auge. 
Die  Folge  war  eine  Gornealmptnr  im  oberen  äusseren  Quadranten, 
deren  ganz  leicht  infiltrierte  Bander  bereits  fest  geschlossen  waren. 
In  der  Wunde  ziemlich  nach  hinten  eingeklemmt  sass  die  Wurzel 
einer  Cilie,  welche  in  die  vordere  Angenkammer  hineinragte.  Die 
Linse  war  in  toto  getrübt.  Zwei  Tage  später  war  infolge  starker 
Blähung  der  oberen  inneren  Linsenhälfte  das  Cilienende  jetzt  in  der 
geblähten  Cortikalmasse  versteckt.  Weitere  12  Tage  später  war  von 
der  Cilie  in  den  jetzt  fast  über  das  ganze  Pupillargebiet  verbreiteten 
geblähten  Massen  nichts  zu  sehen,  und  blieb  dieser  Befund  auch  der 
gleiche,  als  die  Cortikalmassen  zerfielen  und  resorbiert  wurden.  Es 
kam  nicht  die  geringste  Spur  der  Cilie  wieder  zum  Vorschein;  nur 
an  der  Stelle,  wo  die  Wurzel  der  Gilie  zwischen  den  Wundleficen 
der  Ck)mea  eingeklemmt  gewesen,  zeigte  ein  weisser  Fleck  die  statt- 
gehabte grössere  Dehiscenz  der  Bänder.  Nach  S.*s  Meinung  bleibt 
daher  keine  andere  Möglichkeit  der  Erklärung  als  die  Annahme,  dass 
die  Cilie  sich  in  der  aus  Kammerwasser  und  quellender  Linsensub- 
stanz gemischten  alkalischen  Flüssigkeit  ganz  oder  teilweise  gelöst 
und  resorbiert  hatte.  Auf  eine  diesbezügliche  Anfrage  an  Kühne 
erhielt  S.  die  Antwort,  dass  zu  erwägen  sei,  dass  Haare,  aus  denen 
alles,  was  nicht  Kreatin  ist,  aufgelöst  werden  kann,  gänzlich  in 
feinste,  sehr  zarte  und  sich  einrollende  Schüppchen  zerfallen.  S. 
möchte  in  dieser  letzteren  Thatsache  die  Möglichkeit  einer  Erklärung 
erblicken,  und  das  um  so  mehr,  als  bei  einer  zweiten  Beobachtung 
von  einer  Cilie  in  einer  Hornhautnarbe  die  mikroskopische  Unter- 
suchung ergab,  dass  die  Cilie  an  ihrem  spitzen  Ende  eine  Beihe  von 
Auffaserungen  zeigte,  welche  in  andern  KontroUcilien  desselben  Auges 
ausnahmslos   vermisst  wurden.    S.   spricht  diese  Auffaserungen  des 


346  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Gilienscbaftes  als  ein  Zeichen  der  durch  das  Eammerwasser  einge- 
leiteten Maceration  an,  deren  Fortschreiten  yielleicht  zu  einer  par- 
tiellen Lösung  der  resorbierten  Bestandteile  des  Haarschaftes  führen 
könnte. 

Fuchs  (23)  beschreibt  folgenden  Fall:  Am  linken  Auge  eines 
an  skrophulöser  Augenentzündung  leidenden  11jährigen  Knaben  fiel 
eine  dunkelbraune  rundliche  Geschwulst  auf,  welche  von  dem  unteren 
Kammerfalze  aus  in  die  Kammer  hineinragte  und  etwa  2  mm  im 
grössten  Durchmesser  zu  haben  schien.  F.  dachte  zuerst  an  eine 
melanotische  Geschwulst,  die  sich  vom  Giliarkörper  aus  entwickelt 
hätte.  Indessen  zeigte  die  genauere  Untersuchung,  dass  der  Tumor 
seinen  Platz  wechselte.  Gab  man  dem  Kopf  des  Patienten  verschie- 
dene Stellungen,  so  konnte  man  den  Pigmentkörper  an  beliebige 
Stellen  des  Kammerfalzes  bringen.  »Neigte  der  Knabe  den  Kopf  vom 
stark  über,  so  gelangte  der  freie  Körper  bis  yor  die  Mitte  der  Pu- 
pille. 11  Tage  später  hatte  sich  der  Pigmentkörper  in  eine  Cyste 
verwandelt  und  war  scheinbar  grösser  geworden.  Sie  hatte  eine 
nierenförmige  Gestalt,  die  braune  Wandung  musste  sehr  dünn  und 
ihr  Inhalt  vollkommen  klar  gewesen  sein,  denn  man  sah  das  Gewebe 
der  Iris  vollkommen  gut  durch  die  Cyste  hindurch.  Wiederum 
12  Tage  später  erhielt  der  Knabe  einen  Schlag  auf  das  linke  Auge; 
es  trat  darnach  Anschwellung  der  Lider  und  Conjunctival-  und  Ci- 
liar injektion  des  Bulbus  ein.  Die  Cyste  war  verschwunden  und  an 
ihrer  Stelle  fand  sich  ein  pigmentierter  Körper  frei  im  unteren 
Kammerfalze.  Offenbar  war  die  Cyste  geborsten,  was  auch  daraus 
hervorging,  dass  schon  4  Tage  später  das  Neoplasma  die  frühere 
Grösse  und  Form  wieder  erreicht  hatte.  Drei  bis  vier  Wochen  später 
kollabierte  die  Cjste  plötzlich,  diesmal  ohne  dass  eine  äussere  Ver- 
letzung stattgefunden  haben  sollte ;  wahrscheinlich  war  der  Riss  in 
der  Cystenwand  nicht  fest  verheilt  gewesen.  In  wenigen  Tagen  stellte 
sie  sich  aber  wieder  her  und  besteht  seitdem  in  etwas  wechselnder 
Grösse  fort.  Da  das  Auge  abgesehen  von  der  erwähnten  Verletzung 
niemals  irritiert  war,  nahm  F.  von  der  operativen  Entfernung  des 
freien  Körpers  Abstand.  F.  glaubt ,  dass  es  sich  in  seinem ,  wie  in 
den  bisher  publizierten  Fällen  von  freien  Gewebspartikeln  in  der 
Vorderkammer  um  eine  Ablösung  der  pigmentierten  Prominenzen 
handelt,  welche  man  bisweilen  am  Pupillarrand  sonst  gesunder  Augen 
antrifft.  (Dieselben  bilden  wohl  ein  Analagon  zu  dem  bei  den  Tieren 
z.  B.  beim  Pferde  vorkommenden  Traubenkömern.  Referent.)  Auch 
für  seinen  Fall  möchte  F.  den  gleichen  Ursprung  annehmen.     Man 


Vorderkammerftbaackang.  347 

müflste  sich  denken,  dass  das  abgelöste  Melanom  sich  zur  Cyste  um- 
gewandelt hätte  z.  B.  durch  Degeneration  der  innersten  Zellen,  so 
dass  eine  zentrale  Höhe  entstand,  welche  sich  später  yergrösserte, 
oder  es  könnte  sich  der  pigmentierte  Körper  eingerollt  haben,  so 
dass  die  beiden  Ränder  sich  berührten,  mit  einander  verschmolzen 
und  einen  Hohlraum  einschlössen ,  welcher  sich  später  nach  allen 
Richtungen  hin  abschloss  und  yergrösserte. 

[Bei  einem  6jährigen  skrophulösen  Mädchen,  das  seit  2  Monaten 
an  Keuchhusten  litt,  und  seit  2  Tagen  an  Stime ,  Hals  und  Armen 
dunkelrote  hervorn^ende  Flecke  zeigt,  die  auf  Druck  nicht  ver- 
schwinden, schildert  Ottava  (41a)  folgenden  Zustand  der  Augen: 
Reizung,  Thränenfluss,  Lider  geschwollen,  suffundiert.  Bindehaut 
injiziert  und  von  Extravasaten  durchsetzt;  ein  solches  reicht  vom 
Limbus  in  das  Comealgewebe  hinein.  Die  Iris  ist  mit  zahlreichen 
Blutflecken  besprengt.  8  z  i  1  i.] 

Dujardin  (14)  beobachtete  in  einem  Fall  von  Netzhautab- 
lösung und  Katarakt  auf  beiden  Augen  nach  der  Extraktion  auf  dem 
einen  Auge  eine  Resorption  der  Iris.  Es  waren  von  derselben  in  den 
oberen  Partien  nur  noch  Spuren  vorhanden,  in  den  unteren  Partien 
bestand  ungefähr  noch  ein  Drittel  des  normalen  Areales. 

Hodges  (29)  sah  bei  einem  17jährigen  Mädchen  in  der  tem- 
poralen Ciliarpartie  der  Iris  in  dem  Kammerfalze  einen  samen- 
korngrossen  »granulären  c  Tumor.  Ausserdem  bestand  eine  plasti- 
sche Iritis  mit  starker  Hypopyonbildung.  Nach  Ablassung  des 
letzteren  kehrte  dasselbe  wieder,  um  schliesslich  spontan  zu  ver- 
schwinden. Inzwischen  war  die  Kammerwinkelgeschwulst  gewachsen 
und  brach  durch  die  Sklera  durch. 

Hanemann  (28)  beobachtete  unter  der  Leitung  des  Referenten 
einen  Fall  von  einer  Vorderkammerabsackung ,  welcher  insofern  ein 
besonderes  Interesse  darbot,  weil  er  in  einem  so  frühen  Entwick- 
lungsstadium zur  Beobachtung  kam  wie  keiner  der  bisher  publizier- 
ten Fälle,  sodann  auch  deshalb ,  weil  er  über  den  ersten  Ausgangs- 
punkt dieser  eigentümlichen  Bildungen  genauen  Aufschluss  giebt. 
Es  handelte  sich  um  den  Fall,  den  Referent  schon  1880  veröffent- 
lichte. Der  betreffende  Patient  war  damals  wegen  einer  sogenann- 
ten serösen  Iriscyste  iridektomiert ,  beziehungsweise  war  dabei  die 
dieser  Irispartie  aufsitzende  Cyste  so  weit  als  möglich  extrahiert 
worden.  Es  gelang  dabei  eines  Teils  der  Seitenwand  und  des  Bo- 
dens der  Cyste  habhaft  zu  werden.  Der  Heilverlauf  war  damals  ein 
vollkommen  reaktionsloser,  und  blieb  auch  der  Patient  bis  gegen  die 


348  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Mitte  des  Jahres  1885  ron  Reizencbeinnngen  an  dem  betre£Fenden 
Auge  frei.  Nur  eine  Art  DruckgefÜhl  im  Auge  hatte  den  Patienten 
veranlasst ,  sich  wieder  in  der  Münchener  Aogenklinik  vorznateUen. 
Es  zeigte  sich  nun,  dass  gerade  an  der  Stelle,  wo  die  Irisezcision 
gemacht  war,  es  wiederum  zur  Bildung  eines  mit  wasserklarem  In- 
halte erfüllten,  gegen  die  übrige  Vorderkammer  abgeschloss^ien 
Hohlraumes  gekommen  war.  Die  schon  bei  der  ersten  Aufnahme 
konstatierte  Skleralfissur  und  Eonjunktiyalektasie  in  nächster  Nach- 
barschaft der  Absackung  war  auch  jetzt  noch  deutlich  yorhanden 
und  Hess  sich  ein  Zusammenhang  zwischen  Ektasie  und  Absackung 
auch  jetzt  noch  ganz  deutlich  nachweisen.  Nach  einer  Erörterung 
der  Theorie  des  Referenten  über  die  Entstehung  der  serösen  Iris- 
cysten  geht  H.  über  zu  einer  kritischen  Besprechung  des  Falles. 
Zunächst  hebt  H.  als  ungemein  wichtig  hervor,  dass  es  sich 
um  eine  Absackung  handelt,  an  deren  Zustandekommen  neben  der 
Iris  (der  Boden  der  Cyste  war  ja  durch  die  Iridektomie  so  gut  wie 
vollständig  entfernt)  auch  die  angrenzenden  Teile  des  Eammer- 
winkelgewebes  und  der  Homhauthinterfläche  einen  wichtigen  Anteil 
gehabt  haben  müssen.  Das  Recidiv  dieser  Absackung  glaubt  H.  da- 
durch entstanden  ,  dass  der  stehengebliebene  Teil  der  Cystenwand 
sich  unmittelbar  post  operationem  wider  die  Rückfläche  der  cornea 
angelegt  hatte:  es  kam  zu  einer  Yer klebung  mit  dem  stehengeblie- 
benen peripheren  Irissaum  hierselbst.  So  wurde  der  durch  die  Skle- 
ralfissur bedingte  Hohlraum  wiederum  vollständig  von  dem  übrigen 
Vorderkammerinhalte  abgeschlossen.  Die  Vorbedingungen  zur  Neu- 
entwicklung einer  Absackung  waren  im  Sinne  der  Theorie  des  Re- 
ferenten dadurch  wieder  die  gleichen  geworden,  wie  ante  operatio- 
nem. Was  die  «Einwände  gegen  die  Theorie  des  Referenten,  zu  der, 
ganz  unabhängig  von  des  Referenten  Arbeit  und  ohne  von  derselben 
Kenntniss  zu  besitzen,  auch  Guaita  gekommen  ist,  anbetrifft,  so  sind 
die  Untersuchungen  von  Masse  nicht  beweiskräftig,  weil  sich  sein 
ganzes  Untersuchungsmaterial  auf  epidermoidale  Tumoren  der  Iris 
beschränkt.  Ebensowenig  sind  die  Hose  h'schen  Experimente  be- 
langreich ,  weil  der  Inhalt  der  von  H  o  s  c  h  artifiziell  zu  Wege  ge- 
brachten Cysten  bildungen  stets  ein  atheromatöser,  niemals  ein  rein 
seröser  war.  .  Wenn  auch  nicht  geleugnet  werden  kann ,  dass  ein  in 
die  Iris  eingedrungenes  Gewebsfragment  einmal  Veranlassung  geben 
kann  zur  Entstehung  einer  rein  serösen  Hohlraumbildung,  so  darf 
die  H  OS  ch'sche Theorie  doch  nicht  verallgemeinert  werden,  indem  ihr 
die  Fälle  entgegenstehen,  in  denen  eine  Sprengung  der  Bulbushülien 


Entatehnng  tod  Irisoysien.  349 

nicht  stattgefondeii  hatte  oder  wo  die  Absackung  sich  entwickelte 
nach  Bildung  yorderer  Synechien  oder  Einklemmung  der  Iris  in  das 
Comealgewebe   bezw.   das  des  Gomeo-Scleralbordes. 

F  e  r  r  e  t  (18)  berichtet  über  2  Falle  von  »Iriscystenc.  Es  han- 
delt sich  aber  nicht  nm  eine  eigentliche  Gystenbildung,  sondern  viel- 
mehr nm  eine  cystoide  Degeneration  der  stark  konisch  yorge- 
banchten  Iris. 

In  dem  yon  Gant  (24)  beschriebenen  Fall  yon  Iriscyste  han- 
delte es  sich  um  eine  Verletzung,  die  der  40jährige  Patient  in  seiner 
Kindheit  erlitten  hatte.  Es  trat  unmittelbar  darnach  eine  starke 
Entzündung  ein ,  die  indessen  in  Heilung  endete.  Die  spater  auf- 
tretenden Sehstorungen  rührten  yon  einer  Cyste  her,  die  yom  oberen 
Abschnitte  der  Irisperipherie  ihren  Aui^ang  genommen  hatte.  Nach 
Excision  der  Cyste  Besserung  des  Sehvermögens. 

Stölting  (47)  yeröffentlicht  zwei  E%lle  yon  sogenannten 
serösen  Iriscysten.  Der  erste  Fall  betraf  einen  Knaben ,  dessen 
rechtes  Auge  durch  einen  Pfeilschuss  verletzt  war  (Risswunde  im 
Centrum  der  Cornea,  aus  der  ein  Fetzchen  Glaskörper  und  die  Ecken 
einer  zerrissenen  Iris  hervorhingen ;  Cataracta  traumatica).  Der 
Vorfall  wurde  abgetragen,  gute  Heilung,  teilweise  Resorption  der 
Linsenmassen.  10  Jahre  spater  wurde  dieser  Bulbus  wegen  sym- 
pathischer Reizung  enukleiri  Es  zeigte  sich  dabei  in  dem  jetzt 
leicht  phthisischen  Auge  eine  die  Hälfte  der  Vorderkammer  ein- 
nehmende seröse  Iriscyste.  Die  histologische  Untersuchung  ergab, 
dass  mit  der  centralen  Homhautnarbe  die  mediale  zerrissene  Partie 
der  Iris  verwachsen  war,  so  dass  der  Sphinkter  der  Hinterwand  der 
Iris  unmittelbar  anlag.  Diese  vordere  Synechie  nahm  einen  kleinen, 
1  mm  im  Durchmesser  haltenden  Fleck  ein.  üeberall  war  sonst 
eine  Vorderkammer  vorhanden,  jedoch  so,  dass  dieselbe  durch  zwei, 
eine  grossere  und  eine  kleinere  Cyste  repräsentiert  war.  Die  Cysten 
waren  inwendig  von  dem  oft  beschriebenen  Epithel  vollständig 
ausgekleidet.  Letzteres  war  aussen  überall  von  Uvealgewebe  um- 
geben. Nur  an  der  der  inneren  Oeffnung  der  Kornealwunde  ent- 
sprechenden Stelle  ruhte  das  Epithel  der  Cyste  direkt  auf  der 
narbigen  Cornea,  während  unmittelbar  daneben  die  vordere  Synechie 
sich  durch  hypertrophische  stark  pigmentierte  Iriswülste  auszeichnete. 
Eine  Basalmembran  unter  dem  Epithel  konnte  S.  nicht  nachweisen. 
Ausserdem  erschien  die  Membrana  Descemetii  überall,  ausser  an  der 
Stelle  der  Narbe,  wo  sie  abgerissen  und  vielfach  gefaltet  war,  völlig 
intakt.    Nur  eine   ziemlich    peripher    gelegene  Stelle  war   von   der 


850  Pathologie  ond  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Unterlage  eine  kurze  Strecke  abgehoben  und  gieng  auf  die  äussere 
Cystenwand  über.  Die  Verhältnisse  der  Membr.  Desc.  im  Homhaut- 
falze  waren  völlig  normal.  Auf*  der  Seite,  wo  die  Cyste  die  Vorder- 
kammer völlig  ausfüllte,  lag  sie  direkt  den  Giliarfirsten  auf,  ohne 
sicheren  üeberzug  vom  Irisgewebe.  Eine  äussere  Epitfaellage  auf 
der  Cyste  existierte  nicht,  ausser  da,  wo  die  Membr.  Desc.  sich  für 
eine  kurze  Strecke  auf  dieselbe  hinüber  schlug.  S.  denkt  sich  diese 
Cystenbildung  dadurch  entstanden,  dass  durch  die  Wunde  das  Epithel 
der  Hornhaut  in  das  Innere  des  Auges  hineinwncherte ,  dort  sich 
in  die  zerrissene  Iris  implantierte  und  im  Laufe  der  Zeit  zur  Cysten- 
bildung führte.  Auch  machte  die  Art  der  Verletzung,  welche  von 
einem  stumpfen  Instrumente  herrührte  und  somit  keine  glatten,  rasch 
verheilenden  Wundränder  hatte,  nach  S.  es  dem  schnell  wuchernden 
Epithel  leicht,  sich  in  dieselben  einzusenken. 

Der  zweite  Fall  betraf  ein  Mädchen,  dessen  linkes  Auge  durch 
eine  Stahlfeder  verwundet  war.  In  die  leicht  klaffende,  nahe  dem 
inneren  Skleralbord  gelegene  Wunde  der  Cornea  war  Iris  prolabiert. 
Daneben  bestand  Cataracta  traumatica.  4  Jahre  nach  der  Verletzung 
zeigte  sich  das  Eind  wieder  mit  einem  blasigen  Gebilde  völlig  von 
dem  Aussehen  einer  luxierten  Linse  in  der  Vorderkammer.  Die 
cyklitische  Reizung  des  Auges  war  nach  3  Monaten  spontan  ver- 
schwunden. Als  Rest  der  Cyste  lag  ein  feines  bräunliches  Häutchen 
der  Hinterwand  der  Hornhaut  an.  Die  Vorderkammer  war  vorhanden. 
Ein  Jahr  später  zeigte  sich  die  Cyste  wieder  in  der  alten  Grösse  und 
wurde  wegen  schwerer  glaukomatöser  Erscheinung  die  Enukleation 
vorgenommen.  Die  ganze  Vorderkammer  war  damals  bis  auf  einen 
schmalen  Meniscus  nach  aussen  unten  und  oben  von  der  Cyste  aus- 
gefüllt, deren  Vorderwand  der  Hinterwand  der  Hornhaut  anlag  und 
abgeplattet  war,  während  an  der  Convexität  des  Aequators,  wo  die 
Cyste  frei  umbog,  ein  feiner,  brauner  Pigmentsaum  sichtbar  war. 
Die  Vorderfläche  war  fast  ganz  durchsichtig,  der  Grund  der  Cyste 
gebildet  durch  das  Irisgewebe  selbst  und  die  vollkommen  geschlossene 
Pupille.  Die  mikroskopische  Untersuchung  ergab,  dass  an  der 
Corneaskleralgrenze  (an  der  Stelle,  wo  früher  die  Verwundung  statt- 
gefunden hatte)  eine  cystoide  Vemarbung  bestand,  deren  Höhle 
vollständig  mit  Epithel  ausgekleidet  war.  Dieser  Hohlraum  stand 
in  Verbindung  mit  der  intraocularen  Cyste,  in  der  Art,  dass  direkter 
üebergang  des  Epithels  der  cystoiden  Vernarbung  in  das  der  intra- 
ocularen Cyste  nachweisbar  war.  Der  Teil  der  Vorderkammer  zwischen 
Eammerwinkel  und  Narbe  (dort,   wo  die  vordere  Synechie  gesessen 


Entstehung  von  Iriiioysten.  351 

hatte)  war  durch  die  Anlagerung  der  Iris  an  die  Membr.  Desc. 
völlig  aufgehoben.  Eine  Abteilung  der  Cyste  ragte  blasig  in  diesen 
durch  Linse  und  Corpus  ciliare  nach  hinten,  durch  die  der  Cornea 
anliegende  Iris  nach  vom  begrenzten  Hohlraum  hinein,  mit  dem 
Corpus  ciliare  breitere  Verwachsungen  eingehend.  Die  zweite  centrale 
Abteilung  der  Cyste  stand  mit  der  ersten  in  direktem  Zusammen- 
hang. In  Betreff  des  Epithels  bemerkt  8.  ausdrücklich,  dass  er 
nirgends  eine  Anhäufung  fand,  hie  und  <la  bestand  »offenbar,  wo 
eine  starke  Spannung  stattgefunden,  namhafte  Verdünnung«.  Der 
Epithelüberzug  war  kontinuierlich,  überall  die  inneren  Wände  aus- 
kleidend. Eine  Basalmembran  bestand  nicht.  Die  Membr.  Desc. 
war  überall  da,  wo  die  Hornhaut  intakt  war;  an  der  Perforations- 
stelle war  dieselbe  in  feine  Falten  gelegt.  Das  Endothel  derselben 
konnte  an  der  Verwachsungstelle  der  Cystenwände  mit  der  Hinter- 
wand der  Hornhaut  hie  und  da  noch  eine  kurze  Strecke  weit  unter- 
schieden werden ;  aber  da,  wo  die  Verwachsung  innig  war,  sah  man 
nur  den  strukturlosen  Teil  der  Membran  kontinuierlich  die  hintere 
Grenze  der  Hornhaut  überziehen.  Der  Inhalt  der  Cysten  bestand 
ans  seröser  Flüssigkeit  und  Zellen,  welch'  letztere  zu  Boden  sanken 
und  hier  in  Schnitten  deutlich  zu  untersuchen  waren.  Diese  Zellen 
waren  zum  Teil  gequollen  und  in  körnigem  Zerfalle  begriffen,  zum 
Teil  in  Konturen  wohl  erhalten,  völlig  kreisrund  mit  scharf  ge- 
zeichnetem Kerne.  Eine  Reihe  der  Zellen  war  pigmenthaltig;  doch 
dürften  auch  diese,  meint  S.,  zur  grössten  Hälfte  nichts  anderes  als 
Cystenepithelien  sein.  Als  Stütze  für  diese  Ansicht  führt  S.  an, 
dass  auch  ein  Teil  der  Auskleidungszellen  sich  bei  Anwendung  der 
Immersion  deutlich  pigmenthaltig  zeigte.  S.  fügt  indessen  gleich 
hinzu,  dass  eine  Reihe  als  wahre  Pigmentzellen  angesprochen  werden 
müsste,  da  sie  ganz  den  grossen,  in  Irisgewebe  eingesprengten 
Pigmentzellen  gliechen.  S.  schliesst  aus  diesen  beiden  Fällen,  dass 
för  eine  grosse  Reihe  der  serösen  Cysten  dieBuhl-Rotmund *sche 
Theorie  als  zu  Recht  bestehend  festgehalten  werden  müsse.  Die 
Entstehung  der  Cysten  erklärt  sich  S.  so,  dass  in  Fällen,  wie 
in  den  seinen,  die  Homhautwunde  nicht  durch  einen  soliden  Epithel- 
pfropf ausgekleidet  werde,  sondern  dass  das  Epithel  nur  ringsum  die 
ganzen  Wundränder  der  Hornhaut  überzog.  Dadurch  entsteht  ein 
Epithelschlauch  in  der  Hornhaut  selber,  dessen  dem  innern  Auge 
zugewandte  Oeffnung  durch  die  angelagerte  Iris  verschlossen  werde. 
Geht  nun  das  Epithel  auf  die  Iris  selbst  über,  und  überzieht  es  die 
dieser  Homhautpartie  anliegende  Iris,  so  hat  man  einen  Epithelschlauch, 


352  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiteu. 

bei  welchem  es  nur  des  oberflächlichen  Verschlusses  der  Hornhaui- 
wunde  bedfirfe,  um  ein  Bläschen  daraus  zu  machen.  In  dem  erst^ 
von  ihm  beschriebenen  Falle  hätte  sich  dieser  eben  geschilderte 
Entwicklungsprocess  mit  der  Modifikation  vollzogen,  dass  sich  die 
Hornhautwunde  im  Laufe  der  Zeit  total  verschloss,  Ehrend  bei 
dem  zweiten  ein  solcher  Ck)mealverschluss  überhaupt  nicht  zu  Stande 
kam,  sondern  nur  die  Gonjunctiva  eine  cjrstoide  Verwachsung  ein- 
gieng. 

Ho  seh  (30)  hat  eine  Reihe  von  Experimenten  gemacht,  um 
über  die  Entstehung  von  Iriscysten  ins  Klare  zu  kommen.  Zu  dem 
Zwecke  führte  H.  Gilien,  Homhautepithel ,  Gonjunktiva  bulbi  und 
Lidhaut  in  die  Vorderkammer  ein.  Bezüglich  des  Verhaltens  der 
Gilien  und  der  Haare  kann  H.  die  Angaben  Schweningers 
durchaus  bestätigen.  Die  Implantationen  von  Gonjunktiva  bulbi  auf 
die  Iris  bewirkten  eine  Neubildung,  welche  neu  gebildete  Gefässe  ent- 
hielt, die  mit  den  Gefässen  der  Iris  zu  kommunicieren  schienen  und 
bedeckt  waren  mit  einem  Epithel,  dessen  cylindrische  Zellen  die- 
jenigen des  Epithels  der  Gonjunktiva  bulbi  an  Höhe  übertrafen, 
also  zum  Teil  wohl  ebenfalls  neugebildet  waren.  Dass  diese  so 
entstandenen  Tumoren  solide  und  nicht  cystischer  Natur  waren, 
erklärt  sich  nach  H.  am  einfachsten  daraus,  dass  eben  das  zur 
Implantation  benützte  Gewebe  der  Gonjunktiva  bulbi  normaler  Weise 
keine  oder  nur  ganz  spärliche  Drüsen  besitzt,  welche  zur  Bildung 
von  Retentionscysten  (denn  als  solche  möchte  H.  die  beobachteten 
Iriscysten  auffassen)  Anlass  geben  konnten.  Für  diese  Auffassung 
fand  H.  eine  wesentliche  Stütze  in  seiner  letzten  Versuchsreihe,  bei 
der  er  möglichst  kleine  Hautstückchen  samt  den  anhaftenden  Haaren 
auf  die  Iris  brachte  und  während  40 — 48  Tage  beobachtete.  Drei- 
mal gelang  der  Versuch  und  führte  zur  Bildung  einer  grossen,  mit 
einem  regelmässigen  Belage  von  Pflasterepithelzellen  ausgekleideten 
und  mit  atheromatösem  Inhalte  gefüllten  Gyste,  welche  in  der  Iris 
lag  und  mit  der  Hornhaut  durch  ein  faseriges,  zahlreiche  Haarstümpfe 
und  Durchschnitte  durch  Drüsengänge  enthaltendes  Gewebe  ver- 
wachsen war.  Neben  dieser  grossen  fand  H.  an  den  meisten  Prä- 
paraten noch  eine  oder  mehrere  kleine  Cysten  mit  derselben  Epitbel- 
auskleidung  und  demselben  Inhalte.  Die  Bildung  dieser  Cysten 
erklärt  sich  H.  dadurch,  dass  sie  in  dem  transplantierten  Hant- 
stückchen selbst  nach  Art  der  Atherome  entstanden  seien.  Möglicher- 
weise sind  auch  die  Fälle,  wo  sich  unzweifelhaft  Iriscysten  und  Gilien 
gebildet  hatten,   analog  zu  erklären,   indem  durch  dasselbe  Trauma, 


Entstehung  von  Iriscysten.  353 

welches  die  Cilien  ins  Auge  gelangen  liess,  zugleich  kleine  Cutis- 
teilchen  mit  der  entsprechenden  HaarbalgdrQse  mitgerissen  wurden. 
Damit  wären  auch  die  Bedingungen  zur  Bildung  ähnlicher  Retentions- 
cysten  gegeben,  wie  H.  sie  bei  seinen  Hautimplantatiouen  ziemlich 
regelmässig  entstehen  sah.  Es  würde  durch  diese  Annahme  auch 
erklärt,  warum  es  nicht  in  allen  Fällen,  in  denen  Cilien  in  der 
Torderen  Augenkammer  Yorgefunden  wurden,  auch  zur  Bildung  von 
Iriscysten  kommen  musste.  H's.  Ansicht  geht  schliesslich  dahin, 
dass  gelegentlich  auch  einmal  der  von  v.  Wecker  angegebene  oder 
irgend  ein  anderer  Entstehungsmodus  in  Wirksamkeit  trete,  es  werde 
sich  aber  dann  inmier  nur  um  Ausnahmefälle  handeln. 

Was   die   vorstehend   referierten   Mitteilungen  von  Bosch  und 
Stolting  anlangt,   so   mochte  Referent  zunächst   die   irrtümliche 
Auffassung  zurückweisen,    als  ob   er  mit  der  von  ihm  entwickelten 
Theorie    alle  sogenannten   serösen  Iriscysten    hätte  erklären  wollen. 
Bezüglich  dieses  Punktes  sei  speziell  auf  die  erstreferierte  Arbeit  Hau  e- 
mann  8  (28)  verwiesen.     Gegen  die  generelle  Verwertung  der  Hosch'- 
schen  Experimente  zur  ErkBlrung  der  serösen  Iriscysten  lässt  sich,  wie 
schon  bemerkt,  einwenden,  dass  der  Inhalt  der  von  Ho  seh  artifiziell 
zu  Wege  gebrachten  Cystenbildungen  stets   ein   atheromatöser  war, 
niemals  ein   rein   seröser.     Ferner   lässt  sich  die  Hosch^sche  An- 
schauung ebenso  wenig  wie  die  von  Stolting  wieder  neu  hervor- 
geholte Buhl-Rothmun dusche  Theorie   verwerten  für  die   nicht 
so  seltenen  Fälle,   in  denen  eine  Sprengung  der  Bulbushüllen  nicht 
stattgefunden  hat.    Was  die  Entstehung  der  Cysten  angeht,  die  sich 
nach    einer  Extraktion   oder  nach  ulcerösen  Prozessen  der  Cornea 
entwickelten,   welche   eine  vordere  Synechienbildung  oder  eine  Ein- 
klemmung der  Iris  in  das  Comealgewebe,  bezw.  in  das  des  Comea- 
skleralbordes  zur  Folge  hatten,  so  lassen  sich  auch  diese  Fälle  durch 
die  Theorie  des  Referenten,  welche  in  der  Hanemann*schen  Arbeit 
eine  weitere  Durchführung  erfahren  hat,   ganz  wohl  erklären.    Der 
Nachweis  eines  die  Innenfläche  der  Cystenwand  auskleidenden  Epithels 
erklärt  noch  nicht  den  Ursprung  des  serösen  Inhalts  und  legt  doch 
der  oben  angeführte    mikroskopische  Befund  Stöltings   selbst  die 
Möglichkeit  nahe,    dass  die  Auskleidungszellen  der  Cystenwand  eine 
Beziehung  besitzen  zu  den  in  das  Irisgewebe  eingesprengten  Pigment- 
zellen.  Auch  die  beiden  von  Stolting  mitgeteilten  E^Ue  lassen  sich 
ebenso  wie  die  von  Gonella  veröffentlichten  (vergl.  die  Publikation 
Hanemanns)  in  ganz  einfacher  Weise  durch  die  Sekretionstheorie 
des  Referenten  erklären,  zumal  wenn  man  die  Ergebnisse  der  Arbeit 

JaliZMbMioht  nx  Ophthalmologie.  XVI.  1886.  23 


B54  Pathologie  und  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

Schick's  über  den  Flüssigkeitswecfasel  im  Auge  berücksichtigt. 
Im  Uebrigen  finden  sich  alle  die  verschiedenen  Einwände  gegen  die 
Theorie  des  Referenten  eingehend  berücksichtigt  und  widerlegt  in 
der  mehrerwähnten  Dissertation  Hanemann's. 

Leber  (35)  beobachtete  bei  Diabetikern  in  dem  letzten  Jahr- 
zehnt (ein  Teil  des  Materials  rührt  aus  der  Klinik  Ebstein *8  her) 
nicht  weniger  denn  39  Augenaffektionen  und  darunter  nicht  weniger 
als  9  Fälle  von  Iritis.  Diese  Eoincidenz  erscheint  L.  viel  zu  auf- 
fallend, als  dass  man  geneigt  sein  konnte,  sie  einem  blossen  Zufall 
zuzuschreiben.  Die  Form  der  Iritis,  die  L.  bei  Diabetikern  beobachtete, 
war  in  mehrfacher  Beziehung  eine  eigentümliche.  Relati?  oft  handelte 
es  sich  um  eine  eitrige  Iritis ;  unter  9  Patienten  notierte  L.  zweimal 
das  Vorkommen  ?on  Hypopyon,  und  noch  dazu  bei  Einem  doppelt, 
indem  die  Iritis  zuerst  an  dem  einen  und  nach  einem  Zwischenraum 
von  8  Monaten  auch  am  andern  Auge  auftrat.  Dabei  war  die  Ent- 
zündung nicht  sehr  intensiv,  das  Hjpopyon  meistens  klein,  und  es 
erwies  sich  die  Iritis  wie  auch  die  Fälle  von  rein  adhäsiver  Iritis 
der  Behandlung  sehr  zugänglich.  Als  zweite  Eigentümlichkeit  fand 
L.  eine  die  ganze  Pupille  ausfüllende  fibrinöse  Membran,  die  aber 
ebenfalls  bei  geeigneter  Therapie  rasch  und  schnell  resorbiert  wurde 
(bei  3  Patienten  und  zwar  unter  6  mit  Iritis  behafteten  Augen 
viermal ;  in  2  weiteren  Fällen  konnte  die  Entstehung  am  zweiten 
Auge  durch  eingreifende  Behandlung  verhindert  sein;  zweimal  war 
sie  mit  Hjpopyon  kombiniert).  Bei  geringerer  Intensität  der  Krankheit 
stellte  sich  die  Affektion  dar  als  einfache  adhäsive  Iritis  mit  Kammer- 
wassertrübung,  massiger  Synechienbildnng ,  dabei  hier  und  da  Be- 
schläge der  hinteren  Gomealwand.  Hinsichtlich  der  Entstehung  der 
Iritis  ist  sehr  bedeutungsvoll,  dass  die  beiden  genannten  Formen  bei 
einem  und  demselben  Individuum  kombiniert  vorkamen  und  dass 
die  Entzündung  bei  der  letzteren  Form  im  allgemeinen  eine  geringere 
Höhe  darbot,  so  dass  beide  Formen  in  ihrer  Entstehung  wohl  nicht 
wesentlich  verschieden  sind.  Die  Krankheit  bildete  sich  Verhältnis^ 
massig  schnell  zurück,  höchstens  mit  Hinterlassung  von  gering- 
fügigen Synechien,  und  glaubt  L.  diesen  günstigen  Verlauf  der 
innerlichen  Darreichung  des  Natron  salicylicum  zuschreiben  zu  dürfen, 
das  er  bei  Iritis  und  parenchymatöser  Keratitis  schoa  seit  9  Jahren 
mit  bestem  Erfolge  gebraucht  hat.  Aber  auch  ohne  salicylsaures 
Natron  zeigte  sich  in  einem  Falle  derselbe  günstige  Verlauf,  so  dass 
L.  den  schnellen  Dekurs  dieser  Iriditen  für  etwas  typisches  hält. 
Diese  letztere  Eigenschaft  offenbart  sich  auch  in  der  Disposition  zu 


Vorkommen  von  Iritis  bei  Diabetes.  355 

gleichartiger  Erkrankung  des  zweiten  Anges,  die  oft  en^t  nach 
Monaten  oder  nach  Jahresfrist  sich  einstellt.  Ein  Analogon  dazu 
findet  L.  in  der  parenchymatösen  Keratitis  bei  Gelenkerkrankungen. 
Reeidive  dieser  Iritisform  scheinen  nicht  häufig  zu  sein.  In  einem 
Fall,  der  mit  heftiger  Cüiameurose  einhergieng,  wirkte  Chinin 
in  grossen  Dosen  sehr  prompt  (der  Kranke  hatte  vor  Jahren  an 
hartnäckiger  Intermittens  gelitten).  In  demselben  Falle  wirkte 
Eserin  gegen  den  etwas  hohen,  doch  nicht  eigentlich  glaukomatösen 
Augendruck  sehr  gut.  Die  Salicylsäurebehandlung  wurde  in  den 
Fällen  von  akuter  Iritis  meist  ohne  Kenntnis  von  dem  Vorhanden- 
sein des  Diabetes  angeordnet.  Ob  die  Wirkung  der  Salicylsäure 
auf  die  Iritis  mehr  eine  direkte  oder  mehr  eine  indirekte  Besserung 
des  Diabetes  bedingte,  lässt  sich  nach  L.  kaum  entscheiden.  Nur 
das  scheint  L.  festzustehen,  dass  die  Iritis  einen  günstigen  Ausgang 
nehmen  kann,  obwohl  der  Zuckergehalt  trotz  der  Medikation  ein 
hoher  bleibt.  Die  Tatsache,  dass  mitunter  der  Zucker  vorüber- 
gehend zurückkehrt  oder  verschwindet,  ohne  dass  mit  seinem  Wieder- 
erscheinen ein  Becidiv  der  Iritis  sich  einstellt,  spricht  nach  L.  doch 
mehr  für  eine  direkte  Beeinflussung  der  Iritis  durch  die  Salicylsäure. 
Meistens  handelte  es  sich  um  schwere  und  besonders  um  veraltete 
FSHe  von  Diabetes.  Zweimal  trat  die  Iritis  während  der  Entwicklungs- 
periode einer  Katarakt  auf,  und  ebenso  wurde  wiederholt  der  Heilungs- 
verlauf nach  der  Extraktion  durch  Iritisrecidive  gestört.  Dasselbe 
kam  übrigens  auch  nach  einer  Iridektomie  vor;  jedoch  legt  L.  auf 
diese  letzteren  Erhebungen  keinen  besonderen  Wert,  da  es  sich  doch 
um  zufällige  Erscheinungen  handeln  konnte. 

Wiederholt  charakterisierte  sich  die  Iritis  als  Iridocyclitis  durch 
die  Koexistenz  von  Glaskörpertrübungen.  In  einem  Falle  war 
Amblyopie  mit  Ausgang  in  Verfärbung  der  Papille,  aber  Wieder- 
herstellung von  brauchbarem  Sehvermögen  vorhergegangen.  In 
einem  andern  Falle  wurde  nach  Ablauf  der  Iritis  eine  Retinitis 
circumscripta  nachweisbar.  Bei  einem  Diabetiker,  der  an  Girrhosis 
hepatis  hypertrophica  litt  und  bei  dem  die  Zuckerausscheidung  zu- 
rückgegangen und  statt  ihrer  leichte  Albuminurie  aufgetreten  war, 
erblindete  ein  Auge  durch  massenhafte  Glaskörpertrübungen  und 
wurde  später  von  Iritis  serosa  glaucomatosa  ergriffen.  Auch  das 
andere  Auge  gieng  durch  Retinitis  hämorrhagica,  Iritis  und  glauko- 
matöse Entzündung  zu  Grunde.  Zum  Schlüsse  führt  L.  einen  Fall 
von  Chorioiditis  disseminata  mit  Glaskörpertrübungen  und  ausge- 
sprochener Iritis   ohne  Retinitis    bei  Albuminurie  an«    Dieser  Fall 

23* 


356  Pathologie  und  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

bildet  eine  interessante  Parallele  zn  dem  vorigen  von  Iritis  bei 
Diabetes  mellitus,  wie  denn  ja  auch  die  Uebereinstimmung  zwiscben 
Albuminurie  und  Glykosurie  hinsichtlich  ihres  Einflusses  auf  das  Auge 
erhärtet  wird  durch  die  Gleichartigkeit  anderer  Augenaffektionen, 
die  sich  im  Gefolge  dieser  Leiden  finden.  Eine  Zusammenstellung 
der  bis  dahin  in  der  Literatur  yeröifentlichten  Fälle  von  Iritis  bei 
Diabetes  findet  sich  in  der  an  die  L/sche  Veröffentlichung  sich 
anschliessenden  Arbeit  von  Wiesinger  (53).  In  eben  derselben 
Arbeit  sind  auch  die  von  L.  erörterten  E^Ue  genauer  wiedergegeben. 

Alexander  (2)  teilt  einen  Fall  von  Iritis  serosa  syphilitica 
mit.  An  der  Diagnose  der  syphilitischen  Infektion  konnte  angesichts 
der  ersten  Manifestationen  (Roseola,  Plaques  im  Pharynx,  Defiuvium 
capillorum)  kein  Zweifel  aufkommen.  Die  seröse  Iritis  war  doppel- 
seitig, auf  dem  rechten  Auge  abgelaufen,  auf  dem  linken  akut.  Es 
handelte  sich  indessen  auf  dem  letzteren  Auge  um  ein  Recidiy,  wie 
sich  denn  auch  weiterhin  auf  diesem  und  auf  dem  rechten  Auge 
wiederum  eine  Exacerbation  des  Processes  wiederholt  zeigte.  Bei 
der  energisch  durchgeführten  Inunktionskur  kam  es  zur  Eruption 
eines  Hautausschlages,  eines  pustulösen  Exanthems,  das  nach  der 
ganzen  Art  des  Auftretens  und  der  Rückbildung  nur  als  Varicella 
syphilitica  (Zeissl)  gedeutet  werden  konnte.  A.  hebt  schliesslich 
noch  besonders  hervor,  dass  ihm  in  seiner  20jährigen  Praxis  an  den 
Thermen  von  Aachen  bei  den  vielen  Hunderten  von  den  verschie- 
densten Erkrankungen  des  üvealtraktus  ein  Fall  von  Iritis  serosa 
syphilitica  noch  nicht  begegnet  sei. 

Während  der  letzten  Choleraepidemie  haben  C  a  m  p  a  r  t  (8) 
und  Saint-Martin  (8)  auch  eine  Reihe  von  Augen  von  Cholera- 
kranken untersucht  und  konnten  sie  dabei  an  der  Iris  bezüglich  der 
Farbe  nichts  wahrnehmen.  Dagegen  zeigte  sich  bei  Kranken,  die 
an  Cholerine,  sowie  auch  solchen,  die  an  ächter  Cholera  litten,  eine 
ziemlich  ausgesprochene  Mydriasis.  Dieselbe  zeigte  sich  auch  in 
der  letzten  Phase  der  Krankheit.  Dabei  bemerkten  sie  bisweilen 
auf  der  einen  Seite  eine  Mydriasis,  auf  der  andern  eine  Myosis. 
Ein  Einfluss  des  Lichtes  war  dabei  nicht  zu  gewahren.  In  der 
späteren  Periode  der  Krankheit  wurde  die  Myosis  häufiger  beobachtet. 
Die  Akkomodation  war  durch  diesen  Zustand  der  Iris  in  keiner 
Weise  beeinflusst.  Pilocarpin  und  Eserin  beseitigten  nur  sehr  schwer 
die  Mydriasis  und  dann  war  ihre  Wirksamkeit  von  sehr  geringer 
Dauer.     Dagegen  wurde  die  Myosis   leicht  durch  Atropin  beseitigt 

Nach  Kuhnt's  (33)  Erfahrung  werden    die  schmälsten ^   einer 


Gleichseitige  T&towiernng  mit  optischer  Pupillenbüdiing.  357 

Btenopäiscben    Spalte   ähnlichen,    künstlichen  Pupillen  sicher  dann 
erreicht,  wenn  vom  Sphinkterrande  nichts  nnd  von  dem  vom  kleinen 
Irisringe    nach  der  Anheftungsstelle  zu  gelegenen  Irisstroma  nur  so 
viel  excidiert  wurde,  als  dem  Auseinanderweichen  der  eingeschnittenen 
Sphinkterränder   bei  einer   ein£EU$hen   Iridektomie   entspricht.     Von 
diesem  Principe    ausgehend   führt  E.  in   geeigneten  fallen    die  Iri- 
dektomie  in   den    letzten  2^  Jahren  nach  folgendem  Verfahren  aus. 
Der  Schnitt  wird  in  der  gewohnlichen  Weise  nach   der  Ar It 'sehen 
Methode  in  einer  Breite  von  4—5  mm  gemacht.    Die  Ausschneidung 
der  Iris   geschieht  in  der  Weise,  dass  zunächst  mit  einer  stellbaren 
Pincette   die  Iris  in  einer  Ausdehnimg  von  1 — 1^  mm  etwa  in  der 
Mitte  zwischen  Pupille   und  Ciliarrand  gefasst   und  leicht   über  die 
Wunde   hervorgezogen  wird.     Die  Abtrennung   des   gefassten   Iris- 
stückes erfolgt  mittelst  eines  radiären  d.  h.  genau  der  Faserrichtung 
der  Iris   korrespondierenden   Scheerenschlages.     Nunmehr  wird   gut 
reponiert,  dann  mit  einer  v.  W  e  c  k  e  r  'sehen  Scheere  der  noch  erhaltene 
Sphinkterenteil,  wiederum  genau  in  der  Faserrichtung  des  Gewebes, 
durchtrennt.    Die  Operation  erheischt   die  Narkose,   verbürgt  aber 
bei  rationeller  Indikation  einen  sicheren  Erfolg.     Denn  wegen  ihrer 
Kleinheit  sei  jeile  lästige  Blendung  ausgeschlossen,  ferner  biete  dieselbe 
bei   der  denkbar  kleinsten  Grenzfläche   mit  den   getrübten  Gorneal- 
partien  einen  relativ  grossen  Raum  für  regelrecht  brechbare  Strah- 
len.   Auf  die  Frage  Mayweg's,  ob  es  E.  gelungen  ist,  mit  dieser 
Methode  stets   gute  Erfolge  zu  erzielen,   oder   ob  Eapselverletzung 
gar  nicht  vorkomme,   erwidert  E.,   dass  ihm  keine,    auch  nicht  die 
geringste,    bisher   passierte.      Eine  Verbesserung,   manchmal   sogar 
recht    erheblicher   Art,   konnte    stets   konstatiert   werden.     In   der 
Diskussion   bemerkt  Pflüg  er  weiterhin,   dass  er  das  E.'sche  Ver- 
fahren schon  mehreremal  unwillkürlich  ausgeführt  habe.     Bei   sehr 
vorsichtiger  Operation  kann  der  Sphinkter  stehen  bleiben.    Man  hole 
ihn  dann    mit   dem   stumpfen  Hacken  und  schneide  ihn  durch.     Im 
Anscbluss  daran  bemerkt  Pflüg  er,    dass  man,   um  den  Effekt  der 
optischen  Pupille   zu  verbessern,  die  Tätowierung   mit  Vorteil  an- 
wenden   könne.     Eine  nur   einmal  vorgenommene  Tätowierung  ver- 
bessert objektiv  und  subjektiv  das  Auge  oft  ganz  auffällig.     Bei  der 
Wahl  der  richtigen  Stelle  für  das  optische  Eolobom   soll  stets   das 
Keratoskop   zu   Hilfe   gezogen  werden.     E.  hält   die  Vornahme   der 
Tätowierung  nur  bei  Erwachsenen  für  erlaubt    Er  behandelte  2  Stu- 
denten, denen  von  einem  andern  Operateur  im  16.  resp.  18.  Lebens- 
jahre  eine  Iridektomie  mit  Tätowierung  gemacht  worden  war,   bei 


358  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

denen  aber  im  20.  bezw.  22.  Jahre  eine  sehr  lang  dauernde  Keratitis 
eintrat,  hervorgerufen  durch  die  implantierten  Pigmentkomchen. 
Erst  als  letztere  sämtlich  ausgestossen  worden,  beruhigten  sich  die 
Augen. 

Chibret  (10)  rat  bei  der  Extraktion  die  Iridektomie  durch 
die  auch  in  optischer  Beziehung  geeignetere  Sphinkterektomie  zu 
ersetzen,  weil  sie  weniger  irritierend  auf  die  Irisnerven  wirkt.  Die 
Scbmerzhaftigkeit  der  Iridektomie  erklärt  sich  nach  C.  daraus,  dass 
dabei  die  ciliare  Irispartie  gequetscht  wird. 

Derby  (13)  beschreibt  eingehend  eine  recidivierende  Iritis 
bei  einer  60jährigen  Frau.  Nach  Ausführung  einer  doppelseitigen 
Iridektomie  gieng  die  Iritis  allmälig  zurück,  kehrte  anfänglich 
noch  in  wechselnden  Intervallen  wieder,  um  allmählich  völlig  auf- 
zuhören. 

Webster  (50a)  berichtet  über  ein  Irissarkom,  welches  nach 
einjährigem  Bestehen  Glaukom  und  sofortige  Erblindung  hervorrief. 
Entfernung  des  Tumors ;  S  =  f ^. 

Treitel  (48)  beobachtete  bei  einem  12jährigen  Knaben,  der 
vier  Monate  zuvor  durch  einen  Strohhalm  eine  Verletzung  des  linken 
Auges  erlitten  hatte,  auf  diesem  Auge  eine  Keratitis,  daneben  be- 
standen weisslich-graue  stecknadelkopfgrosse  PnLcipitate;  ausserdem 
war  der  Humor  aqueus  in  geringem  Grade  diSus  getrübt  und  den 
mittleren  Abschnitt  der  temporalen  Irishälfte  bedeckte  eine  klein- 
erbsengrosse  Geschwulst,  die  nach  vom  bis  fast  an  die  Hornhaut 
reichte.  Die  Oberfläche  des  Tumors  erschien  uneben,  indem  sie, 
wie  die  seitliche  Beleuchtung  zeigte,  mit  einigen  miliaren  graulichen 
gefässlosen  Knötchen  besetzt  war.  Die  von  T.  gestellte  Diagnose 
»konglobierter  Tuberkel«  wurde  durch  Baumgarten  bestätigt. 
T.  entfernte  den  Tumor  mittelst  Iridektomie.  9  Tage  darnach  wurden 
3  neue  Tuberkelknötchen  sichtbar,  welche  eine  Wiederholung  der 
Iridektomie  erheischten.  Frische  Tuberkel  traten  darauf  direkt  nicht 
mehr  auf.  Der  vor  der  ersten  Operation  von  Schreiber  kon- 
statierte chronische  Bronchialkatarrh  war  ein  halbes  Jahr  nach  der 
letzten  Iridektomie  verschwunden.  Das  bei  einer  dritten  Iridektomie 
excidierte  Irisstück  zeigte  bei  der  von  Baumgarten  vorgenommenen 
Untersuchung  keine  bemerkenswerten  Veränderungen.  In  Bezug  auf 
die  Behandlung  dürfte  sich  nach  T.  auf  Grund  des  mitgeteilten 
Falles  stets  möglichst  frühzeitige  Excision  der  kranken  Irispartie 
und  der  etwa  auftretenden  Recidive  empfehlen.  Was  die  Ent- 
stehungsart  der  Iritis    tuberculosa  in  dem  erwähnten  Falle  angebt, 


Erankheiien  des  Corpos  ciliare  and  der  Chorioidea.  359 

80  ist  nach  T/s  Meinung  eine  direkte  Infektion  der  Iris  mit  Tuberkel- 
baccillen  nicht  ohne  weiteres  von  der  Hand  zu  weisen,  weil  etwa 
3  Wochen  vor  dem  mutmasslichen  Ausbruch  der  Krankheit  ein 
Trauma  das  Auge  betro£Pen  hatte.  Indessen  dürfte  doch  nach  der 
Li^e  der  begleitenden  Umstände  die  Tuberkulose  der  Iris  nach  T.'s 
Meinung  höchst  wahrscheinlich  eine  metastatische  sein.  Gleichwohl 
hatte  Tielleicht  das  Trauma  eine  Bedeutung  insofern,  als  es  das  Auf- 
treten der  Metastase  beförderte. 

Birnbacber  (5)  beobachtete  einen  Eisensplitter,  der  25  Jahre 
in  der  Iris  gesessen  hatte,  und  seit  8  Jahren  wiederholt  vorüber- 
gehend Rötung  der  Conjunctiva  bulbi  und  Giliarneurose  hervorgerufen 
hatte.  Das  Auftreten  stärkerer  Reizerscheinungen  veranlasste  den 
Patienten  zur  Entfernung,  welche  von  B.  mit  Iridektomie  bewerk- 
stelligt wurde.  Das  Intermittieren  der  Entzündung  Hesse  sich  nach 
B.  wohl  dadurch  erklären,  dass  die  von  der  Gewebsfltlssigkeit  gelösten 
chemischen  Produkte  des  Eisens,  durch  den  Stoffwechsel  der  Zellen 
an  andern  Orten  wieder  in  festem  Zustande  abgelagert,  als  neue 
Fremdkörper  wirken  können. 

Berg  er  (4)  nahm  bei  einem  Patienten,  der  vollkommen  normale 
Sehschärfe  und  ein  völlig  reizloses  Auge  darbot,  in  der  Iris,  derselben 
frei  aufliegend,  einen  2  mm  grossen  Steinsplitter  wahr. 


KranUieiten  des  Corpus  ciliare  und  der  Chorioidea. 

Referent :  Prof.  Eversbusch  in  Erlangen. 

1)  A  b  a  d  i  e ,  Pr^entation  cl*im  malade  atteint  de  plaie  pdn^trante  de  la 
r^gion  ciliare.    Boll.  et  m^m.  de  Soc.  fraoy.  d'opht.    III.    p.  346. 

la)Addario,  Su  di  un  nematode  deir  occhio  umano.  Annali  di  Ottalm. 
XIV.   p.  135. 

2)  AlbaCarreras,  J.,  Sarcoma  oelular  de  la  coröides.  Rey.  argent.  de 
den.  m^d.    Baenos  Ayres.    II.    p.  46. 

3)  A  1 1,  A.y  Two  oases  of  exsudative  oborioiditis  witb  subsequent  detacbement 
of  tbe  retina.    Amerio.  Joarn.  of  Opbtb.    I.   p.  277. 

4)  Aub,  J.,  Gase  of  cyit  of  tbe  ciliary  body.    Ibid.    II.    p.  105. 

5)  B  ac  c  bi,  Sur  la  Syphilis  pr^coce  des  membranes  profondes  de  l*oei1.  Bull. 
cHd.  natioD.  opbt.  de  Tbospice  des  Quinze-Vingts.  III.  p.  40  und  Bull,  et 
m^m.  Soc.  franf.  d'opht.    III.    p.  98. 

{})  ß^gue,  Corps  ^tranger  du  cristallin;  iridochorioidite  cons^cutive;  enu- 
cleation.    Ibid.   p.  53. 


360  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

7)  ßoneheron,  Des  cyclites  ezsudatiTes ;  ätnde  d*anatomie  et  de  Physio- 
logie pathologiqne.    Bnll.  et  mdm.  soc.  fran9.  d*opht.    III.  p.  120. 

8)  Bnard,  J.,   Des  ruptaree  isol^es  de  la  chorioide.    Th^  de  Montpellier. 
9}  Calhoun,  A.  W. ,   IridochorioiditiB  following  meningitiB.    Atlanta  med. 

&  Barg.  Joarn.   n.  8.    II.   p.  283. 

10)  Camparty  Chorio-r^tinite  sp^ifiqne  avec  hömorrhagie  dans  le  corps 
▼itrö  et  d^coUement  partiel  de  Thjaloide.  Ball,  de  la  clin.  nation.  opht. 
de  rhospice  des  Qninze-Vingts.    III.    p.  57. 

11)  —  Chorio-r^tinite  specifique.    Ibid.   p.  52. 

12)  —  Gomme  de  la  r^gion  ciliaire  de  Toeil  gaache.     Ibid.    p.  56. 

13)  —  Ghorio-r^tinite  exsudative  pdripheriqae  avec  r^tinite  s^eose  specifiqoe. 
Ibid.   p.  51. 

14)  Gonrsserant,  Dela  chorioidite  dite  s^reuse  et  de  son  Ätiologie.  Gaz 
des  höpit.   18.  Okt.    LYIII.   p.  939. 

15)  Creniceann,  Gy. ,  A  sug&rtest  ^rz^kenysöge  s^rQl^kkel  szemben. 
Szem^set.  5.  p.  86.  (Empfindlichkeit  des  Corpus  ciliare  gegen  Verletz- 
ungen.) 

16)  D  i  m  m  e  r ,  Contribntions  to  the  pathological  anatomy  of  the  choroid. 
Arch.  Ophth.    New- York.    XIV.    p.  60. 

17)  Ferret,  Sar  une  forme  particnli^re  d^hypopyon  li^  k  la  oyclite  rhama- 
tismale.  Ballet,  de  la  cliniqne  nation.  opht  de  Thospice  des  Qainze-Vingts. 
111.    p.  242. 

18)  —  Choroldite  ar^olaire  congenitale.    Ibid.    p.  48. 

19)  Fienzal,  Bulletin  de  la  clinique  nationale  ophtalmologiqne  de  Thospioe. 
des  Quinze-Vingts.    III.    (Statistik.) 

20)  Hock,  Chorio-r^tinitis,  Ablatio  retin.  träum at ;  Besserung.  Wiener  med. 
Bl&tter.  S.  1216. 

21)  H  0  8  c  h ,  Fr. ,  Tuberkulose  der  Chorioidea  nach  erfolgreicher  Impfung. 
S.-A.  aus  dem  Correspondenzbl.  f  Schweizer  Aerzte.    XV.   S.  158. 

22)  H  o  t  z ,  F.  C. ,  A  case  of  Chorioiditis  following  typhoid  fever.  Americ 
Joum.  of  Ophth.    p.  222. 

28)  Ja  tzow,  R. ,  Beitrag  zur  Eenntniss  der  retrobulbären  Propagation  des 
Chorioideal Sarkoms  und  zur  Frage  des  Faserverlaufs  im  Sehnervengebiete. 
V.  G  r  a  e  f  e*s  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.   2.    S.  205. 

24)  K  a  m  0  c  k  i ,  W. ,  Gruczolak  naczyniöwki  zbtakany  (adenoma  chorioideae 
aberratum).    Gaz.  lek.    Wrszawa.    V.    p.  545. 

25)  Lawford,  J.  B. ,   Tubercle  of  choroid.    Ophth.  Review,    p.  248,  843. 

26)  —  Naevus  of  the  choroid.    A  case.    Ibid.    Mai. 

27)  Leber,  Th.,  Ueber  das  Vorkommen  von  Iritis  und  Iridochorioiditis  nebst 
Bemerkungen  Über  die  Wirkung  der  Salicylsäure  bei  inneren  Augenent- 
zQndungen.    v.  G  r  a  e  f  e*B  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.    4.    S.  183. 

28)  M  a  n  z ,  W. ,  Ein  Fall  von  metastatischem  Krebs  der  Chorioidea.  Ebd. 
S.  101  (nebst  einer  Bemerkung  von  Leber;  ebd.  S.  111). 

29)  Monprofit,  Sur  un  cas  de  chorioidite  maculaire  d^origine  syphilitique. 
Clin.  opht.  de  la  fac.  de  Paris.  Arch.  d^opht.  IV.  p.  138.  (Kasuistik, 
Besserung  durch  Quecksilberpepton.) 

30)  Morton  Prince,  Chorioiditis.    Ophth.  Review,    p.  121. 

31)  Nieden,  A. ,    Zwei  Fälle   von   spontaner  Heilung  von  Affektionen  des 


Cyste  des  Ciliarkörpers.  361 

üvealtraktufl  nach  üeberstehen  eines  GeBichtserysipels.  Gentralbl.  f.  prakt. 
Augenheilk.  März. 

32)  N  o  r  d  e  n  8  o  D,  E.,  Ein  Fall  von  kavernösem  Aderhautsarkom  mit  Knochen- 
schale bei  einem  lljfthrigen  Mädchen.  ▼.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth. 
XXXI.  4.  S.  59. 

38)  Pflüger,  Metastatic  sarcoma  of  tbe  coroid.  Arch.  ophth.  New-Tork. 
XIV.    p.  185. 

34)  Reissmann,  Jnl  ,  Ein  Fall  von  tnberknlOser  Chorioiditis  mit  spon- 
taner Perforation  der  Sklera  in  das  Subconjanctivalgewebe.  Inaug.-Diss. 
Berlin. 

34a)  Schi  ess-G  em  aseaSy  Jahresbericht  Aber  die  Augenheilanstalt  in 
Basel.     1885. 

35)  DeSchweinitz»  Two  specimens  of  sarcoma  of  the  choroid.  Phil.  med. 
Times.    XV.    p.  808. 

36)  Vossins,  A,  Ein  Fall  von  Tamor  chorioideae,  welcher  unter  dem  Bilde 
einer  plastischen  Iridocyclitis  sar  Erblindung  geführt  hatte,  v.  Graefe*s 
Arch.  f.  Ophth.    XXXI.    2   8.  147. 

37)  Watson  Spencer,  On  a  case  of  intraocalar  gumma  in  a  child  aged 
siz  years,  whose  history  pointed  to  inherited  syphilis.    Lancet.  I.  p.  1085. 

38)  —  Intra-ocular  Gumma.  (Ophth.  society  of  the  united  kingdom.)  Ophth. 
Review,   p.  219. 

[Eine  70jährige  Frau  aus  der  Gegend  von  Gatania  erblindete 
rechterseits  durch  Iridochorioiditis  mit  consecutiver  Cataracta  accreta ; 
ungeföhr  ein  Jahr  später  wurde  ihr  an  diesem  Auge  eine  erbsen- 
grosse,  weiche  Geschwulst,  welche  einige  Millimeter  vom  obem  Skle- 
ralbord  entfernt  sass,  durch  Einschneiden  der  Conjunktiva  geöffnet, 
und  es  entleerte  sich  neben  seröser  Flüssigkeit  ein  dünner  faden- 
förmiger lebender  Wurm.  A%  d  a  r  i  o  (la)  giebt  eine  sehr  genaue 
Beschreibung  dieses  Wurmes,  durch  Abbildungen  erläutert,  und  zählt 
ihn  zu  dem  Genus  filaria,  ohne  jedoch  die  Species  genau  bestimmen 
zu  können,  da  er  mit  keiner  der  bisher  in  Augen  von  Menschen 
oder  Tieren  beobachteten  und  beschriebenen  Filarien  vollkommen 
übereinstimmte.  Bezüglich  der  Naturbeschreibung  des  Wurmes  ver- 
weisen wir  auf  das  Original.  Wegen  der  fortdauernden  Schmerzen 
im  Auge,  auch  nach  Entfernung  des  Parasiten,  vermutet  A  d  d  a  r  i  o, 
dass  ein  zweites  Exemplar  im  Innern  des  Auges  zurückgeblieben  sein 
dürfte.  Brettaue  r.] 

A  üb  (4)  teilt  folgende  Beobachtung  mit:  Ein  27jähriger  Mann 
erlitt  durch  einen  Schnitt  eine  Verletzung  der  Stirn  und  des  rechten 
Auges.  Es  bestand  eine  in  der  Sklera  ^f"  lange  Narbe,  die  etwa 
%^"  von  dem  komealen  Rande  entfernt  war.  Die  Iris  war  von  nor- 
malem Aussehen,  nur  an  einzelnen  Stellen  durch  hintere  Synechien 
mit  der  vorderen  Linsenkapsel  verklebt.    Das  Linsensystem  war  un- 


362  Pathologie  nnd  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

getrübt.  Die  Sklerotikalnarbe  war  nicht  gleichnulssig  solide,  son- 
dern man  sah  in  der  Mitte  eine  kleine  birnförmig  gestaltet«,  wasser- 
klaren Inhalt  bergende  Cyste,  die  in  den  Glaskörper  hinein  ragte 
und  einen  Tiefen- Durchmesser  etwa  von  der  Hälfte  der  vorderen 
Kammer  besass.  Die  Oberflache  war  leicht  pigmentiert  und  die  Linse 
etwas  gegen  den  cystosen  Tumor  vorgewölbt. 

Alt  (3)  giebt  die  Krankengeschichte  zweier  I^^Ue  von  exsuda- 
tiver Chorioiditis  mit  Ausgang  in  Netzhautablösung.  Da  Patient 
grosse  Mengen  von  Jodkali  bekommen  hatte,  (10g.  3  mal  täglich), 
so  scheint  A.  die  Frage  nahe  zu  liegen,  ob  die  Netzhautablösung 
dadurch  bedingt  war  oder  darauf  zurfickzufOhren  sei,  dass  die  plas- 
tische Chorioiditis  eine  seröse  wurde.  In  beiden  Fallen  trat  Heilung 
nach  Pilocarpininjektion  ein. 

B  a  c  c  h  i  (5)  teilt  15  Fälle  von  schwerer  Syphilis  der  tieferen 
Teile  des  Auges  mit  und  betont  dabei  den  schädlichen  Einfluss,  den 
der  Gebrauch  von  Jodkalium  bei  sekundärer  Syphilis  entfaltet.  Diese 
Meinung  belegt  B.  durch  mehrere  Beobachtungen,  in  denen  nach 
innerlichem  Gebrauch  von  Jodkalium  die  Kranken  in  einem  solchen 
prekären  Zustande  in  der  Behandlung  traten,  dass  auch  die  ener- 
gischeste Durchführung  einer  Merkurialtherapie  nicht  die  Spur  einer 
Besserung  zu  Wege  brachte. 

Leber  (27)  beobachtete  bei  einem  Diabetiker,  der  extrahiert 
war  und  an  Sehnervenatrophie  litt,  eine  ausgedehnte  mit  fokaler 
Beleuchtung  erkennbare  Netzhaut-  und  Aderhautablösung.  L.  er- 
scheint es  am  wahrscheinlichsten,  d&s  die  Ablösung  der  Membran 
durch  cyklitische  Processe  mit  Glaskörperschrumpfung  veranlasst  und 
durch  spontane  Hämorrhagien  zwischen  den  Membranen  begünstigt 
wurde. 

Schiess-Gemuseus  (34a)  teilt  folgenden  Fall  mit.  Einem 
38jährigen  Arbeiter  fuhr  ein  Eisenstück  g^en  das  linke  Auge.  An- 
fänglich war  das  Auge  vollkommen  schmerzlos,  3  Wochen  später 
trat  heftige  Entzündung  auf,  das  Sehvermögen  war  vollständig  er- 
loschen, in  den  medialen  vorderen  Partien  der  Sklera  gegen  den 
Aequator  bulbi  zeigte  sich  eine  schwarze,  leicht  vorgetriebene  Stelle, 
die  S.  als  Skleralstaphylom  auffassen  zu  dürfen  glaubte.  Die  einzel- 
nen Teile  des  Augengrundes  waren  nicht  mehr  genau  zu  erkennea, 
vielmehr  bekam  man  in  der  Tiefe  nur  von  unten  und  innen  her 
einen  tief  grau-blauen  Reflex.  Auf  eine  Iridektomie  hin  giengen 
die  entzündlichen  Erscheinungen  zurück.  3  Monate  später  zeigte  das 
rechte  Auge  sich  entzündet  und  klagte  der  Patient  über  Trübsehen. 


Hetagtatischer  Erebs  der  Aderhant.  363 

Bei  dem  Verdacht  auf  sympathische  Ophthalmie  enucleierte  S.  das 
ÜDke  Auge  und  die  anatomische  Untersuchung  zeigte,  dass  sich  an 
der  Stelle  der  pigmentierten  Partie  des  Skleralstaphyloms  ein  Gho- 
rioidealsarkom  entwickelt  hatte.  Dasselbe  musste  nach  der  Lage  der 
Umstände  wohl  als  traumatisches  aufgefasst  werden. 

M  a  n  z  (28)  macht  folgende  Beobachtung :  Eine  SOjährige  Frau, 
die  3  Jahre  zuvor  an  Gelenkrheumatismus  und  von  da  an  öfters  an 
Kopf-  und  Zahnweh  gelitten,  bemerkte  im  Anfang  des  Jahres  1883 
einen  harten  Knoten  in  der  rechten  Brustdrüse,  welcher  ziemlich 
rasch  zu  einer  grossen  Geschwulst  heranwuchs  und  im  August  des- 
selben Jahres  operiert  wurde.  Nach  der  Mitteilung  des  Operateurs 
handelte  es  sich  um  einen  knotigen  harten  ulcerierenden  Krebs.  Die 
gut  granulierende  Wunde  war  beim  Eintritt  in  die  Freiburger  Augen- 
klinik am  12.  Nov.  1883  noch  nicht  ganz  geschlossen,  die  Rander 
zeigten  einige  verdächtige  Knotehen,  auch  fühlte  man  in  der  Achsel- 
hohle ein  dickes  Packet  infiltrierter  Lymphdrüsen.  Drei  Wochen 
vorher  hatte  die  Frau  auf  dem  linken ,  bald  darnach  auch  auf  dem 
rechten  Auge  eine  rasch  zunehmende  Abnahme  der  Sehkraft  ver- 
spürt. Bei  der  Aufnahme  war  die  Sehschärfe  auf  dem  rechten  Auge 
reduciert,  auf  i,  links  dagegen  die  Erkennung  der  Finger  auf  1  m 
herabgesetzt,  das  Gesichtsfeld  beiderseits  bedeutend  beschränkt,  na- 
mentlich die  obere  Grenze  desselben  sehr  nahe  an  den  Fixierpunkt 
herangerückt.  Beide  Augen  waren  ziemlich  prominent,  in  ihrer 
Spannung  nicht  erhöht  und  gegen  jede  Berührung  schmerzhaft.  Oph- 
thalmoskopisch zeigte  sich  auf  beiden  Augen  die  Netzhaut  in  meh- 
reren Buckeln  aufgelöst,  bald  als  schlaffer  Sack,  an  anderen  Stellen 
aber  nur  wenig  gefaltet.  Rechts  unterschied  man  ausserdem  eine 
scharf  umschriebene  Ablösung  an  der  Nasenseite  und  eine  2te  nach 
unten.  Die  Sehschärfe  nahm  in  den  nächsten  Tagen  auf  dem  linken 
Auge  etwas  zu,  auf  dem  rechten  dagegen  etwas  ab,  dagegen  blieb 
eine  schon  beim  Eintritt  konstatierte  Schmerzhaftigkeit  auf  gleicher 
Höhe,  weshalb  M.  auf  dem  linken  Auge,  wo  sie  besonders  stark  war, 
eine  Punktion  machte,  indessen  ohne  Erfolg.  Die  Netzhautablösung 
nahm  in  beiden  Augen  rasch  zu,  und  die  Sehkraft  schwand  bis  auf 
Lichtempfindung.  Die  Tumoren  wuchsen,  so  dass  es  schliesslich 
keines  Augenspiegels  bedurfte,  um  die  Neubildungen  mit  voller  Deut- 
lichkeit wahrzunehmen.  Die  Pupille  des  linken  Auges,  welche  bis- 
her rund  gewesen  war,  und  immer  ziemlich  prompt  reagiert  hatte, 
wurde  nur  etwas  nach  unten  ausgezogen,  die  Iris  an  dieser  Stelle 
etwas  vorgetrieben.    Die  Linse  blieb  jedoch  immer  ganz  durchsich- 


364  Pathologie  and  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

tig.  Als  die  Patientin  am  6.  Dez.  die  Klinik  verliess,  war  die  Ten- 
sion auf  dem  linken  Ange  vermindert,  die  Retina  auf  beiden  Augen 
an  3  Stellen  abgelöst,  je  an  einer  durch  einen  Tumor ,  unter  den  2 
anderen  schien  nur  Flüssigkeit  zu  sein.  Später  Exitus  lethalis;  keine 
Obduktion. 

Nach  der  Beschreibung,  welche  der  Arzt  von  dem  entfernten 
Mammatumor  gab,  dürfte  die  intraoculare  Neubildung  wohl  ein  Car- 
cinom  gewesen  sein.  Der  Fall  von  Manz  zeigt  viel  Analoges  mit 
den  bisher  publicierten  Fällen.  So  zunächst  das  doppelseitige  Auf- 
treten ,  welches  auch  in  den  Fällen  von  Paris,  Schöler  und 
Hirschberg  konstatiert  wurde.  Ferner  zeigte  der  Fall  von  M. 
die  Eigentümlichkeit  der  beiden  Fälle  von  Hirsch  berg,  dass  die 
rasche  Yergrösserung  der  Tumoren  fast  von  Tag  zu  Tag  verfolgt 
werden  konnte.  Au£fällig  ist  hinwiederum  das  Ausbleiben  der  Er- 
höhung des  intraocularen  Druckes.  Die  Art  und  Weise,  wie  die 
Krankheitskeime  in  das  zweite  Auge  kamen,  könnte  entweder  als 
eine  Wiederholung  des  ersten  Vorgangs  (durch  Transport  der  Krebs- 
massen durch  die  Venen  der  gleichen  Seite)  oder  als  eine  üeber- 
tragung  von  einem  zum  andern  Bulbus  durch  die  Sehnerven  aufge- 
fasst  werden.  M.  möchte  sich  angesichts  des  anatomischen  Befundes 
im  Sc  h  ö  1  e r  'sehen  Falle  für  letzteren  Modus  entschieden. 

Im  Anschluss  an  den  Fall  von  Manz  bespricht  Leber  (8) 
den  1870  von  Bremser  mitgeteilten  Fall  von  sekimdärem  Mela- 
nom der  Chorioidea.  L.  hat  die  betreffende  Patientin  selber  unter- 
sucht und  auch  die«  anatomische  Untersuchung  des  Präparates  ge- 
leitet. V.  Gräfe  fasste  die  Aderhautgeschwulst  als  eine  sekundäre 
auf,  weil  sie  bei  einer  Patientin  auftrat,  welcher  etwa  ein  Jahr  vor 
dem  Beginn  des  Augenleidens  eine  leichte  und  reichlich  blutende, 
pigmentreiche  Geschwulst  von  der  Wange  durch  Abbinden  entfernt 
worden  war,  die  sich  aus  einem  angeborenen  pigmentierten  Naevus 
entwickelt  hatte.  Den  Zweifel  von  Fuchs,  dass  diese  Geschwulst 
an  der  Wange  ein  Sarkom  gewesen  sei,  da  sonst  nach  dem  einfachen 
Abbinden  in  den  darauf  folgenden  6  Jahren  sicher  ein  lokales  Re- 
cidiv  erfolgt  wäre,  teilt  L.  nicht,  ebensowenig  erachtet  er  das  weitere 
Argument  von  Fuchs  für  stichhaltig,  dass  in  dem  Bremser'schen 
Falle  die  Art  der  Hornhautgeschwulst  wegen  ihres  in  der  ersten 
Zeit  erfolgenden  Wachstums  keine  sekundäre  gewesen  sein  könne.  Zu 
dem  reservierten  Ausspruch,  dass  es  sich  wahrscheinlich  um  eine 
metastatische  Geschwulst  handelte,  war  Bremser  um  so  mehr  ver- 
pflichtet,  als   damals  noch  kein  weiterer  Fall   gleicher  Art  bekannt 


Spontane  Heilaog  ▼.  Affektionen  d.  Uvealtractu«  nach  einem  Gesichteerydpel.  365 

war.  Die  von  Bremser  vertretene  AuflPassung  seines  Falles  wurde 
übrigens  wesentlich  gestützt  durch  die  auffallende  Aehnlichkeit, 
welche  derselbe  in  seinem  histologischen  Bau  mit  dem  von  S  c  h  i  e  s  s- 
Gemuseus  und  Roth  veröffentlichten  Falle  aufweist. 

Rolland  (15)  machte  in  70  Fallen  von  akuter  Panophthalmie 
die  Enukleation.  Die  Angst  vor  Meningitis  ist  nicht  begründet.  Wenn 
jeweilig  der  Tod  eintrat,  so  war  zu  spät  operiert  worden.  Sind  be- 
reits Gehimsymptome  aufgetreten,  so  macht  R.  die  Enukleation  nicht. 
Doch  zögert  er  mit  derselben  keinen  Aagen blick,  wenn  beispiels- 
weise nach  einer  Verletzung  in  der  Tiefe  des  Auges  ein  gelblicher 
Reflex  zu  Tage  tritt  und  dazu  sich  Hypopyon  mit  heftigen  Schmerzen 
einstellt.  Bei  derartigen  Symptomen,  welche  den  Ausbruch  der  Pa- 
nophthalmie andeuten,  macht  R.  dann  sofort  die  Enukleation.  Er 
ist  ein  entschiedener  Gegner  des  bisherigen  Verfahrens,  da  die  lange 
Dauer  der  panophthalmitischen  Eiterungen  nach  seiner  Erfahrung 
Gefahren  f&r  die  Intelligenz  wie  für  das  Leben  des  Kranken  in 
sich  birgt. 

Nieden  (31)  machte  folgende  interessante  Beobachtung.  Ein 
19  Jahre  alter  Patient  stellte  sich  N.  vor  mit  einer  doppelseitigen 
sogenannten  Descemetitis  und  starker  Trübung  des  Humor  aqueus. 
Daneben  bestanden  reichliche  Sedimente  von  grau-gelblicher  Farbe  im 
Kornealfalz  in  der  Tiefe  der  vorderen  Kammer.  Die  Iris  stark  ver- 
färbt, hintere  Synechien  scheinbar  nicht  vorhanden ;  die  Pupillen  er- 
weiterten sich  sehr  mangelhaft  auf  A tropin ;  der  intraoculare  Druck 
auf  dem  rechten  Auge  normal,  links  etwas  vermindert.  N.  stellte 
die  Diagnose  Iritis  serosa  rheumatica  oculi  utriusque  (Patient  gab 
an,  dass  die  Sehstörung  sich  3  Wochen  zuvor  infolge  einer  heftigen 
Erlmltung  nach  starker  Schweissbildung  entwickelt  hatte)  und  Hess 
eine  Inunktions-  und  Schwitzkur  vornehmen.  Der  Erfolg  dieser  The- 
rapie wie  auch  der  Effekt  von  Kataplasmierungen  und  Massage  war 
indessen  ein  geringfügiger.  Am  33.  Tage  nach  Eintritt  in  die  Be- 
handlung erkrankte  der  Patient  plötzlich  an  einem  ausgebreiteten 
mit  heftigem  Fieber  einbergehenden  Gesichtserysipel,  welches  rasch  zum 
totalen  Verschluss  beider  Augen  führte  und  sich  dann  weiter  auf  die 
Schädeldecke  ausbreitete.  18  Tage  später  war  die  Abschwellung  der 
infiltriert  gewesenen  Partie  so  weit  gediehen,  dass  Patient  seine 
Augen  spontan  zu  öffiien  im  Stande  war.  Es  zeigte  sich  nun,  dass 
die  vor  dem  Erysipel  noch  konstatierten  Trübungen  der  hinteren 
Gomealfläche  auf  beiden  Augen  vollkommen  geschwunden  waren. 
Dem  entsprechend  war  auch  das  vorher  stark  herabgesetzte  Sehver- 


36t3  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

mögen  ein  fast  ganz  normales  geworden.  Die  Beschläge  der  Membrana 
Descemetii  kamen  in  der  Folgezeit  noch  einmal  wieder,  jedoch  bedeck- 
ten sie  nur  sektorenförmig  einen  Teil  des  Pupillengebietes.  Hohe  Do* 
sen  Yon  Jodkalinm  in  Lösxmg  bewirkten  langsam  eine  Resorption  der 
neuen  Trübungen.  Ganz  den  gleichen  günstigen  Erfolg  von  Erysipel 
nahm  S.  bei  einem  Arbeiter  wahr,  der  schon  seit  2  Jahren  über 
Sehstörung  des  linken  Auges  geklagt  hatte ,  und  bei  dem  auch  das 
bis  dahin  gesunde  Auge  in  gleicher  Weise  attakiert  wurde.  Es  be- 
stand eine  doppelseitige  Chorioiditis  disseminata ,  die  an  dem  linken 
Auge  nach  dem  Aussehen  und  der  Gestalt  der  gesetzten  Plaques 
abgelaufen  erschien,  das  ganze  peripherische  Gebiet  eingenommen 
und  bis  nahe  an  die  Macula  Degenerationsherde  vorgeschoben  hatte, 
infolge  dessen  S.  auf  ^  herabgesetzt  war.  Auf  dem  rechten  Auge 
war  S.  =  |.  Das  Bild  des  Augenhintergrundes  hierselbst  entsprach 
dem  Anfangsstadium  der  Chorioiditis  disseminata.  Schmier-  und 
Schwitzkur  nebst  Jodkalium  hatten  auf  die  Chorioiditis  nur  wenig 
Einfluss.  Am  36.  Tage  nach  der  Aufnahme  erkrankte  der  Mann  an 
Erysipelas  faciei,  welches  zum  Verschluss  der  Augenlider  auf  mehrere 
Tage  führte.  14  Tage  später  war  die  allgemeine  Abschwellnng  so 
weit  gediehen,  dass  Patient  spontan  seine  Augen  zu  dffnen  im  Stande 
war.  Der  Kranke  merkte  selbst  eine  auffallende  Besserung  des  Seh- 
yermögens  und  bestätigte  die  objektive  Prüfung  dieser  Angaben. 
Denn  nachdem  noch  3  Tage  vor  der  erysipelatösen  Affektion  die 
Sehschärfe  auf  dem  rechten  Auge  =  ^  gefunden  war,  war  dieselbe 
jetzt  auf  ^  gestiegen,  während  auf  dem  linken  Auge  als  dem  schon 
seit  Jahren  afficiert  gewesenen  die  Sehschärfe  auf  ^  stehen  ge- 
blieben war.  Die  ophthalmoskopische  Untersuchung  zeigte  gleicher- 
weise auffallende  Klärung  des  rechten  Augenhintergrundes.  Die  Ge- 
gend  der  Makula  war  frei  und  die  Gewebe  zeigten  hier  wieder  ihre 
normale  Beschaffenheit.  Einige  Tage  später  wurde  der  Kranke  mit 
S  =  {{  auf  dem  rechten  Auge  entlassen.  N.  erklärt  die  aa£^lige 
Wendung  zum  Bessern  in  den  beiden  angeführten  Fällen  bedingt 
durch  das  Auftreten  der  starken  exsudativen  Entzündung,  die  sich 
über  grosse  Teile  des  Gesichts  und  des  Schädels  erstreckte,  ohne  die 
tieferen  Teile  der  Orbital-  und  Schädelhöhle  mit  zu  afficieren.  Man 
muss  sich  vorstellen,  daas  Erysipel  auf  diese  entzündlichen  Affek- 
tionen als  eine  Art  Ableitungsmittel  wirkte.  Interessant  war  na- 
mentlich bei  dem  ersten  Falle,  dass  nach  der  vollkommenen  Rekon- 
valescenz  von  Erysipel  das  zuerst  vorhandeneAugenleiden  von  neuem, 
nur  in  schwächerer  Weise  sich  einstellte,  wodurch  auch  die  kausale 


Glaakom.  367 

Einwirkung  der  erysipelatosen  Ableitung  erwiesen  wurde.  Aus  diesen 
beiden  Krankengeschichten  die  therapeutische  Erzeugung  des  Ery- 
sipel befürworten  zu  wollen,  wie  das  Cocci  gethan  hat,  hält  N.  fiir 
äusserst  gefahrlich. 


Glankom. 

Referent:   Prof.  Eversbusch  in  Erlangen. 

1)  A  g n e w ,  M.  and  D.  Webster,  Gases  of  glaucoma  operated  upon. 
Amerio.  Jonm.  of  Ophth.    II.    p.  26. 

2)  Benson,  A.  H. ,  On  the  causes  of  atrophy  after  than  glaacomatoos. 
Brit.  med.  Journ.    II.   p.  685. 

3)  Birnbacher,  A.  and  Gzermak,  W.,  Beiträge  sur  pathologischen 
Anatomie  des  Glaukoms,    v.  G  raefe's  Arch.  f.  Ophth.  XXXI.  1.  S.  297. 

4)  B  r  a  i  1  e  j,  Glaucoma.  Trans,  of  the  ophth.  soc  of  the  nnited  kingd.  V. 
p.  113. 

5)  —  On  the  advance  of  the  peripherie  of  the  iris  in  glaucoma.  Brit.  med. 
Journ.    II.    p.  1088. 

6)  Burchardt,  Doppelseitiges  Glaukom  in  Folge  sekund&rer  syphilitischer 
Iritis.    Charit^-Annalen.   1888.   ed.  1885.    p.  555. 

7)  ^  0  g  g  i  n ,  D. ,  Glaucoma  prodnced  by  atropia.  Americ  Journ.  of  Ophth. 
IL  p.  8. 

8)  —  Eserine  sulphate  in  glaucoma.    Ibid.  p.  250. 

9}  Creniceanu,  Gy..  Rheumatious  fogf&j&s,  mint  a  glaukom&s  roham  me- 
galÖBÖgl.  (Rheumatischer  Zahnschmerz  als  Vorläufer  eines  glaukomatösen 
Anfalles.)    Szemteet.    5.    S.  85. 

10)  Dehenne,  A. ,  De  la  scl^rotomia  retro-iridienne.    Union  mädic.    Nr.  44. 
p.  517. 

11)  Dobrowolsky,   üeber  einige  ophthalmoskopische  Ver&nderungen  auf 
dem  Augenhintergrunde  beim  Glaukom.    Arch.  f.  Augenheiik.  XV.  S.  161. 

12)  —  üeber    wahrscheinliche  Ursachen   der  farbigen  Hinge   beim   Glaukom. 
Ebd.   S.  98. 

13)  Drake-Brockmann,  G.  F..  A  Statistical  reyiew  of  108  cases  of  glau- 
coma.   Ophth.  Review,    p.  189. 

14)  Dujardin,   Un  cas  d^hydrophthalmos  cong^nital.     Journ.  de   soc.  med. 
de  Lille.    V.   p.  142. 

15)  F  i  e  u  z  a  l ,   Bulletin  de   la  olinique  nationale  ophtalmologique   de  Tho- 
spice  des  Quinze-Vingts.    Tome  III.    (Statistik.) 

15a)Gallenga,   C,   Studio  clinico  sul  glaucoma.     Ann.  di  Ottalmol.   XIV. 

p.  149. 
15b)  Gastaldo,  J.,   Coroitidis  lenta  y  gradual  con  exudados  dando  Ingar  k 

un  ettado  glaucomatoso,  dos  iridodectomias.    Siglo  mäd.  Madrid.    XXXIi. 

p.  202. 


368  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

16)  GoBse,  C,  The  new  Operation  for  chronic  glancoma.  Proc.  Sonth.  Ad- 
stral.  Brauch.  Brit.  med.  Ass.  Adelaide,    p.  176. 

17)  Harlan,  6eo.  C. ,  A  case  of  hereditary  glaucoma.  Jonrn.  of  Americ. 
med.  Ass.    V.   p.  285. 

18)  Hirschberg,  J.,  Ein  Fall  von  Delirium  nach  Glaukom-Iridektomie. 
Centralbl.  f.  prakt.  Aagenheilk.    Jani.    S.  175. 

19)  —  Fall  von  ßlaosehen.     Ebd.   S.  141. 

20)  Hock,  Baemorrhagia  in  corpus  yitream ;  Status  glaucomatosus ,  Staphy- 
loma  sderociliare  grad.  max. ;  Atrophia  bulbi.  Wiener  med.  Blätter, 
p.  1310. 

21)  Ho  dg  es,  F.  H.,  Acute  glaucoma  caused  by  homatropine.  Arch.  Ophth. 
New-Tork.   XIV.    p.  42. 

22)  H  o  w  e,  L.,  The  pulsating  variations  of  intraocular  tension  as  measured  by 
the  tonometer.  (Americ.  ophth.  Soc)  Americ  Joum.  of  Ophth.  IL  p.  139  u.  155. 

23)  Hüll,  J.  M.,  A  case  of  glaucoma,  the  result  of  atropia.  Atlanta  med.  & 
surgic  Joum.    II.    p.  351. 

24)  Katzaurow,  Ausreissung  des  N.  infratrochlearis  bei  Cilianchmerzen 
und  bei  Glaukom.    Wratsoh.   Nr.  16. 

25)  K  u  h  n  t ,  H. ,  Ueber  den  Halo  glaucomatosus.  Nebet  Bemerkungen  Aber 
pathologische  Befunde  beim  Glaukom  Überhaupt.  Ber.  über  die  XVII. 
Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  zu  Heidelberg.    S.  101. 

26)  Laffon,  De  la  scläro-iridectomie  dans  le  glauoome.    Th^e  de  Bordeaux. 

27)  Lang,  Chronic  glaucoma.  Trans,  of  the  ophth.  soc.  of  the  united  kingd. 
V.  p.  118. 

28)  Mc  Hardy,  Glaucoma.    Ibid.  p.  98. 

29)  Manz,  W. ,  üeber  einen  Glankom-Anfiall  nach  Cocain.  Ber.  über  die 
XVII.  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  in  Heidelberg.   S.  118. 

30)  Martin,  G.,  Etnde  d*ophthalmom^trie  dinique.  AnnaL  d^Ocnl.  XCIIL 
p.  228. 

31)  Mengin,  Not«  sur  nn  cas  de  glancome  double.    Becueil  d*Ophi.  p.  604. 

32)  Mules,  P.  H.,  Note  on  sclerotomy  with  preliminary  iridectomy.  Ophth. 
Review,   p.  129. 

33)  Nettleship,  Haemorrhagie  glaucoma.  Trans,  of  the  ophth.  ■ociety  of 
the  Unit,  kingd.    V.    p.  108. 

34)  Parinaud,  Traitement  du  glaucome  par  la  paraoentöse  scl^roticale. 
Archiv.  d'Opht.   V.   p.  180. 

35)  Pfalz,  G.,  Zur  Frage  über  das  Zustandekommen  der  abnormen  Form  von 
Comeal-Astigmatismus  bei  Glaukom.  Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk. 
Dezember.    S.  382. 

36)  Pflüger,  Wie  verhalten  sich  einige  Glaukom-Symptome  zur  Druck- 
theorie? Ber.  über  die  XVIL  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  zu  Heidelberg. 
S.  91. 

37)  S  c  h  n  a  b  e  1,  J.,  Beiträge  zur  Lehre  vom  Glaukom.  Dritter  Artikel.  Arch. 
f.  Augenheilk.    XV.    S.  311. 

38)  Schoen,  Zur  Aetiologie  des  Glaukoms,  v.  Graefe*s  Arch.  f.  Ophth. 
XXXI.    4.    S.  1. 

39)  Smith,  G.  W.,  Acute  glaucoma,  oomplicated  with  melanosarooma.  St. 
Louis  Cour.  med.   XIII.    p.  221. 


AnatomiBohe  VerAnderaiigea  bei  Glaukom.  3g9 

40)  —  Prieatlej,  On  a  case  of  chronic  glaucoma  of  unnsaally  long  dara- 
tion.    Ophth.  Review.  lY.   p.  261. 

41)  Stilling,  Ueber  die  Genese  des  Glaukoms.  Ber.  fiber  die  XVIL  Vers, 
d.  ophth.  Gesellsch.  in  Heidelberg.    S.  37. 

42)  T  e  r  8  0  n,  La  scl^o-iridectomie  ou  Texäcution  simultan^  de  la  scl^rotomie 
et  de  riridäctomie  dans  ie  glaucome.  Rev.  m^.  de  Toulouse.  XIX.  p.  161 ; 
Bullet,  et  m^m.  de  la  Sog.  fran^.  d*ophth.    III.    p.  52. 

43)  Thau,  £. ,  Iridectomie  et  sclerotomie.  Gaz.  hebd.  d.  sdenc.  mäd.  de 
Montpellier.    VII.    p.  303. 

44)  Walker,  Glauooma.  Trans,  of  the  ophth.  Soc.  of  the  united  kingdom. 
V.  p.  100. 

45)  Webster,  D.',  Operations  for  glaucoma»  occurring  in  the  practice  of  G. 
B.  Agnew.    Americ.  Journ.  of  Ophth.    IL   p.  239. 

46)  —  A  case  in  which  the  enucleatidn  of  an  eye  for  glaucoma  acutum  was 
followed  within  thirthy-six  honrs  bj  an  attack  of  acute  glaucoma  in  the 
fellow  eye.  Ibid.  p.  190  und  Transact.  of  the  americ.  ophth.  society. 
Twenty-first  meeting.   p.  152. 

47)  —  Gases  of  glaucoma  ,  in  which  an  iridectomy  was  performed  upon  both 
eyea  at  the  same  sitting.    Americ  Journ.  of  Ophth.    IL    p.  165. 

48)  Wecker,  De  dcatrisotomie  ou  oul^tomie.    Annal.  d'ocuL  XOVIL  p.  180. 

[Gallenga (15a)  giebt  eine  etatistische üebersicht  von  332 mit 
Glaukom  behafteten  Individuen,  welche  in  den  letzten  11  Jahren 
(1873 — 1883)  auf  R  e  y  m  o  n  d's  Klinik  in  Turin  beobachtet  wurden. 
Das  Glaukom  beträgt  3,64  <^/o  aller  Augenkranken.  178  (53,6  %) 
waren  Manner,  154  (46,4  %)  Weiber.  Ein  Dritteil  der  FäUe  (bei 
den  Weibern  beinahe  2/5)  tritt  zwischen  dem  60.  und  70.  Jahre  auf; 
bei  den  Weibern  tritt  das  Glaukom  früher  auf  als  bei  den  Männern, 
denn  vor  dem  40.  Jahre  hatte  man  bei  Jenen  13,1  ^/o,  bei  Diesen 
nur  8,9  %  aller  Fälle.  Die  gebirgsreichen  Gegenden  Piemonts  lie- 
ferten ein  geringeres  Kontingent  als  die  Ebene.  Ueber  {  der  Fälle 
stellte  sich  im  Frühjahre  yor.  Unter  den  332  Fällen  waren  6  hä- 
morrhagische Glaukome  und  64  Sekundär-  oder  anderweitig  kompli- 
cierte  Glaukome.  In  255  Fällen  konnte  konstatiert  werden,  dass 
151  mal  das  rechte  Auge  und  in  104  Fällen  das  linke  Auge  das 
schwerer  erkrankte  war.  Von  156  Fällen  waren  65  leicht  und  43 
stark  hypermetropisch,  29  myopisch  und  12  emmetropisch ;  nach  der 
Operation  hatte  (von  diesen  156  Fällen)  in  51  fallen  die  Refraktion 
zugenommen,  in  36  abgenommen,  in  33  war  sie  gleichgeblieben  und 
von  26  fehlen  vergleichende  Angaben.  Ueber  weitere  Details  und 
die  summarischen  Behandlungsresultate  verweisen  wir  auf  das  Original. 

Brettaue  r.] 

Die  anatomische  Untersuchung  einer  Reihe  von  Bulbi,  welche 
an  primärem,  chronisch  entzündlichem  Glaukom  in  noch  nicht  vor- 

JfthreslMZioht  für  Ophthalmologie    XVT.  1886.  24 


370  Pathologie  und  Therapie  der  AagenkraJikbeiteiL 

geschrittenem  Stadium  degenerativum  gelitten  hatten,  ergab  Birn- 
b  a  c  h  e  r  (3)  und  C  z  e  r  m  a  k  (3)  folgende  Befunde.    In  allen  Fällen 
zeigten  sich  im  Uveal-  und  Skleraltraktus  eklatante  Veränderungen, 
hervorgegangen    aus   noch   bestehender   oder   abgelaufener   Entzün- 
dung.    Letztere   war  längs   der  Venen,  und   zwar  aufs  evidenteste 
nachweisbar,  nächst  der  Vortexstämme  in  deren  skleralen  Emissarien 
etabliert.     Von  pathologisch -anatomischem  Standpunkte  aus  müssen 
diese  Vorgänge  als  Periphlebitis  chronica  hyperplastica  mit  konseku- 
tiver Endophlebitis   bezeichnet  werden.     Als   veranlassendes  Moment 
dieser  Gefässerkrankung  in  den  Emissarien  sehen  die  Autoren  herd- 
weise auftretende  Entzündungen,  die  sich   im  üvealtraktus  einerseits 
und  andrerseits  im  Skleralgewebe  nachweisen  lassen.    Auf  diese  Pro- 
cesse,  die  das  gemeinschaftliche  Moment  besitzen,   dass  sie  zu  einer 
Verengerung  venöser  Abflüsse   und   somit    überhaupt   der   Abflüsse 
intraocularer  Flüssigkeiten   führen ,  glauben    B.  und  C.  in   den  von 
ihnen   untersuchten  fallen   die   stationären  glaukomatösen  Zustände, 
insbesondere  den  erhöhten  intraocularen  Druck  beziehen  2U  müssen. 
Ohne  eine  nene  Glaukomtheorie  aufeusteilen,   wäre  es  nach  B.  und 
G.  immerhin  möglich,  sich  die  Entwicklung  der  verschiedenen  Arten 
des  akuten  und  chronisch  entzündlichen  Glaukons  in  folg^ider  Wedse 
vorzustellen:    Es  etabliert  sich  im  Gebiete  der  Vortexstänune,  evem- 
tuell   auch    der   vorderen  Ciliarvenen,    die  vorhin  angedeutete  Ent- 
zündung.   Sie  «ntwickelt  sich  chronisch   und  in   sehr   verschiedeober 
Ausdehnung   und  Verteilung  und   ist  subjektiv  und  objektiv    noch 
nicht  nachw<eisbar.     Sowie  aber  im  weiteren  Verlaufe  eine  Beengang 
der  Venenlumina  zu  Stande  kommt,    beginnen  ausgiebige  cirkulato- 
risohe  Störungen   im  Auge.     Bei  ihnen   findet   entweder  durch  die 
specielle  Verteilung  der  auftretenden  Stromhindernisse  eine  Kompen- 
sation für  gewöhnlich  statt  (durch  einzelne  vordere  Ciliarvenen  etwa, 
wenn  der  Process  im  äquatoriellen  Gebiete   beginnt)   und   nur  zeit- 
weise wird  durch  besondere  Gelegenheitsursachen  (arterielle  FluadoD, 
Reizzustände  von  Ciliarnerven  durch  neuritische  Herde  in  denselben) 
eine  plötzlich  steigende  Drucksteigerung  ausgelöst,  oder  es  ist  durch 
mehr   allgemeines  Auftreten   des    Processes   die  Ausgleichsfahigkeit 
von    vornherein    schneller   verloren   gegangen,    weshalb   die  Druck- 
steigerung  eine   kontinuierliche   bleibt,   so    wie   dies   auch  bei  den 
Fällen  der  ersten  Art  sich  mit  der  Zeit  entwickelt.    Sobald  aber  die 
Kompensation  plötzlich  oder  nach  und  nach  aufgehoben  ist,  tritt  der 
Sjmptomenkomplex  ein,   den  man  klinisch  als  Glaukom  bezeichnet. 
Es  fällt   somit  die  chronische  Periphlebitis  hjperplastica  nicht  mit 


Al^hl^gigkeit  des  Augendrockes  vom  Blatdrucke.  371 

dem  Begriff  des  Glaukoms  zusammen,  sondern  letscterer  ist  ein  wesent- 
lich klinischer,  es  ist  der  Ausdruck  der  Kichtkompensierung  der 
durch  die  anatomischen  Veränderungen  gesetzten  circulatorischen 
Störung. 

Im  dritten  Artikel  seiner  Beitrage  zur  Lehre  vom  Glaukom 
(yergl.  Knapp 's  Archiv  fär  Augenheilkunde  VI.,  1.  S.  118 
und  Vn. y  1.  8.  99)  knüpft  Schnabel  (37)  zunächst  an  seine 
frfihenen  Untersuchungen  an,  aus  denen  sich  ergab,  dass  das  klinische 
Bild  des  Glaukoms  und  der  anatomische  Befund  der  Obliteration 
der  Kammerbucht  durchaus  nicht  gesetzmassig  mit  einander  yer- 
bunden  seien.  Denn  es  findet  sidi  die  Verödung  der  Kammerbucht 
sehr  häu%  in  normal  gespannten  und  selbst  in  yorübei^ehend  ent- 
spannten Augen.  Ausserdem  spricht  gegen  die  Richtigkeit  der  Ver- 
schlusstheorie der  Befund  der  Ringsynechie  am  Kammerrande  solcher 
Augen,  die  durch  die  Iridektomie  vom  Glaukom  geheilt  worden 
waren.  Ebenso  verwirft  S.  die  Anschauung,  dass  die  heilende  Wir- 
kung der  Iridektomie  in  Fallen,  in  denen  die  Bingsynechie  fortbe- 
stand, erklärt  werden  könne  durch  die  filtrierende  Beschaffenheit 
der  Iridektomienarbe.  Denn  die  meisten  Narben  nach  Glaukom- 
Iridektomien  sind  sehr  fest  und  fiir  Flüssigkeit  undurchgängig.  S. 
kann  sich  also  fBr  so  lange  nicht  mit  dieser  letzteren  Ansicht  be- 
freunden als  bis  die  Existenz  einer  Filtrationsnarbe  auch  wirklich 
nachgewiesen  ist.  Ebenso  erklärt  sich  S.  gegen  die  Annahme  einer 
serösen  Entzündung  der  Chorioidea,  infolge  dessen  es  zur  Absonderung 
abnorm  grosser  Flüssigkeitsmengen'  des  Augeninneren  käme.  Denn 
diese  postulierte  seröse  Chorioiditis  ist  bisher  weder  ophthalmoskopisch 
noch  anatomisch  erwiesen.  Die  Erhöhung  des  intraokularen  Drucks 
beruht  nach  S.  nicht  auf  einer  Störung  des  Gleichgewichts  zwischen 
Znfluss  und  Abfluss  der  Augenflüssigkeiten,  sondern  das  Gleichgewicht 
ist  ungestört  bei  jedem  Spannungsgrade  und  die  Höhe  des  intraoku- 
laren Druckes  bestimmt  durch  den  arteriellen  Blutdruck  in  den 
Ciliarfortsätzen. 

Die  Ansicht  Weber's,  dass  das  gegenseitige  Abhängigkeits- 
yerhältnis  der  Sekretion  und  Exkretion  der  Augenflüssigkeiten  das 
sicherste  Regulierungssystem  zur  Erhaltung  einer  mittleren  Druck- 
hohe  darstelle,  hält  S.  für  unrichtig;  vielmehr  ist  dieselbe  nur  eine 
Funktion  des  mittleren  Blutdruckes  und  Abweichungen  des  Blut- 
druckes von  der  Norm  müssen  auch  Abweichungen  des  Augendruckes 
votn  normalen  Stande  hervorrufen,  welche  sich  so  lange  erhalten,  als 
die  Anomalie   des   Blutdruckes    besteht,   ohne  durch   das  ungestört 

24* 


372  Pathologie  and  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

fortbestehende  Äbhängigkeitsyerhältnis  der  Sekretion  nnd  Exkretion 
aasgeglichen  werden  zu  können.  Mit  dem  Anwachsen  der  Flüssig- 
keitsmenge wird  die  Augenhülle  gespannt,  wodurch  die  von  ihr  um- 
schlossene Flüssigkeit  unter  einen  Druck  gerat,  der  die  Aussen- 
wände  der  Filtra  trifft  und  so  lange  anwächst,  bis  er  dem  Filtrations- 
drucke das  Gleichgewicht  hält.  Von  dem  Augenblicke  an,  in  welchem 
der  Druck  auf  die  Aussenfläche  der  Filtra  dem  Drucke  auf  die 
IniienJBäche  derselben  das  Gleichgewicht  hält,  kann  kein  Plus  Ton 
Flüssigkeit  mehr  in  das  Augen-Innere  treten,  welche  das  Quantum 
der  Augenflüssigkeit  verändert  und  somit  auch  den  Augendruck  nnd 
die  Spannung  der  Augenhülle.  Das  Quantum  der  Augenflüssigkeit, 
das  vom  Momente  des  Filtrationsstillstandes  im  Augenraum  vor- 
handen ist,  und  die  Spannung  der  Augenhülle  werden  dem  Blutdruck 
proportional  sein.  Dass .  die  Erhöhung  des  Augendrucks  nur  gedacht 
werden  könne  als  das  Ergebnis  der  Vermehrung  der  Einfuhr  ohne 
Alteration  der  Ausfuhr,  oder  einer  Verminderung  der  Ausfuhr  ohne 
Aenderung  der  Einfuhr  oder  einer  Vermehrung  der  Einfuhr  mit  gleich- 
zeitiger Verminderung  der  Ausfuhr,  von  allen  diesen  Fällen  erachtet 
S.  bei  dauernder  Erhöhung  des  Augendruckes  keinen  einzigen  als 
thatsächlich  gegeben ;  denn  jede  Vermehrung  der  Einfuhr  wirkt 
Ausfuhr  fordernd,  und  jede  Verminderung  der  Ausfuhr  Einfuhr  hem- 
mend; im  hypertonischen  Auge  besteht  ebenso  wie  im  normal 
gespannten  Gleichgewicht  zwischen  Ein-  und  Ausfuhr.  Der  Bestand 
dieses  Gleichgewichts  verbirgt  nur  die  Persistenz  des  Spannungs- 
grades,  dessen  Höhe  vom  Blutdrucke  im  Girculus  arteriosus  major 
abhängt  und  mit  ihm  normal,  super-  und  subnormal  sein  muss. 
Diese  Anschauungen  werden  gestützt  nach  S.  durch  das  Verhal- 
ten der  Augen  bei  sogenannter  Hypotonie  wie  durch  das  Ver- 
halten des  Auges  bei  Punktion  der  Vorderkammer.  Denn  nach  der 
Punktion  gedeiht  die  Füllung  soweit,  dass  sich  der  Spannungsgrad 
herstellt ,  welcher  vor  der  Punktion  bestanden.  Es  tritt  eben  in 
das  vor  der  Punktion  normal  gespannte  Auge  nur  so  viel  Flüssig- 
keit ein,  als  notwendig  ist,  um  die  normale  Spannung  herzustellen, 
in  das  früher  hyper-  und  hypotonische  Auge  aber  mehr  bezw.  we- 
niger. Es  kann  eben  die  Spannung  der  Augenmembran  nur  soweit 
steigen,  bis  der  intraoculare  Druck  dem  arteriellen  Blutdruck  in  den 
Giliarfortsätzen  das  Gleichgewicht  hält.  Bis  zu  dieser  Höhe  aber 
muss  sie  steigen.  Die  von  Weber  durch  Oelinjektion  in  die  Vorder- 
kammer erzeugte  Krankheit  glich  dem  Glaucoma  simplex  nur  durch 
das  Symptom  der  Spannungserhöhung ;  dies  berechtigt  aber  noch  nicht 


Wirkung  von  Atropin  und  Eserin  auf  die  Insgeftee.  373 

zur  Diagnose:  Glaucoma  simplex.  Ebenso  hält  S.  die  klinische  Be- 
obachtung Weber's  (ein  Fall,  in  dem  Glankom  auftrat,  nachdem 
die  Linse  in  die  Yorderkammer  getreten  war  tmd  sich  mit  ihrem 
Rande  in  die  Eammerbucht  eingekeilt  hatte  mid  in  welchem  das 
tilaukom  durch  Extraktion  der  Linse  ohne  Iridektomie  geheilt  wurde) 
f&r  nicht  beweiskraftig,  er  widerlegt  diesen  Fall  durch  eine  eigene 
Beobachtung,  in  welcher  der  Eintritt  einer  Schlotterlinse  in  die 
Yorderkammer  Glaukom  erzeugte,  trotzdem  dass  zynschen  dem  Rande 
der  verkleinerten  Linse  und  der  Kammerbucht  ringsumher  ein  breiter 
Zwischenraum  bestand.  Damit  ist  der  Nachweis  geliefert,  dass 
Linsendislokation  in  die  Yorderkammer  Glaukom  hervorruft,  auch 
wenn  die  Obstruktion  der  Eammerbucht  durch  den  Linsenrand  voll- 
standig  fehlt.  Die  Spannungsanomalien  führt  S.  zurück  auf  Ano- 
malien des  Blutdruckes  in  der  Gefässprovinz  des  Circulus  arteriosus 
maior.  Diese  Blutdrucktheorie  lässt  sich  auch  als  weiteres  Beweis- 
moment verwerten  gegen  die  sogenannte  seröse  Chorioiditis.  Denn 
zugegeben,  es  sei  dieselbe  wirklich  Torhanden,  so  vermag  doch  die 
entzündliche  Hypersekretion  allein  die  Hypertonie  noch  nicht  zu  er- 
klären. Die  Hypertonie  im  entzündeten  Auge  ist  nicht  eine  direkte 
Entzündungsfolge,  sondern  eine  durch  besondere  ümsiSnde  hervor- 
gerufene Komplikation  der  Entzündung,  üeber  die  nähere  Gestal- 
tung dieser  Komplikation  finden  wir  eine  Aufklärung  in  jenen 
Fällen,  in  welchen  Spannungsanomalien  bei  unzweifelhaft  nicht  ent- 
zündlichen Störungen  in  den  Gefässprovinzen  der  langen  hinteren 
Giliararterien  vorhanden  sind.  Und  diese  f^le  lehren,  dass  mit 
Lähmung  der  Irisarterien  und  der  daraus  resultierenden  Myosis  Hy- 
potonie, mit  Reizung  der  Irisarterien  und  Mydriasis  Hypertonie  ver- 
bunden ist.  Auch  das  physiologische  Experiment  spricht  hieftir  (S. 
verweist  auf  die  Yersuche  von  H  ö  1 1  z  k  e.)  Neben  den  Anomalien 
des  Blutdruckes,  die  zum  grössten  Teil  bedingt  sind  durch  Störung 
der  Circulation  in  der  Iris,  giebt  es  auch  klinische  Beobachtungen, 
die  auf  die  Existenz  vasomotorischer  Störungen  an  den  Gelassen  der 
Ciliarfortsätze  als  Ursache  von  Anomalien  des  Augendruckes  hin- 
weisen. Die  gegensätzlichen  Angaben  über  die  Wirkung  des  Eserins 
und  Atropins  erklären  sich  nach  S.  aus  der  gleichzeitigen  direkten 
Einwirkung  dieser  Alkaloide  auf  die  Gefässe  der  Iris  und  des  C!orpus 
ciliare.  So  wirkt  Atropin  durch  Erschlaffung  der  Irisgefasse  druck- 
niindemd,  durch  Erschlaffung  der  Gefässe  der  Ciliarfortsätze  dagegen 
drucksteigernd.  Analog  liegen  die  Yerhältnisse  beim  Eserin.  So 
erklärt  es  sich  auch,  dass  die  druckmindernde  Wirkung  des  Eserins 


^74  Patlicliögid  ond  Therapie  dör  AngeD^rankhdteiL 

im  glaukomatösen  Aoge  mit  Myose  eintritt,  und  dass  Eserinein- 
trfitiflmig  in  glänkoftotSse  Atigen,  deren  Pupillen  es  nicht  zu  ver- 
engern vermag  ,  häufig  die  Schmerzen  zu  unerträglicher  Hohe 
steigert.  Gestützt  auf  die  Beobachtung  zahlreicher  Untersucher, 
hält  S.  es  für  wahrscheinlich,  dass  das  Atropin  durch  Verengerung 
der  Gefässe  der  Giliarfortsätze  druckmindemd  wirkt;  dass  dann  diese 
Wirkung  aber  durch  die  gleichzeitig  eintretende  Eontraktion  der 
Irisgefasse  aufjgehoben  und  schliesslich  überkompensiert  wird,  so- 
mit eine  Drucksteigerüng  resultiert,  welche  in  Augen,  in  denen  eine 
Behinderung  der  Cirkulation  durch  die  Iris  besteht,  zur  Ursache 
glaukomatöser  Drucksteigerung  werden  kann.  Die  glaukomatöse  Hy- 
pertonie, die  von  einzelnen  Autoren  als  Begriffsbestimmung  fQr  Glau- 
koni  angesehen  wird,  hat  nichts  an  sibh,  welches  sie  von  der 
Hypertonie  nichtglaukomatöser  Processe  unterscheidet.  Es  ist  also 
die  Identificierung  von  Drucksteigerung  und  Glaukom  absolut  un- 
berechtigt. Dieselbe  Ursache  der  Hypertonie  im  glaukomfreien 
Auge:  Steigerung  des  Blutdruckes  in  den  Arterien  der  Giliarfort- 
sätze, findet  sich  auch  bei  der  glaukomatösen  Hypertonie.  S.  stützt 
sich  in  der  Beziehung  auf  die  anatomischen  Befunde  von  Brailey. 
Neben  diesen  Befunden  mag  wohl,  wenn  auch  nur  sehr  ausnahms- 
weise, eine  aktive  Erweiterung  der  Ciliarfortsatzgefasse  durch  Reizung 
vasodilatatorischer  Nervenfasern  zuweilen  einen  Anteil  an  der  Hervor- 
rufung von  Hypertonie  haben.  S.  geht  nunmehr  über  zur  Besprechung 
der  einzelnen  Glaukomsymptome.  Die  Ansicht  von  D  o  n  d  e  r  s  und 
V.  Gräfe,  dass  die  Mydriasis  glaucomatosa  durch  Druck  der  Sphink- 
ternerven bedingt  sei,  ist  nach  S.  unrichtig.  Denn  die  Mydriasis  ist 
keine  Drucklähmung,  weil  sonst  ausser  den  Pupillen- verengernden 
Nervenfasern  auch  die  Pupillen-erweitemden  Fasern  gelähmt  würden. 
Es  müsste  also  Pupillenstarre,  nicht  aber  stets  wachsende  Mydriasis 
auftreten.  Gegen  die  Drucklähmung  spricht  auch,  dass  die  glau- 
komatöse Pupille  in  keinem  Stadium  des  Processes  enger  ist  als 
normal,  was  doch  der  Fall  sein  müsste,  da  Druck  anßnglich  reizend 
auf  die  Nerven  wirkt.  Um  ^ine  besondere  Empfindlichkeit  der 
Sphinktemervenfasern  kann  es  sich  auch  nicht  handeln,  da  im  Pro- 
dromalstadium des  öfteren  mit  der  Hypertonie  Mydriasis  auftritt,  um 
sich  mit  jener  immer  wieder  zurückzubilden.  Femer  müsste  doch 
die  Drucksteigerung  eine  gewisse  Zeit  hindurch  auf  Sphinktemerven- 
fasern gewirkt  haben;  aber  Drucksteigemng  und  Mydriasis  treten 
oft  gleichzeitig  auf  (S.  verweist  auf  die  Beobachtung  von  Wagner). 
Die  Mydriasis  glaucomatosa,   die  auch  gemeiniglich   andere  Formen 


ünaehen  des  Glankomf.  375 

hat  als  wie  die  bei  Oculoinotoriualahmnng  auftretende,  erklärt  sich 
bald  durch  ungleichmässiges  Schwinden  der  Iris,  bald  ist  sie  bedingt 
(in  vielen  Fallen  von   akutem  Glaukom  und  im  Prodromalstadium) 
durch  Reizung  der  Pupillen- erweiternden  Nervenfasern,  bald  konkur- 
rieren beide  Momente  zusammen.     Es  ist  daher  die  Drucklähmungs- 
Hypotheee  fiberflfissig.     Die  klinisch  wahrnehmbaren  Veränderungen 
der  Iris  beim  Glaukom  (die  Gefassverengerung  und  die  Verdünnung 
des  Gewebes)   erklären  sich  nach  S.   am    besten  durch  die  Befunde 
ülrich's.     Durch  die   hyaline  Degeneration  und  Verdickung  der 
Irisarterienwande   verlieren    diese  ihre  Elasticität  und  es  verengem 
sich    die   Arterienlumina.      Daraus    resultiert   auf  der  einen    Seite 
mangelhafte  Ernährung  und  Schwund  des  Irisgewebes,  auf  der  andern 
Drucksteigerung  im  Circulus  arteriosus  maior  und  Erweiterung  des- 
selben.    Der  Blutdruck  in  den  Gefassen,  die  aus  dem  Circulus  und 
den  Giliarfortsätzen  treten,  und  in  den  Aesten  der  vorderen  Ciliar- 
arterien,  die  mit  jenen  anastomisieren,  steigt  und  infolgedessen  wird 
der  Augendruck  erhobt.   Diese  Girculationsstörung  leitet  den  Schwund 
des   Irisgewebes   ein   und    dieser   hinwiederum    steigert    durch   den 
Untergang  von  Kapillaren    die  Cirkulationsstorung   und  die  von  ihr 
abhängige  Druckerhöhung.     Zur   Erklärung   der  Tatsache,   dass  die 
Einträufelung  eines  ganz  schwachen  Mydriatikums  in   ein   scheinbar 
ganz   gesundes  Auge   vom  Ausbruch  akuten  Glaukoms   gefolgt  sein 
kann,  muss  man  annehmen,  dass  in  solchen  Augen  die  dem  Glaukom 
eigentfimliche  Degeneration  der  Iris   bereite   in   der  Ausbildung  be- 
griffen war,  ohne  indessen  wegen  der  Langsamkeit  der  Entwicklung 
oder  ihrer  geringen  Intensität   schon   klinisch  auffallende  Glaukom- 
sympteme   erzeugt  zu  haben.     Den  gleichen  Effekt   kann  natürlich 
auch    in    solchen   Augen    eine    Reizung    der   Pupillen-erweiternden 
Sympathikusfasem ,   also  der  vasokonstriktorischen  Nerven  der  Iris- 
arterien ,   haben.      Diese   Kombination    von    materiellen   Veränder- 
ungen der  Iris  in    specie   in   den  Gefassen  derselben  mit  dem  Auf- 
treten des  Gefasskrampfes  erzeugt  das  klinische  Bild  des  Glaukoms. 
Die  hyaline  Degeneration  der  Arterienwände    kann  nun  zwar  durch 
die  Therapie  nicht  beseitigt,   wohl   aber  im  Fortschreiten  gehemmt 
werden;  der  Gefässkrampf  aber  ist  der  Heilung  zugänglich.     Eserin 
Pilokarpin  u.  s.  w.  heben  den  Gefässkrampf  auf,  ohne  die  Wieder- 
kehr desselben  zu  verhindern.    Die  Iridektomie  und  Sklerotemie  be- 
seitigen  ihn    wohl   dadurch,   dass  dem  Degenerationsprocess   in  der 
Iris  indirekt  durch  Beseitigung  des  Reizzustandes  der  vasokonstrik- 
torischen   Irisnerven    Einhalt   gethan    wird.      Die   dazu  notwendige 


376  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

ünterstellong ,  dass  der  Grund  der  Arterienwandverandening  in 
Circulationsstomng  durch  vasomotorifiche  Reizzastande  gelegen  ist, 
findet  eine  Stütze  in  den  Arbeiten  von  Wieger,  Ne eisen  und 
Eppinger. 

Bei    der    Besprechung   der   im   Fundus   oculi   vorhandenen  Be- 
funde beim  Glaukom    widerlegt  8.   die  Meinung  von  Mauthner, 
der  bekanntlich   die   Existenz  einer    glaukomatösen   Exkavation  im 
sehenden  glaukomatösen   Auge   leugnet.     Hingegen   vertritt   S.   die 
Meinung,  dass  die  Exkavation  ihre  Entstehung  einem  eigentümlichen 
Leiden  des  zwischen  La^ina  cribrosa  und  Netzhautniveau  gelegenen 
Teiles   des  Sehnerven   verdankt.    Dieses  Leiden  ist   ebenso   wie   die 
glaukomatöse  Sehnervenverfarbung  von   der  Drucksteigerung  unab- 
hängig, wurzelt  im  Sehnerv  selbst  und  verdient  daher  einen  eigenen 
Namen  (glaukomatöses  Sehnervenleiden,  Ed.  Jäger.)    Es  entsteht 
die  Aushöhlung  durch   Schwund  der  bindegewebigen   Elemente    des 
Sehnervenkopfes.     Genauere  anatomische  Befunde  des  glaukomatösen 
Sehnervenleidens  sind  zwar  noch   unbekannt,   der  klinische  Befund 
lässt  sich  aber  unter   die  Kategorien   einer  Cirkulationsstörung   und 
Schwund  subsumieren.    Zur  ersteren  gehört  die  anfangliche  Rötung, 
die  spätere  Abblassung  des  Sehnervenquerschnitts,  zum  letzteren  die 
progressive    Atrophie   des  die  Nervenfasern   der  Papille  zusammen- 
haltenden Stützgewebes  und  die  Atrophie  der  den  Sehnervenquerschnitt 
umfassenden  Aderhaut.     Die  klinischen   Erfahrungen  wie    auch  die 
anatomischen  Befunde   von  v.    Gräfe,    Poncet   und    B r a i  1  e y 
haben  dargethan,  dass  in  der  Retina  beim  Glaukom  dieselbe  Ursache 
für    die    arterielle   Anämie    und   venöse  Hyperämie   wie   in  der  Iris 
besteht,  dass  die  glaukomatöse  Iriserkrankung  in  der  glaukomatösen 
Netzhauterkrankung   ihr  Seitenstück  hat.     In   ähnlicher  Weise  wie 
in  der  Iris  dürfte  auch  bei   den  Netzhautgefässen  eine  hyaline  De- 
generation  der    Gefasswände    mit    Gefasskrämpfen  verbunden    sein. 
Auch  die  klinische  Beobachtung  der  glaukomatösen  Sehstörung  macht 
einen  solchen  Bestand  sehr  wahrscheinlich,  zumal  das  Auftreten  kurz 
dauernder   prodromaler    Anßlle    hochgradiger    glaukomatöser   Seh- 
störung bei  solchen  Individuen,   die   an  Hemikranie  u.  s.  w.  leiden. 
Dass   aber    dieser   Netzhautarterienkrampf  im  glaukomatösen    Auge 
auch  tatsächlich  vorkommt,  dafür  liefert  S.  einen  interessanten  kli- 
nischen Beleg  (siehe  Original.)     Der  Arterienpuls  in  der  Netzhaut 
des  glaukomatösen  Auges  hat  eine  dreifache  Wurzel:   die  Erhöhuog 
des  Augendruckes,   die  Degeneration  der  Gefasswände  und  die  Eon- 
traktion  der  Gefässmuskulatur.    So  wird  es  auch  verständlich,  wa- 


H&morrhagischeB  Glaukom.  377 

rum  man  in  gleichgespannten  Augen  bald  den  Arterienpuls  findet, 
bald  ihn  vermisst,  und  warum  man  an  ihm  Eigentümlichkeiten 
findet,  die  bei  künstlicher  Erhöhung  des  Augendruckes  eines  ge- 
sunden Auges  nicht  beobachtet  werden.  Die  Meinung  von  y.  Gräfe, 
dass  der  experimentell  erzeugte  Netzhautarterienpuls  nicht  an  die 
Grenzen  der  Papille  gebunden  sei,  während  der  glaukomatöse  Puls 
dieselbe  nicht  überschreite,  erklärt  S.  nach  seinen  eigenen  Erfah- 
rungen für  unrichtig,  da  er  den  glaukomatösen  Arterienpuls  sehr 
häufig  gleich  intensiv  entfernt  yon  der  Papillengrenze  antraf.  Ja 
es  hat  der  glaukomatöse  Netzhautarterienpuls  zuweilen  jenseits  der 
Papillengrenze  eine  grössere  Deutlichkeit,  als  der  künstliche  im  nor- 
malen Auge  herrorgerufene.  Weiterhin  ist  nach  S.  bemerkenswert, 
dass  im  glaukomatösen  Auge  manchmal  nur  eine  einzige  Papillen- 
arterie  pulsiert,  endlich  die  Verschiedenheit  zwischen  Netzhaut- 
venen  und  Papillenförbung  im  glaukomatösen  Auge  gegenüber  dem 
normalen  Verhalten  derselben  im  gedrückten  normalen  Auge.  Alles 
dies  zusammen  macht  es  nach  S.  unbedingt  notwendig,  für  die  ar- 
terielle Ischämie  der  glaukomatösen  Netzhaut  nicht  bloss  die  Span- 
nungserhöhung verantwortlich  zu  machen,  sondern  auch  dafür  den 
klinisch-anatomisch  nachgewiesenen  Bestand  eines  Netzhautgefäss- 
leidens  heranzuziehen,  welches  sich  wie  das  in  der  Iris  sich  abspie- 
lende verhält.  Die  glaukomatöse  Sehstörung  auf  eine  Ischämie  be- 
dingt durch  den  gesteigerten  Augeninnendruck  zurückzuführen  (A  r  1 1), 
ist  nach  S.  nicht  recht  verständlich,  da  es  Fälle  von  Glaukom  mit 
Sehstörung  und  Exkavation  ohne  Drucksteigerung,  also  auch  ohne 
Druckischämie ;  2.  Fälle  von  Glaukom  giebt  mit  Sehstörung,  Druck- 
steigerung und  Ischämie,  die  nur  zum  kleineren  Teile  von  der  Druck- 
steigerung abhängt ;  3.  Falle  mit  Sehstörung,  Exkavation  und  Druck- 
steigerung ohne  nachweisbare  Ischämie,  somit  auch  ohne  Druck- 
ischämie. Das  glaukomatöse  Sehnervenleiden  kann  schon  lange  be- 
steben ,  ohne  dass  die  Netzhaut  in  auffallender  Weise  gelitten  hat. 
Das  glaukomatöse  Iris-  und  Netzhautleiden  treten  gewöhnlich  gleich- 
zeitig auf,  zuweilen  aber  geht  das  letztere  dem  ersteren  vorauf. 
Da  die  Drucksteigerung  nur  ein  Symptom  des  glaukomatösen  Iris- 
leidens ist,  so  erklärt  es  sich,  dass  dieselbe  zur  Zeit  des  isolierten 
Bestandes  des  glaukomatösen  Netzhaut-  und  Sehnervenleidens  fehlt. 
Das  hämorrhagische  Glaukom  kann  nach  den  Befunden  von  Brai- 
ley  nicht  anders  gedeutet  werden  als  ein  Primärglaukom,  jedenfalls 
ist  es  mirichtig,  die  hämorrhagische  Retinitis  als  Ursache  anzusprechen. 
Bezüglich   des   Zusammenhangs  zwischen   der  Degeneration  der  Ge- 


378  Pathologie  und  Therapie  der  Angenkrankheiteii. 

fässwände  und  dem  Gefasskrampf  beim  glaukomatösen  Netshaat- 
leiden  glaubt  8.,  daes  das  Leiden  der  vasomotorischen  Nerven  das 
Primäre  sei  und  die  Wanddegeneration  erzeuge.  Die  Gründe  flir 
diese  Annahme  fallen  zusammen  mit  jenen,  die  S.  bei  der  Erklärung 
des  glaukomatösen  Irialeidens  entwickelt  hat.  Der  günstige  Einfluss 
der  Iridektomie  auf  die  Sehnervennetzhautveränderung  ist  wohl  darin 
zu  suchen,  dass  durch  dieselbe  der  krankhafte  Erregungszustand  der 
vasomotorischen  Nerven  der  Netzhautgefasse  gehoben  und  dadurdi 
auch  dem  Fortschritt  der  Wanddegeneration  ein  Ziel  gesetzt  wird. 
Der  Unterschied  zwischen  Iridektomie  und  Eserin  ist  auch  hier, 
dass  die  Iridektomie  dauernd  bewirkt,  was  das  Ekerin  nur  vorüber- 
gehend leistet.  Hinsichtlich  des  glaukomatösen  Sehnervenhofes  ver- 
neint S.  die  Anschauung,  dass  demselben  eine  für  den  Ophthalmolo- 
skopiker  latente  Chorioiditis  glauoomatosa  zu  Grunde  liege.  »Diese 
Chorioiditis  ist  auch  filr  den  Anatomen  latente  (vergl.  die  Referate 
über  die  Mitteilungen  von  Pflüger,  Euhnt  und  Dobro- 
w  o  1  s  k  y.  —  Referent.)  Ebenso  skeptisch  steht  8.  der  nachweis- 
baren diffusen  Glaskörpertrübung  gegenüber.  Die  Befunde  von 
C  o  c  c  i  u  s  machen  es  sehr  wahrscheinlich,  dass  beim  Glaukom  auch 
die  Ernährung  der  Sklera  durch  eine  eigentümliche  Erkrankung 
ihrer  Gefasse  geschädigt  wird. 

Die  Thatsache,  dass  die  in  den  letzten  Jahren  von  Schön  (38) 
operierten  Fälle  von  Glaucoma  acutum  sämmtlich  hochgradige  hy- 
permetropische  oder  hypermetropische-astigmatische  Augen  betrafen, 
und  dass,  sobald  nur  ein  Auge  glaukomatös  erkrankte,  es  das  im 
höheren  Grade  hypermetropische  war,  führte  den  Verfiftsser  dazu, 
die  Frage  zu  stellen,  ob  nicht  das  Glaukom  mit  der  Refraktion  und 
Akkommodation  in  näherer  Verbindung  stehe.  Dem  Ergebnis  seiner  Un- 
tersuchung zufolge  glaubt  S.  sowohl  das  Glaucoma  simplex  als  das  Glau- 
coma acutum  als  Akkommodationskrankheiten  bezeichnen  zu  dürfen. 
Zur  Erklärung  dieser  Theorie  weist  S.  darauf  hin,  dass  dieMeridio- 
nalfasem  des  Ciliarmuskels  von  3  Punkten  entspringen,  1)  von  der 
Wand  des  Schlemm' sehen  Kanales  2)  mit  Köpfchen  längs  des 
Ligamentum  pectinatum  und  der  Iriswurzel,  3)  ebenfalls  mit  Köpf- 
chen in  dem  rechten  Winkel,  welchen  die  Vorderwand  des  Ciliar- 
körpers  mit  der  Innenwand  desselben  bildet.  Diese  letzteren  Fasern 
sind  besonders  wichtig.  Sämtliche  Fasern  gehen  nach  dem  Aequator 
des  Auges  zu  in  Sehnenfasern  über,  welche  eine  Reihe  feiner  lor 
mellen  unter  der  Suprachorioidea  bilden.  Diese  die  hintere  breite 
Sehne    des   Meridionalteiles   des   Ciliarmuskels   darstellenden   Fasere 


GUnk^fkn  i^  Felge  des  AkkommodatioiiBaktes.  379 

lassen    sich   auch   im    hinteren  Bulbnsabscfanitte,   im  Opticus,  in  der 
änsseren  Schicht  der  Ghorioidea  nachweisen,  so  dass  die  Vermutung 
gerechtfertigt  ist,  dass  die  Sehnen  der  Meridionalfasem    den  ganzen 
Bulbnsinfaalt  rings  umfassen  und  sich  in  die  Scheiden  der  Sehnerven 
einsenken.    Diese  Sehnenfasern   der  Suprachorioidea  verflechten  sich 
mit  den  bindegewebigen  Strängen  des  Fortsatzes,  welchen  die  innere 
Sehnervenscheide  an  die  Ursprungsstelle  der  Ghorioidea  heranschiebt. 
Zieht  man  die  Ghorioidea  von  der  Sclera  ab,  so  sieht  man,  wie  8ich 
rings  um  den  Optikus  herum  feine  Faserchen,  welche  jenen  Kehnen- 
fasem  beigemischt  sind,  anspannen.  Femer  ist  wichtig,  dass  von  der 
inneren  Seite  des  Scheidenfortsatzes  die  Fasern  der  Lamina  cribrosa 
entspringen.   Die  weitere  Frage,  ob  die  Giliarmuskelfasem  durch  ihre 
Sehnen  einen  mechanisch  wirksamen  Zug  auf  den  Scheidenfbrtsatz  aus- 
üben können  und  ob  zweitens  eine  mechanische  Verziehung  des  Schei- 
denfortsatzes vermittelst   der   Lamina&sem  auf  die  Sehnervenfasern 
und  die  zwischenliegenden  Gebilde  übertragen  werden  kann,  glaubt  S. 
bejahen   zu  dürfen,    und  zwar   die   letztere  Frage   auf  Grund  eines 
Optikusquerschnittes  eines  hochgradig  myopischen   Auges,    bei  dem 
der  innere  Scheidenfortsatz  in  den  Sehnerven  hineingezogen  war,  so 
dass  sein  Rand  die  Sehnerven&sem  vor  sich  her  drängte  und  sie  selber 
gewissermassen  strangulierte.     Der  äussere  Scheidenfortsatz  di^egen 
war  auf  der  andern  Seite  nach  der  Macula  zu  umgebogen  und  hier- 
selbst  der  Winkel,  in  welchem  die  innere  Sehnervenscheide  teilweise 
in  die  Sklera  umbog,   abgerundet.     Die  Ghorioidea  war  geschrumpft 
bis  auf  ein  kleines  Band,  welches  die  widerstandskräftigen  Elemente 
eben  jene  Sehnenfasem  enthielt.    Dieselben  hatten  sich  auch  auf  der 
änsseren  Seite  noch   in    dem  Ansatz  am  Scheidenfortsatze   bewahrt. 
Durch  das  Umklappen  des  äusseren  Scheidenfortsatzes  waren  die  La- 
minafiisern  aus  der  Tiefe  hervorgezerrt  und  diesem  Zuge  folgten  allen- 
thalben die  Sehnervenfasern  mit  einer  Einknickung  nach  der  Rich- 
tung des  Zuges  hin.     Die   bejahende  Antwort  der  erstem  der  letzt- 
genannten Fn^en  fand  S.  in  einem  Auge  mit  sogenannter  physiolo- 
gischer Exkavation.    Es  handelte  sich  um  ein  anscheinend  in  seinem 
vorderen  Bulbusabschnitte  völlig  normales  Auge,  insbesondere  fehlten 
alle  glaukomatösen  Veränderungen.   Ein  Vergleich  des  Querschnittes 
dieses  Auges  mit  dem  eines  normalen  Sehnerven  zeigte,   dass,   wäh- 
rend der  innere  Skleralring  bei  beiden  Augen  gleich  weit  war,   die 
Sehnervenscheide  des  exkavierten  Auges  beiderseits  eine  Ausbuchtung 
nach  aussen  hatte  und  zwar  am  stärksten  an  der  Stelle,  wo  die  Seh- 
nenfasern ihren  Ansatz  hatten.     Der  Bogen  der  Lamina  cribrosa  war 


380  Pathologie  and  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

dadurch  flacher  geworden.  Die  Zeming  hatte  sich  durch  die  La- 
minafasem  auf  die  Sehnervenfasem  fortgepflanzt,  so  dass  sich  an 
allen  die  Ausbuchtung  ganz  analog  derjenigen  der  Scheiden  wieder- 
holte. In  der  Mitte  des  Opticus  war  eine  deutliche  Rarefiziemng 
der  Gewebsmassen  erkennbar.  Durch  diesen  Befund  schien  die  Mög- 
lichkeit der  Entwicklung  einer  Exkavation  durch  den  Zug  der  GiUar- 
muskelsehnenfasern  dargethan  und  ging  Seh.  nun  zu  der  Frage  fiber, 
ob  an  Augen ,  die  längere  Zeit  einen  bedeutenden  Akkommodations- 
aufwand  gemacht  hatten,  thatsachlich  eine  grossere  Häufigkeit  der 
physiologischen  Exkavation  nachweisbar  sei.  Von  76  darauf  unter- 
suchten Individuen  (Leute  reiferen  Alters,  Hypermetropen,  Presbyopen, 
Astigmatiker,  die  ohne  Brille  oder  doch  nur  mit  ungenügender  Brille 
bewaffnet  waren)  zeigten  nur  5  keine  Exkavation,  alle  übrigen  eine 
mehr  oder  minder  hochgradige.  S.  nennt  solche  Exkavationen  akko- 
modative,  und  er  ist  der  üeberzeugung ,  dass  die  Excavatio  accomo- 
dativa  ein  Vorstadium  des  Glaukoma  simplex  bildet.  Hinsichtlich 
des  Glaukoma  acutum  oder  des  Glaukoms  mit  deutlicher  Druckstei- 
gerung bedarf  die  bisherige  Anschauung  vom  Akkommodationsvorgang 
einer  Aenderung,  aber  nur  insoweit  sie  lediglich  hypothetischer  Natur 
war.  S.  fasst  die  nun  folgenden  Erörterungen  in  folgenden  5  Sätzen 
zusammen : 

1)  Die  Thätigkeit  des  Ciliarmuskels  hat  eine  Erhöhung  des 
Druckes  im  Glasköper  innerhalb  des  äusseren  Zonularrings  (der  von 
der  vorderen  Linsenkapsel,  dem  äusseren  Zonulablatte  und  der  Retina 
und  Chorioidea  gebildet  wird)  zur  Folge.  2)  In  der  vorderen  Kammer 
wird  der  Druck  durch  den  Akkommodationsakt  nicht  gesteigert,  son- 
dern im  Gegenteil  herabgesetzt.  3)  Die  durch  den  unter  höherem 
Druck  stehenden  Glaskörper  vorgedrängte  Linse  muss  auf  irgend  eine 
Weise  zurückgehalten  werden,  weil,  wenn  sie  in  toto  vorrückte,  der 
Druck  in  der  vorderen  Kammer  steigen  müsste.  4)  Ein  von  aussen 
die  Linse  am  Vorrücken  hinderndes  Hemmnis  lässt  sich  nicht  nach- 
weisen. 5)  Also  kann  das  Moment,  welches  die  Linse  zurückhält, 
nur  in  ihrem  eigenen  Systeme  gesucht  werden  und  kann  nur  auf 
einer  vermehrten  Spannung  des  vorderen  Aufhängebandes,  des  äus- 
seren Zonulablattes  beruhen.  Durch  Untersuchungen  an  sorgfaltig 
gehärteten  und  eingebetteten  Augen  fand  S.  die  Vermutung  bestätigt, 
dass  dem  Corpus  ciliare  und  den  Ciliarfortsätzen  die  Aufgabe  zufallt, 
die  Linse  zurückzuhalten.  Die  Untersuchung  des  Corpus  ciliare  eines 
Auges,  das  an  akutem  Glaukom,  nachdem  ein  Kollege  zwei  Iridek- 
tomien   ohne  Erfolg   gemacht  hatte,    bis  auf  Lichtschein   erblindet 


Glaukom  als  Folge  des  Akkommodatioosaktes.  381 

war,  zeigte,  dass  dasselbe  hochgradig  atrophisch  war,  doch  war  die 
Atrophie  nicht  gleich  mässsig ;  die  äusseren  Meridionalfasem  waren 
noch  zum  Teil  erhalten,  während  von  den  inneren  Meridionalfasem 
und  den  Cirkularfasem  an  den  meisten  Schnitten  keine  Spur  mehr 
zu  sehen  war.  Dabei  waren  zwei  Drittel  des  vorderen  Randes  des 
scheinbaren  Ciliarkörpers  von  umgeklappter  Iris  gebildet.  Dieselbe 
war  mit  dem  Ciliarkörper  und  da,  wo  sie  in  der  Gegend  des  Seh  lern  na- 
schen Kanals  gegen  die  Hornhaut  zu  liegen  kommt,  auch  mit  dieser 
verwachsen.  Augenscheinlich  ist  die  vordringende  Linse  Schuld  an 
diesen  Veränderungen.  Die  Ursache  des  Vordringens  der  Linse  ist 
die  glaukomatöse  Druckerhohung ;  diese  drängt  die  Ciliarfortsätze 
nach  vom,  bewirkt  die  Verklebung  des  Iriswinkels,  schliesst  die  Se- 
kretionswege  der  vorderen  Kammer  und  steigert  dadurch  den  intra- 
okularen Druck.  Es  gibt  aber  nach  S.  noch  eine  andere  Antwort, 
welche  keine  andere  primäre  Dmckerhohung  im  Glaskörper  verlangt, 
als  die  nach  seiner  Deduktion  mit  der  Akkommodation  verknüpfte. 
Nimmt  man  nämlich  einen  Vorgang  an,  welcher  dazu  führt,  dass 
die  Processus  ciliares  das  durch  die  Akkommodation  höher  gespannte 
▼ordere  Zonulablatt  nicht  mehr  konkav  gekrümmt  erhalten  können, 
80  muss  die  Wirkung  dieselbe  sein. 

S.  sieht  das  ätiologische  Moment  des  akuten  glaukomatösen  Pro- 
cesses  in  einer  relativen  funktionellen  Insufficienz  der  Cirkularfasem 
und  der  inneren  und  mittleren  Meridionalfasem  d.  h.  aller  derjenigen 
Fasem,  welche  das  Vorrücken  der  Linse  verhindem  und  den  äusseren 
Zonularing  verengem.  Infolge  dieser  Insufficienz  vermögen  die  Gi- 
liarfort^tze  nicht  mehr  die  Linse  vermittelst  des  vorderen  Zonula- 
blattes  zurückzuhalten;  die  durch  den  bei  jedem  Akkommodationsakt 
erhöhten  Qlaskörperdruck  vorgedrängte  Linse  zieht  die  Oiliarfort- 
Sätze  mitsamt  dem  ganzen  inneren  Giliarkörperrande  nach  vorwärts. 
Die  vordere  Wand  des  Ciliarkörpers  macht  eine  Drehung  um  einen 
in  der  Gegend  des  Ganalis  Schlemmii  gelegenen  festen  Punkt.  Unter 
Vermittlung  des  äusseren  Zonulablattes  und  der  Ciliarfortsätze  stülpt 
dann  die  vordringende  Linse  die  Iriswurzel  um  gegen  den  Ciliar- 
körper und  gegen  die  Hornhaut;  die  Ausfühmngsgänge  werden 
geschlossen  und  die  sekundäre  verhängnisvolle  Dracksteigerung 
tritt  ein. 

S.  findet  seine  Theorie  gestützt  durch  den  Umstand,  dass  bei 
allen  Fällen  akuten  Glaukomes,  die  er  in  den  letzten  Jahren  beob- 
achtete, Hypermetropie  oder  hypermetropischer  Astigmatismus  höheren 
Grades  vorlag,   dass  femer   die  Patienten  keine  oder  ungenügende 


382  Patkplogie  mA  Therapie  der  A^ugenkcankheiteii. 

Brillen  gehabt  hatten,  dass  dasjenige  Auge,  welches  stark  hypenae- 
tropisch  oder  astigmatisch  war,  stets  zuerst  betroffen  wurde.  Dabei 
ist  hervorzuheben,  dass  das  Glaukom  in  dem  Lebensalter  eintritt, 
in  welchem  der  Rückgang  des  Akkommodationsveraiögens  stattfindet. 
Die  yerhältnismässige  Immunitat  der  Myopie  erklart  sich  dadurch, 
dass  bei  derselben  hochgradige  Anforderungen  an  die  Akkommo- 
dation fortfallen ;  machen  aber  Myopen  aus  irgend  welchen  Gr&nden 
dieselben  Akkommodationsanstrengungen  wie  Hypermetropen,  z.  B.  bei 
Vorhandensein  von  Hornhautflecken,  so  werden  sie  ebenfalls  eine  Ek- 
cavatio  accomodativa  bekommen  können,  wie  sich  denn  auch  that- 
sachlich  in  solchen  Etilen  oft  eine  sogenannte  physiologische  Exka- 
vation findet.  Ferner  ist  das  myopische  Auge  höheren  Grades  da- 
durch gegen  die  glaukomatöse  Drucksteigerung  infolge  Verschlusses 
der  Ausführungswege  geschützt,  dass  die  Ciliarfortsätze  und  mit  den- 
selben der  ganze  Linsenapparat  nach  hinten  zurückweichen,  wodurch 
die  Gefahr  eines  Andrückens  der  Fortsatze  gegen  die  Irisvnirzel  und 
eines  Umklappens  der  letzteren  beseitigt  wird.  Dieser  Antagonismas 
zwischen  Myopie  und  Glaukom  spricht  sich  auch  rektiv  in  dem  ver- 
schiedenen Verhalten  der  mechanischen  Verschiebungen  der  Optikus- 
scheiden aus.  S.  führt  sodann  2  Fälle  von  akkommodativem  Glaukom 
an.  Der  erste  Fall  war  dadurch  besonders  bemerkenswert,  dass  es 
der  Patientin  lange  Zeit  gelang,  durch  das  Tragen  einer  Gonvexbrille 
die  subjektiven  Erscheinungen  eines  Glaukomfalles  zum  Verschwin- 
den zu  bringen.  Der  zweite  Fall  betraf  eine  61jährige  Frau,  die  vor 
18  Jahren  wegen  akuten  Glaukoms  iridektomiert  worden  war.  Die  P»r 
tientin  stellte  sich  bei  S.  mit  neuen  subjektiven  Glaukomerschei- 
nungen wieder  ein,  es  zeigte  sich  dabei,  dass  die  Lridektomie  nicht 
lege  artis  ausge&Uen  war,  indem  ein  breiter  Saum  stehen  geblieben 
war.  Dass  gleichwohl  das  Glaukom  sistierte,  glaubt  S.  der  Gonvex- 
brille zuschreiben  zu  dürfen,  welche  die  Patientin  trug.  Als  die- 
selbe nicht  mehr  genügte,  trat  von  neuem  Glaukom  auf.  Für  sämt- 
liche primären  Glaukomformen  spricht  demgemäss  S.  die  Akkommo- 
dation als  ätiologisches  Moment  an.  Die  Wirkungsweise  dieses  Mo- 
mentes ist  eine  doppelte,  einmal  Zug  an  den  Optikusscheiden  und  dann 
Vordringen  des  Linsensystems.  Ersterer  führt  zur  Exkavation,  letzteres 
zur  glaukomatischen  Drucksteigerung.  So  lange  alle  Giliarmuskel- 
fasern  ihre  Schuldigkeit  thun,  kann  nur  Excavatio  accomodativa, 
Glaukoma  simplex  ohne  Drucksteigerung  entstehen.  Werden  dagegen 
die  inneren  Ciliarmuskelfasern  den  äusseren  gegenüber  insuffizient, 
so  rückt  im  Linsensystem  nach  vom  und  es  tritt  Glaukom  mit  Druck- 


Abflasfifwege  das  Gktkörpers.  383 

ateigerang  ein.  Eine  zuerst  akkommodative  Exkayation  kann,  sobald 
Draeksteigernng  eintritt,  zu  einer  Druckexkavation  werden.  Im  Be- 
ginn des  Glaukoms  wird  man  voraussichtlich  nur  Degeneration  der 
erwähnten  Muskelfasern  zu  erwarten  haben.  Die  entzündlichen  und 
sklerosierenden  Erscheinungen  am  Ciliarkörper  sind  erst  die  Folge  der 
sich  nachträglich  einstellenden  Entzündung.  Die  Heilwirkung  der 
Iridektomie  erklärt  sich  dadurch,  dass  an  der  Kblobomstelle  die  Klappe 
entfernt  wird,  welche  sich  vor  die  vordere  Wand  des  Giliarkörpers 
legt.  Dadurch  bleiben  an  dieser  Stelle  wenigstens  die  Ausfflhrungs- 
gänge  offen.  Diese  neue  Theorie  ist  nach  S.  deshalb  prophylaktisch 
von  grosster  Bedeutung,  weil  jede  andauernde  Akkommodationsüber- 
ansfcrengung  in  gewissem  Grade  zu  Glaukom  disponiert.  Vollstän- 
dige Korrektion  von  Hypermetropie ,  Presbyopie  und  Astigmatismus 
sind  sämtlich  in  dem  kritischen  Alter  des  Rückgang0B  des  Akkom- 
medationsvemiogens  sehr  wichtig. 

In  der  Einleitmig  seines  Vortrages  über  die  Genese  des  Glau- 
koms verbreitet  sich  ßtilling  (41)  zunächst  über  die  Abflusswege 
des  Glaskörpers.  Nach  seinen  Untersuchungen  sind  diese  der  CentreJ- 
kanal  des  Glaskörpers,  die  mit  ihm  kommunicierende  Sehnerven- 
seheide  und  der  Sehnerv  selbst.  Damit  in  Einklang  steht,  dass,  wenn 
loan  am  £anincheii  subkutane  Fluoresceininjektionen  macht,  einige 
Minuten  nach  der  Injektion  der  Sehnerv  sich  ganz  leicht  grün  iarht. 
Dass  diese  I^bung  bald  schwindet  und  auf  der  Hohe  der  Fluores- 
cenz  der  Sehnerv  nicht  mehr  grfärbt  ist  (Schöler),  kommt  daher, 
dass  die  Substanz  da  herausgeschwemmt  wird.  Dass  Letzteres  wirk- 
lich der  Fall  ist,  konnte  S.  dadurch  beweisen,  dass  er  einem  Kanin- 
chen den  Sehnerven  durchschnitt,  dicht  an  die  Sklerotika  eine  Ligatur 
lualegte  und  14  Tage  später  eine  subkutane  Fluoresceininjektion  machte. 
Nun  wurde  der  Sehnerv  sofort  grasgrün  und  blieb  solange  grün,  als 
überhaupt  Fluorescein  im  Organismus  des  Kaninchens  enthalten  war. 
Eine  grosse  Reihe  von  Filtrationsversuchen  in  der  angegebenen  Weise, 
welche  S.  bei  jugendlichen,  altem  und  glaukomatösen  Augen  vor- 
nahm, führte  nun  zu  dem  Ergebnis,  dass  jugendliche  Augen  ganz 
ausgezeichnet  filtrieren.  Binnen  24  Stunden  filtriert  ungeföhr  3mal 
soviel  durch  den  Sehnerv  und  die  Skleralscheide  als  das  ganze  Auge 
Flüssigkeit  enthält,  und  zwar  filtriert  nicht  nur  der  Sehnerv  und  die 
Skleralscheide,  sondern  es  bildet  sich  auch  eine  mehr  oder  weniger 
breite  Filiarationszone  an  der  Sklera  um  den  Sehnerven  herum.  Je 
alier  aber  das  Individuum  wird,  desto  schmäler  wird  die  Filtrations- 
Eone;  und  untersucht  man  glaukomatöse  Augen,  so  findet  man,  dass 


384  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

die   noch   viel  schlechter   filtrieren.     So   fangt   die  Filtration   beim 
glaukomatösen  Auge  erst  nach  3 — 4  Tagen  an,  wahrend  am  senilen 
Auge  doch  schon  am  andern  Tage  ein  paar  Tropfen  durchgegangen 
sind.     Und  so  kommt  S.  zu  dem  Schluss,    dass  Glaukom  nichts  an- 
deres ist  als  eine  Drucksteigerung  im  senilen  Auge,  die  sich  im  ju- 
gendlichen Auge   leicht   ausgleicht.     Olaukom  ist  eine  Drucksteige- 
rung innerhalb  physiologischer  Grenzen  in  einem  sklerotischen  senilen 
Auge.     Femer  fand  S.  in  fast  allen  glaukomatösen  Augen  (am  ent- 
wickeisten bei  Glaucoma  absolutum,  wo  der  krankhafte  Process  schon 
langer  bestanden  hatte  und  am  wenigsten  bei  Glaucoma   fulminans) 
eine  Aufblätterung  der  Durakcheide  des  Sehnerven  und  eine  Erwei- 
terung der  Spaltenräume  zwischen  den  Skleralplatten,  aus  denen  die 
einzelnen  Platten  der  Duralscheide  kommen.    S.  kann  sich  der  Idee 
nicht  entschlagen,  dass  dies  kompensatorische  Filtrationswege    seien, 
die  sich    unter  dem  Druck  gebildet  haben ,   und  daraus   würde  sich 
dann  auch  die  immer  wieder,  wenn  auch  nicht  auf  lange  stattfindende 
Ausgleichung  des   intraokularen   Druckes   erklären.     Das   Glaukom 
würde  unter  Vereinigung  der  v.  Gräfe'schen  und  Web er-Kni es- 
schen Theorie  demnach  bestehen   aus  einer  zu  stark   abgesonderten 
normalen   Flüssigkeit  in   den  Augen,    deren   Filtrationswege   durch 
senile  Veränderungen  verengert  worden  sind.  In  der  Diskussion  macht 
Leber   darauf  aufmerksam,    dass  die  Schlüsse,   die  Still  in  g   aus 
seinen  Versuchen  gezogen,   im  Widerspruch  stehen    mit  den  Ergeb- 
nissen von  Priestley-Smith,  nach  welchem  Injektion  gefärbter 
Flüssigkeit   in  den  Glaskörperraum   unter  konstantem  Drucke  nicht 
nur  keine  Abflusswege  in  die  Scheiden  des  Sehnerven  erkennen  liess, 
sondern  sogar  den  Abfluss  aus  der  vorderen  Kammer  hemmte,  indem 
die  Iris  allmählich  bis  zu  dem  Verschluss   des  Kammerwinkels  nach 
vorn  getrieben  wurde.     Leber  scheint  daher,  dass  vor  allen  Dingen 
die  normale  Filtration  aus  dem  Glaskörperraum  in  Bezug  auf  quan- 
titatives Verhalten   zu   untersuchen  sei ,    ehe  man   die   interessanten 
Stil ling 'sehen  Versuchsresultate  für  die  Glaukomtheorie  verwerten 
dürfe.    Dem  gegenüber  betont  St. ,  dass  die  Priestley-Smith- 
schen  Versuche   die   schwache  Seite  haben,   dass  sie  den  Glaskörper 
als  ein  Gewebe  betrachten,  welches  den  übrigen,  mit  denen  derartige 
Versuche   angestellt  werden ,  *  ganz   analog  sei.     Spongiöses  Gewebe 
nehme  aufgespritzte  Flüssigkeit  auf,  der  nicht   spongiöse  Glaskörper 
nicht,  nicht  einmal  stark  diffundierende.     Injektion  durch    den  Seh- 
nerven in  den  Gentralkanal  mit  Garminammoniak  fülle  nur  den  Kanal, 


Ursache  des  Halo  glaucomatoBus.  385 

auch  bei  stärkerem  Drucke,  und  sollte  eine  Zerreissung  stattfinden, 
so  fülJe  sich  nur  der  Riss. 

Kuhnt  (25)  hatte  Gelegenheit,  an  2  Augen  Studien  über  die 
anatomischen  Verhältnisse  des  sog.  Halo  glaucomatosus  zu  machen. 
Im  ersten  Fall  handelte  es  sich  um  eine  62jährige  Frau,  die  8  Monate 
ant«  enucleationem ,  nachdem  schon  seit  längerer  Zeit  das  Seh- 
vermögen periodisch  gesunken,  über  Nacht  an  einem  Auge  erblindete. 
£.  fand  um  die  Papille,  die  eine  scharf  randige  glaukomatöse  Ex- 
kavation besass,  deren  Grund  keine  atrophische,  sondern  gelbliche 
Farbe  hatte,  eine  etwa  ^  des  kleinen  Papillendurchmessers  betragende 
cirkuiäre,  gleichbreite,  weissgraue  Zone.  Die  histiologische  Unter- 
suchung ei^ab,  dass  die  letztere  durch  eine  einfache  circumscripte 
Aderhautatrophie  bedingt  war.  In  der  angrenzenden  gesunden 
Chorioidea  waren  keine  Andeutungen  einer  Infiltration  vorhanden. 
Das  auf  der  atrophischen  Stelle  liegende  Retinastück  war  sehr  dünn, 
entsprechend  dem  totalen  Schwunde  der  Nervenfaserschichte  und 
der  Sehepithelzellen.  Der  Grund  der  Exkavation  war  von  einem 
wenig  mächtigen  geronnenen  Exsudatli^er  bedeckt.  Zwischen  Pig- 
mentepithel imd  Stäbchenschicht  war  an  einzelnen  Stellen,  so  an 
der  Macula  lutea  ein  geringes  Exsudat  vorhanden;  ferner  war  die 
Leder-  und  Aderhaut  auf  weite  Strecken  hin  innig  verklebt  und 
erschien  infolge  hievon  der  suprachorioideale  Raum  grösstenteils 
eliminiert.  In  einem  zweiten  Fall,  der  eine  60jährige  Frau  betraf, 
die  durch  mehrfache  schubartig  auftretende  Verschlechterungen  des 
Sehvermögens  allmählich  erblindet  war,  erschien  der  Grund  der 
tiefen  glaukomatösen  Exkavation  des  Optikus  gleichmässig  weiss- 
grau;  von  der  Zeichnung  der  Lamina  cribrosa  war  nichts  zu  erkennen. 
Um  die  Papille  herum,  von  dieser  nur  durch  einen  schmalen  Skleral- 
ring  getrennt,  fand  sich  eine  cirkuiäre,  innen  sehr  schmale,  nach 
aussen  weissgraue  breitere  Zone.  2^  Wochen  später  zeigte  sich 
an  Stelle  dieser  letzteren  an  der  ganz  unteren,  inneren  und  oberen 
Circumferenz  der  exkavierten  Papille  ein  gleich  breiter,  intensiv 
braunroter  Hof,  der  sich  von  dem  schmalen  Skleralringe ,  nächst 
welchem  seine  Farbe  etwas  heller  war,  in  einer  Ausdehnung  von 
etwa  I  eines  queren  Papillendurchmessers  äquatorialwärts  erstreckte 
und  dann  verwaschen  in  dem  Rot  des  Augenhintergrundes  aufgieng. 
An  der  temporalen  Seite  des  Sehnerven  bestand  neben  dem  braun- 
roten noch  ein  gelblich-weisser  und  ein  gelb-roter  Halo,  und  zwar 
hob  sich  die  braun-rote  Zone  gleichmässig  sowohl  vom  obem  wie  vom 

Jftbreaberiofat  t  Ophthalmologie.  XVI.  1886.  25 


386  Pathologie  and  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

nntern  Rande  des  Nerven  ab  nnd  endete,  sich  stetig  verschnialernd, 
nach  aussen,  aber  ohne  dass  die  zugewandten  Spitzen  sich  berührten. 
Der  so  zwischen  braun-roter  Zone  und  Skieralring  abgegrenzte  sichel- 
förmige Streifen  war  hellgelb  tingiert,  die  makularwärts  von  der 
Zone  gelegene  nächste  Partie  gelb-rot.  Innerhalb  des  braun-roten 
Halo  erschienen  die  Gefässe  nicht  scharf  begrenzt,  yielmehr  machte 
es  bei  scharfer  Einstellung  den  Eindruck,  als  liege  eine  yerschleiemde 
Schicht  auf  ihnen.  Nach  Verlauf  von  weiteren  2  Tagen  wurden  die 
Ränder  der  Gefässe  deutlicher,  auch  erweckte  es  den  Glauben,  als 
hellten  sich  die  verschiedenen  Höfe  etwas  auf.  Tags  darauf  wurde 
das  Auge  enukleiert.  An  der  Papille  fand  sich  anatomisch  ein 
spärliches  homogen  geronnenes,  aller  geformten  Bestandteile  bares 
Exsudat  dem  Grunde  der  Exkavation  aufgelagert;  ferner  ein  ebenso 
beschaffenes  aber  massigeres  Exsudat  im  Optikusgewebe,  dicht  unter 
der  Oberfläche  des  Exkavationsgrundes  in  der  äusseren  Hälfte.  Das- 
selbe zog  sich,  das  spärliche  Retina  und  Optikus  verbindende  Faser- 
gewebe von  dem  äusseren  Rande  des  Durchtrittsloches  abdrängend, 
noch  eine  kurze  Strecke  zwischen  Ader-  und  Netzhaut  hin ;  femer 
eine  massige  Verdickung  der  Retina  nächst  dem  ganz  äusseren 
Exkavationsrande,  hervorgebracht  durch  die  Exsudation  einer  ho- 
mogenen Masse  besonders  zwischen  die  Elemente  der  inneren  und 
äusseren  Körnerschichten.  Auch  in  die  Nervenfaserlage  hinein  war 
Exsudat  abgeschieden  worden  und  hatte  zu  einer  partiellen  Flächen- 
abhebung der  Hyaloidea  geführt.  Des  Weiteren  zeigte  sich  an  dem 
Exkavationsrande  eine  cirkuläre  Atrophie  der  Ghorioidea  von  genau 
derselben  Ausdehnung,  wie  sie  das  Ophthalmoskop  bei  der  ersten  Un- 
tersuchung ergeben  hatte.  Endlich  war  in  der  an  diese  cirkuläre  Atro- 
phie sich  anschliessenden  Chorioidealpartie  nach  unten,  innen  und  be- 
sonders nach  oben  vom  Sehnerven  eine  so  starke  Zelleninfiltration  vor- 
handen, dass  das  mit  Haematoxylin  gefärbte  Präparat  im  Umfange  voll- 
ständig blau  erschien.  Temporalwärts  war  diese  Infiltration  unbedeu- 
tender und  überhaupt  nur  an  den  dem  roten  Halo  korrespondierenden 
Stellen  vorhanden.  Aus  diesen  Befunden  folgert  K.,  dass  der  braun- 
rote Halo  auf  einer  entzündlichen  Infiltration  der  Ghorioidea  beruht, 
und  dass  die  blassgelbe  Färbung  des  am  äusseren  Rande  gelegenen 
sichelförmigen  Segments,  dessen  Tinktion  die  des  gewöhnlichen 
blassgelben  glaukomatösen  Hofes  ist,  dadurch  hervorgebracht  wird, 
dass  zwischen  die  atrophische  Aderhaut  und  Netzhaut  und  ausserdem 
in  die  Netzbaut  selbst  ein  Exsudat  abgeschieden  wird.  Anschliessend 
hieran  erwähnt  K.  einige  Befunde,   die   sich   bei   der  Untersuchung 


Anatomischer  Befund  bei  Glaokom.  387 

von  15  Glaukomaugen  ergaben.  Konstant  fsaid  E.  Vemnderung  der 
Gefässwandungen :  Endarteriitis  obliterans,  daneben  Zeichen  einer 
Meso-  und  Periarteritis ,  Peri-  und  Endophlebitis.  In  einer  Reihe 
▼on  Augen  waren  diese  Veränderungen  in  allen  Geweben  vorhanden, 
in  einer  andern  zeigten  sie  nur  in  der  Retina  oder  in  der  Iris  und 
im  Corpus  ciliare  eine  hohe  Entfaltung,  ohne  in  den  übrigen  aber 
ganz  zu  fehlen.  Femer  traf  E.  Verdünnung  und  partielle  Atrophie 
der  ÜTea  an,  vorzugsweise  in  der  Chorioidea,  seltener  im  Corpus 
ciliare  und  noch  seltener  in  der  Iris.  Auch  diese  Veränderungen 
fanden  sich  über  die  ganze  Aderhaut  oder  nur  über  einen  Teil 
derselben  ausgebreitet.  Die  einfachen  Atrophien  sassen  vorzugsweise 
in  dem  vordersten  Teil  der  Aderhaut,  an  jener  Stelle,  die  E.  früher 
als  Lieblingsort  des  einfachen  senilen  Schwundes  eruiert  hat.  Ausser- 
dem fanden  sich  diese  Atrophien  infolge  der  Veränderungen  an  den 
Gefösswandungen  an  den  Endausbreitungen  in  den  uvealen  Gefäss- 
bezirken.  Als  dritten  wichtigen  Befund  hebt  E.  das  häufige  Ver- 
klebtsein der  mehr  oder  minder  verdünnten  Chorioidea  mit  der 
Skerotika  hervor,  so  dass  an  verschiedenen  Präparaten  der  supra- 
chorioideale  Raum  völlig  verschwunden  war,  sei  es  durch  innige 
Verklebung  oder  durch  wirkliche  Verwachsung.  An  einzelnen  Augen, 
die  unmittelbar  nach  einem  heftigen  Glaukomanfall  enukleiert  wur- 
den ,  fand  E.  eine  allgemeine  massige  Infiltration  im  Uvealtraktus, 
insbesondere  wiederum  im  Bereiche  der  Chorioidea.  An  denselben 
Bulbis  liess  sich  eine  Exsudatschicht  zwischen  Retina  und  Pigment- 
epithel erkennen.  In  der  Retina  bestand  ein  sehr  deutlich  sich 
manifestierendes  Hervortreten  des  Stützgewebes.  Weiterhin  war  die 
Schichte  der  Stäbchen  und  Zapfen  fast  in  allen  f^en  als  alteriert 
anzusprechen.  Des  Ferneren  zeigten  sich  mehr  oder  weniger  deut- 
liche Abhebungen  der  Hjaloidea.  An  der  Papille  erreichte  die 
Hypertrophie  der  bindegewebigen  Septen  in  der  zurückgelagerten 
Lamina  ihren  Höhepunkt.  Die  Aufblätterung  der  duralen  Optikus- 
scheide, auf  welche  Still  in  g  (s.  oben)  aufinerksam  macht,  hat  auch 
E.  gesehen,  indessen  nicht  deutlicher  als  sonst  an  gesunden  Augen. 
In  der  Sklera  fand  sich  Vermehrung  der  Eerne,  eine  festere  Fügung, 
sowie  Einlagerung  von  Fett  und  Ealkkry stallen.  Stets  waren  se- 
nile Veränderungen  im  vorderen  Bulbusabschnitt  vorhanden  und  eine 
Formveranderung  des  Durchtrittsloches  des  Sehnerven  (der  temporale 
Rand  der  Papille  war  vom  Beginn  des  inneren  Skleraldrittels  makular- 
wärts  abgerundet).  Jedoch  ist  E.  nicht  in  der  Lage,  diesen  letzteren 
Befund    als   einen   für   das   Glaukom  typischen   zu   bezeichnen.     E. 

25* 


388  Pathologe  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

äussert   sich    zum  Schluss   über  die  Art  des  Verschlusses   der  lym- 
phatischen Abflusswege  beim  Glaukom  in  folgender  Weise:  Thatsache 
ist,   dass  in   jedem  Glaukom    auch  die  Gefässe    mehr  oder  weniger 
verändert  sind,   sowie  dass   die    lymphatischen  Abflusswege   in   der 
Sklera  im  Optikus    und    im  Eammerwinkel    fast    stets   obliterieren. 
Es  scheint  nun  wahrscheinlich,   dass  beide  Veränderungen   in   einer 
bestimmten   ursächlichen  Relation   zu  einander  stehen.     Die  Gefäss- 
alterationen  sind  das  Primäre,   die  Endursache  des  Glaukoms.     Pro- 
portional mit  ihnen  ändert  sich  mit  der  Zeit  das  Quantum  und  nicht 
minder  das  Quäle   der  aus  dem  Blutstrom  ausgeschiedenen  Lymphe. 
Erreicht  die  letztere  einen  gewissen,    aber   noch    unbekannten  Grad 
chemischer   Umbildung,   so   tritt   eine   Reizung   der   die   Ausgangs- 
spalten   umgebenden  Endothelplatten  auf,    die  eine  Wucherung   zur 
Folge  hat.     So  vollzieht   sich   ganz  allmählich  eine  Obliteration  der 
Abflusspforten,   sei  es  des  ganzen,   sei  es  des  vorderen,   sei    es   des 
hinteren  Augapfels.     Treten  nunmehr  aus  welchen  Ursachen  immer 
Erregungen  im  Gefässsystem  auf,  so  werden  nicht  nur  Gleichgewichts- 
störungen zwischen  der  ab-  und  ausgeschiedenen  Lymphmenge,  son- 
dern auch  Hyperämien  bezw.  Stauungen  und  sekundär  leichte  Infilt* 
ration,  zumal  im  üvealtraktus ,  resultieren  können. 

ßrailey  (5)  ist  der  Meinung,  dass  das  Vorrücken  der  Iris- 
peripherie beim  Glaukom  vornehmlich  hiedurch  schädlich  die  Aussich- 
ten des  operativen  Eingriffs  beeinflusst,  weil  hiedurch  die  Einwirkung 
der  Myotica  unmöglich  und  somit  auch  der  operative  Eingriff  un- 
gleich schwieriger  wird.  Nach  B.'s  Untersuchungen  ist  das  Corpus 
ciliare  in  den  Initialstadien  des  Glaukoms  noch  normal;  erst  durch 
das  Vorrücken  und  Anlagern  der  Iris  an  die  Cornea  kommt  es  zur 
Atrophie  des  Corpus  ciliare.  Die  Verengerung  der  vorderen  Kammer 
ist  dadurch  bedingt,  dass  Linse  und  Iris  vorrücken.  In  den  späteren 
Stadien  indessen,  nachdem  zwischen  Irisperipherie  und  Cornea  eine 
Verlötnng  eingetreten  und  das  Corpus  ciliare  atrophiert  ist,  rückt 
die  Linse  wieder  an  ihren  früheren  Platz.  Der  Glaskörper  hat  in 
der  überwiegenden  Zahl  von  GlaukomföUen  keine  abnorme  Konsistenz. 
Des  öfteren  zeigt  sich  eine  Ablösung  der  Hyaloidea.  Eine  Ver- 
engerung des  Schlemm  'sehen  Kanals  konnte  B.  in  der  Zeit  der 
Glaukomentwicklung  nicht  wahrnehmen.  Ebenso  verhält  sich  das 
Ligamentum  pectinatum  in  diesem  Stadium  noch  normal.  Eine 
Veränderung  des  Volumens  der  Linse  ist  nicht  zu  konstatieren. 
Aus  der  so  häufig  nachweisbaren  Erweiterung  der  Ciliararterien  in 
glaukomatösen  Augen  möchte  B.  schliessen,  dass  beim  Glaukom  die 


Der  Halo  glaucomatosus  als  Ausdruck  einer  Ezsudation.  389 

Ciliarfortsatze  geschwellt  sind.  Indessen  ist  dies  bis  jetzt  anatomisch 
noch  nicht  erwiesen. 

Dobrowolsky  (11)  nahm  nnter  30  Glankomen  6mal  peri- 
vaskulitische  Streifen   an  Gefässen  der  Sehnerven  und  der  Netzhaut 

« 

wahr,  dabei  befanden  sich  die  Sehnerven  selber  in  einem  Zustand 
von  mehr  oder  weniger  ausgeprägter  Hyperamie  oder  Atrophie. 
Diese  Veränderungen  befanden  sich  hauptsächlich  an  den  Gefässen 
der  Sehnerven ,  einige  Male  jedoch  konnte  man  dieselben  auch  an 
den  Gefässen  der  Netzhaut,  sogar  in  einiger  Entfernung  vom  Seh- 
nerven verfolgen.  Diese  Veränderungen  helfen  nach  D.  die  That- 
sache  erklären,  dass  in  einigen  Fällen  von  Glaukom,  iu  denen  die 
Iridektomie  den  intraokularen  Druck  unzweifelhaft  herabsetzte  und 
nach  der  Operation  die  Sehnervenexkavation  manchmal  verschwand, 
das  Sehvermögen  dessen  ungeachtet  stetig  abnahm  und  als  End- 
resultat einfach  Sehnervenatrophie  zurückblieb.  —  In  einem  Falle 
gelang  es  D.,  die  Bildung  des  gelben  Ringes,  der  gewöhnlich  beim 
Glaukom  den  Sehnerven  umgiebt,  in  einer  frühen  Periode  seiner 
Entwicklung  zu  beobachten.  Bei  einem  TOjährigen  Kranken,  der 
bei  normaler  Sehschärfe  eine  leichte  Steigerung  des  intraokularen 
Druckes,  Erweiterung  der  Pupille  und  Erweiterung  der  vorderen 
Giliarvenen  zeigte,  fand  sich  neben  einer  ziemlich  bedeutenden  Seh- 
nervenexkavation ein  dunkelroter  Ring,  der  den  Sehnerven  umgab 
und  an  der  äussern  Seite  um  vieles  breiter  und  deutlicher  ausgeprägt 
war  als  an  der  innern  Seite.  Der  Ring  hatte  schmutzig-rote  Farbe, 
ojBFenbar  wegen  Hyperämie  der  Gefässhaut,  möglicherweise  auch 
infolge  von  Blutergüssen.  Er  ähnelte  in  seinem  Aussehen  dem 
Staphyloma  posticum  in  der  ersten  entzündlichen  Periode.  Seiner 
Lage  nach  entsprach  der  Ring  genau  dem  gelben  Ringe,  den  man 
beim  Glaukom  um  den  Sehnerven  findet.  3  Wochen  nach  der  ersten 
Untersuchung  war  die  Färbung  des  Ringes  schon  weniger  dunkel 
geworden.  Die  weitere  Beobachtung  wurde  durch  den  Tod  des  Pat. 
abgeschnitten. 

Pflüg  er  (36)  weist  auf  3  Symptome  hin,  die  er  wiederholt 
bei  Glaukom  beobachtete  und  die  mit  der  Drucktheorie  nicht  über- 
einstimmen. Als  erstes  der  Symptome  hebt  P.  den  Halo  glau- 
comatosus hervor.  Er  machte  bei  einem  Glaukompatienten  eine 
Beobachtung,  die  ihm  unzweifelhaft  dafür  zu  sprechen  scheint,  dass 
dem  frischen  Halo  die  Bedeutung  eines  Exsudates  zukommt.  Bei 
der  eisten  Augenspiegeluntersuchung  prominierte  der  Halo  deutlich. 
Ausserdem  war  ein  Oedema  retinae  vorhanden.    14  Monate  später  war 


390  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

der  Halo  abgeschwellt,  man  sah  Details  vom  Sklera!-  und  Chorioideal- 
riog  durchscheinen,  während  vorher  nichts  davon  zu  sehen  war. 
Hinsichtlich  des  anatomischen  Substrates  für  eine  solche  Exsudation 
zwischen  Retina  und  Chorioidea  verweist  P.  auf  den  von  ihm  in 
seinem  klinischen  Berichte  vom  Jahr  1883  veröffentlichten  Fall, 
dessen  anatomische  Untersuchung  H  aa  b  machte.  Das  zweite  Symptom 
betrifft  perimetrische  Eigentümlichkeiten :  centrale ,  paracentrale 
Skotome,  sowie  die  Veränderlichkeit  der  Aussengrenzen  beim  Glaukom. 
P.  berichtet  in  der  Hinsicht  über  3  Fälle,  bei  denen  die  Entstehung 
und  das  Verschwinden  centraler  Skotome  nachzuweisen  war.  Ebenso 
hatten  die  Gesichtsfeldaussengrenzen  eine  veränderliche  Gestalt.  F. 
hält  daher  mit  Bunge  an  dem  Satze  fest,  dass  Skotome,  speziell 
paracentrale,  bei  Glaukom  viel  häufiger  vorkommen,  als  man  bisher 
angenommen  hat.  Zur  Interpretation  solcher  Fälle  möchte  P.  die 
Ansicht  Johannes  Müllers  verwerten,  dass  nämlich  die  Stabchen- 
schichten in  den  den  Defekten  entsprechenden  Partien  leistungsun- 
fähig  geworden  sind,  während  funktionstüchtige  Fasern  über  dieselben 
hinweggehen.  Das  dritte  Moment,  welches  mit  der  Drucktheorie 
nicht  in  Einklang  zu  bringen  ist,  ist  gegeben  durch  die  Fälle  von 
Erblindung  durch  Glaucoma  simplex  ohne  Bandexkavation  mit  geringer 
oder  massiger  Erhöhung  des  intraokularen  Druckes  und  mit  starker 
Verengerung  der  Centralgefässe.  P.  führt  einen  diesbezüglichen 
Fall  aus  seiner  Praxis  an,  in  welchem  das  erkrankte  Auge  erblindete, 
ohne  dass  auch  nur  die  Spur  einer  Randexkavation  nachweisbar 
gewesen  wäre;  hingegen  waren  die  Arterien  von  Anfang  an  sehr 
eng  und  sah  man  ein  Oedem  um  die  Papille.  Auf  dem  andern 
Auge  der  betreffenden  Patientin  bestand  deutlich  Glaukomexkavation, 
die  sich  wahrscheinlich  später  ausgebildet  hatte.  Endlich  erinnert 
P.  an  den  Modus  der  Erblindung  bei  Glaucoma  simplex  fulminans. 
In  solchen  Fällen  kann  es  sich  unmöglich  um  eine  Erblindung  durch 
Drucksteigerung  handeln,  sondern  nur  um  seröses  Transsudat  zwischen 
Aderhaut  und  Netzhaut. 

In  der  an  die  Vorträge  von  Stilling,  Pflüger,  Euhnt  und 
Mauz  sich  anschliessenden  Diskussion  hebt  Leber  zunächst  hervor, 
dass  nach  seinen  Untersuchungen  bei  glaukomatösen  Augen  die 
Filtration  aus  der  vorderen  Kammer  wirklich  gehemmt,  gelegentlich 
vollständig  aufgehoben  ist,  wie  die  E  nies- Weber 'sehe  Glaukom- 
theorie es  voraussetzt.  Sattler  betont  den  Auseinandersetzungen 
Kuhn  t's  gegenüber,  dass  man  nicht  übersehen  darf,  dass  die  weitaus 
meisten    anatomischen    Untersuchungen    über    Glaukom    an    absolut 


Seknnd&rglaukozn  nach  syphilitisoher  Iritis.  391 

glaukomatös  erblicdeteii  Augen  geuiacht  worden  sind,  die  wegen 
Schmerzen  oder  aus  anderen  Ursachen  enukleirt  worden  waren. 
Bezfiglich  der  von  E.  erwähnten  Atrophie  der  Aderhaufc  bemerkt  S., 
dass  er  dieselbe  in  Augen  mit  weit  vorgeschrittenem  glaukomatösen 
Processe  zwar  auch  fand,  in  einem  Falle  von  beginnenden  Glaukom, 
aber  mit  noch  yerhältnismässig  guter  vor  dem  Tode  Torhandener 
Sehschärfe  die  Chorioidea  im  Gegenteil  dicker  als  normal,  von 
Lymphe  reichlicher  durchtränkt  und  in  den  mittleren  Schichten  von 
Wanderzellen  in  mächtiger  Menge  durchsetzt  war. 

Manz  (29)  beobachtete  bei  einer  Dame,  die  Erscheinungen 
darbot,  wie  sie  in  dem  Prodromalstadium  des  Glaukoms  vorkommen, 
auf  Einträuflung  von  Cocain  den  Ausbruch  des  akuten  Glaukoms. 
Bei  der  Erklärung  des  Glaukoms  ist  es  naheliegend,  nach  M.  zunächst 
an  die  Wirkung  des  Cocains  auf  die  Irisgefässe  zu  denken,  wodurch 
eine  schon  vorhandene  Circulationshemmung  der  Möglichkeit  des 
Ausgleichs  geraubt  wird.     Heilung  durch  Iridektomie. 

Maier  (Karlsruhe)  berichtet  im  Anschluss  an  den  von  Manz 
beobachteten  Fall  über  einen  weiteren  durch  Cocaineinträufelung 
veranlassten  Glaukomanfall.  Gunning  berichtet,  dass  in  einem 
Fall  von  reinem  Glaucoma  simplex  Einträufelung  einer  2  ^/oigen 
Piloearpinlösung  den  glaukomatösen  Zustand  vollkommen  beseitigte. 
Nach  nachheriger  Eintröpfelung  einer  Lösung  von  0,2  %igen  Atropin 
erweiterte  sich  die  Pupille  mindestens  ebenso  stark  als  im  normalen 
Auge  im  gleichen  Alter.  Die  glaukomatösen  Erscheinungen  aber 
kehrten  dabei  nicht  zurück.  Arlt  spricht  sich  bezüglich  des  von 
Manz  mitgeteilten  Falles  dahin  aus,  dass  er  eher  dem  Gemüts- 
affekte als  dem  Cocain  den  Anstoss  zum  Ausbruch  des  Glaukoms 
zuschreiben  möchte. 

[Creniceanu  (9)  hat  sich  schon  vorher  als  Mitarbeiter  von 
Arkovy's  »Diagnostik  der  Zahnkrankheitenc  (Stuttgart  1885) 
dahin  geäussert,  dass  heftige  Zahnschmerzen  wohl  an  praedisponierten 
Augen  den  Ausbruch  des  Glaukoms  gelegentlich  hervorrufen,  aber 
nicht  selbst  Glaukom  verursachen  können.  Ein  neuer  Fall  Prof. 
Schulek's  bestätigt  des  Verfassers  Ansicht.  Bei  einem  64jährigen 
Herrn  heftige  Zahnschmerzen  mit  ausgesprochenen  entzündlichen 
Erscheinungen;  nach  24  Stunden  akutes  Glaukom  derselben  Seite. 
Periodische  Trübung  des  Sehens  mit  farbigen  Ringen  und  Flammen 
schon  seit  3  Jahren.     Operation  mit  malignem  Ausgang. 

Szili.] 

Burchardt  (61)   veröffentlicht   einen   Fall  von   syphilitischer 


392  Pathologie  and  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Iritis  mit  Pnpillarabschlnss ,  welcher  zu  Sekondarglaukom  f&hrte. 
Letzteres  wurde  geheilt  durch  die  Iridektomie.  Eine  zwei  Jahre 
darnach  auftretende  gummöse  Iritis  des  rechten  Auges  wurde  durch 
Darreichung  Ton  Jodkali  erfolgreich  beseitigt. 

Bei  einer  Frau,  die  Priestley-Sm  i  th  (40)  an  chronischem 
Glaukom  mit  gutem  Erfolge  iridektomierte,  war  schon  20  Jahre 
vorher  die  Diagnose  auf  Glaukom  gestellt  worden  und  hatte  sich 
damals  eine  tiefe  Exkavation  der  Papille  mit  gutem  Sehvermögen 
und  nur  geringfügiger  Gesichtsfeldeinschranknng  vorgefunden.  Druck- 
steigerungen waren  nur  vorübergehend  nachweisbar.  P.  schliesst 
aus  diesem  Falle,  dass  die  sogenannte  *  glaukomatöse  Exkavation 
nicht  bedingt  sei  durch  die  Erhöbung  des  intraokularen  Druckes. 

Meng  in  (31)  machte  in  einem  Fall  von  akutem  Glaukom 
die  Iridektomie.  Das  andere  Auge  hatte  bis  dahin  nur  Prodromal- 
symptome  gezeigt  und  war  im  übrigen  vollständig  intakt.  Indessen 
stellte  sich  auch  auf  diesem  Auge  bald  ein  akutes  Glaukom  ein, 
dessen  operative  Beseitigung  infolge  der  bedeutenden  Enge  der 
vorderen  Augenkammer  und  der  ungewöhnlichen  Weite  der  Pupille 
eine  schwierige  war.  M.  schlägt  deshalb  vor,  in  Fällen  von  Pro- 
dromalerscheinungen  auf  dem  andern  Auge  auch  dieses  gleich  zu 
operieren,  da  die  Vorbedingungen  für  die  Ausführung  der  Operation 
und  der  Heil  verlauf  günstiger  bei  noch  normalem  Zustande  des 
Auges  erscheinen. 

Parinaud  (34)  machte  mehrmals  bei  Glaukom  mit  gutem 
Resultate  die  Paracentese  der  Sklerotika.  Er  braucht  bei  der  Operation 
weder  einen  Sperrelevateur  noch  eine  Fixierpincette.  Er  sticht  mit 
dem  V.  Gräfe' sehen  Messer  zwischen  Rectus  inferior  und  eztemus, 
8 — 10  mm  vom  Hornhautrande  entfernt,  die  Spitze  des  Messers  gegen 
das  Centrum  des  Auges  gerichtet,  4 — 6  mm  tief  in  die  Sklerotika, 
macht  sodann  eine  Viertel- Drehung  mit  demselben  und  zieht  es  so 
heraus,  dass  eine  3eckige  Wunde  entsteht.  Von  den  3  auf  die 
Weise  operierten  Fällen  war  ein  Fall  ein  akutes  Glaukom,  in  dem 
2.  Falle  handelte  es  sich  um  ein  akutes  Glaukom  mit  hinteren  Sv- 
nechien,  der  3.  Fall  war  ein  Glaucoma  absolutum  bei  vorderer  Synechie 
und  Ektasie  der  Sklera;  eine  Ciliameurose  erheischte  eine  4malige 
Wiederholung  des  Eingriffes.  In  einem  Fall  von  Glaucoma  haemor- 
rhagicum  war  der  Erfolg  der  Paracentese  sowohl  wie  der  10  Tage 
später  vorgenommenen  Iridektomie  ein  negativer. 

Dehenne  (10)  machte  in  einem  Fall  von  totalem  Pupillar- 
verschlu&s,  von  völliger  Aufhebung  der  Vorderkammer,  in  welchem 


DarchBchneiduDg  des  N.  infratrochlearis  bei  Glaukom.  393 

sich  ein  Sekundärglaukom  entwickelte,  die  Glaukomoperation  in  der 
Art,  dass  er  mit  dem  v.  Gräfe*schen  Messer  in  einer  Entfernung  von 
etwa  1  ^  mm  vom  Limbus  corneae  einen  Skleralschnitt  machte.  Sodann 
gieng  er  mit  dem  Messer  durch  und  hinter  die  Iris  und  erweiterte 
die  Wunde  durch  kurze  sägenförmige  Schnitte.  Die  14  Tage  später 
(die  Yorderkammer  hatte  sich  wiederhergestellt)  vorgenommene  Iri- 
dektomie  war  von  gutem  Erfolg  begleitet. 

Terson  (42)  machte  beim  Glaukom  eine  Sklero-Iridektomie, 
d.  h.  einen  Schnitt  wie  bei  der  Sklerotomie,  aber  so  breit,  dass  er 
die  Iris  herrorholen  und  excidieren  konnte.  Als  Vorteil  der  Operation 
rühmt  T.  die  Erhaltung  einer  Hornhautlücke,  ergiebigen  Schnitt 
und  nur  einen  operativen  Eingriff. 

V.  Wecker  (48)  macht  in  Fällen  von  Glaukom,  wo  der  Erfolg 
der  Iridektomie  kein  anhaltender  ist,  an  der  Stelle  der  Narbe 
eine  Sklerotomie  in  der  Art,  dass  er  die  ganze  Iridektomienarbe 
wieder  öffnet  Der  Erfolg  dieses  Eingriffes  zeigt  sich  sowohl  darin, 
dass  die  Schmerzen  aufhören,  als  auch  darin,  dass  die  Sehkraft  nicht 
weiter  verfällt,  bezw.  sogar  wieder  gebessert  wird.  Jedenfalls  liefert 
nach  W.  diese  Methode  bessere  Resultate  als  die  Ausfährung  der 
sogenannten  diametralen  Iridektomie.  W.  verrichtet  die  Operation 
mit  einem  sehr  schmalen  Messer,  langsam  den  Sklerotikalschnitt 
ausführend. 

Mules  (32)  macht  beim  Glaukom  zuerst  eine  schmale  Iri* 
dektomie  mit  breiter  Paracentesennadel  und  TyrelTschen  Häckchen. 
Später  schickt  er  dann  eine  ergiebige  Sklerotomie  nach. 

Laffon  (26)  teilt  17  Fälle  von  Glaukom  mit,  die  mit  günstigem 
Erfolg  operiert  wurden,  nach  der  von  Terson  angegebenen  Sklero- 
Iridektomie. 

Mac  Uardy  (28)  empfiehlt  bei  chronischem  Glaukom  die  Iridek- 
tomie mittels  komealen  Schnittes  und  Entfernung  der  Linse  samt  Kapsel. 

Katzaurow  (24)  machte  die  Durchschneidung  des  Nervus 
infratrochlearis  bei  Ciliameurose  verschiedenen  Ursprungs  14nial. 
Der  Erfolg  war  in  9  Fällen  ein  guter,  indem  die  Schmerzen  voll- 
ständig oder  für  längere  Zeit  aufhörten.  In  4  Fällen  stellten  sich 
die  Schmerzen  einige  Tage  nach  der  Operation,  indessen  in  milderer 
Form  wieder  ein.  Bei  Glaukom  hat  K.  diesen  Eingriff  an  16  Kran- 
ken 21  mal  gemacht,  in  17  Fällen  mit  deutlicher  Verbesserung  des  Seh- 
vermögens und  Herabsetzung  des  intraokularen  Druckes.  Dabei  konnte 
in  einem  Fall  deutlich  eine  Vergrösserung  des  eingeschränkten  Ge- 
sichtsfeldes mit  dem  Perimeter  dargethan  werden.   In  3  andern  Fällen 


394  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

war  eine  promptere  Pnpillarreaktion  zu  gewahren.  In  4  F^len 
(hämorrhagisches  Glaukom  und  3  Fälle  von  yorgeschrittenem  Glan* 
coma  chronicum)  war  der  Erfolg  ein  negativer. 

Dobrowolsky  (12)  hat  nicht  selten  von  Leuten,  die  an  pro- 
gressiver Myopie  litten,  über  farbige  Ringe  klagen  hören ;  in  einigen 
Fällen  war  die  Myopie  mit  Akkommodationskrampf  kompliciert. 
Dabei  zeigten  sich  aber  in  allen  Fällen  auf  dem  Äugenhintergrunde 
Keizungserscheinungen ,  der  Sehnerv  war  gerötet,  seine  Grenzen 
weniger  scharf,  und  ausserdem  fanden  sich  jene  frischen  Veränderungen 
der  Gefösshaut,  welche  man  gewöhnlich  bei  progressiven  Formen  der 
Myopie  beobachtet.  Ätropin  und  Blutentziehung,  welche  solchen 
Kranken  verordnet  wurden,  befreiten  die  Patienten  auf  längere  oder 
kürzere  Zeit  von  den  farbigen  Ringen.  D.  hat  nun  an  sich  selber 
ähnliche  Beobachtungen  wahrgenommen,  wenn  er  im  russischen  Bade 
längere  Zeit  zugebracht  und  sich  dabei  oder  darnach  starke  Rötung 
der  Kopf-  und  Gesichtshaut  und  der  Schleimhaut  der  Lider  und 
des  Augapfels  eingestellt  hatten.  In  demselben  Maasse,  als  die 
Hyperämie  des  Kopfes  und  der  Augen  mit  dem  Uebergang  aus  dem 
heissen  Zimmer  in  ein  Zimmer  mit  kalter  Temperatur  vergieng, 
wurden  auch  die  Farbenringe  immer  weniger  bemerkbar  und  ver- 
schwanden schliesslich  ganz.  D.  vermochte  diese  Farbenringe  aufs 
neue  durch  Druck  aufs  Auge  hervorzurufen.  Aus  diesen  Experimenten 
und  Beobachtungen  folgert  D.,  dass  Farbenringe  auch  von  solchen 
Augen  gesehen  werden  können,  die  frei  von  Trübungen  der  durch- 
sichtigen Medien  sind,  und  es  ist  in  hohem  Grade  wahrscheinlich, 
dass  die  hyperämischen  Erscheinungen  auf  dem  Äugenhintergrunde, 
indem  dieselben  einen  Reiz  auf  den  Sehnerv  oder  die  Netzhaut  aus- 
üben, gerade  dadurch  das  Erscheinen  von  farbigen  Ringen  bedingen. 

Bei  einem  67jährigen  Patienten  von  Hirschberg  (19)  trat 
nach  regelrecht  vollführter  Glaukomiridektomie  am  zweiten  Tage 
heftiges  Delirium  ein,  das  sich  nach  einer  Unterbrechung  von 
einem  Tage  wiederholte.  Der  Wundverlauf  war  ein  vollkommen 
normaler. 

Eine  57jährige  aufgeregte  gichtige  Patientin  wurde  von  Hirsch- 
berg (18)  auf  beiden  Augen  mit  Erfolg  vom  Glaukom  operiert. 
Beiderseits  ein  breites  Kolobom ,  ausserdem  bestand  Cataracta 
punctata  et  striata  congenita.  Ein  Jahr  nach  der  Operation ,  nach 
welcher  Anfälle  von  Kegenbogensehen  nicht  mehr  aufgetreten  waren, 
entstand  plötzlich  Blausehen  bei  befriedigender  Sehschärfe  und 
blieb    letzteres    in    abgeschwächtem    Maasse    bis   zu   dem   Zeitpunkt 


Hereditäres  Glaakom.  395 

der  VeroffeDtlichung  H/s  (mehrere  Monate)    bestehen.     Der  Angen- 
spiegelbefond  war  der  gleiche  wie  zuvor. 

In  dem  Falle  Brailey's  (4)  (14jähriger  Knabe  mit  Anfall  yon 
akutem  Glaukom)  trat  Heilung  nach  Eintrauflung  von  Eserin  ein. 

Nettleship  (33)  beobachtete  bei  einer  58jährigen  Frau  ein 
doppelseitiges  hämorrhagisches  Glaukom.  Die  Sklerotomie  war  nur 
auf  dem  rechten  Auge  von  Erfolg  begleitet,  während  linkerseits 
später  noch  die  Enukleation  nachgeschickt  werden  musste.  Bei  der 
Sektion  des  Bulbus  fanden  sich  in  der  unteren  Hälfte  der  Retina 
sahireiche  Hämorrbagien ,  deren  Entstehung  N.  geneigt  ist  auf  eine 
Verstopfung  der  absteigenden  Aeste  der  Centralgefasse  zurückzuführen. 
Indessen  gelang  es  ihm  nicht,  in  denselben  einen  Embolus  zu  finden. 
In  einem  andern  Fall  (Glaucoma  absolutum  duplex ;  45jährige  Frau) 
zeigten  sich  Netzhantblutungen,  Obliteration  der  Arterien  und  Ver- 
dickung der  retinalen  Venen. 

Von  den  108  Fällen  von  Glaukom,  über  welche  Drake-Broek- 
mann  (13)  aus  der  Augenklinik  zu  Madras  berichtet,  gehorten  45 
der  akuten,  63  der  chronischen  Form  an.  Dieselben  verteilten  sich 
auf  73  Kranke  und  zwar  war  bei  35  die  Affektion  eine  doppelseitige. 
In  41  Fällen,  in  denen  iridektomiert  und  in  der  Nachbehandlung 
Eiserin  angewendet  wurde,  wurde  13mal  ein  gutes  Sehvermögen 
erzielt,  in  11  Fällen  war  später  die  Extraktion  der  Linse  notwendig; 
die  Erfolge  in  letzteren  Fällen  waren  weniger  günstig.  Die  Sklero- 
tomie mit  Eserin-Instillation  wurde  9mal  ausgeführt;  dabei  wurde 
4mal  ein  befriedigender  Erfolg  erzielt. 

Bei  einem  48jährigen  Kranken,  den  Lang  (27)  auf  beiden 
Augen  an  Glaukom  operiert  hatte,  kam  es  auf  dem  rechten  Auge 
zur  Bildung  einer  Granulationsgeschwulst,  welche  von  der  Papille 
ihren  Ausgang  nahm  und  in  dem  Glaskörper  bis  nahe  an  die  Ciliar- 
firsten  heranreichte.  Der  Tumor  war  der  Quere  nach  durchsetzt 
von  Gefässeu,  die  von  Retinalgefässen  abstammten. 

Harlan  (17)  beobachtete  bei  einem  17jährigen  Mädchen  auf 
beiden  Augen  ein  chronisches  Glaukom.  Aus  der  Anamnese  gieng 
hervor,  dass  die  Mutter  der  Pat.  in  ihrem  19.  Jahre  ebenfalls  durch 
Glaukom  erblindet  war,  ebenso  der  Vater  der  Mutter  im  Alter  von 
18  Jahren.  Auch  der  Ururgrossvater  und  die  Urgrossmutter  mütter- 
licherseits wurden  durch  die  gleiche  Ursache  blind.  Ferner  verlor 
ein  Onkel  der  Mutter  im  Alter  von  35  Jahren  sein  Augenlicht,  eine 
Tante  erblindete  plötzlich  im  Alter  von  19  Jahren,  ein  Vetter  er- 
blindete allmählich ,   während    einem  andern  Vetter  auf  dem   einen 


396  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Auge  die  Iridektomie  vollzogen  werden  musste,  auf  dem  andern  die 
Enukleation. 

Martin  (30)  spricht  die  Ansicht  aus,  dass  in  einer  grossen 
Anzahl  von  Fallen  von  Glaukom  der  Homhautastigmatismus  sich 
verändere  und  zwar  nicht  nur  nach  der  Ausführung  der  Iridektomie 
oder  Sklerotomie,  sondern  auch  in  den  Fällen,  in  denen  eine  Operation 
nicht  unternommen  wurde.  Dabei  kann  der  sogenannte  normale 
Astigmatismus  (die  starke  Wölbung  des  vertikalen  Meridians)  ab- 
nehmen, verschwinden  und  sogar  durch  starke  Wölbung  des  horizon- 
talen Meridians  ersetzt  werden.  Dieser  Astigmatismus  contraire  i 
la  regle,  wie  ihn  M.  nennt,  nimmt  ab  und  zu,  je  nach  dem  Zurück- 
gehen oder  Fortschreiten  der  Krankheit.  Dieselben  sind  so  typisch 
nach  M.,  dass  der  Ophthalmometer  als  Tonometer  dienen  kann. 
Diesen  regelwidrigen  Astigmatismus  konnte  M.  in  50  ^/o  seiner  Fälle 
nachweisen.  Derselbe  erfährt  oft  noch  eine  Zunahme  durch  Aus- 
führung der  Iridektomie  und  Sklerotomie. 


Sympathische  Affektionen. 

Referent:    Prof.  0.  Eversbusch  in  Erlangen. 

1)  A  1 1|  A.,  A  case  of  keratitis  phlyctaenulosa  of  long  standing,  healed  after 
enucleation  of  the  phthisical  fellow  eye.  Americ.  Journ.  of  Ophtb.  U. 
p.  38. 

la)Andrew  ,  Edw.,  On  enucleation  of  the  eyeball  with  obliteration  of  the 
coDJuDctival  sac.     Brit.  med.  Journ.    19.  Dezbr.    1885. 

2)  Browne,  Edg.  A.,  Notes  on  two  cases  of  sympathetic  Ophthalmitis. 
Ophth.  Review,    p.  65. 

3)  Caudron,  Emploi  des  applications  chaudea  prolong^  dans  le  traite- 
ment  de  Tophthalmie  sympathique.    Revue  generale  d'Opht.    p.  289. 

4)  Deutschmann,  R.»  Zur  Pathogenese  der  »sympathischen  Ophthalmie«. 
Ophthalmia  migratoria.    v.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth.   XXXI.    2.   S.  277. 

5)  Fauchart,  Rdflexions  sur  quatre  cas  d*ophthalmie  sympathique.  These 
de  Paris. 

6)  Fieuzal,  Bulletin  de  la  clinique  nationale  ophtha! mologique  de  Tho- 
spice  des  Quinze-Vingts.    Tome  III.    (Statistik.) 

7)  F  0  X,  L.  W.,  Clinical  history  of  a  case  of  sympathetic  Ophthalmia.  Trans- 
act.  of  Americ.  ophth.  soc.  1884.     Boston  1885.    p.  700. 

8)  K  e  y  8  e  r ,  P.  D. ,  Sympathetic  Ophthalmia ;  a  case  of  recovery  without 
Operation ,  and  a  case  of  peculiar  action ,  with  recovery  after  three  Ope- 
rations.   Arch.  Ophth.    New-Tork.    XIV.   p.  12. 


Mikroorganismen  bei  sympathischer  Erkrankung.  397 

9)  E  0  o  r  d  a  S  m  i  t,  J.  A.,  Ein  Fall  von  sympathischer  Ophthalmie.     Wiener 

med.  Presse.    XXYI.    S.  1199. 
10)   Lee,  6.,  A  case  of  sympathetic  Ophthalmitis  47  years  after  injury.     Brit. 

med.  Jonrn.    II.    p.  897. 
11}  Manolescn,  Aniridie  et  aphakie  träum atiques  k  gauche ;   irido-choroi- 

dite    sympathiqae    h   droite;    nonveau    proced^    d^irido-ectomie.      Archiv. 

d'Opht.    V.    p.  227. 

12)  Prengrueber,  De  Tophthalmie  sympathique.  Courrier  m^d.  XXXY. 
p.  399. 

13)  R  i  s  1  e  y  ,  A  case  of  sympathetic  neuro-retinitis  with  consecutive  seroas 
iritis.    Jonm.  americ  med.  Ass.    Chicago.    IV.    p.  43. 

14)  Schweigger,  üeber  Resektion  der  Sehnerven.  Arch.  f.  Angenheilk. 
XV.  S.  50. 

15)  Smith,  6.  W.,  A  case  of  sympathetic  irritation  of  right  eye,  cansed  by 
oaaification  of  ciliary  body  and  anterior  part  of  the  left  eye.  Americ 
Joum.  of  Ophth.    I.    p.  254. 

16)  Tiffany,  F.  B.  ,  Sympathetic  Ophthalmia  with  ossific.  and  calcareons 
metamorph osis.  Joum.  americ.  med.  Ass.  V.  p.  145  und  Report  of  the 
ophthalmological  section  of  the  american  medical  association  held  at  New- 
Orleans.    April.    1885.    Americ.  Journ.  of  Ophth.   p.  73. 

17)  Watson  Spencer,  On  a  case  of  sympathetic  Ophthalmia.  Med.  Times 
and  Gaz.  I.  p.  97.  (West  London  medico-chirurg.  society)  and  Lancet.  I. 
p.  63. 

18)  Williams,  R.,  A  case  of  sympathetic  Ophthalmitis.  Liverpool  med.- 
chir.  Jonrn.    V.    p.  186. 

Andrew  (2)  tritt  zur  Vermeidung  der  sympatischen  Ophthalmie 
ffir  recht  frühzeitige  Enukleation  ein.  Als  eines  der  wichtigsten 
Symptome  der  im  Anzug  begriffenen  sympathischen  Ophthalmie 
betrachtet  A.  die  Herabsetzung  des  Sehvermögens  für  die  Feme, 
während  das  Sehen  in  der  Nähe  noch  unverändert  sein  kann.  Weiter- 
hin ist  wichtig,  dass  auf  Atropin  (A.  benutzt  eine  Losung  von  1 :  6000) 
die  Pupille  sich  in  geringem  Maasse  erweitert.  In  Fällen,  wo  die 
Anbringung  eines  künstlichen  Auges  sich  nicht  eignet,  vernichtet 
A.  den  Oonjunktivalsack  durch  Excision  der  Bindehaut.  Ausserdem 
wurden  nach  Abtragung  des  Giliarbodens  die  Lider  in  der  Mitte 
miteinander  vernäht. 

Deutschmann  (4)  hat  seit  seinen  letzten  Untersuchungen 
über  die  sympathische  Ophthalmie  neue  Bulbi,  welche  eine  sym- 
pathische Erkrankung  defi  2.  Auges  veranlasst  hatten,  untersucht. 
Von  der  Untersuchung  wurden  von  vornherein  diejenigen  Aogen 
ausgeschieden,  welche  bereits  geöffnet  oder  sonst  in  einem  Zustand 
waren,  der  den  Verdacht  auf  späteres  zufälliges  Hineingelangen 
parasitärer  Elemente  erwecken  konnte.  In  keinem  der  zur  Unter- 
suchung  verbleibenden   5  Bulbi   wurden  Mikroorganismen    vermisst 


398  Pathologie  and  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

(es  fanden  sich  Kokken,  Stäbchen  and  Doppelkokken).  Diesen  Be- 
funden, die  an  Augen  gewonnen  waren,  welche  D.  von  Alexander 
in  Aachen  zugeschickt  bekommen  hatte,  reiht  D.  das  Untersuchungs- 
ergebnis von  4  frisch  enukleirten  Augen  an.  In  allen  4  fallen 
konnte  D.  dieselben  Mikroorganismen  nachweisen.  Ebenso  gelangen 
die  Züchtungsversuche  und  was  besonders  interessant  ist :  Uebertrag- 
ung  von  Kammerwasser  aus  dem  zweit-erkrankten  Auge  auf  Nähr- 
gelatine erzeugte  Staphylokokkus-Kultur.  D.  verwahrt  sich  dag^en, 
dass  er  aus  dem  ziemlich  konstanten  Befunde  von  Staphylococcus 
aureus  et  albus  folgern  wolle,  dass  diese  beiden  die  spezifischen  Or- 
ganismen Mikroorganismen  für  die  Entwicklung  der  sympathischen 
Ophthalmie  wären.  D.  glaubt  vielmehr,  dass  es  kaum  einen  spezifisch 
wirkenden  Pilz  gebe,  sondern  dass  wahrscheinlich  eine  Anzahl  ver- 
schiedener Formen  existiere,  welche  die  Veranlassung  zur  Ueber- 
tragung  des  entzündlichen  Processes  von  einem  Auge  auf  das  andere 
werden  können,  so  zum  Beispiel  auch  die  Streptokokkusformen.  Den 
möglichen  Einwand,  dass  der  Staphylococcus  aureus  et  albus  ja 
für  gewöhnlich  stürmische  Eiterprocesse  erzeugen,  wie  man  sie  ja 
gerade  bei  der  sympathischen  Ophthalmie  vermisst,  weist  D.  als  un- 
richtig zurück.  Die  Impfungen  dieser  Eiter-Mikroorganismen  in  die 
Augen  von  Kaninchen  lehrten  vielmehr,  dass  ein  akuter  Eiterungs- 
process  in  den  seltensten  Fällen  darnach  ensteht,  dass  vielmehr  fast 
durchgehends  ein  chronischer  Eutzündungsprocess  folgt.  D.  verweist 
in  der  Beziehung  auch  auf  eine  Mitteilung  Rosenbac h*s,  der  zufolge 
auch  bei  Menschen  durch  Staphylococcus  pyogenes  erzeugte  Ent- 
zündungsprocesse  durchaus  nicht  immer  als  akute  Eiterung,  sondern 
gelegentlich  auch  als  chronische  Processe  verliefen.  Die  Impfver- 
suche an  Tieraugen  ergaben  für  die  neu  untersuchten  Fälle  dasselbe 
Resultat  wie  bei  den  früheren.  Die  Mikroorganismen  zeigten  ihre 
maligne  Eigenschaft  durch  Erzeugung  chronischer  destruierender 
Entzündungsprocesse.  Von  den  Impfresultaten  ist  eines  besonders 
interessant.  Einem  Kaninchen  mit  beiderseitig  normalen  Augen  wurde 
in  den  Glaskörper  des  linken  Auges  eine  geringe  Menge  einer  Kultur 
von  Staphylococcus  albus  eingebracht,  die  aus  dem  Kammerwasser 
eines  durch  sympathische  Ophthalmie  erkrankten  zweiten  Auges  ge- 
wonnen war.  Es  bildete  sich  an  dem  inficierten  Auge  eine  circum- 
scripte  gelbliche  Glaskörperinfiltration  aus,  der  eine  chronische  Iritis 
mit  Bildung  multipler  hinterer  Synechien  und  chronischer  Reizzustande 
des  Auges  folgte.  Das  rechte  Auge  blieb  in  den  ersten  14  Tagen 
yöUig  normal.    Dann  schien  es  ophthalmoskopisch,  als  ob  die  Geflfise 


Resektion  des  Sehnerven  znr  Verhütung  der  sjnapathischen  Erkrankung.  399 

Sich  ausdehnten,  so  dass  die  Papille  eine  rotere  Farbe  annahm; 
doch  war  der  Befund  noch  kein  exquisiter.  D.  konnte  nun  das  Tier 
14  Tage  lang  nicht  beobachten,  da  er  yon  G.  abwesend  war,  und 
als  er  5  Wochen  nach  der  Impfung  das  linke  Auge  wiederum  unter- 
suchte, fand  er  links  an  dem  Impfauge  das  Bild  einer  chronischen 
Iridochorioiditis ,  rechts  beginnende  Sehnervenatrophie  neuritiseben 
Ursprungs,  die  Papille  schon  blass,  opak,  die  Markstrahlung  partiell 
atrophisch,  Gefösse  ganz  au£Pallend  eng.  Im  Laufe  der  Zeit  wurde 
die  Atrophie  immer  exquisiter,  die  Gefässe  immer  enger,  ohne  dass 
sich  sonst  irgend  eine  Veränderung  im  Auge  dazu  gesellte.  Die 
pathologisch-anatomische  Untersuchung  bestätigte  die  klinische  Dia- 
gnose. Durch  diesen  Befund  scheint  die  Vermuthung  Maut hner^s, 
dass  es  auch  eine  sympathische  Sehnervenatrophie  gebe,  wahrscheinlich 
gemacht.  Zum  Schlüsse  führt  D.  noch  eine  klinische  Beobachtung 
an,  die  nach  ihm  den  Beweis  liefert,  dass  die  Ciliarnerven  mit  der 
sympath.  Ophthalmie  nichts  zu  tun  haben,  dass  der  Sehnervenkopf 
des  erst  erkrankten  Auges  allein  die  Gefahr  für  die  Fortpflanzung 
des  deletären  Processes  birgt.  Es  handelte  sich  um  eine  Verletzung 
durch  einen  Stein.  Das  betreffende  Auge  wurde  enukleiert,  nach- 
dem beim  Versuche  einer  Iridektomie  sich  der  Glaskörper  als  eitrig 
infiltriert  erwies.  Die  Enukleation  des  infolge  der  Iridektomie 
leicht  gefalteten  weichen  Bulbus  war  schwierig.  Trotz  Zuhilfenahme 
des  Welz'schen  Löffels  wurde  der  Bulbus  hinten  am  Optikus- 
eintritt  gefenstert ,  trotz  sorgfältiger  Bemühungen  blieb  gerade  das 
die  Papille  enthaltende  Stück  zurück.  11  Wochen  nach  der  Enu- 
kleation stellte  sich  der  Patient  mit  roter  Papille,  etwas  ausge- 
dehnten Papillargefässeii  und  ziemlich  zahlreich  flottierenden  Glas- 
korpertrübungen  ein.  Nach  Einleitung  einer  Schwitzkur  und  Dar- 
reichung von  Kalomel  und  schliesslich  Sublimat  bildeten  sich  diese 
Veränderungen  wieder  zurück. 

Schweigger  (14)  macht  die  Resektion  der  Sehnerven  zur 
Verhütung  der  sympathischen  Ophthalmie  vom  Rectus  internus  aus, 
da  er  es  für  sehr  wichtig  hält,  ein  möglichst  grosses  Stück  des  Seh- 
nerven (mindestens  10  mm)  zu  resecieren.  Operiert  man  vom  Rectus 
externus  aus,  so  gelingt  eine  derartige  ausgiebige  Resektion  nicht. 
Die  Gründe,  welche  man  gegen  die  Resektion  des  Sehnerven  ins 
Feld  geführt  hat,  sind  nach  S.  Meinung  nicht  stichhaltig.  Wenn 
man  vor  allen  Dingen  einwendet,  dass  nach  der  Operation  nachträg- 
lich doch  noch  enucleiert  werden  musste,  so  weist  dem  gegenüber  S. 
darauf  hin ,   dass  er  oft   genug  zur  Enukleation  vergeblich   geraten 


400  Pathologiie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

habe,  ohne  das8  irgendwie  ein  Schaden  aus  der  Nichtbefolgung  dieses 
Rates  erwachsen  sei.  Es  gibt  eine  Menge  atrophischer  Augen,  welche 
infolge  von  Verletzungen  zu  Grunde  gegangen  sind,  ohne  dass  sym- 
pathische Entzündung  folgte.  Auf  das  Symptom  der  Schmerzhaf- 
tigkeit  des  Ciliarkörpers  auf  Druck  legt  S.  gar  kein  Gewicht,  da  das- 
selbe fast  bei  jeder  Iridochorioiditis  oder  Uveitis,  sowie  auch  an  atro- 
phischen Augen  nachweisbar  ist,  ohne  dass  sympathische  Erschei- 
nungen auftreten.  Merkwürdigerweise  ist  es  immer  der  obere  Um- 
fang des  Ciliarkörpers,  welcher  gegen  Druck  empfindlich  ist.  Ganz 
dieselbe  skeptische  Haltung  nimmt  S.  ein  gegenüber  den  sogenannten 
sympathischen  Reizerscheinungen  (Klagen  über  Blendung  durch 
Licht  u.  s.  w.).  Hinsichtlich  der  üebertragung  des  Processes  vom 
einen  auf  das  andere  Auge  stellt  sich  S.  rückhaltlos  auf  die  Seite 
von  Knies  und  Deutschmann.  Wahrscheinlich  sind  es  aber 
wohl  nicht  nur  die  Lymphbahnen  im  Sehnervenstamme  und  im  Sub- 
vaginalraum,  welche  die  Krankheitsbahn  abgeben,  es  könnte  auch 
der  subvaginale  Lymphraum  ,  welcher  einerseits  mit  dem  Arachnoi- 
dalraum,  andererseits  mit  dem  Teno  naschen  Raum  und  dem  pe- 
richorioidalen  Lymphraum  zusammenhängt,  beteiligt  und  wohl  auch 
dem  Experimente  zugänglich  sein.  Ob  es  sich  dabei  um  cheniisch 
oder  mikrobiotisch  angefachte  Entzündungsvorgänge  handelt,  ist  ganz 
gleichgültig.  S.  hält  eine  richtig  ausgeführte  Resektion  sogar  fCir 
schutzkräftiger  als  die  Enucleation  und  führt  zum  Belege  die  be- 
kannten Fälle  an,  in  denen  das  zur  Zeit  der  Enucleation  noch  ganz 
gesunde  Auge  trotzdem  von  sympathischer  Entzündung  befallen 
wurde.  Mit  der  Ciliarnerventheorie  ist  das  Auftreten  sympathischer 
Entzündung  nach  der  Enucleation  vollständig  unvereinbar;  denn  die 
Vorraussetzung  einer  Zerrung  der  Ciliarnerven  durch  die  Vernarbung 
ist  nicht  haltbar,  da  diese  Vernarbung  unter  allen  umständen  nach 
der  Enucleation  folgen  muss.  In  den  wenigen  Fällen  aber,  in  wel- 
chen nach  der  Enucleation  eine  Reizung  der  Ciliamerven  in  der 
Orbita  nachweisbar  war,  hatte  diese  nicht  sympathische  Entzündung 
zur  Folge,  sondern  nur  nervöse  Irritation  des  andern  Auges.  Gerade 
weil  es  vorkommt,  dass  nach  der  Enucleation  die  sympathische 
Augenentzündung  trotzdem  auftritt,  (weil  bereits  der  Entzündungs- 
process  in  den  Lymphbahnen  weit  vorwärts  gedrungen  war) ,  ist  es 
notwendig,  den  Sehnerven  möglichst  dicht  am  Foramen  opticum  ab- 
zuschneiden ,  und  aus  diesem  Grunde  bietet  auch  die  Resektion  je- 
denfalls grössere  Garantien  zur  Verhütung  wie  die  Enucleation,  bei 
der  der  orbitale  Teil  des  Sehnerven  zurückbleibt.     Die  sympathische 


Resektion  des  Sehnerven  zur  Verhütung  der  sympathischen  Erkrankung.  401 

Natur  der  Uveitis  in  den  beiden  Fallen  Yon  Leber  und  Ayres 
hält  S.  für  nicht  erwiesen.  Der  Fall  Leber  speziell  scheint  S.  um- 
soweniger  beweiskräftig  gegen  die  Neurektomie,  weil  L.  eben  nur  die 
Durchschneidung  des  Sehneryen,  aber  nicht  die  Resektion  gemacht 
habe.  Der  Einwurf,  dass  die  durchschnittenen  Nerven  sich  regene- 
rieren ,  triflft  fQr  den  Sehnerven  bei  der  Resektion  nicht  zu.  Die 
Regeneration  der  sensiblen  Nerven  dagegen  ist  S.  gleichgültig,  da 
ja  für  ihn  die  ganze  Giliamerventheorie  nicht  in  Betracht  kommt. 
Ebenso  ungerechtfertigt  ist  der  Vorwurf,  dass  die  Operation  Atro- 
phie des  Auges  zur  Folge  habe.  Ist  diese  einmal  eingetreten,  so  war 
dies  bedingt  durch  Processe,  die  sich  in  dem  erst  erkrankten  Auge 
noch  weiter  abspielten  (z.  B.  Iridochorioiditis).  Zweimal  sah  S.  nach 
der  Resektion  des  Sehnerven,  im  ersten  Falle  12  Tage,  im  zweiten  0 
Tage  nach  der  Operation  auf  dem  erhaltenen  Auge  eine  Neuroretinitis 
optica,  die  indessen  beidemal  sich  im  Verlauf  von  etwa  4  Wochen 
vollständig  zurückbildete.  Aehnliche  Befunde  sind  ihm  seitdem  trotz 
einer  grossen  Reihe  von  Operationen  nicht  wieder  vorgekommen. 
Gegen  die  Deutung  dieser  beiden  Falle  als  sympathischer  hat  S.  nichts 
einzuwenden.  Was  die  Resektion  von  der  Enucleation  unterscheidet, 
ist  hinsichtlich  des  Sehnerven  wesentlich  der  umstand,  dass  bei  der 
Enucleation  das  Blut  frei  abfliessen  kann,  bei  der  Resektion  dagegen 
wird  es  durch  die  Reposition  des  Auges  und  den  Verschluss  der  Kon- 
junktivalwunde  in  der  Orbita  zurückgehalten,  und  verbreitet  sich  von 
hier  aus  in  die  angrenzenden  Gewebe.  So  kann  der  Bluterguss  am 
Chiasma  die  Einmündung  des  subvaginalen  Lymphraumes  der  andern 
Seite  erreichen  und  diesen  durch  Gerinnungsmassen  zeitweilig  ver- 
stopfen. Daraus  würde  sich  dann  mit  Leichtigkeit  die  Neuroreti- 
nitis erklären.  Bezüglich  der  genaueren  Operationstechnik  sei  auf 
das  Original  verwiesen.  In  Fällen,  in  denen  eine  Augenspiegelunter- 
sucbung  noch  möglich  war,  erschienen  die  Retinalgefasse  nach  der 
Operation  vollständig  blutleer ;  nur  auf  der  Oberfläche  des  Sehnerven 
bis  etwa  zum  Rande  desselben  sah  man  in  den  Gefassen  eine  geringe 
Blutmenge,  die  wahrscheinlich  durch  die  Anastomosen  mit  den  Cho- 
rioidalgefässen  zugeleitet  wird.  Dagegen  erschien  das  Augenspiegelbild 
der  Chorioidea  durchaus  unverändert.  Die  Resektion  muss  möglichst 
frühzeitig  ausgeführt  werden.  Der  Vorzug,  dass  das  Tragen  eines 
künstlichen  Auges  nicht  nötig  ist,  ist  nicht  zu  unterschätzen,  da  ab- 
gesehen von  der  Unbequemlichkeit  des  Tragens  eines  solchen  die 
Fälle  recht  häufig  sind,  in  denen  es  wegen  traumatischer  Konjunk- 
tivitis nicht  getragen  werden  kann;  ferner  kommt  in  Betracht,  dass 

/ahTMbeileht  t  Ophthalmologl«.  XVI.  1886.  26 


402  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

die  meisten  Fälle  von  Verletzungen  gerade  die  Arbeiterbevolkerung 
betreffen ,   für  welche  ein  künstliches  Auge   eine   recht  empfindliche 
Steuer  ist.     In  den  Fällen,  in  welchen  ein  fremder  Körper  im  Auge 
vorhanden  ist,  hat  S.  die  präventive  Wirkung  der  Resektion  der  der 
Enukleation  ebenfalls   gleich  gefunden.     Sollten  sich  noch  nachtrag- 
lich schmerzhafte  Entzündungen  einstellen ,    so  kann   man  ja  immer 
noch  enukleieren.     S.  teilt  sodann  noch  einen   Fall  mit,  in  welchem 
nach   der  Sehnervenresektion  die   vorher   bestehenden   Kli^en   über 
Blendung  und  die  subjektiven  Sehstörungen  des  Partners  verschwanden, 
ein  Beweis,  dass  also  in  diesen  Fällen  die  Resektion  das  gleiche  zu 
leisten   vermag   wie   die  Enukleation.     In  dem  zweiten  Falle  klagte 
der   Patient   über   fortwährende  Lichterscheinungen   vor   dem  durch 
Netzhautablösung   vollständig   erblindeten  Auge.     Bald  darnach  trat 
Iridochorioiditis  auf  diesem  Auge  hinzu;  bei  noch  bestehender  Ent- 
zündung wurde  die  Resektion  ausgeführt  mit  vollständiger  und  dauern- 
der Beseitigung   der  Lichterscheinungen  auf  dem  erblindeten  Auge. 
Als  anderweitige  Indikation  der  Resektion  fügt  S.  noch  an:  heftige 
Schmerzen  in  erblindeten  Augen,  besonders  nach  abgelaufenem  Glau- 
kom  und  bei   chronischer  Iridochorioiditis.     Mit  gutem  Erfolge  hat 
S.    auch   die    Resektion   bei  der   sogenannten  Keratitis  bullosa  ver- 
wendet. 

Webster  Fox  (7)  berichtet  über  folgenden  Fall.  Ein  12jähr. 
Knabe  erhielt  einen  Messerstich  in  der  Gegend  des  Corpus  ciliare 
des  linken  Auges.  Einen  Tag  darnach  war  Pupillarverschluss  mit 
Amaurose  eingetreten.  Schon  nach  18  Tagen  war  das  andere  Auge 
ergriffen  und  drei  Monate  nach  der  Verletzung  dasselbe  erblindet 
an  Iridocyclitis  sympathica.   In  der  Folgezeit  atrophierten  beide  Bulbi. 

Risleyi  0-^)  ^^^^  folgenden  Fall  mit.  Ein  14 jähriger  Knabe 
hatte  eine  Wunde  in  dem  Gorneaskleralborde  des  linken  Auges 
durch  das  Gegenfliegen  des  Bolzens  einer  Windbüchse  erlitten.  Der 
dabei  eingetretene  Irisprolaps  war  abgetragen  worden.  Zwei  Monate 
später  zeigte  sich  kongestive  Hyperämie  an  der  Papille  des  rechten 
Auges.  Eigentliche  Neuritis  war  indessen  nicht  vorhanden.  Allein 
bald  darauf  traten  punktförmige  Präcipitate  auf  der  Hinterfläche 
der  Cornea  auf.  Unter  Behandlung  mit  Quecksilber  war  ein  Monat 
später  das  Auge  wieder  normal. 

Von  den  von  Fauchart  (5)  mitgeteilten  4  Fällen  von  sympa- 
thischer Ophthalmie  heilten  2  durch  Einleitung  einer  energischen  Inunk- 
tionskur,  in  dem  3.  Falle  musste  dabei  die  Enukleation  zu  Hilfe  ge- 
zogen werden,  der  4.  Fall  ging  in  Atrophie  aus ;  auch  bei  ihm  wurde 


Die  Krankheiten  der  Netzhaut.  403 

die   Enukleation    vorgenommen,   indessen  wegen    Schwächezusiandes 
des  Kranken  von  einer  Einreibungskur  Abstand  genommen. 

Gaudron  (3)  berichtet  über  5  Pälle  von  sympathischer  Oph- 
thalmie (Iridocyclitis,  Iritis  serosa,  iritis  plastica  und  Neuroretinitis), 
in  denen  die  Anwendung  der  protrahierten  feuchten  Wärme  (täglich 
6,  8,  10  bis  12  Stunden  warme  Borsäureumschläge)  in  Verbindung 
mit  der  sonst  gebräuchlichen  Behandlung  (möglichst  frühzeitige  Enu- 
kleation, Blutentziehungen,  Merkur)  von  einem  äusserst  günstigen 
Einfluss  waren.  Auffallig  wir  namentlich,  dass  gleich  im  Anfang 
auf  diese  Behandlung  hin  sehr  schnell  Besserung  eintrat,  während 
früher  bei  Nichtanwendung  der  Kataplasmen  die  Therapie  entweder 
eine  vollkommen  vergebliche  oder  weniger  erfolgreiche  war.  Die 
Wirkung  der  feuchten  Wärme  erklärt  sich  nach  G.  dadurch,  dass 
die  Girkulation  und  damit  die  Resorption  der  Eksudatmassen  befördert 
wird.  Auch  die  Wirkang  des  Atropins  ist  durch  die  Erweiterung 
der  Geßsse  besser  garantiert.  Gegenüber  Mauthner  spricht  sich 
G.  im  Einklang  mit  Meyer  für  die  Enukleation  des  ersterkrank- 
ten Auges  aus,  auch  wenn  schon  sympathische  Ophthalmie  einge- 
treten ist. 


Die  EranUieiteii  der  Netzhaut 

Referent:  Prof.  Dr.  Michel. 

1)  Ancke,  Beiträge  zwt  EenntDifls  von  der  Retinitis  pigmeDtoea.  Centralbl. 
£  prakt.  Augenheilk.    Juni.    8.  167. 

2)  A  j  r  e  8  ,  S.  C. ,  Anaesthesia  of  the  retina.  Americ  Journ.  of  Ophth.  II. 
p.  9.  (Hysterifiche  Form  bei  3  weiblichen  Individuen.  Nichts  Bemerkens - 
wertes.) 

8)  Benson,  A  case  of  monocular  micropsia.  Ophth.  Review,  p.  230.  (24j. 
Mädchen,  erweiterte  Pupille  und  verminderte  Akkommodationi  möglicher- 
weise in  Folge  von  Diphtheritis.) 

4)  B  e  r  g  e  r ,  E. ,  Vorfall  der  Netzhaut  in  die  vordere  Kammer  bei  in  den 
GlaskOrperraum  luxierter  Linse.    Arch.  f.  Augenheilk.    XV.    S.  286. 

5)  Birnbacher,  üeber  cilio-retinale  Gefässe.    Ebd!    8.  292. 

6)  Brailey,  Retinal  detacbment.  Med.  Times  and  Qaz.  IL  p.  747  n.  855. 
(Ophth.  soc.  of  the  united  kingd.)    (Ungenaue  Beobachtung.) 

7}  —  Retinitis.    Ibid.    p.  855. 

8}  —  Case  of  double  retinal  glioma,  which  resulted  in  the  shrinking  of  one 
eye  and  the  Perforation  of  the  anterior  part  of  the  opposite  eye  by  a  large 

26* 


404  Pathologie  und  Therapie  der  AugeokrankheiteD. 

projecÜng  mass  of  new  growth.     Lancet.   L   p.  1085  und  Ophth.  Review, 
p.  220. 
9)  Gampart,   Iritis    traumatique ;   d^oUement   de  1a  moiti^  externe  de  la 
r^tine  avec  dechirure  de  la  choroide.     Bullet,  de  ia  clinique  nat  opht  de 
rhospice  des  Quinze-Vingts.    p.  50. 

10)  —  Ghorio-r^tinite  exsudative  pöriphärique  aveo  r^tinite  peripapillaire  s^- 
reuse  (sp^dfiqne).    0.  D.    Ibid.    p.  51. 

11)  —  Ghorio-r^tinite  sp^ifique.     Ibid.   p.  52. 

12)  —  Gomme  de  Tiris ;  rätinite  circapapillaire  double ,  plus  prononoäe  2k 
gauche.    Ibid.    p.  58. 

13)  —  Ghorio-rätinite  sp^ifiqne  avec  h^morrhagie  dans  le  corps  vitr^  et  d^- 
collement  partiel  de  Thyaloide;  oeil  droit.  Ibid.  p.  57.  (Diese  von  G. 
mitgeteilte  Kasuistik  beansprucht  kein  weiteres  Interesse.) 

U)  Greniceanu  György,  A  fogbaj  okozta  anaesthesia  retinae  eddic 
közölt  esetei.  Ssem^szet.  p.  45.  (Anästhesie  der  NetEhaut  in  Folge  von 
Zahnleiden.) 

15)  Gzapodi,  Retina  allati  Cysticercus.    Ibid.    2.    p.  27. 

16)  —  Elinikai  közlem^njek.    Ibid.  8.   p.  52. 

17)  De  Vincentiis,  G. »  Nuovo  reperto  oftalmoscopico  da  parziale.embolia 
e  trombosi  de*  vasi  retinici  con  due  osservazioni  di  embolia  parziale  della 
retina.    Riv.  internaz.  di  med.  e  chir.    II.    p.  86. 

18)  D  r  a  n  s  a  r  t ,  B. ,  Troisibme  contribntion  au  traitement  du  d^oUement  de 
la  r^tine.  Archiv.  d'Opht.  p.  170.  (Soci^tö  fran9.  d'Opht.)  und  Bull.  m^d. 
du  Nord.    Lille.    XXIX.    p.  237. 

19)  Fano,  Valeur  de  Tirid^ctomie  dans  le  traitement  du  ddcoUement  de  la 
r^tine.    Journ.  d'Ocolist.    Nr.  149.    p.  62.    (Empfiehlt  die  Iridektomie. ) 

20)  F  e  r  r  e  t,  Gontribution  k  T^tude  de  la  rdtinite  pigmentaire.  Bullet,  de  la 
clin.  nat.  de  Thospice  des  Quinze-Vingts.  p.  82.  (Spricht  von  einer  here- 
ditären Wechselfieberinfektion  als  [Jrsache  der  angebornen  Retinitis  pig- 
mentosa.) 

21)  Dor,  Un  cas  de  chromatotjphloee  on  achromatopsie  complöte.  Revue  g4- 
n^rale  d*Opht.  p.  433.  (35j.  Mann  mit  vollständiger  Farbenblindheit;  ein 
Bruder  soll  ebenfalls  die  gleiche  Störung  aufzuweisen  haben.) 

22)  F  0  u  c  h  a  r  d,  M.,  Du  gliome  de  la  rätine.  Paris,  Goccoz.  176  p.  (Zusam- 
menstellung; 75  Fälle.) 

23)  G  r  0  i  s  z ,  B. ,  Retinitis  pigmentosa  nehä.n7  esete.    Szem^et.    4.    p.  75. 

24)  Ha  ab,  Erkrankung  der  Macula  lutea.  Korrespondenzbl.  f.  Schweizer 
Aerzte.    XV.    Nr.  19. 

25)  —  Erkrankungen  der  Macula  lutea.  Vortrag.  Referat  im  Gentralbl.  f. 
prakt.  Augenheilk.    Dezember.    S.  383. 

26)  Uartridge,  Opaqne  nerve-fibres.  (Ophtb.  sooiety  of  the  united  king- 
dorn.    January  8th.)    Brit.  med.  Journ.   I.    p.  184. 

27)  H  i  r  8  c  h  b  e  r  g,  Zur  Lehre  von  der  Netzhautembolie.  Gentralbl.  f.  prakt. 
Augenheilk.    Dezember.    S.  353. 

28)  —  Ein  Fall  von  präpapillarer  Qefässschlinge  der  Netzhautschlagader. 
Ebd.  Juli.  8.  205.  (Kurzsichtiges  Auge ,  ein  Äst  der  Art.  temporalis  in- 
ferior beschreibt  einen  4fachen  Bogen.) 

29)  Hock,   1)  Ghorio-Retinitis,  Ablatio  Retinae  tranm. ;  Besserung;  2)  Reti- 


Die  Krankheiten  der  Netzhaut.  405 

nitis  proliferans;  8)  Abscessus  snbretinatis  (?);  4)  Tnbercnloais  chorioideae? 
Qlioma?;  5)  Glioma  retinae  ocnli  utrinsque.  6.  6er.  der  Privat-Angen- 
heilanetalt.    S.-A.  aus  Wien.  med.  Bl&tter.    Nr.  39—44. 

30)  H  o  d  g  e  8 ,  F.  H. ,  Thrombosis  of  retinal  artery  occnrring  doring  cunvalee- 
cence  from  scarlatina.  Ophth.  Review.  IV.  p.  296.  (18j.  Mädchen ;  ophth. 
Bild  einer  Enibolie  der  Centralarterie,  welche  als  Thrombose  ohne  näheren 
Grund  gedeutet  wird.) 

31)  Hoffmann,  F.  W. ,  Embolie  eines  Astes  der  Arteria  centralis  retinae 
mit  hämorrhagischem  Infarkte.    Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.    8.  24. 

32)  Horstmann,  üeber  Anaesthesia  retinae.  Deutsch,  med.  Woohenschr. 
Nr.  20.   S.  335. 

33)  Jessop,  Card  cases.  1.  large  semicircular  retinal  haemorrhage  near  the 
7<»]low  Spot ;  2.  detachement  of  retina.  (Ophth.  soc.  of  the  nnited  king- 
dom.)    Med.  Times  and  Gaz.    II.    p.  856. 

34)  Eiesselbaoh,  W.  und  Wolffberg,  L.,  Ein  Fall  von  seit  frühester 
Jagend  bestehender  (angeborener?)  einseitiger  Schwaohsichtigkeit  und 
SchwachhÖrigkeit^  mit  Besserung  beider.  Berlin,  klin.  Woohenschr.  Nr.  15. 
S.  231. 

35)  Knapp,  I.  üeber  angebome,  hofartige,  weissgraue  Träbung  um  die 
Netshautgrube.  II.  Embolie  der  Netzhautarterie  mit  Freibleiben  des  ma- 
kulären  Seitenastes.  Ber.  über  die  XYIl.  Vers.  d.  ophth.  Gesellsoh.  in 
Heidelberg.   S.  222,  227. 

36)  EOlliker,  Alfred,  Ueber  markhaltige  Nervenfasern  der  Netzhaat  In- 
ang.-Dias.   Zürich. 

37)  Lang,  Double  glioma.  Ophth.  Review,  p.  247.  (16  Monate  altes  Kind, 
nach  Enukleation  des  ersterkrankten  rechten  Auges  2  Jahre  darauf  Er- 
krankung des  linken.) 

38)  —  Detachment  of  the  retina.  Ibid.  p.  121.  (In  einem  Falle  nach  einem 
Schlag  an  der  Macula,  in  2  anderen  FäUen  (Bruder  und  Schwester) 
ohne  jede  Bemerkung.) 

39)  L  e  p  1  a  t,  It.,  Note  sor  un  cas  d*embolie  de  Tariere  centrale  de  la  r^tine. 
Annal.  d^Oculist.  T.  XGIV.  p.  116.  (6^.  Frau  ,  Insufficienz  der  Mitralis, 
leichtes  Atherom  der  Aorta,  im  ophth.  Bild  fehlt  der  rothe  Fleck  der 
Fovea  centralis,  der  im  Uebrigen  als  Blutung  aufgefasst  wird.) 

40)  Malgat,  Hemeralopie  ou  c^cit^  nocturne.    Nice-m^d.    IX.    p.  97. 

41)  —  £tude  comparative  du  fond  de  Toeil  normal  et  pathologique  It  Tophthal- 
moscope.    Ibid.    p.  145    und    X.   p.  200.    (Nicht  zugänglich.) 

42)  M  a  c  G  r  e  g  o  r,  A.,  Glioma  of  retina,  three  cases  in  a  family  of  five.   Med.  .. 
Times  and  Gaz.   II.  p.  45. 

43)  Nettlesbip,  Vision  .in  tetachement  of  retina.  (Ophth.  society  of  the 
united  kingdom.  Januarj.  8.)  Ophth.  Review,  p.  121.  (Bei  einer  ausge- 
dehnten ,  die  Makula  einschliessenden  NetzhautabKtoung  von  7j.  Dauer 
konnte  Fat  noch  Finger  zählen.) 

44)  Olshausen,  Entoptische  ünterBuchung  eines  centralen  Blendungs-Sko- 
toms  nebst  einigen  die  Macula  lutea  betreffenden,  anatomischen  und  phy- 
siologischen Beobachtungen  und  Betrachtungen.  Inaug.-Diss.  Halle  a.  S. 
(siehe  Abschnitt:  »Physiologie«). 


406  Pathologie  and  Therapie  der  Äagenkrankheiten. 

45)  Mäher,  W.  0. ,  Spectrnm  of  retinal  vessels  and  yellow  spot.  Anstral. 
medic.  Gaz.    1884.    Nov. 

46)  —  A  metbod  by  ^hich  one  can  see  the  ehadowB  of  onea  own  retinal  ves- 
sels  and  yellot  spot.    Ibid.  IV.  p.  88.    (Schon  längst  bekannt.) 

47)  Owens,  £.  M.,  Detachment  of  retinal  foUowing  sanstroke.  Aastralas. 
med.  Gaz.    Sydney.    1884—5.    XIV.    p.  84. 

48)  P  a  n  a  s ,  Traitement  de  la  r^tinite  syphilitiqne.  Franoe  m^ic  8.  Oki 
und  Union  ni^d.  XL.  p.  397.  (Gemischte  Behandlang  mit  Innnktion  und 
Jodkali  innerlich.) 

49)  PI  ay  es,  (De)  du  sourcil  et  de  la  l^sion  du  nerf  sus-orbitaire  sur  Tamaa- 
rose.    Paris  m^d.    X.    p.  481. 

50)  Reniak,  Ein  Fall  von  excessiver  Drusenbildung  in  der  Papille  bei  aty- 
pischer B«tinitis  pigmentosa.  Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.  September. 
S.  257. 

51)  R  e  u  s  s ,  V. ,  Ophthalmologische  Mitteilungen  aus  der  zweiten  üniversi- 
tftts-Augenklinik  in  Wien.  (Centrale  recidivierende  Retinitis.)  Wien.  med. 
Presse.    Nr.  22,  24,  25,  28-42,  45. 

52)  Risley,  A  case  of  sympathetic  neuroretinitis  with  consecutive  serous 
iritis.    Journ.  americ.  med.  Ass.  Chicago.   IV.  p.  43.    (Nicht  zug&nglicb.) 

53)  Uober tson,  J.  Mc  G.,  On  the  Operation  (Wolfens)  for  detachment  of 
the  retina.    Lancet.    II.    p.  55. 

54)  Schleich,  Kasuistische  Mitteilungen  seltener  Betinalerkranknngen : 
I.  Aneurysma  arterio-venosum,  aneurysma  circumscriptum  et  varix  (anen- 
rysmaticus  ?)  retinae.  Mit  Tafel  IV.  (Im  Text  irrtümlich  mit  Tafel  5  be- 
zeichnet.)   Mitteil.  a.  d.  ophth.  Klinik  in  Tübingen.    II.    2.    S.  202. 

55)  S  0  h  n  a  b  e  1,  J.  und  Sachs,  Th.,  Ueber  unvollständige  Embolie  der  Nets- 
haut-Schlagader und  ihrer  Zweige.  Arch.  f.  Angenheilk.  XV.  S.  11  und 
Arch.  Ophth.    XIV.    p.  263. 

56)  S  e  d  a  n ,  Une  famille  d*h^märalopes.  Recueil  d*Opht.  p.  675.  (Bei  einem 
Offizier  ausgesprochene  Hemeralopie  ohne  ophth.  Befund  und  ohne  Ge- 
sichtsfeld einschiftnkung;  in  der  Familie  eine  Reibe  von  Hemeralopen  ,  wie 
es  scheint,  mit  dem  Gesetze  des  Alternierens.) 

57)  S  i  m  i ,  A  ,  Distacco  retinico ;  retinitide  sierosa.    BoU.  d*ocul.   VIL    p.  89. 

58)  Sinclair,  C.  F. ,  Sun-blindness.    Journ.  americ.  med.  ass.   V.   p.  483. 

59)  Story,  Aneurysms  of  retinal  vessels.  (Ophth.  soc.  of  the  onited  king- 
dom.)  Ophth.  Review,  p.  367.  (Derselbe  Fall  wurde  in  diesem  Ber.  1883. 
S.  449  von  Benson  erwähnt.) 

60)  Szili  ,  A.,  Merkwürdige  Schlinge  der  Netzhautschlagader.  Centralbl.  f. 
prakt.  Augenheilk.  August.  S.  236.  (Der  untere  Hauptast  der  C-entral- 
arterie  windet  sich  nach  Stehenlassen  einer  kleinen  Schlinge  lV2mal  am 
sich  selbst,  um  dann  erst  in  die  Art.  inf.  nasal,  und  temp.  sich  zu  teilen.) 

61)  S  z  0  k  a  1  s  k  i,  Osiowa  nadczutosc  btony  siatkowey.  (Netzhauthyperästfaesie.) 
Gaz.  lek.  Warszawa.    V.    p.  .SU. 

62)  Thomson,  A.  F. ,  Case  of  detachment  of  the  retina,  operated  on  two 
and  a  half  years  ago.     Med.  Press.  &  Oirc.    London.   XXXIX.    p.  283. 

68)  Treitel,  Th.,  Ueber  das  positive  centrale  Skotom  und  über  die  Ursache 
der  SehstOrung   bei    Erkrankungen   der  Netzhaut,     v.  Gr  aefe*s  Aroh.  f. 


Einseitige  Schwachidohiigkeit  und  SchwachhGrigkeit.  407 

Ophth.    XXXI.    1.    S.  259  (siehe  Abechnitt:  ȟntersachnngsmethoden  des 
Auges«). 
64}   Webster  Fox,  L.y  Glinical  obseryations.    Treatment  of  fiye  cases  of  re- 
tinitis  pigmentosa  by  electrioity.    (Americ.  opht.  society.)    Americ  Journ. 
of  Ophth.    II.    p.  154.    (Angeblich  Besserang.) 

65)  Weiss,  L.,  üeber  den  an  der  Innenseite  der  Papille  sichtbaren  fieflex- 
bogenstreif  und  seine  Beziehung  zur  beginnenden  Kurzsichtigkeit.  y.  Grä- 
fe*8  Arch.  f.  Ophth.  XXXI.  3.  S.  239  (siehe  Abschnitt:  »Anomalien  der 
Refraktion  und  Akkommodation«). 

66)  W  e  r  n  e  r ,  L. ,  A  case  of  detachment  of  the  retina  with  oholestearine  in 
the  subretinal  fluid.     Brit.  med.  Journ.    11.    8.  Aug. 

67)  Wider,  A. ,  Ueber  die  Aetiologie  der  ßetinitis  pigmentosa.  Mit  einer 
Tabelle.    Mitteil.  a.  d.  ophthalm.  Klinik  in  Tübingen.    IL    2.    S.  212. 

68)  Williams,  Snow  blindness.  St.  Louis  med.  and  surgic.  Journ.  XLVITI. 
p.  336. 

69)  Wolfe,  J.  R.,  Traitement  du  decollement  de  la  retine.  (Communication 
fiaite  &  Tacad^mie  de  mädecine  de  Paris  le  4  octobre  1884.)  Annal.  d*Ocn- 
list    T.  XCIII.    p.  16    (siehe  »Bobertso n«). 

Tr eitel  (63)  ist  der  Ansicht,  dass  das  positive  Skotom  bei 
Netzhauterkrankungen  eine  entoptische  Erscheinung  ist,  indem  näm- 
lich die  Kranken  den  Schatten  ihrer  verschiedenen  stark  getrübteu 
Netzhaut  sehen,  ferner  dass  dem  positivem  Skotom  eine  parallaktische 
Verschiebung  zukomme.  Ebenso  werden  die  Störungen  des  Farben- 
sinnes im  positiven  Skotom  als  eine  Folge  des  Schattens  aufgefasst, 
der  die  Zapfen  der  kranken  Netzhautpartie  verdeckt,  und  werden  im 
Wesentlichen  übereinstimmend  mit  dem  Farbensinne  normaler  Augen 
bei  herabgesetzter  Beleuchtung  gefunden.  So  wird  auch  die  Eigen- 
farbe der  getrübten  Netzhaut  einen  wesentlichen  Einfluss  auf  die 
Entstehung  der  Anomalien  des  Farbensinnes  ausüben.  Der  geringste 
Grad  von  Störung  besteht  darin,  dass  die  Pigmente  dunkler  erscheinen, 
später  blau  als  Grün,  Grün  als  grün  oder  grau  bezeichnet  sind,  wäh- 
rend Rot  seine  Farbe  behält.  Weiter  erscheint  Blau  und  Grün  grau, 
Rot  noch  rot,  endlich  auch  dieses  farblos.  Rot  und  Blau  werden 
Dunkel,  Grün  und  Gelb  hell  benannt.  Schliesslich  wird  selbst  der 
Schimmer  weisser  Quadrate  nicht  mehr  erkannt;  in  diesen  Fallen 
bleibt  aber  die  Empfindung  für  intensiveres  Licht  noch  erhalten; 
sobald  diese  erlischt,  ist  das  Skotom  negativ. 

Kiesselbach  (34)  und  Wolf  f  berg  (34)  untersuchten  einen 
Fall  von  rechtsseitiger  Herabsetzung  des  Sehvermögens  auf  ^^  und 
rechtsseitiger  Schwachhörigkeit.  Es  fand  sieh  ein  centrales  Skotom 
bei  normalem  Augenhintergrund.  Die  Herabsetsung  der  excentrischen 
Sehschärfe  wird  als  der  Effekt  einer  NichtÜbung  angesehen.  Das 
Sehvermögen   stieg    auf  ^%   nach   mehrmaliger    Katheterisation   der 


408  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Tube.  »Gieng  schon  ans  dem  unTeranderten  Fortbestehen  des  Sko- 
toms in  nijserem  Falle  hervor,  dass  es  sich  nnr  um  eine  Verbessemag 
der  excentrischen  Sehschärfe  d.  h.  um  Steigerung  der  cerebralen  P:o- 
cesse  handeln  könne,  so  wurde  dies  noch  strikter  bewiesen  durch  i\e 
der  Eatherisation  folgende  Erweiterung  der  Farbengrenzen,  welclie 
ein  sicherer  Beweis  f&r  die  Erhöhung  des  excentrischen  Lichtsinnes 
ist.  Denn  die  Farbengrenzen  sind  erfahrungsgemäss  einer  Erweite- 
rung nur  fähig  entweder  durch  Steigerung  der  Beleuchtung  oder 
durch  Erhöhung  des  Lichtsinnes  (z.  B.  durch  Strychnin).  und  so 
scheint  die  Eatherisation  resp.  Bougierung  der  Tube  einen  der  Strycb- 
nin Wirkung  analogen  Elffekt  zu  geben. c 

Horstmann  (32)  beschreibt  einige  Falle  Ton  Herabsetzung 
des  SehTermögens  mit  concentrischer  Einengung  des  Gesichtsfeldes 
mit  normalem  Äugenspiegelbefund  bei  2  Mädchen  im  Älter  tou  12 
und  13  Jahren,  bei  einem  jungen  Mann  von  18  Jahren  und  2  Knaben 
von  8  und  11  Jahren.  Der  Symptomenkomplex  vrird  als  Anaesthesia 
retinae  gedeutet. 

V.  Reu  SS  (51)  beschreibt  einen  Fall  von  Neuro- retinitis  syphi- 
litica als  centrale  recidivierende  Retinitis  (mit  bedeutender  Prominens 
am  linken  Äuge,  rechts  mit  beginnender),  desswegen  weil  häufig  ße- 
cidive  auftraten,  die  stets  einer  fast  normalen  Sehschärfe  Platz  mach- 
ten ,  centrale  oder  paracentrale  Skotome  vorhanden  waren,  und  eine 
Trübung  an  der  entsprechenden  Netzhautstelle  mit  kleinen  Stipp- 
chen bemerkbar  wurde,  »auf  die  in  den  ersten  Anfällen  wohl  nicht 
genügend  geachtet  worden  war.c  Fat.  erlitt  später  einen  Schlag- 
anfall und  starb. 

Remak  (50)  sah  in  einem  Falle  nach  Extraktion  der  getrübten 
Linse  (auf  dem  rechten  Äuge  bestand  Phthisis  in  Folge  einer  Ver- 
letzung) an  der  Stelle  der  Papille  ein  aus  5 — Gründlichen  und  läng- 
lichen Konglomeraten  zusammengesetztes  Gebilde  von  intensiv-bläu- 
licher weisser  Farbe.  Auf  seiner  Oberfläche  Hessen  sich  einige  ganz 
feine  Gefasse  wahrnehmen ,  die  ganze  übrige  Netzhaut  erschien  ge- 
fässlos.  Ferner  waren  auch  an  verschiedenen  Stellen  des  Äugen- 
hiutergrundes  Pigmentheerde,  sowie  bläulich  weisse  Flecken  sichtbar. 
Farbe  wurde  nicht  mehr  percipiert;  S  =  Fingerzählen  in  1|  M.;  Ge- 
sichtsfeld auf  einen  schwachen  Streifen  nach  aussen  reduciert.  Der 
Befund  wird  als  »Chorioretinit.  pigment.  atyp.  mit  Atroph,  nerv,  optic. 
und  Drusenbildung  der  Glaslamelle  der  Ghorioidea  im  atrophischen 
Sehnerven  und  in  der  Peripheriec   gedeutet. 

Br  ail  ey  (7)  fand  bei  einem  12j.  Mädchen  mit  kongenitaler  Sy- 


Unvollständige  Embolie  der  Netzhaut-Schlagader.  409 

philis  in  dem  linken  Auge  zahlreiche  weisse  streifenförmige  Flecken 
der  Netzbant.     Anfänglich  bestand  Albuminurie. 

Schnabel  (55)  und  Sachs  (55)  setzen  in  sehr  ausführlicher 
Weise  auseinander,  dass  man  zu  der  Annahme  gedrängt  werde,  »dass 
in  jenen  zahlreichen  Fällen  von  unzweifelhafter  Embolie  des  Stammes 
der  Centralarterie  oder  einer  ihrer  Aeste,  in  welcher  bald  nach  dem 
Einfahren  des  Embolus  Blut  in  normaler  Richtung  in  den  emboli- 
sierten  Gefassbezirk  getreten ,  der  Propf  entweder  vom  Anfange  her 
das  Gefässrohr  nur  teilweise  verschlossen  hat  oder  doch  nach  kurzem 
Bestände  aufgehört  habe,  vollständig  zu  obturieren.«  Das  Vorhanden- 
sein von  cilio-retinalen  GeßLssen  wird  anatomisch  und  klinisch  als 
unbewiesen  bezeichnet.  Von  den  aufgeführten  Fällen  ist  besonders 
in  einem  Falle  von  linksseitiger  Embolie  der  Art.  centralis  der  Sek- 
tionsbefund von  Bedeutung.  Ausser  excentrischer  Hypertrophie  des 
Herzens,  InsufBcienz  und  Stenose  der  Aortenklappen,  Insufficienz  der 
Mitralklappen ,  Infarkten  etc.  fand  sich  im  intrabulbären  Teil  des 
linken  Sehnerven  in  dem  zwischen  den  Platten  der  Laoiina  cribrosa 
verlaufenden  Abschnitte  der  Centralarterie  ein  Embolus  von  hyalinem, 
teilweise  sehr  fein  gekörntem  Aussehen.  Ein  Teil  des  Embolus  war 
mit  der  Gefasswand  verwachsen ,  und  förmlich  durch  neugebildete 
endotheliale  ZeUen  abgekapselt.  Die  'Passage ,  welche  dem  Blut 
neben  dem  Embolus  blieb,  mass  an  der  breitesten  Stelle  etwa  ^  des 
Arteriendurchmessers.  Ein  weiterer  Embolus  sass  in  dem  auf  der 
Papille  verlaufenden  Teile  des  unteren  Hauptastes  der  Centralarterie, 
und  glich  vollkommen  dem  erstbeschriebenen.  Die  Adventitia  war 
daselbst  beträchtlich  verdickt  und  mit  Rundzellen  infiltriert,  in  der 
Media  ein  schollenformiges  Produkt  von  Arteriitis.  Der  linke  Seh- 
nerv war  vom  Chiasma  bis  zum  Bulbus  beträchtlich  dünner  als  der 
rechte.  Die  Sehnervenfasern  fehlten  innerhalb  des  Bereiches  der 
Laroina  cribrosa  und  in  demselben  vollständig,  hinter  der  Lamina 
bis  zum  Chiasma  zeigte  sich  eine  bedeutende  Verschmächtigung  mit 
dem  makroskopischen  Bilde  der  grauen  Degeneration  der  Nerven- 
faserbündel. Die  Nervenfaser-  und  Ganglienzellenschicht  der  Netz- 
haut fehlte  vollständig,  ebenso  war  die  innere  Körnerschicht  stark 
verdünnt.  Nach  dem  Einfahren  eines  teilweise  obturierenden  Em- 
bolus in  den  Stamm  der  Centralarterie  besteht  ein  zweifaches  Hin- 
demiss  bei  dem  ophth.  Befunde  von  fadendünnen  Gefassen.  Das 
eine  ist  durch  den  Embolus  selbst,  das  andere  durch  die  Kontrak- 
tion der  Gefässwandung  hervorgerufen.  Verliert  sich  die  letztere,  so 
tritt  ophth.  eine  WiederanfÜllung  der  Gefässe  ein,  die  bald  ihr  nor- 


410  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

males  Kaliber  erreichen,  ohne  dass  am  Embolus  selbst  eine  Verände- 
rung eingetreten  wäre. 

Verff.  sind  der  Ansicht,  dass,  wenn  ein  durch  Embolie  erblin- 
detes Auge  das  Sehvermögen  wieder  erlangt,  der  Embolus  gewiss 
nur  einen  Teil  des  Gefössrohres  verstopft ;  aber  es  dürfe  auch  nicht 
behauptet  werden,  dass  der  Propf  vollständig  verschliesse,  wenn  das 
Auge  blind  bleibt.  Für  die  Diagnose  eines  unvollständigen  Embolus 
wird  hervorgehoben  :  baldige  Gefässfüllung  nach  dem  Einschiesseu 
des  Embolus,  Bestehen  spontanen  Yenenpulses,  leicht  hervorzurufender 
Arterienpuls  und  rasche  Füllung  der  Arterien  bei  Nachlass  des 
Druckes  auf  das  Auge.  Die  plötzliche  Verringerung  der  intraretinalen 
Blutmenge  im  Vereine  mit  der  Herabsetzung  des  Netzhautblutdruckes 
und  dem  daraus  hervorgehenden  Mangel  an  Füllung  der  kleinsten 
Arterien  fährt  den  Schwund  der  von  der  Centralarterie  ernährten 
Gewebstheile  mit  sich. 

Hoffmann  (31)  berichtet  über  einen  Fall  von  partieller  Em- 
bolie des  linken  Auges  bei  einem  50j.  männl.  Individuum.  Herabe- 
fund normal,  Radialarterien,  Carotis  und  Temporaiis  hart,  strang- 
förmig  zu  fühlen ,  8  links  bei  excentrischer  Fixation  Fingerzählen 
in  1  M. ,  die  ganz  mediale  Hälfte  jdes  Gesichtsfeldes  föllt  weg  nebst 
dem  macularen  Teile.  Ophth.  stärkste  Trübung  der  Macula  mit 
rotem  Fleck,  nach  aussen  von  derselben  zahlreiche  kleinere  und 
grössere  Blutungen,  die  nach  aussen  und  innen  verlaufenden  Arterien- 
äste erscheinen  als  je  zwei  weisse  Bänder,  deren  Axe  ein  feiner  roter 
Faden  durchzieht.  Die  Venen  erscheinen  normal.  An  dem  rechten 
Auge  ist  eine  hochgradige  concentrische  Gesichtsfeldbeschränkung 
mit  S  =  ^  und  ophth.  eine  weissliche  Verfärbung  der  Papille  mit 
sehr  engen  Arterien  und  stark  geschlängelten  Venen  vorhanden. 
Verf.  schliesst  an  die  Mitteilung  des  Falles  einige  allgemeine  Be- 
merkungen über  die  Verhältnisse  bei  Embolie  der  Art.  centralis  re- 
tinae. Die  Quelle  des  Embolus  wird  in  der  atheromatösen  BeschafiPen- 
heit  der  grösseren  Gefässe  gesucht. 

Hirschberg  (27)  teilt  zunächst  einen  Fall  von  typischer 
Embolie  der  Metzhautschlagader  bei  Anwesenheit  eines  sog.  cilio- 
retinaleu  Astes  mit  (20j.  männl.  Individuum,  »vollständige  Gesundheit 
der  inneren  Organe«  —  »schläfenwärts  ist  der  Sehnerv  frei  und  hier- 
selbst  in  der  angrenzenden  Netzhaut  ein  scharf  begrenztes  Dreieck, 
dessen  Spitze  dicht  unter  der  Form  liegt,  im  Oedem  ausgespart«). 
In  dem  zweiten  Falle   wurde   die  Diagnose  einer  partiellen  Embolie 


ADatomische  Feststellnng  eines  cilioretinalen  Gef&sses.  411 

der  unteren   Netzfaauthälfte  gestellt.     (22j.  männl.  Individuum,  kein 
Herzleiden.) 

Schleich  (54)  yeroffentlicht  mit  ausführlicher  Darlegung  des 
ophth.  Bildes  einen  Fall  von  Aneurysma  arterio-venosum,  Aneurysma 
circumscriptum  et  varix  (aneurysmaticus  ?)  retinae.  Bei  einem  8j. 
Knahen  würde  eine  Erblindung  des  rechten  Auges  festgestellt.  Die 
Anamnese  ergab  keinerlei  Anhaltspunkte  fär  die  Ursache  der  Erblin- 
dung, ebenso  wenig  die  AUgemein-Untersuchung  eine  Erklärung  des 
ophth.  Bildes.  Beim  Aufsetzen  des  Stethoskopes  auf  das  geschlossene 
rechte  Auge  war  ein  kontinuierliches  blasendes  Geräusch  mit  deut- 
licher systolischer  Verstärkung  zu  hören.  Die  Papille  erschien 
grösstenteils  durch  verdickte  und  varikös  erweiterte  Gelasse  verdeckt, 
die  circumpapillare  Partie  der  Netzhaut  graulich-getrübt.  Die  Arteria 
temporalis  superior  war  unter  Bildung  einer  S-formigen  Krümmung 
auf  der  Papille  erheblich  verdickt  und  nach  dem  Orte  dieser  Krüm- 
mung auf  das  4£ache  des  normalen  Volumens  angeschwollen.  Von 
dem  Ursprung  des  genannten  Gefasses  auf  der  Papille  geht  ein 
zweites  S-förmig  gekrümmtes  arterielles  Geföss  in  der  Richtung  gegen 
den  äusseren  Rand  der  Papille  zu  und  hört  daselbst  plötzlich  auf. 
Ganz  in  der  Nähe  des  gemeinsamen  Stammes  tritt  eine  dünne  nach 
untfen  verlaufende  Arterie  auf,  welche  sich  nach  kurzem  Verlauf  zu 
einem  anearysmatischen  Sacke  erweitert,  aus  welchem  nach  oben  und 
unten  kleine  arterielle  Gefässe  entspringen.  Unterhalb  des  Aneu- 
rysmas tritt  die  stark  erweiterte  und  geschlängeUe  Vena  temp.  infer. 
auf,  die  Vena  temporalis  superior  ist  stark  verdickt  und  bildet  in 
ihrem  Verlaufe  zahlreiche  Schlingen.  Zum  Teil  auf  der  Papille,  zum 
Teil  daran  anstossend  befindet  sich  eine  mit  verschiedenen  venösen 
Ausbuchtungen  versehener  venöser  Varix,  deren  Grösse  die  des  Aneu- 
rysma's  ungefähr  um  das  Doppelte  übersteigt.  Bei  leichtem  Druck 
auf  den  Bulbus  trat  Venenpuls  auf,  doch  kaum  bemerkbar  am  ve- 
nösen Varix ,  bei  stärkeren  pulsatorischen  Erscheinungen  in  den 
dickeren  Arterien  und  in  dem  Aneurysma.  Am  wahrscheinlichsten 
erschien  noch  hinsichtlich  der  Ursache  der  Entstehung  die  Annahme 
einer  Missbildung. 

Birnbacher  (5)  gibt  die  Abbildung  eines  arteriellen  Gefasses, 
welches  aus  einem  vom  Ciliargefasssysteme  versorgten  Stamm  sich 
abzweigend  in  die  innerste  Schicht  der  Netzhaut  zieht.  Er  hält 
Schnabel  und  Sachs,  welche  behaupten ,  dass  nach  dem  plötz- 
lichen Verschluss  der  Centralschlagader  einer  Hyperämie  im  Ciliar- 
gefasssystem  folgen  müsse,  entgegen ,    dass  wegen  der  Ausgleichung 


412  Pathologie  und  Therapie  der  AageakrankheiteD. 

durch  die  beiderseitigen  Stromgebiete  die  geringe  Blntvermehrnng 
eine  mit  dem  Ophthalmoskop  nachweisbare  Kaliberrerandening  in 
den  Abkömmlingen  des  Ciliargefasssystems  nicht  bewirken  könne. 

[Csapodi  (16)  glaubt  eine  zweifellose  Analogie  mit  der  Re- 
tinitis punct.  alb.  in  dem  Auge  einer  25  Jährigen  gesehen  zu  haben. 
Im  oberen  äusseren  Winkel  des  Fundus  befanden  sich  schon  vom 
Papillenrande  beginnend  und  gegen  den  Aequator  inuner  dichter 
gesät  zahlreiche  weisse  Fleckchen;  S  =  7^.  Das  andere  Auge  ist 
seit  5  Jahren  phthisisch.  Szili.] 

Wider  (67)  giebt  zunächst  eine  ausführliche  und  übersichtliche 
Zusammenstellung  der  vorhandenen  Literatur  über  die  angeborene 
Retinitis  pigmentosa  und  schliesst  die  Resultate  betreffend  die  Aetio- 
logie  der  in  der  Tübinger  Klinik  beobachteten  Fälle  in  tabellariscber 
Zusammenstellung  an.  Was  die  letzteren  Ergebnisse  anlangt,  so 
waren  in  der  Mehrzahl  der  E^le  keinerlei  Anhaltspunkte  för  die 
Bestimmung  der  Aetiologie  gegeben.  In  einer  nicht  näher  zu  be- 
stimmenden Anzahl  von  Fällen  war  Heredität  die  wahrscheinlichste 
Ursache.  Ein  Fall  von  direkter  Vererbung  kam  nicht  zur  Beobachtung. 
Von  den  41  beobachteten  Fällen  war  in  14  Blutsyerwandtschaft  der 
Eltern  yorhanden,  und  zwar  bei  5  solche  im  2.  Grade  gleicher  Linie, 
bei  3  im  8.  Grade  ungleicher  Linie  und  bei  6  im  3.  Grade  gleicher 
Linie.  Syphilis  konnte  nie  als  aetiologisches  Moment  nachgewiesen 
werden,  in  einigen  Fällen  sollen  akute  Infektionskrankheiten  die 
Ursache  der  Erkrankung  gewesen  sein.  Die  Retinitis  pigmentosa 
war  lOmal  mit  Defekt  des  Gehörs,  12mal  mit  Defekt  in  den  intel- 
lektuellen Fähigkeiten  verbunden.  In  2  Fällen  bei  2  Geschwistern 
kam  Polydaktylie,  2mal  Stottern,  Imal  Mikrocephalus  zur  Beobachtung. 
An  den  Augen  selbst  waren  2mal  angeborene  komplicierte  Katarakt- 
bildung, und  in  2  F^len  beiderseitiges  Glaukom  vorhanden. 

Ancke  (1)  teilt  zunächst  Fälle  von  Retinitis  pigmentosa  aus 
2  Familien  mit.  In  dem  einen  stammt  die  Eonsanguinität  aus  dem 
2.  Glied  (die  Grossmütter  sind  Schwestern),  in  der  andern  aus 
dem  3.  Glied  (Urgrossväter  sind  Brüder).  In  beiden  Familien  sind 
5  Kinder  da,  in  beiden  erkranken  je  3.  5  von  diesen  6  haben 
Drusen  der  Glaslamelle  der  Chorioidea  ausschliesslich  am  Rande  der 
Papille,  ausserdem  sind  bei  einigen  Glaskörperopacitäten,  mehr  oder 
weniger  entwickelte  sternfönnige  Pigmentfiguren  etc.  vorhanden. 
Nur  in  einem  Falle  war  die  Klage  über  Nachtblindheit  gegeben, 
die  übrigen  hielten  sich  nicht  für  augenkrank,  trotz  der  Einengung 
des  Gesichtsfeldes  und  der  herabgesetzten  Sehschärfe  bei  abnehmender 


Totale  Netzbantablöeung  bei  einem  8j.  Knaben.  413 

BeleuchtuDgsiniensität.     Zuletzt  wird  noch   ein  Fall  von   einseitiger 
typischer  Retinitis  pigmentosa  erwähnt. 

[Unter  4  Fällen  von  Retinitis  pigmentosa  tjpica,  die  Groisz  (23) 
mit  Strychnin-Einspritznngen ,  Jodkali  und  Inhalationen  von  Amyl- 
nitrit  (2  Tropfen  auf  Watte  durch  eine  Minute)  bebandelt  bat, 
zeigte  ein  Patient  (20jäbriger  Mann)  nach  26tägiger  Behandlung 
eine  auffallende  Besserung.  S  war  /^  rechts  und  j%  links  auf  j^^ 
gestiegen,  das  Gesichtsfeld  um  7* — 10*  erweitert.  Szili.] 

Von  Rockys  (29)  Fällen  ist  wenigstens  mit  einigen  Worten 
der  eigentümlichen  Diagnose:  Abscessus  subretinalis  zu  gedenken. 
Ophth.  tsLni  sich  nämlich  nach  innen  und  oben  eine  ausgebreitete 
leichte,  bläulich-gelbe  lietinalfläche ,  die  deutlich  vorgetrieben  war. 
Von  einer  Allgemein-Untersuchung ,  von  einem  Bestreben ,  das  ur- 
sächliche Moment  eines  Abscessus  festzustellen ,  ist  absolut  nicht 
die  Rede.  In  einem  sehr  eigentümlichen  Circulus  vitiosus  bewegt 
sich  H.  bei  Fall  4  und  5.  Ein  2j.  Knabe,  blind  geboren,  zeigt 
eine  Veränderung  beider  Augen,  bei  welchen  die  Diagnose:  Cho- 
rioidealtuberkel  oder  Gliom  schwanken  konnte.  Bei  dem  llj.  (!!) 
ebenfalls  blind  geborenen  Bruder  dieses  Knaben  wurd^  seinerzeit 
Ton«  einem  »herrorragenden  Fachmannc  Gliom  diagnosticiert.  Dass, 
abgesehen  von  dem  zeitlichen  Verlauf,  die  jetzt  zu  konstatierebden 
Veränderungen  in  dem  letztgenannten  Falle  dem  Bilde  eines  doppel- 
seitigen Glioms  nicht  entsprechen,  davon  wird  Jedermann  überzeugt 
sein,  ausser,  wie  es  scheint.  Hock,  welcher  die  falsche  Diagnose 
beim  llj.  Bruder  dazu  benützt,  um  die  falsche,  vielleicht  auch  rich- 
tige (!)  Diagnose  bei  dem  2j.  Knaben  zu  machen. 

[Als  zweiten  in  Ungarn  beobachteten  Fall  von  Cysticercus  im 
Auge  schildert  Csapodi  (15)  folgenden  Befund.  Nach  innen  von 
der  Papille  Blase  und  Scolez  eines  Cysticercus  in  subretinal  fixiertem 
Sitz,  keine  Bewegung ;  näher  zur  Papille  befindet  sich'  ein  anderer 
weisslicher  Hügel,  der  als  ursprünglicher  Aufenthalt  des  Wurmes 
aufgefasst  wird.  S  in  hohem  Grade  beeinträchtigt ;  Dauer  der 
Krankheit  18  Monate.  Operation  (Meridionalschnitt) ;  es  fiiesst  et- 
was Eiter  ab,  Kalkconcremente  und  einige  Membranstücke  werden 
entfernt.  Bulbusform  nach  einem  Jahre  noch  gut  erhalten.  Netz- 
hau tablösung ;  keine  Schmerzen.  Szili.] 

Werner  (66)  fand  bei  einem  8j.  Knaben  auf  dem  linken  Auge 
vollkommene  Blindheit  und  fast  totale  Ablösung  der  Netzhaut,  bei 
seitlicher  Beleuchtung  zahlreich  bewegliche  Cholesterinkrystalle  hinter 
derselben.    Die  vordere  Kammer  war  nieder,  der  Druck  nicht  erhöht. 


414  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

eine  Neubildung  wird  nicht  angenommen,  aber  auch  ein  Grund  für 
die  Ablösung  nicht  angegeben. 

Robertson  (53)  hebt  hervor,  dass  bei  der  Wolfe'schen 
Methode  erst  die  Conjunctiva  und  die  Subconjunktivalgewebe  getrennt, 
nach  der  entsprechenden  Drehung  des  Auges  die  Sklera  unter  der 
Ablösung  mit  einem  lanzenförmigen  Messer  punktiert  werde.  In 
14  Fällen  war  lOmal  ein  Erfolg  vorhanden,  in  einem  Falle  blieb 
das  Sehvermögen  7  Jahre  lang  gut  erhalten. 

Dransart  (18)  empfiehlt  vorzugsweise  Iridektomie  und  Bett- 
lage bei  Netzhautablosung ;  in  23  Etilen  beobachtete  er  7mal  ein 
vollständiges  Anlegen  der  Netzhaut,  in  12  ein  unvollsi&idiges  und 
in  4  war  das  Resultat  =  0. 

Macgregor  (42)  berichtet  über  3  Fälle  von  Gliom  in  einer 
Familie  von  5  Kindern.  Das  linke  Auge  des  ältesten  Kindes  wurde 
im  Alter  von  2  Jahren  entfernt.  Es  trat  ein  lokales  Recidiv  auf 
und  wurde  das  rechte  Auge  auch  ergriffen.  Bei  dem  zweiten  Kinde 
wurde  das  linke  Auge  entfernt,  als  es  8  Monate  alt  war.  9  Monate 
später  erkrankte  auch  das  rechte  Auge.  Das  3.  und  5.  Kind  blieben 
verschont,  bei  dem  4.  Kinde  wurde  ebenfalls  das  linke  Auge  entfernt, 
und  zwar  in  einem  Alter  von  17  Monaten.  2  Jahre  später  wurde 
das  rechte  Auge  ergriffen. 

Ha  ab  (24  und  25)  beobachtete  einige  seltene  Erkrankungen 
der  Makula,  besonders  solche  durch  Trauma  verursachte.  Eine  Kon- 
tusion des  Bulbus  kann  eine  2 — 3«  Tage  dauernde  milchige  Trübung 
der  ganzen  Makulagegend  verursachen,  mit  oder  ohne  gleichzeitige 
Berlinische  Retinaltrübung.  Oder  letztere  kann  zwar  in  der 
Peripherie  der  Retina  vorhanden  sein  (am  Orte  der  direkten  Laesion) 
und  unabhängig  von  dieser  ist  noch  eine  starke  Trübung  der  Makula 
sichtbar.  Auch  nach  Eindringen  von  Fremdkörpern  in  den  61a&» 
körperraum  erkrankt  die  Makula  manchmal  sehr  bald  und  allein, 
und  es  kann  eine  leichte  Veränderung  hier  zurückbleiben  auch  nach 
baldiger  Entfernung  des  Fremdkörpers.  In  einem  Falle  von  Ver- 
bleib eines  Zündkapselstückes  im  Glaskörper  trat  zuerst  Neuritis 
des  Sehnerven,  dann  Makulaerkrankung  und  erst  später  Erkrankung 
des  Betinalpigmentes  auf.  Ferner  können  Ghorioidalrisse  oder  Cho- 
roidalblutungen  recht  oft  zu  sekundärer  Erkrankung  der  Makula 
führen.  Auch  wird  eine  senile  Makulaveränderung  erwähnt.  Die 
Veränderungen  (stark  pigmentierte  oder  helle  Flecken  in  der  Ma- 
kula) sind  dabei  oft  geringfügig,  die  Schädigung  des  Sehvermögens  ist 
sehr  bedeutend   und  die  Prognose  sohlecht.    Endlich  findet  sich  bei 


Markbaltige  Nervenfasern  der  Netzhaut.  415 

ganz  jungen  Lenten  isolierte  Erkrankimg  der  Makula  mit  massiger 
Sehstorung:  kleine,  auch  im  aufrechten  Bilde  schwer  sichtbare 
Fleckchen  von  gelber  oder  gelbroter  Färbung,  manchmal  zu  zwei. 
Ursache  unbekannt. 

Berger  (4)  hat  bei  in  den  Glaskörperraum  luxierter  Linse 
eine  weisse,  stark  gefaltete,  membranartige  Trübung  beobachtet, 
welche  er  als  abgelöste  und  gefaltete  Netzhaut  ansieht.  Der  Vorfall 
vermehrte  sich  bei  Neigung  des  Kopfes  nach  vorn  und  bei  erweiterter 
Pupille,  und  ein  solches  Ereignis  wird  durch  das  Bestehen  weiterer 
Komplikationen  erklärt;  als  derartige  werden  Risse  in  dem  hinteren 
Teile  des  Auges  oder  an  der  Ora  serrata  angenommen.  Ausserdem 
wurde  eine  typische  Pigmentartung  des  nicht  abgelösten  Teiles  der 
Netzhaut,  mehrfache  vernarbte  Aderhautrupturen  und  Atrophie  der 
Aderhaut  festgestellt.  Das  Sehvermögen  war  auf  quantitative  Licht- 
empfindung in  dem  abgelösten  Teile  der  Netzhaut  reduciert. 

Knapp  (35)  beobachtete  bei  einem  Nystagmus  rotatorius  eines 
2—3  Monate  alten  Kindes  eine  intensiv-weiss-graue  Trübung  um 
die  kirschrote  Fovea  centralis,  über  deren  Genese  K.  sich  nicht  aus- 
sprechen kann,  ferner  zwei  Fälle  von  Embolie  der  Netzhautarterie 
mit  Freibleiben  des  makularen  Seitenastes«  Die  von  Hirschberg 
angezweifelte  und  von  Schnabel  geläugnete  ciliare  Natur  des 
macularen  Seitenastes  wird  von  K.  in  letzterem  Sinne  angenommen. 
In  dem  einen  Falle  blieb  nicht  nur  die  W^samkeit  des  makularen 
Astes  dauernd  erhalten  (»das  centrale  Sehen  stieg  auf  f^«),  sondern 
es  füllten  sich  auch  wieder  die  centralen  Aeste;  in  dem  anderen 
Falle  (Erblindung)  vergrösserte  sich  der  Embolus  und  verstopfte 
nicht  nur  die  centralen  Aeste,  sondern  erreichte  auch  den  zuerst 
jenseits  von  ihm  gelegenen  Seitenast.  (Mehr  oder  weniger  will- 
kürliche Annahmen!  Ref.) 

Alfred  Kölliker  (36j  fand  unter  52180  Patienten  der  Hor- 
n  er  "sehen  Klinik  59  mit  markhaltigen  Nervenfasern.  Weitaus  am 
häufigsten  finden  sie  sich  einseitig ,  beiderseitig  in  13,7  ®/o ;  die 
Richtung  des  Verlaufe  ist  am  häufigsten  im  vertikalen  Meridian 
(62,G8<^/o),  nasal wärts  25,0  und  11,0  >  gegen  die  Macula.  In 
5  Augen  war  die  Papille  ganz  von  der  weissen ,  glänzenden  Figur 
umgeben.  Bei  Männern  ist  der  Procentsatz  62®/o,  bei  Weibern 
38  «/o,  47,9  Vo  war  myopisch  ,31,3  %  hypermetropisch  und  20,8  ®/o 
emmetropisch,  11,8  7o  zeigten  Strabismus  divergens,  3,4  Vo  Strabismus 
convergens.  49,2  */o  hatten  normale  Sehschärfe ,  von  den  50,8  Vo 
der  Fälle,  welche  nicht  Sehschärfe  1  hatten,  sind  30,0  Vo  auf  Schuld 


416  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

der  zufällig  gleichzeitig  vorhandenen  Refraktionsanomalie  zn  setzen. 
Bei  den  restierenden  20,8  Vo  war  die  Schwachsinnigkeit  durch  Schädel- 
deformitaten,  Kretinismus,  Syphilis  hereditaria,  Katarakt  zu  erklären. 
In  einem  von  Hartridge  (26)  vorgestellten  Falle  von  mark- 
haltigen  Nervenfasern  (rings  um  den  Sehnerven  und  sich  nach  der 
Peripherie  erstreckend)  war  das  rechte  Äuge  allein  beteiligt  und 
hochgradig  kurzsichtig,  ungefähr  16  D;  das  Sehvermögen  war  auf 
Handbewegungen  reduciert.  Auf  dem  linken  Auge  war  das  Seh- 
vermögen normal. 


Krankheiten  des  Sehnerren. 

Referent:  Prof.  Dr.  Michel. 

1)  Ancke,  B. ,  Ein  Fall  von  einseitiger  Verfärbung  des  Sehnenrena  nach 
Commotio  retinae  bei  vollständig  normaler  Funktion.  Centralbl.  f.  prakt. 
Aügenheilk.  Oktober.  (23j.  Mädchen,  welches  vor  V2  Jahre  mit  dem  linken 
Auge  gegen  einen  spitzen  Stab  gelaufen  war.) 

2)  Armaignae,  Le  d^faut  d'usage  d*un  oeil  pendant  des  longues  annäei 
est-il  une  cause  d*amb1jopie?  Revue  cliniqne  d'Oculist.  Sept.  (Opera- 
tionen congenitaler  Katarakte,  selbst  in  später  Zeit  ansgeftlhrt,  können 
ein  vollkommenes  Sehvermögen  herbeiführen.) 

3)  Barraquer,  Tratamiento  eläctrico  de  la  ambliopia.  Graz.  med.  Gataluna. 
VIII.    Nüm.  6.    p.  89. 

4)  B  e  e  V  0  r,  Opaque  nerve  fibres.  Ophth.  Review,  p.  121.  (S5j.  weibl.  In- 
dividuum.) 

5)  B  e  n  B  0  n,  On  the  causes  of  atroph j  other  than  glauoomatons.  Brit.  med. 
Journ.  II.  p.  685.  ^Zusammenfassendes  als  introdoction  to  a  discossion  in 
the  section  ophthalmology  at  the  annual  meeting  of  the  British  Medioal 
Association  in  Cardiff.) 

6}  Bergougnoux,  Gonsiderations  snr  le  pronostic  de  Tatrophie  papil- 
laire.    Th^se  de  Lyon. 

7)  Brudenell  Carter,  Changes  in  optic  discs  persistent  ten  jears  after 
accident.  Ophth.  Review,  p.  343.  (Ophth.  soc.  of  the  nnited  kingdom.) 
(Nach  einem  Eisenbahnzusammenstoss  Herabsetzung  des  Sehvermögens,  Ver- 
lust der  Farbenperception  und  der  Akkommodation ;  weissliche  Färbung 
des  Sehnerven  und  Verringerung  des  Durchmessers  der  Arterien.) 

8)  Burnett,  Swan  M. ,  Clinical  contributions  to  the  study  of  retro-bulbar 
afiFections  of  the  optic  nerves.    Americ.  Journ.  of  Ophth.    II.    p.  62. 

9)  —  A  case  of  great  swellinsr  of  the  eyelids  and  face  following  and  unsue- 
cessful  attempt  to  extract  the  upper  canine  tooth  on  the  left  side,  absceas 
of  the  orbit ;  total  blindness ;  atrophy  of  the  disc. ;  obliteration  of  the  re- 
tinal vessels.    Arch.  of  Ophth.    XIV.   p.  177. 


Krankheiten  dee  Sehnerven.  417 

10)  Gsapodi»  Neuritis  exsudativa  partialis.    Szem^zet.    p.  55. 

11)  Eversbnsch,  0.,  Eine  neue  Form  von  Missbilduug  der  Papilla  nervi 
optici,  verbunden  mit  ausgedehnter  Verbreitung  markhaltiger  Sehoerven- 
fasem  und  congenitaler  hochgradiger  Kurzsiohtigkeit.  Elin.  Monatsbl.  f. 
Angenheilk.  S.  1. 

12)  Griffith,  A.  H.,  Two  cases  of  sudden  and  complete  loss  of  sight  in 
one  eye  from  blow  foUowed  bj  atrophy  of  the  optic  nerve.  -  Med.  Chron. 
II.    p.  882. 

18)  H  ft  n  d  e  1 ,  M. ,  Beiträge  zur  Kasuistik  der  akuten  genuinen  Neuritis  op- 
tica.   Inaug.-Diss.    Berlin. 

14)  Hock,  J.,  2.  Bericht  der  Privat-Augenheilanstalt.  S.-A.  aus  Wien.  med. 
Bl&ttem.  Nr.  39 — 44.  (Enthält  unter  Anderem  einige  kurz  mitgeteilte  Fälle 
von  Neuritis  optica.) 

15)  Hol  z,  Drei  FäUe  von  genuiner  Atrophia  nervorum  opticorum  simplez  pro- 
gressiva bei  Geschwistern.    Inaug.-Diss.    Greifswalde.    36  S. 

16)  H  n  n  i  ck  e,  W.,  A  case  of  anomalous  central  retinal  blood  vessels ;  atroph/ 
of  the  optic  nerves.  Americ.  Journ.  of  Ophth.  II.  p.  27.  (Wahrschein- 
lich Varikositäten  der  Vena  temporalis  inferior  auf  der  Papille ;  warum 
Atrophie  beider  Sehnerven  vorhanden,  wird  nicht  angegeben.) 

17)  Masseion,  De  la  coloration  de  la  papille  et  des  prolongements  anor- 
mauz  de  la  lame  ^»ribl^e.  Arch.  d*Opht.  V.  p.  176.  (Sociätä  fran9.  d'Opbt.) 
nnd  Bull,  et  mdm.  Soc.  fran^.  d*opht.  III.  p.  192.  (Bekanntes  Aber  das 
normale  ophthalmoskopische  Aussehen  der  Sehnerven-Eintrittsstelle;  be- 
sonders wird  auf  die  nicht  selten  vorhandenen  Bindegewebszüge  aufmerk- 
sam gemacht,  welche  von  der  Papille  in  die  Netzhaut  hineinreichen.) 

18)  Nettleship,  Glinical  lecture  on  a  case  of  sjphilitic  optic  neuritis. 
Medlc.  Times  and  Gaz.  IL  p.  276.  (Fall  von  einseitiger  Neuritis  optica 
bei  einem  syphilitisch  inficierten  80j.  Manne.) 

19)  Observations  diverses  recueillies  k  la  clinique  nationale  ophtalmo- 
logique  des  Quinze-Vingts.  Bullet,  de  la  clinique  nat.  opht.  de  Thos- 
pioe  des  Quinze-Vingts.  HI.  p.  55,  187.  (Ein  Fall  von  temporaler  Hemiopie 
mit  beginnender  grauer  Atrophie  des  Sehnerven  und  Herabsetzung  des  8 
auf  {]  2  Fälle  von  Hyperämie  und  grauer  Verfärbung  der  Sehnerven  mit 
funktionellen  Störungen  werden  auf  eine  Intoxikation  mit  Tabak  in  Folge 
des  Aufenthalts  der  erkrankten  Individuen  in  mit  Tabakrauoh  geschwänger- 
ten Räumlichkeiten  zurück  gefQhrt.) 

20)  Parissoti  et  Despagnet,  Fibrome  du  nerf  optique  (Supplement  au 
memoire  pnpliä  dans  le  numäro  de  d^cembre  1884).  Recueil  d*Opht.  p.  218. 

21)  Bampoldi,  ün  notevole  caso  di  neunte  retro-bulbare.  Annali  di  Ot- 
talm,   p.  202. 

92)  Schmidt,  E.,  Zur  Frage  von  der  Entzündung  des  Sehnerven.  Westnik 
oftalm.    Mai  ~  Juni.    p.  278. 

23)  Schweigger,  G. ,  üeber  Resektion  der  Sehnerven.  Arch.  f.  Augen- 
heilk.  XV.  S.  50  und  Arch.  Ophth.  XIV.  p.  228  (siehe  Abschnitt :  »sym- 
pathische Erkrankungen«). 

24)  Snell,  S.,  1)  Double  amaurosis;  2)  Paralysis  of  both  external  recti.  Brit. 
med.  Journ  I.  p.  881.  (Ad  2)  wird  nur  die  Beobachtung  der  Funktions- 
störung berichtet.) 

JahrMUrioht  f.  Ophthalmologie.  XVI.  1886.  27 


418  Pathologie , und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

25)  Sorokine,   Pilocarpin  bei  Neuritis  optica.     Weetnik  opht.  Mai  —  Juni 
p.  222.    (Erwähnung  eines  Falles  von  Heilung.) 

26)  Story,  J.  B.,  Hereditarj  amaurosis     Ophth.  Reyiew.  p.  83  und  Transact. 
of  the  Academy  of  medicine  in  Ireland.   III.    p.  23. 

27)  V  0  8  8  i  u  s,  Ueber  Sehner vengeschwQlste.    Berlin,  klin.  Wochenschr.  Nr.  18. 

28)  W  a  1  k  e  r ,  Q.  £. ,   Recovery  of  good  right  after  twenty  yearV  blindnefls. 
Lanoet.  1.    p.  1030. 

Nach  der  Mitteilung  von  Schmidt  (22)  wurden  unter  72,141 
Kranken  in  der  Augenklinik  in  Charkow  279  Falle  von  Neuritis 
optica  beobachtet,  bei  213  war  dieselbe  doppelseitig.  Sie  ist  häufiger 
bei  Männern,  am  häufigsten  in  dem  Alter  von  20 — 40  Jahren.  In 
120  Fällen  konnte  die  Ursache  festgestellt  werden :  in  36  fallen 
waren  Gehirnerkrankungen  (Tumoren,  Encephalitis  etc.)  vorhanden,  in 
86  Erkrankungen  der  Orbita  und  Trauma,  in  2  chron.  Intoxikation, 
in  34  Syphilis,  in  2  Fasten,  in  3  Schwangerschaft,  in  5  Herzerkran- 
kungen, in  8  Nierenerkrankungen,  in  2  Menstruationsstörungen,  in 
4  Infektionskrankheiten,  in  2  Erkältung,  in  1  Sympathische  Ueber- 
tragung. 

Bergougnoux  (6)  stellt  82  Fälle  von  Atrophie  der  Sehnerven 
zusammen,  welche  in  der  Klinik  von  Gay  et  zur  Beobachtung  kamen. 
Er  betont  die  relativ  grosse  Sterblichkeit  der  Erkrankten,  findet,  dass 
das  männliche  Geschlecht  im  Verhältniss  zum  weiblichen  wie  8  zu  1 
beteiligt  sei,  die  Häufigkeit  der  Atrophie  mit  dem  Alter  sich  steigere, 
und  führt  als  hauptsächlichste  Ursachen  an:  die  Tuberkulose,  die 
Gehirngeschwtilste,  die  Ataxie,  den  Alkoholismus,  die  Gehirnblutungen 
und  die  progressive  Paralyse. 

Holz  (15)  berichtet  über  eine  Atrophie  der  Sehnerven  bei  drei 
Geschwistern  (ein  Bruder  (wie  alt?),  zwei  Schwestern  im  Alter  von 
15'/*  und  22  Jahren),  welche  als  Atrophia  simplex  progressiva  ge- 
nuina  bezeichnet  wird.  Als  gemeinschaftliche  nur  graduell  verschie- 
dene Symptome  werden  angegeben:  tBeschränkung  der  Sehschärfe  und 
des  Farbensinnes  € ,  Einschränkung  des  Gesichtsfeldes  besonders  in 
vertikaler  Richtung  und  ophth.  die  Erscheinungen  einer  weisslichen 
Verfärbung  der  Papille.  Da  jeder  Anhaltspunkt  fKr  das  Entstehen 
des  Leidens  ausgeschlossen  ist,  so  bleibt  nur  Eines  übrig,  nämlich 
die  hereditäre  Belastung. 

Story  (26)  berichtet  über  eine  Familie  von  8  Köpfen,  in  wel- 
cher 5  (4  Brüder  und  eine  Schwester)  eine  Herabsetzung  des  Seh- 
vermögens zeigten,  die  als  hereditäre  Sehnervenleiden  angesehen 
werden.  Zwei  von  diesen  5  wurden  vom  Verf.  untersucht,  bei  den 
andern   wird   nur  aus  der  Anamnese   auf  das  Vorhandensein   eines 


ßetzobulbäre  NeariÜB.  419 

gleichen  Leidens  geschlossen.  Ein  Bruder  von  den  5  Gescbwistem 
starb  an  lEpilepsiec,  2  waren  im  Irrenhaus,  einer  litt  An  Excita- 
tionszustanden,  durch  Trunk  hervorgerufen.  Die  Auffassung  der  Seh- 
nerverkrankungen  als  hereditäre  durfte  um  so  grösserem  Zweifel  be- 
gegnen, als  bei  den  Schwestern  erst  im  40.  Lebensjahre  eine  Herab- 
setzung des  Sehvermögens  auftrat  und  ausser  atrophischer  Verfärbung 
der  Sehnervenpapille  mit  centralem  Skotom  beginnende  Katarakt  ge- 
fanden wurde. 

Händel  (13)  teilt  9  in  der  Univ.- Augenklinik  zu  Berlin  beob- 
achtete Fälle  von  akuter  Neuritis  des  Sehnerven  mit,  bei  welchen, 
wie  es  scheint,  das  ätiologische  Moment  immer  in  einer  Erkältung  be- 
ziehungsweise in  einer  Einwirkung  der  Zugluft  gesucht  wird.  »Es  ist 
daher  auch  nicht  merkwürdig,  wenn  wie  bei  den  3  Fällen,  bei  denen 
wir  als  Ursache  von  Sehstörung  Einwirkung  der  Zugluft  notierten, 
immer  nur  ein  Auge  der  Sehstörungen  befallen  sehen ,  nach  meiner 
Meinung  je  nach  den  Umständen  und  der  Möglichkeit  der  Einwir- 
kung der  Zuglüfte.  Wie  windig  es  mit  dem  genannten  aetiologischen 
Momente  steht,  zeigt  wohl  auf  das  Beste  Fall  9.  Eine  29j.  Patientin 
erzählt,  dass  sie  als  Putzmacherin  bei  einem  Bäcker  im  Verkaufs- 
laden dicht  neben  der  Thüre  gearbeitet  und  bei  jedesmaligem  Oeffnen 
derselben  stets  den  kalten  Wind  an  die  linke  Eörperseite,  an  das 
linke  Auge  bekommen  habe.  Diese  Erzählung  ist  genügend,  um 
gerade  diesen  Fall  als  besonders  eklatanten  erscheinen  zu  lassen,  zu- 
mal nur  das  linke  Auge  erkrankt  war,  wie  auch  der  Angabe  der 
Fat.  vollkommenes  Vertrauen  entgegengebracht  wird,  dass  sie  keine 
Lines  gehabt  habe.  Die  Behandlung  besteht  nun  darin,  dass  alle 
Patienten  schwitzen  müssen  ;  hatte  die  Schwitzkur  (20'-30mal)  wenig 
oder  gar  nicht  genutzt,  so  wurde  Jodkalium  (sie!)  verordnet:  »Wäh- 
rend der  Kur  ist  es  natürlich  notwendig,  die  Kranken  in  einem 
dunklen  Zimmer  zu  behalten  und  sie  vor  jeder  Erkältung  und  jeder 
Zugluft  zu  schützen  <• 

[Rampoldi  (21)  beobachtete  bei  einer  24jährigen,  anämischen 
und  amennorrhoischen  Bäuerin  eine  retrobulbäre  Neuritis  des  linken 
Auges  mit  vollständigem  Verlust  des  Sehvermögens,  deren  Auftreten 
der  Zeit  nach  der  ausgebliebenen  Menstruation  entsprach.  Schmerzen 
beim  Zurückdrängen  des  etwas  prominenten  Bulbus  in  die  Orbita, 
Papille  gleichmässig  kupferfarbig  geröthet,  ihre  Eontouren  etwas 
verwischt,  umgebende  Eetina  grau,  Venen  enorm  geschwellt,  pul- 
sierend, Arterien  kaum  sichtbar.  Das  rechte  Auge  normal.  Unter 
Anwendung  von  Blutegeln,    Aloe,   Digitalis  (wegen    Cardiopaimus) 

27* 


420  Pathologie  and  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

nach  ungefähr  einem  Monate  restitutio  ad  integrum.  Zur  Zeit  als 
im  nächsten  Monate  die  Menstruation  sich  hätte  einstellen  sollen,  traten 
statt  derselben  dieselben  Eirscheinungen  der  Neuritis  auf  dem  rechten 
Auge  auf,  wie  sie  auf  dem  linken  bestanden  hatten.  EbenfiEdls  Hei- 
lung rechts  mit  denselben  Mitteln.  Nachdem  die  Menstruation  unter 
weiterer  entsprechenden  Behandlung  sich  wieder  eingestellt  hatte, 
blieben  auch  die  Augen  dauernd  gesund.  Brettaue r.] 

Snell  (24)  beobachtete  eine  ToUständige  Blindheit  in  3  Tagen 
auf  dem  rechten  Auge  eingetreten  und  nach  kurzem  Zeiträume  in 
ebenso  schneller  Weise  auf  dem  linken;  ophth.  negativer  Befund. 
Die  Ursache  der  Funktionsstörung  wird  in  das  Ghiasma  verlegt. 

Swan  Burnett  (8)  berichtet  über  3  Fälle,  bei  welchen  die 
Erkrankung  des  Sehnerven  als  Folge  einer  Kompression  angesehen 
wird :  1)  angeblich  nach  einem  Schliß  auf  die  rechte  Schläfengegend 
wurde  ein  32j.  weibliches  Individuum  blind  auf  dem  linken  Auge. 
Es  zeigte  sich  eine  Atrophie  der  Papille  mit  Rückkehr  des  Gesichts- 
feldes nach  innen  oben  und  innen  unten,  später  Lähmung  des  I.,  III. 
und  YIII.  Nerven  auf  der  linken  Seite.  Teilweise  Wiederherstellung 
durch  antisyphilitische  Behandlung  und  Elektricität.  Es  wird  ein 
Gumma  in  der  Nähe  des  Foramen  opticum  angenommen;  2)  angeblich 
rheumatische  Entzündung  des  Zellgewebes  der  Orbita  mit  Abscess- 
bildung,  Neuritis  optica  in  Uebergang  zur  Atrophie.  Amaurose. 
3)  Exophthalmus  und  Paralyse  aller  Muskeln  des  rechten  Auges; 
Blindheit.  Die  Erscheinungen  verschwinden  unter  antisyphilitischer 
Behandlung,  auch  kehrt  etwas  Sehvermögen  zurück«  Weisse  Atro- 
phie des  Sehnerven.  An  dem  linken  Auge  war  schon  früher  die 
gleiche  Atrophie  mit  vollständiger  Ophthalmoplegie  aufgetreten. 

Parisotti  (20)  und  Despagnet  (20)  berichten  über  den  wei- 
teren Verlauf  des  im  vorigen  Berichte  S.  526  referierten  Falles.  Nach 
ungefähr  3  Monaten  erschien  die  Orbita  von  einer  Geechwulstmasse 
erfüllt,  und  es  wurde  eine  Exenteratio  orbitae  vorgenommen.  Zwei 
Tage  nach  der  Operation  Exitus  lethalis.  Es  wird  angegeben,  dass  der 
Tumor  aus  Bindegewebe  bestehe  und  augenscheinlicher  noch  als  früher 
der  Ausgangspunkt  desselben  die  äussere  Scheide  des  Sehnerven  sei. 
Es  wird  daher  die  Diagnose:  Fibrom  des  Sehnerven  aufrechterhalten. 

Nach  einer  Mitteilung  von  Vossius  (27)  war  bei  einem  19jähr. 
Mädchen  allmälig  eine  Protusion  des  linken  Auges  nach  vomen  ein- 
getreten. Das  Auge  Hess  sich  nicht  nach  hinten  in  die  Orbita  re- 
ponieren, die  Beweglichkeit  war  nach  oben  erheblich  beschränkt,  das 
Sehvermögen   auf  Fingerzählen   in   8  Fuss   Entfernung  herabgesetzt 


Krankheiten  der  Linse.  421 

bei  excentrischer  Fixation ,  die  obere  Hälfte  des  Gesichtsfeldes  defekt, 
die  Aussengrenzen  der  unteren  eingeengt.  Gelb  und  blau  wurde  auf 
grossen  Flachen  richtig  erkannt.  Ophth.  das  ausgesprochene  Bild 
der  Stauungspapille,  später  üebergang  in  Atrophie  und  Blindheit. 
In  der  Narkose  war  später  ein  cylindrischer  dem  Sehneryen  angeho- 
riger  Tumor  mit  glatter  Oberfläche  zu  fühlen.  Bei  der  Herausnahme 
des  Auges  zeigte  sich,  dass  der  Tumor  bis  ans  Foramen  opticum 
reichte  und  sich  nach  dieser  Richtung  hin  gleichförmig  zuspitzte.  Die 
wurstformige,  weiche  Geschwulst  begann  unmittelbar  am  Auge,  war 
von  der  stellenweise  verdünnten  Dura  überzogen,  und  auf  der  Schnitt- 
fläche von  grau-rötlichem  Aussehen.  Sie  besass  eine  Länge  Ton  37  mm 
und  war  um  das  3 — 4fache  yerbreitert.  Zupfpräparate  zeigten  sehr 
langgestreckte  Spindelzellen  mit  grossem  ovalem  Kerne  und  sehr  lang 
ausgezogenen  Ausläufer,  colloide  Tropfen,  reichliche  Blutgefässe  und 
es  wurde  daher  die  Diagnose  auf  Myxosarkom  gestellt. 


Die  Eranklieiteii  der  Linse. 

lieferent:   Dr.  Schrader  in  Gemeinschaft  mit  Prof.  Kuhnt 

1)  A  g  n  e  w  ,  G.  R. ,  Operation  for  tbe  remoyal  of  the  dislocated  crystalline 
lese.    (Americ.  ophth.  societj.)    Americ.  Journ.  of  Ophth.    II.   p.  142. 

2)  —  An  Operation   with  a  double  needle,   or  bident,  for   the  remoyal  of  a 
crystallina  lens    dislocated  into  the  yitreoas  Chamber.    Transact.  of  the 
americ  ophth.  boc.    Twenty-first  meeting.   p.  69  und  Med.  News.   XLVII. 
p.  284. 

3)  Alt,  A.,  Cataract  extraction  followed  bj  death.  Americ.  Journ.  of  Ophth. 
II.  p.  40.  (SOjähriger  Mann;  Tod  12  Tage  nach  der  Operation,  wahr- 
scheinlich an  Erschöpfung.) 

4)  A  r  e  n  8  ,  £d. ,  Ophthalmologische  Beobachtungen  und  Bemerkungen.  Lu- 
xemburg. 24  S.    (4.  Beitrag  zur  Pathogenese  des  grauen  Stars  nach  Typhus.) 

5) 5.   Spontane  Eataraktoperation  im  Verlaufe  Ton   Meningitis  cere- 

bralif.    £bd. 

6)  Arlt,  y. ,  Winke  über  Staroperation,  y.  Graefe*8  Arch.  f.  Ophth. 
XXXI.  8.  8.  1. 

7)  —  Verwendung  der  Reisinger'schen  Hakenpincette  bei  der  Eatarakt- 
eztraktion.    Ebd.  4.    S.  285. 

8)  Armaignac,  H.,  CJontusion  violente  de  Toeil  gauche  par  le  choc  d*un 
petard ;  perte  absolue  et  inst^ntant^e  de  la  vue;  disparition  compl^te  de 
riris;   luxation   du  cristallin  sans  le  corps  yitr^;  guerison  temporaire  ayec 


422  Pathologie  und  Therapie  der  Aogenkrankheiten. 

conserration  de  Toeil,   mais  suu  retour  de  la  TiBioo ;  cydite  ooBsAmtiTe; 

extraddon  du   crutallin  et   gu^rison  definitive.    Revue  cliniqae  d*OculiGt. 

V.  p.  1. 
9)   B  a  c  c  h  i ,  Sur  Textraction  linäaire  inf^rieore  de  la  cataracte  avec  ea  capiole, 

analyse  et  critique  du   memoire  du   Profee seur  Castorani.      Bull,  et 

m4m,  8oc.  franf.  d*opht.   III.   p.  70. 
10)   Barraquer,   D.  J. ,   Aplicaciön   de  sutura   en  la  operadön  de  la  ca- 

tarata.  Boletin  de  la  clinica  oftalm.  del  Hoepital  de  Santa  Cruz.    Nro.  8. 

p.  119. 
llj  Bayer,  Klinische  Mitteilungen.   2.  Reklination  einer  starigen  Linse.    Zeit- 
schrift f.  vergl.  Augenheilk.  III.    S.  75. 

12)  B^gue,  Corps  etranger  du  cristallin;  iridochoroldite  coas^utive:  enuc- 
l^tion.  Bulletin  de  la  clinique  nat.  opht.  de  Thospice  des  Quinze-vingts.  111. 
p.  53. 

13)  B  e  n  n  et ,  £.  H..  Note  on  a  readj  method  of  demonstrating  tbe  altemation 
of  the  sector  of  the  crystalline  lens.  Transact.  of  tbe  Academy  of  mediciae 
in  Ireland.    III.    p.  435. 

14)  B e r g e r ,  E. ,  Bemerkungen  zur  Zonulafrage.  y.  Graefe's  Arch.  f. 
Ophth.   XXXI.    3.   p.  93. 

15)  —  Ein  Fall  von  Erythropsie.  Centralbl.  f.  pract  Augenheilk.  Mal 
S.  140. 

16)  Berry,  George  A. ,  Note  on  the  after-treatment  of  cases  of  cataract 
eztraction.    Ophth.  Review,   p.  257. 

17)  Bettremieuz,  P. ,  ßtude  sur  Textraction  de  la  cataracte.  Arcfai?. 
d'Opht.    V.    p.  508. 

18)  Bi  cker  ton  ,  T.  H.|  Tranmatic  cataract;  absolute  disappearauce  of  lens 
and  capsnle  without  Operation;  perfect  vision  with?  power  of  accommo- 
dation.    Lancet  1.  p.  514. 

19)  Blanc,  L.,  Contribution  k  Tdtude  sur  Vextraction  du  cristallin  dans  sa 
capsole.    Gen^ve.    86  p. 

19a)  Bonagente,  Operazione  di  cateratta  dura  lenticnlare  e  capaulolenti- 
culare  per  expulsione  o  estrazione.     Roma. 

20)  Bos,  £.,  Des  cataractes  syphilitiques.  Thhae  de  Bordeaux.  (Eigenthüm- 
liehe  weiche  Katarakt  ohne  sonstige  Bulbus affektion  bei  sekundärer 
Lues.) 

20a)  Brettauer,  Drei  Fälle  von  spontaner  Aufsaugung  von  seniler  Katarakt 
bei  unverletzter  Kapsel.  Ber.  über  d.  XYII.  Vers.  d.  ophth.  Geaellsch.  zu 
Heidelberg.   S.  47.    (Diskussion  S.  53). 

21)  Brignone,  Secondo  caso  di  cateratto  diabetica    BolL  d*Oeal.   Sept.  1. 

22)  Bucklin,  C.  A. ,  Diagnosis  of  cataract  without  tbe  aid  of  on  ophthal- 
moscope.   Med.  Kecord.   New- York.  XXVIII.  p.  11. 

23)  Calisti,  £tude  sur  les  luxations  du  cristallin.    Lille  1884. 

23a)  Ch  auvet,  De  Textraction  de  la  cataracte  k  la  clinique  ophtalmologique 
de  la  Facult^  de  Bordeaux.    Thbse  de  Bordeaux. 

24)  Cheatam,  W.,  Report  of  sixty-three  cases  of  extraction  of  oataraet.  Arch. 
Ophth.    New- York.  XIV.  p.  1. 

25)  Chilton,  R.  H.,  Cataract  extraction;  fluid  vitreous.  Texas  Gour.-Rec. 
med.  II.  p.  142. 


Krankheiten  der  Linse.  423 

%)    Coppez,  2.  De  Top^ratton  de  Ja  cataracie  molle  par  aspiration.  Archiv. 

d'Opht.   p.  178.    Rev.  d'ocuL  Nr.  6.   p.  137,  177.    (Sociötä  fran9.  d'Opht.) 

und  Bullet,  m^m.  soc.  fran^.  d^Opht.   III.   p.  77. 
27)    Cresa,  J.  F.,  Symmetrica! dislocation  of  lensee upwards  congenital.  Trans. 

of  the  opbth.  soc.  of  the  nnited  kingd.    V.   p.  111. 
2S)    Cuignet,  Cataraote  traumatique  sans  ouvertare  de  la  cristallotde.    Be> 

cneil  d'Opht  p.  198. 
29]  Gzermak,    W.,  Zar  Zonulafrage.    y.  Graef  e's  Arch.   f.  Ophth.  XXXI. 

1.  8.  79. 
80]    —  Erwiederung  auf  Dr.  Dessaner^s  im  Jalihefte   dieser  Monatsblätter 

enthaltene  Bemerkungen  zu   meiner  Arbeit  über  die  Zonula.     Elin.   Mo- 

natsbl.  f.  Augenheilk.    S.  410. 
31]    —  Erwiederung  auf  Herrn  Dr.  Berger's  Bemerkung  »Zur  Zonulafrage«. 

y.  Graef  e's  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.    4.    S.  295. 
39   —  Berichtigung.   Ebd.  1.  S.  306. 
39    Derby,  Hasket,  ünintentional  artificial  ripening  in  acase  of  zonular  ca- 

taract.    Boston  med.  and  surgic.    Journ.  CXII.  p.  268. 
34    Dehenne,Dn  traumatisme  en  Chirurgie  oculaire.   Semaine  m^dic  N.  17 

(Schiebt    unter    Umständen    die    Misserfolge    bei    Eataraktoperation    auf 

Malaria.) 
3i)    —  A.,  De  rinteryention  ohirurgioale  dans  la  luxation  du  cristallin.    Union 

m^ic.    Nro.  92.  p.  26. 
33)   Dessauer,  Zur  Zonulafrage.    Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.    S.  314. 

37)  Dickey,  J.  L.,  A  case  of  congenital  ectopia  lentis.  Am.  med.  of  med. 
scienc  Fhila.  LXXXIX.  p.  491.  (Luxation  rechts  nach  oben  innen,  links 
nach  oben.) 

38)  Dörr,  Bericht  Über  die  ophthalmologische  Thätigkeit  in  den  Jahren  1881 
bis  1884  und  über  weitere  100  Star-Extraktionen  nach  A.  y.  Graefe*B 
Methode  nebst  einer  kurzen  Mitteilung  über  die  Blindenanstalt  in  Han- 
noyer  und  eine  Zusammenstellung  der  Erblindungsursachen  der  jetzigen 
Zöglinge.    Hannoyer. 

39)  Dujardin,  Extraction  de  cataracte  par  un  nouyeau  proc^d.  Journ. des 
scienc.  mäd.  de  Lille.    Vif.  p.  805. 

40)  Duyse,  yan,  Deux  cas  d'erythropsie.  Beyue  g^närale  d*Opht.  Nro.  5. 
p.  197. 

41)  Ey senke,  Ueber  die  ungünstige  Wirkung  des  Cocains  bei  Kataraktope- 
rationen.   Westuik  ophth.    Nro.  6.    8.  406. 

42)  Falchi,  Sulla  lussazione  del  cristalino  sotto  la  congiuntiya.  Annali  di 
Ottalm.    XIV.   p.  304. 

48)  —  £tude  anatomique  et  clinique  sur  la  cataraote  de  Morgagni  Arch.  ital. 
de  biol.  VI.  p.  341. 

44)  Fano,  Cataracte  capsulo-lenticulaire  compl^te.  Extraction  par  kdratomie 
supdrieoie.    Journ.  d^Oculist.    Nro.  151.    p.  81. 

45)  —  -  Hdmorrhagie  intraoculaire  cons^cutiye  k  Textraction  de  cataracte. 
Journ.  des  scienoes  med.  Sept.  (Geringe  Blutung  am  5.  Tage  nach  der 
Extraktion;  gute  Heilung.) 

46)  F  i  e  u  z  a  1,  Du  meilleur  proc^d^  d'extraction  de  la  cataracte  senile.  Bullet, 
de  la  clinique  nat  opht.  de  Thospice  des  Quinze-Yingts.    III.     p.  81. 


424  Pathologie  und  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

47)  Frost,  A. ,  Sapposed  power  of  accommodation  in  aphakic  eye.    Lanoet. 
I.    p.  756. 

48)  Galezowski,  Des  cataractes ;    leur  fr^nenoe  relativemeDt  aox  aatrei 
Recueil  d'Opht.    p.  257. 

49)  —  Des  cataractes  et  de  leur  traitement.    1.  fibsc  8.   Paris,  Alcan.   259  ). 

50)  —  De  la  marche  et  da  pronostio  des  cataractes.     Becoeil  d*Opht.   p.  25^. 

51)  —  Emploi  des  rondelles  de  g^latine  pour  rocclusion  de  la  plaie  cornäeme 
apr^B  reztraction  de  la  cataracte.    Ibid.  p.  577. 

52)  —  Traitement  chirnrgical  de  la  cataracte.    Progr^  m^dic.   p.  409.    Nr.46 
et  47. 

53)  —  Traitement  m^ical  de  la  cataracte.    Becoeil  d*Opht.   p.  303  et  457. 

54)  —  Traitement  de  la  cataracte.    Ibid.    p.  323. 

55)  —  Ooclusion   de   la  plaie   comäenne   apr^s   Textraction   de  la  catarac«. 
Acad.  de  m6dec.  S^nce  da  6.  Octobre. 

56)  —  De  reztraction  de  la  cataracte  sans  iridectomie  et  des  soins  consäcntiB. 
Archiv.  d'Opht.    p.  175.    (Sociät^  fran?.  d'Opht.) 

57)  —  Lezione  clinica  su  Toperazione  della  cataratta.  Gior.  internaz.  d.  c. 
med.    Napoli.    n.  s.    YII.    p.  162. 

58)  —  0  operacyi  zäckey  i  opatrunka  przeciwgni-Inym.  (Staroperation  mt 
antiseptiechen  Verbänden.)    Medycyna,  Warszawa.    XIII.    p.  293. 

59)  —  Soins  pr^minaires  &  donner  auz  malades  avant  ]*op^ration  de  la  ca- 
taracte.   Becaeil  d^Opht.    p.  721. 

60)  G  a  1 1  e  n  g  a  ,  G. ,  Secondo  contribato  allo  stadio  della  matorazione  art- 
ficiale  della  cataratta.    Gazz.  d.  clin.  Torino.    XKI.   p.  51,  67. 

61)  6  a  y  e  t ,  Eesai  sur  le  retour  de  Textraction  de  la  cataracte  k  la  mäthod« 
fran^aise.    Lyon  m^d.    XLIX.   p.  143. 

62)  G  i  r  a  r  d ,  Cataractes  secondaires  et  ressources  op^ratoires ;  notre  fourche 
&  iridectomie.    Revue  tnmestr.  d^opht.  pratique.   p.  1.    Octobre. 

63)  —  H^morrhagies  post-opäratoires.    Ibid.    April,    p.  1. 

64)  Gorecki,  Conduite  ä  tenir  dans  les  cas  de  cataracte  incompl^tes.  Prac- 
ticien.   p.  599. 

65)  G  u  a  i  t  a ,  L.,  A  proposito  delP  esame  anatomico  di  due  balbi  oculari 
operati  di  ablazione  della  cataratta;  contribozione  air  anatomia  ed  alla 
fisio-patologia  delF  occhio,  e  studio  teorico-pratico  sui  varii  processi 
operativi,  basato  su  duecento  operazioni.  Gior.  internaz.  d.  scienc.  med.  n. 
8.    VlI.    p.  47,  136. 

66)  H  a  g  e  n  T  0  r  n ,  0. ,  Ein  Fall  von  Entfernung  des  luzierten  Linsenkemes 
durch  eine  von  der  üblichen  abweichenden  Methode.     Centralbl.  f.  prakt 

Augenheilk.    Juni.    S.  176. 

67)  Haltenhof,  Klinische  Mitteilungen.  1.  Diabetische  Katarakt  bei  einem 
Hunde.    Zeitschr.  f.  vergl.  Augenheilk.    III.    S.  65. 

68)  Harlan,  G.  C. ,  Two  cases  of  subconjunctival  luxation  of  the  lens. 
(Americ.  ophth.  society.)  Americ.  Journ.  of  Ophth.  II.  p.  144.  (Operation 
erzielte  einen  guten  Erfolg.) 

69)  —  Two  cases  of  subconjunctival   dislocation  of  the  lens.    Ibid.    p.  140. 

70)  Hewetson,  H.  B.,  Antiseptic  precautions  during  cataraot  and  other 
Operations  on  the  eye  by  means  ofM.  Mayo  Robson^s  dry  Eocalyp- 
tue-spray  and  dry-dressings.    Brit.  med.  Joom.    II.    p.  644. 


Krankheiten  der  Linse.  425 

71)  Higgins,  C,  Eight  caees  of  eataract  Operations  in  aged  patients;  care. 
Lancet.  I.  p.  249. 

72)  —  Cataract  extractions.  Transact.  of  the  ophth.  soc.  of  the  united 
kingd.  y.  p.  116.  (200  Extraktionen;  kleiner  Lappen  oder  Liebreic bi- 
scher Schnitt ;  87,5  %  gnte  Erfolge.) 

73)  Hirschberg»  Klinische  Kasuistik.  3)  Sch&delmissbildung  neben  Schicht- 
star.   Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    August. 

74)  Hock,  Cataracta  consecntiva  post  iridocyclitidem ;  Eztractio  cataractae 
sine  Capsula  im  rechten  Auge  ;  Pupillarverschluss  am  linken  Auge  in  Folge 
▼on  Hinaufgezogenwerden  der  Iris  gegen  die  Wunde.  Iridotomie;  Hei- 
lung.   Wien.  med.  Blatter,   p.  1309. 

75)  Eazaurow,  Fall  von  Extraktion  eines  Stars,  der  40  Jahre  bestanden 
hat.     Wratsch.    Nr.  39. 

76)  Eönigstein,  L.,  Oculistische  Mitteilungen.  2)  Diplopia  monooularis  in 
oculo  eataractoso.     Wien.  med.  Presse.    Nr.  19,  21  und  27. 

77)  Landesberg,  M.,  Zur  Kenntniss  der  transitorischen  Psychosen  nach 
Star  Operation.    Centralbl.  f,  prakt.  Augenheilk.    Mai.    S.  134. 

78)  —  Transient  insanity  foltowing  Operation  for  cataract.  Med.  &  surg.  Re- 
porter.  LIII.   p.  425. 

79)  Leplat,  L.,,  De  la  cataracte  cong^nitale.  Extrait  des  Annal.  de  la  so- 
ci4i6  m^.  chir.  de  Li^ge.    XXIV.   p.  376. 

80)  M  c  K  e  o  w  n»  W.  A.,  Intracapsolar  injection  of  water  in  cataract  extrac- 
tion.    Ophth.  Review,   p.    345. 

81)  Martin,  De  Tt^tiologie  de  la  cataracte.  Archiv.  d*Opht.  p.  168.  (So- 
ciötä  fran^.  d'Opht.) 

82)  Mathewson,  A.,  A  case  illustrating  the  natural  history  of  cataract. 
Transact.  of  the  americ.  ophth.  society.    1884. 

88)  Minor  Lancelot,  J.,  Removal  of  a  piece  of  steel  from  the  crystalline 
lens  with  electromagnet.  Transact.  of  the  americ.  ophth.  soc.  Twenty- 
first  meeting.    p.  97   und   Americ.  Joum.  of  Opht.    II.    p.  153. 

84)  Nettleshi  p,  The  dissappareance  of  diabetic  cataract.  Ophth.  society 
of  the  united  kingdom.    14.  Mai. 

85)  Nordmann,  Case  of  Morgagnian  cataract  (fluid  hypermature)  with 
transparent  fluid  cortical.    Arch.  Ophth.   XXV.    p.  258. 

86)  —  G.  A. ,  Om  Konstgjord  starrmognad.  (Künstliche  Reifung  des  Stars.) 
Belsingfors  und  Hygiea.    XVII.   p.  584. 

^7)  Oettinger,  Die  kflnstliche  Reifung  des  Stars.    Inaug.-Diss.    Breslau. 

88)  Panas,  Du  choix  du  meilleur  proc^^  d*extraction  de  la  cataracte. 
Archiv.  d*Opht.    V.    p.  289,  299. 

89)  —  Sui  Top^ration  de  la  cataracte.    Semaine  m^d.   Nr.  15.   p.  256. 

90)  Power,  Black  cataract.  (Ophth.  soc.  of  the  united  kingdom.)  Opht.  Re- 
view,  p.  217. 

91)  Prouff,  Capsulotomie  simple,  avec  le  kystitome,  et  capsulotomie  croisoe, 
dans  les  cas  de  cataracte  secondaire  produite  par  des  d^p6ts  vitreux  on 
des  opacit^i  sur  la  capsule.    Rev.  clin.  d'ocnl.   V.    p.  89. 

92)  Purtsc  her,  0.,  Weitere  Beiträge  zur  Frage  der  Erythropsie.  Centralbl. 
f.  prakt.  Augenheilk.    Februar  und  M&rz.    S.  48  und  72. 

93)  R  e  d  a  r  d,  Note  sur  les  proc^d^s  opäratoires  k  employer  ponr  la  cataracte 


426  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

mol]e.    Archiv.  d*Opht   p.  175.    (Soci^t^  franf.  d*Opht)  und  Franee  m^ 
Nr.  94.    p.  1126. 

94)  B  e  n  8  8,  ▼.,  OphthalmologiBche  Mitteil ongen  aiu  der  sweiten  Universitftta- 
Augeoklinik  in  Wien  (o.  a.  Staroperationen,  Iridektomien ).  Wien.  med. 
Presse.   Nr.  22,  24,  25,  28—42,  45. 

95)  Robinski,  S. ,  UnterBuchuDgen  Ober  die  »spindelförmigen  Lücken«  der 
physiologischen  und  pathologischen  Aagenlinsen.  Berlin,  klin.  Wochen- 
sehr.   Nr   23. 

96)  —  üntersnchnngen  sur  Anatomie,  Physiologie  und  Pathologie  der  Augen- 
linse.   Deatsch.  med.  Wochenschr.    1886.    Nr.  1. 

97)  Bog  man,  A.,  Un  cas  de  cataraete  tranmatique  op^rä  par  Faapiration. 
Annal.  d^Ocnlist   T.  XCIV.  p.  126. 

98)  Böhmer,  Cataraete  et  cocaine.    Bey.  mäd.  de  Test.  Nancy.  XVII.  p.  513. 

99)  B  oosa,  John  B.  St.,  Bemarks  on  the  eztraction  of  the  erystalline  lens 
in  its  capsule.  Transact.  of  the  americ.  ophth.  soc.  Twenty-first  meeting. 
p.  27.  Americ.  Journ.  of  Ophth.  II.  p.  148  und  New- York  med.  Joam. 
p.  164. 

100)  Sachs,  Th.,  Ueber  Pneumonie  nach  Stareztraktionen.    Bericht  d.  natar« 

wissensch.-med.  Vereins  in  Innsbruck.   XIV.  1883—4.   S.  44. 

101)  Salomon,  J.  V. ,  Clinical  lectnre  on  congenital  cataract.  Lanoet.  IL 
p.  375. 

102)  Santos-Fernandes,  J.,  (Operation  de  la  catarata  antes  de  tn  per- 
fecta madnrez.  Bev.  esp.  de  oftal.  sif.  etc.  IX.  p.  193  und  Gr6n.  m^.- 
quir.  de  la  Habana.    XI.   p.  407. 

103)  —  Contraindicacion  de  la  cocaina  en  las  operaciones  de  catarata.  An.  r. 
Acad.  de  cien.  med.  de  la  Habana.  1884 — 5.  XXI.  p.  495  and  Bot.  de 
med.  y  cirurg.  pr&ct.    XVII.    p.  14. 

104)  Sehen  kl,  Qeber  hundert  Frontaleztraktionen.  Prager  Med.  Wochen- 
schr. Nr.  32.  (96  gute,  7  teilweise  Erfolge,  1  Verlust  (Dacryocystitis); 
darunter  8  komplizierte  Katarakte.) 

105)  Schiess-Gemnseus,  Ein  Beitrag  zur  Lehre  von  den  angebomen 
Linsenanomalien.    ▼.  Graefe*8  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.    4.    S.  53. 

106)  Schiötz,  Hj.,  Ein  Fall  von  hochgradigem  Hornhautastigmatismus  nach 
Stareitraktion.  Besserung  auf  operativem  Wege.  Arch.  f.  Angenheilk. 
XV.    S.  178. 

107)  Schmidt-Bimpler,  H.,  Zur  Extraktion  centraler  rudimentftrer  Stars 
und  dicker  Nachstare.    Centralbl.  f.  prakt.  Angenheilk.    Juni.   S.  161. 

108)  Sedan,  Note  eur  un  corps  ^tranger  du  crisiallin.  Becneil  d*Opht. 
p.  734. 

109)  Staderini,  C,  Due  casi  di  rarissima  affezione  morbosa  della  leote 
criatallina  e  del  suo  legamento.  Ann.  di  Ottalm.  XIV.  p.  519.  (1.  Dop- 
pelseitige angeborne  Cataracta  arida  pendula  mit  geringem  Buphthalmus 
bei  einem  18jährigen  Individuum.  —  2.  Spontane  Luxation  ohne  Einwir- 
kung eines  Trauma  einer  unvollständig  kataraktOsen  Linse  in  den  Glas- 
kOrperraum  bei  einem  60jährigen  Manne  in  Folge  Barefiftction  der  Zo- 
nula  Zinnii.) 

HO)  Streatfield,  Cataract-Extraction.  Transact.  of  the  opht.  soc  of  the 
Unit,  kingd.    V.    p.  118. 


Erftükheiten  der  Lider.  427 

111)  Ssili,  A.,  üeber  Erythropeie.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenbeilk.   Februar. 

112)  Tannahil,  J.  F.»  Diabetic  cataract.  SpontaDeons  resolation.  Brit. 
med.  Jonrn.    L    p.  226. 

113)  Teilt  als,  De  la  Inxation  spontan^e  dn  cristallin.  Bull,  et  m^m.  Soc. 
fran9.d'0pbi  III.  p.  77  und  Archiv.  d'Opht.  p.  171,   (SociöW  fran?.  d'Opbt.) 

114)  Tb i  band,  Consid^rations  sur  un  nouveaa  traitement  mddioal  de  la 
oataracte,  suivies  de  Tingt-sept  observationa.    Viohy. 

115)  Trousseau,  Gataracte  traumatique  op^r^e  et  gii^rie  par  raspiration. 
Union  mädic    27.  Aoüt.    p.  325. 

116)  Vacber,  L. ,  De  l'aatigmatisme  considär^  comnie  une  des  causee  de  la 
catarncte.     Bull,  et  m^m.  Soc.  fran^  d*opbt.    III.    p.  85. 

117)  —  Pinoe  k  double  fixation  et  pince  k  capsulotomie.  Archiv.  d*Opht.  V. 
p.  167.    (Sodätä  fran9.  d*Opht ) 

118)  Virchow,  H,  (Jeber  den  Bau  der  Zonula  und  des  Petit'schen  Kanalea 

Arch.  f.  Anat.  und  Physiol.    (Pbysiol.  Abt)    S.  164.    (Verhandl.  d.  phy- 
siol.  Gesellsch.  zu  Berlin.) 

119)  W  a  d  B  w  0  r  t  h  ,  0.  F. ,  Luxation  of  lens  beneath  T  e  n  o  n*8  capsule. 
(Americ.  ophth.  society.)  Americ.  Journ.  of  Ophth.  II.  p.  144  und  Boston 
med.  and  surgic.  Journ.    CXIII.    p.  507. 

120)  Waldhauer,  C.  sen.,  Zwei  Fälle  von  Cataracta  punctata,  v.  6 r a  e- 
f  e's  Arch.  f.  Ophth.    XXXL    1.    S.  249. 

121)  —  Quatre  cas  de  cataracte  diabetique.    Revue  g^n^rale  d^Opht.    p.  1. 

122)  Walker,  G.  E. ,  Notes  on  a  case  of  dislocation  of  the  lens  into  the 
vitreous  Chamber;  successful  extraction.  Boston  med.  and  surgic  Journ. 
CXIIL   p.  500. 

123)  Webster  Fox,  L. ;  Clinical  observations.  (1.  Congenital  cataract  in 
both  eyes  successfully  operated  on  in  a  patient  sixty  years  ago.)  Americ. 
Journ.  of  Ophth.  IL  p.  154.  (2  Fälle  von  congenitaler  Katarakt ,  die 
nach  60  resp.  32  Jahren  mit  Erfolg  operiert  wurden.) 

124)  Webster,  D. ,  Extraction  of  a  lens,  dislocated  into  the  vitreous,  with 
the  aid  of  Dr.  A  g  n  e  w  s  bident.  Transact.  of  the  americ.  ophth.  soc. 
Twenty-firat  meeting.    p.  76   und   New- York  med.  Record.    8.  Aag. 

125)  Wecker  de,  Ätiologie  de  la  cataracte.    Rev.  clin.  d'ocul.    p.  257. 

126)  —  Les  cases  du  suppuration  et  d'inflammation  apr^s  Textraotion  de  la 
cataracte.    Annal.  d*Oculist.  T.  XCIV.  p.  224  und  Paris.    14  p. 

121)    —  Les  indications  de  Textraction  simple.    Ibid.    p.  29    und  Paris.    19  p. 

128)  —  L*extraction  simple.  Paria,  Adrien  Delahaye  et  Emile  Decroenier  und 
Rev.  argent.  de  cien.  m^.  Buenos- Aires.    II.   p.  195. 

129)  —  La  extracciön  simple  y  sus  indicationes.  Bolle tin  de  la  clinica  oftalm. 
del  Hospital  de  Santa  Cruz.    Niim.  5.    p.  65    und   Nüm.  6.   p.  51. 

130)  Wicherkiewicz,  B. ,  Geber  ein  neues  Verfahren ,  unreife  Stare  zu 
operieren,  nebst  Beitrag  zur  Augen-Antiseptik.  Klin.  MonatsbL  f.  Au- 
genbeilk. S.  478  und  Gaz.  lek.  Warazawa.  V.    p.  505. 

131)  Williams,  H.  W.,  Simple  cataract  extraction.  Boaton  med.  and  surg. 
Journ.   Okt.   p.  385. 

132)  Wolfe,  J.  R.,  Does  the  position  of  the  aection  in  cataracts  Operations 
inBuence  suppuration  of  the  oornea ;  and ,  if  so »  what  part  is  played  by 
septic  inüeotion?    Brit.  med.  Journ.  I.    p.  234. 


428  Pathologie  und  Therapie  der  AngenkrankheiteiL 

133)  W  0  If  e  I  J.  R.,  On  the  method  of  obviating  the  riska  of  failare  in  ope- 
ratioDB  for  cataract.    Med.  Times  &  Gac.  I.  p.  44. 

134)  Y  0  u  n  g,  L.  F.,  Cocaine  and  cataraot  at  Lahore.    lodian  med.  Qai.  Cal- 
catta.    XX.    p.  146. 

Arena  (4)  sah  bei  zwei  jagendlichen  Individuen,  Bruder  und 
Schwester,  nach  einem  überstandenen  schweren  Typhus  sich  im  Ver- 
laufe eines  Jahres  eine  beiderseitige  totale  Katarakt  entwickeln. 
Die  Augen  boten  sonst,  was  Pupillarreaktion,  Spannung  und  Gesichts- 
feld anlangt,  normale  Verhaltnisse  dar;  der  Gesundheitszustand  der 
Patienten  selbst  war  wieder  ein  ungestörter.  Der  Heilungsverlaof 
nach  der  Extraktion,  die  mit  Lappenschnitt  und  ohne  Iridektomie 
vollzogen  wurde,  war  ein  überaus  glatter  (Entlassung  am  12.,  14., 
resp.  15  Tage),  die  Sehschärfe  mit  entsprechendem  Glase  ^^  und  ^}. 

Spontane  Aufsaugung  einer  senilen  Katarakt  bei  unverletzter 
Kapsel  konnte  Brettauer  (20a)  3mal  beobachten.  Der  erste  Fall 
findet  sich  im  Wesentlichen  schon  veröffentlicht  in  Graefe-Sae- 
misch,  Handb.  d.  Augenheilk.  V.  p.  309. 

Der  zweite  Patient  war  von  Brettauer  am  rechten  Auge 
mit  Erfolg  nach  v.  Graefe  an  Katarakt  operiert  worden.  Auf  dem 
linken  Auge  bestand  damals  eine  noch  nicht  reife  Kernkataraki 
Vierzehn  Jahre  später  konnte  folgender  Befund  linkerseits  konstatiert 
werden:  tiefe  vordere  Kammer,  Irisschlottern,  vordere  Kapsel  un- 
verletzt; hinter  der  letzteren  nach  Atropinmydriasis  ein  linsen- 
förmiger, etwa  senfkorngrosser  Körper,  offenbar  der  Rest  des  auf- 
gesaugten Linsenkernes.  Die  Linsenmasse  bildet  eine  halbflüssige, 
von    Cholestearinkrystallen    durchsetzte    Masse.      Fundus    deutlich; 

S  mit  +  07  =  s^.     Vier  Jahre   smter  ist  von    dem    Kemrudiment 

nichts  mehr  zu  entdecken,  doch  scheint  aus  einer  scharfen  Lücke 
am  unteren  Pupillarrande,  die  das  schönste  rote  Licht  durcUässt, 
der  Schluss  gestattet  zu  sein,  dass  sich  der  Kapselsack  unten  von  der 
Zonula  getrennt  hat. 

Im  dritten  Falle  war  es  eine  48jährige  Frau,  der  eine  rechts- 
seitige Kemkatarakt  mit  sehr  gutem  Erfolge  von  Br.  extrahiert 
worden  war  und  die  zu  der  gleichen  Zeit  auf  dem  linken  Auge  eine 
beinahe  reife  Kemkatarakt  zeigte.  Dreizehn  Jahr  später  gab  Patientin 
an,  dass  sie  mit  dem  linken  Auge  zu  sehen  beginne.  Die  Linsen- 
masse zeigte  die  Beschaffenheit  des  vorigen  Falles,  der  Kemrest 
hatte  eine  ungefähre  scheinbare  Grösse  von  3  und  grosste  Dicke  von 
1,5  mm  und  schnellte  bei  Blick- Veränderungen  bis  in  die  Mitte  der 


Schiohistar  und  Scb&delmissbildung.  429 

1        ß 
Pupille,     S  mit  +  oT  ==  q  i  beinahe  etwas  schärfer  als  auf  dem  ope- 

rirten  rechten  Auge. 

In  der  Diskussion  über  den  Gegenstand  teilt  Berlin  einen 
Fall  mit,  wo  sich  die  im  Anschluss  an  eine  spontane  Iritis  entstandene 
LinsentrQbung  innerhalb  weniger  Monate  so  aufhellte,  dass  mit  einem 
Starglase  J  a  e  g  e  r  1 .  gelesen  wurde.  Becker  beobachtete  die  gleiche 
Erscheinung  bei  einer  komplicierten  jugendlichen  Katarakt,  die  sich 
im  Anschluss  an  eine  specifische  Iritis  entwickelt  hatte,  und  deren 
Fortschritte  bis  zur  Cataracta  accreta  matura  Becker  verfolgen 
konnte.  5  Monate  nach  der  Reife  des  Staares  begann  dessen  spontane 
Resorption.  Auch  hier  fanden  sich  Cholestearinkrystalle.  Der  Fundus 
war  schliesslich  deutlich  zu  sehen,  8  mit  +  10  D=^.  Hervorzuheben 
ist  nur,  dass  vor  Entstehen  der  Katarakt  eines  fast  vollständigen 
Pupillarabschlusses  halber  eine  allerdings  vollkommen  normale  Iri- 
dektomie  gemacht  worden  war.  —  Leber  verspricht  die  Ver- 
öffentlichung eines  weiteren  Falles.  Im  übrigen  kommt  man  überein, 
den  fraglichen  Process  statt  »spontaner  Aufhellnngc  »spontane 
Resorption  der  kataraktösen  Linse  ohne  Hinterlassung  von  Kapsel- 
trübungc  zu  nennen.  — 

Goppez  (26)  hat  in  den  letzten  Jahren  81  mal  die  Aspiration 
bei  der  Staroperation  verwendet;  davon  waren 

14  kongenitale, 
14  weiche  und 
45  traumatische  Katarakte. 

Bei  letzteren,  zumal  wenn  sie  frisch  sind,  leistet  die  Methode 
Vorzügliches;  wenn  die  Verletzung  alter  ist,  kann  ein  kleiner  Kern 
zurückbleiben,  den  man  entweder  für  sich  extrahiert  oder  der  Re- 
sorption überlässt.  Zu  grosse  Dichtigkeit  der  Rindenmassen,  Gegen- 
wart eines  Kernes  und  geringer  Glaskörperverlust  sind  die  Nachteile 
für  und  bei  dem  Verfahren.  Direkt  kontraindiciert  ist  die  Aspiration 
bei  kernhaltigen  unvollständigen  und  bei  flüssigen  Katarakten. 

Redard  (93)  empfiehlt  gleichfalls  die  Aspiration  bei  weichen, 
kongenitalen  oder  traumatischen  Staaren,  dann  nach  mehrfachen 
Discissionen  und  bei  Nachstaren.  Er  zieht  den  Tubus  der  Bow- 
m  an  naschen  Spritze  vor  und  hat  an  demselben  ein  Ventil  anbringen 
lassen,  um  den  Rücktritt  der  Luft  zu  verhindern. 

In  der  Diskussion  bestreitet  Chibret  die  Möglichkeit,  halb- 
feste Kortikalmassen  durch  das  Verfahren  zu  entfernen. 

Die    Kombinationen    von   Schichtstar    und   Schädelmissbildung 


430  Pathologie  and  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

bereichert  Hirschberg  (73)  tun  eine  Beobachtung  eines  Knaben, 
den  er  mit  7  Monaten  an  einem  beiderseitigen  feinen  und  nicht  sehr 
grossen  Scbichtstar  mit  Erfolg  operierte.  Als  der  Knabe  4  Jahre 
alt  war,  wurde  von  Mendel  Idiotie,  Kontraktur  der  Nacken- 
muskeln und  beider  Ellbogen*  und  Kniegelenke,  Paralyse  der  Beine 
und  Dysarthrie  konstatiert.  Yirchow  hielt  den  Fall,  der  eine  spat 
yerknöcherte  vordere  Fontanelle  mit  hinter  ihr  liegender  kompen- 
satorischer Erhobung  und  mit  einem  vollständig  abgeplatteten  Hinter- 
kopf zeigte,  für  eine  prämature  Ossifikation,  vielleicht  im  Gebiet 
der  seitlichen   Coronaria* 

Eine  angeborene  Formanomalie  beider  transparenter  Linsen  sah 
Schiess-Gemuseus  (105)  bei  einem  12jährigen  Knaben.  Die 
äusserlich  im  wesentlichen  normal  aussehenden  Augen  zeigten  bei 
der  geringsten  Bewegung  ein  starkes  Schlottern  cler  unteren  Hälfte 
der  Iris.  Nach  Erweiterung  der  Pupillen,  die  nur  eine  massige  war, 
markierte  sich  bei  Durchleuchtung  eine  scharfe,  nur  am  rechten 
Auge  mit  2  medialen  Einkerbungen  versehene,  horizontal  verlaufende 
schwarze  Linie,  die  den  unteren  Rand  der  defekten  Linse  darstellie. 
An  dem  Bande  waren  focal  die  Zonulafasem  in  ihrem  Ansatz  als 
feine,  abwärts  verlaufende,  parallele  Streifchen  sichtbar.  Der  Linsen- 
reflex war  an  normaler  Stelle,  die  Linse  selbst  zeigte  keinerlei 
Lokomotionen  und  nur  am  rechten  Auge  eine  kleine  Trübung  in 
den  hinteren  Schichten.  Ausser  rareficiertem  Chorioidealpigment  und 
einer  atrophischen  Papillensichel  war  im  Fundus  nichts  abnormes. 
Bei  enger  Pupille  bestand  eine  Myopie  von  —  12  resp.  16  mit 
S  =  f  resp.  ^,  bei  weiter  eine  Hypermetropie  von  +  7  resp.  +  4,5 
mit  S  =  f — f.  Kein  Astigmatismus,  keine  Diplopie.  Der  Autor  sucht 
die  Ursachen  der  Anomalie  in  einer  mangelhaften  Entwicklung 
einzelner  Aeste  der  A.  hyaloidea. 

Waldhauer  (120)  operierte  in  jüngster  Zeit  2  Fälle  von 
Cataracta  punctata,  die  einzigen  der  Art  unter  seinen  900  bis  jetzt 
gemachten  Extraktionen.  Er  beschreibt  eingehend  die  Natur  der 
genannten  Linsentrübung,  wie  sie  sich  in  den  beiden  Fällen  jedesmal 
beiderseitig  darbot,  in  der  Gestalt  von  feinen,  sandkomgrossen, 
grauweissen^  in  der  Nähe  des  Linsenkerns  gelblich  aussehenden 
Punkten,  die  die  ganze  Linsenmasse  durchsetzten.  In  allen  vier 
Augen  war  zugleich  eine  Art  hinterer  Polarkatarakt  vorhanden, 
sonst  aber  bot  der  Fundus,  wie  sich  nach  der  Operation  zeigte, 
durchaus  normale  Verhältnisse.  Die  eine  Kranke  war  55  Jahre  alt, 
die   Cataracta    punctata   des   einen   Auges    jedoch   schon   in   ihrem 


Methode  der  £iitferaung  einer  in  den  Glaskörper  Inzierten  Linse.    431 

38.  Jahre  yollig  entwickelt.  Der  zweite  Fall  betraf  einen  32jährigen 
Mann.  Die  Extraktion  bei  der  Frau  bot  Schwierigkeiten,  Kern  und 
anhaftende  Binde  folgten  schlecht,  die  Cortex-Schicht  war  sonst 
konsistent  bröcklig.  Bei  dem  jungen  Manne  wurde  die  Discission 
nach  vorangegangener  Iridektomie  gemacht.  Beidesmal  wurde  schliess- 
lich ein  befriedigendes  SehTermögen  erzielt.  Es  fiel  noch  auf,  dass 
der  eingetretene  Nachstar  grosse  Neigung  zur  Vaskularisation 
zeigte. 

Derselbe  Autor  (121)  teilt  4  Fälle  von  diabetischer  Katarakt 
mit.  Die  Lebensalter  der  Patienten  waren  63,  37,  41  und  37  Jahre. 
Der  Zuckergehalt  des  Urins  wird  zweimal  als  massig,  einmal  als 
betrachtlich  bezeichnet;  einmal  war  zur  Zeit  der  Operation  kein 
Zucker  vorhanden ,  während  er  früher  4  Vo  betragen  hatte.  Der 
Star  war  in  allen  Fällen  beiderseitig,  und  mit  Ausnahme  eines 
Auges,  beiderseits  reif.  Die  Extraktionen  wurden  nach  unten  ge- 
macht, bis  auf  einen  Patienten  stets  an  beiden  Augen  in  einer 
Sitzung,  einmal  ohne  Iridektomie  und  einmal  mit  praeparatorischer. 
Operations-  und  Heilverlauf  war  in  allen  fallen  bis  auf  geringen 
Glaskörperverlust  bei  zwei  Augen  völlig  normal,  die  Kranken  lasen 
mit  entsprechendem  Glase  J.  5,  J.  2,  J.  8,  J.  4,  J.  8. 

Waldhauer  (120)  kann  B  e  c  k  e  r*s  Angaben  bestätigen ,  dass 
der  Kern  bei  diabetischen  Katarakten  relativ  durchsichtig  ist  und 
dass  er  sich  äusserst  leicht  entwickelt.  Das  einzig  Abnorme  bei 
diabetischen  Katarakten  ist  vielleicht  eine  Art  Atrophie  der  Zonula, 
weshalb  bei  der  Entbindung  des  Kerns  und  der  Entfernung  der 
Kortikalreste  Vorsicht  gerathen  ist. 

Bei  einer  fast  völlig  frei  beweglichen,  nur  temporalwärts  noch 
einigermassen  befestigten  kalkig  kataraktösen  Linse  eines  seit  frühester 
Kindheit  blinden  Auges  versuchte  Agnew  (1  und  2)  durch  eine 
eigenartige  Methode  die  im  Glaskörper  flottierende  Linse  zu  extrahieren. 
Ein  Paar  gerade  Stamadeln  von  |  Zoll  Länge  wurden  in  einer 
Entfernung  von  ^  Zoll  parallel  zu  einander  in  einem  flachen,  ge- 
rieften plattenartigen  Griff  zu  einem  gabelähnlichen  Instrument  ver- 
bunden. Dieser  Doppelzinken  wurde  in  einen  Nadelhalter  gefasst 
und  in  der  temporalen  Bulbushälfte  in  richtiger  Entfernung  von 
LriB,  Corpus  ciliare  und  der  in  des  letzteren  Nähe  liegenden  dis- 
locierten  Linse  eingestossen,  mit  Senkung  des  Nadelhalters  in  leichtem 
Bogen  durch  den  Glaskörper  geffihrt  und  in  der  medialen  Sklera 
unter  dem  Gegendruck  des  Fingers  schnell  ausgestochen.  Der  Effekt 
war,  dass   der  Doppelzinken   die  Linse,   in  seine  Gabel   zwängend, 


432  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

durch  die  Papille  hindurch  in  der  vorderen  Kammer  fixierte,  so 
dass  ihre  Entfernung  mit  dem  Löffel  leicht  ausführbar  war.  Die 
Operation  fand  in  Narkose  statt.  Irgend  erheblicher  Glaskorper- 
verlust  war  nicht  zu  bemerken.  Auch  Irisprolaps  trat  nicht  ein, 
nur  war  die  Pupille  leicht  nach  der  Cornealnarbe  verzogen,  ohne 
eigentlich  adhärent  zu  sein.  Einen  Einfluss  auf  die  Sehscharfe  hatte 
der  Eingriff  nicht,  da  die  Augenspiegeluntersuchung  eine  alte  Atro- 
phie des  Optikus,  der  Retina  und  Chorioidea  nachwies. 

Eine  durch  Trauma  total  luxierte  Linse  wurde  von  dem  68jährigen 
Individuum  17  Monate  lang  zufallsfrei  ertragen,  als  eines  Morgens 
ohne  alle  Ursache  eine  Einklemmung  der  inzwischen  kataraktösen 
Linse  in*s  Pupillargebiet  statt  hatte,  gefolgt  von  glaukomatösen 
Erscheinungen.  Atropinisierung  löste  die  Linse  aus  der  Pupille, 
die  nun  am  nächsten  Tage  vollkommen  frei  im  Grlaskörper  lag. 
Die  glaukomatösen  Symptome  waren  geschwunden,  aber  das  Auge 
war  noch  entzündet  und  seine  Sehschärfe  blieb  auf  Lichtperception 
beschränkt.  In  diesem  Zustande  extrahierte  Webster  (124)  die 
Linse  unter  Anwendung  des  A  g  n  e  w  *schen  Doppelzinken ,  dessen 
Stichpunkte  lateral  3,  medial  2  mm  von  der  Comeoskeralgrenze  ent- 
fernt gewählt  wurden.  Unter  Cocain- Anästhesie  gieng  die  gesammte 
Operation  glatt  und  mit  nur  minimalem  Glaskörperverlust  von 
Statten.  Die  erzielte  Sehschärfe  erreichte  mit  entsprechendem 
Glase  VW- 

Webster  würde  bei  Luxationen  in  die  Vorderkammer  ebenso- 
wenig wie  bei  partiellen  Luxationen  den  Doppelzinken  anwenden, 
und  stellt  als  dessen  Indikation  nur  die  im  Glaskörper  flottierende 
Linse  auf.  Eine  eventuelle  Verletzung  des  Corpus  ciliare  halt 
Webster  bei  der  geringen  Narbenkontraktion  punktförmiger  Stieh- 
wunden  fßr  nicht  bedenklich. 

Dehenne  (35)  ist  bei  Linsenluxationen  für  eine  Extraktion 
nur  in  Fällen,  wo  die  dislocierte  Linse  vor  der  Iris  li^t.  Bei 
Luxationen  hinter  die  Iris  enthält  er  sich  bei  schmerzlosem  Verlaufe 
jedes  Eingri£Ps.  Treten  aber  glaukomatöse  Zustände  auf,  so  macht 
er  die  Sklerotomie,  die  zugleich  am  besten  den  Schmerz  lindert, 
wiederholt  sie  eventuell  noch  einmal ;  kommt  dann  der  Kranke  nicht 
zur  Ruhe,  so  rekliniert  er  die  Linse,  und  erst  wenn  dies  erfolglos 
ist,  schreitet  er  zur  Enukleation.  Ist  von  vornherein  jede  Licht- 
empfindung erloschen ,  so  wird  die  Enukleation  natürlich  sofort 
gemacht. 

Einen  in  der  vorderen  Kammer  frei  beweglichen  luxierten  Linsen- 


Angebliche  Besorption  eines  Nachstares  bei  tötlicher  Meningitis.      433 

kern,  der  in  übender  Stellung  hinter  die  Iris  schlüpfte  und  von 
dort  nur  durch  starkes  Kopf  schütteln  in  die  erstere  Lage  zurück- 
gebracht werden  konnte,  extrahierte  Hagen  Tom  (6(5)  in  der 
Art,  dass  er  den  Lappenschnitt  von  aussen  nach  innen  machte,  also 
durch  schichtweises  Vordringen  von  der  Vorderfläche  der  Cornea  aus 
den  leicht  umschnittenen  Lappen  durchtrennte.  Damit  wurde  ein 
rasches  Vorstürzen  des  Kammerwassers  verhindert  und  der  luxierte 
Kern  in  loco  leicht  entfernt.  Die  Wundränder  legten  sich  über- 
raschend gut  aneinander. 

Drei  spontane  Linsenluxationen  konnte  Teillais  (113)  be- 
obachten. Sie  betrafen  eine  43jährige  Frau,  ein  16jähriges  Kind 
und  einen  hemiplegischen  Greis.  Die  Frau  war  durch  eine  Becken- 
peritonitis  sehr  geschwächt,  das  Kind  stark  skrophulös. 

Bogmann  (97)  berichtet  über  einen  Erfolg  des  Aspirations- 
verfahrens  bei  einer  traumatischen  Katarakt  eines  30jährigen  Mannes. 
Der  operative  Eingriff  fand  etwa  6  Wochen  nach  der  Verletzung 
bei  nur  massig  gereiztem  Auge  und  maximaler  Mydriasis,  ja  selbst 
bei  schon  teilweiser  Resorption  der  Linsenmassen  statt.  Obwohl 
die  Aspiration  nicht  alle  Massen  entfernte,  war  doch  nach  wenigen 
Tagen  eine  vollkommen  schwarze  Pupille  und  völlige  Reizlosigkeit 
des  Bulbus  zu  bemerken.  Nach  einem  Vierteljahre  war  S  =  ^. 
Direkt  nach  der  Aufsaugung  sowie  am  Tage  darauf  waren  die  ent- 
zündlichen Erscheinungen  ziemlich  beträchtlich,  und  werden  dieselben 
vom  Verfasser  als  Folgen  der  durch  die  Aspiration  entstandenen 
Hyperämien,  namentlich  der  Iris,  angesehen. 

Bei  einer  traumatischen  totalen  Katarakt  eines  zwölfiährigen 
Knabens,  wo  wegen  Druckzunahme  zweimal  die  Punktion  der  Vor- 
der-Kammer  ohne  Erfolg  gemacht  worden  war  und  die  Resorption 
keine  Fortschritte  zeigte,  entfernte  Trousseau  (115)  die  Star- 
massen durch  Aspiration.  Operation  und  Heilung  gingen  unge- 
stört und  schnell  vor  sich,  das  Pupillarfeld  war  vollkommen  schwarz, 
das  Sehen  nur  einer  centralen  Comealnarbe  halber  nicht  den  Er- 
wartungen entsprechend.  Das  verwendete  Instrument  war  ein  me- 
tallener Tubus,  der  in  eine  Glaskanüle  auslief,  an  welcher  ein 
Kautschukrohr  mit  Redard*schem  Ventil  befestigt  war. 

Bei  einem  7jährigen  Kinde,  das  vor  2  Jahren  von  Arens  (5) 
durch  Discission  und  Linearextraktion  von  einer  traumatischen  Ka- 
tarakt bis  auf  einen  die  laterale  Pupillarhälfbe  ausfüllenden  Nachstar 
befreit  worden  war,  soll  sich  im  Verlaufe  einer  tötlichen  Cerebral- 
Meningitis  die  durch    1^   Jahr   stationär   gebliebene   Nachstarmasse 

Jahresbaxioht  für  Ophthalmologie.   XVI.  1886.  28 


434  Patholo^^e  und  Thenpie  der  Aagenkrankheiten. 

in  den  letzten  Lebenstagen  erweicht  und  zur  Resorption  angeschickt 
haben.     Leider  stammt  die  Beobachtung  von  der  Mutter  des  Kindes. 

Bettremieux  (17)  giebt  in  einer  noch  unvollendeten  Arbeit 
der  üeberzeugung  Ausdruck ,  dass  die  Graef ersehe  Eztraktions- 
methode  ihre  Führerschaft  in  der  Kataraktoperation  wieder  an  die 
alte  Daviel^sche  Methode  werde  abtreten  müssen,  seit  die  Fort- 
schritte der  Antisepsis  und  die  lokale  Anästhesie  des  Auges  durch 
Cocain  die  Nachteile  des  Lappenschnittes  wesentlich  verringert  hätten. 
Er  verbreitet  sich  des  Genaueren  über  jene  beiden  Faktoren,  ohne 
etwas  eigentlich  Neues  vorzubringen.  Nur  das  Antisepticum ,  zu 
dessen  Gunsten  er  spricht,  führen  wir  an: 

1000,0  Aqua,  20,0  Alkohol,  0,05  Hydrargyrum  bijodatum. 

Dürr  (38)  teilt  in  seinem  Jahresberichte  100  weitere  Star- 
extraktionen mit,  die  nach  v.  Graefe'scher  Methode  in  den  Jahren 
1881 — 84  von  ihm  gemacht  wurden.  Er  operiert  wie  früher 
nach  oben,  bildet  einen  Comeallappen  von  2  mm  Höhe  und  einen 
etwas  höheren  Conjunktivallappen.  Zur  Kapseleröffnung  wird  der 
W  e b  e r 'sehe  Doppelhaken,  event.  auch  die  Foerster'sche  Kapsel- 
pincette  benützt.  Nach  dem  Austritt  der  Linse  werden  erst  einige 
Minuten  Eiskompressen  zur  Stillung  des  Wundschmerzes  gemacht, 
ehe  zur  Entfernung  von  Kortikalresten  geschritten  wird.  Ausge- 
dehntere Antisepsis  in  Form  von  Spray,  Berieselungen  u.  dgl.  finden 
nicht  statt;  hingegen  wird  auf  möglichste  Asepsis  des  Operations- 
gebietes vor  dem  Eingriff  gehalten.  Die  Instrumente  werden  in 
absoluten  Alkohol  getaucht.  Cocain  findet  stets  Verwendung.  Bei 
den  100  Extraktionen  war  die  erzielte  Sehschärfe  wie  folgt: 

S  =  1  bis  <  tV  =  91  mal. 
S  =  <  xV  bis  >  ^^js  =  8 mal. 
S  =      ^i^T^^sS  =  0  =    Imal. 

Von  üblen  Zufallen  während  der  Heilungsdauer  und  der  Operation 
sind  u.  a.  notiert: 

Das  Zurückbleiben  von  grösseren  Kortikalresten  in  drei  Fällen; 
einmal  erzielte  dabei  eine  Discission  eine  mittlere  Sehschärfe,  in 
den  beiden  anderen  Fällen,  wo  es  zu  Iritis  und  Pupillarverschluss 
gekommen  war ,  resultierte  nach  späterer  Iridektomie  S  -^  und  j\. 
lOmal  trat  Gla&körperverlust  ein,  fünfmal  in  geringer,  4mal  nach  der 
Kapseleröffnung  in  grösserer  Menge,  so  dass  der  Star  mit  Haken 
oder  Löffel  geholt  werden  musste.  —  Von  Cornealsuppurationen 
oder  Panophthalmitiden  war  bei  den  100  unkomplicierten  Katarakten 
keine  einzige  Operation  gefolgt,  überhaupt  traten  jene  üblen  Zufalle 


Die  y.  Qraefe*8che  Extraktionsmethode.  435 

in  den  4  Jahren  des  Berichtes  nur  dreimal  ein ,  bei  einer  Cata- 
racta accreta,  einer  traumatischen  Katarakt  und  bei  der  Extrak- 
tion eines  häutigen  Nachstars. 

Für  die  Extraktion  unreifer  und  traumatischer  Katarakte,  wie 
auch  zur  Abkürzung  der  Behandlungsdauer  der  Zonularstare  empfiehlt 
Wicherkiewitz  (130)  zur  Entfernung  der  zurückbleibenden  Kor- 
tikalmassen die  Irrigation  der  Augenkammern.  Mit  einer  entsprechend 
gebogenen  silbernen  Spitze  eines  von  ihm  konstruierten  undinenartigen 
Apparates  geht  er  nach  der  Extraktion  durch  die  Comealwunde  in 
die  Yorderkammer  bis  zum  gegenüberli^enden  Pupillarrande,  bringt 
durch  leichte  Drehung  die  Spitze  hinter  die  Iris  in  die  hintere  Kam- 
mer und  lässt  nun  auf  die  Kortikalmassen  den  Irrigationsstrom  einer 
auf  +  30®  C.  temperierten  P/o  igen  Borsäurelosung  wirken.  Der  Effekt 
ist,  dass  die  Rindenmassen  herausgeschwemmt  werden  und  dass  eine 
vorzüglich  reine  und  sehtüchtige  Pupille  bei  reizloser  und  schneller 
Heilung  resultiert.  Das  Verfahren,  für  das  der  Verfasser  sehr  warm 
eintritt,  wurde  bisher  von  ihm  an  18  Fällen  mit  bestem  Erfolge  erprobt. 

Fieuzal  (46)  betrachtet  ausnahmsweise  die  Extraktion  mit 
Iridektomie  als  die  typische.  Von  1718  derartigen  Katarakt-Ex- 
traktionen hatten  86  ®/o  einen  guten,  9  Vo  einen  mittleren  und  5  ^/o 
keinen  Erfolg.     26  Extraktionen  ohne  Iridektomie  lieferten: 

24  %  gute,  60  ®/o  mittlere,  und  16  %  schlechte  Resultate. 

(Nach  einem  Referate  in  Knapp  und  Schweigger,  Arch.  f. 
Angenheük.  XVI.  2.) 

In  einem  Selbstreferate  in  Hirschberg *s  Centralblatt  (No- 
vember 1885)  teilt  Galezowski  (51)  eine  neue  Verbandmethode 
bei  Homhautwunden,  namentlich  nach  Starextraktionen  mit.  Dieser 
Verband  bezweckt  den  möglichsten  Abschluss  der  Hornhautwunde 
von  den  nach  des  Autors  Untersuchungen  auch  im  normalen  Thranen- 
sekret  enthaltenen  Bakterien.  Nach  vielen  Experimenten  wurde  als 
ein  dazu  geeigneter  Stoff  eine  Art  Gelatine-Taffet  gefunden,  der 
vom  Auge  und  der  Wunde  gut  vertragen  wird,  letztere  koaptierend 
schliesst,  allmälig  schmilzt  und  nach  8  bis  12  Stunden  ohne  eine 
Spur  verschwunden  ist.  Die  Gelatine-Streifen  sind  1^  cm  im  Quadrat, 
^  mm  dick  und  werden  mit  einer  Losung  von  Cocain  und  Sublimat 
auf  ihren  Flächen  derart  bestrichen,  dass  auf  die  angegebene  Aus- 
dehnung eines  Streifens  0,01  gr.  Cocain  und  0,0005  gr.  Sublimat 
kommt.  Die  einzelnen  Stücke  werden  mit  einer  feinen  glatten  Zange 
unter  das  obere  Lid  geführt  und  dann  die  etwas  eingeschnittene 
gegenüberliegende  Seite   bis  unter  den  unteren  Lidrand  vorgezogen. 

28* 


436  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Der  Verband  hat  sich  in  19  Fällen  von  Extraktionen,  einer  Eera- 
toconasoperation  und  einer  Iridektomie  Torzfiglich  bewährt.  Unter 
den  Extrahierten  befand  sich  eine  alte,  oft  eiternde  Dakryocystitis, 
die  ohne  Vorbehandlung  die  Wundheilang  nicht  im  mindesten  störte. 

Panas  (88  und  89)  kritisiert  in  einer  längeren  Arbeit  in  der 
bekannten  Weise  die  Graefe'sche  Extraktionsmethode,  und  Tersucht 
die  Vorzüge  eines  modificierten  D  a  v  1  e  Tschen  Verfahrens,  wie  er  es 
seit  2  Jahren  angewendet,  zu  erweisen.  Der  dem  alten  Lappen- 
schnitt gemachte  Vorwurf  einer  leichteren  Komealsuppuration  Sälie 
bei  der  heutigen  Antisepsis  weg.  Irisprolapse  seien,  zumal  nach  An- 
wendung des  Cocains,  durchaus  nicht  häufig,  bei  ihm  etwa  in  4^/o. 
Die  Ursachen  des  Irisvorfalles  seien  wohl  noch  unbekannt,  doch  lasse 
sich  immerhin  als  eine  der  wesentlichsten  eine,  sei  es  physiologisch  oder 
pathologisch,  erhöhte  Spannung  des  Augapfels  betrachten.  In  einigen 
Fällen  bestehe  die  letztere  schon  vor  der  Operation,  dann  käme  der 
Vorfall  gleich  nach  dem  Cornealschnitt ,  in  anderen  trete  die  Iris- 
einlagerung erst  bei  schon  eingetretenem  Wund  verschlusse  auf,  und 
dann  handle  es  sich  wohl  um  eine  durch  den  Eingriff  hervorgerufene 
Hyperämie  im  ganzen  Bulbus  und  einer  Hypersekretion,  die  zur  Wund- 
sprengung und  zum  Vorfalle  führe.  Wo  einmal  Irisprolaps  einge- 
getreten  sei,  dort  müsse  meist  in  Chloroformnarkose  eine  sorgföltige 
Excision  gemacht  werden. 

Genauere  Einzelheiten  fiber  sein  operatives  Vorgehen  giebt  Panas 
nicht,  nur  erwähnt  er,  dass  sein  Lappen  im  Umfange  zwischen  | 
und  f  der  Homhautperipherie  schwanke  und  dass  nach  beendigter 
Extraktion  Eserin  in  kräftiger  Weise  verwendet  werde. 

Am  Schluss  der  Arbeit  stehen  die  Indikationen  für  die  Zu- 
kunfts-Extraktionen. 

Das  modificierte  oder  neue  DavieTsche  Verfahren  ist  die  Nor- 
maloperation. 

Das  6 raef ersehe  Verfahren  oder  »besser  die  Methode  mit  dem 
kleinen  Lappen«  passt  nur  für 

1)  alle  unreifen  Katarakte,  die  aus  irgend  einem  Grunde  extra- 
hiert werden  sollen, 

2)  alle  mit  Synechien  und  ähnlich  komplicierte, 

3)  alle  frischen  mit  Irisprolaps  verbundene  traumatischen, 

4)  hülsenformige  und  dergl.,  und 

5)  alle  Katarakte  mit  weicher  klebriger  Corticalis. 

Der  einfachen  linearen  Extraktion  oder  dem  Travers'schen  Ver- 
fahren endlich  fielen  nur  total  weiche  Stare  zu. 


Extraktion  der  Linse  in  g^chlossener  Kapsel.  437 

G  alezowski  (56)  extrahiert,  wie  schon  bekannt,  seit  Augnst 
1882  fast  stets  ohne  Iridektomie.  Die  Resultate  waren  von  486  Fällen 
437  vollkommene.  Bei  den  49  Misserfolgen  waren  36mal  Pupillar- 
verschluss  nnd  I3mal  Panophthalmitis  als  Ursachen  zu  verzeichnen. 
Naehstare  mit  event.  Discission  kamen  in  153,  Glaskörperverlnst  in 
10,  nnd  Irishemie  in  25  Fällen  zur  Beobachtung. 

Gegenfiber  den  stürmischen  Vorschlägen  franzosischer  Autoren, 
bei  der  Katarakt-Extraktion  mehr  weniger  auf  die  alte  Daviel^sche 
Methode  zurfickzukommen,  versucht  v.  Wecker  (127)  in  ruhigerer 
und  kritischerer  Weise  dasselbe  Thema  zu  behandeln.  Dabei  kommt 
er  zunächst  zu  dem  Schlüsse,  dass  eine  Rückkehr  zum  alten  Lappen- 
schnitt entschieden  verfehlt  sei,  dass  aber  der  periphere  Graefe'sche 
Schnitt  zweckmässig  mit  dem  sogenannten  »kleinen  Lappen-c  oder 
Wecke  raschen  Schnitte  vertauscht  werden  könne.  Die  Vorzüge  der 
Iridektomie  sodann  werden  dahin  gefasst,  dass  nach  derselben  eine 
leichtere  Toilette  des  Pupillargebietes  möglich  sei,  dass  sie  glauko- 
matösen Komplikationen  die  Spitze  breche,  und  dass  sie  endlich  aus- 
gedehnteren Irisprolapsen  vorbeuge.  Diesen  unbestrittenen  Vorteilen 
stehe  entgegen ,  dass  bei  einer  sehr  grossen  Zahl  seniler  Stare  die 
Rinde  bequem  und  völlig  folge  und  das  Pupillargebiet  auch  ohne 
Iridektomie  leicht  frei  zu  erhalten  sei.  Nur  bei  Katarakt-en  mit 
klebriger  Corticalis  (wie  bei  Individuen  unter  60  Jahren  und  bei  Dia- 
betikern) sei  eine  Irisexcision  notwendig,  aber  stets  erst  nach  ge- 
machter Kapsulotomie ,  da  erst  dann  die  Diagnose  der  genannten 
Kindenbeschaffenheit  klar  werde ;  nicht  selten  würden  sonst  mit  der- 
selben erweichte  Stare  verwechselt,  deren  völlige  Entfernung  auch 
ohne  Iridektomie  leicht  sei.  Ebenso  könne  die  Iridektomie  bei  den 
noch  nicht  reifen  resp.  nie  recht  reif  werdenden  Staaren  entbehrt 
werden.  Hier  ist  Wecker  mit  Alfred  Graefe  der  Ansicht,  dass 
sich  die  stets  konsistentere  Rinde  in  toto  entwickelt;  ja  Wecker 
wiU  solche  Stare  mit  einer  Sehschärfe  von  -^^ — ^  leicht  als  ganze 
Masse  entbunden  haben. 

Den  Einfluss  der  Iridektomie  auf  die  erhöhte  Spannung  des  Bulbus 
anlangend  räth  der  Verfasser  zu  dem  Eingriff  nur  dann,  wenn  nach  dem 
Homhautschnitte  noch  eine  beträchtlichere  Härte  zurückbleibe  oder 
die  Iris  stark  vorgetrieben  resp.  schwer  zurückgehalten  werden  könne. 

Die  Irisprolapse  endlich  seien  ohne  Iridektomie  denn  doch  nicht 
so  häufig,  etwa  nur  3 — 4®/o,  und  deckten  sich  in  vielen  Fällen  mit 
Drucksteigerungen  des  Bulbus. 

Girard  (62)  erlebte  nach  Extraktionen  2  Nachblutungen,    die 


438  Pathologie  ond  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

er  auf  senile  ArterienyerandeniDgen  zurückfährt.  —  (Nach  einem  Re- 
ferate in  Knapp  u.  Schweigger's  Arch.  f.  Augenheilk.  XVI.  1.) 

Einen  Beitrag  zur  Lehre  yon  der  Extraktion  der  Linse  in  ihrer 
Kapsel  bringt  die  Dissertation  von  LucienBlanc  (19).  Mit  einer 
anatomischen  Betrachtung  •  der  Zonula  beginnend ,  enthalt  sich  der 
Verfasser  zwar  eines  bestimmten  Urteiles  über  die  Natur  der  Zo- 
nula, yermutet  aber  doch  in  ihr  eine  getrennte,  den  Ciliargebilden 
nur  lose  anliegende  Membran;  einmal,  weil  die  Zonula  anatomisch 
leicht  Yom  Ciliarkorper  in  toto  abzulösen  sei,  dann  weil  bei  der  Ex- 
traktion der  Linse  in  ihrer  Kapsel  Cyklitis  so  aufiPallend  selt^  sei. 
Er  konstatiert  die  mit  dem  Alter  eintretende  Atrophie  der  Zonula 
und  die  grössere  Derbheit  der  Linsenkapsel,  anatomische  Thatsachen, 
die  sowohl  in  der  spontanen  Luxation  überreifer  Katarakte  als  auch 
in  der  bei  Extraktionen  gar  nicht  so  selten  eintretenden  Linsen-Ver- 
schiebung direkt  nach  dem  Homhautschnitte  ihre  Stütze  fönden,  und 
geht  dann  zu  einer  genauen  Geschichte  des  fraglichen  Verfahrens 
über.  Am  Schluss  dieser  historischen  Analyse  tritt  er  der  Extraktion 
in  der  Kapsel  zur  Seite,  indem  er  die  Methode  und  die  bestimmten 
Indikationen ,  wie  sie  H.  Pagenstecher  in  seiner  bekannten 
Arbeit  festgestellt  hat,  voll  und  ganz  acceptiert.  Seine  eigenen 
Erfahrungen  basieren  auf  42  Extraktionen,  die  genau  nach  Pagen- 
stecher von  Barde  im  Hospital  Rothschild  ausgeführt  wurden. 
Der  Hornhautschnitt  Barde 's  ist  im  Wesentlichen  der  v.  Graefe'sche 
modificierte  lineare,  liegt  genau  in  der  Vereinigung  von  Hornhaut 
und  Sklera,  nach  oben,  ohne  Bildung  eines  Gonjunktivallappens. 
Eine  periphere  Iridektomie  ist  in  den  meisten  Fällen  schon  einige 
Wochen  vorher  gemacht.  Die  Linsenentbindung  erfolgt  mittelst 
Curette  oder  auf  einfachen  Druck.  Die  Antisepsis  ist  die  übliche, 
der  Verband  der  feuchte  Bor- Verband.  Von  den  42  Fällen  waren 
41  reife  oder  überreife  und  1  komplicierte  Katarakt.  Nur  in  dem 
letzteren  Falle  barst  die  Kapsel.  Imal  trat  Suppuratio  corneae  ein, 
Imal  Netzhautablosung  28  Tage  nach  der  Extraktion.  —  Glaskörper- 
verlust wurde  25mal  beobachtet,  12mal  kaum  merklich,  lOmal  massig, 
und  3mal  beträchtlich. 

Von  den  39  Erfolgen  wurden  folgende  Sehschärfen  notiert: 

12  mal  :  f  ^  5  mal  :  ^ 

5   »     :  I«  1    *     :  T^Ä 

14  >     :  H  2   »     :  /^V 

V.  W  e  ck  er  (126)  betont  in  breiter  Weise,  die  Cornealsuppuration 
nach    der  Extraktion  sei    infektiöser  Natur,   während   bei   iritischen 


Beifang  immatnrer  Katarakte.  439 

Processen  desselben  Grades  diese  Ursache  nicht  zu  verrnnthen,  viel- 
mehr der  Gmnd  wohl  in  mechanischen  Irritationen  der  Iris  während 
oder  nach  der  Operation  zu  suchen  sei. 

Die  Extraktion  der  Linse  in  der  Kapsel  wurde  yon  Roosa  (99) 
24mal  ausgeführt:  Halbbogenschnitt  mit  Graefe*schem  Messer 
ganz  im  Gomealgewebe.  In  der  Hälfte  des  Schnittes  wird  das 
Messer  gedreht,  dass  seine  Ebene  senkrecht  zur  Iris  steht  und  so  die 
Zonula  zerrissen  und  die  Linse  dislociert.  Entbindung  durch  Druck  mit 
Eautschukloffeln  auf  Wunde  und  Gorfiea.  (Nach  einem  Referate 
in  Hirschberg's  Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    1885.    Mai.) 

Transitorische  Psychosen  bei  Extrahierten  sah  Landesberg 
(77  und  78)  zweimal.  Im  ersten  Falle  traten  bei  einem  65jährigen 
Manne  am  Morgen  des  3.  Tages  nach  der  Operation  maniakalische 
Erregungen,  mit  Sinnestäuschungen  kompliciert  auf,  die  bis  zum 
'Nachmittage  des  5.  Tages  anhielten.  Patient  war  kein  Potator. 
Chloral  und  Morphium  schafften  nur  geringe  Linderung.  Die  zweite 
Beobachtung  machte  der  Autor  an  einer  57jährigen  Frau,  die  zuerst 
un  rechten  und  4  Tage  darauf  am  linken  Auge  extrahiert  worden 
NKT.  Die  zweite  Nacht  nach  der  zweiten  Operation  traten  Hal- 
.ucinationen  auf,  die  am  Tage  darauf  yon  einer  tiefen  Melancholie 
gefolgt  waren.  Das  nun  verordnete  Chloralhydrat  brachte  keinen 
Schlaf,  im  Gegenteil  traten  starke  Erregungszustände  auf,  gegen 
jie  Landesberg  am  Abende  2  Hyoscyamininjektionen  (Losung 
1  Gran  auf  2  Drachmen)  erst  4  und  dann  5  Tropfen,  verordnete. 
Unter  ziemlich  bedrohlichen  Erscheinungen  schlief  Patientin  ein. 
Als  sie  nach  9|Btündiger  Ruhe  erwachte,  war  die  Psychose  ver- 
schwunden. 

Nordmann  (86)  hält  bei  Besprechung  der  Reifungsmethoden 
die  Cortextritur  f&r  gleichwerthig  der  Discission  und  beide  fQr  viel 
wirkungsreicher  als  die  Iridektomie.  Er  zieht  die  Cortextritur  vor 
bei  seniler  Katarakt,  Eemstaren  und  vielleicht  auch  bei  Choroideal- 
Staren.  (Nach  einem  Referate  in  Knapp  und  Schweigger ^s 
Arch.  f.  Augenheilk.  XVl.  1.) 

Oettinger  (87)  empfiehlt  principiell  die  Reifung'  immaturer 
Katarakte.  Nachdem  er  sich  in  sehr  leichter  Weise  mit  den  von 
Alfred  Graefe  zur  sofortigen  Extraktion  empfohlenen  Arten  un- 
reifer Stare  abgefanden  hat  (nur  die  eine  Graefe' sehe  Gruppe, 
Katarakte  mit  grossem,  braunem  Kern  und  geringer  zum  Teil  durch- 
sichtiger Kortikalis  hatte  allerdings  schon  Foerster  den  typisch 
reifen  als  gleichwertig  bezeichnet)  bespricht  er  übersichtlich  die  drei 


440  Pathologie  and  Therapie  der  Aogenkrankheiten. 

Reifungsmetboden ,   die  Eapselincisaion    mit   oder  ohne  Iridektomie, 
die  präparatorisebe  Iridektomie  und  die  F  o  e  r  s  t  e  r'sche  Cortextritnr. 

Der  kleinste  Teil  immaturer  Katarakte  wird  von  der  prapara- 
toriseben  Iridektomie  gefordert;  sie  ist  nur  wirksam  bei  allgemein 
in  Rinden-  wie  Eemtrübung  ziemlich  vorgeschrittenen  Staren. 

Die  Eapselincission  ist  verwertbar  bei  jugendlichen  Staren,  und 
wohl    die    beste   Methode   für    die  Reifung   der  Cataracta  zonularis. 
Bei  Alterstaren  ist  das  Verfahren  von  keinem  Effekt;  selbst  mehrere, 
3  bis  4  mm  lange  Schnitterin  die  Vorder-Eapsel  seniler  Eatarakte 
sollen  nach  Foerster  keinen  merklichen  Fortschritt  der  Trübung 
herbeiführen.     Hier  passt  die  Foerster'sche  Cortextritur,    die  den 
weitesten    Indikationskreis    hat   und    mit  Vorteil    überall    da   geübt 
wird,  wo  ein  bereits  getrübter  Eern  vorhanden  ist,  der  als  Unterlage 
für  die  zu  zerdrückenden  Eortikalmassen   eben  das  Haupterfordemis 
für   das  Gelingen    der  Methode  bildet.     Darum  ist  die  letztere  auch 
beim    Becker'schen    Eernstar   zu  verwenden    und    ebenso    in    den 
Formen  ,    wo    allein    eine    umfangreiche  seh  aalige  hintere  Kortikal- 
trübung    als    Ersatz    der    Eernunterlage  vorhanden    ist.     Die  Eern- 
sklerose  bleibt  sonst  conditio  sine  qua  non  für  die  Cortextritur  trotz 
der  Experimente  von   Professor  Meyer,    der    durch    das    genannte 
Verfahren    klare    Eaninchen-Linsen    zur    Trübung    gebracht    haben 
wollte ,  Befunde ,    die  der  Verfasser  an  Controlversuchen  nicht  kon- 
statieren konnte.     Die  der  Fo  er  s  t  er'schen  Reifung   zur  Last  ge- 
legten Linsen]  uxationen   und  Irisreizungen  wurden    in  der  Breslauer 
Elinik   nie    beobachtet    und    erklären    sich  wohl    nur  aus  einem  zu 
starken  Drucke    bei  der  Massage.  —  Den  Schluss  der  Arbeit  bilden 
12  Krankengeschichten ,  die  nur  Bekanntes  bringen. 

[Gallenga  (60)  weist  an  11  in  Reymonds  Elinik  (Turin) 
behandelten  Fällen  nach,  dass  die  Förster^sche  Methode  der  Reifung 
der  Eatarakte  ohne  Gefahr  angewendet  werden  könne,  dass  aber 
künstlich  gereifte  Stare  öfters  nach  deren  Extraktion  eine  Nach- 
operation (Discission)  erfordern.  In  manchen  Fällen  (bei  Eomplikation 
mit  Leucoma  adhärens)  könne  die  einfache  Punktion  der  Vorder^ 
kammer  mit  nachfolgender  Cortextritur  genügen.      Brettaue r.] 

Purtscher  (92)  bringt  einige  Daten  über  Erythropsie  aus 
der  älteren  Literatur  in  Erinnerung  und  geht  dann  zu  6  neuen 
von  ihm  gemachten  l^eobachtungen  über.  Zwei  derselben  betrafen 
aphakische  Augen,  an  denen  die  Starextraktion  mit  bestem  Erfolge 
gemacht  worden  war.  Bei  dem  einen  Patienten,  einem  78jährigen 
Manne,    der   noch  nie  Stargläser  getragen  hatte,  trat  das  Rotsehen 


Erythropsie  nach  Kataraktoperation.  441 

über  1  Jahr  nach  der  Operation  plötzlich  eines  Abends  im  Zimmer 
ein,  nachdem  er  längere  Zeit  farbige  Bilder  betrachtet  hatte;  als 
er  in's  Freie  ging,  verschwand  die  Erscheinung,  um  nicht  mehr 
wiederzukehren.  Im  anderen  Falle  befiel  das  farbige  Sehen  eine 
S'jährige  Feldarbeiterin  nach  ihrer  Arbeit,  bei  der  sie  2 — 3  Stunden 
ihre  Stargläser  getragen  hatte,  am  Abende  beim  Abnehmen  der 
Brille.  In  der  nächsten  Zeit  kehrte  die  Erythropsie  jedesmal  beim 
Gebrauch  der  Brille  wieder,  um  allmälig  zu  verschwinden.  Be- 
günstigend für  das  Auftreten  wirkte  angestrengte  Arbeit,  namentlich 
in  gebückter  Stellung. 

Von  den  4  Fällen,  wo  das  Rotsehen  bei  nicht  aphakischen 
Augen  eintrat,  handelte  es  sich  2mal  um  nervös  veranlagte  Men- 
schen ,  einen  24jährigen  Schuhmacher  und  eine  48  Jahre  alte  Dame. 
Beide  boten  Refraktionsanomalien,  hypermetropischen  Astigmatismus 
resp.  hochgradige  progressive  Myopie,  letztere  mit  choroiditischen 
Veränderungen  verknüpft,  und  eine  herabgesetzte  Sehschärfe  dar.  Bei 
dem  männlichen  Kranken  trat  das  Rotsehen  längere  Zeit  bei  der  Arbeit 
im  Gefolge  von  Nebel  vor  den  Augen  und  Schmerzen  in  den  Bulbis  ein. 

An  restierenden  Glaskörpertrübungen  nach  einer  gut  geheilten 
Choroiditis  an  nur  einem  Auge  litt  ein  17jähriger  Gymnasiast,  bei 
dem  das  Rotsehen  nur  einmal  nach  angestrengtem  Turnen  auf  wenige 
Minuten  auftauchte,  mit  gleichzeitiger  fast  bis  zur  Blindheit  nei- 
gender transitorischer  Sehschwäche. 

Bei  der  letzten  Beobachtung  endlich  war  die  Erscheinung  der 
Erythropsie  bei  einem  40jährigen  Ingenieur  aufgetreten ,  als  er  in 
den  Mittagsstunden  in  grosser  Hitze  auf  einem  Kameele  reitend  in 
der  afrikanischen  Wüste  reiste.  Gleichzeitig  mit  dem  Rotsehen  trat 
eine  hochgradige  Verdunkelung  des  Gesichtsfeldes  ein.  Beide  Anoma- 
lien dauerten  etwa  7  Minuten,  traten  nur  bei  Gebrauch  des  genannten 
Transportmittels  auf  und  wurden  von  dem  Kranken  auf  eine  durch 
den  Gang  dieser  Tiere  hervorgerufene  nervöse  Erregung  zurückgefQhrt. 

Nach  einer  Kritik  der  fremden  und  eigenen  Beobachtungen  der 
Erythropsie  kommt  der  Autor  zu  folgendem  Sohluss:  »Die  Er- 
scheinung des  Rotsehens  ist  ein  rein  subjektives  Phänomen,  bedingt 
durch  Erregung  resp.  Ermüdung  des  Sehapparates  —  höchst  wahr- 
scheinlich der  optischen  Centralorgane  —  durch  teils  direkte,  teils 
indirekte  nervöse,  speciell  auch  vasomotorische  Einflüsse.  Von  Natur 
nervös  veranlagte  und  aphakische  —  vielleicht  richtiger:  mit  Ka- 
tarakt behafket  gewesene  —  Individuen  sind  dazu  prädisponiert. 
Kolobome  erhöhen  wahrscheinlich  diese  Disposition. t 


442  Pathologie  und  Therapie  der  Angenkrankheiteii. 

Zwei  Falle  Yon  Erythropsie  nach  Katarakteztraktion  bringt 
van  D  u  y  s  e  (40).  In  dem  ersten  Falle  traf  die  Er8cheini:äig  einen 
64jährigen  Mann  1|  Jahr  nach  einer  rechtsseitigen  Ektraktion  (kleiner 
Lappen,  schmale  Iridektomie)  bei  einer  Sehschärfe  yon  J.  1.  Die 
Erythropsie  trat  am  Abend  auf;  als  der  Betreffende  in  seiner  Haos- 
thür  stand,  sah  er  plötzlich  Strassenpflaster,  Boden  nnd  Mauern  rot. 
Dieselbe  Farbe  zeigte  im  Zimmer  bei  Lampenlicht  seine  Umgebung. 
Die  Erscheinung  dauerte  drei  Stunden  und  verschwand  ziemlich 
plötzlich,  als  der  Mann  zu  Bett  gieng.  14  Tage  später  wiederholte 
sich  das  Rotsehen  beim  Anzünden  der  Lampe,  währte  eine  Stunde 
und  kehrte  in  der  Folgezeit  noch  zweimal  wieder,  das  eine  Mal  eine 
Stunde,  das  andere  Mal  über  4  Stunden  anhaltend.  Während  eines 
nun  erfolgenden  klinischen  Aufenthaltes  konnten  in  5  Tagen  noch 
4  Anfälle,  aber  geringerer  Intensität  beobachtet  werden.  An  den 
R ad d  ersehen  Tafeln  giebt  der  Kranke  das  Karmin  K,  Kolonne  30, 
als  der  Farbe  der  intensivsten,  und  Q,  R,  S,  Kolonne  28  und  29 
als  der  der  schwächsten  Anfälle  identische  B^rbungen  an.  —  In 
einem  zweiten  Falle ,  aus  der  Klinik  von  Ed.  Meyer,  handelte  es 
sich  um  eine  64jährige  Dame,  die  auf  dem  linken  Auge  mit  G  r  ä- 
fe^schem  Schnitte  bei  geringster  Irisexcision  mit  vollkommenstem 
Erfolge  extrahiert  worden  war.  Vier  Monate  nach  der  Operation 
merkte  die  Dame  eines  Abends  (am  Tage  war  ein  Spaziergang  am 
Meerestrande  unternommen  worden)  plötzlich  die  rote  E^rbung  alles 
Gesehenen.  Am  folgenden  Tage  war  nichts  mehr  wahrzunehmen, 
hingegen  wiederholte  sich  die  Erythropsie  während  einer  späteren 
Reise  noch  1  bis  2mal,  jedes  Mal  einige  Stunden  anhaltend. 

Nach  Mitteilung  von  Berg  er  (15)  bekam  ein  nervös  angelegter 
Student  einen  stumpfen  Säbelhieb  gegen  das  linke  Jochbein,  der  ihm 
eine  leichte  Wunde  bis  in  die  Augenbrauengegend,  Uebelkeit  und 
Kopfschmerz  zuzog.  Im  Grübeln  über  eine  eventuell  tiefere  Ver- 
letzung sah  er  mit  dem  linken  Auge  des  Abends  alles  rot,  etwa  3 
Stunden  lang.  Dasselbe  wiederholte  sich  an  2  nachfolgenden  Abenden, 
wo  der  Kranke  über  seine  Verletzungen  und  das  Rotsehen  schon  be- 
ruhigend aufgeklärt  war.  Die  Augen  hatten  einen  leicht  myopischen 
Bau,  sonst  nichts  Abnormes. 

Szili  (111)  sah  Erythropsie  4  Wochen  nach  einer  Extraktion 
(Kolobom  nach  oben  innen,  bei  gewöhnlicher  Lidöffnung  in  einem 
Drittel  seiner  7  mm  langen  Basis  nach  innen  unbedeckt),  als  der 
Patient,  der  schon  8  Tage  Stargläser  getragen  hatte,  nach  einem 
kurzen    Gang    durch    einen    sonnigen    Hof  räum    in's   Zimmer    trat 


Astigmatismus  nach  Eatarakteztraktion.  443 

14  Tage  lang  trat  das  Rotsehen  unter  den  genannten  Bedingungen 
auf,  machte  dann  Pausen  Ton  1  bis  3  Tagen  und  dauerte  so  noch 
8  Wochen.  Einmal  kam  es  beim  Aufheben  einer  schweren  Last 
und  das  letzte  Mal  noch  nach  dem  ersten  Nachtdienste,  den  der 
Mann  zu  leisten  hatte.  Gewöhnlich  dauerte  die  Erscheinung  den 
ganzen  Tag  über,  das  Aufsetzen  der  grauen  Schutzbrille  half  nur 
zuweilen,  ein  Einfluss  des  stenopäischen  Apparates  war  nicht  mit 
Sicherheit  nachzuweisen.  Interessant  und  neu  ist,  dass  als  der  Be- 
treffende nach  langer  Zeit  wieder  einmal  an  Rotsehen  litt,  und  er 
am  Abende  sich  gegen  die  lästige  Erscheinung  durch  Verengerung 
der  Lidspalte  wehren  wollte,  plötzlich  alles  »grasgrüne  aussah. 
Diese  Beobachtung  unterstützte  die  Vermutung  Szili*s,  ob  es  sich 
beim  Botsehen  nicht  um  eine  Art  reaktiven  Umschlags  der  Netz- 
hautempfindung  bei  aussergewöhnlichem  nervösen  oder  speciell  reti- 
nalem Reizzustande  handle. 

Nach  der  Extraktion  eines  linksseitigen,  mit  Iridektomie  und 
Discission  vorbehandelten  Schichtstares  trat  durch  Quellung  eines 
der  Homhautwunde  anliegenden  Linsenrestes  eine  so  starke  Vor- 
treibung des  Corneallappens  ein,  dass  4  Wochen  nach  dem  Eingriff 
ein  Hornhautastigmatismus  von  19,5  D  und  ein  8  von  ^^  resultierte. 
»Die  Cornea  bildete  eine  stehende  Ellipse,  deren  oberste  Partie,  der 
Narbe  entsprechend,  vorgequollen  war.«  Als  sich  ein  Jahr  nach 
der  Operation  dieselben  Verhältnisse  zeigten,  wurde  von  S  c  h  i  ö  t  z  (106) 
mit  dem  Graefe'schen  Messer  ein  Schnitt  aufwärts  durch  die 
Basis  der  am  meisten  vorgequollenen  Partie  gemacht  und  mit  der 
Weck  er 'sehen  Scheere  ein  kleiner  Lappen  abgeschnitten.  Die 
14  Tage  darauf  vorgenommene  Untersuchung  fand  keine  Verringerung 
des  Astigmatismus.  Es  wurde  deshalb  nach  3  Tagen  die  Operation 
in  der  beschriebenen  Weise  wiederholt,  mit  dem  Versuche,  einen 
kleinen  Lappen  der  oberen  Wundlippe  wegzuschneiden.  Nun  konnte 
nach  14  Tagen  ein  Sinken  des  Astigmatismus  auf  15,75  D  kon- 
statiert werden.  Ein  neuer  8  Tage  später  vorgenommener  Eingriff 
beschränkte  sich  auf  eine  Incission  mit  dem  6  r  a  e  f  e  'sehen  Messer 
nach  oben  und  innen,  die  einen  stumpfen  Winkel  mit  der  Richtung 
der  ursprünglichen  Extraktionsnarbe  machte.  Der  damit  auf  11,25  D 
mit  S  f^  reducierte  Astigmatismus  fiel  nach  einem  Monate  auf  0,5  D, 
S  f^;  nach  einem  Vierteljahr  zeigten  sich  schliesslich  nur  noch 
7  D  ,  während  die  Sehschärfe  die  gleiche  geblieben  war. 


444  Pathologie  nnd  Therapie  der  Augenkrankheiteii. 


Krankheiten  des  Glaskörpers. 

Referent :  Prof.  Dr.  Kuhnt  in  Gemeinschaft  mit  Dr.  Schrader. 

1)  A  D  b,  J.,  Bemoval  of  foreign  bodies  from  ihe  Titreous  by  aid  of  ihe  elec- 
tromagnet.    Traneact  of  the  americ.  ophth.  soc.  1884.  Boston.   IIL   p.  739. 

2)  Brudenell  Carter,   Persistent  byaloid  veasels.   Ophth.  Beview.  p.  343. 

3)  Campart,  Chorio-r^tinite  späcifique  avec  h^morrhagie  dans  le  corpa 
Titrä  et  d^ollement  partiel  de  Thyaloide;  oeil  droit.  Bullet,  de  la  clin. 
opht.  de  rhospice  des  Qoinxe-Vingts.    p.  57. 

4)  Cheatam,  W. ,  A  curious  defect  in  the  vitreons  body.  Americ.  Joum. 
of  Ophth.    L  p.  271. 

.5)  Colli  n  8,  W.  J.y  Blow  on  the  eye;  extensive  haemorrhage  into  vitreous; 
complete  absorption  of  the  blood  in  six  days.  Med.  Press  &  Circ  n.  s. 
XXXIX.    p.  96. 

6)  C  o  n  r  t  a  d  e,  A.,  Synchisis  ^tincelant  et  syphilis.    Union  m^.  XXXIX.  p  17. 

7)  Csapodi,  Diaphragma  foveae  patellaris.     Pest,  med.-chir.    XXL    p.  611. 

8)  Duyse,  van,  Un  cas  de  cysticerqne  da  corps  vitr^  Annal.  d^Oculist. 
T.  XCIII.    p.  260. 

9)  F  e  r  r  e  t,  Observations  de  synchisis  ^tincelant.  Ballet,  de  la  clinique  nai 
opht.  de  rhospice  des  Quinze-Vingts.  p.  120.  (3  Fälle  von  Synchysis  sein- 
tillans;  Imal  bestand  Sklero-Choroiditis.) 

10)  F  r  0  e  h  1  i  c  h ,  C,  Extraktion  eines  Eisensplitters  aas  dem  Glaskörper  mit 
dem  Elektromagneten.  Fast  volle  Sehschärfe.  Klin.  Monatsbl.  f.  Aogen- 
heilk.   S.  349. 

11)  Germelmann,  Beiträge  zar  Operation  von  Cysticerken  im  Auge.  In- 
aug.-Diss.    Göttingen. 

12)  G  r  a  e  f  6 ,  A. ,  Weitere  Mitteilungen  aber  Extraktion  von  Cysticerken. 
V.  G  r  a  e  f  e>  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.    4.    S.  83. 

13)  Haensell,  P. ,  Recherches  sur  le  corps  vitr^.  Bullet,  de  la  oliniqae 
nat.  opht.  de  Thospioe  des  Quinze-Vingts.    III.    p.  18,  95,  177,  226. 

14)  Baltenhoffi  Une  extraction  de  cysticerque  du  corps  vitr^.  Annal. 
d'Oculist.    T.  XCIV.    p.  236. 

15)  H  i  r  sc  h  b  e  r  g,  Des  Operations  qui  se  pratiquent  sur  le  corps  vitr^.  Com- 
munication  faite  k  la  soci^t^  de  M^decine  de  Berlin,  le  3.  juin.  Annal. 
de  la  soci^t^  de  m^ic.  des  Gand.    LXIV.    p.  182. 

16)  —  Der  Elektromagnet  in  der  Augenheilkunde.    Berlin.    157  S. 

17)  —  üeber  Glaskörperoperationen.    Berlin,  klin.  Wochenschr.  Nr.  29.  S.  457. 

18)  Hock,  Eaemorrhagia  in  corpus  vitreum ;  Status  glaucomatosus,  Staphy- 
loma  sclero-ciliare  grad.  max. ;  Atrophia  bulbi.    Wien.  med.  Blätter.  S.  1310. 

19)  Eollock,  C.  W. ,  The  successful  removal  of  a  foreign  body  irom  the 
vitreous.    Tr.  Sonth.  Car.  med.  Ass.  p.  71. 

20)  K  r  u  k  0  v,  A.,  Ein  Fall  von  Cysticerkus  im  Glaskörper.  Westnik  oftalmol. 
Kieff.   II.    p.  31. 

21)  Lagleyze,  P.,  Oftalmo-entozarios;  cisticerco  celuloBo  en  el  vitreo.  Rev. 
argent.  de  cien.  möd.    Buenos  Aires.    II.   p.  3. 


Cysticerkus  im  Glaskörper.  445 

22)  Lang,  Gongenital  defecta  in  the  vitreoua  body.     Ophth.  Review,   p.  216. 

23)  Meyer,  Eclat  d*acier  dans  rhnman  vitr^e ,  eztrait  par  l*^lectro-ainiant. 
Archiv.  d'Opht.    V.    p.  179.    (Sociötö  fran^.  d'Opht.) 

24)  P  o  o  1  e  y,  £xtraction  of  a  foreign  body  from  the  vitreous  with  an  electro- 
magnei.     Americ.  Joarn.  of  Ophth.     IL    p.  186. 

25)  B  e  m  a  k  ,  E. ,  Drei  seltene  Fälle  von  persistierender  Arteria  hyaloidea. 
Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Janaar.    S.  9. 

26)  Tr eitel,  Tb.,  Bericht  über  4  Operationen  von  Cysticercus  intraocularis. 
Arch.  f.  Augenheilk.    XV.    S.  257. 

27)  Virchow,  üeber  Qlaskörperzellen.  Verhandl.  d.  pbysioiog.  Qesellsch. 
za  Berlin.  Nr.  14  nnd  15  und  Arch.  f.  Anat.  u.  Physiol.  (Physiolog.  Abt.) 
S.  563. 

Courtade  (6)  teilt  einen  Fall  von  Syucbysis  scintillans  mit, 
der  aetiologisch  wohl  anf  Lues  zurückzuführen  ist.  Ein  GTjähriger 
Mann  merkte  zwei  Monate  nach  einem  überstandenen  Schanker,  dass 
die  Sehschärfe  seines  rechten  Auges  abnahm,  und  dass  sich  ihm  auf 
demselben  Mouches  volantes  und  flämmchenartige  Lichterscheinungen 
darboten.  Fünf  Monate  später  wurde  das  linke  Auge  in  derselben 
Weise  befallen.  Das  Sehen  sank  so  hochgradig,  dass  der  Kranke 
sich  führen  lassen  musste.  Bei  seiner  Aufnahme  wurde  sekundäre 
Lues  nachgewiesen,  an  den  Augen  links  eine  ziemlich  frische  Iritis 
und  Synchysis  scintillans,  rechts  nur  die  letztere.  Schmierkur  und 
Jodkali  besserten  in  6  Wochen  das  Sehvermögen  soweit,  dass  der 
Mann  allein  gehen  konnte.  Die  glänzenden  Trübungen  waren  weniger 
zahlreich ;  bewegten  sich  auch  minder  lebhaft  und  ein  Bild  TOm 
Fundus  war  indess  noch  nicht  zu  erhalten. 

In  der  Behandlung  yon  van  Duyse  (8)  kam  ein  Fall  von 
Cysticercus  im  Glaskörper,  der  der  erste  in  Belgien  beobachtete 
sein  soll.  Wegen  der  Sehschwäche  seines  linken  Auges  —  es  wurden 
Finger  nur  in  4  Meter  gezählt  —  konsultierte  den  Autor  ein  41jähriger 
Mann,  dem  vor  nicht  langer  Zeit  eine  Taenia  abgetrieben  worden 
war.  Der  übrige  Gesundheitszustand  war  als  normal  notiert  worden, 
als  sich  bald  nach  seiner  Aufnahme  epileptiforme  Krämpfe  einstellten, 
an  denen  der  Kranke  auch  früher,  aber  nur  zur  Zeit  der  Beherbergung 
des  Bandwurms  gelitten  haben  wollte.  Das  linke  Auge  bot  auf 
den  ersten  Blick  das  Bild  einer  specifischen  Chorioretinitis  dar; 
bei  genauerer  Untersuchung  sah  man  im  unteren  Bulbusabschnitt, 
zwischen  Aequator  und  Corpus  ciliare  eine  unzweifelhafte  Cysticercus- 
blase,  deren  Durchmesser  4  bis  5  Papillendiameter  erreichte.  Der 
Kopf  des  Cysticercus  konnte  der  peripheren  Lage  halber  nur  im 
umgekehrten  Bilde  deutlich  gesehen  werden.  Unter  Cocainanästhesie 
wird    zur   Operation    geschritten:    meridionaler    Skleralschuitt    mit 


446  Pathologie  and  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

Graef e'schem  Messer,    7  bis  8  mm  lang,    5  mm  vom  Hornhant- 
rande  mit  seinem  Anfange  entfernt.     Sofort  entleert  sich  etwas  ver- 
flüssigter   Glaskörper.      Eine   eingeführt^   Irispincette    bringt    ohne 
weiteren  Glaskörperverlust  nichts  vom  Cysticercus  heraus.   Die  Unter- 
suchung   ergiebt,   dass   sich    die  Blase   nach  oben  und  hinten  ver- 
schoben   hat.     Eß   wird   nun   in   dieser   Richtung   und   dann    noch 
einmal   bei   sitzender  Stellung   des  Patienten  in  der  ursprünglichen 
Gegend  der  Cyste  mit  der  Pincette  eingegangen,    doch  ohne  Erfolg. 
Die  Skleralwunde  wird  mit  Jodoformseide   durch  Nath  verschlossen. 
In   der  Folgezeit   tritt  Iritis   ein,   die  Glaskörpertrübungen* mehren 
sich,    das  Sehen    fallt   und   der    Bulbus   wird   schliesslich    weicher. 
Inzwischen  hat  sich  der  Cysticercus  der  Papille  um  die  Hälfte  ihres 
Durchmessers   genähert.    Vor   gänzlichem   Verlust   wird   ein   noch- 
maliger Eztraktionsversuch  gewagt.  Nach  einer  Tenotomie  des  Rectus 
inferior  wird  der  Bulbus  äusserst  nach  oben  und  etwas  nach  aussen 
gedreht  und  im  hinteren  und  unteren  inneren  Quadranten  ein  16  mm 
vom  Comealrande    beginnender,   7  nun  langer  meridionaler  Skleral- 
schnitt   angelegt,   fast   bis   zum  Optikus.     Es   tritt  auch  hier  Glas- 
körperverlust ein  und   der  Pincette    gelingt    es  nicht,  die  Cyste  zu 
extrahieren.     Eine  Exenteratio  bulbi  machte  den  Schluss. 

Germelmann  (11)  veröffentlicht  13  Fälle  von  Cysticerkus- 
operationen,  die  in  der  Leb  e  r 'sehen  Klinik  in  den  Jahren  1875 — 83 
ausgeführt  wurden.  Der  Sitz  des  Cysticerkus  war  Imal  subcon- 
junktival,  12mal  intraocular,  zur  Zeit  der  Operation  Imal  subretinal, 
11  mal  im  Corpus  vitreum.  Wie  aus  den  Veränderungen  der  Netz- 
haut zu  deuten  war,  konnte  der  Primärsitz  des  Entozoon  als  sub- 
retinal in  den  meisten  Fällen  bezeichnet  werden.  Zweimal  konnte 
im  Verlaufe  von  2  resp.  4  Wochen  die  Wanderung  des  Cysticerkus 
von  der  Retina  in  den  Glaskörper  beobachtet  werden.  Unter  den 
Kranken  befanden  sich  5  weibliche  und  8  männliche,  ihr  Alter 
schwankte  zwischen  7  und  47  Jahren  mit  stärkster  Beteiligung  des 
3.  Decenniums.  Das  Operationsverfahren  bei  den  12  intraocularen 
Fällen  war  9mal  der  meridionale  Skleralschnitt  mit  vorausgehender 
Conjunktivallappenbildung,  Imal  der  aequatoriale  Skleralschnitt  von 
Gräfe's  und  bei  2  Fällen  wurde  die  Blase  nach  modificierter 
Linearextraktion  der  Linse  durch  den  Hornhautschnitt  herausbefördert 
Die  Extraktion  des  Cysticerkus  gelang  9mal,  darunter  auch  in  den 
Fällen,  wo  der  meridionale  Skleralschnitt  nicht  Verwendung  gefanden 
hatte.  Die  3  Misserfolge  trafen  frei  im  Glaskörper  bewegliche  Blasen. 
Die  Operation   wurde   stets  in  Narkose   und   unter   den   strengsten 


Subretinaler  QyBÜcerkas.  447 

antiseptischen  Eautelen  ausgeführt.  Die  Sklera  wurde  mit  gerader 
Lanze  incidiert  und  die  Wunde,  wo  notig,  mit  der  Scheere  erweitert; 
▼ernäht  wurde  stets  nur  die  Conjunktivalwunde. 

Das  Resultat  anlangend  musste  3mal  zur  Enukleation  geschritten 
werden,  worunter  auch  2  Fälle  mit  gelungener  Extraktion  rubri- 
eieren ;  zweimal  trat  völlige  Amaurose,  dreimal  eine  geringe  und  bei 
2  Kranken  eine  beträchtliche  Hebung  des  Sehvermögens  ein.  Der 
eine  von  den  letztgenannten  Fällen  erzielte  fast  volle  Sehschärfe. 
Der  Autor  hebt  am  Schluss  noch  eine  bisher  unbekannte  Beobachtung, 
die  er  viermal  verzeichnen  konnte,  hervor,  nämlich  dass  gleich  nach 
dem  Skleralschnitt  ein  geringerer  oder  grosserer  Bluterguss  in  die 
vordere  Kammer  auftrat,  der  von  ihm  als  Blutung  ex  vacuo  auf- 
gefasst  wird. 

Auch  Tr eitel  (26)  berichtet  über  4  intraoculare  Gysticerkus- 
operationen,  wovon  wir  die  drei  den  Glaskörper  betreffenden  referieren. 

1)  Cysticerkus  von  4  P.  D.  im  Glaskörper,  temporal,  in  der 
Aequatorialgegend,  an  den  Wandungen  des  Bulbus  6xiert.  Aeussere 
Netzhauthälfte  abgelöst.  Nach  aussen  oben  von  der  Papille  ein 
weisser  Degenerationsheerd.  Hintere  Polarkatarakt.  Zahlreiche  mem- 
branöse  Glaskörpertrübungen,  S  =  Finger  excentrisch  in  4  Fuss. 

Die  im  7.  Monate  gravide  Patientin  wird  in  tiefster  Narkose 
operiert.  Schnitt,  meridional,  8  mm  lang,  zwischen  M.  rectus  ex- 
temus  und  superior,  näher  dem  ersteren,  durch  Gonjunktiva  und 
T  e  n  o  n  'sehe  Kapsel.  Als  die  Sklera  freilag,  wurde  im  aequatorialen 
Wundwinkel  mit  v.  Graefe^schem  Messer  ein-  und  im  comealen 
ausgestochen,  der  Rücken  des  Messers  der  Sklera  zugewandt.  Dem 
Messer  folgt  inmittelbar  der  Cysticerkus.  Heilung  nach  8  Tagen 
vollendet.  Letzte  Kontrole  nach  1  Jahre:  hintere  Polarkatarakt  und 
Glaskörpertrübungen  völlig  verschwunden,  im  Fundus  die  alten  Ver- 
änderungen, Auge  reizlos,  Finger  excentrisch  in  5  Fuss. 

2.  Subretinaler  Cysticerkus,  5  P.  D.  in  horizontaler  Ausdehnung, 
in  der  Gegend  der  Macula,  mit  seinem  nasalen  Ende  1^  Papillen 
vom  temporalen  Optikusrand  entfernt.  Retina  nach  aussen  vom 
Cysticerkus  in  geringer  Ausdehnung  abgelöst,  Fundus  sonst  nicht 
verändert.  Grosses  centrales  Skotom,  in  dem  Handbewegungen  er- 
kannt werden.  Der  R.  externus  wurde  nach  Graefe 'scher  Art  am 
Ansatz  getrennt  und  nun  die  Verbindung  des  Muskels  mit  der  Sklera 
soweit  wie  möglich  nach  hinten  gelöst.  Der  freigelegte  Teil  der 
Sklera  war  19  mm  vom  Cornealrande  entfernt.  In  ihm  wurde  wie 
im  früheren  Falle   der  Schnitt  geführt,  der  jedoch  die  Sklera  nur 


448  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

oberflächlich  ritzte  und  deshalb  etwas  unterhalb  des  horizontalen 
Meridians  und  ein  wenig  mehr  nach  vorn  zu  wiederholt  wurde. 
Als  der  4  mm  lange  Schnitt  mit  der  graden  Scheere  noch  etwas  erweitert 
wurde,  lag  nach  Entfernung  der  Scheere  der  Wurm  auf  der  Wunde. 
Bei  der  Operation  trat  kein  Tropfen  Glaskörper  oder  Flüssigkeit  aus. 
Die  Heilung  war  am  9.  Tage  vollendet.  2  Monate  nach  dem  Eingriff 
wurden  Finger,  wie  es  schien  central,  in  2  Fuss  gezahlt,  der  Ort 
des  Cysticerkuslagers  nahm  eine  intensiv  weisse,  pigmentumränderte 
Stelle  ein.  Der  Autor  bemerkt,  dass  er  bei  künftigen  subretinalen 
Cjsticerken  die  Schneide  des  Messers,  wie  Graefe,  der  Sklera  zu- 
kehren würde. 

3)  Cysticerkus  im  unteren  Teil  des  Glaskörpers,  freibeweglich, 
virird  erst  nach  längerer  Zeit  in  einem  Bulbus,  der  diffuse  Glaskörper- 
trübungen und  aussen-oben  eine  choroiditis-ähuliche  weisse  Stelle 
mit  nach  unten  auslaufendem  weissen  Streifen  darbot,  entdeckt,  ur- 
sprüngliche S  von  ^  sinkt  immer  mehr,  der  Glaskörper  wird  trüber. 
Schnitt  aussen  unten  in  einem  Meridiane,  der  3  mm  lateral  vom 
vertikalen  lag.  Etwa  7  mm  länger.  Yergebliche  Versuche  den 
Cysticerkus  zu  entbinden;  bei  Durchleuchtung  ist  nichts  von  ihm  an 
der  früheren  Stelle  zu  sehen.  Glatte  Heilung.  3  Tage  nach  dem 
Eingriff  zeigt  der  Spiegel  den  Wurm  oben  innen.  Im  Verlaufe  der 
nächsten  Wochen  mehren  sich  bei  Reizlosigkeit  des  Auges  die  Glas- 
körpertrübungen,  so  dass  die  Cysticerkusblase  nicht  mehr  deutlich 
zu  erkennen  ist.  8  Wochen  nach  der  Operation  wird  der  BuIbuiB 
ziemlich  plötzlich  weich  und  schmerzhaft,  und  wird  enukleirt. 

Einem  pessimistischen  urteile  de  Wecker 's  über  den  Wert 
von  Cysticerkusoperationen  entgegentretend  teilt  Graefe  (12)  zu- 
nächst seine  vom  Januar  1877  bis  Anfang  August  1885  gemachten 
45  Extraktionen  intraocularer  Cysticerken  mit.  Die  Operation  gelang 
30mal ,  also  in  67  %  vollkommen.  In  nachstehender  Tabelle  sind 
die  näheren  Einzelheiten  von  24  der  gelungenen  30  Fälle  angegeben. 

Sitz  des  Cysticerkus :  Zustand  des  Auges :     ^        ^  vor  b  nach  aer  Operation 

der  Operation  :     bei  letzter  Kontrolle : 

1)  frei,  aber    nnbe-       keine  Reizung;       Zahlen  von  4  ctm,  14  Monate: 
weglicb  im  Glas-                                        GrSsseauf  1|M.;  f. 

kOrper ; 

2)  frei  im  Glaskör-  »  »  Finger  auf  ^  M. ;  Aber  7  Jahre : 
per,  doch  an  den  Finger:  }  M. 
Wandungen  fixiert; 

8)  subretinal,  dicht  »  »  Finger  ezcen-      7  Jahre :  kein Licht- 

nach  aussen  von  der  trisch  |  M.  ,*         schein  (Gatarakt). 

Macula ; 


Verhalten  des  Cysiicerkus  im  Auge. 


449 


SitidesCysticerküs:   Zostand  des  Anges 


4)  frei  im  Glaskörper; 

5)  frei,  doch  unbe- 
weglich im  Glas- 
körper ; 

6)  frei,  doch  fixiert ; 

7)  snbretinal; 


keine  Beizung; 

reddivierende 

Iritis; 

leichte  Iritis; 

keine  Reizung ; 


8)  subretinal     zwi-  keine  Beiznng ;  aus- 
sehen  Aequator  und   gedehnte  Netzhaut- 

Macula ;  ablösnng ; 

9)  frei,  aber  fixiert;   keine  Reizung,  un- 

tere Netzhauth&lfte 

abgelöst; 

grössere  Netzhaut- 

ablösang, 

keine  Reisung; 


10)  subretinal; 


11)  snbretinal      am  »            » 

Aequator; 

12)  subretinal,  dicht  »           » 
unter  der  Macula; 

18)  frei,  doch  teil-  Netzhautablösung, 

weise  fixiert ;  keine  Reizung ; 

14)  subretinal,  nach  keine  Reizung,  Netz- 

ausaen  dicht  hinter  hautablösung  bis  zur 


Macula ; 
keine  Reizung; 


dem  Aequator; 

15)  subretinal ,    an 
den  N.  optic.  gren- 
zend; 

16)  subretinal,  zwi-    ausgedehnte  Netz- 
scheu  Aequator  und  hautablösung,  keine 

hinterem  Pol;  Reizung; 

17)  frei,   doch  un-  unbekannt; 
beweglich  in  der 
Aequatorgegend ; 

18)  subretinal,  hin-    ausgedehnte  Netz- 
ter  dem  Aequator;   hautablösung,  keine 

Reizung; 

19)  subretinal,  kaum   beiderseits  Chorioi- 
8  mm  gross,  genau    ditis  disseminata; 

in  der  Macula; 

20)  subretinal, dicht      keine  Reizung; 
unterhalb  der  Ma- 
cula; 

Jahretberioht  fSr  Ophthalmologie.  XYI.  1886. 


8  Yor  der 

Operation  : 

Finger  1  M.; 

Hand- 
bewegungen; 

Hand- 
bewegungen ; 
Finger  nach  aus- 
sen i  M.; 

J.  24.  4  M.; 


Finger  ^  M.; 

Einzelnes  Ton 
J.  14; 

Finger  1  M. ; 

kleiner  Druck; 

unbekannt; 

unbekannt; 


Kalenderzahlen 
2  M.; 

unbekannt; 


unbekannt; 

Finger  2  M.; 

Ealenderzahlen 
iM.; 

Finger  excen- 
trisch  1^  M. ; 


8  nach  der  Operation 

bei  letzter  Eontrolle : 

7  Jahre:  {. 

7  Jahre:  Jäger  8 

(reizfrei). 

7  Jahre :  unbekannt 

(reizfrei). 

fast  7  Jahre :  Finger 

leicht  excentriseh, 

2  M. 

fast  7  Jahre: 

J.  24.  5  M. 

fiber  6^  Jahre: 

reizlos , 

Linsentrübung. 

&Bt  7  Jahre: 

J.  6. 

fast  4  Monate: 

Finger  1  M. 
&st  5)  Jahre: 

f 

5^  Jahr: 

»sieht  alles«. 
Si  Jahr : 
quantitative  Licht- 
empfindung. 
1}  Jahr: 
J.  8. 

fJEist  1|  Jahr: 
Lichtschein. 

Aber  H  Jahr: 
Lichtschein. 

fast  1^  Jahr: 
Finger  2  M. 

£ut  1|-  Jahr: 
Kalenderzahlen  in 

IM. 

4   Monate:  Finger 

excentriseh   8  M. 

29 


450  Pathologie  und  Therapie  der  Aagenknuikheiien. 

8it,de.Cyrticerkue:   Zu^Und  d«  Aoge«:    ^^^^^^^^.    l^tZ^^: 

21)  snbretinal  (?) ;      ausgedehnte chorio-       anbekannt;  f  Jahr: 

retinale  Degene-  s 
ration ; 

22)  snbretinal,  dicht             reizfrei ;  Kalenderzahlen     2  Monate :  uobe- 
nach   aussen  unten  mühsam  in       kannt,  Patientin  ist 

von  der  Macula;  j  M.;  »Eufriedenc. 

23)  frei ,     doch    fi-  keine  Reizung ;       Finger  in  l  M. ;  6  Monate : 
xiert,    dicht     nach  jl. 
unten  innen  you  der 

Macula ; 

24)  frei ,    unbeweg-   Chorio-retinale  De-   Finger  dicht  vor    1  Monat :   Finger 
lieh ,  nahe  dem  Ae-   generation  mit  Ab-        ^gm  Ange ;       dicht  vor  dem  Auge. 

qnator;  latio  retinae,   keine 

Reizung ; 

Die  33  ^/o  negativer  Erfolge  betrafen  zumeist  freie,  nicht  fixierte 
oder  durch  dichte  Opacitöten  unlokalisierbare  Gysticerken.  Ab- 
weichend von  früher  stellt  Graefe  der  zweifellosen  subretinalen 
Lage  der  Blasen  die  beste  Prognose.  Bei  der  Operation  selbst  löst 
Graefe  den  betreffenden  Augenmuskel  so  ab,  dass  er  die  Sehne 
in  ganzer  Breite,  1  mm  von  ihrer  Insertionsleiste  entfernt,  durch- 
schneidet und  das  abgetrennte  Muskelende  zur  besseren  Direktion 
mit  einer  Catgutsutur  versieht.  Die  Durchschneidung  der  Bulbus- 
häute  geschieht  mit  grosser  Vorsicht,  möglichst  zunächst  nur  durch 
Sklera  und  Choroidea;  bei  subretinalen  Gysticerken  wird  deshalb 
nur  das  schmale  Messer  gebraucht,  die  Schneide  der  Sklera  zuge- 
wendet. 

Ein  38jähriger  Uhrmacher,  der  häufig  rohes  und  wenig  gekochtes 
Schweinefleisch  genossen  hatte,  kam  zu  Hai  ten hoff  (14)  mit  einem 
Cysticerkus  im  vorderen  Teil  des  Glaskörpers  seines  rechten  Auges.  Die 
Affektion  bestand  seit  4  Monaten,  hatte  mit  dem  Sehen  von  wenigen 
schwarzen  Punkten  begonnen,  die  schliesslich  zu  dichterem  rass- 
artigem Nebel  anwuchsen,  bis  eines  Morgens  plötzlich  im  oberen 
Gesichtsfelde  eine  Gysticerkusblase  mit  allen  Details  so  genau  vom 
Patienten  wahrgenommen  wurde,  dass  er  eine  getreue  Skizze  eines 
Gysticerkus  Haltenhoff  mitbrachte.  Der  Nachweis  des  Gysticerkas 
gelang  leicht.  Die  Veränderungen  im  Bulbus  waren  gering,  die 
Sehschärfe  betrug  |.  Eine  Operation  wurde  verweigert,  doch  konnte 
eine  längere  Beobachtung  die  stärkste  Lokomotion  des  Gysticerkus 
konstatieren.  Als  nun  das  Sehvermögen  bis  auf  Erkennen  von  Gegen- 
ständen gesunken  war  und  der  Kranke  sich  zur  Operation  entschlossen 


Elektromagnetische  Extraktion  von  Eiaensplittern  aus  dem  Aage.       451 

hatte,  stellte  Haltenhoff  nach  genauem  Studium  der  Lage  des 
Cysticerkus  im  Verhältnis  zu  den  Bewegungen  des  Kopfes  und  Auges 
einen  im  unteren  vorderen  und  äusseren  Bulbusabschnitt  gelegenen 
schrägen,  von  dem  vertikalen  20 — 25^  nach  aussen  abweichenden 
Meridian  als  den  geeignetsten  zur  Operation  fest.  Letztere  wurde 
damit  eingeleitet,  dass  bei  Rückenlage  eine  Seidenschlinge  in  die 
Conjunktiva  unterhalb  der  Insertion  des  Bectus  inferior  zur  Direktion 
des  Bulbus  gelegt  wurde.  Dann  wurde  die  Conjunktiva  und  Xe- 
non'sehe  Kapsel  ein  wenig  schräg  längs  des  äusseren  Randes  des 
genannten  Muskels  in  einer  Ausdehnung  von  etwa  12  mm  eröffnet. 
In  sitzender  Stellung  mit  wenig  gesenktem  und  leicht  nach 
rechts  geneigtem  Kopfe  sah  der  Patient  nach  links  und  oben  und 
der  Operateur  machte  in  der  von  Conjunktiva  entblossten  Gegend 
einen  meridionalen  Skleralschnitt  von  3 — 4  mm.  Nach  geringem 
Aosfluss  von  flüssigem  Glaskörper  kam  der  Cysticerkus  spontan  und 
in  toto  heraus.  Auf  eine  Nath  des  Skleralschnittes  wurde  wegen 
vorzüglicher  Adaptation  verzichtet.     Der  Heilverlauf  war  ungestört, 

3 
die  schliessliche  Sehschärfe  ^. 

Froehlich  (10)  extrahierte  mittelst  Elektromagneten  mit  Er- 
folg einen  Eisensplitter  von  0,005  gr.,  der  frei  im  Glaskörper  lag 
und  bei  der  Ruhelage  des  Auges  auf  dessen  Grund  sank.  Die 
Operation  wurde  am  Abend  des  Verletzungstages  gemacht.  Der 
Schnitt  war  mit  grader  Lanze  ausgeführt,  lag  skleral,  temporalwärts 
im  horizontalen  Meridian.  Drei  Monate  nach  der  Operation  war 
die  ursprüngliche  Sehschärfe  von  Sn  200  in  18  Fuss  auf  Sn  20  in 
18  Fuss  gestiegen,  in  der  Nähe  vnirde  J.  1  in  8  Zoll  gelesen. 

Der  Monographie  Hirschberg 's  (16)  entnehmen  wir  Fol- 
gendes : 

Dr.  Mac  Keown  in  Belfast  war  es,  der  im  Jahre  1874  zuerst 
mit  dem  Magneten  in  den  Glaskörper  einging  und  mit  Erfolg  einen 
Eisensplitter  extrahierte.  Von  ihm  an  muss  man  die  Periode  der 
elektromagnetischen  Therapie  in  der  Augenheilkunde  rechnen.  Seine 
beobachteten  6  Fälle,  die  schon  veröffentlicht  sind,  werden  mit- 
geteilt. 

Birschberg  selbst  schritt  im  Jahre  1875  vor  Kenntnisnahme 
der  Mac  Keown'schen  Beobachtungen  zur  Extraktion  eines  Eisen- 
splitters aus  dem  Glaskörper.  Von  dem  ersten  Falle  aus  jenem 
Jahre ,  wo  der  primitive  Magnet  nicht  ausreichte  und  die  Pincette 
den  Fremdkörper  holte,  allerdings  mit  schliesslich  ungünstigem  Effekte, 

29» 


452  Pathologie  und  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

und  einer  sehr  schwierigen  und  glücklichen  Operation  ans  dem 
Jahre  1879  abgerechnet,  hat  Hirsch berg  in  den  letzten  5  Jahren 
82  Magnetoperationen  ausgeführt.  Vom  Jahre  1877  an  bediente 
sich  Hirschberg  seines  bekannten  Elektromagneten,  yon  Doerffel 
in  Berlin  verfertigt.  Der  Apparat,  der  an  seinem  dicken  Ende 
150—  200  Gramm  Eisen  trägt,  leistet  f&r  die  im  Auge  vorkommenden 
metallischen  Fremdkörper,  die  in  der  Regel  10 — 30  milligramm 
wiegen,  stets  prompte  Dienste  und  kann  Eisen-  und  Stahlsplitier 
von  1—5  mm  Lange  aus  einer  Entfernung  von  5  mm  und  darüber 
anziehen,  »selbst  wenn  sie  in  Losung  von  Gummi  oder  Eiweiss  oder 
in  Glaskörpersubstanz  getaucht  sind.  Wenn  aber  der  Widerstand 
sehr  beträchtlich  ist,  z.  B.  wenn  man  einen  schwachen  Eisensplitter 
zweimal  durch  ein  Blatt  Papier  durchgesteckt  hat,  um  die  feste 
Einpflanzung  in  die  Augenhäute  experimentell  nachzuahmen,  so  stosst 
die  Extraktion  auf  erhebliche  Schwierigkeitenc.  Der  Hirsch- 
berg'sehe  Elektromagnet  lässt  die  anderen  oft  komplicierten  Appa- 
rate durch  seine  Einfachheit  und  Verlässlichkeit  entbehren,  was  um 
so  wichtiger  ist,  weil  man  seine  Hilfe  oft  sofort  gebraucht,  z.  B. 
bei  grösseren  Splittern,  die  durch  eine  klaffende  Wunde  einge- 
drungen sind. 

Die  Verwertung  des  Elektromagneten  zur  Diagnose  von  Eisen- 
splittem,  die  Pooley  empfohlen,  hat,  wenigstens  was  die  Bestimmung 
des  Sitzes  des  Fremdkörpers  betrifft,  keine  positiven  Resultate  er- 
geben. Hirschberg  geht  nun  der  Reihe  nach  seine  operative 
Eingriffe  mit  dem  Elektromagneten  an  den  einzelnen  Teilen  des  Bulbus 
durch.  Aus  der  Linse  wurden  von  Hirsch  berg  2mal  Eisensplitter 
mittelst  des  Elektromagneten  entbunden.  Die  Operation  geschah  in 
der  Weise,  dass  Hirschberg  seine  mit  der  Elektromagnetenspitze 
magnetisierte  Starlanze  diametral  dem  Fremdkörper  g^enüber  in 
die  Hornhaut  einstach  und  sie  in  der  Gegend  des  Splitters  durch 
die  Linsenkapsel  durchstossend  bis  an  das  Eisenteilchen  vorschob. 
Im  ersten  Falle  brachte  die  Lanze  den  Splitter,  den  kleinsten  bis 
jetzt  extrahierten  (|  mm  lang,  |  mgr  schwer)  glücklich  heraus  und 
die  gleich  nachfolgende  Linsenextraktion  ermöglichte  dem  Kranken 
das  Lesen  feinster  Schrift.  Im  zweiten  Falle  folgte  das  Eisen  nicht 
und  musste  mit  dem  in  den  Kapselsack  eingef&hrten  Magneten 
selbst  geholt  werden;  da  keine  Linsenmasse  folgte,  wurde  die  Ex- 
traktion der  noch  nicht  reifen  Katarakt  verschoben,  bis  stürmische 
Erscheinungen  nach  drei  Tagen  doch  zur  einfachen  linearen  Extraktion 
zwangen,   die   aber  nicht  mehr  den  Ausgang  in  Pupillensperre  ab- 


Extraktion  von  Eisensplittern  auB  dem  GlaakOrper.  453 

halten  konnte.  —  In  interessanter  Weise  stellt  Hirschberg  auch 
hier,  um  eine  Ueberschätzung  des  Elektromagneten  zu  verhüten, 
8  Fälle  gegenüber,  wo  er  ohne  Magneten  Eisensplitter  aus  der  Linse, 
grössere  Tor  der  Liusenentbindung  mit  der  Pincette,  kleinere  zugleich 
mit  den  Linsenmassen,  mit  bestem  Erfolge  herausbeförderte. 

Zu  den  Magnetextraktionen  im  Glaskörper  übergehend,  bringt 
der  Autor  zuerst  allgemeine  wichtige  Bemerkungen.  Den  Weg  zu 
einem  im  Glaskörper  haftenden  Eisensplitter  nimmt  man 

a)  durch  einen  meridionalen  Skleralschnitt, 

b)  durch   einen  Schnitt  am  Hornhautrande,  natürlich  dann  mit 
Linsenextraktion  oder  Capsulotomie, 

c)  durch    die   Eiugangsöffhung,   falls  dieselbe   noch   offen   und 
bequem  zugänglich  ist. 

Die  Operation  heisst  primär  vor  dem  Auftreten  aller  Reizung 
12 — 24  Stunden  nach  dem  Eindringen  eines  kleinen  Splitters,  se- 
kundär im  Stadium  der  Reizung,  tertiär  nach  Abklingen  der  Reizung 
im  Stadium  der  recidivierenden  Entzündungen.  Ein  Eisensplitter  bis 
SO^Milligramm  ist  klein  und  ermöglicht  auch  noch  in  späten  Stadien 
einen  vollkommenen  Erfolg ;  50 — 150  selbst  180  Milligramm  schwere 
und  dann  mittelgrosse  Splitter  bieten  nur  bei  primärer  Operation  Aus- 
sicht auf  einigen  Erfolg,  bei  200  Milligramm  und  darüber  wiegenden 
fibergrossen  Eisenteilen  ist  bei  primärer  Operation  selbst  die  Erhal- 
tung des  Bulbus  fraglich.  Dies  alles  bezieht  sich  natürlich  nur  auf 
reine  Splitter,  bei  infektiösen  kann  schon  bei  kleinen  in  2 — 3  Tagen 
eine  völlige  Vereiterung  des  Glaskörpers  eingetreten  sein.  Hauptauf- 
gabe ist  stets  so  früh  als  möglich  zu  operieren. 

Die  weiteste  Methode  ist  der  Skleralschnitt.  Derselbe  muss, 
um  ein  Klaffen  der  Wunde  mit  späterer  Schrumpfung  des  Bulbus 
zu  verhüten,  stets  meridional  sein.  Von  der  Mitte  meist  eines  der 
unteren  Quadranten  der  Homhautumrandung  wird  nach  dem  be- 
treffenden Meridian  zu  eine  Strecke  von  etwa  8  mm  abgemessen: 
der  erhaltene  Endpunkt  ist  der  Anfang  des  in  meridionaler  Richtung 
zu  führenden,  etwa  6  mm  langen  Schnittes,  bei  dem  das  Messer  gleich 
einige  Millimeter  tief  eingestossen  wird,  um  den  Glaskörper  bis  in 
die  Gegend  des  Fremdkörpers  mitzuspalten.  Der  Magnet  wird  ein- 
gesoikt,  5  bis  10  Sekunden  darin  gelassen  und  bei  richtiger  Diagnose 
mit  dem  Eisen  herausgezogen.  Die  Gonjunktiva,  deren  vorheriges 
Abpräparieren  unnötig  ist,  wird  nun  mit  seidener  Nath  vereinigt 
und  der  Verband  angelegt,  der  24  Stunden  liegen  bleibt.  Die  Näthe 
brauchen  vor    dem  5. — 6.  Tage  nicht  angerührt  zu  werden.  —  Die 


454  Patbologie  und  Thentpie  der  AugenknuiUieiteii. 

grösBte  Schwierigkeit  bei  den  Extraktionen  bietet  die  Diagnose 
weniger  der  Anwesenheit  als  des  Sitzes  des  Fremdkörpers.  Deshalb 
niüss  man  bei  frischen  Fallen,  wo  der  Platz  des  Eisensplitters  nicht 
zu  ermitteln  ist,  zunächst  exspektativ  verfahren,  bis  der  Nachweis 
gelingt  oder  bis  Reizerscheinnngen  eintreten,  es  sei  denn,  dass  eine 
vorsichtige  nnd  dann  stets  gebotene  Magnetsondierong  durch  eine 
in  der  Sklera  liegende  Eingangsoffnung  möglich  ist.  Im  zweiten 
Stadium ,  dem  ungünstigeren,  in  dem  die  Patienten  meist  konunen, 
ist  erst  recht  eine  möglichst  baldige  Operation  geboten,  aber  zur 
event.  Feststellung  des  Sitzes  auch  hier  ein  massiges  Zuwarten  er- 
laubt.  —  Ist  ein  Splitter  in  den  Ängeuhauten  eiogepflanzt,  so  ist 
die  Extraktion  nicht  möglich. 

Wir  haben  noch  die  Indikationen  der  zweiten  Methode,  die 
Anlegung  eines  linien-  oder  lappeu formigen  Schnittes  am  Homhaat- 
rande  nachzuholen.     Dieselbe  ist  anzuwenden: 

1)  wenn  der  Fremdkörper  nicht  weit  hinter  der  völlig  kata- 
raktösen  Linse  liegt  und  der  Bulbus  reizlos  ist;  dann  kann 
die  Extraktion  der  Linse  mit  der  des  Fremdkörpers  zugleich 
stattfinden, 

2)  wenn  die  Linse  nicht  mehr  da  ist  und  man  nach  einer  Irido- 
capsulotomie  in  die  Tiefe  der  Vitrina  vordringen  kann. 

Bei  kleinen  oder  mittleren  Splittern  und  nur  partiell  getrübter 
Linse  ist,  selbst  wenn  der  Splitter  nicht  weit  hinter  der  Linse 
liegt,  der  Skleralschnitt  zu  seiner  Entfernung  vorzuziehen,  und  erst 
später  die  Katarakt  im  Reifezustand  zu  extrahieren. 

Von  der  interessanten  Kasuistik  der  21  Hirsch  her  g'schen 
Glaskörper-Magnetoperationen  müssen  wir  uns  mit  einfacher  An- 
führung der  Fälle,  namentlich  soweit  sie  schon  referiert  zu  finden 
sind,  begnügen. 

1)  Primäre  Extraktion  eines  Eisensplitters  von  20  mgr  aus  dem 
Glaskörper  mittelst  meridionalen  Skleralschnittes  mit  vollkommenem 
und  dauerndem  Erfolge  (siehe  diesen  Jahresber.  1883.  S.  523). 

2)  Tertiäre  Extraktion;  Iridocyclitis ;  Splitter  von  25 J  mgr 
6  Monate  post  trauma  extrahiert;  nach  späterer  Kataraktextraktion 
gute  Sehschärfe  (siehe  diesen  Jahresber.  1884.  S.  587), 

Diese  beiden  Fälle  bilden  2  der  bis  jetzt  bekannten  12  voll- 
kommenen Funktionserfolge  der  in  Rede  stehenden  Operation. 

3)  Tertiäre  Extraktion ;  Splitter  von  8  mgr,  16  Jahr  im  Auge, 
durch  linearen  Hornhautschnitt  extrahiert.  Erhaltung  der  Form ; 
Sehnervenatrophie  (siehe  diesen  Jahresber.  1883.  S.  524). 


Erfolge  bei  der  elektromagnetischen  Extraktion  von  Eisensplittern.    455 

4)  Sekundäre  Extraktion  eines  31  mgr  schweren  Eisensplitters 
ans  dem  total  vereiterten  Glaskörper.     Erhaltung  der  Form. 

Der  Fall,  dessen  Reizlosigkeit  noch  1^  Jahr  nach  dem  Eingriff 
konstatiert  wurde,  ist  durch  das  völlige  Goupieren  einer  Panoph- 
thalmitis  für  die  Theorie  der  eitrigen  Entzündung  von  Wichtigkeit. 

5)  Sekundäre  Extraktion  eines  Splitters  von  9  mgr  aus  partiell 
vereitertem  Glaskörper.     Erhaltung  der  Form. 

6)  Sekundäre  Extraktion  eines  3^  mgr  schweren  Splitters  aus 
dem  total  vereiterten  Glaskörper.     Nachträgliche  Enukleation. 

7)  8)  9)  2  vergebliche  Versuche  einer  sekundären  und  1  einer 
tertiären  Extraktion  aus  dem  vereiterten  Glaskörper,  alle  mit  nach- 
träglicher Enukleation.  Die  anatomische  Untersuchung  ergab  in 
den  beiden  ersten  fallen  einmal  den  Fremdkörper  fest  im  infiltrierten 
Glaskörper  in  der  Nähe  der  Schnittwunde  eingebettet ,  das  andere 
Mal  ziemlich  fest  in  den  Bulbushäuten  steckend.  In  dem  dritten 
Falle  lag  der  Splitter  gleichfalls  im  Glaskörper-Abscess,  und  würde 
nach  dem  Autor  bei  primärer  Extraktion  durch  die  Eingangspforte 
wohl  zu  entbinden  gewesen  sein. 

10)  Vergeblicher  Versuch  einer  sekundären  Extraktion  durch 
Skleralschnitt;  Reizlosigkeit  des  Bulbus  noch  nach  3  Jahren. 

11)  Vergeblicher  Versuch  einer  sekundären  Extraktion  eines 
2  mm  langen  und  1  mm  breiten  Splitters,  hinter  und  unter  dem 
hinteren  Linsenpol,  die  schliesslich  mit  der  Eapselpincette  gelingt. 
Die  Ursache  des  Misserfolges  lag  in  dem  primitiven  Magneten. 

12)  Erfolglose  Einführung  des  Elektromagneten  in  einen 
Glaskörper-Abscess  vor  der  Enukleation.  Es  lag  kein  Fremd- 
körper vor. 

13)  Primäre  Extraktion  eines  Splitters  von  186  mgr  aus  der 
Skleralwunde ;  Erhaltung  des  Bulbus  und  eines  Restes  von  Seh- 
vermögen. 

14)  Sofortige  Extraktion  eines  EisenspHtters  von  508  mgr.  Er- 
haltung der  Form.  Nach  8  Wochen  wegen  cyklitischen  Druck- 
schmerzes Enukleation. 

15)  Sofortige  Extraktion  eines  Splitters  von  240  mgr.  Enukleation. 

16)  Sekundäre  Extraktion;  der  Splitter  wog  300  mgr.  Enu- 
kleation. 

17)  Vergebliche  Magnetsondierung;  Enukleation.  Der  grosse 
Splitter  war  in  den  Bulbushäuten  fest  eingebettet. 

18)  Versuch  einer  Magnetsondieruug,  sine  effectu ;  später  Ka- 
taraktextraktion   mit   gutem    Erfolg.     Ein  Fremdkörper   war   schon 


456  Pathologie  nnd  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

der  Katarakt   halber  anzunehmen,  aber  nicht  zu  finden,  vielleicht 
in  der  Retina  festgekeilt. 

19)  Vergebliche  Magnetsondierung  bei  einer  durchbohrenden 
Verletzung  der  Hornhaut,  Iris  und  Linse,  umschriebene  Linsen- 
trübung.   Erhaltung  der  Sehkraft. 

20)  Vergebliche  Magnetsondierung;  Enukleation.  Die  anatomische 
Untersuchung  ergab:  Glaskorperabscess,  umschriebene  Ablösung  der 
Ader-  und  Netzhaut;  der  Fremdkörper  war  indess  nicht  aufzufinden. 

21)  Grosser  Eisensplitter,  23  mm  lang,  von  dem  Magneten  ans 
mechanischen  Gründen  nicht  zu  entwickeln.     Enukleation. 

Zum  Schluss  seiner  Kasuistik  betont  Hirschberg,  dass  trotz 
aller  Verbesserung  der  Methode  doch  nur  ein  Teil  der  verletzten 
Augen  durch  elektromagnetische  Extraktion  zu  retten  sei,  ein  anderer 
sehr  betnLchtlicher  Teil  gehe  verloren.  Daraus  ergebe  sich  für  die 
Prophylaxe  die  dringende  Forderung,  den  Arbeitern  Schutzbrillen 
anzusetzen.  Der  Autor  befürwortet  die  Einfuhrung  einfacher  Blau- 
glasbrillen. Der  Nutzen  derselben  sei  beträchtlich,  die  Furcht  durch 
Zersplitterung  des  Glases  erst  recht  Bulbusverletzangen  beizubringen, 
sei  unbegründet,  da  nach  Hirschberg 's  reicher  Erfahrung  Glas- 
splitter eigentlich  nur  nach  Explosionen  im  Bulbus  zu  finden  seien. 

Den  letzten  Abschnitt  der  Monographie  bildet  eine  Literatur- 
übersicht über  alles  mit  dem  Elektromagneten  bisher  im  Bulbus 
geleistete,  in  ausführlichen  Referaten.  — 

Meyer  (25)  entfernte  einen  Eisensplitter  aus  dem  Glaskörper 
mittelst  einer  Stange  weichen  Eisens,  um  die  die  Leitungsdräthe 
einer  Gaiffe'schen  Batterie  gerollt  waren,  mit  gutem  Erfolge. 
Auch  die  zahlreichen  Glaskorpertrübungen  verschwanden  in  einigen 
Tagen. 

Remak  (24)  stellt  drei  Fälle  von  Arteria  hyaloidea  persistens 
aus  der  Hirschb  er  gesehen  Klinik  zusammen.  Im  ersten  Falle 
handelte  es  sich  um  ein  hochgradig  myopisches  Auge  bei  emme- 
tropischem  normalen  anderen  eines  22jäbrigen  Mädchens.  Starke 
Pigmentanhäufungen  um  die  Papille  und  eine  atrophische  Choroideai- 
partie  nach  unten  vom  Sehnerv  fielen  im  Fundus  auf.  Die  Gefässe 
der  Papille  waren  von  einem  zarten  grauen  Strang  verdeckt,  der 
mit  breiter  Basis  beginnend  nach  vorn  in  den  Glaskörper  lief  und 
dort  als  dünner  zugespitzter  Faden  endete.  Ihm  entgegen  kam  von 
der  hinteren  Linsenfläche  ein  kurzes  Stück  in  den  Glaskörper  hinein 
ein  zweiter  sehr   dünner  und  bei  Bewegungen  undulierender  Faden. 

Der  zweite  Fall  betraf  das  mit  voller  Sehschärfe  begabte,  minimal 


Krankheiten  der  Lider.  457 

myopische  Auge  eines  28jährigen  Mannes.  Auch  hier  begann  der 
hintere  Teil  der  A.  hyaloidea  als  breiter  dunkelgrauer  Strang  am 
Rande  der  physiologischen  Exkavation,  ging  zunächst  leicht  gebogen 
nach  Tom  und  oben  durch  den  Glaskörper,  um  dann  mit  ziemlich 
scharfem  Knie  nach  unten  umbiegend  im  unteren  Glaskörper  mit 
knopfartiger  Anschwellung  zu  enden.  Feine  f^den  strahlten  nach 
^ allen  Richtungen  von  ihm  in  den  Glaskörper  aus,  eine  kleine  unab- 
hängige Korkzieherartige  Trübung  lag  in  der  Nachbarschaft  seines 
EiQdes.  Der  Linsenteil  der  Arteria  glich  dem  im  ersten  Falle  be- 
schriebenen. Mit  Ausnahme  eines  grossen  Choroidealkoloboms  nach 
unten  innen  von  der  Papille  bot  der  Fundus  nichts  Besonderes. 

Im  dritten  Falle  zeigte  sich  in  dem  sonst  normalen,  sehtüchtigen 
Auge  eines  älteren  Mannes  bei  unregelmässigem  Gefassverlauf  auf 
der  Papille  ein  deren  untere  Gefassäste  verdeckender  breiter  dunkel- 
grauer Zapfen,  der  über  die  Papille  nach  unten  herabhängt  und 
sich  nach  vorn  und  unten  kegelförmig  zuspitzt.  Auch  diese  A.  hya- 
loidea war  wie  die  in  den  übrigen  Fällen  vom  Patienten  niemals 
entoptisch  bemerkt  worden. 


Die  KranUbLeiten  der  Lider. 

Referent:  Privatdocent  Dr.  Helf reich  in  Würzburg. 

1)  A  ckJ  and,  J.  M. ,  Epiphora  and  sligbt  ectropion  oured  by  removal  of 
buried  root  of  canine  tooth.    Brit.  med.  Joom.    II.   p.  250. 

2)  Adoul,  Fortand,  Ck>ntribation  It  IMtude  do  diagnostic  et  du  traitement 
de  Tentropion.    Thhae  de  Montpellier.    48  p. 

3)  Andrienx,  Oed^me  [primitif  on  essentiel  des  panpi^res  et  d*une  partie 
de  la  face.  Joum.  de  m^dedne  et  de  Chirurgie  pratiques.  p.  459.  (Ref.  nach 
B^vne  g^närale  d^Opht   p.  569.) 

4)  Badal,  Bldpharoplaatie.  Gas.  hebd.  des  scienc.  mddic.  de  Bordeanx. 
p.  109.  Nr.  11.  Mars  1885.  (Ezatirpation  einer  Cancroidgeschwulst  am 
unteren  Angenlide  und  Plastik  darch  einen  der  Schläfe  und  Stirne  ent- 
nommenen Lappen.  Vollkommener  Erfolg.  Referiert  nach  R^vne  gdndrate 
d'Opht.   p.  275.) 

5)  Balzer  et  Mdndtrier,  Jltnde  sur  un  cas  d'ad^nomes  sdbac^  de  la 
face  et  dn  cnir  chevelu.  Archiv,  de  Physiol.  norm,  et  path.  VI.  Nr.  8. 
p.  564. 

6)  Barraqner,   D.  J. ,  Acciön  terapdutica  de  la  cantoplastia.    Boletin  de 

la  clfnica  oftalm.  del  Hospital  de  Santa  Crnz.    Nüm.  1.   p.  4. 


458  Pathologie  und  Therapie  der  Angenknuikheiteiu 

7)  Bandry,  S. ,  Cootribotion  h  TAnde  du  chancre  de«  paopi^res.  AichiT. 
d'Opht.    V.    p.  55. 

8)  —  Sur  an  mode  particolier  de  trantmiasion  de  la  Syphilis  aux  panpi^res. 
Ibid.  p.  172.  (Soci^t^  fraof.  d'Opht.)  (Berichtet  Ober  dieselben  Fälle  wie 
Nr.  7.) 

9)  Baumes.,  Kasuistiflche  Beiträge  zur  Kenntniss  der  extra  genitalen  Initial- 
sklerose;     Vierte Ijahrsscbr.  f.  Dermat.  nnd  Syphilis.    8.  97. 

10)  B  e  a  a  ▼  0  i  8 ,  Du  ptosis  et  de  son  traitement  chirnrgical  par  la  m^thode 
de  Buppl^nce  da  mnscle  relevear  de  la  paupifere  snp^rieore  par  le  fron- 
tal.   Recneil  d*Opbt.  p.  108.     (Siehe  diesen  Bericht  f&r  1884.  S.  591.) 

11)  Behrend..  G. ,  Ein  Fall  idiopathischer  angeborener  Haut-Atrophie. 
Berlin,  klin.  Wochenschr.  Nr.  6.  (Verf.  beobachtete  bei  einem  IVsj&hrigen 
Kinde  eine  essentielle  congenitale  Atrophie  der  Haut ;  neben  anderen  Ver- 
änderungen war  schon  unmittelbar  nach  der  Geburt  eine  narbige  Schrumpf- 
ung und  ein  Ektropium  der  beiden  unteren  Augenlider  bemerkt  worden.) 

12)  Benedikt,  Blepharospasmus  und  Kinnbacken krampf.  Wien.  med.  Wo- 
chenschr.  Nr.  8.    (Gesellsch.  d.  Aerzte  in  Wien.) 

13)  Branchu,  De  la  transplan tation  du  sol  ciliaire  dans  le  trichiasis  et  Ten- 
tropion.    Th^  de  Paris.    72  p. 

14)  Briggs,  J.  R.,  Trichiasis  and  distichiasis  with  treatment  by electrolysis. 
Transact.  Texas  med.  Ass.  Austin.  XVIL  p.  805. 

15)  Brugger,  Zur  Operation  der  congenitalen  und  erworbenen  Blepharo- 
ptosis.    Bayer,  ärztl.  Intellig.-Blatt.    Nr.  46. 

16)  Burchardt,  M. ,  Ueber  Behandlung  des  Ekzems.  Monatsschr.  f.  prakt. 
Dermat.    Nr.  2. 

17)  B  urnett,  Swan,  M. ,  A  case  of  great  swelling  of  the  eyelids  and  face 
following  an  unsuccessful  attempt  to  extract  the  upper  canine  tooth  on 
the  left  side ,  abscess  of  the  orbit ;  total  blindness ;  atrophy  of  the  diso ; 
obliteration  of  the  retinal  yessels.     Archiv,  of  Ophth.   XIV.   p.  177. 

18)  Campart,  Chancre  indur^  de  Tangle  interne  de  la  paupi^re  inferieure 
gauche.  Bullet,  clin.  de  la  nation.  opht.  de  Thöpital  d.  Quinze-Vingts. 
III.    p.  49. 

19)  Caudron,  Contribution  k  T^tude  du  ptosis  cong^nital.  Bevue  g^ndrale 
d'Ophth.   Nr.  6.    p.  241. 

20)  C  h  a  r  ▼  0 1,  Paupi^res.    Dict.  encycl.  d.  scienc  mäd.    XXL   p.  617. 
20a)—  Ectropion.    Ibid.    XXXII.   p.  583. 

21)  Co II OB,  Transplantation  of  skin  flape  without  pedicle  for  cicatricial  ec- 
tropia.     Dublin  Joum.  of  med.  scienc.    8.    s.    LXXIX.    p.  827. 

22)  C  0  m  b  y  ,  Quelques  cas  de  zona  chez  les  enfants.  France  mädic  p.  821. 
(Ref.  nach  R^yue  g^n^rale  d*Ophth.  p.  371.) 

23)  Csapodi,  Angeborene  Hypertrophie  des  oberen  Lides.  Pest,  med.-chir. 
XXI.    p.  50. 

23a)  —  Különös  idegen  test  a  szemh^jban.  (Eigentümlicher  Fremdkörper  im 
Lide.)    Szem^Bzet.    8.    p.  56. 

24)  D^poutot,  Luxation  de  la  paupifere  sapdrieure  en  arri^re  du  globe. 
Joum.  de  m^decine  et  de  Chirurg,  prat.  p.  114.  (Beim  Schneuzen  glitt 
plötzlich  einem  jungen  Mädchen  das  obere  Lid  hinter  den  Bulbus,  lief, 
nach  Rovue  g^ndrale  d*Ophth.   p.  472.) 


Kraolibeiten  der  Lider.  459 

25)  Derby,  Easket,  Malformation  of  the  upper  lid.  (Americ.  ophtb.  society.) 
Axneric.  Journ.  of  Opbtb.    II.    p.  153. 

26)  —  EctropioD  of  both  Hds.  Blepbaroplasty  by  the  italian  method.  Trans- 
act.  of  tbe  americ.  opbtb.  soc.  Twenty-first  meeting.  p.  141  und  Americ. 
Journ.  of  Opbtb.    IL    p.  152. 

27)  —  Gase  of  gasgrene  of  tbe  lids  witb  subsequent  restoration  of  tissue  wit- 
bont  plaetic  Operation.     Transact.  americ.  Opbtb.  Soc.  1884.    III.    p.  644. 

28)  Dessauer,  Cystoide  Erweiterung  der  vergrösserten  und  yermebrten 
Scbweissdrüsenknäuel  unter  dem  kliniscben  Bilde  des  Xantbelasma  pal- 
pebrarum.    T.  Graefe's  Arcb.  f.  Opbtb.    XXXI.    1.    S.  87. 

29)  D  i  m  m  e  r,  F.,  Epicantbus  und  Ectropium.  Klin.  Monatsbl.  f.  Augenbeilk.  S.  308 . 

30)  Dornig,  Beitrag  zur  Kenntniss  sypbilitiscber  Initialaffektionen  an  den 
Augenlidern.     Wien.  med.  WocbeDScbr.    Nr.  11. 

31)  Dumas,  A.,  Sur  un  cas  d'entropion  et  de  tricbiasis  trait^  et  gu^ri  parle 
tbermocant^re.    Gaz.  bebd.  d.  scienc.  m^d.  de  Montpellier.    VII.    p.  343. 

31a)  D  u  j  ar  d  in  ,  Quelques  anomalies  cong^nitales  de  Toeil.  Tumeurs  sym- 
metriques  cong^nitales  des  paupi^res.  Journal  des  scienc  mMio.  de  Lille. 
p.  656.    (Refer.  nacb  ]lä?ue  gdn^rale  d'Opbth.    p.  471.) 

32)  F  a  n  0 ,  Traitement  palliative  de  Tentropion.  Journ.  d^Oculist.  p.  103. 
Nr.  153.  (Empfiehlt  als  palliatives  —  längst  bekanntes  (Ref.)  —  Mittel 
gegen  Entropium  das  Aufstreicben  von  ricinnsölbaltigem  Collodium  in  1 — 2 
senkrechten  Strichen  auf  die  Lidhaut.  Ref.  nach  R^vue  g^närale  d*Ophth. 
p.  518.) 

88)   —  Emploi   des  injections  hypodermiques  d^une  Solution  de  curare  dans  la 

contraction   spasmodique   de    Torbiculaire   des  paupibres.     Ibid.   Nr.  151. 

p.  82.    (Ref.  nach  R^vue  g^ndrale  d 'Opbtb.   p.  568.) 
34)   F^r^ol,    Observation    de   chromidrose   ou'de  cbromocrlnie.     Bullet,  de 

TAcad.  de  mäd.  de  Paris.    S^nce  du  18.  Aoüt    (Ref.  nach  Annal.  d^ocul. 

VoL  IL    p.  84.) 
85)   Fuchs,  E. ,  On  congenital   shortness  of  the  eyelids.    Med.  Times  &  Gaz. 

I.    p.  776. 

36)  —  Angiome  de  la  face  et  des  panpi^res  gudrie  par  T^lectrolyse.  Soci^t^ 
m^d. -Chirurg,  de  Lifege.    Fävr. 

37)  —  Zur  Physiologie  und  Pathologie  des  Lidscblusses.  v.  Graefe*8  Arcb. 
f.  Opbtb.    XXXI.    2.    S.  97. 

38)  —  Angeborene  abnorme  Kürze  der  Lider.     Klinische  Miscellen.     Arcb.  f. 

Augenbeilk.    XV.    S.  2.     (Bildet  lediglich   eine  vorläufige  Mitteilung  zur 
vorausgehenden  Nr.  37.) 

39)  O  o  u  V  g  a ,  B.  de ,  Blepbaroplastia.  Rev.  d.  cursos  prat.  e  theor.  da  Fac. 
de  med.  do  Rio  de  Jan.    I.    p.  43  und  Archiv.  Opbtb.  de  Lisb.    VI.   p.  3. 

40)  Q  r  ü  n  f  e  1  d,  Demonstration  einer  interessanten  Syphilisform.  Wien.  med. 
Presse.  Nr.  49.  (Sitzung  des  Wiener  med.  Doktor-Kollegiums  vom  23.  Nov.) 

41)  Ualtenho  ff.  Klinische  Mitteilungen.  Erbliches  Entropium  in  einer  Hun- 
defamilie.   Zeitschr.  f.  vergl.  Augenbeilk.    III.    S.  65. 

42)  Hirschberg,  Ueber  den  Zusammenhang  zwischen  Epicantbus  und 
Ophthalmoplegie.    Nearolog.  Central  bl.    Nr.  13.    S.  294. 

43)  —  Klinische  Kasuistik ;  ein  neuer  Fall  von  Vaccine-Blepharitis.  Centralbl. 
f.  prakt.  Augenbeilk.    August. 


460  Pathologie  udcI  Then4>ie  der  Angeiiknuikfaeiteii. 

44)  Hock,  Epithelioma  marginiB  palpebrae  inferiona.  Ahiragoog desselben 
durch  Trangplantation  eines  grossen  Hantlappens  ans  dem  Oberarme» 
Heilung.    Wien.  med.  Bl&tter.    S.  1278. 

45)  Holmes,  £.  L.,  Cases  of  chancre  of  the  eyelid  and  of  the  canmcle.  Chi- 
cago med.  Jonm.  &  Ezam.    I.   p.  296. 

46)  Hop  mann,  üeber  den  Znsammenhang  von  Käsen-  und  Angeoaffek- 
tionen,  besonders  in  therapeatischer  Hinsicht.  Deutsch,  med.  Wochensdir. 
Nr.  25. 

47)  Jacobson,  J.,  Beziehnngen  der  Veränderungen  und  Krankheiten  des 
Sehorgans  zn  Allgemeinleiden  ond  Organerkrankungen.  Leipsig.  W.  En- 
gelmann.   138  S. 

48)  Joy  Jeffries,  B.,  Some  snggestions  on  plastic  Operations  withont 
pedide.  Transact  ot  the  americ  ophth.  soc.  Twentj-first  meeting. 
p.  113. 

49)  Issoalier,  Traitement  de  Tentropion,  du  trichiasis  et  de  Tectropion par 
Temploi  du  thermo-caut^re.    Th^  de  Paris.    49  p. 

50)  Kund  rat,  üeber  ein  Präparat  von  Cjstenbildung  am  unteren  Augen- 
lide neben  Mikrophthalmie.  Wien.  med.  Presse.  Nr.  7.  (Sitzung  der  k.  k. 
Gesellsch.  der  Aerzte  in  Wien  vom  30.  Januar.) 

51)  L  a  n  d  o  1 1 ,  Notre  bläpharostat  perfectionnä.    ArchiT.  d'Ophth.    V.    p.  52. 

52)  —  De  quelques  Operations  pratiqnto  sur  les  paupi^res.    Ibid.  p.  481. 

53)  —  Demonstration  einiger  Instrumente  (Ophthalmodynamometer,  Blepharo- 
stat  und  Pinzette  zur  Tenotomie.)  Ber.  Qber  die  XVIL  Vers.  d.  ophth. 
Gesellsch.  in  Heidelberg.  8.  248.    (Diskussion  S.  243.) 

54)  Lang,  Double  coloboma  of  the  eyelid.    Ophth.  Review,  p.  342. 

55)  Leplat,  L. ,  Höpital  de»Bayi^re.  Cliuique  ophthalmologique  de  M.  le 
professeur  Fuchs.  Angiöme  de  la  fisLce  et  des  paupi^es,  gu^ri  par  T^lec- 
trolyse.  Li^e.  Annal.  de  la  sociätä  m^dic-chirurg.  de  Li^e.  (Re£  nach 
Annal.  d*OcuL   T.  93.  p.  211.) 

56)  Mathewson,  A.,  A  case  of  epithelioma  of  the  eyelid  cnred  by  appH- 
cation  of  benzole  and  calomel.  Transact.  of  the  americ  ophth.  soc  Twen- 
ty-first  meeting.    p.  95    und   Americ  Journ.  of  Ophth.    U.    p.  153. 

57)  M  a  t  i  g  n  0  n,  Le  trichiasis  et  son  traitement  par  la  methode  ign^e.  Th^ 
de  Montpellier. 

58)  Mc  Hardy,  Favus  of  eyelid.  Ophth.  Review,  p.  120.  (Ophth.  soc  of 
the  united  kingdom.) 

58a)—  Fat  in  upper  eyelid.    Ibid.   p.  178. 

59)  —  Oongenital  deformity  of  eyelid.    Ibid.    p.  218. 

60)  —  Ectropion  Operation.    Ibid.    p.  121. 

61)  Meyhöfer,  Augenlidhalter.    Elin.  Monatsbl.  f.  Augenheük.    S.  221. 

62)  Michel,  M.,  Herpes  zoster  frontalis  ou  zona  ophthalmique.  Arch.  m^d. 
beiges.   XXVin.    p.  150. 

63)  M  i  1 1  e  n  d  0  r  f,  W.  F.,  Clinical  lecture  on  blepharitia  marginalis  ;  inflam- 
mation  of  the  margin  of  the  eyelids.    Phila.  med.  Times.    XV.    p.  185. 

64)  M  0  8  8  d  0  r  f,  F.,  Ein  zweiter  Fall  von  Beteiligung  der  Geeichtsmuskulatur 
bei  der  juvenilen  Muskelatrophie.    Neurolog.  Centralbl.    Nr.  1. 

Oh)  Ostertag,  J.  M.,  Entropium  bei  einem  Hunde.  Zeitschr.  f.  vergl.  Augeo- 
heilk.   in.  S.  63. 


Krankheiten  der  Lider.  461 

66)  Ottaya,  Blepharospasmas  nach  Schädelverleteung.  Wien.  med.  Wo- 
chenschr.  Nr.  11.   (Gesellsch.  d.  Aerzte  in  Budapest,   Sitzung  vom  14.  Febr.) 

66a)  ^  Elinikai  közlem^nyek .  (Klinische  Mitteilungen.  Eigentümliche  Verwach- 
sung der  Augenlider.)    Szemäszet  5.   p.  92. 

67)  ~  Klinikai  közlem^nyek.  (Klinische  Mitteilungen.  Keimendes  Hanfkorn 
unter  dem  Oberlide.)    Ibid.   p.  92. 

67a)  Pierd'houy,  A. ,  Blefaroplastiche  per  innesti  dermici  e  blefarorrafie. 
Gaszetta  degli  Ospitali.  11.    Gennaio.    Nr.  3. 

68)  Poensgen,  A.,  Weitere  Mitteilungen  über  Xanthelasma  multiplex. 
Virchow's  Arch.  f.  path.  Anat.  102.  S.  410.  (Enthält  abgesehen  von 
dem  Auftreten  von  Xanthelasma  an  anderen  Körperstellen  auch  eine  Be- 
obachtung Yon  Xanthelasma  am  inneren  Lidwinkel  bei  einem  Knaben.) 

69)  Porywaeffy  Zur  Kasuistik  der  Augenlidgeschwülate.  Westn.  oftalm. 
Kieff.  II.  Mai- Juni.  p.  216.  (Betrifft  2  Fälle  von  angeborner  Gystenbildung 
im  oberen  Augenlide.    Bef.  nach  Recueil  d*Ophth.    p.  635.) 

70)  Post,  M.  H. ,  A  case  of  transplantation  of  two  skin  flaps  withont  pe- 
dicle.  Americ.  Journ.  of  Ophth.  II.  p.  215.  (Gibt  die  Operationsgeschichte 
eines  14jährigen  Mädchens  wieder,  bei  dem  ein  Lagophthalmos  beseitigt 
werden  sollte,  der  in  Folge  übermässiger  Hautezcision  wegen  Trichiasis  zu 
Stande  gekommen  war.  Nil  novi,  auch  insoferne  als  man  längst  weiss, 
dass  man  plastisch  an  den  Lidern  Operierte  nicht  in  die  Nachbarschaft 
von  Patienten  bringen  darf,  die  an  starken  Eiterungen  leiden.) 

71)  Przybilskyi,  Ein  Fall  von  Spasmus  nictitans.  Westnik  ophth.  Mai- 
Juni  und  Gaz.  lek.  Warszawa.  2.  s.  V.  p.  828.  (Vfr.  beschreibt  einen 
Fall  Yon  klonischem  Lidkrampf,  bei  welchem  die  Schliessung  der  Lider  in 
einer  Minute  oft  ca.  200mal  erfolgte.  Es  bestand  eine  gewisse  Erschwerung 
der  Sprache  und  eine  Abschwächung  des  Gedächtnisses.  Auf  dem  linken 
erblindeten  Auge  fanden  sich  die  Residuen  einer  Neuritis  optica  und  eine 
atrophische  Stelle  der  Ader  haut,  wahrscheinlich  durch  eine  Zerreissnng  ver- 
anlasst. Alle  Symptome  waren  vor  10  Jahren,  nach  einem  Falle  aus  einer 
Höhe  von  7  Metern,  eingetreten.  Unter  der  linken  Augenbraue  fand  sich 
eine  Narbe.  P  r  z.  spricht  sich  trotzdem  für  den  centralen  und  nicht  re- 
flektorischen Ursprung  des  Krampfes  aus.  Befer.  nach  Rävue  gän^rale 
d'Ophth.  p.  371.) 

72)  Bampoldi,  Tre  casi  di  blefaroptosi  congenita  atrofica.  Annali  di  Ot- 
talm,   p.  49. 

73)  Ben  SS,  v.,  Mikrophthalmus.  Wien.  med.  Wochenschr.  Nr.  5.  (Gesellsch. 
d.  Aerzte  in  Wien)  und  Wiener  med.  Presse.  Nr.  6.  (Der  Fall  betrifft 
einen  linksseitigen  hOchstgradigen  Mikrophthalmus  mit  Cystenbildung  un- 
ter dem  Unterlide  bei  einem  Smonatlichen  Kinde.) 

74)  —  Ophthalmologisciie  Mitteilungen  aus  der  zweiten  Uni versitäts- Augen- 
klinik in  Wien.  (Operationen  an  den  Lidern;  ein  merkwürdiger  Fall  von 
Blepharospasmus.)    Ebd.  Nr.  33,  39. 

75)  Riebet,  Tumeur  s^bac^  de  la  paupifere  införieure.  (Le9on  cliniqne  faite 
k  reotel-Dieu.)  Recaeild^Ophth.  p.  321  und  Gaz.  des  HOpit.  Nr.  67.  p.529. 
(Es  handelt  sich  um  dasRecidiv  einer  Balggeschwulst  am  unteren  Augen- 
lid, in  deren  Wandung  B.  das  Vorhandensein  sarkomatöser  Elemente  ver- 
mutete.) 


462  Pathologie  and  Therapie  der  Augeokrankheiteo. 

76)  Bobertaon,  A.,  An  eye  removed  for  a  melanotic  sarcoma  affecting  the 
conjnnctiva  of  the  lid  and  globe.    Tranaact  med.-chir.  soc.    IV.    p.  3. 

77)  S  a  1  o  m  o  n,  J.  V.,  Clinical  notes  on  tarsal  tumonrs.    Lanoet.    IL   July. 

78)  Sattler,  B. ,  The  treatmeot  of  saperficial  and  infiltrating  varieties  of 
pavement  epithelial  Carcinoma  of  the  ejelids.  Arch.  of  Ophth.  XIV.  Nr.  1. 
p.  19. 

79)  —  Epithelial  cancer  of  the  eyelid.     Med.  News.    XL  VI.    p.  85. 

80)  Schell,  H.  S. ,  Lipomatoos  ptosi«.  Tranaact.  of  the  americ  ophth.  aoc. 
Twentj-first  meeting.  p.  49  und  (Americ.  ophth.  sodety)  Americ.  Joam. 
of  Ophth.    IL    p.  154. 

81)  8  c  h  e  n  k  1 ,  Ezstirpation  eines  Lidtumors ,  Blepharoplastik.  Tod  sechs 
Standen  nach  der  Operation.  Prager  med.  Wochenschr.  Nr.  14.  (Vfr.  teilt 
mit,  dass  bei  einer  auffallend  kachektiach  aoaaehenden,  mit  starkem  Athe- 
rom behafteten  66jährigen  Fraa,  die  zam  Zweck  der  Ezatirpation  einer 
Amyloidgeschwulst  des  linken  unteren  Lides  chloroformiert  worden  war, 
nach  Ablauf  der  ganz  normalen  Narkoae  eise  Thrombose  in  der  Arteria 
coronaria  cordia  ainiatr.  und  wenige  Standen  apäter  der  Exitus  lethalis  zu 
Stande  kam.) 

82)  Schönemann,  Ueber  einen  Fall  von  Ptosis  paralytica.  Ber.  über  die 
XVIL  Vers.  d.  ophth.  Geaellsch.  in  Heidelberg.   S.  224. 

83)  S  e  n  t  e  X  ,  L. ,  Kjste  dermoide  du  sourcil.  Extirpation.  Erysipele  spon- 
tan^. Mort.  Bevue  clinique  d*oculiat.  p.  170.  Nr.  7  und  Joum.  de  mäd.  de 
Bordeaux.    XIV.    p.  553. 

84)  S  e  n  n  t ,  V^ico-puatule  de  la  paupi^re  infi^rieure  gauche  et  käratite  al- 
c^reuse,  auite  d*inoculation  accidentelle  de  vaccin.  Archiy.  de  m^  milit.  Okt 

85)  Spitzer,  Fr. ,  Ein  Fall  von  halbaeitiger  Geaichtaatrophie.  Wien.  med. 
Blätter.    Nr.  1. 

86)  Story,  J.  B. ,  Epithelioma  of  the  eyelid,  reaulting  from  irritatioo  by 
crude  carbolic  aeid.    Ophth.   Beview.    IV.    p.  125. 

87)  ~  The  operative  treatment  of  entropium  and  trichiads.    Ibid.    p.  72. 

88)  —  Lid-Irrigator.  (Ophth.  soc.  of  the  united  kingdom.)  Ophth.  Beview. 
p.  367.  (Das  Eigentümliche  dieses  Irrigators  besteht  darin,  daas  er  ans 
einer  Anzahl  feiner  Gummiröhrchen  zusammengesetzt  ist,  die  an  der  Stelle, 
wo  sie  mit  dem  Lide  in  Berührung  kommen ,  durch  zwischen  ihnen  be- 
findliche Drähte  vor  Kompression  geschützt  aind.) 

89)  Swanzy,  H.  B. ,  On  the  transplantation  of  akin  flaps  withoat  pedicle 
for  the  eure  of  cicatricial  ectropion.  Transact.  of  the  Aoademy  of  medi- 
cine  in  Ireland.  IlL  p.  181  und  Lancet.  25.  Mars.  p.  568.  (Bef.  nach  Brit. 
med.  Joam.    I.    p.  490.) 

90)  T  e  i  1 1  a  i  B  ,  De  la  panpi^re  et  de  Tangle  externe  de  Toeil ;  sarcome  fuso- 
cellulaire.    Joum.  de  m^d.  de  Tonest.    XIX.    p.  86. 

91)  Terrier,  F.,  De  Temploi  du  caut^re  actuel  et  du  thermocaut^re  dans 
le  traitement  de  Tectropion  et  du  iriohiaais.    Archiy.  d'Ophth.    V.    p.  9. 

92)  T  0  u  t  o  n  ,  K. ,  Ueber  daa  Xanthom ,  insbesondere  desaen  Hiatologie  and 
Histiogenese.    S.-A.     Vierteljabresschr.  f.  Dermat.  und  Sy^philis. 

93)  Trousseau  ,  De  Temploi  du  thermocaut^re  dans  la  eure  de  Pentropion 
et  du  trichiasis.  Union  mäd.  8.  s.  XXXIX.  p.  SOI.  (Bef.  nach  Aonal 
d'Ocul.   XCIV.    p.  8.) 


Behandlang  des  Ekzems  der  Lider.  463 

d4)  ü  n  g  e  r ,  Salo,  Beitrag  zur  Transplantation  stielloser  Lappen  zum  Zwecke 
der  Ektropiumoperation.    Berlin,  A.  Jacob.   35  p. 

95)  Vieusse,  Du  traitement  du  trichiasis  au  mojen  de  caut^risations  faites 
sur  la  panpibre  par  le  thermo-caut^re.    Becueil  d*Ophth.   p.  198. 

96)  Walker,  G.  E. ,  Treatment  of  partial  entropion  by  a  new  method.  Li- 
yerpool  med.-chir.  Journ.    V.  p.  499. 

97)  Warlomont,  De  Temploi  du  cant^re  actuel  et  du  thermo-cant^re 
dans  le  traitement  de  Tentropion  et  du  trichiasis.  Annal.  d*Ocal.  XCIV. 
p.  5. 

98)  Wecker,  L.  de,  Suture  rdductrice  pour  i^ectropion.  Arch.  d'Ophth.  V. 
p.  166.    (Soci^tä  franf.  d*Ophth.) 

99)  Weiss,  Ein  Fall  von  periodisch  auftretender  totaler  linksseitiger  Oculo- 
motoriuslähmung.    Wien.  med.  Wochenschr.    Nr.  17. 

100)  W  olf ring,  £.,  Zar  Lehre  von  den  Lidknorpeldrüsen.  Westnik  oftalm. 
Jan.  —  Febr.  p.  1. 

101)  Z  e  s  a  s ,  üeber  die  Erfolge  der  Dehnung  des  N.  facialis  bei  Facialis- 
krampf.     Wien.  med.  Wochenschr.    Nr.  27  und  28. 

102)  Ziem,  Blepharospasmus  beim  Ausspritzen  des  Ohres.  Deutsch,  med.  Wo- 
chenschr.   Nr.  49. 

Fereol  (34)  konstatierte  bei  einer  20jährigen  Hysterica  eine 
unter  seinen  Augen  auftretende  Blaufärbung  der  Lider,  die,  wenn 
man  mit  der  Kranken  die  Erscheinung  besprach,  sofort  zunahm. 
F.  hält  jede  Möglichkeit  eines  Betrugs  für  ausgeschlossen  und  macht 
darauf  aufmerksam,  dass  es  sich  in  diesem  Falle,  wie  in  den  meisten 
derartigen,  nicht  um  eine  Schweisssekretion ,  sondern  einfach  um 
eine  Färbung  gehandelt  habe,  wesshalb  er  yorschl^t,  die  Bezeichnung 
Chromocrinie  statt  Ghromhidrosis  dafür  zu  wählen. 

Andrieux  (3)  beobachtete  bei  einem  17jährigen  Mädchen  ein 
Oedem  der  Lider  und  der  oberen  Gesichtspartien,  das  seit  5  Jahren 
ein  unverändertes  Aussehen  darbietet,  während  dasselbe  früher,  näm- 
lich Yom  5.  bis  zum  12.  Lebensjahre  der  Patientin,  in  intermittierender 
Weise,  allmonatlich  einmal  in  der  Dauer  von  2—4  Tagen,  auf- 
getreten war.  Begleitende  Erscheinungen,  wie  Kopfschmerz,  Fieber  etc. 
waren  nie  vorhanden  und  ist  auch  gegenwärtig  weder  der  allgemeine 
Gesundheitszustand  gestört,  noch  örtlich  eine  weitere  Anomalie  nach- 
zuweisen. 

[Burcbardt  (16)  empfiehlt  für  die  Behandlung  jener  Ekzeme 
der  Augenlider,  des  Gesichtes  und  Kopfes,  welche  so  häufig  neben 
phljctaenulären  Entzündungen  der  Conjunktiva  und  Cornea  beobachtet 
werden,  Pinselungen  mit  3  ®/o  Höllensteinlösung.  Dieselben  werden 
anfangs  täglich  4 — 5mal  hintereinander  wiederholt,  nachdem  jedes- 
mal zuvor  die  betreffende  Stelle  mit  einem  leinenen  Läppchen  gut 
abgetrocknet   ist.     Unterstützt  wird   die  Heilung  der  Ekzeme  durch 


464  Pathologie  und  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

die  auf  die  Einpinselang  folgende  Anwendung  einer  Salbe  ans  Vaseline 
(10,0),  Ol.  Cad.  (1,5)  nnd  Flor.  Zinci.  (2,0).  Für  die  Augenlider 
bedient  man  sich  statt  ihrer  des  üng.  Hjdrarg.  praecip.  alb. 

MicheL] 

G  0  m  b  y  (22)  betont,  ausgehend  Ton  seinen  eigenen  Beobachtangen 
über  Zona  ophthalmica  bei  Kindern,  dass  dieselbe  verhältnismässig 
häufig  Yorkonime  und  durch  ihren  gutartigen  und  reizlosen  Charakter 
ausgezeichnet  sei.  Zugleich  erwähnt  er,  dass  die  Erkrankung  ge- 
wöhnlich mit  Verdauungsstörungen  zusammenfalle  und  vielleicht 
von  diesen  abhänge. 

Mac  Hardj  (58)  demonstrierte  einen  Fall  von  fleckförmig 
auf  dem  Oberlide  aufgetretenen  Favusheerden ,  die  durch  Excision 
und  nachherige  Anwendung  des  Gauterium  actuale  beseitigt  wurden. 
In  der  Diskussion  empfahl  Hutchinson  (58)  die  Abkratzung  sol- 
cher Stellen. 

Hirschberg  (43)  teilt  einen  Fall  von  Vaccine-Blepharitis  mit, 
die  bei  einer  30jährigen  Frau  dadurch  entstand,  dass  deren  Kind 
am  8.  Tage  nach  der  Impfung  in  die  Impfpusteln  griff  und  darauf 
mit  der  Hand  das  linke  Auge  der  Mutter  berührte.  Die  Erscheinungen 
der  Schwellung  und  Entzündung  —  ohne  Absonderung  —  waren 
sehr  heftig.  Am  6.  Tage  zeigten  sich  am  unteren  linken  Lidrande 
6  pockenähnliche,  weisse,  leicht  hervorragende  Heerde  mit  je  einer 
Delle  im  Centrum. 

Ueber  syphilitische  Initialsklerose  der  Lider  liegen  mehrfache 
Mitteilungen  vor.  Baudrj*s  (7)  Publikation  betrifft  2  Fälle  von 
hartem  Ghanker  der  Lider  bei  kleinen  Kindern,  die  in  der  Weise 
inficiert  wurden,  dass  ihre  mit  syphilitischer  Mundaffektion  behafteten 
Pflegerinnen  zur  Reinigung  der  geschwürigen  Lidränder  Speichel 
verwendeten. 

Dornig  (30)  beobachtete  am  rechten  unteren  Augenlide  einer 
27jährigen  Wäscherin  ein  die  Lidhaut  beinahe  in  ihrer  Totalitat 
einnehmendes  seichtes  Geschwür  mit  unebenen  infiltrierten  Rändern 
und  knorpelharter  Basis,  das  in  Rücksicht  auf  das  spätere  Hervor- 
treten syphilitischer  Allgemeinerscheinimgen  entschieden  als  syphi- 
litischer Initialaffekt  aufgefasst  werden  musste. 

Auch  in  Baum 's  (9)  Fall,  der  einen  18jährigen  Handwerker 
betraf,  handelte  es  sich  um  eine  Initialsklerose  am  inneren  Augen- 
winkel mit  Schwellung  der  Eorperlymphdrüsen,  besonders  der  cer- 
vicalen  und  submaxillaren,  und  nachfolgend  um  ein  makuloses  Syphilid. 
Betreffs   der  Entstehungsweise   gab  Patient  an,   dass   er  mit  einem 


Anwendung  des  Thermokautert  bei  Entropium  und  Trichiasis.        465 

Manne,  der  an  Dlcns  specificmn  litt,  in  einer  Werketatte  arbeitete 
und  mit  ihm  ein  und  dasselbe  Handtuch  benützte. 

Eine  YonGrünfeld  (40)  beobachtete  syphilitische  Lidaffektion 
zeichnete  sich  dadurch  ans,  dass  eine  massige  gummöse  out  dem 
Tarsus  zusammenhangende  Geschwulst  des  rechten  oberen  und  linken 
unteren  Augenlides  bereits  9  Monate  nach  der  Infektion  auftrat. 
An  beiden  Geschwülsten  kam  es  zu  partiellem  Zerfall  des  Gewebes. 
Schon  3 — 4  Monate  nach  stattgehabter  Ansteckung  hat^  sich  ein 
ziemlich  schweres  Knötchensyphilid,  das  langsam  heilte,  gezeigt. 
Ganz  kurze  Zeit  nach  der  Heilung  der  Lidgeschwülste  traten  auch 
an  der  Harnröhre  mehrere  gummöse  Geschwüre  hervor. 

Yieusse  (95)  empfiehlt  als  Regelverfahren  gegen  die  Trichiasis 
die  Anwendung  des  Thermokauters ,  mit  dem  er  in  der  Narkose, 
circa  3  Millimeter  ober-  resp.  unterhalb  des  Lidrandes  beginnend, 
2 — 8  vertikale  Streifen  in  der  Länge  von  1,5  Gentimeter  zieht. 
Ebenso  berichten  das  Günstigste  über  die  Wirkung  des  Thermo- 
kauters bei  Trichiasis  und  Entropium  Ter  rier  (91),  Trousseau  (93), 
Issoulier  (49)  und  Matignon  (57).  Die  ebengenannten  Autoren 
erzeugen  den  Brandschorf  in  horizontaler  Richtung,  parallel  zum 
Lidrande.  Bei  partieller  Trichiasis  führt  Matignon  (57)  nach 
Galezowski's  Vorgange  mittelst  eines  Bistouris  in  der  G^end 
der  fiüsch  gestellten  Gilien  einen  Schnitt  2  Millimeter  über  dem 
Lidrande  und  parallel  zu  demselben  durch  die  Haut,  von  dessen  End- 
punkten dann  2  kurze  vertikale  Schnitte  nach  aufwarte  gemacht 
werden.  Der  Hautlappen  wird  abpräpariert,  auf  die  gesammte  Wund- 
fläche ein  sehr  feiner  Thermokauter  appliciert  und  vor  Allem  die 
blosgelegten  Haarbälge  mit  demselben  zerstört  und  mit  der  Pincette 
ausgezogen.  Der  Lappen  wird  sodann  an  den  Seiten  wieder  mit 
Suturen  befestigt.  Unter  Verband  kommt  nach  einer  massigen 
Eiterung  die  Wunde  ziemlich  bald  zum  Schlüsse. 

Warlomont  (97)  gelangt  in  einer  Abhandlung  über  die  An- 
wendung des  Cauterium  actuale  und  des  Thermokauters  gegen  En- 
tropium und  Trichiasis  u.  A.  zur  Aufstellung  folgender  Sätze:  1)  Das 
Cauterium  heilt  sicher  die  Form  des  spastischen  Entropiums,  vor 
Allem  des  unteren  Lides.  2)  Ist  das  Entropium  mit  Narbenbildung, 
Verengerung  der  Lidspalte,  massiger  Verkrümmung  des  Tarsus  in 
Verbindung,  so  ist  die  Kauterisation  nur  dann  von  Erfolg,  wenn  sie 
den  Tarsus  mitbetrifft;  der  Effekt  kann  dabei  dadurch  vermehrt 
werden,  dass  man  vom  4.  Tage  ab  wiederholt  die  Wundränder  lüftet 

jAbreaberlobt  f.  Ophth«lmologie.  XVI.  1886.  30 


466  Pathologie  vmA  Tbenpi»  der  AogeBknutUieileB. 

und  die  SehoTfe  abhebt.    3)  Bei  ein^  sehr  starken  Y» krfimmimg 
des  Tarsus  reicht  die  Anwendnng  des  Themiokaiiters  allein  nicht  aus. 

Brancha  (18)  kommt  in  seiner  Arbeit  über  die  Transplantation 
des  Haarbodens  bei  TrichiasiB  nnd  Entropium  su  dem  Schlüsse,  dass 
als  die  besten  Methoden  der  Transplantation  die  ron  Anagnostakis 
nnd  die  Marginoplastik  anzusehen  seien.  Vor  Allem  empfiehlt  Br. 
in  letzterer  Hinsicht  das  Yer&hren  seines  Lehren  Dianoux  (sielte 
diesen  Jahresbericht  f&r  1883.  S.  537),  um  so  mehr,  da  es  leicht  mog- 
lidi  sei,  mit  demselben  nach  Umstanden  die  Streckung  des  Tarsus  nach 
fiireatfield,  die  Tarsotomie  oder  die  Eanthoplastik  zu  kombinieren. 

Story  (67)  dagegen  hat  bei  Anwendung  des  Yer&farens  Ton 
Dianoux  zur  Beseitigung  des  Entropium  und  der  Trichiasis  die 
Erfahrung  gemacht,  dass  der  nach  der  Intermarginalflaehe  rerlagerte 
Lappen  nicht  fest  mit  der  darfiber  liegenden  Haut  Yerwachst  und 
dass  and^feraeits  die  auf  der  tiransplantierten  Haut  befindlichen  Haare 
die  Hotnbaut  l*eizen.  Er  empfiehlt  daher,  in  Analogie  zu  dem  yon 
T.  Milling^n  (siehe  diesen  Bericht  f&r  1883.  S.  536)  angegebenen 
Yerfiiihren,  nach  Spaltung  des  Lides  in  der  Intermarginalebene  einen 
defr  Mundschleimhaut  des  Menschen  oder  Kaninchens  entnommenen, 
TeMn  Fette  befreiten  Streifen  Mucosa  auf  die  Wundffiche  zu  t^ 
pflanzen  und  mit  Nähten  zu  befestigen.  Das  Fehlen  oder  Yor- 
handensein  einer  YerkrQmmung  des  Tarsus  ist  nach  Story  för  den 
Erfolg  der  Operai?ioiii  ohne  Bedeutung. 

Y.  ReusB  {74)  hat  in  einigen  lallen  der  entsprechenden  Lid- 
anomalien  (Distiachis,  Trichiasis,  Entropium  und  Ptosis)  die  neueren 
Methoden  von  Eostomy  ris-v.  Oettingen,  Hotz-Anagno- 
stakis,  Y.  Stellwag  undDransart  mit  befriedigendem  Erfolge 
zur  Anwendung  gebracht. 

Adoui  (2)  tKringt  eine  vollständige  Zusammenstellung  der  gegen 
Entropium,  das  er  scharf  von  der  Trichiasis  unterscheidet,  gebräuch- 
lichen operativen  M^hoden.  Er  charakterisiert  dieselben  als  dermo- 
plastische,  tarso-,  roargino-,  conjunctivo-  und  canthoplastische  Ope- 
rationen. Gestützt  auf  eine  Reihe  von  Beobachtungen,  die  er  aaf 
der  Klinik  Nicati's  gesammelt  hat,  empfiehlt  er  gegen  Entropium 
des  oberen  Lides  die  Tarsektomie  mit  Yorlagerung  des  Musculus 
levator  palpebrae  nach  Nicati  und  bei  jenem  des  unteren  die 
Oonjunktivoplastik  desselben  Autors.  Bei  der  erstgenannten  Operation 
wird  nach  Umstülpung  des  oberen  Lides  der  Tarsus  mit  einer  geraden 
spitzigen  Scheer^  in  seiner  ganzen  Dicke  parallel  zum  Lidrande  und 
ein  wenig  oberhalb  desselben  durchschnitten,  indem  mau  die  Scheere 


IVaiuplaotatioii  des  Cilienbodena.  467 

ewifichen  dem  Türsus  und  der  Haut  durchführt.  Nach  Abpraparierung 
des  Muflkelgewebefl  tou  den  beiden  Hälften  des  Tarsus  wird  die 
Levatorsehne  mit  2  schlingenf örmig  eingelegten  Fäden  gefasst  und 
deren  freie  Enden  am  Lidrande  durchgeführt  und  über  Perlen  ge^ 
knüpft.  Der  herabgezogene  obere  Tarsusabschnitt  wird  alsdann 
unter  möglichster  Schonung  der  Gonjunktiva  durch  Seheerenschnitte 
▼erkürzt  und  ein  Verband  angelegt.  Bei  der  CoDJunktivoplastik  nach 
Nicati  wird  auf  der  Hautfläche  des  Lides,  4 — 5  Millimeter  von  dem 
Ciliarrande  entfernt,  ein  horizontaler  Lappen  umschnitten,  der  an  seinen 
beiden  Enden  frei  präpariert  wird,  in  seinem  mittleren  Teik  aber 
adhärent  bleibt.  Hierauf  wird  der  Tarsus  Ton  innen  her  an  der 
Stelle  der  stärksten  Krümmung  in  seiner  ganzen  Länge  durchschnitten, 
mit  einer  Seheere  eine  knopflochförmige  Oeffnung  in  dem  Musculus 
orbicularis  angelegt  und  duxch  diese  der  Hautlappen  zwischen  die 
Wnndränder  der  Conjunktiva  herangezogen,  an  denen  er  mit  seinen 
beiden  Enden  angenäht  wird.  ScbUesslich  wird  die  Hautwunde  mit 
liahten  yereinigt. 

Landolt  (52)  bespricht  einige  Lidoperationsmethoden.  Da  er 
bei  Ektropinm  des  unteren  Augenlids  die  Einlegung  von  f^en, 
welche  am  Lidrande  schlingenförmig  beginnen,  bis  zur  Wangen- 
g^end  subcutan  weitergeführt  und  dort  über  einer  Unterlage  ge- 
knüpft werden,  wegen  der  oft  vorhandenen  starken  Wulstuog  und 
Verkrümmung  des  Lides  vielfach  fär  unzureichend  hält,  so  empfiehlt 
er  der  Einführung  der  Fäden  die  Ausschneidung  eines  dreieckigen 
Keiles,  dessen  Basis  der  Schleimbautseite  entspricht  und  der  weit  in 
die  Liddicke  eingreift  ^),  vorauszuschicken.  Was  die  Trichiasisoperation 
betrifft,  so  hat  Landolt  zunächst  das  Arlt-Jaesche*sche  Ver- 
fahren der  Transplantation  des  Haarbodens  in  der  Weise  modificiert, 
dass  er  nach  der  vertikalen  Spaltung  des  Lides  statt  eines  halbmond- 
förmigen ein  rechteckiges  Stück  Haut  in  der  ganzen  Lidbreite  aus- 
schneidet, um  eine  stärkere  Hebung  der  über  den  Kommissuren 
befindlichen  Wimpern  zu  erzielen.  In  anderen  Fällen  bewirkt  er 
die  Hautverkürzung  dadurch,  dass  er,  ohne  Haut  auszuschneiden, 
mehrere  Nähte  durch  eine  parallel  zum  Lidrande  aufgehobene  Haut- 
falte l^t.  Immer  verwendet  er  die  grösste  Sorgfalt  darauf,  sämmt^ 
liehe  falsch  gestellte  Cilien  von  der  unteren  Tarsusfläche  loszulösen. 

1)  Diese  von  Landolt  angegebene  Operationsmethode  ist  von  Michel 
in  seinem  Lehrbncbe  fiSr  Augenheilkunde»  Wiesbaden,  1884.  S.  188  schon  be- 
sehrieben; Landolt  hat  dies  auch  in  Archiv.  d*Opht.  VI.  1886.  p.  95  ent- 
sprechend berichtigt.  Die  Redaktion. 

30* 


468  Pathologie  und  Therapie  der  AngenkTankheiien. 


Bei  den  hochgradigsten  Fällen  von  TrichiaeiB  f  fihrt  er  nach  Vol- 
lendung des  Intermarginalachnittea  und  Ezcision  eines  rechtwinkeligen 
flantlappens  mehrere  doppelt  armierte  fUden  durch  den  oberen 
Band  des  zu  transplantierenden  Lappens  und  führt  sie  abdann 
subcutan  bis  in  die  Gegend  der  Augenbrauen  nach  aufwärts,  wo 
die  Nadeln  ausgestossen  und  die  ftLden  über  einer  Bolle  geknüpft 
werden.  —  Auf  dem  Gebiete  der  eigentlichen  Blepharoplastik  huldigt 
L.  vor  Allem  dem  alten  Grundsätze,  Ton  den  vorhandenen  Lidteilen 
soviel  als  möglich  zu  erhalten.  Indem  er  in  Fällen  hochgradiger 
Liddefekte  die  Beste  der  Lider  in  ein  vorderes  und  hinteres  Blatt 
spaltete  und  die  Blatter  in  horizontaler  oder  nach  passender  weiterer 
Schnittfühmng  in  vertikaler  Bichtung  verschob,  gelang  es  ihm 
mehrfach,  eine  vollkommen  ausreichende  und  zudem  bewegliche  Be- 
deckung des  Auges  wiederherzustellen.  In  einem  Falle  bildete  er 
ein  bewegliches  Unterlid  dadurch,  dass  er  an  die  vom  unteren  Lide 
noch  übrig  gebliebene  Conjunktiva  einen  dem  Oberlide  entnonma^ien, 
beiderseits  über  den  Kommissuren  in  einen  Stil  auslaufenden  und 
zugleich  die  unterliegende  Orbicularisfaserung  enthaltenden  Lappen 
herabzog  und  festnähte.  Bei  Deckung  von  Liddefekten  mittelst 
Lappenbildung  aus  benachbarten  Hautprovinzen  legt  L.  den  grossten 
Wert  auf  die  Herstellung  einer  breiten  Basis,  die  er  öfter  durch 
ümschneidung  der  betreffenden  Hautpartie   in  Treppenform  erzielte. 

AckI  an  d  (1)  berichtet  über  einen  Fall  von  leichtem  Ektropium, 
Epiphora  und  Fistelbildung  |  Zoll  unterhalb  des  rechtsseitigen  Ganthos 
internus,  die  ganz  zweifellos  mit  einer  eiterigen  Periostitis  der  Wurzel 
eines  abgebrochenen  Eckzahnes  zusammenhing.  Die  Extraktion  er- 
gab eine  ganz  aussergewohnliche  Länge  und  abnorme  Stellung  dieser 
Wurzel  und  beseitigte  sammtliche  Augenbeschwerden  yollständig. 

Wecker  (98)  hat  zur  Reduktion  des  Ectropium  senile  eine 
neue  Naht  angegeben,  die  mit  Hilfe  eines  doppelarmierten  Fadens 
so  angelegt  wird,  dass  eine  doppelte  Schlinge  im  Bereiche  des  Fornix 
conjunctivae  und  eine  einfache  auf  der  äusseren  Lidfläche  in  der 
Nähe  der  Cilien  zu  Stande  kommt.  Eine  zweite  einfache  SSchlinge 
wird  durch  den  Schluss  der  freien  Fadenenden  gebildet.  Die  beiden 
äusseren  Schlingen  erhalten  eine  kleine  Lederrolle  als  Unterlage. 

Derby  (26)  beseitigte  ein  durch  Verbrennung  entstandenes 
"Narbenektropium  beider  Lider  durch  Ueberpflanzung  gestielter  Lappen 
aus  der  Armhaui.  Der  Arm  wurde  bis  zur  Anheilung  der  Lappen 
resp.  Durchschneidung  ihres  Stieles  mit  Hilfe  eines  Wasserglasyer- 
bandes  in  geeigneter  Stellung  erhalten. 


Blepharoplastische  Methoden.  469 

Joy  Jeffries  (48)  schlagt  vor,  zu  plastischen  Operationen 
an  den  Lidern  die  bei  der  Beschneidung  von  Jndenknaben  gewonnene 
Haut  des  Praepntiums  zu  verwenden.  Ebenso  wirft  er  im  Hinblick 
auf  die  regelmässig  eintretende  hochgradige  Schrumpfung  stielloser 
Lappen  die  Frage  auf,  ob  nicht  dasselbe  Resultat  durch  einfache 
Ausschneidung  der  Narben  und  möglichste  Verzögerung  der  Heilung 
durch  Auflegen  eines  Carbolol- Verbandes  erzielt  werden  könne.  (Siehe 
diesen  Bericht  f.  1884.  p.  604.) 

[Pierd'houy  (67a)  wendet  bei  Blepharoplastik  die  stiellose 
Transplantation  von  Hautstöcken  aus  dem  Vorderarm  oder  Schenkel 
an  und  zwar  transplantiert  und  befestigt  er  durch  Enopfiiähte  das 
nötige  Hautstück  in  toto  und  nicht  mosaikartig.  Bei  Narbenektropium 
macht  er  vorher  eine  temporare  Blepharoraphie.    Brettaue r.] 

Swanzy  (89)  berichtete  in  der  Sitzung  der  Academy  of  Me- 
dicine  in  Ireland  am  23.  Januar  1885  über  6  Falle  von  Trans- 
plantation nach  W  0 1  f  e's  Methode  bei  Narbenektropium,  von  denen 
4  mit  völliger  Heilung  abschlössen,  2  dagegen  ohne  Erfolg  blieben. 
Sw.  legt  zunächst  den  grössten  Wert  auf  die  vollständige  Aus- 
schneidung allen  Narbengewebes  und  eine  damit  zu  erreichende 
möglichst  grosse  Freibeweglichkeit  der  Lider.  Die  hiebei  sich  er- 
gebende grössere  Wundfläche  führe  notwendig  dazu,  die  überzu- 
pflanzenden Lappen  möglichst  gross  zu  nehmen,  welcher  Umstand 
wegen  der  später  eintretenden  so  beträchtlichen  Schrumpfung  von 
besonderem  Vorteile  sei.  Die  Anlegung  von  Nahten  räth  S  w  a  n  z  y 
im  Allgemeinen  möglichst  zu  beschränken.  Als  Material  zu  denselben 
empfiehlt  er  feine  Seide  oder  Platindraht,  nicht  aber  Catgut;  beim 
Verband  hält  er  auf  strenge  Antiseptik  unter  Ausschluss  aller  rei- 
zenden Mittel  wie  Carbolsäure.  In  der  Diskussion  erwähnt  Arthur 
B  e  n  s  0  n  (89),  dass  er  in  letzter  Zeit  ebenfalls  8  Fälle  von  Narben- 
ektropium und  zwar  im  Durchschnitte  mit  gutem  Erfolge  nach  der 
Methode  von  Wolfe  operiert  habe. 

[Bei  einer  20jährigen  waren  (nach  Pustula  maligna  in  der 
Kindheit)  beide  Lider  des  linken  Auges  verkürzt  und  an  den  Knochen 
angewachsen,  miteinander  aber  durch  eine  dicke  fleischige  Membran 
verbunden ,  welche  den  ziemlich  frei  beweglichen  Bulbus  völlig  ver- 
deckte. An  den  Stellen,  wo  sie  mit  den  Lidern  zusammenhing,  Mrar 
eine  ganze  Reihe  von  Fistellöchern,  durch  welche  beim  Weinen  die 
Thränen  abflössen.  Ottava  (66a)  machte  eine  Art  plastischer 
Operation,  bei  welcher  sich  herausstellte,  dass  die  Membran  blos  an 
einer  etwa  linsenbreiten  Stelle  in  der  Gegend  des  unteren  Hornhaut- 


470  Pathologie  w^  Tberapie  der  Aagenkrankheiten. 

ruMles   mit   dem  Auge  verwachaen  war.     Cornea  dnrchaas  getrübt. 
Keine  Lichtempfindung.  S  z  i  1  i.] 

Dessaner  (28)  beschreibt  2  f^lle,  welche  klinisch  rollkommen 
dem  Bilde  des  Xanthelasma  palpebrarum  entsprochen  hatten  und  bei 
denen  die  anatomische  Untersuchung  als  Substrat  der  Geschvmlst 
lediglich  eine  Vermehrung  und  Vergrösserung  der  Schweissdrüsen 
mit  cystöeer  Erweiterung  der  Ausführungsgange  und  gleicher  Dm- 
Wandelung  der  Drüsen  selbst  ergab. 

L  e  p  1  a  t  (55)  berichtet  über  ein  ausgedehntes  Angiom  der  Lider 
und  des  Gesichtes,  das  mittelst  Elektropunktur  in  30  Sitzungen  zur 
Heilung  gebracht  wurde.  Die  am  negativen  Pole  befindliche  Nadel 
wurde  dabei  in  jeder  Sitzung  an  3 — 4  verschiedenen  Steilen  einge- 
stochen. Da  die  den  positiven  Pol  bildende  Nadel  jedesmal  einen 
starken  Rostansatz  zeigte  und  die  Stichstellen  hiedurch  braun  ge- 
färbt wurden,  so  empfiehlt  Leplat  für  den  positiven  Pol  die  An- 
wendung einer  Platinnadel. 

Mac  Hardy  (59)  stellte  der  ophth.  Gesellschaft  zu  London 
einen  Kranken  mit  angeborener  Anomalie  an  beiden  Lidern  der 
linken  Seite  vor,  die  wahrscheinlich  einer  Naevus-Geschwulst  ent- 
sprach. An  der  äusseren  Seite  der  Orbita  fand  sich  ein  hyper- 
trophischer Zustand  der  Knochen.  Spencer  Watson  (59)  er^ 
wähnte  in  der  Diskussion  eine  ähnliche  Beobachtung.  In  weiteren 
von  Power  (59)  und  Nettleship  (59)  referierten  dgL  Krank- 
heitsfällen war  eine  Ausbreitung  des  Naevus  in  die  Tiefe  der  Orbita 
sicher  nachgewiesen. 

Story  (86)  bespricht  einen  Fall  von  Cancroid  des  linken  unteren 
Augenlides  bei  einem  Carbolfabrikarbeiter,  das  allem  Anscheine  nach 
durch  Einwirkung  von  roher  Carbolsäure  entstanden  war. 

Matthewson  (56)  beseitigte  ein  Epitheliom  des  rechten 
unteren  Augenlides  durch  wiederholte  Bestreichungen  mit  Benzol 
und  nachfolgende  Aufstäubung  von  Kalomel.  Ein  Becidiv  vmrde 
mit  der  gleichen  Behandlung  zum  Verschwinden  gebracht  (auf  wie 
lange?  Ref.). 

Dujardin  (31a)  beobachtete  bei  einer  48jährigen  Frau  eine 
seit  der  Geburt  bestehende  vollkommen  symmetrische  Anomalie  der 
oberen  Augenlider.  Im  äusseren  Dritteile  fand  sich  eine  weiche 
mandelgrosse  Geschwulst,  die  leicht  in  die  Orbita  zurückzubringen 
war,  keine  bestimmten  Contouren  durchfühlen  Hess  und  die  er  dess- 
halb  einfach  für  eine  abnorme  Fortsetzung  des  Fettgewebes  der 
Augenhöhle  erklärte. 


Ptodsoperatioii.  471 

Kund  rat  (50)  bespricbt  ein  anatomisches  Pnparat  von  Cjrsten« 
bildung  am  unteren  Angenlide  mit  Mikrophthalmie  bei  einem  8  Ti^ 
alten  Knaben.  Ansgehend  davon,  dass  die  yorliegende  Missbildnng 
durch  Behinderung  der  Entwickelung  des  Glaskörpers  und  des  Ver- 
schlusses der  fötalen  Augenspalte  bedingt  sei,  die  zur  Mikrophthalmie 
hinzukomme,  betont  er,  dass  letztere  keine  einfache  Missbildung  des 
Auges  sei,  sondern  in  den  meisten  Fallen,  wie  ^uch  in  dem  vor- 
li^enden,  durch  eine  Entwicklungshemmung  des  Zwischenhimes 
bedingt  werde. 

Snell  (80)  berichtet  über  4  Falle  von  Ptosis  adiposa  bei 
Frauen  zwischen  18  und  25  Jahren,  die  er  durch  Entfernung  des 
überschüssigen  Fettes  mittelst  eines  horizontalen  Hautschnittes  zur 
Heilung  brachte. 

Auch  MacHardy  (58a)  bespricht  einen  solchen  Fall  von  Ptosis 
adiposa.  Nach  seiner  Ansicht  ist  das  überschüssige  Fett  in  solchen 
Fallen  über  dem  Musculus  orbicularis  und  nicht  intraorbital  abgelagert, 

Caudron  (19)  rühmt  anlässlich  einer  Besprechung  der  gegen 
congenitale  Ptosis  verwendeten  Operationsmethoden  vor  allem  das 
Verfahren  seines  Lehrers  Ed.  Meyer.  Derselbe  macht  zux^chst 
unmittelbar  über  dem  Lidrande  einen  transversalen  Hautschnitt, 
führt  von  dessen  beiden  Enden  je  einen  senkrechten  Schnitt  bis  in 
die  Gegend  der  Augenbrauen  und  legt  alsdann  nach  Zurückpräparierung 
der  Haut  in  Abstanden  von  je  1  Centimeter  8  Gatgutfaden  hinter 
dem  Musculus  supraciliaris  und  orbicularis  ein,  die  geknüpft  werden, 
Hieraui'  wird  der  Hautlappen  wieder  herabgeschlagen  und  durch 
Nähte  angeheftet.  Die  Hebung  des  Lides  werde  hiedurch  in  voll- 
kommener Weise  erreicht  und  ebenso  nehme  die  Haut  eine  voll- 
kommen normale  Faltenbildung  an. 

Brugger  (15)  beschreibt  eine  Modification^  welche  Evers- 
busch  an  seiner  gegen  Blepharoptosis  angegebenen  Operations^ 
methode  (siebe  diesen  Bericht  für  1883  S.  544)  vorgenommen  hat, 
um  dieselbe  auch  gegen  die  paralytische  Form  derselben  verwenden 
zu  können.  Die  Modification  besteht  darin,  dass  zunächst  bei  Einlegung 
eines  grosser  als  gewohnlich  konstruierten  Blepharostaten  vor  Schluss 
der  Schraube  die  Lidhaut  möglichst  von  oben  herabgedrängt  wird; 
alsdann  wird  aus  dem  obersten  Abschnitte  derselben  ein  halbmond- 
förmiges Stück  und  ebenso  aus  der  obersten  Partie  der  Orbicularis- 
faserung  ein  gleich  grosses  Segment  ezddiert,  der  Orbicularis  nach 
oben  und  unten  circa  3 — 4  mm  weit  vom  epitarsalen  Gewebe  ab- 
gelöst und  durch   die  Levatorinsertion ,   wie  früher  beschrieben ,   in 


472  Pfliliologie  aod  Thanpia  der  AngenknuildieiieB. 

der  Qaere  3  scIiIiiigeDfönnige  Catgoteatmeii  eingelegt,  deren  freie 
Enden  in  Tertikaler  Richtung  unter  dem  IL  orbieolaria  hinweg  und 
ftm  Lidrsnde  herauBgeffthrt  werden.  Beror  ihre  Enden  fiber  Ghs- 
perlen  geknfipft  werden,  Tätigt  man  die  Haatmnskelwnnde  durch 
3  vertikale  Nähte.  Auf  diese  Weise  wird  bei  der  Heilung  das 
Orbicularisgewebe  an  der  LeTator-Aponeuroee  und  an  dem  epitarsalen 
Gewebe  fixiert.  Die  Leratorsuturen  fiberlässt  man  sich  selbst,  weil 
ein  Durcheitem  derselben  sogar  (durch  warme  Umschlage)  angestrebt 
werden  soll.  Wichtig  ist  es,  den  Occlusionsrerband  so  lange  als 
möglich  liegen  zu  lassen. 

Ziem  (102)  berichtet,  dass  bei  einem  16jährigen  Gärtner- 
lehrlinge,  der  in  seinen  Eindeijahren  an  linksseitiger  Otorrhoe  ge- 
litten und  bei  dem  sich  dieselbe  in  den  letzten  Wochen  wieder 
gezeigt  hatte,  beim  Ausspritzen  der  Paukenhöhle  —  das  Trommelfell 
war  vollständig  defekt  —  klonische  Zuckungen  im  linken  Orbicularis 
bis  zu  YoUständigem  Verschlusse  der  Lidspalte  auftraten.  Eine  Mit- 
beteiligung anderer  Zweige  des  Facialis,  speziell  auch  der  Bewegunge* 
nerven  der  Ohrmuschel,  konnte  nicht  wahrgenommen  werden. 

V.  Reu 8 8  (74)  beobachtete  bei  einem  Handlungsschfiler  einen 
Akkommodationskrampf,  der  sich  mit  Anfällen  von  Blepharospasmus 
verband.  Die  Lider  waren  dabei  ruhig  wie  im  Schlafe  geschlossen 
und  jedes  krampfhafte  Zusammengekniffensein  fehlte,  v.  IL  fasst  den 
ganzen  Process  als  hysterischen,  mit  der  sexuellen  Entwickelung 
zusammenhängenden  auf,  und  nimmt  an,  dass  der  Akkonmiodations- 
krampf  und  der  Blepharospasmus  zusammengehörte  und  dass  auch  die 
durch  die  vorhandene  hochgradige  Insufficienz  der  Muse,  recti  int«  be- 
dingte höhere  Anstrengung  dieser  Muskeln  ihren  Einfluss  geltend  machte. 

F  a  n  o  (33)  wendete  bei  einem  45jäbrigen,  an  spastischer  Eon- 
traktion der  Lider  und  der  subcutanen  Muskeln  der  linken  Gesichts- 
hälfbe  leidenden  Patienten  mit  erheblichem  therapeutischem  Effekte 
hypodermatische  Einspritzungen  einer  Curarelösung  (0,1  auf  10  Gramm 
Wasser)  an.  Er  injicierte  jedesmal  13  Tropfen  in  1  bis  3  Injektionen 
pro  die. 

Benedikt  (12)  erzielte  bei  einer  Frau,  die  vor  2  Jahren  an 
Blepharospasmus  und  später  noch  an  Einnbackenkrampf  erkrankte 
und  vergeblich  mit  dem  galvanischen  und  faradischen  Strom  sowie 
mit  Atropin  behandelt  worden  war,  die  Heilung  durch  die  An- 
wendung der  statischen  Electricität  in  Form  des  elektrischen  Windes. 

Ottava  (66)  berichtet  über  den  Fall  eines  35j.  Mannes,  der 
seit  einer  vor  2  Jahren  erfolgten  Schädelverletzung  an  hochgradigem 


Lidhalter.  473 

Blepliarospasmns  litt.  Schulek  resecierte  an  dem  Kranken  jene 
Facialisafite ,  welche  in  der  Gegend  des  Jochbeines  verlaufen  und 
wurde  dadurch  zwar  keine  yoUständige  Heilung,  aber  eine  au£Fällige 
Besserung  bewirkt. 

Zesas  (101)  empfiehlt  auf  Grund  einer  Zusammenstellung 
sammtlicher  Fälle  —  worunter  ein  eigener  —  von  Dehnung  des 
Nervus  facialis  bei  Facialiskrampf  diese  Operation  da,  wo  die  Ursache 
des  Leidens  nicht  intracraniell  liegt. 

Hop  mann  (46)  vertritt  die  Anschauung,  dass  jene  Augen- 
affektionen,  die  mit  solchen  der  Nase  in  Zusammenhang  stehen,  in 
der  Regel  auf  eine  gemischte  Wirkung  entzündlicher  Zustande  und 
nervöser  Erregungsvorgange  in  der  Nasenschleimhaut  zurückzuführen 
seien.  Die  Uebertragung  letzterer  sei  durch  die  Verbindungen  er- 
möglicht, die  zwischen  bestimmten  Nerven  beider  Organe  durch  das 
Gtoglion  ciliare  und  rhinicum  gegeben  seien  und  sei  ein  Zustande- 
kommen von  Reflexen  möglicher  Weise  auch  durch  die  selbststandige 
Thätigkeit  genannter  Ganglien  bedingt.  —  Im  kasuistischen  Teile 
erwähnt  Vir.  einen  Fall  von  einseitigem  Morbus  Basedowii,  dessen 
Heilung  durch  ausschliessliche  Behandlung  eines  hauptsächlich  auf 
derselben  Seite  entwickelten  Nasenleidens  bewirkt  worden  war. 

[Aus  der  Tiefe  eines  eiternden  Lides  entfernte  C  s  a  p  o  d  i  (23a) 
ein  12  nun  langes  und  8  mm  breites  Stück  Mützenschirm,  das 
4  Tage  vorher  während  einer  Schlägerei,  bei  welcher  der  Be- 
treflfende  mit  einem  Pfeifenrohr  angegriffen  wurde,  hinein  gerieth. 

Eine  50jährige  Frau  kam  mit  stark  gereiztem  Auge  und  ge- 
sehwüriger  Hornhaut  auf  die  Klinik  des  Prof.  Schulek.  Aus  der 
Debergangsfalte  des  oberen  Augenlides  wurde  von  Ottava  (67) 
ein  Hanfkom  mit  1  Gentimeter  langem  Keime  entfernt.  Das  Korn 
muss  nach  Berechnung  der  Kranken  4  Monate  an  der  Stelle  gelegen 
haben.  Szili.] 

Mey  höf  er  (61)  hat  an  dem  federnden  Lidhalter  zur  Beseitigung 
von  Druckwirkung  auf  den  Augapfel  eine  Stützvorrichtung  angebracht. 
An  der  unteren  Branche  reicht  der  auf  der  Lidhaut  aufliegende 
Bogen  1^  Gentimeter  weiter  als  bisher  nach  abwärts,  während  die 
obere  Branche  mit  einem  nach  der  Stime  aufsteigenden  Fortsatze  ver- 
sehen ist,  dem  durch  ein  Chamiergelenk  die  jeweilig  nötige  Winkel- 
atellung  erteilt  werden  kann. 

Landolt  (51)  hat  an  dem  bereits  vor  6  Jahren  von  ihm 
modificierten  federnden  Lidhalter  eine  neue  Sperrvorrichtung  ange- 
bracht ,   um    denselben   mit   einer  Band   einlegen  und  entfernen  zu 


474  Patbologie  und  TbeK^rie  der  Aogeiiknmkhciton. 


können.  Was  zunächst  die  frOhere  Modilication  betrifft,  so  bettond 
dieselbe  darin,  dass  an  den  &8t  geradlinig  anslanfenden  Armen  des 
Ecartears  je  2  einüeu^fae  Hacken  ohne  Verbindongsstange  angebracht 
waren,  die  der  Anssenflache  der  Lider  anlagen.  Die  Biegimg  der 
Hacken  war  so  eingerichtet,  dass  beim  Zusammendrücken  der  Arme 
das  Instrument  lediglich  durch  einen  Zug  nach  Yome  aof  dts 
Rascheste  entfernt  werden  konnte.  Bei  der  neuen  Sperrvorriehtung 
ist  die  der  Feder  nächstgel^ene  yertikale  Verbindungsstange  der 
Branchen  gezahnelt  und  kann  mittelst  eines  kleinen,  durch  den  Druck 
einer  Fingerkuppe  zu  regierenden  Hebels  die  Feststellung  der  Branchen 
in  beliebiger  Weite  bewirkt  werden.  Der  Lidhalter  ist  zn^eich 
durch  eine  nunmehr  etwas  Teranderte  Stellung  der  Hacken  für  den 
doppelseitigen  Gebrauch  eingerichtet  worden. 

Fuchs  (37  und  38)  weist  auf  das  ziemlich  häufige  Vorkommen 
einer  leichten  Insnfficienz  des  Lidschlnsses  in  Folge  einer  ange- 
borenen zu  geringen  Länge  der  Augenlider  hin.  Ein  normaler  lid- 
schluss  sei  nur  dann  möglich,  wenn  die  Hohe  des  oberen  Lides  im 
gespannten  Zustande  mindestens  um  die  Hälfte  grosser  sei  als  die 
Höhe  desselben  in  ungespanntem  Zustande,  bei  leicht  geschlossenem 
Auge.  Im  Einzelnen  handelte  es  sich  in  den  von  Fuchs  beobachteten 
Fällen  entweder  darum,  dass  die  Lider  absolut  zu  kurz  waren  oder 
dass  die  Lidhöhe,  resp.  die  Höhe  der  Orbita  im  Verhältnisse  zur 
Dehnbarkeit  der  Haut  als  eine  zu  bedeutende  sich  herausstellte  oder 
endlich  darum,  dass  bei  ziemlich  normalem  Verhältnisse  zwischen  Lid- 
höhe und  Ausdehnungsfähigkeit  der  Haut  durch  starke  Prominenz 
der  Augen  oder  eine  geringe  Schwäche  des  Orbicuiaris  der  Lidschlvas 
unvollständig  blieb.  Es  komme  nun,  da  die  Bindehaut  während  des 
Schlafes  teilweise  entblöest  bleibe,  zunächst  zum  Thränen  der  Augen 
und  in  Folge  dessen  zu  Erkrankung  der  Bindehaut  und  des  Lid- 
randes (Blepharitis).  Irrtümlicher  Weise  habe  man  bisher  in  solchen 
Fällen  die  Verkürzung  der  Lider  als  Folge  und  nicht  als  Ursache 
der  Blepharitis  gedeutet.  Therapeutisch  empfiehlt  F.  Verband  der 
Augen  während  der  Nacht,  wobei  bei  Blepharitis  zunächst  ein  mit 
weisser  Präcipitatsalbe  bestrichener  Leinwandfleck  auf  die  Lider 
gelegt  wird. 

D  i  m  m  e  r  (29)  berichtet  über  2  Fälle  eines  angeborenen,  durch 
Epicanthus  bedingten  Entropiums  der  unteren  Augenlider.  Die  Bulbi 
waren  in  denselben  vollständig  normal  gebildet  und  das  uräLchhche 
Moment  in  einem  Hautüberschusse  am  unteren  Lid  gegeben,  zufolge 
dessen  in  dem  einen,  länger  bestehenden  Falle  die  Haut  des  unteren 


KraBkheittn  der  Thrftnenorgane.  475 

Lides  geradezu  wie  ein  Prolapsfiis  in  Form  einer  die  Fortsetzung 
des  EpicRntbns  bildenden  Falte  in  die  Lidspalte  hinein  vorsprang. 
Wegen  Reiznng  der  Hornhäute  mnsste  operativ  eingegriffen  werden. 

Derby  (25)  beobachtete  ein  Kolobom  des  oberen  Augenlides, 
bei  welchem  aus  dem  Spaltwinkel  ein  Stfick  Baut  in  eigentümlicher 
Weise  hervortrat. 

Li  dem  Falle  von  Lang  (54)  handelte  es  sich  um  eine  doppelte 
Spaltbildung  des  rechten  Oberlides  bei  einem  12jährigen  Knaben. 
Der  eine  Spalt  entsprach  der  Mitte  des  Lides,  der  andere  war  um 
1  üentimeter  weiter  nach  innen  gelegen.  Der  zwischen  den  Spalten 
befindliche  Lidteil  zeigte  normale  EIntwickInng  der  Wimpern  und 
M ei  b  0 mischen  Drüsen.  Die  Operation  brachte  eine  fast  vollkommen 
normale  Funktion  des  Lides  zu  Stande. 


Srankheiten  der  Thränenorgane. 

Referent:  Priyatdocent  Dr.  Helfreich  in  Würzburg, 

1)  A 1 1,  A.,  A  oaae  of  tpindle-oell  sareoma  of  the  lachrymal  gland.  Amerio. 
Journ.  of  Ophih.  IL  p.  201  und  St  Louis  med.  and  surgic  Joum.  XLVIIL 
p.  411. 

2)  Alvarado,  E. ,  Qaitte  de  la  poroion  palpebral  de  la  glandala  lagrimal. 
Gorreo  m^d.  eattellano.    Salamanca.    IL    p.  50. 

3)  AüDUBke,  Die  Behandlung  der  Thiflnensohlauchkrankfaeiten  mit  Hilfe 
von  Irrigationen,    v.  6raefe*8  Arch.  f.  Ophth.  XXXI.  3.    S.  149. 

4)  Armaignao,  1)  Sonde  dilatatrice  des  Toiea  lacr jmales.  Arohiy.  d'Ophth. 
V.    p.  182.    (SociöW  franQ.  d'Ophth.) 

5)  —  De  la  dilatation  et  de  Tirrigation  des  voies  lacrymales  dans  la  th^ra- 
]>eotique  des  afiFections  de  ces  conduits.  Revne  clinique  d'Oculist.  Juillet. 
Nr.  7.  p.  161.    Bef.  nach  Beeneil  d'Opht   p.  638. 

5a)  A  n  b  and  A 1 1,  A.,  Two  oases  of  orbital  tomors.  Amerio.  Journ.  of  Ophth. 

1884.    I.    p.  246. 
6)   B  a  d  a  1 ,  Eztirpation  de  la  glande  laorTmale  en  totalit^  :  portion  orbitaire 
ei  portion  palp^rale.    CoDsid^rations  anatomiqnes  et  physiologiques.    Ar- 
chiv. d'Ophth.  V.  p.  886.    (Enthält  weder  in  klinischeri  noch  in  anatomi- 
scher Hinsicht  irgend  etwas  Neaes.   Ref.) 

7)  F  e  r  r  e  t,  Dacrjoadänite  aignS.  Bulletin  de  la  clinique  nat.  ophth.  de  Thos- 
pice  des  Quinze-Vingts.  p.  112.  (Verf.  beobachtete  bei  einem  SOjfthrigen 
Patienten  eine  in  Folge  von  Erkältung  aufgetretene  akute  Entzündung  der 
rechtsseitigen  Thränendrüse ,  die,  mit  Kompression  behandelt,  in  wenigen 
Tagen  wieder  zurückging.) 

8)  Figos,  S.,  Adeno-encondroma  della  ghiandolä  lacrimale.    Sassari  Asuni, 


476  Pathologie  und  Thermpio  der  Angenknuikheiteii. 

9)  F  Q 1 1  o  D ,  J.  F. ,  A  eaae  of  acute  primary  inflammation  of  the  laehiyiDal 
ffland,  occorring  twiee  in  the  aame  indiTidoal.  Areh.  Ophth.  New- York. 
XIV.    p.  161. 

10)  —  A  case  of  seyere  orbital  cellalitia  tbe  reaalt  of  the  pasaage  of  Bow- 
man*8  probe  into  the  naaal  doct.    Ibid.    XIV.    p.  164. 

11)  HaDtenGrut,  Edm. ,  Ophthalmologiske  meddelelser.  2  Vortr&ge  io 
der  med.  Geaellachaft  (Kopenhagen)  gehalten.  11.  Blennorrhoea  sacci 
lacr.  und  Dakryocyatitia  acuta.     Uoap.  tid.    R.  3.    Bd.  III.   Nr.  20—21. 

12)  Bopmann,  üeber  den  Znaammenhang  von  Naaen-  und  Angenaffek- 
tionen,  besonders  in  therapeutischer  Hinsicht.  Deutsch,  med.  Wochenschr. 
Nr.  25. 

18)  Jacobson,  J.,  Beziehungen  der  Veränderungen  und  Krankheiten  des 
Sehorgans  su  Allgemeinleiden  und  Organerkranknngen.  Leipiig,  W.  Bn- 
gelmann.    138  8. 

14)  Joje,  The  treatment  of  chronic  dacryoejstitis.  New-Tork  med.  Joom. 
16.  Mai. 

15)  Leplat,  L. ,  Note  snr  les  concrdtions  des  voies  lacrjmales.  Extrait  des 
Annales  de  la  soci^t^  m^.-chir.  de  Li^e.  XXIV.  p.  376.  Ref.  nach  Et^vue 
g^n^rale  d*Ophth.  p.  425. 

16)  Man  ha  vi  ale,  A.,  Essai  sur  la  tnmeur  et  la  fistnle  lacrymales  et  Jeur 
traitement,  spöcialement  par  Tignipancture  du  sac.  Montpellier.  1884. 
51  p. 

16a) Marächal,  Tumeur  kystique  et  Tolumineuse  de  Torbite  substitutäe  k 
la  glande  lacrymale.  Archiv.  d*Ophth.  V.  p.  180.  (Sociät^  fran9.  d*Ophth.] 
(Berichtet  Aber  das  mit  erheblichen  EnteQndungserscheinungen  verbundene 
Hervortreten  einer  Orbitalcjste  in  der  Thränensackgegend ,  die  mittelst 
Punktion  und  Ausschälung  der  Wand  entfernt  wurde.) 

17)  Mengin,  ün  lacrymotom  interne.  Recueil  d*Ophth.  p.  608.  (Verf.  be- 
trachtet als  häufige  Veranlassung  von  Thränenträufeln  eine  Verengerung 
oder  eine  Verschliessnng  der  Thränenkanälchen  an  der  Stelle,  wo  eich  das 
untere  mit  dem  oberen  vereinigt.  Zur  Beseitigung  derselben  empfiehlt  er 
die  Incision  mit  einem  sehr  kleinen ,  nach  Art  des  6 1  i  1 1  i  n  g*sohen  kon- 
struierten Messerchen.) 

18)  M  a  g  g  i,  G.,  Fistola  Macrimale  curata  con  Tabolisione  del  sacoo  lacrimale. 
Riv.  diu.  e  terap.   Napoli.    VII.   p.  177. 

18a)  0 1 1  a  V  a,  J.,  Könycsurg&ssal  päroeult  fiMialis-hüdes.  A  bndapesti  kir  or- 
vosegyesület  1885.  iki  ävkGnyve.  p.  34.  (Thränenträufeln  bei  Facialis- 
lähmung ) 

19)  Rampoldi,  R.,  Res  opbthalmicae  undique  coUectae.  II.  In  argomento 
a  talune  malattie  dell  apparato  lagrimale.  Ann.  di  Ottalm.  XIV.  p.  287. 
(Fälle  von  hereditärem  Thränensackleiden  —  Thränensackstriktaren  in 
Folge  von  Blattern.) 

19a)Rens8,  v.,  Opbthalmologische  Mitteilungen  aus  der  zweiten  (JniversitätB- 

Augenklinik  in  Wien.    (Erkrankungen  der  Thränendrüse.)    Wiener  medic 

Presse.    Nr.  52. 
20)  Reynolds,  D.  S. ,  Dacro-cystitis  and  ulceration  of  the  soft  palate ;  can 

Syphilis    be  acquired    by   the  subject  of  an  inherited  taint  ?     Phila.  med. 

Times.   1884-5.   XV.  p.  637. 


Entafindong  der  Thr&DendrflBe.  477 

21)  Sattler,  H. ,  Qeber  die  im  Sekrete  des  Thränensackes  vorkommenden 
Spaltpilsarten  and  deren  Bezdehnngen  aur  eitrigen  Hornhautentzündung. 
Physik,  med.  Societftt  zu  Erlange«.    Sitzung  vom  9.  Nov. 

22)  —  üeber  die  im  Thrftnensackeiter  enthaltenen  Infektionskeime  und  ihr 
Verhalten  gegen  Antisepüca.  Ber.  über  die  XVII.  Vers.  d.  ophth.  Qe- 
sellsch.  zu  Heidelberg.    3.  18.    (Diskassion  S.  26.) 

23)  Schmidt-Bimpler,  H.,  Hornhant-Impfangen  zur  Prüfung  der  Ein- 
wirkung von  Cocain,  Sublimat  und  Aqu.  chlori  auf  infektiöses  Thr&nen- 
sacksekret.  Ein  Beitrag  zur  Desinfektionsfrage.  Arch.  f.  Augenheilk.  XV. 
S.  295. 

28a)S  ch  reiber»  Congenitale  Thrftnensackfistel.  3.  Jahresber.  d.  Augenheil- 
anstalt in  Magdeburg.    S.  27. 

24)  Tartuferi,  Zur  Therapie  der  Thrftnenschlauchstrikturen.  Centralbl.  f. 
prakt.  Augenheilk.    Mai.   S.  143. 

24a)Uhthoff,  W.,  Einseitige  Aufhebung  der  Thrftnensekretion.  (Berlin.  Ge- 
sellsch.  f.  Psych,  und  Nervenkr.  Sitzung  vom  9.  November.)  Neurolog. 
CentralbL    S.  542. 

25)  Widmark,  Joh. ,  Bakteriologiska  studier  üfver  dakryocystit»  hypopyon- 
keratit,  blefaradenit  och  flegmonOe  dakryocystit.    Hygiea.    p.  581. 

26)  Wolff,  Ein  kasuistischer  Beitrag  zur  Behandlung  von  Thränensackleiden 
beim  Pferde.  Zeitschr.  f.  vergl.  Augenheilk.  III.  S.  25  und  Berlin,  klin. 
V^ochenschr.    S.  868. 

[Uhthoff  (24a)  demonstriert  einen  Fall  von  einseitiger  Auf- 
hebung der  Thränensekretion.  Die  Pat.  hatte  heftige  Neuralgien 
im  Gebiete  des  2.  Astes  des  rechten  Trigeminus,  die  nach  Extraktion 
eines  schlechten  Zahnes  stärker  wurden.  »Als  sie  wegen  dieser 
heftigen  Schmerzen  weinte,  bemerkte  ihre  Schwester,  dass  die  Thränen 
nur  an  dem  linken  Auge  liefen ,  das  rechte  Auge  trocken  blieb.  € 
Die  Schmerzen  verloren  sich  nach  einigen  Tagen,  doch  blieben  eine 
Zeit  lang  Parästhesien  im  Gebiete  des  2.  Astes  des  rechten  Trigeminus 
bestehen,  und  zur  Zeit  »sind  ausser  der  Unterdrückung  der  Thranen- 
absonderung  (welche  mittels  Bestreichung  mit  2wiebelsaft  demonstriert 
wird)  alle  übrigen  Symptome  geschwundene!  Michel.] 

V.  Reuss  (Ida)  berichtet  über  eine  Patientin,  die  vor  längerer 
Zeit  eine  erhebliche  Dacrjopsgeschwulst  am  linken  Auge  mit  teil- 
weise eitrigem  Contentum  dargeboten  hatte  und  2  Jahre  später  an 
demselben  Auge  an  Dacryoadenitis  mit  Durchbruch  und  Entleerung 
des  Eiters  erkrankte,  v.  R.  hat  in  seiner  bisherigen  Praxis  im 
Ganzen  noch  8  weitere  Fälle  von  Entzündung  der  Thränendrüse 
beobachtet.  In  dem  einen  kam  es  nur  zur  Schwellung,  die  ohne 
sichtbare  Eiterbildung  zurückgieng,  in  dem  2.  bildete  sich  ein  kleines 
Abscesschen,  das  durch  einen  Einstich  entleert  wurde,  in  dem  3.  war 
der  Symptomenkomplex  ein  schwerer  und  kam  es  zu  einer  bedeutenden 


478  Pathologie  und  Therapie  der  Augeaidraokheiteo. 

EntleerriDg  von  £iter.     In  allen  4  Fallen  war  nur  die  untere  Partie 
der  Drüse  ergriffen. 

Alt  (1)  beobachtete  einen  Fall  ron  sarkoniatöser  Entartung 
der  Thranendrüse,  der  yoUstandig  das  klinische  Bild  einer  Sebnenren- 
geschwulst  darbot.  Der  Augapfel  war  in  enormem  Grade  gerade 
nach  Yome  protradiert  und  vollkommen  nnbeweglich,  der  Neryns 
opticus  atrophisch.  In  der  Orbita,  nm  dieselbe  herum  sowie  im 
Oberkiefer  empfand  Patient  unerträgliche  Schmerzen.  Nach  Enu- 
kleation des  Bulbus  fand  sich  ein  die  Thranendrüse  einschliessender 
Tumor,  welcher  quer  durch  die  Orbita  hindurch  gieng  und  Tom 
Sebnerren  durchbohrt  wurde.  Der  microskopischen  Sianktur  nach  be- 
stand derselbe  aus  Sarkomzellen  Ton  runder  und  spindelförmiger  Be- 
schaffenheit.   Tod  2  Monate  später  in  Folge  allgemeiner  Sarkomatose. 

A  u  b  (5a)  und  Alt  (5a)  beschreiben  einen  Fall  von  Enchondroma 
myxomatodes  carcinomatodes  der  rechtsseitigen  ThranendrOse,  dessen 
Entstehung  dem  Anscheine  nach  mit  einem  Sturze  auf  den  Orbital- 
rand zusammenhing.  Die  Geschwulst  war  yollständig  yon  einer 
fibrösen  Hülle,  der  Kapsel  der  Thranendrüse,  umgeben  und  reichte 
fast  bis  zur  Spitze  der  Orbitalpyramide.  Bei  der  mikroskopischen 
Untersuchung  fanden  sich  in  dein  Tumor  einerseits  Beste  des  normalen 
Gewebes  der  Thranendrüse  und  Partien  yon  krebsiger  Struktur; 
die  Hauptmasse  desselben  aber  war  zusammengesetzt  aus  einer 
hyalinen  Grundsubstanz,  in  der  zahlreiche  Enorpelzellen  eingelagert 
waren,  so  dass  das  Bild  des  embryonalen  Knorpels  entstand.  An 
vielen  Orten  zeigten  die  Knorpelzellen  eine  myxomatoee  Metamorphose 
und  fanden  sich  grosse  Nester  yon  Myxomzellen  eingelagert.  Zwisdien 
den  Besten  des  normalen  Drüsengewebes  fand  sich  das  ursprüngliche 
interstitielle  und  interlobulare  Bindegewebegerüate  yollkommen  ^* 
halten  und  gleichMls  Von  Knorpelzellen  durchsetzt. 

Leplat  (15)  hat  2  yon  Fuchs  aus  den  Thranenkanälchen 
entfernte  Koncretionen  mikroskopisch  untersucht  und  in  beiden  die 
Gegenwart  des  Streptothrix  Foersteri  nachgewiesen.  Betreffig  der 
yon  ihm  für  letzteren  gegebenen  histologischen  Charakteristik  können 
wir  auf  den  yorjährigen  Bericht  S.  613  Bezug  nehmen.  Eine  Gilie 
war  im  Innern  der  Koncretionen  nicht  yorhanden. 

Sattler  (22)  besprach  auf  der  17.  Versammlung  der  ophthalmoL 
Gesellschaft  die  Ergebnisse  seiner  Studien  über  das  morphologische 
und  biologische  Verhalten  der  im  Thranensackeiter  enthaltenen  Mikro- 
organismen. Die  Ausbeute  bestand  in  4  Arten  yon  Kokken  und 
(i  yon  Stabchenbakterien.    Zur  Prüfung  der  pathogenen  Eigenschaften 


Desiufioientieii.  479 

dieser  Mikroben  wurden  mit  Hülfe  von  Reinkulturen  Hornhaut- 
impfungen  und  teilweise  Injektionen  in  den  Glaskörper  ausgeföhrt. 
Sammiliche  Kokkenarten,  vor  Allem  der  am  häufigsten  von  S.  auf- 
gefundene Staphylococcus  pjogenes,  riefen  eiterige  Keratitis  mit 
Hypopyum  hervor.  Von  den  Bacillenarten  ergaben  2  eine  ziemlich 
intensive  Homhauteiternng,  bei  den  übrigen  Formen  fiel  der  Irop^ 
erfolg  geringer  aus,  bei  einer  war  er  gleich  Null.  In  den,  Gadaver- 
augen  entnommenen  Präparaten  von  Ulcus  serpens  fand  8.  stets 
Mikrokokkenhaufen  von  sehr  gleichmässigem  Korn  in  den  erweiterten 
Spaiträumen  der  Cornea  eingelagert.  Schliesslich  empfiehlt  8.  zur 
wesenilichen  Verstärkung  der  antiseptischen  Wirkung  einer  0,2  p.  m. 
Sublimatlosung  zu  1000  Cubikcentimetem  derselben  eine  Beifügung 
y<m  0,1  Quecksilberjodid  (Hg  J3).  In  der  Diskussion  weist  Schmidt* 
Rimpler  (22)  auf  die  Verschiedenheit  der  Wirkung  der  Anti- 
aepiica  hin,  je  nachdem  man  sie  direkt  mit  (angetrockneten)  Rein- 
knlturrai  od^  mit  Sekreten  zosammenbringt.  Deutschmann  (22) 
erwähnt,  das6  er  im  blennorrhoischen  Thränensacksekrete  morpho- 
logisch vollkommen  den  Kokken  der  Gonjunktivalblennorrhoe  analoge 
Mikroorganismen  gefunden  habe.  Leber  (22)  hält  mit  Rücksicht 
auf  -die  ganz  besonders  stark  infektiöse  Wirkung  des  Thränen- 
Sacksekretes  es  für  wahrscheinlich,  dass  noch  andere  Pilze  —  dabdi 
wohl  audi  die  von  Deatschmann  nachgewiesenen  Gonokokken  — 
als  die  von  Sattler  beschriebenen  in  Betracht  kommai  dürften. 

Entschiedene  Bedenken  dagegen,  dass  durch  die  bisherigen  ünter- 
euchungen  und  Reinkulturen  der  im  Thränensackeiter  bis  jetzt  auf- 
gefundenen Spaltpilze  die  eigentliche  Materia  peccans  fSr  die  septi- 
8(^en  Hornhautprozesse  irgend  erwiesen  sei,  äussert  auch  Schmidt- 
B  i  m  p  I  e  r  (23)  in  einer  selbstständigen  Publikation,  unter  Benutzung 
der  schon  früher  von  ihm  verwendeten  Methode,  Thränensacksekrete 
direkt  der  Einwirkung  verschiedener  Losungen  auszusetzen,  um  dar- 
nach mit  Hilfe  von  Hornhautimpfungen  bei  Kaninchen  deren  et- 
waigen desinfiknerenden  Einfluss  festzustellen,  hat  er  neuerdings  eine 
Reihe  von  Versuchen  mit  Cocainlosung  (4  Vo) ,  Sublimat  (1 :  5000) 
und  Aqua  chlori  ausgeführt.  Dieselben  führten  zu  dem  Ergebnisse, 
4asa  Cocain  nur  bei  längerer  Dauer  der  Einwirkung  einen  ganz  mi- 
nimen  desinficierenden  Effekt  äussert,  während  Sublimat  in  5 — 10 
Minuten  und  vor  allem  die  ofßcinelle  Aqua  chlori  in  sicherster  Weise 
die  septischen  Eigenschaften  der  Thränensacksekrete  aufhebt.  Seh. 
empfiehlt  daher  die  Aqua  chlori  vor  allem  auch  zum  praktischen 
<iebrauche  für  die  Reinigung  der  Lider  und  Ausspülung  des  Binde- 


480  Pathologie  and  Tbcispie  der  Augenknuikheiiea. 

hantsaekes  bei  Operationen^  um  ao  mehr,  da  ihr  nach  aeinen  Beob- 
achtungen eine  genfigende  Haltbarkeit  zukommt. 

[Ale  die  hilnfigate  üraache  zor  Blennorhoea aaed  hebt  Hansen 
Grnt  (11)  reddiyierende  Koryza  herror,  wodnreh  die  Paasage  der 
Thronen  erechwert,  der  Thranenaack  allmählich  dilatiert  und  das  Se- 
kret aeptisch  wird.  Alle  anderen  Ursachen  aind  rdatiy  aelieii ;  oiga- 
nieebe  Strikteren  aind  weit  hanfiger  die  Folge  ala  die  Ursache  der 
Blennorrhoe.  Frfih  oder  spat  entsteht  aknte  Dacryocystit»,  und  YetL 
ist  geneigt  zn  meinen,  dass  diese  nnr  als  Folge  einer  chronischen 
Blennorrhoea  sacd  entstehen  kann.  Er  hebt  besonders  die  Hinfig- 
keit,  mit  welcher  sie  ülcos  corneae  serpens  bewirkt,  hervor,  und 
fordert  daher  zu  froher  Behandlung  anf.  Elr  verwendet  selbat  We- 
heres Methode,  mittelgrosse  Sonden  (Bowman  Nr.  3 — 4)  oder 
heaaer  Ausspritzungen.  Gordon  Norrie.] 

J  oye  (14)  berichtet  über  3  Fälle  von  chronischer  Dacryoq^tiB, 
die  allen  gewohnlichen  Behandlungsmethoden  getrotzt  hatten  und 
durch  Atropineintraufelnngen  geheilt  wurden.  J.  empfiehlt  Atropin- 
injektionen  in  den  Sack  zu  machen  und  glaubt,  dass  das  Resultat 
einer  analogen  Wirkung  zuzuschreiben  sei  wie  derjenigen,  die  man 
im  Halse  beobachtet:  Trockenheit,  Verminderung  der  Sekretion  etc. 
(Ref.  möchte  nur  an  das  post  hoc,  nicht  aber  auch  an  das  propter 
hoc  glauben  und  u.  a.  auch  auf  die  Ergebnisse  der  froheren  Seh  midt- 
R im ple raschen  Versuche  yer weisen.) 

Manhay.iale  (16)  empfiehlt  in  hartnackigen  Fallen  you  Thränen- 
sackblennorrhoe  und  Fistelbildnng  die  Anwendung  der  Ignipnnktur 
nach  Ghalot's  Vorgange.  Nachdem  der  Thranensack  durch  einen, 
parallel  zum  unteren  Orbitalrande  gef&hrten  Schnitt  eröffnet  ist,  wird 
rings  um  die  Wunde  eine  befeuchtete  gefensterte  Kompresse  gelegt, 
die  Rander  der  Wunde  mit  Häckchen  auseinandergezogen,  die  Schleim- 
haut des  Sackes  durch  Abtupfen  mit  Schwammen  möglichst  abge- 
trocknet und  alsdann  mit  einer  feinen  Thermokauterspitze  an  ver- 
schiedenen  Punkten  gebrannt.  Unmittelbar  darauf  wird  ein  antisep- 
tischer Schlussverband  angelegt  Der  Eingriff  führte  in  den  von 
Manhaviale  beobachteten  Fällen  meistens  zu  einer  ziemlich  inten- 
siven entzündlichen  Reaktion,  bot  aber  schliesslich  einen  sehr  be- 
friedigenden Erfolg. 

Tartuferi  (24)  verwendet  jetzt  zur  Behandlung  der  chronischen 
Dacryocystitis  mit  Verengerung  des  Thränenschlauches  (siehe  diesen 
Bericht  f.  1883  S.  552)  eine  sogenannte  Löffelfeile.  Dieselbe  hat 
die  Form  eines  DavieTschen  Löffels,  ganz  scharfe  Rander  und  geht 


Krankheiten  der  Orbita.  481 

an  ihrer  Spitze  in  eine  kleine  Leitolive  über.  Die  Auskratzung  des 
Gewebes  sei  allerdings  mit  einer  etwas  stärkeren  Blutung  verbunden, 
doch  sei  der  Erfolg  ein  sehr  prompter  und  höre  Sekretion  und  Thranen 
bereits  nach  10  Tagen  fast  vollständig  auf.  Zur  Nachbehandlung 
empfiehlt  T.  einige  Injektionen  von  Sulfas  Zinci  und  Sublimat  (1 :  1000) 
und  zeitweiliges  Sondieren. 

Annuske  (3)  wendet  zur  Behandlung  von  Thränenschlauch- 
krankheiten  länger  dauernde  Irrigationen  von  Eiswasser  mit  Karbol 
an.  Die  hiezu  nötigen  Kanülen  werden  nach  einer  bis  in  den  Sack 
reichenden  Schlitzung  des  oberen  Thränenröhrchens  sowie  Incision 
des  Thränenkanales  nach  Stilling  in  den  oberen  Teil  des  letzteren 
eingeführt.  Besonders  auffallend  war  das  rasche  Schwinden  der  patho- 
logischen Absonderungen  nach  diesem  Verfahren.  A.  gibt  selbst  zu, 
dass  in  Fällen  reiner  langbestehender  Stenosen  (und  wohl  nicht  allein 
bei  diesen.  Ref.)  besonders  bei  älteren  Individuen  lauwarmes  Wasser 
bessere  Dienste  leistete  als  Eiswasser  und  dass  er  die  Irrigationen 
nicht  für  die  allein  seligmachende  Behandlungsweise  der  genannten 
Krankheiten  halte. 

Aehnlich  wie  Annuske  empfiehlt  Arm aignac  (5)  das  Ver- 
fahren der  Irrigation  bei  einfachen  Schwellungszuständen  der  Schleim- 
haut der  Thränenwege.  Er  verwendet  hiezu  einen  nach  Art  eines 
Pulverisateurs  konstruierten  Apparat.  Zur  Erweiterung  von  Stenosen 
des  Thränenkanales  gebraucht  A.  (4)  eine  Hohlsonde,  die  an  ihrem 
untern  Ende  wie  ein  Speculum  mit  2  bewegbaren  Blättern  versehen 
ist.  Das  Instrument  wird  geschlossen  durch  die  Striktur  geführt 
und  alsdann  das  Auseinandertreten  der  Blätter  desselben  bewirkt. 

[Schreiber  (23a)  beobachtete  bei  einem  10  Wochen  alten 
Knaben  »rechts  unter  dem  Ligam.  palp.  int.  ein  kleines,  wie  mit 
einem  Locheisen  herausgeschlagenes  Löchelchen,  aus  dem  sich  Thränen- 
flüssigkeit  entleerte,  sowohl  spontan  wie  auf  Druck,  c  Femer  berichtet 
S.  über  23  Thränensackezstirpationen  (27^  der  Gesamtzahl  der  an 
»Thränenleidenc  erkrankten  Fat.).  Der  Erfolg  wird  als  vorzüglich 
geschildert.  Michel.] 


Krankheiten  der  Orbita. 

Referent:   Prof.  R.  Berlin. 

1)  Arena,   Ophthalmologische  Beobachtangen  und  BemerknngeD.     Luxem- 
borg.    8.  Angenverletzung  durch  KagelsohoBs. 

J»hrMb«fioht  1  Ophthalmologie.  XVI.  1886.  31 


482  Pathologie  and  Thermpie  clor  AngenWankb^teD. 

2)  Bardeleben,  Sarcoma  orbitae  reeidiTom.  Charit^Ann.  188$.  Berlin 
1885.   X.    8.  385  (siehe  >Zwicke«). 

3)  Berthen  Ljder,  Beobachtungen  fiber  Empyem  des  Sinns  frontalii. 
Y.  Graefe*8  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.  4.    8.  241. 

4)  Bonil)  j,  Phlegmon  p^riorbitaire.    Gas.  des  höpit.   p.  161.    Nr.  11. 

5)  B  n  1 1 ,  Stedman ,  Absoess  of  both  frontal  sinoses  and  of  ethmoid  bmie- 
operation  and  complete  recovery.  Transact.  of  the  americ  ophth.  soe. 
Twenty-first  meeting.   p.  20. 

6)  B  u  11  a  r  d ,  W.  L. ,  Lipomata  of  the  orbit.  Atlanta  med.  et  sorg.  Joani. 
IL    p.  473. 

7)  B  n  1 1  e  r ,  A  oase  of  melanotic  sarcoma  of  the  orbit.  Americ.  Joum.  of 
Ophth.    11.   p.  145. 

8)  —  Melanotic  fibro-sarcoma  of  orbit  removed  ten  y(»ars  after  enucleatioD 
of  the  eyeball  containing  a  pigmented  growth.    Ibid.  p.  118. 

9)  Burnett,  Swan  H.,  A  case  of  great  swelling  of  the  eyelids  and  face 
following  an  unsuccessfall  attempt  to  extnict  the  apper  canine  tooth  oa 
the  lefb  side  ,  abscess  of  the  orbit ;  total  blindness;  atrophy  of  the  diic; 
obliteration  of  the  retinal  yessels.    Archir.  of  Ophth.    XIV.   p.  177. 

10)  Gross,  J.  Rieh.,  Profase  Biatnng  w&hrend  der  fleransnahme  des  Aug- 
apfels and  des  fibrigen  Orbitalinhaltes,  die  eine  Unterbindung  der  Carotis 
yernotwendigte.  Ber.  tiber  die  XVIII.  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  zu  Hei- 
delberg.   S.  215. 

10a)  Critchett,  A.,  Orbital  cellalitis.  Ophth.  Review,  p.  344.  (15j.  Mfidchen 
mit  den  Erscheinungen  einer  Entsündung  des  Orbitalsellgewebes;  locit- 
sionen  entleerten  keinen  Eiter.  Abwechselnd  Herabsetsung  des  Seh?er- 
mOgens  und  Exophthalmus  beider  Augen.  Obenerwähnte  Diagnose  scheint 
mehr  als  sweifelhafL    Ref.) 

11)  D^poutol,  Luxation  de  la  paupi^re  en  arrifere  du  globe.  Joarn.  de  m^ 
dedne  et  de  chimrg.  prat.  p.  114.  (Beim  Schneuzen  spontane  Luxatios 
des  Auges  bei  einer  als  »Eulengesichtc  bezeichneten  Physiognomie.) 

12)  De  Vincentiis,  Mucocele  od  ectasia  del  labirinto  del  Tosso  etmoide. 
Annali  di  Ottalm.    XIV.    p.  275. 

18)  Du  Cazal,  Goitre  exophthalmique  avec  tremblement  et  atrophie  mot- 
culaire  g^ndrale.  Gaz.  hebdom.  Nr.  21.  p.  345.  (53j.  Frau;  Verf.  verlegt 
den  Sitz  der  Erkrankung  in  die   Bulbärregion.) 

14)  D  u  j  a  r  d  i  n  ,  Un  cas   de  mäningoc^le.    Journ.  des  scienc.  m^.  de  Lille. 

15)  Fry  er,  B.  £.,  Bony  tomor  of  orbit  (cystoid)  caosed  by  and  enclosing  fo- 
reign  body.  Transact.  of  the  americ.  ophtha  sog.  Twenty-first  meeting. 
p.  90.    (Americ.  Journ.  of  Ophth.    IL    p.  145.) 

16)  P  u  1 1  u  u ,  J.  F. ,  A  case  of  severe  orbital  cellulilie  the  results  of  B  o  w- 
m  a  n  *  s  probe  into  the  nasal  duct.  Archiv,  ophth.  New- York.  XIV. 
p.  164. 

17)  Gaboriau,  Fracture  de  la  paroi  sup^rieure  de  la  vofite  orbitaire;  me- 
ningo-enc^phalite ;  mort.    Gaz.  mäd.  de  Nantes  1884—5.   111.   p.  87. 

18)  Gardner,  Case  of  bullet  wound  of  the  skull,  necropsy,  remarks.  Lan- 
cet.  Jan.  10  und  24. 

19)  Gosse,  C,  A  oase  of  pulsating  ezophthalmos.  (Common  carotid  arterjr 
ligated.)    Proc.  South.  Austral.  Keeord.    II.    p.  75. 


Krankheiten  der  Orbita.  483 

20)  G  r  e  d  e  r,  Experimentelle  Untersuchungen  Aber  Schädel beinbrQcfae.  Deutsch. 
Zeitschr.  f.  Chirurg.    XXI.    S.  491. 

21)  H  artmann,  AbscbB  de  Torbite  oons^cotive  &  un  coryza  aiga.  Annal. 
des  maladies  de  Toreille  et  du  larynx.  p.  45.  (8.  voij.  Ber.  Abschnitt : 
»Die  Krankheiten  der  Orbita.c) 

22)  Jones,  A.  E.,  Epithelioma  of  orbit ;  removal.  New-Orl.  med.  and  surgic. 
Journ.    XIII.    p.  50. 

23)  Knapp,  Fall  von  EYisceration  des  Augee  ,  gefolgt  Ton  Orbitalcellulitis. 
(Thrombose.)    Heilung.    Bemerkungen.    Arch.  f.  Augenheilk.  XVI.  1.  8.  55. 

24)  K  u  n  t  z  e  n,  A.,  Ueber  maligne  Tumoren  der  Orbita.  Inaug.-Diss.  München. 

25)  Lapersonnei  F.  de,  Phl^bite  suppnre^  des  veines  ophthalmiques  et 
des  sin  US  cavemenz.    Archiv.  d*Opht.    p.  436. 

26)  Lopez,  Kyste  sebac^  Tolumineuz  de  Torbite  ayant  amen^  une  neuro-r^ 
tinite.    Recueil  d'Opht.    p.  103. 

27)  LQneborg,  J.,  Ein  Beitrag  zu  den  plastischen  Operationen  an  der  Or- 
bita.   Inaug.-Diss.    Würzburg. 

28)  Maas,  H. ,  üeber  Verletzungen  durch  den  Eisenbahnunfall  bei  Hug- 
stelten  am  3.  Sept.  1882  mit  besonderer  Berücksichtigung  des  antisepti- 
schen Dauerverbandes  mit  Sublimat-Koohsalzgaze.  Mitteil,  aus  der  chirurg. 
Klinik  zu  Würzburg.  S.-A.  aus  v.  Langenbeck*s  Arch.  XXXI. 
S.  119. 

29)  Maisurianz,  F.,  Ein  Fall  von  Diagonalfraktur  der  Sch&delbasis.  *; Pe- 
tersb.  med.  Wochenschr.    Nr.  2. 

30)  Marcus,  Ueber  Emphysem  der  Orbita.  Deutsche  Zeitsohr.  f.  Chirurgie. 
XXIII.   8.  169. 

31)  Mar^chal,  Tumenr  kystiqne  et  Tolumineuse  de  Torbite  substituee  k  la 
glande  lacrymale.    Archiv.  d*Opht.   V.    p.  180.    (Ganz  kurze  Mitteilung.) 

32)  Panas,  De  Tinflammation  de  la  bourse  cellulaire  rätro-oculaire  oa  t^no- 
nite.    Union  mdd.    XXXIX.   p.  433. 

83)  —  Diagnostic  d'une  thrombose  des  veines  ophthalmiques  et  des  sinas 
caverneux.     Archiv.  d*Opht.    p.  436. 

34)  —  Exostose  du  sinns  frontal.    S^maine  m^.    Nr.  14. 

35)  Peunow,  Eine  Cyste  der  Augenhöhle.    Westnik  ophth.  Nov.-Dez.  p.  411. 

36)  Pfalz,  G.,  Beitrag  zur  pathologischen  Anatomie  der  Orbitalcysten.  Kiin. 
Monatsbl.  f.  Augenheilk.   8.  271. 

37)  P 1  a  y  e  B,  De  (du)  sonrcil  et  de  la  Msion  du  nerf  sus-orbitaire  sur  Vamau- 
rose.    Paris  mäd.    X.    p.  487. 

38)  R  e  u  s  s ,  v.,  Operationen  an  der  Orbita.  Ophthalmologische  Mitteilungen 
aus  der  zweiten  Universitäts-Augenklinik  in  Wien.   S.  43. 

39)  Rivi^re,  E.,  Corps  dtranger  de  Torbite.  Journ.  de  mäd.  de  Bordeaux. 
XV.    p.  64. 

40)  Sattler,  R. ,  A  case  of  one-sided  transitory  exophthalmos  with  indis- 
turbed  function  aud  muscular  moTements  of  tbe  eye  and  the  coezistance 
of  enopbthalmos  or  recession  of  tbe  globe.  Americ.  Journ.  of  med.  scienc. 
n.  B.  LXXXIX.   p.  486. 

41)  —  Exophthalmus;  its  symptomatic  importance  as  an  ocoasionel  attendant 
of  hemorrbagic  forms  of  retinitis,   occurring   in   connection    with    altered 

31* 


484  Pathologie  and  Tbeimpie  der  Aogenknakbeiteo. 

and  increaeed  general  arterial  praHure ,  the  resalU  of  eardiac ,  renal  aad 
bepatie  lesions.    Arch.  Ophth.   XIV.    p.  190. 

42)  Sattler,  B.,  Polaating  proptooa  and  ela«tic  tomor  of  left  orbit,  ooaie- 
qoent  npon  a  traama  of  the  skull ;  ligation  of  the  left  common  carotid. 
New-Tork  med.  Bec    XXVIL    p.  654  ond  681. 

43)  T  i  1 1  m  a  n  o  t,  H.,  üeber  tote  Osteome  der  Nasen-  nnd  StimhShle.  Arek 
f.  kliD.  Cbimrg.  XXXII.  8.  677.  (Ansffthrlicbere  Mitteilang  der  schon  im 
Torj.  Ber.  8.  637  referierten  Arbeil) 

44)  Thompson,  J.  W. ,  Pnnctnred  and  inciaed  wonnds  of  the  orbit ,  with 
an  important  case.    Nordwest    Lancet    8t  PaaL    1884—85.    lY.   p^  22$. 

45)  —  Tumors  of  the  orbit ;  case.    Ibid.   p.  357. 

46)  Zwicke,  Bericht  über  die  chirurgische  Klinik  des  Prof.  Dr.  Barde- 
leb e  n  pro  1883.    Charit^Annalen.    X.   S.  368. 

[Zwicke  (46)  beobachtete  eine  Orbital- Phlegmone  veranlaart 
durch  eine  Qaetachwnnde  am  Sapraorbitalrande  mit  Abepren^ang  des 
Knochens.  Die  Uantwnnde  war  durch  festhaftende  Eiterborken  yer- 
klebt,  die  Augenlider  stark  geschwollen,  die  Hornhaut  undurch- 
sichtig, Hypopyon.  Der  Eiter  wurde  entleert,  wobei  die  Spitze  des 
Fingers  zwischen  Bulbus  und  Orbitaldach  bis  zum  Foramen  opticum 
eingeführt  werden  konnte,  und  die  Hohle  desinficiert.  Nach  6  Wo- 
chen Heilung  unter  Atropbia  bulbi. 

De  Lapersonne  (25)  berichtet  über  zwei  falle  Yon  rasch 
aufgetretener  Exophthalmie,  bedingt  durch  eine  Thrombose  der  Or- 
bitalvenen  und  des  Sinus  cavernosus.  In  dem  einen  Falle  (46j.  Mann) 
hatte  die  Erkrankung  b^onnen  mit  einem  heftigen  Schmerze  im 
Halse  und  Schlingbeschwerden,  Schwellung  der  Haut  des  Halses  und 
Gesichtes,  später  wurde  eine  Phlegmone  einer  Tonsille  gefunden  und 
bei  der  Autopsie  eine  septisch-eitrige  Meningitis,  sowie  eine  eitrig 
zerfallende  Thrombose  der  Sinus  petrosus  superior,  inferior,  caver- 
nosus etc.  Der  grosse  Keilbeinflügel,  die  Sella  turcica  waren  schmutzig- 
grau verfärbt,  entblösst  und  rauh.  Es  ist  nicht  recht  ersichtlich, 
warum  die  ganze  septische  Erkrankung  mit  der  Phlegmone  der  Ton- 
sille in  Verbindung  gebracht  wird  und  die  Knochenveranderung  als 
eine  sekundäre  aufgefasst  wird.  In  dem  2.  Falle  (40j.  Frau)  war 
ein  Exophthalmus  beiderseits  aufgetreten  unter  Erscheinungen  eines 
Oedems  der  Schläfengegend,  sowie  heftigen  Fiebers  etc.  Die  Autopsie 
ergab  die  gleichen  Veränderungen  wie  im  Falle  1  und  eine  Caries  des 
Eeilbeins.  Wodurch  die  Caries  hervorgebracht  wurde,  wird  nicht 
berührt.  Zum  Schlüsse  wird  hervorgehoben,  dass  die  Phlebitis  der 
Orbitalvenen  und  der  Sinus  cavernosus  sowohl  durch  Veränderungen 
der  Pharynx ,  der  Nase  entstehen  können ,  und  zwar  hier  auf  dem 
Wege  der  Venen  der  Fossa  pterjgo-maxillaris,   als  auch  durch  pri- 


Wandbehandlong.  485 

märe  EDOchenerkrankuDgen  an  der  Basis;  hier  offne  sich  ein  Eiter- 
herd direkt  in  den  Sinns.  Michel.] 

Knapp  (28)  teilt  eine  beherzigenswerte  Beobacbtang  von  Or- 
bitalcellnlitis  nach  Evisceration  des  Auges  mit.  Schon  am  2.  Tage 
nach  der  ohne  irgend  welche  Vorfalle  verlaufenen  Operation  trat 
Schwellung  und  Exophthalmus  ein.  Das  Allgemeinbefinden  war  in 
Form  Yon  Kopfweh,  Appetitlosigkeit,  Schläfrigkeit  und  Teilnahm- 
losigkeit  beteiligt;  am  13.  Tage  stellte  sich  eine  entschiedene  Besse- 
rung ein  und  später  trug  imd  bewegte  ein  schmerzfreier  Stumpf  ein 
künstliches  Auge  in  schönster  Weise. 

Verfasser  erklärt  die  Orbitalcellulitis  in  diesem  Falle  durch  eine 
thrombotische  Fortpflanzung  der  EntzGndung  durch  die  Vortexvenen 
auf  das  orbitale  Zellgewebe.  Er  weist  darauf  hin,  dass  dieselben 
vermöge  ihrer  eigentümlichen  Befestigungsweise  an  der  Stelle  des 
Durchtritts  durch  die  Sklera  eine  ähnliche  Disposition  zum  Klaffen 
haben  möchten,  wie  dies  von  Virchow  für  die  Knochenvenen  nach- 
gewiesen ist,  welche  deshalb  in  ganz  besonders  günstigen  Bedingungen 
der  Thrombose  und  deren  Folgezuständen  sind.  Knapp  berührt 
hier  nur  das  mechanische  Moment.  Jedenfalls  spielt  aber  bei  der 
Fortpflanzung  der  Entzündung  noch  ein  anderes  Moment  eine  wesent- 
liche, wenn  nicht  die  hauptMlchliche  Rolle,  das  ist  die  Virosität  des 
Entzündungs-Erregers.  Ref.  möchte  in  dieser  Richtung  darauf  auf- 
merksam machen,  dass  er  zweimal  4 — 6  Wochen  nach  abgelaufener 
Homhautperforation  in  Folge  von  Gonorrhoe  Orbitalabscesse  beob- 
achtete. In  dem  vorli^enden  Falle  war  ebenfalls  gonorrhoische 
Blennorrhoe  mit  Hornhautperforation  vorausgegangen  und  zwar  erst 
»kfirzlichc.  Vielleicht  traf  der  operative  Eingriff,  welcher  den  An- 
stoss  zu  der  thrombotischen  Fortpflanzung  der  Entzündung  auf  das 
Orbitalgewebe  traf,  den  Bulbus  noch  in  einem  zur  Wiederanfachung 
des   entzündlichen  Processes  besonders  disponierten  Zustande. 

[Nach  der  Mitteilung  von  R.  Sattler  (40)  wechselte  bei 
einem  46].  Manne  Enophthalmus  mit  Exophthalmus  am  linken 
Auge  ab;  letzterer  trat  bei  starkem  Vorüberbeugen  etc.  auf.  Der 
Zustand  bestand  seit  ungefähr  25  Jahren. 

Michel.] 

Aus  dem  Bericht  von  Maas  (28)  ist  zunächst,  als  auch  fiir  den 
Ophthalmologen  bemerkenswert,  hervorzuheben,  da  manche  der  Ver- 
letzxmgen  die  Umgebung  des  Auges  betrafen,  dass  amtliche  Wunden 
mit  Sublimat-Kochsalz-Gaze  (1000,0  Gaze,  1,0  Sublimat,  500,0  Koch- 
salz, 150,0—200,0  Glycerin)  verbunden  wurden.     Unter  diesem  Ver- 


486  Pathologie  nnd  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

band  heilten  die  oft  äusRerst  gequetschten  and  verunreinigten  Wunden 
der  Weichteile,  trotz  erschwerender  äusserer  Umstände  ausgezeichnet, 
ohne  dass  auch  nur  ein  einziger  Fall  von  accidenteller  Wundkrank- 
heit beobachtet  worden  wäre. 

Von  besonderem  auch  okuiistischem  Interesse  ist  die  Beobach- 
tung »einer  ziemlich  grossen  Zahl  von  sehr  auffalligen  subconjunc- 
tivalen  Blutergüssen  bei  Verletzten,  welche  bestimmt  angaben,  eine 
Quetschung  am  Kopfe  nicht  erlitten  zu  haben.  Diese  Extravasate 
waren  vorwiegend  bei  Frauen  und  Kindern  zu  beobachten  und  nur 
durch  Gefässzerreissung  bei  plötzlich  gesteigertem  Blutdruck  zu  er- 
klären ,  wie  wir  solche  Rupturen  gerade  der  subconjunctivalen  Ge- 
fässe  auch  bei  heftigem  Husten  und  beim  Brechakte  beobachten«. 
Diese  Beobachtungen  machten  es  dem  Verfasser  unmöglich,  die  sonst 
für  pathognostisch  zu  haltenden  Blutergüsse  in  Fällen  von  Commotio 
cerebri  und  Schädelquetscbungen  diagnostisch  zu  verwerten.  Von 
den  Einzelbeobachtungen  sind  zwei  hervorzuheben: 

1.  Nr.  14  der  Verletzten.  Es  handelte  sich  um  eine  Fraktur 
des  Stirnbeines  links  mit  Depression  und  Dislokation  eines  Bruch- 
stückes, welches  die  äussere  Hälfte  des  Orbitaldaches  umfasste.  Die 
Orbita  war  dadurch  in  der  Richtun^^  von  oben  nach  unten  verklei- 
nert,  die  Bewegungen  des  Auges  aber  und  das  Sehen  nicht  behindert. 

2.  Nr.  10  der  Verletzten.  Depressionsbruch  von  4^  cm  Länge 
und  2—3  cm  Breite  im  hintern  Teil  des  Stirnbeins  und  im  Seiten- 
wandbein  linkerseits,  mit  Aphasie  und  Wortblindheit.  Langsame 
Heilung  nach  Trepanation. 

Unter  H eineck e's  Aegide  hat  G reder  (20)  eine  Reihe  von 
experimentellen  Schädelfrakturen  an  Leichen  Erwachsener  hervorge- 
rufen, wobei  er  den  Angriffspunkt  der  Gewalt,  die  Richtung  der- 
selben und  ihre  Intensität  genau  bemessen  konnte,  üebersichtlicbe 
schematische  Zeichnungen  geben  über  die  Form  und  Richtung  der 
Brüche  und  Sprünge  Auskunft,  während  kleine  Pfeile  die  Richtung 
der  vis  a  tergo  bezeichnen. 

Für  uns  speciell  sind  die  Orbitaldachfrakturen  von  Interesse. 
G.  beschäftigt  sich  nicht  speciell  mit  diesem  Teil  der  Frage,  aber  die 
angeführten  schematischen  Zeichnungen  geben  uns  einigen  Aufschluss. 
Zunächst  konstatieren  wir,  dass  sich  unter  28  Zeichnungen  von  Ex- 
perimenten mit  positivem  Resultat,  welche  sämtlich  Basisfrakturen 
zeigen,  nur  20  mit  Orbitaldachfrakturen  befinden.  Diese  betragen  nur 
72 «/o,  während  die  HölderWhe  Statistik  in  90 «/o  aller  Basisfrak- 
turen  Brüche  des  Orbitaldaches  nachweist.     Das  Abweichen  der  ez- 


OrbitalemphyiieiD.  487 

perimentellen  Ergebnisse  Yon  der  klinischen  Statistik  ist  wohl,  ab- 
gesehen von  der  kleinen  Zahl  derselben,  im  Wesentlichen  darauf  zu- 
rdckzuführen,  dass  G.  eine  relativ  hohe  Ziffer  von  Basisbrüchen  um 
das  Hinterhauptslocb  zu  erzielen  suchte,  bei  welchen  wegen  der  Rich- 
tung der  einwirkenden  Gewalt  und  der  Entfernung  der  Hauptbruch- 
stelle von  dem  Orbitaldache  die  Teilnahme  der  letzteren,  auch  kli- 
nisch, weniger  häufig  beobachtet  wird. 

Was  die  Richtung  der  Sprünge  angeht,  so  kommt  G.  zu  dem 
Resultate,  dass  die  Richtung  derselben  parallel  der  des  Druckes  geht. 
Referent  ist  seiner  Zeit  hinsichtlich  der  Orbitaldachfrakturen  im 
wesentlichen  zu  demselben  Resultat  gekommen,  hat  aber  geglaubt, 
auf  eine  geringe  Zahl  von  Ausnahmsfällen  hindeuten  zu  sollen  (Fall 
Hof  mann  und  Fall  Coccius),  in  welchen  bei  noch  nachgiebigem 
Schädelknochen  die  Hauptrichtung  der  Frakturen  annähernd  senk- 
recht zur  Richtung  der  Gewalt  verlief. 

G.  hat  nur  mit  Schädeln  Erwachsener,  also  mit  vollkommen 
kompakten  Knochen  experimentiert.  Es  wäre  eine  dankenswerte  Er- 
gänzung dieser  Experimente,  wenn  dieselben  auch  auf  die  nachgie- 
bigen ScMdel  Neugeborener  ausgedehnt  würden,  um  zu  konstatieren, 
ob  Knickungen  senkrecht  zur  vis  a  tergo  vorkommen,  oder  ob  die 
scheinbar  so  zu  deutenden,  älteren  Beobachtungen  einer  anderen  Er- 
klärung unterliegen. 

[Zwicke  (47)  veröffentlicht  2  Fälle  von  weit  verzweigten  Spalt- 
brüchen der  linken  Schädelhälfte  bei  Erwachsenen,  äusserlich  waren 
geringfügige  Beschädigungen  der  Haut,  Sugillationen  sowie  diffuse 
teigige  Anschwellung  der  betreffenden  Schädelhälfte  vorhanden.  In 
dem  einen  Falle  befand  sich  am  linken  Tuber  parietale  eine  Fissur, 
welche  sich  nach  abwärts  hinter  dem  linken  Gehorgange  dicht  vor 
dem  Jochfortsatz  des  Schläfenbeins  bis  auf  die  Schädelbasis  fortsetzt, 
den  Keilbeinkörper  durchtrennt  und  dicht  am  Foramen  opticum  in  den 
kleinen  Keilbeinflügel  verlauft.  In  dem  andern  Falle  fanden  sich 
an  dem  linken  Tuber  parietale  mehrfache  Längsfissuren  sowohl  des 
Stirn-  wie  des  Seitenwandbeines,  von  welchen  die  längste  quer  über 
das  Scheitelbein  und  von  da  im  Bogen  über  das  linke  Orbitaldaoh 
bis  in  die  Pars  petrosa  sich  fortsetzte.  Linkerseits  hämorrhagische 
Infiltration  des  orbitalen  Fettgewebes,  Augapfel  leicht  vorgetrieben, 
geringer  Bluterguss  in  der  Gonjunktiva.  Michel.] 

Marcus  (30)  beschreibt  einen  Fall  von  Orbitalemphysem  in 
Folge  eines  Revolverschusses,  welcher  in  der  Richtung  von  hinten 
und  unten  am  untern  Rande  des  Jochbogens  in  die  linke  Highmors- 


488  Pathologie  und  Therapie  der  AngenkrankheiteiL 

hShle  eintrat  und  yon  da  in  die  Orbita  weiter  drang.  Der  Fall  beute 
mit  Erblindung  des  betroffenen  Anges.  Die  Augenspiegelnntersachnng 
ergab  16  Tage  nach  der  Verletzung  voUkonunen  atrophischen  Zustand 
der  Papille  und  zugleich  eine  Ruptur  der  Chorioidea. 

Verfasser  bespricht  dann  auf  Grund  seiner  Beobachtung  und  der 
einschlagigen  Litteratur  das  gesamte  klinische  Bild  des  Orbitalem- 
physems und  teilt  darauf  die  lieeultate  einer  Reihe  von  experimen- 
tellen Versuchen  an  Kaninchen  mit. 

Was  den  ersten  Teil  angeht,  so  möchte  Ref.  bezüglich  der  Aetio- 
logie  doch  darauf  hinweisen,  dass  trotz  der  Beobachtung  Yon  De- 
m  a  r  r  e  s  die  Entstehung  des  Orbitalempbysems  durch  blosse  Ruptur 
des  Thranensackes  höchst  zweifelhaft  bleiben  muss.  Symptomatolo- 
gisch  ist  die  Beobachtung  des  Verfassers  durch  besonders  hochgra- 
dige Schmerzen  ausgezeichnet.  Sie  erklären  sich  hier  wohl  teils  durch 
die  direkte  Reizung  von  Nerven  durch  scharfe  Knochensplitter,  welche 
durch  das  plötzliche  Vortreten  des  Bulbus  mit  ihnen  in  Berührung 
kamen,  theils  durch  Zerrung  des  von  der  Kugel  verletzten  Bulbus. 

Bemerkenswert  sind  die  experimentellen  Resultate:  diese  wurden 
in  der  Art  erzielt,  dass  eine  Kanüle  zwischen  Bulbus  und  Membrana 
nictitans  eingestochen  und  in  diese  mittelst  einer  Injektionsspritze 
ein  gewisses  Quantum  Luft  eingetrieben  wurde.  Sobald  etwas  Luft 
in  die  Orbita  eingedrungen  war,  entstand  ein  starker  Exophthalmus; 
zugleich  ein  starkes  Emphysem  der  Lider  etc.  Bei  fortgesetzter  In- 
jektion trat  dann  auch  Emphysem  der  andern  Orbita  ein;  dann  wurde 
das  Tier  unruhig,  die  Pupillen  erweiterten  sich  und  unter  Konvul- 
sionen und  Dyspnoe  trat  meistens  schon  in  einer  halben  bis  einer 
ganzen  Minute  der  Tod  ein. 

Als  Ursache  des  so  schnellen  Todes  lag  es  nahe,  anzunehmen, 
dass  die  Luft  direkt  von  der  Orbita  in  die  Schädelhöhle  übergegangen 
sei ;  dies  war  indessen  nicht  der  Fall,  dagegen  zeigte  sich  ausnahms- 
los eine  AnfüUung  des  gesamten  Gefässsystems  mit  Luft.  Wahr- 
scheinlich ist  es  die  Vena  ophtfaalmica,  in  welche  der  Lufteintritt  ei^ 
folgt,  so  zwar,  dass  dieselbe  während  der  starken  Hervortreibung  des 
Bulbus  einwirkt  und  beim  Durchtritt  durch  die  Fissura  orbitalis 
superior  klafft.  Ein  direktes  klinisches  Interesse  können  diese  Ver- 
suche indessen  auch  nach  Ansicht  des  Verfassers  nicht  bieten,  da  der 
Eintritt  des  Todes  durch  Uebergang  von  Luft  in  die  Venen,  selbst 
beim  Kaninchen,  nicht  durch  die  blosse  Lungenkraft  des  Experimen- 
tators, sondern  nur  durch  mit  grosser  Gewalt  ausgeftlhrte  Injektionen 
mittelst  der  Spritze  erzielt  werden  konnte.     Um  so  weniger  ist  an- 


Meningocele.  489 

Kunebmen,  dass  ein  MeoBch  dnrcb  seine  eigene  Exspirationskrafb,  deren 
Wirkung  doch  jedenfalls  dnrch  die  Schmerzhaftigkeit  des  Vorgangs 
ein  baldiges  Ziel  gesetzt  wird,  sich  seine  Orbitalvenen  zerreissen  und 
so  Lnft  in  das  Gefasssystem  treiben  dürfte.     (Ref.) 

Eine  von  Samelsohn  (24)  operierte  Orbitacyste,  welche  am 
innern  oberen  Teile  der  rechten  Orbita  sass  und  namentlich  mit 
der  Wand  eng  verwachsen  war,  zeigte  folgende  anatomische  Eigen- 
schaften: der  Inhalt  war  dunkelbraunrot  und  dünnflüssig;  er  ent- 
leerte sich  bei  der  Operation  und  es  konnte  nichts  davon  zur  Unter- 
suchung verwandt  werden.  Die  Wand  der  Cyste  ist  2^ — 3J  mm 
dick,  spiegelnd,  hie  und  da  dunkelblaurot  verfärbt.  Die  mikroskopische 
Untersuchung  derselben  ergiebt  1.  eine  mehrschichtige  Epithelschichte, 
2.  eine  subepitheliale  Bindegewebsschicht;  3.  eine  Gefässschicht; 
4.  das  eigentliche  Stroma  der  Cystenwand;  5.  Pettzellgewebe.  In 
der  Gefässschichte  finden  sich  zahlreiche  Heerde  von  Granulations- 
gewebe ,  welche  aus  der  Epithelschichte  hervorragen  und  ihrerseits 
kein  Epithel  tragen.  In  der  eigentlichen  Cystenwand  finden  sich  aus- 
serdem kleine  Blutextravasate. 

Die  einleitende  Bemerkung,  dass  über  die  pathologische  Anatomie 
der  Orbitalcysten  wenig  bekannt  sei ,  ist  im  Allgemeinen  richtig, 
dass  Ref.  sich  aber  in  seiner  Arbeit  über  diesen  Gegenstand  auf 
die  Bemerkung  beschrankt  habe:  »die  mikroskopische  Untersuchung 
derselben  scheint  nur  selten  vorgenommen  worden  zu  seine  ist  nicht 
ganz  zutrefi^end.  Die  Bemerkung  bezieht  sich  nur  auf  die  Cysten- 
wand, wie  aus  dem  Zusammenhang  leicht  ersichtlich  ist.  Ref.  weist 
übrigens  in  den  darauf  folgenden  Zeilen  auf  die  häufige  Reich- 
haltigkeit der  Cystenwand  an  Gef ässen  und  die  Disposition  derselben 
zu  Blutungen  hin;  ausserdem  wird  hervorgehoben,  dass  manchmal 
ein  epithelialer  Belag  der  Innenseite  gefunden  wurde  und  wird  zu- 
gleich angegeben,  dass  in  dem  von  ihm  selbst  untersuchten  Falle 
eine  eigentliche  Cystenwand  nicht  mehr  nachzuweisen  war.  Ref.  will 
dabei  bemerken,  dass  er  die  betreffende  mikroskopische  Untersuchung 
sowohl  selbst  als  in  Gemeinschaft  mit  dem  inzwischen  verstorbenen 
Prof.  Schüppel  ausgeführt  hat. 

[Duj ardin  (14)  stellte  ein  Kind  von  7  Wochen  vor,  welches 
in  der  Stirnregion  etwas  oberhalb  der  linken  Augenbrauen  mit 
einem  angeborenen  Tumor  (Meningocele)  von  der  Grösse  einer  Nuss 
behaftet  war.  Derselbe  wird  durch  Druck  zum  Verschwinden  ge- 
bracht; Pulsationen  werden  nicht  wahrgenommen. 

Bull  (5)  beobachtete  10  Jahre ,   nachdem   durch   eine  stumpfe 


490  Patboloc^e  und  Therapie  der  Aagenkrankheiteii. 

Gewalt  eine  Fraktur  beider  Nasenknochen  und  Deviation  des  Septams 
entstanden  war,  eine  Abscessbildnng  in  der  rechten  Orbita.  Das 
knöcherne  ^-'eptnm  zwischen  den  beiden  Frontalsinos  fehlte  und  in 
Folge  davon  war  eine  groese  Höhle  mit  Osteophyten  versehen  ent- 
standen. Michel.] 

Lyder  Borthen  (3)  beobachtete  3  falle  von  Empyem  des 
Sinns  frontalis,  welche  er  kurz  mitteilt,  indem  er  hinsichtlich 
der  Literatur  auf  die  neueren  Arbeiten  von  E.  König  und  M. 
N  Ott  er  verweist.  Seine  drei  falle  betrafen  ^mmtlich  Frauen. 
Exophthalmus  braucht  nicht  immer  da  zu  sein  (Fall  II).  Elr  ist, 
wenn  vorhanden,  nicht  immer  von  Doppelbildern  begleitet.  Durch- 
bruch kann  an  verschiedenen  Stellen  stattfinden,  z.  B.  an  der  vorderen 
Wand  oder  auch  durch  das  Siebbein.  Dass  er  in  die  Schädelhöhle 
stattfindet,  ist  zwar  möglich,  wird  aber  kaum  geschehen,  wenn  schon 
ein  Durchbruch  an  einer  der  genannten  Stellen  stattgefunden  hat. 
Die  Diagnose  im  An£uig  ist  schwierig,  so  lange  noch  keine  Ge- 
schwulst  zum  Vorschein  gekommen  ist.  Der  Sitz  derselben^  die 
palpable  Fluktuation  und  die  Empfindlichkeit  deuten  Empyem  an. 
Die  Probepunktion  wird  schliesslich  Sicherheit  geben. 

Die  Prognose  ist  bei  rechtzeitiger  Behandlung  gut.  Als  ätio- 
logisches Moment  spielt  Coryza  wohl  die  Hauptrolle.  Incision  und 
Ausleerung  der  Cyste  ist  wohl  die  einzige  Behandlung,  von  welcher 
die  Rede  sein  kann.  Die  Nachbehandlung  besteht  in  Ausspritzung 
der  Cyste  und  Reinigung  der  Drainröhre. 

Zum  Scfaluss  erwähnt  Verf.  noch  der  Pulsationsphänoroen ,  auf 
welche  schon  Leber  aufmerksam  gemacht  hat  (siehe  v.  Grae- 
fe's  Archiv  f.  Ophth.  XXVL  3.) 

V.  Reuss  (37)  spricht  über  Anwendung  des  (Cocain  bei  Enu- 
kleationen des  Bulbus. 

J.  R.  Cross  (10)  ezstirpierte  eine  orbitale  Geschwulst  mit 
gleichzeitiger  Herausnahme  des  Augapfels,  bei  welcher  Operation 
sich  schon  von  Anfang  an  eine  profuse  Blutung  einstellte.  Der 
Blutverlust  war  so  stark,  dass  Cross  sich  entschliessen  musste,  die 
Carotis  zu  unterbinden ,  obwohl  Kompression  derselben  die  Hämor- 
rhagie  nicht  ganz  stillte.  Der  Erfolg  war  ein  günstiger;  auch  heilte 
die  Orbitalwunde  unter  antiseptischer  Behandlung.  32  Tage  nach 
der  Operation  konnte  Fat.  entlassen  werden.  Damals  war  eine 
Tendenz  zu  Recidiven  noch  nicht  nachweisbar.  »Die  Geschwulst 
bestand    aus    einem    unbestimmten    weichen    Bindegewebe,   welches 


Orlntalgesehwfllate.  491 

weder    cavemös   noch   auch   mit   besonders  weiten  Gefässen   durch- 
zogen war.c 

[Lopez  (26)  entfernte  bei  einer  40jährigen  Frau  eine  seit 
5  Jahren  entstandene  Atheromcyste  der  Orbita  ungefähr  entsprechend 
der  Gegend  der  Thränendrüse.  Ophth.  war  eine  leichte  Neuro* 
Retinitis  mit  Blutungen  vorhanden. 

Zwicke  (47)  beobachtete  bei  einer  20j.  Patientin  mit  Fibro- 
sarkom  der  Highniorshöhle  den  linken  Bulbus  nach  oben  Torgedrängt, 
eine  Herabsetzung  des  Sehvermögens  auf  Fingerzählen  in  ^  M.  und 
eine  auffällige  Blässe  der  längs-ovalen  Papille.  Ferner  wurde  bei  einer 
S8j.  Patientin,  bei  welcher  vor  fast  5  Jahren  (1878)  ein  Sarkom  der 
linken  Orbita  mit  Erhaltung  des  Bulbus  exstirpiert  worden  war  und 
im  J.  1879  ein  Recidiv  die  Resektion  eines  Teiles  des  Orbitaldaches 
und  die  Entfernung  des  Bulbus  notig  machte,  wiederum  ein  Recidiv 
beobachtet;  es  wurde  ein  Teil  des  Jochbogens  weggenommen,  die 
Augenhöhle  mittels  eines  halbscharfen  Elevatoriums  ausgeräumt  und 
eine  Blutung  aus  der  Arteria  infraorbitalis  mittels  des  Paquelin*- 
schen  Brenners  gestillt.  Die  Wandungen  bedeckten  sich  bei  der  Hei- 
lung mit  guten  Granulationen ;  die  linke  Siebbeinhöhle  lag  zu  Tage. 

In  der  Inaug.-Dissert.  von  Lünenborg  (27)  wird  über  einen 
operierten  Fall  von  Carcinom  der  Augenlider  linkerseits  mit  Be- 
teiligung der  Orbita  und  der  umgebenden  Gesichtshaut  bei  einem 
62j.  Individuum  berichtet.  In  der  Chloroformnarkose  wurde  von 
Maas  die  Geschwulst  allseitig  umschnitten,  subperiosteal  vom  Orbital- 
rand abgelöst,  die  ganze  Augenhöhle  subperiosteal  ausgeräumt  und 
vom  Supraorbitalrande  und  Nasenbein  ein  verdächtiges  Stückchen 
Knochen  abgemeiselt.  Zur  Deckung  des  Defekts,  der  also  die  Nasen- 
haut linkerseits  oberhalb  des  Nasolabialf alten  Ursprunges,  die  Augen- 
höhle bis  über  den  Snpraorbitalrand  und  teilweise  noch  die  Temporal- 
gegend einnahm ,  wurde  erst  aus  der  Wange  ein  Lappen  herbei- 
gezogen, der  durch  2  Parallelschnitte,  von  dem  linken  Nasenflügel 
bis  gegen  den  horizontalen  Unterkieferast  und  von  Os  rygomaticum 
bis  gegen  den  Ansatz  des  linken  Ohrläppchens,  gewonnen  wurde.  Dann 
wurde  von  der  linken  Stirnhälfte  her  ein  Hautlappen  mit  seiner 
Brücke  an  der  Nasenwurzel  freipräpariert  und  so  gedreht,  dass  er 
den  Nasen-  und  einen  Teil  des  Augenhöhlendefektes  verschloss. 

Euntzen  (25)  teilt  aus  der  Münchener  chirurgischen  Poli- 
klinik 8  Fälle  mit,  welche  nach  dem  mikroskopischen  Befunde  als 
Sarcom  carcinomatodes  (78j.  Mann),  als  Sarkom  (68j.  Mann)  und 
als    Carcinom    der   Orbita    (54j.  Frau)   aufgefasst   werden.     In    den 


492  Pathologie  od  Thonpie  der 


3  Fallen  handelte  es  sieb  aber  niebt  am  primire  maligne  Tmnorai 
der  Qrbita,  was  nach  dem  Titel  der  Inang.-DisB^  in  erwarten  wsre, 
sondern  am  ron  den  Lidern  fortgepflanzte,  mit  gleidueitiger  Be- 
teiligung der  Haut  der  Umgebung  der  Lider.  In  allen  Fallen  wurde 
das  Auge  mit  entfernt  und  im  1.  Falle  trat  Exitos  lethalis  ein. 
Es  zeigte  sich  hier,  dass  die  l^amina  cribrosa  des  Siebbeins  toU- 
kommen  krebsig  zerstört  und  der  Sinus  frontalis  mit  Krebswuehenmg 
angef  fiUt  war. 

Peunow  (B5)  beobachtete  bei  dnem  42j.  Hanne  eine  etwas 
bewegliche  elastische  Geschwulst,  Ton  Taubeneigrösse ,  der  rechten 
Orbita  in  ihrer  unteren  Hälfte.  Die  Geschwulst  war  seit  2  Jahren 
entstanden  und  gewachsen ;  der  intraoculare  Druck  des  rechten  Auges 
war  erhöht,  die  Iris  adharent  und  der  Glaskörper  getröbt.  Es  wurde 
die  Diagnose  eines  Sarkoms  gemacht,  und  bei  der  Operation  entleerte 
sich  eine  khire  Flfissigkeit,  so  dass  die  Geschwulst  aU  eine  Cyste 
erschien.     Hakenkranze  wurden  nicht  gefunden. 

Panas  (34)  berichtet  Aber  eine  Exostose  des  Sinus  frontalis 
bei  einem  18j.  Mädchen.  Die  Geschwulst  hatte  nach  und  nach  die 
Orbita  ausgefüllt,  das  Auge  nach  unten  und  aussen  Terschoben  und 
eine  Atrophie  des  Sehnerren  bewirkt.  P.  versuchte  zuerst  den  Sinns 
frontalis  zu  öffnen,  was  ihm  nicht  gelang,  so  dass  er  den  knöchernen 
Teil  der  Orbita  entsprechend  der  Geschwulst  entfernte,  doch,  wie 
es  scheint,  einen  grossen  Teil  der  Geschwulst  zurückliess.  Die  Kranke 
starb  an  Meningitis,  und  man  fand  bei  der  Autopsie  eine  sich  in 
das  Cayum  cranii  und  in  die  Orbita  erstreckende  Exostose. 

Michel.] 

[Einem  28jährigen  Manne  war  12  Jahre,  bevor  er  sich  de  Vin- 
ce  n  ti  is  (12)  Torstellte,  ein  Steinsplitter  bei  der  Arbeit  in  den  innern 
linken  Augenwinkel  angeflogen,  ohne  ihn  wesentlich  zu  verletzen.  Seit 
jener  Zeit  glaubte  Patient  beobachtet  zu  haben,  dass  das  linke  Auge 
von  Zeit  zu  Zeit  prominierte,  welche  Prominenz  aber  erst  nach 
2  Jahren  stabil  und  progressiv  wurde,  um  3  Jahre  spater  in  Folge 
eines  zufällig  erhaltenen  Faustschlages  zu  verschwinden,  bei  welcher 
Gelegenheit  etwas  Blut  und  viel  fauler  Eiter  durch  die  Nase  abfloss. 
Nach  2  Wochen  trat  aber  der  Bulbus  wieder  stark  hervor  und  blieb 
so  bis  zu  den  letzten  14  Tagen,  in  welchen  die  hervordrangende 
Geschwulst  um  das  doppelte  zugenommen  hatte.  Der  Bulbus  und 
die  Lider  waren  jetzt  um  2  cm  nach  vom  und  aussen  und  IJ  cm 
nach  unten  im  Vergleich  zum  andern  Auge  hervorgedrängt.  Be- 
wegungen entsprechend  gehindert.    Centraler  Homhautfleck,  Retinal- 


Befraküoiis-  und  AkkommodationsetOniiigen.  493 

yenen  erweitert;  S  =  |.  Zwischen  Nasenwurzel  und  Bulbus  eine 
grosse,  glatte,  stellenweise  elastische  und  fluctuierende  Geschwulst, 
deren  Grenzen  nicht  genau  festzustellen  sind.  Der  obere  Orbital- 
rand nach  vom  und  unten  hervorgedrangt.  In  der  linken  Nasen- 
höhle eine  nach  hinten  und  unten  gerichtete  mit  Schleimhaut  über- 
zogene harte  Uervortreibung.  Es  wurde  oberhalb  des  Ligam.  palpebr. 
int.  ein  Einschnitt  gemacht  und  eine  Kaffeeschaale  dichten,  braunlich- 
grünlichen,  geruchlosen,  zähen  Schleims  entleert.  Von  der  Nasen- 
höhle aus  wurde  eine  Gegenöffnung  gemacht  und  ein  Drainrohr 
eingelegt.  Die  Cyste  war  nach  hinten  6  cm  tief.  Später  wurde 
mit  Pincette  und  Scheere  ein  grosser  Teil  der  Cystenwand  abgetragen, 
welche  als  Mucokele  oder  Ectasie  des  Labyrinths  des  Ethmoidal- 
knochens  bezeichnet  wird.  Der  Bulbus  trat  wesentlich  zurück,  nahm 
eine  beinahe  normale  Stellung  ein  und  S  hob  sich  auf  ^. 

Brettauer.] 
[Gardner  (18)  teilt  einen  Fall  eines  vor  5  Monaten  ange- 
schossenen Selbstmörders  mit.  Es  fand  sich  eine  kleine  granulierende 
Wunde  über  den  linken  Augenbrauen;  plötzlich  traten  allgemeine 
Gehirnerscheinungen  mit  Exitus  lethalis  auf.  Die  Sektion  ergab 
einen  Abscess  im  linken  Vorderlappen  des  Gehirns,  und  lag  die 
Kugel  an  der  Innenflache  des  Processus  orbitalis  des  Stirnbeins  in 
einer  kleinen  von  Osteophyten  umgebenen  Höhle.        Michel.] 


Befraktions-  und  AULommodationsstbrnngen  des 

Anges. 

Referent:  Prof.  Nagel. 

1)  Matthie88en,L. ,  üeber  Begriff  nnd  Answertnng  des  sog.  Totalindex 
der  Erystalllinse.  Pf  lflger*B  Aroh.  f.  d.  gea.  Physiol.  XXXVI.  S.  72  (b. 
oben  S.  59). 

2)  —  Ueber  den  physikaliBCh-optiscben  Bau  des  Anges  der  VOgel.  Ebd. 
XXXVIII.    S.  104   (8.  oben  S.  16  nnd  S.  61). 

3)  Zebender,  Ueber  aplanatiscbe  Brillengläser.  Ber.  Aber  die  XVII.  Vers, 
d.  opbtfa.  Oesellsch.  in  Heidelberg.   S.  29.    (Diskussion  S.  36.) 

8a)  —  Demonstration  der  Wirknng  schiefBtebender  sphärischer  Linsen.  Ebd. 
8.  232. 

4)  Nagel,  Noch  einmal  die  LoupenvergrOsserung.  Mitteil.  a.  d.  ophth.  Kli- 
nik in  Tfibingen.   IL   2.   S.  243. 


494  Pathologie  und  ThenqHe  der  ÄngeDkra&kheiten. 

5)  H  0  w  e ,  Arrangement  for  the  demonstration  of  refraction  and  accommo- 
dation.    8.  oben  S.  148. 

6)  Becker,  0.,  Das  Zirkelaoge,  ein  zu  Ünterrichtszwecken  leicht  herzu- 
stellender Augendiirchechnitt.  Ber.  über  die  XVII,  Vers.  d.  ophth.  üe- 
Bellsch.  EU  Heidelberg.    S.  84.     Mit  1  Tafel. 

7)  S  a  1 1  i  n  i ,  Cefalometria  e  dioptometria.    Modena. 

8)  Weidlich,  Akkommodation  und  Pupillenspiel.  Arch.  f.  Angenheilk. 
XV.    S.  164    (8.  oben  S.  159). 

9)  —  Die  quantitativen  Beziehungen  zwischen  der  Pupillenverenji^erang  und 
der  scheinbaren  Abnahme  der  KurzHichtigkeit.    Ebd.  S.  175  (s.  oben  S.  159). 

10)  D  e  e  r  e  n,  Contribution  k  T^tade   du  si^ge  des  images  entoptiques.    Recueil 
d*Ophth.    p.  282    (s.  oben  S    94). 

11)  —  Contribution  k  T^tude  du  si^ge  des  images  entoptiques.    Ibid.  p.  539. 

12)  —  Nouvelle  contribution  k  Tetude  des  images  entoptiques.     Ibid.    p.  Ö78. 
13;   Paci,  F.,    Abbozzo   dt    ricerche   intente    a  segnalare  e  ad  interpretare  il 

diretto  di  coineideuza  tra  lo  sperimento  ed  i  principi  di  ottica  fi-^iologica 
intorno  alle  variazioni  del  yalore  di  R.  consecutive  alla  evacuazione  delP 
acqueo  dalla  camera  anteriore.  Tesi  di  laurea.  Rivista  Clinica.  Set- 
tern bre. 

14)  Dickey,  J.  L. ,  The  errors  of  refraction.  Transact.  med.  Soc.  W.  Virg. 
XVIII.    p.  18rt. 

15)  Mitchell,  H.  £. ,  Errors  of  refraction;  the  importance  of  their  recog* 
nition  and  correction  in  early  life.  Transact.  New- York  med.  Ass.  I. 
p.  131. 

16)  ßaroffio,  F. ,  Le  imperfezioni  della  rifrazione  e  del  visus  in  relasioue 
al  servizio  militare.     Roma.     37  p. 

17)  Jacobson,  J.,  Beziehungen  der  Veränderungen  nnd  Krankheiten  des 
Sehorgans  zu  Allgemeinleiden  und  Organerkrankungen.  Leipzig.  W.  En- 
gelmann.   138  S. 

18)  Giraud-Teulon,  £chelles  optom^triqnes.  Dict.  encycl.  d.  scienc.  mäd. 
XXXli.   p.  43. 

19)  V  e  n  n  e  m  a  n,  £chelle  typographiqne.  Arch.  d'Ophth.  V.  p.  182.  (Sociätä 
fran9   d'Ophth.) 

20)  Oliver,  Gh. ,  A  new  eeries  of  metric  test-letters  for  determining  the 
acuity  of  direct  yision  for  form.  Transact.  of  the  Americ.  ophth.  soc. 
p.  130  und  Med.  News.    XLVil.    p.  247. 

21)  Dennet,  W.  S.,  Test  type.    Ibid.  21.  Meeting,    p.  183. 

22)  G  e  r  m  a  n  n  und  Schroeder,  Sehproben  entworfen  nach  dem  Meter- 
system zur  Bestimmung  der  Sehschärfe,  herausgegeben  vom  St.  Peters- 
bürger Augenbospital.     (In  russischer  Sprache.) 

23)  Plehn,  Ferd. ,  Ein  Apparat  zur  Ermittelung  von  Refraktion  and  Seh- 
schärfe.    Arch.  f.  Augenheilk.    XV.    S.  2(59  (s.  oben  S.  162). 

24)  M  a  r  u  1  a ,  A. ,  De  la  lunette  de  Gaulle  en  Optometrie.  Th^ae  de  Paris. 
49  p. 

25)  Gazepy,  Optom^tre  binocalaire.  Archiv.  d'Ophth.  p.  182.  (Soci^t^  fraD9. 
d'Opht.)    (S.  oben  S.  161.) 

26)  —   Optoml)tre  et  astigmometre  binoculaire.    Recueil  d^Ophth.    p.  138. 

27)  Zenger,  Sur  un  optombtre  spectroscopique  (s.  oben  S.  161). 


BefraktioD«-  und  Akkommodationsstdrangen  des  Auges.  495 

28)  FerguBoo,  R.  M.,   Tfae  dioptrio  Bystem,  and  its  relation  to  the  old  sj- 

stexD  of  Bum bering  lenses,    Louisville  med.  News.    XIX.    p.  353. 

29)  £  m  m  e  r  t ,  Idesnres  ancienneB  et  nouvelles.  Revue  m^d.  de  la  Saisse  ro- 
mande.    Nr.  8.    p.  474. 

30)  Lassalle,  Peut-on,  It  Taide  da  miroir  ophtha) moscopique  et  sans  verres 
correcteure,  d^termioer,  avec  une  ezactitude  süffisante ,  la  r^fraction  sta- 
tique  de  Toeil?    Lyon  m^d.   XLIX.    p.  521. 

31)  Giudici,  V. ,  Sulla  misurasione  obbiettiva  della  miopia  e  della  iperme- 
iropia.    Giorn.  di  med.  mil.  Roma.   XXXIII.  p.  128. 

32)  M  D  r  e  11 ,  T.  K ,  Determining  errors  of  refraotion  by  double  images  and 
by  parallax.   Journ.  americ.  med.  Ass.  Chicago.  V.  p.  284   (s.  oben  S.  164). 

33)  Prouff,  K^ratoscope.     Archiv.  d'Ophth.  p.  182.    (Sociöt^  fran9.  d'Ophth.) 

34)  —  ScMrotoBCopie.    Ibid.    p.  165    (s.  Ber.  f.  1884.  S.  219). 

35)  Cohn,  H. ,  Vier  kleine  Apparate  zar  Beschleunigung  der  Leseproben. 
Central bl.  f.  prakt.  Augenheiik.   S.  14. 

36)  —  Ueber  kleine  Erleichterungen  bei  der  Brillen-Yorprobe.  Breslauer  ärztl. 
Ztschr.  S.  39. 

37)  Berger,  £. ,  Refraktions-Ophthalmoskop  mit  yariablem  Intervalle  zwi- 
schen je  zwei  Korrektionsgläsern.  Zeitschrift  für  Instrumentenkunde.  V. 
Heft  3. 

38)  Fox,  L.  W.,  An  improved  refraction  ophthalrooscope.  Med.  News.  Phila- 
delphia.   XLVL   p.  279. 

39)  Jackson,  E.,  A  new  form  of  refraction  ophthalmoscope.  Transact.  Amer. 
ophth.  soc  21.  meeting.  S.  111.  (Ein  wenig  kostspieliger  Spiegel,  mehr 
fQr  Anf&Bger  bestimmt ,  dem  L  o  r  i  n  g*8chen  Spiegel  ähnlich ,  2  Scheiben 
mit  je  5  Gläsern  enthaltend.) 

40)  Parent,  Ophthalmoscope  k  verres  cylindriques.  Archiv.  d*Ophth.  p.  182. 
(Sociätä  fran9.  d*Opbth.) 

41)  Pf  lüg  er,  Skiaskopie.    S.-A.  a.  d.  Korresp-Blatt  f.  Schweiz.  Aerzte.    XV. 

42)  J  a  c  k  s  o  n  ,  Edw. ,  The  measurement  of  refraction  by  the  shadow-test,  or 
retinoscopy.    Americ.  Jonrn.  of  med.  scienc.  LXXXIX.  p.  404. 

43)  —  An  improved  form  of  refraction  ophthalmoscope.  Med.  News.  XLYIl. 
p.  528. 

44)  Lang  and  Barrett,  On  the  nse  of  homatropine  as  a  Substitute  for 
atropine  in  estimating  errors  of  refraction.    Med.  Times  and  Gaz.  II.  p.  73. 

45)  Layr^-Dufau,  V^rification  des  verres  de  lunettes.  Gaz.  hebd.  d. 
scienc.  m^d.  de  Montpellier.   VII.    p.  411. 

46)  Imbert,  A.,  Nouvean  proc^ä  de  värification  des  verres  cylindriques  (s. 
oben  S.  148). 

47)  Schleich,  Untersuchungen  Über  die  Grösse  des  blinden  Fleckes  und 
seine  räumlichen  Beziehungen  zum  Fizationspunkte.  Mitteil.  a.  d.  ophthalm. 
Klinik  in  Tübingen.    IL  2.   8.  181. 

48)  Baker,  A.  R. ,  Headacbe  and  other  reflex-nervoua  troubles  as  the  result 
of  eye-strain ;  with  six  illustrative  cases.  Med.  Rec.  New- York.  XXVIII. 
p.  109. 

49)  G  r  a  d  1  e ,  H. ,  Nervons  Symptoms  due  to  overlooked  anomalies  of  the  eye 
and  ear.    Journ.  Americ.  med.  Ass.    IV.    p.  497. 

50)  Hewetson,  H.  B. ,  The  relation  between  sick  headaches  and  defective 


496  Pathologie  und  Therapie  der  Aagenkraokheiteii. 

sight,  chiefly  resulting  from  astigmatism. ;    their  pathology  and  treatment 
by  glassee.    Media  Times  and  Gas.  I.   p.  375. 

51)  Holt,  E.  E. ,  Some  ot  the  results  obtained  in  the  compilation  of  1000 
cases  of  refraction.  (Americ  ophth.  socieiy).  Americ.  Jonrn.  of  Ophth. 
U.   p.  147. 

52)  Reu88,  r,,  Ueber  den  Einflos«  der  Schule  auf  das  Entstehen  und  Wach- 
sen der  Eurssichtigkeit.    S.-A.  aus  d.  österr.  ärztl.  Vereinsseitung. 

53)  —  Die  modernen  schulhygienischen  Maseregeln  gegen  die  Kumichtigkeit 
Vortrag  gebalten  im  Vereine  z.  Verbreitung  natarwissensch.  Kenntoisse  in 
Wien  am  17.  Dez.  1884. 

54)  Willy,  Gh.,  L'flygibne  de  la  vue  dans  nos  ^coles.  Neuchatel.  1884.  68  p. 
ayec  fig.    (s.  oben  S.  115). 

55)  Nagel,  Wie  ist  die  Entwickelung  der  Kurzsichtigkeit  zu  verhfiten  ?  Be- 
sondere Beilage  des  Staatsanzeigers  fflr  Württemberg.  Nr.  6.  Stuttgart. 
(Populärer  Vortrag.) 

56)  Steffan,  In  wiefern  entspricht  unser  zur  Zeit  üblicher  erster  Schulun- 
terricht —  die  ersten  8  Schuljahre ,  d.  h.  7 ,  8.  und  9.  Lebensjahr  umfas- 
send —  den  Anforderungen  der  Hygiene  des  Auges?  Centralbl.  f.  allg. 
Gesundheitspfl.  S.  124  (s.  oben  S.  117). 

57)  F  i  e  u  z  a  1 ,  Hygiene  de  la  yue  dans  les  dcoles ;  instructions  pratiqoes. 
Bullet  de  la  clin.  nat.  opht.  de  Thospice  des  Quinze-Vingts.  p.  201  (a. 
oben  S.  118). 

58)  Roberts,  Gh.,  Statistics  of  eyesight  in  elementary  schools.  Medic.  Ti- 
mes and  Gaz.   I.    p.  593  (s.  oben  S.  114). 

58a)   -    Ciyilisation  and  eyesight.    Nature  ,  London.    1884 — 5.  XXI L   p.  552. 

59)  —  Education  and  eyesight.  Med.  Times  and  Gaz.  I.  p.  173.  (Vf.  tadelt 
die  Statistiken  der  Ophthalmologen  bez.  der  Sehfunktionen,  weil  sie  nicht 
die  das  Normalmass  übersteigenden  Leistungen  berücksichtigen.) 

60)  Carter,  Brudenell,  Eyesight  in  schools.  Ibid.  p.  535  u.  569  (s.  oben  S.  118). 

61)  Schubert,  üeber  die  Haltung  des  Kopfes  beim  Schreiben.  Ber.  über 
die  XVII.  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  in  Heidelberg.  S.  155.  (Diskussion S.  170. 

62)  —  Antwort  auf  die  Entgegnung  von  Prof.  Berlin  in  Nro.  21  d.  Bl. 
Berlin,  klin.  Wochenschr.  Nr.  26. 

63)  Berlin,  R.,  Dr.  Schubert  und  die  Schiefsohriftfrage.  Eine  Entgeg- 
nung.   Ebd.  S.  234.   Schlussentgegnung  S.  611. 

64)  £  1 1  i  n  g  e  r,  L.,  Die  optischen  Gesetze  für  Schrift  und  Schreiben.  Tagebl. 
d.  58.  Versammlung  deutscher  Natnrf.  und  Aerzte  in  Strassburg  L  £.  S.  501 
und  Berlin,  klin.  Wochenschr.    Nr.  37.    S.  599. 

^65)  Zehender,  Die  F i e  1  i t zische  Lesemaschine.    Klin .  Monatsbl.  f.  Augen- 
heilk.  S.  254. 

66)  R  i  c  h  e  y  ,  S.  0. ,  Determination  of  vision  in  eohool  children.  New- York 
med.  Record.    April,    p.  426. 

67)  R  a  n  d  a  1 1 ,  B.  Alex. ,  The  refraction  of  the  human  eye.  A  critioal  study 
of  the  statistics  obtained  by  examination  of  the  refraction,  especially 
amoDg  school  children.  Americ  Journ.  of  med.  sciences.  Juli.  p.  123  (a 
oben   S.  136).    (Zusammenstellung  der  Resultate  von  125  Arbeiten.) 

^^68)  —  A  study  of  the  eyes  of  medical  stndente.    Transact.  Pennsylvania  State 
med.  Soc. 


Befraktions-  und  AkkommodationsstÖrangen  dee  Aages.  497 

^69)    B  a  n  d  a  1 1  y  ß.  Alex. ,  AugenanierstichuDgeii  in  den  Schulen   (90  Medidn- 
Studierende  betreffend).     Elin.    Monatsbl.   f.   Augenheilk.    8.  500  (s.  oben 
S.  136). 
70)  Eremer,   H.  L. ,   De  oogen  yan  de  leeringen   der  rijks  hoogere  bnrger- 
school  en  van  het  gymnasium  te  Qroningen.  1884. 

71)  V]  Ilaret,  Angenfebler  der  Wehrpflichtigen  (s.  oben  S.    143). 

72)  EarasBewitsch,   Sehschärfe   und  Hefraktion   yon   1500  Matrosen  der 
Schwarsen  Meer-Flotte  (s.  oben  S.  131). 

73)  Lubinski,  Die  Resnltate  der  Untersuchung  der  Sehsch&rfe  und  Refrak- 
tion der  Marine-Soldaten   (s.  oben  S.  134). 

^  74)  G  e  r  m  a  n  n »  Tb. ,   Beiträge  zur  Eenntniss   der  Befraktionsverhältnisse  der 

Kinder  im  Säuglingsalter  sowie  im  vorschulpflichtigen  Alter,    v.  Graefe's 

Arch,  f.  Ophth.    XXXI.    2.    S.  121. 
MS)    Dobrowolsky,  W. ,  Zur  Frage  über  die  Entstehungsweise  der  Myopie. 

Kliu.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.    S.  157. 
'*    75a) —  Ueber   wahrscheinliche  Ursachen    der   farbigen   Ringe   beim  Glaukom. 

Ebd.  S.  98. 
<1  76)   S  t  i  1 1  i  n  g,  J.,  Eine  Studie  zur  Eurzsichtigkeitsfrage.    Arch.  f.  Augenheilk. 

XV.    S.  133. 
^  77)   Schmidt-Rimpler,   Zur  Frage  der  Schulmyopie.     Ber.   d.   17.  Vers. 

d.  ophth.  Gesellsch.  in  Heidelberg.    S.  146. 
'^  78)  —  Zur  Frage  der  Schulmyopie,  v.  G  r  a  e  f  e's  Arch.  f.  Ophth.  XXXI.  4.  S.115. 
79)  Cutter,    J.  C. ,    Myopia  in  the  Sapporo  agricultural  College.    Trans,  of 

med.  Soc.  of  Tokio.    Januar. 
^  80)  S  i  m  i,  A.,  Inchiesta  ottometrica  nelle  scuole  dair  Italia  etc.  (s.  oben  S.  123). 
81)   Ulrich,  Rieh.,  Untersuchungen  über  den  Zusammenhang  von  Convergenz 

und  erworbener  Myopie.    Elin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.    S.  433. 
"*  82)  S  e  e  1  y ,   W.  W. ,   Weiteres  Ober  die  Entstehungsweise  der  Myopie.     Ebd* 

S.  278. 
^  83)   A  b  a  d  i  e ,  Des    complications  de  la  myopie  progressive.    (Sooi^t^  fraD9« 

d'Opht.)    Archiv.  d'Ophth.  V.  p.  178  und  Ann.  d'Ocul.    T.  XCIII.    p.  113. 
^  83a)  Dransart,    Gudrison   de  la  myopie  progressive   par  Tiridectomie  et  la 

sel^rotomie.    Theorie  circulatoire  de  la  myopie.    Annal.  d^Oculist.  T.  XCIV. 

p.  109. 
'^  84)   W  eiss,  L.,  Ueber  die  ersten  Veränderungen  des  kurzsichtigen  bez.  kurz- 
sichtig werdenden  Auges.     17.  Vers.   d.   ophth.  Gesellsch.   zu  Heidelberg. 

S.  138. 
85)  —  Ueber    den   an  der  Innenseite  der  Papille  sichtbaren   Reflexbogenstreif 

und  seine  Beziehung  zur  beginnenden  Eurzsichtigkeit.     v.  Graefe's  Aroh 

f.  Ophth.    XXXI.    3.    S.  239. 
-^  86)  —  Ueber    Länge   und   Erümurnng   des  Orbitalstückes   des  Sehnerven   und 

deren  Einfluss  auf  die  Entstehung  der  Eurzsichtigkeit.    Tagebl.  d.  58.  Ver- 
sammlung deutscher  Natur  f.  und  Aerzte  in  Strassburg  i.  E.  S.  498  (s.  oben 

S.  23). 

87)  Harlan,  G.  C. ,  Rapidly  progressive  myopia ,  permanently  cbecked  by 
division  of  the  external  rectus.  Tr ansäet,  of  the  amerio.  ophth.  soc. 
Twenty-first  meeting.   p.  24    und    Americ.  Journ.  of  Ophth.    IL    p.  147. 

88)  Nordenson,  E.,    Vorläufige  Mitteilung  über  die  pathologisch-anatomi- 

JahMib«rieht  f.  Ophthalmologie.  XYI«  1886.  32 


498  Pathologie  nad  Thempie  der  Augen knukheilen. 

Mheii  Verindeniiigen    bei  Netshaotablöeang.    Ber.  Aber  d.  17.  VemmmL 
d.  ophtb.  Geeellseh.  zu  Heidelberg.   8.  58  nod  S.  232  CDiskomm). 
89)  Galezowtki,   De  la  mjopie  aoqaise  qoi  pr^c^de  quelqaefois  la  for- 
matioii  de  la  cataracte  corticale.    Annal.  d'Oeal.    T.  XCIIL.   S.  287. 
"* 90)  Vostint,   A. ,   Beitrag  sar  Lehre   yon  den  aageboreneii  CoDia    Klin. 

Monatebl.  f.  Aogenheilk.    8.  137. 
^91)  EyerBbnsch,    0.,   Eine  neue  Form  tod  Missfaildang  der  Papilla  nerri 
optici,  verbanden  mit  aasgedebnter  Verl/reitang  markhaltiger  8ehnerTen- 
ftLBßtn  und  kongenitaler  hochgradiger  Karznchtigkeit.    Ebd.   S.  1. 

92)  N  n  e  1 ,  P.  J. ,  Colobome  temporal  de  la  papille  da  nerf  optiqae.  Con- 
tribation  k  T^tade  de  la  mjopie  b^r^itaire.  Annal.  d'Ocalist  T.  Xdll. 
p.  174  (s.  oben  8.  231). 

93)  Pedrono,  S.  M.  AI.,  Des  l^ions  ocnlairea  dans  le  goitre exophthalmiqae. 
Paris.  84  p.  (Myopie  soll  sich  in  Folge  yon  6  a  s  e  d  o  Wischer  Krankheit 
entwickeln  (s.  oben  S.  313). 

^^94)  Bisley,  Three  additional  cases  of  hypermetropic  refraction ,  passing 
while  ander  Observation  into  myopia.  Transact.  of  the  americ.  ophth. 
soc  Twenty-first  meeting.  p.  102  and  Americ.  Joum.  of  Ophth.  II.  p.  148. 

95)  —  A  case  of  hypermetropic  refraction  passing  while  onder  Observation 
into  myopia-symptoms  simulating  general  nervous  disease.  Med.  Herald. 
Loaisville.    VII.    p.  1. 

96)  Giraad-Tenlon,  Recherches  cliniqaes  sar  l'hyperm^ropie.  Acad. 
de  m^.  de  Paris.  S^ance  da  6.  Octobre.  XIV.  p.  1136.  Annal.  d^Ocul 
T.  XCIV.    8.  181. 

97)  H  a  n  8  e  1 1 ,  H.  F. ,  Symptoms  of  latent  hypermetropia.  Policlinic  HL 
p.  65. 

98)  Fachs,  E.,  8ehstörang  durch  Anisometrie.  Arch.  f.  Augenheilk.  XV.  S.1. 

99)  Pfalz,  G.,  Ophthal mo metrische  Untersuchungen  Aber  Gomealastigmatii- 
mns,  mit  dem  Ophthalmometer  von  J  a  v  a  1  and  S  c  h  i  ö  t  s  aasgefUhrt  in 
der  Üniv.-Augenklinik  su  Königsberg,  v.  Graefe*s  Arch.  f.  Ophth. 
XXXI.    1.   8.  201   (s.  oben  8.  162). 

100^  —  7ar  Frage  über  das  Zustandekommen  der  abnormen  Form  von  Cor- 
nealastigmatismus  bei  Glaukom.  Gentralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.  De- 
zember.   8.  882    (8.  oben  8.  162). 

101)  Schiöts,  Hj.,  Ophthalmometrische  and  optometrische  Untersuchung 
von  969  Augen.    Arch.  f.  Augenheilk.   XVI.   8.  37   (s.  oben  8.  139  und 

8.  163. 

102)  —  Ein  Fall  von  hochgradigem  Homhautastigmatismus  nach  Stareztrak- 
tion.     Besserung  auf  operativem  Wege.    Ebd.    XV.    8.  178. 

108)  -•  Ein  Fall  von  Linsenastigmatismus  nach  Iridektomie.    Ebd.  8.  283. 

104)  Martin,  ßtndes  d*ophtbalmom^trie  clinique.  Annal.  d*Oonli st  T.  XCIII 
p.  223  und  Joum.  de  m^d.  de  Bordeaux.    XV.    p.    25  (s.  oben  S.  161). 

105)  Burnett,  Swan,  Theoretical  and  practical  treatise  on  astigmatism. 
Washington. 

106)  Aguilar  Blanch,  J.,  El  astigmatiemo ;  juicio  critico  sobre  los  pro- 
cedimientos  de  su  determinaciön.  Rev.  esp.  de  oftal.,  sif  etc.  Madrid. 
IX.   p.  3,  97,  145.  241. 

107)  T  h  e  o  b  a  1  d,  8.,  Notes  of  three  cases  of  progressive  astigmatism.    Trans* 


Refiraktiona-  and  AkkommodaiionMtOniogeii  dee  Auges.  499 

act.  of  the  americ.  ophth.  soc  Twentj-first  meeting.   p.  29  und  Amerio. 

Joum.  of  Opht.    II.    p.  133  q.  148. 
108)  Ferret,   Quatre  ceb  d^astigmatifiine  myopiqne.    Bullet,  de  la  olin.  nat. 

ophth.  de  rhotpiee  dee  Quinie-Vingte.   p.  47. 
109>   Veniiemaiin,    Determination    de   rastigmatiBme   d'apr^  nn  procMtf 

nouTeau.    Bull,  et  m^m.  Soc.  firan9.  d'opht    III.    p.  835. 

110)  Golbertsony  H.»  On  the  application  of  cjlindrioal  glaaees  in  spa»- 
modic  niyopic  aetigmatism.    Americ.  Joam.  of  Ophth.    II.    p.  181. 

111)  Priestley  Smith,  Traneient  aetigmatiBm  dae  to  paralyeis  of  ocular 
mnacles.    Ophth.  Review.    IV.    p.  854. 

112)  Vacher,  L. ,  De  ra&tigmatisme  conaid^^  comme  nne  dee  cauees  de  la 
cataraote.  Bull,  et  m^m.  Soc.  fran^.  d*opht.  III.  p.  35.  Ann.  d*Ocal. 
T.  XCIII.    p.  74. 

113)  Martin,  De  T^tiologie  de  la  cataracte.  Soci^tä  fran9.  d*Opht  ArohiT. 
d'Ophth.  p.  168  und  Ann.  d'Ocul.    T.  XCIII.    p.  76. 

114)  —  Ce  qni  deyient  le  m<^ridien  de  courbure  pendant  r^volution  d*un  oer* 
tian  nombre  de  glaucomes.  Journ.  m^d.  de  Bordeaux  (s.  oben  S.  161  a. 
S.  396). 

115)  Gornwall,  Why  aatigmatism  of  low  degree  should  be  fitted  with  dif- 
ferent  lenses  for  the  near  point  and  for  distant  Tision.  Amerio.  Joum. 
of  Ophth.    II.    p.  219. 

116)  D  e  n  n  e  t,  W.  8.,  The  S  t  o  k  e  b*  lens  for  measuring  aatigmatism.  Trans- 
act.  of  the  americ.  ophth.  aoc.    Twenty-first  meeting.    p.  106. 

117)  B  urnett,  Swan  M.,  The  action  of  cylindrical  glaaaee  in  the  correotion 
of  regulär  aatigmatism.  Amerio.  Journ.  of  Ophth.  11.  p.  275  (s.  oben 
S.  148). 

118)  Harlan,  Description  of  J.  L.  Börse h*a  aphero-cylindrical  oombination 
lens,  groond  on  one  aurface  only.    Americ.  Joom.  of  Ophth.   II.    p.  96. 

119)  Motais,  Pince-nez,  ponr  les  astigmates.  Bevne  g^n^rale  d'Opht.  Nr.  6. 
p.  253  (s.  oben  S.  157). 

120)  —  Nouveau  pince-nez  pour  L'astigmatisme.    Recueil  d'Ophi    p.  437. 

121)  —  Pince*nez  ponr  yerres  cylindriqoes.  Annal.  d'Oculist.  T.  XCIII. 
p.  248. 

122)  Purtscher,  Zur  Frage  Aber  das  Zustandekommen  der  abnormen  Form 
von  Comealastilmatismus  bei  Glaukom.  Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk. 
8.  504.    (Polemisches.) 

123)  Font  an,  Diplopie  monoculaire  saus  trouble  de  rdfraction.  (Soc.  fran9. 
d*Ophth.)  Recueil  d*Ophth.  p.  161  und  Annal.  d*Ocul.  T.  XCIII.  p.  122. 
(Doppeltsehen  nur  im  Bereich  der  Macula  lutea.  F.  nimmt  retinalen  bes. 
cerebralen  Ursprung  an.) 

124)  Benson,  A.H.,  A  case  of  monocular  micropsia.  Ophth.  Review,  p. 230. 
(Die  Mikropsie  wurde  beim  Lesen  durch  -^  3.0  ausgeglichen.) 

125)  Mitkewich,  0.  A.,  AkkommodationsstOrnngen.  Westnik  oftalm.  Kieff. 
II.  p.  84. 

126)  Falchi,  F.,  Deir  azione  del  cloridrato  di  pilocarpina  sull*  ampiesaa 
d^estensione  dell*  accomodamento  depo  passato  l'effetto  miotico  nelP  iride. 
Giorn.  della  R.  accad.  di  med.  di  Torino.    Giugno. 

32* 


500  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

127)  Thompson,  J.  H.,  Obsenrations  on  asthenopia.  Kordwest  Lancet.  St 
Paiü.    1884—6.    IV.    p.  177. 

128)  F  o  r  b  e  8,  L.,  Weak  sight,  its  Tarieties,  cauaes  and  eure.    London.   31  p. 

129)  Abadie,  Gh.,  De  rasth^nopie  nerveuae.    Annal.  d*Ocal  T.  CXIV.  p.  23. 

130)  Mendel,  Ueber  diphtheri tische  Lähmungen  (s.  unter  Motilit&tBstOrungeD). 
Id0a)0  ht  h  off,  W.,  Ein  Fall  von  L&hmung  aller  Augenmuskeln  nach  Diph- 

theritis  fauciom.    Neurolog.  Centralbl.   Nr.  6.    (Beginn  der  L&hmung  mit 
Akkommodationsparese,  s.  oben  S.  265.) 

131)  J  e  s  s  o  p ,  W.  B. ,  Contraction  of  the  field  of  vision  in  diphtheritic  pan- 
lyais.    Med.  Times  and  Gas.  II.  p.  856.    (Ophth.  soc.  of  the  unit.  kingd ) 

132)  KOnigstein.  Ophthalmoplegia  interna  siye  interior.  Wien.  med. 
Presse.  Nr.  27.  S.  867.  (Pupillen-  und  Akkommodationsl&hmung  aus  od- 
bekannter  Ursache.) 

183)  Fr  0  8t,  A.,  Supposed  power  of  aecommodation  in  aphakic  eye.  Lancet 
I.   p.  756  (s.  oben  S.  68). 

134)  ÜickertoD,  T.  H.,  Tranmaiic  cataract;  absolute  didappearance  of  lens 
and  capBuIe  without  Operation ;  perfeot  vision  with  ?  power  of  aecommo- 
dation.   Lancet    I.    p.  514    (s.  oben  8.  68). 

135)  Hill,  £.,  Far-sightedness.    Nature,  London.  1884—5.    XXXI.    p.  533. 

136)  Imbert,  A.,  Sur  le  choix  des  verres  de  lunette  sur  la  Variation  da 
pouvoir  accommodatif  avec  Tage.  Gaz.  hebd.  d.  scienc.  m^d.  de  Mont- 
pellier.   VIL    p.  197. 

137)  Mauthner,  Pupille  and  Akkommodation  bei  Oculomotoriosl&hmang. 
Wien.  med.  Wochenschr.    Nr.  8.    8.  225,  264,  293   (s.  oben  8.  67). 

138)  Nettleship,  Clinical  lecture  on  a  case  of  micropsia  with  other  Sym- 
ptoms, following  a  blow  on  the  eyeball.  Med.  Times  and  Gas.  IL 
p.  8. 

139)  Schoen,  Zur  Aetiologie  des  Glaukoms,  y.  Graefe*8  Arch.  f.  Ophth. 
XXXI.    4.   S.  1. 

140)  Reu  SS,  y.,  Qeber  monoculare  und  binoculare  Sehschärfe  und  über  ihre 
Besiehungen  zum  Akkommodationskrampf.     Wien.  med.  Presse.   S.  47. 

141)  —  Ein  merkwürdiger  Fall  von  Blepharospasmus  (mit  Akkommodations- 
krampf.)   Ebd.  S.  65. 

Zehender  (3)  demoDdtrierte  zur  Erläntörung  der  Elrschei- 
DUDgen  des  Astigmatismus  in  der  Heidelberger  ophth.  Gesellschaft 
ein  von  Westien  in  Rostock  angefertigtes  Modell  für  den  Gang 
der  Lichtstrahlen  durch  eine  schräg  gestellte  KoUektivlinse ,  femer 
photographische  Aufnahmen  von  Querschnitten  des  dabei  erzeugten 
Strahlenkegels  (s.  Tafel).  Ueber  die  Eigenschaften  der  Strablea- 
bündel  ist  oben  8.  61  bereits  referiert  worden.  Hier  ist  noch  hin- 
zuzufügen, dass  Z. ,  um  an  starken  Convexbrillen,  z.  B.  Starbrillen, 
die  Nachteile  der  sphärischen  Aberration  zu  vermindern,  aplanatische 
Gläser  anfertigen  liess.  Dieselben  sind  so  konstruiert,  als  ob  eine 
gleichseitige  oder  ungleichseitige  bikonvexe  Linse  in  ihrem  äquato- 
rialen Durchmesser  durchschnitten  wäre,  und  die  zwei  plankonvexen 


LoupenYergrOflsernng.  50 1 

Hälften  auf  solche  Weise  wieder  znsammengef&gt  waren,  dass  sie 
mit  ihren  eonvexen  Flächen  gegen  einander  gekehrt  sind.  Durch 
solche  aplanatische  Brillen  wird  die  Oeffnung  des  scharfe  Bilder  lie- 
fernden Gesichtsfeldes  vergrossert.  Aehnlicbe  Versuche  sind  bereits 
früher  gemacht  worden,  doch  haben  sich  die  Vorteile  nicht  als  er- 
heblich erwiesen  und  die  aplanatischen  Brillen  haben  sich  bis  jetzt 
nicht  eingebürgert. 

Nagel  (4)  bespricht  nochmals  die  Loupenvergrösserung  im 
Anschluss  an  eine  neuere  Arbeit  von  Gu6bhard  über  diesen  Ge- 
genstand (s.  Bericht  f.  1883.  S.  91  und  205),  in  der  Absicht  die  in 
der  Sache  bestehende  vollkommene  üebereinstimmung  der  von  Bei- 
den gegebenen  Formeln  nachzuweisen.  Nur  in  der  Ausdrucksweise 
bestehen  Verschiedenheiten,  und  N.  zeigt,  dass  die  von  dem  franzo- 
sischen Autor  gebrachten  Neuerungen  keine  Verbesserungen  sind. 
Gudbhard  führt  den  Begriff  der  vergrössernden  Kraft  der  Loupe 
ein,  Nagel  zeigt  jedoch,  dass  es  keinen  konstanten  Wert  für 
eine  solche  Kraft  giebt,  der  der  Loupe  als  etwas  Selbststandiges  zu- 
käme. Die  Vergrosserung  einer  bestimmten  Loupe  ändert  sich 
vielmehr  je  nach  der  Stellung  der  Loupe  zum  Auge  und  nach  der 
Stellung  des  Sehobjekts,  und  auch  fßr  Augen  verschiedener  Refrak- 
tion ist  die  Vergrosserung  eine  verschiedene.  Allerdings  giebt  es 
gewisse  Specialfalle,  wo  diese  Abhängigkeiten  fortfallen  bezw.  sich 
vereinfachen.  In  diesen  Fällen  jedoch  föllt  die  vergrössemde  Kraft 
mit  dem  zusammen,  was  die  Brechkrafb  der  Linse  genannt  wird. 
Es  hat  also  keinen  Wert  und  kann  nur  verwirren,  den  Begriff  einer 
Constanten  Vergrosserungskraft  aufsustellen. 

Nagel  schliesst  hieran  eine  kurze  Ableitung  der  allgemeinen 
Vergrosserungsformel,  die  noch  etwas  einfacher  ist  als  die  früher  von 
ihm  gegebene,  und  giebt  eine  geometrische  Konstruktion,  welche  die 
optische  Wirkung  auch  für  die  Einzelfalle  veranschaulicht.  Die 
Formel  wird  gewonnen  durch  Vergleichung  des  Gesichtswinkels,  unter 
dem  mit  der  Loupe  gesehen  wird,  mit  dem  Gesichtswinkel,  unter 
welchem  der  gleiche  Gegenstand  -von  dem  freien  Auge  mit  der  für 
längere  Betrachtung  solcher  Objekte  geeigneten  deutlichen  Sehweite 
D  gesehen  wird.  Diese  Vergrosserung  wird  mit  W  bezeichnet;  e 
ist  der  Abstand  des  Objekts,  e^  der  Abstand  des  Lonpenbildes  vom 
zweiten  Hauptpunkte  der  Linse,  f  die  Brennweite  der  Loupe,  d 
der  Abstand  des  ersten  Hauptpunktes  der  Loupe  vom  Knotenpunkte 
des  Auges.  Dann  lautet  die  Formel,  je  nachdem  man  die  Grössen 
e  und  e^ ,  oder  e  und  f, ,  oder  ei  und  f  benutzt : 


502  Pathologie  uod  Therapie  der  Angenkranhheiten. 

De.  Df 


W  = 


r— e)    ~     {   \ii,+i} 


e(e,  +  d)  fe+d(f- 

nnd  venn  man  in  den  letzteren  Ausdrack  den  FempanktBabstand 
des  Aages  r  =  e,  +  d  einffihrt,  erhält  man  die  allgemeine  Vergrös- 
Berangsformel  fftr  das  ametropiscbe  At^e 

w-»,(,.t=i). 

Bekanntlich  verwandeln  eich  alle  diese  Formeln  ffir  gewisse  häufig 
Yorkommende  Specialfalle  in  die  einfache  Formel 

d.  h.  die  Vergrosserung  ist  dann  der  Brechkraft  der  Lonpe  pro- 
portionaL 

Becker  (6)  bedient  sich  zn  ünterrichtszwecken  (znm  Ein- 
zeichnen von  Details  an  der  Wandtafel  u.  s.  w.)  eines  schematischen 
Angendnrchschnitts,  den  er  Zirkelange  nennt.  Durch  2  Kreisbögen 
von  11  mm  (Sklera)  nnd  7.8  mm  (Cornea)  Radius,  bezw.  Vielfache 
davon,  wird  der  Bulbus  begrenzt,  die  äussere  Augenaxe  betragt  24  mm. 
Die  anatomischen  Details,  die  optischen  Axen  und  die  optischen  Gar- 
dinalpunkte  werden  nach  den  bekannten  schematischen  Werten  ein- 
getragen. 

Jacobson  (17)  bespricht  in  dem  citierten  Werke  (S.  86—92) 
auc}i  die  Beziehungen  von  Refraktions-  und  Akkommodations- 
Anomalien  zu  Allgemeinleiden.  Einiges  möge  davon  hier  erwähnt 
werden. 

Die  Akkommodationsschwäche ,  welche  bei  jugendlichen  Hype- 
ropen  nach  Scharlach  oft  lange  zurückbleibt  und  besonders  das  abend- 
liche Arbeiten  erschwert,  bezieht  J.  auf  eine  Erkrankung  der  peri- 
pheren Akkommodationsnerven ,  ähnlich  wie  bei  der  postdiphtheri- 
tischen  Akkommodationslähmung. 

Für  die  Akkommodationsschwäche  nach  Febris  recurrens  ist  J. 
geneigt,  einen  materiellen  Grund  in  dem  bei  dieser  Krankheit  be- 
kanntlich häufig  afficierten  Ciliarkörper  zu  suchen. 

Die  in  Begleitung  von  Zahnleiden  auftretende  Akkommodations- 
parese erklärte  J.  nicht,  wie  Schmidt-Rirapler,  durch  reflek- 
torische Drucksteigerung  im  Auge,  sondern  aus  der  Erfahrung,  dass 
durch  eine  schmerzhafte  Entzündung  eines  Organs  die  Bewegungen 
auch  in  benachbarten  Organen,  welche  mit  ihm  durch  sensible  Nerven 
in  Verbindung  stehen,  gehemmt  werden.  Bei  schmerzhafter  Ent- 
zündung der  Alveole  werde  forcierte  Akkommodationsthätigkeit  in- 


Wirkung  des  Homatropin.  503 

stinktiy  yennieden,  wie  bei  schwerer  Migräne  alle  stärkeren  Sinnes- 
reize nnd  dazu  gehörige  Bewegungen  yermieden  werden. 

Cohn  (36,  37)  sucht  die  zu  Befraktions-  und  Sehschärfebe- 
stimmungen erforderlichen  Leseproben  durch  einige  handliche  Ap- 
parate abzukürzen,  das  Dioptrie-Lineal  (s.  Bericht  f.  1884.  S.  652), 
leiterartige  Brillengläserserien,  ein  Probiergestell  mit  Klappen,  welche 
ein  Auge  verdecken  und  Brille  +  6  mit  Klappen.  Cohn  lässt  sich 
die  Mühe  nicht  yerdriessen,  noch  einmal  zu  zeigen,  wie  bei  Ver- 
wendung der  Meterlinsen  sich  die  bei  der  Brillenverordnung  vor- 
kommenden Rechnungen  vereinfachen  oder  umgehen  lassen.  Wie 
zeitgemäss  das  noch  heute  ist,  scheint  auch  eine  Arbeit  von  Em- 
m  e  r  t  (29)  zu  beweisen,  die  dem  Ref.  nicht  zugänglich  ist,  über  die 
aber  oben  S.  148  referiert  ist.  Auch  in  5 — 6  verschiedenen  deci- 
malen  und  duodecimalen  Zollmassen  wird  weiter  gerechnet.  Hier  in 
Württemberg,  wo  die  Markrechnung  langst  völlig,  mehr  wie  in  Nord- 
deutschland, wo  die  Thaler  und  Silbergroschen  noch  fortleben,  ein- 
gebürgert ist,  wird  im  Yiehhandel  noch  zuweilen  nach  Karolin  ge- 
rechnet, Münzen,  die  kein  Lebender  anders  als  in  Münzsammlungen 
gesehen  hat,  und  manche  alte  Frauen  rechnen  noch  nach  Batzen, 
die  älter  sind  als  die  ehemaligen  Gulden  und  Kreuzer.  Alsd  wird 
man  sich  auch  darauf  gefasst  machen  dürfen ,  dass  es  noch  lange 
Leute  geben  wird,  die  sich  von  den  Zollen  und  Ellen  nicht  trennen 
können.  Aber  sonderbar  ist  es,  dass  dies  bei  so  vielen  intelligenten 
Leuten  vorkommt. 

Lang  (44)  und  Barrett  (44)  haben  an  50  Augen  Versuche 
darüber  gemacht,  wie  weit  der  Gebrauch  von  Homatropin  den  von 
Atropin  zum  Zweck  der  Bestimmung  von  Befraktions-Anomalieen 
bei  der  sog.  Retinoskopie  ersetzen  kann.  Bekanntlich  dauert  die 
Atropinwirkung  für  den  diagnostischen  Zweck  viel  zu  lange,  wäh- 
rend die  Wirkung  des  Homatropin  sich  nur  auf  24 — 48  Stunden 
erstreckt,  übrigens  aber  durch  Anwendung  von  Eserin  sofort  soweit 
beseitigt  werden  kann,  dass  die  Arbeit  nicht  mehr  gestört  ist.  Das 
Ergebnis  der  Versuche  ist,  dass  die  Refraktionsbestimmung  mit 
Homatropin  sich  in  den  allermeisten  Fällen  um  nicht  mehr  als  0.25 
bis  0.5  von  der  Bestimmung  mit  Atropin  unterscheidet.  Die  Verff. 
empfehlen  die  Anwendung  einer  2^  Lösung  von  Homatropin  in  Ca- 
storöl.  Wo  es  sich  um  Beseitigung  eines  starken  Akkommodations- 
krampfes  handelt,  ist  der  längere  Gebrauch  von  Atropin  nicht  zu  ent- 
behren. 

Schleich  (47)   untersuchte,   an   die  Arbeiten  von  Landolt 


504  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

und  Dobrowolsky  anknüpfend,  die  Grosse  nnd  Lage  des  blinden 
Fleckes  in  Augen  verschiedener  Refraktion.    Projektionen  des  blinden 
Fleckes  auf  eine  Tafel   im  Abstände  von   1  Meter   wurden  teils  mit 
freiem  Auge,  teils  mit  dem  die  Ametropie  korrigierenden  Glase  aus- 
geführt.     Concavgläser   vergrossern,    Gonvexgläser   verkleinern   den 
blinden  Fleck   und   seinen   Abstand  vom  Fixationspunkte ,   und   der 
Unterschied  zwischen  den  Projektionen   mit    und   ohne  Korrektions- 
glas giebt,  wie  Ref.  das  früher  gezeigt  hat,  Anhaltspunkte  zur  Be- 
stimmung des  optischen  Baues  des  Auges,  insbesondere  der  Netzhaut- 
Knotenpunkt- Distanz.    Die  Ergebnisse  der  Messungen  waren  folgende: 
>Bei  Hyperopie  liegt  der  blinde  Fleck   weiter  vom  Fizationspunkte 
ab  als  bei  Emmetropie,  und  zwar  um  so   mehr,   je   hoher  der  Grad 
der  Hyperopie  ist,   während   bei  Myopie   dieser    Abstand    in  Fällen 
ohne  Sichelbildung  abnimmt   mit  Zunahme   der   Myopie.     Während 
bei  letzterer  zugleich  eine  Abnahme  der  Grosse  des  blinden  Fleckes 
zu  konstatieren  ist,  ist  eine  Veränderung  dieses  Wertes  bei  Hyperopie 
nicht  ausgesprochen.     Bei  Myopie  mit  atrophischer  Sichelbildung  ist 
der  blinde  Fleck  immer  vergrössert,  bald  durch  Annäherung  des  iu- 
nern  Randes  an  den  Fixationspunkt,  bald  durch  Abrückung  des  aas- 
Sern  Randes  von  demselben,  bald  durch  beide  ebengenannte  Verhält- 
nisse bedingt.  €     Die  Einzelresultate  sind  in  Form   von  Tabellen  an- 
gegeben. 

Hewetson  (50)  teilt,  wie  Andere  vor  ihm,  Fälle  mit,  in  denen 
Kopfschmerz  vom  Astigmatismus  abhing.  Auch  Fälle  von  Migmne 
mit  Erbrechen  und  Verdauungsstörungen  gehören  dahin.  Selbst 
langandauernde  chronische  Dyspepsie  kann  die  Folge  von  unkorri- 
giertem  Astigmatismus  sein.  Mit  der  Anwendung  von  Atropin,  bis 
zu  völliger  Lähmung  der  Akkommodation  pflegen  alle  diese  Be- 
schwerden plötzlich  oder  allmählich  aufzuhören  und  ebenso  nach  (ge- 
nauer optischer  Korrektion  des  Astigmatismus  bei  fortwährendem 
Tragen  der  Cylinderglaser.  Beweisend  f&r  den  Zusammenhang  ist 
die  Wiederkehr  der  Krankheitserscheinungen,  wenn  die  Brille  bei 
Seite  gelegt  wird.  Die  unablässige  Anstrengung,  die  Nachteile  des 
optischen  Kehlers  durch  gezwungene  Akkommodationsthätigkeit  zu 
beseitigen,  ist  die  Ursache  angestrengter  Gehirnthätigkeit,  von  wel- 
cher die  bezeichneten  Beschwerden  reflektorisch  abhängen. 

Schubert  (61)  hielt  in  der  Heidelberger  ophth.  Gesellschaft 
einen  Vortrag  über  die  Haltung  des  Kopfes  beim  Schreiben  und 
teilte  in  demselben  die  Resultate  einer  grossen  Anzahl  von  hierauf 
bezüglichen  Messungen  mit,  welche  an  316  Kindern  im  3ten  bis  5ten 


Die  Haltung  des  Kopfes  beim  Schreiben.  505 

Schxiljabre  angestellt  waren.  Das  Schreiben  geschah  auf  horizontaler 
Fläche.  Die  Basallinie  der  Augen  war  diejenige,  deren  Lage  im 
Räume  durch  Messungen  bestimmt  wurde,  und  da  diese  Linie  nicht 
direkt  gemessen  werden  kann  ,  diente  statt  ihrer  ein  ihr  paralleles 
hinter  dem  Kopfe  in  fester  Verbindung  mit  demselben  befindliches 
Metallstabchen.  Für  3  verschiedene  Heftlagen  geschehen  die  Mes- 
sungen 1)  die  willkürlich  vom  Kinde  gewählte  Heftlage,  2)  schiefe 
Medianlage  mit  Heftdrehung  von  30®,  3)  gerade  Medianlage  mit 
senkrechter  Schrift,  auf  welche  die  Kinder  eingeübt  wurden.  Die 
einzelnen  Messungsverfahren  und  Resultate,  sowie  die  darauf  gegrün- 
deten Berechnungen  lassen  sich  nicht  in  Kurzem  wiedergeben.  Die 
Ergebnisse  bestätigen  im  Wesentlichen  die  von  Schubert  gewon- 
nenen Anschauungen ,  über  welche  im  Torigen  Jahrgange  (S.  652) 
berichtet  wurde.  Es  sollte  diejenige  Hefllage  und  Schriftrichtung 
ermittelt  werden,  bei  welcher  der  Kopf  am  wenigsten  von  der  Pri- 
märstellung abweicht.  Es  zeigte  sich,  dass  bei  keiner  andern  Heft- 
lage, auch  nicht  bei  der  schiefen  Medianlage,  die  Kopfhaltung  so 
gut  ist,  wie  bei  der  geraden  Medianlage  und  senkrechten  Schrift. 
Es  bestätigte  sich  der  Satz  Schubert *s,  dass  die  Grundstriche  der 
Schrift  im  Allgemeinen  gegen  das  Brustbein  des  Schreibenden  ge- 
richtet sind.  Es  bestätigte  sich  femer,  dass  mit  Rechtswendung  des 
Blickes  (nicht  allein  des  Kopfes)  geschrieben  wird,  dass  das  rechte 
Ange  sich  durchschnittlich  in  grösserer  Schriftnähe  befindet,  dem- 
zufolge das  rechte  Auge  unter  höherem  äusseren  Muskeldrucke 
stehen  soll. 

Für  die  senkrechte  Schrift  spricht  auch  der  Umstand,  dass  sie 
nur  bei  gerader  Medianlage  geschrieben  werden  kann,  während  Schräg- 
schrift in  verschiedenen  Lagen  geschrieben  werden  kann.  Dadurch 
ergiebt  sich  eine  leichte  Kontrolle  f&r  die  Korperhaltung  auch  bei 
den  Hausarbeiten.  In  allen  Zeiten  wurde ,  wie  durch  Dokumente 
nachgewiesen  wird,  stets  sehr  steil,  meistens  senkrecht  geschrieben. 
Für  die  Schnellschrift  mag  sich  die  schräge  Schrift  besser  eignen, 
obige  Regeln  beziehen  sich  nur  auf  das  Erlernen  und  das  erste  Ueben 
der  Schrift  in  der  Schule. 

Die  (unter  62,  63)  erwähnten  Aufsätze  von  Berlin  und  Schu- 
bert enthalten  eine  Polemik,  über  welche  sich  nicht  wohl  ein  kurzer 
Bericht  erstatten  lässt. 

Ellinger  (64)  hat  sich  in  der  Strassburger  Naturforscherver- 
sammlung  über  die  optischen  Gesetze  für  Schrift  und  Schreiben  aus- 
gesprochen, nachdem  er  sich  schon  früher  mehrfach  mit  diesem  Gegen- 


506  Pathologie  und  Therapie  der  Angenkrankheiten. 

Stande  beschäftigt  hat  (s.  Ber.  f.  1870.  S.  240,  f.  1882.  S.  623).  FrQher 
verteidigte  E.  die  schräge  Schrift  in  schiefer  Mittellage  des  Heftes. 
Jetzt  scheint  er  seine  Ansicht  geändert  zu  haben  und  die  gerade 
Mittellage  zu  befürworten.  Als  Grund  hiefQr  dient  ihm  der  um- 
stand, dass  bei  dieser  Schrift  die  Augen  möglichst  wenig  aus  der 
Primärstellung  entfernt  zu  werden  brauchen.  Die  Zeilen  sollen  mit 
der  Grundlinie  der  Augen,  der  Schulterlinie,  dem  Tisch-  und  Heft- 
rande, die  Grundstriche  dem  vertikalen  Meridian  parallel  sein.  Bei 
schräger  Heftlage  trete,  meint  E.,  die  Incongruenz  der  beiden  Netz- 
hautbilder  in  störender  Weise  und  Wirkung  auf,  die  Kinder  leiden 
an  unbewusstem  Doppeltsehen,  Schwindel,  Kopfschmerz.  Es  erfolgt 
unwillkürlich  Kopfdrehung  mit  Drehung  der  Wirbelsäule.  Das  führt 
zur  Skoliose  und  Myopie. 

Die  deutsche  Zickzackschrift,  wie  er  sie  nennt,  will  Vf.  durch 
die  lateinische  Rundschrift  ersetzen.  Die  bogenförmigen  Striche  der 
letzteren  hält  er  für  leichter  auszuführen  als  die  geraden  Striche  der 
deutschen  Schrift  (Andere  werden  genau  das  Gegenteil  meinen)  und 
ausserdem  findet  er,  dass  zur  Ausführung  der  deutschen  Buchstaben 
viel  mehr  Tempi  erforderlich  sind.  (Wie  sehr  parteiisch  Verf.  dies 
ansieht,  geht  z.  B.  daraus  hervor,  dass  er  auf  das  lateinische  n  2  Tempi 
rechnet,  auf  das  deutsche  5.  Wenn  man  so  rechnet,  ist  es  freilich 
leicht  zu  behaupten,  dass  den  deutschen  Augen  das  dreifache  zuge- 
mutet wird  gegenüber  denen  der  lateinischen  Rassen,  und  dass  die 
vielen  Brillen  in  Deutschland  a  Conto  des  deutschen  Zickzack  zu 
setzen  sind.) 

Zehender  (65)  bespricht  eine  unter  dem  Namen  F i  e  1  i  tz'- 
sche  Lesemaschine  bezeichnete  Vorrichtung,  welche  beim  ersten  Lese- 
unterricht die  Fibeln  entbehrlich  machen  sollte.  An  einer  Wand- 
tafel werden  grosse  bewegliche  Buchstaben  in  beliebiger  Weise  zu- 
sammengestellt. Die  Kinder  sitzen  dabei  aufrecht  und  legen  den 
Rücken  an.  Auch  die  Anfangsgründe  des  Rechnens  können  so  ge- 
lehrt werden.  Gewiss  eine  sehr  nützliche  Einrichtung,  die  recht 
weite  Verbreitung  verdient. 

Randall  (68,  69)  untersuchte  die  Augen  von  90  Medicin- 
Studierenden  der  Universität  in  Philadelphia  auf  ihre  Refraktion, 
Sehschärfe,  Akkommodation,  ophthalmoskopischen  Befund,  Insoffi- 
cienz.  Die  Refraktion  wurde  funktionell  geprüft,  das  Resultat  darch 
den  Augenspiegel  kontroliert,  Mydriatica  nicht  angewendet.  Die  Re- 
sultate sind  in  einer  ausführlichen  Tabelle  verzeichnet.  Das  eigene 
Resum^  des  Verf.  lautet:  »Von  den  90  Studenten  schienen  8  (=  9'/o) 


Refraktion  der  kindlichen  Augen.  507 

emmetropisch,  alle  übrigen  waren  in  einem  oder  beiden  Äugen  ame- 
tropisch,  meistens  in  geringem  Grade.  Von  180  Augen  waren  32 
(=  18.8%)  als  emmetropisch  bezeichnet,  obgleich  einige  von  ihnen 
nur  mit  einem  Gonkavglase  normale  Sehschärfe  hatten,  und  vermin- 
derte Sehschärfe,  asthenopische  Beschwerden  und  intraokulare  Ver- 
änderungen fast  eben  so  häufig  unter  ihnen  vorkamen,  wie  unter  den 
ametropischen  Augen  (was  sich  zum  Teil  durch  Insufficienz  oder 
Ametropie  des  anderen  Auges  erkläre).  Myopie  in  einem  oder  beiden 
Meridianen  fand  sich  bei  11  Individuen,  bei  5  derselben  monokular. 
In  keinem  Falle  war  das  Aussehen  des  Augengrundes  normal,  alle 
zeigten  Chorioideal Veränderungen ,  welche  ärztliche  Behandlung  er- 
forderte« Astigmatismus  wurde  in  myopischen  Augen  gefunden, 
welche  unter  Mydriasis  untersucht  wurden,  und  bestand  wahrschein- 
lich auch  in  den  meisten  anderen.  Hyperopie  war  der  vorwiegende 
Refraktionszustand,  nämlich  71.6%  aller  untersuchten  Augen,  jedoch 
nur  in  26®/o  bei  der  Gläserprtifung  manifest.  Wenigstens  die  Hälfte 
von  diesen  liess  einen  merklichen  Grad  von  Astigmatismus  erkennen, 
während  ohne  Zweifel  eine  viel  grössere  Zahl  astigmatisch  war.i 

Die  Hyperopiegrade  überstiegen  nicht  2.0,  die  Myopiegrade  nicht 
5.0.  In  7  Augen  betrug  die  Myopie  nur  0.5,  in  4  1  bis  1.5,  in  6 
2.0  bis  5.0. 

unter  den  Anisometropen  war  die  höhere  Refraktion  ebenso 
oft  links-  wie  rechtsseitig. 

Insufficienz  der  Interni  kam  42mal  vor  (2®  bis  12^). 

Conus  war  in  116  Augen  notiert,  oft  nur  als  kleine  Sichel. 

Ger  mann  (74)  führte  ophthalmoskopische  Refraktionsbestim- 
mungen aus  an  den  atropinisierten  Augen  einer  Anzahl  Kinder  im 
ääuglingsalter  (aus  dem  Si  Petersburger  Findelhause)  und  im  Alter 
bis  zu  10  Jahren.  Bei  110  in  den  drei  ersten  Lebensmonaten  stehen- 
den Kindern  fand  sich  ausnahmslos  hyperopische  Refraktion,  die 
Grade  der  H  stiegen  bis  12.0,  der  Durchschnittsgrad  betrug  4.84. 
Bei  66  Kindern  im  Alter  von  1^  bis  10  Jahren,  die  noch  keinerlei 
Schulunterricht  genossen  hatten,  fand  sich  H  89%,  E  7%,  M  4%. 
Die  Durchschnittsrefraktion  für  den  ersten  Lebensmonat  betrug  5.B7, 
für  den  zweiten  3.30,  für  das  Alter  von  1^  bis  10  Jahren  1.72.  Die 
höchsten  Grade  von  H  kamen  in  den  ersten  Lebensmonaten  vor  und 
fehlten  insbesondere  nach  dem  19ten  Lebenstage.  G.  bestätigt  hie- 
mit  die  schon  sehr  früh  beginnende  allmähliche  Zunahme  der  Re- 
fraktion mit  fortschreitendem  Lebensalter. 

Nachdem  G»  lange  nach  einem  myopischen  Kinde  im  frühesten 


508  Pathologie  und  Therapie  der  Aogenlcraiikheiten. 

LebeDsalter  gesucht  und  unter  mehr  als  300  Kindern  keines  gefunden, 
fand  er  endlich  ein  solches  im  Alter  von  82  Tagen  mit  M  4.0.  Die 
Papille  hatte  yertikal-OTale  Form,  zeigte  deutliche  physiologische 
Exkavation  und  einen  temporalen  Pigmentsaum.  Einen  zweiten  Fall 
von  angeborener  Myopie  fand  6.  später  in  der  Familie  eines  Arztes 
mit  M.  12.0,  der  selbst  »bereits  auf  den  Armen  der  Amrae€  kurz- 
sichtig gewesen  sein  soll.  Von  4  Kindern  waren  3  hyperopisch,  eines, 
ein  4jäbriges  Mädchen,  das  bereits  im  Alter  von  2  Jahren  alle  Spiel- 
sachen nahe  an^s  Auge  nahm,  zeigte  M  7.0  und  8.0,  die  Augen  pro- 
minierend,  die  Papillen  vertikal-oval  mit  temporaler  Pigmentsichel 
und  deutlicher  physiologischer  Exkavation,  der  Augengrund  des  blinden 
Kindes  war  schwach  pigmentiert. 

G.  hatte  Gelegenheit  6  zu  früh  geborene  Kinder  am .  ersten 
Lebenstage  zu  untersuchen.  Alle  waren  hyperopisch,  der  Grad  der  H 
konnte  wegen  mangelhafter  Wirkung  des  Atropin  nur  bei  zweien 
bestimmt  werden  (>  6.0). 

Verf.  bestätigt  die  geringe  Wirkung  des  Atropin  auf  die  Pupille 
in  den  ersten  Lebenstagen,  ferner  die  schwache  Entwickelung  des 
Pigmentepithels,  die  blaugraue  Farbe  der  Papille  bei  selten  deut- 
licher physiologischer  Exkavation  an  den  Augen  Neugeborner. 

Dobrowolsky  (75)  bekämpft  die  Ansicht  Förster's  (s.  Ber. 
f.  1883  S.  593),  dass  bei  Myopie  eine  durch  überkorrigierende  Con- 
kavgläser  bedingte  Ueberanstrengung  der  Akkommodation  unschäd- 
lich sei  und  dass  diese  Gläser  sogar  durch  Entlastung  der  Konver- 
genz dem  Fortschreiten  der  Myopie  Einhalt  thun.  Förster's  Be- 
obachtungen, dass  solche  Gläser  noch  nach  vielen  Jahren  überkorri- 
gierend gefunden  wurden,  beweisen  nichts  über  die  in  seinen  Fällen 
früher  dagewesene  Refraktion,  da  nicht  Atropin  angewendet  wor- 
den war.  Es  können  leichte  Grade  von  Myopie  oder  sogar  Emme- 
tropie  oder  Hyperopie  vorhanden  und  durch  Akkommodations- 
krampf  verdeckt  gewesen  sein.  Der  letztere  kann  dann  mit  zuneh- 
menden Jahren  gewichen,  der  schliesslich  vorgefundene  Orad  von 
Myopie  könne  aber '  gegen  früher  eine  Steigerung  sein.  D.  wider- 
spricht auch  der  Ansicht  Förster's,  dass  der  Akkommodations- 
krampf  bei  Myopen  stets  eine  sekundäre  Erscheinung  sei,  abhängig 
von  der  zu  grossen  Konvergenzanstrengung.  Er  hat  f^lle  beobachtet, 
wo  kein  binokulares  Sehen  existierte  (z.  B.  alten  Strabismus  diver- 
gens)  und  dennoch  auf  dem  zum  Sehen  benutzten  Auge  Akkommo- 
dationskrampf  bestand  oder  die  Myopie  ohne  Akkommödationskrampf 
zunahm.     Die   dabei   bestehenden   hyperämischen  Erscheinungen   im 


Vorkommen  Yon  Myopie  m  Schulen.  509 

Augengrunde  gingen  unter  Atropingebrauch  zurück  und  die  Seh- 
schärfe besserte  sich.  Akkommodationsanstrengung  allein  ohne  Mit- 
wirkung der  Konvergenz  kann  also  sowohl  zu  Akkommodationskrampf 
als  zu  Myopie  führen.  Auch  in  staroperierten  Augen  hat  D.  wieder- 
holt die  Refraktion  abnehmen  sehen  unter  Ausbildung  atrophischer 
Veränderungen  an  der  Aussenseite  des  Sehnerven.  Da  hier  Akkom- 
modationseinfluss  ausgeschlossen  ist,  ist  die  Ursache  in  der  durch 
geringe  Sehweite  mit  der  verordneten  Staarbrille  verursachten  starken 
Konvergenz  zu  suchen. 

Wenn  nun  sowohl  die  Akkommodation  als  die  Konvergenz  für 
sich  allein,  und  um  so  mehr  beide  vereint,  zur  Entwickelung  von 
Myopie  führen  können,  so  schreibt  D.  jetzt  doch,  abweichend  von 
der  früher  von  ihm  vertretenen  Ansicht,  die  überwiegende  EloUe  der 
Konvergenzanstrengung  zu. 

Dobrowolsky  (75a)  horte  ganz  junge  Leute,  die  an  progres- 
siver Myopie  litten,  öfters  über  das  Sehen  farbiger  Ringe  klagen. 
Einigemal  war  Akkommodationskrampf  zugegen,  stets  aber  Reizer- 
scheinungen im  Augengrunde  und  subjektive  Reizsymptome.  Atropin 
und  Blutentziehungen  beseitigten  die  farbigen  Ringe,  wie  die  Reiz- 
erscheinungen für  längere  oder  kürzere  Zeit.  D.  ist  der  Meinung, 
dass  die  Erscheinung  der  farbigen  Ringe  in  diesen  Fällen,  wie  auch 
bei  Glaukom  auf  eine  Reizung  des  Sehnerven  oder  der  Netzhaut 
durch  Hyperämie  zu  beziehen  sei. 

Stilling  (76)  untersuchte  die  Schüler  verschiedener  Schulen 
in  Kassel  und  Strassburg  funktionell  und  ophthalmoskopisch  auf  ihre 
Refraktion.     Er  fand  im 

myopisehe   auf  beiden  Aogen 
mit  Sohttlern     Angen      myop.  Individaen 

1)  Lehrerinnenseminar  in  Strassburg 

2)  Lehrerseminar  in  Strassburg 

3)  Realgymnasium  in  Strassburg 

4)  Protest.  Gymnasium  in  Strassburg 

5)  Realgymnasium  zu  Kassel 

6)  Höhere  Töchterschule  zu  Kassel 

Bemerkenswert  ist  der  erhebliche  unterschied  zwischen  den 
Kasseler  und  Strassburger  Anstalten ,  den  viel  höheren  Zahlen  der 
ersteren  bei  modern  eingerichteten  Lokalen  mit  guter  Beleuchtung, 
den  niederen  Zahlen  der  letzteren  bei  älteren  Gebäuden  mit  unvoll- 
kommener Beleuchtung.  Stilling  ist  geneigt  Zufall  anzunehmen, 
da  die  Differenz  sich  nur  auf  die  niedrigsten  Myopiegrade  erstreckt, 


57 

5.3> 

5»/o 

77 

33.1  > 

27» 

312 

9.2» 

8  » 

740 

12.5  > 

8» 

592 

20.7» 

18» 

581 

17.4» 

17» 

510  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

während  die  höheren  Grade  über  3.5,  die  auf  Nahearbeit  zn  benehen 
seien,  in  sämmtlichen  Anstalten  in  nahezn  gleicher  Zahl  Torkommen, 
in  Strassburg  sogar  etwas  starker  vertreten  sind,  nämlich  in  5)  3*/o, 
in  6)  4%,  in  3)  4%,  in  4)  4.5%. 

(Schmidt-Bimpler  (77)  macht  hiean  die  Bemerkong,  die 
Differenz  erkläre  sich  durch  die  sehr  angleiche  Starke  der  onteren 
Klassen  der  beiden  Progymnasien.  Da  diese  in  Strassburg  viel  be- 
deutender ist  als  in  Kassel,  müssen  dort  die  Durchschnittszahlen  der 
Myopen  der  ganzen  Schule  viel  niedriger  sein.  Wenn  man  unter 
Fortlassung  der  Progymnasien  die  Augen  der  Gymnasiasten  zusammeD- 
rechnet,  findet  man  im  Kasseler  Bealgymnasium  22.8%,  im  Strass- 
burger  23.4%.) 

Dass  die  für  Myopie  von  ihm  gefundenen  Zahlen  überhaupt  viel 
geringer  sind  als  die  der  meisten  anderen  Untersucher,  erklärt  St 
dadurch,  dass  yon  den  letzteren  viele  Fälle  fälschlich  für  Myopie 
gehalten  worden  sind,  nämlich  1)  Fälle  von  H  und  E,  in  welchen 
die  Akkommodation  bei  der  Untersuchung  nicht  völlig  erschlafft  war, 

2)  Fälle  von  Astigmatismus,  in  denen  durch  sphärische  Konkavgläser 
oft  eine  höhere  Sehschärfe  erzielt  wird.  St.  fand  bei  genauem  Nach- 
forschen  viel  mehr  Astigmatiker  als  andere  Untersucher,    nämlieh: 

aoBserdem 
myopische  Aagen    mit  As  komplidert    mit  einüetchem  Ann 

in  4)  auf      180  33  21 

in  2)  »  40  10 

in  6)  »        102  34  33 

in  5)  >        227  40  26 

in  Prima  des  Gymna- 
siums in  Kassel  auf  18  17  1 
(Hier  sind  die  Fälle  von  hyperopischem  As  noch  nicht  mitgezählt.) 
Das  Steigen  der  Myopenzahl  mit  den  Klassen  ergiebt  sich  im 
allgemeinen  auch  aus  Stilling's  Zahlen.  Wichtiger  erscheint  St. 
das  Verhalten  der  graphischen  Kurven  für  die  einzelnen  Gruppen 
der  Myopie,  deren  er  ähnlich  wie  Tscherning  (s.  Bericht  f* 
1883.  S.  590)  3  annimmt:  1)  Die  niederen  Grade  bis  zu  2.0  wäh- 
rend der  Wachstumsperiode  auftretend,  nicht  fortschreitend,  da- 
her als  physiologische  Varietäten  zu  betrachten.  2)  Die  weiteren 
Grade  bis  zu  6.0,  ausnahmsweise  7.0  (nicht  jedoch  bis  zu  9.0,  wie 
Tscherning  annimmt),  entstanden  durch  die  »Anpassungc  an  die, 
wie  St.    sich  ausdrückt,   unnatürlichen  Verhältnisse   der  I^ahearbeit 

3)  Die  höheren   »excessivenc  Grade  über  7.0  in  jedem  Lebensalter, 


Vorkomiiien  von  Myopie  in  ßcholeii.  511 

auch  in  der  Jugend  vorkommend,  auch  in  niederen  Standen,  in  man- 
chen FäUen  Tielleicht  mit  Chlorose,  Anämie  zusammenhängt,  wegen 
der  öfteren  üblen  Ausgänge  yon  S  t.  als  deletare  Myopie  bezeichnet. 
Für  die  dritte  Gruppe  zeigen  die  Klassenkurven  ganz  unregelmässiges 
Verhalten,  ftir  die  beiden '  ersten  Gruppen  deutliches  Ansteigen,  bei 
Gruppe  1  mit  starken,  bei  Gruppe  2  mit  schwächeren  Schwankungen. 
Nur  für  Gruppe  2  will  Vf.  das  Steigen  der  Kurve  als  Ausdruck  der 
Wirkung  der  Nahearbeit  gelten  lassen,  für  die  Gruppe  1  der  nied- 
rigsten Myopiegrade  dagegen  unbegreiflicher  Weise  nicht,  hier  soll 
vielmehr  das  normale  Wachstum  des  Auges  die  Ursache  sein,  indem 
die  Augen  der  älteren  Schüler  längere  Axen  haben  als  die  der  jünge- 
ren (wobei  die  entsprechende  successive  Veränderung  der  Hornhaut 
unberücksichtigt  bleibt). 

Verf.  gelangt  zu  dem  Resultate,  dass  die  Bedeutung  der  Myopie 
in  socialem  Sinne  vielfach  überschätzt  wird.  Er  schliesst  sich  damit 
einer  in  den  letzten  Jahren  mehrfach  ausgesprochenen  Meinung  an,  z.  B. 
derjenigen  v.  HippeTs.  Myopie  geringen  Grades  sei  im  allgemeinen 
kein  Uebel ,  ob  die  durch  >Anpas8UDg>  der  Nahearbeit  entstandene 
Myopie  mittleren  Grades  ein  Uebel  sei,  darüber  lasse  sich  streiten, 
jedenfalls  sei  sie  ein  sehr  geringes,  keineswegs  geeignet,  grosse  Be- 
fürchtungen zu  erregen.  Nur  hochgradige  Myopie  sei  ein  schweres 
Uebel.  Ungünstiger  Beleuchtung  schreibt  Verf.  keinen  bedeutenden 
EinjBuss  auf  die  Ausbildung  der  Myopie  zu,  da  er  in  neuen  Schul- 
palästen mehr  Myopen  gefunden  habe  als  in  alten  Schulgebäuden. 

Schmidt-Bimpler  (77,  78)  untersuchte  nach  einem  vom 
preussischen  Kultusministerium  aufgestellten  Schema  die  Schüler  von 
6  Schulen  auf  Refraktion,  Sehschärfe  etc.  Diese  Schulen  sind  L 
Gymnasium  zu  Frankfurt  a/M.  mit  2  Abteilungen:  a.  Ostergymna- 
sium,  b.  Miobaelisgymnasium,  II.  Gymnasium  in  Fulda,  III.  Gym- 
nasium in  Montabaur,  IV.  Realgymnasium  in  Wiesbaden,  V.  Real- 
progymnasium in  Limburg,  VI.  Realprogymnasium  in  Heidenheim. 

Eine  Voruntersuchung  durch  die  Lehrer  der  Mathematik  son- 
derte die  Schüler  aus,  welche  auf  6  Meter  Abstand  auf  jedem  Auge 
einzeln  ohne  Korrektion  volle  Sehschärfe  zeigten.  Alle  übrigen 
wurden  vom  Verf.  untersucht  sowohl  funktionell  als  ophthalmosko- 
pisch; die  Refraktion  wurde  objektiv  nach  des  Verf.'s  Methode  im 
umgekehrten  Bilde  bestimmt.  Ametropie  unter  1.0  wurde  der  Emme- 
tropie  zugerechnet.  Nur  manifeste  Hyperopie  wurde  berücksichtigt. 
Asiigmatiker  wurden  je  nach  der  Art  ihres  As  den  Myopen  oder 
Hyperopen  zugerechnet. 


la 

314 

Ib 

286 

11 

242 

TU 

241 

IV 

382 

V 

156 

VI 

114 

65.2 

32.8 

64.6 

32.8 

62 

36 

65.5 

32 

71.1 

26.7 

69.8 

26.2 

74.5 

21.9 

512  Pathologie  und  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

Es  fanden  sich  in: 

SchQlerzahl  Hyperopen  (Am)  Emmeiropen    Myopen 

1.9 

2.4 

1 

2.5 

2 

5 

3.5 

Tabellen  und  Kuryenzeichnungen  zeigen  aufs  dentlichBte  die  Zu- 
nahme der  Myopenzahl  und  der  Myopiegrade  mit  den  Klassen  und 
besonders  mit  den  Schuljahren.  Die  Behauptung,  dass  Myopie  nach 
dem  15.  und  16.  Lebensjahre  nicht  mehr  entstehe,  bestätigt  sich 
nicht.  Verf.  zieht  den  Schluss,  man  solle  dahin  streben,  dass  der 
Schüler  in  verhältnismässig  kurzer  Zeit  die  Schule  absolviere.  (Das 
liesse  sich  allenfalls  hören,  wenn  nach  Absolvierung  der  Schule  die 
Augen  in  Ruhestand  versetzt  würden;  das  ist  doch  aber  nur  für 
einen  kleinen  Teil  der  abgehenden  Schüler  der  Fall.  Gerade  im 
Gegenteil,  meint  Referent,  lieber  die  Zeit  für  das  nämliche  Pensum 
um  1  bis  2  Jahre  verlängern,  und  die  täglich  zwischen  den  Lektio- 
nen gewonnene  Zeit  im  Freien  zubringen  bei  Leibesübungen,  und 
namentlich  die  frühesten  Schuljahre  entlasten.) 

Die  mittleren  Myopiegrade  3.0  bis  6.0  zeigen  in  den  Gymnasien 
einen  hohem  Procentsatz  als  die  Realgymnasien  und  Realprogym- 
nasien. 

Besonders  genau  geht  Vf.  auf  die  höchsten  Grade  der  Myopie, 
über  6.0,  ein.  unter  41  Myopen  dieser  Art  ist  f&r  23  direkte  Ver- 
erbung oder  angeborne  Anomalie  anzunehmen,  die  auch  ohne  die 
Einflüsse  der  Schule  zu  hochgradiger  Kurzsichtigkeit  geführt  haben 
würde;  bei  weiteren  5  ist  diese  Annahme  wenigstens  nicht  unwahr- 
scheinlich. Hingegen  ist  bei  13  der  Einfluss  der  Schule  unverkenn- 
bar, bei  fehlender  Erblichkeit.  Sehr  auffallend  ist  bei  dieser  Myopie 
die  Häufigkeit  des  Akkommodationskrampfs ,  dessen  Betrag  bei  den 
bezeichneten  Myopiegraden  mitgerechnet  zu  sein  scheint. 

Die  Angabe  Tscherning's,  dass  die  höchsten  Myopiegrade 
von  der  Nahearbeit  unabhängig  sind  und  dass  sie  allein  die  gefahr- 
lichen, zu  Komplikationen  führenden  sind,  giebt  Verf.  nicht  zu.  Auch 
die  Arbeitsmyopie  kann  hohe  Grade  erreichen  und  zu  schlimmen 
Ausgängen  führen,  allerdings  nur  in  einem  kleinen  Procentsatz. 
Der   nachteilige   Einfluss    der  Myopie,    besonders   der    höheren 


£]iifli]88  der  Bbrblicbkeit  auf  Entstehung  der  Myopie.  513 

Myopiegrade  auf  die  Sehschärfe  geht  aus  folgender  auf  3420  Schüler- 
angen  sich  beziehenden  Tabelle  hervor. 


s>i 

S>i 

S<i 

K 

89  "/o 

9.1% 

1.8«/o 

M  1-3 

60.3» 

35.0» 

4.6» 

M  3—6 

41     > 

50.2» 

8.6» 

M  >  6 

16.2» 

65     » 

18.7» 

H  <  3 

44.4» 

31.4» 

23.0» 

H  >  3 

12.5» 

37.5» 

50.0» 

As 

1.2» 

51.5» 

47.1» 

Von  den  Angen  mit  M  1 — 3  hatten  55.3%  Coni,  von  den  Augen 
mit  M  3—6  73.4%,  von  den  Ai^en  mit  M  >  6  73.9%. 

Bei  den  Coni  nach  unten  fand  sich  meistens  erhebliche  Herab- 
setzung der  Sehschärfe. 

Von  1710  Schülern  waren  302  Anisometropen,  bei  177  war  das 
rechte  Auge  das  stärker  brechende,  bei  125  das  linke.  487  Schüler 
hatten  ungleiche  Sehschärfe  beider  Augen ,  285  mal  war  das  rechte 
besser,  2?9mal  das  linke. 

Akkommodationskrarapf  fand  sich  unter  330  Myopen  44  mal 
doppelseitig,  51  mal  einseitig,  ungünstige  Beleuchtungsverhältnisse 
schienen  das  Auftreten  des  Krampfs  zu  begünstigen. 

Erblichkeit  fand  sich  bei  M  1—3  in  53.8  % ,  bei  M  3-6  in 
57.5%,  bei  M  6—8  in  62.1%,  bei  M  >  8  in  88.2%,  also  bei  den 
hohem  Mgraden  starkes  Hervortreten  der  Erblichkeit.  Das  Gym- 
nasium von  Montabaur  zeichnete  sich  vor  den  andern  Gymnasien  mit 
48.7  bis  75.7%  durch  den  kleinen  Procentsatz  von  Erblichkeit  aus, 
nämlich  nur  26%.  Das  erklärt  sich  aus  dem  Schüler-Material.  In 
Montabaur  entstammen  eine  grosse  Anzahl  der  Schüler  niederen  Ge- 
sellschaftsklassen, in  denen  die  Myopie  selten  ist.  (und  doch  ebenso 
viel  Procent  Myopen,  was  wohl  auffordert,  den  Einfluss  der  sog.  Erb- 
lichkeit nicht  zu  hoch  zu  taxieren.  Ref.)  Der  Umstand,  dass  im 
Frankfurter  Gymnasium  trotz  75  resp.  67  %  Erblichkeit  kein  ab- 
normes Anschwellen  der  Myopenzahl  stattfindet,  lässt  vermuten,  dass 
durch  gute  Einrichtungen  die  erbliche  Disposition  ausgeglichen  wird. 
Damit  eröffnet  sich  die  Aussicht,  dass  die  Progression  der  Myopie 
f&r  die  künftige  Generation  durch  hygienische  und  pädagogische 
Massregeln  vermieden  werden  könne. 

Rotgrünblindheit  fand  sich  in  1.8%  der  darauf  untersuchten 
Schüler. 

JahXMbmloht  1  OphthUmologle.  XVI.  1886.  33 


514  Pathologie  and  Thempie  der  Aogenkrankheiteii. 

Die  Beleuchtung  der  Schnlziinmer  wurde  nur  zu  einem  sehr 
kleinen  Teile  genügend  befunden,  auch  die  Subsellien  entspradien 
in  der  Mehrzahl  nicht  den  Anforderungen. 

Im  Änschluss  anSchmidt-Rimpler's  Vortrag  legt  Seggel 
eine  Tabelle  vor,  welche  die  Resultate  yon  Untersuchungen  enthält, 
welche  er  an  570  Schülern  eines  Internats  mit  5  Latein-  und  4  Gym- 
nasialklassen  gemacht,  und  5  Jahre  nach  einander  wiederholt  hat 
47  ^/o  sammtlicher  Augen  waren  myopisch,  41,4  %  mit  AosschlusB 
der  niedrigsten  Myopiegrade  unter  1.  0.  Die  Zahl  der  Myopen  nimmt 
mit  der  Schulklasse  zu,  22.  9,  24.  3,  33.  7,  46,  60,  68.  8,  65.  4,  64, 
61.  5  ®/o.  Der  Durchschnittsgrad  der  Myopie  nimmt  mit  grosser 
Regelmässigkeit  zu  L  5,  1.  5,  2.  25,  2.  15,  2.  45,  2.  6,  3.  0,  3.  18, 
3.  35.  (1  Auge  mit  M.  20.  0  in  einer  mittleren  Klasse  blieb  un- 
berechnet.) Im  10.  und  11.  Lebensjahre  ändert  sich  die  Myopen- 
zahl  nur  wenig,  vom  12.  dagegen  (Quarta)  erfolgt  rasche  Zunahme. 
Nur  die  Myopie  nach  dem  11.  Jahre  betrachtet  S.  als  im  strengen 
Sinne  erworben,  die  jüngeren  Schüler  mit  Myopie  haben  die  Myopie 
bez.  die  Disposition  dazu  ererbt.  Nach  vollendetem  15.  Lebenqahre 
wurde  kein  Schüler  mehr  myopisch,  der  bis  dahin  emmetropisch  ge- 
blieben war. 

S.  ist  der  Meinung,  dass  die  Zahl  der  Myopen  im  Grossen  und 
Ganzen  in  der  Zunahme  begriffen  sei ;  dafür  sprechen  namentlich 
seine  Untersuchungen  beim  Militär.  Hier  fand  er  nicht  nur  bei 
jungen  Leuten ,  die  Mittelschulen  besucht  hatten ,  sondern  auch  bei 
Landleuten  in  den  letzten  Jahren  häufiger  Myopie  als  früher. 

Rekruten:  davon  kurzsichtig: 

überhaupt :  Landleute : 

150  =  30  «/o  37  -    7.  4  % 

47  =  36.  4  >       11=    8.  5<>/o 
55  =  4.1  7  >       19  =  14.  4  Vo. 

Unter  den  Einjährig-Freiwilligen  hat  S.  58  %  Kurzsichtige  ge- 
funden, unter  denen  die  wegen  hochgradiger  Myopie  von  vorne 
herein  untauglich  Befundenen  nicht  einmal  inbegriffen  sind. 

An  diese  Erfahrungen  knüpft  S.  die  Mahnung  mit  dem  ab- 
sprechenden Urteil  über  die  Zunahme  der  Myopie  vorsichtig  zu  sein. 
Er  hält  öfter  wiederholte  Untersuchungen  an  demselben  Individuum 
während  einer  längereu  Reihe  von  Jahren  zur  Entscheidung  der  noch 
zweifelhaften  Fragen  für  erforderlich. 

Mauz  warnt  gleichfalls  vor  Unterschätzung  der  Nachteile  der 
um  sich  greifenden  Myopie,  während  v.  Hippel  von  dem  gleichen 


1878  bis  82 

500 

1883  bis  84 

129 

1884  bis  85 

132 

EinfloBS  der  Convergenc  aaf  Entetehang  der  Myopie.  515 

Standpunkte,    den    er  im  vorigen  Jahre  (Ber.  s.  1884  S.  666)  ver- 
treten hat,  Uebertreibungen  entgegentritt. 

Deber  S  i  m  i  's  (80)  Ergebnis  der  üntersnchnng  yon  Schulkinder- 
augen  in  Italien  s.  oben  S.  142. 

Ulrich  (81)  hatte  im  J.  1881  mit  A.  Hoff  mann  eine 
statistische  Untersuchung  an  Schülern  des  Strassburger  Lyceums  aus- 
geführt, deren  Resultate  in  einer  Dissertation  des  letzteren  wieder- 
gegeben sind  (s.  Ber.  f.  1884  S.  654).  Besonders  die  Kraftverhältnisse 
der  Adduktoren  und  Abduktoren  hatte  Hoffmann  festzustellen 
gesucht,  aber  für  die  Frage,  ob  ein  Einfluss  der  Konvei^enz  auf  die 
Entwickelung  der  Myopie  stattfinde,  hatte  er  keine  entscheidende  Be- 
antwortung gefunden.  Ulrich  hat  die  Arbeit  in  gleichem  Sinne  fort- 
gesetzt und  nach  Ablauf  von  3  Jahren  eine  Kontroiuntersuchung 
an  einem  Teile  der  früher  untersuchten  Schüler  unternommen.  Es 
sollten  die  inzwischen  in  den  Augen  eingetretenen  Veränderungen 
festgestellt,  insbesondere  bezüglich  der  Muskeluntersuchung  ein 
sichereres  Resultat  gewonnen  werden.  In  letzterer  Beziehung  be- 
durften die  UntersuchuDgsmethoden  der  Vervollkommnung.  Die  Er- 
mittelung der  Gleichgewichtslage  wurde  als  zu  unsicher  unterlassen 
und  zur  Ermittelung  der  Maximaladduktion  nicht  das  überwundene 
Grenzprisma  verwendet,  sondern  der  Eonvergenznahepunkt  durch 
Annäherung  eines  Fixationsobjektes  bestimmt.  War  die  Konvergenz- 
leistung sehr  bedeutend,  so  wurde  ein  adducierendes  Prisma  von 
12^  bis  20®  vor  jedes  Auge  gehalten  und  dadurch  die  Messung  des 
sonst  zu  niedrigen  Wertes  erleichtert.  Das  Abduktionsmaximum 
wurde,  wie  früher,  durch  das  abducierende  Grenzprisma  bestimmt. 

Von  den  273  der  Eontrol-Untersuchung  unterworfenen  Augen 
zeigten  120  (=  44  */o)  Zunahme  der  Refraktion,  und  zwar  betrug 
diese: 

hyperop.    emmetr.    myop. 
1.0ml  bei  52  Augen  und  zwar: 

1.0  bis  1.5         bei  31       »        »       » 
1.5  bis  2  bei  22       »         >       » 

2.0  oder  mehr  bei  15       »         »        » 

Von  den  120  Augen  mit  Refraktionszunahme  war  die  Mehrzahl 
myopisch,  nämlich  59%,  30%  emmetropisch,  11%  hyperopisch. 

Die  Adduktion  und  Abduktion,  in  Winkelgraden  ausgedrückt, 
und  das  Verhältnis  beider  gestaltete  sich  im  Durchschnitt  folgender- 
maassen : 

38* 


5 

22 

25 

4 

6 

21 

2 

4 

16 

2 

4 

9 

516  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

VerhaltiiiB: 
Abduktion:  Addttktion:  Add.:Abd. 
Augen  mit  Refraktionszunahme        2.27^  28.5^  12.6 

Augen  ohne  >  2.07«  29.3»  14.1 

also  schwächere  Adduktion  bei  den  Angen  mit  Befraktionsznnabme. 
Es  zeigte  sich  ferner,  dass  der  üebergang  yon  £  in  M  meistens 
schon  früh  erfolgte,  etwa  im  12.  Lebensjahre  beginnend,  dass  here- 
ditäre Disposition  dabei  eine  bedeutende  Rolle  spielt,  and  dass 
stationäre  Emmetropen  günstigere  Konvergenzyerhältnisse  zeigten, 
als  die  myopisch  gewordenen.  Da  die  myopisch  gewordenen  Em- 
metropen schon  bei  der  ersten  Prüfung  grössere  Werte  der  Durch- 
schnittsabduktion  gezeigt  hatten,  glaubt  Verf.  die  Konvergenzer- 
schwerung  als  Ursache  des  Myopischwerdens  betrachten  zu  dürfen. 

Auch  Seely  (82)  spricht  sich  dafür  aus,  dass  die  Konvergenz 
bei  der  Entstehung  der  Myopie  die  Hauptrolle  spielt,  dass  Kon- 
yergenzschwäche  zu  Akkomodationskrampf  führt.  S.  bestreitet,  dass 
es  ohne  binoculares  Sehen  keine  Eonvergenzanstrengung  gebe  und  will 
dies  durch  folgenden  Fall  beweisen.  Eine  junge  Dame  hatte  Strabis- 
mus divergens  in  Folge  yon  Cornealtrübung ,  das  andere  Auge  war 
hyperopisch.  Sie  konnte  nicht  dahin  gebracht  werden,  ohne  Er- 
müdungsgefühl zu  arbeiten,  dies  gelang  erst  als  die  Bomhauttrübung 
tätowiert  und  der  Rectus  internus  vorgelagert  war.  >Von  binocularem 
Sehen  war  keine  Rede,  dennoch  machte  Pat.  beständig  ermüdende 
Anstrengungen  zur  Konvergenz.« 

In  vielen  fallen  lässt  sich  die  Wiederkehr  von  Akkommodations- 
krampf  nicht  ohne  prismatische  Gläser  verhindern.  Einen  Fall 
berichtet  S.,  in  welchem  die  Myopie  progressiv  blieb,  bis  durch 
Prisma  mit  der  Basis  nach  unten  es  möglich  gemacht  wurde,  den 
Kopf  gerade  zu  halten. 

Abadie  (83)  hat  schon  früher  (s.  Ber.  f.  1880  S.  456)  die 
partielle  Tenotomie  der  Recti  externi  zur  Beseitigung  der  muskulären 
Asthenopie  und  zur  Inhibierung  der  progressiven  Myopie  empfohlen. 
Er  kommt  jetzt  in  der  französischen  ophthalmol.  Gesellschaft  nach 
weiterer  klinischen  Erfahrung  darauf  zurück,  bestätigt  seine  früheren 
Angaben  und  fügt  hinzu,  dass  auch  die  gewöhnlichen  Komplikationen 
der  progressiven  Myopie,  die  entzündlichen,  ektatischen  und  atro- 
phischen Processe  in  der  hinteren  Bulbuswand,  besonders  am  hinteren 
Pole,  günstig  durch  die  partielle  Tenotomie  der  Externi  beeinflussl 
werden.  Bisweilen  wird  dadurch  die  Sehschärfe  gebessert,  der  Grad 
der    Myopie   um   1.0  bis  2.0    herabgesetzt.     Als   Grund    für   diesen 


»GireiilatoriBche  Theoriec  der  Myopie.  517 

Nützen  der  Tenotomie  betrachtet  A.  die  Beseitigung  oder  Ver- 
minderung des  schädlichen  Einflusses  der  Konvergenz ,  auf  welchen 
er  die  Entwickelung  der  Myopie  zurückzuführen  sucht. 

An  den  Vortrag  schliesst  sich  eine  längere  Diskussion.  Javal 
vertritt  die  Ansicht,  dass  die  Myopie  von  der  Akkommodation  her- 
rühre. Die  Herabsetzung  des  Myopiegrades  durch  Tenotomie  des 
Ezternus  sei  wohl  nur  scheinbar. 

Dransart,  welcher  die  Myopie  durch  Cirkulationsstorung 
erklärt  und  durch  Iridektomie  und  Sklerotomie  zu  heilen  sucht  (s.  Ber. 
f.  1884  S.  665)  erklärt  die  Wirkung  der  Tenotomie  dadurch,  dass 
die  durch  die  Operation  gemachte  Wunde  eine  leichtere  Filtration 
bewirkende  Narbe  macht. 

Chibret  erkennt  sowohl  die  Akkommodation  als  die  Kon- 
vergenz als  Ursachen  der  Myopie  an;  der  Akkommodationskrampf 
geht  dem  der  Konvergenz  voran.  Er  behandelt  die  progressive 
Myopie  mit  Atropin,  Ruhe,  Abrücken  des  Nahepunktes  auf  30  cm 
durch  Ck)ncavgläser  mit  Benutzung  einer  Stütze,  um  zu  grosse  An- 
näherung der  Arbeit  zu  verhindern. 

Suarez  will.  Knapp  folgend,  Concavgläser  nur  nach  Atro- 
pinanwendung  verordnen.  Nach  ihm  fQhrt  die  Konvergenzanstrengung 
zum  Akkommodationskrampf.  Die  Tenotomie  setzt  die.  Myopie  herab 
durch  Herabsetzung  der  Thätigkeit  der  Interni. 

Dor's  Ansicht  steht,  wie  er  sagt,  in  der  Mitte.  Durch  Kor- 
rektion der  Myopie  im  Beginn  bei  jungen  Leuten  kann  dynamische 
Divergenz  wahrscheinlich  verhindert  werden;  ist  letztere  einmal  vor- 
handen, so  ist  diese  Behandlung  unwirksam. 

Dransart's  (83)  »cirkulatorische  Theorie  der  Myopiec  besteht 
in  dem  nicht  gerade  neuen  Gedanken,  dass  eine  gewisse  Analogie 
zwischen  Myopie  und  Glaukom  besteht.  Der  »myopische  Processc 
besteht  nach  ihm  in  Vermehrung  der  intraoculären  Flüssigkeiten 
und  Ausdehuung  der  Membranen,  verursacht  durch  Cirkulationsstorung 
mit  vermehrter  Absonderung  und  ungenügender  Abfuhr  der  Flüssig- 
keiten. Myopie  entsteht,  wenn  die  Bulbuswand  nachgiebt,  Glaukom, 
wenn  sie  nicht  nachgiebt  (vergl.  Ber.  f.  1884  S.  666).  Bei  progressiver 
Myopie  ist  »also«  die  gleiche  Therapie  indiciert,  wie  bei  Glaukom. 
Darch  Sklerotomie  oder  Iridektomie  geschieht  der  Progressivität  Ein* 
halt.  Dr.  hat  bis  jetzt  20  F^lle  so  operiert,  die  Mehrzahl  durch  Skle- 
rotomie, und  in  allen  Fällen,  ausser  einem,  hat  er  erhebliche  Besser- 
ung der  Sehfnnktionen  erzielt.  Von  Inhibierung  des  Fortschritts  der 
Myopie  kann  noch  wenig  die  Rede  sein,  da  die  Beobachtungen  wohl 


518  Pathologie  und  Therapie  der  AugenkranUieiteii. 

grSestenteils  weniger  als  ein  Jahr  alt  sind.  Einzelne  Beobachtungen 
werden  höchst  angenfigend  mitgeteilt,  daninter  zwei  merkwürdige 
Falle,  wo  bereits  vollständig  erblindete  Augen  wieder  sehend  wurden.  (!) 

Als  Indikationen  f&r  die  operative  Behandlung  stellt  Vf.  auf  : 
wenn  die  Sehschärfe  \  oder  weniger  betragt,  wenn  die  Myopie  fort- 
schreitet, und  die  übliche  Behandlung  mit  Ruhe,  Atropin,  Brillen  etc. 
fruchtlos  war.  Die  früher  angegebene  Indikation,  die  Abwesenheit 
der  parapapillären  Sichel,  wird  nicht  mehr  erwähnt.  Die  Iridektomie 
soll  besonderen  Wert  haben  als  Prophylacticum  gegen  Netzhant- 
ablösung,  wie  auch  als  Heilmittel  derselben. 

L.  Weiss  (84  bis  86)  teilt  in  aasführlicher  Weise  seine  Be- 
obachtungen mit  über  den  früher  (s.  Bericht  f.  1878  S.  393)  von 
ihm  entdeckten  an  der  Innenseite  der  Papille  sichtbaren  Reflexbogen- 
streif  and  seine  Beziehung  zur  beginnenden  Kurzsichtigkeit.  Be- 
züglich der  Beschreibung  der  Erscheinung  kann  auf  das  Referat  von 
1879  verwiesen  werden  und  Referent  kann,  da  seines  Wissens  in 
der  Literatur  diese  wichtige  Entdeckung  noch  sehr  wenig  berück- 
sichtigt worden  ist,  hinzufügen,  dass  er  seit  jener  ersten  Mitteilung 
oft  Gelegenheit  gehabt  hat,  die  Beobachtungen  W.'s  zu  bestätigen. 

Im  umgekehrten  Bilde  ist. der  Reflexbogenstreif  schwieriger  als 
im  aufrechten  Bilde  und  nur  in  ausgeprägten  Fällen  sichtbar.  Weiss 
hebt  hervor,  dass  auch  bei  der  Untersuchung  im  aufrechten  Bilde 
die  Erscheinung  leicht  übersehen  werden  kann,  weil  nur  eine  be- 
stimmte Einstellung  auf  eine  vor  der  Retina  im  Glaskörper  befindliche 
Ebene  den  Reflex-Streifen,  manchmal  nur  in  ganz  beschränkter  Aus- 
dehnung, scharf  erscheinen  lässt.  Die  Differenz  zwischen  dem  Glase, 
welches  zum  Scharfsehen  der  Details  des  Augengrundes  erforderlich 
ist  und  dem  Glase,  mit  welchem  man  den  Reflexbogen  am  deutlichsten 
sieht,  beträgt  gewöhnlich  1.0  bis  3.0  und  darüber.  Mit  zunehmendem 
Grade  der  Myopie  wächst  diese  Differenz  und  gleichzeitig  der  Ab- 
stand des  Reflexbogens  von  der  Papille,  der  übrigens  nicht  konstant 
ist,  sondern  mit  Verschiebungen  der  Blickrichtung  und  Drehung  des 
Spiegels  sich  ändert.  Abbildungen  erläutern  die  Lage,  Form  und 
Ausdehnung  des  Streifens  in  verschiedenen  Fällend 

Der  Reflexbogen  kommt  nicht  blos  in  myopischen,  sondern  auch 
in  emmetropischen  und  hyperopischen  Augen  vor,  und  zwar  in  den 
Jugendjahren  und  unter  Umständen,  welche  darauf  hinweisen,  dass 
eine  Zunahme  der  Refraktion  unter  Ectasierung  des  hinteren  Bulbus- 
abschnittes  sich  vollzieht  oder  vollzogen  hat.  Demzufolge  finden 
sich   auch  sehr   häufig   daneben  an  der  Papille  die  für  den  Deber- 


Reflexbogenstreif  am  Naaalrande  der  Papille.  519 

gang  in  Myopie  charakteristischen  Veränderungen.  Verf.  bespricht 
diese  Yeranderangen  sowohl  in  Hinsicht  anf  das  ophthalmoskopische 
Bild  als  anf  die  anatomischen  Vorgänge,  deren  Verständnis  durch 
seine  anatomischen  Arbeiten  bekanntlich  in  hohem  Grade  gefördert 
worden  ist  (s.  Ber.  f.  1882  S.  536  u.  f.  1884  8.  668),  die  Verschiebung 
des  Sehnervenkopfes  in  der  Richtung  gegen  die  Macula  lutea  hin, 
die  Retraktion  der  Gborioidea  und  Herausziehung  der  Fasern  der 
Lamina  cribrosa  am  temporalen  Rande,  die  Herüberziehung  der 
Retina  und  Ghorioidea  über  die  Sehnervenscheibe  am  nasalen  Rande 
der  Papille.  W.  giebt  ein  Resum^  seiner  anatomischen  Unter- 
suchungen sowohl  an  schwach  als  stark  kurzsichtigen  Augen 
über  diese  für  die  SehnerrenTcrlängerung  charakteristischen  Ver- 
änderungen. 

Um  über  die  Häufigkeit  des  Vorkommens  des  parapillären  Reflez- 
bogenstreifs  und  das  Verhältnis  zu  den  Verschiebungen  an  der  Papille 
ein  Urteil  zu  gewinnen,  untersuchte  Weiss  die  Schüler  des  Mann- 
heimer Gymnasiums  und  der  dazu  gehörigen  Vorbereitungsklassen. 
Im  Granzen  waren  es  1094  Augen,  auf  welche  sich  die  Untersuchung 
erstreckte.  Zunächst  wurde  in  üblicher  Weise  die  Refraktion  funktionell 
und  opthalmoskopisch  bestimmt.     Es  ergab  sich: 

H.  E.  M. 

durch  funktionelle  Prüfung  16.8        53.4        29.8 

durch  ophthalmoskopische  Prüfung  40.7  32.6  26.7 
Tabellen  und  Eunrentafeln  geben  genau  die  Ergebnisse  nach 
den  Klassen.  Die  Zahl  der  Myopen,  ophthalmoskopisch  bestimmt, 
steigt  von  0,  6.8,  8.3%  in  den  Vorbereitungsklassen  bis  auf  50, 
47.4,  68.4,  50  Vo  in  den  obersten  Klassen ,  während  die  Zahl  der 
Hyperopen  von  62.1,  70.5,  59.2  ^/o  in  den  Vorbereitungsklassen  bis 
15.1,  28.2,  15.8,  23.3%  in  den  obersten  Klassen  fällt.  Die  Durch- 
schnittsrefraktion stieg  stetig  Ton  Klasse  zu  Klasse,  yon  H.  0.61  in 
Sexta  bis  M.  1.25  in  Prima.  Für  die  frühesten  Kinderjahre  ergänzt 
Weiss  diese  Reihe  durch  die  im  vorigen  Jahre  (S.  658)  erahnten 
Untersuchungen  Horstmann's,  der  eine  allmähliche  Abnahme  des 
Hyperopiegrades  in  den  ersten  Lebensjahren  feststellte,  und  kon- 
struierte so  für  die  Jahre  von  der  Geburt  bis  zur  Prima  des  Gym- 
nasiums eine  Kurve,  welche  in  ziemlich  regelmässigem  Aufsteigen 
von  H.  0.4  bis  M.  1.25  gelangt. 

Verglichen  mit  H.  C  o  h  n  's  Durchschnittskurve  für  24  höhere 
Schulen  erwiesen  sich  die  Ergebnisse  bezüglich  der  Myopie  für  das 
Mannheimer  Gymnasium  etwas  günstiger,  insbesondere  auch  erheblich 


520  Pathologie  und  Therapie  der  AnganknuikheiteD. 

günstiger  als  am  Heidelberger  Gymnasium,  an  dessen  Untersuchung 
Verf.  früher  selbst  beteiligt  war.  Den  Grund  für  Letzteres  erblickt 
W.  darin ,  dass  in  der  Handels-  und  Fabrikstadt  Mannheim  die 
Erblichkeitsverhältnisse  für  Myopie  günstiger  liegen  als  in  der 
Beamten-  und  Gelehrtenreichen  Stadt  Heidelberg. 

Die  grosse  Zahl  jüdischer  Schüler  in  Mannheim  veranlasste  W. 
eine  besondere  Zusammenstellung  derselben  für  die  jüngsten  Alters- 
klassen zu  machen  im  Hinblick  auf  die  Angaben  Nicati^s,  dass  in 
den  Primärschulen  von  Marseille  die  Myopie  unter  den  jüdischen 
Schülern  erheblich  häufiger  sei  als  unter  den  übrigen  (s.  Ber. 
f.  1879.  S.  397).  Dieser  Angabe  soll  nach  W.  die  Annahme  »der 
meisten  Augenärztec  gegenüberstehen,  dass  unter  den  Juden  im  all- 
gemeinen mehr  Hyperopen  gefanden  werden  als  unter  der  übrigen 
Bevölkerung.  Beides  bestätigte  sich  für  die  Schüler  der  Mannheimer 
Vorbereitungs-Klassen  nicht.  Es  ergaben  sich  f&r  die  jüdischen 
Schüler  nahezu  die  gleichen  Yerhältniszahlen,  wie  für  die  gesammte 
Schülerzahl. 

Besonderen  Wert  gewinnt  nun  diese  Schulstatistik  durch  die 
Einführung  jenes  neuen  wichtigen  vom  Verf.  zuerst  berücksichtigten 
Elementes,  durch  die  Registrierung  des  Vorkommens  des  Reflex- 
bogenstreifes  auf  der  Nasalseite  des  Sehnerveneintritts.  Derselbe 
wurde  gesehen  in  415  Augen  von  1094,  d.  h.  in  38  ®/o.  Ausführliche 
Tabellen  geben  die  Resultate  für  alle  Klassen  und  alle  Refraktions- 
zustände  an,  sowie  für  das  Zusammenvorkommen  mit  ophthalmo- 
skopischen Veränderungen  an  der  Papille.  Nur  einige  der  wichtig- 
sten Zahlen  können  hier  wiedergegeben  werden.  In  der  untersten 
Vorbereitungsklasse  findet  sich  die  niedrigste  Procentzahl,  21.6, 
schon  in  der  2.  und  3.  Vorbereitungsklasse  steigen  die  Zahlen  über 
das  Mittel,  40.9,  44.4,  und  in  den  Gymnasialklassen  schwankt 
sie  in  regelloser  Weise,  nämlich  von  Sexta  bis  Prima  3L5,  30.7, 
50,  40.5,  36,  35.9,  55.3,  43.3.  Die  höchste  Zahl  50  <>/o  gehört  der 
Quarta. 

unter  allen  Hyperopen  zeigten  den  Reflexbogen    20.6  Vo 
»         »      Emmetropen     »  »  »  32.6  % 

>         »      Myopen  i  »  »  69.4  ®/o 

unter  den  Fällen,  in  denen  der  Reflexbogen  sichtbar  war,  fanden 
sich  in  86.3  ®/o  anderweitige  ophthalmoskopisch  sichtbare  Verän- 
derungen an  der  Papille ,  in  13.7  Vo  fehlten  solche.  In  dieser  letz- 
teren Gruppe  von  Fällen  ist  der  Reflexbogen  von  besonderer  Wich- 
tigkeit   als   der   einzige  und  erste  Befund,  der  auf  die  beginnende 


Ursache  des  Beflezbogenstreifens.  521 

Formyerandenmg   des  Bulbus   hinweist   und  fGr   manchen  Fall    den 
Irrtum,  dass  die  Myopie  eine  angeborene  sei,  berichtigt. 

Von  Interesse  ist  eine  hier  sich  anschliessende  Zusammenstellung 
über  geringgradige  ophthalmoskopische  Veränderungen  an  der  Papille, 
die  in  den  jüngsten  Altersstufen  in  den  3  Vorbereitungsklassen  vor- 
gefunden wurden.  Es  werden  genannt :  1)  Herüberziehuug  der  Cho- 
rioidea  am  nasalen  Papillenrande,  2)  die  Austrittsstelle  der  Central- 
gefässe  dem  nasalen  Sehnervenrande  auffallend  näher  liegend,  3)  der 
Skleralring  am  äusseren  Rande  der  Papille  merklich  verbreitert, 
4)  die  Papille  auffallend  nach  aussen,  resp.  nach  aussen-unten  ver- 
zogen ,  5)  ausgebildete  oder  beginnende  Sichel  am  temporalen  Pa- 
pillenrande.  Bezüglich  dieser  Befunde  wird  angegeben,  wie  oft 
sie  überhaupt  und  bei  den  verschiedenen  Refraktionszuständen  vor- 
kommen. Es  kam  vor: 
1)  im  Ganzen  in  28.1  >  u.  zwar  b.  H.  19.8  b.  E.  37.3  b.  M.  73.3  % 


2) 

> 

17.4  »/o 

> 

> 

15.1      »      22.9 

» 

33.3  »/o 

3) 

> 

20.3  o/o 

> 

> 

16.2     >     24.1 

» 

46.6  % 

4) 

» 

14.    »/o 

> 

» 

13.3     »      12. 

> 

33.3  o/o 

5) 

> 

58.1  «/o 

> 

» 

55.8     »     60.2 

> 

73.3  % 

üeber  die  Ursache  des  Reflexbogenstreifens  hat  Weiss  sich 
schon  früher  vermutungsweise  dahin  ausgesprochen,  dass  eine  An- 
sammlung von  Flüssigkeit  vor  der  Sehnervenpapille  unter  Abhebung 
des  Glaskörpers  von  der  Retina  der  Erscheinung  zu  Grunde  liege. 
Dies  ist  inzwischen  durch  des  Yerf.'s  anatomische  Befunde  an  schwach 
kurzsichtigen  Augen  bestätigt  worden,  während  die  Vermutung  eines 
Zusammenhanges  mit  Veränderungen  des  Ganalis  hyaloideus  fallen 
gelassen  wird ,  da  sich  keine  anatomische  Bestätigung  dafür  er- 
geben hat. 

Aehnliche,  von  Hohlräumen  im  Glaskörper  herrührende  Reflexe 
werden  nach  W.  gelegentlich  auch  in  anderen  Teilen  des  Augen- 
grundes beobachtet.  So  geben  sich  die  anatomisch  schon  längst 
bekannten  grösseren  mit  Flüssigkeit  gefüllten  unregelmässigen  Räume 
im  Glaskörper  hochgradig  myopischer  Augen  bei  geeigneter  Ein- 
stellung durch  ein  System  von  concentrischen  Reflexringen  zu  er- 
kennen, »deren  Durchmesser  bald  grösser,  bald  kleiner  sind,  je  nach- 
dem es  sich  um  Reflexringe  von  dem  mittleren,  weitesten  Teile  des 
Hohlraumes  handelt  oder  um  solche  von  einer  weiter  nach  vom  oder 
weiter  nach  rückwärts  gelegenen  Stellet.  Auch  die  im  Augengrunde 
kindlicher  Augen  so  häufig  gesehenen  Reflexe  will  W.  auf  kleine 
in    den  peripheren   Schichten   des  Glaskörpers  vorkommende  Spalt- 


522  Patiiologie  md  TheiBfiia  der  AqgenkrmBHMJtflB. 


raome  beziehen ,  da  sie  häufig  noch  bei  EinsteUung  «of  eine  ror 
der  Netzhaut  gelegenen  Stelle  denüich  gesdien  werden. 

Die  Gestalt  des  parapapillaren  Eteflezbogens  o^ebi  sich  ans 
der  Begrenzung  der  Flfissigkeitsansammlnng  vor  der  Papille.  Die 
Grenze  der  Glaskörperablosnng  steigt,  wie  ein  anatomischer  Befand 
lehrte,  von  der  temporalen  Seite  her  allmählich  sehnig  nach  vom 
an,  erreicht  gegenfiber  dem  nasalen  Papillenrande  den  groesten  Ab- 
stand von  der  Netzhaut  und  fällt  dann  rasch  ab,  um  nahe  dem 
nasalen  Rande  der  Papille  zu  endigen.  Etwas  nasalwärts  yom  nasalen 
Rande  sind  die  günstigsten  Bedingungen  fiQr  das  Zustandekommen 
eines  Reflexes,  an  der  gekrümmten  Grenze  der  beiden  optisch  ver- 
schiedenen Medien.  »Diese  Lichtreflexion  wird  in  Form  eines  bogen- 
förmigen Reflexstreifs  in  Erscheinung  treten  mfissen,  der  am,  resp. 
▼or  dem  inneren  Rande  der  Papille  gelegen,  nach  oben  und  nach 
unten,  entsprechend  der  hier  statthabenden  Abflachung  der  spiegelnden 
Fläche,  sich  verliert.«  Bei  zunehmender  Myopie  und  Glaskörper- 
ablösung kommt  die  zur  Spi^elung  gGnstigste  Stelle  etwas  entfernter 
vom  Papillenrande  und  mehr  nach  vom  zu  liegen ;  ebenso  der  Reflex- 
bogen. Die  Grenzlinie  der  Ablösung  flacht  sich  mit  der  Zunahme 
mehr  und  mehr  ab  und  wird  zuletzt  unge&hr  horizontal.  Dadurch 
erklärt  sich  das  Ondeutlich werden  und  schliessliche  Verschwinden 
des  Reflexbogens  mit  Zunahme  der  Myopie,  beispielsweise  auch  die 
oft  wiederkehrende  Erfahrung,  dass  bei  Myopie  yerschiedenen  Grades 
in  beiden  Augen  der  Reflexstreif  nur  in  dem  schwächer  myopischen 
Auge  gesehen  wird. 

Die  Ursache  der  Wasseransammlung  vor  der  Papille  und  weiter- 
hin diejenige  der  Ektasierung  des  Bulbus  sucht  Weiss  in  der  hoch- 
gradigen Verschiebung  der  den  Sehnervenkopf  quer  durchsetzenden 
FaserzOge,  wodurch  der  Abfluss  des  Teils  der  Augenflüssigkeit,  welcher 
seinen  Weg  rückwärts  durch  den  Sehnerven  nehmen  soll,  erschwert 
wird,  indem  die  Lymphbahnen  eine  Kompression  erfahren.  Die  Ver- 
ziehung des  Sehnervenkopfes  in  temporaler  Richtung  dürfte  in  der 
Zerrung  des  Sehnerven  in  seiner  Insertion  in  die  Sklera  durch  die  Kon- 
vergenzbewegungen seinen  Grund  haben;  dann  insbesondere,  wenn 
der  intra-orbitale  Teil  des  Sehnerven  für  diese  Bewegungen  relativ 
zu  kurz  ist.  Dass  Letzteres  oft  der  Fall  ist,  davon  hat  sich  Weiss 
bei  einer  grössseren  Anzahl  von  Sektionen  (50)  überzeugt  (s.  oben 
S.  23).  Er  fand,  dass  die  Länge  des  Sehnerven,  sein  Verlauf  in 
der  Orbita,  seine  Krümmung  sehr  verschieden  sind,  selbst  in  beiden 
Augen  desselben  Individuums. 


Ringförmiger  Reflex  in  der  Gegend  der  hinteren  Linsenflftohe.       523 

»Die  Differenz  zwischen  der  Länge  des  gestreckten  Sehneryen 
und  dem  Abstände  zwischen  Foramen  optic.  und  Bulbus,  d.  i.  also 
das  AufroUungsstück  des  Nerven,  welches  für  freie  Beweglichkeit 
des  Auges  ein  physiologisches  Erfordernis  ist,  wird  ganz  ungemein 
verschieden  gefunden;  es  betragt  manchmal  bis  zu  9,  manchmal  nur 
wenige  nmi.  Im  letzteren  Falle  tritt  bei  Bewegungen  des  Auges 
eine  mehr  oder  weniger  starke  Zerrung  des  Sehnerven  ein ,  die 
übrigens  auch  noch  durch  andere  Momente  mitbeeinflusst  wird. 

Wird  bei  relativ  und  absolut  langem  Sehnerven  selbst  bei  aus- 
giebigen Bewegungen  des  Auges  keine  Zerrung  am  Sehnerven  be- 
merkt, so  findet  man  an  dem  excidierten  hinteren  Bulbusabschnitt 
die  Papille  normal,  nahezu  kreisrund,  während  sie  im  anderen  Falle, 
wenn  bei  relativer  Kürze  der  Optikus  bei  Bewegungen  des  Baibus 
gezerrt  wird,  verändert  erscheint.  (Demonstration  eines  Gummi- 
modells, das  den  Sehnerven  darstellt.)  Wird  der  Sehnerv  nach  der 
einen  Seite  herübergezogen,  so  entsteht  ein  Bild  ähnlich  dem  Befände 
der  Eintrittsstelle  bei  dem  myopischen  Auge.€ 

In  der  relativen  Kürze  des  Sehnerven  erblickt  W.  das  Wesentliche 
der  Prädisposition  zur  Myopie.  Alle  die  bekannten  Befunde  an  der 
Papille  erklären  sich  am  besten  als  die  Folgen  der  Zerrungen  und 
Knickungen,  welche  die  Insertionsstelle  des  Sehnerven  bei  den  Kon- 
vergenzbewegungen erfährt.  Dass  bei  beginnender  Myopie  so  oft 
die  ersten  Veränderungen  am  äussern  unteren  Papillenrande  gefunden 
werden,  wird  dadurch  verständlich,  dass  bei  der  Bewegung  des  Auges 
nach  unten-innen  in  Folge  der  medialen  Insertion  des  Sehnerven 
eine  BoUung  statt  hat,  bei  der  die  äussere  untere  Partie  des  Seh- 
nervenrandes am  weitesten  temporalwärts  zu  liegen  kommt  und 
somit  die  grosste  Spannung  erleidet. 

Berlin  bemerkt  in  der  an  Weiss'  Vortrag  sich  anschliessenden 
Diskussion,  er  habe,  vorwaltend  bei  H.  und  Ash.  von  Kindern,  nur 
ausnahmsweise  bei  M.,  einen  oft  ringförmigen  Reflex  im  Augen- 
grunde  beobachtet,  der  in  der  Gegend  der  hinteren  Linsenfläche 
liege.  Ein  zweiter  Reflex,  der  manchmal  dicht  neben  dem  ersten 
liege  und  sich  gegen  diese  parallaktisch  verschiebe,  sei  nur  der 
Schatten,  den  der  vorne  liegende  Reflex  auf  die  Retina  werfe.  (?  Ref.) 
Nach  A tropin  verschwindet  der  Reflex,  von  dem  B.  meint,  dass  er 
mit  den  Veränderungen  in  Beziehung  stehe,  welche  an  der  Hinter- 
fläche der  Linse  oder  im  vorderen  Teile  des  Glaskörpers  durch  die 
Akkommodation  bedingt  werden.  An  Schulkindern  beobachtete  B. 
den  Reflex   in  »einer   sehr   hohen  Procentzahl.t     Uebrigens   glaubt 


524  Pathologie  und  Therapie  der  Aogenkrankheiten. 

er  selbst  nicht,   dass   die  yon  ihm   gesehene  Erscheinung  mit  der 
von  Weiss  beschriebenen  zusammenfalle. 

Harlan  (87)  teilt  einen  Fall  mit,  in  welchem  dem  Fortschreiten 
der  Myopie  f&r  die  Daner  Einhalt  geschah  durch  Tenotomie  eines 
Rectus  externus.  Es  war  einer  der  nach  Verf.  nicht  haafigen  Falle, 
in  denen  die  »schwierige  und  schmerzhafte  Konvergenz  ein  wichtiger 
Faktor,  wenn  nicht  die  Ursache  der  progressiven  Myopie  ist«.  Bei 
einem  jungen  Manne  mit  M  4.0  und  5.0  betrug  S  nur  ^,  bei  starker 
Insufficienz  der  Intemi  und  asthenopischen  Beschwerden,  welche 
auch  beim  Gebrauche  der  Korrektionsbrille  fortdauerten.  Die  Teno- 
tomie beseitigte  die  Insufficienz  nur  teilweise,  aber  durch  nachfolgende 
methodische  üebungen  nach  Dyer's  Methode  (vergl.  Ber.  f.  1876. 
S.  5 1 3)  wurde  voller  Erfolg  erzielt.  Im  Laufe  von  7  Jahren  war  die 
Myopie  nicht  gestiegen,  S  =  |. 

Nordenson  (88)  macht  Mitteilung  von  den  Ergebnissen  der 
anatomischen  Untersuchung  von  3  myopischen  Augen  mit  spontaner 
Netzhautablösung.  Seine  Angaben  beziehen  sich  nur  auf  die  Netz- 
hautablösung und  die  Beschaffenheit  des  Glaskörpers  und  bestätigen 
die  hierauf  bezüglichen  Angaben  Leber 's.  In  allen  3  Augen  wurde 
fibrilläre  Entartung,  Schrumpfung  und  partielle  Ablösung  des  Glas^ 
körpers,  partielle  Adhärenz  des  Glaskörpers  an  der  Innenfläche  der 
Netzhaut  und  Perforation  der  Netzhaut  vorgefunden.  Die  Ränder 
des  Netzhautrisses  waren  stets  nach  innen  umgeschlagen.  Die  Netz- 
hautablösung ist  daher  durch  Retraktion  vom  Glaskörper  her  zq 
erklären.  Ein  Fall  wird  genauer  geschildert.  In  demselben  fand 
sich  die  periphere  Retraktion  der  Iris  durch  Züge  des  schrumpfenden 
Glaskörpers  auf  die  stellenweise  anhaftenden  Zonulafasem  bedingt, 
in  der  Ghorioidea  Zeichen  chronischer  Entzündung,  einige  chorio- 
retini tische  Heerde.  Ob  auch  die  in  stark  verlängerten,  hochgradig 
myopischen  Augen  oft  eintretende  Netzhautablösung  gleichfalls  durch 
Retraktion  oder  durch  Dehnung  bedingt  sei,  lässt  N.  noch  dahin- 
gestellt. Gelegentlich  erwähnt  N.  noch,  dass  er  in  einem  myopischen 
Auge  die  Zapfenkörner  aus  der  Membrana  limitans  externa  heraus- 
gerückt gefunden  habe ,  welchem  Befunde  er  in  Rücksicht  auf  die 
Entdeckung  von  der  Bewegung  und  Lageveränderung  der  Zapfen 
bei  Lichteinwirkung  eine  gewisse  Bedeutung  beimisst. 

In  der  an  die  Demonstration  von  Präparaten  sich  anschliessenden 
Diskussion  bestätigt  Leber  die  Angabe  Iwanoff's,  dass  in 
myopischen  Augen  regelmässig  Ablösung  des  hintersten  Teiles  des 
Glaskörpers  gefunden  wird,  während  Arlt   die  Ablösung  bestreitet 


Conus  naeh  anten.  525 

und    VerflüssiguDg   des   hinteren    Teiles  des    Glaskörpers   annimmt. 

Galezowski  (89)  will  die  der  Bildung  von  Corticalstar  bis- 
weilen vorausgehende  Myopie  in  einem  Teile  der  Falle  auf  primitive 
Schwellung  der  Linse  als  Vorläufer  von  Kaiaraktbildung  beziehen, 
die  dann  durch  Druck  auf  die  Uvea  Uveitis  hervorrufe.  Anderer- 
seits kann  auch  die  Uveitis  den  Anfang  bilden  und  zu  Linsenschwel- 
lung und  Eataraktbildung  führen. 

Voss  ins  (90)  giebt  eine  Statistik  der  in  der  Eönigsberger 
Augenklinik  unter  6065  poliklinischen  Kranken  beobachteten  Goni. 
Unter  1655  Augen  (741  M.,  623  H.,  124  Asm.,  140  Ash.,  27  ge- 
mischter As.)  zeigten  425  Augen  =  25.68  ®/o  einen  Conus,  und 
zwar  231  Conus  am  Aussenrande  der  Papille,  83  ringförmiges  Sta- 
phyloma  posticum,  111  Augen  bei  70  Personen  Conus  in  anderer 
Richtung  als  nach  aussen.  Unter  den  425  Augen  mit  Conus  war 
derselbe  gerichtet 


nach  aussen  in 

54.35  Vo 

ringförmig  in 

19.53  «/o 

nach  nnten  in 

17.65  «/o 

nach  innen  in 

2.12  % 

nach  nnten-innen  in 

1.88  "It 

nach  oben-aussen  in 

1.88  o/o 

nach  unten-auflsen  in 

1.41  o/o 

nach  oben  in 

1.17  % 

Unter  den  231  Augen  mit  Conus  nach  aussen  waren  96.1  % 
myopisch,  3.9  %  hyperopisch. 

Der  Conus  nach  unten  (75  Augen)  war  25mal  doppelseitig, 
25mal  einseitig.  Bei  einseitigem  Conus  nach  unten  zeigte  das  andere 
Auge  5mal  normalen  Befund,  5mal  Conus  nach  aussen,  2mal  ring- 
förmiges Staphylom.  Die  Grösse  des  Conus  nach  unten  schwankte 
zwischen  ^  und  \  Papillenböhe ,  einzelne  grösser.  Die  Farbe  war 
meist  sehnig  weiss,  bisweilen  noch  besonders  gegen  den  Skleralring 
abgesetzt.  In  einzelnen  Fällen  Hess  sich  eine  seichte  Vertiefung 
des  Conus  nachweissen.  Die  Grenze  nach  unten  war  immer  sehr 
scharf,  Chorioidealveränderun},;en  in  der  Nachbarschaft  fehlten  stets, 
beschrankte  Rarefaktion  des  Pigmentepitbels  war  an  dieser  Stelle  selten. 
Die  Form  der  Papille  war  dabei  selten  kreisrund,  entweder  war  nur 
der  untere  Rand  abgeflacht,  oder  die  Form  unregelmässig  dreieckig. 
Die  physiologische  Exkavation  schwankte  von  Stecknadelkopfgrösse 
bis  {  Papillengrösse,  ihre  Form  entsprechend  der  der  Papille,  der 
Rand,  an  welchem  die  Gef  ässe  hervortraten,  gewöhnlich  sehr  scharf, 


526  Pathologie  und  TherafMe  der  Augenkrankheiten. 

die  Lage  central  oder  bei  qneroTaler  Papille  gewöhnlich  dem  oberen 
Rande  sehr  genähert.  DicTonFnchs  nndSzili  beschriebene  >yer- 
kehrte  Gefassanordnungc  wnrde  oft  beobachtet. 

Die  Refraktion  war  bei  Conus  nach  nnten  28mal  myopisch, 
7raal  hyperopisch,  nnr  Imal  emmetropisch ;  39mal  bestand  Äsiig- 
matismns  nnd  dieser  war  25mal  myopisch,  llmal  hyperopisch,  3mal 
gemischt.  Bei  der  Myopie  waren  niedere  und  höhere  Grade  ziemlich 
gleich  massig  vertreten,  beim  As  waren  niedere  Grade  am  häufigsten, 
Asm  stieg  bis  zu  6.0,  Ash  bis  zu  4.0.  Die  Hauptmeridiane  wichen 
in  der  Regel  um  einige  Grade  (5 — 20®,  ausnahmsweise  30®)  von  der 
vertikalen  und  horizontalen  ab.  Nur  2mal  (bei  Ash)  war  der  hori- 
zontale Meridian  stärker  brechend,  sonst  immer  der  vertikale.  Als 
eine  meistens  geltende  Regel  ftihrt  V.  an,  dass  bei  Ash  der  Meridian 
stärkster  Brechung  etwas  nach  innen,  bei  Asm  etwas  nach  aussen 
von  der  Vertikalen  abzuweichen  pflegt.  Die  ophthalmometrische 
Messung  zeigte,   dass  der  As  fast  immer  von  der  Hornhaut  abbing. 

Die  Sehschärfe  war  20nial  =  1,  13mal  =  f  g,  14mal  |^,  8mal  H, 
4mal  fg,  4mal  ^'q%,  3mal  ^^q%,  ausserdem  9mal  durch  Hornhant- 
oder  Linsentrübung  verringert.  Die  volle  Korrektion  des  As  wird 
sehr  durch  vorgängige  ophthalmometrische  Bestimmung  des  Horn- 
haut-As erleichtert.  Die  niedrigsten  Grade  der  Sehschärfe  fielen  auf 
die  höchsten  Grade  der  Ametropie ;  mit  der  Grösse  des  Conus  jedoch 
steht  die  Sehschärfe  nicht  in  direktem  Verhältnis.  Bezüglich  der 
selteneren  Goni  in  anderer  Richtung  muss  auf  das  Original  ver- 
wiesen werden. 

Yossius  schliesst  sich  der  Ansicht  an,  dass  die  beschriebenen 
Coni  angeboren  sind.  Nicht  blos  den  Conus  nach  unten  hält  er 
mit  Fuchs  für  eine  dem  Kolobom  ähnliche  Bildungsanomalie  der 
fötalen  Augenspalte,  sondern  auch  die  Coni  nach  anderen  Richtungen. 
Die  Gründe  dafür  sind,  dass  andere  für  angeboren  zu  haltende 
Anomalien  daneben  vorkommen,  Abnormität  in  Form  und  Grösse 
der  Papille,  abweichende  Anordnung  der  Gefässe,  Astigmatismus, 
Muskelinsufficienz,  Strabismus,  Amblyopie  ohne  erkennbaren  Grund, 
Kolobome,  vor  Allem  das  Vorkommen  des  gleichen  Conus  bei  Ge- 
schwistern oder  Pjltern  und  Kind. 

Eversbusch  (91)  giebt  genaue  Beschreibung  und  Abbild- 
ung von  dem  eigentümlichen  ophthalmoskopischen  Befunde  in  einem 
kongenital  hochgradig  kurzsichtigen  rechten  Auge  eines  15jährigen 
Mädchens.  Das  linke  Auge  war  normal  und  emmetropisch.  Das 
rechte   erkennt   Finger   auf  2Vs — 3  M.   excentrisch   unter  starker 


Latenz  der  Byperopie.  527 

EiDwärigwendusg,  zeigt  ophthalmoskopisch  Myopie  10.  Keine  Schä- 
delasymmetrie, keine  äosserlich  erkennbare  Anomalie.  Die  Netz- 
haut zeigt  auf  weite  Strecken  hin  markhaltige  Nervenfasern,  hinter 
denen  die  Gefasse  grossenteils  verschwinden.  Anstatt  des  Sehnerven- 
eintritts sieht  man  eine  vertiefte  rundliche  Stelle,  welche  teils  eine 
Pigmentplatte,  teils  eine  schräg  gerichtete  membranartige  weisse 
Masse  zeigte  mit  Stücken  von  Netzhautgefössen.  Die  Eintrittsstelle 
der  letzteren  ist  nicht  sichtbar;  sie  scheint  durch  Supertraktion  der 
Retina  über  den  Sehnerven  verdeckt. 

E.  nimmt  eine  Störung  in  der  Entwicklung  des  Sehnerven-Ein- 
trittes an,  femer  intrauterin  entwickelten  Langbau  mit  Schrägstellung 
der  Papille  und  Supertraktion  der  Retina. 

Risley  (94)  berichtet  im  Anschluss  an  seine  früheren  Mittei- 
lungen (vergl.  Ber.  f.  1880.  S.  452  und  f.  1884.  S.  650)  über  8  Fälle, 
in  denen  er  den  binnen  wenigen  Jahren  erfolgten  Uebergang  leich- 
terer Grade  von  Hyperopie  bezw.  hyperopischem  Astigmatismus  in 
Myopie  bezw.  myopischen  Astigmatismus  beobachtete. 

üeber  Giraud-Teulon's  (96)  klinische  Untersuchungen  über 
Hypermetropie  kann  nur  nach  dem  citierten  Auszuge  berichtet  wer- 
den. Schröder  hatte  behauptet,  der  Grad  der  latenten  Hyperopie 
sei  proportional  der  in  jedem  Lebensalter  vorhandenen  Akkommo- 
dationsbreite (s.  Ber.  f.  1882.  S.  527).  Daniel  hingegen  (Ber.  f. 
1883.  S.  189)  war  der  Ansicht,  dass  die  latente  Hyperopie  mit  zu- 
nehmenden Jahren  verschwinde,  während  mehr  und  mehr  Hyperopie 
manifest  werde,  nicht  erst  mit  dem  Verschwinden  der  gesammten  Ak- 
kommodation, sondern  schon  zur  Zeit  des  Auftretens  der  Presbyopie. 
Auf  Grund  einer  Tabelle  selbst  beobachteter  Fälle,  in  welchen  für 
579  Fälle  Hl,  Hm  und  Ht  angegeben  ist,  entscheidet  sich  Giraud- 
Teulon  für  Danielas  Ansicht,  indem  er  konstatiert,  dass  im  Alter 
von  45  bis  52  Jahren  beinahe  die  ganze  latente  Hyperopie  latent 
geworden  ist. 

Die  akkommodative  Asthenopie  will  G.  nicht  so  ausschliesslich 
wie  Donders  der  hyperopischen  Refraktion  zuschreiben,  sondern 
stellt  eine  zahlreiche  Gruppe  von  Fällen  auf,  die  er  als  Asthenopie 
accommodative  hypermetropique  scolaire  bezeichnet.  Aus  einer  Zu- 
sammenstellung von  727  Fällen  leichterer  und  mittlerer  Hyperopie- 
grade  bei  Leuten  unter  30  Jahren,  die  an  akkommodativer  Asthe- 
nopie litten,  ergab  sich,  dass  63  %  derselben  unzweifelhafte  Zeichen 
von  allgemeiner  Anämie  oder  geschwächte  Körperkonstitution  zeigten. 
Diese  sei  in  zahlreichen  Fällen,  namentlich  in  Schulen,   als  die  Ur* 


528  Pathologie  und  Then^^^ie  der  AngenkrankfaeiteiL 

Sache  der  Asthenopie  anf  Grand    der    massigen   Hyperopie  zu  be- 
trachten. 

Fuchs  (98)  macht  auf  eine  eigentfimliche ,  bei  Anisometropie 
Torkommende  Sehst5mng  aufmerksam.  War  nämlich  das  eine  Aage 
emmetropisch  und  das  andere  myopisch,  so  wurde  das  emmetropische 
Auge  nur  fQr  ferne  Objekte  benutzt,  das  myopische  Auge  nur  für 
nahe  Objekte;  im  letzteren  Falle  wurde  zwar  binocular  fixiert,  aber 
das  emmetropische  Auge  blieb  für  die  Ferne  akkommodiert.  Eine 
Schwierigkeit  entstand  nur  fQr  Objekte  jenseits  des  Fempunktes  des 
myopischen  Auges.  Das  kurzsichtige  Auge  sah  sie  undeutlich  and 
das  emmetropische  ebenso,  da  es  nicht  gewohnt  war  zu  akkommo- 
dieren.  Bei  Verschluss  des  kurzsichtigen  Auges  erfolgte  dann  ohne 
Schwierigkeit  die  richtige  Einstellung  und  scharfes  Erkennen. 

Schiötz  (102)  hatte  Gelegenheit  einen  durch  Narbenbildnng 
entstandenen  Hornhaut  astigmatismus  höchsten  Grades  operativ  mit  Er- 
folg anzugreifen.  In  Folge  von  Discission  eines  Schichtstars  legte  sich 
ein  Stückchen  Linsenmasse  an  den  Wundrand  und  drängte  die  Horn- 
haut nach  Yorne.  Die  abnorme  Hornhautkrümniung  dauerte  fort  hIb 
die  Linsenmasse  resorbiert  war.  Es  wurde  ein  Hornbautastigmatis- 
mus  Yon  19.5  Meterlinsen  konstatiert,  der  Meridian  stärkster  Krüm- 
mung bildet  einen  Winkel  von  83^  mit  der  Vertikalen.  Mit  einer 
Kombination  von  +  6.0  s^  +  8.0  cyl.  war  S  =  ^.  Die  Hornhautra- 
dien in  den  Hauptmeridianen  massen  9.852  und  6.866  mm.  Als  nach 
einem  Jahre  der  Zustand  unverändert  geblieben  war,  wurde  auf  ope- 
rativem Wege  Abhülfe  zu  schaffen  gesucht.  Mehrere  Eingriffe  waren 
erforderlich.  Mit  dem  Linearmesser  wurden  Schnitte  durch  die  vor- 
gebuchtete Narbe  gelegt  und  StQcke  von  den  Wundrandem  abge- 
tragen, später  mit  besserem  Erfolge  eine  Incision  in  der  Nachbar- 
schaft der  Narbe  gemacht.  Das  Endresultat  war,  dass  der  Astig- 
matismus auf  7.0  ML  herabgemindert  und  S  auf  |  gebracht  wurde. 

Derselbe  Autor  (103)  beschreibt  femer  einen  Fall  von  Lin- 
senastigmatismus nach  Iridektomie.  Wegen  Iridocyclitis  sympathica 
war  eine  Iridektomie  nach  oben  gemacht  worden,  das  vorher  gut 
gewesene  Sehvermögen  war  dadurch  auf  j^  gesunken.  Als  Ursache 
dafür  ergab  sich  Astigmatismus  von  5  Meterlinsen  mit  stärkster  Brech- 
ung ungefähr  im  horizontalen  Meridian;  durch  dessen  Korrektion 
wurde  S  auf  |  gebracht.  Auch  durch  einen  Druck  mit  dem  Finger 
oberhalb  der  Cornea  konnte  dieselbe  Besserung  des  Sehens  bewirkt 
werden.  Die  ophthalmometrische  Untersuchung  ergab  keinen  Hom- 
hautastigmatismus.     Der  Astigmatismus  musste  also  seinen  Sitz  in 


Venohwinden  des  Astigmatinniu»  529 

der  Linse  haben.  Durch  den  Fingerdrnck  wurde  ein  Hornhaatastig- 
matismus  mit  vertikaler  Axe  stärkster  Brechung  bewirkt,  welcher 
den  Linsenastigmatismus  korrigierte.  Der  letztere  scheint  dadurch 
verursacht  worden  zu  sein,  dass  die  Zonula  nach  der  Iridektomie  in 
die  Vemarbung  hineingezogen  und  an  dieser  Stelle  nach  oben  ge- 
zerrt wurde,  so  dass  die  Linse  in  dieser  Richtung  eine  Abplattung 
erfuhr. 

Theo  bald  (107)  beobachtete  3  Falle,  in  denen  ohne  trauma- 
tischen Einfluss  der  Grad  des  vorhandenen  Astigmatismus  binnen 
längeren  Zeitraums  erheblich  zunahm.  Dies  wurde  jedesmal  unter 
Anwendung  von  Atropin  konstatiert.  Bei  einem  jungen  Manne  stieg 
binnen  12  Jahren  As  (bei  H^)  von  ^^^^  bis  ^^,  d.  h.  um  eine  Meter- 
linse, während  der  Grad  der  Hyperopie  um  etwa  ebensoviel  gestiegen 
war.  Bei  einem  Myopen  in  mittleren  Jahren  stieg  gleichzeitig  mit 
einer  Myopie  mittlem  Grades  der  As  von  j\  bis  ^  d.  h.  um  etwas 
mehr  als  2  Meterlinsen  im  Laufe  von  16  Jahren.  In  einem  dritten 
Falle  bei  einem  jungen  Manne  stieg  der  As  binnen  6  Jahren  um 
etwas  weniger  als  2  Meterlinsen. 

Th.  ist  der  Meinung,  dass  die  Zunahme  des  As  auf  Veränderung 
der  Homhautkrümmung  zu  beziehen  ist  und  leichter  bei  progressiver 
Myopie  zu  Stande  kommen  dürfte. 

(Da  der  ganze  vorhandene  As  oft  erst  durch  wiederholte  Atro- 
pininstillationen  zu  Tage  tritt,  wird  man  auf  diese  Fälle  hin  nicht 
zu  viel  schliessen  dürfen.    Ref.) 

Gulbertson  (110)  findet,  dass  bei  »spasmodischem  myopischen 
Astigmatismusc  das  für  die  Feme  korrigierende  concave  Cylinder- 
glas  für  das  Nahesehen  durch  einen  convexen  Gylinder  mit  um  90® 
gedrehter  Axe  mit  Vorteil  ersetzt  werden  kann.  »Der  Convexcylinder 
erschlafi^t  den  Giliarmnskel  im  horizontalen  (nicht,  bez.  weniger  myo- 
pischen) Meridian  und  vermindert  durch  Sympathie  die  Muskularität 
im  vertikalen  (myopischen)  Meridian.  Dadurch  wird  die  Asthenopie 
beseitigt.c  (Dass  jeder  As  ebensogut  durch  einen  convexen  Gylinder 
wie  durch  einen  concaven  Gylinder  mit  um  90®  gedrehter  Axe  kor- 
rigiert  werden  kann,    ist  ja   längst  bekannt.) 

Priestley  Smith  (111)  beobachtete  bei  einer  30jährigen  Frau 
nach  einer  Erkältung  eine  ungewöhnliche  Form  von  Lähmung,  näm- 
lich eine  solche  des  Muse.  rect.  externus  und  internus,  mit  gleich- 
zeitigem Auftreten  von  myopischem  Astigmatismus  (=  1.0  Axe  hori- 
zontal). Nach  Gebrauch  von  Natr.  salicyl.  und  Kalium  jodatum 
verschwanden  beide  Erscheinungen  vollständig. 

JahTMb«cioht  fax  Ophthalmologie.   XVI.  1886.  34 


530  Pathologie  md  Thengie  der  AagenkraaUietteiL 

Vacher  (112)  hat  schon  im  vorigen  Jahre  eine  Notiz  Teröf- 
fentlicht  Ober  Astigmatiemns  aU  Ursache  von  Katarakt  auf  Grand 
▼on  37  Beobachtungen.  Seitdem  bat  er  weitere  51  Kataraktoee  auf 
Astigmatismus  untersucht.  Oefter  fand  er  stärkere  oder  frfihere 
Eataraktentwickelung  auf  dem  in  höherem  Grade  astigmatischen 
Auge ;  zuweilen  war  das  kataraktöse  Auge  astigmatisch,  wahrend  das 
andere  Auge  weder  Astigmatismus  noch  Katarakt  zeigte.  V.  kommt 
zu  dem  Resultat,  dass  sowohl  Homhautastigmatismns  als  statischer 
Linsenastigmatismus  durch  die  partiellen  Ciliarmuskelkontraktionen, 
zu  denen  sie  zum  Zwecke  der  Korrektion  Anlass  geben,  und  durch 
die  dadurch  yerursachte  Zerrung  und  Kompression  der  Linsenschich- 
ten zur  Kataraktbildung  führen.  Daraus  ergiebt  sich,  dass  es  nötig 
ist,  in  jedem  Lebensalter  stärkeren  Astigmatismus  zu  korrigieren, 
nötigenfalls  unter  Atropinanwendung.  Besonders  soll  es  bei  begin- 
nender Eataraktbildung  nützlich  sein  und  den  Fortschritt  derselben 
hemmen. 

Zu  dem  entgegengesetzten  Resultate  gelangte  Martin  (113). 
Unter  158  Augen  mit  Katarakt  zeigten  22  keinen  Homhautastig- 
matismus.  Die  yorgefundenen  Grade  des  letzteren  waren  im  Allge- 
meinen gering,  in  der  grossen  Mehrzahl  der  Fälle  (82  ^/o)  nicht  höher 
als  1.0.  Stärkere  Entwickelung  der  Katarakt  auf  dem  siärker  astig- 
matischen Auge  konnte  nur  in  einem  Teile  der  Fälle  konstatiert  wer- 
den; zuweilen  fand  das  Gegenteil  statt.  Astigmatismus  mit  stärker 
brechendem  horizontalem  Meridian  kam  allerdings  sehr  häufig  (24  V) 
bei  Kataraktosen  vor,  soust  nur  in  1.3  %.  M.  hat  an  2  Augen  sub- 
jektiven Aa  ohne  Hornhaut-As  gesehen,  während  je  das  andere  Auge 
kataraktös  war.  Auf  Atropin  verschwand  dieser  As  nicht.  Zum 
Schluss  regt  M.  den  Gedanken  an,  in  fallen  wo  die  Extraktion  nach 
oben  den  vorhandenen  As  vermehren  müsste,  die  Extraktion  mit  la- 
teralem Schnitt  auszuführen,  so  dass  der  vorhandene  und  der  neu 
erworbene  As  sich  gegenseitig  aufheben. 

Javal  äussert  in  der  anschliessenden  Diskussion,  er  habe  bei 
der  Untersuchung  Astigmatischer  sehr  oft  beginuende  Kataraktbil- 
duDg  auf  dem  stärker  astigmatischen  Auge  gefunden  und  konstant 
sei  bei  beiderseitiger  Katarakt  auf  dem  stärker  astigmatischen  Auge 
die  Kataraktbildung  weiter  fortgeschritten  gewesen. 

Dennett  (116)  verwendet  zur  Bestimmung  des  Astigmatismns 
eine  in  ein  Probirbrillengestell  drehbar  befestigte  Stokes'sche 
Linse.  Durch  die  Drehung  in  einem  festen  Ringe  kann  der  Axe 
der  Linse  jede  beliebige  Richtung  gegeben  werden   und  durch  eine 


ßehandlang  der  nerFftsen  Asthenopie.  531 

Schraube,  welche  beide  Gylinderlinsen  des  Stokes*8chen  Apparats 
im  entgegengesetzten  Sinne  dreht,  kann  dem  resultierenden  Cylinder 
innerhalb  gewisser  Grenzen  jede  beliebige  Stärke  gegeben  werden. 

Harlan  (118)  bespricht  eine  neue  Methode  von  J.  L.  Bor  seh, 
kombinierte  sphäro-cylindrische  Krümmung  der  Brillengläser  durch 
Schleifung  auf  einer  Seite  zu  erzeugen.  Eine  Seite  des  Glases  wird 
mit  zwei  cylindrischen  Erttmmungen  von  verschiedenen  Radien  und 
mit  rechtwinklig  gegeneinander  gerichteten  Axen  geschliffen.  Wird 
beispielsweise  eine  Fläche  mit  —  2.5  c.  in  einer  Richtung,  mit  —  6.0  c 
in  der  darauf  senkrechten  Richtung  geschliffen ,  so  giebt  dies  den 
Effekt  —  2.5  s.  3  ^«^  ^-  ^^^  ^^^  anderen  Seite  des  Glases  kann 
eine  beliebige  Krümmung  geschliffen  werden,  und  so  lassen  sich  man- 
nigfaltige Kombinationen ,  auch  mit  periskopischer  Wirkung  her- 
stellen. Bors ch 's  Schleifungsmethode  besteht  darin,  dass  die  Axe 
der  cylindrischen  Schleifschale  nicht  wie  bei  gewöhnlichen  Cylinder- 
gläsern  gerade  ist,  sondern  gekrümmt  und  dass  das  Glas  beim  Schlei- 
fen durch  Pendelaufhängung  in  der  Richtung  der  gekrümmten  Axe 
bewegt  wird. 

Motais  (119 — 121)  hat  ein  Pince-nez  für  Astigmatiker  kon- 
struieren lassen,  bei  welchem  die  Axenrichtung  der  Gylindergläser 
dadurch  konstant  erhalten  wird,  dass  die  Gläser  fest  an  einem  steifen 
horizontalen  Verbindungsstück  befestigt  sind,  welches  durch  horizon- 
tale Verschiebung  verkürzt  und  verlängert  werden  kann.  (Viel 
besser  wird  es  sein,  wenn  sich  Astigmatiker  dauernd  fester  Brillen- 
gestelle bedienen.    Ref.) 

Purtscher  (122)  meint,  der  durch  gewisse  Erümmungsfehler 
der  Cornea  bedingte  unregelmässige  Astigmatismus  könnte  optisch 
darch  Gläser  korrigiert  werden,  die  in  den  einzelnen  Meridianen  un- 
gleiche Krümmung  haben.  Bekanntlich  können  aber  solche  Gläser 
nicht  geschliffen  werden. 

Falchi  (126)  untersuchte  den  Einfluss  des  Pilocarpins  auf  die 
Akkommodationsbreite  nach  dem  Verschwinden  der  myotischen  Wir- 
kung auf  die  Pupille  und  machte  zu  dem  Zwecke  subkutane  Injek- 
tionen mit  1  Vo  Lösung.  Er  fand,  dass,  wenn  die  Myose  verschwun- 
den und  die  Pupille  wieder  vollkommen  beweglich  war,  die  Akkom- 
modationsbreite sich  vermindert  zeigte  durch  Abrückung  des  Nahe- 
punktes und  Heranrücken  des  Fernpunktes. 

Abadie  (129)  teilt  günstige  Erfolge  mit,  die  er  bei  der  Be- 
handlung der  sog.  nervösen  Asthenopie  erzielt  hat.  Bei  Hysterischen 
fand  er  die  MetaUotherapie  nützlich,  Auflegen  von  Metallstücken  auf 

84* 


582  Pathologie  and  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

die  Stirn  und  Befestigung  während  der  Nacht.  Die  kraftigste  Wir- 
kung soll  erzielt  werden  durch  Zink  und  Kupfer,  von  denen  je  zwei 
Stücke  Yon  der  Grösse  eines  Sou  zusammengeschmolzen  werden;  das 
Zink  soll  die  Haut  berühren.  Ferner  sah  Vf.  »glänzendec  Erfolge 
von  der  Applikation  zerstäubten  Methylchlorürs  auf  die  Haut  nach 
D  e  b  o  y  e,  der  mittelst  dieser  Methode  verschiedene  Neuralgien  heilte. 
Wird  Methylchlorür  in  einem  Metallgefäss  unter  hohem  Drucke  flüssig 
erhalten,  so  bewirkt  es  beim  Verdampfen  eine  Kälte  von  53®  unter  0. 
Wird  unter  feinster  Zerstäubung  der  Strahl  leicht  und  rasch  über 
die  Haut  hingeleitet,  so  erfrieren  nur  die  oberflächlichsten  Schichten 
derselben.  Die  Haut  wird  weiss  und  rötet  sich  dann  rasch,  wie  nach 
einem  Sinapismns.  Die  Applikation  ist  nach  Bedürfniss,  nötigenfalls 
täglich,  zu  wiederholen. 

Einen  auf  andere  Art  zur  Heilung  gelangten  Fall  erwähnt  A  b  a- 
d  i  e,  der  einen  Arzt  betraf.  Derselbe  litt  zwei  Jahre  lang  an  ner- 
YÖser  Asthenopie  und  wurde  durch  die  bei  jedem  Versuch  zu  arbeiten 
sofort  auftretenden  heftigen  Schmerzen  an  jeder  Beschäftigung  ge- 
hindert. Heilversuche  aller  Art  waren  vergeblich.  Das  Leiden  ver- 
schwand endlich  gleichzeitig  mit  einer  hartnäckigen  Dyspepsie,  welche 
nach  mehrjähriger  Dauer  durch  eine  geeignete  Diät  gehoben  wurde. 

Jessop  (131)  fand  bei  einem  an  diphtheritischer  Lähmung 
leidenden  Mädchen  beträchtliche  Verengung  des  Gesichtsfeldes.  Lang 
fand  in  einem  Falle  Verlust  der  Akkommodation  und  Unfähigkeit 
zu  konvergieren,  und  bezieht  dies  auf  eine  centrale  Läsion. 

Nettleship  (138)  hielt  einen  klinischen  Vortrag  über  einen 
Fall  von  Mikropsie  nach  Kontusion  eines  Auges  durch  ein  bei  der  Ar- 
beit abspringendes  Stück  Gold  von  ^  Unze  Schwere.  Die  Mikropsie  be- 
stand noch  längere  Zeit  nach  der  Verletzung  fort,  das  Sehen  in  der 
Ferne  war  längere  Zeit  getrübt,  die  Buchstaben  schienen  nach  auf- 
wärts gezogen,  durch  —  0.75  s  3  —  0.75  cyl.  wurde  S  =  1  und  es  wurde 
in  gleicher  Grösse  gesehen  wie  mit  dem  andern  Auge.  Li  der  Nähe 
konnte  Jäger  1  gelesen  werden,  ebensogut  und  in  derselben  Entfer- 
nung wie  mit  dem  andern  Auge,  doch  war  das  Nahesehen  schmerz- 
haft. Den  myopischen  Astigmatismus  des  verletzten  Auges  erklärt 
N.  durch  leichte  Veränderungen  der  Linse  oder  ungleiche  Thätigkeit 
des  Ciliarmuskels.  Die  Mikropsie  erklärt  sich  nicht,  wie  in  andern 
Fällen,  aus  einer  Veränderung  in  der  Stäbchenschicht  oder  durch 
eine  Akkommodationsstörung ,  sondern  aus  dem  myopischen  Astig- 
matismus. Derselbe  macht,  dass  kleine  Objekte  einen  grauen  ver- 
wischten Rand   haben   und  da  die  Grösse  nach   dem  scharf  erschei- 


Befraktion  und  Sehschärfe  bei  monocalarer  and  binoonlarer  Prflfdng.  533 

nenden  Teile  beurteilt  werde,  müssteu  sie  kleiner  erscheinen.  Daher 
stelle  die  korrigierende  Linse  mit  der  Schärfe  die  normale  Grösse 
der  Bilder  her. 

Schönes  (139)  neue  die  Lehre  von  den  Anomalien  der  Refrak- 
tion und  Akkommodation  nahe  berührende  Glankomtheorie  —  dass 
nämlich  das  Glaukom  eine  Folge  von  Ueberanstrengung  der  Akkom- 
modation insbesondere  in  hyperopischen  und  presbyopischen  Augen, 
sei,  dass  die  bis  zur  Sehnervenscheide  reichenden  Sehnen  des  Ciliar- 
muskels  durch  Zerrung  an  dieser  Scheide  Exkavation  des  Sehnerven 
bewirken,  dass  die  Giliarmuskelkontraktion  die  Linse  mittelst  des 
Glaskörpers  nach  vorne  dränge  und  wenn  die  innersten  Fasern  des 
Ciliarmuskels  nicht  genügend  Gegendruck  leisten,  die  Linse  gegen 
die  Iriswurzel  und  den  Hornhautrand  anpresse,  dadurch  den  Lymph- 
abfluss  hemme  und  so  irreparable  Drucksteigerung  bewirke  —  diese 
Theorie  ist  oben  S.  878  u.  s.  w.  so  ausführlich  geschildert  worden, 
dass  hier  darauf  verwiesen  werden  kann.  Hier  möge  nur  auf  ein 
bemerkenswertes  Präparat  hingewiesen  werden,  das  Verf.  beschreibt 
und  abbildet,  einen  Querschnitt  durch  den  Optikus  eines  hochgradig 
myopischen  Auges.  Es  findet  sich  hier  eine  deutliche  Verschiebung 
des  Sehnervenkopfes  nach  der  Temporalseite  mit  Herüberziehung  der 
Retina  und  Chorioidea  über  den  nasalen  Sehnervenrand,  und  Heraus- 
ziehung der  Fasern  der  Lamina  cribrosa  am  temporalen  Rande,  eine 
willkommene  Bestätigung  für  die  Deutung  des  ophthalmoskopischen 
Bildes  der  Retraktionssichel  und  der  Herüberziehung  der  Retina  und 
Chorioidea  über  den  Nasalrand  der  Papille,  ein  Befund,  der  sich 
übrigens  vollkommen  mit  dem  von  L.  Weiss  geschilderten  (s.  Ber. 
f.  1882  S.  536)  deckt. 

V.  Reuss  (146)  hatte  (s.  Ber.  f.  1879  S.  389)  darauf  hinge- 
wiesen, dass  die  funktionelle  Refraktionsbestimmung  bisweilen  bei 
monokularer  und  binokularer  Prüfung  ein  etwas  verschiedenes  Re- 
sultat ergiebt  und  glaubte  dies  erklären  zu  können  durch  Akkom- 
modationsanspannungen,  welche  beim  Sehen  mit  einem  Auge  auf- 
treten, beim  binokularen  Sehen  fehlen.  Also  etwas  Akkommodations- 
krampf  sollte  bei  monokularer  Prüfung  bestehen.  Dieser  gewagten 
Deutung  hatte  Ref.  in  dem  citierten  Referate  die  Bemerkung  gegen- 
übergestellt,  die  Thatsache  erkläre  sich  daraus,  dass  das  binokulare 
Sehen  im  Allgemeinen  die  Sehschärfe  um  etwas  erhöhe  und  bei  Vor- 
handensein von  Zerstreuungsbildem  auf  der  Netzhaut  die  Distinktion 
etwas  bessern  könne,  so  dass  eine  vorhandene  Myopie  bei  binoku- 
larer Prüfung  geringer,  eine  Hyperopie  grösser  erscheine  als  sie  ist. 


534  Pathologie  und  Therapie  der  AugenkrankheiteiL 

Y*  Reuse  sucht  durch  Versuche  zu  entscheiden,  welche  Ansieht  die 
richtige  ist. 

üeber  die  physiologischen  Versuche  y.  Reuss'  ist  bereits  oben 
S.  97  Bericht  erstattet  worden,  daher  sei  hier  nur  das  Resultat  mit 
Y.  R.'s  eigenen  Worten  hinzugefügt:  »Bei  einzelnen  Personen  ist 
also  die  Sehschärfe  monokular  und  binokular  YoUkommen  gleich, 
bei  der  Mehrzahl  tritt  eine  recht  beträchtliche  Verbesserung  beim 
Sehen  mit  beiden  Augen  ein;  nur  ausnahmsweise  ist  dieselbe  eine 
solche,  dass  dadurch  ein  kleiner  Fehler  bei  der  Refraktionsprüfnng 
entstehen  könnte.  Auffälliger  sind  die  Differenzen  in  pathologischen 
Fällen;  namentlich  ist  es  bei  centraler  Amblyopie  etwas  Gewohn- 
liches, dass  mit  beiden  Augen  eine  kleinere  Nummer  der  Jäger'schen 
Schriftskalen  gelesen  wird,  als  mit  jedem  einzelnen  Auge.€ 

Y.  R.  hebt  berYor,  dass  nur  kleine  Refraktionsdifferenzen  zwi- 
schen dem  Ergebnisse  bei  monokularer  und  binokularer  Prüfung 
durch  den  bessernden  Einäuss  des  Binokularsehens  bewirkt  werden 
können,  dass  dagegen  erhebliche  Differenzen  Yorkommen.  In  4  seiner 
altem  Fälle  betragen  sie  mehr  als  1.0  und  dazu  fügt  Vf.  einen  neuen 
Fall  Yon  Akkomodationskrampf,  indem  bei  monokularer  Prüfung 
das  rechte  Auge  scheinbare  Myopie  9.0  mit  S  =  f ,  das  linke  Auge 
scheinbare  M  10.0  mit  S  =  f  zeigt,  während  binokular  M  5.0  mit 
S  =  f  und  ophthalmoskopisch  beiderseits  2.5  bis  3.0  gefunden  wird. 
Die  Differenz  zwischen  dem  Ergebnis  der  monokularen  und  binoku- 
laren Prüfung  beträgt  hier  also  4.0  und  5.0. 

Die  interessante  (schon  A.  y.  Gräfe  bekannt  gewesene)  That- 
sache,  dass  die  Sehschärfe  eines  Auges  durch  Elinfall  diffus  reflek- 
tierten Lichtes  ins  andere  Auge  um  etwas  erhöht  wird,  bestätigt  y.  R 
durch  einige  Versuche  und  Krankenbeobachtungen  und  zeigt,  dass 
in  einem  Teil  der  Fälle  die  damit  verbundene  Verengerung  der  Pu- 
pillen und  die  daraus  resultierende  Verkleinerung  der  Zerstreuungs- 
kreise es  ist,  welche  die  Verbesserung  des  Sehens  herYorbringt ;  in 
anderen  Fällen  erfolgt  jedoch  die  Verbesserung  des  Sehens  ohne  Aen- 
derung  der  Pupillargrösse. 

Verf.  kommt  zu  dem  Schlüsse,  dass  die  Erhöhung  der  Sehschärfe 
durch  das  binokulare  Sehen  nur  geringe  Differenzen  zwischen  dem 
Ergebnis  monokularer  und  binokularer  Prüfung  erklären  könne; 
glaubt  also  bei  seiner  Annahme,  dass,  wenn  grössere  Differenzen 
stattfinden,  eine  besondere  Akkommodationsspannung  in  dem  mono- 
kular geprüften  Auge  bezw.  eine  stärkere  als  bei  binokularer  Prü- 
fung stattfinde,  beharren  zu  müssen. 


AJkkommodationskrampf.  535 

(Beferent  mnss  bekennen,  durch  die  Beweisführung  nicht  über- 
zeugt zu  sein.  Gerade  gegenüber  den  Beweisen,  welche  y.  R,  selbst 
für  die  Verschärfung  der  Distinktion  durch  den  binokularen  Sehakt 
beigebracht  hat,  scheint  es  entscheidenderer  direkter  Beweise  für  die 
physiologisch  so  wenig  gestützte  Annahme  verstärkter  Akkommo- 
dationsspannung  bei  binokularer  Prüfung  zu  bedürfen.  Dass  der- 
gleichen in  Ausnahmsfallen  unter  besondem  umständen  vorkommen 
mag,  wird  man  nicht  in  Abrede  stellen  können,  dass  aber  die  ganze 
Serie  der  Fälle  des  Verf.  so  zu  erklären  sei,  muss  Ref.  bezweifeln.) 

V.  Reuss  rekapituliert  sodann  seine  Ansichten  über  Akkomo- 
dationskrampf, die  er  bereits  früher  dargelegt  hat  (vergl.  Bericht  f. 
1876.  S.  492).  Seine  Bedeutung  für  das  Wachstum  der  Myopie  ist 
ihm  zweifelhaft.  »Viele  Myopien  wachsen  ohne  dass  er  vorhanden 
ist,  und  wenn  beide,  progressive  Myopie  und  Akkommodationskrampf, 
neben  einander  bestehen,  so  beweist  dies  noch  nichts  für  ihren  cau- 
salen  Zusammenhang.»  Da  der  Krampf  aber  im  Stande  sei,  zu  über^ 
massigem  Annähern  der  Arbeitsobjekte  zu  führen,  könne  er  die  Ent- 
wickelung  der  Eurzsiebtigkeit  befördern  und  verdiene  bei  der  Be- 
handlung Berücksichtigung.  Das  Durchsichtsstativ  von  Ealmann 
rühmt  V.  R.  sehr.  Atropin  beseitigt  die  scheinbare  Myopie  oft  erst 
nach  wochenlangem  Gebrauche;  da  der  Krampf  oft  rasch  wieder- 
kehrt, ist  die  Atropinanwendung  öfter  zu  wiederholen.  Nützen  kann 
sie  vielleicht,  schaden  sicher  nicht. 

Bemerkenswert  ist  der  folgende  Fall  von  Akkommodationskrampf. 
Ein  12jähriger  Knabe,  dem  vor  einigen  Jahren  — ^  für  den  Ge- 
brauch in  der  Schule  gegeben  war,  war  in  letzter  Zeit  in  zunehmendem 
Grade  kurzsichtig  geworden,  sah  ohne  Glas  kaum  ^,  mit  — J  war 
S  =  iS«  Ophthalmoskopisch  links  E,  rechts  M  -^.  Atropin  erwei- 
terte die  Pupille,  doch  wurde  jetzt  ^^  nicht  mehr  erkannt  und  kein 
Glas  besserte  das  Sehen.  Nach  Aussetzen  des  Atropin  wurden  die 
Pupillen  wieder  eng,  aber  das  Sehen  blieb  unverändert  schlecht,  erst 
nach  4  Wochen  trat  der  frühere  Zustand  wieder  ein.  Als  6  Monate 
lang  die  Nahearbeit  ganz  unterlassen  worden  war,  wurde  mit  blossem 
Ange  j%  bezw.  ^  erkannt ,  mit  —  ^  S  =  f .  Das  Sehen  in  der 
Ferne  besserte  sich  noch  weiter.  Im  Alter  von  15  Jahren  sah  v.  R. 
den  Patienten  wieder,  als  Verschlechterung  des  Sehens  und  Schmerzen 
beim  Lesen  sich  wieder  einstellten.  Ohne  Glas  wurde  ^^g  erkannt, 
rechts  mit  y^,  links  mit  ^^;  binokular  mit  ^j  S  =  f ,  ophthal- 
moskopisch E  und  M  0.5. 

lieber  einen  Fall  von  Akkommodationskrampf  mit  Blepharospas- 


536  Pathologie  und  Thera^e  der  Aogenkrankheiteii. 

mus  berichtet  derselbe  Autor  (141).  Bei  einem  16jahrigen  Schüler  mit 
rasch  zunehmender  Enrzsichtigkeit  wurde  funktionell  M  ^,  opthal- 
moskopisch  M  ^^  gefunden  bei  starker  Insufficienz  der  Intemi.  Eine 
Duboisinkur  machte  die  Augen  nahezu  emmetropisch.  Bei  einem 
Recidiy  des  Akkommodationskrampfes  war  die  scheinbare  Myopie  mit 
Astigmatismus  ^^,  bezw.  ^^  verbunden.  Später  trat  plötzlich  in  der 
Schule  ein  Anfall  hochgradiger  Sehstorung  ein.  Die  Augen  waren 
durch  Krampf  des  Orbicularis  geschlossen,  nur  passiv  unter  Anwen- 
dung einiger  Gewalt  können  sie  geöffnet  werden.  Nur  Handbeweg- 
ungen werden  gesehen«  Nach  mehrstündigem  Schlaf  ist  der  Anfall 
vorüber,  es  besteht  M  -^  mit  guter  Sehschärfe.  Dergleichen  Anfflle 
kehrten  in  den  nächsten  Monaten  mehrmals  wieder.  Eine  halbe 
Stunde  vorher  wurde  ein  Gefühl  von  Druck  und  Ziehen  in  den  Augen 
bemerkt,  der  Lidkrampf  dauerte  ^  bis  einige  Stunden,  der  letzte  nur 
5  Minuten  dauernde  folgte  auf  einen  heftigen  Schrecken,  den  früheren 
war  stärkere  Anstrengung  durch  Nahearbeit  vorangegangen.  Schliess- 
lich erfolgte  volle  Heilung,  auch  die  Myopie  war  verschwunden.  Der 
Lidkrampf  wird  vom  Verf.  als  hysterisch  bezeichnet. 


Motilitätsstörungen  des  Anges. 

Referent:  Prof.  Nagel. 

1)  H  0  g  7  e  B ,  Ueber  die  Detaileinrichtung  des  centralen  und  oentrifagalen 
Teiles  des  die  Aogenbewegusgeo  associierendeD  Nervenmechanismas.  Pest, 
med.-chir.  Presse.    XXI.    ti.  65,  85. 

2)  Reymond,  Q.,  Sui  rapporti  deir  accommodasione  colla  convergesBa. 
C.  Sperino,  Jubiläum sscbrift  1885.  p.  23  (siehe  Beriebt  f.  1884.  S.  242). 

^)  Landolt,  Ueber  die  Insufficienz  des  EonvergenzvermOgens.  Ber.  Qber 
die  XVII.  Vers.  d.  ophtb.  Gesellsch.  in  Heidelberg.    S.  5. 

4)  —  L*amp]itude  de  convergence.  Bull,  et  mäm.  Soc.  fran9.  d^opbt.  III. 
p.  105,  Annal.  d*Ocul.  T.  93.  p.  86  und  Arcb.  d'Opbt.   Mars-Avril. 

5)  Reche  ,  Ad.,  üeber  die  Beziehungen  des  Nervus  oculomotorius  und  sjm- 
patbicus  zum  Ganglion  ciliare.    Greifswald.    27  p.    (s.  oben  S.  83). 

6)  Baas,  Bulbusstellung  nach  CocaTngebrancb.  Klin.  Monatsbl.  f.  Augeo- 
heilk.    S.  456.    (Der  Bulbus  bleibt  gerade  ans  gerichtet.) 

7)  Jessop,  W.  H. ,  Pnpillary  movenaents  associated  with  extrinsic  move- 
ments.  (Opbth.  boc.  of  the  united  kingdom.)  Ophtb.  Review,  p.  370  and 
Med.  Times  and  Gaz.  IL  p.  748. 


I 


MotilitätsgtOrangen  des  Auges.  537 

8)  Hock,  Augenmuskelkrftmpfe,  AugenmaskellähmuDg,  Aogenverletznngen. 
Eulenbnrg*8  Realencyklopädie.     18.  and  14.  Lieferung. 

9)  Königstein,   L.,   üeber  Augenmuskellähmungen.     Wien.  Klinik.    XI. 
8.  285.    (Kurze  Darstellung  nach  Lehrvorträgen.) 

10)  Panas,  Nouvelles  le^ons  sur  les  paralysies  des  muscles  de  Toeil.  Union 
m^d.    XI.    p.  469,  565,  637,  721. 

11)  Eisenlohr,  Ein  Fall  von  Augenmuskel lähmung.  Deutsch,  med.  Wo- 
chenschr.  Nr.  9.  (Aerztl.  Verein  zu  Hamburg.  Sitzung  am  7.  Okt.  1884) 
(s.  oben  S.  808). 

12)  Harlan,  G.  C. ,  Three  cases  of  paralysis  of  muscles  of  the  eye.  Mary- 
land med.  Journ.    Halt.  XIII.   p.  107. 

18)  Barok,  C. ,  Two  cases  of  paralysis  of  the  eye  muscles;  interesting  in  re- 
gard  to  their  etiology.    St.  Louis  med.  and  surgic.  Joarn.  XLVIII.  p.  380. 

14)  Priestley  Smith,  Transien t  astigmatism  due  to  paralysis  of  ocular 
muscles    (s.  oben  S.  529). 

15)  Barraquer,   D.  J.,   Tratamiento  eläctrico  de   la  paralisis  de  los  mus- 

culos  del  ojo.     Bo]etin  de  la  clinica  oftalm.  del  Hopital  de  Santa  Cruz. 
Num.  3.    p.  33. 

16)  Jan,  Paralysie  du  nerf  moteur  ocnlaire  commun  d*origine  nicotinique. 
Recueil  d*Opht.  p.  98  (s.  oben  S.  266). 

17)  8  n  e  1 1 ,  S. ,  Paralysis  of  both  ezternal  recti.  Brit.  med.  Journ.  I.  p.  331. 
(Kurze  Notiz.) 

18)  Harlan,  0.  C. ,  Gongenital  paresis  of  both  ezternal  muscles.  Transact« 
Americ.  ophth.  soo.   21th  Meeting,    p.  48. 

19)  Tilley,  B.,  Congenital  complete  paralysis  of  the  oculo-motors,  the  mo- 
vements  of  the  irides  and  the  accommodation  being  intact.  Amerio. 
Journ.  of  Ophth.    IL    p.  195. 

20)  Mendel,  Zur  Lehre  von  den  diphtheritischen  Lähmungen.  (Sitzung  d. 
Berliner  med.  Ges.  vom  11.  Februar.)  Deutsch,  medic.  Woohensohr.  8.  124 
und  Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.   S.  89. 

21)  Uhthoff,  W.,  Ein  Fall  von  Lähmung  aller  Augenmuskeln  nach  Diph- 
theritis  faudum.    Neurolog.  Centralbl.  Nr.  6  (s.  oben  8.  265). 

22)  D  e  h  e  n  n  e,  A.,  Paralysie  de  tous  les  muscles  eztrins^ues  de  Toeil.  Union 
mödic.    p.  359.    (Soci^t^  de  m^decine  de  Paris.) 

28)  Sharkey  Seyroour,  Partial  ophthalmopl 'gia  interna  and  externa. 
(Ophth.  soc.  of  the  united  kingdom.)  Ophth.  Review,  p.  366  und  Lancet.  IL 
p.  895.    (Bei  einem  Tabetiker.) 

24)  Hirschberg,  Ueber  den  Zusammenhang  zwischen  Epicanthus  und 
Ophthalmoplegie.     (Berlin.  Ges.  f.  Psychiatrie.    8.  Juni   1885.)     Neurolog. 

Centralbl.    S.  294. 

25)  Jacobson,  J. ,  Beziehungen  der  Veränderungen  und  Krankheiten  des 
Sehorgans  zu  Allgemeinleiden  und  Organerkrankungen.  Leipzig.  W.  En- 
gelmann.   8.  61. 

26)  Schäfer,  Hermann,  üeber  Augenkrankheiten  im  Zusammenhange  mit 
Erkrankungen  des  Centralnervensystems  (s.  oben  S.  277). 

27)  Oppenheim,  H. ,  Beiträge  zur  Pathologie  der  Hirn k rankheiten.  Cha- 
ritä-Annalen.    X.    S.  355.    (Augenmuskellähmung)   (s.  oben  S.  296). 

28)  Baker,  A.  R.,   Headache  and  other  reflez-nervous  troubles  as  the  result 


538  Pathologie  and  Thenpie  der 

of  eye-ftraiii ;   with  nx  illmtaratiTe  caset.    Med.  Bec  New-T<Mrk.    XXVIU. 

p.  199. 
29)  M  a  n  z ,   W. ,   Ein  Fall  Ton  periodischer  Ocnlomotoriiialfthinang.    Berlin. 

klin.  WochenBchr.   8.  637. 
80)  Thomsen,  Ein  Fall   Ton  typisch  recidivierender  OealomotorinslfthmoDg 

mit  psychisch  nerTÖsen  Störnngen  und  concentrischer  Gesiehtsfeldeinen^ 

ang  (s.  oben  8.  304). 

31)  —  Ueber  einen  Fall  mit  typisch  wiederkehrender  Oculomotorinsl&hmiuig. 
Arch.  f.  Psych,  und  Nenrenkr.  XVI.  1.  S.  281.  (Berlin.  QeselUch.  f.  Psych, 
und  Nerrenkr,   Sitzong  vom  10.  Nov.  1^84)  (s.  oben  8.  304). 

32)  Weiss,  Ein  Fall  von  periodisch  auftretender  totaler  linksseitiger  Ocolo- 
motoriuslfihmung.    Wien.  med.  Wochenschr.    Nr.  17  (s.  oben  8.  299). 

33)  Pflfiger,  üeber  periodische  Nndearl&hmnng.  Tagebl.  d.  58.  Versamml. 
deutscher  Naturf.  und  Aerzte  in  8trassbarg  i.  B.   S.  491   (s.  oben  8.  309). 

34)  Parinaud,  Ndvralgie  et  paralysie  oculaire  It  rechutes.  (Sod^td  fraof. 
d*Opht.)    Archiv.  d'Opht    V.    p.  180  and  Annal.  d*Ocul.    T.  93.    p.  121. 

35)  8  n  e  1 1 ,  8.,  Recurrent  paralysis  of  the  third  nerve  associated  with  attacks 
of  migraine.    Lancet.   I.    p.  938. 

36)  8anndby,  A  case  of  migraine,  with  paralysis  of  the  third  nerve.  Ibid. 
Nr.  2    (s.  oben  8.  309). 

37)  Sturm,  C,  üeber  Gehirntuberkalose.  Inaug.-Diss.  Wflrzburg.  (Fälle  mit 
Lähmung  der  Augenbeweguogsnerven,  s.  oben  8.  300). 

38)  K 1  i  n  k  e  r  t ,  Jets  over  tabes  dorsalis.  Weekbl.  van  het  Nederl.  TJjjdschr. 
voor  Geneesk.  1884.  Nr.  46.  (Beiderseitige  Abdacenslähmnng,  s.  oben 
8.  312). 

39)  R  e  m  a  k  ,  E. ,  Drei  Fälle  von  Tabes  im  Eindesalter.  Berlin,  klin.  Wo- 
chenschr. Nr.  7.    (Ptosis,  s.  oben  8.  310.) 

40)  Berger,  E.,  (Jeber  die  ätiologischen  Beziehungen  zwischen  Syphilis  and 
Tabes.  Deutsch,  med.  Wochenschr.  Nr.  1  und  2.  (Augenmuskellähmungen 
Überwiegen  bei  Tabischen  mit  syphilitischen  Antecedentien,  s.  oben  8.  311.) 

41)  Enlenburg,  A.,  Beiträge  zur  Aetiologie  und  Therapie  des  Tabes  dor- 
sualis ,  namentlich  über  deren  Beziehungen  zu  Syphilis.  V  i  r  c  h  o  w*8 
Arch.  f.  path.  Anal.   99.  8.  18.    (Augenmuskellähmangen,  s.  oben  8.  311.) 

42)  Herzheimer,  C,  Ueber  Lues  cerebri.  Inaug.-Diss.  Würzburg.  (Au- 
genmuskellähmungen ,  s.  oben  S.  292.) 

43)  Mauthner,  L. ,  Die  Nuclearlähmung  der  Augenmuskeln.  Wiesbaden, 
Bergmann.     12.  Heft  d.  VortTäge  a.  d.  Gesammtgebiet  d.  Augenheilkunde. 

43a)  S  t  e  i  n  h  e  i  m  ,  Nucleäre  Lähmung  des  Abducens  und  Polyurie.  Deutseh. 
med.  Wochenschr.   8.  527. 

44)  Westphal,  Ueber  einen  eigentümlichen  Symptom enkomplez  bei  Er- 
krankung der  HintersträDge  des  Rückenmarkes.  Arch.  f.  Psych,  und 
Nerveukr.  XVI.  3.  8.  778  (s.  oben  8.  310).  (Abducenslähmung,  Operation, 
Autopsie.) 

45)  Fei  tchenfel  d,  L.,  Ein  Fall  von  Tumor  cerebri  (Glioearkom  der  Zir- 
beldrüse). Neurolog.  CentralbL  Nr.  18  8.  409.  (Partielle  Ocalomotorios- 
lähmung,  s.  oben  S.  294.) 

46)  Mendel,  Tuberkel  im  Gehirnschenkel.  Berlin,  klin.  Wochenschr.  Nr.  29. 
(Oculomotoriuslähmung,  s.  oben  8.  299.) 


Motilit&tsstOniDgen  dea  Auges.  539 

47)  R  a  m  e  jr ,  8nr  un  cas  de  paraljrie  alterne  d*origine  p^donculaire.  Revne 
de  mM.  Joio.  (OealomotorinslftlimQDg  bei  Tuberkel  im  Himachenkel ,  s. 
oben  8.  800.) 

48)  Schrader,  A.,  Ein  Gehimachenkelberd  mit  sekundären  Degenerationen 
der  Pyramide  und  Haube.  Inaug.-Dias.  Halle.  1884.  (OculomotoriuBlfthm- 
ung,  8.  oben  8.  288.) 

49)  D  a  y  e  z  a  c ,  Paralysie  du  moteur  oculaire  commun  droit ;  b^mipar^sie 
gaucbe;  mort;  autopsie  ;  fojer  de  ramollissement  interessant  le  trono  ner- 
ve uz  et  une  partie  du  pädoncule  c^ebral  correspondant.  Abeille  m^. 
XLÜ.   p.  140. 

50)  R  0  s  s ,  James ,  A  case  of  multiple  tubercular  tumours,  one  of  wbich  was 
sitnated  in  the  left  crus  eerebri  and  caused  paralysis  of  tbe  third  nerve 
of  tbat  side  (s.  oben  8.  277). 

51)  Algeri  und  Marchi,  Beitrag  zum  Studium  der  Erkrankungen  der 
Brflcke.    (Konjugierte  Ablenkung  der  Augen,  s.  oben  S.  292.) 

52)  Bleuler,  Zur  Kasuistik  der  Herderkrankung  der  Brücke  mit  besonderer 
Berti cksicbtigung  der  kombinirten  seitlichen  Augenbewegungen.  Deutsch. 
Arch.  f.  klin.  Med,  XXXVII.  8.  527  und  XXXVIII.  8.  28  (s.  oben  8.  290) 

58)  Mierzejewsky,  J.  und  Rosenbach,  J.,  Zur  Symptomatologie  der 
PoDserkranknngen.  Neurolog.  Centralbl.  Nr.  16  und  17.  (Konjugierte 
Deviation,  s.  oben  8.  295.) 

54)  Mackenzie,  C,  Intracranial  tumour,  probably  cerebellar;  double  pa- 
pil  litis  with  amanrosis;  disappearance  of  both  knee  jerks.  Brit.  med. 
Journ.   I.   p.  828.     (Abducenslähmung,   s.  oben  8.  296.) 

54a)  Hader,  Embolische  Erweichung  der  linken  vordem  Central  Windung  mit 
rechtsseitiger  Parese  und  Aphasie.  Wien.  med.  Presse.  Nr.  8.  (Konju- 
gierte Ablenkung  der  Augen,  s.  oben  8.  274.) 

55)  Pontoppidan,  Knnd,  Ein  Fall  von  Tumor  der  Zirbeldrflse.  Neurolog. 
Centralbl.  Nr.  24.    (Konjugierte  Ablenkung  der  Augen,  s.  oben  8.  298.) 

56)  Leichtenstern,  0.,  Ueber  epidemische  Meningitis.  (H&ufig  L&hmung 
des  Abducens,  sehr  selten  des  Oculomotorius,  s.  oben  8.  288.) 

57)  Stephan,  B.  H. ,  Bydrag  tot  de  localisatie-leer  von  bewegingsstoor- 
nissen  in  den  hersenbast.  Weekbl.  van  het  Nederl.  Tijdschr.  voor  Ge- 
neesk.  Nr.  1.  (Rollbewegungen  der  Augen  bei  Mening.  tubero.,  s.  oben  8. 278.) 

58)  Knapp,   H.,    Ueber  einen  Fall   von  akuter  Myelitis  mit   beiderseitiger 

Ophthalmoplegie  und  Stauungspapille.   Tagebl.  d.  58.  Versammlung  deut- 
scher Naturf.  und  Aerste  in  Strassburg  i.  £.  8.  489   (s.  oben  8.  286). 

59)  Laufenauer,  Ein  Fall  von  Polioencephalitis  chronica  super ior.  Wien, 
med.  Wochenschr.  Nr.  9.    (Ophthalmoplegie,    s.  oben  8.  808). 

60)  Lilienfeld,  A.,  Zur  Lehre  von  der  multiplen  Neuritis.  Berlin,  klin. 
Wochenschr.    Nr.  45.    (Doppelseitige  Abducenslähmnng,  s.  oben  8.  808.) 

61)  Löwenfeld,  L. ,  Ein  Fall  von  multipler  Neuritis  mit  Athetosis.  Neu- 
rolog. Centralbl.   Nr.  7.   8.  149  (Abducensiahmung,  s.  oben  8.  802). 

62)  Bristowe,  J.  8. ,  Cases  of  ophthalmoplegia ,  complicated  with  varions 
other  affections  of  the  nervous  System.    Brain.  VIL  p.  818  (s.  oben  3.807). 

68)  Szili,  A.,  Ophthalmoplegia  chronica  progressiva.  Gesellsch.  d.  Aerste  in 
Budapest.  Sitznng  vom  7.  Februar.  Wien.  med.  Wochenschr.  Nr.  10  (s. 
oben  8.  808). 


540  Pathologie  and  Therapie  der  Aogenkrankheiieii. 

64)  K6tM,  Ein  Fall  Ton  Ophthalmoplegia  chronica  progresnya.  Wien.  med. 
Wochenschr.  Nr.  9.  (Oetellech«  der  Aente  in  Bndapeit.  Sitsang  vom  24. 
Janaar.)    (S.  oben  8.  '608.) 

65)  K  a  t  z  a  Q  r  o  w,  Nocleäre  Ophthalmoplegie.  Weetn.  oftalm.  Kieff.  IL  p.  130 
(g.  oben  S.  273). 

66)  Caniö,  M  ,  Tratamiento  del  eBtrabismo.  Clinica  oftalm.  de  la  dispen- 
saria  de  Santa  Ro«a.    Santiago  de  Chile.    1885. 

67)  8 1  i  1 1  i  n  g,  J.,  üeber  die  Entstehong  des  Schielens.  Arch.  f.  Aogenheilk. 
XV.  8.  73. 

68)  M  D  1  e  8,  P.  H.,  Convergent  concomitant  sqaint  and  conaeeatiTe  ambljopia. 
Brit  med.  Joam.   L   S.  836. 

69)  E  a  l  e  8,  H.,  Tbre  cases  and  treatment  of  convergent  sqnint  Birmingham 
med.  Reir.   XVII.    p.  391. 

70)  Frost,  A. ,  The  early  treatment  of  concomitant  sqnint.  Medic.  Tim  ob 
and  Gas.    I.   p.  431.    (Har?eian  society  of  London.) 

71)  Risley,  F.  C. ,  A  case  of  hypermetropic  strabismns,  with  choroidal 
atrophy,  cured  by  glasses  alone.    New-Tork  med.  Jonrn.    XLL    p.  386. 

72)  F  a  n  0,  Traitement  du  strabisme  des  petits  enfants.  Jonrn.  d*Ocal.  Nr.  15. 
p.  112. 

73)  Ulrich,  Rieh.,  üntersnchnngen  über  den  Zusammenhang  Ton  Konver- 
genz und  erworbener  Myopie  (s.  oben  8.  515). 

74)  Armaignac,  Le  d^fant  d^usage  d'nn  oeil  pendant  des  longnes  annte 
est-il  nne  cause  d*amblyopie  ?  Revue  cliniqne  d*Ocnlist.  Sept.  nnd  Ann. 
d'Ocul.    T.  94.   p.  188. 

75)  8  e  e  1  y  ,  W.  W. ,   The  treatment  of  Strabismus  internus.    Transact  of  the 

americ.  ophth.  soc.    Twenty-first  meeting.    p.  126    und    Americ.  Jonrn.  of 
Ophth.    II.    p.  151. 

76)  Eich  bäum,  F.,  Untersuchungen  über  die  Aponenroeen  des  Bulbus  und 
der  Augenmuskeln  bei  den  Haiissäugetieren.  Zeitschr.  f.  vergl.  Aogen- 
heilk.   III.    8.  1  (s.  oben  8.  36). 

77)  M  o  t  a  i  8 ,  Recherches  sur  Vanatomie  hnmaine  et  Tanatomie  compar^  de 
rappareil  moteur  de  Toeil.     Archiv.  d*Opht.   V.    p.  28,  143,  419,  524. 

78)  —  CapHule  de  T^non  chez  Thomme.  Bull,  et  m^m.  Soc.  fran^.  d*Ophi 
III.    p.  192  und  Ann.  d*Ocul.    T.  93.    8.  69. 

79)  B  a  r  r  a  q  u  e  r ,  D.  J. ,  Operacion  de  estrabismo  por  adelantamiento  y  re- 
Beccion  musculaires.  Boletin  de  clinica  oftalm.  del  Hospital  de  Santa 
Cruz.    Num.  2.   p.  17. 

80)  Hirschberg,  Ueber  Messung  des  Schielgrades  nnd  Dosierung  der 
Schieloperation.  Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.  Nov.  8.  325.  (2  F&lle 
von  Tenotomie  mit  Vornähung  des  Antagonisten.) 

81)  Holt,  E.  E.,  Strabismus,  its  correction  when  excessive  and  in  high  de- 
grees  of  amblyopia.  Transact.  of  the  americ.  ophth.  soc  Twenty-first 
meeting.   p.  121    und  Americ.  Journ.  of  Ophth.    II.    p.  151. 

82)  Harlan,  0.  C,  A  case  of  internal  squint  of  one  degree  requiring  Iree 
section  of  both  internal  recti  mnscles.  Med.  Bull.  Philadelphia.  VII. 
p.  181. 

83)  Reynolds,  D.  S.,  Some  of  the  oauses  of  failure  in  Operation  for  the 
correction  of  squint.    Philadelphia  med.  Times,    p.  893. 


Konvergdnsbreiie.  541 

84)  Prince,  A.  E,  Tbe  pulley  modification  of  his  limiting  tenotomy  and 
adyancement  of  tbe  rectus  Operation.    New- York  Med.  Record.   p.  144. 

85)  Debenne,  De  Tavancement  moBoolaire  dans  les  paralynes  oculaires. 
Reoneil  d*Opbt.    p.  211. 

86)  Wecker,  L.  de,  La  combinaison  de  Tavancement  capsulaire  et  de  la 
t^notomie.    (Soc.  franf.  d*Opbt)    Ann.  d'Ocul.   T.  93.   p.  72. 

87)  L  a  i  n  e  7 ,  De  ravancement  capsulaire.    Tb^  de  Paris. 

88)  Derby,  Hasket,  Two  cases  of  penetration  of  tbe  eyeball  witb  scissors  in 
tbe  Operation  of  Strabismus.  (Americ.  opbtb.  society.)  Amerio.  Journ.  of 
Opbtb.    IL    p.  150. 

89)  Landolt,  Eine  neue  Pincette  zur  Tenotomie.  Beriebt  d.  17.  Yersamml. 
d.  opbtb.  Qesellscb.  Heidelberg.  S.  243. 

90)  Clark,  C.  F. ,  A  case  of  divergent  sqnint ;  unasual  difficulties  in  correc- 
ting  it  by  Operation.    Americ.  Journ.  of  Opbtb.    I.    p.  271. 

91)  Landolt,  Sur  la  tänotomie  du  muscle  oblique  infähenr.  Acad.  de  mäd. 
3.  Jnin.    Gaz,  des  böpit.  4.  Juni  und  Arcbiv.  d*Opbt.    V.  p.  402. 

92)  N  o  y  e  8 ,  H.  D. ,  On  tbe  tests  for  muscular-astbenopia  and  on  insuffiency 
of  tbe  external  recti  muscles.    Eopenbagen.   J.  Coben.    44  p. 

93)  F  u  c  b  s,  E.,  Eigentümlicbe  Form  muskulärer  Asthenopie.  Arcb.  f.  Augen- 
heilk.    XIY.    S.  385. 

94)  Wilbrand,  üeber  den  Nystagmus.  Berlin.  18  ß.  und  Deutscbe  Med.- 
Ztg.    1884.    IL  p.  583. 

95)  R  e  u  s  s  ,  A.  ▼. ,  Drei  Fälle  Ton  Nystagmus.  Ophtbalm.  Mitteilungen  aus 
der  zweiten  Üniversitäts-Augenklinik  in  Wien.    S.-A.   S.  78. 

96)  Samelsobn,  Atactisober  Nystagmus.     Berlin,  klin.  Wocbenscbr.  S.  434. 

97)  Morton  Prince,  A  case  of  spinal  ataxia  witbout  loss  of  Sensation 
and  witb  increased  patellar-tendon-reflez.  A  contribution  to  tbe  study  of 
spinal  ataxy.  Boston  med.  and  surgic.  Journ.  CXIII.  p.  371.  (Nystagmus, 
s.  oben  S.  275.) 

98)  Pelizaeus,  Fr. ,  Üeber  eine  eigentümlicbe  Form  spastiscber  Lähmung 
mit  Cerebralerscfaeinungen  auf  hereditärer  Grundlage.  (Multiple  Sklerose.) 
Arcb.  f.  Psych,  und  Nervenkr.  XYJ.  3.  S.  698.    (Nystagmus,  s.  oben  S.  276.) 

99)  Schulz,  R. ,  Beitrag  zur  Lehre  der  multiplen  Neuritis  bei  Potatoren. 
Neurolog.  Centralbl.  Nr.  19.  8.  433.  (Doppelseitige  Abducenslähmung,  s. 
oben  S.  303.) 

100)  Schuster,  Ein  Fall  von  multipler  Sklerose  des  Gehirnes  und  Rücken- 
markes in  Folge  von  Syphilis.  Tagebl.  d.  58.  Yersamml.  deutscher  Naturf. 
und  Aerzte  in  Strassburg  i.  E.  S.  241.  (Sägebewegungen  der  Aagen  ,  s. 
oben  S.  278.) 

101)Wharton  Sinkler,  Two  cases  of  ITriedreicb^s  disease.  Medic. 
News.  Juli  4.    (Keine  Oculomotoriuslähmung,  Nystagmus,  s.  oben  S.  810.) 

Landolt's  (3,  4)  Aufsatz  über  Eonvergenzbreite  giebt  kurz 
zusamiuengefasst  und  etwas  weiter  geführt  dasjenige  wieder,  was 
im  Torigen  Jahre  die  Dissertation  seiner  Schülerin  Fraulein  Ellaby 
gebracht  hatte  (s.  vorj.  Ber.  S.  675).  Bezüglich  der  Messungen  der 
KouTergenzbreite  nach  Meterwinkeln  nimmt  er  an,  dass  ein  Prisma 


542  Patbologie  nnd  Theraide  der  Augenkrankheiten. 

▼on  z^  Tore  Ange  gebalten  bei  einer  Angendrebpunktsdistanz  von 
58  mm  mn  ^^  x  Meterwinkel  ablenkt.  Wenn  das  Prisma  aber  vor 
ein  Auge  gebalten  wird  und  die  Ablenkung  sich  auf  beide  Augen 
verteilt,  betragt  sie  ^  x  Mw.  för  jedes  Auge.  Für  eine  Angen- 
drebpunktsdistanz von  64  mm  sind  jene  Werte  ^\  x  und  ^  x.  In 
der  Mitte   zwischen    beiden  Werten  für  Verteilung    der  Ablenkuug 

3  X 

auf  beiden  Augen  steht  07^  =  «   d-  b.  dividiert  man  die  Gradzahl  x 

des  Prisma  durch  7,  so  erhält  man  ungefähr  in  Meterwinkeln  die 
Ablenkung  für  jedes  Auge,  wenn  das  Prisma  vor  ein  Auge  gehalten 
wird,  doppelt  soviel  f  x,  wenn  zwei  gleiche  Prisma  vor  beiden  Augen 
stehen. 

Als  normalen  Betrag  der  Konvergenzbreite  giebt  L.  10.5  Mw. 
an,  wovon  V.b  auf  die  Konvergenz  —  1.0  auf  die  Divergenz  kommen. 
Als  die  zu  dauernder  Arbeit  zulässige  Quote  der  Eonvergenzbreite  giebt 
er  ^  bis  ^  an ;  |  bis  f  müssen  in  Reserve  bleiben ,  während  von 
der  Akkommodationsbreite  nur  \  bis  ^  in  Reserve  zu  bleiben  braucht. 

L.  geht  sodann  genauer  auf  die  Wirkung  der  Insufficienz- 
Operation  auf  die  Konvergenzbreite  ein.  Vorlagerung  eines  oder 
beider  Intern!  ist  der  Tenotomie  des  Externus  überlegen.  Es  werden 
interessante  Belege  dafür  angeführt,  dass  eine  stark  verminderte 
Konvergenzbreite  durch  die  Operation  zu  einer  sehr  bedeutenden, 
allen  Anforderungen  genügenden  werden  kann,  ohne  dass  die  Parallel- 
stellung der  Augen  gefährdet  und  Diplopie  beim  Femsehen  herbei- 
geführt wird. 

Jessop  (7)  stellte  in  der  englischen  ophth.  Ges.  einen  Kranken 
vor,  bei  welchem  sich  mit  jeder  Kontraktion  des  Rectus  externus 
eine  Erweiterung,  mit  allen  Einwärtsbewegungen  eine  Verengerung 
der  Pupille  verband.  Dies  war  in  beiden  Augen  der  Fall.  Bei 
Konvergenz  und  Akkommodation  für  die  Nähe  verengten  sich  die 
Pupillen.  Die  Verengerung  erfolgte  viel  schneller  als  die  Erweiterung. 
Auf  Licht  reagierten  die  Pupillen  nicht.  Der  Patient  war  ein 
33jähriger  Mann,  der  früher  einen  Schädelbruch  erlitten  hatte,  später 
linksseitige  Hemiplegie.  J.  nimmt  an,  dass  die  Läsion  ihren  Sitz 
unterhalb  des  Aquaeductus  Sylvii  und  des  vorderen  Teils  der  Vier- 
hügel hatte. 

Harlan  (18)  beobachtete  bei  einem  Mädchen  angeborene  Parese 
beider  Recti  externi.  Stets  hatte  bei  starker  Seitwärtswendung  des 
Blickes  nach  beiden  Seiten  Doppeltsehen  stattgefunden.  Die  Mutter 
der  Patientin  hatte  einseitige  Abducenslähmung. 


Periodisch  wiederkehrende  Ooalomotorinsl&hmoog.  543 

Mendel  (20)  beobachtete  eiuen  Fall  yon  sehr  verbreiteter 
postdiphtheritischer  LähmnDg  mit  tötlichem  Ausgange,  in  welchem 
doppelseitige  Lähmung  sämmtlicher  Augenmuskeln  bestand  ohne 
Akkommodationsstörung.  (Augenuntersuchung  von  Hirschberg.) 
In  der  Literatur  soll  nur  noch  ein  Fall  von  doppelseitiger  Lähmung 
aller  Augenmuskeln  nach  Diphtherie  erwähnt  sein,  (ühthoff.) 
Der  anatomische  Befund  im  Gehirn,  makroskopisch  negativ,  ergab 
bei  mikroskopischer  Untersuchung  Hyperämie  und  kapillare  Blutungen 
und  erhebliche  neuritische  Veränderungen  an  den  peripherischen 
Nerven,  besonders  am  Oculomotorius.  M.  neigt  sich  der  Ansicht 
zu,  dass  das  diphtheritische  Gift  das  Gefässsystem  und  die  peri- 
pherischen Nerven  gleichzeitig  angreift. 

Manz  (29)  beobachtete  einen  weiteren  Fall  periodisch  wieder- 
kehrender Oculomotoriuslähmung.  Ein  junger  Mann  litt  seit  fr&hester 
Kindheit  an  rechtsseitigen  Kopfschmerzen.  Angeblich  in  Folge  einer 
deswegen  gemachten  Blutentziehung  entstand  im  14.  Lebensjahre 
am  rechten  Auge  eine  Lähmung,  die  sich  seitdem  alle  4 — 6  Wochen 
wiederholte.  Stets  gieng  Kopfschmerz  voraus,  die  Lähmung  dauerte 
einige  Tage  bis  mehrere  Wochen.  Der  von  Manz  beobachtete  An- 
fall bestand  in  totaler  Oculomotoriusparalyse,  mit  Beteiligung  der 
intraocularen  Aeste,  Schmerz  in  der  Orbita  und  Verminderung  der 
Sehschärfe.  Das  Doppeltsehen  genierte  wegen  der  Ptosis  wenig.  In 
den  Zwischenzeiten  zwischen  den  Anfällen  blieb  Mydriasis  und  leich- 
ter Strabismus  divergens  mit  Doppeltsehen  bei  starkem  Rechts- 
blicken bestehen.  Jeder  Abusus  spirituosorum  hatte  einen  Anfall  zu 
Folge. 

Verf.  zieht  die  bisher  beobachteten  circa  12  Fälle  dieser  Art 
und  die  bei  mehreren  Sektionen  gefundenen  Veränderungen  zur 
Vergleichung  und  Erläuterung  heran.  In  keinem  der  Fälle  war 
eine  intracerebrale  Veränderung  vorgefunden,  wohl  aber  bei  menin- 
gitischer  Exsudation,  Infiltration  oder  Atrophie  des  Nervenstammes, 
so  dass,  wenn  auch  die  Möglichkeit  einer  Nuclearlähmung  besteht, 
doch  der  periphere  Ursprung  wahrscheinlicher  scheint.  Dann  wäre 
vielleicht  an  Kompression  der  Nerven  durch  Gefässe  an  der  Basis 
zu  denken,  an  denen  ja  so  häufig  Veränderungen  gefunden  werden. 

Auch  Parinaud  (34)  beobachtete  einen  Fall  von  periodisch 
wiederkehrender  Oculomotoriuslähmung.  Eine  26jährige  Frau  erkrankte 
seit  6 — 7  Jahren  alljährlich  im  Frühling  mit  Supraorbitalneuralgie  und 
Oculomotoriuslähmung  am  linken  Auge.  Beim  Erwachen  ist  der 
Schmerz  da  und  steigert  sich  einige  Stunden,  nimmt  dann  ab  und  ver- 


544  Pathologie  nad  Therapie  der  AogenkrankheiteiL 

schwindet  gegen  Mittag.  Die  Anfalle  wiederholen  dch  wabrend 
1 — 2  Monaten  taglich  und  verbinden  sich  bisweilen  mit  gastrischen 
Störungen  und  Erbrechen.  Wenn  die  Schmerzen  abnehmen,  folgt 
Ptosis  und  Diplopie,  welche  gleichfalls  1 — 2  Monate  danert.  Die 
Lahmnng  erstreckt  sich  anf  die  Becti,  Pupille  und  Akkommodation. 
Die  übrigen  7—9  Monate  besteht  völliges  Wohlbefinden. 

C  h  a  r  c  o  t  beobachtete  in  ähnlicher  Weise  periodisch  auftretende 
Neuralgiekrisen  ohne  Lähmungssymptome. 

Simeon  Snell  (35)  beobachtete  recurrierende  Oculomotorius- 
lähmung mit  Migräneanfällen  bei  einem  8jährigen  Mädchen.  Seit 
dem  2.  Lebensjahre  kehrten  die  Anfälle  etwa  alle  6  Monate  wieder. 
Beide  Eltern  waren  nervenleidend  gewesen.  In  der  Diskussion  fahrte 
E.  Clark  einen  ähnlichen  Fall  bei  einem  Kinde  an,  Ormerod 
einen  Fall  bei  einer  älteren  Frau,  welche  ohne  Migräne  Lähmungs- 
anfälle  von  2 — 3  Monaten  Dauer  hatte.  Die  beiden  ersten  Anfalle 
waren  nach  heftigem  Schrecken  aufgetreten. 

Steinheim  (43a)  beobachtete  einen  Fall  von  nuklearer  Läh- 
mung des  linken  Abducens  und  Polyurie.  Ein  Steinwurf  an  den 
Hinterkopf  war  die  Ursache.  Blutung  am  Boden  des  vierten  Ven- 
trikels wird  angenommen.     Der  Ausgang  war  günstig. 

Angeborene  totale  beiderseitige  Ophthalmoplegie,  verbunden  mit 
Epicanthus,  beobachtete  Hirschberg  (24)  in  3  Generationen.  Bei 
einem  31jährigen  Manne  Ptosis,  die  Augen  stehen  in  leichter  Di- 
vergenz. Hebung,  Abduktion  und  Adduktion  sind  aufgehoben,  eine 
leichte  Senkung  und  Baddrehung  markiert  eine  restierende  Wirkung 
des  Obliquus  superior.  Pupillen  und  Akkomodation  funktionieren. 
Die  Sehnerven  und  das  übrige  NervQpsystem  intakt.  Bei  dem  Kinde 
des  Mannes  fehlt  nur  die  Hebung  der  Lider  und  Bulbi,  die  übrigen 
Augen  bewegungen  sind  befriedigend.  Es  besteht  Divergenz  ab- 
wechselnd mit  krampfhafter  Konvergenz.  Hirschberg  nimmt 
angeborene  Nukleariähmuug  (Aplasie  der  Centren)  an. 

B  e  r  g  e  r  (40)  sagt  bei  Besprechung  der  ätiologischen  Beziehungen 
zwischen  Syphilis  und  Tabes,  von  den  verschiedenen  Symptomen  der 
Tabes  könne  vielleicht  nur  das  Ueberwiegen  der  Augenmuskellähmung 
bei  tabischen  mit  syphilitischen  Antecedentien  bemerkenswert  er- 
scheinen (vergl.  oben  S.  311). 

Mauthner  (43)  hat  in  Fortführung  seiner  trefflichen  »Vor- 
träge aus  dem  Gesammtgebiete  der  Augenheiikundec  ein  Heft  der 
Nuclearlähmung  der  Augenmuskeln  gewidmet.  In  klarer  und  fes- 
selnder, dabei  sehr  instruktiver  Weise  behandelt  er  den  interessanten 


Nadeare  AngennniBkeUftlimimgeiL  545 

Gegenstand  in  mon<^raphi8cher  Form ,  so  jedoch ,  dass  von  speciell 
ophthahnologischen  Kenntnissen  möglichst  wenig  vorausgesetzt  ist. 

Nachdem  in  einem  einleitenden  Kapitel  in  aller  Kürze  die  Sym- 
ptomatologie der  Angenmnskellähmungen  besprochen  ist,  schildert 
M.  die  nnter  dem  Namen  Ophthalmoplegia  externa  nnd  interna  be- 
schriebenen Lahmnngsformen  nnd  lasst  die  seit  y.  6raefe*s  erster 
Beobachtung  pnblicierten  f^lle,  über  welche  in  früheren  Jahr^ngen 
dieses  Berichts  zum  grossten  Teile  referiert  worden  ist,  die  Revue 
passieren.  Die  eben  genannten  Namen  ändert  er  teils  aus  sprach- 
lichen Gründen,  teils  um  Verwechslungen  zu  vermeiden,  um  in 
Ophthalmoplegia  ezterior  und  interior,  ersteren  fOr  die  Lahmung 
der  äusseren  den  Bulbus  bew^enden  Muskeln,  letzteren  für  die 
Lahmung  der  im  Innern  des  Bulbus  befindlichen  Muskeln,  des 
Sphincter  iridis  und  des  Cüliarmuskels.  Den  Ausdruck  Ophthalmo- 
plegie will  er  beschränken  auf  den  Fall,  dass  entweder  an  einem 
Auge  Muskeln  gelähmt  sind,  die  von  verschiedenen  Nerven  versorgt 
werden,  oder  dass  sich  Muskellähmungen  an  beiden  Augen  befin- 
den. Die  Zusätze  uni-  und  bilateralis,  perfecta  und  imperfecta  be- 
zeichnen die  einzelnen  Formen.  Von  den  Ophthalmopl^ien  werden 
nur  die  »nuclearen«  in  Betracht  gezogen,  in  welchen  die  Ursachen 
in  Erkrankung  der  Nervenkeme  der  Augenbewegungsnerven  be- 
stehen, unter  Ausschluss  der  sog.  cortikalen  und  ÜEUScikulären  Läh- 
mungen. 

Nach  einem  längeren  historischen  Excurse  wird  ausgeführt,  dass 
jede  imkompUcierte  Ophthalmoplegia  ezterior  auf  eine  nudeare  Er- 
krankung zu  beziehen  ist,  weil  nur  in  diesem  Falle  das  Freibleiben 
der  Iris-  und  Akkommodations&sem  und  das  Fehlen  anderer  Herd- 
symptome möglich  ist.  Das  Freibleiben  der  Iris-  und  Akkommoda- 
tionsnerven erklärt  sich  dadurch,  dass  der  ihnen  zugehörige  Nerven- 
kem  ein  von  den  übrigen  Nervenkemen  isoliertes  Gefassgebiet  dar- 
stellt, das  vom  Bamus  communicans  posterior  beherrscht  wird 
(H  e  u  b  n  e  r).  Allerdings  kann  der  Krankheitsprocess  sich  von  den 
Centren  der  äusseren  Augenmuskeln  nach  vorne,  wo  das  pupillo- 
akkommodatorische  Gentrum  liegt,  ausbreiten,  und  sich  Lähmung  der 
Pupille,  allein  oder  mit  Lähmung  der  Akkonunodation,  zu  der  Läh- 
mmig  der  Augenmuskeln  hinzugesellen.  Auch  kann,  ohne  dass  Letz^ 
teres  geschieht,  die  Läsion  die  Verbindung  aufheben,  welche  in  der 
Nähe  des  Bodens  des  dritten  Ventrikels  und  der  Wandung  desselben 
(in  welcher  die  Sehnervenfasem  verlaufen)  zwischen  Oculomotorius 
and  Opticus  besteht.    Dann  geht  nur  die  Lichtreaktion  der  Pupille 

Jahxesbeiioht  t  Ophth«lmologl«.  XVI.  1886.  35 


546  Pathologie  und  Thärapie  der  Angeakfemiikheiten. 

yerlaren,  wahrend  die  mit  der  Akkommodaldoii  erfolgende  Verengmig 
der  Pupille  erhalten  bleibt  (v.  Q  r  a  e  f  e^s  erstor  F«U).  Durch  Bttek«- 
wärtsgreifen  des  Processes  können  die  Kerne  der  filnrigen  Himnerren 
und  schliesslich  das  Rückenmark  in  Mitleidensdiafb  gezogen  irerden, 
dadurch  progressive  Lähmung  der  Himnerren  nnd  progreeaiye  Mub- 
kelatrophie  (durch  Poliencephalitis  und  Poliomyelitis)  entstehen^  wo- 
bei die  geistigen  Thätigkeiten  wegen  Intaktheit  der  Hirnrinde  er- 
halten bleiben.  Als  ein  Beispiel  weitester  Ausbreitung  wird  die 
Krankheitsgeschichte  Heinrich  Heiners  angeführt,  dessen  LeUkn 
mit  einseitiger  Mydriasis  und  Akkommodaiionsleiden,  also  Ophthal- 
moplegia  interior,  begann,  welcher  später  0.  exterior  und  die  ganxe 
Reibe  von  Lähmungserscheinungen  bis  zur  Muskelatrophie  folgte. 
Noch  andere  Fälle  (Etter,  Moebius)  werden  angefahrt ^  wekbe 
beweisen )  dass  das  Freibleiben  der  Lris  und  Akkommodation  keines- 
w^  notwendig  zur  Nudearlähmimg  gehört,  dass  sowohl  bei  akuter, 
wie  bei  chronischer  Erkrankung  beide  früher  oder  spät«r  beteiligt 
sein  können.  Ein  Sektionsbefund  von  Go  wer  s  (yergL  Bericht  f*  1879. 
S.  412)  dient  als  Beleg  und  zeigt,  dass  die  Annahme  bloss  »funk- 
tioneller Lähmungen«  ohne  anatomische  Yeränderong  (Lichtheim) 
fallen  zu  lassen  ist. 

Auch  der  Sehnerr  kann  beteiligt  werden,  wenn  die  Lasion  aif 
die  Seitenwandungen  des  3.  Ventrikels  üb^reifL 

Die  Komplikation  von  Oculomotoriuslähmung  mit  Myosie^  be^ 
obachtet  von  Benedikt«  Wernioke,  Font  an,  erklärt  sich 
durch  Reizung  der  Sphinctemenren.  Die  Ursache  muss  in  den  Ker- 
nen liegen,  weil  nur,  wo  die  Nerven  für  aussäe  und  innere  Mus- 
kulatur gesondert  liegen,  durch  eine  Krankheitsursache  die  einen 
gelahmt,  die  andern  gereizt  werden  können. 

Die  Kombination  endlich  Yon  Oculomotoriuslähmung  mit  man* 
maier  auf  Sympathikusreizung  hinweisender  Dilatation  der  Papille 
ist  nach  y.  Graefe  durch  basale  Ursache  zu  erklären,  denn  an 
der  Basis  cranii,  innerhalb  des  Sinus  cavernosus,  liegt  der  Oculomo* 
torius  nahe  dem  sympathischen  Geflechte  der  Carotis,  aus  welcher 
die  Radix  sympathica  des  Ciliarganglions  entspringt,  und  hier  kann, 
da  sympathische  Fasern  gegen  Druck  widerstandsfähiger  sind  ab 
motorische,  eine  Druckursache  den  Oculomotorius  komprimieren,  welche 
auf  die  sympathischen  Fasern  nur  reizend  einwirkt  Da  jedoch 
nach  Hensen  und  Yoelckers  Reizung  gewisser  Stellen  unweit 
des  Oculomotoriusursprunges  Dilatation  der  Pupille  hervorruft,  so 
ist  auch  nudearer  Sitz  der  Krankheitsursache  m^^lich*    Dahingegen 


ist  OetdotDOtoriufllahmimg  mit  Freibleiben  ton  Irin  und  Akko!nmt>- 
cbtion,  femer  jene  mit  L&hmtmg  dee  Sphincter  und  intakter  Ak- 
kommodation, jene  mit  Mangel  der  Lichtreaction  bei  erhaltener  ak- 
kommodatiyer  Bewegung  der  PnpiUe,  endlich  jene  mit  Verenger- 
ung der  Pupille  nur  allein  durch  nuclearen  Sitz  der  Erkrankung 
£u  erklaren. 

O^en  die  Möglichkeit,  dasd  einseitige  Ophthalmoplegie  nuclearer 
Natur  sein  könne,  scheint  zu  sprechen,  dass  den  Trochleariswut%eln 
eine  Tollslfindige,  den  Abducens-  und  Oculomotoriuswunseln  eine  par- 
tielle Kreuzung  zugeschrieben  wird.  Allein  es  sind  F&lle  beobachtet 
worden,  in  denen  lange  2ieit  hindurch  einseitige  Ophthalmoplegie 
bestand ,  deren  nucleare  Natur  durch  Freibleiben  der  interioren 
Muskeln  bewiesen  war  und  Mauthner  ft^  die  Beobachtung  hin- 
zu, dass  nach  einem  Falle  aof  den  Hinterkopf  sämmtlicke  Tom  Oculo- 
motorius  yersorgten  äusseren  Augenmuskeln  des  rechten  Auges  pa- 
retisch  waren,  während  die  Irisnerven  normal  waren.  Eine  trauma- 
tische Kutung  hatte  also  nur  die  hinteren  Oculomotoriuskeme  af- 
ficiert.  Diese  Beobachtungen  sprechen  bestimmt  gegen  die  Vorstel- 
lung ,  dass  jeder  Abducenskem  den  Abducens  derselben  und  den 
Rectus  internus  der  entgegengesetzten  Seite  vensorgpe  (Dural, 
Oraux).  Auch  die  Kreuzung  des  Troohlearis  betrachtet  Mauth- 
ner nicht  als  erwiesen  und  ist  auf  Grund  klimscher  Beobachtung 
der  Ansicht ,  dass  die  Nerren  fttr  die  Augenmuskulatur  jedes  Avq^es 
riimmtlich  ihre  Kerne  auf  der  gleichnamigen  Seite  haben  und  dass 
daher  die  einseitige  totale  Ophthalmoplegie  durch  die  reihenwrise 
Erkrankung  der  gleichseitigen  Nervenkeme  bedingt  wird. 

Die  von  Hensen  und  Voelckers  angegebene  Reih^folge 
der  Nervenkeme  (Tensor,  Sphincter,  Internus ,  Rect.  sup.,  Levator, 
Rect.  inf.,  Obliq.  Inf.,  Trochlearis)  ist  fftr  den  Mensoheii  schwerlich 
richtig,   mehr  spricht  fQr  das  Schema  ron  Kahler  und  Pick, 

1.  Akkommodationsmuskel 

2.  Sphincter 

^    3.  Rect.  internus  5.  Levator 

'P  6.  Rect.  sup. 

SS    4.  Rect.  inferior  7.  Obliq.  inf.     ^ 

Trochlearis 
weil  hier  die  Kerne  für  die  fdnktionell  zusammengehörigen  Muskeln, 
die  Heber  und    die  Senker ,   neben   einander   geordnet   sind.    Nach 
diesem  Schema  erklärt  sich  weit  besser  die  Beobachtung,  dass  häufig 
bei  totaler  Lähmung   der  äusseren  Augenmuskdn   der  LevaAor  nur 

35  ♦ 


548  Pathologie  und  Therapie  der  Angenkrankheiteii. 

pareiisch  ist,  ferner  dass  öfter  angeboren  onyollstandige  Ptosis  mit 
Parese  beider  Heber  yorkommt  (was  dann  wohl  auf  eine  nacleare 
Entwickelungshemmung  zu  bezieben  ist).  Anch  die  Reihenfolge,  in 
der  die  einzelnen  Augenmuskeln  gelahmt  werden,  scheint  dazu  zu 
stimmen.  So  beobachtete  Mauthner  einen  Fall,  wo  neben  einer 
linksseitigen  Lahmung  im  rechten  Auge  erst  der  Rectus  inferior, 
dann  der  Internus,  dann  der  Sphincter  und  die  Akkommodation  ei^ 
griffen  wird,  wahrend  der  Levator  und  die  Heber  normal  sind. 

Entgegen  der  Aimahme  Wer  nicke's  stellt  M.  fest,  dass  die 
Nuclearlähmungen  nicht  associierte  Lahmungen  sind.  Auch  in  Wer- 
nicke's  einem  Falle  begann  die  Krankheit  mit  Lahmung  beider 
Abducenten  —  das  G^enteil  associierter  Lahmung.  Die  Gruppie- 
rung der  T/ahmungen  in  beiden  Augen  folgt  keinem  bestimmten  Ge- 
setze. Dag^en  ist  die  Art  der  Lähmung  oft  charakteristisch.  An- 
fangs ist  die  Beweglichkeit  nur  erschwert,  die  Bewegung  erfolgt 
nur  bei  verstärkter  Willensintention,  stockend,  unterbrochen,  ver- 
langsamt. Oder  es  besteht  Wechsel  in  dem  Grade  der  Lähmung, 
z.  B.  am  Morgen  ist  die  Beweglichkeit  besser  als  Abends  nach  Er- 
müdung. All*  das  deutet  auf  den  Sitz  des  Leidens  in  erkrankten, 
aber  noch  nicht  vernichteten  centralen  Nervenzellen. 

Auch  isolierte,  selbst  partielle  Lähmungen  einzelner  Augenmus- 
keln können,  da  die  Nervenkeme  gesondert  sind,  in  diesen  ihre  Ur- 
sache haben.  Dahin  gehören  die  rasch  vorübergehenden  Lahmungen 
bei  Tabes,  Sclerose,  progressiver  Paralyse.  Auch  die  Ophthalmo- 
plegia  interna,  für  welche  Hutchinson  die  Ursache  im  Ciliar- 
ganglion  annahm ,  ist  nuclearer  Natur,  was  das  häufige  Hinzutreten 
von  0.  exterior  beweist.  Die  von  Hutchinson  betonte  Angabe, 
dass  auch  der  Dilatator  der  Pupille  dabei  beteiligt  ist,  scheint  sich 
nicht  zu  bestätigen. 

Die  Kombination  von  Polyurie  mit  Muskel-  namentlich  Abdu- 
censlähmung  weist  auf  den  Sitz  der  Ursache  am  Boden  des  4.  Ven- 
trikels (Piqure  von  Gl.  B  e  r  n  a  r  d).  Die  Lähmungen  bei  Diabetes 
mellitus  sind  wahrscheinlich  zum  Teil  durch  Blutungen  in  die  Nn- 
clearregion  verursacht.  Auch  Doppelseitigkeit  einer  Parese  beson- 
ders des  Abducens  deutet  auf  den  Nucleus,  Traumen  sind  öfters  die 
Ursache.  Ebenso  deutet  das  Symptom  der  Somnolenz  in  Verbindung 
mit  Augenmuskellähmung  auf  den  Sitz  am  Boden  des  3.  und  4. 
Ventrikels,  wie  mehrere  Beispiele  lehren.  Kopfschmerz  und  Augen- 
schmerz fehlt  bei  nuclearer  Lähmung  oft  gänzlich;  wenn  er  Tor- 
handen  ist,  ist  er  als  Reizung  der  sensitiven  Quintuswurzel  zu  deuten. 


Nacleare  Ophthalmoplegie.  549 

Zuweilen  geht  Eopfischmerz  der  DLhmung  voraus  und  schwindet, 
sowie  letztere  hervortritt. 

Verf.  spricht  sich  dagegen  ans,  nach  dem  Vorgänge  Wer- 
nicke's  die  Nnclearlähmnng  mit  der  Poliencephalitis  snperior  zu 
identificieren.  Die  letztere  Erkrankung  kann  vorliegen,  aber  oft  ge- 
nug liegen  andere  Processe  dem  Symptomenkomplex  zu  Grunde,  so 
z.  B.  bei  angeborener  Ophthalmoplegie,  bei  traumatischen  Blutungen, 
bei  akuter  hydrocephalischer  Erweiterung  des  Aquaeductus  Sylvii, 
bei  Tumoren.  Neben  der  akuten  Form  (Poliencephalitis  acuta  hae- 
morrhagica)  mit  starker  Hyperamie  und  zahlreichen  punktförmigen 
die  Ge&sse  meist  einscheidenden  Blutaustritten  und  in  der  grauen 
Substanz  der  Kemregion  kommen  verschiedene  chronische  Processe 
vor:  Ependymitis  chronica  mit  sekundärer  Affektion  des  grauen  Bo- 
dens, welche  besonders  bei  Tabes  und  bei  progressiver  Paralyse  der 
Irren  Augenmuskellahmungen  bedingt,  femer  strangformige  Scle- 
rose,  multiple  Sklerose  tmd  primäre  Degeneration  der  Ganglienzellen. 
Welche  von  diesen  Formen  im  specieUen  Falle  von  Nuclearlähmung 
vorliegt ,  dies  wo  möglich  festzustellen ,  ist  schon  um  der  Prognose 
und  Therapie  willen  geboten. 

Unsere  Kenntnisse  von  dem  Vorkommen  der  nuclearen  Ophthal- 
moplegie fasst  M.  hienach  in  folgender  Weise  zusammen: 

1)  Die  Krankheit  besteht  seit  der  Geburt,  oder  hat  sich  kurz 
nach  der  Geburt  oder  in  den  ersten  Lebensjahren  ohne  anderweitige 
Störungen  entwickelt. 

2)  Sie  kommt  bei  erwachsenen  Individuen  allmählich  zur  Ent- 
wickelung  und  bleibt  stationär,  Kopfschmerz  und  andere  Hirner- 
scheinungen folgen. 

3)  Sie  entwickelt  sich  in  analoger  Weise,  aber  imter  Kopf- 
schmerz ,  Störung  des  Gedächtnisses ,  kompliciert  sich  mit  Atrophie 
des  Optikus,  Lähmung  des  Trigeminus,  des  Facialis,  mit  Bulbärpa- 
ralyse,  Ataxie,  progressiver  Muskelatrophie,  Psychosen. 

4)  Sie  entwickelt  sich  akut  oder  subakut  und  a)  fdhrt  durch 
die  Komplikationen  zum  Tode,  b)  geht  sammt  den  Komplikationen 
in  Besserung  oder  Heilung  über,  c)  die  rasch  gesetzten  Muskelläh- 
mungen bleiben  stationär,  d)  es  treten  wiederholte  Attaquen  auf. 

Bei  schwerer  Somnolenz  und  allgemeiner  Muskelschwäche  droht 
letaler  Ausgang;  bei  rasch  entstandenen  unkomplicierten  Fällen 
kann  Heilung,  Besserung  oder  Stationärenden  eintreten;  selbst  Zei- 
chen akuter  Bulbärparalyse  schliessen  die  Heilung  nicht  aus;  bei 
allmählicher  Entwickelung  kann  es  bei  unheilbarer  Ophthalmoplegie 


5(0  Pathologie  mid  Tb91»|»e  dor  Ax^gonkrankheiten. 

ohne  KompUlwtioa  bleiben,  doeb  mnss  wm  stets  auf  die  unter  3) 
bezeichneten  Komplikationen  gefasst  sein. 

lieber  die  Therapie  £ai38t  M.  sich  äusserst  kurz,  beschrankt  sich 
auf  die  Angabe ,  dass  Hutchinson,  wo  Syphilis  zu  Grunde  lag, 
Besserung    auf   lange    fortgesetzte    grosse    Gaben    von   Jodkalium 

folgen  sah. 

J.  Stilling  (67)  stellt  eine  neue  Theorie  des  Schielens  auf, 
welche  Aehnlichkeit  nüt  der  Theorie  Schweigger 's  (1881)  hat 
und  gegen  D  q  n  d  e  r  s'  Theorie  gekehrt  ist.  Die  Buhelage  der  Augen 
ist  nur  wsnahmsweise  die  Parallelstellung,  am  häufigsten  Konvergenz- 
stellujE^,  nächstdem  Divergenzstellung.  Wegen  des  Zwanges,  welchen 
das  binoculare  Sehen  auf  die  Augenstellung  übt,  bedarf  es  besonderer 
Vorkehrungen  und  grosser  Uebung,  um  die  Buhelage  zu  ermitteb. 
Man  soll  einen  fernen  Lichtpunkt  in  dunkler  Umgebung  möglichst 
ohne  Akkommodationsanstrengung  und  ohne  feste  Fixation  ansehen, 
dann  stellt  sich  allmäblich  ein  gewisses  Gefühl  von  Entspannung 
der  Augenmuskeln  ein  und  es  entstehen  Doppelbilder,  gleichnamige, 
w^nn  Konvergenz,  gekreuzte,  wenn  Divergenz  die  Buhelage  ist.  Auch 
beim  Verdecken  eines  Auges  oder  bei  leichtem  Schliessen,  wie  zum 
Schlafen,  nähert  sich  dasselbe  der  Buheiage,  und  ebenso  wenn  ein 
vertikal  ablenkendes  Prisma  vor  ein  Auge  gehalten  wird.  Es  handelt 
sich  um  Verfeinerungen  des  sog.  Gleichgewicht^sversuchea  v,  QräfeX 
welcher  deshalb  nicht  genügt ,  weil  dabei  die  mächtige  Tendenz  za 
binocularer  Einstellung  noch  nicht  genügend  ausgeschlossen  ist,  ond 
weil  dabei  die  Haltung  des  Kopfes  und  des  Prisma  leicht  zu  Fehlem 
Anlass  giebt. 

Strabismus  ist  nach  St.  das  Aufgeben  der  binocularen  Fixation 
unter  Verfallen  des  einen  Auges  in  die  ihm  von  Hause  aus  zukom- 
mende Buhelage.  Ist  die  letztere  Konvergenz,  so  entsteht  Einwärts- 
schielen, ist  sie  Divergenz,  so  entsteht  Auswärtsschielen.  Zu  diesen 
Satze  gelangt  St.  durch  eine  eigentümliche  Auffassung  des  Zusammen- 
hanges zwischen  Akkommodation  und  Konvergenz.  Er  drückt  sieh 
so  aus:  »Den  von  Donders  aufgedeckten  Zusammenhang  zwischen 
Konvergenz   und  Akkommodation   begreifen  wir   unter   dem  Namen 

des  Gesetzes  von  der  relativen  Akkommodationsbreite.« >Die 

Gesetze  der  relativen  Akkommodation  können  doch  nur  so  lange 
gelten,  als  eine  relative  Akkommodation  überhaupt  möglich  ist, 
nämlich  nur  so  lange  als  binoculare  Fixation  besteht.«  —  Daraus 
soll  folgen,  »dass  der  Zusammenhang  zwischen  Akkommodation  und 
Konvergenz   wirklich   gelöst  sei,    sobald   keine   binoculare   FixaüoQ 


r 


Thaorie  des  Bobiolam.  Sgl 

mehr  Torhandeli  istc  Dieeen  Satz,  der  an  einer  andern  Stelle  so 
ausgedrückt  wird:  »jede  Synergie  zwischen  Konvergenz  und  Ak- 
kommodation ist  mit  Aufhebung  der  binocularen  Fixation  gelöste  — 
glaubt  Verf.  zugleich  direkt  durch  seine  Angaben  über  die  Ruhelage 
der  Augen  bewiesen  zu  haben,  und  darauf  gründet  sich  seine  ganze 
weitere  Lehre.  (Dem  Ref.  scheint  dieser  Nachweis  ganzUch  miss- 
lungen,  yielroehr  scheint  ihm  vor  der  Band  noch  das  Gegenteil 
durch  exakte  Forschungen  erwiesen,  die  St.  weder  widerlegt  noch 
erwähnt  hat.) 

Es  können  bei  allen  Refraktionszuständen  alle  Arten  der  Ruhe- 
lagen Torkommen,  doch  überwiegen  gewisse  Verbindungen  an  Häufig- 
keit. Bei  Hjperopie  findet  sich  in  der  grossen  Mehrzahl  der  Fälle 
als  Ruhestellung  Konvergenz,  bei  Myopie  Divergenz;  bei  Emmetropie 
ist  die  R^el  Konvergenz.  Bei  der  Mehrzahl  der  Menschen  ist  mithin 
Konvergenz  die  Ruhelage. 

Die  Beträge  der  durch  Prisma  bestimmten  Femabduktion  und 
Femadduktion  (auf  6  Meter  Abstand  geprüft)  stehen  zur  Ruhelage 
in  keiner  direkten  konstanten  Beziehung.  »Die  Muskelverhältnisse 
können  ganz  gleich  und  doch  die  Ruhelagen  verschieden  sein.€ 

Der  Drang  nach  binocularer  Fixation  ist  bei  verschiedenen 
Individuen  verschieden  gross;  daher  verfallt  ein  Auge  leichter  in 
die  Ruhestellung  als  ein  anderes.  Bei  Manchen  erfolgt  unter  der 
deckenden  Hand  leicht  Ablenkung  durch  üebergang  in  die  Ruhelage, 
bei  Andern  nicht,  weil  das  verdeckte  Auge  in  der  einmal  einge- 
nommenen Fixationsstellung  verharrt.  Erstere  bilden  den  Üebergang 
zum  Schielen.  »Das  normale  Sehen  ist  ein  Kampf  der  Augenmuskeln 
gegen  ihre  natürlichen  Widerstände  im  Interesse  binocularer  Fixation.! 
Wird  ein  Auge  aus  irgend  einem  Grunde  untauglich  an  diesem 
Kampfe  Teil  zu  nehmen,  oder  können  beide  Augen  den  Kampf  nicht 
gemeinsam  fortführen,  so  geht  ein  Auge  oder  beide  abwechselnd  in 
die  Ruhelage  Da  bei  Hyperopie  die  Ruhelage  meist  Konvergenz 
ist,  verföllt  das  durch  Amblyopie,  grosse  Refraktionsdifferenz  u.  s,  w. 
von  der  binocularen  Fixation  angeschlossene  Auge  in  diese  Kon- 
vergenzstellung. »Die  Hyperopie  bedingt  daher  nicht  als  solche 
Einwärtsschielen,  sondern  nur  aus  dem  Grunde,  weil  meistenteils  die 
Ruhelage  dabei  Konvergenz  ist.€  Und  im  Gegensatz  zu  Donders: 
»Nicht  durch  eine  aktive  oder  passive  Kontri^ion  des  Internus  wird 
synergisch  eine  stärkere  Kontraktion  des  Ciliarmuskels  im  anderen 
Auge  hervorgerufen,  sondern  durch  Erschlaffung  des  Extemus  im 
schielenden  Auge  wird  die  Akkommodation   des  fixierenden  von  der 


552  Pathologie  nnd  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

binocularen  Eonrergenz  und  somit  Ton  der  relativen  Akkommodation 
freigemacht.€ 

Da  bei  Myopen  die  Ruhelage  meist  Divergenz ,  zuweilen  aber 
auch  Konvergenz  ist,  kommt  öfter  divergentes,  zuweilen  aber  aucli 
konvergentes  Schielen  vor,  eben  durch  Einnahme  der  Ruhelage,  wenn 
ein  Grund  zum  Aufgeben  der  binocularen  Fixation  obwaltet  In- 
sufficienz  der  Interni  ist  für  Divergenzschielen  nicht  notwendig,  aber 
ein  begünstigendes  Moment.  Auch  die  Myopie  ist  nicht  die  direkte 
Ursache  des  Schielens,  sondern  nur  durch  das  Mittelglied  der  Ruhelage. 

Amblyopia  ex  anopsia  beim  schielenden  Auge  besteht  nur  in 
der  Einbildung  der  Ophthalmologen,  sagt  Mules  (68).  Gegen  die 
Existenz  von  Amblyopie  durch  Unterdrückung  des  Netzhautbildes 
fQhlt  er  sich  veranlasst  zu  »protestieren«.  Aber,  fügt  er  hinzu, 
durch  Nichtgebrauch  wird  die  bildhaltende  Kraft  (image  holding 
power)  der  Netzhaut  vermindert.  In  der  Schwächung  dieser  Kraft 
durch  Nichtgebrauch  liegt  das  Geheimnis  der  scheinbaren  Verbes- 
serung des  Sehens,  welche  zuweilen  nach  der  Operation  beobaehtei 
wird.  So  giebt  der  Verf.  mit  der  einen  Hand  wieder,  viras  er  mit 
der  anderen  genommen  hat. 

Armaignac  (74)  will  die  Entstehung  von  Amblyopie  durch 
Nichtgebrauch  beim  Schielen  etc.  nicht  ganz  läugnen,  aber  er  will 
dem  Nichtgebrauch  nur  einen  ganz  sekundären  Einfiuss  zuschreiben. 

Frost  (70)  befürwortet  frühzeitige  Operation  des  Schielens 
wegen  der  sonst  im  abgelenkten  Auge  auftretenden  Amblyopie. 
Unter  den  im  St.  George^s  Hospital  in  den  letzten  4  Jahren  operierten 
Schielfällen  waren  60.5  %  monolateral  und  zeigten  Amblyopie  des 
schielenden  Auges. 

Seely  (75)  ist  der  Meinung,  dass  frühzeitige  Schieloperationa 
zu  vermeiden  sind.  Oft  folgt  auf  solche  in  späteren  Jahren  Insof- 
ficienz  oder  manifeste  Divergenz,  und  oft  verschwindet  das  Schieloi 
ohue  Operation  mit  den  Jahren.  Viele  lalle  lassen  sich  auch  durch 
Korrektionsgläser  heilen.  Die  Tenotomie  soll  nur  ausnahmsweise  und 
in  späteren  Lebensjahren  ausgeführt  werden. 

Bull  und  P r o u t  sprechen  sich  in  ähnlichem  Sinne  aus,  T heo- 
bald  jedoch  ist  anderer  Ansicht,  er  hat  niemals  Auswärtsschielen 
auf  Tenotomie  des  Internus  folgen  sehen. 

Wadsworth  schliesst  daran  die  Bemerkung,  die  Amblyopie 
durch  Nichtgebrauch  sei  eine  Mythe.  Die  Sehfähigkeit  scheint  durch 
andauerndes  Schielen  verloren  zu  gehen,  aber  sie  kann  durch  Uebung 
wiedergewonnen  werden.    Von  Besserung    der  Sehschärfe  durch  die 


Tenon'sehe  KapaeL  553 

Operation  habe  er  sicli  nicht  überzeugen  können.  Gewohnlich  sei 
der  Grand  bestehender  Amblyopie  zu  finden,  oft  regelmässiger  oder 
unregelmässiger  Astigmatismus.  Herstellung  des  Binocularsehens 
durch  die  Schieloperation  habe  er  selten  gesehen.  Selbst  wo  das 
Sehen  beider  Augen  nahezu  gleich  gut  ist,  bestehe  zuweilen  eine 
Scheu  vor  dem  Binocularsehen.  Ein  Knabe,  dessen  Augen  durch 
3  Tenotomien  nahezu  gerade  gestellt  waren,  konnte  Doppelbilder 
gut  wahrnehmen ,  so  dass  sie  durch  Prismen  ganz  nahe  aneinander 
gebracht  werden  konnten.  In  dem  Augenblick  jedoch ,  wo  sie  zur 
Deckung  gebracht  wurden,  erfolgte  ein  Zucken  und  sie  trennten 
sich  in  vertikaler  Richtung. 

üeber  M  o  t  a  i  s*  (7  6,  7  7)  die  Anatomie  und  vergleichende  Anatomie 
der  Tenon "sehen  Kapsel  betreffende  Arbeiten  ist  bereits  im  vorigen 
Jahrgange  (S.  38  und  40)  berichtet  worden.  Der  neuere  im  Kongress 
der  französischen  ophth.  Gesellschaft  gehaltene  Vortrag  resümiert 
die  früheren  Ergebnisse  über  die  Tenon^sche  Kapsel  des  Menschen. 
Dieselbe  besteht  aus  zwei  ganz  verschiedenen  über  einander  gelagerten 
Membranen,  der  innem  oder  Bulbuskapsel  und  der  äussern  oder 
Muskelkapsel.  Die  innere  Kapsel  ist  dünn  und  durchscheinend,  an 
der  Innenfläche  von  Endothel  überzogen,  erstreckt  sich  von  der  Cor- 
nea bis  zum  Optikus.  Von  ihrer  Aussenfläche  löst  sich  im  Bulbus- 
Aequator  eine  diaphragmaartige  Ausbreitung,  um  sich  an  die  Lid- 
knorpel und  Orbitalwand  anzusetzen.  Nach  aussen  von  der  Bulbus- 
kapsel liegt  die  Muskelkapsel.  Die  Muskeln  werden  in  ihren  hinteren 
vier  Fünfteln  untereinander  vereinigt  durch  eine  Aponeurose,  welche 
sich  an  ihren  Rändern  verdoppelt,  um  für  sie  eine  Scheide  zu  bilden. 
Etwas  hinter  dem  Aequator  teilt  sich  diese  Aponeurose  in  zwei 
Blätter:  1)  ein  hinteres  Blatt,  welches  sich  nach  rückwärts  erstreckt, 
um  die  hintere  Hemisphäre  des  Bulbus  zu  bedecken,  von  welcher 
sie  durch  die  Bulbuskapsel  getrennt  ist.  Dieses  Blatt  hat,  da  es 
von  der  innem  Kapsel  nicht  geschieden  wurde,  die  Meinung  ver- 
anlasst, dass  die  Muskelscheiden  und  ihre  Fortsätze  von  der  Bulbus- 
kapsel entspringen;  2)  ein  vorderes  Blatt,  welches  sich  allerseits 
gegen  den  Orbitalrand  wendet  und  an  den  Lidknorpeln  ansetzt.  Die 
Muskeln  sind  nur  mit  ihren  hinteren  ^  mit  der  äusseren  Kapsel 
verbunden.  In  der  Nähe  des  Sehnerven  verlässt  diese  Kapsel  die 
Muskeln.  Das  hintere  Blatt  bildet  unter  dem  Muskel  an  der  Trennungs- 
stelle eine  Art  von  Kravate,  um  welche  der  Muskel  sich  umschlägt. 
Das  vordere  Blatt  verdickt  sich  an  der  Trennungsstelle  zu  einem 
Bande.     Die  bandartigen  Ausbreitungen  sind  doppelt  für   den  Rect. 


554  Pathologie  und  TkfltapM  der  Angenkrankheiteii« 

snperior  und  begeben  sieb  einerseits  zur  Behnensobeide  des  Obliqniis 
snperior,  andererseits  nach  der  Anssenwand  der  Orbita  mit  der  Sehne 
des  Levator.  Die  Einscheidnng  des  Rect.  inf.  b^ebt  sich  zum  Obliq. 
inf.  und  vereinigt  sich  mit  dessen  Einscheidnng.  Der  vordere  Teil 
der  Bulbnskapsel  nmgiebt  das  vordere  Fünftel  der  Muskeln  und  die 
Sehnen  befestigen  sich  an  ihren  Rändern. 

Die  Tenon^sche  Kapsel  stellt  demzufolge  einerseits  eine  seröse 
Auskleidung  ffir  das  Kugelgelenk  des  Auges  dar,  andererseits  eine 
gemeinsame  Aponeurose  für  die  Augenmuskeln. 

Holt  (81)  verbindet  bei  sehr  hohen  Graden  von  Strabismus 
(über  80®)  und  wenn  das  schielende  Auge  hochgradig  amblyopisch 
ist,  mit  der  Bücklagerung  des  verkürzten  Muskels  die  Yorlagerung 
des  Antagonisten.  Unter  25  F&Uen  war  der  Erfolg  20mal  vollkommen 
gut,  5mal  wurde  nur  Besserung  erzielt.  Durch  den  blosgel^^toi 
vorzulagernden  Muskel  wird  eine  Nadel  mit  doppeltem  Faden  geführt, 
am  unteren  Rande  ein*,  am  oberw  ausgestochen ;  dann  wird  dieselbe 
Nadel  nahe  der  Cornea  durch  die  Conjunktiva  ein*  und  ausgeführt 
Nach  Abschneiden  der  Nadel  hat  man  nun  2  Suturen,  welche  ge- 
sondert geknüpft  werden,  die  eine  die  andere  ergänzend  und  sichernd. 
Unter  den  mitgeteilten  Fällen  ist  einer  bemerkenswert  bei  einem 
9jährigen  Mädchen,  wo  das  um  35®  nach  innen  abgeloikte  Auge 
völlig  blind  war,  der  Augenspiegel  zeigte  etwas  verdünnte  Qefasse. 
Eine  Woche  nach  der  Operation  fleug  das  erblindete  Auge  an  zu 
sehen  und  8  Tage  spater  betrug  das  Sehen  ^. 

Knapp  weist  auf  die  Gefahren  der  Vorlagerung  hin  und  be- 
merkt, er  habe  die  höchsten  Schielgrade  meist  mit  2  Tenotomi^a 
und  Annähen  des  Auges  an  die  Kommissur  beseitigt.  In  einigen 
Fällen  habe  er  Smal  tenotomieren  müssen.  Er  selbst  habe  kein 
Unglück  mit  der  Vorlagerung  gehabt,  aber  bei  anderen  Operateuren 
seien  Verluste  vorgekommen.  Theobald  stimmt  ihm  bei;  er  habe 
die  Vorlagerung  bei  konvergierendem  Schielen  nie  nötig  gefunden. 

Prince  (84)  hat  seine  früher  (vergl.  Bericht  f.  1881.  S.  493,  wo 
Zeile  16  von  unten  statt  »unter  Gonjunktivac  zu  lesen  ist  »über 
Conjunktivac)  angegebene  Methode  der  Vorlagerung  noch  weiter  zu 
vervollkommnen  gesucht.  Er  operiert  jetzt  in  folgender  Weise: 
eine  Nadel  mit  doppeltem  Faden  wird  2  mm  vom  Homhautrande 
diesem  parallel  durch  die  Conjunktiva  und  das  dichte  oberflächliche 
äkleralgewebe  geführt,  die  Nadel  abgeschnitten,  so  dass  zwei  Eiden 
liegen.  Nach  Incision  der  Conjunktiva  und  der  Tenon^schen  Kapsel 
wird    mit    einer   gebogenen   Vorlagerungsfixierpincette   der    Muskel 


Vod^gei^ng  4er  TeAaa*i^«A  KapwL  555 

saxDint  der  Co^jimktiYa  gefii^st  und  der  Muskelansatz  duicbscbnitlen. 
Dann  wird  der  festgehaltene  Muskel  in  die  Hohe  gehoben  iind  werden 
zwei  an  einem  doppelten  Faden  befindliche  Nadeln  von  unten  her 
durch  die  Tenon'scbe  Kapsel,  Muskel  und  Conjunktiva  m^lichst 
weit  nach  hinten  hindurchgestochen.  Das  gefasste  Ende  der  Sehne 
wird  dann  abgeschnitten.  Nach  Abschneiden  der  beiden  Nadeln 
liegen  nun  wieder  zwei  F^en.  Giner  der  beiden  vordereb  Faden  wird 
nun  zu  einer  Schlinge  geknüpft  und  einer  der  beiden  hinteren 
Fäden  gleichfalls  zu  einer  solchen,  welche  in  die  erstere  Schlinge 
eingreift,  so  dass  sie  von  ihr  festgehalten  und  dadurch  der  Muskel 
nach  Bedürfnis  gegen  die  Cornea  herangezogen  wird.  Es  wird  nun 
eine  Schleife  gebunden,  durch  deren  Losung  die  Stellung  nach  einigen 
Stunden  reguliert  werden  kann.  Die  zwei  anderen  I^en,  ein  vorderer 
und  ein  hinterer,  dienen  zur  Reserve  und  werden  entfernt,  wenn 
nach  einigen  Stunden  die  Stellung  die  erwünschte  ist. 

Zwei  Falle  werden  mitgeteilt,  in  denen  ein  guter  Erfolg  erzielt 
wurde. 

Dehenne's  (85)  Verfahren  der  Muskelvorlagerung  unter- 
scheidet sich  wenig  von  den  schon  langst  gebiuachlichen  Methoden. 
Den  Conjunktivalschnitt  macht  er  3 — 4  nun  vom  Homhautrande, 
um  so  einen  Haltlappen  (lambeau  de  soutien)  zu  bilden,  dann  schneidet 
er  einen  dreieckigen  Conjunktivallappen  au^«  um  den  vorzulagemden 
Muskel  bloszulegen.  Die  Nähte  legt  er  vor  der  Ablösung  soweit 
möglich  nach  rückwärts  in  den  Muskel  und  reseciert  sodann  ein 
Stück  von  der  Sehne.  Nötigenfalls  fügt  er  zur  Erhöhung  des  Effekts 
noch  zwei  weitere  Nähte  hinzu. 

Wecker  (86)  hat  vor  2  Jahren  die  Vorlagerung  der  Te- 
Don  'sehen  Kapsel  als  Normalmethode  der  Schidoperation  beschrieben 
(s.  Bericht  f.  1883  S.  609),  Er  verbindet  die  Tenotomie  des  ver- 
kürzten Muskels  mit  der  Vorlagerung  des  zu  schwachen  Muskels, 
wenn  Strab.  convergens  mehr  als  25®,  Strab.  divergens  mehr  als  10® 
beträgt.  Der  Muskelvorlagerung  bedarf  man  nur  noch  ausnahms- 
weise bei  excessivem  Sekundärschieleu ,  welches  sich  nach  Muskel- 
durchschneidung mit  Retraktion  des  Muskels  in  die  Orbita  ge* 
bildet  hat. 

In  der  anschliessenden  Diskussion  erklärt  Abadi  e  mit  der 
von  ihm  geübten  Tenotomie  mit  Vorlagerung  des  Antagonisten 
(s.  Bericht  f.  1883  S.  608)  bei  hochgradigem  Schielen  auszukommen. 
Nur  muss  die  Durchscbneidung  der  Sehne  des  kontrahierten  Muskels 
voUsl&idig    sein ,    und   durch   die  Vorlagerung   muss  anfangs   eine 


556  Paftbdogie  und  TliaEapie  der  AogenkraiildieitaB. 

Ueberkorrektion  erzeugt  werden.    Die  genaaeie  Dosieniiig  kaim  noch 
in  den  ersten  3 — 4  Tagen  der  Operation  yorgenonunen  werden. 

Martin  beobachtete  nach  Wecker*8  Operationen  zuweilen 
schlechte  Yemarbnng  und  Verringerung  des  anfimg»  genfigenden 
Effekts.  Er  hält  A  b a d i e's  Operationsweise  f&r  sicherer.  E.  Me  y er 
erzielt  die  erforderliche  Wirkung  bei  höchsten  Schielgraden  durch 
die  schon  von  y.  Gräfe  benutzte  subconjunktiyale  Yerstarkongs- 
naht.  Dieselbe  (yon  Meyer  auch  in  der  neuen  Auflage  seines 
Lehrbuchs  1886  S.  483  beschrieben)  erstreckt  sich  yon  der  temporalen 
Kommissur  bis  an  den  temporalen  Homhautrand  und  bringt  den 
Bulbus  in  starke  Abduktionsstellung.  Der  Effekt  ist  um  so  grosser, 
je  mehr  Conjunktiya  man  in  die  Schlinge  nimmt 

L  a  n  d  o  1 1  (89)  bedient  sich  zur  Tenotomie  einer  Pincette,  deren 
um  45^  schief  nach  unten  gerichtete  ^hne  (1 :  2)  das  Fassen  des 
Muskels  sehr  erleichtem. 

Landolt  (91)  hielt  in  der  Pariser  Acad^mie  de  medecine 
einen  Vortrag  tiber  die  Tenotomie  des  Muse,  obliquus  inferior.  Diese 
Operation  sei  indiciert  bei  Paralyse  des  Obliquus  inferior  und  in  Ver- 
bindung mit  Tenotomie  des  Rectus  superior,  wenn  man  den  Bulbus 
niedriger  stellen  will.  Vielleicht  konnte  sie  bei  progressiver  Myopie 
von  Nutzen  sein,  da  der  Muskel  bei  der  Eonvergenzstellung  bei 
gesenktem  Blick  eine  grosse  Wirbelvene  bedeckt  und  komprimieren 
kann.  Da  die  Bulbusinsertion  des  Muskels  unzugänglich  ist,  muss 
man  seinen  Ansatz  an  der  unteren  Orbitalwand  ablösen.  Zieht  man 
eine  der  Medianebene  parallele  Linie  von  der  Incisura  supraorbitalis 
nach  abwärts  zum  unteren  Orbitalrand,  so  trifft  diese  die  Ansatz- 
stelle des  Obliquus  inferior.  Man  macht  eine  kurze  aber  tiefe  In- 
cision  durch  die  Haut  und  den  Orbicularmuskel  auf  den  Orbitalrand. 
Im  Grunde  der  Wunde  wird  der  Obliquus  inferior  sichtbar;  man 
ergreift  ihn  mit  Pincette  oder  Muskelhaken  und  durchschneidet 
ihn  an  der  Ansatzstelle.  Auch  die  Vorlagerung  ist  ausf&hrbar  (bei 
Lähmung  des  Muskels).  Vor  der  Durchschneidung  legt  man  eine 
Naht  durch  den  Muskel  und  ändert  mittelst  derselben  die  Ansatz- 
stelle. 

N  0  y  e  s  (92)  hat  auf  dem  Eopenhagener  internationalen  medi- 
cinischen  Eongress  von  1884  einen  längeren  Vortrag  über  die  Prü- 
fungsmethoden für  muskuläre  Asthenopie  und  über  Insufficienz  der 
Recti  externi  gebalten.  Eine  Anzahl  von  Pillen  wird  eingehend 
analysiert,  von  anderen  eine  tabellarische  Uebersicht  gegeben.  Die 
Resultate,  zu  denen  Verf.  gelangt,  sind  folgende:  Die  Untersuchung 


Insnfficiens  der  Eixtemi.  557 

wegen  muskulärer  Asthenopie  soll  die  Addaktion  und  Abduktion  an 
beiden  Grenzen  des  Fusionsgebietes  ermitteln.  Die  Gleichgewichts- 
probe ist  von  grossem  Werte,  muss  jedoch  in  Verbindung  mit  den 
Verhältnissen  der  Adduction  und  Abduktion  gewürdigt  werden.  Die 
Anwendung  von  Atropin  ist  oft  wesentlich  für  die  richtige  Diagnose 
und  hindert  nicht  die  Feststellung  der  wirklichen  Leistungsfähigkeit 
der  Muskeln. 

In  gewissen  Fällen  von  abnormer  Abduktion  kann  eine  Adduk- 
tionsschwäche  zu  Tsge  treten,  welche  eine  sekundäre  Erscheinung 
ist  und  bald  nur  durch  adducierende  Prismen  gehoben  wird,  bald 
abducierende  Prismen  für  die  Nähe  und  adducierende  Prismen  ftir 
die  Feme  verlangt.  Insufficienz  der  Externi  ist  häufiger  als  ange- 
nommen wird  und  kann  lange  latent  bleiben.  Atropin  ist  eine 
wichtige  Beihülfe  bei  Behandlung  muskulärer  Asthenopie.  Schwache 
adducierende  Prismen,  welche  ununterbrochen  getragen  werden, 
haben  erheblichen  Einfluss  auf  die  Stärkung  der  Muskeln  und  die 
Herbeiführung  der  Ruhestellung  des  Auges.  Bei  der  Behandlung 
der  muskulären  Asthenopie  ist  die  Ruhestellung  zu  ermitteln,  sie 
ist  nicht  immer  identisch  mit  dem  Gleichgewichtszustande,  der  durch 
die  Probe  mit  vertikalen  Doppelbildern  angegeben  wird.  Kräftigung 
der  Muskeln  ist  nicht  nur  durch  lokale  Massregeln  zu  erstreben, 
sondern  auch  durch  Allgemeinbehandlung.  Das  Wertverhaltniss 
beider  Behandlungsweisen  hängt  davon  ab,  ob  die  muskuläre  Asthe- 
nopie idiopathisch  oder  reflektorisch  ist. 

Fuchs  (93)  beobachtete  eine  eigentümliche  Form  von  Asthe- 
nopie. Ein  kräftiger  20jähriger  Mann  bekam  wiederholt  Anfalle, 
in  denen  sich  das  Sehen  plötzlich  trübte,  alle  Gegenstände  rot  und 
in  tanzender  Bewegung  erschienen,  während  sich  zugleich  heftiger 
Stimkopfschmerz  einstellte  und  ihm  Speichel  im  Munde  zusanunen- 
lief.  Nach  stärkeren  Anfallen,  welche  bis  zu  |  Stunde  dauern,  währt 
der  Kopfschmerz  noch  etwa  1  Stunde  fort.  Die  Sehstörung  wäh- 
rend des  Anfalles  schwindet  sofort,  wenn  das  rechte  Auge  zugehalten 
wird,  während  der  Kopfschmerz  bleibt.  Diese  Anfälle  bestehen  seit 
1^/a  Jahren,  stellen  sich  jetzt  mehrere  Male  am  Tage  ein;  sind  un- 
abhängig von  Arbeit,  Ezcessen,  Allgemeinbefinden.  Rechts  Hm  6.0 
S  =  Vi8 ,  links  Hm  3.0  S  =  ^/e.  Dynamische  Divergenz  fOr  alle 
Entfernungen,  verminderte  Adduktion,  stark  vermehrte  Abduktion. 
Zeitweise  machte  das  rechte  Auge  rasche  zuckende  Bewegungen  nach 
innen.  Beim  Lesen  schielte  das  rechte  Auge  zeitweise  nach  innen. 
Nach   mehrtägiger  Atropinanwendung  stellt  sich   beiderseits  H  6.0 


558  Pathologie  tmd  Aierftpie  def  Augönkrankheiten. 

heraus  und  die  Anffille  blieben  für  immer  aus.    In  kurzer  Zeit  wurde 
völlige   Heilung  erzielt  und    +  3.0  benutzt.     S  rechts  •/la,  links  */4. 

Vf.  nimmt  an,  dass  die  Anfalle  in  krampfhaften  Eontraktionen 
des  RectuB  internus  dezter  mit  Scheinbewegungen  bestanden  und  von 
der  Hyperopie  abhingen.  Letztere  veranlasste  starke  Anstrengung 
der  Becti  intemi,  welche  jedoch  durch  die  Insufficienz  derselben  e^ 
Schwert  und  unwirksam  wurde.  Die  Anfalle  waren  vergebliche 
Versuche,  mit  dem  rechten  Auge  nach  innen  zu  schielen.  Vf.  nimmt 
nn,  dass  gewissermassen  zwei  Gleichgewichtszustände  mit  verschie- 
denen Innervationen  bei  dem  Patienten  vorkamen.  In  dem  ersten 
wird  das  Schielen  versucht,  gelingt  aber  nicht,  die  vergebliche  An- 
strengung ruft  Kopfschmerz  hervor ;  im  zweiten  gelingt  das  Schielen 
ohne  Eopfi9Chmerz  und  ohne  Doppeltsehen.  Die  vorübergehende 
Erythropsie  betrachtet  Verf.  als  eine  subjective,  durch  die  flbermSs- 
sige  Kontraktion  des  Internus  bedingte  Erscheinung. 

V.  B  e  u  s  s  (95)  besehreibt  3  Fälle  von  Nystagmus.  Ein  13jSh- 
riges  Mädchen  schielt  mit  dem  rechten  Auge  nach  innen,  rechts 
S  Vis  litks  Ve.  Fixiert  das  linke  Auge,  so  zeigt  das  rechte  schie 
lende  vertikale  Oscillationen  von  etwa  70  Schwingungen  in  der  Hi- 
nute; fixiert  das  rechte  Auge,  so  steht  es  ruhig,  wahrend  das  linb 
in  Schielstellung  steht. 

Scheinbewegung  beobachtete  v.  R.  zweimal  unter  einer  grosseren 
Zahl  von  Kystagmusfallen  (seit  seiner  früheren  Mitteilung  s.  Bericht 
f.  1881.  S.  494)  1)  bei  einem  Ujährigen  albinotischen  Madchen  mit 
normaler  Sehschärfe  und  langsam  horizontal  oscillierendem  Nystag- 
mus (80 — 100  Zuckungen  in  der  Minute),  der  bei  Rechtswendung 
des  Blickes  rascher,  bei  Linkswendung  langsamer  wird.  Die  Schein- 
bewegungen halten  gleiches  Tempo  wie  die  Zuckungen.  2)  Bei  einer 
32jährigen  Frau,  welche  von  Jugend  auf  schielte  und  desshalb  ope- 
riert worden  war.  E,  S  rechts  ^9  links  '/se,  bei  längerer  Nahetf^ 
beit  vergehen  ihr  die  Augen,  die  Zeilen  werden  doppelt  und  mada&y 
Bewegungen.  An  beiden  Augen  leicht  rotierender  Nystagmus.  Ve^ 
deckt  man  das  linke  Auge,  so  treten  am  rechten  heftige  Zuckungen 
ein,  Rotationen  und  Oscillationen,  gleichzeitig  Vibrieren  am  Ober- 
lide.    Die  Scheinbewegungen  sind  teils  horizontal,  teils  kreisförmig« 

Samelsohn  (96)  berichtet  von  einem  Tabetiker,  bei  welchem 
jedesmal  bei  der  Linkswendung  des  Blickes  Schwindel  auftrat  Zu- 
gleich zeigte  sich  bei  forciertem  Blicken  nach  links  Nystagmus  bei- 
der Augen  mit  langsamen  und  ausgiebigen  horizontalen  Osdllatiooeo. 
Beim  Blick  nach  rechts  fehlt  sowohl  der  Schwindel  als  der  NjsUg- 


Yerletemgen  d«  kagm,  559 

mii8.  S.  deutet  das  Symptom  als  Ataxie  der  lankswender,  als  deren 
centraler  Sitz  der  rechte  vordere  VierhQgel  anzunehmen  wäre.  S. 
weist  auf  die  Analogie  mit  Friedreich^s  atactischem  Nystagmus  hin. 


Yerletznngen  des  Anges. 

Referent:  Prof.  Dr.  Michel. 

1)  A  z  1885.  orvosi  ^  kdregtes^ngji  kongr.  A&rgyal&sai.  p.  446.  (Aenilioker 

and  hygieniBoker  Eonc^ees  zu  Badapest.) 

2)  A  b  a  d  i  e ,  Des  plaies  p^aätrantes  intra^ocnlaireB.  ünioii  xnM.  28.  Fevr. 
p.  849. 

3)  —  Large  bleasnre  de  la  sdärotique.    Arcbiy.  d*Opht.   V.   p»  183. 

4)  —  Pr^teBtaiion  d'un  malade  attaiai  de  plaie  p4iiätrante  de  la  r^ion  ci- 
liaire.    Ball,  et  m^m.  Soc  fraa9.  d^opht.    in.   p.  846. 

5)  Are  OS,  Ed.»  OphthalmologiMke  Beobachtungen  und  Bemerkungen«  Lu- 
xembaiqg.  24  Sb    (AngeaTerletzung  durch  KugelzchnsB.) 

6)  Armaignac,  H.,  GontuBion  nolente  de  roeil  ganche  par  le  choo  d^un 
petard;  perte  abeolue  et  instantan^  de  la  yue;  disparition  oompl^  de 
Viii$l  luAtion  dm  crietallin  dan«  le  corpe  vitx6;  i^eriMm  temporaire  ateo 
coatervatioa  de  Toeil ,  mais  «ans  retour  de  la  yicion ;  cyclite  oons^utive ; 
eztraetion  dn  orietallin  et  gu^ieon  definitive.  Bevue  dinique  d*oouli8t. 
V.  p.  1.  (Die  angegebene  definitive  Heilung  ist  gleich  der  beginnenden 
Atrq»hie  des  Angee  zu  letien.) 

7)  Aschmann,  H.  A.,  Beitrag  vor  Lehre  von  den  Wunden  des  Sahner- 
veuB.    Inaug.-IHBs.   ZOxieh. 

8)  Alt,  Eemoval  of  foreign  bodiez  from  tiie  vitreons  by  aid  of  the  etootro- 
magnet.    Transact.  of  the  amerio.  ophth.  zoo.    1884.    Boston.    III.   p«  789. 

9)  Barraquer,  Guerpos  extr&nos  de  la  c&meora  anterior.  Boletin  de  la 
olfniea  oftalm.  del  Hospital  de  Santa  Cruz.   Ndm.  4.   p.  49. 

10}  B^gue,  Corps  ^tranger  du  oristallin;  iridoohoroldite  oonsdoutive;  enu- 
cl^ation.  Bulletin  de  la  dinique  nat  opht  de  Thospiee  des  Quinze-Vingts. 
III.  p.  53. 

11)  Berger,  E.,  Ein  seltener  Fall  von  Binhailung  eines  Fremdkörpers  in 
der  Iris.    Wiener  med.  Bl&tter.   Nr.  8.   S.  161. 

IIa)—  Vorfall  der  Netzhaut  in  die  vordere  Kammer  bei  in  den  GlaakOrper- 
raum  laxierter  Linse.    Arch.  f.  Augenheilk.   XV.    &  286. 

12)  B  i  c  k  e  r  1 0  n ,  T.  H. ,  Traumatic  cataract ;  absolute  disappearaace  of  lens 
and  oapsule  without  Operation ;  perfect  vidon  with  ?  power  of  accommo* 
dation.  Laacet.  I.  p.  514.  (Nichts  Besonderes;  im  Allgemeinen  ungenaue 
Beobachtung.) 

18)  Birnbacher,  A.,  Ein  Eisensplitter,  der  25  Jahre  in  der  Iris  gesessen. 
Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    August. 


560  Pathologie  und  Therapie  der  Aagenlaraiikheiien. 

14)  B  n  a  r  d ,  J. ,  Des  rupturee  iaole^B  de  la  chorolde.    Th^  de  Montpellier. 

15)  Burchardt,  Mav.,  Verletzung  der  Hornhaut,  der  Iris  and  des  Petit*- 
sehen  Kanals  durch  Eisensplitter  und  Ausstreuung  von  Pigment  in  den 
Baum  der  tellerförmigen  Grube.    Charit^Annal.    X.    S.  557. 

16)  Camp'art,  1)  Corps  dtranger  de  Toeil  droit  occupaut  la  chambre  ant^- 
rieure  et  interessant  Tiris.  Enacl^tion  deaz  ans  apr^  Taccident.  Pas 
d*accident8  sjmpathiques  dans  Toeii  gauche.  2)  C!orps  ^tranger  du  cryatal- 
lin.  Irido-choroidite  consäcutive.  Enucl^ation.  Bullet,  de  la  clinique  nat. 
opht.  des  Quinze-Vingts.   p.  53. 

17)  G  0 1 1  i  n  s  ,  W.  J.,  Blow  on  the  eye;  extensive  haemorrhage  into  vitreoua ; 
complete  absorption  of  the  blood  in  six  days.  Med.  Press  &  Cire.  n.  a. 
XXXIX.   p.  96. 

18)  C  0 1 1  y  n  s,  Some  casee  of  wounds  of  the  eye.  St.  Barth.  Hosp.  Reports.  XX. 

19)  Cuignet,  Cataraote  traumatiqae  sans  ouvertare  de  la  cristallolde.  Re- 
cueil  d^Opht  p.  193. 

20)  Daguillon,  Section  de  la  comäe  et  de  la  scl^tique;  issue  partielle 
du  Corps  Vitra.  Bulletin  de  la  clinique  nat.  opht  de  Thospice  des  Quinse- 
Vingts.   p.  138. 

21)  D  e  h  e  n  n  e ,  A. ,  Infloence  du  traumatisme  sur  le  paludisme  en  Chirurgie 
oculaire.    Union  m^.  3.  s.   XXXIX.   p.  737. 

22)  —  Du  traumatisme  en  Chirurgie  oculaire.    Semaine  m^dic.    Nr.  17. 

23)  —  De  rintervention  chirurgicale  dans  la  luzation  da  cristallin.  Union 
m^ic.  Nr.  92.  p.  26.  (BAt  die  Extraktion  der  laxierten  Linse  nur  dann 
an,  wenn  sie  sich  vor  der  Iris  befindet.) 

24)  —  Gonsid^rations  sur  les  traumatismes  oculairee.  Beoueil  d*Opht.  p.  211. 
(Allgemein  Bekanntes;  die  angef&hrte  Behandlung  nicht  empfehlenswertb) 

25)  D  i  m  m  e  r,  F.,  Ein  Fall  von  Stichverletzang  des  Auges.  GentralbL  f.  prakt. 
Augenheilk.   April.    JX.    S.  97. 

26)  —  Ein  seltener  Fall  von  Einheilung  eines  Fremdkörpern  in  der  Iris.  Wien, 
med.  Blätter  Nr.  6.    (25  J.  Steinsplitter.) 

27)  Dujardin,  Gliniqne  Ophthal mol ogique :  ^lat  de  fer  dans  la  chambre 
ant^rieure,  extraction  avec  Telectro-aimant.  Lille.  (Fassen  des  Fremdkör- 
pers mit  der  Pincette  gelingt  nicht,  leicht  aber  die  Extraktion  mittels 
des  Elektromagneten.) 

28)  Ferguson,  H.  L.,  Fragment  of  glass  in  eye  for  over  ten  months  wtt- 
hout  irritative  Symptoms.    Ophth.  Review.    17.    p.  293. 

29)  F  r  i  e  d  e  n  w  a  1  d,  Notes  on  four  cases  of  eye  iiy  uries.  Philad.  med.  Times. 
Dez.  12. 

30)  F  r  0  e  h  1  i  c  h ,  G. ,  Extraktion  eines  Eisensplitters  aus  dem  Glaskörper  mit 
dem  Elektromagneten.  Fast  volle  Sehschärfe.  Klin.  Monatabi.  f.  Angen- 
heilk.  S.  349. 

31)  —  Extraktion  eines  Eisensplitters  aus  der  Iris.  Volle  Sehschärfe.  Ebd. 
S.  351. 

32)  F  r  y  e  r ,  B.  E. ,  Bony  tumor  of  orbit  (cystoid) ,  caused  by  and  encloaing 
foreign  body.  Transact.  of  the  americ  ophth.  soc.  Twenty-first  meeting. 
p.  90.  Americ.  Journ.  of  Ophth.  II.  p.  145.  (Bei  einem  6j.  Knaben  Ent- 
fernung einer  Enochencyste  der  Orbita;  die  Oyste  enthielt  ein  Stück 
Holz.) 


Yerletmngen  des  Aoget.  561 

88)  Galesowski,  De  Textractioii  des  corps  ^trangeis  mtelliqnes  de  Toeil 
a  Taide  d*im  aimant  (snite).    Beoaeil  d'Opbi.  p.  513,  584,  641. 

34)  Gallenga,  Di  aloani  casi  di  oorpi  straiiieri  deir  occhio  erelazione  di 
estranone  coli*  elettro-calamite.    Gasz.  clio.  d.  Torino.    XXI.   p.  97. 

35)  Gepoer,  üeber  eine  seltene  Form  von  sympathischen  Augenleiden 
Hoyer^B  Denkschrift    Waischan. 

36)  G  e  r  m  a  n  n  ,  Th. ,  Zur  Kasuistik  der  Magnetoperationen.  Centralbl.  f. 
praki.  Augenheilk.    Oktober.    8.  317. 

37}  Hartmann,    Tameur  m^lanique  d^velopp^  sur  un  moignon  d*^nuclea- 

tion  de  Poeil;  gtfnäralisation.    Progrte  mäd.    p.  8. 
88)  Hennigy   Beiträge  zur  Kasuistik  der  perforierenden  Augenverletsungen. 

Inaug.-Diss.    Greiüswalde.   28  8.    (2  Fälle  von  Verletsung  ohne   weiteres 

Interesse.) 

39)  H  j  0  r  t ,  J. ,  Extraktion  of  Jemsplinter  i  0iet  med  Elektromagneten. 
Norsk.  Mag.  f.  Laegeyidensk.,  Christiania.    V.    p.  187. 

40)  H  o  0  ky  1)  Ghorio-Betinitis,  Ablatio  Retinae  träum. ;  Besserung.  2)  Fremd- 
körper in  der  kataraktOsen  Linse,  Extraktion  desselben  mit  einem  Teile 
der  Katarakt,  Heilung  mit  sehr  guter  Sehschärfe;  3)  Vnlnus  lacerum  cor- 
neae, Prolapsus  iridis,  Cyclitis,  später  Ophthalmia  sympathica  des  zweiten 
Auges,  Zurücktreten  der  bedrohlichen  Symptome;  4)  Hydrophthalmus 
traumat.  o.  d.  Sootomata  o.  s.  sympathica?  Enaoleatio.  Heilung.  Wien, 
med.  Blätter.  Nr.  39-44. 

41)  K  ern,  Kommotions-Erscheinungen  am  Sehorgan  bei  SchnasverletBungen. 
Deutsche  mil.-ärztl.  Ztschr.  XIV.  8.  76. 

42)  Knapp,  Nine  succesdye  cases  in  which  the  eleotro-magnet  was  used  for 
the  removal  of  fragments  of  iron  from  the  interior  of  the  eye.  Transact. 
of  the  americ.  ophth.  soc.    Twenty-first  meeting.   p.  100. 

48)  Kramstzyk,  Retrobulbäres  Emphysem.    Quz.  lek.   Nr.  26. 

44)  L  a  k  e  r ,  C,  A  new  case  of  injury  to  the  eye  from  a  stroke  of  lighthning. 
Arch.  Ophth.  New-Tork.    XIV.   p.  181. 

45)  Landesberg,  M. ,  Zur  Anwendung  von  Suturen  bei  Skleralwunden. 
Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.    8.  519. 

46)  —  Foreign  body  in  the  interior  of  the  left  eye  etc.  Med.  Bulletin.  VII. 
Nr.  8.   p.  76  und  Phila.  med.  Times.    XV.   p.  271. 

47)  Maas,  H. ,  Ueber  die  Verletzungen  durch  den  Eisenbahnunfall  bei  Hng- 
sletten  am  3.  Sept.  1882,  mit  besonderer  Berücksichtigung  des  antisepti- 
schen Daueryerbandes  mit  Sublimat-Kochsalzgaze.  Mitteil,  aus  der  Chirurg. 
Klinik  zu  Würzburg.  S.  119.   (S.-A.  aus  y.  L  a  n  g  e  n  b  e  c  k*s  Arch.  XXXI.) 

48)  Manolescu,  Aniridie  et  aphakie  traumatiques  ä  gauche ;  irido-cho- 
roldite  sympathique  k  droite;  nouyeau  procöde  d'irido-ectomie.  Archiy. 
d'Opht    V.    p.  227. 

49)  Mc.  Gregor,  Foreign  body  in  comea  for  two  months;  easily  remoyed 
after  the  application  of  oocaine.    Medic.  Times  and  Gas.  I.  p.  145. 

50)  Meyerhof,  E. ,  A.  simple  but  unique  method  for  remoying  certain 
forms  of  foreign  bodies  embedded  in  the  eye.  Maryland  med.  Joum.  XIL 
p.  175. 

51)  Messerer,   0.,    Ueber    die  gerichtlich  -  medidnische   Bedeutung   yer* 

^rshvMbeiioht  iSf  Ophthalmologl«.  XVI.  1S86.  36 


562  Pathologie  nnd  Therapie  der  Angenknuikheiteii. 

sehiedener  Knochenbrachformen.  Friedreieh*«  Bl.  t  geriohtl.  Med. 
S.  81.  (Verwertnng  der  früher  mitgeteilten  Verrache  in  gerichtlioh-medi- 
cioiscbeT  Beziehung.) 

52)  Meyer,  Eclat  d*acier  dans  Thuman  vitr^,  eztrait  par  r^eetro-umani 
Archiv.  d'Opht.    V.  p.  179.    (Soci^t^  fran^.  d*Opht) 

53)  MiDor  Lancelot,  J. ,  Bemoval  of  a  bit  of  steel  from  the  (STttallioe 
lens  with  the  electro-magnet.  Transact.  of  the  americ.  ophth.  soc.  Twenty- 
first  meeting.  p.  97  nnd  Americ.  Jonm.  of  Ophi.  II.  p.  153.  (Nach  aoft- 
geführter  Iridektomie  Entfemnng.) 

54)  Nettleship,  Clinioal  remarks  on  a  case  of  mydriasis  with  iritis,  and 
on  cases  of  mjdriasiB  following  a  blow  of  on  the  eye.  Media  Timei  and 
Gai.    II.    p.  865.    (Nichts  Bemerkenswertes.) 

55)  —  Glinical  lectnres  on  a  case  of  micropsie  with  other  Symptoms,  foUowing 
a  blow  on  the  eyeball.    Ibid.  p.  8.    (Ein  vieldeutiger,  unklarer  Fall) 

56)  Ottaya,  Bitka  sebgyögyul&s.  (Seltene  Wanden,  Heilung.)  Siemänet. 
p.  98. 

57)  Page,  F. ,  Wound  of  the  comea ,  with  prolapse  of  the  iris ;  remoTal  of 
foreign  bodies  from  the  orbit;  eure.    Lancet.    I.    p.  155. 

58)  P  f  1  ü  g  e  r ,  Heber  einen  gerichtlichen  Fall.  Schweiz.  KorrespondenibL 
Nr.  6.  8.  189. 

59)  P  0  0 1  e  y,  Eztraction  of  a  foreign  body  from  the  vitreons  with  an  electio- 
magnet.  Americ.  Journ.  of  Ophth.  II.  p.  186.  (Meridionalachnitt  der 
Sklera  zwischen  Bectus  internus  und  inferior;  der  Eiaensplitter  wurde 
mittels  des  Elektromagneten  in  die  Wunde  gebracht  nnd  alsdann  mit 
einer  Pincette  extrahiert.    S  =  j^ ;  Eataraktbildung.) 

60)  Bay,  J.  M. ,  Wounds  of  the  anterior  segment  of  the  eyeball.  Looisrille 
medic.  News.   XX.  p.  129. 

61)  Bivibre,  £.,  Corps  langer  de  Torbite.  Journ.  de  m^.  de  Bordeaux. 
XV.   p.  64. 

62)  B  0  b  e  r  t  s  ,  P.  F. ,  Herida  del  ojo  derecho  por  arma  de  fdego  con  lesoa 
penetrante  de  la  cöruea;  estraccion  de  un  pedazo  de  c&psnla  con  restito- 
cion  de  la  vision.    Bev.  m^d.-quir.     Buenos-Ayres.    XXII.   p.  87. 

63)  —  Cnerpo  estrafio  en  el  fondo  de  saco  conjunctival  salido  espontAneamente 
al  d^imo  dia,  despues  de  tentativas  infructuosas  para  eetraerla  lUd. 
1884—5.    XXI.    p.  388. 

64)  B  fl  b  e  1 ,  Extraktion  eines  Stahlsplitters  aus  dem  Auge  mittelst  des  Elek- 
tromagneten.   Gentralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    August.    8.  287. 

65)  Schreiber,  Fremdkörper  in  der  vorderen  Kammer  nnd  der  Iris.  3.  Jah- 
resber.  der  Augenheilanstalt  in  Magdeburg.  (1.  Verweilen  eines  Glassplit- 
ters  3  Jahre  lang  in  der  vorderen  Kammer,  ohne  Störungen  hervona- 
rufen ;  2)  gescheiterter  Versuch,  mittelst  des  Elektromagneten  einen  Eisen- 
splitter  aus  der  Iris  za  entfernen,  was  mittels  Pincette  gelang.) 

66)  S  c  h  n  1  e  k,  V. ,  S^rfll^  tOnkro  tette-ez  14t&st  ?  Szem^zet  4  p.  72.  (lit 
die  Blindheit  Folge  einer  Verletzung?)    Aerztiiohes  Gutachten. 

67)  —  Vill4mk&pr&z&8böi  sz&rmazö  megvakuläs  k^rd^se.  Ibid.  6.  p.  113.  (Bl«h 
düng  durch  Blitz.) 

68)  Schulz,  Q.,  Casuistisch-forensische  Beiträge  zur  Lehre  von  den  Soh&del- 
yerletzungen.    Inang.-Diss.  Würzburg.    (In  einem  Falle  »isolierte«  FiasorsD 


Yorkommea  toh  AngeBverletnmgen.  563 

—  Contrafraktiiren  —  anf  beiden  AngenhOhlendeolceiu  EztraTant  in  den 
AngenhOhlenc). 

69)  Schnsohny,  H^  Indigo  f51y^le  a  siembe.  Biemteet.  8.  p.50.  (Indigo 
im  Ange.) 

70)  Schweigger,  CaseB  of  commotion  of  the  optic  nerre.  Aroh.  Ophth. 
XIV.   p.  98. 

71)  8  e  d  a  n,  Note  ma  nn  corpa  ^tranger  du  criitallin.  Recneil  d*Opht.  p.  784. 
(Unwesentliche  Erörterung.) 

72)  S  n  e  1 1 ,  Deep-seated  Foreign  bodies ,  with  preaervation  of  flight  (Ophth. 
80C.  of  the  nnited  kingdom.)    Ophth.  Review,    p.  872. 

73)  —  The  employment  of  the  electro-magnet  in  Ophthalmie  sorgery.  Addi- 
tional  caaes.    Brit.  med.  Jonm.   I.   p.  884. 

74)  Sons,  Armaignae  et  Martin,  G.,  Amblyopie  monoculaire  attribn^ 
par  la  bleai^  &  un  accident  de  chemin  de  fer.  Rerae  dinique  d*ocalist 
p.  238.  Oktober.  (Angebliche  Herabsetzong  des  SehvermOgenB  nach  einem 
fiisenbahnDnfall ;  ee  wurde  ein  kongenitales  Kolobom  mit  Myopie  ge- 
funden.) 

75)  S  t  e  ▼  e  n  8 ,  0.  T. ,  A  fragment  of  steel  removed  from  the  back  ground  of 
the  eye,  with  the  electro-magnet.    Arch.  Ophth.  New-Tork.  XIY.  p.  196. 

76)  Tardif,  A.,   Gontribution  k  T^ude  des  aceidents  consteutifiEi  aux  l^ons 

du  nerf  sous-orbitaire.  Thäse  de  Paris.  (Von  ocolaren  Störungen  werden 
angegeben :  reflektorische  Amaurose  und  trophische  Störungen  (Hemiatrophia 
facialis)  und  Entzündungen  (?)  des  Auges,  d.  h.  Erkrankungen  der  Horn- 
haut, welche  in  dem  einen  selbstbeobachteten  Falle  nach  der  Beschreib- 
ung nur  als  Babstanzrerlust  zu  erkennen  ist). 

77)  T  e  n  c  h  i  n  s  k  i,  P.  8.,  Verletzungen  des  Auges.  Med.  Obozr.  XXIII.  p.  998. 
(Eine  Bevolverkugel  drang  auf  der  einen  Schläfenseite  ein,  auf  der  anderen 

heraus;  yoUttändige  Blindheit  beiderseits  mit  Ezophthalmie.  Ungenaue 
weitere  Beobachtung.) 

78)  Thompson,  J.  W.,  Punctured  and  indsed  wonnds  of  the  orbity  with  an 
important  case.    Nordwest  Lancet.  St.  Paul.   1884—5.   IV.   p.  225. 

79)  Tronchet,  Suture  de  la  sd^otique.  Joum.  de  mäd.  de  Bordeaux.  23. 
Aoftt. 

80)  Trousseau,  Gataracte  traumatique  op^r^  et  gu^rie  par  Taspiration. 
Union  m^dic  27.  Aoüt.  p.  325.  (Traumatische  Katarakt  bei  einem  12j. 
Knaben.) 

81)  V  i  1  m  a  i  n ,  Note  sur  un  cas  d*amaurose  traumatique.  Recueil  d*Opht. 
p.  685. 

82)  Waldhauer,  Eine  AugeuTorletzung.  C^ntralbl.  f.  prakt  Augenheilk. 
Mai.  8.  141. 

88)  W  r  i  g  h  t ,  J.  W. ,  Foreign  body  in  the  eye.    Oolumbus  med.  Joum.   IV. 

p.  110. 
84)  Z  i  i  n  0,  G.,  Della  morte  in  seguito  a  traumatismo  oculare.    Ateneo  veneto. 

1884.    yirohow-Hirsoh,  Jahresber.    I.   8.  8.523. 

[Gsapodi  (1)  stellt  die  Statistik  der  FSl\e  von  Augenyerle- 
tsnngen  zusammen,  die  er  in  den  Jonmalen  der  Bndapester  kön. 
Augenklinik  aufgezeichnet  fand,  darnach  fanden  sich  unter  den  am- 

86* 


564  Paibologie  und  Therapie  der  Aogenkrankheiten. 

btilanten  Angenkranken  im  Jahre  1875  24,  im  Jahre  1885  173  mit 
Verletzung  des  Angee.  CsapodL] 

Z  i  i  D  o  (84)  berichtet  über  2  I^le  von  lethaler  MeniiigitiB  nach 
Angenverletzungen.  In  dem  ersten  Falle  handelte  es  sich  um  eine 
Risswunde  des  Bulbus,  die  durch  einen  Hieb  mit  einem  abgeBchnit- 
tenen  Euhschweif,  im  zweiten  um  eine  solche,  die  durch  ein«i 
Regenschirm  entstanden  war.  Der  Tod  war  nach  10  resp.  12  Tagen 
eingetreten.  Eine  Lasion  der  Knochen  bestand  nicht.  Z.  hat  auch 
bei  Tieren  nach  groben  Verletzungen  des  Augapfels  Meningitis  ent- 
stehen sehen. 

Maas  (47)  macht  darauf  aufinerksam,  dass  bei  einer  ziemlich 
grossen  Anzahl  von  bei  dem  Eisenbahnunglücke  in  Hugstetten  Ver- 
letzten, welche  bestimmt  angaben,  eine  Quetschung  am  Kopfe  nicht 
erlitten  zu  haben,  sehr  anfällige  subconjunctivale  Blutergüsse  sich 
fanden.  Diese  Extrayasate  waren  vorwiegend  bei  Frauen  xmd  Kin- 
dern zu  beobachten  und  sind  nur  durch  Gelässzerreissung  bei  plötz- 
lich gesteigertem  Blutdrucke  zu  erklären.  In  einigen  Etilen  fanden 
Quetschungen  der  Augengegend  statt  mit  gleichzeitigen  Quetsch- 
wunden des  Kopfes  und  des  Gesichtes. 

Buard  (14)  berichtet  über  einige  in  der  Klinik  von  Abadie 
durch  das  Anprallen  von  kleinen  Projektilen  entstandene  9Qg.  di- 
rekten Rupturen  der  Ghorioidea.  Die  franzosischen  Augenarzte  schei- 
nen den  Blutentziehungen  noch  geneigter  zu  sein,  als  eine  grosse 
Anzahl  von  deutschen  Ophthalmologen  (wie  es  leider  der  Fall  ist).  Bei 
einem  Kranken  wurde  nämlich  sofort  die  bemerkenswerte  Anzahl 
von  27  Blutegeln  appliciert ,  und  zwar  w^en  einer  intraoccdaren 
Blutung. 

Pflüger  (58)  untersuchte  einen  35j.  Mann,  welcher  Yor  4 
Monaten  einen  Schlag  mit  einer  Heugabel  auf  die  vordere  Kopfseite 
erhalten  hatte  und  über  Beeinträchtigung  des  Sehvermögens  klagte, 
die  unmittelbar  nach  dem  Schlag  eingetreten  sei.  Es  wurde  eine 
koncentrische  Einschränkung  des  Gesichtsfeldes  auf  10®  konstatier^ 
welche  sich  unter  Strychninjektionen  auf  25®  erweiterte  (sie!),  sowie 
eine  Herabsetzung  des  S  auf  \ ;  ophth.  fand  sich  keine  Yerändernng. 
Der  Fall  wird  als  Anästhesia  retinae  gedeutet. 

Aschmann  (7)  bringt  nach  einer  Zusammenstellung  der  Lite- 
ratur über  die  Verletzungen  des  Sehnerven  2  neue  Fälle.  Ein  ^» 
Knabe  erlitt  eine  Verletzung  des  linken  Auges  in  Folge  eines  Stosses 
mit  einer  Bohnenstange.  Es  fand  sich  eine  Risswunde  des  untern 
Lides  am  innem  Wiukel,  starker  Exophthalmus  und  kaum   Licht- 


Stichrerletsang  des  Auges.  565 

schein.  Ophth.  zeigte  sich  die  Netzhaut  vom  Sehnerren  losge- 
rissen, durch  Blutextrayasate  getrennt  und  abgelost.  Die  Stelle  des 
Sehnerven  war  gleichmassig  grau  und  sehr  vertieft,  so  dass  der 
Sehnerv  offenbar  von  der  Sklera  heraus-  oder  aber  nicht  völlig  abge« 
rissen  war.  Unter  den  gleichzeitigen  Erscheinungen  von  interkurrent 
aufgetretenen  Morbillen  zeigte  sich  ein  Eiterdurchbruch  am  unteren 
Lide,  und  wurde  eine  Sondierung  der  Orbita,  welche  in  der  Tiefe 
von  5V>  cm.  eine  rauhe  Stelle  nachwies,  vorgenommen  und  nach 
einigen  Tagen  die  Enukleation  ausgeführt.  In  der  Ghloroform- 
narkose  blieb  der  Kranke.  Die  Sektion  zeigte  entsprechend  in  der 
linken  Schläfen-  und  Stirngrube  meningitische  Auflagerungen,  zwi- 
schen Dura  und  Augenhöhlendach  starke  eitrige  Ansammlung,  im 
Orbitaldache  eine  Fissur,  die  in  der  Mitte  begann  und  nach  hinten 
gegen  das  Foramen  opticum  sich  verbreitete.  Es  wird  angenom- 
men ,  dass  bei  der  Enukleation  des  Bulbus  dieser  stark  nach 
vorne  gezogen,  dadurch  die  Fissur  im  Orbitaldache  erweitert  wor- 
den und  Eiter  in  die  Schädelhöhle  getreten  sei.  Mikroskopisch  fand 
man  in  dem  verletzten  Bulbus  die  ophthalmoskopisch  festgestellte 
Abreissung  des  Sehnerven  von  der  Netzhaut,  ein  reichliches  Granu- 
lationsgewebe an  der  Stelle  der  Papille,  eine  Dislokation  der  Seh- 
nerven ziemlich  weit  nach  hinten;  auch  war  die  Arteria  centralis  nach 
hinten  gerissen  und  thrombosiert.  In  dem  orbitalen  Teile  des  Seh- 
nerven selbst  fand  man  Blutungen,  Zerfall  der  nervösen  Elemente 
(sektorartig,  Spitze  den  Centralgefassen  zugekehrt),  und  um  diese 
Stelle  eine  neuritische  Zone,  so  dass  diese  noch  annähernd  normale 
2jone  der  Sehnerven  die  nekrotische  meniscusartig  umgriff. 

In  dem  2.  Falle  hatte  eine  Verletzung  des  rechten  Auges  mit 
einem  Schirme  stattgefunden.  Verletzung  des  untern  Lides,  Abreis- 
sung des  M.  rectus  inferior  vom  Bulbus,  Exophthalmus  und  an  der 
Stelle  des  Sehnerven  ein  Blutgerinnsel,  die  Retina  mit  zahlreichen 
Blutungen  durchsetzt,  grosse  Ablösung  der  Chorioidea  nach  innen 
und  unten,  sowie  massenhafte  Glaskörpertrübungen  wurden  festge- 
stellt. Der  enukleierte  Bulbus  zeigte  die  Nervenfasern  gerade  nach 
ihrer  Durchtrittsstelle  an  der  Lamina  cribrosa  von  der  Netzhaut  ab- 
gerissen; im  übrigen  die  schon  oben  geschilderten  Verhältnisse. 

D  immer  (25)  erzählt  einen  Fall  von  Stichverletzung  des  Auges 
(womit?  konnte  nicht  festgestellt  werden),  in  welchem  nachj  seinem 
Dafürhalten  die  für  eine  Commotio  retinae  charakteristische  Netz- 
hauttrübung vorhanden  war.  Als  Besonderheit  seines  Falles  wird  ein 
Gesichtsfelddefekt  angeführt ;  die  Trübung  der  Netzhaut  verschwand 


566  FttUiologifl  md  Thompie  dar  h  ygf  tianlrliflit  f 

nach  wenigen  Tagen,  der  CresichtafeUdefekfc  blieb  bestellen,  und  des- 
wegen wird  ervtene  durch  das  Eindringen  des  fremden  Körpers  in 
die  Qrbita  eine  Eontosionierang  des  Bnlbns  nnd  xweitena  ^e  Lision 
des  Sehnenren  in  seinem  nntem  Teile  angenommen. 

Kern  (41)  nimmt  an,  da«  die  knredanemden  Sehstorongen, 
welche  in  Flimmern,  Photopsien  bestehen  nnd  nach  Einwirkong  einer 
stampfen  Gewalt,  speziell  anch  nach  SchnssrerletEongen  des  Sehadels 
sich  einstellen,  auf  einer  Commotio  der  Netachaut  oder  der  Sehnerven 
beruhen.  Langer  dauernde  Herabsetzungen  des  Sehvermögens  würden 
durch  Fissuren  oder  Frakturen  des  Ganalis  opticus  oder  durch  Blu- 
tungen zwischen  Chorioidea  und  Sklera  hervorgerufen. 

Eramsztyk  (43)  teilt  einen  Fall  von  retrobulbärem  Emphysem 
mit,  welcher  nach  einem  Faustschlage  und  darauf  folgendem  Schnauzen 
mit  gleichzeitigem  Nasenbluten  entstanden  war  (Lasion  des  Siebbeins). 

yilmain(81)  beobachtete  nach  einigen  Monaten  die  Reste  einer 
Blutung  an  der  Macula  sowie  eine  weisse  Verfärbung  der  Eintritta- 
stelle des  Sehnerven  mit  vollständiger  Blindheit,  durch  einen  Stoss 
eines  Ladestocks  in  der  Gegend  des  innem  Augmuskels  verursacht. 
Da  in  einem  andern  ähnlichen  Falle  (Schlag  durch  einen  Peitscheo- 
stock  gegen  die  äussere  Seite  des  Auges)  nur  eine  Blutung  in  der 
Nähe  der  Macula  sichtbar  war  mit  entsprechendem  Gesichtsfeldaus- 
fall, so  wird  angenoDunen,  dass  in  dem  ersterwähnten  Falle  die  Blu- 
tung durch  die  Kontusion  des  Auges  und  die  Sehnervenatrophie  durch 
eine  Fissur  der  Wandungen  des  Canalis  opticus  hervorgebracht  wor- 
den sei. 

Waldhauer  (82)  erzählt  folgenden  Fall  von  Augenverletznng: 
Ein  grösserer  Holzspalm  war  einem  Arbeiter  gegen  das  offene  rechte 
Auge  geflogen  und  abgeprallt.  Fat.  »war  versiändigerweise  noch  an 
demselben  Abend  erschienen,  um  in  die  Anstalt  einzutreten«  Man 
hatte  mich  gesucht,  aber  nicht  gefunden,  da  ich,  verleitet  durch  den 
schönen  Frühlingsabend,  eine  Landpartie  unternommen  hatte,  von 
der  ich  erst  in  der  Nacht  heimkehrte«.  Die  Diagnose  lautete  auf 
einen  Vorfall  des  Glaskörpers  in  die  vordere  Kammer,  wobei  noch 
zweifelhaft  gelassen  wurde,  ob  eine  direkte  Verletzung  oder  eine  Zer- 
reissung  durch  Eontrekoup  stattgeftinden  hatte.  »Genau  im  Limbus 
corneae  nach  unten  und  innen  da,  wo  die  Ausbreitung  des  Bectus 
internus  endet,  befand  sich  eine  Wunde  von  4  mm  Länge.  »Die 
Iris  war  der  Wunde  entsprechend  in  dieselbe  hineingez(^en.€  — 
»Der  grössere  Teil  von  der  Wunde  her  war  keilförmig  durch  eine 
halbdurchsichtige,  schillernde  Masse  mit  deutlicher  Umgrenzung  ver- 


r 


BeiloDg  TOD  Skleralwunden.  567 

deckt,  die  nicht  aussah,  wie  heirorgequoUene  RiBden8xibstanz.€  Tags 
darauf  hatte  sich  »der  prolabierte  Glaskörper  spontan  wieder  zurück- 
gezogene. —  »Die  Linse  ist  bis  jetzt  (14  Tage)  vollkommen  klar 
gebliebene. 

Manolescu  (48)  beobachtete  an  einem  durch  das  Hom  eines 
Ochsen  verletzten  Auge  eine  Aniridie  und  Aphakie,  eine  Buptur  nahe 
dem  inneren  Hornhautrande  und  ophth.  schwarze  Plaques  zwischen 
Papille  und  Macula  und  einen  grossen  weisslichen  Fleck  ungefähr  von 
5  mm  Lange  unterhalb  der  Pupille.  Am  andern  Auge  waren  14  Tage 
nach  der  Verletzung  die  Erscheinungen  einer  sympathischen  Er- 
krankung aufgetreten  und  fand  sich  vollkommener  Pupillarverschluss 
mit  gutem  Lichtschein.  Zwei  Iridektomien  an  dem  letzteren  Auge 
hatten  keinen  Erfolg;  es  wurde  alsdann  die  Extraktion  der  Linse 
gemacht  und  zum  Zwecke  der  Eünlegung  einer  künstlichen  Pupille 
später  mehrere  Einschnitte  in  die  Iris  mittelst  des  v.  Graef  e'schen 
Messers  in  der  Richtung  von  links  ausgeführt,  so  dass  ein  dreieckiges 
Stück  der  Iris  umschnitten  war.  Dasselbe  wurde  alsdann  mit  der 
Pincette  entfernt. 

Arens  (5)  erzahlt  einen  Fall  von  Verletzung  eines  Auges  durch 
die  Kugel  einer  Windbüchse  aus  der  Entfernung  von  3— -4  M.  An 
der  Hornhaut  war  eine  Trennung  in  der  ganzen  horizontalen  Aus- 
dehnung sichtbar,  die  Iris  zerfetzt  etc.  Wohl  durch  die  eingeleitete 
Behandlung  (Kaltwasseraufschläge!)  veranlasst,  traten  schon  nach 
48  St.  die  Erscheinungen  einer  septischen  Entzündung  auf.  Die 
Gefahr  einer  sympathischen  Entzündung  bedingte  die  Enukleation 
des  verletzten  Auges,  in  dessen  Innerem  eine  5  mm  im  Durchmesser 
zeigende  Windbüchsenkugel  gefunden  wurde. 

A  badie  (2,  3  und  4)  berichtet  über  2  Fälle  von  penetrierenden 
Wunden  der  Sklera.  Im  ersten  Falle  war  ein  Halm  durch  das  Lid 
durchgedrungen  und  hatte  den  Bulbus  in  der  Ausdehnung  von  6  mm 
Länge  und  2  mm  Breite  in  der  Gegend  des  Corpus  ciliare  verletzt. 
Nähte  wurden  durch  Sklera  und  durch  Conjunktiva  gelegt ;  Heilung 
mit  S  s'  }.  Im  zweiten  Falle  waren  Hornhaut  und  Sklera  vernäht 
worden,  unter  Erhaltung  der  Form  des  Auges ;  gute  Lichtempfindung, 
Cataracta  traumatica. 

Colljns  (18)  beobachtete  eine  günstige  Heilung  zweier  durch 
Glassplitter  bewirkten  Skleralwunden  in  der  G^end  des  Corpus  ci- 
liare unter  einem  Kompressivverband.  In  einem  3.  Falle  wurde  bei 
einer  grosseren  Skleralwunde  eine  Naht  angelegt;  mehrere  Monate 
nach  erfolgter  Heilung  trat  eine  Blutung  in  dem  Glaskörper  und  in 


568  Pfttbologie  und  Tlieiiq^  der  AagOBkniiUfliteB. 

der  TOideren  Kammer  aaf ,  8o  da«  der  Bulbm  emiUeiert  weiden 
moMte.  In  einem  Falle  von  geheilter  Wmide  der  Homhani  and 
Sklera  mit  Irisprolape  entwickelte  sieh  eine  sympathische  Erkrankung. 

Fergnson  (28)  beobachtete  ongefahr  10  Monate  nach  Eni- 
femmig  einer  Cataracta  traomatica,  welche  dnrdi  die  Yerletznng 
mittels  eines  Glassplitters  von  einer  gesprungenen  Retorte  ond  mit 
gleichzeitiger  perforierender  Schnittwunde  der  Homhant  entstanden 
war,  eine  Entzündung  dieses  Auges,  welche  durch  ein  in  der  vorderen 
Augenkammer  liegendes  Glasfragment  bedingt  war.  Durch  eine 
Schnittöffiuung  wurde  letzteres  entfernt  und  das  Sehvermögen  wurde 
ein  normales. 

Gepner  (35)  teilt  einen  Fall  von  Verletzung  durch  ein  Mes- 
singstfick  mit ,  welches  in  der  nächsten  Nähe  des  unteren  inneren 
Limbus  der  Hornhaut  und  die  Iris  durchgeschlagen  war;  ophth. 
zeigte  sich  in  der  oberen  innem  Netzhauthälfte  nahe  der  Papille 
eine  gelblich-glänzende  Masse  und  war  im  Glaskörper  ein  blänlicb- 
weisser  glänzender  Kanal  sichtbar.  Auf  dem  andern  Auge  machten 
sich  bald  Sehstörungen  geltend,  und  ophth.  wurde  totale  Netzhant- 
trübnngy  sowie  Sebnervenschwellung  konstatiert,  welche  Erscheinungea 
nach  mehreren  Stunden  zugleich  mit  der  Herabsetzung  der  Sehschärfe 
verschwanden.  Es  wurde  nun  das  verletzte  Auge  enukleiert  und  die 
Untersuchung  desselben  erwies  eine  eitrige  Ansauunlung  hinter  der 
Netzhaut  und  den  Fremdkörper  mit  feiner  Spitze  in  den  oberfläch- 
lichen Schichten  der  Sklera  steckend.  Die  Länge  des  Splitters  be- 
trug 3  mm  und  die  Dicke  in  der  Mitte  über  ^  mm. 

Burcbardt  (15)  findet  in  einem  Falle  von  einer  Verletzung, 
bei  welcher  ein  Fremdkörper  die  Hornhaut  und  die  Iris  durchschlagen 
hatte,  eine  undurchsichtige  Stelle  an  der  Hinterfläche  der  Linse, 
welche  das  Aussehen  darbietet,  als  wenn  5  schwarze  Federn  von 
der  Mitte  der  hinteren  Fläche  der  Linse  auf  dieser  radiär  ausgebreitet 
lägen.  B.  meint,  dass  das  Pigment  von  der  hinteren  Fläche  der  Iris 
oder  vom  Ciliarkörper  aus  in  den  durch  den  Fremdkörper  eröfiEueten 
Peti tischen  Kanal  und  von  hier  aus  in  die  tellerförmige  Grube 
gelangt  sei. 

[Gallenga  (34)  giebt  den  histologischen  Befund  der  mit  dem 
Fremdkörper  ausgeschnittenen  Conjunktiva  in  drei  Fällen,  in  welchen 
Metallsplitter  in  das  Episcleralgewebe  gedrungen  waren,  und  berichtet 
dann  über  den  glücklichen  Erfolg  von  zwei  Mi^netoperationen  wegen 
Eisensplitter  im  Glaskörper,  von  denen  der  eine  15,  der  andere 
8  Tage   vor   der  Operation   eingedrungen   war.     In    beiden   Fallen 


Extraktion  von  BiMnaptittern  mittob  des  Elekiromagneten.         569 

blieb  die  Linse  intakt.  In  einem  Falle  resoltierte  blos  Lichtper- 
ception  wegen  Verandertingen  in  der  Netzbaut,  in  dem  andern  Falle 
8  =  ^^  mit  H  =  6  D.  (Es  sind  dies  die  ersten  in  Italien  veröffent- 
lichten FUlle  von  Aifagnetoperationen.)  Brettaner.] 

In  dem  Falle  von  Rubel  (64)  war  ein  Eisensplitter  dnrch  die 
untere  Hälfte  der  Homhant,  sowie  dnrch  die  Iris  und  Linse  nach 
oben  und  hinten  nahe  dem  hinteren  Pole  der  letzteren  gelangt.  Es 
wnrde  ein  Comealschnitt  nach  nnten  mit  dem  Schmalmesser  angelegt 
und  mittels  des  in  die  vordere  Kammer  eingeführten  Elektromagneten 
der  Stahlsplitter  entfernt.  »Nach  Abtragung  des  vorgeiallenen  Iris- 
stückes und  vollzogener  Cystotomie  wurde  das  Linsensystem  evakuiert.€ 
Finger  wurden  mit  +  4  auf  mehrere  Fuss  Entfernung  gezahlt. 

Snell  (72)  berichtet  über  8,  teilweise  schon  früher  veröffent- 
lichte i>%lle  von  Stahlsplittem  in  der  Netzhaut.  In  einem  Falle 
hatte  der  Splitter  seinen  Weg  durch  Hornhaut  und  Linse  genommen 
und  befand  sich  in  der  Peripherie  der  Netzhaut;  die  Katarakt  wurde 
resorbiert  und  ein  gutes  Sehvermögen  gewonnen.  In  einem  anderen 
Falle  war  der  Splitter  durch  die  Sklera  hindurchgegangen  und  befand 
sich  in  der  äusseren  und  unteren  Partie  der  Netzhaut ,  von  einer 
weisslichen  Ehcsudatschichte  umhüllt.  Nach  einem  ^  Jahre  trat 
Iritis  auf  und  wurde  der  Fremdkörper  nach  Eröffiiung  der  Sklera 
mittels  des  Elekromagneten  entfernt.  Später  entwickelte  sich  eine  Ka- 
tarakt, nach  deren  Entfernung  ein  gutes  Sehvermögen  erwartet  vrird. 

Ger  mann  (36)  lockte  mittels  eines  an  die  (Üomea  gebrachten 
Elektromagneten  einen  Eisensplitter  vom  Pupillarrande  an  den  Boden 
der  vorderen  Kammer,  schnitt  am  GomealfAlze  mit  der  Lanze  ein 
und  holte  den  Splitter  mit  der  Pincette. 

Oalezowski  (33)  behauptet,  einer  der  ersten  gewesen  zu  sein, 
welche  den  Elektromagneten  in  Frankreich  zum  Zwecke  der  Ent- 
fernung von  Eisensplittem  aus  dem  Innern  des  Auges  benützten. 
Er  teilt  eine  Reihe  von  Beobachtungen  über  die  Entfernung  solcher 
aus  der  vorderen  Kammer,  der  Iris,  der  Hornhaut,  der  Conjunktiva,  der 
Linse,  dem  Glaskörper  etc.  mit,  giebt  Abbildungen  von  verschiedenen 
Pincetten,  Haken  etc.  und  hält  am  Schluss  eine  literarische  Umschau. 

Fröhlich  (30  und  31)  erzählt  2  Fälle  von  Extraktion  von 
Eisensplittem  mit  dem  Elektromagneten;  in  dem  einen  Falle  wurde 
eine  grosse  gerade  Lanze  direkt  bis  in  den  Glaskörper  hinter  dem 
Corpus  ciliare  im  horizontalen  Meridian  temporalwärts  eingestossen 
und  der  Fremdkörper  an  der  Spitze  der  Lanze  nach  aussen  gebracht. 
Der  schliesslicbe  Befund  war  folgender:  Homhautnarbe  mit  peripherer 


570    *  Paihologia  md  Tkenpie  dm  AmgmkmM^mibm. 

Einbeilimg  der  Iris,  Biflswimde  der  hintereo  Linsenki^ael,  sehr  geringe 
Glaskorperlrfibongen  und  ophth.  entsprechend  dem  Lanaeneuieiieh 
ein  sehnig  weiss  reflektierender  mit  schwarzen  Pigmeotsfareifen  und 
Punkten  yersehener  Herd.  In  dem  andern  Falle  wurde  nach  Yer- 
grossemng  der  Homhaatwnnde  der  Eisensplitter  der  Iris  mittels 
der  platten  Ansatzsonde  des  Magneten  extrahiert. 

[Schnschny  (69)  berichtet  Aber  dai  Fall  eines  Blaofarbers, 
dem  ans  einer  Indigo  enthaltenden  Natronlaoge  einige  Tropfen  in^s 
Auge  gespritzt  waren.  Lidoedem,  Chemose,  das  Eammerwasser  blau 
gefärbt.  Ophthalmoskopische  üntersochnng  nnansf fQirbar.  Das  Auge 
hatte  noch  prompte  Lichtempfindnng,  doch  sah  es  helle  Flachen 
gelb,  dunkle  blau.  Seh.  schloss  hieraus,  dass  auch  die  hinteren 
Gebilde  des  Auges  mit  Indigo  durchtiankt  waren,  weil  nur  hieraus  diese 
interessante  Simultankontrast-Erscheinung  erklart  werden  kann.  Am 
3.  Tage  entwickelte  sich  eitrige  Iridochorioiditis.  SzilL] 

Dehenne(21)  behauptet,  dass  nach  Kataraktoperation  Wechsel- 
fieberanfälle  sich  nicht  blos  wiederholen,  sondern  überhaupt  auf- 
treten können. 

Erwähnenswert  ist  die  Beobachtung  von  Hartmann  (37). 
Wegen  eines  Trauma's  war  bei  einem  61j.  Patienten  das  Auge 
enukleiert  worden ;  nachdem  ein  künstliches  Auge  6  Monate  lang 
getragen  worden  war,  entwickelte  sich  an  dem  Stumpfe  ein  me- 
lanotisches  Sarkom  mit  allgemeinen  Metastasen. 


Yei^leichende  Angenheilknnde. 

Referent:  Prof.  Eversbusch  in  Erlangen. 

1)  Amaurose  dorch  Blutverlast  bei  einem  Pferde.  CentralbL  t  praki. 
Aagenheilk.    Mai.   S.  157. 

2)  Aagenerkrankangenbei  Kinderii.  Becueil  de  m^^dne  T^täriiiaire. 
December  1884,    Mftrz  1885.    VII.  s^rie.   T.  II.   Nr.  5.   p.  142  ff. 

3)  Barri  er,  Paralysie  da  mnBcle  droit  sopärieiir  de  Toeil.    Bulletin,  p. 303. 

4)  Bayer,  Klinische  Mitteilungen.  1)  Drei  Fälle  von  Exstirpation  des  Bul- 
bus; 2)  Reklination  einer  stavigen  Linse ;  3)  eine  AugenmuskelstArung  (?); 
4)  Keratitis  interstitialis.    Zeitschr.  f.  vergl.  Aogenheilk.   IIL  8.  75. 

5)  Bischoff,  Schielen  einer  Kuh.  Schweiser  Archiy  der  Tierheilkunde. 
24.  Bd.  4.  II. 


Yerglndienda  Aogenheükonde.  571 

6)  Blaeekovie,  Das  episooitiaehe  grannlSee  Angenleideii  der  Pferde.  (Con- 
jnnctiTitis  trachomatoaa  epizootica.)    Koch's  MoDatMohr.    S.  65. 

7)  Boucberon,  De  la  k^ratite  du  chien.    Ballet   p.  256. 

8)  Beule 7,  K^ratite  ulc^reoae  du  chien.     Recueil  de  mM^cine  T^i^rinaire. 
May  1885.    YU.  a^rie.  T.  II.   Nr.  10.  p.  211  u.  ff.    (Enth&lt  BekanoteB.) 

9)  Brauer,   Periodische  AugenentsündoDg  bei  Biodem.    Bericht  über  das 
YeteriDärwesen  im  Königreiche  Sachsen  f)lr  das  Jahr  1884.    p.  d5. 

10)  Brusasco,  L.y  La  cocaiua  —  applicasioni  terapeutiche  —  Posologia  e 
Forma.  II  med.  vet.  XXXIL  p.  49  u.  Giom.  di  med.  vet  prat.  XXXI Y. 
p.  296. 

11)  Gagny,  Pt^gion  dermoTde  double  chea  an  chien.    Bulletin,  p.  218. 

12)  La  cocaTne.  Recueil  de  m^^ine  v^t^rinaire  1885.  YII.  serie.  T.  II. 
Nr.  7.    (Enthält  Bekanntee.) 

13)  Dieckerhoff,  Bericht  über  die  kOnigL  Tierarzneischule  lu  Berlin,  för 
die  Zeit  vom  1.  April  1883  bis  81.  Mftra  1884.  Archiy  f.  wiasensohaftl.  u. 
prakt.  Tierheilkunde.    X.    Statistik. 

14)  —  TabellariBche  Zusammenstellung  der  in  der  fi^inik  für  grosse  Haustiere 
▼om  1.  April  1884  bis  31.  M&rs  1885  behandelten,  resp.  untersuchten  Tiere. 
Ebd.    XL  5.  u.  6.  8.  350. 

15)  Degive»  Du  pt^rygion  trichiasiqne  ohea  lee  animaux  domestiques.  Ann. 
belg.   m.  p.  219. 

16)  Deucester,  Entropien.    Belg.  Bull.    III.  p.  219. 

17)  Esser,  üeber  Cocain  als  lokales  Anftsthetikum  fürs  Auge.  Yorl&ufige 
Mitteilung.  Wochenschrift  für  Tierheilkunde  u.  Yiehsucht.   Nr.  2.  S.  19—20. 

18)  —  Zur  Anwendung  des  Cocains.    Ebd.  Nr.  24.  S.  218-19. 

19)  ETcrsbusch,  Ein  Fall  von  Chorioiditis  disseminata  beim  Pferde.  Zeit- 
schr.  t  vergL  Augenheilk.    III.    S.  71. 

20)  —  Hochgradige  Sehstörung  bei  einem  Pferde,  veranlasst  durch  eine  sehr 
starke  Hypertrophie  bezw.  Hyperplasie  der  TraubenkOrner  auf  beiden 
Augen.    Ebd.  8.  68. 

21)  —  Yortrag  über  verschiedene  Augenkrankheiten  bei  Haustieren,  gehalten 
im  tierärztlichen  Yerein  su  München  am  29.  Dezember  1883.  Woohenschr. 
fDr  Tierheilkunde  u.  Yiehsucht.    Nr.  18.    28ter  Jahrgang.    1884. 

22)  F  r  i  e  b  e  1 ,  Yererbung  von  einseitigem  schwarzem  Stare.  Berl.  Archiv. 
S.  817. 

28)  Garside,  Cocaine  in  veterinary  surgery.    The  veter.  joum.  p.  884. 

24)  Orasset,  De  Taction  physiologique  de  la  cocaine.  Compte  rend.  CL. 
p.  364. 

25)  Haltenhoff,  Klinische  Mitteilungen.  1.  Diabetische  Katarakt  bei  einem 
Hunde.  2.  Erbliches  Ectropium  in  einer  Hundefamilie.  Zeitschr.  f.  vergl. 
Augenheilk.  lil.  S.  65. 

26)  H  i  1  b  e  r  t ,  Ein  Fall  von  genuiner  Atrophia  n.  opticor.  beim  Hunde.  Ebd. 
8.  59. 

27)  —  R.,  Beitr&ge  zur  Kenntniss  der  postembryonalen  Entwicklung  der  Augen 
der  Säugetiere.    Memorabilien.    Heft  4.   Sep.-Abdr. 

28)  KOnig,  Das  bösartige  Katarrhalfieber  der  Rinder.  Bericht  über  das  Ye- 
terin&rwescn  im  Königreich  Sachsen  für  das  Jahr  1884.    p.  96. 

29)  Le fei re,  Entropien.    Belg.  Bullet   IIL   p.  92. 


572  Pathologie  nad  Therapie  der  AagenkraokheiteB. 

30)  M  a  i  e  r,  Vorfiül  der  NichULate  bei  einem  Pferde.  Bepertoiiiim  der  Tier- 
heillrande.   L   p.  9. 

31)  Mills,   Hjdrochlorate  of  ooealne,  its  me  in  operating  on  the  eje  for  &- 

laria  ocold.    The  veter.  joora.    Vol.  21. 

32)  Möller,  Bericht  dber  die  königliche  Tiexanneiachule  ni  Beriin  ^  die 
Zeit  Tom  1.  April  1883  bis  31.  Mars  1884.  Archir  fftr  wiasenachafU.  v. 
prakt.  Tierheilkunde.    Bd.  X.    (8tati9tik.) 

33)  Nettelton,   Dermoid  growth  on  the  comea.  The  Teter.  joam.  VoL  21. 

34)  0  8 1  e  r  t  a  g ,  J.  M. ,  Entropium  bei  einem  Hunde.  Zeitidir.  t  TergL  Au- 
genheilk.    lU.    8.  63. 

35)  P  a  1  a  g  i«  Strabismo  in  nn  bovino.  JoAm.  di  Anat.,  Finol.  e  PatoL  dege. 
animal.    XVIL   p.  250. 

36)  P  a  1 1  i  n ,  ObBervations  on  «hying  in  horsei.    The  yeter.  joam.    Vol.  21. 

37)  Peters,  J. ,  Der  schwane  Star  der  Pferde.  Eine  diagnostische  nnd  fo- 
rensische Stadie.    Berlin,  Hirschwald. 

38)  Pnckeys,  Ophthalmie  catarrhale.    Belg.  Bull.    III.  p.  220. 

39)  Rackert,  Ein  Beitrag  zur  Lehre  von  den  angeborenen  Homhanttrflb- 
ODgen.    Zeitschr.  f.  yergl.  Angenheilkande.   Jahrg.  III. 

40)  Schlampp,  Ueber  die  Anwendung  und  Wirkung  des  Cocainum  hydro- 
chloratum  als  lokales  Anftsthetikam.    Koch*s  Monatssehr.  8.  25  n.  ff. 

41)  Schleich,  Der  Augengmnd  dcz  Kaninchens  und  des  fVosches  als  Hilft- 
mittel  beim  Unterricht  im  Ophtbalmoskopieren.  Mitteil.  a.  d.  ophthalm. 
Klinik  in  Tübingen.   IL   2.   S.  167. 

42)  Schultbeiss,  Ein  Beitrag  zur  Lehre  Ton  den  angeborenen  ÄnomalieD 
des  Comeoskleralbordes  und  des  vorderen  Teiles  des  dTealtraktns.  Zeit- 
schr. f.  yergl.  Augenheilk.    HI.    8.  84. 

43)  Storch,  Ueber  die  Krfimmnngsanomalien  der  Hornhaut  des  Pferdes. 
Revae  fdr  Tierheilkunde  und  Tierzucht  von  A.  Koch.  VIIL  Nr.  6  u.  7. 
(1.  Juni  u.  1.  Juli  1885.) 

44)  Wolff,  Ein  casuistischer  Beitrag  zur  Behandlung  von  Thr&nensackleiden 
beim  Pferde.  Zeitschr.  f.  yergl.  Augenheilk.  HL  S.  25  und  Berliner  klin. 
Wochenschr.    XXII.   S.  368. 

Bayer  (4)  machte  drei  Bnlbusenukleationen  nach  der  Bon- 
n  e  tischen  Methode.  Als  Verbandmaterial  benutzte  er  einen  Jodoform- 
Gazetampon,  den  er  in  die  Augenhöhle  schob.  Derselbe  blieb  je  nach 
der  Menge  des  Sekrets  mehrere  Tage  li^en,  bis  er  wieder  durch 
einen  zweiten  ersetzt  wurde.  Der  erste  Fall  betraf  einen  2jährigen 
Hengst 9  dessen  Auge  infolge  eines  Bufschlages  geborsten  war  (der 
ganze  Bulbusinhalt ,  Glaskörper  und  Linse  kamen  zum  Vorschein). 
Um  einer  sympathischen  Erkrankung  des  andern  Auges  vorzubeugen, 
unternahm  B.  am  zweiten  Tage  nach  dem  Unfall  die  Entfernung. 
Normaler  Heilverlauf,  kein  Wechsel  des  Verbandes.  Im  zweiten 
Fall  handelte  es  sich  wahrscheinlich  um  eine  Stichwunde  des  rechten 
Augapfels  bei  einem  schweren  Zugpferde,  die  schon  einige  Tage 
bestand.     Die  Lider  waren  ganz  bedeutend  geschwellt,  die  Bindehaut 


Star  bei  emer  Enh.  573 

blntig  und  stark  chemotisch  hämorrhagiBch  infiltriert,  die  Cornea 
getrübt,  die  Yorderkammer  voll  Blut,  aussen  und  oben  nahe  dem 
Homhautrande  eine  unregelmässige  Skleralruptur,  aus  der  Blut- 
coagula  und  die  zerrissene  Ghorioidea  herausragen.  Um  die  durch 
die  Operation  bedingte  Verunstaltung  des  Tieres  wenigstens  dadurch 
etwas  abzuschwächen,  dass  das  obere  Augenlid  die  Augenhöhle  fort- 
während vollständig  oder  doch  in  grösserem  Umfange  als  sonst  verdeckte, 
durchschnitt  B.  von  der  Wunde  in  der  Augenhöhle  aus  den  Heber  des 
oberen  Lides,  während  der  Assistent  das  obere  Augenlid  stark  abzog  und 
anspannte.  Die  Heilung  gieng  auch  in  diesem  Falle  rasch  vor  sich, 
jedoch  war  der  schliessliche  Erfolg  in  diesem  wie  im  ersten  Fall 
hinsichtlich  des  Aussehens  der  Augenhöhle  u.  s.  w.  kein  zufrieden- 
stellender. Die  Sektion  des  enukleierten  Bulbus  ergab  ausser  den 
schon  genannten  Veränderungen  ein  Fehlen  der  Linse,  ebenso  war 
der  Glaskörper  massenhaft  mit  geronnenem  Blute  erfüllt;  daneben 
bestand  Aderhaut-  und  Netzhautablösung.  In  dem  dritten  Fall  wurde 
die  Entfernung  wegen  eines  Epithelialcarcinomes  vorgenommen, 
welches  von  dem  Bulbus  nur  die  rückwärtige  Partie  der  Sklerotika 
auf  beiläufig  1^  cm  vom  Sehnerven  hin  frei  liess.  In  der  Geschwulst- 
masse waren  noch  Beste  der  Ghorioidea  und  Sklera  wahrzunehmen. 
Die  Operation  und  der  Verband  wurden  in  der  gleichen  Weise  wie 
in  den  ersten  Fällen  ausgeführt,  jedoch  war  der  Heilverlauf  gestört, 
indem  am  4.  Tage  p.  o.  in  der  Region  des  oberen  Augenbogens  eine 
Fluktuation  auftrat.  Incision  entleerte  reichliche  Mengen  übel- 
riechender jauchiger  Flüssigkeit.  Die  Wundfiäche  selbst  war  indessen 
in  bester  Heilung.  B.  desinficierte  die  Sekrethöhle  gründlich  und 
legte  ein  Drainagerohr  ein,  welches  indessen  schon  am  5.  Tage  wieder 
entfernt  werden  konnte.  Auch  dieses  Pferd  war  gleich  den  beiden 
ersten  vor  beendeter  Heilung  aus  der  Anstalt  entnommen.  Das 
Endresultat  bezüglich  des  Aussehens  der  Augenhöhle  und  der  Lid- 
bedeckung war  ebenfalls  ein  unbefriedigendes.  Diese  misslichen  Er- 
folge haben  B.  es  nahe  gelegt,  hinfort  bei  Verletzung  des  Augapfels, 
die  eine  Vereiterung  nach  sich  ziehen,  von  einer  Enukleation  abzu- 
sehen, da  ein  Pferd  mit  einem  phthisischen  Bulbusstumpfe  nach  B.'s 
Meinung  immer  noch  schön  aussieht  im  Vergleich  mit  einem,  dem 
der  Augapfel  entfernt  wurde. 

Referent  (19)  beobachtete  an  einer  6jährigen  Stute  an  beiden 
Augen  in  der  vorderen  Augenkammer  eine  rostbraune  vielhöckrige 
Geschwulstmasse,  die  mit  äusserst  schmaler  Basis  der  oberen  Um- 
randung der  Pupille  au£sas8,  dieselbe  nahezu  in  ihrer  ganzen  Breite 


574  Pathologie  und  Therapie  der  Angenkrankheiien. 

einnehmend.    Das  angrenzende   obere  Segment  der  Iris  war  an  der 
Geschwnlstbildung  direkt  in  keiner  Weise  beteiligt,  vielmehr  erschien 
dasselbe  in  seiner  Zeichnung  und  Reliefbildung  ganz  normal  bis  auf 
ein  Hervortreten  der  von  dem  Gircolus  arteriosus  iridis  maior  gegen 
den  oberen  Pnpillarrand  abzweigenden,  ofiPenbar  erweiterten  Geßas- 
verzweigungen  in  Gestalt  von  5  korkzieherartig  gewundenen,  vertikal 
nach   abwärts  verlaufenden   bandartigen  Yorsprüngen.    Die   Papille 
war  bei  gewohnlicher  Weite  bis  auf  die  den  seitlichen  Abschnitten 
der  Pupillarumrandung  entsprechenden  Teile  durch  die  von    ihrer 
Basis  vorzugsweise  nach   abwärts   entwickelte   Geschwulst  verdeckt, 
völlig  aber  f&r  Licht  unzugänglich  bei  natürlicher  oder  durch  Eserin- 
Einträuflung  bewirkter  Verengerung.    Bei  wiederholter  flintriLuflnng 
von  Atropin  wurden   zwar  die   Eckteile   des   Pupillarspaltes    etwas 
freier  für   den  Lichteinfetll,  di^egen  war  der  weitaus  grössere  Teil 
auch   so  fast  vollständig  verdeckt  durch   die  Neubildung.    Die  ge- 
schilderten Veränderungen  waren  auf  dem  linken  Auge  umfangreicher 
und  höher  entwickelt  als  wie  rechts,  so  dass  sie  ganz  dicht  bis  an 
die    hintere  Eomealwand   heranreichten.     Dementsprechend   fiel  auf 
dem  linken  Auge  die  Atropineinträuflung  noch  viel  weniger  ergiebig 
hinsichtlich  der  Wirkung  für  den  Lichteinfall  aus,   als  wie  rechts. 
Im  übrigen  war  die  Beschaffenheit  der  Augen  beiderseits  die  gleiche. 
Dass  es  sich   bei  diesem  Befunde  um  keine  vollkonunen  angeborene 
Anomalie  handelte,   gieng  daraus  hervor,   dass  bei  dem  betreffenden 
Tiere  erst  ca.  4  Monate  vor  der  ersten  Untersuchung  Sehstörungen 
bemerkt  wurden,   während   dieselben   doch   bei  Praezistenz  der  Ge- 
schwulstmassen schon  früher  hätten  konstatiert  werden  müssen.   Auch 
glaubte  Referent  durch  wiederholte  Untersuchung  eine  Vergrösserung 
der  PupUlarauswüchse  konstatiert  zu  haben.    Es  dürfte  sich  in  diesem 
Fall  um   eine  Hyperplasie   der  vielleicht  schon  kongenital   starker 
entwickelten  sogenannten  Traubenkömer  handeln. 

Der  Referent  (20)  nahm  bei  einer  sehr  alten  Stute  folgenden 
Befund  wahr:  In  der  Linse  beiderseits  Cataracta  punctata,  daneben 
eine  leichte  Zerklüftung  der  Linsenmassen,  indem  an  dem  vorderen 
Pole  der  sog.  Linsenstem  und  Sektorenbildung  sichtbar  waren«  Oph» 
thalmoskopisch  zeigte  sich  rechterseits  die  Papille  von  weiss-rötlichem 
Aussehen,  im  übrigen  aber  gleich  der  Retina  nicht  verändert.  Da- 
gegen zeigten  sich  in  den  seitlich  und  nach  abwärts  von  der  Papille 
gelegenen  Abschnitten  des  Augengrundes  in  dem  Pig^entepithellager 
und  in  der  Aderhaut  eine  Reihe  von  helleren  Stellen,  die  am  stärksten, 
an  Grösse  und  Zahl,  in  der  direkten  Umgebung  der  Papille  vertreten 


tb  diwemhiaU  beim  Pferde.  575 

waren.  Die  Form  dieser  sich  Ton  dem  sonst  dmikelbrami  erscheinenden 
Angengrande  ziemlich  scharf  abhebenden  Yerandemngen  war  eine 
verschiedene.  Ein  Teil  erschien  als  zickEackfSrmig  verlaufende, 
weissliche  oder  weiss-grünliche,  bald  breitere,  bald  schmälere  Linien 
nnd  Bander,  die  von  schmutzig  braunen  Pigmentmassen  umsäumt 
waren.  Diese  letzteren,  welche  entweder  ebenfalls  bandartig  oder 
in  rundlichen,  ovalen  und  unregelmassig  polygonalen  Schollen  die 
helleren  Stellen  begrenzten,  waren  hier  und  da  auch  inselartig  in 
die  letzteren  eingesprengt,  so  dass  auf  ein  dunkleres  Gentrum  eine 
hellere  Lage  folgte,  welche  ihrerseits  hinwiederum  von  einer  dunkleren 
Partie  einge£asst  war.  Daneben  kamen  auch  rundliche  oder  unregel- 
massig konfigurierte,  verschieden  grosse,  ad  mazimum  j^  papillen- 
grosse Lichtungen  vor,  die  im  übrigen  sich  in  Bezug  auf  Anordnung, 
Form  und  Intensität  der  Pigmentiernng  gerade  so  verhielten,  wie 
die  erst  beschriebenen  Veränderungen.  Bei  diesen  letzteren  Plaques 
konnte  man  deutlich  an  einigen  Stellen  Bruchstücke  der  gröberen 
Geßsse  der  Aderhaut  erkennen,  ja  an  2  Stellen  schimmerte  sogar 
die  Sclerotica  mit  den  in  ihr  verlaufenden  Gef ässen  durch.  Daneben 
traten  zwischen  diesen  Heerden  zahlreiche  kleinste  punktförmige, 
das  Licht  ziemlich  stark  reflektierende  weisse  Stellen  hervor,  die  der 
Chorioidea  nach  vorne  prominierend  aufisusitzen  schienen.  Das  Ta- 
petum  sah  schmutzig  grau-grün  aus ;  die  Durchtrittstellen  der  Ader- 
hautgdasse  in  ihm  waren  weniger  deutlich.  Auf  dem  linken  Auge: 
Papille  wie  rechts ;  in  der  Chorioidea  und  Pigmentepithellage  generell 
das  gleiche  Bild  wie  rechts,  jedoch  waren  die  Heerde  zahlreicher; 
auch  war  der  von  ihnen  eingenommene  Raum  erheblich  viel  grOsser, 
so  dass  er  beinahe  ^  des  sichtbaren  Augengrundareals  ausmachte. 
Ebenso  erschienen  die  meisten  Heerde  gesättigter  weiss  und  lag  die 
Sklerotica  mit  ihren  Gefässen  an  4  Stellen  in  grosser  Ausdehnung 
EU  Tage.  Während  femer  rechts  alle  Plaques  mehr  isoliert  für  sich 
dastanden,  zeigten  sich  dieselben  linkerseits  mehrfiich  mit  einander 
verbunden  durch  Berührung  der  Pigmentsäume  oder  indem  die  weiss- 
lichen  Züge  miteinander  kommunicierten.  Ein  Zusammenfliessen  ein- 
zelner kleinerer  Heerde  zu  grosseren  war  nicht  nachweisbar.  Der 
Beferent  steht  nicht  an,  diesen  Befund  als  Chorioiditis  disseminata 
zu  bezeichnen. 

Haltenhoff(25)  bemerkte  an  einem  kleinen  Hunde  gemischter 
Ra^e  eine  doppelseitige  totale  Katarakt,  die  sich  im  Laufe  weniger 
Wochen  entwickelt  hatte.  Das  Orientierungsvermögen  war  ganz 
verloren,  der  Lichtschein  gut  erhalten,  die  Pupillen  reagierten  prompt. 


576  Pathologie  and  Thempie  der  AagenkranJchfiLien. 

Darch  daa  difiPus  milchweisse  Kolorit  der  Linse  mit  leichtem  Stich 
ins  Bläuliche  wurde  H.  auf  die  Vermutung  gebracht,  dass  es  sich 
am  Ende  um  eine  diabetische  Katarakt  handle.  Die  bei  einem 
Damen-Hund  auffallende  Magerkeit,  die  spröde  Haut,  die  seltene 
und  trockene  Behaarung  schienen  den  Verdacht  auf  Zuckerhamruhr 
zu  rechtfertigen.  In  der  That  gieng  auch  aus  der  Anamnese  hervor, 
dass  das  Tier  in  den  letzten  Monaten  sehr  abgemagert  war,  viele 
Haare,  namentlich  aber  seinen  guten  Humor  und  die  fir&here  Be- 
wegungslust verloren  hatte  mid  immer  enorm  durstig  war.  Bei  der 
F  e  h  1  i  n  g  'sehen  Probe  fanden  sich  im  Harn  erhebliche  Zuckermengen 
(7,12;  5,5;  IfiVo;  D  =  1044,  1032,  1045),  stark  saure  BeaUdon, 
keine  Spuren  von  Eiweiss.  Zur  vorgeschlagenen  Staroperation,  deren 
Erfolg  H.  durch  provisorische  Vernähung  der  Lidspalte  und  anti* 
septische  Kautelen  zu  sichern  gedachte,  feuid  sich  die  Besitzerin 
nicht  bereit.  H.  riet  NaO.C02  Zusatz  zum  reichlich  genossenen  Gre- 
tränke,  Wasser  und  Milch,  sonst  exklusive  Fleischkost.  Nach  einem 
kurz  vorübergehenden  Erholungsstadium  schritt  indessen  der  Marasmos 
weiter  xmd  das  Tier  starb  nach  mehreren  Monaten.  Eine  Aatopaie 
war  nicht  möglich. 

Haltenhoff  (25)  konstatierte  an  einem  gut  entwickelten 
St.-Germain-Hunde  beiderseits  eine  Einwärtskehrung  der  Lidränder, 
deren  Haare  tüchtig  auf  dem  Bulbus  scheuerten.  Die  eine  Cornea 
zeigte  infolge  Dessen  ein  mehrere  mm.  grosses,  länglich  rundes,  ober- 
flächliches, zum  Teil  vabkularisiertes  Geschwür.  Als  Ursache  des 
Entropiums  konnte  nur  eine  übermässige  Entwicklung  der  Lidhant 
angeschuldigt  werden ;  denn  wenn  man  eine  ordentliche  Falte  davon 
aufhob,  so  war  der  Lidrand  reponiert.  H.  trug  in  Ghloroformnarkose 
mit  der  Scheere  von  der  Conjunktivalgrenze  an  beide  Lidränder  mit 
einem  Teile  der  Lidkutis  ab.  Ein  gut  gepolsterter  Verband  wurde 
auf  den  Pfoten  befestigt.  Der  Erfolg  war  ein  vollkommen  be- 
friedigender. Einige  Zeit  darnach  wurde  H.  die  Tochter  der  vorigen 
Hündin  w^en  eines  gleichen  Leidens  der  Augen  zugef&hrt.  Das- 
selbe war  schon  entwickelt,  als  der  Besitzer  das  Tier  einen  Monat 
alt  bekam.  Die  Hornhäute  waren  noch  nicht  getrübt,  die  Einwarta- 
kehrung  der  Wimpern  aber  ebenfalls  durch  zu  reichliche  Entwicklung 
der  Lidhaut  bedingt.  Die  in  gleicher  Weise  wie  in  dem  vorher- 
gehenden Fall  verrichtete  Operation  hatte  einen  weniger  eklatanten 
Erfolg,  weil  H.  mit  der  Lidexcision  zu  sparsam  vorgegangen  war. 
Es  recidivierte  daher  das  Entropium.  Wiederholung  der  Operation 
war  nicht  möglich.    Nicht  lange  darnach  wurde  H.  ein  Bruder  des 


Entaropium  beim  Hunde.  577 

operierten  Tieres  zugeführt,  der  an  einem  Auge  genau  das  gleiche 
Leiden  hatte,  wie  Mutter  und  Schwester.  Die  Operation  hatte  hier 
den  vollen  Erfolg.  Ob  unter  den  übrigen  Sprosslingen  derselben 
Hündin  mehrere  solche  Fälle  vorkamen,  konnte  H.  nicht  feststellen, 
da  der  Besitzer  das  Land  verlassen.  Auch  über  die  Vor&hren  des 
im  Auslande  gekauften  Tieres  liessen  sich  keine  Erkundigungen  ein- 
ziehen. 

Ein  Sjahriger  Hund,  unbestimmbarer  Ra9e,  hatte  5  Jahre  zuvor 
eine  akute  fieberhafte  Erkrankung  überstanden,  bei  welcher  er  viel 
gestöhnt  haben  sollte  und  welche  mit  starker  Stuhlverstopfung  ein- 
hergegangen sei.  Nachdem  das  Tier  von  dieser  Krankheit  ohne 
tierarztliche  Behandlung  genesen,  war  es  stets  gesund  und  nur  zu- 
weilen litt  es  noch  an  Verstopfung.  Seit  vielleicht  einem  Jahre 
bemerkten  die  Besitzer  des  Hundes  einen  matten  Ausdruck  der  Augen 
desselben  und  eine  merkliche  Herabsetzung  der  Sehschärfe.  Hil- 
b  e  r  t  (26)  fand  bei  der  Untersuchung  des  Tieres  neben  einem  leichten 
Gonjunktivalkatarrh  beiderseits  auf  dem  rechten  Auge  die  Sehnerven- 
scheibe quer-oval  und  zeigte  dieselbe  in  der  Mitte  der  oberen  Be- 
grenzungslinie eine  bucklige  Hervorragung.  Die  Farbe  war  blass 
weissgrau  und  es  bestand  atrophische  Exkavation.  Dieselbe  begann 
sofort  am  Rande  der  Papille  und  es  zeigte  sich  zwischen  Rand  und 
Centrum  derselben  ein  Niveauunterschied  von  1,5  Dioptrien.  Die 
Lamina  cribrosa  war  deutlich,  die  Gefasse  waren  zahlreich,  aber  faden- 
dünn und  von  gestrecktem  Verlaufe.  Venenpuls  war  nicht  vorhanden. 
Linkerseits  war  die  Papilla  optica  noch  blasser.  Die  Annahme,  dass 
es  sich  um  eine  Atrophie  der  Optici  nach  Meningitis  handle,  glaubt 
H  i  1  b  e  r  t  zurückweisen  zu  dürfen,  da  einmal  die  6ef ässe  des  Augen- 
grundes einen  durchaus  gestreckten  Verlauf  hatten,  und  andererseits 
auch  die  Herabsetzung  der  Sehschärfe  viel  später  beobachtet  worden 
war.  Ebenso  passte  das  Spiegelbild  nicht  auf  die  sogenannte  Stauungs- 
papille. Auch  die  übrigen  Möglichkeiten:  Amblyopien  und  Amau- 
rosen nach  Blutverlust,  nach  Typhus,  nach  Chininintoxikation  u.  s.  w. 
kommen  nicht  in  Betracht.  Demgemäss  glaubt  H.  diesen  Fall  als 
genuine  Sehnervenatrophie  auffassen  zu  dürfen. 

Ostertag  (34)  nahm  bei  einem  zweijährigen  Bernhardiner 
Hund  ein  starkes  Entropium  des  unteren  Lides  am  linken  Auge  wahr. 
Ausserdem  bestand  in  der  Richtung  des  äusseren  Augenwinkels  auf 
der  Hornhaut  ein  dem  Durchbruche  nahes  Geschwür.  0.  operierte 
das  Entropium  in  folgender  Weise.  Nachdem  die  äussere  Fläche  des 
unteren  Augenlides  abrasiert  war,  wurde  die  Haut  unter  Benützung 

JahxMboloht  f.  Ophth*liiiologi«.  XVI.  1886.  37 


578  Pathologie  and  Therapie  der  Aogefikrankheiten. 

einer  gebogenen  Nadel  mit  einem  Faden  erfasBt,  in  die  Höhe  ge- 
zogen und  ein  ca.  1  cm.  breites  und  2  cm.  langes  Stfickchen  quer  mit 
der  Co  o  per 'sehen  Scheere  abgetragen.  Diese  Wunde  wurde  mit  drei 
Nähten  mit  Karbolseide  in  der  Art  genäht,  dass  man  mit  der  Nadd 
hinter  den  AugenliddrQsen  einging  und  dieselbe  durch  die  Hautwund- 
rander  durchführte,  wodurch  die  Aus^rtsbiegung  des  Augenlides 
sofort  erreicht  wurde.  Zum  Schlüsse  wurde  das  Auge  atropinisiert, 
Geschwür  und  Wunde  mit  Jodoform  bestreut.  Ein  mittelst  Circn- 
larbinde  angelegter  Druckverband  wurde  während  der  Nacht  von 
dem  Patienten  beseitigt.  Um  letztere  Eyentualität  weiterhin  zu 
verhüten,  wurden  die  Füsse  des  Hundes  so  gefesselt,  dass  letzterer 
wohl  hin  und  hergehen,  aber  nicht  den  Verband  beseitigen  konnte. 
Der  Heilverlauf  weiterhin  war  ein  guter,  sowohl  was  das  Entropium 
als  das  Homhautgeschwür  anging. 

Rücker t  (39)  untersuchte  unter  Leitung  des  Referenten  einen 
Fall  von  beiderseitiger  kongenitaler  Trübung  der  Hornhaut  in  ihrem 
unteren  äusseren  Randabschnitt  bei  einem  Schwein.  Die  etwas  un* 
regelmässig  quergestaltete  Hornhaut  zeigte  in  dem  abwärts  und  nach 
aussen  gelegenen  6  mm  hohen  und  9*— 10  mm  breiten  Randsegmente 
eine  grau-weisse  opake  Trübung,  welche  besonders  intensiv  in  einer 
Mittelzone,  weniger  beträchtlich  nach  dem  Hornhautrande  hin  war. 
Gegen  die  zentralen  Teile  der  Hornhaut  durch  eine  convexe  B<^n- 
linie  begrenzt,  ging  diese  Trübung  mehr  und  mehr  an  Intensität 
abnehmend  allmählich  in  das  Blau-Grau  der  übrigen  Cornea  über. 
Die  Transparenz  war  in  dem  beschriebenen  Teile  je  nach  dem  höheren 
oder  geringeren  Grade  der  Opacität  ganz  aufgehoben  bezw.  mehr 
oder  minder  herabgesetzt.  Endlich  zeigte  auch  die  Comealwolbung 
eine  Abweichung,  indem  die  erwähnte  Partie  in  geringem  Grade  g^en 
das  angrenzende  Hornhautniveau  erhaben  war.  Die  histologische 
Untersuchung  (bezüglich  der  genaueren  Einzelheiten  des  makrosko- 
pischen Befundes  sei  auf  das  Original  verwiesen)  ergab  folgendes: 
An  Stelle  des  normalen  Homhautgewebes  fand  sich  in  dem  erwähnten 
Bezirke  eine  Gewebsform,  die,  in  den  schmäleren  subepithelialen 
Partieen  in  ihrer  unr^elmässigen  Zusammensetzung  allerdings  dem 
Narbengewebe  nicht  ganz  unähnlich,  im  grössten  Teile  des  anormalen 
Bezirks  jedoch  eine  ausserordentliche  Aebnlichkeit  mit  dem  Skleral- 
gewebe  zeigte,  ja  streckenweise  geradezu  von  diesem  gar  nicht  un- 
terschieden werden  konnte.  Auf  diese  Weise  hatte  die  Grenze  zwi* 
sehen  Hornhaut  und  Skleralgewebe  eine  sehr  bedeutende  Verschie- 
bung zu  Gunsten  des  letzteren  erlitten.     Ausserdem  war  die  Irisvor- 


Angeborne  Anomalie  des  Coraeoskleralboidee  beim  Himcle.         579 

derflSche  gegenüber  dem  yeranderten  Gornealbezirk  in  einem  grossen 
Teile  ihres  peripheren  Verlaufs  mit  jenem  verlötet  In  der  kriti- 
schen Besprechung  des  Falles  kommt  R.  zu  dem  Schlüsse,  dass  die 
Entstehung  dieser  Anomalie  auf  einen  reinen  Entzündungsprozess 
nicht  zurückgeführt  werden  kann.  Dagegen  spricht  die  Form  des 
Gewebes  in  dem'  grossten  Teile  der  yeranderten  Partie,  die  eine  Dif- 
ferenzierung von  echtem  Skleralgewebe  nicht  möglich  machte.  Viel- 
mehr muss  daneben  auch  eine  Art  höheren  Organisationsprozesses 
stattgefundenr  haben,  fBr  welchen  vielleicht  in  ähnlicher  Weise  wie 
in  dem  von  Schultheiss  beschriebenen  Fall  (von  einer  weiteren 
Analogisierung  kann  natürlich  nicht  die  Rede  sein)  der  anatomisch 
konstatierte  Blutgefassreichtum  der  veränderten  Partie  einen  Anhalts- 
punkt bieten  dürfte.  Wenn  man  gleichwohl  bei  der  Auffassung  der 
entzündlichen  Entstehung  beharren  will,  so  kann  das  nach  R.  nur 
noit  dem  Vorbehalte  geschehen,  dass  dabei  gleichzeitig  ein  höherer 
Organisationsprozess  stattgefunden  hat. 

Schultheiss  (42)  untersuchte  unter  Leitung  des  Referenten 
folgenden  Fall.  An  einem  1 V«  Jahre  alten  Hühnerhunde  zeigte  sich 
die  Hornhautkonfiguration  in  der  Art  verändert,  dass  dieselbe  auf 
beiden  Augen  ein  liegendes  Oval  darstellte  und  zwar  war  der  grösste 
vertikale  Durchmesser  nicht  unerheblich  verkürzt  gegenüber  dem  ent- 
sprechenden horizontalen.  Während  die  oberen  medialen  und  late- 
ralen Comealgrenzen  im  Allgemeinen  gleichmässig  b<^enf5rmig  in 
einander  übergingen,  erschien  der  untere  innere  Randsektor  in  einer 
Ausdehnung  von  4 — 5  mm  dadurch  leicht  eingedrückt,  dass  hier  das 
angrenzende  Gewebe  mit  leicht  convexem  Rande  gegen  die  Cornea 
vorsprang.  Aus  demselben  Grunde  näherte  sich  auch  die  Begren- 
zung der  Cornea  unten  und  aussen  mehr  einer  geraden  als  einer  Bo- 
genlinie.  Bei  genauerer  Betrachtung  erkannte  man  weiter,  dass ;  der 
sich  an  die  untere  Umrandung  der  Cornea  ansetzende  Bindehaut- 
Lederhautabschnitt  nicht  vollkommen  undurchsichtig  war,  son- 
dern an  den  dem  Comealrande  benachbarten  Teilen  einen  gewissen 
Grad  von  Transparenz  besass;  jedoch  war  es  nicht  möglich,  nach 
abwärts  eine  genauere  Grenze  dieser  halbdurchsichtigen  Partie  gegen 
die  vollständig  undurchsichtige  Sklera  festzustellen.  Ausserdem  zeigten 
sich  die  Lidspalten  beiderseits  anscheinend  etwas  verengt,  und  machte 
es  den  Eindruck,  als  ob  auch  eine  leichte  Verlagerung  der  Pupillar- 
öffnung  nach  abwärts  existiere.  Soweit  eine  Untersuchung  des  Au- 
gengrundes (die  durch  die  vorerwähnte  halb  durchsichtige  Partie  des 
Sklerokonjunktivalgewebes  sehr  erschwert  war),  möglich  war,  schien 

87* 


580  Pathologie  und  Therapie  der  AogenkraaUieiieiL 

derselbe  Ton  sichtbaren  VeraDderangeii  frei  zu  sein.     Dem   Bedtser 
war  schon,  als  das  Tier  ein  paar  Monate  alt  war,  an  demselben  eine 
merkwürdige  Art  des  Blickes  aofgefallen.     Vor  allem  war  ihm  aof- 
geÜEdlen,   dass,    wenn   das  Tier  einen  gerade  dem  Kopfe  g^enüber 
befindlichen  Gegenstand  deutlich  erkennen  wollte,  es  zuTor  den  Kopf 
stark  senkte,  nnd  dass  diese  abwärts   geneigte  Haltung  des  Kopfes 
bei  dem  Tiere  im  Laufe  der  letzten  Monate  mehr  und  mehr  zu  einer 
zweiten  Gewohnheit  wurde.     Sonst  hatte  der   Besitzer  nichts  Ab- 
normes wahrgenommen.     Der  Hund  war  vor  Allem  stets  gesund  ge- 
wesen und  auch  die  Eltern,  sowie   die   übrigen  Tiere  des   gleichen 
Wurfes  sollen  keine  auffalligen  Störungen  äusserlich  an  den  Augen, 
sowie   in    Bezug  auf  das  Sehvermögen  dargeboten  haben.    Die  mi- 
kroskopische  Untersuchung   der   Bulbi   (bezüglich   der    Einzelheiten 
vergleiche  die  Originalarbeit)   ergab   folgenden  Befund:   das  untere 
Drittel  der  Cornea  war  in  den  vordersten  Lf^en  ersetzt  durch  kon- 
junktivales  Gewebe,  in  dem   eigentlichen  Parenchym   durch  ein  Ge- 
webe, das,  was  die  feinere  Textur  anbelangte,   in  keiner  Weise  ver- 
schieden war  von  echtem  Skleralgewebe.     Dadurch   war  der   untere 
Homhautrand   um   ein  Bedeutendes   höher   hinaufgerückt;   daneben 
eine  circumscripte  Pigmentinfiltration  der  Cornea,   eine  mangelhafte 
Ausbildung   des   vorderen   üvealabschnittes ,   des   Ligam.  pect. ,   des 
Fontana^schen  Raumes,  der  Iris  (besonders  des  ciliaren  Abschnittes) 
und  des  Corpus  ciliare,  bei  letzterem  ihren  höchsten  Grad  erreichend, 
sowie  eine  Querschnittsreduktion  in  dem  Plexus  ciliaris ;  dagegen  eine 
ungewöhnlich  starke  Kalibrierung  des  Circulus  arteriosus  maior.    Bei 
einer  epikritischen  Erörterung   der  Anomalien   glaubt   S.   von   einer 
Hemmungsbildung  der  Cornea  absehen  zu  dürfen,  da  dieselbe  schon 
in  den  frühesten  Stadien  transparent  ist ;  ebenso  spricht  sich  S.  gegen 
die  Annahme  einer  Intra-uterinkeratitis  aus.  Gegen  die  Uebertragung 
der  Deutschm  ann'schen  Hypothese  auf  diese  Entwicklungsanomalie 
macht  S.  gleich  Manz  und  Da  Gama  Pinto  vor  allen  Dingen  auf 
die  Konstanz  der  Oertlichkeit   der  Spaltbildungen  aufmerksam,   wie 
denn  auch  in  seinem  Falle  die  Entwicklungsstörung  in  den  abhangigen 
Teilen  der  Cornea,   Sclera  und  der  Iris  lokalisiert  war.    Ausserdem 
trägt  keine   der   beschriebenen   Veränderungen   einen   entzündlichen 
Charakter  an  sich.    Ebenso  lässt  sich  die  Gewebsverdünnung  wie  die 
hochgradige  Verkümmerung  des  Corpus  ciliare  an  dem  dem  unteren 
Sektor  der  Hornhaut  entsprechenden  Abschnitte  nicht  auf  eine  intrau- 
terine Iridocyklitis  zurückführen,   da  die  unmittelbar  angrenzenden 
Teile  der  Iris  und  des  Corpus  ciliare  normal  sind  und  diese  Atrophie 


ThrftneDir&ufeln  beim  Pferde.  581 

nicht  zeigen.  In  gleicher  Weise  spricht  gegen  die  Verwertung  der 
Deutschmann'schen  Theorie  f&r  diesen  Fall  die  Verl^^g  der  In- 
sertion des  Ligamentum  pect,  und  die  Verlagerung  des  Anfanges  der 
Gonjunctiva  bulbi.  S.  nimmt  daher  zur  Erklärung  seines  Falles  im  Sinne 
der  M  anzischen  Theorie  an,  dass  eine  erst  nach  erfolgtem  Fotalspal- 
tenschlusse  stattgehabte  Dehnung  bezw.  Trennung  der  »Spaltennaht« 
in  der  Gegend  des  Corpus  ciliare  das  Primäre  war.  Demzufolge  kam 
es  an  dieser  Stelle  zu  keiner  regelrechten  Entwicklung  des  Corpus 
ciliare  und  des  angrenzenden  Iris-Eammerabschnittes.  Bei  den  innigen 
Emährungsbeziehungen ,  welche  zwischen  der  vorderen  Uvealregion 
und  dem  vorderen  Lederhautabschnitt  durch  die  Verbindung  zwischen 
Art.  eil.  postic.  long,  et  antic.  gegeben  sind,  gravitierte  nunmehr 
auch  der  Blutstrom  mehr  zur  Sklera  und  damit  auch  zur  Gonjunc- 
tiva bulbi  hin  und  unter  dieser  übermässigen  Zufuhr  von  Bildungs- 
material kam  es  in  der  Sklera  und  in  der  Conjunktiva  zu  einer  Art 
EzzessivbilduDg  auf  Kosten  des  physiologisch  zwar  höheren,  anato- 
misch gesprochen  (soweit  dabei  die  Versorgung  mit  Blutgefässen  in 
Betracht  kommt)  aber  niedriger  stehenden  Hornhautgewebes.  Für 
dieses  Plus  an  Nährungsmaterial  bildet  auch  die  erwähnte,  unge- 
wöhnliche Lumenweite  des  Circul.  arteriös,  irid.  maior  an  dieser 
Stelle,  sowie  die  reichlichere  Entwicklung  der  Skleralgefasse  hier- 
selbst  die  erwünschte  anatomische  Unterlage.  Dass  die  Sklera  gleich- 
wohl etwas  verdünnt  war,  erklärt  sich  nach  S.  dadurch,  dass  infolge 
der  Nichtentwicklung  des  Corpus  ciliare  und  der  hochgradigen  Ver- 
dünnung des  ciliaren  Abschnittes  in  nicht  geringer  Ausdehnung  das 
vordere  venöse  Abflussgebiet  unten  weniger  in  Anspruch  genommen 
wurde  und  somit  auch  der  gesammte  Querschnitt  desselben  hier  zu- 
rückblieb. Dazu  kommt,  dass  die  Belastung  der  Bulbuswandungen 
von  Seite  des  Augenbinnendruckes  hierselbst  naturgemäss  eine  grös- 
sere sein  musste,  als  in  den  übrigen  Skleralregionen. 

Storck  (43)  betont  die  Notwendigkeit  der  Trennung  des  Narben- 
staphyloms  von  anderweitigen  Zunahmen  der  Homhautkrümmung, 
wobei  die  Transparenz  der  Hornhaut  erhalten  geblieben  ist,  die  aber 
trotzdem  hochgradige  Störungen  in  der  Sehfnnktion  verursachen 
können.  Als  Erümmungsanomalien  der  noch  transparenten  Horn- 
haut f&hrt  er  an  den  Astigmatismus,  den  Eeratoglobus  und  den 
Keratoconus,  letzteren  mit  einem  interessanten  kasuistischen  Beitrag 
belegend. 

Wolff  (44)  beobachtete  an  einem  2jährigen  englischen  Halb- 
blutfohlen (Stute)  ein  Thränenträufdn  linkerseits,  welches  nach  Aus- 


582  Pathologie  und  Therapie  der  Augenkrankheiten. 

sage  des  Besiteers   schon  vier  Wochen  bestehen  sollte.    W.  konsta* 
tierte  in  der  Gegend  des  Thränensackes  eine  deutliehe  prominierende 
2  cm  lange  und  3  cm  breite  weiche,  wenig  fluktuierende  Geschwulst, 
die  nicht  verschiebbar  war   und   mit  der  Basis  in  genannter  Breite 
aufsass.    üebte  man   einen  Druck   (bei   nach  vorn  und  etwas  nach 
unten  geneigtem  Kopf)   auf  den  Thränensack  aus,   so  entleerte  sich 
aus  den  evertierten  Thranenpunkten  eine  trübe,  grau  gefärbte  Flüs- 
sigkeit von  klebriger  fadenziehender  Beschaffenheit   und  alkalischer 
Beaktion.     Mikroskopisch   fanden   sich   in   derselben  Schleimkorper- 
chen,     rudimentäre   Cylinderepithelien    und    weisse   Blutkörperchen 
(bezw.  Lymphzellen),  letztere  in  spärlicher  Zahl.     Eine  vollständige 
Entleerung  des  Thränensackes  liess  sich  nicht  erzielen.    Da  ein  Ab- 
scess  ebenso  wohl  wie  ein  Atherom,  wie  auch  Processe  wie  Caries  an 
den  unter  dem  Thränensack  gelegenen  Knochen  ausgeschlossen  wer- 
den konnten,  so  blieb  die  Diagnose  Dacryocystitis  catarrhalis  übrig. 
In   ätiologischer   Beziehung   glaubt  W. ,   dass  eine  voraufgegangene 
Entzündung   der  Nasenschleimhaut   ein  begünstigendes  Moment  für 
die  Entstehung  der  Thränensackerkrankung  abgeben  habe.    Die  The- 
rapie bestand  in  Injektion  von  Zinklosung,  Ausdrücken  des  Thränen- 
sacks.     Weiterhin  schlitzte  W.  das  obere  Thränenröhrchen  mit  dem 
gebogenen  geknöpften  Webe  raschen  Bistouri  in  Chloroformnarkose. 
Die  darnach  vorgenommene  methodische  Sondenbehandlung  fand  an- 
fänglich in  Narkose,  später   nur  nach  vorgängiger  Bremsung  statt. 
W.  begann   die  Sondierung   mit  einer  12 — 13  cm  langen  Weber*- 
schen  Sonde,   allmählich  zu  dickeren  Sonden  übergehend.     Die  Son- 
dierung  fand   täglich  statt,   zwischendurch   wurden  Ausspritzungen 
des  Thränenschlauches    mittelst    einer    Sprozentigen   Karbol-  oder 
Salicylsäurelösung   mit   A  n  e  1  *  scher  Spritze   gemacht.      W.   färbte 
die  Injektionsflüssigkeit,  um  sich  auf  diese  Weise  (indem  sie  an  der 
Nasenmündung  des  Thränenkanals   wieder  zum  Vorschein  kam)  von 
der  Durchgängigkeit  des  Kanals  za  überzeugen.     Ca.  4 — 5  Wochen 
nach  Beginn  der  Behandlung   war  das  Leiden  gehoben.    Die  Bow- 
manische  Sonde   Nr.  5   drang  8,4  cm.  tief  ein,   die  Injektionen  er- 
wiesen   volle   Durchgängigkeit.     Dieser   Zustand   war   auch  in  den 
nächstfolgenden  Monaten  zu  konstatieren,     üngeföhr  2  Jahre  spater 
hatte  W.  Gelegenheit,  bei  einer  14  Jahre  alten  Stute  gewohnlichen 
Landschlages  ebenfalls  linkerseits  eine  Dacryocystitis  zu  konstatieren« 
Der  Status  praesens  war  im  allgemeinen  analog  dem  des  ersten  Falles ; 
das  aus  dem  Thränensacke   ausgedrückte  Sekret   hatte  indessen  eine 
gelbliche   eitrige  Farbe   von  dicklicher  Konsistenz.     Bei  der  mikro- 


Trachom  bei  Tieren.  5g3 

skopischen  Untersuchung  des  Sekrets  fand  sich,  das»  dasselbe  zum 
grössten  Teil  aus  Eiterkorperchen  bestand.  Nach  dem  Nasengange 
hin  war  der  Thränensack  vollkommen  abgeschlossen.  An  der  Dia- 
gnose der  Dacryocystitis  blennorrhoica  konnte  sonach  nicht  gezwei- 
felt werden.  Die  Behandlung  war  im  wesentlichen  die  gleiche  wie 
im  ersten  Fall.  Zwei  Monate  nach  Beginn  derselben  war  das  Tier 
geheilt  und  blieb  es  auch  dabei. 

Garside  (23)  vollzog  unter  Cocainanästhesie  bei  einer  Kuh, 
die  wegen  Trächtigkeit  nicht  niedergelegt  werden  konnte,  die  Eix- 
traktion  einer  Geschwulst  im  inneren  Augenwinkel.  Die  Operation 
verlief  ohne  jede  Störung.  Den  gleich  günstigen  Erfolg  konstatierte 
Mills  (31),  der  nach  vorgängiger  Anästhesierung  mit  einer  4% 
Cocainlosung  bei  einem  Pferde  eine  Filaria  aus  der  vorderen  Augen- 
kammer entfernte. 

Schlampp  (40)  hat  bei  den  Versuchen  über  die  Anwendung 
des  Cocains  bei  den  Haussäugetieren  am  zweckmässigsten  eine  5^/oige 
Lösung  gefunden.  Die  physiologische  Wirkung  war  die  gleiche,  wie 
sie  die  Versuche  beim  Menschen  ergeben  haben.  Beim  Pferd  und 
Rind  genügten  5 — 6  Tropfen,  bei  der  Ziege  3 — 4,  beim  Hunde  2 — 3 
Tropfen,  um  eine  vollständige  Empfindungslosigkeit  der  Cornea  und 
Conjunktiva  zu  erzielen. 

Barrier  (3)  berichtet  über  eine  Lähmung  des  oberen  geraden 
Augenmuskels  (?),  die  er  an  den  beiden  Augen  einer  6jährigen  Kuh 
wahrnahm.  Das  Auge  war  stark  nach  abwärts  gewendet  und  aus  der 
der  Orbita  hervorgetreten. 

Blacecovic  (6)  beobachtete  in  der  Podravina  erst  spontan 
und  enzootisch,  dann  aber  in  epizootischer  Verbreitung  Trachom  mit 
kontagiösem  Charakter.  Dieselbe  Krankheit  hatte  in  dieser  Gegend 
bereits  vor  3  Decennien  geherrscht.  Wie  B.  schildert,  war  bei  diesem 
Process  die  Conjunctiva  kupfer-  und  stellenweise  scharlachrot.  Dabei 
bestand  neben  heftiger  Thränentrockenheit  Derbheit  und  Sprödigkeit 
der  Bindehaut.  Es  gesellte  sich  dazu  eine  Trübung  und  Gefässbil- 
dung  (von  der  Peripherie  aus)  in  der  Cornea  und  nahm  die  Con- 
junctiva eine  gleichmässige  kupferrote  filzige  Beschaffenheit  an.  Ausser- 
dem waren  kleine  Wärzchen  sowohl  in  der  Conjunctiva  palpebralis 
als  auch  in  der  Conjunctiva  bulbi  vorhanden.  Diese  Hervorragungen 
nahmen  an  Grösse  zu  und  hinderten  den  Lidschluss.  Gleichzeitig 
kam  es  dabei  zur  Entstehung  von  Homhautgeschwüren.  In  den  we- 
niger schweren  Fällen  waren  die  übrigen  Teile  des  Auges  unversehrt. 
Dagegen  kam   es  in  den  ausgeprägteren  Fällen   zu  Perforation  der 


584  Pathologie  and  Therapie  der  Aagenkrankheiten. 

Hornhaut,   Irisyorfalleii ,   iritischen  Reizungen,   Panophthalmie   und 
Phthisis   bulbi.    Diese   schwereren  Formen   behandelte  B.   nach  den 
bekannten  Regeln  der  humanen  Augenheilkunde.    Ffir  die  leichteren 
Falle   empfiehlt  B.  Bepinselungen  mit  Argentum  nitricnm,   Acidmn 
carbol.,   Acidum  boricum  und  Kälte.     Werden   die  leichten  Formen 
unbehandelt  gelassen,   so  kommt  es  leicht  zu  Recidiven.     B.  glaubt 
diese  Krankheit  auf  lokale  Ursachen  zurückfahren  zu  können,   die- 
selbe ist  aber  kontagiös  und  wird  von  einem  Tier  auf  das  andere  fiber- 
tragen.    Impfungen    auf  gesunde  Pferde,  Katzen  und  Hunde   waren 
stets  erfolgreich.   Als  eigentliche  Krankheitserreger  glaubt  B.  Spalt- 
pilze ausfindig  gemacht  zu  haben,   die  den  Oedembacillen  sehr  ähn- 
lich sind. 

Bräu  er  (9)  beobachtete  bei  einer  6jährigen  Kuh,  bei  welcher 
schon  einige  Monate  zuvor  starke  Lichtscheu  und  Thränenfluss  alter- 
nierend auf  beiden  Augen  bestanden  hatte  (zuletzt  war  das  Thranen 
nur  noch  auf  dem  rechten  Auge  bemerkt  worden),  auf  dem  linken 
Auge  eine  Katarakt,   recht  das  typische  Bild  einer  Iridochorioiditis. 

Cagny  (11)  berichtet  folgenden  Fall:  Quer  über  die  Sklera 
verbreitete  sich  eine  mit  Haaren  besetzte  Geschwulst  an  einem  Hunde. 
Dieselbe  wurde  entfernt  und  es  blieb  auf  den  Augen  des  Tieres  eine 
kleine  weisse  Narbe  zurück. 

Degive  (15)  beschreibt  einen  Fall  von  Dermoidcyste  an  der 
Conjunctiva.    Er  schlägt  dafür  den  Namen  Pt^rygion  trichiasique  vor. 

König  (28)  teilt  einen  Fall  von  bösartigem  Katarrhalfieber  bei 
einem  Rinde  mit,  bei  dem  die  bekannten  Veränderungen  am  Auge 
so  gut  wie  vollständig  fehlten.  Es  bestand  eigentlich  nur  ein  ganz 
massiges  Thränenträufeln.  Im  übrigen  war  das  allgemeine  klinische 
Bild  das  gleiche. 

Mai  er  (30)  machte  folgende  Beobachtung:  Bei  einem  Pferde, 
welches  Tags  zuvor  einer  Erkältung  ausgesetzt  gewesen  sein  sollte, 
wurde  ein  über  Nacht  entstandener  Vorfall  beider  Nickhäute  beob- 
achtet. Infolge  Dessen  erschien,  besonders  wenn  der  Kopf  gehobai 
wurde,  der  Bulbus  von  der  Palpebra  tertia  teilweise  überdeckt.  Der 
Zustand  blieb  die  nächsten  8  Tage  der  gleiche.  M.  griff  nun  zu  einer 
subkutanen  Injektion  von  1  gr  A tropin,  was  hochgradige  Vergif- 
tungserscheinungen zur  Folge  hatte.  Tags  darauf  wurde  nochmals 
und  zwar  ^  gr  A tropin  injiciert.  Ein  paar  Tage  später  war  der 
Vorfall  verschwunden  und  glaubt  M.  diesen  Erfolg  auf  dieAtropin- 
injektion  beziehen  zu  dürfen. 

Palagi  (36)  beobachtete  beim  Rind  auf  dem  linken  Auge  eine 


Enzootische  Angenkrankheit  bei  Rindern.  585 

Einwartsstellung  desselben  mit  Abwärtswendung,  so  dass  das  mediale 
Segment  der  Iris  unter  dem  inneren  Augenwinkel  und  dem  unteren 
Augenlid  verborgen  war.  Bei  gewissen  Bewegungen  und  Einstel- 
lungen des  Auges  trat  zeitweilig  diese  perverse  Stellung  zurück. 

Friebel  (22)  macht  folgende  Mitteilung:  Von  zwei  Mutter- 
stuten (Schwestern)  hatte  die  eine  4  Füllen  geboren,  von  denen  das 
zweite  und  letzte  auf  dem  rechten  Auge  mit  schwarzem  Star  behaftet 
waren.  Die  andere  gebar  6  Füllen,  von  denen  das  erste  und  letzte 
ebenfalls  am  schwarzen  Star  auf  dem  rechten  Auge  litten.  Von  den 
15  Füllen,  welche  die  Mutter  beider  Stuten  geboren  hatte,  waren 
ebenfalls  schon  vier  mit  dem  »schwarzen  Stare  auf  dem  rechten 
Auge  geboren  worden. 

Im  Departement  der  Loire  (2)  wurde  schon  seit  längerer  Zeit 
bei  den  Rindern  eine  enzootisch  sich  verbreitende  AugenafiFektion  be- 
obachtet, die  in  den  letzten  Jahren  an  Intensität  zunehmend  gemeinig- 
lich am  stärksten  war  in  der  Zeit  von  Juni  bis  August,  sporadisch 
aber  auch  im  Winter  bemerkt  wurde.  Die  AfFektion  ergriff,  einmal 
ausgebrochen,  so  ziemlich  sämtliche  Tiere  einer  Herde  auf  der  einen 
Weide  ohne  Rücksicht  auf  Geschlecht,  Alter  und  Race,  während  die 
Tiere  benachbarter  Weiden  oft  völlig  von  ihr  verschont  blieben. 
Die  Krankheit  begann  gemeiniglich  mit  Thränen,  sodann  stellten  sich 
Trübungen  der  Hornhaut  ein,  die  allmählich  dichter  wurden,  so  dass 
nach  ungeföhr  einer  Woche  ein  eitriger  Knopf  über  der  Pupille  zu 
liegen  schien.  Allmählich  bildete  sich  die  Trübung  zurück,  jedoch  nicht 
vollständig,  so  dass  dauernde  Störung  des  Sehvermögens  zurückblieb. 

Gamuset  möchte  diese  Krankheit  in  Analogie  stellen  zu  dem 
Ulcus  serpens  hominis  und  glaubt,  dass  am  P]nde  die  leicht  faulenden 
vegetabilischen  oder  animalischen  Körperchen,  welche  in  den  Futter- 
stoffen enthalten  sind,  durch  Einstreuen  und  Auf  werfen  auf  die  Raufe 
in  die  Augen  der  Tiere  gelangen.  C.  leugnet  demgemäss  den  kon- 
tagiösen  Charakter  dieser  Ophthalmie.  Das  Wichtigste  scheint  ihm 
das  Suchen  und  Finden  des  betreffenden  schädlichen  Momentes  zu 
sein.  Therapeutisch  empfiehlt  er  die  Spaltung  der  Hornhaut  nach 
S  ä  m  i  s  c  h. 

Chevaucheri  hat  ähnliche  Beobachtungen  gemacht.  Die 
Tatsache  indessen ,  dass  immer  mindestens  die  Hälfte  der  im  Stalle 
gehaltenen  Tiere  und  darüber  erkrankte,  veranlasst  Gh.  sich  für  die 
Kontagiosität  auszusprechen.  Schon  24  Stunden  nach  Beginn  des 
Processes  bemerkte  er  im  Homhautcentrum  eine  haberkorngrosse 
vertikal   gestellte  längliche  Trübung.    Er  wandte  bei  heftigen  Ent- 


586  Pb.thologie  und  Therapie  der  Angenknuikheiteii.. 

Zündungen  Waschungen  mit  kaltem  Wasaer  an,  nebenher  rote  Salbe. 
Nach  8 — 10  Tagen  soll  Tollstandige  Heilung  eingetreten  sein. 

Bischoff  (5)  teilt  folgenden  Sektionsbefund  bei  einer  Euk, 
die  an  Strabismus  convergens  gelitten  hatte,  mit:  Ein  bleistiftdicker 
Strang  geronnenen  Blutes  lag  in  der  Richtung  Tom  äusseren  Augen- 
winkel gegen  den  Gh-und  der  Augenhohle  zu  dem  Retraktor  bulbi 
direkt  auf  und  war  seitlich  abgegrenzt  durch  die  langgezogenen 
Bauche  des  Musculus  rectns  internus  und  superior.  Diese  letzteren 
Muskeln  erschienen  in  Farbe  und  Konsistenz  normal.  Sonst  in  be- 
zug  auf  Insertion  und  Verlaufsweise  war  nichts  abnormes  zu  be- 
merken. Der  Retractor  bulbi  war  nur  auf  der  äusseren  Seite  ent- 
wickelt und  dort  zugleich  gestreckt.  Der  Augenboden  und  die  Peri- 
orbita yerhielten  sich  normal.  In  der  G^end  des  hinteren  Augen- 
höhlenloches und  der  Stelle,  wo  die  motorischen  Augennerven  aus- 
traten, lag  eine  bohnengrosse ,  derbe,  mit  zahlreichen  Blutgefiasen 
durchzogene  Geschwulst.  Sie  war  besonders  im  oberen  Teile  des 
Nenrenkomplexes  eingelagert,  durchzog  diesen  und  begleitete  die 
Nervensfömme  (den  Abducens,  den  Trochlearis  und  die  obere  Hälfte 
des  Oculomotorius ,  sowie  den  Lacrymalis  und  Frontalis)  etwa  1  cm 
weit.  Die  ersterwähnte  Hämorrhi^e  schien  Yon  dieser  bindegewe- 
bigen, sehr  gef assreichen  Geschwulst  ihren  Ausgangspunkt  genommen 
zu  haben.  Der  Tumor  selbst  setzte  sich  nach  rückwärts  bis  in  die 
Schädelhöhle  fort  und  stand  dort  in  Verbindung  mit  einem  Venen- 
geflechte, welches  einem  cavemösen  Körper  nicht  unähnlich  sah.  In 
der  Sella  turcica  war  dieser  Gefassknäuel  fingerdick  und  zog  sich 
Ton  dort  aus  in  ähnlicher  Weise  auch  durch  den  andern  Augen- 
höhlenkanal in  die  andere  Augenhöhle.  Der  sonst  normale  Augapfel 
war  so  gelagert,  dass  die  etwas  bläulich  erscheinende  aber  sonst  nor- 
mal aussehende  Cornea  die  Palpebra  tertia  berührte.  Ausser  einer 
starken  Füllung  der  Netzhautgefasse  konnte  B.  an  dem  Bulbus  keinen 
abnormen  Befund  erheben. 

Boucheron  (7)  empfiehlt  im  Anschluss  an  die  Beschreibung 
eines  Falls  von  Keratitis  beim  Hunde  die  Behandlung  mit  Einträufe- 
lung  von  Atropin,  Cocain,  Acidum  boricum  und  Sublimat. 

Brusasco  (lOj  rühmt  den  Erfolg  einer  2%  Cocainlösung  in 
den  akuten  Anfällen  der  periodischen  Augenentzündung  beim  Pferde. 
Gleich  vortrefflich  erwies  es  sich  bei  Lichtscheu,  Blepharospasmus 
und  grosser  Schmerzhaftigkeit  in  Begleitung  der  verschiedensten 
Augenentzündungen  des  Pferdes  und  des  Hundes. 

Esser  (17)  fand,  dass  bei  den  Tieren  die  Wirkung  des  Cocains 


Anwendung  des  Cocains  bei  Tieren.  587 

auf  die  Cornea  und  Bindehaut  analog  ist  wie  beim  Menschen.  Die 
Wirkung  der  gebrauchlichen  Lösung  pflegte  15 — 20  Minuten  zu 
dauern.  Im  Anschluss  daran  berichtet  E.  über  eine  erfolgreiche 
Elntfemung  Yon  fremden  Korpern  sowie  über  einen  Fall  von  Tumor 
der  Palpebra  tertia  bei  einem  Hunde,  den  er  unter  Cocain  vollkom- 
men schmerzlos  entfernte. 


Drackfehler-Yerzeichnlss. 


Sei 


lite      2  Zeile 

6  von  oben 

lies  Szokalski  itatt  Skokalski. 

>      15      » 

6    > 

»    unten 

physikalisch-optischen  statt  phynkaUecheD. 

»      32      * 

4    1 

» 

58.  statt  68. 

»      54      > 

4    1 

>       » 

die  statt  der. 

»      96      > 

12    1 

»     oben 

Nickels  statt  N  i  c  h  o  1  s. 

»     109      » 

18    1 

*        » 

pr&tical  statt  pr&ctical. 

»     144      » 

7     j 

»     unten 

Brndenell  statt  Barden  eil. 

»     169      > 

11    1 

>    unten 

110  statt  182. 

»     177      » 

19    » 

» 

Kolbe'schen  statt  Kolb*schen. 

>    180      > 

13    1 

»        » 

nach  Bull  »Stedman  Chr.« 

>    209      > 

9    > 

oben 

nach  Morgagni  »Arch.  ital.  de  bioL  VL 
p.  841<. 

»    226      » 

6    3 

»        » 

26  statt  7. 

»    226      » 

14    3 

»    unten 

1  statt  8. 

»    226      » 

4     : 

»        » 

7a  statt  8. 

»    227      » 

9     : 

»     oben 

20  statt  11. 

»    227      > 

10     : 

»    unten 

22  statt  11. 

»    232      » 

19     1 

>        » 

7  statt  72. 

>    283      > 

5      : 

»    unten 

8  statt  76. 

>    246      > 

17    1 

*        » 

Mayerhansen  statt  Meyer  hausen. 

»    259      » 

5    3 

►        » 

Clainborne  statt  Clagborne. 

»    279      > 

5    > 

> 

Wilder  statt  Wider. 

>    284      > 

3      : 

>        » 

Keil  statt  Eeil. 

»    321      » 

20    3 

»        » 

264  statt  202. 

Namen-Begister. 


B. 


Abadie  185,  388,  841,  842,  859, 497,  500,  Baas  75,  91,  284,  259,  821. 

516,  581,  559,  567.  Baochi  259,  859,  862,  422. 

Ackland  457,  468.  Badal  457,  475. 

Adamfiok  110.  Baenmler  821,  882. 

Addario  196,  199,  841,  869,  861.  Baginskj  96,  98. 

Adler  119,  124,  888,  340.  Baker  259,  264,  270,  888,  495,  537. 

Adonl  457,  466.  Baldwin  284. 

Aebj,  Chr.  2.  Baker  214,  216,  457. 

Agnew  164,  867,  421.  Banham  69,  180,  270,  288. 

Affuilar  Blanch  144,  820,  498.  Bardeleben  219,  482. 

Ahlfeld  820.  Bargellini  75,  816. 

Alba  Oarreras  846.  Barck  587. 

Albertoni,  P.  99,  164,  167.  Baroffio  144,  494. 

Albini  144,  284,  251,  820.  Barraquer  120,  285,  416,  422,  457,  507, 
Alexander  259,  343,  856.  540,  559. 

Algeri  270,  292,  589.  Barrel  12,  42,  64,  66,  166,  495,  508. 

Alu  95.  Barrier  570,  588. 

Allen  Storge  816,  317.  Bartel  821. 

AUport  284.  Basso,  0.  69,  71,  270. 
Alt.  A.  110,  217,  284,  320,  859,  362,    BatelU  55. 

896,  421,  475,  478,  559.  Bandry  285,  458,  464. 

AWarado  475.  Baum  259,  264,  458,  464. 

Alvares  196,  836,  341.  Banmgarten  185,  198. 

Amat  321,  888.  Bayer  75,  164,  259,  261,  888,  422,  570, 
Amick,  W.  B.  75.  572. 

Ancke  119,  124,  220,  226,  888,  408,  412,   Beauvois  458. 

416.  Becker,  0.  284,  494,  502. 

Anderson  180,  270,  286.  Beddard,  Fr.  48. 

Andrew!  289,  821,  896,  897.  Beevor  216. 

Andrienz  457,  468.  Begne  109,  119,  859,  428,  559. 

Angelncci  21,  69,  75,  80.  Behrend  316,  458. 

Annnske  475,  481.  Bell  320. 
Arena  HO,  321,  421,  428,  483, 481,  559,  Bellarminoff,  L.  65,  235,  245,  246. 

567.  BeLlonci,  Q.  22. 

Argyll  Roberteon  284,  248.  Below  821. 

ArkOvy  144,  816.  Bender  285,  249. 

Arlt,  ▼.  111,  220,  223,  421.  Benedikt  270,  458,  472. 
Armaignac  95,  98,  416,  421,  475,  481,    Bennet  164,  422. 

540,  552,  559,  568.  Benson  164,  167,  321,  884,  343,  367, 408, 
Asehmann  559,  564.  416,  469,  499. 

Anb  217,  859,  861,  444,  475,  478.  Benton  285. 

Aubert,  H.  54,  57.  Berg,  A.  112. 

Ajree  268,  408.  Berger  164. 


590 


Namen-Registar. 


Berger,  0.  270,  289,  311. 

Berger,  E.    15,  18,  69,  71,  75,  91,  343, 

359,  403,  415,  422,  442,  495,  538,  544 , 

559. 
Bergh  144,  147. 
Bergmann,  E.  ▼.  99. 
Bergougnoux  165,  416,  418. 
Bernabei  270. 

Bemheim  et  Charpentier  270,  307. 
Bernheimer,  St.  12,  21. 
Bergmeister  235,  248,  821. 
Berlin  118,  496. 
Berry  422. 
Bert  285,  266. 
Berthold  235. 
Bertin-Sans  183. 
Beselin  182. 
Bettmann  235. 
Bettremieux  122,  134. 
Bezold,  W.  V.  75,  86. 
Biada  111. 

Bickerton  65,  68,  168,  422,  500,  559. 
Bieloff  321. 
BiggB  235. 

Bignon,  Fanny  38,  39,  359. 
Birnbaoher  42,  165,  199,  220,  231,  235, 

253,  343,  367,  370,  403,  410,  559. 
Bischoff  570,  586. 
Bisserie  259,  343. 
Bizzozero  1,  2,  38,  40.  185. 
Blacekoyio  371,  583. 
Blano  422,  438. 
Bleuler  270,  290,  589. 
Bloch  75,  168. 
Bock  186. 
Boä,  P.  4,  199,  200. 
Bogale  wsky  120,  125. 
Bonagente  422. 
Borthen  Lyder  111,  482,  490. 
Bos  422. 

Boachdron  199,  334,  360,  397,  586. 
Bouley  371. 
Boully  482. 
Bonntah  321. 
Brailey  111,  200,  202,  367,  388,   395, 

403,  408. 
Braeuer  371.  584. 
Branchn  458,  466. 
Brauneck  78,  169. 
Brettauer  422. 
Brieger  270,  300. 
Briggs  458. 
Brignone  422. 
Brissand  69,  270,  805. 
Bristowe  270,  307,  539. 
Bronner  120. 
Bronardel  266. 
Browne  321,  396. 
Brngger  458,  471. 
Bnmhaber  122. 


Bmnn,  A.  ▼.  2,  8,  165,  168. 

Brudenell  Carter  76,  113,  144,  416,  444. 

Brusasco  571,  586. 

Bruzdois  270,  296. 

Buard  360,  560,  564. 

BuckUn  144,  422. 

Bull,   Stedman  Ch.   69,  180,  270,  281, 

482,  489. 
Bull,  0.  76,  168. 
Bullard  482. 
Buller  219. 

Bumm  210,  212,  321,  326. 
Bunge  113,  235. 
Burchardt  120,  165,  235,  253,  259,  343, 

367,  391,  458,  468,  560,  568. 
Burnett  Swan  111,  144,  148,  160,  334, 

416,  420,  458,  482,  498,  499. 
Burnham  321. 
Bustenell  113. 

C. 

Gagny  571,  584. 

Galhoun  271,  360. 

Calisti  422. 

Camö  235,  259,  321,  334. 

Campart  210,  214,  321,  343,  356,  360, 

404,  444,  458,  560. 
Camuset  585. 
Caniö  540. 

Capdeville  de  316,  320. 
Carpentier,  J.  75. 
Carr  321. 
Carri^re  1,  48,  50. 
Carter  496. 
Catell  271. 

Caudron  396,  458,  471. 
Cazal  271. 
Charcot  544. 
Charpentier   76,   83,  84,  85,  86.  96, 

168,  169,  170,  171,  172,  270,  307. 
Charyol  458. 
Chauvel  180,  184. 
Chauvet  422. 

Cheatam  120.  266,  316,  422,  444. 
Chevaucheri  585. 
Chibret  76,  169,  172,  343,  358. 
Chilton  321,  422. 
Christiani,  A.  69. 
Ciacoio  48. 

Cicardi  120,  125,  235,  250,  334. 
Clainbome,  J.  H.  259,  334. 
Clark  541. 
Claus  1. 
Coggin  367. 
Cofan  111,  118,  116,  120.  125,  144,  145, 

148,  235,  321,  332,  495,  508. 
Colardeau  169. 
Coleman  266. 
Colles  458. 
Collins  822,  444,  560. 


Nameo^Regiffter. 


591 


Gollombe  235. 

Collyns  560,  567. 

Comby  458,  464. 

Coppes  322,  423,  429. 

Cornwall  145,  499. 

Götter  334. 

Coarsserant  145,  235,  266,  834,  360. 

Courtade  235,  248,  259,  444,  445. 

Creder  219. 

Creniceanu  György  120,  126,  343,  360, 

367,  391,  404. 
Gritchett  322,  334,  482. 
Gross  343,  423,  482,  490. 
Csapodi  119,  220,  227,  271,  322,  381, 

404,  412,  413,  417,  444,  458,  473,  568. 
Guccati,  6.  12,  14. 
GuigDet  560. 

Gulbertson  145,  147,  499,  529. 
Cutter  497. 
Czermak,  W.  16,  199,  367,  370,  423. 

Daguenet  111. 

Dagnillon  145,  260,  318,  384,  560. 

Dahlemp  160. 

Dahlfeld  822. 

Danesi  341. 

Dantziger  236,  255. 

Darkschewitsoh,  L.  v.  22,  29,  32,  34, 

65,  66,  867,  395. 
Darier  322. 
Darrigade  322. 
Davezac  271,  589. 
De  Bary  185,  192. 
Debierre  322. 
De  Beck  113,  322. 
Deeren  65,  76,  94,  494. 
Degive  571,  584. 
DehoDDe  367,  392,  423,  432,  587,  541, 

555,  560,  570. 
De  Jager  196,  334. 
D^jerine  274. 
Delacroiz  236. 
Demme  266,  268. 
De  Melle  145,  236. 

Dennet  145,  160,  165,  167,  474,  499, 580. 
Denny  271. 
Dennissenko  76. 
Denti  236,  255. 
Däpoutel  458,  482. 
Derby  113,  322,  343,  858,  423,  4^9,  468, 

475,  511. 
De  Schweinitz  322,  361. 
Despagnet  819,  417,  420. 
Dessauer  16,  18,  215,  216, 423,  409,  470. 
Dethlefsen  118. 

DeutschmaDn  208,  204,  896,  397,  479. 
De  Vincentiis  165,  221,  404,  482,  492. 
Dickey  145,  423,  494. 


Dieckerhoff  571. 

Dimmer  200,  220,  234,  334,  338,  360, 

459,  474,  560,  565. 
Dobrowolsky  76,  165,  267,  389,  894,  497, 

508,  509. 
Dodds  271. 
Dogiel,  A.  12. 
Dolgenkow  822,  334. 
Dor  76,  123,  169,  404. 
Dornig  459,  464. 
Drake-Brockmann  121,  126. 
Dransart  404,  414,  497,  517. 
Dreser  76,  80. 
Dubois  236. 
Duboscq  79. 
Du  Cazal  482. 
Daei  322. 

DQrr  120,  121,  423,  434. 
Dafoar  236. 
Dqjardin  99,  236,  384,  343,  347,  367, 

423,  459,  470,  482,  489,  560. 
Damas  459. 
DuDoyer  266,  267. 
Duyse,  van  76,  423,  442,  444,  445. 
Dyes  111,  113. 

£. 

Eales  540. 

Eckhard  33,  96. 

Ediuger  32,  34. 

Ehrhardt  179. 

Ehrlich  76,  99,  102. 

Eichbaüm  36,  37,  540. 

Einthoven  96. 

Eisenlohr  271,  308,  537. 

Eitelberger  316. 

Ellinger  496,  505. 

Emerson  165. 

Emmert  145,  148,  236,  334,  339,  495. 

Engelhardt  165. 

Engelmann  12. 

EngeUkjön  76,  82,   179,  236. 

Eskridge  180,  271,  295. 

Esser  571,  586. 

Eulenbnrg  271,  311,  538. 

Eveillä  121,  129. 

Everett  Smith  271. 

Eversbnsch  4,  9,  165,  220,  232,  236,  247, 

417,  498   571,  573,  574. 
Evsenko  423.      , 
Ewald  96. 
Exner,  Sigm.  55,  58,  69,  71,  76,  82. 

F. 

Falchi  209,  236,  250,  384, 338, 423,  499, 

531. 
Fano  236,  334,  343,  404,  423,  459,  472. 
Faravelli  236. 
Fauchart  396. 


592 


Namen-Begister. 


Faucon  236,  348. 

Faye  236,  255. 

Fdddersen  236,  266. 

Feilchenfeld  271,  294,  538. 

Fendick  260,  263. 

Förö,  Ch.  69,  71,  76,  77,  271,  292. 

Fereol  459,  463. 

Ferguson  145,  495,  560,  568. 

Ferret  200,  848,  349,  360,  404,  444, 475, 

41)9. 
Fem  77,  82,  165,  180,  181. 
Ferner,  D.  69,  71. 
Feuer  322. 
Fieuzal  113,  116,  121,  129,  145,  237, 

322,  343,  360,  367,  396,  423,  435,  496. 
Ficano  322,  330. 
Fick,  A.  64. 
Figos  217,  475. 
Filehne  77,  92,  266. 
Filia  271. 
Finlayson  271. 
Firket  1,  185. 
Fischer  237,  252. 
Flemming  341. 
Flesch  2,  3,  36. 
Flury  266,  269. 
Fol  1,  2,  50,  54. 
Fonseca  112. 
FoDtan  6,  200,  201,  499. 
Forbes  111,  500.    . 
Foucbard  404. 
Fournier  260,  264,  334. 
Fox  165,  322,  396,  495. 
Fraenkel  120,  210,  211,  322. 
Francke  220,  226,  322. 
Francois-Franck  et  Pitres  69. 
Frank,  H.  Hodgee  260. 
Freud  237,  249. 
Friebel  571,  585. 
Friede  322. 
Friedenwald  560. 

Fröhlich  237,  254,  343,  444,  451,  560. 
FroBt,  A.  65,  266,  343, 423, 500, 540,  552. 
Fryer  482,  560. 
Fuchs,  E.  3,  7,  21,  29,  30,  42,  113,  116, 

203,  204,  220,  238,  237,  343,  346.  459, 

474,  498,  528,  541,  557. 
Fuerstner  272. 
Fulton  271,  313,  476,  482. 


9. 


Gaboriau  482. 

Galezowski  77,  82,  111,  165,  180,  237, 

272,  30Ü,  334,  339,  424, 435,  437,  498, 

525   561    569. 
Gallenga  182,  185,  187,  200,  201,  220, 

234,  822,  835,  867,  869,  424, 440,  561, 

568. 
Qant  843,  849. 


Gardner  482,  498. 

Garside  571,  588. 

Gasparetti  328. 

Gastaldo  867. 

Gayet  96 ,  98 ,  185 ,  188,  210,  214,  823, 

424. 
Gazepy  160,  161,  494. 
Geiasler  110. 

Gelpke  2,  21,  22,  823,  882. 
Gepner  561,  568. 
German  120,  129,  165,  237,  494,  497, 

507,  561,  569. 
Germelmann  444,  446. 
Gillet  de  Grandmont  77,  82,  180,  181. 
Girard  429,  437. 

Giraud-Teulon  79,  145,  494,  498. 
Giraudean  77,  80. 
Giudici  165,  495. 
Giudini  210. 
Glorieux  323. 

Goldzieher  111,  165,  200,  343,  344. 
Goltz  69,  72. 
Gordon  335. 

Gordon-Norrie  112,  323. 
Gorecki  424. 
Gosse  368,  482. 
Gouyea  237,  459. 
Gradenigo  12,  13,  77. 
Gradle  272,  495. 
Graefe  111,  444,  448. 
Graahey  99,  104,  272. 
Grasseli  287. 
Grasset  571. 
Gray,  Th.  77,  169. 
Greder  488,  486. 
Grevy  237. 
Griffith  77,  180,  417. 
Grocco  272. 
Groisz  835,  404,  418. 
Granfeld  260,  265,  459,  465. 
Grnening  335. 
Guaita  121,  130,  186, 237,  248,  251,  323, 

333,  424. 
Gnaran  344. 

Gudden,  v.  22,  28,  32,  70,  71,  272. 
Gu^bhard  55. 
Guenther  79,  272,  274. 
Guglielmelli  385. 
Guibal  237. 
Guinon  272,  280. 
Gunn  212,  313. 
Gunning  323,  331. 
Gussenbaner  272. 


H. 


Haab  113,  165,  183,  323,  328,  404,  414. 
Haase  120. 
Haendel  417,  419. 
Haenel  120. 


Namen-Begiflter.  593 

Haensell  16,  196,  197,  209,  444.  Hoach  186,  200,  201,  344,  352,  360. 

Hagen  Tora  424,  438.  Hotz  260,  360. 

Haie  White  272,  294,  295.  Howe,   L.   99,  145,  148,  183,  184,  238, 

Hallopeau  272,  292.  316,  368,  494. 

Haltenhoff  424,  444,  450,  459,  571,  573,  Hnber  316,  319. 

574.  HubBcber  238. 

Hammaisten  99.  Hughes-Bennet,  A.  70,  273,  295. 

Hanemann  186,  344,  347,  353.  Hughlings-Jackson  273. 

Hanaell  323,  335,  498.  Hüll  368. 

Hanaen  Grat  237,  251,  335,  340,  476,  Hnnicke  238,  417. 

480.  Hutchinson  100,  316. 
Hardy  272. 
Harlan   145,  272,  368,  395,  424,  497,  J. 

499,  524,  530,  537,  540,  542. 

Harnack  237.  Jacobson  112,  257,  460,  476,  494,  502, 
Hartmann  483,  561.  537. 

Hartig  313.  Jackson  166,  278,  495. 

Hartridge  166,  404,  416.  Jadanza  55. 

Hartz  272,  295.  Jaesche  99,  182. 

Hebold  273,  281.  Jan  266,  537. 

Heiberg  70.  Jany  238,  335. 

Heilmann  237,  247.  Jatzow  203,  205,  360. 

Heinemann  273,  305.  Javal  55,  160,  335. 

Helmholts,  H.  v.  55.  Jeanton  266,  267. 

Henins  260,  262.  Jegorow  65,  68. 

Hennig  561.  Jendr&ssik  273,  309. 

Henoch  260.  Jessop  65,  166,  180,  196,  238,  260,  335, 
Hering,  E.  77,  87,  88,  169,  172.  344,  405,  500,  532,  536,  542. 

Hermann,  L.  64.  Imbert  145,  148,  154,  495,  500. 

Herschel  823.  Imre  116. 

Herxheimer  273,  290,  538.  Inouye  238,  252,  335,  338. 

Herzenstein  184,  185.  Johnson  204. 

Hense  237,  245.  Jones  77,  113,  219,  238,  260,  488. 

Hewetaon  237,  424,  495,  504.  Josten  119. 

Higgens,  C.  99,  220,  227,  335,  425.  Joye  476,  480. 

Hubert,  R.  1,  77,  91,  92,  169,  177,  266,  Joye  Jeffries  460.  469. 

267,  273,  305,  571,  577.  Isseknts  160,  335,  337. 

Hill  145,  500.  Issoulier  460,  465. 

Hiltner  50.  Jürgens  278,  284. 

Hippel,  V.  119,  237,  244.  Juler  334,  344. 

Hirschberg  77,  91,  111,  122,  166,  182,  Just  122,  238. 

203,  220,  229,  237,  238, 253.  258,  260,  Izaru  169. 

262,  266,  273,  809,  316,  318,  335,  368, 

394,  404,  410,  425,  430,  444,  451,  459,  K. 

464,  537,  540,  544. 

Hjort  238,  323,  561.  Kalkoff  180,  273. 

Hock  111,  119,  335,  339,  360,  368,  404,  Eamocki  39,  200,  360. 

413,  417,  425,  444,  460,  537,  561.  Kandinsky  96. 

Hodges  335,  344,  347,  368,  405.  Eonelles  111. 

Hoegyes  96,  536.  Kaposi  316. 

Hoeltzke  99,  103.  Karassewitsch  122,  131,  146,  497. 

Hoering,  y.  121.  Katschanowsky  65,  67. 

Hoffmann  196,  197,  273,  335,  405,  410.  Kaurin  122,  131,  238,  255,  316,  317. 

Hogg  77,  112,  169.  Kazaurow  120,  273,  368,  393,  425,  540 

Holmes  323,  460.  Keil  70,  180,  273,  284. 

Holt  145,  148,  495,  540,  554.  Kern  561,  566. 

Holz  417,  418.  Kerschbaumer  122,  131. 

Hom^n  273,  299.  Kätli  100,  273,  308,  540. 

Hopman  316,  320,  460,  473,  476.  Ketteier  64. 

Horstmann  111,  145,  238,  405,  408.  Keyser  238,  246,  396. 

JahxMbtiieht  1  Ophthalmologie.  XYI.  1886.  38 


594 


Naman-Begister. 


Kier  238,  255. 

Eiesselbach  405,  407. 

Kipp  323. 

Klemperer  186,  192. 

Klinkert  273,  312,  538. 

Klumpke,  MUe.  100,  101. 

Knapp  122,  131,  238,  247,  273,  286,  323, 

331,  335,  342,  405,  415,  483,  484,  539, 

561. 
Eoelliker,    Alfred  122,  166,  220,  230, 

405,  415. 
Koenig  77,  88,  146,  169,  176,  571,   578, 

584. 
Eoenigstein  220,  228,  238,  244,  248,  425, 

500,  537. 
Eoganel  3,  4. 

Eolbe  77,  78,  88,  146,  149,  169,  177. 
EoUer  238,  242. 
Eollook  444. 

Eonrad  78,  82,  180,  273,  305. 
Eoorda  Smit  397. 
Eotelmann  112. 
Eowalewsky  65,  100,  101. 
Eraepelin  78,  80. 
Eramer,  Aug.  55. 
Eramsztyk  166,  561,  566. 
Erause  186,  192. 
Eremer  146,  497. 
Eriea,  J.  y.  78,  90,  169,  178. 
Erömer  274. 
Eroner  320. 
Ernkov  444. 
Ernl  112. 
Enhnt  166,  196,  198,  200,  238,  252,  335, 

342,  344,  356,  368,  385. 
Eanachovich  204. 
Kundrat  220,  223,  460,  471. 
Eunteen  219,  483,  491. 


Laurent,  L.  55,  146,  152. 
Laorentier,  A.  122,  134. 
Lawford  220,  229,  360. 
LawBon,  R.  W.  78,  146. 
Layet  113,  114,  116. 
Lajr^-Dufon  146,  495. 
L&zfipat^  185 

Leber  344,  854,  360,  862,  864,  479. 

Lee  323,  397. 

Ledda  260. 

Lefeire  571. 

Lehmann,  Alfred  78,  84,  146,  152. 

Leichtenstern  274,  283,  539. 

Leplat  217,  405,  425,  460,  470.  476,  478. 

Leroy,  C.  J.  A.  55,  78,  81. 

LewiDski  274,  312. 

Liebisch  56. 

Liebreich  Hl,  166. 

Lilienfeld  274,  303. 

Linden  273,  299. 

Lipps  78. 

Litten  258. 

Little  323. 

Loeb  70,  72. 

Löwenfeld  274,  302. 

Lommel,  E.  56. 

Londe  77. 

Lopez  483,  491. 

Loring  111,  166. 

London,  J.  56. 

Loye  100,  266. 

Lubinski  122,  134,  497. 

Lucas  260,  263,  323,  324. 

Lndwig  235,  248. 

Lfineborg  483,  491. 

Lnndy  239,  344. 

Lunke witsch  21. 

LvoY  324. 


Laborde  238. 

Labry  238. 

Laö'on  368,  393. 

Lagleyze  444. 

Lainey  541. 

Laker  561. 

Landesberg  239,  274,  288,  316,  342, 425, 

439,  561. 
Landmann  239. 
Landolt  182,  183,  239,  460,  467,  473, 

586,  541,  556. 
Landouzy  274. 
Lang  166,  323,  344,  368,  395,  405,  445, 

460,  475,  495,  503. 
Langer,  G.  ▼.  1,  42. 
Lapersonne,  de  313,  483,  484. 
Larbouret  186,  188. 
Lassalle  166,  495. 
Laofenauer  274,  307,  308,  539. 


Maas  483,  485,  561,  564. 

Machek  122. 

Maokenzie  258,  274,  296,  589. 

Mackinlay  196. 

Mader  274,  539. 

Magawly  335,  338. 

Maggi  476. 

Magnus  96,  99,  111,  114,  122,  135,  166, 

220,  232. 
Magnussen  260. 
Mäher  146,  157,  274,  406. 
Maissurianz  274,  483. 
Maier  120,  572,  584. 
Majoli  274 
Maklakoff  184,  185. 
Malgat  166,  405. 
Manche  111. 
Manhaviale  406,  480. 
Manolescu  344,  397,  561,  567. 


Namm-Begister. 


595 


Mansasori  Orgata  186,  195. 

Manton  114.  324. 

Manz  200,  220,  227,  239,  247,  360,  363, 

368,  391,  538,  543. 
Marchi  270,  292,  539. 
Marcus  483,  487. 
Marächal  476,  483. 
Mariani  239. 
Maroni  275. 
Martin  160,  238,  868,  396,  425,  494, 498, 

499,  500,  563. 
Mamlat  160. 
Masseion  166,  168,  417. 
Mnsson  185. 

Mathewson  425,  460,  470. 
Matignon  460,  465. 

Matthiessen  1,  15,  16,  57,  59,  60,  493. 
Maothner  65,  67,  275,  500,  538,  544. 
Mayerhausen  78,  82,  180,  181,239,246, 

335   339. 
Mc.  Gregor  220, 233,  335,  405,  414,561. 
Mc.  Hardy868,  393,460,  464,  470,  471. 
Mc.  Eeown  114,  324,  425. 
Meighan  260,  264. 
Melcher  186,  195. 
Mello  180,  181. 
Melotti  267. 
Mendel  260,  265,  275,  299,  500,  537, 

538,  543. 
Mendelssohn,  M.  100,  101. 
M^n^trier  214,  216,  457. 
Mengin  368,  392,  476. 
Merkel,  F.  1. 
Merlin  40. 
Messerer  561. 

Meyer  239,  246,  445,  456,  562. 
Meyerhof,  £.  561. 
MeyhOfer  119,  125,  239,  460,  473. 
Michel,  J.  120. 
Michel,  M.  460. 

Mierzeiewsky  96,  98,  275,  295,  539. 
MUlikm  169,  275. 
Millingen,  van  120,  239,  247. 
Mills  571. 

Minor  Lancelot  425,  562. 
Mitchell  146,  494. 
Mitkevich  146,  499. 
Mittendorf  324,  460. 
Moeli  65,  68,  275,  303. 
Moeller  239,  572. 
Mojsisovics  1. 
Molard  316,  320. 
Moll,  van  120. 

Monakow,  v.  22,  25,  70,  73,  74,  204. 
Monod  324. 
Monoyer  56. 
Monprofit  360. 
Monan  275,  282. 
Morton  Prince  275,  860,  561. 
Morton  Stanford  167. 


Mossdorf  275,  460. 

Motais  86, 1 12, 146, 157, 499, 531 ,  530,  558. 

Muhlert  186. 

Mules  186,  368,  393,  540. 

Murell  146,  161,  164,  495. 

Myles  Standish  2,  200,  344. 

N. 

Nagel  114,  146,  493,  496,  501. 

Netolitzky  260. 

Nettelton  572. 

Nettleship  239,  258,  259,  344,  368,  395, 

405,  417,  425,  470,  500,  532,  562. 
Nevinny  239. 
Nickols  78,  91,  120,  169. 
Nieden,  78,  82,  180,  239,  254,275,316, 

365. 
Nordenson  200,  201,  208,  361,  497,  524, 
Nordmann  425,  439. 
Norris  275,  310. 
Noyes  182,  239,  251,  541,  556. 
Nuöl  22ü,  231,  498. 
Nys  239. 

0. 

Oettinger  425,  439. 

Oliver,  Ch.  78,  146,  169,  261,  267,  269, 

335,  494. 
Olshausen  78,  94,  405. 
Oppenheim  275,  280,  296,  537. 
Oppenheimer  210,  324,  327. 
Ormerod  275. 
Ortmann  186,  195. 
Ostertag  460,  572,  577. 
Ostrowsky  122. 
Ottava  116, 220,  222,  227,  239,  261,  276, 

324,  333,  344,  347,  461,  469,  472,  478, 

476,  562. 
Otto  276. 

Ottolenghi  261,  264. 
Oughton  96,  97. 
Oursel  317. 
Owens  406. 


P. 


Paci  160,  494. 

Page  344,  562. 

Palagi  572,  584. 

Panas  196,  239,  276,  314,  336,  341,  406, 

425,  436,  483,  492,  537. 
Pape  240. 
Parent  167. 
Parinaud  78,  79,  86,  169,  178,  368,  892, 

538,  543. 
Parisotti  267,  384,  417,  428. 
Parker  324. 

Pasquale  Ferraro  276,  294. 
Passet  186,  192. 

38* 


596  Namen-Begitter. 

Peck  261,  264,  844.  Redard  425,  429. 

Pedrazzoli  112.  Uegard  100. 

Pedrono  276,  313,  498.  Regia  277. 

Pelizaeofl  276,  541.  Reich  114,  117,  128,  185,  147,  240. 

Pefia  de  la  240.  Reissmann  200,  361. 

Perrin  324.  Remak  221,  228,  277, 802,  810,  406,  408, 

Peter  276.  445,  456,  538. 

Peters  196,  197,  572.  Renton  836. 

PetruBchewsky  79,  89.  ReuBs,  v.  96,  97,  114,  123, 188,221,222, 

Peunow  324,  483,  492.  240,  253,  324,  406,  408,  426, 461, 466, 

Pfalz  160,  162,  219,  336,  368,  483,  498.       472,  476,  477,  483,  490,  496,  500,  533, 

Pflüger  70,  74,  119,  124,  167,  168,  180,       536,  541,  558. 

184,  240,  245,   276,   281,  309,  361,    Reymond  182,  586. 

368,  389,  538,  562,  564.  Reynolds  261,  886,  476.  540. 

Philipsen  180,  276,  301,  336,  338.             Rheindorf  120. 

Pichon  276,  305.  Riebet  461. 

Pierd'houy  239,  240,  249,255,  461,  469.   Richey  123,  147,  496. 

Pilliet  29,  30,  38,  39,  42,  43.  Richter,  R.  70,  73,  74,  204,  277,  324, 

Pique  276.  830. 

Pitres  69.  Riedl  261. 

Pitt  276,  800.  Rieger  277. 

Plantenga  324.  Rigolet  240. 

Playes  406,  483.  Risley  397,  406,  498. 

Plehn  161,  162,  494.  Rivi^re  483,  562. 

PodwyzBOzki  215.  Roberts  114,  128,  496,  562. 

Poensgen  461.  Robertson  324,  406,  414,  462. 

Poncet  100,  336.  Robinski  15,  209,  426. 

Pontoppidan  267,  269,  278,  276,  806,   Rogman  426,  438. 

539.  Rehmer  240,  426. 

Pooley  445,  562.  Rolland  365. 

Porywaeff  461.  Rombro  261. 

Post  461.  Roosa  426,  489. 

Power  425,  470.  Rosenbach,  T.  96,  98,  275,  295,  539. 

Prengmeber  397.  Rosenzweig  240,  254. 

Presas  122.  Rosmini  240. 

Priestley  Smith  180,  369,  392.  Ross  277,  539. 

Prince  336,  541,  554.  Rossander  240,  248. 

Pronff  161,  386,  425,  495.  Roesbach  817,  819. 

Prozok  336.  Rotter  277,  312. 

Przybilskyi  461.  Roussanow  240,  255. 

Prudden  204.  Roy  79,  169,  196,  240,  386,  341. 

Puckeys  572.  Rubel  562,  569. 
Purtscher  79,  91,   146,   157,  425,  440,   Rückert  221.  226,  386,  572,  578. 

499,  531.  Rnijs  186,  191. 

Putzel  276.  Rumpf  277. 

n  Rnmschewitz  336. 

"•  Russe  317. 
Raehlmann  100,  103,  119,210,314,824,   Rydel  120. 

329. 

Raggi  276.  S. 
Ramey  277,  800,  539. 
Rampoldi  100,  112,  221,  240,  244,  250,    Sachs  406,  409,  426. 

267,   268,  814,   315,  317,  318,  319,   Saemisch  324. 

336,  341,  417,  419,  46  J,  476.  Saint-Germain  123. 

Randall  122,  136,  146,   166,  496,  497,   Saint-Martin  356. 

516.  Salomon  824,  426,  462. 

Ray  562.  Saltini  123,  138,  240,  250,  494. 

Real  y  Beyro  50,  51.  Samelsohn  186,  277,  311,  844,  845,  489, 

Reche,  Ad.  32,  33,  65,  536.  541,  558. 

Recklinghausen,  ▼.  186,  188.  Santos  Femandez  240,  241,  325,  426. 


Namen-Register. 


597 


Sattler  119,  217,  241,  253,  314,  462,  477, 

478,  483,  484,  485. 
Saundby  277,  309,  538. 
Schaefer,  Hermann  70,  277,  537. 
Schaw,  W.  N.  56. 
ScheU  462. 
Schenk,  S.  L.  1. 
Schenk]  123,  241,  325,  426,  462. 
Scherk  344. 
Schick,  H.  43,  44,  100. 
Schiees-Gemnsens    121 ,   130 ,  221 ,  228, 

336,  337,  861,  362,  426,  430. 
Schiötz  79,  123,  139,  161.  162,  180,  181, 

344,  426,  443,  498,  528. 
Scblampp  572,  583. 
Schleich  79,    123,  140.    167,   180,  182, 

221,  229,  230,  277,  406,  410,  495,  503, 

572. 
Schmeichler  278,  280. 
Schmid  120. 

Schmidt,  E.  123,  417,  418. 
Schmidt-RimplerllO,  123, 196,  241,  252, 

426,  477,  479,  497,  510,  511. 
Schmitz  241. 
Schnabel  368,  406,  409. 
Schneider,  L.  46. 
SchGn  56,  62,  368,  500,  533. 
Schönemann  462. 
Sehrader  278,  288,  539. 
Schreiber  221,  233,  477,  481,  562. 
Schröder,  v.  267,  269,  494. 
Schröter  120. 

Schubert  114,  278,  496,  504. 
Schalek  119,  562. 
Schnlin,  G.  79. 
Schulten,  M.  W.  100,  105. 
Schultheis  221,  225,  336,  572,  579. 
Schulz  278,  284,  303,  541,  562. 
Schaschny  119,  561,  570. 
Schuster  278,  541. 
Schwalbe,  0.  1. 
Schwan  317. 
Schwarz  56,  61. 
Schwarzbach  267. 
Schweigger  79,  112,  242,  242,  257,  325, 

397,  399,  417,  563. 
Sciaki  241. 
Seck,  H.  100,  102. 
Sedan  325,  406,  426,  563. 
Seely  261,  497,  516,  540,  552. 
Seguin,  E.  C.  70,  180,  278,  292. 
Seile  267,  268. 
Sentez  462. 
Senut  336,  462. 
Serebrenikow  123. 
Servin  337. 

Sejmour  Sharkey  278,  537. 
Shastni  825. 
Sicard  167. 
Siklössj  120. 


Siloock  70,  298. 

Simi  123,  142,  406,  497,  515. 

Sinclair  79,  406. 

Skrebitzky  124,  142. 

Smith,  G.  W.  79,  82,  368,  397. 

Smith,  Priestley  499,  529,  537. 

Snell  211,  417,  419,  471, 537,  538,  544, 

563,  569. 
Sorokine  418. 

Sous,  G.  96,  182,  241,  563. 
Spitzer  278,  313,  462. 
Spitzka  32,  35,  204. 
Squibb  241. 
Staderini  241,  426. 
Stef&n  114,  117,  124,  825,  332,  496. 
Steinheimer  278,  538. 
Stephan  278,  539. 
Stevens  563. 

Stilling  369,  383,  497,  509,  540,  550. 
Stöhr,  Ph.  31,  210. 
Stoelting  200,  344,  349. 
Storck  337,  572,  581. 
Story  167,  264,  333,  406,  418,  462,  466, 

470. 
Stratz  115,  325. 
Streatfield  426. 
Sturm  278,  300,  538. 
Swanzy  462,  469. 
Szili  79,  91,  167,    278,  308,  406,  427, 

442,  539. 
Szokalski  2,  79,  167,  406. 

T. 

Tafani  208. 

Tannahil  427. 

Tardif  563. 

Tartuferi  22,  23,  477,  480. 

Taylor  112,  325. 

Teillais  241,  427,  433,  462. 

Tekoutiew  325. 

Tenchinski  568. 

Tennwich  825. 

Terrier  241,  462,  465. 

Terson  369,  393. 

ThanbofFer,  L.  ▼.  1,  64. 

Thau  369. 

Theobald  498,  529. 

Thibaut  427. 

Thomsen  278,  303,  304,  538. 

Thomson  70,  79,  80,  169,  406. 

Thompson  487,  500,  563. 

Thoresen  241,  255. 

Tiffany  397. 

Tilley  537. 

Tillmanns  487. 

Tizzoni,  G.  99. 

Touohet  325. 

Touton  215,  462. 


598  Namen-Re^^iiter. 

Treitel  79,  81,  170,  178,  179,  180,  346,  Webster,  D.  367,  369,  427,  432. 

358,  406,  407,  445,  447.  Webster,  Fox  407,  427. 

Tronchet  342,  563.  Wecker,  L.  de  112,  369,  393,  427,  437, 

TrouBseau  261,  264,  325,  845,  427,  438,  438,  463,  468,  541,  555. 

462,  465,  563.  Wedl  186,  187. 

Tscherning  100.  Weeks  186,  279. 

Tsisch  70.  Weidlich  147,  158,  494. 

Turnbull  112.  Weigert  2,  21.  22. 

Tweedy  325.  Weingarten,  J.  56. 

^  Weir  279. 

^'  Weiss  21 ,  23,  167,  204,  279,  299,  407, 

üffelmann  115,  325.  463,  497,  518,  538. 

üffreduzzi  100,  102.  Werner  407,  413. 

ühthoff  10,  79,  81,  147,  157,  261,  265,  West  279. 

279,  301,  477,  500,  537.  Westphal  279,  310,  538. 

Ulrich  119,  182,  210,  214,  279,  298,  325,  Wharton  Sinkler  272,  310.  541. 

497,  515,  540.  Wicherkiewicz  121,  242,  244,  427,  435. 

ünger  463.  Widmark  210,  213,  217,  325,  326»  327, 

Uppenkamp  115,  325,  326.  337,  340,  477. 

Usnelli  279,  298.  Wiesinger  258,  337.  345. 

V  Wilbrand  71,  75,  180,  279,  287,  541. 

Wilder  279   283   407   412 

Vacher  241,  248,  253,  427,  499,  529.  Williams,  E.  80,  261,  267,  268,  345, 897, 

Vahide  186,  190,  325.  407,  427. 

Vassale  2,  38,  40.  Willy  115.  496. 

Vassaax  196,  336.  Wising  276,  299. 

Vennemann  115,  147,  494,  499.  Wolfe  407,  427,  428. 

Verga  279,  298.  Wolff  477,  572,  581. 

Vetlesen  242.  Wolffberg  12,  15,  80,  94,  161,  170,  407. 

Yieasse  463.  465.  Wolfring  29,  463. 

Vigier  242,  248.  Wooten  826. 

Villard  124,  143,  497.  Wright  563. 

Vilmain  563,  566.  Walfsberg  242,  255. 
Virchow,  H.  9,  10,  11,  16,  19,  20,  42, 

43,  46,  47,  427,  445.  Y. 
Voss  279 

Voasias  112,    120,   167,  200,  202,  203,  Younan,  A.  C.  16,  20. 

204,  208,  221,  233,  325,  330,  337,  361,  Young  242,  279,  428. 

418,  420,  498,  525. 

W.  Z. 

Wadsworth  267,  427.  Zatvornicki  261,  263,  326. 

Waehner  279,  313.  Zeglinsky  4,  9,  32,  33,  65,  66. 

Wagner,  Julius  78,  83,  180,  186,  274,  Zeissl  261. 

305.  Zenger  161,  164,  494. 

Waldhauer,  G.  sen.  115,  427,  563,  566.  Zehender  56,  61,  147,160,493,496,500, 

Walker  325,    345,  369,  418,  427,  430,  506. 

431,  463.  ZesHB  280,  463,  473. 

Wallis  271,  296.  Ziegler  187. 

Walton  279,  306.  Ziem  242.  463,  472. 

Warlomont  2,  115,  186 ,  242,  463,  465.  Zieminski  242,  246. 

Watson  Spencer  261,  325,  361,  397,  470.  Ziino  563,  564. 

Weber  267.  Zwicker  484,  487,  491. 

Webster  279,  345,  358.  Zychon  317,  318. 


Sach-Begister. 


A. 


Abdnkti 008 breite  515,  516. 

Adduktionsbreite  515,  516. 

Akkommodation,  die  für  dieselbe 
erforderlichen  Zeiten  66,  Vorhanden- 
sein beim  Fehlen  der  Linse  68,  Apparat 
EU  Demonstration  148,  Lähmung  bei 
Diphtheritis  261,  265,  Störungen  mit 
anderen  Erscheinungen  des  Botulismns 
269,  Ursachen  der  Herabsetzung  502, 
Verlust  bei  Diphtheritis  582. 

Akkommodationsbreite  bei  Stu- 
denten 187. 

Amblyopia  ex  anopsia  552,  beim 
Schielen  552,  558. 

Anisometropie,  eigentümliche  Seh- 
störung bei  derselben  528. 

Anophthalmus  222,  mit Cjstenbil- 
dnng  222,  Entstehung  228,  224. 

An tiseptica  484. 

Antiseptischer  Verband  253,  485. 

A  plana  tische  Gläser  för  Star- 
operierte 160,  500. 

Apomorphin,  lokal  anästhesierende 
Wirkung  248. 

Asthenopie,  Behandlung  der  ner- 
vösen 581,  Prüfung  der  muskulären 
556,  Behandlung  der  muskulären  557, 
ei^ntümliche  Form  557,  558. 

Astrgmatismus,  Vorkommen  189, 
Korrektion  148,  nach  Staroperation 
157,  448,  nach  Sklero-  oder  Iridek- 
tomie  161,  bei  Glaukom  161,  162,  bei 
Terschledenen  Refraktionszuständen 
168,  Modell  500,  alsürsache  derMigräne 
504,  der  Linse  nach  Iridektomie  528, 
529,  Zunahme  529,  spasmodischer  529, 
Auftreten  mit  Lähmung  des  M.  rectus 
extemus  und  internus  529,  als  Ur- 
sache yon  Katarakt  580,  Bestimmung 
580,  Pince-nez  581,  irregulärer  581. 

A  t  r  o  p  i  n ,  geringe  Wirkung  auf  die 
Iris  der  Neugeborenen  508. 

Atropi  nvergif  tung  ,  Erscheinun- 
gen 268. 


Auge,  der  Tiefseefisohe  2 ,  optischer 
Bau  bei  Vögeln  16,  61,  Aponeurosen 
87,  Flüssigkeitsströmung  in  demselben 
44,  45,  46,  Farbe  im  Zusammenhang 
mit  Baut-  und  Haarfarbe  46,  der 
Zulu-Kaffern  47,  der  Singhalesen  47, 
der  Darfur-Neger  47,  von  einigen 
Serolisarten  48,  49,  Entwickelung  oei 
verschiedenen  Tierklassen  50,  bei  Wir- 
beltieren 51,  Verhalten  der  Augen- 
blasen 51,  54,  Ruhelaffe  96,  physio- 
anomisoher  Ausdruck  99,  Färbungen 
bei  subkutaner  Injektion  von  Aliza- 
rinblau 102,  103,  Hygiene  118,  119, 
Missbildungen  bei  mikrocephaler  Kopf- 
bildung 280,  Ueberleitung  von  ent- 
zündlichen Erkrankungen  auf  das 
Ohr  820,  Filaria  861,  Verhalten  des 
Cysticercus  449  ,  Luxation  458 ,  482, 
schematischee  502. 

Augenbewegungen,  Störungen  bei 
Hysterischen  bei  Anwendung  der 
Stimmeabel  807. 

Augenbewegungsnerven,  hin- 
teres Längsbündel  als  Projektionsglied 
derselben  85 ,  periodische  Lähmung 
809,  Lähmung  bei  syphilitischer  Ta- 
bes 811. 

Augendouche,  in  Verbindung  mit 
konstantem  Strome  255. 

Augenerkrankungen,  Zahl  128, 
130, 188, 189,  bei  Syphilis  129,  862,  bei 
Lepra  181,  817,  318,  bei  Soldaten  184, 
187, 188,  148,  144,  bei  Juden  134,  Ur- 
sachen 185,  bei  Idioten  140,  141,  280, 
bei  Eisenbahnangesteilten  142,  sep- 
tische 261,  262,  bei  Arteriensklerose 
315,  816,  bei  Amenorrhoe  817,  bei 
Pellagra  818,  bei  Gicht  818,  bei  Hel- 
minthiasis  819,  820 ,  bei  Nasenaffek- 
tionen  820, 478,  periodische  bei  Tieren 
574. 

Augenhöhle,  Schaltknochen  und 
Defekte  40 ,  41 ,  Melanom  219 ,  Entr 
stehung  der  angeborenen  Cysten  224, 
225 ,  syphilitische  Ostitis  805 ,   Cyste 


600  Sach-Register. 

476,  EntEündvng  des  Zellgewebes  482,  Blepharospasxnns  270 ,  472 ,  47S, 

484,  485,  Osteome  484,   Tbromboee  Vorkommen    mit     AkVommodatioDt- 

der  Venen  484,  Frakturen  486,  487,  krampf  535,  536. 

563,  Emphysem  487,  488,  566,  Cyste  Blepharoplastik  461,  468,  469. 

489,  492,  Meningocele  489,  Atherom-  Blinde,  Zahl  118,  125,  126,  128,  m, 

Cyste  491,  Sarkom  491,  Plastik  491,  132,  143,  unter  den  Wehrpflichtiga 

Carcinom491,  Exostose  492,  Projektil  133. 

493,  Knochenc^ste  560,  cavernötte  Ge-  Blinder  Fleck,  Lage  bei  Yeraebie- 
schwnlst  bei  einer  Kuh  586,  587.  denen  Etefraktionszuständen  182,  MH. 
Au  genklinik,  Einrichtung  115.  Blindheit,    Prophylaxe    118,  135, 
Augenlider,  Pigment  der  Cilien  3,  nach  Chiningebrauch  261,  268,  plötz- 
Messungen  30,  Länge  der  Spalte  30,  liehe   bei  Variola   mit   gleichzeitiger 
Xanthom  215,  216,  461,  470,  Adenome  Frühgeburt  261,    bei   Bleivetgiitung 
217,  Mikroorganismen  in  Pusteln  der  267,  hysterische  271,  nach  Verletzuig 
Cilien    218 ,    angeborene  Verkürzung  des    4.  uud  5.  Brustwirbels  287 ,  ba 
233,  474,  syphilitische  Sklerosen  264,  Embolie   der    die  Corpora   quadri^e- 
464,  Gumma  265,  465,  Verhalten  bei  mina  versorgenden  Aeste  292,  beiGe- 
greisenhafter  Veränderung  der  allge-  hirntumor  295,  298,  Vorlänferin  eines 
meinen    Eörperdecke  319,    Carcinom  epileptischen    Anfalles  305,    bei  Er- 
457,  470,  angeborene  Cysten  461,  471,  krankung  des  Chiasma  420. 
Krampf    461 ,     BalggeschwaUt    461,  Brillengläser,  sphaero-cylindrische 
Amyloidgeschwulst  462,  Blaufärbung  531. 
463,  intermittierendes  Oedem  469,  Be- 
handlung der  Ekzeme  463,  Zona  oph-  G. 
thalmica  464,  Favus  464,  Vaccine  464, 

Angiom  470,  Naevu8  470,  angeborene  Chiasma,    Lage    des  gekreuzten  nsd 

Anomalie  470,  Fremdkörper  473,  Ko-  ungekreuzten  Bündels  26,  207, 


lobom  475.  Verhalten    des  Querschnittes   d«  g^ 

Augenmuskeln,  Nervenendigungen  kreuzten  u.  ungekreuzten  Bündeli 28, 

36,  Aponeurosen  36,  Apparat  zur  De-  Fortpflanzung  eines  Choroidealsarkomi 

monstratioo  der  Funktion  148,  ange-  206,  207,  Kompression  durch  ein  Sah 

borener  Mangel  221,  Lähmungen  nach  kom    der   Glandula    pitaitaria   278, 

Diphtheritis  265,  543,  Lähmungen  bei  fibröse  Verdickung  der  Pia  bei  here- 

Ataxie  278,  544,   Lähmung  der  seit-  ditärer  Syphilis  284. 

wärts  wendenden  290,  Störungen  der  Chlor  alhydrat,  lokal  anästhesierende 

Funktion    bei    Ponserk rankung    291,  Wirkung  248. 

Lähmung  bei  Gehirntumor  295,  297,  Chorioidea, Entwickelung52,  BadHen 

Lähmungen  bei  Hirnsyphilis  297,  Läh-  bei   Tuberkulose    186,    Nervenplexos 

mung   bei  Athetose  302,  Tenotomie  201,  cavernöses  Sarkom   mit  Verknö- 

des  M    rectus  internus    bei    Myopie  cherung  201,  gemischtes  Sarkom  20^ 

524,  nucleare  Lähmungen  544,  545,  206,  Kolobom  228,  229,  angebUeber 

546,  547,  549^  isolierte  548,  Lähmun-  Naevus  229  ,    rudimentäre  Kolobome 

gen  bei  Tieren  583.  283,  traumatisches  Sarkom  363,  metA- 

Augenoperationen,  Zahl  130,  1 31 ,  statischer  Krebs  363,  sekundäres  Mel- 

135,  138.  anom  364,  Rupturen  564. 

Augenspiegel  167,  495.  Chor ioidea  1  dr üse  10. 

Augenverletzungen,Zahl  124,  Vor-  Chorioiditis,    metastatische     273. 

kommen  564,  565,  lethale  Meningitis  disseminata  bei  Albuminurie  351,  mit 

nach  564,  Auftreten  einer  septischen  sekundärer  Netzhautablösung  362,  an- 

Entzündung  nach  Trennung  der  Hörn-  gebliche  Heilung   von  disseminierter 

haut  567.  nach  Gesichtserysipel  366,  disseminaU 

ß,  beim  Pferde  575,  576. 

Chorio-Hetinitisbei  GehirDluei 

Basedow 's  cheErkrankung,  Ver-  292,  atypische  mit  Sehnervenatrophie 

änderungen  des  Auges  bei  derselben  408. 

813,  Sitz  482.  Ciliarmuskel  des  Frosches  51. 

Beleuchtung  in  Schulen  116,  117.  Cocain,    Anwendung  242,   244,246, 

Blausehen,  Vorkommen 91 ,  als  Zei-  247,  248  ,   249  ,    Störungen  nach  6e- 

chen  eines  larvierten  Wechselfiebers  brauch  242,  243,  Vorzüge  243,  Einwir- 

259.  kung  auf  die  Akkomm<Miation245,246, 


Saoh-Begitier.  601 

AllgemeinereoheiDungen 245,246, 248,   Desinfioierung  253,  254. 
Olaukomanfall  nach  Anwendung 247,   Dioptrie- Berechnung  148. 
Einwirkung   anf  die  Irisgefässe  247,   Dioptrie-Lineal  148. 
Anwendung  bei  Enukleationen  490,    Dnboisin,  Herstellung  249. 
BulbusAtellung  536,   Anwendung  bei  « 

Tieren  583,  507.  ^ 

Conju gierte  Augendeviation  Ektropium  bei  angeborener  Hant- 
bei  Erweichung  der  vorderen  Ceulral-  atrophie  316,  458,  operative  Behand- 
windung  274,    bei    Ponserkrankung       lung  467,  468. 

291,  292,  bei  Erweichungsherden  des  Elektromagnet  451,  452,453,  569. 
Gehirns  294,  bei  Gehirntumoren  296,  Enophthalmus  485. 
297.  Entoptiache    Erscheinungen, 

Conju  nctiva,  Wanderung  von  Leu-       Sitz  derselben  94. 

kocjthen  durch  das  Epithel  31,  Vor-   Entropium,  Behandlung    459,    465, 

kommen    von    Follikeln    31,    aoin6se       466,   angeborenes   474,   bei  Hunden 

DrQsen  ^i2,  Nerven  und  Kraus  e'sche       576,  577,  578,  operative  Behandlung 

Kolben  32,  grüne  Färbung  bei  Chlo-       bei  Tieren  576,  577,  578. 

romen  188,  Erkrankung  bei  Infektion   Enucleatio,  Entstehung  von  Menin- 

mit  Spaltpilzen  193,  braune  Färbung       gitis   nach    derselben    204,   bei   Pa- 

196,   Melanosarkom    210,    211,    Ein-       nophthalmie365,  prophylaktische397, 

dringen  von  Gonokokken  212,  Tuber-       Entwicklung    eines    Melanoms     am 

knlose  214,  Cylindrom  214,  Aetzung       Stampfe  570,  bei  Pferden  572,  573. 

bei    gleichzeitiger   Anwendung    von   Epicanthus  mit  Entropium  234. 

Kalomel  und  Jodkali    255,   256,   Di-  Erjthropsie   Vorkommen   91,   441, 

phtheritis  260,    831,    Verhalten   bei       442,  558,  nach  Kataraktoperation  440, 

Bronzekrankheit  319,   Verhalten  bei        442,  Ursachen  441. 

greisenhafter   Veränderung    der   all-  Exen  te ratio  bulbi  251,    Blutungen 

gemeinen  Körperdecke  319,  Pemphi-       bei  derselben  490. 

gus   332,      essentielle   Schrumpfung  Exophthalmus  bei  Basedo Wischer 

332,  Blutegel   333,    Lvropfgefässek-       Krankheit  271,  beim  Vornüber  beugen 

tasien  333  ,   Filaria  361 ,    Blutungen       485,   mit  Blindheit   nach  Schussver- 

bei     Körperverletzungen    486,    564,       letznng  563. 

histologischer  Befund  in  der  Conjunc-  « 

tiva   beim    Verweilen    eines   Fremd-  *^- 

körpers  568,   Erkrankung   beim   Ka-   Farben,  Empfindungsunterschiede  84, 

tarrhalfieber  der  Kühe  578, 585,  Der-       91,    Gewinnung     von    Nuancen   90, 

moidcyste  beim  Tier  584.  successive     Unterschiedsempfindlich- 

Conjunctivitis  in  Folge  von  In-       keit  170. 

fektion mit  Kolpitiskokken  212,  bleu-  Farbenblinde  Unmöglichkeit  einer 
norrhoica  213,  Auftreten  von  Gelenk-  scharfen  Trennung  88,  Verhalten  bei 
rheumatismus  bei  blennorrhoischer  Beobachtung  eines  anormalen  Spec- 
263,  327,  Prophylaxe  bei  blennoir-  tums  92,  177,  Untersuchnngsme- 
boischer  326,  328,  Reinigung  bei  thoden  172,  173,  Unterschied  zwi- 
blennorrhoischer  327,  katarrhalische  sehen  Grün- und  Rotblinden  173,  174, 
bei  Neugeborenen  328.  175,  Verhalten  bei  der  Untersuchung 

Oonvexgläser,  Verhalten  schräger  mit  dem  Leukoskope  176 ,  Empfind- 
Strahlenbündel  160.  lichkeit    für    Helligkeitsunterschiede 

Conus,    Vorkommen  desselben    525,       176. 

bei  verschiedenen  Refraktionen   526,  Farbenblindheit  vollständige 404, 
Verhalten  der  Sehschärfe  bei  526.  Vorkommen  von  Rotgrünblindheit  5 13. 

Corpus  ciliare,  Falten  10,  1 1,  Tu-  Farben  empfindnngen  beim  Hö- 
berkulose  201,  202,  Cyste  nach  Ver-  ren  von  Tönen  80,  81,  Einflnss  der 
letzung  361,  angeborene  Anomalie  Irradiation  85,  Einfluss  der  gelben 
beim  Hunde  579,  580,  581,  582.  Farbe  der  Macula   88,   173,    Bestim- 

Cylindergläser,  Wirkung  147,  mung  der  Intensität  171,  individuelle 
Berechnung  der  Nummer  und  Axe  Unterschiede  178,  Verhalten  in  der 
148,  149,  Klemmer  für  dieselben  157.       Peripherie  der  Netzhaut  175,  Einfluss 

H  der    Linsen  färbung    175,    Störungen 

*  bei  Hysterischen  307,    Verhalten  bei 

Desinfioientien  253,  479.  Hypnotisierten  307. 


602 


Saeh-ftegiator. 


FarbenmiBchnngen,  Apparat  snr 
Hergtelinng  86. 

Farbenainn,  individaelle  Verschie- 
denheiten 87,  EinfluM  der  getrübten 
Netzhaut  auf  die  Entstehung  von 
Anomalien  407. 

Farbige  Flächen,  Verhalten  bei 
Kerzenlicht  im  Vergleiche  mit  diffu- 
sem Tageslicht  89,  Helligkeitsbestim- 
mung 149,  150,  Sehschärfe  bei  ver- 
schiäener  Helligkeit  151,  152.  Be- 
stimmung der  reflektierten  Licht- 
mengen 171. 

Farbige  Ringe,  Ursachen  des  Sehens 
derselben  394. 


e. 


Galvanokaustische  Behand- 
ln n  (<  254,  255. 

Ganglion  ciliare,  anatomische  Zu- 
sammensetzung 33,  Beziehungen  der 
N.  oculomotorius  und  sympatbicus  83, 
Verhalten  des  Kalibers  der  Nerven- 
fasern 34. 

Gelbsehen,  siehe  Xanthopsie. 

Gesichts  atroph  ie  318. 

Gesichtsempfindnngen,  Theo- 
rie 90.  178. 

Gesichtsfeld,  concentriscbe  Ein- 
schränkung bei  Epileptischen  75,  304, 
305,  806,  als  Ausdruck  einer  funktio- 
nellen Rindenstörung  75,  Einschrän- 
kung bei  Anwendung  des  elektrischen 
Stromes  83,  Verhalten  der  üuter- 
schiedsempfindlichkeit  170,  Beschrän- 
kung bei  Diphtheritis  260,  532,  Ein- 
schränkung nach  Traumen  des  Kopfes 
280 ,  Einschränkung  bei  multiplen 
Gehirn  Veränderungen  292,  elektro- 
diagnostische  UnterBuchung  305, 306, 
Einschränkung  bei  Hysterie  306,  307. 

Gesichtssinn,  Urteil  8tä.uschung  82. 

Glaskörper,  Processus  falciformis 
19,  Festigkeit  der  Membrana  hya- 
loidea  20,  456,  457,  morphologische 
Zusammensetzung  20,  21,  210,  em- 
bryonale Gefässe  43,  Gewisse  bei 
Cyprinoiden ,  Knochen ganoiden  43, 
Entwickelnns 53, 54,  Tuberkel  bacillen 
201,  Arteria  hyaloidea  persistens  228, 
Oholestearin  angeblich  in  Folge  von 
Lues  259,  Abflusswege  383,  384.  Vor- 
kommen von  Oholestearin  444,  445, 
Cysticercus  445, 450,  Erfolge  bei  Ent- 
fernungen des  Cysticercus  446,  447, 
448,  449,  450,  451,  Extraktion  von 
Eisen  splittern  mittelst  des  Elektro- 
magneten 451,  452,  453,  454,  455, 
456,  562,  568,  569,   Pigment  auf  der 


tellerförmigen  Gmbe  nach  Eindrin- 
gen eines  fremden  Körpers  568. 
G  1  a  n  k  o  m ,  Vorkommen  126,  127, 369, 
395,  Behandlang  127, 128,  Verfamlten 
der  Ciliamerven  202,  Refraktion  bei 
Glaukom  369,  anatomische  Yeriuide- 
rungen  370,  375,  386,  387,  390,  391, 
Ursachen  des  erhöhten  Draekes  ZIQ, 
371,  372,  373,  374,  375,  383,  384, 388. 
Wirkung  der  Iridektomie  und  Sklero- 
tomie  371,  375,  Ursache  der  glftuko- 
matösen  Exkavation  376,  392,  Ur- 
sache der  glaukomatösen  Sehatörnng 

377,  Ursache  des  Halo  glanoomatoras 

378,  385,    389,    Abhängigkeit    tod 
Hypermetropie  u.  Akkomodation  378. 

379,  880,  381,  382,  533,  Ver&nderaDg 
der  Filtration  384,  390,  Aussehen  dei 
Halo  glancomatosus  389,  Verhalten 
von  Skotomen  390.  Erblindung  durch 
Glaukoma  simplex  390 ,  Auftreten 
nach  Cocaineinträufeluug  391,  Hei- 
lung durch  Eintrftufelung  einer 
Pilokarpinlösung  391,  Entstehung  bei 
Zahnschmerzen  391,  sekundäres  391. 
Auftreten  auf  dem  andern  Auge  nach 
Iridektomie  des  ersterkrankten  392, 
Paracentese  der  Sklerotica  392,  ope- 
rative Behandlung  392,  393,  Darcb- 
schneidungdes  N.  inf ratrochlearis  39S, 
Delirium  nach  Glaukomiridektomie 
394,  Blausehen  394,  Heilung  durch 
Eserin  395,  haemorrhagisches  395. 
hereditäres  395,  Veränderung  des 
Homhautastigpnatismus  396. 

Glimmerbrillen  118. 

Gonokokkus,  demselben  ähnliche 
Kokken  212,  Eigenschaften  212,  326, 
Vorkommen  bei  Blennorrhoea  213, 
326,  327,  329,  Vorkommen  im  Schd- 
densekret  327. 

Grundlinie,  Apparat  und  Messung 
182. 


H. 


H  a  r  d  e  r*sche  Drüse,  beim  Kameele 
30. 

Hemeralopie,  Vorkommen  255, 
hereditäre  406. 

Hemianopsie  in  Verbindnnff  mit 
Hemisphaerenläsion  71,  anatomischer 
Befund  bei  kompleter  lateraler  74, 
mit  Himblindheit  278 ,  temporale 
281, 284, 285, 286, 41 7,  nach  Verlefnng 
des  Hinterhauptlappens  282,  Gehim- 
befund,  bei  lateraler  284,  287,  mit 
Stauungspapille  287,  rechtsseitiffe  bei 
linksseitiger  Hemiplegie  288,  links- 
seitige bei  Erweichung   des  reohten 


Saoh-Regiflier.  608 

Hinterhaaptlappens  292,  rechtsaeitige  bei  Tieren  587. 

bei  Hemiplegie  293,   temporale  mit  HydrophthalmascongeDitas, 

Stauungspapille  bei  Gehirntomor  295,  Vorkommen  und  Befand  187,  18S. 

bei  Gehimtamor    im  Scheitellappen  Hypermetropie,    Uebergang    in 

296,   Ursachen  der  homonymen  301,  Myopie  527,  latente  527,   akkom'Do- 

bei  syphilitischer  Tabes  311.  dative  Asthenopie  bei  527. 

Hinterhaaptslappen,  Atrophie 

der    infracorticalen     Opticoscentren  J« 
nach  Bindenezstirpation  25,  78,   ab- 
steigende   Degeneration   nach  Ence-  Jequiritybehandlung^,    Resnl- 
phalomalacie  26,   78,   74,   Erhaltung  täte  250,    Auftreten  von  Diphtheritis 
des  Sehvermögens  nach  Ezstirpation  331. 

28,  71,  72,  Unmöglichkeit  einer  schar-  Intrakranielle  Blatciroula- 

fen    Begrenzung    von  Bindenfeldem  t  i  o  n  104,  105. 

71,  74,  Bedeutung  des  mittleren  Tei-  IntraocularerDruck,  Wirkung 

lee  der  1.  Windung  für  die  Sehsph&re  von  Pilokarpin  auf  denselben  103,  Ab- 

71,  Ermüdung  der  Sehsphäre  75,  Er-  bängigkeit  vom  Blutdruck  371,  372. 

blinduug  bei  Verletzung  282,  Erwei-  Jodoform,  Wirkung  250,  253. 

chung  bei  Hemianopsie  287,  Erblin-  Iridektomie,  präparatorische  125, 

düng  bei  Erweichung  beider  289.  aus  optischen  Zwecken  252,  Verfah- 

Homatropin,  Wirkung  503.  ren  357. 

Hornhaut,  Silber  bilder  3,  Entwicke-  Iridochorioiditis,  rheumatische 

lung  51,  Messung  der   Krümmungs-  262,  bei  Tieren  584. 

Verhältnisse   57 ,   58,  Geschwür    bei  Iridocyclitisbei  Diabetes  355. 

Anästhesie  99,  100,  Einfluss  des  Tri-  Iris,  histologische  Struktur  4,  5,  200, 

geminus  102,  Besserung  von  Trübun-  201,  Zusammensetzung  des  M.  sphinc- 

gen  durch  Elektrolyse  124,  Astigma-  ter  5,  6,  9,  M.  dilatator  6,  7,  9,  Epi- 

tismus  161,    162,    163,    Eiterung   bei  thelschicht  7,  Relief  der  Vorderfläche 

Wunden  bedingt  durch  Bakterien  185,  7,  8,  9,  Entwicklung  7,  Beweis  für 

Dermoide  188,   Impfung  mit  pyogenen  das  Vorhandensein  eines  Dilatator  69, 

Spaltpilzen  192,  mit  Mikrokokken  der  Tuberkel   193,    194,    200,    pigmen- 

akuten  Osteomyelitis   192,   193,  Tu-  tierte  Auswüchse  des  Pnpillarrandes 

berkel  193,  341,   künstlich  erzeugte  226,    angeborne   Defekte  226,    227, 

Tuberkulose  194,  195,  braune  Färbung  Mangel  227,  Mangel  bei  gleichzeitiger 

196,  Pigmentbildung  im  Epithel  196,  Linsenluxation  227,  Gumma  264,  Blu- 

197,  Regeneration  bei  Epitheldefekten  tungen  347,  Resorption  347,  Tumor 
197,  Entstehung  des  Staphyloms  197,  347,  Entstehung  von  Cysten  348,  349, 
Verhalten  bei  Aetzungen  197,  198,  350,  351,  353,  experimentelle  Erzeug- 
Desoemet'sche  Membran  bei  Kanin-  ung  von  Cysten  352,  Sarkom  358, 
eben  und  Katzen  198,  Anheilnng  von  Risensplitter  359,  562,  Steinsplitter 
stiellosen  Bindehautlappen  auf  eine  359,  Einfluss  von  A tropin  und  Eserin 
Geechwürsfläche  198,  Mikroorganis-  auf  die  Gef&sse  373,  374,  hyaline  Ver- 
men  bei  Ulcus  serpens  218,  219,  an-  änderung  der  Gefässe  375,  Krämpfe 
geborene  Trübung  225,  bei  Tieren  225,  der  Gefö^e  375,  Hyperplasie  der  Trau- 
226,  Dermoid  234,  Variola  260,  Ne-  benkörner  beim  Pferde  574 ,  ange- 
krose  bei  Gangrän  der  Ohrmuschel  borne  Anomalie  beim  Hunde  579,  5S0, 
316,    byperplastische     Bildung    337,  581,  582. 

Malacie  337,    Fibrom  338,    Kalkver-  Irisbewegung,     Einfluss    des   N. 

brenn  ung  338,  Verletzungen  338,  Lepra  sympathicus  9. 

839 ,  Herpes  febrilis  339 ,    unfreiwil-  Iritis  bei  Typhoid  260,  syphilitische 

lise   Tätowierung    339  ,    elektrolyti-  264,  356,  bei  syphilitischer  Tabes  311, 

sehe     Behandlung     von    Trübungen  serosa  312,  Vorkommen  bei  Diabetes 

340,  Vereiterung  nach  Kataraktone-  354,  Behandlung  355,  bei  Albuminurie 

ration  438,    operative  Besserung  des  355,  recidivierende  358,  tuberculosa 

Astigmatismus    528,     Indigofärbung  358,  angebliche  Heilung   von    Iritis 

570 ,     kongenitale     Trübung     beim  serosa  rheumatica  nach  Gesichtsery  • 

Hunde    57o,   579,    Formveränderun-  sipel  365. 

gen  bei  Tieren  582,  endemisches  Ge-  Irradiation,    Faktoren    derselben 

schwur  beim  Rinde   588,   586,    Be-  84,  153,   Zunahme   der  Irradiations- 

handlung    der    Hornhauterkranknng  werte  bei    zunehmender  Lichtstärke 


604 


Saob-Begister. 


153,  154,  Einflnis  bei  yeraehiedenem 
grossem  GeBicbtswinkel  auf  die  Wahr- 
nehmung von  Licht  und  Farbe  155, 156. 

Kardinalpnnkte,  Historisches  fiber 
Feststellung  derselben  56. 

Katarakt,  Verbalten  von  an  kon- 
genitaler Katarakt  Operierten  98, 
künstliche  Reifung  125.  439.  440,  Ver- 
schwinden nach  dem  Gebrauch  von 
Karlsbad  258,  bei  Lues  422,  doppel- 
seitige angeborne  426,  427,  Entsteh- 
ung nach  Typhus  428,  spontane  Auf- 
saugung einer  senilen  428,  429,  Ver- 
halten der  diabetischen  431,  Extrak- 
tion in  geschlossener  Kapsel  438,  439, 
traumatische  563 ,  bei  Tieren  574, 
576,  584. 

Kataraktoperation,  Ausspritzen 
von  Starresten  252,  Auftreten  von 
Netz-  und  AderhautablGsung  363,  Tod 
nach  derselben  421,  Misserfolge  bei 
vorheriger  Malaria  423 ,  Blutungen 
423,  437,  Erfolge  425,  426,  Aspira- 
tion bei  429,  bei  Cataracta  punctata 
430 ,  bei  diabetischer  Katarakt  431, 
Aspiration  bei  traumatischer  Katarakt 
433,  Methode  434,  436,  437,  438,  Er- 
folge 434,  435,  438,  Irrigation  der 
vordem  Augenkammer  nacn  435,  Psy- 
chosen nach  489,  Auttreten  von  Wech- 
selfieberanfallen  570. 

Keratitis  dendritica  exul- 
c  e  r  a  n  s  339,  340. 

Keratitis  neur  oparaly  tica276, 
bei  Ponstuberknlose  297. 

Keratitis  par enchy  m  atosa. 
Vorkommen  124,  125,  264,  337,  an- 
geblich seltene  Entstehung  durch  Lues 
hereditaria  261,  centrale  337. 

Keratoconus,  Bildung  341. 

Kontrastempfindung,  Entsteh- 
ungsort 93. 

Konvergenz,  Einfluss  auf  die  Ent- 
stehung der  Myopie  508,  509,  515, 
516. 

Konvergenzbreite,  Messung 541, 
542,  Wirkung  der  Insufficienzopera- 
tion  auf  dieselbe  542. 

L. 

Lamina  cribrosa,  abnorme  Ver- 
längerungen 168,  417. 

Lampen  gl  ecken,  zweckmässige  Kon- 
struktion und  Beleuchtungswert  116, 
117,  148. 

Lesemaschine,  Fielitz^sche  506. 

Lichtempfindung,  Giltigkeit  des 
Webe  r'schen  Gesetzes  80. 


Lichtsinn,  ünterguchang  mit  da 
Massen*  sehen  Scheibe  81 ,  neoe 
Methode  zur  numerischen  Bestimmong 
179. 

Lidhalter  473. 

Ligamentum  pecti natu  m,  Struk- 
tur 11. 

Linse,  spindelförmige  Lücken  15, 
Kapillaren  der  hinteren  Linsenfliche 
43,  Entwickelung53,  Ermittelung  der 
Brech kraft  einer  Linse  59,  Messang 
der  Brechungsindices  60,  Ringwubt 
61,  Berechnung  der  dioptrischen  Wir- 
kung 62,  63,  64,  snbkonjnnktiYale 
Luxation  209,  angeborner  Defekt  228, 
angeborne  Luxation  428  ,  Operation 
bei  subkonjunktivaler  Luxation  425, 
spontane  Luxation  426 ,  A3Sf  ange- 
borne Formanomalie  430,  Entfernnng 
der  in  den  Glaskörper  laxierten  431, 
433,  Eisensplitter  569. 

Linsen,  sphärische ,  Erscheinungen 
beim  Durchgang  eines  Lichtkegels 
bei  schiefer  Incidenz  61,  62. 

Linsenkapsel,  Perforation  208. 

Loupenhalter  3,  168. 

Loupenvergrösserung  501. 


Macula  lutea,  Art  der  gelben  Färb- 
ung 87,  Absorptionsföhigkeit  88,  173, 
174,  entoptische  Wahrnehmang  94, 
95.  157,  läkhl  der  Zapfen  94,  ange- 
borne Veränderung  231.  Veränderong 
im  kindlichen  Lebensalter  232,  415, 
Blutung  bei  Anämie  313,  Erkrank- 
ungen 414,  Doppeltsehen  im  Bereiche 
derselben  499,  Blutung  nach  Verletz- 
ung 566. 

Massage,  Anwendung  255. 

M  e  i  b  o  m*sche  Drfisen ,  Verhalten  der 
Epithelien  2,  5. 

Melanome,  Entstehung  de«  Pigmenti 
199,  202,  203,  211. 

Mikrophthalmus,  anatomischer 
Befund  221,  Entstehung  223, 224, 225. 

Mikro-ßefrak  tom  eter  58,59. 

Mikropsie  403 ,  nach  Einwirkung 
stumpfer  Gewalt  499,  532. 

Musculus  ciliaris,  Wirkung  68. 

Musculus  obli  q  UU8  inferior, 
Tenotomie  556. 

Musculus  retractor  37. 

Mydriasis  bei  Vergiftung  mit  Seh  we- 
felwasserstoff  266,  bei  Fischvergiftung 
266,  bei  Vergiftung  mit  EHgitalia- 
tinktur268,  bei  Cholera  356,  Unache 
derselben  bei  Glaukom  374,  375. 

Myopie,   Ursache  der   akkommoda- 


Saoh-Begister. 


605 


tiyen  115,  Verminderung  im  Alter 
durch  Pupillenyerengerang  159,  Ent- 
wicklang  bei  Basedow'scher  Krank- 
heit 498,  Ursachen  508,  509,516,517, 
528,  Reizerscbeinungen  bei  progres- 
siver 509,  Vorkommen  in  böherenSchu- 
len  509,  510,511,512,  514,  519,  520, 
Einfluss  der  Schule  auf  die  Entsteh- 
ung 511,  512,  Einfluss  der  Erblich- 
keit 513,  Akkommodationskrampf  513, 
Coni  513,  Zunahme  514,  Behandlung 
516,  517,  518,  524,  Reflex bogenstreif 
am  Nasal rande  der  Papille  bei  be- 
ginnender 518,  Vorkommen  des  Re- 
flexbogenstreifensÖlS,  519,  520.  Vor- 
kommen von  ophthalmoskopischen 
Verftndernngen  521,  Ursache  des  Re- 
flexbogenstreitens  521,  522,  «528,  ana- 
tomische Veränderungen  524,  533, 
bei  Eataraktbildung  525,  eigentüm- 
licher Befand  bei  kongenitaler  527, 
Bedeutung  des  Akkommodations- 
krampfes  fflr  das  Wachstum  535. 
M  y  o  8  i  8  bei  Tabes  273 ,  288 ,  bei  sy- 
philitischer Tabes  311 ,  bei  Cholera 
356. 

Nachbilder,  Entstehungsart  93,  95. 

Nachstar,  Resorption  bei  Meningitis 
438. 

Nachtblindheit  bei  Ikterus  318. 

Narkose,  gemischte  252. 

Nervus  abducens,  Lähmung  bei 
Ponstumor  98,  Lähmung  bei  Oere- 
brospinalmeningitis  283,  ähmuog  bei 
syplulitischer  Tabes  288,  Lähmung 
bei  Ponstuberkulose  290 ,  Lähmung 
bei  Qehimluee  292,  Lähmung  bei 
Ponsgnmma  294 ,  Lähmung  bei  Ge- 
hirntumor 296,  Lähmung  bei  mul- 
tipler Neuritis  308,  Lähmung  bei  Al- 
koholismus 303,  Lähmung  bei  Trise- 
minusanästhesie  808,  Atrophie  bei 
Tabes  810,  Lähmung  bei  Tabes  312, 
angebome  Lähmung  542,  Lähmung 
bei  Polyurie  544. 

Nervus  infraorbitalis,  Augen- 
etflningen  bei  Verletzung  568. 

Nervus  oculomotorius,  Ver^ 
bindungen  des  Kernes  mit  der  hin- 
teren Kommissur  84,  medialer  Kern 
zwischen  den  Kernen  beider  Seiten 
34 ,  partielle  Lähmung  67 ,  partielle 
bei  gleichzeitiger  Abducenslähmun^ 
98,  anatomische  Veränderungen  bei 
Diphtheritis  263,  einseitige  angeblich 
nach  Übermäsngem  Qenuss  von  Tabak 
266,  Lähmung  bei  Syphilis  273 ,  Tu- 
berkel 277,  299,  Lähmung  bei  Cere- 


brospinalmeningitis  283,  284,  Lähm- 
ung  bei    Gehirn  schenke!  er  krankung 

288,  Lähmung  bei  Gehimlues  292, 
297,  Lähmung  bei  Gliosarkom  der  Zir- 
beldrüse 294,  Lähmung  bei  Ilirnsy- 
philis  297,  Lähmung  bei  Ponstuberkel 

299 ,  Lähmung  bei  Aracbnitis  300, 
Lähmung  l>ei  Gehirntuberkulose  300, 

301,  Lähmung  bei  multipler  Sklerose 

302,  periodische  Lähmung  304,  309, 
543,  544,  Lähmung  bei  syphilitischer 
Tabes  3 IL 

Nervus  sympathicus,  Erkrank- 
ung 100,  Verlauf  der  oculo-pnpil- 
lären  Fasern  lOl,  Lähmung  bei  Ta- 
bes 312,  Lähmung  bei  Struma  312. 

Nervus  trochlearis,  Kreuzung 
und  Wurzeln  35. 

NetzhautablGsung,  anatomischer 
Befund  bei  derselben  208,  209,  521. 

Netzhautbilder,  Dauer  91. 

Neuritis  des  Sehnerven,  Aus- 
gänge 141 ,  142 .  bei  eitriger  Mittel- 
ohren tzQndung  271 ,  bei  Meningitis 
279,  nach  Fall  auf  den  Kopf  279, 
bei  multipler  Gehirnerweichung  300. 
bei  Gehimtuberkulose  300,  bei  mul- 
tipler Sklerose  301,  302,  bei  genera- 
lisierter Neuritis  302 ,  bei  Alkoholis- 
mus 303 ,  bei  syphilitischer  Tabes 
311,  bei  Syphilis  417,  Ursachen  418, 
bei  Erkältung  419,  bei  Menstruations- 
etörungen  420. 

Neuro-Retinitisbei  Chlorose  259, 
bei  Bleivergiftung  269,  hämorrhagi- 
sche 806,  syphilitische  4ü8. 

N  i  c  k  h  a  u  t  beim  Kameele  30 ,  Vor- 
fall beim  Pferde  585,  Tumor  587. 

N  ystagmus  bei  Zerstörung  der  Bo- 
gengänge u.  von  benachbarten  Teilen 
des  Gehirns  98,  bei  Tabes  275,  bei  here- 
ditärer Sklerose  276,  310,  bei  mul- 
tipler Sklerose  278,  bei  Meningitis 
278,  nach  Schädel-  und  Hirnverletz- 
ung 282,  bei  Cerebrospinalmeningitis 
284,  bei  Grosshirnschenkelerkrankung 

289,  bei  multipler  Gehirnerweichung 

300 ,  bei  Gehimtuberkulose  300 ,  bei 
Tabes  312,  Scheinbewegung  558, 
Schwindel  bewegung  558,  559. 

Ophthalmodynamometer  183. 

Ophthalmometer,  Modifikation 
58,  Messungen  des  Gomealastigma- 
tismus  162,  163. 

Ophthalmoplegie  bei  aufsteigen- 
der Körperlähmung  286,  externa  307, 
bei  Tabes  308,  bei  Bulbärparalyse 
309 ,  bei  B  a  s  e  d  o  Wischer  Erkrank- 


606 


Sach-Regifltar. 


ung  309 ,  bei  Epicanthus  309 ,  310, 
544,  externa  und  interna  545, 546,  ein- 
seitige 547. 

Ophthalmoskopie,  Beleuchtang 
167. 

Ophthalmotonometer  184, 185. 

Optometer  161,  162,  164. 

P. 

Panophthalmie,  Befund  190,  bei 
Phlegmone  262. 

Papille,  Verhalten  bei  epileptiechen 
Anfällen  305. 

Perimeter,  VerbesBerungen 82, 147, 
181,  selbfltregistrierender  181. 

Photometer,    W  e  berUcher  116. 

Photoptometrischer  Appa- 
rat zur  Bestimmung  der  Helligkeits- 
und Farbenintensitätien  der  Spektral- 
farben 86,  178. 

Phthisis  bulbi,  Befund  nach  Menin- 
gitis 186 ,  pathologisch-anatonfische 
Veränderungen  189,  190. 

Pigmente,  Bestimmung  der  Hellig- 
keit 156,  157,  177,  178. 

Pilocarpin,  Wirkung  250,  Einfluss 
auf  die  Akkommodationsbreite  531. 

Ptosis,  angeborne  221,  bei  Fischver- 
giftung 266 ,  bei  hereditärer  Ataxie 
275,  bei  Tabes  276,  bei  Paralyse  277, 
nach  Hirnverletzung  283,  bei  Gere- 
brospinalmeningitis  283,  bei  Cyste  des 
Schläfen  lappens  294.  bei  eitriger  Me- 
ningitis 294,  bei  Gehirntumor  298, 
bei  Abscess  des  Grosshims  299,  adi- 
posa  471,  operative  Behandlung  471. 

Pupillarmembran,  Entwickelung 
53. 

Pupille,  Wirkung  von  Atropin,  Eserin 
und  Nicotin  auf  dieselbe  bei  Vögeln 

67,  Gehirncentren  67,  Art  und  Weise 
der  Reaktion  bei  Paralytikern  68, 
Einfluss  der  Ciliarnerven  auf  dieselbe 

68,  Erweiterung  nach  lokaler  Anwen- 
dung von  Coffein  248,  Verhalten  bei 
Cerebrospinalmeningitis  284 ,  Erwei- 
terung im  epileptischen  Anfalle  305. 

Pupillenbewegung,  Methode  zur 
Untersuchung  65,  66,  Beziehung  der 
hinteren  Kommissur  34 ,  66 ,  Veren- 
gerung auf  Lichteinfall  bei  einem 
Hingerichteten  100,  Verengerung  nach 
Entleerung  der  vorderen  Kammer  100, 
Centrum  für  die  Erweiterung  101, 
spontane  280,  Störungen  bei  Gehirn- 
kranken 303,  304,  Verhalten  bei 
gleichzeitigen  Augenmuskelkontrak- 
tionen  542. 

Pupillenbildung,  optische  357, 
mit  Tätowierung  der  Hornhaut  357. 


Pupillenstarre»  reflektorische  bei 
syphilitischer  Tabes  288,  311,  bei 
Epileptischen  304,  einseitige  305,  re- 
flektorische bei  Tabes  312. 

B. 

Refraktion  der  Neugebornen  129, 
130,  507,  508,  bei  Matrosen  131,  134, 
Vorkommen  der  verschiedenen  Re- 
fraktionszustände  136,  bei  Studenten 
136,  137,  506,  507,  von  Schulkindern 
142,  Apparat  zur  Demonstration  148, 
Bestimmung  derjenigen  von  Flächen 
und  Linsen  152,  Methode  zur  Bestim- 
mung 164,  Statistisches  496,  Verfah- 
ren oei  Prüfung  503,  in  höheren 
Schulen  509,  510,  511,  512,  515,  Seh- 
schärfe bei  verschiedener  Refraktion 
513,  Verhalten  bei  monocularer  und 
binocularer  Prüfung  533,  534. 

Retina,  Dicke  der  Fasern  der  Opti- 
kusschicht  12,  Verhalten  der  Innen- 
glieder der  Zapfen  und  Stäbchen,  so- 
wie des  Pigments  bei  Belichtung  und 
Erwärmung  12,  13,  14,  Struktur  der 
Aussenglieder  14,  15,  Zahl  der  Stäb- 
chen der  Macula  15,  Gefässverteilung 
42,  cilio-retinalee  Gefäss  42,  411,  Wir- 

.   kung  der  Wel  lenbewegung  80 ,    Be- 
wegung in  der  Stäbchen-  und  Zapfen- 
schicht 80,  Einwirkung  von  Osminm- 
säure  auf  den  Sehpurpur  80,    licht- 
empfindende  und   Seh-EIemente  85, 
86,  172,   Veranschaulichung  der  Lo- 
komotion   der   Arterienstämme    103, 
Verhalten   der   Circulation    bei   Zu- 
nahme  des  allgemeinen  Bimdruckes 
105,  106,  107,  markhaltige  Nerven- 
fasern 133,  230,  415,  416,  Schlingen- 
bildung der  Gefösse    229 ,  404 ,  406, 
Aneurysma  230,  411,  Gliom  233,405, 
413,  414,   Thromboee  der  Centralar- 
terie  260,  405,  embolische  Verstopf- 
ungen   von  Arterien    263,  405,  409, 
410,  415,    Blutungen  bei  Gehirnblu- 
tungen 294,  venöse  Stauung  im  epi- 
leptischen Anfalle  305 ,  Arterienpols 
314,  376,  377,  Hyperämie  der  Gefässe 
bei  allgemeiner  Anämie  315,  Verän- 
derung der  Gefäss  Wandungen  bei  Glau- 
kom 376,  vasomotorische  Störung  bei 
Glaukom  376,  377,  perivaskulitisehe 
Streifen  der  Gefässe  bei  Glaukom  389, 
Anästhesie  403,  404,  408,  Iridektomie 
bei  Ablösung  404,    Ablösung  an  der 
Macula  405,  Erkrankung  bei  konge- 
nitaler Syphilis  408,  subretinaler  Ab- 
scess  413,  Cysticercus  413,  AblÖsniDg 

413,  415,  Behandlung  der  Ablösung 

414,  Varikositäten  der  Gefässe  417, 


Saeh-Begiflier.  607 

Erfolge  bei  Cyeticercusentfernungen       fissur  282,  283,  rote  Erweichnng  bei 

448,  ADftstbesie  nach  Eopfverletsung       aufsteigender     KGrperlähmung    286, 

564,  Commotio  565,  566,  Stahlsplitter       Atrophie  bei  syphilitischer  Tabes  288, 

569.  Atrophie  bei  Gehirnlues  292,  Atrophie 

Retinitis  albuminurica,  Ein-      'bei   Tumor  der  Glandula  pituitaria 

leitung  der  FrQhgeburt  316.  295 ,  Atrophie  bei  Gehirntumor  299, 

Hetinitis  diabetica  259.  Atrophie  bei  Gehirntuberkuloee  300, 

Retinitis  haemorrhagica  bei       Tuberkel    801 ,    Atrophie    bei    Tabes 

Herzfehlern  313.  308,  310,    312,    Atrophie    bei   he- 

Retinitis  pigmentosa  bei  Pel-       reditärer    Ataxie   310 ,    graue   De^e- 

laffra  318,  bei  hereditärer  (!)  Wech-       neration  310,  Atrophie  bei  Tabes  im 

seTjßeber-Infektion    404,     Besserung       Kindesniter  310,  311,    Atrophie  bei 

durch    Elektricität  407,  angeborene       syphilitischer  Tabes  311,  Atrophie  bei 

412,  Behandlung  413.  Exophthalmus    313,    Tumor  der  Pa- 

Retinitis  punctata  albescens       pille  395,  Resektion  399,  Folgen  der 

412.  Resektion  401,  Indikationen  zur  Re- 

Retinoskopie  503.  Sektion    402 ,    Atrophie   nach    Com- 

«  motio  retinae  416,  ^raue  Verfärbung 

bei  Tabaksintoxikation  417,  Ursachen 
Scbichtstar  bei  Schädelmissbildung       der  Atrophie  4 1 8,  hereditäre  Atrophie 
429.  418,  Atrophie  durch  Kompression  420, 

Schrift,  deutsche  506.  Fibrom  420,  Myxosarkom  421,  Ver- 

Schulbücher, Druck  117,  152.  letzongen  565,  Atrophie  beim  Hunde 

Schulhygiene,  Reformen  117.  577,  578. 

S  c  1  e r  a,  Folgen  von  kflnstlichen  Ver-   S  ehproben,    Art  der  Beleuchtung 
letzungen    198,    Melanosarkom    199,       152. 

Vemänung  von  Wunden  342 ,  Heil-   Sehschärfe.  Verhalten  bei  verschie- 

ung  von  penetrierenden  Wunden  567,       denen    Beleuchtungsintensitäten    82, 

Messingsplitter  in  der  inneren  Fläche       157 ,  Einfluss  der  Helligkeit  und  der 

568,  Dermoidgeschwulst  beim  Hunde       Farben  88,  89,  monocnlare  und  bino- 

584.  culare  97,  Verbesserung  nach  Kathe- 

Scopolein, mydriatischeWirkung 249.       terisation   der  Tuba  407  ,   Verfahren 

Seelenblindheit  305.  bei  Prüfung  503 ,  Verhalten  bei  mo- 

Sehnerv,  Färbung  nach  Weigert       nocularer    und    binocularer   Prüfung 

22,   23,    Länge  und  Krümmung  des       533,  534. 

intraorbitalen  Teils  23, 522,  Lage  des   Sehstörungen  nach  Verletzung  von 
gekreuzten  und  ungekreuzten  BQndels       Gehirn  teilen  71,  72. 
z6,  Atrophie  mit  sekundärer  Atrophie   Sieb  bein  labyrinth,  Mucooele 493. 
der  primären  Sehcentren  27,  infracur-   Simul  ation,  Erkennung   bei    ein- 
tikale  Centien  27,  Isolierung  des  un-       seitiger  Amblyopie  184. 
gekreuzten  Bündels   28 ,   Ursprungs-   Sinus  frontalis,  Empyem  489. 
centren  28,  73,  zwei  Faserkaliber  28,    S  k  i  a  s  k  o  p  i  e  168. 
Verhalten   der  Sehnerven   bei  hoch-   Skotom  nach  Tabaksintoxikation  93, 
gradiger  Degeneration  eines  Tractus       nach  Blendung  94,   Ursache  des  po- 
29,  Fortsetzung  der  Atrophie  auf  das       sitiven  bei  Netzbauter krankungen 407. 
Pulvinar   74,     absteigender   Verlauf  Sphinkterektomie  358. 
des  axialen  Nervenstromee  101,  Vor-  Star  schwarzer  beim  Pferde  585. 
kommen  von  Erkrankungen  141,  phy-   Starrblindheit  92. 
Biologische  Atrophie  von   peripheren   Stauungspapille,    doppelseitige 
Bündeln  204, 205,  Fortpflanzung  eines       bei  Anämie  2ö8,  bei  Geh  im  Verletzung 
C^horioidealsarkoms  auf  den  Sehnerven       282  ,   bei   Gehirn  abscessen   284 ,    bei 
206,  Verlauf  des  ungekreuzten  Bün-       Ponstuberkel  291,   bei  Gehirnlues  292, 
dels  207,  208,  Atrophie  bei  Schädel-       bei  Gehirntumor  293,  294,  295,  296, 
missbildung  229,  Kolobom  231,  eigen-       297 ,  mit  psychischer  Alteration  298, 
tümliche  Missbildung  230,  231,  Atro-       Entstehung  298,  beginnende  bei  tu- 
phie  bei  Bleivergiftung  267 ,    Verän-       berkulöser  Meningitis  301. 
Gerungen  bei  Alkoholintoxikation  269,   Stereoskop,  neues  96. 
Atrophie  bei  Tabes  277 ,  280 ,   Atro-   Stereoskopie     durch     Farbendif- 
pbie   nach    traumatischen   Ursachen       ferenz  96. 
280 ,   416 ,   Erkrankung   nach  Basis-   Strabismus,   convergens   bei    Ge- 


608 


Saoh-Ragiiter. 


hirnabBcess  272,  284,  bei  Meningitis 
276,  Theorie  5,  50,  551,  frühzeitige 
Operation  552,  Operationsmethoden 
554,  555,  556,  beim  Rinde  585,  586. 
Sympathische  Augenentzün- 
düng,  Verhalten  der  Ciliarneryen 
202  ,  Vorkommen  yon  Mikroorganis- 
men 897,  398,  künstlich  erzeugte  398, 
399 ,  Uebertragungswege  399  ,  408, 
prophylaktische  Resektion  des  Seh- 
nerven 399,  rasches  Auftreten  402, 
Heilung  402,  Behandlung  402 ,  403, 
Auftreten  nach  Einwirkung  einer 
stumpfen  Qewalt  auf  das  eine  Auge 
567. 

T. 

Tabak  samblyopie  268,  269. 

T  e  n  0  n  *  sehe  Kapsel,  anatomisches 
Verhalten  38,  553,  654,  operative  Vor- 
lagerung 555,  Erfolge  der  Vorlagerung 
556. 

ThränendrSse,  Struktur  bei  der 
Riesenschildkröte  39,  Fehlen  von 
Kernteilung  in  den  Drüsenzellen  40, 
Lage  des  Centrnms  fQr  die  reflekto- 
rische Sekretion  102,  Entzündung  475, 
477 ,  einseitige  Aufhebung  der  Se- 
kretion 477,  Sarkom  478,  Enchon- 
droma  carcinomatodes  478. 

Thrftnenkanftlchen,  Konkretio- 
nen 478. 

Thränenkarnnkel,  Epitheliom 
333. 

Thrftnennasenkanal,  Behand- 
lung der  Erkrankungen  476 ,  480, 
Strikturen  476,  Irrigationen  481,  Er- 
krankung beim  Pferde  582,  583. 

T  h  r  fi  n  e  n  s  a  c  k,  Mikroorganismen  im 
Sekret  217,  478,  479,  angeborne  Fi- 
stel 233,  481,  hereditäre  Erkrankung 
476,  Ursachen  der  Erkrankung  480, 
Behandlung  480,  Ezstirpationen  481. 

Tiefenwahrnehmung  bei  mo- 
nocularem  Sehen  97. 

Trachom,  endemisches  Vorkommen 
118,  klinische  Erscheinungen  bei  329, 
Behandlung  330,  Vorkommen  321, 
endemisches  bei  Tieren  584. 


Trichiasis,  operative  Behandlang 
465,  466,  477. 

U. 

ünterschiedsempfindlichkeit 
bei  Helligkeitsdifferenzen  83,  170, 171. 

V. 

Vierhflgel,  Zusammensetzung  der 
vorderen  23,  24,  Endigung  der  Fasern 
des  Sehnerven  25 ,  Verteilung  des 
Tractus  opticus  29. 

VordereKammer,  Fibrinöse  Ex- 
sndation  bei  Injektion  von  rei /.enden 
Oelen  191,  Eiterung  bei  Einspritzung 
von  Mikrokokken-Eulturen  191 ,  Im- 
plantation von  Lepraknoten  195,  Im- 
plantation von   Eakke- Bacillen    195, 
Entstehung  von  Hypopyon  198,    Im- 
plantation von  Cilien  202,  Verhalten 
von  Cilien  345,  freie  Cyste  346,  Ab- 
sackung 347,  Extraktion  von  Eisen- 
splittern  mittels  des  Elektromagneten 
560,  569,    Olassplitter   in  derselben 
562,  568,  Vorfall  des  Glaskörpers  in 
derselben  nach  Verletzung   566,   Fi- 
laria  beim  Tiere  583. 

W. 

Wahrnehmung,  eine  gleichseitige 
Funktion  der  Netzhaut  nnd  der  Au- 
genbewegung  81,  einer  roten  Färbuni^ 
schwarzer  Buchstaben  bei  starker  Be- 
leuchtung der  Sklera  92. 

Wundbehandlung  486. 

Xantopsie  nach  Genuss  von  Pikrin- 
säure 92,  267,  305,  nach  Genuas  von 
Santonin  267,  305,  nach  Genuss  von 
Digitalistinktur  268,  nach  schwerem 
Typhus  305,  als  Vorläufer  eines  Ohn- 
machtsanfalles  305,  bei  Ikterus  319. 

Z. 

Zerstreuungskreise ,  Berech- 
nung derselben  im  ametropischen 
Auge  151,  159. 

Z  0  n  u  1  a,  Verhalten  10,  16,  17,  IB,  19. 


Bibliographie  des  Jahres  1885. 

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d'Oculist.  T.  XCIII.  p.  5. 

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(Soci^t^  fran^.  d*Opht.) 

—  Large  blessnre  de  la  acMrotique.    Ibid.  p.  183. 

—  Staphylomes  comäens  et  sya^chies   antärieures;  acoidents   qai  peuvent  en 

Stre  la  cons^quence;  traitement.    Ibid.    V.  p.  499. 

—  Pr^entation  d*nn  malade  atteint  de  plaie  p^n^trante  de  la  r^gion  ciliaire. 

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line  lens  dislocated  into  le  vitreous  Chamber.    Transact.   of  the  americ. 

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—  A  case  of  spindle-cell  sarcoma  of  the  lachrymal  gland.    Americ  Journ.  of 
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—  On  the  inspergation  of  powdered  jequirity  in  cases  of  trachoma.    Amerie. 
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—  Cataract  extraction  foUowed  by  death.   Ibid.  p.  40. 

—  A  case  of  keratitis  phlyctaenulosa  of  long  standing,  healed  after  enuclea- 
tion  of  the  phthisical  fellow  eye.    Ibid.  p.  38. 

—  Two   cases  of  exudatiye  choroiditis   with  subsequent  detachment  of  the 
retina.    Ibid.  L  p.  277. 

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Ancke,  B.,    100  Fälle  von  keratitis  parenchymatosa  diffusa.    Centralbl.  f. 

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—  Drei  Falle  von  Ectropium  uveae  congenitum.    Ebd.  Oktober.    S.  311. 

—  Ein  Fall   von  einseitiger   Verfärbung  des  Sehnervens  nach  Commotio  re- 
tinae bei  vollständig  normaler  Funktion.    Ebd.    S.  813. 

—  Beiträge  zur  Kenntniss  von  der  Retinitis  pigmentosa.    Ebd.  JunL   S.  167. 
Anderson,   J.,  On  a  case  of  symmetrical   defect  in   the  lower   halves  of 

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Andrienz»  Oed^me  primitif  on  essentiel  des  panpibres  et  d'nne  partie  de  la 
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Angelucciy  Une nouvelle  thdorie sur la  vision  (traduction  du  Dr.  P ar i s o 1 1 i). 
Recueil  d'Opht.    p.  220. 

—  Üna  noeva  teoria  sobre  la  visfon.    Boletin  de  la  cHnica  oft.  del  Hospital 
de  Santa  Cruz.     Niim.  2.  p.  20.,  Ndm.  3.  p.  35.,  Nüm.  4.  p.  54. 

—  Salin  struttura  del  chiasma  dei  mammiferi  e  sul  centro  visivo  della  cor- 
teccia.    Bull.  d.  r.  Accad.  med.  di  Roma.  XL  p.  17. 

An  n  u B k  e ,  Die  Behandlung  der  Thränenschlauchkrankheiten  mit  Hilfe  von 
Irrigationen,    v.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth.  XXXL  3.  S.  149. 

A  r  c  h  i  y  fdr  Augenheilkunde,  hrsg.  von  H.  K  n  a  p  p  u.  G.  S  c  h  w  e  i  g  g  e  r.  Bd.  XV. 

Archiyes  d*Ophtalmologie ,  publikes  par  F.  Panas,  E.  Landolt,  A. 
Gayet,  BadaL    T.  V. 

Archive  ophthalmotherapeutico  de  Lisboa.    Editor  L.  da  F  o  n  s  e  c  a. 

A  r  e  n  8 ,  Ed.,  Ophthalmologische  Beobachtungen  und  Bemerkungen.  Luxem- 
burg. 24  S.  (1.  Ein  Wort  Über  Augendiphtheritis.  2.  üeber  Hornhaut- 
verknöcherung.  3.  Augenverletzung  durch  Eugelschuss.  4.  Beitrag  zur 
Pathogenese  des  grauen  Stars  nach  Typhus.  5.  Spontane  Eataraktope- 
ration  im  Verlaufe  von  Meningitis  cerebralis.) 

ArkCvy,  Jos.,  Diagnostik  der  Zahnkrankheiten  nebst  einem  Anhange  über 
die  Dififerentialdiagnose  von  Zahn-  und  Augen-  als  auch  Ohrenkrankheiten. 
Stuttgart.    Enke.    404  S. 

A  r  1 1 ,  V. ,  Entwicklung  der  Mikrophthalmus  und  Anophthalmus  congenitus. 
Wien.  med.  Fresse.  Nr.  8.  S.  245.  (Sitzung  d.  k.  k.  Gesellsoh.  der  Aerzte 
in  Wien  vom  6.  Febr.) 

—  Winke  über  Staroperation,  v.  Graefe*s  Arch.  f.  Ophth.  XXXL  8. 
S.  1. 

—  Verwendung  der  Reisinger* sehen  Hakenpincette  bei  der  Kataraktez- 
traktion.   Ebd.  4.    S.  285. 

—  Clinical  studies  on  diseases  of  the  eye ,  including  those  of  the  conjanctiva, 
Cornea,  sclerotic,  iris  and  ciliary  body.  Translated  by  Lyman  Ware. 
Philadelphin  325  p.  und  Edinburg  333  p. 

Armaignac,  1)  Sonde  dilatatrice  des  voies  lacrymales ;  2)  Astigmombtre. 
Archiv.  d'Opht  V.  p.  182.    (Sociötö  fran9.  d'Opht.) 

—  De  la  dilatation  et  de  Tirrigation  des  voies  lacrymales  dans  la  thärapeu- 
tique  des  affections  de  ces  condncts.  Revue  clinique  d*Oculist.  Juillet. 
Nr.  7.  p.  161. 

—  Le  d^faut  d'usage  d*un  oeil  pendant  des  longnes  annäes  est-il  une  cause 
d'amblyopie?    Ibid.    Sept. 

—  De  la  Vision  chez  les  aveugles-n^  qai  recouvrent  la  vue  dans  un  &ge  plus 
on  moins  avancd,  et  de  la  vision  d'un  oeil  atteint  de  c^cit^  pendant  une 

1* 


4  Bibliographie  de«  Jahres  1885. 

premi^re  pdriode  de  rezist^nce  et  qui  vient  k  recoayrer  la  vne,  le  second 

oeil  ayant  toujoara  ^t^  bon.    Ibid.  p.  212. 
Armaignac,  H.,  Gontasion  violente  de  Toeil  gauche  par  le  choc  d*uii  pe- 

tard  ;  perte  abeolue  et  instantan^  de  la  vue ;  disparition  compläte  de  Tiris ; 

luzation  dn  crietallin  dans  le  corps  viträ ;   gaerison  temporaire  avec  Gon- 

servation  de  Toeil,  mais  sans  retour  de  la  vision;  cjclite  cons^ntive;  ex- 

traction  du  cristallin  et  gu^rison  definitive.    Ibid.   V.  p.  1. 
Aschmani),   H.  A.,    Beitrag  zur  Lehre  von   den  Wunden  des  Sehnerrena. 

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—  Removal  of  foreign  bodies  from  the  vitreous  by  aid  of  the  electromagnet 
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A  u  b  e  r  t ,   E.,   Nähert  sich  die  Hornhautkrümmung  am  meisten  der  Ellipee  ? 

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B. 

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—  Periodisches  Blausehen  als  einzige  Erscheinung  eines  larvierten  Wechsel- 
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B  adal ,  Extirpation  de  la  glande  lacrymale  en  totalit^:  portion  orbitaire  et 
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—  Sur  Textraotion  lin^aire  inf^rieure  de  la  cataracte  avec  sa  capsule,  analyse 
et  critique  du  memoire  du  Professeur  Gastorani.     Ibid.    p.  70. 

Baeumler,  E.,  Pemphigus  conjunctivae  und  essentielle  Schrumpfung.  Klin. 

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Baldwin,  B.J.,  Observations  of  fifty  Operations  on  the  eye  under  Kollerism. 

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Balzer  et  M^ndtrier,  £tude  sur  un  cas  d'addnomes sdbao^s  de  la  face  et 

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Baroffio,  F. ,  Le  imperfezioni  della  rifrazione  e  del   visua  in  relazione  al 

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—  Operacion  de  estrabismo  por  adelantamiento  y  reseccion  musculares.   Ibid. 
Nüm.  2.  p.  17. 

—  Cuerpos  eztrdnos  de  la  c4meora  anterior.    Ibid.    Nüm.  4.  p.  49. 

—  Tratamiento  eläctrico  de  la  paralisis  de  los  musculos  del  ojo.    Ibid.  Nüm. 
3.  p.  33* 

—  Tratamiento  el^trico  de  la  ampliopia    Ibid.    Nüm.  6.   p.  89. 

—  AplicaciÖQ  de  sutnra  en  la  operacion  de  la  catarata.    Ibid.  Nr.  8.  p.  119. 
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Baum,  S.»  Kasuistische  Beiträge  zur  Eenntniss  der  extragenitalen  Initialskle- 
rose.   Vierteljahrsschr.  f.  Dermat.  und  Syphilis.    S.  97. 

Baumgarten,  P. ,  Experimentelle  und  pathologisch  -  anatomische  Unter- 
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B  ay  er ,  Klinische  Mitteilungen.  1.  Drei  F&lle  von  Exstirpation  des  Bulbus.  — 
2.  Reklination  einer  starigen  Linse.  —  3.  Eine  Augenmuskelstörung  (?)  — 
4.  Keratitis  interstitialis.    Zeitschr.  f.  vergl.  Aagenheilk.  IFI.  S.  75. 

—  üeber  Veränderungen  des  Augenhintergrundes   bei  Sepsis.    Tagebl.  d.  58. 
Versammlung  deutscher  Naturf.  und  Aerzte  in  Strassburg  i.  E.    S.  120. 

Beauvois,  Du  ptosis  et  de  son  traitement  chirurgical  par  la  m^thode  de 
suppläance  du  muscle  releveur  de  la  paupibre  sup^rieure  par  le  frontal. 
Becueil  d*Opht.  p.  108. 


6  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Becker,   0.,    I.  üeber  Fabrikation  künstlicher  Augen,     ü.  Das  Zirkelauget 

ein  zu  ünterrichtszwecken  leicht  herzustellender  Augendurchschnitt.    Ber. 

über  die  XVU.  Vers.  d.  ophth.  6  eselisch,  zu  Heidelberg.    S.  81  und  84. 
Beddard,  Frank,   Evers,   Report  on   the    Isopoda.     The  genus  aerolii. 

Report   on   the  scientific   results  of  the   voyage  of  H.  M.  B.  Challenger. 

Zoologj.    VoL  XL 
Beevor,  Opaque  nerve  fibres.    Ophth.  Review,    p.  121. 
B  b  g  n  e ,  Gompte  rendu     de    la  sociät^    ophtalmologique   dn  Royaume-ÜnL 

Bulletin  de  la  clinique  nat.  opht.  de  hospice  des  Quinze-vingts.   p.  69. 

—  Corps  ^tranger  du  cristallin;  iridochorotdite  consdcutiye;  enucl^tion. 
III.  p.  53. 

Bohrend,  G.»   Ein  Fall  idiopathischer  angeborener  Haut- Atrophie.    Berlin. 

klin.  Wochenschr.   Nr.  6. 
Bellarminoff,  Zur  Frage  über  die  Wirkung  des  Cocains  auf  das  Auge. 

Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.    S.  511. 

—  Ueber  die  allgemeine  nützliche  Wirkung  des  Cocains  nach  Eintr&ufelnng 
in  das  Auge.    Rousskeia  medic.  Nr.  33. 

—  üeber  die  ungünstige  Wirkung  des  Cocains  auf  den  Organismus  bei  lo- 
kaler Anwendung  auf  die  Schleimhaut  des  Auges.  Centralbl.  f.  prakt. 
Aagenheilk.    September.    Sr  269. 

—  Anwendung  der  graphischen  Methode  bei  der  Untersuchung  der  Pupillar- 
bewegnng.    Rousskeia  medic.  Nr.  11 — 13.  p.  211,  232,  253. 

Bellonci,  0.,  Intorno  alla  terminazione centrale  dei  nervi  ottid  n^i  mammi- 
feri.  Rendiconto  delle  sessioni  della  R.  Accad.  delle  scienze  dell*  istituto 
di  Bologna,    p.  49. 

Below,  Beitrag  zur  Behandlung  der  entzündlichen  Bindehauterkrankungen. 
Westnik  ophth.  Mai — Juni. 

Benedikt,  Blepharospasmus  und  Einnbackenkrampf.  Wien.  med.  Wochen- 
schr. Nr.  3.   (Gesellsch.  d.  Aerzte  in  Wien). 

Bonn  et,  £.  H. ,  Note  on  a  readj  method  of  demonstrating  the  alternation 
of  the  sectors  of  the  crystalline  lens.  Transact.  of  the  Academy  of  medi- 
cine  in  Ireland.  III.  p.  435. 

Benson,  A.  H. ,  Tuberculosis  of  the  Cornea  and  iris.  Ophth.  Review,  p.  116. 
(Ophth.  Society  of  the  united  kingdom.  12.  Mars)  und  Brit.  med.  Joum.  I. 
p.  600. 

—  On  the  causes  of  atrophy  other  than  glaucomatous.  Brit  med.  Joum.  II. 
p.  685. 

—  A  case  of  monocular  micropsia.    Ophth.  Review,  p.  230. 

—  A  convenient  Ophthal moscope  for  students  and  practitioners..  Brit.  med. 
Journ.  I.  p.  68. 

—  Lupus  of  conjunctiva.  Ophth.  Review,  p.  121.  (Ophth.  sog.  of  the  united 
kingdom.) 

Benton,  J.  C,  Cocaine  in  Ophthalmie  surgery.    Glasgow  med.  Joum.  XXlll. 

p.  28. 
Bergougnoaz,   Considerations   sur   le   pronostio   de   Tatrophie  papillaire. 

Thbse  de  Lyon. 
Berger,  E.,  Ein  seltener  Fall  von  Einheilung  eines  Fremdkörpers  in  der  liis. 

Wiener  med.  Blfttter.  Nr.  6.  S.  161. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  7 

Berger,  E.,  Vorfall  der  Netzhaut  in  die  vordere  Kammer  bei  in  den  Glas- 
körperraam  luxierter  Linse.    Arch.  f.  Aagenheilk.  XV.  S.  286. 

—  Bemerkungen  zur  »Zonulafrage.«    v.  Grftfe^s  Arch.  f.  Ophth.   XXXI.  8. 
p.  98. 

—  Refraktions-Ophthalmoskop  mit  variablem  Intervalle  zwischen  je  zwei  Kor- 
rektioDsglftsem.    Zeitschrift  für  Instramente nknnde.    V.  Heft  3* 

—  Ein  Fall  von  Erjthropsie.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.  Mai.  S.  140. 
•^  0.,  Zur  Lokalisation  der  kortikalen  Sehschärfe  beim  Menschen.    Breslauer 

&rztl.  Zeitschr.  Nr.  1. 

—  üeber  die  ätiologischen  Beziehungen  zwischen  Syphilis  und  Tabes.  Deutsch, 
med.  Wochenschr.  Nr.  1  und  2. 

Berg,  A. ,  Ophthalmobleunorrhoea  neonatorum  dess  orsak  och  profylaktiska 
behandling.    Referat.  Hygieia.  Stockholm.  XLVI.  p.  132, 

Bergmeister,  Ein  Fall  von  Herpes  iris  conjunctivae.  Anzeiger  der  k.  k. 
Gesellsch.  d.  Aerzte  in  Wien.      Nr.  29.  8.  223. 

—  und  Ludwig,    Ueber  die  anästhesierende    Wirkung  des   Apomorphins. 
Centralbl.  f.  Therap.  Nr.  5. 

Bericht,  systematischer,  Ueber  die  Leistungen  und  Fortschritte  der  Augen- 
heilkunde im  zweiten,  dritten  und  vierten  Quartal  des  Jahres  1884,  so 
wie  im  ersten  und  zweiten  Quartal  des  Jahres  1885.  Von  H.  Magnus, 
G.  Horstmann  und  A.  Nie  den.  Archiv  f.  Augenheilk.  XV  und 
XVI. 

Bericht,  2.  der  Privat- Augenheilanstalt  des  Dr.  J.  Hock;  vom  1. März  1883 
bis  Ende  Dezember  1884.  Wien.  med.  Blätter.  VIL  S.  1182;  VIIL  1215, 
1248.  1278,  1308,  1345. 

—  7.  der  Augenheilanstalt  für  den  Regierungsbezirk  Aachen. 

Berlin,   R.,  Dr.  Schubert  und  die  Schiefschriftfrage.    Eine  Entgegnung. 

Berlin,  klin.  Wochenschr.  Nr.  21. 
Bernheim  et  Gharpentier,  L'image  hallucinatoire  et  Timage  reelle.   Gaz. 

m^d.  de  Paris.  Nr.  21. 
B  e  r  r  y  ,  George  A.,  Note  on  the  affcer-treatment  of  cases  of  cataract  extrac- 

tion.    Ophth.  Review,  p.  257. 
Bert,  P. ,   £tude  analytique  de  Vanaesth^ie  par  les  mdlanges  titr^  de  chlo- 

roforme  et  d'air,    Gomp.  rend.  d.  s^ance  de  la  soc.  de  biol.  Nr.  25. 

—  Intoxication  chronique  par  le  chloroforme.    Ibid.  Nr.  80. 
Berthold,  E,  Zur  physiologischen  Wirkung  des  Cocains.     Centralbl.  f.  d. 

med.  Wissensch.  Nr.  9. 
Bertillon,  A.,  La  couleur  de  Tiris.    Rev.  soient.  XXXVI.  p.  65. 
Bertin-Sans,   E.,  Nouvel  optoscope  pour  ddjouer  la  Simulation  de  Tamblyo- 

pie  et  de  la  c^cit^  monoculaires.    Ann.  d^hyg.  XIV.  p.  340. 
Beselin,   0.,  Ezamination  of  the  refraction  and  basal  line  of  the  eyes,  and 

of  the  dynamic  relations  of  the  lateral  muscles  in  girls  from  Üyb  to  eigh- 

teen  years  of  age.    Arch.  Ophth.  New-Tork.  XIV.  p.  200. 
Bettremieux,  P.,  fitude  sur  Textraction  de  la  cataracte.    Archiv.  d*Opht. 

V.  p.  508. 

—  Clinique   ophtalmologique  de  la  facultö  de  Paris:  Tänucl^ation  du  globe 
oculaire  avec  lavages  antiseptiques,  sutures  et  drainage.    Ibid.  p.  363. 

Bettmann,  Peroxyde  of  hydrogen.    New- York  med.  Joum.  p.  226. 


1 


g  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Biada,  Imperiosa  necesidad  de  la  propagaoiön  universal  de  los  conocimien- 
tos  oftalmolögicos  entre  los  m^dicos;  ensenanza  official  de  la  oftalmologia 
en  los  diverses  pafses  de  Europa.    Qaz.  med.  catal.  VIII.  p.  358. 

Bickerton,  T.  H.,  Traum atic  cataract;  absolute  disappearance  of  lens  and 
capsule  without  Operation ;  perfect  vision  with  ?  power  of  accommodation« 
Lancet.    I.  p.  514. 

—  Case  of  colourblindness.    Liverpool.   Med.-chir.  Jonrn.  V.  p.  508. 
Bieloff,  Üeber  die  Behandlung  der  entzündlichen  Erkrankungen  der  Binde- 
haut.    Westn.  oftalm.  Eieff.  Tl.  p.  195. 

Biggs,  The  physiological  action  of  cocaine.    New- York  med.  Joum.  p.  176. 
Bird,  R.,  Further  remarks  on  the  retinal  spectrum.    Virginia  M.  Menth.  Bich- 

mond,  1884—5,  XI.  p.  554. 
Birnbacher,  A.,    CJeber  die  Anwendung  der  Sterilisation  durch  Hitze  auf  die 

oculistische  Asepsis.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    August. 

—  Ein  Eisensplitter,  der  25  Jahre  in  der  Iris  gesessen.    Ebd. 

—  Eine  angeborene  Anomalie  am  hinteren  Augenpole.    Arch.  f.  Augenheilk. 
XV.  S.  159. 

—  üeber  cilio-retinale  Gefösse.    Ebd.   S.  292. 

—  und  0  z  e  r  m  a  k ,  W.,  Beiträge  zur  pathologischen  Anatomie  des  Glaukoms. 
V.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth.  XXXI.  1.  S.  297. 

B  i  8  8  e  r  i  e  ,  F.,  Iritis  h^r^do-syphilitique  (gommea  iriennes)  chez  un  enfant  de 
six-mois.    Ann.  m^d.-chir.  fran^.  et  Strang.  I.  p.  202. 

—  Note  Bur  une  forme  speciale  de  conjonctivite  phlyctenulaire  avec  ^coule- 
ment  muco-purulent,  pr^c^dant  Tapparation  des  phlyctenes.    Ibid.  p.  264. 

Bizzozero,  G.  et  Firket,  Gh.,  Manuel  de  microscopie  cliniqne.  IL  Edi- 
tion franQaise.    Paris  et  Bruxelles.    (Examen  de  Toeil.  p.  287.) 

—  und  V  a  8  s  a  1  e ,  Ueber  den  Verbrauch  der  Drüsenzellen  der  Säugetiere. 
Centralbl.  f.  d.  med.  Wissensch.  Nr.  11. 

B 1  a  n  c ,  L.,  Contribution  ä  IMtude  sur  Textraction  du  crystalUn  dans  sa  cap- 
sule.   Gen^ve.    86  p. 

Bleuler,  Zur  Kasuistik  der  Herderkrankung  der  BrQcke  mit  besonderer  Be- 
rti cksichtigung  der  kombinierten  seitlichen  Augenbewegungen.  Deutsch. 
Arch.  f.  klin.  Med.  XXXVIl.  S.  527  und  XXXVIII.  S.  28. 

Bloch,  A.  M. ,  Exp^riences  sur  la  vision.  Compi  rend.  soc.  de  biol.  IL 
p.  493. 

B  0  ^ ,  F.,  Quelques  recherches  sur  la  couche  pigmentaire  de  Tins  et  snr  le  soi- 
disant  muscle  dilatateur  de  la  pupille.    Archiv.  d*Opht.  V.  p.  311. 

Boletin  de  la  clfnica  oftalmolögica  del  hopital  de  Santa  Cruz.  Director ; 
Dr.  J.  Barraquer.  Redactores:  Barraqner,  Comulada,  Casa- 
gemas,  Fraginals,  Par^s  y  Moret,  Presas.  Bevista  mensual. 
Barcelona     Afio  I. 

Bolletino  di  oculistica,  redigiert  von  Simi.    Firenze. 

Boucheron,  Des  cyclites  exsudatives;  dtude  d'anatomie  et  de  Physiologie 
pathologique.    Bull,  et  m^m.  soc.  fran9.  d^Opht.  III.  p.  120. 

—  De  la  k^ratite  du  chien.    Ibid.  p.  256. 

Bouilly,  Phlegmon  päriorbitaire.    Gaz.  des  höpit.  p.  161.  Nr.  11. 
Berthen,  Lyder.    Synsindtrykkene,  specielt  med  hensyn  pa  farvesandsen, 
forklarede  ved  molekalarbevägelse.    Throndhjem. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  9 

Borthen   Lyder.     Beobachtungen   über  das  Empyem   des  Sinus  frontalis. 

V.  Qräfe^s  Arch.  f.  Ophth.  XXXI.  4.  S.  241. 
B  o  u  n  t  a  h ,   Traitement  de  l'ophtalmie  cranalease  par  le  jdquirity.    Recueil 

d'Opht.  p.  689. 
Bradford,   fi.  W.,    A  case  of  enudeation  with  replacement  of  the  human 

globe  by  that  of  a  rabbit.    Boston  med.  and  sarg.  Journ.  Sept.  p.  269. 
Brailey,  Retinal  detachment.    Med.  Times  andGaz.  ü.  p.  855.    (Ophth.  sog. 

of  the  onited  kingd.) 

—  Retinitis.    Ibid.  p.  856. 

—  On  etretching  the  supratrochlear  nerve.    Brit.  med.  Journ.  II.  Oct.  10. 

—  On  the  adyance  of  the  periphery  of  the  iris  in  glaucoma.  Ibid.  I. 
p.  1088. 

—  De  Tätat  des  nerfs  ciliaires  dans  quelques  affections  de  Toeil.  Recueil  d*Opht. 
p.  106. 

—  Abstract  of  lectures  on  some  points  in  the  anatomy  and  physiology  of  the 
eye.    Brit.  med.  Journ.  I.   p.  584,  643  u.  691. 

—  Case  of  double  retinal  glioma,  which  resulted  in  the  shrinking  of  one  eye 
and  the  Perforation  of  the  anterior  part  of  the  opposite  eye  by  a  large 
projecting  mass  of  new  growth.  Lancet.  I.  p.  1085  und  Ophth.  Review, 
p.  220. 

Branchu,  De  la  transptantation  du  sol  ciliare  dans  le  trichiasiset  Pentropion. 
Thbse  de  Paris.    72  p. 

Brettauer,  Drei  F&lle  spontaner  Aufsaugung  von  seniler  Katarakt  bei  un- 
verletzter Kapsel.  Ber.  über  d.  XVII.  Vers.  d.  ophth.  Qesellsch.  zu  Heidel- 
berg. S.  47.    (Diskussion.  S.  58). 

Brieger,  Solitärtuberkel  im  Kleinhirn.    Charitä-Annalen.    S.  154. 

Briggs,  J.  R.,  Trichiasis  and  distichiasis  wit  treatment  by  electrolysis.  Transact. 
Texas  med.  Ass.  Austin.  XVII.  p.  305. 

B  r  i g  i  d  1 ,  V.,  ed  Ta  f an  i,  A.,  Embriologia  del  Ciprinus  auratus.  (Pnbblicaz. 
del  R.  isituto  di  studi  superiori  pratid  e  di  perfezionamento  in  Firenze.) 
Archiv,  della  scuola  d'Anatomia  patholog.  diretto  dal  Pell izzari.  I. 
p.  117. 

Brissaud,  Observation  de  localisation  c^r^rale  dans  un  cas  d*0Bt^ite  syphi- 
litique  du  cräne.    Progr^s  m^d.  Nr.  19. 

Bristowe,  J.  S.,  Gases  of  Ophthal moplegia ,  complicated  with  various  other 
affections  of  the  nervous  system.    Brain.  VII.  p.  818. 

Browne,  Edgar  A.,  Notes  on  two  cases  of  sympathetic  Ophthalmitis.  Ophth. 
Review,  p.  65. 

—  A  point  in  the  treatment  .of  purulent  Ophthalmia.  Brit.  med.  Journ.  I. 
p.  69. 

—  Hallo w  eye  speculum.    Lancet.  I.  p.  1169. 

Brudenell  Carter,  Changes  in  optio  discs  persistent  ten  years  after  acci- 
dent.    Ophth.  Review,  p.  343.    (Ophth.  soc.  of  the  united  kingdom). 

—  Persistent  byaloid  vessels.    Ibid. 

—  Acuteness  of  vision.    Medic.  Times  and  Gaz.  I.  p.  461. 

—  Eyesight  in  schools.    Ibid.  p.  535  und  569. 

B  r  u  g  g  e  r ,  Zur  Operation  der  congenitalen  und  erworbenen  Blepharoptosis. 
Bayer,  ärztl.  Intellig.*Blatt.  Nr.  46. 


10  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Brunn,  A.  ▼.,  Der  W  e  s t  ie n 'sehe  üniversalloiipenhalter.     Klin.  MonatsbL 

f.  Aagenheilk.  S.  121. 
B  r  u  z  e  1  u  i  s ,  B.,  och  Wallis,   Ett  fall  af  tomör  i  Ulla  hjeman.    Hygiea. 

XLVI.  Svenska  läkares.  f5rh.  1884.  p.  2. 
Bnardi  J.,  Des  roptares  isole^s  de  la  choroide.    Thbse  de  Montpellier. 
Bucklin,  C.  A.,  Diagnosis  of  cataract  without  the  aid  ofon  ophthalmosoope; 

Med.  Eecord.  New-Tork.  XXVIII.  p.  11. 
Bull,   Stedman  Ch. ,   Abscess  of  both   frontal   sinnses  and  of  ethmoid  bone- 

operation   and  complete   recovery.     Transact  of  the  americ.  ophth.  boc. 

Twenty  first  meeting.  p.  20  und  Americ.  Joorn.  of  Ophth.  II.  p.  145. 
~  Two  cases  of  unilateral  temporal  hemianopsia.    Ibid.  p.  115  and  Americ 

Jonm.  of  Ophth.  p.  140. 

—  0.,  Fanresenstabeller.    Forh.  Norske  med.  Selsk.  i  Kristiania,  p.  48. 
Ballard,   W.  L.,  Lipomata  of  the  orbii   Atlanta  med.  &  sarg.  Joum.    IL 

p.  473. 
B  u  1 1  e  r ,  A  case  of  melanotic  sarcoma  of  the  orbit.    (Americ.  ophth.  society.) 
Americ.  Joam.  of  Ophth.  II.  p.  145. 

—  Melanotic  fibro-sarcoma  of  orbit  remoTed  ten  years  after  enacleaüoD  of 
the  eye-ball  containing  a  pigmented  growth.  Ibid.  p.  118  und  Transact. 
of  americ.  ophth.  soc.   Twenty-first  meeting.   p.  84. 

Bulletin  de  la  clinique  nationale  ophtalmologique    de  Thospice  des  quinze- 

vingts  par  le  docteur  F  i  e  u  z  a  1.    T.  III. 
Bunge,   üeber  schädliche  Wirkungen  des  Crocalns   auf  die  Hornhaut.    Eliii. 

Monatsbl.  f.  Augenheilk.  S.  402. 

—  Die  neue  Üniversitäts-Augenklinik  in  Halle  a.  d.  S.  (Mit  6  Bauplänen). 
Ebd.  S.  118. 

Bnchardt,  M.,   Heber  Behandlung  des  Ekzems.    Monatschr.  f.  prakt  Der- 
mat.  Nr.  2. 

—  Dioptriemeter  für  das  aufrechte  Bild.  Gentralbl.  f.  chir.  u.  orthop.  Mech. 
I.  p.  39. 

—  Syphilitische  Iritis  in  sekundärer  und  in  tertiärer  Form  bei  demselben  In- 
dividuum; doppelseitiges  Glaukom  in  Folge  sekundärer  syphilitischer  Iritis. 
Charitd-Ann.  1883.   Berlin  1885.  X.  p.  555. 

Burnett,    Swan  M. ,   The   action    of  cylindrical  glasses   in  the  correction  of 
regulär  astigmatism.    Americ.  Joum.  of  Ophth.  II.  p.  275. 

—  Clinical  contributions  to  the  study  of  retro-bulbar  affections  of  the  optic 
nerves.    Ibid.  S.  62. 

^  Ophthalmometry  with  the  Ophthalmometer  of  Javal  and  SchiÖtz,  with 
an  account  of  a  case  of  keratocouus.  Archiv  of  Ophth.  XIV.  Nr.  2—3. 
p.  169. 
Burnett,  Swan,  M,  A  case  of  great  swelling  of  the  eyelids  and  £ace  foUo- 
wing  an  unsuccessful  attempt  to  extract  the  upper  canine  tooth  on  thß 
left  side,  abscess  of  the  orbit;  total  blindness;  atrophy  of  the  diso;  ob- 
literation  of  the  retinal  vessels.    Ibid.  XIV.  p.  177. 

—  A  clinical  lecture  delivered  at  the  central  dispensary,  Washington.  (The 
Cornea).    Med.  &  surg.  Reporter,  Phila.  LII.  p.  520. 

Burnham,   G.  H. ,   The   use   of  carbolic  acid   in  purnlent  affections  of  tbs 
conjunctiva  and  Cornea.    Americ.  Joum.  of  Ophth.    L  p.  250. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  H 

Bus  tenell,  KateC,  Diseases of  the  eye  among  the  oatives  of  central Chinai 
with  notes  in  reg<\rd  to  natiye  treatinent  of  the  same.  Kansas  City  medic. 
Becord   II.  p.  149. 


c. 

Calhoan,  A.  W.,  Irido- Chorioiditis  following  meningitis.    Atlanta   med.  & 

surg.  Jonrn.  n.  s.  II.  p.  233. 
Galisti,  Etüde  sor  les  laxations  du  cristallin.    Lille.  1884. 
C  a  m  ö ,  M.,  Sobre  el  pterigion.     Clinica  oftalmol.  de  la  dispensaria  de  Santa 

Rosa  Santiago  de  Chile.  I. 

—  Del  Todoformo  en  oftalmologla.    Ibid. 

—  La  Qneratitis  parenquimatosa  estriada  6  de  la  sifilis  secundaria.    Ibid. 

—  Tratamiento  del  estrabismo.    Ibid. 

Campart,  Cylindrome  de  la  conjonctive  bulbaire.   Bull.  din.   de  la  nation. 
opht.  de  THdpital  d.  Quinze-Yingts.  III.  p.  59. 

—  Gomme  de  Tiris;   r^tinite  circapapillaire  double,  plus  prononc^  h,  gauche. 
Ibid.  p.  58. 

—  Chorio-r^tinite  spdcifique  arec  hdmorrhagie    dans  le  corps  vitr^e  et  dt^col- 
lement  partiel    de   Thyaloide;   oeil   droit,  p.  57. 

—  Chancre  indur^  de  Tangle  interne  de  la  paupi^re  inferieure  gauche.    Ibid. 
p.  49. 

—  Iritis  traumatique;  d^collement  de  la  moiti^    externe    de   la  rötine  acer 
dechirure  de  la  ohoroide.    Ibid.  p.  50. 

Capdeville,  de,   Relations  pathologiques  entre  Toeil  et  Toreille.   Marseille 

m6dic.  Däc.  1884  et  Janvier  1885.  p.  358. 
Carr,  W.  L.,   A  case  of  gonnorrhoeal  Ophthalmia  ruptur  of  the  Cornea  and 

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Carri^re,  Just.,  Die  Sehorgane  der  Tiere,  vergl.-anat.  darg.   Mit  147  Abb.  u. 

1  Taf.  gr.  8.    München.    Oldenbourg.  • 

Catani,  A. ,  Versuch  einer  Bakteriotherapie.    Centralbl.  f.  med.  Wissensch. 

Nr.  29. 
Gate  11,  J.  M.  K. ,  The  inertia  of  the  eye  and  brain.    Brain.  London.    VIII. 

p.  295. 
C  a  n  d  r  0  n ,    Emploi   des  applications  chandes  prolong^es  dans  le  traitement 

de  Tophthalmie  sympathique.    Revue  gön^rale  d*Opht.  p.  289. 

—  Contribution  k  Tötude  du  ptosis  congönital.    Ibid.  Nr.  6.  p.  241. 

C  a  z  a  1 ,  L.  du,  Goitre  ezopthalmique  avec  tremblement  et  atrophie  musculaire 

gön^ralis^e.    6az.  häbdom.  Nr.  21. 
Centralblatt  f.  prakt.  Augenheilkunde.  Hrsg.  v.  J.  H i r s o h b e r g.   9.  Jahrg. 

gr.  8.    Leipzig,  Veit  &  Co. 
Charpentier,  Recher  ches  sur  la  perception  diffdrentielle  successive.   Archiv. 

d'Opht.  p,  1. 

—  La  perception  lumineuse  est-celle   la  m§me  sur  tout  T^tendue  de  la  retine  ? 
(Critique  ^xperimentale).    Compt.  rend.  soc.  de  biol.  8.  s.  II.  p.  333. 

—  La  perception  lumineuse  simultande.    Ibid.  p.  336. 

—  Sur  la  dur^e  de  Tadaptation  de  la  r^tine  &  Tobscurit^.    Ibid.  p.  310. 


12  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Gharpentier,  Sur  la  mesure  de  rinteositd  des  sensatiooi,   en  particiilier 
des  sensations  color^es.    Compt.  rend.  Acad.  d.  scienc.    0.  p.  1248. 

—  Sur   les   connexions  fonctionelles  des  deoz  rdtlnes.    Compt.  rend.  soc.  de 
biol.  II.  p.  364. 

—  Relation    entre   la    sensibilit^   luminense  et  IMclairage  ambiant.     Ibid. 
p.  475. 

—  Theorie   de  la  perception   des  conlenrs.     Compt   rend.  Acad.  d.  scienc. 
CI.  p.  275. 

C  h  a  r  Y  0 1 ,  Paupi^res,    Dict.  encycl.  cf.  scienc.  mäd.  XXI.  p.  617. 

—  Ectropion.    Ibid.  XXXII.  p.  533. 

C  b  a  n  y  e  1 ,   Diagnostic  d^amblyopie  unilaterale  simul^e.     Archiv,  de  m^ec. 

milit.    Aoüt.  VI.  p.  129. 
Ch  eatam,  W.,  Eye  clinic.     Americ  Journ.  of  Ophtb.  p.  102. 

—  A  curious  defect  in  the  vitreous  body.    Ibid.  I.  p.  271. 

—  Report  of  sixty-three  cases  of  extraction  of  cataract.    Arch.  Ophth.  New- 
Tork.  XIV.  p.  1. 

—  Neuro-retinitis  albuminurica.    Journ.  americ.  medic.  Ass.  V.  p.  150. 
Chibret,  Transplantation   de  Toeil    da  lapin  k  Thomme.    Reyue  g^n^rale 

d*Opht.  Nr.  5.  p.  193. 

—  La  qnestion  de  la  transplantation  de  Toeil.    Ibid.  p.  385. 

—  De  rinfection  de  Toeil ;  ses   causes ,   son  traitement.    Archiv.   d^Opht.  V. 
p.  246. 

—  1.  Le  sublimd  en   ophtalmologie;   2.  De   la  sensibilitd  de  Tiris  an  point 
de  vue  op^ratoire.    Ibid.  p.  176.    (Socidtö  fran^.  d'Opht.) 

—  1.  Chromatoscope ;  2.  Pince  k  double  fixation.    Ibid.  p.  181. 
Chilton,  R.  H.,  Cataract  extraction;  fluid  vitreous.    Texas  Cour  .-Reo.  med. 

IL  p.  142. 

—  Operative  and  medicinal  treatment  of    pterygium.    Transact.  Texas  med. 
Ass.  Austin.  XVIII.  p.  341. 

Chodin  y  Eine  bemerkenswerte  angeborene  Anomalie  der  Iris.    Vestnik  oftal- 

mol.  Kieff.  II.  p!  118. 
Christiani,  A.,  Zur  Physiologie  des  Gehirns.    Berlin.    Enslin.  176  S. 
Cicardi,  Snl  Jodoform io  nella  terapia  oculare.  Annali  di Ottalm.  XIV.  p.  189, 

—  üno  nuovo  caso  di  stasi  linfatica  oculare.    Ibid.  p.  44. 

—  Congresso  internazionale  di  Copenaghen    Ibid.  p.  73. 

—  Notizie  bibliografiche  sulla  cocaina.    Ibid.  p.  82. 

Ciaccio,  G.  V. ,  Del  modo  di  unione  dei  bastoncelli  ottici  con  i  coni  cri- 
stallini  che  sono  negli  occhi  composti  delle  Sfiagi,  delle  Libellule  e  delle 
Squille.  Rendiconto  delle  sessioni  della  R.  Accad.  delle  scienze  delP  istato 
di  Bologna,  p.  37. 

Claus,  C,  Lehrbuch  der  Zoologie.  3.  Aufl.  Marburg  und  Leipzig.  N.  G. 
Elwert. 

Clainborne,  J.  H. jr.,  Phlyctenular  keratitis  or  scrofulous  Ophthalmia  and 
its  treatment.    Atlantic  Journ.  med.  II.  p.  241. 

Clark,  C.  F.,  A  case  of  divergent  squint ;  unusual  difficulties  in  correcting 
it  by  Operation.    Americ.  Journ.  of  Ophth.  I.  p.  271. 

Clagborne,  J.  H.  jr.,  Difluse,  interstitial,  parenchymatous  or  syphilitio  ke- 
ratitis.   Gaillard's  med.  Journ.  New-Tork.  XL  p.  357. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  13 

C  0  g  g  ]  D ,    D. »   Eserin  sulphate  in  glaucoma.     Americ.  Joum.   of  Ophth,    II. 
p.  250. 

—  Glaucoma  produced  by  atropia.    Ibid.  p.  8. 

Cohn,  H.,  Bllndeiistatistik.     Real-Encyklopädie  der  gesammten  Heilkunde. 
Med.-chirurg.  Handwörterbuch  fOr  prakt.  Aerzte.    An6.  II. 

—  Schmerzlose  Angenoperationen.  üeber  das  Cocain  in  der  Aagenheilkunde. 
Gartenlaube.  Nr.  4. 

—  Ueber  Pemphigus  der  Augen.  Vortrag,  gehalten  in  der  Sitzung  der  med. 
Sektion  der  Schlesischen  Gesellschaft  für  vaterl.  Kultur  am  13.  Februar. 
Breslauer  ärztliche  Zeitschr.  Nr.  10. 

—  Augenkrankheiten  (Statistik)  Eulenburg 's  Realencyklopädie.  13.  und 
14.  Lieferung. 

—  Vier  kleine  Apparate  zur  Beschleunigung  der  Leseproben.  Gentralbl.  f. 
prakt.  Augenheilk.  Januar. 

—  Untersuchungen  über  «die  Tages-  und  Gasbeleuchtung  in  den  Auditorien 
der  Breslauer  Universität.    Berlin,  klin.  Wochenschr.  Nr.  51. 

—  Ueber  den  Belenchtungswert  der  Lampenglocken.    Wiesbaden.  74  S. 

—  Ueber  kleine  Erleichterungen  bei  der  Brillen-Vorprobe.  Breslauer  ärztl. 
Zeitschr.  Yll.  S.  89. 

Coli  es,  Transplantation  of  skin  flaps  without  pedicle  for  cicatricial  ectropia. 

Dublin  Journ.  of  med.  scienc.  3.  s.  LXXIX.  p.  827. 
Golardeau,  Jzaru  et  Ghibret,  De  Tapplication  de  la  Polarisation  chro- 

matique  k  la  d^termination  rapide  et  quantitative  de  Tacuitd  chromatique 

dans  la  r^gion  de  la  macula.    Bull,  et  mäm.  soc.  frany.  d*Opht.  III.  p.  816. 
C  0 1  e  m  a  n ,   W.  F.,  Does  tobacco  produoe  amblyopia  ?   Maryland  med«  Journ. 

Bali  XII.  p.  871  und  Chicago,  med.  Journ.  Exam.  LI.  p.  216. 
College  of  the  New-Tork   Ophthalmie  hospitaL    Annual  announcement  for 

the  Session  of  1885—6.    New- York.    8  p. 
Colli ns,  E.  T. ,   The  hollow  eye  speculum  and  douche  for  the  treatment  of 

gonorrhoeal  Ophthalmia.    Lancet.  I.  p.  1130. 

—  W.  J.,  Blow  on  the  eye;  extensive  haemorrhage  into  vitreous;  complete 
absorption  of  the  blood  in  six  days.  Med.  Press  &  Circ.  n.  s.  XXXIX. 
p.  96. 

Com  by ,  Quelques  cas  de  zona  chez  les  enfants.    France  m6dic.  p.  821. 
Congr^s  de   Copenhague.     Section   d'ophtalmologie  (fin).     Recueil   d*Opht. 

p.  44. 
Coppez,  1.  Encore  le  Jequirity;  2.  De  l'op^ration  de  la  cataracte  molle  par 

aspiralion.    Arohiv.  d'Opht.  p.  173 ,   Rev.  d'ocul.   Nr.  6.  p.  137,  177.    (So- 

ci^tä  fran9.  d*Opht.)  und  Bullet,  m^m.  soc.  fran9.  d*Opht.  III.  p.  77. 
C  ornwall,  Why  astigmatism  of  low  degree  should  be  fitted  with  different 

lenses  for  the  near  point  and  for  distant  vision.    Americ  Joum.  of  Ophth. 

IL  p.  219. 
Correspondence.    (Evisceration  of  the  eye-ball.)    Ibid.  p.  88. 
C  0  1 1  e  r ,  B.  0.,  Some  complicated  cases  of  ulcer  of  the  Cornea.   Atlanta  med . 

&  surgic.  Journ.  II.  p.  618. 
Coursseranty  Abc^s  de  la  corn^e.    France  mddic.  p.  1515.  Nr.  126. 

—  1.  Du  traitement  et  du  diagnostic  des  amblyopies  toxiques  (alcolo-nico- 
tiennes)   par  les  injections  sous-cutan^es  de  chlorhydrate  de  Pilocarpine  i 


14  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

2.  Da  bain  d^oeil  appUqu^  h  Toeil  coc^nisd;  du  bain  ^ectriqae. 
d'Opht.  p.  179.    (Sociötö  fran?.  d'Opht.)  u.  Gaz.  des  höpit.  Nr.  20. 
Co  ursserant,  Du  bain  d'oeil  appliqu^  b.  Toeil  cocamis^ ;   du    bain  dlectii- 
qne;  rechercbes  de  th^rapeutique  sur  les  yeuz  cocalnis^s.     Revue  diniqa 
d'Ocul.    Nr.  3.  p.  78. 

—  De  la  cboriol'dite  dite  s^reuse  et  de  son  Ätiologie.  Gaz.  des  höpit.  IS.  Oct. 
LVIII.  p.  939. 

Gourtade,  A.,  Sjncbisis  ^iincelant  et  Syphilis.    Union  möd.  XXXIX«  p.  17. 
Creniceana  Oyörgy,  A  vakok  statistikaja  haz&nkban.    S.  A.  aas  Onrosi 
Hetilap.  17  p.  und  Szem^zet.  p.  61. 
>-  A   fogbaj    okozta    anaesthesia    retinae    eddiz    közölt    esetei.     Siemteet 
p.  45. 

—  As  iris  cyst&k  koroktanä,nak  prioritäsa.   Ibid.  p.  25. 

—  A  szürke  h&lijog  meg^rdsi  iddröl.     Ibid.  p.  4  und  29. 

Critchett,  A.,  Orbital  cellulitis.     Ophih.  Review,  p.  344.     (Ophth.  aocieiy 
of  the  uaited  kingdom.) 

—  and  Juler,  Essential  shrinking  of  the  conjunctiva.  Med.  Times  and  Oaz. 
II.  p.  855.    (Ophth.  soc.  of  the  united  kingdom.) 

—  Vesicle  of  Cornea.  Ophth.  Review,  p.  121.  (Ophth.  soc  of  the  onited 
kingdom.) 

Osapodi,  Amaurosis  hysterica.    Wien.  med.  Woohenschr.  Nr.  49.   (Gesellseh. 
d.  Aerzte  in  Budapest.    Sitzung  vom  24.  Okt.) 

—  Retina  allati  Cysticercus.    Szemäszet.  p.  27. 

—  Lencse-ficzamod^sok.    Ibid.  p.  53. 

—  RitkÄbb  h41ya1og  alakok.    Ibid.  p.  52. 

—  Diaphragma  foveae  patellaris.    Pest.  med.-chir.  XXI.  p.  611. 

—  Angeborene  Hypertrophie  des  oberen  Lides.    Ebd.  S.  50. 

C  u  i  g  n  e  t ,  Cataracte  traumatique  sans  Ouvertüre  de  la  cristalloide.    Becueil 
d'Opht.  p.  193. 

—  Des  paracent^ses  de  la  com^e  et  des  evacuations  d'humeur  aquense.  (Le^on 
clinique  faite  ä  la  facult^  de  m^decine  de  Lille.)    Ibid.  p.  449. 

Czermak,  W.,  Zur  Zonulafrage.    v.  Graefe^s  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.    1. 
S.  79. 

—  Erwiderung  auf  Dr.  Dessauer's  im  Julihefte  dieser  Monatsbl&tter  ent- 
haltene Bemerkungen  zu  meiner  Arbeit  über  die  Zonula.  Klin.  Monatsbl. 
f.  Augenheilk.  S.  410. 

—  Erwiderung  auf  Herrn  Dr.  Berger 's  Bemerkung  »Zur  Zonulafrage«. 
V.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth.  XXXL  4.    a  295. 

—  Berichtigung.    Ebd.    1.    8.  806. 

Daguillon,   Gontribution  k  Tetude  du  staphylöme  pellucide  de  la  com^. 
Bulletin  de  la  clinique  nat.  opht.  de  hospice  des  Quinze-Vingts.    p.  60. 

—  La  r^tinite  h^morrhagique  et  les  maladies  du  coeur.    Ibid.   III.    p.  123. 

—  Trois  cas  de  käratocone.    Ibid.   p.  135. 

—  Amblyopie  syphilitiqne.    Ibid.    p.  131. 

— •  Section  de  la  corn^  et  de  la  scl^rotique;  issue  partielle  du  corpe  vitre. 
Ibid.  p.  133. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  15 

Dahlfeld,  C. ,  Der  Wert  der  iequirity-Ophthalmie  für  die  Behandlung  des 
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D  a  n  e  B  i  ,  G.,  Della  scleritide.    Boll.  d'ocul.    VII.    p.  133. 

Dantzigeri  C. ,  Beiträge  zur  Anwendung  der  Massage  in  der  Augenheil- 
kunde.   Y.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.   3.    S.  187. 

Darier,  De  Vophthalmie  virulente.  Bevne  clinique  d'Ocul.  Nr.  3.  p.  79  und 
Archiv.  d'Opht.  p.  180.    (Sociötö  fran9.  d'Opht.) 

Darrigade,  P.,  Du  pt^rygion  et  de  son  traitement  par  la  möthode  dite 
d*enroulement.    Th^  de  Paris.    62  p. 

Darkschewitsch,  L.,  Zur  Anatomie  des  Corpus  qoadrigeminum.  Neu- 
rolog.  Gentralbl.  S.  251. 

—  üeber  die  hintere  Kommissur  des  Gehirns.    Ebd.    Nr.  5. 
Davezac»   Paralysie  du  moteur  oculair  commun  droit;   hämipar^sie  gauche; 

mort;  autopsie;  foyer  de  ramollissement  intäressaut  le  tronc  norveux  et 

une   partie   du   p^doncule  cerebral    cprrespondant.      Abeille   m^d.    XLII. 

p.  140. 
De  Bary,  Vorlesungen  Über  Bakterien.    Leipzig.    Engelmann. 
De  Beck,  D.,  The  Prophylaxis  of  Ophthalmia  neonatorum.    Cincin.  Lancet  & 

Clinic.  XIV.  p.  767—777. 
Debierre,   Arthrite  du  coude  dans  le  cours  d*une  Ophthalmie  purulente. 

Revue  gisn^rale  d*Opht.  p.  299. 
D  e  e  r  e  n  ,   Contribution  k  T^tude  des  images  entoptiques.     Eecueil   d*Opht. 

p.  282. 

—  Contribution  k  Tätude  du  si^ge  des  imagee  entoptiques.    Ibid.  p.  282,  539. 

—  £tude  sur  le  mäcanisme  de  Taccommodation.    Ibid.    p.  611. 

—  Nouvelle  contribution  k  T^tude  des  images  entoptiques.    Ibid.  p.  678. 
Dehenne,   A. ,   Influence  da    traumatisme   sur  le  paludisme  en    Chirurgie 

ooulaire.    Union  m^d.   3.  s.   XXXIX.    p.  737. 

—  Paralysie  de  tous  les  muscles  extrins^ques  de  Toeil.    Union  m^dic.   p.  359. 
(Sod^tä  de  m^decine  de  Paris.) 

—  De  la  scldrotomia  vitro-irienne.    Ibid.  Nr.  44.  p.  517. 

—  Du  traumatisme  en  Chirurgie  oculaire.    Semaine  m^dic.    Nr.  17. 

—  De  rintervention  chirurgioale  dans  la  luxation  du  cristallin.   Union  m^dic. 
Nro.  92.    p.  26. 

—  De  Tavancement  muscalaire  dans  les  paralysies  oculaires.    Becueil  d*Opht. 
p.  211. 

—  Consid^rations  sur  les  traumatismes  oculaires.    Ibid.    p.  211. 

De  J  a g e r ,  Pigmentvorming  in  de  Cornea.    Weekblad  van  het  Nederl. T^d- 

Bchr.  voor  Geneesk«   p.  859   und  Virchow's  Arch.   f.  path.  Anat.    Gl. 

p.  193. 
Delacroixy  H. ,  Contribution  k  V^tude  des  applications  de  la  cocatne  k  la 

Chirurgie  oculaire.    Reims  und  Union  m^d.  et  scient.  du  nord-est.    Reims. 

IX.  p.  97. 
De  Melle,    H.  G.,   Sur  trois  nouveaux  Instruments  d^ophtalmologie.    Uniao 

med.  Rio  de  Jan.  1884.   IV.  p.  489,  509 ;    1885.    V.   p.  32. 
Denn  et,  W.  S.,  The  S tokos*  lens  for  measuring  astigmatism.    Transact.  of 

the  americ.  ophth.  soc.    Twenty  first  meeting.   p.  106. 

—  Test  type.    Ibid.   p.  133. 


16  fiiblographie  des  Jahree  1885. 

D  e  n  n  e  t ,  W.,  The  electric  light  ophthalmoscope.    Ibid.    p.  156. 

—  W.  F.,  An  electric  ophthalmoscope.    New- York  med.  Record.  May.  p.  603. 
Denti,  F.,   II  bagno  idro-elettrico  e  la  doccia  elettrica  applicati  all*  occhio. 

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—  Malformation  of  the  upper  lid.    Ibid.   p.  153. 

—  Ectropion  of  both  lids.  Blepharoplasty  by  the  italian  method.  Trantact. 
of  the  americ.  ophth.  soc.  Twenty-first  meeting.  p.  141  und  Americ 
Joum.  of  Ophth.    II.   p.  152. 

—  Unintentional  artificial  ripening  in  a  case  of  sonular  cataract.  Boston  med. 
and  Burgia  Joum.    CXII.    p.  268. 

—  Gase  of  gangrene  of  the  lids  with  subsequent  restoration  of  tissue  withoot 
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—  Richard,  Contagious  Ophthalmia  in  asylums  and  residential  sohools.  Med. 
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Times.   XV.   p.  808. 

—  Two  cases  of  diphtheritic  Conjunctivitis.    Med.  News.    XLVII.   p.  149. 
Despagnet,   Soci^t€   fran9aise  d *ophtalmologie.    Compte  rendu  de  la  troi- 

si^me  Session.    Recueil  d*Opht.  p.  65  u.  142. 
Dessauer,  Zur  Zonulafrage.    Elin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.  S.  314. 

—  Cystoide  Erweiterang  der  vergrösserten  und  vermehrten  SchweissdrOsen- 
knäuel  unter  dem  klinischen  Bilde  des  Xanthelasma  palpebrarum,  v.  Q  rae- 
f  e's  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.    1.    S.  87. 

Deutschmann,  R.,  Zur  Pathogenese  der  »sympathischen  Ophthalmiec  — 
Ophthalmia  migratoria.  Ebd.  2.  p.  277. 
»  lieber  eitrige  Meningitis  nach  Enucleatio  bulbi.  Vortrag  im  ärzUichea 
Verein  zu  Darmstadt,  gehalten  von  Dr.  A.  Brückner,  Augenarzt  in 
Darmstadt,  mit  Bewilligung  des  Verfassers  zum  Drucke  bearbeitet.  Ebd. 
4.  S.  251. 

De  Vincentiis,  Mucocele  od  ectasia  del  labirinto  del  Tosso  etmoide.  An- 
nali di  Ottalm.    XIV.    p.  275. 

—  Microttalmo  bilaterale  congenito  con  molteplici  vizi  di  sviluppo  del  <^nord. 
Ibid.  p.  8. 

—  C,  Nuovo  reperto  oftalmoscopico  da  parziale  embolia  e  trombosi  de*  vasi 
retinici  con  dae  osservazioni  di  embolia  parziale  della  retina.  Riv.  intei^ 
naz.  di  med.  e  chir.    II.    p.  86. 

D  i  ckey,  J.  L.,  A  case  of  congenital  ectopia  lentis.  Am.  med.  of  med.  scieac. 
Phila.  LXXXIX.    p.  491. 

—  The  errors  of  refraction.    Transact.  med.  Soc.   W.  Virg.     XVIII.    p.  186. 
Dickinson,   W. ,    Mydriasis.    St.   Louis  med.  and  surgio.   Jonrn.     XLIX. 

p.  18. 
Di  mm  er,  F.,   Ein  Fall  von  Stich  Verletzung  des  Auges.    Gentralbl.  f.  prakt 
Augenheilk.    April.    IX.    S.  97. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  17 

Di  mm  er,  F.,  Report  of  cases  of  congenital  anomalies  of  the  eye.  Arch. 
Ophth.    New-Tork.  XIV.    p.  72. 

—  Gontributions  to  the  pathological  anatomy  of  the  choroid.    ibid.  p.  60. 

—  Epicanthns  and  Ectropium.    Klin   Monatsbl.  f.  Aagenheilk.     S.  308. 

—  Ein  Fall  von  Blasenbildung  auf  der  Cornea.  Ebd«  S.  312  und  Memora- 
bilien,  Ileilbronn,  n.  F.    II.   8.  257. 

Diskussion  om  preventiva  ätgftrder  mot  Ophthalmia  neonatorum.    Syens 

Läk.-Sällsk.  n.  Handl.   p.  82. 
Dobrowolsky,  W.,  Zur  Frage  über  die  Entstehnngsweise  der  Myopie.  Elin. 

Monatsbl.  f.  Augenheilk.  S.  157. 

—  üeber  einige  ophthalmoskopische  Veränderungen  auf  dem  Augenhinter- 
grnnde  beim  Glaukom.     Arch.  f.  Augenheilk.    XV.    S.  161. 

—  Ueber  wahrscheinliche  Ursachen  der  farbigen  Ringe  beim  Glaukom.  Ebd. 
&  98. 

—  Üeber  den  Unterschied  in  der  Farbenempfindung  bei  Reizung  der  Netz- 
haut an  einer  und  mehreren  Stellen  zu  gleicher  Zeit.  Pflüg er*s  Arch. 
f.  d.  ges.  Physiol.    XXXV.    S.  536. 

Dodds,  W.  J.,  Central  afiections  of  vision.    Brain.   April,    p.  21. 

Dogiel,  A.,  Zur  Frage  über  den  Bau  der  Retina  bei  Triton  oristatus.  Arch. 
f.  mikroskop.  Anat.    XXIV.   S.  451. 

Dolgenkow,  W. ,  Verbrennung  der  Bindehaut  bei  gleichzeitiger  Anwen- 
dung von  Jod  und-  Quecksilber.    Westnik  ophtha! m.    Mai  —  Juni. 

—  Cancroid  corneae.    Ibid.  II.  p.  23. 

Dor,  Albinisme  partiel  de  Tiris.    Revue  gdn^rale  d*Opht.    p.  481. 

—  Un  cas  de  chromatotyphlose  ou  achromatopsie  compl^te.    Ibid.    p.  433. 
Dornig  ,   Beitrag  zur  Kenntniss  syphilitischer  Initialafiektionen  an  den  Au- 
genlidern.   Wien.  med.  Wochenschr.    Nr   11. 

Drake-Brockman,  E.  F. ,  A  Statistical  review  of  108  cases  of  glaucoma. 

Ophth.  Review,   p.  189. 
Dransart,  H. ,   GuMson  de  la  myopie  progressive  par  Tiridectomie  et  la 

Bcl^rotomie.    Th^rie  circulatoire  de  la  myopie.  Annal.  d*Oculist.  T.  XCIV. 

p.  109. 

—  Troisifeme  contribation  ou  traitement  du  däcollement  de  la  rdtine.  Archiv. 
d'Opht.  p.  170.  (Soci^t^  fran9.  d*Ophtalm.)  und  Bull.  m^.  du  Nord.  Lille. 
XXIV.  p.  237. 

Dreser,  H.,  Zur  Chemie  der  Netzhautstäbchen.    Zeitschr.  f.  Biologie.   XXII. 

3.  23. 
Dubanton,  J.  D,,  Ezenteratio  bulbi  volgens  Dr.  Mulder.    Groningen. 
Dubois,   Nouvel   appareil   k  anesth^ie  par  le   mälanges  titr^s  d^air  et  de 

ohloroforme.    Archiv.  d'Opht.    p.  183.    (Sociät^  fran9.  d*Opht.) 
Du    Cazal,     Goltre    ezophtalmique    avec    tremblement    et   atrophie   mus- 

culaire   g^neralis^.    Gaz.    h^bdom.   de  m^ecine  et  de  Chirurg,   p.  345. 

Nr.  21. 
Du  ciy  E.y  Cisticerco  sotto-congiuntivale.    Gazz.  d.  osp.  Milano.    VI.    p.  354. 
Dürr,  Bericht  über  die  ophthalmologische  Tätigkeit  in  den  Jahren  1881  bis 

1884  und   über  weitere   hundert  Star-Extraktionen  nach  A.  v.  Qräfe*s 

Methode  nebst  einer  kurzen  Mitteilung  über  die  Blindenanstalt  in  Han- 

Ophihalmol.  BIbUognbpbie  tta  dM  Jahr  18S6.  2 


18  Bibliographie  dee  Jahres  1885. 

nover   und  einer  ZaBammenstelhiiig   der  Erblindungsarsachen  der  jetzigen 

Zöglinge.    Hannover. 
Dufour,    De   Taimant   dans   la   thörapentique   oculaire.     Rev.    m^.  de   U 

Soisse  romande.    Nr.  7  et  9.    p.  393. 
Dujardin,    Ertraction   de  cataracte  par  un  nonveau  proc^d^.     Joum.  des 

Bcienc.  m^d.  de  Lille.    VII.    p.  805. 

—  Quelques  anomalies  cong^nitales  de  Toeil.  I.  Un  cas  de  persistanee  de  hb 
membrane  pupillaire.  II.  Divergence  cong^nitale  de  Poeil  droit.  111.  Tu- 
meurs  symätriques  congcSnitales  des  panpi^rea.    Ibid.  p.  653. 

—  Ün  cas  de  m^ningoc^le.    Ibid.    Nr.  6.  p.  177. 

—  Käratite  trophique.  Ibid.  p.  583  und  Revue  clin.  d^oculist.  V.  p.  191.  Nr.  8. 

—  Accidents  &  la  suite  de  Tanesth^ie  oculaire  par  la  cocalne.  Joum.  des 
scienc.  m6d..  de  Lille.    5.  Dec. 

—  B^sorption  de  ilris.    Ibid.   p.  85. 

—  Deux  cas  de  tuberculose  oculaire.    Ibid.    p.  245. 

—  Clinique  ophthalmologique :  äclat  de  fer  daos  la  chambre  ant^rieore ,  ex- 
traction  avec  Telectro-aimant.    Lille. 

—  De  Texent^ration  du  globe  oculaire.    Rev.  clin.  d'ocul.    V.    p.  7. 
Dumas,   A. ,   Sur  un   cas  d^entropion  et  de  trichiasis  trait^  et  ga^ri  par  le 

thermocaut^re.    Gaz.  hebd.  d.  scienc.  m^d.  de  Montpellier.    VII.  p.  343. 
D  u  n  0  y  e  r ,    Aphasie  transitoire   toxique  (k  la  suite  de  Tingestion  de  la  san- 

tonine).    Qaz.  m^.  de  Paris.  Nr.  39. 
Dur^gne,  De  T^Iairage  ^lectrique  considär^  au  point  de  vue  de  Hiygi^De. 

Revue  sanitaire  de  Bordeaux,   p.  43.    Nr.  30. 
Duval,  M.,  Le  developpement  de  Toeil.   Bull.  Soc.  d*anthrop.  de  Paris.  188i. 

3.  s.    VII.    p,  837. 
Duyse,   van,   Ün  cas  de  cysticerque  du  corps  vitr&     Annal.  d^Oculist.    T. 

XCIII.    p.  260. 

—  Enud^ation  ou  exent^ration  de  Toeil?  Extrait  du  Bulletin  de  la  soci^t^ 
de  medec.  de  Oand.    4  S. 

—  -  Deux  cas  d'erythropsie.    Revue  g^n^rale  d^Opht.    Nr.  5.    p.  197. 

—  Compte  rendu  analytique.  Soci^t^  franfaise  d*ophtalmologie.  3me  Con- 
gr^s  annuel.     Annal.  d^Oculist.    T.  XCIII. 

D  y  e  8  ,  A. ,  Verhütung  von  Augentrübnng  und  Blindheit.  Ein  Beitrag  zur 
Ophthalmotherapie.    Berlin  und  Neuwied.    42  S. 

E. 

Gales,  B.,  Thre  cases  and  treatment  of  convergent  squint.  Birmingham  med. 
Rev.  XV  IL   p.  391. 

Eckhard,  C,  Beiträge  zur  Geschichte  der  Experimentalphysiologie  des  Ner- 
vensystems. Geschichte  der  Physiologie  der  motorischen  Nerven  des  Auges. 
Beitr.  z   Anat.  u.  PhysioL  (Eckhard),  Giessen.  XI.  S.  115. 

E  ding  er,  Ueber  den  Verlauf  der  centralen  Hirnnervenbahnen  mit  Demon- 
stration von  Präparaten.  Arch.  f.  Psych,  und  Nervenkr.  XVI.  3.  S.  858. 
(X.  W ander vers.  d.  südwestd.  Neurologen  und  Irrenärzte.) 

E  g  0  r  0  w»  J.,  üeber  den  Einflass  der  langen  Ciliarnerven  auf  die  Erweiterung 
der  Pupille.    inaug.-Diss.    Kasan, 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  29 

Ehrlich,   P. ,   Das  Sauerstoff-Bedürfnis  des  Organismas.    Eine  farbenanaly- 

tisohe  Stadie.    Berlin.    167  8. 
Eichbaum,  F.,  Untersuchungen  über  die  Aponeurosen  des  Bulbus  und  der 

Augenmuskeln   bei  den  Hauss&ugetieren.     Zeitschr.  t  Tergl.  Augenheilk. 

m.  S.  1. 
Einthoven,  W.,   Stereoskopie  durch  Farbendifferenz«    v.  Graefe*s  Arch. 

f.  Ophth.   XXXI.    3.    S.    211. 
Eisenlohr,   Ein  Fall   Ton  Augenmuskellähmung.     Deutsch,  med.  Wochen- 

Bchr.  Nr.  9.    (Aerztl.  Verein  zu  Hamburg.    Sitzung  am  7.  Oktober  1884.) 
Eitelberge r,  Gangrän  der   Ohrmuschel.    Wien.  med.  Wochenschr.  Nr.  21. 
£  Hing  er,  L.,  Die  optischen  Gesetze  für  Schrift  und  Schreiben.    Tagebl.  d. 

58.  Versammlung  deutscher  Naturf.  und  Aerzte  in  Strassburg  i.  E.  S.  501 

und  Berlin,  klin.  Wochenschr.  Nr.  37. 
Emerson,   J.  B.,   A  schematic  eye    for  students  of  Ophthalmoskop j.    New- 

Tork  med.  Becord.    Okt.    p.  398. 
Emmert,  E.,   Keratitis  dendritica  ezulcerans  myotica.     Centralbl.  f.  prakt 

Augenheilk.    Oktober.   8.  302. 
—  Mesures  anciennes  et  nouvelles.    Revue  mädic  de  la  Suisse  romande.  Nr.  8. 

p.  474, 

—  Sublimat    in   der  Augenheilkunde.     Deutsche  med.  Wochenschr.   Nr.  34. 
S.  581. 

—  Notiz  zu  meiner  Originalmitteilung  über  Keratitis  dentritica  im  Okiober- 
heft dieses  Blattes.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.   Dezember.   S.  382. 

—  Cocain.  Vortrag  geh.  im  med.-pharmac.  Bezirksverein  in  Bern ,  den  27. 
Januar.    Correspondenzbl.  f.  Schweizer  Aerzte. 

Engelhardt,  Ueber  eine  üntersuchungsmethode  der  seitlichen  Beleuchtung 
mit  LoupenvergrOsserung.  Jahresber.  d.  Gesellsch.  f.  Natur-  und  Heilk.  in 
Dresden.    1884—85.    S.  29. 

—  üeber  Cocain.    Ebd. 

EngelskjGn,  C. ,  Die  elektrotherapeutische  Gesichtsfeldprobe.  Arch.  f. 
Psych,  und  Nervenkr.   XVI.  3.    S.  831. 

—  Die  ungleichartige  therapeutische  Wirkungsweise  der  beiden  elektrischen 
Stromesarten  und  die  elektrodiagnostische  Gesichtsfelduntersuchung.  Ebd. 
XV.  2.  und  XVI.  1. 

Enumeration  des  Operations  pratiqu^es  k  la  clinique  pendant  1e  8.  tri- 
mestre  1885.  Bullet,  de  la  clinique  nat.  opht  de  Thospice  des  Quinze- 
Vingts.  III.   p.  200. 

—  sommaire  des  maladies  observdes  ä  la  clinique  pendant  rannte  1885  (3e 
trimestre).    Ibid.    p.  200. 

Eskridge,    J.  C,   Tumor   of  the   cerebellum   with  monocular   hemianopia. 

Journ.  of  nerv,  and  ment.  disease.    XII.    p.  1. 
Eulenburg,  A. ,  Beiträge  zur  Aetiologie  und  Therapie  des  Tabes   dorsualis, 

namentlich   über   deren  Beziehungen  zu  Syphilis.      V  i  r  c  h  o  w  *  s  Arch.  f. 

path.  Anat.    99.   S.  18. 
Everett  Smith,  H. ,  Hereditary  or  degenerative  ataxia.    Six  cases  in  one 

famlly.    Death   of  one   case  and  autopsy.     Boston  med.  and  surg.  Journ. 

CXIII.  p.  361. 

2* 


20  Bibliognpbie  des  Jahres  1885. 

ETersboBcfa,   0. ,   Eine  neue  Form  yon  M iasbildung  der  Papilla  nervi  op- 
tici,  yerlrandeii   mit  ausgedehnter  Verbreitung  markhaltiger  S^marreB- 
fasem  und  congenitaler  hochgradiger  Knnaichtigkeit.      Klin.  MonatsbL  L 
Angenheilk.   8.  1. 

—  Einige  Bemerknngen  über  die  physiologische  Wirkung  des  Cocains.  Cen- 
tralbl.  f.  prakt  Angenheilk.    Oktober.    8.  289. 

—  Eine  Bemerkung  über  die  Reinhaltung  der  GocainlOsungen  und  deren  Ge- 
brauchsart an  dem  Auge.    Münch.  med.  Wochenschr.  S.  628. 

—  Vergleichende  Studien  über  den  feineren  Bau  der  Iris  der  Säugetiere. 
Zeitschr.  f.  yergl.  Angenheilk.    UL    S.  33,  145. 

—  Nachträgliche  Bemerkung.    Ebd.   S.  145. 

—  Hochgradige  Sehstörang  bei  einem  Pferde,  veranlasst  durch  eine  sehr 
starke  Hypertrophie  bezw.  Hyperplasie  der  TraubenkGmer  anf  beiden 
Augen.    Ebd.   6.  68. 

—  Ein  Pall  von  ChorioiditiB  disseminata  beim  Pferde.    Ebd.  S.  71. 
Evetski,  F.  0.,   Kratkii  obzor  inostrannoi  ofkalmolog  literaturi  xa  1 — e  po- 

lugodie  1884  g.    Med.  Obozr.  Mosk.  XXIiL  p.  391. 
Ewald,  Demonstration  eines  Stereoskops.    Tagebl.  d.  58.  Versamml.  deatech. 

Natnrf.  n.  A erste  in  Strassburg  i.  E.    S.  215. 
E  X  n  e  r ,  S.,  üeber  eine  neue  Urteilstäuschung  im  Qebiete  des  Gesichtssinnes. 

P  f  1  ü  g  e  r's  Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.    S.  520. 

—  Kritischer  Bericht  über  die  neueren  physiologischen  Untersuchungen,  dia 
Grosshirnrinde  betreffend.    Biolog.  CentralbL     V.    Nr.  1  und  2. 

—  Demonstration  eines  Mikro-Befraktometers.  Tagebl.  d.  58.  Versammlung 
deutscher  Naturf.  und  Aerzte  in  Strassburg  i.  E.  8.  215. 

F. 

Falchi,  Sulla  lussazione  del  cristallino  sotto  la  congluntiva.  Annali  di  Ot- 
talm.   XIV.   p.  304. 

—  Fibroma  della  cornea.    Ibid.  p.  86. 

—  Dell*  azione  dell  cloridrato  di  pilocarpina  suIl*  ampiezza  d^estensione  dell* 
accomodamento  depo  passato  Teffetto  miotico  nel  Tiride.  Gaz.  d.  clin.  XXL 
p.  225. 

—  £tude  anatomiqne  et  clinique  Bur  la  cataracte  de  Morgagni.  Axch.  ital. 
de  biol.    VI.  p.  341. 

Fano,  Emploi  favorable  des  v^sicaloires  pons^  avec  la  morphine  et  appli- 
qu^s  au  dans  du  surcil  dana  les  cas  de  Photophobie  rebelle«  Joum. 
d'Oculist.    Nr.  149.    p.  61. 

—  Documents  pour  eervir  k  Thiatoire  de  Pophtalmie  dite  aympathiqne. 
Ibid.  Nr.  152.    p.  91. 

—  Ck>ndaite  k  suiyre  dana  les  cataractea  branlanta  et  en  voie  de  d^placement» 
Ibid.   p.  102.    Nr.  153. 

—  Traitement  palliative  de  Tentropion.    Ibid.    p.  103. 

—  Quelle  eat  la  r^gion  du  corps  la  plus  favorable  pratiqner  une  ^missiosi 
sanguine  dana  le  but  d^gorger  lea  vaieaeauz  dela  chorolde?  Ibid.  Nr. 
148.     p.  51. 


Bibliograpbie  dee  Jahres  1885.  21 

F  a  D  o ,    Valear  de  ririd^tomie  dans  le  traitement  du  d^oollement  de  la  r^ 
tine.    Ibid.  Nr.  149.  p.  62. 

—  Rapports  entre  les  diverses  formes  d^iritis  et  la  k^ratite  practio^e.  Ibid. 
Nr.  150.    p.  71. 

—  Cataracte  capstilo-lentioalaire  complbte.  Eztraotion  par  k^ratomie  sup^ 
rieare.    Ibid.   Nr.  151.  p.  81. 

—  Traitement  du  strabisme  des  petits  enfants.    Ibid.   Nr.  15.   p.  112. 

—  Emploi  des  injections  hypodermiqaes  d*une  Solution  de  curare  dans  la 
contractioD  spasmodiqne  de  Torbiculaire  des  panpibres.  Ibid.  Nr.  151. 
p.  82. 

—  D^ridement  de  la  scl^rotique  dans  le  phlegmon  de  Poeil.  Ibid.  Nr.  154. 
p.  111. 

—  Soture  de  la  scl^rotiqne  apr^s  l'amputation  dn  segment  antäneor  de 
l'oeü.    Ibid.   Nr.  154.   p.  112. 

—  De  Temploi  du  salicylate  de  soude  dans  les  affeotions  rhumatismales  de 
rodl.    Ibid.    p.  44.   Nr.  147. 

—  L^anesth^sie  locale  de  Poeil;  la  cocatne  et  ses  preparations.  Ibid.  VII.  p.  1. 
-—  Memoire  sur  Temploi  du  boraz  et  de  Tacide  borique  en  oculistique.  Ibid.  p.  4. 

—  Note  sur  Tinconv^nient  des  bains  d^oeil  avec  la  Solution  d^acätate  de 
plomb  cristallis^y  dans  les  Msions  traumatiques  de  la  cornde.    Ibid.  p.  21. 

Fauchart,  R^flezions  sur  quatre  cas  d*ophtalmie  sympathique.  Th^  de 
Paris.    37  p. 

Paucon,  Du  salicylate  de  soude  dans  riritis  rhumatismale.  Journ.  des 
scienc.  mäd.  p.  873. 

Feddersen,  M.,  Beitrag  zur  Atropin Vergiftung.    Inang.-Diss.    Berlin. 

Feilchenfeld,  L.,  Ein  Fall  von  Tumor  cerebri  (Gliosarkom  der  Zirbel- 
drüse).   Neurolog.  Centralbl.   Nr.  18.   S.  409. 

F^r^,  Ch.  y  Trois  autopsies  pour  servir  k  la  localisation  des  troubles  de  la 
Vision  d*origine.    Arch.  de  Neurolog.  Nr.  26. 

—  Relations  entre  les  sensations  visuelles  et  Tenergie  musculaire.  (Soci^t^ 
de  biologie.  s^ance  du  6.  Juin.)    Gaz.  hebdom.  p.  408. 

—  et  A.  Londe,  ObeervationB  pour  servir  k  Thistoire  des  effets  dynamiques 
des  impresaions  visuelles.    Gompt.  rend.  Soc.  de  biol.    II.  p.  362. 

För^ol,  Observation  de  chromidrose  ou  de  chromocrinie.    Bullet,  de  l*Acad. 

de  m^d.  de  Paris.    S^ance  du  18.  Aoüt 
Ferguson,   H.  L. ,   Fragment  of  glass  in  eye  for  over  ten  months  without 

irritative  Symptoms.    Ophth.  Review.    IV.  p.  293. 

—  R.  M. ,  The  dioptric  System ,  and  its  relation  to  the  old  System  of  num- 
bering  lenses.    Louisville  med.  News.    XIX.    p.  353. 

—  Gross-eyes.    Ibid.  XX.  p.  33. 

Ferret,  Contribution  k  T^tude  de  la  rdtinite  pigmentaire.  Bulletin  de  la 
clinique  nat.  opht.  de  hospice  des  Quinze-Vingts.    p.  32. 

—  Consid^rations  sur  la  pathog^nie  des  kystes  de  Tiris.    Ibid.   p.  109. 

—  Dacryoad^nite  aignö.    Ibid.    p.  112. 

—  Note  sur  une  manifestation  pr^coce  de  la  Syphilis.    Ibid.  p.  117. 

—  Observations  de  syncbisis  ^tincelant.    Ibid.  p.  120. 

—  Gand  et  Guiot,  Observations  recueillies  k  la  clinique.    Ibid.  p.  235. 

—  Quatre  cas  d'astigmatisme  myopique.    Ibid.    p.  47. 


22  Bibliographie  des  Jabres  1885. 

F  e  r  r  i ,  La  perimetria  ed  i  perimetri  registratoii  (Rivisia  critica).    Ännali  di 
Ottalm.    p.  53. 

—  Grandezza  dal  fondo  oculare  viaibile  ad  immagioe  diritta.     Gior.  d.  r.  Ac- 
cad.  di  med.  di  Torino.   3.  s.  XXX IIL   p.  48. 

Ferrieri   D.,    A  record  of  experim^^nts   on  tbe  effects  of  Jedon  of  differont 

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ciety  of  London.    VoL  175.    Part  II.    p.  479. 
Feuer,   N. ,   Die  Traobomendemie   im  Torontäler  Gomitat.     Pest.  med.-cbir. 

Presse.   XXI.   p.  200,  220. 
F  i  c  a  n  0  ,    La  reeorcina  nella  cara  dei  tracoma  e  panno  oorneale.     Annali  di 

Ottalm.  p.  186. 
Ficki  A.,  Die  mediciniscbe  Pbysik.    Braanscbweig.  Vieweg  u.  Sohn.  433  8. 
F  i  e  u  z  a  1 ,    Des   verres   color^s  en  hygi^ne   ocalaire.    Balletin  de  la  oliniqae 

nat.  opbt  de  Tbospice  des  Qainze-Vingts.    III.    p.  145. 

—  Causes  et  prevention  de  la  c^cit^ ,  par  M.  le  professeur  Fuchs,  traduit 
de  Tallemand.    Ibid.    p.  148. 

—  Contribution  ^  T^tude  de  la  c^cit^.    Ibid.  p.  162. 

—  Du  meilleur  proc^d^  d*eztraction  de  la  cataracte  senile.    Ibid.    p.  81* 

—  Enumeration  sommaire  des  Operations  et  des  maladies  obserydes  pendant 
le  1er  semestre.    Ibid.  p.  144. 

—  Mouvement  de  la  clinique  pendant  le  deuzi^me  trimestre  de  1885.  Ibid.  p.  144. 

—  Compte  rendu  de  la  clinique  pour  Tann^e  1884.    Ibid.  p.  1. 

—  Gonseils  auz  m^res  dans  le  bat  de  prävenir  Tophtalmie  pnrulente  dei 
nouveau-n^s.    Ibid.  p.  78. 

—  Mouvement  de  la  clinique  pendant  le  1er  trimestre.    Ibid.  p.  80. 

—  Hygiene  de  la  vue  dans  les  ^coles;  instructions  pratiques.    Ibid.  p.  201. 

—  Enumeration  des  Operations  pratiquees  ä  la  clinique  pendant  le  4e  tri- 
mestre 1885.    Ibid.  p.  258. 

—  Enumeration  sommaire  des  maladies  observees  k  la  clinique  pendant 
Tannee  1885  (4e  trimestre).    Ibid.  p.  258. 

—  Mouvement  de  la  clinique  pendant  le  quatri^me  trimestre  de  1885.  Hud. 
p.  258. 

Figos,  S.,  Adeno-encondroma  della  gbiandola  laorimale.    Sassari.    Azuni. 

Filebne,  ü.,  Ueber  die  Entstehungsart  des  Lichtstanbes ,  der  Staarblind- 
heit  und  der  Nachbilder.  Zugleich  ein  Beitrag  zur  Lehre  Ton  der  chro- 
nischen Tabaksvergiftung,    v.  Graefe*s  Arch.  f.  Ophtb.   XXXI.  2.   S.  1. 

Filia,  Contribuzione  clinica  allo  studio  della  localizzazioni  oerebrali^  para- 
lisi  a  sinistra  per  frattura  dei  parietale  deztro;  ambliopia.  BiTista  in- 
ternaz.  di  med.  e  chir.  Nr.  4. 

Finlayson,  J.,  Remarks  on  laryngeal  paralysis  and  inegality  of  the  popils. 
Lancet.    Jannary.    p.  3. 

F  i  s  k  e,  G.  F.,  Exenteratio  sive  evisceratio  bulbi.   Americ  Joum.  of  Ophth.  p.  1. 

Fleischer,  R.,  Ueber  die  Veränderungen  verschiedener  Qnecksilberverbin- 
düngen  im  tierischen  Organismus.    Deutsch,  med.  Wochensobr.  Nr.  36. 

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Flemming,  Zur  Kasuistik  der  Skleralnabt.  Kliniscbe  Monatsbl.  f.  Augen- 
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—  Histologie  de  la  choroide.    Systeme  nerveoz  (PI.  IV),   snite  et  fin.     Ibid. 
p.  8d3. 

—  Diplopie  monoculaire  sans  tronbles  de  räfraction.     Archiv.  d'Opht.  p.  180. 
(Social  fran^.  d*Opht.) 

Forbes,  L. ,  Weak  aight,  its  varieties,  causes  and  eure.    London.    31  p. 
Fouchard,  M.,  Dn  gliome  de  la  rätine.    Paris,  Coccoz.    176  p. 
Foarnier,   Dela  Syphilis  här^itaire  tardive.    —    La  käratite  interstitielle. 

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Foz,  L.  W.,  Gatarrhal  Ophthalmia  —    >Pink  Eye«.     Americ  Journ.  of  Ophth. 

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—  Clinical  history   of  a   case  of  sympathetic   Ophthalmia.     Transact.    Am. 
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Frank  H.  Hodges,  Thrombosis  of  retinal  artery  occurring  during  con- 
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Franoke,  Ueber  Aetiologie  und  Therapie  der  Blennorrhoe  Neugeborener. 
Deutsche  med.  Wochenschr.   XL   S.  45. 

Fran9ois-Fran  ok  et  Pitres,  A.,  Recherches  ezpärimentales  et  criti- 
ques  sur  Texcitabilitö  des  hämisph^res  cär^braux.  Arch.  de  physiol.  norm, 
et  pathol.    XVII.    p.  149. 

Franke,  E.  ,  Eine  eigentümliche  kongenitale  Anomalie  der  Iris.  Oentralbl. 
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Freud,  S. ,  Ueber  Cocatn.    S.-A.  aus  dem  Gorresp.-Bl.  f.  die  ges.  Therapie. 

Friede,  H.,  Zur  Aetiologie  der  Polypen  an  der  Gonjunctiva.  Inaug.-Diss. 
Kiel.    13  8. 

Fröhlich,  G.,  Üeber  Galvanokaustik.    Arch.  f.  Augenheilk.  XVI.  1.  8.  17. 

—  Kasuistische  Mitteilungen.     Achtjährige  Erblindung.     Iridotomie.     Erfolg. 
Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.   8.  346. 

—  Extraktion  eines  Eisensplitters  aus  dem  Glaskörper  mit  dem  Elektromag- 
neten.   Fast  volle  Sehschärfe.    Ebd.    8.  349. 

—  Extraktion  eines  Eiaensplitters  aus  der  Iris.  Volle  Sehschärfe.    Ebd.  8.  351. 
Frost,  A. ,   Supposed  power  of  accommodation  in  aphakic  eye.    Lancet.     I. 

p.  756. 

—  Poisoning   by   bisulphide  of  carbon   and  Chloride  of  sulphur.    Ophthalm. 
Society  of  the  united  kingdom.    January.    8  th. 

—  The  early  treatment  of  concomitant  squint.     Medio.   Times  and  Gaz.    I. 
p.  431.    (Harveian  society  of  London.) 

F  r  y  e  r  ,  B.  E. ,  Bony  tumor  of  orbit  (cystoid) ,  caused  by  and  enclosing  fo- 
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Fuchs  y  E.,  Zur  Anatomie  der  Iris.    Klin.  MonatsbL  f.  Augenheilk.  8.  467. 


24  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Fuchs,  E.,  Beiträge  znr  normalen  Anatomie  der  menschlichen  Iris.  v.  G  r  a  e- 
fe's  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.   3.    S.  89. 

—  Klinische  Miscellen.  —  SehstOrung  durch  die  Anisometrie.  Arch.  t  Augen- 
heük.    XV.    S.  1. 

—  On   congenital    shortness   of  the   eyelids.     Med.  Times  &  Gas.  I.  p.  776. 

—  Angiome  de    la  face   et   des   paupi^res  gu^rie  par  r^eotrolyse.     Soci^t^ 
m^d.-chirurg.  de  Li^ge.    F^vr. 

—  Zur  Physiologie  und  Pathologie  des  Lidschlosses.  ▼.  Graefe*s  Arch.  'L 
Ophth.    XXXI.   2.    S.  97. 

—  Angeborene  abnorme  Kürze  der  Lider.    Arch.  f.  Aogenheilk.    XV.    3.  2. 

—  Eigentümliche  Form  muskulärer  Asthenopie.     Ebd.    XIV.  p.  885. 

—  Die  periphere  Atrophie  des  Sehnerven,  v.  Graefe*8  Arch.  f.  Ophth. 
XXXI.  1.  S.  177. 

'  Etüde  microscopique  sur  le   nerf  optique.     Archiv.   d'Opht.    p.  178.    (So- 
cidt^  fran9.  d'Opht.)  und  Bullet,  m^m.  Soc.  frang.  d'opht   III.   p.  116. 

—  Die  Ursachen  und  die  Verhütung  der  Blindheit.  (Gekrönte  PreisschrifL) 
Wiesbaden.    Bergmann.    243  S. 

—  The  causes  and  the  prevention  of  blindness.  Translated  by  R.  E.  Dad- 
geon  with  a  few  notes  by  M.  Roth.    London.    256  p. 

—  Causes  et  Prävention  de  la  c^itö  (m^oire  conronn^).  Traduction  par 
Dr.  Fieuzal.    Paris.    235  p. 

Fürstner,  Weitere  Mitteilungen  über  Gliose  der  Hirnrinde.     Arch.  f.  Psyeh. 

und  Nervenkr.  XVI.    3.  S.  851.    (X.  Wandervers.  d.  südwestd.  Neurologen 

und  Irrenärzte.) 
Fulto  n,  J.  F.,  Gase  of  retinal  haemorrhage' apparently  due  to  simple  anaemia 

with  remarks.    Americ.  Journ.  of  Ophth.  p.  81. 

—  A  case  of  acute  prima ry  inflammation  of  the  lachrymal  gland,  oocnrring 
twice  in  the  same  individual.    Arch.  Ophth.  New- York.   XIV.  p.  161. 

—  A  case  of  severe  orbital  cellulitis  the  result  of  the  passage  of  Bowman's 
probe  into  the  nasal  duct.    Ibid.  XIV.  p.  164. 

—  Ein  Fall  von  chronisch-eitriger  Mitte lohrentsündung  mit  nachfolgender 
intrakrauieller  Erkrankung.  Doppelseitige  Neuritis  optica.  Vollständige 
Genesung.    Zeitschr.  f.  Ohrenheil k.  XIV.  S.  218. 

0. 

Gaboriau,  Fracture  de  la  paroi  sup^rieure  de  la  voüte  orbitaire;  meningo- 
enc^phalite ;  mort.    Gaz.  mdd.  de  Nantes,  1884—5.  III.  p.  87. 

Galezowskii  Des  cataractes ;  leur  fr^quence  relativement  auz  autres.  Be- 
cueil  d^Opht.  p.  257. 

—  Des  cataractes  et  de  leur  traitement.  1.  fasc  8.    Paris,  Aloan.    259  p. 

—  Emploi  des  rondelles  de  g^latine  ponr  Tocclusion  de  la  plaie  corntfenne 
apr^  Teztraction  de  la  cataracte.    Recueil  d*Opht.  p.  577. 

—  De  Teztraction  des  corps  dtrangers  m^talliques  de  Toeil  a  Taide  d*Qn  ai- 
mant  (avec  une  fignre  dans  le  tezte)  (snite.)    Ibid.  p.  513,  584,  641. 

—  Perimetro  del  dott.  Galezowski.  Annali  diOttabn.  p.  182  und  BnlL  et 
m^m.  Soc.  franp.  d*Opht.  III.  p.  320. 

—  Traitement  chirurgical  de  la  cataracte.    Progr^  m^dic  p.409.   Nr.  46  et  47. 


Bibliographie  dee  Jahres  1885.  25 

Galesowski,  Traitement  m^dical  de  la  oataracte.     Becueil  d'Opht.  p.  303 
et  457. 

—  Traitement  de  la  cataracte.    Ibid.  p.  323. 

—  De  ranesth^sie  de  la  cornöe  dans  Therp^  föbrile  de  cette  membrane.  Ibid. 
p.  129. 

—  De  la  marche  et  du  pronostic  des  cataractes.    Ibid.  p.  257. 

—  OcclnBion  de  la  plaie  com^enne  apr^a  Teztraotion  de  la  cataracte.     Aead. 
de  m^dec.  S^anoe  du  6.  Octobre. 

—  De  Textraction   de  la  cataracte    sans  iridectomie  et  des  soins  consccntifs. 
Archiv.  d*Opht  p.  175.    (Soci^tö  fran9.  d'Opht.) 

—  P^rimätre  portatif.    Ibid.  p.  181. 

—  LezioDe  clinica  su  roperazione  della  cataratta.    Gior.  internaz.  d.  so.  med. 
Napoli,  n.  s.  VII.  p.  162. 

—  O  operacyi    z^key  i  opatrunka    przeciwgni-lDym.    (Staroperation  mit  an- 
tiseptischen Verbänden.)    Medycyna,  Warszawa.  XIII.  p.  293. 

^~  Seins  präliminaires  &  donner  auz  malades  avant  Topäration  de  la  cataracte. 
Becueil  d*Opht.  p.  721. 

—  Traitä  iconographique  d*ophta)mo8copie.    Ay.  52  fig.  et  28  pls.  col.  2.  4d. 
gr.  8.     Paris.  Bailli^re  et  fils. 

—  et  Daguenet,   Diagnostic  et  traitement  des  affections  oculairea     Ar. 
fig.  8.    Paris.    Bailli^re  et  fils. 

Gallenga,  Q.,  Contribution  k  Tätude  des  turne nrs  congänitales  de  la  con- 
jonctive  et  de  la  corn^.  Considärations  sur  leur  genese.  Annal.  d^Oculist. 
T.  XCIV.  p.  215. 

—  Studio  clinico  sul  glaucoma.    Annali  di  Ottalm.    XIV.  p.  149. 

—  Secondo  contributo  allo  studio  della  maturazione  artificiale  della  cataratta. 
Gazz.  d.  Clin.  Torino.  XXI.  p.  51,  67. 

—  Di  alcuni  casi  di  corpi  stranieri  dell*  occhio  e  relazione  di  estrazione  coli* 
elettro-calamite.    Ebd.  p.  97. 

—  Osserrazione  di  Trapianto  doli*  epitellio  corneale  sull*  iride.  Giornale 
della  B.  Acoademia  di  Medicina  di  Torino.  Faso.  1 — 2,  Gennaio-Febbraio. 
XXXIII.  p.  67. 

—  Deir  idroftalmia  congenita  (studio  clinico  ed  istolog^co).  Annali  di  Ottalm. 
XIV.  p.  322. 

—  Biyista  clinica  sul  trattamento  operatiyo  delle  cicatrici  comeali.  Gaizetta 
delle  cliniche.  XXI.  p.  329. 

Qardner,   Gase   of  bullet   wound  of  the  skull,   necropsy,  remarks.    Lancet. 

Jan.  10  und  24. 
Gasparetti,    V.,   Cura    della  blenorrea  congiuntivale  colla  reeorcina.    BIt. 

veneta  di  scienc.  med.    II.    p.  544. 
Gastaldo,    J. ,    Coroitidis   lenta  y  gradual  con    ezudados    dando   lugar  & 

un    estado  glaucomatoso ,  dos   itidectomias.    Siglo  mäd.  Madrid.    XXXII. 

p.  202. 
Gaur  an,    Pronostic   et  treatement   des  hernies  de  Tiris.     Normandie   mäd. 

Bouen.    I.  p.  6. 
Gayetet  Massen,   PJssai  sur  Tatrophie  du  globe  oculaire.    Archir.  d*Opht. 

V.    p.  121,  205,  295,  405. 


26  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Gay  et,  De  ]a  tnberculose  conjonctiTale.     ArehiT.  d*Opht.   p.  177.    (Socidt^ 
franf.  d*Opht.) 

—  Essai  sar  le  retour  de  Textraction  de  la  cataracte  k  la  m^thode  fran9a]8e. 
Lyon  m^.  XLIX.  p.  143. 

Gasepy,   Optom^tre    binocalaire.     Archiv.  d'Opht  p.  182.     (SodM   fraiif. 
d'Ophth.) 

—  Optomötre  et  astigmomötre  binoculaire.    Beoneil  d*Opht.  p.  138. 
Gazette  d^Ophtalmologie,  redig^  par  le  doct.  Carrä.    Paris. 

Qelpke,  Th.,  Dr.,  Ueber  Pemphigus  oonjunetiTae.    Klin.  Monatsbl.  f.  Aagen- 

heilk.  8.  191. 
General-Register  eo  A.  t.  Gräfe 's  Archiv  fOr  Ophthalmologie.   Bd.  XXI 

bis  XXX  bearbeitet  von  W.  Schlaefke.    Berlin.    Peters. 
Ger  mann    Th. ,  Znr  Kasuistik  der  Magnetoperationen.    Central  bl.  f.  prakt. 

Angenbeilk.  Oktober.    S.  317. 

—  Beitr&ge  zur  Kenntniss  der  Uefraktionsverhältnisse  der  Kinder  im  Sftug- 
lingsalter  sowie  im  vorschulpflichtigen  Alter.  ▼.  G  r  &  f  e  *8  Arch.  t  Ophth. 
XXXI.  2.  S.  122. 

Germelmann,  Beiträge  zur  Operation   von  Gysticerken  im  Auge.    Inaug.- 

Diss.    Göttingen. 
Girandeau,  De  Taudition  color^e.    L'Enc^phale.   Nr.  5. 
Gillet   deGrandmont,  De  la  n^cessitä  d'one  nam^ration  commune  en 

perioptomätrie.    Becaeil  d*Opht.  p.  134  und  Rev.  din.  d'ocuL    IL    p.  26. 
-^  Pärimdtre  enregisteur  et  num^rateur.     Archiv.  d'Opbt.    p.  181.    (SoeiM 

fran^.  d*Opht.) 
Giornale  delle  malattie  degli  occhi,  redigiert  von  Morano.    Napoli. 
Girard,  Cataractes  secondaires  et  ressources  op^ratoires;  notre  fourohe  &  iri- 

dectomie.    Revue  trimestr.  d^opht.  pratique.  p.  1.   Ootobre. 

—  H^morrhagies  post-op^ratoires.    Ibid.    April,  p.  1. 

Gir  ard-Teulon,  Recherches  cliniques  sur  Thyperm^tropie.     Acad.  de  m^ 

de  Paris.    S^ance  du  6.  Octobre.  XIV.  p.  1336. 
Giudici,  V.,  Sulla  misurazione  obbiettiva  della  miopia  e  della  ipermetiopia. 

Giorn.  di  med.  mil.  Roma.  XXXIII.  p.  128. 
Giulini,   Ferd. ,  Beitrag  zur  Kenntniss  des  Melano-Sarkoms  der  Bindehaut. 

Inaug.-Diss.  Wfirzburg. 
Glorieuz,  Z.»  L*idiosyncrasie  de  la  conjonotivite   atropinique.    AnnaL  d*Ocn- 

list.    T.  XCIV.  p.  201. 
Goldzieher,  Angeborene  Veränderung  des  Augenhintergrundes.  VT^ien.  med. 

Wochenschr.  Nr.  11.  (Gesellsch.  d.  Aerzte  in  Budapest,  Sitzung  vom  14.  Febr.) 

—  Auge.    Eulenburg *8  Realencyklopädie.     13.  und  14.  Lieferung. 

—  Zur  Pathogenese  der  Triscysten.    Pest,  med.-chir.  Presse.  XXI.  S.  481. 
Goltz,    Ueber  Verstümmelung   des  Gehirns.     Tagebl.   d.  58.  Versammlung 

deutscher  Naturf.  und  Aerzte  in  Strassburg  i.  E.  S.  414. 
Gordon,   N.  R.,   Chronic  Conjunctivitis  dependent  upon  disease  of  the  intra- 
nasal  tissues.    Jouru.  Americ.  med.  Ass.  Chicago.    V.    p.  538. 

—  L.  A. ,   Glüheisen   bei  Hornhantgeschwüren.     Vrach,  St.  Petersburg.    YL 
p.  677. 

Gordone  Norrie,  Nekrolog.   K r en c h e  1.   Centralbl.  f.  prakt.  Augenheük. 
April  S.  126. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  27 

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ßranch.  ßrit  med.  Ass.  Adelaide,  p.  176. 

—  A  case  of  pnlsating  exophthalmos.  (Common  carotid  artery  ligated.) 
Ibid.  p.  128. 

GonY^a,  H.  de,   A   cocaina  na  cirurgia  e  therapentica  ocnlar.    Revista  do 
contada  faculdade  de  medicina  de  Rio  de  Janeiro. 

—  Blepharoplastia.  Rev.  d.  cnrsos  prat.  e  theor.  da  Fac  de  med.  do  Rio  de 
Jan.  I.  p.  43  und  Archiv.  Ophth.  de  Lisb.  VI.  p.  8. 

Gradenigo,  Eine  neue  Theorie  über  den  Sehakt.    Allg.  Wien.  med.  Zeitong. 
Nr.  12.  S.  181. 

—  Ueber  den  Einflnss  des  Lichtes  nud  der  Wärme  anf  die  Retina  des  Fro- 
sches. Allg.  Wien.  med.  Ztg.  XXX.  S.  848,  858  und  Gaes.  d.  osp.  Milano. 
VI.  p.  578,  587. 

G  r  a  d  1  e ,  H.,  Neryous  Symptoms  due  to  overlooked  anomalies  of  the  eye  and 

ear.    Jonm.  Americ.  med.  Ass.    IV.    p.  497. 
Graefe*s  A.  ▼. ,   Archiv  f.  Ophthalmologie.    Hrsg.  v.  Arlt,   Donders  und 

Leber.    XXXI.    Berlin,  Peters. 
G  r  a  e  f  e,  A.,  Enucl^tion  ou  exentäration  du  globe  de  ToeiL    (Traduit  par  le 

Dr.  Rogman.)    Annal.  d'Oculist.    T.  XCIIL    p.  250. 

—  Exenteratio  bulbi.    Elin.  Monatsbl.  f.  Angenheilk.  S.  49. 

—  Weitere  Mitteilungen  über  Extraktion  von  Cysticerken.  v.  Gr  a  e  f  e's  Arch. 
f.  Ophth.  XXXL  4.  S.  83. 

—  Berichtigung.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Februar. 
Grashey,   üeber   die  Bedeutung   des  Liquor  cerebrospinalis   für   die   Blut* 

bewegung  im  Schädel.     Tagebl.   d.  58.  Versamml.  deutscher  Naturf.  und 
Aerzte  in  Strassburg  i.  E.  S.  253. 

—  üeber  Aphasie  und  ihre  Beziehungen  zur  Wahrnehmung.  Arch.  f.  Psych, 
und  Nervenkr.  XXI.  8.    S.  654. 

Grasselli,  G.,  La  cocaina  nella  terapia  oculare.     Gazz.  med.  ital.  lomb.  8. 

s.  VIL  p.  81,  51,  68,  73,  78,  99,  113.  123. 
Gray,  Th.,   Colour  blindness.     Report  presented  to  both    houses  of  parlia- 

ment  by  order  of  H.  M.  th  Queen.    London.    485  p. 
G reder,   Experimentelle  Untersuchungen    über  Schädelbeinbrüche.    Deutsch. 

Zeitschr.  f.  Chirurg.  XXL  S.  491. 
Grevy,J. ,   On    Operation   for  the  partial  or   total   removal  of  the  eyebalL 

Americ  Journ.  of  Ophthalm.    II.    p.  51. 

—  Kotes  on  some  of  the  physiological  effects  and  practical  applications  of 
cocaine  hydrochlorate.    Ibid.  I.   p.  281. 

Griffith,  A.  H.,  The  field  ot  vision.    Med.  Chron.  Nov.  p.  89. 

—  Tvo  cases  of  suddon  and  complete  loss  of  sight  in  one  eye  from  blow 
foDowed  by  atrophy  of  the  optic  nerve.     Ibid.  11.  p.  882. 

G  r  o  c  c  o ,  P.,  Sulla  pseudo-ipertrofia  muscolare  nevropatica  degli  aduli.  Gazett« 
medic.  ital.  Nr.  5. 

—  Contribuzione  allo  studio  dinico  ed  anatomico-pathologico  della  nevrite 
multipla  primitiva.    Milano. 

G  r  o  i  s  z ,  B.,  Retinitis  pigentosÄuak  neh&ny  esete.    Szemteet.  p.  75. 
Grünfeld,   Demonstration   einer   interessanten    Syphilisform.     Wien.  med. 
Presse.  Nr.  49.   (Sitzung  des  Wiener  med.  Doktor-Kollegiums  vom  28.  Not.) 


28  Bibliographie  des  Jahres  188S. 

Gruening^E. ,  On  the  ose  of  the  actual  cautery  in  the  treatment  of  aleos 
corneae  serpens.    Arch.  of  Ophthalm.    p.  28. 

Guaita,  L.,  A  propoaito  deir  esame  anatomico  di  dne  bnlbi  oculari  operati 
di  ablazione  della  catarrata;  contribuzione  all*  anatomia  ed  alla  fiaio-pa- 
tologia  deir  occhio,  e  studio  teorico-pratico  sui  varii  processi  operatiri, 
basato  su  duecento  operauoni.  Gior.  internas.  d.  scienc.  med.  n.  s.  VIL 
p.47,  186. 

—  Epitelioma  della  congiuntiva  baibare.  Gazz.  d.  osp.  VI.  p.  611,  627. 
Goglielmelli,   8.,   L^eserina   nelle    ulceri   corneali  con  hypopion.    Bell. 

d'ocul.  VII.  p.  275. 
T.  G  ti  d  d  e  D  ,   Ueber  die  Frage   der  Lokalisation   der  Funktionen  der  Grosa- 
hirnrinde.     (Jahresyers.   d.  Vereins  der   deutschen    Irren&rzte).    Keurolog. 
Centralbl.  S.  411. 

—  üeber  die  Sehnerven,  die  Sehtraktus,  das  Verh&ltniss  ihrer  gekreuzten  und 
ungekreuzten  Bündel ,  ihre  Seh-  und  Pupillarfasern ,  und  die  Gentren  der 
letzteren.  Tagebl.  d.  58.  Versammlung  deutscher  Naturf.  und  Aerste  in 
Strassburg  i.  E.   S.  136. 

—  Diskussion.    Ebd.  S.  507. 

Günther,  Klinische  Beiträge  zur  Lokalisation  des  Grosshimmantels.    Zeitschr. 

f.  klin.  Medic  IX.  1.  S.  1. 
G  u  i  b  a  1 ,  Gontribution  k  Tätude  clinique  du  jdquirity.    Th^se  de  Nancj. 
G  u  i  n  0  n ,  A  propos  de  six  cas  d^hystärie  chez  Thomme.   Progr^  m^  Nr.  18. 

Nr.  23  et  33. 
G  n  n  n ,  M.,  Proptosis  and  optio  atrophy.    (Ophth.  soc.  of  the  nnited  kingdom 

July  3.)    Ophth.  Review,  p.  247. 
Gunning,  üeber  Trachom.    Ber.  über  die  XVII.   Vers.  d.  ophth.  Gesellsch. 

in  Heidelberg.  S.  198.    (Diskussion.  S.  206.) 
Gussenbauer,  C.,   Ein  Beitrag  zur  Kenntniss    und  Ezstirpation  der  myolo- 

genen  Schädelgeschwülste.    Zeitschr.  f.  Heilk.  V.  S.  139. 

—  Zur  operativen  Behandlung  der  tiefliegenden  traumatischen  Himabecetse. 
Prag.  med.  Wochenschr.  Nr.  1—8. 

H. 

B  a  a  b ,  1.  Simulation  von  Blindheit  oder  Schlechtsehen  nnd  den  Naohwrä 
derselben ;  2.  Skizzenbuch  zum  Einzeichnen  ophthalmoskopischer  Beob- 
achtungen des  Augenhintergrundes ;  2.  Erkrankung  der  Macula  laiea. 
Korrespondenzbl.  f.  Schweizer  Aerzte.     XV.  Nr.  19. 

—  Erkrankungen  der  Macula  lutea.  Vortrag.  Referat  im  CentralbL  L 
prakt.  Augenheilk.  Dezember  S.  383. 

—  Ueber  Aetiologie  und  Prophylaxe  der  Ophthalmo-Blennorrhoe  Neugeborener. 
8.-A.  Korrespondenzbl.  f.  Schweiz.  Aerzte.  XV.  S.  7,  28. 

Haadel,   M.,  Beiträge  zur   Kasuistik  der  akuten  genuinen  Nearitis   optica. 

Inaug.-Diss.    Berlin. 
HaensellyP.,    Recherches  snr   le  corps  vitr^    Bullet,  de  la  diniqne  nai. 

opht.  de  Hospice  des  Quinze-Vingta.    III.  p.  18,  95,  177,  226. 
-^  Recherches  sur  le  staphylöme.  l.  partie.    Ibid.  p.  95. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  29 

Hagen  Torn,  0.,  Ein  Fall  von  Entfernung  des  Inxierten  Linsenkemes  dnrch 
eine  von  der  fiblichen  abweichenden  Methode.  GentralbL  f.  prakt,  Angen- 
heilk.    Juni.    S.  176. 

Haie  White,   Lesions  of  the  frontal  lobe.     Brit.  med.  Joam.  I.  p.  130. 

—  Tnmour  of  the  glandula  pituitaria.   Ibid.  p.  282.    (Patholog.  soc.  of  London.) 
Hallopeau,  Essai   de  localisation    d*ane  cäcit^  accompagn^  d'hemichor^e. 

Union  m^dio.  d.  825.  Nr.  68  and  L*£ncäphale.  Nr.  2. 
Haltenhofi  Une  eztraction  de  cysticerque  da  corps  viträ.    Annal. d^Oculist. 
T.  XCIV.  p.  236. 

—  Klinische  Mitteilungen.  1.  Diabetiscbe  Katarakt  bei  einem  Honde.  2.  Erb- 
liches Entropium  in  einer  Hundefamilie.  Zeitschr.  f.  vergl.  Augenheilk. 
III.  8.  65. 

Hammarsten,  0.,  Lärobok  i  fysiologiak  kemioch  fysiologisk-kemisk  analys. 
Upsala.   (Hjernan,  nerverna  och  sionesorganen.  p.  367.) 

Hanemann,  Fr.,  Ein  kasuistisch— kritischer  Beitrag  zur  Lehre  von  der  Ent- 
stehung der  Vorderkammerabsackungen.    Inaug.-Diss.    München. 

Hansel],  B.  F. ,  An  epidemic  of  acute  catarrhal  Conjunctivitis;  »pinkeyec. 
Med.  News.  XL  VI.  p.  543. 

—  Symptoms  of  latent  hypermetropia.    Poliolinic  III.  p.  65. 

—  A  case  of  arcus  senilis  in  a  boy  three  und  a  half  years  of  age.  Med . 
News.  Phila.  XLVI.  p.  875. 

Hansen  Grut,  K.,  Exenteratio  bulbi.     Bosp.-Tid.  Kjobenb.  3.  B.  Ili.  p.  437. 

—  Blennorrhoea  sacci  lacrymalis  et  Dakryocystitis  acuta.    Ibid.   p.  461,  485. 
H  a  r  d  y,  H^mianesthesie  d*origine  saturnine.    Gaz.  des  höpit.  Nr.  24. 
Harlan,  G.  0.,  Two  cases  of  subconjunctival  luxation  of  the  lens.    (Amerie. 

ophth.  Society.)    Amerie  Journ.  of  Ophth.  IL  p.  144. 

—  Bapidly  progressive  myopia,  permanently  cbecked  by  division  of  the 
eztemal  rectus.  Transact  of  the  amerie.  ophth.  soc.  TransacL  first  mee- 
ting.  p.  24  und  Amerie.  Journ.  of  Ophth.  II.  p.  147. 

—  Congenital  paresis  of  both  external  recti  mnscles.     Ibid.  p.  48. 

—  Deacription  of  J.  L.  Borsch*s  sphero-cylindrioal  combination  lens,  ground 
on  one  snrface  only.    Ibid.  p.  96. 

—  Two  cases  of  subconjunctival  disiocation  of  the  lens.     Ibid.   p.  140. 
Harlan,  Geo.  C,  Hysterical  affections  of  the  eye.    Therapeut.  Gaz.  I.  p.  102 

—  A  case  of  internal  squint  of  one  degree  requiring  free  section  of  both  in- 
ternal recti  muscles.     Med.  Bull.  Phila.  VII.  p.  181. 

—  Three  cases  of  paralysis  of  mnsclea  of  the  eye.  Maryland  med.  Journ. 
Balt.  XIII.  p.  107. 

—  A  case  of  hereditary  glaucoma.    Journ.  med.  Ass.  V.  p.  285. 
Harnack,  E.,  üeber  einen  baaiachen  Begleiter   des  Pilocarpins   in  den  Jabo- 

randibl&ttern.    Centralbl.  f.  d.  med.  Wissensch.   Nr.  24. 
Hartmann,    Absc^s  de  Torbite  consdcutif  k   un  coryza   aigu.     Annal.   des 

maladies  de  Toreille  et  du  larynx.   p.  45. 
Hartridge,   Opaque  nerve-fibres.     Ophth.  society  of  the  united  kingdom. 

January  8  th. 

—  The  examination  o.  the  Cornea  and  lens  by  means  ot  the  Ophthal moscope, 
having  behind  it  a  streng  convex  lens.    Brit.  med.  Journ.  II.  p.  689. 

Hartz,  J.,  Drei  F&Ue  von  Himgeschwalsten.  Bayer,  ärztl.  Intellig.-Bl.  Nr.  2  a«  8, 


30  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Hebold,    0.,  Aoeurysmen  der  kleinsten  Bückmimark^gdflBne.    Arch.  f.  FiydL 

und  NerTenkr.  XVI.  8.  &  813. 
Heiberg,  J. ,  Schema  der   Wirkungsweise  der  Himneryen.    8.    Wiesbaden. 

Bergmann. 
Hei) mann,   0.,  Om  Chloret  cocalnicum   som  lokalt  Anaesteticnm   i  Bjekd- 

rurgien.    Hosp.-Tid.,  Ejobenh.  8.  R.  IIL  p.  153. 
Heinemann,  C,  Eine  Beobachtung   von    in  Anf&llen  auftretender  doppel- 
seitiger Amaurose  bei  Epilepsie.     Virchow*s  Arch.  f.  path.  Anat.  102. 

S.  522. 
H  e  n  i  u  s ,   Doppelseitige  Erblindung  in   Folge  von  Puerperalinfektion.     (Mit 

einem  Zusätze  von  Hirse  hbe  rg.)    Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.  Mftn^ 
H  en  n  i  g,  Beiträge  zur  Kasuistik  der  perforierenden  Augenverletzungen.  Inaug.- 

Diss.    Greifswalde.    28  S. 
Heiuocb,   Mitteilungen   aus  den    Diphtherie-Epidemien  der  Jahre  1882  und 

1883.    Charit^-Annalen.    X.  S.  490. 
Hering,   E. ,   Bemerkungen   zu  A.  KOnig*s   Urteil  einer  Abhandlung  über 

individuelle   Verschiedenheiten    des    Farbensinnes.       GentralbL  f.    prakt. 

Augenheilk.  Nov.  S.  827. 

—  Ueber  individuelle  Verschiedenheiten  des  Farbensinnes.  S.-A.  aus  »Lotoec. 
Neue  Folge.    Bd.  Vi. 

Hermann,  L.,  Lehrbuch  der  Physiologie.    8.  Aufl.    Berlin.     Hirschwald. 

Herschel,  Schwefels&ureverbrennung  beider  Augen.  Deutsch,  med.  Wo- 
chenschr.  Nr.  15.    (Sitzung  d.  ärztl.  Vereins  zu  Hamburg  am  27.  Jan.) 

Herzheimer,  C,  Ueber  Lues  cerebri.    Inang.-Diss.    Würzburg. 

Herzenstein,  U. ,  Vorläufige  Mitteilung  über  die  Syndesmometrie.  Cen- 
tralbl. f.  prakt.  Augenheilk.     Dezember.  S.  372. 

Heuse,  Unfälle  bei  GocaTngebrauch.    Ebd.  September.  S.  268. 

Hewetson,  H.  B.,  Antiseptio  preoautions  during  cataract  and  other  Opera- 
tions on  the  eye  by  means  ofM.  Mayo  Robson^s  dry Encalyptus-spray 
and  dry-dressings.    Brit.  med.  Journ.  II.  p.  644. 

—  The  relation  between  sick  headaches  and  defective  sight,  chiefly  resuldng 
from  astigmatism. ;  their  pathology  and  treatment  by  glasses.  Med.  Times 
&  Gaz.  L  p.  27,  375. 

H  i  c  k  8  0  n ,  S.  J.,  The  retina  of  insects.    Nature.    London.    XXXI.   p.  341. 
Higgins,   C. ,   Ona  peculiar  condition  of  the  pupills  in  a  boy.    Lancet.    IL 
p.  524. 

—  Neuro-paralytio  Ophthalmia.  Med.  Times  and  Gaz.  IL  p.  856.  (Ophth.  aoc 
of  the  united  kingd.) 

—  Eight  cases  of  cataract  Operations  in  aged  patients ;  eure.  Lancet  I.  p.  249. 
Hilbert,    R. ,   Die    subjektiven  Farben  und   die  Hering^sche  Farbentheorie. 
B  e  t  z  *s  Memorabilien.    2.  Heft  n.  F.  V.  8.  65. 

—  Das  Verhalten  der  Farbenblinden  gegenüber  der  anomalen  Dispersion. 
Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.  8.  233. 

—  Zur  Eenntniss  der  Xantbopie.    Arch.  f.  Augenheilk.  XV.  S.  419. 

—  Ueber  Xanthopie  verursacht  durch  Pikrinsäure.  GentralbL  f.  prakt.  Augen- 
heilk. März.  p.  70. 

—  Ein  Fall  von  genuiner  Atrophia  nervornm  optioorum  beim  Hunde.  Zeitschr. 
f.  vergl.  Augenheilk.  IIL  S.  59. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  31 

Hubert,  B.,  Beiträge  zur  EenntDiBs  der  postembrjonalen  Entwicklung  der 
Augen  der  Säugetiere.    Memorabilien.    Heft  4. 

—  Zur  Physiologie  der  Retina.    Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.  XXXVII.  S.  123. 
Hill,  £.,  Far-flightedness.    Nature,  London.  1884—5.  XXXI.  p.  5S3. 
Hinde,  A.,  On  paralyses  of  the  iris  muscles  with  two  cases.    New- York.  med. 

Becord.  ApriL  p.  455. 
Hippel,  y.,  üeber   Cocain.     Berlin,   klin.   Wochenschr.  Nr.  17.    (Med.  Ge- 

sellsch.  in  Qiessen.) 
Hirsohberg,    Beiträge  zu  den  emboiischön  Erkrankungen  des  Auges.   Cen- 

tralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Februar. 

—  Ueber  Messung  des  Sebielgrades  und  Dosierung  der  Schiel  Operation.  Ebd. 
Nov.  S.  325. 

—  üeber  den  Zusammenhang  zwischen  Epicanthiis  und  Ophthalmoplegie. 
Neurolog.  Gentralbl.  Nr.  13.  S.  294. 

—  Klinische  Kasuistik;  1)  ein  ungewöhnlicher  Fall  von  Kolobom  der  Augen- 
häute; 2)  ein  neuer  Fall  von  Vaccine-Blepharitis;  3)  Schädelmissbildung 
neben  Schichtstar.    Gentralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    August. 

—  üeber  Gelbsehen  und  Nachtblindheit  bei  Ikterischen.  Berlin,  klin.  Wo- 
chenschr.   Nr.  23. 

—  Zur  Lehre  von  der  Netzhautembolie.  Gentralbl.  f.  prakt.  Augenheilk. 
Dezember.    S.  853. 

—  Ein  Fall  von  präpapillarer  Gefassschlinge  der  Netzhautschlagader.  Ebd. 
JulL    S.  205. 

—  Ein  Fall  von  Delirium  nach  Glaukomiridektomie.     Ebd.    Juni.  S.  175. 

—  Augengeschwülste,  Augenheilmittellehre,  Augenheilkunde.  Eulenburg*s 
Realencyklopädie.     13.  und  14.  Lieferung. 

—  Des  Operations  qui  se  pratiquent  sur  le  corps  viträ.  Gommunication  faite 
ä  la  9wd6t6  de  M^ecine  de  Berlin,  le  3.  juin.  Annal.  de  la  sooidte  de 
m^ic.  des  Gand.    LXIV.  p.  182. 

—  Ein  Fall  von  Blausehen.    Gentralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Mai.  S.  141. 

—  Der  Elektromagnet  in  der  Augenheilkunde.    Berlin.     157  S. 

—  Üeber  GlaskOrperoperationen.    Berlin,  klin.  Wochenschr.  Nr.  29.  S.  457. 

—  Ueber  Gocain.    Gentralbl.    f.  prakt.  Augenheilk.  Oktober.  S.  314  und  315. 

—  Ein  neuer  Fall  von  Seh  nerven  leiden  bei  Schädelmissbildung.    Ebd.  Januar. 

—  Das  Porzellanauge.    Ebd.   S.  26. 

—  Zur  Pathologie  des  Keratoconus  pellucidus.    Ebd. 

—  üeber  Antisepsis  in  der  Augenheilkunde.    Berl.  klin.  Wochenschr.  S.  669. 

—  und  Birnbacher,  A. ,  Beiträge  zur  Pathologie  des  Sehorgans.  Ebd. 
März.    S.  65. 

Hirschfeld,  5  Fälle  von  Fischvergiftung  mit  3  Todesfällen.    Vierteljahrschr. 

f.  gerichtl.  Medic.  XLlIl.  2.  S.  283. 
Hjort,  J.,    Extraktion  of  Jernsplinter  i  0iet  med  Elektromagneten.    Norsk. 
Mag.  f.  Laegevidensk.,  Ghristiania.  V.  p.  187. 

—  Den  kroniske  Konjunktivalhyperaemi  og  den  krouiske  follikuläre  Koigunk- 
tivalbetaendelse.    ügesk.  f.  Laeger.    Kjobenhagen.    4.  B.  XII.  p.  36.   • 

Hock,   Keratitis  dendritica  ezulcerans.    Gentralbl.  f.  piakt.  Augenheilk.    De- 
zember. S.  380. 


32  Bibliographie  fies  Jahres  1885. 

Hock,  Augenmoskelkrftmpfe,  Aogenrauskellähmang,  AugenverletEiingen.    En- 
lenburg*8  Realencyklopftdie.    13.  und  14.  Lieferung. 

—  Chorio-Betinitis,  Ablatio  Retinae  tranm.;  Besserung.  Wien.  med.  Blfttter 
p.  1216. 

—  Conjunctiyitis  granuiosa  cum  panno;  unter  Jequirity-Kur  Schwinden  der 
Papillarsch wellung.    £bd.  p.  1215. 

—  Haemorrhagia  in  corpus  vitreum;  Status  glauoomatosns,  Staphjloma  sele- 
rociliare  grad.  maz. ;  Atropbia  bulbi.    Bbd.    p.  13 10. 

—  Epithelioma  marginis  palpebrae  inferioris.  Abtragnng  desselben  dorek 
Transplantation  eines  grossen  Uautlappens  aus  dem  Oberarme,  Heilang. 
Ebd.  8.  1278. 

—  Cataracta  consecutiva  post  iridocyditidem ;  Eztractio  cataractae  sine  Capsula 
im  rechten  Auge;  Pupillarverschluss  am  linken  Auge  in  Folge  von  Hinanf- 
gezogenwerden  der  Iris  gegen  dip  Wunde.  Iridotomie ;  Heilung.  Ebd.  p.  1309. 

—  Katarakt-£ztraktion.  Beginn  einer  eitrigen  Infiltration  des  Wnndrandei 
am  sechsten  Tage,  starke  Magenblutung  und  Melaena,  TollstäDdige  Golli- 
quation  der  Hornhaut.  Verschwinden  der  bedrohlichen  Allgemeinersehei- 
nungen.    Ebd.  S.  1308. 

H  o  d  g  e  s ,  F.  H. ,  Acute  glaucoma  caused  by  homatropine.  Arch.  Ophth. 
New- York.  XIV.  p.  42. 

—  Thrombosis  of  retinal  artery  occurring  during  convalescence  hom  scarla- 
tina.    Ophth.  Review.  IV.  p.  296. 

—  Serpiginons  ulceration  of  both  corneae;  double  iridectomy;  recovery,  with 
ezcellent  vision  in  both  eyes.    Lancet.   II.  p.  573. 

Hoeltzke,  Experimentelle  Untersuchungen  Ober  intra-ocnlären  Druck.  Ber. 
über  die  XVII.  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  in  Heidelberg.  8.  125.  (Dis- 
kussion. 8.  131)  und  Verhandl.  der  physiol.  Gesellsch.  zu  Berlin.  Nr.  14  u.  15. 

Hög  y  es,  üeber  die  Detaileinriehtung  des  centralen  und  centrifugalen Teiles 
des  die  Augenbewegungen  associierenden  Nervenmechanismus.  Pest  med.- 
chir.  Presse.  XXI.  S.  65.  85. 

H  0  r  i  n  g ,  v.,  Bericht  über  die  25j.  Wirksamkeit  der  Privat-Angenheilanstalt 
in  Ludwigsbnrg.    Stuttgart.     19  8. 

Hoff  mann,  F.  W.,  Embolie  eines  Astes  der  Arteria  centralis  retinae  mit 
hämorrhagischem  Infarkte.    Elin..Monat8bl.  f.  Augenheilk.  S.  24. 

—  üeber  Keratitis  und  die  Entstehung  des  Hypopyon.  Ber.  über  die  XVII. 
Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  zu  Heidelberg.    S.  67. 

—  Demonstration  mikroskopischer  Präparate.  Ebd.  S.  287.  (Diskussion  S.  237.) 

—  J.,  Zur  Kasuistik  der  trophischen  Störungen  bei  der  Tabes  dorsalia.  Berlin. 
kl  in.  Wochenschr.  Nr.  12. 

Hogg,  J. ,  Colour  blindness  in  the  mercantile  marine.  Brit.  med.  Jonm.  I. 
p.  1151. 

—  Homer  coulour-blind.    Journ.  of  sdenc.   Lond.  3.  s.  VII.  p.  813. 

H  ol  m  es,  E.  L.,  Cases  of  chancre  of  the  eyelid  and  of  the  carunde.  Chicago 
med.  Journ.  &  Ezam.  I.  p.  296. 

—  Evisceration  of  the  globe.    Arch.  Ophth.  New-York.  XV.  p.  167. 
Holt,  E.  E.,  Strabismus-its  oorrection  when  ezcessive  and  in  high  degiees  of 

amblyopia.     Transact.   of  the  americ.  ophth.  soc     Twenty-first  meeUng 
p.  121  und  Americ.  Journ*  of  Ophth.  II.  p.  151. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  33 

Holt,  E.  E.,  Some  of  the  reralts  obtovined  in  the  compilation  of  1000  cases  of 
refraktion.     (Americ.  ophtb.  society).     Americ.  Journ.  of  Ophth,  II.  p.  147. 

Holz,  Drei  Fälle  von  genuiner  Atropbia  nervorum  opticorum  simplex  pro- 
gressiva bei  Geschwistern.     Inaug.-Diss.    Greifs walde.    86  S. 

Homän,  E.  A. ,  och  Linden,  K.  E.,  EU  fall  af  endotheliom  i  hyernan. 
Finska  läkares.  handl.  1884.    XXVI.  4.  p.  229. 

Hop  mann,  Üeber  den  Zasammenhang  von  Nasen-  und  Angenaffektionen, 
besonders  in  therapeutischer  Hinsicht.    Deutsch,  med.  Wochenschr.  Nr.  25. 

Horstmann,  üeber  Anaesthesia  retinae.    Ebd.  Nr.  20.  S.  S35. 

—  Augenheilkunde.    Jahrb.  f.  prakt.  Medic.   von  P.  BGrner.    IL  Hälfte. 

—  Nieden,  A.  und  Yossius,  A. ,  Bericht  über  die  XVIL  Versammlung 
der  ophthalmologischen  Gesellschaft  zu  Heidelberg  am  15.  und  16.  Sep- 
tember 1885. 

—  Bericht  über  die  ophthalmologischen  Vorträge  auf  der  Natorforscherver- 
sammlung  zu  Strassburg  1885.    Ebd.  S.  77. 

—  Contributions  to  the  determination  of  the  refractive  conditions  of  the  hu- 
man eye  during  the  first  five  years  of  lifo.  Arch.  Ophth.  XIV.  New- 
York.  p.  45. 

—  Weitere  Mitteilungen  Über  die  Anwendung  des  Cocainum  mnriaticum  in 
der  Augenheilkunde.     Deutsche  med.  Wochenschr.    S.  90. 

Ho 8 eh,  Fr.,  Experimentelle  Stadien  über  Iriscysten.  Virchow's  Arch.  f. 
pathol.  Anat    99.    S.  446. 

—  Tuberkulose  der  Choroidea  nach  erfolgreicher  Impfung.  S.-A.  aus  d.  Cor- 
respond.-Bl.  f.  Schweiz.  Aerzte.    XV.    S.  153. 

—  Die  Parasitentheorie  in  der  Ophthalmologie.  Correspondenzbl.  far  Schweizer 
Aerzte   Nr.  28. 

Hotz,  F.  C,  A  case  of  choroiditis  following  typhoid  fever.  Americ.  Journ. 
of  Ophth.   p.  222. 

—  Abortion  for  the  albuminuric  retinitis  of  pregnancy.    Ibid.  p.  111. 

H  o  w  e,  L.,  On  the  pnlsating  variations  of  intraocnlar  tension  as  measured  by 
the  manometer.  (Americ.  ophth.  society.)  Americ.  Journ.  of  Ophth.  IL 
p.  139  und  155. 

—  A  means  of  measurement  of  the  amount  of  anestheeia  from  cocaine.  Ibid. 
IL  p.  163. 

—  A  protective  shield  for  the  eye.    BuflFalo. 

—  G.,  Persistent  pupillary  membrane.  Med.  Record.  New-York.  XXVIII.  p.  37. 
H  ubscher,  Cliniqae  ophthalmologique  du  Dr.  Landolt:  De  Tinfluence  du 

traitement    ordinaire   sur   le   gonococcns  de  la  conjonctive  purulente  des 

nouveau-n^s.    Archiv.  d^Opht.    V.   p.  306. 
Hughes  Bennet,   A.,   Case  of  cerebral   tumours.     Brit.   med.   Journ.    I. 

16.  May. 
Hughlings  Jackson..  F.  B.  S.,  Ophthalmology  and  diseases  of  the  ner- 

vous  System.    Medic.  Times  and  Gaz.    IL  p.  695. 
H  u  1 1 ,  J.  M.,  A  case  of  glaucoma,  the  result  of  atropia.   Atlanta  med.  &  surgic. 

Journ.  II.  p.  351. 
Hunicke,  W.,  A  case  of  anomalous  central  retinal  blood  vessels;  atrophy  of 

the  optic  nerves.    Americ.  Journ.  of  Ophth.  IL  p.  27. 

—  Ezperiences  with  hydrochlorate  of  cocaine.    Ibid. 

Ophthalmolog.  Bibliographie  fttr  das  Jahr  1886.  3 


34  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

HatchinsoD,  Reflex  Ophthalmitis.  (Ophth.  soc.  of  the  nnited  Idn^om. 
July  3.)    Ophth.  Review,   p.  248. 

J. 

Jacobson,  J.,  Albrecht  t.  Qraefe*B  Yerdidnste  nm  die  neuere  Ophthal- 
mologie.   Ans  seinen  Werken  dargestellt.    Berlin.    Peters.    374  S. 

—  Berichtigung.    ▼.  Graefe*s  Arch.  f.  Ophth.    XXXL  1.    8.  301. 

—  Beziehungen  der  Verändenmgen    und  Krankheiten  des  Sehorgans  ra  All- 
gemeinleiden und  Organerkrankungen.    Leipzig.    W.  Engelmann.     138  S. 

Jackson,  Edw.,  A  new  form  of  refraction  ophtfaalmoscope.  Transact.  of  the 
ameria  ophth.  soc.    Twentj-first  meeting.    p.  111. 

—  The  measurement  of  refraction  by  the   shadow-test,  or  retinoecopy.     Am. 
Joum«  of  med.  scienc.  Phila.  n.  s.  LXXXIX.  p.  404. 

—  An  improved  form  of  refraction  ophthalmoscope.     Med.  NewB.     XLVIL 
p.  528. 

Jaesche,  £.,  Einige  Bemerkungen  über  die  Buhelage  der  Augen.  Arch.  £. 
Augenheilk.    XV.   S.  802. 

Jahresbericht,  XXIIl.  der  Dr.  S  t  e  f  f  a  naschen  Augenheilanstalt  in  Frank- 
furt a.  M.  (1.  April  1884  bis  1.  Aprü  1885). 

—  der  Augenheilanstalt  in  Basel  vom  Januar  1884  bis  Januar  1885 ;  im  Auf- 
trage des  Ck>mit^ veröffentlicht  von  Prof.  Dr.  Schiess-Gemuseus.    838. 

—  (7.)  über  die  Wirksamkeit  der  Augenheilaustalt  fElr  Arme  in  Posen,  nebet 
klinischer  Kasuistik  mit  einer  kurzen  Abhandlung  über  Cocain  von  Wi- 
cherkiewicz.    Posen. 

—  des  allg.  Krankenhauses  zu  Hamburg  für  1884  (Statistik  der  Angenabtei- 
Inng)  S.  51. 

—  21.  über  die  Wirksamkeit  der  Dr.  Jany^schen  Augenklinik  in  Breslau, 
f—  3.  aus  Dr.  K 1  e  i  n*s  Augenklinik  zu  Neisse. 

—  über  die  Leistungen  und  Fortschritte  im  Gebiete  der  Ophthalmologie; 
begründet  von  Albr.  Nagel,  fortgesetzt  im  Verein  mit  mehreren  Fach- 
genossen und  redigiert  von  Jul.  Michel.  XV.  Jahrg.  Bericht  f.  d.  J. 
1884.    Tübingen.    Laupp. 

Jan,   Paralysie  du  nerf  moteur  oculaire  commun  d*origine  nicotinique.     Re- 

cueil  d*Opht.  p.  98. 
Jany,  L.,  Ein  neuer  Fall  von  Magnetoperation  am  Auge  mit  Erhaltung  der 

vollen  Sehschärfe.    Deutsch,  med.  Wochenschr.  Nr.  47. 

—  Ulcus  corneae  rodens.  Heilung.  Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.  Juni. 
S.  162. 

—  Demonstration  eines  Elektromagneten.  Ber.  über  die  XYIll.  Vers,  der 
ophth.  Gesellsch.  in  Heidelberg.  S.  241.    (Diskussion  S.  241.) 

J  a  t  z  0  w ,  B. ,  Beitrag  zur  Eenntniss  der  retrobulbären  Propagation  des  Cho- 

rioidealsarkoms  und   zur   Frage  des  Faserverlaufs  im   Sehnervengebiete^ 

V.  Graef  e's  Arch.  f.  Ophth.    XXXl.  2.   S.  205. 
J  a  V  a  1 ,  Mensuration  de  la  courbure  de  la  com^.     Gaz.  des  Höpit.   p.  1011. 
J  e  g  0  r  0  w,  J.,  0  wpty  wie  nerwöw  rzeskowich  dlugich  na  rozszerzenie  zreniey. 

(Wirkung  der  langen  Ciliarnerven  auf  die  Erweiterung  der  Pupille).   Gaz» 

lek.  Warszawa,  2.  s.  5.   p.  409. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  35 

Jeasop,  W.  H. ,  Growths  in  tbe  Cornea  and  Iris.  (Ophthalm.  eoc  of  tbe 
nnited  kiugdom.)    Ophth.  Review,   p.  219. 

—  Papillary  movements  aasociated  with  eztrinaic  movements.    Ibid.    p.  370. 

—  Contraction  of  tbe  field  of  dsion  in  dipbtberitic  paralysis.  Med.  Times 
and  Gaz.    II.    p.  856.    (Ophtb.  soc.  of  tbe  united  kingdom.) 

—  Card  cases.  1.  large  semicircular  retinal  haemorrbage  near  tbe  yellow 
Spot;   2.  detacbement  of  retina.    Ibid. 

—  On  tbe  combined  action  of  cocaine  and  atropine  in  iritis.  Lancet.  11. 
p.  659. 

—  On  tbe  mjdriasis  produoed  by  tbe  local  app  lication  of  cocaine  to  tbe  eye. 
Proceedings  of  tbe  Roy.  society.   Nr.  328. 

I  m  b  e  r  t,  A.,  Theorie  des  opbtalmotonombtres.    Arcbiv.  d*Opbt.   V.  p.  358. 

—  Nouvean  procäd^  de  v^rification  des  verres  cylindriqaes.    AnnaL  d'Ocnlist 
T.  XCIII.   p.  243. 

—  Snr  le  cboix  des  verres  de  lunette  et  sur  la  Variation  du  pouvoir  accom* 
modatif  avec  Tage.  Gaz.  bebd.  d.  scienc.  m^d.  de  Montpellier.   VII.  p.  197. 

Index  bibliograpbiqu  e.    Recueil  d^Opbt.  p.  743. 

Id  memoriam  (Ely  f).  Transact.  of  tbe  amerio.  opbtb.  soo.  Twenty  first 
meeting.    p.  167. 

I  D  0  u  y  e ,  T.,  Behandlung  arsenikbaltiger  Fremdkörper  in  der  Cornea  mit  Kali- 
lösung.   Arcb.  f.  Aagenbeilk     XVI.  1.  S.  68. 

Jobnson,  W.  and  Prudden,  T.  M.,  Myxo-sarcoma  of  tbe  optic  nerve 
witb  hyalin  degeneration.    Arcb.  Opbtb.    New- York.    XIV.  p.  151. 

Jones,  A.  E.,  The  eye  and  seeing.    Health  Lect.    London.    VII.    p.  69. 

—  E.  W.,  Retinal  bemorrbage  in  malarial  fevers.  Med.  Rec.  New- York.  XXVII. 
p.  705. 

—  Epithelioma  of  orbit ;  removal.    New-Orl.  med.  &  surgi&Journ.  XIII.   p.  50. 

—  H.  M.  y  Ocolar  therapentios.  Practitioner.  XXXV.  p.  104  and  XXXIV. 
p.  187,  255,  356,  410. 

—  Ocnlar  therapeutics.    Ibid.  p.  89. 

Journal  d'oculistique  et  de  cbirurgie ,  dirigä  par  le  doct.  F  a  n  o.    Paris. 
J  o  y  e,  Tbe  treatment  of  chronic  dacryocystitis.  New- York  med.  Journ.  16.  Mai 
Joy  Jeffries,  B. ,   Some  suggestions  ou  plastic  Operations  witbout  pedicle. 

Transact.  of  tbe  americ.  opbtb.  soc.    Twenty-first  meeting.    p.  113. 
Issekuts,  L.,  Opbtbalmometrie-Tafeln.   Szem^zet.    p.  87. 

—  A  keratitis  parenchymatosa  striat&s  alakja.    Ibid.    p.  77. 

1 8  B  o  u  1  i  e  r,  Traitement  de  Tentropion,  du  trichiasis  et  de  Tectropion  par  Tem- 

ploi  du  tbermo-caut^re.    Tbtee  Paris.    49  p. 
Juler,  Gumma  of  iris.    Med.  Times  and  Gaz.  II.  p.  856.    (Opbtb.  soc.  of  tbe 

nnited  kingd.) 
Just,  üeber  Cocain.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenbeilk.    Februar. 

—  0. ,  Zwölfter  Bericht  über  die  Augenbeilanstalt  zu  Zittau  für  die  Jahre 
1884  und  1885  nebst  einem  geschichtlichen  Ueberblick  über  die  ersten 
25  Jabre  seit  Begründung  der  Anstalt.    Zittau. 

E. 

Kaachanowski,  P.,  Einwirkxmg  der  Cerrikalportion  des  H.  sympathicus 

3* 


36  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

auf  die  Pupille.    Med.  pribav.   k  morsk.  sbomiku ,  St.  Petersburg,     Aug. 

—  Sept    p.  119,  161. 
Easchanowski,    F. ,   üeber   die   oculo-pupillären    Centren.      Wien.    med. 

Jahrb.   4.    S.  445. 
Kalkoff,   F.,   Beiträge   zur  Differentialdiagnose  der  hysterischen  und   der 

kapsulären  Hemianästhesie.    Inang.-Diss.    Halle. 
Kamocki,  W.,  Gruczolak  naczyniöwki  zbtakany  (adenoma  choroideae  aber- 

ratum).    Gaz.  lek.  Warszawa.    V.    p.  545. 

—  V.,   Ueber  die  Entstehung  der  Berm  an n' sehen  tubulösen  Drüsen.     Re- 
ferat im  Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.  S.  352. 

Eandinsky,  V. ,  Kritische  und  klinische  Betrachtungen  im  Gebiete  der 
Sinnestäuschungen.     1.  u.  2.  Studie.    Berlin,  Friedländer  &  Sohn. 

Kanelles,  S.  J.,  MsXiTV]  ftnl  toG  &voqp^aX{ua(jiofll,  diacpo(>6&v  qpuiiatuDdSv  ic^oCdv- 
Twv.    ToXifjvdc.    'Ad^vai  IT'  n.  299,  305,  321,  337,  353. 

Karassevitsch,  Beitrag  zur  Sehschärfe.  —  Untersuchung  bei  den  Matrosen 
der  schwarzen  Meer-Flotte.    Supplement  zum  Marine-Rapport. 

Katzaurow,  Nucleäre  Ophthalmoplegie.    Westn.  oftalm.    Kieff.  II.   S.   130. 

—  Ausreissung  des  N.  infratrochlearis  bei  Giliar-Schmerzen  und  bei  Glaukom. 
Wratsch.    Nr.  16. 

Keil,  W.,  Beiträge  zur  Literatur  der  temporalen  Hemianopsie.  Halle  a.  S. 
32  S. 

Kern,  Kommotions-Erscheinungen  am  Sehorgan  bei  SchussTerletznngen. 
Deutsche  miL-ärztl.  Ztschr.    XIV.  S.  76. 

K^tli,  Ein  Fall  von  Ophthalmoplegia  chronica  progressiva.  Wien.  med. 
Woohenschr.  Nr.  9.  (Gesellsch.  der  Aerzte  in  Budapest.  Sitzung  vom  24. 
Januar.) 

Ketteier,  E.,  Theoretische  Optik,  gegründet  auf  das  Bessel-Sellmei- 
er*sche  Prinzip.  Zugleich  mit  den  experimentellen  Belegen.  Brann- 
schweig.    Vieweg  &  Sohn. 

K  e  y  s  e  r ,  P.  D. ,  Sympathetio  Ophthalmia ;  a  case  of  recovery  without  Ope- 
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Kier,  J.,  Bidrag  til  Bedammelsen  af  Mekanotherapiens  Betydning  (Massage- 
behandl.)  i  J0jentaegevidenskaben.    Kj0benh.    C.  A.  Reitzel. 

Kiesselbach,  W.  und  Wolffberg,  L.,  Ein  Fall  von  seit  frühester  Ju- 
gend bestehender  (angeborner  ?)  einseitiger  Schwachsichtigkeit  und  Schwach- 
hörigkeit, mit  Besserung  beider.    Berlin,  kl  in.  Wochenschr.  Nr.  15.  S.  231. 

Kipp,  C.  J.,  A  case  of  congenital  coloboma  of  the  iris,  choroid  etc.  (Americ. 
ophth.  Society.)    Americ  Journ.  of  Ophth.   II.    p.  160. 

—  Conjunctivitis  primaveral.    An.  de  obst.  ginepat.  y  pediat.   Madrid.  2  ^p. 
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Klemperer,  C.,   üeber  die  Beziehung  der  Mikroorganismen  zur  Eiterung. 

Zeitschr.  f.  klin.  Medic.   X.   S.  158. 
Klinische   Monatsblätter  für  Augenheilkunde.     Herausgegeben   TOn 

W.  Zehende r.    XXIII.  Jahrg.    Stuttgart.    Enke. 
K 1  i  n  k  e  r  t,  Jets  over  tabes  dorsalis.    Weekbl.  van  het  Nederl.  T^dschr.  Toor 

Geneesk.    1884.  Nr.  46. 
K  1  u  m  p  k  e,  Mlle.,  Contribution  h,  T^tude  des  paraljsies  radioulaires  du  plexus 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  37 

brachial.  De  la  participation  des  filets  sympathiques  oculo-pnpillaires  dans 
ces  paralysies.  Bevue  de  mäd.  p.  591  et  739. 
Knapp,  H.,  Zwei  Fälle  von  Ertunbung  nach  Cerebrospinal-MeDingitis,  ein  ein- 
seitiger und  ein  doppelseitiger,  mit  gleichzeitiger  Erkrankung  beider  Au- 
gen, welche  in  dem  einen  Falle  in  Genesung  übergieng.  Zeitschr.  f.  Oh- 
renheilk.   XIV.   8.  241. 

—  On  the  actual  cauterj  in  destructive  comeal  processes.  Transaot.  of  the 
americ.  ophth.  soc.    Twentj-first  meeting,    p.  40. 

—  Nine  successiye  cases  in  which  the  electro-magnet  was  used  for  the  remo- 
Yal  of  fragments  of  iron  from  the  interior  of  the  eye.    Ibid.  p.  100. 

—  üeber  einen  Fall  von  akuter  Myelitis  mit  beiderseitiger  Ophthalmoplegie 
und  Stauungspapille.  Tagebl.  d.  58.  Versammlung  deutscher  Naturf.  und 
Aerzte  in  Strassburg  i.  E.   S.  489. 

—  Fall  Ton  Evisceration  des  Auges,  gefolgt  von  Orbitaloellulitis  (Throm- 
bose).   Heilung.    Bemerkungen.    Arch.  f.  Augenheilk.    XVI.  1.    S.  55. 

—  I.  Ueber  angeborne,  hofartige,  weiss-graue  Trübung  um  die  Netzhautgrube. 
II.  Embolie  der  Netzhautarterie  mit  Freibleiben  des  maculären  Seiten - 
astes.  III.  Heilung  diffuser,  hyaliner  (amyloider?)  Bindehautinfiltration 
durch  Elektrolyse.  IV.  Zerstörung  episkleraler  Qef&sswucherungen  durch 
<fen  Glühdraht  nach  Cocain.  Ber.  über  die  XVII.  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch. 
in  Heidelberg.    S.  222,  227. 

—  Das  Cocain  und  seine  Anwendung.    Arch.  f.  Augenheilk.    XV.  S.  398. 

—  Cocaine  and  its  use  in  Ophthalmie  and  general  surgery.  With  supplemen- 
tary  contributions  by  Drs.  F.  H.  Bosworth,  R.  J.  Hall,  E.  L.  Key  es, 
H.  Knapp  and  Wm.  M.  Polk.    New-Tork  &  London.    1885. 

K(Sliiker,  Alfred,  Ueber  markhaltige  Nervenfasern  der  Netzhaut.  Inaug.- 
Diss.    Zürich. 

König,  Arthur,  Zar  Kritik  einer  Abhandlung  von  Hm.  E.  Hering:  Ueber 
individuelle  Verschiedenheiten  des  Farbensinnes.  Centralbl.  f.  prakt.  Au- 
genheilk.   September.    S.  260. 

—  Ueber  Farbensehen  und  Farbenblindheit.  Pflüger's  Arch.  f.  Physiol.  S.  160. 

—  Ueber  die  Beziehung  zwischen  der  SehschSxfe  und  der  Beleuchtungsin- 
tensität. Verhandl.  d.  physikal.  Gesellsch.  in  Berlin.  Nr.  16.  Sitzung  vom 
4.  Dec. 

Königstein,  L. ,  Ueber  Anwendung  des  Cocain  am  Auge.  Centralbl.  f.  d. 
ges.  Therapie.   III.  S.  4  und  Med.-chir.  Centralbl.   Wien.    XX.  S.  98,  111. 

—  Okulistische  Mitteilungen.  1.  Diplopia  binocularis  et  monocularis;  2.  Di- 
plopia  monocularis  in  oculo  cataractoso;  3.  Ein  Fall  von  Iridochorioideal- 
kolobom;  4.  Ophthal moplegia  interna  sive  interior.  Wien.  med.  Presse. 
Nr.  19,  21  und  27. 

—  Zur  An&sthesie  der  Cornea  und  Conjunctiva.     Wien.  med.  Blätter.  Nr.  21. 
•^  Ueber  Angenmuskellähmungen.    Wien.  Klinik.   XI.    S.  285. 

Koganel,   J.,   Untersuchungen  über  den   Bau  der  Iris   des  Menschen  und 

der  Wirbeltiere.    Arch.  f.  mikr.  Anat.    XXV.    S.  1. 
K  olbe,  Bruno  ,  Ueber  den  Einfluss  der  Helligkeit  und  der  Farbe  des  Papiers 

auf  die  Sehschärfe.    Westnik  oftalm.    II.    p.  289. 

—  Zur  Vergleichbarkeit  der  Pigmentfarbengleichungen.  CentralbL  f.  prakt. 
Augenheilk.   Juli.    S.  193, 


38  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

£  o  Hock,  G.  W.y  The  succeBsfal  removal  of  a  foreign  body  froin  ihe  Titroim. 

Tr.  South.  Gar.  med.  Ass.    p.  71. 
K 0 n r a d,  £.  und  Wagner,  J. ,   üeber  den  Wert  der  EngelskjO naschen 

elektrodiagiiOBtischen  Gesichtsfeldantersuchung.     Arch.   f.   Psych,  u.   Nei^ 

venkr.    XVI.  1.  S.  101. 
Koorda  Smit,  J.  A.,   Ein   Fall  Ton   sympathischer  Ophthalmie.      Wien. 

med.  Presse.    XXVI.  S.  1199. 
Kowalewsky,   N. ,  Beobachtangen  über  die  Blatzirkalation  in  der  Haut. 

Central  bl.  f.  d.  med.  Wissensch.  Nr.  18. 

—  Untersochang  über  die  Innervation  bei  der  Pupillen-Dilatation.  Kasan 
61  p. 

Kramsztyk,  Z. ,  0  patrzeniu  przez  soczewke  w  obrazie  odwrotnyen  i  o 
zastoBOwaniu  tego  sposobn  w  oftalmoskopii.  (Erzeugung  des  umgekehrten 
Bildes  auf  der  Retina.)     Gaz.  lek.  Warszawa.  2.  s.  V.  p.  427  u.  452. 

E  r  e  m  e  r ,  H.  J. ,  De  oogen  yan  de  leeringen  der  rijks  hoogere  burgerschool 
en  yan  het  gymnasium  te  Groningen.    Groningen,  1884. 

K ri e 8,  J.  y.  und  Brau  neck,  üeber  einen  Fundamen f aisatz  aas  der  Theorie 
der  Gesichtsempfindungen.    Du  Bois-Beymond*s  Arch.    S.  79. 

E  r  o  m  e  r ,  Zur  Kasuistik  der  Linsenkernaffektion.  Deutsch,  med.  Wochen- 
sehr.  Nr.  19. 

Kroner,  üeber  die  Aetiologie  der  Ophthalmia  neonatorum.  Mitth.  d.  Ven. 
d.  Aerzte  in  Nied.-Oest.   XL    S.  49. 

K  r  u  k  0  y ,  A. ,  Ein  Fall  yon  Cysticercus  im  Glaskörper.  Vestnik  oftalmol. 
Kieff.    IL   p.  81. 

K  r  u  1 ,  R. ,  Archiefs  prokkels.  Een  oogmesteres ,  1768.  Nederl.  Tijdschr.  t. 
Geneesk.   XXI.    p.  586. 

K  u  h  n  t ,  üeber  den  Halo  glaucomatosus.  Nebst  Bemerkungen  über  patholo- 
gische Befunde  beim  Glaukom  Überhaupt.  Ber.  über  die  XVIL  Vers.  d. 
ophth.  Gesellsch.  zu  Heidelberg.   S.  101. 

—  Demonstration  yon  Präparaten,  welche  eine  Einheilang  yon  stiellos  auf 
die  Hornhaut  übertragener  Conjunctiya  zeigen.  Ebd.  S.  226.  (Diskussion 
S.  226.) 

—  Vorschlag  einer  Modifikation  der  Iridektomie  zu  optischen  Zwecken. 
Tagebl.  d.  58.  Versammlung  deutscher  Naturf.  und  Aerzte  in  Straasburg  i  E. 
S.  497. 

—  üeber  Skleraloperationen.    Ebd. 

Kunaohoyich,   K.  J.,   Miksoma  zyiteln.  nenra.     (Myzoma  des  N.  opticoa.) 

Med.  Obozr.    XXIV.    p.  293. 
K  u  n  d  r  a  t ,    üeber   ein   Präparat    yon  Cystenbildung  am    unteren  Augenlide 

neben  Mikrophthalmie.      Wien.    med.  Presse.    Nr.  7.      (Sitzung  der   k.  k. 

Gesellsch.  der  Aerzte  in  Wien  yom  30.  Januar.) 
Kuntzen,  A.,  üeber  maligne  Tumoren  der  Orbita.    Inaug.-Diss.    München. 

L. 

Laborde,  J.  V.  ,  Des  prdtendns  succedanes  de  la  cocaine  comme  anesthe- 
siques  locaux  de  Toeil;  la  caföine  et  la  thäine.  Compt.  rend.  Soc.  da 
Biol.    8.  8.  IL  p.  239. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  39 

Ij  abonret,  Ck)ntribution  k  T^tude  des  dermoldes  de  Toeil.    Th^se  de  Paris. 

52  p. 
L  a  b  r  7 ,  C. ,  De  la  cocatne  et  de  eon  emploi  en  ophtalmologie.    Paris. 
La  cocatne  en  ophtalmologie.   —   Bibliographie  analjtiqne  (2e  appendioe). 

Annal.  d'Oculist.   T.  XCIIL  S.  270. 
Laffon,  De  1a  scläro-iridectomie  dans  le  glauoome..  Thbae  de  Bordeaux. 
Lagleyze,   P.,   Oftalmo-entozoarios ;  cisticerco  celuloso  en  el  yitreo.     Bot. 

argent.  de  oien.  mäd.   Buenos  Aires.    IL    p.  8. 
L  a  i  n  e  y  y  De  ravanoement  capsulaire.    Th^se  de  Paris. 
L  a  k  e  r ,   C. ,   A  new  case  of  injury  to  the  eye  from  a  stroke  of  ligthning. 

Arch.  Ophth.  New- York.   XIV.   p.  181. 
Landesberg,  M.,  Zar  Anwendung  von  Suturen  bei  Skleralwunden.     £[lin. 

Monatflbl.  f.  Augenheil k.    S.  519. 

—  Foreign  body  in  the  interior  of  the  left  eye  etc.  Med.  Bulletin.  YII.  Nr.  3. 
p.  76  und  Phila.  M.  Times.    XV.    p.  271. 

—  Zur  Rehabilitierung  des  Haarseiles  in  der  Augenheilkunde.     Gentralbl.    f. 
d.  med.  Wissensch.   Juli.  S.  199. 

—  Amaurose  in  Folge  von  Retinitis  e  morbo  Brigthii.     CentralbL  f.  prakt. 
Augenheilk.    April.    S.  106. 

—  Exenteratio  bulbi.    Ebd.  S.  127. 

—  Zur  Kenntniss   der  transitorischen  Psychosen  nach  Staroperation.     Ebd. 
Mai.  S.  134. 

—  Transient  insanity   following  Operation  for  cataract.     Med.    &  surg.  Re- 
porter.   LIII.    p.  425. 

—  Atrophie   der  Sehnerven  und  Tabes  dorsalis  in  Folge  von  Syphilis.    Berl. 
klin.  Wochenschr.   Nr.  33. 

Landmann,    lieber   die   Anwendung  des  Cocain  in  der   Augenheilkunde. 

Bresl.  ftrztl.  Zeitschr.    Nr.  3. 
L  a  n  d  o  1 1 ,  Sur  la  t^notomie  du  muscle  oblique  infärieur.    Gaz.  des  höpit.  4. 

Juni  und  Archiv.  d*Opht.    V.    p.  402. 

—  Du  maniement  des  instruments  en  ophtalmologie.    Gaz.  des  hdpit.    p.  1148 
und  Publications  du  Progr^s  möd. 

—  Notre  bMpharostat  perfectionn^.    Archiv.  d*Opht.    V.    p.  52. 

—  L*amplitude  de  convergence.    Ibid.  p.  97  und  173  und  Bull,  et  m^m,  Soc. 
fran9.  d'opht.  III.  p.  105. 

—  De  quelques  Operations  pratiqn^s  sur  les  paupi^res.     Arch.    d*Opht.    V. 
p.  481. 

—  Ueber   die   Insuf&cienz   des  EonvergenzvermOgens.     Ber.  über    die  XVII. 
Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  in  Heidelberg.    S.  5. 

—  Demonstration  einiger  Instrumente  (Ophthalmodynamometer,  Blepharospath 
und  Pinzette  zur  Tenotomie).    Ebd.  S.  243.    (Diskussion  S.  243.) 

Landouzy,  L.  et  Ddjerine,  J.,  De  la  myopathie  atrophique  progressive 
(myopathie  saus  neuropathie)  debutant  d'ordinaire  dans  Tenfance  par  la 
face.    R^vue  de  m^d.    p.  81  et  251. 

Lang,  Congenital  aniridie.  (Ophth.  soc.  of  the  united  kingdom.  July  3.) 
Ophth.  Review,  p.  247. 

—  Double  glioma.    Ibid.  p.  248. 

—  Congenital  defects  in  the  vitreous  body.    Ibid.  p.  216. 


40  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Lang,  Double  coloboma  of  the  eyelid.    Ibid.   p.  342. 

—  Detachment  of  the  retina.    Ibid.   p.  121. 

—  Femphigns  of  conjanctiya.    Ibid.    p.  868. 

—  Drawings  of  ophtbalmoscopie  cases.     Ophth.  societj  of  the  nniied  king- 
dom.    12.  Mars. 

—  and  Barrett,  On  tbe  nse  of  homatropine  as  a  Substitute  for  atropine  in 
CBtimating  errors  of  refraction.    Med.  Times  and  Gaz.  II.  p.  73. 

Langer,  C.  v.,  Lehrbuch  der  systematischen  und  topographischen  Anatomie. 
Wien.    630  S.    3.  Auflage. 

—  Der  Sinus  cavernosus  der   harten  Hirnhaut.     Sitzungsber.  d.   kais.   Akad. 
der  Wissensch.  zu  Wien.    XCI.    3.    Mai-Hefl. 

Lapersonne,   F.   de,   Phläbite  snppur^     des  yeinee  ophtalmiques  et  des 

sinus  caverneux.    Arch.  d*Opht   V.  p.  436. 
Laufenaue r,  Ein  Fall  von  Polyencephalitis  chronica  superior.    Wien.  med. 

Wochenschr.  Nr.  9.   (Gesellsch.  der  Aerzte  in  Budapest    Sitzung  vom  24. 

Januar.) 
Lassalle,  Peut-on,  k  Taide  du  miroir  ophth almoscopique  et  sans  verres  cor- 

recteurs,  d^terminer,  avec  une  ezactitude  süffisante,  la  refraction  statiqae 

dePoeil?    Lyon  mdd.    XLIX.    p.  521. 
Lavrentjevi   A.,  Membrana  pupillaris  persistens  prav.  glaza.    Vrach,  St 

Petersburg.  VI.  p.  701. 

—  Irideremia    congenita    completa  na    aboich  glazach.     Cataracta  stellata. 
Ibid.  p.  681. 

Lawford,  J.  B.,  Tubercle  of  choroid.  Ophth.  Review,  p.  248,  343.  (Opht 
Society  of  the  united  kingdom.    July  3.) 

—  Naevus  of  the  choroid.    A  case.    Ibid.    Mai. 

Lawson,  R.  W.,  Acutenesa  of  vision.    Medic.  Times  and  Oaz.    I.    p.  5d3. 
Layet,  Le9ons  sur  les  affections  oculaires  d'origine  professionelle.    Revue  sa- 
nitaire  de  Bordeaux.    Nr.  34  et  39. 

—  Des  meilleures  conditions  d'eclairage  des  salles  d*^cole.    Ibid.    Nr.  184. 

—  L'öclairage  ölectrique  au  point  de  vue  de  Thygibne.    Ibid.   Nr.  36. 
Layr^-Dufau,  V^rification   des   verres  de  lunettes.    Gaz.  hebd.  d.  scienc 

mdd.  de  Montpellier.    VIl.    p.  411. 

Lazerat,   ün  nouveau  tonom^tre  oculaire.    Recueil  d*Opht  p.  614. 

Lea,  B.,  On  the  comparison  of  tl.e  concentrations  of  Solutions  of  difterent 
strength  of  the  same  absorbing  substance.  Journ.  of  Physiol.  London. 
1884—5.    V.    p.  439. 

Leber,  Th.,  Ueber  das  Vorkommen  von  Iritis  und  Iridochorioiditis  nebet  Be- 
merkungen über  die  Wirkung  der  Salicylsäure  bei  inneren  Augenentzün- 
dungen.    V.  Graefe*s  Arch.  f.  Ophth.   XXXL  4.    S.  183. 

L  e  d  d  a,  S.  A.,  Ambliopia  bilaterale  temporanea  da  infezione  malarica.  Spal- 
lanzani.    XIV.   p.  201. 

Lee,  G.,  A  case  of  sympathetic  Ophthalmitis  47  years  after  ii^jury.  Brit.  med. 
Journ.    U.    p.  397. 

—  Gumma  of  the  ocular  conjunctiva,  eure,  remarks.    Lancet.    II.   p.  803. 
Lehmann,    A. ,   Versuch  einer  Erklärung  des  Einflusses  des  Gesichtswinkels 

auf  die  Auffassung  von   Licht  und  Farbe    bei  direktem  Sehen.      Pflü- 
ger's  Arch.  f.  die  ges.  Physiol.   XXXVI.   p.  580. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  41 

Leplat,  L. ,  De  la  cataracte  cong^nitale.  £ztrait  des  Annal.  de  la  soci^t^ 
m^.-chir.  de  Lidge.    XXIV.    p.  376. 

—  Note  snr  lea  concrätions  des  voies  lacrjmales.    Ibid. 

—  Npte  aar  an    cas   d'embolie   de  Tartbre  centrale   de  la  r^tine.      Annal. 
d'OcuHst.   T.  XCIV.   p.  116. 

L  e  p  l  a  t ,    L. ,    Höpital  de  Bavibre.     Cliniqne  ophthalmologique  de  M.  le  pro- 

fesseur  Fuchs.   Angiöme  de  la  face  et  des  paupi^rea,  gn^ri  par  Tälectrolyse. 

Lidge. 
Le    Sud-Oneat  mddical,    Revue  de  m^ecine ,   de  Chirurgie  et   d*ocu- 

Hstique.    Publice  k  Bordeaux   et  paraissant  li  la  fin  de  chaque  mois.  Dir. 

D.  Badal. 
Leroj,  C.  J.  A. ,  Des  diverses  mani^res  de  r^presenter  le  pinceau  astigmate. 

—  Le  theor^me  de  Sturm   et  les  consid^rations  de  Matthiesse n.    Re- 
cueil  d*Opht.   p.  145. 

—  De  la  perception  monoculaire   des  grandeurs  ou  des  formes  apparentes. 
Archiv.  d*Opht.    V.    p.  216. 

L  e  w  i  n,  L.,  Lehrbuch  der  Toxikologie.  Wien  und  Leipzig.  Urban  u.  Sohwar- 
zenberg.    456  S. 

Liebreich,  R.',  Atlas  der  Ophthal moscopie.  12  Taf.  m.  59  Fig.  in  Far- 
bendr, u.  erklär.  Text.  3.  Anfl.  Fol.  Berlin.  Hirschwald.  —  Auch  englisch 
erschienen  bei  J.  A.  Churchill,  London.    39  p. 

Lilien feld,  A.,  Erankendemonstration.  (Berlin.  Gesellsch.  f.  Psych,  und 
Nervenkr.    Sitzung  vom  13.  Juli.)    Neurolog.  Gentralbl.    S.  352. 

—  Zur  Lehre  von  der  multiplen  Neuritis.     Berlin,  klin.  Wochenschr.    Nr.  45. 
Lipps,  Th.,  Physiologische  Studien.  (1.  Der  Raum  der  Gesichts  Wahrnehmung.) 

Heidelberg.   G.  Weiss.    161  S. 

Litten,  M.  und  H  i  r  s  c  h  b  e  r  g,  J.,  Ein  Fall  von  totaler  doppelseitiger  Amau- 
rose im  Verlaufe  einer  leichten  Anämie.  Berlin,  klin.  Wochenschr.  Nr.  30. 
S.  476. 

L  i  1 1 1  e ,  W.  S. ,  Therapentic  action  of  cocaine  in  a  case  of  diphtheritic  Con- 
junctivitis.    Med.  &  surg.  Reporter.    LH.    p.  228. 

Löwenfeld,  L.,  Fin  Fall  von  multipler  Neuritis  mit  Athetosis.  Neurolog. 
Gentralbl.    Nr.  7.    S.  149. 

—  üeber  multiple  Neuritis.    Ebd.  Nr.  6. 

Lorin g,  Edw. ,  Text  book  of  opthalmoskopy.    Part  I.    The  normal  eye,  de- 

termination  of  refraction,  diseases  of  the  media,  physiological  optics,  and 

theory  of  the  ophthalmoscops. 
Lopez,  Eyste  sebac^  volumineux  de  Torbite  ayant  amen^  nne  n^vro-rötinite. 

Recueil  d'Opht.    p.  103. 
Löpez-Ocaüa,  J.,   Oftalmitis  del  polo  anterior.    Gac.  m^.  catal.    VIIL 

p.  417. 

Lounkewitsoh,  Mikroskopische  Anatomie  der  Bindebaut  des  Auges. 
Charkow.    57  S. 

Lubinski,  Die  Resultate  der  Untersuchung  der  Sehschärfe  der  Marine-Sol- 
daten.   Medic.  Pribaolenia  k  morskomon  Iborniskon.   Januar. 

Lucas,  C. ,  Gonorrhoeal  rheumatism  in  infants  from  purulent  Ophthalmia. 
Brit.  med.  Journ.   I.    p.  429. 

—  Association  of  Ophthalmia  neonatorum  with  joint-disease.    Ibid.  Jl.  p.  699. 


42  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Lünenborg,  J.,  Ein  Beitrag  zu  deo  plastischen  Operationen  an  der  Orbita. 

Inaug.-Diss.    Würzburg. 
L  u  n  d  y  ,   C.  J. ,    Iritis ;  its  relation  to  the  rheumatio  diathesis  and  its  treat- 

mcDt.  Physician  &  snrg.  Ann.    Arbor,    VII.    p.  385. 

—  Oleate  of  cocaine  in  Ophthalmie  practice.   New- York  med.  Joum.  XLI.  p.  24ß. 
L  y  0  y ,  0. ,  Ophthalmoblenorrboea  neonatorum.    Med.  Obozr.  Moskava,  XXIY. 

p.  325. 

M. 

Maas,  H.,  Ueber  die  Verletzungen  durch  den  Eisenbahnunfall  bei  Hugatetta 
am  3.  Sept.  1882,  mit  besonderer  Berücksichtigung  des  antiseptischen 
Dauerverbandes  mit  Sublimat-Kochsalzgaze.  Mitteil,  aus  der  chirurg.  Kli- 
nik zu  Würzburg.  S.  1 19.    (S.  -A.  aus  y.  L  a  n  g  e  n  b  e  c  Vs  Arch.    XXXL) 

Mackenzie,  C,  Intracranial  tumour,  probably  cerebellar;  double  papillitis 
vfith  amaurosis;  disappearanoe  of  both  knee  jerks.  Brit.  med.  Jonrn. 
I.    p.  328. 

M  a  c  k  i  n  1  a  y,  J.  G.,  Gorneal  pigmentation  by  aniline.  Ophth.  Reyiew.  p.  343. 
(Ophth.  Society  of  the  united  kingdom.) 

M  a  d  e  r  ,  Embolische  Erweichung  der  linken  yordem  Gentralwindung  mit 
rechtsseitiger  Parese  und  Aphasie.  Wien.  med.  Presse.  Nr.  3.  (Ans  der 
k.  k.  Krankenanstalt  Rudolfstiftung.) 

M  a  g  a  w  1  y ,  Lepraknoten  der  Hornhaut.  (St.  Petersb.  med.  Wochenschr.) 
Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Juni.    S.  187. 

Magnus,  H. ,  Die  Sprache  der  Augen.  Vortrag.  Wiesbaden.  Bergmann.  50  S. 

—  'Eigentümliche  congenitale  Bildung  der  Macula  lutea  auf  beiden  Augen. 
Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.    S.  42. 

—  Zur  Blindenstatistik.    Ebd.    S.  357. 

—  Die  Blindheit  und  ihre  Verhütung  ;  mit  besonderer  Berücksichtigung  der 
Bedürfnisse  des  praktischen  Arztes.  Deutsch,  med.  Ztg.  1.  S.  181,  193, 
205,  217. 

Magnussen,    L. ,   Zur  Diagnose  und   Kasuistik  der  Actinomykose.    Inaog.- 

Diss.  Kiel. 
Mäher,  W.  0.^  Spectrum  of  retinal  y esseis  and  yellow  spot.   Austral.  medic. 

Gaz.    1884.  Noy. 

—  A  method  by  which  one  can  see  the  shadows  of  ones  own  retinal  yeneli 
and  yellot  spot.     Ibid.    IV.    p.  38. 

—  Gase  of  hysterical  amblyopia  in  a  girl  13  years  of  age.    Ibid.  p.  183. 
Maissurianz,  S.,  Ein  Fall  yon  Diagonalfraktur  der  Schädelbasis.     Petersb. 

med.  Wochenschr.    Nr.  2. 
Majoli,  G.,  Amaurosi  bilaterale  da  distruzione  parziale  dei  tubercoli  qoadri- 

gemelli  e  totale  de*  talami  ottici  prodotta  da  ascesso  idiopatico  (?)  syilap- 

patosi  nel  yentricolo  medio   del  ceryello.    Bellet.  d*Oculist.     VIII.    Nr.  4. 

Decembre. 
Maklakoff,  L'ophtalmotonom^trie.    Archiy.  d'Opht.    V.  p.  159. 

—  Beiträge  zur  Ophthalmotonometrie.    Wratsch.   Nr.  17. 
Malgat,  Hemeralopie  ou  cccM  nocturne.    Nice-mdd.   IX.  p.  97. 

—  ätude  comparative  du  fond  de  Toeil  normal  et  pathologique  ä  Tq^hthal- 
moscope.    Ibid.  p.  145  und  X«  p.  200. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  43 

Manha  viale,  A.,  Essai  but  la  tnmeur  et  la  fistole  lacrymales  et  lear  trai- 
tement,  sp^cialement  par  rignipunctnre  da  sao.    Montpellier.  1884.    51  p. 

MaDolesca,  Aniridie  et  aphakie  traumatiqnes  ^  ganche ;  irito-choroidite 
sympathique  k  droite ;  nonyeaa  proc^d^  d'irito-ectomie.  Archiv.  d'Opbt. 
V.  p.  227. 

—  Aniridie  apparente  cona^cntive  h  rinflammation  de  la  chorolde.    Ibid.  p.  449 . 
Mansanori  Ogata,  üntersDchungen  über  die  Aetiologie  derKakke.     Bayer. 

ärztl.  Intellig.-Bl.    Nr.  47. 
Manton,   W.  P.,   The   prophylactio  treatment  of  Ophthalmia  neonatorum. 
Boston  med.  and  snrgic.  Journ.    CXIII.    p.  151. 

—  Beport  on  Ophthalmia  neonatorum.    Boston.    8  p. 

Manz,  W.y  Ein  Fall  von  metastatischem  Krebs  der  Chorioidea.  y.  Graefe's 
Arch.  f.  Ophth.  XXXI.  4.  S.  101  (nebst  einer  Bemerkung  Ton  Leber. 
Ebd.   S.  111.) 

—  Ueber   einen  Glaukomanfall  nach  CocaTn.    Ber.  über  die  XVII.   Vers.   d. 
ophth.  Qesellsch.  in  Heidelberg.    S.  118. 

—  üeber  Pseudokolobome   der  Iris.    Tagebl.  d.  58.  Versammlung   deutscher 
Naturf.  und  Aerzte  in  Strassburg  i.  E.    S.  498. 

—  Ein  Fall  von  periodischer  Oculomotoriuslähmung.    Berl.  klin.  Wochenschr. 
XXII.  S.  637. 

—  Exenteratio  bulbi.    Elin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.  8.  250. 
Marcus,  üeber   ein  Emphysem   der  Orbita.     Deutsche  Zeitschr.  f.  Chirurg. 

XXni.   S.  169. 
Marächal,   Tnmeur   hystique  et  volnminense  de   Torbite  substitutäe  k  la 

glande  lacrymale.    Archiv.  d'Opht.    V.    p.  180.    (Sociötö  fran^.  d'Opht.) 
Mari  an  i,  Le  coca  et  la  cocalne.    Paris,  Delahaye. 
Maroni,  Amigo,  ün  caso  di  tetania,  storia  e  considerazioni.  Qaz.  med.  ital.- 

lomb.  Nr.  25. 
Martin,    De  Tdtiologie   de    la  cataracte.    Archiv.  d*Opht.  p.  168.    (Soci^t^ 

fran9.  d'Ophi) 

—  £tudes  d'ophtalmom^trie  clinique.     Annal.  d'Oculist.    XCIII.   p.  223  und 
Joum.  de  m^d.  de  Bordeaux.    XV.   p.  25. 

—  Applications  diverses  de  la  cocaine  en  Ophthalmologie.    Ibid.  XIV.  p.  401, 

435,443. 

—  Ce  qni  devient  le  meridien  de  courbnre  pendant  T^volution  d*un  certain 
nombre  de  glaucomes.    Journ.  de  m^d.  de  Bordeaux.    16.  Aoüt. 

Marula,  A.,  De  la  lunette  de  Galiläe  en  Optometrie.    Th^se  de  Paris.   49  p. 
Masselon,De  la  coloration  de  la  papille  et  des  prolongements  anormaux  de 

la  lame  cribläe.     Archiv.  d*Opht.    V.   p.  176.    (Soddt^  fran^.  d*Opht)  und 

BuU.  et  m^m.  Soc.  fran9.  d*opht    III.   p.  192. 
Massregeln   gegen   die  Augenentzündung  der  Neugebomen.    Centralbl.  f. 

allg.  Gesundheitspflege.    S.  79. 
Mathewson,  A.,  A  case  of  epithelioma  of  the  eyelid  cured  by  appiication 

of  benzole  and  calomel.    Transact.  of  the  americ  ophth.  soc  Twenty-first. 

meeting.    p.  95  und  Americ.  Joum.  of  Ophth.    II.    p.  153. 
Matthi  essen,  L.,  Ueber  das  Gesetz  der  Zunahme  der  Brechungsindices  in- 
nerhalb der  Krystalllinsen  der  Säugetiere  und  Fische,    v.  Graefe*s  Arch. 

f.  Ophth.   XXXI.  2.  S.  31. 


44  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Matthiessen,  L. ,    üeber    Begriff   und  Auswertung   des    sog.   Totalindez 
der  KrystalllinRe.    Pflager*6  Arch.  f.  d.  ges.  Physiol.    XXXVL    8.  72. 

—  Ueber  des  physikalisch-optischen  Bau  des  Auges  der  YOgel.  Ebd.  XXXVIIL 
S.  104. 

Matignon,    Le  trichiasis  et  son  trnitement  par  la  methode  ignoe.     Thkße 

de  Montpellier. 
Manthner,  Pupille  and  Accommodation  bei  Oculomotoriual&hmnng.     Wies« 

med.  Wochenschr.    Nr.  8.    S.  225,  264,  293. 

—  Die  Nuclearlähmung  der  Augenmuskeln.    Wiesbaden,  Bergmann. 
Mayerhausen,    G.,   Ein  Fall  von   hochgradiger  Cocatn-Intoxikation   nach 

Einträufelnng  in  den  Bindehautsack.    Wien.  med.  Presse.  Nr.  22  o.  23. 

—  Verbesserungen  an  meinem  selbstregistrierenden  Perimeter.    Arch.  f.  Au- 
genheilk.   XV.    S.  306. 

—  Eine  an  freiwillige  Tätowierung  der  Hornhaut     Oentralbl.  f.  d.  med.  Wis- 
sensch.   August.    S.  230. 

—  A  new  self-registering  perimeter.    Translated   by   Dr.   J.  H.  Seh  ort  er. 
Arch.  of  Ophthalm.   XIV.  Nr.  1. 

—  Stiidies   on  Ghromatokinopsies.    Translated  by    Dr.  G.  Zimmermann. 
Ibid.  p.  81. 

Mc  Gregor,    A. ,   Glioma  ot   retina,  three  casee  in  a  family  of  fire.    Med. 
Times  and  Gaz.   IL    p.  45  and  55. 

—  Foreign   body   in    Cornea  for  two  months ;  easily  remoTed  after  the  ap- 
plication  of  cocaine.    Ibid.    I.    p.  145. 

M  c  H  a  r  d  y ,    Favus  of  eyelid.      Ophth.  Review,  p.  120.     (Ophth.  soc.  of  the 
united  kingdom.) 

—  Congenital  deformity  of  eyelid.    Ibid.  p.  218. 

—  Ectropion  Operation.    Ibid.  p.  121. 

Mc  Eeown,  W.  A.,  Inlracapsular  inject ion  of  water  in  cataract  eztraction. 
Ibid.  p.  345. 

—  On  the   prevention  of  Ophthalmia  neonatorum  and  of  ita  ravages.    Brit 
med.  Journ.    I.    p.  383. 

Medicinisk  Westnic,  herausgegeben  von  Oh o d i n.   II.    Kiew. 
Meierhof,  E.,   A  simple  but   unique  method  for  removing   certain  forms 

of  foreign    bodies  embedded  in   the   eye.      Maryland   med.   Jonrn.   XU. 

p.  175. 
M  e  i  g  h  a  n,  A.,  Notes  on  sy philiiic  eye  affections.  Med.  Times  and  Qaz.  I.  p.  5. 
M  e  1  c  h  e  r  ,  R.  und  0  r  t  m  a  n  n ,  F.,  Üebertragung  von  Lepra  auf  Kaninchen. 

Berlin,  klin.  Wochenschr.    Nr.  13. 
Mendel,   Ueber   diphtheritische    Lähmungen.     Deutsch,   med.  Wochenschr. 

Nr.  8.    (Sitzung  d.  Berliner  med.  Gesellsch.  vom  11.  Februar.) 

—  Zur  Lehre   von   den   diphtheritischen    Lähmungen.     Neurolog.    Oentralbl. 
Nr.  6. 

—  Tuberkel  im  Gehirnschenkel.    Berlin,  klin.  Wochenschr.  Nr.  29. 

M  e  n  g  i  n ,  Note  sur  un  cas  de  glaucome  double.    Recaeil  d^Opht.    p.  604. 

—  Un  lacrymotome  interne.    Ibid.    p.  608. 

Menthol,  Succddan^  de  la  cocaine.    Progrös  m^d.    12.  Sept. 
Merkel,   F.,   Handbuch  der   topographischen  Anatomie  zum  Gebrauch  fftr 
Aerzte.    I.  Bd.    Braunschweig,  Vieweg  und  Sohn. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  45 

Meyer,    Eclat   d^acier    dans   rhuman   yitr^e,    extrait  par   r^ectro-aimant. 

Archiv.  d'Opht.    V.    p.  179.    (Sociöt^  fraii9.  d'Opht.) 
—   Ueber  eines  Fall  von  arterieller  Blntnng  bei  Enncleatio  bnlbi.   Ber.  über 

die   XVII.  Vers.  d.  ophtb.  Gesellsch.  zu  Heidelberg.   S.  208.    (Diskussion 

S.  214.) 
Heye  r,  Encore  un  mot  sur  la  cocalne.     Revue  g^närale  d*Opht.   Nr.  3.  p.  97. 
Meyhöfer,  Augenlidhalter.    Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.    S.  221. 
Mierzejewsky,  J.  und  R  o  s  e  n  b  a  c  h,  J.,  Zur  Symptomatologie  der  Pons- 

erkrankungen.    Neurolog.  Centralbl.  Nr.  16  und  17. 
Michel,   M. ,   Exeuteration  of  the  eye ;   a    Substitute  for  enucleation.    Med. 

News.    XLVII.    p.  58   und  North.   Gar.   med.   Journ.    Wilmington.     XVI. 

p.  97. 

—  Herpes  zoster  frontalis  ou  zona  ophthalmique.  Arch.  m^d.  beiges.  XXVIII. 
p.  150. 

Millikin,   B.  L. ,  Gase  of  sudden  loss  of  color  perception.    Golumbus  med. 

Journ.  IV.    p.  193. 
Minor  Lancelot,  J.,  Bemoval  of  a  piece  of  steel  from  the  cry stalline lena 

with  the  electro-magnet.     Traosact.  of  the  americ.  ophth.  soc.    Twenty- 

first  meeting.    p.  97  und  Americ.  Jouj:n.  of  Qpht.  II.  p.  153. 
Mitchell,  H.  E.,  Errors  of  refraction ;  the  importance  of  their  recognition 

and  correction  in   early  lifo.     Transact.    New- York  med.    Ass.    I.   p.  131. 
M  i  t  k.e  V  i  c  h,  G.  A.,  Akkommodationsstömngen.    Vestnik  oftalmol.   Eieff.   II. 

p.  34. 
Mittendorf,  W.  F.,  Granulär  lids.    New- York  med.  Journ.   p.  168. 

—  Pneumophthalmos  or  air  in  the  vitreous  hamor.  Transact.  of  the  americ. 
ophth.  soc  Twenty-first  meeting.  p.  54  und  Americ.  Journ.  of  Ophth.  II. 
p.  157. 

—  Glinical  lecture  on  blepharitis  marginalis;  inflammation  of  the  margin  of 
the  eyelids.    Fhila.  med.  Times.    XV.    p.  185. 

Mitteilungen   aus  der  ophthalmiatrischen  Klinik  in  Tübingen.    Hrsg.  v. 

Albrecht  Nagel.    2.  Bd.  2.  Heft.  Mit  4  Doppel-Taf.  u.  5  Holzschn.  gr.  8. 

Tübingen,  Lanpp. 
M  o  e  1  i,  Bemerkungen  über  die  Pupillenreaktion.    (Berlin.  Gesellsch.  f.  Psych. 

und  Nervenkr.    Sitzung  vom  13.  Juli.)    Neurolog.  Gentralbl.    S.  354   und 

Gentralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    September.    S.  272. 
^oggi,  G. ,   Fistola   lacrimale   corata  con  Tabolizione  del  sacoo  lacrimale. 

Biv.  Clin,  e  terap.  Napoli.    VII.    p.  177. 
Mojsisovics,  A.  Edler  v.  M  o  j  s  v  &  r,  Leitfaden  bei  zoologisch-zootomischen 

Präparierübungen.    2.  Auflage.    Leipzig.    Engelmann.    230  S.    (Sehorgan 

S.  56.) 
M  o  1  a  r  d ,   Des  troubles  oculairee  provoqn^  par  le  taenia.     Recueil  d*Opht. 

p.  284. 
Monakow,  v..  Einiges  Über  die  Ürsprungscentren  dee  N.  opticus  und  über 

die  Verbindungen  derselben  mit  der  Sehsph&re.    Sitzung  am  80.  Januar. 

Verhandlungen  der  Physiologischen  Gesellschaft  zu  Berlin.    Nr.  6,  7,  8. 
^   Experimentelle  und    pathologisch-anatomische   Untersuchungen    über   die 

Beziehungen  der  sog.  Sehsphäre  zu  den  iniracortikalen  Opticnscentren  und 

zum  N.  opticus.    Arch.  f.  Psych,  und  Nervenkr.  XVI.  1.  S.  151, 


46  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

M  0  n  o  d,  E.,  Ophthalmie  pumlente  des  uouveau-näs.  Gaz.  hebdom.  des  sciencei 
m^dic.  du  Bordeaux.    Nr.  33  et  34. 

Morias,  Zwei  Fälle  von  EopfyerletzQBgen  mit  HerdsymptomeD.  S.-A.  ans 
V.  L  a  D  g  e  n  b  e  c  k*8  Archiv.    XXXI.    Beft  4. 

Morton  Prince,  A  case  of  spinal  ataxia  without  loes  of  Sensation  and 
with  increased  patellar-tendon-reflez.  A  contribution  to  the  study  of  spi- 
nal ataxj.     Boston  med.  and  surgic.  Journ.    OXIll.   p.  371. 

—  Stanford,    Ophthalmoscopes.     Ophth.   society  of  the  united  kingdom. 
January.    8. 

—  Choroiditis.    Ophth.   Beview.  p,  121.   (Ophth.  soc.  of  the  united  kingdom.) 
Mosely,  E.  N. ,  On  the  presence  of  eyes  in  the  shells  of  certain  chitonidae. 

Quarter ly  Journ.  of  micr.  scienc.    Nr.  XCVII.  p.  37. 
Mossdorf,  F.,  Ein  zweiter  Fall  von  Beteiligung  der  Gesichtsmuskulatnr  bei 

der  juvenilen  Muskel atrophie.    Neurolog.  Centralbl.    Nr.  1. 
M  o  t  a  i  s ,  Recherches  sur  Tanatomie  humaine  et  Tanatomie  compar^  de  l'ap- 

pareil  moteur  de  Toeil.    Archiv.  d'Opht.    V.    p.  28,  143,  419,  524. 

—  Capsule  de  T^non  chez  Thomme.   Ibid.  p.  166  (Soci^t^  fran^.  d*Opht.)und 
Bull,  et  mdm.  Soc.  fran9.  d*Opht.    IIL    p.  192. 

—  Pince-nez,  pour  les  astigmates.    Revue  gdndrale  d'Opht.   Nr.  6.  p.  253. 

—  Nouveau  pince-nez  pour  Tastigmatisme.    Recueil  d^Opht.  p.  437. 

—  Pince-nez  pour  verres  cylindriques.    Annal.  d'Oculist.   T.  XCIII.  p.  248. 

—  Le  Docteur  Gudpin  oculiste,  philosophe,  historien.    Paris.  Delahaye.  56  p. 
Mouvement  de  la  clinique  pendant  le  troisi^me  trimestre  de  1885.   Bullet 

de  la  clinique  nat.  opht.  de  THospice  des  Quinze-Vingts.    III.   p.  200. 
M  u  1  e  s ,   P.  H. ,  Note  on  sclerotomy  with  preliminary  iridectomy.    Opht.  Re- 
view,   p.  129. 

—  Tubercle  of  the  eye  and  its  appendages  in  it«  relation  to  general  tuberca- 
lar  infection.    (With  micro-photographs.)    Ibid.    IV.   p.  1. 

—  Evisceration  and    artificial   vitreous.     Ibid.   p.  118.      (Ophth.  soc,  of  the 
united  kingdom.) 

—  Evisceration  of  the  globe.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.  Januar. 

M  u  r  e  1 1 ,  T.  E. ,  Determining  errors  of  refraction  by  double  Images  and  bj 
parallax.    Journ.  americ.  med.  Ass.  Chicago.    Y.    p.  284. 

Myles  Standish,  Celloidin;  the  new  material  for  embedding  epecimona 
for  microscopic  section  cutting;  its  method  of  use  and  its  advantagea. 
Americ.  Journ.  of  Ophth.   p.  68. 

—  A  case  of  tuberculosis  of  the  iris.  Transact.  of  the  americ.  ophth.  soc 
Twenty-first  meeting.  p.  59  und  (Americ  ophth.  society)  Americ  Journ 
of  Ophth.    IL   p.  159. 

N. 

Nagel,  Wie  ist  die  Entwickelung  der  Eurzsiohtigkeit  zu  verhüten  ?  Be- 
sondere Beilage  des  Staatsanzeigers  für  Württemberg.    Nr.  6.    Stuttgart 

—  Noch  einmal  die  Loupenvergrösserung.  Mitteil.  a.  d.  ophthalm.  Klinik  io 
Tübingen.    U.  2.    S.  243. 

N  a  V  e  1 ,  V. ,  De  Texent^ration  du  globe  oculaire.    Paris. 
N^crologie.  —  Mort  de  M.  Noel  Gu^neau  de  Musay.  Recueil  d'Opht 
p.  445. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  47 

Nederlandsch  Gasthuis    voor  behoeftige    en  minyermogende  ooglij- 

derste.    Utrecht.    Zes-en-twintigste  Verelag.    Mei. 
N  ettleship»  Clinical  remarks  on  a  case  of  mydriaais  with  iritis,  and  on 

casea  of  mydriasis  foUo'wing  a  blow  of  on  the  eye.     Medic.  Times  and 

Qas.    II.   p.  865. 

—  Diabetic  retinitis.    Ibid«  p.  855.    (Ophth.  soc  of  the  united  kingdom.) 

—  Clinical  lectures  on  a  case  of  micropeie  with  other  Symptoms,  foUowing  a 
blow  on  the  eyeball.    Ibid.  p.  8. 

—  Clinical  lecture  on  a  case  of  optic  nenritis.    Ibid.  p.  276. 

—  The   dissappearance   of  diabetic   cataract.     Ophth.  society  of  the  nnited 
kingdom.    14.  Mai. 

—  Vision  in  Detachement  of  retina.     (Ophth.  society  of  the  united  kingdom. 
January.  8.)    Ophth.  Beview.   p.   120. 

—  Dangers  of  cocaine.    Ibid.    p.  371. 

—  Treatment  by  electromagnet.    Med.  Times  and  Gaz.    U.    p.  855.    (Ophth. 
aoc  of  the  united  kingdom.) 

Nenmann,  F.,    Vorlesungen  über  theoretische  Optik.    Hrsg.  v.  Dorn.    M. 

Fig.   gr.  8.   Leipzig,  Teubner. 
N  e  Y  i  n  n  y,  J.,  Das  Cocablatt.  Eine  pharmacogn.  Abhdlg.    Wien,  Toeplitz  &  D. 
Nickols,   £.  L. ,   On  the  sensitiveness  of  the  eye  to  colors  of  a  low  degree 

of  Saturation.    Americ.  Journ.  of  med.  scienc.    New-Haven.    XXX.    p.  37. 
Nieden,  A.,   On  the  use  of  the  gal^ano-cautery  in  eye  diseases,  especially 

in  destrnctive  processes  of  the  cornea.    Tianslated  by  Dr.  B.  M  c  M  a  h o n. 

Archiv,  of  Ophth.    XIV.    Nr.  1.   p.  31. 

—  üeber  Sympathikusaffektion.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.  Nov.  S.  321. 

—  Zwei  Fälle  von  spontaner  Heilung  von   Affektionen  des  Üvealtractus  nach 
üeberstehen  eines  Gesichtserysipels.    Ebd.    März. 

—  Die  zweite  Hundertreihe  galvanocaustisch   behandelter  Augenaffektionen. 
Arch.  f.  Augenheilk.    XV.    S.  405. 

—  Demonstration  eines  selbstregistrierenden  Perimeters.  Ber.  über  die  XVII. 
Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  in  Heidelberg.    S.  241. 

Nordenson,  E.,  Vorläufige  Mitteilung  über  die  pathologisoh-anatomischen 
Veränderungen  bei  Netzhautablösung.  Ber.  über  die  XVII.  Vers.  d.  ophth. 
Gesellsch.  zu  Heidelberg.    S.  58. 

—  Demonstration  mikroskopischer  Präparate.   Ebd.  S.  232.  (Diskussion  S.  238.) 
*—  Ein  Fall   von  cavemösem  Aderhautsarkom   mit   Enochenschale  bei  einem 

elQährigeu  Mädchen,    v.  Graefe*s  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.    4.    S.  59. 
Nordman,   G.  A.,   Om  Eonstgjord  starrmognad.     (Künstliche  Reifung  des 
Stars.)    Helsingfors  und  Hygiea.    XVII.  p.  584. 

—  Case  of  Morgagnian  cataract  (fluid  hypermature)  with  transparent  fluid 
cortical.    Arch.  Ophth.     XIV.   p.  25a 

N  o  r  r  i  8,  W.  F.,  On  the  association  of  gray  degeneration  of  the  optic  nervea 
with  abnormal  patellar-tendon  reflexes.  Transact.  of  the  americ.  ophth. 
800.  Twenty-first  meeting.  p.  158  und  Americ.  Journ.  of  Ophth.  II. 
p.  161. 

—  On  the  relation  between  the  earliest  stages  of  gray  degeneration  of  the 
optic  nerve,  and  increase  or  diminution  of  the  patellar-tendon  reflex 
(kneejerk).    Med.  News.    XLVII.   p.  205. 


48  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Norris,  W.  F.,  The  eye  as   an   agent  for  causiDg  headaches  and  other  ner- 

T0U8  disturbances.    Philadelphia. 
Noyelli,   P. ,   AlluDgamento   e  strappamento  del  nervo  nasale  esterno  dd 

glauooma.    (Tesi  di  laurea).     Boll.  d'ocul.  1884<-85.  VII.  p.  164,  181,  231. 
Noyes,  H.  D.,  Evisceratio  bulbi.    Ceatralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.  Mars. 

—  On   the  teste  for  muscular-asthenopia   and    on  insufBency  of  the  eztemal 
recti  muBcles.    Kopenhagen.    J.  Cohen.  44  p. 

N  u  e  1 ,  P.  J. ,  Colobome  temporal  de  la  papiile  da  nerf  optiqna  Coniri- 
bution  k  T^tude  de  la  myopie  hdr^ditaire.  Annal.  d^Oonlist  T.  XCUl. 
p.  174. 

N  y  8 ,  Des  propri^t^  de  la  cocaine.    Becueil  d*Opth.  p.  96. 

0. 

Observations  diverses  recneillies  k  la  cliniqne  nationale  ophthalmologiqne 
des  Quinze-Vingts.  Bullet,  de  la  cliniqne  nat.  ophth.  de  THoepice  des 
Qninze-Vingts.  III.  p.  47, 187.  (Atrophies  papillaire;  kdratite  v^icnleme ; 
lagophthalmos  paralitiqae ;  corps  ^tranger  de  Tiris ;  d^hirnre  de  la  efao- 
rolde ;  paralysie  des  deuz  sixi^mes  pairea ,  paralysie  de  la  4e  et  de  la  6e 
paire;  Albinisme). 

Oettinger,  P.,  Die  künstliche  Reifung  des  Stars.    Inang.-Diss.    Breslau. 

Oftalmologia  (La)  pratica.  Bevista  mensual.  Director  Dr.  A.  de  la 
P  e  ii  a.    Madrid. 

Oliver,  Gh.,  A  correlation  theory  of  color  perception.  Americ.  Jonm. ofmed. 
scienc.  January  und  Americ.  Journ.  of  med.  scienc.  Phila.  LXXKIX.  p,  98,  462^ 

—  A  description  of  some  modifications  in  a  color-sense  measure.    Traniaei 
of  the  americ.  ophth.  soc.  Twenty-first  meeting.  p.  HO. 

—  A  new  series  of  metric  test-letters  for  determining  the  acuity  of  direet 
Vision  for  form.    Ibid.  p.  130  und  Med.  News.  XL  VII.  p.  247. 

^  Beport  of  a  case  of  interstitial  keratitis  in  a  subject  vrith  probable  here- 
ditary  syphilis.    Maryland  med.  Journ.  XII.  p.  76. 

Olshausen,  Entoptische  Untersuchung  eines  centralen  Blendungs-Skotoms 
nebst  einigen  die  Macula  lutea  betreffenden,  anatomischen  und  physio- 
logischen Beobachtungen  und  Betrachtungen.     Inaug.-Dissert.   Halle  a.  S. 

Oppenheim,    B. ,   Beiträge  zur  Pathologie   der  Himkrankheiten.    Chariü- 
Annalen.    X  8.  335. 
-—  Weitere  Mitteilungen  über  die  sich  an  Kopfverletzungen  und  Erschfltter> 
ungen  (in  specie :  Eisenbahnunfälle)  anschliessenden  Erkrankungen  des  Ner- 
vensystems.   Arch.  f.  Psych,  und  Nervenkr.   XVI.   3.   S.  743. 

Oppenheimer,  0. ,  Untersuchungen  über  den  Gonokokkus.  (N  e  isser). 
Arch.  f.  Gynäkol.  XXV.  1. 

Ormerod,  J.  A.,  On  hereditary  locomotor  ataxy.  Brit.  med.  Journ.  L  p.485. 
(Boyal  med.  and  Chirurg,  society.) 

Oster  tag,  J.  M.,  Entropium  bei  einem  Hunde.  Zeitschr.  £  vergl.  Augenheilk. 
III.  S.  63. 

Ostrovrsky,  A. ,  Kurzer  Bericht  über  147  Operationen.  Westnik  oftahn. 
März- April,    p.  140. 

Ottava,  Blepharospasmus  nach  Schädelverletzung.  Wien.  med.  Wocbenschr. 
Nr.  11,    (Gesellsch.  d.  Aerzte  in  Budapest,  Sitzung  vom  14.  Febr.) 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  4d 

Ottavai  J.,  DasAtropin  als  gefährliches  Aogenmittel.    Pest.  Q]ed.-chir.  Presse. 

XXL  S.  240. 
Otto»  E.f  Ein  Fall  von  Porencephah'e  mit  Idiotie  und  angebomer  spastischer 

Qliederstarre.    Arch.  f.  Psych,  und  Nervenkr.  XVI.  1.  S.  215. 
Onghton^  J. ,  On  the  secondary  nature  of  monocular  relief.  Lancet.  8.  July. 

IL  p.  8,  27,  62. 
Oursel,  ContribatioQ  k  T^tade  des  affections  oculaires  dans  le  troubles  de  la 

menstraation.    Th^se  de  Paris. 
Owen,    D.  G.  L. ,   The  clinical  import  of  entoptic  phenomena.    Birmingham 

med.  Rev.   XVII.    p.  107. 
Owens,  £.  M.,  Detachment  of  retina  foUowing  snnstroke.   Australas.  med.  Gaz. 

Sydney.    1884—5.  XIV.  p.  84. 

P. 

Paci,  F.,  Abbozzo  di  ricerche  intente  a  segnalare  e  ad  interpretare  il  diretto 
di  co\'ocidenza  tra  lo  sperimento  ed  i  principi  di  ottica  fisiologica  intorno 
alle  variazioni  del  valore  di  B.  consecutive  alla  evacnazione  dell*  acqueo 
dalla  Camera  anteriore.  Tesi  di  laurea.  Giornale  la  Rivista  Glinica. 
Settembre. 

Page,  F.,  Wound  of  the  comea,  with  prolapse  of  theiris;  removal  of  foreign 
bodies  from  the  orbit;  eure.    Lancet.  I.  p.  155. 

Panas,  Traitement  de  la  retinite  syphilitique.  France  mddic.  8.  Oct.  und 
Union  m^d.    XL.    p.  897. 

—  Du  choiz  du  meilleur  proc^^  d'extraction  de  la  cataracte.  Archiv.  d*Opht. 
V.   p.  289,  299. 

—  Oonsid^rations  sur  le   traitement  du  k^ratocone,   avec  une   obseryation 
nooYelle  k  Tappul.    Ibid.    p.  848. 

—  Exostose  du  sinus  frontal.    Semaine  mädic.  Nr.  14. 

—  Sur  Top^ration  de  la  cataracte.    Ibid.  Nr.  15.  p.  256. 

^  Des  applications  de  Tantisepsie  en   Chirurgie    oculaire.    Acad.  de  m^.  de 
Paris.    S^ance  du  24.  Mars  et  Union  m^d.   26.  Mars. 

—  Quelques  considäratioos  sur  la  pathog^nie  du  goltre  Ophthal mique.   Union 
m^dic.  Nr.  105. 

—  De  r^mploi  de  le  cocaine  en  Ophthalmologie.     Bull.  Acad.  de  m^.  Paris. 
2.  8.  XIV.  p.  583. 

—  De  rinflammation  de  la  bourse  cellulaire  r^tro-oculaire  on  t^nonite.   Union 
m^d.    XXXIX.    p.  438. 

—  E^ratoglobe.    Ibid.  p.  239. 

—  Diagnostic  d'une  thrombose  des  yeines  ophtalmiques  et  des  sinus  caver- 
neuz.    Semaine  m^.  V.  p.  255. 

—  Dermoldes  de  Toeil.    Union  m^d.  XL.  p.  13. 

—  Nouyelles  le9ons  sur  les  paralysies  des  muscles  de  ToeiL    Ibid.  XL.  p.  469, 
565,  637,  721. 

—  et  Vassau  z,  Etüde  expdrimentale  sur  la  tuberculose  de  la  com^e.    Archiv. 
d'Opht.    V.  p.  81,  177  u.  (Sociötö  fran9.  d'Opht.) 

Pape,  L.,  Ueber  den  gegenwärtigen  Stand  der  Antisepsisfrage  in  der  Augen- 
heilkunde.   Inaug.-Dissert.    Breslau. 

Ophihalmol.  Bibliographie  fttr  das  Jahr  1880.  4 


50  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

P  a  r  e  n  t ,  Ophthalmoscope  k  verres  cylindriqnes.     Archiv  d^Opht.    p.  182. 

(Sociötö  fraB9.  d'Opht.) 
Parinaudi   1.  Traitciuent  du  glaucome   par  la  paracentöse  scläroticale ;  2) 

nevralgie  et  paralysie  oculaire  k  rechntes.    Archiv.  d*Opht.    Y.     p.  180. 

(Sociätä  fran^.  d'Ophth.) 

—  Photoptom^tre.    Ibid.  p.  182. 

—  Appareil  pour  IMtade  des  colears  spectrals.  Ball,  et  m^m.  Soc.  franc 
d*opht.    ni.    p.  327. 

—  Influeoce  inegale  de  Tadaptation  r^tinienne  sar  les  lami^res  de  räfrangi- 
bilit^  diff^rente;  la  sensibilitä  dans  la  macula  et  les  parties  periphe- 
riquee;  role  da  poarpre  visael.    Ibid.    p.  329. 

Parisotti,  Dinn  caso  di  epitelioma  primitivo  della  congiantiva  balbar& 
Annali  di  Ottalm.  p.  126. 

—  Epith^ioma  primitif  de  la  conjonctive  bolbaire.  Archiv.  d*Ophi  V. 
p.  180.    (Sooiötö  jfran9.  d'Opht.) 

—  Sor  un  cas  d*^pith€lioma  de  la  conjonctive  bulbaire.  Recaeil  d*Opbt. 
p.  272. 

—  et  Despagnet,  Fibrome  du  nerf  optique  (Supplement  au  memoire  pn- 
pli^  dans  le  num^ro  de  d^cembre  1884).    Ibid.  p.  218. 

—  et  Melotti,  Un  cas  d'atrophie  des  denz  papilles  par  intoxications  sator- 
nine.    Ibid.  p.  520. 

—  Contribato  alle  studio  della  amaurosi  satumina.  Gaaz.  d.  osp.  Milane. 
VI.  p.  683,  691,  700. 

Parker,  F.  L.,  Transplantation  of  the  conjunctiva  of  the  rabbit  to  the  hu- 
man eye,  in  a  oase  of  Symblepharon,  associatecP  with  convergent  sqoÜLt, 
Buccessful;  subsequent  correction  of  sqaint  by  tenotomy.  Med.  Newa, 
Phila.    XL  VI.  p.  688. 

Passet,  J.,  Untersuchungen  über  die  Aetiologie  der  eiterigen  Phlegmone 
des  Menschen.    Berlin.    94  S.     1  Tafel. 

Pasquale  Ferraro,  Emiatrofia  e  degenerasione  secondaria  descendente 
della  midolla  allungata  e  della  midolla  spinale  consecutiva  a  tnmore- 
gomma  del  ponte  di  Varolio.  Rivista  intemaz.  di  med.  e  chimrg. 
Nr.  7—9. 

Pecky  E.  S. ,  Double  gumma  of  iris,  and  its  early  manifestation.  Joani. 
cutan.  &  ven.  dis.    New- York.    III.    p.  202. 

P  e  d  r  0  n  0 ,  S.  M.  AI. ,  Des  lesions  oculaires  dans  le  goitre  exophthalmic 
Paris.     84  p. 

Pelizaeus,  Fr.,  Ueber  eine  eigentümliche  Form  spastischer  Lähmung  mit 
Gerebralerscheinungen  anf  hereditärer  Grundlage.  (Multiple  Sklerose.)  Arch. 
f.  Psych,  und  Nervenkr.  XVI.  3.  S.  698. 

PeÜa,  de  la,  A.,  Apuntes  para  el  e  studio  de  la  cocaina,  nuevo  anestiSsioo  en 
oftalmologia.    Rev.  esp.  de  oftal.  sif.  etc.    Madrid.  IX.  p.  51. 

Periodico  de  Ophthalmologia  pratica,  editado  pelan  Dr.  van  der  Laao 
an  Lisboa. 

Perrin,  M.,  Traitement  de  la  conjonctivite  purulente  rhumatismale.  ümoa 
m^ic.  p.  670. 

Feters,  J.,  Der  schwarze  Star  der  Pferde.  Eine  diagnostische  und  forensische 
Studie.    Berlin.    Hirschwald.    74  S.    1886. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  51 

P  e  o  n  0  w  ,  Anwendung  von  Jeqairitj  bei  Trachom.   Westnik  ophth.  Mai-Juni. 

—  Eine  Cyste  der  Augenhöhle.    Ibid.   Noy.-Des.    p.  411, 

Pfalz,  G. ,  Beitrag  zur  pathologischen  Anatomie  der  Orbitalcysten.  Elin. 
Monatsbl.  f.  Angenheilk.  S.  271. 

—  Zur  Frage  über  das  Zustandekommen  der  abnormen  Form  yon  Corneal- 
astigmatismus  bei  Glaukom.  Centralbl.  f.  prakt.  Angenheilk.  Dezember. 
S.  882. 

—  Ophthalmometrische  Untersuchungen  Aber  Oomealastig^atismus ,  mit  dem 
Ophthalmometer  von  Javal  und  Schiötz  ausgeführt  in  der  üniy.- 
Angenklinik  zu  Königsberg,  v.  Gräfe* s  Aroh.  f.  Ophth.  XXXI.  1. 
S.  201. 

Philipsen,   H.,    Om  den  haWsidige  Blindhet  (Hemianopsia).     Biblioth.  f. 

Laeger.    7.  R.  XV.  p.  300,  466. 
Pfl  üger,  Cocain.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenheik.   Juli.  S.  206. 

—  Metastatic  sarcoma  of  the  coroid.    Arch.  Ophth.  New- York.  XIY.   p.  185. 

—  Skiaskopie.    S.-A.  a.  d.  Korrespond.-Blatt  f.  Schweiz.  Aerzte.  XV. 

—  1.  Wie  verhalten  sich  einige  Glaukom-Symptome  zur  Drucktheorie?  2. 
Ueber  die  Einwirkung  der  Mydriatica  und  Myotioa  auf  den  intraoculSren 
Druck  unter  physiologischen  Verhältnissen.  Ber.  über  die  XVIF.  Vers.  d. 
ophth.  Gesellsch.  zu  Heidelberg.  S.  91. 

—  Demonstration  von  Instrumenten  (Eephalothetoskop  und  Somathetoskop). 
Ebd.  S.  244. 

—  Deber  Erregungen  und  Miterregungen  im  Bereiche  homonymer  Gesichts- 
feldbezirke. Tagebl.  d.  58.  Versamml.  deutscher  Naturf.  und  Aerzte  in 
Strassbnrg  i.  E.  S.  257. 

—  Ueber  periodische  Nuclearlähmnng.    Ebd.  S.  491. 

—  Schussverletzung  beider  Occipitallappen.    Ebd.  S.  508. 

P  i  c  h  0  n ,  De  T^pilepsie  dans  ses  rapports  avec  les  fonotions  visuelles.    Th^e 

de  Paris. 
Picqu^,  L.i  Ost^ite  tuberculeuse  du  rocher.  —  Pachym^ningite  de  voisinage. 

—  Compression  du  nerf  trijumeau.  —  Phänom^nes  divers  dans  la  zone  de 

ce  nerf.    Mort.    Gaz.  m^.  de  Paris.    JuiUet.    11. 
Pierd^houy,  A.,  L'asettolo  in  oculistica.    Milano. 

—  Note  di  terapia  oculare.    Ibid. 

—  Blefaroplastiche  per  innesti  dermici  e  blefarorrafie.  Gazzetta  degli  Ospi- 
tali  11.  Gennaio.  Nr.  8. 

—  L'albuminato  di  rame  citro-ammonico  in  oculistica.  Gazzetta  medio.  Ital.- 
Lombarda.    Nr.  2. 

—  La  cocaina  in  oculistica.    Ibid.   1884.   Nr.  49. 

—  La  scopolia  japonica  in  oculistica.     Ibid.  8.  s.  VII.    p.  119. 

—  La  doccia  idro-dettrica  nella  terapia  oculares.    Ibid.  p.  161,  199. 

—  Scopoleina.    Ibid.  p.  179. 

Pitt,  A  case  of  extensive  cerebral  softening,  with  descending  sclerosis  in  the 
lateral  columns.    G  u  y  *s  Hosp.  Reports.   XLII.   p.  851. 

Plantenga,  H.  G.  W.,  De  jequirity-behandeling  in  de  oogheelkunde.  Wa- 
geningen.   91  p. 

P 1  a  y  e  s ,  (De)  du  sourcil  et  de  la  l^on  du  nerf  sus-orbitaire  snr  Tamaarose. 
Paris  m^d.  X.  p.  481. 

4* 


52  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Plehn,  Ferd.,  Ein  Apparat  zur  Ermittelung   von  Refraktion  and  SehschSift. 

Arch.  f.  Aügenheilk.  XV.  S.  269. 
Podwysotzki,  Ueber  die  Regeneration   von   Epithelien.    Fortschr.   d.  Me- 

dicin.    Nr.  19. 
Platean,  F.,  Können  die  Insekten  die  Formen  der  Objekte  erkennen?  Ballet. 

de  rAcadömie  rojale  belg.    Sär.  8.  T.  X.  p.  281. 
Poensgen,   A. ,   Weitere  Mitteilungen   über  Xanthelasma  multiplex.    Vir- 

chow's  Arch.  f.  path.  Anat.  102«  S.  410. 
Po  Hak,  8.,  Congenital  dermoid  tumor  on  the  eye.    Amerie.  Joom.  ofOphth. 

IL  p.  272. 
Poncet,  Paralysie  de  la  brauche  maxillaire  sup^rieure  du  tnjameau ;  troables 

oculaires  corn^ns.    Gompi  rend.  Soc.  de  biol.  8.  s.   II.    p.  838. 
Pooley,  Extraction  of  a  foreign  body  &om  the  vitreous  with  an   electro- 

magnet    Amerie.  Journ.  of  Ophth.    IL    p.  186. 
Pontoppidan,   Enud,    Ein   Fall  von  Tumor   der  Zirbeldrüse.     Nearolog. 

Centralbl.  Nr.  24. 
Porywaeff,  Zur  Kasuistik  der  Angenlidgeschwülste.    Westn'  oftalm.   Eieff. 

II.    Mai-Juni.   p.  216. 
P  0  s  t ,  M.  H. ,   A  case   of  transplantation   of  two   skin  flaps  without  pedida. 

Amerie.  Journ.  of  Ophth.    IL  p.  215. 
Power,   Black  cataract.     (Ophth.  soc.  of  the    united  kingdom).    Opht.  Re- 
view,  p.  217. 

—  On  progress  in  ophthalmology.    Brit.  med.  Journ.  IL  p.  206. 
Presas,   Breve   resefia  estadistica  de    la  clinica   oftalmolögica  darante  los 

afios  de  1882,  88  y  84.    Boletin  de  la  clinica  oftalm.  del  Hospital  de  Santa 

Cruz.    Nr.  1.  p.  8,  Nr.  2.  p.  25,  Nr.  3.  p.  42,  Nr.  4.  p.  58.  Nr.  5.  p.  74 
Presas,  Cisticerco  celuloso  de  la  c4mara  anterior.    Gac.  m^d.  ca&L  Bareel. 

VIIL   p.  129. 
Prengraeber,     De    Tophthalmie    sympathique.      Courrier    m^.     XXXY. 

p.  899. 
Prevention  of  Ophthalmia   of  Infants,      Ophth.  Review,   p.  119.     (Ophth. 

Society  of  the  unit.  kingdom.)  und  Medic.  Times  and  Graz.    I.   p.  80. 
Prince,  A.  E.,   The   puley   modification    of  his  limiting  tenotomy  and  ad- 

vencement   of  the   rectus  Operation.     New- York   Med.  Record.    XXVHL 

p.  144. 

—  An  accidental  divulsion  of  a  pteryginm  leading  to  an  improvement  in  the 
regulär  Operation.    Arch.  Ophth.  New- York.  XIV.  p.  16. 

Prozok,   Behandlung  des  Ulcus  corneae.     Centralbl.   f.  prakt.    Aagenkeilk. 

Juni.    S.  187. 
Prouff,  K^ratoscope.    Archiv.  d'Opht.  p.  182.    (Soci^tä  fran^.  d*Opht.) 

—  ScMrotoscopie.   Ibid.  p.  165. 

—  Pronostic  de  Tecz^ma  aigu  de  la  corn^e  se  d^veloppant  chez  les  jeones 
enfants  au  cours  de  Vecz^ma  aigu  (impätigineuz)  de  la  face.  Rev.  din. 
d'ocul.  V.  p.  92. 

—  Capsulotomie  simple,  avec  le  kystitome,  et  capsulotomie  crois^  dans  les 
cas  de  cataracte  secondaire  produite  par  des  d^pdts  vitreux  ou  des  opaci- 
t^s  sur  la  capsule.    Ibid.  p.  89. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  53 

Przybilskyi,  Ein  Fall  von  Spasmus  nictitans.    Westnik  ophthalm.  Mai-Jani 

und  Gaz.  lek.  Warazawa.  2.  s.  V.  p.  328. 
Fortscher,  0.,  Weitere  Beiträge  zur  Frage  der  Erythropsie.    Centralbl.  f. 

prakt.  Angenheilk.  Februar  u.  März.  S.  48  u.  72. 

—  Ein  Vorschlag  hinsichtlich  der  Gläserkorrektion  gewisser  Krümmungsfehler 
der  Cornea.    Arch.  f.  Angenheilk.  XV.  S.  68. 

Putzel,  L.,  The  pathological  anatomy  of  acute  locomotor  atazia.  Joum.  of 
nervous  and  ment.  disease.   April,  p.  176. 

Raehlmann,  L.,  Üeber  einige  Beziehungen  der  Netzhautcircnlation  zu  all- 
gemeinen Störungen  des  Blutkreislaufes.  Virchow*s  Arch.  f.  path. 
Anat.  Bd.  102.  S.  A. 

—  üeber  Trachom.     Volkmann's  Sammlung  klin.  Vorträge.  Nr.  263. 

B  a  g  g  iy  Inversione  del  movimento  pupillare  in  un  individuo  affetto  da  para- 
lisi  progressiva  degli  alienati.    Annali  univ.  di  med.  e  chirurg.    Juglio. 

Bamey,  Sur  iin  cas  de  paralysie  alterne  d*origine  p^donculaire.  Revue  de 
mäd.  Juin. 

Rampoldi,  La  Pellagra  e  il  mal  d*occhi.    Annali  di  Ottalm.  p.  99. 

—  Della  ambliopia  nicotinica.    Ibid.   p.  118. 

—  Di  talune    malattie   degli  occhi  in  rapporto  con  Telmintiasi  intestinale. 
Ibid.  p.  175  und  Gazz.  d.  osp.  Milano.  VI.  p.  307. 

—  Un  uotevole  caso  di  neunte  retro-bnlbare.    Ibid.  p.  202. 

—  Note  pratiche  di  terapia  oculare.    Ibid.  p.  15. 

—  Pro  justitia  et  veritate.    Ibid.  p.  67. 

—  Tre  casi  di  bleü&roptosi  congenita  atrofica.    Ibid.  p.  49. 

—  Bes  ophthalmicae  undique  coUectae  (Annotazioni  Cliniche).    Ibid.    XIV. 
p.  284. 

—  Nuovo  contributo  alle  applicazioni  terapeutiche  del  jequirity.    Gazz.  med. 
ital.  lomb.  Milano.  8.  s.  VII.  p.  129. 

—  Della  cooaina  nella  terapia  oculare.    Ibid.   p.  76. 

—  L*arterosolerosi  diffusa  le  e  malattie  deir   ocohio.    Ann.  univ.  de  med.  e 
chir.  CCLXXL  p.  142. 

—  Della  ambliopia  nicotinica.    Pavia. 

Bandall,  B.  Alex.,  The  refraction  of  the  human  eye.  Eztracted  from  the 
Americ.  Journ.  of  the  medic.  scieno.   XG.  p.  123. 

—  Augenuntersuchungen  in  den   Schulen.      Elin.   Monatsbl.   f.   Angenheilk. 
S.  500. 

—  A  study  of  the  eyes  of  medical  students.    Reprinted  from  Transact.  Penn- 
sylvania State  medic.  society  18  p. 

—  Some    additions  of  the  ophthalmoscope.     Medic.  News«   XL VII«    Nr.  16. 
p.  442. 

B  a  y .  J.  M. ,  Wounds  of  the  anterior  segment  of  the  eyeball.  Louisville  me- 
dic. News.   XX.    p.  129. 

Bealencyklopädie  der  gesammten  Heilkunde,  herausgegeben  von  A« 
Eulenburg. 


54  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Real  7  Bejro,   Contribation  a  r^kide  de  Fembryologie  de  ToeiL    BeeyeS 

d*Opht  p.  206,  349,  402,  465  und  Paris  144  p.  avec  4  pl  lith. 
B  e  c  h  e ,  Ad« ,  üeber  die  Bezieh  osgen  des  Nenms  ocolomotoniu  und  sjmpa- 

thiciM  nun  GaDglion  ciliare.    Greifrwald.    27  p. 
Becklinghaasen,  Ueber  Chlorome.     Tagebl.   d.    58.  Versammlang  deot- 

scher  Natnrl  und  Aerzte  in  Strassborg  L  £.  3.  421. 
Re  cnei  1  d'Ophtahnologie  ,  paraisaant  toos  les  mois  sous  la  direetion  de  6a- 

lezowski  et  Caignet.    Paris.    Germer  Baillifere. 
B ed  a  r  d ,  Note  sor  les  proc^^  op^ratoires  k  emplojer  poor  la  cataracte  moUe. 

ArchiT.  d'Opht  p.  175.    (Soeiät^  fianf.  d*Opht)  und  France  m^.   Nr.  94. 

p.  1126. 
B6g  is,    E. ,   Un  cas  de  paralyrie  gäiärale  k  Tage  de  17 ans.    L*Eno^hale. 

Nr.  5. 
Begard,   P.  etLoye,  E.,   Ezp^ences  sor  on   sopplidä.     Progrfes  mdüc. 

p.  33. 
Bei  eh,  M. ,   Eine  modifiderte  Lampeneinrichtnng  mit   kleinem  Gegenrefiek- 

tor  zur  Beleochtnog  Ton  KlassentiBchen.    Klin.  MonatsbL  f.    Aogenheik. 

8.  45. 
^  Der  Contrareflektor  fQr  Elassenlampen.     Centralbl.   £.   prakt.  Augenheilk. 

Dezember.  S.  365. 

—  Noch  einmal  die  toxische  Wirkung  des  Cocains  in  der  ocnlistischen  Praxis. 
Bonskeia  Medic.  Nr.  30. 

—  Augenkrankheiten  in  unserer  Armee.  Bouss.  med.  Voakrensensk,  1.  p.  8, 
80,  55,  79. 

Beissmann,  Jul.,  Ein  Fall  von  tuberkulöser  Chorioiditis  mit  spontaner 
Perforation  der  Sklera  in  das  Subconjunktivalgewebe.    Berlin.  18  S. 

B  e  m  a  k ,  E ,  Ein  Fall  von  generalisierter  Neuritis  mit  schweren  elektrischen 
Alterationen  auch  der  niemals  gelähmten  Nerv,  faciales.  Neurolog.  Cen- 
tralbl. Nr.  14.  S.  313. 

—  Ein  Fall  von  excessiver  Drüsenbildung  in  der  Papille  bei  atypischer  Be- 
tinitis  pigmentosa.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.  September.  S.  257. 

—  Drei  Fälle  von  Tabes  im  Eindesalter.    Berlin,  klin.  Wochenschr.  Nr.  7. 

—  Drei  seltene  Fälle  von  persistierender  Arteria  hjaloidea.  Centralbl.  f. 
prakt.  Augenheilk.    Januar.    S.  9. 

Benton,  J.  C,  Note  on  the  value  of  the  thermo-cautery  in  the  treatment 
of  sloughy  ulceration  of  the  comea.    Ophth.  Beview.  p.  353. 

Beport,  sixtieth  anuual  of  the  Massachusetts  charitable  eye  and  ear  infir- 
mary  for  the  year  1885. 

Ben  SS,  v.,  Mikrophthalmus.  Wien.  med.  Wochenschr.  Nr.  5.  (Geteilsch.  d. 
Aerzte  in  Wien.) 

—  üeber  den  Einfluss  der  Schule  auf  das  Entstehen  und  Wachsen  der  Eiin- 
sichtigkeit.    S.  A.  aus  d.  Österreich,  ärztl.  Vereinszeitiing. 

—  Die  modernen  schnlhygieuischen  Massregeln  gegen  die  Kurzsichtigkeit. 
Vortrag  gehalten  im  Vereine  z.  Verbreitung  naturwissensch.  Kenntnisse 
in  Wien  am  17.  Dez.  1884. 

—  Ophthalmologische  Mitteilungen  aus  der  zweiten  Uni versitäts- Augenklinik 
in  Wien.  (Ueber  linksseitigen  Anophthalmus  congenitus  mit  Cysten bildung 
der  Unterlider ;  über  monokulai*e  und  binokulare  Sehschärfe  und  über  ihre 


f 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  55 

Beziehungen  zum  Akkommodaiionskrampf;  Operationen  in  der  Orbita; 
ein  merkwürdiger  Fall  von  Blepharospasmus;  Conjunctivitis  jequiritica, 
die  Jequiritj-Ophthalmie ;  Staropera tionen ;  Iridektomien ;  centrale  rezidi- 
vierende Retinitis.)    Wien.  med.  Presse.   Nr.  22,  24,  25,  28—42,  45. 

B  e  V  i  8 1  a  especial  di  oftalmologia  sifiliografia  eto.  redigiert  von  E  o  d  r  i- 
guez  y  Vifacos.    Madrid. 

Revue  bibliographique.    Archiv.  d*Opht.  T.  V. 

Revue  clinique  d'oculistique  du  Sud-Ouest  fond^  et  publice  par  le 
Dr   Ü.  H.  A  r  m  a  i  g  n  a  c. 

Revue  g^ndrale  d'ophtalmol  ogie.  Becueil  mensuel  bibliographique, 
analitique,  pratique,  dirigd  par  le  professenr  Dor  et  le  Dr.  E. 
Meyer. 

Reymond,  Exenteratio  bulbi.     Gazz.  d'osp.  VI.  p.  643,  651. 

Reynolds,  D.  S. ,  Dacro-cystitis  and  ulceration  of  the  soft  palate ;  oan  sy- 
-  philis  be  acquired  by  the  subjectof  an  inherited  taint?  Phila.  med.  Times. 
1884—5.  XV.  p.  637. 

—  Syphilitic  keratitis  with  ulceration  of  the  larynz.    Ibid    p.  351. 

—  Some  of  the  Causes  of  failure  in  Operation  for  the  correction  of  squint. 
Ibid.    XV.    p.  893. 

Richardsen  Gross,  Profuse  Blutung  während  der  Herausnahme  des  Aug- 
apfels und  des  übrigen  Orbitalinhaltes,  die  eine  Unterbindung  der  Carotis 
vemotwendigte.  Ber.  über  die  XVIII.  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  zu  Hei- 
delberg. S.  215. 

Riebet,  Tumeur  s^acäe  de  la  paupi^re  infdrieure  (Le9on  clinique  faite 
k  THötel  -  Dieu).  Reoueil  d*Opht.  p.  321  und  Gaz.  des  Höpit.  Nr.  67. 
p.  529. 

Richey,  S.  0.,  Determination  of  vision  in  school  children.  New- York  med. 
Record.    April,    p.  426. 

Richter,  R. ,  Zur  Behandlung  der  Conjunctivitis  gummosa  durch  Ezdsion. 
V.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth.   XXXI.   4.    S.  73. 

—  lieber  die  optischen  Leitungsbahnen  des  menschlichen  Gehirns«  Al]g. 
Ztschr.  f.  Psychiatr.     XLI.    S.  636. 

—  Zur  Frage  der  optischen  Leitungsbahnen  des  menschlichen  Gehirns.  Arch. 
f.  Psych,  und  Nervenkr.    XVI.   3.    S.  639. 

—  Ueber  sekundäre  Atrophie  der  optischen  Leitungsbahnen  von  den  Occipi- 
tal Windungen  aus  nach  dem  Pulvinar.  (Berlin.  Gesellsch.  f.  Psych,  und 
Nervenkr.    Sitzung  vom  11.  Mai.)    Neurolog.  Centralbl.    S.  260. 

Riedl,  J.,   Ein  Fall  von  plötzlicher  beiderseitiger  Erblindung  durch  Variola. 

Wien.  med.  Presse.    Nr.  11. 
R  i  e  g  e  r,  Zur  Kenntniss  der  progressiven  Paralyse.  (Fortsetzung.)  Sitzungsber. 

d.  physik.-med.  Gesellsch.  zu  Würzburg.    Nr.  1. 
Rigolet,   ätude  experimentale  sur  les  propridtäs  physiologiquea  et  th^ra- 

peutiques  du  cblorbydrate  de  cocaine.    Th^e  de  Paris. 
R  i  8 1  e  y ,  F.  C,  A  case  of  hypermetropic  Strabismus,  with  choroidal  atrophy, 

cored  by  glasses  alone.    New- York.  med.  Journ.    XLI.    p.  386. 

—  A  case  of  persistence  of  the  pupillary  membrane  with  illuatration.  New- 
York  med.  Record.    XXVII.    p.  372. 

—  Paiu  referred  to  the  eyes.    Med.  &  Surg.  Reporter.   LIII.   p.  554. 


5G  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

R  i  8 1  e  y ,  Three  additional  caaes  of  hypermetropic  refraciion  ,   passing    while 

under   obserTation  into  myopia.     Transact.   of  the  americ.   ophtb«    soc. 

Twentj-first  meeting.   p.  102  and  Americ  Jonm.  of  Ophth.   II.    p.  148. 
R  i  s  1  e  y,  A  case  of  hypermetropic  refraction  passing  while  ander  Observation 

into  myopia-symptoms  simalating  general  neryoos  disease.     Med.  Herald, 

Louisville.  YII.    p.  1. 

—  A  case  of  sympathetic  neororetinitis  with  consecative  seroas  iritis.  Jonm. 
americ.  med.  Ass.  Chicago.    IV.  p.  43. 

Rivibre,  E.,  Corps  ^tranger  de  Torbite.    Joam.  de  m^  de  Bordeaux.    XV. 

p.  64. 
Roberts,  Ch.,   Statistios  of  eyesight  in  elementary  schools.    Medio.  Times 

and  Gas.   I.    p.  593. 

—  Education  and  eyesight.    Ibid.   I.   p.  173. 

—  Civilisation  and  eyesight.    Natnre,  London.    1884 — 5.    XXXI.   p.  552. 

—  P.  F.,  Herida  del  ojo  derecho  por  arma  de  fuego  con  lesion  penetrante 
de  la  Cornea;  estraccion  de  an  pedazo  de  cdpsala  con  restitucion  de  la 
Tision.    Rev.  mäd.-qair.   Buenos-Ayres.  XXII.  p.  37. 

—  Cnerpo  estrai&o  en  el  fondo  de  saco  conjanctivai  salido  espont&neamente 
al  d^cimo  dia,  despnes  de  tentativas  infiractuosas  para  estraerlo.  Ibid. 
1884-5.    XXI.   p.  383. 

Robertson,  J.  Mc  G. ,  On  the  Operation  (Wolfens)  for  detachment  of 
the  retina.    Lancet.   II.   p.  55. 

.  —  A.,  An  eye  removed  for  a  melanotic  sarcoma  affecting  the  conjunotiTa  of 
the  lid  and  globe.    Transact.  med.-chir.  soc.    IV.   p.  3. 

R  0  b  i  n  s  k  i,  8.,  üntersnchangen  über  die  »spindelförmigen  LGokenc  der  phy- 
siologischen and  pathologischen  Augenlinsen.  Berlin,  klin.  Wochenschr. 
Nr.  23. 

—  Untersuchangen  zur  Anatomie,  Physiologie  und  Pathologie  der  Augenlinse. 
Deutsch,  med.  Wochenschr.   Nr.  1. 

Rogman,   A.,    dn   cas  de   cataracte    traumatique    op^re    par   Taspiration. 

Annal.  d'Oculist.    T.  XCIV.   p.  126. 
Rehmer,  CocaXne  et  chloroforme  en  ophtalmologie.     Rey.  m^d.  de  Test. 

Nancy.   XVII.   p.  289. 

—  Cataracte  et  cocalne.    Ibid.   p.  513. 

Rolland,  Du  phlegmon  de  Toeil.    Recueil  d'Opht.   p.  385. 

Rombro,   Ein    Fall   von   Intermittens   mit   Amaurose.      Roussk.   Medicina. 

Nr.  20. 
Roosa,    John  B.  St.,  Remarks  on  the  eztraction  of  the  crystalline   lens  in 

its   capsule.    Transact.    of  the   americ    opbth.  soc.    Twenty-firet  meeting. 

p.  27.    Americ.  Journ.  of  Ophth.   IL    p.  143  und  New-York  med.  Jonrn. 

p.  164. 
Rosenthal,  J.,   Die  spezifischen  Energien  der  Nerven.     Biolog.  Centralbl. 

IV.   Nr.  2-5. 
Rosenzweig,   L.,   Ueber  Desinfektion  bei   Augenoperationen.     Centralbl. 

f.  prakt.  Au^nheilk.    September.    S.  268. 
Rosmini,  6.,   II  jodoformio   nella  terapia  oculare.    Gazz.  med.  iti^l.  lomb. 

VII.  p.  242,  380,  387,  409,  420,  445,  456,  464. 
R  0  8  8,  James,  A  case  of  multiple  tubercular  tumours,  one  of  which  was  situa- 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  57 

ted  in  the  left  cms  oerebri  and  caused  paralysia  of  the  third  nerve  of  that 
side,  while  another  was  situated  in  the  spinal  membranes  of  the  left 
aide  on  a  lovel  with  the  Function  of  the  cervical  dorsal  regions,  and  pro- 
duced  paralysis  of  the  motor  and  sensory  branches  derived  from  the  se- 
venth  and  eight  cervical  and  first  dorsal  nerve-roots.    Brain.    Janaary. 

Eoasbach,  Ein  merkwürdiger  Fall  von  greisenhafter  Veränderung  der  all- 
gemeinen Eörperdeoke  bei  einem  18j.  Jüngling.  Deutsch.  Archiv  f.  klin. 
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Boy,  L. ,  Examen  du  sens  de  la  lomi^re  d'apr^s  une  m^thode  basäe  sur  la 
däpendance  du  sens  des  couleurs  vis-k-vis  le  sens  de  la  lumi^re.  Rev. 
din.  d*ocal.    V.    p.  113. 

—  Quelques  consid^rations  sur  la  galvanocaustique  clinique  ou  cinisellicaastie ; 
applications  k  la  Chirurgie  oculaire  en  particulier.    Ibid.  p.  57. 

—  L.  et  Alvarez,  Observation  clinique  dn  bacille  de  la  tuberculose  d ans 
la  com^.    Revue  clinique  d*ocul.  Aoüt.    V.    p.  185. 

Bubattel,  Rod.,  Recherches  sur  la  d^veloppement du  crystallin  chez Thomme 
et  quelques  animaux  sup^rieurs.    Diss.  inaug.    Genäve. 

B  ü  b  e  1 ,  Extraktion  eines  Stahlsplitters  aus  dem  Auge  mittelst  des  Elektro- 
magneten.   Gentralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    August.    S.  287. 

Rückert,  Fr.,  Ein  Beitrag  zur  Lehre  von  den  angeborenen  Hornhaut-Trü- 
bungen. Inaug.-Diss.  München  und  Zeitschr.  f.  vergl.  Augenheilk.  III. 
S.  102. 

Buijs,  J.  A.,  Ueber  die  Ursachen  der  Eiterung.  Deutsch,  med.  Wochenschr. 
Nr.  48. 

Rumpf,  Th.,  üeber  die  Behandlung  der  Tabes  dorsalis.  Tagebl.  d.  58.  Ver- 
samml.  deutscher  Naturf.  und  Aerzte  in  Strassburg  i.  E.  S.  271. 

Bumschewitz,  K.,  Üeber  das  Kolobom  des  gelben  Fleckes.  Westnik  oftalm. 
Mai-Juni.   p.  296. 

—  Blutung  in  die  Hornhaut.    Ibid. 

—  ün  cas  de  colobome  maculaire.    Rev.  gän.  d'ophth.  IV.  p.  152. 
Busse,   W.y    Die  Nase  in   ihren  Beziehungen  zum  übrigen  Körper.     Jena. 

42  S. 

S. 

Sachs,   Th.,   üeber  Pneumonie  nach  Starextraktionen.    Bericht  d.  natnrwis- 

sensch.-med.  Vereins  in  Innsbruck.   XIV.    1883—4.    S.  44. 
Saemisch,   Die  Augenentzündung    der  Neugeborenen.     Gentralbl.  f.  allg. 

Gesundheitspfl.  S.  81. 
Saint-Qermain,  de,  L.  A.,  Du  traitement  des  maladies  des  yeux  li  THö- 

pital  des  Enfants-Malades  (1873—1884).     Rev.  mens  d.  mal.  de  Tenf.    III. 

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S  a  1 0  m  o  n,  J.  V.,  The  use  of  alumn  in  purulent  Ophthalmia.    Ophth.  Review 

p.  181. 

—  Clinical  lecture  on  congenital  cataract.    Lancet.   II.    p.  375. 

—  Clinical  notes  on  tarsal  tumouzB.    Ibid.    July. 


58  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Saltini  ,  Giulio,  Ud  settennio  di  Clinica  ocalistica  Bella  R.  üniTenita  di 
Modena.    Note  cliniche  e  quadri  statiatici.    Modena. 

—  Suii*  impiego  della  cocaina  in  oculistica.  Spallanzani,  ModeDa.  2.  a.  XIV. 
p.  16. 

—  Suir  efficacia  del  jequirity  nella  cura  della  ottahnia  graniiloea.  Gan. 
d.  08p.  Milaoo.    VI.    p.  74. 

Samelsohn,  Zu  dem  Verhalten  von  Cilien  in  der  Vorderkammer.  Geo- 
tralbl.  f.  prakt.  Angenheilk.     Dezember.    S.  363. 

Santos-Fernandez,  J. ,  Accidentee  4  que  poede  dar  lugar  el  jequirity ; 
indicaciones  y  contraindicaciones.  Crön.  m^.-qoir.  de  la  flabana.  XL 
p.  196  und  An.  r.  Acad.  de  den.  m^.  de  la  Habana.    XXII.    p.  130. 

—  Operation  de  la  catarata  antes  de  tu  perfecta  madurez.  Rev.  esp.  de 
oftal.  sif.  etc.  IX.  p.  193  und  Crön.  m€d.-qnir.  de  la  Habana.  XL    p.  407. 

—  Contraindicacion  de  la  cocaina  en  las  operaciones  de  catarata.  Ail  r. 
Acad.  de  cien.  med.  de  la  Habana,  1884 — 5.  XXI.  p.  495  und  Rer. 
de  med.  y  cirnrg.  pr^t.    XVIL    p.  14. 

—  Nuevo  anest^sico  local  para  las  operaciones  en  los  ojos.  Crön.  mäd.-qair. 
de  la  Habana.    XL    p.  11. 

—  Ausencia  de  apdsito  en  las  operaciones  y  heridas  de  los  ojos.  ReT.  esp. 
de  oftal.,  sif.  etc.   IX.  p.  337. 

—  La  peonia  qne  se  usa  en  la  oftalmiatria.  An.  r.  Acad.  de  den.  m^.  de 
la  Habana.  XXIL  p.  179. 

Sattler,  B. ,  The  treatment  of  superficial  and  infiltrating  Yarieties  of  pare- 
ment  epithelial  Carcinoma  of  the  eyelids.  Arch.  of  Ophth.  XIV.  Nr.  1. 
p.  19. 

—  The  physiological  effects  and  therapentic  uses  of  berberine  and  hydrastine 
in  Ophthalmie  and  anral  practice.  Drugs  and  medicines  of  North  Ame- 
rica.  I.   Nr.  5.   p.  171. 

—  Hydrochlorate  of  hydrastine,  a  soluble  salt  of  the  white  alkaloid  of  hy- 
drastis  Canadensis;  its  application  and  value  in  ocular  therapy.  Med. 
News.    XL  VI.   p.  119. 

—  Exophthalmus;  its  symptomatic  importance  as  an  occasional  attendant 
of  hemorrhagic  forme  of  retinitis,  occurring  in  connection  with  altered 
and  increased  general  arterial  pressure,  the  result  of  cardiac,  renal,  and 
hepatic  lesions.    Arch.  Ophth.    XIV.    p.  190. 

—  A  case  of  one-sided  transitory  exophthalmos,  with  undisturbed  function 
and  muflcular  modernen ts  of  the  eye  and  the  coexistence  of  enopbthahnos 
or  fecession  of  theglobe.  Americ.  Jouru.  of  med.  seien,  n.  s.  LXXXIX.  p.  486. 

—  Epithelial  Cancer  of  the  eyelid.    Med.  News.   XL  VI.    p.  85. 

—  Pulsating  proptoeis  and  elastic  tnmor  of  left  orbit,  conseqnent  npon  a 
trauma  of  the  skull;  ligation  of  left  common  carotid.  New- York  med. 
Rec.    XXVn.    p.  654  u.  681. 

—  H.,  üeber  die  im  Sekrete  des  Thränensackes  vorkommenden  Spaltpilzarten 
und  deren  Beziehungen  zur  eitrigen  Hornhautentzündung.  Physik,  med. 
Societät  zu  Erlangen.    Sitzung  vom  9.  Nov. 

—  üeber  die  im  Thränensackeiter  enthaltenen  Infektionskeime  und  ihr  Ver- 
halten gegen  Antiseptica.  Ber.  über  d.  XVIL  Vers.  d.  ophth.  Gesellach. 
zu  Heidelberg.   S.  18.    (Diskussion  S.  26.) 


Bibliographie  des  Jahre  1885.  59 

Saundby,  B.,  Note  on  optic  nenritiB  in  cbildreo«  Birmingham  med.  Re^. 
Nov.    p.  222. 

—  A  case  of  migrain ,  with  paralysis  of  the  third  nery.    Lancet.   Nr.  2. 
Schäfer,   Hermann ,   üeber  Augenkrankheiten  im  Zusammenhange  mit  Er- 
krankungen des  Central nervensystems.    Vortrag,  gehalten  am  6.  Dec.  1884 
im  ärztlichen  Vereine  zu  Braunüchweig.  Deutsche  med.  Wochenschr.  Nr.  22. 
S.  372,  392. 

Schell,   H.  S. ,   Lipomatous   ptosis.     Transact.  of  the  americ.  ophth.   soc. 

Twenty-first  meeting.    p.  49  uftd   (Americ.  ophth.  society)  Americ.  Journ. 

of  Ophth.   II.   p.  154. 
Schenk,  S.  L.,   Grundriss  der  normalen  Histologie  des  Menschen  f.  Aerzte 

und  Studierende.    Wien  und  Leipzig,    ürban  und  Schwarzenberg.    308  S. 

(Sehorgan  S.  259.) 
Schenk],  Exstirpation  eines  Lidtumors,  Blepharoplastik.    Tod  sechs  Stunden 

nach  der  Operation.    Prager  Med.  Wochenschr.   Nr.  14. 

—  Ueber  hundert  Frontalextraktionen.    Ebd.   Nr.  32. 

—  Üeber  die  Anwendung  des  Cocains  in  der  Augenheilkunde.  Ebd.  Nr.  7, 
10  und  11.   S.  59. 

—  Ein  Fall  von  amyloider  Degeneration  der  Bindehaut  des  linken  Auges. 
Wien.  med.  Wochenschr.   Nr.  19.     (Verein  deutscher  Aerzte  in  Prag.) 

S  c  h  e  r  k ,   Schüre  zur  Iridotomie.     Centralbl.   f.   chir.  u.   orthop.   Mech.    L 

S.  40. 
Schi 5t z.   Hj.,   Ein     selbstregistrierendee  Perimeter.     Arch.   f.   Augenheilk. 

XVL  1.   S.  13. 

—  Ophthalmometrische  und  optometrische  Untersuchung  Ton^  969  Augen. 
Ebd.    S.  37. 

—  Ein  Fall  von  hochgradigem  Homhautastigmatismus  nach  Starextraktion. 
Besserung  auf  operativem  Wege.    Ebd.  XV.  S.  178. 

—  Ein  Fall  von  Linsenastigmatismus  nach  Iridektomie.    Ebd.    S.  283. 
Schiess^Qemuseus,   Ein  Beitrag  zur  Lehre   von  den   angebornen  Lin- 
senanomalien.   V.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.    4.    S.  58. 

S'chick,  H. ,  Experimentelle  Beiträge  zur  Lehre  vom  Flüssigkeitswechsel  im 
Auge,  mit  vorzugsweiser  Berücksichtigung  der  Regeneration  des  Humor 
aqueus.    Ebd.    2.   S.  35. 

Schleich,  Dr.  G.,  Die  Augen  der  Idioten  der  Heil-  und  Pflege- Anstalt 
Schloss  Stetten  in  Württemberg.  Elin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.  S.  446 
und  Zeitschr.  f.  d.  Behandlung  Schwachsinniger  und  Epileptischer.  Nr.  23. 

—  Der  Augengrund  des  Kaninchens  und  des  Frosches  als  Hilfsmittel  beim 
Unterricht  im  Ophtbalmoskopieren.  Mit  Tafel  I— III.  Mitteil.  a.  d.  oph- 
thalm.  Klinik  in  Tübingen.   IL  2.    S.  167. 

—  Untersuchungen  über  die  GrGsse  des  blinden  Fleckes  und  seine  räumlichen 
Beziehungen  zum  Fixationspunkte.    Ebd.   S.  181. 

—  Kasuistische  Mitteilungen  seltener  Retinalerkrankungen :  1.  Aneurysma  ar- 
terio-venosum ,  aneurysma  circumscriptum  et  varix  (aneurysmaticus  ?)  re- 
tinae. Mit  Tafel  IV.  (Im  Text  irrtümlich  mit  Taf.  5  bezeichnet.)  Ebd. 
S.  202. 

—  Erklärung  der  Abbildungen  auf  Tafel  I— III  zu  Schleich,  der  Augen- 
grund des  Kaninchens  und  des  Frofohee.    Ebd.   S.  258. 


60  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Schuidt-RiDspler,  H.,  Die  AnwendiiDg  des  Cocain.    (Aerstlicher  Verein 
za  Marburg.    Sitzung  vom  3.  Dec.)    Berlin,  klin.  Wochenschr.    Nr.  19. 
~  Zur  Frage  der  Schalmjopie.    Ber.  über  die  XVI.  Vers.  d.  ophth.  Qesellsch. 
in  Heidelberg.    S.  146. 

—  Zur  Extraktion  centraler  rudimentärer  Stare  und  dicker  Nachstare.  Cen- 
tral bl.  f.  prakt.  Angenheilk.   Juni.   S.  161. 

—  Hornhaut-Impfungen  zur  Prüfung  der  Einwirkung  von  Cocain,  Sublimat 
und  Aqu.  chlori  auf  infektiöses  Thränensacksekret  Ein  Beitrag  sur  Des- 
infektionsfrage.    Arch.  f.  Angenheilk.    XV.    8.  295. 

Schmidt,  E. ,  Zur  Frage  von  der  Entzündung  des  Sehnerven.    Westnik  of- 

talm.   Mai  —  Juni    p.  273. 
Schmitz,  A.,  Ueber  Menthol  und  seine  Wirkung.    CentralbL  f.  klin.  Medic. 

Nr.  32. 
Schnabel,  J. ,   Beiträge  zur  Lehre  vom  Glaukom.    Dritter  Artikel.     Arch. 

f.  Augenheilk.   XV.    S.  311. 

—  und  Sachs,  Th.,  deber  unvollständige  Embolie  der  Netzhaut-Schlagader 
und  ihrer  Zweige.    Ebd.  S.  11  und  Arch.  Ophth.     XIV.    p.  263. 

Schnei  1 ,   Ezstirpation   eines  Lidtumors.     Wien.  med.  Wochenschr.    Nr.  10. 

(Verein  deutscher  Aerzte  in  Prag.    Sitzung  vom  20.  Februar.) 
Schoen,    Bemerkungen  zu  dem  Referat  des  Herrn  Prof.  Dr.   Matthiessen. 

Klin.  MonatsbL  f.  Augenheilk.    S.  493. 

—  Zur  Aetiologie  des  Glaukoms,    v.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth.  XXXI.  4.  S.  1. 
SchGnemann,     Ueber  einen  Fall   von  Ptosis  paraljtica.      Ber.  über    die 

XVII.  VerH.  d.  ophth.  Gesellsch.  in  Heidelberg.   S.  224. 
Schrader,  A.,  Ein  Gehirnschenkelherd  mit  sekundären  Degenerationen  der 

Pyramide  und  Haube.    Inaug.-Diss.    Halle.    1884. 
Schroeder,  Tb.  v.,  Beitrag  zur  Kasuistik  und  Literatur  der  Amblyopia  sa- 

tumina.    v.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth.    XXXL  1.    S.  229. 
Schubert,    Ueber    die  Haltung  des  Kopfes   beim  Schreiben.    Ber.  über  die 

XVU.  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  in  Heidelberg.  S.  155.   (Diskussion  S.  170.) 

—  Bericht  über  das  erste  Lustrum  ohrenärztlicher  Tätigkeit  Arch.  f.  Ohren- 
heilk.    XXIL   1.   S.  51. 

—  Antwort  auf  die  Entgegnung  von  Professor  Berlin  in  Nr.  21  d.  Bl. 
Berlin,  klin.  Wochenschr.    Nr.  26. 

Schulin,  C,  Erythropaia.    Northwest  Lancet,  St.  Paul,  1884—5.  IV.  p.3l7. 
Schulten,  M.  W.  V.,  Untersuchungen  über  den  Hirndruck,  mit  besonderer 

Rücksicht  auf  seine  Einwirkung  auf  die  Cirkulationsverhältnisse  des  Auges. 

Arch.  f.  klin.  Chirurg.    XXXH.    S.  762  und  947. 
Schultheiss,    Benj.,   Ein  Beitrag  zur  Lehre  von  den  angebornen  Anoma* 

lien   des  Corneo-Skleralbordes  und  des  vorderen  Teiles   des  Uvealtraktus. 

Inaug.-Diss.    München   und   Zeitschr.  f.  vergL  Augenheilk.    III.    S.  84. 
Schulz,  R. ,   Beitrag  zur  Lehre  der  multiplen  Neuritis  bei  Potatoren.    Neu- 

rolog.  Centralbl.   Nr.  19.   S.  433. 

—  Neuropathologische  Mitteilungen.  Arch.  f.  Psych,  und  Nervenkr.  XVI.  3. 
S.  579. 

Schuster,  Ein  Fall  von  multipler  Sklerose  des  Gehirnes  und  Rückenmarkes 
in  Folge  von  Syphilis.  Tagebl.  d.  58.  Versamml.  deutsch.  Natnrf.  und 
Aerzte  in  Strassburg  i.  £.    S.  241. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  61 

Schnschny,  H.,  IndigoaufDahme  ins  Auge.     Pest.  med.-chir.  Presse.    XXI. 

p.  630. 
Schwalbe,  G.,  Lehrbuch  der  Anatomie  der  Sinnesorgane.  2.  Lief.  1.  Hftlfte. 

Erlangen.    Bezold. 
Schwan,  F.  W. ,  Report  of  a  case  of  albuminuric  retinitis.    Colambns.     IV. 

p.  5. 
Schwarzbaoh,  B.,  Ambljopia  alcoholica.    Anstralas.  med. Gaz.    IV.   Nr.  5. 

8.  127. 
Schweigger,  G. ,   lieber  Resektion  der   Sehnerven.     Arch.   f.  Aogenheilk. 

XV.    S.  50   und   Arch.  Ophth.   XIV.    p.  223. 

—  Handbuch  der  Augenheilkunde.     5.  verbesserte  Auflage.    Berlin. 

—  Ueber  die  Anwendung  des  Gocains   bei  Augenoperationen.     Berlin,   klin. 
Wochenschr.   Nr.  4. 

—  Ueber  Gocaln.    Gentralbl.  f.  prakt.  Aagenheilk.    Januar. 

—  üeber  den  Zusammenhang  der  Augenheilkunde  mit  anderen  Gebieten  der 
Medicin.  Rede,  gehalten  zur  Feier  des  Stiftungstages  der  militär-ärzt- 
lichen  Bildangsanstalten  am  2.  August    Berlin.    Hirschwald. 

—  Manuale  di  oftalmiatria;   traduz.  ital.  suir   ultima  tedesca,  del   dott.  V. 
Meyer.    Milano. 

—  Gases  of  commotion  of  the  optio  nerve.    Arch.  Gphth.    XIV.   p.  98. 

—  A  rare  conjunctival  lesion ;  (formation  of  vesicles  with  subeequent  atrophy). 
Ibid.   p.  100. 

8  c  i  a  k  i ,  De  la  cocaine  en  ophtalmologie.    Th^e  de  Paris.    123  p. 
S  e  c  k,  H.,  Versuche,  das  Gentrum  der  reflektorischen  Thränensekretion  zu  be- 
stimmen.   Beitr.  z.  Anat.  u.  Physich    (Eckhard).    Giessen.    XI.    p.  1. 
S  e  d  a  n  ,  Note  sur  un  corps  ^tranger  du  cristallin.    Recueil  d'Opht.  p.  734. 
^  Üne  famille  d*h^m^ralopes.    Ibid.  p.  675. 

—  Note  sur  un  cas  de  conjonctivite  catarrhale  k  s^cr^tion  mucopurulente 
et  k  forme  intermittente.    Bull,  et  m^m.  Soc.  fran9.  d*opht.    III.   p.  308. 

S  e  e  1  y ,  W.  W. ,  The  treatment  of  Strabismus  internus.  (Americ.  ophth.  So- 
ciety.) Americ.  Journ.  of  Ophth.  II.  p.  151  und  Transact.  of  the  americ. 
ophth.  soc.    Twenty-first  meeting.   p.  126. 

—  Weiteres  über  die  Entstehungsweise  der  Myopie.  Klin.  Monatsbl.  f.  Au- 
genheilk.  S.  278. 

—  A  second  case  of  serous  effusion  into  the  vitreous  humor,  probably  due 
to  malaria.  Transact.  of  the  americ.  ophth.  soc.  Twenty-first  meeting. 
p.  64  und  Americ.  Journ.  of  Ophth.   II.    p.  161. 

Seguin,  E.  0.,  A  contribntion  to  the  pathology  of  hemianopsia  of  central 
origin ;  case  with  specimen.    Med.  News.    XCIII.    p.  179. 

Sentez,  L.,  Eyste  dermotde  du  sourcil.  Eztirpation.  Erysipele  spontan^. 
Mort.  Revue  clinique  d^oculist.  p.  170.  Nr.  7  und  Journ.  de  m^d.  de  Bor- 
deaux.   XIV.    p.  558. 

8  e  n  u  t,  V^sico-pustule  de  la  paupi^re  infdrieure  gauche  et  kdratite  ulc^reuae, 
miite   d'inoculation  accidentelle  de  vaccin.    Archiv,  de  m^d.  milit.    Okt. 

Serre,  St.  H.,  De*  Texenteration  du  globe  oculaire.  Gaz.  hebd.  de  scienc. 
m^.  de  Montpellier.   VIL  p.  277,  289,  301,  315,  329. 

Serebrenikow,  E.,  Kurzer  Bericht  über  100  Augen-Operationen  in  der 
Landpraxis.    Westnik  oftalm.    (Nov.  —  Oec)   p.  408. 


62  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Serviii,   A.,    Contribation   k  IMtnde  du  traitement  des  abecte  de  la  oom^. 

Th^ae  de  Lyon« 
Seymoar  Sharkey,  Partial  ophtha!  moplegia  interna  and  externa.    OpfaiL 

Review,    p.  366.    (Ophth.  soc.  of  the  onited  kingd.) 
Sharp,  B.,  The  development  of  the  eye.    Science,  Cambridge.    VI.    p.  194. 
Shastni,   A.  N.,    Treatment  of  6r6fov8ki*B  catarrh  combined  with  oonjose- 

tivitis  contag.  etc.     Voyenno-Ban.  dielo,  St  Petersb.   V.   p.  117. 
Sicard,  J.,  De  quelques  anomaliea  et  affection  congänitales  du  fond  de  Toeil, 

obeerräes  chez  des  enfants  consanguins.    S.-A. 
Silcock,  GompresMon  of  optic  chiasma.    Medic.  Times  and  Gas.  IL  p.  856. 

(Ophth.  soc.  of  the  united  kingd.) 
Simi,  A.,  Distacco  reiinico;  retinitide  sierosa.    Boll.  d*ocnL    VII.    p.  39. 
Sinclair,  C.  F.,  Sun-blindness.    Journ.  americ.  med.  ass.   V.    p.  483. 
Skrebitsky,   A.,   In  welchem  Verh&ltniss  steht  in  Bassland  die  Fürsoige 

für   die  Blinden   zu  deren  Zahl  ?     Gedruckter  Vortrag  Eum  V.  Intenut 

Congress   der  Vorsteher  und  Lehrer  der  Blindenanstalten  in  Amsterdam. 

Bonn.    15  S. 
Smith,  0.  W. ,  Acute  glaucoma,  complicated  with  melanosarcoma.    St.  Loois 

Ck>ur.  med.    XIIL    p.  220. 

—  A  case  of  sympathetic  irritation  of  right  eye,  cansed  by  ossification  of 
ciliary  body  and  anterior  part  of  choroid  of  the  left  eye.  Americ.  Jonnt 
Ophth.    I.    p.  254. 

—  Priestley,  Precantions  against  meningitis  after  enudeation  of  the  eje. 
Ophth.  Review.    IV.  *  p.  39. 

—  A  note  on  Perimetrie  records.    Ibid.    p.  266. 

—  On  a  case  of  chronic  glaucoma  of  unusually  long  daration.    Ibid.    p.  261. 

—  Transient  astigmatism  due  to  paralysis  of  ooular  muscles.    Ibid.   p.  354. 
Snell,  S.,  1)  Double  amaurosis;  2)  Paralysis  of  both  eztemal  rect.    Brit.med. 

Journ.    14.  Febr. 

—  Ihe  employment  of  the  electro-magnet  in  Ophthalmie  surgery.  Additional 
cases.     Ibid.    I.   p.  884. 

—  The  effect  of  general  anaestesia  on  cocaine  mydriasis.    Ibid.   IL    p.  153. 

—  Deep-seated  foreign  bodies,  with  preservation  of  sight.  (Ophth.  soc.  of 
the  united  kingdom.)    Ophth.  Review,    p.  372. 

S  0  m  o  n  t  e,  J.  M.,  Un  casa  de  hipermiopia.  Rev.  de  cien.  mäd.  Baroel.  XI.  p.  249. 
Sorokine,  Pilocarpin  bei  Neuritis  optica.    Westnik  opht.  Mai  —  Jam.  p. 222. 
S  0 u  B,  Q.,  Instrument  du  Dr.  W.  Z  e  h  en  d e  r  pour  d^terminer  Pangle  de  con- 
vergence  des  azes  yisuels.    Rev.  clin.  d*ocul.  V.  p.  94. 

—  De  Teztrait  de  coca  en  Ophthalmologie.  Journ.  de  m^d.  de  Bordeanz. 
XIV.   p.  243. 

—  Armaignac  et  Martin,  G.,  Amblyopie  monoculaire  attriba^  par  la 
bless^  k  un  accident  de  chemin  de  fer.  Revue  clinique  d'oculist  "p,  23S. 
Oktober. 

Spitzer,  Fr.,  Ein  Fall  von  halbseitiger  Gesichtsatrophie.  Wien.  med.  Bl&tter. 
Nr.  1. 

S  p  i  t  z  k  a ,  E.  0. ,  Vorläufige  Mitteilung  über  einige  durch  die  »Atrophie-Me- 
thode« erzielte  Grundsätze ,  hauptsächlich  die  Commissnra  posterior  be* 
treffend.    Neurolog.  CentnJbL  S.  246. 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  63 

Staderini,  C,  L*antisepsi  nella  terapia  oculare.  BoU.  d.  Soc  tra  i  cult. 
d.  Bcienc.  med.  in  Siena.    III.    p.  119. 

SteffaB,  Ph.,  In  "wiefem  entspricht  nnser  zur  Zeit  üblicher  erster  Schulnn- 
terricht  —  die  ersten  8  Schuljahre,  d.  h.  7.,  8.  und  9.  Lebensjahr  umfas- 
send —  den  Anforderungen  der  Hygiene  des  Auges?  Centralbl.  f.  allg. 
Gesundheitspfl.   S.  124. 

—  Pemphigus  conjunctivae.    Elin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.  S.  214. 
Steinheimer,   Nucleare  Lähmung   des  Abducens  und  Polyurie.     Deutsch. 

med.  Wochenschr.  Nr.  30. 
Stephan,  B.  H.,  Bydrag  tot  de  localisatie-leer  von  bewegingsstoornissen  in 

den  hersenbast.    Weekbl.  van  het  Nederl.  Tijdschr.  voor  Geneesk.    Nr.  1. 
Stevens,  G.  T.,  A  fragment  of  steel  removed  from  the  back  ground  of  the 

eye,  with  the  electro-magnet.    Arch.  Ophth.    New- York.    XIV.    p.  196. 
Stilling,  J. ,  üeber  die  Genese   des  Glaukoms.    Ber.  über  die  XVII.  Vers. 

d.  ophth.  Gesellsch.  in  Heidelberg.  S.  87.    (Diskussion  S.  45.) 

—  Eine  Studie  zur  Eurzsichtigkeitsfrage.      Arch.  f.  Augenheilk.    XY.    S.  133. 

—  üeber  die  Entstehung  des  Schielens.    Ebd.  S.  73. 

St  Ohr,  Ph.,  üeber  den  Bau  der  Conjunctiva  palpebrarum.    Vortrag,  gehalten 

in  der  Sitzung  d.  physik.-med.  Gesellsch.  am  21.  Febr. 
StÖlting,  Die  Entstehung  seröser  Iriscysten.    v.  G r a e f e*s  Arch.  f.  Ophth. 

XXXL   8.    S.  99. 
Storck,  C,    Üeber  die   Erümmnngsanomalien    der   Hornhaut    des  Pferdes. 

Rev.  f.  Tierh.    VIL   S.  81. 
Story,  J.  B.,   Epithelioma  of  the  eyelid,   resulting  firom  irritation  by  orude 

carbolic  acid.    Ophth.  Review.    IV.    p,  125. 

—  The  operative  treatment  of  entropium  and  trichiasis.    Ibid.    p.  72. 

—  Hereditary  amaurosis.    Ibid.  p.  33   und  Transact.  of  the  Academy  of  me- 
dicine  in  Ireland.    III.   p.  23. 

—  Lid-Irrigator.   (Ophth.  soc.  of  the  united  kingdonu)  Ophth.  Review,  p.  367. 

—  Aneurysms  of  retinal  vessels.    Ibid. 

Stratz,  C.  H.,  Sublimat  als  Prophylacticum    bei  Blennorrhoea  neonatorum. 

Centralbl.  f.  Gynäk.    IX.    S.  257. 
Sturm,  C,  üeber  Gehimtuberkulose.    Inaug.-Diss.    WArzburg. 
Sn&rez  Infiesta,  S.,    Diferentes  m^todos  operatorios  para  el  tratamiento 

del  estrabismo  monolateral.    Rev.  asturiaua  decien.  m^d.,  Oviedo.  11.  p.  52. 
S  wanzy,   H.  R.,   On  the  transplan tation  of  skin  flaps  without  pedicle  for 

the  eure  of  cicatricial  ectropion.     Transact.  of  the  Academy  of  medicine 

in  Ireland.   III.    p.  131  und  Lancet.   25.  Mars.   p.  568. 
Szemäszet,   Zweimonatlich  in  Budapest  erscheinende  Beilage  zum  0 r v e s i 

Hetilap,  redigiert  von  Sohulek. 
Szili,  A.,  üeber  Erythropsie.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Februar. 

—  Merkwürdige  Schlinge  der  NeLzbautschlagader.    Ebd.    August.    S.  236. 

—  Ophthalmoplegia  chronica  progressiva.     Wien.  med.  Wochenschr.    Nr,  10. 
(Gesellsch.  d.  Aerzte  in  Budapest.    Sitzung  vom  7.  Februar.) 

Szokalski,  üeber  das  Leuchten  der  Tieraugen  in  der  Dunkelheit.  Raszech- 
.  siviat.    Nr.  22. 

—  Osiowa  nadczutosc  btony  siatkowey.      (Netzhauthyperästhesie.)    Gaz.  lek, 
Warszawa.   V.  p.  311. 


64  Biblographie  des  Jahre«  1885. 


T. 

Tafani,  A.,  Studii  di  anatomia  patologica  sopra  alcune  importanti  malattio 
della  retina  umana.  (Pubblicaz.  del  R.  Istitato  di  studi  superiori  pratici 
e  di  perfezionamento  in  Firenze.)  Archiv,  della  scnola  d'Anatomio  patolog. 
diretto  dal  P  e  1 1  i  z  a  r  i.    I.    p.  15. 

Tardif,  A. ,  Contribntion  k  Tätude  des  accidents  cons^utifs  anx  l^ons  dn 
nerf  sous-orbitaire.    Th^  de  Paris. 

Tartuferi,  Zur  Therapie  der  Thränenschlauchstriktaren.  Gentralbl.  f.  prakt 
Aogenheilk.    Mai.   S.  148. 

Tannahil,  J.  F.,  Diabetic  cataraci.  Spontaneous  resolntion.  Brii  med. 
Joum.  I.  p.  226. 

Taylor,  C.  6 ,  Glinical  lectures  on  diseases  of  the  eye.    Lancet.  IL  ^p.  421. 

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and  surg.  Jonm.  n.  s.    II.    p.  135. 

Teillais,  De  la  cocaine  ,  comme  agent  anesth^iqne  local  et  de  son  emploi 
en  Chirurgie  ocalaire.    Gaz.  mäd.  de  Nantes.    III.   p.  43. 

—  De  la  paupibre  et  de  Tangle  externe  de  Toeil;  sarcome  foso-ceUnlaire. 
Jonrnal  de  mäd.  de  Touest.    XIX.    p.  86. 

—  De  la  Inxation  spontan^e  du  cristallin.  Bull,  et  w^m.  Soc.  fTaD9.  d*Ophi 
III.  p.  77  und  Archiv.  d'Opht.    p.  171.    (Sociätö  fran?.  d'Opht) 

Tekoutiew,   L*jodoforme  dans  le  trachome  et   le  pannus.    Gesellflch.  d. 

kaukas.  Aerzte.  Nr.  18. 
Tenchinskii   P.  S.,    Lesion  of  eye  caused  by  a  gunschot  woond  of  fiikce. 

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Tennwich,  R.  G.,  A  case  of  Ophthalmia  neonatorum  with  Joint  diaeaae. 

Brit.  med.  Joum.    IL    31.  Okt. 
T  e  r  r  i  e  r,  F.,  De  Temploi  du  caot^re  actuel  et  du  ihermocaut^re  dans  le  trai- 

tement  de  Tectropion  et  du  trichiasis.    Archiv.  d*Opht.    V.  p.  9. 

—  Rapport  sur  un  travail  de  M.  le  Dr.  Dransart  intitul^:  Du  chlor^ 
hydrate  de  cocaine  comme  anesth^ique  oculaire  et  en  particulier  de  son 
association  avec  le  chloroforme.  Bull,  et  m^m.  Soc.  de  chir.  de  Paris,  n.  s. 
XL    p.  149. 

—  Note  sur  Temploi  du  chlorhydrate  de  caf^ine  comme  anesth^que  de  la 
comäe.    Ibid.    p.  226. 

T  e  r  s  0  n  ,  La  scläro-iridectomie  ou  Tex^cution  simultan^e  de  la  sclerotomie  et 
de  riridectomie  dans  le  glaucome.  Rev.  mdd.  de  Toulouse.  XIX.  p.  161 
und  Bull,  et  möm.  Soc.  fran9.  d*opht.  III.  p.  52. 

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T  hanhoff  er,  L.  v.,  Grundzüge  der  vergleichenden  Physiologie  und  Histo* 
logie.    Stuttgart.    £nke.    752  S. 

Thau,  E.,  Iridectomie  et  sclerotomie.  Gaz.  hebd.  d.  scienc.  m^  de  Mont- 
pellier. VII.   p.  803. 

The  american  Journal  of  Ophthalmology.  Edited  by  Adolf  Alt 
St.  Louis,   Vol.  IL 


Bibliographie  des  Jahres  1885.  65 

The   American  Ophthalmological   Society.     Amerio.   Joam.   of 
Ophth.    II.   p.  142. 

The  Bradford  Eye  and  Ear  Hospital,  Report  for  the  year  ending 
December  31  st.,  1884. 

Theobald,  8. ,  Notes  of  three  cases  of  progressive  astigmatism.  Transact. 
of  the  americ.  ophth.  bog.  Twenty  first  meetiDg.  p.  29  und  Americ  Journ. 
of  Ophth.    II.   p.  138  u.  148. 

The  Ophthalmie  Review,  monthly  record  of  Ophthalmie  sdence.  Edi- 
ted by  James  An  derson,  Priestley  Smith,  Karl  Grossmann, 
John  B.  Story.    Vol.  IV. 

T  h  i  b  a  n  d,  Gonsid^rations  snr  un  nouveau  traitemont  m^ical  de  la  cataracte, 
saivies  de  vingt-sept  observations.     Viohy. 

Thompson,  J.  H.,  Rest  in  the  treatment  of  eye  diseases.  Kansas  City  med. 
Record.   11.    p.  75. 

—  J.  W.,  Pnnctured  and  incised  wonnds  of  the  orbit»  Tvith  an  important  case. 
Kordwest.  Lancet  St  Paul.  1884—5.  IV.  p.  225. 

—  Observations  on  asthenopia.    Ibid.  p.  177. 
-^  Tnmors  of  the  orbit;  case.    Ibid.  p.  357. 

Thomsen,  Kasuistische  Beitr&ge.  1.  Ein  Fall  von  langdanerader  postepi- 
leptischer Amnesie  mit  vorübergehender  Papillarstarre ;  2.  Ein  Fall  von 
typisch  recidivierender  Ocnlomotorinsl&hmuog  mit  psychisch  nervGsen  Stö- 
rungen und  concentrischer  Gesichtsfeldeinengung ;  3.  Ein  Fall  von  vorüber- 
gehender, fast  kompleter  »Seelenblindheitc  und  »Wortblindheit«.  Gharit^- 
Annalen.  p.  562,  567. 

—  üeber  einen  Fall  mit  typisch  wiederkehrender  Oculomotoriuslähmung. 
Arch.  f.  Psych,  und  Nervenkr.  XVI.  1.  S.  281.  (Berlin.  Gesellsch.  f.  Psych, 
und  Nervenkr.    Sitzung  vom  10.  Nov.  1884.) 

Thomson,  A.  F. ,  Gase  of  detachment  of  the  retina ,  operated  on  two  and 
a  half  years  ago.    Med.  Press,  k  Gira    London.    XXXIX.   p.  283. 

—  W.,  The  sight  and  hearing  of  railway  employes.  Pop.  Sc.  Menth.  N.-Y. 
XXVI.    p.  433. 

—  The  wave  theory  of  light.    Nature.    XXXI.    p.  91,  115. 

—  Strabismus.    GoU.  &  Glin.  Rec.    VI.    p*.  1. 

Tiffany,  F.  B.,  Sympathetic  Ophthalmia  with  ossific  and  calcareous  meta- 

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Till  a  u  z,  Sur  la  pathog^nie  des  dermoides  de  Toeil.  Union  m^.  XL.  p.  169. 
T  i  1 1  e  y ,  R. ,  Report  of  the  ophthalmological  section  of  the  american  medical 

association  held  at  New-Orleans.   April,    1885.    Americ.  Journ.  of  Ophth. 

p.  73.    (1.  Tiffany,  Sympathetic  Ophthalmie  with  calcareous  and  ossific 

deposits ;  2.  M  u  r  e  1 1 ,  Determining  errors  of  refraction  by  double  imagee 

and  by  parallaz.) 

—  Gongenital  complete  paralysis  of  the  oculo-motors,  the  movements  of  the 
irides  and  the  accommodation  being  intact.    Ibid.    p.  196. 

T  euch  et.  Des  conjonctivitis  rhumatismales  aiguös.    Th^se  de  Paris.    39  p. 
T  o  n  1 0  n ,  K.,  üeber  das  Xanthom,  insbesondere  dessen  Histologie  und  Histio- 

geneee.    S.-A.  Vierteljahresschr.  f.  Dermat.  und  Syphilis. 
Transaotions  of  the  american   ophthalmological   society.      Twenty-first 

annual  meeting.    New-London.    Boston.    168  p. 

OphthAlmolog.  Bibliographie  ftkx  dM  Jahr  1886,  5 


66  Bibliographie  de«  Jahres  1885. 

Tr  eitel,  Th.,  üeber  das  positire  centi^le  Skotom  und  über  dieüraache  der 
SebstOrnng  bei  Erkrankungen  der  Netzhaut  ▼•  0  r  a  e  f  e*8  Areh.  1  OpktL 
XXXL    1.  8.  259. 

—  Ueber  Hemeralopie  und  üntersuchang  des  Lichtsinnes.    Ebd.  S.  199. 

—  Ein  Fall  tob  operatit  geheilter  Iristoberknlose.   Berlin,  klitt.  WodbeDtehr. 
Nr.  28.    8.  445. 

—  Bericht  fiber  vier  Operationen  von  Cysticercas  intraocolaris.    Arch.  f.Aii- 
genheilk.    XV.   8.  257. 

«^  Eine  neue  Methode  der  numerischen  Bestimmniig  des  Liohtsinnes.  Cen- 
tralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Januar. 

—  Tafeln  zur  nuMerischen  Bestimmung  des  Lichtsinnes,  hergestellt  nach  da 
vom  Verfasser  im  Januarheft  des  Centralblattes  für  Augenheilkiinde  1885 
verOffentüchteh  Methode.    Königsberg   L  Pr. 

Tronchet,  Soture  de  la  Ecl^rotique.  Journ.  de  m^d.  de  Bordeaux.    23.  Aofii 
Tronsseau,  Cataracte  tranmatique  op^^e  et  gu^rie  par  Taspiration.   Union 

m^c.    27.  Aoüt.    p.  825. 
'  Iritis  h^r^o-syphilitique  chez  un  enfiant  de  six  mois.    AnnaL  da  Dermsi 

et  syph.    July  25.   VL    p.  415. 

—  De  Temploi  du  thermocaut^re  dans  la  eure  de  l'entropion  et  du  trichiaaiL 
Union  m^.  8.  s.    XXXIX.    p.  301. 

—  Prophylaiie  et  traitement  de  Tophthalmie  purulente.  Ann.  m4d.-cliir. 
fran^.  et  Strang.   X.   p.  286. 

Tscherning,  8ur  la  eonträction  de  Tiris  qui  accompagne  r^eoulement  da 
rhumeur  aqueuse.    Archiv.  d^Opht.    V.    p.  181.    (Socidt^  frany.  d*Opht.) 

T  n  r  n  b  u  1  ] ,  Chas.  8.,  Opbthalmology.    Philadelphia.    8  p. 

Turner,  W. ,  The  infraorbital  suture.  Journ.  of  Anat  and  PhysioL  XII. 
p.  218. 

Tweed y,  J. ,  Oti.  the  use  of  alumn  in  purulent  Ophthalmia.  Brit.  med. 
Journ.    July. 

ü. 

üffelmann,  J. ,   Die  Prophylaxis  der  Blennorrhoea  neonatomm.     Deutsdte 

Med.-Ztg.    I.    S.  61. 
Uhthoff,  W.,  Ein  Fall  von  Lähmung  aller  Augenmuskeln  nach  Diphtheritu 

faucium.    Neurolog.  Centralbl.    Nr.  6. 

—  Ueber  das  Verh&ltniss  der  Sehschärfe  zur  BelenohtungsinteBSitftt.  Sittang 
am  18.  Febr.  1885.  Verhandlungen  der  Physiologisohen  Qeeellschaft  m 
Berlin.  Nr.  6,  7,  8  und  Arch.  f.  Anat.  und  PhysioL  (Physiol.  Abi)  8.  ^1. 

—  Ueber  Neuritis  optica  bei  multipler  Sklerose.  Berlin,  klin.  Woehenachr. 
Nr.  16. 

—  Einseitige  Aufhebung  der  Thränensekretion.  (Berlin.  Gesellsofa.  I.  FsToh. 
und  Nervenkr.    Sitzung  vom  9.  November.)    Neurolog.  Centralbl.   S.  5^ 

Ulrich,  Rieh«,    Ueber  Stauungspapille.    Tagebl.  der  58.  VetBammlimg  deut- 
scher Naturf.  und  Aerfete  in  Strassburg  LKS.  504. 

—  Untersuchungen  über  den  Zusammenhang  von  Convergena  und  erworbcMr 
Myopie.    Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.    S.  438. 

—  Qi,  Nachweis  der  Tuberkelbacillen  bei  CoujunktivalttiberkuloB^  CentnlliL 
f.  prakt.  Augenheilk.   De&ember.    8.  859. 


BibliogTE^phie  des  Jahres  1885.  67 

Uager,  Salo,  Beitrag  «or  Tranoplantetion  stielloser  Lappen  zum  Zwecke  der 

KctropiomoperatioA.    Berlin,  A.  Jacob.    35  p. 
UniTeraitäts- Auge  nklinik  in  Bern.     Bericht  aber  das  Jahr  1883 

Erstattet  von  Prof.  Dr.  Pf  lug  er.    Bern,  1885.    59  S. 
U  p  p  e  n  k  a  m  p,  U.,  Zur  Aetiologie  und  Prophylaxe  der  Ophthalmoblennorrboea 

neonatorum«    Inang.-Diss.    Berlin. 

y. 

Yacher,  L.,  De  rastigmatisme  consid^r^  comme  une  des  cauaes  de  la  cata- 
racte.    Bull,  et  m^m.  Soc.  fr  an  9.  d'opht.    III.  p.  35. 

—  Du  bi-jodure  de  mercure  combin^  k  Tjodure  de  potassium  (jodhydrargyrate 
d'jodure  de  potassium)  comme  paDsement  antiseptique  en  Chirurgie  et  par- 
ticulibrement  en  Chirurgie  oculaire.  Du  salycilate  de  cocaine.  Qaz.  hebd. 
de  mäd.  et  de  chirarg.    p.  583.    Nr.  36. 

—  Pince  k  double  fixatiou  et  pince  k  c^psulotomie.  Arch.  d*Opht.  V.  p.  167. 
(Sociäte  fran^.  d^Opht.)   p.  182 

y  a  1  u  d  e ,  Contribution  k  T^tude  des  processus  inflammatoires  de  Toeil.  Ar- 
chiv. d'Opht.   V.    p.  328. 

—  Note  Bur  im  forme  d*ophtalmie  des  enfants  scrofuleux  simulant  la  oon- 
jonctivite  purulente.    Paris.    Steinheil. 

Vereeniging  tot  opriphting  en  instand-houding  eener  Inrichting  voor 
ooglijders  te  Amsterdam.    Twaalfde  Verslag.    Mei  1885. 

Venuem^n,  £chelle  typographique.  Arch.  d'Opht.  V.  p.  182.  (Soci^td  fran^. 
d'Opht.) 

—  La  G^it^  et  sa  pr^veution.    Rev.  m^d.  Louvain.  XY.  p.  56,  145,  199,  809. 

—  Ddtermioation  de  Tastigmatisme  d'aprds  un  procddd  nouvean.  Bull,  et 
mto.  Soc.  frany.  d*opht.   JII.  p   335. 

Yerga  e  üsuelli,  Tamori  endocranici  basilari  della  dara-madre  in  un 
demente.    Arch.  ital.  per  Le  mal.  nervös.    XXII.    p.  139. 

Yieusse,  Du  traitement  du  trichiasis  au  moyen  de  caut^iaationa  faitea  sur 
la  paupi^re  par  le  thermo-caut^re.    Reoueil  d'Opht.   p.  198. 

Yilmai  n,  Note  aur  uu  cas  d'amaurose  traumatique.    Ibid.  p.  685. 

Yirchow,  H.,  Eine  Bemerkung  fiber  die  Falten  dea  Corpus  ciliare  und  De- 
monstration einiger  anatomischer  Augenpräparate.  Ber.  über  die  ZYII. 
Yer«.  d.  ophth.  Gesellsch.  in  Heidelberg.  S.  226.    (Diaknsaion  S.  231.) 

—  Üeber  den  Bau  der  Zonula  und  des  Petit*schen  Ranales.  Arch.  f.  Anat. 
und  Physiol.  (Phy^iol.  Abt.)  S.  164.  (Verhandl.  d.  physiol.  Gesellsch.  zu 
Berlin.) 

—  Mitteilungen  zur  vergleichenden  Anatomie  des  Wirbeltierauges#  58.  Yera. 
deutsch.  Naturf.  und  Aerzte  in  Strassburg.    Tageblatt.    S.-A. 

—  Ueber  die  Form  der  Falten  des  Corpus  ciliare  bei  Säugetieren.  Horphol. 
Jahrb.    XI.    S.  437. 

—  Ueber  GlaskOrperzellen.  Yerhandl.  d.  physiolog.  Gesellsch.  zn  Berlin. 
Nr.  14  und  15  und  Arch.  f.  Anat.  und  Physiol.  (Physiol.  Abt)  S.  563. 

—  üeber  Glaskörpergefässe  von  Cyprinoiden.  Yerhandl.  d.  physiol.  Geaellach. 
zu  Berlin.   Nr.  13. 

Y088,  J.,  Cyster  i  avre  0ielaag.    Forh.  Norske  med.  Selaki  Kriatiania.  p.  73. 


68  Bibliographie  des  Jalues  1885. 

Vossius,  A.,  Ein  Fall  von  Tamor  ohorioideae ,  welcher  anter  dem  Bilde 
einer  plastischen  Iridocyclitis  zur  Erblindung  gefuhrt  hatte,  y.  Graefe*8 
Arch.  f.  Ophth.    XXXI.    2.    S.  147. 

—  Mikrochemische  Qnterauchangen  über  den  Ursprung  des  Pigmenti  in  den 
melanotischen  Tumoren  des  Auges.    Ebd.    S.  161. 

—  Beitrag  zur  Lehre  yon  den  angeborenen  Gonis.  Klin.  Monatsbl.  f.  Augen- 
heilk.  p.  173. 

—  Leitfaden  zum  Gebrauch  des  Augenspiegels  für  Studierende  und  Aerzte. 
Berlin.    Hirschwald.    78  S. 

—  üeber  Sehnervengeschwülste.    Berlin,  klin.  Wochenschr.  Nr.  13. 

—  Zur  operativen  Behandlung  der  GonjunctivitiB  grannlosa.  Ber.  Über  die 
XVII.  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  zu  Heidelberg.   S.  186. 

—  Ueber  die  centrale  parenchymatöse  ringf(5rmige  Hornhautentzündung. 
(Keratitis  interstitialis  centralis  annularis.)  Berlin,  klin.  Wochenschr. 
Nr.  43. 

—  Zur  tatsächlichen  Berichtigung  des  Herrn  B.  Jatzow.  v.  Graefe's 
Arch.  l  Ophth.    XXXI.   3.   S.  173. 

w. 

Wadsworth,  0.  F.,   Double  optic  neuritiB  and  ophthalmoplegia  from  lead 

poisoning ;  complicated  by  typhoid  fewer.    Transact.  of  the-  americ.  ophth. 

soc.    Twenty-first  meeting.    p.  50,  Boston    med.    and    surgic.  Jonm.  Okt. 

p.  340  und  (Americ.  ophth.  society)  Americ.  Joum.  of  Opht.    II«   p.  161« 
~  Luxation    of  lens  beneath   Tenon's    capsule.       (Americ.    ophth.    society.) 

Americ.  Joum.  of  Ophth.   11.   p.  144  und  Boston  med.  and  surgic  Jonm. 

CXIIL  p.  507. 
Wagner,  E.,   Gesammelte  Abhandlungen  von  Julius  G  o  h  n  h  e  i  m.     Berlm. 

707  S. 
Wald  hauer,  C.,  sen.,  Aphoristisches  zur  Schulfrage.   St.  Petersburger  med. 

Wochenschr.   Nr.  13,  14,  15. 

—  Eine  Augen  Verletzung.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.    Mai.    S.  141. 

—  Zwei  Fälle  von  Cataracta  punctata,    v.  G  r  a  e  f  e*s  Arch.  f.  Ophth.  XXXL 

I.  S.  249. 

—  Quatre  cas  de  cataracte  diab^tique.    Revue  generale  d*Opht.  p.  1. 
Walker,   G.  E.,    Recovery   of  good    sight   after  twenty  yearV  blindnen. 

Laacet.   I.    p.  1030. 

—  A  case  of  gumma  of  the  coujunctiva.  Med.  Rec.  New- York.  XXVIIl.  p.  51S^ 

—  On  the  treatment  of  adhesions  of  the  iris  to  the  comea.    Liverpool  med.- 
Chir.  Journ.    V".    p.  503. 

—  Treatment  of  partial  entropion  by  a  new  method.    Ibid.    p.  499. 

—  Notes   on    a   case  of  dislocation   of  the   lens  into  the  vitreous  Chamber 
successfnl  eztraction.    Ibid.    p.  500. 

W  a  1 1 0  n ,  G.  L. ,  Case  of  hysterical  hemianaesthesia  ,  convulsions  and  motor 
paralysis,   brought  on  by  a  fall.    Boston  medic.  and  surgic  Journ.    1884. 

II.  Dez. 

Warlomont,  La  cocatne  en  ophtalmologie.  —  Bibliographique  analitiqne. 
Annal.  d'Oculist.    T.  XCIH.    p.  151. 


Bibliographie  des  Jahre«  1885.  69 

Warlomonti  Museam  d'ophtalmologie.    Ibid«   p.  120. 

—  De  Temploi  du  cautöre  actuel  et  da  thermo-cautöre  dans  le  traitement  de 
Tentropion  et  da  triohiaeis.    Ibid.   T.  XCIV.    p.  5. 

—  Note  aar  la  teohniqae  microBcopiqae  de  Toeil.  Ball.  Soo.  beige  de  micr. 
XI.  p.  201. 

Watson   Spencer,  Intra-ocalar  Gamma.     (Ophth.  society  of  the   anited 
kingdom.)    Ophth.  Review,   p.  219. 

—  Peritomy  for  granalar  lids.    Ibid.    p.  343. 

—  On  a  case  of  sjmpathetic  Ophthalmia.  Med.  Times  and  Gaz.  I.  p.  97. 
(West  London  medico-chirurg.  society)  und  Lancet.    I.  p.  63. 

—  On  a  case  of  intraooalar  gamma  in  a  child  aged  siz  years,  whose  history 
pointed  to  inherited  syphilis.    Lancet.    I.    p.  1085. 

Weber,  G.,  De  Tamblyopie  satnrnine.    Th^e  de  Paris. 
Webster,   D.«   Gases  of  glaucoma  in  which  an  iridectomy  was  performed 
apon  both  eyes  at  the  same  sitting.    Americ.  Joarn.  of  Ophth.  IL  p.  165. 

—  A  case  in  which  the  enncleation  of  an  eye  for  glaacoma  absolatam  was 
fbllowed  within  thirty-siz  hoars  by  an  attack  of  acnte  glaacoma  in  the 
fellow  eye.  Ibid.  p.  190  and  Transact.  of  the  americ.  ophth.  society. 
Twenty-first  meeting.  p.  152. 

—  Jeqairity  as  a  remedy  for  granalar  lids  with  pannas.  Medical  Becord. 
XXVIL    Nr.  7.  p.  180. 

—  The  treatment  of  gtanalar  lids.    New- York  med.  Joarn.    p.  164. 

—  Extraction  of  a  lens,  dislocated  into  the  yitreoas,  with  the  aid  of  Dr. 
Agnew*8  bident.  Transact.  of  the  americ.  ophth.  soc.  Twenty-first 
meeting.    p.  76  und  New- York  med.  Record.    8.  Aag. 

—  Operations  for  glaucoma,  occarring  in  the  practice  of  G.  B.  Agnew. 
Americ.  Joarn.  of  Ophth.   II.    p.  239. 

—  A  case  of  double  optic  nearitis  from  chronic  cerebral  meningitis ;  death ; 
autopsy.    Ibid.   I.    p.  267. 

—  Fox,  L.,  Glinical  observations.  (1.  Gongenital  cataract  in  both  eyes  suc- 
cussfully  operated  on  in  a  patient  six  by  years  ago ;  2.  Recovery  of  ase- 
ful  Vision  afier  eighteen  years  blindness;  3.  Treatment  of  five  cases  of  re* 
tinitis  pigmentosa  by  electricity.)  (Americ.  opht.  society.)  Americ.  Joarn. 
of  Ophth.    IL   p.  154. 

Wecker,  L.  de,  Lee  cases  du  supparation  et  d^inflammation  apr^s  l*extrac- 
tion  de  la  cataracte.    AnnaL  d'Oculist.  T.  XGIY.  p.  224  und  Paris.  14  p. 

—  Les  indications  de  Textraction  simple.    Ibid.   p.  29  and  Paris.    19  p. 

—  La  cicatrisotomie  ou  ouldtomie.    Ibid.  XGIII.  p.  10. 

—  Edouard  Jaeger.    Gand.    van  Doosselaere. 

—  L*extraction  simple.  Paris.  Adrien  Delahaye  et  Emile  Decrosnier  und  Rev. 
argent.  de  cien.  m^.  Buenos- Aires.    IL    p.  195. 

—  1.  Sutxu-e  r^duotrice  pour  Tectropion;  2.  De  la  combinaison  de  la  t^no- 
tomie  avec  Tavancement  capsolaire.  Arch.  d*Opht.  Y.  p.  166.  (Socidtä 
fran9.  d'Opht.) 

—  La  extracoiön  simple  y  sus  indicationes.  BoUetin  de  la  olinica  oftalm. 
del  Hospital  de  Santa  Cruz.    Nüm.  5.    p.  65   und   Nüm.  6.   p.  51. 

Wedl,  C.  und  Bock,  E.,  Pathologische  Anatomie  des  Auges.  Systematisch 
bearbeitet.    Mit  Atlas.    Wien,  Gerold's  Sohn.    468  S. 


70  Bibliographie  des  Jabre«  188S. 

W  e  6  k  8 ,  Ein  Fall  von  ApgapfelabBcess  i^ach  Meniiigitifl.    Centralbl.  1  psakt. 

Augenheilk.    Mai.  S.  129. 
Weidlichi  Berichtigung.    Arch.  f.  Augenheilk.    Z VI*    S.  124. 

—  Accommodation  and  Pupillenspiel.    Ebd.    XV,    8.  164. 

—  Die  quantitativen  Beziehungen  zwischen  der  Pupillenyerengang  und  der 
scheinbaren  Abnahme  der  Kurzsichtigkeit.    Ebd.    S.  175« 

W  e  i  r ,  J.,  Akute  Neuritis.    Louisville  med.  News.    XU.    p.  19* 
Weiss,   Ein  Fall  von  periodisch  auftretender  totaler  linksseitiger  Oculomo- 
toriuslähmung.   Wien.  med.  Wochenschr.    Nr.  17. 

—  L. ,  Ueber  den  an  der  Innenseite  der  Papille  sichtbaren  Reflexbog6n«treif 
und  seine  Beziehung  zur  beginnenden  Kurzsichtigkeit,  y.  Q  r  a  e  f  e  'e 
Arch.  f.  Ophth.    XXXI.   3.    S.  239. 

—  Ueber  die  ersten  Veränderungen  des  kurzsichtigen  bezw.  kurzsichtig  wer- 
denden Auges.  Ber.  über  die  XVII.  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch.  in  Heidel- 
berg.   S.  138. 

—  Ueber  Länge  und  Krümmung  des  Orbitaletückee  des  Sehnerven  und  deren 
Einfluss  auf  die  Entstehung  der  Kurzsichtigkeit.  Tagebl.  d.  58,  Versamm- 
lung deutscher  Naturf.  und  Aerzte  in  Strassborg  i,  E,    8.  498. 

Werner,   L.,  A  case  of  detachment  of  the  retini^  with  chqlestearine  in  the 

subretinal  fluid.    Brit  med.  Journ.    IL    8.  Aug. 
West,  S.,  Double  optic  neuritis  after  a  faU.    Med. Times  and  Gas.  II.  p.856. 

(Ophth,  soc.  of  the  united  kingd.) 
Westphal,  Ueber  einen  eigentümlichen  Symptomenkomplex  bei  Erkrankung 

der   Hinterstränge    des  Bückenmarkes.     Arch.  f.   Psych,   und   Nervenkr. 

XVL    3.   S.  778. 
Wharton  Sinkler,  Two  cases  of  F r i e d r ei  c  h*s  disease.    Medio.  Newa 

July.   4. 
Wicherkiewicz,   B.,   Ophthalmologische  Section  auf  dem  Congress  sb 

Kopenhagen  1884.    Polnische  Schrift.    W.  Krakowle. 

—  Ueber  ein  neues  Verfahren ,  unreife  Stare  zu  operie^n ,  nebst  Beitrag  zur 
Augen-Antiseptik.  Klin.  MonatsbL  f.  Augenheilk.  S.  478  und  Gas.  lek. 
Warszawa.    V.    p.  505. 

—  0  kokainie  i  jego  wartösä  lecznicz^j ,  mianowicie  w  dziedzinie  okuliatjkL 
Przegl.  lek.  Krakow.    XXIV.   p.  51,  81,  91. 

—  Zur  schädlichen  Wirkung  des  Cocains.  Centralbl.  f.  prakt.  Aogenhailk. 
Dezember.    S.  368. 

—  Einige  Erfahrungen  über  den  therapeutischen  Wert  und  di^  Aawendmigs- 
weise  des  Cocains  in  der  Augenheilkunde.    Ebd.    Bfärz. 

Wider,   A.,   Ueber  die  Aetiologie   der  Retinitis  pigmentosa.     Mit  eiaer  IV 

belle.    Mitteil.  a.  d.  ophthalm.  Klinik  in  Tübingen.  II.   2.    S.  212. 
W  i  d  m  a  r  k,  Joh.,  ßakteriologiska  studier  öfver  d^kryoeystit,  hypopyonkeratit, 

biefaradenit  och  flegmonöa  dakryocystit.    flygiea,    p.  581. 
^  Monartrit  hos  ett  barn  med  coxvjunctivi^  neonatorum.     Aftryk  ur  Hyglea. 

—  Ytterligare  nSgra  iakttagelser  om  gonokockernas  fÖrekonMtt  nd  purulent 
konjuDctivit  samt  vid  purulent  vulnovaginit  hos  minderäriga«    ^hid. 

Wiesinger,  F.,   Ueber  das  Vorkommen  von  Entzündung  der  Iris  und  Cor- 
nea bei  Diabetes  mellitus,    y.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth.  XXXL  4.  8.203. 
W  i  l  b  r  a  n  d,  Ueber  oonoentria/ßh^  Geeich^feldeii)achrtolipvng  bei  fuokiioi^eileii 


Bibliographie  des  Jahren  1885.  71 

StÖruDgen  der  Orosshimrinde  und   über  Inkongruenz  hemianopischer  Ge- 
sichtsfelddefekte.    Klin.  MonaUbl.  f.  Augenheilk.    S.  73. 
-^  £in  Fall    tob  rechtzeitiger    lateraler   Hemianopsie   mit   Sektionsbefund. 
Y.  Graefe's  Arch.  f.  Ophth.    XXXL  3.    S.  119. 

—  Ueber  den  Nystagmus.    Berlin.    13  S.    und   Deutsche  Med.-Ztg.   1884   II. 
p.  583. 

Wilder,  W.  H.,  A  case  of  fracture  of  the  base  of  the  skull,  with  loss  of 
brain  snbstance  trough  ear;  recovery.    Med.  I)^ews.    June.  6. 

Williams,  E.,  Quinine  amaurosis.  Report  of  two  cases.  Transact.  of  the 
ameiric  ophth.  soc.  Twenty-first  meeting.  p.  66  und  (Americ.  ophth.  So- 
ciety) Americ.  Joum.  of  Ophth.    II.    p.  163. 

—  H.  W.,   Simple  cataraot  extraction.     Boston  med.  and  surg.  Journ.    Okt. 
p.  885. 

—  Snow  blindness.    St.  Louis  med.  and  surgic.  Joum.    XLVIII.  p.  836. 

—  Iritis  relieved   by   cholera  morbus.    Ibid.    p.  842. 

—  Iritis  cured  by  an  attack  of  cholera  morbus.    Ibid.   p.  246. 

—  R.,  A  case  of  sympathetic  Ophthalmitis.  Liverpool  Med.-Ghir.  Journ.  V. 
p.  186. 

Willy,  Ob.,  L'Hygi^ne  de  la  vue  dans  nos  dcoles.    Neuchä*teL  1884.    68  p. 

avec  fSg. 
Wising,  P.  J.,   Ett  bidrag  tili  frugan   om  de  cerebrale  lokalisationerna. 

flygiea.  XLVIL    4.    p.  239. 
Wolfe,   J.  B. ,   Traitement   du  däcollement  de  la  retine.    (Oommunication 

faite  h  Tacad^mie  de  m^decine  de  Paris  le  4  octobre  1884.)  Annal.  d^Ocu- 

list.   T.  XCin.   p.  16. 

—  Does  the  position  of  the  section  in  cataracts  Operations  influence  suppura- 
tion  of  the  Cornea;  and,  if  so,  what  part  is  played  by  septic  infection? 
Brit.  med.  Joum.    I.    p.  234. 

—  On  the  mc^hod  of  obviating  the  risks  of  faiture  in  Operations  for  cata- 
tact.    Med.  Times  &  Gaz.    f.   p.  44. 

Wolff,  Ein  kasuistischer  Beitrag  zur  Behandlung  von  Thränensackleiden 
beim  Pferde.  Zeitschr.  f.  vergl.  Augenheilk.  III.  S.  25  und  Berlin,  klin. 
Wochenschr.    XXIL    S.  368. 

Wolff  borg,  L. ,  Apparat  zur  Augenuntersuchung  auf  dem  Assentplatz. 
Deutsche  militär&rztl.  Zeitschr.    XIV.   S.  149. 

—  üeber  die  Prüfung  des  Lichtsinnes.  Eine  physiologisch-klinische  Studie. 
V.  Graefe*s  Arch.  f.  Ophth.    XXXI.   1.    S.  1. 

—  Die  entoptische  Wahrnehmung  der  Fovea  centralis  und  ihrer  2japfen- 
mosaik.    Arch.  f.  Augenheilk.   XVI.  1.    S.  1. 

Wolfring,   E. ,    Zur  Lehre   von  den  Lidknorpeldrüsen.     Westnik    oftalm* 

Jan.  —  Febr.    p.  1. 
W  ooten,   F.  D.,   Gonnorrhoeal  Ophthalmia.     Danielas  Texas  med.  Joum. 

Austin    1.   p.  117. 
Wright,  J.  W.,  Foreign  body  in  the  eye.    Columbus  med.  Joum.  IV.  p.llO. 

T. 

T  0  u  n  a  n,  A.  C.,  On  the  histology  of  the  vitreous  humour.  Jonm.  of  anatomy 
and  physiology.   XIX.    p.  1. 


72  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Yonng,  Henry  B.,  Was  it  tabetio  atrophy?  Americ.  Joam.  of  Ophth.  EL 
p.  254. 

—  L.  F.,  Cocaine  and  cataract  at  Labore.  Indian  med.  Qaz.  Galcutta.  XX. 
p.  146. 

z. 

Zatvornicki,  A.,   üeber  Gelenkrbeamatismns    im  Qefolge   der  Gonjonk- 

tival-Blennorrhoe.    Westnik  ophth.    Mai  —  Jnni. 
Zehende r,  Die  F i e  1  i t zische  LesemaBchine.    Elin.  Monatsbl.  t  Augenheilk. 

S.  254. 

—  1.  üeber  den  Gang  der  Lichtstrahlen  bei  schräger  Incidenz.  2.  üeber 
aplanatische  Brillengläser.  Ber.  über  die  XVII.  Vers.  d.  ophth.  Gesellsch. 
in  Heidelberg.   S.  29.    (Diskussion  S.  36.) 

—  Demonstration  der  Wirkung  schiefst^hender  sphärischer  linsen.  Elbd« 
p.  232. 

Zeissl,  M.  y. ,  Üeber  Lues  hereditaria  tarda.    Wiener  Klinik.    Juli.    Heft  7. 

Zeitschrift  für  vergleichende  Augenheilkunde,  unter  Mitwirkung  tos 
Prof.  Dr.  0.  B  o  1 1  i  n  g  e  r ,  Gebr.  R.  L  e  u  o  k  a  r  t  u.  A.  herausgegeben 
Ton  Prof.  Dr.  B.  Berlin  in  Stuttgart  und  Doc.  Dr.  0.  Eyersbusch 
in  München.    Jahrg,  III. 

Z  e  8  a  s ,  üeber  die  Erfolge  der  Dehnung  des  N.  facialis  bei  Facialiskrampi 
Wien.  med.  Wochenschr.    Nr.  27. 

Ziegler,  E.,  Technik  der  histologischen  Untersuchung  pathologisch-anato- 
mischer Präparate,    gr.  8.    Jena,  Fischer. 

Ziem,  üeber  Intoxikation  durch  Cocain.    Allg.  med.  Central-Zeitung.  Nr.  90. 

—  Blepharospasmus  beim  Ausspritzen  des  Ohres.  Deutach.  med.  Wochenschr. 
Nr.  49. 

Zieminski,  B.,  Przyczynek  do  zastösowania  kokainy  w*  okulistyce.    (üeber 
die  Anwendung  des  Cocains  in  der  Ophthalmologie.)  PrzegL  lek.  Krakow. 
XXIV.   p.  49. 
—  Klinische  Untersuchungen  über  die  Wirkung  des  Cocains  in  der  Ophthal- 
mologie.   Klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk.  S.  301. 

Zy  ch  on,  De  la  goutte  oculaire.    Recueil  d*Opht.    p.  415,  477  und  542. 


Zusätze  zur  Bibliographie  des  Jahres  1S85. 

A. 

A  d  d  a  r  i  0 ,  0.,  Sa  di  un  caso  db  inelanosarcoma  episclerale  e  sulla  formazione 

della  melanina  ii4  tumori.    Ann.  di  Ottalm.    XIV.   p.  393. 
—  Sa  di  an  nematode  dell*  oochio  umano.     Ibid.  p.  135. 
A  e  b  7 ,  Chr.,   Die  Qerknnft   des   Pigmentes   im  Epithel.  Gentralbl.  f.  d.  med. 

Wissenschaft.  Nr.  16. 
A  1  b  i  n  i ,  G.,  Tavole  ottimetriche.    Enri  Dettren.  Napoli. 
A  1  g  e  r  i ,  G.  und  M  a  r  c  h  i ,  V.,  Beitrag  zum  Studium  der  Erkrankungen  der 

Brücke.    Bevista  sperim.  di  fren.  di  med.  legale.   XI.  p.  254. 
Alt,  Bemoval  of  foreign  bodies  from  the  vitreous  bj  aid  of  the  electromagnet. 

Transact.  of  the  americ.  oftb.  soc.  1884.     Boston.  III.  p.  739. 
Andrew,  Edw.,  On  enucleation  of  the  eyeball  with  obliteration  of  the  con- 

junctival  sac.    Brit.  med.  Journ.  19.  Dezbr.  1885. 
Annales  d*Ocalistique,  fond^es  par   le  doctear  C un i e r ,   continu^es 

par  MM.  Hairion  et  Warlomont.    T.  93  et  94.   Bruzelles. 
Annali  di  Ottalmologia  diretti  dal  professore  A.  Quaglino  e  redatti 

dal  dottori  Rampol  di,  Cicardi,  Guaita.    Anno  XIV.  Pavia. 
A  rchiv  ofOphthalmology.  XIV.  New- York.  Anderson. 
Arg 3' 11  Bobertson,  Wirkung  des  Coffeins  auf  die  Conjunctiya.  Brit.  med. 

Journ.  3.  Juni. 
Arlt,  V.,   lieber  Mikrophthalmus    und    Anophthalmus.     Anzeiger  der    k.  k. 

Gesellsch.  d.  Aerzte  in  Wien.    Nr.  17. 
Augenerkrankungen   bei  Bindern.    Becueil    de    m^d^cine    v^tärinaire. 

December  1884,  März  1885.    VII.  särie.  T.  II.  Nr.  5.  p,  142  ff. 
A  z ,  1885,  ävi  orsz&gos  orvosi  es   kOreg^szs^gugyi  Eongres- 

sus  t&rgyaldsai.  Bedigiert  von  Dr.  Edlmän  Müller,  Sekretär.  ( Aerztl. 

u.  hygien.  Kongress  in  Budapest). 

B. 

B  aginski.   Benno,   Zur   Physiologie   der  Bogengänge.     Ar  eh.  f.  (Anat.  u.) 

Physiol.  S.  253. 
Badal,  Bl^pharoplastie.    Gaz.  hebd.  des  scienc.   m^dic  de  Bordeaux,  p.  109. 

Nr.  11. 
Ba  rr  ier,  Paralysie  du  muscle  droit  sup^rieur  de  Toeil.    Bulletin,  p.  303. 
B  a  t  e  1 1  i ,    Aug. ,    Heber   die  Fortpflanzungsgeschwindigkeit    des   Lichtes    in 

einem   dioptrisch-katoptrischen  Systeme.     Atti  d.   B.  Ist.   Ven.   II.  1884, 

übersetzt  yon  Fischer-Tölz  in  Centralz.  f.  Opt.  u.  Mech.  Nr.  24  und  Bep. 

d.  Phys.    S.  267.  (Bef.  in  Wiedemann^s  Beibl.  IX.  S.  116). 
ZnsStse  sar  Bibliographie  des  Jahroa  1885.  6 


74  Zusätze  sar  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Batelli,  Aug.,  Suisystemi  cattotrici  centrati.    Atti  d.  R.  Acc.  Tor.  XIX.,  refer. 

Gentralzeit   VI.  Nr.  21,  22,  23  and  Rep.  d.  Phys.  S.  128. 
Bender,  C.  J.,  Stadien  über  Erythroxylin,  Gewinnong  der  Alkaloide :  Cocain, 

Cocaicin  ond  Erythroxylin.    Pharmac.  Centralhalle  Nr.   21. 

—  Üeber  den  Alkaloidgehalt  von  Daboisia  myoporoides  and  die  Darstellang 
des  Duboisins.    Eid.  8.  38. 

Bergh,  Anton,  Handledning  yid  undersökning  af  Ogonens  fanktioner  med. 
aatföljande  stilskalor  tili  bestftmmande  af  synssk&rpa  och  refraction.  Stock- 
holm.   1884. 

Bergmann,  £.  v.,  üeber  den  Hirndrack.  Arch.  f.  klin.  Chirarg.  XXXIL 
S.  705. 

Bericht  über  die  XVII.  Versammlang  der  ophthalmologischen  Gesellschaft 
sa  Heidelberg,  redigiert  durch  F.  G.  Donders,  W.  Hess  andW.  Zeben- 
der.    Beilageheft  za  den  klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilk. 

—  der  Sektion   für  Augenheilkunde    der  58.  Versammlung   deutscher  Natur- 
forscher und  Aerzte  zu  Strassborg  i.  E.   Tageblatt  der  Versammlung. 

—  über  die  ophthalmologischen  Vorträge  auf  der  Naturforscherversammlung 
zu  Strassburg  1885.    Arch.  f.  Augenheilk.    XVI. 

—  über  die  Erankenbewegung  in  der  Provinziat-Augen-Klioik  zu  Münster  im 
Jahre  1885;  erstattet  von  San.-Rath  Dr.  Josten. 

—  die  Wirksamkeit  seiner  Augen-Klinik  in  den  Jahren  1884  und  1885,  nebst 
Bemerkungen  über  Staroperationen,  von  Dr.  MeyhCfer  in  GOrlitz. 

—  schriftlicher,   der  Universitäts- Augenklinik  Bern   für  das   Jahr   1885    von 
Prof.  Dr.  Pflüger. 

—  der  Universitäts-Augenklinik  Budapest  für  das  Jahr  1885  von  Prof.  Dr. 
S  chulek. 

—  der  Universitäts-Augenklinik  zu  Dorpat  für  1885  von  Prof.  Dr.  Baehl- 
m  ann. 

—  der  Üniversitäts-Aagenklinik  zu  Erlangen  für  das  Jahr  1885  von  Prof.  Dr. 
Sattler. 

—  der  Universitäts-Augenklinik  zu  Giessen  für  das  Jahr  1885  von  Prof.  Dr. 
V.  Hippel. 

—  über  die  kgl.  Universitäts -Augenklinik  zu  Königsberg  i.  Pr.  (Prof.  Dr. 
Jacobson)  vom  1.  April  1885  bis  1.  April  1886,  erstattet  von  Dr.  Ul- 
rich. 

—  der  Universitäts-Augenklinik  zu  Königsberg  i.  Pr.  über  d.  J.  1885,  erstat- 
tet von  Dr.  Voss  ins. 

—  der  Universitäts-Augenklinik  zu  Krakau  f.  d.  J.  1885  von  Prof.  Dr.  RydeL 

—  der  Universitäts-Augenklinik  zu  Würzburg  f.  d.  J.  1885  von  Prot  Dr. 
Michel. 

—  über  die  Augenklinik  des  San.-Raths  Dr.  Dürr  in  Hannover  f.  d.  J.  1885. 
•—  über  die  in  der  Augenklinik  des  Dr.  Frän  kel  in  Chemnitz  im  Jahre  1885 

ausgeführten  Operationen. 

—  der  Angenabteilung  des  allgemeinen  Krankenhauses  zu  Hamburg  f.  d.  J. 
1885  von  Dr.  Haase. 

->  über  die  Augenklinik  von  Dr.  G.  Haendel  in  Dresden  im  Jahre  1885. 

—  über  die  Augenkrankenabteilung  des  Landschaftshospitais  in  Jazos- 
laa  im  Jahre  1885  von  Dr.  8.  K  a  z  a  u  r  o  w. 


Znsfttee  zur  Bibliographie  des  Jahres  1885.  75 

Bericht  über  die  Augenheilanttalt  von  Dr.  van  Millingen  in  Konstau- 
tinopel  für  die  Jahre  1883  and  1884. 

—  der  Inricbting  voor  Oogl^ders  yon  Dr.  yan  Moll  te  Rotterdam  over  bei 
jaar  1885. 

—  der  Augenklinik  des  Dr.  N  i  e  d  e  n  in  Bochum  f.  d.  J.  1885. 

—  der  Augenklinik  des  Dr.  Rhein  dorf  in  Neuss  f.  d.  J.  1885. 

—  der  Angenheilanstalt  des  Dr.  y.  Schmid  in  Odessa  fiber  d.  J.  1885. 

—  der  Augenklinik  des  Dr.  Paul  Schröter  in  Leipzig  pro  1885. 

—  der  Augenabteilung  des  allgem.  Krankenhauses  zu  81  Rochus  in  Budapest, 
f.  d.  J.  1885  von  Priyatdocent  Dr.  y.  Siklössy. 

—  der  Augenabteilung  der  Vereinsklinik   in  Karlsruhe  für  das  Jahr  1885  yon 
Hofirath  Dr.  Mai  er. 

Bernheimer,  St.,  Zur  Kenntniss  der  Neryenfaserschicht  der  menschlichen 
Retina.    Sitzungsber.  d.  Kais.  Akad.  d.  W.  in  Wien.  Juli-Heft  III.  Abt.  1884. 

B  er  na  bei,  C,  Rasumollimento  cerebrale  della  terza  circonyolnzione  fron- 
tale, deir  insula  e  del  nucleo  lenticolare  deir  emisfero  destro.  Gaz.  degli 
ospitali.     Nr.  84. 

ß  e  s  0 1  d ,  W.  y.,  üeber  Herstellung  des  Farbendreiecks  darch  wahre  Farben- 
mischung.    Annal.  d.  Physik  u.  Chemie.  N.  T.  Bd.  26   8.  390. 

Bibliographie  in  klin.  Monatsbl.  f.  Augenheilkunde. 

Bischoff,  Schielen  einer  Kuh.  Schweizer  Archiv  der  Tierheilkunde.  24. 
Bd.  4.  II. 

Blacekoyic,  Das  epizootische  granulöse  Augenleiden  der  Pferde.  (Con- 
junctiyitis  trachomatosa  epizootica.)    Koches  Monatsschr.    S.  65. 

Bogalewsky,  Kurzer  Bericht  Aber  die  Augenerkranknngen  im  Krement- 
choughospital  im  Jahre  1884.    Westnik  ophth.  Juli-Oktober. 

Bonagente,  Operazione  di  cateratta  dura  lentioulare  e  capsulolenticulare 
per  expulsione  o  estrazione.  Roma. 

Bos,  E.,  Des  cataractes  syphilitiques.    Thte  de  Bordeaux. 

B  0  u  1  e  y ,  K^ratite  ulcdreuse  du  chien.  Recueil  de  mdd^ine  y^tärinaire.  May 
1885.    VII.  s^rie    T.  II.    Nr.  10.    p.  211  u.  ff. 

B  r  ä  u  e  r,  Periodische  Augenentzflndung  bei  Rindern.  Bericht  Ober  das  Veterinär- 
wesen im  Königreiche  Sachsen  für  das  Jahr  1884.    p.  95. 

B  r  a  i  1  e  y,  Glaucoma.  Transact.  of  the  ophth.  soc.  of  theunited  kingd.  V.  p.  113. 

B  r  i  g  n  0  n  e ,  Secondo  caso  di  cateratto  diabetico.    Boll.  d*Ocul.  Sept.  1. 

Brouardel,  P.  et  Loye,  P.,  Recherchee  sur  Tempoisonnement  par  Thydro- 
g^ne  sulfur^.    Compt.  rend.   Gl.   Nr.  5.  p.  401. 

Brusasco,  L.,  La  Cocains  —  applicazioni  terapeutiche  —  Posologia  e 
Forma.  II.  med.  yet  XXXII.  p.  49  u.  Qiorn.  di  med.  yet  prat  XXXIV. 
p.  266. 

Bumm,  E.,  Der  Mikroorganismus  der  gonorrhoischen  Schleimhaut- Erkrank- 
ungen >Gonococcus  —  Neisser.c     Wiesbaden.    J.  F.  Bergmann. 

Bnrohardt,  M.,  Verbandmethode.    Charit^ Annalen.    X.   S.  559. 

—  Verletzung  der  Hornhaut,  der  Iris  und   des  Petit*schen   Kanals  durch 
Eisensplitter  und  Ausstreuung  yon  Pigment  in  den  Raum  der  tellerförmigen 

Grube.    Ebd.    8.  557. 
Bar  nett,  Swan,  Theoreticill  and  practical  treatise  on  astigmatism.    Was- 
hington. 

6* 


76  Zusätae  zur  Bibliographie  des  Jahr«  1885. 

c. 

0  a  g  ]}  7 ,  Pt^rygion  dermoXde  double  chei  an  chien.     Balletin.  p.  218. 
Campart,  1)  Corp«  ^tranger  de  Toeil  droit  oocnpant  la  chambre  anterieare 

et  intäresaaDt  riris.    EDucl^tion  deux   ans  apr^  TaccideDt.    Pas  d*acci- 

dents  sympathiqaes  dans  Toeil  gaocbe.    2)  Corps  ätranger  da   crjatallia. 

Irido-choroldite  cons^ative.    Eoacl^atioa.   Ballet,  de  la  cliaiqae  nat.  opht 

des  Quinze-Viagts.  p.  53. 
C  a  m  p  a  r  t ,  Chorio-r^tinite  specifiqne.    Ballet,  de  la  cliaiqae  nat.  opht,  de  Thos- 

pico  des  Quinze-Viagts.  111.  p.  52  u«  57. 

—  Qomme  de  la  r^on  ciliaire  de  Toeil  gaache.  Ibid.  p.  56  o.  58. 

—  Cborio-r^tinite    ezsadative    päripberiqae    avec  rätinite   s^reoae  specifiqne. 
Ibid.  p.  51. 

C  a  n  i  ö ,  M.,  Tratamiento  del  estrabismo.  Clinica   oftalm.  de  la  dispensaria  de 

Santa  Rosa.    Santiago  de  Chile. 
Carpentier,  J.,  Definition,   Classification  et  notation  des  conleors.    Compt 

rend.  de  TAcad.  C.  p.  308. 
Charpentier,  Aug.,  La  peroeption  differentielle  dans  le  cas  des  ^lairages 

ordinaires.    Comp.  rend.  de  TAcad.  de  scienc.    T.  C.    p.  361. 

—  äur  la  distribation  de  Tintensit^  luminease  et  de    Pintensit^  visnelle  dans 
le  spectre  solaire.    Ibid.  T.  CI.  p.  182. 

—  Reponse  aox   observations   präsentäes   par   M.  Parinaud  li  propos   des 
fonctions  ^l^mentaires  retiniens.    Ibid.  p.  976,  1078  u.  1195. 

—  La  peroeption  differentielle  dans  le  cas  des  ^lairages  ordinaires.     Ibid. 
p.  361. 

—  Definition,  Classification  et  notation  des  couleurs.    Ibid.  p.  808. 
Chanvet,  De  Textraction  de  la  cataracte  ä  la  cliniqae  ophtalmologiqae    de 

la  Facult^  de  Bordeaux.    Th^  de  Bordeaux. 
Cbibret,  La  sensibilitä  de  Tiris  cousidör^  au  point  de  7ue  de  Tiridectomie. 

Soc.  franc.  d*Opht.  1885.  21.  Janv. 
C  i  c  a  r  d  i ,   Societk  francese  di  Ottalm ologia  (3a  sessione).    Annali  di  Ottalm. 

XIV.  p.  253. 

—  La  clinica  oculistica  di  Pavia  nelP  anno  soolastico  1884—85.  Ibid.  p.  441. 
Collombe,  £tude  sur  la  coca  et  les  sels  de  cocalne.    Paris. 

C  0 1 1  j  n  8 ,  Some  cases  of  wounds  of  the  eye.    St.  Barth.   Hosp.  Reports.  XX. 

Courtade,  De  la  cocalne.     Bull,  g^när.  de  Th^rap.    p.  488. 

Cr e der,  Experimentelle   Üntersnchangen  fiber    Schädelbeinbrüche.    Deutsch. 

Zeitschr.  f.  Chirurg.  XXI.  S.  491. 
Creniceanu,  6j.,  A  Bugä.rtest  drz^kenyaege  s^rül^ekkel  szemben.  Szem^azet. 

5.  p.  86.     (Empfindlichkeit  des  Corpus  ciliare  gegen  Verletzungen.) 

—  Rheumaticns  fogfäjäs,  mint  a   glaukom&s  roham  megalözögl.     (Rheumati- 
Rcher  Zahnschmerz  als  Vorläufer  eines  glaukomatösen  Anfalles.)    Ibid.  p.  85. 

Cross,  F.  R.,  Cystic  tumour  of  iris.  Transact.  of  the  americ.  ophth.  Soc.  V.  p.67. 

—  J.  F.,  Symmetrical  dislocation  of  lenses  upwards  congenital.    Ibid.  p.  111. 

—  J.  R.,  Profuse  Blutung  während  der   Herausnahme  des  Angapfels  und   des 

übrigen  Orbitalinhaltes,  die  eine  Unterbindung  der  Carotis  vernotwendigte. 
Ber.  fiber  die  XVIII.  Vers.  d.  ophth.  Ges.  zu  Heidelberg,    a  215. 
Csapodi,  J.,  Aniridia  congenita.    Szem^szet  3.  p.  57. 


Zusätze  sur  Bibliographie  des  Jahres  1885.  77 

Csapodi,  J.,  Partieller  Albinismns  iridis.    Ibid.   p.  52.  ' 

—  A  kötöhärtya   diphtherias    gyuladäsa.     Ibid.  6.  p.  108.      (Diphtheritis  der 
Bindehant.) 

—  Elinikai  kOzlem^njek.    Ibid.  3.  p.  52. 

—  Neuritis  exsudativa  partialis.    Ibid.  p.  55. 

—  KaiOnSe  idegen  test  a  szemtr^jban.  (Eigentamlicher  Fremdkörper  im  Lide.) 
Ebd.  p.  56.) 

Cuceati,  G.,  Sur  la  stracture  rayonn^e  du  segment  externe  des  bätonnets  de 

la  r^tine.    Arohives  ital.  de  biologie.    V^II.    2.    p.  234. 
C  a  1  b  e  r  t  s  0  n  ,  H.,  On  the  application   of  cylindrical    glasses   in   spasmodic 

myopic  astigmaiism.    Americ.  Journ.  of  Ophth.  IL  p.  181. 
Cutter,   J.  C,    Myopia  in  the  Sappor  agricaltural  College.     Trans,  of  med. 
Soc.  of  Tokio.    Januar. 

D  ahlerup,   S. ,    Dr.  Plehn's  apparat  til  bestemmelse  of  refradon  ag  syns- 

tyrke.    Ulgekr.  for  Iftger.    4  R.  XII. 
Darkschewitsch,  8.  ▼.,  Ueber  die  Bedeutung  der  hinteren  Kommissur  des 

Gehirns.    Pflüger's  Arch.  i.  d.  ges.  Physiol.  XXXVI.  S.  639,  640. 
D  e  y  i  g  e  ,    Du   pt^rygion   trichiasique   chez   les  animaux  domestiques.     Ann. 

belg.  IlL  p.  21. 
D  e  m  m  e ,  Fall  von  zufälliger  Atropinvergiftung.    XV.  Ber.  über  die  T&tigkeit 

des  Jen ne raschen  Kinderspitals  in  Bern.  S.  37. 
Denny,  C.  F.,  Exophthalmic  goitre  with  acute  hypertrophy.    Death.  North- 
western Lancet.    Dec  15. 
Denn  issenko.   Zur  Frage  über  die   Entstehungnart  der  Photopsien  in   der 

Netzhaut     Arch.  f.  Augenheilk.    XV.    S.  442. 
D  e  p  o  u  1 0 1 ,   Luxation  de  la  paupi^re  en  arnbre  du  globe.    Jonm.  de  m^de- 

cine  et  de  chirurg.  prat.   p.  114. 
Derby,  H.,  Iridektomie  bei  chronischer  Iritis.   Transact.  of  the  americ.  ophth. 

soc.  1884  (referiert  nach  dem  Arch.  f.  Augenheilk.) 
Dethlefsen,   A. ,    üeber   das   G  rede 'sehe    Verfahren  zur  Verhütung   der 

Blennorrhoea  neonatorum  und  die  Einführung  desselben  in  die  Privatpraxis. 

Inaug.-Diss.    Kiel.    16  S. 
Deucester,  Entropien.    Belg.  Bull.  ITI.  p.  219. 

De  Vincentiis,  Mikrophthalmus  congenitus.    Annali  di  Ottalm.  XIV.  p.  1. 
Dieckerhoff,  Bericht  über  die  königl.  Tierarzneischule  zu  Berlin ,  für  die 

Zeit  ?om  I.April  1883  bis  31.  März  1884.     Arch.  f.  wissenschaftL  u.  prakt. 

Tierheilkunde.    X.     Statistik. 
—  Tabellarische  Zusammenstellung  der  in  der  Klinik   für    grosse  Haustiere 
▼om  1.  April  1884  bis  31.  März  1885  behandelten,  resp.  untersuchten  Tiere. 

Ebd.    XI.  5.  u.  6.    S.  350. 
D  i  m  m  e  r  ,  F.,  Ein  seltener  Fall  von  Einheilung  eines  Fremdkörpers  in  der  Iris. 

Wien,  med,  Blätter.    Nr.  6. 
Du   jardin,  Un  cas  d'hydrophthalmos  congenital.     Journ.  de  soc.  med.  de 

Lüle.    V.  p.  142. 


78  Zoiftte  nr  BibliogiAphie  des  Jdhm  1885. 


Ebrhardt.  W.,  üeber  den  Einfliui  elektrneher  StzCme    auf  das  6«nefatrfeld 

lud  MuieD  Wert  in  thenpentuch-diagnostiKlier  Bendung.    I]iaiig.-DiM. 

Mfincben. 
Engelmann,   Th.  W. ,    Ueber  Bewegungen  der  Zapfen    and  Pigmentadlen 

der   Netzhaot   nnter  dem   EinfloBs  des   Lichtes   und   des    Nerrensyatems. 

Pflflger^s  Arch.  1  d.  ges.  Physiologie.    XXXY.    &  498. 
Esser,   üeber  Cocain   als  lokales  Anftsthetikom  f&r*s  Auge.    VorUUifige  Ifit- 

teihing.    Wochenschrift  für  Tierheillninde  und  Viehsncht.    Nr.  2.    &  19. 
~  Zur  Anwendung  des  Cocains.    Ebd.  Nr.  2i.  S.  218. 
ETeille,   H. ,   Becherches   statistiques    sor  la  lypbilis  ocolaire.     These  de 

Bordeaoz. 
ETersbnsch,  Vortrag  fiber  Terschiedene  Aagenkrankheiten  bei  Hanstiecen , 

gehalten  im  tierärztlichen  Verein  zn  München  am  29.  Deoember  1883.   Wo- 

chenscbr.  f.  Tierheilkunde  u.  Viehzucht    Nr.  18.  28ter  Jahrgang.   1884. 
£  ?  8  e  n  k  o ,  Ueber  die  ungünstige  Wirkung  des  Cocains  bei  Kataraktoperationen. 

Westnik  ophth.  Nr.  6.  S.  406. 

F. 

Fano,   H^orrhagie   intraoculaire   cons^utive  k  Textraction    de   calaracte. 
Journ.  de  scienoes  med.  äept. 

F  a  r  a  T  e  1 1  i,  Bendiconto  della  16a  reunione  della  societa  ottalmologica.    Hei- 
delberg 1884.    Annali  di  Ottalm.    XIV.    p.  265  e  377. 
—  Rivista  bibliografica  del  jeqairitj.    Ebd.  p.  510. 

F  a  y  e ,  F.  C,  Ealomel  som  öjenmiddel.    Tidsskr.  for  pract  Med.  1884.  p.  437. 

F  e  n  d  i  c  k  ,  K.  G. ,   On  the  association  of  Ophthalmia  neonatorum  with  Joint- 
disease.    Brit.  med.  Journ.  IL  p.  830. 

F  e  r  r  e  t ,  Observation  dUritis  chez  un  rhumatisant  sjphilitique.    Bullet,  de  la 

Clin.  nat.  opht.  de  Thospice  des  Qninze-Viogts.    p.  244. 
•—  Sur   one   forme  particulifere  d'hypopjon   li^   k   la   cystite   rhamatismale. 
Ibid.  p.  242. 

—  Choroldite  ar^laire  oongenitale.    Ibid.  p.  48. 

Feuer,  Nathan ,  A  trachoma-endemia  Torontalban.    Szem^szet.    p.  9. 

F  i  e  ti  z  a  )  ,  Enumeration  des  Operations  pratiqu^es  k  la  clinique  le  3.  trimestre 

1885.    Bulletin  de  la  clinique  nat.  opht.  de   Thospice  des  Quinze-Vingta. 

III.   p.  2000. 

—  Sommaire  des   maladies  obsenrees  k   la  clinique  pendant  rannte  1885  (3e 
trimestre).    Ibid.  p.  200. 

—  Mouvement  de  la  clinique  pendant  de  troisi^me  trimestre  de  1885.  Ibid. 
p.  200. 

Fischer,  üeber  die  Narkose  mit  Dimethjl-Acetat  und  Chloroform.    Zeitschr. 

fQr  Chirurgie.    S.  445. 
F  I  e  8  0  h  ,   M. ,   Bemerkungen   zur  Kritik  der  Tinktionspräparate.     Zeitschr.  f. 

wissenscb.  Mikroskopie.    IL  Bd. 

—  Zur  Kenntnis  der  Nervenendigung  in  den  quergestreiften  Muskeln  des  Mea- 
Bchen.  Nach  Untersuchungen  an  Querschnitten  vergoldeter  Augenmuskeln. 
Mitteil.  der  naturforsch.  Qesellsch.  in  Bern  t  d.  J.  1884.  IX. 


Znsfttse  zur  Bibliographie  des  Jahres  1885.  79 

F 1  u  r  y ,    Zur   Kasuistik    der  Fleischvergiftang.     Sohweiser.   Korrespond.-Bl, 

Nr.  8  u.  9. 
Fol,    H.,   Snr  les  conditions  d'ezisieaoe,  sous  le  rapport  de  la  lami^re,  des 

animanz  aqaatiques  ^ivant  dans  les  grandes  profondeurs.    Compt.  rend.  des 

travaux  ä  la  68.  session  de  la  Soo.  heWet.  d.  scieno.  nat.  r^unie  au  Locle. 

11.  Aöat.  1885.  p.  57. 

—  D^scriptioii  d*uD  embryon  humain.   Separatabdruck. 

F  r  i  e  b  e  1 ,  Vererbung  von  einseitigem  schwarsem  Stare.    Berl.  Archiv.  S.  317. 
Friedenwald,  Notes  on  four  cases  of  eye  injuries.     Philad.  med.  Times. 

Dez.  12. 
Frost,  Serous  cyat  of  iris.    Opth.    Soc.  of  Oreat  Brit.  p.  58. 
Fuchs,  E.,  Freie  Cyste  in  der  vorderen  Kammer.    Arch.  f.  Augenheilk.  XV. 

1.  S.  7. 
—  Sehstörnng  durch  Anisometrie.    Ebd.  S.  1. 

G. 

Gallesowski,  Attaques  d^äpilepsie  et  Ophthalmie  sympathique  par  la  perte 
d*un  oeil.    Observ.  oomm.  k  TAcademie  de  Paris.    25.  Dec 

—  De  la  myopie  acqnise  qui  prte^e  quelquefois  la  formation  de  la  cataraote 
cortioale.    Annal.  d*Ocul.  T.  98.  p.  287. 

G  a  11  e  n  g  a ,  Nota  sopraj  alcune  determinasioni  della  linea  base.  Atti  della 
R.  Aoc.  di  med.  di  Torino. 

Gant,  Serous  cyst  of  iris.    Ophth.  soc.  of  Qreat  Brit.  p.  57. 

Garside,  Cocaine  in  yeterinary  surgery.    The  yeter.  Joum.  p.  334. 

G  a  y  e  t ,    Education  du  sens  de  la  yue  chez  une  ayeugle*näe,  op6r4e  ^  seise 
ans.  Soc  d*anthrop.  de  Lyon  1884.  (Auszug  im  Archiy  d*Ophth.  V.  p.  391). 

Geissler,   Referate  über  ophth.  Arbeiten  in  Schmidt *s  Jahrbüchern  der 
gesamten  Medicin. 

Gelpke,  Th.,  Notiz  zur  Anwendung  der  Weigert* sehen  modificierten  Hä- 
matozylinf&rbung  auf  das  periphere  Neryen-System.  Zeitechr.  f.  wissen- 
schaftl.  Mikrosk.  II.  S.  484. 

G  e  p  n  e  r,  Üeber  eine  seltene  Form  von  sympathischen  Augenleiden.  Hoy  er*s 
Denkschrift.    Warschau. 

G ermann  und  Schröder,  Sehproben  entworfen  nach  dem  Metersystem  zur 
Bestimmung  der  Sehschärfe,  herausgegeben  yom  St.  Petersburger  Augen- 
hospital.   (In  russischer  Sprache). 

Giraud-Teulon,  Gebelles  optomätriques.  Dict  enoycl.  d.  scieno.  med. 
XXXII.  p.  78. 

Goldzieher,  V.,  As  iriscyst&k  fejlöd^e.  A  budapesti  kir.  oryoseyzesüle 
1885.    Ki  äyküngye.  p.  33. 

Gorecki,  Gonduite  &  tenir  dans  les  cas  de  cataracte  inoompl^tes.  Pratioien. 
p.  599. 

G  r  a  e  f  e ,  Plaudereien  über  den  menschlichen  Blick.  Deutsche  Reyue.  De- 
zember-Heft. 

Grasset,  De  Taction  physiologiqne  de  la  cocaine.    Compt.  rend.  GL.  p. 364. 

G u  ar 0  n ,  Pronostic  d*traitement  des  hernies  de  Tiris.    Normandie  med.  Bouen. 
I.   p.  6. 


gQ  ZoiätEe  zur  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Guaita,   L.,   LHnizio  della  clinica  ocalistica  Seneee.    Besoconio   per  Tanno 
Bcolastico  1884—85.    Siena  1885. 

—  Di  alcune  ineplorate  yirtn  terapentiche  della  cocaina  in  ottalmojatria. 
Anoali  di  Ottalm.  XIY.  p.  458. 

—  Ezenterazione  de  globo  oculare.   Ibid.  p.  472. 

—  Letto  per  operazioni  oftalmicbe.  Ibid.  p.  478. 

Goöbhard,  A.,  Exposä  ^l^mentaire  de  d^oavertes  deGauss  et  deListing 
sar  le  points  cardinaux  des  sjst^mes  dioptriques  centr^  Annal.  d*0co1. 
T.  81.  p.  195;  übersetzt  von  Fischer-Tölz  in  Centrale,  f.  Opt.  a.  Meeh, 
VI.    N.  1,  2. 

H. 

Hansen  Grnt,  Dentritische  mycotische  Keratitis.  Centralbl.  f.  prakt,  Augen- 
heilk.  p.  881. 

—  Ophthalmologiske  meddelelser.  2  Vorträge  in  der  med.  Gesellschaft  (Kopen- 
hagen) gehalten.  II.  Blennorrhoea  sacci  lacr.  und  Dakryocystitis  acuta. 
Hosp.  tid.  R.  3.  Bd.  IIL  Nr.  20—24. 

Harlan,  Description  of  J.  L.  Borsch*s  spero-cylindrical  combination  lens, 
ground  on  one  surface  only.    Americ  Joum.  of  Ophth.  p.  96. 

Hartly,  B.  N.,  Haemorrhagic  amblyopia  cured  by  dilatation  of  the  sphincter 
ani.    Med.  Times  and  Gaz.    II.   p.  733. 

Hartraann,  Tumeur  m^anique  ddvelopp^e  snr  un  moignon  d*än\icleation  de 
Toeil;  g^n^ralisation     Progr^  m^d.  p.  8. 

Belmholtz,  H.  y.,  Physiologische  Optik.     2.  Aufl.  H.  1,2. 

Higgins,  C,  Cataracteztractions.  Transact.  of  the  ophth.  soe.  of  the  united 
kingd.    V.  p.  13. 

Hiltner,   L. ,   üeber  die  Entwickelung  des  Nervus  opticus  der  S&ugetiere. 
Biol.  Centralbl.  15.  März. 

Hock,  1)  Retinitis  proliferans;  2)  Abscessus  subretinalis  (?)  3)  Tnberculosia 
chorioideae  ?  Glioma  ?  4)  Glioma  retinae  oculi  utriusque.  6.  Ber.  der  Priyat-- 
Augenheilanstalt.    S.-A.  aus  Wien.  med.  Blätter.  Nr.  39—44. 

—  1)  Chorio-Retinitis,  Ablatio  Retinae  tranm. ;  Besserung.  2)  Fremdkörper  in 
der  kataraktösen  Linse,  Extraktion  desselben  mit  einem  Teile  der  Katarakt, 
Heilung  mit  sehr  guter  Sehschärfe ;  3)  Vulnus  lacerum  corneae,  Prolapsos 
iridis,  Cyclitis,  später  Ophthalmia  sympathica  des  zweiten  Au^ee,  Zurück- 
treten der  bedrohlichen  Symptome ;  4)  Hydrophthalmus  traumat.  o.  d.  Sco- 
tomata  o.  s.  sympathica?  Enucleatio.  Heilung.  Wien.  med.  Blätter. 
Nr.  33—34. 

Hodges,   Granulär  looking  body   on  iris.    Ophth.  Soc.  of  Great  Brit.  p.  49. 
Howe,  L.,  Arrangement  for  the  demonstration   of  refraction  and  accommoda- 

tion.     (Americ.  Oiihth.  society.)    Americ.  Joum.  of  Ophth.  p.  149. 
—    Abortion  for  the  albuminuric  retinitis  of  pregnancy.    Ibid.  II.  p.  111. 
H  u  b  e  r  ,    Ein  Beitrag   zur  Symptomatologie  des  Morbus   Addisonii.     Deutsdi. 

med.  Wochenschr.  Nr.  28. 
Hutchinson,    S.  H.,   Lagophthalmoa  dae    to   dental   irritation.     Brit.  med« 

Joum.  IL  p.  1097. 


ZnAtse  zur  Bibliographie  des  Jahres  1885.  81 

J. 

J  adanza,  N.,  Sai  systemi  diottrioi  composti.  Atti  d.  B.  Accad.  Tor.  XX.,  übers, 
von  Fische r-Tölz  in  Centralz.  f.  Opt.  u.  Mech.  VI.  Nr.  9,  10,  17,  18. 
(Ref.  in  Wiodemann's  Beibl.   IX.  S.  39.) 

—  Teorica  dei  cannochiali  secondo  il  metodo  di  Qauss.  Torino.  VI.  ed.  182  p. 
Jahresbericht,  VIII.  von  Dr.  A.  Br  an  hnber  in  Regensburg.    Zusammen- 

stellang   der   im  Jahre  1885   behandelten   Augenkrankheiten   und    Bericht 
über  die  Klinik. 

—  XVI.  von  Prof.  Dr.  Hirschberg's  Augenklinik  für  1885.  Centralbl.  f. 
prakt.  Augenheilk.    Januar  1886.    S.  29. 

—  XII.  über  Angenheilanstalt  zu  Zittau  für  die  Jahre  1884  und  1885  nebst 
einem  geschichtlichen  üeberblick  über  die  ersten  25  Jahre  seit  Begründung 
der  Anstalt  erstattet  von  Dr.  Otto  Just. 

•  —  15.  der  New-Torker  Augen-  und  Ohrenklinik  vom  1.  Jan.  bis  80.  Septemb. 
1884.     Prof.  Dr.  Knapp. 

—  V.  des  Vorstandes  des  Vereins  zur  Unterhaltung  der  Augen-  und  Ohren- 
heilanstalt  für  Oberschlesien  in  Gleiwitz,  vom  1.  Oktober  1884  bis  30.  Sep- 
tember 1885. 

—  III.  über  Dr.  Schreiber's  Augenheilanstalt  in  Magdeburg  vom  I.Januar 
bis  3).  Dezember  1885. 

—  80.  der  Angenheilanstalt  fSr  Arme  in  Wiesbaden. 

J  e  a  n  t  o  n ,  Tentative  de  succide,  empoisonnement  avec  90  grammes  de  teinture 
de  digitale;  gu^rison  en  huit  jours.  Qaz.  des  höpit.  Nr.  56.  p.  441. 

Jendrässik,  £. ,  A  polio-myelencephalitis  viszoy4rol  a  Basedow-körhoz. 
Orvosi  hetilap.  Nr.  38.  39. 

Jnouye,  T,  Bericht  der  Privataugenklinik  in  Tokio  fQr  das  Jahr  1884. 

J  uergens,  R.,  Ueber  Syphilis  des  Rückenmarkes  und  seiner  Häute.  Charite- 
Annalen.  X.  S.  729. 

K. 

Kaposi,  N.,  Xeroderma  pigmentosum.  —  Idiopathisches  multiples  Pigment- 
sarkom der  Haut.     Wien.  med.  Wochenschr.  Nr.  44. 

K  a  n  r  i  n,  Ed.,  Affections  des  yeuz  des  lepreux  de  Thöpital  de  Reknfts.  Revue 
gändrale  d*opht.   p.  375. 

—  Jodkalium  og  kalomel.    Tidsskr.  for  prakt.  Med.  p.  5. 

—  Om  üjenlidelsen  hos  de  spedalske.    Ibid.  p.  81. 
Kerschbaumer,  F.,  Wie  viele  Blinde  gibt  es  und  kann  es  geben ?  Wien. 

med.  Blatter.     1886.  Nr.  26. 

K  e  1 1  i ,  K.,  Adatok  az  eyyütt^rzö  ideg  ^et-^s  R6rtan&hoz.  Orvosi  hetilap.  p.  50. 
(Beiträge  zur  Physiol.  u.  Pathol.  des  Sympathicus). 

Kazaurow,  Fall  von  Extraktion  eines  Stars ,  der  40  Jahre  bestanden  hat. 
Wratsch.  Nr.  39. 

Kreyser,  P.  D.,  (Philad.)  Gocaine  in  Ophthalmie  surgery.  Therapeut.  Ga- 
zette.   Jan. 

Knapp,  H.,  Weitere  Beobachtungen  über  die  Anwendung  von  Jequirity.  Arch. 
f.  Augenheilk.   XIV.  4. 

König,  Das  bösartige  Katarrhalfieber  der  Rinder.  Bericht  über  das  Veterinär- 
wesen im  Königreich  Sachsen  für  das  Jahr  1884.    S.  91. 


82  ZoriltEe  nur  Bibüognipliia  dm  JtJhxm  1885. 


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and  der  Farbe  des  betreffeDden  Grundes  auf  die  Sehaeharfe.  Vortrag  im 
Verein  der  Petenburger  Aerzte.    Petervb.  med.  Woehenachr.  Nr.  L  S.  10. 

Koller,  C. ,  Cocain  aU  örtliches  Anaestbeticam.  Berlin,  klin.  Wochensefar. 
Nr.  1. 

K  o  n  r  a  d ,  C.,  ond  Wagner,  J.,  Halacinanaok  hak-^  laüdegeinek  rfllamoi 
reactiöiröt.  Orvosi  hetilap.  44.  (Elektrische  Reaktionen  des  Hör-  und  Seh- 
nerven bei  Hallocinierenden.) 

Kotelmann,  Zar  Geschichte  der  Brille.  Blätter  t  Handel ,  Gewerbe  n.  n- 
ziales  Leben.  Nr.  36—39. 

Kraepelin,  E.,  Nachtrag  so  der  Arbeit  über  die  Gültigkeit  des  We herr- 
schen Gesetzes  bei  Lichtempfindnngen,  W  u  n  d  t  *8  philosophische  Studien. 
III.   S.  651. 

Krämer,  Aug.,  Allgemeine  Theorie  der  aswdnnddreissigsten  astronomischen 
Femrohrobjektive.    Berlin.  (XII.  a.  226  &) 

Kramstjk,  Retrobnläres  Emphjsem.    Gas.  lek.  Nr.  26. 

Krause,  F. ,  Ueber  einen  bei  der  akuten  infektiösen  GsteomTelitis  des  Men- 
schen Yorkommenden  Mikrokokkns.    Fortschritte  der  Medizin.  1884.  Nr.  7. 

K  a  n  d  r  a  t ,  üeber  die  angeborenen  Cysten  im  unteren  Augenlide.  Mikroph- 
thalmie und  Anophthalmie.    Wien.  med.  Presse.  Nr.  51,  52,  3  (86). 

L. 

Lacocalne.    Becueil  de  m4d6cine  yät^rinaire  1885.   VII.  serie.  T.  IL  Nr.  7. 
LaCronicaoftalmologica.    Anno  IX.     Cadiz. 
Lang,  Growth  on  iris.    Ophth.  8oc.  of  Great  ßrit.  p.  60. 

—  Chronic  glancoma.    Trans,  of  the  ophth.  soc.  of  theunited  kiogd.  V.  p.  113. 
Labouret,  Contribution  k  IMtude  des  dermoTdes  de  ToeiL    Paris. 
Laufenauer,  A  hangvilla  mint  diagnoeticai  esskös     Wien.  med.  Wochen- 
schrift Nr.  9  (Gesellschaft  der  Aerzte  in  Budapest,  Sitzung  vom  24.  Jan.) 
und  A  bndapesti  kir.  orvosegyesület  1885.    iki  ^vkOnjve.    p.  8. 

--  Perimetrikus  vizsg&latok  o  hyeterikus  l&ttür  szüküdeMt  illetöleg.    Ibid.  p.  10. 

—  Közlemänyek  a  oerebrä.lis  pathologia  köreböL    Ibid.    p.  8. 
Laurent,  L.,  Ueber  einen  Apparat,  die  Krümmung  der  Oberfl&ohen  und  die 

Brechung  der  Linsen  zu  kontrollieren,  Compt.  rend.  C.  S.  903.  (Elef.  in 
Wiedemann'8  Beibl.  IL  S.  627.  Zentralz.  f.  Opt.  u.  Mech.  VL  Nr.  22; 
Zeitscbr.  f.  Instrumentenk.  V.  S.  822.) 

Lau  rentier,  A. ,  Wirksamkeit  der  Augenabteilimg  des  Nikolai-Milit&r- 
bospitals  in  St.  Petersburg.    Medicinsky  Journ.    Juli    p.  213. 

Lefeire,  Entropien.    Belg.  Bullet.  IIJ.  p.  92. 

Leichtenstern,  0.,  Üeber  epidemische  Meningitis.  Deutsch,  med.  Wochen- 
schrift Nr.  31. 

Lewin  sky,  Zur  Pathologie  des  Nervus  sympathicus. .  (L&hmung  des  Hals- 
und  Armsympathicus  durch  Druck  einer  Struma.)  Berl.  klin.  Wochenschr. 
Nr.  34. 

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L  0  e  b  ,    Jaques,  Die  elementaren  Störungen  einfacher  Funktionen  nach  ober- 


Ziuätze  zur  Bibliographie  des  Jahres  1885.  83 

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der  Brennweiten  von  Linsen  und  ihren  Breohungsindices.)   Zeirtschr.  f.  In- 

strum.  Y,  8.  124,  200. 
London.   J. ,  Geometrische  Methode  in  der  Theorie  der  Refaktion  an  einer 

oder  mehreren  kugelförmigen  Oberflächen.   Phil.  Mag.  5.  Ser.  XVIII,  S.  485. 


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Mat  hewson,  Ä.,  A  case  illustrating  the  natural  history  of  cataract.  Trans- 
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Matthiessen,  L. ,  üeber  den  physikalisch-optischen  Bau  des  Auges  von 
Felis  leo  fem.    PfUger's  Aroh.  f.  d.  ges.  Physiol.    XXXV.   S.  68. 

—  üeber  die  Prioritätsansprüche  verschiedener  deutscher  Physiker  auf  die 
Entdeckung  der  dioptrischen  Kardinal  punkte.  Zentralz.  f.  Opt.  u.  Mech. 
VI.  Nr.  14,  S.  157.    (Ref.  in  W  i  e  d  e  m  a  n  n  's  Beibl.  IX.  S.  666.) 

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Melle,  Note  surfnouvel  instrument  destin^  k  la  mensuration  du  champ  vi- 
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Mendelssohn,  M.,  üeber  den  axialen  Nervenstrom.  Du  Bois-Rey- 
m  0  n  d's  Arch.  f.  Physiol.    S.  381. 

Merlin,  H.,  Varietäten-Beobachtungen  aus  dem  Innsbrucker  Seziersaale.  Be- 
richte des  naturwiasensch.-mediz.  Vereins  in  Innsbruck.    1885.    S.  1. 

—  üeber  angeborene  Defekte  in  den  Wandungen  der  Augenhöhle.    Ebd.  S.  19. 
Messerer,   0.  ,  üeber  die  gerichtlich-medizinische  Bedeutung  verschiedener 

Knochenbruchformen.    F  r  i  e  d  r  e  i  c  h  's  Bl.  f.  gerichtK  Med.  S.  81. 
M  Illingen,  van,  üeber  Cocalin.    Centralbl.  f.  prakt.  Augenheilk.  S.  18. 
Mills,    Hydrochlorate  of  oocaine  its  use  in  operating  on  the  eye  for  filaria 

oculd.    The  vet.  journ.    Vol.  21. 
Moeller,    J.,   Das  Cocablatt.    Pharmaz.  Centralhalle  S.  128. 

—  Bericht  über  die  königliche  Tierarzneischule  zu  Berlin  fQr  die  Zeit  vom 
1.  April  1883  bis  31.  Mfirz  1884.  Archiv  för  wissenschaftl.  und  prakt.  Tier- 
heilhunde.   Bd.  X  (Statistik). 

M  o  n  0  y  e  r ,  M.  F.,  Formules  g^n^rales  des  syst^mes  dioptriqnes  centr^s.  Compt. 
rend.  XCVII.  2.  p.  88 ;  übers,  von  Fischer-  TOlz  in  Rep.  d.  Phys.  S.  58 
u.  Centralz.  f.  Opt.  u.  Meoh.   VL    Nr.  11,  12. 


84  Zoflätze  sBor  Bibliographie  des  Jahres  1883. 

MoDprofit,  Sur  an  cas  de  chorioldite  maculaire  d'origine  sjphiliüqae.    (Clin. 

opht.  de  1a  fac.  de  Paris.)    Arch.  d*Opht.  IV.  p.  138. 
M  n  h  1  e  r  t  f   W. ,   Beiträge  zar  Kenntnis  über  das  Vorkommen  der  Toberkel- 

Bacillen  in  tuberkulösen  Organen.   Inang.-Diss.   Göttingen. 
M  u  1  e  8 ,    P.  H. ,   Convergent  coneomitant  sqoint  and  consecntiTe  amblyopia. 

Brit.  med.  Joum.  I,  p.  836. 

N. 

Netolitzky,  Scharlach  und  Blattern  an  einem  Individonm  oder  Prodromal- 
exanthem der  Variola?    Prag.  med.  Wochenschr.  Nr.  46. 

Nettelton,  Dermoid  growth  on  the  cornea.    The  vet.  Jonm.    Vol.  21. 

Nettleship,  New  formations  of  pigment  on  front  of  ins.  Transact.  of  the 
ophth.  Boc.    V.   p.  147. 

—  Haemorrhagic  glancoma.     Ibid.  p.  108. 

Nickels,  E.  L,  On  the  duration  of  color  impressions npon  the  retina.  New- 
Haven.  XXVIII.  p.  243  und  im  Auszüge  in  Joum.  de  physiqne  2me  aer. 
T.  XIV.  p.  98. 

0. 

Oliver,  Th.,  A  clinical  lectnre  on  lead  poisoning.    Brit.  med.  Jonrn.  II.  p.  4SI. 
0 1 1  a  ▼  a ,  J.,  Kliniker  i  Köslemenick.    Szemeszet.  V.  p.  94. 

—  Irideremia  c.  ectopia  lentis.    Ibid.  p.  12. 

—  An  A tropin  mint  veszedelmes  szemorvossäg.    (üeber  die  GeÜBihren  der  An- 
wendung des  Atropins.)    Ibid.  p.  7. 

—  Nehäng  szö  az  iridectomidröl  ^  sc]erotomiä.rol.    Ibid.   p.  110.    (Ein  Wort 
Ober  Iridektomie  und  Sklerotomie,  letztere  kein  Ersatz  fllr  erstere.) 

—  Klinikai   Közlem^nyet.      (Klinische    Mitteilungen :    symmetrisch    gelegene 
grosse  Lymphgefasserweiterungen.)    Ibid.    p.  93. 

—  Klinikai  Közlem^nyet.    (Klinische  Mitteilungen.    Eigentumliche  Verwach- 
sung der  Augenlider.)    Ibid.    p.  92. 

—  Klinikai  Közlem^nyet.    (Klinische  Mitteilungen.    Keimendes  Hanfkorn  anter 
dem  Oberlide.)    Ibid. 

—  Klinikai  Közlemdnyet:  Torok-diphtheritis  ut^n  t&madt  alkalmazkod&si  b^ 
nuläs  esete.     (Ein  Fall  von  Akkomodationslähmung  nach  Diphtheritis  faa- 

cium.)    Ibid.  p.  12  und  p.  294  (Petechiae  iridis). 

—  Körycsurgä.8sal    facialis-hüdes.    A   budapesti   kir  orvosegyesnlet   1885.     iki 
^vkönyve.  p.  34.    (Thränenträufeln  bei  Facialislähmung.) 

—  Ritka  sebgyögyulä^.    (Seltene  Wunden,  Heilung.)    Ibid.   p.  93. 

0 1 1 0  )  e  n  g  h  i ,  8.,  La  cheratite  interstitiale  sifilitica  di  Hutchinson.  Ten  di 
Laurea.    Gazz.  d.  Glinicbe.   2**  Sem.  Nr.  25  u.  26. 

P. 

Palagi,   StrabiBroo  in  un  bovine.    Journ.  di  Anat. ,    Fisiol.  e   Patol.   dege. 

animal.  XVII.  p.  250. 
P  a  1 1  i  n  ,  Observations  on  shying  in  horses.     The  vet  Journ.    Vol.  21. 
Parinaud,   H. ,    Appareils   ponr  T^tude  des   intensit^s  iuminenses  et  chro- 

matiques  des  couleurs  spectrales.    (Sociöt^  fran9.  d'Opht.)    Archiv  d*Opht. 
V.  p.  182. 


Zusätze  Eur  Bibliographie  des  Jahres  1885.  85 

Parinaad,  H.,  Sor  Texistenoe  de  deax  esp^ces  de  sensibilit^  k  la  lumiere. 
Gompt.  rend.  de  Tacad.  d.  scienc.    T.  Gl.    p.  821. 

—  Nouvelle   räplique  k  la  reponse  qni  lui  avait  ^1^  faite  par  M.  Gbarpen- 
tier,  k  propoB  des  fonctions  des  4:\6ments  r^tioiens.    Ibid.  p.  1078. 

—  et  Duboscq,    Appareil   ponr  IMtude  des  intensit^   lumineuses  et  chro- 
matiqnes  des  couleurs  spectralep.    Journal  de  Physique.    XIV.  p.  271. 

Pedrazzoli,    Vade-mecum   per  la  cura  delle  malattie  oculari  piü  comuoi. 

Ed.  Drescher  e  Tedeschi. 
Peter,    Meningo-my^lite   aiguä  ou   congästion    meningo-my^lique ,  snrvenue 

brusquement  chez  une   feuime  k  la  suite  d'an   rapprocbement.    Gaz.  des 

höpit.  Nr.  51. 
Peters,  Alb.,  üeber  die  Regeneration  des  Epithels  der  Cornea.    Inang.-Diss. 

Bonn. 
Petrnschewsky,  Farben  bei  Licht.     Journ.  d.  physik.-chem.  Ges.  in  Peters- 
burg.   XVII.  2.  p.  35,  42. 
P  f  1  ü  g  e  r ,  Ueber  einen  gerichtlichen  Fall.    Schweiz.  Korrespondenzbl.  Nr.  6, 

S.  139. 
P  h  i  1  i  p  8  e  n  ,  H.,  Ueber  Ulcus  corneae  serpens,  durch  Einträufelung  septischer 

Atropinlösungen  hervorgerufen.    Hosp.  tid.  R.  III.  Bd.  3.  p.  1222. 
P  i  1 1  i  e  t  ^   A. ,   Sur  les  vaisseauz  de  la  crystalloide  post^rieure  chez  le  foetus 

des   mammif^res.     Bullet,  de  la  Soc.  zoologique   de  France   pour   Tanni^e 

1885.   p.  85. 
Pill i et,  A.y  Note  sur  la  glande  de  Härder  du  chameau.     Ibid.  p.  349. 

—  und  Bignon,  Fanny,  Sur  la  glande  lacrymale  d*une  tortue  geante  (Che- 
lone  viridis).    Bullet,  de  la  Soc.  zool.  de  France  pour  Tann^e.    I.  Partie,  p.  60. 

Pontoppidan,  Referat  og  kritik  afet  par  nyere  ophthalm.  arbejder.    Hosp. 

tid.  p.  709. 
Puckeys,  Ophthalmie  catarrhale.    Belg.  Bull.  III.  p.  220. 
Purtscher,  0.,  Zur  Frage  Qber  das  Zustandekommen  der  abnormen  Form  von 

Gomealastigmatismus  bei  Glaucom.    Gentralbl.  f.  prakt.  Augenheil k.  S.  501. 

B. 

Kampol  di,   R.,   Due  casi  di  affezione  dolorosa  del  5  paio  guariti  radical- 
mente  con  lo  strappo  cruento  del  nervo.     Annali  di  Ottalm.    XIV.  p.  488. 

—  Ipopio  idiopatico  in  donna  gravida  da  tre  mesi.      ibid.    XIV.    p.  192. 

—  La  Pellagra  e  il  mal  d*occhi.     Ibid.  p.  99. 

—  Un  caso  di  lebbra  oculare.    Ibid.  p.  485. 

—  Nuovi  casi  di  congestione  linfatica  oculare.    Ibid.  p.  497. 

—  Caso  di  transitoria  irrigazione  sanguigna  nella  Cornea.    Ibid.  p.  307. 

—  11.    In  argomento  a  talune  malattie  dell  apparato  lagrimale.    Ibid.  p.  287. 
Rapport,  9e  annuel  de  la  clinique  ophthalmologique  de  M.  le  Professeur  Dr. 

Dor  &  Lyon. 
Bechenschafts-Bericht,   III.  der  Dr.  EOnigshö fernsehen  Vereins« 

Augenheilanstalt  für  weniger  Bemittelte  und  Arme.     Stuttgart. 
Reich,    Bericht  über  die  Augenerkrankungen  der  Truppen  des  Kaukasus  im 

Jahre  1884.    Tiflis. 
Rendiconto   delle  aednte  della  societä  ottalmologica  italiana  nel  XI  con- 


86  ZmU»  nr  BSMognif»»  6m  Jakiw  1885. 

gremo  geserafe  dells  mmodaaomB  meditt  ia  pHragia.  1*  e  9*  »dvla.  Am- 
oaH  di  Ottelm.  XIY.  p.  585. 

B  e  p  o  r  t,  nzteentli  amtoal  of  tiie  Minhattan  Eje  uid  fiir  HcMpital  Nev-ToriL 
8ept«iDlier  30Üi  1884,  to  oetober  Ut  1885. 

^  eight  mnoual  of  tbe  PresbyterimD  Eye,  Esr  aad  Thnwt  Charity  H<MpttaL 
Ekütimorr. 

~  twaitj-«jght  amnuü  for  the  year  endiiig  Deeember  31  si.  1881.  of  tlie  Bnd- 
ford Eye  ftod  Ear  UoepiUU. 

^  for  tbe  jcmr  ended  Deeember  31tb  1885  of  Uie  Wiibi  Eye  Bo^nUL  Pbüa- 
delphut. 

Repertoire  bibliograpbiqiie.    Annal.  d^Oeolist    T.  93  o.  94. 

E  e  o  •  • ,  T.,  Ceber  beideneitigen  Änophtbalmns  eongenitas  mit  Cjatenbildong 
unter  dem  ünterlide.    Wien.  med.  Preme  Nr.  8. 

R  e  7  n.  o  n  d .  8ai  rapporti  delP  accommodamento  ooUa  oonvergenia.  Atti  della 
R.  Acc.  di  Med.  di  Tonno  III.    C.  8  p  e  r  i  n  o ,  Jabüäommchrift  1885.   &  23. 

Biaisunto  itatistico  della  Clinica  ocolistica  della  B.  üniTenitk  di  Modena. 
Spallanzani  XIV.  p.  7—9. 

RiTitta.    Anoali  di  Ottalmologiaw    XIV. 

R  0  ■  s  a  n  d  e  r,  0.,  Om  cocainet  sauaom  anaestheticom  f5r  OgaL  Hygiea.  1884. 
8t.  läkareeällsk  f5rb.   p.  305. 

Roaisanow,  Der  Fiichthran ,  ein  Hut  unfdübareB  Mittel  gegen  die  Heme- 
ralopie.    Wratflch.  Nr.  Itf. 

8. 

8  a  1 1  i  n  1 ,  Cefalometria  e  dioptometria.    Modena. 

Sameliohn,  Augenerkranknngen  bei  Spinalleiden.    Deatseb.  med.  Wocben- 

■cbr.    Nr.  25.    (AUg.  ärztL  Verein  zu  Köln.) 
Samelsohn,  Ataktischer  Nystagmus.    Berlin,  klin.  Wochensehr.    S.  434. 
Scbaw,  W.  N. ,   Fokallioien.    Natore.    XXXI.   p.  185.     (Eefer.  in  Wiede- 

m  a  n  n*s  ßeibl.  IX.  8.  415.) 
8  c  h  i  e  s  s  y  Einandswanzigster  Jabresbeicht  der  Angenbeilanstalt  zu  Basel. 
ÖchiOtz,   Hj.,    Ophthal mometriscbe  und  optometrische  Untersacbnngen  von 

969  Augen.    Gentralbl.  f.  Angenheilk.  8.  474. 
8ch]ampp,   üeber  die  Anwendung  and  Wirkung  des  Cocainum  hydrochlo- 

ratum  als  lokales  Anaestheticam.     Koch*8  Monatsschr.  S.  25  n.  ff. 
Schmeichler,    L. ,   Klinische  Pnpillenstudien.     Wien.  med.   Wochenscfar. 

Nr.  39-42. 
Schmidt-Rimpler,  H.,  Artikel :  Augenkrankheiten  im  Jahreebericht  der 

gesamten  Medicin  von  Virchowu.  Hirsch.    11.  Bd.  2. 

—  Zur  Frage   der  Schulmyopie,    y.  Qraefe*s  Arch.   t  Ophth.     XXXI.    4. 
S.  115. 

Schneider,  L.,  Verbreitung  des  blonden  und  brfinetten  Typus  in  BOhmen. 

Verhandl.  der  Berl.  Gesellschaft  f.  Antrop.,    Ethnol.    und  Urgeschiehte. 

S.  339. 
Schreiber,  Angeborene  Thr&nenfistel.    3.  Jahresber.  d.  Augenheilanstalt  in 

Magdeburg.    S.  27. 

—  Fremdkörper  in  der  vorderen  Kammer  und  der  Iris.    Ebd. 


Znafttse  zur  Bibliographie  des  JahlreB  1885.  87 

S  c  h  u  1  e  k  ,  V. ,  S^rfil^s  tönkro  tette-ez  MA&gt  ?  Ssem^sBei.  4.  p.  72.  (Ist  die 
Bliodheit  Folge  einer  VerletEang?)    Aerztliches  Gutachten. 

—  Vill&mkäpr&z&sböl  si&rmazö  megyakul4s  k^rd^e.    Ibid.  6.   p.  113.     (Blen- 
dnng  durch  Blitz.) 

Schulz,  Q. ,  CoBuifitisch-forensische  Beiträge  zur  Lehre  von  den  Schade  Wer- 
letzungen.    Inaug.-Dissu    Wfirzburg. 

Schwarz,  A.,  üeber  das  Gesetz  der  Qnellung  von  Leimcylindem  (Refrak- 
tionsgesetz).   Rep.  d.  Phys.    XXI.    S.  702. 

Sehproben,  entworfen  nach  dem  Metersystem  zur  Bestimmung  der  Seh- 
schärfe, herausgegeben  vom  St  Petersburger  Augen  Hospital. 

Seile,  Sur  un  cas  d^empoisonnement  par  le  snlfate  d*atropine.  Bullet  g^n. 
de  th^rap.    p.  561. 

S  i  m  i ,  A. ,  Inchiesta  ottometrica  nelle  scnole  dair  Italia  fata  per  cura  dei 
coUaboratori  dal  BoIIetino.  Riassunto  degli  esami  praticati  neir  anno 
scolastico.    1883-84.    Boll.  d'Oculist    VII.    p.  123,  232,  252  und  301. 

—  Riassunto  generale  delle  visite  oculistische  eseguite  sugli  ageoti   ed  aspi- 
ranti  ad  impieghi  delle  ferrovie  Romane  durante  Tanno  1884.   Ibid.  p.  211. 

S  n  e  1 1  y   8. ,   Recnrrent  paralysis  of  the  third  nerve  associated  with  attacks  ot 

migraine.    Lancet.    I.   p.  938. 
Squibb,  Edw.  R .,  Fdw.  H.  Sc  Charles  F. ,   An  ephemeris  of  materia  medica, 

pharmacy  therapeutics  and  collateral  Information.    Vol.  II.  p.  7.    (Hydro- 

chlorats  of  cocaine  or  muriate  of  cocaine.)    Brooklyn. 
Staderini,  C. ,  Due  casi  di  rarissima  affezione  morbosa  della  lente  cristal- 

lina  e  del  suo  legamento.    Ann.  di  Ottalm.    XIV.    p.  519. 
Streatfield,  Cataract-Eztraction.    Transact  of  the  opht.  soc.  of  the  unit. 

kingd.    V.    p.  118. 

T. 

Ta  r  t  u  f  e  r  i,  F.,  Süll*  anatomia  minuta  delle  eminenze  bigemine  anteriori  del 

uomo.   (Centro  di  reflessione  e  di  irradiazione  delP  apparato  centrale  della 

visione.)    Memoria  premiata  dal  R.  istituto  Lombarde  di  scienze  e  lottere 

di  Milano.    Milano. 
Tenchinski,  P.  S.,  Verletzungen  des  Auges.    Med.  Obozr.    XXIII.    p.  998. 
Thoresen,  Nogle  bemärkninger  om  sam tidig  anvendelse  of  kalomel  og jod- 

kalium.     Tidskr.  f.  prakt.  med.    p.  7. 
Tillmanns,  H.,    Ueber  tote  Osteome  der  Nasen-  und  Stirnhöhle«    Arch.  f. 

klin.  Chirurg.   XXXIL  S.  677. 
Transactions  of  the  ophthalmological   society  of  the  uoited   kingdom. 

Vol.  V.  Session  1884—5.    London.   J.  u.  A.  Churchill.  260  p. 
T  s  i  s  c  h  ,  Woldemar,  De  l'excitabilit^  de  Tecorce  cär^brale.    Arch.  de  Physiol. 

norm,  et  pathol.    17me  ann^e  3me  ser.    T.  6.    p.  292. 

u. 

ü  f  f  r  e  d  u  z  z  i,  G.  Bordoni,  Osservazioni  sperimentali  sul  decubito.    Arch.  per 
le  edenze  med.   VIII.    Nr.  17. 

Y. 

Vereeniging  tot  oprichting  en  instand-houding  eener  Inrichting  voor  oog- 
lyders  te  Amsterdam.   Twaalfde  Verslag.   Mei  1885. 


88  Zusätze  zur  Bibliographie  des  Jahres  1885» 

YereeDiging,  Dertiende  Yerslag.    Mei  1886. 

—  tot  het  Verleenen  van  Hulp  aan  Minyermogender  Ooglijders  yoor  Zoid- 
Holland,  Gevestigd  te  BotterdanL  Twintigste  Verslag,  Coopen,  de  over 
het  Jaar  1885.    Met  Bijlagen. 

Y  i  1 1  a  r  e  t ,  Militär-Sanit&ts- Wesen.    Jahresbericht   über  die  Leistungen  und 

Fortschritte  der  gesamten  Medicin  von  Y  i  r  c  h  o  w  und  Hirsch. 

—  Augenfehler  der  Wehrpflichtigen.    Ebd. 

Y  i  r  c  h  0  w,  B.,  Untersuchungen  der  Zulu.    YerhandL  der  Berlin.  Gesellschaft 

f.  Anthropol.,  Ethnol.  und  Urgeschichte.    S.  17. 

—  Singhalesen.    Ebd.    S.  86. 

—  Neger  aus  Darfur.    Ebd.    S.  488. 

—  Schema  zu  anthropologischen  Aufnahmen.    Ebd.  S.  99. 
Yetlesen,  fi.  J. ,  Kalomel  som  öjennidel.    Tidsskr.  for  prakt.  Med.    p.  1. 

Y  i  g  i  e  r ,  F.,  Contributions  pharmaceutiques  sur  la  cocatne  päruTienue.     Gas. 

hebd.  de  m^d.  et  de  chirurg.    Nr.  27. 

w. 

W  a  e  h  n  e  r ,    Beitrag   zur    pathologischen    Anatomie   der    Basedow*  sehen 

Krankheit    Inaug.-Diss.    Freiburg. 
Webster,  Sarcoma  of  iris.   Trausact.  of  the  Americ.  ophth.  Soc.  1885.  p.  2^ 
Wecker,  de,  Ätiologie  de  la  cataracte.     Rev.  clin.  d*ocui.    p.  257. 
Weidlich,  Zur  Berechnung  der  Zerstreuungskreise  in  ametropischen  Augen. 

Arch.  f.  Augenheilk.    XIV.    S.  442. 
Weigert,  Ein  neues  Tauchmikrotom  besonders  für  grosse  Schnitte.    Zeitschr. 

f.  wissensch.  Mikrosk.    IL    S.  326. 

—  Ueber  Schnittserien  you  Celloidinpräparaten  des  Central nervensystems  zum 
Zwecke  der  Markscheiden f&rbung.    Ebd.    S.  496. 

Weingarten,    J.,  Note  über  die  ßrennlinie  eines  unendlich  dünnen  Strah- 

,        lenbündels.    Borchardt^s  Journ.  f.  reine  u.  angew.  Math.  XCYIII.  S.  281. 

W  i  ]  b  r  a  n  d ,   Ueber  einen  Fall  von  Gehirnembolie.    Deutsch,  med.  Wochen- 

sehr.    Nr.  51. 
W  u  1  f  s  b  e  r  g,  N.,  Gm  samtidig  anwendeise  af  kalomel  og  jodkalium.    Tidsskr. 

f.  prakt.  med.    p.  398.    1884. 

—  Kriksölv  og  jod.     Ebd.    p.  317. 

—  Gm  Kollyrier.    Ebd.    p.  288. 

Zeglinsky,   N.,   Experimentelle  Untersuchungen  über  die  Irisbewegungeo. 

Arch.  f.  Physiol.     (Physiol.  Abteil.)  S.  L 
Z  e  n  g  e  r ,   Sur   un    optom^tre    spectroscopique.      Compt.   rend.   d.  TAcad.  d. 

science.    CI.    p.  1003. 
Z  iino,   G.,   Della  morte  in  seguito   a  tranmatismo  oculare.     Ateneo  veneto. 

1884.    Virchow-Hirsch,  Jahresber.    L  3.   S.  523  pro  1885. 
Zwicke,    Bericht  über  die  chirurgische  Klinik  des  Prof.  Dr.  Bardeleben 

pro  1883.    Charit^- Annalen.  X.  S.  868. 


Berichtigungen  znr  Bibliographie  des  Jahres  1885. 

Seite      8  Zeile  12  von  oben   füge  bei  nach   vision :  Bollet.  d^oculisiica  dal  A. 

S  i  m  i.   Firenze.   Anno  VIII.  8.  Noybr. 

p.  65  n.  6.  Febr.  p.  141. 
»       4      »     19    »        »      lies  Ayres  statt  Ayers. 
»       5      »     19    »        »      f&ge  bei  Dacb  88:  u.  Gaz.  med.  Cataluna.    VIII. 

Nr.  6.  p.  89. 
»        6»22»        »         >»   nach  258:  n.  Arch.   f.  d.  ges.  PhysioL 

XXXVII   S.  107. 
»        9      »       8    »        »      lies  grannlease  statt  cranulense. 
»        9      »       7    >        »      f&ge  bei  nach  p. :  747  u. 

>  10      >      10    »        »      lies:  115  statt  20. 

>  10      »      22    »     onten  lies  Barchardt  statt  B n o h a r d. 

>  12      »       2    »        »      lies  Clainborne  statt  Glagborne. 

>  15      »     12    >     oben  füge  bei  nach  5:  B.  100. 

»      15      »      18    »     unten  lies:  retro-iridenne  statt  yitro-irienne. 

>  20      »      21     »     oben  füge  bei  nach  PhysioL :  XXXVII. 

»      20      »     21     »    unten     >      »       >     215:  u.Rep.  d.  PhysioLXXLS.  555. 
»20*      18»        »         »»»     225:  u.  Giorn.  della  R.  Accad.  di 

med.  di  Torino.  Fase.  6.  1885. 
»      28      »        9    »       oben       »      »    Becneil    d*Opht.   p.    161    und  Annal. 

d'OcuL  T.  XCni.  p.  122. 
nur  im  Bereich  der  Macula  lutea, 
unten     »      »    nach  sulphur:  Med.  Times  and  Gas.   L 

p.  129. 
»         »      >    nach   820:    Arch.   d'Opht.    V.     p.  181. 

Perimetre  portatif. 
»         »      »     nach  122  :  u.  Centralbl.  f.  prakt.  Augen- 

heilk.  8.  878. 
oben  lies  451  statt  411. 
unten     »    Haendel  statt  Haadel. 

>  füge  bei  nach  th :  Brit  med.  Jonrn.  I.  p.  184. 
»         »      »    nach  1885:  Arch.  f.  Augenheilk.  XVI. 

>  »      »    nach  May:  p.  988. 
oben     »      »    nach  870 :  und  Med.  Times  and  Gas.  II. 

p.  748. 
87       »       4    >     unten     »      »    yor  Helligkeit:  relativen. 

7 


» 

28 

> 

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BerichtigDiigmi  zur  Bibliographie  des  Jahres  1885. 


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Seite    37  ZeOe   3  Ton  unten  fiBge  bei  nach  Sehschärfe:  Pflüger*8  Arch.  t 

d.  ges.  Physiol.    XXXVIL   8.  507. 
nach  79:  u.  Areh.  t  (Anat  u.)  Phjaol 

8.  79. 
nach  105 :  AnnaL  dX)cuL  T.  93.  p.  86. 
nach  Bergmann :  12.  Heft  d.  Vorträge  a. 
d.  Gesammtgebiet  der  Augenheükonde. 
nach  Nr.  6 :  Deutsch,  med.  Wochenschi. 
8.  124  u.  GentralbL  1   prakt  Aogen- 
heilk.  8.  89. 
nach  151 :  u.  3.  8.  317. 
nach  284:   u.  Americ.  Jonm.  of  Ophth. 

p.  78. 
nach  192 :  u.  Annal.  d'OcuL  T.  93.  p.  6». 
nach  255 :  o.  Archiv.  d*Opht  p.  436. 
nach  1:  1886. 
nach  48:  1886. 

nach  366:  Lancei    11.   p.  d95. 
nach  Februar):    und  *A   budapesti  kir. 
orrosegyesület  1885,  iki^TkOnyye.  p  15. 
14    »        >        >      »    nach  145:  und  Beport  of  the  ophtlul- 

mological  section  of  the  american  me- 
dical  aBsociation  held  at  New-Orleans. 
April  1885.    Americ  Jonm.  of  Ophth. 
p.  73. 
oben     >      »    nach  35:  u.'Ailn.  d^Ooni  T.  XCflL  p.7i 
unten     »       »    nach  Opht.) :  Ann.  d'Ocul.  T.  XCm.  p.  72. 
Femer  ist  nachsotragen : 
Tab.  V.  13a  Königsberg,  üttiy.- Augenklinik.  Dr.  Ulrich  und   18b  Br.  Voi- 

sius  statt  Dr.  Jacobson. 


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